_MEDICO-OECONOMICO:- TECHNOLOGICARUM |
_ EARUM-FRUCTUS USUSQUE DESCRIPFIONE,
eo _ OLUMEN II. A
„„ ‚CONTINENS. EI
00 SEMISSEM: ALTERUM’ PLANTARUM OFFICINALIUM:
EDITIONIS. ULTIMAE == 3
| - PHARMACOPOEAR: AUSTRIACO - PROVINCIALIS; |
5 rs: 73 „„ N
kkenomiſch⸗ technologiſchen Gewüchſe
mit der
ee
cum earum
fructus ususque
descripfione.
OLUM.
Gerd, Bern. Netz
der Heillunde Dette
‚Abbildungen aller mediziniſt 9
AR a En ehen =
S (km? ee
N 7
Lea volumen nunc alterum -
jconum plantarum medico
@conomico-technologicarum
| trado, &; ob. nimlam evulgationis relar- -
: | ut petam, ‚oportet, a
= pam, nihil eſt, quod
Adden, niſi multos labores, multaque
negotia ac impedimenta varia improvi.
fa, qua, tametſi votum hoc elfet uni-
cum meum, ad finiendum opus nequa-
quam neceſſarium mihi commitierent
om.
a er n in Enke au-
friaco - provincialis editione novilima
anni 1794 re enftärum, f emili is hoc
complectitur volumine a tab. ırr. (La-
Ses 1 mul dne plan arum
pathum acutum) a d l a b. 220. (Zin | „Bünääfet. von der 117.
2
Deer geneigte beſer erhält jegt den kocpteh Gab?
von den Abbildungen der mebdiche
niſch⸗ökonomiſch⸗ technologiſchen
Ge wäch ſe, und ich ſehe mich wirklich ge-
zwungen, wegen der zu lange verſchobenen
Herausgabe deſſelben, um gütige Nach ſch er |
bitten. Zu meiner Entſchuldigung kann ich
weiter nichts, als die vielen Arbeiten, häufi⸗ .
gen Geſchäfte und die verſchiedenen andern 25 5
Hinderniſſe anführen, welche mir die zur Vol⸗ 3
lendung dieſes Werkes nothwendige Muße x
a
raubten, und mich, obſchon es mein innigfer 8
und einziger Wunſch war, an der er
deſſelben verhinderten.
Dieſer gegenwärtige Band enthält die zw weg:
te Hälfte
der in der neueſten
gabe der öſterreichiſchen Provinzial
macopbe vom Jahr 1794 aufs
IV -
ſpecies in difpenfatorii appendice ad-
ductæ: nempe magnolia glauca
(tab. 221.) & chenopodium am-
broſi oi des (cab. 222.), cum cy n o-
morium coccineum
136. depictum ei, & geoffroya
iner mis in volumine quodam ſubſe-
quenti ſecundum ordinem alphabeticum
en habebit.
tabula jam
.
Venum rer habemus plantarum ſpecies,
quarum quælibet duabus illuftratur $co
nibus: nempe laurus nöbilis (tab,
114. a. & 114. b), juniperus fa-
(tab. 172.2.& 172. b.) ac ha m-
Kareich (tab, 198. a, &
| 198. b.) de quibus frondes floribus
maſculinis & frondes floribus fœmininis
ſpeciatim depictæ occurrunt, Hac caufa
Præſens volumen fecundum, etiamf nu-
volumine idem Jäbor idemque r mo-
s ac. 8 ob! rv
en
merorum Bor ' tantummodo r *
Ehe verbis; & in 2800
abatur, 3 N ni
kur 220, Tafel (Zingiber Ingwer); zu⸗
gleich folgen noch zwey Gewächsgattungen.,
welche im Anhange dieſes Diſpenſatoriums
angeführt ſind: nehmlich die graue Mag⸗
nolie (Magnolia glauca) auf der 221.
Tafel, und das mexikaniſche Trau⸗
ben kraut (Chenopodium anibroſioides)
auf der 222. Tafel, indem die Hun ds⸗
ruthe (Cynomorium coccineum) ſchon
auf der 136. Tafel abgebildet iſt, und der
Wurmrindenbaum (Geoffroya iner
mis) in einem der folgenden Bände,
phabetiſchen . gemäß, ſeinen Platz ha⸗
ben wird.
Es ſind aber drey Arten von Gewächſen, vol
der al⸗
denen ein jedes mit zwey Kupfertafeln verſehen
iſt; nehmlich der Lorber b aum (Laurus
nobilis tab. 124. a und 114. b) der Se
venbaum (Juniperus Sabina tab. 172.
a. und 172. b.) und der Kreuzbeer⸗
ſtra uch Rhamnus cathartieus tab. 198.
s. und 193. b) von welchen überall! Zweige
mit männlichen Blüthen und Zweige mit weib⸗
lichen Blüthen auf einer Platte beſonders ab⸗
gebildet
enthält auch gegenwärtiger zweyter Band
hun dert und fünfzehn Kupferta⸗ i
feln, obſchon die in der gehörigen Ordnung
zu finden find. Aus dieſer Urſache
fortlaufenden Zahlen nur von 114 bis 222
a reichen. : =
Bep einer jeden Pflanze iſt der botanische eha⸗ =
rakter, ihr Gebrauch und Anwendung in ee
Deutunſt, ahne meitläufig in 3 i
‚ad. dicendum nihil necefle exiſtimem,
N quod non in voluminis primi præfatione
jam dictum fuillet. Unicam lolummodo
2 notationem paucis repetam: me,
explicatione ulus cujus vis ftirpis, 5
ram navaſſe, opus præſens materiam
medicam inter & onomatologiam tenere
a medium, ut modo ab orationis copia prio-
a rie, modo a brevitate nimia poſierioris
8 zquidifiet.- Medicus enim-praxin exer-
cens, in cujus fingularem uſum prima
duo Volumina conſcripta, & a. reliquis,
ut opus integrum per fe confituant,
quaſi ſeparata funt, nequaquam ad ſpe-
eialem zegrotantium pertractationem
diſcendam hunc adibit librum, in quem
a finem auctores rei medicæ conſulat, ſed
in memoriæ adminiculum duntaxat eum
eluftret * tu certe, hrevem quidem,
katam inveniet epitomen.
*
ipſe s plantarum icones aitinet 1
2 judieibus quanimis. qui impedimen-
ta ac difficultates, que cum editione
= operis, tabulis zeneis coloratis infirneli, ob
== variorum artiicum 3 5
tologie gleichſam in der Mitte ſtehe,
V
wärtigen Bandes, eben denſelben Fleiß und
die nehmliche Methode, wie bey dem vorher-
gehenden, beobachtet; ſo zwar, daß es aller⸗
dings überflüſſig ſeyn würde, hier wieder et⸗
was zu erinnern, was doch ſchon in der Vor—
rede zum erſten Bande geſagt wurde. Ich
erlaube mir nur die einzige Bemerkung ganz
kurz zu wiederholen: daß ich nehmlich bey den
Beſchreibung des Gebrauches eines jeden ein⸗
zelnen Gewächſes bemüht war es dahin zu
bringen,
daß das gegenwärtige Werk zwi⸗
ſchen einer Materia medica und einer Onoma⸗
und ſo⸗
wohl von dem ausführlichen Umfange der er⸗
ſtern, als auch von der zu gedrängten Kürze
der letztern gleichweit entfernt ſey. Denn der
praktiſche Arzt, für welchen die zwey eeſten ==
Bünde eigentlich ganz allein zuſammengetra⸗ =
gen, und daher auch von den übrigen gleich⸗
fam getrennt find, fo daß ſie ein eigenes für ſich
beſtehendes Werk ausmachen, wird gewiß nicht
in dieſem Buche feine Zuflucht nehmen, um
daraus die ſpecielle Behandlung feiner Krau⸗ =
ken zu erlernen, in welcher Abfichi-er die eigente EL:
lichen Schriftſteller der Arzneywiſſenſchaft um
Rath fragen muß; ſondern er wird daſſelbe,
bloß um feinem Gedächtniſſe zu Hilfe zu kom⸗
men, nachſchlagen, und in dieſer Rückſicht 5
einen, obgleich kurzen, aber dech genauen und >
richtigen Auszug finden. > I
Was aber die Abbildungen der pflanzen ſelbſt
betrifft: ſo glaube ich von unpartef
Richtern, die die Hinderniffe und 2 Be
keiten kennen, welche mit d
Be:
unt, non ignorant, ſententiam acerbam
ac male volam haud exfpecto, — D o-
mini librorum cenfores, Jene
| & Lipſiæ ) degentes, in volumi-
nis primi recenſione, opinionem meam
ſuo confirmavere judlicio; hie: tamen
nonnullis in rebus a me diſſentire vide -
tur, in quibus & variationem inſtituen-
dam eſſe ſuadet.
plantarum nonnullas officinales a me
omillas eſle, affirmat, quod & ege lu-
benter concedo: fed cum, ſecundum
‚ operis conſtitutionem, prima duo vo- :
lumina plantas ſolummodo in pharma-
copex auſtriacæ editione noviſſima enu-.
meratas .complecterentur, nulla praste-.
rea recipi poterat, & hujus libti parti-
cipes, editionem voluminum ſublequen-
ee in u quibus neglectas invenient, ut
ctent, oblecro. Reliquæ vero cen-
5 boris objectiones partim, finito jam vo-
lusnine tertio, fuafponte diſparebunt; &
yüandam benevolas, e in me
ä partim un l 8 N
Primum, in delectu
*
ten Kupfertafeln verſehen iſt, ein nicht ungün⸗ |
ſtiges Urtheil erwarten zu dürfen, indem die
gemeinſchaftliche Arbeit fo vieler Klinftler dazu
nothwendig iſt. — Die Herren Re cen-
ſenten von Jena ') und Leipzig )
haben meine Meynung durch ihr Urtheil, wel⸗
ches ſie über den erſten Band fällten, allerdings
beſtättiget; doch ſcheint letzterer in einigen
Dingen keines weges mit mir überein zu ſtim⸗
men, in welchen er auch den Wunſch äußert,
daß eine Abänderung getroffen werden möchte.
Zuerſt beſchuldiget er mich, daß ich, bey der Aus⸗
wahl der Pflanzen, einige, die doch auch offi⸗
cinell wären, ausgelaſſen hätte, was auch ich
ganz gern eingeſtehe: da aber, nach dem
Plane dieſes Werkes, die erſten zwey Bände
bloß jene Pflanzen enthalten ſollen, die in der
letzten Ausgabe der öſterreichiſchen Provinztal⸗
Pharmakophe angeführt find, fo konnte fonft
keine andere darinn aufgenommen 3
und ich erſuche die Herren Abne me
Werkes ſich bis zur Erſcheinung der f folg
Bände zu gedulden, wo ſie ſodann die 2
weggelaſſenen gewiß finden werden. Die übri⸗
gen Einwendungen des Herrn Recenſenten wer⸗
den hingegen zum Theil ſchon nach geendigtem
dritten Bande, von ſelbſt verſchwinden, und
einige der übrigen wohlmeinenden Erinnerun⸗
In voluminis primi præfatione, iconem
ut mihi piperis cubebæ indicarent,
ab eruditis rogavi, cum nec planta ipſa,
aut viva aut ſiccata, nes ejus imago
qualicunque in libro, a me in hunc
kinem perlullrato, detegi potuiſſent. Do-
minus cenfor certiorem me reddit,
EEE imaginem apud Gaert-
ner ) inveniri poſſe; ſed & hie ſemina
tantummodo fructusque, pront libri ti-
tulus jam abunde demonftrat, non in-
tegra planta depicta apparent. Etiam in
Valentini operibus “) ulla quidem
c ubebæ figura, ſed adeo inſima con-
miei poteſt, ut nequaquam depingi me-
reatur; hinc petitionem meam, pro in-
Bee piperim 3 ieone bo
In pre ſenti quoque volumine ſecundo v e-
ratri lutei acpterocarpilanta-
* lini icenem tradere non potui, quum
nec plantas ipſas nec carum delineatio -
ö enge ren Wenns ne
— ne
*
If
gen, werde ich, ſo viel es in meinen Kräften
ſteht, zum Theil zu befolgen ſuchen.
In der Vorrede zum erſten Band erſuchte ich die
Gelehrten, daß ſie mir eine Abbildung der
Eubebe (Piper Cubeba) anzeigen möch⸗
ten, weil ich nicht ſo glücklich war weder die
Pflanze ſelbſt, lebendig oder getrocknet, noch eine
Zeichnung von ihr in was immer für einem
Buche,, das ich in dieſer Abſicht durchſuchte,
auffinden zu können. Herr Recenſent
verſichert mich, daß ich bey Gärtner >
eine Abbildung von dieſer Pflanze finden koͤn⸗
ne; allein hier find ebenfalls auch nur die
Saamen und Früchte, nicht aber die ganze
Pflanze abgebildet zu fehen, wie der Titel des
Buches ſelbſt ſchon hinlänglich zu erkennen
giebt. Auch bey Valentin in ſeinen Wer⸗
ken *), kann man eine Figur der Cube be 8
ſehen, die aber ſo ſchlecht gerathen iſt, daß
ſie es gar nicht verdienet abgezeichnet zu wer⸗
den; ich bin daher gezwungen, meine Bitte,
um Anzeige einer brauchbaren Abbildung des
8 bebenſt rauch es zu wiederholen. .
200 in dieſem gegenwärtigen zweyten Bande
konnte ich von der weißen Nieß wurzel x
mit gelber Blüthe (Veratrum lu-
teum) und vom rothen Santelholz⸗
baume (Pterocarpus ſantalinus) feine
Iz.
numerorum ſeries interrumperetur, in
lacum prioris (tab. 171.):falicem
fragile m & in locum poſterioris (tab.
180.) fantalum album depingenda
5 curavi, & plantarum omiſſarum icones,
quando ficubi invenirem, ſuo temnors
com ARarebunts.
Juniperus lycina ad exemplar ne...
cum depicta eſt, cum iconem aliam ex-
guirere diu fruſtra conatus fuerim, Qui-
dam Dominus.cenfor ) in Lo-
belii i co nibus ta b. 221. talem
mihi commonftrare voluit; ſed ille, qui:
in ſua libri præſentis recenſione nimiam
8 omnino adhibebat curam ac aſperitatem,
= imaginem cette non in normam com-
mendaſſet, que nulla ex parte uſui eſſe-
poteſt, f ipſa Lo belii opera, niſi
ex alegatione aliqua, cognoviſſet. Cz-
terum, quam diu mos, libri pattem re.
cenſioni lubjicere, antequam finita pre-
5 nee, Senad, br . 8
Abbildung liefern, weil ich weder die Ge;
wächſe ſelbſt, noch eine Zeichnung von ihnen
zu erhalten im Stande war. Damit aber die
fortlaufende Ordnung der Nummern nicht un⸗
terbrochen werden durfte, ſo ließ ich an die
Stelle der erſtern (tab. 171.) die Bruch⸗
weide (Salix fragilis) und an die Stelle
des letztern (tab. 1800 das weiße San⸗
telholz (Santalum album) abmahlen;
die Abbildungen der ausgebliebenen Pflanzen
hingegen ſollen zu feiner. Zeit, wenn 2 ſie
irgend wo finden werde, erſcheinen.
Sen lyciſchen e 6 (Ju-
niperus lycina) habe ich nach einem getrock⸗
neten Exemplar abbilden laſſen, weil ich mir
zuvor lange vergebens die Mühe gabs, ſonſt
irgend eine andere Figur davon aufzuffuden.
Ein Herr Recen ſent ) war fo gütig,
mich deßwegen auf die 221. Tafel von
Lobels Kupfertafeln hin zu weiſen;
allein er, der in der Recenſion des gegenwär⸗
tigen Buches auf eine überaus große Sorg⸗
falt und Strenge Anſpruch machte, würde
dieſe Abbildung ſicher nicht als ein Muſter
zur Nachahmung empfohlen haben, die doch
in keiner Rückſicht als brauchbar anerkannt
werden kaun, wenn er die Werke des
Lo belius ſelbſt, auſſer nur aus Eitatio-
nen, gekannt hätte. Uebrigens weiß ich f
nicht, wie lange es wohl ſchon Sitte ſeyn 5
IE:
mag, einen Theil eines Buches zu recenfiren,.
bevor er noch als vollendet die Preſſe ver⸗
laſſen hat.
Sed de his fatis, ac, fententiam a judici- Doch genug über dieſen Gegenſtand, und ich er⸗
bus, neutram in partem motis, ex- warte nun, von unparteylichen Richtern, ru⸗
pecto. s e bdbdbig mein Urtheil.
Vienne menfe Octobri. 1803. Wien im Monath October 1803.
*
V z Birk.
Nach ter a
zum
Praͤnumeranten ⸗Verzeichniſſe.
PR =
Heer N. Adam. SS I Herr N. Minegatti.
e N. Amon. 8 N. v. Pfaff.
— N. v. Benedict. | — Richter Ober: Arzt,
— Joh. v. Boley. | SE Joſeph Schlegel, Apotheker zu Freyſach.
— Antimos von Caſts. SR — Karl Schimmer, Apotheker in Laybach.
— Gerhart. | — N. Scholtz.
— N. Grittner. a 8 — N. Schroff.
N. Guilielmo. — Leopold Stadler.
N. v. Herovig. c : | Frau A. C. v. S. S. z. B.
— N. o. Hlivay. | 1 — Ludmilla Gräfin v. Traun.
—— M. Anton Hofmann⸗ = I Herr Unter richter von Nechthal.
2 N. Hofmann. R J. — N. v. uſang.
Frau Magdalena v. Keſaer. N. v. Waldeck.
Herr Rajetan Karl Knirſchh. | | — Math. Wald.
ofler ee: — N. o. Waldinger.
Rarein Kohlmann. Adam Winkler, Ch.
N. v. Langenanx. N. v. Wirth.
— Michael kakner. c — Joh. Yani:
— N. Lautner. = [ renner, in Weyer.
Tab. U,
> 5
TER ID
1
8
— '
L-APATUM acm
Rumex acutus. Hes.
„Grindisurzet- — 8
Tah CORE
"LAPATHU M :ACUTUM. Oficin,
Rumex. acutus, Botanic,
da, Lapathum ſylveſtre an-
guſtifolium. Rumex acuta, Gallis, R e.
nebre, Patience fau vage. An-
Elis Sharppointed Dock,
Ca fis VI: Hexandiia.. Ordo III. Tri-
gynia.
Genus. Calyx triphylius, Petala tria,
conniventia. Semen unicum triquetrum.
Species. Ru mex floribus- hermaphro-
ditis: valvulis dentatis graniferis; fo-
liis cord ato- oblongis acuminatis.
Habitat per omnem fere Europæ partem
in loeis humidis, ad foſſas, fluvios,
vias — 5 in pratis. Floret) un io radice
ohar is habetur 0 1
Radix ef frequenter in plures ramos di-
‚vifa, qui lineam horizontalem perfe-
quuntur, pollieis eraflitiem, imo majo-
rem, texturam lignoſam „ fguram ey
lindricam, vel paucis vel pluribus fibris.
iaſtructam, colorem externe fuſcum,
interne fla vum, odorem ingratum, fa-
ar amarum, ee .
"= 3 et BE Ä
111. Tafel.
Die Grindwurzel.
G. ame Eriadwurzek, Hungerkraut, ſpitzi⸗
ger Ampfer, Lendenkraut, Pferdeampfer, Bar⸗
denwurzel „ rother Hederich, Schorflattich,
wilder Mangold, gelbſpitzige Ochſenzunge,
wilde Rhabarbar, Zitterwurz, Halbpferb,
halbe Gaͤule, Bubenkraut, Mengelwurz,
Strippert, Menwelwurz, Streifwurz. Franz.
Renebre, Patience ſauvage. Eng l. Sharp-
pointed Dock. 1
6. Kla fe Sechsmäͤnnige. 3. Ordnung.
Dreyweibige.
Gattung. Der Kelch drepblzttrig⸗ Drey zu⸗
ſammenſchlieſſende Blumenblaͤtter. Ein einziger
dreyſeitiger Saame.
Art. Grindwurz mit Zwitterblumen ; ge⸗
zaͤhnten, ſaamentragenden Klappen; und ge⸗
herzt⸗ laͤnglichten, zugeſpitzten Blaͤttern.
Ste wäh beynahe durch ganz Europa im feuch⸗
ten Boden, an Gräben, Fluͤſſen, Wegen,
und auf Wieſen. Sie blühet im Junius,
und iſt ausbaurend.
In den Apotheken hat man die Wurzel. ;
Die Wurzel iſt gewohnlich in mehrer Aeſte ge⸗
theilt, welche eine wagrechte Page beobachten,
eines Daumens dick, oder auch noch dicker
ſind, ein holziges Gewebe, eine walzenfoͤrmige
Figur mit wenigern oder mehreren Wurzel:
fafern verſehen, von auffen eine braune,
innen * e einen widerlich
rheo parum RR occupant, & fa» fen, von der Rhabarbar wenig verſchitben Ges
livam inter maſticationem flavo tin gunt ſchmack haben, und waͤhrend dem Kauen den
colore. Speichel gelb faͤrben.
Gaudet viribus adſtringentibus, roboran- Sie beſitzt zuſammenziehende, ſtaͤrkende, faͤulniß⸗
tibus, antiſepticis, in majore doſi al- widrige, und in groͤſſerer Gabe den Stuhl⸗
vum promoventibus. gang befoͤrdernde Arzneykroͤfte. a
Ordinatur interne frequenter ſub forma Man verordnet fie vorzuͤglich in der Geſtalt eines
decocti in pluribus morbis; ut in pro- Abſudes bey mehreren Krankheiten, als Blut⸗
fluviis cruentis , diarrhœa, fcorbuto, fluͤſſen, Durchfaͤllen, im Scharbock, bey Wech⸗
febribus intermittentibus & hydrope. ſelfiebern, und in der Waſſerſucht. Auch ruͤhmt
Laudatur quoque in variis eruptionibus man fie vey verſchiedenen Hautausſchlaͤgen,
cutaneis, habitu cachectico junctis. Do- welche mit Cachexie vergeſellſchaftet find. Die
fis uncia ſemis, integra ad aquæ libram, Gabe iſt eine halbe, oder auch ganze Unze
auf ein Pfund Waſſer.
Externe e u fatu- Aeuſſerliſch empfiehlt man sen ‚sefättigten , ;
ratum, id eſt, ex dupliei radicis copia das iſt, mit einer doppelten Menge der Wür⸗
confectum ad RT pſoram, por- zel bereiteten Abſud zum Waſchen bey der
riginem, ad mundanda ulcera ſordida, Kraͤtze, ſchuppichten Flechte, zur Reinigung
inveterata, gangrænoſa, & ad colluen- unreiner, veralteter, brandiger Geſchwuͤre,
dum os aphlis obleſſum. und um den mit Schwaͤmmchen beſetzten Mund
aus zuſpuͤlen.
Tab Ii. Tafel.
1 AkRIx. Ofen. |
pa Larix. Botanic.
Der Lerchen zaum.
Gallis, Larice, Larche, Melefe, Se e Ferro Niere Siebten,
Melee e. Anglis, Larchtree. Nothbaum. Franz. FETT Larehe, Me
ä leſe, Meleze. Engl. Larchtre.
Claftis xxl. Mees Ordo X. Mo- 21. Klaſſe. Halbgetrennte. 9. Or dn ung.
RT elphia. Einbruͤdrige. i
= Genus, Mafc. c tetraphylius. Co- Gattung. Männliche Siam Der Kelch
es i lla. Stamina BE; Antheræ vierblaͤttrig. Blumenkrone keine. Staubge⸗
N se, * x faͤße ſehr viele. Die Staubbeuteln nuckt.
8 Fm. Strobllas CörRan (auamisbifloris, Weibliche Blume. Der Zapfen beſteht aus
Corolla nulla, Piſtillum unicum. Nux zweybluͤthigen Schuppen. Blumenkrone keine.
ala membranacea ge agree Staubweg einer. Die Nuß mit einer baun
s „ e gen Einfaſſung umgeben.
| Sp beben P nur foliisfafeietans, mol- nn 9 mit büͤſchelweisſtehenden, weichen,
„
mas 5 ne ee Sean der Zap
libus, obtufiusculis, bracteis extra re was abgeftumpften Blättern, “und — :
apfen ſich =
*
9
2
[3
ch
—
Ln .
nıs Larix
er:
n
e ee
inſtillata adharet ;
daenſa, tenax, flava aut ſubſuſca. Spi-
ritus terebinthine, melius oleum .
colit fylvas montofas Vallefe, Helve-
tie, regionis Tridentine, Comitatus
Tirolenſis, Styria, Carinthie, Hunga-
rie, Bohemiæ, Auſtriæ, Sileſiæ, Si-
berie & Corinthiæ. Floret hæc arbor
Majo & Junio,
In officinis proſtant ejus bal fam um te-
rebinthina dictum, ole um terebinthi-
nee & terebin china cocta.
Quatuor enumerantur te re binthin æ
ſpecies, nempe terebinthina vulgaris
Pini ſylveſtris, terebinthina veneta
vel larigna Pini Laricis, terebinthina
argenteratenfis Pini Picez,:tere-
binthina cyprica Piſtaciæ terebinthi.
De fecunda nunc fpecie de cæteris alio
dicturus ſum loco. Eſt ſuccus reſinoſo-
oleoſus, qui vel ex corticis Pini Laricis
fiſſuris fponte exſudat, vel ex ejus fo-
raminibus aliquot pedes ſupra terram
terebra factis elicitur, tenax, pellucidus,
mellis aut ſyrupi confiftentie, recens ex
albo flavefcentis, vetuſtior lutei coloris,
codoris fortis, reſinoſi, ingrati, ſaporis
amaricantis, pungentis, nauſeoß. Ad-
vehitur non folum ex Venetia, unde
nomen quidem traxit, fed etiam ex
Germania meridionali, Sabaudia, Hel-
vetia, Delphinatu & America fepien- |
trionali. In uſum pharmaceuticum eli-
gatur terebinthina recens, liquida, pel-
jucidior & älbidior, cujus guttula ungui
5 Yerebinhias: elfentiale paratur per
terebinthinse defiillationem vel cum vel
fine aqua affula. Eſt limpidum coloris
ex albido pallide flaveſcentis, ſaporis
1 u. calidi, od
» natum odore cognoſcitur mere reſinoſo,
4 2
—
ecoktra rejiciatur -
ris, fortis, penetran-
tis terebinthinacei. Oleo pini contami-
3
Das Vaterland dieſes Baumes ſind die bergich⸗
ten Waͤlder des Walliſer Landes, der Schweiz,
der Gegend um Trient, der Grafſchaft Tirol,
Steyermark, Kaͤrnthen, Hungarn, Boͤhmen,
Oeſterreich, Schleſien, Sibirien und Co⸗
rinth. Er bluͤhet im May und Junius.
In den Apotheken findet man ſeinen Balſam
insgemein Terpenthin, das Terpenthin⸗
oͤhl und den gekochten Terpenthin.
Man zaͤhlet viererley Arten Terpenthin;
nehmlich gemeinen Terpenthin von der ge⸗
meinen Fichte, venediſchen, oder Lerchen⸗
Terpenthin von dem Lerchbaume, Stras-
burger Terpenthin von der Weißtanne, und
Cypriſchen Terpenthin von dem Terpen⸗
thinbaume. Ich werde hier nur von der zwey⸗
ten Gattung, von den uͤbrigen aber an einem
anderen Orte ſprechen. Der venediſche Ter⸗
penthin iſt ein harzig = oͤhlichter Saft, der
aus den Riſſen der Rinde des Lerchbaumes
entweder von ſich ſelbſt ausſchwitzet, oder
durch Loͤcher, die man einige Fuß uͤber der
Erde mit einem Bohrer in dieſelbe gemacht
hat, gerronnen wird. Er iſt zaͤhe, durch ſich⸗
tig, hat die Dichte des Honigs oder Syrups,
wenn er noch friſch iſt, eine weißgelblichte,
wenn er aber Älter geworden, eine hochgelbe
Farbe, einen ſtarken, harzigen, unangeneh⸗
men Geruch, und einen bitterlichen, beiſſen⸗
den, widrigen Geſchmack. Er wird nicht allein
von Venedig, woher er ſeinen Nahmen hat, ſon⸗
dern auch aus dem mittaͤgigen Theil von
Deutſchland, aus Savoyen, der Schweiz,
dem Delphinat und aus Nordamerika zu uns
gebracht. Zum Arzneygebrauche waͤhlet man
den friſchen, fluͤſſigen, mehr durch ſichtigen und
| wenn man
einen Tropfen davon auf den Nagel des Fin
ü Im Gegen⸗ 3
theil aber verwirft man den feſten, zaͤhen,
gelben ee Der de
weißern Terpenthin aus, der,
gers gibt, nicht leicht ablauft.
& eo, quod reſinoſa folida, verbi gra-
tia Copal vel fandaracam minime fol-
vit. Repetita olei deſtillatione obti-
netur oleum terebinthinæ æthereum
fervidiſſimum. Terebinthina coc.
t a vel reſina flava dicta eſt ſola tere-
binthinæ pars reſinoſa, cum antea coc-
tione cum aqua pars oleoſa atque vo-
latilis fuerit educta. Talis obtinetur
etiam ex reſiduo poſt olei terebinthinæ
deſtillationem. Apparet dura, trans-
parens, coloris obfeure flavi, odore
pauco terebinthinaceo, & fapore reli-
noſo, aliqua ex parte empyreumatico
inſtructa. De Colophonio plura alibi
loquar. 21118 8
“ Exercet vires ſtimulantes, ade, »
alvum moventes & mi
diureticas,
ſepticas.
Ufus terebinthin& internus com-
mendatur in viarum urinalium mucofi-
tate cum laxitate juncta, in gonorrhœa
chronica pertinaci ac maligna, calculo
veſicæ urinarie, fluore albo, podagra,
rheumatis mo chronico & arthritide. Or-
dinatur plerumque in pilulari forma a
ſerupulo dimicio ad drachmam usque.
Etiam emulſionibus terebinthina vitello
ovi aut mucilagine gummi arabici ſub-
acta ſuperaddi poteſt. Oleum tere-
binthinæ propinatur in rheumatismo,
malo ischiadico, artuum rigiditate chro-
nica, & cum alcohole combinatum con-
tra veſiceæ . calculos, a guttis 6;
em
ne
durchdringenden Terpenthingernch.
zugleich auch daraus erkennen,
Sandarak nicht aufloͤſet.
thinoͤhl noch ein Mahl deſtillirt,
wird durch das Deſtilltren des Terpenthius
mit oder ahne hinzugegoſſenem Waſſer bereitet.
Es iſt klar, blaß weißgelb; hat einen ſchar⸗
fen, brennenden Geſchmack, und einen ſtarken,
Wenn es
mit dem Fichtenoͤhle verfaͤlſcht iſt, ſo kann
man es an dem bloß harzigen Geruche, und
daß es die
feſten Harze, wie z. B. das Copal oder den
Wird das Terpen⸗
ſo erhaͤlt
man ein aͤtheriſches ſehr hitzendes Oehl. Der
gekochte Terpenthin, oder das gelbe
Harz, Terpenthinharz, iſt der bloß harzige
Beſtandtheil des Terpenthins, nachdem zuvor
durch Kochen im Waſſer die oͤhlichten und fluͤch⸗
tigen Theile ausgezogen worden ſind. Man
erhaͤlt es auch aus dem Ueberreſte nach der
Deſtillation des Terpenthinoͤhles. Es iſt hart,
durchſcheinend, von dunkelgelber Farbe, riecht
etwas wenig nach Terpenthin, und hat einen
harzigen auch zum Theil empyrevmatiſchen Ge⸗
ruch. Von dem Geigenharze werde ich an einem
andern Orte ſprechen. 5
Seine Arzneykraͤfte ſind reizend, erhitzend, dunn
treibend, den Stuhlgang befärkernb und ber
Faͤulniß widerſtehend.
| Man empfiehlt den inner l iche n Gebrauch des
Terpenthins in Berſchleimung der Urin⸗
wege, wenn ſie mit Schlappheit verbunden
iſt, im lange waͤhrenden, hartnaͤckigen und
boͤsartigen Tripper, wider den Stein in der
Harnblaſe, im weiſſen Fluſſe, Podagra, chro⸗
niſchen Rhevmatismus und der Gliederſucht.
Man verordnet ihn gewoͤhnlich in Pillen von
einem halben Skrupel bis zu einer ganzen
Drachme. Auch zu Emulſionen kann der
n, wenn er zuvor mit Eyerdotter
oder arabiſchem Gummi abgerieben worden iſt,
zugeſetzt werden. Das Terpenthinshl
gibt man im Rheumatismus, dem .
und in Werinbung mit Wopol nne e
ſenſim augendo doſin ad duodecim us-
que. Terebinthina cet a minus
fiimulans majori quodammodo doſi iis-
dem in morbis adlıiberi poteſt, ſed
certe minori cum effectu. Ab omnibus
his remediis terebinthinaceis urina odo-
rem plus minusve violaceum induit.
Diatheſis inflammatoria, vel ipſæ in-
auf zwoͤlf aufſteiget.
flammationes viarum urinalium locales
omnem terebinthinæ ulum excludunt,
cum inde febris mul ac inflammationes
augerentur, & nova Vmptomata gra-
via ut firanguria, diabetes, urina cruenta
e. a, exorirentur,
Uſus terebinthinz externus in-
terno multum frequentior. Adhibetur
ad varia unguenta aut emplaſtra ſtimu-
Der aͤuſſerliche Gebrauch
lantia atque pyoſin promoventia, Un-
1 din
*
RN
Rs:
1
bus pertinacibus.
guentum digefivum , balſamum, vel
melius unguentum Arcæi, maximam in
partem. Enemata cum terebinthinæ
vitello ovi ſubactæ drachma vel drach-
ma una & dimidia, conducunt in colica
præprimis ſaturnina & alvi obſtructioni-
tur ut optimum diſcutiens.
„ dem benignam. I 2
3 ae earie omnium eee jen-
m externorum oleo terebinthine
8 quia 9 reſiſtit,
I nec füppurationem, nec feparationem
lis wor ortue a Abel pe: En
Ba Hr n 2 f
4 % 141 23 2 und 12 2 2 > 2a hi 725 a
5 compofitione ehe e binthine
Oleum terebinthi-
næ calidum tumoribus frigidis, muco- ‘
lis aut pernionibus infrictum coinmenda-
Tendinibus,
| nervis & aponeyrofibus vulneratis cali-
inſti latum tollit dolores & 1 e ;
1 Fangrae- _
5
Stein der Gallenblaſe, von ſechs Tropfen,
indem man nach und nach mit der Doſts bis
Das Terpenthin⸗
har . welches weniger reizend iſt, kann man
in allen dieſen Krankeiten in einer etwas
groͤſſeren Gabe abreichen, aber mit einem weit
ſchwaͤcheren Erfolge. Von allen dieſen Terpen⸗
thin⸗ Arzneyen bekoͤmmt der Harn einen mehr
oder weniger vellchenartigen Geruch. Wenn
eine entzuͤndliche Anlage oder wirkliche oͤrtliche
Entzuͤndungen der Haruwege zugegen ſind,
fo muß man den Gebrauch des Terpenthins nicht
verſuchen, weil dadurch Fieber und Entzuͤn⸗
dungen vermehret, und auch neue boͤſe Symp⸗
tomen als Strangurie, Harnruhr, blutt⸗
ges Harnen, u. a. m. verurſachet werden
wuͤrden. 1 i
des Terpen⸗
th ins iſt weit häufiger als der innerliche.
Man gebraucht ihn zu verſchiedenen Salben
und Pfiaſtern, welche einen Reiz hervorbrin⸗
gen und die Kochung des Eiters befoͤrdern.
Die ſogenannte Digeſtioſalbe und der Balſam
oder beſſer die Salbe des Arcaͤus haben in ih⸗
rer Miſchung den Terpenthin als ihren groͤßten
Beſtandtheil. In der Kolik, hauptſaͤchlich
Bleykolik und bey hartnaͤckigen Verſtopfungen
des Stuhlgangs leiſten Klyſtire mit einer oder
anderthalb Drachmen Terpenthin mit Eyer⸗
dotter abgerieben, vortreffliche Dienste.
Das
Terpenthinshl empfiehlt man warm auf
kalte und waͤſſerige Geſchwuͤlſte oder Froſt⸗
beulen eingerieben, als ein ſehr gutes zerthel⸗
lendes Mittel.
Sehnen, ſehnichte Ausbreitungen getraͤufelte
warme Terpenthinoͤhl vertreibt die
und befördert eine gute Eiterung. Im f
Brande, und beym Beinfraß verdienet das
Terpenthinobl vor allen übrigen. aͤuſſerlichen
Das in verwundete Nerven,
Schmerzen, >
l abe fteln den N weil es der
1
#
sähe
e e er Tab., C XIII 60
1 LAVANDULA, Ofiein.
! Lavandula Spica, Botanic.
Spiea, Lavendula „ Pleudonardus, Spi- 8
ca vulgaris, Spicanardus germanica,
Lavendula latifolia, & anguſtifolia, La-
" vandula minor, Lavandula mas & fœmi-
na. Galli, grand Lavande, Afpic,
Nar d. Anglis, Lavender.
Clalis XIV. Didynamia. Ordo]. Gym-
noſpermia.
G enus. Calyx ovatus, ee 8
tea ſuffultus. Corolla reſupinata. Sta-
mina intra tubum. 2
8 pi ecies. Lavandula foliis telilibus,
lanceolato- liniaribus, margine revolu-
tis; ſpica interrupta nuda.
| ei hic frutex fpontaneus in Hiſpa-
vetia. In noſtris hortis educatur euliy-
ra copiofillime. Floret Julio.
In pharmaciis habentur Rares & ac e-
tu m, a qua, ole um dehillarum, _
‚spirit, us inde PRIAta,
tur ſpicæ integre® florentes fimul
cum br eis, calycibus & corollis rin-
ibus ,_ coloris . ‚cerulei. nonnunquam
* 2
ceantis, calidi. Dantur presprimis due _
2 La vandulæ ſpecies; latifolia
= vel 79 2 & 155 vel
er 8 ı dicta, ero à L.
Ber ve 105
s Sraliſhmi, ſaporis amari-
die Abſondtrung des geſunden Theils von dem
ischen ee er 8
113: Tafel.
Der Lavendel.
Lavander, tleiner Spik, dentſcher Spikanard,
ſchmal ⸗ und breitblaͤttriger Lavendel. Franz.
grand Lavande, Alpiq, Nard. Engl.
Lavender. 117 f
14. Klaſſe. Zweymoͤchtige. 1. Ordunng.
Bedecktſaamige.
Gattung. Der Kelch eyrund, faſt gezaͤhnt,
mit dem Deckblatte unterſtuͤtzt. Die Blumen⸗
krone nach ruͤckwaͤrts umgeſchlagen. Die
Stanbgefaͤße innerhalb der Roͤhre.
Art. Lavendel mit aufſitzenden, lanzettarti⸗
gen, linienfoͤrmigen, am Nande zurückge⸗
rollten Blättern ; und mit einer nackten „ un⸗
terbrochenen Aehre.
Man findet dieſen Strauch wildwachſend in Spa⸗
nia, Italia, Gallia meridionali, Hel- af P
nien, Stalien, dem mittägigen Frankreich,
der Schweiz. In unſern Gaͤrten wird er ſehr
häufig kuͤnſtlich gezogen. * bluͤhet im Heu⸗
monat h.
In den Apotheken hat man 19 8 ti the n und
die davon verfertigten Präparate, als einen
Eſſig, ein Waſſer, deſtilirtes Oehl
und einen Spiritus.
Man ſammelt die ganzen bluͤhenden Aehren zu⸗
gleich mit. den Deckblaͤttern, Kelchen und ra⸗
chenfoͤrmigen Blumenkronen, welche eine blaue,
bisweilen auch elne weiſſe Farbe, einen ſehr
angenehmen Geruch, und einen bittern, hitzen⸗
den Geſchmack haben. Es gibt hauptſäͤchlich
doeh Arten des Eavendels; und zwar den
dteitblaͤttrigen oder Garten: en
und den ſchmalblaͤttrigen oder weib
kabendel, welche aber meiner nur 00 |
*
ia
Tab. 13
pharmacenticnn præſetuutur Bores va-
rietatis foliis anguſtioribus, & ante per ·
fectam expanſionem collecti, qui majo-
rem olei ætherei partem
Oleum zthereum ex floribus Ponte
deciduis defilatum eſt pellucidum, ex
albo Navum, edore florum ſuavi & ſa-
Pore acri inſtructum. Deſtillatur ple-
rumque in Galli regione monfpelliaca
& Italia „. unde fpirita vi remixtum
ub nomine „Bau de Lavande ad
nes adfertur, Oleum Lavandule in
- noftris deltillatum regionibus & Oleum
Spicæ dietum dignolcitur odere crudo
& auſtero. Occurit ſœpe oleum, Lavan-
dulæ vel oleo terebinchiges vel Jpiritu
vini adulteratüm, quorum primum co
pioſo cum fumo nigro, tenlo comburit
& magnan materiæ nigræ picem quan-
titatem relinquit, alterum vero flamma
pallide 5 fine notabili fumo
comburit, ucam 5 Amilem
gene ei =
2337 un 7% .
1 3
9 — F
22
Gaudet viribus fimulantibus, calefacienti-
bus & diaphoreticis. en
Interne adhibemusLavand ufa m in 1 pa-
ralyſi, artuum tremoribus, dehilitate
lenili, morbis pituitofis, & omnibus,
ulm notabilic cum virium proſtratiane
ine Flores ordinantur i in infu-
Br upciam ſemĩs p pro libræ unius quan-
titate.
FR — is Br ae
„ Hımulanfı us ut ve m *
ee fer 9 5 a 8
continent. ;
ws ee; tres aut quatuor
e Ae der e Wa fe
*
7.
% f
Abaͤnderungen betrachtet, und zu einer und
ebenderſelben Art gerechnet wurden. Zum Arz⸗
nepgebrauche verdienen die Bluͤthen der ſchmal⸗
blaͤttrigen Varietaͤt, die nech vor.ährer volle
kommenen Entwickelung eingeſammelt worden
find, den Vorzug, weil ſie eine groͤſſere Men⸗
ge aͤtheriſchen Oehles in ſich enthalten. Die⸗
ſes aͤtheriſche Oehl wird aus den von ſich
ſelbſt abgefallenen Bläschen deſtillitt, iſt ganz
durchſichtig, hat eine weißgelbe Farbe, den
angenehmen Geruch der Bluͤthen, und einen
ſcharfen Geſchmack. Es wird meiſtentheils in
Frankreich in der Provinz Montpellier und in
Italien zubereitet, von da es mit Weingeiſt
vermiſcht unter dem Nahmen Lavendelgelſt
. de Lavande) zu uns gebracht wird.
Fr unter dem Nahmen Spiks hl bekannt,
und unterſcheidet ſich durch ſeinen rohen und
herben Geruch. Oft findet man das Laven⸗
deloͤhl mit Terpenthinoͤhl oder Weingeiſt ver⸗
faͤlſcht. Das erſtere verbrennet mit einem
haufigen, dichten, ſchwarzen Rauche, und
laͤßt eine groſſe Menge von einer ſchwarzen
pechartigen Materie zuruͤck. Das zweyte ver⸗
brennet mit einer blaßblauen Farbe ohne merk⸗
lichem Rauche, und laͤßt etwas weniges einer
firnißzaͤhnlichen Maſſe zuruck.
Er beſitzt reizende, erhigende un dete ee
Heilkraͤfte.
Innerlich un wir den abendel
bey paralptiſchen Zufaͤllen, wider das Zittern
der Gliedmaſſen, bey der vom hohen Alter
herkommenden Schwaͤche, in ſchleimigen, und
allen jenen Krankheiten, die zugleich mit einen
merklichen Verluſte der Kraͤfte verbunden find.
Man verordnet die Bluͤth en in einen Auf⸗ 3
guſſe zu einer halben Unze auf ein Pfund
Waſſer.
Drey oder vier Tropfen Laven⸗
deloͤhl mit Zucker abgerieben iehlt n
8
iA Ui u
pflegt man als Vehikulum reizenden Mikturen
zu einigen Unzen zuzuſetzen.
Uſus Lavandulæ externus internomul- Der fuſferliche Gebrauch des Lavendels iſt
* en
tum frequentior. Flores recipiuntur
ad cataplas mata ſicca aut cucuphas con-
ira tumores laxos & eryſipelatodes, vel
ad fuffimenta, quibus linteamina im-
buuntur & partes paralyticæ doloreve
rheumatico affectæ leniter fricantur.
Spiritus Lavandule commendatur
ut difeutiens ad lavandas inflammatio-
nes leves perniones, & membra Para-
Iytica, & acetum Lavandulæ anti-
fepticum dictum, in oſſium carie; ulce-
ribus gangrænoſis. Oleum Lavan-
dulæ ufurpatur ad olfaciendum in verti-
gine, animi deliquio; nec non grati odo-
nis caufa ad varia unguenta compoſita.
Tab. CXI y
LAURUS, ‚Ofiein, hr
Luaurus nobilis. Botanic.
Taurus vulgaris, Laurus regia, Laurens
major five latifolia, Daphne, Gallis,
Laurier. Anglis, Laurel- tree,
che Bay rree *
Elafis IX. Enneandtria, Ordo I. Mono-
nia.
| Ge enus.. Cab nullus. Corolla 8
tita, nuda. Nectarium glandulis tribus,
biſeiis, germen eingentibus. Filamenta:
interiora er Drupa mono-
Sp ecies. Laurus follis BERNER 22
ceolatis, perennantibus; Boribus qua-
drifidis dioicis,,
Habitat hæc arbor in Tiroli calidiore, Fo-
rojulio,, Litorali, copiofiſfime in agro
Auminenf, n Nein, Lauranam,,
viel häufiger als der innerliche. Die Bluͤ⸗
then nimmt man zu trockenen Umſchlaͤgen
oder Kraͤuterhauben wider waͤſſtige oder ro⸗
ſenartige Geſchwuͤlſte, auch zu Rauchwerken,
um leinerne Tuͤcher zu durchraͤuchern, und
damit paralytiſche oder mit rhevmatiſchen
Schmerzen behaftete Theile ſanft zu reiben.
Den Lavendelgeiſt ruͤhmt man als ein
zertheilendes Mittel, um damit geringe Ent⸗
zuͤndungen, Froſtbeulen und paralytiſche Glte⸗
der zu waſchen, und den Eſſig als ein der
Faͤulniß widerſtehendes Mittel beym Beinfraß
und brandigen Geſchwuͤren.
deloͤhl gebraucht man als Riechmittel wider
den Schwindel, und bey Ohnmachten, auch
des angenehmen Geruches wegen als Zuſatz iu
Das Laven⸗
verſchiedenen Salben.
114. Tafel =
Der Lorberbaum.
korbaum, gemeiner Lorbeerbaum, Laurier. Franz.
Laurier. .. Laurel - er the Br
tree. . ; a
ze
9. Klaſſe. Denman 1. Oren 1 18. 8
weibige.
6 attung. Kelch keiner. Die Biideiukroste vier⸗
mahl getheilt, nackt. Das Honigbehältniß ber
rt ET ee.
ſtehet aus drey 1 den Frucht-
knoten umgebenden Druͤſen. D
einſaamig. i
Art. Lorber mit adrigen, ieee aus⸗ |
daurenden Blättern, und vierſpaltigen, in den
Seſchlechtern ganz getrennten Blumen.
Dieſen Baum findet man in waͤrmeren Gegenden
Tirols; in Friaul, dem Litorale, ſehr häufig
in der kandſchaft Fiume, nahe bey Volosfa,
Die Steinftucht |
Tb. ZIEL.
ee = Lavets. Vf i
Te ya, mr Ant
Der Lorberbaum_
2
r
LAURDS.Off
Laus eee
Der Lorberbaum >
Tab. 110
tio viridis,
in Abbazia vicinisque locis, in refiqua
calidiore Italiæ parte, Hiſpania, Gal.
lia meridionali, Græcia & Aſia aufrali,
Floret primo vere. 2.
In pharmaciis proſtant fructus >
oleum excoctum.
Pructus- fant oblongo- rem 1
& ©
maturi profunde brunei,
fere nigri caloris „ rugoſi, calyce non
præditi, & ceraſorum magnitudinis.
Includunt nueleum ſuſci coloris, ova-
tum,
in duas partes æquales vel jam
diviſum; vel ſaltem facile diviſibilem,
qui plano interno germine & pallidiore
colore inſttuctus apparet. Produnt odo-
rem fragrantem, fortem, laporem pin-
guem, amarum, aromaticum.
Drupæ,
vulgo baceæ lauri, flaecidæ & cariofae
abjiciantur.
a preſſum, oleum laurinum dictum, con-
tat parte ſimul ctherea & parte ungui-
noſa inter fe conjanctis. Paratur ex
Ole um baccarum lauri
4
*
*
fructibus maturis in aqua decoctis, &
fortiter expreſſis, cum materia
oleoſa aqua ſupernatans adimitur, & ſer-
vatur.
diu repetitur; donee omnis pars oleoſa
educta eſt. Monſtrat hoc oleum colo-
rem ex flavo viridem,;
nunc
Hæc coctio & expteſſio tam
>
conſiſtentiam
granulatam hutyraceam, odorem lauri-
num & ſaporem quidquam amarum.
Solvitur penitus in æthere vitriolico,
25 & ab alcohole vini color ſolummodo &
oleum æthereum extrahitur.
tur adipe ſuilla quod ſolutione in
eethere lacteſcente, & oleo terebinthi-
nee, quod edore
naceo ſpiritus vini cum oleo ſulpecto
triti dignoſcitur. Viridi æris mangoni-
zatum viriditas anna & 1 lalis
& ſlapore terebinthi-
Adultera- :
—
*
ſondert werden.
| N
Laurana, in Badia und den benachbarten Or⸗
ten, im uͤbrigen waͤrmeren Theil von Italien,
in Spanien, dem ſuͤdlichen Theil von Franfs
reich, in Griechenland und im mittaͤgigen
Alien Er bluͤhet zu Anfang des Fruͤh⸗
lings.
In den Apotheken hat man die Fruͤch te, und
das daraus gekochte Oehl.
Die Fruͤchte ſind laͤnglicht rund, im Anfang
gruͤn, bey vollkommener Reife aber dunkel⸗
braun, beynahe ſchwarz, runzlicht, mit kei⸗
nem Kelche verſehen, und von der Groͤße ei⸗
ner Kirſche. Sie enthalten einen rothbrau—
nen, eyrunden, in zwey gleiche Theile ent⸗
weder ſchon getheilten, oder doch wenigſtens
leicht theilbaren Kern, der an ſeiner inneren
ebenen Flaͤche eine blaͤßere Farbe hat, und
mit dem Keime verſehen iſt. Sie beſitzen einen
angenehmen, ſtarken Geruch, und einen fetten,
bittern, wuͤrzhaften Geſchmack. Die welken
und angefreſſenen Steinfruͤchte, oder wie man
ſie allgemein nennet, Lorbeern muͤſſen ausge⸗
Das gepreßte Oehl der
Fruͤchte des Lorbers, Lorberoͤhl oder Loroͤhl
genannt, beſteht aus einem aͤtheriſchen, und
aus einem fetten Beſtandtheil, die genau mit
einander verbunden ſind. Man bereitet es
aus reifen, in Waſſer abgekochten Fruͤchten,
die man hernach ſtark auspreßt, wo ſodann
das auf dem Waſſer ſchmimmende Oehl abge⸗
nommen, und zum Gebrauche aufbewahret
wird. Dieſes Kochen und Aus preſſen wird
fo lange wiederhohlt, bis alle oͤhlichten Theile
vollkommen ausgezogen ſind. Dieſes Oehl
hat eine gelbgruͤne Farbe, eine koͤrnichte, but⸗
teraͤhnliche Konſiſtenz, einen Lorbergeruch, und
einen etwas bittern Geſchmack. In Vitriol
aͤther loͤſet es ſich gaͤnzlich auf; vom tete
er Weingeiſte aber wird nur die Farbe =
und ſein aͤtheriſcher Beſtandtheil au
Man pflegt es entweder mit Schw
une Terpenepin in verfälfgjen,
*
ammoniaci volatilis cum oleo agitati
color cæruleus denotat. Rejiciatur ſatu-
rate viride, nimis fluidum, odoreque
debile. Advehitur ex Bifpania , Infulis
fortunatis & Italia. Oleum baccarum
lauri deſtillatum ætheteum, limpidum,
pellucidum, odoris fortis, ſaporis acris,
fervidi non in noltris officinis habetur.
52
f 2 *
*
6 *
f
Gandent feuetue., 5 A car-
7 minativa, calefaciente & diuretica.
Ulus baccarum Jauri-internns ho-
dierno tempore perquam rarus. Adhi-
bebatur quondam infulum ex uncia bac-
carum dimidia & aquæ vel vini libra
paratum; nec non fructus ipſi in pul-
verem redacti ad ſerupulum dimidium
in colica flatulenta, contra digeſtionem
a ventriculi mucoſitate aut laxitate de-
pravatam, in chloroſi, hydrope inci-
piente. Oleum ad drachmam ſemis
jun uribus S traditum eſt rufiieis in
entum oßtatilimum.
mus be une um
te. = ei
kennet man, wenn die Aufloͤſung in Aether
milchicht wird;
thinaͤhnlichen Geruche und Geſchmacke, welchen
der Weingeiſt an ſich hat, der mit einem ver⸗
daͤchtigen Lorberzͤhl abgerieben worden iſt. Iſt
es mit Gruͤnſpan, um ein beſſeres Anſehen zu 5
geben, vermengt, fo kann man es leſcht daran
merken, wenn es ſelbſt eine ſattgruͤne, und
der mit dieſem Oehle vermiſchte und geſchuͤt⸗
telte flͤͤchtige Ammoniakgeiſt eine blaue Farbe
haben. Das geſuͤttigtgruͤne „ zu vtel fluͤßige
und ſchwechruͤchende Oehl muß als untauglich
verworfen werden. Es wird aus Spanien,
den Kanatiſchen Inſeln und Italien zu uns
| eingeführt. Das deſtillirte Lorberoͤhl ff
helle, durchſichtig, hat einen ſtarken Geruch,
einen ſcharfen breunenden Geſchmack, und iſt
in unſern Apotheken nicht zu haben.
Die Fruͤchte beſitzen reizende blähuingentreibendt x
erhitzende und harntreibende Heilkraͤfte.
Der innerliche Gebrauch der Lorbern if
pheutzutag ungemein ſelten. Vorhin gebrauchte
man einen Aufguß von einer halben Unze Lor⸗
bern mit einem Pfunde Waſſer oder Wein,
oder auch ſelbſt die zu Pulver zerſt oſſenen Fruͤchte
iu einem halben Skrupel in der Windkolik,
wider Üble Verdauung, die von Verſchleimung
oder Schwache des Magens herkommt, in der
Bleichſucht, und im Anfange der Waſſerſucht.
Das Lorberoͤhl zu einer halben Drachme
in Fleiſchbruͤh genommen if eines der ger
ran Mittel 2
den Dauersleutens 132
itreibenden Klyſttren pflegt man es zu
letzteres aber an dem terpen⸗
igft — nicht entzunde⸗ g
en einzuſalben. Auch zu bilde
Sen e . 2
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JS ENTISCUS Mastıe
Pıistacia Le
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baccarum lauri partes æquales. Oleum weiſſen Vitriel und gepuͤlverte Lorbern zu glel⸗
defillatum , fi proſtat, unguentis ner- chen Theilen in ihrer Miſchung. Das de⸗
vinis & diſcutientibus addi poteli. ſtillirte Oehl kann man, wenn es zu haben
i | iſt, Nervin⸗ und anderen aeutpeilenden Salben
I Ba, Se BD ĩ (5 S i mais
Lahn een en -supammunstbgp Ab
| LENTISCUS, Open ee
18 Piftacia Lentifeus, Botanie:
Bisiche ,_ nis vulgaris vel offici- Behnſtocherbaum, 1 Holz Erst. Len-
nalis. Gallis, Lentis que. n e si tisque. Eng l. Maſtic- tree.
Der Daftichaum
“Mafie! tree. SE >33 Xu A
Elalie: XXII. Wee Ordo V. Pen- 22. Kla ſpe. Gonzgetrenntz. 8. Ordnung.
tandria. N ae i Fuͤnfmaͤnnige⸗
Genus. Ma ſe. car communis amen- 8 attung. Männliche 3 Der ge⸗
tum. Calyx ee 0 meinſchaftliche Kelch iſt ein Kaͤtzchen. Der ;
rolla nulla. 6 en die ic 281 eee e, fünfſpaltta. Blumenkrone
E 80 20 re l keine. RE RNA ar
be. * kommünds Bu rn Proprius Weib liche Blume. Gemelnſchaftlicher Kelch
trifidus. Corolla: nulla. abi hi: das Dru- keiner. Der eigentliche Kelch dreyſpaltig. Blu⸗
5 R zeig 5 * keine. e e Die Stein⸗
AFTER 5 ie „ krucht auſaamis -
a BESTER & Ane; er u 40 Hs
Speeicn Pißacia | n Ae pin- Art. piſtatle * SET gefiederten
natis: feliolis lanceolatis. Blaͤttern, und lanzettfoͤrmigen Blaͤttchen.
Habitat hic frutex in Iſtria, Inſulis Vene- Dieſer Strauch waͤchſt in Iſtrien, auf den Ve⸗
tis, Italia, Wee 1 Hifpania, „in- I netianiſchen Inſeln, in Italien, Portugal,
ulis Archipelagi & bee det = age 3 auf! Vn. A des Asgeiſch en f
8 genie 22 57 ein reise 11 na d ‚in, Walking, Lr. blaͤhet im
800 SE £ 2 I 5
8 = 11 e
— Hi Zar IGeHNN 7 16:01 2
np harmachs we fervatur reh na fru- In 2 25 hek 1 hat man das Harz ; dul
2 ticis. e kes ; 1 Strauches f
nA u as
9 un wenn eum.
5
48
3
Be & alüis Bere info edhcantur
duden in hunc; ae oniolrli
5 Airsto iu ad prolicien ndar |
que roborandas gingivaslaxas, Granum
relinæ cavitati dentis carioh intruſum
tollit dolores; etiam mafliche liquefacta,
12
atque largiuntur im locis antedictis ma-
jorem reine quantitatem quam in Por-
tugalia, Hifpania aut Italia. Advehi-
tur in granis h ve lacrymis varie magni-
tudinis & figure, rotundis præcipue,
que ficca, fragilia, paulum ſubpellu-
cida reperiuntut, atque fracturam æqua-
lem, nitidam, colorem citrinum aut
ex ald fla vum, odorem dulcem, ſub-
balſamicum, non ingratum, ‚faporein-
que reſinoſum, aromaticum; quodam-
Relina
modo e Prodöht.
maſticata mollior evadit & tenax, co-
loremque induit album, ae prunis tra-
dita comburit grato odore. Solvitur in
alcohole vini & oleis expreſſis, præci-
pue vero in oleo terebinthinæ & aliis
oleis æthereis. In uſum pharmaceuti-
cum eligantur maſtigis grana majora,
ex albo flaveſcentia, ſemipellucida,
licca, nitida, odore grata, & rejiciantur
profunde colorata, cierulelcentia, for-
dida aut impnra, Malliche.ex Cbio in-
„ ulis pe ‚Chio u eb ‚grüne
CT F
‘Poflidet vires ober adfeingente,
& parum fiimulantes,
Interne ordinatur in morbis ist gli
bus mucolis, ventriculi laxitate & fluore
albo ad ferupulum vel drachmam dimi.
a diam Be 8 ſub pulveris forma, =
Ader mätiche- ut ma-
ſuper linteum quaſi emplaſtrum expanſa,
& regioni 5 aut a aures ap-
e en 1118
m falivam at-
ſehr häufig gezogen, und in dieſen erſtge⸗
nannten Oertern gibt er auch eine größere
Menge Harz von ſich, als in Portugal, Spa⸗
nien oder Italien. Man bringt es zu uns
in Geſtalt von Koͤrnern oder Zaͤhren, die eine
verſchiedene Groͤße und Form haben, haupt⸗
ſuͤchlich aber rund, trocken, zerbrechlich, et⸗
was weniges halbdurchſichtig,
im Bruche
eben, glaͤnzend, von Farbe eitronengelb oder
weißgelb find, und einen ſuͤſſen, etwas bal⸗
53
ſamiſchen, nicht unangenehmen Geruch, daun
einen harzigen, wuͤrzhaften, einigermaſſen zu⸗
ſammenziehenden Geſchmack beſitzen.
Das
Maſtix wirb während dem Kauen weicher und
zaͤhe,
und bekommt eine weiße Farbe; wird
es auf gluͤhende Kohlen geſtreuet, fo verbren⸗
net es mit einem angenehmen Geruche.
Es
loͤſet ſich in Weingeiſt und den gepreßten Oeh⸗
len, vorzuͤglich aber im Terpenthinoͤhl und
allen aͤtheriſchen Oehlen auf. Zum Arzneyge⸗
brauche muß man die groͤſſeren, weißgelben,
halbdurchſichtigen, trocknen, glaͤnzenden, an⸗
genehm ruͤchenden Maſtixkoͤrner
ausleſen;
im Gegentheil aber die dunkel gefaͤrbten, blaͤu⸗
a eu ſſerlich 9
üchten ſchmutzigen oder unreinen verwerfen.
Das Maſtix aus der Inſel Ehio (Ehioma⸗
ſtix) iſt das beſte.
es beſitzt ſtaͤrkende, sufammjiehende. und ae
reizende Heilkraͤfte.
35 nerlich verordnet man es bey ſchleimigen ‚
katarrhaliſchen Krankheiten, in Schwäche des
Magens und beym weißen Fluſſe zu einem
Skrupel oder einer balden Drachme auf ein
Mahl in Pulverform. |
10) ‚man das Mafir ais |
chelfluß zu vermehren,
N 85 das lockere Zahnfleisch zu ſtaͤrken. Wenn
man ein Korn dieſes Harzes in die Hoͤhle
eines angefreſſenen Zahnes bringt, ſo hebt es den
Schmerz; auch Maſtix weichgemacht, auf
Leinwand wie ein Pflaſter aufgeſtrichen, und
| auf die Sten oder u die 8
TEVISTICUM.: OP
—
Levi st icum. Hoc
cum
Das
ustic
Lig
»giam, ſi delores non a dente cariöfo
exorti fuiſlent. Pulvis mafliches oſſibus
. cariofis inſperſus promovet ‚mortui- ex-
foliationem, & vulneris ex ſiccationem.
‚Denique recipitur maſtiche ad varia
„emplallra & ſuffimenta.
.
Tab. CXVI.
LEVISTICUM. icin.
Liguſticum Levifiicum, Botanic.
Liguficum vulgare, Laſerpitium Euro-
preum, Lybiſticum vulgare, Smyr-
nium, Hippofelinum, Pfeudoligufticum,
:Gallis, Leveche, Ache de mon-
tagne, Anglis, Lonage, Ali.
fander,
Claſſis V. Pentandria. Ordo H. Di-
ynia.
“Genus, Fructus oblongus, quinque ſul-
catus utrinque. Corolla æquales pe-
talis involutis, integris. i
Spe ci es. Liguſticum foliis multipli-
cibus: foliolis ſuperne incilis.
*
In alpibus Italie & reliquæ Europa me-
ridionalis reperitur Leviſticum ſponte
crelcens, in hortis noſtris cultura edu-
catum. Floret Julio radice perenni.
In pharmaciis ſervantur radix & fe-
quee terram profunde penetrat,
multasque partes reſinoſas, balſamicas
5 continet, ft craſſa, carnoſa, in plures ra-
mos diviſa, extus e fuſeo nigricans, intus
alba, in medio autem ſubfla va, odoris
Peculiaris, fragrantis, faporis ſubdulcis,
nucris & ingrati. Semina in volucri
N membranaceo fulcato ac ſtriato ex albo
aufgelegt, lindert bisweilen das Zahnweh,
wenn die Schmerzen nicht von einem hohlen
Zahne herkommen. Maſtixpulver auf ange:
freſſene Knochen geſtreuet befoͤrdert die Abblaͤt⸗
terung des geſtorbenen Theils, und das Aus⸗
trocknen der Wunde. Endlich nimmt man
auch Maſtix zu verſchiedenen Pflaſtern und
Rauchwerken.
116. Tafel.
Gemeiner Liebſtoͤckel.
Lebſtock, Badekraut, groſſer Eppich, Saukraut
Franz. Leveche, Ache de montagne.
Engl. Lovage, Alilander,
5. Klaſſe. Fuͤnfmaͤnnige. 2. Ordnung.
Zwepweibige. i i
Gattung. Die Frucht laͤnglicht, von beyden
Seiten mit fuͤnf Furchen verſehen. Die
Blumenkronen gleich, mit eingerollten ganzen
Blumenblaͤttern. 5 :
Art. Liebſtoͤckel mit vielfachen Blättern, und
mit Blaͤttchen, die oberhalb eingeſchnit⸗
ten ſind. x
Man findet ihn auf hohen Gebuͤrgen in Italien
und dem uͤbrigen ſuͤdlichen Europa wildwach⸗
ſend. Bey uns wird er in Gaͤrten gezogen.
Er bluͤhet im Julius, und iſt ausdaurend.
In den Apotheken hat man die Wurzel und
die Saamen.
Die Wurzel, welche tief in die Erde eindringt,
und viele harzige, balſamiſche Theile enthaͤlt,
iſt dick, fleiſchicht, in mehrere Aeſte getheilt,
von auſſen ſchwarzbraun, von innen weiß,
in der Mitte aber etwas gelb; fie hat einen
eigenthuͤmlichen, angenehmen Geruch, und
einen ſuͤßlichten, ſcharfen, unangenehmen Ge⸗
ſchmack. Die Saamen, welche mit einem
8
Uſus Leviſtici in omni morbo ,
Er
fla veſcente incluſa ſunt oblonga, carvi
magnitudinis, parte fuperiore obtuſa,
inferiore accuminata, uno latere plana,
altero convexa, & utrinque quinque
parvis ſulcis inſtructa. Produnt colorem
brunum, odorem fortem, aromaticum,
non ingratum, fere juniperinum, atque
faporem acrem, ſubamarum, aroma-
ticum.
Radix quoque & femina occupant
vim Rimulantem, roborantem & dia-
phoreticam.
qui
vel a debilitate exortus, vel cum n
jactura eſi junetus, commendandus; ut
in febribus nervoſis, ſcorbuto, paſſione
hyfterica, hydrope, viarum urinalium.
morbis e. à.
quam radices mox vel ſub infuſi ad un-
ciam dimidiam pro libre quantitate,
mox vel ſub pulveris forma ad grana
decem, aut ſcrupulum unum pro doſi.
—
Tab. cxVUL. |
LICHEN ISLANDICUS. Ofiein
Lichen islandicus. Botanic. =
. Mufens islandicus ; RER pulmonarius
minor, Lichen terrefiris foliis eryngü,
Gallis, la moufle d’Islande, An-
Sis, Mofs of the Iceland,
III. Algæ.
dum, 2 See anime 5
8 =
Ordinantur tam femina,
haͤutigen, gefurchten, geſtreiften und weißgelb⸗
lichten Ueberzug bekleidet find, ſind laͤuglicht
von der Groͤße des K duͤmmels, am oberen Ende
abgeſtumpft, und an dem unteren zugeſpitzt,
von einer Seite flach, von der andern erha⸗
ben, und auf beyden mit fünf kleinen Furchen
verſehen. Sie haben eine braune Farbe, einen
ſtarken, wuͤrzhaften, nicht unan genehmen ,
beynahe den Wachholderbeeren aͤhnlichen Ge⸗
ruch „ und einen ſcharfen, etwas bittern,
wuͤrzhaften Geſchmack.
Die Wurzel ſowohl als auch die Sa am en
beſitzen reizende, Räzkenbe, und schweißtreibende
Arzneykraͤf ts
Der Gebrauch des eiebſtöckels iſt in allen
jenen Krankheiten zu empfehlen, die entweder
von Schwaͤche herkommen, oder doch mit merk⸗
llchem Verluſte der Kräfte vergeſellſchaftet
find; als bey Nervenſiebern, im Skorbut,
dem byſteriſchen Uebel, in der Waſſerſucht,
in Krankheiten der e u. a. Man ver⸗
ordnet die Saamen ſowohl als auch die Wur⸗
zeln entweder in einem Aufguſſe zu einer hal⸗
ben Unze auf ein Pfund Fluͤſſigkeit, oder in
Form eines Pulvers zu zehn Gran, auch iu
einem 8. ge auf ein a
1. Tafel. 5
Das Windungen,
gelkrsiſtes Moss, Jelöndiſche glechte, par
giermoos, Eislaͤndiſches Moos, (Oeſterrei⸗
chiſch Ktamperlkraut) m. la mouſe
d’ Islande, Engl. Mone e ol the Ice-
land.
canis xXIv. cppiogamia. Ordo 24. Klafı. —— 3. Drdnung.
Aftermoofe..
> Mafe. Receptacuhumfabronun e Wanne Blum. Der
ra u 7 5 1 e ‚ 2
län x
Tab 117,
Irc
Li
2
nr
HEN ISLANDICUS
o —
ichen islandicus.
| 7 Abutbunpenmoos.
F wem: Farina foliis adſperſa.
18
Weibliche Blume. Ein N auf die Blaͤt⸗
ter geſtreuet.
Species. Lichen foliaceus, adſcen- Art. Blättrige, elende geriſſene Flechte
dens, laciniatus: marginibus elevatis,
ciliatis,
mit erhöhten, gebraͤmten Naͤndern.
In Islandia copioſus, & beperitur f fimul in In Island iſt es haͤufig; man findet es auch in
Germaniæ, Helvetiæ atque totius fere
Europe ſilvis montoſis, iterilibus, are-
noſis; præprimis in ſylvis, quæ ab ar-
boribus ex e ze formantur.
Perennis.
Deutſchland, der Schweiz und faſt durch ganz
Europa in bergichten, und unfruchtbaren Wäls
dern, hauptſaͤchlich in jenen, die mit Nadel⸗
bolz bewachſen find. Es iſt ausdaurend.
PAAR Biere ratur ad uſum phar- Obe e ganze Pflanze wird zum Arzüepgebraudi
maceuticum.
laciniatis, diverfos lobos formantibus,
qui iteram pluribus inciſis & fiſſuris va-
riæ magnitudinis ac figur@, margine
elevato, reflexo, fetis brevibus, rigi-
dis, tenerrimis, parallelis obſeſſo in-
ſtructi reperiuntur, & qua quoad figu-
ram, cornibus cervi tarandi, aut me-
lius foliis eryngii campeſiris fimilia ap-
parent. Lichen recens monſtrat plano
interno colorem pallide viridem, ex-
terno grifeum & circa foveas maculis
albis punctatis variegatumg ſiccus plano
interno frequenter plus minusve pro-
funde brunum, externe albicantem,
ad margines vero & præſertim fuperiore
parte ex rubro fuſcum, ſæœpe nigreſcen-
tem.
= nihit adli iringens, mucilaginofus. Dete-
gitur nonnunquam lichen alterius ge-
neris admiſtus, tenerrimus, ramofus 1
coloris ex albo viridis, omni fapore |
amaro prix atus, qui vero > auferenäus =
& non in uſlum Phat
bendus,
Odor nullus; ſapor amarus, non-
ruch hat es keinen.
etwas zu
findet es bisweilen mit einer anderen Art
5 = eine weißgruͤne Farbe „ aber gar keinen bit⸗
aufbewahret.
> Conflat ex foliis varie incurvatis, ſiccis, Sie beſteht aus Blättern, die nach verſchiedenen
coriaceis, multis parvis foveis inſtruetis,
Richtungen gekruͤmmt, trocken, lederartig, mit
vielen kleinen Vertiefungen verſehen, zerriſſen
ſind, und verſchiedene kappen bilden. Dieſe
Lappen ſind wieder mit mehreren Einſchnitten
und Riſſen von verſchiedener Größe und Form,
und mit einem aufgetriebenen, zuruͤckgebogenen
Rande, der mit kurzen, ſteifen, ſehr zarten,
parallelaufenden Borſten beſetzt iſt, verſehen.
Ueberhaupt haben bieſe Blätter, in Ruͤckſicht
ihrer Geſtalt, mit den Hoͤrnern des Rennthie⸗
res, oder noch beſſer mit den Blaͤttern der Feld⸗
mannstreu einige Aehnlichkeit. Das friſche
Moos hat an ſeiner inneren Flaͤche eine blaß
grüne, an feiner aͤuſſeren eine graue, und
an den Gräbchen eine mit weißen, punk⸗
tirten Flecken abwechſelnde Farbe. Das
getrocknete Moos hat an ſeiner inneren Flaͤche
eine mehr oder weniger dunkelbraune, an ſei⸗
ner aͤuſſeren eine weißlichte, an den Rändern
aber, und vorzüglich an dem obern Theile
eine rothbraune, oft ſchwaͤrzlichte Farbe. Ge⸗
Der Geſchmack iſt bitter,
ner iehend und ſchleimig. Man
Flechte vermiſcht, die ſehr zart und aͤſtig ic, =
bern chat 5 eie nuf
76
und zum Arzneygebrauche nicht verwendet
N a werden. 5 5
Gaudet virtuieroberante, nutriente, pau- Es beſitzt ſtaͤrkende, naͤhrende, etwas zufammen⸗
ca adſtringente atque expectorante. ziehende und den Auswurf befoͤrdernde Arzney⸗
A kraͤfte. 5
Commendatur Lichen islandicus Man empfiehlt die Js ländiſche Flechte
contra tuſſim longinquam, mucoſam, wider den langwierigen, feuchten Huſten, im
febrim hecticam incipientem ‚pragrellfis - Anfang eines hektiſchen Fiebers nach voraus⸗
morbillis, inteſtinorum, aliarumve Par- gegangenen Maſern, und groͤſſeren Vereite⸗ |
tium exulcerationibus majoribus, in rungen der Eingeweide oder anderer Theilt,
phtiſi, finita falivatione, atque in he- in der Auszehrung, nach geendigtem Speichel⸗
moptyſi mox cum cortice peruviano, ftuſſe, und beym Blutſpeyen bald mit China⸗
ſtipitibus dulcawaræ, mox cum radice rinde, Bitter fuͤßſproſſen „ bald mit der Wurzel
polygale amaræ vel ſenege & aliis der bittern Kreuzblume oder Senegawurzel und
medicamentis ſecundum indicationem andern Arzneymitteln verbunden, je nachdem
junctus. Ordinatur in decocto ad drach-- es die Anzeige erfordert. Man verordne ſie
mas tantummodo duas vel tres pro libre nur zu zwey oder drey Quentchen als Abſud
quantitate. Decoquatur per horam in- für ein Pfund Fluͤſſigkeit. Man muß fie durch
tegram vel in aqua, carnium juribus, eine ganze Stunde entweder in Waſſer, Fleiſch⸗
lacte vel admiſceatur lac ipſo decocto bruͤhe, auch Milch kochen laſſen, oder man f
aquoſo. Lichenis quantitas non augea- kann dem waͤſſrigen Abſud ſelbſt Milch beymi⸗
tur; damnum quidem nullum etiam a: ſchen. Die erſtgenannte Gabe der Flechte muß i
majori copia, exeriretur, fed ob præ- nicht vergröffert werden; es würde zwar von
grandem mucilaginis copiam in eo con- einer groͤſſeren Menge kein Nachtheil erfolgen,
tentam, decoctum nimis tenſum, ac aber wegen der zu groſſen Menge des in der⸗
inde nauſeoſum evaſurum foret. ſelben enthaltenen Schleims wuͤrde der Abſud ‘
= 8 zu dick, und daher auch eckelhaft werden.
Tab. CXVIE 1148. Tafel.
LINARIA. Ofiein, *
Antirrhinum Linaria, Botanic.
Oſyris, Fabinaria major, Pſeudolinum, Wilder Flachs, Hanfkraut, Harnkraut, Stall⸗
Urinaria, Hæmorrhoidalis herba, Efu- kraut, Flachskraut, Scheißkraut, Nabelkraut,
la adulterina, Gallis, Linaire, Lin Frauenflachs, Wald⸗ Marien ⸗ Kroͤtenflachs,
ſauvage. Anglis, wild Flax, toad Feigwarzenkraut, Feigblatternkraut, Catha⸗ :
Flax, Linnet, BE rinenkraut, Takenkraut. Franz. Linaire,
. en Lin fauvage, Engl. Wild Flax, Toad
Flax, Linnet. 8 s
Claris «XIV, Didynamia. Ordo II. 14. Klaſſe. Zwepmuͤchtige. 2. Ordnung f
Das Leinkraut.
Angioſpermia. Bedecktſaamige.
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JZINARIA.ıi
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Genus, Calyx pentaphyllus. Corolle ba-
ſis deorſum prominens nectarifera. Cap-
ſula bilocularis.
Species. Antirrhinum foliislanceo-
lato- linearibus, confertis, caule erecto,
ſpicis terminalibus ſellilibus, floribus im-
bricatis.
Colit totam Europam in pratis, ruderatis,
ad vias & alibi. Floret æſtate radice
perenni, *
In pharmaciis nofiris paratur ex herba
unguentum,
Folia longa, angufia, ſeſſilia, quorum
characterem botanicum fupra jam ex-
pofuimus, funt in facie fuperiori læte
viridia, in inferiore pallidiora, odoris
ingrati, naufeofi, & fi digitis fricantur,
ſambucini, faporis fubamari, ingrati.
Herbe vis medica habetur emolliens,
Credebatur Linaria a medicis vetuſtio-
ribus medicamentum diureticum & al-
vum ſollicitans, in quem finem & in-
terne adhibebatur; ſed cum experi-
menta a recentioribus inſtituta huie opi-
nioni non ſatisfeciſſent, uſus Linariæ
internus jure plane negligitur.
Etiam externe, tametfi uti & aliæ ex
emollientium claſſe herbæ ad cataplas-
mata recipi poſſet, Linaria decocta
fere nunquam adhibetur. Uſus fingula-
ris & quafi unicus, in quem ſæpius or-
dinatur, eſt ad conficiendum unguen -
tum, quod ad inungendas hæmorrhoi-
des turgentes dolentesque commenda-
tur. Sed nihil certe peculiaris ineſt huic
unguento, quodcunque enim aliud un-
C
17
Gattung. Der Kelch fuͤnfblaͤttrig. Die Grund⸗
fläche ver Blumenkrone abwaͤrtshaͤngend, mit
einem Honigbehaͤltniſſe verſehen. Die Saamen⸗
kapſel zweyfaͤcherig.
Art. Dorant mit lanzettartigen, linienfoͤr⸗
migen, gedraͤngten Blättern, aufrechtftehen-
dem Stengel, aufſitzenden Endaͤhren, und
dachziegelfoͤrmig uͤbereinandergelegten Blumen.
Es waͤchſt durch ganz Europa auf Wieſen, um:
gebauten Plaͤtzen, an Wegen und andern Or—
ten. Es bluͤhet im Sommer hindurch, und
iſt ausdaurend.
In unſern Apotheken wird aus dem Kraut eine
Salbe verfertiget.
Die langen, ſchmalen, auffigenden Blätter,
deren botaniſcher Charakter ſchon zuvor erklaͤ—
ret worden iſt, ſind an ihrer oberen Flaͤche
angenehm gruͤn, an ihrer untern aber blaͤſſer.
Sie haben einen unangenehmen, eckelhaften,
und wenn fie mit den Fingern gerieben wer⸗
den, einen hollunderartigen Geruch, dann
einen bitterlichen, unangenehmen Geſchmack.
Man haͤlt die Arzneykraft des Krauts fuͤr er⸗
weichend.
Die aͤlteren Aerzte glaubten, daß das Lein⸗
kraut ein harntreibendes und abfuͤhrendes
Mittel waͤre, und gebrauchten es auch in ner⸗
lich zu dieſem Endzweck; allein da die damit
angeſtellten Verſuche der Neueren dieſer ge⸗
hoften Wirkung nicht entſprachen, ſo wurde
der innerliche Gebrauch des Leinkrauts mit
Recht gänzlich vernachlaͤſſiget.
Auch aͤuſſerlich wird das abgekochte keinkraut
faſt nie gebraucht, ob es gleich wie andere
Kräuter aus der Klaſſe der erweichenden Mit-
tel zu Umſchlaͤgen verwendet werden koͤnnte.
Der vorzuͤgliche und beynahe einzige Gebrauch,
zu welchem es noch oͤfters verordnet wird,
iſt um eine Salbe daraus zu verfertigen, die
man zum Einſchmieren der angeſchwollenen,
und ſchmerzenden Goldaderknoten empfiehlt.
Aber dieſe Salbe beſitzet ſicher keine beſonders
13
guentum emolliens eosdem præſtabit
fructus, & herba Linariæ, quin aut
ſcientia, aut ægroti jacturam patiantur,
ex materia medica atque diſpenſatoriis
potius eſſet delenda.
—
Tab. CXIX,
LIN UM. Ofiein.
Linum uftatifimum, Botanic.
Linum annuum, cæruleum, ſativum, vul-
gare. Gallis, le Lin. Anglis, Fla x.
ClafisV, Pentandria. Or do V. Pen-
tagynia. f N
Genus. Calyx pentaphyllus. Petala
quinque. Caplula quinquevalvis, decem
locularis, apice dehiſcens. Diſſepimen-
ta membranacea; tenuiſſima, valvulas
connectentia. Semina ſolitaria.
Species. Linum calycibus capſulisque
mucronatis, petalis crenatis, foliis lan-
ceolatis alternis, caule ſubſolitario.
Habitat in Europ parte calidiore inter
ſegetes, ad pagos. Floret æſtate. Ra-
dix annua.
In pharmaciis fervantur ſemin a, & ‚ex
illis oleum preſſum.
Semina funt parva, ovato- oblonga ,
comprefla , margine acuto Prædita,
admodum glabra, nitida, cortice plus
minus ve e rubrofulco tecta, ſub quo
nucleus albus, ſapore ingratus, dulcis,
mucilaginoſus & unctuofus latet. Se-
mina decem plerumque includuntur
-
eignthuͤmliche Kraft, denn was immer fuͤ r
eine andere erweichende Salbe wird eben den
nehmlichen Nutzen bringen, und vielmehr
koͤnnte das Leinkraut aus der Arzneymittellehre
und den Diſpenſatorien aus geſtrichen werden,
ohne daß dadurch weder die Wiſſenſchaft, noch
die Kranken einen Verluſt zu befürchten hätten,
119. Tafel.
Der Lein.
Flachs, Flachskraut, zahmer Flachs, deutſcher
Flachs, himmelblauer Lein, Lien, gemeiner
Lein, jaͤhriger Lein. Franz. Le Lin.
En gl. Fla X.
5. Klaſſe. Fuͤnfmaͤnnige. 5 Ordnung.
Fuͤnfweibige. f
Gattung. Der Kelch fünfblattrig. Blumen⸗
blaͤtter fünf. Die Saamenkapſel fuͤnfklappig,
zehnfuͤcherig, an der Spitze voneinanderſprin⸗
gend. Die Scheidewaͤnde haͤutig, ſehr duͤnn,
und halten die Klappen zuſammen. Die
Saamen liegen einzeln.
Art. Lein mit ſtechenden Kelchen und Saamen⸗
kapſeln, gekerbten Blumenblaͤttern, lanzettfoͤr⸗
migen, wechſelweis ſtehenden Blaͤttern, und
faſt einzelnem Stengel.
Er iſt in dem waͤrmeren Theile von Europa zu
Hauſe, wo man ihn zwiſchen der Saat und
bey Dörfern antrift. Er blüpet im Sommer,
und iſt einjährig.
In den Apotheken hat man die Saamen, und
das daraus gepreßte Oehl.
Die Saamen ſind klein, laͤnglicht eyrunb, 8
zuſammengedruͤckt, mit einem ſcharfen Rande
verſehen, ſehr glatt, glänzend , mit einer
bald mehr bald weniger rothbraunen Rinde
umgeben, unter welcher der weiſſe Kern ver⸗
borgen liegt, der einen unangenehmen, ſuͤßen,
ſchleimigen und fetten Geſchmack hat.
Mei⸗ 5
FF ² . ⅛wvM. 7s... ner * en *
Tab 119.
LINUM.Oß
Linum usitatifsimum..Boe.
%%% ¾ Ze
fimul capfula fubrotunda ex flavo grifea
pifi magnitudinis, qua a quinque val-
vulis dehiſcentibus formatur, quarum
fingula per diſſepimentum tenue, mem-
branaceum in duos loculos dividitur,
quorum quivis femen unicum continet,
Oleum feminum Lini, oleum lini
dictum, quod in noſtris molis oleariis
conſuetis frigide exprimitur, eli pellu-
cidum, colore flavo, odore ſpecifico
ingrato, fapore pingui, nauſeoſo, ſub-
dulei preditum. A frigore ian ma-
jore non congelafeit; aëri libero expo-
fitum fenfim ſenlimque exfliccelcit; fla-
grat flamma fumante & male olente,
atque facile rancidum evadit. Servetur
loco frigido in vitris bene clauſis. Oleum
lini turbidum, profunde luteum, fapo-
ris acris, vel rancidi rejiciatur in arte.
medica.
me, und wird leicht ranzig.
19
ſtentheils ſind zehn Saamen zugleich in einer
einzigen rundlichten, gelbgrauen Saamenkap—
ſel eingeſchloſſen, welche die Groͤſſe einer Erbſe
hat, und von fuͤnf auseinander klaffenden
Klappen gebildet wird, deren jede einzelne
wieder von einer duͤnnen haͤutigen Scheider
wand in zwey Faͤcher abgetheilt wird, in
deren jedem ein einzelnes Saamenkorn enthal-
ten it. Das Oehl der Leinfaamenförner ,
gewoͤhnlich nur keinoͤhl, welches in unſern
uͤblichen Oehlmuͤhlen kalt ausgepreßt wird,
iſt durchſichtig, von gelber Farbe, hat einen
eigenthuͤmlichen unangenehmen Geruch, und
einen fetten, eckelhaften, etwas ſuͤßlichen Ges
ſchmack. Es gefrieret auch bey einer groͤſſe⸗
ren Kaͤlte nicht; der freyen Luft ausgeſetzt
trocknet es nach und nach aus; es verbrennet
mit einer ſtark rauchenden uͤbelruͤchenden Flam⸗
Man muß es
an einem kuͤhlen Orte in wohlverſchloſſenen
Glaͤſern aufbewahren. Das truͤbe, dunkel⸗
gelbe, ſcharfſchmeckende, oder ranzige Leinspl
iſt in der Arzneykunſt unbrauchbar.
Semina ſimul ac ole um preflum poſſi- Die Saamen ſowohl, als auch das ausge⸗
dent vires emollientes, relaxantes ac
lubricantes.
Interne commendatur fe minum de-
coctum & oleum, quod a multis anti-
ſpasmodicum mul cenſetur, in hæma-
temeſi a corporibus alienis vel acrimo-
nia ſua vel mechanice ventriculum irri-
tantibus, in gaſiritide fihenica, id eſt
a vi vitali nimis aucta, in tubi inteſti-
nalis aut renum inflammatione, exco-
riatione, dyfenteria, mictu crüento,
renum aut veſicæ urinarise calculo &
in colica pictonum bono cum effectu;
contra tuſſim, raucedinem, paflionem
illiacam, peripneumoniam & pleuriti-
dem minore vero cum fructu. Dolfis ſe-
minum in decocto uncia femis pro aquæ
libra , in emulfione drachmæ dus.
Innerlich empfiehlt
62
preßte Oehl beſitzen erweichende, erſchlap⸗
pende und ſchluͤpfrigmachende Arzneykraͤfte.
man die abgekochten
Saamen und das Leinoͤhl, welches von
vielen auch fuͤr ein krampfſtillendes Mittel ge⸗
halten wird, im Blutſpeyen, wenn es von
fremden Koͤrpern herkommt, die entweder
durch ihre Schärfe, oder auf eine mechani⸗
ſche Art den Magen reizen, in der ſtheniſchen
Magenentzuͤndung, das iſt von zu ſehr erhoͤh⸗
ter Lebenskraft, in Entzuͤndung und Wundrei⸗
bung der Gedaͤrme und Nieren, in der Dys
ſenterie, im Blutharnen, bey Steinbeſchwer⸗
den in der Harnblaſe oder den Nieren, und in
der Mahlerkolik mit gutem Erfolge; wider
den Huſten, die Heiſerkeit, Darmgicht, dun Eee
genentzuͤndung und Seitenſtechen aber mit we⸗
niger em Nutzen. Die en der a in
29
Oleum propinatur ad uncias duas, &
in colica aut calculo ab unciis quatuor
ad decem. Raro tamen adhibentur vel
lemina lini vel oleum ad uſum inter-
num ob nauſeam & vomitum, qua ab-
hine ſæpius excitantur, præprimis cum
aliis gaudemus medicamentis minus
naufeofis, quæ eosdem præſtant effectus.
Pertinet quoque oleum lini prout cæ-
tera oleoſa vegetabilia dulcia ad anti-
dota generalia.
Externe adhibemus ſemina lini, vel
ſeminum farinam in pultem cocta ad
cataplasmata emollientia. Pari modo
uſurpatur decoctum ex uncia ſeminum
& aque libra paratum ad clysmata
emollientia in dyſenteriis, diarrheis
& alvi obſtructionibus pertinacibus.
Oleum addatur enematibus aut ca-
taplasmatibus emollientibus relaxan-
tibusque ; nec nou infervit ad illi»
niendos tumores duros, inflammatos.
+ ab ORR
LIQUIRITIA, OHicin.
Glycyrrhiza glabra. Botanic.
Radix dulcis, Glycoritia, Glycyrrhiza
vera, filiquoſa vulgaris. Gallis, Re-
glifs e. Anglis, Liquorice. i
Clafis XVII. Diadelphia. Ordo IV.
Decandria. 5
Genus. Calyx bilabiatus: labium infe-
rius tripartitum. Legumen ovatum, com-
preſſum. 8 :
Species. Glycyrrhiza leguminibus
glabris, Ripulis nullis, foliolo impari
petiolato.
einem Abſud iſt eine halbe Unze auf ein Pfund
Waſſer, in einer Emulfion zwey Quentchen.
Das Oehl gibt man zu zwey Unzen, und in
der Kolik oder wider den Stein von vier bis
zu zehn Unzen. Man bedienet ſich jedoch nur
ſelten der Leinſaamen oder des Oehls zum
innerlichen Gebrauche, wegen dem Eckel und
dem Erbrechen, welche davon oͤfters erregt
werden, vorzuͤglich, da wir andere weniger
eckelhafte Arzneymittel haben, welche eben die
nehmlichen Wirkungen aͤuſſern. Das Leinoͤhl
gehoͤrt auch, ſo wie alle uͤbrigen milden ve⸗
getabiliſchen Oehle zu den allgemeinen Gegen⸗
giften. 5 ee
Aeuſſerlich gebrauchen wir den Leinſaamen,
oder das keinſaamenmehl zu einem Brey ger
kocht als erweichenden Umſchlag. Auf gleiche
Art bedienet man ſich des Abſudes von einer
Unze Saamen in einem Pfunde Waſſer zu er⸗
weichenden Klyſtiren bey Ruhren, Durchfaͤllen,
und hartnaͤckigen Verſtopfungen des Stuhl-
ganges mit Nutzen. Das Oehl pflegt man
erweichenden und ſchlappmachenden Klyſtiren
oder Breyumſchlaͤgen zuzuſetzen; auch dienet
es um harte, entzuͤndete Geſchwuͤlſte einzu⸗
ſalben.
128 Tafel.
Der Suͤßholzſtrauch.
Suͤſſe Wurzel, Suͤßholzwurzel, Lackritzenholz,
Leckritzenholz, gemeines Suͤßholz. Franz.
Regliſſe. En gl. Liquorice.
17. Klaſſe. Zweybruͤdrige. 4. Ordnung.
Zehnmaͤnnige. ee za
Gattung. Der Kelch zweylippig: die untere
Lippe dreymahl getheilt. Die Schotte eyrund,
zuſammengedruͤckt. a
Art. Suͤßholz mit glatten Huͤlſen, keinen
Blattanſaͤtzen, und einem ungepaarten, ge⸗
ſtielten Blaͤttchen. ER
—
Invenitur fpontanea in Italia, Gallia ac
Hifpania. In Franconia præſertim in
regione Bambergenfi copioſe colitur,
Floret Julio & Auguſto radice perenni.
In officinis habetur radix & extrac-
t u m, id eſt ſuccus radicis inſpiſſatus.
Radix efi plures pedes longa, digitum
& ultra craſſa, ramoſa, extus glabra,
ſiccata rugoſa, cortice e bruno griſeo,
ſubacri, amaro tecta, interne late flava,
recens odoris mucidi, fiecata nullius,
faporis duleis, maſticatione longinqua
ſubamari. Servatur vel radix integra
in cellis ſub ſabulo bene ſiccato, vel
dividatur primum longitudinaliter, dein
trans verſe in parvas taleolas, & ficca-
ta tradatur eillis bene clauſis. Ad uſum
medicinalem eligatur radix tenax, dif.
ſecta læte flava, radios & vaſa ſucco-
fa prodens; rejiciatur econtra mucida
& carioſa. Extractum radicis liqui-
ritiœ, vulgo ſuccus, advehitur ex Italia
præprimis & Hiſpania in malſſis fex
pollices longis, & pollicem cum dimi-
dio crallis, eylindricis, compreſſis, figil-
li impreſſione notatis, foliis lauri nobilis
involutis, & ciſtis ligneis incluſis. ER
ſiccum, compactum, plus minus ve fle-
xibile. Habet extus colorem nigrum,
intus, fi cultro dividitur, profunde ful.
cum, ſi vero diffringitur, fracturam ni-
gram, ſplendentem, odorem empyreu-
maticum, faporem dulcem, vix gratum,
fub finem ſubamarum, & in aqua peni-
tus ſolvitur. Pharmacopœi Londinen-
fes parant repetita ſolutione, filtratione
ac inſpiſſatione extractum ab omnibus
quisquiliis mundatum, & ad taleolas
quadratas formatum grati ſaporis.
ſchmack.
21
Er waͤchſt in Italien, Frankreich und Spanien
wild. In Franken vorzüglich in der Gegend
um Bamberg wird er häufig gezogen. Er
bluͤhet im Julius und Auguſt, und iſt aus⸗
daurend. 1
In den Apotheken hat man die Wurzel und
das Extrakt, das iſt den eingedickten Saft
der Wurzel.
Die Wurzel iſt mehrere Fuß lang, eines Fin-
gers dick, auch noch dicker, aͤſtig, von auſſen
glatt, getrocknet runzlicht, mit einer aus dem
Braunen ins Graue ſplelenden etwas ſcharf
ſchmeckenden, bitteren Rinde bekleidet, von
innen ſchoͤn gelb, und hat, wenn ſie noch
friſch iſt, einen dumpfigen, getrocknet aber
gar keinen Geruch, und einen ſuͤſſen, nach
laͤngerem Kauen aber einen etwas bitteren Ge⸗
Man kann die Wurzel entweder noch
ganz in Kellern unter gut getrocknetem Sande
verwahren, oder in wohl verſchloſſenen Schraͤn⸗
ken aufbehalten, nachdem ſie zuvor erſtlich
der Fänge nach, und dann uͤber quer in kleine
Scheiben zerſchnitten, und gut getrocknet wor⸗
den iſt. Zum Arzneygebrauche waͤhle man
eine zaͤhe Wurzel, die, wenn ſie geſpalten iſt,
eine ſchoͤn gelbe Farbe hat, und ſtrahlenfoͤr⸗
mige, ſaftvolle Gefaͤße zeiget; ſo wie man im
Gegentheil die ſchimmelige und angefreſſene ver⸗
werfen muß. Das Suͤßholzertrakt,
gewoͤhnlich Suͤßholzſaft, wird vorzuͤglich aus
Italien und Spanien unter der Form von
walzenfoͤrmigen, zuſammengedruͤckten, und
mit dem Eindrücke eines Sigills verſehenen
Maſſen, die ſechs Daumen lang, anderthalb
Daumen breit, in Lorberblaͤtter eingehuͤllt,
und in hoͤlzernen Kiſten verſchloſſen ſind, ein⸗
gefuͤhrt. Es iſt trocken, dicht, mehr oder
weniger beugſam, von auſſen ſchwarz, von
innen, wenn es mit bem Meſſer zerſchnitten
wird, dunkelbraun, wenn es aber entzwey⸗
gebrochen wird, im Bruche ſchwarz und glaͤn⸗ e 2
iend. Es hat einen brandichten Geruch, einen a
Poffidetradix virtutem mucilaginofam,
emollientem atque expectorantem. _
Decoctum aut infuſum radicis, nee non
radix ipſa & extractum liquiritiæ
in pulverem redacta ordinantur in rau-
cedine, tuſſi ſicca & aliis pectoris af-
fectionibus mox per ſe ſola, mox aliis
cum remediis in his morbis indicatis
combinata. Species pectorales,
prout in pharmaciis profiant, ſufficien-
tem jam radicis glycyrrhize quantita-
tem ſuperadditam continent. Frequen-
tifime vero ufurpatur radix in locum
facchari ad edulcorandas medicamen-
torum compoſitiones pro pauperibus
ob pretii vilitatem, in quem ſcopum
radix autem nunquam decoqui ſed tan-
tummodo infundi debet, ne pars ama-
ra fimul extrahatur. Melius omnino
eſſet, fi prius radix ab omni cortice ad-
hxrente amaro liberaretur. Pulvis ra-
dicis infervit quoque ad confpergendas
pilulas, ne invicem cchæreant. Dofis
radicis in infufo aut decocto uncia di-
midia vel integra ad aquæ libram. Do-
ſis extract: aut radicis ſub pulveris for-
ſuͤßen, wenig angenehmen, am Ende bitteren Ge:
ſchmack, und loͤſet ſich gaͤnzlich in Waſſer auf. Die
Apotheker in London bereiten durch wiederholtes
Aufloͤſen, Durchſeihen und abermahliges Eins
dicken ein von allen Unreinigkeiten geſaͤubertes
Extrakt, das einen angenehmen Geſchmack
hat, und in viereckichte Tafeln geformt iſi.
Die Wurzel beſitzt ſchleimige, erweichende und
ven Auswurf befoͤrdernde Arzneykraͤfte.
Den Abſud oder Aufguß der Wurzel, auch die
zweck muß man hingegen die Wurzel niemahls
ma pro unica vice drachmavlemis, in-
tegra Parantur in quibusdam officinis
& præcipue in regione- Bambergenfi
pa ſt a, bacilli & trochifei liquiri-
tie; quæ althææ mul radicem in pul-
verem redactam, crocum, amy lum &c,
commiſta habent, ac infantibus aut deli-
catulis contra tullim inferviunt, -
4
Wurzel ſelbſt oder das Suͤßholzex⸗
trakt zu Pulver zerſtoſſen verordnet man
wider die Heiſerkeit, wider den trockenen Hu⸗
ſten und andere Bruſtkrankheiten, bald für ſich
allein, bald mit anderen, in dieſen Krankhei⸗
ten angezeigten Arzneyen verſetzt. Der ſoge⸗
nannte Bruſtthee, wie er in den Apotheken
ſchon vorraͤthig zubereitet ſich vorfindet, ent⸗
haͤlt auch eine hinlaͤngliche Menge Suͤßholz⸗
wurzel in ſeiner Miſchung. Am haͤufigſten
aber gebraucht man dieſe Wurzel anſtatt des
Zuckers, ihres wohlfeilen Preiſes wegen, um
die Arzuneyzuſammenſetzungen zum Behufe der
aͤrmeren Klaſſe zu verſuͤßen. Zu dieſem End⸗
abkochen, ſondern nur aufgieſſen, damit ihr
bitterer Beſtandtheil nicht zugleich mit ausge⸗
zogen werde. Noch beſſer waͤre es, wenn die
Wurzel zuvor von ihrer ganzen, bitteren
Rinde gereiniget wuͤrde. Die gepuͤlverte Suͤß⸗
holzwurzel dienet auch zum Beſtreuen der Pil⸗
len, daß ſie nicht an einander kleben. Die
Gabe der Wurzel. zur Bereitung eines Auf⸗
guſſes oder Abſudes iſt eine halbe, auch eine
ganze Unze auf ein Pfund Waſſer. Das Ex⸗
trakt oder auch die Wurzel gibt man in Pul⸗
verform zu einer halben, auch zu einer ganzen
Drachme auf ein Mahl. In einigen Apothe⸗
ken, und vorzuͤglich in der Gegend um Bam⸗
berg verfertiget man aus der Suͤßholzwurzel
einen Teig, kleine Staͤnglein und
MOSCHATA TTT
Myristica eee, =
Tab. CXXL
MOSCHATA NUX. Ofiecin.
Myriſtica officinalis. Botanic.
Muscata nux, Nux aromatica, Myriſti-
ca mas. Myriſta, Unguentaria, Nu-
ciſta, Mofchocarion, Moſchocarydion,
Myriſtica, Mofchata. Gallis, Noi x
mufcade, Anglis, Nutmeg.
-Clalfis XIII. Polyandria. Or do I. Mo-
nogynia.
Genus. Corolla pentapetala. Calyx quin-
quefidus, campanulatus. Bacca carnoſa,
monoſperma. Membrana reticularis,
ficca, inter baccam & ſemen.
Species. Myriliica officinalis.
Secundum Thunbergii obfervationes,
Clafis XXI. Mon«cia. Ordo I. Mo-
nandria.
Genus. Mafc. Calyx trifidus. Corolla
nulla. Stamen unicum, quod anthera
ſuperius cingit. .
F cœ m. Calyx quatuorfidus. Corolla nulla.
Pifillum unicum. Germen ſuperum.
Stylus brevillimus. Stigma duplex,
acutum. i
Species. Myriſtica mofchata fo-
liis lanceolatis; fructu glabro,
Inhabitat haee arbor in iniulis Moluecæ,
præprimis Banda, infula Francis, in
Africa provinciis Sierra Leone & Su-
rinam. ä
In pharmaciis habentur fructus i n vo-
lucrum carnoſum vulgo macis, nu-
23
Kuͤchlein (gelteln), die zugleich gepuͤlberte
Eibiſchwurzel, Saffran, Kraftmehl u. ſ. w.
in ſich enthalten, und fuͤr Kinder oder Lecker⸗
maͤuler wider den Huſten zu gebrauchen ſind.
W M .
. 141 5 Tafel.
Muskatnuß.
Muskatennuß. Fran g. Noix mufcade, Eng l.
Nutmeg.
13. Klaſſe. Vielmaͤnnige. 1. Ordnung.
Einweibige. 5
Gattung. Die Blumenkrone faͤnfblaͤttrig. Der
Kelch fuͤnfſpaltig, glockenfoͤrmig. Die Beere
fleiſchig, einſaamig, mit einer trockenen, netz⸗
foͤrmigen Haut zwiſchen der Beere und dem
Saamen. g x
Art. Gemeine Muskatnuß.
Nach Thunbergs Beobachtungen.
21. Klaſſe. Halbgetrennte. 1. Ordnung.
Einmaͤnnige. ö
Gattung. Maͤnnliche Blume. Der Kelch
dreyſpaltig. Blumenkrone keine. Staubfaden
einer, der oberhalb von einem Staubbeutel
umgeben wird.
Weibliche Blume. Der Kelch vierſpaltig.
Blumenkrone keine. Staubweg einer. Der
Fruchtknoten iſt oben. Der Griffel ſehr kurz.
Die Narbe zweyfach, ſpitzig.
Art. Muskatnuß mit lanzettfoͤrmigen Blaͤt⸗
tern, und glatter Frucht. ö N
Dieſer Baum waͤchſt auf den Moluckiſchen Inſeln,
vorzuͤglich in Banda, Isle de France, in
einigen Gegenden von Afrika, als in dern
Sierra Leone und in Surinam. 3
In den Apotheken hat man die fleiſchichte H u l
der Frucht insgemein Muskatenbluͤth e,
24
ces, ole um deſtiliatum & preſſum,
tinctura. N
Fructus integer refert fere 5
figuramque nucis juglandis- Cortex ex-
terior, five putamen carnofum, molle,
fucculentum, digitum craſſum habet co-
lorem ex viridi rufum, -faporem acer-
bum, adſtringentem, & veſtitur exter-
ne cuticula viridi, rubris nec non luteis
maculis variegata. Perfectam ſi fructus
obtinuit maturitatem; disrumpitur cor-
tex exterior, &apparet involucrum five
tegumentum, tenax,unguinofum, mem-
branaceum, in plures firias quali in
varia lora brevia, inter fe invicem co.
hærentia laceratum, quod drupam re-
tis inſtar obducit, odorem fortem bal-
ſamicum, gratum; faporeınacrem, aro-
maticum, ſubamarum; & recens colo-
rem hurpureum, mox aureum, ficca-
tum luteum nonnihil in rubrum vergen-
tem monſtrat. Proſtat in pharmaciis hoc
involucrum nomine Macis, & eligatur
croceum, oleofum, flexile, tenue atque
valde odoratum; econtra rejiciatur mi-
nus laciniatum, albicans vel dilute fla-
velcens ac fragile. Ablato hoc integu-
mento comparet drupa ipfa putamine
lignoſo, dure, bruno, tenui cincta, quæ
nucleum continet mollem, tactu pin-
guem, ſiccatione vero durum e badio
griſeum, variisque ſtriis ac rugis nata-
tum. Color nuclei internus e bruno
flaveſcens, ſtriis pluribus rufeſcentibus,
undulatis variegatus. Gaudet nux odore
forti, grate ballamico, ſapore non in-
grate amaro, aromatico. Mercatores
diſtinguunt tres nueis moſchatæ ſpecies
ratione bonitatis; confuete vero tantum-
modo nuces diſtinguimus oblongas &.
rotundas. Oblong æ, mares Jictæ,
odore & ſapore debiles, intus plerumque
iſt braungelb,
Nu ffe, ein deſtillirtes und gepreßtes Oehl
und eine Tinktur.
Die ganze Frucht hat beynahe eben dieſelbe Groͤße
und Form wie eine Wallnuß. Die aͤuſſere
Rinde oder Schale iſt fleiſchicht, weich, ſaftig,
eines Fingers dick, hat eine braͤunlicht gruͤne
Farbe, einen bittern zuſammenziehenden Ge⸗
ſchmack, und wird von auſſen mit einem
grünen, mit rothen und gelben Flecken bezeich⸗
neten Haͤutchen bekleidet. Wenn die Frucht
ihre vollkommene Reife erlangt hat, fo zer-
platzt die aͤuſſere Rinde; und es erſcheinet
eine zaͤhe, fette, haͤutige Huͤlle oder Decke,
die in mehrere Streifen gleichſam wie in ver⸗
ſchiedene kurze Riemen, welche doch an einan⸗
der haͤngen, getheilt iſt, und die Steinfrucht
wie ein Netz umgibt. Dieſe Huͤlle hat einen
ſtarken, angenehmen, balſamiſchen Geruch;
einen ſcharfen, wuͤrzhaften, etwas bittern Ge⸗
ſchmack, und, wenn ſie noch friſch iſt, eine
purpurrothe, bald darauf eine goldgelbe, und
getrocknet eine hochgelbe, in etwas roͤthlichte
Farbe. In den Apotheken hat man dieſe Be⸗
kieidung unter dem Nahmen Macis, Mus⸗
katenbluͤthe, Muskatenblumen, wo⸗
von man die ſaffranfaͤrbige, oͤhlichte, biegſame,
duͤnne und ſtarkriechende als brauchbar aus⸗
leſet; im Gegentheil aber die weniger geſpal⸗
tene, weißlichte oder blaßgelbe und leicht zer⸗
brechliche als unnuͤtz verwirft. Wenn man
nun auch dieſe Bekleidung hinweggenommen
hat, ſo kommt dann die Nuß ſelbſt zum
Vorſchein, welche von einer holzichten, harten,
braunen, duͤnnen Schale umgeben iſt, die den
Kern enthält. Der Kern ſelbſt iſt weich, beym
Anfuͤhlen fett, getrocknet aber hart, braͤunlicht
grau, und mit verſchiedenen Streifen und Run⸗
zeln verſehen. Die innere Farbe des Kernes
mit mehreren rothbraunen,
wellenfoͤrmigen Streifen abwechſelnd. Dieſe
Steinfrucht hat einen ſtarkeu, angenehm bal⸗
ſamiſchen Geruch, und einen nicht unangenehmen,
2
3
mucidæ, atque ſtriis nigrefcentibusdifiin-
ctie; rotundæ, feminz dictæ, omni
vi aromatica prædlitæ funt optimæ, &
præferantur oblongis. Ad uſum medi-
cum eligantur nuclei rotundi, craſſiores,
ponderoſiores, pinquiores, & acu can-
dente perforati oleum exſudantes; ca-
rioſi vero, mucidi, oblongi, ſapore &
odore debiles vel deſtituti rejiciantur.
Exprimitur e nucibus moſchatis recen-
tibus, qu antea contundi, in ſaccis
linteis includi, aquæ fer vid vaporibus
calefieri, & prelo calido tradi debent,
oleum conſiſtentiæ buty ace, quod
per Belgas ex India in mallis planis,
quadratis, folidis ac glabris adfertur,
qu recentes flavum, : veiuliiores rubi-
eundum colorem atque odorem fapo-
remque debilem nueis moſchatæ often-
dunt. Solvitur hoc oleum preſſum,
balfamus nueiſtæ, oleum nu-
ciſtæ, oleum nucis mefcha-
te, balſa mum nucis moſchatæ,
corpus pro balſa mo dictum, pe-
nitus in æthere, in alcohole vini extra-
hitur oleum folummodo æthereum, pars
vero unguinoſa omni nunc colore pri-
vata remanet, Adulteratur nonnun-
quam cera flava, cera alba, axungia
.. Borcina, butyro aut ſpermate ceti, quod
per folutionem in vini alcohole dignoſci-
tur, cum mox reliduum non folubile
colorem luteum allervat, mox ipfa fo-
lutio turbulenta, lacteſcens vel albida
evadit. Major ſimul durities ac tenacitas
ceram admiflam indicat. Soli Batavi
omnen: hiscum fruetibus & oleo merca-
turam ſibi tribuerunt, cum antea arbo-
res hos fructus prbentes , in inſulis,
quæ vel ab aliis mercatoribus viſitaban-
tur, vel quas non manutenere, nec vi
contra he ſtium invaſiones defendere po-
Wachſe, mit Schweinfett, Butter oder Walls
rath verfaͤlſcht; dieſes erkennet man aus der
Aufloͤſung in Weingeiſt, ;
D
z
bittern, wuͤrzhaften Geſchmack. Die Kauf-
leute unterſchelden dreyerley Gattungen Mus⸗
katnuͤſſe in Ruͤckſicht ihrer Guͤte; gewoͤhnlich
aber theilen wir ſie nur in laͤnglichte und runde
ein. Die laͤnglichten, auch Maͤnnchen
genannt, haben einen ſchwachen Geruch und
Geſchmack, ſind inwendig meiſtentheils ſchimm⸗
licht, und mit ſchwaͤrzlichten Streifen verfer
hen; die runden, oder ſogenannten Weib⸗
chen, ſind die beßten, ſie beſitzen alle wuͤrzhafte
Kraft, und verdienen vor den laͤnglichten
den Vorzug. Zum Arzneygebrauche muß man
die runden, dickeren, ſchwereren und fetteren
auswählen, die, wenn ſie mit einer glühens
den Nadel durchbohret werden, eine oͤhlichte
Feuchtigkeit ausſchwitzen; die angefreſſenen,
ſchimmlichten, laͤnglichten aber, welche nur
einen ſchwachen, oder gar keinen Geruch und
Geſchmack haben, muß man als unnuͤtz ver⸗
werfen. Aus den friſchen Muskatnuͤſſen,
welche zuvor zerſtoſſen, in leinene Saͤcke ger
than, mit den Daͤmpfen des ſiedenden Waſ⸗
ſers erhitzt, und ſodann in eine durchwaͤrmte
Preſſe gegeben werden, wird ein Oehl ge⸗
preßt, das die Feſtigkeit der Butter hat, und
von den Hollaͤndern aus Indien in flachen,
viereckichten, dichten und glatten Maſſen zu
uns gebracht wird. Wenn ſie noch friſch ſind,
ſo haben dieſe Maſſen eine gelbe, wenn ſie
aber aͤlter ſind, eine roͤthlichte Farbe, und
einen ſchwachen Geruch und Geſchmack, wie
die Muskatnuß. Dieſes ausgepreßte Oehl,
das man auch Muskatennußbalſam
nennet, loͤſet ſich in Aether vollkommen auf,
von Weingeiſt wird nur das aͤtheriſche Dept
ausgezogen, der fette Beſtandtheil aber bleibt
aller Farbe beraubt zuruͤck. Bisweilen wird
das Muskatnuß oͤhl mit gelbem oder weiſſem
es: Rückſtand Pen are arbe e beg
*
6
terant, ab illis exſtirpatæ fuerint. Ad-
vehunt nuces, non prout ab arboribus
decerpuntur, ſed in aqua calcis prius
jam maceratas atque denuo ſiccatas.
behält, oder die Aufloͤſung ſelbſt truͤb, mil⸗
chicht und weißlicht wird. Auch ſchon die
ungewoͤhnliche Haͤrte und Zaͤhheit verrathen
das beygemiſchte Wachs. Die Hollaͤnder
allein haben den ganzen Handel mit dieſen
Fruͤchten und mit dem Oehle an ſich gezogen,
indem fie zuvor alle Muskatnuß Bäume auf
jenen Inſeln, welche entweder von anderen
Kaufleuten beſucht wurden, oder die ſie nicht
zu behaupten im Stande waren, noch vor
feindlichen Ueberfaͤllen mit Gewalt zu ſchuͤtzen
vermochten, ganz ausrotteten. Sie verführen
die Nuͤſſe, nicht wie fie von den Baͤumen abs
gepfluͤckt werden, ſondern ſchon in Kalkwaſſer
gebeizt, und dann wieder abgetrocknet.
Gaudet virtute ſtimulante, calefaciente, Sie beſitzt reizende, erhitzende, und wie Einige
ac ut nonnulli affirmant, ſtupefaciente.
Adhibemus nucem moſchatam & ma-
ci dem, fi nulla ſymptomata inflam-
matoria uſum prohibent, contra men-
firuorum retentionem, ventriculi iner-
tiam & mucofitatem, colicam flatulen-
tam, præprimis vero contra choleram,
dyfenteriam, diarrhœam fed neceſſaria
cum cautela ob remedii vim Rimulan-
tem haud exiguam. Doſis ſub pulveris
forma grana quinque, ſerupulus ſemis;
in infuſi vinoſi libra drachmæ dus, tres.
Oleum deſtillatum raro, prel-
ſu m fere nunquam interne applica-
tur; etiamſi deſtillati guttulæ nonnulle
cum faccharo tritæ, & prelli drachma
dimidia, integra in antedictis morbis,
ficut nux ipfa, adhiberi poſſent. Tinc-
tura propinatur ad guttas quindecim,
behaupten, auch betaͤubende Arzneykraͤfte.
