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Full text of "Monographie der Endomychiden : einer Familie der Coleopteren"

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ENDOMYCHIDEN. 


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Digitized by the Internet Archive 
in 2012 with funding from 
California Academy of Sciences Library 


http://archive.org/details/monographieder5ßgers 


ENTOMOGRAPHIEN. 


ABHANDLUNGEN 


IM 


BEREICH DER GLIEDERTHIERE, 


MIT BESONDERER BENUTZUNG 


DER 
KOENIGL. ENTOMOLOGISCHEN SAMMLUNG ZU BERLIN 
VON 


A. GERSTAECKER, 


DR. DER MED. UND PHIL., DOCENTEN AN DER FRIEDRICHS-WILHELMS-UNIVERSITÄT ZU BERLIN. 


ERSTER BAND. 


‚ Monographie der Familie Endomychidae. 


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LEIPZIG, 
VERLAG VON WILHELM ENGELMANN. 
1858. 


MONOGRAPHIE 


DER 


ENDOMYCHIDEN, 


EINER FAMILIE DER GOLEOPTEREN. 


VON 


A, GERSTAECKER, 


DR. DER MED. UND PHIL., DOCENTEN AN DER FRIEDRICHS-WILHELMS-UNIVERSITÄT ZU BERLIN. 


MIT DREI KUPFERTAFELN 


LEIPZIG, 
VERLAG VON WILHELM ENGELMANN. 
1858. 


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VORWORT. 


Der Zweck des hiermit begonnenen Unternehmens ist, nach 
dem Beispiel der von Klug und Erichson unter ähnlichen Titeln 
herausgegebenen Arbeiten, Abhandlungen über grössere oder klei- 
nere Abtheilungen aus den verschiedenen Classen und Ordnungen 
der Gliederthiere zu veröffentlichen, denen, so weit sie systemati- 
scher Natur sind, das reiche Material der hiesigen Königl. Entomo- 
logischen Sammlung wenigstens der Hauptsache nach zu Grunde 
liegt, wie dasselbe andrerseits behufs seiner systematischen Ord- 
nung und Bestimmung auch den ersten Anlass zu ihrer Ausarbei- 
tung abgiebt. Da nicht nur die verschiedenen Ordnungen der 
eigentlichen Insekten, sondern auch die sich mit ihnen zu einem 
engeren Formencyclus vereinigenden Crustaceen, Myriapoden und 
Arachniden dasjenige Feld bilden, dem die Thätigkeit des Verf. 
an der hiesigen Zoologischen Sammlung seit mehreren Jahren zu- 
gewandt ist, so werden alle diese verschiedenen Abtheilungen, 
sobald sich irgend ein Gegenstand der Aufmerksamkeit und Be- 
arbeitung, besonders wenn er ein allgemeineres Interesse bean- 
sprucht, empfiehlt, mehr oder weniger hier berücksichtigt und 
vertreten werden. Mit systematischen Abhandlungen werden auch 
solche, welche die Anatomie, Physiologie und Biologie der Glieder- 


X Vorwort. 


thiere erläutern, abwechseln. Wenn es die Natur der Sache be- 
dingt, dass in letzterer Beziehung sich die Forschung auf ganz 
spezielle Gegenstände richten muss, so werden zu systematischen 
Abhandlungen nur solche Themata gewählt werden, deren Durch- 
arbeitung Resultate von mehr oder weniger allgemeinem Interesse 
zu liefern verspricht, wobei es natürlich vor Allem erforderlich 
ist, dass die viel zahlreicheren und mannigfaltigeren ausländischen 
Formen in gleicher Weise wie die spärlichen inländischen Berück- 
sichtigung finden. Bei dem unendlichen Reichthum von Insekten- 
formen, welchen uns in den letzten Jahrzehnten besonders die 
Forschungen in fremden Ländern aufgedeckt haben, hat das Be- 
kanntmachen einzelner neuer Arten bereits jedes Interesse verloren 
und ist für die Wissenschaft in den meisten Fällen ohne irgend 
welchen Belang; und wenn es natürlich ebenso unangemessen als 
nutzlos ist, dergleichen Publikationen von der Hand weisen zu 
wollen, so kann doch im Gegensatz dazu nicht genug auf die 
Vortheile, welche dem systematischen Theil der Wissenschaft aus 
Arbeiten, die grössere Abtheilungen im Zusammenhang behan- 
deln, erwachsen, aufmerksam gemacht werden. Die berühmten 
Monographien von Boheman, Burmeister, Candeze, Erichson, 
Hagen, Lacordaire, de Marseul, Mulsant, de Saussure, Schön- 
herr, Selys- Longchamps u. A. haben wohl zur Genüge gezeigt, 
dass ergiebige Resultate für die Systematik nur aus einem weit 
ausgedehnten Material aller Welttheile, nicht aber aus den wenigen 
Formen begränzter Faunen - Gebiete, welche wie besonders die 
Europäischen nicht die geringste Einsicht in den Zusammenhang 
einer Familie gewähren können, zu schöpfen sind. Wie wenige 
solcher Arbeiten bisher noch existiren und wie grosse Lücken 
noch zu beseitigen sind, ist allgemein bekannt; sie auszufüllen 
wäre ein verdienstlicheres, freilich aber auch ein schwierigeres 
Unternehmen als die Ueberschwemmung der Entomologischen Li- 
teratur mit den täglich sich mehrenden Lokalfaunen,, welche die 
Beschreibungen zwanzigmal beschriebener und allgemein bekann- 
ter Arten enthalten und ihnen höchstens hin und wieder einen 
veränderten Namen oder ein neues Synonym vindiciren. 

Mit der Monographie der Endomychiden wird von den gros- 
sen in der systematischen Entomologie noch bestehenden Lücken 


Vorwort. xI 


wieder einmal eine, wenn auch sehr kleine, ausgefüllt; als eine 
kleine verlieh sie dem Verlangen nach Beseitigung einen um so 
grösseren Impuls, als in ihrer nächsten Umgebung das Material 
durch Lacordaire (Monographie des Erotyliens) und Mulsant 
(Species des Coleopteres trimeres securipalpes) in vortrefllicher 
Weise gesichtet und erläutert vorlag. Das genauere Studium der 
Lacordaire’schen Arbeit behufs der Bestimmung und Ordnung der 
Erotylenen des hiesigen Musei hat überhaupt zur Ausarbeitung der 
vorliegenden Monographie die erste Anregung gegeben, so wie sie 
ihr auch in mehr als einer Beziehung zum Vorbilde dienen konnte 
und gedient hat; sollten die Endomychiden in ihrer gegenwärtigen 
Form sich den Erotylenen des berühmten Autors nur in einiger- 
massen würdiger Weise zur Seite stellen können, so wäre dem Verf. 
in jeder Hinsicht Genüge geschehen. 

In Betreff der Ausarbeitung ist nur zu erwähnen, dass die von 
Thomson und Guerin in den kürzlich erschienenen ersten Lieferun- 
gen der Archives entomologiques (Livr. 1—8. Paris 1857. gr. 8.) 
publieirten Arbeiten über Eumorphus, welche auf die Kunde von 
meinem Vorhaben, die gegenwärtige Familie monographisch zu 
bearbeiten, in aller Eile in die Welt geschickt wurden, mir erst zu- 
gekommen sind, als das Manuskript bereits abgeschlossen vorlag 
und der Druck schon begonnen hatte. Dass ich dieselben trotzdem 
noch theilweise hier berücksichtigt habe, geschah nur aus dem 
Wunsche, meiner Arbeit eine bis auf die jüngste Zeit reichende, 
möglichst grosse Vollständigkeit in literarischer Beziehung zu ver- 
leihen. Natürlich konnte eine Citirung jener Beschreibungen nur 
da vorgenommen werden, wo eine Erkennung der Arten wenigstens 
in einigermassen sicherer Weise möglich war; dass dies bei den 
von Guerin mit wenigen Worten charakterisirten Arten der schwie- 
rigen und nur durch genaues Studium zugänglich zu machenden 
Gattungen Stenotarsus, Epipocus, Anidrytus, Epopterus u. s. w. 
nicht thunlich war, wird Jeder einsehen, der nur einen ober- 
flächlichen Blick in die von jenem Autor veröffentlichte Arbeit 
wirft. 

Den in der Monographie selbst öfter citirten Besitzern grösse- 
rer Sammlungen im In- und Auslande, welche mir dieselben mit 
besonderer Zuvorkommenheit zur Untersuchung überliessen und 


XII Vorwort. 


das hier behandelte Material in vielfacher und zum Theil ausge- 
zeichneter Weise bereicherten, besonders aber meinem Freunde 
C. A. Dohrn, der sich die Förderung der Arbeit in jeder Weise 
angelegen sein liess, spreche ich schliesslich meinen verbindlichsten 
Dank aus. 


Berlin, ım Juni 1858. 


Der Verfasser. 


Inhalts - Verzeichniss. 


Seite 

Endomychidae. SynonymiederFamilie............ 1 
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Blügeldecken , Hinterflügel }. 1 ,.n..ul ad: Manns 3 16 
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Weibliche Geschlechtsorgane, at. IB ae 23 
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Bebensweise und erste Stände. „ „Wu. 2.) WU NL aelban. 2 25—27 
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Abgränzung der Familie. — Literatur... ..... se 
Verwandtschaften und Charaktere der Familie . ...... .. 35-37 
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BT. EUMORPHIN: uns aansec Narau.aud aa 2 40—169 
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8. Dioedes. 2A. RR RIEEER EL ENDEN, NN ET, 136 

Press mbachws. PA.UMENEBEE, SHE TIERE NT N, 140 

Beer ynomatan. EAU N 143 


XIV 


Inhalts-Verzeichniss. 


Seite 

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12. Indalmus. 2 Ar. 1 Va 185 % 


13.:Ancylopus..4 A.ı..uı 2 no a 
14, Dapsa. AA. . “al. 02m nu Kl 


15. Phalantha. FA. ........ 0 un Vene 
16. Daulis. 1A... 2 vo. ne. a Ve 205 
17. Lyeoperdine. SA... .. 2... Ro 208 
13. Ceramis.. 2a... 2 Ge Be 
19. Saınlar Aa 2. nn... 223 
20. Mycetina. TA. . . ww. .ue.:r.m 5. 2 
21. Epipocus. IA. ..... me... 200 
22. Anidrytus. 1ITA. . 2.2.2.0. 02 RE 
23. Epopterus. I5A. . .. 2... 22. 274 


24. Ephebus. 5A... . 2... 2.2. 000.2 „ 
25. Stenotarsu8-43 A. N uieneunaneh aus 


26. OVediarthrus! 2 As „ra 2 
27. Rhymbus. 3A. . . ehe rend ea a 
23. Polymus. FA... 0... 2er Vo tz 2 
Trib. IlI.. ENDOMICHIN : . . . . sukwzeRste 7 
29..BEucteanus..1 A, „SR IHRER Een 356 
30. Meilichius. 1A. Ws nt „no ag DR 
31. Panomoca. 2A. „. ..2...2..2...00. A 
32. Endomychus 4. A. tue 368 
Trib. IV. ENDOMYCHIDAE ADSCITI Sworgim a TER 
33. Trochoideus. ZA, . .. lan ma 
34.. Leiestes, 1 A. saayraattyweid 2 ara re 389 
35..Rhanis..1 A: auuguensdanklaası) 20a Vi 
36. Phymaphora. 1 Asilsermsiaustıisoldsastt san 395 
37..Symbiotes. 2A. . „obnaA siais bau SESEEREEEE 398 
38..Mycetsesi 1 A., Sad ade large ae 
Nachtrag N ET a a 
27.a. Cremnodes. I ee 5 ee 
Krklärung)der Abbildungen... TI Na 2. 416—421 
Verzeichniss der angeführten Autoren und Werke. . . . . .. 422—429 


Alphabetisches Verzeichniss der Gruppen, Gattungen, Arten 
und Synonyme. ..... = „Je ‚weis nodkau 2 ae 


ENDOMYCHIDAE. 


Endomychides Zeach, Edinburgh Eneyel. IX. — Endomychidae $te- 
phens, Illustr. British Entomology, Mandib. IV. — Westwood, Introduct. 
to the mod. classif. of Insects I. — Le Conte, Proceed. acad. nat. scienc. 
Philad. VI. — Endomycites Newman, Entomol. Magaz. II. — Endo- 
michidei Costa, Fauna del regno di Napoli. — Fungicolae Latreulle, 
Familles natur. du regne animal. — de Castelnau, Hist nat. d. Col&opt. II. 
— Lycoperdinae Redtenbacher, Tentam. dispos. — Suleicolles 
Mulsant, Hist. nat. d. Col&opt. de France. — Coccinellidae (pars) 
Latreille, Gen. Crust. et Insect. III. — Engidae (pars) Sitephens, Illustr. 
Brit. Entom., Mandib. III. — LycoperdinaeetCryptophagi (pars) 
Redtenbacher, Faun. Austr. 


Die Endomychiden bilden eine der weniger umfangreichen 
Familien der phytophagen Coleopteren, bei denen die Zahl der Tar- 
 senglieder an allen drei Fusspaaren in gleicher Weise verringert 
ist; unter diesen stehen sie in engerer verwandtschaftlicher Bezie- 
hung mit den Coccinellinen, denen sie sogar von Laireille 
(Gen. Crust. et Insect. III, pag. 70) noch als Unter-Familie beige- 
zählt wurden, indem sie wenigstens zum grössten Theil mit densel- 
ben in der sogenannten trimerischen Tarsenbildung übereinkom- 
men. Wenngleich die Zahl der hier zusammengestellten 218 Arten 
hinter derjenigen, welche in Wirklichkeit existirt, nicht unbeträcht- 
lich zurückstehen mag, so deutet sie als der gegenwärtige Bestand 
einer Anzahl bedeutender Sammlungen doch annähernd die Arten- 
Armuth der Familie im Vergleich zu anderen und insbesondere auch 
zu derjenigen der Coccinellinen, welche nach Mulsant’s Bearbei- 
tung sich auf nahe an 1000 Arten belaufen, an. Mit diesen, wie 
gesagt, am nächsten verwandt, bieten die Endomychiden sowohl 
in der Lebensweise des vollkommenen Insektes wie der Larve, als 
auch in der Bildung der einzelnen Körpertheile eine Reihe sehr 
scharfer Unterschiede dar, so dass ihre Abgränzung von jener Fa- 
milie keine Schwierigkeiten darbietet. 


Gerstaecker, Entomographien. 1 


2 Endomychidae. 


Aeussere Körperbildung. 


Der Körper der Endomychiden ist von mittlerer oder ge- 
ringer Grösse, durchweg von fester, horniger Beschaffenheit, seine 
Oberfläche öfter glatt als behaart; sein Umriss schwankt zwischen 
der länglichen oder selbst verlängerten Eiform und der Kreisform, 
welche letztere jedoch nur einem kleinen Theil der Arten zukommt; 
seine Wölbung ist bei der Mehrzahl gering oder mässig, erreicht 
jedoch zuweilen auch eine halbkuglige Höhe. 

Der Kopf ist auf der Oberseite bis zum Hinterrande der Augen 
in das Halsschild eingesenkt und in der Mehrzahl der Fälle von den 
hervortretenden Vorderecken desselben eingeschlossen; auf der Un- 
terseite liegen nicht nur die Mundtheile in ihrer ganzen Ausdeh- 
nung, sondern auch der vordere Theil der Kehle frei zu Tage. Die 
Stirn ist breit, fällt schräg nach vorn ab und ist beim Beginn des 
Clypeus seitlich stark eingeschnürt; der Clypeus ist beträchtlich 
schmaler als der Kopf, oft nur einem Drittheil seiner Breite gleich, 
von der Stirn durch eine feine, aber stets deutlich ausgeprägte 
Furche geschieden , meist wenig breiter als lang, seltner verkürzt, 
vorn entweder abgerundet oder gerade abgeschnitten. Bei seiner 
geringen Breite verdeckt er von oben her bei weitem nicht den Mund 
in seiner ganzen Ausdehnung, sondern lässt jederseits den Ursprung 
der Mandibeln frei, welche in gleicher Querlinie mit ihm inserirt 
sind. Sowohl durch dieses weite Hervortreten, als die seitliche Ab- 
schnürung von den fast in rechtem Winkel auf ihn stossenden 
Wangen steht der Clypeus bei den Endomychiden in einer engereu 
Beziehung zu den Mundtheilen und verleiht dem Kopf das Ansehen 
einer schnauzenartigen Verlängerung in seinem vorderen Theile. 

Die Augen liegen an den Seiten des Kopfes, dicht hinter und 
ausserhalb der Fübler; sie sind ım Profil gesehen senkrecht gestellt, 
länglich eiförmig, vorn und hinten leicht nierenförmig ausgebuchtet 
beiden Endomychidae genuini, hier auch durchweg von be- 
trächtlicher Grösse und nach oben sich bis auf die Stirn erstreckend, 
so dass sie die Insertion der Fühler auch von hinten umschliessen. 
Beiden Endomychidae adsciti sind sie kleiner, entweder kurz 
eıförmig oder selbst kreisrund (letzteres bei Mycetaea), vorn und 
hinten nicht ausgebuchtet, ausserhalb der Fühler endigend, so dass 
sie die Stirn in ihrer ganzen Breite frei lassen. Ihre Oberfläche ist 
durchweg unbehaart und grobkörnig facettirt; in letzterer Beziehung 
finden allerdings innerhalb gewisser Gränzen einige Modifikationen 
statt, wie eine minder grobe Facettirung im Vergleich mit anderen 
Gattungen 2. B. bei Stenotarsus deutlich in die Augen fällt. 
Die hierin stattfindenden Unterschiede sind aber jedenfalls gering 
und keineswegs geeignet, um als generische Charaktere benutzt zu 


Aeussere Körperbildung. 3 


werden, wie es bei der in mancher Beziehung verwandten Familie 
der Erotylenen von Lacordaire mit grosser Einsicht geschehen 
ist. Ocellen sind bei keiner Art vorhanden. 

Die Fühler sind am unteren Theile der Stirn, nahe bei der 
Gränze des Clypeus und zwar seitlich am Innenrande der Augen 
eingelenkt; die Stirn erhebt sich um ihre Einlenkungsstelle herum 
mit einem scharfen Rande, wodurch sie das Ansehen gewinnen, als 
sässen sie zwei Stirnhöckern auf. Die bei den Coleopteren gewöhn- 
liche Zahl von elf Gliedern kommt auch hier der Mehrzahl zu; es 
finden jedoch zwei Ausnahmen von der Regel statt, indem sich bei 
Rhymbus nur 9, bei Trochoideus sogar nur 4 Glieder nach- 
weisen lassen. So abweichend von der typischen Fühlerform sich 
diese beiden Gattungen auch darstellen, so stimmen sie doch darin 
mit allen übrigen, welche elfgliedrige Fühler besitzen, überein, 
dass das erste Glied länglich und gegen die Spitze hin verdickt ist. 
Die Längsverhältnisse des zweiten bis achten Fühlergliedes sind 
bei der regelmässigen Fühlerform sehr verschieden und zur Abgrän- 
zung sowohl von Gattungen als Gruppen von besonderem Werth. 
Durch kurzes zweites und sehr langgestrecktes drittes Glied, wel- 
ches alle übrigen an Länge beträchtlich überragt, zeichnet sich die 
Gruppe der Eumorphiniaus; ein nicht besonders verlängertes 
drittes Fühlerglied, von welchem an die folgenden allmählig kürzer 
werden, welches aber länger als das zweite ist, bezeichnet die En- 
domychini; beiden Endomychidae adsciti ist dagegen das 
erste Glied das längste und von ihm ab nehmen die folgenden bis zum 
achten an Länge ab. Die verschiedensten Modifikationen in diesen 
Längsverhältnissen der acht ersten Glieder finden sich in der Gruppe 
der Dapsini vor, indem hier z. B. bald das zweite Glied verkürzt, 
bald verlängert, und ebenso das dritte Glied nach Art der Eumor- 
phini langgestreckt oder auch von dem folgenden nicht merklich 
an Länge verschieden auftritt. Uebrigens bieten diese Glieder auch 
nicht selten in einer und derselben Gattung sehr merkliche Abwei- 
chungen je nach den Arten dar, wie dies besonders für Steno- 
tarsus zu bemerken ist. Die drei Endglieder der Fühler sind 
durchweg von den vorhergehenden auffallend in Grösse oder Form, 
in der Regel sogar in beider Hinsicht verschieden und bilden eine 
Art Keule, welche in der allermannigfachsten Weise modificirt er- 
scheint; breit und flachgedrückt ist sie beiden Eumorphini, sehr 
lang und fast ceylindrisch z. B. bei Panomoea, ebenso oft lose als 
dicht gegliedert, die einzelnen Glieder hier länglich, dort quer; ist 
gleich das erste Glied stark verbreitert, so setzt sie sich deutlich 
von dem vorhergehenden Theil des Fühlers ab (Ceramis), ist das- 
selbe länglich und schmal, so geht sie unmerklich in jenen über 


(Meilichius). Weniger schwankend als die Form ist im Ganzen 
1 * 


4 Endomychidae. 


die Länge der Fühler; bei der grossen Mehrzahl erreichen sie die 
halbe Körperlänge oder mehr, bei einer verhältnissmässig kleineren 
Zahl bleiben sie auffallend hinter derselben zurück. Mit der grösse- 
ren Schlankheit oder Gedrungenheit des Körpers steht die Länge 
der Fühler nicht in Beziehung, denn nicht selten haben recht 
längliche Formen verhältnissmässig kurze Fühler (Leiestes) und 
besonders gedrungene ebenso oft langgestreckte und dünne (Steno- 
tarsus). 

Von den Mundtheilen ragt die Oberlippe durchweg unter 
dem Clypeus hervor, ist in die Quere gezogen, von horniger Con- 
sistenz, zu beiden Seiten des Vorderrandes oft mit einem häutigen 
Saume, der von ihrer Unterseite entspringt und am Rande mit 
Borstenhaaren besetzt ist, versehen. Ihre Form zeigt nur geringe 
Abweichungen, die darin bestehen, dass der Vorderrand gerade ab- 
geschnitten, leicht gerundet oder, wie in den meisten Fällen, deut- 
lich ausgebuchtet erscheint; ebenso sind die Seiten theils gerade, 
theils gerundet. 

Die Mandibeln sind in gleicher Linie mit dem Beginn des 
Clypeus eingelenkt, seitlich von diesem an der Basis nicht bedeckt, 
in der Regel stark hornig, nur ausnahmsweise (Phalantha) von 
dünnerer, fast lederartiger Oonsistenz. Sie haben eine convexe 
Ober- und Aussen- und eine ausgehöhlte untere Fläche und sind 
am inneren (Schneiden -) Rande stets mit einer häutigen Lamelle 
versehen, welche entweder längs ihres ganzen Saumes oder wenig- 
stens an einem Theile desselben mit dichten Wimperhaaren besetzt 
ist. In der Regel ist dieser Innenrand mehr oder weniger tief aus- 
geschnitten und dadurch die Form der häutigen Lamelle in Bezug 
auf Länge und Breite vielfach modificirt; es kommen jedoch auch 
Gattungen vor, bei denen der Innenrand der Mandibeln gleich dem 
Aussenrande convex gekrümmt erscheint (Phalantha, Daulis) 
und in diesem Fall ist die Lamelle von ganz schmaler, linearer 
Form. Der Aussenrand ist wenigstens längs der Basalhälfte stark 
verdickt und zu einer Fläche abgeschliffen, welche nach vorn hin 
allmählig abfällt und sich nicht selten bis zur Spitze zu einer schnei- 
dend scharfen Kante umgestaltet; in letzterem Falle ist dann die 
Spitze selbst scharf zugeschliffen, wo aber der Aussenrand in seiner 
ganzen Ausdehnung verdickt bleibt, entweder senkrecht abgestutzt 
oder durch eine Einkerbung in zwei kurze Endzähne gespalten. 
Einen Ausnahmefall bildet Pedanus, wo die Spitze breit und 
stumpf abgerundet, und Phalantha, wo sie sehr kurz und leicht 
nach auswärts umgebogen ist. Am Innenrande findet sich unter- 
halb der Spitze in vielen Fällen ein Zahn, der jener entweder sehr 
nahe tritt und sie dann zwei-, resp. dreizähnig erscheinen lässt, 
oder sich weiter von derselben nach rückwärts entfernt; er ist weiter 


Aeussere Körperbildung. 5 


unten als ‚‚Innenrandszahn‘‘ bezeichnet worden. — Bei geschlos- 
senem Munde sind die Mandibeln nach vorn entweder ganz von der 
Oberlippe überdeckt, oder ragen nur sehr unmerklich unter der- 
selben hervor. 

An den Maxillen, deren horniger Stamm eine kürzer oder 
länglicher viereckige Form zeigt, sind stets beide Laden deutlich 
ausgebildet, die äussere jedoch von beträchtlich grösserer Ausdeh- 
nung als die innere; letztere ist stets von mehr horniger Consistenz, 
sehr beträchtlich schmaler und meist auch viel kürzer als dıe äussere, 
obwohl bei einzelnen Gattungen (Panomoea, Eucteanus, Epo- 
pterus) auch eine gleiche Länge beider zu beobachten ist. Die 
Form der innern Lade ist meist langgestreckt, linear, selten fast 
rhomboidal (Meilichius); an der Spitze ist sie schräg nach hinten 
abgestutzt, seltner fast gerade zugespitzt (Dapsa, Rhanis, S’aula) 
oder hakenförmig ausgezogen (Öediarthrus); der Innenrand ist 
stets längs des vorderen Theiles, oft nur in der Ausdehnung der ab- 
gestutzten Spitze, nicht selten aber auch in weit grösserer Ausdeh- 
nung nach hinten (Epipocus, Stenotarsus) mit dichten und 
starren Haaren gebartet. Dieser Bart besteht entweder, wie bei der 
Mehrzahl, aus gleich langen und starken, meist buschig aneinander- 
haftenden Haaren, oder es markirt sich an demselben eine kleine 
Anzahl einzeln stehender, durch Länge und Steifheit ausgezeich- 
neter Borsten; das letztere ist bei allen Eumorphini und bei 
mehreren Gattungen der Dapsini der Fall. — Die äussere Lade 
ist von sehr verschiedener Grösse, Form und Consistenz, doch lassen 
sich hier zwei ziemlich abgegränzte Typen hinstellen, auf welche 
die verschiedenen Bildungen reducirt werden können: entweder ist 
sie von sehr beträchtlicher Ausdehnung und zwar besonders der 
Länge nach, und dann ist nur der kleinere Basaltheil hornig, der 
grössere, fahnenartig gebildete Spitzentheil aber häutig und mit 
dichter filziger Behaarung bekleidet (Eumorphini und die mei- 
sten Dapsini): oder sie ist von weit geringerer Grösse, dann ganz 
hornig oder lederartig, vorn abgerundet oder schräg abgestutzt und 
nur an der Spitze mit langen, helmbuschartigen Haaren besetzt 
(Epopterus, Rhymbus, alle Endomychidae adscitiund 
Endomychini). 

Die Kiefertaster bieten durch die Form ihres Endgliedes, 
welches niemals beilförmig erweitert ist, einen scharfen Gegensatz 
gegen die Coccinellinen dar; es finden hierin auch nicht einmal 
annähernde Uebergänge statt, denn selbst bei Endomychus, wo 
seine Bildung durch die sehr breite und schiefe Abstutzung der 
Spitze das Extrem in der Familie erreicht, bleibt die Form immer 
noch wesentlich cylindrisch. Ueberhaupt ist das letzte Glied in den 
seltensten Fällen an der Spitze am breitesten und hier stark abge- 


6 Endomychidae. 


stutzt (Phalantha, Daulis), in der Regel nach vorn pfriemför- 
mig verdünnt oder länger und kürzer eiförmig. Meistens ist das 
letzte Glied länger als die übrigen, nur bei Phalantha, Euctea- 
nus und Meilichius deutlich kürzer als das zweite, zuweilen 
demselben auch an Länge gleich; bei Ephebus zeigt es die Eigen- 
thümlichkeit, dass aus seiner Spitze noch ein kleines, zapfenartiges 
fünftes Glied hervorragt. Die Länge der Kiefertaster ist mannig- 
fachen Verschiedenheiten unterworfen : während meist die drei letz- 
ten Glieder länglich erscheinen, erleiden sie doch auch nicht selten 
(Endomychidae adscitiu. a.) eine beträchtliche Verkürzung 
und zwar besonders das vorletzte Glied, das zuweilen selbst quer ist. 

Die Lippentaster, welche an dem Basaltheile der Zunge 
und zwar stets nahe der Mittellinie dicht aneinander ihren Ursprung 
nehmen, sind durchschnittlich dick und gedrungen; während ihr 
erstes (Ansatz-) Glied durchgehends klein und sehr kurz ist und 
auch das zweite, welches bei der Mehrzahl stark in die Quere ge- 
zogen und vorn breit abgestutzt ist, keine wesentlichen Verschie- 
denheiten darbietet, tritt das dritte in desto mannigfaltigerer Form 
auf und ist in der Systematik von besonderem Belang. Ganz kurz 
und quer mit gerader tellerförmiger Abstutzung an der Spitze bei 
den meisten Eumorphini und mehreren Dapsini, nimmt es 
an Länge bis zur quadratischen (Corynomalus) oder Kugelform 
(Symbiotes) zu, dehnt sich bis zum länglichen und selbst zuge- 
spitzten Oval bei Saula und Stenotarsus aus und erreicht den 
höchsten Grad der Abweichung bei Acinaces, wo es scharf zuge- 
spitzt und sichelförmig nach aussen gebogen ist. 

Das Kinn ist stets beweglich an der Kehle eingelenkt, durch- 
weg von horniger Consistenz und beträchtlich breiter als lang, hin- 
ten gerade abgeschnitten oder nur sehr leicht gerundet, am Vorder- 
rand entweder ebenfalls gerade abgeschnitten, oder auch zu beiden 
Seiten, seltner in der Mitte hervortretend. Mit Ausnahme der En- 
domychini, wo seine Seitenränder geradlinig und parallel erschei- 
nen, ist es vorn und hinten verengt, hinter der Mitte dagegen bei- 
derseits zu einer stumpfen oder spitzen Ecke erweitert, 

An der Zunge ist der Basaltheil, welcher-sich dem Kinn zu- 
nächst anschliesst, und von dem die Lippentaster entspringen, mehr 
oder weniger hornig, mindestens aber derb lederartig; der Spitzen- 
theil ist meist in grösserer, selten in sehr geringer Ausdehnung 
(Mycetaea) häutig oder dünn lederartig. Breiter als lang und 
dabei öfter vorn ausgebuchtet als gerade abgeschnitten ist die Zunge 
bei den Eumorphini und Dapsini, stets länger als breit und 
vorn abgerundet bei den Endomychini.‘ Die Verschiedenheit 
ihrer Form bildet eines der wesentlichsten Merkmale für die Ab- 
gränzung von Gattungen sowohl wie von Gruppen; wo sie länger 


Aeussere Körperbildung. 5 
als breit ist, zeigt sie eine entschiedene Analogie mit der Zungen- 
bildung bei den Coccinellinen 

Der Prothorax ist beträchtlichen Schwankungen in der Form 
unterworfen, seine Grösse aber durchschnittlich nur gering oder 
höchstens mittelmässig. Ueberwiegend ist er breiter als lang und 
nach vorn verengt, wiewohl in einzelnen Fällen auch von beidem 
das Gegentheil vorkommt; sein Vorderrand ist ıneist zur Aufnahme 
des Kopfes tief ausgeschnitten und die Vorderecken daher seitlich 
hervortretend; Formen, wo er an der Spitze gerade abgeschnitten 
ist, wie Daulis und Phalantha, gehören zu den Ausnahmen. 
Ein äusseres und leicht fassliches Merkmal, welches mit sehr ver- 
einzelten Ausnahmen der ganzen Familie zukommt, ist eine eigen- 
thümliche und ganz analoge Furchenbildung auf der Oberseite des 
Prothorax; ist dieselbe nicht überall in gleich prägnanter Weise 
ausgedrückt, so lässt sie sich doch, einmal in ihrer Anlage richtig 
erkannt, überall leicht wieder auffinden. Es sind nämlich ın der 
Regel drei mit einander zusammenhängende Furchen vorhanden, 
von denen die eine, welche als ‚‚Querfurche der Basıs‘“ bezeichnet 
werden wird, in querer Richtung vor dem Hinterrande verläuft 
und jederseits in ziemlicher Entfernung vom Seitenrande endigt; 
da wo sie aufhört, trifft in rechtem Winkel jederseits auf sie eine 
von vorn her kommende Längsfurche, welche entweder die Mitte 
der Scheibe erreicht, sie nicht selten überschreitet, oft aber auch 
erst weit hinter derselben beginnt. Die letzteren beiden Furchen 
werden bei der systematischen Auseinandersetzung der Gattungen 
und Arten als ‚‚seitliche Längsfurchen‘‘ bezeichnet ; mit ihnen darf 
nicht eine eingedrückte Linie verwechselt werden, welche ausser- 
halb derselben bei einigen Gattungen (z. B. Stenotarsus, My- 
cetaea) mit dem Seitenrande parallel läuft und ihn seiner ganzen 
Länge nach bis zum Vorderrande begleitet. Eine genaue Verfol- 
gung dieser drei Thoraxfurchen und der durch dieselben bewirkten 
Auflösung der Oberfläche ın bestimmte Regionen ist nicht nur für 
die systematische Abgränzung der Familie von Bedeutung, sondern 
auch ihre Verschiedenheiten bei den einzelnen Gattungen und 
Arten zur Unterscheidung derselben nicht ohne Nutzen. Was die 
letzteren betrifft, so ist auch das gänzliche Ausbleiben der einen 
oder eine Modification der andern hier noch besonders hervorzu- 
heben. Ein gänzliches Verschwinden trifft nämlich nicht selten die 
Querfurche der Basis, und zwar hauptsächlich dann, wenn der 
Hinterrand des Halsschildes nicht wie gewöhnlich aufgebogen, 
sondern niedergedrückt ist; so verhält es sich z. B. durchweg bei 
den Gattungen Epipocus, Anidrytus und Epopterus, ferner 
auch bei dem grössten Theile der Stenotarsus-Arten. Bei den 
ersten drei ist diese Verstreichung der Querfurche durch eine be- 


= Endomychidae. 


sonders scharfe Ausprägung der seitlichen Längsfurchen gleichsam 
wieder ausgeglichen; bei den letzteren sind diese zwar meist eben- 
falls nur schwach ausgedrückt und oft sogar auf eine starke gruben- 
artige Vertiefung nahe der Basis reducirt, doch tritt hier wieder 
ein anderes sehr bezeichnendes Merkmal in der sehr scharf ausge- 
prägten Seitenlinie, welche den Aussenrand in beträchtlichem Ab- 
stande begleitet, auf. Im höchsten Grade abortiv ist die Furchen- 
bildung bei Panomoea, wo die Querfurche ganz verschwunden 
und die seitlichen Längsfurchen nur noch durch eine schwache, 
faltenartige Erhebung an der entsprechenden Stelle des Hinter- 
randes angedeutet sind; diese Gattung ist aber eine jener zahlrei- 
chen Formen , welche die Natur dazu ausersehen hat, als schein- 
bares Verbindungsglied zwischen sonst geschiedenen grösseren 
Gruppen aufzutreten, indem sie in ihrer äusseren Erscheinung fast 
vollständig den Coccinellinen-ÜCharakter an sich trägt und eine 
in diesem Sinne modificirte Halsschildbildung erkennen lässt. — 
Was die Regionen der Oberfläche des Halsschildes betrifft, welche 
durch die Furchen abgegränzt werden, so sind dieselben ebenfalls 
bei der Mehrzahl der Endomychiden sehr bestimmt ausgeprägt. 
Der zwischen den beiden Längs- und der Querfurche gelegene mitt- 
lere Theil, welcher als ‚‚Scheibe des Halsschildes‘‘ zu bezeichnen 
ist, zeichnet sich meist durch stärkere Wölbung und erhöhten Glanz 
aus; wogegen die ausserhalb der Längsfurchen liegenden und als 
‚„‚Seitentheile‘“ bezeichneten Abschnitte in der Regel abgeflacht, 
matter an Glanz und oft stärker punktirt erscheinen. Wenig mar- 
kirt sind diese Regionen bei der schon erwähnten Gattung Pano- 
moea aus Mangel an bestimmt ausgeprägten Furchen, bei den 
Endomychidae adsciti dagegen meistentheils wegen einer con- 
formen Wölbung der Seitentheile mit der Scheibe. 

Auf der Unterseite des Prothorax ist nur das Prosternum 
durch eine deutliche Naht als selbstständiger Theil abgetrennt; da- 
gegen sind die Nähte zwischen dem umgeschlagenen Seitenrande 
des Pronotum, den Episternen und Epimeren vollständig verstrichen 
und diese Theile daher in Eins zusammengeschmolzen: nur am 
Hinterrande des Thorax nach aussen zeigt sich jederseits eine falten- 
artige Einkerbung, welche die Gränze zwischen dem Pronotum und 
den Episternen andeutet. Das Prosternum bildet den ganzen Vor- 
derrand der unteren Thoraxfläche, so weit dieser für den Kopf aus- 
geschnitten ist; seine Naht gegen das Pronotum liegt gerade da, 
wo sich die Vorderecken absetzen und nach vorn hervortreten, läuft 
zuerst gerade von vorn nach hinten und stösst in rechtem Winkel 
auf diejenige Naht, welche das Prosternum von dem Episternum 
jeder Seite trennt; letztere verläuft in querer Richtung gegen die 
Vorderhüften hin, an deren vorderem und äusserem Winkel sie 


Aeussere Körperbildung. 9 


endigt. Hiermit ist zugleich gesagt, dass das Prosternum nur den 
Vorder- und Innenrand der Gelenkpfannen der Vorderhüften bildet, 
während der Aussenrand derselben ausschliesslich den vereinigten 
Episternen und Epimeren zukommt; der Hinterrand der Gelenk- 
pfannen ist offen, so dass die Vorderhüften nach hinten von dem 
Mesosternum umschlossen werden. Was den zwischen die Vorder- 
hüften sich einschiebenden Prosternalfortsatz betrifft, welcher im 
Folgenden kurzweg als ‚,Prosternum‘“ bezeichnet ist, so tritt der- 
selbe in drei verschiedenen Formen auf: entweder trennt er die 
Vorderhüften in ihrer ganzen Länge und ist zwischen ihnen oder 
in gleicher Linie mit ihrem Hinterrande abgeschnitten; oder er 
überragt dieselben merklich nach hinten und legt sich dann mit 
seiner abgerundeten oder abgestutzten Spitze dem vorderen Theile 
des Mesosternum auf; oder endlich er spitzt sich gleich beim Be- 
sinn der Hüften zwischen ihrem vorderen Theil zu und lässt die- 
selben in ihrem ganzen mittleren und hinteren Theile aneinander- 
stossen. Mit diesen Verschiedenheiten des Prosternum hängt die 
ganze Körperform und besonders die grössere oder geringere Nei- 
gung des Thorax nach vorn eng zusammen und sie sind daher von 
besonderem systematischen Werth; es vereinigen sich daher auch 
niemals Arten zu einer und derselben Gattung, bei denen z. B. die 
Vorderhüften in der Mittellinie zusammenstossen und wo sie ge- 
trennt sind, und noch weniger solche, wo das Prosternum verlän- 
gert und wo es zwischen den Hüften abgekürzt erscheint. 

Der Mesothorax ist wie gewöhnlich nur von mässigem Um- 
fang; auf seiner Oberseite liegt das Schildchen stets frei zu Tage, 
welches von mittlerer Grösse, meist breiter als lang und dann halb- 
kreisförmig oder dreieckig, seltner in beiden Durchmessern gleich 
und dann mehr oder weniger gerundet erscheint. Auf der unteren 
Fläche des Mesothorax sind das Mesosternum, die Episternen und 
Epimeren dentlich von einander getrennt und sämmtlich in ausge- 
dehnter Weise entwickelt. Die Episternen sind dreieckig, mit que- 
rem Vorder-, gerade nach hinten verlaufendem Innen - und schräg 
von aussen und vorn nach hinten und innen gerichtetem Aussen- 
rand; die Epimeren sind ihnen an Grösse ziemlich gleich und von 
rhomboidaler oder trapezoidaler Gestalt, indem ihr Hinterrand 
gleich dem Vorderrande schräg nach innen und hinten gerichtet 
ist. Diese Form der Epimeren der Mittelbrust ist eins der schärf- 
sten differentiellen Merkmale zwischen den Endomychiden und 
Coceinellinen; bei letzteren zeigen sie nämlich die Form eines 
Dreiecks, dessen Hinterrand nicht schräg, sondern gerade der Quere 
nach verläuft und dem die vorn gerade abgestutzten Episternen des 
Metathorax entsprechen. — Am Mesosternum ist der mittlere, zwi- 
schen den Hüften gelegene Theil je nach der schlankeren oder ge- 


19 Endomychidae. 


drungeneren Körperform von verschiedenem Umriss, fast ebenso oft 
breiter als lang wie umgekehrt, oft nach einer Seite hin verschmä- 
lert, seltner in seiner ganzen Ausdehnung auffallend schmal (Dapsa, 
Phalantha, Daulis). Wo der Prosternalfortsatz nach hinten 
über die Vorderhüften hinaus verlängert ist, zeigt das Mesosternum 
auf seiner vorderen Hälfte eine Vertiefung zur Einlegung desselben 
oder ist wenigstens nach vorn abschüssig; am Hinterrande ist es 
zwischen den Mittelhüften gerade abgeschnitten oder leicht ausge-. 
buchtet und begegnet hier einem hervorspringenden Fortsatz des 
Metasternum. 

Der Metathorax ist von beträchtlicher Ausdehnung und er- 
reicht auf der Unterseite des Körpers die doppelte Länge des Meso- 
thorax; mit Ausnahme der langgestreckten, linearen und fast gleich 
breiten Episternen, welche seine Seiten einnehmen und im Gegen- 
satz zu den Öoccinellinen vorn schräg abgeschnitten und daher 
an der Aussenseite der Epimeren des Mesothorax nach vorn ver- 
längert sind, fällt seine ganze untere Fläche dem sehr umfangrei- 
chen Metasternum zu. Dieses ist am Hinterrand beim Beginn der 
Hüften quer und in beträchtlicher Breite abgeschnitten, so dass 
ausschliesslich sein Vorderrand an der Bildung der Gelenkpfannen 
der weit auseinander stehenden Hinterhüften Theil nimmt. Dage- 
gen wird der ganze Innen- und Hinterrand derselben durch das 
erste Hinterleibssegment gebildet, welches mit einem breiten, quer 
viereckigen Fortsatz sich zwischen die Hinterhüften einschiebt und 
am Aussenrande durch einen schmalen Fortsatz an die ganz rudi- 
mentären und kaum erkennbaren Epimeren stösst. 

Die drei Beinpaare sind durch frei bewegliche Hüften an 
den entsprechenden Theilen des Sternum eingelenkts sie sind ebenso 
oft schlank, langgestreckt und daher den Seitenrand des Körpers 
beträchtlich nach aussen überragend, als kurz und gedrungen, und 
dlann von oben her nur in geringer Ausdehnung oder kaum sichtbar. 
Im Ganzen richtet sich ihre Länge nach dem schlankeren oder ge- 
drungeneren Körperbau und zwar ragen sie meist bei Gattungen 
mit kleinem und abgesetzten Thorax viel bedeutender seitlich her- 
vor als bei solchen, wo das Halsschild breit ist und sich den Flügel- 
decken eng anlegt. Die Pfannen der Hüften an allen drei Paaren 
sind, wie beiläufig schon bei der Brustbeinbildung erwähnt wurde, 
stets an der Hinterseite offen und werden daher immer von zwei 
T'horaxsegmenten, bei dem hintersten aber mit vom Hinterleib ge- 
bildet; daraus resultirt eine durchaus freie Beweglichkeit der Hüf- 
ten und zwar besonders an den beiden vorderen Paaren, wo sie kuglig 
sind und zur Hälfte frei herausragen;; das hintere Hüftenpaar ist ın 
die Quere gezogen, länglich EN mehr abgeflacht, nach aussen 
zugespitzt und bis zu a Episternen des Metathorax reichend. Die 


Aeussere Körperbildung. 11 


Entfernung der Hüften von der Mittellinie des Körpers ist bei den 
zwei vorderen Paaren zuweilen fast gleich (Eucteanus, Mei- 
lichius), in der Regel aber die des zweiten Paares bedeutend 
grösser, ganz besonders wenn der Prosternalfortsatz schmal oder 
gar nicht vorhanden ist; die Hinterhüften stehen jedoch durchweg 
weit auseinander und der zwischen ihnen liegende Raum übertrifft 
den zwischen den Mittelhüften befindlichen in der Regel um das 
Doppelte der Breite. 

Anden Schenkeln sind die Trochanteren durchweg klein, 
selbst an den beiden vorderen Paaren sehr beträchtlich kleiner als 
die Hüften; sie sind von zugespitzt dreieckiger Form , dem Schen- 
kel dicht anliegend und ausschliesslich seine Artikulation mit den 
Hüften vermittelnd. Die Schenkel selbst nehmen von vorn nach 
hinten an Länge zu, sind bei der Mehrzahl seitlich zusammenge- 
drückt, seltner ganz cylindrisch und in diesem Falle oft vor der 
Spitze keulenartig verdickt. An der Basis und Spitze sind sie stets 
verschmälert, resp. verdünnt und an der Innenseite der letzteren 
zur Artikulation der Schienen furchenartig eingeschnitten. Wäh- 
rend es eins der Haupt- Unterscheidungsmerkmale der Endomy- 
chiden von den Coccinellinen ist, dass die Innenseite der 
Schenkel nicht zum Einschlagen der Schienen zu einer tiefen Furche 
ausgehöhlt ist, finden sich doch auch unter ersteren mehrere For- 
men, wo sich wenigstens eine leichte Andeutung jener Bildung be- 
merkbar macht. Deutlich ist eine solche Furche jedoch nur an den 
Vorderschenkeln einiger Gattungen (Panomoea, Stenotarsus, 
Epopterusu. a.) ausgeprägt und auch hier verschwindet sie schon 
bei der Mitte der Länge; an den Mittel- und Hinterschenkeln ist 
sie dagegen entweder gar nicht oder nur ganz rudimentär vorhan- 
den. — Die Schienen richten sich in der Länge nach den ihnen 
entsprechenden Schenkeln, sind ebenfalls meist seitlich zusammen- 
gedrückt, leicht und oft sogar unmerklich gebogen, nach der Spitze 
hin allmählig erweitert und daselbst stumpf zugerundet oder zuge- 
spitzt; an der Spitze sind niemals Enddornen zu bemerken, selten 
auch hervortretende kurze Börstchen (Symbiotes), in der Regel 
ist sie aber mit weicher seidenartiger oder filziger Behaarung dicht 
bekleidet. Nicht zu verwechseln mit einem Enddorn ist ein haken- 
artiger Fortsatz an den Hinterschienen einiger Eumorphus- 
Männchen, welcher im weiblichen Geschlechte stets fehlt. — Die 
Schienen sind bei den Endomychiden von besonderem Interesse 
als diejenigen Körpertheile, welche am constantesten von allen 
deutliche und oft sehr ausgezeichnete Geschlechtsunterschiede dar- 
bieten; am häufigsten sind es die Vorder- und Mittelschienen, 
welche sich beim Männchen durch starke Zähne oder Ausrandun- 
gen am Innenrande auszeichnen; an den Hinterschienen, so wie 


12 Endomychidae. 


auch an den Hüften, Trochanteren und Schenkeln fehlen zwar der- 
gleichen Kennzeichen nicht ganz, doch sind sie im Ganzen verein- 
zelter. Von allen Gruppen steht in dieser Beziehung’ die der Eu- 
morphini oben an, indem hier diese Unterschiede nicht nur die 
grösste Prägnanz ‘und Reichhaltigkeit, sondern auch die allge- 
meinste Verbreitung erkennen lassen. 


Die Tarsen, welche von der Mehrzahl der Autoren wie 
Latreille (Familles naturelles, pag. 406), Zeach (Edinburgh Encyel. 
IX, pag. 116), Dumeril (Consider. gen. sur les Insectes, pag. 197), 
Newman (Entomol. Magaz. II, pag. 420), Germar (Ersch u. Gru- 
ber, Encyclop. 39, pag. 85), Blanchard (Hist. d. Ins. I, pag. 310), 
de Castelnau (Hist. nat. d. Ins. Coleopt. II, pag. 522) u. a. unge- 
nauer Weise als dreigliedrig angegeben werden, sind dem Wesen 
nach durchweg deutlich viergliedrig. Es ist auch hier keineswegs 
angewandt, das in der Regel verkümmerte kleine dritte Glied, wie 
cs Mulsant (Spec. d. Col&opt. trimeres securipalpes, pag. 1) thut, 
gleichsam als solches weg zu disputiren, indem man sagt: ‚‚Tarses 
de trois articles, le dernier offrant a sa base un nodule & petit 
article‘; im Gegentheil ist es durchaus nöthig, dieses Glied in 
seine volle Bedeutung einzusetzen, da nur hierdurch unrichtige 
Schlüsse in Bezug auf die Systematik vermieden und beseitigt wer- 
den können. Wenn man feststellt, dass dieses dritte Glied bei den 
Coccinellinen und Endomychiden stets vorhanden ist und 
dass es bei anderen der sogenannten Trimeren fehlt, so ist damit 
ein sehr wichtiger Schritt geschehen , indem dadurch die einen als 
Tetrameren, die anderen als wirkliche Trimeren nachgewiesen 
sind. Ganz in derselben Weise müssen auch die Curculionen, 
Cerambycinen und Chrysomelinen, wie es von Burmeister 
(Handbuch der Entomologie I, pag. 109), Westwood (Introd. to 
the mod. classıf. I, pag. 324) und Lacordaire (Monogr. d. Coleopt. 
subpentameres I.) u. a. geschehen ist, nothwendig als mit fünf- 
gliedrigen Füssen versehen aufgefasst werden, wobei es gleichgültig 
ist, ob man sie Cryptopentamera, Pseudotetramera oder Subpenta- 
meres nennt; denn weiss man erst, dass z. B. alle Cerambyeci- 
nen in der That pentamerisch sind, so wird man es auch nicht 
mehr als besonders paradox ansehen, dass die Gattung .Hypo- 
cephalus ihnen zugerechnet werden soll. — Für die Coccinel- 
linen ist übrigens die Existenz des dritten kleinen Tarsengliedes 
schon von de Geer bildlich dargestellt und nach ihm von Müller 
(Illiger's Magazin d. Insektenk. IV, pag. 218) und Mac Leay 
(Transact. of the Linn. soc. XV, 1. pag. 70) dargethan worden. 
Letzterer hebt es in dem a. a. O. veröffentlichten Aufsatze ‚‚On the 
structure of the tarsus in the tetramerous and trimerous Coleoptera 
of the French Entomologist’s‘“ u. a. auch für Eumorphus hervor 


Aeussere Körperbildung. 13 


und es existirt in der That in der Familie der Endomychidae auch 
keine Gattung, bei der es fehlte. In der grossen Mehrzahl dersel- 
ben ist es nun gerade wie bei den meisten Coccinellinen sehr 
klein, mit dem langen Klauenglied eng verbunden und in einer 
Spalte auf der Oberseite des zweiten Gliedes verborgen. Bei dieser 
Bildung, welche allen Endomychidae genuini zukommt, sind 
die beiden ersten Tarsenglieder stets gross, obwohl in der Form 
sehr schwankend; zuweilen beträchtlich breiter als lang (Saula, 
Meilichius), meist länger als breit und in einzelnen Fällen 
(Rhymbus) selbst ganz schmal, linear; ihre Sohle ist stets mit 
dichter Filzbekleidung versehen, an den Rändern und der Spitze 
aber ausserdem noch mit längeren Haaren besetzt. Ganz wie bei 
den Coccinellinen ist das zweite Glied in einem Ausschnitt auf 
der Oberseite des ersten und zwar nahe an dessen Spitze eingefügt, 
das zweite oben bis zum Grunde mit einer tiefen Längsfurche ver- 
sehen und die beiden eng zusammenhängenden letzten Glieder ganz 
an seiner Basis, also fast an derselben Stelle, wo es selbst entspringt, 
eingelenkt. Die Artikulation mit dem zweiten Gliede bildet aus- 
schliesslich das kleine dritte, welches gleich dem folgenden schmal 
und cylindrisch gestaltet ist; das letzte, in der Rinne der Oberseite 
des zweiten Gliedes liegende, dessen Spitze es nach hinten stets 
beträchtlich überragt, ist gegen das Ende hin verdickt und trägt 
zwei stets einfache und wenig kräftig entwickelte Klauen. — Eine 
auf den ersten Blick sehr heterogene Fussbildung zeigen die En- 
domychidaeadscitiund zwar besonders solche Formen unter 
ihnen, wo wie bei Symbiotes das erste bis dritte Glied fast von 
gleicher Grösse und Gestalt sind und das eine durchaus an der 
Hinterseite des anderen eingelenkt ist; es erscheint jedoch dieser 
Unterschied schon von geringerem Gewicht, wenn man sieht, wie 
zwischen diesen extremen Formen sich allmählige Uebergänge vor- 
finden, z. B. bei Mycetaea, Rhanis und Phymaphora, wo 
die beiden ersten Glieder schon merklich in einander geschachtelt, 
und das dritte einerseits von unten her nicht mehr ganz frei aus 
dem dritten hervorragt, andrerseits sich in seiner schmaleren Form 
fast mehr dem vierten als den beiden vorhergehenden anschliesst. 
Uebrigens fehlt es auch unter den Endomychidae genuini 
nicht an Uebergängen zu dieser phanerotetramerischen Fussbildung, 
indem z. B. bei Rhymbus die beiden ersten Tarsenglieder stark 
in die Länge gezogen, fast linear erscheinen und das dritte in Folge 
dessen schon mehr frei wird. Zugleich zeigt diese Gattung auch 
darin eine gewisse Uebereinstimmung mit den Endomychidae 
adsciti, dass die Filzbekleidung an der Unterseite der beiden 
ersten Tarsenglieder mehr verschwindet, dagegen eine Behaarung, 


14 Endomychidae. 


die besonders an der Spitze sehr lang ist, auftritt, ganz wie es bei 
der genannten Gruppe die Regel ist. 

Wie wenig scharf sich übrigens eine cryptotetramerische Fuss- 
bildung von einer phanerotetramerischen und in gleicher Weise eine 
cryptopentamerische von einer phaneropentamerischen bei den Co- 
leopteren trennen lässt und wie geringe systematische Bedeutung 
diesen Unterschieden bei sonstiger Affinität in der Bildung des 
ganzen Körpers oder einzelner Theile von ‚höherer Bedeutung bei- 
zumessen ist, lässt sich an mehreren Beispielen schlagend nach- 
weisen. Es hat gewiss noch Niemand daran gezweifelt, dass 
Bagouselegans Fabr. den Curculionen zugehöre und trotz- 
dem wird Niemand in Abrede stellen, dass es kaum verschiedenere 
Fussbildungen geben kann, als sie bei jenem und z. B. bei einem 
Cyphus oder Eupholus vorkommen. Bei letzteren sind die drei 
ersten 'Tarsenglieder freilich zu einer ungewöhnlichen Breite und 
Kürze entwickelt, im Uebrigen aber ganz mit der sogenannten 
tetramerischen Fussbildung ZLaireille's, wie sie dieser Familie im 
Allgemeinen zukommt, übereinstimmend; bei Bagous elegans 
dagegen sind die drei ersten Glieder dünn, langgestreckt, cylin- 
drisch, an der Spitze leicht verdickt, jedes an der äussersten Spitze 
des vorhergehenden eingelenkt, ihre Unterseite der gewohnten Filz- 
bekleidung beraubt und dafür nur mit sparsamen, feinen und lan- 
gen Haaren besetzt. Das kleine vierte Glied, welches sonst bei den 
Curculionen noch viel verborgener und undeutlicher als z. B. 
bei der Mehrzahl der Cerambycinen undChrysomelinen ist, 
tritt hier deutlich hervor, erscheint zwar ebenfalls sehr kurz aber 
nichts weniger als vom vorhergehenden eingeschlossen. Hier kann 
also von einer Curculionen-Fussbildung gar nicht mehr gesprochen 
werden, denn es fehlen derselben alle charakteristischen Merkmale, 
welche man jener vindicirt. — Unter den Cerambycinen bieten 
ein ganz analoges Beispiel ParandraLatr. und Hypocephalus 
Desm. dar und einen Uebergang von der in dieser Familie gewöhn- 
lichen Fussbildung zu derjenigen, wie sie jene beiden Gattungen 
zeigen, kann man mit Burmeister (Westwood, Arcan. entomol. I, 
pag. 37 ff.) sehr wohl bei Amallopodes Lequien (Acanthino- 
dera Hope) suchen. Was die Gattung Parandra betrifft, so ist 
ihre Stellung unter den Cerambycinen wohl noch niemals be- 
stritten worden, obwohl ihre Fussbildung gewiss recht auffällig 
darin abweicht, dass das vierte kuglige Glied einerseits ganz frei 
aus dem dritten hervorragt und andrerseits sehr deutlich vom 
Klauengliede abgeschnürt ist. Die systematische Stellung von 
Hypocephalus ist bis auf die neueste Zeit freilich ein Gegen- 
stand der Diskussion gewesen und hat unter den Autoritäten ersten 
Ranges sehr verschiedenartige Meinungen hervorgerufen; es kann 


Aeussere Körperbildung. 15 


aber wohl trotz Erichson’s Widerspruch (Wiegmann’s Archiv, Jahrg. 
1842, II. pag. 217 f.) und der neuerdings von Curtis (Transact. of 
the Linnean soc. XXI, pag. 227 ff.) befürworteten Verwandtschaft 
mit den Lamellicornen, welche durchaus auf schwachen Füssen 
steht, nur Burmeister’s Ansicht (Westwood, Arcana entomol. I, 
pag. 37 ff.) Geltung erlangen, nach welcher die Gattung eine extra- 
vagant gebildete Prioniden-Form ist. In der That ist auch der 
Unterschied in der Fussbildung von Parandra ein sehr geringer, 
der nur darin besteht, dass das vierte Glied bei Hypocephalus 
dem vorhergehenden in der Form sehr ähnlich ist, während es bei 
Parandra hierin abweicht: und wenn Erichson (a. a. O. pag. 218) 
diesen Unterschied als einen wesentlichen hervorhebt, so würde es 
sich immer noch fragen, ob nicht die Fussbildung von Parandra 
dann noch in weit höherem Grade sich von der typischen der Ce- 
rambycinen im Allgemeinen entfernt. Welches aber auch die 
naturgemässe Stellung von Hypocephalus sei, so liefert schon 
Parandra als typischer Cerambycine allein den Beweis, dass 
auch in dieser Familie phaneropentamerische Fussbildungen vor- 
kommen können. — Unter den Cryptotetrameren (Trimeren La- 
treille’s) sind es aber auch nicht die Endomychiden allein, bei 
denen vereinzelte Formen mit phanerotetramerischen Füssen ange- 
troffen werden, sondern ein Gleiches hat unter den Cocecinelli- 
nen statt. Dieser Familie ist nämlich , wie es schon von Latrerlle 
(Cuvier, Regne animal) und de Castelnau (Hist. nat. d. Ins. Coleopt. 
II, pag. 524) vorgenommen worden ist, die Gattung Lithophi- 
lus Frölich (Naturforscher XX VIII, pag. 11) einzureihen, welche 
zu derselben in ganz analogem Verhältniss steht, wie z. B. Leie- 
stes zu den Endomychidae genuini. Es braucht kaum er- 
wähnt zu werden, dass diese Gattung nach den an allen drei Paaren 
mit einer gleichen Tarsengliederzahl versehenen Füssen nicht, wie 
es von Deyean (Catal. 2. edit., pag. 195) geschehen ist, unter den 
Taxicornen neben Phaleria untergebracht werden kann; und 
ebenso wenig möchte es wohl befriedigen, sie bei Zedtenbacher 
(Faun. Austr. pag. 199) in der Familie der Cryptophagides auf- 
geführt zu finden, nachdem letztere von Erichson (Insekt. Deutschl. 
III.) kritisch abgegränzt worden ist. Das Verkennen der richtigen 
Stellung von Lithophilus rührt übrigens allein von dem Mangel 
einer genaueren Untersuchung ihrer wesentlichen Merkmale her, 
denn diese sprechen so entschieden für ihre Unterordnung bei den 
Coccinellinen, dass es fast Wunder nehmen muss, sie nicht 
schon lange und allgemein dort aufgeführt zu finden. Die wesent- 
lichen Coccinellinen-ÜCharaktere, welche sich an Lithophi- 
lus vorfinden, sind folgende: 1) Der Ulypeus ist wie bei Cocci- 
nella nicht von der Stirn abgesetzt, sehr kurz und gerade abge- 


16 Endomychidae. 


stutzt. 2) Die Mundtheile sind bei beiden Gattungen so ähnlich, 
dass man sie mit einander verwechseln könnte, besonders die Man- 
dibeln, das Kinn, die Zunge und die Lippentaster; die Maxillen 
sind bei Lithophilus etwas schmaler und länglicher, die beiden 
Laden aber in Form und Ansatz am Stamm ganz entsprechend; an 
den Kiefertastern ist nur das zweite Glied durch seine grössere 
Länge abweichend, das Endglied dagegen sogar noch stärker beil- 
förmig als bei Coccinella. 3) Die Fühler sind ganz in derselben 
Weise unter dem Kopfrande eingelenkt, nach unten einschlagbar 
und verkürzt; die Zahl von 10 Gliedern kommt unter den C occi- 
nellinen mehrfach vor und die Verbreiterung nach der Spitze hin 
ebenfalls. 4) Alle drei Schenkelpaare sind an der Innenseite zum 
Einlegen der Schienen in ihrer ganzen Länge furchenartigsausge- 
höhlt, ein für die Coccinellinen besonders bezeichnender Cha- 
rakter. 5) Die Fussklauen sind wie dort gezähnt und zwar in einer 
sehr eigenthümlichen Weise: am ersten Paar erscheinen nämlich 
beide Klauen an der Spitze zweizähnig, am zweiten nur die eine, 
am dritten sind beide einfach und scharf zugespitzt (ebenso wie die 
eine Klaue des zweiten Paares). 6) Deutlich abgegränzte Schenkel- 
gruben mit erhabener Hinterleiste finden sich sowohl auf dem Me- 
tathorax als auf dem ersten Abdominalsegment, ganz in derselben 
Weise wie bei Coccinella. 7) Die Episternen des Metathorax 
sind vorn gerade abgeschnitten und die Epimeren des Mesothorax 
dreieckig. 8) Der Käfer giebt im Leben bei der Berührung einen 
röthlichen Saft von gleichem Geruch wie derjenige von Cocci- 
nella von sich. — Wenn man diesen gewiss entscheidenden Cha- 
rakteren noch die Form-Aehnlichkeit mit Coccidula hinzufügt, 
so wird man sicher in der schwachen Erweiterung der beiden ersten 
Tarsenglieder keinen genügenden Grund finden können, die Gat- 
tung Lithophilus aus der Familie der Coccinellinen auszu- 
schliessen : andrerseits dient dieses Beispiel aber als sichere Stütze 
für die Ansicht, dass die cryptotetramerische Fussbildung auch 
keinen entscheidenden Charakter für die Abgränzung der Endo- 
mychiden-Familie geben kann, sondern dass diese naturge- 
mäss auf eine Anzahl ihr durch wesentliche Charaktere sich nahe 
anschliessender Formen mit deutlich viergliedrigen Füssen auszu- 
dehnen ist. 

Die Flügeldecken bedecken bei den Endomychiden 
stets den ganzen Hinterleib bis zur Spitze und umschliessen den- 
selben eng, indem sie sich mit ihrem Seitenrand auf die Unterseite 
umschlagen. Sie sind durchweg von horniger Consistenz, schliessen 
an der Naht eng aneinander und sind niemals verwachsen; bei der 
grossen Mehrzahl sind sie seitlich gerandet und zwar erreicht der 
abgesetzte Seitenrand zuweilen eine sehr beträchtliche Breite, welche 


Aeussere Körperbildung. 17 


bei einigen Eumorphus-Arten selbst derjenigen der Scheibe fast 
gleichkommt;; auf der Unterseite nimmt der umgeschlagene Seiten- 
rand von vorn nach hinten allmählig an Breite ab, bis er an der 
Spitze linear erscheint. In der Form gehen die Flügeldecken alle 
Stufen vom langgestreckten Oval bis zur kurzen, vorn abgeschnitte- 
nen Kreisform und von der niedrigen, selbst abgeflachten bis zur 
halbkugligen Wölbung durch; ihre Oberfläche ist viel häufiger un- 
regelmässig oder gar nicht als in Streifen punktirt, zuweilen mit 
höckerartigen Erhabenheiten oder langen Dornen geziert. 

Die Hinterflügel sind mit vereinzelten Ausnahmen, wo sie 
entweder ganz fehlen (Mycetaca) oder verkümmert sind (mehrere 
Lycoperdina-Arten), vollständig ausgebildet und erreichen die 
doppelte Flügeldeckenlänge. Sie sind stets der Quere nach doppelt 
und ausserdem der Länge nach eingeschlagen und bei den verschie- 
densten Gattungen, welche darauf untersucht wurden, von sehr 
analoger Aderung. Die Umknickungsstelle am Vorderrande liegt 
meist gerade in dessen Mitte (Eumorphus, Dioedes, Ancy- 
lopus, Mycetina, Stenotarsus, Endomychus), zuweilen 
etwas vor derselben (Leiestes, Phymaphora). Die schon mehr- 
fach gemachte Beobachtung, dass bei kleineren Formen das Geäder 
der Flügel allmählıg einfacher und spärlicher wird, bestätigt sich 
auch in dieser Familie: während in der Gruppe der Eumorphinı 
der Radialnerv stark entwickelt und mit einem Nebenast versehen 
ist, zwischen ihm und der Alula aber ausserdem noch zwei mit ein- 
ander schlingenartig verbundene Innenrandsnerven verlaufen, ver- 
schwindet von letzteren schon einer bei M ycetina, Stenotar- 
sus, Ancylopus und Endomychus, während der Ast des 
Radialnerven hier noch deutlich vorhanden ist. Bei den Endo- 
mychidae adsciti (Leiestes, Phymaphora) verschwindet 
auch dieser und der einfache Innenrandsnerv erscheint nur schwach 
angedeutet. Dagegen verhalten sich die am Vorderrand der Basal- 
hälfte verlaufenden Adern, nämlich die Costa, der Cubitalnerv und 
ein zwischen beiden liegender, aber bald hinter der Flügelwurzel 
abgekürzter Submarginainerv ebenso constant wie das von der Costa 
und dem Cubitalnerven gebildete Gelenk, an welchem sich die 
Spitzenhälfte des Flügels zurückschlägt. Die Adern der letzteren 
Abtheilung des Flügels sind in ihrem Verlauf ebenfalls überall die- 
selben, da sie zu der gleichmässig angelegten Zusammenfaltung in 
enger Beziehung stehen. Nicht selten sind grössere Stellen sowohl 
am Basal- als Spitzentheil des Flügels bräunlich gefärbt, vorzüglich 
stark bei den kräftiger gebauten Formen; bei den kleineren dagegen 
erscheint der ganze Flügel meist glashell oder milchweiss getrübt. 

Der Hinterleib besteht aus fünf sichtbaren Segmenten, zu 
denen sehr häufig beim Männchen ein kleines sechstes kommt, 


Gerstaecker, Entomographien. 2 


e6212 


18 Endomychidae. 


welches unter dem Hinterrand des fünften hervorragt; beiden Eu- 
morphini fehlt dieses äusserliche sechste Segment jedoch durch- 
weg. Das erste Segment ist stets verlängert, zuweilen selbst in dem 
Grade, dass es den übrigen vieren zusammengenommen gleich- 
kommt; alle Hinterleibssegmente sind frei an einander beweglich. 


Anatomie. 


Von den wenigen einheimischen Endomychiden lagen mir 
zufällig während der Zeit der Bearbeitung lebende Individuen nicht 
vor und ich habe daher die folgenden Angaben über den inneren 
Bau der Familie nach einer grösseren Javanischen Eumorphus- 
Art (Eum. quadrinotatus Dej.), welche mir in zahlreichen 
Spiritus-Exemplaren zu Gebote stand, machen müssen. 

Um zunächst vom Hautskelett des Abdomen zu han- 
deln, so zeigt dasselbe auf der Rückenseite acht freiliegende Dor- 
salplatten,, welche mit Ausnahme der letzten von lederartiger Con- 
sistenz sind. Die sechs ersten derselben sind fast von gleicher Breite, 
die erste aber nicht, wie es Stein (Vergleichende Anatomie und 
Physiologie der Insekten , pag. 2) als allgemein für die Coleopteren 
hinstellt, kürzer, sondern im Gegentheil deutlich länger als die fol- 
genden; das grosse erste Abdominalstigma liegt jederseits an ihrer 
vorderen mehr häutigen Hälfte, unmittelbar auf der Gränze dersel- 
ben mit der seitlichen Verbindungshaut. Während die zweite bis 
sechste Dorsalplatte fast von gleicher Länge sind, ist die siebente 
fast um die Hälfte länger und seitlich zugleich nach hinten ver- 
schmälert, die achte hornige beim Männchen doppelt so lang aber 
nur halb so breit als die vorhergehende, von stumpf dreieckiger 
Form und am Ende in zwei warzenartige Vorsprünge endigend, 
beim Weibchen beträchtlich kürzer und breiter, hinten gerade 
abgeschnitten. Ein neuntes, in seiner natürlichen Lage zurück- 
gezogenes Dorsalsegment lässt sich in beiden Geschlechtern durch 
einen Druck auf den hinteren Theil des Abdomen nachweisen, 
es besteht beim Männchen aus einer queren, in der Mitte des 
Hinterrandes tief dreieckig ausgeschnittenen und daher zweilappig 
erscheinenden Platte, in deren Ausschnitt eine seiner Form ent- 
sprechende dreieckige Mittelplatte durch Verbindungshäute artıku- 
lirt. Beim Weibchen ist dieses neunte Dorsalsegment ebenfalls drei- 
theilig und in der Art der Zusammensetzung dem des Männchens 
ganz analog; die Seitenplatten sind jedoch hier schmal und treten 
weniger nach hinten hervor als die mittlere Platte, welche fast 
viereckig ist und nur an den Hinterecken abgerundet erscheint. — 
Auf der Bauchseite sind in beiden Geschlechtern nur fünf Hinter- 
leibsringe sichtbar; der erste derselben, welcher äusserlich an die 
Hinterbrust gränzt und länger als die folgenden erscheint, ist von 


Anatomie. 19 


den überhaupt vorhandenen in Wahrheit der Reihenfolge nach der 
zweite, wie dies von Stein (a. a. O., pag. 6) nachgewiesen worden 
ist. Das eigentliche erste Segment ist hier unter dem äusserlich 
sichtbar ersten (in Wirklichkeit dem zweiten) ganz verborgen und 
bildet zusammen mit demselben die Gränze des Hinterleibes gegen 
den Metathorax ; obwohl rudimentär lässt es sich sehr deutlich er- 
kennen, ist nur zu beiden Seiten längs des Hinterrandes hornig, 
vorn dagegen und in der Mitte, wo es sich an der Unterseite des 
mittleren Vorsprunges des zweiten Segmentes als ganz kurzer Strei- 
fen entlang zieht, häutig. Von den frei zu Tage liegenden Bauch- 
ringen ist der letzte (sechste) beim Männchen breiter und in der 
Mitte des Hinterrandes eingekerbt, beim Weibchen schmaler und 
gerade abgeschnitten. Dass sich ausser diesen Segmenten, nämlich 
dem verborgenen ersten und den freiliegenden zweiten bis sechsten, 
nur noch zwei und nicht drei eingezogene nachweisen lassen, dass 
also im Ganzen nicht neun, sondern nur acht Abdominalplatten 
bei beiden Geschlechtern vorhanden sind, glaube ich durch mehr- 
fach wiederholte Untersuchungen festgestellt zu haben. Es zeigte 
sich ganz deutlich, dass der Analring, in dessen Centrum die Af- 
termündung liegt, von der letzten (achten) Abdominal- und der 
neunten Dorsalplatte zusammengesetzt werde, und ebenso, dass der 
siebenten Abdominal- die achte Dorsalplatte entspreche. Beim 
Männchen besteht dieser vorletzte (siebente) Abdominalring aus 
zwei seitlichen Platten, die in der Mittellinie nur durch eine ganz 
schmale Brücke verbunden sind und unter einem stumpfen Winkel 
zusammenstossen ; zwei gleiche, aber viel kleinere und unter einem 
rechten Winkel sich treffende Platten bilden den letzten (achten) 
Ring, welcher in dem vorletzten eingeschachtelt sitzt. Beim Weib- 
chen bilden diese beiden Segmente jedes einen einfachen kurzen 
Gürtel und zwar gleicht das letzte in der Form ganz dem letzten 
Dorsalsegment, nur dass es ein wenig grösser und mit zwei Haar- 
büscheln besetzt ist. 

Athmungsorgane. Von Stigmen sind im Ganzen sieben 
jederseits vorhanden. Das erste auf der Verbindungshaut zwischen 
Pro- und Mesothorax befindliche ist gross, spaltenförmig und in 
querer Richtung auf der Unterseite unmittelbar nach aussen von 
den Vorderhüften gelegen. Das zweite von den Flügeldecken ver- 
deckte ist nach Wegnahme derselben auf der Verbindungshaut 
zwischen Meso- und Metathorax, dicht an den Scapulis des ersteren 
und etwas nach aussen und vorn von der Einlenkungsstelle der 
Hinterflügel ebenfalls deutlich bemerkbar, obwohl kaum halb so 
gross als das erste. Die übrigen fünf kommen auf den Hinterleib 
und sind hier in gleicher Weise vertheilt, wie es von Stein (Ver- 
gleich. Anat. u. Physiol. d. Insekt. pag. 9) für Coccinella an- 


)%* 


20 Endomychidae. 


gegeben worden ist. Sie liegen sämmtlich auf der Rückenseite, von 
den Flügeldecken bedeckt, in der Verbindungshaut der Dorsal- und 
Ventralplatten und zwar scharf am Aussenrande der ersteren, deren 
ersten fünf sie in der Lage entsprechen. Sie sind sämmtlich oval, 
das erste mindestens doppelt so gross als die folgenden; der sie ein- 
fassende Ring ist hornig. — Auf die Vertheilung und Anordnung 
der Tracheen-Hauptstämme ist hier um so mehr einzugehen, als 
einerseits eine entsprechende bei den bisher untersuchten Coleopte- 
ren noch nicht bekannt geworden, andrerseits die sehr zahlreichen 
Modifikationen, welche das Tracheensystem bei den verschiedenen 
luft-athmenden Insekten darbietet, noch keineswegs erschöpfend 
untersucht und daher neuer Beobachtungen bedürftig sind. Das 
Tracheensystem bei Eumorphus hat einen Hauptcentralpunkt 
jederseits im Abdomen in der unmittelbaren Nähe des ersten grossen 
Hinterleibsstigma und einen zweiten von secundärer Bedeutung auf 
der Gränze zwischen Pro- und Mesothorax, dem Prothoraxstigma 
entsprechend. An ersterem Punkte entspringen aus einer gemein- 
samen bulbusartigen Anschwellung, welche gerade an der Innen- 
wand des grossen Hinterleibsstigma gelegen ist, etwa sechs Tra- 
cheenstämme erster Grösse und ausserdem eine sehr beträchtliche 
Anzahl kleinerer und kleinster Stämme, welche zur Versorgung 
von Muskeln und Eingeweiden bestimmt sind. Diejenigen grossen 
Stämme, welche vom Stigma gegen die Mittellinie des Körpers hin 
verlaufen , treffen dort mit den entgegenkommenden der anderen 
Seite zusammen und bilden Anastomosen , deren Nebenäste vorzüg- 
lich den Magen und Darm so wie auch die starken Muskeln des 
Metathorax und Abdomen mit Luft versehen. Von denjenigen Stäm- 
men, welche vom Stigma aus nach hinten (d. h. nach der Spitze 
des Abdomen hin) gerichtet sind, geht der stärkste zum zweiten 
Abdominalstigma, in welches er zusammen mit einem ebenfalls 
starken Stamm, der das dritte mit dem zweiten Stigma verbindet, 
gemeinsam mündet. Ein entsprechender 'Tracheenstamm verbindet 
nun auch das dritte mit dem vierten und dieses wieder mit dem 
fünften Hinterleibsstigma und zwar verbinden sich je zwei Stämme 
stets vor dem Stigma zu einem gemeinsamen, kurzen Ausführungs- 
gang; da diese starken Tracheenstämme bogenartig gekrümmt sind, 
so erscheinen die Hinterleibsstigmen gleichsam durch Guirlanden 
mit einander verbunden. Keines der vier hinteren Abdominalstig- 
men sendet ausser den beiden grossen Stämmen, welche zu ihrer 
gegenseitigen Verbindung dienen, Tracheenstämme erster Grösse 
ab, sondern alle Aeste, welche zu den Muskeln des hinteren Theiles 
des Abdomen, dem Dickdarm und den Geschlechtsorganen gehen, 
nehmen ihren Ursprung aus den guirlandenartigen Hauptstämmen, 
welche je zwei Stigmen verbinden. Betrachtet man die Hinterleibs- 


Anatomie. 2] 


stigmen nebst den in sie mündenden Ausführungsgängen dieser 
Guirlanden im Profil unter dem Mikroskop, so sieht man, dass sie 
sich von aussen nach innen trichterförmig verengen und zwischen 
lem äusseren Hornring und der Vereinigung der beiden grossen 
Stämme dreimal ringförmig eingeschnürt sind; diese Einschnürun- 
gen werden durch Muskeln gebildet, welche den Eintritt der Luft 
zu befördern , resp. zu verhindern dienen ; auch ist der kurze Aus- 
führungsgang, welcher in diesen Trichter mündet und durch die 
Vereinigung der beiden Tracheenstämme gebildet wird, in seinem 
Lumen enger als diese Stämme selbst. Während die bezeichneten 
ringförmigen Einschnürungen den vier hinteren Abdominalstigmen 
in gleicher Weise zukommen, fehlen sie an dem ersten grossen 
Stigma, in welches, wie schon erwähnt, ein durch den Zusammen- 
fluss zahlreicher Tracheenstämme gebildeter Bulbus mündet; zum 
Ersatz dafür ist dieses Stigma ausserhalb an seinem Hornring mit 
zahlreichen, in radialer Richtung einander zugewendeten Borsten- 
haaren besetzt, wie sie an den Stigmen der Insekten gewöhnlich, 
oder wenigstens oft vorkommen. — Der Centralpunkt für die Tra- 
cheen des Kopfes, des Pro- und Mesothorax liegt unmittelbar hinter 
dem grossen Prothorax -Stigma; die durch den Zusammenfluss 
mehrerer Haupt- und kleinerer Tracheenstämme hier gebildete An- 
schwellung ist beträchtlich kleiner als die am ersten Abdominal- 
stigma gelegene, aber ebenfalls ansehnlich genug und von fast 
kugliger Form ; einer der grösseren hier ausgehenden Stämme ver- 
läuft zum zweiten Thoraxstigma. — Von den Tracheen im Allge- 
meinen ist nur noch zu erwähnen, dass sie überall eylindrisch und 
nirgends in der Leibeshöhle zu Luftsäcken oder blasenartigen Er- 
weiterungen ausgedehnt sind. 

Traetusintestinalis. Der enge Oesophagus erweitert sich 
im Metathorax zu einer Art Vormagen oder Kropf, auf welchen 
beim Beginn der Leibeshöhle der eigentliche Magen folgt. Derselbe 
verläuft schräg von vorn und links nach hinten und rechts, ist läng- 
lich, fast darmartig, nur wenig weiter als der Dickdarm und auf 
der Aussenseite deutlich querriefig. Der Magen verengt sich in 
seinem hinteren Theile allmählig und geht fast unmerklich in den 
Dünndarm über, welcher fast die doppelte Länge jenes erreicht; 
er ist zuerst nach hinten gerichtet, biegt sich aber etwa bei seiner 
Hälfte schlingenartig um und verläuft mit seinem übrigen Theil an 
der linken Seite des Magens wieder nach vorn. Wo er sich hier 
abermals nach hinten zurückwendet, erweitert er sich zum Dick- 
darm, der fast von dreifachem Durchmesser ist und in ziemlich ge- 
rader Richtung gegen den After hin verläuft ; sein unterster Theil, 
der als Mastdarm bezeichnet werden kann, ist deutlich abgeschnürt, 
beträchtlich enger und stark muskulös. Die Vasa Malpighi sind 


22 Endomychidae. 


ziemlich spärlich, legen sich in vielfachen Verschlingungen um den 
Dünndarm und den oberen Theil des Diekdarms herum und füllen 
besonders den Raum zwischen der Schlinge des ersteren aus; sie 
münden mit zwei Ausführungsgängen zu jeder Seite in den hinte- 
ren Theil des Magens. Drüsen, welche mit dem Ende des Dick- 
darms durch Ausführungsgänge in Verbindung ständen, sind nicht 
beobachtet worden. 

Männliche Geschrlechtsorgane. Die Hoden bestehen 
aus einem Conglomerat vielfach gewundener und in einander ver- 
strickter feiner Röhrchen, zwischen denen zahlreiche rundliche 
Bläschen eingemengt sind; sie liegen beide dicht an einander und 
scheinen von einer gemeinsamen dünnen Membran umhüllt zu 
sein. Etwa aus der Mitte ihrer Länge entspringt jederseits das 
Vas deferens, welches einen dünnen und langen, aber in der 
Mitte seines Verlaufes zu einem dichten Knäuel von Windungen 
verstrickten Canal darstellt; jedes derselben nimmt einen ebenfalls 
gewundenen, aber sonst einfachen Schlauch als Rudiment einer 
accessorischen Drüse auf. Die beiden Vasa deferentia münden nicht 
unmittelbar in den derben, muskulösen Ductus excretorius, son- 
dern in einen diesem vorangehenden, mehr dünnhäutigen Schlauch, 
der etwa die Form eines kurzen Darmes zeigt. Der Ductus excreto- 
rius selbst ist von bedeutender Grösse, an seinem oberen Ende, in 
welches der eben bezeichnete Schlauch mündet, spiralförmig zu- 
sammengerollt und bis zur Mitte seiner Länge dünn, darmförmig; 
von der Mitte ab erweitert er sich birnförmig, nimmt dann wieder 
allmählig an Dicke ab und zeigt zuletzt vor seiner Mündung in das 
obere Ende des Penis noch einmal eine kapselartige Anschwellung. 
Der hornige Penis, welcher zurückgezogen ganz im Innern der 
Leibeshöhle liegt, ist 4 Mill. lang, unregelmässig cylindrisch und 
am oberen und unteren Ende etwas verdickt. Ueber der Mündungs- 
stelle des Ductus excretorius ist er an seinem oberen Ende in einen 
hakenartigen Fortsatz verlängert, welcher starken Muskeln zum 
Ansatz dient; von diesem aus zieht sich der Länge nach eine erha- 
bene Leiste bis zum unteren Ende und läuft hier in einen langen 
und scharfen Dorn aus, welcher das Praeputium, wenn es zusam- 
mengeklappt ist, weit überragt. Das weiche Präputium liegt im 
nicht erigirten Zustande in Form einer Glans am unteren Ende des 
Penis neben dem hornigen Enddorn zusammengefaltet; entwickelt 
man seine einzelnen Theile, so zeigen sich deren drei, nämlich ein 
eigentlicher durchbohrter Penis, und zwei längere und dickere, 
nicht durchbohrte seitliche Körper von wurstartiger Form, an der 
Spitze stark verdünnt und mit geringelter Oberfläche; Analoga der 
letzteren bei Agrypnus wurden von Stein (in Carus Icones zooto- 
micae, Tab. XVI, fig. 28) als Penalpalpen bezeichnet. 


Aeussere Geschlechts-Unterschiede. 23 


Weibliche Geschlechtsorgane. Die Eierstöcke sind im 
unbefruchteten Zustande von traubenförmiger Gestalt und liegen 
dicht mit einander verbunden dem Dickdarme auf; ım befruchteten 
Zustande nehmen sie die ganze Leibeshöhle bis zum Metathorax 
ein und umgeben dann den Tractus intestinalis nach allen Seiten 
hin. Die reifen Eier sind gross, länglich oval, von goldgelber Farbe 
und nur in mässiger Anzahl vorhanden; sie sind in wenigen (etwa 
4—6) Schläuchen eingeschlossen, die durch eine gemeinsame Kap- 
sel verbunden werden. Aus dem hinteren Ende der Ovarien ent- 
springen die Oviductus, welche zuerst eine Strecke neben einander 
herlaufen und sich weiter nach unten zu einem gemeinsamen Aus- 
führungsgang vereinigen. „Dieser erweitert sich nach einer wurm- 
förmigen Windung zu der Vagina, in deren obere Wand, und zwar 
ehe sie sich nach hinten wendet, der Ausführungsgang des Recepta- 
culum seminis mündet; dieser Ausführungsgang ist von bedeuten- 
der Länge, mindestens doppelt so lang als die ganze Scheide, wen- 
det sich von dieser aus zuerst quer gegen die Mittellinie hin, bildet 
hier eine zweimal zusammengelegte Schlinge und verläuft dann in 
entgegengesetzter Richtung wieder nach aussen. Da wo er sich zum 
letzten Mal schlingenartig umwendet, mündet mit einem kurzen 
Canal die Glandula accessoria in denselben, eine verhältnissmässig 
kleine Drüse, welche aus einfachen, fingerförmig aneinander ge- 
reihten Blinddärmchen besteht. Das Receptaculum seminis selbst 
ist eine aus zwei ovalen Kapseln bestehende, blasenartige Anschwel- 
lung des Ausführungsganges an seinem äussersten Ende; die beiden 
Kapseln erscheinen dickwandig und sind von einer gemeinsamen 
Membran umgeben. Nahe dem hinteren Ende der Scheide und 
zwar an ihrer inneren Seite mündet mit einem kurzen Canal die 
Bursa copulatrix, eine kleine kuglige Kapsel von dunkler Färbung; 
sie liegt gerade in dem Winkel, welchen die Scheide unterhalb der 
Mündung des Receptaculum seminis bildet, eingeschlossen und 
lässt sich daher nur beim Auseinanderzerren jener Windung deut- 
lich darstellen. 


Aeussere Geschlechts-Unterschiede. 


Den Coccinellinen gegenüber, mit denen sie in der Tar- 
senbildung auf gleicher Stufe stehen, zeichnen sich die Endomy- 
chiden vor Allem durch die Prägnanz und Mannigfaltigkeit der 
äusseren Geschlechtsunterschiede auffallend aus und stellen sich 
durch diese Eigenthümlichkeit als eine bei weitem höher organisirte 
Stufe des Trimeren-T'ypus dar ; ja sie übertreffen in dieser Beziehung 
eine grosse Anzahl andrer Familien und ganz besonders die hierin 
nur wenig Auszeichnungen darbietenden, sich ihnen nach oben zu- 
nächst anschliessenden Familien der Chrysomelinen und Ero- 


24 Endomychidae. 


tylenen. Was zunächst die Fühler betrifft, welche so allgemein 
unter den Insekten deutliche Geschlechtsunterschiede erkennen 
lassen, so bieten dieselben in der gegenwärtigen Familie gerade die 
unbedeutendsten Kennzeichen dar; indessen zeichnen sie sich we- 
nigstensin deram höchsten entwickelten Gruppe der Eumorphini 
und in einzelnen Gattungen der Dapsini beim Männchen durch 
etwas grössere Schlankheit der einzelnen Glieder und bei einzelnen 
Arten (Trycherus bifasciatus) auch durch breitere Fühler- 
keule aus. In letzterer Beziehung sind ausserdem noch die Männ- 
chen einiger vereinzelten Gattungen aus der Gruppe der Endo- 
mychidaeadscitizuerwähnen,welche vom Weibchen durch sehr 
auffallende Bildung der Fühlerkeule abyeichen (Phymaphora, 
Trochoideus); geringere Abweichungen, besonders in der Länge 
der Fühlerkeule, kommen bei einigen Stenotarsus-Arten vor. 
Das Halsschild und die Flügeldecken zeichnen sich nur in der 
Gruppe der Eumorphini, welche überhaupt bei weitem die zahl- 
reichsten Geschlechtsdifferenzen darbietet, zuweilen durch auffällige 
Bildungen im männlichen Geschlechte aus; am Halsschilde sind es 
die Hinterecken, welche bei Eumorphus gewöhnlich verlängert 
und schärfer zugespitzt erscheinen, an den Flügeldecken einerseits 
der abgesetzte Seitenrand,, welcher bei einem Theil der Arten eine 
viel beträchtlichere Ausdehnung in der Breite erreicht, andrerseits 
die Scheibe, auf der sich bei Spathomeles stets und bei Eu- 
morphus zuweilen zahnartige oder pyramidale Erhöhungen zei- 
gen; seltner finden sich Verschiedenheiten in der Form der Flügel- 
deckenspitze (Amphisternus). Als die allgemeinsten Träger 
sexueller Merkmale geben sich die Beine kund und an ihnen vor- 
züglich wieder die Schienen ; letztere sind nicht nur oft beim Männ- 
chen verlängert und deutlicher gekrümmt, sondern auch sehr häufig 
gezähnt oder wenigstens zahnartig erweitert; bei weitem am häu- 
figsten zeigt sich eine solche Zahnung nur an einem der Schienen- 
paare, nämlich am ersten oder zweiten, nicht selten aber auch an 
zweien (an den beiden ersten bei Eumorphus), in sehr wenigen 
Fällen an allen dreien (Spathomeles). Hakenartige Fortsätze an 
der Spitze der Hinterschienen und dichte wimperartige Behaarung 
dieser sowohl wie der mittleren sind vereinzelte Erscheinungen (Eu- 
morphus). Die Zähne der Schienen beim Männchen sitzen stets 
an der Innenseite, zuweilen der hinteren Kante genähert (Try- 
cherus, Epipocus), viel häufiger in oder nahe der Mitte als dicht 
an der Spitze (Amphisternus, Engonius). Zahnungen der 
Trochanteren und Schenkel im männlichen Geschlecht kommen 
ebenfalls vor, sind aber im Ganzen selten (Amphisternus, 
Spathomeles, Cymbachus). Endlich ist es der Hinterleib, 
welcher mehrfache Eigenthümlichkeiten im männlichen Geschlechte 


rn 


Lebensweise und erste Stände. 25 


darbietet: das Hervortreten eines sechsten Ventralsegmentes ist 
einer grösseren Anzahl von Gattungen mit Ausnahme der Eumor- 
phini, wo es stets fehlt, eigenthümlich; dafür ist bei letzteren 
das fünfte Segment häufig durch auffallende Merkmale ausgezeich- 
net, nämlich entweder ausgeschnitten, oder mit Höckern, Wulsten 
und Furchen versehen, zuweilen auch filzig-behaart. In mehreren 
Fällen nimmt an solchen Bildungen auch das vorletzte Segment 
Theil, in anderen auch die ersten (Corynomalus dentatus); 
oder es ist auch nur das erste Segment abweichend gebildet (Cym- 
bachus), am seltensten der ganze Hinterleib durch auffallende 
Leistenbildungen (Eucteanus) ausgezeichnet. 


Lebensweise und erste Stände. 


Die wenigen einheimischen Arten der Familie leben zum Theil 
in Pilzen (Lycoperdina), zum Theil unter der Rinde morscher 
Bäume, wo sich unter Zersetzung der organischen Stoffe Schwämme 
gebildet haben. Am Tage sind sie träge, von langsamer Bewegung 
und scheinen den Ort, wo sie einmal hausen, nicht gern zu ver- 
lassen; wenigstens findet man die Lycoperdinen fast immer in 
grösserer Anzahl im Innern der Lycoperdon-Arten, die übrigen 
in der Regel unter Baumrinde, seltner (Endomychus) frei her- 
umkriechend. Es wäre nicht unmöglich, dass eine grössere Anzahl 
der Arten vorzugsweise des Nachts ihr Wesen triebe, indem we- 
nigstens für Trochoideus Desjardinsii von Cantor (Journal 
of proceed. of the entomol. soc., pag. 118) festgestellt worden ist, 
dass er bei Nacht dem Lichte zufliegt. In Gleichem habe ich 
beobachtet, dass Mycetaea des Nachts in Kellern in grosser An- 
zahl frei an den mit Schimmel und Schwämmen bedeckten Wänden 
herumläuft, während man am Tage eine viel geringere Anzahl in 
derselben Lokalität antrifft. — Ueber die Lebensweise der grossen 
Östindischen Arten ist bis jetzt nichts Näheres bekannt geworden, 
wogegen die kurzen Angaben, welche Zacordaire in seinem Me£- 
moire sur les habitudes des Insectes Col&opteres de ’Ame£rique me- 
ridionale (Annales des sciences naturelles XXI, pag. 193 f.) über 
einige der Gattung Corynomalus angehörende Eumorphini 
und einige Dapsini (Gattungen Anidrytus und Epopterus) 
Süd-Amerikas macht, eine vollständige Uebereinstimmung in der 
Art des Aufenthalts mit den einheimischen Arten erkennen lassen. 
Seine Mittheilungen, welche, wie es scheint, von v. Martius in 
seinem, dem Delectus animalium articul. Brasiliae vorangeschickten 
Aufsatze ‚‚de Insectorum in America meridionali habitantium vitae 
genere, moribus etc. observationes nonnullae‘‘, pag. 18 in wörtli- 
cher Uebersetzung wiedergegeben werden, gehen dahin, dass die 
Süd-Amerikanischen Eumorphini in faulem Holze, unter abge- 


6 Endomychidae. 


hauenen Baumstämmen und feuchter Rinde leben, und im Beneh- 
men sowie auch in dem ihnen eignen starken Geruch sich gewissen 
Helopiern nähern. Die den Lycoperdinen verwandten Gat- 
tungen, von denen Lacordaire (Essai sur les Coleopteres de la 
Guyane francaise in den Nouvelles Annales du Museum d’histoire 
naturelle II, pag. 90) auch bei Cayenne vier Arten aufgefunden hat, 
und von denen in Brasilien mehrere Arten häufig vorkommen, leben 
in Mehrzahl unter Lichenen und Moos von Bäumen. — Die ersten 
Stände sind von einigen einheimischen Arten bekannt und zwar 
zeigen die Larven bei diesen eine grosse Uebereinstimmung sowohl 
in der Form des Körpers als der Bildung der einzelnen Theile. Der 
Körper besteht mit Einschluss des Kopfes stets aus 13 Segmenten, 
ist länglich , entweder mehr gleich breit (Endomychus, Myce- 
taea) oder nach vorn und hinten zugespitzt (Lycoperdina), auf 
der Unterseite abgeflacht, oben leicht der Quere nach gewölbt. Die 
Fühler sind kurz, dreigliedrig bei Lycoperdina und Mycetaea, 
und hier alle drei Glieder sehr kurz, oder zweigliedrig bei Endo- 
mychus, wo das letzte Glied stark verlängert ist; vielleicht ist 
jedoch hier eine Abschnürung an den Seiten des Kopfes, welchen 
die Fühler aufsitzen, ebenfalls noch als ein drittes Basalglied anzu- 
sehen. Ocellen sollen bei Mycetaea nach Blisson (Annales de la 
soc. entom. de France, 2 ser. VII, pag. 316) vorhanden sein, bei 
den übrigen Arten fehlen sie. Die Mandibeln sind hornig, entweder 
scharf zugespitzt (Lycoperdina, Mycetaea) oder stumpf zwei- 
zähnig, innen ausgeschnitten und daselbst mit häutiger Lamelle 
versehen (Endomychus). Die Maxillen und die Unterlippe sind 
von zarter, mehr häutiger Consistenz, die dreigliedrigen Kiefer- und 
zweigliedrigen Lippentaster sehr kurz und gedrungen. Von den 
drei Thoraxsegmenten ist besonders das erste von grösserer Ent- 
wickelung der Länge nach, übrigens auch die beiden folgenden 
weniger kurz als die Hinterleibsringe ; die drei Fusspaare sehr kurz 
bei Lycoperdina, länger und schlanker bei Endomychus, mit 
einem langen einfachen, nagelförmigen Klauengliede versehen. Die 
Hinterleibssegmente nehmen gegen die Spitze hin an Breite ab und 
das letzte ist bei Lycoperdina mit zwei griffelförmigen Fortsätzen 
versehen, welche in die Höhe gerichtet werden können. Die Ober- 
fläche des Körpers ist bei Lycoperdina mit fleischigen, warzen- 
artigen Erhöhungen, bei Endomychus und Mycetaea mit 
zahlreichen Körnchen besetzt; die Larve der letzteren Gattung 
zeichnet sich ausserdem durch eigenthümliche, keulenartig verdickte 
Borsten am Seitenrande der Segmente aus. — Die Nahrung der 
Larven ist gewiss eine rein vegetabilische; wenigstens findet man 
die Larven von Lycoperdina oft in ganz festen Pilzen und rings- 
herum von ganz unversehrter Substanz umgeben, in welche vorher 


Geographische Verbreitung. 97 


andere Insekten gewiss nicht eingedrungen waren; die Larve des 
Endomychus coccineus kann man ebenfalls mit Schwämmen 
erziehen, welche von anderen Insekten nicht bewohnt sind. 


Geographische Verbreitung. 