Wir bedienen uns der Muskatnuß, und der
Muskatenbluͤthe, wenn keine entzuͤndli⸗
chen Zufaͤlle den Gebrauch verbiethen, wider
die unterdruͤckte monatliche Reinigung, wider
Schwaͤche und Verſchleimung des Magens,
in der Windkolik, vorzuͤglich aber in der Cho⸗
lera, Ruhr, dem Durchfalle, jedoch immer
mit der noͤthigen Vorſicht, weil die reitzenden
Kraͤfte dieſes Arzneymittels nicht unbetraͤcht⸗
lich find. Man gibt fie unter der Form
eines Pulvers von fuͤnf Gran bis zu einem
halben Skrupel; in einem weinichten Aufguſſe
zu zwey oder drey Quentchen auf ein Pfund,
Das deſtillirte Oehl wird ſelten, und
das gepreßte ſaſt nie innerlich gebraucht;
obſchon man erſteres zu einigen Tropfen mit
Zucker abgerieben, und letzteres zu einer hal⸗
ben oder ganzen Drachme bey obengenannten
Krankheiten, wie die Nuß ſelbſt verordnen
konnte. Die Tinktur gibt man zu faͤnfzehn
Tropfen. 8 b
Externe inſervit oleum deſtillatum & Das deſtillirte und ausgepreßte Oehl gebraucht
preſſum ad illiniendum partes paralyti- man äufferlih um paralytiſche oder mit
cas vel ſpasmo cruciatas, ad diſeutien- Krampf behaftete Glieder einzuſch mieren,
dum tumores œdematoſos non inflam- dann um waͤßrige nicht entzundete Geſchwoͤlſtt
—
>
Fach 122
MAJoRANA. Be en:
Orteanum n Majorana. . 5 f
ir een. >.
matos, ad inungendum abdomen & re-
gionem epigafiricam in vomitu conti-
nuante, tympanite, colica flatulenta &
diarrthœa, vel admifceatur aliis empla-
ris atque unguentis ſtimulantibus aut
nervinis,
Tab XXII.
MAIORANA. Ofiein,
Origanum Majorana. Botanic.
Amaracus, Majorana latifolia, Ma-
rum Syriacum, Sampfuchus, Gallis,
Marjolaine. Anglis, Majoram,
Sweet Majoram,
Claflis.XIV,- Didynamia.
Gymnofpermia,
Genus. Strobilus tetragonus, ſpicatus,
calyces colligens.
Ordo l.
Species. Origanum folis. ovatis, *
‚ obtußs; ſpicis ſubrotundis, compactis,
pubelcentibus.
Planta annua, in Palefiina, Luſitania in-
digena ; apud nos in hortis culta. Flo-
ret autumno.
In officinis habemus her be a m, a quam,
ole um deſtillatum & ung uentum.
Folia ſunt, præter characterem botani-
eum, oppoſita, parva, mollia, fubtomen-
toſa, integerrima, dilute viridia ; odo-
ris grati, peculiaris fortis, faporis aroma;
tici, acris, amaricantis, Colligatur her-
ba tempore efflorelcentise unacum ſum-
mitatibus, & in umbra ficcata ſervetur
in ciſlis bene claufis, ne pars aromatica
perdatur. =
Occupat vires fimnlantes, expectorantes
atque diſcutientes. de
« D 2 ur » 2 2
27
zu zerthellen, und um den Bauch und die
Magengegend bey anhaltendem Erbrechen, in
der Trommelſucht, Windkolik, dem Durchfalle
zu ſalben. Man pflegt es auch zu anderen
nervenſtaͤrkenden, reizenden Salben und Pfla⸗
ſtern zuzuſetzen.
122. Tafel. ae
Der Majoran.
Meiran, Maſoran, Maſoͤran, Margran, Meye⸗
ran, Wurſtkraut. Franz. Marjolaine.
Engl. Majoram, Sweet Majoram,
14. Klaſſe. Zweymöͤchtige.
Naktſaamige.
Gattung. Der Zapfen viereckicht, aͤhrenfoͤr⸗
mig, welcher die Blumenkelche vereinigt.
Art. Doſten mit eyrunden, abgeſtumpften
Blaͤttern, und rundlichten, feſten, weichhaa⸗
richten Blumenaͤhren.
Er iſt eine jährige Pflanze, in Palaͤſtina und
kuſitanien einheimiſch. Bey uns wird er in
Gaͤrten gezogen. Er bluͤhet im Herbſte.
In den Apotheken haben wir das Kraut, ein
Waſſer, ein deſtillirtes Oehl und eins
Salbe.
ein Blätter find, nebft dem botauiſchen Char
rafter, einander gegenuͤberſtehend, klein, weich,
etwas haarig, ganz, hellgruͤn. Sie haben
einen angenehmen, eigenthuͤmlichen, ſtarken
Geruch, und einen wuͤrzhaften, ſcharfen,
bitterlichen Geſchmack. Man muß das Kraut
zur Zeit der Bluͤthe zugleich mit den Gipfeln
einſammeln, im Schatten trocknen, und in
1. Ordnung.
wohlverſchloſſenen Schraͤnken aufbewahren,
damit der wuͤrdhafte Beſtandtheil nicht ver- 8
lohren gehe.
Er beſitzt reitzende, den neuf been
und . Arzneyfraͤfte⸗
28
Ordinatur mox in pulvere ad drachmam
dimidiam, mo in infufi aquoſi, aut
vinoſi libra ad drachmas tres, unciam
ſemis contra affectionem afilımaticam ,
morbos catarrhales, pituitoſos, apople-
xiam ferofam, paralyfin, artuum tre-
morem & in pluribus aliis calıbus, vi-
rium vitalium languore junctis. Aqua
maj o ran æ ſtillatitia addatur mixtu-
ris iisdem morbis inſervientibus ad
uncias.
Externe uſurpatur herba . iccata ad cu-
cuphas nec non cataplasmata ſicca non-
nunquam cum camphora aut alıis her-
bis aromaticis commiſta inrheumatismo,
eryſipelate. Infufum commendatur
ER enemata liimulantia, anti-
ſpaſtica in paralyfi, apoplexia, nee non
ad fomentationes diſcutientes. Un-
gwentum illiniatur abdomini dolori-
bus colicis vexato ac membris paraly-
ticis; etiam infantum nares aeri inviæ
curantur hoc unguento, Herba ficca in
pulverem redacta, aqua Nillatitia & ma-
jorante infufum attrahuntur naribus ad
excitandam ſternutationem.
Tab. CXXIII.
MALVA VULGARIS, Ofiein,
a. Malva fylvefiris, Botanic.
tica, Malva ſylveſtris Procerior vel ela-
tior. Gallis, Mau ve.
wider den Schleimſchlagfluß;,
Man verordnet ihn entweder in Pulver zu
einer halben Drachme, oder in einem waͤſſe⸗
richten auch weinichten Aufguſſe zu drey
Quentchen, einer halben Unze auf ein Pfund
Fluͤſſigkeit wider aſthmatiſche Beſchwerden,
catarrhaliſche und ſchleimichte Krankheiten,
Laͤhmungen,
wider das Zittern der Gliedmaſſen und in meh⸗
reren anderen Faͤllen, welche mit dem Verluſte
der Lebenskraͤfte verknuͤpft ſind. Das abge⸗
zogene Majoranwaſſer pflegt man zu
Mixturen, die in den erſtgenannten Krank-
heiten dienlich find, zu Wies Unzen hinzu⸗
zuſetzen.
Aleuſſerlich gebraucht man das getrocknete
Kraut zu Kraͤuterhauben und trocknen Ums
ſchlaͤgen; und man vermengt es bisweilen mit
Kampfer oder anderen aromatiſchen Kraͤutern
beym Rheumatismus, der Roſe. Der Auf—
guß wird zu reitzenden, krampfſtillenden Baͤ⸗
dern und Clyſtiren bey Lähmungen, dem
Schlagfluſſe, nicht minder auch zu zertheilen⸗
den Baͤhungen empfohlen. Die Sal be die⸗
net um bey einer Kolik den Bauch, desgleichen
auch um gelaͤhmte Glieder einzuſalben. Mit
eben dieſer Salbe kann man auch Kindern,
die durch die Naſe keine Luft bekommen koͤn⸗
nen, zu Huͤlfe kommen. Das gepuͤlverte
trockene Kraut, das abgezogene Waſſer und
der Majoranaufguß in die Naſe gezogen find
ein dente Nieſemittel.
*
123. Tafel.
a. Gemeine Kaͤſepappel.
5 Malva agreflis, Malva equina, Malva Pappeln, Haſenpappel, Kaͤslingkraut, 5
8 Syivefiris major, Malache, Malva erra- Pappeln, Hafenp ppel, ngkraut, Papp
kraut, Feldpappel, wilde Pappel mit groſſer
Bluͤthe, Waldmalve, Noßpappel, rothe Pap⸗
pel, Danfpappil, ee serie a2
8
3 8
= Ss
Saal
8 2
Zar
SEN
3333
5 Je
N
b. Malva rotundifolia. Botanik.
Malva folio rotundo , Malva fylvefiris
minor, Mälva flare minore albo, Mal-
va vulgaris vel vulgatiſſima.
lis, Mauve a feuilles rendes.
Anglis, Mallow.
Clalis XVI. Monadelphia. Ordo VIII.
Polyandria.
Genus. Calyx duplex; exterior triphyl-
Ius. Arilli plurimi, monofpermi,
Species. a. Malva caule erecte her-
baceo, foliis ſeptemlobatis acutis, pe-
dunculis petiolisque piloſis.
—— b. Mal va caule profirato, feliis
cordato - orbiculatis obſolete quinque-
lobatis, pedunculis fructiferis declinatis.
Amber plantæ annue inveniuntur copiefe
per totam fere ge in cultis, ru-
deratis, ad vias & ſepes. Florent
eſtate.
In pharmaciis ſervantur flores & folia.
Folia malvæ ſylveſtris ſunt late viridia,
petiolis piloſis inſtructa, in quinque vel
feptem lobos atutos, ſerratos diviſa;
flores foliorum axillis aflıdentes for-
mantur .a petalis quinque obcordatis
coloris dilute purpurei, cœruleſcentis
aut albidi, & habent pedunculos pilo-
fos, tenues pollicem & dimidium longos.
Folia malvæ rotundifoliæ a foliis præ-
cedentis ſpeciei vix diſtincta, fi figuram
reniformem magis orbiculatam, & lo-
bos quinque obtufos, parum mettse ex-
cipiamus. Flores ſunt minores, ex
Gal-
Gattung. Der Kelch doppelt;
-
b. Gaͤnſr Pappel.
Pappel mit runden Blaͤttern, kleine pep,
Pappel mit weißlichten und kleinen Blumen,
Käſepappel, Feldpappel. Franz. Mauve a
feuilles rondes. Engl. Mallow.
16. Kla ſſe. Einbruͤdrige. 8. Ordnung.
Vielmaͤunige.
der aͤuſſere
dreyblaͤttrig. Sehr viele einſaamige Saamen⸗
haͤute.
Ar t. a. Pappel mit aufrechtſtehendem, traut⸗
artigem Stengel, ſpitzigen, ſiebenlappi⸗
gen Blaͤttern, und haarigen Frucht ⸗ und
Blattſtielen. 5
— — b. Pappel mit darniederllegendem Sten⸗
gel, herzfoͤrmig⸗ zirkelrunden in fünf faſt uns
merkliche Lappen getheilten Blaͤttern, und
wenn die Fruͤchte reif werden, mit abwaͤrts
geneigten Fruchtſtielen. 85
Beyde ſind jaͤhrige Gewaͤchſe. Man findet fe
‚häufig beynahe durch ganz Europa auf ges
bauten und ungebauten Plaͤtzen, an Wegen
und Zaͤunen. Sie blühen im Sommer hin⸗
durch. e
In den Apotheken werden die Blut hen und
Blatter aufbehalten, i
Die Blätter der gemeinen Käßtpappel find
angenehm grun, mit haarichten Stielen vers
ſehen, und in fuͤnf oder ſieben ſpitzige, am
Rande ſaͤgefoͤrmig gezaͤhnte Lappen abgetheilt.
Die Bluͤthen, welche zwiſchen den Achſeln
der Blätter ſitzen, werden von fünf herzfoͤr⸗
migen, hell purpurrothen, blauen oder weiſſen
Blumenblaͤttern gebildet, und haben duͤnne,
anderthalb Daumen lange, haarige Stiele.
Die Blätter der rundbläͤttrigen Malve find
von den Blättern der vorhergehenden Art laſt zZ
nicht unterſchieden, wenn wir die nieren
Wider ae eee Gehalt; ee . =
39
purpureo albefcentes vel albidi & Ariis
rubris variegati. Odor herbaceus tam
foliorum quam florum in utraque ſpecie
nihil peculiaris habet. Sapor mucila-
ginoſus.
Gaudent virtute emolliente & relaxante.
:
Interne ufurpantur malvæ flores & fo- J
lia ad infuſa vel decocta mucilaginoſa,
emollientia contra tuſſim ficcam, rauce-
dinem, nec non in morbis inflamma-
toriis, prout de althæa alio jam dictum
fuit loco. Doſis florum in infuſo drach-
mæ dus; foliorum in infuſo vel levi
decocto uncia femis ad aqua libram,
>
Externe ordinatur infuſum vel decoctum,
duplici cum foliorum aut florum malvæ
quantitate paratum, ad gargarismata in
cynanche, ad enemata in dy ſenteria,
colica, diarrhœa, inteflinorum inflamma-
tione aut excoriatione, ad injectiones
nin veſicam urinariam contra calculi do-
lores, ſtranguriam, mictum cruentum,
vel denique ad fomentationes contra
oculi inflammationes. Herba ipſa, in ca-
taplasmatis conſiſtentiam decocta, ſuper-
imponitur tumoribus duris, inflammatis
ad promo vendam vel reſolutionem vel
ſupurationem.
8 Tab. CXXIV.
8 Fraxinus
mus. Botanic.
ſelben ausnehmen. Die Bluͤthen find
kleiner, purpur faͤrbig weiß, oder vollkommen
weiß, und mit rothen Streifen verſehen. Der
krautartige Geruch, der Blaͤtter ſowohl als
der Bluͤthen, hat bey beyden Arten nichts eigen⸗
thuͤmliches. Der Geſchmack ift ſchleimig.
Sie beſitzen erweichende und ſchlappmachende Arz⸗
neykraͤfte. |
nnerlich gebraucht man die Bluͤthen und
Blaͤtter der Malve zu ſchleimigen, erweichen⸗
den Aufguͤſſen oder Abkochungen wider den
trockenen Huſten, die Heiſerkeit, desgleichen
bey Entzuͤndungskrankheiten, wie wir ſchon an
einem anderen Orte von der Althaͤa geſagt
haben. Gewoͤhnlich nimmt man zu einem
Aufguß zwey Drachmen Bluͤthen, und von
den Blaͤttern eine halbe Unze auf ein Pfund
Waſſer ebenfalls zu einem Aufguß oder einer
leichten Abkochung.
Aeuſſerlich verordnet man den Aufguß oder
das Dekokt, die mit einer doppelten Menge
von Blättern oder Bluͤthen der Kaͤſapappel
bereitet worden ſind, zu Gurgelwaͤſſern bey
Halsentzuͤndungen, zu Klyſtiren in der Kolik,
dem Durchfalle, der Ruhr, Entzuͤndungen
oder Wundreibungen der Eingeweide, zu Ein⸗
ſpritzungen in die Harnblaſe wider Stein⸗
ſchmerzen, Strangurie, Blutharnen, und end⸗
lich zu Baͤhungen wider Augenentzuͤndungen.
Das Kraut ſelbſt zu einem Brey gekocht
legt man als Umſchlag auf harte, entzuͤndete
Geſchwuͤlſte, um entweder die Zertheilung oder
die Eiterung zu befoͤrdern.
124. Tafel.
Manna.
Fraxinus florida. Salis, F rene fauva- Mannaeſche, blühende Eſche, großblumige, voll⸗
blumige, blumentragende Eſche. Franz.
PFrene ſauvage, Frene a fleurs en 3
e, rene Afleurs en grappes,
Angli,Wild-Ash,Flowering.Ash,
*
—
Manna.
Die
—
*
N
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2
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5
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2
2
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er ee
Cialis XXIII. Polygamia. Ordo II.
Dicecia,
Genus. Hermaphr. Calyx rel nullus,
vel quadripartitus, Corolla vel nulla,
vel tetrapetala, Stamina duo, Piſtillum
unum. Semen unicum, lanceolatum.
Fe m. Piſtillum unicum; ſemen unicum,
lanceolatum.
Species. Fraxinus foliolis ferratis,
floribus corollatis.
Habitat hic frutex in Europ regionibus
meridionalihus; ut in Calabria, Apulia,
Sicilia, Italia, Litorali, Ifiria. Floret
Majo & Junio.
In pharmaciis fervatur fue cus ex arbore
vulnerata promanans condenſatus.
Succus hic ſaccharinus, manna, mel
roſei dum, zromeli, drofo meli
dictus, promanat tempore calido ex
trunci & ramorum cortice vel ſponte,
vel arte vulnerato. Fraxinus Ornus non
ſolum, ſed & fraxinus excellior & ro-
tundifolia nee non alia arborum genera,
ut carpinus betulus, pinus larix e. a.
largiuntur talem fuccum. Poſtquam
aerem petiit liberum condenſatur, con-
liſtentiamque ceræ ſubmollem aſſumit.
Occurrit apud nos in fruſtis variæ mag-
nitudinis ac figuræ, quæ ſubſicca, fa-
cile disrumpenda, & ex glebis aut gra-
nis pallide flaveſcentibus, rufis vel gri-
ſeis, attactu pinguibus conflata viden-
tur.
nitatis plures mann ſpecies, e quibus
nune quatuor tantummodo notatu dighas.
enumerabimus. Manna vulgaris,
Occupant odorem fere nullum,
nonnunquam acefcentem, faporem mu-
cilaginolum, ingrate dulcem, Mercato-
res diſtinguunt ratione pretii atque bo-
31
grappes, Engl. Wild- Ash, Flowe⸗
ring = Ash,
23. Klaſſe. Vielweiberey. 2. Ordnung.
Ganzgetrennte. N
Gattung. Zwitterblume. Kelch entweder
keiner, oder viermahl getheilt. Blumenkrone
entweder keine, oder vierblaͤttrig. Staubge⸗
faͤſſe zwey. Staubweg einer. Saamen einer,
lanzettfoͤrmig. 8
Weibliche Blume. Staubweg einer; Saa⸗
men einer, lanzettfoͤrmig. a f
Ar t. Eſche mit ſaͤgefoͤrmig ausgezackten Blaͤtt⸗
chen, und Bluͤthen mit Blumenkronen.
Dieſer Strauch bewohnet die ſuͤdlichen Länder
von Europa; als Kalabrien, Apulien, Eis
cilien, Italien, Iſtrien und das Litorale. Er
bluͤhet im May und Junius. 2
In den Apotheken hat man den verdickten Saft,
der aus dem verwundeten Baume ausflieſſet.
Dieſer zuckerartige Saft, den man Manna
oder auch Himmelthau nennet, fließt bey
warmer Witterung entweder von ſich ſelbſt,
oder vermittelſt kuͤnſtlicher Riſſe, aus der
Rinde des Stammes und der Aeſte. Nicht
nur allein die Mannaeſche, ſondern auch die
gemeine und rundblaͤttrichte Eſche, auch ande⸗
re Gattungen Baͤume, als die Hainbuche, der
Lerchbaum u. a. geben einen aͤhnlichen Saft.
Wenn er an die freye Luft gekommen iſt, ſo
wird er feſt, und erhaͤlt eine etwas weiche Con⸗
ſiſtenz wie Wachs. Bey uns findet man die
Manna in Stuͤcken von verſch ledener Groͤſſe
und Form; dieſe Stuͤcke ſind etwas trocken,
leicht zu zerbrechen, und ſehen aus, als wenn
ſie aus blaßgelben, rothbraunen oder grauen
Kuͤgelchen und Koͤrnern, die ſich fett aufuͤh⸗
len, zuſammengeſetzt waͤren. Sie haben faſt
gar keinen, bisweilen aber einen etwas ſaͤuer⸗
lichen Geruch, und einen ſchleimigen, unange⸗
nehm füffen Geſchmack. Die Kaufleute unters 2 = =
ſcheiden in Nuͤckſicht des Preiſes und der Gute
mehrere Arten Manna, von welchen wir jetzt Fa
32
\
sommunis; calabrina, quæ terra
ſabulo, corticis lignive fragmentis &
aliis quisquiliis quam plurimum confpur-
cata efi, coloremque hine inde profun-
diorem oſtendit. Manna electia, quae
ex glebis puris, albidis, rubellis aut
Hayefcentibus, nonnihil transparentibus
eonliat, & ex antedicta fpecie eligi fo-
let. Manna longa canellata vel
eannulata, que ex fruſtis oblongis,
eylindricis, ung plerumque latere pla-
nis aut excavatis, plures pollices longis
& digitum parvum frequenter crallis,
albidis aut pallide flaveſcentibus conſiat.
Manna in lacry mis eſt purillima
atque optima, & conſiat folummode
ex illis guttis condenſatis, quæ ſponte
ſolis calore exſudant. Nominatur hæe
ultima ſpecies, quæ noſtras non attin-
git regiones, quoque manna foliata,
quia ex foliis promanare credebatur,
cum econtra altera manna corporis ſalu-
tatur. In uſum pharmaceuticum recipi-
tur manna calabrina vel electa, qua
nec ſordida eſſe, nec conſiſtentiam mel- _
leam, colorem non profunde flaveſcen-
tem aut ruſum, ſaporem & odorem non
peregrinum habere debet. Adulteratur
manna nonnunquam arena alba necnon
amylo; talem vero adulterationem ſo-
luutio mannæ aquoſa vel ſpirituoſa, tur-
bida & fedimento prædita fatis indicat,
: quum manna pura in aqua aut vini fpi- 5
ritu penitus ſolubilis limpidam reddit
ſolutionem.
| Servetur manna in loco
calido ac ficco, ne diffluat, neque a fitu
corrumpatur. Dantur quoque ali man-
n ſpecies, ut manna laricis, Brigantina .
dicta, manna ini e. a, de quibus
3 de quibus
dick find,
nur vier als vorzuͤglich merkwuͤrdig aufzaͤh⸗
len wollen. Gemeine oder calabriſche
Mauna; dieſe iſt mit Erde, Sand, Split⸗
tern von Holz oder Rinde, und mit andern
fremdartigen Theilen ſehr Häufig verunreinigt,
und hat hin⸗ und wieder eine mehr oder we⸗
niger dunkle Farbe. Auserleſene oder aus⸗
geleſene Mann a; (Manna electa) fie
beſteht aus reinen, weißlichten, roͤthlichten
oder blaßgelben, etwas durch ſcheinenden Stuͤ z
cken, die man aus der vorhergehenden Gat⸗
tung auszuwaͤhlen pfleget. Wanna in Nähe
ren oder Stängeln; je beſteht aus
laͤnglichten, walßenfoͤrnigen, weiſſen oder blaß⸗
gelben Stuͤcken, die auf einer Seite meiſten—
theils flach oder ausgehoͤhlt, mehrere Daumen
lang, und gewoͤhnlich eines kleinen Fingers
Manna in thränen for mi⸗
gen Tropfen; fie iſt die reinſte und beſte,
und beſteht bloß aus jenen verdickten Tropfen,
die von ſich ſelbſt vermittelſt der Sonnenhitze
ausſchwitzen. Dieſe letzte Gattung, welche
nie bis zu uns kommt, heißt auch Blaͤtter⸗
manna, weil man glaubte, daß ſie aus den 1
Blättern hervorquillt; fo wie man im Gegen
fag die andern Arten Koͤrpermanna nannte.
Zum Arzneygebrauch nimmt man die calabri⸗
ſche oder auserleſene Manna, die weder un⸗
rein, noch weich wie Honig ſeyn, weder eine
dunkelgelbe oder rothbraune Farbe, noch einen
fremdartigen Geruch und Geſchmack haben
darf. Bisweilen wird die Manna mit weiſſem
Sande, auch mit Staͤrkmehl verfaͤlſcht; eine
ſolche Verfaͤlſchung erkennet man aus der
waͤſſerigen oder geiſtigen Aufloͤſung der Mans
na, die alsdann truͤbe, und mit einem Bo⸗
denſatz verſehen wird; indem die reine Mans
na in Waſſer und Weingeiſt vollkommen auf⸗
loͤsbar iſt, und die Auflöfung davon klar
bleibt. Die Manna muß an einem warmen
und trocknen Orte aufbewahret werden, damit
db nicht zerßießt, noch dom Schimmel vers
<MARRUBI UM ALBUM. OF
Narrubium vulgare Bor.
S Weser @ Fr Lore. .
n
merge
7 dorben wird. Es gibt auch noch andere At⸗
ten von Manna:
als Lerchbaummanna, auch
Manna von Brianeen genannt, Hainbuchen⸗
manna u. a. von welchen an einem andern Orte
gehandelt werden fort - 1
Manna recens oetupat vires nutfemei; ve · Die friſche Manna beste naͤhemde, 2, ai die
tullior ac fermentationis gradum jam
Perpeſſa leniter alvum „
altere, welche ſchon einen gewiſſen Grad von
Gaͤhrung erlitten hat, gelost ne Eis
genſchaften.
Ufarpatir-froguentilfime ad lic Alien 8 Man gebraucht ſie ſehr gung zu e
31
Mee ſcemina, Matrubinm ca
u wbi in e e N u n d.
Glafis XIV.,
protica in variis morbis inflammatoriis,
& bmuül, ubieunque parvaeae fucceſſivæ
gelinde abfuͤhrenden Arzneyen bey verſchiede⸗
nen Entzuͤndungskrankheiten, und zugleich in
alvi evacuatzones proſunt; atque pur-
nunquamꝭ preefertim apud infantes aut
homines debiles, excitantur ventris do-
allen Fallen, wo kleine und langſame Aus⸗
gantia non ſtimulantia indicantur, Lau- leerungen des Darmkanals nuͤtzlich, reizende
dant nonnulli man næ ſolutionem in Purgiermittel aber nicht angezeigt ſind. Eini⸗
morbis pectoris ob vim expecteran- ge ruͤhmen die Mannaufloͤſung auch
tem, quam Hui medicamenio krihuunt. 5 beh Btuſtkrankheiten „„wegen der den Auswurf
ann DHE Man n Tolutiöher'aguöfät ab
befoͤrdernden Kraft, die ſie ihr zueignen. Die
Gabe der Manna in einer Auffoͤſung mit
Waſſer iſt von einer halben bis zu zwey oder
drey Unzen. Bisweilen, vorzuͤglich bey Kindern
uneia dimida ad uncias duas, tres. Non-
lores & flatus, „quod veré ſuperaddito
aid vegetabili aut aromate 8
tari 55 3 e
und andern ſchwachen Perſonen, entſtehen da⸗
von Blaͤhungen und Bauch ſchmerzen, was man
aber doch leicht verhuͤten kann, wenn man
aul mung & 3 e 8 eile Pflanzenſaͤure, 1 mant fut em
5 Gewürz hinzuſetzet·
nr 2 e l nden nat -Tip ni aldiom i ii
wenge 2 Tab. CXXV. 2 u 1 ni is umu 453, Tafel
— 5 11 1 9133 311 e 211 4 1 12
ee ALU ce 3 ö 5
Wer ndern.
. Age) 17 1 Gottvergeh, Gutvergeß,
Gottes⸗ Hülfe, Helffraut, Mutterkraut, wil.
Mattöpium Folgarb. Borantes =
Ba PR
me Prafium, Linoſirophum, eee. Er |
ria. Gollis, Mar a Ma r. der Taurant, gemelt r Andorn, Marxfenneſſel,
a’ 2 8055 2 weiße e keuchte, ef Daurant, oder Du⸗ n
rant. Franz. Marrube blanc, Marrubin.. 1
i pr —— Engl. White 8 f |
pia ode J. Kr; late; Zwepmaͤcht
Lymnoſpermia. u Best = z 1
24 ++ 122 *
. *
* Tine ; 11 AR 4 2
34
Genus. Calyxı, hypverateriformis.,. ri-
Sidus, decemſtriatus. Corolle labium
8 bifidum, lineare, reetum.
| Species. Marrubium ‚dee caly⸗
cinis letaceis; unginatis.
Sternen totam fete R in h fepien-
trionalibus præcipue regionibus, in lo-
eis ruderatis ad ſepes & vias. Floret
. e eg Auge radliee, SPEER, 10165
1j 48 Riemen. dito sant! ip
Hohe proſtat in noſtris ollicinis. a
Folia, (quieieauli albelcenti, tomemoſo
ac piloſo inſident, ſunt ovato- oblonga,
partum acuminata, fere obtuſa, crenata, |
petiolata, rugoſa, mollis, eraſſa, füpra .
ex älbo virideſcentia; infra albicantia,
lanuginoſa; pulvcre 8
Recentia, præſertim dum frieantwsgau- .
dent odore balſamico, vinoſo, vel mol- ;
chato ſimili; ſapore ade un -
8 15 8 5
755 75 it een
ur untl Jan snd!
e
8834
re 1 102% ich TE
Bel: e ſtim
lantes, roborantes ac calefacientes.
Ordinatur interne variis in morbis, i in qui-
bus ſlimulum coneiliare volumus, ut in
viſcerum obſtructionibus, pectoris mu-
coſitate, phtiſi, podagta, viarum urina-
lium laxitate, in chlorofi, ad promo-
- xendum menſtruorum fluxum, contra
. livationem
a nimiam. e. a.
nolſo aut aquoſo. Doſis herbæ a 2
libram uncia dimidia.
Externe aädhikemus infuſum W
vis oſum ad fomenta diſcutientia, anti-
oft mercurialium uſum
referibitur in infuld vi-
Gattung. Der Kelch praͤſentirtellerfoͤrmig,
ſtarr, mit zehn Streifen verſehen. Die obere
Lippe der Blumenkrone zweyſpaltig, linienfoͤr⸗
mig, gerade.
Art. Andorn mit borſtenartigen, ae,
migen Zaͤhnen des Kelches.
5 wöchſt beynahe in ganz Europa, 8
in ben, nördlichen. Ländern, an ungebauten
Orten, bey Zaͤunen und Wegen. Er blüs
-oshet im Junius und Aut ud) iR aus⸗
i daurend⸗ n idiom :
In unſern Upethefen. hat man das Kaan,
Die Blätter, welche auf einem woeißlichten,
filzichten und haarigen Stengel aufſitzen, ſind
laͤnglicht eyrund, wenig zugeſpitzt, beynahe
re ſtumpf „am Rande eingekerbt, mit Stielen
1 berſthen, kunzlicht, weich, dick, oberhalb
arne antnbel weißlicht > she und
„Die fri⸗
kb Blätter, „ wenn ſie zerrie⸗
3 werden, beſitzen einen balſamiſchen, wei⸗
vnichten, dem Muſcat ähnlichen Geruch, und
einen bittern, etwas zaſammenuichenden Ger
ſchmack.
Das Kraut des gemeinen Andorns Auſſert rei⸗
zende,
Fraͤfte. 5
Man verordnet es bey verſchiedenen Krankhei⸗
ten, in 1 wir einen Reiz anbringen
wollen; als; bey Verſtopfungen der Einge⸗
welde, in gelſchlelmung der Bruſt, in der
Schwindſucht, dem Podagra, bey Schwaͤche
der Harnwege, in der Bleſchſucht, zur Befoͤr⸗
der ung der monatlichen Reinigung, wider den
zu heftigen Speichelfluß nach dem Gebrauche
= ah Mercurlalmittel u. a. Man verſchrelbt es
ſtaͤrkende und erhitzende Arzeney⸗
in einem waͤßrigen oder weinichten Aufguß.
Die Gabe des Krauts iſt eine halbe Unze auf
ein Pfund Flüͤſſigkei .
Aeuſſerllch gebrauchen wir den ace
wage weeß i ae und fäul
wi
Tab 1208
MATRICARIA
Matricaria Parthenium. Zo 5
—
—
je
ſeptiea contra tumores non inflammatos mißfwidr! n Baͤhungen bey nicht enfpfüder
& ulcera inveterata, ſordida. : ten Geſchwuͤlſten und veralteten unteinen Ge⸗
. 297 3 5 f 12 1 ee 2 nn. 0381 B S
nid 1 n ein 3% „ le e n d * „ben aololudur eolugioll
2 m Pn e ee rike Kall
MATRIC ARIA, Gere |
"Matricaria. Paten Botanic
Artemif a 'tenhifolia five noflras‘, 'Amara= cents ober wahres Mutterktaut, Melt;
cus, Cripfula, Marella, ſolis oculus, Mäͤret, Feberktaut, Mälerkraut, Metter,
Pfeudopatthenium, Matronella, Ma- Mattonkraut, Metterich, Magdeblum, Fie⸗
i tronaria, Herba uterina, Herba virgi- berkraut, Mertram , Merker. Franz. Ma-
ned, Herba febfifuga, Matricaria fati- - ‚rieaire,. €. 19. Feverfew.
va, hortenfis, vulgaris. Ke NMatti- i Huf
caire. Anglis, Fe ver fer. 2
Claffis NN Syngenefa,. 9: dont Fo. Are fe ine 2. Bae te |
lygamia fuperflua,, ke me es 5 Vielwi f 5
Genus. Receptaculum e Pippus & Jattu ö
nullus. Calyx hemispharicus , inmbris fie Di 7900 17 70 ; .
catus: aua puis märginalibüs roliats Acu- Abereinanderg nt > Nat e e
tinſculis, . b 575. 80? 80 "ir A 01 *
Se Matriearra ohe e Nang 15 1 1 zuſummengeſetzten,
dis» planis: foliolisovatis inells, p dur ne Blaͤttern; runden, ugefehniitehen-
culis ramoſis. . Blaͤttchen, und zwelgichten Fruchtſtielen.
mvenitur per totam Furopam- in rudera- Man findet es in ganz Europa auf ungebautem
tis, collibus aridis, ad ET ‚Floret, Bi auf trockenen Huͤgeln, bey Doͤrfern.
ellate radice perenni. e e ee im Sommet, und iſt aus dau ·
In pharmaciis ‚habetur Aos- . h erb 95 den Sn apft ef we die BIA then und
das Kraut.
Caulis duos EB — ramo- Der Stengel iſt bis drey Fuß hoch,
ſus, erectus, coloris viridis nonnunquam aͤſtig, gerade au chend; bon grüner ,-
rubidi, habet -folia plana, in hortis vero bisweilen roͤthl ter af 1] Er ha t flache,
crifpa, ex alternatis ſepiem plerumque in Gärten ab uſe, zarke, wenge, etwas
foliolis ovatis & obtuſe inciſis compofi- haarite 2 e die meiſten⸗
ta, tenera, mollia, ſubpiloſa, pallide ex | 5
flavo viridia 1 9 Amilia,-
quæ odorem rantem ad Alm, cha
momillæ & mie folü, ageslemt em 1
g ‚nauleolum „atque
e amarum ‚occupant, Flores ta-
Ea
Mutterkraut.
il 5 l Iaquodo g obommmuimgr
| 8
dati umbellarum in- modum ad fron-
dium fines poſiti oſtendunt radios albos,
qui vero haud raro deficiunt, & diſei
floſculos tubulofos luteos. Herba fimul
cum floribus eolligenda, & in umbra
ſiccata ſervandla.
Gaudent Aores.fimul.ac herba viribus ſti⸗
mulantibus, ; autifpaficis.& carminativis.
Adbibemus matricariam in omnibus Mis
morbis, in quibus & chamomilla uſur-
patur, quæ easdem virtutes, majori
tantummodo gradu, occupat. Laudatur
„PI®primis in ietero, hylleralgia 7 ealica
flatulenta, contra malam , ‚digefiouem,
vermes, tener Jaxitatem. & ad
„pellendos menles. Porriguntur vel 3
vel berba krequentilſime f in. infüſo
drachmas tres, unelam femis
1 55
libra. Herba in ee er: Pier
ze
„„feribitur,. 4 uod auidem rare coplingit,
ad ferup: lum vel e ee u ad
pro unica vice. 9)
Externe A Atte 1
aquoſum faturätum ad &lysmata ſcopo
carminante, nec non vinoſum ad fo»
‚mentationes roborantes. a |
a tert g e 222
rilolium here
3 ze 95 e 154
3 8 a = = 9
alis, Me.
swidrig; ihe Geſchmack iſt ſehr bitter. Die
ſtrahlenfoͤrmigen Bluͤthen ſtehen nach Art, der
Dolden an den Enden der Zweige. Sie haben
weiſſe Strahlen, die aber nicht ſelten fehlen,
und auf der Scheibe gelbe roͤhreufoͤrmige Bluͤm⸗
chen. Man muß das Kraut zugleich mit den
Bluͤthen einſammeln, und, nachdem es zu⸗
vor im Schatten getrocine worden, aufbe⸗
wahren.
Die Bluͤthen ſowohl als das Kraut beſitzen rei⸗
zende, krampfſtillende und blaͤhungentreibendt
Arzneykräͤfte. g
Wir bedienen uns des Mutterkrauts in allen jenen
Krankheiten, in welchen auch die Feldchamille
gebraucht wird, die die nehmlichen Eigenſchaf⸗
ten, nur in einem etwas groͤſſerem Grade,
Se Vorzuͤglich ruͤhmt man es in der
Gelbſucht, dem hyſterkſchen Uebel, der Wind⸗
kolik, wider ble Verdauung, bey Wuͤrmern,
Schwaͤche der Gedaͤrme, um die weibliche
: Reinigung zu befoͤrdern. Man verordnet ſo⸗
wohl das Kraut, als auch die Bluͤthen am
gewohnlichſten in einem Aufguſſe zu drey Quent⸗
chen, oder einer halben Unze auf ein Pfund
Waſſer. Das gepulverte Kraut wird, wat
zwar ſelten geſchieht, zu einem Sccupel, auch
zu einer halben Drachme verſchrieben.
Aeſſerlich gebrancht man den geſaͤttigten wäßs
rigen Aufguß des Mutterkrauts zu blaͤhungen⸗
treibenden Clyſtiren., und den mit Wein derei⸗
teten En 5 Baͤhungen.
5 17 Tafel,
j Pr lan‘. Se Eiiseigäge, 2
18
8 Uiloten 5 gemeiner Steinklee, dentſcher gelber
5 teinkler, ‚ geeler Klee, Schottenklee, Schuch.
"unfer lieben Frauen . Bären-
kalle, deten, Note
ln, ſch, 15 2
MELILOTUS.0g
3 Nelilotus officinalis Ho
Der Slanktee ,
*
lilo t. Anglis, Melilot-Trefoil,
:Clower.
Clafıs XVII. Diidelokia. Ordo IW.
Decandria.
Genus. Flores ſubcapitati. Legumen vix
caly ce longius, non dehiſcens, deciduum.
Species, Tröfolium leguminibus ra-
cemoſis, nudis, diſpermis, rugofi 5, acu·
tis; caule erecto,
Habitat per univerſam Europam & in
Aegypto ad vias, inter ſegetes, in cam-
Pis, pratis, ruderatis. Floret æſtate.
In offieinis habemus flores, her ba m. &
emplaſirum inde paratum.
Caulis durus, Tepe lignoſus, ramoſus,
plerumque dug nonnunquam fex pe-
des longus habet folia lævia, ovata,
ad marginem acute crenata, pallide vi-
ridia, Flores papillionacei, calycihus
Præditi, coloris lutei, raro albi, odoris
fragrantis, faporis herbacei, fübamari
inhdtent Tölitarie pedunculis feparatis,
qui apedunculo communi, ex foliorum
axillis veniente, longo excipiuntur, &
fic thyrſos longos formant. Herba licca
recenti fortiorem, flores vero fortilli imum
ſpargunt ae
N
Herba & fores occupant vim emollien-
tem, refolyentem &. ut nonnulli volunt,
{omniferam,
Inter num ufum melilotus non .
Externe veio recipiuntur flores &
herba cum aqua decocta ad cataplas-
mata emollientia,
„te non ob 4 aromatis, lee ob
vel ut ali volunt
diſcutientia; ; Sed, hzc cataplasmata | cer-
Franz. Melilot. Engl. Melilot- Tre.
foil, Clower.
17. Klaſſe. Zweybruͤdrige. 4. Ordnung. Zehu⸗
maͤnnige.
zn ng. Die Blumen beynahe fopfförmig,
Die Hilfe kaum länger als der Kelch, nicht
Anspringen abfallend.
Art. Klee mit kraubichken, nackten, zweyſaa⸗
migen, runzlichten, ſpitzigen Hilfen, und
aufrechtſtehendem Stengel.
Er wohnt durch ganz Europa und in Egypten
an Wegen, zwiſchen der Saat, auf Feldern,
Wieſen und auf ungebautem Lande. Er bluͤ⸗
bet dem Sommer hindurch.
In den Apothecken haben wir die Bluͤt hem,
das Kraut, und bas davon bereitete P fta⸗
ſter. i
Sein Stengel ſſt hart, oft holzig, in mehr
rere Aeſte gethellt, meiſtens zwey, bisweilen
auch ſechs Fuß lang; er hat glatte, eyrunde,
am Rande mit ſpitzigen Einſchnitten verſehene,
blaßgruͤne Blaͤtter, die Bluͤthen find Schmet⸗
terlingsblumen, mit Kelchen verſehen, von
gelber, ſelten von welſſer Farbe, und haben
einen angenehmen Geruch, und einen krautarti⸗
gen etwas bittern Geſchmack. Sie ſitzen ein⸗
Zeln auf abgefenderten Blumenſtielen, die fi
in einem gemeinfhaftlichen-, langen Blumen⸗
ſtengel, der aus den Achſeln der Blaͤtter here
vorkommt, vereinigen, und auf dieſe Art
Aange Straͤußer bilden. Das getrocknete Kraut
«hat einen ſtaͤrkeren Geruch als das friſche; die
Bluͤthen aber riechen am ſtaͤrkſten.
Das Kraut und die Bluͤthen haben eine erwei⸗
chende, aufloͤſende und-, wie einige wollen,
eine ſchlafmachende Kraft.
Innerlich wird der Steinklee nicht gebraucht.
Neuſſerlich aber nimmt man die mit Waſſer
= 5 Blaͤthen
oder Kraut En ee
caloris præſentiam partibus tamentibus
atque dolentibus opitulantur. Em-
laſtrum meliloti plerumque ad te-
gendas celli glandulas tumentes ulur»
patur,.
Tab. CXXVIII.
MELISSA. Ofiecin.
Meliſſa officinalis. Botanic.
Melilla domeſtica, hortenſis, vulgaris,
Mielittophyllon, Meſſophyllum, Meli-
phyllon, Mellifolium, Melitis, Melit-
teena,. Melittæum, Citrago, Cedro-
nella, Apiaſtrum. Gallis, Meliffe,.
Herbe de Citron, Citronelle,.
Anglis, Balm.
Glalis XIV. Didxnamia. Ordo I.
Gymnofpermia.
Genus. Calyx- aridus, fingen Pia
lus: labio fuperiore ſubfaſtigiato. Co-
rolle labium ſuperius ſubfornicatum,
bifidum;
cordato.
Speei ei es. Meliffa racemis axillarihus
verticillatis: enge
Habitat in Aufiriee Iylvatieis prope
Bertholdsdorf, Baaden; in cœſpitoſis,
locis montoſis, ad ſepes in Helvetia me-
ridionali & Italia. Floret Julio & Au-
gufio radice perenni,. In. 8 noſtris 8
copioſiſſime colitur.
In pharmacii ; nun &inde
ggg a m ac . 0
= Gaulis teren: vir are: 188.
gus, ramoſus inftuetus ef foliis ſubcor-
Aa vel, e en |
labio inferiore lobo medio
ſtandtheil, ſondern vermittelſt ihrer Wärme,
auf die geſchwollenen oder ſchmerzhaften Theile.
Das Melilotenpflaſter gebraucht man
meiſtentheils zur Bedeckung der n,
Halsdruͤſen.
538... Tgfel r 18
Waise.
Geweine Citronen⸗ Bären; oder inter: opt,
Jvenblatt, Bienenſaug, Bienenkraut, Her⸗
zensfreund, Honigblume, Herzkraut, Mutter⸗
kraut, Immenblatt, Eitronenblatt, Wanzen⸗
kraut. Franz. Melifle, nn ser
An: Citron. Engl. Balw.
14. Kl a ſſe. Zweymaͤchtige. u O Ta
Nacktſaamige.
Gattung. Der Kelch ſproͤde, oben etwas flach;
die obere Lippe etwas aufwaͤrts gebogen.
Die obere Lippe der Blumenkrone iſt etwas ge⸗
woͤlbt, zwepſpaltig; die untere Lippe iſt⸗
75 einem herzfoͤrmigen. Mittellappen ver⸗
eben,
Art. Meliſſe mit quirlformigen in den Achſein
der Blaͤtter ſigenden Vlumentrauben, und ein⸗
fachen Stielchen.
Sie bewohnet die Wälder in Oe ſte rreich nabe
bey Bertholsdorf, Badenz dann die Wieſen
und bergichten Gegenden, an Zaͤunen im ſuͤb⸗
lichen Theile der Schweiz und in Italien.
Sie bluͤhet im Julius und Auguſt, und if
ausdaurend. In unſern Garten wird fe ſehr
haͤufig gezogen.
In den Apotheken haben wir das Kraut 75
das davon bereitete Waffer und den Spi⸗
ritus.
Ir Stengel iſt viereckicht, kaum zwey Fuß
lang, in mehrere Aeſte geheilt, mit beynahe
n e ſumpfen / am;
Tab. 128
g, 1
ASA
Die Aeliſces
—
2
——
ſelonc
Melo. ‚Bot . „Die
ums
*
LO. O Cuc
2
39
profunde ſerratis, breviter petiolatis, Rande tief ſäͤgefoͤrmig eingeſchnittenen, kurz⸗
inæqualibus, fubhirfutis, ſulcatis, ſupra ſtielichten, ungleichen, etwas haarigen und
dzte.viridibus, infra ‚pallidioribus, non- gefurchten Blaͤttern verſehen, die an ihrer
nunquam maculis flaveſcentibus notatis, obern Flaͤche angenehm gruͤn, an ihrer untern
quæ odorem ſuavem citrinum & fapo- blaſſer, und bisweilen mit gelben Flecken be⸗
rem balfamicum, fubacrem , amarican- zeichnet ſind. Sie haben einen angenehmen
Rt icm, nou ingratum produnt. | Titronenaͤhnlichen Geruch, und einen balfami-
Di ds ; ſchen, bitterlichen, etwas ſcharfen, doch nicht
| widrigen Geſchmack.
Gaudet viribus, Mimulantibus, autifpasmo- Sie beſitzt reizende, krampfſtillende und ſtaͤrkende
dicis & roborantibus. 4 Arzneykraͤfte. +
Ordinatur herba l in 5 ad Das Kraut verordnet man gewöhnlich in einem
promovendam levem diaphoreßin in Auf guſſe um die Ausduͤnſtung gelinde zu be⸗
rheumatismo,, podagra, malo hyfieri- fördern, beym Rheumatismus, Podagra, im
nase Pypochondfiaß, colica flatulenta & hyſteriſchen Uebel, der Hypochondrie, Wind⸗
in omnibus morbis nervoſis. Doſis her- kolik und in allen Nervenkrankheiten. Die
be uncia dimidia ad, aquee libram. Gabe des Krauts iſt eine halbe Unze auf ein
‚A: qu a deſtillata parte volatili meliſſæs Pfund Waſſer. Das deſtillirte Waſſer,
i " impregnata ſiſlit vehiculum adıconfi- das mit dem fluͤchtigen Beſtandtheil der Mer
ciendas mixturas in antedictis morbis. die angeſchwaͤngert iſt, dienet als Veſicel zur
Spiritus propinatur ad drachmam Bereitung der Mixturen bey obengenannten
ſemis, integram; aſſueti vero abſumunt Krankheiten. Den Spiritus gibt man zu
ſpiritum Meliſfæ compoſitum vel ſie dic- einer halben oder ganzen Drachme; den zur
tum en e cochleatim. ſammengeſetzten Meliſſen ⸗ oder ſogenannten
Dad la 4 hin 58 Carmelitergeiſt nehmen jene, die ſchon daran
| gewohnt find, loͤffelweis ein.
Externe ufurpatur meliſſæ infuſum ſatu- Aeuſſerlich nimmt man den gesättigten, mit
ratum vingſum ad fomentationes robo- Wein bereiteten Aufguß des Meliſſenkrauts zu
rantes & difeutientes; præprimis vero ſtaͤrkenden und zertheilenden Baͤhungen; vor⸗
RR zuͤglich aber bedienet man fich des getrockneten
235 aut alis plantis c matiglg juncta, ad Krauts, mit Kampfer oder andern aromati⸗
fie dicta cataplasmata ſicca contra tu- ſchen Gewaͤchſen vermiſcht, zu ſogenannten
mores laxos, Ace nage aut ey bpe· trockenen Kraͤuterumſchlaͤgen wider ſchlappe,
nales e met Sata Br wire und ebnen ee
rade Oben Melo. Botonie. a
ee Galeni & ne ane
£ Aale Mel 10 n. TE |
"400
Clafis XXI. Monccia. Or do N Syn- 21. Klaſſe. Dalbgetrennte. 10. Or dun un. 9
geneſia. Mitbuhler.
Genus, Mafc, Calyx quinquedentatus. Gattung. Maͤ un ir che Blum e. Der Kelch
Corolla quinquepartita. Filamenta tria. füuͤnfmahl gezaͤhnt. Die Blumenkrone fünfmapl
getheilt⸗ Staubfaͤden drey.
H m. Calyx quinquedentatus. Corolla Weibliche Blume. Der Kelch fuͤnfmahl ges
quinque partita. Pittillum trifidum. Po- zaͤhnt. Die Blumenkrone fuͤnfmahl getheilt.
mi ſemina argutä... > Der Staubweg dreyſpaltig. Die Saamen des
Apfels ſpitzig 5 :
Species, ei mit foliorum angulis Art. Gurke mit zugerundeten Winkeln der
rotundatis, pomis toruloſis. Blaͤtter, und knorrichten Aepfeln.
Fatria plants hujus annue Calmucchia. Das Vaterland dieſes⸗ jährigen nr iR
die Kalmukey⸗
In phareopoliis habentur fe min a- In den Apotheken hat man die Sa amen.
Semina ſunt ovato- oblonga, compreſſa, Die Saamen find länglicht eyrund, zuſammen⸗
plana, in margin e tenuiora, glabra,
nitida, folieulo coriaceo albo, parum
Navelcentecincta , fab quo nucleus al-
bus, mollis, olegſus latet, qui odo-
rem nullum, atque faporem ſubdulcem
mucilaginoſumz predit.
gedruͤckt, fd), an dem Rande duͤnner, glatt,
glaͤnzend, mit einer lederartigen weiſſen, etwas
gelblichten Hülſe umgeben, unter- welcher ein
weiſſer, weicher, oͤhlichter Kern verborgen iſt,
der gar keinen Geruch, und einen etwas ſüſſen
ſchleimigen Geſchmack hat.
Roſfident virtutem 1 ‚demul»-- Ste befi itzen eine kuͤhleude⸗ age ang:
centemn.
kraft.
8 ſeminibus paratur inenti mods erhul- Aus den Saamen: macht man Auf folgende Art
fo, que febri inflammatoria laboran-
ubus pro petu exhibeatur. Cöntundatur
nempe uncia una feminum eum dimidta -
in mortario unacum parea aquee quan-
titate affufa, donee paſta evaferit; ad-
datur deinde fenfim ſenfimque, conli»
lum morbi ſed etiam remedia ſecundum
temperamentorum . vanietatem:. in tot
claffes dividerentur, melonum ſemina
inter quatuor frigida.majora. relata ſunt.
De fructibus ipfis, qui: ferculum gra-
tum. ‚refrigerans. Een | in en
kann.
halbe Unze Saamen mit etwas wenigem hin⸗
lugegoſſenem Waſſer in einem Morſet, bis ein
Teig daraus wird;
nuo terendo; aquee libra, fiſtretur liqui--
dum, atque exprimatur reſiduum femi- -
num crallum per linteum purum, & de-
tur pro potu. Quondam,; cum non ſo-
ten ſelbſt, die eine
eine Pflanzenmilch, die den Kranken bey Ent:
tuͤndungsfiebern als Trank abgereicht werben
Man zerſtoſfe nehmlich eine und eine
hernach gieße man nach
und nach unter beſtändigem Herumrühren ein
Pfund Waſſer hinzu, ſeihe die Fluͤſſigkeit,
und druͤcke den dicken Ueberreſt der Saamen
durch ein reines Leinen, und gebe es zum
Trinken. Vormahls da man nicht nur allein
die Krankheiten, fondern auch die Arzueymittel
nach der Verſchiedenheit der Temperamente in
eben ſo viele Klaſſen eintheilte, hat man die
Saamen der Melonen unter die vier groͤſſeren
kaͤhlenden Saamen gezählt. Von den Sa. ch⸗
ne, Fahtende
Speiſe ebe warde eigen der 8 ſprechen.
vr TEN
ee
VW
7 2 he
ZIEL Jrausmürze
Tb II
=
e e N A Of
= keuia enspa. Bot.
Kies
Nöten 1 ab. CX XX
MENTHA CRISPA. Ofiein.
Mentha crispa, Botanio.
Mentha acuta „ hortenſis, ſativa altera,
rotundifolia, Balſamitha, Hediosmus,
Mintha, Siſymbrium ſativum five hor-
tenſe. Gallis, Menthe crépué.
Anglis „ 528 Mint, 4 eurled-
Mint. ;
Claſlis NIV. Dianas.
Guymnoſpermia.
Genus. Corolla lber qaals, guadrifida,
lacinia latiore emarginata, Stamina
erecta, diſtantia. ;
Or do I.
Species. Men ehe Esibus; se: -
bus; — corollam quanlibus.
Habitat in Sibirien a ee Hercy nia;
floret Julio & Augufto radice perenni.
In honis; naſiris copio lilli me educarur.
In officinis n herba; unge aqua
Rillatitia, conferva, ole um deſtil.
latum, fpiritus & Sy.rupus,pa-
rantur.
Caulis erectus, quos pedes & ultra lon-
gus, ramoſus, inſtructus foliis cordatis,
undulatis, in margine dentatis, rugoſis,
hirfutis, ſoſſilibus, profunde viridibus,
que odorem n , 2 balſami-
ad F a pleru nqi
in juſuſo ad unciam dimidi— e
= a
Art. Muͤnz e mit
foliis cordatis, dentatis, undulatis ſellili-
130. Tafel.
Krauſemuͤnze.
Gartenmünze, Kransmuͤnze, Muͤnzbalſam, krau⸗
ſer Balſam, Braunheilig, Minte, Druͤmen⸗
then. Franz. Menthe crépué. Engl.
Balm. Mint, curled Mint.
14: Kaffe. Zweymächtige. I. Ordnung.
Nacktſaamige.
Gattung. Die Blumenkrone faſt gleich, vier—
ſpaltig, mit einem breitern, ausgeraͤnderten
Einriſſe. Die Staubgefaͤße aufrecht; weg⸗
ſtehend.
täyſtgen Blumen; her ze
foͤrmigen, gezaͤhnten, wellenfoͤrmigen, auf⸗
ſitzenden Blaͤttern; und mit Staubfaͤden,
die mit der — gleich groß ſind.
Ihr Vaterland iſt Sibirien, die Schweiz, der
Harz; ſie bluͤhet im Julius und Auguſt, und
it ausdaurend. In unſern Gärten wird fie ſchr
haͤufig gezogen. 8
In den Apotheten hat man das n von
welchem eln abgezogenes Waſſer, eine
Conſetve, ein deſtillirtes Oehl, Sp i⸗
ritus und Syrup bereitet werden. |
Der Stengel iſt aufrechtſehend, uber zwey
Fuß hoch, in mehrere Aeſte gethellt, mit berz⸗
foͤrmigen; am Rande gezaͤhnten, wellen foͤr⸗
migen, runzlichten, Feifhaarigen, ohne Stiel
aufſigenden, dunkelgruͤnen Blättern verſehen;.
die elnen ſtarken, angenehm balſamiſchen Ge
ruch, und einen etwas en, Buben, 5
brennenden G haben
Ei keit kane, abgabe e 1 =
Fe Kraut 1 mon 2 an Pulverfi
42
libra eontra digeſtionem a ventriculi de-
bilitate depravatam, colicam flatulen-
tam & ſpasmodicam, malum hyſtericum,
ad ſopiendam emeſin, ad excitandanı
lenem diaphorelin in arthritide, poda-
ra, Aqua fiillatitia uſurpatur ut
vehiculum ad conficiendas mixturas
morbis antedictis medentes, quæ fimul
{yrupo menthæ crispæ edulcorari
queunt. Conferva prepinatur ad un-
ciam dimidiam ; ol eum informa eleo-
facchari a guttis quinque ad decem cum
ſacchari albi ſcrupulo detritum; ſpir i-
tus ad drachmam ſemis in malis ſupra
neminatis,
Externe adhibemus infuſum faturatum
aquoſum ad enemata contra colicam
flatulentam & ſpasmodicam, vinofum
ad fomentationes roborantes, diſcutien-
tes contra tumores laxos, eedematofos,
mammarum præcipue indurationes lıc-
teas, Oleum illineatur iisdem indura-
tionibus lacteis & partibus contuſis. Ex
herba ficca eum camphora juncta pa-
rantur facculi medicinales diſcutientes,
qui tumoribus- „ fuperimpn«
„nuntur,
3 CXXXI.
8 NMENTHA PIPERITA. icin.
; Mentha Piperita. Botanic. |
Wiens anglica. Gallis, ire 8
halben Unze auf ein pfund Waſſer wider uͤble
Verdauung von Schwaͤche des Magens, wider
die Wind⸗ und Krampf ⸗Colik, das hyſteri⸗
ſche Uebel, um das Erbrechen zu ſtillen, oder
um bey der Gicht und dem Podagra einen gelin⸗
den Schweiß zu erregen. Das abgezogene
Waſſer gebraucht man als Veſicel bey Bereitung
der Mixturen, die zu den obengenannten Krank-
heiten dienlich find, welche zugleich mit dem
Krauſemuͤnzen⸗Syrup verſuͤßt werden
koͤnnen. Die Conſer ve gibt man zu einer
halben Unze; das Oehl, von fünf. bis zehn
Tropfen, mit einem Skrupel weiſſen Zucker
abgerieben, als Oehlzucker; den Spiritus
zu einem halben Quentchen in allen genannten
Uebeln.
Aeuſſerlich verwendet man den gefättigten
waͤſſerigen Aufguß zu Clyſtiren bey der Wind⸗
oder Krampfkolik, den mit Wein- bereiteten
Aufguß zu ſtaͤrkenden und zertheilenden Baͤhun⸗
gen wider ſchlappe, waͤſſerige Geſchwuͤlſte,
vorzuͤglich wider Milchverhaͤrtungen in den
Bruͤſten. Mit dem Oehle ſalbet man eben
dieſe Milchverhaͤrtungen und die gequetſchten
„Theile ein. Aus dem getrockneten Kraut mit
Kampfer verbunden kann man zertheilende
Kraͤuterſaͤckchen machen, die auf roſenartige
Geſchwuͤlſte * werden.
131. Tafel.
f Pfeffermuͤnze.
Engliſche Spitzmuͤnze; Oeſterreichiſch, Promuͤn⸗
the Anglis, Pepperminz zen. Franz. Poivre Menthe. Engl.
Peppermint.
SR Chalis,. ordo, genus- ut in in planta Klaſſe, Ordnung, und Gattung wie bey
præcedenti. der vorhergehenden Pflanze
Ska es Mentha 8 capitatis; Art. Muͤnze mit 8 en Blumen;
foliis ovatis, eg nene co- runden, geſtielten ele und mit e a
rolla n t a faden, wei t nein fn.
„
Tab.131
77
N.
N .
* *
CCC
Ilentha pe rit a Bot. er
Die Gelerminze
Colit loca humida Angliee; in noſitis hor-
tis copioſiſſime educatur. Floret Julio
& Auguſto radice perenni.
In pharcopolüsnoftris habemus her ba m,
& inde parata aquam ſtillatitiam,
oleum delillatum, rotulas,
Folia funt ovato - oblonga, petiolis in-
firucta, fulcata, in margine ferrata, pla-
no ſuperiore glabra, late, viriqia, in-
feriore in nervis ſubhirſuta, pallidiora.
Spargunt odorem fortem non ingratum,
& produnt ſaporem aromaticum, cam-
phoraceum, ab initio urentem inſtar
piperis, poſtea refrigerantem. Attenden-
dum, ne cum mentha viridi & ſylveſtri
commutetur mentha piperita, quatum
folia petiolis carent, & ſellilia ſunt.
Nonnunquam etiam mentha aquatica
habetur pro mentha piperita, folia vero
primæ ſpeciei ſunt perfecte ovata, mol-
la & glabra, minocisqme‘ odoris & ſa-
ee
43
Sie bewohnet die feuchten Gegenden von Eng⸗
land; in unfern Gärten wird ſie ſehr häufig
gezogen. Sie bluͤhet im Julius und Auguſt,
und iſt aus daurend.
In unſern Apotheken haben wir das Kraut,
und das daraus bereitete abgezogene Waſ⸗
fer, deſtillirte Oehl und kleine Kuͤchel⸗
chen (Zelteln.)
Die Blätter find laͤnglichteyrund, mit Stie⸗
len verſehen, am Rande ſaͤgefoͤrmig einge⸗
ſchnitten, an der obern Fläche glatt, ange⸗
nehm gruͤn, an der untern Flaͤche die Rippen
mit etwas Haaren beſetzt und blaſſer von
Farbe. Sie geben einen ſtarken, nicht unan⸗
genehmen Geruch von ſich, und haben einen
wuͤrzhaften, kampferaͤhnlichen, im Anfange
brennenden pfefferartigen, hernach aber file
Man muß wohl Acht ha⸗
lenden Geſchmack.
ben, daß man die Pfeffermuͤnze nicht mit der
gruͤnen oder wilden Muͤnze, deren Bläteer
keine Stiele haben, und aufſitzend ſind, ver⸗
wechſle. Bisweilen wird auch die Waſſer⸗
muͤnze für die Pfeſfermuͤnze gehalten; die Blaͤt⸗
ter der erſtern Art aber ſind vollkommen ey⸗
rund, weich und glatt, auch haben ſie weni⸗
ger Geruch und Geſchmack.
Gaudet viribus ſtimulantibus, calefacien-
tibus & earminativis, 5
Herba, aqua & oleum menthæ pr
Sie beſitzt reizende, erwaͤrmende und bloͤhungen⸗
treibende Heilkraͤfte.
Das Kraut, Waſſer und Oehl der Pfeffer⸗
peritæ interne atque externe pari ratio-
ne iisdemque in morbis, in quibus men-
thæ crispæ præparata adhibentur, or-
dinari folent; quum utraque planta,
mentha piperita majori ſolummodo gra-
du, eosdem produnteffectas. Rotul®
kungen aͤuſſern. Die Zelten aber, die aus
piperitæ confectæ eee, Wen 75 ’ Re:
4 Gard ene dienen A chene als
vero ex ſaccharo, oleo & aqua menthæ
8 a > a A
muͤnze werden ſowohl innerlich als aͤuſſerlich
auf eben die Art und in eben dieſen Krank⸗
heiten, in welchen die Präparate der Krauſe⸗
muͤnze gebraucht zu werden pflegen, verordnetz
weil beyde Pflanzen,
in einem hoͤheren Grade, die nehmlichen Wir⸗
nur die Pfeffer muͤnze
Zucker, Pfeffermuͤnzoͤhl und Pfefft
Tab. CXXXAL
MEZEREUM, Oficin,
Daphne Mezereum. Botanic.
‚Laureola major five femina, Daphnoides,
Chamælea germanica, Thymelæa, Pi-
per montanum, Mezereon germanicum.
Gallis, Garou, la Laure ole fe-
melle. Anglis, 8 pw urge Olive,
Red . b
la is VIII. Octandri: Or do. Mo-
nogynia.
Genus. Calyx nullus⸗ Corolla monope-
tala, quatuorfida, infundibuliformis, tu-
bulofa, marcefcens. Stamina corollæ tu-
bo inſerta. Bacca monoſperma.
432. Tafel.
Seidelbaſt.
Keller hals, Bergpfeffer, Kellerbeerſtrauch, Lor⸗
beerkraut, Kellerſchall, Kellerkraut, Zeidel⸗
baſt, Suͤßbaſt, Wolfsbaſt, falſcher Pfeffer⸗
ſtrauch, Zeiland, Brennwurz, Rechbeeren,
Laͤuſekraut, Zindelbaſt, gemeiner oder na⸗
ckender Kellerhals, Elendsblut, rother Keller:
hals. Franz. Carou, la Laureoles f
melle. Engl. Spurge Olive, Red Me-
zereum. |
2. .Rlaffe: Achtmaͤnnige. 1. O rd nung. Ein⸗
weibige. f
Gattung. Kelch keiner. Die ene
einblaͤttrig, vierſpaltig, trichterfoͤrmig, roͤh⸗
renartig, gleichſam verwelkt. Die Staubfaͤ⸗
den ſind in die Röhre der Blumenkrone eins
geſchloſſen. Die Beere einſaamig. N
Species. Daphne lloribus ſeſſilibus, Art. Kellerchals mit fell: an dem Stengel
»ternis, caulinis; foliis lanecolatis deci-
duis. 2
In ſylvis montanis & fubalpinis Europæ
ſeptentrionalis, Au fir i æ, Helvetie, Sue-
vie, F loret hicfrutex primo vere, pe
jam Februario.
In pharmacopoliis sole proftat e cortex,
du in nonnullis extraneis etiam ra d ix.
5 R a di ix: ei ramofa, — ſeriptorium,
raro digitum parvum cralla, brevis, læ-
Vis, cortice tenui e flave bruno aut ru-
bicundo tecta, intus lignoſa atque .
Recens eſt optima; inveterata ac acre-
dine deſtituta rejiciatur. Cortex, qui
ex trunco vel ramis majoribus degluti-
natur, apparet tenuis, non ultra lineam
cralla, extrinfecus aliquo modo trans-
verle firiatus, epidermide ſubtili, nitida,
glabra, cinerea in rubrum vergenti, aut
aufſitzenden , zu dreyen ſtehenden Blumen;
uud lanzettfoͤrmigen, abfallenden Blaͤttern.
Man — dieſen Strauch in gebirgigen Waͤl⸗
dern auf den niedrigen Alpen des mitternaͤch⸗
tiger Europens, in Oeſterreich, der Schweiz
und in Schwabe en. Er bluͤhet im Anfange
des Fruͤhlin 9 „oft ſchon im Hornung.
Ju unſern Apotheken hat man die Rinde,
8 in ;einigen- auswärtigen auch die Bu r⸗
* ze
Die Wurzel iR: dig ; von der Dicke einer
Federſpuhle, ſelten wie ein kleiner Finger,
kurz, glatt, mit einer zarten gelbbraunen oder
roͤthlichten Rinde uͤberzogen, inwendig weiß
und holzicht. Friſch iſt fie am beſten; tft fie
aber ſchon zu alt, und ihrer Schärfe beraubt,
ſo muß fie weggeworfen werden. Die Rin⸗
de, die man entweder vom Stamme oder von
den groͤſſeren Aeſten abloͤſen muß, iſt duͤnn,
nicht über eine Linie dick, von auſſen einiger⸗
waſſen nach der Quere BT mit einer
0 ö
— Vab „
x
. .
75 a a 45
# — * 7
zarten, glatten, glaͤnzenden, roͤthlich aſch⸗
grauen oder braunrothen Oberhaut bekleldet,
worauf dann ein anderes dünnes, gruͤnes,
ſaftizes und faferiges Haͤutchen folget; von
innen HE fie mit einem weiſſen, etwas gelb⸗
lichten, sahen, glaͤnzenden Baſte umgeben,
der ſich in feine, linienfoͤrmige und wollichte
Faſern zertheilen laͤßt. Geruch hat ſowohl
die Rinde als auch die Wurzel beynahe gar
keinen; der Geſchmack aber IE im Aufauge
etwas weniges ſcharf, aber bald darauf erregt
er das Gefuͤhl eines unertraͤglichen Brennens.
Zu Anfang des Frühlings ſammelt man dle
Rinde, und graͤbt auch zugleich die Wur⸗
is TE 2 zeln aus. f 2
Omnes mezerei partes produnt vires Acre Alle Theile des Kellerhalſes befigen ſcharfe, rei⸗
rufa veſtitus, quam alia cuticula viridis,
tenuis, ſucculenta & fibrofa fequitur;
intrinſecus obdueitur libro albo, parum
flaveſcente, tenaci, nitido, in fibras te-
nues, lineares u al divifi-
bili. Corticis hmul ac radicis odor.fere
nullus; fapor ab .initio parum acris,
fed paulo poſt ſenſum ardoris vix to-
lerandum producens. Effodiatur radix,
& colligatur cortex ineunte vere.
fiimulantes, ſurſum ac deorlum purgan-
tes, corrodentes,
Decoctum radicis aut corticis me-
zerei laudatur a multis veteribus ac re-
centioribus medicis in morbis venereis,
contra dolores nocturnos oſteocopos,
ſcrophulas, exoſtoſes, arthritidem cum
fyphilide junctam, ulcera maligna inve-
terata atque morbos cutaneos pertina-
cillimos,. Dofis, quam corticis tam radi-
cis, drachma unica ad aqux libram.
Cum vero haud raro, ſecundum artis
peritorum experientiam, a mezerei uſu
interno atrociſſimi ventriculi & abdomi-
unis dolores, vomitus cruentus, intelti-
norum inflammationes & excoriationes,
zende, nach oben und unten ausfuͤhrende und
zerfreſſende Arzneykraͤfte. e
Viele aͤltere und auch neuere Aerzte loben den
Abſud der Wurzel oder der Rinde des
Kellerhalſes in der kuſtſeuche, wider die naͤcht⸗
lichen Knochenſchmerzeu, bey Scropheln, Kno⸗
chenauswüchſen, wider die Gicht, wenn fie
mit der Luſtſeuche vergeſellſchaftet iſt, wider
boͤsartige veraltete Geſchwuͤre und in den
hartnaͤckigſten Hautkrankheiten. Die Gabe ſo⸗
wahl von der Rinde als auch von der Wurzel
iſt ein Quentchen auf ein Pfund Waſſer. Da
aber nicht ſelten, nach der Erfahrung der Kunſt⸗
verſtaͤndigen, von dem innerlichen Gebrauch
des Kellerhalſes die heftigſten Sqhmerzeu im
Magen und Unterleibe, Blutbrechen, Entzuͤn⸗
dungen und Wundreibungen der Gedärme ,
uͤbermaͤſſiges Erbrechen und Abfuͤhren nebſt
mehr anderen ſchweren Zufaͤllen en ſtanden find,
‚fo iſt es nothwendig, daß man alle mögliche
Vorſicht bey Abreichung dieſes Arzneymittels
anwende, oder lieber andere, weniger verdaͤch
tige Medicamente, die die nehmlichen Heil.
8
45
E xte rne im ponimus corficem recentem
vel ſiecatum, & denuo in aceto per duas
bhboras maceratum, brachio plerumque
aut femori ut rubefäciens contra oculo-
rum infammationes, rheumatalgiam &
in omnibus malis, in quibus rubefacien-
tia aut veficantia indicantur. Uſurpan-
tur quoque corticis vel etiam radicis
acrioris frufia pollicem longa & dimi-
dium craffa in locum fetacei, fi nempe
quotidie mane & velperi novum fruſtu-
lum, ablato priori, ſuper eandem pla-
gam ponitur, donec ulcus optatum exo-
ritur, quod jam die quarto accidere
folet. Decoctum corticis ſaturatum ad-
hibetur ad lavanda ulcera invelerata
feopo mundante,
Tab. CXXXIII.
MILLEFOLIUM. Ofiein.
_Achillea Millefolium. . Botanie.
2 2 0
9
4
Achilleum. Herba militaris, fortinmus
miles, Millefolium majus, album, vul»
gare, terrefire, Melophyllum , Myrio- ;
Pzhyllon, Stratiotes millefolia, Sideritis
myriophylla, Supereilium Veneris, Gal-
us, Millefeuille. Anglis, Milfoil,
"Yarrow.
Elafis XIX. Syngeneba. Ordo lt. Po-
_Iygamia fuperflua.
: 6 enus. Receptaculum paleaceum. Pap
us nullus.
Focal raddii circiter quatuor.
35 ecies. Achilles folis „
nudis: laciniis linearibus, dentatis; cau- 5
Mbus ſuperne ſuleatis,
Calyx ovatus, imbricatus.
Aeuſſerlich legen wir entweder die frifche oder
auch die getrocknete Rinde, nachdem ſie zuvor
ein paar Stunden in Eſſig erweicht worden,
als ein rothmachendes Mittel gewoͤhnlich auf
den Oberarm oder Schenkel wider Augenent⸗
zuͤndungen, Rheumatismus und bey allen
jenen Uebeln, in welchen rothmachende oder
blaſenziehende Arzneyen angezeigt werden.
Eben ſo gebraucht man ein, einen Zoll langes
und einen halben Zoll breites Stuͤck der
Rinde oder Wurzel anſtatt eines Haarſeiles,
wenn man nehmlich taͤglich Morgens und
Abends ein neues Stuͤck, nachdem zuvor das
alte hinweggenommen ward, auf die nehm⸗
liche Stelle überlegt, bis das verlangte Ge⸗
ſchwuͤr entfichet, was meiſtens ſchon am
vierten Tag zu geſchehen pflegt. Den ges
faͤttigten Abſud der Rinde nimmt man als Rei⸗
nigungsmittel zum Waſchen der alten Ge⸗
ſchwuͤre.
133. Tafel.
Schafgarbe.
Garbe, Garve, Gerbel, Garbenkraut, Tauſend⸗
blatt, Karvenkraut, Kelken, Schafrippe,
Schabab, Karpenkraut, Achillenkraut. Franz,.
Millefeuille. Engl. Milfoil, Varrow.
*
19. Rlafe. Witbußler. 2. Ord nung. weber⸗
fluͤſſige Vielweiberey. ;
Gattung. Der Fruchtboden ſpreufoͤrmig. Haar⸗
krone keine. Der Kelch eyrund, dachziegelfoͤr⸗
mig uͤbereinandergelegt. Strahlen des Bluͤm⸗
chens ungefaͤhr vier.
Art. Achillee mit zweymahl gefederten, nack⸗
ten Blaͤttern; linienfoͤrmigen, gezähnten Ein⸗
riſſen, und oberhalb gefurchten Stengeln.
MiLıEroLıtm. Ale.
i er Achilles millefolium. ee.
15 Hau ar, 5
£ 5 2
} RER
Me a 3
1
N
Invenitur per omnem Europam in pratis,
pafcuis, ad vias, agrorum margines &
alibi, Floret altate radice perenni.
*
In pharmacopoliis habemus flores &
herbam.
Caulis erectus, pedem & dimidium lon-
gus, ramoſus habet folia ſeſlilia, longa,
'bipinnata , in lacinias angullas di vila,
dete viridia, hirfuta in plano præprimis
anferiori, du odorem non ingratum
balfamicum, & ſaporem aromaticum,
fubacrem, amaricantem, parum adſtrin-
gentem præ ſe ferunt. Flores ſunt
radiati, hermaphroditici coloris flaveſ-
centis, fœminei albi. Habemus varieta-
iem floribus pallide rubris, & alteram
purpureis, Gaudent eodem odore ac
dapore, . galbas; herba.
Et folia & flores ſunt ffimulantia, anti-
fpasmodica atque roborantia,
Propinantur utraque ficcata mox in infufo
aquoſo, mox vinofo, ſecundum morbi
naturam. Doſis florım drachmæ dus,
tres, herbe uncia dimidia ad aquæ vel
vini libram. Laudatur millefolii infuſum
contra profluvios cruentos paTivos, id
eſt a.debilitate exortos, hæmoptoèn,
cardialgiam, diarchœam habitualem, co-
licam flatulentam, in morbis fpafticis,,
malo hyſterico, ad fopiendos poſt par-
tum dolores & ad promovendum men-
ſtruorum fluxum. Succus herbe recen-
tis expreſſus ordinatur ad tres quatuor-
ve uncias, cum fero lactis combinatus,
inantedictis morbis, præcipue vero in
bæmoptoë & . pulmonali,
Dan findet fie in ganz Europa auf Wleſen,
Weiden, an Landwegen, an den Grenzen der
Aecker und mehr andern Orten. Sie bluͤhet
im Sommer, und iſt aus daurend.
In den Apotheken haben wir das Kean und
die Bluͤthe n.
Der Stengel iſt deen anderthalb
Fuß hoch, in mehrere Hefte getheilt, und hat
feſtaufſizende, lange, doppeltgefiederte, in
ſchmale Einrkſſe getheilte, angenehm grüne,
vorzuͤglich an der untern Flaͤche mit Haaren
verſehene Blaͤtter, die einen angenehmen, bal⸗
ſamiſchen Geruch, und einen wuͤrzhaften, etz
was ſcharfen, bitterlichen, wenig zuſammen⸗
ziehenden Geſchmack beſitzen. Die Bluͤthen
ſind ſtrahlenfoͤrmig, die Zwitterblumen von
gelblichter, die weiblichen Blumen von weiſſer
Farbe. Es giebt noch eine Abart mit blaßro⸗
then, und eine andere mit purpurfärbigen
Bluͤthen. Geruch und Geſchmack af wie bey
dem Kraut.
Sowohl das Kraut als auch die Bluͤthen beſſtzen
reizende, krampfſtillende und ſtaͤrkende Arzney⸗
kraͤfte.
Beydes gibt man getrocknet bald in einem wei⸗
nichten, bald in einem waͤſſerigen Aufguſſe,
nach Beſchaffenheit der Krankheit. Die Gabe
der Blumen iſt zwey bis drey Quentchen, die
des Krauts eine halbe Unze auf ein Pfund
Waſſer oder Wein. Man ruͤhmt den Aufguß
der Schafgarbe wider paffıve, das iſt von
‚Schwäche entſtandene Blutfluͤſſe, wider das
Blutſpeyen, Magenwehe, den habituelen Durch⸗
fall, die Windcolik, bey krampfartigen Krank⸗
heiten, dem hyſteriſchen Uebel, um die Nach⸗
wehen nach der Geburt zu ſtillen und den Mo⸗
natfluß zu befördern. Der ausgepreßten Saft
des friſchen Krauts verordnet man auch zu drey
‚oder vier Unzen mit Molken vermiſcht in den = 2
oben genannten Krankheiten, vorzuͤglich aber
3 in De ut, 55
4.
Tah. CXXXIV.
MORUs. Oe 2c.
Morus nigra. Botanic.
Morus vulgaris, Moe celfa- offieinis.
Galli, Meurier noir. Auglis, Bla ck
Mulberry - tree.
Claſfis XXI. Monecia, Ordo W. Te-
trandria.
Genus. Mafe, Ent quadripartitus.
Corolla nulla.
Fam. Calyx tetraphyllus. Corolla nulla.
Styli duo, Calyx maximus, ſueculentus
factus. Semen unicum..
Species. Morus follis cordatis fcabris,.
Invenitur hæc arbor fpontanea in Italia, Li-
torali, Forojulio ad vias, plateas, in vineis.
Floret Junio et Julio. Patria ipſius propria
eſt Perſia; led apud nos ubique in hortis
colitur.
>
134. Tafel.
5 Maulbeerbaum.
Schwarzer Maulbeerbaum. Fra n z. Meurier
noir. Engl. Black Mulberry- tree.
zu Klaſſe. Halbgetrennte:
Viermaͤnnige.
Gattung. Maͤnnliche Blume. Der Kelch
vierſpaltig. Blumenkrone keine.
Weibliche Blume. Der Kelch vierblaͤttrig.
Blumenkrone keine. Griffeln zwey. Der Kelch
ſehr groß, wird eine ſaftige Beere. Saamen
einer.
Art, Maulbee bau m mit 5
hen Blaͤttern.
Man findet dieſen Baum wida fend in Ita⸗
lien, dem Litorale, Friaul an Wegen, in den
Gaſſen, Weinbergen. Er bluͤhet im Junius
und Julius. Sein eigentliches Vaterland iſt
Perſien, bey uns aber wird er uͤberall in Gaͤr⸗
ten gezogen.
4. ore nung.
in pharmaciis nolttis paratur © fruetibus In unſern Apotheken wird aus den n
maturis rob & [yrupus.
Fructus, qui ab initio viridem, poflea
Ieæ te rubrum, & fi perfectam nacti kant ma-
turitatem, quod ſub finem Auguſti, vel ini-
tio Septembris. accidere: folet,. colorem
Eile purpureum, fere e rubro nigre -
ſcentem acquirunt, ſunt rubis fere ſimiles,
Ted multo majores, pollicem longi, dimi-
dium craſlſi, ovato-oblongi, ex copia hac-
cularum vr acinorum quadrilobatorum =
receptaculo carnoſo com-
aggregati, 15
muni aſlix i ſunt, atque in bacca ſingula ſe-
men unicum triangulari - ovatum inclu-
Aunt. Scatent ſucco enigro violaceo, &
habent odorem EN berbaceum; .
Fruͤchten ein Sefelse und ein Sy ru p
bereitet. 5
Die Fruͤchte find im Anfange gruͤn, hernach
angenehm roth, und wenn ſie ihre vollkom⸗
mene Reife erlangt haben, was zu Ende Au⸗
guſts oder Anfangs Septembers zu geſchehen
pflegt, dunkel purpurroth, beynahe roͤthlich
ſchwarz. Sie kommen in der Form mit den
Brombeeren überein, nur ſind fie viel größer,
gegen einen Zoll lang, einen halben dick und
laͤnglicht enrund. Sie beſtehen aus einer Menge
kleiner vierlappiger Beeren oder Körner, die
an einem gemeinſchaftlichen, fleiſchigen Strun⸗
ke angewachſen ſind, und in einer jeden ein⸗
zelnen Beere einen viereckicht eyrunden Saas
men . 3 vol eines
2
_ OR
4
Ae
8
11400
0.
— — —
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baum».
} gra
OHR
Morus m
„ MHaulbeer
De
— —
} 1
ad. L3S
MYROBAZANDS CITBINA Off
Spondias Myrobalanıs. Bet.
70
*
porem gratum acidulo - duldem, quid-
quam vinoſum.
Piffident vires nutrientes, demulcentes at-
que refrigerantes,
Fructus recentes in cibum adhibentur,
& ob ſucci acidulo- dulcis copiam litim
fimul egregie fallunt; magna quantitate
allumpti diarrhœam fapius producunt.
Ro ob mororum nigrorum vel per fe
cöchleatim abſumitur, vel mixturis ad-
miſcetur morbis inflammatoriis, pr&-
cipue faucium inflammationi medenti-
bus. Syrupus pati ratione adhiberk
folet; fed cum aqua dilutus gratum ac
refrigerantem potum febre inflamma-
torla laborantibus præbet.
E
MYROBALANUS CITRINA. On,,
Spondias Myrobalanus, Botunic.
Myrobalana flavæ, lutem, citrinæ; fpon-
dias lutea; Spondias Mombin zacquinii.
Gallis & Anglis, My ro balans.
Ciaffis X. Decandtia, 0 do V. Pen-
tagynia.
Genus. Calyx quinque dentatus. Corol-
la quine
1 1
i Habitat hzc 1
nali.
us perl N nucleo * 8
49
ſchwarzvioleten Saftes; haben einen faden,
krautartigen Geruch und einen angenehmen,
ſaͤuerlich ſuͤßen, etwas weinichten Geſchmack.
Ste beſitzen naͤhrende, erweichende und kuͤhlende
Arzneyktaͤfte.
Die friſchen Fruͤchte werden verſpeiſt, und
wegen der Menge ihres ſaͤuerlich ſuͤßen Saftes
loͤſchen ſie auch vortrefflich den But; in gro⸗
ßer Quantitat genoſſen, verurſachen fie nicht 5
ſelten einen Durchfall. Das Gefelze der
ſchwarzen Maulbeere wird entweder fuͤr ſich
allein loͤffelweis genommen, oder man ſetzet
es ſolchen Mixturen bey, die in Entzuͤndungs⸗
krankheiten, vorzuͤglich aber gegen die Ent⸗
zuͤndung der Rachenhoͤhle angezeigt ſind. Der
Syr up pflegt auf die nehmliche Art gebraucht
zu werden; und mit Waſſer verduͤnnet giebt
er ein angenehmes, kuͤhlendes Gettaͤnk für
Kranke, die an einem Entzindungeficher date
— N e a |
135. Tafel.
Miprobalanen. |
eie Miiosataer: Franzöſßſch und ‚eng: |
liſch, My tobalans. |
10. Kaffe zepnmÄnnige, 5. Ordnung.
Fuͤnfwekbige.
Gattung. Der Kelch fuͤnfmahl gendbar⸗ Die
Blumenkrone fünfblättrig. Die Steinfrucht
beſteht in einer fuͤnffaͤcherigen Nuß.
Axt. Myrobalanbaum mit laͤnglichtrun⸗
den Blaktſttelen, 85 und zugeſpigten glänzenden SE
Die Daun ! in dem . Spa a
Cortex fructuum in N redactus Ya 1 ıfe n Apot
habetur i in ee 8
% ;
—
d. Bot. Garden, .
5 18.
30
Myrobalanor um hiſtoria naturalis cer- Die Naturgeſ⸗
te non fatis explanata eſt, quod vel ob
commodum mercatorum privatum, vel
ob illorum ignorantiam contingere vi-
detur; nobis enim mox a Phyllantho
Emblica- L. mox a Spondia Myroba-
lano L. mox a Terminaliæ ſpecie hos
fructus deſumi naratur. Veriſimillimum
eſt, ut omnes hæ arbores, qua nunc
nominavimus, vel adhuc plures, fructus
largiantur, qui Myrobalanorum lub no-
mine ex diverſis Indi regionibus a mer-
catoribus ad nos deportantur. Hæc opi-
nio eo plus confirmari- videtur, quia
apud magnarios noliros quinque diver-
ſe fructuum ſpecies uſuveniunt, quæ
‚Siccate, recentes enim non cognoſci-
mus, ita inter. fe differunt, ut dubium
nequaquam perfſtere pofit, eas a di-
verſis arhorum generibus efle ‚procreafas,
-MyrobalanıBelliricz(Belleric»,
Belleregi, Belletzici, Belleſicæ, Bellega,)
funt rotundæ, pediolatz, forma & co-
lore nueibus mofchatis aut gallis ſimi-
les, intus fla veſcentes, & includunt nu-
cleum durum. My ro balani Che-
bu be (Kebuli, Cebulæ, Quebolia) ſunt
omnium maxim, ovato- oblongæ, ru-
goſæ, polygonatæ, e flavo brunæ, &
cContinent nucleum oblangum, forami-
nibus multis inſtructum. My robalani
eitri inæ (Arabis Delegi, Azfar) quæ
= folae i in ‚pharmaeiis. nofiris fervantur, ſunt
S = ovato · oblonge, ad apicem acutæ, lil-
eceeis multis & rugis longitudinalibus
difinctæ, dure, pollicem long&, vix
«limidium craſſæ, coloris Ravi, odoris
I nullius; ſaporis fubdulci- amaricantis ad.
firingentis; ſub earum cortice carnolo
latet nux dura, oblonga e flavo bruna.
Myrobalani Embli ie & (Emblegi,
e Ambegi, de Sen Ne, =
—
Fruͤchte liefern,
»Myrabalanen von den Handelsleuten aus vers
8 enthalten einen harteu Kern.
f chte der Mehrosbalanen iſt
ſicher noch nicht hinlaͤnglich quseinander ‚ges
ſetzt, was theils von dem privat Vortheil der
Kaufleute, theils von ihrer Unwiſſenheit her⸗
zukommen ſcheint, denn bald behauptet man,
daß dieſe Feuͤchte von dem aſchgrauen Myro⸗
balanenbaume (Phyllanthus Emblica, L.)
bald von dem gemeinen Myrobalanenbaume
(Spo idias Myrobalanus. L.) bald von
einer Art Terminalia gewonnen wuͤrden. Das
waheſcheinlichſte iſt, daß alle erſtgenannten
Baumarten, anch vielleicht noch mehrere, jene
die unter dem Namen der
ſchiedenen Gegenden Indiens zu uns über⸗
bracht werden. Dieſe Meynung ſcheint da⸗
durch noch mehr bekraͤftigt zu werden, indem
bey unſern Spezerey⸗ Händlern fuͤnf verſchie⸗
dene Arten dieſer Fruͤchte vorkommen, die im
trockenen Zuſtande, denn friſch kennen wir ſie
nicht, fo ſehr von einander in Nuͤckſicht ihrer
Form abweichen, daß gar nicht daran zu zwei⸗
feln ift, daß fie von verſchiedenen Baum⸗Gat⸗
tungen abſtammen ſollten. Die Bell iri⸗
Shen Myrobala nen ſind rund, geſtielt,
au Farbe und Form den Muskatnuͤſſen oder
Gallaͤpfeln ahnlich, inwendig gelblicht, und
Die großen
schwarzbraun en Myrobalanen (My-
rbalani Chebulæ) unter allen die groͤßten,
ſind laͤnglicht eyrund, runzelig, „vieleckicht,
gelbbraun, und enthalten einen laͤnglichten
Kern, der mit vlelen Löchern verſehen its
Die gelben Myrobalanen, (bey den
5 Delegi, Azfar) welche unter allen
die einzigen in unſern Apstheken gehalten wer⸗
den, ſind laͤnglicht eyrund, an ihrem Ende
lugeſpitzt, mit vielen Furchen und Runzeln
der Laͤnge nach verſehen, hart, einen Zoll
lang, begnahe einen halben dick, haben eine
gelbe Farbe, keinen N 3 und einen etwas
as 7 nr *
ponderoſæ, denſæ, hexagon, carno-
fe, nigreſcentes, ſaporis acidali, & con-
tinent qrupam ſexlocularem, quæ in
quolibet loculo ſemina inelutzit dio par-
va, oblonga, profunde fuſca. Myro-
balani Ind (nigræ) ſunt oblongæ,
parvæ, nigræ, rugoſe, denſæ, fere
octogonæ & cornis. figcis quidquam
fimiles,- 5
Veteres medici cuilibet ſpeciei vim fingı-
larem ac in quibusdam morbis ſpeciſi-
cam; recentiores vero omnibus eandem
Sirttemtribuebant; quo jure difcernere
non audeo,
trin as
que vi leviter purgante, roborante ac
‚ adlitingente gandend-- Ser
My Fohlen: i in arte Be ene
tempore vix adhibentur, cum plura
Nos ſelummodo nunc ci
habemus Myrobala nos
51
ſchmack. Unter ihrer fleiſchigen Neinde findet
man eineharte Nuß, die laͤnglicht iſt, und eine
gelbbraune Farbe hat. Die aſchfarbi⸗
gen Myrobalanen (Myrobalani Em-
blica) find groß, ſchwer, dicht, ſechseckicht,
fleiſchig, ſchwaͤrzlich, haben einen faͤuerlichen
Geſchmack, und enthalten eine ſechsfaͤcherige
Steinfrucht, die in einem jeten Fache zwey
kleine, laͤnglichte, dunkelbraune Saamen ein⸗
ſchließen. Die Indiſchen oder ſch w a r⸗
zen Myrobalanen find laͤnglicht, klein,
ſchwarz, runzelig, diät, beynahe achteckicht,
und ſehen den getrocineten Kornellkirſchen
aͤhnlich.
Die alten Aerzte legten einer jeden Art eine be⸗
ſonders eigenthuͤmliche und in gewiſſen Krank⸗
heiten ſpezifiſche Kraft bey; die neueren aber
hielten in ihren Wirkungen alle einander gleich;
mit welchem Rechte beyde Theile diefes- tha⸗
ten, getraue ich mir nicht zu entſcheiden. 5
Wir haben fetzt nur die gelben Myroba⸗
lanen, die eine gelind abfuͤhrende, ſtaͤr⸗
kende und un ziehende Heilkraft be⸗
ſitzen €
Heut zu Tag werden die Mprobalanen
alia meliora- medieamentorum genera
eosdem effectius longe certius exercen-
tia nota habemus. Hac cauſa jure e
chiſpenſatoriis deleri atque oblivioni tra-
di jam pridem meruiſſent. Sed fi quis
Myrobalanorum corticem in
puſverem redactum, qui in noſtris ad-
Hu proſiat oflicinis, tamen ordinare
5 Dose "Rune pulverem, in
= ria, diatrhœa & malo hy pochon-
qriaco profieuum, ad drachmam unam,
Se e pro dofi, . Cortex integer
5 ken Kerbe ad unciam dimidiam
aut drachmas ſex pro aquꝶ libra fervi-
de infundi, atque cochleatim eme
poteſt. Liber Baro àSwieten commen- |
Be 2
in der Arzneykunſt kaum mehr gebraucht, weil
uns mehrere andere, und zwar beſſere Gattun⸗
gen von Arznepmitteln bekannt ſind, die die
nehmlichen Witkungen noch weit ficherer aͤuſſern.
Aus dieſer Urſache haͤtten fie mit Recht ſchon
| lange verbienet aus den Difpenfatorien aus⸗
geſtrichen und vergeſſen zu werden. Wollte 5
aber doch jemand die zu einem Pulver zerſtoſſe⸗
ne Myrs balanen⸗ Rinde, wie wir fie
noch in unſern Apotheken haben, verordnen,
ſo verſchreibe man die ſes wider den Durchfall,
die Nuhr und Hypochondrie dienliche Pulver, u &
gm einer oder zwey Drachmen auf ein
1 a 25 ganze Rinde k 1
2
in dleſen Krankheiten,
27 2 N ne
32
dat idem infuſum infantibus in minore
doſi, qua purgare nequit, ad roboranda
intellina in procidentia ani.
Tab. CXXXVI.
FUNGUS MELITENSIS, Ofiein,
Cynomorium coccineum, Botanic.
Cynomorium purpureum officinarum, Cy-
nomorium erectum, Fungus typhoides
coceineus,
„Cialis XXI, Monecia, Ordo I, Monan-
dria,
‚Genus Mafc. Calyz amentum imbri-
catum. Corolla nulla.
Fm. Calyx in eodem amento. Co-
rolla nulla. Stylus unicus. eee uni-
cum, ſubrotundumn.
Species. Tota Planta et unicum amen-
tum.
f Tenn hujus plantæ e quæ ſo-
lummodo radicibus aliorum vegetabi-
lium infidet, Jamaica, Mauritania, Me-
lita, Sicilia & alie Italie regiones ad
maris litora, an. 5 ae Aprili &
Majo.
‚Plan ta integra fervatar: in pharma-
eis ad uſum medicum,
= € nomorium nullam habet Klum
* SR fibrillas paucas tenuillimas ac ſimpli-
eiſſimas, quibus radicibus plurium plan-
0 = tarum, præcipue Piftacie Lentifei, Ruſci
& ‚aculeati , Myrti communis, er
Aalimi e, a. adhæret, excipere volu-
mus. Caulis vel ſcapus en eren,
pedem dimidium longus, digitum craf-
1 tus, tenax, fere coriacens, —
’
felweis nehmen laſſen. Eben bitſen Aufguß
empfiehlt Freyherr van Swieten fuͤr Kinder,
jedoch in einer fo geringen Gabe, in welcher
er nicht abfuͤhren kaun, wider den Vorfall
des Maſtdarms als Srhrtungsmittrl der Ge
daͤrme.
136. Tafel.
Hundsruthe.
Maltheſer Schwamm, ſcharlachrothe Hunds⸗
ruthe, rother Hundsſchwanz, Mauritaniſcher
Schwamm.
21. Kla ſſe. Halbgetrennte.
i Einmaͤnnige. f
Gattung. Männliche Blume. Der Kelch
ein dachziegelfoͤrmig uͤbereinandergelegtes Kaͤtz⸗
chen. Blumenkrone keine. i
Weibliche Blume. Der Kelch in eben die⸗
ſem Kaͤtzchen. Blumenkrone keine. Griffel einer.
Saamen einer, faſt rund.
Art. Die ganze Pflanze iſt ein einziges Kaͤtz⸗
chen.
Das Vaterland dieſer Schmarozerpflanze „ die
ſich nur an den Wurzeln anderer Gewuͤchſe
befindet, iſt das Geſtade von Jamaika, Mauri⸗
tanien, Maltha, Sticilien und anderer Ge⸗
genden von Italien. Sie iſt jaͤhrig und bluͤhet
im April und May.
Die ganze Pflanze wird in den Apotheken
zum Ar zneygebrauch aufbewahret.
ole Hundsruthe hat keine Wurzel, wenn
wir die wenigen, ſehr zarten und ſehr einfa-
3 „ mit welchen ſie ſich an die
Wurzeln mehrerer Pflanzen, vorzuͤglich des
Maſtirbaums, des Maus dorns, der Myrte,
des Meerportulaks u. a. anhaͤngt, aus neh⸗
men wollen. Der Stengel oder Schaft
is auftechtſtehend, einen halben. Fuß lang,
eines Fingers dick, laͤbe, panle. lederartig ’
1. ordnung.
Tab 130
FUNGCUS HELITENSIS. ER
Cynomorium coccineum.Boz
= eue
vel omnibus ramis deſtitutus; tum ad-
huc junior, ſquamis ovatis, acutis, im-
bricatis, albis tegitur, quas vero tem-
pore effloreſcentieæ deponit, ut fere
nudus evadat. In caulis acumine appa-
ret am ent um albidum, faepe longi-
tudine ipfius caulis, ſed craſſitie dupla,
quod a quam plurimis bracteis parvis,
.ovatis, denſiſſime imbricatis purpureis
formatur, in quarum ſinu floſculi ſeſli-
les, qui tantummodo ex fructificationis
Partibus conſtant, adhærent. Se mina
demum copioſa ſunt ſolitaria, ſubro-
tunda, nigra, panico ſimilia.
recens a minima digitorum compreſſione
ſuccum coloris fanguinei emittit; ficcata
vero evadit dura, rugofa, profunde
purpurea. Oderem non habet; fapor
autem eſt amaricans, mucilaginolis,
En }
Poſſidet vim adfiringentem ‚-tonicam, '
Laudatur Fungus melitenfis ſicca-
tus ut egregium remedium contra diar-
rheam, dyfenteriam, vomitum eruen-
tum, hæmorrhagiam uteri & alia pro-
flavia ſanguinea. Porrigitur plerumque
ſub pulveris forma a ſerupulo addrach- .
mam in vino rubro , carnium jure, aut
aqua. Decoctum ad fananda ulcera
urethræ venerea externe applicatum a
multis quoque commendatum fuit.
Planta
5 53
ſehr einfach ober ganz ohne Hefe; wenn die
Pflanze noch jung iſt, ſo wird er vollkommen
von ehrunden, zugeſpitzten, dachzlegelfoͤrmig
uͤbereinandergelegten, weiſſen Schuppen bedeckt,
die aber zur Zeit der Bluͤthe abfallen, ſo
zwar, daß er hernach ganz kahl iſt. An dem
Gipfel des Strunkes kommt ihr weiſſes Kaͤtz⸗
chen zum Vorſchein, das oft die Länge des
Stieles ſelbſt hat, aber noch elnmahl ſo dick
iſt, und von ſehr vielen kleinen, eyrunden,
ſehr dicht dachziegelfoͤrmig uͤbereinandergeleg⸗
ten, purpurfaͤrbigen Blattdecken gebildet wird,
zwiſchen welchen die aufſitzenden Bluͤmchen,
die nur aus den Geſchlechtstheilen beſtehen,
ſich zeigen. Die Saamen endlich ſind ſehr
haͤufig, beynahe rund, ſchwarz, dem Hirſe
aͤhnlich, und ſtehen einzeln. Die friſche Pflanze
gibt beym geringſten Druck der Finger einen
blutrothen Saft von ſich; getrocknet wird ſie
hart, runzelig, und dunkel purpurfärbig;
Geruch hat fie keinen; der Geſchmack aber
iſt etwas bitter, ſchleimig und zuſammen⸗
ziehend.
Sie beſitzt eee e. toniſche Heil⸗
kraͤfte.
»Man ruͤhmt den Tarec e Malthefer⸗
Schwamm als ein vortreffliches Mittel
wider den Durchfall, die Ruhr, das Blut⸗
ſpeyen, den Mutterblutſturz und andere Blut⸗
fluͤße. Man giebt ihn gewoͤhnlich in Pulver⸗
form von einem Skrupel bis zu einer Drachme
im rothen Weine, in Fleiſchbruͤhe oder Waſ⸗
ſer. Das Dekokt iſt auch von vielen
zur Hellung veneriſcher Geſchwuͤre in der
Harnroͤhre als ein aͤuſſerliches eg,
e. werden.
Tab. CXXXVII.
MYRTILLUS, Oficin..
Vaccinium Myrtillus. Bolanic.
Vitis idæa nigra, Vaccinia nigra. Gallis,
Airelle, Raifin des bois, Lu-
cette, Morets, Myrty lle. Anglis,
Blakwhorts,
ries, Bill-berries, Whortles,
@lafis VIII. Octandria. Ordo I. Mo.
nogynia.
Genus. Calyx ſuperus. Corolla mono-
petala. Filamenta receptaculo inferta,
Baecca e polyſperma.
Species. Vaccinium. pedunculis uni. 2
Boris, foliis ferratis, ovatis, decidwis;
84 eadle eme
Habitat hic Antes in leis i
montanis, alpinis & ſubalpinis in omni-
bus Europæ regionibus, frigidioribus :
. e — ab Aprili ad Junium.
. T bermaciis habemus- S rn pum e
8 Lructibus paratum.
85 Fruetus, qui ſub — Jul perfectam
Attingunt maturitatem, ſunt globoßi,.exi-
gui, magnitudine bacearum juniperi,
umbilico duplici concentrico notati, ca-
lvyce coronati, quadriloculares, conti-
nent carnem ſuceo purpureo turgefeen.
tem, atque in loculis multa ſemina mi-
mail ima. Sapor acido- dulcis fimulque.
ſubauſterus. Color baccarum extus pro»
Whertle- ber.
1 den,
137. Tafel.
Heidelbeere.
Sen Preußelbeere, ſchwarze oder blaue
Heidelbeere, Praußelbeere, ſchwarze Stein⸗
beere , Griffelbeere, Kraͤubeere, Staudel⸗
beere, Roßbeere, Drumpelbeere, Krackbeere,
ſchwarze Beere, Pickelbeere, ſchwarze Beſin⸗
ge, Kuhthecken, Gandelbeere, Blaubeere,
Schwanzbeere ,. Staudenbeere, Bickbeere.
Franz. Altelle‘ Raifin des bois, Lu-
cette, Morets, Myrtille. Engl. Blak-
whorts,. Se Bill-berries,
Whortles, .
8. Klaſſe. Achtmaͤnnige. 1. Ordnung. Eins
weibiae. -
Gattung. Der Kelch oben. Die Blumenkrone
einblaͤttrig. Die Staubfaͤden dem Fruchtboden
eingeſenket. Die Beere vierfaͤcherig, viel⸗
2
te Heidelbeere mit einblumig en Frucht
mars ſaͤgefoͤrmig eingeſchnittenen, eyrun⸗
abfallenden Wit und ecligem
Stengel.
Diaker Strauch Bose in ſchattigen Wäldern,
in Gebirgen, auf⸗ hoben und niebrigen Alpen
durch ganz Europa, vorzüglich in den kaͤlte⸗
ren Gegenden. Er bluͤhet vom April bis. zum
e ee
In den Apotheken haben wir den von den Fruͤch⸗
ten bereiteten. Syrup.
Die Fruͤchte, welche gegen das Ende des
Julius ihre vollkommene Reife erlangen, find
kugelfoͤrmig, klein, beynabe fo groß als die
Wachholderbeeren, mit einer gedoppelten con⸗
centriſchen nabelähnlichen: Vertiefung verſehen,
mit dem Blumenkelche wie mit einer Krone
geſchmuͤckt, und in vier Fächer abgetheilt;
fe enthalten ein von einem pur purrothen
Safte ſtrotzendes Fleiſch, und in den Faͤchern
—
rein gg, Vaccinium
5 .
Tab 138
*
2
ellus . Hot.
Cisen hutlein..
ÖVAPELLUS.
P
Aconitum Na
—
prius niger, fed ob pulverem, a quo
penitus teguntur, faturatillime cæœru-
»leuss
a N
dick, ſehr kleine Saamen. Der Geſchmack
iſt ſaͤuerlich ſuͤß und zugleich etwas zuſammen⸗
ziehend. Von auſſen iſt die Farbe der Beere
eigentlich ſchwarz, wegen dem Staube aber,
mit welchem ſie ganz bedeckt ſind, volltom⸗
men dunkelblau.
Gaudent vi refrigerante nec non adfirin- ‚Se beſtgen eine kuͤhlende und zuſammen ziehende
gente.
Fructus perfecte maturi recentes vel
ficcati comedi poſſunt, & commendan-
tur, præprimis cum vino rubro, illis,
qui diarrhoea habituali laborant; im-
maturi vero aut nimia quantitate,al-
lumpti produeunt ventris tormina atque
alvi obſtructiones pertinaciſſimas. Ul-
cera faucium ſcorbutica ab eſu Myr-
tillorum ſanata fuiſſe nonnulli affir-
mant. Sy rupus, qui non raro ad
gargarismata contra ‚gingivas laxas &
faucium inflammationem adhibetur,
certe vim nullam habet peculiarem,
atque fructus optatos nequaquam pre-
llabit, pauca enim virtus adſtringens,
‚fructibus propria, in Vrupo plane abo.
levit; folummodo igitur ad edulcoran-
das medicamentorum fluidorum com-
poſitiones uſurpetur. De Myrtillorum
Lructu & applicatione in re domeliica-
el œconomica alio loco dicturus.
Aconitum Wa:
Cucullus Monachi,
eida,; Aconitum „
:C N Napellus luteus. N a co-
8
Blauer Sturmbut, Teufelswurzel, dr ee 8
blaue Wolfswurzel, Kap penblun nn, Moͤuchs⸗ en
a Eee blaues N Frenz 5
Arzneykraſt.
Die vollkommen reifen friſchen oder getrock⸗
neten Fruͤchte kbnnen geſpeiſt werden, und
man empfiehlt fie, hauptſaͤchlich mit rothem
Weine, für jene, die am habituellen Durch⸗
falle leiden; die unreifen aber, oder wenn
„fie in zu großer Menge genoſſen worden find,
verurſachen heftige Leibesſchmerzen und die
hartnaͤckigſten Verſtopfungen des Stuhlgangs.
„Einige behaupten auch, daß von dem Ge⸗
nuße der Heidelbeer ſkorbutiſche Ger
ſchwuͤre im Munde geheilet worden feyen.
Der Syrup, welcher nicht ſelten zu Gur⸗
gelwaͤſſern wider die Schlaffheit des Zahn⸗
fleiſches und gegen Halsentzüͤndungen ger
braucht wird, hat gewiß keine aus zeichnende
Heilkraft, und wird keineswegs den gehofften
Nutzen leiſten; denn die wenige zuſammenzie⸗
hende Eigenſchaft der Fruͤchte iſt beym Sys
̃rup gaͤnzlich verſchwunden; daher fol man ihn
nur zum Verſuͤßen der Zuſammenſetzungen fluͤ⸗
iger Arzneymittel gebrauchen. Von dem Nu⸗
cen und dem Gebrauche der Heidelbeere in der
Haushaltung oder Oekonomie werde ich an
inm anderen Orte ſprechen.
138. Tafel.
Eiſenhuͤtchen. |
FRE
kappe, Fuchs wurzel, Wuͤͤrgling, =
sc
ni tʒ Chaperon de mo ine. Arglis, .
Wolfsbane, Monkshood,
Clafis XIII. Polyandria. Ordo III.
Trigynia.
Genus. Calyx nullus. Petala quinque:
ſuptemo fornicato. Nectaria duo, pe-
duncnlata, reeurva. Capſulæ ſiliquoſee
tres ſeu quinque.
Species. Aconitum foliorum laciniis
linearibus ſuperne latioribus, linea
5 P
exaratis,
Invenitur in alpibus, Folie elevatis, mons-
toßs, ſylvaticis Auſtriæ, Carinthiæ,
Carniolie, Bavarie, Suevie, Helve-
tie, Hercynie, Gallie, in Pyrenzis
Hiſpaniæ ſpontaneum;
educatur. Floret Julio & ‚Augufte: ra-
dice perenni. -
In pharmacopoliis- -fervatur- extrac t um
ex herha paratum. \
Folia funt alternatim poſita, magna,
utrinque glabra, fupra profunde viridia-
& nitida, ſubtus palliqiora, petiolis in-
firucta, in tres, quator aut quinque lo-
bos partita, qui magis vel minus laci-
niati atque acuminati, & quorum lacinia
ultima inæqualiter trifida, omnes vero
in plano ſuperiori linea ſulcata notatæ
ſunt. Petioli habent figuram extus con-
vexam, intus excavatam, & formant
in plano foliorum inſeriori tot Arias pa-
liqiores convexas, quot laciniæ adlunt.
Herba ficca nullum -refert odorem saure
quodammado virofum; ſapor amaricans
ur berbæ folia in uſum pharmaceu-
eum Ane gorum * de et
13. Klaſſe. Vielmaͤnnige.
in hortis cultura
cens, fi inter digitos teritur, debilem
Engl.
Aconit, Chaperon de moine.
* 0 Wönkahösa; 2
3. Ordnung.
Dreyweibige.
Gattung. Kelch keiner. Blumenblaͤtter fuͤnf,
von welchen das oberſte gewoͤlbt iſt. Honig⸗
b'haͤltniſſe find zwey nach ruͤckwaͤrts gekruͤmmt
und mit kleinen Stielen verſehen. Die Saas
menkapſeln find kleine Schotten drey bis fuͤnf
an der Zahl.
Art. Sturmhut mlt linienfoͤrmigen, oben
breiteren, durch eine Linie ausgefurchten Ein⸗
riffen der Blätter
dan findet es wild auf den Alpen, auf erhaber
nen, gebirgigen und waldigen Orten in
Oeſterre ich, Kaͤrnthen, Krain, Bayern,
Schwaben, in der Schweiz, auf dem Harze,
in Frankreich, auf den Pyrenaͤen in ‚Spanien;
in Gaͤrten zieht man es durch Kunſt. Es
bluͤhet im Julius und Auguſt, und iſt aus⸗
daurend.
*
Ii den Apotheken hat man das aus dem Kraut
bereitete Extrakt.
Die Blaͤtter ſtehen wechſelwels; ſie ſind groß,
von beyden Seiten glatt, oberhalb dunkels
grün und glänzend, unterhalb etwas blaßer,
mit Stielen verſehen, in drey, vier oder fuͤnf
Lappen abgetheilt, welche bald mehr bald wer
niger tief eingeriſſen und zugeſpitzt ſind, und
von welchen der letzte Abſchnitt ungleich drey⸗
ſpaltig iſt, alle Einſchnitte aber auf ihrer
oberen Fläche mit einer gefurchten kinie be⸗
zeichnet ſind. Die Blattſtiele haben von auſſen
eine gewoͤlbte, von innen eine ausgehoͤhlte
Form, und bilden auf der untern Fläche 17 N
Blaͤtter eben ſo viele blaßere erhabene Stre
als Abſchnitte da ſind. Das getrocknete .
25 bat feinen Geruch, das fri ber
ie acris. Decerpantur le. ‚ friſche aber,
es zwiſchen den Fingern mn. sende rer
chen in etwe ö e Sein Ge⸗
plantis ſponte ereſcentibus; nam Aco-
nitum in hortis. cultum maxima ex parte
vim medicam ſuam perdidit.
Poſſidet vires ac re flimulantes; diaphore-
Ves, nonnunquam diurelieas,
Planta integra jam 5 hakcbatarı ve.
nenum, quod non ſolum hominibus.
ſed etiam bobus, capris, ovibus, lupis,
muribus & felibus mortem conciliabat;
etiamſi equi eadem fine damno veſcun-
tur. Liber Baro à Stoerk inſtitutis ex-
perimentis monſtravit, herbæ Acon i-
ti e xtractum egregium filtere medi.
camentum, ac variis in morbis proficuum,
tummodo cautä manu bene perpenſis
circiunſtantiis porrigitur, alii medici
quam plurimi has obſervationes ſuismet
ipßs confirmaverunt. Laudatur iftud ex-
tractum, quod ex ſucco herbæ recentis
expreflo atque infpillato paratur, con-
‚tra: dölofes. arthriticos,
copos ex .caufa venerea, ſanata lue
ſæpius remanentes, in- amar. fero-
phalis & alis ulderibus chronieis cum“
habitu cachectieo junctis. Prepinatür
extractum Aconiti mox per .
mox cum aliis medicamentis e. g. anti-
x 828 eee ex-
rum ı forma, p
Sbrotantis fia sere
* iemper nene denk a 8
do, us que P d aut duas p
nen elt, ni nov gray ia .
de umatismum
chronicum, artuum paralyſin, viſcerum
obſtructiones, qolores nocturnos oſteo-
8
57
Arzneygebrauch muß man die Bläkter dieſes
Krauts, noch bevor fi die Bluͤthen entwi⸗
ckeln, von wildwachſenden Pflanzen abpfluͤcken
und einſammeln; denn der in Gaͤrten gezogene
blaue Sturmhut hat feine Arzneykraft beynahe
gaͤnzlich verloren.
Er beſitzt ſcharf reizende, ſchweißtreibende und
manchmaßhl auch den Harn befoͤrder we Heile,
kraͤfte.
Schon vor langer Zeit hielt man dieſe ganze
Pflanze fir ein Gift, das nicht nur allein
den Menſchen, ſondern auch dem Hornvieh,
den Ziegen, Schafen, Woͤlfen, Maͤuſen und
Katzen den Tod verurſachte; obſchon die Pferde
dieſelbe ohne Nachtheil genießen. Herr Baron
von Stsoͤrk hat durch angeſtellte Verſuche gezeigt,
daß das Extrakt des Krauts vom
Eiſenhuͤtchen ein vortreffliches und in vielen
Krankheiten nuͤtzliches Arzneymittel ſey, wenn
es nur mit vorſichtiger Hand und mit genauer
Ueberlegung aller Umſtaͤnde gegeben wird. Sehr
viele andere Aerzte haben dieſe Beobachtungen
durch ihre eigenen befräfttget, Man rühmt
dieſen Auszug, der aus dem ausgepreßten
und verdickten Saft der friſchen Blätter ver
fertigt wird, wider arthritiſche Schmerzen,
den chronkſchen Rheumatismus, die Laͤh mung
der Gltedmaſfen, bey Verſtopſungen der Em⸗
gewelde, den naͤchtlichen Knochenſch mer zen von
venerifther lieſache, die auch nach gehellter
Luſtfeuche noch öfters zurüͤckblelbzy, beym
f ſchwarzen Staar, bey Skropheln und anderen
Krisen Geſchwüren, welche mit 1
Fe verbunden find, Man pflegt das Eifen
hürchen⸗ Extrakt bald für fi alten,
bald mit andern Arzneymitteln verſetzt, als
. B. mit Spießglanz⸗ Praͤparaten, Opiem, *
Queckſilbermitteln, 7 75 Auszuͤgen, Guajak
u. ſ. w. entweder e in Putz „ =
dere Pitenform ug ac *
Kranken fenden. dee, 5 . er
53
tomata, quæ hoc remedium feponen-
dum eſſe demonſtrarent, exorta fuiſſent.
Nonnulli imponunt herbam recen-
tem partibus dolentibus in ſcopum ru-
befacientem aut veficantem.
Tab. CXXXIX.
NASTURTIUM AQUATICUM. Ofiein.
Silymbrium Naſturtium. Botanic.
Creflo, Laver odoratum, Cardamine aqua- a
ticum, Sion, Sium majus, Siſymbrium
aquaticum, Naſturtium aquaticum, ſupi-
num vulgare, fpurium, Pleudonaſtur-
tium, Nafiurtium fontanum, Nafturtia-
ria. Gallis, Cre ſlon de fontaine.
Anglis, Water - Creſſes.