Die Endomychiden sind über alle Welttheile verbreitet 
und reichen vom 65° n. Br. (Lappland) bis zum 45° s. Br. (Van 
Diemens Land). Ihre Artenzahl nimmt gegen den Aequator hin 
sehr beträchtlich zu, indem von den 218 bekannten Arten circa 180 
zwischen den Wendekreisen und circa 110 in einem 20° breiten 
Aequatorial-Gürtel vorkommen. Von den einzelnen Welttheilen ist 
Amerika der reichste an Arten (111), Australien der ärmste (1); 
Amerika zunächst kommt Asien mit 76 und dann in ziemlich be- 
trächtlichem Abstande Afrika mit 19 und Europa mit 15 Arten. 
In Asien bilden den Hauptsitz der Endomychiden die Sunda- 
Inseln (49 Arten) im Verein mit Ceylon (11), den Philippi- 
nen (4) und Hinter-Indien (6)', wogegen Vorder-Indien der- 
selben fast ganz entbehrt; mit Sicherheit sind von dort nur drei 
Arten bekannt geworden, von denen zwei überhaupt eine weitere 
Verbreitung haben und eine dem Himalaya- Gebirge eigenthüm- 
lich zu sein scheint: aus Vorder- Asien, Sibirien und China sind 
ebenfalls nur einzelne Arten bekannt. Die Anzahl von circa 70 Ar- 
ten auf einem verhältnissmässig kleinen Flächenraume, wie ihn die 
Sunda-Inseln mit dem daran gränzenden Theile Hinter-Indiens, 
die Philippinen und Ceylon einnehmen, ist das Maximum der 
Dichtigkeit, welches in der Familie angetroffen wird, denn die Zahl 
von 86 Arten, welche auf die grössere Hälfte Süd- Amerika’s (C o- 
lumbien, Brasilien und Peru) kommt, ist dagegen nur gering. 
Da nach der Analogie mit den einheimischen Arten sicher anzu- 
nehmen ist, dass auch die Östindischen Endomychiden aus- 
schliesslich Pilz- und Schwammbewohner sınd, so ıst ıhr zahl- 
reiches Auftreten auf den Sunda- Inseln durch die climatischen und 
Bodenverhältnisse jener Gegenden leicht erklärt; denn zahlreiche 
stehende Gewässer, Sümpfe und Moräste von grosser Ausdehnung, 
wie sie dort vorkommen, erzeugen in gleicher Weise massenhafte 
Schwamm - und Pilzbildungen wie gelbe Fieber. Mit dem Arten- 
reichthum findet sich auf dem südasiatischen Archipel die vollen- 
detste Ausbildung des Familien-Typus combinirt; die durch Grösse, 
Form und Färbung ausgezeichnetsten Arten finden sich hier fast 
ausschliesslich und da diese zumeist der am höchsten entwickelten 
Stufe der Eumorphini angehören, so ist diese hier in ihrem 
grösseren Theile zu Hause. — Auch in Amerika zeigt sich der 
grösste Artenreichthum in der unmittelbaren Nähe des Aequators, 
reicht aber hier weiter nach Süden als nach Norden, wie sich dies 


28 Endomychidae. 


aus dem geringen Flächeninhalt Central-Amerika’s zu dem 
Brasiliens genügend erklärt. Von den 111 bekannten Amerika- 
nischen Arten kommen alleın 86 auf Columbien, Brasilien 
und Peru, von den übrigen 14 auf Mexico und Texas, 11 auf 
die Vereinigten Staaten Nord-Amerika’s. Der Faktor des Ver- 
hältnisses der aussertropischen Arten zu den tropischen ist hier 
offenbar ein grösserer als ın Asien, ein Umstand, der keineswegs 
in der grösseren Ausdehnung des Welttheils nach der geographi- 
schen Breite seine Erklärung findet; vielmehr ist Nord - Amerika 
entschieden reicher an Arten als das nördliche Asien. Während im 
tropischen Asien die Gruppe der Eumorphini überwiegend 
vertreten war, istesin Süd-Amerika die der Dapsini, welche 
hier zugleich ihrerseits den höchsten Grad der Ausbildung, in Grösse 
sowohl als Mannigfaltigkeit der Formen erreicht. Die Artenzahl 
der Asiatischen Eumorphini zu den Süd-Amerikani- 
schen verhält sich wie 49: 14, also fast wie 4:1, die Zahl der Gat- 
tungen sogar wie 7:1; mit den Dapsini ist es gerade umgekehrt, 
denn auf 73 Süd- Amerikaner kommen nur 16 Asiaten, und es stellt 
sich also hier das Verhältniss 1:4'% heraus. Beide Gruppen kön- 
nen demnach fast als vikarlirende bezeichnet werden und zwar 
nicht allein nach den Zahlenverhältnissen sondern auch nach der 
höheren oder geringeren Entwicklung ihrer Arten; die in Amerika 
spärlich vertretenen Eumorphini stehen ebenso auf einer ver- 
hältnissmässig niedrigeren Entwicklungsstufe wie die wenigen Re- 
präsentanten der Dapsiniin Asien, ein Verhältniss, welches sich 
unter den Insekten ziemlich oft wiederholt und das unter den Me- 
litophilen z. B. durch Inca (Trichius) in Süd- Amerika und 
Goliathus (Cetonia) in Afrıka in sehr entschiedener Weise in’s 
Licht gesetzt wird. — Eine auffallende Armuth an Arten im Ver- 
hältniss zu ihrem sehr bedeutenden Flächeninhalte zeigen Afrika 
und besonders Australien; letzteres, sonst so reich an eigenthüm- 
lichen und oft paradoxen Formen, scheint in Bezug auf die Endo- 
mychiden ganz verwaist zu sein, indem bis jetzt nur eine und 
zwar nicht einmal besonders abweichende Art von dorther zur 
Kenntniss gekommen ist. Von den 19 Afrikanern haben 3 eine 
weitere Verbreitung zugleich in andern Welttheilen und 4 sind auf 
Madagascar beschränkt, so dass also nur 12 der grossen Länder- 
masse des Afrikanischen Continents eigenthümlich sind; auffällig 
ist hier die lokale Beschränkung der. ausschliesslich diesem Welt- 
theile angehörenden Eumorphinen-Gattung Trycherus auf 
Guinea und Senegambien, welcher die gleiche von Dioedes 
auf Madagascar an die Seite gestellt werden kann; ganz fehlt 
in Afrika die Gruppe der Endomychini. Unter den 15 Euro- 
päischen Arten endlich ist die Gruppe der Eumorphini allein 


Abgränzung der Familie. — Literatur. 29 


nicht vertreten ; die Repräsentanten der übrigen sind durchweg von 
geringer Grösse, wenn auch zum Theil von nicht unansehnlicher 
Färbung. 

Analogieen in der Vertheilung der Gattungen und Arten be- 
stehen hauptsächlich zwischen Europa und Nord-Amerika; während 
einerseits beiden die Eumorphini ganz abgehen, sind andrerseits 
z. B. die Gattungen Lycoperdina, Mycetina und Endomy- 
chus zusammengenommen durch eine gleiche Anzahl von Arten 
vertreten (Amerika: 1 Lycoperdina, 4 Mycetina, 1 Endomychus; 
Europa: 3 Lycoperdina, 1 Mycetina, 2 Endomychus); unter den 
Endomychidae adsciti vertreten in Nord- Amerika Rhanis 
und Phymaphora die Europäische Gattung Leiestes, zu der 
hier noch Symbiotes und Mycetaea kommen. — Bei weitem 
die grösste Anzahl der Gattungen ist mehr oder weniger lokal; 
unter 38 sind 31 auf einzelne Welttheile beschränkt, nämlıch 11 
auf Asien (Amphisternus, Spathomeles, Engonius, Eu- 
morphus, Pedanus, Encymon, Oymbachus, Indalmus, 
Saula, Eucteanus, Meilichius, Panomoea), 8 auf Süd- 
Amerika (Corynomalus, Acinaces, Phalantha, Epipo- 
cus, Anidrytus, Epopterus, Ephebus, Rhymbus), 5 auf 
Europa (Ceramis, Polymus, Leiestes, Symbiotes, Myce- 
taea), 3 auf Afrika (Trycherus, Dioedes, Oediarthrus), 
2 auf Nord-Amerika (Rhanis, Phymaphora) und 1 auf Austra- 
lien (Daulis). Von den 7 übrigen Gattungen sind 6 über drei 
Welttheile verbreitet, nämlich Ancylopus und Dapsa über die 
alte Welt, Mycetina und Endomychus über Europa, Asien 
und Amerika, Stenotarsus und Trochoideus über Asien, 
Afrıka und Amerika, die siebente (Lycoperdina) kommt vier 
Welttheilen zu, indem sie nur in Australien fehlt. — Nur wenige 
Arten unter den Endomychiden haben eine grössere Verbreitung 
über mehrere Welttheile, keine eine kosmopolitische; Ancylopus 
melanocephalus kommt in Süd- Europa, Afrika und Ostindien, 
Trochoideus Desjardinsii auf der Insel Mauritius und 
dem Östindischen Archipel vor und einzelne Europäische Arten 
gehen zugleich auf den Norden Afrika’s und Asien’s über. 


Abgränzung der Familie. — Literatur. 


Es sind von verschiedenen Autoren der Endomychiden- 
Familie mehrere Gattungen beigezählt worden, welche nach den 
später festzustellenden Gränzen derselben nicht darin untergebracht 
werden können; dieselben sind zum Theil wirkliche Trimeren, zum 
Theil Cryptopentameren. Andrerseits finden sich auch Gattungen, 
welche in gegenwärtiger Arbeit als natürliche Mitglieder der Fa- 


30 Endomychidae. 


milie aufgenommen worden sind, bei anderen Autoren nicht selten 
weit davon entfernt abgehandelt; beider sei hier in Kurzem gedacht. 

1) Dasycerus Brongn. wird von Lamarck (Hist. nat. d. anim. 
sans vertebres IV, pag. 474), Dumeril (Consider. gener. sur la classe 
des Insectes, p. 197), Newman (Entomol. Magaz. Il, pag. 420) 
und Dejean (Catal. 2. edit., pag. 440) zu den Endomychiden 
gerechnet, ist aber nach der durchaus linearen trimerischen Fuss- 
bildung so wie nach seinen sonstigen wesentlichen Charakteren den 
Lathridiern beizuzählen, wie es auch neuerlich Zacordaire (Gen. 
d. Coleopt. II, pag. 435) gethan hat. 

2) Dasselbe ist über Holoparamecus Curtis (Calyptobium 
Villa) zu sagen, welche Gattung von Erichson, (Bericht über die 
wissensch. Leist. in der Entomologie 1843, pag. 46, 1844, pag. 61 
und 1847, pag. 103) unter den Endomychiden abgehandelt wird; 
auch dieser hat Lacordaire (a. a. O. pag. 435) ihre naturgemässe 
Stellung angewiesen. 

3) Die von Lucas (Rev. et Magas. de Zoologie VII, 1855, pag. 
335 ff.) errichtete Gattung Merophysia, bei deren systematischer 
Stellung der Autor zwischen den Lathridiern und Endomy- 
chiden schwankt, ist nach den trimerischen Füssen und ihrer sehr 
ausgesprochenen nahen Verwandtschaft mit Holoparamecus 
Curtis und Cholovocera Motsch. schon im Jahresbericht über 
die wissensch. Leist. in der Entomologie 1855, pag. 50 von mir 
selbst zu ersteren gestellt worden. 

4) Die von Gory (Annales de la soc. entom. de France III, 
pag. 453) aufgestellte Gattung Notiophygus, mit welcher Di- 
crossa Klug, Dejean (Catal. 2. edit. pag. 181) identisch ist, wurde 
von jenem Autor als nahe verwandt mit Endomychus bezeichnet, 
wenn auch diese Verwandtschaft keineswegs begründet. Gory war 
gewiss berechtigt, die Stellung, welche der Graf Deyean dieser Gat- 
tung unter den Heteromeren, und zwar neben Eurychora, 
mit der sie nur eine entfernte Formähnlichkeit darbietet, angewie- 
sen hat, als eine irrige zu bezeichnen; er ist aber mit der seinigen 
gewiss nicht glücklicher gewesen , obwohl ihm de Castelnau (Hist. 
nat. d. Ins. Col&opt. II, pag. 524), Blanchard (Hist. d. Ins. II, 
pag. 202) und Westwood (Introd. to the mod. classif. of Insects I, 
pag. 393) wenigstens der Hauptsache nach darin folgen, dass sie 
die Gattung zu den sogenannten Trimeren Latreille’s (Cryptote- 
trameren) rechnen, wenn sie auch darin von einander abweichen, 
dass die ersten sie zu den Coccinellinen, der letztere sie zu den 
Endomychiden stellen. Das einzige Merkmal nämlich, auf 
Grund dessen Gory die Gattung Notiophygusin die Nähe von 
Endomychus bringt, sind die ‚‚dreigliedrigen Tarsen‘‘: nun sind 
aber die Tarsen bei Notiophygus im eigentlichen Sinne trime- 


Abgränzung der Familie. — Literatur. 1 


risch, indem ein kleines drittes Glied vor dem langen Klauengliede 
durchaus fehlt, ein solches nach der Form des zweiten Gliedes 
übrigens auch gar nicht einmal zu erwarten steht; es ist also der 
einzige als beweisend herangezogene Charakter ein solcher, der ge- 
rade eine sehr auffallende Verschiedenheit von den Endomychi- 
den bekundet. Ich habe mich wiederholt mit der Unterfuchung 
der genannten Gattung abgegeben und muss gestehen, dass mir 
ihre systematische Stellung desto unklarer geworden ist, je näher 
ich ihre einzelnen Charaktere kennen gelernt habe; so viel ist aber 
ganz sicher, dass sie auch abgesehen von der Tarsenbildung weder 
den Endomychiden noch den Coccinellinen beigesellt wer- 
den kann. Von ersteren trennen sie sehr auffallend folgende Cha- 
raktere: 1) Der Clypeus, wie dort von der Stirn deutlich abgesetzt, 
ist nach vorn stark gerundet erweitert, auffallend breit und in die 
Quere gezogen, so dass er die ganzen Mandibeln von oben her reich- 
lich überdeckt. 2) Die Fühler sind nicht auf der Stirn, sondern seit- 
lich unter dem Stirnrande, vor den Augen, gerade in dem Winkel 
zwischen Stirn und Clypeus eingelenkt; sie sind wie bei den C oc- 
cinellinen nach unten einschlagbar, aber von beträchtlicherer 
Länge, nur das letzte Glied eine flachgedrückte Keule bildend, alle 
vorhergehenden einfach. 3) Das Halsschild entbehrt der Quer- und 
Längsfurchen der Basis. 4) Die Flügeldecken sind an der Naht fest 
verwachsen, den Körper dicht umschliessend , ihr umgeschlagener 
Rand bis zur Spitze von ansehnlicher Breite; die Hinterflügel feh- 
len. 5) Die Pfannen aller Hüften sind ringsherum geschlossen, die 
Hüften selbst an allen drei Paaren von gleicher Form, nämlich sehr 
klein und kuglig und in gleichem (geringem) Abstande von der Mit- 
tellinie tief eingesenkt; die Trochanteren dagegen gross, bedeutend 
grösser als die Hüften selbst. 6) Die Tarsen sind trimerisch, das 
zweite Glied beträchtlich kürzer und schmaler als das erste. — 
Während die meisten dieser Charaktere die Gattung auch zugleich 
von den Coccinellinen entfernen, besonders der breite, abge- 
setzte Clypeus und die Anlage der Hüften, kommt gegen diese noch 
der Mangel der Schenkelgruben auf dem Metathorax und dem ersten 
Hinterleibssegment, so wie die nur unvollständig ausgebildete 
Furche der Schenkel zum Einschlagen der Schienen in Betracht. 
Auch die Bildung der Mundtheile isteinevon der beiden Familien zu- 
kommenden sehr verschiedene; die Mandibeln sind äusserst schmal 
und an der Spitze tief dreizähnig, die Zunge vorn dreilappig, die 
Laden der Maxillen beide kurz und breit, die Kiefertaster von denen 
der Cocceinellinen durch dick ovales Endglied abweichend. — 
Die systematische Stellung von Notiophygus muss demnach 
vorläufig dahingestellt bleiben; obwohl sie den Endomychiden 
entschieden nicht angehört, hätte ich dennoch gern eine Uebersicht 


32 Endomychidae. 


der ziemlich zahlreichen Capensischen Arten dieser Arbeit anhangs- 
weise beigefügt, wenn die ungenaue Beschreibung der von Gory 
(a. a. O.) aufgestellten Arten nicht eine Bestimmung vollständig 
zur Eampelidlikeit'e gemacht hätte. 

5) Die Gattung Ores tıa Chevr., von Germar (Bam Insect. 
Europ., fasc. XXIII, No. 17) zuerst näher charakterisirt, wird von 
Dejyean (Catal. 2. edit. pag. 440) ebenfalls zu den Endomychiden 
gerechnet, während sie von Ztedtenbacher (Faun. Austr., pag. 199) 
seiner überhaupt viele fremdartige Elemente enthaltenden Familie 
der Cryptophagi eingereiht wird. Nachdem Germar die ihr zu- 
gehörende einzige Europäische Art in seinen Insectorum species 
novae etc., pag. 622 als Lycoperdina alpina beschrieben hatte, 
ohne Frage durch die Furchung des Halsschildes dazu bewogen, 
sie dieser Gattung unterzuordnen, erklärte er sie später (Faun. In- 
sect. Europ. und Ersch und Gruber, Allg. Encyclop. d. Wissensch. 
39. Bd., pag. 85) selbst wegen der ‚‚viergliedrigen Tarsen‘‘ für 
fremd in der Familie der Endomychiden und findet, dass sie 
sich in letzterer Hinsicht den Erotylenen anschliesse. — Die 
Stellung dieser Gattung scheint mir keine Schwierigkeiten darzu- 
bieten; ihre Tarsen sind ceryptopentamerisch und ganz analog mit 
denen der Chrysomelinen, ebenso stimmen auch die Mundtheile 
mit denjenigen, wie sie in dieser Familie vorkommen, durchaus 
überein. Von letzteren ist besonders charakteristisch die Unterlippe, 
an welcher die Lippentaster (ganz wie z. B. bei Galleruca und 
Eumolpus) seitenständig sind; übrigens ist dieser Theil bei @er- 
mar (a. a. OÖ. Tab. 17) wenig getreu dargestellt, indem die Zunge 
viel schmaler und am Vorderrande nicht ausgeschnitten, sondern 
spitz zugerundet ist. Nach den an den Seiten der Stirn und vor 
den Augen eingelenkten Fühlern so wie nach der zweilappigen Form 
des dritten Tarsengliedes gehört Orestia unter den Chrysome- 
linen der Gruppe der Eumolpini an und zwar denjenigen Gat- 
tungen derselben, deren Klauen nicht gespalten, sondern einfach 
zugespitzt sind. 

Zu den Gattungen, welche bisher als der gegenwärtigen Fa- 
milie angehörend verkannt worden sind, gehören, so viel ich weiss, 
nur einige der Endomychidae adsciti, nämlich die Euro- 
päischen Gattungen Symbiotes, Mycetaea und Leiestes; 
die früher bei den Paussiden abgehandelte Gattung Trochoi- 
deus hat Westwood später (Transact. of the Linnean soc. XIX, 
pag. 45) selbst als der gegenwärtigen Familie zugehörig erkannt. 
Dass die Gattung Mycetaea von sStephens (Illustr. of Brit. En- 
tom., Mandib. III, pag. 58) zur Familie Engidae Mac Leay ge- 
rechnet wurde, ist höchstens von historischem Interesse, da diese 
Familie bis auf Zacordaire (Monogr. d. Erotyliens) und Erichson 


Abgränzung der Familie. — Literatur. 33 


(Insekt. Deutschl. III) in ähnlicher Weise ein Sammelplatz der 
verschiedenartigsten Formen war wie bei Zaftreille (Gen. Crust. et 
Insect. II) z. B. die Necrophagi und (ebenda, IIT) die Xylo- 
phagı und Erotylenae. Nach dem Umfang, welchen Erichson 
(a. a. O.) seiner Familie der Cryptophagi gegeben hat, können 
aber weder Mycetaea und Leiestes, welche schon Gyllenhal 
dorthin rechnete, noch Symbiotes, welcher nebst jenen beiden 
von Redtenbacher (Faun. Austr. pag. 197 ff.) dieser Familie unter- 
geordnet wird, darin verbleiben, einerseits wegen der an allen drei 
Beinpaaren gleichmässigen tetramerischen Fussbildung, andrerseits 
auch wegen des Mangels der Schiendornen. 

Bevor von der Abgränzung natürlicher Familien unter den In- 
sekten die Rede war, sind einzelne Arten aus der Familie der En- 
domychiden von Linne, de Geer, Fabricius u. A. unter Chry- 
somela, Galleruca und Silpha, von Marsham und Panzer 
unter Tenebrio beschrieben worden: die ersten Anfänge zur Ab- 
gränzung der Familie wurden durch Errichtung selbstständiger 
Gattungen, wie Endomychus durch Panzer, Lycoperdina 
durch Zatreille und Eumorphus durch Weber gelegt. Bei den 
allgemeineren Versuchen, die Coleopteren in Familien abzutheilen, 
wurden diese Gattungen durch Zatreille (Gen. Urust. et Insect. III, 
pag. 71) nach der Tarsenbildung in eine nähere Beziehung zu den 
Coccinellinen gesetzt und mit diesen zu einer und derselben 
Familie vereinigt, später aber (Fam. nat. d. regne animal, pag. 406) 
unter dem Namen Fungicolae als eine selbstständige abgetrennt. 
Von gleichem Umfang mit dieser Latreille’schen Familie ist die von 
Leach (Brewster's Edinburgh Encyclop. IX, pag. 116) unter dem 
Namen Endomychides abgegränzte, welcher letztere vor dem 
Latreille’schen aus dem Grunde den Vorzug verdient, als dieser 
seiner Bedeutung nach auch auf zahlreiche andere Familien, Grup- 
pen und Gattungen der Coleopteren angewandt werden könnte. 
Der erste Versuch, die Familie der Endomychiden mit Berück- 
sichtigung der zahlreicheren exotischen Arten einerseits in Gattun- 
gen aufzulösen, andrerseits aber auch in ihrem natürlichen Umfange 
festzustellen, wurde von Dejyean (Catal. d. Coleopt. 2. edit., pag. 
438—440) und zwar mit Glück gemacht: schlichen sich hierbei 
auch einige fremdartige Elemente, wie Orestia, Dasycerus und 
Pelinus mit ein, von denen die letztere Gattung nach Gwuerin 
(Archives entomol. I, pag. 278) heteromerisch ist, so zeigt doch das 
Heranziehen der in der Fussbildung abweichenderen Gattungen 
Rhanis und Leiestes deutlich, dass von dem Verfasser der na- 
türliche Charakter der“Familie richtig erkannt worden war. Die 65 
in der Dejean’schen Sammlung befindlichen Arten wurden unter 
eine Anzahl zum Theil neuer Gattungen vertheilt, denen man im 


Gerstaecker, Entomographien. 3 
C 


34 Endomychidae. 


Ganzen eine auf richtigem Blick beruhende Auffassung zuerkennen 
kann, wenn auch einige derselben, wie Eumorphus, Coryno- 
malus, Epipocus und Lycoperdina, gegenwärtig nicht mehr 
in gleichem Umfange festgehalten werden können. — Einen ferne- 
ren Versuch, die Familie im Ganzen übersichtlich zu behandeln, 
hat Germar in Ersch und Gruber’s Allgem. Encyclopädie der Wis- 
senschaften, Bd. 39, pag. 84—86 gemacht, jedoch mit Auslassung 
der von Dejean dazugezogenen tetramerischen Gattungen: neben 
einer Charakteristik, welche die Familie im Allgemeinen betrifft 
(aber mehrfache Ungenauigkeiten enthält, indem u. a. derselben 
dreigliedrige Kiefertaster zugeschrieben werden), giebt der Verf. 
hier eine Analyse derjenigen Charaktere, welche zur Classifikation 
benutzt werden können, und trennt von der Gattung Eumorphus 
Web. zwei durch die Bildung des Brustbeins abweichende Arten, 
welche auch beschrieben werden, unter dem Namen Amphister- 
nus ab. Ueberhaupt legt der Verf. auch bei der Sonderung der 
übrigen bereits bekannten Gattungen und Arten mit Recht auf die 
Bildung des Prosternum besonderes Gewicht, wobei es jedoch auf- 
fallen muss, dass gerade in dieser Beziehung ganz verschiedene 
Arten unter Lycoperdina von ihm vereinigt gelassen werden. — 
Die übrigen für die Systematik der Familie zu berücksichtigenden 
Arbeiten bestehen theils in der Aufstellung einzelner neuer Arten, 
welche hier füglich übergangen werden können, theils in der Bear- 
beitung spezieller Faunen. In letzterer Beziehung sind zu erwäh- 
nen: Zedtenbacher,, Tentamen dispositionis generum et specierum 
Coleopterorum pseudotrimerorum Austriae (in Germar’s Zeitschr. 
f. d. Entomologie, V. Bd., pag. 113 ff.), Mulsant, Histoire naturelle 
des.Coleopteres de France, Sulcicolles, Paris 1846, Costa, Fauna 
del regno di Napoli, Endomichidei (Napoli 1849) und Le Conte, 
Synopsis of the Endomychidae of the United States (Proceed. of 
the acad. of nat. scienc. of Philadelphia VI, pag. 357—360.). Durch 
alle vier Arbeiten ist die Kenntniss der in ihnen behandelten Arten 
wesentlich gefördert worden, wenn auch die Gattungen in der Mul- 
sant’schen und Ze Conte’schen Fauna zuweilen nicht in ihrer richti- 
gen Abgränzung aufgefasst worden sind, wie sich dies aus der Be- 
schränkung auf eine geringe Artenzahl leicht erklärt. — Endlich 
habe ich selbst als Vorläufer dieser Arbeit einen aphoristischen 
„Versuch einer systematischen Auseinandersetzung der Gattungen 
Eumorphus Web. und Endomychus Payk.‘“ im XXI. Jahr- 
gang des Wiegmann’schen Archiv’s für Naturgeschichte, I, pag. 
211—243 veröffentlicht, welcher hier seine weitere Ausführung 
findet und zum Theil auch einige geringe Abänderungen erfahren 
hat. Weder in dieser noch in der gegenwärtigen Bearbeitung der 
ganzen Familie habe ich mich veranlasst fühlen können , auf die 


Verwandtschaften und Charaktere. 35 


von Blanchard in seiner Histoire des Insectes I, pag. 311 ff. aufge- 
stellten oder vielmehr nur angedeuteten Gattungen Rücksicht zu 
nehmen, da sie wie jedem Anderen auch mir unenträthselbar blei- 
ben mussten. In Gleichem haben die von Chevrolat in d’Orbigny’s 
Dietionnaire universel d’histoire naturelle gegebenen kurzen Notizen 
über einige hierher gehörige Gattungen, welche im .Dejean’schen 
Catalog benannt worden sind, nicht als wissenschaftliche Charak- 
teristiken angesehen werden können und sind deshalb unberück- 
sichtigt geblieben. 


Verwandtschaften und Charaktere der Familie. 


In dem Umfang, welchen Mu/sant (Hist. nat. d. Coleopt. de 
France, Sulcicolles) der Familieder Endomychiden beigemessen 
hat, indem er in derselben nur Gattungen von cryptotetramerischer 
Fussbildung zulassen, die phanerotetramerischen dagegen (wie z. PB. 
Leiestes, pag. 8) davon ausschliessen will, steht dieselbe schon 
als eine durch die Tarsenbildung so sicher begränzte da, dass ein 
Vergleich ihrer Charaktere mit anderen Familien als derjenigen der 
Coccinellinen überflüssig erscheinen würde: und was zur Un- 
terscheidung dieser beiden Familien in den dort angenommenen 
Gränzen beigebracht werden kann, ist vom Verfasser auch fast in 
erschöpfender Weise hervorgehoben worden. Da in der vorliegenden 
Bearbeitung die Gränzen der Familie in etwas erweitert worden 
sind, so wird auch die Reihe der zu erörternden Verwandtschaften 
eine grössere und zugleich die Feststellung der Familiencharaktere 
eine veränderte sein müssen. — Was die mit vier deutlichen Tar- 
sengliedern versehenen Endomychidae adsciti betrifft, so kön- 
nen sie fast nur mit den Colydiern in Vergleich gebracht werden, 
welchen nach Erichson’s Feststellung durchweg eine gleiche Anzahl 
von Tarsengliedern zukommt: von diesen unterscheiden sie sich 
durch einen ebenso wesentlichen als durchgreifenden Charakter, 
nämlich durch die Bildung des Hinterleibs, dessen sämmtliche 
Ringe frei gegen einander beweglich sind, während bei den Coly- 
diern die drei bis vier ersten verwachsen erscheinen. Die verschie- 
dene Form und Bildung der Fühlerkeule, welche dort in der Regel 
aus kurzen und zu einem Knopf dicht verbundenen Gliedern be- 
steht, die meist deutliche Furchenbildung auf der Oberfläche des 
Halsschildes und der sehr abweichende Habitus in der äusseren 
Körperform unterscheidet sie ausserdem zur Genüge von jener auch 
in der Lebensweise und der carnivoren Eigenschaft der Larven 
(nach Perres, Insectes du pin maritime) sehr abweichenden Familie. 
— Unter den Erotylenen zeigen besonders die Triplacini und 
Engidites eine grosse Aehnlichkeit mit den Endomychidae 

3 * 


36 Endomychidae. 


adsciti und zwar nicht nur oft in der äusseren Form, sondern 
auch in der Bildung der Fühler ; letztere sind jedoch bei den Tri- 
placinenu.s. w. nicht zwischen, sondern vor den Augen und 
unter dem Stirnrande eingefügt, der Clypeus ist durch keine ein- 
gedrückte Linie von der Stirn abgesetzt, die Vorderhüften liegen 
in einer hinten geschlossenen Pfanne und die fünfgliedrigen Tarsen 
geben stets ein leichtes Unterscheidungsmerkmal an die Hand. 
Letzterer Charakter dient auch zur Unterscheidung der in der äusse- 
ren Erscheinung oft sehr ähnlichen Cryptophagi, bei denen 
sogar die Vorderhüften in gleicher Weise wie bei den Endomy- 
chiden in einer hinten offenen Gelenkpfanne liegen; ausserdem 
sind es aber auch dort stets die Enddornen der Schienen, welche 
die Familie sicher von der hier in Rede stehenden abtrennen; die 
Furchenbildung auf der Oberseite des Halsschildes geht ihnen 
ebenfalls ab. 

Beim Vergleich der cryptotetramerischen Endomychidae 
genuini mit den Coccinellinen stellen sich folgende Unter- 
schiede als durchgreifend heraus, die sich übrigens zugleich mit auf 
die Abtheilung der Endomychidaeadscitierstrecken: 1) Der 
Kopf ist beim Beginn des Clypeus stark eingeschnürt und schnau- 
zenartig verlängert, dieser schmal, deutlich von der Stirn abgesetzt. 
2) Die Fühler sind (bei der grossen Mehrzahl) langgestreckt mit 
dreigliedriger Keule, am unteren Theil der Stirn zwischen den Au- 
gen eingelenkt, nach unten nicht einschlagbar. 3) Die Maxillar- 
taster haben ein mehr oder weniger cylindrisches, aber niemals beil- 
förmig erweitertes Endglied. 4) Das Halsschild ist auf der Ober- 
fläche mit den bereits näher bezeichneten Furchen versehen. 5) Die 
Epimeren des Mesothorax sind hinten schräg abgeschnitten und 
daher rhomboidal, bei den Coccinellinen hingegen quer abge- 
stutzt und daher dreieckig. 6) Dem entsprechend sind die Episternen 
des Metathorax bei den Endomychiden vorn ebenfalls schräg 
abgeschnitten und in ihrem vorderen Theil an der Aussenseite der 
Epimeren des Mesothorax nach vorn hervorgezogen; bei den Coc- 
cinellinen sind die Episternen des Metathorax vorn gerade ab- 
gestutzt. 7) Sowohl der Metathorax als das erste Abdominalseg- 
ment entbehren der durch eine scharfe Leiste nach hinten abge- 
gränzten Schenkelgruben, welche den Coccinellinen eigenthüm- 
lich sind. 8) Die Schienen sind nicht an der Innenseite der Schen- 
kel einschlagbar, indem diese meistentheils gar nicht, oder in ein- 
zelnen Fällen nur sehr leicht an der Innenkante furchenartig ein- 
gedrückt erscheinen. 9) Die Vorderhüften sind nicht wie bei den 
Coccinellinen quer cylindrisch und von einer rings geschlosse- 
nen Gelenkpfanne umgeben, sondern kuglig, stark hervortretend 
und ihre Gelenkpfannen an der Hinterseite offen. 10) Die Fuss- 


Systematik der Familie. 37 


klauen sind nie gezähnt, sondern durchweg einfach und scharf zu- 
gespitzt. 11) Die ausgebildeten Insekten zeigen meist deutliche 
äussere Geschlechtsunterschiede. 12) Die Larven sind nicht aphi- 
diphag oder herbivor wie bei den Coccinellinen, sondern näh- 
ren sich, so weit sie bekannt sind, von Pilzen und Schwämmen. 

Demnach würden sich die Charaktere der Familie, besonders 
im Gegensatz zu den Coccinellinen folgendermaassen heraus- 
stellen: 


Familia Endomychidae. 


Coleoptera eryptotetramera aut tetramera, capite ante oculos 
constricto,, prolongato, clypeo distincte separato, antennis frontali- 
bus, plerumgue elongatis, haud retractihbus, palpıs mazillaribus 
articulo ultimo subeylindrico: thorace supra basti trisulcato, epime- 
ris mesothoracis rhombordeis, episternis metathoracıs antice oblique 
truncatis : coxis anticis globosis, femoribus intus haud sulcatis, tibris 
liberis, unguiculis simplieibus : metasterno abdominisque segmento 
primo foveis femoralibus nullis: sexus differentia plerumque per- 
spieua : larvis fungicolis. 


Systematik der Familie. 


Schon im Vorhergehenden ist eine gewisse Analogie in der 
äusseren Erscheinung zwischen manchen Endomychiden und 
Erotylenen hervorgehoben worden und es kann hier hinzuge- 
fügt werden, dass eine gleiche in dem Mangel prägnanter Charak- 
tere, welche zur Eintheilung der Familie in Gruppen und Gattun- 
gen benutzt werden können, existirt: eine Eigenthümlichkeit, 
welche übrigens auch den artenreichen Familien der Ceramby- 
cinen und Chrysomelinen zum grossen Theile zugesprochen 
werden kann. Wie bei letzteren beiden so wird auch bei den En- 
domychiden die Systematik noch dadurch erschwert, dass einer- 
seits oft Auszeichnungen in der äusseren Erscheinung, in denen 
man beim ersten Anblick einen besonderen Anhalt für die Abgrän- 
zung von Gattungen zu finden glaubt, sich bei weiter fortgesetzter 
Untersuchung als rein zufällige und nebensächliche ergeben, andrer- 
seits aber ein entschieden ausgesprochener Habitus oft bei den ver- 
wandtesten Formen durchaus vermisst wird: kurz, Verwandtschaf- 
ten, welche die äussere Erscheinung an die Hand giebt, sind hier 
durchaus trügerisch. In Betreff der Aufstellung von Systemen, so 
bin ich zwar durchaus der Ansicht, dass in der Regel diejenigen 
Eintheilungen die schwächsten sind, welche auf den ersten Blick 
am besten, d. h. am schärfsten abgegränzt erscheinen, indem bei 
diesen in der Regel die Schärfe und Präcision der Charaktere mehr 


38 Endomychidae. 


in der Subjectivität des Systematikers als in der Objectivität des 
behandelten Gegenstandes zu finden ist: indessen lässt es sich 
keineswegs leugnen, dass gewisse Familien und zwar in allen Clas- 
sen des Thierreichs eine Einförmigkeit und einen Mangel durch- 
greifender und systematisch brauchbarer Charaktere in dem Grade 
erkennen lassen, dass der objectiv urtheilende Untersucher bei der 
Feststellung von Gränzen in nicht geringe Verlegenheit kommen 
kann, während bei anderen die Eintheilung in Gruppen sowohl 
wie in Gattungen bei weitem geringere Schwierigkeiten darbietet. 
In Familien, wo wie bei den Endomychiden das Erstere der 
Fall ist und wo besonders die öfter€ Wiederholung eines und des- 
selben Merkmals in den verschiedensten Combinationen mit ande- 
ren das Urtheil über die höhere oder geringere Bedeutung desselben 
leicht irre leitet, halte ich es für das Rationellste, durch unbefan- 
gene Abwägung der verschiedenen Charaktere gegen einander ihre 
systematische Wichtigkeit (oder richtiger gesagt: Verwerthung) 
festzustellen, dann aber unbekümmert um das wiederholte Auftre- 
ten eines systematisch gleichsam unbequemen Merkmals an einem 
Platze, wo man es a priori lieber fortwünschte, zu verfahren. Ich 
bin fest überzeugt, dass selbst gewiegte Kenner über die Stellung*der 
Gattung Eucteanus neben Endomychus, Meilichiusu.s.w. 
auf den ersten Blick den Kopf schütteln werden, da die Bildung der 
Fühlerkeule eine so auffallende Aehnlichkeit mit den Eumorphini 
darbietet und eine entsprechende allen Gattungen der übrigen Grup- 
pen abgeht; trotzdem bin ich durch die Abweichung, welche meh- 
rere andre Körpertheile dieser Gattung von den entsprechenden der 
Eumorphini darbieten, und andrerseits durch die Uebereinstim- 
mung einer Reihe von Merkmalen mit den Endomychini von 
ihrer naturgemässen Stellung unter den letzteren fest überzeugt. 
Aus dieser Entfernung der Gattung Eucteanus von der durch 
gerade dieselbe Fühlerkeulenbildung wesentlich charakterisirten 
Gruppe der Eumorphini ersieht man sogleich, dass ich die Fühler 
bei den Endomychiden, wenn gleich ihre Verschiedenheiten 
vielfach der Systematik zum Anhalt gedient haben, dennoch nicht 
als in erster Instanz entscheidend betrachte und zwar am wenigsten 
die Bildung ihrer Keule. Die geringe oder wenigstens mindere Be- 
deutung, welche der Form derselben beizumessen ist, lässt sich 
einerseits aus ihrer Verschiedenheit bei oft ganz nahe verwandten 
Gattungen, ja sogar zuweilen bei den Arten einer und derselben 
Gattung und selbst den Geschlechtern der nämlichen Art erkennen, 
andrerseits aber auch aus der Wiederkehr derselben Bildung bei 
Gattungen, die in andrer Beziehung wesentlich von einander ab- 
weichen: nichts desto weniger kann dies nicht hindern, die breite, 
flache Form der Fühlerkeule in Verbindung mit anderen Merk- 


Systematik der;Familie. DH) 


malen als einen wesentlichen Charakter der Eumorphinen- 
Gruppe aufzustellen. Von viel höherer Bedeutung erweist sich im 
Ganzen an den Fühlern das Längsverhältniss der acht ersten Glieder 
zu einander, besonders aber die öfter vorkommende bedeutende 
Verlängerung des dritten und die Verkürzung des zweiten Gliedes. 
— Unter den Mundtheilen ist es vor allen die Bildung der Zunge, 
welche zur Abgränzung von grösseren Gruppen Anlass gegeben hat: 
es musste bei ihr sehr auffallen, dass, während sie bei der grösseren 
‘ Anzahl von Gattungen breiter als lang und vorn tief ausgerandet 
oder (seltner) gerade abgeschnitten vorgefunden wurde, sie bei einer 
geringeren Zahl länger als breit und vorn gerundet erschien, eine 
Bildung, welche eine augenscheinliche Annäherung an die Cocci- 
nellinen bekundete. Dagegen liess die Bildung der Mandibeln, 
der Maxillen, der Kiefer- und Lippentaster keine so auffallenden 
Verschiedenheiten ersehen, als dass dieselben zu höhereräls gene- 
reller Wichtigkeit erhoben werden konnten. Die Furchenbildung 
auf der Oberfläche des Halsschildes ist schon in ihrer Verschieden- 
heit bei den einzelnen Gattungen besprochen und dadurch zugleich 
ihre generische Bedeutung hingestellt worden ; besonders charakte- 
ristisch wird sie in negativer Weise, nämlich durch das Ausbleiben 
der einen dieser Furchen oder die rudimentäre Ausbildung der an- 
deren. Dass die Form des Prosternum für die Abgränzung von Gat- 
tungen ebenso wichtig als für die von grösseren Gruppen unbrauch- 
bar ist, davon habe ich mich durch oft wiederholten Vergleich der 
hier entscheidenden Arten sowohl als Gattungen auf das Entschie- 
denste überzeugt; es finden sich daher auch ın allen Gruppen mit 
Ausnahme der Endomychini Gattungen mit breitem Prosternal- 
fortsatz und mit zusammenstossenden Vorderhüften vereinigt vor. 
Niemals können aber Arten, welche in dieser Beziehung von ein- 
ander abweichen, in einer Gattung vereinigt bleiben, da die Form 
des Prosternum-in enger Beziehung zu der ganzen Körperbildung 
steht: und Mulsant hat daher z. B. vollkommen Recht gehabt, die 
Lycoperdina cruciata von den übrigen Arten dieser Gattung 
abzutrennen. Von der Verschiedenheit der Tarsenbildung endlich 
ist schon im Vorhergehenden so vielfach geredet worden, dass ihre 
Bedeutung für die Systematik nicht noch einmal hervorgehoben zu 
werden braucht; sie bildet das Hauptmerkmal, wonach die Endo- 
mychiden in zwei freilich sehr ungleiche Gruppen ersten Ranges 
zerfallen, nämlich: 


i. Endomychidae genuini. Tarsis eryptoleirameris, artı- 
culo tertio minuto, in praecedente incluso. 


1I. Endomychidae adseiti. Tarsıs tetrameris, articulo tertio 
perspicuo , libero. 


40 Endomychidae. 


Während die letztere dieser Gruppen wegen der geringen An- 
zahl der ihr zukommenden Gattungen einer weiteren Zerlegung 
nicht bedürftig ist, zerfällt die erstere in folgende natürlich be- 
gränzte Unter - Abtheilungen: 

A. Ligula transversa, apice emarginata vel truncata. 
a) Antennarum clava dilatata, compressa, 
articulus tertius elongatus: abdomen 
maris segmentis quinque apertis. . . Eumorphini. 
b) Antennarum elava haud compressa, ar- 
ticulus tertius longitudine varians: ab- 
domen maris plerumque segmentis sex 
apertis. TREE RATEN NE Dapsini. 
B. Ligula oblonga, apice rotundata. . . . Endomychini. 


Fo 


Tribus I. EUMORPHINI. 


Antennarum articulus tertius elongatus, clava dilatata, compressa. 
Maxillarum lamina externa ampla, antrorsum membranea. 
Macxillarum lamina interna intus barbata, setis tribus longioribus. 
Ligula transversa, plerumque sinuata. 

Palpi labiales articulo ultimo plerumque abbreviato. 

Abdomen in utroque sexu segmentis quinque. 


Die Gruppe der Eumorphini erscheint sowohl durch den 
äusseren Habitus als die Bildung der Fühler, an denen sich mit 
einem langgestreckten dritten Gliede eine breite, blattartig zusam- 
mengedrückte Keule verbindet, als eine recht natürliche, die sich 
zugleich dadurch auszeichnet, dass ın ıhr die äusseren Geschlechts- 
verschiedenheiten der Arten den höchsten Grad der Ausbildung er- 
reicht haben. Die Fühler sind stets elfgliedrig, langgestreckt, 
nicht selten die halbe Körperlänge noch übertreffend ; von den acht 
ersten Gliedern ist das dritte stets bei weitem das längste, zuweilen 
selbst länger als das vierte und fünfte zusammengenommen, das 
zweite dagegen stets das kürzeste, die folgenden vom vierten bis 
achten an Länge allmählig abnehmend und mit sehr vereinzelten 
Ausnahmen (Trycherustricolor) sämmtlich länglich; die drei 
Glieder der blattartigen Keule schliessen entweder ganz dicht an- 
einander oder sind nur in geringem Grade durchblättert. Die Au- 
gen sind gross, länglich nierenförmig, hinter den Fühlern auf die 
Stirn heraufreichend, durchweg grobkörnig facettirt. Die Ober- 
lippe ist in der Mitte des Vorderrandes ausgebuchtet und jeder- 
seits mit einem häutigen, dicht mit Haaren gewimperten Saume 


Trib. I. Eumorphini. 41 


besetzt. Von besonderer Wichtigkeit für die Feststellung der Gat- 
tungen sind die Verschiedenheiten in der Bildung der Mandibeln; 
sie sind bei denen der alten Welt an der Innenseite nur flach aus- 
geschnitten, der Innenrand fast gerade und die häutige Lamelle 
schmal, fast gleich breit: bei Corynomalus dagegen ist der In- 
nenrand geschwungen und die Lamelle nach hinten verbreitert. 
Wo.der Aussenrand bis zur Spitze verdickt ist, zeigt sich letztere 
entweder senkrecht abgestutzt oder gespalten und dadurch zwei- 
zähnig; zuweilen ist dieselbe stark verlängert (Spathomeles). 
Der Zahn des Innenrandes fehlt entweder ganz, oder er ist der 
Spitze dicht genähert, oder weit von derselben entfernt und mehr 
nach hinten gerückt. Ist der Aussenrand gegen die Spitze hin 
schneidend scharf, so ist letztere entweder fein zugeschliffen (En- 
cymon) oder breit abgerundet (Pedanus) und in letzterem Falle 
die Mandibeln dadurch sehr verkürzt. — An den Maxillen ist 
stets die innere Lade schmal und sehr bedeutend kürzer als die 
äussere; ihre Bebartung reicht weit nach unten und wird hier von 
drei langen, steifen und getrennt stehenden Borsten begränzt; die 
äussere Lade ist von bedeutendem Umfange und an der kleineren 
Basalhälfte hornig, die grosse und besonders in die Länge gezogene 
Spitzenhälfte dagegen häutig, mit dichten, filzartigen Haaren be- 
deckt, entweder spitz endigend oder innen abgerundet. An den 
Kiefertastern ist das letzte Glied länger oder mindestens ebenso 
lang als das zweite, an der Spitze entweder breiter abgestutzt und 
dann fast cylindrisch, oder nur schmal abgeschnitten und dann 
pfriemförmig verdünnt; das dritte Glied, welches in der Regel kür- 
zer als das vorhergehende und folgende ist, erreicht bei Dioedes 
fast deren Länge. Die Lippentaster sind kurz und dick, das 
zweite Glied durchweg verkürzt, stark in die Quere gezogen, das 
letzte bei der Mehrzahl der Gattungen quer, fast dreimal so breit 
als lang, vorn gerade abgeschnitten, nur bei Cymbachus länger 
als breit, bei Corynomalus fast quadratisch. An} der Unterlippe 
ist das Kinn breiter als lang, stark hornig, nach vorn und hinten 
verengt, seitlich hinter der Mitte winklig erweitert; über seine 
Aussenfläche verläuft eine erhabene Querleiste, die jederseits bei dem 
seitlichen Winkel endigt, nach vorn sich aber in stumpfem Winkel 
bis zum Vorderrande vorschiebt. Die Zunge ist mit Ausnahme 
des Basaltheils in grosser Ausdehnung häutig oder lederartig, stets 
stark in die Breite gezogen, am Vorderrande meist tief ausgebuch- 
tet; die seitlichen Lappen sind am Ende entweder schräg abgestutzt 
oder abgerundet, bei Cymbachusjedoch durch gerade Abstutzung 
des Vorderrandes zugespitzt. — Das Halsschild ist bei der Mehr- 
zahl im Verhältniss zum Körper klein, von den Flügeldecken deut- 
lich abgesetzt und viereckig, bei Dioedes und einigen Tryche- 


42 Endomychidae. 


rus- Arten mehr verbreitert und sich den Flügeldecken in der Breite 
anpassend ; sowohl die Querfurche der Basis als die seitlichen Längs- 
furchen sind deutlich ausgeprägt. Das Schildchen ist stets quer, 
entweder abgerundet oder stumpf dreieckig. Die Flügeldecken 
variiren vom länglichen Oval bis zur vorn abgestutzten Kreisform 
und sind besonders ım letzten Fall höher, mehr halbkuglig ge- 
wölbt; ihr Seitenrand ist stets abgesetzt und fein aufgebogen und 
erscheint, während er bei der Mehrzahl schmal ist, bei einer Reihe 
von Arten sehr beträchtlich verbreitert, ein Merkmal, welches sogar 
Curtis (nach Westwood, Introd. to the mod. classıf. of Insects I, 
pag. 395) bewog, eine nähere Verwandtschaft zwischen Eumor- 
phus und Mormolyce zu suchen. Eine recht auffallende Eigen- 
thümlichkeit bieten die Flügeldecken dadurch dar, dass sie bei den 
Arten einer und derselben Gattung fast durchweg eine sehr analoge 
Skulptur, Zeichnung und zum Theil selbst Färbung zeigen ; beson- 
ders bemerkenswerth ist in dieser Beziehung der Besatz derselben 
mit Dornen und Höckern bei Amphisternus, das durchgehende 
Vorhandensein der vier gelben Flecke bei Eumorphus und Pe- 
danus, der analogen Bindenzeichnungen bei Engonius und 
Trycherus. — Die Hinterflügel sind durchweg vollständig 
entwickelt und zeigen die ausgebildetste Aderung in der Familie; 
der Radialnerv ist mit einem Gabelast versehen und innerhalb des- 
selben verlaufen noch zwei mit einander verbundene Innenrands- 
nerven; ihre Consistenz ist derb und ihre Fläche zum Theil ge- 
bräunt. Das Prosternum ist mit einer Ausnahme (Encymon), 
wo es zwischen den Vorderhüften tief eingesenkt und linear ist, 
stets deutlich ausgebildet, weicht aber darin ab, dass es bald zwi- 
schen den Vorderhüften abgeschnitten ist, bald dieselben nach hinten 
überragt; das Mesosternum ist zuweilen ansehnlich verbreitert 
und die Mittelhüften dann weiter von der Mittellinie entfernt. Die 
Beine sind in dieser Gruppe von ansehnlicher Länge, die Schenkel 
den Seitenrand der Flügeldecken stets merklich überragend, doch 
zeigen sie in dieser Beziehung selbst innerhalb derselben Gattung 
oft beträchtliche Verschiedenheiten ; an den Tarsen sind die beiden 
ersten Glieder länglich, das letzte gegen die Spitze hin verdickt. 
Nicht nur durch Grösse, Schönheit der Farben und Mannig- 
faltigkeit in der Form steht die Gruppe der Eumorphinian der 
Spitze der Familie, sondern auch ganz besonders durch die oft sehr 
ausgezeichneten Geschlechtsverschiedenheiten des Männchens. Es 
finden sich diese äusseren sexuellen Merkmale fast an allen Körper- 
theilen, doch sind sie auf die einzelnen Gattungen in verschiedenen 
Combinationen vertheilt. In der Regel sind die Fühler des Männ- ° 
chens in ihren einzelnen Theilen etwas mehr verlängert und schlan- 
ker als beim Weibchen, in einzelnen Fällen auch die Fühlerkeule 


Trib. I. Eumorphini. 43 


beträchtlich breiter (Trycherus). Das Halsschild zeichnet sich 
bei Eumorphus im männlichen Geschlechte durch länger ausge- 
zogene und schärfer zugespitzte Hinterecken aus. Die Flügeldecken 
bieten, während sie im weiblichen Geschlechte einfach sind, bei 
den Männchen einiger Eumorphus- und bei allen Spatho- 
meles-Arten pyramidale oder hakenförmige Erhebungen dar, zei- 
gen auch bei den Arten der ersteren Gattung Verschiedenheiten in 
Betreff der Breite des Seitenrandes. Durchgehends finden sich an 
den Beinen Unterschiede bei beiden Geschlechtern und zwar be- 
steht die Auszeichnung des Männchens theilweise in grösserer 
Länge und stärkerer Krümmung der Schienen, theilweise in einer 
sehr durchgängigen Zahnung des Innenrandes derselben; die Ver- 
theilung einer solchen Zahnung auf ein oder mehrere Schienenpaare 
variirt in der Regel nach den Gattungen, oft auch innerhalb dieser 
nach den Arten. Eine Zahnung der 'Trochanteren und Schenkel 
ist seltner und nur auf einzelne Gattungen beschränkt; ebenso ge- 
hören besondere Auszeichnungen einzelner oder mehrerer Hinter- 
leibssegmente, wie sie mehrfach vorkommen, gerade nicht zu den 
allgemeiner verbreiteten Kennzeichen der Männchen. 

Die geographische Verbreitung der Gruppe anlangend, 
so sind die Eumorphini ausschliesslich Bewohner der Tropen 
und gehen wohl nirgends über die Polargränze der Palmen und 
Bananen hinaus, wenn sie sich auch in Afrika (Madagascar, 
Senegal) weiter vom Aequator entfernen, als dies in Asien und 
Amerika der Fall ist. Ihre recht eigentliche Heimath sind die 
Sunda-Inseln, von wo sie sich auf Hinter-Indien, die Phi- 
lippinen und im Westen bis nach Ceylon ausbreiten; von den 
bis jetzt bekannten 69 Arten sind 48 hier einheimisch , während 
nur 7 auf Afrika und 14 auf Süd-Amerika kommen. Die Gattungen 
haben in dieser Gruppe eine ganz lokale Begränzung, indem keine 
einzige Arten aus verschiedenen Welttheilen in sich schliesst; von 
den 10 bekannten Gattungen sind 7 ausschliesslich asiatisch, 
eine auf Guinea und Senegambien, eine auf Madagascar 
und eine auf Süd-A merika beschränkt. 

Der schon oben hervorgehobene Mangel prägnanter Charaktere 
für die Systematik in dem äusseren Körperbau zeigt sich sogleich 
bei den Eumorphinen der alten Welt auf das Entschiedenste, 
während sich die der neuen Welt eigenthümliche Gattung Cory- 
nomalus durch einen deutlich ausgesprochenen Habitus leicht 
als solche markirt. Hat man von den sieben ersten Gattungen 
(Amphisternus bis Dioedes) nicht ein bedeutendes Material 
und unter diesem auch ganz besonders die männlichen Individuen 
vor sich, so kann man, wie es mir selbst zuerst ergangen ist, auf 
sehr beträchtliche Schwierigkeiten in Betreff der Abgränzung von 


44 Endomychidae. 


Gattungen stossen. Die geringen Unterschiede in der Fühlerbil- 
dung geben hierfür fast gar keinen Anhalt, eben so wenig die Beine, 
an denen die verschiedene Zahnung der Schienen u. s. w. beim 
Männchen — und diese fällt bei den zahlreicheren Weibchen sogar 
ganz fort — zwar die Aufmerksamkeit erregt, aber trotzdem nicht 
leicht etwas Durchgreifendes und Wesentliches erkennen lässt. 
Die Untersuchung der Mundtheile zeigt eine fast vollkommene 
Uebereinstimmung in der Form der Unterlippe, der Maxillen, der 
Lippen - und Kiefertaster. Es bleiben jedoch noch die Mandibeln 
übrig und diese geben allerdings einen entschiedenen Anhalt für 
die Systematik, indem nach der Bildung derselben die Gattungen 
scharf abgegränzt werden können; sie sind aus diesem Grunde auch 
bei der grössten Mehrzahl der beschriebenen Arten von mir unter- 
sucht und also die angenommenen Gattungen nicht nach der Bil- 
dung, wie sie sich bei einer einzelnen, sondern in der Regel, wie 
sie sich bei allen darunter aufgeführten Arten vorfand, festgestellt 
worden. Bei den zwei letzten Gattungen (Corynomalus und 
Cymbachus) geben neben der abweichenden Körperform auch 
die Lippentaster einen Anhalt; bei den übrigen spielt neben den 
Mandibeln die Form des Prosternum die Hauptrolle. 


Uebörsicht der Gattungen. 


I. Palpi labiales articulo ultimo transverso. 
A. Prosternum latum, apice furcatum . . . . Amphisternus. 
B. Prosternum simplex, coxas retrorsum superans. 
1. Mandibulae intus unidentatae, apice truncato. 
a. Mandibulae apice elongato, antennarum 


clava solida. . . . Spathomeles. 
b. Mandibulae apice brevi, a a 
perfollata yes: . Engonius. 
2. Mandibulae intus unidentatae, apice fisso. . Tr ycherus. 
3. Mandibulae dente interno nullo. 
a. Mandibulae acuminatae. . . .. u 2 EUMOTPIU® 
b. Mandibulae obtusae, oa za Pledanas 
C. Prosternum inter coxas truncatum . . . Dioedes. 
D. Prosternum vix perspicuum, coxae anticae HS 
CONUPUBeN. 0. . Ancymen 
1I. Palpi labiales articulo uno subguadrato. ErEN Vorynomarı 


III. Palpi labiales articulo ultimo ovato. . . . . . Cymbachus. 


I. Eumorphini. 1. Amphisternus. 45 


1. Amphisternus Germar. 
Ersch und Gruber, Allgem. Encycl. d. Wissensch. Band 39. pag. 85. 


Eumorphus Deean, Guerin, Thomson. — Cacodaemon 
Thomson. 


Prosternum apice furcatum. 

Mesosternum transversum, retrorsum dilatatum. 
Mandibulae apice fisso, dente interno subapicali. 
Palpi labiales articulo ultimo transverso. 
Femora clavata. 


Ein äusserer und leicht fasslicher Charakter dieser Gattung, 
welcher sie von allen übrigen Eumorphini mit querem Endglied 
der Lippentaster trennt und der zuerst von Germar hervorgehoben 
wurde, ist die Bildung des Prosternum, welches an der Spitze tief 
gabelförmig eingeschnitten ist. Es tritt nach hinten über die Vor- 
derhüften hinaus und legt sich mit seinen beiden Zinken auf die 
Spitze des Mesosternum auf, welches, um die zwischen ihnen be- 
stehende Lücke auszufüllen, in der Mitte zu einem knopfartigen 
Vorsprung aufgetrieben ist. Zwischen den Vorderhüften ist das 
Prosternum der Länge nach leicht ausgehöhlt und seine Seiten- 
ränder aufgebogen, in der Breite übrigens einigen Schwankungen 
unterworfen, indem es bei den schlankeren Arten schmaler, bei den 
kürzeren und gedrungeneren dagegen breiter erscheint. Nicht min- 
der bemerkenswerth, wenn auch in übereinstimmender Weise der 
folgenden Gattung zukommend, ist die Form des Mesosternum ; 
dasselbe ist breiter als lang, nach hinten deutlich verbreitert und 
seine Seitenränder dicht vor der Basis zu einem kleinen lappenarti- 
gen Vorsprung erweitert, welcher sich über den Innenrand der 
Mittelhüften legt. Dass durch diese Verbreiterung des Mesoster- 
num, welche im Vergleich mit den später folgenden Gattungen auf- 
fällig genug ist, ein weiteres Auseinanderrücken der Mittelbeine be- 
dingt wird, versteht sich von selbst. — Mit den angegebenen Modi- 
fikationen des Brustbeins geht ein zweiter Charakter Hand in Hand 
und rechtfertigt somit die generische Bedeutung jener; es ist dies 
die allen Arten gemeinsame Bildung der Mandibeln. Ihre Spitze 
ist nämlich gespalten und der Zahn des Innenrandes so nahe an 
dieselbe herangerückt, dass man sie nach der gewöhnlichen An- 
schauungsweise als dreizähnig bezeichnen würde; der Aussenrand 
ist stark verdickt und bildet an der Basis eine sehr breite, übrigens 
schief gegen die Oberfläche geneigte, an der Spitze eine schmalere, 


46 Endomychidae. 


aber senkrecht abfallende Aussenfläche. — An den Maxillartastern 
ist das längliche Endglied fast cylindrisch, gegen die Spitze hin 
nur leicht verdünnt, diese selbst kurz abgestutzt; das Endglied der 
Lippentaster ist doppelt so breit als lang, gerade abgeschnitten und 
übertrifft das sehr kurze zweite Glied um das Doppelte an Länge; 
am Kinn ist der leicht gerundete Vorderrand verdickt, die Seiten- 
winkel mässig hervortretend. 


Bei der mannigfachen Formverschiedenheit, welche die einzel- 
nen Arten der Gattung darbieten, hält es schwer, das den allen 
eigenthümlichen Habitus bedingende Moment aufzufinden und zu 
versinnlichen. Unter Anderem trägt zu demselben die Form des 
Thorax bei, welcher an der Basis durchweg schmaler als in der 
Mitte (also gerade umgekehrt wie bei Eumorphus), sonst übri- 
gens den mannigfachsten Modifikationen in der relativen Grösse und 
besonders auch in der Bildung der Vorderecken unterworfen ist; 
in der Regel ist er beträchtlich schmaler als die Flügeldecken und 
diese deutlich gegen ihn abgesetzt, da ihre Schulterecken meist in 
scharfem Winkel hervortreten. Die Oberfläche der letzteren ist 
stets beträchtlich gewölbt, nach hinten steil abfallend und tief her- 
abgezogen, bei einem Theil der Arten auf der vorderen Hälfte mit 
scharfen Leisten und hell gefärbten, schwieligen Auftreibungen, bei 
anderen mit langen und scharfen Dornen besetzt. Hierzu kommen 
die meist sehr langen und dünnen Fühler und Beine, und an letz- 
teren die stark keulenförmig verdickte Spitze der Schenkel, welche 
den Amphisternus-AÄrten ein eigenthümliches Ansehen ver- 
leihen; es ist jedoch wohl zu bemerken, dass das Auffällige dieser 
Bildungen bis zu einem geringen Maasse bei den kürzeren, gedrun- 
generen Arten herabsinkt, indem bei diesen die Fühler sowohl als 
die Beine sich dem Gesammtcharakter des Körpers anpassen und 
mit ıhm an Länge und Schlankheit verlieren. 


Die Geschlechtsverschiedenheiten drücken sich in dieser Gat- 
tung in sehr verschiedener Weise aus; bei den Arten der ersten Ab- 
theilung sind die Vorderschienen beim Männchen gezähnt und 
zuweilen (A. hamatus) machen sich auch eigenthümliche Bil- 
dungen an den vorderen Trochanteren und am Hinterleibe bemerk- 
bar. Solche Unterschiede fehlen dagegen den Arten der zweiten 
Gruppe mit gedornten Flügeldecken gänzlich und es zeigen sich 
hier Geschlechtsunterschiede, wenn solche überhaupt in die Augen 
fallen, nur in der Form des Halsschildes, der Spitze der Flügel- 
decken, der schlankeren oder breiteren Körperform u. s. w. 

Die zehn bekannten Arten der Gattung haben einen engen 


Verbreitungsbezirk, indem sie auf die Sunda-Inseln und Hin- 
ter-Indien beschränkt sind; die meisten derselben sind selten 


I. Eumorphini. 1. Amphisternus. 47 


oder wenigstens in den Sammlungen sparsam vertreten. Sie lassen 
sich in folgender Weise eintheilen: 


A. Flügeldecken mit scharf erhabener, in einen zahnartigen Vorsprung 
endigender Schulterleiste, ihre Oberfläche mit erhabenen Leisten und 
Tuberkeln; Vorderschienen des Männchens gezähnt. 

a. Fühler und Beine langgestreckt, Vorderschienen des Männchens 
dicht vor der Spitze gezähnt. 

1. A. hamatus. Oblongo-ovatus, niger, opacus, elytris callis 
tribus corallinis, intermedio humerisque alte carinatis. Long. 
lin. 5. 89. 

& Tibeis anticis dente parvo, subapicali, trochanteribus an- 
ticeis mucronatis, abdominis segmento ultimo basi bituber- 
culato, apice profunde ezciso. 

Amphisternushamatus* Gerstaecker, Wiegmann’s Archiv f. Natur- 
gesch. XXII, 1. pag. 216, No. 1. (7 2) 

Eumorphus hamatus Dejean, Catal. 2. ed. pag. 439. — Guerin, 
Iconogr. du regne animal, pag. 316, pl. 50, fig. 7. (2?) — Archives 
entomol. I, pag. 258. (4' 2) 

Amphisternus inaequalis * Germar, Ersch u. Gruber’s Allgem. 
Eneyclop. d. Wissensch. 39. Band, pag. 85. (2) 

Eumorphuscorallinus de Haan i. lit. 


Eine allgemein bekannte und durch die Färbung und Skulptur 
der Flügeldecken sehr ausgezeichnete Art. Der Körper ist schlank, 
länglich eiförmig, auf der Oberseite matt schwarz, unten leicht 
glänzend. Der Kopf ist fein und zerstreut punktirt, die Stirn etwas 
uneben, in der Mitte mit undeutlichem Längskiel, die Mandibeln 
und Maxillen röthlich braun. Die Fühler sınd schlank, von mehr 
als halber Körperlänge, das zweite Glied kurz eiförmig, um die 
Hälfte kürzer als das erste, das dritte merklich länger als die beiden 
ersten zusammengenommen, die folgenden dergestalt an Länge ab- 
nehmend, dass das achte nur halb so lang als das vierte ist, das 
Endglied der Keule gerade abgestutzt. Der Thorax ist breiter als 
lang, vor der Mitte am breitesten, nach vorn etwas stärker als nach 
hinten verengt, der Seitenrand vor den Hinterecken ausgeschweift, 
so dass diese deutlich nach aussen hervortreten; die Vorderecken 
mässig lang, mit abgestumpfter Spitze, die Scheibe leicht gewölbt 
mit verwischter, feiner Mittellinie und zuweilen jederseits mit einem 
rundlichen Grübchen, die Seitentheile breit mit aufgebogenem, 
wenig verdicktem Seitenrande, in der Mitte schwielig aufgetrieben, 
die Querfurche der Basis tief aber ziemlich fein, die seitlichen 
Längsfurchen vor der Mitte abgekürzt; die Oberfläche durchaus 
mattschwarz, nur auf der Scheibe mit sehr feinen, verloschenen 
Pünktchen besetzt. Das Schildchen ist quer oval, glänzend, in der 
Mitte tief eingedrückt. Die Flügeldecken sind spitz eiförmig, nach 


48 Endomychidae. 


hinten schräg abfallend, mit schmalem , leicht verdickten $eiten- 
rande, sehr seicht und verloschen punktirt, matt schwarz, mit drei 
schwielig erhabenen corallenrothen Flecken; der erste derselben 
ist der Basis und Naht genähert, länglich eiförmig, stumpf gekielt; 
der zweite auf der Scheibe, etwas vor der Mitte gelegene setzt sich 
in einen langen und scharfen, schräg nach innen und hinten ver- 
laufenden Kiel fort, welcher stumpf hakenförmig endigt und schräg 
gegen die Oberfläche abfällt; der dritte, zwischen dem vorigen und 
der Spitze mitteninne gelegene ist der grösseste, nach den Indivi- 
duen von verschiedener Form, an der Aussenseite mit stumpfer 
Längsleiste. Ausserdem verläuft von den leicht hervorgezogenen 
Schulterecken aus eine scharfe bogenförmig geschwungene Leiste 
oberhalb des Seitenrandes und endigt seitlich vom mittleren rothen 
Fleck in einen stumpfen Zahn. Die Unterseite ist leicht glänzend, 
die Brust glatt, der Hinterleib dicht und deutlich punktirt, beson- 
ders stark und grob an der Basis des ersten Segmentes. Die Beine 
sind lang und dünn, glänzend schwarz, die Schenkel an der Spitze 
plötzlich stark keulenartig verdickt, die Schienen am Ende leicht 
gekrümmt. 

Das Männchen unterscheidet sich vom Weibchen durch meh- 
rere auffallende Merkmale: die Vorderschienen sind gegen die 
Spitze hin verbreitert und führen vor derselben an der Hinterseite 
einen kurzen, dreieckigen Zahn; die Trochanteren der Vorderbeine 
sind am Ende in einen dreieckigen breiten Zahn erweitert; das 
letzte Hinterleibssegment zeigt jederseits an der Basis einen zapfen- 
artigen Fortsatz, der sich leicht gegen die Mittellinie hin neigt, und 
der Hinterrand ist tief halbkreisförmig ausgeschnitten; auch ist 
seine Oberfläche fein ciselirt, während sie beim Weibchen runzlig 
punktirt erscheint. 

Diese Art ist auf Java häufig und in den Sammlungen allge- 
mein vorhanden. 

b. Fühler und Beine kurz, gedrungen, Vorderschienen des Männ- 
chens in der Mitte gezähnt. 

2. A. corallifer. Breviusculus, niger, supra opacus, elytris for- 
liter punclatis, ante medium carinula alte elevata instrucks : 
tuberculis duobus anterioribus, altero basalı, altero lateralı 
maculisque duabus ante apicem transverse dispositis corallinis. 
Long. lin. 3%. d. 

& Tibvis anticis infra medium dente acuto armatıs. 
Amphisternus corallifer* Gerstaecker, Wiegmann’s Archiv XXIL. 
1. pag. 216, No. 2. 

Nur halb so gross als die vorige Art, von viel kürzerem, ge- 

drungeneren Bau, schwarz, unten glänzend, oben durchaus matt. 


I. Eumorphini. 1. Amphisternus. 49 


Der Kopf ist dicht aber verloschen punktirt, der Scheitel in Form 
eines queren Wulstes aufgetrieben, die Stirn leicht ausgehöhlt. 
An den Fühlern, welche die Hälfte der Körperlänge kaum erreichen, 
sind alle Glieder kurz und dick, das dritte kaum so lang als die 
beiden ersten zusammengenommen, das vierte und fünfte nur we- 
nig, die drei folgenden kaum länger als breit, die Keule kurz mit 
leicht abgerundetem Endgliede. Der Thorax ist um ein Dritttheil 
breiter als lang, in der Mitte gerundet erweitert, nach vorn etwas 
stärker als nach hinten verengt, die Vorderecken kurz, stumpf zu- 
gerundet, die Hinterecken rechtwinklig; die Oberfläche ohne sicht- 
bare Punktirung, mit vier in einer Querreihe liegenden erhabenen 
Wulsten, von denen die beiden mittleren der Scheibe grösser als 
die seitlichen sind und zwischen sich eine nach vorn breiter wer- 
dende Längsfurche einschliessen ; die Querfurche der Basis tief und 
breit, geschwungen, die seitlichen Furchen fein und schon vor der. 
Mitte verschwindend, die Seitenränder verdickt, leicht aufgebogen. 
Das Schildchen ist quer oval, flach, leicht glänzend. Die Flügel- 
decken sind an der Basis fast doppelt so breit als das Halsschild, 
mit fast rechtwinkligen, nur leicht abgerundeten Schultern, an den 
Seiten bis über die Mitte hinaus fast gleich breit, von da ab all- 
mählig verengt und stumpf zugerundet ; die Oberfläche stark ge- 
wölbt, grob punktirt, vor der Mitte auf der Scheibe mit einem läng- 
lichen, hochgekielten Wulste zuweilen von pechbrauner Färbung; 
vor demselben stehen zwei corallenrothe Warzen, die eine der Naht 
genähert und ziemlich dicht hinter der Basis, die andre am Seiten- 
rande, wo sie die scharfe Schulterleiste nach hinten begränzt und 
seitlich stark hervorragt ; zwischen Mitte und Spitze endlich finden 
sich zwei quergestellte, rundliche, corallenrothe Flecke, die in der 
Mitte geglättet, aber kaum erhaben zu nennen sind. Die Unterseite 
ist glänzend schwarz, die Brust und Mitte des Hinterleibs glatt, 
seine Basis und Seitenränder sehr fein punktirt. Die Beine sind 
kurz und derb, die Schenkel gegen die Spitze hin allmählig ver- 
dickt, die Schienen fast gerade. 

Beim Männchen haben die Vorderschienen unterhalb der 
Mitte der Innenseite einen kurzen, scharf zugespitzten und fast 
rechtwinklig abstehenden Zahn; am Hinterleib sind keine Ver- 
schiedenheiten bemerkbar, vielmehr ıst er durchaus eben und das 
letzte Segment regelmässig abgerundet. 

Von Birma in Dohrn’s Sammlung, auch im Berliner Museo 
ohne nähere Angabe des Fundorts; selten. 


3. A. tuberculatus. Thorace lateribus rotundato - ampliato, su- 
pra niger, fere opacus, elytrorum carıina humerali , tuberculo 
basali, margine omni, thoracis lateribus, antennarum basi, 


Gerstaecker, Entomographien. 4 


50 Endomychidae. 


coxis femoribusque apice rufo-brunneis, elytrorum tuberculo 
ante maculaque post medium aurantiacıs. Long. lin. 3%. & 


& Tibüs antieis infra medium dente brevi armatıs. 


Amphisternus tuberculatus* Germar, Ersch und Gruber’s Allgem. 
Eneyel. d. Wissensch. 39. Bd. pag. 85. — * Gerstaecker, Wiegmann’s 
Archiv XXIII, 1. pag. 216, No. 3. (4) 

Eumorphus tuberculatus Gwuerin, Archives entomol. I, pag. 
259; (c1,9}) 


Von der Grösse und Gestalt des vorigen, von dem er sich durch 
etwas breiteres, stärker gerundetes Halsschild und die verschiedene 
Vertheilung der Schwielen und Flecke auf den Flügeldecken unter- 
scheidet. Der Körper ist unten dunkel rothbraun, oben mehr 
schwärzlich,, überall fast matt. Der Kopf ist pechbraun, zerstreut 
und sehr fein, fast verloschen punktirt, die Stirn flachgedrückt und 
gegen den Scheitel durch eine feine erhabene Bogenlinie abge- 
gränzt; der Kopfschild und die Mundtheile rothbraun. Die Fühler 
sind kurz und derb, höchstens von halber Körperlänge, die einzelnen 
Glieder dick, das erste kurz eiförmig, das dritte nicht ganz so lang 
als die beiden folgenden zusammengenommen, die nächsten immer 
mehr verkürzt, so dass das achte kaum länger als breit erscheint, 
die Keule an der Spitze leicht abgerundet. Der 'Thorax ist in sei- 
nem vorderen Theil stark gerundet erweitert, die Vorderecken kurz 
und stumpf, fast abgerundet, die Hinterecken rechtwinklig; die 
Scheibe mit einem flachen Eindruck auf der Mitte, nicht sichtbar 
punktirt, die Seitentheile sehr breit, in der Mitte der Länge zu 
einem flachen Wulst aufgetrieben, rothbraun durchscheinend, der 
Seitenrand aufgebogen und leicht verdickt, die Querfurche der Basis 
fein und unterbrochen, die seitlichen Furchen fast bis zur Mitte 
verlängert. Das Schildchen ist quer oval, glänzend und glatt, leicht 
vertieft. Die Flügeldecken sind kurz eiförmig, bei den Schultern, 
welche zu einer scharfen, den Seitenrand überragenden und hinten 
stumpf zahnartig abfallenden Leiste aufgetrieben sind, am breite- 
sten, nach hinten allmählig verengt und stumpf zugerundet; die 
Oberfläche mässig gewölbt, zerstreut und ziemlich fein, gegen die 
Ränder hin sogar verloschen punktirt, matt schwarz, die Naht und 
Ränder rothbraun durchscheinend. Unmittelbar an der Basis und 
der Naht genähert steht eine kleine längliche, glänzend schwarze 
Schwiele; eine etwas grössere, hoch orangeroth gefärbte auf der 
Scheibe vor der Mitte, ein ebenso gefärbter rundlicher Fleck, der 
nur schwach aufgetrieben erscheint, zwischen Mitte und Spitze. 
Auf der Unterseite ist der umgeschlagene Rand der Flügeldecken, 
die Seiten der Brust und des Hinterleibs, ferner die Hüften, Tro- 
chanteren und die Spitze der Schenkel rothbraun, das Uebrige 


I. Eumorphini. 1. Amphisternus. 51 


schwarz; der Hinterleib ist überall dicht, aber sehr verloschen 
punktirt. 

Beim Männchen sind die Vorderschienen an der Innenseite 
unterhalb der Mitte in einen kurzen, dreieckigen Zahn erweitert... 

Das von Germar beschriebene Exemplar, welches nicht voll- 
ständig ausgefärbt ist, erscheint oben und unten rothbraun, mit 
rostrothen Rändern des Halsschildes und der Flügeldecken; die 
kleine Schwiele an der Basis der letzteren ist an demselben nicht 
schwarz, sondern ebenfalls rostroth gefärbt. 

Auf Java, selten; ausser dem Germar’schen Exemplar liegt 
mir nur noch ein einzelnes aus DoArn’s Sammlung vor. 


B. Flügeldecken mit langen und scharfen Dornen besetzt, von denen 
stets einer am Seitenrand hinter den Schultern, ein zweiter auf der 
Mitte der Scheibe entspringt; Schienen in beiden Geschlechtern ohne 
Zahnung. 

a. Vorderecken des Halsschildes kurz, aussen abgerundet. 

4. A. mucronatus. Niger, opacus, lhorace margine lateral re- 
flexo, elytris irregulariter striato- punctatis, tuberculo basalı 
maculisgue duabus ante apicem sanguineis, spina utraque bre- 
viuscula, anteriore tenui, discordali conoidea. Long. lin. 
3% —4. 828. 

& Thorace angusto, lateribus subrectis. 
2 Thorace amplo, antrorsum rotundato. 
Amphisternus mucronatus * Gerstaecker, Wiegmann’s Archiy 


XXILU, 1. pag. 217, No.4. (42) 


Mit den beiden vorhergehenden Arten durch die gedrungene 
Körperform und die Kürze der Fühler und Beine verwandt, den 
folgenden sich dagegen durch den Dornenschmuck der Flügeldecken 
anschliessend; oben und unten matt schwarz. Der Kopf ist ziem- 
lich dicht aber verloschen punktirt, die Stirn zwischen den Fühlern 
abgeflacht; diese kaum von halber Körperlänge, glänzend schwarz, 
die einzelnen Glieder kurz und dick: das erste nur wenig länger 
als das zweite, beide zusammen dem dritten an Länge gleichkom- 
mend; die folgenden nur um die Hälfte länger als breit, nur un- 
merklich kürzer werdend, das Endglied der Keule an der Spitze 
abgerundet. Der Thorax ist etwas breiter als lang, die Vorderecken 
mässig hervortretend, aussen stark gerundet, innen gerade abge- 
schnitten, der Seitenrand deutlich aufgebogen , die Hinterecken in 
eine feine, leicht nach aussen und hinten hervortretende Spitze 
ausgezogen, der Hinterrand in der Mitte gerundet, beiderseits aus- 
gebuchtet, die Querfurche der Basis fein aber tief, in gleicher Weise 
wie der Hinterrand geschwungen, die seitlichen Furchen bis über 
die Mitte hinaus verlängert, die Scheibe mit dichten aber verlosche- 

4 * 


92 Endomychidae. 


nen Punkten besetzt, der Länge nach schwach gefurcht. Das 
Schildchen ist quer eiförmig, nicht punktirt. Die Flügeldecken 
sind eiförmig, an der Basis quer abgestutzt, mit spitzwinklig her- 
vortretenden Schulterecken, bis zur Mitte fast gleich breit, dann all- 
mählig verengt; die Oberfläche zunächst der Naht reihenweise, 
nach aussen dagegen unregelmässig punktirt, matt schwarz, eine 
schwielenartige Erhöhung nahe der Basis und Naht so wie zwei in 
eine Querreihe gestellte Flecke zwischen Mitte und Spitze, von 
denen der äussere ebenfalls etwas aufgetrieben erscheint, blutroth. 
Von den beiden Dornen ist der vordere gerade nach aussen und zu- 
gleich nach oben gerichtet, dünn, stumpf zugespitzt und etwa so 
lang als der Raum zwischen der rothen Basalschwiele und der 
Schulterecke; der zweite auf der Scheibe ist dick, kegelförmig, mit 
stumpfer, glänzender Spitze, schräg nach oben und aussen ge- 
richtet, und zwar so, dass er nach vorn beträchtlich steiler abfällt 
als nach hinten ; beide Dornen sind bis nahe zur Spitze mit gleicher 
Punktirung wie die Flügeldecken versehen. Auf der Unterseite ist 
die Brust glatt, der Hinterleib an der Basis des ersten Segments 
mit sehr groben und tiefen, inı Uebrigen mit verloschenen Punkten 
bedeckt. Die Beine sind kurz und derb, die Schenkel gegen die 
Spitze hin stark, aber allmählig verdickt, das Ende der Schienen 
dicht rostgelb behaart. 

Das Männchen ist merklich schmaler und nach hinten stär- 
ker zugespitzt als das Weibchen, die Spitze der Flügeldecken auch 
fast abgerundet, während sie bei letzterem leicht abgestutzt er- 
scheint; der Thorax ist an den Seiten fast gleich breit, beim Weib- 
chen dagegen vorn deutlich gerundet erweitert und hier auch zu- 
gleich der Seitenrand stärker aufgebogen. An den Beinen und dem 
Hinterleibe finden sich keine Geschlechtsdifferenzen. 

Auf Borneo einheimisch, in Dohrn’s Sammlung. 


b. Vorderecken des Halsschildes weit hervortretend, scharf zu- 
gespitzt. 

3. A. satanas. Scabrosus, cyaneus, nitidus, thorace transverso, 
angulıs anticis longe mucronatis, elytris tuberculis duobus 
spinısque quatuor longis, una posthumerali, duabus bası con- 
Junctis disci, ultima apicali instructis. Long. lin. 4%,. 

Amphisternus satanas * @erstaecker, Wiegmann’s Archiv XXIIL, 1. 
pag. 217, No. 5. 


Eumorphus satanas* Thomson, Rev. et Magas. de Zool. 2. ser. VIII, 
pag. 476, pl. 23, fig. 6. 
Cacodaemon satanas* Thomson, Archives entomol. I, pag. 155. 


Eine ebenso ausgezeichnete als, wie es scheint, seltene Art, 
bei der der Dornenschmuck der Oberfläche den höchsten Grad der 


l. Eumorphini. I. Amphisternus. 53 


Ausbildung erreicht. Der Körper ist dunkel stahlblau, glatt, glän- 
zend. Der Kopf ist an der Innenseite der Fühler dicht runzlig, auf 
dem Kopfschilde fein und zerstreut punktirt, die Stirn mit erhabe- 
ner stumpfer Längsleiste, die vor einer rundlichen Grube des Schei- 
tels endigt. Die Fühler sind von mehr als halber Körperlänge, 
schlank, das erste Glied eiförmig, das zweite um die Hälfte kürzer, 
das dritte bedeutend länger als die beiden ersten zusammengenom- 
men und mindestens den beiden folgenden an Länge gleich, die 
nächsten dergestalt kürzer werdend, dass das achte um die Hälfte 
kürzer als das vierte ist, die Keule mit abgestutztem Endgliede. 
Der Thorax ist, wenn man von den beiden Dornen der Vorderecken 
absıieht, beträchtlich breiter als lang, quer viereckig, die Seiten- 
ränder in rechtem Winkel auf den Hinterrand stossend, die Hinter- 
ecken aber in eine kleine rückwärts gerichtete Spitze ausgezogen ; 
die beiden Dornen, in welche die Vorderecken auslaufen, äusserst 
lang und scharf zugespitzt, schräg nach vorn und aussen und zu- 
gleich etwas nach oben gerichtet, an Länge fast dem übrigen Seiten- 
rande gleichkommend. Da, wo sie vom Seitenrande ausgehen, ist 
dieser vorher in einen stumpfen , zahnartigen Vorsprung erweitert. 
Die Oberfläche des Halsschildes ist uneben, die Mitte der Länge 
nach kielartig erhaben, mit breiter von der Basis bis zur Mitte rei- 
chender Längsfurche; mehr nach vorn jederseits ein tiefer und wei- 
ter Eindruck, die ganze Oberseite dicht und grob runzlig punktirt; 
die Querfurche der Basis tief, aber trotzdem nur bei seitlicher An- 
sicht deutlich erkennbar, die seitlichen Längsfurchen bis zum Be- 
ginn der vorderen Dornen verlängert. Das Schildchen ist quer oval, 
sehr fein und einzeln punktirt, beiderseits eingedrückt. Die Flügel- 
decken sind kurz eiförmig mit scharf hervortretenden, spitzwink- 
ligen Schulterecken,, auf der Oberfläche mit groben, maschenartig 
mit einander verbundenen Punkten besetzt, durchaus glänzend 
stahlblau; hinter der Basis nahe der Naht steht ein gerade aufge- 
richteter, zapfenförmiger Fortsatz mit abgerundeter Spitze, ein viel 
niedrigerer, sich mehr der Kugelform nähernder zwischen Mitte 
und Spitze. Der Schulterdorn ist äusserst lang und scharf zuge- 
spitzt, schräg nach vorn und aussen und zugleich nach oben ge- 
richtet; seine Länge übertrifft die Breite der Flügeldecken beträcht- 
lich. Die beiden auf gemeinschaftlicher Basis entspringenden Dor- 
nen der Scheibe sind merklich kürzer aber ebenfalls scharf zuge- 
spitzt; der vordere steht fast gerade senkrecht mit leichter Neigung 
nach aussen, der hintere ist schräg nach hinten und zugleich stärker 
nach aussen geneigt. Der Dorn an der Spitze ist der kürzeste, 
wagerecht, nach hinten und leicht nach aussen gewendet und vom 
Nahtwinkel etwas entfernt. Alle Dornen sind an der Basis grob 
und dicht punktirt, an der Spitze dagegen geglättet und stark glän- 


54 Endomychidae. 


zend. Die Unterseite ist mehr schwärzlich blau, die Brust glatt, 
die Basis des ersten Hinterleibssegments grob und dicht, die übrigen 
fein und zerstreut punktirt. Die Beine sind lang und schlank, die 
Schenkel bis zur Spitze dünn, dort plötzlich stark keulenartig ver- 
dickt, die Schienen, besonders die hinteren, deutlich geschwungen. 

Ein einzelnes Exemplar aus Borneo in Thomson’s Sammlung, 
wie es scheint, ein Weibchen. 


6. A. aculeatus. Nigro-cyaneus, nitidus, fortiter rugoso- puncta- 
tus, thorace profunde canaliculato, angulis anticis planis, 
acuminatis , elytris tuberculis duobus spinisque duabus longis- 
simis, extrorsum versis. Long. lin. 4, —4%,. 82. 


& Elytris apice singulatim acuminato - productis 
Q Elytris apice truncatis. 
Amphisternus aculeatus * @erstaecker, Wiegmann’s Archiv XXIII, 
1. pag. 217, No.6. (42) 
Cacodäemon lucifer * Thomson, Archives entomol. I, pag. 156. 


Etwas schlanker als der vorige und wie dieser überall glänzend 
dunkelblau. Der Kopf ist mit verloschenen Punkten unregelmässig 
besetzt, die Stirn in der Mitte leicht schwielig erhaben und glatt; 
der Scheitel mit einer flachen Grube; der Saum des Clypeus und 
der Oberlippe gelblich, die Mandibeln rothbraun, die übrigen Mund: 
theile pechschwarz. Die Fühler sind sehr lang und dünn, fast von 
% der Körperlänge, das dritte Glied so lang als die beiden folgen- 
den zusammengenommen;, das erste deutlich kürzer als diese, das 
achte fast noch doppelt so lang als das zweite, das Endglied der 
verhältnissmässig kurzen Keule gerade abgestutzt. Der Thorax ist 
so lang als breit, nach vorn leicht erweitert, die Seitenränder in 
der Mitte ein wenig winklig heraustretend, die Vorderecken gerade 
nach vorn gerichtet, weit hervorgezogen , spitzwinklig, die Spitze 
selbst aber abgestumpft, die Hinterecken in einen kleinen spitzen, 
nach hinten und aussen gerichteten Dorn ausgezogen ; der Hinter: 
rand dick aufgeworfen, die Seitenränder besonders nach vorn leicht 
aufgebogen, fast scharf, die Querfurche der Basis deutlich, ge- 
schwungen, die Seitenfurchen sehr fein und kurz, bald hinter der 
Basis endigend ; die Scheibe gewölbt, uneben, mit tiefer und breiter 
mittlerer Längsfurche, die jederseits von einer schwieligen Er- 
habenheit begränzt wird; zu jeder Seite hinter der Mitte eine weite 
und tiefe Grube, die nach hinten von einem Querwulste, nach vorn 
und aussen von einem nahe am Seitenrand gelegenen Tuberkel ein- 
geschlossen wird; die Punktirung sehr grob und tief, zu Runzeln 
zusammenfliessend, auf den Seitentheilen feiner und mehr körnig. 
Das Schildchen ist quer eiförmig, in der Mitte stumpf gekielt, 


1. Eumorphini. 1. Amphisternus. 55 


glänzend, mit einigen undeutlichen Punkten. Die Flügeldecken 
sind länglich eiförmig, mit wulstigen, rechtwinklig hervortretenden 
Schultern, bis über die Mitte hinaus fast gleich breit, nach hinten 
allmählig verengt; die Oberfläche dicht und grob runzlig punktirt, 
die Punkte auf der vordern Hälfte fast in Reihen gruppirt, hinten 
dagegen verworren. Die beiden Dornen sind so lang als die Flügel- 
decken breit, scharf zugespitzt und schräg upehchlent der vordere 
schräg nach aussen und vorn gewandt, da zweite auf der Scheibe 
bei Betlicher Ansicht fast Berl ale oben gerichtet, von hinten 
gesehen aber ebenfalls sehr merklich nach aussen geneigt; beide 
sind nur auf ihrer kegelförmig verdickten Basis punktirt, im Uebri- 
gen glatt. Ausserdem zeigt jede Flügeldecke zwei glatte, schwielige 
Bihabenheiten; eine Ileineie: Kreide dicht hinter der Basis nahe 
der Naht und eine grössere, höher erhabene in der Mitte zwischen 
dem hinteren Dorn und der Spitze. Auf der Unterseite ist die Brust 
glatt und ebenfalls stahlblau, der Hinterleib mehr schwärzlich, an 
der Basis grob, im Uebrigen fein und dicht punktirt. Schenkel und 
Schienen sind äusserst lang und dünn, erstere an der Spitze plötz- 
lich stark keulenartig aufgetrieben. 

Beim Männchen sind die Flügeldecken an der Spitze und 
zwar etwas nach aussen vom Nahtwinkel in einen schmalen und 
hinten abgerundeten, oben leicht ausgehöhlten Lappen ausgezogen, 
der dem Weibchen fehlt; bei diesem ist die Spitze breit und fast 
quer abgestutzt, doch so, dass beide Winkel dabei leicht gerundet 
erscheinen. 

Ebenfalls auf Borneo einhemisch. (Coll. Westermann, 
Dohrn, Thomson.) 


7. A. auriculatus. Obscure cyaneus, fere opacus, subtilius pun- 
ctatus, thorace obsolete sulcato, angulis anticıs reflexis, acutis- 
simis , elytris tuberculis duobus spinisque duabus longissimis, 
discordali fere verticali. Long. lin. 3%,—4. 82. 

& Antennarum clava angusta, elytris apice oblique truncatıs. 
Q Antennarum clava dilatata, elytrıs apice recte truncaltıs. 


Amphisternus auriculatus * Gerstaecker, Wiegmann’s ArchivXXIII, 
pe li, No, 1. (c'®2) 


Der vorigen Art auf den ersten Blick zum Verwechseln ähn- 
lich, von gleicher Färbung und Bedornung der Flügeldecken, aber 
neben mehreren anderen Merkmalen schon durch mattere, fast 
glanzlose Oberfläche und etwas geringere Grösse unterschieden. 
Der Kopf ist dicht gedrängt, aber ziemlich verloschen punktirt, die 
Stirn abgeflacht, ohne erhabene Mittellinie, der Scheitel mit einem 
Grübchen; die Punktirung auf dem Clypeus sparsamer und feiner, 


56 Endomychidae. 


aber zugleich tiefer. Die Fühler sind so lang und dünn, wie bei 
A. aculeatus, auch die Längenverhältnisse der einzelnen Glieder 
dieselben. Der Thorax ist von den Vorderecken abgesehen deutlich 
breiter als lang, quer viereckig, die Seitenränder fast geradlinig, 
nur vor der Mitte in geringer ‘Ausdehnung leicht heraustretend, 
die Hinterecken spitz ausgezogen, die Vorderecken stark verlän- 
gert, aber nicht wie bei der vorigen Art in gleicher Ebene mit der 
Oberfläche , sondern stark aufgebogen und mit der fein zugeschärf- 
ten Spitze wie zwei Hörner einander zugewendet; die Oberfläche 
uneben, auf der Scheibe leicht gewölbt, mit seichter aber ziemlich 
breiter Mittelfurche, auf der hinteren Hälfte durchgehends quer 
eingedrückt, mit zahlreichen aber nirgends zu Runzeln zusammen- 
fliessenden Punkten bedeckt, nur matt, speckartig glänzend; die 
Querfurche der Basis tief und breit, stark geschwungen, weit vom 
Hinterrande entfernt, die seitlichen Längsfurchen vor der Mitte ab- 
gekürzt, nach vorn und aussen durch einen schwachen, dem Seiten- 
rande nahe gelegenen Wulst begränzt. Das Schildchen ist quer 
oval, fein und undeutlich punktirt, leicht gekielt. Die Flügeldecken 
sind etwas kürzer und auch stumpfer zugespitzt als bei der vorigen 
Art, ebenfalls fast matt, die Punktirung der Oberfläche viel feiner, 
nirgends gedrängt und runzlig; die beiden schwieligen Höcker an 
der Basis und vor der Spitze glänzend und glatt, der letztere schmal 
und deutlich der Länge nach gekielt. Von den sehr langen und 
scharfen Dornen ist der vordere gerade nach aussen und zugleich 
etwas nach oben gerichtet, seine Spitze zeigt jedoch eine deutliche 
Krümmung nach unten und meist auch ein wenig nach hinten; 
der zweite erhebt sich von der Scheibe aus fast senkrecht oder ist 
wenigstens bei weitem schwächer nach aussen gewandt als bei 
A. aculeatus; beide Dornen sind in ihrer ganzen Ausdehnung glatt 
und glänzend. Auf der Unterseite ist die Brust glatt, der Hinter- 
leib überall dicht und deutlich, an der Basis des ersten Segments 
aber nur wenig grober und tiefer als im Uebrigen punktirt. Die 
Beine wie bei der vorigen Art. 

Beim Männchen sind die Flügeldecken an der Spitze schräg 
abgestutzt, so dass der äussere den Nahtwinkel nach hinten deut- 
lich überragt; die Vorderecken des Halsschildes sind sehr lang und 
hoch aufgebogen, die Fühlerkeule klein und schmal. 

Beim Weibchen, welches sich durch breiteren, gedrungene- 
ren Bau kenntlich macht, sind die Flügeldecken an der Spitze fast 
gerade abgeschnitten, die Vorderecken des Halsschildes viel kürzer 
und schwächer aufgebogen, die Fühlerkeule doppelt so breit und 
um die Hälfte länger als beim Männchen. 

Von Borneo in Dohrn’s Sammlung. 


I. Eumorphini. 1. Amphisternus. 57 


8. A, bellicosus. Niger, opacus , thorace amplo, angulis antieis 
acutis, prominentibus, elytris disperse fortiterque punctatis, 
apice mucronatis, spinis duabus validıs armatıs , tuberculis 
duobus, altero basali, altero ante apicem laete sanguineıs. 
Long. lin. 3—3%,. 

Amphisternus bellicosus * @erstaecker, Wiegmann’s Archiv XXIII, 
1. pag. 218, No. 8. 


Von länglichem, fast gleich breiten Körper, oben und unten 
matt schwarz. Der Kopf ist gross und breit, dicht und ziemlich 
fein punktirt, die Stirn mit glatter Mittellinie, der Scheitel mit 
flachem Grübchen; der Clypeus glänzend, fein und zerstreut punk- 
tirt. Die Fühler von etwas mehr als halber Körperlänge, ziemlich 
derb, das erste Glied länglich eiförmig, dick, das zweite kurz, 
knopfförmig, das dritte nur wenig länger als die beiden ersten zu- 
sammengenommen, die folgenden allmählig kürzer werdend, die 
Keule an der Spitze fast gerade abgestutzt. Das Halsschild ist im 
Verhältniss zu den Flügeldecken gross, fast von ihrer Breite, in der 
Mitte des Seitenrandes leicht stumpfwinklig erweitert, vorn nur 
wenig schmaler als hinten; die Vorderecken ziemlich lang und 
scharf zugespitzt, gerade nach vorn gerichtet, ihre äusserste Spitze 
mit leichter Biegung nach aussen , Innen- und Aussenrand gerad- 
linig; die Oberfläche dicht und grob punktirt, mit seichter, nach 
vorn verschwindender Mittelfurche und zwei eingedrückten Gruben 
auf der Scheibe; der Hinterrand stark verdickt, glatt, leicht glän- 
zend, die Querfurche der Basis breit, die seitlichen Furchen kurz, 
vorn duxch eine schwielige Erhöhung abgeschnitten. Das Schild- 
chen ist quer oval, gewölbt, leicht glänzend. Die Flügeldecken sind 
eiförmig, stark gewölbt, an der Basis nur wenig breiter als das 
Halsschild, mit wenig hervortretenden, abgestumpften Schulter- 
ecken, an den Seiten bis zur Mitte sehr leicht gerundet erweitert, 
von da ab verengt, an der Spitze mit einem dünnen, scharfen, ge- 
rade nach hinten gerichteten Dorn bewaffnet; die Oberfläche mit 
starken, erst an der Spitze seichter werdenden, unregelmässig und 
zerstreut stehenden Punkten besetzt, matt kohlschwarz, zwei auf- 
getriebene Beulen, von denen eine hinter der Basis, nahe der Naht, 
die zweite zwischen Mitte und Spitze auf der Scheibe liegt, hell 
blutroth; bei beiden verbreitet sich die blutrothe Farbe noch auf 
die nächste Umgebung, bei der hinteren besonders stark nach in- 
nen. Von den beiden Dornen ist der vordere der längere, merklich 
länger als die Flügeldecke breit, dünn, scharf zugespitzt, fast ge- 
rade nach aussen und zugleich leicht nach oben gerichtet; der hin- 
tere ist kürzer, an der Basis kegelförmig verdickt, nach oben und 
aussen, und zugleich ein wenig nach vorn gerichtet; beide mit 


98 Endomychidae. 


Ausnahme der Basis glatt und glänzend, leicht violett schimmernd. 
Auf der Unterseite ist die Brust glatt, der Hinterleib überall dicht 
gedrängt punktirt. Die Beine sind mässig lang, die Schenkel an 
der Spitze stark keulenförmig verdickt, daselbst pechbraun mit 
violettem Schimmer; alle Schienen durchaus gerade. 

Bei einem nicht vollständig gereiften Individuum ist die Ober- 
fläche des Körpers durchscheinend pechbraun, die Fühler bis auf 
die Keule und die Beine rostroth, die Schwielen der Flügeldecken 
goldgelb gefärbt. 

Zwei Exemplare ohne hervortretende Geschlechtsunterschiede 
von Pulo Penang und Sumatra in Westermann’s und Dohrn’s 
Sammlung. 


9. A. hystricosus. Niger, cyaneo-micans, thorace angusto, qan- 
gulis anticis breviusculis , acutis, elytris irregularıter puncta- 
tis, apice breviter mucronatis,, spinarum posteriore conoidea : 
tuberculis tribus,, uno basali , duobus ante apicem sanguineis. 
Long. lin. 3—3°%,. 

var. a. Femoribus rufo-brunneis. 


Amphisternus hystricosus * Gerstaecker, Wiegmann’s Archiv 
XXIII, 1. pag. 218, No. 9. 


Durchschnittlich etwas kleiner als der vorige, schwarz, etwas 
glänzend, durch den viel kleineren Thorax und die doppelte rothe 
Schwiele vor der Spitze der Flügeldecken leicht zu unterscheiden. 
Der Kopf ist dicht runzlig punktirt, die Stirn ohne Eindrücke; der 
Clypeus und die Oberlippe rostgelb gesäumt, die Mandibeln roth- 
braun. Die Fühler sind von etwas mehr als halber Körperlänge, 
tief schwarz, die beiden ersten Glieder pechbraun; das dritte fast 
so lang als die beiden folgenden zusammengenommen, das fünfte 
bis siebente gleich lang, etwas kürzer als das vierte, das achte nur 
wenig länger als das zweite. Das Halsschild ist viel schmaler als 
die Basis der Flügeldecken, kaum breiter als lang, nach vorn leicht 
erweitert, die Seiten in der Mitte etwas winklig hervortretend , die 
Vorderecken ziemlich kurz, aber sehr scharf zugespitzt, gerade nach 
vorn gerichtet, die Hinterecken als feine und kurze Spitze leicht 
nach aussen gewandt; der Hinterrand sehr stark, die Seitenränder 
dagegen nur leicht verdickt, die Quer- und Längsfurchen tief, letz- 
tere fast bis zur Mitte reichend ; die Scheibe gewölbt, etwas uneben, 
mit einer undeutlichen, vorn abgekürzten Mittelfurche und einem 
queren Eindruck hinter der Mitte, dicht und grob punktirt, matt 
glänzend, nur der Hinterrand glatt und wie auch die Seitenränder 
pechbraun durchscheinend. Das Schildchen ist quer oval, stark 
glänzend, hinten mit einem Grübchen. Die Flügeldecken sind ei- 


a u ae 


I. Eumorphini. 1. Amphisternus. 59 


förmig, mit scharf rechtwinkligen, röthlich gefärbten Schulterecken, 
an den Seiten bis über die Mitte hinaus fast gleich breit, dann 
schnell verengt und spitz zugerundet, die Spitze selbst quer abge- 
stutzt und am äusseren Winkel dieser Abstutzung mit einem kur- 
zen, an der Spitze abgestumpften, rückwärts gerichteten Dorn be- 
waffnet; die Oberfläche hoch gewölbt, vorn mit ziemlich groben 
und tiefen, hinten mit allmählig feineren Punkten bedeckt, tief 
schwarz, leicht glänzend, in gewisser Richtung mit dunkelviolet- 
tem Schimmer. Von den beiden Dornen ist der vordere dünn und 
spitz, fast so lang als die Flügeldecke breit und nur wenig in die 
Höhe gerichtet; der zweite mit dicker, pyramidaler Basis, welche 
die dünnere Endspitze um das Doppelte an Höhe übertrifft, ıst fast 
gerade in die Höhe gerichtet, mit leichter Neigung nach aussen 
und hinten. Ausserdem ist jede Flügeldecke mit drei glatten, leb- 
haft blutrothen, schwielig erhabenen Flecken geziert, von denen 
der vordere dicht hinter der Basis nahe der Naht, die beiden ande- 
ren vor der Spitze schräg neben einander liegen, der äussere näm- 
lich weiter nach hinten gerückt als der innere. Auf der Unterseite 
ist die Brust glatt, der Hinterleib dicht und an der Basis stärker 
punktirt. Die mässig langen, an der Spitze stark gekeulten Schen- 
kel sind heller oder dunkler rothbraun, die Schienen und Tarsen 
pechschwarz. 