Claſſis XV. Tetradyuamia. Or doll. Si-
liquoſæ.
die nehmliche, ſondern man muß von einem
einzigen Graue anfangen, und die Doſis nach
und nach ſtufenweis vermehren, bis man auf
eine oder zwey Drachmen aufgeſtiegen iſt,
wenn anders keine neuen gefaͤhrlichen Zufaͤlle,
die von dem Gebrauche diefes Mittels ab⸗
zuſtehen anzeigen wuͤrden, hinzugekommen
waͤren.
Einige legen auch das friſche Kraut auf
ſchmerzhafte Theile als ein rothmachendes oder
blaſenziehendes Mittel. Br
139. Tafel.
Brunnenkreſſe.
Waſſerkreſſe, Baumkreſſe, Bornkreſſe, Waſſer⸗
rauke, gemeine Kaufe, Franzoͤſiſch,
Creffon de fontaine. Engliſch, Water -
Creſſes.
1 6. Klaſſe. Biermäctige 2. Hrön ung.
Schottige.
Genus. Siliqua dehiſcens vera 3 Gattung. Die. Schotte aufſpringend, nit etwos
culis. Calyx patens. Corolla Patens.
Species. Siſymbrium fi Aliquis declinatis,
foliis ginnatis; foliolis. ſubcordatis.
Crefeit per toꝛam Europam i in N Äme-
rica feptentrionali ad rivulos, in puteis,
aquis ſtagnantibus, aut lente fluentihus
Iimpidis. Floret Majo & Junio radice
perenni.
In pbarmaciis proſlat e o nferva.x fo-
liis recentibus parata.
Folia ſunt magna, pinnata cum impari, &
conflant ex foliolis undecim plerumque
us que ad noyemdecim. + alla, ‚ipfa
geraden Klappen. Der Kelch abſtehend. Die
Blumenkrone offen ſtehend.
Ar t. Rauke mit niedergebeugten Schotten, ge⸗
fiederten Blaͤttern, und beynahe herzfoͤrmigen
Blaͤttchen.
Sie waͤchſt in ganz Europa 5 in dem mitternäde
„tigen. Aſien und Amerika an kleinen Baͤchen,
in Brunnen, ſtehenden, oder lang ſam fließ en⸗
den klaren Waͤſſern. Sie bluͤhet im May und
Junius, und iſt ausdaurend.
In den Apotheken hat man die Conſer ve,
welche aus den frifchen Blättern bereitet iſt.
Die Blätter find groß, gefiedere mit einem
ungepaarten Endblaͤttchen, und beſtehen mei⸗
ſtens aus eilf bis neunzehn kleineren Blattchen.
Jad 139.
Nasrurrım ARTATICUM. U.
—
Sisymbrium nasfurtium. Bot.
. .
funt ſellilia, cordato - fubrotunda, in
margine obtufe ſerrata, craſſa, fuccu-
lenta, glabra, læte viridia; odoris, tum
fricantur, acris; ſaporis ſubacris, ama-
ricantis, Cavendum eſt, ne confundatur
cum cardaminis amaræ L. herba, cujus
folia figuram magis oblongam & angu-
fam, faporemque valde amarum ha-
bent. Per deftillationem herbæœ Naſtur-
tii aquatici obtinnerunt chymici ſalem
alcalinum volatilem.
E
Die Blattchen ſelbſt find feſt aufſitzend,
zugerundet, eyfoͤrmig, am Rande ſtumpf ſaͤ⸗
gefoͤrmig eingeſchnitten, dick, faftig, glatt,
angenehm gruͤn; ſte haben, wenn ſie gerie⸗
ben werden, einen ſcharfen Geruch, und einen
etwas beiffenden, bitterlichen Geſchmack. Man
muß ſich wohl in Acht nehmen, daß man ſie
nicht mit der Bitterkreſſe (Cardamine ama-
ra. L.) verwechsle, deren Blaͤtter eine mehr
laͤnglichte und ſchmaͤlere Form und einen ſehr
bittern Geſchmack haben. Durch die Deſtilla⸗
tion der Brunnenkkeſſe haben die Chemiſten eln
fiͤchtiges alkaliniſches Salz erhalten.
Occupat vires ſtimulantes ac antifcorbu- Sie beſitzt reizende und fforbutwidrige Heil:
ticas. i u & kraͤfte. i f
Herba recens recipitur ad acetaria, Das friſche Kraut gebraucht man als Car
& laudatur ut remedium in fcorbuto
proficuum, ſed tamen viribus debilior
efi quam cochlearia aliæque fic dictæ
plantæ autiſcorbuticæ. Succus re-
center preſſus unacum aliarum plan-
tarum ſucco e. g. beceabungæ, fuma-
rlæ, urticæ e. a, abſumitur ad uncias,
vel per fe, vel cum fero lactis, aquis
medicatis & c. tempore vernali contra
viſcerum obfiructiones,renum calculum,
phtniſin. Infufum herbæ Naffturtii
aquatici cum aqua, vino aut cereviſia
paratum pari modo & eundem in ſeo-
pum pro potu hauriatur. De coctum
parum eflicit, quia coctione partes vo-
latiles diflipantur, Conlerva, quæ ex
foliis recentibus in paſtam contuſis &
ſuperaddendo ſaecharo pulveriſato con-
fici ſolet, ordinatur cochleatim iisdem
F in morbis, 5 ee 2 r 2 Red u 4 3
lat, und men ruͤhmt es als ein dienliches
Mittel wider den Skorbut; es iſt aber an
Kraͤften doch ſchwaͤcher als das Loͤffelkraut
und andere ſogenannte ſcharbokswidrige Ge⸗
waͤchſe. Den friſch aus gepreßten
Saft mit dem Safte anderer Pflanzen z. B.
der Bachbungen, des Erdrauchs, der Brenu⸗
neſſel u. a. gebraucht man unzenweis entwe⸗
der fuͤr ſich allein, oder mit Molken, Mine⸗
ralwaͤſſern u. ſ. w. als Fruͤhlingskur gegen
Verſtopfungen der Eingeweide, den Stein der
Nieren und die Verzehrung. Den Aufguß
des Krauts der Wafferkreſſe mit Waſſer, Wein,
oder Bier zubereitet, verwendet man auf eben
dieſe Art und mit dem nehmlichen Endzweck
als Trank. Der Abſud iſt wenig wirkſam,
weil durch das Kochen die fluͤchtigen Theile
jerſtreuet worden ſind. Die Conſer ve, wel⸗
che aus den frifchen Blättern, die zu einem
Zeig zerſtoſſen wurden, mit hinzugegebenem
geſtoſſenem Zucker bereitet wird, gibt man loͤf⸗
felweis in eben dieſen Krankhelten.
N 7
„ „ii
NICOTIANA, Ofieim,
Nicotiana Tabacum, Botanic.
Petum „ Tabacum, Tubacum. Herba |
St. Crucis, Herba reginæ, Herba
matris, Herba Catharine „ Herba
Medicea, Sana fancta, Torna bona,
Hyolciamus Peruvianus, Hyoſeiamus
luteus, Petume, Pycielt, Symphitum
indicum, Nicotiana latifolia, Tabacum
‚majus, Gallis, Tabac, Nicotiane,
Petum. Anglis, Tobacco.
Clafis V. Pentandria. Ordo I. Mo-
nogy nia. a
Genus. Corolla Infundibuliformis limbo
plicato. Stamina iuclinata. Capſula bi-
‚valvis, bilocularis. f
Species. Nicetiana foliis lanceolato-
ovatis,, ſellilibus, decurrentibus; flori-
bus acutis. |
Creleit ſpontanea in America meridionali
cultura etiam in regionibus Germaniæ,
Hungariæ, Belgii, educatur copioſiſſime.
Floret a Majo ad Auguſium; annua.
In officinis habemus fl ia fi Aa.
Annotuit hc planta anno 1880. in Euro-
pa, cum quidam Gallus Joannes
Nicot legatus in Portugalia ſemina,
du a mercatoribus Belgicis e Florida
America feptentrionalis provincia ac-
‚cepit, Catharine de Medicis Gallorum
regis Henrici II. uxori mitteret, qua ea
in horto regio ſeri jubebat, & unde no-
mina Herba Nicotiana, Herba Medi-
cea exoriebantur. Folia habent figu-
sam lanceolato - ovatam, ſunt magna,
ſæpe pedem & ultra longa, ſeſſilia, glas
bra, nitida, ſucculenta, integerrima;
ER
440. Tafel.
Tabak.
Tobak, Indianiſche Beinwelle, Indianiſches
Wundkraut, heiliges Wundkraut, Peruviani⸗
ſches Wundkraut, Heil aller Welt, heilſames
Kraut, Kraut des heiligen Kreuzes, Virgi⸗
niſcher Tabak, großer breitblaͤttrichter Tabak,
gemeiner Tabak. Franz. Tabac, Nico-
tiane, Petum. Eng l. Tobacco.
5. Klaſſe. Füͤͤnfmaͤnnige. 1. Ordnung.
Einweibige. a
Gattung. Die Blumenkrone trichterfoͤrmig mit
gefaltetem Rande. Die Staubgefaͤtze abwaͤrts
elngebogen. Die Saamenkapſel zweyklappig,
zweyfaͤcherig. N
Art. Tabak mit lanzettfoͤrmig⸗ eyrunden, auf;?
ſitzenden, ablaufenden Blattern, und ſpitzig en
Blumen. i N a f
In dem: mittaͤgigen Amerika waͤchſt er wild;
durch Kultur wird er in den Gegenden von
Deutſchland, Hungarn und Holland ſehr haͤu⸗
fig gebauet. Er bluͤhet vom May bis zum
Auguſt, und iſt jaͤhrig. IR
In den Apotheken haben wir
DEZ an N
Dieſe Pflanze wurde in Europa zuerſt im Jahre
1560 bekannt, indem ein gewiſſer Franzos,
Johann Nicot, der Geſandter in Portu⸗
gal war, die Saamen, welche er von hollaͤn⸗
diſchen Kaufleuten aus Florida einer Provinz
des noͤrdlichen Amerika erhalten hatte, der
Katharina von Medieis, Gemahlin Koͤnig
Heinrichs des Zweyten von Frankreich uͤber⸗
ſchickte, die fie ſodann in dem koͤniglichen Gar⸗
ten zu ſaͤen befahl, und woher auch die Na⸗
men Nikotskraut (herba nicotiana) medi-
ceiſches Kraut (herba medicea) entſtanden
ind. Die Blatter haben eine lanzett⸗
«
=
die getrokne⸗
72444
*
*
—
NITCOTIANA PETUM TABACUM. 08
Nicofiana TJoba cum .2o2-.
5 back 2
—
monſtrant colorem lte viridem, ado-
rem fortem, peculiarem, ingratum,
atque faporem acrem, naufeofum, Hæc
Nicotianæ ſpecies cum cœteris vix com-
mutari poteſt, quæ per folia petiolata
Sacillime diſtinguendæ ſunt. |
Occupat vires Aimulantes, errhinas, nar-
coticas, ſtupefacientes, anodynas, acre
purgantes atque diureticas.
Tota planta jam pridem venenata habe-
batur, & oleum per deſtillationem eb-
tentum homines ac animalia occidere
dicitur, ſi eorum ſanguini ĩimmediatum
fuillet admiſtum. Folia vere interne
vario modo in arte medica adhibentur;
etiamſi & illa apud homines vertiginem,
animi deliquium, calorem fervidum
ventriculi, inquietudinem, nauſeam,
vomitus, ventris tormina, & ſtuporem
non raro producere ſolent, quæ quidem
ſymptomata fere ſemper tranfeunt, quin
alia mala ſequerentur. Laudatur Her-
ba Nicotiana in hydrope, dyfuria,
aſthmate, tympanite, contra alvi ob-
tructiones pertinaciſſimas, paſſionem
iliacam & hernias incarceratas, fi a ſpas-
mis, inteſtinorum laxitate aut mucoſitate
producta fuerint, & forma morborum
.. Ahenica uſum non prohibeat. Ordinatur
Ppræprimis bono cum ſucceſſu ſequenti
modo ad normam Fowleri: infundatur
foliorum Tabaci uncia in aquæ fervidæ
. libra, & digeratur per horam; colatu-
ra addantur fpiritus vini rectificati un-
ciæ dus, & fumantur bis de die guttæ
. quadraginta, quinquaginta aut ſexagin-
ta, prout nempe -eegrötantes, perferre
poſſunt, & morbi magnitudo requirit.
5.
*
oA
ſoͤrmig⸗eyrunde Figur, find groß, oft cinen
Fuß und daruͤber lang, ohne Stiel aufſitzend,
fettglattig, glänzend, ſaftig, und am Nanbe
ohne Einſchnitte; fie beſitzen eine angenehm
grüne Farbe, einen ſtarken, eigenthuͤmlichen
widerlichen Geruch, und einen ſcharfen, eckel⸗
haften Geſchmack. Es iſt beynahe unmoͤglich
dieſe Art des Tabaks mit den uͤbrigen zu ver⸗
wech ſeln, die ſich ſehr leicht durch ihre gefttel-
ten Blätter unter ſcheiden laſſen.
Er beſitzt reizende, nieſen⸗ erregende, ſchlafma⸗
chende, betaͤubende, ſchmeczſtillende, heftig ab⸗
fuͤhrende und harntrelbende Arzneykraͤfte.
Die ganze Pflanze wurde ſchon laͤngſt fuͤr giftig
—
gehalten, und man ſagt, daß das durch die
Oeſtillation von ihr erhaltene Oehl Menſtchen
und Thiere toͤdte, wenn es ihrem Blute un⸗
mittelbar beygemiſcht wiirde,
g Die Blaͤt⸗
ter aber gebraucht man innerlich auf
verſchiedene Art in der Heilkunde; obſchon
auch fie bey den Menſchen Schwindel, Ueblich⸗
keiten, eine brennende Hitze im Magen, Un⸗
ruhe, Eckel, Erbrechen, heftige Bauchſchmer⸗
zen und Betaͤubung nicht ſelten zu verurſachen
‚pflegen. Dieſe Zufaͤlle gehen faſt allemahl
bald vorüber, ohne daß andere Ahle Folgen
davon entſtuͤnden. Man ruͤhmt das Kraut
des Tabaks in der Waſſerſucht, der
Harnſtrenge, der Engbruͤſtigkeit, der Trom⸗
melſucht, wilder die hartnaͤckigſten Verſtopfun⸗
gen des Stuhlgangs, die Darmgicht und bey
eingeklemmten Bruͤchen, wenn ſie von Kraͤm⸗
pfen, Schlaffheit oder Verſchleimung der Ein⸗
gewelde entſtanden ſind, und eine entzuͤndliche
Form der Krankheiten den Gebrauch deſſelben
nicht verblethen. Man verordnet es vorzuͤg⸗
lich auf folgende Art nach der Vorſchrift Fow⸗
ler's mit gutem Erfolge: man uͤberbruͤhe eine
Unze Tabaksblaͤtter mit einem Pfunde kochen⸗
den Waſſers, und laſſe es durch eine Stunde
digerlren; zu der durchgeſiehenen Fluͤſſigkeit 2 2 8
gebe man zwey Unzen rectificirten Weingeiſt,
62
—
Externe uſurpatur pulvis foli o-
rum naribus attractus ad excitandam
Hernutationem, fed Tabaco jam aſſueti
nullum abhinc habebunt effectum. Fu-
mus foliorum Nicotianæ accenforum
ope machinæ in formam clysmatis ano
immiflus adhibetur contra bernias in-
carceratas, alvi obfiructiones, in pallione
iliaca, & ad excitandos homines morte
apparente, apoplexia nervoſa aut ſero-
fa decumbentes; ſed bene attendendum,
ne nimia fumi quantitate abdomen ma-
ximopere dilatetur, pectoris cavitas
anguſtetur, ſanguinis cireulatio & reſpi-
ratio impediatur, atque fic refufeitatio
ipbſa impoflibilis reddatur. Hæe fumi
applicatio non in longum protrahi, ſed
potius repetita vice, quadrantis hora
intervallo, denuo tentari debet, quia
fumus alias vim ſuam excitantem amit-
tit, & narcoticus evadit. Eodem modo
infu lum vel decoctum Tabaci,
a een etiam ad mundanda ulcera ſordi-
da, inveterata feu gangrænoſa ufurpatur,
ad enemata flimulantia aflami poteſi;
ſed & externus Nicotianæ ufus evitan-
dus eſt, fi intefiina fuerint inflammata,
ne ſuperveniente tam acri ſtimulo mor-
di periculum augeatur, & mors fape
concilietur. De uſu & Se ebe ven
8. m weconomikcis dicam. S
und laſſe zweymal des Tages vierzig, fuͤnf⸗
zig oder ſechzig Tropfen nehmen, je nachdem
es die Kranken vertragen koͤnnen, und die
Groͤße der Krankheit erfordert.
Aeuſſerlich gebraucht man die gepulver⸗
ten Blatter in die Naſe gezogen als ein
tiefemittel; diejenigen aber, welche den Tas
bak ſchon gewohnt find, werden davon keine
Wirkung erfahren. Des Rauches der
angebrannten Tabaksblaͤtter, welcher mit
einem eigens hiezu verfertigten Inſtrumente
nach Art einer Clyſtir in den Maſtdarm ge⸗
bracht wird, bedienet man ſich wider einge⸗
klemmte Bruͤche, bey Berhaltungen des Darm⸗
koths, wider das Miſerere, und um Schein
todte, eder am nervoͤſen oder ſeroͤſen Schlag-
fiuffe betaͤubt darniederliegende wieder zu ber
leben, man hat ſich dabey aber wohl in Acht
zu nehmen, daß der Bauch durch eine zu große
Menge Rauches nicht zu ſtark ansgedehnt, die
Bruſthoͤhle dadurch nicht verenget, der Kreis⸗
lauf des Blutes und das Athemhohlen ver⸗
hindert, und ſo die Wiederbelebung unmoͤg⸗
lich gemacht werde. Dieſe Anwendung des
Rauches muß man nicht unausgeſetzt zu lange
gebrauchen, ſondern man fol fie vielmehr
8 oͤfters wiederhohlen, und immer nach einem
Zwiſchenraume von einet Vlertelſtunde aufs
neue verſuchen, weil ſonſt der Nauch ſeine
reizende Kraft verliert, und als ein narcoti⸗
b ſches Mittel wirkt. Auf eben dieſe Art kann
man den Aufguß oder Abſud des Ta⸗
. bak s, der auch als ein Reinigungsmittel bey
unreinen, veralteten oder brandigen Geſchwuͤ⸗
den gebraucht wird, zu reizenden Clyſtiren neh⸗
men; aber ſelbſt der aͤuſſerliche Gebrauch des
Tabaks muß vermieden werden, ſo bald eine
Entzündung der Gedaͤrme zugegen iſt, damit
von dem neu binzu gekommenen Reize die
© Gefahr der Krankhelt nicht vezmehret, und
fo der Tod veturſachet werde. Von dem
Gebrauche und Miß brauche des Tabaks werde
* 8
Jab. T..
ss
OLEA.GF.
Oles ng
„
. ®
*
Tab. CXLI.
OLEA, Ofiein.
Olea europæa. Botanic.
Olea fativa, Olea domeſtica, Vernicoma,
Klaia. Gallis, Olivier, Anglis, Oli-
ves, Olive- tree.
Clafis II. Diandria. Ordo I. Mono-
gynia,
Genus. Corolla quadriſida: laciniis ſub-
ovatis, Drupa monoſperma.
Species, Olea foliis lanceolatis.
Crefcit hee arbor ſpontanea in Europa
meridionali fub fruticis forma in vineis
neglectis, olivetis, habet ramos ſpine-
ſcentes, & floret nunquam. In cultis ar-
boris magnitudinem attingit, eſt iner-
mis, & floret Aprili. In Portugalia,
Hiſpania, Italia, Gallia meridionali
copioſiſlime colitur,
In officinis proſtat ole um e fructibus ma-
turis prellum, oleum olivarum dictum.
Tres præcipue ſpecies olei olivarım ra-
tione bonitatis ſecundum varios exprel[-
ſionis gradus diſtingui debent, e quibus
tantummodo prima, id eſt, polt primam
preli compreſſionem obtenta, in arte me-
dica adhiberi ſolet. Hoc ole um, oleum
olivarum album ſeu vlrgineum dictum,
ſit pellucidum, limpidum; habeat co-
lorem albidum aut ex albo ſubflaveſcen-
tem, odorem fere nullum, ſaporem ſub-
dulcem, non ingratum, pinguem; fi
abri exponitur, non exſicceſcat; fi fri-
63
ich bey den ͤkonomiſchen Gegenſtaͤnden noch
mehr ſprechen. i
141. Tafel.
Oehlbaum.
Olivenbaum, zahmer oder europaͤlſcher Oehl⸗
baum. Fran z. Olivier, Engl. Olive
tree. a
2. Klaſſe. Zweymaͤnnige.
Elnweibige.
Gattung. Die Blumenkrone vierſpaltig: mit
beynahe eyfoͤrmigen Einriſſen. Die Steinfrucht
elnſaamig. N
Art. Oehlbaum mit lanzettfoͤrmigen Blaͤt⸗
tern. 1 3
Dieſer Baum waͤchſt in dem mittaͤgigen Theil
von Europa unter der Geſtalt eines Strau⸗
ches in wuͤſten Weingebirgen und Oehlgaͤrten
wild, hat da etwas dornige Aeſte, und bluͤhet
niemahls. An gebauten Orten erreicht er die
Groͤße eines Baumes, iſt ohne Dornen, und
bluͤhet im April, In Portugal, Spanien, Ita⸗
lien und dem mittaͤgigen Theil von Frankreich
wird er ſehr haͤufig gezogen.
In den Apotheken hat man das aus den reifen
Fruͤchten gepreßte Oehl, welches insgemein
Olivenoͤhl oder Baumoͤhl genennt wird. >
In Nuͤckſicht der Güte hat man vorzüglich dreyer⸗
ley Gattungen des Olivenoͤhls, nach den ver⸗
ſchiedenen Graden des Auspreſſens, zu unter⸗
ſchelden, von welchen nur die erſte, das iſt
jene, die gleich nach dem erſten Zuſammen⸗
druͤcken der Preſſe erhalten wird, in der Arz⸗
neykunſt verwendet zu werden pflegt. Die⸗
ſes Oehl, das auch weißes Baumoͤhl, Pro⸗
vencer⸗ oder Jungfernoͤhl genennet wird, muß
ganz durchſichtig und klar ſeyn, eine weißlichte
oder aus dem Weißen etwas ins Gelbe ſpie⸗
lende Farbe, beynahe gar keinen Geruch, einen
15 Ordnung.
64
gori objicitur „ abeat = quadraginta
gradus Fahr. in maffam tenfiorem ſeba-
ceam, remanente tamen in meditullio
quopiam olei clari, liquidi, non coagula-
bilis, & ardeat flamma lucida, parum fu-
mante atque vix olente. Oleum e fructi-
bus immaturis, vel jam putrefcentibus,
aut ſumma vi preli expreſſum, nec non
iplum bonum, fi diutius fervatur, ran-
eidum evadit & turbidum, quod deinde
a mereatoribus fraudulentis aliis cum
oleis e. g. oleo lini, raparum, papave-
ris vel plumbo adulteratur, ut color mul
ac ſapor denuo, in noxam conſumentium,
emendetur. In loco natali ad præcaven-
_ dum rancorem nonnunquam etiam oleo
al marinus admiſcetur, qui propter agita.
tionem crebram & fortem in itinere fun-
dum petere nequit, ſed cum ea mixtus
manet, atque ſaporem falinum produ-
eit. Adulteratio cum lithargyrio aut aliis
lumbi præparatis detegitur, fi, inſtillato
Naa vini probatorio, oleum colorem
brunum feu nigrefcentem induit; altera
6 veto, cum admiftis oleis heterogeneis vi-
huöoribus, di ignofeitur ex congelatione fe.
riori, bullis parvis atreis ſub agitatione
exortis & flamma impura fœtente. Ad.
vchitur oleum olivarum ex Italia, Hiſpa-
nia & Gallia, atque act uſum medieum pu-
rum, cujus proprietates lupra explieavi-
mus, eligendum, impurum vero, pro-
funde flavum, virideſcens, opacum, tur-
bidum, odoris alieni, mali five piſciui
. ac faparis ene acris e ae ei
ſͤͤßlichten, nicht unangenehmen und fetten Ge⸗
ſchmack haben, Wenn es der Luft ausge⸗
fest wird, ſo darf es nicht vertrecknen; laßt
man es in der Kalte, ſo muß es bey einer
Temperatur von vierzig Grad Fahr. in eins
dichtere talgoͤhnliche Maſſe uͤbergehen, in deren
Mitte jedoch etwas klares, fluͤſſiges, nicht ge⸗
rinnbares Oehl zurückbleiben ſoll und endlich
muß es mit einer hellen Flamme verbrennen,
ohne einen ſtarken Rauch oder einen uͤbeld
Geruch von ſich zu geben Alles Qeht, welches
von unreifen, oder ſchon in Faͤulniß uͤberge⸗
er
=
Vtrfoͤlſchung mit Suterglat
len, Epa
henden Fruͤchten, oder durch die ſtaͤrkſte Ge⸗
walt der Preſſe gewonnen, und auch ſelbſt
das gute Oehl, wenn es durch laͤngere Zeit
aufbehalten wird, wird ranzig und truͤbe;
dieſes ranzige Oehl ſuchen nun betrügertſche
Kaufkente mit anderen Oehlen als z. B. Lein⸗
oͤhl, Ruͤboͤhl, Mohnähl, oder wohl gar mis
Bley zu verfüͤlſchen, damit ſowohl die Farbe
als auch der Geſchmack, jedoch zum. Nachthell
der Genießenden, aufs neue verbeſſert werde.
In dem Vaterlande des Baumoͤhls wird bis⸗
wellen um dem Ranzigwerden deſſelben vorzu-
beugen Meerſalz beygemiſcht, das eber wegen
dem haͤuffgen und ſtarken Schutteln nicht
Boden faͤllt, ſondern mit ihm vermengt 5
und einen ſalzigen Geſchmack verurſachet. Die!
tte oder anderen
Bley Pkaͤparaten entreckt man, wenn das
Oehl, nachdem zuvor etwas von der ſogenenn⸗
ten Weinprobe hineingetroͤpfelt worden —
eine braune, oder auch ſchwaͤrzlichte Farbe an-
nimptt; die andere Verfälſchung mit beyge⸗
miſchten fremdartigen ſchlechteren Oehlen er⸗
kennet man aus der ſpaͤter erfolgenden. B Verdi⸗
ckung, aus den kleinen Luftblaͤschen „ die
"während, dem Schutteln eutſtehen, und aus
der unreinen ſtinkenden Flamme beym Ver⸗
brennen. Das Olivensbl wied uns aus Ita⸗
anien und Frankreich zugeführt, und
dum Aznepgcbrauche wird nur das reine,
3
65
deſſen Kennzeichen wir oben auseinandergeſetzt
haben, ausgewaͤhlt; das unreine, dunkel⸗
gelbe, gruͤnlichte, undurchſichtige, truͤbe aber,
das einen uͤbeln, fremdartigen, thranichten
Geruch, und einen ranzigen, ſcharfen Ge:
ſchmack hat, verworfen.
Gaudet viribiie emollientibus, relaxanti- Es beſitzt erweichende, ſchlaffmachende, die Schaͤr⸗
bus, acrimoniam e & le ·
niter diaphoreticis. :
Interne oleum ofiyatum 85 lapo-
rem nauſeoſum, cum recens ac fapidum 7
qubd in ole arum patria ab incolis ad
Daran dos cibos in locum butyri adhibe-
tur, ih nofttis regionibus a mercatoribus
vix haberi poteſt, raro in arte medica
uſurpatur. Commendatur contra ob-
fiructiones, arthritidem vagam, colicam
pietonum, palſionem illacain, pectoris
affectiones atque pleuritidem. Frequen-
tillime ‚adhibemus oleum ut antidotum
commune, f venena acria corrodentia
ingelſia fuerint; & Comes à Berchtold
alfirmat optimum id eſfe remedium i in-
terne & externe applicatum ad præca-
vendam & ſanandam peſtem. Dofis non
anxia querenda, fed propinatur ad un-
Fias; & tantummodo attendendum, ne.
= vomitus non necellarius lequatur. nr
er I: m x
7
r 25 —
5 307 3
fe mildernde und Pr ſchweißtreibende Heil⸗
kraͤfte. |
Innerlich wird bas O livenoͤhl wegen
ſeinem eckelhaften Geſchmack in der Arzney⸗
kunſt ſelten gebraucht, weil wir in unſern
kaͤndern von den Kaufleuten faſt gar kein fo
frtriſches und wohlſchmeckendes bekommen, wie
es in dem Vaterlande der Oehlbaͤume von den
Einwohnern anſtatt der Butter zur Bereitung
der Speiſen verwendet wird. Man ruͤhmt
es wider Verſtopfungen, das Gliederreiſſen,
in der Mahlerkolik, der Darmgicht, bey Bruſt⸗
krankheiten und im Seitenſtich. Am oͤfteſten
gebrauchen wir das Baumoͤhl als ein gewoͤhn⸗
liches Gegengift, wenn ſcharfe, freſſende Gifte
verſchluckt worden ſind; und Graf von Berch⸗
told behauptet, daß es, innerlich und aͤuſſer⸗
lich angewendet, das beſte Arzneymittel fey,
um der Peſt vorzubeugen, oder dleſelbe zu
heilen. In Ruͤckſicht der Gabe darf man nicht
ſo genau ſeyn, fondern man giebt es unzen⸗
weis; und hat nur darauf zu ſehen, daß kein
unnsthiges Erdrech en von ſeinem Gebrauche
erfolge.
tus 1 ern interno multum Der au ſferliche Gebrauch des Oehls
lrequentior eff. Miniatur abdomini in af--
eite ac obfiructionibhs‘, vulneribus a
morſu animalium rabidorum, præſertim
55 viperarum & aliis corporis humani par- e
.
tibus rigiditate, ſpa rheumatismo
aut inflammatione v Cataplas.
mata atque clysmata emollientia ——
etiam cum ole parantur ad au; |
8 vim 1 „
iſt weit gewoͤhnlicher als der innerliche. Man
falbet damit den Bauch bey der Waſſerſucht
und Verſtopfungen; man reibt es in die Wun⸗
den vom Biſſe wuͤthender Thiere, hauptſaͤch⸗
lich der Vipern; und man beſtreicht damit
anch andere Glieder des menſchlichen Koͤrpers,
wenn ſie ſteif, oder mit Kraͤmpfen, cheuma
tiſchen Schmerzen und Entzündungen e
find. Man pflegt auch oͤfters 1
. und We e en nde
6
Tab. CXLII.
OLIBANUM. Ofein.
Juniperus Lycia, Botanic.
Thus, Tus, Libanus, Libanoton, Gum-
mi Olibani. Gallis, de l’Encens, Anglis,
Frankincenfe..
Clallis XXII. Dioeia, Or do XIII. Mo-
nadelphia.
Genus, Mafc, Amenti calyx [quame.
Corolla nulla, Stamina tria.
Foem. Calyx tripartitus, Petala tria. Sty-
li tres. Bacca trisperma, tribus tubercu-
lis calycis inæqualibus.
Species. Juniperus foliis ternis, un-
dique imbricatis, ovatis obtufis.
Patria hujus arboris Gallia, Aae Hifpa-
nia, & Arabia,
In pharmaciis habetur re ſi n a.
Nondum pro certo exploratum eſt, an
Juniperus Lycia, an Juniperus thurifera,
aut Phenicea Olibanum nobis largian-
tur. Colligitur hic ſuccus gummoſo- re-
fnofus, e cortice vulnerato exfudans,
bis quotannis, menſe Majo nempe ac
Junio, & advehitur ex Arabia atque
Aethiopia per Meccam & Cairum. Con-
Nat e granis five guttis condenfatis haud
exiguis, qua magnitudinem atque figu-
ram variam habent, ſæpe invicem co-
hærent, ſemipellucida, ſicca, fragilia
ſunt, extrinſecus colorem ex albo fla.
velcentem, vel parum rubicundum,
odorem dulcem, relinofum, valde gra-
tum, ac ſaporem halſamicum, amarum,
zu bereiten, um ihre erwelchende Kraft zu ver⸗
ſtaͤrken.
142. Tafel.
Weyhrauch.
Arabiſcher oder aͤchter Weyhrauch. F tan de
V’Encens. Engl, Frankincenſe.
22. Klaſſe. Ganzgetrennte. 13. Ordnung.
Einbruͤdrige.
Gattung. Männliche Blume. Der Kelch
des Kaͤtzchens Schuppen. Blumenkrone keine.
Staubgefaͤße ig.
Weibliche Blume. Der Kelch dreymahl ge⸗
theilt. Blumenblaͤtter drey. Griffeln drey. Die
Beere dreyſaamig mit drey ungleichen Huͤgel⸗
chen des Kelches,
Art. Wachholder mit zu dreyen ſtehenden,
von allen Seiten dachziegelfoͤrmig uͤbereinan⸗
der gelegten, eyrunden, ſtumpfen Blaͤttern.
Das Vaterland dieſes Baumes iſt Frankreich,
Sibirien, Spanien und Arabien.
In den Apotheken hat man das Harz.
Es iſt noch nicht mit Gewißheit beſtimmt, ob der
Lyciſche, oder der weyhrauchtragende, oder der
Phoͤniciſche Wachholderſtrauch uns den Weyh⸗
rauch liefern. Dieſer gummicht⸗ harzige Saft,
der ans der verwundeten Rinde ausſchwitzet,
wird jährlich zweymahl in den Monaten May
und Junius eingeſammelt, und aus Arabien
Aethiopien über Mecca und Alcair in unſere
Länder eingeführt. Er beſteht aus verdickten,
nicht unanſehnlichen Körnern oder Tropfen,
welche eine unterſchiedliche Größe und Form
haben, oft an einander ankleben, halbdurch⸗
ſcheinend, trocken, zerbrechlich ſind, von auſſen
eine aus dem Weißen ins Gelbe ſpielende, oder
etwas roͤthliche Farbe, einen ſuͤßen harzigen,
ſehr angenehmen Geruch, und einen balſami⸗
>
Au ER,
. W x
Iran. 8
Juniperus lycia. Sem.
32
OR |
| N N
65 ee |
ANrRA Nur.
a FE
67
ſchen, bittern, etwas ſcharfen Geſchmack ha⸗
ben. In rectificirten Weingeiſt loͤſet er ſich
groͤßtenthells auf; mit Waſſer abgerieben bil⸗
det er eine milchichte Miſchung, in welcher ſich
die ſchleimigen Veſtandtheile aufgeloͤſt befinden;
waͤhrend dem Kauen wird er weicher, und
klebt an den Zähnen an; im Feuer verbrennet
er mit einer hellleuchtenden Flamme, und einem
ſehr angenehmen Geruche. Zum Arzneygebrau⸗
che muß man die trockenen, weißen, reinen,
wenig gelblichten, zerbrechlichen Körner aus⸗
waͤhlen; und im Gegentheil die truͤben, brau⸗
nen, mit Splittern von Rinde, Sand und an⸗
dern Unreinigkeiten vermengten verwerfen.
Bisweilen wird der Weyhrauch mit dem Harze
der Fichte oder des Lerchbaumes verfälfcht ;
welchen Betrug man aus der mehr dunkel
gelben und mit Braun abwechſelnden Farbe f
aus dem mehr bitteren, unangenehmen Ge⸗
ſchmacke, oder, wenn er verbrannt wird, aus
fubacrem referunt, In vini alcohole ma-
xima ex parte ſolvitur; cum aqua tri-
tum format mixturam lacteſcentem, quæ
partes gummolas ſolutas continet; ſub
maſticatione molleſcit & dentibus ad-
harret 5; flagrat flamma lucida atque
edore gratiſſimo. Ad nfum pharmaceu-
tieum eligantur grana ficca, albida, pura,
parum flavefcentia, fragilia; rejiciantur
econtra obfcura, rufa, ramentis cortico-
fis, arena & aliis fordibus mixta, Adul-
teratur nonnunquam vel cum refina pini
vel laricis, qua depravatio colore pro-
fundiore flavo & fuſco variegato, ſa-
pore amariore, ingrato, aut, fi combu-
ritur, odore tereb inthinaceo dignofeitur.
dem, dem Terpenthin ähnlichen Geruche er
kennen kann.
Er beſitzt reizende, ſtaͤrkende und balſamiſche
Heilkraͤfte.
Poſſidet vires ſtimulantes, rohorantes ac
balſamicaas. g 7
Ordmatur interne ad ferupulum unum, Innerlich verordnet man ihn zu einem auch
duos pro doſi, ſub pulveris aut pilula- zwey Skrupel auf ein Mahl in Pulver = oder
rum forma, contra morbos calarrhales, Pillenform wider katarrhaliſche Beſchwerden,
hæmoptoꝶn, gonorrhæœam & uteri pro- gegen den Bluthuſten, Tripper und Baͤr⸗
luvia,. . 8 mutterfluͤſſe. i
Externe applicatur Olibanum vel. per Aeuſſerlich gebraucht man den Weyhrauch,
18 ſelum, in, pulverem redactum, vel entweder fuͤr ſich allein zu Pulver zerſtoſſen,
emplaſtris fuperadditum ad condenfanda oder als Zuſatz zu anderen Pflaſtern, um Wun⸗
& fccanda vulnera aut uleera, Adhibe- den ſowohl als Geſchwuͤre auszutrocknen, und
tur quoque ad fuffimigia, propter odo- zu heilen. Man verwendet ihn auch wegen
rem ſuum gratillimum, atque linteami- feinem ſehr angenehmen Geruche zu Rauch⸗
na ipfus fumo imbuta, ſuperimponun- werken, und Leintuͤcher, welche mit dieſem
tur ‚parhbus a@dematefis, iumentibns,
non inflammatis, Frictiones leves., his
linteis fumo impragnatis, inſtitutæ, ro-
borant partes laxas & proſunt in dolo-
zibus. arthritieis, 1253 8
3 2
Rauche wohl durch raͤuchert find, kann man
als Umſchlag auf oͤdematöſe, geſchwollene, aber
nicht entzuͤndete Theile uͤberlegen. Gelindes
‚Meiben mit dieſen durchraͤucherten leinenen
Luͤchern ſtaͤrket die erſch lafften Thelle, und
68
Tab. CXLIN.
ONONIS, Oficim,
Ononis ſpinoſa Botanic.
Manie, Reſta bovis, Ononis vulgaris, pur-
purea, Urinaria, Urinalis. Gallis,
Arrete boeul, Bugrane des
Champs. Angle, Reſt- Barrow,
00 a mo x che,
Ciafis XVII. . Dladelphis Ordo IV.
Decandria. 8
Genus. Calyx quinquepartitus: laeiniis
linearibus. Vexillum ſtriatum. Legumen
turgidum, ſeſſile. Filamenta connata
absque filfura. R
Species. Ononis Robust atenöh,
folitariis; follis ternatis folitariisque; S
ramis ſpinoſis. BEE
Crefeit per totam Europam in pratis flecio-
ribus, campis aridis, montanis ylva-
ticis & ad vias. Floret eg atqlie m
lio radice perenni.
In officinis ſervatur ae 1K & . ru 8 2 g
‚hide paratus.
Radix xepens eſt eyRecerss pollicem
craſſa, pedem & ultra longa, ramoſa,
f lignofa, fibroſa, tenaciſſima, extus fuſca,
intus alba, odoris nullius, faporis ſub-
i Aaleic „ naufeofi. ;
Gaudet vi ö ac diuretica,
Ahlers ae icem- 0 non ids s raro
in pulvere ad drachmam ſemis pro dof,
plerumque vero iu decocto ad unciam
dimidiam, integram pro aquæ libra con-
tra hy dropem, viſcerum obſtructiones,
renum aut vehex calculum; ſed cum
ere ſemper pluta alia medicamenta fimal |
143. Tafel.
Hauhechel.
Heckelkraut, Heuheckel, Hartelheu, Harnkraut,
Stuhlkraut, Ochſenbrech, Ochſenkraut, wil⸗
de Ochſenzungen, Stallkraut, Stachelkraut,
Katzenſperr, Queſtenkraut, Pflugſterz, Wei⸗
ken, Schmalhefen, Weiberkrieg. Franz.
Arrete boeuf, Bugrane des Champs.
Engl. Refk- Barrow, Camoſche.
17. Klaffe, Zweybruͤdrige. 4. Ordnung.
Zehnmaͤnnige.
Gattung. Der Kelch fänfmagt getheilt: mit
linienfoͤrmigen Einriſſen. Die Fahne geſtreift.
Die Huͤlſe aufgeſchwolleu, aufſitzend. Die
Staubfaͤden verwachſen, ohne Spalte.
Art. Hauhechel mit einzelnen, traubichten
Blumen; zu dreyen ſtehenden, auch einzelnen
Blaͤttern und dornigen Zweigen.
Sie waͤchſt in ganz Europa auf etwas trockenen
Wiefen, auf ſproͤden Felder, in ‚waldigen
Gebirgen, an Wegen. Sie blührt im Junius
und Julius, und iſt ausdaurend. e
In den Apotheken hat man bie Wurzel und
den davon bereiteten Syr up.
Ihre Wurzel iſt kriechend, walzenfoͤrmig, &
nes Daumens dick, einen Fuß und daruber
lang, aſtig, holzig, faſerfg, ſehr zähe, bon
auſſen rothbraun, von innen weiß; fie hat
keinen Geruch, und einen ſuͤßlichten, einiget=
maſſen eckelhaften Geſchmack.
Sie beſitzt e nd barnkreibende Arzney⸗
kraͤfte.
In Pulver wird die Buryel der Hau⸗
hechel ſelten gebraucht, die Dofis iſt eine
balbe Drachme auf ein Mahl; meifteng aber
bedienen wir uns derſelben in einem Abſud zu
einer halben oder ganzen Unze auf ein Pfund
Waſſers gegen die Waſſerſucht, Verſtopfungen
der Eingeweide, wider den Stein der Nieren
TE 148‘
ORIGANUM. Off Origamım vulgare. Bot. Ei ee
applicantur, e.ig.:öxymel: feilliticum „
cremor tartari &c. effectus ſolius Ono-
nidis vix conlirmari poſſunt. Syrupus
uſurpatur ad edulcorandas mixturas mor-
bin W nominatis infersienten ;
ORIGANUM. hb 1502
UKA vulgare. Botanic.
Agrioriganum; Onitis major, Cunila bii-
'bula; 3 Origanum vulgare ſpontaneum,
Origanum ſylveſtre, Origanun Angli-
cum, Majorana ſylveſtris. Gallis, Oir i-
gan commun. Anglis, Origagy
common.
Claflis XIV. . Ordo J.
Gymnoſpermia.
Genus. Calyx bilabjatus, Strobilus te-
tragonus, ſpicatus, calyces colligens.
8 pecies. Ori ganum ſpicis ſubrotun-
dis, paniculatis, conglomeratis; bracteis
calyce longioribus Ovatis.
Creſcit per uniyerlam Europam & in Ca-
nada ad dumeta in collibus, montofis
Iylvaticis, Floret Junio & Julio radıce
perenni,
In, pharmacopoliis ſetvatur herba &
oleum. es um. ma
nonnunquam e ;maj
Uimilia; ‚habent,odorem gratum, f en
micum, ſapotem aromafieum,
fubamaricaniem, An sen? ri
5 *
os:
und der Harnblaſe. Allein da faſt immer noch
mehrere andere Arzneymittel, als Meerzwiebel⸗
honig, Weinſteinrahm u. ſ. w. zugleich mit
angewendet werden, ſo laſſen ſich die Wirkun⸗
gen der Hauhechel fuͤr ſich allein kaum mit
Zuverlaͤſſigkeit beſtimmen. Den Syrup
nimmt man zum verſuͤßen der Arzneyzuſam⸗
menſetzungen, die bey den oben genannten
Krankheiten gebraucht werden.
eo - ie Tafel
Woblzemur.
Doſten, ober uni Kleiner Orant, rothe Do⸗
ſten, wilder Majoran, gemeiner Maſoran,
Bergmuͤnze, gemekne Doſten, braune Doſten,
x
Walddoſten. Franz. Origan commun.
Engl. Origany common.
14. Klaſſe. Zweymaͤchtige, 1. Or onung.
Nacktſaamige.
Gattung. Der Kelch zwehlippig. Ein vier
e 5 geaͤhrter Zapfen „ der die Kelche auf⸗
nimm ER
Art. Doſten mit faſt rundlichten, riſpenfsr⸗
migen, knaulaͤhnlichen Aehren, und eprunden
Deckblaͤttern, die länger find als der Kelch.
Sie. waͤchſt durch ganz Europa und in Canada
auf Weiden, Huͤgeln, waldigen Gebirgen.
Sie bluͤhet im Junlus und Jultus, PIERRE
aus daurend.
In den Apotheken hat man das Kraut. und
3 Bacon ie 8 .
70
Tenet vires ſtimulantes, roborantes, diſeu-
tientes atque diaphoreticas. :
Ordinamus herbam Origani vulga-
ris interne ſub forma infuſi in morbis
pectoris pituitofis, ictero, malo hyfie-
rico & contra ſuppreſſum menſtruorum
fluxum. Doſis manipulus ad aquae fer-
vide libram. s
Externe adhibemus herbam ad catas
plasmata fieca cum camphora vel aliis
herbis aromaticis junctam, quæ parti-
bus, tumoribus laxis œdematoſis obſeſſis,
fuperimponuntur. Oleum delflilla-
tum iisdem tumoribus in ſcopum diſcu-
tientem illiniri folet, Herbæ infuſum ſa-
turatum vel cum aqua vel cum vino
paratum ufurpatur ad fomentationes
dliſcutientes atque balnea roborantia,
Tab. CXLV.
3 PAEONIA. 0 icin. 8
Ponia officinalis. Bot᷑anie.
Pœnia, Selenogonum, Roſa fatuina,
Rofa St. Mariæ, Reſa aſinina, bene-
dlicta, ſancta, Roſa Lunaris, Roſa
9 regia, bafilica, Herba cafia, Pœonia
alpina, Pa onia communis vel fœmina.
Gallis, Pinoine, Piyaine. Anglis
Peiony, Peanie.
Claflis XIII. Folyan
Dieynia, 79% si: 019 anna
Genus. Calyx pentaphylius; Petala quin-
que. Germina duo. Stylus nullus.
Srigmata com preſſa. Capſulæ poly-
Species. Pxonia foliis decompofitis
nudis, foliolis lobatis: lobis lato- lanceo-
latis, capfulis rectiuſculis tomentoſis.
dria. Ord 6 I.
Sie beſitzt reizende, ſtaͤrkende, zertheilende und
ſchweißtreibende Heilkraͤfte.
Innerlich verordnen wir das Kraut der ge⸗
meinen Doſte unter der Form eines Auf⸗
guſſes bey ſchleimigen Bruſtkrankheiten, in der
Gelbſucht, wider das hyſteriſche Uebel, und
bey Unterdruͤckung der monatlichen Reinigung.
Die Gabe iſt eine Handvoll auf ein Pfund
kochenden Waſſers.
Aeuſſerlich gebrauchen wir das Kraut zu tro⸗
ckenen Umſchlaͤgen mit Kampher oder anderen
wuͤrzhaften Kraͤutern verbunden, die man auf
Theile, welche mit ſchlaffen, waͤſſerigen Ge⸗
ſchwuͤlſten behaftet ſind, aufleget. Das
deſtilirte Oehl pflegt man als ein zer⸗
theilendes Mittel auf eben dieſe Geſchwuͤlſte
elnzureiben. Des geſaͤttigten Aufguſſes, mit
Waſſer oder Wein zubereitet, bebienet man ſich
zu zertheilenden Baͤhungen und ſtaͤrkenden
Läden,
245. Tafel.
ana: 11105 5 paͤonie.
Benigroſe, Pfingſtroſe, Giftroſe, Koͤnigsblume,
VBathenien, Poͤonienroſe, St. Marienroſe, ge⸗
ſegnete Roſe, keuſche Roſe, Gichtroſenweiblein,
Gicht wurzel. Franz. Pinoine, Pivaine.
Engl. Peiony, Peanie,
13 Klaſſe. Vielmaͤnnige. 2. |
Zoweyweibige. si e
Sattung. Der Kelch fuͤnfblaͤttrig. Blumen⸗
blaͤtter fuͤnf. Fruchtknoten zwey. Griffel kei⸗
ner. Die Narben zuſammengedruͤckt. Die Saa⸗
ehe 3
rt Paonſe mit doppelt zuſammengeſetzten
nackten Blattern, in We nene Nen
chen: die Lappen find breſt⸗ lanzettfoͤrmig ;
2125
Fa
€
Fr
2, 3
S
rau.
fäc
Konia o
E
..
Invenitur ſpontanea in montanis aſperis
Carnioliæ, Litoralis, Helvetiæ, Galliæ
& Italie copiohllime.. Apud nos in hor-.
tis colitur. Floret Majo radice perenni.
In pharmaciis ſervantur flo res, radi-
ces . N o us e floribus Eeufactus-
R adi x elt here, — — eee di-
gitum & ultra eraſla, ſolida, extus bruna, -
intus alba; tecens habet odorem gravem
& ingratum, qui exſiccatione in multum
difparet, faporem mucilaginofum, fub-
dulcem, ſubadſtringentem cum amaritie.
Effodiatur tempore vernali & in taleo-
las ſecta atque in umbra ſiccata ſervetur.
Vetuſta, mucida, odoris & ſaporis plane
expers ad uſum medicum non valet.
Flores funt pulcherrimi, magni, ad
frondium fines; formantur a quinque
petalis ovatis, variæ magnitudinis, co-
loris profunde purputei, odoris ingrati,
viroſi, ſaporis fubacris, amaricantis cum
dulcedine. Habemus varietates floribus
plus minusve plenis colors roſei, in-
carnati & albi.
Flos & radix habent vires parum mu-
lantes, antiſpasmodicas, 5
narcoticas atque ſudoriferas.
Laudabantur olim Aores ſimul ac ra di-
ces contra morbos fpasmodicos, con.
vulſivos, epilepſiam atque 'apoplexiam;
led hodierno tempore multum laudis
amiferunt, cum per fi ccationem & coctio-
nem omnis fers vis medica deperditur,
wird fie in Gärten gezogen.
Schatten getrocknet,
pt
und mit faſt geraden, filsigen Saamen⸗
kapſeln.
Man findet ſie auf den rauhen Gebirgen in Kraln,
dem Litorale, der Schweiz, in Frankreich und
Italien ſehr Hänfig wild wachſend. Bey uns
Sie bluͤhet im
Map, und iſt ausdaurend.
In den Apotheken werden die Bluͤthen, die
Wurzeln und der von deu Blumen verfer⸗
tigte Syrup aufbewahret.
Die Wurzel iſt knollig, aͤſtig, laͤnglicht, eines
Fingers dick, auch noch dicker, dicht, von
auſſen braun, von innen weiß; wenn ſie noch
friſch iſt, fo hat fie einen ſtarken und unan⸗
genehmen Geruch, der beym Trockenen großen⸗
theils verloren geht, einen ſchleimigen, ſuͤß⸗
lichten, etwas zuſammenziehenden, bitterli⸗
chen Geſchmack. Sie muß im Fruͤhlinge aus⸗
gegraben, in Scheiben zerſchnitten, und im
aufbewahret werden.
Die ſchon zu alte und ſchimelige Wurzel,
welche ihren Geruch und Geſchmack ſchon gaͤnz⸗
lich verloren hat, taugt in der Heilkunde zu
Die Blumen ſind ſehr ſchoͤn,
groß, und ſitzen an den Enden der Zweige;
fie werden von fünf eyrunden, dunkelpurpur⸗
farbigen Blumenblaͤttern von verſchiedener
Größe gebildet, haben einen unangenehmen,
giftartigen Geruch, und einen etwas ſcharfen,
bitterlichen, zugleich etwas ſuͤß ſchmeckenden
Geſchmack. Wir haben verſchiedene Abarten
mit mehr oder weniger gefuͤllten, roſenrothen,
fleiſchfaͤrbigen und auch weißen Blumen.
Die Blumen und die Wurzel haben etwas rei⸗
zende, krampfſtillende, betäubende, ſchlaf⸗
machende und ſchweiß treibende Arzneykraͤfte.
Vor Zeiten ruͤhmte man die Bluͤt hen und
auch die Wurzeln i
heiten, dey Gichtern, der Fallſucht und dem
Schemel, aber heut zu Tag haben fie viel
von ihrem Rahme verloren, indem fr durch
das Trocknen und Kochen ee, — N
72
ita quidem ut rar omnino in medicoruni
formulis conſpiciantur. Dofis radicis in
pulvere à granis decem ad drachwam
„ dimidiamz in decocto a: drachmis dua-
bus ad unciam ſemis pro ‚aqua libra.
Flores infundi & ut potus. theatus
vafculatim abſumi poſſunt. Syrupus
ex forum infulo ſaturatiſſimo cum ſac-
char paratus ufurpatur ad edulcoran-
das medicamentorum compoſitiones flui-
das antiſpaſticas. Materia Medica certe
Jjacturam magnam non feret, ‚fi. Pœo
nia e diſpenſatoriis eliminaretur,
hal RUN de in
PAPAVER: ALBUM, Ofkiein;.
Papaver fomniferum. Botanic.
kommt. a
iſt von zehn Gran bis zu einem halben Quent⸗
chen; in einem Abſud von zwey Drachmen
bis zu einer halben Unze auf ein Pfund Waſ⸗
und koͤnnen,
trank ſchaͤlchenweis genommen werden.
kraͤfte verlieren, ſo zwar, daß man ſie in den
Formeln der Aerzte ſelten mehr zu ſehen be⸗
Die Gabe der Wurzel in Pulverform
ſers. Die Bluͤthen werden aufgegoſſen,
wie ein gewoͤhnliches Theege⸗
Den
Syrup, der aus einem fehr gefättigten Auf⸗
guſſe der Bluͤthen mit Zucker bereitet wird,
nimmt man zum Ver ſuͤßen der zuſammengeſetz⸗
ten krampfſtillenden fluͤßigen Arzneyen. Die
Arzneymittellehre wird gewiß keinen großen
Se Ver luſt leiden, wenn die Paͤonie aus den Diſpen⸗
f 1 8 weggelaffen een ſollte.
146. Tafel.
Weißer Mohn.
Papaver ſativum, Anguillara, Papaver do- Malen. = een 2 Oehlſamen Mon,
mefticum, hortenfe lemine albo, Meco- Mohnſaat, Gartenmohn, Mohn mit weißen
nium, Phartax. Gallis, P a vor b lan- Blumen, ſchlafmachender Mohn. Franz.
che. Anglis, the White Po ppy. Pavot blanche, Engl. the white Poppy.
Elafis XIII. V e e I. Mo- 13. Ras ee 1. n
n Anja. >
e Cape e fub, 1
Kelch 8 Die e einfa⸗
hake perbiſtente poris dehilcens.
8 unter der bleibenden Narbe, mit ziem⸗
ich weit offenſtehenden Loͤchern verſehen.
5 s p ec ie 8. Pa paver calyeibus 1 17 Art. M Fe a N ed und
que glabris, kollis e eg in- Saamenkapſeln, und den Stengel umfaſſenden
| h Ott eiingeſchnittenen Blaͤttern.
labitat in nte; etiam in Europa! me- Sein Vaterland iſt der Orient; man findet ihn
ene in venitur. Apud nos in hortis N auch in dem ſuͤdlichen Europa. Bey uns wird
& sgris 2 Floret ællate; planta er in Gärten und auf Aeckern gezogen. Er
annua. bluͤhet im Sommer, und iſt jaͤhrig.
I Pharmaeiis kabemus capfn {3 be- *. den Apotheken haben wir die Sa amen⸗
min a, fyrupum & ‚fuceum capfula- kapſeln, die Saamen, den Sprup,
rum a op na ictuw. und den verdickten Saft der 6
3 welchen man e nennet.
Re. = ”
5 .
we A 4
—
| be Mohn 72
De
2
2
Pa
iu ABM OR
2 er somniferum
€
apfulæ (capitula ſeu capita papaveris)
funt magnæ, ſæpe aurantii magnitudi -
nis & multo majores, globoſe, petiolo
longo inſtructæ, glabræ, pileo ſtellato,
qui ex fligmatis reliquiis formatur, co-
ronatæ, coloris firaminei, fi perfectam
matnritatem adeptæ fuerint, intus ca-
væ, tantummodo ad latera per diffepi-
menta in plures loculos longitudinales
diviſe, & feminibus innumerabilibus im-
pletæ. Colligantur immaturæ, quando
cultri cuſpide ſauciatæ ſuccum lacteum
largiuntur; juniores enim aut vetuſtio-
E
res inertes ſunt & ad uſum pharmaceu.
ticum ſpernendæ; habent tune temporis
colorem ex albo viridefcentem, fere cœ-
zulefcentem, qui a pulvere fubtili albi-
do, quo tota capfulaconfperfa eſi, pen-
dere videtur, Semina funt minima,
miliformia, mex albida vel ex albo fla-
vefcentia, mox flava, bruna & nigre-
ſeentia; habentodorem fere nullum, fa-
porem non ingratum, dulcem, oleofum,
mucilaginofum, farinaceum.
—
capfulis obtinetur in regionibus Af
meridionalis fuccus condenfatus gum-
mofo-refinofus, Opium vel Lauda-
num purum dictus, qui parum olei æthe
rei atque ſalis eſſentialis, ſed principium
volatile narcoticum continet, triplici mo-
do. Primum: capſulæ immaturæ vul-
neratæ exfudant ſuccum lacteſcentem,
qui per noctem aëri expoſitus ſolideſeit,
capitulis adhæret, mane cultro abradi-
tur & colligitur. Hæe Opii fpecies
(Opium Thebaicum, lacryma Opii, Me-
ceri) optima eſt atque puriſſima; ſed
noſtras regiones non attingit, quia jam
ab ipſis incolis potentioribus ac divitibus
—
Die Saamenk ap feln (Mohnhaͤupter, Mohn
koͤpfe) find groß, oft von der Größe einer
Pomeranze, und auch noch viel größer, ku⸗
gelfoͤrmig, mit einem langen Stiele verſehen,
glatt; oben mit einem Hute, der von den
Ueberbleibſeln der Narbe gebildet wird, in
Form eines Sternes gekroͤnt, wenn fie voll:
kommen reif ſind, von ſtrohgelber Farbe; von
innen find fie hohl, und nur an den Seiten
durch Scheidewaͤnde in mehrere Fächer der
Laͤnge uach abgetheilt, die mit unzähligen
Saamen angefuͤllt find. Man muß ſte noch
unreif elnſammeln, wann fie nehmlich beym
Verwunden mit der Spitze eines Meſſers einen
milchichten Saft von ſich geben; denn die juͤn⸗
geren oder Älteren ſiud unkraͤftig, und taugen
nicht zum Arzneygebrauche. Sie haben zu
dieſer Zeit eine weißgruͤnlichte, beynahe blau⸗
lichte Farbe, die von dem feinen weißen
Staube, mit welchem die ganze Saamenkapſel
beſtreuet iſt, herzukommen ſcheint. Die
Saamen find ſehr klein, dem Hirſe ähnlich,
bald weiß oder weißgelblicht, bald gelb, braun,
oder ſchwaͤrzlich; fie haben faſt gar keinen Ge⸗
ruch, und einen nicht unangenehmen, ſuͤ⸗
ßen, oͤhlichten, ſchleimgen, mehlichten Ges
ſchmack. 2 |
Aus den Saamenkapſeln erhält man in den Laͤn⸗
dern des mittaͤgigen Aſiens einen feften, ſchlei⸗
migharzigen Saft, welchen man Opium
nennt, der wenig aͤtheriſches Oehl und weſent—
liches Salz, wohl aber ein fluͤchtiges narco⸗
tiſches Principium enthalt, auf eine dreyfache
Art. Erſtens: man verwundet die noch
unteifen Saamenkapſeln, wo fie ſodann einen
milchichten Saft ausſchwitzen, der, wenn er
die Nacht hindurch der freyen Luft ausgeſetzt
bleibt, verdicket, an den Mohnhaͤuptern au⸗
klebt, des Morgens mit einem Meſſer abge⸗
kratzt, und eingeſammelt wied. Dieſes iſt die — =
befte und reinſte Gattung des Opiums;
nennt es theba! ſches⸗ oder Th
74
ſub nomine Affion vel Am fi on, Tur-
cis Maslac, conſumitur. Se cunda
[p ecies, quæ unacum ultima Meco-
nium quoque nominatur, obtinetur,
fi capſule integr in pultem decoquun-
tur, omnis ſuccus deinde exprimitur,
atque per evaporationem iu mallam ſo-
lidam redigitur. Tertiademum Opii
fpecies: paraturccoctione, exprellione
& lucci inſpiſſatione totins plante. Hæc
ultima fpecies, ab incolis P ou ſt dicta,
elf inſimæ note atque plerumque ſabulo
aut aliis multis quisquiliis contaminata.
*
Opium, quod a mercatoribus ex Turcia,
Perfia, Arabia, Aegypto aliisque lo-
cis Aliæ calidioris in noſtras advehitur
regiones, ſecunda vel tertia præparatio-
nis methodo obtinetur. Conſtat e fruſtis
ſubrotundis, denſis variæ magnitudinis,
quæ vel epidermide capſularum interna,
vel foliis papaveris, nicotianæ aliorum-
que vegetabilium, præcipue vero rumi-
cis cujusdam veſtita aut involuta, ac
pulvere vario confperfa funt. ER ſoli-
dum, plane opacum, etiam in margini-
bus tenuiorum fragmentorum; intra di-
53 gitos molleſcit; fectione in fruſtra ab-
normia diſſilit; habet fracturam ſplen-
deſcentem, colorem e rubicundo bru-
num aut pullum, odorem gravem, te-
trum, caput tentantem, faporem fub-
acrem, amarum, naufeofum. Solvitur
facilius in aqua, quam in ſpiritu vini,
in utroque vero quidquam ſedimenti
in ſolubilis remanet; igni admotum in-
flanmatur. Color ipſius variat ſecundum
Opii, Meceri).
nichts in unſere kaͤuder, weil es ſchon von den
Opium. (Opium Thebaicum, lacrymaæ
Von dieſer Sorte kommt
maͤchtigeren und reichen Eingebornen ſelbſt un⸗
ter dem Namen Affion oder Am ſion, bey
den Tuͤrken Mas lac, verbraucht wird. Die
zweyte Gattung, welche zugleich mit der
letzten auch Meconium genannt wird, er⸗
haͤlt man, indem die ganzen Saamenkapſeln
zu einem Brey gekocht werden, wovon dann
aller Saft ausgepreßt, und durch das Abrau⸗
chen in eine feſte Maſſe verändert wird. Die
dritte Gattung des Op iums endlich
wird durchs Abkochen, Auspreſſen und Ver⸗
dickung des Saftes der ganzen Pflanze berei⸗
tet. Dieſe letzte Sorte, welche von den Ein⸗
gebornen Pouſt genennet wird, iſt die ſchlech⸗
teſte von allen, und meiſtens mit Sand oder
vielen anderen Unreinigkeiten vermiſcht.
Das Opium, was von den Kaufleuten aus
der Tuͤrkey, aus Perſien, Arabien, Aegypten,
und anderen kaͤndern des waͤrmeren Aſtens in
unſere Gegenden gebracht wird, erhaͤlt man
durch die zweyte oder dritte Bereitungsart.
Es beſteht aus zugerundeten, dichten Stuͤcken
von verſchiedener Größe, welche entweder mit
der inneren Oberhaut der Saamenkapſeln,
oder mit Blaͤttern des Mohns, des Tobaks
und anderer Vegetabilien, vorzuͤglich aber
einer gewiſſen Art Grindwurz bedeckt, oder
eingehuͤllt, und mit verſchiedenem Pulver ber
ſtreuet ſind. Es iſt dicht, ganz undurchſich⸗
tig, ſelbſt an den Raͤndern der duͤnneren Stuͤ⸗
cke; zwiſchen den Fingern wird es weich; beym
Zerſchneiden ſpringt es in unregelmaͤſſig ge⸗
bildete Stuͤcke; es hat einen glaͤnzenden Bruch,
eine aus dem Rothen ins Braane ſpielende
oder ſchwaͤrzliche Farbe, einen ſtarken, wider⸗
lichen, den Kopf einnehmenden Geruch, einen
etwas ſcharfen, bitteren und eckelhaften Ge⸗
ſchmack. Im Wafſſer loͤſet es ſich leichter als
un Weingeiſt auf, in beyden aber bleibt etwas
—
locos, e quibus ad nos defertur, quod
vero potius a diverſo præparationis mo-
do pendere videtur; fic Opium e Perfia
fulyvum, e Bengala, Syria & Alexan«
dtria pullum, e Cairo pallide brunum,
e Cambaja & regno Decano flaveſcens
ac mollius eſt. Ad uſum medicum eli-
gatur Opium obſcure fuſcum, denſum,
ſiecum, leve tenax, quod fracturam
particulis nitidis micantem & faporem
acrem amarum habet, inter maſticatio-
nem falivam brunam non reddit, in
faucibus fervorem quemdam »excitat,
comminutum pulverem fulvi coloris lar-
git, in aqua fere penitus folvitur, tinc-
turam puniceam exhibet, atque igni ad-
motum facile flammamarripit. Rejicia-
tur econtra molle, friabile, variis ſqua-
liditatibus inquinatum, coloris profunde
pulli vel nigrefcentis , odoris debilis
& empyreumatici. Adulteratur nonnun-
quam fueco liquiritiæ, quæ fraudatio
ſapore dulciore & linea integra ac ob-
feuriori dignoſeitur, quæ ex madefacto-
opii adulterati fragmento chartæ albæ
inducto oritur, quum opium purum &
genuinum lineam oſtendit dilute brunam
& interruptam. Opium ſabulo inquina-
tum detegitur fectione ſtridente, ſolu-
tione & microſcopio.
12
75
von einem unaufloͤslichen Bodenſatze zuruͤck;
wird es zum Feuer gebracht, ſo entzuͤndet es
ſich. Seine Farbe iſt nach den Ländern ver—
ſchieden, aus welchen es zu uns gebcacht wird,
was aber vielmehr von der verſchiedenen Art
der Zubereitung abzuhaͤngen ſcheint;
z. B. das Opium aus Perſien dunkelroth,
das aus Bengalen, Syrien und Alexandria.
ſchwaͤrzlich, das aus Cairo hellbraun, das
aus Cambaja und dem Koͤnigreiche Dekan
gelblich und weicher. Zum Arzneygebrauche
waͤhle man das dunkel rothbraune, dichte,
harte, in etwas zoͤhe Opium, das im Bruce
von kleinen ſchimmernden Theilchen glaͤnzet,
einen ſcharfen, bitteren Geſchmack hat, waͤh⸗
rend dem Kauen den Speichel nicht braun faͤr⸗
bet, im Schlunde ein geringes Brennen ver⸗
urſacht, zu Pulver zerſtoſſen eine dunkelrothe
Farbe hat, im Waſſer beynahe gaͤnzlich auf⸗
lösbar iſt, eine braunrothe Tinktur bildet, und,
wenn es zum Feuer gebracht wird, leicht an⸗
brennet. Hingegen muß das weiche, leicht
zerreibliche, mit verſchiedenen Unreinigfeiten.
beſudelte, dunkel ſchwatzbraune oder ſchwaͤrz⸗
liche, das einen ſchwachen und brennzeligen
Geruch hat, als unbrauchbar verworfen wer⸗
den. Bisweilen wird es mit Suͤßholzſaft
verfaͤlſcht,
ßeren Geſchmacke und aus der mehr dunkelen
und ununterbrochenen Linie erkannt wird, die
dann entſteht, wenn man mit einem befeuch⸗
teten Stuͤck des verfaͤlſchten Opiums uber ein
weißes Papier hinfaͤhrt, indem das reine und
aͤchte Opium eine hellbraune und unterbrochene
Linie verurſachet.
| Das mit Sand verunrei⸗
nigte entdecket man durchs Kniſtern beym
Zerſchneiden, durchs Aufloͤſen und mit dem
Vergroͤßerungsglaſe. | |
lo iſt
welcher Betrug aus dem fir
Occupat vires ſtimulantes, antiſpasmodi-
cas, anodynas, narcoticas & diaplio-
reticas. „„ N
Es beſitzt reizende, krampfſtillende, ſchmerzſtil .
lende, ſchlafmachende und ſchweiß treibende
ä
—
76
Ordinatur Opium variis in morbis op-
timo cum fucceffu, fi cauta manu &
bene perpenſis omnibus circumftantiis
porrigitur, ita ut jure ſacra medicorum
ancora dici mereat. Adhibemus ad con-
eiliandum ſomnum in agrypnia; ad ſo-
piendos dolores poſi magnas operatio-
nes chirurgicas, contra calculi affectio-
nes & alios morbos cum doloribus junc-
tos in curam palliativam; in omnibus
morbis ſpasmodicis & convulfivis, ut
in pallione hyſterica, epilepſia, tetano,
hy drophobia, colica ſaturnina, tuſſi con-
vulliva; contra ſebres intermittentes,
inflammationes afihenicas; ad compe-
fcenda nimia corporis profluvia, ut in
diarrhœa, cholera, contra hæmorrha-
gias, ſudores colliquativos, hypereme-
fin &c. Doſis Opii puri a grano di-
midio ad quingne; extractiaquofi,
quod parum debilius eſt, paulo major.
Combinatur ſæ pilſime aliis cum medica-
mentis e. g. cortice peruviano, cam-
Phora, moſcho, ſcilla, mercurialibus,
‚antimoniatis, qualem nempe morborum
in dicatio expoſtulat compofitionem; ſed
fi in ſpecie Opium ad compefcendos do-
lores propinare volumus, optime per
fe ſolum vel fub pulveris forma cum
ſaccharo tritum, vel in pilulis cum ex-
tracto amaro junctum præſeribitur. Quan-
do mixturis aquoſis ſuperaddi debet, fu-
bigatur antea cum vitello ovi aut muci-
lagine gummi arabici, ut fimul partes
rehnoſæ cum aqua miſtionem ineant.
Varia adhuc habemus in pharmaciis pre»
Parata, quorum virtus maxima ex parte
ab Opio adjecto pendet, & que in di.
verſis regioribus fecundum normam
difpenlatorii uſualis varie parantur, at-
que mox majorem, mox minorem Lau-
dani puri quantitatem continent. Uita-
. 5
Man verordnet das Opium in verſchiedenen
Krankheiten mit dem beſten Erfolg, wenn es
nur behutſam und mit kluger Beurtheilung
aller Umſtaͤnde gegeben wird, ſo zwar, daß
es mit Recht der Troſt der Nerzte genennet zu
werden verdienet. Wir gebrauchen es um bey
einer Schlafloſigkeit Schlaf zu verſchaffen;
um nach großen chirurgiſchen Operationen,
bey Steinbeſchwerden und anderen Krankhei⸗
ten, die mit heftigen Schmerzen vergeſellſchaf⸗
tet find, die Schmerzen zu mildern als Pallta-
tivmittel; ferner wider alle Arten von krampf⸗
haften und convulfivifchen Krankheiten, als
bey Mutterbeſchwerden, bey der Fallſucht,
dem Starrkrampfe, der Waſſerſcheu, der
Bleykolik, dem Keichhuſten; gegen intermit⸗
tirende Fieber und bey aſtheniſchen Entzuͤn⸗
dungen; um die zu ſtarken Ausleerungen des
Körpers zu ſtillen, als beym Durdfalle,
der Cholera, gegen Blutfluͤſſe, ſchmelzende
Schweiße, fortgeſetztes Erbrechen u. ſ. w.
Die Gabe des reinen Opiums iſt von
einem halben bis zu fünf Gran; die des
waͤſſerigen Extrakts, das um etwas
ſchwaͤcher iſt, kann ein wenig groͤßer ſeyn.
Sehr oft verbindet man es mit anderen Arz⸗
neymitteln, als z. B. mit Chinarinde, Kam⸗
pher, Biſam, Meerzwiebel, Queckſilbermit⸗
teln und Antimonial⸗ Praͤparaten je nach⸗
dem nehmlich die Anzeige der Krankheiten eine
Zuſammenſetzung fordert; wenn wir aber das
Opium inſonderheit als eine ſchmerzſtillende
Arzney verordnen wollen, ſo giebt man es
am beſten fuͤr ſich allein entweder in Pulver⸗
form mit Zucker abgerieben, oder in Pillen mit
bitteren Extrakten verbunden. Soll es waͤſſe⸗
rigen Mixturen beygemiſcht werden, ſo muß
man es zuvor mit Eperdotter oder mit bem
Schleime von arabiſchen Gummi wohl abrei⸗
ben, damit auch zugleich die harzigen Be⸗
ſtandtheilt ſich mit dem Waſſer vermengen.
In den Apotheken haben wir noch verſchiedene
tillima illorum ſunt: electuarium
anodynum valgo theria ca, conti,
net in granis ſexaginta quatuor & di-
midio opii granum; tinetura ano.
dyna, continet in granis ſeptem aut
guttis quatuordecim opii granum; tin e-
tura ano dyna compofita vulgo
Laudanum liquidum Syden-
hami, continet cum priori parem opii
wantitatem; pilulæ de ſty r a ce, con-
tinent in granis octo opii granumzpul-
tis correptus fuiſſet,
vegetabilibus, veſicantiis, de quibus
N
ſularum
charo paratus, atque lyrupus dia-
codii ſen mecoaii nominatus, opia-
vis an odynus, continet in granis tri-
ginta uno opiigranum; pulvi is ipeca-
tuanhx vulgo Doveri, continet in
granis decem opii granum. Here opii pro-
portio in præparatis nunc enumeratis [e-
cundum diſpenſatorium Auſtriacum de-
terminata eſt, & quivis medicus eorum
dofin ex antedictis cenllituet; ſed ne
oblivifeatur hanc proportionem in di.
verſis regionibus variare, Diatkeſis vere
inflammatoria, quæ etiam fihenica ap-
ey omnem Opiatorum ufum ve-
„& nemo, niſi medicus, remedium
er ei cacillimam ewlinare audeät, Si
quis vero Opii portionem nimiam vel
ex improviſu vel conſulto eee
& lymptomatibus gravibus, ut vomitu,
convulſionibus, ſopore &. inde exor-
vomitoriis, aeidis
alio loco plura dicam, pertractari debet.
Syrupus papaveris albi, e cap-
eto ſaturatiſſimo eum fac-
tum proprie dici non meret, & uſurpa-
tur ad edulcorandas mixturas anodynas;
infantibus tamen ſomaum conciliat. Ber
mina ad conficiendas emulſiones re-
cipi ſolent, & nihil omnino narcotici
continent. 8
77
Präparate, deren Arzneykraft groͤßtentheils
von dem hinzugegebenen Opium abhaͤngt, und
die in anderen kaͤndern nach der Vorſchrift des
dort gebräuchlichen Diſpenſatoriums auf un:
terſchiedliche Art gemacht werden, auch bald
eine größere, bald eine kleinere Quantitaͤ te
reinen Mohnſaftes in ihrer Miſchung enthalten.
Die gewoͤhnlichſten davon ſind: die ſchmerz⸗
ſtillende Latwerge, gewoͤhnlich nur
Theriak, ſie enthaͤlt in vier und ſechzig und
einem halben Gran ein Gran Opium; die
ſchmerzſtillende Tinktur, ſie enthaͤlt
in fieben Gran oder vierzehn Tropfen ein
Gran Mohnſaft; die zuſammengeſetzte
ſchmerzſtillende Tinktur, gewoͤhnlich
Sydenhams fluͤſſiges Laudanum,
ſie hat eben den Antheil Opium, wie die vo⸗
rige; die Storax⸗Pillen fie enthalten ia
acht Gran ein Gran Opium; das ſchmerz⸗
ſtillende Pulver; es enthält in ein und
dreyßig Gran ein Gran Opium; das Ip e⸗
cacuanha⸗ Pulver, gemeiniglich nur
Dowers⸗Pulver, es enthält in zehn Gran
ein Gran Opium. Dieſes Berhaͤltniß des
Beſtandtheils an Opium bey den eben genann=
een Praͤparaten iſt nach dem Oeſterreichiſchen
Diſpenſatorium beſtimmt, und jeder Arzt wied
nun nach dem Vorausgeſagten leicht die Gabe
derſelben angeben koͤnnen; aber man muß nicht
. gester, daß dieſes Verhältniß in verſchiede⸗
nen Ländern abweicht. Wahre entzuͤndliche
Anlage, die man ſonſt auch ſtheniſche nennet,
verbiethet allen Gebrauch der Opiate, und
5 Wienand, auſſer ein Arzt, ſoll ſich ein ſo heftig
wirkendes Arzneymittel zu verordnen unter⸗
fangen. Sollte aber doch Jemand entweder
aus einem Verſehen, oder mit Vorſatz zu viel
Mohnſaft genommen haben, und daher mit
ſchweren Zufaͤllen, als Erbrechen, ee
Sopot u. f. w. befallen worden ſeyn,
muß man mit Brechmitteln, veget⸗
ge und mit — M
3
Externus quoque Opii ufus fe-
quentiſſimus variisque in morbis pro-
ficuus eſt. Opium crudum cataplas-
matibus ſtimulantibus atque diſcutienti-
bus ſuperaddi ſolet; mucilagine vege-
tabili ſubactum enematibus aut alüs in-
jectionibus anodynis & antiſpallicis in
gonorrhœa, colica ſpasmodica vel ſa-
turnina. Opiifolutiones cum cam-
phora , linimento volatili junctæ infri-
eantur partibus a fpasmis aut doloribus
arthriticis cruciatis. Tinctura the-
baica, quæ ex Opio, vino Hiſpanico
& aromatibus confiat, inſtillatur ad gut-
tas tres oculis inflammatis. Ex trac-
tum Opii aquofum cum mucila-
gigoſis tritum illinistur partibus inflam-
matione obfellis in ſeopum difeutientem
& anodynum. Semin a demum &
capita papaveris albi in pultem de-
cCocta largiuntur cataplasmata emollientia
contra oculorum præſertim inflammatio-
nes affectionesque fpasmodicas..
ungen und frampfhafte Zufälles.
Hilfe kommen, wovon ich an einem anderem
Orte noch mehr ſprechen werde. Der S y⸗
rup des weißen Mohns, der aus einem
ſehr geſaͤttigten Abſud der Saamenkapſeln mit
Zucker bereitet, und auch Bocks hoͤrnchen⸗
ſaft oder Meconiumſyrnp genennet
wird, verdienet den Namen eines eigentlichen
Opiats nicht, und man gebraucht ihn zum;
Verſuͤßen der ſchmerzſtillenden Mixturen;
Kindern ſoll er doch den Schlaf befoͤrdern.
Die Saamen dienen zur Verfertigung der
Emulfionen, und enthalten nichts, was Schlaf
verurſachen koͤnnte.
Auch der aͤuſſerliche Gebrauch des
Opiums iſt ſehr gewoͤhnlich, und bey ver⸗
ſchiedenen Krankheiten zutraͤglich. Das ro:
be Opium pflegt man reizenden und zerthel⸗
lenden Umſchlaͤgen zuzuſetzen; das mit einem,
Pflanzenſchleime abgeriebene gebraucht man zu
krampfſtillenden, den Schmerz beſaͤnftigenden
Clyſtieren und anderen Einfprigungen bey dem
Tripper, der Krampf⸗ oder Bleykolik. Die
Au floͤſungen des Mohn ſaftes, mit
Kampher, oder mit der fluͤchtigen Salbe ver-
bunden, pflegt man an ſolchen Theilen des
Koͤr pers einzureiben, die mit Kraͤmpfen und
arthritiſchen Schmerzen behaftet ſind. Die
thebaiſche Ti nktur, welche aus Opium,
Spaniſchem Weine und Gewuͤrzen beſteht, kann
man bey Entzuͤndungen der Augen zu drey
Tropfen in das Auge eintroͤpfeln. Mit dem.
waͤſſerigen Oplumextrakte, das zu⸗
vor mit Pflanzenſchleimen abgerieben worden
iſt, ſalbe man entzundene Theile, um den
Schmerz zu lindern, und die Entzuͤndung zu
zertheilen. Endlich verwendet man noch die
Sa amen und Sa amenkapfſeln des wei⸗
ßen Mohns, nachdem ſie zuvor zu einem dicken
Brey gekocht worden ſind „ zu erweichenden.
Breyumſchlaͤgen vorzuͤglich wider Augenentzuͤn⸗
PAFAVER ERRATICUM
RHOEAS.Of.
Papaver Rhoeas. .
5 1 4
uk lapperrose_.
Tab. CXLVII.
PAPAVER ERRATICUM. Ofiein.
Papaver Rhœas. Botanic.
Papaver erraticum majus; Papaver erra-
ticum primum; Papaver rubrum erra-
ticum; Papaver rubrum fluidum. Gal-
lis, le Pavot rouge; le Pavot
ſauvage ; Co Wellen, Anglis ,
‚Red Poppy-
Clallis Xl. Polyandria. Ordo. Mo.
nogynia.
Genus. Corolla tetrapetala. Calyx di-
phyllus. Capfula unilocularis, ſub ſtig-
mate perlfiente poris dehilcens,
Species. Papavet capflulis glabris
globoſis, caule piloſo multifloro, foliis
pinnatifidis inciſis.
Habitat per totam fere Europam inter ſe-
getes, ubi copioſiſſime invenitur. Flore:
Majo & Haie, radice annua.
In pharmaciis er flore s, & ly ru-
pus inde paratus.
Flores duos plerumque pollices, non-
nunquam etiam cum dimidio in dia-
metro ampli, conſtant e petalis quatuot
quodammodo ſubrotundis, teneris, in
baſi anguſtis, quæ vegete rubrum, in
bafı vero nigrum, aut raro album ha-
bent colorem ; tactu mollia & fere pin-
guia reperiuntur; & recentia, odorem
debilem virofum, ſaporem mucilagino-
fum, un oſtendunt. In collec-
tione attendendum, ne confundatur p a-
paver rhœas capfulis glabris glo-
..bofis. cum papavere dubio Lin-
n ai capfulis oblongis glabris; nec cum
> a s 3 79
147. Tafel.
Klapperroſe.
Gemeine Klapperroſe; Klatſchroſe; Kornre
Flitſchroſe; Feldmohn; rother Mohn; Grind-
magen; Schnallenz in Oeſterreich, rothe Korn⸗
blume; kleine Oehlmagen; Katzenmagen.
Franz. le Pavot rouge; le Pavot ſau-
vage; Coquelicot. Engl. Red Poppy.
13. Klaſſe. Vielmaͤnnige. 1. Ordnung.
Einweibige.
Gattung. Die Blumenkrone vierblaͤttrig. Der
Kelch zwepblaͤttrig. Die Saamenkapſel einfaͤ⸗
cherig, unter der bleibenden Narbe, mit ziem⸗
lich weit offen ſtehenden Löchern verſehen.
Art. Mohn mit fettglattichten, kugelfoͤrmigen
Saamenfapfeln; haarigem, vielblumigem Sten⸗
gel, und gefiederten in Querſtuͤcke geſpaltenen,
eingeſchnittenen Blättern.
Er wohnet beynahe in ganz Europa auf den Ge⸗
treidefeldern, wo er ſehr haͤufig gefunden
wird. Er bluͤht im May und Junius; und
ft ein Sommergewaͤchs.
In den Apotheken hat man die Blumen, und
einen daraus bereiteten Syrup-
Die Blumen, welche meiſtens zwey, bisweilen
auch zwey und einen halben Zoll im Durch y
meſſer haben, beſtehen aus vier Blumenblaͤt⸗
tern, die einigermaſſen rund, und zart ſind,
an der Grundfläche ſchmal zulaufen, eine ſchoͤne
hochrothe, am Grunde aber eine ſchwarze,
oder ſelten auch eine weiße Farbe habenz weich
und beynahe fett anzufuͤhleu ſind; und im fei⸗
ſchen Zuſtande einen ſchwachen giftigen Ge⸗
ruch, einen ſchleimigen, etwas bittern Ge-
ſchmack beſttzen. Beym Einſammeln muß man
wohl Acht haben, daß die Klapperroſe
mit den glatten und kugelfoͤrmigen Saamen⸗
kapſeln nem? tunes wei 5 N afrem =
>;
papavere argemoni L. capfulis
oblongis hirfutis diſcernendo. .
Occupant vires quodammodo narcoticas,
anodynas.
Ufurpantur flores papaveris erra-
tici in infafo, quod valde mucilagino-
fum evadit, contra varia morborum ge-
nera, in quibus dolores fine flimulo im-
minuere volumus; ut in colica inflam-
matoria, tuſſi ſpasmodica vel convul-
fiva, morbis catarrhalibus, pleuritide,
& quibuscunque aliis in affectionibus,
febre inflammatoria junetis, Doſis non
anxia quassenda; pugillus vel drachma
ad libram dimidiam infuh- frequentifli-
me ſufficiet. Syrupus flor um pa-
paveris rhœad eos, omnis vis me-
dicæ fere expers, tantummodo ad edul-
corandas medicamentorum compoßtio-
nes flnidas adhiberi ſolet.
x
al.
Tab. CXLVIII.
PEPO. Oficin.
Cuscurbita Pepo. Botanic.
Cucurbita indica; Cucurbita indica rotun-
da; Zucca marina; Zuccha flore luteo.
Gallis, Citrouille; Pepon. Anglis,
Pompion Gourd. |
Cla lis XXI. Monecia. Or do X. Syn-
genela.
Genus, Mafc, Calyx quinquedentatus,
Corolla quinquefida, Filamenta tria.
*
Mohn, der glatte laͤnglichte Saamenfapfeln hat,
noch mit dem keulenfoͤrmigen Mohn
L. der ſich durch laͤnglichte, mit Borſten verſehe⸗
ne Saamenkapſeln unterſcheidet, verwechſelt
werde.
Sie beſitzen in etwas ſchlafmachende und ſchmerz⸗
ſtillende Heilkraͤfte.
Die Bluͤthen der Klatſchroſe werden
in einem Aufguße, welcher ſehr ſchleimig zu
werben pflegt, wider verſchiedene Gattungen
von Krankheiten, bey welchen wir die Schmer⸗
zen, ohne einen Reiz anzubringen, erleichtern
wollen, angewendet. Als zum Beyſpiel bey
einer Entzuͤndungs⸗ Kolik, wider den Krampf⸗
oder Keich⸗Huſten, bey Katarrhal⸗Beſchwer⸗
den, im Seitenſtechen, und gegen was im⸗
mer fuͤr andere Krankheiten, welche mit einem
Entzuͤndungsfieber vergeſellſchaftet find, Um
die Gabe darf man keineswegs aͤngſtlich be⸗
ſorgt ſeyn; am meiſten wird ein Quentchen,
oder fo viel man mit fünf Fingern halten kann,
zu einem halben Pfund Aufguß hinreichen.
Der Syrup von den Blumen der
Klapperroſe, welcher faſt gar keine aus⸗
zeichnende Heilkraͤfte beſitzt, pflegt bloß zum
Verſuͤßen der flüßigen Arzney⸗Zuſammenſetzun⸗
en verwendet zu werden.
148. Tafel.
Pfeben.
Pfebenkuͤrbis; Kuͤrbis; Kuͤrbſen, Peponen; in
Oeſterreich, Pluger; welſcher Kürbis, Franz.
Citrouille, Pepon. Engl. Pompion
Gourd,
21. Kla fe. Halbgetrennte. 10. Ordnung.
Mitbohler. |
Gattung. Mönnlihe Blume. Der Kelch
fuͤnfmahl gezaͤhnt. Die Blumenkrone fuͤnfſpal⸗
tig. Staubfaͤden drey.
7
9
1
#
1
1
+
+
nn
EO Ng. Cucurbi a Pepo. Bot feen, le,.
—
*
Fem. Calyx quinquedentatus. Corolla
quinquefida.
:Pomi ſemina margine tumido.
Species. Cucurbita foliislobatis, po-
mis læ vibus.
Propria hujus plantæ patria non explorata
elt. Apud nos iu hortis copiofifflime co-
litur, Floret Julio radice annua.
Se mina in officinis habentur.
Sunt ovato- oblonga, plana, lævia, in
margine tumida; & ablato cortice ex-
terno corisceo coloris albicantis aut pa-
rum flaveſcentis, apparet nuclens ova-
tus, planus, in cuſpidem deſinens, qui
euticula viridelcente glabra tegitur. Nu-
cleus ipfe habet colorem album, odorem
nullum, ſaporem gratum, ſubdulcem,
mucilaginoſum, amygdalis fimilem, Præ-
ter partes mucilaginoſas continent fe-
mina haudexiguam quoque partis oleo-
ſæ quantitatem; quare inveterata, extus
coloris fla vi aut bruni, ob rancorem con-
* fecutum in ufam pharmaceuticum recipi
non poſſunt,
Gaudent peponum femina vi nu-
triente, demulcente ac relaxante.
Numetabantüt quondam, cum & morbi,
& remetlia ſecundum tamperamentorum
gradus ‚zefiimabantur, inter fem ina
quatuor frigida maj ora, & va.
rio quoque modo tune temporis adhi-
bebantur. Hodie vero tantummodo ad
con ficiendam emulſionem in ufum ve-
niunt, quæ pro potu ordinario variis in
Piſtillum quinquefidum.
: daraus eine Emulfion oder er m
Si
Weibliche Blume. Der Kelch fuͤnfmahl ge:
zaͤhnt. Die Blumenkrone fuͤnfſpaltig. Der
Staubweg fuͤnfſpaltig. Die Saamen des
Apfels ſind mit einem aufgeſchwollenen R Rande
ver ſehen.
Art. Kürbis mit Blattern, die lappeafoͤr⸗
mig zertheilt, und deſſen Früchte ganz glatt
ſind.
Das eigentliche Vaterland dieſes Gewächſes iſt
nicht bekannt. Bey uns wird es in Gaͤrten
ſehr häufig gezogen. Es blüht im Julius, und
iſt nur einjährig. 2
In den Apotheken hat man die Saamen.
Sie find laͤnglicht eyrund, flach, glatt am Ran⸗
de aufgetrieben; und, nachdem die Aus
ßere Schale oder Huͤlſe, die lederartig iſt,
und eine weißlichte oder etwas in das Gelbe
fpielende Farbe hat, hinweggenommen wird,
ſo erſcheint der eigentliche Kern, welcher flach,
ehrund iſt, ſich in eine Spitze endiget, und
mit einem zarten, glatten, gruͤnlichten Sur:
chen umgeben iſt. Der Kern ſelbſt hat eine
weiße Farbe, keinen Geruch, und einen an-
genehmen, ſuͤßlichten, ſchleimigen, den Man-
deln aͤhnlichen Geſchmack. Nebſt den ſchleimi⸗
gen Beſtandtheilen enthalten die Sa amen
noch einen nicht geringen Antheil oͤhlichter Ber
ſtandtheile; aus welcher Urſache auch die ſchon
zu alt gewordenen, die von auſſen eine gelbe
oder braune Farbe haben, weil ſie ſchon ran⸗
zig geworden ſind, zum Arzneygebrauch nicht
verwendet werden koͤnnen.
Die Kuͤrbis⸗Saamen beſitzen naͤhrende,
lindernde nnd erſchlaffende Arzneykraͤfte.
Vormahls, da man noch ſowohl die Krankhel⸗
ten als auch die Arzneymtttel nach den Tem⸗
peramenten und ihren verſchledenen Stufen oder
Graden beftimmte, wurden ſie unter die vier
größern kalten Saam en gezählt, und
auch zu der Zeit auf mancher ley Art ee, ee
Heut zu Tag aber benutzt man fie bloß um
82
morbis inflammatoriis ordinatur. Se-
minum nempe decorticatorum
& in paſtam contuſorum uncia dimidia
aut integra cum aquę libra per aliquot
tempus confricatur, unde liquidum dein-
de colatum colorem & habitum lactis
afequitur, quod ad libitum ſaccharo
edulcorari poteſt.
Tab. CXLIXN.
PIMENTO. Oficin,
Myrtus Pimenta. Botanic.
Myrtus arborea aromatica; Piper jamai-
cenſe; Amomum mejus; Cocculus in-
dus aromaticus. Gallis, Am or ni.
Anglis, Piment a.
Cialis XII. Icoſandria.
nogynia.
Ge nus. Calyx e n — 5
tala quinque. Bacca di- five. trilpasmae
Ordol., Mo-
i
‚pecies. My rtus ln alternit; Calyx
fructus inferus quadridentatus; floris vero
ſuperus Under Banca ee |
1 1
| Habitat ke rute xi in India orientali aique
occidentali.
4
— pharmacopoliis rene b. acc,
quæ en kaminp. amomi.di-
cuntur.
Baccæ myrti mes kant globo-
ſæ, umbiſicatæ, petiolis ramofis, quibus
racemos formant, inſtructæ, piſi mino-
ris magnitudinis, &, fi perfectam obti-
nuerunt maturitatem, glabteæ, ſplenden-
tes, nigri coloris. Baccœ vero, quæ ex
inlula Jamaica ag nos deferuntur, &
zu bereiten, die als ge voͤhnlicher Trank bey
verſchtedenen Entzuͤndungs⸗ Krankheiten vers
ordnet wird. Man nimmt nehmlich, von den
von ihrer Schale gereinigten, und zu einem
Brey geſtoſſenen Saamen, eine halbe oder
auch ganze Unze, reibt eſie mit einem Pfunde
Waſſer eine Zeit lang ab, wo ſodann die
durchgeſiehene Fluͤßigkeit die Farbe und Ger
ſtalt einer Milch erhaͤlt, die man hernach nach
Belteben mit Es rare kann.
149. Tafel.
| Relkenpfeſſer.
Jamaik aniſcher Pfeffer; Piment; engliſches Ger
wuͤrz ; engliſche Wuͤrze; in Oeſterreich, neues
Gewuͤrz. Franz. Amorni. Engl. Pi-
menta.
12. Kla ſſe. wenden. A. Ordnung
‚Einweibige. =’
Gattung. Der Kelch füntſpaltig, oben. Blu⸗
men blaͤtter fünf. Die Baut zweh⸗ oder drey⸗
ſdami g
Art. . u: wechſelweisſtaben⸗
den Blaͤttern. Der Kelch det Frucht iſt un⸗
ten, und viermahl gezaͤhnt; der Kelch der
Blume aber oben, viermahl gethellt. Die Beere
zweyſaamig.
Dieſer Strauch iſt in Oſt⸗ und Weſtindien in
Hauſe. ;
In den Apotheken findet man die Beeren,
welche faͤlſchlich Am omen ⸗Sa amen 6.
nannt werden. 5 1
Die Beere des Nekkenpfeffers. Aid
kugelfoͤrmig, mit einer nabelaͤhnlich en Vertle⸗
fung und mit Stielen, die in Aeſte getheilt
ſind, verſehen, vermoͤg welchen ſie in Trau⸗
ben beyſammenſitzen; fie haben die Groͤße einer
kleinen Erbſe, und, wenn ſie vollkommen reif
geworden find, ſo has. fie eiue ſchwarze
Tab 149
Praternzro. or | Be, !
Myrt£us Pimenta se
Rr
—
apud magnarios noſtros occurrumt, ante
perfectam maturitatem decerpuntur &
© Becantur; inde evadunt ſcabræ, rugoſæ
K profunde fuſcœ. Habent odotem &
ſaporem gratum aromaticum caryophyl-
lis ſimilem, non vero adeo acreim. Quæ-
bet bacca ineludit femina duo nigra,
ſubrotunda, paulum complanata, odore
& fapore multum debiliora, qua per
Adilſepimentum ſeparantur. Baccæ admo-
dum parvæœ, a vermibus erofe & fere
c pulverulentæ ad uſum medicum non ad-
hibendæ.
N
Occupant vires ſtimulantes, f a e
In arte medica raro omnino hodierno tem-
pore bac ce myrti pimentæ adhi-
beri ſolent; ſed earum uſus potius rei
culinariæ committitur, ubi condimento- -
rum numero adſcriptæ ſunt. Interim ta-
men in pulveris forma, ut ſiomachicum
a granis decem ad quindecim præſeribi |
poſſunt.
= Tab. 5
PINELLA ABG. Qficin,
jor; Tragolelinu
num officinale; Pimp neil
lia. Gallis. Bed ddetine; Pimp
nelle blanche. Anglis, B cher
5 . white N
Gewuͤrze gerechnet werden.
83
Farbe, und find glatt und glänzend, Die⸗
jenigen Beere aber, die von der Inſel Jamai⸗
ka zu uns gebracht werden, und bey unſern
Specerey⸗ Händlern vorkommen, werden noch
vor ihrer vollkommenen Relfe abgepfluͤckt
und getrocknet; daher ſind ſie auch rauh,
runzelich und dunkel rothbraun von Farbe.
Sie haben einen angenehmen wuͤrzhaften Ges
ruch und Geſchmack, der den Gewuͤrznelken
aͤhnlich, aber nicht jo ſcharf iſt. Jede einzelne
Beere enthaͤlt zwey ſchwarze, beynahe runde,
etwas flachgedruͤckte Saamen, welche einen
viel ſchwaͤcheren Geruch und Geſchmack haben,
und durch eine Scheidewand von einander ab⸗
geſondert ſind. Die ſehr kleinen, von Wuͤr⸗
mern angefreſſenen und beynahe zu Staub zer⸗
fallenden Beere bärfen lum Urznepgebraud) nicht
verwendet werden.
Sie beſthen reitende nnd: erbigende Kräfte.
In der Arzneykunſt werden die Beere des
Nelkenpfeffers heut zu Tag allerdings
ſelten gebraucht; ſondern man hat ihre Ver⸗
wendung vielmehr dem Geſchaͤſte des Koches
uͤberlaſſen, von dem ſie unter die Zahl der
Indeſſen koͤn⸗
nen ſie doch auch, in Form eines Pulvers von
zehn bis auf fünfzehn Gran, als eln Magen⸗
Mit tel, verordnet Werden. 5 a
150. Tafel.
Weiße Bibernelle.
Stein: Himpinelle; Steinpeterlein; Bockspeter⸗
lein; Bibernelle; Bibinelle 3. Steinbods: Per
Kerle; rother Steinbrech; teutſcher Theriak;
kleine Steinbibernell; Pfefferwurz. Franz.
Bouquetine; Pimperneilel blanche. Engl. 3
= zn: ns en pe 5
84
Cialis V. Pentandria. Ordo II. Di.
gynia.
Genus. Fructus ovato - oblongus. Pe-
tala infiexa, Stigmata ſubgloboſa.
Species. Pimpinella foliis pinnatis:
foliolis radicalibus ſubrotundis; ſummis
linearibus.
Habitat per totam Europam in pratis ſic-
cioribus, collibus apricis, ad vias. Flo-
ret Julio, Auguſto, Septembri radice
perenni.
In pharmaciis ſervatur radix ficcata,
Radix eſt fuſiformis, vix digitum craſſa,
ſpithamam longa, extus e flavo cine-
rea, intus alba, ſucculenta, nucleo non-
nihil lignoſo atque punctis reſinoſis no-
tata; recens odoris penetrantis, non in-
grati, volatilis, ſaporis ab initio amari-
cantis, acris, pungentis, poſtea vero ſub-
dulcis aromatici. Radix in pratis humi-
dis creſcens, quia minoris eſt virtutis,
ad uſum medicum non colligatur; pari
ratione inveterata, fragilis, ſaporis vix
acris rejiciatur. Radicis pars reſinoſa
ſpiritu vini extrahi poteſt, quem colore
tingit cœruleo. |
1
Gaudet viribus Kimulautibus, calefacien-
tibus & refolventibus.
Jam a veteribus medicis pimpinellæ
alb® radix inter remedia expecto-
rantia numerabatur, & hodierno quo-
que tempore hac caula in moıbis pecio-
vis atque ventriculi pituitoſis propinatur,
—
5. Klaſſe. Fuͤnfmaͤnnige.
Zweyweibige.
Gattung. Die Frucht eyrund⸗laͤnglicht. Die
Blumenblaͤtter eingebogen. Die Narben faſt
kugelfoͤrmig.
Art. Pim per nell mit gefiederten Blättern;
die Blaͤttchen an den Wurzeln find beynahe
rund, die oberſten aber linienfoͤrmig.
Sie iſt in ganz Europa auf trockenen Wieſen 5
auf Hügeln, die der Sonne ausgeſetzt find,
und an Wegen zu finden. Sie bluͤht im Ju⸗
lius, Auguſt, September; und iſt ausdau⸗
ernd. 8 f
In den Apotheken hat man die getrocknete
Wurzel.
Die Wurzel iſt ſpindelfoͤrmig, kaum eines
Fingers dick und einer Spanne lang. Von
auſſen hat ſie eine aus dem Gelben in das
Graue ſpielende, und von innen, eine weiße
Farbe; ſie iſt ſaftig, mit harzigen Pankten
bezeichnet, undhat einen etwas holzigen Kern.
Wenn ſie friſch iſt, fo hat fie einen durchdrin⸗
genden, nicht unangenehmen, fluͤchtigen Ge⸗
ruch, und anfangs einen etwas bittern, herz
nach aber etwas füßen, wuͤrzhaften Geſchmack.
Jene Wurzel, welche auf feuchten Wieſen
waͤchſt, darf, weil ſie in ihren Eigenſchaften
viel ſchwaͤcher iſt, zum Arzney⸗ Gebrauch
nicht eingeſammelt werden. Eben ſo muß fie,
wenn fie ſchon zu alt geworden, leicht zer brech⸗
lich iſt, und keinen ſcharfen Geſchmack hat,
als unbrauchbar verworfen werden. Der har⸗
zige Beſtandtheil der Wurzel kann mit Wein⸗
geiſt ausgezogen werden, wovon er dann blau
gefaͤrbt wird.
Sie beſitzt reizende, erhitzende und aufloͤſende
Heilträfte, RE |
Die weiße Bibernel- Wurzel wurde
ſchon von den alten Aerzten unter diejenigen
Mittel gezaͤhlt, welche den Aus wurf befoͤr⸗
dern; und auch heut zu Tag pflegen wir fie
noch aus dieſer Urſache bey ſchleimigen Krank⸗
2. Ordnung.
c.
eee, aue eg.
Pinus Pine a cs,
= LE LIEDER
“> >
In ſubſtantia vix ordinari ſolet; etiamſi
ſub pulveris forma a granis ſex ad decem
abſumi poffet. Nos econtra habemus in-
fuſum, aut melius decoctum, ex aquæ
libra & drachmis tribus vel uncia radi-
cis dimidia paratum, quod in morbis
antedictis, nec non febre intermittente,
hydrope & contra dolores colicos coch-
leatim ingeritur. In nonullis pharmaeiis
habetur & elfentiaradicis pimpi-
nellæ al b æ, quæ a guttis viginti ad fe-
xaginta cum aqua ter vel quater de die ut
medicamentum relolvens atque diapho-
reticum variis in morbis ſupra memora-
tis conſumitur. Schulz (in diſpenſat.
Brandenburg.) hoc præparatum pr&pri-
mis ad compefcendas malas, pofi mer-
eurii uſum exortas, ſequelas commendat.
Tfus quoque aan pimpinells
albæ externus nequaquam ſpernendus.
Sola radix ad proliciendam ſalivam ma-
Sicari, & ipſius decoctum aut ‚ellentia
ad gargarismata contra anginam catar-
rhalem, uvulæ relaxationem & lingua
e recipi ſolet.
i.
PINUS SATIVA. Ofiein.
Pinus Pinea. Botanic.
Pinus arbor;: Pinus domeſſica; Pinus ita-
lica; Pinus urbana; Pinus vulg: ıtillima;
- Sonabar. Gallis, Pin- Pi gn 8 e r. An-
ze, 5 Pine- tre e.
Zirbelbaum;
85
heiten der Bruſt und des Magens zu verord
nen. In Subſtanz wird fie ſehr ſelten gege
ben; obſchon ſie auch in Pulverform vo.
ſechs bis zehn Gran eingenommen werden koͤnn⸗
te. Wir im Gegentheil benutzen gewoͤhnlich
einen Aufguß, oder noch beſſer einen Abſud,
der von drey Quentchen oder einer halben Unze
der Wurzel mit einem Pfunde Waſſer bereitet
wird. Man giebt es ſodann Lörfehveis bey
den erſtgenannten Krankheiten, auch wider
das intermittirende Fieber, bey der Waſſer⸗
ſucht, und gegen Kolik⸗ Schmerzen. In eini⸗
gen Apotheken hat man auch eine Eſſenz
der weiſſen Bibernell⸗ Wurzel, wel⸗
che von zwanzig bis ſechzig Tropfen, mit
Waſſer, drey oder vier Mahl des. Tages, als
ein aufloͤſendes und ſchweißtreibendes Mittel
bey verſchiedenen der oben genannten Krank⸗
heiten genommen wird. Schulz (im Bran⸗
denburg. Diſpenſat.) ruͤhmt diefes Praͤparat
vorzuͤglich, um die uͤbeln Folgen, welche auf
den Gebrauch des Queckſilbers . „ zu
vertreiben.
Auch der aͤußerliche Gebrauch der weißen
Biber nell⸗ Wurzel darf keinesweges vers
nachlaͤſſigt werden. Man kaͤuet die Wurze
fiir ſich allein um einen Speichel: Fluß zu ver:
zurſachen; und ihren Abſud oder die Eſſenz ge⸗
braucht man zu Gurgelwaſſer bey katarrhall⸗
ſchen Halsentzuͤndungen, wider die Schlaff⸗
heit des Zaͤpfchens und bey kahmungen der
Zunge.
151. Tafel.
Zirbelnuß.
Pinichenbaum; Piniolenbaum;
italieniſche Kiefer; Pinienbaum; zahmer Fiche:
tenbaum; zahmes Foͤhrenholz, zahmer en
baum. Franz. Pin-Pignier. EM cult
vated Fine - tree, | we
85
Clalfis XXI. Moncœcia. Ordo IX. Mo-
nadelphia. ES
Genus. Mafc, Calyx tetraphyllus. Co-
rolla nulla, Stamina plurima. Antheræ
- nude.
F oe m. Calyces firobili: ſquama biflora.
Corolla nulla. Piſtillum unicum. Nux
ala membranacea excepta.
Species. Pinus folis geminis: pri-
mordialibus ſolitarlis ciliatis.
Habitat hæc arbor in Italia, Hiſpania, Gal-
lia meridionali & in aliis Europ cali-
dioris regionibus. ü
Pharcopœi aſſervant nucleos ad uſum
pharmaceuticum. i
Strobili conicæ, quæ e multis fquamis
dehiſcentibus conſtant, ſunt coloris e fla-
vo bruni, læves, ſplendentes, atque
pollices quatuor & ultra in diametro
amplæ. Qazlibet ſquama terminatur in
nodum obtufum, hemisphæricum, & in
earum plano interno inveniuntur foves
haud exiguæ duæ, quibus totidem ſe-
mina absque integumento adheærent.
Nonnunquam vigiuti imo plura ſeeun-
que ſtrobilo numerantur ſemina. Hæ e
ſemina in oflieinis nuces pine æ,
24 Gallis pignons, ab Italis pigno li,
& ab Anglis pinkernels dicta, ha-
bent iguram conoidem & fere amygdalæ
me diocris magnitudinem. Cortex eorum
externus, glaber habet craflitiem puta-
minis drupœ cerafi, colorem e ſuſco fla-
veſcentem, & aſperſus eſt maculis nigris,
quæ a materia farinacea, qua tegitur,
originem habent, Cutis interna bruna,
tenuis; & ipfe nucleus albus, recens ſa-
poris grati, dulcis, mucilaginofo- oleoſi.
21. Klaſfe. Halbgetrennte. 9. Ordnung.
Einbruͤdrige.
Gattung. Maͤnnliche Blume. Der Kelch
vierblaͤttrig. Blumenkrone keine. Staubgefaͤße
ſehr viele. Die Staubbeutel nackt.
Weibliche Blume. Sratt der Kelche Za⸗
pfen, und jede Schuppe zweyblumig. Blumen⸗
krone keine. Staubweg einer. Die Nuß iſt
mit einer haͤutigen Einfaſſung umgeben.
Art. Fichte mit doppelten Blaͤttern; die zuerſt
hervorkommenden ſtehen aber einzeln, und ſind
gebraͤmt. f N N
Das Vaterland dieſes Baumes iſt Italien, Spa⸗
nien, das mittägige Frankreich und
Gegenden des waͤrmeren Europa.
Die Apotheker behalten die Kerne zum Arzney⸗
gebrauch auf. x
Die kegelfoͤrmigen Zapfen des Zirbel⸗ Baums,
die aus vielen von einander klaffenden Schup⸗
pen beſtehen, find gelb- braun von Farbe,
glatt, glaͤnzend, und im Durchmeſſer vier Zoll,
und daruͤber dick. Eine jede Schuppe endiget
ich in einen abgeſtumpften, halbkugelfoͤrmigen
Knopf, und an ihrer inneren Flaͤche findet
man zwey nicht unanſehnliche Gruben, in wel⸗
chen ſich eben fo viele Saamen befinden. Fig:
zwanzig und noch mehr Saamen nach Ber:
ſchiedenheit ſeiner Größe, Dieſe Saame n,
welche in den Apotheken unter dem Namen der
Zirbel⸗Nuſſe (Nuces pine) Franz.
pignons. Ital. pignoli. Engi. pinker-
nels.) bekannt find, haben eine kegelfoͤrmige
Geſtalt, und beynahe die Größe einer mittel⸗
mäßigen Mandel. Ihre aͤußere Rinde hat die
Dicke der Schale des Kernes einer Kirſche 1
eine braun⸗ gelbe Farbe, und ſte iſt mi:
ſchwarzen Fleckeu, welche von einer melichter
Materte, mit der fie beſtreut iſt, herruͤhren;
bezeichnet. Die innere Haut iſt zart, braun
von Farbe; und der Kern ſelhſt aber weiß.
Weun er noch friſch If, ſo hat er einen ans
andere -
weilen zaͤhlt man in einem einzigen Zapfen
dum ejus magnitudinem in una eadem-
—
—
Eee
—
>
9
WN
N 3
N SYIVESTRIS. o
Es gg.
ivesfris 2
9
Der Fochtenbaum-_
Pinus s
-
Sure
Nuces pine occupant vires nutrien-
tes & demulcentes.
Uſum in arte medica alium non habent,
quam ut adconficiendas emulſiones re-
cipi poffint, prout de amygdalis & pe-
ponum ſeminibus diximus. Hæœc emulfio
hominibus tuſſi vehementi, bemopto£,
phithiſi, mictu cruento aut dyſuria labo-
rantibus pro potu ordinario fruetu pro-
pinatur. Uncia nuzleorum dimidia vel
integtra ad aquè libram ſufficiet. Inte-
rim tamen e diſpenſatoriis jure elimina-
rentur, atque folis culinis & condito-
ribus committerentur; & quidem pri-
mum ob pretii charitatem; deinde quia
nuclei propter magnam partis oleoſæ
quantitatem mox rancotem induunt at-
que corrumpunt; inprimis, cum amy g-
dalas pretio viliores, & guae diutius fine
„‚corruptione,leryari pollunt,, habemus.
2
“
"Tab..CLH. |
PINUS SYLVESTRIS. Oficin.
sa 1 Biäue Hplvefiris, Surat
Pinus ferilis; Pinaſier. Gallis, Pi 5 0 es
eig an
bois. Ayglis, Wilde Pine; Pine-
de 8
-
Clallis, orda & genus ut in {pecie
præcedenti. ge
1
Klaſſe, Ordu ung und Gattung,
87
genehmen, fügen, ſchleimig = oͤhligen Ger
ſchmack.
Die Zirbelnuͤſſe beſitzen naͤhrende nnd lin⸗
de Heilkraͤfte. 42
In der Heilkunſt haben ſie keinen andern Ge⸗
brauch, als daß ſie zur Bereitung der Saa⸗
menmilch verwendet werden, wie wir auch
ſchon von den Mandeln und den Saamen der
Pfeben gehoͤrt haben. Dieſe Emulſion wird
für diejenigen, welche mit heftigem Huſten,
dem Blutſpeyen, der Verzehrung, dem Blut⸗
harnen oder der Harnſtrenge behaftet find, als
gewoͤhnliches Getraͤnk mit Nutzen verordnet.
Eine halbe oder auch ganze Unze dieſer Kerne
wird fuͤr ein Pfund Waſſer hinreichen. In⸗
deſſen, ſo koͤnnte man die Zirbelnuͤſſe doch mit
allem Rechte aus den Diſpenſatorien hinweg⸗
laſſen, und fie ganz allein für die Kuͤche und
Zuckerbaͤcker beſtimmen; und zwar erſtens,
weil ſie ſehr theuer ſind; zweytens weil ſie
wegen ihrer großen Menge von oͤhlichten Ber
ftandeheilen ſehr leicht ranzig werden, und ver⸗
derben; um ſo mehr, da wir die weit wohl⸗
feileren Mandeln haben, welche ſich auch,
ohne zu verderben, viel laͤnger aufbehalten
e saffen. 5
12. ; Tafel.
Fichtenbaum.
Gemelne Fichte; wilde Fichte; Forchen; Foͤhre;
Foren; Fure; Ferge; Forle; Foͤrling; Kie⸗
fer; Kienbaum; Kienfore; Kuͤhubaum ;
Maͤndelbaum; Ziegenholz; Schlalsholz;
Spanholz; Dale; Thaͤlez wilder Zirbelbaum;
Berzirbelbaum. Franz. Pin des bois.
Engl. wilde Pine; Pine: tre.
bey der vorigen Art.
*
38
Species, Pinus foliis geminis: pri-
morqdialibus folitariis glabris. i
Habitat hæc arbor in Europæ regionibus
frigidioribus atque temperatis, in ſylyis
montofis, alpinis & fubalpinis. Floret
Majo, Junio.
In pharmaciis fervantur ſtrobili, ba l-
ſa mum dictumterebinthin a com-
munis & rena foli da.
Strobili conicæ vel potius pyramida-
les, pollicem craſſæ atque duos longæ
formiantur a pluribus ſquamis oblongis
dehifcentibus bruni aut cinnamei coloris.
Qualibet fub fquama latent in foveis
propriis ſemina duo parva, nigra, in-
volucro albo fplendente membranaceo
tecta, que medullam albam mucilagi-
noſo - oleofam continent. — Balfa-
mum pini, terebinthina com-
munis dictum, ex arbore fauciato ſpon-
te defiillat; habet colorem e griſeo al-
bicantem, nonnunquam fere brunum,
odorem ingratum, ſaporem amarum,
acrem, nauſeoſum, mellis confifientiam,
& ell minus pellucida atque magis vile
coſa quam terebinthina veneta. — Re-
lin a pini, refina alba commu-
nis dicta, vel eſt balfamum are libero
eondenlatum, vel obtinetur coctione ra-
dicum; eſt tenax coloris albi, flavi, vel
jallide bruni, & ardet odore ingrato.
in Ufum pharmaceuticum eligatur reſina
coloris albi & ab omnibns impuritatibus
libera,
Omnes in offieinispini [ylvefiris par-
tes conſervatæ exercent vim ſtimulan-
tem, calefacientem & reſolventem.
Art. Fichte mit doppelten Blaͤttern; wovon
aber diejenigen, welche zuerſt hervorkommen
einfach und fettglarticht find.
Dieſer Baum iſt in den kaͤlteren und gemaͤßigten
Gegenden von Europa in gebirgigen Wäldern,
auf hohen und niedrigen Bergen zu Hauſe.
Er bluͤht im May und Junius.
In den Apotheken hat man die Sproſſen,
den Balſam, welcher gemeiner Ter⸗
penthin genannt wird, und das feſte
Harz.
Die Zapfen ſind kegelfoͤmig, oder vielmehr
pyramidaliſch, eines Daumens dick, und zwey
Daumen lang; fie beſtehen aus mehreren läng-
lichen von einander klaffenden braunen oder
zimmet⸗ färbigen Schuppen. Uuter einer jeden
Schuppe find in beſonderen eigenen Vertiefun⸗
gen zwey kleine ſchwarze Saamen verborgen,
die von einer weißen, glaͤnzenden, haͤutigen
Huͤlle bedeckt werden, und ein weißes ſchlei⸗
mig⸗ oͤhliges Mark in ſich enthalten. — Der
Balſam der Fichte, welcher gemei⸗
ner Terpenthin genannt wird, füeßt
von ſelbſt aus dem verwundeten Baume; er
hat eine weiß⸗ graue, bisweilen beynahe brau⸗
ne Farbe, einen unangenehmen Geruch, einen
bittern ſcharfen, eckelhaften Geſchmack, die
Dicke des Honigs, und er iſt weniger durch⸗
ſichtig und mehr zaͤhe als der venetianifche
Terpenthin. — Das Fichten⸗Harz, das
man auch gemeines weißes Harz nen⸗
net, iſt entweder der an der freyen Luft ver⸗
dickte Balſam, oder man erhaͤlt es durch das
Kochen der Wurzeln. Es iſt zaͤhe, weiß, gelb
oder blaß⸗ braun von Farbe, und hat beym
Verbrennen einen unangenehmen Geruch. Zum
Arzneygebrauch muß man das weiße und von
allen Unt einigkeiten freye Harz auswaͤhlen.
Alle in den Apotheken aufbewahrten Theile der
gemeinen Fichte befigen reizende, erhitzen⸗
de und auflöfende Heilkraͤfte.
— 8 S 153
Zn ROTUNDUMOSf
Piper msrım .
|
|
|
|
Pini fyivefiris partes vix ad ufum
medicum internum recipiuntur , i de-
coctum ſtrobilorum, quod in ſcor-
buto aliisque morbis, in quibus reme-
dium diureticam vel diaphoreticum ie
dicatum efi, laudatur, excipiamus. Te-
rebinthina quoque communis,
etiamfi prout terebinthina veneta ſcopo
diuretico ordinari pollet, ob ingratitu-.
dinem faporis plane ie
89
Alle Theile der gemeinen Fichte werden
zum innerlichen Gebrauch in der Heilkunſt we⸗
nig verwendet, den einzigen Abſud der
Zapfen ausgenommen, der im Skorbut und
auch in andern Krankheiten, bey denen ein
harntreibendes oder ſchweißttelbendes Arzney⸗
mittel angezeigt iſt, gerühmt witd. Auch der
gemeine Terpenthin, obſchon er wie der
venetianiſche Terpenthin als ein harntreiben⸗
des Mittel verordnet werden koͤnnte, wird
wegen ſeinem unangenehmen Geſchmack ganz
* =; | vernachlaͤßigt.
Ext erne TER a quam frobi- Aeuſſerlich gebrauchen wir das uber Fich⸗
lor um defiiliatum, aut earum de-
coctum, ut cosmeticum ad compla-
nandas cutis rugas. Terebinthina.
communis ad drachmam unam, vel
unam cum dimidia ovorum vitello lub-
acta & in lactis unciis aliquot ſoluta
uſurpatur ad enemata contra inteflino-
rum exulcerationes, diarrheeam colliqua-
ti vam & alios fimiles morbos; etiam
ad ulcera inveterata, fordida, gangræ-
nota ſcopo mundante, ſupurationem
promovente, neenonut optimum atque
penetrantillimum antiſepticum in locum
alterius unguenti applicari fſoltt. Rei.
na pini alba tantummodo ad con-
Feienda emplalira ſtimulantia recipitur.
4
Tab. CLIII.
PIPER ROTUNDUM. Ogicin.
Piper nigrum. Botanic.
Melanopiper; tn album; Piper indi-
cum rotundum. Gallis, Pr oivre. An-
gli, Pepper.
*
Schwarzer pfeffer; weißer Pfeffer;
8 1 Poivre. ens . Pepper.
tenz Zapfen abgezogene Waſſer,
oder den Abſud derfeiben als ein Schoͤnheits⸗
Mittel, um die Runzeln der Haut zu vertrei⸗
ben. Den gemeinen Derpenthin zu
einer oder anderthalb Drachmen, mit Eyer⸗
Dotter abgerieben, und in einigen Unzen
Milch aufgeloͤſt, verwendet man zu Clyſtie⸗
ren beym colliquativen Durchfall, bey Ver⸗
eiterungen der Gedaͤrme und in andern aͤhnli⸗
chen Krankheiten. Auch pflegt man ihn an⸗
ſtatt eiuer andern Salbe bey veralteten, un⸗
reinen, brandigen Geſchwuͤren zu gebrauchen,
um dieſelben zu reinigen, und eine gute Eite⸗
rung hervorzubringen; ferner iſt es eines der
turchbringendſten und beſten Mittel der Faͤul⸗
niß zu witerſtehen. Das weiße Fich⸗
ten⸗ Harz wird bloß bey Bereitung reizen⸗
der Pflaſter als ein Beſtandtheil der ſelben ver⸗
wendet.
153. Tafel.
Pfeffer.
gemeiner
90
Claſfis II. Diandria. Ordo III. Tri-
gynia. | |
Genus, Calyx nullus. Corolla nulla. Bac-
ca monolperma. : 3
Species. Piper foliis ovatis lubſep -
tem nerveis glabris, petiolis fimpli-
ciffimis.
Habitat hic frutex in Irdia orientali, &
inprimis in Infulis Malabaria, Suma -
tra & Java colitur.
In pharmacopolils fervantur fructus.
Habemus duas piperis ſpecies, album
nempe &nigrum; fedutrumgue ſunt
‚ fructus unius ejusdenque fruticis: co-
loris enim differentiam tantummodo a
vario miaturitatis gradu pendete explo-
ratum eſt. Baccæ immaturæ viri-
des largiuntur Piper nigrum, &
baccs maturs album, a quibus
involucrum externüm colotis nigrican-
tis maceratione in aqua marina fuit ab-
latum. Piperis nigri grana prout
ex locis füprä memoratis advehuntur,
ſunt piß minoris magnitudinis, globoia,
compacta, ficca, dura, non petiolata,
ficcatione extus nigricantia, intus ex
cinereo albida, rugola, odoris fubaro-
matici, laporis acris, urentis. Piper
album tantummodo colore albido &
ſuperlicie glabra a priori differt.
7 5 =
Gaudet virib
facientibus.
Piper in pulverem redactum ordinatur
ad grana duo aut tria hominibus laxis
variis in morbis pituitofis & ab inertia
„partium folidarum exortis: ut in ven-
triculi & inteſtinorum a nimia materia
pituitofa debilitate, ohltructionibus per-
tinacibus, fluore albo & Amilibus,
us acre fiimulantibus, cale-
Dreywelbige.
Gattung. Kelch keiner. Blumenkrone keine.
Die Beere einfaamig. ö
Art. Pfeffer mit eyrunden beynahe ſteben⸗
nervichten, fettglattichten Blaͤttern, und ſehr
einfachen Blattſtengeln.
Dleſer Strauch iſt in Oſtindien zu Hauſe; vor⸗
zuͤglich aber wird er auf den Inſeln Malabar,
Sumatra und Java gezogen. u
In den Apotheken hat man die Fruͤchte.
Wir haben zwey Arten Pfeffer, nehmlich den
weißen und ſchwarzen; aber beyde ſind die
Bruͤchte eines und eben deſſelben Strauches:
denn der Unterſchied der Farbe haͤngt, wie
man weiß, bloß von der Verſchiedenheit des
Grades der Reife ab. Die unzeifen
gruͤnen Beeren geben den ſchwarzen
Pfeffer, und die reifen Beeren den
weißen, von welchen die aͤuſſere ſchwaͤrzliche
Huͤlle durch eine Macera tion in See⸗Waſſer
hinweggebracht wurde. Die Korner des
ſchwarzen Pfeffers, wie fie uns aus |
den oben genannten Orten zugeführt werden,
haben die Größe einer kleinen Erbſe, einen et⸗
was wuͤrzhaften Geruch, und einen fcharfen
brennenden Geſchmack.
auſſen durch das Trocknen ſchwarz, runzelig,
von innen weiß⸗ grau oder aſchfarbig. Der
"weiße Pfeffer unterſcheidet ſich von dem
vorigen durch nichts, als durch ſeine weiße
Farbe, und glatte Oberflaͤche. >
Er beſitzt ſcharfe, reizende und erhitzende Arzney⸗ 4
kraͤfte.
ſchen von ſchlaffer Conſtitution zu zwey o der drey
Gran bey ſchleimigen und andern Krankheiten,
welche von einer Unthaͤtigkeit der feſten Theile
bekommen: als z. B. bey einer Schwache des
Magens und der Gedärme, wenn fie von zu
großer Menge eines zaͤhen Schleimes herruͤhrt, \
2, Rlaffe Zweymaͤnnige. 3. Ordnung.
—
ck. Sie find kugelfoͤr⸗ £
mig, trocken, dicht, hart, ungeflielt, von
Den zu Pulver gerfioffnen® fe fer giebt manMen⸗ |
9 E * RER: EEE EEE ER TEE TEEN En
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Externe uſurpatur piper pulveratum
ad finapismosaliaque medicamenta rube.
facientia, quibus ad augendam eorum
vim admifceri ſolet.
„„
P LANTAGO. Ofiein.
Plantago media. Botanic.
Plantago incana; Plantago minor. Gallis,
Plantain. Anglis, Plaintain;
Way» bread,
Claflis IV. Fetrandria, Ordo I, Mo-
nogynia. c f
Genus. Calyx quadrifidus. Corolla qua-
drifida; limbo reflexo. Stamina longilli-
ma, Capfula bilocularis, circumfcifla,
3 e * 2 er? 2 r 7 4 > 3 2
er
3
Species. Plantag o fohis ovato- lan-
ceolatis, pubeſcentibus; fpica cylindri-
ca; ſcapo tereti.
Crefeit per totam Europam in pratis, paſ-
cuis fierilibus apricis & alibi. Floret
‘ zefiäte radice perenni. f
In pharmaciis ſervatur her ba.
Folia ovato-Janceolata, fape tres pol-
‚Jices Tonga, in utroque plano pilis te-
nuibus obſeſſa, ſupra proſundius & in-
fra pallide viridia, nervis quinque di-
. fincta, in margine integra vel raro den-
tata, odoris nullius, faporis fubadfirin-
gentis, amaricantis, falini; infident pe-
tiolis brevibus, & jacent humi in eircu-
lum cxpanſa.
„ *
91
wider hartnaͤckige Verſtopfangen, den weißen
Fluß und aͤhnliche Uebel. |
Aeuſſerliſch gebraucht man den gepuͤlverken
Pfeffer zu Senf: Uniſchlaͤgen und andern
rothmachenden Arzneymitteln, indem er denſel⸗
ben , um ihre Kraft zu erhöhen, beygemiſcht
wird. 5 a
154. Tafel.
Wegbreit.
Mittlerer Wegbreit; Wegerich; weißer Weg⸗
breit. Franz. Plantain. Engl. Plaintain;
Way-bread,
4. Slaſſe. Viermaͤnnige. 1. Ordnung. Ein⸗
weibige. ee ER
Gattung. Der Kelch vierfpaltig,. Die Blu⸗
menkrone vierſpaltig; mit zurückgebogenem
Rande. Die Staubgefaͤße ſehr lang. Die Saa⸗
menkapſel zwepfaͤcherig, rings herum abge⸗
ſchnitten. | F
Art. Weger ich mit eyrund⸗ lanzettfoͤrmigen,
haarigen Blättern ; walzenfoͤrmiger Aehre; und
rundem Schafte. i
Er waͤchſt in ganz Europa auf unfruchtbaren
an der Sonne gelegenen Wieſen und Weiden,
auch auf andern Oertern. Er blüht den Som:
- mer hindurch, und iſt ausdauernd.
In den Apotheken hat man das Kraut.
Die Blätter find eyrund ⸗lanzettfoͤrmig, oft
bis drey Zoll lang, auf beyden Seiten mit
zarten Haaren beſetzt, ouf der untern Fläche
blaß⸗ gruͤn, auf der obern dunkeler, mit fuͤaf
Rippen oder Nerven verſehen, am Rande
ganz, oder ſehr weit gezaͤhutz fie haben keinen
Geruch, einen etwas zuſammenziehenden, bit⸗
terlichen, ſalzigen Geſchmack; fie ſitzen auf
kurzen Stielen, und liegen auf dem Boden in
einem Zirkel ausgebreitet.
92
Poffidet vires refrigerantes & parum ad- Er beſitzt kuͤhlende und etwas zuſammenztehende
ſtringentes. Arzneykraͤfte.
Succus herbæ plantaginis re- Der friſch ausgepreßte Saft des friſchen
centis exprellus vel foliorum ſicca-
torum infuſum a medicis veteris vi
contra hæmoptoën, dyſenteriam ctuen-
tam, gonorrhœam, in phihifi & in ipfa
lue venerea adhibebatur. Dofis non fa-
cile limitanda; & hodie vix unquam
Krauts vom Wegbreit und der Auf⸗
guß der getrockneten Blaͤtter wurde von den
aͤltern Aerzten wider den Blut- Huſten, die
rothe Ruhr, den Tripper, in der Verzehrung
und ſelbſt bey der Luſtfeuche gebraucht. Die
Doſis iſt willtuͤyelich, und laͤßt ſich nicht
leicht beſchraͤnken. Heut zu Tag wird er ſel⸗
ten mehr verordntt.
Externe herba recens in pultem contuſa Aeuſſer lich kann man das feiſche, und zu ei⸗
vulneribus & ulceribus bono cum.eventu nem Brey geſtoſſene Kraut, als Umſchlag aaf
ſuperimponi poteli, Wunden und Geſchwuͤre mit gutem Erfolge
A gebrauchen.
‚ordinatur,
Tab. CLV.
POLYGALA, Ofiein.
Polygala vulgaris. Botanic.
153. Tafel.
Kreuzblume.
Polygala major; Polygala Tragi. Gallis, Gemeine Kreuzblume = Himmelfahrts⸗ Blume;
Herbe au Lait; Laitier com- Natterblume Ramſelblume; Milchblume 3
mun. Anglis, Milk- wort. »Milchwurz; Ramſelz Kreuzbluͤmchen. Franz.
a Herbe au Laitz Laitier commun. Engl.
: Milk- wort, >
Clafis XVII. Diadelphia. Ordo III. . Kla ſſe. Zweybruͤdrige. 3. Ordnung.
Octandria. } 8 Achtmaͤnnige. S 8
Genus. Calyx pentaphyllus: foliolis Gattung. Der Kelch fünfblättrig : mit zwey
duobus alæformibus, coloratis. Legu- fluͤgelfoͤrmigen, gefärbten Blaͤttchen. Die
men obcordatum, biloculare. Huͤlſe verkehrt⸗ herzförmig, zweyfaͤcherig.
Species. Poly gala floribus criflatis, Art. Kreuzblume mit kammfoͤrmigen, in
racemoſis; caulibus herbaceis, ſimplici- Trauben geſammelten Blumen; krautartigen,
bus, procumbentibus; foliislineari- lan- einfachen, darniederliegenden Stengeln; und
ceolatis. f 8 linienartig⸗ lanzettfoͤrmigen Blättern, N
Invenitur per totam Europam in pratis, Man findet fie in ganz Europa auf Wieſen,
puaſcuis aridis, collibus, alibique. Floret trockenen Weiden, auf Hügeln und andern
Majo, Junio, radice perenni. Plaͤtzen. Sie bluͤht im May und Junius; und
ee a 8 f itſt ausdauernd. N f
In pharmacopoliis proſtat radix. In den Apotheken iſt die Wurzel zu Kauf.
Radix fufiformis, nonnunquam inpri- Die Wurzel if ſpindelfoͤrmig, bisweilen,
mis ima parte, ramoſa, in capite no- vorzuͤglich am untern Ende ‚fig, am obern
\\ ZOLFGALA. OR
Folygala vulgaris 2
‚Gemeıne Kreuzbtume.
ere ——
“
Tab. 156
#
FOLTPOBIUM. og Lob podium vulgare. Zoe Meinwurzei Engels :
dofa, ſibrillis praedita, extus coloris pals
lide bruni vele griſeo flaveſeentis, intus
albi, odoris & faporis nullius.
Habet vires expectorantes, diaphoreſin
atque diurelin promoventes.
Orclinatur vel in pulvere ad ſcrupulum
aut drachmam dimidiam pro doſi, vel
in decocto, quod ex uncia radicis dimi-
dia integrave & aquze libra paratur,
atque vafculatim ingeritur. Commen-
datur in peripneumonia, pleuritide,
& phtkili pulmonali; ſed ab ejus uſu
nonnunquam alvuscietur, & tune vel
feponi, vel opium ſuperaddi debet,
Multi feriptores, quoad vim medicam,
radicem polygale'vulgaris &
radicem polygalæ ſenegæ pares æſtima-
verunt; ſed prima ſecundum medicorum
in praxi verſatorum experientiam im-
becillior deprehenſa eſt, quod partim
jam odoris & ſaporis abſentia indicat.
Tab. CLVL
POLYPODIUM., Gicin.
Polypodium vulgare. Botanic.
Polypodium filicula; Polypodium majus
vel primum; Filicula; Polyrhizon ;
Scolopendron; Pteris; Filicula dulcis
Polypodium quernum. Gallis, Poly-
pode vulgaire, Anglis, Poly po-
dy; Oakferne. 55
Claffis XXIV. ‚Cryptogamia, Ordo l.
Filices. 4 =
9
Thelle knotig, mit Faſern verſehen, von auſſen
blaß⸗ braun, oder gelb⸗ grau, von innen weiß;
und ganz geruch- und geſchmacklos.
Sie beſitzt den Auswurf befoͤrdernde, den Schweiß
und Harn treibende Arzneykraͤfte.
Man verordnet ſie in Pulver zu einem Skrupel
oder einer halben Drachme auf ein Mahl,
oder auch in einem Abſud, der von einer hal⸗
ben, bisweilen von einer ganzen Unze Wurzel
und einem Pfunde Waſſer bereitet, und ſchaͤl⸗
chenweiſe eingenommen wird. Man empfiehlt
ſie in der Lungen⸗Entzuͤnduug, dem Seiten⸗
ſtich, bey der Verzehrung der Lungen; bis⸗
weilen aber verurſacht ihr Gebrauch einen
Durchfall, und alsdann muß man fie entwes
der ganz weglaſſen, oder mit Mohnſaft ver⸗
binden. Viele Schriftſteller ſchaͤtzen die Wur⸗
zel der gemeinen Kreuzblume und
die Senega⸗ Wurzel, in Betreff ihrer Arzney⸗
kräfte, für gleich wirkſam; allein erſtere wur⸗
de nach den Erfahrungen geſchickter prakti⸗
ſcher Aerzte viel ſchwaͤcher und unwirkſamer
gefunden, was zum Theil auch ſchon durch
ben Mangel bes Geruches und Geſchmackes
bewleſen wird. 2
Steinwurzel. |
Engelſuͤß; gemeiner Engelfüß ; ſuͤße Farren⸗
wurzel; Baum = Barren; Kropfwurzel;
Dropfwurzel; Suͤßwurzel; Stein: Lackritzen;
Stein⸗Farrenwurzel; Suͤtfarren; Korallen⸗
wurzel; Eichfarrn; Engels⸗ Fuß; Tropf⸗
kraut. Franz. Polypode vulgaire. Engl. 5 ;
Poly pody; Oakferne. i
24. Kla ſſe. Verborgene Ehen. 1, Ord nung.
.
94
6:
enus, ‚Fructificationes in punetis ſub-
rotundis, ſparſis per diſcum frondis.
Species. Polypodium frondibus
pinnatifidis: pinnis oblongis, fublerra-
tis, obtufis; radice ſquamata.
Crefeit per totam Europam feptentriona-
lem præcipue, in locıs muſcoſis, ſaxo-
lis, rupeſtribus, in murorum rimis rui-
nolorum, ad truncos quercuum vetufifh-
morum. Floret afiate radice perenni.
In
R
pharmäciis fervatur rad i x.
a di x longa ramoſiſſima, geniculata,
calamum ſeriptorium eraſſa, fuſca, tenax
2
atque multis fibrillis tenuiſſimis nigri-
cautibus prædita. Recens extus ſquamis
2
Sy
longis, tenuibus, ficcis, e fpadiceo fufeis
& ſetis nigris denfe obſeſſa, intus e fla-
vo virideſeens. Radix in officinis obvia,
1
a ſquamulis & fibrillis denudata, ramis
vero adhue dives, habet extus colorem
profunde fuſcum, intus album; ſapo-
rem primo dulcem, ſubadſtringentem,
deinde amaricantem, nauſeoſum. Re-
jiciantur radices Hgnoſæœ, duræ & fa-
poris expertes.
Gaudet viribus reſolventibus, expecto-
*
©
rantibus & leniter alvum moventibus.
rdinatur plerumque in inſuſo contra ar-
thritidem, rachitidem, pulmonum af
fectiones. Doſis ad aquæ fetvidæ libram
uncia dimidia vel integra. Infufum ra-
dicis poly podii plane exficcatæ al-
vum non movet, ſed potius vim ſtipti-
eam exercere videtur; coctione autem
Gattung. Die Befruchtungen in faſt runden,
A
auf der Scheibe
Punkten.
rt. Engel ſuͤß mit gefiederten, in Querſtuͤcke
geſpaltenen Zweigenz laͤnglichten, beynahe ſaͤge⸗
foͤrmig eingeſchnittenen „ ſtumpfen Ftedern;
und ſchuppiger Wurzel.
des Zweiges zerſtreuten
Er waͤchſt in ganz Europa, vorzuͤglich in dem
In den Apotheken wird die Wurz
D
noͤrdlichen Theil deſſelben, auf mooſigen, ſtei⸗
nigen und felfigen Plaͤtzen, in den Riſſen alter
verfallener Mauern, an den Stoͤcken ſehr alter
Eichen. Er blüht im Sommer hindurch; und
iſt ausdauernd.
el aufbe⸗
halten. N ;
ie Wurzel iſt lang, in ſehr viele Aeſte ger
theilt, gegliedert, einer Schreibfeder dick,
rothbraun, zaͤhe, und mit vielen ſehr feinen
ſchwaͤrzlichen Wurzelfaſern verſehen. Wenn
ſie noch friſch iſt, ſo wird ſie von auſſen mit
langen, feinen, trocknen, kaſtanien- braunen
Schuppen und ſchwarzen Haaren oder Borſten
ganz dicht bedeckt; von innen iſt ſte gelblicht⸗
gruͤn. Die Wurzel, wie ſie in den Apotheken
vorkommt, iſt von den Schuppen und Wurzel⸗
fafern ganz entbloͤßt, mit Aeſten aber noch
wohl verſehen. Sie hat von auſſen eine ſchwarz⸗
braune, von innen eine weiße Farbe; anfangs
einen ſuͤßen, etwas zuſammenziehenden, und
darauf einen bitterlichen eckelhaften Geſchmack.
Die holzigen, harten und geſchmackloſen Wur⸗
zeln ſind als unnuͤtz zu verwerfen.
Ste beſitzt aufisfende,, den Auswurf befsrderiide
und gelinde abführende Arzneykraͤfte.
M
an verordnet ſie meiſtens in einem Aufguſſe
wider das Glieder⸗Reißen, die engliſche Krank⸗
beit, und bey verfchtebenen Lungen = Zufällen.
2
Auf ein pfund kochendes Waſſer nimmt man
gewoͤhnlich eine halbe oder auch ganze Unze
Wurzel. Der Aufguß der ſehr getrockneten
Stein wurzel befördert keinesweges den
Sa. 25 +
Bretra v Ogi.
Prunus dome stica.
„
*
5
diuturna decoctum
gans evadit.
tamen leve pur.
Tab. CLVII.
PRUNUS, Ofiein.
Prunus domeſtica. Botanic.
Prunus inermis; Prunus ſativa. Gallis,
Prunier. Anglis, Plum tree.
Claffis XII. Icolandria. Or do I. Mo-
nogynia,
Genus, Calyx quinquefidus, inferus,
Petala quinque. Drupæ nux futuris pro-
minulis.
Species. Prunus pedunculis lubſoli-
tariis, foliis lanceolato - ovatis, convo-
lutis, ramis muticis. Gemmæ Horifere
aphyllæ.
Patria hujus arboris Europæ pars meri-
dionalis in locis elevatis, ad pagos,
vineas, In hortis undique colitur, F lo-
ret primo vere.
In pharmaciis proſtant fructus & fr.uc.
tuum pulpa
Pruna tum & magnitudine & figura 5
colore atque ſapore magnopere inter ſe
variant; in uſum vero pharmaceuticum f
communia tantummodo recipiuntnr 33
quorum nunc proprietates enumerare
volumus; de cæteris autem varietatibus
alio tractabimus loco. — Dru pa pru-
ni domeſticæ vulgaris ovato- ob-
longa glabra, ſuleo ad latus inſtructa,
rofunde violacea, rore glauco velca-
zuleo obiella, carne luccoſa flayveſcente,
Art. Pflaumenbaum mit
35
Stuhlgang, ſondern er feheint bench ein e zu⸗
ſammenztehende Eigenſchaft zu beſitzen; durch
anhaltendes ſiarkes Kochen aber wird der Ab⸗
ſud doch in etwas purgirend.
—
157. Tafel.
Pflaumen.
Gemeine Pflaume; Zwetſche; Zwetſchke. Fran »
Prunier. Engl, Plum- tree.
12. Klaſſe. Zwanzigmaͤnnige. 1. Ordnun g.
Einweibige.
Gattung. Der Kelch fünffpaltig, unten. Blu⸗
menblaͤtter fünf, Die Nuß der Steinfrucht iſt
mit hervorragenden Naͤthen verſehen.
faſt einzelnen
Fruchtſtielen, lanzettfoͤrmig⸗ eyrunden, zuſam⸗
mengerollten Blaͤttern, und wehrloſen Zwei⸗
gen. Die blumentragenden Knoſpen ſind
blattlos.
Das Vaterland dieſes Baumes iſt der mittaͤgige
Theil von Europa auf erhabenen Orten, bey
Dörfern, in Wein: Gebirgen. In Gärten wird
er uͤberall gezogen. Er bluͤht im Anfange des
Fruͤhlings. a
In den Apotheken bat man die Fruͤͤchte und
das Muß von die ſen Früchten zum
Verkauf.
Die Pflaumen im allgemeinen find ſowohl
an Groͤße, Figur, als auch an Farbe und
Geſchmack ſehr von einander unterſchieden;
zum Arzneygebrauch hingegen werden nur die
gemeinen oder gewoͤhnlichen verwendet, deren
Eigenſchaften wir jetzt aufzählen wollen; von
den Übrigen Abarten und Varietaͤten werden
wir an einem andern Orte ſprechen. — Die
Frucht des gemeinen Pflaumen 5
baums iſt länglicht = eyrund, glatt, uf
der Seite mit einer Furche verſehen, dunkel.
& nuce compreſſa ſeabra infiructa, fa-
poris grati acido - dulcis. Rejiciantur
pruna rubicunda, non perfecte matura,
ab infectis pertufa, & minus ſuccoſa.
Poſſident vim refrigerantem, reſolventem,
eccoproticam.
Numerantur pruna inter poma acido-
dulcia & commeduntur recentia & fic.
cata, velcruda, vel vario modo cocta;
fed fi magna ingeruntur quantitate, do-
lores ventriculi & abdominis, diarrhœa
ſubſequi folent, Et etiamfi non inter fer-
cula nociva, pront plures crediderunt ,
ſunt referenda, tamen abuſus, quo in
eibum zgrotantium confuete adhiben-
tur, jure meritoque vituperandus; &
quidem non folum ob diarrhœ fuper-
venientis metum, quæ omnibus certe
non conveniet, ſed etiam quia ventri-
culus quodammodo debilis hanc nequa-
quam perferet eſcam. — De coc tum
vel jus prunorum alvum emollit,
unde ſæpe aliorum purgantium vehi-
culum ſiſtit, quorum faporem ingratum
fimul temperat. Pulpam pruno,
rum pretio viliorem in locum tama-
rindorum pulpæ pretiofe ad mixturas le-
ne alvum moventes adhibemus. Eliam
electuarium lenitivum ſecun-
dum difpenfatorii Auflriaci præſeriptio-
nem maxima ex parte prunorum pul-.
pam continet, Dofis utriusque una aue-
rave uncia.
vielet, mit einem eiſen⸗ grauen oder blauen
Thau oder Relf uͤberzogen; fie) hat ein fehr
ſaftiges gelblichtes Fleiſch, einen etwas jur
ſammengedruͤctten rauhen Stein oder Kein,
und einen angenehmen fäuerlich = füßen Ge⸗
ſchmackt. Die roͤthlichen, nicht vollfommen
reifen, von Infekten angefreſſenen und wenig
ſaftigen Pflaumen muͤſſen als unbrauchbar ver⸗
worfen werden.
Sie beſitzen kuͤhlen de, aufloͤſende und gelinde abs
führende Arzneykraͤfte.
Die Pflaumen werden unter das fäuerliche
füße Obſt gerechnet, und man verſpeiſt fie
fewohl friſch als getrocknet, roh und auch
auf verſchiedene Art gekocht; wenn fie aber
in einer großen Menge genoſſen werden, fo ver⸗
urfaden fir Magen, und Vauch⸗ Sg merzen und
den Durchfall. Und obſchon fie nicht unter
bie ſchaͤdlichen Nahrungsmittel gerechnet wer⸗
ten dürfen, wie wirklich viele geglaubt habenz
fo verdienet doch der Mißbrauch, vermoͤg wel⸗
chem ſie als eine gewoͤhnliche Speiſe der Kran⸗
ken benuͤtzt werden, mit allem Rechte vollen
Tadel; und zwar nicht nur allein, weil ein
darauffolgender Durchfall zu befürchten iſt,
der doch gewiß nicht einem jeden zutraͤglich
ſeyn wird, ſondern auch, weil ſelbſt nur ein
einigermaſſen ſchwacher Magen dieſe Speiſe
keinesweges wird vertragen koͤnnen. — Der
Ab ſſud oder die Brühe der Pflaumen
erweicht den Stuhlgang, weßwegen er auch
als Vehikel zu andern abfuͤhrenden Arzneyen,
deren unangenehmen Geſchmack er zugleich ver⸗
beſſert, verwendet wird. Das viel wohlfei⸗
lere Pflaumen: Muß gebrauchen wir an⸗
ſtatt des theuern Tamarinden⸗Mußes zu ge⸗
linde purgirenden Mixturen. Die gelinde
abfuͤb rende katwerge (Electuarium
lenitivum) nach der Vorſchrift des Oeſtrei⸗
alſcher Diſpenſatoriums enthalt ebenfalls
auch das Pflaumen Muß als den vor⸗
zuͤglichſten Beſtandtheil in ihrer Miſchung.
SSG.
Zrrkraruii ,
Menfha Tulecium. Br
Goc,
Tab. CLVIII.
PULEGIUM. - Ofen
Mentha Pulegium. Botanic.
Pulegium vulgare; Mentha aquatica;
Pulegium latifolium. Gallis, Pouliot.
Anglis, Penny - grafs; Penny-
royal, 22,7
Ciaflis XIV. Didynamia. Ordo I.
Gymnoſpermia.
Genus. Corolla ſubæqualis, quadrifida,
lacinia latiore emarginata. Stamina
erecta, diftantia, >
Species. Mentha floribus verticillatis;
foliis ovatis, obtuſis, fubcrenatis; cauli-
bus fubteretibus repentibus; ſtaminibus
corolla longioribus
Habitat in Europæ parte calidiore; ut in
Auſtria, reliquis Germaniæ meridio-
nalis regionibus, in Anglia, Gallia, Hel-
vetia in locis uliginofis & palufiribus,
Floret Julio, Auguſto radice perenni.
In pharmacopoliis habemus her bam &
a quam de ſtillat am.
E radice ramoſiſlima affurgunt caules plu-
rimi longi, humi decumbentes, geni-
culati & nodis radicantibus inſiructi.
Folia ſunt opofita, ovata, obtuſa, par-
va, ferrata, bre viter petiolata, profunde
viridia, ſubtus pallidiora, odoris fortis
fragrantis, ſaporis aromatici, ſubamari,
acris. E foliorum axillis proveniunt
partim frondes folioſæ, partim verticilli
Roribus cœruleis, purpureis vel albis
| EM
Die Gabe von beyben find: eine oder zwep.
Unzen.
158. Tafel. kr
Poley, E
Gemeiner Poley; Herzpoley; Floh⸗ Kraut; Breite -
blaͤttriger Poley. Fran z. Pouliot, Engl.
Penny-grals; Penny - royal. a
14. Klaſſe. Zweymaͤchtige. x. Ordnung.
Nacktſaamige.
Gattung. Die Blumenkrone faſt gleich, vier⸗
ſpaltig, mit einem breiteren ausgeraͤnderten
Einriſſe. Die Staubgefaͤße aufrecht „ weg:
Reg ir Kb 4 „
Ar t. Münze mit gequͤelten Blumen; eyrun⸗
den, abgeſtumpften, kaum etwas eingekerbten
Blaͤttern; beynahe runden, kriechenden Sten⸗
geln; und mit Staubgefaͤßen, die länger ſind
als die Blumenkrone. |
Er wählt: in dem waͤrmern Theil von Europa,
als z. B. in Oeſterreich und den übrigen mit⸗
taͤgigen Gegenden Deutſchlands, ferner in
England, Frankreich, in der Schweiz auf
ſumpfigen und moraſtigen Plaͤtzen. Er bluͤht
im Julius und Auguſt; und iſt aus dau⸗
ernd.
In den Apotheken haben wir das Kr aut, und
ein deſtillirtes Waſſer.
Die in ſehr viele Aeſte getheilte Wurzel treibt
haͤufige, lange, auf dem Boden aufliegende,
gegliederte Stengel, welche mit Knoten ver⸗
ſehen find, die allenthalben wieder Wurzeln
ſchlagen. Die Blaͤtter ſtehen einander gegen
uͤber, und ſind eyrund, abgeſtumpft, klein,
am Rande fägeförmig gezaͤhnt, mit kutzen
Sie haben eine dunkel.
grüne unterhalb aber eine blaffere Farbe, einen =
Stielen verfehen.
ſtarken, angenehmen Geruch; und einen wuͤrz⸗
9
ornati, quorum caiyx quinquies non-
nunquam octies partitus ef, Interim at-
tendendlum, ne pro pulegio mentha
arvenſis L. colligatur, quæ per folia
majora, latiora, atque per locum na-
talem, qui eſt in agris & campis arenolis,
facile diſtingui poteli.
Pollidet virtutes ſtimulantes, calefacientes,
antiſpasmodicas, nervinas. .
Ordinatur pule gium in infuſo, quod
ex uncia herbæ dimidia cum aqua fer-
vida vel etiam vini frigidi, libra para-
tur, contra ſuppreſſum menſtruorum
fluxum, fluorem album, ventriculi la-
xitatem, malum hy ſterieum, colicam
flatulentam, tuſſim convulſiyam. A qua
fillatia mixturis excitantibus ad un-
cias aliquot ſuperaddi ſolet.
Externe uſurpatur herba ſicca ad ſaccu-
los aromaticos, qui tumoribus laxis œde-
matoſis vel erylipelaceis in ſcopum diſ-
eutientem ſuperimponuntur. Parantur
ſimul ex pulegio cum aqua aut vino
in pultem decocto vataplasmata , quæ
contußonibus, fugillationibus, tumori-
bus eedematofis, mammarum induratio-
nibus, abdomini flatibus difiento vel
doloribus ceruciato-atque capiti dolenti
inſerviunt. In fufo herbe pulegii
faturato utimur ad fomenta & ene.
mata flimulantia atque balnea robo-
rantia.
haften, etwas bittern, ſcharfen Geſchmack.
Aus den Winkeln der Blaͤtter kommen theils
wieder andere mit Blättern verſehene Zweige,
theils aber Blumen = Duerle hervor, welche
bald mit blauen, bald mit purpurrothen oder
weißen Bluͤthen geſchmuͤckt ſind, deren Kelch
fuͤnfmahl, bisweilen aber auch achtmahl ge⸗
theilt iſt. Ueberdieß muß man noch Acht ha⸗
ben, daß man anſtatt Poley nicht die Acker⸗
Muͤnze (Mentha arvenfis L.) einſammle,
welche durch ihre größeren und breiteren Blaͤt⸗
ter, und dann nach dem Boden, worauf ſie
waͤchſt, der in ſandigen Aeckern und Feldern
beſteht, leicht unterſchieden werden kann.
Er beſitzt reizende, erhitzende, krampfſtillende und
nervenſtaͤrkende Arzneykraͤfte.
Man verordnet den Poley in einem Aufguſſe, N
kolik und dem Krampfhuſten.
welcher von einer halben Unze Kraut und einem
Pfunde kochendem Waſſer, anſtatt deſſen man
auch kalten Wein nehmen kann, bereitet wird 7
wider die Verhaltung der monatlichen Reini⸗
gung, den weißen Fluß, Schlaffheit des Ma⸗
gens, bey hyſteriſchen Zufaͤllen, in der Wind⸗
Das de
ſtilirte Waſſer pflegt man reizenden Mix⸗
kuren zu einigen Unzen beyzumiſchen.
euſſer lich gebraucht man das getrocknete
Kraut zu aromatiſchen Kraͤuterſaͤckchen, welche
auf ſchlaffe, waͤſſerige oder roſenartige Ge⸗
ſchwuͤlſte, um ſie zu zerthellen, aufgelegt wer⸗
deu. Aus dem mit Waſſer oder Wein zu
einem Brey gekochten Poley bereitet man 5
auch Umſchlaͤge, die bey Quetſchungen, Blut⸗
unterlaufungen, waͤſſerigen Geſchwuͤlſten, Ver⸗
haͤrtungen der Bruͤſte mit Nutzen angewendet
werden. Man bedienet ſich ihrer ebenfalls,
um ſie auf den Unterleib aufzulegen, wenn
er von Blaͤtzungen aufgetrieben „ oder mit
Nolikſchmerzen behaftet iſt; ſelbſt beym Kopf⸗
wehe ſind ſie mit Vorthell zu gebrauchen. Der
gefaͤttigte Aufguß des Krauts wird
—
L NIGRICAWS. 0X |
Anemone pratenlis. Bei ;
Me Schmärzliche Kchmschle —
I
V
— —ñ2—ä—
Tab. CLIX.
PULSATILLA NIGRICANS. Oficin,
Anemone pratenfis. Botanic.
Nola culinaria; Herba venti. Gallis, Co-
quel o ur de. Anglis, N ue - lo-
e e
Claffis XIII. Boards Ordo VI.
Polygynia,
Genus, Calyx nullus. Petala fex weh no-
vem. Semina plura.
Species, Anemone e in vo-
lucrato; petalis pig reflexis; foliis bi-
pinnatis. \
Invenitur per 5538 & 8 in
pratis ſiccioribus, collibus herbidis, mon-
tolis apricis. Floret primo vere radice
perenni.
In officinis ſervatur herba florida,
aqua defillata Hege hast un,
Radix efi oblonga, rugoſa, inæqualiter
craſſa, perennis „ fibrofa; hæc primo
vere emittit foli a ſolummodo radicalia
bipinnata, foliolis conſerta angufiioribus,
elongatis, acuminatis, inæqualiter divi-
ſis, obſcure virentibus. Antequam fo»
liola penitus evolvantur; exſurgit caulis
unus alterve teres, e fuſco viridis, cinctus
involuero monophyllo, profunde mul-
toties ac inæqualiter divifo, externe ſub-
fuſeo, interne obſcure viridi; pars cau-
lis, qua ſupra involucrum eminet, fl o.
re m gerit nudum, hexapetalum, fere
99
zu reizenden Baͤhungen und Elpſtieren und zu
ſtaͤkkenden Baͤdern verwendet.
139. Tafel.
Schwaͤrzliche Kuͤchenſchelle.
Wieſen⸗Anemone; ſchwaͤrzliche Windblumez kleine
Oſterblumez kleine Kuͤchenſchelle mit hangenden
Blumen; Beizwurz; Bißwurz; Schlottenblume;
Bocksbartz Hackelkrautz Weinkraut; Mutterblu⸗
me; Bietzwurz; Wieſen⸗ Kuͤchenſchelle. Franz.
Coquelourde. Engl. Paſque- flower.
13. Kla ffe. Vielmaͤnnige. 7. Ordnung.
Vielweibige.
Gattung. Kelch keiner. Blumenblaͤtter ſechs
oder neun. Saamen mehrere.
Art. Anemone mit eingehuͤlltem Fruchtſtiele;
an der Spitze zuruͤckgebogenen Blumenblaͤttern,
und zweymal gefiederten Blaͤttern.
Man findet fie durch ganz Deutſchland und Scho⸗
nen auf trockenen Wieſen, graſigen Huͤgeln,
und in gebirgigen an der Sonne gelegenen Ge⸗
genden. Sis bluͤht im Anfange des Fruͤhlings,
und iſt ausdauernd. i
In den Apotheken hat man das Kraut mit
der Bluͤthe, das deffillirte Auer,
und das Extrakt.
Die Wurzel iſt laͤnglicht, runzelig⸗ ungleich
dick, ausdauernd, und mit Faſern verſehen.
Gleich im Wange des Fruͤhlings treibt ſie
Blätter, von denen nur die unterſten dop⸗
pelt gefiedert find; fie beſtehen aus kleinen,
ſchmalen, laͤnglichen, zugeſpitzten, ungleich
getheilten Blättchen von dunkel⸗ grüner Farbe.
Bevor noch die Blaͤtter ihre vollkommene Bil⸗
dung erhalten, zeigt ſich ein oder der andere
lenden Farbe, welcher mit einer einblaͤttrigen
Hülle umgeben iſt, die häufige, tiefe und un⸗⸗
- gleiche Einſchnitte hat, — „
2 |
runde Stengel von grüner in das Braune fple -
180
dlaulum, ecloris profunde violacei &
quafi nigricantis; fundum floris ſtamina
; occupant flamentis numerofis, flavis,
capillaribus, .corolla dimidio brevioribus,
antheris didymis, erectis. Omnes plan-
tæ partes ſunt inodoræ; fed paululum
maſticatæ linguæ acerrimum „ urentem,
& diu perſiſtentem ſapotem imprimunt;
ſola radix mitior.ef. — In collectione
caveri debet, ne ane mone praten-
is cum anemone;pulfatilla L. confin»
dlatur, cujus flos minus nutans, paten-
‚tior, hirfutior, colore pallidior, petalis
rectis & pedunculo etiam hirfutiori in-
ſtructus eſt, ita nt folia caulina longiora
minus in conſpectum veniant.
PR
-
von innen aber dunkel- grün iſt. Jener Theil
des Stengels, welcher über die Huͤlle hinaus⸗
ragt, traͤgt eine nackte, ſechsblaͤttrige und bey⸗
nahe geſchloſſene Blume, welche eine dunkel⸗
violette und beynahe ſchwarze Farbe hat. Auf
dem Grunde der Blume ſtehen die Staubge⸗
faͤße mit unzaͤhligen, gelben, haarfoͤrmigen
Staubfaͤden, die mehr als um die Haͤlfte kuͤr⸗
zer ſind, als die Blumenkrone; die Staub⸗
beutel daran ſtehen zu zweyen, und ſind auf⸗
recht. Alle Theile dieſer Pflanze haben keinen
Geruch; wenn man fie hingegen etwas zer⸗
kaͤuet, ſo verurſachen fie einen ſehr ſcharfen,
brennenden, und lange anhaltenden Geſchmack
auf der Zunge die Wurzel allein ausgenom⸗
men, welche milder iſt. — Bey dem Einſam⸗
meln muß man ſich huͤten, daß man die Wie⸗
ſen⸗ Anemone nicht mit der eigentlichen Kuͤ⸗
chenſchelle (Anemone Pulſatilla L.) ver:
wechsle, welche letztere eine Blume trägt,
die weniger hangend, mehr offen, ſtaͤrker mit
Haaren bewachſen iſt, eine blaßere Farbe, ge⸗
rade Blumenblaͤtter, und auch einen haͤufiger
mit Haaren beſetzten Stengel hat, ſo daß man
die Blätter an demſelben, welche doch länger
ſind, viel weniger ſehen tens
Pulfatilla nigrieans jam veteribus Die ſchwäͤrzliche Kuchen ſchelle war
quidem medicis, qui eam in variolis,
morbillis, pectoris morbis atque febri-
bus intermittentibus applicuerunt, vi
ua reſolvente ac diaphoretica nota erat.
Sed tractu temporis iterum in oblivio-
nem veniebat, donec Dominus L.
B. a Stoerk, inſtitutis plurimis expe-
rimentis, ejus uſum applicationemque
denuo monſtraverat. Commendatur con-
tra dolores nocturnos ofleocopos, to-
phos venereos, paralyſim, amauroſim
& cataractam. Herba fig ata ipſa
ordinatur in infulo, vaſculatim abſu-
mendo, a drachma unica ad unciam ſe-
a
zwar ſchon den aͤltern Aerzten als ein .
ſendes und ſchweißtreibendes Mittel bekannt;
indem ſie ſelbe auch bey den Pocken, Maſern, bey
Bruſtkrankheiten und in intermittirenden Fie⸗
bern gebrauchten. Allein in der Folge der
Zeit kam ſie ganz in Vergeſſenheit, bis daß
Herr Baron von Stork ihren Ge
brauch, und die Art ſie anzuwenden, durch
haͤufige angeſtellte Verſuche, wieder auf das
neue zeigte. Man empfiehlt ſie wider naͤcht⸗
liche Knochenſchmer zen „ veneriſche Knochen⸗
auswuͤchſe, den grauen und ſchwarzen Staar,
bey Laͤhmungen. Das getrocknete Kraut
fſelbſt wird in einem Aufguſſe von einer Drach⸗
mis pro aqua fervidalibra. Extrac-
me bis zu einer dae lan auf ein Nun
Tab 10
ET EAU BE %
nm g
Anthemis Prrefhrum ge,
= De: re Bertram 5
„
tum, quod gti facile perferunt, pro-
pinatur a grano ad ferupulum dimidium,
fenfim ſenlimque augendo doſin; aqua
"defiillata vero, que majore doſi nau-
ſeam & vomendi conatum excitat, tan-
tummodo ad drachmas duas.
*
Externe pulſatillæ nigricantis infuſum
ſaturatum ad lavandas corporis partes
indurationibus, ulceribus, oſſium carie
& lerpigine infectas, aut paralyticas ad-
hibetur.
Tab. CLX.
PYRETHRUM. Ofiein.
een Pyrethrum, Botanic.
Herba falivalis; Dentaria; Radix faliva-
ris; Pes Alexandri; Salivaris. Gallis,
Racine falivaire; Pyrethre.
Anglis, Bartram; Berthram;
Pellitory.
Claſſis XIX. Syngeneſia. Ordo II. Po-
Iygamia ſuperflua. b
Genus. Receptaculum paleaceum. Pap-
pPus nullus. Calyx hemisphærigus, ſub-
aqualis. Floſculi radii plures quam
quinque.
Species, nn. caulibus fimpli-
eibus, unifloris, ‚decumbentibus ,. foliis
pinnato- multiſidis.
Sponte creſcit inArsbia, Syria, Candia, Apu-
lia, Italia; Gallia, præcipue in regione
i Monſpeſſulana & in monte Apemino;
in Thuringia, Bohemia & allis Germa-
niæ provinciis in hortis colitur. i
4 ulio & Augufio radice perenni.
101
kochendes Waſſer verordnet, und ſchaͤlchenweiſe
genommen. Das Extrakt, welches die
Kranken leicht vertragen, giebt man von einem
Grane bls zu einem halben Skrupel, indem
die Doſis nur allmaͤhlig nach und nach vermeh⸗
ret werden darf; das deſtüllirte Waſſer
hingegen nur zu zwey Drachmen, weil eine
größere Gabe Eckel und Neigung zum Erbre⸗
chen zu verurſachen pflegt.
Aeuſſerlich bedlenet man ſich eines geſaͤttigten
Aufguſſes der ſchwaͤrzlichen Kuͤchenſchelle zum
Waſchen jener Theile des Koͤrpers, die mit
Verhaͤrtungen, Geſchwuͤren, Beinfraß, und
mit der Flechte behaftet, oder paralytiſch find.
160. Tafel.
Bertram.
Zahnwurzel; Geiferwurzel; Spelchelwurzel; Ale⸗
randers⸗ Fuß; fpaniſcher Bertram; Pertram;
St. Johannts⸗ Wurzel; italieniſcher Bertram.
Franz. Racine ſalivaire: Pyrethre.
Engl. Bartram; Berthram ; Felli-
tory.
19. Klaſſe. Mitbuhler. 2. O tonung ueber
fluͤßige Viel weiberey.
Gattung. Der Fruchtboden ſpreufoͤrmig.
Haarkrone keine. Der Kelch halbkugelrund,
faſt gleich. Bluͤmchen des Strahls mehr als
fünf.
Art. Kamille mit einblumigen, einfachen,
darniederliegenden Stengeln; und gefieterte
vielſpaltigen Blaͤttern.
In Arabien, Syrien, auf der Inſel Creta, in
Apulien, Italien, Frankreich, vorzuͤglich in
der Gegend um Montpellier, und auf dem
Apenniniſchen Gebirge waͤchſt er wild; in
Thuͤringen, Voͤhmen und in andern Provinzen
Deutschlands, wird er in Gärten getogen. r Be
In Pharmaciis fervatur radix.
Radix nonnullos pollices longa, cala-
mum feriptorium & ultra cralla, fufifor-
mis, fibroſa; extus coloris e bruno gri-
ſei, intus albidi, parum flaveſcentis;
odoris nullius; ſaporis acris, urentis,
qui a partibus contentis reſinoſis pendet.
Optima ex Aſia advehitur; atque ad
ufum medicatum radix craſſior, nec in»
veterata, nec a vermibus eroſa, tenax
& bene liccata eligenda elt. ä
Gaudet viribus acre fimulantibus atque
calefacientibus,
Interne ob nimiam fuam acrimoniam
U
rad ix pyrethri vix unquam adhi-
beri ſole. * ET
fusexternusmulto frequentior. Lau-
datur radix maſticata vel fola, vel aliis
fialogogis intrita contra linguæ paraly-
fim; in aqua cocta, tum aqua vitæ aut
ſpiritu lavandulæ macerata, atque den-
tibus carioſis indita jam a medicis vete-
ribus contra odontalgiam fuerat celebra-
ta. Decoctum ex uncia radicis dimidia
& aquæ libra paratum ad enemata acre
fiimulantia in apoplexia, comate ſom-
nolento recipi poteſt. Radix pyre-
thri in pulverem redacta, & naribus
attracta, flernutationem vehementem
excitat; inde ut incitamentum, ad re-
ſuſcitandos homines morte apparente
decumbentes, adhiberi folet, f
bluͤht im Julius und Auguſt; und iſt aus⸗
dauernd.
In den Apotheken hat man die Wurzel.
Die Wurzel iſt mehrere Zoll lang, elner Fe⸗
derſpule dick, und auch noch dicker, ſpindel⸗
foͤrmig, und mit vielen Faſern verſehen. Von
auſſen hat ſie eine aus dem Braunen in das
Graue ſpielende, von innen eine weiße, etwas
gelbliche Farbe. Sie iſt ganz geruchlos; b.⸗
ſitzt aber einen ſcharfen, brennenden Geſchmack,
welcher von den enthaltenen harzigen Beſtand⸗
theilen hetkommt. Die beſte Bertram wur⸗
zel wird aus Aſien eingeführt, und zum Arz⸗
neygebrauch muß man die dickere, nicht zu
alte, noch von Wuͤrmern angefteſſene, ſondern
die, welche zaͤhe und wohl getrocknet iſt, aus⸗
waͤhlen. |
Sie beſitzt heftig reizende und erhitzende Arzney⸗
kraͤfte.
Innerlich wird die Bertramwurzel,
wegen ihrer allzugroßen Schaͤrfe, beynahe gar
nicht verordnet.
Der aͤuſſerliche Gebrauch iſt viel gewoͤhn⸗
licher. Die Wurzel fuͤr ſich allein, oder in
andere Arzneymittel, welche den Speichelfluß
befoͤrdern, eingetunft, und gekaͤut, ruͤhmt man
wider Laͤhmungen der Zunge; ein Stuͤck der
in Eſſig gekochten, in Branntwein ‚ oder auch
in Lavendel⸗Geiſt macerirten Wurzel in hohle
und angefreſſene Zaͤhne geſteckt, wird ſchon von
den aͤltern Aerzten als ein Mittel wider das
Zahnwehe empfohlen. Oer von einer halben
Unze Bertram⸗ Wurzel mit einem Pfunde
Waſſer bereitete Abſud kann zu ſcharfen rei⸗
zenden Clyſtieren beym Schlagfluſſe und in der
Schlafſucht genommen werden. Die gepuͤl⸗
verte Wurzel, in die Naſe gezogen, erregt elu
beftiges Nieſen; daher pflegt dieſes Pulver
auch als ein Reizmittel, um ſcheintodte Men⸗
ſchen wieder in das Leben zuruck zu rufen,
angew endet zu werden.
Orr. ,
Qualsia amard t Zr
(STE.
—
—
Tab. CLXI.
QUASSIA. Oficin. -
Quallia amara, Botanic.
Gallis & Anglis Qu af i a.
Claſfis X, Decandria. Gra E Mo-
nogynia.
Genus. Calyx pentaphyllus. Petala quin-
W quinque, diſtantia, e
Species. Quali a floribus hermaphro-
ditis, foliis impari- erben foliolis op-
poſitis ſeſſilibus, petiolo articulato ala-
to. floribus :asenioßs; €
Patria hujus arboris Surinamia atque plu-
res aliæ inſulæ Americans, ut: Cayen-
na, Sancta erux ad fluviorum dar
In pepe habetur lig num &
extractum.
Li gnüm quallie- offeinale vel a trun.
co, vel a ramis vel, ut alii volunt, a
radieibus defumitur. Apud magnarios
nofiros obviam venit in fruſtis fubey-
lindricis diverf@ mox brachii mox di-
giti magnitudinis & crallitiei; eh ſoli-
dum, leve, non admodum durum , ſed
potius molle, ſubalbidum, aut pallide
flaveſcens; veſtitur cortice tenui, afpe-
ro, rugofo, facile ſeparando & friabili,
qui extus colorem ex albo cinereum,
maculis nigrefcentibus notatum, intus
albicantem habet.
valde amarus, non ingratus, amygdalis
amaris fimilis. Ad uſum pharmaceuti-
cum eligenda ſunt fruſta majora, colo-
ris albicantis atque cortice non . a
rejicienda econtra ſegmenta tenuia, ma-
Odor nullus, ſapor
| 103
161. Tafel.
| Quaffien = Holz
Bitterholz-Baum; Surinamiſches Bltterholz;
bittere Qnaſſie. Franzs ü ſch und engliſch
Quaflia,
10. Klaffe. Zehnmaͤunige.
Einwelbige.
1. Ordnung.
Gattung. Der Kelch fünfblötteg. Blumen
que. Neclarium pentaphyllum. Peri- fünf rig umen
blaͤtter fuͤnf. Das Honigbehaͤltniß fuͤufblaͤttrig
Saamengehaͤuſe fünf, von einauder wegſtehend
einſaamig.
Art. Quaſſie mit Zwitterblumen, ungleich
gefiederten Blaͤttern, entgegengeſetzten aufſitzen⸗
den Blaͤttchen, gegliedertem, ‚gefiügeltem Blatt⸗
ſtiele „ und traubenfoͤrmigen Blumen.
Das Vaterland dieſes Baumes iſt in Surinam,
und in andern amerifanifhen Inſeln, als:
in Cayenne, St. 1 an den uferg der
Fluͤſſe. .
In den Apotheken hat man das Ho th: und da 2
E * trakt.
Das Quaſſien⸗ Holz, wie es in den Apo⸗
theken vorkommt, wird entweder von dem
Stamme, den Aeſten, oder, wie einige wollen,
von den Wurzeln genommen. Bey unſern Mar
tertaliften findet man es In walzenfoͤrmigen
Stuͤcken ven verſchiedener Groͤße und Dicke,
bald wie einen Manns > Arm, bald nur wie
einen Finger; es iſt dicht, leicht am Gewichte,
nicht vorzuͤglich hart, ſondern vielmehr weich,
von weißlicher oder blaß ⸗ gelber Farbe; es
wird von einer duͤnnen, rauhen, runzeligen,
leicht trennbaren und zerbrechlichen Rinde be⸗
kleidet, welche von auſſen eine weilßlich⸗ aſch⸗
graue, mit ſchwaͤrzlichen Flecken verſehene und
von .innen eine welſſe Farbe hat.
geruchlos, hat aber einen ſehr bittern, doc
nicht unangenehmen Geſumack, welch
en eee nlich .. |
ig
104
culis fuſcis, einereis, brunis, coeruleis
vel atris obſeſſa. Nonnulli lignum trun-
ci ligno ramorum magis æſtimant; fed
radicum optimum cenſetur, quod vero
in America ſolummodo obtineri poteſt.
Subinde ligno rhois metopii L.
adulteratum occurit, cujus vero cortex
laber fortiter ligno adhæret, & hinc
vel illinc maculis reſinoſis uigris varie-
gatus apparet; lignumque ab aliquot
guttulis folutionis vitrioli martis nigref-
cit, quia magnam principii adfiringentis
partem in fe continet, quod quali æ
ligno plane defficit. His notis utrum-
que lignum facile diſcernitur. — Ex-
tra ctum qua ſſi æ, eligni raſura lege
artis paratum, habet extus colorem ca-
num, intus} ex rubro brunum, odo-
rem & ſaporem quodammodo aloiti-
cum, fuper brunis leviter detonet,
& odorem fpargat minime aloëticum.
Mox ceryftallos exhibet, & tunc colorem
priorem mutat in virideſcentem. Raſuræ
ligni libra præbet plerumque extracti
uncias duas.
®audet viribus roborantıpus, fiomachicisz
Innotuit qua ſſi æ lignum anno 1756,
vel, prout alii volunt, 1760 in Europa
per Suecum Dahlberg, quem Afri-
canıs quidam mancipum, Quilli
*
ceutiſchen Gebrauche muß man die groͤſſeren
Stuͤcke, die eine weiſſe Farbe haben, und ihrer
Rinde nicht beraubt find, aut waͤhlen; hin⸗
gegen die duͤnnen Spaͤne, welche fahle, aſch⸗
farbe, braune, blaue oder ſchwarze Flecken
haben, ſind als unbrauchbar zu verwerfen.
Einige geben auch dem Holze des Stam⸗
mes vor dem Holze der Aeſte den Vor⸗
zug, aber das von den Wurzeln iſt das beſte,
was man jedoch nur in Amerika ſelbſt er⸗
halten kann. Bisweilen findet man das
Duaffien Holz mit dem Holze des Co⸗
rallen⸗Sumachs (Rhus Metopium L.)
verfaͤlſcht; allein die Rinde des letzteren It
glatt, haͤngt mit dem Holze feſt zufammen,
und hat an verſchiedenen Stellen harzige,
ſchwarz⸗ gefprenfelte Flecken. Das Holz ſelbſt
aber, wenn es mit einigen Tropfen einer Auf⸗
loͤſung des Eiſen⸗Vitriols beſprengt wird,
erhalt eine ſchwarze Farbe, weil es einen
groſſen Theil von Gaͤrbe⸗Stoff in ſich enthält,
den man doch in dem Quaſſlen⸗ Holze
gaͤnzlich vermißt. Durch dieſe Keunzeichen laſſen
ſich beyde Holzarten ſehr leicht von einander
unterſcheiden. — Das Quaſſien⸗Ex⸗
trakt, das von dem geraſpelten Holze berei⸗
tet wird, hat von auſſen eine graue, von
innen eine roth: braune Farbe, und einen der
Aloe ähnlichen Geruch und Geſchmack; wenn
es auf gluͤhende Kohlen geſtreut wird, ſo muß
es ganz leicht verpuffen, und darf aber keinen
Aloe: Geruch verbreiten. Bisweilen bildet es
Cryſtallen, und dann veraͤndert es ihre vorige
Farbe in eine gruͤnliche. Ein Pfund Holz
Spaͤne giebt gewohnlich zwey Unzen Ex⸗
traft-
Es beſitzt ſtaͤrkende und dem Magen zutraͤgliche
Arzneykraͤftt.
Das Quaſſien⸗ Holz wurde in Europa erſt
um das Jahr 1756, oder, wie andere wollen,
1760, durch einen Schweden, Dahlb erg,
bekannt, welchen ein gewiſſer Neger⸗ Sklave,
nominatus, ejus vifes & uſum edocuit,
a quo Africano & quali a nomen tra-
Exit; ſed quænam arbor lignum hoc
amarum præ beat, nondum pro »eerto
0 explorätum habe mus, eum ab alliis bo- |
tanicis, piteraniamexcelfam vel
ama ram non qudalljam amaram
Sed nobis ſatis
At feire, lig num quali æ fillere me-
id proferre, cenletur,
dicamentum intenſe amarum, quad ſan-
guinis motum ſtimulando non auget,
nec corpus calefacit, nec evacuationem
alvinam promovet , nec ventriculum
onerat. Hine in organorum digefiionem
abfolventium debilitate , intefiinorum
laxitate, ventriculi doloribus ab acido
sillite hefente;, 'contrandiarrkeeam, habs
tualem, tolicam, ftuore m. alhum, mor-
bum arthritieum atque 8 colliqua-
tivos optimo cum fuccellu ordinari fo.
let. Etiam hominibus hyfiericis vel hy-
pochondriacis & vitam ſedentariam agen -
tibus opitulatur. A nonnullis me dicis
contra febres intennitemes in corticis
pin locum ſubſtituebatur; fecun-
dum experientiam vero in utroque re-
medio vires non eædem reperiebantur:
at Lettfom tamen aflırmat,. biboni-
bus, qui chinam perlerre nequeunt, in-
fervire, Præ ſcribunt medici quali
ligni rafuram runguam ſub pulve
ris forma, Ted in inſuſo aut decocio,
quod vel aqua vel vino, ‚prefer
tim rubro, parari: poteſt; uncia ra ſu·
r dimidia ad liquidi libram ‚fufliciet.
Nonnulli quoquefolum ligni gnaf-
fix corticem ad medicamentorum -
“ formulas fufcipiunt, quin tamen ſingu-
lari virtute ligno excellat. Extra c-
tum aquolum a granisquindeeim
ad ferupulum in 1 Sorma: adi-
natur. 8 25
4 Schwäche der Verdaunngs⸗
heit der Eingeweide, in Magen Schmerzen,
wendet werden wuͤrde.
1035
mit Namen Quiſſi, über die Eigenſchaften
und den Gebrauch deſſelben belehrte. Von
Biefem Neger hat auch die Quaſſie ihren
Namen erhalten; was aber eigentlich fuͤr eine
Baumgattung uns dieſes bittere Holz liefere,
iſt noch nicht fuͤr gewiß ansgemacht, indem
noch andere Botaniker dafuͤr halten, daß es
von der hohen oder bitteren Piter a⸗
nie (Piterania excelſa, Piterania ama-
ra) und nicht von der bitteren Duaffie
(Quaſſia amara L.) herkemme. Indeſſen
mag es uns genug ſeyn, wenn wir wiſſen,
daß das Duaffien: Holz ein ſehr bitteres
Arzneymittel iſt, welches weder durch einen
bervorgebrachten Reiz den Umlauf des Blutes
vermehrt, noch den Körper erhitzet, weder die
Auslerrungen des Darm⸗ Kanals befoͤrdert,
noch den Magen beſchwert; ſondern bey ei einer
Werkzeuge, Sa laff⸗
welche von einer darin verborgenen Saͤure
herruͤhren, in der Kolik, wider den babituellen
Durch fall, den weiſſen Fluß, die orthelüiſche
Ktankheit, und kolliguative Sch weiſſe mit dem
beſten Erfolg verordnet zu werden pflegt. Auch
Menſchen, welche mit dem hyſteriſchen Uebel
oder der Melancholie geplagt find, und eine
ſttzende Lebensart führen, wud es vlelen Nus
gen verſchaffen. Von einigen Aerzten würde
es ſogar bey intermitttrenden Fiebern als ein
Surrogat der peruaniſchen Rinde gebraucht;
allein die Erfahrung zeigte, daß die Arzney⸗
kraͤfte dieſer beyden Mittel keines weges gleich
finde kettſom behauptet aber doch, daß
ſie bey großen Tainkern,
welche die China
nicht vertragen koͤnnen, mit 22 ae
1 in einem 33 oder in me
klokte, das mit Waſſer oder Wein,
u
106
e e
QUERCUS. Ofkcin. |
Quercus Robur. Bolanic. =
Quercus vulgaris; -Quefeus femina; Quer-
cus latifoſia; Quercus pediculis longis;
Arbor Jovis; Lignum Guajacum Ger-
manorum. Gallis, Chen e. Anglis ;
Oaks tree. A
Claſlis XXI. Moncedia; Ordo vin.
Polyandria.
Genus. Mafc. Calyx quinquehdus de.
Corolla nulla. Stamina quinque ad
decem.
Fm. Calyx döpl t integerrimus,
ſcaber. Corolla nulla. Styli duo ad
5 Semen unicum oyatum.
species Quercus toliis dee „ ob-
Knie ie füperne latioribus: finubus acu-
tioribus, angulis obtuſis.
ire hee atbor per omnem Europe
1 in Alvis 3 Floret Majo.
in officinis terrantur corte x folia atque
glandes.
0 ortex quercus „iattam monſtrat
ſtiructuram; in ramis junioribus
glaber eſt, hine inde chene albo ob.
"fellas, extüs coloris cinerei „ intus, A
Holzſpaͤne werden fuͤr ein Pfund Fluͤſſigkelt
hinreichen. Einige haben auch die Gewohnheit,
daß fie die Rinde des Qu aſſien⸗Hol⸗
zes für ſich allein in ihre Arzney⸗ Formeln
aufnehmen, obſchon ſie doch vor dem Holze
wegen beſonderen Heilkraͤften welter keinen
Vorzug verdiene, Das mit Wa ſſer be⸗
reitete Extrakt wird, von fuͤnfzehn
Gran bis zu einem Skrupel, in Pillen = Form
verordnet. t
1 5 Sl,
Rs . Eiche. =
et;
Shen eicher: S Eiche; Ausf eiche;
Haſeln⸗ Eiche; Stiel⸗ Eiche; Loh ⸗ Eiche;
Wald: Eiche; frühe Eiche; Rotheiche; Heiſter.
9 Chene. Engl. Oak - tree,
2 1. Klaſſe
Vielmaͤnnige. a
Sattung. Männliche. Blume Der Kelch
faſt fünffpaltig. Blumenkrone keine. Staub⸗
gefaͤße fünf bis zehn.
Weibliche Blume. Der Kelch einblätteig,
vollkommen ganz, 8 Blumenkrone keine.
Griffeln zwey bis Fünf, Saamen einer, ey⸗
foͤrmig. vn
Art. Eiche mit länglichen „ oben breiteren,
abfallenden Blaͤttern; mehr zugeſpitzten Ver⸗
tiefungen, und abgeſtumpften Winkeln.
Man findet dieſen Baum in ganz Europa als
wildwachſend in den Wäldern, Er bluͤhet im
May. La
In den Apotheken werden die Rinde, bie
Blätter, und die Eicheln aufbewahrt.
u Sichen⸗ Rinde hat eine zwepfache Art
don Skruktur; an den jüngeren Zwei⸗
gen if: fie glatt, hin und wieder mit einer
Weißen Flechte bedeckt, auswendig von aſch⸗
Halbgetrennte. 8. Or dn ung.
Orac Off.
ar Mob
modo deglubitur, albi, aëri vero libe-
ro expoſitus vel humectatus, rubeſcit
aut rufefeit. Ra morum adult orum
& trunci cortex ſeabereſt, rimis
luleisque compluribus exſtruetus, ubique
*
lere lichene albo obductus atque coloris
profunde bruni. Sapor in utroque parum
aromaticus, amarus, valdeque adſtrin-
gens. — Folia petiolis inſtructa, glabra
11
habent formam jam ſupra in characteris
botanhici explanatione deſeriptam, colo-
rem legte Vitidem, odorem nullum, ſa-
porem auſterum, conſtringentem. De-
cerpantur vere, fimul ac progerminant.
„— Fructusquercus, vulgo glan-
des, nuces querne vel glandulæ
Pr
quercine, olongosobati, glahri in
phaſi obtuſa ſeabri, cortice coristeo ex
fla vo læœte fuſce veſtiti continent nucleum
arillo rufeſcente tectum, ovatum, intus
coloris albi, ſapôris valde amari & au-
und nach roth oder braun.
grauer, inwendig, wenn ſie eben abgeſchaͤlt
wurde, von welſſer Farbe, wenn ſie aber ſchon
eine Zeit lang der freyen Luft ausgeſetzt, oder
etwas angefeuchtet wurde, ſo wird ſie nach
r Die Rinde
der alten Aeſte und des Stammes
iſt rauh, mit ſehr vielen Riſſen und Furchen
verſehen, beynahe uͤberall ganz mit einer Art
weiſſer Flechte überzogen, und von dunkel⸗
brauner Farbe. Der Geſchmack iſt bey bey⸗
den etwas weniges wuͤrzhaft, bitter, und
ſehr zuſammenziehend. — Die Blätter
ſind mit Stielen verſehen, ganz glatt; ſie
beſitzen die Form, welche wir ſchon zuvor bey
der Erklärung des botaniſchen Charakters be⸗
ſchrieben haben, eine angenehm grüne Farbe,
keinen Geruch, und einen herben, zuſammen⸗
ziehenden Geſchmack. Sie muͤſſen im Fruͤh⸗
linge, gleich wenn ſie hervorſproſſen, abge⸗
pfluͤckt werden. — Die Fruͤchte der
Eiche, die ins gemein Eicheln, Eich en⸗
Nuͤſfe genannt werden, ſind laͤnglich⸗ eyrund,
glatt, an ihrer abgeſtempften Grundftaͤche aber
rauh, und mit einer lederartigen Schale, die
ſteri. Glandis baſis hæ ret in caliculo ex-
ius afperö, intus glahte coloris Pallidio.
ris, petiolo inſtructo, quo plüres, tres
plerumque glandes invieem epbærent,
ſaporis magis adſtringentis & auſteri
quam ceteræ quercus partes. Ftuptus ab
his caliculis liberati ferventu..
128
*
eine aus dem Gelben in das Licht⸗ braun ſpie⸗
lende Farbe hat. Sie enthalten einen eyfoͤr⸗
migen Kern, welcher mit einem roth⸗ braunen
Saamen⸗ Haͤutchen bedeckt iſt, von innen aber
eine weiſſe Farbe und einen ſehr bittern „ber⸗
ben Geſckmack hat. Der untere Theil der
Eichel ſteckt in einem Kelche, welcher aus⸗
wendig rauh, inwendig glatt, von hekerer
3 ͤö 8 Farbe und mit einem Stiele verſehen A, ver⸗
. rn 39 F mittelſt welchem mehrere, meiſtens aber drey
ane: en; eee Eicheln unter einander verbunden ſind. Sie
IE n haben einen viel mehr zuſammenziehenden und
herberen Geſchmack als alle uͤbrigen Theile des
2 ya Eich baumes. Die Früchte, wenn ſie zuvor
as die dec aus dieſen Kelch en heraus genommen ſind, wer⸗
70 den in den Apotheken aufbewahrt.
Alle Theile der Eiche beſitzen ſtäͤrkende unn
Omnes queren s Partes. pollident
vim roborantem atque adſtringentemn. zuſammenzichende Arzueykraͤfte.
’
198
Adıufum medicum intern mm, ade
modum raro recipiuntur; interim tamen
vel corticis vel foliorum & glandium
decoctum, ſcopo adſtringente, in diar-
rhœa, dy ſenteria, mictu eruento &c.
adhiberi poteſt. Præcipue vero glandes
in pulverem redactæ nonnulli medici
contra inteſtinorum laxitatem commen-
dant; & cortex ah aliis in febribus in-
termittentibus chinæ in locum ſubilitue -
batur. Maximopere glandes decortica-
ten, conſeiſſæ ac toſtæ in modaum faba-
rum coffee arabicæ folent uſurpari;
decoquuntur nempe, atque decoctum
limpidum, cum lacte commixtum, inſtar
potus arabici conſumitur. Hac præpa ·
ratione glandes vim ſuam adftringeritem
fere amittunt, ſed ob oleum empyreu-
maticum tofione exortum potins ſtimu-
lantes, reſolventes & roborantes eva-
dunt. Hujusmodi potus infantibus præ -
cipue cachexia, dyſpepfſia, glandula-
rum ac viſcerum obſtruetionibus, rachi-
tide, atrophia, diarrhœa, ſebre lenta
atque vatiis eruptionibus eutaneis 3
Tantibus WIEDER.
42 4a” N . Wan ae
+ Eee 3 RER 1
Ex x terne adhibe mus corlicis —— fo
rum & glandium decoctum ſaturatum,
id eſt ex uncia partium nunc enumera-
N ER aquer libra paratum, ad gar ·
garismata, injectiones, fomentationes
ac balnea roborantia, antiſeptica & ad-
bingen contra varios corporis hu-
mani profluvios, faucium, gingivarum
& uvulw laxitatem, anginam ulcerofam;
ad compeſcendas excreſcentias fungoſas,
emendanda ulcera ſordida, inveterata,
Surrogat angeruͤhmt.
Zum innerlichen Arzney gebranchwer⸗
den fie ſeht ſelten verwendet; indeſſen kann das
Dekokt ſowohl der Rinde, der Blätter, als
auch der Eicheln als ein zuſammenziehendes
Arzmeymittel bey dem Durchfalle, der Ruhr,
im Blutharnen u. ſ. w. ebenfalls auch ges
braucht werden. Einige Aerzte empfehlen aber
die Eicheln, zu einem Pulver zerſtoſſen, vor⸗
zuͤglich wider die Schlaffheit der Gedaͤrme;
und von andern wird die Rinde ſogar auſtatt
der China bey intermittirenden Flebern als ein
Am haͤufigſten werden
die Eicheln, nachdem ſie zuvor von ihrer Schale
gereiniget, zerſchnitten und geroͤſtet wurden,
gleich den Kaffeh⸗ Bohnen benutzt; ſie pflegen
nehmlich abgeſotten zu werden, und det durch⸗
geſiehene Abſud wird dann, mit Milch ver⸗
miſcht, gleich dem gewoͤhnlichen Kaffeh⸗ Ge⸗
traͤnke genommen. Durch dieſe Art der Zu⸗
bereitung verlieren die Eicheln ihre zuſammen⸗
ziehende Kraft beynahe gaͤnzlich; dafuͤr werden
ſie aber, wegen dem empyrevmatiſchen Oehle,
das durch das Roͤſten entſtanden iſt, reizend,
aufloͤ ſend und ſtaͤrkend.
Dieſes Getraͤnk em⸗
pfiehlt man vorzuͤglich den Kindern, welche
an einer Cachexie, an Schwaͤche der Ver⸗
dauung, Verſtopfungen der Drüſen und Ein⸗
geweide, an der .ı Krankheit, der
Verzehrung; dem Durchfalle, an einem ſchlel⸗
chenden Fieber leiden, oder mit verſchiedenen
Haut: Aasſchlaͤgen behaftet find.
Aeuſſerlich gebrauchen wir den geſaͤttigten
Abſud der Rinde, der Blätter der Eiche und
der Eicheln ſelbſt zu ſtaͤrkenden, der Faͤulniß
widerſtehenden und sufammenzichenden Gur⸗
gelwaſſern, Einſpritzungen, Baͤhungen und
Baͤdern gegen verſchiedene widernatuͤrliche
Ausfluͤſſe aus dem menſchlichen Körper, wider
Schlaffheit des Zaͤpchens, der uͤbrigen Theile
der Rachenhoͤhle und des Zahnfleiſches, bey
ber hrandigen Hals⸗ Entzündung, um ſchwam⸗
michte Auswuͤchſe zu verhindern, oder in
But g,.
. wa | eum palmafum. H. .
en EFF = 2 4 Die Rhabarbder-o =
gaͤngrænoſa, In-ollium carie & ad la-
nandas infantum hernias iuquinales.
Tab. CLXUI.
'RHRUM, Ze)
Rheum palmatum. Botanic.
e Rhabarbarum verum; Rha-
barbarumSinenfe vel Tartaricum; Rheum
Mofcoviticum ; Lapathum maximum;
Rkeum otientale; Khaponticum Veterum
Gallis, Rubarbe. Anglis, Ru bar b.
Claſfis IX. Enn andtiat Or do II. Tri.
gynia.
Genus. Calyx Ellen, . ſexfida,
perſiſtens. Semen meme, ic trunn.
rel.
Species. Rheum fois palmatis accu-
minatis. b
Patria hujus — — regions Alız orien-
tales, præſertim Sina, Tartaria Mon-
golica & Regnum Tibetanum; etiam in
nonnullis Europe regionibus, qua infra
indicabuntur, copioßiſſime colitur, Flo-
33 za Majo & Junio radice perenni,
en proflant radix, tinctura
| em.
rum 1h lam 1. vel
rheum palmatum L,velrheum
compactum L. vel e hy bri-
dum L. radicem largiatur, quæ noſtris
in officinis ſub rha bar bari nomine
occurrit, vel utrum ex pluribus aut om.
nibus nunc nominatis ſpeciebus ſimul
deſumatur, nondum fatis exploratum
109
Schranken zu halten, um alte, unreine und
brandige Geſchwuͤre zu verbeſſern, wider den
Beinfraß, und um die beiſten⸗ Brüche dee
Kinder vollkommen zu heilen. Man bereitet
ihn von einer Unze der erſtgenan nten Thelle
und einem Pfunde Waſſer.
163. Tafel.
| Rhabarber.
Wahre Rhaberber; Ruſſiſche Rharbarbet. Franz.
Ruk arbe. Engl. Rubarb,
19. Klaſſe. Reunmännige, 2. Ordnu n g.
Dreyweibige.
Gattung. Kelch keiner. Die Blumenkrone
fehsfpaltig, bleibend. Saamen einer, drey⸗
ſeitig.
Art. Rhabar b er mit handfoͤrmigen zugeſpitz⸗
ten Blättern.
Das Vaterland dieſer Pflanze ſind die oͤſtlichen
Gegenden Aſiens, vorzuͤglich Ch na, die Mon⸗
goliſche Tartarey, und das Königreich Tibet;
auch wird ſie in einigen Gegenden von Euro⸗
pa, welche weiter unten werden angefuͤhrt wer⸗
den, ſehr häufig gebaut. Sie blüht im May
und Junius; und iſt ausdauernd.
In den Apotheken hat man die Wurzel, die
wäſſerige Tinktur und das Extrakt
zum Verkauf.
Ob die wellenfoͤrmige (Rkeum undula-
tum L.), oder die hand foͤrmige (K.
palmatum L.), oder die dichte (R. com-
pactum L.), oder die unaͤchte Rhabar⸗
bar⸗ Pflanze (R. hybridum L.) die
Wurzel liefere, welche in unſern Apotheken
unter dem Namen Rhabarber vorkommt,,
oder ob ſie von mehreren, vielleicht auch von
= .
ur u =
110
habemus, Interim ultima opinio veri-
fmillima omnino videtur, quia variæ
radicis rhei Species, quæ in mercatura
diflinqunntiur, colore, forma fimul ac
fiructura tantopere variant. Primum
nune figna characteriflica omnibus rhei
fpeciebus communia, dein vero cuivis.
fpeciei propria adducam. — Omne
rheum in pbarmacopoliis proſtans,
radix efi decorticata, folida, compagis
ſpongioſæ, levis, extus obſeure flavi vel ex
albo lutei, vel ex viridi lutei, intus aurantii
coloris, rubris & albis maculis ſtriisque va-
riegati, odoris peculiaris, quodammodo
aromatici, faporis amari, ſubaeris, ſub-
adfringentis & ingrati. Continet partes
volatiles, infectivas, redolentes, adfirin-
gentes, acido- ſaccharinas, mucilaginofas
ac reſinoſas, quæ vel aqua vel ſpiritu
vini educi poſſunt; & ſic paratur ti ne-
tura rhei aquo la aut fpirituo-
fa coloris profunde erocei, odoris &
ſaporis rhabarbarini.— A mercatoribus
vero tres precipne rhabarbari
fpecies, qusrum differentia vel ex
varia præ parationis methodo, vel ex
plantarum, a quibus defumuntur, di-
verfirate, velex aliis circumſtantiis pen-
dere videtur, diffinqui folent; nempe:
Flecken oder Streifen abwechſelt.
allen erſtgenannten Arten uͤberhaupt zugleich
gewonnen werde, iſt bis jetzt noch nicht für
gewiß ausgemacht. Indeſſen ſcheint die letzte
Vermuthung allerdings die wahrfcheinlichfte
unter allen zu ſeyn, weil die mancherley Ar⸗
ten der Rhabarber-Wurzel, welche man im
Handel zu unterſcheiden pflegt, an Farbe,
Geſtalt und ſelbſt auch in der Struktur ſo
ſehr von einander abweichen. Wir wollen
jetzt zuerſt die charakteriſtiſchen Zeichen, welche
allen Arten der Rhabarber gemeinſchaftlich zu⸗
kommen, und dann aber die, welche einer
jeden einzelnen Art beſonders eigen ſind, ab⸗
handeln. — Alle Rhabarber, wie fie in den
Apotheken vorkommt, iſt eine Wurzel, welche von
ihrer aͤuſſeren Rinde gereinigt, feſt, leicht am
Gewicht iſt, ein ſchwammiges Gewebe, von
auſſen eine dunkel⸗ gelbe, weiß⸗ gelbe oder gruͤn⸗
lich⸗ gelbe, von innen eine pomeranzen- gelbe
Farbe hat, welche mit rothen und weiſſen
Sie hat
einen ihr eigenthuͤmlich zukommenden, etwas
wuͤrzhaften Geruch, und einen bittern, faſt
ſcharfen, etwas zuſammenzlehenden, unange⸗
nehmen Geſchnack. Sie enthaͤlt fluͤchtige,
faͤr bende, ruͤchende, zuſammen ziehende, zucker⸗
ſaure, ſchleimige und harzige Beſtandtheile,
welche theils mit Waſſer, theils mit Weingeiſt
ausgezogen werden konnen; und auf dieſe Art
wird auch ſewohl die waͤſſerige als die
ſpiritusſe Rhabarber⸗Tinktur ber
reitet, welche eine dunkele, ſaffran⸗ gelbe Farbe
und den Geruch und Geſckhmack der Rhabarber
an ſich hat. — Von den Kaufleuten werden
aber vorzuͤglich dreyerley Arten Rha⸗
barber⸗ Wurzel unterſchieden, deren Unter⸗
ſcheidungs⸗Zelchen entweder von der verſchle⸗
denen Methode fie zuzubereiten, oder ſelbſt von
der Verſch iedenhelt det Pflanzen, von welchen
ſie gewonnen werden, oder auch von andern
Umſtaͤnden herzukommen ſcheinen. Sie find
folgende: = snd
-
Rheum Hollandicum, quod itinere
maritimo ex China & aliis India orien-
talis provinciis a Belgis advehitur, &
mox Rhabarbarum Sin icum,
Chinenfe vel Indicum [alutatur,
In fruſtis præſto eſt longioribus, ſubte -
retibus, durioribus, compactioribus &
gravioribus, cum lateribus duobus planis,
korſan ex compreſſione vehementi exor-
tis, coloris e bruno flavi, & foraminibus
parvis, qua, vix calamum feriptorium
transmittunt, inſtructis. Et hæc ſpecies
rhei iterum plures vel melioris vel vi-
lioris notæ varietates tenet.
g- Kutten e vel
Tartaris Calmuchis in 8 &
Kulliam, vel a mercatoribus Bucharicis
itinere terreſtri in Turciam adyebitur,
& deinde pet Ruſſos & Turcas in cæ-
teras Europa regiones exportatuf, unde
nomen R hei Sibirici, Molcovi-
tic i atque Turcici obtinuit. Ruſſia
præſertim hujus radicis emtionem ac
venditionem ut jus peculiare fibi vindi-
cavit, Rheu m optimæ notæ eſt Ru fi-
cum & Turcicum intinere terrefiri
‚advectum, ergo nec humido maris at-
tracto, nec vaporibns mercimoniorum
SE,
aliorum adjacentium depravatum, &
ptecipue, quia in regno Ruſſico cen-
luris binis, auctoritate publica inſtitutis,
ſubjicitur, qu:
e radices omnes vitioſas
ac corruptas fecernunt delentque. Rha-
barbarum Ruflicum habetur in
fruſtis bene ficcatis, fragilibus ac friabi-
libus ex cultro applicato multangulari-
bus, oblongis, ſubteretibus, palmam la-
tis, pollices duos vel infra crallis; vel
etiam proſtat in fruſtis ſubplanis, latio-
111
Die Hollaͤn diſche Rhabarber, welche
von den Hollaͤndern aus China und anderen
Provinzen des oͤſtlichen Indiens uͤber Meer ein⸗
geführt, und bald Sinefifhe, Chin eſt⸗
ſche oder Indiſche Rhabarber (Rhe-
um vel Rhabarbarum Sinenſe, Chinen-
fe, five Indicam) genannt wird. Man
findet fie in mehr langen, beynahe abgerun⸗
deten, haͤrteren, dichteren und ſchwereren Stuͤ⸗
cken, welche von beyden Seiten flach, was
vermuthlich von ſehr heftigem Zuſammenpreſſen
herzukommen ſcheint, und mit kleinen Löchern,
die kaum eine Feder⸗ Spule durchlaſſen koͤnnen,
verſehen find, und eine braun= gelde Farbe
haben. Aber ſelbſt dieſe Art Rhabarber hat
wieder mehrere Sorten unter ſich, welche bald
mehr bald weniger gut und brauchbar find.
Die Ruſſiſche Rhabarber iſt jene, welche
entweder von den Kalmukiſchen Tartarn nach
Siberien und Rußland, oder von den Kauf⸗
leuten aus der Bucharey zu Land nach der Tuͤr⸗
key gebracht, und hernach von bier aus, durch
die Ruſſen und Tuͤrken, in die übrigen Ges
genden von Europa ausgefuͤhrt wird;
ſie heißt
daher bald Si biriſche, bald Mos kowi⸗
ti ſche, bald auch TDuͤrkiſche Rhabar⸗
ber (Rheum five Rhabarbarum Sibiri-
cum, Moſcoviticum vel Tureicum),
Borzüglich aber hat ſich Rußland den Kauf
und Verkauf dieſer Wurzel, gleichſam als ein
eigenthuͤmliches Recht zugeeignet. Die Ruſ⸗
ſiſche ſowohl als die Tuͤrkiſche Rha⸗
barber, wenn ſie zu Land verfuͤhrt wird,
iſt die beſte von allen, indem fie weder von
dem Meer⸗ Waſſer eine Feuchtigkeit in ſich
gefogen hat, noch von den Aus duͤnſtungen
anderer darneben liegender Kaufmanns ⸗Waa⸗
ren verdorben iſt; hauptſaͤchlich aber darum,
weil fie in dem Ruſſiſchen Reiche einer zweyfa⸗
chen Unter ſuchung unterworfen werden muß,
welche auf Befehl der Obrigkeit vorgenommen
wird, und wobey alle Arten von ſchlechter
3
11
2
ribus, ungulæ equinæ ſimilibus. Utra.
que ſpecies foraminibus magnis perfo-
rata eft, quæ forlan cenſuræ Ruſſicæ re ·
liquie elle videntur. — Rh e um,
quod a magnariis Turcici nomine
ſalutatur, Ruflico runc deferipto fimil-
jimum eli, folis exceptis foraminibus,
quæ Turcico plane deſunt.
Rheum Europæ um vel indigenum D
oecurrit in fruſtis communiter minoribus,
trans verſim fectis, qua colorem habent
ex viridi luteum, odorem & ſaporem
quidem rhabarbarinum, fed amariorem;
nec in maſticatione firidorem inter den-
tes excitant, Jam in diverfs Europæ
regionibus, ut in Anglia. Scotia, Gal-
ha, Suecia, & etiam in Germanja. in-
Primis in Palatinatu, in Boruſſta, Pu-
eder verdorbener Wurzel weggenommen, und
vertilgt werden. Die eigentliche Ruſ⸗
ſiſche Rhabarber beſteht aus gut getrock⸗
neten, laͤnglichen, etwas runden, einer Hand
breiten, zwey Zoll dicken, oder etwas duͤnne⸗
ren Stuͤcken, die ſich leicht zerbrechen oder
zerreiben laſſen; und, je nachdem ſie zerſchnit⸗
ten wurden, oft eine viel: eckige Form haben.
Bisweilen findet man ſie wohl auch in etwas
flachen und breiteren Stuͤcken, welche dem
Hufe eines Pfekdts, in Betreff der aͤuſſeren
Form aͤhnlich ſind. Bey beyden Arten trifft
man große koͤcher an, welche ganz hindurch
gehen, und vielleicht, wie es ſcheint, noch
Spuren der in Rußland mit ihr vorgenomme⸗
nen Unterſuchung ſeyn koͤnnen. — Die von
den Materlaliſten ſogenannte Tuͤrkiſche
Rhabarber ik der erſt beſchriebenen Ruſſi⸗
ſchen ſehr ähnlich, die einzigen Löcher ausge⸗
nommen, welche bey der Tuͤrkiſchen gänzlich
fehlen. ;
ie Europälſche oder einheimifche
Rhabarber kommt gemelniglich in kleineren,
ſchruͤg nach der Quere zerſchnittenen Stuͤcken
vor, welche eine gruͤn⸗ gelbe Farbe, einen der
gewohnlichen Rhabarber zwar eigenthiimlichen
Geruch und Geſchmack, nur daß letzterer mebr bit⸗
ter iſt, haben, und daß die Stucke beym Kauen
das gewiſſe Kuiftern unter den Zähnen vichtver⸗
urſac hen. Schon in verſchledenen Gegenden
von Eurspa, als z. B. in England, Schott⸗
Auſtrie plantationes rhei palmati L.
ceatu Brunsvicenſi & Archidneätu land, Frankreich, Schweden; und auch in
8 | | Deutſchland, vorzuͤglich 1 &
haud exigu atque bono cum ſucet ſſu 2 zuͤglich in der Pfolz, in
—
cult inveniuntur; & experimenta hujns
generis minora hinc inde plura queque
numerantur. Ratione bonitatis, examina
cbemica & medica, his cum rhei indi-
geni radieibns inflituta, easdem proprie-
tates prout in aliis ſpeciebus monfirave-
zunt; tantummodo paulum debiliores.
&
Preuſſen, dem Herzogthume Bronnſchweig
und dem Erßherzogthume Oeſterrelch
findet man nicht unanſehnliche Pflanzungen
der aͤchten Rhabarber (Rheum palmatum
L), welche mit gutem Erfolge betrieben wer⸗
den. Kleinere Verſuche der Art glebt es hier
und da noch mehrere. In Ruͤck ſich t der Guͤte
dieſer Art Rhabarber, fo haben ſowohl die
d ymiſch en als auch die medichnifch = praktiſch en
Imerim tamen omnes nune radicis ue
Rhabarbari enumeratæ fpecies
ad uſum pharmaceuticum folent adhi-
beri, e quibus vero frulla tantummodo —
bona non corrupta nee adulterata ſem-
per eligi, reliqua autem feponi debent.
Rheum cenſetur bonum, cujus frag-
menta ſunt ſolida, ſed non lapidea, ex-
terne obſcure flava in rubicundum ver-
gentia, vel ex albido lutea, vel ex vi-
ridi lutea, quæ coloris diverfitas an ſolo,
an diverfitati ſpeciei, an modo liecandi.
tribuenda ? nondum conſtat, & qua di-
gitis fricata colorem dietum nullo modo
amittunt; interne omnia frufta fint co-
loris lutei vel crocei, roſeis & albidis-.
punctis, fabinde ſtellulis & ſtriis incur-
vatis notata, facile in pulverem con-
tundenda pallide luteum, mallicata firi-
deant inter dentes, & ſalivam protinus
colore imbuant croceo, nec ſaporem
gignant viſcidum fire mucilaginoſum;
fal tartari liquidum fruſtalis inſtillatum
colorem priorem mutet in fuſcum ru-
borem ; odor & ſapor fit ſupra deſerip-
tus. — Econtra vero omne rheum co-
loris infueti v. c. nigricantis, odoris mi-
noris vel alieni, vel plane nullius, ca-
rioſum & mucidum, ftrenue rejiciatur.—
Etiam defraudationes- variæ ad emen-
dandum rhabarbari depravati habitum
externum locum habent; fic. foramina,.
a vermium erofionibus ſacta ſubinde
ulvere rhei implentur; vel ad malam
coloris qualitatem occultandam fruſia
ochra flava aut pulvere rhei boni non-
nunquam illiniuntur, que fraus facile
deiegitur atque manu amovetur; quod
113,
Verſuche, welche mit ihr vorgenommen wer⸗
den, die nehmlichen Eigenſchaften gezeigt,
welche auch die uͤbrigen Arten beſitzen; nur
in einem etwas geringeren Grade.
brigens pflegen doch alle jetzt aufgezaͤhlten
Arten Rhabarber⸗ Wurzel zum phar⸗
maceutiſchen Gebrauche verwendet zu werden,
von welchen aber immer nur die guten nicht
verdorbenen und unverfaͤlſchten Stuͤcke aus
gewaͤhlt, die uͤbrigen hingegen als unbrauch⸗
bar verworfen werden muͤſſen. Eine gute
Rhabarber unterſcheidet ſich, wenn ihre
Stuͤcke feſt, aber nicht ſteinicht ſind, von
außen eine dunkelgelbe ins Roͤthlickhe ſpielende,
oder eine welß⸗ gelbe, oder auch eine gruͤnlich⸗
gelbe Farbe haben. Ob dieſe Mannigfaltig⸗
keit der Farbe von der Verſchiedenheit des Bo⸗
N.
dens, oder der Art ſie zu trocknen und zuzu⸗
bereiten, oder von dem Unterſchiede der Pflan⸗
zen⸗Arten ſelbſt abhaͤnge? iſt noch nicht aus⸗
gemacht. Dieſe Farbe darf aber durch das
Reiben mit den Fingern nicht abgehen. Von
innen ſollen alle Stuͤcke ſchoͤn gelb oder ſafftan⸗
färbig, mit weiſſen oder roſenfarben Punkten,
bisweilen auch mit kleinen Sternen und krum⸗
men Linien bezeichnet ſeyn; ſie muͤſſen ſich
leicht zu einem Pulver von blaß ⸗ gelber Farbe
zerſtoſſen laſſen, beym Kauen unter den Zaͤh⸗
nen ein Knirſchen verurſachen, dem Speichel
ſehr geſchwind eine Saffran⸗ Farbe mittheilen,
und keinen klebrigen oder ſchltimigen Geſch mack
her vorbringen. Giebt man einige Tropfen von
flüßigen Weinſtein⸗ Salz auf ein Stuͤck dieſer
Wurzel, fo muß es feine vorige Farbe in eine
dunkele roth » braune verändern.. Geruch und
Geſchmack ſoll, wie wir ſchon oben erinner⸗
ten, beſchaffen ſeyn. — Im Gegentheil aber
muß alle Rhabarber, welche eine ungewoͤhn⸗
liche, z. B. ſchwaͤrzliche Farbe, einen ſchwa⸗
chen, fremdartigen oder gar keinen Geruch
bat, ſchimelig oder von Würmern angefreſſen
iſt, als unbrauchbar ſorgfaͤltig ausgeleſen
114
fi vero hoece illinimentum tragacanthæ
mucilagine eTet confectum, radix hujus
fraudis ſuſpecta frangenda & caries ac
alia depravatio interne inquirenda. R a.
dices rhapontici, fruſtis rhei veri
ſæpius immixtæ facile per colorem ex-
tus profundius brunum, intus ex albo
& fubluteo atque firiis radiolis rubellis
ex peripheria ad centrum percurrenti-
bus variegatum, per ſaporem ſubviſci-
dum & ſubdulcem magisque adſtringen-
tem, ac per odorem debiliorem diſcer-
nuntur. i —
werden. — Es giebt auch noch verſchiedene
Betruͤgereyen, welche, um das aͤußere Anſehen
der verdorbenen Rhabarber zu verbeſſern, an⸗
gewandt zu werden pflegen. So fuͤllen z. B.
betruͤgeriſche Kaufleute die Loͤcher, welche vom
Fraße der Wuͤrmer entſtanden ſind, bisweilen
wieder mit Rhabarber > Pulver aus, oder ſie
ebeſtreichen, um die üble Beſchaffenheit der
Farbe zu verbergen, die Stuͤcke nicht ſelten
mit gelbem Ocher auch wohl mit dem Pulver
‚einer guten Rhabarber; doch dieſe Art von
Betrug laͤßt ſich ſehr leicht entdecken, und ſchon
mit der bloßen Hand entfernen. Wird dieſer
Anſtrich hingegen mit einer Aufloͤſung von Tra⸗
ganth zubereitet, fo muß die Rhabarber⸗
Wurzel, welche den Verdacht eines ſolchen
Betrugs an ſich hat, von einander gebrochen,
und die Zeichen der Faͤulniß oder irgend eines
andern Fehlers inwendig aufgeſucht werden.
Oefters findet man auch unter den Stuͤcke n
der aͤchten Rhabarber die Wurzel der
Rhapontik (Rheum Rhaponticum L.)
beygemiſcht; dieſe läßt ſich aber leicht durch
folgende Kennzeichen unterſcheiden: ſie hat
nehmlich von außen eine dunkel⸗ braune, von
innen eine weiß ⸗ gelbliche Farbe, die
mit rothen ſtrahlfoͤrmigen Streifen, wel⸗
he von dem aͤußeren Umkreiſe nach dem
Mittelpunkte zusammenlaufen, bezeichnet iſt;
einen etwas ſchleimigen, ſuͤßlichen, mehr zuſam⸗
=
= a x menziehenden Geſchmack, und einen ſchwaͤche⸗ ®
= ren Geruch. ö ö
Sie beſitzt nach dem Verhaͤltniſſe der Groͤße der
Gabe auch verſchiedene Heilkraͤfte; in voller
Doſis iſt fie reizend und purgirend, in
kleinen Gaben aber ſtaͤrkend und etwas
zuſammenziehend. Er
Aus dieſer Urſache ſuchen wir auch durch den
Gebrauch der Rhabarber: Wurzel einen
doppelten Endzweck zu erreichen; zuerſt ge⸗
braucht man fie nehmlich als ein purgirendes
Arzney = Mittel bey einer Schwäche und
Tenet varias ſecundum doſis magnitudi-
nem vires; dofiplena flimulantes &
paurgantes, do ſi vero par ca roboran-
tes & parum adſtringentes.
Hine duplicem quoque fcopum radio is
rhabarbari uſu perſequi conamur;
adhibetur nempe primum ut remedium
purgans in inteſtinorum debilitate ac la-
xitate, contra morbos verminofos, do-
——
=
lores colicos ab aciıloa vel flatibus in
tubo inteſtinali latentibus exortos; &
infantibus inprimis, hominibus debilibus,
hyfiericis atque melancholicis conveniet:
ſenibus vero & hominibus, qui obſtipa-
tione alvina habituali aut morbis inflam-
matoriislaborant, atque in fanguinis con-
geſtiones vel hæmorrhagias proni funt,
noxia reperiebatur, cum fiimulo ex 2
rhe o adhibito mala hæc omnia auge-
rentur. Ad ſcopum roborantem fimulac
adſtringentem uſurpatur rheum contra
‚liarrheam chronicam ab inteſtinorum
laxitate pendentem, ad reſolvendas glan-
dularum abdominis aut colli ebfiructio-
nes, in cachexia, ventriculi debilitate mu-
coſitateque, infantum ictero, viarum
urinalium ulceribus, fluore albo & ad
propellendum ſuppreſſum menſtruorum
fluxum. Doſis pulveris rhei ut pur-
gantis ferupulus, drachma dimidia vel
integra, & combinatur plerumque cum
aliis ſalibus mediis atque eleoſaccharo
aliquo, ut vis purgans augeatur, & ſimul
ventris tormina præcaveantur. Etiam
cum aqua fervida aut potu arabico in-
ſundi & vaſculatim ingeri poteſt; drach-
me radicis duæ ad liquidi libram fuffi-
cient. In ſcopum roborantem vel ſola
radix rhabarbari, vel cum laccha-
ro aut aromatibus juncta, a granis quin-
que ad ſerupulum dimidium ſub pilu-
larum atque pulveris forma pre ſeribitur.
Has doſes tantummodo de rheo fia
tuimus Ruffic o, indigenum enim
femper doſi ad tertiam partem adaucta
propinari debet, quia minus valet vir-
tute antecedenti; hinc in. medicorum
formulis rhei requifiti. fpecies ver-
bis exprimi debet, ne pharmacopola
unam in alterius locum fubliituat —Ha-
bemus & varia hujus radicis in. oflici-
N 2
178
Schlaffheit der Gedaͤrme, wider Wurm⸗Krank⸗
heiten, bey Kolik⸗ Schmerzen, welche von einer
in dem Darm⸗ Kanale verborgenen Säure oder
von Blaͤhungen herkommen; ſie wird daher
voczuͤglich Kindern, ſchwaͤchlichen, mit hyſte⸗
riſchen und melancholiſchen Zufaͤllen gequaͤlten
Perſonen ſehr zutraͤglich ſeyn;. Greifen hin⸗
gegen und Leuten, die an habituellen Ver⸗
ſtopfungen der Darm- Ausleerung oder an
Entzuͤndungs⸗ Krankheiten leiden, und zu An⸗
ſammlungen von Gebluͤt oder Blut⸗Fluͤßen
geneigt ſind, iſt ſie nachtheilig, weil von dem
Reize, der durch den Gebrauch der Rhabar⸗
ber verurſacht wird, alle dieſe Uebel vermeh⸗
ret werden wurden. Als ein ſtaͤrkendes und
zugleich zuſammenziehendes Mittel. gebraucht
man die Rhabarber gegen langwierige
Durchfaͤlle, die von Schlaffheit der Gedaͤrme
entſpringen, gegen Verſtopfungen der Druͤſen.
des Bauches und Halſes um fie aufzulöſen „
in der Cachexle, in Schwaͤche und Ver⸗
ſchleimung des Magens, wider die Gelbſucht
der Kinder, bey Geſchwuͤren in den Harn⸗
Wegen, gegen den weiſſen Fluß und um die
unterdruͤckte monatliche Reinigung wieder zu
befördern. Die Gabe des Rhabarber⸗
Pulvers, wenn man es als ein Purgir⸗
Mittel anwenden will, iſt ein Scrupel, eine
halbe oder auch ganze Drachme. Es wird
meiſten Theils noch in Verbindung mit ande⸗
ten Mittel: Salzen und mit irgend einem Oehl⸗
Zucker gegeben, damit ſowohl feine abfuͤh⸗
rende Kraft erhoͤht, als auch den vielleicht zu
erfolgenden Bauch Schmerzen vorgebeugt wer⸗
de. Man kann die Wurzel auch mit kochen⸗
dem Waſſer oder mit Kaffeh aufgießen, und
den Aufguß davon ſchaͤlchenweiſe trinken;
ey Quentchen der Wurzel werden für ein
i Pfund Fluͤßigkeit hinreichen. Als ein ſtaͤrken⸗
des Mittel wird die Rhabarber⸗ Wurzel
entweder fuͤr ſich allein, oder mit Zucker und
Gewuͤrzen verbunden, von fuͤnf Gran bis zu
116
nis præparata: ut tineturam rhei
a quofam (vulgo anima rhei) leviter
fiimulantem & purgantem, quæ a drach-
mis duabus ad uncias duas cum ſalibus
mediis, tamarindorum ſolutione, aquis
deſtillatis aromaticis vel liquare ano-
dyno commiſta ordinatur. Extractum
rhabarbari magis roborans quam
purgans præſcribitur vel in forma pilu-
lari vel in aquis deſtillatis ſolutum a
ſcrupulo dimidio ad unciam ſemis. Be
n fyrupo. cichorei cum.rheo alio
jam locuti ſumus loco (Volum. I. pag.
9800. Interim ab omnirhei uſu, urinam
atque depolitiones alvinas colore crae
ceo tingi, ſatis conſiat,
Externe ie rhei in pulverem re-
dacta ulceribus ſordidis inveteratis in-
fpergatur, que abhine mundantur, at-
que ad fanationem perfectam perve-
niunt, Nonnunquam vero ob ulceris
irritabilitatem nimiam opium huic re-
medio ſuperaddi, deligatioque bis de
die renovari debet.
aber auch in Pulver verordnet.
ben ſind nur fuͤr die Nuſſiſche Rhabarber
einem halben Scrupel bald in Pillen, bald
Alle dieſe Sa:
beſtimmt worden , denn bey der inländi⸗
ſchen muͤſſen die Gaben immer um den drit⸗
ten Theil groͤſſer abgereicht werden, weil fie
weit weniger wirkſam iſt, als die vorherge⸗
hende. In den Arzney⸗ Formeln der Aerzte
-muß daher allezeit die Art der verlangten
Rhabarber ausdruͤckllich benannt werden,
„damit Ber Apotheker niemals eine mit der an⸗
dern verwechsle. — In den Apotheken hat man
auch noch. verſchiedene andere Praͤparate dieſer
Wurzel, als: die wuͤſſerige Rhabarber⸗
Tinktur (Uinctura rhei aquofa, Anima
rhei) die gelinde reizend und purgirend iſt, und
von zwey Drachmen bls zu zwey Unzen, in
Verbindung mit Mittel⸗ Salzen, einer Aufloͤ⸗
fung des Tamarinden⸗Markes, mit deſtillir⸗
ten aromatiſchen Waſſern oder Hoffmanns
ſchmerzſtillendem Liquor verordnet wird. Das
Rhabarber⸗ Extrakt, welches mehr ſtaͤr⸗
kend, als purgtrend HE, golrd entweder in
Pillen⸗ Form, oder in deſtillirten Waſſern
anfgeloͤſt von einem halben Scrupel bis zu
einer halben Unze auf einmahl verſchrieben.
Von dem Cichorien⸗Syrup mit Rha⸗
bar ber haben wir ſchen an einem andern
Orte (1. Band. Seit. 98.) geſprochen. Uebri⸗
gens aber iſt es bekannt, daß von allem Ge⸗
brauche der Rhabarber der Harn ſowohl
als auch die Darm⸗ — ſaffran⸗ gelb
gefaͤrbt werden.
Aeuſſerlich pflegt man die gepuͤlverte St has
barber⸗ Wurzel in unreine und veraltete
Geſchwuͤre einzuſtreuen, wovon ſie nicht nur
allein gereiniget, ſondern auch zur vollkom⸗
menen Heilung gebracht werden. Bisweilen
aber, wenn die Reizbarkeit des Geſchwuͤres
zu groß iſt, muß zu dieſem Mittel noch Opium
zugeſetzt, und der Verband Sr zweymahl
erneuert werden.
ARIBESIUM RUBRUM. 2%
Ribes Rubrum 4
Ne rolhe Au anne
—
Tab. CLXIV.
RIBESIUM RUBRUM, Ofiein.
Ribes rubrum, Botanic.
Groſſularia non ſpinoſa; Uva urſ; Ribes
acidum; Ribes vulgaris domefica. Gal-
lis, Groflelier rouge; Grofeil-
ler a-Grappes & fruit ronge.
Anglis, Currants.
Clafis V. Eee. Ordo I. Mo-
nogynia. 5
Genus. Petsla quinque & Ramina calyci
inferta. -Stylus bifidus. Bacca polyfper-
ma, infera.
Species. Ribes inerme; racemis gla-
bris, pendulis; 3 floribus Planiuſculis.
Patria hüujas Fruticis Suecia & aliæ Europæ
leglones krigidiores:
‚pallım in Germania in ſylvis, ſepibus,
dumetis, ad pagos invenitur ſpontaneus;
plerumque vero in hortis sollte. F lo»
ret Aprili, Majo. i
In pharmaciis ſervantur r b & fyrw
pus ex fructibus recentibus parata,
Baccæ five fructus, qui fub finem
menſis Junii perfectam attingunt ma-
turitatem ſunt globoſi, umbilicati, pel-
lucidi, lineis infructi; continent carnem
admodum ſucculentam, coloris grate
rubri, odoris aceſcentis, ſaporis grati,
acido- duleis. Formant loculum unicum,
in quo femina plura ſubrotunda, non-
nihil compreſſa, coloris læte rubicundi
vel pallide bruniineluduntur, Ne con-
fundantur baccœ ribium rubro-
rum cum haccis ribium alpino-
rum L. quæ minores 5 & —
interim quoque
117 |
164. Tafel.
Rothe Johannis⸗Beere.
Johannis ⸗ Trauben; Ribeſel; in Oeſterreich
Ribiſel; Ribizel; gemeine St. Johannis⸗
beere; Nibeschen. Franz. Groffelier rouge;
Groſellier à Grappes & fruit rouge.
Engl. Currants.
5. Klaſſe. Fuͤnfmaͤnnige. I. ER Ein⸗
weibige.
Gattung. Blumenblaͤtter fünf. Die Staub⸗
gefaͤße in dem Kelche eingeſenket. Der Grif⸗
fel zweyſpaltig. Die Beere vielſaamig, unten.
Art. Johannisbeere, ſie iſt ganz wehr⸗
los, mit glatten haͤngenden Trauben, und
etwas flachen Blumen.
Das eigentliche Vaterland dieſes Strauches iſt
Schweden und andere kaͤltere Gegenden von
Europa. Indeſſen findet man ihn auch hier
und da in Deutſchland, als in Waͤldern, an
Zaͤunen, auf Angern und nahe bey Dörfern
wildwachſend; meiſtens aber wird er in Gaͤrr
ten gezogen. Er bluͤht im April und May.
In den Apotheken hat man das aus den friſchen
FVruͤchten bereitete Muß und einen Sp⸗
ru p.
Die Beeren oder Fruͤchte, welche gegen das
Ende des Monaths Junius ihre vollkommene
Reife erlangen, ſind kugelfoͤrmig, mit einer
nabel⸗ ähnlichen Vertiefung verſehen, durch⸗
ſcheinend und mit Linien bezeichnet. Sie ent⸗
halten ein uͤbetaus ſaftiges Fleiſch, das eine
angenehme rothe Farbe, einen etwas ſaͤuerli⸗
chen Geruch und einen angenehmen ſaͤuerlich⸗
füßen Geſchmack hat. Sie bilden ein einziges
Behaͤltniß, in welchem mehrere, bepnahe run⸗
de, etwas flach gedruͤckte Saamen von hell⸗
rother oder licht⸗ brauner Farbe eingeſchloſſen
ſind. Man hat ſich in . re * s
8
dulcis, vappidi, ſubnauſeoß, attenden ·
dum elt.
Gaudent viribus refrigerantibus atque
ſitim fallentibus.
Omnibus in morbis inflammatoriis ſy r u-
pus & roob ribium aut ribefio-
rum a medicis commendatur. Adhi-
benturad emendandum mixturarum, fa-
linarum inprimis, ſaporem, vel aqua
atque aliis potulentis ſolent admiſceri,
que hac commiſtione ſitim egregie fal-
Iunt, & non raro faucium inflammatio-
nes leves, oris ulcuſcula, aphtæ tali
quoque ratione curantur. Doſis ne-
quaquam anxie querenda, & ab utro-
que unum alterumve cochleare parvum,
quin aliud fuperadderetur medicamen-
tum, ad ya zgrotantium aſſumi
Beten
Tab. CEXV.
RlCIN Us. Ofen.
Ricinus communis. Botanic.
Ricinus vulgaris; Cataputia major; Gra-
num regium majus; Palma Chrifii, Ri-
einus albus; Ricinus major. Gallis, R i-
„ein; Palme de Christ; Pignon
d' Inde. Anglis, Palme, of Chrifi;
& Wonder- tree,
Claris xxl. Moncecia, Gries IX: Mo-
nadelphia,
man die Beeren des rothen Johan⸗
nisbeer⸗ Strauches nicht mit den
Beeren des Alpen ⸗Johannisbeer⸗
Strauches (Ribes alpinum L.), welche
kleiner ſind, einen fuͤßen, unangenehm ſauern,
eckelhaften Geſchmack haben, verwechsle.
Sie beſitzen kuͤhlende und den Ourſt ſtillende Arz⸗
neykraͤfte.
Bey allen Entzuͤndungs⸗ Krankheiten wird ſowohl
der Syrup als auch das Muß der
Johannis- Beeren von den Aerzten als ein
gutes Mittel empfohlen. Man bedienet ſich
derſelben entweder um den Geſchmack der fluͤ⸗
‚ Bigen Arzney⸗Zuſammenſetzungen, hauptſaͤch⸗
lich der Salz⸗ Mixtur en zu verbeſſern, oder
man pflegt ſte dem Waſſer und andern Ge⸗
traͤnken beyzumiſchen, die dann durch dieſe
Vermiſchung den Durſt vortreflich ſtillen, und
nicht ſelten werden auch auf diefe Art leichte
Entzuͤndungen des Schlundes, kleine Geſchwuͤre
in dem Munde, oder Mund: Schwaͤmmchen
gaͤnzlich geheilet. In Betreff der Gabe darf
man nichts weniger als aͤngſtlich beſorgt ſeyn;
und von beyden koͤnnen die Kranken nach Be⸗
lieben einen oder zwey Kaffeh⸗Loͤffel voll neh⸗
men, ohne daß es noͤthig waͤre irgend ein an⸗
deres Arzneymittel luluſeben.
1 6 55. Tafel.
Treibkörner.
W dene Baum; Springe Körner; Römiſcher Hanf;
Tuͤrkiſcher Hanf; Kreuz⸗Baum; Zecken⸗ Körner ;
Mollen⸗ Kraut; Rußiſche Bohnen; Noͤmiſche
Bohnen; gemeiner Wunderbaum; Oehl⸗ Nuß;
Agnus ⸗Caſtus ;; Palma Ehriſti. Franz.
Ricin; Palme de Chriſt; Pignon d’Inde,
Engl. Palme of Chrifi; Wonder - tree,
21. Klaſſe. ede 9. Ordaung.
Einbrhbrige
Ja b. 165.
RICINUS. gg. em
Ricinus comunis. l.
3 „grofse Serinokörner
i
Genns, Mafe, Calyx quinquepartitus,
‚Corolla nulla, Stamina numerola.
den Calyx tripartitus, Corolla nulla.
Styli tres, bifidi. Caplula trilocularis.
Semen unicum.
Species. Rici nus foliis e fub·
Balmer ſerratis.
Habitat in utraque India, Africa, nec non
Europ provinciis meridionalibus. Apud
nos in hortis .colitur. In loco paterno
arboris mediocris magnitudinem confe-
quitur; in regionibus vero frigidioribus
longe minor, & vix per duos tresve
annos permanens, EEE
2 re
Semina & oleum ex iis preflum in
pharmacopoliis habentur.