Von Pulo Penang in Westermann’s, von Borneo in 
Dohrn’s Sammlung. 


c. Halsschild am Vorderrande gerade abgeschnitten, am Seitenrande 
nahe der Spitze mit einem langen, scharfen Dorn bewaffnet. 


10. A. spinicollis. Thorace angusto, bispinoso, niger, fere opa- 
cus, femoribus piceis, elytris irrequlariter punclatis , apice 
aculeäatis, spinis duabus longissimis : tuberculis duobus, altero 
pone basin, altero ante apicem rubris. Long. lin. 3. 

Amphisternusspinicollis * @erstaecker, Wiegmann’s Archiv XXIII, 
1. pag. 218, No. 10. 

Eumorphus spinifex de Haan, ı. lit. 

Cacodaemon Öerberus * 7’homson, Archives entomol. I, pag. 155. 


Bei gleicher Länge beträchtlich schmaler als der vorige, übri- 
gens durch die Bildung des Halsschildes, dem die hervortretenden 
Vorderecken ganz fehlen und das dafür mit zwei langen Dornen 
bewaffnet ist, sehr ausgezeichnet. Der Körper ist tief schwarz, auf 
der Unterseite etwas glänzend, oben matt, wie angehaucht. Der 
Kopf ist unregelmässig und grob punktirt, die Stirn jederseits an 
den Augen mit einem deutlichen Eindruck, die Mandibeln roth- 
braun. Die Fühler von etwas mehr als halber Körperlänge, das 


60 Endomychidae. 


dritte Glied bedeutend länger als das vierte und fünfte zusammen- 
genommen, das vierte bis sechste fast gleich lang, dünn, das sie- 
bente und achte kürzer und an der Spitze stärker verdickt. Der 
Thorax ist sehr klein und schmal, etwa um die Hälfte breiter als 
lang, von binten nach vorn in fast gerader Linie leicht verengt, an 
der Spitze gerade abgeschnitten und daher den frei heraustretenden 
Kopf dicht umschliessend; der Seitenrand nicht flach abgesetzt, 
sondern herabgebogen und nur an der Basis durch die seitliche 
Längsfurche, die ihn abgränzt, in die Augen fallend; die Oberfläche 
leicht gewölbt, dicht körnig punktirt, mit feiner und beiderseits 
abgekürzter mittlerer Längsfurche, an den Seiten vor der Spitze 
mit einem schräg aufgerichteten, nach aussen und vorn geneigten, 
sehr langen und spitzen Stachel bewaffnet, welcher der Länge des 
Halsschildes selbst gleichkommt. Das Schildchen ist fast kreis- 
rund, an der Basis tief eingedrückt. Die Flügeldecken sind länglich 
eiförmig, mit rechtwinklig heraustretenden , aber an der Spitze ab- 
gerundeten Schulterecken, an den Seiten bis zur Mitte gleich breit, 
dann verengt und zugespitzt, die Spitze selbst breit und quer abge- 
stutzt, am Aussenwinkel mit einem nach hinten und aussen ge- 
wendeten Stachel versehen ; die Oberfläche mässig gewölbt, tief 
und stark, aber nicht gedrängt punktirt, die Punkte nach hinten 
beträchtlich feiner werdend, matt und tiefschwarz. Von den beiden 
Dornen ist der vordere länger, dicker und stumpfer als der auf der 
Mitte der Scheibe entspringende, gerade nach aussen und sehr 
leicht nach oben gerichtet; der zweite auf der Scheibe hat eine 
dicke pyramidale Basis, welche jedoch an Höhe die dünnere und 
nach hinten gekrümmte Spitze nicht übertrifft. An der Basis nahe 
der Naht und vor der Spitze, dem Aussenrande mehr genähert steht 
je ein glatter, blutrother Tuberkel. Auf der mehr glänzenden Unter- 
seite ist nur dıe Basis des Hinterleibs mit vereinzelten, groben 
Punkten besetzt, das Uebrige glatt. Die Beine sind lang und 
schlank, pechschwarz, die Schenkel an der Spitze plötzlich verdickt. 

Von Sumatrain Westermann’s und Dohrn’s Sammlung; bei 
Thomson ist Java als Fundort angegeben, was jedoch wohl noch 
der Bestätigung bedarf. 


I. Eumorphini. 2. Spathomeles. u 


2. Spathomeles Gerst. 
Wiegmann’s Archiv f. Naturgesch. XXIII, 1. pag. 218. 


Eumorphus Guerin. — Cacodaemon Thomson. 


Prosternum apice rotundatum. 

Mesosternum transversum, retrorsum dilatatum. 
Mandibulae dente interno medio, apice longissimo, truncato. 
Palpi mazillares articulo ultimo brevi, truncato. 

Palpi labiales articulo ultimo transverso. 

Femora clavata. 


Durch die übereinstimmende Bildung des Mesosternum mit 
Amphisternus nahe verwandt, unterscheidet sich die vorliegende 
Gattung sogleich durch die Form des Prosternum, welches an der 
Spitze abgerundet erscheint; es überragt die Vorderhüften nach 
hinten und legt sich dem Vorderrande des Mesosternum auf, dessen 
erhabene Mittelleiste in eine kleine dreieckige, glatte Gelenkfläche 
endigt. Die Form des Prosternum schwankt übrigens darin, dass 
es zuweilen gleich breit, zuweilen zwischen den Hüften verengt 
und nach hinten lanzettlich erweitert ist; seine Oberfläche ist der 
Länge nach vertieft, die Seitenränder aufgewulstet. Das Mesoster- 
num ist ebenfalls uneben; die vordere kurze Längsleiste stösst auf 
eine scharfe erhabene Querleiste, hinter welcher die Oberfläche tief 
eingedrückt erscheint; die lappenartigen Erweiterungen des Seiten- 
randes nahe der Basis legen sich in gleicher Weise wie bei Amphi- 
sternus den Mittelhüften auf und die grössere Entfernung des 
mittleren Fusspaares von der Mittellinie ist auch hier die unmittel- 
bare Folge der Brustbeinbildung. — Einen zweiten Hauptcharakter 
geben auch in dieser Gattung die Mandibeln ab; sie haben einen 
deutlichen Zahn in der Mitte des Innenrandes, der jedoch von der 
Spitze, welche hier sehr verlängert, fast in rechtem Winkel nach 
innen gebogen und am Ende gerade abgestutzt ist, weit entfernt 
liegt; ihr Aussenrand ist besonders an der Basis stark verdickt und 
bildet hier eine dreieckige, senkrecht abfallende Fläche, die sich 
nach der Spitze hin allmählig verjüngt, aber auch hier noch eine 
beträchtliche Ausdehnung zeigt. — An den Maxillartastern sind 
die einzelnen Glieder kurz und dick, das letzte um die Hälfte länger 
als das vorhergehende, am Ende breit abgestutzt. Das Endglied der 
Lippentaster ist mindestens doppelt so breit als lang, ein wenig 
länger und zugleich deutlich breiter als das vorhergehende. 

Auch im Habitus nähern sich die Spathomeles-Arten de- 
nen der vorigen Gattung am meisten. Der Thorax ist deutlich 
schmaler als die Flügeldecken, ziemlich regelmässig viereckig, 
etwas breiter als lang; die Flügeldecken an der Basis gerade abge- 


62 Endomychidae. 


schnitten, länglich eiförmig, hinten stumpf zugespitzt, der Seiten- 
rand schmal abgesetzt, die "Oberfläche ziemlich stark gewölbt. Die 
Zeichnung der letzteren mit gelben oder hochrothen, meist schwie- 
lig erhabenen Flecken oder Binden ist bei allen er in ziemlich 
analoger Weise vorhanden. Die Fühler sind im Verhältniss zur 
Körperlänge meist kurz, nur bei einer Art verlängert, die Keule 
breit, mit dicht aneinander schliessenden Gliedern; das dritte Glied 
nicht ganz so lang als die beiden folgenden zusammengenommen. 
Die Schenkel sind nicht erst nahe an der Spitze, sondern fast von 
der Basis an allmählig aber stark verdickt und fallen durch ihre 
Plumpheit gegen die der vorigen Gattung sehr auf; die Schienen 
sind langgestreckt. 

Von besonderem Interesse sind bei dieser Gattung die äusseren 
Geschlechtsverschiedenheiten, nicht nur durch ihre Prägnanz, son- 
dern auch durch die wesentliche Uebereinstimmung bei den ver- 
schiedenen Arten. Die Männchen sind stets daran leicht kennt- 
lich, dass sich in der Mitte der Flügeldecken nahe der Naht ein 
hakenartiger, mit der Spitze nach rückwärts gewendeter Fortsatz 
erhebt, der den Weibchen mangelt, Während bei letzteren die 
Schenkel und Schienen einfach, diese zugleich kürzer und derber 
erscheinen, sind beim Männchen die Vorderschenkel und von den 
Schienen die mittleren und hinteren deutlich gezähnt, oder.wo die 
Vorderschenkel einfach sind, alle drei Schienen zahnartig erweitert 
und zugleich verlängert. 

Die Gattung ist bis jetzt arm an Arten, welche sämmtlich selten 
und wie die der vorigen auf die Sunda-Inseln beschränkt sind. 


A. Fühler von weniger als halber Körperlänge mit kurzer Keule; Ober- 
fläche des Halsschildes durch Vertiefungen und Wulste uneben;; Vor- 
derschenkel des Männchens gezähnt. 

1. Sp. anaglyptus. Oblongus, niger,, nitidus, crebre punctatus, 
elytris cyaneis , maculis tribus, basali minore, rotundata , ın- 
termedia et posteriore magnis, transversis aurantiacis. Long. 
lin. 5% —6. &9. 

8 Elytris dorso medio spina recurva armalis, femoribus 
antieis tibiisque posticis basti, tibüs medüs DR versus 
dentaltıs. 

var. a. Maculıs elytrorum rufis, majorıbus. 
Spathomeles anaglyptus* Gerstaecker, Wiegmann’s Archiv XXIII, 

12pag. 219, No. 1. (12) 

CacodaemonHopei T%omson, Archives entomol. I, pag. 154. (4) 
Eumorphus Hopei Guerin, Archives entomol. I, pag. 255. (2) 


Der Körper ist mit Einschluss der Beine und Fühler tief 
schwarz, auf der Unterseite mit mehr Glanz als auf Kopf und 


I. Eumorphini. 2. Spathomeles. 63 


Thorax. Die Fühler sind kurz und derb, das dritte bis fünfte Glied 
stärker verdickt als die folgenden, welche zugleich merklich kürzer 
sind; das sechste und siebente jedes so lang als das zweite, das 
achte noch kürzer, die Keule kaum so lang als die vier vorher- 
gehenden Glieder zusammengenommen. Der Kopf ist dicht und 
tief, neben den Augen sogar grob punktirt, die Stirn mit zwei 
flachen Eindrücken, welche durch eine glänzende Längsschwiele 
geschieden werden. Das Halsschild ist um die Hälfte breiter als 
lang, von der Mitte ab nach vorn leicht verschmälert, mit weit her- 
vorragenden, stumpf abgerundeten Vorderecken ; die Oberfläche 
mit tiefer, nach vorn Aue Längs - und einer hinter der Mitte 
gelegenen Querfurche, die nach vorn durch zwei Querwulste und 
diese wieder durch zwei tiefe runde Gruben begränzt werden; nach 
aussen von diesen Gruben findet sich auf den Seitentheilen ebenfulle 
eine schwielige Erhabenheit; die Querfurche der Basis ist fein aber 
tief, die seitlichen Längsfurchen breit, vorn durch den Wulst des 
Seitenrandes begränzt; auch am Vorderrande verläuft eine zweifach 
geschwungene Furche, die sich seitlich in den verdickten Rand der 
Vorderecken verliert; die Scheibe ist zerstreut und deutlich, die 
Vorderecken dicht runzlig punktirt. Das Schildchen ist fein und 
zerstreut punktirt, in er Mitte mit einem Grübchen. Die Flügel- 
decken sind etwa dreimal so lang als das Halsschild, bis zur Mitte 
fast gleich breit, dann allmählig verengt und stumpf zugerundet; 
die Basis gerade abgeschnitten, die Schultern hervortretend, wulstig 
aufgetrieben, der scharfe Seitenrand von ihnen in geschwungener 
Linie herabsteigend und, sobald er wagerecht zu werden beginnt, 
schmal abgesetzt und etwas aufgebogen; die Oberfläche stark ge- 
wölbt, dicht aber keineswegs gedrängt punktirt, die Punkte gegen 
die Spitze hin allmählig feiner werdend, glänzend stahlblau mit 
drei hoch goldgelben, schwielig aufgetriebenen Flecken. Von diesen 
ist der vordere der kleinste, abgerundet viereckig, der Basis und 
Naht gleich nahe gerückt; der zweite liegt vor der Mitte, ist in die 
Quere gezogen, erreicht nach aussen fast den Seitenrand und rundet 
sich nach innen, wo er zugleich am stärksten gebuckelt erscheint, 
stark ab; der dritte zwischen Mitte und Spitze gelegene hat fast 
dieselbe Form und Grösse, rückt aber nach innen, wo er auch 
stumpfer abgerundet erscheint, näher an die Naht heran; sein Hin- 
terrand ist deutlich ausgebuchtet, seine Oberfläche gleichmässig und 
nur sehr schwach erhaben. Auf der Unterseite ıst besonders. die 
Hinterbrust stark glänzend und glatt, der Hinterleib an der Basis 
dicht und grob, im Uebrigen fein und zerstreut punktirt; die Hin- 
terbrust ist an ihrem Vorderrande tief trichterförmig ausgehöhlt und 
der Ausgang dieser Höhlung mit starken Runzeln bedeckt. Das 
Prosternum ist hinter den Hüften löffelartig erweitert, zwischen 


64 Endomychidae. 


denselben verengt. Die Beine sind glänzend schwarz, die Schenkel 
stark verdickt, plump. 

Beim Männchen zeigen die Vorderschenkel an der Unter- 
seite, nicht weit unter dem Trochanter einen kurzen, schräg an- 
liegenden Zahn; die Vorderschienen sind etwas gekrümmt und vor 
der Spitze innen leicht ausgebuchtet. Die Mittelschienen sind vor 
der Spitze tief halbmondförmig ausgeschnitten und oberhalb dieses 
Ausschnittes mit einem stumpfen, aber deutlich hervortretenden - 
Zahn bewaffnet, welcher wie auch der darüber liegende Theil der 
Schienen mit dichten Wimperhaaren besetzt ist. Die Hinterschie- 
nen endlich sind am Ende des ersten Drittheils mit einem dünnen 
und spitzen, abstehenden Zahn bewaffnet, ihr Innenrand hinter 
demselben zweimal deutlich ausgebuchtet, ihre Spitze von vorn nach 
hinten breit gedrückt; sie sind beträchtlich länger als die mittleren 
und fast um die Hälfte länger als die Vorderschienen. — Der Dorn- 
fortsatz auf der Mitte der Flügeldecken ist schräg nach hinten und 
aussen und zugleich leicht nach oben gerichtet, die äusserste Spitze 
übrigens wieder herabgebogen und abgestumpft. 

Bei einem angeblich aus Java stammenden Exemplare sind 
die Flecken der Flügeldecken hoch ziegelroth gefärbt und von be- 
trächtlich grösserer Ausdehnung als bei der Stammart; der vordere 
Fleck ist besonders nach innen und hinten verlängert, die beiden 
anderen im Längsdurchmesser vermehrt, so dass ihr Vorder- und 
Hinterrand stärker gerundet erscheint. 

Die im Berliner Museo und in Westermann’s Sammlung be- 
findlichen Exemplare stammen von Pulo Penang, zwei andre, 
welche DoArn vom Leidener Museum erhielt, waren mit Java und 
Sumatra bezeichnet; Gwerin giebt Singapore als Fundort an. 


2. Sp. Dohrnäi. Oblongus, niger, nitidus, confertim punctatus, 
elytris cyaneo- micantibus, fasciis duabus abbreviatis flexuo- 
sis maculague basalı, cum fascia anteriore conjuncta, rufis. 
Long. Iın. 5% —6. 32. 

& Elytris dorso prope suturam obtuse hamaltıs , femoribus 
anticis tibrisque ‚posticis basi dentatis, tibris medtis ante 
apicem angulato - dilatatıs. 

Spathomeles Dohrnii * Gerstaecker, Wiegmann’s Archiv XXIII, 1. 
pag. 219, No. 2. (72) 
Eumorphus quadrisignatus @Guerin, Archives entomol. I, pag. 

2En (2) 


Ganz von der Gestalt und Grösse des vorigen, tief schwarz, 
unten stärker glänzend als oben. Der Kopf ist grob und gedrängt, 
hin und wieder runzlig punktirt, die Stirn beiderseits an den Augen 
mit flachem Eindruck; auf dem Clypeus ist die Punktirung kaum 


I. Eumorphini. 2. Spathomeles. 65 


feiner, aber weniger gedrängt. Die Fühler sind noch etwas kürzer, 
auch die Keule kleiner als bei Sp. anaglyptus, die Längenver- 
hältnisse der einzelnen Glieder übrigens dieselben. Das Halsschild 
ist ein wenig kürzer, sonst von gleichem Umriss, die Oberfläche 
jedoch überall dicht gedrängt und auch beträchtlich stärker punk- 
tirt und daher nur matt glänzend; die beiden Gruben auf der 
Scheibe zur Seite der mittleren Längsfurche sind kaum halb so 
gross und viel seichter als bei der vorigen Art; ebenso sind die bei- 
den seitlichen Wulste nur schwach ausgeprägt, der Quereindruck 
hinter der Mitte und die beiden vor ihm liegenden Erhebungen 
kaum in die Augen fallend, der Seitenrand der Vorderecken nicht 
plattgedrückt, sondern verdickt und aufgebogen; die seitlichen 
Längsfurchen reichen bis zur Mitte und sind feiner als die Basal- 
furche. Das Schildchen ist dicht und deutlich punktirt, in der 
Mitte mit einem Eindruck. Die Flügeldecken sind ganz so geformt 
wie bei Sp. anaglyptus, gleichmässig und dicht gedrängt punktirt, 
daher auch der Glanz geringer; die Punkte nehmen ebenfalls nach 
der Spitze hin an Grösse, aber kaum an Dichtigkeit ab und sind 
hier wenigstens von der Stärke der Punktirung, wie sie bei jener 
Art auf dem vorderen Theil bemerkbar ist. Uebrigens ist die vor- 
liegende Art durch die Bindenzeichnung der Flügeldecken leicht 
kenntlich: an der Basis und zugleich der Naht genähert steht ein 
querer, wulstig erhabener Fleck von hochrother Farbe, der aus sei- 
nem hinteren Aussenwinkel einen Längswisch zu der ersten vor der 
Mitte verlaufenden Querbinde absendet; diese stösst nach aussen 
an den abgesetzten Seitenrand, endigt ziemlich weit von der Naht 
entfernt und ist am Vorderrand einmal tief, am Hinterrand zwei- 
mal leicht ausgebuchtet. Die zweite Binde zwischen Mitte und 
Spitze reicht innen näher an die Naht heran, ist vorn dreimal, 
hinten dagegen nur einmal, aber tief ausgebuchtet. Auf der Unter- 
seite ist die Hinterbrust glänzend und glatt, der vordere Theil des 
Metasternum dicht runzlig punktirt, mit feiner aber tiefer mittlerer 
Längsfurche; der Hinterleib an der Basis grob und dicht, übrigens 
fein und gleichmässig punktirt. Die Beine sind glänzend schwarz, 
dicht und fein punktirt, die Schenkel nur mässig verdickt. 

Beim Männchen ist der Dornfortsatz auf der Mitte der Flügel- 
decken viel kürzer und stumpfer als bei der vorigen Art und bildet 
eigentlich nur eine kurze kegelförmige Erhöhung, die sich nur 
wenig über die Oberfläche erhebt. Der Zahn an der Basis der Vor- 
derschenkel ist kurz, stumpf dreieckig und mehr auf die vordere 
Seite gerückt, so dass er bei der Ansicht von unten leicht übersehen 
werden kann; die Vorderschienen sind leicht geschwungen und an 
der Spitze des Innenrandes ausgeschnitten. Die Mittelschienen sind 
deutlich verlängert, innen hinter der Mitte stark winklig erweitert, 


Gerstaecker, Entomographien. 5 


66 Endomychidae. 


und zwischen diesem Vorsprung und der Spitze ebenfalls ausge- 
schnitten; die Hinterschienen endlich sind fast gerade, am Ende 
des ersten Drittheils mit einem scharfen , schräg abstehenden Zahn 
bewaffnet, an der Spitze löffelartig erweitert, wie dies bei der An- 
sicht von hinten deutlich zu erkennen ist. 

AufSumatra einheimisch; das Männchen ın Dohrn’s, das 
Weibchen in Deyrolle's Sammlung. 


3. Sp. decoratus. Oblongus, niger, subnitidus, elytris cyaneis, cal- 
Iis tribus, uno basali, duobus transverse dispositis ante medium 
Fasciaque undulata ante apicem croceis. Long. lin. 5% —6. 49. 

5 Elytris spina dorsali brevi, obtusa, femoribus anticis 
basti, tibüs meditis ante apicem dentatis. 
Spathomeles decoratus* Gerstaecker, Wiegmann’s Archiv XXII], 1. 
pag. 219, No. 3. 
Cacodaemonhamatus* Thomson, Archives entomologiques I, pag.154. 


Ebenfalls von der Grösse und Form der vorigen, vielleicht in 
den Flügeldecken ein wenig kürzer, schwarz, ziemlich glänzend. 
Der Kopf ist unregelmässig, übrigens durchaus nicht gedrängt 
punktirt, die Stirn mit einer mehr glatten Mittelschwiele, zu jeder 
Seite eingedrückt; die Fühler wie bei den vorhergehenden Arten. 
Das Halsschild ist quer viereckig, nach vorn sehr leicht verengt, 
der Seitenrand vor der Mitte etwas erweitert, die Vorderecken breit 
abgestutzt, die Hinterecken ein wenig nach hinten ausgezogen; 
die Oberfläche deutlich aber fein punktirt, glänzend, die nach vorn 
abgekürzte Mittelfurche und die Gruben zu ihrer Seite breit und 
tief, der Wulst nahe dem Seitenrande klein, aber deutlich erhaben, 
geglättet, der Quereindruck hinter der Mitte verstrichen, die seit- 
lichen Längsfurchen stark abgekürzt und feiner als die Basalfurche. 
Das Schildchen ist zerstreut und verloschen punktirt, in der Mitte 
eingedrückt. Die Flügeldecken sind mit zerstreuten und an Grösse 
verschiedenen Punkten besetzt, schön kornblumenblau, matt glän- 
zend; die hoch goldgelbe Zeichnung ist in folgender Weise ver- 
theilt: an der Basis liegt nahe der Naht ein wulstig erhabener, nie- 
renförmiger, schräg nach hinten und aussen gerichteter Fleck ; auf 
der Scheibe vor der Mitte zwei quer gestellte Tupfen,, der äussere 
dicht am Seitenrande abgerundet viereckig, schwach gewölbt, der 
innere, zwischen Nath und Seitenrand ziemlich in der Mitte, grösser, 
halbkuglig erhöht, kreisrund; beide zuweilen durch einen gelben 
Wisch mit einander verbunden. Zwischen Mitte und Spitze endlich 
verläuft eine schmale halbmondförmige, vorn und hinten ausge- 
zackte Binde, die vom Seitenrande und der Naht gleich weit ent- 
fernt ist; ihre Convexität liegt nach vorn und der Vorderrand tritt 
in zwei Spitzen hervor, der Hinterrand erscheint tief halbkreisför- 


I. Eumorphini. 2. Spathomeles. 67 


mig ausgeschnitten. Auf der Unterseite ist die Hinterbrust hell 

glänzend und glatt; das Metasternum vorn stark vertieft und dicht 

gerunzelt. Der Hinterleib ist an der Basis tief und ziemlich dicht, 

im Uebrigen äusserst fein und weitläufiger punktirt. Die Beine sind 

glänzend schwarz, fein punktirt, die Schenkel mässig verdickt. 

Beim Männchen ist der Dornfortsatz auf der Mitte der Flü- 
geldecken kurz, schräg nach hinten und oben gerichtet, an der 
Spitze abgestumpft. Der Zahn an der Basis der Vorderschenkel 
steht auf der Gränze zwischen der Vorder- und Unterseite, ist kurz, 
aber scharf zugespitzt; die Vorderschienen sind leicht gekrümmt 
und innen vor der Spitze leicht ausgeschnitten. Die Mittelschienen 
sind zwischen Mitte und Spitze zahnartig erweitert und von da bis 
zur Spitze ausgerandet; die Hinterschienen ungezähnt, leicht ge- 
schwungen, an der Spitze plattgedrückt und von hinten gesehen 
löffelartig erweitert. 

Eine genauere Angabe über das Vaterland dieser Art fehlt mir; 
ein Pärchen in Deyrolle's Sammlung ist mit ‚„Ostindien‘ be- 
zeichnet, einem weiblichen Exemplar in Dohrn’s Sammlung ist 
Adelaide als Fundort beigeschrieben. Die letztere Angabe ist 
unbedingt falsch, da Formen, wie die vorliegende, Neu Holland 
durchaus fremd sind; ohne Frage kommt die Art gleichfalls den 
Sunda-Inseln oder Hinterindien zu. Die in der T’hom- 
son’schen Sammlung befindliche Vaterlandsangabe ‚,Java‘‘ ist des- 
halb nicht maassgebend, weil hier die vorstehende Art mit mehreren 
Exemplaren des Amphisternus hamatus Guerin vermengt ist 
und die Bezeichnung ‚,Java‘‘ jedenfalls nur letzteren zukommt; 
dass der von T’homson beschriebene Cac. hamatus aber mit jener 
Art nichts zu thun hat, sondern auf ein männliches Individuum der 
vorstehenden gegründet ist, lässt sich aus der Charakteristik leicht 
ersehen. 

B. Fühler von mehr als halber Körperlänge mit langgestreckter Keule; 
Oberfläche des Halsschildes eben , ohne Vertiefungen ; Vorderschen- 
kel des Männchens zahnlos. 

4. Sp. turriltus. Oblongo-ovatus, nıger, subtus nitidus, capite tho- 
raceque opacis, hoc angulis posticıs acutissimis : elyiris apice 
singulatim rotundatis , cyanescentibus,, maculis duabus trans- 
versis rufis. Long. lin. 5. & 

& Elytris medio dorso processu pyramidalı, cornu recurvum 
emittente , instructis, tibürs leviter curvatis,, ante apicem 
angulato - dilatatıs. 

Spathomeles turritus * @erstaecker, Wiegmann’s Archiv XXIIJ, 1. 
pag. 220, No. 4. (/') 

Durch die schlankeren Fühler und Beine, das an der Basis er- 
weiterte Halsschild, die nach hinten mehr abschüssigen und an der 


Fr 


68 Endomychidae. 


Spitze einzeln abgerundeten Flügeldecken erhält diese Art einen 
von den vorigen etwas abweichenden Habitus, der zugleich durch 
die Unterschiede in den männlichen Geschlechtsmerkmalen unter- 
stützt wird. — Der Körper ist unten glänzend schwarz, oben auf 
dem Kopf und Halsschild durchaus matt. Der Kopf ist zerstreut 
und ziemlich undeutlich punktirt, die Stirn zwischen den Fühlern 
eingedrückt. Die Fühler sind lang und schlank, das dritte Glied 
um die Hälfte länger als das erste, zweite und vierte, die unter ein- 
ander gleich lang sind; das achte fast um die Hälfte kürzer als das 
siebente, die Keule so lang als die fünf vorhergehenden Glieder zu- 
sammengenommen. Der 'I'horax ist etwa um die Hälfte breiter als 
lang, bis über die Mitte hinaus gleich breit, gegen die Spitze hin 
leicht verengt, doch so, dass die Vorderecken selbst wieder eine 
leichte Wendung nach aussen zeigen; sie sind stumpf zugespitzt, 
während die Hinterecken in einen langen und scharfen, nach hinten 
und aussen gerichteten Dorn ausgezogen sind und dadurch das 
Halsschild an der Basis verbreitert erscheinen lassen. Die Ober- 
fläche ist durchaus matt, ohne sichtbare Punktirung, die Scheibe 
leicht gewölbt mit kaum wahrnehmbar vertiefter Mittellinie, die 
Seitentheile mehr abgeflacht, vor der Mitte zu einer schwachen 
Schwiele aufgetrieben ; die Querfurche der Basis tief, aber schmal, 
fast linienförmig, die Seitenfurchen vor der Mitte aufhörend ; ausser- 
dem begleitet eine eingedrückte Linie den leicht aufgeworfenen und 
besonders vorn stark verdickten Seitenrand und geht, indem sie sich 
an den Vorderecken immer mehr von ihm entfernt, in den Vorder- 
rand über. Das Schildchen ist glänzend, fein punktirt. Die Flügel- 
decken sind stumpf eiförmig, hinter den schwach aufgeworfenen 
Schulterecken deutlich eingeknickt, dann bis zur Mitte leicht ge- 
rundet erweitert, an der Spitze einzeln abgerundet; die Oberfläche 
hoch gewölbt, nach hinten tief herabgezogen,, dicht und deutlich, 
obwohl ziemlich fein punktirt, dunkel veilchenblau mit mattem 
Seidenglanz, zwei grosse quer-eiförmige Flecke auf jeder hoch 
mennigroth. Der vordere zwischen Basis und Mitte ist schräg von 
innen und vorn nach hinten und aussen gerichtet, etwas grösser 
und beiderseits leicht zugespitzt, der hintere durchaus quer gestellt 
und beiderseits stumpf abgerundet; beide sind von Naht und Seiten- 


rand gleich weit entfernt. Auf’der Unterseite ist die Brust glatt 


und glänzend, das Metasternum der Länge nach gefurcht, das Me- 
sosternum durchgehends gekielt, das Prosternum auffallend schmal 
und gegen die Spitze hin eher noch verengt. Der Hinterleib ist an 
der Basis grob und tief, im Uebrigen sehr fein punktirt. Die Beine 
sind langgestreckt, die Schenkel nach Art der Amphisternus-Arten 
erst nahe der Spitze stark keulenförmig verdickt; die Schienenspitze 
ist russbraun behaart. 


I. Eumorphini. 3. Engonius. 69 


Beim Männchen, welches mir allein vorliegt, erhebt sich 
auf der Mitte der Flügeldecken nahe der Naht ein hoher pyramida- 
ler Fortsatz, der in einen zuerst gerade aufgerichteten, mit der 
Spitze aber nach hinten und innen gekrümmten Haken endigt. 
Die drei Schienenpaare, welche von vorn nach hinten an Länge zu- 
nehmen, sind an der Spitze leicht gekrümmt, in den ersten zwei 
Dritttheilen ihrer Länge sehr dünn und schlank, sodann innen 
stumpf zahnartig erweitert und gegen die Spitze hin leicht ausge- 
schnitten, die Spitze selbst etwas verdickt. Das letzte Hinterleibs- 
segment ist in der Mitte des Hinterrandes ausgeschnitten. 

Ein einzelnes Exemplar von Pulo Penang, in Wesier- 
mann’s Sammlung. 


3. Engonius Gerst. 
Wiegmann’s Archiv f. Naturgesch. XXIII, 1. pag. 220. 


Prosternum apice rotundalum aut subtruncatum. 
Mesosternum quadratum. 

Mandibulae apice inlegro, dente interno re 
Palpi labiales articulo ultimo transverso. 

Femora subclavata. 


Die Gattung hält in der Bildung der Mandibeln die Mitte 
zwischen den beiden vorhergehenden; die Spitze derselben ist kurz 
und der Zahn des Innenrandes ihr dicht genähert wie bei Amphi- 
sternus, dagegen ist sie nicht gespalten, sondern ganz wie bei 
Spathomeles; ein Unterschied von der letzteren Gattung liegt 
auch darin, dass der Aussenrand nur an der Basis verdickt ıst, nach 
der Spitze.hin sich aber allmählig abflacht, so dass diese auch kaum 
als abgestutzt, sondern besser als zugeschärft bezeichnet werden 
muss. Ein leicht fassliches Unterscheidungsmerkmal von Spatho- 
meles bieten ferner dıe Fühler dar, an denen die Glieder der Keule 
nicht eng an einander geschlossen und gleichsam wie mit einander 
verwachsen erscheinen, sondern durch deutliche Einschnitte ge- 
schieden sind; übereinstimmend ist dagegen die Länge des dritten 
Gliedes, welche die der beiden folgenden zusammengenommen nicht 
erreicht. Das Prosternum ist durchweg schmal, an der Spitze ent- 
weder leicht abgerundet oder fast abgestutzt, stets aber die Hüften 
überragend und sich in gleicher Weise wie bei der vorigen Gattung 
dem Mesosternum auflegend ; dieses ist bedeutend weniger verbrei- 
tert, kaum breiter als lang, und die Mittelhüften daher auch näher 
an einander gerückt. 


70 Endomychidae. 


Habituell unterscheidet sich Engonius von Spathomeles 
durch breiteres, quer viereckiges Halsschild mit kurzen, abgestumpf- 
ten Vorderecken und leicht gerundeten Seitenrändern, welches der 
Breite der Flügeldecken an deren Basis wenig nachsteht; vielmehr 
treffen seine Hinterecken gerade auf die Schulterbeulen, in deren 
falzartig eingeschnittenen Vorderrand sie sich einlegen. Die Flügel- 
decken haben von oben gesehen fast denselben Umriss, sind nämlich 
an’der Basis gerade abgeschnitten und nach hinten stumpf eiförmig 
verengt; ihre Oberfläche ist aber viel schwächer gewölbt und die 
Spitze weniger herabgezogen. An den Beinen sind die Schenkel 
sowohl als ganz besonders die Schienen verhältnissmässig kürzer, 
erstere gegen die Spitze leicht und allmählig verdickt. 

Die äusseren Geschlechtsunterschiede sind auf die Schienen 
_ und die letzten Hinterleibssegmente beschränkt; in Betreff der er- 
steren, so sind bei den Männchen entweder die Vorder- und Mit- 
telschienen in der Mitte des Innenrandes gezähnt oder nur das erste 
Paar dicht an der Spitze zahnartig erweitert. 

Die geographische Verbreitung der Arten ist dieselbe wie bei 
den vorhergehenden Gattungen, jedoch mit Einschluss von Ceylon. 


A. Beim Männchen sind Vorder- und Mittelschienen in der Mitte des 
Innenrandes gezähnt; der Zahn der Vorderschienen gross, an den 
mittleren klein. 

1. Ei. sexgultatus. Oblongus, niger, nitidus, glaber , thoracıs 
disco laevigato, elytris violaceo - micantibus, maculis tribus 

rotundatıs croceis, intermedio laterali. Long. lin. 5. &9. 


& Tibüs anterioribus intus dentatis, abdominis segmento 
ultimo deplanato, apice profunde exciso. 


Engonius sexguttatus * Gerstaecker, Wiegmann’s Archiv f. Na- 
turgesch. XXIII, 1. pag. 221, No.1. (4 2) 


Schwarz, glatt, unten schwächer, oben stärker glänzend, die 
Flügeldecken mit lebhaft violettem Metallschimmer. Der Kopf ist 
zerstreut punktirt, die Stirn jederseits neben dem Auge tief einge- 
drückt, in der Mittellinie leicht kielartig erhaben; die Mandibeln 
'rothbraun, die Palpen pechschwarz. Die Fühler sind derb, von 
etwas mehr als halber Körperlänge, die einzelnen Glieder gegen 
die Spitze hin verdickt, das vierte bis achte an Länge und Dicke 
allmählig abnehmend. Das Halsschild ist um ein Drittheil breiter 
als lang, in der Mitte gerundet erweitert, nach vorn stärker als 
nach hinten verengt, der Seitenrand dick aufgewulstet, die Vorder- 
ecken stumpf zugespitzt, die Hinterecken fast rechtwinklig mit 
leichter Biegung nach aussen; die Querfurche der Basis tief und 
deutlich, in der Mitte winklig nach hinten heraustretend,, die seit- 


pa 


I. Eumorphini. 3. Engonius. 1 


lichen Längsfurchen bis zur Mitte der Scheibe reichend; diese 
gleichmässig gewölbt, sehr fein und zerstreut .punktirt, spiegel- 
blank, die Seiten matter, in der Mitte mit einer schwieligen Er- 
höhung. Das Schildchen ist quer oval, glänzend, nicht punktirt. 
Die Flügeldecken sind länglich eiförmig, hinter den stumpf hervor- 
tretenden Schulterecken seitlich leicht eingeknickt, gegen die Mitte 
etwas gerundet erweitert, hinten stumpf abgerundet; die Oberfläche 
dicht und ziemlich grob punktirt, hell veilchenblau glänzend, mit 
drei kleinen, hoch orangerothen rundlichen Flecken. Von diesen 
steht der vorderste hinter der Basis und ist von derselben etwas 
weiter als von der Naht entfernt, der zweite vor der Mitte dicht am 
Seitenrand, der dritte auf der Scheibe zwischen Mitte und Spitze; 
der vordere und hintere sind etwas grösser und leicht in die Quere 
gezogen, der mittlere kleiner und fast kreisrund. Die Unterseite 
ist rein schwarz, nur matt glänzend, Jie Brust glatt, der Hinter- 
leib an der Basis des ersten Segments mit grossen und tiefen Punk- 
ten besetzt, die nach der Spitze hin allmählig feiner werden; auf 
den übrigen Segmenten ist nur längs der Seitenränder eine deutliche 
Punktirung sichtbar. Die Beine sind glänzend schwarz, die Behaa- 
rung der Schienenspitze und der Fusssohlen fuchsroth. 

Beim Männchen sind die Vorderschienen in der Mitte des 
Innenrandes zu einem starken und breiten, stumpf zugespitzten 
Zahn erweitert und unterhalb dieses wieder allmählig gegen die 
Spitze hin verschmälert; die Mittelschienen sind leicht gekrümmt, 
mit kleinem spitzen Zahn in der Mitte der Innenseite, darunter 
bogenförmig ausgeschnitten und nach der Spitze zu wieder erwei- 
tert; die Hinterschienen gerade, etwas verlängert. Das letzte Hin- 
terleibssegment ist in der Mitte abgeflacht,, fast niedergedrückt, an 
der Spitze tief bogenförmig ausgeschnitten. 

Von Pulo Penang in Westermann’s Sammlung. 


2. E. Klugii. Oblongus, niger, glaber , subnitidus, thorace basi 
subsulcato, elytrıs cyanescentibus, maculis duabus aurantiacıs, 
anteriore obligqua, majore. Long. lin. 4—4'%. 49. 


& Tibeis anteriorıbus intus dentatis, abdominis segmento 
ultimo deplanato, apice profunde exciso. 


Engonius Klugii * Gerstaecker, Wiegmann’s Archiv XXIII, 1. pag. 
221, No.:2. (42) 


Von etwas gedrungenerem Bau als die vorige Art, besonders 
im Halsschild breiter, schwarz, leicht glänzend, glatt. Der Kopf 
ist fein und einzeln punktirt, die Stirn zwischen den Fühlern leicht 
der Quere nach ausgehöhlt. Die Fühler reichlich von halber Körper- 


12 Endomychidae. 


länge, das vierte bis achte Glied sehr wenig an Länge verschieden 
und jedes doppelt so lang als das zweite. Das Halsschild ist um 
die Hälfte breiter als lang, bis zur Mitte gleich breit, nach vorn 
leicht verengt, die Vorderecken aussen leicht abgerundet, innen 
schräg abgeschnitten, so dass die Spitze selbst ziemlich scharf er- 
scheint, die Hinterwinkel kaum hervortretend, der Seitenrand 
wenig aufgebogen,, aber dick gewulstet; die Querfurche der Basis 
tief und deutlich, die seitlichen fein und seicht, bis zur Mitte rei- 
chend, die Scheibe zerstreut und fast verloschen punktirt, mit 
schwacher, kaum bemerkbarer Spur einer vertieften Mittellinie. 
Das Schildchen ist glänzend und glatt. Die Flügeldecken sind merk- 
lich breiter als das Halsschild, länglich eiförmig, vor der Mitte am 
breitesten ; die Oberfläche höher gewölbt als bei den übrigen Arten, 
violett schimmernd, auf der Scheibe mit grossen, aber nur schwach 
vertieften Punkten besetzt, die gegen die Ränder hin immer mehr 
an Deutlichkeit verlieren, die Naht von einem feinen, nach der 
Spitze hin verschwindenden Streifen begleitet. Von den beiden 
hoch orangerothen Flecken ist der vordere beträchtlich grösser und 
schräg von vorn und innen nach hinten und aussen gerichtet; er 
ist von der Basis etwas weiter als von der Naht entfernt, lässt die 
Schulterbeule vor sich liegen und wendet sich zum Seitenrand, den 
er fast erreicht; sein hinterer und zugleich innerer Rand ist zwei- 
mal ausgebuchtet, und tritt zwischen diesen Ausbuchtungen in 
Form einer stumpfen Spitze hervor. Der hintere Fleck zwischen 
Mitte und Spitze gelegen ist von der Naht und dem Seitenrande 
gleich weit entfernt, quer viereckig, mit geradem Hinter- und bo- 
genförmigem Vorderrande. Auf der Unterseite ist die Brust und 
die Mitte des Hinterleibs glatt, die Basis des ersten Segmentes mit 
sehr tiefen und groben, die Seiten der übrigen mit feineren und 
mehr seichten Punkten besetzt. 

Beim Männchen sind die Vorderschienen in der Mitte des 
Innenrandes mit einem breiten, abstehenden, stumpf dreieckigen 
und leicht um seine Axe gedrehten Zahn bewaffnet und am Aussen- 
tand vor der Spitze leicht eingeschnürt. Die Mittelschienen sind 
nach der Spitze hin deutlich gekrümmt und führen in der Mitte 
einen kurzen, spitz dreieckigen Zahn; die Hinterschienen sind ver- 
längert und leicht geschwungen. Das fünfte Abdominalsegment ist 
auf seiner Fläche leicht concav, am Hinterrande fast in seiner gan- 
zen Breite tief bogenförmig ausgeschnitten. 

Von Pulo Penang im Berliner Museo und in Westermann’s 
Sammlung. 


I. Eumorphini. 3. Engonius. 13 


3. E. perspicillaris. Oblongo- ovatus, niger, glaber, subnitidus, 
thoracis disco leviter convexo, aequali, elytris annulo humerali, 
ramum internum atque posticum emittente fasciaque post 
medium undulata rufis. Long. lin. 4Y,. 82. 


& Tibüs anticis dente medio acuto armatıs,, meduüs infra 
dentem parvum profunde excisis: abdominis segmento 
ultimo late impresso,, apice profunde emarginato, penul- 
timo trifoveolato. 

var. a. Elytrorum annulo humerali fasciaque inter se con- 
nezis. 


Engoniusperspicillaris* Gerstaecker, Wiegmann’s Archiv XXIIL 1. 
pag. 221, No. 3. (42) 


Von länglicher Eiform , fast gleich breit, schwarz , leicht glän- 
zend. Der Kopf ist dicht und deutlich punktirt, die Stirn in der 
Mitte etwas gewölbt, zu beiden Seiten leicht eingedrückt. Die 
Fühler nur von halber Körperlänge, das vierte und fünfte Glied 
ein wenig länger als die drei folgenden, diese um die Hälfte länger 
als das zweite. Das Halsschild ist um die Hälfte breiter als lang, 
in der Mitte des Seitenrandes stumpfwinklig erweitert, nach vorn 
deutlich, nach hinten dagegen kaum merklich verengt,, die Vorder- 
ecken kurz und breit abgerundet, die Hinterwinkel fast rechtwink- 
lıg; der Seitenrand wulstig, dick, die Querfurche an der Basis so 
wie die seitlichen Längsfurchen tief und deutlich, letztere schon 
vor der Mitte abgekürzt, die Scheibe dicht und deutlich punktirt, 
leicht gewölbt, mit seichter und in der Mitte unterbrochener Längs- 
furche, die Seitentheile mit einem länglichen, flach erhabenen 
Wulst. Das Schildchen ist glänzend und glatt. Die Flügeldecken 
sind eiförmig, an der Basis fast gerade abgestutzt, seitlich zuerst 
leicht erweitert, dann bis über die Mitte hinaus fast gleich breit, 
an der Spitze stumpf zugerundet; die Oberfläche leicht gewölbt, 
etwas glänzend, dicht und stark punktirt, die Punkte: gegen die 
Spitze hin allmählig an Tiefe abnehmend. Auf schwarzem Grunde 
folgende Zeichnungen von hoch rostrother Farbe: vorn an der 
Basis ein ringsum geschlossener Ring, der über die Schulterbeule 
verläuft, die Basıs und den Aussenrand berührt, das erste Drittheil 
der Länge und zwei Drittheile der Breite einnimmt; er sendet nach 
innen einen kurzen und breiten Ast, der die Naht nicht erreicht, 
nach hinten einen längeren, zugespitzten aus und ist am Hinter- 
rand zwischen diesem und dem Seitenrande zweimal leicht ausge- 
buchtet. Hinter der Mitte verläuft eine nach aussen bis zum Seiten- 
rande reichende, innen aber die Naht nicht berührende Querbinde, 
welche vorn in vier Spitzen ausgezackt, hinten halbkreisförmig aus- 
geschnitten erscheint und hier an beiden Enden in einen spitzen, 


4 Endomychidae. 


nach hinten gerichteten Fortsatz endigt. Auf der Unterseite sind 
die Seiten der Brust glänzend und glatt, die Basis des ersten Hin- 
terleibssegments grob und tief, ‘die übrigen feiner punktirt. Das 
Prosternum ist gleich breit, an der Spitze gerade abgestutzt und 
hier leicht eingekerbt, so dass es stumpf zweispitzig erscheint. 

Beim Männchen sind die Vorderschienen in der Mitte des 
Innenrandes mit einem grossen, dreieckigen Zahne, der an der 
Spitze etwas abgestumpft und mit einem Haarbüschel versehen ist, 
bewaffnet. An den Mittelschienen folgt auf einen kleinen, spitzen 
Zahn etwas oberhalb der Mitte ein tiefer, halbmondförmiger Aus- 
schnitt; die hinteren sind deutlich geschwungen. Das letzte Hin- 
terleibssegment ist an der Spitze halbkreisförmig ausgeschnitten 
und vor derselben mit einem tiefen, queren Eindruck versehen; 
am Hinterrande des vorletzten Segments sind drei kleine längliche 
Gruben bemerkbar. 

Eine leichte Abänderung in der Zeichnung der Flügeldecken ent- 
steht zuweilen dadurch, dass sich der hintere Ast des Schulterringes 
mit der zweiten Zacke der Querbinde zu einem Längswisch vereinigt. 

Diese Art ist auf Java einheimisch und, wie es scheint, nicht 
selten; es hat mir davon eine grössere Anzahl von Exemplaren aus 
der hiesigen Sammlung, ferner aus denen von Westermann, Dohrn 
und T’homson vorgelegen. 


4. E. rubropictus. Oblongus, niger, opacus, thorace maculis 
sex sanguineis, elytris violaceo-micantıibus, prope sulturam 
obsolete tricostatis, maculis duabus anterioribus fascüsque 
duabus sinuatıs angustis aurantiacis. Long. lin. 5. 9. 


Engonius rubropictus* Gerstaecker, Wiegmann’s Archiv XXIII, 1. 
pag. 221, No. 4. 


Diese seltene Art unterscheidet sich von allen übrigen durch 
die rothe Fleckung des Thorax und ist dadurch sehr ausgezeichnet. 
Der Kopf ist dicht und fein, sehr verloschen punktirt, die Stirn 
abgeflacht, beiderseits leicht eingedrückt. Die Fühler von halber 
Körperlänge, derb, die Glieder vom vierten bis zum achten fast 
gleich lang, jedes um die Hälfte länger als das zweite. Das Hals- 
schild ist deutlich breiter als lang, bis über die Mitte hinaus gleich 
breit, gegen die Spitze hin schräg verengt, die Vorderecken kurz 
und stumpf, die Hinterecken leicht nach hinten ausgezogen und 
daher etwas spitzwinklig; der Seitenrand aufgebogen aber kaum 
verdickt, die Querfurche der Basıs tief und deutlich, die seitlichen 
Längsfurchen schon weit vor der Mitte abgekürzt; die Oberfläche 
durchaus matt, kohlschwarz, ohne sichtbare Punktirung, mit sechs 
dunkel blutrothen Flecken, von denen drei am Vorder- und diei 
am Hinterrande stehen. Die vorderen seitlichen gränzen nach 


I. Eumorphini. 3. Engonius. 75 


aussen an Jen flach abgesetzten Seitenrand und sind schräg ge- 
stellt, der mittlere, von der Form eines gleichschenkligen Dreiecks, 
sieht mit der Spitze gerade nach hinten; die drei hinteren sind lang 
und schmal, die seitlichen der Länge, der mittlere der Quere nach 
gestellt. Das Schildchen ist glänzend, fein und zerstreut punktirt. 
Die Flügeldecken sind länglich eiförmig, an den Seiten leicht ge- 
rundet, die Oberfläche mit dichten und seichten Punkten, dıe nach 
der Spitze und dem Aussenrand hin immer undeutlicher werden, 
besetzt, nahe der Naht mit drei feinen, vorn und hinten ganz ver- 
schwindenden Längsrippen; dunkel violett, sehr matt glänzend, 
zwei Flecke und zwei schmale Querbinden hoch orangeroth. Der 
vorderste Fleck ist länglich, zugespitzt eiförmig und steht nahe an 
der Basis in gleichem Abstand von Naht und Aussenrand; der zweite 
nach hinten und innen vom vorigen, der Naht mehr genähert, ist 
ebenfalls länglich, fast linear, hinten winklig erweitert; die erste 
Querbinde vor der Mitte reicht vom Aussenrande etwas über die 
Mitte der Scheibe hinaus, ist dort gerade abgeschnitten, , vorn und 
hinten zweimal ausgebuchtet, hinten zugleich in zwei längere 
Spitzen ausgezackt; die zweite hinter der Mitte nimmt fast die 
sanze Flügeldeckenbreite ein, ohne jedoch weder die Naht noch 
den Aussenrand ganz zu erreichen, ist vorn dreimal halbkreisförmig 
eingeschnitten und daher vierspitzig, hinten halbkreisförmig aus- 
serandet. Auf der Unterseite ist die Brust glatt, in der Mitte glän- 
zend, der Hinterleib überall dicht gedrängt, an der Basis zugleich 
stärker punktirt. Die Beine sind glänzend schwarz. 