Capfula oblonga eſt, nucis avellanæ
magnitudinis aut paullum niajor, ubique
aculeis obſeſſa, coloris ex viridi glauci,
trilocularis; in quovis loculo hæret fe-
men unicum ovato- obtuſum, utrinque
compreſſum, phaſeoli minoris magni-
tudinis. Veſtiuntur hæc femin 2, in of-
Hcinisſemina cataputiæ majoris
dieta,cortice tenui, fragili, nitido, viride -
ſcente, maculis nigrefeentibus albicans
tibus variegato, Ablato cortice externo
apparet nucleus contentus albus, euticu-
la tenui cinctus, unctuofus vel oleoſus, fa»
poris ſubacris. Ex! is ſeminibus obtine-
tur ole um, quod vel elfione vel
coctione cum aqua paratklalet, & in effi- :
einis oleum ricini, ole um rici.
num, olenumpalm&Chrifi,ole-
um de Kerva, oleum palm»
liquidum, ab Anglis Negro- oil,
vel Caſtor- oil 8 Oleum 2
ricini exprellum fit bn e, 2
119
Gattung. Männliche Blume. Der Kelch
fuͤnfmahl getheilt. Blumenkrone keine. Die
Staubgefaͤße zahlreich.
Weibliche Blume. Der Kelch dreymahl ge⸗
theilt. Blumenkrone keine. Griffeln drey, zwey⸗
fpaltig. Die Saamenkapſel dreyfuͤcherig. Saa⸗
men einer.
Art. Wunderbaum mit ſchildfoͤrmigen, faſt
handfoͤrmigen, ſaͤgefoͤrmig eingeſchnittenen
Blaͤttern.
Er bewohnet die beyden Indien, Afrika und die
‚mittägigen Provinzen von Europa. Bey uns
wird er in Garten gezogen. In dem vater⸗
laͤndiſchen Boden erreicht er die Groͤße eines
mittelmaͤſſigen Baumes; in den kaͤlteren Ge⸗
genden aber iſt er bey weitem kleiner, und
kann kaum zwey oder hoͤchſtens drey Jahr
ausdauern. a f
In den Apotheken werden die Saamen und
das aus ihnen gepreßte Oehl aufbewahret.
Die Saamenkapſeln find lang, von der
Groͤße einer Haſelnuß, oder auch ein wenig
groͤßer, an der ganzen Oberflaͤche mit Sta⸗
cheln beſetzt, von einer gruͤnen in das Eiſen⸗
graue ſpielenden Farbe, dreyfaͤcherig. In
einem jeden Fache iſt ein einziges abgeſtumpft⸗
eyrundes, von beyden Seiten zuſammenge⸗
druͤcktes Sa amen ⸗ Korn von ber Größe
einer kleinen Faſeole enthalten. Dieſe Saas
men, welche in den Apotheken unter dem
Damen Zecken ⸗ Koͤrner, oder große
Kataputien⸗ Körner (Semina Cata-
putiæ majoris) vorkommen, ſind mit einer
duͤnnen, leicht zerbrechlichen, glänzenden Schale
bekleidet, die eine gruͤnliche Farbe hat, und
bald mit ſchwaͤrzlichen, bald mit weißlichen
Flecken bezeichnet iſt. Nimmt man dleſe Äußere
Schale hinweg, fo kommt der darſu vers
ſchhloſſene weiße Kern zum Vorſchein, der von |
einem eigenen zarten Häutchen umgeben wird,
viele oͤhlige oder fette Beſtandtheile 3 — 7
und einen etwas ſcharfen e hat. Von
120
ſubopacum, coloris ex glauco viride -
fcentis, odoris quidquam violacei, ſa-
poris fere nullius aut paullum fubdulcis,
inprimis nullum acrimoniæ ſenſum in
faucibus relinquentis, aliis oleis unguino-
ſis ponderoſius. Oleum coctione
aratum tantummodo majori limpi-
ditate & colore ex albo flaveſcente a.
priori differt. Utrumque vero flagrat
flamma lucida, atque condenſatur fri-
gore in mellis eonfifientiam, In Anglia
copioſiſſime quidem parari ſolet ole um
ricini; ſed ex Indiæ occidentalis in-
ſulis & ex regione Mexicana ad nos
plerumque defertur. ö
*
dieſen Saamen erhaͤlt man ein Oehl, wel⸗
ches tntweder durch das Auspreſſen oder durch
das Kochen mit Waſſer gewonnen werden
kann, und in den Apotheken unter dem Na⸗
men Rioinus⸗Oehl, Caſtor⸗Oehl,
Palma Ch riſti⸗Oehl (oleum ricini,
oleum ricinum, oleum palmæ Chrifi,
oleum de Kerva, oleum palme liqui-
dum) bekannt iſt; von den Engländern aber
Negro- oil eder Caſior- oil genannt wird.
Das gepreßte Ric inus⸗Oehl fol
etwas weniger fluͤßig und nicht ganz durch⸗
ſichtig ſeyn, eine aus dem Eiſen⸗ graue in
das Gruͤnliche ſpielende Farbe, einen etwas
veilchenartigen Geruch, und beynahe gar kei⸗
nen oder doch einen nur etwas fuͤßlichen Ge⸗
ſchmack haben; vorzuͤglich aber darf es in der
Rachen⸗ Höhle kein Gefuͤhl einer Schärfe zu⸗
ruͤcklaſſen, und es muß ſchwerer ſeyn als an⸗
dere fette Oehle. Das durch Kochen.
gewonnene Oehl unterſcheidet ſich von
dem gepreßten bloß durch ſeine groͤßere Klar⸗
heit und durch eine weiß ⸗ gelbliche Farbe.
Bepde brennen mit einer hellen Flamme, und
erhalten durch die Kälte die Conſiſtenz des
Honigs. In England wird das Ricinus⸗
Oehl zwar ſehr haͤufig verfertigt; aber deſſen
ungeachtet erhalten wir doch das meiſte aus
den weſtindiſchen Inſeln und aus der Gegend
von Mexiko.
Es beſitzt erſchlaffende, ſchluͤpftig machende und
purglrende Arzneykraͤfte. ü
Die Saamen des gemeinen Wunder:
Gaudet virtute relaxante, lubricante &
purgante. Be Salate
Ipfa ricini communis femina in
arte medica non ufurpantur. Si quis
Fero ea tamen ordinare voluerit, cor-
tices eorum externos prius eſſe auferen ·
dos, ne obliviſcatur, attendendum eſt,
quia in illis acrimonia hæret magna,
drafice purgans, & vomitus, atque ven-
baumes ſelbſt werden in der Heilkunſt
nicht gebraucht. Wollte aber jemand fie durch⸗
aus verordnen, ſo muß man ſich wohl in
Acht nehmen, daß man ja nicht vergeſſe, ihre
aͤußeren Schalen zuvor hinweg zu nehmen,
weil ſie eine große heftig abfuͤhrende Schaͤrfe
triculi vel inteſtinorum inflammationes
abhinc excitari poſſunt. Oleum ri-
eini econtra varios ad morbos, in
befigen, und dadurch Erbrechen, Entzuͤndun⸗
gen des Magens und der Gedaͤrme hervor⸗
bringen können, Das Ric inus⸗Oehl
Jab 716
No RIBRAOR
Rosa cen üfoha. B. >
121
quibus evacustiones alvinas magno ſine pbingegen gebrauchen wir in verſchledenen Krank⸗
ſtimulo ſollicitare volumus, adhibemus: heiten, bey welchen wir dis Auslecrungen
ut in colica ſpasmodica, inflammatoria, des Darm⸗Canals, ohne einen großen Reiz anzu⸗
inprimis ſaturnina, paſſione iliaca, cal- bringen, zu befördern Willens ſind: als z. B.
culi affectienibus 85 valorum hæmor? in der Krampf⸗ und Entzündungs- Colik, vor⸗
rhoidalium tumote vel inflammatione züglich in der Bley Colik, dey der Darm⸗
cum ali obltipatione junctis. Præcipue Gicht, wider Steinbeſchwerden, bey Geſchwulſt
conta quoscunque morbos verminoſos und Entzuͤndung der Golcader = Gefäße, wenn
a medieis‘ commendatur, non ebvim fie mit Verhaltung des Stuhles verknüpft
aliquam ſpecifieami; Ted quia ſtimulus find. Hauptſaͤchlich wird es aber von den
a vermibus atque Ipat mi inde mittigän- Aerzten gegen was immer fuͤr Wurm⸗ Krank⸗
tur Doliss ofei ricini confueta uncſa - heiten empfohlen, nicht als ob es eine eigen⸗
lemis vel integra im emulfione aliqua; tbümliche ſpeciſiſche Kraft beſaͤſſe; ſondern
ad ſatisfaciendum ſcopo autem purganti weil dadurch der Reiz von den Würmern und
duæ laltem requiruntur uneits. 15 die Kraͤmpfe gemildert werden. Die gewoͤhn⸗
: hand lit ng Beste Gun liche Gabe des Nicinus⸗ Oehls iſt eine
eee een ene eee „halbe, oder. ganze Unze in irgend einer Emul⸗
| Ho ſion; will man es aber als ein Purgier⸗ Mit⸗
erh | tel gebrauchen, fo wird wenigſtens eine Def g
aun san em a, von zwey Unzen erfordert.
Ex ter At chender pediculos vel Huf: riich pflegt man mit dem Kieinus-
ad ſanandum pforam aliasque eruptio- Oehle Einfalbungen vorzunehmen, um die
ö nes cutaneas iuunetiones cum lee fi» Eause zu toͤdten, oder die Kraͤtze und andere
ein i inttitei folent. N22 1 e b 5
Tab. CLXVI. S 166. Tabel.
2 ROSA RUBRA. 8 7 gs: 9 91 1810 9
17 ö ot € Noſt ?:
Koſa centifolia, Botanic. Er Ä 5 [ 1 3
Ron 1 Roſa 'hortenfis ; Rola BE De; zahme Hofes See = Mofe;
DEREN weckt. Gallis, Röfes rou- hundertblaͤttrige Noſe; Centifolien - Mofe;
Be — Robe.“ 2 1 Reg K. Noſe. Fra n. Roſes ani. Engl.
22 R 8 3309 } £ ed Role.
Cia Kis XII. Teofandrias Orde: V. Po- 12, Klaſſe. Zwan
ey i 1 an rd nn N
ee san; e eee Vielwelbige. 5 a
c enus. Petala qainquel“ „OSbtyr ee Gattung. Blumenblaͤtter fiuf. Der Kelch
tus, quinquefidus, carnoſus, collo co- kannenfoͤrmig, fuͤnfſpaltig, fieife ig, am Halſe f 8
e m Semiha plurima; hifpida , ca- verengert. Saamen ſehr viele, ſteifborſtig, an
eis interiori lateri alfixa, a der inneren Seite des eiche angtheftet.
2 i er
i22
Species, Rofa germinibus ovatis pe-
dunculisque hiſpidis; caule hiſpido,
aculeato; petiolis inermibus. Flos quali
tornatus. | EHE
Propria hujus fruticis patrianon explorata
et; apud nos ubique in hortis colitur.
PFeloret Junio,
In pharmacopoliis fervantur flores &
acetum, aqua, con ler va ex illis
FCA n ee ee
Flores petiolis longis & calyeibus hifpi-
dis infirueti petala habent quam pluri-
ma ſubrotunda, pallide rubra, odorem
peculiarem fragrantem, faporem ab ini-
tio dulcem, poflea vero amarum 5 füb-
auſterum; & colligantur ante
nem plenariam.
Pollident ro ſæ vires paullum roberantes
& leniter adſtringents
Ulus forum limul ac præparato-
rum internus admodum rarus. Non»
nunquam tamen flores becati, in pul-
verem redacti, ad drachmam ſemis vel
illorum infufum ut adſtringens leve ex-
hibentur in diarrhœa & morbis ſimilibus.
Conferva rofarum duplex in
officinis proſlat, vel implex, id eſt
ex folis floribus recentibus cum laccha-
ro tritis parata, vel comp o li ta, li
nempe ſpiritus vitrioli conſe rv limplici
ad gratam usque aciditatem ſuperaddi-
tor. Utraque phthilicis hecticisve ad
drachmam dimidiam vel integram por-
rigi, atque cum aliiselectwariis aut mix:
turis, ad emendandum eurum odorem,
ad unam alteramve unciam ſolet com-
milceri. f
ex panſio-
45
Art. Roſe mit eyrunden Fruchtknoten; ſteif⸗
borſtigen Fruchtſtielen; ſteifborſtigem, ſtacheli⸗
gem Stengel, und wehrloſen Blattſtielen. Die
Blume ſieht gleichſam gedrechſelt aus.
Das eigentliche Vaterland dieſes Strauches iſt
noch nicht entdeckt; bey uns wird er uͤberall
in Gärten haͤufig gezogen.
Junius.
In den Apotheken hat man die Blumen, einen
davon bereiteten Eſſig,
Conſerve. su
Die Blumen find mit langen Stielen und
ſteifborſtigen Kelchen verſehen, ße haben ſehr
viele, zugerundete, blaß- rothe Blumenblaͤtter,
einen eigemhüͤmlichen angenehmen Geruch, und
gleich Anfangs einen ſuͤßen, hernach aber einen
bittern, etwas zuſammenziehenden Geſchmack.
Ste muͤſſen noch vor ihrer vollkommenen Ent⸗
wickelung eingeſammelt werden.
Die Roſen beſitzen in etwas ſtaͤrkende und
gelinde zufammenziehende Arzneykraͤfte.
Innerlich werden ſowohl die Blu men als
auch die da von verfertigten Präpas
rate ſehr ſelten gebraucht. Bisweilen giebt
man doch die getrockneten und gepilverten
Blumen zu einer halben Drachme, oder den
Aufguß davon, als ein leichtes zuſammenz
hendes Mittel bey Durchfällen und
ein Waſſer und eine
bey Durchfällen und ähnlichen
Krankheiten. Die Rofen- Eonferve ift
in den Apotheken auf eine zweyfache
Art zubereitet vorhandenz nehmlich ein⸗
fach, wenn ſie bloß von den friſchen Blumen
mit Zucker abgerieben verfertigt iſt; und z u⸗
fammengefegt (Conlerva rofarum
compofita, oder vitriolata), wenn zu der
einfachen (conlerva roſarum linplex)
noch fo viel Vitriol- Geiſt zugeſetzt wurde, als
zu einem angenehmen ſaͤuerlichen Geſchmack er⸗
fordert wird
auch zu einer ganzen Drachme gegeben Man
pflegt fie ebenfalls anderen katwergen und Dir,
*
Er bluͤht im
4
N Bepte Arten werden Schwind:
ſuͤch tigen oder Auszehrenden zu einer halben =
Iab167 72
24
ROSMARINUS SYLVESTRIS.
A u
Wilder Rosmarin.
3 Ledum
Ufusexternus interno multum frequen -
tior. Ro fœ rubræ ſic ca tæ ob odo-
ris ſuayitatem cataplas matibus ſiccis aro-
mplicis, luffimentis & herbe nicotianæ
„an, fnmigationem adhibendæ fuperad-
dantur. Infufum flo rum inſervit gar-
garismatibus contra faucium exulcera-
nionem, & lomentis oculorum inflam-
mationi imponendis. Aqua ralarum,
„„onmmis, fere vis mediee expers, ſed ad-
modum fragrans vel ad componenda
; ‚mediearnepta, ophtalmica, cosmetica re-
cipitur, vel admiſcetur unguentis ad
delendum eorum fœtorem unguinoſum.
Confermai roa ru m plerumque ad
ele tuariagingi vas laxas rohorantia afur-
patur , & ‚cortieis;peruviani pulvere vel
„. ereniose tartari combinatur. Acetum
10 la rum ni odorem rofaceum nihil
Peculiaris habet, & in modum alterius
aceti folet applicari. Nonnullis un
diſpenſatoriis etiam mel roſarum
locum habet, quod ut detergens inkan-
tum aphtis, oris cavitatis ulceribus me-
detur;. ſed melli puro virtute medica
non antecellit. ”
21750 8
er CLXVIL.
nz Es
— SYLVESTRIS, rein.
Ledum paluſire. Botanic. =
Wen Sileßacum; Rorismarinum 91
velite; Ledum Norzemsttähf folio; Le-
don; Meliffa ſolitudinum; Rorismari-
num Bohemicum; Ciſtus Ledon. Gal-
Der aͤußerliche Gebrauch
pot >
ER:
5 17
5
turen zu einer oder zwey Unzen zuzuſetzen, um
ihren Geruch zu verbeſſetu.
iſt viel ge⸗
woͤhnlicher als der innerliche. Die getrock⸗
neten rothen Roſen nimmt man ihres
angenehmen Geruches wegen zu trocknen aro⸗
matiſchen Kraͤuter⸗Saͤckchen, zu Rauchwerken
und als Zuſatz zu Rauchtoback. Der Auf⸗
guß der Blumen dienet als Gurgelwaſſer
wider Geſchwuͤre in der Rachen ⸗ Höhle, und
zu Baͤhungen bey Entzuͤndungen der Augen.
Das Roſen⸗Waſſer, welches beynahe gar
keine Arzneykraͤfte beſitzt, aber ſehr woßlrie-
chend iſt, wird entweder bey Verfertigung der
zuſammengeſetzten Arzneymittel gegen Augen⸗
krankheiten und zu Waſch⸗Waſſer gebraucht, oder
auch den Salben beyg miſcht, um ihren uͤbeln
Feit⸗ Geruch zu verbeſſern. Die Ro ſen⸗
Conſerve pflegt man meiſtens mit China⸗
Pulver oder Weinſtein⸗ Rahm zu verbinden,
und zu Latwergen, welche das ſchlaffe Zahn:
fleiſch ſtaͤrken, zu gebrauch en.
Eſſi g. welcher außer dem Roſen⸗ Geruch gar
nichts Auszeichnendes an ſich hat, kann wie
jeder andere Eſſig verwendet werden. — In
einigen Diſpenſatorien findet man auch noch
Der Roſen⸗
einen Roſen⸗ Honig, welcher als ein
reinigendes Wund⸗Mtiteel bey der Mundfaͤule
der Kinder, und bey andern Geſchwuͤren in
der Mundhoͤhle mit Nutzen angewendet wird;
an Arzneykraͤften aber hat er vor dem gewoͤhn⸗
lichen reinen Honig keinen Vor zug.
167. Tafel
Wilder Rosmarin.
Granze; . - Bir: Tannen;
Motten: Kraut; Heiden Bienen⸗ Kraut, Saus
Tannen; Sau: Granze; Kuͤhnroſt; Porſch;
Sumpf⸗ porſch; en i 2
124
lis, Oure!s. Aral Hillrofe, Bee
he mi an Roe mary.
Claflis Xx. Decandria. Gand Mono- N
nia. 84
Genus. Calyx quinquefidus. Corolla
plana, quinque partita. Capſula quin-
quelocularis, hab: dehiſcens.
| Sp ecies Led um 1 lineribus, ſta-
minibus corolla dee de“
Habitat i in loeis eln atieis Pale Bus-
pe ſeptentrionalis præcipue; etiam in
nonnullis Germaniæ regionibus: ut in
‚Aufiria, Bavaria, Holfatia &e. repe-
ritur. Eleret Majo & Junio. ‚Frutex,
* map 14
In Ae rv avin folia, D
oli a ſunt lincaria, breviter peliolata,
oppoſita, foliis rorismariui ſimilia; pa-
rum majora atque craſſiora, in N
ſuperiori nitida, profunde viridia, i:
‚margine reflexa; in inferiori lana 25
ginea vel e flavo bruna obducta; odo -
ris ſubaromatici, nidorofi, ingrati, ca-
put tentantis; ſaporis amaricantis, ſub-
adſtringentis. Aſt vero attendendum eſi,
ne ſubſfitvatur herba an drome de
polifoliæ L. quæ foliis. latioribus,
acuminatis, ſubtus glaueis, & plane
inodoris a præcedenti diſfert. Etiam po-
lygalæchamæebuxi L. folia ovata,
lauceolata nervo ariſtato pradita in lo-
cum rorismarini ſylveſiris * non-
nunquam recipiuntur,'
Franz. Ourels, Engl. Hillroſe, Bohe-
mian Roſemary.
10. K la ſſe. ige
Einweibig e.
Gattung. Det! Kelch funkpal tig“ Die Blu⸗
menkrone flach, fuͤnfmahl getheilt. Die Saa⸗
menfapfel fünffaͤcherig, an der Geundffäche von
einander klaffend.
Att. Por ſch mit linienfoͤrmigen Blaͤttern, und
niit Staubfaͤden, die länger find als bie Blu⸗
menkrohe.
Et bewohnet die waldigen und ſumpfigen Gegen⸗
den von Europa, beſonders im nördeichen Theil
deſſelben. Auch in einigen Gegenden von
Oeutſchland, als in Oeſterreich, Baiern,
Holſtein u. ſ w. wird er gefunden. Er blu⸗
het im May, Junius, und iſt ein Strauch.
In den Apotheken hat man die Blatter.
Die Blätter ſind linienfoͤrmig, mit kurzen
Stielen verſehen, an den Zweigen einander
gegenuͤberſt ſehend, den Blättern des achten Roͤs⸗
marius ahnlich, nur etwas größer und dicker.
An ihrer obern Flaͤche ſind ſie glaͤnzend, dun⸗
kel⸗ grün, am Rande zurüͤckgebogen; an ihrer
untern mit einer roſtfaͤrbigen oder gelb: brau⸗
nen Wolle bedeckt. Sie haben einen etwas
würzhaften, brennzeligen, unangenehmen Ge⸗
ruch, der den Kopf einnimmt, und einen etwas
bittern, zeſammenziehenden Geſchmack. Man
muß ſich aber in Acht nehmen, daß anſtatt
dieſer nicht das Kraut des falſchen Por⸗
ſtes (Andromeda polifolia. L. Andro⸗
meda mit Poleyblaͤttern) welches breitere, zu⸗
geſpitzte, unterhalb eiſen = graus Blätter hat,
und ganz geruchlos iſt, geſaͤmmelt werde. Bis⸗
weilen pflegt man auch die Blaͤttet der bu r⸗
artigen Kreuzblume, (Polygala Cha-
mebnxus L.) welche langeriför mig · eyrund, .
und mit einer Nippe, die mit Granen beſetzt
„if, verſehen find, mit den Bläetern des wil⸗
den R armer 0 Wen e B ad
7 0 I iii Hod mu
1
1. e
RUBLA.Qf.
Rubıa tinctorınn. ot.
ar 20 Färberröthe.
Gandent viribus ſtimulantibus, calefacien-
bus atque parum adſiringentibus.
Laudatur decoctum ex foliorum roris-
marini ſylweiſtris drachmis duabus
vel tribus & aquæ libra parat a non-
nullis medicis conttau lim convwulfiwain;
ſed effectus certe pecaliares non mani -·
eat 8 & vix EN ;
134.316 135 ce n nnn ; 75 75
„Dec! wen 74% ya 12 ae: mn
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od 8 Tah. O. XVIII. einde
N ann B. . i. nd 10%
e RU RIA. ee Idanıc! eis
il ele Bene
Rubia ü major wol; hortenſts;
Rubia Ravennas. Gallis, Caran ob
Anglis, Madder, „Nene 24
Cr alisı IV. RAN RAU ern Mo-
nogy nig. 12929
Genus. Corolla e eampahu-
lata. Bacce dus, re sen 126
a . id ai 288129
Species. Rubi a foliis 3 acu-
Sen e eee e eee ad en Bar
Habitätsin'GaHia; Italia, Helvetia i in ceſpi-
tofis atque in Germania calidiore in
pratig prope Danubii ripa e Copiofifli im
e eee arte colitur. 55 loret
1 1 unio, n „ 11
In u gt HH .
9281 1 95
. ofieinis ferranıf es ih 2 uſum me-
eine mene. lens Wants,
Radix wonflar ER Wund longo arodoſo
el, geniculato, dligitum? par vum Maut
Yer 277 *
125
Ge beſitzen reizende, erhitzende und etwas zuſam⸗
menziehende Arzneykraͤfte.
Einige Aerzte ruͤhmen den Abſud, wülcheg uns
zwey bis drey Drachmen der Blaͤtter des
wilden Rosmarins mit einem Pfunde
„ Waſſer bereitet wird, als ein Mittel wider den
convulſiviſchen Huſten; allein beſondere eigen⸗
thuͤmliche Kraͤfte kann man ſich davon nicht
verſprechen, daher; wird er auch Hens der“
naabeidi: alleen 10 Match
Heuf eli ch brand man wo 8 mehr
geſaͤttigten Abſud um unreine, veraltete Ge⸗
olſchwuͤre zu reinigen, oder Dyelle, die mit der
Krätze und dem Grinde behaftet ſind, zu wa⸗
ſchen, und endlich als Si deikek bes Käufe zu
een t dens gal enixe Benni
ius sloiiss 110 e 81003
16 wiege ,
Faͤrberröͤthe.
Färberwurzel; Roͤthe; Faͤrberkraut; Ach:
tan, Krüppz Stopp“ Franz. Garance.
Engl. Madder. en,
4: Kla ſpe. Vlermännige. 1. Or dnu ng en
weiblge. Bi male ba ‚200 miuio! fon .
Gattung. Die Blumenkrone künbſürketth) glo⸗
15 engl Beeren zwey, un der Zahl, eine
ſede eiuſvamig. sıabsva 3 1disı 291567514
ner Röthe mit jährigen re und fa⸗
chelichtem Stengel.
Sie wuͤchſt in Frankreich, Itdlleff, der Scheiß
auf Naſene Plätzen und auth ea me.
ten Deutſchland anf Wiesen nahe at den! ale
ver Donat rolld. Küüpſtlich wird ſie aber
bebe beef wege. Sie be ia are n a
Junius, und ist ausdauernd
Eu den Apotheken bar man die Wur bel zum =,
audiaber 5 Aid
9 nit
Arzueygebrauch np
Die Wurzel 258
21 Knoten RER
ı 26
ſaltem calamum anſerinum crafle, in
quolibet nodo pluribus fibris lateralibus
lignoſis obſelſo. Tota radix extus ob-
ducta ef cuticula tenui decidua, quam
materia corticalis rugofa, quaſi [pon-
gioſa, ſubtilis ſequitur. Cobar prioris
pallide brunus 3 alterius profundior ,
plus minus ve nigrelcens, Pars interior
lignoſa, ſucculenta, ruhra, in medio ca-
vitatem continet medulla rubicundiori
repletam. Odor nullus, ſapor ab initio
‚Subdulcis, poßea amaricans, parum ad.
ſtringens. In pharmaciis tantummodo
radix ab involucro externo, quantum
fieri poterat, liberata adhibeatur, fitque
intus & extus eleganter rubra; nigreſcens
eccontra, maculis notata, cariofa aut
pulverulenta rejiciatur.
a “I De =. &
—
=
e eee
Oceupat vires roborantes, parum adlrin-
gentes. SER er
tentione atque arthritide laudatur me-
dieis, & radieibus quinque aperientibus
minoribus quondam fuit adferipta. Or
Linatur vel, ſola, vel plerumque falibus
von der Dicke eines kleinen Fingers oder we⸗
nigſtens eines Gänſekieles. An einem jeden
Kuoten ſitzen mehrere holzige Wurzelfaſern,
die nach den Seiten auslaufen. Von außen
iſt die ganze Wurzel mit einer zarten Ober⸗
haut, die ſehr leicht abfaͤllt, umgeben; worauf
dann eine runzelige, beynahe ſchwammige,
duͤnne, rindenfoͤrmige Subſtanz folgt. Die
Farbe der erſtern iſt blaß braun; die der letz⸗
tern dunkeler, mehr oder weniger ſchwaͤrzlich.
Der inwendige Theil iſt holzig, ſaftig , roth.
und hat in der Mitte eine Hoͤhlung, die mit
einem mehr dunkel ⸗ rothen Marke ausgefuͤllt
iſt. Geruch hat fie keinen; der Geſchmack
aber iſt im Anfange etwas ſuͤßlich, in der
Folge bitterlich und ein wenig zuſammenzle⸗
hend. In den Apotheken ſoll man nur die
Wurzel, welche, fo viel es moͤglich war, von
ihrer aͤuſſeren Hulle gereiniget, und auswen⸗
dig ſowohl als inwendig ſchoͤn hoch⸗ roth iſt,
gebrauchen; die ſchwaͤrzliche, gefleckte, von
Wuͤrmern angefteſſene und bermoderte hingegen
iſt als unbrauchbar zu verwerfen. Sic
Sie beſitzt ſtürkende und etwas zuſammenziehen⸗
de Arzneykraͤfte. 3 .iinn
Belch ier, nachdem er zuvor durch mehrere an⸗
geſtellte Verſuche belehrt wurde, zeigte, daß
von dem innerlichen Gebrauche der Wurzel
der Färberröthe, wenn er eine Zeit lang
fortgeſetzt ward, nicht nur allein die Knochen,
ſeondern auch der Speichel und der Harn ganz
roth gefärbt wuͤrden, weswegen man ſie auch
unter die Zahl der Arzneymittel aufnahm.
Allein auch die uͤbrigen faͤrbenden Stoffe ſchei⸗
nen, wenn ſie innerlich genommen werden,
die nehmlichen Wi u kungen hervorzubringen.
Indeſſen empfehlen doch Levret und Gliſ⸗
fon ihren Gebrauch wider mancherley Krank⸗
heiten der Knochen, und vorzuͤglich wider die
ſogenannte engliſche Krankheit, beynahe als
ein ſpecifiſches Mittel. Auch von andern Aerz⸗
ten wird ſie gegen Verhaltung der monatlichen
N
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AT + e
Rn.
Rubus ıdaus.
Le.
-
mediis aut terris abſorbentibus juncta,
mox ſub pulveris forma, ad drachmam
dimidiam integramve ter; quater de
die; mox in decocto en uncia radicis
& aque libratparsto vaſeulatim con-
ſumendo. Doſis uncia dimidia vel in-
tegra ad aquæ libram in decocto.
N Jin, ee ou eee And
Tab. CLAIX. in
re m sen siegen Ofiein, 1150 er
Rabas ud, Bold hic. a
Rubus ideen (pings. Gallis,, 8 =
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Flanke 2 it Neolandria, Oase Po-
‚Iygynia, IR
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ahne. „ Bacca campohta acinis mono-
eie, „*...
41 142
8p eci es. Rubus e quinäto . 85 pin-
natis ternatisque, caule aculeato, Pe-
tiolis canalichlatis. Ä
Habitat hic frutex per totam Europam in
ſylvis, locis fruticofis . atque faxojis.
Floret Majo, & Junio. 45
In officinis habentur eme aqua &
ru pus e kructibus recentibus pa-
ra
v ge e
uſto Wegber a cunt, f. ruin, ſunt con-
ene „ dſeorſi um escavatæ, in, qua
cavitate inſecta ſæpillime pluria inha-
bitant. Confiant ex multis acinis ſubro-
tungs inter fe junctis, e quorum junc-
turis pili complures tubuiliffimi exlur-
gunt; & quil bet acinus continet ſemen
unicum minimum oblongum. Habent
127
Reinigung und bey der Sicht als vortrefflich
angetuͤhmt. Vormals gehörte fie mit unter
die fuͤnf kleineren eroͤffnenden Wurzeln. Man
verordnet fie entweder fuͤr ſich allein, meiſtens
aber in Verbindung mit Mittelſalzen oder ab⸗
ſorbirenden Erdarten. Die Gabe iſt eine halbe
oder auch ganze Unze = ein er *
einem Dekokte.
2 Ei Bud)
= 65 Tafel audi
HP-ZUI3UT®
Himbeere. „0 mut
indbrere; .hoblbeere 5... germeine.. Dimbarre ;
„ Himbelbeerez Hombrere Himpelbeere; Him⸗
melbreme; Himbreme 3 Jaarbeete.. . Fr anz.
Frambpiſier. ash . tal bert) „bufh;
‚„Hindsberiy... au saubnsn |
12, Kla ſſe. Zwanzigmaͤnnige. 5. Srbnung.
Vielweibige.
e . Der. Kelch ‚füuffpaltig, , Blumen⸗
blaͤtter fuͤnf. Die Beere zuſammengeſetzt 25
und beſteht aus kleineren sinfagmigen, ee⸗
Nan as
Art. Himbeere, mit fänffach gefiederten und
zu dreyen ſtehenden Blattern, ſtachligem
Stengel, und rinnenfoͤrmigen Blattſtielen.
Dieſer Strauch waͤchſt durch ganz Europa in
Waͤldern, Gebuͤſchen, auf ſteinigen Orten. Er
blaͤht im May und Junius.
In den Apotheken hat man einen Eſſi g, ein
Waſſer und einen Syrup „welches
alles, von den friſchen, Fruͤchten bereitet wird.
5 er im Julius und Auguſt reif werden,
ſind an ihrem obern Theil erhaben, an ihrem
untern aber ausgehoͤhlt, und in dieſer Ver⸗
tiefung halten ſich ſehr oft mehrere Inſekten
auf. Sie beſtehen aus vielen kleinen zuge⸗
rundeten Beerchen, welche mlt einander ver⸗
bunden find, und aus den Fugen derſelben
ſproſſen mehrere aͤußerſt zarte feine Haare htr⸗
128
wcolorem rubicundum, odorem gratum -
& ſaporem peculiarem dulcem cum
n aàciditate. Habetur & vatietas coloris
»albidi ; 77 8985 Vero raro occurrit.
D 1900 f. Nins 8 Nai I
>» 1
SB
ane mis IE U 2 2 ff
11 228 N 5 i
-Gaudent rubi idei viribus refrigeran-
- tibus, fitim fallentibus & parum nu-
ttientibus. 0 r
Fructus in re alimentaria locum non
in mum occupant; in officinis vero,
etiamfi fuccus recenter expreſſus a me-
dicis veteribus ut analepticum & car-
; diacum laudabatur, non habentur. Ipſis
N præparatis, a qua in Pllarmacopoliis
noltris proſtant, nomen medicamenti,
pProprie tribuendum non elle exiftimo,
cum tantummodo ad emendandas va-
rias medicamentorum compofitiones ad.
"Hibeantur, Sie aqua rubi-idai ob
doris & laporis ſuavitatem potionibus
aut mixturis folet’füperaddi, & f r u-
pus, qui mannæ faporem ingratum
egregie emendat, pari ratione, cum
fimul edulcorat, ad corrigendä medica-
mina fluida recipitur. Syrupi uncia di-
midia vel integta cum aqu& fontis li-
bra commilta gratum ſiſlit potum re-
„Krise rantem varlis in morbis, ihflam-
matoriis inprimis profleuum; etiam
acetum baccatum ru bi idæi ma-
cerat paratum, potibus &grotan-
* num "orinariteäd- Sratam' Akiditatem
usque in fe bum ‚reffigefantem ad-
milcetur. ar
vor. Jedes Beerchen enthält einen einzigen
ſehr kleinen laͤnglichten Saamen. Sie haben
eine rothe Farbe, einen angenehmen Geruch,
und einen eigenthuͤmlichen ſaͤuerlich⸗ ſuͤßen Ge⸗
ſchmack. Man kennt auch eine Varietaͤt dies
ſer Frucht von weißer Farbe, welche aber
nur ſelten vorkommt. |
Die Himbeeren beſitzen kühlende, den
Durſt ſtillende und etwas fra ſdende Arzney⸗
kräfte.
Unter den ee eee ann en dieſe
Fruͤchte einen nicht unwichtigen Platz; in
den Apotheken aber hat man ſie nicht, obgleich
ihr friſch ausgepreßter Saft von den aͤltern
Aerzten als ein aufmunterndes und herzſtaͤr⸗
kendes Mittel geruͤhmt wurde. Selbſt den
Praͤparaten, welche wir in unſern Apotheken
finden, gebuͤhrt, wie ich glaube, der Name
eines eigentlichen Arzneymittels nicht; indem
ſie nur als ein Corrigens der verſchiedenen
zuzneyzuſammenſetz ungen gebraucht werden
koͤnnen: So pflegt man das Himbeer
ren waſſer, wegen der rn Me des
AIR
welcher den uhängentörhen Seitn der Man⸗
na vortrefflich verbeſſert, wird auf eben dieſt
Aut, um ſo miht Da er zigleich noch fh
macht, als Cokrigens zu ns Hrzneyen |
verwendet. Eine halbe oder auch ganze Unze
von dieſem Syrup mit einem Pfunde Brun⸗
nen⸗ Waſſer vermiſcht, giebt ein angenehmes
0 ndes Getraͤnk, das in verſc iedenen, haupt⸗
chlich Enrziübinge: Krankheiten ſehr dienlich
He Auch der Eſſig, welcher durch Mace⸗
ration der Himbeeren bereitet wird, pflegt als
ein kuͤhlendes Mittel den ordentlichen Geträn⸗
ken der Kranken in ſolcher Menge beygemiſcht
zu werden, bis fie dadurch eint angenehme
Säure erhalten. er
(Har 170
es
RUTA:CG
Ruta ‚graveolens. Bot.
eee
RUTA. Oficin.
Ruta graveolens, Botanie.
Ruta fativa; Ruta hortenfis; Ruta dome-
ſtica; Ruta montana; Ruta ſyl veftris ;
Peganum; Harmala. Gallis, Rue Ru e
des Jardins. Anglis, Ru e; Gar den-
Claſfis X. Decandria. Ordo I. Mono-
„h n |
Genus. Calyx quinque partitus, Petala
concava, Receptaculum punctis melli-
feris decem cinctum, Capfula lobata.
Species. Ruta folis decompoſilis; flo-
ribus lateralibus quadrifſidis.
Creleit in Mauritania, prope Alexan-
driam & per Europæ partem meridio-
nalem in locis aſperis montoſis Croatiæe,
>. Carniolie & Helke calidioris, Fori-
juli, Litoralis. Floret * &Rate radi ce
perenni. Apud nos in hoxtis copicliſime
r Lolitur.
In pharmacopoliis ſervatur h erb a, &
inde parantur a cetum, aqua defil-
lat a, ole um deſtillatum.
Rt LESE 20 Cu ben
»th.erei continet quantitatem, quod
129
170. Tafel.
7791 Kaufen
Weinraute; lahme Raute; Kreuzraute; Rude;
gemeine Gartenraute; ſtarkruͤchende Raute;
wilde Bergraute. Franz. Rue; Rue des
Jardins. Engl. Rue; Garden Rue.
10. Klaſſe. Zehnmaͤnnige. 1. Ordunng.
Einweibige,
Gattung. Der Kelch fuͤnfmahl getheilt; die
Blumenblaͤtter ausgehoͤhlt; der Fruchtboden
mit zehn honigtragenden Punkten umgeben.
Die Saamenkapſel mit Lappen verſehen.
Art. Raute ö
„Blattern, und vlerſpaltigen Seirenblunen.
Ste waͤchſt in Mauritanjen, nahe bey Alexan⸗
drien und in dem mittaͤgigen Theil von Euro⸗
pa wild. Als auf unebenen und gebirgigen
1
© Gegenden von Croatien, in dem wärmern
und dem Eitorale. Sie bluͤht im Sommer hin⸗
durch, und if ausdauernd. Bey nns wird
ſie in Gärten ſehr Häufig gezogen.
Ju den Apotheken wird das Kraut aufbe⸗
ſtillirtes Waffen und ein deſtillirtes
re „ r e de
Der Stengel iſt hart, holzig, oft ſtrauch⸗
artig und bis zwey Fuß hoch. Die doppelt
e zuſammengeſetzten mit Stielen verſehenen Bla t⸗
= ter beſtehen aus keilfoͤrmigen kleinen Blätt-
2 chen, welche bey der Garten ⸗ Raute breiter,
bey der wildwachſenden Raute aber linſenfor⸗
mig und zugeſpitzt find Uebrigens haben die
Bla tter eine aus dem Blaß blauen in das
Grüne fptelende oder ſchimmeliggraue Farbe =
mit doppelt zuſammengeſetzten
Theil von Krain und der Schweiz, in Friaul
wahrt, und daraus ein Eſſig, ein de⸗
einen unangenehmen, eigenthuͤmlichen, bal⸗ i |
ſamiſchen, ſehr durchdringenden Geruch; und
einen ſcharfen, bittern, etwas wuͤrzhaften „
R.
130
deftillatione obtinetur, colorem dilute
fla vum, odorem fortem, minus gratum,
ſaporem acrem fervidum poſſidet, &
gelu expoſitum condenfatur. Herba
ſiccata mox odorem, ſaporem & vircs
medicas amittit, — pro aſſervatione
a pharmacopœis vere & iterum autum-
no conlirmato colligenda eſt.
Tenet vires ſtimulantes, e &
antiſpasmodicas.
Infuſum herbæ rut æ aquoſum vel
vinalum a ruſticis inprimis ut remedium
domeſticum flomachicum, carminati-
wum, ſudoriferum, emenagogum & an-
tidotum fexe generale eopioſilime uſur-
patur. Etiam a nonnullis medicis contra
ventriculi dolores; paflionem hyftericam,
morbos verminoſos & epilepſiam, alias-
ve affectiones convulſivas folet ordinari.
8 n
85 1 atum: reeipitar a confieiendum, Ken
ſaccharum carminatiyxum; & ace tum
= 5 Drachmen auf eln Pfund
liemlich wiberlichen Geſchmack. Das friſche
Kraut enthaͤlt eine an ſehnliche M enge aͤt he⸗
riſchen Oehles, das man durch die Des
ſtillation gewinnen kann; es beſitzt eine hoch⸗
gelbe Farbe, einen ſtarken, wenig angenehmen
Geruch, einen ſcharfen brennenden Geſchmack,
und verdickt ſich, wenn es ekner groſſen
Kaͤlte ausgeſetzt wird. Das getrocknete Kraut
verliert ihren Geruch, Geſchmack und die
Arzneykraͤfte ſehr bald; daher muͤſſen die Apo⸗
theker das Einſammeln deſſelben, um es auf⸗
bewahren zu koͤnnen,
dann abermal ſpaͤt im Herbſte wieder vor⸗
nehmen.
Ste beſitzt reizende, ubtzende nd Frampffitende
im Seifplinge "und
Heilkraͤfte.
Der Aufguß der Raute, bald mit Waſſer,
bald mit Wein zubereitet, wird vorzuͤglich auf
dem Lande als ein den Magen ſtaͤrkendes,
Blaͤhungen⸗ und Schwelßtreibendes, die mo⸗
natliche Reinigung befoͤrderndes Hausmittel
und überhaupt, beynahe als eine Untoerſal⸗
N Arzuey, ſehr haͤufig gebraucht. Selbſt auch
einige Aerzte pflegen ihn wider Magen⸗Schmer⸗
zen, hyſteriſche Beſchwerden, gegen Wurm⸗
Krankheiten, die Fallſucht und andere kon⸗
vulſſviſche Uebel zu verordnen. Die Gabe iſt
(fgigfeit,
a aber, u wie ich ſchon erinnert habe, das
getrocknete und in den Apotheken aufbewahrte
Kraut meiſten Theils ſchon beynahe aller Heil⸗
fkraͤfte beraubt iſt, ſo hat man davon kaum
Line gute Wirkung zu u erw
eg daher lieber Bee
Hingegen kann das deſttü rte Waſſer
rute maceratione paratum aliis cum bey krampfſtillenden reizenden Mixturen zu ei⸗
medicamentis diaphoretieis conjungitur, nigen Unzen als Zuſatz gebraucht werden.
ar ten, und man
beſſere re vorſchreiben.
Das deſtillirte Oehl dienet zur Verfer⸗
ligung eines Oehlzuckers als ein blähungtrei⸗
bendes Mittel; und den Rauten ⸗Eſſig,
der durch Mackrireh bereitet wird, nimmt
Sad 2 22
SALICIS CORTEX. qe
Salix fragilis Bose. 4
Bruchwade,
191
man als Zuſatz zu andern ſchweißtrelbenden
Ar zueyen.
Externe fuperimponitur herba rut æ Aeußerlich pflegt man das feiſche zu einem
recens in paſtam contuſa & cum ſale
commixta ob magnam ſuam acrimo-
niam partibus dolentibns ut rubefaciens.
Succus recenter expreflus, vel
cataplasmata ex herba rute, in
aqua aut vino decocta, parata contra
ulcera fordida, inveterata, vermibus
obfella & gangrænoſa optimum ut anti-
ſepticum mundansque à multis com-
mendatur medieis. Herbaficcata, in
pulverem redacta jisdemque ulceribus
infperfa, huie quo que ſatisfaciet ſcopo.
Decoctumrutæ faturatum aD o-
Brey zerſtoſſene Kraut der Raute mitete
was Salz vermiſcht wegen feiner großen Schärs
fe als ein rothmachendes Mittel auf ſchmerz⸗
hafte Theile aufzulegen. Der friſch aus:
gepreßte Saft, oder Umſchlaͤge, die von
der Raute in Waſſer oder Wein gekocht
bereitet werden, werden von vielen Nerzten als
eines der beſten reinigenden und faͤulnißwidri⸗
gen Mittel wider unreine, veraltete, mit
Wuͤrmern beſetzte und brandige Geſchwuͤre
empfohlen. Das getrocknete, und zu
einem Pulver zerſtoſſene Kraut in eben ſolche
Geſchwuͤre geſtreut, wird den nehmlichen End⸗
mino Plenk ad injectiones uleeribus zweck erfüllen. Herr Plenk rühmt einen
narium auriumque foetentibus fiſtuloſis gefäftigten' Abſud der Raute zu
. medentes laudatur. Etiam gargarismata Etuſpritzungen um ſtinkende Hohlgeſchwüͤre der
ex hoc decocto parata gingivarum ſa- Naſe und der Ohren zu heilen. Auch Gur⸗
nant exulcerationes a dentibus cariolis gelwaſſer, welche mit dieſem Abſud bereitet
exortas. Acetum rutæ addatur fo- werden, find ein Heilmittel gegen Geſchwuͤre
mentis ſtimulantibus diſcutientibusque; des Zahnfteiſches, welche von angefreffenen
& Oleum rute deffillatum ad Zähnen zu entſtehen pflegen. Der Rau ten⸗
iminuendos dlolores dentibus infilletur Eeſſig kann reizenden und zertheilenden Bä⸗
earioſis, g hungen zugeſetzt; und das deſtillirte
; Rauten ⸗Oehl in hohle angefreſſene Zaͤh⸗
ne eingetroͤpfelt werden „ um die Schmerzen 0
. zu vermindern. 2 1E ina =
„„ ELNSI 171. Tafel.
Sprolweide; Knackerwelde; Glasweide; Brech n!
weide; Roßweide; in Oeſterrelch Felber;
Sprockweide; Fieberweide; Bitter weide.
Franz. Saule fragile. Engl. Frail
Willow, BE
galix alba; Salis altera; Salix candida;
Salix græca. Gallis, Saule fragile.
Auglis, Frail Willow u 908
RE
132
Clalis XXIL Diccia, Oro Ih, Diau-
dria,
Genus. Ma fe. Amenti ſquamæ. Corol-
la nulla. Glandula ‚bafeos ‚nectarifera,
Fœ m. Amenti ſquamæ. Corolla nulla.
Stylus bifidus. Caplula unilocularis; bi-
valvis. Semina pappoſa. 3
Species. Salix folüs ferratis, glabris,
‚ovato,-lanceolatis ; petiolis dentato-
‚'glandulofis,
Habitat hæc arbor in Europx parte tem-
perata atque frigidiori, in ſylvis, ad
‚ Auvios, & alibi. Floret Aprili & Majo,
84 — 7 5 } . * 12 ! 27 3 A 1 3
In pharmacopoliis ſervatur cortex.
Deſumitur cortex vel a ramis junioribus
vel a vetuflioribus; ſed habitus in utro-
que non idem. Cortex ramorum
juniorum inprimis annuorum tenuis
elt, glaber ac nitens; recens externe ab
initio habet colorem late viridem aut
ex vitidi albeſcentem vel flaveſcentem,
poſlea vero rubeſcentem vel ruffeſcen-
tem; ſiccatus in brunum vergentem;
interne longe pallidioc eſt. Odor ſub-
dlulcis, balſamicus, herbaceus; ſapor
amarus, ſubacris, balſamicus. Cortex
ramorum adultiorum coloris eſt
albicantis, quodammodo nitentis, ſa-
poris parum balfamici; magis vero ad-
firingentis. Uterque cortex colligatur
menſe Aprili & Majo ex arboribus ju-
nioribus in locis humidis aſt non in pa-
2 *
abrs perflata ficcetur.
ludoſis habitantibus, atque in umbra
21. Klaſſe. Ganzgetrennte. 2. Ordnung.
Zweymaͤnnige.
Gattung. Mann liche Blume. An den
„Kaͤtzchen Schuppen. Blumenkrone feine, An
der Grundflaͤche eine honigtragende Druͤſe.
Weibliche Blum e. An den Kätzchen Schup⸗
pen. Blumenkroue keine, Der Griffel zweyſpal⸗
tig. Die Saamenkapſel einfaͤcherig zweyklappig.
Der Saame mit einer Haarkrone verfehen,
Art. Weide mit ſaͤgefoͤrmig ausgeſchnittenen,
fettglattichten, eyrund⸗ lanzettfoͤrmigen Blaͤt⸗
tern; und gezaͤbnt⸗ druͤſigen Blattſtielen.
Diefer Baum waͤchſt in dem gemäßigten und kaͤl⸗
tern Theil von Europa, in Waͤldern, an
‚Süßen und andern Orten. Ex bluͤht im Aprit
und May. 1 ' np SER eee 1
„33300 SER EEE
In den Apotheken hat man die Rin de.
Man pflegt die Rinde ſowohl von den jͤͤn⸗
gern als auch von den aͤltern Zweigen einzu⸗
ſammeln; die Beſchaffenhelt iſt aber bey bey⸗
den etwas verſchieden. Die Rinde der
Fingern, vorzüglich der jährigen Zweige
‚at, daͤnn, glatt und glänzend. Wenn ſie noch
feiſch iſt, hat ſie anfaͤnglich von außen eine
hell⸗gruͤne, bisweilen eine aus dem Gruͤnen
ins Welße oder Gelbe ſpielende Farbe; fpäterhin
aber wird fie roͤthlich oder rothbraun, und
getrocknet mehr dunkelbraun. Von innen iſt
fie durchaus viel blaſſer. Ihr Geruch iſt et⸗
was ſuͤßlich, balſamiſch, krautartig; ihr Ge⸗
ſchmack bitter, etwas ſcharf und ebenfalls bal⸗
ſamiſch. Die Rinde der altern Zwei⸗
ge iſt in etwas glaͤnzend, hat eine weißliche
Farbe, und einen wenig balſamiſchen, aber
mehr zuſammenziehenden Geſchmack. Beyde
Arten von Rinde muß man in den Monathen
April und May einſammeln, und zwar von
jungen Baͤumen, welche in feuchten, nicht
aber in moraſtigen Gegenden ſtehen. Man
trockne ſie hierauf an einem ſchattigen Orte,
in welchem die Luft frey durchziehen kann.
Gaudet viribus robotantibus & adlſtrin-
gentibus,
Commendatur faliciscortex, non fo-
lum a falice fragili L. ſed etiam
a falice alba & pentandra L.
deglubitus, varios contra morbos, in
quibus cortex peruvianus eſſet indica-
tus; præſertim vero in febribus inter-
‚mittentibus, diarrhœa, dy ſenteria, ven-
triculi & inteſtinorum laxitate. Lauda-
tores & hujus remedii, ‚medicis veteri-
bus ignoti, præcones falicis corti-
cem optimo cum effectu ac fine ægro -
tantium incommodo chinæ in locum
jure meritoque ſubſtitui poſſe affirmant;
eo magis cum & analyſis chymica eas -
dem in | utroque partes primordiales mon-
Ordinatur vel ſub pulveris
lraſſet.
forma a ſerupulo ad drachmam pro doſ,
vel in decocto ad unciam unam cum
dimidia pro libræ unius colatura vaſcu-
latim ingerendo. In nonnullis oflicinis
corticis falicis extractum quo-
que paratur, quod vires adfiringentes
extracto chinæ longe majores poll idet,
nec non pari ratione iisdemque in mor:
bis, prout de corticis peruviani ex-
tracto diximns, adhibeatur.
Etiam externe pulvis vel .
corticis falicis ſaturatum ad mun-
danda atque conſolidanda ulcera fordi-
da inveterata ut antiſepticum, roborans
& adfiringens ee cum ſucceſſu ſolet
applicari.
133
Sie besitzt stärkende und zuſammenziehende Urfe
neykraͤfte.
Die Weiden⸗ Rinde, welche nicht nur allein
von der Bruchwelde (Salix fragilis L.)
ſondern auch von der weißen und der
fünfmännigen Welde (Salix alba
und S. pentandra L.) abgeſchält wurde,
wird bey verſchledenen Krankheiten, in wel⸗
chen die Peruaniſche Rinde angezeigt waͤre,
angeruͤhmt. Vorzuͤglich aber gegen Wechſel⸗
fieber, beym Durchfalle, in der Ruhr, gegen
Schwache des Magens und der Gedaͤrme.
Die Lobredner und Gönner dieſes Arzneymit⸗
tels, das den altern Aerzten unbekannt war,
behaupten, daß man die Weiden⸗ Rinde
mit dem beſten Erfolge und ohne Nachtheil
der Kranken anſtatt der China = Rinde mit
allem Recht gebrauchen koͤnne; um ſo mehr,
da auch dle chymiſche Analyſe in beyden gleiche
Beſtandtheile entdeckte. Man verordnet fie
entweder in Form eines Pulvers von einem
Skrupel bis zu einer Drachme auf ein Wahl,
oder in einem Abſud zu anderthalb Unzen auf
ein Pfund Colatur, der ſchaͤlchenweeiſe ein⸗
genommen wird. In einigen Apotheken be⸗
reitet man anch ein Extrakt der Wei⸗
den = Rinde, das bey weiten flärfere ad⸗
ſtringirende Arzneykraͤfte deſitzet, als das Chi⸗
na: Extrakt. Man kann es auf die nehmliche
Art, und in eben den Krankheiten gebrauchen,
wie von dem China⸗ Auszug gefagt wurde.
Auch äußerlich pflegt man das Pulver oder
den gefättigten Abſud der Weiden⸗Rin⸗
de um veraltete unreine Geſchwuͤre zu relni⸗
gen uud zu heilen, als ein faͤulnißwidriges,
ſtärkendes und zuſammenziehendes Mittel mit
ſehr gutem Erfolge anzuwenden.
234
Tab. CLXXII.
SABINA, Of icin.
Juniperus Sabina. Botanic.
Savina; Brathys. Gallis, Savinier, Sa-
bine. Anglis, Savin, |
Claflis XXII. Diecia. Ordo XIII. Mo-
nadelphia.
Genus, Maſc. Amenti calyx ſquamæ.
Corolla nulla. Stamina tria,
F œ m. Calyx tripartitus. Petala tria. Sty-
li tres. Bacca trisperma, tribus tuber-
culis calycis inæqualibus.
Species. Juniperus foliis oppoſitis,
erectis, decurrentibus: oppofitionibus
pyxidatis,
Invenitur hic frutex in Oriente, Siberia,
Tartaria & in Europæ parte meridio-
nali, ut in Helvetia, Italia, Gallia, Por-
tugallia & Hiſpania ſpontaneus. Apud
nos in hortis colitur. Floret primo vere.
In noftris officinis habemus fron des &
0 oleum deflillatum. 2
Folia laneeolata, cauli adpreſſa, alterne
conjugata, craſſa, brevia, in baſi con-
nata, profunde & perpetuo viridia.
Odorem habent gravem, ingratum ,
narcoticum, reſinoſum, a magna olei
eontenti volatilis quantitate pendentem;
faporem amarum, reſinoſum, acre pun-
gentem,
172. Tafel.
Sewenbaum.
Sevendaum; Slebenbaum; Sagebaum; Sade⸗
baum; Gageboom; Maͤgdebaum; Kinder⸗
mord. Sevenpalmen; Siegenbaum; Gegel-
baum; Sabelbaum; Roßſchwanzbaum; in
Defterreich Segenbaum; Sabelbaum. Franz.
Savinier; Sabine, Eng l. Savin.
22. Klaſſe. Ganzgetrennte. 13. Ordnung.
Einbruͤdrige. ee
Gattung. Maͤnnliche Blume. Der Kelch
des Kaͤtzchens beſteht aus Schuppen. Blumen⸗
krone keine. Staubgefaͤße drey. N
Weibliche Blume. Der Kelch dreymahl ge-
theilt. Blumenblaͤtter drey. Griffeln drey. Die
Beere dreyſaamig, mit drey ungleichen Huͤgel⸗
chen des Kelches. f
Art. Wachholder mit einander entgegenge⸗
ſetzten aufrechtſtehenden, ablaufenden Blaͤt⸗
tern, und buͤch ſenfoͤrmigen Entgegenrich⸗
tungen.
Man findet dieſen Strauch wildwachſend im
Orient, in Sibirien, in der Tartarey, und
im ſuͤdlichen Theil von Europa; als in der
Schweiz, in Italten, Frankreich, Portugag
und Spanien. Bey uns wird er in Garten
gezogen. Er bluͤht im angehenden Fruͤh⸗
linge.
In unſern Npotheken hat man die belaubten
Enden der Zweige und eln deſtilllr⸗
tes Oehl. 5
Die Blätter find lanzettfoͤrmig, an den Sten⸗
gel feſt angedruͤckt, je zwey und zwey mit rin⸗
ander verbunden, dick, kurz, an der Erund⸗
flaͤche mit einander verwachſen „ dunkel⸗ gruͤn,
und behalten ihre Farbe beſtaͤndig Sie haben
einen ſtarken, unangenehmen, harzigen und
betaͤubenden Geruch; welcher von der großen
Menge des enthaltenen fluͤchtigen Oehles ver⸗
Jad iz d
SABINA. Of.
uniperus Sabina ‚re. .
Sabenbaum .
ee
Be
SABINA. 0:
Juniperus Sabina, m Be
Ä Izbenbaum 5
2 do in
daictis ſub
135
urſacht wird. Ihr Geſchmack iſt bitter, har⸗
tig, ſcharf und Heißend,
Ge vires fortiter ſtimulantes, cale- Sie befigen heftig retzende, erhitzende den Harn
facientes, diureticas atque diaphore-
ticas.
Sabin æe herba foeminis laſcivis ad
Proeurandum abortum jam pridem no-
ta, medicamentum abortivum fpecificum
credebatur; ſed nequaquam fœtum pro-
‚„prie enecando, tantummodo ſtimulan-
—. rum agit, ita magnæ ut abhinc
hmorrhagiæ excitentur, qua matri,
facinus teterrimum tentanti, morbos ſœ-
pillime validiſſimos, & non raro inte-
ritum parant, quia finis propoſita con-
fecuta fuiſſet. Medicus vero perfpicax
infuſum frondium ſabinæ apoplexia ner-
voſa & morbis verminoſis laborantibus,
puellis chloroticis atque aliis fœminis
laxis menſtruorum retentione vexatis or-
dinabit; ſed in fubjectis debilibus he-
moptoën hoc medicamento facile ex-
citari poſſe, ne obliviſcatur. Doſis in
infuſo vel decocto drachme due aut
uncia dimidia ad aquæ libram. Ole um
deflillatum fortiſſima inter flimu-
lantia referendum, & in morbis ante
| eleoſacchari forma interne
allumendum efi, Nonnulli etiam fu e-
cum foliorum ſabine recenter
= exprellum ad drachmas duas cum lacte
& faccharo commiſtum ad prepellendos
vermes commendant.
Externe ufurpantur folialabinz fe-
cata ad fuflimenta tumoribus œdema-
und Schweiß befoͤrdernde Arzneykräfte.
Die Blätter des Seven baumes, wel
che ausſchweifenden Weibsperſonen, um da⸗
durch einen Abortus hervorzubringen, ſchon
lange bekannt ſind, wurden gewoͤhnlich fuͤr ein
ſpecifiſches Abortivmittel gehalten. Allein
ſie wirken keinesweges unmittelbar auf den
Foͤtus um denſelben zu toͤdten; ſondern nur
Überhaupt als ein Reizmittel auf den Uterus;
ſo zwar, daß dadurch große Blutfluͤße verur⸗
ſacht werden, welche einer Mutter, die dieſes
ſchaͤndlichſte aller Laſter verſuchen wollte, mei⸗
ſtens die ſchwerſten Krankheiten und nicht ſel⸗
ten den Tod zuwege bringen, ohne daß dadurch
ihr vorgeſetzter Endzweck erreicht wuͤrde. Ein
kluger vorſichtiger Arzt aber wird den Aufguß
der Zweige des Sevenbaumes ſolchen Men⸗
ſchen, die vom Nervenſchlagfluſſe befallen, oder
mit Wurm⸗ Krankheiten behaftet And, bleich⸗
ſuͤchtigen Mädchen und andern Frauensperſo⸗
nen von ſchlaffer Conſtitutton, die an Verhal⸗
tung der Reinigung leiden, verordnen. Nie
aber darf man außer Acht laſſen, daß bey
ſchwaͤchlichen Subjekten dadurch leicht ein Blat
huſten verurſacht werden kann. Die Gabe
zu einem Aufguſſe oder Dekokt ind zwey Drach⸗
men, auch eine halbe Unze auf ein Pfund
Waſſer. — Das deſtillirte Oehl ge⸗
Hört unter die ſtaͤrkſten reizenden Arzneyen,
und kann in Form eines Oehlzuckers bey
allen oben genannten Krankheiten innerlich ge⸗
nommen werden. — Einige empfehlen auch
den friſch ausgepreßten Saft der Blaͤt⸗
ter des Seven baum es zu zwey Drach⸗
men, mit Milch und Zucker vermiſcht, als ein
* wurmtreibendes Mittel.
Aeußerlich gebraucht man die getrockne⸗
ten Blätter des Sevenbaumes als
136
tofis infervienia; & in fubtiliſſimum
pulverem redacta ſuperimpouuntur ut
cauflieum mitius excreſcentiis fungofis,
ulceribus gangrænoſis venereisque, oſſi.
um carie atque condylomatibus. De-
coctum ſabinæ balneis ſtimulantibus ſu-
peraddi, & in nonnullis regionibus ad
lavandas partes pſora vel tinea obſeſſas
recipi ſolet. Oleum deſtillatum il-
liniatur partibus paralyticis, nec non ab-
Aomini vermibus vexato.
Tab. CLXXIII.
- SACCHARUM. Oficin,
Saccharum officinale. Botanic.
Acia; Zaccharum ; Arundo ſaccharifera;
Mel arundinaceum; Mel Cannæ; Sal
Indicus; Sacchar; Zacchar; Succha-
-
Rauchwerk fir waͤſſerige Geſchwuͤlſte; und,
wenn ſie zu einem ſehr feinen Pulver zerſtoſſen
ſind, nimmt man ſie als ein gelindes Aetzmit⸗
tel auf ſchwammige Auswuͤchſe, brandige und
veneriſche Geſchwuͤre, auf den Beinfraß und
zu den Feigwarzen. Den Abſud des Seven
baumes pflegt man reizenden Bädern bey zu⸗
miſchen, und in einigen Gegenden wird er
zum Waſchen der Theile, die mit der Kraͤtze
oder dem Erbgrinde behaftet ſind, gebraucht.
Das deſtillirte Oehl nimmt man zum
Beſchmieren paralytiſcher Theile, oder des Baus
ches bey Wurm: Krankheiten.
a d
Zuckerrohr.
Gemeines Zuckerrohr. Franz. Suere. Eng le
Sugar ei : 25
rum; Zuccharum. Gallis, Sucre.
Anglis, Sugar, i =
Clafis III. Triandria. Ordo I, Di-
- gyhia, x Ä
Genus, Calyx lanugo longa extra caly-
cem. Corolla bivalvis. es
Species. Saccharum floribus pani-
culatis; foliis planis. 8
Invenſtur hæc graminis perennis ſpecies
min Africe & Afı locis paludoſis [pon-
te, atque in pluribus Americæ infulis
“" eulurg e |
In pharmakciis noſtris habetur fa echarum
& fpiritus facchari, vulgo Rum.
Materia, facchari ſub nomine nota, fal
ef eſſentiale dulce eryſtalliſabile, ex
ſucco culmorum expreſſo, coctione &
varia depuratione condenſato elicitum.
Diverſa ſub forma ad nos advehitur, de
3. Klaſſe. Dreymaͤnnige. 2. Ordn un g.
Zweyweibige. —
Gattung. Der Kelch eine lange Wolle außer
dem Kelche. Die Blumenkrone zweyklappig.
Art Zuckerrohr mit gerifften Blumen, und
flachen Blatternn '
Man findet dieſe aus dauernde Grasart in ſumpfi⸗
gen Segenden von Affen und Afrika wild⸗
wachſend; in ſehr vielen Amerikaniſchen Inſeln⸗
wird es aber haͤufig gebaut.
In den Apotheken hat man den Zucker und
den Zucker⸗ Spiritus, insgemein Rum
genannt.
Die Materie, welche unter dem Namen Zucker
bekannt if, iſt ein weſentliches, füßes, in
Eryſtagen anſchleßendes Salz, bas aus dem
ausgepreßten Safte der Halme gewonnen
durch Kochen und virſchiedene Neinigungs⸗Me⸗⸗
tui. Saccharum officiuale. t Das Zuckerrohr:
quibus vero fingulis alio loco fußus lo-
euturus. Officinis nofiris ſa echarum
canari en ſe ſolummodo convenit. Pro-
fiat in panibus conicis charta craſſiori
albicante ſive cœrulea funiculisque obli-
gatis, coloris albi, ſaporis dulciſſimi,
durum af friabile, in fragmentis parti-
culis micantibus five: eryfallis dives,
aqua, inprimis calida, plenarie folubile,
difficilius in fpiritu vini, flamma ardens
ecerulea, odore peculiari grato, intu-
meſcens, ſpumans, carbonemque relin-
> quens, olea ætherea, fi cum iis teritur,
in aqua reddens ſolubilia; ope ſpiritus
nitri affuſi acidum purum facchari, vel,
fi mavis, acetoſelle largiens. Eligatur
faccharum durum, compactum, fonorum,
aliquo modo in frufüis parvis fubpellu-
eidum, album, penitus & limpide in aqua
folubile. Rejiciatur cujus ſolutio aquoſa
a ſale alcalino turbatur, vel ex affuſa
mercurii ſublimati corroſivi folutione
aqueſa turbida & colorata evadit, &
quod cum fale ammo niaco tritum odo-
rem ſpargit volatilem. |
*
Gaudet viribus lene Aimulantibus, refol- Er beſitzt gelinde . aufloͤſende und faͤul⸗ a =
nißwidrige Arzneykraͤfte. 5
Saccha rum in arte medica, ut medica- Der
ventibus & antifepticis..
mentum internum proprie dictum, vix
1
thoden in einen feſten Körper verwandelt wird.
Er wird unter verſchiedenen Geſtalten oder
Formen zu uns eingefuͤhrt, wovon ich in der
Folge an einem andern Orte von jedem ins⸗
beſondere noch ausfuͤhrlicher zu ſprechen Wil⸗
lens bin.
allein den Canarien⸗ Zucker. Er iſt in
In unſern Apotheken hat man nur
kegelfoͤrmigen Maſſen vorhanden, die mit einem
dickeren weißlichen oder blauen Papier uͤberzo⸗
gen, und mit Bindfaͤden umwickelt ſind. Er
hat eine weiße Farbe, einen ſehr ſuͤßen Ger
ſchmack; iſt hart, aber doch zerreiblich; ent⸗
haͤlt im Bruche ſehr viele glaͤnzende oder cty⸗
fallinifche Theile; vom Waſſer, vorzuͤglich
vom warmen wird er vollkommen aufgeloͤſt ,
ungleich ſchwerer aber vom Weingeiſte; er
brennet mit einer blauen Flamme und mit ei⸗
nem angenehmen eigenthuͤmlichen Geruche, wo⸗
bey er aufſchwillt, ſchaͤumt, und eine Kohle
zuruͤckläßt. Die ätherifchen Oehle, wenn ſie
mit ihm abgerieben werden, macht er im Waſſer
aufloͤslich. Wird er mit Salpetergeiſt uͤber⸗
goſſen, ſo erhaͤlt man reine Zuckerſaͤure, oder,
wenn man lieber anders ſprechen will, Sauer⸗
klee⸗Saͤure. Zum Arzneygebrauche waͤhle man
den harten, dichten, klingenden, weißen und im
reinen Waſſer vollkommen aufloͤslichen Zucker
*
aus, der in ſeinen kleinen Bruchſtuͤcken zum 2
Theil auch etwas durchſcheinend iſt. Im Ge⸗
gentheil ſoll man jenen verwerfen, deſſen Auf⸗
loͤſung in Waſſer durch ein hinzugegebenes al⸗
kaliniſches Salz truͤbe gemacht wird,
durch eine hinzu gegoſſene Aufloͤſung des ägen-
den Queckſilber⸗Sublimats, nicht nur allein
truͤbe ſondern auch gefaͤrbt erſcheinet. Eben
fo wenig iſt derjenige brauchbar, welcher mit
Ammonkak⸗ Salz abgerieben einen fluͤchtigen =
Geruch von fih giebt. .
cker wird in der H
.
oder
ng ele as
eigentliches ſogenanntes innerliches Arzneymit⸗ 5
138
uſurpatur; ſed præcipue ad edulcoran-
dss diverlas medicamentorum compo-
> fitiones fluidas ſiccasve mok pet ſe mox
ſub lyrupi cujusdam forma adhibetur.
Interim, in morbis pectoris, tulli & rau-
cedine ut remedium ſie dietum domeſti-
cum adhiberi, quis ignoraret? Secun-
dum nonnullorum medicorum experien-
tiam laccharum fcorbutum in itine-
ribus maritimis frequentem egregie præ-
cavet; & larga manu cum petulentis ex-
hibitum contra diarrhœam laudatur bi-
liofam inprimis, ægrotantes alia fi re-
perpetue fere aſſumptum malos ob aci-
dum contentum producit effectus, ac in-
fantibus præcipue vel hominibus debi-
libus aciditate ventriculi laborantibus
pernicioſum; verum opinioni, mucoſi-
tatem inde exoriri, nulla omnino fides
tribuenda. Cæterum veneni, Americani
A4quo tela imprægnant fun, antidotum
2 faccharum cenfetur fpeciicum, —
Rum vel fpiritus facchari eas-
dem poflidet proprietates eosdemque
pProduecit effectus prout & omnis vini
ſpiritus; roborat ventriculum, ſtimulat,
calefacit. —De facchari in re culina-
ria economiaque uſu alio dieturus ſum
N ä ' SR
Externe faccharum vario modo fo.
let adhiberi; fuperadditur. enematibus,
gantia evaduünt. eee redactum
caulffi⸗
fungolis ſcopo mundante ac len
*
cularent acida. Nimia quantitate atque
qua parum ſtimulantia magisque pur-
inſpergatur ulceribus EN atque
co. Idem pulvis ſubtiliſſimus ope calami
tel Außerfi ſelten gebraucht; ſondern man ver⸗
wendet ihn vorzuͤglich nur zum Verſuͤßen der
mancherley trockenen oder fluͤßigen Arzney⸗Zu⸗
ſammenſetzungen bald fuͤr ſich allein, bald aber
unter der Form irgend eines Syrups. In⸗
deſſen weiß man doch allgemein, daß er bey
Krankheiten der Bruſt, beym Huſten, in der
Heiſerkeit als ein gewoͤhnliches Hausmittel
Häufig genommen wird. Nach den Erfahrun⸗
gen einiger Aerzte iſt der Zucker ein vor⸗
treffliches Vorbauungsmittel wider den Schar⸗
bock, der auf Seereiſen ſo gewoͤhnlich iſt; und
in groſſen Gaben unter das Getraͤnk gemiſcht
wird er gegen gallichte Durchfaͤlle vorzuͤglich
empfohlen, hauptſaͤch ich, wenn die Kranken an⸗
dere Saͤuren nicht mehr nehmen wollen. Ge⸗
nießt man ihn aber in zu großer Menge und
beynahe unausgeſetzt, fo verurſacht er, wegen
feiner in ſich habenden Säure, uͤble Zufälle,
und er iſt daher vorzuͤglich Kindern oder
ſchwaͤchlichen Menſchen, welche an einer Saͤure
im Magen leiden, ſchaͤdlich. Doch das Vorur⸗
theil, als wenn er Verſchleimungen verurſachen
ſollte, verdienet durchaus gar keinen Glau⸗
ben. Endlich hält man den Zucker noch
fuͤr ein ſpezifiſches Gegenmittel wider das Gift,
mit welchem die Amerikaner ihre Pfeile zu vers.
siften pflegen. — Der Rum oder Zucker⸗
Spiritus befttzt alle die Eigenſchaften, und
bringt die nehmlichen Wirkungen hervor, wle
ein jeder auderer Weingeiſt oder ſtarker Branut⸗
wein; er ſtaͤrket den Magen , retzet und er⸗
hitzet. — Von dem Nutzen des Zuckers in
der Haushaltung und der Kochkunſt, werde ich
an einem andern Orte ſprechen.
Aeuſſerlich pflegt man den Zucker ebenfalls
auf mancherley Art zu gebrauchen; man giebt
ihn zu Klyſtieren, welche dadurch etwas rei⸗
zend und mehr purgireud gemacht werden. Zu
Pulver zerſtoſſen, und in unreine oder ſchwam⸗
mige Geſchwuͤre geſtreut, wirkt er als ein
reinigendes und gelinde aͤtzendes Mittel. Eben
ISab174.
“94 LE, IR. Orchis Norio. Bot. Anaben ud.
nn ſerini oculis inflatus delet corneæ ma-
cula, & abſumit pannum. Etiam ut er.
rhinum in gravedine ſicca naribus attra-
bi re:
—
Tab. CLXXIV.
| SALEP. Oftein.
Orchis Morio. Botanie.
Sa-
Satyrium; Serapias; n fœmina;
lap. Gallis & Anglis, S al e p.
Claſſfis XX. Cynandria. Or do IJ. Dlan-
dria,
Genus,
florem.
Species. Orchis kulbi singivißs; nec-
tarii labio BE, crenulato: cornu
obtulo adſcendente; petalis obtufis con-
niventibus,
Nectarium corniforme pone
Creſeit per totam Europam in pratis, paſ-
cuis, ſylvis & arboretis, Floret Majo
& Junio radice perenni.
Radix in noſtris pharmacopoliis habetur.
Advehebatur quondam radix falep e Per-
ſia & China; nunc vero variis e orchi-
dis ſpeciebus undique in Europa colligi
poteſt, de quibus fingulis alio loco plu-
ra adducam. Omnis radix falep
in officinis habenda bulbofa ei, oblon-
ga, in parte inferioriĩ nonnihil acumina-
ta; recens ſucco laetelcente repleta, odo-
ris ingrati mucidi; ficcata ſolida, dura,
5 fere transparens, nucis 8
tæ circiter magnitudinis; odoris nullius,
faporis mucilaginoß, coloris albidi vel
ex albo nonnihil flaveſcentis. In colli- _
Senda radice commiuniter duo vel tres
* BER
S
139
dieſes aͤußerſt feine Pulver vermittelſt eines
Gaͤnſe⸗Kieles in die Augen geblaſen, vertreibt
die Flecken der Hornhaut, und verzehrt das
Fell in den Augen. Auch als Niesmittel wird
es im trockenen Schnupfen wie Schnupf: Tas
bak gebraucht. 5
174. Tafel. |
Salepwurzel.
Berghaͤndchenswurzel; Pickelhaͤring; Knaben⸗
frautweiblein; Knabenkrautwurzel. Fran | 5.
fd und Engliſch Salep.
20. Klaſſe. Eiferſuͤchtige.
Zweymaͤnnige. :
Gattung. Das Homigbepättnig bornförmig 8
neben der Blume. .
Art. Knabenkraut mit unzertheilten Zwie⸗
beln; vierſpaltiger, fein eingekerbter Lippe
des Honigbehaͤltniſſes; mit einem ſtumpfen,
aufſteigenden Horne; und ſtumpfen ſich bede⸗
enden Blumenblaͤttern.
Es waͤchſt durch ganz Europa auf Wieſen, Wei⸗
den, in Waͤldern und Baumgarten. Es bluͤht
im Map und Junius / und HE ausdauernd.
In unſern Apotheken hat man die Wurzel.
In den vorigen Zeiten wurde die Salepwurzel aus
Perſien und China zu uns eingeführt; gegen⸗
waͤrtig aber wird fie überall in ganz Europa
von verſchledenen Arten des Knabenkrauts (Or-
chis) eingeſammelt, von deren jeder insbeſon⸗
dere ich an einem andern Orte noch mehr ſpre⸗
chen werde.
Salepwurzel, wie ſie in unſern Apothe⸗
ten vorkommt, iſt knollg, a
Theil atwas zugeſpitzt. Im frifchen Zuſtande
iſt ſie mit einem milchartigen Safte angefügt, =
und hat einen unang enehmen umpfigei G.
ruch. Getrocknet iſt fie hart, dicht,
| er dee Beige
»
1. Ordnung. =
Was immer fuͤr eine Art von =
„ laͤnglich, am unten
248
inveniuntur bulbi, ex wal folidiores
& ſuccoſi eligendi, a cortice externo
bene mundandi, in umbra ficcandi &
ſervandi; rugoli & exſucci rejiciendi ſunt.
: ®
—
Gaudet viribus nutrientibus ac demul-
centibus.
Ordinatur ra dix fale p pletumque ho-
minibus ob nutrimenti inopiam exhau-
lis debil: tatisq ue in decocto ad drachmas
duas pro aquæ libra. Aquæ in locum
etiam carnium jura pollunt adhiberi,
unde decoctum magis nutriens ac facile
digellibile evadit. In phtyß pulmonali,
tabe, febribus hecticis, poſt magnam ac
diuturnam ab amputatione membri ſu-
purationem fructum haud exiguum ſæ-
pillime prebuit. Etiam in morbis, in
Juibus ſtimulus internus vel imminuen-
Aus eſt vel auferendus, ut contra mictum
cruentum, dyfuriam, ſtranguriam, dolo-
res a veſicæ urinalis calculis exortos, in
diarrhœa, dyſenteria atque aliis ſimilibus
decoctum [alep folet propinari.
a salle. ARIA, Oficin.
Lythrum Salicaria. Botanie. 8
ee officinarum; Lyfimachia al-
era, ſpicata vel purpurea; j Lyüima-
R al det ; e
Große einer Muskat Nuß. Ste hat eine
weißliche, oder aus dem Weißen etwas int
Gelbe ſpielende Farbe, keinen Geruch und einen
ſchleimigen Geſchmack. Beym Einſammeln
dieſer Wurzel findet man gewoͤhnlich zwey
oder drey Knollen beyſammen, aus denen dle
dichteren and ſaftigen ausgewaͤhlt, von ihrer
äuſſern Rinde wohl gereinigt, im Schatten
getrocknet und aufbewahret; die runzeligen
und ſaftloſen aber verworfen werden muͤſſen.
Sie beſitzt nahrhafte und mildernde Ar zney⸗
kraͤfte.
Die Salepwurzel verordnet man meiſtens
in einem Dekokt zu zwey Drachmen auf eln
Pfund Waſſer für Menſchen, die wegen Man⸗
gel an Nahrung ſehr erſchoͤpft und geſch waͤcht
ſind. Anſtatt des Waſſers kann man auch
Fleiſch⸗Bruͤhe nebmen, wodurch das Dekokt
noch mehr naͤhrend und auch leicht verdaulich
wird. In der Lungenſucht, der Verzeh ung,
bey bektiſchen Fiebern, nach großen und anhal⸗
tenden Supurationen, welche auf die Abnah⸗
me eines Gliedes erfolgen, hat es ſchon ſehr
oft nicht geringen Nutzen geleiſtet. Auch in
Krank heiten, bey welchen man einen innerlichen
Reiz zu vermindern, oder hinweg zu ſchaffen
Willens iſt, pflegt das Salep⸗ Deioft
abgereicht zu werden: als z. B. wider das
Blutharnen, bey der Dyſurie und Strangurie,
gegen Schmerzen, welche von Steinbeſchwer⸗
den der Harublaſe herruͤhren, beym Durchfalle,
der Ruhr und in andern aͤhnlichen Krank⸗
heiten, |
175. Tafel.
=
Weiderich. 4
Brauner Welderlch; rother N gemeine:
oder purpurrothet Wei derich; 5
blauer Suchsſhwant; $ Aehrenwelderich; Blut Blut⸗
u =e
SAT
N .
De
| a I:
SALICARLA, 3
2 LYSIMACHIA. 5
14
kraut; Partike. Franz. Lyfimachie, Sali-
alterum vel purpureum; Galericulata;
caire. E n gl. Looſe ſtriſe.
Lythron. Gallis, Lyſimachie, Sali-
cair e. Anglis, LOo e- ſtriſe.
Cialfis Xl. Dodecandria. Ordo I, Mo-
nogy nia. ö i
Genus. Calyx duodecimfidus. Petala fex
calyci inferta. Caplula bilocularis, po-
lyſperma. 8 |
11. Klaſſe. Zwoͤlfmaͤnnige. 1. Ordnung.
Einweibige. 5
Gattung. Der Kelch zwoͤlfſpaltig, Blumen⸗
blaͤtter ſechs, welche dem Kelche eingeſenket
find. Die Saamenkapſel zweyfaͤcherig, viel⸗
ſaamig. .
Art. Blutkraut mit entgegengeſetzten, ge⸗
herzt⸗ lanzettfoͤrmigen Blättern; und zwoͤlf⸗
männigen Blumen, welche Aehren bilden. s
Er waͤchſt durch ganz Europa an Fluͤßen, Baͤ⸗
5 chen, Seen und auf feuchten Wieſen. Er
x im Sommer hindurch, und iſt ausdau⸗
ernd. Fe ern
Von den Apothekern werden die Blätter zum
Arzneygebrauche aufbehalten. En :
Die Blätter find vollkommen ganz, ode |
am Rande nur etwas leicht ſägefoͤrmig ein⸗
geſchnitten, mit einigen ſehr feinen Haaren be⸗
ſetzt, und ſitzen ohne Blattſtielen auf den Sten⸗
geln. Sie haben, wie ſchon oben geſagt
wurde, eine geherzt⸗ lanzettfoͤrmige Geſtalt,
eine angenehm grüne, auf der untern Flaͤche
blaſſere Farbe; und einen krautartigen, etwas
2 5 „ſchleimigen Geſchmack.
r beſitzt ſtaͤrkende und zuſammen ney⸗
kraͤfte. = = Dr a. =
Schon die altern Aerzte, aber auch neuere uns
vorzuͤglich Herr de Haen ruͤhmen das Kraut
des Welderichs wider Ruhren, Durch⸗
Species. Lythrum folüs oppofitis,
cordato - lanceolatis, floribus [picatis,
dodecandris.
Creſcit per totam Europam ad fluvios, ri-
vulos, lacus, in pratis humidis. Floret
seftate radice perenni.
A pharmacopolis fervantur folia ad uſum
medicum.
Folia integerrima ſunt vel tantummodo
leviter in margine crenata, ſeſlilia, ſub-
hirſuta; figuram habent, prout ſupra
monuimus corddato lanceolatam, colo-
rem late viridem, ſubtus dilutiorem, fa-
porem herbaceum, fubadfiringentem,
mucilaginoſum. e
=
polſidet vires roborantes atque adſtrin-
gentes. a 5 =:
Veteres jam medici & recentiores etiam,
inprimis Dominus de Haen, laudant (a-
licarix herbam contra dyfenterias,
diarrhœas a laxitate ortas, ac alia cor-
poris humani profluvia. Ordinatur mox
ſuccus recenter expreſſus ad unciam di-
midiam, mox folia ſiccata atque in pul-
vetem redacta ad drachmam fernis vel
integram pro dofi; plerumque vero de-
coctum ex foliorum une dimidia &
aquæ libra paratum, va
> mendum folet ufarpare
culatim abſu-
fälle, die von Schwäche herkommen, und gegen
andere krankhafte Ausleerungen des menſchli⸗
chen Korpers. Mau verordnet entweder den
friſch ausgepreßten Saft zu einer halben Uns
ze, oder die getrockneten und zu einem Pulver zer⸗
ſtoſſenen Blaͤtter zu einer halben auch ganzen
Duane auf an Wal. Mefens aber pie
in Delle, Bas don einer Salben Une der
gebraucht zu werden. e
RS,
142 „
Externe decoctum foliorum fali-
cariæ ſaturatum ad enemata diarrhœam
ac dy ſenteriam ſiſtentia adhibendum, |
Tab. CLXXVI.
ISALVIA,. Ofeein.
Salvia officinalis. Botanic.
> Aria domeſtica; Salvia latifolia; Salvia
major: Salvia hortulana. Gallis, S aug e,
la petite Sauge. Anglis, Sage,
Claſlis U. Diandria. Ordo I. Mono-
nĩa. \ S >
Genus, Corolla inæqualis. Filamenta
transverfe pedicello affıxa,
Species, Salviafeliis lanceolato- ova-
tis, integris, erennlatis; floribus fpicatis;
calycibus acutis. ;
Habitat in locis ſiccis, ſaxoſis Europæ par-
tis meridionalis. Fioret Majo, Junio
radice perenni. Apud nos ubique in hor -
tis colitur. 5
In pharmaciis fervantur foli a & inde
parata: aqua, conferva, oleum
- defiillatum,
3 Ex hujus plants radice caules allırgunt
pPlüures, qui pedis nonnunquam altitudi-
nem conſequuntur. Fol i a petiolis bre
bvibus infiructa, integra, ad marginem
fubtiliter erenata, cralla, papilloſa &
fere rugoſa, ad attactum arida, fed ta-
men mollie. Habent figuram lanceolato
ovatam; colorem e griſeo & ccruleo
VvViriclefcentem; odorem fortem, aroma-
cum, quidquam camphoraceum ; fa-
. 8
2. Klaſſe. Zweymaͤnnige. 1.
tunzelig,
Aeuß erlich kann man einen geſaͤttigten Abſud
der Blätter des Weiderichs zu Kly⸗
ſtieren gebrauchen, um Durchfälle und Ruhren
zu ſtillen. :
176. Tafel.
Salbey.
Gartenſalbey; edle Salbey; breitbläͤttrige Sal⸗
bey; Salvey; gemeine Salbey; Salbe; in
Oeſterreich Salver; große Salben; ſpitze Sal⸗
bey; Kreuzſalbey. Franz. Sauge, la pe-
tite Sauge, Engl. Sage, =
Or dun n +
Einweibige. 5
Gattung. Die Blumenkrone ungleich. Die
Staubfaͤden unten queer uͤber mit einem Stiel⸗
chen befeſtiget.
Art. Salben mit lanzettfoͤrmig⸗ eyrunden, gan⸗
zen, gekerbten Blättern; aͤhrenfoͤrmig geflell⸗
ten Blumen; und ſpitzigen Kelchen.
Sie waͤchſt in dem mittaͤgigen Theil von Europa
auf trockenen und ſteinigen Plätzen wild. Bey
uns wird ſie in Garten haͤufig gezogen.
Sie bluͤht im May, Junius; und iſt aus⸗
dauernd. =:
In den Apotheken hat man d t e 2 ta tter und
von ihnen folgende Präparate: ein Waſſer,
eine Conſerve, und ein deſt illirtes
DIiEb >>: 5
Aus der Wurzel dieſer Pflanze kommen mehrere
Stengel hervor, welche bisweilen einen Fuß
hoch werden. Die Blätter ſind mit kur⸗
zen Stielen verſehen, ganz ungetheilt, an ih⸗
rem Rande etwas fein eingekerbt, ziemlich dick,
mit kleinen Waͤrzchen bedeckt, und beynahe
| m Anfuͤhlen trocken, aber doch
weich. Sie eine lanzettförmig = eyrunde
Bildung; eine aus dem Grauen ins Blaue ſpie⸗
lende grüne Garde; einen Karten, würghaften, in
porem ſubamarum, fubadfiringentem,
balſamicum. In hortis noſtris inveniun-
tur plures falviæ officinalis
fpecies, quarum folia & figura & co-
lore inter ſe variant, de quibus alio lo-
co dicturus. Alioquin ante ſiccationem
folia ablutione momentanea in aqua
frigida a pulvere & aliis quisguiliis,
fuperficieipapillofe facile adhærentibus,
elle purganda, pharmacopei attendant.
Gaudent falvis ſoli a viribus fiimulan-
tibus roborantibusque.
Ufurpatur lal via infuſi plerumque fub
forma, cum pars aromatiea volatilis
diuturniore coctione diſſiparetur. Com-
mendant medici tale infuſum, ex folio-
rum uncia dimidia vel integra & aquæ
fervidæ libra paratum, atque vaſcula-
tim exhauſtum contra malam digeſtio-
nem, colicam flatulentam, fluorem al-
n uteri hemorrhagiam, paſſionem
hy flericam & morbos conſimiles. Liber
Baro van Ss ie ten ſudores noctur-
nos abhinc ſedari affirmat; ad quem fi-
nem vel ſpiritus vini cochleare, vel aci-
di vitriolici nonnullæ guttulæ pollunt
ſuperaddi. — Aqua ſalviæ flilla-
titia admilceatur mixturis ad uncias ali-
quot, morbis antedictis infervientibus.—
Conferva infantibus vel feminis de-
licatis cochleatim porrigatur eundem in
=
ſcopum. Ole um defiilla tu m, fer-
vidum ſtimulans, ad parandum eleoſa-
charum carminativum adhibeatur.
tel iſt, verwendet man zur Bereitung eins i
e 5 bie see — 5 een:
143
etwas dem Campher ahnlichen Geruch, und
einen bitterlichen, etwas zuſammenziehenden
balſamiſchen Geſchmack. In unſern Garten
findet man noch mehrere Abarten der
gemeinen Salbey, deren Blätter ſowohl
an Form als auch an Farbe von einander ab⸗
weichen; von welchen ich aber an einem an⸗
dern Orte zu ſprechen Willens bin.
ſollen die Apotheker aufmerkſam ſeyn, daß die
Blaͤtter noch vor dem Trocknen eine kurze Zeit
in kaltem Waſſer abgewaſchen, und ſo von
Staub und andern Unreinigkeiten, die ſich ſehr
leicht an ihre mit kleinen Waͤrzchen beſetzte
Oberflaͤche anhaͤngen, gereiniget werden.
Die Blatter der Salbey beſitzen reizende
und ſtaͤrkende Arzneykraͤfte.
Man bedienet ſich der Salbe y meifteng unter
der Form eines Aufguſſes, weil ihr wuͤrzhaf⸗
ter und fluͤchtiger Beſtandtheil durch ein etwas
fortgeſetztes Kochen verloren gehen wuͤrde.
Einen ſelchen Aufguß, welcher aus einer hal⸗
ben oder ganzen Unze Blaͤtter mit einem Pfunde
kochenden Waſſers bereitet, und ſchaͤlchenweiſe
getrunken wird, empfehlen die Aerzte gegen
Üble Verdauung, wider die Wind⸗Colic, den
weißen Fluß, gegen Blutige aus der Baͤr⸗
mutter, wider das hyſteriſche Uebel und aͤhnli⸗
che Krapkheiten. Frepherr van Swie⸗
ten behauptet, daß durch dieſes Mittel die
naͤchtlichen Schweiße geheilt werden; zu wel⸗
chem Endzweck man auch noch einen koͤffel⸗
voll Weingeiſt, oder einige Tropfen Vitriol⸗
Säure hinzuſetzen kann. — Das deſtillir⸗
te Salbep⸗Waſſer pflegt man zu eini⸗
gen Unzen als Zuſatz zu Mixturen zu gebrau⸗
chen, welche in den oben genannten Krankhei⸗
ten angezeigt ind. — Die Con ſerve giebt
man Kindern und leckerhaften Frauenzimmern
Uebrigens
—
löffelweiſe in eben der Abſicht. — Das de⸗ 3
ſtill irte Oehl, das ein hitzendes Reitzmit.
144
4
Ad ufum exterrum parantur ex infu-
seo foliorumfalviza faturato fomen-
‚ta difeutientia, ac balnea roberantia,
nal ad augendam vim medicam, vi-
num nonnunquam ſuperaddatur. Etiam
gargarismata ad diſcutiendas faucium &
tonſillarum inflammationes catarrhales,
roborandas gingivas laxas ſcorbuticas,
& ad mundandas ſanandasque oris ca-
vitatis exulcerationes ex hoc conficiun-
tur infuſo; & tunc plerumque mel, alu-
men, aut alia fales medi; ſolent ad-
miſceri. — Folia fi e ca, atque in pul-
verem ſubtiliſſimum redacta, attrahantur
naribus ad excitandam ſlernutationem.
Tab. CLXXVII.
SAMBUCUS, Oficin.
Sambucus nigra. Botanic.
ax Sambucns vulgaris; Sabuca; Sambucus
campeſtris; Sambucus domeſtica. Gallis,
Sureau. Anglis, Elder-tree,
0 1 alfis V. Pentandria, Ordo III. Tri-
nia.
8 Cena s. Calyx quinquepartitis, Corolla
armer Bacca trifperma.
i 8. Sambucus ermis quinque-
titis; foliis pinnatis; foliolis ſubova-
a ri a is ser arboreo.
= ee Tore bar. in fylvis, ruderatis
ad ſepes, pagos per totam Germaniam
& re fpontanea, Floret en &
Gattung. Der Kelch fünfmal getheilt.
Die Beere drey⸗ |
Fuͤr den äußerlichen Gebrauch bereltet |
man aus einem geſaͤttigten Aufguſſe der Sal⸗
bey⸗ Blatter zerthellende Baͤhungen und
ſtaͤrkende Bäder; zu welchen auch bisweilen
Wein genommen werden kann, um ihre Arz⸗
neykraft zu erhoͤhen.
ihn auch zu Gurgelwaſſern, um catarrhali⸗
Eben ſo gebraucht man
ö
ſche Entzuͤndungen der Rachenhoͤhle und der
Mandeln zu zertheilen, um das ſchlaſſe ſkor⸗
butiſche Zahnfleiſch zu ſtaͤrke und um Ver⸗
eiterungen in der Mundhoͤhle zu reinigen und
zu heilen;
und in dieſem Falle pflegt man
gewoͤhnlich etwas Honig, Alaun, oder andere
Mittelſalze beyzumiſchen. — Die getrock⸗
neten und zu einem ſehr feinen Pulver
zerſtoſſenen Blätter kann man, um Nieſen
zu verurſachen, nach Art des en |
gebrauchen.
177. Tafel.
Hollunder.
Schwarzer Hollunder; Holder; Flieder; Schip⸗
fen; Schibicken; Zibken; Quebeken; in Oeſter⸗
reich Holler; Zisten Franz. Sureau.
Engl. Elder - tree,
5. K la ſſe. Fünfmannige. 3. Ordnung.
Dreyweibige.
Blumenkrone fuͤnfſpaltig.
ſaamig. K
aͤchten Dolden; gefiederten Blättern; faſt ey⸗
runden, ſaͤgefoͤrmig eingeſchnittenen Blattchen;
und baumfoͤrmigem Stengel.
Dieſen Baum findet man in Waͤldern, auf un⸗ |
gebauten mit Schutt bedeckten Plaͤtzen, an
Zaͤunen, bey Doͤrfern durch ganz Deutſchland
und in der Schweiz als wildwachſend. er
Side im Nag 8 aus =
Die
Art, Hollunder mit fünfmal gethellten un⸗
Tabı *
®
w
BD. OF
Sambucus nigra tun
€: Ka er. Za der:
In officinis nofltis ſerbantur cortex in. Sn unfern Apotheken werden bi einnere Rin-
terior, flores, acetum, aqua,
roob & ſyrupus.
.
Cortex fruticis interior tennis colo-
rem viridem vel ex viridi ſtaveſcentem
& ſaporem amaricantem fubacrem præ
fe fert, — Frondium finibus inſident c y-
ma quinquepartitæ, corollis monope-
talis, rotatis, quinquefidis ornatæ, qua
colorem album vel ex albo ſtaveſcen-
tem, pedunculos & pedicellos ex viridi
albos, odorem peculiarem, balfamicum,
non ingtatum, fubnareoticum, ſaporem
mucilaginofum, amaricantem monſtrant.
— Baccz, que Auguſto & Septembri
perfectam acquirunt maturitatem, inſi-
dent pedunculis profunde rubris; figu-
ram habent ſubrotundam, umbilivo ſtel.
lato notatam; ſcatent ſucco ex nigro
rubro, faporis aeido dulcis, vix grati;
& formant tantummodo loculum unieum
ſeminibus tribus oblongis, in uno latere
convexis, in altero ſubangulatis atque
in conum invicem conjunctis repletum.
Flores fambuch recentes poſſident
vim quodammodo purgantem; hcea-
ti vero parum fimulantem aromaticam
ac diaphoreticam, Baccæ emolliunt,
reſolvunt & alvum nonnikil ſollicitant.
gortex inte rio r ſurſum deorſumque
Burgat. en
de, die Bluͤtben, ein Eſſig, ein Wafz
fer, das Roob und ein Sprup aufs
bewahrt, 2 5
Die innere Rinde dieſes Strauches iſt
duͤnn, hat eine gruͤne oder eine aus dem Gel⸗
ben ins Gruͤne ſpielende Farbe, und einen
bitterlichen etwas ſcharfen Geſchmack. —
Auf den Enden der Zweige ſitzen fuͤnfmal ge⸗
theilte unaͤchte Dolden, welche mit ein⸗
blaͤttrigen, radfoͤrmigen, fuͤnfmal geſpaltenen
Blumenkronen geziert ſind. Ihre Farbe iſt
weiß, oder aus dem Weißen ins Gelbe ſpie⸗
lend, und ſowohl die Stiele der unaͤchten Dol⸗
den ſelbſt, als auch die eigentlichen kleinen
Stiele der Blumen find gruͤnlich- weiß. Sie
haben einen eigenthuͤmlichen, balſamiſchen,
nicht unangenehmen, etwas betaͤubenden Ge⸗
ruch, und einen ſchleimigen etwas bittern Se⸗
ſchmack. — Die Beeren, welche im Auguſt
und September ihre vollkommene Reife erlan⸗
gen, ſitzen auf dunkelrothen Stielen; haben
eine zugerundete, mit einer ſternfoͤrmigen na⸗
belaͤhnlichen Vertiefung verfehene Form; und
ſind ganz mit einem ſchwarz⸗ rothen Safte an⸗
gefüllt, der einen ſaͤuerlich füßen ,. wenig an⸗
genehmen Geſchmack hat. Sie bilden in
ihrer Mitte nur ein einziges Behaͤleniß, in
welchem ſie drey laͤngliche Saamenkoͤrner ent⸗
halten, die zuſammen untereinander in eine
kegelfoͤrmige Figur verbunden find, und deren
jedes einzelne auf einer Seite gewoͤlbt, auf
der andern aber etwas winkelig iſt.
Die Bluͤthen des Hollunders, wenn fie
noch friſch find, beſitzen in etwas purgi- 3
rende; die getrockneten aber gelinde
reizende, wüczbafte und ſchweißtrelbende Arz⸗ a
neykraͤfte. Die Beeren erweichen, Iäfen.
auf, und befördern ein wenig den Stuhlgang.
Die innere Rinde erregt Erbrechen, und
purgirt. == „
146
In fufum florum fambuci vafculatim Den Aufguß der Hollunder⸗Bluͤthen,
hauſtum ut lene diaphoreticum in rheu-
matalgia atque morbis cum exanthemate
junctis, ut in eryfipelate, in morbillis,
variolis & fimilibus adhibemus. — Ace-
tum florum fambuci. addatur ad
unam alteramve unciam mixturis dia-
phoreticis acdiuretici; & aqua ſtil la-
titia antiſpaſticis. — Ba ccæ que gal-
linis mortem afferunt, ab hominibus fine
omni detrimento comeduntur; & roob
in officinis ex illis paratum reſolvit, le-
nem diaphoreſin promovet, alvum flui-
diorem reddit atque contra affectiones
catarrhales, obſtructiones chronicas, &
in rheumatismo cochleatim ingeritur.—
Syrupo utimur ad edulcorandas me-
dicamentorum compofitiones fluidas, —
Cortex demum interior, ob mag ·
nam vim ſuam ſurſum deorſumque pur-
gantem, hydropieis nonnunquam bono
cum effectu ſub forma infufi propina-
tur. Doſis drachme dus vel tres ad
aqua fervidæ libram.
*
Extern e ulurpantur flores ſi cc ati ad
cataplasmata ficca diſcutientia, tumori-
= eryſipelatoſis vel edematofis ſuper-
ee Re aaa ai
Alacte in pultem cocti filiunt cataplasma
emolliens; & eorum infuſum ad ene mata
5 anodyna nec non gargarismata diſcutien-
tia in faueium inflammatione recipi ſolet.
er Br 2
werden.
ſchalenweiſe getrunken, gebrauchen wir als ein
gelindes ſchweißtreibendes Mittel bey der
Rheumatalgie und in Krankheiten, die mit
einem Hautausſchlag verbunden find: als bey
der Roſe, den Maſern, Blattern und andern
ähnlichen Krankheiten. — Den Eſſig der
Hollunder⸗Bluͤthen kann man, zu einer
oder zwey Unzen, als Zuſatz zu ſchweißtreiben⸗
den oder den Harn befoͤrdernden, und das
deſt ill irte Waſſer zu krampfſtillenden
Mixturen verwenden. — Die Beeren werden
von den Menſchen ohne allen Nachtheil ver⸗
ſpeiſt, obſchon die Huͤhner von ihrem Genuſſe
ſterben; und das in den Apotheken aus ihnen
verfertigte Roob oder Gefelze, welches auf⸗
loͤſet, den Schweiß in etwas befördert, und
den Stuhlgang etwas fluͤßiger macht, laͤßt
man gegen Catarrhal⸗ Beſchwerden, in chro⸗
niſchen Verſtopfungen und beym Rheumatls⸗
mus loͤffelweiſe einnehmen. — Des Sy⸗
krups bedienen wir uns zum Verſuͤßen der
fluͤßigen Arzneyzuſammenſetzungen, — Die
innere Rinde endlich wird,
ihrer ſtark purgirenden und Erbrechen er-
wegen
regenden Eigenſchaft, waſſerſüchtigen Pers
ſonen, bisweilen mit einem gluͤcklichen
Erfolge, unter der Form eines Aufguſſes
verordnet. Die Gabe find zwey oder drey
Drachmen auf ein Pfund kochendes Waſſer.
Aeuſſer lich nimmt man die getrockneten
Bluͤthen zu trockenen zerthellenden Kraͤuter⸗
ſaͤckchen, um fie auf roſenartige oder waͤſſerige
Seſchwuͤlſte aufzulegen. Die Bluͤthen,
mit Waſſer oder Milch zu einem Brey gekocht,
geben einen erweichenden Umſchlag; und ihr
Aufguß pflegt zu ſchmer zſtillen den Clyſtieren,
auch bey Entzuͤndungen der Rachenhoͤhle
*
zu zertheilenden Gurgelwaſſern gebraucht zu
4d i
Ta
Tab. CLXXVIII.
SAN CTU LIGNUM. Ofiein,
Guajacum ſanctum. Botanic.
Guajacum americanum ; Guajacum flore
cœruleo. Gallis, Bois faint. Anglis,
Holly- wood.
Cla is X. Decandria. Ordo I, Mono-
gui...
Genus. Calyx quinqueßidus, inæqualis.
Petal& quinque, calyci inferts, Capfula
angulata, tri- five quinquelocularis.
S pe ci es. Guaja cum foliolis multiju-
gis, obtuſis.
Habitat bæc arbor in Indiæ occidentalis
inſula Sancti Joannis de Porto Ricco.
Cortex, lignum, refina cuncta.
que de guajaco lancto pr&pa-
rata defumpta, noſiris in pharmaciis
fempercum partibus atque præ pa-
ratis guajaci
eommutari ; ita quidem, ututraque uno
eodemque fub nomine oceurrant, Utri-
us vis vlus fructusque nulla etiam in re
inter ſe diſcrepant, & inutilis tantummo-
do eſſet repetitio, plura hic ſi feciſſem
verba, cum jam omnia, quæ volumine
I. pag. 177. & ſequentibus de guaj a-
co locutus fui officinali, de gua-
jaco fancto mul effent dicenda, &
lectorem benevolum, ut ibi inquirat,
commoneo.
officinalis ſolent
147
178. Tafel.
Heiliges Holz.
Franzoſenholz mit blauen Bluͤthen; Bladerholz 3
Lebensholz. Franz. Bois laint. En 9 1.
Holly - wood. 6
10 Klaſſe. Zehnmaͤnnige. 1. San
Einweibige.
Gattung. Der Kelch fuͤnfſpaltig. ungleich. 8
Fuͤnf dem Kelche eingeſenkte Blumenblaͤtter.
Die Saamenkapſel eckig, mit drey bis fünf
Faͤchern verſehen.
Art. Franzoſenholz
abgeſtumpften Blaͤttchen. a
Dieſer Baum iſt in Weſtindien auf der Inſel
des Heiligen Johannes de 1 25 Ricco lu
Hauſe. |
Die Rinde, das Holz, das Harz und
alle übrigen Präparate, welche von
dem Franzoſenholze mit blauen
Bluͤthen 3 ſanctum L.) ge⸗
wonnen wer pflegt man in unfern Apo⸗
theken gewoͤhnlich mit den Theilen und
Präparaten des gemeinen Fran
zoſenholzes (Guajacum officinale L.)
zu verwechſeln; ſo zwar, daß beyde unter ei⸗
nem und eben demſelben Namen vorkommen.
Der Gebrauch und der Nutzen von beyden iſt
wirklich auch in keinem Stuͤcke von einander
verſchieden, und es wäre nur eine unnoͤthige
Wiederholung, wenn ich hier mit der Erklaͤ⸗
rung derſelben weitlaͤufiger ſeyn wollte; da
ohnehin ſchon alles, was ich im ıten Bande
auf der 177. und den folgenden Seiten von
dem gemeinen Franzoſenholze geſagt
mit vielpaarigen,
habe, auch von dem Franzofenholzze
mit blauen Bluͤthen wieder geſagt .
werden mager, und 2: dae aber den
148
Tab. CLXXIX.
SAN GUIS DRACONIS. Oficin,
Calamus Rotang. Botanic.
geneigten keſer bloß an dem angezeigten Orke
nachzuſchlagen.
179. Tafel.
Drachenblut.
Palma pinus; Palma Juncus. Gallis, Rotang. Franz. Sang de Dragon, Ent,
Sang de Dragon. Anglis, Dra-
gons- blood.
Claffis VI. Hexandria, Ordo I. Mono-
gynia. 5
Ge us. Calyx hexaphyllus. Corolla nul«
la, Bacca exarida, monoſperma, retror-
fum imbricata,
Species, Calamus Rotang ſecun-
dum Linnæum unicus notus.
Habitat in Iylvis Indie orientalis, Frutex.
In officinis habetur re ſj n a.
Corpus reſinoſum in pharmaciis ſub fän-
guinis draconis nomine notum
colorem habet profunde rubrum, odo-
rem nullum, faporem patum adfiringen-
tem ; prunis ardentibus traditum flora.
cem redolet. Sanguis draconis
genuinus nequaquam in aqua fed in
ſpiritu vini rectificato tantummodo atque
dleis ethereis folvitur, quæ inde colo-
re rubro, prout & maſticatione faliva,
= = imbuuntur. Tres prcipue e enumeran-
ur hujus ı seine fpecies a mercatori-
conis rs placen tis optimae note,
in fruſtis fubrotundis, nucis juglan-
ei magnitudine, ad nos advchitur, at-
so fplendore, rubore lucidiore a czte-
rn ris diſlert Ipeciebus. Obtinetur e bac-
| iu ara 5 er
Dragous blood.
6. Klaſſe. Sechsmaͤnnige. 1. Ordnung.
Einweibige.
Gattung. Der Kelch ſechsblaͤttrig. Blumen⸗
krone keine. Die Beere faſt ausgetrocknet, eins
ſaamig, ruͤckwaͤrts dachziegelfsrmig übereinans
der gelegt.
Art. Nach Linne iſt nur ber einzige Rot ang
bekannt.
Er wohat in den Waͤldern von Oſtindien; und
iſt ein Strauch.
In den Apotheken hat man das Ha z.
Der harzige Koͤrper, welcher in den Apotheken
2
unter dem Namen Drachenblut bekannt
iſt, hat eine dunkel⸗ rothe Farbe, gar feinen
Geruch, einen in etwas zuſammenziehenden
® Geſchmack; und giebt, wenn er auf glaͤhende
Kohlen geſtreuet witd, einen dem Storax aͤhn⸗
lichen Geruch von ſich. Das achte unver⸗
faͤlſchte Drachenblut laͤßt ſich keines⸗
weges in Waſſer, ſondern nur in reckificirten
Weingeiſt und in aͤtheriſchen Oehlen aufloͤſen,
welche dann, ſo wie der Speichel waͤhrend
des Kauens, ebenfalls roth gefaͤrbt werden.
Unfere Kaufleute unterſcheiden vorzuͤglich dre y
verfhiedene Arten dieſes Harzes, nehm⸗
lich: Drachenblut in Kuchen (San-
guis draconis in placentis) unter allen das
beſte. Es wird in zugerundeten Stuͤcken von
der Groͤße einer Wallnuß zu uns eingefuͤhrt,
und unterſcheidet ſich durch feinen Glanz, und |
durch feine vr ug eg von den 8
Seed, Lg.
2
„K
IN
\ N 1 a“ \
PCC
Calamuts Rofang S, 5
nucleo exſudante, eircumdautur. Deglu-
bitur deinde in piſtrino, in quo oryza
a glumis liberari folet, ac calore in glo-
bulos formatur. Altera fpecies ratione
bonitatis fanguis draconis in gra-
nis ef, Conſtat e fruſtulis, que nucis
moſchatæ magnitudinem habent, atque
firamine ordinatim involuta adportan-
tur. Sanguis draconis in tabu-
lis, ultima fpecies- ac infime note,
proſtat in fruflis planis unius aut dua-
rum unciarum, Plerumque certe com-
poſitio erit factitia,
conflata, ac vel ſanguine draconis ge-
nuino, vel ligno bralilienfe rubro, vel
etiam rubrica tincta, Cæterum & hæc
& antecedens ſpecies longe profundio-
rem habebunt celorem, quum utraque
doctione baccarum parantur. 5 N
variis e reſinis
149
Arten. Es wird von den Beeren gewonnen
die, wenn ſie ihre dollkommene Reife erlangt
haben, von allen Seiten mit dieſer rothen
harzigen Subſtanz, welche aus dem Kerne
ausſchwitzet, umgeben werden. Sie wirb
hernach in einer Mühle, in welcher man ge⸗
woͤhnllch den Reiß von ſeinen Hilfen zu reis
nigen pflegt, losgebrochen, und mit Huͤlfe dee
Wärme in kugelfoͤrmige Klumpen geformt.
Die zweyte Art in Ruͤckſicht der Guͤte iſt das
Dirachenblut in Koͤrnern (Sanguis
draconis in granis) Es beſteht aus kleinen
Stuͤcken, die die Größe einer Muskatnuß ha⸗
ben, und wird reihenweiſe mit Stroh ein⸗
gewickelt zu uns gebracht. Die letzte und
geringſte Art iſt das Drach enblut in
Tafeln (Sanguis dracenis in tabulis)
Man hat es in flachen Stuͤcken von einer,
bis zu zwey Unzen. Dieſe Sorte wird ges
wiß meiſtens nur eine kuͤnſtliche Zuſammenſe⸗
tung ſeyn, die aus verſchiedenen andern Har⸗
zen bereitet, und entweder mit ächtem Dra⸗
chenblute, oder mit rothem Braſilienholz, oder
wohl gar nur mit einer rothen Erdart ge⸗
farbt wurde. Uebrigens hat ſowohl die ge⸗
genwaͤrtige als auch die vorhergehende Akt
eine mehr dunkel⸗ rothe Farbe, weil beyde
bloß durch Auskochen der Beeren gewonnen
werden. f | =
Es beſitzt zuſammenziehende, verſtopfende und to⸗
niſche Arzneykraͤfte. he
orhin ruͤhmte man das Drachenblut gegen
verſchiedene Krankheiten der Ausleerungen
als beym Bluthuſten, bey zu heftiger monat.
lichen Reinigung, wider die Dyſenterie und
Gaudet virtute adfiringente, obftipante
A4 c tonica. b
Yaudabatur fanguis draconis quon- V
dam contra varia profluvia motboſa,
ut in hæmoptot, nimio menſtruorum
“Nuxu, dyfenteria ac diarrhea; ſed ab
kodiernis medieis interne vix præſcri ·
bitur, cum mox adulterationes varis,
mox partes reſinoſæ inteſtinis adhæren-
tes incertum reddunt eventum. Dofis in
ulvere ferupulus vel drachma dimidia;
mixtutis drachm& duæ cum mucilagine
aliqua tritæ ſuperaddi poſſunt.
Theile, die ſich an die Därme an
ſicher beſtimmt werden kann. Di
Pulver ist ein Skrupel oder
ge
9
Externe vel infpergatur ulceribus inve-
teratis aut vulneribus ſcopo exficcante
at que conſolidante, vel admiſceatur pul-
veribus dentifriciis ad roborandas gin -
Sivas laxas.
Tab. CLXXX.
„ SANTALUM CITRINUM, Ofiein.
Santalum album. Botanic.
Samalıin flavum; Santalum yalbcım ;
Sandalum; Santolinum lignum. Gallis,
Santal; Sandal. Anglis, Sanders.
Clafis IV. Tetrandria. de I. Mo-
nogynia.
Genus. Corolla tetrapetala: petalis ca-
pci innatis, preeter glandulas quatuor.
Calyx 1 Bacca infera, mo-
5 N
=
Sp ecies, San tale album, Calyx
ſuperus, five margo quadridentatus. Pe-
tala quatuor calycis laciniis inidentia,
rectiora. Glandulæ quatuor petalis mi-
nores, alternantes. Filamenta quatuor
Ne 3 innata. a eine.
Arber i in enen inprimis inne Ti-
mor indigena.
on nonnullis pharmaciis fervätor: gr num
ad uſum medicum.
un fantali albi dupliei modo
interior coloris flaveſcentis, nonnunquam
maculis aut ſtriis rubris variegati, oda-
ei Ems, tum ER fragtantis, quafi. ex
—
= #
colore variat. Medulla ſive pars trunci
rack me; und zu Mixturen kann man zwey
Drac men, zuvor gend mit einer Art von
Schleim abgerieben, zuſetzen. 5
Aeußeclich gebraucht man es zum Einſtreuen
in Wunden oder in veraltete Geſchwuͤre, um
ſie auszutrocknen und zu heilen, oder man
pflegt es zu den Zahnpulvern zuzuſetzen, um
das ſchlaffe Zahnfleiſch zu ſtaͤrken. i
180. Tafel.
Gelbes Santelholz.
Weißes Santelholz; weißer Santelbaum; gel⸗
bes Sandelholz. Franz. Santal; Sandal.
Engl. Sanders,
4. Klaſſe. Viermaͤnnige. 1. Ordnung. Eine
weibige.
Gattung. Die Blumenkrone vierblaͤttrig; die
Blumenblaͤtter ſind in dem Kelche angewachſen,
und mit vier Druͤſen verſehen. Der Kelch
viermal gezaͤhnt. Die Beere unten, ein⸗
ſaamig.
Art. Weißes Santel holz. Der Kelch iſt
oben, oder der Rand viermal gezaͤhnt. Die
vier Blumenblaͤtter ſitzen auf den Riſſen des
Kelches etwas gerade. Die vier Druͤſen ſind
kleiner als die Blumenblaͤtter, und wechſel⸗
weisſtehend. Die vier Staubfaͤden ſind in
der Roͤhre des Kelches angewachſen. Die
Steinfrucht iſt einſaamig.
Diefer Baum iſt in Oſtindien vorzuͤglich auf der
Inſel Timor zu Hauſe.
In einigen Apotheken wird das Holz zum Arz⸗
neygebrauche aufbewahrt.
Das Holz des weißen .
iſt feiner Farbe nach auf eine zweyfache Art
von einander unterſchieden. Das Mark oder
der innere Theil des Stammes hat eine gelb⸗
liche Bande ‚ und bisweilen mit hen Flecken
um
e aer Cal
SANZALUM LION
Santalum alb
mofcho & roſis compoſiti, ſaporis ama-
ricantis, fantalum citrinum pro-
prie nominatur. Alburnum, fivepars
ligni exterior corticem tangens, pon-
deroſum, coloris albidi, odoris &.
ſaporis nullias Cantalum album
off ĩcinarum eſi.
Bo 2
253
oder Streifen untermiſcht; fein Geruch iſt,
wenn es gerieben wird, ſehr angenehm, bey⸗
nahe aus Moſchus und Roſen zuſammengeſetztz
der Geſchmack aber etwas bitter; und dieſes
wird das eigentliche gelbe Santel⸗
holz (Santalum citrinum) genannt. Der
Splint, oder der aͤußere Theil des Holzes,
welcher gleich unter der Rinde liegt, iſt
ſchwer, von weißlicher Farbe, hat gar keinen
Geruch und Geſchmack, und giebt das ſo⸗
genannte weiße Santelholz (San-
talum album) der Apotheken.
Man Hält es fuͤr ein nervenſtärkendes und ſchweißz:
treibendes Arzneymittel.
Ole aͤltern Aerzte rechneten nicht nur allein das
gelbe ſondern auch das weiße Sanutel⸗
Cenfetur nervinum atque diaphoreticum.
Medici veteres non ſolum fantalum ci-
trinum ſed etiam album potentiora
inter medicamenta carrliaca numerabant;
hodierni vero album omnis vis medi-
ck expers & citrinum vix paulum
præſtantius reperiebant: quia omne fere
aroma atque partes oleoſæ there
odoratæ vel jam itinere maritimo lon-
ginquuo vel diuturna in pharmaciis afler-
vatione diſſipantur, & ſic utrumque ino-
dorum inersque evadit. Hine in di-
fpenfatorio Auſtriaco nee fan-
talum album nec citrinum locum
habet, ſed tantummodo rubrum a
pterocarpofantalino deſumptum,
cujus extractum folummodo ad inficien-
das medicamentorum compoſitiones non.
nunquam in uſum venit, vis enim ejns
adſtringens a multis celebrata nullius
momenti. E
holz unter die wirkſameren herzſtaͤrkenden
Arzneymittel; die neueren bingegen fanden,
daß das weiße ganz aller Heilkraͤfte be⸗
raubt iſt, und das gelbe auch nur kaum um
etwas einen Vorzug verdiene: weil nicht nur
allein faſt aller aromatiſcher Stoff, ſondern
auch die aͤtheriſch⸗ oͤhligen riechenden Beſtand⸗
thelle theils durch die lange Dauer der Reiſe
auf der See, theils durch das laͤngere Aufbe⸗
wahren in den Apotheken verloren gehen, und
auf dieſe Art beydes ganz geruchlos und un:
wirkſam wird. In dem Oeſterreichi⸗
*
ſchen Difpenfatorto if daher ſowohl
das gelbe als das weiße Santel⸗
holz weggelaſſen, und nur noch das ro⸗
the, welches von dem rothen Santel⸗
holzba ume (Pterocarpusfantalinus L.)
gewonnen wird, beybehalten worden, deſſen
Extrakt nur allein bisweilen zum Faͤrben der
Arzneyzuſammenſetzungen gebraucht wird; denn
ſeine zuſa
5 e
* =
14
— *
EFF
1 |
. ei Tab. NN NE
i SaAPONARIA. Oficim
Saponaria officinalis. Botanic.
Saponaria major; Viola agreſtis; Radicu-
la; Urceolaris; Alisma Dioſcoridis; La-
naria; Herba fullonum; Fullonia; Stru-
tchion; Saponaria vulgaris. Gallis, $ a-
ponaire; Herbe a Foulon. Ang.
lis, S oa p-Wwort. Be
Elallis X. Decandria. Ordo II. Di-
gynia. f s
Genus. Calyx monophyllus, nudus. Pe.
tala quinque, unguiculata. Capſula ob-
longa, unilocularis. N
Species. Saponaria calycibus cylin-
dricis; foliis ovato - Janceolatis,
Ereſeit ad ſepes, vias, fluvios, in pratis.
humidis & ſabuloſis, in locis ruderatis.
+ Europstemperate. In hortis flore dupli-
ci & roleo colitur Floret Julio & Au-
3 1
ee > ; 9
In pharmaciis habemus her bam, radi-
ce in atque extract um.
i Radix repens, digitum eirciter minimum
vel calamum ſeriptorium craſſa, genicu-
meta, ramoſa, fibrofa, folida, extus re-
tens a epidermide ex rubro flaveſ-
eente, ficcata vero ruffa, intus albidi
vel ex albo flaveſcentis cdloris; odoris
nmnullius, ſaporis primo ſubduleis, ſubglu -
dum aqua decocta & agitata. inflar ſa-
pPonis fpumefeit, Sæpe in oſfſeinis pro
tdtaponatia genuina fire rubra,
ococcurrit radix Iychnidisdioic®
..gufto rarlice perenni,
Aunoſi, poliea vero amaricantis, fubacris;
5 L. qu a quibusdam etiam faponaria
181. Tafel.
Seifenkraut.
Selfenwurzel; Schluͤßelkraut; Sperlingswur⸗
zel; Spatzenwurzel; Waſchkraut; Maden⸗
kraut; Speichelkrautz Hundsnaͤgelein; Hunds⸗
nelke; rothe Seifenwurzel; gemeines Seifen⸗
kraut; Spich elwurzel. Franz. Sapo-
naire; Herbe a Foulon. Engl. Soap-
wort,
10. Klaſſe. Zehnmaͤnnige. 2. Ordnung.
Zweyweibige.
Gattung. Der Kelch einblaͤttrig, nackt. Blur
menblaͤtter fuͤnf, nagelfoͤrmig. Die Saamen⸗
kapſel laͤnglich, einfaͤcherig. ö
Ar t. Seifenkraut mit walßzenfoͤrmigen Blur
menkelchen; und eprund- = lanzettfoͤrmigen
Blaͤttern.
Es wäaͤchſt an Zaͤunen, an Wegen, an Flͤßen, f
auf feuchten und ſandigen Wieſen, auf un⸗
gebauten mit Schutt bedeckten Plaͤtzen in dem
gemäßigten Theil von Europa wild. In den
Garten zieht man ſie mit doppelten und roſen⸗
farbigen Bluͤthen. Es bluͤht im Julius und
Auguſt; und iſt ausdauernd.
In den Apotheken haben wir das Kraut,
die Wurzel und das Eptrate
Die Wurzel ifl friechend, beynahe von der.
Dicke eines ſehr kleinen Fingers, oder einer
Federſpule, gegliedert, mit mehreren Aeſten,
und Faſern ver ſehen, feſt, wenn fie noch friſch
iſt, von außen mit einer roth⸗ gelben Oberhaut
beſetzt, die beym Trocknen aber rothbraun⸗
wird. Von innen hat ſte eine weißliche oder
eine aus dem Weißen ins Gelbe fpielende-
Farbe, keinen Geruch, im Anfang einen ſuͤß⸗
lichen etwas klebrigen, hernach aber einen bit⸗
kerlichen, etwas ſcharfen Geſchmack. Mit:
Waſſer gekocht, und geſchuͤttelt, ſchaͤumt fie-
gleich der "Seife, In den Apotheken. findet
Tab. 181
„
AUF
94;
‚SAPONARTA.OAF.
5 1 .
a Saponarıa officinalis. 202.
N Fer Zn krauf_.
alba appellatur, carentt rubore facile
difcernenda; radices cucubali Be-
hen L. etiam pro radicibus fapo-
nariæ ver paſſim colliguntur & ad-
hibentur; led utraque virtute medica
longe debiliores funt & ırejicienda. —
Folia oppoſita, hreviter petiolata x
ovato-lanceoläita, glabra, lœte viridia,
nervis tribus notata, ſaporis amarican-
tis, odoris Be — Extractum
totius plantæ, vel aqua vel ſpiritu vini
Paratum, mater iam præbet faponi fimi-
lem, in aqua ſolubilem ac quaſſando ſpu-
mantem.
—
25%
ir
man anſtatt der aͤchten oder rothen
Seifenkraut wurzel oͤfters die Wur⸗
zel des kbichtroͤschens mit getrenn⸗
ten Geſchlechtern (Lychnis dioica L),
welche daher auch von vielen weiße Sei⸗
fenkraut wurzel genannt wird, und aus
dem Mangel der Roͤthe leicht zu unterſchelden
iſt. Auch die Wurzeln des wilden Sei⸗
fenkrauts (Cucubalus Behen L.) pfle⸗
gen bisweilen fuͤr die wahre Wurzel
des offleinellen Seifenkrauts ein⸗
geſammelt und verwendet zu werden; allein a
beyde ſind an Arzneykraͤften viel ſchwächer,
und allerdings als unbauchbar zu verwerfen.
— Die Blaͤtter ſtehen einander gerade
gegenuͤber, haben kurze Stiele, ſind eyrund⸗
lanzettfoͤrmig, glatt, angenehm grun, mit
drey Nerven verſehen, haben einen krautarti⸗
gen Geruch und einen etwas bittern Geſchmack.
— Das Extrakt, das aus der ganzen
Pflanze entweder mit Waffen oder Weingeiſt
bereitet wird, giebt einen Stoff, welcher der
Seife aͤhnlich, im Waſſer aufloͤslich if, une
beym Umſchuͤtteln ſchaͤumt.
Eaudet 55 he FE ehren. Ihre Arzneykraͤfte find reinigend, aufloͤſend und
bus atque diaphoreticis.
Non ſolum radix, que farfaparille &
radicis chin in locum merito ſubſtitui
poteſt, ſed herba etiam la ponariæ
in decocto ordinatur contra rheumatis-
= mum, arthritidem veneream atque viſce-
rum obſtructiones. Medici veteres in
ictero quoque ae glandularum infarcti-
bus faponarie ufum laudavere ; fed
experientia laudes non confirmabat,
Dofis herb vel radicis uncia dimidia,
integrave ad aquæ libram; extractum
ad drachmam femis & ultra 8 unĩca
5 4 ingeritur. . N
—
Dee a
ſtaͤttiget.
Wurzel in eine halbe, aurh Ä
auf ein Pfund Waſſer ; das Extrakt nimm
man zu einer 5 eee, 3 darüber
ſchweißtreibend.
Nicht nur allein die Wurzel, nl mitallem
Rechte die Stelle der Sarſaparllle und der
Chinawurzel vertreten kann, ſondern auch das
Seifenkraut ſelbſt verordnet man in
einem Abſud wider den Rheumatismus, die
veneriſche Gicht und bey Verſtopfungen der
Eingeweide. Die aͤltern Aerzte ruͤhmten den
Gebrauch des Seifenkrauts auch in der Gelb⸗
ſucht, und bey Verſtopfungen der Druͤſen;
allein die Erfahrung hat dieſes Lob nicht be⸗
Die Gabe ne oder der
eee
—
eine ganze Unze
154
Externe decoctum faponariæ ſa-
turatum ad lavandas partes eruptio-
nibus cutaneis obſeſſas & ad ndnd
ulcera ſordida alspalun
Tab. CLXXXII.
SARSAPARILLA. Ofiein.
Smilax Sarſaparilla. Botanic.
Salſaparilla; Zarzaparilla; Smilax ‚alpera;
Smilax Peruviana; Vitis parva; Spar-
ta parilla; Sal. Saparilla; Zarzapil-
lo; Zarza nobiliſſima; Radix Sarſæ,
Gallis, Salfepareille; Liferon
epineux, Anglis, Salfaparil he;
Scharpe- Smilax
Clalfis XXII. Diœcia, Ordo VI. Hex-
andria.
Genus. Ma fc. Calyx hexaphyllus. co.
rolla nulla.
Fe m. Calyx hexaphyllus. Corolla .
Styli tres. Bacca trilocularis. Semina
duo.
Species, 8 mil a x caule aculeato angu-
lato; foliis inermibus ovatis, retuſo-
mucronatis, trinerviis.
Habitat hic frutex in America meridionali,
an: ditione Mexicana & Wan
> N noficis haben: ra dix.
„Be dix pollicem craſſa, tuberoſa, & in plu-
res ramos longos diviſa. In officinis ſo-
lummodo præeſto ſunt radicis rami ali -
quot pedes longi, ad calamum usque
anſerinum craſſi, fibris parvis inſtructi,
tenaces, flexiles, juxta longitudinem dif.
= findendi, & diverfimode invicem com-
plicati, qui extus aliquantulum rugoſi,
5 longitudinaliter fulcati & ex griſeo fuſci,
intus albi, guidquam medulloſi *
Aeußer lich gebraucht man den gefättig«
ten Abſud des Seifenkrauts zum
Waſchen der Stellen des Koͤrpers, welche mit
Hautausſchlaͤgen behaftet find, und zur Reis
nigung unreiner Geſchwuͤre.
182. Tafel.
Sarſaparille.
Sarſaparill⸗ Wurzel; Saſſaparklle; Stechende
Winde. Franzoͤſiſch Sallepareille; Li-
leron epineux, Engliſch Sallaparille;
Scharpe - Smilax.
22. Klaſſe. Ganzgetrennte. 6. Ordnung.
Sechsmaͤnnige.
Gattung. Männliche Blume. Der Kelch
ſechsblaͤttrig. Blumenkrone keine.
Weibliche Blume. Der Kelch ſechsblaͤttrig. i
Blumenkrone keine. Griffeln drey. Die Beere.
dreyfaͤcherig⸗ Saamen zwey.
Art. Stechwinde mit ſtacheligem winkelich⸗ f
tem Stengel; und wehrloſen, eyrunden, zu⸗
geſtumpft⸗ ſpitzigen, dreynervigen Blättern,
Dieſer Strauch waͤchſt im ſuͤdlichen Amerika, in
Braſilien, in dem Gebiethe von Mexiko und
in Virginien. ;
In unfern Apotheken hat man die Wurzel.
Die Wurzel iſt eines Daumens dick, knollig,
Rund in mehrere lange Aeſte gerheilt. In den
Apotheken hat man nur die Aeſte der Wurzel,
welche einige Fuß lang, von der Dicke eines
Gaͤnſektels, mit kleinen Faſern verſehen, zaͤhe,
biegſam, ihrer Ränge nach leicht von einander
zu ſpalten, und verft iedentlich unter einander
verflochten find, Von auſſen haben fie einige
kleine Runzeln, der Lä ge nach Furchen, und
eine aus dem Grauen ins Braune ſpielende
Tab 182
NR Lin aii N.
Smülasr Sarsaparılla.. .,
>® Tarsaparılle.
Odor debilis, non ingratus; fapor ſub-
‘ amarus, farinaceus & lubvifeidus. Adve-
hitur Sarfaparille.radix ex regno
Peruano & Mexicano vel in corbibus
Phericis, unde lar aparilla rotun-
da dicitur, vel in faſciculos longitudi-
nales collecta, & farfaparilla lon-
8a dein nominatur. In utraque fibrillæ
tenues jam ſeparatæ ſunt; ſed foris op-
timi ſemper rami conſpiciuntur, pro-
kundlius vero communiter jam viliores
K ramenta latent. Sarfaparilla ro-
Sade vibe 1 diusetieis ac Sie beſſtzt anſtoͤſen di font: um ne
y
tunda & vi medica præſtantiſſima ef,
& pretio cariſſima. Infima vero ſpecies
conftat ex ramis unacum trunculo adhuc
connexis & laxeinvicem colligatis, qua
tub nomine farfa parilla de Hon.
duras ad nos adfertur. — Ad ufum
medicum eligantur rami externe e gri-
feo fuſci, interne albidi, in margine-
rubelle radioß, pennæ anlerinæ craflitie,.
& facillime fcılfiles; rejiciantur econtra
fragiles, duri, lignofi, valde fibroſi, ni-
gricantes, farinacei & cariofl. — Non-
nunquam humuli lupuli L. radix
farfaparille in locum a mercatoribus
fraudulentis venditur.
ia phoreticis.
27 8
ER a
ſere Ränder eingeführt,
1 *
155
Farbe; von innen find fie weiß und in etwas
markig. Sie haben einen ſchwachen nicht un⸗
angenehmen Geruch; elnen etwas bittern,
mehlichten und faſt ſchleimigen oder klebrigen
Geſchmack. Die Sar ſaparille⸗Wurzel
wird aus den Reichen Mexiko und Peru in un⸗
Wir erhalten ſie ent⸗
weder in runden Körben, wo fie dann run de
Sarſaparille ( Sarfapilla rotunda )
heiſſet, oder in laͤnglichte Buͤndeln geſammelt,
wo fie lange Sar ſaparille (Sarlapa-
rilla longa) genannt wird. Bey beyden
Sorten ſind die zarten Wurzelfaſern ſchen ab⸗
genommen; allein an der Auſſenſeite ſieht man
freylich wohl immer nur die ſchoͤnſten Aeſte,
tiefer nach innen hingegen ſind gemeiniglich
ſchon ſchlechtere Stuͤcke und kleinere Reiſer
verborgen. Die runde Sarſaparlll⸗
Wurzel iſt an Arzneykraͤften die vorzuͤglich⸗
ſte und im Preiſe die theuerſte. Die ſchlech⸗
teſte Sorte aber beſteht aus Aeſten, welche
noch mit dem Knoten, aus dem ſie hervor⸗
ſproſſen, zuſammenhaͤngen, und nur ganz los
zuſammengebunden ſind. Sie wird zu uns
unter dem Namen Sarſaparille von
Honduras (Sarlaparilla de Honduras)
eingefuͤhrt. — Zum Arzneygebrauch ſollen die
Aeſte, die von auſſen graulichbraun, inwendig
aber weiß, am Rande mit roͤthlichen Strah⸗
len verſehen einer Gaͤnſefeder dick find, und
ſich ſehr leicht von einander ſpalten laſſen, ver⸗
wendet; im Gegentheil aber die als unbrauch⸗
bar verworfen werden, welche leicht zerbrech⸗
lich, hart, holzig, mit vielen Faſern verſehen,
ſchwaͤrzlich, mehlicht und von Wirmern ange⸗
freſſen ſind. — Bisweilen wird von betrü⸗
geriſchen Handelsleuten anſtatt Sarſaparill e >,
auch die Wurzel des ARE en
mulus Lupulus L) verkauft.
e
56
inclaruit farfaparil la anno 1830 in
Europa; & tunc temporis contra mala
venerea fere ut ſpecificum inprimis fuit
celebrata: ſed effectus noſtris in regio-
nibus nequaquam laudibus ſatisfecerunt,
ideireo & mox iterum oblivioni trade-
batur, Interim tamen à multis ördinatur
medicis hodliernis, vel in decocto ad un-
ciſam dimidiam aut integram pro aquæ
libra vaſculatim abſumendo, vel in pul-
verè ad drachmam En: unam pro
doſi ad fopiendos dolores nocturnos
oſteocopos, contra ulcera cancrofa, ſy-
philitica, pforam veneream, morbum
‚ arthriticum, & ad profligandas malas poſt
diutinum mercurii uſum exortas ſeque-
las. — Diſpenſatorium certe jacturam
haud habebit, far faparillæ radix -
e medicamentorum officinalium claſſe fi
eliminaretur: eo magis cum radicem bar-
danæ, ſapbnariæ & alia vegetabilia in-
digena virtute præſtantiora ac pretio lon-
Ze viliora habemus.
m lenser. Gallis & 8
glis "Sat. Aras.
eh Enneandria, Ordo, 88 13
nogynia. SR
Die Sarſaparille wurde zuerſt im Jahre
4
150 in Europa bekannt ; und damals ruͤhmte
‚man fie vorzuͤglich wider veneriſche Uebel, faſt
als ein ſpecifiſches Mittel, aber ihre Wirfuns
gen entſprachen in unſern Gegenden keines we⸗
ges dem vielen Ruhme, weß wegen ſie auch
bald wieder in Vergeſſenheit kam. Inzwiſchen
giebt es doch viele der heutigen Aerzte, welche
ſte entweder in einem Dekokte zu einer halben,
auch ganzen Unze auf ein Pfund Waſſer ſchaͤl⸗
chenweiſe zu trinken, oder in Pulver zu einer
hulben auch ganzen Drachme auf ein Mahl ver⸗
ordnen.
Sie gebrauchen dieſes Mittel um
die naͤchtlichen Knochenſchmerzen zu ſtillen,
gegen krebsartige und ſyphilitiſche Geſchn ure,
wider die veneriſche Kraͤtze, bey arthritiſchen
Beſchwerden, und um die uͤbeln Folgen, wel:
che von einem lange fortgeſetzten Gebrauche
des Queckſilbers zu entſtehen pflegen, zu ver⸗
treiben. — Das Diſpenſatd ium wird aber
—
gewiß keinen Verluſt leiden, wenn gleich die
„*
Sarſaparill⸗ Wurzel and demfelben und
aus der Klaſſe der offtzinellen Arzneymittel aus⸗
geſchloſſen werden ſollte: um ſo mihr da wir
die Klettenwurzel,
und andere einheimiſche Vegetabilien haben,
welche an Arzneykräften viel win kiamer und
Fenchelholz;
die Seifenkraut⸗ Wurzel
im Pie eiſe viel ae _ * es
183. Tafel.
Saſſafrasholz.
Saſſafrasbaum. Franzsfifc
und Engliſch, Sallafras,
9. Klaſſe. Neunmaͤnnige. 1. Ordnung. Ein⸗
weibige.
18. Calyx e ‚Camilla, ie Gattung. Kelch keiner. Die Blumenkrone kelch⸗
partita. Nectarium glandulis tribus,
r 8 Se
artig, ſechsmal getheilt. Das Honigbehaͤlt⸗
niß beſteht aus drey se Druͤſen,
Tab 183
Off.
A. .
aurus NSassahas. Por.
8.
SA
4
L
—
7; DAafr afraskalz. 25
—
interiora glandulifera. Drupa mono-
ſperml. 5 5
Species. Laurus folis trilobis inte-
grisque.
Patria hujus arboris Americæ ſeptentrio-
nalis provincisæ Florida, Virginia, Ca-
rolina, Penfylvania,
In pharmaciis ſervantur corte x, lig num
& Oleum deſtillatum. i
Tantummodo lignum radicis lauri
ſaſlafras in oflicinis proſtat, truncus
enim omnis fere vis medicæ expers.
Conſtat e frufis longis, levibus, com-
pagis ſpongioſæ, coloris ex.albo ferru-
ginei, odoris fragrantis ad foeniculum
accedentis, ſaporis fubdulcis, aromatici
& fubacriss Inſlructum eſt lignum cortice
rugoſo, fpongiolo, craſſo, in ſtrata te-
nuia difcerpendo, qui extus colorem e
cinereo fufcum,- intus ferrugineum, odo-
rem & laporem ligno fortiorem habet.
Ligni frufta grandiora, inodora & cor-
tice plane fpoliata rejiciantur. Oleum
e ligni raſura deftillatione paratum. fit
album, vel ex albo flaveſcens, odoris
grati, odori feniculi fimilis, ſaporis non-
nihil urentis aromatici, in frigore par-
tim congelaſcens, ponderofum, in aqua
fundum petens.
Tenent omnes ligri fallafras partes
vires roborantes, fiimulantes ac diapho-
reticas. 3
ju morbis catarrhoſis, rheumaticis, fluore
albo, fcorbuto, chloroſi, hy drope, contra
—
rde, ende und den Schweiß bfr,
Das Saſſafras- Holz hat ſich bey can
id
bie den Fruchtknoten umgeben. Die innern
Staubfaͤden tragen Druͤſen. Die Steinftucht
iſt einſaamkg.
Art. Lorber mit kreplappigen und ganzen
Blaͤttern.
Das Vaterland dieſes Baumes ſind die nordame⸗
rikaniſchen Provinzen Florida, Virginien, Ca⸗
rolina, Penſylvanien. f
In den Apotheken hat man die Rinde, das
Holz und ein deſtillirtes Oehl.
Nur das Holz der Wurzel des Saſſa⸗
fras⸗Lorbers gehoͤrt in die Apotheken,
denn der Stamm beſitzt beynahe gar keine Arz⸗
neykraͤfte. Es beſteht aus langen, am Ge⸗
wichte leichten Stuͤcken, die ein ſchwammiges
Gewebe, eine aus dem Weißen ins Roſtfaͤr⸗
bige ſpielende Farbe, einen ſtarken angeneh⸗
men, dem Fenchel ähnlichen Geruch, einen
etwas füßen würzhaften und faſt ſcharfen
Geſchmack haben. Dieſes Holz iſt mit einer
Rinde verſehen, welche runzelig, ſchwammig,
dick iſt; ſich leicht in duͤnne Schichten zerthei⸗
len laͤßt; von auſſen eine aus dem Aſchgrauen
ins Braune ſpielende Farbe hat, von innen
aber roſtfarben iſt; und einen weit ſtaͤrkeren
Geruch und Geſchmack beſitzt als das Holz.
Die größeren Holz Stuͤcke, welche keinen Ge⸗
ruch haben, und ihrer Rinde ſchon ganz bes
raubt ſind, ſollen in der Arzneykunſt nicht ge⸗
braucht werden. — Das Oehl, welches
aus dem geraſpelten Hol e durch die Deſtilla⸗
tion bereitet wird, muß weiß oder weißgelblich
ſeyn, einen angenehmen, dem Fenchel aͤhnli⸗
chen Geruch, und einen etwas brennenden wuͤrz⸗
haften Geſchmack haben, in der Kälte ſich in
etwas verdicken, eine anſehnliche Schwere be⸗
ſitzen, und in Waſſer zu Boden ſinken.
Ade Theile bes Safafras- Holzes beſtzen
tarrhaliſchen und rheumatiſchen g E 0
7.
podagram, varias eruptiones cutaneas
& ipfam luem venereamlign um fa ſſ a-
{ras multam fibi paravit glotiam; ſed
a plurimis medicis longe minus eflicax
atque ad fanandos morbos recenfitos
nequaquam ſufficiens experientia fuit
repertum, inprimis pars ejus volatilis
fi jam itinere maritimo longinquo eſſet
dillipata. Interim tamen ad lignorum fic
dicta decocta ſanguinem purificantia fre-
quenter recipi ſolet. — Cortex majo-
rem partis aromaticæ quantitatem con-
tinere & efficacior omnino videtur, id-
eirco vel ſolus vel unacum ligno in me-
dicorum formulis locum habet. Utrorum-
que doſis uncia ſemis, una ad aquæ
libram; nunquamwero & cortex &
Jignum coquantur, ſed folummodo
vaſe claufo fervide infundantur, ne pars
volatilis, proprie eflicax, avolet, atque
liquidum colatum iners evadat.— Olei
deſtillati ellentialis tres quatuor-
ve guttulæ, cum facchari drachma tritæ,
efficiunt eleoſaccharum fiimulans carmi-
nativum.
e ee el
S8caABloSA. Ofiein.
Scabioſa arvenſis. Botanic.
im weißen Fluſſe, im Skorbut, in der Bleich⸗
ſucht, der Waſſerſucht, wider das Podag'a,
bey verſchiedenen Hantausſchlaͤgen und ſelbſt
in der Luſtſeuche vielen Ruhm erworben; von
den meiſten Aerzten aber wurde es bey wei⸗
ten weniger wirkſam und zur Heilung der
eiſt aufgezaͤhlten Krankheiten keines weges
als zureichend durch die Erfahrung gefunden;
um fo mehr, wenn ſein fluͤchtiger Beſtand⸗
theil ſchon durch eine langwierige Seereiſe ver⸗
loren gegangen iſt. Indeſſen pflegt man es
doch zu den ſogenannten Holz⸗ Tränfen, wel⸗
che das Blut reinigen ſollen, häufig zu ges
brauchen. — Die Rinde ſcheint eine groͤ⸗
ßere Menge des fluͤchtigen Beſtandtheils in
ſich zu enthalten, und weit wirkſamer zu
ſeyn, weßwegen fie auch entweder fur ſich
allein, oder zugleich mit dem Holze in ben
Formeln der Aerzte einen Platz behauptet.
Die Gabe von beyden iſt eine halbe oder eine
ganze Unze auf ein Pfund Waſſer. Sowohl,
die Rinde als auch das Holz ſollen nie
gekocht, ſondern nur mit kochendem Waſſer
uͤberbruͤht, und darauf das Gefaͤß zugedeckt
werden, damit der fluͤchtige Beſtandtheil, der
eigentlich nur allein wirkſam iſt, nicht verloren
gehe, und ſo die durchgeſtehene Fluͤßigkeit ganz
des deſtilirten weſentlichen Oeh⸗
les, mit einem Quentchen Zucker abgerieben,
geben einen reizenden, dle Blähungen treiben⸗
den Oehlzucker. -
184. Tafel.
Scabioſe.
>
Scabioſa vulgaris pratenßs; Scabioſa pra- Apoſtemkraut; Grindkraut; Schwerkraut; pa⸗
5 . tenfis hirluta; Pfora; Scabies herba; ſtenemkraut; Peſtenem; Nonnenkleppel; Oder⸗
SGcabioſa major. Gallis, Scäbienfe. lenge; Ackerſcabioſe; gemeine Scabiofe; Sca⸗
en Anglis, Scabious. 5 8 | 8 Franz. Scabieuſe. Engl
F cabious 5
Sab vet
ON
ö ens 18 «Bot.
„
* N D.
Ca. Blase. 2 5
Clafis V. Tetrandria. Or d I, Mo-
nogynia.
Genus. Calyx communis polyphyllus;
proprius duplex, ſuperus. Receptaculum
paleaceum, five nudum.
Species. Scabiofa corollulis quadri-
fidis radiantibusß foliis pinnatifidis inci-
lis; caule hispido.
Cre ſcit per totam Europam in locis ſabu-
lofis, in arvis, pratis, ad vias, Floret
late radice perenni. -
In pharmaciis noftris ſervantur folia,
Sani nonnunquam pedes duos longus,
erectus, in ramos inter fe diſtantes di-
viſus, maculis parvis vel punctis nigreſ-
centibus notatus. Folia radicalia
ovato lanceolata, petiolis prædita, in
margine crenata funt; folia caulina
interdum, integra, plerumque vero in
pinnas quinque transverfim partita, qua-
rum interiores ſimplicem lanceolatam,
extrema live impar ovato lanceolatam
habent figuram. Sapor foliorum fub-
amarus, ſalſus, ingratus, odor nullus,
e — 3 atque pa-
rum diaphoretieis.
Veteres jam medici fcabioſæ folia
medicamenta inter diaphoretica nec non
vulneraria retulere; afiveroBoerhaa-
vius ut lene refolvens contra pectoris
morbos i inprimis commendivit, Ordi-
natur mox vel herbæ recentis ſuccus
expreſſus ad unam alteramve unciam,
mox foliorum- liccatorum decoctum.
; 159
Kaffe. Viermaͤnnige. 1. Or dn ung. Ein⸗
weibige.
Gattung Der gemeinſchaftliche Kelch if viel⸗
blaͤttrig; der beſondere zweyfach und oberhalb.
Der Fruchtboden ſpreufoͤrmig, oder nackt.
Art. Scabioſe mit viermal geſpaltenen,
ſtrahlenfoͤrmigen kleinen Blumenkronen; mit
eingeſchnittenen und in Queerſtuͤcke geſpaltenen
Blaͤttern; und mit ſteifborſtigem Stengel.
Sie waͤchſt durch ganz Europa auf Platzen,
welche viel feinen Sand enthalten, in den
Saatfeldern, auf Wieſen, an Wegen. Sie
bluͤhet im Sommer hindurch; und iſt aus⸗
dauernd.
In unſern Apotheken werden die Blatter auf⸗
behalten.
Der Stengel iſt bisweilen zwey Fuß lang,
aufrechtſtehend, in Aeſte getheilt, welche von
einander abſtehen, und mit kieinen ſchwaͤrzli⸗
chen Flecken oder Punkten bezeichnet. Die
unterſten oder Wurzel⸗ Blätter ſind
mit Stielen verſehen, eyrund⸗ lanzettförmit,
am Rande ſaͤgefoͤrmig eingeſchnitten; die
obern Blätter am Stengel find manch⸗
mal vollkommen ganz, meiſtens aber in fuͤnf
Stuͤcke oder Lappen nach der Queere abgetheilt,
von denen die innern eine einfache lanzettfoͤr⸗
mige, das äußere oder ungepaarte Stuͤck hin⸗
gegen eine eyrund- lanzettfoͤrmige Figur haben.
Der Geſchmack der Blaͤtter iſt etwas bitter,
geſalzen, und unangenehm; Geruch haben ſie
keinen.
Sie beſitzen aufloͤſende und den Schweiß in etwas
befoͤrdernde Arzneykraͤfte.
Schon die altern Aerzte haben die Blätter
der Acker ⸗ſcabloſe unter die ſchweiß⸗
treibenden Arzneyen und unter die Wundmittel
gerechnetz allein Boer haa ve hat fie vorzuͤg⸗
lich gegen Krankheiten der Bruſt als ein ge⸗
linde aufloͤſendes Mittel empfohlen. nn 5
verordnet bald den ausgepreßten Saft des f
chen Krauts, zu einer oder zwey Unzen, bald
165
Doſis nec fucei nec decocti anxie que ·
renda.
Externe decoctum feabioſæ ſatura-
tum nonnunquam ad lavandas partes
eruptionibus cutaneis obfeflass, & ad
mundanda ulcera inveterata venerea
bau.
S SCAMMONEUM. O icin.
Convolvulus Scammonia, Botanie,
Scammonea; Convolvulus fyriacus. Gal-
j lis, Scammond&e. Anglis, Scam«
mon y. e |
Clallis V. Pentandria,
nogynia.
Genus. Corolla campänulatiı;: plicata.
Stigmata duo. Capfula bilooularis; ; lo-
culis diſpermis. ö
| Speci ies. Convolr ulus fölis; ſagit-
tatis, poſtice truncatis; mn tere-
ee tibus fubtrifloris: :
Invenitur hæc planta perennis in Aegyp-
to, Syria, Palællina & allis Indie orien-
8 talis regionibus.
In officinis habetur gummi iref nae ra-
Fr dice obtenta
8 Radix, quæ humum a penetrat;
FCraſſa efi, rapæ fimilis, extus bruna,
8 intus alba, atque ſueco, prout & integra
planta, lacteſcente albido repleta. Suc-
Ordal. Mo-
ea ode ſauciata diſtillans, vel tandem
. ex preſſi ione non folum radicis fed inte-
5 — 5 elicitus reſinoſo- gum.
cus hie e radice, herba refecta, vel alio
Eee: ge at.
eber das Dekokt der getrockneten Blaͤtter. Die
Gabe iſt weder in Betreff des Saftes noch des
Dekoktes zu beſchraͤnken, ſondern ganz will⸗
kuͤhrlich.
Aeuſſerlich gebraucht man einen gefättigten
Abſud der Ackerſcabioſe bisweilen zum
Waſchen der Theile des Korpers, die mit
Hautausſchlaͤgen behaftet find, oder als ein
Reinigungs- Mitlel bey veralteten und venerk⸗
ſchen Geſchwüren.
4
185. Tafel.
Scammonie.
©
Syriſche Winde; ; Purgirwinde; 2 Scam
monie; Scammonlenwinde. Franz. Scam-
‚monee, Engl. Scammony,
5. Klaſſe. Fünfmaͤnnige. 1. Or d nun 9. Ein⸗
weibige.
Gattung. Die Blumenkrone e 7
gefaltet. Narben zwey. Die Saamenkapſel
zweyfaͤcherig, mit zweyſaamigen Faͤchern.
Art Wiade mit pfeilfoͤrmigen, ruͤckwaͤrts ab⸗
geſtutzten Blättern; und ke drepdlütdigen .
rundlichten Stengeln. =
Man findet dieſes perennkrenbe Sewich in degyp⸗
ten, Syrien, Palaͤſtina und in andern Gegen⸗
den des sſtlichen Indlens.
In den Apotheken hat man das Gummiharz,
welches aus der Wurzel erhalten wird.
Die Wurzel, welche tief unter die Erde geht,
iſt dick, einer Ruͤbe ähnlich, von auſſen braun,
von innen weiß, und ſo wis dle ganze Pflanze
uͤberhaupt, mit einem weißen milchichten Safte
angefuͤllt Dieſer Saft, welcher aus der
Wurzel, nachdem zuvor das Kraut hinwegge⸗
ſchnitten, oder fie fo auf irgend eine Art
verwundet wurde, tropfenweiſe ausfließt, oder
endlich auch durch das Auspreſſen nicht nur
allein der Wurzel ſondern der ganzen Pflanze
16.
mis majoribus nomine e a m mo nei ſelbſt gewonnen wird, hat eine harzig⸗ ſchlei⸗
Aleppenſis aut Di ia g ry dii adve- mige Beſchaffenheit; an der freyen Luft ver⸗
hitur. Tre s preeipue-fcammonei dickt er ſich, und wird dann getrocknet in fe
fpecies ratione bonitatis a mercatori- fien ſehr ausgedörrten etwas anſehnlichen Stü⸗
bus enumerantur: Scammoneum cken unter dem Namen Scammonien⸗
Aleppenſe optimum, leve eſt, ſpon- harz von Aleppo (Scammoneum
gioſum, friabile, fracturæ ſplendeſcen: Aleppenſe, oder Diagrydium) zu ung ein-
tis. nonnihil. rubicunde, coloris extus geführt. — Die Kaufleute unterſcheiden in
ſaturate cinerei parum flaveſcentis; odo- Rückſicht der Güte vorzüglich dre yerley
ris ‚debilis ingrati; ſaporis ab initio exi- Sorten von Scammonienharz: das
Sui poſtea vero amaricantis & acris beſte von allen iſt das eigentliche Scam⸗
peculiaris, nauſeof; digit humido tri- monienharz von Aleppo (Scammo-
num celorem oſlendit ex albo flayum, neum Aleppenſe) Es iſt leicht am Gewichte,
& in pulverem redactum dilute cine - ſchwammig in ſeinem Gewebe, leicht zerreib⸗
reum vel albicantem, Cum aqua folu- lich, im Bruche glänzend, etwas röthlich,
tionem largitur lacteam virideſcentem von auſſen an Farbe ſchön aſchgrau, nur in
ſedimento pauco; in ſpiritu vini tenuiori etwas gelblich. Sein Geruch iſt ſchwach und
penitus folubile, impuritatibus ſolum— unangenehm; der Geſchmack gleich Anfangs f
modo remanentibus,. — Scamm o- geringe, bald darauf aber, bitterlich, ſcharf
neum Smyrnaceum nigtedine pro- und auf eine eigenthümliche Art unangenehm
fundiori, ſtructura compactiori, gravi- oder widerlich. Wird es mit einem feuchten
tate majori & impuritate copiofiori- di- Finger gerieben, ſo erhält. es einen Fleck,
gnoſcitur. — Sc ammoneum An- der eine aus dem Weißen ins Gelbe ſpielende
tiochenum viliſſimum, nigerrimum Farbe hat; zu Pulver zerſtoſſen iſt es volle
‚ef, foraminibus multis & cavis nota- kommen aſchfarben, oder etwas weißlicht. In
tum, carbonibus, cineribus, farina, are Waſſer aufgelöſt wird die Auflöſung milchicht,
na inquinatum, & habet odorem empy- an Farbe etwas grünlicht, und es bleibt etwas
reumaticum. — Ad uſum medicum pri- Bodenſatz als unauflöslich zurück. In einem
ma tantummodo ſpecies, quæ Uingur ſchwachen Weingeiſte iſt es vollkommen auf⸗
d uſtanti magni ardoris ſenſum non i n- lösbar, und es bleibt nichts als die fremdar⸗
Primit, eligenda, reliquæ vero rejicien tigen Unreinigfeiten übrig. — Das Scam⸗
de. Scammon eum cum ſuccis ali- monienharz aus Smyrna (Scam-
rum plantarum aualogerum v. c. eu- moneum Smyrnaceum) iſt mehr dunkel⸗
Phorbiæ afelepiadis fyriac, ſchwärzlich, in feinem Gewebe dichter, an
apocyni &e, ſæœpius ſolet adulterari; ſpecifiſchem Gewichte ſchwerer, und mit mehr
ſed adulteratio odore peregrino ac lo- fremdartigen Theilen verunreiniget. — Das
hutionis ſedimento copioſiori difseraikur, Scammonienharz von Antiochien
(Scammoneum Antiochenum ) iſt das
: | ſchlechteſte und ſchwärzeſte von allen; es it
> mit vielen tiefen Löchern verſehen, mit Koh⸗
len, Aſche, Mehl, oder Sand häufig verun⸗
E i i | reiniget, und hat einen 1 *
2 5 > 5 |
*
45
162
Vires purgantes atque ſtimulantes poſ-
Bde, -
Scammeneum partibus alienis non in-
quinatum atque dofibus parvis porrec-
tum, innocuum & leve exhibet pur-
gans; ſed jalappæ tamen non excellit.
Ordinatur mox in emulſione amygda-
lina, mox fub pulveris forma cum fac-
charo aut tartari cryfiallis commiſtum.
Doſis ratione ſubjecti a granis duobus
ad quindecim conſtituatur; cterum
aliis quoque purgantibus, ad augendam
eorum vim, grana duo vel tria adjici
poſſunt. Uſus ſcammonei major ac
frequentior colicos facillime excitat do-
lores, atque fanguinis motum fimulan-
do maximopere promovet.
Es beſitzt
Zum Arzneygebrauche fol nur dle erſte Sorke
ganz allein verwendet werden, welche beym
Verkoſten auf der Zunge keinen vorzüglich
ſcharfen Geſchmack hervorbringt; die beyden
letztern aber ſind als unbrauchbar zu verwerfen.
Nicht ſelten pflegt das Scammontenharz
auch mit dem Safte verſchiedener anderer ähn⸗
licher Gewächſe verfälſcht zu werden: als z. B.
mit dem Safte der Euphorbie (Euphor.
bia officinalis L.) der ſyriſchen Sei⸗
denpflanze (Asclepias fyriaca L.) des
Hundekohls (Apoeynum androlæmi-
Tolium L.), u. d. gl.; dieſen Betrug kann
man aber aus dem fremdartigen Geruche und
aus dem häufiger zurückbleibenden Bodenſatze
in der Auflöſang erkennen. =
purgirende und reizende Arzney⸗
kräfte. f i
Das Scammonienharz, wenn es mit kei⸗
nen fremdartigen Theilen vermiſcht iſt, und in
kleinen Gaben abgereicht wird, iſt ein unſchäd⸗
liches und leichtes Purgirmittel; es verdienet
aber in keinem Stücke einen Vorzug vor der
Jalappe. Man verordnet es bald in einer
Mandelmilch, bald in Form eines Pulvers mit
Zucker oder Weinſtein ⸗Cryſtallen vermiſcht.
Die Gabe muß nach Beſchaffenheit des Sub⸗
jekts von zwey bis fünfzehn Gran beſtimmt
werden. Uebrigens kann man auch zwey oder
drey Gran dieſes Arzneymittels andern purgi⸗
renden Arzneyen als Zuſatz beymiſchen, um
dadurch ihre Wirkſamkeit zu vermehren. Ein
zu ſtarker und häuſiger Gebrauch des Scam⸗
moniums verurſacht ſehr leicht heftiges
Bauchgrimmen, und vermehrt den Kreislauf
des Blutes durch ſeinen Reiz auf eine gewalt⸗
ſame Art. Be | |
—
Jer |
en LAT. O.
Teucrium an
LSuchenknoblauch
Tab. CLXXXVI.
‚SCORDIUM. Ofiein..
Teucrium fcordium. Botanic.
Chamadrys aquatica. Gallis, German-
drée aquatique; Germandree
d' eau; Scordion; Chamarras.
Anglis, Water- ge rmander; Gar-
leke-mandoc,
Claffis XIV, Didynamia. Ordo I.
Gymnofpermia.- 8
Genus. Corolla labium ſuperius (nullum)
ultra baſin bipartitum, divaricatum ubi
ſtamina. i
Species, Teucrium ſoliis oblongis,
ſellilibus, dentato- ſerratis; floribus ge-
minis axillaribus pedunculatis; caule
diffuſo. 5
Invenitur per omnem Europ partem in
locis uliginofis, ad follas, in pratis hu-
midis. Floret a: Julio ad Septembrem
radice perenni. 5
In pharmaciis nofiris ſervatur her h a.
Caules ramoſi, humi proſtrati, frondi-
bus radicantibusinfiructi, tetragoni, pe-
dem dimidium & ultra longi, coloris
pallide bruni & in ſuperficie lana albi-
cante tecti. Folia, præter characte-
rem botanicum fupra explanatum, for-
mam habent oblongam, obtuſam, pa-
rum rugoſam, colorem profunde viri-
dem, & ob pilos in utroque plano hæ-
rentes albos, albicantem. Herba recens
ſpargit odorem ingratum, fubaromati-
eum, alliaceum; & prodit ſaporem
valde amarum, acrem. =
.
2 2
163
186. Tafel.
Lachenknoblauch.
Waſſerknoblauch; Waſſer ⸗Bathenich; Waſſer⸗
Bathennig; Waſſergamander; Skordienkraut;
Waſſerbathengel. Franz. Germandree,
aquatique; Germandree d' eau; Scor-
dion; Chamarras, Engl, Water- ger-
mander; Garleke- mandoc.
14. Klaſfe. Zweymächtige. 1. Ordnung.
Nacktſaamige.
Gattung. Die Oberlippe der Blumenkrone
(keine) iſt bis über die Grundfläche zweymal
getheilt, und, wo die Staubgefäße ſind, aus⸗
einander geſperrt.
Art. Gamander mit länglichten, aufſitzen⸗
den, gezähnt⸗ ſägeförmig eingeſchnittenen Blät⸗
tern; mit zu zweyen ſtehenden geſtielten Achſel⸗
blumen; und weitſchweifigem Stengel.
Man findet ihn in allen Gegenden Europens auf
ſumpfigen Plätzen, auf feuchten Wieſen, an
Gräben. Er blühet vom Julius bis zum Sep⸗
tember, und iſt ausdauernd.
In unſern Apotheken wird das Kraut auf⸗
behalten. He
Die Stengel find äſtig, auf den Boden hin⸗
geſtreckt, mit Sproſſen, welche wieder Wurzel
ſchlagen, verſehen, einen halben Fuß und
darüber lang, an Farbe blaßbraun und an
ihrer obern Fläche mit einer weißlichen Wolle
bedeckt. Die Blätter haben nebſt den
botaniſchen Unterſcheidungszeichen, welche ſchon
zuvor erklärt worden ſind, eine länglichte, ab⸗
geſtumpfte Form, eine dunkelgrüne, und we⸗
gen den weißen Haaren, mit welchen ſie auf
ihren beyden Flächen verſehen ſind, eine weiß⸗
liche Farbe; und ſind über dies noch etwas
runzelig. Das friſche Kraut giebt einen un⸗
angenehmen „ etwas würzhaften, dem Knob⸗
164
Gaudet viribus flimulantibus, ſu doriferis,
anthelminticis ac antiſepticis.
Veteres medici fc or dii he rb a m contra
peſtem, morbos ischiadicos ac rheuma-
ticos laudavere; fed hodierno die ob
odorem ſaporemque nauſeoſum interne
vix ordinatur. Interim tamen ad uſum
internum infuſum ex herbæ uncia di-
midia & aquæ fervide libra parari
poteſt.
Externe ufurpatur infuſum ſaturatum,
ex herbæ duplici quantitate paratum,
ad fomenta diſcutientia, ad injectiones
antiſepticas contra ulcera immunda,
gangrænoſa atque ad gargarismata in
Angina ulceroſa; etiam herba ficcata
iisdem ulceribus ſcopo antiſeptico in-
Pergatur. |
lauch ähnlichen Geruch von ſich; Fein Geſchmack
aber iſt ſehr bitter und ſcharf.
Es beſitzt reizende, den Schweiß befördernde,
wurmtreibende und fäulnißwidrige Arzney⸗
kräfte. a
Die ältern Aerzte rühmten das Kraut des
Lachenknoblauchs als ein vortreffliches
Mittel wider die Peſt, das Hüftwehe und
gegen rheumatiſche Krankheiten; allein heut
zu Tag wird es wegen ſeinem unangenehmen
Geruch und Geſchmack äuſſerſt ſelten mehr in⸗
nerlich verordnet. Indeſſen kann zum inner⸗
lichen Gebrauche, wenn es erfordert würde,
von einer halben Unze Kraut mit einem Pfun⸗
de kochenden Waſſers ein Aufguß bereitet
werden. —
Aeuſſerlich gebraucht man den geſättigten
Aufguß, welcher mit einer doppelten Quantität
Kraut bereitet wurde, zu zertheilenden Bä⸗
hungen, zu fäulnißwidrigen Einſpritzungen
bey unreinen oder brandigen Geſchwüren
und zu Gurgelwaſſern wider die brandige
Hals entzündung. Auch das getrocknete und
zu Pulver zerſtoſſene Kraut kann als ein der
Fäulniß widerſtehendes Arzneymittel in Ders
gleichen Geſchwüre eingeſtreuet werden.
Tab. CLXXXVII.
.... SCORZONERA. Ofiein.
S⸗corzonera hiſpanica. Botanic.
Scorzonera latifolia; Viperaria; Serpen- Span ;
dals Hilpaniea; Tragepogon Hifpani- rider Sale
cus; Scorzonera. Gallis, Scorzones
‚re; Salßße WEfpagne, Anglis,
Scorzonera; Vipersgrafs,
Clafis XIX, Singenela, Ordo I, Poly-
Br
Scorzonere.
Spaniſche Vipertwurzel
Spaniſches Schlangenkraut; „
Viperngras; Nattermilch Spaniſche Haber⸗
wurzel. Franz. Scorzonere; Salfifie
d'Elpagne. Engl. Scorzonera; Vi-
pPersgraſs. 5 ee
19. Klaſſe. Mitbupler, 1. Ordnung, Blei
ER ei uu.
—
*
h
S oA
Scorzonera hi
spanica. Hor.
/ eos on er 3
=
Genus. Receptaculum nuflum. Pappus
plumoſus. Calyx imbricatus, Iquamis
margine ſcarioſis. 2
Species. Scorzonera caule ramoſo 5
foliis amplexicaulibus, integris, lerru-
latis, Sr
In Hiſpaniæ, Sibiriæ, Auſtriæ ac Pan-
noniæ ſylvaticis indigena; cœterum in
Floret
hortis frequentiſſime colitur.
sftate radice perenni.
Pharmacopœi aſſervant radicem ad
ulum medicum. ei
Radix lenga, fufformis, policem craffa,
extus epidermide nigrefcente veſtita, in-
tus alba, carnoſa &recens fucco kactef-
cente repleta; odoris fere nullius, ſa-
Poris ſubdulcis, 8 adſtringentis,
ſubaromatici. Radix |
nigra deflituta atque in umbra ficcata
ſervetur; ficcatione vero ſapor aboleſcit,
& vadieis facies interna rubicunda
evadit.
Gaudet viribus demulcentibus, refolven-
tibus ac diaphoreticis, .
S8 cor zone ræ ra dices juſculis incoctæ
vel in acetariis conditæ jam pridem in
nutrimentum adhibebantur; qualis vero
fruetus in arte niedica inde ſit exſpectan-
dus, vix intelligo. Decocta ex kac ra-
dice ut demulcens laudatur in morbis
ab kumorum acrimonia profectis atque
podagricis; Doſis nequaquam limitanda,
Etiam ſcope folvente morbis hypo-
‚chondriacis cenſetur utilis, ſed tunc ra-
dix cocta ac expreſſa faltem ad libram
præſcribĩ debet; ſuccus vero radicis re-
centis expreſſus decoctioni præferen -
dus ef,
x cuticula externa
267
*
4
7
Gattung. Der Fruchtboden nackt. Die Haar⸗
krone federig. Der Kelch dachziegelfoͤrmig über⸗
einander gelegt, und er beſteht aus Schuppen,
die am Rande trocken ſind.
Art. Scorzonere mit zweigichtem Stengel,
und ganzen, fein ſägeförmig eingeſchnittenen,
den Stengel umfaſſenden Blättern.
Sie iſt in den waldigen Gegenden von Spanier,
Sibirien, Oeſter reich und Pannonien ein-
heimiſch; übrigens wird fie in Garten feh:
häufig gezogen. Sie blliht den ganzen Som
mer hindurch, und iſt ausdauernd.
Die Apotheker verwahren die W. urzel zum
Arzneygebrauch auf. |
Die Wurzel iſt lang, ſpindelförmig, eine;
Daumens dick, von auſſen mit einer ſchwärz
lichen Oberhaut bekleidet, von innen weiß
fteiſchicht, und im friſchen Zuſtande mit einem
milchichten Safte angefüllt. Sie hat bepnaß:
gar keinen Geruch, und einen ſüßlichen, etwa!
zuſammenziehenden, faſt würzhaften Geſchmack.
Die von ihrer äußern ſchwarzen Oberhaut ge⸗
reinigte und im Schatten getrocknete Wurzel
wird aufbewahrt; durch das Trocknen geht
aber der Geſchmack ganz verloren, und der
inwendige Theil der Wurzel wird röthlich.
Sie beſitzt die Schärfe mildernde, auflöfende und
ſchweißtreibende Arzney kräfte.
Die Wurzeln der Scorzonere in Fleiſch⸗
brühen gekocht, oder mit Eſſig als Salat zu⸗
bereitet, hat man ſchon längſt als ein wohl⸗
ſchmeckendes Nahrungsmittel gebraucht; was
man ſich aber für einen Nutzen in der Heil⸗
kunſt davon verſprechen könne, iſt ſchwer zu
beſtimmen. Den Abſud dieſer Wurzel rühmt
man als ein ſchaͤrfemilderndes Mittel in Krank⸗
heiten, die von einer Schärfe in den Säften
verurſacht wurden, und gegen das Podagra.
Die Gabe iſt allerdings willkürlich, und an
—
auch, in Nückſche feiner aufiöſenden Arzney-
kräfte, bey hypochondriſchen Beſchwerden fu
keine Vorſchrift gebunden. Man hält ihn
16
Tab. CLXXXVIII.
SeROPHULARIA. Oficin.?
Scrophularia nodoſa. Botanic.
Scrophularia major; Ocymaſtrum; Oey-
moides; Galeopſis; Ficaria;, Ferraria;
Millemorbia; Caſtrangula, Scrofularia;
Serophularia vulgaris.
Herbe du Siege. Anglis, Scro
phula ry; Figwort; Pile wort.
Cialis XIV. Didynamia. Ordo II. An-
gioſpermia.
Genus. Calyx quinquefidus. Corolla
ſubgloboſa, reſupinata. Capſula bilo-
eula ris;
Species. Scrophularia. foliis cor-
datis, trinervatis; caule obtuſangulo.
Invenitur per totam fere Europam in lo-
eis humidis, ad ſepes. Floret Junio-&
Julio radice perenni.
In officinis nofiris ſervantur fo li a & ra-
a ne er
Folia magna, oblonga, in margine in-
cilis profundis. inæqualibus ac ferratis:
iünſtructa, profunde viridia. — Radix
nodloſa, rugoſa, fübrillis prædita, extus
pPoallide bruna, intus albeſcens. Odor
urtrius que fortis, ingratus; ſapor amarus.
Gallis, Sc ro-
phulaire; grande Scrophulaires
nützlich, in einem ſolchen Falle aber muß man
die gekochte und ausgepreßte Wurzel wenig⸗
ſtens zu einem Pfunde verordnen. Der aus⸗
gepreßte Saft der friſchen Wurzel verdienet vor
dem Abſud doch immer den Vorzug. |
188. Tafel.
Braunwurzel.
Sauwurzel; Rauchwurzel; Knotenkraut; knotige
Braunwurzel; großes Feigenkraut; Wurm:
krant; Wurmwurzel; Nankerwurzel; Kno⸗
tenwurzel; Kopfwurzel; Fiſchwurzel; Sau-
kraut. Franz. Scrophulaire ; grande
Scrophulaire; Herbe du Siege. En gl.
Scrophulary; Figwort; Pilewort.
14. Fla ſſe. Zweymächtige. 2. Ordnung.
Bedecktſaamige.
Gattung. Der Kelch fünfſpaltig. Die Blu⸗
menkrone fait kugelförmig, umgeſtillpt. Die
Slaamenkapſel z veyfächerig. |
Art. Braunwurzel mit herzförmigen, drey⸗
nervichten Blättern; und ſtumpfwinklichtem
Stange.... en
Man findet ſie beynahe durch ganz Europa auf 5
feuchten Plätzen, an Zäunen. Sie blüger
im Junius und Julius; und iſt ausdau⸗
ernd.
In unſern Apotheken hat man die Blätter
und die Wurzeln.
Die Blätter ſind groß, länglicht, am Rande
mit tiefen, ungleichen und ſägefoͤrmig ausge:
zackten Einſchnitten verſehen, von dunkelgrü⸗
ner Farbe. — Die Wurzel iſt knotig,
runzelig; fie hat mehrere Wurzelfaſern, von
auſſen eine hellbraune, von innen eine weiß⸗
uche Farbe. Der Geruch iſt bey beyden ſtarz
und unangenehm; der Geſchmack bitter.
—
Tab188
ASCROPHULARTA.0FF
8 Scrophularia no do sa. Der.
: PIFAUHURDUTL EL.
SHCALE. Off. Secale cereale. Bot. Der Rocken. 3
Polſſident vires reſolventes, parum ſtimu-
-lantes & anthelminticas.
Etradiees & fcrophularie folia
vel decocta vel in pulverem redacta
laudantur ad imminuendos dolores he-
morrhoidales , ad pellendes -afcarides
lumbricoides & ad ſanaudum habitum
corporis ſcrophuloſum. Pulveris dolis
drachma ſemis vel integra; ad confi-
ciendum decoctum vel foliorum vel ra-
dicum uncia dimidia ad aquæ libram
recipitur. Cœterum ferophularia
interne raro præſcribi ſolet.
Externe folia in pultem cocta ad cata-
plasmata diſcutientia contra firumas,
ſerophulas aliosve tumores duros ufur-
pantur; decoctum vero faturatum ad
mundanda ulcera fœtida & ad lavan-
das partes ſcabie obſeſſas recipitur.
—
Tab. CLXXXIX.
SEC ALE. Ofiein.
Secale cereale. Botanic.
Koza ; Farrago; Siligo. Gallis, Seg le.
Anglis, Rye.
Cla Lis III. Triandria. are U. Di-
L gynia,
Genus. Calyx oppoſitus, bivalvis, bi-
florus, folitarius,
Species. Secale glumarum cillis ſca-
N bris.
Propria hujus plantæ patria eenfetur inſu-
la Creta vel Candia; &, pront nonnulli
referunt, etiam in Siberia atque Gallie
Rigringia Languedocia nee Cæ·
267
Sie beſitzen aufloͤſende, etwas BEER und wurm⸗
treibende Arzneykräfte.
Man rühmt ſowohl die Blätter als auch
die Wurzeln der Scrophularte,
entweder zu Pulver zerſtoſſen, oder im De⸗
kokte, um die Schmerzen von der Goldader
zu ſtillen, um die Spuhlwürmer zu een
a als Heilmittel wider die ſcrophulöſe Be⸗
ſchaffenheit des Körpers. Die Gabe des pul-
vers iſt eine halbe, auch ganze Drachme; zur
Bereitung des Dekokts nimmt man nicht nur
allein von den Blättern, ſondern auch von
den Wurzeln eine halbe Unze auf ein Pfund
Waſſer. Ueberhaupt aber wird die Braun⸗
wurzel innerlich ſelten verordnet.
Aeuſſerliſch gebraucht man die zu einem Berg
gekochten Blätter zu zertheilenden Umfchlägen
gegen die Kröpfe, gegen Scropheln und an⸗
dere harte Geſchwülſte; den geſättigten Ab⸗
ſud aber nimmt man zum Reinigen der ſtin⸗
kenden Geſchwüre, und zum Waſchen der
Theile, die mit der Krätze behaftet ſind.
189. Tafel.
Rocken.
—
rt
Neeheen Korn; gemeiner Rocken. Franz. Segle.
Engl. Rye.
3. Klaſſe. Dreymännige. 2. Ordnu ag.
Zweyweibige.
Gattung. Der Kelch entgegengeſetzt, zwey⸗
klappig, zweyblumig, einzeln ſtehend.
Art. Rocken mit ſcharfen 1 der
Bälglein
Für das eigentliche Vaterland dieſes Gmädfs
hält man die Inſel Creta oder Candien; und
wie einige Naturforſcher erzählen fo’ ſol mar =.
es auch in Sibirien und in Languedok, einer
—
68 - £
terum ubique per totam Europam in Provinz Frankreichs „ als wild wachſend fine
agris colitur. Annu s. den. Uebrigens wird er überall in ganz Eu⸗
C bdeopa auf den Aeckern ſehr häufig: gebaut. Er
a f RE iſt ein Sommergewächs.
In den Apotheken hat man das Mehl von
den Saamen- Bid nog
Bey den Alten war der Rocken als ein Nah⸗
rungsmittel für den Menſchen weniger gebräuch⸗
lich; heut zu Tage aber iſt dieſe Getreideart
5 wer E 7 > 4 a >
In officinis ſer vatur ſeminum farin a.
* Se cale apud veteres vix in eſcam adhi.
bebatur; hodie vero oinnibus fatis no-
tum cereale eſt, quod tres fur ponderis
Partes ſubſtantiæ farinace ae mucila-
ginoſe, parvam autem glutinoſæ quan-
titatem in ſe continet. Spicam habet
ſemper ariſtatam, tritico com prefiorem;
etiam grana firigofiora, nudiora, nigri-
cantia ſunt, atque ſaporis nen adeo
dulcis, ut grana tritici. Secalis fa-
ri na ubique nota, minus albida atque
panis ex illa paratus aceſcens, nigreicens,
minus nutriens, difficileque digeritur. Se-
mina, farina ac panis fermentationem
acidam facile ineunt. ;
überall hinlänglich bekannt. Sie enthält drey
Theile ihres Gewichtes an mehligen und ſchlei⸗
migen, aber nur eine geringe Menge an leim⸗
artigen Beſtandtheilen. Er hat eine Aehre,
welche allezeit mit Granen verſehen, und mehr
zuſammengedrückt iſt, als bey dem Weizen;
auch ſeine Körner ſind mehr hager oder einge⸗
ſchrumpft, mehr nackt, ſchwärzlicher, und ha⸗
ben keinen fo ſüßen Geſchmack, als die Kör⸗
ner des Weizens. Das Rockenmehl if
überall bekannt, weniger weiß, und das daraus
bereitete Brod ſäuerlich, ſchwärzlich, weniger
nahrhaft und ſchwerer zu verdauen. Die Saa—
men, das Mehl und das Brod des Nockens
ſind vorzüglich zur ſauern Gährung ſehr ger
neigt. i 8
N viribus nutrientibus, emollien- Er beſitzt nährende und eichende Arzney⸗
ra 1 kräfte. Se
Decoctum e granis fecalis & pa- Das Dekokt, welches von den Körnern des
ne fecatino paratum atque interne
‚allumptum, in febribus fie dictis putri-
dis, addito ſuceo citri & pauxillo vini,
potum exhibet gratiſſimum atque con -
venientiſſimum. Per deſtillationem obti-
netur e pane ſecalino ſpiritus, qui ut
egregium refolvens contra velicæ calcu-
lum a Boerhaavio & Saundero
laudatur, Etiam puls, e farina fe-
alina parata, ut nutriens præclarum
in tabe, digeflione tantummodo non
adeo imminuta, cemmendatur.
Rockens und von Rocken brod bereitet,
innerlich genommen wird, giebt ein ſehr ange⸗
nehmes und äußerſt nützliches Getränk in den
ſogenannten Faulfiebern, um ſo mehr, wenn
man etwas Citronenſaft oder ein wenig Wein
hinzu giebt. Aus dem Rocken Brode erhält
man durch die Deſtillation einen Spiritus,
der von Saunder und Boerhaave als f
ein vortreffliches auflöſendes Mittel gegen den
Blaſenſtein gerühmt wird. Auch das Muß.
welches aus Rockenmehl gemacht wird,
rühmt man als ein ſehr gutes Nahrungs⸗
mittel für Schwindſüchtige, wenn anders
*
ID.
*
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9.
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a Hege, Anuswurzei
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upervIvum
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“
Externe farinafecalis in cataplas-
matis formam redacta locis inflammatis
ſcopo emolliente ac diſcutiente ſuperim-
ponitur. Farina ſol a calefacta ad ca-
taplasmata ſicca contra tumores eryſipe-
latodes, vel etiam partibus podagta ve-
xalis, bono cum ſueceſſu applicatur-
—
ad REN: we
169
bie. Verbauungefräfte noch wicht zu ſehr ge⸗
ſchteischt find. .
Aeußer lich pflegt man das Rocken mehl
in Form eines Breyes gekocht, zu erweichen⸗
den und zertheilenden Umſchlägen, welche auf
entzündete Stellen aufgelegt werden, zu gebrau⸗
chen. Das Mehlallein, bloß warm ge-
macht, gebraucht man zu" trockenen Umſchlä⸗
gen, die auf roſenartige Geſchwülſte, oder auf
Theile, welche mit dem Podagra behaftet find ,
mit einem guten Erfolge übergelegt werden.
SEDUM MAJUS. Qicin. 2 ˙ h
Sempervivum tectorum. .Botanis Große Hauswurzel.
Sempervivum; Sempervivum majus.; Se- Hausloch; Tonnerbart; großer Mauerpfeffer; 5
dum majus vulgare; Semperflorium; Munderbar; Dachhauslaub; gemeine Haus⸗
Jovis herba; Aizoon majus; Jovis bar-- A wurzel; gemeines Hauslaub; Dachwurzel;
ba. Gallis, la grande Joubarbe,. Donnerkraut. Franz, la grande Joubar.
Anglis, Housle ek. be Engl Housle end.
Glaffis XI. Dodecandria. Ordo, VIII. 21. Klaſſe. Zwölfmännige. 6. Ordnun g.
Dodecagynia. AZnmblfweiblge. f
Genus. Calyx ſex- ad duodecim partitus. Gattung, Der Kelch ſechs⸗ bis zrölfual 1
Petala fex ad duodecim,. Stamina & theilt. Blumenblätter ſechs bis zwölf. Staub⸗
capfulæ tot, quot petala, polyſpermæ. gefäße und Saanenkapſeln eben ſo viele,
. . als Blumenblätter. Die letztern find viel⸗
ae „„ Be A :.
‚Speeies Sempervivum.folüs cilia» Art. Hauswärzel mit gebrämten Blättern,
tis, propaginibus patentibus. und abſtehenden Bruten. N
‚Crefeit per omnem Europam in tectis, mu- Sie wächſt in ganz Europa auf Dächern, auf
ris vetuſtis, collibus aridis. Floret Ju- alten Mauern und trockenen Hügeln. Sie
nio, Julio radice perenni. SE blühet im Junius „Jullus; und iſt aus⸗
3 8 5 je Bo ne dauern. 5 i
Pharmacopai aſſervant herbamirer Die Apotheker verwahren das friſche Kraut
cente m. a zum Arzneygebrauche =
Folia ovato - lanceolata, acuminata, in Die Blätter find ehrund = lanzettförmig, ine a
margine ſetis rigidis obſeſſa, cœterum geſpitzt, an dem Nande mit Reifen Borſten
glabra, craffa, uno plano concava, al. beſetzt, übrigens ganz glatt, dick, auf der
tero convexa, læte viridia, in apice ru- einen Fläche ausgehöhlt und auf der andern .
bella, ad invicem quafi conglutinata, & „ ge gewölbt; ſie ſind blaßgrün an der;
e
7 er
= N Er ke 5 5 A n . 1 * .
* x en 3 3 © K * e a
170
roſam plenam fingentia, e cujus medio
caulis nonnunquam dues pedes altus,
ere nudus, in ſuprema parte ramoſus
alſurgit. Continent magnam ſueci aquoſi
refrigerantis copiam, qui laporem ha-
bet acidulum, fere nitroſum, auflerum
& ſubacrem, gdoremvero nullum, atque
in fpiritu vini in maſſam albam mucila-
ginoſam condenſatur.
Gaudet viribus attenuantibus refrigeran-
tibnsque.
Interne vis ordinatur, etiamſi nonnulli
medici fu cum recenter ex preſ-
fum cochleatim contra involuntarium
fpermatis profluvium, dyſenteriam, fe-
brim hungaricam atque hecticam com-
mendäverint,
Externe fuccus vel addatur gargaris-
matibus in faucium inflammatione, vel
applice tur cum lactis cremore & ſyrupo
violarum mixtus pappillis mammarum,
gingivis, hæmorrhoidibus inflammatis
ac dolentibus, plagis ambuſtis & aphtis.
Herba recens in paſtam contufa &
fronti ſuperimpoſita in febribus acutis
delirium tollit; etiam ad mundanda ul-
cera inveterata & ad auferenda verru-
cas ac clavos frequentiſſime ut medica-
Spitze etwas röthllch, gleichſam wie aneinan⸗
der geleimt, ſo daß ſie die Form einer gefüllten
Roſe vorſtellen, aus deren Mitte der Stengel
in die Höhe ſteigt, welcher bisweilen auf zwey
Fuß hoch, ziemlich nackt, und nur an ſeinem
Gipfel in einige Aeſte getheilt iſt. Sie ent⸗
Halten eine große Menge eines wäſſerigen küh⸗
lenden Saftes, der einen fänerlichen , faſt
ſalpeterartigen, herben, und etwas ſcharfen
Geſchmack, aber gar keinen Geruch hat. Giebt
man dieſen Saft iu Weingeiſt, ſo gerinnet er
zu einer weißen ſchleimigen Maſſe.
Sie beige verdünnende und kühlende Arzney⸗
kräfte. N
Innerlich iſt ſie beynahe gar nicht gebräuch⸗
lich, obgleich einige Aerzte den friſch aus⸗
gepreßten Saft Löffelweiſe eingenommen
gegen den unwillkürlichen Saamenfluß, wider
Ruhr, auch im hungariſchen und hektiſchen
Fieber empfohlen haben.
Aeuſſerlich pflegt man den Saft bey Ent⸗
zündungen der Rachenhöhle ent weder als Zu⸗
ſatz zu Gurgel waſſern zu gebrauchen, oder man
bedienet ſich deſſeiben mit etwas Milchrahm
und Veilchenſyrup vermiſcht, gegen ſchmerz⸗
hafte und entzündete Stellen an den Wärzchen
der Brüſte, an dem Zahnfſeiſche, den Gold⸗
‚aderfnoten, wider Mundſchwämmchen und auf
Brandſchaden der Haut. Das friſche zu
einem Brey zerſtoſſene Kraut gebraucht mau
bey hitzigen Fiebern als Umſchlag auf die
Stirn um das Irrereden oder den Wahnſiun
zu heilen; auch zur Reinigung veralteter
Geſchwüre, und um Warzen und Leichdörner
zu vertreiben wird es als ein ſehr gewöhnliches
Hausmittel häufig benutzt.
= NA. g. =>
Cassia Senna. Bar.
en
" SENNA, Ofiein,
Caſllia Senna.“ Botanic. erte
Senet. Gallis, Se n n E. Anglis, Se n a.
n it: den 7715 A izleun * ef Dirt
Claffis X. Decandria. Od I. Mo-
RN 05 ia urn Era. n
Genus, Calyx quinquephyllus. Petala
quinque. Anthere ſupernæ tres ſieriles;
inßime tres roſtratæ. Legumen.
nne ie:
Species. Caſſi a foliis ſejugis ſubovatis,
petiolis eglanflulatis. Stipulæ patentes.
Petioluli luteo colorati absque glandu-
lis. Legumina ovali - oblonga, re-
$ a Se
ATU DENRSTSS nes ih en m gen
Planta’hzec annua in Aegypto fpontanea ;
in India, Arabia, Syria, Perha, Italia
‚ac Gallia vero in hortis culta,
In officinis noſiris habentur folia & le-
gumina, qua vulgo folic uli di-
cuntur. Enn 115 17 1
Ratione bonitatis amercatoribusgwatuor
enumerantur ſennæfpecies. Sen-
na Alexandfina vel Aegyptia-
ca, cujus folia ovato- oblonga, acumi-
nta, quartam pollieis partem lata, &
ſerme integram pollicem lor ga, tactu
molliuſcula, in medio nerv oſa ſunt; co-
lorem viridem in luteum vergentem,
* odorem peculiarem, quod mn odo nau-
ſeoſum, ſaporem amaricantem, ſub-
gcrem, viſcidum, ingratum habent.
1 Folia maculata, comminuta, impura,
prorſus lava, tanquam corrupta & iner-
tia reſicienda. — Minoris virtutis eſt
Senna Tripolitana, cujus folia
unangenehmen G
Y 2 |
9% 101% Tafel.
Sennesblaͤtter.
Sennetbaum; Senet; Senetſtrauch. Franz.
Senne. Engl. Sen... f
10. Klaſſe. Zehnmännige
2 Einweib ige: un
Gattung. Der Kelch fünfblättrig. Blumen⸗
blätter fünf. Von den Staubbeuteln ſind die
obern drey unfruchtbar; die untern drey ſchna⸗
belförmig geſtaltet. Die Saamenkapſel iſt eine
s HGitiſe. ri ie sauna} sen 8
Art. Caſſie mit ſechs paarigen, faſt eyrunden
Blättern, und drüſenlo fen Blattſtielen. Die
Blattanſätze find abſtehend. Die kleinen Blatt⸗
ſtiele gelblich gefärbt, ohne Drüſen. Die
Hülſen ſind eyrund, länglicht, und ſichelförmig
zurückgebogen. =
Dieſes jährige Gewächs findet man in Egypten
wild wachſend; in Indien, Arabien, Syrien,
Perſten, Italien und Frankreich wird es aber
in Garten gezogen. i
In unſern Apotheken hat man die Blätter
und die Saamenhülſen, welche man 2
gewöhnlich Bälglein (Foliculi) nennet. en
Die Kaufleute unterſcheiden in Betreff der Güte
vorzüglich viererley Arten von Sen⸗
nesblättern. Die Alexandriniſchen
oder Egyptiſchen Sennesblätter
(Senna Alexandrina ſeu Aegypliaca);
die Blätter dieſer Art ſind länglicht⸗ eyrund,
zugeſpitzt, den vierten Theil eines Daumens
breit, und beynahe einen ganzen Zoll lang,
beym Anfühlen etwas weich und in der Mitte
mit einer Rippe verſehen; ſie haben eine aus
dem Grünen ins Gelbe ſpielende Farbe,
eigenthümlichen etwas eckelhaften Gern
einen bitterlichen, etwas ſcharfen,
i nack.
1. Ordnung.
Er
majora, minus acuminata , elegantius
viridia ſunt & tactu ſubhicſuta. - Sen-
na Arabica ve Mochamica mi-
nus quoque efficax & foliis longioribus,
angullioribus & acutioribus diſtinguenda.
— Senna Italica, Florentina
vel provincialis infime netz falia
habet tenuiora, fragiliora, latiora,. ob.
tuſiora nervisque craſſioribus pluribus
notata, quæ colorem læte virentem,
ſaporem ſubdulcem & glutinofum mon-
firant, — Senne italicæ interdum ad-
miſta occurrunt coluteæ arboreſcentis
L. folia, que fenna germanica
vel fenna fpuria nominantur, atque
figura cordata & emarginata facile di-
gnoſcuntur. i
*
Fenent vires burgantes, 8 re
pParum diureticas,
| Senne folia ee nonnunquam
a ferupulo ad drachmam dimidiam in
pPulvere pro dofi, led inprimis atque op-
timo cum eventu ſub infuſi cum aqua
fer vida parati forma, quod vaſculatim
ingeritür. Decoetum enim ventris ple-
8 8 tormina producit, quia magna
fine contentæ pars coctione extrahi-
& ab his particulis zefinoßs, non
af sitibus, preut credebatur, colici ex-
| tantur ee Drachmæ due vel un-
beynahe gan gets „ wie verdorben und an
Arzneykräften faſt kraftlos ind, müſſen als
unbrauchbar verworfen werden. — Etwas
ſchwächer und geringer an Wirkſamkeit iſt die
Sen na von Tripolis (Senna Tripoli-
tana) deren Blätter etwas größer weniger
zugeſpitzt, ungleich ſchöͤner grün und beym Ans
fühlen etwas ſteifhaarig ſind. — Die Sen
„na aus Arabien oder Mocha (Senna
arabica oder Mochamica) iſt ebenfalls we⸗
niger wirkſam, und an ihren längeren, ſchmä⸗
leren und mehr zugeſpitzten Blättern zu erken⸗
nen. — Die italieniſche, florentini⸗
fr oder einheimiſche Senna (Sen-
na Italica, Florentina, oder provincialis)
- Sf die ſchlechteſte Sorte; fie hat dünnere, leich⸗
ter zerbrechliche, breitere, mehr abgeſtumpfte
Sund mit zahlreichern dickeren Rippen. verſehene
Blätter, die eine angenehm grüne Farbe, einen
etwas ſüß en und ſchleimigen Geſchmack beſitzen.
— Die ttalieniſchen Senesblätter ſind biswei⸗
len mit den Blättern des Blaſenbaums (Co-
lutea arborefcens L.) den man auch deut:
ſche oder unächte Senna (Senna ger-
manica oder ſpuria) zu benennen pflegt, ver⸗
miſcht; allein man kann ſie leicht an ihrer
herzkoͤrmigen Geſtalt, und daß fie am Ren:
de ausgezackt find e 25 den ächten unter⸗
be,
Oie beſitzen . 3 rüsehbe « und in etwas
auf den Harn treibende Arzneykräfte.
Man verordnet die Sennesblätter bis⸗
weilen in Pulver von einem Skrupel bis zu
einer halben Drachme auf ein Mahl; am ge⸗
wöhnlichſten hingegen und mit dem beſten Er⸗
folg bedienet man ſich ihrer unter der Form
eines Aufguſſes, der mit kochendem Waſſer be⸗
reitet, und ſchälchenweiſe getrunken wird. Den
das Dekokt verurſacht meiſtentheils; heftige
Bauchſchmerzen, weil durch das Kochen eire
nicht geringe Quantität der in ihnen enthal⸗
tenen harzigen Beſtandtheile, ausgezogen wird,
We.
Sab 9 K.
eis ſemis ud que libtam ſuſſieiunt;
quatuor enim aqum fervidæ uneiæ e
foliorum ſennæ drachmis tantummodo
duabus vires inedicatas educere polle
„experimenta monſtravere. In medico-
rum formulis aromata, ferophularia
aquatica, ſales medii vel alia purgantia
cum foliis ſennæ ꝓlerumque combinan-
tur, ſapor ut. nauſeoſus emendetur, vis
purgans ut augestur, & ventris dolori-
bus fimul ut præcaveatur. Verum, vel
i quæcunque immineant ſanguinis pro-
flu via, vel in diatheſi inflammatoria,
ſemam ob vim ſuam ſtimulantem non
„adhibendam elle, commoneo.
Tab. Xen.
-SERPEN TARIA VIRGINIANA, Ofkein,
Arifiolochia Serpentaria. Botanic.
Viperina virginiana; Viperaria virginia- :
3 Ariſtolochia Piftolochia caule nodo.
J; Contrajerva virginiana. Gallis,
. aritolochefe rpentaire;Ser-
pentaire de Virginie; Colu-
vrineou Viperine de Virginie.
Anglis, Virginian Snake- root.
Claſſis XX. 3 Ordo. V. He. 0
xandtia.
Genus, Hexagina. Calyx nullus. Corol.
la monopetala, Hngulata, id Cap -
ſula -feslocularis,-infera, EEE
am
und bon bi ſen hatzigen Thellchen, nicht aber
von den Stengeln oder Stielen, wie man ſonſt
glaubte, werden die Colikſchmerzen hervorge⸗
bracht. Zwey Drachmen oder eine halbe Unze
ſind auf ein Pfund Waſſer hinreichend; denn
es iſt durch angeſtellte Verſuche erwieſen, daß
vier Unzen kochendes Waſſer nur aus zwey
—Drachmen Senesblätter die wirkſamen Arzney⸗
kräfte auszuziehen im Stande ſind. In den
; Arzuehvorſchriften der Aerzte werden mit ben
Sennesblättern meiſtens noch Gewürze, die
Waſſer⸗ Braunwurzel (Scrophularia aqua-
-stica L.), verſchiedene Mittelſalze oder andere
»Purgirmittel verbunden, damit nicht nur allein
der eckelhafte Geſchmack verbeſſert, ſondern
Bauch die Kraft zu purgiren erhöht, und zu⸗
gleich den darauf erfolgenden Bauchſchmerzen
vorgebeugt werde. Uebrigens will ich hier
nur noch erinnern, daß bey einer inflammato⸗
riſchen oder entzündlichen Anlage, oder wenn
was immer für Blutflüſſe zu befürchten wären,
man die Sennesblätter, wegen ihrer reizenden
Eigenſchaft, nie gebrauchen dürfe.
192. Tafel.
Birginiſche Sötangenmuret,
Wiegintfche ee in ferlucey
mit knotigem Stengel; Schlangenoſterlueey;
virginiſche Contrajerve. Franz. L'ariſlolo-
che Serpentaire; Serpentaire de Virgi-
nie; Coluvrine oder Viperine de Vir
gie, Engl, Virginian Snake. root.
Klaſſe. rere, 5. Dronung
Thin. |
Gattung. Sechsweibig Kelch Wen, | Die
Blumenkrone einblättrig, zungenförmig, gan.
‚Di Saamenkapſel — unten.
174 5
e ee Arifiobochia foliis ie:
oblongis, planis; caulibus infirmis, fle-
xuoſis, teretibus; floribus ſolitariis.
Caulis genicula valde nodofa, x lores
‚ad radicem. f
Planta hzec perennis in e „ Careli-
na & aliis America ſeptentrionalis pro-
vinciis,indigena.
In ofſicinis habetur audi & tinetura
inde parata,
Innotuit 6 virginianæ
radix verfus feculi decimi, ſeptimi fi-
nem in Europa; & conſtat e fibrillarum
numeroſarum invicem complicatarum
copia, qua ex trunculo particulis herb:e
' faepenumero adhuc infiracte, nodoſo,
obtruncato, quafi præmorſo erumpunt,
Colorem habent extus ex viridi bru-
num, intus pallidum vel flavefcentem;
odorem aromaticum, campheraceum,
valerianæ quodammodo radicibus ſini-
lem; nec non ſaporem talem amari-
cantem, pungentem. Radix a vermibus
erofa, odore 2 ac ‚lapore privatarejiciatur,
*
Gaudet viribus Aimulantibus, calefacien-
‚ ‚tibus, diaphoreticis ac parum ine
5 ace,
Arc in febribus intermittentibns,
3: inprimis: finguli fi paroxysmi non termi-
narent ſudore, atque in morbis exan-
thematibus junctis ad excitandam dia-
phorefin; & quis ignoraret egregias fer-
pentarise virginianæ effectus contra fe.
bres fie dictas nervofas aut putridas ?
ad erigendas vires vitales jam jamque
labentes. Sed omnibus in hiſce mor-
bis, ſaburræ gaſtricæ fi adeſſent ſymp-
8 ſtechenden Geſchmack.
Art. Oſterlucen mit herzfoͤrmig⸗ länglichten,
flachen Blättern; mit ſchwachen, gebogenen,
länglicht⸗ runden Stengeln; und einzeln ſtehen⸗
den Blumen. Die Gliederabſätze des Stengels
find ſehr knotig. Die Binnen ae gegen 255
Wurzel zu. 10
Dieſes ausdauernde Gewächs it in Unginien,
Carolina und in einigen andern Provinzen *
nördlichen Amerika zu Hauſe.
In den Apotheken hat man die Wurzel und
eine davon bereitete Tinktur. d
Die virginiſche Schangenwurzel wur⸗
de erſt gegen das Ende des ſtebzehnten Jahrhun⸗
derts in Europa bekannt. Sie beſteht aus
ſehr zahlreichen, in einander verſchiedentlich
verflochtenen kleinen Wurzelfaſern, die aus
einem gemeinſchaftlichen kleinen Strunk oder
Kopf, der oftmals noch mit Ueberbleibſeln des
Krauts verſehen, knotig, abgeſtumpft, und
gleichſam abgebiſſen iſt, hervorbrechen. Von
auſſen haben fie eine grünlich ⸗ braune Farbe,
von innen ſind ſie blaß oder etwas gelblich;
ihr Geruch iſt würzhaft, kampferartig, und in
etwas dem Geruche der Baldrianwurzel ähn⸗
lich; auch befigen, e n bitterlichen,
te von ürmern 2
gefreſſene und ihres Geruc 8 a bet he ne he
beraubte Wurzel, wi 8
d werfen. re 23
Sie hat reizende, erhitende, edle und
in a rampfflilendeMtjnepkräfte. |
Man pant ſte in intermittirenden Fiebern,
vorzüglich dann, wenn die einzelnen Paroxis⸗
men, ohne ſich mit einem Schweiße zu endigen,
ihren Verlauf nehmen, und in andern Krank⸗
heiten, die mit Exanthemen verknüpft find,
um den Ausbruch des Schweißes zu befördern.
Und wer ſollte die vortrefflichen Wirkungen der
virginiſchen Schlangenwurzel gegen die ſoge⸗
nannten nervöſen oder faulichten Fieber, um
die ſchon allmählig dahinſinkenden kebens kräfte
N UM. rt
= Ag
M Auttelkrauk. -
\
tomata, prius vis purgände runt pri.
allen dieſen Krankheiten muß man, wenn ſich
mæ, antequam ad fer pentar i æ uſum
progrediatur. Ordinatur vel in pulvere
a ſcrupulo ad drachmam dimidiam pro
doſi, cum cortice peruviano, valeriana
aut camphora juncta, vel in infuſo, quod
ex aquæ fervidæ libra & radicis lerpen- |
tariee virginianæ drachmis duabus, tii-
bus vel uncia femis digerende per qua.
drantem horæ vaſe claufo paratur, atque
vaſculatim abfumitur, — Tincturæ
una alterave drachma addatur- mixturis
Aimulantibus.
Bares) ferpentari=. infufum te-
pidum ad gargarismata in angina ulce -
roſa & ad fomenta gangrænam præca-
ventia a multis commendatur medicis;
putredini enim multo magis quam chi-
na & medicamenta ſimilia reſiſtit.
3 Tab. CXCIH.
SERPXLLUM. Oficin. ö
Thy mus Serpyllum. Botanic.
Serpyllum vulgare. Gallis, Serpolet.
Anglis, Mot her . wild
Ares,
175
wieder aufzurichten, nicht kennen? Aber bey
die Zeichen von Unreinigkeiten im Magen ein⸗
ſtellen ſollten, bevor man noch zu dem Ges
brauche der Serpentaria übergehet, die
erſten Wege noch zuerſt zu reinigen ſuchen. Man
verordnet ſie entweder in Pulver von einem
Skrupel bis zu einer halben Drachme auf ein
Mahl, und zwar mit China, Valeriana oder
Kampher verbunden, als auch in einem Auf⸗
guſſe, der aus einem Pfunde kochenden Waf-
ſer mit zwey auch drey Drachmen, oder einer
balben Unze der virginiſchen Schlangenwurzel,
indem man fie durch eine Viertelſtunde bey
verſchloſſenem Gefäße digeriren läßt, bereitet,
und ſchälchenweiſe genommen wird. — Die
Tinktur wird als Zuſatz, zu reizenden Mix⸗
turen, zu einer oder zwey Drachmen ver⸗
wendet.
Aeuſſerlich wird ein lauwarmer Aufguß
der Serpentaria zu Gurgelwaſſern,
gegen die eiterige Halsentzündung oder Bräu⸗
nne, und zu Bähungen um dem Brande zuvor⸗
zukommen, von vielen Aerzten empfohlen;
indem ſie der Fäulniß viel kräftiger widerſteht,
als die peruaniſche Rinde und andere ähnliche
ee e.
193. Tafel.
Quendel.
2
Feldquendel; Hühnerkohl; wilder Poley; gab a
kümmel; Künlein; wilder Thymian; in Oeſter⸗
reich Kuttelkraut; Kundelkraut. Franz.
Serpolet. Engl. ee of 3 =
wild Thyme. 5
g Clatis xıv. ‚Diöynamia, order Gym- 5 Kla ſſe. Bnomtten, r. rens.
TR,
„
or
‚Genus; Calycis bilabiati faux villis Gattung. Der Schlund des zweylippigen Kel⸗
clauſa. ER ches mit weichen Haaren verfchloffen.
Species. Thymus floribus capitatis; Art. Thy mäian mit kopfföemigen Blumen;
caulibus repentibus; foliis planis, obtu- kriechenden Stengeln; und flachen, ſtumpfen,
ſis, bafı ciliatis. 1 an der Grundfläche gebrämten Blättern.
Habitat per omnem Europam in collibus Er wächſt in ganz Europa auf Hügeln und in
& fylvis aprieis, in campis pratisque Wäldern, die der Sonne ſtark ausgeſetzt ſind,
aridis & alibi, Floret æſtate, radice auf trockenen ausgedörrten Feldern, Wieſen
perenni. 5 und andern Orten. Er blüht im Sommer hin⸗
Fo: re er > durch; und iſt ausdauernd. Ä :
in pharmaciis ſervatur herba, oleum In den Apotheken wird das Kraut, ein der
—
deſtillatum acfpiritus.
Gaulis repens, humi procumhens, ſuffru.
ticoſus, in multos ramos diviſus, flori-
bus rubicundis vel albis, in verticillos-
tres aut plures poſitis atque foliis quam
plurimis obſeſſus.— Folia, præter cha-
racterem botanicum ſupra jam explana-
tum, parva ſunt, integra, ovata, glabra,
quidquam rigida, ferme ſeſlilia, vel
ſaltem petiolis parvis inſtructa, vel pro-
funde viridia, nitida, fæpius variegata,
vel lanugine nonnunquam glauca tecta,
odorem habent gratum, fortem, balſa-
micum, in varietate aliqua ad citrinum
inclinantem ; faporem atomaticum ſub-
amarum. Herba cum ſummitatibus flo--
zealibus colligatur..
—
ſtüllirtes Oehl und ein Spiritus
aufbewahrt. 2
Der Stengel iſt kriechend, auf den Boden
hingeſtreckt, etwas ſtrauchartig, in viele Aeſte
zertheilt, mit röthlichen oder weißen Blumen,
die in drey oder mehrere Wirteln geſtellt ſind,
und mit ſehr vielen Blättern beſetzt. — Die
Blätter find, nebſt den botaniſchen Unter
ſcheidungszeichen, welche wir ſchon weiter oben
angeführt haben, klein, vollkommen ganz, ey⸗
rund, glatt, ziemlich ſteif, beynahe feſt auf dem
Stengel aufſitzend, oder höchſtens nur mit kleinen
Stielchen verſehen, entweder dunkelgrün an Far⸗
be, glänzend, öfters ſcheckig, oder bisweilen mit
einer grauen weichen Wolle überzogen. Sie
haben einen angenehmen, ſtarken, balſamiſchen
Geruch, der bey einer gewiſſen Abart dem
Citronengeruche nahe kommt; und einen würz⸗
haften, etwas bittern Geſchmack. Man muß
das Kraut, wenn feine Gipfeln in der Blüthe
ſtehenm, einſammeln. 1
Fomdet ferpyilum vim flimulantem, D
3 | er Quendel beſitzt reizende, de und
agcalefacientem ac nervinam. bpb, eee un
—
mucoſo, fluxus menſtrualis ſuppreſſione:
K contra varios motbos nervoſes. Do-
° ..fis uncia dimidia ad aquæ fervidæ li-
diale, quod tante eſt acrimoniæ, ut
bram, — Oleum ſerpylli effen-
8 non folum omnia olea eſſentialia Euro-
a ſuperet, ſed etiam Americana æquet,
hibetur fnb forma infuſi in aſthmate Man gebraucht i
nervenſtärkende Arzneykräfte. Er
hn unter der Form eines Auf⸗
guſſes gegen das ⸗ſchleimige Aſthma) bey un⸗
terdrückter monatlicher Reinigung und wider
verſchiedene andere Nervenkrankheiten. Die
Gabe auf ein Pfund kochendes Waſſer iſt eine
halbe Unze. — Das eſfentfelle Quen⸗
del⸗ Oehl, welches eine fo ſtarke. Schärfe
beſitzt, daß es nicht nur allein alle europkiſchen
Oe 5 1 4 a
*
ad conejendum el eo ſaocharum carmina-
ti vum recipi foletʒ Br.
ve ad ſacchari drachmam ſuffieient—
„guttula tres quatuor-
Spiritus ferpylli ad unam alte-
ramve drachmam mixturis waganihits
inpemstdatgn 12311 la sad adult 3
n Sun .; > ui dr e:
Exte erne r in — — latura-
tius ad balnea roborantia, atque ad fo-
eben lent 3 tumoribus laxis ccdle-
matoſis aut eryſipelatoſis ſuperimponen-
da uſurpatur. Inunctiones, f piritu-
inſtitutæ, inſerviunt partibus paralyticis
aut contuſis, et tollunt leves inflamma-
tiones. Etiam in animi deliquiis fe r-
W ſpiritus externe vel ad olfa-
oiendum vel ad fricandas varias zer
re en - 1 n
ee
Tab. "exe.
. SIMARUBA, freie,
Qualſia Simaruba, Botanic, 112
Simarouba. Gallis, Simarouba, 3
„ Wingsd lea 8
ela fi. 8. X. Decandtia. C Ordo: J. Möho-
gynia.
6 enus. * alyx Wendls Petala
quinque. Nectarium pentaphyllum. Pe-
ricarpia quinque, * mono-
_ fperma, 15
27 ecies, Quaffia floribus mohaicis:
foliis abrupte pinnatis; foliolis alternis,
fubpetiolatis; petiolo 9 Loribus
paniculatis,
177
weſentlichen Dohle dat an Uhertrift, fondern
auch den amerlkaniſchen hierinn gleich kommt,
pflegt man zur Bereitung eines blähungentrei⸗
benden Oehlzuckers zu verwenden; drey bis
vier Tropfen werden anf ein Quentchen Zucker
hinreichen.— Der Quendel⸗ Spiritus
zu einer oder zwey Drachmen, wird als Zuſatz
zu reizenden Aenehzuſammenſczungen ge⸗
braucht.
Hr: uſſer lich verwendet man den etwas mehr
geſättigten Aufguß des Ouendels zu
ſtärkenden Bädern, oder zu zertheilenden Bä⸗
hungen, welche auf ſchlaffe, wäſſerige nnd
roſenartige Geſchwülſte aufgelegt werden. Der
Spiritus dienet zum Beſtreichen paralyti⸗
ſcher Glieder oder gequetſchter Stellen; auch
werden leichte Entzündungen auf dieſe Art ge⸗
heilt. Uebrigens kann man den Quendel⸗
Iſpiritus auch bey Ohnmachten, entweder
um den Sinn des Riechens zu reizen, oder um
den Körper an verſchiedenen Stellen damit zu
h Eh eee 3
r
194. Taf.
Smutube, Ra gi %
Sbeckpe Franz.
Simaroubs. Engl. Winged leaved
quaſſia. N
10. Klaſſe. Zehnmännige. 1. Ordnung.
Einweibige.
Gattung. Der Kelch fünfblättrig. Blumen⸗
blätter fünf. Das Honigbehältniß fünfblättrig,
Saamengehäuſe fünf, welche einzeln von ein⸗
ander abſtehen, und einſaamig ,
Art. Quaſſie mit halbgetrennten Blumen;
abgebrochen⸗ gefiederten Blättern; wechſelweis
ſtehenden, faſt geſtielten Blättchen; nacktem
Dlattſtiele; und gerifften Blumen. =,
178
Habitat hee arbor in calidioribus Ameti-
ce regionibus; inprimis in Cayenna,
Gujana, St. Domingo, Carolina & Ja-
maica.
Pharmacopei corticem aſſervant,
Radicis Velligni cortex advehitur
ad nos in fruſtis aliquot ſubinde pe-
des longis, aliquot pollices latis,
& usque ad integram lineam craflis,
convolutis atque longitudinaliter varie
Plicatis, compagis fibroſæ & lax. Le-
vis, valde tenax, flexilis, extus colo- -
ris albicantis, maculis brunis & protu-
berantiis rotundis, fibrarum fuccifarum
reliquiis obfellus, epidermide pallidiori
indutus, intus glaber, coloris dilutioris,
ſæpe membranulis libri veſtitus, odoris
nullius, ſaporis intenfe amari fine ad-
ſtrietionis ſenſu. Decoctum corti-
cis ſimarubæ aqueſum, quamdiu
calidum, limpidum, flavum vel ex
albo fla veſcens, fri gi defaotum ve-
ro turbidum & fuſcum evadit. Cortex
profunde brunus, vix amarus, minus
tenax, vetuſius, lignoſus & eminentiis
rotundis carens rejiciatur; etiam pars
lignoſa cortici forte adhærens ante uſum,
ut iners auferenda,
7
Gautlet wiribus e eee e gomachicis,
Dieſer Baum wächſt in den wärmern Gegenden
*
von Amerika; vorzüglich in Cayenna, Guiana,
S. Domingo, Carolina und Jamalca.
In den Apotheken findet man die Rin de.
Die Rinde der Wurzel oder des Hol⸗
zes wird in Stücken zu uns gebracht, wel⸗
che bisweiken einige Fuß lang, mehrere Dau⸗
men breit, und bis auf eine ganze Linie dick
ſind. Die Stücke ſelbſt ſind zuſammengerollt,
und der Länge nach verſchiedentlich gefaltet;
ſie haben ein faſeriges und weiches Gewebe.
Uebrigens ſind fie leicht am Gewichte, ſehr zähe,
diegſam, von auſſen an Farbe weißlich, mit
braunen Flecken und rundlichten Echabenhei⸗
ten, welche als Ueberreſte nach hinweggeſchnit⸗
tenen Seitenſproſſen ſtehen blieben, beſetzt,
und mit einer etwas blaſſeren Oberhaut beklei⸗
det. Von innen ſind fie glatt, heller an Far⸗
be, und nicht ſelten mit kleinen Stücken einer
zarten Haut des Baſtes überzogen.
Sie ha⸗
ben gar keinen Geruch; aber einen ſehr bittern
Geſchmack, ohne jedoch eine zuſammenziehende
Eigenſchaft zu verrathen. Der Ab ſud der
Simarubarinde, mit Waſſer bereitet,
erſcheint, ſo lange er noch heiß iſt, klar,
gelb, oder weißgelblich von Farbe; beym
Erkalten hingegen wird er trübe, und be⸗
kommt eine rothbraune Farbe. Die dunkel⸗
braune, kaum etwas bittere, weniger zähen,
zu alte, holzige und der, an ihrer Oberfläche
befindlichen, runden Erhabenheiten beraubte
Ninde iſt als unbrauchbar zu verwerfen. Auch
muß man, bevor ſie noch gebraucht wird,
die holzigen Theile, welche ſich vielleicht noch
hier und da an der Rinde befinden, und wel⸗
che keine Arzneykräfte beſitzen, forgfältig hin⸗
wegnehmen.
Sie beſitzt ſtärkende, die Verdauungskräfte bee
£
fördernde, etwas zuſammenziehende und harn⸗
2 € si —
SILIQUA DULCIS.OF
Cerafonıa Sı ligu A. Bol.
f . F 7 =
¶ Fokannısörod >
var.
ns 12
179
Uſurpatur ſecundum multorum medicorum Nach der Erfahrung vieler Aerzte wird fie gegen
experientiam optimo cum eventu in dy-
ſpepſia, dyfenteria atonica, diarrhœa ha -
bituali, evacuatis jam primarum viarum
ſaburris, ad roborandum tubum inteſti-
nalem atque ad compeſcendas dejectio-
nes alvinas; contra fluorem albumefficax
quoque reperiebatur. Ordinatur vel in
pulvere ad drachmam dimidiam inte-
gramve pro dofi, vel præcipue in de-
cocto ac infuſo, quod ſola aqua aut vino
rubro cum aqua commiſto parari poteff.
Uncia corticis ima rubæ dimidia
vel integra in aquæ libris duabus coqua-
tur ad medietatis remanentiam, & li-
quidum colatum cochleatim abſumatur.
Magnæ hujus meditamenti Aoſen vo-
* will facile — . A
bh? g 224.
4
clysmata obſtipantia & ad injectiones
contra fluorem album recipi ſolet.
Tab, CXCY..
„SILIQUA DULCIS, , Oftein.
75 Ceratonia Siliqua. b Botanic.
üble Verdauung, bey Ruhren, die von Schwä⸗
che der Därme herrühren, und in habituellen
Durchfällen mit dem beſten Erfolge angewen⸗
det; nur müſſen zuvor die erſten Wege ſchon
von ihrem Unrathe gereinigt ſeyn, wodurch
ſodann der ganze Darmkanal geſtärkt, und die
häufigen Kothausleerungen geſtillt werden.
Auch gegen den weißen Fluß wurde ſie eben-
falls ſehr wirkſam gefunden. Man verordnet
ſie entweder in Pulver zu einer halben, auch
zu einer ganzen Drachme auf ein Mahl, vor⸗
züglich aber in einem Dekokt oder in einem
Aufguſſe, welche man ſowohl mit Waffer
allein, als auch mit rothem Weine,
Waſſer beygemiſcht wird, bereiten kann. Ge⸗
wöhnlich wird eine balbe oder auch eine ganze
unze Simarubarinde in zwey Pfund
Waſſer fo lange gekocht, bis nur die Hälfte
davon noch übrig iſt, und die durchgeſiehene
Flüſſigkeit läßt man dann Löffelweis einnehmen.
Große Gaben dieſes Arzneymittels verurſachen
bisweilen leicht ein Erbrechen.
Sim arub secbetnm externe ad Ae uſſerlich pflegt man das Dekokt Br
Sim aru ba zu verſtopfenden Clyſtieren und
zu Einſpritzungen gegen den weißen Sue zu
gebrauchen. 4
Tafel ee
Johannisbrod. 5
*
Panis 8. Joannis; Cetatia; Xylocerata. Soodbrobbaum; Soodſchotten; Carobbaum;
Arabis, Carnub vel Karnub. Gallis,
Carouge. Anglis, E
3 Ken! 12055 N t
ee
414
C la fri is XXIII. Polyga
Trieecia.
Hornbaum; Bocksborubaumz Candiol; So⸗
denbrod; in Oeſterreich, Bockshörnl.
Bey den Arabern Carnub oder Karnub.
Fanz. Carouge. Engl. S. Johns: bre
ad, Carob- tree.
gamia, ora III. 23. Klaſſe. Wielweiberey, ; 7 ou
32
Dreymalgetrennte.
dem
180
7
Genus. Bares Calyx quintiue-
partitus. Corolla nulla. Stamina duin-
que. Stylus filiformis. Pegumen e coria-
ceum, polyſpermum. mn 2ER:
Dioica e 17 8 5 aintoete.
—
Species unica te nota. .
ratonia Sili qua. si
Patria hujus arboris Sicilia, Nen pal
Hiſpania, Candia & ali Archipelagi
inſulæ, Syria, Paleeſtina atque reliquæ
Indiæ orientalis provineimi 1
In offieinis noſtris ſervantur fructus,
Sili que ſunt magnæ, ſæpe pedem di-
midium longæ, ab utroque latere com-
preſſæ, varie curvatæ, in margine ſul-
cat, exaſlæ ac carnoſæ; obducuntur
epidermide glabro, coria ceo, ab initio
viridi, dein rubicundo, & tandem ma-
turitatis termino profunde bruno fere
nigreſcente. Hoc ablato, apparet me-
dulla carnoſa, dulcis, coloris dilute fufei,
‘in qua femina plura, ſingulatim poſita,
fubovata, complanata, dura, nitida,
e flavo bruna, lentiformia includuntur,
Fructus exfucci, a vermibus eroſi, &
quorum femina qualfando increpitant,
rejiciendi. i
U
Gebt viribus 1 demuleenti-
"dus ac expectorantibus. ge: ;
Fructus recentes & kcesti i e
minibus, & in locis; ubi abundanter
creſcunt, a poreis allisque animalibus
copiofiſſime comeduntur; ex fucco re-
centium -paratur Bartione” We: & ex
Ganz getrennte Blum e.
Gattung. Die Zw itterblume. Der Kelch
fünfmal getheilt. Blumenkrone keine. Staub⸗
gefäße fünf. Der Griffel fadenförmig. Die
„Hülſe oder Schote lederartig, vielſaamig.
Die männlichen
und weiblichen Blüthen ſitzen auf verſchiedenen
Pflanzen.
Art iſt bisher nur eine einzige bekannt. Der
Johannis brodbaum.
Das Vaterland dieſes Baumes iſt Sicilien, Nea⸗
pel, Spanien, Candien und mehrere andere
Inſeln des Archipelagus, Syrien, das gelobte
Land und die übrigen Kandſchaften Oſtin⸗
dien,
In unfern Apotheken hat man die Früchte.
Sie find: große ſchotenartige Hülſen, welche
oft einen halben Fuß lang, von beyden Sei⸗
ten flach zuſammengedrückt, verſchiedentlich ge⸗
krümmt, am Rande mit einer Furche verſehen,
dick und fleiſchicht ſind. Von auſſen ſind ſie
mit einer glatten, lederartigen Oberhaut be⸗
kleidet, die im Anfange grün, ſpäterhin röth⸗
lich und endlich, am Ende ihrer Reife, dunkel⸗
braun, beynahe ſchwärzlich iſt. Wenn man
dieſe hinweg nimmt, ſo kommt ein fleiſchichtes,
füge. Mark zum Vorſchein, das eine blaß⸗
braune Farbe hat, und in welchem mehrere,
jedoch einzeln gelagerte, etwas eyrunde, flach
zuſammengedrückte, harte, glänzende, gelb⸗
braune, linſenförmige Saamen eingeſchloſſen
find, Die ſaftloſen, von Würmern angefreſſe⸗
nen Früchte, und die, deren Saamen beym
Schütteln klappern, ſind als unbrauchbar zu
verwerfen. f
Sie beſitzen nährende, lindernde, und den Aus⸗
wurf befördernde Arzneykräfte.
Sowohl die friſchen, als auch die getrock⸗
neten Früchte werden von Menſchen, und
in Gegenden, wo fie ſehr häufig wachſen,
auch von Schweinen und andern Thieren in
ſehr großer Menge gegeſſen. Aus dem Safte
a ; 25
1 1
ee
decoeto fructuum recentium vel Becato-
rum potus vino ſimilis per: fermentatio-
nem. — In arte medica commendantur
ſili que dulces mon in ſubſtantia, mox
in decocto contra raucedinem, tuſſim,
aſthma pituitoſum, ventriculi ardorem at»
que dy ſuriam. Doſis nequaquam limitan-
da; plerumque fruchmm uncia ad aqua
libram recipi folet, — In noſtris officinis
babetur & fyrupus diacodii, qui
partim e filiquis duleibus conficitur, at-
due infanubus be convenit.
Tab. CXC VI.
SIN API. -Ofiein.
Botanic.
Sinapis nigra.
Eruca nigra; Sinapi hortenſe; Sinapi Iyl-
velire;; Lämpfana, Gallis, ; Meutar-
de, Anglis, Muſtard. N
181
der friſchen Früchte wird durch Kochen elne
Art Honig, und aus dem Abfub ſowohl der
friſchen, als auch der getrockneten Frlüchte, wird
durch die Gährung ein dem Wein ähnliches
Getränk verfertiget. — In der Arzneykunſt
empfiehlt man den Gebrauch des Johan⸗
nisbrods bald in Subſtanz, bald in einem
Abſud gegen Heiſerkeit, wider den Huſten, in
der ſchleimigen Engbrüftigfeit, gegen Brennen
im Magen oder das ſogenannte Sodbrennen
und bey der Harnſtrenge. Die Gabe iſt ganz
der Willkür zu überlaſſen; meiſtens aber pflegt
man eine Unze Böckshörnchen auf ein Pfund
Waſſer zu nehmen. — In unſern Apotheken hat
man auch einen Bocks hörnchen⸗Syrup
(Syrupus diacodii), der zum Theil aus
Johannisbrod bereitet wird, und für Kinder,
welche am Hnſten kapern; ſehr a” Dienſte
eiſtet.
196. Tafel.
Schwarzer Senf.
Kocher g gemeiner Senf; Garken⸗ Senf. Fr ant.
Möutärde, Engl. ande
> es Be —
Clafis — 8 Ordo II. 25. Klaſſe. Vierwächtige. 2. Dednung.
Siliquoſæ.
Genus. Calyx patens. Corolle ungues
recti. Glandula inter ſtamina breviora
& piftillum, interque longiora & ca-
Herm. f ac
| sp ecies, Si inapi 5 bau, glabeis, ra-
cemo appreſſis. >
Habitat in ruderatis, cultis, sc vias Arie,
Helvetiæ & reliqua Europæ ſeptentrio-
nalis ; etiam in hortis frequenter coli-
tur, pfecipue in regione: Crem i-
Schotige.
Gattung. Der Kelch offenſtehend. Die Nägeln
der Blumenkrone gerade Eine Drüſe zwiſchen
den kürzern Staubgefäßen und dem Staub⸗
weg, und eine zwiſchen den längern Staubge⸗
fäßen und dem Kelche.
Art. Senf mit fetrglattichten, an die Traube
angbrückren Schoten. 9 rohe
a br der chweiz und
dem Übrigen mitternächtigen Theil von Euro⸗
pa wild; ee en er auch Häufig, vor.
3 *
18%
nenfſiin Au ſtri a. Floret Junio; an-
Dua.
züglich in der Gegend um Krems in
Oeſterreich, in Garten gebaut Er
blühet im Junius; und iſt ein jähriges
Gewächs. my
In den Apotheken hat man die Saamen.
Die Schoten find etwas länglich, kurz, vier-
In pharmaciis proflant fem in a.
Siliquze ſunt oblongæ, breves, tetra-
gonæ, cuſpide bievi inſtructæ, & femi-
nibus plurimis exiguis, ſubrotundis, non-
nihil compreſſis repletæ, quæ ſtriis con-
centricis notata apparent; colorem pro-
funde fuſcum vel nigrefcentem atque
ſaporem habent ſubamarum acrem. In
pulverem redacta nares feriunt. Conti-
nent magnam partis oleoſæ quantitatem;
ſed oleum ex illis preſſum nullam præ
fe fert acrimoniam. Pro ſemine fina-
peos nigræ etiam ſinapeos albæ vel
erucæſemen adhiberi poteſt in arte
medica; eandem habet figuram, colo-
rem vero flaveſcentem atiſue ſaporem
minus acrem, de quo alio loco fufius.
loquar,.
Poffidet vires Rimwlantes,. calefacientes,
reſolventes atque parum diureticas.
Semina cruda, ad drachmam ſemis
ingeſta, optimum ſiſtunt remedium ad
promovend am digefiionem, a ventrieuli
inprimis mucofitate depravatam, Perro
ſemina ipſa, vel infuſum ex illis cum
aqua, cereviſia, aut ſero lactis fervide
Paratum in morbis pectoris pituitoſis,
allhmate mucoſo, malis cachecticis, con-
tra ſcorbutum, chlorofim , apoplexiarn.
ferofam/ nimiam obeßitatem, hydropem
& febres intermittentes quartanas a mul-
us commendatur medicis, Sinapismufto
vel aceto vini cocta, tandem in re cu-
Bnaria, ut condimentum, ad excitan-
eckig, mit einer kurzen Spitze verſehen, und
mit ſehr vielen, äuſſerſt kleinen, rundlichen,
etwas zuſammengedrückten Saamen angefüllt;
welche mit concentriſchen Streifen verſehen ſind,
eine dunkelbraune oder ſchwärzliche Farbe, und
einen etwas bittern, brennenden, ſcharfen Ge⸗
ſchmack haben. Zu einem Pulver zerſtoſſen,
greifen ſie die Naſe an. Sie beſitzen auch eine
große Menge öhliger Beſtandtheile; allein das
durchs Auspreſſen von ihnen gewonnene Oehl
iſt vollkommen milde, und beſitzt gar keine
Schärfe. — Anſtatt der ſchwarzen Senfſaamen
können auch die Saamen des weißen
oder gelben Senfs (Semina finapeos
alba velerucie) in der Arzneykunſt gebraucht
werden; ſie haben mit den ſchwarzen eine glei⸗
che Form, hingegen aber eine gelbliche Farbe,
und einen weniger ſcharfen Geſchmack. Doch
davon werde ich an einem andern Orte aus⸗
führlicher ſprechen.
Er beſitzt reizende, erhitzende, auflöſende und ge⸗
linde auf den Harn treibende Arzneykräfte.
Die rohen Saamen, zu einer halben Drach—
me innerlich genommen, find eines der beſten
Mittel um die Verdauungskräfte zu befördern,
vorzüglich, wenn ſie wegen einer Verſchleimung
des Magens geſchwächt oder verdorben wären.
Ferner werden entweder die Saamen ſelbſt,
oder der von ihnen mit kochendem Waſſer,
Bier und auch Molken bereitete Aufguß, in
ſchleimigen Krankheiten der Bruſt, in Engbrü⸗
ſtigkeit von zähem Schleime, bey kachektiſchen
Uebeln, gegen den Skorbut, in der Bleich⸗
ſucht, in der ſeröſen Apoplexie, wider die zu
große Fettigkeit oder Vollleibigkeit, in der
Waſſerſucht und gegen intermittirende viertä⸗
Sa
u nan 1
| — eee FURIOSUM.BELLADONNA. Of AfropaB elladonna. Bet. Tollkraut.
Ba
dam in cibis aviditatem, quotidie ulur-
patur. |
Externe femina finapeos, cum pänis
fermento & aceto in paſtam commiſta,
ut cataplasma rubefaciens in morbis
rhetrmaticis & ſimilibus, in quibus cu-
tis irritationem ſolicitare volumus, ſu-
perimponi ſolent; applicatione vero
Aliuturniori non folum cutis rubra eva-
dit, ſed etiam veſicæ oriuntur, Cæte-
rum ad augendam ſinapismorum vim
vel [al culinarius vel tinctura canthari-
dum ſuperaddi pöflunt. Semina maſti-
cata ßalagogum, pulverata, ſternuta-
torium ſiſtunt. f
*
Tab. CXCVH.
SOLANUM FURIOSUM. Oficin,
Atropa Belladonna. Botanic.
Belladonna; Solanum manicum; Solanum
fylvaticum; Solanum ſylveſire; Strych-
non manicum, vel maniacum; Solanum
ſomniferum; Solanum lethale, Gallis,
Belladonez belle Dame; mo-
relle marine. Anglis, Deadly
Nigthshade; Dwale,
283
gige Fieber von vielen Aerzten empfohlen.
Endlich wird der Senf, mit Moſt oder Wein⸗
eſſig gekocht, auch noch als ein Gewürz in der
Küche täglich gebraucht, um dadurch die Eß⸗
luſt aufzureizen und zu vermehren. g
Aeuſſerlich pflegt man die Saamen des Senfs,
mit Sauerteig und Eſſig zu einem Teig zu⸗
ſammengemiſcht, als einen rothmachenden
Ueberſchlag, in rheumatiſchen und andern ähn⸗
lichen Krankheiten, bey welchen wir einen
Reiz auf der Haut hervorbringen wollen, auf⸗
zulegen. Läßt man denſelben aber etwas zu
lange darauf liegen, ſo wird die Haut nicht
nur allein roth, ſondern es entſtehen auch
Blaſeu an dieſer Stelle. Uebrigens kann man
auch, um die Kraft der Senfumſchläge zu
vermehren, noch etwas Küchenſalz oder Kan⸗
thariden⸗ Tinktur zuſetzen. Das Kauen der
Saamen verurſachet Speichelfluß, und zu Pul⸗
der zerſtoſſen können ſie als ein Nieſemittel ger
öbraucht werden. 2
197. Tafel.
Tollkraut. 0
Wald ⸗Nachtſchatten; tödtlicher Nachtſchatten;
Nachtſchatten mit ſchwarzen Kirſchen; Wolfs⸗
beere; Windbeere; ſchöͤne Frau; gemeine
Wolfskirſche; Tollkraut; Teufelsbeere; Doll⸗
kirſchenz Tollkirſchen; Schlafkraut; Schlafbeere;
Tollbeere; Tollwurzel. Franz. Belladone;
belle Dame; Morelle marine. Engl.