Ein einzelnes Exemplar von Borneo in Dohrn’s Sammlung. 

Da mir von dieser Art nur das Weibchen bekannt ist, muss 
die Stellung derselben in der gegenwärtigen Abtheilung für’s Erste 
zweifelhaft bleiben; es ist jedoch nach der habituellen Ueberein- 
stimmung mit den vorhergehenden Arten zu vermuthen, dass auch 
die Bewaffnung der männlichen Schienen eine analoge sein wird. 


BD. Beim Männchen sind nur die Vorderschienen und zwar dicht vor der 
Spitze gezähnt. 

3. E. annularis. Oblongo-ovatus , niger,, subnitidus, fusco- pu- 
bescens, thoracis disco antrorsum profunde canaliculato, elytris 
annulo humerali, antice aperto, fasciaque post medium irre- 
gulari, abbreviata sanguineis. Long. lin. 4—4%. &2. 

& Tibüis anticis dente apicali bifido armatıs, segmento ul- 
timo tuberculo lato, tricarinato. 
Engonius annularis * Gerstaecker, Wiegmann’s Archiv XXIII, 1. 
pag. 221, No. 5. (49) 
Dem E. perspicillaris in Grösse, Gestalt und in der Zeich- 
nung der Flügeldecken sehr ähnlich, auf der Oberfläche aber nicht 


76 Endomychidae. 


glatt, sondern mit anliegenden bräunlichen Haaren, wenn auch 
dünn bekleidet, ausserdem durch die tief eingedrückte vordere 
Längsfurche des Thorax, den vorn geöffneten Schulterring und die 
überhaupt viel dunklere, mehr blutrothe Zeichnung der Flügel- 
decken leicht zu unterscheiden. — Durch die Behaarung der Ober- 
fläche ist der Körper etwas matter glänzend als bei E. perspicil- 
larıs, besonders auf den Flügeldecken, welche wie bestäubt aus- 
sehen. Der Kopf ist grob und dicht, der Clypeus sogar runzlig 
punktirt, die Stirn etwas ausgehöhlt, gegen den Scheitel hin durch 
einen halbmondförmigen Wulst abgegränzt. An den kurzen und 
derben Fühlern, welche kaum die halbe Körperlänge erreichen, ist 
das dritte Glied zwar beträchtlich schmaler, aber kaum länger als 
das erste, das vierte bis achte fast gleich lang, alle Glieder mit Aus- 
nahme der Keule dicht bräunlich behaart. Das Halsschild ist etwas 
breiter als bei E. perspicillaris, vorn tiefer ausgeschnitten und 
daher die Vorderecken etwas mehr hervortretend aber zugleich auch 
noch breiter abgerundet, die Seitenränder aufgebogen und dick 
wulstig, die Quer- und Längsfurchen der Basis deutlich und tief, 
letztere fast bis zur Mitte reichend; die Scheibe deutlich, aber nicht 
grob punktirt, mit einer vom Vorderrande bis zur Mitte reichenden, 
sehr tiefen und nach hinten schleifenartig erweiterten, im Grunde 
gekielten Längsfurche und zu jeder Seite derselben mit einer run- 
den Grube versehen. Das Schildchen ist quer oval, hinten leicht 
zugespitzt, undeutlich punktirt. Die Flügeldecken sind dicht hinter 
den Schultern leicht erweitert, von da nach hinten allmählig ver- 
engt und stumpf abgerundet, an der Basis innerhalb der Schulter- 
beule und am Grunde der Naht leicht eingedrückt, die Oberfläche 
grob und dicht punktirt, glänzend, tief schwarz. Von den blut- 
rothen Zeichnungen bildet die vordere zunächst der Basis einen 
vorn geöffneten Ring, der fast die Form eines Hufeisens zeigt und 
dessen äusserer Schenkel über die Schulterbeule bis dicht an den 
Vorderrand verläuft, der innere dagegen von der Basis fast ebenso 
entfernt endigt als er von der Naht absteht; der Verbindungsbogen 
ist am Hinterrand in der Mitte erweitert. Die hinter der Mitte der 
Flügeldecken verlaufende Querbinde ist beiderseits abgekürzt, am 
Naht-Ende breiter, vorn zweimal und hinten einmal ausgebuchtet. 
Auf der Unterseite ist die Brust glatt, der Hinterleib auf dem ersten 
Segment gröber, auf den übrigen dagegen dichter punktirt; das 
Prosternum ist schmal und am Ende lanzettlich zugespitzt. Die 
Beine sind dicht und grob punktirt, die Schienen an der Spitze 
goldgelb behaart. 

Beim Männchen sind die Vorderschienen oberhalb der Spitze 
nur leicht ausgebuchtet und über dieser Ausbuchtung ohne Spur 
eines Zahnes; die Spitze selbst erweitert sich an der Innenseite in 


I. Eumorphini. 3. Engonius. 23 


einen zweispaltigen Zahn, dessen innere Spitze sehr klein und 
scharf, die äussere breit und stumpf abgerundet ist. Die Mittel- 
schienen sind an der Spitze stark gekrümmt und erweitert, die 
Hinterschienen nur leicht geschwungen. Das letzte Abdominalse- 
gment ist hinten abgerundet, auf der Oberfläche mit einem breiten 
und besonders an der Basis hoch erhabenen Höcker versehen , über 
den drei erhabene, glatte Längsleisten verlaufen. 

AufCeylon von Nietner aufgefunden und dem hiesigen Museo 
übersandt. 


6. E. lunulatus. Oblongo-ovatus, niger, nitidus, glaber, thoracis 
disco canaliculato, elytris cyaneo-micantibus, lunula infra- 
humerali,, retrorsum sinuata fasciaque post medium flezuosa, 
abbreviata sanguiners. Long. lin, 4%. &9. 

& Tibüs anticis apicem versus profunde excisis, dente supra 
excisionem minuto, aprcali lato, bifido: abdominis se- 
gmento ultimo tuberculo angusto, bicarınato. 


Engonius lunulatus * Gerstaecker, Wiegmann’s Archiv XXIII, 1. 
pag. 222, No. 6. (2) 


Von der Grösse und Gestalt der vorigen, glänzend schwarz, 
unbehaart, auf der Oberseite und besonders auf den Flügeldecken 
mit deutlichem Erzschimmer. Der Kopf ist dicht und grob punk- 
tirt, die Stirn zwischen den Fühlern leicht ausgehöhlt; die Fühler 
etwas länger und schlanker als bei E. annularis, das vierte bis 
achte Glied fast gleich lang, jedes um die Hälfte länger als das 
zweite. Der Thorax ist etwas grösser und breiter als bei der vorher- 
gehenden Art, die Seiten bis zur Mitte fast gerade, dann gegen die 
Spitze in regelmässigen Bogen verengt, die Vorderecken innen ge- 
rade abgeschnitten, so dass ihre Spitze durchaus scharf erscheint, 
die Hinterwinkel nur wenig nach hinten ausgezogen, die Seiten- 
ränder leicht aufgebogen und stumpf; die Scheibe mit einer tiefen, 
überall gleich breiten, durchgehenden Mittelfurche, dicht aber 
ziemlich seicht punktirt, leicht erzglänzend,, die Längsfurchen der 
Basis schon vor der Mitte abgekürzt. Das Schildchen ist deutlich 
punktirt. Die Flügeldecken sind hinter den Schultern nur wenig 
erweitert, dann bis über die Mitte hinaus fast gleich breit, die Ober- 
fläche innerhalb der Schulterbeule und dann wieder neben der Naht 
eingedrückt, auf der Scheibe dicht und deutlich punktirt, metallisch 
glänzend, die Schulterbeulen in’s Bläuliche spielend. Von den bei- 
den blutrothen Binden ist die vordere halbmondförmig, beginnt 
hinter der Schulterbeule, gränzt nach aussen an den Seitenrand, 
geht zuerst in querer Richtung und biegt sich vor der Naht in fast 
rechtem Winkel nach vorn, wo sie etwas von der Basis entfernt 


18 Endomychidae. 


endigt; ihr Hinterrand tritt durch zwei Ausbuchtungen in zwei 
stumpfe Spitzen hervor. Die hintere Binde ist beiderseits abge- 
kürzt, Sförmig geschwungen, d. h. vorn und hinten ausgeschnit- 
ten, aussen breiter als innen. Auf der Unterseite ist die Brust glatt 
und glänzend, der Hinterleib mit tiefen und durch gleiche Zwischen- 
räume getrennten Punkten besetzt. Die Schenkel sind schwächer, 
die Schienen dicht runzlig punktirt. 

Beim Männchen zeigen die Vorderschienen an der Innen- 
seite vor der Spitze einen sehr kleinen, spitzen Zahn und unter 
demselben einen tiefen Ausschnitt, der an der Spitze selbst aber- 
mals von einem längeren, kegelförmigen, breit abgestutzten und an 
seiner Innenseite mit einer scharfen Spitze versehenen Zahn be- 
gränzt wird. Die Mittelschienen sind gegen die Spitze hin plötzlich 
gekrümmt und erweitert, die Hinterschienen ziemlich schlank, nur 
leicht gebogen.. Das letzte Hinterleibssegment zeigt auf der Ober- 
. fläche einen hoch erhabenen, dicken mittleren Längswulst, der auf 
seinem Gipfel eine von zwei seitlichen Schwielen begränzte Grube 
führt. 

Ebenfalls auf Ceylon von Neetner aufgefunden ; im hiesigen 
Museo und in Dohrn’s Sammlung. 


7. E. Herklotsii. Ovatus, niger , nitidus , thorace subguadrato, 
inaequali, elytris laevibus , maculıs duabus magnis rotundatıs 
Jlavis. Long. lin. (?) &. 

& Trochanteribus anticis mucronatis, tibüs anticis dente 
subapicali armatıs. 


Eumorphus Herklotsii @uerin, Archives entomol. I, pag. 259. (4) 


Diese mir unbekannte Art ist nach der von Guerin (a. a. O.) 
gegebenen, übrigens sehr oberflächlichen’ Beschreibung gewiss der 
Gattung Engonius beizuzählen, indem das Halsschild als fast 
eben so lang als breit, nach hinten nicht erweitert und auf der 
Oberfläche uneben bezeichnet wird. Die Schenkel sollen ausserdem 
gegen die Spitze hin stark keulenförmig verdickt und die Vorder- 
schienen des Männchens nahe am unteren Ende mit einem Zahn 
bewaffnet sein. Die gelben Flecke der Flügeldecken werden als 
gross und abgerundet angegeben; der erste im vorderen Drittheil 
der Länge liegende berührt den Aussenrand und nähert sich stark 
der Naht, der zweite im hinteren Drittheile ist ebenso gross wie 
der vordere und nähert sich dem Aussenrande sehr, ohne ihn jedoch 
zu berühren. — Die Art, deren Grösse nicht einmal angegeben 
wird, solldem Eumorphus alboguttatus ähnlich sehen und 
von Java stammen. 


I. Eumorphini. 4. Trycherus. 79 


4. Tryceherus Gerst. 
Wiegmann’s Archiv f. Naturgesch. XXIII, 1. pag. 222. 


Olenus Dejean, Thomson. — Olena Blanchard. — Balıus 
Guerin. 


Prosternum lanceolatum, apice acuminatum. 
Mesosternum retrorsum angustatum. 
Mandibulae apice fisso, dente interno subapicali. 
Palpi labiales articulo ultimo transverso. 
Femora subcompressa. 


Mit Amphisternus kommt die ‚vorliegende Gattung in der 
Bildung der Mandibeln überein, deren Spitze leicht gespalten und 
deren Innenrandszahn derselben genähert ist; ihr Aussenrand ist 
jedoch nur an der Basis verdickt, längs der grösseren, vorderen 
Hälfte dagegen fast scharf und der ganze vordere Theil der Man- 
dibeln daher dünn, scheibenartig. Die Form des Brustbeins ist da- 
gegen eine von den drei vorhergehenden Gattungen sehr verschie- 
dene; das Mesosternum ist nämlich beträchtlich länger als breit, 
fünfeckig, hinten verengt, an der Basis gerade abgestutzt, nach vorn 
zugespitzt; die vordere mit dem Prothorax articulirende Fläche ist 
zur Aufnahme der Vorderhüften doppelt ausgehöhlt, zeigt aber 
kaum eine Vertiefung für den Fortsatz des Prosternum. Dieses ist 
schmal, zwischen den Hüften ein wenig lanzettlich erweitert, nach 
hinten mehr oder weniger zugespitzt und überragt die Hüften so 
weit, dass es sich leicht dem Mesosternum auflegt und die Spitze 
der fünfeckigen Oberfläche desselben gerade berührt. Durch die 
Form des Mesosternum ist auch eine stärkere Annäherung der Mit- 
telhüften gegen einander bedingt; sie liegen hier ganz frei und er- 
scheinen daher auch grösser als bei den vorhergehenden Gattungen, 
sind ausserdem auch deutlich flachgedrückt. — An den Mundthei- 
len ist im Uebrigen nichts besonders Charakteristisches hervorzu- 
heben ; das Endglied der Maxillartaster ist ziemlich schlank, gegen 
die Spitze hin leicht verschmälert, diese selbst abgestutzt; am Kinn 
ist der Vorderrand zugespitzt gerundet, deutlich aufgeworfen und 
die Oberfläche daher ausgehöhlt; das Endglied der Lippentaster ist 
mindestens doppelt so breit als lang, mehr denn doppelt so lang als 
das vorhergehende, aber dieses kaum an Breite übertreffend. An 
den Fühlern, welche wie gewöhnlich an Länge nach den Arten 
varliren, steht das dritte Glied den beiden folgenden zusammenge- 
nommen an Länge etwas nach; die Keule ist auffallend schmal, an 
der Spitze quer abgestutzt, deutlich gegliedert, zeigt jedoch zu- 
weilen eine verschiedene Entwickelung nach den Geschlechtern. 


s0 Endomychidae. 


Der Habitus der Trycherus-Arten zeigt mit den vorigen 
Gattungen wenig Uebereinstimmung, der Körper ist durchaus flach 
gewölbt, fast niedergedrückt, von kürzerer oder längerer Eiform, 
zuweilen mehr gleich breit; die Schulterecken treten nie merklich 
hervor, gleichviel ob der Thorax deutlich abgesetzt (d. h. merklich 
schmaler als die Basis der Flügeldecken) ist oder durch seine Ver- 
breiterung nach der Basis hin den eiförmigen Umriss des Körpers 
vollenden hilft. Das Schildchen ist halbkreisförmig. Die Beine sind 
schwach entwickelt, durchweg kurz, die Schenkel dünn und leicht 
zusammengedrückt: 

Die Geschlechtsunterschiede liegen beim Männchen in der 
zahnartigen Erweiterung der Vorder- und zuweilen auch der Mit- 
telschienen;; bei einzelnen Arten bieten ausserdem die Fühlerkeule 
und die letzten Hinterleibsringe sehr auffallende Bildungen dar. 


Alle bis jetzt bekannt gewordenen Arten der Gattung sind auf 
die Westküste des tropischen Afrika, vom Senegal bis Guinea, 
beschränkt. 


Anmerkung. Der Dejean’sche Gattungsname Olenu ss musste verworfen 
werden, da er schon früher von Dalman an eine Trilobiten- Gattung ver- 
geben war. 


A. Körper länglich eiförmig, Halsschild in der Mitte breiter als an der 
Basis, mit fast rechtwinkligen Hinterecken. 


1. Tr. bifasciatus. Oblongo-ovatus, ferrugineus, glaber, sub- 
nitidus, capite, antennis, thoracıs basi punctisque duobus disci, 
scutello, elytrorum sutura faschsque duabus flexuosis, pectoris 
lateribus femorumque apice nigris. Long. lin. 4%—5. &9. 


& Tibüs anticis apicem versus retrorsum angulato- dilata- 
lis, antennarum clava dilatata. 


Trycherus bifasciatus * Gerstaecker, Wiegmann’s Archiv XXIIJ, 1. 
pag. 223. No. 1. (2) 


Der Körper ist länglich eiförmig, rostgelb, glatt, leicht glän- 
zend. Der Kopf ist schwarz, dicht punktirt, die Stirn zwischen den 
Fühlern leicht eingedrückt, Kopfschild und Oberlippe pechbraun, 
gelb gesäumt, die Mundtheile im Uebrigen rostgelb. Die Fühler 
sind schwarz oder pechbraun mit rostgelber Spitze des Endgliedes, 
etwa von halber Körperlänge; das dritte Glied etwas kürzer als das 
erste, das vierte bis achte fast gleich lang, das achte nach innen 
dreieckig erweitert, die Keule beim Männchen doppelt so breit als 
beim Weibchen. Das Halsschild ist klein, etwa doppelt so breit als 
lang, aber beträchtlich schmaler als die Flügeldecken, seitlich gerun- 
det erweitert, nach vorn etwas stärker als nach hinten verengt, mit 


1. Eumorphini. 4. Trycherus. 81 


stumpf dreieckigen Vorder- und fast rechtwinkligen Hinterecken ; 
der Seitenrand leicht aufgebogen,, der Hinterrand dreibuchtig, die 
Querfurche der Basis geschwungen, an den Seiten stärker vertieft 
als in der Mitte, die Seitenfurchen vor der Mitte endigend; die 
Scheibe abgeflacht, sehr fein und undeutlich punktirt, satt rost- 
gelb, zwei Punkte vor der Mitte so wie der Basalrand bis zur Quer- 
furche schwarz. Das Schildchen ist fein punktirt, schwärzlich mit 
helleren Rändern. Die Flügeldecken sind an der Basis fast um die 
Hälfte breiter als der Thorax, gleich von den Schultern an beträcht- 
lich erweitert, nach hinten eiförmig zugespitzt, leicht gewölbt, auf 
der Scheibe dicht und fein punktirt, stärker glänzend als der übrige 
Körper, an der Basis dunkler, im Uebrigen hell rostgelb, die Mitte 
der Naht und zwei Querbinden schwarz. Von diesen ist die vordere 
kaum halb so lang als die hintere, nach aussen abgeschnitten, vorn 
sich allmählig in die rothbraune Grundfarbe verlierend, nach innen 
mit dem hier erweiterten schwarzen Nahtstreifen zusammenhän- 
gend, am Hinterrande eingekerbt; die hintere reicht nach aussen 
fast bis an den Seitenrand, hängt innen ebenfalls mit dem Naht- 
streifen zusammen, tritt nach vorn und hinten in zwei abgerunde- 
ten Spitzen hervor und erscheint so gleichsam aus zwei langen 
schmalen Flecken zusammengesetzt. Auf der Unterseite ist die 
Brust und die Mitte des Hinterleibs fein und vereinzelt, die Seiten 
des letzteren grob und dicht punktirt; die Seiten der Brust so wie 
ein Querfleck zu jeder Seite der Hinterleibsringe schwarzbraun. 
An den Beinen sind die Hüften und die Basalhälfte der Schenkel 
rostroth, die Spitze der letzteren schwärzlich, die Schienen und 
Tarsen pechbraun. 

Beim Männchen ist die Fühlerkeule stark verbreitert und 
daher kurz eiförmig; das erste Glied nicht viel kürzer als die beiden 
folgenden zusammengenommen. Die Vorderschienen sind vor der 
Spitze nach rückwärts plötzlich in einen stumpf dreieckigen, zahn- 
artigen Vorsprung erweitert und von da an bis zur Spitze ziemlich 
gleich breit; die Mittelschienen sind vor der Spitze nach innen ge- 
krümmt, die Hinterschienen leicht geschwungen, etwas verlängert. 
Das letzte Hinterleibssegment ist schräg nach oben aufgerichtet, in 
der Mitte schwach gekielt, zu beiden Seiten mit einer seichten 
Grube; die drei vorhergehenden Ringe mit breiter Mittelfurche, die 
zu jeder Seite von einer erhabenen Falte begränzt wird. 

Aus Guinea im hiesigen Museo, in Dohrn’s und Wester- 
mann’s Sammlung. 


2. Tr. appendiculatus. Oblongo - ovatus, rufo - ferrugineus, 
glaber, subnitidus, capile, antennis, pedibus elytrisque nigris, 


Gerstaecker, Entomographien, 6 


82 Endomychidae. 


his fasciis duabus abbreviatis sinuatis, altera ante medium, 
altera subapicali flavis. Long. lın. 4 In—5. &2. 


& Tibeis anticis apicem versus angulato-dilatatis, abdomi- 
‚nis segmento penultimo appendieibus duabus erectis, 
triangularibus instructo, ultimo basi profunde excavato. 


Trycherus appendiculatus * Gerstaecker, Wiegmann’s Archiv 
XXIII, 1. pag. 223, No.'2. (4) 


Fast von der Grösse und Gestalt des vorigen, doch in den 
Flügeldecken etwas schmaler, glänzend und glatt, rostroth. Der 
Kopf ist mit Einschluss der Fühler schwarz, dicht und deutlich 
punktirt, die Stirn jederseits von der Mittellinie seicht eingedrückt; 
der Clypeus ist röthlich pechbraun, die Mundtheile dunkel rostroth. 
Die Fühler ziemlich schlank, reichlich von halber Körperlänge, 
das vierte bis achte Glied fast gleich lang, jedes um die Hälfte kür- 
zer als das dritte, die Keule schmal mit gelbbrauner Spitze des 
Endgliedes. Das Halsschild ist um die Hälfte breiter als lang, vor 
der Mitte leicht gerundet erweitert, nach vorn schräg verengt, mit 
stumpf dreieckigen Vorder- und rechtwinkligen Hinterecken; die 
Querfurche der Basis ist seicht, die Längsfurchen tiefer, aber schon 
weit vor der Mitte abgekürzt, die Seitenränder kaum aufgebogen, 
leicht verdickt; die Oberfläche fast eben oder wenigstens kaum 
merklich gewölbt, fein und einzeln punktirt, einfarbig rostroth. 
Von gleicher Farbe ist das Schildchen, auf dem die Punktirung 
noch viel feiner und verloschener ist. Die Flügeldecken sind an der 
Basis nur wenig breiter als das Halsschild, gleich von den Schul- 
tern an leicht gerundet erweitert, länglich eiförmig, flach gewölbt, 
dicht und fein, aber überall gleichmässig und deutlich punktirt, 
glänzend schwarz, mit zwei zackigen goldgelben Querbinden, von 
denen die eine vor der Mitte, die andre dicht an der Spitze verläuft. 
Die vordere gränzt nach aussen an den abgesetzten Seitenrand, er- 
reicht nach innen nicht die Naht, ist nach vorn in zwei, nach hin- 
ten dagegen in drei Spitzen ausgezogen ; die zweite ist nur halb so 
breit als jene, endet von der Naht etwas entfernter als vom Seiten- 
rande, ist vorn zweispitzig und verliert sich nach hinten allmählig 
in die licht braun gefärbte Flügeldecken - Spitze. Die Unterseite ist 
einfarbig licht rostroth, die Brust glatt, der Hinterleib sehr fein und 
sparsam punktirt. An den Beinen sind nur die Vorder - und Mittel- 
hüften rostfarben, alles Uebrige schwärzlich pechbraun. 

Beim Männchen sind die Vorderschienen vor der Spitze nach 
innen und hinten plötzlich stark. winklig erweitert und dann bis 
zum Ende fast gleich breit; die Mittelschienen deutlich nach innen 
gekrümmt und ebenfalls leicht erweitert, die Hinterschienen deut- 
lich geschwungen. Auf der Bauchfläche des vorletzten Hinterleibs- 


RE ee A. SEEN 


I. Eumorphini. 4. Trycherus. 83 


segments entspringen zwei grosse dreieckige, von vorn nach hinten 
flachgedrückte, fast senkrecht aufgerichtete Fortsätze, die in der 
Mittellinie nur durch einen schmalen Raum getrennt sind; das 
letzte Segment zeigt an der Basis eine starke, dreieckige Vertiefung. 

Beim Weibchen sind Beine und Hinterleib einfach, das vor- 
letzte Segment des letzteren in der Mitte des Hinterrandes mit 
einem flachen, grubenartigen Eindruck, das letzte an der Spitze 
leicht ausgeschnitten und daher stumpf zweitheilig. 

Ebenfalls von Guinea; in Dohrn’s und Murray’s Sammlung. 


DB. Körper eiförmig, das Halsschild an der Basis am breitesten, mit 
spitzwinkligen Hinterecken. 


3. Tr. erotyloides. Ovatus, obscure ferrugineus, glaber , subni- 
tidus, capite, antennis, pedibus, thoracis disco punctisque 
duobus , scutello elytrisque nigris, his fascia undulata, intus 
abbreviata apiceque late flavis. Long. lin. 3%. 2. 


Trycherus erotyloides* Gerstaecker, Wiegmann’s Archiv XXIII, 1. 
pag. 223, No. 3. (2) 


Kaum halb so gross als die vorigen und von fast regelmässiger 
Eiform, auf der Unterseite dunkel rostroth, glatt, leicht glänzend. 
Der Kopf ist mit Einschluss der Fühler tief schwarz, dicht und 
deutlich punktirt, speckartig glänzend; die Stirn fast eben oder nur 
sehr unmerklich eingedrückt, die Mundtheile rostroth. Die Fühler 
sind kurz und derb, nicht ganz von halber Körperlänge, die Glieder 
vom vierten an deutlich an Länge abnehmend, so dass das achte 
schon um die Hälfte kürzer erscheint, das dritte nur von der Länge 
des ersten; die Keule lang und schmal mit rothgelber Endhälfte 
des letzten Gliedes. Das Halsschild ist fast doppelt so breit als 
lang, an der Basis am breitesten, von da bis zur Mitte nur schwach, 
dann unter einem stumpfen Winkel gegen die Spitze hin stark ver- 
engt, die Vorderecken kurz und stumpf dreieckig, die Hinterecken 
zugespitzt und nach aussen gewendet; der Seiten- und Basalrand 
sind leicht verdickt, letzterer vor dem Schildchen deutlich ausge- 
schnitten, die Querfurche seicht und in gleicher Weise wie der 
Hinterrand geschwungen, die Längsfurchen an der Basis tief ein- 
gedrückt, vor der Mitte abgekürzt; die Oberfläche bis auf die Seiten- 
theile, welche abgeflacht erscheinen, deutlich gewölbt, dicht und 
fein punktirt, nur matt glänzend, die ganze Scheibe und zwei seit- 
liche Punkte vor der Mitte schwärzlich pechbraun, die Seiten dun- 
kel rostfarben. Das Schildchen ist schwärzlich, undeutlich punk- 
tirt. Die Flügeldecken sind kurz eiförmig, an der Basis kaum breiter 
als das Halsschild und daselbst fast gerade abgeschnitten, nach 
hinten stumpf zugespitzt, flach gewölbt, fein und dicht punktirt, 

6* 


84 Endomychidae. 


schwarz, etwas glänzend, eine zackige Querbinde vor der Mitte und 
die Spitze in ziemlicher Ausdehnung gelb. Die Querbinde beginnt 
am abgesetzten Seitenrande und endigt vor der Naht, sendet nach 
vorn zwei und nach hinten drei lange und scharfe Spitzen aus; die 
gelbe Färbung der Spitze nimmt fast ein Viertheil der Flügeldecken- 
Länge ein und endigt nach vorn ebenfalls in zwei Spitzen, die aber 
kurz und stumpf sind. Die Unterseite ist düster rostfarben, die 
Seiten der Brust und des Hinterleibs etwas gebräunt; erstere ist 
glatt, letzterer dicht und an den Seiten merklich grober punktirt. 
Die Beine sind mit Ausnahme der Vorder- und Mittelhüften schwärz- 
lich pechbraun. 

Zwei weibliche Exemplare von Old-Calabar in Guinea, in 
Murray’s Sammlung. . 


4. Tr. senegalensis. Ovatus,, niger , supra glaber , nitidus, ely- 
trorum fascüs duabus abbreviatis, sinuatıs abdomineque rufo- 
ferrugineis. Long. lin. 4%. 32. 

& Tibüs anticis retrorsum ante apicem profunde emargi- 
natıs, mediis intus excısis denteque magno armalıs. 


Trycherussenegalensis* Gerstaecker, Wiegmann’s Archiv XXIII, 1. 
pag. 223, No. 4. (4) 

Olenussenegalensis* Dejean, Cat. 2. edit. pag. 439. 

Balius senegalensis Guerin, Archives entomol. I, pag. 262. (42) 


Ganz von der Gestalt des vorigen, aber um die Hälfte grösser, 
schwarz, auf der Unterseite dünn behaart, oben glatt und besonders 
auf den Flügeldecken glänzend. Der Kopf ist dicht und deutlich 
punktirt, die Stirn flach, jederseits leicht eingedrückt, die Mund- 
theile pechbraun. Die Fühler sind kurz und derb, von weniger als 
halber. Körperlänge, die Glieder vom vierten bis zum achten gleich 
lang, jedes um mehr denn die Hälfte kürzer als das dritte, dieses 
deutlich länger als das erste; die Keule sehr schmal, gegen die 
Spitze allmählig verbreitert, die Endhälfte des letzten Gliedes roth- 
gelb. Das Halsschild ist um die Hälfte breiter als lang, gleich von 
der Basis an nach vorn verengt, die Seitenränder leicht gerundet, 
die Vorderecken weit hervortretend, fast zugeschärft, die Hinter- 
ecken spitz, leicht nach aussen gewendet; die Seitenränder etwas 
verdickt, der Hinterrand dagegen scharf, vor dem Schildchen nicht 
ausgebuchtet, sondern leicht gerundet hervortretend, die Querfurche 
der Basis geradlinig, ziemlich fein, die seitlichen Furchen tief, vor 
der Mitte abgekürzt; die Oberfläche in der Mitte kaum gewölbt, 
dicht und deutlich punktirt, glänzend schwarz oder pechbraun, an 
den Rändern röthlich durchscheinend. Das Schildchen ist dicht 
und fein punktirt. Die Flügeldecken sind an der Basis kaum breiter 


I. Eumorphini. 4. Trycherus. 85 


als das Halsschild, eiförmig, niedrig gewölbt, dicht und deutlich, 
überall gleichmässig punktirt, glänzend schwarz oder pechbraun, 
mit zwei rostrothen zackigen Querbinden; von diesen verläuft die 
erste etwas vor der Mitte, ist beiderseits abgekürzt, am Hinterrande 
dreispitzig, vorn nach aussen hin. tief ausgeschnitten, nach innen 
in einen breiten nach vorn hervortretenden Ast ausgezogen; die 
hintere zwischen Mitte und Spitze ist der Naht etwas mehr als dem 
Aussenrande genähert, hinten schräg abgeschnitten, vorn ausge- 
buchtet und daher zweitheilig. Die Unterseite nebst den Beinen ist 
schwarz oder pechbraun, dicht punktirt und mit dünner, fahlbrauner 
Behaarung bekleidet; der Hinterleib und der umgeschlagene Rand 
der Flügeldecken ist rostroth oder rothbraun. 

Beim Männchen sind die Vorderschienen an der Hinterseite 
dicht unterhalb der Mitte bogenförmig ausgeschnitten oder, da der 
Ausschnitt sich auf eine Fläche erstreckt, vielmehr ausgehöhlt; die 
Mittelschienen zeigen an der Innenseite einen starken fast parallel 
mit der Längsaxe laufenden Zahn und unterhalb desselben einen 
tiefen, spitzen Einschnitt; die Hinterschienen endlich sind leicht 
Sförmig. geschwungen und etwas verlängert. Der Hinterleib ist 
bei beiden Geschlechtern einfach und gleich gebildet. 

Vom Senegalund Guinea. Es ist dies die häufigste Art der 
Gattung und in allen Sammlungen verbreitet; dem Berliner Museo 
wurde sie vom Grafen Deean als der Olenus senegalensis 
seines Cataloges mitgetheilt. 


C. Körper länglich, fast gleich breit, Hinterecken des Halsschildes 
rechtwinklig; an den Fühlern das 4. bis 8. Glied kurz, fast knopf- 
förmig. 

5. Tr. tricolor. Oblongus, subparallelus, rufo-brunneus, nitidus, 
antennis, femorum apice , tibüs elytrorumgue macula oblonga 
nigris, hac fascia sinuata aureo-flava interrupta. Long. 
5 %.. ‚2. 

Trycherus tricolor * @erstaecker, Wiegmann’s Achim XXIII, 1. pag. 
224, No. 5. (2) 


Von den vorhergehenden Arten durch länglichere, mehr gleich 
breite Körperform abweichend, satt rothbraun, glatt, etwas glän- 
zend. Der Kopf ist dicht und ziemlich stark punktirt, die Mitte des 
Scheitels und die Stirn jederseits an den Augen leicht eingedrückt, 
der Clypeus etwas dunkler, mehr bräunlich gefärbt, die Mundtheile 
hell rostfarben. Die Fühler sind tief schwarz, kurz und derb, hinter 
der halben Körperlänge beträchtlich zurückbleibend, das dritte 
Glied noch etwas kürzer als das erste, die folgenden bis zum achten 
unter sich gleich gross, kaum länger als breit, die Keule ganz 


S6 Endomychidae. 


schmal, fast dreimal so lang als breit, das letzte Glied an der Spitze 
röthlich durchscheinend. Das Halsschild ist quer viereckig, mehr 
denn um die Hälfte breiter als lang, bis nahe zur Spitze gleich 
breit, die Vorderecken nach innen zugerundet, stumpf dreieckig, 
die Hinterecken scharf rechtwinklig; der Seitenrand in weiter Aus- 
dehnung verdickt, aber dabei niedergedrückt, innen durch eine 
vertiefte-Linie abgegränzt; der Hinterrand nur leicht verdickt, vor 
dem Schildchen nicht ausgerandet, die Querfurche der Basis fast 
gerade, ziemlich fein, die seitlichen Furchen tief aber stark abge- 
kürzt; die Oberfläche leicht gewölbt, dicht und deutlich, überall 
gleichmässig punktirt, einfarbig rothbraun. Das Schildchen ist mit 
einigen Punkten besetzt. Die Flügeldecken sind an der Basis kaum 
merklich breiter als das Halsschild, an den Seiten sehr allmählıg 
erweitert, so dass ihre grösste Breite hinter der Mitte liegt, an der 
Spitze breit und stumpf zugerundet, flach gewölbt, dicht gedrängt 
und auf der vorderen Hälfte fast runzlig punktirt, leicht glänzend, 
schön rothbraun mit länglichem, tief schwarzem Fleck auf der Mitte, 
welcher durch eine goldgelbe, nach der Naht hin stark abgekürzte 
3inde unterbrochen wird. Diese Binde liegt vor der Mitte, ist vorn 
einmal, hinten zweimal tief ausgebuchtet und daher dort in zwei, 
hier in drei Spitzen ausgezogen. Die Unterseite ist mit Einschluss 
der Hüften und der Schenkelbasis dunkel rothbraun, die Brust 
stark glänzend, in der Mitte deutlich punktirt, der Hinterleib matt, 
überall mit deutlichen, nach den Seiten aber stärker werdenden 
Punkten besetzt. Die Schenkelspitze so wie die Schienen und Tar- 
sen sind schwärzlich. 

Zwei weibliche Exemplare dieser hübschen Art, in Murray’s 
Sammlung, stammen aus Old Calabar iin Guinea. 


Ausserdem ist als fossile Art dieser Gattung beizuzählen : 


6. Tr. castaneus. ‚,Castaneus, thorace quadrato, elytris concolo- 
ribus, macula irregulari flava notatis, pedibus nigrieantibus.““ 
Long. in.r3%%. 

Eumorphus castaneus Hope, Descriptions of various new species of 


Insects found in Gum Anime, pag. 55, pl. VII, fig. 9. (Transact. of 
the entomol. soc. of London, Vol. II.) 


Diese in Anime - Harz enthaltene Art kann sowohl nach dem 
Habitus, der Färbung und ganz besonders der Bindenzeichnung 
der Flügeldecken, als nach dem gedrungenen Bau der Fühler und 
Beine nur der Gattung Trycherus angehören, womit zugleich ge- 
sagt ist, dass sie ursprünglich nicht in Asien, sondern nothwendig 
in Afrika einheimisch gewesen ist. Selbst angenommen, dass die 


I. Eumorphini. 4. Trycherus. 87 


Stücke, welche Zope vor sich gehabt hat, wirklich von der Mala- 
bar-Küste in Ostindien herstammen, so ıist"damit noch keines- 
wegs gesagt, dass die in ihnen enthaltenen Insekten an Ort und 
Stelle durch das ursprünglich flüssige Anime - Harz eingeschlossen 
worden sind; denn dass letzteres, wie Hope (Observations on Suc- 
cinie Insects, a. a. O., pag. 46) meint, ausschliesslich aus Ostindien 
stamme, ist keineswegs sicher nachgewiesen. Vielmehr ist mit der 
grössten Wahrscheinlichkeit zu vermuthen, dass ein analoges oder 
wenigstens sehr ähnliches Harz von einem Afrikanischen Baume 
abgesondert worden sei, und dass diejenigen an der Malabar- 
Küste aufgefundenen Stücke, welche Afrikanische Insekten 
einschliessen, durch Meeresströmungen fortgeführt, dort ausgewor- 
fen worden seien. Wenn schon über das Afrikanische Bürgerrecht 
der vorliegenden Art nicht der geringste Zweifel obwalten kann, so 
geben zwei andre zu gleicher Zeit von Hope beschriebene und ab- 
gebildete Insekten, nämlich sein Mecynocanthus unicolor 
(pl. VII, fig. 3) und Otenicerus eximius (pl. VII, fig. 4) den 
allerentscheidendsten Ausschlag nach dieser Seite hin. Die Gattung 
Ctenicera Latr. ist nach Candeze (Monogr. des Elaterides I, 
pag. 203 ff.) ausschliesslich auf Madagascar und die ihm gegen- 
überliegende Küste Afrika’s beschränkt und die von Hope abgebil- 
dete Art in‚Färbung und Zeichnung den lebenden Arten Ct. nobi- 
lis Illig. und insignis Klug (so wie zwei neuen im hiesigen 
Museo befindlichen) so analog, dass beim gänzlichen Mangel dieser 
Gattung in Ostindien auf das Entschiedenste Madagascar als 
Vaterland jener fossilen Art angenommen werden muss. Was die 
Hope’sche Gattung Mecynocanthus betrifft, so glaube ich darin 
mit Sicherheit eine Art der Gattung Tilotarsus Germ. zu er- 
kennen, welche nach Candeze (a. a. ©. pag. 170 ff.) mit Ausnahme 
zweier Arten ebenfalls durchweg Madagascar angehört, von Ost- 
indien aber jedenfalls ganz ausgeschlossen ist. Die von Hope abge- 
bildete Art M. unicolor zeigt die entschiedenste Form - Aehnlich- 
keit mit Tilotarsus cuspidatus Klug. 


88 Endomychidae. 


.3. Eumorphus Weber. 
Observat. entomol. pag. 31. 


Eumorphus Fabricius, Olivier, Perty. — Eumorphus et 
Olena de Castelnau. 


Prosternum angustum, lanceolatum. 
Mesosternum subquadratum, basti truncatum. 
Mandibulae acutae, dente interno nullo. 
Palpi labiales articulo ultimo transverso. 
F'emora compressa. 


Der Hauptcharakter dieser Gattung ist ein negativer, nämlich 
der Mangel eines Zahnes am Innenrand der Mandibeln, eine Eigen- 
schaft, die ausserdem nur noch der folgenden Gattung zukommt; 
bei der vorliegenden sind sie von kurz sichelartiger Form, am Ende 
scharf zugespitzt, und diese Spitze je nach den Arten mehr oder we- 
niger langgezogen,, an der Basis stark verdickt, mit breiter , schräg 
aufsteigender Aussenfläche, welche nach der Spitze hin immer schma- 
ler wird, dort zugleich senkrecht abfällt und zuletzt gerade abge- 
stutzt erscheint; die sehr schmale, fast lineare Lamelle des Innen- 
randes beginnt da, wo dieser mit der nach innen gekrümmten End- 
spitze unter einem Winkel zusammenstösst. An den übrigen Mund- 
theilen zeigen sich auch hier keine wesentlichen Unterschiede von 
den nächst verwandten Gattungen: an den Maxillartastern ist das 
letzte Glied nur wenig länger als das vorhergehende, nach der 
Spitze zu etwas pfriemförmig verdünnt und diese selbst schräg ab- 
gestutzt. Der bogenförmige Vorderrand des Kinnes ist stark ver- 
dickt und aufgeworfen, wodurch die Fläche des letzteren leicht aus- 
gehöhlt erscheint; das Endglied der Lippentaster ist dreimal so 
breit als lang, und kommt dem vorhergehenden, trichterförmigen 
an Länge und Breite ziemlich gleich. — An den Fühlern, welche 
hier ebenfalls nach den Arten in Betreff der Länge und Stärke eini- 
gen Modifikationen unterworfen sind, ist stets das dritte Glied so 
lang als die beiden folgenden zusammengenommen, nicht selten 
sogar deutlich länger; die Keule ist durchweg stark entwickelt, 
ihre Glieder lose an einander gefügt, übrigens ebenfalls in der Länge 
wie in der Breite nach den Arten verschieden; als ein durchgreifen- 
des Gesetz stellt sich heraus, dass die Breite der Fühlerkeule bei brei- 
teren, gedrungenen Arten beträchtlicher ist als bei schmalen und 
schlanken. — Das Prosternum ist am Vorderende der Hüften 
schmal, erweitert sich zwischen ihnen lanzettlich und spitztsich nach 
hinten mehr oder weniger scharf zu; seine Spitze, welche über die 
Vorderhüften nach hinten herausragt, legt sich auf den Vorderrand 


I. Eumorphini. 5. Eumorphus. 89 


des Mesosternum, auf dessen Mitte sich eine kleine längliche Gelenk- 
fläche findet, durch welche die beiden seitlichen, zur Aufnahme der 
Vorderhüften bestimmten, getrennt werden. Zwischen den Mittel- 
hüften ist das Mesosternum quadratisch, d. h. so lang als breit, 
und vorn und zu beiden Seiten geradlinig abgeschnitten. 

Die äussere Form und der dadurch bedingte Habitus ist in 
dieser Gattung äusserst schwankend, indem einzelne Körpertheile 
nach den Arten recht auffallenden Modifikationen unterworfen 
sind. Vor allen sind hier die Flügeldecken zu erwähnen, welche 
aus der fast vollendeten Kreisform allmählig bis in’s lang gezogene 
Oval übergehen; es trägt hierzu im Ganzen viel weniger die Aus- 
dehnung der Scheibe als die Entwickelung des abgesetzten Seiten- 
randes bei, welcher bei einigen Arten eine sehr beträchtliche Breite, 
die zuweilen selbst der Breite der Scheibe nahe kommt, erreicht, 
bei anderen dagegen auf ein Minimum reducirt ist. Im Durch- 
schnitt sind auch die Flügeldecken bei den Arten mit erweitertem 
Seitenrande viel flacher gewölbt, als bei denjenigen, wo er linear 
erscheint. Das Halsschild ist in der Mehrzahl der Fälle trapezoidal, 
nämlich breiter als lang und von hinten nach vorn verengt; seine 
Hinterecken sind meist nach aussen gerichtet, wodurch es sich der 
Basis der Flügeldecken genau anschliesst und wenigstens bei den- 
jenigen Arten, wo der Seitenrand der Flügeldecken nicht gleich 
von der Basis aus stark nach aussen hervortritt, ın einer Flucht 
mit dem Rande des Hinterkörpers liegt. Das Schildchen ist halb- 
kreisförmig. Die Beine sind schlank, die Schenkel von vorn nach 
hinten zusammengedrückt. | 

Wie sich schon bei den vorhergehenden Gattungen eine un- 
verkennbare Uebereinstimmung der Arten in der Zeichnung und 
Textur der Flügeldecken kundgab, so findet sich eine solche noch 
in weit höherem Grade bei Eumorphus. Sämmtliche mir bekannt 
gewordene Arten stimmen mit einer einzigen Ausnahme darin über- 
ein, dass auf dunkelem Grunde der Flügeldecken zwei gelbe Flecke 
von grösserem oder geringerem Umfange stehen, einer vor und einer 
hinter der Mitte, ein Umstand, der schon allein für die richtige Ab- 
gränzung der Gattung, wie sie hier vorgenommen ist, sprechen 
würde, so habituell verschiedene Formen sie auch in sich schliesst. 
Aber auch die auf den ersten Blick verschieden gezeichnete Art, 
E. bipunctatus Periy, stellt sich bei Vergleich mit den ihr zu- 
nächst verwandten nur als eine leichte Modifikation des gemein- 
samen Typus heraus, indem sie sich leicht auf diesen zurückführen 
lässt, wenn man sich die beiden schwarzen Flecke auf der Mitte der 
gelben Scheibe zu einer Querbinde vereinigt denkt. 

Geschlechtsunterschiede zeigen sich in dieser Gattung an mehr 
Körpertheilen, als in irgend einer anderen der ganzen Familie, 


90 Endomychidae. 


nämlich: 1) am Halsschilde; es ist beim Männchen nach hinten 
stärker verbreitert als beim Weibchen und seine Hinterecken länger 
(oft sehr auffällig) ausgezogen; 2) an den Flügeldecken; wo ihr 
Seitenrand stark erweitert ist, ist er es beim Männchen beträchtlich 
(oft um die Hälfte) mehr als beim Weibchen; bei einigen Arten 
(E.marginatus,dilatatus,turritus) erhebt sich ausserdem die 
Naht nahe der Mitte der Länge zu einem gemeinschaftlichen pyra- 
midalen Höcker, eine Eigenthümlichkeit, die in ähnlicher Weise 
auch schon bei der Gattung Spathomeles vorkam; 3) an den 
Schienen; das vorderste Paar ist bei dem Männchen aller Arten, 
deren Flügeldecken einen erweiterten Seitenrand haben, stark um 
seine Axe gedreht, an der Aussenfläche mit einer scharfen Kante 
und innerhalb derselben mit einer besonders gegen die Spitze hin stark 
vertieften Furche versehen, nahe der Mitte des Innenrandes aber mit 
einem grossen, abstehenden,oft hakenartig gekrümmten Zahn bewaff- 
net. Bei allen Arten mit nicht erweitertem Seitenrand der Flügel- 
decken sind dagegen die männlichen Vorderschienen gerade, dünn, 
nicht gefurcht*) und nahe der Mitte des Innenrandes mit einem 
dünnen, nur wenig abstehenden Zahn bewaffnet. — Die Mittel- 
und Hinterschienen sind bei den Arten mit erweitertem Flügel- 
decken-Rande niemals am Innenrande gezähnt, dagegen aber ent- 
weder flachgedrückt und innen von der Mitte bis zur Spitze mit 
Haaren gewimpert oder drehrund und dann nicht gewimpert, stets 
aber mehr oder weniger stark nach innen gekrümmt; die Hinter- 
schienen des Männchens sind in dieser Gruppe stets am Ende in 
einen scharfen Dorn ausgezogen, welcher zuweilen der Länge des 
ersten Tarsengliedes nahe kommt. Unter den Arten mit nicht 
erweitertem Flügeldecken -Rande sind bei einigen die Mittelschie- 
nen am Innenrande unterhalb der Mitte mit einem feinen Zahne 
bewaffnet (E. guttatus, pulchripes, convexicollis), bei 
den übrigen so wie auch stets die Hinterschienen unbewehrt, beim 
Männchen aber stets deutlicher gekrümmt als beim Weibchen. 
4) endlich ist das männliche Geschlecht stets durch die Ausrandung 
des fünften Abdominalsegments , welches beim Weibchen abgerun- 
det erscheint, kenntlich; dagegen fehlen Anhängsel, Höcker etc., 
wie sie bei den vorigen Gattungen hin und wieder nachgewiesen 
wurden, auf der äusseren Hinterleibsfläche der Eumorphus- 
Arten durchweg, und nur bei einigen ist eine filzartige Behaarung 
der hinteren Segmente dem Männchen eigenthümlich. 


*) Eine Ausnahme hiervon macht nur eine mir bekannte Art, nämlich 
Eum. assamensis, der bei linearem Seitenrand der Flügeldecken in der 
Schienenbildung des Männchens mehr mit den Arten der ersten Abtheilung 
übereinstimmt. 


I. Eumorphini. 5. Eumorphus. 91 


Das eigentliche Vaterland der Eumorphus-Arten sind die 
Sunda-Inseln; einzelne Ausläufer verbreiten sich auch auf die 
Philippinen, Ceylon und Hinter-Indien; dagegen ist bis 
jetzt keine Art vom Festlande Vorder-Indiens bekannt geworden. — 
Männchen und Weibchen sind meist gleich häufig, oder erstere 
sogar an Zahl überwiegend; es wird daher auch bei der Bestim- 
mung nicht hinderlich sein, unter den zur besseren Uebersicht her- 
vorgehobenen Gruppen - Charakteren hin und wieder solche zu fin- 
den, die nur dem Männchen eigen sind. 


4. Flügeldecken mit gleich von der Basis an stark erweitertem, flach ab- 
gesetzten Seitenrande, sich mehr oder weniger der Kreisform nähernd. 
Vorderschienen des Männchens stark um ihre Axe gedreht, aussen 
gefurcht, innen mit langem abstehenden Zahne; Mittel- und Hinter- 
schienen flachgedrückt, stark gekrümmt, innen von der Mitte bis zur 
Spitze gewimpert;; Hinterschienen an der Spitze in einen scharfen Dorn 
ausgezogen. 

a. Flügeldecken beim Männchen in der Mitte der Naht zu einem 
pyramidalen Buckel aufgetrieben. 
1. E. marginatus. Subtus niger, supra cyaneus, fere opacus, ely- 


tris maculis duabus subrotundıis flavis. Long. lin. 7— 8.39 
& Thoracis angulıs posticis acutissimis, elytris orbiceularibus. 


Q Thoracis angulis posticıs obtusis , elytris rotundato -- 
ovatıs. 

Eumorphus marginatus Fabricius, Syst. Eleuth. II. pag. 12. no. 2. 
(4) — Olivier, Entomol. VI. pag. 1065. no. 1. pl. 1. fig. 1. () — Ou- 
vier, Regne animal, ed. Masson, Insectes pl. 74 bis. fig. 1.(5') — Chenu, 
Encyel. d’hist. nat., Col&opt. I. pag. 10. fig. 30. (2) — Lamarck,Hist. 
nat. d. anim. sans vertebres IV. pag. 478. no. 3. — Schönherr, Synon. In- 
sect.1I. pag. 329.no.2. — de Castelnau, Hist.nat. des Ins. Col&opt. 11. 
pag. 522. — * Gerstaecker, Wiegmann’s Archiv XXIII. 1. pag. 225. no. 
1. (2). —Guerin, Archives entomol. I. pag. 242. (4' 2) 


Eumorphe de Sumatra Dumer:l, Consid. gener. sur la classe des In- 
sectes. pl. 21. fig. 3. (') 


Eumorphusrotundipennis* Dejean Cat. 2. ed. pag. 438. (2). 


Die grösste und breiteste Art der Gattung, beim Männchen 
mit vollständig kreisrunden Flügeldecken, unten tief schwarz, 
leicht glänzend, oben dunkelblau, fast matt. Der Kopf ist fein und 
verloschen punktirt, die Stirn in der Mitte wulstig erhaben, beider- 
seits leicht eingedrückt; Clypeus und Oberlippe mit rostrothen 
Haaren gefranzt; die Fühler verhältnissmässig kurz und dick, von 
weniger als halber Körperlänge, tief schwarz und vom dritten bis 
achten Gliede mit schwärzlichen Haaren besetzt, die Glieder vom 
vierten an allmählig kürzer werdend, die Keule gross und breit. 
Das Halsschild ist um die Hälfte breiter als lang, nach vorn ver- 
engt, an den Seiten gerundet, die Hinterecken nach aussen gewen- 


92 Endomychidae. 


det, die Vorderecken kurz und stumpf; der Seitenrand leicht auf- 
gebogen und verdickt, die Querfurche der Basis tief und breit, die 
seitlichen Furchen ganz kurz und fast verstrichen ; die Oberfläche 
in der Mitte leicht und gleichmässig gewölbt, äusserst fein und 
zerstreut punktirt, durchaus matt, wie angehaucht. Das Schildchen 
ist dicht und deutlich punktirt. Die Flügeldecken sind gleich von 
der Basis an stark gerundet erweitert, beim Männchen durchaus 
kreisförmig, beim Weibchen kurz oval, nach hinten etwas zuge- 
spitzt, auf der Scheibe flach gewölbt, fein lederartig gerunzelt, ohne 
Glanz, dunkel kornblumenblau mit zwei goldgelben, fast kreisrun- 
den Flecken. Der vordere derselben ist von der Basis etwa um 
die Hälfte seines Durchmessers entfernt, etwas grösser als der hin- 
tere und nicht selten etwas quergezogen; der Raum zwischen bei- 
den beträgt fast 1% ihres Durchmessers und ihre Entfernung von 
der Naht ist etwa dreimal so gross als die vom Beginn des Seiten- 
randes. Die Unterseite ist glänzend blauschwarz, die Mitte der 
Hinterbrust zerstreut punktirt, die Basis und die Seiten des Hinter- 
leibs in weiter Ausdehnung dicht körnig und theilweise zu Runzeln 
zusammenfliessend punktirt. An den Beinen sind die Schenkel 
glatt und glänzend, nur an der Basis in gleicher Weise wie die gan- 
zen Schienen mit dichter körniger Punktirung besetzt; die Behaa- 
rung der Schienenspitze und der Fusssohlen ist fuchsroth. 

Beim Männchen sind die Hinterecken des Halsschildes in 
einen langen, scharfen, nach aussen und hinten gerichteten, an der 
Spitze abwärts gekrümmten Dorn ausgezogen ; die Flügeldecken sind 
gerade so breit als lang, der abgeflachte Seitenrand in der Mitte fast 
von der Breite der Scheibe, welche vor der Mitte der Naht zu einem 
stumpfen, pyramidalen Buckel aufgetrieben ist. Das letzte Hin- 
terleibssegment ist an der Spitze flach winklig ausgeschnitten und 
seine Fläche mit einem feinen, nach vorn verschwindenden Kiel 
versehen. An den Vorderschienen ist die scharfe Leiste des Aus- 
senrandes an der Basis bogenförmig geschwungen, der Zahn des 
Innenrandes steht unterhalb der Mitte, ist nach innen und leicht 
nach vorn gewandt, an der Basis breit dreieckig, an der Spitze ab- 
gestumpft und mit einigen dicken Borsten besetzt. Die stark ge- 
krümmten Mittel- und Hinterschienen sind an der Innenseite mit 
fuchsrothen Haaren gewimpert; der Enddorn der letzteren ist scharf 
zugespitzt und ‘erreicht etwa % der Länge des ersten Tarsen- 
gliedes. 

Beim Weibchen sind die Hinterecken des Halsschildes nur 
schwach nach aussen gewandt, ganz kurzund etwas abgestumpft; der 
abgesetzte Seitenrand der Flügeldecken ist um die Hälfte schmaler 
als die Scheibe, so dass beide zusammen länger als breit und nach 
hinten leicht zugespitzt erscheinen. Die Vorderschienen sind wie 


I. Eumorphini. 5. Eumorphus. 93 


beim Männchen an der Aussenseite tief gefurcht, im Uebrigen aber 
einfach und nur von der Basis bis zur Mitte geschwungen; die hin- 
teren sind schwach gekrümmt, ungewimpert. 

Unausgefärbte Exemplare, welche nicht selten vorkommen, 
sind oben und unten licht pechbraun, auf den Flügeldecken mit 
leichtem bläulichen Scheine; der erweiterte Flügeldeckenrand ist 
bei solchen Exemplaren sehr blass und stark durchscheinend; an 
den Fühlern erstreckt sich die braune Farbe bis zur Keule, welche 
auch: hier tief schwarz ist. 

Diese Art ist auf Java häufig und in den Sammlungen allge- 
mein verbreitet; das Weibchen wurde dem hiesigen Museo vom 
Grafen Dejean als eigne Art, unter dem Namen E. rotundipen- 
nis mitgetheilt. 


2. E. dilatatus. Piceus, subnitidus, thoracis marginibus elytro- 
rumque basi et sutura rufis, his margine laterali testaceo, 
disco violaceis, gutiis duabus subrotundis flavis. Long. lin. 

. 3 — we ö ? 
& Thoracis angulis posticis acutissimis, elytrorum margine 
laterali disco dimidio angustiore. 


2 Thoracıs angulis posticis rectis, elytrorum margine disco 
duplo angustiore. 


Eumorphus dilatatus Perty, Observat. in Coleopt. Ind. orient. pag. 
42. (2)— * Gerstaecker, Wiegmann’s Archiv XXIII, 1.pag. 225.no.2, 
(f' 2) — G@uerin, Archives entomol. I, pag. 243. (f' 2) 


Eumorphuseburatus Deean Cat. 2. edit. pag. 438. 


Nur halb so gross als die vorige Art und in den Flügeldecken 
beträchtlich schmaler, durch die Färbung übrigens so ausgezeich - 
net, dass sie mit keiner anderen verwechselt werden kann. Der 
Kopf ist glänzend pechbraun, dicht und tief punktirt, die Stirn 
beiderseits tief eingedrückt; die Fühlerhöcker, der Clypeus, die 
Mundtheile rostroth, an den Mandibeln jedoch die Spitze schwarz. 
Die Fühler sind derb, von weniger als halber Körperlänge, die 
Längsverhältnisse der einzelnen Glieder dieselben wie bei der vori- 
gen Art, die Keule jedoch schmaler und daserste Glied weniger breit 
als das zweite. Das Halsschild ist um die Hälfte breiter als lang, 
nach vorn in leichter Rundung verengt, die Vorderecken breit und 
stumpf, fast abgerundet, der Seitenrand leicht aufgebogen, kaum 
verdickt, die Querfurche der Basıs seicht, die seitlichen Furchen 
stark abgekürzt und verstrichen; die Scheibe glänzend schwarz 
oder schwärzlich pechbraun, sehr fein und ziemlich sparsam punk- 
tirt, die Seitenränder in weiter, der Vorder- und Hinterrand ın 


94 Endomychidae. 


viel geringerer Ausdehnung lebhaft rostroth. Das Schildchen ist 
dicht und deutlich punktirt, glänzend rostroth. Die Flügeldecken 
sind gleich von der Basis aus stark gerundet erweitert, beim Männ- 
chen stumpf herzförmig, beim Weibchen kurz eiförmig, auf der 
Scheibe äusserst fein und verloschen punktirt, dunkel violett, glän- 
zend, die Basis in geringerer, die Naht dagegen in weiter Ausdeh- 
nung hoch rostroth, der Seitenrand fahlgelb, fast glanzlos. Die 
beiden hellgelben Flecke stehen auf dem dunkeln Grunde in glei- 
chem Abstande von dem hellen Nahtstreifen und dem Beginn des 
Seitenrandes; sie sind quer viereckig, mit abgerundeten Ecken, 
beide gleich gross, der vordere von der Basis um 1‘%, der hintere 
vom vorderen um das Doppelte seines Längsdurchmessers entfernt. 
Die Unterseite des Körpers ist glänzend pechbraun, dünn gelblich 
behaart, die Seiten der Brust geschwärzt; der Hinterleib ist an der 
Basis ziemlich dicht, längs der Mittellinie sehr fein und zerstreuter, 
am Seitenrand dicht runzlig punktirt. Die Beine, sind glänzend 
schwarz, die Hüften und Basis der Schenkel rothbraun, die Behaa- 
rung der Schienenspitze und der Fusssohlen goldgelb. . 


Beim Männchen sind die Hinterecken des Halsschildes 
scharf zugespitzt, stark nach aussen und hinten, und mit der Spitze 
nach abwärts gewandt, übrigens weit weniger in die Länge gezogen 


‚ als bei E. marginatus; der abgesetzte Rand der Flügeldecken 


ist etwa um die Hälfte schmaler als die Scheibe, welche auf der 
Naht vor der Mitte zu einem hohen, abgestumpften Buckel erhoben 
ist, dessen hintere Fläche bei weitem steiler als die vordere abfällt. 
Das letzte Hinterleibssegment ist in der Mitte des Hinterrandes 
kurz und in stumpfem Winkel ausgerandet. An den Vorderschie- 
nen ist die scharfe Leiste des Aussenrandes schwach entwickelt und 
die Krümmung zwischen Basis und Mitte daher nur gering; der 
Zahn des Innenrandes entspringt gerade in der Mitte, ist schräg 
nach innen und vorn gerichtet, dünn, ziemlich scharf zugespitzt 
und ringsum fein behaart. Die Mittel- und Hinterschienen sind 
schlank, deutlich zusammengedrückt, stark nach innen gekrümmt 
und an der unteren Hälfte der Innenseite mit dichten, rostrothen, 
fast goldigen Haaren gewimpert; der Enddorn der Hinterschienen 
ist kurz, dreieckig, scharf zugespitzt, die Spitze selbst hakenförmig 
herabgebogen. 


Beim Weibchen sind die Hinterwinkel des Halsschildes fast 
rechtwinklig, der Seitenrand der Flügeldecken kaum mehr denn 
halb so breit als die Scheibe, welche von der Basis bis zur Spitze 
gleichmässig flach gewölbt ist. Die Schienen sind sämmtlich ein- 
fach, leicht nach innen gekrümmt und auf der unteren Hälfte dicht 
und in) anliegend goldgelb behaart. 


I. Eumorphini. 5. Eumorphus. 95 


Ebenfalls von Java, aber wie es scheint selten ; einige Exem- 
plare beider Geschlechter liegen mir aus dem hiesigen Museo und 
aus Westermann’s Sammlung vor; in Thomson’s Sammlung ist ein 
Exemplar dieser Art nach Vergleich mit der Deyean’schen Samm- 
lung als dessen E. eburatus bestimmt. 


3. E. twrritus. Piceus, nitidus, elytris disco metallico-micantibus, 
maculis duabus subquadratis croceis, margine laterali apice 
acuminato. Long. lin. 6—6'%. & 

& Elytris ante medium conico-elevatis, thoracis angulıs 
posticis acutissimis. 


Eumorphus turritus* @Gerstaecker, Wiegmann’s Archiv XXIII, 1. 
pag. 225. no. 3. (4') 


Ziemlich von der Grösse der vorigen Art, aber dadurch, dass 
der Seitenrand der Flügeldecken hinten spitz ausgezogen ist, 
schmaler erscheinend. Der Körper ist glänzend pechbraun, die 
Scheibe der Flügeldecken mit lebhaftem Metallglanz, ihr Seiten- 
rand dagegen fast matt und durchscheinend. Der Kopf ist fein 
runzlig punktirt, lederartig matt, die Stirn zwischen den Fühlern 
etwas niedergedrückt; diese derb und ziemlich kurz, von gleichen 
Verhältnissen wie bei E. marginatus, die Basis pechbraun, das 
Uebrige schwarz. Das Halsschild ist um die Hälfte breiter als lang, 
von hinten nach vorn in regelmässigem Bogen verengt, mit breiten, 
abgestumpften Vorderecken; die Querfurche der Basis tief und 
breit, die seitlichen Längsfurchen seicht, weit vor der Mitte abge- 
kürzt, nach vorn durch einen flachen, in der Mittedes Seitenrandes 
gelegenen Wulst begränzt; die Scheibe leicht und etwas unregel- 
mässig gewölbt, vorn seieht der Länge nach gefurcht, sehr fein und 
einzeln punktirt, matt glänzend. Das Schildchen ist undeutlich 
punktirt. Die Flügeldecken haben einen kurz ovalen, fast herzför- 
migen Umriss, sind auf der Scheibe schwärzlich pechbraun, erz- 
glänzend, zuweilen in’s Violette schimmernd; auf dem Seitenrand 
dagegen durchscheinend hellbraun und fast matt, oder nur leicht 
speckartig glänzend. Die beiden hoch goldgelben Flecke der Scheibe 
sind noch kleiner alsbei E. dilatatus, beide abgerundet quadratisch 
dem Seitenrande genähert; sie sind durch einen Zwischenraum ge- 
trennt, welcher mehr als das Doppelte ihres Durchmessers beträgt, 
während die Entfernung des vorderen Fleckes von der Basis seine 
eigne Länge nur wenig übertrifft. Auf der Unterseite ist die Brust 
dunkler, der Hinterleib heller, fast röthlich braun, letzterer in der 
Mitte fein und seicht, längs der Seiten stärker und runzlig punk- 
tirt. Die Beine sind dunkel pechbraun, die Schenkel glänzend, fein 
punktirt, die Schienen rauh, mitgroben und dichten Punkten besetzt. 


96 Endomychidae. 


Beim Männchen sind die Hinterwinkel des Halsschildes in 
eine lange, feine Spitze ausgezogen, die nach aussen gerichtet ist 
und sich zuletzt nach unten umbiegt; die bucklige Erhebung der 
Flügeldecken liegt ziemlich weit vor der Mitte der Naht und fällt 
nach vorn und hinten fast gleich steil ab; der abgesetzte Seiten- 
rand ist in der Mitte um die Hälfte schmaler als die Scheibe, wird 
bei der Umbiegung nach hinten deutlich enger, erweitert sich 
aber wieder an der Spitze, so dass diese deutlich zugeschärft er- 
scheint. Das letzte Hinterleibssegment zeigt in der Mitte des Hin- 
terrandes einen kleinen bogenförmigen Ausschnitt. Die Form der 
Vorderschienen ist wie bei der vorigen Art, der Zahn des Innen- 
randes ist schräg nach innen und vorn gerichtet, gerade, an der 
Basis ziemlich breit dreieckig, am Ende scharf zugespitzt. Die Mit- 
tel- und Hinterschienen sind mässig gekrümmt, innen mit fuchs- 
rothen Haaren gewimpert, der Enddorn der letzteren schmal und 
dünn, stumpf zugespitzt. 

Von Singapore und Pulo Penang in Westermann’s und 
Deyrolle's, von Borneo in Dohrn’s Sammlung; das vom letzteren 
Fundorte stammende Exemplar unterscheidet sich durch merklich 
grössere gelbe Flecke der Flügeldecken von den anderen, mit denen 
es sonst alle übrigen Merkmale gemein hat. 


b)Flügeldecken in beiden Geschlechtern gleichmässig flach gewölbt. 


4. E. quadrinotatus. Niger, nitidus, elytris vie cyanescenti- 
bus, maculis duabus magnis, subquadratis croceıs.Long. lin. 
6—6°%,.8592 

& Thoracis angulis posticis acuminatis, elytrorum margine 
disco dimidio angustiore. 


2 Thoracis angulis posticis rectis, elytrorum margine disco 
duplo angustiore. 


Eumorphus quadrinotatus. * Dejean Cat. 2. edit. pag. 438. — 
* Gerstaecker, Wiegmann’s Archiv XXIII, 1. pag. 226. no. 4. (4' 2) — 
Guerin, Archives entomol. I, pag. 248. (42) 


Nach E. marginatus die grösste und breiteste Art der. Gat- 
tung, von den nächst verwandten durch die tief schwarze Färbung 
und die grosse Ausdehnung der gelben Flecke auf den Flügeldecken 
leicht zu unterscheiden. Der Kopf ist dicht und fein lederartig ge- 
runzelt, fast matt, die Stirn eben, der Clypeus und die Oberlippe 
mit schwärzlichen Haaren gefranzt, die Mundtheile durchweg 
schwarz. Die Fühler erreichen nicht die Hälfte der Körperlänge, 
sind beträchtlich dünner als bei E. marginatus, tief schwarz 
und mit gleichfarbiger Behaarung bekleidet, die Glieder vom vier- 
ten bis achten nur wenig an Länge abnehmend, die Keule mässig 


I. Eumorphini. 5. Eumorphus. 07 
erweitert. Das Halsschild ist nicht ganz um die Hälfte breiter als 
lang, nach vorn verengt, der Seitenrand Sförmig geschwungen, fast 
steil aufgebogen, aber kaum verdickt, die Querfurche der Basis tief 
und breit, die seitlichen Längsfurchen seicht, bald verschwindend ; 
die Scheibe gleichmässig gewölbt, äusserst fein und zerstreut, kaum 
sichtbar punktirt, glänzend. Das Schildchen ist matt, undeutlich 
punktirt, in der Mitte mit einem Grübchen. Die Flügeldecken sind 
gleich von der Basis aus stark gerundet erweitert, beim Männchen 
fast herzförmig, hinten deutlich zugespitzt, beim Weibchen kurz 
oval, die Scheibe bei ersterem etwas stärker gewölbt als bei letzte- 
rem, sehr fein und verloschen punktirt, stark glänzend, wie gefir- 
nisst, nicht selten mit schwachem bläulichen Scheine, der Seiten- 
rand deutlich gerunzelt, rein schwarz, mit leichtem Speckglanz. 
Die hoch rothgelben Flecke sind von solcher Ausdehnung, dass sie 
den bei weitem grössten Theil der Scheibe einnehmen; beide sind 
quadratisch, der Hinterrand des vorderen und der Vorderrand des 
hinteren gerundet, der Aussenrand beider fällt mit dem der Scheibe, 
der Vorderrand des ersten mit der Basıs zusammen, ihr Innenrand 
dagegen ist von der Naht durch einen schmalen Saum der 
Grundfarbe getrennt; die Entfernung beider von vorn nach hintes 
kommt etwa zwei Drittheilen ihres Durchmessers gleich ; es bleibt 
demnach von der schwarzen Grundfarbe nur eine breite Querbinde 
vor der Mitte, ein schmaler Nahtsaum und ein rhombischer Fleck 
an der Spitze übrig. Die Unterseite ist tief schwarz, matt glänzend, 
die Brust und die Mitte des Hinterleibs sind feın und zerstreut, die 
Seiten des letzteren dichter, grober und hier und da zu Runzeln zu- 
sammenfliessend punktirt. An den Beinen sind die Schenkel glatt 
und glänzend, die Schienen rauh und matt, die. Behaarung der letz- 
teren rauchbraun. 

Beim Männchen, welches dem Weibchen an Grösse über- 
legen ist, sind die Hinterecken des Halsschildes zugespitzt und 
deutlich nach aussen gewandt, übrigens nicht verlängert; der Seı- 
tenrand der Flügeldecken ist um die Hälfte schmaler als die Scheibe, 
welche ziemlich stark gewölbt ist und von der Mitte an nach hinten 
schräg abfällt. Das letzte Hinterleibssegment ist in der Mitte leicht 
winklig ausgeschnitten und auf der Fläche mit einem kurzen, 
stumpfen Kiel versehen. Die Vorderschienen sind ziemlich dünn, 
die scharfe Leiste des Aussenrandes sehr niedrig, der Zahn des In- 
nenrandes unterhalb der Mitte entspringend, mässig lang, stumpf 
zugespitzt; die Mittelschienen beträchtlich stärker als die hinteren 
gekrümmt, diese verlängert mit breitem, zweispitzigen Enddorn. 
Die Wimperung der Mittelschienen reicht an der Innenseite von 
der Basis bis über die Mitte hinaus, die der hinteren bis nahe an 
das Kniegelenk ; die Farbe der Wimperhaare ist schwarzbraun. 


Gerstaecker, Entomographien. 7 


98 Endomychidae. 


Die Theilung des Enddorns der Hinterschienen, welche für diese 
Art charakteristisch ist, lässt sich bei der Ansıcht der Schiene von 
oben und innen deutlich wahrnehmen; der innere Zahn ist kürzer, 
der äussere länger und etwas nach oben aufgekrümmt; bei der An- 
sicht: von aussen ist nur der letztere wahrnehmbar. 

Beim Weibchen sind die Hinterecken des Halsschildes recht- 
winklig, etwas abgestumpft und fast mehr nach innen gerückt als 
die Rundung des Seitenrandes vor der Mitte; der Seitenrand der 
Flügeldecken ist höchstens halb so breit als die Scheibe, diese flach 
gewölbt. Die Vorder- und Hinterschienen sind fast gerade, die 
mittleren leicht gekrümmt. 

Auf Java häufig und fast in allen von dort stammenden Sen- 
dungen zahlreich vertreten; die Art wurde dem hiesigen Museo 
von Dejean unter obigem Namen mitgetheilt. 


B. Flügeldecken mit schwächer erweitertem Seitenrande, welcher höch- 
stens dem dritten Theil der Scheibe an Breite gleichkommt, daher 
mehr oder weniger eiförmig; Vorderschienen des Männchens wie in 
der vorigen Gruppe, Hinterschienen mit Enddorn. 


a. Seitenrand der Flügeldecken gleich von der Basis aus deutlich er- 
Pr weitert. 


5. E. politus. Oblongo-ovatus, piceus, nitidıssimus, elytris cupreo- 
micantibus, maculis duabus rotundatis aureo-flavis, margine 
laterali apicem versus fortius dilatato. Long. lin. 5—6. & 

& Thhoracıs angulis posticis longe mucronatıs, libiis posterio- 
 ribus arcualtıs, posticis inlus cihatis. 


Eumorphuspolitus* Gerstaecker, Wiegmann’s Archiv XXILH. 1. pag. 
226. no. 6. (') 


Diese Art bildet einen direkten Uebergang zwischen den Arten 
der ersten und zweiten Gruppe, indem wie bei jenen der flache Sei- 
tenrand der Flügeldecken sich unmittelbar an der Basis absetzt, 
der schmalere mehr eiförmige Umriss der Flügeldecken sie dagegen 
den folgenden nähert; eine auffallende Aehnlichkeit in der Färbung 
bietet sie mit dem obigen E. turritus dar. — Der Körper ist 
pechbraun, besonders auf der Oberseite stark glänzend. Der Kopf 
ist mit vereinzelten, deutlichen Punkten besetzt, die Stirn mit zwei 
leichten seitlichen Eindrücken ; die Mandibeln sind rothbräun. Die 
Fühler sind derb und ziemlich kurz, deutlich kürzer als der halbe 
Körper, das dritte Glied merklich länger als die beiden folgenden 
zusammengenommen, das vierte bis achte durchaus gleich lang, 
die Keule gross mit gleich breiten Gliedern. Das Halsschild ist 
kurz und breit, fast um zwei Drittheile breiter als lang, mit leichter 
Rundung nach vorn verengt, die Vorderecken kurz und stumpf, 


I. Eumorphini. 5. Eumorphus. 99 


fast abgerundet, der Seitenrand schräg aufgebogen, deutlich gewul- 
stet, die Querfurche der Basis in der Mitte seichter als zu beiden 
Seiten, die Längsfurchen verstrichen ; die Scheibe leicht gewölbt, 
lebhaft glänzend, wie polirt, mit äusserst feinen und zerstreuten 
Pünktchen besetzt, die Seiten matt, wie angehaucht. Das Schild- 
chen leicht glänzend, ohne deutliche Punktirung. Die Flügeldecken 
sind regelmässig eiförmig, gleich von der Basis aus gerundet erwei- 
tert, der Seitenrand in der Mitte der Länge von Y, der Scheiben- 
breite, an der Spitze aber fast bis aufs Doppelte verbreitert, daselbst 
mit aufgebogenem Rande und daher concav erscheinend ; die Scheibe 
mit feinen, regelmässigen Pünktchen besetzt, glänzend metallisch 
braun, der Seitenrand heller, durchscheinend, mehr rothbraun und 
mit violetten Reflexen. Die beiden goldgelben Flecke der Scheibe 
sind kreisrund, klein, beide von gleicher Grösse, der vordere fast 
in gleichem Abstand von Seitenrand und Naht, der hintere dem 
ersteren mehr genähert; der zwischen beiden liegende Raum der 
Grundfarbe misst etwa 2%, ihres Durchmessers. Die Unterseite ist 
ebenfalls glänzend, die Brust und Mitte des Hinterleibs glatt, die 
Seiten des letzteren nach der Spitze hin allmählıg stärker und dich- 
ter punktirt; die Beine sind schwarz, die Schenkel stark glänzend, 
die Hüften und Trochanteren pechbraun. 

Beim Männchen sind die Hinterwinkel des Halsschildes in 
eine lange und scharfe Spitze, ganz wie bei E. marginatus aus- 
gezogen, die Scheibe der Flügeldecken gleichmässig gewölbt, das 
letzte Abdominalsegment in der Mitte des Hinterrandes winklig 
ausgeschnitten und mit einem kurzen Mittelkiel versehen. An den 
Vorderschienen ist die scharfe Kante des Aussenrandes vor der Mitte 
deutlich geschwungen, die Furche sehr stark verbreitert, der Zahn 
des Innenrandes fast quer nach innen gerichtet, schmal, ziemlich 
scharf zugespitzt, unterhalb der Mitte entspringend; Mittel- und 
Hinterschienen sind stark gekrümmt, erstere wimperlos, letztere am 
Innenrande bis fast zum Kniegelenk mit schwarzbraunen Haaren 
gewimpert, ihr Enddorn kurz und breit, an der Basis von oben her 
tief ausgehöhlt, in eine kurze und scharfe, stark um ihre Axe ge- 
drehte Spitze endigend. 

Von Singapore; zwei einzelne Exemplare in Dohrn’s und 
Deyrolle's Sammlung. 

Die Unterschiede dieser Art von E. turritus, mit dem sie 
in der Körperfärbung grosse Uebereinstimmung zeigt, liegen auf 
der Hand; die geringere Grösse, die schlankere, mehr ovale Form, 
die glänzend glatte, polirte Scheibe des Halsschildes, der Mangel 
des pyramidalen Buckels auf der Mitte der Flügeldecken, der schma- 
lere, nur den dritten Theil der Scheibenbreite erreichende Seiten- 
rand, der dagegen an der Spitze eine beträchtliche Breite erlangt, 

7 * 


100 Endomychidae. 


die ungewimperten Mittelschienen und die eigenthümliche Form 
des Enddornes der Hinterschienen bieten hinreichenden Anhalt zur 
sichern Unterscheidung im männlichen Geschlechte dar. Die Weib- 
chen, welche mir von beiden Arten unbekannt sind, möchten viel- 
leicht schwieriger auseinander zu halten sein. 


b) Seitenrand der Flügeldecken an der Basis linear, erst hinter der 
Schulterbeule deutlich erweitert. 


6. E. eburatus. Oblongo-ovatus, piceus, fere opacus, elytris disco 
cyanescentibus, margine pallıdo, maculis duabus magnis ebur- 
neis, anteriore subquadrato, posteriore orbiculari. Long. 


lin. 5.9 


Eumorphus eburatus. * Gerstaecker, Wiegmann’s Archiv XXI. 1. 
pag. 226. no. 5. (2) 


Eumorphus circumcinctus * Guerin, Archives entomol. I. pag. 
247. (4'8) 


Etwas kleiner als der vorige, hell pechbraun, fast matt, die 
Mitte des Halsschildes und der Flügeldecken mit leichtem violetten 
Metallschimmer. Der Kopf ist dicht punktirt, die Stirn oberhalb 
der Fühler mit zwei seitlichen Eindrücken, die Mandibeln röthlich, 
die Palpen pechbraun. Die Fühler sind von halber Körperlänge, 
an der Basis pechbraun, das dritte Glied deutlich länger als die 
beiden folgenden zusammengenommen, das achte fast um die Hälfte 
kürzer als das vierte, die Keule gross, ihr erstes Glied am breitesten. 
Das Halsschild ist um die Hälfte breiter als lang, der Seitenrand 
verdickt aber kaum aufgebogen, bis zur Mitte fast gerade nach 
vorn, von da an unter leichtem Bogen schnell nach innen gewandt, 
die Vorderecken breit, stumpf zugespitzt, die Hinterecken beim 
Weibchen rechtwinklig; die Querfurche der Basis tief und breit, 
die seitlichen Längsfurchen ganz verwischt, nur durch eine schwache 
und kurze Falte nächst der Basis angedeutet, die Scheibe leicht 
gewölbt, kaum wahrnehmbar, fein punktirt, dunkel pechbraun, 
die Seiten licht rothbraun durchscheinend. Das Schildchen ist 
glatt. Die Flügeldecken sind an der Basis etwas breiter als das 
Halsschild, so dass die Schulterbeulen nach aussen von dessen 
Hinterecken zu liegen 'kommen, bis über die Mitte hinaus allmäh- 
lig breiter werdend, hinten stumpf zugerundet; der Seitenrand, 
welcher von der Basis bis fast zum Ende der Schulterbeulen linear 
ist, erweitert sich allmählig bis zum letzten Drittheil der Länge 
und kommt hier dem dritten Theil der Scheibenbreite gleich. 
Seine Farbe ist blassbraun, durchscheinend, die der Scheibe dagegen 
dunkel, mit violettem Seidenglanz, ihre Oberfläche ist sehr fein und 


I. Eumorphini. 5. Eumorphus. 101 


nur in gewisser Richtung sichtbar punktirt. Von den beiden gros- 
sen weisslich gelben Flecken, die dem Seitenrand dicht genähert 
sind, ist der vordere abgerundet viereckig, etwas breiter als lang, 
der hintere kreisrund; der Längsraum, durch den sie getrennt sind, 
beträgt nicht ganz 1'% ihres Durchmessers; die Entfernung des vor- 
deren von der Basis etwas mehr als die Hälfte. Auf der Unterseite 
ist die Brust glatt, die Basis des ersten Hinterleibssegments der 
Länge nach schraflirt; die Farbe hell pechbraun, die Seiten der 
Hinterbrust schwarz. An den pechbraunen Beinen ist die Spitze 
der Schenkel und die Basis der Schienen schwärzlich, ihre Behaa- 
rung goldgelb. 

Auf Java selten;; es liegen mir nur zwei weibliche Exemplare, 
das eine im hiesigen Museo, das andere aus Deyrolle’s Sammlung 
vor. 

Durch die matte Oberfläche, die weissgelbe Farbe der Flecke 
so wie durch die Grösse und Form der letzteren ist die vorliegende 
Art von den übrigen Arten der Gruppe leicht zu unterscheiden; 
obwohl mir das Männchen derselben unbekannt ist, kann über die 
richtige Stellung hier am Orte kein Zweifel aufkommen, da die 
ganze Körperbildung den folgenden Arten durchaus analog ist. 


4. E. cyanescens. Oblongo-ovatus, niger, subnitidus, elytrıs cya- 
nescentibus, maculıs duabus aurantiacıs, anteriore oblique 
truncato. Long. lin. 6%, —6°ı 2 


& Thoracis angulis posticis acuminatıs, elytrorum margine 
latiore, tibris postervoribus ciliatis, medtis curvalıs, posti- 
cis rectis. i 

Q Thoracıs angulis posticis rectis, elytrorum margine an- 
gustiore. 


Eumorphus cyanescens * Gerstaecker, Wiegmann’s Archiv XXIII. 
1. pag. 226. no. 7. ('2) 


Die grösste Art dieser Gruppe, von länglich eiförmigem Um- 
riss, tief schwarz, etwas glänzend, die Flügeldecken mit bläulichem 
Schimmer. Der Kopf ist fein und dicht punktirt, die Stirn in der 
Mitte schwach der Länge nach gewulstet, die Oberlippe fuchsroth 
gewimpert, die Kiefer und Palpen schwärzlich pechbraun. Die 
Fühler sind schlank, von mehr als halber Körperlänge, tief schwarz, 
bis auf die Keule anliegend behaart, das dritte Glied deutlich län- 
ger als die beiden folgenden zusammengenommen, das vierte bis 
achte gleich lang, die Keule schmal, gleich breit. Das Halsschild 
ist kaum um die Hälfte breiter als lang, von der Mitte ab nach 
vorn in leichter Rundung verengt, der Seitenrand etwas verdickt, 
kaum aufgebogen, aber in geringer Ausdehnung gegen die ziemlich 


102 Endomychidae. 


gewölbte Scheibe flach abgesetzt, die Vorderecken kurz, stumpf, 
fast abgerundet; die Querfurche der Basis tief und breit, die seitli- 
chen Furchen ebenfalls deutlich ausgeprägt und fast bis zur Mitte 
der Scheibe verlängert, diese dicht und fein punktirt, nach den 
Seiten hin zuweilen lederartig gerunzelt, in der Mitte leicht glän- 
zend, sonst die übrige Oberfläche matt kohlschwarz. Das Schild- 
chen ist fein und undeutlich punktirt. Die Flügeldecken sind eiför- 
mig, beim Weibchen etwas gestreckter als beim Männchen, der ab- 
gesetzte Seitenrand längs der Schulterbeule linear, dann allmählig 
bis zur Mitte breiter werdend, von wo an er bis zur Spitze dieselbe 
Ausdehnung behält; die Scheibe leicht gewölbt, glänzend, deutlich 
indigo-blau schimmernd, gleichmässig dicht und fein punktirt. Von 
den beiden hoch goldgelben Flecken ist der vordere so lang als 
breit, stumpf dreieckig, d. h. an der Innenseite von vorn nach hin- 
ten abgerundet, der hintere quer viereckig mit abgerundeten Win- 
keln; beide sind dem Seitenrande dicht genähert, von der Naht da- 
gegen weit entfernt, der vordere der Basis bis auf die Hälfte seines 
Durchmessers genähert, vom zweiten durch einen Raum getrennt, 
der mindestens 2", seiner eigenen Länge beträgt. Die Unterseite 
istkohlschwarz, zumgrössten Theil wie mit Russ bedeckt, nur längs 
der Mittellinie etwas glänzend; die Hinterbrust äusserst fein und 
zerstreut, der Hinterleib an der Basis dicht gedrängt, auf den übrı- 
gen Segmenten in der Mitte sparsam, an den Seiten grob runzlig 
punktirt. Die Beine sind äusserst plump und gedrungen, tief 
schwarz, die Behaarung der Schienenspitze und der Fusssohlen 
fuchsroth. 

Beim Männchen sind die Hinterecken des Halsschildes in 
eine ganz kurze und stumpfe, leicht nach aussen gerichtete, am 
Ende herabgebogene Spitze ausgezogen; der Seitenrand der Flügel- 
decken kommt an Breite dem dritten Theil der Scheibe gleich; das 
letzte Hinterleibssegment zeigt in der Mitte einen ganz schmalen, 
winkligen Ausschnitt. An den Vorderschienen ist die Leiste des 
Aussenrandes durchaus stumpf, sehr leicht geschwungen, die Fur- 
che sehr seicht und nach aufwärts kaum bis zur Mitte reichend, der 
Zahn des Innenrandes gerade in der Mitte entspringend, scharf 
dreieckig, am Vorderrande mit einigen Borsten besetzt. Die Mittel- 
schienen sind stark nach innen gekrümmt, die Hinterschienen da- 
gegen ganz gerade, beide etwas breit gedrückt und bis über die 
Mitte hinaus mit gelbbraunen Haaren dicht gewimpert; der End- 
dorn der Hinterschienen ist nur halb so lang als das erste Tarsen- 
glied, breit, fast dreieckig, stumpf zugespitzt. 

Beim Weibchen sind die Hinterecken des Halsschildes 
rechtwinklig, der Seitenrand der Flügeldecken um die Hälfte 
schmaler als beim Männchen, etwa gleich einem Viertheil der 


1.Eumorphini. 5. Eumorphus. 103 


Breite der Scheibe. Die Mittelschienen sind viel schwächer ge 
krümmt als beim Männchen, die Hinterschienen wie dort gerade, 
aber etwas kürzer und breiter. 

Auf den Philippinen einheimisch und dort nicht selten; 
verschiedene Exemplare beider Geschlechter haben mir im hiesigen 
Museo, aus Westermann’s, Dohrn’s und Deyrolle's Sammlungen 
vorgelegen. 


8. E. tetraspilotus. Ovatus, rufo-piceus, submetallicus, elytrıs 
apice obtusis, violaceo-micantibus, maculis duabus rotundatis 
flavis. Long. lin. 4%, —5.& 

& Thoracis angulis posticis longe mucronatis, tibüs anticis 
fortiter tortis, alte carinatis, dente interno longissimo, 
posterioribus curvalıs, vix cihalıs. 

Eumorphustetraspilotus Zope in Griflith, Animal Kingdom, pl. 60. 

fig. 6. (9) — * Gerstaecker, Wiegmann’s Archiv XXIII. 1. pag. 226. 

no. 8. (7) 

var. minor. Elytrorum macula anteriore transversa, libris 
antıcıs dente breviore. 


Länglich eiförmig, nach hinten allmählig breiter werdend, 
röthlich pechbraun, metallisch glänzend, die Flügeldecken mit 
lebhaft violettem Schimmer. Der Kopf ist dicht und deutlich 
punktirt, die Stirn mit etwas erhabener und fast glatter mittlerer 
Längslinie, die Oberlippe goldgelb gefranzt, die Mundtheile rost- 
roth. Die Fühler sind knapp von halber Körperlänge, dabei jedoch 
ziemlich schlank, das dritte Glied so lang als die beiden folgenden 
zusammengenommen, das vierte bis achte durchaus gleich lang, die 
Keule mässig entwickelt, gleich breit; das erste Glied pechbraun, 
die übrigen schwarz, Das Halsschild ist nicht ganz um die Hälfte 
breiter als lang, nach vorn verengt, die Vorderecken mässig lang, 
stumpf dreieckig, der Seitenrand aufgebogen und leicht verdickt, 
die Querfurche der Basis besonders zu beiden Seiten tief, die seıtli- 
chen Furchen etwas schräg nach aussen gerichtet und fast bis zur 
Mitte verlängert, vorn durch eine aufgetriebene Beule, welche dem 
Seitenrand genähert ist, begränzt; die Scheibe leicht kissenartig 
gewölbt, sehr fein und zerstreut punktirt, dunkel pechbraun, me- 
tallisch glänzend, alle Ränder röthlich durchscheinend. Das Schild- 
chen ist fein und undeutlich punktirt. Die Flügeldecken sind stumpf 
eiförmig, von der Basıs an allmählig nach hinten erweitert, an der 
Spitze breit abgerundet; der Seitenrand bis in die Gegend des hin- 
teren Scheibenfleckes an Breite zunehmend, daun bis zur Spitze 
gleich breit, hell rothbraun, durchscheinend, matt; die Scheibe 
etwa viermal so breit als der Rand, gleichmässig gewölbt, überall 
dicht und fein, an der Basis und Spitze aber verloschen puntirt, 


104 Endomychidae. 


lebhaft violett metallisch glänzend. Die beiden Flecke der Scheibe 
sind hellgelb, fast weisslich, ziemlich kreisrund, der vordere etwas 
grösser als der hintere; beide sind von der Naht durch einen drei- 
fach grösseren Raum als vom Seitenrand getrennt; die Entfernung 
des vorderen von der Basis beträgt 1Y,, die des hinteren vom vor- 
deren fast 2%, ihres Durchmessers. Die Unterseite ist pechbraun, 
zuweilen fast schwärzlich, metallisch glänzend; die Basis des ersten 
Hinterleibsringes ist mit seichten Längsrunzeln bedeckt, die Seiten 
der übrigen grob und zum Theil runzlig punktirt. Die Beine sind 
pechbraun, die Schenkel glatt, metallisch glänzend, die Schienen 
durch dichte Punktirung matt, ihre Spitze und die Fusssohlen 
fuchsroth behaart. 

Beim Männchen sind die Hinterwinkel des Halsschildes in 
einen sehr langen und dünnen, nach aussen und hinten gerichteten, 
mit der Spitze aber nach unten gekrümmten Dorn ausgezogen, der 
bei wohl entwickelten Exemplaren die Schulterecken in weiter 
Ausdehnung umfasst. Das letzte Hinterleibssegment ist fast gerade 
abgestutzt und in der Mitte schmal halbkreisförmig ausgeschnitten. 
Die Vorderschienen erreichen bei dieser Art den höchsten Grad der 
Missbildung; sie sind von vorn gesehen in der Mitte der Länge tief 
eingeknickt, die Leiste des Aussenrandes sehr scharf und hoch, vor 
der Mitte stark bogenartig geschwungen, die innere Leiste eben- 
falls hoch erhaben und Sförmig gebogen ; die zwischen beiden ver- 
laufende Furche, welche von der Basıs bis zur Mitte reicht, wird 
bis zu dieser allmählig flacher und breiter; der Zahn des Innenran- 
des entspringt gerade in der Mitte, ist fast gerade nach innen, nur 
sehr wenig zugleich nach vorn gerichtet, sehr lang, spitz und deut- 
lich um seine Axe gedreht. Die Mittelschienen sind viel stärker als 
die hinteren gekrümmt, beide nicht flachgedrückt, erstere gar nicht, 
letztere sehr kurz und sparsam gewimpert; der Enddorn der Hin- 
terschienen ist fast von °/, der Länge des ersten Tarsengliedes, dick, 
kegelförmig, in zwei scharfe, durch einen tiefen Spalt getrennte 
Spitzen endigend, von denen die innere schärfer zugespitzt, gerade 
aus gerichtet und schwarz gefärbt ist, die äussere breiter, etwas 
seitwärts gebogen und hellgelb erscheint. 

Bei einer kleineren Varietät des Männchens ist der vordere 
gelbe Fleck der Flügeldecken in die Quere gezogen und zwar so, 
dass sein Aussenrand über die Schulterleiste hinweggeht und sich 
dem Seitenrande mehr nähert. Zugleich zeigt sich hier der Zahn 
am Innenrande der Vorderschienen kürzer, stumpfer und gerade 
verlaufend, d. h. nicht um seine Axe gedreht. 

Von Pulo Penang, im hiesigen Museo, in Dohrn’sund We- 
stermann’s Sammlung ; obwohlmir eine Reihe von Exemplaren dieser 
Art vorliegt, habe ich doch kein Weibchen darunter angetroffen. 


I. Eumorphini. 5. Eumorphus. 105 


Als eine auffallende Eigenthümlichkeit des E. tetraspilotus 
ist hervorzuheben, dass die Entwicklung der Hinterecken des Hals- 
schildes beim Männchen grossen Schwankungen unterworfen ist, 
eine Erscheinung, die mir ausserdem nurnoch beiE.columbinus 
aufgestossen ist. Bei manchen Exemplaren bilden die Hinterecken 
einen Dorn, der fast der halben Halsschildlänge gleichkommt und 
somit die Schulterecken in weiter Ausdehnung nach hinten um- 
fasst, wie es von Hope (a.a.O©.) dargestellt worden ist; bei anderen 
ist die Länge dieser Dornen schon viel geringer und endlich finden 
sich solche, bei denen sie so kurz sind, dass sie sich nur knapp der 
Basis der Flügeldecken anlegen können. Noch auffälliger ist es, 
dass diese verschiedene Entwicklung nicht von der Grösse der Exem- 
plare abhängt, denn es liegen mir grosse Individuen mit kurzen 
und kleine mit langen Halsschildszipfeln vor, wie auch umgekehrt. 
Darüber aber, dass alle diese Exemplaredem männlichen Geschlechte 
angehören, kann in Rücksicht auf die Bildung der Vorderschienen 
und 'ganz besonders nach dem Ausschnitt des letzten Abdominalseg- 
ments gar kein Zweifel obwalten. Es liegt also hier eine Unregel- 
mässigkeit vor, die beim Mangel an Analogieen bei der Mehrzahl 
der Arten vorläufig als eine spezifische aufzufassen ist. 


9. E. austerus. Oblongo-ovatus, sublus niger, supra piceus, opa- 
cus, elytris disco subviolaceis, maculis duabus rotundatıs cro- 
ceis, antennarum articulo primo femorumque apice laete co- 
rallinis. Long. lin. 5—5Y%.& 9 


& Thoracis angulis posticis aculıs, tibris posterroribus leviter 
curvatis, haud cihatıs. 


Q Thoracıs angulis posticıs acuminaltis, tibiis posteriorıbus 
Fere rectıs. 
Eumorphus austerus * @Gerstaecker, Wiegmann’s Archiv XXIII. 1. 
pag. 227. no. 9. (42) 


Durchschnittlich etwas grösser als der vorige, kräftigergebaut, 
nach hinten weniger verbreitert, durch die Färbung der Fühlerbasis 
und der Schenkel leicht kenntlich. Der Körper ist länglıch eiför- 
mig, niedrig gewölbt, unten schwarz, leicht glänzend, oben matt 
pechbraun, die Scheibe der Flügeldecken mit violettem Scheine. 
Der Kopf ist dicht und fein chagrinartig punktirt, die Stirn Hlach, 
beiderseits mit einem schwachen, linienförmigen Eindruck, die 
Mandibeln vor der Basis und die Kiefertaster an der Spitze hoch 
rostroth. Die Fühler sind von halber Körperlänge, derb, das erste 
Glied lebhaft corallenroth, die übrigen tief schwarz; das dritte so 
lang als die beiden folgenden zusammengenommen, das vierte bis 


106 Endomychidae. 


achte gleich lang; die Keule schmal, fast gleich breit. Das Hals- 
schild ist um die Hälfte breiter als lang, nach vorn verengt, der 
Seitenrand Sförmig geschwungen, leicht aufgebogen und sehr 
schwach verdickt, die Vorderecken ziemlich weit hervortretend, 
breit, abgestumpft dreieckig; die Querfurche der Basis tief und 
schmal, die seitlichen Furchen deutlich ausgeprägt aber schnell ab- 
gekürzt; die Scheibe leicht gewölbt, in der Mitte der Basis schwach 
eingedrückt, sehr fein und undeutlich, kaum bemerkbar punktirt, 
matt schwarzbraun, die Seiten und besonders die Vorderecken roth- 
braun durchscheinend. Das Schildchen von der Körperfarbe, matt. 
Die Flügeldecken sind regelmässig oval, der Seitenrand in der 
Mitte von %Y, der Scheibenbreite, nach hinten allmählig mehr er- 
weitert, rothbraun durchscheinend, matt, die Scheibe nicht sicht- 
bar punktirt, ebenfalls fast matt, aber mit deutlich violettem 
Scheine; die beiden Flecke sind klein, kreisrund, hoch orangegelb, 
in derselben Weise wie bei der vorigen Art gestellt. Unten ist die 
Brust glatt, der Hinterleib fein und dicht punktirt. Die Beine sind 
schwarz, die Vorder- und Mittelhüften rothbraun, die Spitzenhälfte 
der Schenkel corallenroth. 

Beim Männchen sind die Hinterecken des Halsschildes 
spitzwinklig, nach aussen und hinten gewandt, übrigens nur wenig 
länger ausgezogen als beim Weibchen; das letzte Hinterleibsseg- 
ment zeigt in der Mitte des Hinterrandes einen schmalen, halbkreis- 
förmigen Ausschnitt. An den Vorderschienen ist die Leiste des 
Aussenrandes stumpf und niedrig, in der Mitte leicht geschwun- 
gen, die Furche breit und flach, der Zahn des Innenrandes etwas 
oberhalb der Mitte entspringend, an der Basis breit dreieckig, von 
der Mitte seiner Länge an plötzlich sehr dünn, scharf zugespitzt 
und etwas zurückgebogen. Die Mittelschienen sind stärker, die 
Hinterschienen schwächer gekrümmt, beide längs der unteren 
Hälfte dicht und kurz gelblich behaart, aber am Innenrande ohne 
Spur von Wimpern, der Enddorn der Hinterschienen ist kurz, lanzett- 
lich und scharf zugespitzt, am Aussenrande lang und dicht gewimpert. 

Beim Weibchen sind die Hinterecken des Halsschildes fast 
rechtwinklig, ihre äusserste Spitze tritt jedoch leicht nach aussen 
und hinten hervor und erscheint daher zugeschärft, die Mittelschie- 
nen sind sehr leicht gebogen, die hinteren gerade. 

Bei einer Varietät, die mir in einem Exemplare vorliegt, sind 
die beiden gelben Flecke der Flügeldecken in die Quere gezogen 
und zwar der vordere stärker als der hintere; der erstere erscheint 
dadurch länglich, der letztere kurz eiförmig. 