Deadly Nigthshade; Dwale.
1
Claſfis V. Pentandria. Or do I. Mono- f. Kla ffe. Fünfmänuige. 1. Ordnung. Eine
gynia. = e. ee ee FF
Genus. Corolla campanulata. Stamina Gattung. Die Blumenkrone glockenförmig.
diſtantia. Bacca globoſa, bilocularis. Die Staubgefäße von einander abſtehend. Die
| Beere Fugelfdrmig, uepfäderige
en; *
W
284.
\ Species, Ätropa caule herbaceo; ſo-
is ovatis, integris,
Habitat in fylvis montanis inprimis cœ-
duis, lucis, in collibus umbrofis & in
locis palludoſis Italiæ, Galliæ, Auflriz,. -
Sueviæ, Helvetia, Palatinati, Angliæ
ac Belgii. Floret Junio, Julio & Au-
= 1 50 radice perenni; bacc vero men-
bus Septembri & Octobri perfectam
. adipileuntur: maturitatem.
Pharmacopei allervaut radicem, ker-
bam & extractum ad uſum me-
dieum.
Radix repens, longa, craſſa, paucis nodis
unflructa; ramos emittit plures, glabros,
ſparſim fibrofos ; colerem habet extus
e flavo fulcum, five griſeum, intus al-
bum; odor radicis recentis paſtinaceus,
ingratus, ſapor dulcis, ſubadſtringens,
radix ficcata inodora evadit. Cau-
lis magnus, erectus, rotundus, rubi-
eundus ad fines frondium vero viridis,
in plures ramos bifurcatos late diſtan-
tes diviſus, a quatuor ad ſex pedes al-
tus. — Folia certo fine ordine poſita,
petiolis brevibus inſtructa, ovato - lan-
ceeolata ſunt plus vel minus magna,
nonnunquam ſpithamam longa, tengia,
- inlegerrima, juniora villofa, adultiora
& nuda, fuperne faturatius viridia, fubtus.
a & piloſa; odorem habent
a f nullum nullumque ſaporem, niſi con.
- Juete oleraceum. Herba ob vim ſuam de.
leteriam feparate ut fiecetur, pharmaco.
pœi attendant.—E foliorum axillis aſſur-
Bunt petioli mox ſolitarii mox gemini
mplices, qui florem gerunt campanu-
= latum, quinque partitum, coloris ſordidi
_ Yiolacei, in baf avi, aſpeclus tiflis.—
Art. Wolfskirſche mit krautartigem Sten?
gel; und eyrunden, vollkommen ganzen Blät⸗
tern.
Sie wächſt auf waldigen Gebirgen, vorzüglich
in ausgeſchlagenen Wäldern und in niedrigen
Gebüſchen, ferner auf ſchattigen Hügeln und
in ſumpfigen Gegenden in Italien, Frankreich,
in Oeſterreich, Schwaben, in der Schweiz, a
der Pfalz, in England und Holland. Sie
blüht im Junius, Julius und Auguſt; und
if ausdauernd. Die Beeren erhalten in den
Monaten September und Oktober ihre voll⸗
kommene Reife. 5
In den Apotheken findet man die Wurzel,
das Kraut und ein davon bereitetes Ex⸗
trakt zum Arzneygebrauche.
Die Wurzel iſt kriechend, lang, dick, mit
einigen wenigen Knoten verſehen; fie giebt
mehrere glatte Seitenäſte von ſich, die ver⸗
ſchiedentlich mit Wurzelfaſern beſetzt ſind. Ihre
Farbe iſt von auſſen aus dem Gelben ins
Dunkelbraune ſpielend, oder grau, von innen
aber weiß. Die friſche Wurzel hat einen dem
Paſtinak ähnlichen Geruch, der aber unange⸗
nehm iſt, und einen ſüßen etwas zuſammen⸗
ziehenden Geſchmack. Die gerrocknete Wurzel
iſt ganz geruchlos. — Der Stengel iſt
groß, ſtark, aufrechtſtehend, rund, röthlich,
an den Spitzen der Zweige aber grün, in meh⸗
ere zweygabelige Aeſt⸗ getheilt, die weit von
einander ſtehen, und ſich ausbreiten. Seine
Höbe beträgt vier auch ſechs Fuß — Die
Blätter, welche ohne einer beſtimm en Ord⸗
nung geſtellt find, ſitzen nur auf kleinen Stid⸗
len; ſie ſind eyrund ⸗lanzettfö mig, bald
mehr, bald weniger groß, bisweilen einer
ganzen Spanne lang, dünn und zart, voll⸗
kommen ganz. Die jüngern Blätter ſind mit
Wolle beſetzt, die ältern aber nackt, auf der
obern Fläche dunkeler grün, auf der untern
etwas blaſſer und mit Haaren beſetzt. Sie
haben auſſer dem gewöhnlichen. krautartigen
3
. Bacca florem excipiens hemispheeriea, a
celaſi communis magnitudinis, ab initio
- vindis & licca, maturitate vero conle-
cuta nitens, atra, mollis, quidquam vi-
ſeida atque ſueco rubicundo ingrate- nal
dci repleia.
Far BE, =. Su
Gaudet viribus antilpasmoflicis , narcoti-
cis, reſolventibus ac diaphoreticis,
Integra planta ob venenatam ſuam
naturam [ätis nota; led tamen veteres
jam medici interne hel lad on nam
contra cancrum apertum atque indura-
tiones feirrholas ordinavere; etiam a
= ruſticis ut medicamentum domelticum
ad præcavendas malas a morſu canis ra-
bidi ſequelas hinc inde pridem adhibe-
batur. Noſtris vero temporibus multo
cum applauſu denuo in uſum trahitar,
& quidem contra indurationes varias,
mammarum ac uteri fcirrhum, cardial-
E giam ab indurationibus pendentem, mor-
bos ſpasmodicos pertinaces, ut in epi-
lepſia, paralyſi poſt apoplexiam nervo-
lam, chorea ſancti Viti, tuſſi convulfiva,
nec non contra amäurofn, maniam,
menſtruorum fopprelfionem & iplam
peſtem. Dolis foliorum, radicis
& extraeti, vel in pulvere vel in
"forma pilulari, infantibus a quarta grani
A a
—
ſtehen.
*
%
-kemen andern vusyeichtenbey Geruch und auch
keinen Geſchmack. Uebrigens aber müffen die
Apotheker wohl in Acht nehmen, daß ſie dies
Kraut, weil ſeine Wirkungen leicht tödtlich
ſind, ganz abgeſondert trocknen. — In den
Winkeln der Blätter entſpringen die einfachen
Blumenſtiele, die bald einzeln, bald zu zweyen
Sie tragen eine glockenförmige fünf⸗
mal getheilte Blumez welche eine ſchmutzig⸗
bis lete, an der Grundfläche aber eine gelbe
Farbe und überhaupt ein trauriges Anſehen
haben. — Die anf die Blüthen folgenden
Beeren find halbkugelförmig, von der Größe
einer gemeinen Kirſche und gleich anfänglich
grün und trocken. Wenn ſie ihre vollkomme⸗
ne Reife erhalten haben, ſo ſind ſie glänzend,
dunkelſchwarz, weich, etwas klebrig, und mit
einem roͤthlichen unangenehm» füßen Saſte an⸗
gefüllt.
Sie beſitzt krampfſtillende, betäubende, auflöſen⸗
de und ſchweißtreibende Arzneykräfte.
Die ganze Pflanze iſt wegen ihrer giftigen
»Beſchaffenheit hinlänglich bekannt; aber ſchon
die ältern Aerzte haben die Belladonna
doch innerlich als ein Mittel gegen den offer
nen Krebs und wider ſcirrhöſe Verhärtungen
verordnet; auch von den Bauersleuten wurde
ſie hier und da ſchon längſt als ein Hausmit⸗
tel gebraucht, um dadurch den übeln Folgen,
die auf den Biß eines tollen Hundes erfolgen,
vorzubeugen. Zu unſern Zeiten hingegen ward
fie aufs neue wieder unter vielen Rühmen zum
Arzneygebrauche verwendet; und zwar gegen
verſchiedene Verhärtungen, wider Scierhus
der Brüſte und der Bärmutter, gegen Ma⸗
genſchmerzen, welche von Verhärtungen her⸗
rühren, wider mancherley hartnäckige krampf⸗
artige Krankheiten, als bey e
kähmungen nach einem nervöſen Schlag 8
im Veitstanz, beym Krampfhuſten, 5 desglel⸗
chen gegen den ſchwarzen Staar, bey unter⸗
drückter monatlicher RN und - gegen
4
186.
parte ad grana tria, adultis a gra-
nis duobus ad fex, fenfim augendo
doſes. In hifce caübus bella don-
ma vel fola velaliis cum medicamentis,
ut moſcho, camphora, opio, ſaccharo &
fhmilibus juncta ſecundum morbi indi-
cationem ordinari folet. — Plerumque
vero contra hy drophobiam ulurpatur,
quo in morbo maximam fibi paravit
5 gloriam. Dominus Münch, hujus
remedii præco, ad preveniendam aut
ad curandam hydrophobiam exhibet
belladonneradicem omni altero
die in aqua calida vel cereviſia adultis
a granis decem ad quindecim; infanti-
bus ſex annorum ad grana quinque;
parvulis quatuor annorum ad grana
tria. Folia Kccata: adultis a granis
duodecim ad fexdecim, & poſt quadra-
ginta octo horas dofisgranorum decem
ad tredecim denuo repeti debet, —
In infufo aquofo erdinatur folio-
rum ficcatorum fcrupulus ad uncias de-
cem aquæ fervidæ, & adultis hujus
infuſi unciæ du, primis propinantur
diebus; ſequentibus vero diebus ſenlim
ſenſimque quotidie angeatur dolis, do-
nec ſiccitas, faucium tenſio, oculorum
opacitas aut vertigo appareant,
nimia verliginein magnam atque cæci-
tatem plenariam, tranſeuntem tantum-
modo plerumque, importat; optimum
hoc in caſu antidotum lac, vaſcula enim
nounulla lactis tepidi haufia, ſympto-
mata Sra via brevi tempore fugant. De
propria totius plantæ, fructuum inprimis
qualitate venenata atque antidotis con-
eee in Poflerum locuturus,
*
Doeſis
die Pet: Die Gabe der Blätter, ber
Wurzel und des Extrakts, entweder
als Pulver oder in einer Pillenform iſt für
Kinder von dem vierten Theil eines Grans
bis auf drey Gran; für Erwachſene hingegen
von zwey bis zu ſechs Gran, indem man im⸗
mer mit den kleinern Gaben anfängt, und nur
allmählig nach und nach zu größern aufſteigt.
In allen den angeführten Fällen pflegt nun
die Belladonna entweder für ſich allein,
oder mit Moſchus, Kampfer, Mohnſaft,
Zucker und verſchiedenen andern Arzneymitteln
vermiſcht, je nachdem es jedesmal die Indi⸗
kation bey einer Krankheit erfordert, verord—
net zu werden. — Meiſtens aber wird ſie vor⸗
zliglich gegen die Waſſerſcheu benützt, bey
welcher Krankheit ſie ſich das größte Anſehen
erworben hat. Herr Münch, der Lobred⸗
ner dieſes Mittels, verordnet die Wurzel
der Belladonna, ſowohl um dem Aus⸗
bruche der Wafferfchen zuvorzukommen, alt
auch um ſie wirklich zu heilen, alle zweyte
Tag in warmen Waſſer oder Bier, für Er⸗
wachſene von zehn bis fünfzehn Gran; für
Kinder von ſechs Jahren bis zu fünf Gran;
für kleine Kinder von vier Jahren nur bis
auf drey Gran. — Die getrockneten
Blätter giebt er Erwachſenen von zwölf
bis auf ſechzehn Gran, und nach dem Verlauf
von acht und vierzig Stunden muß die Gabe
von zehn bis zu dreyzehn Gran neuerdings
wieder gegeben werden. — In einem wäſ⸗
ferigen Aufguſſe verordnet man die ge⸗
trockneten Blätter zu einem Scrupel auf zehn
Unzen kochendes Waſſer, und von dieſem Auf⸗
guſſe werden erwachſenen Perſonen in den erſten
Tagen zwey Unzen abgereicht; in den folgender
Tagen hingegen muß die Gabe täglich nach und
nach allmählig fo lange vergrößert werden, bis
Trockenheit, eine Spannung der Rachenhöhle
und des Schlundes, Dunkelheit der Augen
und Schwindel ſich einſtellen. Eine zu große
IE
atharticus Bst,
cer
ic
*
DIN CERVINA
Rhamus
hu CH
Rhamus Cathartcus, Hot.
2
ie Areuzöere.
2
. —
Externe folia recentia in paflam contu-
[a ad cataplasmata, & eorum vel radi-
cis decoctum ad fomenta anodyna,
emundantia ac difcutientia contra ulcera
cancrofa inveterata, ad tumores vel in-
durationes arthritica & ſeirrhofa recipi
ſolent. Sed, hoc remedium fi faciei, vel
oculis ipſis vel parti vicinæ tantummo-
do admoveatur, pupillæ immobilitas
aut totius bulbi paralyſis non raro pro-
veniet.
Tab. CXCVIII.
SPINA CERVINA. Ofiein.
= 187
Gabe auf ein Mahl verurſacht heftigen Schwin⸗
del, und eine gänzliche Blindheit, die meiſten⸗
theils aber nur vorübergehend iſt; in einem
ſolchen Falle iſt die Milch das beſte Hilfs-
mittel, denn wenn man einige Schalen lau⸗
warme Milch trinken läßt, fo verſchwinden die
ſchweren Zufälle gewöhnlich in kurzer Zeit wie⸗
der. Von der eigentlichen giftigen Beſchaffen⸗
beit der ganzen Pflanze, und vorzüglich der
Früchte, wie auch von den zuträglichen Mit⸗
teln als Gegengift, werde ich in der Folge
noch ſprechen.
Aeußerlich gebraucht man die friſchen und zu
einem Brey zerſtoſſenen Blätter, desgleichen auch
den Abſud derſelben oder das Dekokt der Wur⸗
zeln zu ſchmerzſtillenden, reinigenden und zere
theilenden Umſchlägen und Bähungen gegen
veraltete krebsartige Geſchwüre, und zu arthri⸗
tiſchen oder feirchöfen Verhärtungen und Ges
ſchwülſten. Wird aber dieſes Arzneymittel
im Geſichte, entweder unmittelbar auf die Augen,
oder wenigſtens nur auf benachbarte Theile
aufgelegt, ſo pflegt nicht ſelten eine Unbe⸗
weglichkeit der Pupille oder eine gänzliche Läh⸗
mung des Augapfels davon zu entſtehen.
r
Kreuzbeere. f
AIR Rhamnus cathartieus. Botanic.
Ae
Kreuzdorn, Kreuzbeerſtrauch; Wegdorn; Weg⸗
dornbeere; Hundsbeere; Färberbeere; Amſel⸗
beere; purgirender Wegdorn; Stechdorn;
Hitſedorn; Hirſchdorn; Kreuzholz; gemeiner
Kreuzdorn; Schleßbeere; Weichdorn; Stech⸗
beert. Franz. Nerprun; Bourg Epine,
nr Engl. Buckthornz Fug ingen Fur. 4
5 Spina alba; Spina infectoria; Cervi ſpi-
f Rhamnus lolutivus; Baces dome-
Rica, Gallis, Nerprun; Bourg Epi-
ne. Anglie, Buckthorn; Pu rging-
horn; ; Purging buckt horn.
u sehe Bi ging buckthorn. u
Clafis V. Pentandria, Or d o l. 5 . Klaſſe. N 1. Ordnung. en,
nogynia, main weibige. 5
u
-
188
Genus. Calyx tubuloſus: ſquamis ſtamina
munientibus. Corolla nulla. Bacca.
Species. Rhamnus ſpinis terminali-
bus ; floribus quadrifidis, dicicis;. foliis
ovatis; caule erecto,
Habitat 'heec arbor per omnem fere Euro-
pæ partem in ſylvis, collibus, dumetis,
ad fepes & vias. Floret Majo & Junio.
In pharmaciis noſtris habetur ro Oo &
fyrupus.
Baccz, que aulumno, menfibus Sep-
ö ‚tembri & Octobri perfectam fuam con-
fequuntur maturitatem, rotundæ funt,
magnitudine pi mediocris, nitentes,
puncto elevato in apice notatæ, nigræ,
cum pulpa fuccofa profunde viridi re-
pletæ; & continent ſemina quatuor cral-
fa, ovata, glabra in uno latere ſubtrigo-
na. Odor debilis, nonnihil ingratus; ſa-
por ab initio ſubdulcis, pollea amaricans,
ſubacris, naufeofus. Cavendum quoque,
ne baccæ rhamni cathartic i cum
baccis rkamnifrangulæ commuten-
tur vel adulterentur, quæ vero ſemini-
bus duobus rotundis * facile diſtin-
Sui n a
Gendent virtute purgane, Ginrericn nedia-
‚phoretica,
Ordinantur 5 ccarum na ca-
thartici præparata in morbis ar-
1 hy drope, obſtipatione alvina &
ſimilibus; etiam in
we medicis anne rei Doſis r ob
ipfafyphilide a non-
Gattung. Der Kelch röhrenförmig: mit Schup⸗
pen, welche die Staubgefäße befeſtigen. Blu⸗
menkrone keine. Eine Beere.
Art. Wegdorn, deſſen Dornen an den En⸗
den der Zweige ſtehen; mit vierſpaltigen
Blumen, deren Geſchlechter getrennt ſind;
mit eyrunden Blättern, und aufrecht ſtehendem
Stengel.
Dieſer Baum wächſt beynahe in allen Gegenden
von Europa in Wäldern, auf Hügeln, in
Dornhecken, an Zäunen und Wegen wild. Er
blüht im May und Junius. N
In unſern Apotheken hat man ein Gefelze
oder das Roob und einen Syrup.
Die Beeren, welche im Herbſte, in den Mo⸗
naten September und Oktober ihre vollkom⸗
mene Reife erlangen, ſind rund, von der
Größe einer mittelmäſſigen Erbſe, glänzend,
an ihrer Spitze mit einem erhabenen Punkte
verſehen, und ganz voll von einem ſaftigen
dunkelgrünen Marke. Sie enthalten meiſter⸗
theils vier Saamenkörner, welche dick, ey⸗
rund, glatt und auf einer Seite beynahe
dreyeckig find. Sie haben einen ſchwachen,
unangenehmen Geruch; und einen im An⸗
fange etwas ſüßlichen, bald darauf aber ei⸗
nen bitterlichen, etwas ſcharfen und eckelhaf⸗
ten Geſchmack. Uebrigens muß man ſich wohl
in Acht nehmen, daß die Beeren des Kreuz⸗
dorns nicht mit den Beeren des Faul⸗
bdaums (Rhamnus Frangula L.) verwech⸗
ſelt, oder verfälſcht werden; man kann dieſe
letztern aber leicht von den erſtern unterſchei⸗
den, indem ſie nur zwey runde und flache Saa⸗
men enthalten.
Sie beſitzen purgirende, den Schweiß und Harn
trelbende Arzueykräfte.
Man pflegt die Präparate der Beeren ©
des purgirenden Wegdorns bey ar⸗
thritiſchen Krankheiten, in der Waſſerſucht,
gegen Verſtopfungen des Stuhlgangs und in
ähnlichen Krankheiten zu verordnen; auch
IE 1
0777, JY:
\
un
ur
N:
SZ Q
N
N
er
en
3
ima. .
JSarzrao
Mari
Scilla
uncla femis, una, vel una cum dimidia.
—Syrupus, qui ad edulcorandas me-
dicamentorum compofitiones fluidas pur-
gantes uſurpatur, infantibus inprimis,
in drachmae unius vel duarum dofi, ut
catharticum convenit; ſed, quia ventris
tormina facile inde excitantur, mox vel
mucilaginoſa, mox vero aromatica ad-
jici debent. Cæterum rhamni cathartici
uſum in œconomicis explicabo,
r
Tab. CXC IX.
Sb LA. Ofiein..
Scilla maritima. Botanic.
Pancratium; Scylla maris; Cepa maris;
Scilla communis, major, hiſpanica,
foemina; Scilla ara Gallis, Scil-
le; Squille. Anglis, Squills; Sea-
onion .
"Clafis VI. Hexandria. Ordo I. Mo-
5 nogynia.
‚Genus, Corolla hexapetala, patens, de-
‚eidua, 3 filiformia,
Species, Seilla nudiflora, bracteis re-
fractis.
Habitat ad maris Bab fabuilofa f in Lubta-
nia, Hiſpania, Sicilia, Normandia, Afri-
ca feptentrionali & Syria, F Bars Au-
guſto radice r
ene ; Seren onion.
189
ſelbſt gegen die Luſtſeuche find Me von einigen
Aerzten gerühmt worden. Das Gefelze
oder Ro ob giebt man zu einer halben, zu einer
ganzen oder auch zu anderthalb Unzen. —
Der Sprup, welcher gewöhnlich zum Ver⸗
ſüßen der zuſammengefetzten flüßigen Abfüh⸗
rungsmitteln gebraucht wird, iſt, in einer Ga⸗
be von einer oder zwey Drachmen, vorzüglich
für Kinder als ein ſtarkes Purgirmittel zu ge⸗
brauchen; weil aber davon leicht heftige Bauch⸗
ſchmerzen verurſacht werden, fo muß man bis⸗
a weilen entweder ſchleimige,
aromati
übrigen Nutzen und Gebrauch des Kreuzbeer⸗
manchmal aber
Subſtanzen beymiſchen. Von dem
ſtrauches werde ich bey Behandlung der zum:
miſchen 3 ſprechen.
is
199. Tafel
Morges,
Gemeine ober eigentliche — Maus-
zwiebel. Franz. Scille; Squille. Engl.
6. Ata fte Sechs müännige. 1. Dronunn.
Einweibige.
Sarten 3. Die Samtron ſechsblättrig
weit offenſtehend, abfallend. Die Staubfäde :
fadenförmig.
Art. Meerzwiebel mit nackten Blumen,
und mit nach rückwärts gebrochenen Deck⸗
blättern. ;
Sie wächſt am fandigen Ufer des Meeres in duft
tanien, Spanien, Sicilten, in der Norman⸗
die, im nördlichen Afrika und in Syeien wild.
Sie ee im Bee 5
end.
un Be ban 2
190
In noftrisofficinis ſervantur bulbi recen.
tes & liecati, nee non præparata:
ace tu m, extractum,oxylaccha-. :
ERS oxymel,
Ra dix Bas elt e pugni ma-
gnitudinis & ultra ad caput infantis us-
due; conſtat ex ſquamis ſupra obtuſis,
carnoſis, craſſis, in latere utroque atte-
nualis, nervoſis, quarum apices erecti
in ſuprema bulbi parte invicem convo-
luti apparent. Externe vero bulbus aliis
veflitur ſquamis exſuccis, membrana-
ceis, tenuibus & lineatis. Ex bulbi bai
nume roſe prodeunt bre, qua vero
ante uſum medicum unacum [quamulis
effcetis præciduntur. Duas habemus
feille maritime varietates:
subram & albam, quæ differentia
tantummodo a ſquamis externis ficcis,
mox rubris, ınox albis, pendet; ſqua-
mæ enim interne luccoſæ in utraque
ſpecie colorem album vel ex albo fla-
velcentem aut pallide virigeſcentem
znonfirant,
frequentior hac caufa in medicina fuit
adhibitus. Radix recens nullum ferme
habet odorem, verumtamen ſaporem
acrem valde amarum & naufeofum, to- Atten eine weiße, eder eine aus dem Weißen
ta ſcaiet ſucco albo atque viſcido tam
acri, ut in manibus & omni cntis luper-
pcie pruritum, ſenlum ultionis, atque
dliuturniore applicatione, imo veſicu-
las excitet. Vel bulbus integer vel ejus
ſquamæ jam feparate, ſiccatæ nobis di-
venduntur, quæ fragiles funt ac conve-
0 2@,[ubpellueide, intus glabræ ac linea- ..
ic, inter maſticandum tenaces, absque
aerimoniæ manifefiæ — ſalummo-
braucht worden.
beynahe gar keinen Geruch, aber deſſen un ge⸗
Eu unſern Apotheken! werden die friſchen
und getrockneten Zwiebeln aufbehal⸗
ten; auch haben wir davon folgende Präpa⸗
rate: einen Eſſig, ein Extrakt, ei⸗
nen Eſſigzucker, und einen Sauer
honig.
Die Wurzel iſt eine birnförmige Zwiebel, die
von der Größe einer Fauſt und darüber, bis zur
Größe eines Kinderkopfes vorkommt. Sie
beſteht aus Schuppen, welche oberhalb abge⸗
ſtumpft, fleiſchicht, dick, auf beyden Seiten
zu aber etwas dünner, und mit Nerven oder
Rippen verſehen ſind; mit ihren Spitzen ſtehen
ſie gerade nach aufwärts, und erſcheinen
an der Spitze der Zwiebel in einander verwi⸗
ckelt. Von auſſen iſt die Zwiebel noch mit
andern ſaftloſen, häutigen, dünnen und linien⸗
förmig gezeichneten Schuppen bekleidet. An
der Grundfläche der Zwiebel entſpringen meh:
rere Wurzelfaſern, welche ſehr zahlreich find,
und die, bevor man ſie zum Arzneygebrauche
verwendet, zugleich mit den ſaftloſen unwirk⸗
ſamen Schuppen hinweggeſchnitten werden
müſſen. Wir haben zweyerley Spiels
arten der Meerzwiebelz eine rothe
Bulbus suber olim, eiſi te-
mere, albo efficacior æHimatus, atque
und eine weiße, welcher Unterſchied aber
nur von den auswendigen ſaftloſen Schuppen
abhängt, die bey der erſtern roth, und bey
der zweyten weiß gefärbt find; denn die in⸗
wendigen ſaftigen Schuppen haben bey beyden
ins Gelbe ſpielende und bisweilen auch eine
blaßgrünliche Farbe. Die rothen Zwlebeln
wurden in den vorigen Zeiten, obgleich keine
hinlängliche Urſache vorhanden iſt, für wirk⸗
ſamer gehalten, als die weißen, daher ſind
ſie auch in der Arzneykunſt viel häufiger ge⸗
Die friſche Wurzel hat
achtet einen ſcharfen, ſehr bittern „ und eckel⸗
haften Seſchmack. Sie iſt ganz voll eines
do valdeamarze. Pharmacopola attentus
vero ſcillæ bulbos integros ac recentes
fibi procuret, & ipfe ſiccatione debita
ad uſus medicos præparet. Erat autem
priltinis temporibus ſiccandi methodus,
ut bulbus in panis malla incluſus tra-
deretur furno calefacto hæc non imitan-
da; ſed bulbus recens, cortice exteriori
ablato, in orbiculos diffecetur tenues,
qui cribro imponantur & calore forna-
cis leni eo usque exficcentur, donec
fragiles evaſerint, & plus quam dimi-
dium ponderis ſui amiſerint. Scillæ prin-
cipium acre volatile ſccando partim
qillipatur, partim vero cum ſolidis inti-
me junctum remanet, & ſegmenta hac
ratione ſiccata, eee atque amari-
tudine naturali adhuc ſufficiente praedita
funt :; fed jam iu pulveremredacta, quia
inertia evadant, diu ſervari non poſ-
ſunt. Bulbo vero recenti defficiente,
ſquamas quoque ſiccatas pharmacopœus
emat, ſed ex his ſolummodo graves,
ſolidæ & ſaporis fortis eligendæ; leves,
exſucce, ſapore carentes rejiciendæ ſunt.
Ex Hiſpania & Natolia præcipue ad
nos advehitur ſcilla & recens, ſabulo
tecta, diu ſucculenta ſervari poteſt.
19
weißen, ſchleimigen und ſo ſcharfen Saftes,
daß er in den Händen und auf der ganzen
Oberfläche der Haut ein Jucken oder eine bren⸗
nende Empfindung hervorbringt; iſt er durch
längere Zeit auf der Haut angebracht, fo vers
urſacht er ſogar Blaſen. Wir erhalten entwe⸗
der die ganzen Zwiebeln oder auch nur die zer⸗
theilten und ſchon getrockneten Schuppen der⸗
ſelben im Handel. Dieſe letztern ſind zerbrech⸗
lich, konvex, etwas durchſichtig, inwendig
glatt und linienförmig gezeichnet; beym Zer⸗
kauen erſcheinen fie zähe, ohne beſonderer
Spur einer eigenehümlichen Schärfe, ſondern
nur ungemein bitter. Ein für fein Geſchäft
beſorgter Apotheker fon: aber nur die ganzen
friſchen Zwiebeln der Squilla zu erhalten ber
müht ſeyn, und fie ſodann ſelbſt erſt auf ge⸗
pbhörige Art trocknen und zum Arzney gebrauche
zubereiten.
folgende Methode die Meerzwiebeln zu trock⸗
nen: es ward nehmlich jede Zwiebel einzeln
In den vorigen Zeiten hatte man
mit Brodteig umgeben, und ſo in einen ge⸗
heitzten Backofen gethan; allein dieſe Verfah⸗
rungsart verdienet nicht nachgeahmt zu werden:
ſondern man muß die friſche Zwiebel, wenn ſie
zuvor von ihrer äußern Schale gereiniget iſt,
in dünne Scheiben zerſchneiden, welche hernach
auf ein Sieb gelegt, und bey einer mäſſigen
Ofenhitze ſo lange getrocknet werden, bis ſie
ſich leicht zerbrechen laſſen, und mehr als die
Hälfte ihres vorigen Gewichtes verloren haben.
Durch das Austrocknen geht der ſcharfe flüch⸗
tige Beſtaudtheil der Meerzwiebel zum Theil
verloren, theils aber bleibt er mit den übrigen
feſten Beſtandtheilen innigſt verbunden zurück,
und die auf eine ſolehe Art getrockneten Stücke
ſind noch immer mit ihrer natürlichen Bitterkeit
und Schärfe hinlänglich verſehen, hingegen,
nicht lauge aufbehalten, obne daß ſie nicht ihre
Arzneykräfte verlieren ſollten. Wären jedoch
keine ſriſchen Zwiebeln zu bekommen, fo kann
122
5 Tenet vires expectorantes, emeticas, diu-
reticas atque catharti cas.
Antiquiſſimis jam temporibus fil la ut
diureticum potentiſſimum nota erat, ſed
tamen magnum ſpecifici nomen non me-
retur. Ob vim ſuam ſtimulantem ſimul
2 penetrantem non folum diureſin pro-
movet, ſed quascunque & alias corpo-
ris humani evacuationes; & proceden-
tibus alteris evacuationibus, urinæ ex-
eretionem non augeri, obſervationes
edocuerunt. Sie inprimis dia phorefis ſu-
perveniens vim fquillæ diureticam
inkringit, & ſola emeſis, ſaltem non
krequenter repetita, nonnunquam ad pro-
pellendas urinas quodammodo confert.
— Utimur feilla maritima contra
hy dropem, tumores varios oedematofos,
icterum, viarum urinalium morbos: ut
in iſchuria & ſabuli accumulatione a mu-
eoſitate vel partium inertia ac laxitate,
*
Laudatur demum in pectoris affectioni-
wo.
dus a materia ‚pitnitofa tenaci exortis,
in aſthmate mucofo atque tuffi humida,
ſputis non bene prodeuntibus. Condu-
eit ſolummodo fubjectis a febri Hiberis &
‚ conftitutione laxa vel inerte præditis;
diathelis enim inflammatoria, obſtructio-
nes, indurationes & exn iones vif-
der Apotheker auch ſchon getrocknete Schuppen
einkaufen; allein er muß nur die ſchveren und
dichten Stücke, welche einen ſtarken Seh nack
haben, zum Arzneygebrauche unter ihnen aus⸗
wählen, die leichten, ſaftloſen und unſchmack⸗
haften aber als unbrauchbar verwerfen. Wir
erhalten die Meerzwiebel vorzüglich aus Spa⸗
nien und Natolien, und man kann ſie, wenn
ſie mit Sand gut bedeckt wird, lange friſch
und ſaftvoll erhalten. e
Sie beſitzt den Auswurf befoͤrdernde, Brechen
erregende, harntreibende und ſtark abführende
Arzneykräfte. Frei
Die Meerzwiebel war ſchon in den älteſten
Zeiten als eines der wirkſamſten harntrelben⸗
den Mittel bekannt, indeſſen verdienet ſie doch
keinesweges den großen Namen eines Specifi⸗
kums. Sie vermehrt wegen ihrer reizenden
Rund zugleich auflöfenden Arzneykraft nicht nur
allein die Ausſonderung des Harns, ſondern
auch was inmer fur andere Ausleerungen des
menſchlichen Körpers; und die Erfahrungen
und Beobachtungen haben uns auch gelehrt,
daß, wenn einige der übrigen Ausleerungen
erfolgen, die Aus ſonderung des Harns nicht
vermehrt wird. So ſchwächt z. B. eine ein⸗
tretende verſtärkte Hautausdüuſtung vor allen
andern die harntreibende Kraft der Meer⸗
zwiebel, und nur das Erbrechen allein,
wenn es anders nicht zu oft geſchieht, wird
bisweilen zur Vermehrung des Harnausfluſſes
etwas beytragen. — Wir bedienen uns der
Meerzwiebel gegen die Waſſerſucht, wi⸗
der verſchiedene Arten wäſſeriger Geſchwillſte,
in der Gelbſucht, gegen Krankheiten der Harn⸗
wege: als bey der Harnverhaltung und bey
einer Anfammlung von Sand und Gries, wenn
ſie von Verſchleimung, Unthätigkeit und Schlaff⸗
heit dieſer Theile herrühren. Endlich rühmt
man fie auch gegen Zufälle der Bruſt, die eine
zähe fchleimige Materie zur Urſache haben,
als in der ſchleimigen Engbrüſtigkeit, und
alias exafperarentun - Scillæ mari-
ti mæœ ra dii x ver ewensövehhesa-
ta ordinari ſolet mox ſubꝭ pulveris for-
ma, cum ſacchare, nitro ‚aliisque falibus
11 angdiis commiſta, mox in pilulis cum
extractis amaris, variis aromatibus,
gesmphoras ple * gummi arabico vel
ammonigco juncta: ſed, digeſiionis vi-
res ab uſu diuturno maximopere debi-
itari, expegtum eſt, Hac cauſa tunc
vel plane ſeponenda; vel, fi eontrain-
dicatio non adeſſet in infuſo vinoſo fri-
Sido ordinanda, facilius ut ægri medi-
camentum perferant. — Doſis fquillæ
fi ccatæ in ſubſtantia a grano dimidio
ad grana ſex omni tri. aut quadrillorio;.
pulpa recens vero, ob magnam
beam acrimoniam, vix interne. & parvis
tantummodo doſibus præſcribi poteſf.
Ad parandum infuſum frigidum fcillæ
drachmæ du ad libra m unam vini re-
cipiuntur, quod deinde eochleatim in-
geritur.— Acetum fcilliticum, per
dligeſtionem ſcillæ cum aceto confectum,
coloris nonnihil bruni, ſaporis amari,
potens diureticum a drachma unica ad
duas, cum aquis deliillatis(@romatieis ,.
ſalibus alcalinis
aut‘. extrgctis amaris
junctum; a doſi majore vomitus facile
kxcitatur. — Oxymyfeillitieum,
Præparatum longe mitius, inprimis con-
ira pectoris affectiones, cum aliis bechi-
eis junctum a drachma una ad tres omni
bihorio abfumendum. In majare do ſi
ut emeticum opitulatur, quare mixturis
romitoriis ad unciam dimidiam vel in-
tegram adjici folet. Infantibus folum
oxymel fcilliticumad excitandam
emelin ſufficiet. — Päri ratione ordina-
tur & oxyfaccharum fecilliti-
cum, czlerum ab omni deſ majere
95
beym fruchten Huſten, wenn der Auswurf
nicht gehörig vor ſich geht. Sie iſt eigent⸗
lich nur ſolchen Subjekten zuträglich, welche
ganz fieberfrey ſind, und ihrer Natur nach
eine ſchlaffe oder unthätige Leibesconſtitution
haben; eine entzündliche oder inflammatoriſche
Anlage hingegen, Verſtopfungen, Verhärtun⸗
gen, oder wohl gar Vereiterungen der Ein⸗
geweide laſſen den Gebrauch der Meer⸗
zwiebel nicht zu, um ſo mehr, wenn ſchon
ein Zehrfieber zugegen ſeyn ſollte, indem die
Zufälle ſich dadurch nur noch mehr verſchlim⸗
mern würden. — Man pflegt die Wur⸗
zel der Meerzwiebel entweder friſch
oder getrocknet, bald in der Form eines
Pulvers, mit Zucker, Salpeter und andern
Mittelſalzen vermiſcht, bald in einer Pillen⸗
maſſe, mit bittern Extrakten, mit mancherlcp
Arten von Gewürzen, mit Campher, Mohn⸗
ſaft, arabiſchem Gummi, Ammoniakgumm:
u. dgl. verbunden, zu verordnen: man hat
aber die Erfahrung gemacht, daß durch einen
langen fortgeſetzten Gebrauch die Verdauungs⸗
kräfte ungemein geſchwächt werden. Aus die⸗
ſer Urſache muß man ſie unter ſolchen Umſtän⸗
den entweder ganz weglaſſen, oder damit die
Kranken dieſes Arzneymittel leichter vertragen
können, und ſonſt keine Gegenanzeige vorhan⸗
den iſt, ſie in einem kalten Aufguſſe mit Wein
verordnen. — Man giebt die getrocknete
5 Meerzwieb el in Subſtanz von einem hal⸗
ben bis zu ſechs Gran in einem Zeitraume
von drey oder vier Stunden; das Mark der
friſchen Wurzel hingegen wird wegen ſei⸗
ner großen Schärfe ſelten innerlich, und nur
in kleinen Gaben verſchrieben werden können.
Zur Verfertigung eines kalten Aufguſſes pflegt
man zwey Quentchen Meerzwiebel auf ein
Pfund Wein zu nehmen, wovon hernach löffel⸗
weiſe eingenommen wird. — Der Meer⸗
zwiebeleſſig, welcher aus Meerzwiebel⸗
B b;: ei r 5 85 5
.
eujusvis præparati ſcillitici etiam aiv und Eſſig durchs Digeriren bereitet wird, hat
‚purgatio ſollicitari poteſt. 5 eine etwas braune Farbe, einen bittern Ge⸗
ſchmack, und iſt ein ſehr wirkſames harntrei⸗
bendes Mittel, welches man von einer bis zu
zwey Drachmen; in Verbindung mit deſtillir⸗
ten aromatiſchen Waſſern, mit alkaliniſchen
Salzen oder mit bittern Extrakten, zu verord⸗
nen pflegt; van einer ſtärkern Gabe wird leicht
ein Erbrechen verurſacht. — Der Meer⸗
z wiebel⸗ Sauer honißs iſt ein bey wei⸗
| tem weniger ſcharfes Präparat, und man ver:
es 256 a ſchreibt es vorzüglich gegen Zufälle der Bruſt,
N 8 in einer Gabe von einer bis zu drey Drach⸗
men alle zwey Stund, indem man gewöhnlich
noch andere Bruſtmittel damit verbindet. In
| größern Gaben wird es als ein Brechmittel
erf c 186888 wirken, weßwegen man ihn auch als Zuſatz
= 7 e zu Brechmixturen, in der Quantität von ei⸗
mmer halben bis zu einer ganzen Unze, nicht
ihn A ſelten gebraucht. Für Kinder iſt der Meer⸗
e t t IE zwiebel⸗ Sauerhonig allein ſchon hin⸗
eleichend ein Erbrechen hervorzubringen. — Auf
i 8 eben dieſe Art wird auch der Eſſigzucker
der Meerzwiebel verordnet; übrigens
hat man zu bemerken, daß von einer jeden
größern Gabe, was immer für eines Präpa⸗
rats der Meerzwiebel, zugleich auch eine öftere
Ausleerung er e t werden
- 8 3 kann. En
Werne acetum & mel feil- n fegt man den Eſſig und den
liticum gargarismatibus atque ene- Sauerhonig der Meerzwiebel zu
90 watibus ſtimulantibus vel etiam Ana- reizenden Gurgelwaſſern und Clyſtieren, oder
N es iger | auch zu Senfumſchlägen als l z ge⸗
{ brauchen.
Tab. cc. = | ee = Tafel.
. O ;
| STRAMONIUM rein. 2 oläpfel.
en er Botanic.
Ad 5 Pomum fpinofum ; Malum Saas re Stechapfel / Stade; ;
"sinofum; Nux methel; Datura; Du, Diollkraut; Igelskolben; Dornapfel; Dorn⸗
SZRAMONIUNM Of
Datura Stramonium. J.
, e
troa; Datyra; Datura Turcarum; So-
ianum ſpinoſum. Gallis, Po me 6p. -
neufe;.StramoineyEndormie
com mun. Anglis, e sr
Kha fis V. Pentandria. Orad Mo
nogynia-
8. Saft e. "Shnfinännige Er
195
kopf; Krötenmelde; Rauhapfel, Franz.
Fomme epineuſe; Stramoine; Endor-
mie commun. Engl. Thomappel,
Ordnung.
Einweibige⸗
Genus. Corolla infundibanifermia pli- Gattung. Die Binmenkrowe tilchterfüörnug,
cata. Calyx tubuloſus, angulatus, de-
eiduus. Capſula quadrivaivis..
gefaltet. D Kelch röhrenförmig, winkelig,
abfallend. Die Saamenkapſel vierklappig.
spegtes. Datura pericarpiis ſpinoſis, Art. Stechapfel mit dornigen, aufrechte
e ee e line oyatısı Bern
415 11
ſtehenden eyrunden Saamengehäuſen; und ey⸗
runden, glatten Blättern.
„ pre, patria i plante: annuz Man hält Amerika für das eigentliche Vaterland
propria habeturg ſed nunc per totam.
Europam in ruderatis,, ad meta, pa-
gos, vias, follabz, ſepes copioſiſh'me
ſponte ereſcens reperits- Herta Majo.
„ai: Ag. „
ge
R Er
dieſes jährigen Gewächſes; jedoch wird es
gegenwärtig in ganz Europa ſehr häufig, auf
Miſtſtätten, bey Dörfern, an Wegen, Gru⸗
ben, Zäunen und andern ungebauten, mit
Schutt bedeckten Orten wildwachſend gefunden.
Es blüht vom May bis zum Auguſt.
; in officinis: Inofris: 3 ane n er unſern Apotheken hat man den eingedick⸗
fuccus- . Ave extra c-
tum.
ten Saft der Blätter, oder das ſoge⸗
nannte Extrakt.
Holia magna ſunt, ſepe fpitkaman fere Die Blätter find groß, oft beynahe einer
longa, ovata „ Acuminata, venola, in
margine anguloſa, dentato - ſinuata, pe-
tiolis inſtructa, ſaturate viridia, 5
viroſi, laporis ee
: amari
naufeoli ,.
Spanne lang. „epfdrmig „.. jugefpigt, mit
Adern verſehen, am Rande winkelig, halb⸗
mondförmig ausgeſchnitten und gezähnt; ſie
haben ferner Stiele, eine dunkel grüne Farbe,
einen giftigen Geruch; und einen frautartigen,
eckelhaften, bittern Geſchmack.
Tenet 1 u, vires. nareoticas, an-. Die ganze Pflanze beſttzt beladen: und krampf⸗
tilpasmadicas.
ſtillende Arzneykräfte.
Dominus L. B. — primus ft ra- Herr Baron von Störk war der erſte,
monium in arte medica adhibuit,
atque contra melancholiam, maniam,
epilepfiam aliosque morbos. comvullivos-
pizcipue commendavitz ſed effectus f»-
‚ Pillime, opinieni non latisfecit. Ordie
PN Ar. a moni extrac tum, cum
extractis amaris & aliis .hmi-
libus. iunctum in pilulari forma a quarta
grani; parte, fenfim augendo doſin, ad
ae ria vel b ene mox ab
Arzneymittel machte, äußerſt fel
5 Br
Hui one: a
welcher den Stechapfel in der Arzneykunſt
zu gebrauchen zeigte, und er rühmt. ihn vor⸗
züglich gegen die Melancholie, wider den
Wahnſinn, in der Epilepſie und bey andern
convulſiviſchen Krankheiten; allein der Se
bat der Hoffnung, die men ſich 2 |
chen. Man verordnet das Extraft =
Tollapfelkrauts entweder mit Kam
bittern en und andern e au |
196 .
initio magnae exhiberentur ſtramonii do.
ſes, ſymptomata graviſſima: ut infania,
convulſiones, lethargus, ſudores frigidi
ac mors ipfa exorirentur. — Integræ
plantæ deſcriptio nem, quæ inter
venena narcotica indigena locum non
tenet infimum, atque ejus antidota in
cconomicis adducam.
nach erhöhen darf.
gleich anfänglich große Gaben des Stechapfels
darreichen wollte,
Zufälle: als Wahnfinn, Gichter, Schlafſucht,
kalte Schweiße, und ſelbſt der Tod darauf
erfolgen. — Die vollſtändig e Beſchrei⸗
mitteln verbunden unter der Form don willen
von dem vierten Theil eines Granes, bis zu
drey oder auch ſechs Gran auf ein Mahl, in
dem man die Gabe nur allmählig nach und
Hingegen, wenn man
ſo würden die ſchwerſten
bung die ſer ganzen Pflanze, welche
unter den inländiſchen narkotiſchen Giften einen
der vorzüglichſten Plätze behauptet, und ihre
Gegengifte werde ich unter den ne
Gegenſtänden abhanden.
A sterne foliorum „ de- Aeußerlich gebraucht man einen gesättigten
coctum ſaturatum, vel folia in pultem
contuſa recentia, ad cataplasmata reſol -
ventia ac anoılyna contra hæmorrhoi-
des cæcas, ulcera ſlordida gangrænoſa
ac carcinomata uſurpantur.
er Bas een |
STYRAX CALAMITA. Oficin.
Styrax officinalis. Botanie......
5 Storax; Thus-Judæorum; Gummi ſtora-
eis. Gallis, Storax, Anglis, Sweet
Gum; officinal Stor ax.
Claffi I Decandria. Ordo I. Mona- Lo. Klaſfe. Zehnmännige.
gynia.
Abſud der Blätter des Stechapefels,
oder die zu einem Brey zerftoffenen friſchen Blät⸗
ter ſelbſt, zu zertheilenden und ſchmerzenſtillen⸗
den Umſchlägen, gegen Goldaderknoten, un⸗
reine brandige Geſchwüre und ee,
e
201. Tafel
| Stra. .
Styrax; Juden ⸗ Weihrauch; gemeiner Feng
baum. Franz. Storax. Engl. Sweet
Gum; officinal Storax.
1. Ordnu ng.
Einweibige.
| Genus, Calyx inferus. Corolla infundi- Gattung. Der Kelch unten. Die Blumen-
buliformis. Drupa difperma.
krone trichterförmig. Die Steinfrucht zwey⸗
ſaamig.
Species Styrax kein alis Ser- Art. Gemeiner Styru x. Der Fruchtbo⸗
men omnino ſuperum, nec inferum eſt,
& ſtaminum numerus naturalis decem.
Ab Halefia diverſum.
den iſt ſicher oben, und nicht unten; und die
natürliche Zahl der Staubgefäße iſt zehn. Er
iſt von der Haleſie hinlänglich unterſchieden.
e here arbor in Syria, Palsflina, Man findet dieſen Baum in Syrien, Paläſtina,
Arabia, Aethiopia, Creta atque aliis
in inlulis Archipelagi; etiam in Europe
Arabien, Aethiopien, in Candien und auf
andern Inſeln des Archipelagus. Auch in einigen
* Sab. ZOL.-
STYRAX (ALAMITA. ar
= 8 officinalis. .
f | er Mora.
regionibus theridionalibüs: ut in alia,
Gallia, ſed exiguam tantummodo reſina-
„ largiuntur m Europe. |
Phannätopeii alfervant 7 € 5 n 4 in ad 8
medicum, 05
Styrax genuina oe Ber ineifio.
nes, in arboris corticem certis tempo-
ribus, mox ad truncum mox ad ramos,
inſtitutas, e quibus ſuecus refinofo- gum- °
fr en qui ałri libero expofitus, in mal.
ſam Tolidam condenſatür. Mercätores
tres ſloracis fpecies difiingwünt,
quarum optima fimul ac inventu rariſſi-
ma, Rorax fie dicta in granis, ech,
Conſtat e granis pallide flaveſcentibus,
rubicundis, albidis, plus vel minus fub-
pellucidis, que odorem gratum, balſa-
micum, benzoinum, atque ſaporem re-
1 Bnoſüm, fubdulcem, non adeo acrem
polſſident. In pharmaciis haec fpecies
non proftat, & vix etiam in mercatura
occurrit, fed tantummodo ut rarietas a
nature curioſis àffer art feet. Aera
ſpecles, ſtorax calamita, priori
fimilis, granulata, fed grana minus pel-
lucida, colore profundiora lunt; adve-
hebatur olim in calamis ſeu camrılae
fiſtulis, nunc vero plerumque in veheis '
incluſa.— Ultima ſpecies, ſtorax vul⸗
Zaris ſeu feobs ſtofacin a, occur-
rit in fruſtis magnis, compreſſis, pallide
ſuſeis, levibus, que glebæ foſſilis for-
mam, ſed tamen odorem gratum præ
feferunt, Dominus Wiegleb hanc
fpeciem , que conſuete in locum fiora-
cis calamitæ divenditut, reſiduum F;
ſum, poft balſami peru viani nigri; lien
nem, eſſe credit; Ted‘ videtur ötius
compofitio artilicialis ex " ferrägtitbus
atque variis aliis quisgailis, ı cum pau-
Zille ſtoracis genuin, ut odorem tan-
(Stora vulgaris oder Scobs e
.
— ſüdlichen Gegenden von Europa: als in Ita⸗
lien, Frankreich kommt er fort; allein die
europäiſchen Bäume geben nur eine ſiht. ge⸗
ringe Menge Harz von ſich. 4
Die Apotheker bewahren das Harz zum Arz
neygebrauche auf.
Den ächten Storar erhält man durch Ein⸗
ſchnitte, welche zu gewiſſen Zeiten in die
„Ninde des Baumes entweder am Stamme
oder an den Aeſten gemacht werden, woraus
"Tobann ein ſchleimig⸗ harziget Saft ausfließt,
0 Der, wenn er der freyen kuft ausgeſetzt iſt, ſich
zu einer feſten Maſſe verdichtet.
Die Han⸗
delsleute untetſcheiden dr ey v erſchied ene
Arten von Storax, unter welchen der
ſogenannte Stora in Körnern (Sto-
rax in granis) die beſte, aber auch zugleich
die ſeltenſte im Handel iſt. Sie beſteht aus
blaßgelben, röthlichen und weißlichen Körnern,
welche bald mehr bald weniger durchſcheinend
ſind, einen angenehmen, balſamiſchen, der
Benzoe ähnlichen Geruch, und einen harzigen,
etwas ſüßlichen, nicht ſehr ſcharfen Geſchmack
beſitzen. Dieſe Sorte iſt in den Apotheken
gar nicht zu haben, ſie kommt auch kaum je⸗
mals im Handel vor, ſondern pflegt meiſtens
nur als eine Seltenheit in den Kabinetten der
Naturforſcher aufbewahret zu werden. — Die
zweyte Art iſt der Storax in Röhren
(Storax calamita), Ex iſt dem vorigen ühn⸗
lich, und beſteht ebenfalls aus Körnern, die
aber weniger durchſcheinend ſind, und eine
viel dunklere Farbe haben. Vor Zeiten wurde
er immer in Röhren von Schilfrohr zu uns
eingeführt, heut zu Tag aber kommt er ge⸗
wöhnlich in Blaſen verſchloſſen. — — Die dritte
und letzte Sorte it der gemei ne Stokar
>
2
Man har ihn in großen, leichten zuſat
gedrückten „blaßbraunen Stücken, for
Torf oder Pohballen ausſehen, doch aber
angenehmen Geruch beſitzen. Herr Wie ds
*
47
198
‚ummodo, arguirst, commilg, m
.‚ 8terax propria nec in ſpiritu
vini nec in aqua . penitüs. ſolvi—
tur, ſed menfiruum primum partes.
„„.gummofas,, alterim relinoſas recuſat:
interim tamen aqua, a ſolutis partibus
Summofs, colofem auteum. & quid-
quam odoris, ac ſaporis de fiyrace- in-
duit. Inter, digitos atque maflicando.
maolleſeit, & ductilis evadit; prunis in-
a e acdmota ardet flam-
—
en lueida ,.oderemäue len ern.
. imum. Per, ſublimationem fiyracis.
4. ablinetur. quoque [al eſſentiale, acido,
„. Benzoico.Gimile,, ſedlonge minori,quan.
id
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ante Be 3 e an
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5 A . 4 1 8
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vervinis. r
Storax calamita vix intern eg &
non nisi forma pilul ari a Sranis quinde-
eim ad triginta in morbis pectoris, re-
num exulceratignibas & ſimilibus ordi-
natur- ln officinis nofiris proſtant mul
10 nt race calamita conſiruuntur,
ſed opio nimis gravides ſunt,
tam parva.doli, nempe a gras is tribus
3 1
Er Idee end 8
„FFF dad >
Gandet-viribus, balfamicis, flimulantibus,
—
. 588
and ul 715
Ba ES FE Er id
—
Styrage, qua partim
Aa, inn
unt, vis ‚Ayracis =
*
glaubt, baß dieſe Sorte, welche faſt immer
anſtatt des Röhren ⸗Storar (Storax cala-
mita) verkauft wird, bloß die holzigen Rück⸗
bleibſel nach Auskoch ung des ſchwarzen perua⸗
niſchen Balſams wären; allein ſte, ſcheint viel⸗
mehr ganz eine künſtliche Zuſammenſetzung zu
ſeyn, die aus Sägeſpänen und verſchiedenen
andern Unreinigkeiten beſteht, wobey nur eine
ſo geringe Quantität von üchtem Storax . bey⸗
gemiſcht iſt, damit das Gemiſch doch wenig⸗
ſteus feinen Geruch erhält. — Der eigenk⸗
liche Storax ſelbſt läßt ſich wet er in Wein⸗
geiſt noch in Waſſer allein vollkommen auflö⸗
fen, denn in dem erſtern bleiben die ſchleimi⸗
gen oder gummöfen, und im letztern die harzi⸗
gen Beſtandtheile unaufgelöſt. zurück; jedoch
erhält das Waſſer von den aufgelösten ſchleimi⸗
gen Beſtandtheilen eine goldgelbe Farbe und
auch etwas von dem Geruche und dem Ge⸗
ſchmacke des Storax. Zwiſchen den Fingern
und beym Zerkauen wird er weich und zähe;
auf glühende Kohlen geſtreut , ſchmilzt er;
dem Feuer ausgeſetzt brenuet en mit einer helle
leuchtenden Flamme, und verbreitet einen ſehr
angenehmen Geruch.. Durch das. Sublimiren
anhält man von dem Storaz auch ein weſent⸗
ches Salz, das der Denzaefäure ähnlich it,
Jedoch in einer weit geringern Quantität.
Er beſitzt balſamiſche, reizende und nervenſtürkende
3 Arzueykräfte DH inet :
Innerlich wird der in den Apotheken g <=
wöhnliche Storer beynahe gar nicht ges
braucht, auſſer höchſtens nur in Brußfranf-
heiten, bey Vereiterungen der Nieren und
andern ähnlichen Krankheiten, wo man, fie
in der Form von Pillen zu fünfzehn bis drey⸗
bie Gran verordnet. — In unſern Apotheken
bat man auch ſchon Storaxpillen (Pilulae
de ſtu race) vorräthig, welche zwar zum Theil
aus dem gewöhnlichen Storar bereitet wer:
den; allein fie enthalten in ihrer Miſchung fo
*
*
4 297
* ——
22
—
ii 2
c
x
quidambar Styiaciflua.©
TYRAX LIQUIDA O4 Mi;
8
Gabe, als fie gegeben werden können, nehm⸗
lich von drey bis zu ſechs Gran, die Wirkung
2 „Hus 3 des beygemiſchten Storar ganz verſchwindet.
Externe ſullimigiis nervinis, balſamis Zum äußerlichen Gebrauche pflegt man
arte factis, emplaſtris & unguentis ſti- den Storar als Zufad zu nerdenſtärken⸗
mufantibus antiſepticis Rorax admif- den RNauchwerken, zu den durch die Kunſt be⸗
cet ſolet. ir DI Man; Een reiteten Balſamen, zu reizenden, fäulniß wi⸗
F drigen Pflaſtern und Salben zu gebrauchen.
> ea. CCII. 5
SrrRAR Lauma. Offen,
L.iquidambar Styraciflua. Botta. 3
Styta e vel Storax Auida. Gallis, Stora x Weicher Storar, Fran 3. Storax liquide.
liquide. Auglis, Sto rax liquid. Engl. Storax liquid, .,
Claſfis XXI. Monœcia. Ordo VIII. 27. Krafe Halbgetrennte. 8. Ordnung.
E r Te
Genus. Ma fc. Calyt communis tetra- Gattung. Männti che Blume. Der ge
Phyllus. Corolla nulla. Filamenta nu- meinſchaftliche Kelch vierblättrig. Blumenkrone
erm, PU UN ae keine. Die Staubfäden zahlreich. i
F ce m. Calyces in globum tetraphylli. Weibliche Blume. Die vierblättrigen Kelche
Corolla nulla. Styli duo. Caplule mul- in eine Kugel geformt. Blumenkrone keine.
teæ in globum, bivalyes, polyſpermæ. Griffeln zwey. Saamenkapſeln viele, kugel⸗
Ege dee ue 5 m. förmig, zweyklappig, vielfaamig.
Species. Liquidambar foliis pal- Art. Am berbaum mit handförmig = winkeli⸗
mato‘- angulatis: lobis indivxilis acutis. gen Blättern, und unzectheilten zugeſvißten
Habitat hæc arbor in locis paludofis Vir- Dieſer Baum iſt an ſumpfigen Gegenden in
diniæ & nove Hilpauiæ ‚five regni Vieginien und Neuſpanien oder Merifo z
Phatmacopei alferpaut b fa m u n a. Die Apotheker haben den natürlichen Bal⸗
Storax liquid iter balfama nätiva Man rechnet den flüßigen Stor ax unter
E. viliora refertur. Obtinetur düplici ra- „die geringern Soiten der natlklichen Buſame
tione, hin & duas habemus hujus Er wird auf zweyerley Weiſe gewonnen,!
balfami ſpecies. — Prima, pre. wegen man auch zwey ver ſchlede
ne Eharifima, nominande ambes li. " "rendiefee Seta let
Ä 203. Tafel.
Fluͤßiger Stora.
I ar in.
wen ida ſeu 110 Fa ER FR ob Ale a un 55 | 5
1 Be qui J BR 2,4 3 U 39 „ HR BEAT 1 ©
bolt Per fpontaneam,, © lea ar. "Mit, hebt Kaige Amber (Ambra ie
boris cortice, diſtillationem. Habet mel. quida, oder Liqüfgambara) Man erhält
lis conliſtentiam, colorem profunde la- fie durch ein freywill ges Ausſſießen aus der
Won
200
vum, vel e Sayo rubicundum aut ni:
grelcentem; odorem benzoimum. quali
cum ambra commixtum ; ſaporem aro-
maticum, acrem.— Altera ‚Ipecies, i o-
rax liguida communis, pretio
longe vilior, confiftentix. terebinthina-
ee five unguenti, ſpilſioris; coloris ru-
felcentis, Srilei, vel e cinerea fulei ;
odoris förtis, ballamo peruviano cum
benzo& miſio fimilis; laporis amari,
acris, & ple rumque varlis N
inquinata eſt.— Styrax liquida, a
mercatoribus ad nos advecta, in ſaliva
non folvitur, digitis ut terebinthina te-
‚naciter adhæret, & omnino compoſitio
altifcialis osten e fiorace, myrrha
ac terebinthina elle videtur, prout ipſa
magna hujus medicamenti diverftas.con-
frmat.. E > SR ER
“ind,
€ id „ind üben SUR bakeksclen-
tibus, antiſeptieis.
Ufus internus admodum rarus, ex. Er
" gernus frequentior; recipitur. ad un-
gi ent ee,
e Fr jyramentis ad admiſceri lolet. —
a pharmaciis jam prelio elt ungu e n-
tum de Styrace, quod e gummi:
elemi, colophonio, fiyrace liquida, ce-
ra citrina atque oleo amygdälino pr»
„paratir, & . ulceribus ‚putridi „
carbunenlis, plagis com-
Ceterum hoc medica-
ans 30
—
fiimulantia, >. BE nonfingiam \
4 materia medica certe elimi. 1 g
aufgeritzten Rinde des Baumes. Sie hat die
Dicke des Honigs, eine dunkel gelbe, bald eine
gelbröthliche, oder auch eine ſchuärzliche Farbe;
einen Geruch, gleichſam als ob Benzee und
Ambra mit einander vermiſcht wären,
Die zweyte Art iſt der gewöhnliche ‚Kür
ßige Storax (Storax liquida commu-
nis). Er hat einen viel geringern Werth, und
die Dicke des Terpenthins oder einer feſtern
Salbe. Seine Farbe iſt rothbraun, grau,
oder aus dem Aſchfarben ins Dunkelbraune
ſpielend. Sein Geruch iſt ſtark, beynahe ſo,
als wenn peruaniſcher Balſam mit Benzoe
vermiſcht wäre; der Geſchmack bitter, ſcharf,
und gewöhnlich findet. man dieſe Sorte mit
verſchiedenen fremdartigen Theilen verunreini⸗
get. — Der flüßige Stor ax / ſo wie
ihn die Kaufleute zu uns einführen, wird vom
Speichel nicht aufgelöſt; er klebt ſehr feſt,
wie Teirpenthin an den Fingern, und ſcheint
allerdings bloß eine betrüge iſche künſtliche. Zu⸗
ſammenſetzung aus Storax/ Myrrhen und
Terpenthin zu fon; was auch dadurch be⸗
ſtättiget wird, daß man dieſes Arzneymittel
5 first Be AL ß, ee a
4:75
Sehe nt
nnerlich wird er äußert en desto sn:
figer aber Auß erlich gebraucht. Man ver⸗
wendet ihn zu reizenden Salben und bis⸗
weilen pflegt er auch Riechmitteln beyge⸗
miſcht zu werden. — In den Apotheken hat
man ſchon eine Storar- ‚Salbe (Un-
guentum de Styrace) vorräthig, die aus
Gummi Elemi, Kolophonium, Rügigem Sto⸗
rox, gelbem Wachs und Mandelöhl bereitet
wird. Sie iſt ein vottreffliche 8 Heilmittel
„gegen. faulichte, brandige Silbe „ gegen
rbunkel und Verbtaunte Stellen. Uebri⸗
r 75 res Er
nit
und
einen würzhaften BR ſcharfen eicher, —
— ZAMARIVDVS. off
7 Tamarındus indica. 3.
N 8 baue < PETER IE AR
nari poſſet, cum terebinthina eosdem,
fortalle & meliores, Præſlet effectus,
Tab. CoCIII.
TaMARINDUs. OFicin.
Tamarindus — Botanic.
Dacıyli acidi; Oxyphanix ; Thamarin-
dus; Siliqua arabica. Gallis, Ta ma-
1 Anglis, Tamarind- tree.
Clafis III, Triandtia, Ordo I. Mono»
nia.
8885 Calyx quadripartitus. Petala
tria. Nectarium ſetis duobus brevibus
ſuab flamentis. Legumen pulpoſum.
beg Tamärindus indica fola.
huc usque not
Patria hujus ärboris India orientalis,
‚Arabia ‚ Acgyptus & America. calidlor.
In ole fervatur fructuum pulpa.
Fructus tamarindi legumina ſunt
complanata, fere digitum longa & pol-
cem lata, nonnihil incurvata, quafi.
nodoſa, faba rum adinſtar, quee Yuplici-
teguntur cortice. Exterior, in fructibus-
maturis, temuis,
vei profunde fuſcus; interior membräna-.
deus. Inter utrumque apparent duo,
tres, quatuorve loculi, in quorum fin-
a gulo ſemen unicum dürum fplendens ,
obtuſe angulatum ſeu fubrotundum ,,
coloris e flavo fuſci, ſubſtantia molli:
carnoſa cinctum, jatet. Hzsc fubliantia,
nomine tamarindorum pulpa ad
; nos advehitur; e elt, tehax
coloris e fucſo nigricantis, odoris vip,
fragilis, e nigro grifeus;
297
gens könnte dieſes Arzneymittel füglich ganz
aus der Materia medica ausgeſchloſſen wer⸗
den, indem der Terpenthin wo nicht beſſere,
doch gewiß die nehmlichen Dienſte leiſtet.
203. Tafel.
Tamarinden.
Sonnenbaum; ſaure Datteln; ſchwarze Datteln,
Tamarindenbaum. Franz. Tamarins.
Engl. Tamarind- tree.
3. Klaſſe. Dreymännige. 1. Orbaung. e Eig:
weibige.
Gattung. Der Kelch 8 getheilt, Blu⸗
menblätter drey. Das Honigbehältniß mit
zwey kurzen Borſten unter den Staubfäden.
Die Hülſe markicht.
Art. Bis jetzt iſt nur der ER indische
Tamar inden baum bekannt. f
Das Vaterland dieſts Baumes iſt Oſtindien,
1 Egypten, und das wärmere Ame⸗
.
In den Apotheken wird das Mark der Fr üch⸗
te aufbehalten.
Die Früchte des Tamar in denbaumes
find flach zuſammengedrückte, beynahe einen
Finger lange und einen Daumen breite, et»
was krumm gebogene, gleichſam knotige Schot⸗
ten, welche den wälſchen Bohnen ähnlich
ſehen, und mit einer zweyfachen Hülſe oder
Rinde umgeben werden. Die äußere Hilfe
iſt bey den reifen Früchten dünn, leicht zer⸗
brechlich, von Farbe ſchwarzgrau oder dunkel
rothbraun; die innere iſt bäutig; Zwiſchen
dieſen beyden Schalen findet man zwen, drey auch
vier Fächer, in deren jedem ein einziges har⸗
tes, glänzendes, ſtumpfeckiges oder zugerun⸗
detes Saamenkorn! von gelbbrauner Farbe
verborgen liegt, das ganz mit einer weichen
Riß Subſtant N I Die
Cc
202
*
ſapotis grati, acidi, vinoll, lis ſoli-
dis ac ſeminibus prædita, quia fructus
integri, tantummodo a corticibus leguini-
noſis five teguminibus externis liberati,
in pultem contundantur & fic femina
atque fila valida, qua femina in fitu
retinuerunt, commifia remanent, Per
analyfin chymicam obtinetur e tamarin-
dorum pulpa fal eſſentiale acidum,
quod omnes tartari depurati proprietates
Pre fe fert. Tamarindi indici,
"americanis multo ‘praftantiores ,
eligantur ad uſum medicum. Ameri-
canorum enim pulpa cruda eſt, mol-
litudine minori & dulcedine, ob additum
ad præcavendam vappeſcentiam ſac-
charum, majori, fapore mitiori ac minus
acido, mucilagine minus fequaci ac
feminibus ° paucioribus difiinguenda,
Econtra rejiciatur pulpa in cellis locis ve
humidis diu fervata, que ex fupeificie
externa nimis uda, et ex ſeminibus molli-
» »oribus, tumefactis ac nitore deſtitutis
cognoſei poteſt. —In duplicemporro
pulpetamarinderumadultera-
tionem ratio habenda eſt: mox nempe
ſyrupus communis & acetum, mox
‚prunorum pulpa a mercatoribus frau-
dulentis admifceri folent, Adulteratio
prima fapore acriori & ingratiori, ſe-
cunda fapore dulciori & nonnihil em-
pyteumatieo detegitur. — Indi Ara-
besque pulpam tamarindorum
cum aqua vel aceto in vaſis cupreis
Fonficere dicuntur, exinde timor ju -
Rus, ne pulpa ad nos allata particulis
eupreis inquinata ac vitiata fit, oriri
debet; omnis igitur pulpa ad uſum me-
dicum ſervanda, an viridierisdepravata
At, examinanda. Solvat ergo phar-
= n macopola in aqua bulienti quantitatem _
pulp tamatrindorum, & ſolutioni
= a
marke
Subſtanz wird unter dem Namen Tamar l n⸗
den Mark (Pulpa tamarindorum) zu
uns eingeführt. Sie iſt ſchleimig, zähe, hat eine
ſchwarzbraune Farbe, einen weinichten Geruch, ei⸗
nen angenehmen, ſäurlichen weinichten Geſchmack,
und enthält noch dichte Fäden und Saamen in
ihrer Miſchung, weil die ganzen Früchte, nach⸗
dem zuvor nur die äüßeren Schalen oder Hülſen
hinweggenommen wurden, zu einem Brep
zerſtoſſen werden, und auf dieſe Art die Saa⸗
men ſammt den feſten Fäden, welche die
Saamen in ihrer natürlichen Lage erhielten,
damit vermiſcht bleiben. Durch eine chymiſche
Analyſe erhält man aus dem Tamar ind en⸗
ein weſentliches ſaures Salz,
das in allen ſeinen Eigenſchaften mit der ge⸗
reinigten Weinſteinſäure übereinſtimmk. —
Die oſttudiſchen Tamarin den verdie⸗
nen vor den amerikaniſchen bey wei⸗
ten den Vorzug, und man ſoll ſie daher
5 vorzüglich zum Arzneygebrauche auswählen.
Denn das Mark der amerikaniſchen iſt roh,
und man kann es an feiner geringern Weis
che, an ſeiner größern Süßigkeit, die da⸗
von herrührt, weil gewöhnlich Zucker bey⸗
gemiſcht wird, um zu verhüten, daß es ſei⸗
nen Geruch und Geſchmack nicht frühzeitig
verliere, ferner an feinem ſchwächern und
weniger ſauern Geſchmacke, an ſeiner min⸗
der ſchleimigen, nicht ſo zähen Beſchaffenheit
und an dem weniger beygemiſchten Saamen
erkennen. Jenes Mark hingegen, welches
in Kellern und andern feuchten Orten durch
längere Zeit aufbewahret wurde, muß als
unbrauchbar verworfen werden. Man erken⸗
net es daran, daß ſeine äußere Oberfläche
ſehr naß, ſeine Saamen mehr weich, auf⸗
geſchwollen und keinesweges mehr ſo glän⸗
zend find. — Noch muß man auf eine
zweyfache Art von Verfälſchung
des Tamarkudenmarkes aufmerkſam
ſeyn: bisweilen wird es nehmlich mit ge⸗
—
per cribrum, e pilis confectum, tra-
jectæ immittat ferum politum/,
quod poſt aliquot dies cuprum per
rubiginem rubeſcentem manifeſtabit,
Pari ratione fi" decocto tamarindinato
filtrato nonnullæ guttulæ fpiritus‘ falis
ammoniaci vinoſ ſuperaddantur, folu.
tio ccerulea evadit, ac cuprum ſolutum
indicat. Pulpa tamarindorum
cuprata tunc vel rejicienda, vel co-
quendo in vaſis ferreis, acuratiſſime
depuranda, donec nullum eupri foluti
Aue appätet:
| 203
meinem Syrup und Eifig, und manchmal auch
mit Pflaumenmuß, von betrügeriſchen Kauf⸗
leuten vermiſcht. Die erſte Art von Ver
fälſchung läßt ſich durch den ſchärfern und
weniger angenehmen Geſchmack, die zwepte
durch den mehr als gewöhnlich ſüßen und
bisweilen auch brennzeligen Geſchmack ent⸗
decken. — Viele wollen behaupten, daß
das Tamarindenmarf von den Oſtin⸗
diern und Atabern in kupfernen Gefüßen
mit Waſſer oder Eſſig bereiten werde; es ent⸗
ſteht daher nothwendig die gerechte Furcht,
ob das zu uns eingeflihrte Mark nicht viel⸗
leicht mit Kupfertheilchen verunreinigt und ſo
der Geſündheit nachthelig iſt; und man
muß, um ſich davon zu befreyen, alles
Tamarindenmark, das zum Arzneygebrauche
auſbewahret werden fell, genau prüfen,
ob es wirklich kupferhältig ist, oder nicht.
Der Apotheker ſoll alſo eine bellebige Men⸗
ge von Tamar indenmark in kochendem
Waſſer auflöſen, und in dieſe Auflöſung,
nachdem ſie zuvor durch ein Haarſieb durch⸗
geſeiht wurde, ein poliertes Stück Eifen
legen, welches ſodann nach einigen Tagen
vermittelſt des röthlichen Roſtes, mit dem
es ſich überzieht, den Kupfergehalt entdecken
wird. Auf eben dieſe Art kann man in ein
nit rites Tamarindendekokt einige Tropfen von
weinigem Salmiakgeiſt (Spiritus ſalis am-
monĩaci vinosus) hineintröpfeln, wo ſich
ſogleich, wenn die Auflöſung eine blaue
Farbe annimmt, das aufgelöſte Kupfer zu er⸗
kennen giebt. Ein ſolches mit Kupfer
derunreinigtes Tamarin denmark
724
Pulpa tamarindorum tenet vites ec-
coproticas ac refrigerantes.
Das Tamarindenmark beſitzt den Stußk⸗
gang gelinde befördernde und kühlende Arz⸗
neykräfte.
Ordinatur in morbis inkammatoriis, bilio- Man verordnet es bey entzündlichen und gal-
ſis, in ictero, diarrhœa faburrali biliofa,
alvi obſtipatione chronica ſive habituali,
malo hæmorrhoidali atque omnibus in
calıbus, in quibus alvus fine ſtimulo ſol-
licitanda. — Præſcribitur vel in elec-
tuario, plerumque cum manna, tinctu-
ra aut pulvere rhei, ſale Glauberi etc,
juncta, uneiæ dimidiæ, unius, duarum
doſi; vel in aqua aut lactis ſero ſoluta,
ad uncias duas in liquidi libra. — Pru-
norum pulpa indigena tamarindos in
noſtris officinis omnine ſuper fluos red.
dit, & ſecundum diſpenſatorium au-
ſtriacum, ele ctuarium lenitivum
nunc prunorum tantummodo pulpam &
non tamarindorum.continet, b
Te LEN:
TANACE TUM. Ofiein.
Tanacetum vulgare. Botanic.
lichten Krankheiten, in der Gelbſucht, bey
Durchfällen von gallichten Unreinigkeiten in
den erſten Wegen, gegen chroniſche oder habi⸗
tuelle Verſtopfungen des Stuhlgangs, bey
Hämorrhoidalbeſchwerden und in allen Fällen,
wo wir ohne zu reizen, die Ausleerungen
des Darmkanals befördern wollen. — Man
verſchreibt es entweder als Electuarium, mei⸗
ſtens mit Manna, Rhabarbertinktur oder Rha⸗
barberpulver, mit Glauberſalz u. d. gl. verbun⸗
den, in einer Gabe von einer halben, einer ganzen,
oder auch zwey Unzen; oder man giebt es in
Waſſer, auch in Molken aufgelöſt zu einer
Unze auf ein Pfund Flüßigkeit. — Das ins
Aändiſche Pflaumenmuß macht das Tama⸗
rindenmark in unſern Apotheken ganz über⸗
flüßig, und nach dem öſterreichiſchen Diſpo⸗
ſatorium enthält die den Stuhlgang
be fördernde katt werge (Klectuarium
lenitivum) jetzt nur Pflaumenmuß und kei⸗
nesweges mehr Tamarinden.
204. Tafel.
Reinfarn.
Tanacetum ooratum vulgare; Tanacetum Nheinfallkraut; Revierfraut; Wurmkraut; Wein⸗
luteum are; Parthenium; Artemi-
‚ha tenuifolia; Ambrofia ; Athanaſia;
Tanaſia; Tanacetum millefolii foliis;
Matricariæ altera ſpecies; Tanacetum
‚eitrinum, Gallis, Tanaiſie; Tane-
fie; Tanaife, Anglis, e om mon
Tanfey; Tanſy. =
farnz Wurmfaaren; Wurmfaamen;Keinfahrens
kraut; Rheinfahrenkraut; Kraftkrautz Rainfar⸗
ten. Franz. Tanaisie; Tanesie; Tanaise,
Eng l. common Tansey.; Tansy.
Tab 204
TANACETVAL.OFF
Tanacetum vulgare Bot.
Dar x Reinfarn, dar Wırmkraut.
—
—
Genus. Receptaculum Anden
Cialis XIx. Syngeneſia. Ordo ll. Po- 19. Rlafe.
lygamia superflua.
ſubmarginatus. Calyx imbricatus, he-
miſphæricus. Corollæ radii obſoletæ,
triliclæ. (Interdum nullæ omnesque Bof-
culi 3 })
natis, incifis, ferratis-
Invenitur per totam Kuropam ad fluvios
muros, ſepes, agrorum terminos & alibi.
Floret lie & e radice BEL.
ſe mina & præparata: a qua, extrac-
Fun oleum. tun
des altus, foliis alternatim ‚poßtis,
bipinnatis, oblongis, planis obſeſſus,
que petiolis atis, foliolis oblongis,
inciſis, ſerratis, Ripulis parvis acutis,
dentiformibus, pilis albis tenerrimis in-
flructa, atque in, fuperficie multis mini-
mis cavis punctis notata ſunt. Habent co-
lorem læte ſæpe profunde viridem ni-
tentem; odorem fortem, balſamicum,
eamphoraceumzacſaporem amarum, aro-
‚maticum, — Ad frondium apices appa-
„rent flo res, thyrfum, planum forman-
tes, qui e corollulis compolſitis, ſemi-
globoſis, ab initio in medio concavis,
poſtea vero convexis, coloris lutei
ſolidis unacum ſtoſculis margine quin-
quefide reflexo, ſæpe tempore calido
inprimis, cum nonnullis trifidissflosch-
lis radii, coloris obfoleti, conſtant. Odor
ſaporque idem ac herbæ. — Flofcu-
lis e calyce & diſco tritu exenitis ad-
Pappus Gattung.
ond von gelber Farbe find,
a)
208
Mitbuhler. 2. Oedn ung.
Ueberflüßige Vielweiberey.
Der Fruchtboden nackt. Die
Haarkrone faſt gerändert. Der Kelch dachzle⸗
gelförmig über einander gelegt, halbkugelrund.
Die Blumenkronen des Strahls unanſehnlich,
dreyſpaltig. (Manchmal find fie keine, zu
Zeiten aber alle Zwitter.)
7 Species, Tanacetam; Holtis bipih- Art. Reinfarn mit zweymal gefiederten, eine
geſchnittenen, ſägefoͤrmig ausgezackten Blättern.
Man findet ihn in ganz Europa an den
Ufern der Flüße, an Mauern, Zäunen,
an den Rändern der Aecker und an andern Orten.
Er blühet im Julius und Auguſt; und if
ausdauernd. .
In pharmaclis fervantur herba, flores, In den Apotheken hat man das Kraut, bie
Blumen, die Saamen; und folgende
Zubereitungen als: ein Waſſer, ein Ex⸗
traft, ein deſtillirtes Oehl.
Ca ale erectus,in FR ramos Aivias, fr Der Stengel iſt aufrecht ſteheng, in meh⸗
atus, fragilis, a quatuor ad quinque pe-
rere Aeſte getheilt, geſtreift, leicht zerbrech⸗
Aich oder ſpröde, vier bis fünf Fuß hoch,
und mit wechſelweiſe ſtehenden, doppelt ges
fiederten, länglichten, flachen Blättern be⸗
ſetzt, die mit breiten Stielen, mit länglichten
eingeſchnittenen, ſägeförmig gezähnten Blätt⸗
chen, mit kleinen zugeſpitzten, zahnförmigen
Blattanſätzen, ferner mit ſehr weichen mei»
ßen Haaren, und an der Oberfläche mit
vielen ſehr kleinen, ausgehöhlten Punkten ver»
ſehen ſind. Sie haben eine angenehme, oft
aber auch eine dunkelgrüne glänzende Farbe:
einen ſtarken, balſamiſchen dem Kampfer ähn⸗
lichen Geruch, und einen bittern würzhaften
Seſchmack. — An den Gipfeln der Zweige
kommen die Blüthen zum Vorſchein, wel⸗
che einen flachen Strauß bilden. Ste b
ſtehen aus — jufammengefeßten, 0 113
kugelförmigen, „ dichten Blumenkronen von
gelber Farbe, welche in der Mitte an
ausgehöhlt, ſpäterhin aber erhaben gewölbt
Die einzelnen
hærent femina parwa oblonga, ſubin -
curvata, profunde ſuleata, in apice
ſubmarginata, quæ una cum flofeulis»
in. officinis ſervantur, atque odore ac
fapore herbam æquant.
Fanta integra gaudet viribus ſtimulanti-
bus, ſudoriferis, carminativis, fioma-
chicis, emenagogis atque anthelmin-
ticis. 5 ; NER
Laudaturtanacetum vulgare com
tra morbos verminolos, inprimis a lum-
bricis, contra hydropem, malum hyfie-
ricum, chlorofin, dyfpepfam, febres.
intermittentes, menſtruorum fluxum fup-
prellum, Semina, quæ in locum fe-
minum ſantonici fubflitui ſolent, mox
jn pulvere a ſcrupulo dimidio addrach-
mam unam pre do, mox in infuſo a
drachmis duabus ad tres pro aquæ aut
feri lactis libra ſemis ordinantur. —
Pari ratione præſeribitur & extrac-
tos dra e pondere, pro regio an-
tihiſterico Wan en me-
dic, — Herb. dofis in infuſo uncia
duimidia ad F r. libram ſemis, florum
mee aſſumi poteſt.— Aqua deſtilla-
ta addlatur misturis antifpaflicis. vel
kleinen Bliunchen, aus welchen "fie zu ſam⸗
mengeſetzt ſind, haben einen fünfſpaltigen,
zurückgebogenen Nand 3 die Blümchen des
Strahls ſind beſonders zur heißen Sommers
zeit, wo ſie ſich am meiſten zeigen, drey⸗
ſpaltig, an Farbe aber verblichen. Sie
haben mit dem Kraut einen gleichen Geruch und
Geſchmack. — Wenn man die einzelnen
kleinen Blümchen aus dem Kelche und
der Scheibe durchs Reiben herausmimmt, ſo
hängen zugleich an demſelben auch die Saamen.
Dieſe ſind klein, länglicht, etwas gekrümmt,
mit tiefen Furchen verſehen, an der Spitze et⸗
was gerändert, und werden zugleich mit den
Blüthen in den Apotheken aufbewahrt. An
Geruch und Geſchmack kommen fie mit dem
Kraut überein. ac u n
Die ganze Pflanze beſttzt reizende, ſchweitztrei⸗
bende, den Magen ſtärkende, die Blähun⸗ 5
gen und die monatliche Reinigung befördernde,
wurmtreibende Arzneykräfte. 8
Man rühmt den gemeinen Rein farn
gegen Wurmkrankheiten, vorzliglich gegen die
ſogenannten Spulwürmer, wider die Waſſer⸗
ſucht, gegen das hyſteriſche Uebel, die Bleich⸗
ſucht, bey geſchwächten Verdauungskräften,
wider Wechfelfieber, und gegen die unter⸗
drückte monatliche Reinigung. Die Sa a⸗
men, welche anſtatt Zittwerſaamen gebraucht
zin werden pflegen, kann man entweder in
Palver von einem halben Skrupel bis zu ei⸗
ner Drachme auf ein Mahl, oder in einem
Aufguſſe von zwey bis drey Drachmen auf
ein halbes Pfund Waſſer oder Molken verord⸗
nen. — Auf eben dieſe Weiſe wird auch d as
Extrakt verſchrieben — Die zu einem Pul⸗
ver zerriebenen Blumen haben viele Aerzte,
im der Gabe eines halben Quentchens, als
ein vortreffliches Mittel gegen Mutterbe⸗
ſchwerden empfohlen. — Die Gabe des
Krauts zu einem Aufguſſe HE eine halbe
Unze auf ein halbes Pfund Waſſer ; von den
ZB 205
unhrauf..
aXzacuım .
-
ZaRAx A’
e,
—
207
Oleum defiillatum ad conficien- © Blüthen nimmt man drey Quentchen, und
dum eleoſaccharum carminativum uſur- das davon bereitete Getränk kann wie Thee
patur. getrunken werden. — Das deſtillirte
a Waſſer gebraucht man zu einigen Unzen alt
Zuſatz zu krampfſtillenden oder blühungentrei⸗
benden Mixturen. — Das deſt ill irte
Oehl dienet zur Bereitung eines Oehlzuckers
5 um die Winde zu treiben.
Externe ER tansceti ſaturatum ad Yeußerlich gebrauchen wir einen geſättigten
enemata ſtimulantia atque ad fomenta Aufguß des Reinfarn zu reizenden Apſtieren
diſcutientia in uſum venit. Er und in —n Bäbangen.
Tabs UV 20s. Tafel.
TARAXACUM. Oficin, vyaſen beben
Leontodon Taraxacum. Botanic,
Das leonis ; Hieracium majus; Hedyp. Wwenzabnz Röhrleinkraut; in Oeſterreich Röbrl⸗
nois major; Chondrilla Dioſcoricis; kraut; Apoſtemröhrlein; Pfaffendiſtel; Pfaf⸗
Cichoreum luteum ſylveſite; Roſtrum s A. fenröhrleln; Eyerblume; Dotterblume; Kuh⸗
porcinum; Caput Monachi; Flos vi- blume; Butterblume; Märzenblume; Som⸗
tellinus, Gallis, Piſflenlit; Dent de merdorn; Saublume; Saurüßelz Hundsslume z
lion. Anglis, comm on Dane- Hundslattich; Wieſenlattich; Weglattich; Son⸗
“ „Bon, Dent de 6 venwurzel; Pippau; Pfaffenblatt; Mönchs⸗
f ee, kopf; Seichblume; Scherkrautz Pompelblume;
Bi — Ochſenblumez wilde Zichorie; Bompaul; Ket⸗
tenblume. Franz. Piſſenlit; Dent de
Hon. Engl. common Dandelion; Dent
.r # 8 de l
ele gis x. Sjügerkta, Gre 1 Po- 29. Kaffe Diibufen, 1. Ordnung.
Iygamia æqualis. Bleche Vielweiberey.
Genus, Receptaculum nudum, Calyx Gattung. Der Fruchtboden nackt. Der Kelch
imbricatus, We e Fappus Dachziegelförmig übereinander gelegt, und be⸗
plumoſus. ſteht aus etwas ſchlaffen Schuppen. ee ee
krone federich.
Gi ecies, L d Seer e e Art. Löwenzahn mit einem Küche, der die
a “inferne reflexis; follis run aus, den- Schuppen unten zurückgebogen hat, und mie
tliculatis lævibus. e „ fein gezähnten, glatten
Habitat per omnem N partem in Er ia in ganz Europa auf Wieſen, Weiden,
pratis, paſcuis, cultis & alibi, Floret a auf gebauten Plätzen und an mehr andern
208
primo vere ad ſerum autumnum radice
perenni,
Orten. Er blühee vom Anfange des Früh⸗
lings bis im ſpäten Herbſt; ſeine Wurzel if
ausdauernd.
In pharmaciis habetur Be atque ex- In den Apotheken hat man die Wurzel und
tractum liquidum inde paratum.
e in daraus bereitetes flünßiges Extrakt.
Radix fußformis, ſpithamam aut duas Die Wurzel iſt ſpindelförmig, eine auch zwey
äbrillis inſtructa,
veltita, intus alba, filo lignoſo, trajecta;
‚ Jonga, digitum minoremcralla, plerum-
que fümplex, interdum vero ramoſa,
extus cute ſubfuſca
odoris nullius;; faporis.ingrati, ‚mugila-
ginofi, ſubamari, quidquam falli. Effo-
diatur primo vere, & tuncradix recens.
fucce lacteſeente turget, qui tamen le-
zius ſenlim ſenlimque difparet,
nn
* #
Sander virtute eee 8 gan
lante, alvum ac urinam dennis pro-
movente.
Commendant medici 5 rar
*
tes, contra varias eruptiones cutaneas.
Dolis uncia una vel duæ ad aqua li-
bram. — Ex tractumradicis tar a-
czach li quidum ad unciam ſemis,
unam, mixturis refelventibus fuperaddi
Sole, — Etiam ſuccus herbe re-
eentis expre Tus, ad uncias duas
85 Tann quotidie, cum ſero lactis &
‚Aimilibus allumptus, a multis tempore
vernali, ut eee ee ee
eee
*
Spannen lang, einen kleinen Finger dick, mei⸗
ſtentheils ganz einfach, bisweilen aber auch
in Aeſte getheilt, und mit Wurzelfaſern verſe⸗
hen. Von auſſen iſt fie mit einer etwas brau⸗
nen Haut bekleidet, von innen aber iſt ſte
weiß, und mit einem holzigen Faden durch⸗
zogen. Sie hat gar keinen Geruch; und einen
unangenehmen, ſchleimigen, bitterlichen, et⸗
was geſalzenen Geſchmack. Man muß ſie gleich
im Anfange des Frühjahres ausgraben, denn
zu dieſer Zeit iſt die friſche Wurzel ganz mit einem
milchichten Safte angefüllt, der jedoch ſpäter⸗
hin nach und nach austrocknet.
Sie beſitzt auflöſende, gelinde reizende, den Stuhl
Kai Harn in etwas befördernde Arzney⸗
Be
Die, Aerzte empfehlen den Abd der Wu r⸗
ei »decoetum contra obſtructiones ac
indurationes viſcerum & glandularum,
in hydrope, ictero, allectionibus he-
morrhoidalibus, poſti febres intermitten-
iel des Lö wenzahn s gegen Verſtopfun⸗
gen und Verhärtungen der Eingeweide und
Drüſen, in der Waſſerſucht, bey der Gelb⸗
ſucht, gegen Hämorrhoidalbeſchwerden, nach
intermittirenden Fiebern und bey verſchiedenen
Hautausſchlägen. Gewöhnlich nimmt man eine
oder auch zwey Unzen auf ein Peund Waſſer.
— Das flüßige Extrakt der Lö wen⸗
zahn wurzel pflegt man zu einer halben,
auch zu einer ganzen Unze als Zuſatz zu au!
ſenden Mixturen zu gebrauchen. — Auch wird
der aus dem friſchen Kraut ausge⸗
preßte Saft, täglich zu zwey oder vier
Unzen mit Molken und andern dergleichen Din⸗
gen genommen, von vielen Menſchen zur Früh⸗
lingszeit, als ein ſogenanntes blutreinigendes
Tab.206. a
;
1
0
&
95
3
5
®
4
Thymus vulearis. Pot.
De Th MIAMI:
ZE. o,
Kaempf decoctum taraxaci. faturatum
externe ad enemata vilceralia com-
mendavit.
Tab. CCVI.
THYMUS, Ofiein,
Thymus vulgaris, Botanie,
Serpillum hortenle; Thymum ; Thymia-
ma herba. Gallis, Thy m. Anglis, Thy-
me, Gard en- thy me.
Ciallis XIV. Didynamia. Ordo l.
Gymnofpermia.
Genus. Calycis bilabiati faux villis
claufa.
Spec ie s. Thymus erectus, folüs
revolutis ovatis; Noribus verticillate.
fpicatis,
Habitat in Europe . ealidiori-
bus: ut in aridis, faxofıs Litoralis, Gal-
size, Jtalie, Hiſpaniæ ac Portugalliæ.
Floret Junio ac Julio radice perenni.
Apud nos copioſiſſime in hortis colitur.
Herbam floridam pharmacopei aß
fervant,
Caulis humilis, tenuis, lignofus, in plu- D
res ramos diviſus atque obtufe tetra-
gonus. — Folia parva, fellilia, oppo-
fita, oblongo- ovata, acuminata, inmar-
gine revoluta. & in utroque latere non-
nunquam punctata.— Ad frondium fines
apparent flores albidi aut dilute rubi-
cundi, in verticillos poſiti, cahyce bila-
biato ac corolla bilabiata inſtructi.— In-
tegra planta odorem habet fortem, pe-
neirantem, aromaticum; ac ſaporem
acrem balfamicum. Per defillationem:
. plant obtinetur oleum ara se
209
Kämpf hat einen gefärtigten Abſud des kuwen⸗
zahns äußerlich zu Viſceral⸗ Klyſtieren
empfohlen.
* * —
206. Tafel.
Thymian.
Wälſcher Quendel; Thümel; gemeiner n 3
römiſcher Thymian. Franz. Thym. Engl.
Thyme; Gardenthyme.
14. Klaſſe. Zweymächtige. 1. Ordnung.
Nacktſaamige. |
Gattung. Der Rachen des zweylappigen Kel⸗
ches iſt mit weichen Haaren verſchloſſen.
Art. Aufrechtſtehender Thymian mit
zurückgerollten, eyrunden Blättern; und quirl⸗
foͤrmig-geährten Blumen.
Sein Vaterland ſind die wärmern Gegenden von
Europa; man findet ihn daher auf trockenen
und ſteinigen Plätzen im Litorale, in Italien,
Frankreich, Spanien und Portugoll. Er blüht
im Junius und Julius; und iſt ausdauernd.
Bey uns wird er in Garten ſehr häufig gezogen.
Das Kraut ſammt den Blüthen wird
von den Apothekern aufbewahrt.
Der Stengel iſt niedrig, dünn, holzicht, in
mehrere Aeſte getheilt und abgeſtumpft viereckig.
— Die Blätter find klein, hart auf dem
Stengel aufſigend, einander gerade entgegen⸗
geſetzt, länglicht⸗ eyrund, zugeſpitzt, am Ran⸗
de zurückgebogen und auf beyden Seiten bis⸗
weilen getüpfelt — Die Blumen erſchei⸗
nen an den Gipfeln der Zweige; ſie ſind weiß⸗
lich oder blaßröthlich, rings um den Stengel
in Wirteln geſtellt, mit einem zweylippigen
Kelche und einer ebenfalls zweylippigen Blu⸗
menkrone verſehen. — Die ganze Pflanze hat
einen ſtarten, durchdringenden, ef
D 5
#
120
*
reum e rubicundo flavum, odoris graüi
ballamici, laporis fervidi.
PoTidet vires flimulantes, calefacientes,
ner vinas ac diaphoreticas.
Interne raro quidem folet ordinari, nifi
ſub forma potus cheati fubjectis la cis,
pituita laborantibus inſervientis, ad pro-
pellendum fluxum menſtrualem, contra
chlorofim, fluorem album, hyſteriam,
diſpepſiam & in morbis peetoris mu-
coſis. Doſis uncia dimidia ad aquæ fer-
vidæ libram. |
Externe infuſum thymi faturatum, aqua
fervida vel vino paratum, ad fomenta
balneave roborantia atque difcutientia
uſurpatur. an
Tab. CCVIL
TILIA. Oficin.
.. _ Tiliaeuropaa. 'Bofanie,
Tilia feemina, Phillyrea; Tilia ſativa; Ti-
lia urbana; Tilia vulgaris. Gallis, Ii =
le ul. Anglis, Linden-tree; Lim-
mes tree; common Lime- tree.
Claris XIII. Polyandria. Or d o I. Mo-
Genus. Corolla pentapetala. Calyx
‚quinquepartitus, Bacca ſicca, globoſa,
qquinquelocularis, quinquevalvis, bafi
Achiſcens. | Ber
ruch; und einen ſcharfen, balfamifchen Ge⸗
ſchmack. Durch die Deſtillation erhält man
aus ihr das ätheriſche Thymian⸗Oehl (Oleum
thymi æthereum), welches eine röthlichgelbe
Farbe, einen angenehmen, balſamiſchen Ge⸗
ruch und einen brennenden Geſchmack hat.
Er beſitzt reizende, erhitzende, die Nerven ſtär⸗
kende und den Schweiß befoͤrdernde Arzney⸗
kräfte. i a
Innerlich pflegt er allerdings ſelten verordnet
zu werden, höchſtens noch in der Form eines
Theetranks, welcher ſchwächlichen, ſchlaffen
Subjekten bey einer ſchleimigen Beſchaffenheit
ſehr wohl zu ſtatten kommt. Man bedienet
ſich deſſelben um die monatliche Reinigung zu
befördern, wider die Bleichſucht, den weißen
Fluß, gegen Mutterzufälle, bey übler Ver⸗
dauung und bey ſchleimigen Bruſtkrankheiten.
Die Gabe iſt eine halbe Unze auf ein Pfund
kochendes Waſſer. a
Aeußerlich gebraucht man einen geſättigten
Aufguß des Thymians, der entweder mit ko⸗
chendem Waſſer oder mit Wein bereitet wird,
zu ſtärkenden und zertheilenden Bähungen und
Bädern. = |
207. Tafel.
Europäiſche Linde; Pindenbaum, Sommerlinde;
Waſſerlinde; Graslinde; gemeine großblätt⸗
rige Linde; Laſtholz. Franz. Tilleul. Engl.
Linden - tree; Lime - tree; common Li-
mes tree. f De |
13. Klaſſe. Vielmännige. 1. Ordnung,
Einweib ige. nenen 89H
Gattung. Die Blumenkrone fünfblättrig. Der
Kelch fünfmahl getheilt. Die Beere trocken,
kugelförmig, fünffächerig, fünfklappig, an
der Grundfläche voneinanderſpringend.
TI ILTA.Qf.
Tilia europa. At.
„„
75%
Species. Tilia”floribus nectario de- Art. Linde, bey welcher die Blumen keine
ſtitutis. 5 Honigbehältniſſe haben.
Habitat hæc arbor, Pper,.amnem Furopam Dieſer Baum wächſt in ganz Europa auf Wieſen,
in pratis, pafcuis, ſylvis, ad pagos, Au- Weiden, in Wäldern, bey EUR und an
ic g.... on re Flüſſen. Er blüht im Junius.
Flores ſervantur in officinis, ze In den Apotheken hat man die Blüt hen.
Flores pentapetali parvi, qui e foliorum Die Blüthen find fünfblättrig, klein; kom⸗
axillis, exfurgunt, infident petiolis longis men aus den Winkeln der; Blätter hervor;
in ‚plures ramos diviſis, & formant hyr- ſitzen auf langen Stielen, welche in mehrere
ſum plannm. Quilibet pedunculus folio- Zweige zertheilt find, und bilden auf dieſe
Jo unico longo, anguſto, arido, exalbo Weiſe einen flachen Strauß. Ein jeder eins
viridi inſtructus apparet. Flores recentes zelne Blumenſtiel iſt mit einem langen, ſchma⸗
colorem habent e viridi. album, odo- len und verdorrten ſaftloſen Blättchen verſehen z-
rem gratifimum, nuci moſchatæ fimilem, das eine weißlichgrüne Farbe hat. Die fri⸗
qui vero exſiccatione evanelcit, ſaporem- ſchen Blüthen haben eine grünlichweiße Farbe,
que mucilaginofum, ſubdulcem. einen ſehr angenehmen Geruch, welcher dem
: Geruche der Muskatnüſſe ähnlich iſt, durch
das Austrocknen aber verloren geht, und eis
> 1 nen ſchleimigen, etwas ſüßen Geſchmack.
Saugen virtute anödyna, sade Sie beſitzen die Schmerzen beſäuftigende, krampf⸗ a
nervina. ſtillende und nervenffärfende Arzneykräfte. 2
Adhibentur ti li æ ‚ Aores in infuſo, pro Man gebraucht die Blüthen der Sommer⸗
infantibus præcipue, contra varias ner- linde in einem Aufguſſe, vorzüglich für Kin⸗
vorum affectiones ac morbos fpafiicos: der, gegen verſchiedene Nervenzufälle und
& celobertimus Hoffmannus ipſam _ £rampfhafte: Krankheiten; und der berühmte
epilepfam hoc infuſo ſanatam fuiſſe, Hoffmann behauptet, daß ſelbſt die fal⸗
affırmat, Doſis nequaquam limitanda. lende Sucht mit dieſem Aufguſſe geheilt wor⸗
Flor um tilie vis medica interim ad- den wäre. Die Gabe derſelben iſt keinen be⸗
modum exigua eſt, & fi iccati, qui jam ſtimmten Geſetzen unterworfen. Uibrigens iſt
omnem partem aromalicam efficacem die Arzneykraft der Lindenblüthen Es:
am iſerunt, plane inertes evadunt; hinc äußerſt geringe, und die getrockneten Blumen,
‚in pharmaciis : aguadeliilla 2 e re- welche ihren wirkſamen aromatiſchen Beſtand⸗
centibus paratur, quæ alterius- aquæ theil ſchon gänzlich verloren haben, ſind vol⸗
aromaticz in locum ad conficiendas- lends ganz kraftlos; es wird daher in den
mixturas anodynas antiſpaflicas recipi Apotheken aus den friſchen Blüthen e in de⸗
poteli. 55 ſtillirtes Waſſer bereitet, das anſtatt
irgend eines andern aromatiſchen Waſſers zur
Be eig Berfertigung der befänftigenden und krampf?
a ſtillenden Mixturen gebraucht werden kann. d
Q d 2
213
Tab. CCVIII.
TORMENTILLA. Oficin.
Tormentilla erecta, Botanic.
Tormentilla ſylveſtris; Conſolida rubra;
Heptaphyllum; Chryfogonum ; Septi-
folium. Galli, Tormentille, Anglis,
Tormentill; common - Tor-
mentil; Septfoil;upright Sept-
foil,
Claſfis XU. Icoſandria. Or do V. Po-
Iygynia. N
Genus. Calyx octofidus, Petala quatuor.
Semina rotunda, nuda, receptaculo par-
vo exſucco aflıxa, |
Species, Tormentilla caule erec-
tiusculo; foliis fellilibus. -
Invenitur per omnem Europam in fylvis,
pratis, pafcuis ſiccis, alpinis & ſubalpinis.
Floret æſtate radice perenni,
Radix & extractum fervantur in
_ pharmaciis,
Radix brevis, nodofa ac tuberofa, con-
torta, pollicem faepe craſſa & ultra, val-
de fibrofa, compagis folidieris, extus
fuſca, intus e flavo rubefcens, fucculenta,
ſcpe maculis lignoſis variegata, odoris
nullius, faporis conſtringentis, auſteri,
non tamen ingrati. Effodiatur Aprili, &
ſecunda vice ad finem Octobris. — Ex-
tractum cum aqua paratum, & quartam
ferme radicis ponderis partem exhibens
conſtat e particulis refinofo - gummofis
unacum terreis; colorem habet profunde
fuſeum fere nigreſcentem.
Virtute gaudet adſtringente, tonica.
208. Tafel.
Tormentille.
Ruhrwurzel; Heitz; rother Ganzel; rothe Heil⸗
wurzel; Blattwurzel; Nabelkraut; Hünerwur⸗
zel; Birkwurzel; Nabelwurzel; Blutwurzel; ge⸗
meine Rothwurzel; Siebenfingerkraut. Franz.
Tormentille. Engl. Tormentill; common
Tormentill; Septfoil; upright Septfoil.
12. Klaſſe. Zwanzigmännige. 5. Ordnung.
Vielweibige.
Gattung. Der Kelch achtſpaltig. Blumen⸗
blätter vier. Die Saamen rund, nackt, an
den kleinen ſaftloſen Fruchtboden angeheftet.
Art. To rmentille mit etwas aufrechtſtehen⸗
dem Stengel; und mit aufſitzenden Blättern.
Man findet ſie in ganz Europa, in trockenen
Wäldern, auf Wieſen, Weiden, auf hohen
und niedrigen Gebirgen. Sie blühet im Som⸗
mer; und iſt ausdauernd.
Die Wurzel und ein davon bereitetes
Extrakt werden in den Apotheken aufbe⸗
halten. i
Die Wurzel iſt kurz, knotig und knollig, zu⸗
ſammengekrümmt, oft eines Daumens dick und
darüber, mit ſehr vielen Wurzelfaſern verſe⸗
hen, von einem etwas dichten Gewebe, aus⸗
wendig rothbraun, inwendig gelblichroth, ſaf⸗
tig, bisweilen mit abwechſelnden holzigen Stel⸗
len untermiſcht; ſie hat gar keinen Geruch,
und einen zuſammenziehenden herben Geſchmack,
der jedoch nicht unangenehm iſt. Man muß
ſie im April, und das zweyte Mahl gegen
das Ende des Weinmonats ausgraben. —
Das Extrakt, welches mit Waſſer bereitet wird,
und beynahe den vierten Theil des Gewichtes
der Wurzel beträgt, beſteht aus harzig⸗ſchlei⸗
migen und zugleich erdigen Beſtandtheilen; es
5 a. dunkel rothbraune faſt ſchwärzliche
arbe. |
Sic beſtht zuſammenziebende, färkenbedtrzneyfräfte
= Tab. 2 er
8
W garen.
> Torm entilla er 5
Si en bi 2 5
Laudatur contra diarrhœas, dyfenterias, ad
prætcavendum abortum a laxitate, contra
fluorem album, uteri hœmorrhagiam,
mictum cruentum& quacumque alia cor-
poris profluvia; in febribus quoque in-
termittentibus, in locum corticis peruvia-
ni, cum medicamentis aromaticis aut ſali-
nis, prout indicatio expoſtularet, ſœpius
jam applieata eſt. Ordinatur vel in pul-
vere vel in decocto; dofis in pulvere a
granis decem ad ſcrupulum aut drach-
mam dimidiam, in decocto ad unciam ſe-
mis, integram pro aquæ libra. — E x-
tra ctum pari ratione, quidquam mi-
noribus tantummodo doſibus, porrigi
ſolet.
Externe radix tormentille, in 2
pulverem redacta, inſpergatur ulceribus
mucaſis humidis, ad promovendam cica-
tricum formationem; & decoctum ſatura-
tum vel ad injectiones ſtipticas, vel ad
gargarismata gingivas laxas firmantia, vel
ad Juavis fomenta corroborantia uſur-
patur.
Tab. CCIX.
TRAGACANTHA. Ofiein.
Aſtragalus Tragacantha. Botanic.
rungen des Körpers.
213
Man rühmt fie gegen Durchkälle, Nuh⸗
ren, um dem frühzeitigen Gebähren, wenn
es von Schlaffheit herkommt, vorzubeugen,
gegen den weißen Fluß, gegen Blutſtürzungen
aus der Bärmutter, wider das Blutharnen
und was immer für andere krankhafte Auslee⸗
Auch bey Wechſelfiebern
iſt ſte ſchon öfters auſtatt der Chinarinde, bald
mit andern würzhaften Arzneymitteln, bald in
Verbindung mit Salzen, je nachdem es die Heil⸗
anzeige erforderte, verordnet worden. Man ver⸗
ſchreibt ſie entweder in Pulver oder in einem
Abſud; die Gabe in Pulver, iſt von zehn
Gran bis zu einem Skrupel oder einer halben
Drachme, in einem Abſud von einer halben
bis zu einer ganzen Unze auf ein Pfund Waſ⸗
fr. — Das Extrakt pflegt man auf eben
dieſe Weiſe, nur in etwas kleineren Gaben,
zu verordnen. x
eußerfich nimmt man, die zu Pulver zer⸗
ſtoſſene Tormentillwurzel, zum Ein⸗
ſtreuen in ſchleimige feuchte Geſchwüre, um die
Ausbildung der Narben zu befördern; und der ge⸗
ſättigte Abſud wird zu zuſammenziehenden Ein⸗
ſpritzungen, oder zu Gurgelwaſſern, um das
ſchlaffe Zahnfleiſch wieder feſt zu machen, oder
zu was immer für andern ſtärkenden Bähun⸗
gen verwendet.
209. Tafel.
Traganth.
Tragacanthum; Spina hirei. Gallis, Go m- Bocksdorn; marſiliſcher Bocksdorn; Dragant.
me Adragante. Anglis, Gumm
Dragant, Tragacanth, Goaf.
horn milk-wetch,
Franz. Gomme Adragante. Engl.
Gumm.Dragant, Tragacanth; Goas horn
milk - wetch,
Cialis XVII. Diadelphia, Ordo IV. 17. Klaſſe. Zweybrüdrige. 4. Ordnung.
Decandria.
Genus. Legumen biloculare, gibbum.
Behumänbige. e.
Gattung. Die Hllfe zweyfächerig, böderidt.
Species, Aſtragalus caudice arbo» Art. Wirbelkraut mit baumförmigen Sten⸗
reſcente, petiolis ſpineſcentibus.
gel, und mit Dornen verſehenen Blattſtielen.
224
te. Frutex. 8
Gummi ſervatur in officinis.
Plures aſtragali tragacanthæ Va-
rietates notæ funt, quæ a ſcriptoribus
veteribus ut propriæ ſpecies deſeriptæ
fuerunt, ſed a Linnæo uno eodemque
ee \ B in 738
complectuntur nomine. Interim tamen.
nonnulli auetores a ſlragalum gum-
miferum, alii creticum tragacan-
ham largiri dicunt; verofimillimum eſt,
non ab unica, ſed a pluribus. afiragali
ſpeciebus obtineri polle. — Suceus
gummoſus, ſub nomine tra gacan-
t ha notus, ſponte ad finem Junii ac
n enfibus fequentibus ex cortice trunci
vel ramorum cralliorum prorumpit, con-
tactu aeris.condenfatur, atque in laminis
rugoſis, lineam plus vel minus erallis,
inteſtinulorum inſtar contortis, vel in
granis ſæpiſſime cavis fruticibus adhæ-
ret, unde a pafloribus colligitur.— Tres
a mereatoribus gummi. tragacan-
the fpecies.difiingui ſolent: Tra-
acantha alba five electa; fla va
feu fina; & bruna vel potius. nigreſ-
cens, meſſana dicta. Plerumque in for-
tis, idefi,. ex omnibus commiſta, ex
Europa meridionali, inprimis vero e
regno Turcico ad nos adfertur, & tune
gummi de Babfor a nuncupatur.—
Tragacantha ad ufum medicum ei-
genda fit albicans, tractu vemporis fla-
veſcens vel einerea, fracturæ albæ, ni«.
tidee, ſubpellucida, fragilis, odoris nul-
lius, faporis mucilaginoſi. Difficile in:
aqua ſolvitur; intumeſeit quidem, & cum
majori aquæ quantitate, erebra agita-
none, turbidam init miſcelam, ſed quiete
eim. nt = Sslutinoſam flundum petit,
Sein Vaterland iſt Spanien, die ſudliche Gegen
von Frankreich, die Schweiz, Italien, die
Inſeln im griechiſchen Archipelagus und der
Orient. Er iſt ein Strauch...
In den Apotheken hat man das Gum mi.
Es find mehrere Abarten des Traganth⸗
ſtrauchess bekannt, welche von den ältern
Schriftſtellern als eigene, für ſich beſtehende
Arten beſchrieben wurden, die jedoch Linne
mit einem und demſelben gemeiuſchaftlichen
Namen belegte. Uebrigens giebt es doch ei⸗
nige Autoren, die das gu m mitragen de
Wirbelkraut ( Astragalus gummifer )
andere die das kretiſche Wirbelkraut
Castragalus cretius) für das Gewächs er⸗
klären, von welchem der Traganth gewonnen
werden ſoll; am wahrſcheinlichſten aber iſt es,
daß ſelber nicht von einer einzigen Art des
Wirbelkrauts (Astragalus) allein, ſondern
von mehreren zugleich, erhalten werden kön⸗
ne. — Dieſer gummichte Saft, der
- unter dem Namen Traganth bekannt iſt,
fließt gegen das Ende des Junius, und in
den folgenden Monaten, von ſelbſt aus der
Rinde des Stammes und der dickern Aeſte aus;
in Berührung mit der äußern Luft wird er
nach und nach dichter, und klebt ſodann un⸗
ter der Form ſchmaler runzeltger Blättchen, die
die Dicke einer Linie, bald mehr bald weni⸗
ger haben, und gleichſam wie Därme zuſam⸗
mengerollt ſind, oder meiſtens in der Form
von hohlen Körnern an den Sträuchern, von
wo er ſodann durch die Hirten eingeſammelt
wird. — Die Kaufleute pflegen dr eyetley
Arten von Traganthgummi im Handel
du unterſcheiden: den weißen (Tragacan-
a electah zu den gelben (Tragacantha
ina) und den braunen oder vielmehr ſchwärz⸗
lichen Trag amth (Tragacantha meſſana)n
Meiſtens wird er aber entweder aus dem ſüd⸗
lichen Eurora, oder vorzüglich aus dem tüt⸗
kiſchen Reiche in. Sorten (Tragacautha in
aqua ſupernatante iterum limpida. Gum-
mi ſordide flavum vel fuſcum, impuri-
tatibus inquinatum rejiciatur.
—
a ur
x
*
28
Pollidet vires Infolllantes; enollienfes ac
demulcentes.
Commendatur iisdem in morbis; in his
& gummi arabico utimur; ut in rauce-
dine, tuſſi, hæmoptoë, ſtranguria, diar-
rheœa, dyſenteria, mictu cruento & ſimi-
libus; ſed ob multas ſuas impuritates
interne vix ordinatur. Cæterum ad con-
ficiendum pilulas, trochiſcos, bacillos,
a sandelläs n etc, ufurpatur.
=
Externe 0 ee emollientia & ei
clysmata lubricantia, acrimoniam invol-
ventia tragacantha recipi potelt,
215
sortis), das heißt, aus allen drey Arten un⸗
ter einander gemiſcht, zu uns eingeführt; in
welchem Zuſtande er den Namen Gum me
von Balſora (Gummi de Balsora)
führt. — Der zumArzneygebrauche auszuwäh⸗
lende Traganth muß eine weiße, und in
der Folge der Zeit, eine gelbliche oder aſch⸗
graue Farbe, einen weißen, glänzenden Bruch
haben, halbdurchſichtig und leicht zerbrechlich
ſeyn, gar keinen Geruch und einen ſchleimigen Ge⸗
ſchmack haben. Im Waſſer wird er ſchwer
aufgelöſt, er ſchwillt zwar auf, und geht bey
einer größern Menge Waſſers, durch öfteres
Umſchütteln, mit demſelben eine Miſchung ein,
die aber immer trübe iſt, und, wenn ſie ru⸗
hig ſtehen bleibt, einen ſchleimigen Bodenſatz
abſetzt, über welchem das klare Waſſer oben
auf ſchwimmt. Das ſchmutziggelbe oder dun⸗
kelbraune, mit Unreinigkeiten vermengte Gum⸗
mi iſt als unbrauchbar zu verwerfen.
Er beſitzt verdickende, erweichende und ſchlüpf⸗
rigmachende Arzneykräfte.
Man empfiehlt ihn in allen jenen Krankheiten,
gegen welche wir uns auch des arabiſchen
Gummi bedienen, als: bey der Heiſerkeit, beym
Huſten, im Blutſpeyen, gegen die Harn⸗
ſtrenge, den Durchfall, bey der Ruhr, dem
Blutharnen und andern ähnlichen Krankheiten;
wegen feinen vielen Unreinigkeiten hing egen
wird er jedoch ſelten innerlich verordnet. Uebri⸗
gens wird er zur Verfertigung der Pillen, der
Küchelchen, der Stängelchen, Näucherkerzchen
u. d. gl. häufig gebraucht.
Aeußerlich kann man den Traganth zu er⸗
weichenden Pflaſtern, zu ſchlüpfrigmachenden
und die Schärfe Wanken Klpſtteren te
OR uk
Bas 3 TEN TER „ 875 ee
216
Tab. e 1
TRIFÖLIUM FIBRINUM, 2
Menyanthes trifoliata, Botante.
Trifolium Caftoris: Trifolium aquoſum, pa-
luſtre, paludolum; Limonium pratenſe;
llopyron; Trifolium antifcorbuticum; Fa-
ſelum hircinum; Boona hircina; Menyan-
lies triphyllum; Menyanthes paluſtre.
Gallis, Meniante; Trefle d’eau;
_Trelle de marais. Anglis, Buck-
beamz common ‚Buckbean; =
Marsh-trefoil..
Claffis V. Pentandria. Or do I, Mo-
nogynia. *
Genus. Corolla hirfuta, Stigma bifidum;
Caplula unilocularis.
Species, Meny anthes foliis ternatis.
Habitat in aquis ſtagnantibus, pratis udis &
aliis locis paludolis per omnem fere Euro-
pe partem. Floret Majo radice perenni.
. In pharmaclis habetur herba, conler-
_ va&extractum _
Folia ovato - ‚oblonga, longiter petiola-
ta, ternata, glabra, integertima, quid-
quam ferrata,majora, læte viridia, odo-
i ris ſubfœtentis, * ter amari,
eis :«japhoreticis,.
ifolium fibri-
2270. Tafel.
Bitterklee.
Biberklee; Biberwurzel; Fieberklee; Fieberwur⸗
zel; Waſſerklee; Sumpfklee; Scharbocksklee;
Klappen; Ziegenklappen; kungenklee; Drey⸗
blatt; Waſſerdreyblatt; dreyblättrige Zoten⸗
blume. Franz. Meniante; Trefle d’eau;
Trefle de marais. Engl. Buckbeam;
common Buckbean; Marsh tre foil.
5. Klaſſe. Fünfmännige.
Einweibige.
Gattung. Die Blumenkrone zotig. Die Narbe
zweyſpaltig. Die Saamenkapſel einfächerig.
Art. Zotenblume mit zu dreyen ſtehenden
Blättern.
Er wächſt in ſtehenden Waſſern, auf naſſen Wieſen
und andern ſumpfigen Orten beynahe in ganz Eu⸗
ropa. Er blüht im May; und iſt ausdauernd.
In den Apotheken hat man das Kraut, die
Conſerve und ein Extrakt. N
Die Blätter find länglicht⸗ eyrund, mit lan⸗
u Stielen verſehen, zu dreyen ſtehend, ganz
N „vollkommen ganz, am Rande etwas
a dock ausgezackt, ziemlich groß, ſchön
vollgrün ; fe haben einen etwas übelriechenden
Geruch, und einen ſehr bittern, unangeneh⸗
men Geſchmack.
Er beſitzt auflöſende, ſtärkende, wurmtreibende, den
Harn und Schweiß befördernde Arzneykräfte.
Die Aerzte empfehlen den Bit tertlee ger
gen den Scorbut, im Anfange der Waſſer⸗
ſucht, in der Bleichſucht, wider die Gelbe
ſucht; bey Verſtopfungen der Eingeweide
in der ſchleimigen Engbrüſtigkeit, gegen lang⸗
wierige Hautkrankheiten, wider die Flechte,
bey veralteten, Geſchwüren, gegen üble Ver⸗
dauung und andere Beſchwerden des des Magens,
I. Ordnung.
—
Tab. 20.
44
*
*
thes trifoliata H.
Menyan
Bilterkloe- .
2
TRIFOLIUM FIBRINUM.O
SA 212.
Rn
4
25
N
L
5
1
|
|
|
1
#
VirErıana |
Srnnα⁰
Valeriana |
gram. Ordinatur plerumque extra e-
tum in pilularum forma, vel confer.
va in electuariis; rarius herba ipſa fie-
cata in infufo ſeu leni decocto, ob ſa-
porem ſuum intenſe amarum ac ingra-
tum, qui vero fecundum Gleditfeh
myrrha aut corticibus aurantiorum emen-
dari potefi, Doſis extract i una duæ-
ve drachma ; herbe in infufo uncia
dimidia vel integra ad aquæ fervidæ
libram; con fer Va mox per fe ad un-
eiam femis ablumi, mox aliis electuariis.
anciatim admifceri.folet,.
Tab; CCXI.
VALERIANA SYLVESTRIS, Ovi.
ä Valeriana officinalis. Botanic.
Valeriana ſylveſiris major; Valeriana vul- Wilder Baldrian; Wundwuzelz großer Baldrian;
Katzenbaldrian; Augenwurzel; Thenatskraut; 1
garis; Phu commune;. Valeriana altera
vel paluſtris major, Valeriana minor.
Gallis, Valeriane; Valeriane
commune. Anglis, officinal: yo,
lerianz wild Valerian.
217
*
wider intermittfrende Fieber, den Rheumatis⸗
mus, das arthritiſche Uebel und gegen das
Podagra. Man verordnet meiſtens das E=
trakt in Form von Pillen, oder die Con⸗
ſer ve in katwergen; weit ſeltener wird das
getrocknete Kraut ſelbſt in einem Auf-
guſſe, oder in einem ſchwachen Dekok⸗
te verſchrieben, weil es einen ſehr bittern
und unangenehmen Geſchmack hat, der
ſich jedoch, nach dem Rathe Glediſch's,
mit Myrrhen und Pomeranzenſchalen verbeſſern
läßt. Die Gabe des Extrakts ſind eine
oder zwey Drachmen; von dem Kraut
nimmt man zur Bereitung eines Aufguſſes eine
halbe oder auch ganze Unze auf ein Pfund ko⸗
chendes Waſſer; die Conſerve wird entwe⸗
der für ſich allein zu einer halben Unze genom⸗
men, oder bald unzenweiſe ae .. iu an⸗
dern Latwergen ee
Sr al.
Semeiier Baldrian. i
*
Waldbaldrian; Ratzenwurzel. Franz. Va-
leriane; Valeriane commune. Engl.
oflicinal Valeriap; wild Valerian.
Elafis HI. Toandria,. Ordo E Mo- * taff. Onepmännig. 1. Ordnung.
ia.
Einweibige.
Genus. Calyx nullus. ‚Corolla; monope- Gattung. Kelch füner: Die Blamenfrone
tala, bafı hine gibba, ſupera. Semina
folitaria,
namen, am; Grunde nf einer- — dir
. ‚Valeriana denden. a Geldern dreyma
7 5 „ a y 7
213
nn Floret Junio, Julio, radice
perenn
Pharmacopei 5 se radicem &inde
;Parakurm en RER (piritao fum,
Radix er e lee brevi, oblongo,
digitum parvumcrallo, qui ubique fibris
„ Jongisz pennam corvinam craſlis, divari-
catis, teretibus, tenacibus ac pilohs inſtruc-
tus reperitur. Radices recentes extus
‚ferdide flavæ vel pallide brunæ, ſiccatæ,
ceoloris profundioris in oleagineum ver-
gentis, intus albidæ, fplendentes, ac, rite
j collect, medullam eingit circulus palli-
dus vel viridefcens, Odorem monſtrant
gravem, penetrantem, hircinum & fub-
vauſeoſum, felibus vero gratum; faporem
axromatieum, acrem, tandem ſalſum, ſub-
a maricantem & ſubadſtringentem. Inter
radiculas ſœpe oriuntur Holones pedales
& longiores, fimplices, recti vel flexuofi,
geniculati, teretes, nonnunquam ruben»
tes, ad ſingulum articulum ſquama alba
3 Rolones aradicihus ſeparandi
& rejiciendi. Adulteratur feperadix
valerianz genuina radicibus va-
rie tatis foliis latioribus [plendentibus,
in locis humidis ad foſſas creſcentis, quer
vero craſſiores, minus piloſæ, magis li-
2 1 he fragiles, extus e cinereo caflanei
vel brani in flavedinem vergentis, intuß
obſeurioris vel nigreſcentis coloris, odo-
ris magis nauſeoſi & debilioris, faporis
non aromatici ſed acrioris,
piffime in medio cavæ. Etiam radices
valerian& dioie æ L. longe· minus
efficaces in locum ſylveſtris nonnunquam
enen ſolentzſed etiamſi valerlanæ dioi-
c radix odere & ſapore ſylveſtti ſimilis
gutamenj jam albedine externa diftingui
u ui oteh,—Radixralerianse officinalis col-
Se ad uſum medicum . in
diffractæ ſæ -
ropa. Er blühet im Junlus und Julius;
und iſt ausdauernd.
Die Apotheker verwahren die Wu rz el und eiu
daraus bereitetes ſpirituöſes Ectrakt
zum Arzneygebrauche auf.
Dr Wurzel beſteht aus einem turzen, Fänge
llchten, eines kleinen Fingers dicken Strunke,
welcher von allen Seiten mit langen Wurzel⸗
faſern verſehen iſt, die die Dicke einer Ra⸗
benfeder haben, auseinander geſperrt, rund,
zähe und mit Haaren beſetzt ſind. Die fri⸗
ſchen Wurzeln ſind von auſſen ſchmutzig gelb
oder blaßbraun, getrocknet hingegen haben ſie
eine viel dunklere Farbe, welche in das Oli⸗
venfärbige einſchlägt; von innen findet man
fie weiß, glänzend, und, wenn ſie auf eine
gehörige Weiſe eingeſammelt wurden, ſo wird
das Mark von einem blaſſen oder grünlichten
Kreiſe umgeben. Sie beſitzen einen ſtarken
durchdringenden, bockigen und ziemlich unange⸗
nehmen Geruch, der jedoch den Katzen ange⸗
nehm iſt, ihr Geſchmack iſt würzhaft, ſcharf,
zuletzt geſalzen, stemlich bitter und etwas zur
ſammenziehend. — Zwiſchen den Wurzelfaſern
entſpringen öfters einen Fuß lange und auch
noch längere, ganz einfache Seitenſproſſen,
welche gerade oder auch er gebogen, ge⸗
gliedert, rund, bisweilen röthl ich und bey
einem jeden einzelnen Gliede mit einer weißen
Schuppe bekleidet ſind; dieſe Ausſprößlinge
müſſen von den eigentlichen Wurzeln abgeſon⸗
dert und als unbrauchbar hinweggewotfen wer⸗
den. — Die ihre Baldrianwurzel
wird nicht ſelten mit den Wurzeln ti ner
Varit ät dieſes Gewächſes, welche breitere
und glänzende Blätter hat, an feuchten Orten
und in Gruben wächſt, fälſchlich verwechſelt;
dieſe Wurzeln ſind jedoch viel dicker, weniger
haarig, mehr holzig, leicht zerbrechlich, von
auſſen aus dem Aſchgrauen ins Safantenfäre
bige oder aus dem Braunen ins Gelbe ſpie⸗
lend; von innen hingegen haben fie eine viel
loeis ſiceis & montanis, non in pratisudis
nec paludibus, & evellatur primo vere,
anteguam planta caulem emittit ; libere-
tur permeramagitationem afqualore, &
in loco ficco, umbrofo, ab aëre perflato
cito ficcetur.. Cum vero valerianz radix
eflicaciam ſuam a partibus oleoſis æthe-
reis & ſalſo - mucilaginoſis deducit, ne
virtus in auras avolet, perfecte liccata
in vitro clauſo aretiſſime compacta loco-
que in ſicco & frigido ſervanda, nun-
dam quoque magna copia in pulverem
redacta parata habenda. Rejiciantur de-
mum radices, quæ odorem ſpargunt
moſchatum, is euim ab inquinatione cum
felium lotio exoritur.
S
sn
em ie I
. 2 * 1
22
279
dunklere oder ſchwärzliche Farbe. Ihr Geruch
iſt mehr eckelhaft und ſchwächer, ihr Geſchmack
nicht aromatiſch ſondern bey weitem ſihär⸗
fer, und, wenn man fie aus einander bricht,
ſo findet man ſie in der Mitte meiſtens hohl.
— Auch die Wurzeln des Baldrlans mit
getrennten Geſchlechter n (Valeriana
dioica L), welche ungleich weniger wirkſam
find, pflegen öfters anſtatt der Wurzeln des
gemeinen Baldrians genommen zu werden; al⸗
lein obſchon die Wurzel des Baldrians mit
getrennten Geſchlechtern am Geruche und Ge⸗
ſchmacke mit der Wurzel des gemeinen Bal⸗
drians beynahe vollkommen üÜbereinſtimmt,
fo kann man fie doch ſchon von auſſen durch
ihre Weiße von der letztern unterſcheiden. —
Die Wurzel des offieinellen Baldrians muß
man, wenn ſie zum Arzneygebrauche tauglich
ſeyn ſoll, nur von trockenen und gebirgigen
Orten, nicht aber von feuchten Wieſen und
moraſtigen Stellen einſammeln; ſie muß fer⸗
ner auch gleich im Anfange des Frühlings,
bevor noch die Pflanze ihre Stengel austreibt,
ausgegraben, durch das bloſſe Schütteln von
ihrem Unrathe gereinigt, und an einem trocke⸗
nen ſchattigen, dem Durchzug der freyen Luft
ausgeſetzten Orte ſchnell getrocknet werden.
Weil aber die Wirkſamkeit der Baldrianwurzel
von ihren ätheriſch⸗ öhlichten und falzig- ſchlei⸗
migen Beſtandtheilen abhängt, ſo muß ſie,
wenn ſie ſchon vollkommen ausgetrocknet if,
in einem wohl verſchloſſenen gläfernen Gefüge,
ſehr feſt auf einander gedrückt, an einem tro⸗
22
Gaudet viribus antifpasmodicis, ealefacien-
tibus, quidquam narcoticis, anthelmin-
ticis, emenagogis, diureticis ac dia-
phoreticis. i
Ufurpatur valeriane officinalis ra-
di x omnibus in morbis ſpasmodicis ac
convulſivis, contra epilepſiam, ehoream
St. Viti, paſſionem hyfiericam, hemi
cranĩam, colicam ſpasmodicam; ad pro-
movendum menfiruorum fluxum fup-
preſſum, in morbis verminoſis & ex ni-
mia ſeminis virilis jactura exortis; con-
tra febres ſic dictas nervoſas, amaurofin
ijncipientem ac viſus debilitatem. Ordi.
natur mox in pulvere aut electuario a
ferupulo ad drachmas duas bis, ter, qua-
„ter de die, plerumque cum aliis aroma-
ticis, ad emendandum odorem ac ſapo-
rem, juncta; mox in infuſo cum aqua,
vino aut cerevilia fervide, ac vaſe bene
clauſo, parato, ad drachmas duas vel
unciam ſemis pro libræ unius quantitate,
= Extractum a granis decem ad vi-
Sinti in pilularum forma porrigatur,
ee TR
Externe infuſum ad clysmata antifpafiica
& ad fomehta antileptica egregium,
e
ERBAScUNM. Ofiein.
Verbascum Thapſus. Botanic.
Verbaſcum oflicinale; Ca ndellaria; Can-
dela regis; Lanaria; Thapſus barbatus;
Verbaſcum vulgare; ‚Verbalcum al.
bum; Verbaſcum mas. Gallis, Bouil-
Sie biſitt krampfſtilende, erhitzende, etwas
ſchlafmachende, wurmtreibende, die monatli⸗
liche Reinigung befördernde, den Harn und
Schweiß treibende Arzneykräf e. c
Man gebraucht die Wurzel des gemeinen
Baldrians in allen krampfartigen und
convulſiviſchen Krankheiten, gegen die fallen⸗
de Sucht, den St. Veitstanz, bey hyſteriſchen
Anfällen, im halbſeitigen Kopfwehe, gegen
die Krampfkolik, um die verhaltene monatli⸗
che Reinigung zu befördern, in Wurmkrank⸗
beiten und bey Unfällen, die von einer zu
häufigen Entleerung des männlichen Saamens
herrühren; gegen ſogenannte Nervenfieber,
beym Anfange des ſchwarzen Staares und ge-
gen Schwäche des Geſichts. Sie wird balb
in Pulver oder in einer Latwerge von einem
Skrupel bis zu zwey Drachmen zwey, drey
auch viermal des Tages, meiſtens in Verbin⸗
dung mit andern aromatiſchen Subſtanzen,
um den Geruch und Geſchmack zu verbeſſern;
bald in einem Aufguſſe, der mit fochendem
Waſſer, Wein oder Vier, wobey das Gefäß
wohl zugedeckt ſeyn muß, bereitet werden kann,
zu zwey Drachmen oder einer halben Unze auf
‚ein Pfund Flüßigkeit verordnet. — Das
Extrakt wird in Pillenform von zehn bis
zu zwanzig Gran gegeben. |
Außerlich leiſtet der Aufguß zu krampfſtillen⸗
den Klyſtieren und zu faulniß widrigen Bähun⸗
gen vortreffliche Dienſte. a &
212: Tafel.
Wollkraut.
Kerzenkraut; Brennkraut; Fackelblume; in Oeſter⸗
reich, Himmelbrand; Königskerzen; Unhol⸗
den; Himmelskerzen; Fackelkraut; Wullich;
weißes Wollkraut; Himmels kraut; Wellke.
3 9 *
aa
= Bi 2
u
sus. Jol ILE xa 0
: VERBASC
UM. Off Nerbascunlbap
«jon blane; Mollaine; Bon
ho m m e. Anglis, Mullein; Great
broad leaved mullein; High-
t a pe .
Cialis V. Pentandria.
nopynia. 1
Genus, Corolla rotata; ſubinæqualis.
Capfula unilocularis, bivalvis. |
Ordo I. Mo-
Species. Ver baſcu m foliis decurren-
tibus, utrinque tomentoſis; caule hm-
plici. f
Habitat per omnem Europam in montolis,
‚glareofis, ruderatis, vervactis, ad flu-
vios, vias & alibi. Floret Julio, Au-
; guſto, biennis. *
In officinis habentur flo res & 80113
Folia longa, ovato-lanceolata, in mar-
Sine obſolete dentata, mollia, cralla, ru-
goſa, inferiora maxima, ſenſim usque
ad apicem minora, ex griſeo viridia,
utrinque lanuginoſa; recentia odoris fa-
tui, faporis herbacei, fubamari, fubad-
firingentis.— Flores ad apicem fron-
dis pofiti caulem utrinque circumdant,
formant ſpicam longam arete claufam.
Conſtant e corollis rotatis monopetalis,
ſubæqualibus, tenuibus, ſuceulentis, limbo
luteo, in quin que lohos partito, & calyce
quinque partito, deciduo inſtruetis; re-
centes odorem habent ſuaveolentem,
quidquam hallamicum, faporem mel-
leum, mucilaginofum feu pinguem, Tem-
peliate ſicca & callida colligendi, & ple-
narie evoluti, a compreſſione cavendi,
rarillime difpergendi & radiis folis ſicean-
di, vel in forno piſtorio, quando prius ſub
fornace flacceſcere inceperunt, ne colo-
rem amittant, atque inodori eyadant,
221
Franz. Bouillon blanc; Mollaine, Bon
homme. Engl. Mallein; Great broad
leaved mullein; Hightaper,
5. Klaſſe. Fünfmännige. 1. Ordnung.
Einweibige.
Gattung. Die Blumenkrone radförmig, faſt
ungleich. Die Saamenkapſel einfächerig, zweyn
klappig.
Art. Wollkraut mit nach abwärts laufen⸗
den, von beyden Seiten filzigen Blättern; und
mit einem einfachen Stengel.
Es wüchſt in ganz Europa auf bergigen Gegen⸗
genden, auf ſandigen Plätzen, in verfallenem
Gemäuer, auf Brachfeldern, an Flüſſen,
Wegen und andern Orten. Es blühet im Ju⸗
lius und Auguſt; und iſt zweyjährig. n
In den Apotheken hat man die Blüthen und
CCC FR =
Die Blätter find lang, eyrund⸗ lanzettförmig,
am Rande undeutlich gezähnt, weich, dick,
runzelig; die unterſten find die größten, und fie
nehmen bis an den Gipfel immer an Größe
nach und nach ab. Ihre Farbe iſt graugrün;
ſie ſind von beyden Seiten mit einer Wolle
bekleidet; haben im friſchen Zuſtande einen
dumpfigen Geruch und einen krautartigen, bit⸗
terlichen etwas zuſammenziehenden Geſchmack.
— Die Blüthen, welche an dem Gipfel
des Zweiges ſtehen, umgeben den Stengel von
allen Seiten, und bilden eine lange, feſt gedrängte
Aehre. Sie beſtehen aus radförmigen, ein⸗
blättrigen, nicht ganz gleichen, zarten, ſaf⸗
tigen Blumenkronen, welche einen hochgelben
Rand haben, der in fünf kappen abgetheilt
iſt, und ſind mit einem fünfmal getheilten,
abfallenden VBlumenkelch verſehen. Im fri⸗
ſchen Auftaude haben fie einen angenehm duf-
tenden, etwas balſamiſchen Geruch; und einen
bonigſüßen, ſchleinngen oder etwas fetten Ger
(mac, Man muß fe seh eine wenns
—
trockenen Witterung einſammeln, nur wenn
ſie ſich ſchon vollkommen entwickelt und aus⸗
gebildet haben; fie dürfen nicht zuſammenge⸗
quetſcht werden, und man ſoll ſie, nachdem
ſie zuvor dünne auseinander gebreitet wur⸗
den, an der Sonne oder in einem Backofen,
wenn ſie vorher ſchon unter dem Ofen zu ver⸗
welken angefangen haben, abtrocknen, da⸗
mit ſie ihre Farbe ſowohl als auch ihren Geruch
nicht verlieren.
Gaudent viribus emollientibus: ac acrimo-
niam involventibus,.
Ulurpanturfolia fimulac flo res plerum-
Sie beſitzen erweichende und Schärfe mildernde
Arzneykräfte. |
Man gebraucht ſowohl die Blätter als auch
que in infufo cum aliis mucilaginolis
juncta contra dyſenteriam, raucedinem,
tuſſim, haemoptoen ab acri & aliis in
morbis pectoris, Deſis foliorum uncia-
femis, una: florum drachmæ dus aut
uncia dimidia ad aquæ fervidæ libram.
=
die Blüthen des Wollkrauts gewöhnlich
mit andern ſchleimigen Arzneymitteln vergeſell⸗
ſchaftet, in einem Aufguſſe gegen Ruhren,
bey der Heiſerkeit, dem Huſten, wider das
Blutſpeyen, wenn es von einer Schärfe her⸗
kommt, und in verſchiedenen andern Krank⸗
heiten der Bruſt. Die Gabe der Blätter iſt
eine halbe, auch ganze Unze: von den⸗
Blüthen hingegen nimmt man zwey Quene⸗
chen oder eine halbe Unze auf ein Pfund ko⸗
chendes Waſſer.
a en vel leve decoctum ſa - Ae uß erlich verwendet man einen gefättigten
turatum ad fomenta.emollientia, & ad
clysmata tenesmo inſervientia recipitur.
Folia etiam cum lacte in pultem coqui,
& hæmorrhoidibus turgentibus vel aliis-
Partibus dolentibus, excoriatis, rigidis ut
cataplasma ſuperimponi ſolent. 5
..VERONICA, Mn.
88 Veronica officin ü i alis. Botanic, 5 *
Aufguß oder ein leichtes Dekokt zu erweichen⸗
den Bähungen und zu Klyſtieren gegen den
Stuhlzwang. Man pflegt auch die Blätter,
mit Milch zu einem Brey gekocht, als einen
Aufſchlag auf angeſchwollene Goldaderknoten
oder auf andere ſchmerzhafte, ſteife und wund⸗
| geriebene Theile des Körpers zu gebrauchen.
213, Tafel. 5
S Ehrenpreis.
Veronica mas ferpens; Veronica vulga · Grundheil; Schlangenkraut; Wundkrautz Vieh⸗
ullima; Veronica mas ſupina; Teu-
crium m 5 Veronica vera vel major. Gal-
kraut; gemeiner Ehrenpreis; Köhlerkraut.
Fr an z. Verouique; Veronique male;
118, Veron iqusez Veronique male;
The d Europe. Anglis, Luellin;
Fluellim oficinal Speedwell,
Clafis II. Diandria. Ordo I. Mono-
ELynia. N
Genus. Calyx quadri - vel quinque par-
titus. Corolla limbo quadripartite, la-
<inia inlima angufüore, Capfula bilo-
A =
Species, Veronica fpicis lateralibus
Pedunculatis; foliisoppoßitis; caule pro-
cumbente,
Invenitur copioliſſime in fylvis- montanis,
paſcuis ficcis atque ericetis per omnem
Euröpam, Floreta Majo ad Augulfum,
ra ice perenni.
He rba fervatut in officinis ad uſum me-
dicum.
R a dix repens plures emittit caules bre-
ves, teretes, humi proſtratos, duros fere
ligaoſos, qui foliis oppofitis, breviter
petiolatis, oblongo- ovatis, ſerratis, in
. utroque latere ſubhirſutis, languide vi-
ridibus inſtructi fun, Flores fupra
jam deſcripti, in ſpicam poßti, e folio-
rum axillis proveniunt, & colorem ha-
bent pallide cœruleum, nonnunquam
albeſcentem vel rubieundum & mox
' Arliseceruleis variegstum. Integra plan-
ta oderis nullius, faporis amaricantis,
ſubadſtringentis, quidquam balfamici.
Colligatur herba vere; folia a ramis
decerpenda, vel ſaltem rami lignoſi ab-
jiciendi & hie ‚difperfa liccanda: mos enim
veronicam cum ramulis faſciculatim li-
gatam ſiccandi, herbam corrumpit.
205
The d' Europe. Engl. Luellin; Fluellin;
officinal Spe edwell.
2. Klaſſe. Zweymännige. 1. ordnung. g
Einweibige. N
Gattung. Der Kelch vier- oder fünfmal ge⸗
theilt. Die Blumenkrone mit einem viermal
getheilten Rande, wobey der unterſte Lappen
ſchmäler iſt. Die Saamenkapſel zweyfä⸗
cherig.
Art. Ehrenpreis mit Seitenähren, die mit
Stielen verſehen ſind; mit einander entge⸗
gengeſetzten Blättern; und darnieder liegendem
Stengel. :
Man findet ihn ſehr häufig durch ganz Europa
in gebirgigen Wäldern, auf trockenen Weiden
und unfruchtbaren Angern.
May bis im Auguſt; und iſt ausdauernd.
In den Apotheken wird das Kraut zum Arge
neygebrauche aufbewahrt.
Die Wurzel iſt kriechend, aus ihr kommen
mehrere kurze, runde, auf dem Boden dar⸗
niederliegende, harte, beynahe holzige Stengel
hervor, welche mit einander entgegengeſetzten,
mit kurzen Stielen verſehenen, länglicht⸗ ey⸗
runden, ſägeförmig ausgeſchnittenen, auf
beyden Seiten etwas haarigen, mattgrünen
Blättern beſetzt find Die Blumen,
welche ſchon weiter oben beſchrieben wurden,
und eine Aehre bilden, kommen aus den Wins
keln der Blätter hervor; Me haben eine blaß⸗
blaue, bisweilen eine weißlichte, manchmal
auch eine röthliche Farbe, die nicht ſelten mit
Hauen Streifen abwechſelt. Die ganze Plan
zꝛe beſitzt gar keinen Geruch, aber einen bite
terlichen, etwas zuſammenziehenden, gelinde
balſamiſchen Geſchmack. Man muß das Kraut
im Früh jahre einſammeln. Die Drätter ſollen
von den Aeſten abgepftückt, oder wenigſtens
doch die holzigen Stengel davon abgeſondert,
hinweggeworfen, und fie ſodann wohl auseinau⸗ |
der gebreitet, vollkommen ausgetrocknet were
Er blüht vom
* 0 cox;
e Anglis, Sweetsfcendet. Vio-
224
den: denn der Gebrauch den Ehrenpreis. mit
den Stengeln, in Bündeln gebunden, zu
trocknen, iſt nicht anzurathen, weil das
Kraut dadurch meiſtens verdorben wird.
Gaudet viribus ſubadſtringentibus atque Er beiigt etwas zuſammenziehende, und den
expectorantibus.
Auswurf befördernde Arzneykräfte.
Herbx& veronica officinalis in- Man rühmt einen Aufguß von dem Kraut
ſuſum inſtar thee calide potum in tulli,
morbis pectoris pituitoſis, vilcerum ulce-
ribus, contra phthifin, mietum ernentum,
velic urinalis calculum & fimilibus in
morbis laudatur, Dofis uncia dimidia ad
aquæ fervidæ libram, Tale infuſum.
etiam in locum potus, ex thea ſinenſi
Pparati, ſubſtitui ꝓotefl. Cæterum & ſuc-
cum recenterexprellum, ad un-
cias duas per diem, ut ſanguinem puri.
ficans, in cachexia & contra e
multi laudavere medici.
a Ba LOXIV.
Viola odorata, Botanic.
des gemeinen Ehrenpreiſes, warm
wie Thee getrunken, beym Huſten, bey ſchlei⸗
migen Krankheiten der Bruſt, gegen Vereite⸗
rungen der Eingeweide, bey der Schwindſucht,
wider das Blutharnen, wider den Stein der
Hatublaſe und bey ähnlichen Zufällen. Die
Gabe iſt eine halbe Unze auf ein Pfund ko⸗
chendes Waſſer. Ein ſolcher Aufguß kaun
anſtatt des Trankes, der von dem chineſiſchen
Thee bereitet wird, gebraucht werden. Uebri⸗
gens haben viele Aerzte auch den friſch aus⸗
gepreßten Saft, täglich zu zwey Unzen
genommen, als ein blutreinigendes Mittel,
in der Cachexie und gegen das Podagra ew⸗
pfohlen.
274, Tafel!
Nees Weilchen.
* ccerulea; Viola purpurea Marti; e N Violen; wohlriechen⸗
Mliartia purpurea; Viola fativa;. Qua-
x en: dragehima ;. Viola. nigra; Viola. pre-
Yiola. martialis,;. Mater violarum;
| 3 Violaria. Gallis, Violette odotan-
letz fweet Violet.
des Veilchen; frühe Viole; Violenkraut.
Franz. Violette odorante, Engl. Sweet
lcented Malen [weet Violet,
chi XIX. Syogeneha. Ordevi,
ee
; 19. Klaſſe. Mitbuhler. 6. Drdn ung.
Reine Ehen.
Gattung. Der Kelch fünfbläteng. Die a
menkrone fünfblättrig, unregelmäßig, rück⸗
wärts mit einem Horne verfehen, Die Sage
menkapſel oben, dreyklappig, einfägerig,
*
*
Be Hoa. . 5
Viola odorafa . 2 2 .
lauf fel len
—
Species, Viola acaulis, foliis cordatis;
ſtolonibus reptantibus,
In Europæ nemoribus, dumetis, paſcuis, ad
ſepes copioſe invenitur. Floret primo
vere, ſæpe jam Februario en,
Pharmacopei aner rant fyrup um e flo-
ribus paratum,
: Petala, prater characterem botanicum
ſupra jam explanatum, purpureo - cœru-
lea, odoris fpecifico- gratiſſimi, ſaporis
fubamaricantis & mucilaginoſi. Habentur
& varietates albidi atque rubicundi co-
loris; ſed tantummodo petala cœrulea ad
uſum medicum colligenda. — Ne cum
floribus oblongo dordatis; pallidioribus
& odore carentibus viole can in æ &
violæ hirtæ L. confundantur, caven-
dum eſti. — Syrupus e florum violæ
odoratæ paratus fit coloris cœrulei le-
villime in rubrum vergentis, odoris vio-
lacei, abinfiillatö liquamine falis alcali
vegetabilis virideſcat, & ab admixto ſpi-
ritu vitrioli rubelcat, |
*
Tieres vim 55 anodynam, ner.
vinam poflidere allirmatur.
re medico Eur; in praxi verfatorum,
‘experientiam vires .medice florum
violeodorate vix mentionem me-
rentu: etiamfi a nonnullis in infuſo pro
infantibus, contra morbos convulävos,
laudati fuilfent, — Syrupus tantum-
modo ad edulcorandas medicamento-
2285
Art. Viole ohne Stengel, mit herzfoͤrmigen
Blättern; und kriechenden Ranken.
Man findet ſie häufig in Europa in Hainen, auf
Wieſen, Weiden, und an Zäunen. Sie
blüht gleich im Anfange des Frühlings, oft
ſchon im Februar; und iſt ausdauernd.
In den Apotheken hat man einen Syrup,
der aus den Blüthen bereitet wird.
Die Blumenblätter haben, nebſt den
fhon oben angeführten botanifchen Unterſchei⸗
dungszeichen, eine blaue ins Purpurrothe ſpie⸗
lende Farbe, einen eigenthümlichen ſehr ange⸗
nehmen Geruch, und einen etwas bittern,
ſchleimigen Geſchmack. Man fndet auch ver⸗
ſchiedene Varietäten von dieſer Blume von wei⸗
ßer oder röthlicher Farbe; aber nur allein die
blauen Blumenblätter dürfen zum Arzueyge⸗
brauche eingeſammelt werden. — Man hat
ſich wohl in Acht zu nehmen, daß man dieſel⸗
ben nicht mit den Blumen der Hunds⸗
viole (Viola canina L.) und der kurz⸗
haarigen Viole (Viola hirta L.] ver-
wechsle, deren Blüthen länglicht-herzfoͤrmig,
en Farbe blaſſer und ganz geruchlos find, —
Der Syrup, welcher von den Blumenblät⸗
tern des riechenden Veilchens bereitet wird,
ſoll eine blaue, nur ganz leicht ins Röthliche
ſpielende Farbe, und einen Veilchengeruch ha⸗
ben; wenn eine Auflöſung von vegetabili⸗
ſchen Laugenſalz hinzugetröpfelt wird, ſo muß
er ſich grün, und durch e von
Vitriolgeiſt, roth färben.
Man will behaupten, daß die Blüthen eine er⸗
weichende, ſchmerzenſtillende und W e
kende Arzneykraft beſitzen ſollen.
Nach den Erfahrungen praktiſcher Aerzte beide
nen die Heilkräfte der Blüthen des wohle. 7
riechenden Veilchens kaum eine Erwähnung:
obſchon fie einige in einem Aufguſſe, als ein
5 Arzneynuittel gegen konvulſiviſche Krankheiten, 3
für Kinder empfohlen haben. — Der davon
bert tete Syrup wird nur zum Verſüßen der
225
| : >
rum compofitiones fluidas, & ad inda-
ganda acida vel alcalina, per exa
men chymicum, uurpatur. — Notatu
dignum, ſemina &radices violæ
odoratæ vomitum ac diureſin movere;
ideo a quibusdam medicis ad calculum
velicæ urinalis commendari. Dofis in
pulvere drachma dimidia, integra; in
decocto drachmæ duæ “a tres ad aquæe
libram. ;
Tab. CCXV.
VIOLA TRICOLOR. Ofiein.
V iola tricolor. Botanic.
ü Babe keigitatis; Jacea; Flos trinitatis;
= Niang trinitatis;
Viola flammea; Co-
loria; Viola bicolor arvenſis; Viola
= fylveftris;. Noverea puerorum. Gallis,
Pen fee. Anglis, Panfies; Hearts-
ealc; three - coloured Violet;
threecoloured 3 Violet.
8
— „
ſendſchön.
—
zuſammengeſetzten flüßigen Arzneyen, und um
den Gehalt von Säuren oder von Laugenſal⸗
zen durch eine chymiſche Prüfung zu entdecken,
gebraucht. — Es iſt nur noch zu bemerken,
daß die Wurzeln und Saam en der
Märzviolen eine Brechen erregende und
den Harn treibende Arzneykraft beſitzen; da⸗
ber ſie dann auch von einigen Aerzten gegen
den Stein der Harnblaſe empfohlen werden.
Man kann fie in Pulver zu einer halben oder
ganzen Drachme auf ein Mahl geben: zum
Dekokt nimmt man zwey, auch drey Drachmen
auf ein Pfund Vaſſer.
215. | Tafel.
Dreyfaͤltigkeitsblume.
Dreyfärbiges Veilchen; Freyſamkraut; wildes
Fronſamkraut; Siebenfarbenblumen; unnütze
Sorge; Jelängerjelieber; Hungerkraut; Je⸗
ſusblümchen; Gedenkblümchen; Denkeli;
Stiefmütterchen; Tag und Nachtblumen; fie
chende Viole mit drey Farben; zweyfärbige
Viole; wilde Ackerviole; Garbäcklein; Tau⸗
Franz. Penfee, Engl. Pan-
fies, Hearts - ease; three coloured Vio.
let; three coloured garden Violet.
= Clafis, ordo & genus ut in prare-
denti Ipecie, a |
necies. Viola canle. triguetro, dien
ne ineifis ; 3 a Pin- \
bey der vorhergehenden Art.
Art. Viole mit weitſchweifigem, dreyſeitigem
nn länglichten, eingeſchnittenen Blät⸗
tern; und gefiederten in N geſpal⸗
tenen Blattanſätzen.
Sie wächſt in ganz Europa auf Hügih, tro⸗
ckenen Aeckern, auf Weiden und in Garten.
Sie blüht den Sommer 3 5 ah iſt ein
zen ie
= r. folis,
145 at d. in cone Bere Ei pafenisk
a harte) per nme RE Floret
laffe. Ordnung, und Gattung wie
« ab, EI i
Va TRICOLOR. g.
Mola tri color. Hot
De, cl, zhetsblume
1 3
” 5 9
Herba ſervatur in officinis.
Integra plant a unacum floribus Julio
& Augufio ad uſum medicum colligatur.
Mollis eſt, ſucculenta, in multos ramulos,
humi decumbentes & late diffuſos, diviſa.
Ex foliorum axillis affurgunt pedunculi ,
quorum quivisflore unico bi- vel trico-
lori inſtructus apparet, Flores ip ff
conflant e petalis quinque, ſupra calycem
eminentibus,quorum duo purpureo-vio-
lacea velprolunde cœrulea, duo pallide
c⸗eœerulea dilute flava vel profunde lutea,
unum vero pallide flavum, profunde lu-
teum vel album reperiuntur, Folia ob-
longa, angufia, crenato- ineiſa, petiolata,
fipulis pinnatifldis, ſeſlilihus, ex flavo
viridia, odoris nullius, ſaporis mneilagi-
noli, amaricantis.
Gandet viribus diureticis. cathaftieis & vo-
mitum nonnunquam promovet.
* * *
Veteres jam mediei & denuo recentiores,
inprimis Stra k, contra varias eruptio-
nes cutaneas infantum, tineam, cruſtam
lacteamviolætricoloris herbam
magnis efferebant laudibus. Ordinatur
mox in pulvere, ratione ætatis, a ferupulo
dimidio ad drachmam femis pro dofi;
mox in dececto cum aqua vel lacte para-
10. Herbæ recentis drachma duæ vel un-
cia dimidia, liccatæ drachma una, dus,
dad libre unius colaturam ſulfiriuat.
ee 5
meinem Lobe.
In den Apotheken hat man das Kr aut.
Zum Arzneygebrauche ſoll man die ganze
Pflanze mit ſammt den Blüthen in den
Monaten Julius und Auguſt einſammeln. Sie
iſt weich, ſaftig, in viele Zweige getheilt,
die auf den Boden darnieder liegen, und ſich
weit umher ausbreiten. Die Blumenſtiele
kommen aus den Winkeln der Blätter hervor,
und jeder derſelben iſt mit einer einzigen bald
zwey bald dreyfärbigen Blume verſehen. Die
Blüthen ſelbſt beſtehen aus fünf Blumen-
blättern, welche über den Kelch hervorragen,
und von denen zwey eine violette ins Purpur⸗
rothe ſpielende oder dunkelblaue, zwey eine
blaßblaue, blaßgelbe oder dunkelgelbe, eines
aber eine blaßgelbe, dunkelgelbe oder weiße
Farbe haben. Die Blätter ſind läng⸗
licht, ſchmal, am Rande eingeſchnitten und
gekerbt, mit Stielen verſehen, und noch über⸗
dies mit feſt aufſitzenden Blattanſätzen beſetzt,
die verſchiedentlich in mehrere kappen abgetheilt
ſind. Sie haben eine gelbgrüne Farbe, gar
keinen Geruch, und einen ſchleimigen, bitter⸗
lichen Geſchmack.
Sie beſitzt harntreibende und den Stuhlgang be:
foͤrdernde Arzueykräfte; bisweilen verurſacht fie
auch ſogar Erbrechen. 3
Schon die ältern Aerzte und ſpäterhin auch die
neuern, worunter vorzüglich Strak gehört,
erheben die Heilkräfte des Krauts der
dreyfärbigen Vio le gegen mancherley
Arten von Hautausſchlägen bey Kindern, ge⸗
gen den Kopfgrind und Milchſchurf mit unge⸗
Man verordnet es entweder
in Pulver, nach der Verſchiedenheit des Al⸗
ters, von einem halben Skrupel bis zu einer
halben Drachme auf ein Mahl: bald in einem
Dekokte, das entweder mit Waſſer oder mit
Milch bereitet werden kann. Von dem fri⸗
ſchen Kraut find zwey Drachmen oder eine
halbe Unze, von dem getrockneten aber tine
223
Tab. CCXVI.
VISCUM QUERCINUM. Ofiein.
Loranthus europœus. Botanic.
Viſcus officinarum; Viſcum vulgare; Vif-
cum baccis albis; Vilcus quercus. Gallis,
Guy de chene. Anglis, Mifel;
Milffeltoe,
Clalfis VI. Hexandria. Ordo I. Mo-
5 nogynia. 8
Genus. Germen inferum. Calyx nullus,
Corolla fexfida, revoluta, Stamina ad
| apices petalorum, Bacca monoſperma.
* 8 *
Species, Loranthus racemis ſimpli-
eibus, terminalibus; Laden dioicis,
Ramis arborum variarum, quercuum inpri-
mis innaſcitur in fylvis Auſtriæ, Pan-
noniæ, Iſtriæ ac Siberiæ. Floret Aprili,
Majo, frutex paraſiticus. =
In officinis Re li gnum ad ufum
medicum.
Mox vel a lorantho europ=o,moxa |
vifco albo L. lignum vici in
pPharmaciis notum deſumitur. Conſtat
e ramis lignoſis, cortice & foliis adhuc in-
ſctructis, digttum minimum cralſis, ſolidis,
= ponderofis,n nodofis, intus ex albo Navef-
centibus. Cortex recens junior obſcure
viridis, ſiccatus & vetufiior obſcure cine»
reus vel e flavo fuſcus. Folia lanceolata,
Sr obtuſa, cralla. Lignum recens odorem
8 et naufeofur n, reſinoſum, ſaporemque
2 leniter adfiringentem c catione odor
x Se RR ſubamar
oder zwey Drachmen, auf ein bund Colatut
hinreichend.
Eichenmiſtel.
Mistel; Vogelleim; Mispel; Miſelhoh; Vo⸗
gelleimholz; europäische Riemenblume; öſter⸗
reichiſcher Aftermiſtel. Franz. Guy de che ·
ne. Eng l. Miſlell; Miffeltoe,
3 Klaſſe. Sechsmännige. 1. Ordnung.
Einweibige.
Gattung. Der Fruchtknoten unten. Kelch
keiner. Die Blumenkrone ſechsſpaltig zu⸗
rückgerollt. Die Staubfäden an den S pitzen der
Blumenblätter. Die Beere einſaamig.
Art. Riem enblume mit einfachen Endtrau⸗
ben, und Blumen, die ganz getrennte Ge⸗
ſchlechter haben.
Er wächſt auf den Aeſten verſchiedener Bäume,
vorzüglich der Eichen, in den Wäldern von
O eſterreich, Pannonien, Iſtkien, und Si⸗
birien. Er blüht im April, May; und iſt
ein ſtrauchartiges Schmarozergewächs. 8
In den Apotheken hat man Re mer um
Arzneygebrauche.
Das in den Apotheken 8 155 Namen Ei i⸗
chenmiſtelholz bekannte Holz wird entwe⸗
der bald von der eutopäiſchen Rie⸗
men blu me, oder bald von dem weiſ⸗
ſen Miſtel (Viscum album L.) herge⸗
nommen. Es beſteht aus holzigen, noch mit
Blättern und Ninde verſehenen, eines kleinen
Fingers dicken, feſten, ſchweren, knotigen
Aeſten, die von innen eine aus dem Weißen
ins Gelbe ſpielende Farbe haben. Die Rinde
der jungen Zweige in ihrem friſchen Zuſtande
iſt dunkelgrün, bey den getrockneten oder Als
tern —.— age: dunkel Seen Por se
JIab210
LSC avsrc :
i AUERCINUAL. OF: Lorantlius europzus. But. Crchenmistel.
2
fica dioica.ı .
ÜURTICA MAJOR
*
*
N
x |
ticus adh Ineunte vere colligen-
dum. 3
Gaudet virtute invifcante aclubricante,
vi lei qu ere ini vires medicz nondum
atis exploratæ nec experientiis confir-
mate funt; interim tamen a nonnullis me-
dicis contra epilepham, choream St. Viti,
convulſiones ac dy ſenteriam commenda-
tur. Ordinatur vel in decocto ad unciam
ſemis, unam pro aquæ libra, vel in pulve ·
re ad drachmam Amine 3
pro doli.
Tab. ccxvi.
URTICA MAJOR, Ofiein.
Urtica dioica. Botanic.
Urtica urens; Urtica urens altera; Urtica
vulgaris. Gallis, grande Ortie.
Anglis, common Nettle.
Claffis XXI. BEIN: Ordo IV, Te-
"trandri® ®
Genus, Mafe, „ Co-
rolla nulla. 8 centrale, cyathi- 0
forme.
Fe m. Calyx bivalvis. Corolla sie Se-
men unicum, nitidum,
8 pee ies. Urtica foliis oppoßitis corda=
tis 5 racemis geminis. 8 5
= 229
lichbraun. Die Blätter find lanzettförmig,
abgeſtumpft, dick. Das friſche Holz hat
einen eckelhaften, harzigen Geruch, und einen
gelinde zuſammenziehenden Geſchmack: durch das
Austrocknen geht der Geruch ganz verloren,
und der Geſchmack wird etwas bitter und ges
gewürzhaft. Es muß gleich im Anfange des
Frühlinges eingeſammelt werden.
Es beſitzt verdickende und ſchlüpfrigmachende Arz⸗
neykräfte.
Die Heilkräfte des Eichenmiſtels ſind bis⸗
her noch nicht hinlänglich erforſcht, und durch
Verſuche und Erfahrungen noch nicht ſattſam
beſtättiget; indeſſen iſt er doch von einigen
Aerzten gegen die fallende Sucht, den St.
Veitstanz, gegen Convulſionen und die Ruhr
empfohlen worden. Man verordnet ihn ent⸗
weder in einem Abſud zu einer halben, auch
zu einer ganzen Unze auf ein Pfund Waſſer:
oder in Pulver zu einer halben oder auch gaus
zen Drachme auf ein Mahl.
217. Tafel.
ö Brennneſſel.
Neſſel mit getrennten Geſchlechtern; gemeine Nef-
ſel; große Neſſel. Franz. * Ortie.
Engl. common Nettle. 25
21. Klaſſe. Halbgetrennte. 4 Drohnns.
Viermännige.
Gattung. Männliche Blume. Der Kelch i
vierblättrig. Blumenkrone keine. Das Ho⸗
nigbehältniß in der Mitte, becherförmig.
Weibliche Blume.
Blumenkrone keine. Saamen einer, der glän⸗ 25
zend iſt. 785
Art. N effet mit RT entgegengefesten, . S 2 | 5
herzförmigen Blättern, und zu zweyen
den e A
Der Kelch zweyklappig.
230
Invenitur per omnem Europam in Hlvati. Man findet fie in ganz Europa in Wäldern, an
cis, ad ſepes, vias, in ruderatis & alibi.
Floret æſiate, radice perenni.
Herba &eonferva inde parata inofi- Das Kraut und eine davon bereitete Co n⸗
einis occurrunt.
Integra planta magnitudinem quatuor Die ganze Pflanze erreicht eine Höhe von |
pedum & ultra nonnunquam confequitur,
Caulis ramofus, rubicundus, erectus,
tetragonus. Fo 155 oppoſita ‚ cordata,
acuminata, longa, in margine ferrata, pe-
zioolis infiructa, e griſeo viridia & utrinque
© aenleisminimis, cavis, ſucco acri repletis
obſeſſa, qui, ſi cuti applicantur, uliionis
ſenſum excitant. Flores, maſculini
mul ac fœminini virides, inädent pedun-
culis tenuibus filiformibns & formant
N racemos geminatos,
Gaudet vi dhireiiee atque langvinem puri-
ficante
Commendant nonnulli medici vel ſuccum
recenter expreflum, vel herbe ficcatze
.»phihiß, Dolis ſu ce i una alterave un-
® 5 ad: aque libram —C 0 nferva eundem
in fcopum hominibus delicatis ordinari
oler; « obs haud limi anda. Vis medica
urtice major is omnino problema -
lica, ſed lor ge major ejus in economicis
und de a alio 8500 o dieturus,.
| decoctum contra renum morbos a calcu-
ls, in ictero, aſthmate, haamoptyfi ac
cia: herbe liccatæ uncia femis, integra
Zäunen, Wegen, auf verfallenem Gemäuer
und andern Orten. Sie blüht im Sommer
hindurch; und iſt ausdauernd.
ſerve findet man in den Apotheken.
vier Fuß und bisweilen wird ſie auch noch
größer. Der Stengel iſt in mehrere Aeſte
getheilt, röthlicht, aufrechtſtehend und vier—
eckig. Die Blätter ſtehen einander ge⸗
genüber; fie find herzförmig,
am Rande fägeförmig eingeſchnitten, mit
Stielen verſehen; ſie haben eine graulichgrü⸗
ne Farbe, und find auf beyden Seiten mit
ſehr kleinen, hohlen Stacheln beſetzt, die ei⸗
nen ſcharfen Saft enthalten, daher fie auch,
wenn ſie auf die Haut gebracht werden, ein
brennendes Gefühl verurſachen. Sowohl die
männlichen als auch die weiblichen Blüthen
ſind grün; fie ſitzen auf dünnen fadenförmi⸗
migen Stielen, und bilden ie ſtehen⸗
de Blumentrauben.
Sie beſitzt harntreibende und das Blut reinigen⸗
de Arzneykräfte.
Einige Aerzte empfehlen ſowohl den friſch ausge⸗
preßten Saft, als auch den Abſud des ge⸗
trockneten Krauts gegen Krankheiten der Nie⸗
ren von einer ſteinichten Anſammlung, in der
Gelbſucht „der Engbrüſtigkeit, im Bluthuſten
und der Schwindſucht. Die Gabe des Saf⸗
tes iſt eine oder zwey Unzen; von dem ge⸗
trockneten Kraut aber nimmt man eine halbe
oder auch eine ganze Unze auf ein Pfund Waf-
Rt. — Die Conſerve pflegt man lecker⸗
haften Perſonen in der nehmlichen Abſicht zu
verordnen; die Gabe derfelben iſt an keine be⸗
ſtimmte Vorſchrift gebunden. — Die Arzuey⸗
kräfte der großen Neſſel ſind überhaupt
= noch ſehr zweifelhaft, hingegen iſt ihr Ruben
in der e dag. einer weit gi
4
—
zugeſpitzt, lang, :
Sab 21 &
Externe herba urtice ER
in cutem applicata vim rubeſacientem
exercet; hine fic dieta urticat io, five
verberatio urticæ faſciculis, donec vehcu-
l parvæ prorumpunt, ad excitanda at-
que fimulanda membra paralytica, jam
a veteribus adhibita fuit, & nuuc denuo a
recentioribus in uſum vocatur.
=
Tab. CCXVIII.
UVA URSI. Ofiein,
Arbutus Uva ur, Botanic,
Vaceinia folio carnoſo. Gallis ‚Raifin
d' Ours;
Bouferole, Anglis, Trailin g ar-
butuss Bears. berry.
Cia Lis X. i Ordo l. Mo-
nogynia. |
Genus, Calyx quinguepartitus, Corolla
ovata: ore baſi pellucida. Bates quinque-
8
Spe ecies. 8 rbutus caulibus proeum-
bentibus; foliis integerrimis.
Habitat i in ſylvaticis, alpinis & ſubalpinis,
in ericetis Europæ frigidioris, Auftrie,
Bavariæ, Helvetiæ, Italie & Americ®
feptentrionalis, Floret Majo, Junio;
frutex, ; re |
*
= pharmaciis fol ia habentur al ans
en,
* ”
Arboufier trainant;
. | 231
ßeren Wichtigkeit, wovon ich aber an einem
andern Orte ſprechen werde.
Das friſche Kraut der Brennneſſel, wenn
es äußerlich auf die Haut gebracht wird,
wirkt als ein rothmachendes Mittel; daher
haben die ältern Aerzte ſchon lange die ſoge⸗
nannte Urtication, oder das Schlagen
mit Bündeln von Brenuneſſeln, bis kleine
Bläschen hervorbrechen, als ein Hilfsmittel
gebraucht, um gelähmte Glieder zu reizen und
in ihnen ein Gefühl und Bewegung hervorzu⸗
bringen; auch neuere Aerzte wollen dieſe Me⸗
thode wieder aufs neue in Gang bringen. £
218. Tafel.
Sandbeere.
Bärenfraube; Värnbeere; Steinbeere; Meelbeer⸗
ſtaude; ſpaniſcher Heidelbeerſtrauch. Franz.
KRaiſin d’Ours ; Arboufier trainant; Boul.
ferole, Engl. Trailing arbutus; Bears-
berry. 3
10. Kla fe. Zehnmännige. 1. Ordnung.
Einweibige.
Gattung. Der Kelch fünfmal geheilt,
Blumenkrone eyrund: an der Mündung
einem durchſichtigen Grunde ® ehen,
Beere fünffächerig.
Art. Bärentraube mit dornie derliegenden
Stengeln; und vollkommen ganzen Blättern.
a wächſt in Wäldern, auf hohen und niedri-
gen Gebirgen, auf Plätzen, die mit ſtruppi⸗
Dr =
gen Gewächſen beſetzt ſind, im kältern Euro:
pa, in Oeſterreich, Baiern, in der
Schweiz, in Italien und dem nördlichen Um
rika. Sie blüht im May, u eg .
ein Strauch. /
* den Apotheken hat man b e 80 ät e * um 5 = 2
rgnepgetauce,
232
Folia oblongo- ovata, baſ anguſtiori,
apice latiori, ſæpe obtuſo - rotunda, gla-
bra, reticulatim & ſubtiliter venofa, inte-
gerrima, margine pauliſper reflexo, craſ-
la, folida, breviter petiolata, ſupra pro-
funde & nitide, inf ra dilute & pallide viri-
dia, odoris debilis balfamici, glycyrrhizi-
ni, ſaporis grati amari, fiy ptiei. Folia
Vitis ide æ ſæpe uvæ urſi foliis ſubſti-
tuuntur, follis vero majoribus, latioribus,
magisque ovatis & ſubtus erebrioribus
pParvis, nigrefcentibus punctis notatis fa-
cile diſcernenda. — Fraudulenta commu-
tatio cum foliisbuxi fempervi-
rentis, foliis hujus ovatioribus vel ro-
tundioribus, minus profunde viridibus,
nec reticulatim venoſis. minus que craſſis
& ſolidis, odore dum recentia fœtido, faz -
pore ſubamaro, nauſeoſo, minime kiyp-
tico dignoſcenda eſt.
8 Poſſident vires adfiringentes, roborantes,
| RS diureticas & neee
u roborando ac adſtringendo caleu-
ementum præcaveri videtur. -
5 endatur contra difpöftienem ad
SS Br = ad lopiendos dolores, a cal-
. exortos, cum opioʒ in viarum urina- 5
lum fupurationibus,, velicz paralyfi &
= mucofitate,renum obitructione, urinæ in-
tinentia a magna renum irtitabilitate
3 e 1
— 5 s .
Die Blätter find länglicht⸗ eyrund, an der
Grundfläche ſchmäler, an der Spitze breiter,
oft abgeſtumpft und beynahe ganz rund, glatt,
mit ſehr feinen Adern, die ein Netz bilden,
durchzogen, vollkommen ganz, am Rande et⸗
was weniges zurückgebogen, dick, feſt, mit
kurzen Stielen verſehen, an der obern Fläche
dunkelgrün und glänzend, an der untern et⸗
was rauh und blaßgrün; ſie haben einen ſchwa⸗
chen balſamiſchen, dem Süßholz ähnlichen
Geruch, und einen angenehm bittern, zuſam⸗
menziehenden Geſchmack. — Oft werden die
Blätter des Preuſelbeerſtrauches
(Vaccinium Vitis idea L.) mit den Blät⸗
tern des Sandbeerenſtrauches verwechſelt; man
kann ſie aber von den letztern ſehr leicht un⸗
terſcheiden, weil die Preuſelbeerblätter viel
größer, breiter, mehr eyrund und unterhalb
mit häufigen kleinen ſchwarzen Punkten beſetzt
find. — Die betrügeriſche Verwechslung mit
den Blättern des Buxbaums (Bu-
Aus fempervirens L.) erkennet man daran,
daß ſeine Blätter viel eyförmiger oder mehr
rund, weniger dunkelgrün, mit keinem netzförmi⸗
gen Adergeflechte verſehen, nicht fo dick und feſt
ſind, im friſchen Zuſtande einen ſtinkenden Ge⸗
ruch und dann einen etwas bittern, eckelhaf⸗
ten, keinesweges aber zuſammenziehenden Ge⸗
ſchmack haben.
Sie beſitzen zufammenzichende, ſtörtende, in et⸗
was auf den Harn treibende und e
mende Arzneykräfte. 5
v in lithontriptiea Sat dubia, fed Die eigentlich Reinzermalmende Kraft des San d⸗
beer euſtrauches iſt gewiß ſehr zweifel
haft, ſondern er ſcheint vielmehr wegen feiner
ſtärkenden und zuſammenziehenden Eigenſchaft
bloß den Wachsthum des Steines zu verhin⸗
dern. Man empfiehlt daher die Blätter ge⸗
gen eine Anlage zu Steinkrankheiten; in Ver⸗
bindung mit Mohnſaft, um die Schmerzen,
die vom Steine herrühren, zu mildern; beg
i Weg e der Haruwent⸗ in einer Lah⸗
—,
‚Tab ALLE
Z Daun Off.
Kempteria rofunda. .
Die Aittwerwurzed'a
que in pulvere a ſcrupulo ad drachmam,
bis, ier de die: raro in inſuſo aut decocto
ad unc. g pro aquæ libra. a
Tab. CCXIX.
ZEDOARIA. Ofiein,
Kæmpferia rotunda. Botanic.
Zadura; Zaduar; Zarumbeth; Zerum-
beth; Zadera; Zaduaria; n Z e-
doäria longa zei rotunda; Geidwar, Gal-
lis, Zedoire; Zedoaire; Gin-
gemberfaurage, Anglis, Ze do-
ary;Zedoardy,
Clafis I. Monandria, Or d o J. Mono-
nia.
Genus. Corolla fespartita: laciniis tribus
majoribus patulis, unica bipartita, Stig-
ma bilamellatum.
Species
Hetiolatis. |
Patria hujus plantæ perennis India orienta-
lis,inprimis Malabaria & Zeylonia.
In officinis habetur r a di i x.
A mercatoribus quatuor difiinguunter
radicis Zedoarie [pecies; Ze-
doaria fina five longa; Z e do a-
„ Kumpferia, foliis lanecelaii 4
ria rotunda; Ze doaria tuberofa;
. Geidar, Verum nondum ſatis certe ex-
ploratum eſt, an Kæmpferiaretun-
da, an amomum z edoaria Ber- f
5 815 vel- an utraque limul radicem ze-
Art. Kämpferie mit lonkerförntgen un
2375
mung und Verſchleimung der Harublaſe, ges
gen Verſtopfung der Nieren, gegen das un⸗
willkührliche Abgehen des Harns, wenn es
von einer zu großen Reizbarkeit und Schwä⸗
che der Nieren herkommt. Man verordnet ſie
meiſtens in Pulver von einem Skrupel bis zu
einer Drachme, zwey oder dreymal des Ta⸗
ges: ſelten in einem Aufguſſe oder in einem De⸗
kokte zu einer halben Unze auf ein Pfund
Waſſer.
219. Tafel.
Zittwerwurzel.
Runder Zittwer; Zedoar; langer Zittwer; Zep⸗
terwurzel. Franz. Zedoire; Zedoaire;
Gingember ſauvage. Engl. Zedoary;
Zedoardy.
*
1. Klaſſe. Emmännige. 1. Ordnung.
Einweibige.
Gattung. Die Blumenkrone ſechsmal getheilt,
mit drey größern offenſtehenden Lappen, von
welchen eine einzige zweymal getheilt iR, Die ze
Narbe beſteht aus zwey Blättchen.
geſtielten Blättern.
Das Vaterland dieſes ausdauernden Gewächſes ER
iſt Oſtindien, vorzüglich Malabar und Zeylon.
In den Apotheken hat man die Wurzel.
Die Kaufleute unterſchelden im Handel vierer⸗
ley Sorten von girtwermurgäie- =
die lange oder feine Zittwerwurzel
Zedoaria fita oder longa); den runden
lockzittwer (Zedoaria rotunda) ;
den knolligen Zittwer (Zedoaria iu -
berosa); und den Geidar (Geidar). 2
= 5 es nec fneweges Wee =
Se : © 9 f
234
Joarise officinarum largiantur. Proſtat
radix in fruſtis alliquot polliees longis,
& digitum minimum craflis, incurvatis,
zugolis, angulofis, fubinde tuberculis ro-
tundis notatis & comprellis, qua altera
extremitate cultro transrerfim vel obli-
que diſſecta coraparent, altera in apicem
obtuſum deſinunt; externe colorem ha-
bent pallide cinereum, interne e fuſco ru-
bellum vel obſeure einereum, odorem pe-
netrantem, non ingratum, camphora-
ceum, ſaporem aromaticum, ſubaniari.
cantem & ſubacrem, camphor ſimilem.
Advehitur per Belgos, & continet oleum
" zethereum atque partes acres reſineſas.
Ad uſum medicum eligatur radix ponde-
roſa, tenax, parum fibroſa, minime cario-
ſa, intus obſcure cinerea & maxime fra-
grans.
Gaudet virtute flimulante, calefaciente, ſto-
machica, anthelmintica.
Änfervit hominibus laxis obefis contra dif-
| ‚ventriculi ardorem,febres inter-
= 8 atonicas & morbos vermino-
a fednotandum, ne diathefis adlit in-
num wegroti augeretur. Ordinatur ple-
rumque in pulvere a granis ſex ad ſcrupu-
lum aut drachmam dimidiam pro dofi :
rarius in infufo aquoſo aut vinaſo a drach-
mis duabus ad unciam ſemis pro libtæ
anius colatura = Habebantur quondam
a
u:
quo ip caſu malum in dam-
ſtandtheilen.
1
gewiß ausgemacht, ob die runde Kim
pferie (Kempferia rotunda L.), oder
eine Art von Amom, (Amomum Zedoa.
ria Bergii), oder ob nicht beyde Pflanzen
zugleich die in den Apotheken vorkommende
Zittwerwurzel hergeben. Man hat dieſe
Wurzel in Stücken, welche einige Zoll
lang, eines kleinen Fingers dick, krumm ge⸗
bogen, runzelig, eckig, bisweilen mit rund⸗
lichten Erhabenheiten verſehen und zuſammen⸗
gedrückt ſind; an dem einen ihrer Ende ſind
fie mit einem Meſſer der Quere nach oder
ſchief abgeſchnitten, an dem andern aber en-
digen ſie ſich in eine ſtumpfe Spitze. Von
auſſen haben ſie eine blaßaſchgraue, von in⸗
nen eine aus dem Braunen ins Nöchliche ſpie⸗
lende oder dunkel aſchgraue Farbe, einen durch⸗
dringenden, nicht unangenehmen, kampferar⸗
tigen Geruch, und einen würzhaften, etwas
ſcharfen, bitterlichen Geſchmack, der dem
Kampfer ähnlich if. Sie wird von den Hol⸗
ländern zu uns eingeführt, und entlhält ein
ätheriſches Oehl, mit ſcharfen har zigen Be⸗
Zum Arzneygebrauche muß man
die ſchwere, zähe, mit wenig Wurzelfaſern
verſehene, von Würmern nicht angefreſſene
Wurzel auswählen, welche inwendig eine dun⸗
kel aſchgraue Farbe und einen ſehr angenehmen
ſtarken Geruch hat. *
Sie beſitzt reizende, erhitzende, ben Magen ſtär⸗
kende und wurmtreibende Arzneykräfte.
Sie dienet für ſchlaffe und fette Menſchen gegen
üble Verdauung, wider das Sodbrennen, ge⸗
gen intermittirende und andere, von einer
Schwäche der feſten Theile herrührende, Fieber
und wider Wurmkrankheiten. Man hat aber
darauf zu ſehen, daß keine inflammatoriſche
Anlage vorhanden iſt, als in welchem Falle
das Uebel dadurch zum Nachtheil des Kran⸗
ken vermehret werden würde. Sie wird mei⸗
ftens in Pulver von ſechs Gran bis zu einem
Steupel oder einer halben Drache auf ein
Tab. 420
ZINGIBER . Off.
Amomum Zingiber.%:.
Der Inower.
in nonnullis officinis olewm Zedoa-
krieæthere um, aqua deſtillata,
ellentia, extractum & radix
faccharo condita, que vero
praeparata hodierno die locum non ha-
bent.
Tab. CCxx.
ZINGIBER. Oficin.
Amomum Zingiber, Botanic.
Ingber; Gingiber; Zinziber. Gallis, Gin-
gem bre, Anglis, Gi ager; Zin ger.
kt I, Monandria, Ordo J, Wan
gynia.
Genus. Corolla quadrifida: lacinia prima
patente. —In Amomo Zingibere
Jimbns corollæ trifidus fire bilabiatus ef,
Juabio ſuperiori integro, inferiori divifo,
intra quem nectarium trilobum.
Sp ecies. Amo mum fcapo nudo, fpi-
ca ovata, _
In India orientali & Africa occidentalifpon-
tanea; ex India orientali in Americam
translats, præcipue hodie in Antillanis &
Jamaica colitur atque exinde ad nos ad-
peu, Planta Perennis.
Ir TER fervatar- ad vn
medieum.
A mercatoribus du æ enumerantur 2 ĩ ngi-
” 5 - 235
Mah { verordnet: ſeltener giebt man fie in ir
nem Aufguſſe, der mit Wein oder Waſſer
bereitet wird, zu zwey Drachmen oder einer
halben Unze auf ein Pfund Colatur. In
den vorigen Zeiten hatte man in einigen Apo⸗
theken ein ätheriſches Oehl, ein de⸗
ſtillirtes-Waſſer, eine Eſſenz, ein
Extrakt von der Zittwer wurzel
und die Wurzel ſelbſt mit Zucker
condirt; allein heut zu Tag find dieſe
Präparate ganz aufs Cours geſetzt. 0
220. . Tafel. =
Ingwer.
Jugber; Imber; gemeiner oder wahrer Ing⸗
wer. Franz. Gingembre, Engl. Sin-
ger; Zinger. 3
1. Klaſſe. Einmännige.
Einweibige. g
Gattung. Die Blumenkrone vierſpaltig: die
erſte Lippe voneinander ſtehend. — Bey dem
Ingwer iſt der Rand der Blumenkrone
dreyſpaltig oder zweylippig, der obere Rand
1. Ordnung.
ganz und der untere getheilt, zwiſchen welchem
ſich ein dreylappiges Hontgbehältniß befindet.
Art. Amom mit einem nackten Schafte und
mit einer eyrunden Blumenähre.
In Oſtindien und dem nördlichen Afrika wächſt
er wild; aus Oſtindien wurde er nach Ame⸗
rika Uberbtacht, wo er heut zu Tag vorzüg⸗
lich in den Antillen und in Jamaika gebaut,
und von hier aus zu uns eingeführt wir. 2
Er iſt ein aus dauerndes Gewächs.
In den Apotheken wird die Wur: er um .
Arzneygebrauche aufbewahret. 1
Von den Kaufleuten werden zweyerley er
beris fpecies :Zingibercommu- -
ne ſeu vulgate vel nigrum 2 Zingi-
5 8 3 2
ten Ingwer im Handel unterſchieden:
der N oder art . ==
236 ;
ber album. Utraque tamen fpecies ab
una eademque planta delumitur, & tan-
tummodo colore externo inter fe diſcre-
Pant, qualis differentia a diverſa præ pa-
rationis ac ſiccationis methodo pendere
‚ videtur; radix ante ficcationem aqua fer-
vida infuſa nigrum, & radix ſine hac inſu ·
Lone a cortice externo liberata atque ſol-
licite ſiccata album filit zingiber; infußo
cum aqua fervidaad præcavendam ger-
minationem fufeipitur, —Inutraque fpecie _
occurrunt radicis legmenta nodoſa, tube
rola, bi»ollicaria, fublobata, compacta
& compreſſa, coloris externe mox albidi
‚five firaminei aut pallide cinerei, mox
bruni aut nigreſcentis; intus folida, reli-
noſa, ex rubro flava, fracturæ lv is; odo-
ris grati aromatici, ſaporis valde acris,
fervidi, Eligantur frufta folida, pendero-
fa, odore & fapore gravia; rejicianturle-
Viora, fragiliora mollia, valde fibroſa &
! ar
es
Zaudet vi ſtimulante, calefaciente, fioma-
Commendatur quidem contra ventriculi
a inteſtinorum languorem pituitoſum =
chlorofin, fluorem album, lethargum &
hydropem; ſed ob nimiam ſuam acrimo-
niam raro ordinari folet, Doſis in pulyere
A granis octo ad ferupulum; vinis medi-
catis ſæpius ad unciam femis adjicitur.—
‚ Radix faccharo condita (Con-
ditum Zingiberis) ex India orientali ala»
—
7
wer (Zingiber commune, ſeu vulgare,
ſeu nigrum) und der weiße Ingwer
(Zingiber album).
Beyde Arten kommen
jedoch von einem und ebendemſelben Gewächſe,
und ſie unterſcheiden ſich nur allein in ihrer
äußerlichen Farbe von einander. Dieſer Un⸗
terſchied ſcheint von der verſchiedenen Me⸗
thode ihn zu zubereiten und zu trocknen her⸗
zurühren; wenn die Wurzel, vor dem Trock⸗
nen, mit kochendem Waſſer überbrüht witd,
ſo erhält man den ſchwarzen, wird aber die
Wurzel ohne dieſem Ueberbrühen von ihrer
äußern Rinde gereinigt und ſorgfältig getrock⸗
net, ſo erhält man den weißen Ingwer.
Das Ueberbrühen mit kochendem Waſſer ge⸗
ſchieht um das Auswachſen zu verhindern. —
Beyde Sorten beſtehen aus knotichten, knolligen
bis zwey Zoll dicken, oder lappigen, feſten
und zuſammengedrückten Stücken, die von
auſſen bald eine weißlichte, blaßgelbe oder
aſchgraue, bald eine ſchwärzliche Farbe haben;
von innen ſind ſie feſt, harzig, röthlichgelb
und im Bruche glatt; fie haben einen ange:
nehmen, würzhaften Geruch, und einen ſehr
ſcharfen, brennenden Geſchmack. Zum Arz⸗
neygebrauche ſoll man die feſten, ſchweren,
ſtark riechenden und ſchmeckenden Stücke aus⸗
wählen; die leicht zerbrechlichen, weichen,
mit vielen Wurzelfaſern verſehenen und von
Würmern angefreſſenen als unbrauchbar ver⸗
werfen. N f
Er beſitzt reizende, erhitzende und dem Magen
zuträgliche Arzueykräfte.
Man empfiehlt ihn zwar gegen Schlaffheit des
Magens und der Därme von der Anhäufung
eines zähen Schleims, gegen die Bleichſucht,
den weißen Fluß, wider die Schlafſucht und
Waſſerſucht; allein wegen feiner zu groſſen
Schärfe pflegt er doch ſelten verordnet zu wer⸗
den. Man kann ihn in Pulver von acht Gran
bis zu einem Skrupel auf ein Mahl geben:
zur Bereitung der Kräuterweine wird er als
ta, addrachmam dimigiam, unam egre-
gium ſtomachicum; verum zingiber con-
ditum, in Europa e radicibus hiecatis pa-
ratum, he Inge vilioris of,
Externe, fi fimulum majorem fubita-
neum excitare volumus, & finapismi ni-
mis lente agerent, ſequenti modo zingi-
her applicari poteſi: neceſſaria zingiberis
quantitas in pulverem redacta infundatur
cum v ini ſpiritu, quantum ſufficit, ut in
pultem tenuem redigi poſſit, accendatur
maſſa, donec alcohol flammis abſumitur,
& nunc paſta relidua, linteis excepta, im ·
ponatur parti affectæ, unde brevi inter-
vallo rubor & uſiionis ſenſus in cute exo-
ritur, qui vero poſtaliquod horas iterum
evaneleit. Infuſum velleve zingiberis
decoctum ad fomenta diſcutientia contra
tumores laxos de matoſos & ad fanan-
dam tineam ufurpatur, — Uſus zingiberis
in @conomia. frequentior, de quo alio
doco.
ANGUSTURA. Oficin.
Magnolia glauca. Botanic.
vorbringen wollen,
gen ſchlaffe und wä
gleichen um den Kopfgrind zu he
| 297
Zuſatz zu einer halben Unze gebraucht. — Der
mit Zucker eingemachte Ing wer
(Conditum Zingiberis), welcher aus Oſt—
indien eingeführt wird, iſt zu einer halben,
oder auch zu einer ganzen Drachme genoſſen,
ein vortreffliches magenſtärkendes Mittel; hin⸗
gegen der eingemachte Ingwer, wie er 0 Eu⸗
ropa aus getrockneten Wurzeln verfertigt wird,
iſt bey weitem ſchle ter.
Aeußerlich wird der Ingwer, wenn wir,
ſo bald als möglich, einen ſtärkern Reiz her⸗
und die Senfumſchläge
viel zu langſam wirken würden, auf folgende
Art angewandt. Man nimmt nehmlich die ge⸗
höͤrige Menge zu Pulver zerſtoßenen Ingwer,
gießt ſo viel Branntwein darauf, als nöthig
iſt, um daraus einen dünnen Brey machen zu
können;
die Maſſe wird ſodann angezündet,
bis allet Weingeiſt verbrannt iſt, der teigarti⸗
ge Rückſtand wird hernach auf Leinwand auf⸗
geſtrichen und auf den leidenden Theil aufge⸗
legt; in kurzer Zeit entſteht hierauf ein Bren⸗
nen und eine Röthe auf der Haut, das nach
einigen Stunden jedoch wieder ganz verſchwin⸗
det. Der Aufguß oder ein leichter Abſud des
Ingwers kann zu zertheilenden Bähungen ge⸗
wäſſerige Geſchwülſte =
braucht werden. — In der
kunſt wird der Ingwer viel häufiger
wovon an einem andern Orte gehan
den ſoll. Pa
221. Tafel:
ausufurarinde
Son Auguſtini; Cortex augufiimus;: ‚Cor- Bieberbaum; kleinerer & ilpenbau
tex auguſturæ. Bieberbaum; eiſengraue Ma, 1
Claffis XIII. Poly andria. 3 Po- 13. Klaſſe. Vi
mn re ee —
238
Genus. Calyx triphyllus. Petala novem,
Capfſulæ bivalves, imbricat«e, Semina
baccata, pendula,
Species. Magnolia foliis ovato- ob-
longis, ſubtus glaucis. d f
Habitat hæc arbor in locis humidis Virgi-
nie, Penſylvaniæ, Caroline.
Cortex in officinis habetur.
Rei botanicæ ſcriptores hucusque nondum
conſentanei, qualis lit arbor, quæ c orti-
cem angufturæ nobis largiatur; qui-
dam magnoliam glaucam, qui-
dam magnoliam Plumieri & alii
bruce am ferrugineam nominant.
Proſtat vero anguſturæ cortex in
fruſtis partim convolutis, partim planis ac
incurvatis variæ magnitudinis, lineam
usque ad quartam pollicis partem craffis,
quæ diffracta ſplendentia & reſinoſa, nun-
Auam fibrofa, extus inæqualia & ſulgata,
epidermide fuſca, ochroleuca & albicante
veſtita, intus bruna apparent. Odorem
habent debilem, aromaticum, fpecifice
nauleoſum, faporem amarum, fubaloeti-
cum, cinnamomeum & fubacrem, In pul-
—
verem facile redigi poffunt, igitur linteo
Se ſuper mortariumtecto cavendum, ne ſub-
iiliores corticis partes avolent. Pulvis
bre vi poſt pulveriſationem tempore fla-
ius, deinde ochroleucus, odoris fortioris,
„ri um colore luteo tingit.
— 2
8 21
ſaporis non ingrati, & aquam atque vini
Gattung. Der Kelch dreyblättrig. Blumen⸗
blätter neun. Die Saamenkapſeln zweyklap⸗
pig, dachziegelförmig übereinandergelegt. Die
Saamen beerenartig, hangend.
Art. Magnolie mit eyrunds länglichten, auf
der Unterfläche eiſengrauen Blättern.
Dieſer Baum wächſt in feuchten Gegenden von
Virginien, Penſylvanien und Carolina.
In den Apotheken hat man die Rinde.
Die Schriftſteller der Kräuterkunde ſind bis⸗
her noch nicht einig, was für ein Baum es
eigentlich ſey, von dem die Anguſtur a⸗
rinde gewonnen wird, Einige ſagen dies
von der eiſengrauen Magnolie
(Magnolia glauca L.), andere von der
Magnolie des Plumier (Magnolia
Plumieri) und noch andere von der roſt⸗
färbig en Brucea (Brucea ferruginea).
— Die Anguſturarinde ſelbſt aber
kommt theils in zuſammengerollten, theils in
flachen und krummgebogenen Stücken von ver⸗
ſchiedener känge und von der Dicke einer Li⸗
nie bis auf den vierten Theil eines Zolles vor.
Dieſe Stücke find im Bruche glänzend un
harzig, niemals faſerig, von auſſen uneben
und mit Furchen verſehen, mit einer rothbrau⸗
nen, roſtfärbigen und weißlichten Oberhaut
bekleidet, von innen ganz braun. Sie haben
einen ſchwachen, würzhaften, eigenthümlich
eckelhaften Geruch, und einen bittern, in et⸗
was der Aloe ähnlichen, zimmtartigen, bey⸗
nahe ſcharfen Geſchmack. Sie laſſen ſich
ſehr leicht zu einem Pulver zerſtoſſen, man
muß daher den Mörſer ſorgkältig mit einem
a Tuche bedecken, damit die feinen Theile ſich
nicht in der Luft verſtäuben. Eine kurze
Zeit nach der Pulberiſtrung iſt das Pul⸗
ver gelb, ſpäterhin aber wird es roſtfärbig,
‚fein Geruch iſt ſtärker als zuvor, fein Ge
ſchmack nicht unangenehm, und das Waſſer
ſowohl als auch der Weingeiſt werden von ihne
gelb gefärbt. f |
= *
i CHENOFODIUM AMBROSIOIDES. HE
C henopodium ambrosioides. N
. are. Frau Het Hu E.
*
Gandket viribus fimulantibus ‚roborantibus,
ſtomachicis.
| Inclaruit modo ab anno 1786 ad 1788 in
Anglia, & adhibebatur primum contra
diarrhœam, dyfenteriam ac dyfpepfiam;
poſtea vero etiam in febribus intermitten-
tibus, fie dietis putridis, nervoſis ac in om-
ibn fere morbis a debilitate exortis Or-
dinatur mox in pulvere a granis decem ad
drachmam ſemis pro dofi, ter quater de
die, mox in infuſo a drachmis duabus ad
unciam dimidiam pro aquæ fervideæe
libra,
Tab. CCXXIL
CHENOPODIUM AMBROSIOIDE S.
Oficin.
Chenopodium ambroſioides. Botanic.
Botrys mexicana; Chenopodium mekica.
num Atriplex mexicana; Botrys ambro-
ſioides mexicana; Atriplex odora; Atri-
plex ſua veolens mexicana. Callis, The
du Mexique; ’Anferine du Me-
vi que; Ambroiſte. Anglis, Me-
xican Goolefon»t.
Claris V. Pentandria. Or do II. Di-
gynia,
Genus Calyx pentaphyllus, pentagonus,
Corolla Aufl, Semen unicum EIERN
fuperum,
Species. Chenopodium feld lan.
ceolatis dentatis; racemis foliatis, fim.
plicibus, |
Habitat in regno | Mexicano & Lufitania,
apud nos in hortis colitur. Floret Julio
Ber annua,
F. Ktaffe Fü nfrnännige.
Sie beſitzt reizende, ſtärkende, und dem Ma⸗
gen zuträgliche Arzneykräfte.
Sie wurde erſt zwiſcheu den Jahren 1786 und 1788
in England bekannt, und man gebrauchte fie
gleich im Anfange gegen Durchfälle, Ruhren
und üble Verdauung; ſpäterhin aber auch bey
intermittirenden Fiebern, gegen ſogenannt⸗
Faul und Nervenfieber und überhaupt faſt
in’ allen Krankheiten, welche von Schwä the
herkommen. Man verordnet ſie entweder in
Pulver von zehn Gran bis zu einer halben
Drachme auf ein Mahl drey oder viermal des
Tages, oder aber in einem Aufguſſe. von
zwey Drachmen bis zu einer halben Unze auf
ein Pfund kochendes er |
222. Tafel
—
: wekikaniſches ä se
Mexikaniſcher Botrys; mexikaniſche Melde 3 me⸗
Thee; gewürzhafter Gänſefuß;
rikaniſcher
Franz. Thé du
Eiche aus Kappadocien.
Mexique;
broisie, K na l. a
2. Ordnung,
Zweyweibige.
Gattung. Der Kelch fünfblättrig, fünfeckig⸗
Blumenkrone keine. Saamen einer, linſen⸗
foͤrmig, oben.
Art. Gänſefuß mit lanzettförmigen, gezähn⸗
ten Blättern, und mit einfachen, blättrigen
Trauben.
Das Vaterland dieſes einjährigen G wächſes iſt
Neuſpanien und Portugall; bey uns wird es
in Gärten gezogen. Es blüht im Julius.
555
r
!’Anserine du et r am. .
7
U ; 4 2 <
In officinis herba fervatur ad ufum me-
? dicum, ö
Caulis pedes duos longus, erectus, ramo-
In den Apotheken hat man das Kraut zum
Arzneygebrauche.
Der Stengel iſt bis zwey Fuß hoch, auf-
ſus, hirfutus; foli a petiolata, glabra,
Pallide viridia & in lobosobtufos, poly-
gonos diviſa. Ad frondium fines racemus
oritur longus, nudus, vel foliolis anguſtis
ſparſim obſeſſus, e racemis geminis late-
ralibus mox hirſutis mox nudis compoſi
d tus. Integra planta odoris fortis, grati,
aromatici, faporis ealefacientis, ſubama-
ſtumpfe vieleckige Lappen abgetheilt.
rechtſtehend, in mehrere Aeſte getheilt, mit
borſtigen Haaren beſetzt; die Blätter find
mit Stielen verſehen, glatt, blaßgrün und in
An den
Gipfeln der Zweige entſpringt eine Blumen⸗
traube, die lang, nackt, oder hier und da mit
kleinen ſchmalen Blättern beſetzt iſt, ſie be⸗
ſteht aus gedoppelten Seitentrauben, die bald
ricantis, non ingrati. Ante florum e-
i haarig, bald aber nackt find. Die ganze
panſionem colligenda herba.
Pflanze hat einen ſtarken, angenehmen, würz⸗
g haften Geruch, und einen ern ärmenden etwas
. bitterlichen, nicht unangenehmen Geſchmack.
Man muß das Kraut noch vor der Entwick⸗
lung der Blätter einſammeln. —
Es beſitzt reizende und nervenſtärkende Kräfte.
Man empfiehlt den Aufguß, wie Thee getrun⸗
ken gegen Krankheiten der Bruſt, bey Läh⸗
mungen, wider Mutterbeſchwerden, bey der
Nervenſchwäche, gegen üble Verdauung, Blä⸗
hungen und den Stein. Die Gabe iſt eine
halbe Unze auf ein Pfund kochendes Waſſer.
Gaudet viribus ſtimulantibus, nervinis.
Laudatur infuſum inſtar thee haufium contra
pectoris morbos, paralyfin, hyſieriam,
altheniam nervoſam, dy ſpepſiam, flatu-
lentiam ad calculum. Doſis uncia dimidia
add aquęæ ſervidæ libram.
erde des zweyten Bandes.
4
Index Volum. I. & II
A.
Ei | | Tab. Pag. Tab, Pag.
A brotanum. u u Mi ı Amygılalus communis. Vol. I. 15 19
Abfinthium pontium.. - —— — 2 2 Amyris elemifera. ie 79 1 49
Abſinthium vulgare. — 3 3 Anagallis aquatiea. — 30 427
Aeaci a noſtras.— — 4 4 Anagallis arvenfis- - — — 16 227
Acacia ver a. (5 5 Androſemum minus. — 1
Acanthus BEER - u — 41 66 Anemone pratenſis. Pol. II. 159 99
Acetoſa vulgaris. —— — — . 7 Anethum Fœniculum. Vol. & 86 102
Acetoſe lla. d g Anethum graveolens. — — 7 >
Achillea Millefolium. Vol. II. = 46 Angelica Archangelica - — — 18
Aconitum Napellus. —— — 138 35 ängelica ſativa. — — 18 2
Acorus vulgaris f. Calamus. Vol. I. 8 9 Anguſtur a- Vol. II. 221 237
Adianthum Capillus Veneris.— — 39 63 Aniſum ſtellatum. Vol. I. 19 25
Agaricus albus. — — — 9 11 Anifum vulgare. 0
Agaricus chirurgorum ſ. quer- Anonis. —̃—
cinus. Pol. I. 10 12 Anthemis nobilis. a
Agrimonia Eupatoria. — — 11 13 Anthemis Pyrethrum. Vol. =, 160 10x
Agrioriganum. Vol. II. 144 69 Anthos. Swen Vol. I. 21 28
Aizoon majus. —— — 190 169 Antirrhinum Linaria. Vol. II. 118 16
Allelu js, Vel. I. 7 83 Arbutus Uva urſi. N
Allium fativım. = - a 12 14 Aretium Lappa—-
15 Ariſtolochia Serpentaria.
Aloe perfoliata. - -
Arnica montana.
Althæa officinalis.
Amara dulcis, 2 — 7 145 Artemifia Abrotanum.
Amaracuns. Vol. II, 122 27 Arthemifia Abſinthium.
Amomum Cardamomum. Vol. I. 40 .64 Artemilia judaica -—
Amomum Curcuma. —— — 22 137 Artemiſia pontie --
Vol. II. 149 82 Arummaculatum - - -
—— 220 235 Arundo ſaccharifera.
6
Amomum majns.
Amomam Zingiber. -
242
a er Tab, Pag. Tab. Pag.
Alla duleis . odorata. - Vol, I. 32 49 Carduus Benedietus.— Vol. I. 41 66
JJ. TE ce en en 67
Aſtragalus exfcapıs. - ——— 25 36 Caor. JJ
Altragaius Tragacantha, - Vol. II. 209 213 Carum Carvi. r
Atriplex mexicana. L 222 239 Caryophyllata. T
Atropa Belladonna. —— — 197 183 Cariophyllus aromaticus.—— — 44 71
Aurantium, = Vol. I. 26 37 Cascarilla . 46 74
se Caſlia Fiſtula - —— — 4½% 76
B. Callia lignea. — — 183 7
N Caflia Senna, - — Vol. II. 191 171
Sen Vol. I. 19 25 Catechu. u „ e n
i Balfamus copaiva. RER n Coentätres Beuedicts.- wii 4t 66
Balſumus Pernbissuss. „ Cen minus. 23 — — . 32
Hardaunns. — — 29 45 Cepa maris-. — Vol. II. 199 199
Becenbung . — — 30 4 Cerafus niger. - Vol, I. 81 84
- Belladonna Vol. II. 197 183 Ceratonja Siliqua, - - Vol. II. 195 179
5 Bellis perennis [. minor. 58898 Cerefolum, < - - = Volt. 52 85
Cervi Spin. - - Vol. II. 198 187
Chærophyllum. Vol. I. 52 8
Chamædrys. - EEE I 87
Chamzdrys aquatica. Vol. II. 186 183
Chamomilla romana. Pol. I. „
Chamomilla vulgaris. 55 90
Chelidonium majus. - — 565 3 >
Chenopodium 3 Vol. II. 222 239
Chin - - Vol. I. 69 121
e »- = _- =. nm Tue; 57 95
Cichoreum — ee 33
5 Cicuta vulgaris. — — — 59 99
FP co 102
Cincbona officinalis. — — — 69 121
Cie Aurentzem s — 36 2
Citrus medias. — — 62 103
"58 Clematis rceta . — — 86 165
Colchicum autumnale, —— — 64 113
Colocynthis. — 6 115
Conſolida major. - -
Contra. .
Contraj eva.
Convolvulus Scammonia.
Copaifera officinalis.
Coriandrum ſativum.
Cortex peruvianus.
Croc us ſutivus - =
Croton Cascarilla -
Croton lacciferum.
Cubeba. 4 2 Ir 1
Cucumis Colocynchis.
Cucumis Melo. —
Cucurbita Pepo. - - -
Curcuma. - - -
Cydonia
Cy nomorium eoceineum.
rns ä -
D,
Daphne. * - *
| Daphne Mezereum.
Datura Stramonium- =
Daucus Carota f. ſylveſtr.
Dictamnus albus. —
Digitalis minima. -
ben pe.
> mg
= Dergevia 5
Dulcamara. *
| Vol. II. 2
<
>
-
— —
Lk
—
=
*
—
ei
— —
inn
— — —
— —
Vol. es
147
149
184
151
Ernea nigra.
Eupat ria
Eupaterium Meſues.
Euphorbia officinalis.
ER, .
Faba. - 8 N - -_
Farfara. “ “ 25
Farrago. wi 8
Fel terræ 2 >
Ferula Alla foetida, .
Ferula galbanifera, =;
Fiearia. - .
Ficus Carica. 3
Ri
F
Flammula Jovis.
Fœnicu lum.
- Feenugrzcnm. — .
Fr axineha alba. - .
Fraxinus Ornus. —
Ful onia. — *
"Fumaria offi FRE .
Fungus igniarius ſ. querein,
Fungus laricis.
Tab. Pag.
Vol, 112 196 181
Vol. I. 11 13
Vol. I. 82 135
— — 83 157
Vol. II. 189 167
vo 1
—— — 24 34
—— — 90 168
Vol. II. 168 166
Vol. 8 4 25 ag
Vol. II. 286 93
Vol. I. 84 15
—— — 85 160
— 2 162
Vol. II. 124 30
a ,, >
Fungus melitenfis, - ge
0.
Galanga. 2 „„ re
Gabanum - +
Gambogia Guta, - -
Gentiana Centaurium.
Gentiana are -
Geum urbanom, | —
Glecoma r *
Slyeyırhiza glabra. vol. II. 1
9 2
8 f
es Tab. Pag. Tab, Pag,
Bramen caninum. Vol. I. 92 173 ee ar ;
Gratiola officinalis. — — — 93 174 2
Groſſularia non ſpinoſa. Vol. II. 164 117 Kompferiarotund, - Pol. II. 219 233
e — Vol. I. 94 176 ö
Guajacum fanctu: — Vol. II. 178 147 ö L.
Gummi Elemi. Vol. I. 7 149 er
Gummi Gutta. =. 9 181 Laccaa. Pol. I. 189 210
Gummi Laceea. 109 210 Lactucafylvefttisf. viroſa. 110 212
SB Lapathum acutum, - - Vol. II. ııı 1
3 . Lappa major. F se a
Ne E + Velen
ie 1 vol, IL. 98 183 Lavandala Spie. = 6
= Hate erus W 97 184 Laurus Camphora - Vol. I. 8
Herba trinitatis. Vol. II. 215 226 Laurus Cinnamomum - - ———. l ei
Hirundinaria. - Vol. I. 56 93 Taurus Cinnamomum occin
Hordeum vulgare. — — — 98 187 dental. en 8 TERN 4 77
Hyofeiamus niger. — — — 99 189 Laurus nobilis. — — Vol. II. 114 8
un 8 — — — 100 191 Laurus Saſſafras. — — — 183 156
5 is. = < - —— — 101 193 Ledum paluftre. - — — 17 123
— 1 194 Leontodon Taraxa um. — — 205 207
= Leviſticum. — — — 116 13
ae L.ichen islandin. - - —— — 117 14
== Sn Lignum launctum. Vol. I. 94 176
Vol. II. 215 226 Lignum ſanctam. Vol. II. 178 147
= I. 103 105 Liguficum EEE — — — 116 13
Limo nia. Vol. I. 62 108
5 ee Ryracitln, Vol. II. 202 199
Linaria. 118 16
Linum ulratifimum. — — 19 18
1 Liquiriia. — — 120 20
Loranthus 8 Vol. II. 216 226
Tw -Varher men
7 ollen sien. — Vol. II. 175 140
a
N
— ; 3 =;
Magnolia Staus. Vol. II. 22 237
Malva rotundifolia. 4
Malva ſylveſtris.
Malva vulgaris.
Manna —
Maranta Galanga Er
Marrubium album . 5
2 gare.
Matricaria Chamomilla.
Matricaria Parthenium.
Melilotuns.
- Melifla officinalis.
K -- -. =
Mentha cerifpa.
Mentha piperita, - -
Mentha Pulegium,
12 5 >“
I
1
Mezereum, - —
Millefoliam. —
Mimofa See - -
Mimoſa nilotica. -
Morus nigra.
Moſchata nux. — —
Muſcus islandiens. -
Myriſtica officinalis.
Myrobalanus citrina.
Myroxylon peruiferum.
Myrtilluls.
Myrtus Piment.
F
Naſturtium aquaticum.
Nicotians Tabacum.
Nux moſchata.
_ Pfychotria emetica. -
— es
Pulegium, -
245
Tab. Pag. i
Vol. II. 123 28 O. : 22
— — 123 29 : -
—— — 123 28 Olea europæa. - - Vol. II. 141 63
—— — 124 30 Olibanum. — — — — 142 66
Vol, I. 89 167 Ononis ſpinoſ a. —— — 143 68
Orchis Morio . —— — 174.139
Vol. II. 125. 33 Origanum Majoran. — — 122 27
Vol. I. 55 90 Origannm vulgare. — — — 144 69
Vol. II. 126 35 Oxalis Acetofella. E Voll 8
— — 1277 36 Oxylapathm. Vol. II. I ı
— — 128 38 |
— — 89 239 P. >
— — 130 41 5 a N
ZEN Pæonia oflicinali.- - Vol. II. 145 70
— EEE Papaver album f ſomniferum.—— — 146 72
1 Papaver Rhœas ſ. erraticum. —— — 147 79
ä — n TWTt .
. Petum. u — — — 140 66
Vol. I. 49 79 Phaſeolus major. Vol, I. 8 1
ä Pimento. B - ei 149
Vol. II. 134 48 Pimpinella Aniſum. Vor 20
. Pimpinellafaxifraga ſ. alba. Vol. II. 150
1 Piss r.. l
. 23 Pinus Pinea f. ſatira.
ee Pinus ſylveſtris f. fterilis- 15: |
Vol, L, 23 „ Piper Cobeba, ,
Vol. II. 137 34 Piper jamaicenſe. — ee ol. II. 149 82
— oc Piper nigrum f, rotundum, —— — 153 89
5 Piſtacia Lentiſus. —— — 115 11
Plantago media. —— — 14 91
5 Polygala vulgaris. — — — 1,5, 92
Vol. II. 138 55 Polypodinm Filix mas. — Vol. I. 84 159
- 139 38 Polypodium vulgare. Vol. II. 186 93
— 1 60 Prunus Ceraſus. Vol. 1. 3
— in 2 Pronus demeſtica. - Vol. II.
N Prunus ſpinoſa. — - Vol.
7
5 ö Tab. Pag. 5 2 Tab, Pag.
Pulfatilla nigricans. Vol. II. 159 99 San talum album f. eitrinum, Vol. II. 180 150
pyrethru m — — 160 101 Santonieum mm Vol. I. 60 102
Pyrus Cydonia Vol. I. 73 138 Saponaria officinalis. Vol. II. 181 152
Kae Ä Sarfaparilla - iz 1
Q. ur Siam, s. 156
2 2 enſis. — —— — 5
Ouaſſia re Vol. II. 161 103 en: er 3 5 5
Ouafſia Simaruba. 3 — 94 77 Scandix Cerefolinum. Vol. I. 532 85
‚ Quereus Robur. „ BO. 06 Seilta ſ. Squilla marina. Vol. II. 199 189
5 Sn 5 Seordium - -— - — — — 186 163
3 Sea | Scorzonera hiſpanica. —— — 187 164
fhammas earbarticus. Vol II. 108 187 Serophularia nodoſ a. —— — 183 166
Rheum polmatum _ - —— — 163 109 Secale serealer — — — 189 167
Ribes rubrum. F Sedum ooo . 169
Ricinss communis. SE ee Sempervivum tectorum, - —— — 190 269
Rofä centifolia f. rubra - _ —— — 166 121 TT:: 224 ern 191 171
Roſa 8 2 2 ee 145 70 Serpentaria virginiana. —— — 192 173
8 Rosmarinus officinalis. ain Sepyiem hortenfe. rn
Rosmarinus ſylveſtris. Vol. II. 167 123 SEEN 8 * c
eis nctorum. ic 173 Siliqua übe m
Ex Rubus deu» + + ñꝶ!— 169 127 Siimaruba; HITS — — — 4 17
* a 809 Sinapis nigra. „ 196 181
11. 111 — Siſymbrium Naſturtium. —— — 139 158
— 17 120 Smilax China. — P
Smilax Sarfaparilla, Val, II. 182 14
Solanum Dulcamara. Vol. I. 77 145
Solanum furioſum - - Vol. II. 197 183
Er Bar anne ne |
136 Spina cervina . —— — 198 187
139 Spondias Myrobalanus. — |
140 Stramonium. — — 200 194
131 Styrax Benzos. eo EI
142 Styrax liquida. - Vol. II. 202 199
147 Styrax officinalis ſ. calamita.—— — 201 195
144 Symphytum oſſicinale. Vol. I. 65 117
79 348
Tabacım. - .
Tamarindus indica. -
Tanacetum vulgare.
. Taraxacsım, & .
Terra Catechu.: - -
Teuerium Chamzdris -
Teucrium Scordium, -
Thapſus. Be
Theobroma Cacao. -
2 RER
Thymus Serpyllum.
Thymus vulgaris.
Tilia europæa. rn
Tithimalus aculeatus.
Tormentilla erecta - -
Tragaeamtha -
Tragopogon hifpanicus, -
Tragofelinum officinale, -
Trifolium fibrinum.
Trifolium Melilotus.
Tuffilago Farfara -
Tab. Fag.
Vol. I. 140
— — 203
gen — 204
49
Vol .
Vol. II. 186
— 212
Vol. I. 35
Vol. II. 142
„
— — 206
— — 207
.
Vol. II. 208
—— — 209
„
— — — 210
— — 127
Vol. I. 87
3
— — 83
60
201
204
207
79
87
163
220
55
247
U,
= Tab, Pag
Urtica dioica f. major. Vol. II. 217 229
Uva urſi # * — —— — 218 231
V.
Vaceinium Myrtillus. — Vol. II. 137 54
Valeriana officinalis ſ. fylv, —— — 211 217
Verbaſcum Thapſus. —— — 212 220
Veronica Beccabung, - Vol. I. 30 47
Veronica officinalis, Vol. II. 213
Wien Elsa. u en nn Vs 3-8:
Viola odorata. Pol. II. 214 224
Viola trico lo- — — 275 226
Viſcum quereinum. — — — 216 228
Vitis idea nigra. —— — 17 34
N ©
Winterania Canellaa. Vol I, 38 62
2 a
Zedosris. Fol. II. 219
*
2
( K 2
Inhalt des erſten und zweyten Bandes.
A % 5 4 3 A. N | e
Taf. Seite. Taf. Seite
> 25 8 : Der 5
„II. B. 133 46 Balſam (braſtlianiſcher).
5 ..— — 216 228 Balſam (pernaniſcher).
i 5 „ 88 165 Batengel. „ = =
Magie, (wahre). 5 * 08: Beinwell (gewohnlicher).
an, Alant. e 5 u 151 Benediftwurzel, - >
Aloe, a 2 2 4 -» — — 13 f 15 Benigroſe. 2 -
Alpranken. . En 7 145 Bınpe = = a
RR. 800 „— — 3 3 Bibernelle (weiſſe). =
A Ampfer (fvitziger). RE TE: B. Tri 5: Bieberbaum. = 2
Es Andorn ale oder ieee — — 125 33 Bieberkraut 8
5 5 * — 159 = Bilſenkraut (ſchwar zes).
8 28 23 Bitterholz 0 5
H, 8. gar 237 Bitterklee⸗ SS er
„I. B. 20 26 Bitterſuß. 3
4 iR, 158 Dittetwurzel. 2
23 32 Blutlungenmeos.
Brunnkreſſe.
Bruſtwurzel. .
Buchampfer. .
Bufbohne = +
Cacao * 6
Eaneel (brauner).
Cancel (weiffer). :
Eardamömlein =
ECardobenedikt.
Catechu⸗Erde.
Centifolien⸗Roſe.
*
Ehamille (gemeine).
Ehamille ee
Shinarindenbaum.
3 Chinawurzel.
Ehriſtwurzel.
2
Eichorie.⸗
Citrone =
Coloquinte.
Dill.
5 5 Diptam (weiffer).
Diſtel (gedenedeyte).
Dioſ ten..
= Bene
Taf. Seite. a RB
H. B. 139
. 58
5 a 18 283 4
om 7 8 Ehrenpreis, .
„ — 82 155 Eibiſch. z a 4
Eiche (gemeine), .
Eichenmiſtel .
Eichenſchwam +
E 23 Eiſenhuͤtchen.
— — 61 105 Elemiharzſtrauch⸗ +
2„— — 38 62 Engelfüß. > * ud
2 Engelwurzel. we
— — 41 Enzian. 2: ER
2 79 Eppihtirofe) ° «
„ II. B. 166 12. Erdepheu.⸗ *
8 134 90 Erdgalle. * * „
ee nn 88 Erdrauch oder Erdrante.
— — 69 121 Eſche (blühende ).
Te 57 9 Eſchenwur zel
„— — 97 184 Euphorbie 3 x:
27x 5°
2 * 62.108: : . F 2
5 i n
= 2% 41 Fürberröth e.
— — 68 119 Fallkrau r.
2 — 7 136 Farrenkraut Männchen.
2 — — 9 137 Feigenbaum. .
Feigenkraut (großes). =
3:1dfamile; 33 *
5 Feldkuͤmmel.“ * a
* 199 - 169 Fenchel. „ ͤ T0100.
. 2 Fenchel hel. =
. 75 142 Ferultrout (farifehes),
5 66 Feuerſchwamm +. 8
5 144 69 Fichte (gemeine).
B.
B.
A.
B.
— 179 148 e *
5 249
Leaf. Seite,
II. B. 213 222
I. . „% 1
II. B. 162 106
— — 216 228.
I. B., 10 fl
II. 8 158 SE:
E
II. B.
ws
I..
II. B. 116 13
I. B. 36 183.
.
I
II. B. % e
. 7
nn 3
H. B. 168 125:
I. B.
259
u Taf. Seite. E
Fiftfkeffie. „ . % ae ĩͤ .
Flachs (wilder). - II. B. 118 16 Gummiguttbaum — —
Flachs (zahmer )) — — 119 18 Gummilakbaum > 5335
en Flechte kisländsſche ). In nnn ie a
x Flieder. 5 2 „ a Gürtler. . . en m
Franzofenholf. = == „ I. 3:04:96 ö
FPranzoſenhol z. „II. B. 178 147 .
8 * 5
Beauchhaar. = = I. B. 39 53 . ; 3
a 5 = Haberwurzel (ſpaniſche). II. B.
. G. 8 Har then I.
3 x S : : To Hauhechel. s * „ II. .
Ganſ. papel. SER, 3 II. B. 723 29 Hauswurzel (große). —— —
Galbaufraut. B a 168 Heidelbeere. > . — — —
Galgant. — 29 167 Heilig engeiſtwurzel. I. S.
i Bamander ec 5 3 Helenakrant. „5 „* „ — —
Garbe. “ 2 2 * tr H. B. 133 46 Herbſtzeitloſe. 8 „
Gertenmün ze. — — 130 41 Herzpoley. „
Bänfeblünden. # 00, = L . 1 18 Himbeerenſtrauch. = 8
Bänfefuß (würzbafter ). II. B. 222 29 Himmel brand
Gauchheil. » „ I. 38. 15 21 Findläuft (wilde). I. V.
N ee ee een
Beerſte (gemeine). „ 238 187 Soklunder (schwarzer). II. B.
re ö (englifches oder neues) II. B. 149 32 Hollunder (wilder). „I. B.
8 Bewbeznelkenbaum. r ß a
i Gichtroſe. 5 = s AI. B. 2 09 Huflattig -- 2 8
x 2 - ED 34 53 Hunds gras. Pr Ze —
„ . —— — 67 118 Hundsruthe. 5 5 5 II. B.
i J; ĩ ee Fi
2 23 — — 72 137 Hypociſten . r 5
t oder Gottesgna⸗ - ne m Te
5 RE I. V. 93 174 . 3
„ „ „ ng, en |
* —— — 982 173 /Balape, 3 „333
II. B. eure Sede. - | —
x
Taf, Seite,
v RR
95 1381
109 210
96 183
4 1
187 164
100 19
1433 68
190 169
137 54
48 23
80 157
64 713
158 97
169 127
212 220
58 97
77 145
177
78 147
127 36
83 157
. 173
16 KN
101 193
220 235
5 er.
; 4 „
a Taf. Seite. E. .
Johanniskraut (gemeines).⸗ I. B. 100 197 * -
Johannisbeerenſtrauch (rother). II. B. 164 117 Taf. Seite.
Johannisbrodbaum. „ — — 195 179 Lachen knoblauch. II. B. 186 163
a f ag: Leckbn m d. i
K. 8 . Lackritzenholz. = . „ H. 8 29...
3 = x a Lattich (wilder „I. B. 110 az
Käſepappel gemeine). „I. D i 8 i dendel. a: „ II. B. ı 6
Kalmus. „ „I. Be 8 9 Lein (gemeiner). 2 1 18
Kamille (gemeine) ) 5 d einkraut ⸗ „„ — 16
j ·ͤ 88 gerchen baun — — 12 2
Kampher. ö Lerchenſchwamm (weile, = I. B. 11
Kanell (weißer ))). 38 22 Liebſtöckel (gemeiner). „II. B. 116 18 rr
Kaskarillenſtrauch. 5 1 46 74 Limo nie. © 3 B. 5 5
Kaſſia in Röhren, 3 ie 2
Noſſtentiade . & e en f
Kellerhals. 1 H. . 132 ir > „
Kerbelkraut (gemeinen), vb Mia. Lorberbaum. . re
„Lorber . «
Kienbaum II. 5. . 9 = .
Kirſchbaum (gemeiner). „E re! Ze M. 4
Klapperroſe = II. B. 147 79 e 8
Klette. 1 B. 29 4 Magnolie (eiſengraue). II. B.
Knabenkraut. 4 . II. B. 174 1389 Magſamen. * 5 ud —
„Knoblauch. 8 | „ . 12 14 Majoran (zahmer). * 2 — —
Köoͤnigskerze. Re „ H. B., 018 220 Majoran (wilder). ze —— —
: Kolmarkraut. * e „ LE 75 21 Maltheſerſchwamm - „
Kolo quinte. 2 2 „ — — (5 115 Malve. Pr 2 ⸗ „ — 2;
2 Koriander. ee ˙·
= 5 „ II. B. 199 167 mn +7 € e ea i B.
8 er „ „I. B. 108 e Merbet t::
Krapp. Fe „ II. B. 168 125 Maͤrzviole. 5 ***
Krauſemünze. e. „ — — 130 41 Märzwurzel. 3 . * .
= 1... . is 487 Reus... um
3 „ — 155 92 Maſtirbaum. II. B.
— — 59 89 Mauerpfeffer (großer). e
„I. B. 4 73 Maulbeerbaum (ſchwarzer ). — —
„II W. 148 80 Meelbeerſtaude. - —
CCCP
5 mi (other y 3
1
* es — ® £ -
3 5 — Se; . = re Z
8 | en a he = Taf. Soite.
e „II. 8. 104 199 Pſeſfer von Jamaika.. II. 149 82
Melde (merikaniſche). II. B. 222 239 Pfeffer (ſchwarzer oder gemeiner. — 453 89
Meliſſe 5 i 1 — 128 98 pfeffermünze. 2 „„ 131 42
. Melone. „ , 129 39 Pferdbohne . 82 155
„Moͤhre. 5 F BB n ' Zrra II. 157 95
Mohn (rother). ä 248 B. 147 29 Pi meut. * E K — 149 82 =
I.
*
e debe 146 72 Pimpinell (weiße). 8
. 8 E L 11% 14 Pinien baum 58
— — 122 23 Pockenholz 8 — 24 17%
a PER 35 Pockenwurzel. — d
m I = I 8 48 77 Poley (gemeiner). Le 3
gelbe). II. B. 135 49 Poley (wilder z
5 a En Pomeranzen baum. 2.
N u
s
Preuſſelbeere (ſchwarze ).
Purgiecaͤpfel. > . 2
; Purgierkaſſie. 2 . 2
Purgier winde e II.
*
*
1
)))))VVJVVVVVVTVTVTVVTV
ER : Quendel (gemeiner).
N Auendel (wälſcher) . —
Q — t t 3 & 3
ne.
5 Namſelblumę. 6
Rande (gemeine).
*
Bi mie,
on
nr
mr
Rocken (gert inet). II. B. 189 167 Schlafkraast. 1. B. 5 120
wegen „I. 8. 7 7 Solebendern. 3
3
22 Taf. Seite. V
N ee |
RE,
|
we:
*
88
2
Ri
. Römerwurgel. - = — — 25 36 Schnallen. *
Roſe (rothe). II. B. 165 121 Schoͤllkrant (großes). a
‚ Rosmarin (zahmer). I. B. 21 28 Schottendorn (arabiſcher). „
Nos marin ee „ „ II. B. 167 123 Schwalben wurzel.
Kotang. „ 179 148 Schwarzdorn
—— 194 1% Schwarzwurzel. —
Nuhrwur zel. — — 206 212 Schwindelkörner. 1 *
Kube (gelbe). I. B. 7 is Scordienkrau.. I.
Rukhenkr ant. : 90 168 Scorzoner.
Be — a ; Seidelbaſt. 33 „
“= . Secifenkraunt .
* 5 S. ni (ſchwarzer). u
- 5 15 Seennesblaͤtter. - -
B. 70 133 Sevenbaum. . ,
— d i Sr, -
— 64 113 Goodbrodbaum. =» + =
— 110 212 Speichelwurzel. *
B. 176 142 Spick leiner) >
— 174 139 Springer +
.
*
Saffran. J.:
Saffran (indianiſcher) * —
Saffran (wilder). — * —
Salat (giftiger). = .—
2° Salbe. = - - :
Salepwurzel. *
. 8
Santelholz (gelbes 8 —
x
*
*
218 231 Stabwurzel. . a
180 150 Stechapfel (gemeiner).
182 134 Stech winde.
183 155 Steinbiber nelle.
82 155 Steineppich .
thin
Sarſaparille. . 8
Saſſafrasholz. u
Saubohne. 2 3 . 4
= „Sauerampfer (gemeiner). 38 6 7 Steinklee ⸗ Pe - P
270... + ne Oma. ee
= Sauerklee. c 8 Sternanis. „„
5 Saen (are) | 56 Storag (flüſſiger ). II. B.
2 r 184 158 Storaę (gemeiner). —
- ER „— — 185 160 Sturmhut (blauer ). —— 1
JJ ⁵ ̃ ᷣ ͤᷣùů⁰0ʃ⁵ 8
1
ene, g hr ETRER
u
*
—
—
*
88
—
E
00
8
= Scharbockskraut. 3 En 63 111 BR
0 Stherneddelfrait. 2». = in 700 191
== ae (sefisdier). . = 90 7
„ II
Tamarindenbaum. —
Duaubeitrorf. - 5 SE
Tauſendblatt. 8
Tauſendguldenkraut. .
I
3
Thbym ion (meiner oder romi⸗
Fee Zhpmian(mitde). 5 2 —
Lolläpfel. * ER
Tollkirſche, auch Tat rest N
x Tollkraut. . = z I.
ee = * .
Tragant.
| Traubenkraut (meritanifäen), —
W.
Taf. Seite. : Taf. Sete.
V. 140 60 Wach belderſkranch (gemeiner). ns B. 108 207
— 203 201 Waldgloͤckchen. - : — 7 +143
B. 88 165 Waldnachtſchatten. = nu
B. 133 46 Maldeebe (aufrechte). —— 85 160
B. 50 82 Wallwurzel. s . — — 66 117
— 31 48 Waſſergauchheil. = —— — 30 47
B. 194 177 Waſſerklee. ee C0
B. 24 34 Waſſerknoblauch. 186 263
— 34 8 Waſſerkreſſe. — — 139 8
d a Wegbreit e * 2: „ — — 154 91
B. 20 6 209 Wegdornn > e FF
„5 ͤ 02-4 * B. 8 9
— 200 194 Weide (zerbrechliche). ⸗ „ IIS 198. ‚838
— 197 183 Weiderich (rotheroder gemeiner),.— — 175 149.
B. 99 189 Weinraute. = „ — — 170 129
B. 208 212 Weinſchäͤd ling. I. B. 33 32
— 289 213 Wermuth (gemeiner). =: - — — 3 3
— 222 239 Wermuth (römiſcher ) —— 2 2
en 165 118 Widerthon (weiffer). =, = — — 34 33
Wieſenanemone . II. 8. 159 99%
Miefenfaffran. = = 8. #4 3
8 Wieſenkümme l. —— 4 73
Wildaurinn. 8 174
. Winde eitäet: 2 5 B. MER
= Wirbelwurzel. a RER B. 283 36
= . Wohlgemuth. 55 „ 5 ‘2: 444 = 69 =
Wolfsbeere. = 2 — — 197 183
J ⁵ UP, ͤ are 200
8 — Wolverley. 1. 8
e 226 Mütterich.. 5 — — 39 99
>, 2 Wunderbaum. = Sach 2 II. B. 165 118
3 Wurmfarren. Be 5 — 204 204
140 Wurmſaamen. . = „ I. 3, 6 109:
8 Ser gu a
Errata pr&cipug
loco liniaribus Zege_ linearibus
— Oecurit —— Occurrit
— ſuſci — fuſci
—— Paleſtina —— Palæſtina
— tegumentum, tenax lege tegumentum te nax
— alba lege albbo
— periolatæ lege petiolatæ
— igitur —— igitur
— meridionali —— meridionali;'
— iu — in |
—— Media: —— medica =
—— largit +» —— largitur
—— Oaelibet —— Quelibet
— cinnamei: —— cinnamomei
—— in aqua cocta —— in aceto cocta :
— feruginea — ferruginea .
— i ruffeſcentem rufeſcentem
— alia — — alii
2 — doi —— doſi =
7 glabro, coriaceo lege glabra ‚coriacea:
— rubicundo —— rubiceunda
—— Hoc ablato —— Hac ablata
_— 3 — finapeos
—L do — dfi == :
ee ge — 5 i
En