In Birma einheimisch ; mehrere Exemplare beider Geschlechter 
liegen mir aus dem hiesigen Museo, aus Dohrn’s und Deyrolle’s 
Sammlung vor. | 


I. Eumorphini. 5. Eumorphus. 107 


10, E. columbinus. Oblongo-ovatus, piceus, nitidus, elytris disco 
aeneo-micanlibus, maculis duabus flavis rotundatıs : capite, 
antennarum articulo primo, thoracis elytrorumque margınibus, 
coxis, trochanteribus, femorum apice tarsisque rufis. Long. 
lin. 5—6. 32 

& Tibeis anticis dente trianguları, lato, acuto armalıs, ab- 
dominis segmento ultimo profunde exciso. 
Eumorphuscolumbinus Reiche i. lit. — * Gerstaecker, Wiegmann’s 
Archiv XXIII, 1. pag. 227, no. 10. (72) — Guerin, Archives ento- 
mol. I, pag. 245. (42) 


Ebenfalls etwas grösser als E. tetraspilotus, dem er sonst 
im Habitus und in der Missbildung der Vorderschienen des Männ- 
chens sehr nahe kommt; länglich eiförmig, nach hinten allmählıg 
verbreitert, pechbraun, die Scheibe der Flügeldecken lebhaft erz- 
schimmernd, zuweilen violett. Der Kopf ist mit tief eingestochenen 
Punkten an den Seiten dichter, in der Mitte weitläufiger besetzt, 
die Stirn abgeflacht, am Innenrand der Augen jederseits mit einem 
Grübchen; von Farbe rothbraun, der Clypeus, die Oberlippe und 
die übrigen Mundtheile hell rostroth; die Spitze der Mandibeln 
schwarz. Die Fühler sind von halber Körperlänge, schlank, pech- 
braun, das erste Glied hell rostroth, die Keule schwarz; das dritte 
Glied nicht länger als die beiden folgenden zusammengenommen, 
das vierte bis achte ziemlich lang, unter einander gleich, die Keule 
schmal, gegen die Spitze hin allmählig erweitert. Das Halsschild 
ist nicht ganz um die Hälfte breiter als lang, nach vorn ziemlich 
stark verengt, die Vorderecken stumpf zugespitzt, der Seitenrand 
kaum aufgebogen, schwach verdickt, die Querfurche der Basis tief 
aber fein, die seitlichen Furchen sehr kurz; die Scheibe leicht ge- 
wölbt, sehr fein und zerstreut punktirt, die Ränder rostroth. Das 
Schildehen ist pechbraun, undeutlich punktirt. Die Flügeldecken 
sind länglich eiförmig, hinter der Mitte am breitesten, ziemlich stark 
gewölbt, der Seitenrand hinten am stärksten erweitert und hier fast 
doppelt so breit als in der Mitte, wo er nur dem fünften Theil der 
Scheibenbreite gleichkommt, von Farbe hell rostroth, etwas durch- 
scheinend, matt; die Scheibe dicht und fein, vorn und hinten ver- 
loschen punktirt, stark metallisch glänzend, bräunlich erzfarben 
oder lebhaft violett, die Basis und der Nahtsaum satt rostroth. Die 
beiden hellgelben Flecke sind meist etwas grösser als bei E. tetras- 
pilotus, sonst ganz in derselben Weise angeordnet, unregelmässig 
kreisrund, der hintere nicht selten nach innen etwas zugespitzt. 
Die Unterseite ist dunkel pechbraun, glänzend, die Brust und die 
Mitte des Hinterleibes fast glatt, wie polirt, die Basis des ersten 
Segmentes weitläufiger, die Seiten der übrigen gedrängt und leicht 


108 Endomychidae. 


runzlig punktirt. An den Beinen ist die grössere Basalhälfte der 
Schenkel und die Schienen pechbraun, die Hüften, Trochanteren, 
Schenkelspitze und Tarsen rostroth; die Behaarung der Schienen- 
spitze und der Fusssohlen ist rostgelb. 

Beim Männchen sind die Hinterecken des Halsschildes in 
ähnlicher Weise wie bei E. tetraspilotus zu einem langen und 
scharfen, nach aussen und hinten gerichteten und die Schultern 
von aussen her umfassenden Dorn verlängert, der aber selbst in 
seiner höchsten Entwickelung nicht die Grösse jenes erreicht und 
oft beträchtlich kürzer auftritt. Das letzte Hinterleibssegment ist 
am Hinterrande in ziemlicher Breite sehr tief, halbkreisförmig aus- 
geschnitten. An den Vorderschienen ist die Leiste des Aussenran- 
des sehr scharf, vor der Mitte stark bogig erweitert, die innere Leiste 
ebenfalls erhaben aber bei weitem nicht so stark nach innen her- 
vortretend als bei E. tetraspilotus, die Furche breit und abge- 
flacht; der Zahn des Innenrandes oberhalb der Mitte entspringend, 
an der Basis breit dreieckig, mit der Spitze schräg nach vorn und 
innen gerichtet, lang und scharf, mit kurzen Haaren besetzt. Die 
Mittelschienen sind stärker als die Hinterschienen gekrümmt, letz- 
tere allein am Innenrande bis über die Mitte hinaus mit gelben 
Haaren gewimpert; ihr Enddorn halb so lang als das erste Tarsen- 
glied, kegelförmig, stumpf zugespitzt. 

Beim Weibchen sind die Hinterecken des Halsschildes sehr 
scharf zugespitzt, nach hinten und zugleich leicht nach aussen ge- 
wandt; der Seitenrand der Flügeldecken eben so breit wie beim 
Männchen; die Mittelschienen sind schwächer als beim Männchen, 
die Hinterschienen kaum merklich gekrümmt. 

Diese Art stammt von Java und ist eine der häufigeren, in 
den meisten Sammlungen vertreten; in der Deyrolle’schen war sie 
als E. columbinus Reiche bezeichnet, welchen Namen ich bei- 
behalten habe. 


11. E. ocuwlatus. Oblongo-ovatus, piceus, nitidus, elytris disco 
aeneo -micantıbus, maculis duabus flavis transversis: capite, 
antennarum articulis duobus primis, thoracis elytrorumque 
marginıbus nec non pedibus rufo-testacers, femoribus tibüsque 
Jusco-annulatis. Long. lin. 4—4'%,. 32 

8 Tibeis anticis dente angusto, acuto armatıs, abdominis seg- 
mento uliimo vix emargıinato. 


Eumorphus oculatus * vo. d. Linden i. lit. — * Gerstaecker, Wieg- 
mann’s Archiv XXIII, 1. pag. 227, no. 11. (49) 


Eumorphuslaetus.de Haan i. lit. — * Guerin, Archives entomol. I, pag. 
246. (d'$) 


Fast nur halb so gross als die vorige Art, der sie übrigens so 


I. Eumorphini. 5. Eumorphus. 109 


nahe steht, dass ich einigermaassen zweifelhaft bin, ob die sie unter- 
scheidenden Charaktere zur spezifischen Abtrennung vollgültig sind; 
da sie sich aber bei einer Reihe von Exemplaren constant zeigen 
und mir Uebergänge zu der vorigen Art nicht vorgekommen sind, 
müssen sie vorläufig jedenfalls als entscheidend angesehen werden. 
— Die Form und Färbung des Körpers ist dieselbe wie bei E. co- 
lumbinus, die Flügeldecken erscheinen jedoch merklich niedriger 
gewölbt. An den Fühlern sind diezweiersten Glieder hell rost- 
roth, die übrigen, wie dort, pechbraun, die Keule schwarz; die 
Längenverhältnisse der einzelnen Glieder dieselben. Der Kopf ist 
in seiner ganzen Ausdehnung hell rostroth; auch ist diese Farbe 
auf dem Halsschild weiter ausgedehnt als bei E. columbinus, 
indem der helle Vorder- und Hinterrand fast eben so breit wie die 
Seitenränder erscheinen; zugleich tritt die Farbe hier viel lichter 
und greller auf. Die Form des Halsschildes betreffend, so fällt es 
leicht in die Augen, dass dasselbe bei der vorliegenden Art in viel 
geringerem Grade nach vorn verengt ist; beim Weibchen ist es bis 
über die Mitte hinaus gleich breit, beim Männchen sogar vor der 
Mitte deutlich gerundet erweitert. Das Schildchen ist hell rostroth 
mit pechbraunem Saum. Auf den Flügeldecken ist die Basis und 
die Naht ebenfalls heller, mehr rothgelb gefärbt, letztere zugleich 
in weiterer Ausdehnung; beide gelbe Flecke sind in die Quere ge- 
zogen, besonders deutlich der vordere, welcher nicht wie bei E. 
columbinus nach aussen durch die Schulterbeule begränzt ist, 
sondern sich bis zum Beginn des Seitenrandes ausdehnt. An den 
Beinen sind die Schienen bis auf die Spitze und die Basis der Schen- 
kel licht pechbraun, das Uebrige rothgelb. 

Beim Männchen ist die Missbildung der Vorderschienen 
eine viel geringere; die Leiste des Aussenrandes ist zwar ebenfalls 
scharf aber kaum merklich gerundet hervortretend, der Zahn des 
Innenrandes entspringt gerade in der Mitte, ist schmal, fast gerade 
nach einwärts gerichtet und von der Basis aus in gerader Linie zu- 
gespitzt. An der Innenseite der Hinterschienen fehlen die Wimper- 
haare gänzlich; ihr Enddorn ist lang und dünn, scharf zugespitzt 
und weder aussen noch innen mit Haaren besetzt. 

Ebenfalls von Java; das hiesige Museum erhielt die Art von 
van der Linden unter obigem Namen, in der .Deyrolle'schen Samm- 
lung fand ich sie unter dem Namen E. laetus de Haan; ausserdem 
theilte mir auch Dohrn zwei Exemplare derselben zur Ansicht mit. 


110 Endomychidae. 


C. Flügeldecken mit linearem Seitenrand, hochgewölbt, eiförmig ; Vor 
derschienen des Männchens geradlinig, aussen nicht gefurcht, innen 
mit einem dünnen, schräg nach vorn gerichteten Zahne; Mittel- und 
Hinterschienen drehrund, leicht geschwungen, ohne Wimperhaare, 
letztere ohne Enddorn, 

a. Beim Männchen sind die Vorder- und Mittelschienen an der Innen- 
seite gezähnt. 


12. E. quadriguttatus. Oblongo-ovatus, niger, fere opacus, elytris 
vix cyanescentibus, maculis duabus transversis flavis, anteriore 
majore : thorace fere plano. Long. lin. 4—5. 32 


& Tibüs anticis dente supra medium tenuissımo, adjacente: 
abdominis segmentis ultimis medio rufo-prlosis. 
Eumorphus quadriguttatus * Gerstaecker, Wiegmann’s Archiv 
XXIII, 1. pag. 227, no. 12. (2) — Guerin, Archives entomol. I, 
pag. 253. (2) 
Erotylusquadriguttatus * Illiger in Wiedemann, Archiv f. Zool. u. 
Zoot. I, „2.. par. 124, no. 18. Taf. I, tie, 4. (1800,) 
Eumorphus Sumatrae Weber, Observat. entom. pag. 59. (1801.) — 
Illiger, Magaz. f. Insektenk. I, pag. 246. 
Eumorphusimmarginatus Fabricus, Syst. Eleuth. II, pag. 11. .n0.1, 


(1801.) — Illiger, Magaz. f. Insektenk. III, pag. 160. — Olivier, En- 
tom. VI, pag. 1065, no. 2. Pl. 1. fig. 2. — Schönherr, Synon. Insect. 


II, pag. 329, no. 1. — ZLatreille, Gen. Crust. et Insect. Tab. XI, 
fig. 12. — Lamarck, Hist. nat. d. anim. sans vertebres IV, pag. 
418, n0..2, 


Länglich eiförmig, tief schwarz, fast matt, die Flügeldecken 
mit leichtem bläulichen Scheine. Der Kopf ist an den Seiten dicht, 
in der Mitte einzelner punktirt, die Stirn oberhalb der Fühler mit 
zwei seitlichen Eindrücken, die Mandibeln rothbraun. Die Fühler 
von mehr als halber Körperlänge, schlank, das dritte Glied deut- 
lich länger als die beiden folgenden zusammengenommen, das vierte - 
bis achte beträchtlichan Länge abnehmend, so dass letzteres um die 
Hälfte kürzer ist; die Keule schmal, ziemlich gleich breit. Das 
Halsschild ist um ein Drittheil breiter als lang, nach vorn leicht 
verengt, der Seitenrand Sförmig geschwungen, sehr schmal flach 
abgesetzt und leicht verdickt, die Vorderecken ziemlich schmal, 
stumpf zugespitzt, die Hinterecken nach aussen gewandt; die Quer- 
furche der Basis tief, aber ziemlich fein, die seitlichen Furchen 
deutlich ausgedrückt, vor der Mitte abgekürzt; die Scheibe flach 
oder nur sehr leicht gewölbt, fein und sehr undeutlich punktirt, 
zuweilen mit einer schwach angedeuteten mittleren Längsfurche, 
matt schwarz, dıe Ränder öfters bräunlich durchscheinend. Das 
Schildchen zeigt vorn einige undeutliche Pünktchen. Die Flügel- 
decken sind länglich eiförmig, bis über die Mitte hinaus allmählig 
breiter werdend, beim Männchen hinten stumpf abgerundet, beim 


I. Eumorphini. 5. Eumorphus. 111 


Weibchen mehr zugespitzt, fein und wenig gedrängt, nach vorn 
und hinten verloschen punktirt, leicht glänzend, mit schwachem, 
oft sogar kaum bemerkbaren bläulichen Schein. Von den beiden 
knochengelben Flecken ist der vordere in der Regel grösser als der 
hintere, beide in die Quere gezogen und beiderseits abgerundet; 
der erstere den Seitenrand fast berührend, der letztere von demsel- 
ben mehr entfernt; der Abstand des vorderen von der Basis kommt 
seinem Längsdurchmesser fast gleich, und durch einen Raum von 
doppelter Länge wird er vom hinteren getrennt. Die Unterseite ist 
matt glänzend, schwarz oder pechbraun, die Brust fein nadelrissig, 
der Hinterleib chagrinartig rauh, ausserdem in seiner ganzen Aus- 
dehnung dicht punktirt. Die Beine sind von der Körperfarbe, dicht 
punktirt, die Behaarung der Schienenspitze und Fusssohlen braun. 

Beim Männchen sind die Hinterecken des Halsschildes zu- 
gespitzt und etwas nach hinten über den Basalrand heraustretend; 
das letzte Hinterleibssegment breit und tief dreieckig ausgeschnit- 
ten, mit scharfem, gegen die Basis hin verschwindenden Mittel- 
kiel; die Mitte der drei letzten Segmente mit röthlichgelber, seiden- 
glänzender Behaarung besetzt. Die Vorderschienen sind am Innen- 
rand oberhalb der Mitte mit einem sehr dünnen, äusserst lang und 
scharf zugespitzten Zahne, welcher der Schiene dicht anliegt und 
daher fast ganz die Richtung nach vorn hat, bewaffnet; die Mittel- 
schienen sind in ihrem letzten Drittheil innen ausgeschnitten und 
nach innen gekrümmt, beim Beginn des Ausschnittes aber mit ei- 
nem kurzen, stumpf zugespitzten Zahn versehen; die Hinterschie- 
nen sind verlängert, fast gerade. 

Beim Weibchen sind die Hinterecken des Halsschildes spitz- 
winklig aber nicht nach hinten heraustretend ; alle Schienen sind 
beträchtlich kürzer als beim Männchen und mit Ausnahme der 
mittleren, die an der Spitze sehr leicht nach innen gewendet sind, 
gerade. 

Diese allgemein bekannte Art scheint hauptsächlich auf Su- 
matra einheimisch zu sein; sowohl die Exemplare des hiesigen 
Musei stammen von dort, als auch wird dieser Fundort von allen 
oben angeführten Autoren angegeben. In verschiedenen Sammlun- 
gen (Westermann, Dohrn, Thomson, Deyrolle) habe ich sie ausser- 
dem als von Java stammend bezeichnet gefunden und ein Exem- 
plar in Westermann’s Sammlung sollte vom Himalaya stammen, 
welche Angabe mir jedoch Bedenken erregt. 


Anmerkung. In Betreff des Namens, den diese Art erhalten muss, so 
ist ohne Frage der von I/liger gegebene der allein berechtigte, da er um ein 
Jahr früher datirt als die von Weber und Fabricius. Weshalb der letztere, wel- 
cher sowohl die Illiger’sche als Weber’sche Artbei seinemE. immarginatus 
eitirt, eine Aenderung des Namens vorgenommen hat, ist um so weniger abzu- 


112 Endomychidae. 


sehen, als der vonihm gegebene nichts weniger als gut gewählt ist, wie die 
schon Illiger {Magazin für Insektenkunde III, pag. 160)riehtig bemerkt hat 
Ueber die Identität der Arten aller drei Autoren kann kein Zweifel bestehen, 
da die von ihnen beschriebenen Exemplare sämmtlich aus derselben Quelle 
(von Daldorff) herrühren ; die vorstehende Beschreibung ist nach den schon 
von Illiger benutzten Exemplaren der hiesigen Sammlung entworfen. — La- 
treille bezieht (Gen. Crust. et Insekt. III, pag. 72) die auf Taf. XI fig. 12 gege- 
bene Abbildung, welche dort als E.immarginatus bezeichnet ist, nachträg- 
lich auf seinen E. Kirbyanus; die Abbildung passt jedoch weder mit derange- 
gebenen Grösse noch mit der Beschreibung des letzteren, sondern kann nur 
bei der vorliegenden Art eitirt werden, welche sie auch ursprünglich gewiss 
darstellen sollte. 


13. E. pulchripes. Oblongo-ovatus, niger , subnitidus, elytrıs 
cyanescentibus, maculis duabus transversis flavis, femoribus 
bası excepta corallinis. Long. lin. 41,—5. 49. 


& Tibiis anticis dente supra medium tenuissimo, adjacente: 
abdominis segmentis ultimis medio rufo-pilosis. 


Eumorphuspulchripes* Gerstaecker, Wiegmann’s Archiv XXIL, 1. 
pag. 228, no. 13. (f'2) 


Von gleicher Form und Grösse wie die vorige Art, mit der sie 
durch die analoge Bewaffnung der männlichen Schienen in naher 
Beziehung steht; durch die schöne Färbung der Schenkel sehr aus- 
gezeichnet und leicht kenntlich. — Der Körper ist tief schwarz, et- 
was glänzender als bei E. quadriguttatus. Der Kopf ist ın der 
Mitte einzeln, an den Seiten dichter punktirt, die Stirn mit zwei 
seichten Längseindrücken oberhalb der Fühler, die Mandibeln roth- 
braun. Die Fühler deutlich länger als der halbe Körper, schlank, 
das dritte Glied besonders gestreckt, fast den drei folgenden an 
Länge gleichkommend, das sechste bis achte etwas kürzer als das 
vierte und fünfte, die Keule schmal, fast gleich breit. Das Hals- 
schild ist etwas breiter als lang, nach vorn leicht verengt, der Sei- 
tenrand vor der Mitte gerundet erweitert, aufgebogen, schwach ver- 
dickt, die Vorderecken kurz, stumpf, fast abgerundet, die Quer- 
furche der Basis seicht, die Seitenfurchen am Grunde tief, vor der 
Mitte endigend; die Scheibe leicht gewölbt, fein punktirt, matt 
glänzend, mit schwacher mittlerer Längsfurche. Das Schildchen 
ist fein und undeutlich punktirt, an der Spitze eingedrückt. Die 
Flügeldecken sind ganz wie bei der vorigen Art geformt, beim 
Männchen stumpf abgerundet, fast wie abgestutzt, beim Weibchen 
zugespitzt, auf der Scheibe fein punktirt, etwas glänzend, mit bläu- 
lichem Schimmer; die Lage der gelben Flecke ist ebenfalls analog, 
auch zeigen sie dieselbe quer viereckige Form, nur mit dem Unter- 
schied, dass abgesehen von der etwas beträchtlicheren Grösse bei- 
der der vordere nach innen deutlich verbreitert und der hintere an 


I. Eumorphini. 5. Eumorphus. 113 


der Spitze deutlich ausgebuchtet erscheint. Unten ist der Hinter- 
leib fein chagrinartig rauh, überall dicht, in der Mitte fein, an den 
Seiten und der Spitze grob runzlig punktirt. An den Beinen ist die 
Basalhälfte der Schenkel blauschwarz, die Spitzenhälfte hoch coral- 
lenroth, die Schienen und Tarsen pechschwarz; die Behaarung der 
letzteren und der Fusssohlen gelbbraun. 

Beim Männchen sind die Hinterecken des Halsschildes nur 
wenig mehr nach aussen gewandt und kaum merklich spitzer als 
beim Weibchen, die Flügeldecken dagegen in besonders auffal- 
lender Weise an der Spitze abgestumpft, einzeln abgerundet, wäh- 
rend sie beim Weibchen in einen leicht aufgebogenen Zipfel aus- 
gezogen sind, der sie merklich länger und schmaler erscheinen lässt. 
Das letzte Hinterleibssegment ist beim Männchen flach stumpf- 
winklig ausgerandet, nicht gekielt; seine Oberfläche sowohl wie die 
des vorletzten in der-Mitte dicht fuchsroth behaart. Die Zahnung 
der Vorder- und Mittelschienen ist mit der vorigen Art durchaus 
übereinstimmend und kann daher auf das dort Gesagte verwiesen 
werden. 

Auf Ceylon von Nieiner aufgefunden und dem hiesigen Mu- 
seo in Mehrzahl übersandt. 


14. E. convewxicollis. Oblongo-ovatus, niger, subnitidus, elytris 
cyanescentibus, maculıs duabus transversis flavis, thorace con- 
vexo. Long. lin. 5%, —5%,. & 9. 
. & Tibeis anticıs dente medio, distante, abdominis segmentis 
duobus penultimis medio nigro-plosıs. 
Eumorphusconvexicollis* Gerstaecker, Wiegmann’s Archiv XXIII, 
1. pag. 228, No. 14. (42) 


Eumorphus confusus Dejean i. lit. — Gwerin, Archives entomol. I, 
pag. 254. (7?) 


Etwas grösser und besonders gedrungener als E. quadrigut- 
tatus, dem er in Färbung und Zeichnung sonst durchaus ähnlich 
ist, durch stärker gewölbtes Halsschild, nach hinten mehr erwei- 
terte Flügeldecken und besonders durch die Geschlechtsmerkmale 
des Männchens unterschieden. — Der Körper ist schwarz, auf der 
Unterseite seidenartig matt, oben ziemlich glänzend. Der Kopf ist 
einzeln punktirt, mit einem flachen Quereindruck auf dem Scheitel 
und zwei seichten Grübchen über den Fühlern; die Mandibeln 
pechbraun, die übrigen Mundtheile schwarz. Die Fühler von mehr 
als halber Körperlänge, schlank, das dritte Glied etwas länger als 
die beiden folgenden zusammengenommen, das achte deutlich kür- 
zer als die vorhergehenden, welche an Länge kaum verschieden 
sind, die Keule etwas stärker entwickelt als bei den vorigen Arten. 


Gerstaecker, Entomographien. S 


114 Einndomychidae. 


Das Halsschild ist fast um die Hälfte breiter als lang, vor der Mitte 
gerundet erweitert, nach vorn verengt, die Vorderecken ziemlich 
schmal, abgestumpft dreieckig, der Seitenrand schmal aufgebogen, 
verdickt, die Querfurche der Basis tief und breit, die Seitenfurchen 
feiner, nach aussen gewandt, vor der Mitte abgekürzt; die Scheibe 
kissenartig gewölbt, mit seichter, in der Mitte etwas unterbroche- 
ner Mittelfurche, fein und verloschen punktirt, glänzend. Das 
Schildchen ist sehr undeutlich punktirt, eben. Die Flügeldecken 
sind oval, beim Männchen nach hinten erweitert, breit und stumpf 
abgerundet, beim Weibchen zugespitzt eiförmig mit ausgezogener 
Spitze, auf der Scheibe dicht gedrängt, aber sehr oberflächlich 
punktirt, die Punkte nach vorn und hinten allmählig feiner und 
undeutlicher werdend, die Oberfläche ziemlich stark gewölbt, glän- 
zend,, mit leichtem meerblauen Schimmer. Die beiden hellgelben 
Flecke sind gleich gross, quer eiförmig, der vordere den Seitenrand 
berührend, der hintere von demselben etwas entfernt, hinten in der 
Regel leicht ausgebuchtet; ihre Lage zu einander ganz wie bei den 
vorigen Arten. Die ganze Unterseite ist mit feiner, anliegender, 
bräunlicher Behaarung bekleidet und erscheint dadurch matt; die 
Punktirung des Hinterleibs ist längs der Mitte sehr fein und dicht, 
an den Seiten grober und zu Längsrunzeln zusammenfliessend. Die 
Beine matt schwarz, die Behaarung der Schienen und Fusssohlen 
schmutzig braun. 

Beim Männchen sind die Hinterecken des Halsschildes 
scharf zugespitzt und in eine kurze nach hinten gerichtete, über die 
Basis deutlich hervortretende Spitze ausgezogen; das letzte Hinter- 
leibssegment ist tief dreieckig ausgeschnitten, auf der Oberfläche 
ohne Kiel; die Mitte der. beiden vorhergehenden Ringe ist mit dich- 
ter, russschwarzer, sammetartiger Behaarung bekleidet. An den 
Vorderschienen entspringt der Zahn des Innenrandes gerade in der 
Mitte der Länge, ist kurz und stumpf, schräg abstehend, an der 
Spitze mit einem feinen Haarbüschel besetzt; an den Mittelschie- 
nen hat er dieselbe Form und Stellung wie bei E. quadrigut- 
tatus. 

Beim Weibchen sind die Hinterecken des Halsschildes in 
gleicher Weise wie beim Männchen nach aussen gerichtet und zu- 
gespitzt, ihre äusserste Spitze aber nicht nach hinten hervortretend. 
Die zipfelartige Verlängerung der Flügeldecken-Spitze ist breit, ab- 
geflacht, von der gewölbten Oberfläche durch einen Quereindruck 
abgesetzt und durchaus matt. 

Von den Philippinen, im hiesigen Museo und in Deyrolle’s 
Sammlung. — 

So ähnlich diese Art auch dem E. quadriguttatus ist, so 
wird sie im männlichen Geschlechte durch die angegebenen Unter- 


1. Eumorphini. 5. Eumorphus. 115 


scheidungsmerkmale in der Form und Stellung des Zahnes der 
Vorderschienen und die Behaarung der letzten Hinterleibsringe 
stets sicher zu erkennen sein. Viel schwieriger wird jedoch eine 
sichere Bestimmung der Weibchen beider Arten sein, da ihre Un- 
terschiede durchaus relative sind; die beträchtlichere Grösse, das 
stark gewölbte Halsschild und die längere und flacher abgesetzte, 
sehr matte Spitze der Flügeldecken sind die einzigen in die Augen 
springenden Merkmale der vorliegenden Art, welche aber freilich 
nur beim Nebeneinanderhalten mit E. quadriguttatus deutlich 
zu erkennen sind; den sichersten Anhalt muss hier jedenfalls der 
Fundort geben, wenigstens für den Fall, dass nicht auch männliche 
Exemplare zugleich vorliegen. 


b) Beim Männchen sind nur die Vorderschienen an der Innenseite 
gezähnt. 


15. E. alboguttatus. Oblongo-ovatus, sublus niger, supra ae- 
neo-micans, elytris maculis duabus magnis, rotundato-quadra- 
ts, testaceis: thorace angusto, parum convexo, angulıs Pole 
eis acutıs. Long. lin. 4%—5. & 2. 


& Tibwis antıcis dente infra medium, oblique truncato, ante 
apicem haud excisis. 
Eumorphus alboguttatus *de Haan i. lit. — * Gerstaecker , Wieg- 
mann’s Archiv XXIII, 1. pag. 228, No. 15. (42) 


Eumorphus quadrimaculatus Dejean Cat. 2. ed. pag. 438. — 
Guerin, Archives entomol. I, pag. 249. (2) 


Länglich eiförmig, unten schwarz, fast matt, auf der Oberseite 
mit lebhaftem Erzglanz. Der Kopf ist mit vereinzelten, tief ein- 
gestochenen Punkten besetzt, die Stirn niedergedrückt, mit kurzer 
mittlerer Längsfurche, der Clypeus grober und dichter punktirt, 
beide lebhaft glänzend; die Mundtheile matt schwarz, die Man- 
dibeln rothbraun. Die Fühler von mehr als halber Körperlänge, 
schlank, an der Basis ebenfalls metallisch glänzend, das dritte Glied 
beträchtlich länger als die beiden folgenden zusammengenommen, 
das vierte bis achte gleich lang, die Keule allmählig breiter wer- 
dend. Das Halsschild ist schmal, nur wenig breiter als lang ,.nach 
vorn sehr leicht verengt, die Vorderecken fast spitzwinklig und eher 
nach aussen als nach innen gewandt, der Seitenrand durchaus li- 
near, schwach verdickt, die Querfurche der Basıs seicht, die seit- 
lichen Längsfurchen weit vor der Mitte abgekürzt; die Scheibe flach 
gewölbt, sehr fein und einzeln punktirt, mit schwacher, in der Mitte 
unterbrochener Längsfurche, erzglänzend. Das Schildchen ist an 
der Basis mit einigen Pünktchen besetzt. Die Flügeldecken sind 
eiförmig, beim Männchen nach hinten stärker erweitert und stum- 

g* 


116 Endomychidae. 


pfer abgerundet als beim Weibchen, fein und dicht, an der Basis 
und Spitze jedoch verloschen punktirt, hell metallisch glänzend, 
mit einem leichten Stich in's Grüne. Die beiden Flecke sind kno- 
chengelb, an den Rändern etwas bräunlich gesäumt, gross, gerun- 
det quadratisch, der vordere etwas kürzer und mehr in die Quere 
gezogen als der hintere; beide berühren den Seitenrand und sind 
von der Naht durch einen Zwischenraum getrennt, welcher halb so 
schmal ist als der zwischen beiden Flecken in der Mitte liegende; 
dieser ist geringer als ihr eigner Längsdurchmesser, während der 
Abstand des vorderen Fleckes von der Basis die Hälfte seiner eignen 
Länge wenig übertrifft. Auf der Unterseite ist die Brust äusserst 
fein und weitläufig, der Hinterleib dicht und ziemlich grob körnig, 
an den Seiten deutlich zu Runzeln zusammenfliessend punktirt; 
besonders längs der Mitte ist er mit kurzen, gelbbraunen Häärchen 
dicht besetzt. An den Beinen sind die Schenkel glänzend, fein 
punktirt, die Schienen durch grobe Punktirung matt; ihre Spitze 
und die Fusssohlen gelbbraun behaart. 

Beim Männchen sind die Hinterecken des Halsschildes nur 
wenig schärfer zugespitzt als beim Weibchen und leicht nach 
hinten heraustretend ; das letzte Hinterleibssegment ist flach und 
ziemlich schmal winklig ausgeschnitten, in diesem Ausschnitt aber 
dicht gelbbraun behaart; seine Oberfläche ist längs der Mittellinie 
leicht bauchig aufgetrieben und beiderseits dicht am Hinterrand 
eingedrückt. Die Vorderschienen sind durchaus gerade, etwas un- 
terhalb der Mitte des Innenrandes mit einem schräg abstehenden, 
schmalen, gleich breiten, erst gegen die Spitze hin schräg abge- 
schnittenen und daher schnell zugeschärften Zahne bewaffnet; die 
Mittelschienen sind vor der Spitze nach innen gekrümmt, die 
Hinterschienen leicht geschwungen. 

Auf Java häufig und in fast allen Sammlungen vorhanden; 
dem hiesigen Museo wurde die Art von de Haan unter dem oben 
beibehaltenen Namen übersandt; in der .Deyrolle'schen Sammlung 
fand ich sie als den E. quadrimaculatus des Dejean’schen Ca- 
talogs bezeichnet. 

Von allen übrigen Arten der Gattung ist die vorliegende durch 
den lebhaften Erzglanz der Oberseite, welcher in der Regel leicht 
in’s Grünliche zieht, unterschieden ; ausserdem ıst die beträchtliche 
Grösse der knochengelb gefärbten Flecke der Flügeldecken für sie 
charakteristisch. 


F 
I. Eumorphini. 5. Eumorphus. 117 


16. E. consobrinus. Oblongo-ovatus, niger, infra opacus, ely- 
tris nitidis,, violaceo -micantibus,, maculis duabus rotundato- 
quadratis lestaceis: lhorace amplo, salıs convexo, angulıs 
postieis acutissimts. Long. lin. 5%. 32 


& Tibüs anticis dente medio, apice oblique truncato arma- 
tis, infra dentem profunde excisis. 
Eumorphus consobrinus * @erstaecker, Wiegmann’s Archiv XXIII, 
LE. mag. 229, No. 16. (49) 
Eumorphus quadrimaculatus var. Guwerin, Archives entomol. 1, 
pag. 250. 


Der vorigen Art sehr nahe verwandt, etwas grösser und zu- 
gleich kräftiger gebaut, durch breiteres, stärker gewölbtes Hals- 
schild, violett gefärbte Fügeldecken, kleinere gelbe Flecke und 
besonders durch die Bildung der Vorderschienen beim Männchen 
unterschieden. -— Der Kopf ist mit einzelnen Punkten besetzt; die 
Stirn mit zwei seitlichen Gruben über den Fühlern, der Clypeus 
dichter und grober punktirt, die Mandibeln und die Spitze der 
Kiefertaster rothbraun. Die Fühler sind von mehr als halber Kör- 
perlänge, sehr schlank, das dritte Glied länger als die beiden fol- 
senden zusammengenommen, das vierte bis achte allmählig kürzer 
werdend, was bei letzterem besonders in die Augen fallend ist, die 
Keule mässig lang, gegen die Spitze hin leicht verbreitert. Das Hals- 
schild ist mindestens um ein Drittheil breiter als lang, von der Mitte 
aus nach vorn schräg verengt, die Vorderecken stumpf zugespitzt, 
schmal, leicht nach aussen gerichtet, der Seitenrand nicht aufgebo- 
gen aber ziemlich stark verdickt, die Querfurche der Basis breit, die 
seitlichen Furchen fein, vor der Mitte endigend; die Scheibe ziem- 
lich dicht und gerade nicht fein, aber schr oberflächlich punktirt, 
gewölbt, leicht glänzend, mit kaum angedeuteter mittlerer Längs- 
furche. Das Schildchen ist fein gerunzelt. Die Flügeldecken sind 
eiförmig, beim Männchen nach hinten leicht verbreitert, stumpf ab- 
gerundet, beim Weibchen fast gleich breit mit stumpfer, ausgezo- 
gener Spitze, ihre Oberfläche ziemlich stark gewölbt, ın der Mitte 
dicht und deutlich punktirt, lebhaft glänzend, violett schimmernd. 
Die beiden Flecke der Scheibe sind knochengelb, von ähnlicher 
Form wie bei der vorigen Art, der vordere jedoch weniger in die 
Quere gezogen und in der Regel kaum kürzer als der hintere; der 
Abstand des vorderen Fleckes von der Basis ist ziemlich derselbe 
wie bei E. alboguttatus, der Raum zwischen beiden ist aber 
stets grösser als ihr eigner Längsdurchmesser, ein Merkmal, wo- 
durch die vorliegende Art stets zu erkennen ist. Die Unterseite ist 
nur matt glänzend, die Seiten der Brust glatt, ıhre Mitte fein und 
zerstreut punktirt, der Hinterleib überall mit dicht gedrängten, 


118 Endomychidae. 


längs der Seitenränder mit gröberen Punkten besetzt. An den Bei- 
nen sind die Schenkel fein, die Schienen grob punktirt, ihre Spitze 
und die Fusssohlen röthlichbraun behaart. 

Beim Männchen sind die Hinterwinkel des Halsschildes 
schärfer zugespitzt und stärker nach aussen und hinten ausge- 
zogen als beim Weibchen; das letzte Hinterleibssegment wie 
bei der vorigen Art stumpfwinklig ausgerandet und beiderseits nahe 
am Hinterrande quer eingedrückt. An den Vorderschienen ent- 
springt der Zahn des Innenrandes gerade in der Mitte, ist stärker 
entwickelt als bei E. alboguttatus, übrigens von gleicher Form, 
nämlich zuerst gleich breit, an der Spitze schräg abgeschnitten und 
fein zugespitzt; dicht unter diesem Zahn ist die Schiene tief halb- 
mondförmig ausgeschnitten, dann bis zur Spitze wieder gleich breit. 
Die Mittelschienen sind gegen die Spitze etwas erweitert und nach 
innen gekrümmt; die Hinterschienen gerade. 

Ebenfalls von Java, jedoch seltener als die vorige Art; meh- 
rere Exemplare beider Geschlechter liegen mir im hiesigen Museo, 
aus Westermann’s, Deyrolle’s und T'homson’s Sammlung vor. 


17. E. sybarita. Oblongus, niger, supra nitidus, elytris cyane- 
scentibus, maculis duabus auranliacıs, anteriore Iransverso, 
posteriore rotundato. Long. lin. 5—6. 49. 


& Tibiis anticıs dente medio acutissimo armatis, infra den- 
lem emargtinatıs. 
Eumorphus sybarita * @erstaecker, Wiegmann’s Archiv XXIII, 1. 
pag. 229, No. 17. (42) 

Zuweilen etwas grösser, stets aber merklich schlanker als der 
vorige, mit dem er in der bläulichen Färbung der Flügeldecken 
übereinkommt; die lebhaftere, mehr rothgelbe Farbe der Flecke, 
ihre geringere Grösse, ihre Form und Vertheilung auf der Ober- 
fläche scheinen beim Mangel von sonstigen prägnanten Unterschie- 
den den hauptsächlichsten Anhalt zur Abtrennung darzubieten. — 
Der Kopf ist mit einzelnen feinen, der Clypeus mit etwas stärkeren 
Punkten besetzt, die Stirn oberhalb der Fühler jederseits leicht ein- 
gedrückt; von den Mundtheilen sind die Mandibeln und die Spitze 
der Taster rothbraun. Die Fühler sind schlank, in den Verhält- 
nissen der acht ersten Glieder mit der vorigen Art analog, die Keule 
aber länger gestreckt. Das Halsschild ist kaum um ein Drittheil 
breiter als lang, in der Mitte stumpfwinklig erweitert, von da ab 
nach vorn fast in gerader Richtung verengt, die Vorderecken schmal, 
ziemlich lang, stumpf zugespitzt, der Seitenrand in geringer Breite 
verdickt, die Querfurche der Basis breit, die seitlichen Furchen 
fein, gebogen, vor der Mitte endigend; die Scheibe leicht gewölbt, 
fein und einzeln punktirt, etwas glänzend , mit leichtem bläulichen 


I. Eumorphini. 5. Eumorphus. 119 


Scheine. Das Schildchen ist kaum wahrnehmbar punktirt. Die 
Flügeldecken sind länglich eiförmig, in beiden Geschlechtern nur 
wenig nach hinten verbreitert, die Spitze beim Weibchen länger 
ausgezogen ; die Oberfläche mässig gewölbt, dicht aber sehr seicht, 
nach hinten und vorn allmählig verloschener punktirt, glänzend 
schwarzblau. Von den beiden goldgelb, zuweilen orangeroth ge- 
fürbten Flecken ist der vordere quer eiförmig, aussen den Seiten- 
rand fast berührend, innen durch einen breiten Zwischenraum von 
der Naht getrennt, der hintere kreisrund, von der Naht doppelt so 
weit als vom Beginn des Seitenrandes entfernt; der Abstand des 
vorderen Fleckes von der Basis ist seinem Längsdurchmesser gleich, 
die Entfernung beider von einander doppelt so gross. Die Unter- 
seite ist matt glänzend, mit feinen gelbbraunen Häärchen dünn be- 
kleidet; die Brust fein, der Hinterleib besonders an der Basıs und 
längs der Seiten grob und tief, überall aber dicht gedrängt punktirt. 
Die Schenkel sind glänzend schwarz, fast glatt, auffallend lang und 
schlank, die Schienen rauh, ihre Spitze und die Fusssohlen gelb- 
braun behaart. 

Beim Männchen sind die Hinterecken des Halsschildes 
schärfer zugespitzt und weiter nach aussen hervortretend als beim 
Weibchen, ihre äusserste Spitze aber nicht nach hinten gewandt, 
sondern herabgebogen; das letzte Hlinterleibssegment stumpfwink- 
lig ausgerandet und fast auf der Mitte seiner Oberfläche jederseits 
quer eingedrückt. Der Zahn am Innenrande der Vorderschienen 
entspringt in der Mitte ihrer Länge, ist dünn, griffelartig und en- 
digt in eine sehr feine, nadelartige, am Grunde deutlich abgesetzte 
Spitze; unmittelbar hinter dem Zahne ist der Innenrand leicht aus- 
geschnitten und nach der Spitze hin wieder deutlich erweitert. Die 
Mittelschienen sind bald hinter der Basis in leichtem Bogen nach 
innen gekrümmt, die Hinterschienen fast gerade. 

Von Singapore selten; es liegen mir nur drei Exemplare 
dieser Art aus Westermann’s und Deyrolle's Sammlung vor. 


18. E. hipunctatus. Oblongo-ovatus, niger , nilıdus , elytris al- 
bidis vel testaceis, basi, sulura, margine exierno maculisque 
duabus medts, transverse dispositis, nıgro-cyaneis. Long. 
Bu. 2°). 32. 

8 Tibris antiers dente medio tenur, acuminato, abdominis 
segmento ultimo emarginato, supra biümpresso. 

Eumorphus bipunctatus Periy, Observat. in Coleopt. Ind. orient., 
pag. 42. — * Gerstaecker, Wiegmann’s Archiv XXIII, 1. pag. 229. 

No. 18. (42). — Guerin, Archives entomol. I, pag. 250. (4 2) 
Eumorphusambustus de Haan i. lit. — Dejean Cat. 2. edit. pag. 438. 
Länglich eiförmig, gewölbt, schwarz, unten fast matt, oben 
mit blauem oder violettem Schimmer. Der Kopf ist fein und ziem- 


120 Endomychidae. 


lich weitläufig punktirt, die Stirn abgeflacht; die Fühler schlank, 
fast von %, der Körperlänge, das dritte Glied nur wenig kürzer als 
die drei folgenden zusammengenommen, diese ebenfalls langge- 
streckt, aber bis zum achten allmählig kürzer werdend, die Keule 
gegen die Spitze hin leicht verbreitert, ziemlich kurz. Das Hals- 
schild ist kaum um die Hälfte breiter als lang, in der Mitte gerun- 
det erweitert, von da nach vorn leicht verengt, die Vorderecken 
schmal, stumpf zugespitzt,, der Seitenrand sehr fein gewulstet, die 
Querfurche der Basis seicht, die seitlichen Furchen fein, vor der 
Mitte endigend ; die Scheibe flach gewölbt, sehr fein und verloschen 
punktirt, mit schwach angedeuteter mittlerer Längsfurche, glän- 
zend schwarz, mit schwachem bläulichen Scheine. Das Schildchen 
ist schwarzblau, glatt, kaum sichtbar punktirt. Die Flügeldecken 
sind regelmässig eiförmig, hinter der Mitte nur schwach erweitert, 
gegen die Spitze hin bei beiden Geschlechtern in gleicher Weise zu- 
gerundet; ihre Oberfläche ziemlich stark gewölbt, in der Mitte der 
Scheibe dicht und deutlich, nach vorn und hinten allmählig feiner 
und verloschener punktirt, weisslich oder hell knochengelb, glän- 
zend, die Basis, die Spitze in grösserer Ausdehnung, die Naht, der 
abgesetzte lineare Seitenrand und zwei quergestellte Punkte in der 
Mitte der Länge schwarzblau. Von diesen beiden Punkten steht 
der äussere dicht am Seitenrand und ist stets kleiner als der innere, 
der zwischen jenem und dem Nahtsaum die Mitte hält und nicht 
selten zu einem ansehnlichen, abgerundet viereckigen Fleck ver- 
grössert ist. Die Unterseite ist rein schwarz, matt glänzend, die 
Mitte der Brust sehr fein und vereinzelt, der Hinterleib ebenfalls 
zerstreut, aber besonders an der Basıs und den Seitenrändern stär- 
ker punktirt. An den Beinen sind die Schenkel glänzend und.glatt, 
die Schienen dicht und tief punktirt, ihre Spitze und die Fusssohlen 
gelbbraun behaart. 

Beim Männchen sind die Hinterecken des Halsschildes nur 
wenig schärfer zugespitzt als beim Weibchen, ihre äusserste Spitze 
aber deutlich nach abwärts gebogen; das letzte Hinterleibssegment 
ist in der Mitte leicht stumpfwinklig ausgerandet und auf der Ober- 
fläche zu jeder Seite von diesem Ausschnitt mit einer queren eiför- 
migen Grube versehen. Der Zahn der Vorderschienen entspringt 
in der Mitte, ist schmal, wenig abstehend und endigt in eine sehr 
feine, deutlich abgesetzte Spitze; die Mittelschienen sind an der 
Spitze leicht nach innen gekrümmt, die Hinterschienen leicht ge- 
schwungen. 

Das einzige Weibchen, welches mir vorliegt, unterscheidet 
sich von allen männlichen Exemplaren durch die auffallend geringe 
Grösse der beiden schwarzen Punkte der Flügeldecken, von denen 
der innere den äusseren an Umfang kaum übertrifft. 


I. Eumorphini. 5. Eumorphus. 121 


Diese durch die Färbung sehr ausgezeichnete Art ist auf Java 
' einheimisch, jedoch eine der seltneren; dem hiesigen Museo wurde 
sie von de Haan unter dem Namen E. ambustus mitgetheilt; 
ausserdem habe ich nur einzelne Exemplare in Dohrn’s und Thom- 
son’s Sammlung vorgefunden. 

Perty (a.a.O.) giebt in seiner Beschreibung nur einen schwar- 
zen Punkt und zwar in der Mitte der Flügeldeckenscheibe an, hat 
also entweder den äusseren (Rand-) Punkt übersehen oder ein 
Exemplar vor sich gehabt, bei dem derselbe nicht vorhanden war; 
bei allen mir vorliegenden Individuen ist er zwar beträchtlich klei- 
ner als der innere, aber durchweg deutlich ausgedrückt. 


r) Flügeldecken mit scharf erhabener Leiste auf der Schulterbeule. 


19. E. assamensis. Oblongo-ovatus, niger,, subnitidus , thorace 
lato, Iongitudinaliter sulcato, elytris disperse punctulatis, 
maculis duabus transversis, calloso-elevatis flavis. Long. lin. 
4. & 9. 

& Tibüs anticis dente medio acuto armatis, antrorsum api- 
cem versus carinalıs. 


Eumorphusassamensis *Gerstaecker, Wiegmann’s Archiv XXILL, 1. 
pag. 229, No. 19. (72) 


Von länglicher Eiform, tief schwarz, leicht glänzend. Der Kopf 
ist zu beiden Seiten dicht, in der Mitte einzelner punktirt, derSchei- 
tel in der Mitte vertieft, die Stirn leicht gewölbt, die Mundtheile 
pechbraun. Die Fühler von halber Körperlänge, ziemlich derb, das 
dritte Glied so lang als die beiden folgenden zusanımengenommen, 
das vierte bis achte allmählig etwas kürzer werdend, die Keule läng- 
lich, schmal. Das Halsschild ist quer, um zwei Drittheile breiter als 
lang, bis zur Mitte fast gleich breit, von da ab nach vorn allmäh- 
lig verengt, die Vorderecken ganz kurz, abgestumpft, der Seiten- 
rand leicht aufgebogen und sehr schwach verdickt, die Querfurche 
der Basis fein, aber tief eingedrückt, die seitlichen Furchen eben- 
falls tief, weit vor der Mitte abgekürzt; die Scheibe kissenartig ge- 
wölbt, über die Mitte hin tief gefurcht, äusserst fein chagrinartig 
granulirt und ausserdem mit feinen, zerstreuten Pünktchen besetzt. 
Das Schildchen erscheint fast glatt. Die Flügeldecken sind eiför- 
mig, beim Männchen hinten stumpf abgerundet, beim Weibchen 
länger ausgezogen, stark gewölbt, wie das Halsschild sehr fein cha- 
grinartig granulirt und ausserdem mit sehr oberflächlichen, vorn 
und hinten allmählig mehr verloschenen Punkten bedeckt, die 
Schulterbeule bis zum Beginn des vorderen Fleckes hoch und scharf 
gekielt. Die beiden gelben Flecke der Scheibe sind blasenartig auf- 
getrieben, quer oval, der vordere nur wenig grösser als der hintere, 


122 Endomychidae. 


von der Naht durch einen Zwischenraum getrennt, der ihrem Quer- 
durchmesser gleichkommt; der Abstand des vorderen von der Ba- 
sis ist merklich länger, der des hinteren vom vorderen fast dreimal 
so lang als sein eigener Durchmesser. Die Unterseite ist feın und 
anliegend behaart, die Brust glatt, der Hinterleib fein punktirt. 
Die Behaarung der Schienenspitze und Fusssohlen ist bräunlich gelb. 

Beim Männchen sind die Hinterecken des Halsschildes wie 
beim Weibchen gerade nach hinten gerichtet, länger und schärfer 
zugespitzt, die äusserste Spitze selbst abwärts gekrümmt. Das letzte 
Hinterleibssegment ist in der Mitte flach ausgerandet, an der Basis 
in gleicher Weise wie die Mitte der drei vorhergehenden Ringe 
wulstig aufgetrieben. Die Vorderschienen sind in der Mitte des 
Innenrandes mit einem schmal dreieckigen, scharf zugespitzten und 
ziemlich stark einwärts gerichteten Zahn bewaffnet, vorn gefurcht 
und nach innen zu mit einer vor der Mitte beginnenden, scharf er- 
habenen und leicht geschwungenen Leiste versehen. Die Mittelschie- 
nen sind einfach, leicht gekrümmt, die Hinterschienen fast gerade, 
an der Spitze in einen kurzen, dreieckigen Haken endigend. 

Aus Assam; ein einzelnes Päärchen in Murray’s Sammlung. 

Die Bildung der männlichen Schienen nähert diese Art augen- 
scheinlich den beiden ersten Abtheilungen der Gattung, bei welchen 
die Vorderschienen aussen gefurcht und die Hinterschienen an der 
Spitzein einen Haken verlängert sind; dagegen stimmt die schwache 
Krümmung der Mittel- und die Geradheit der Hinterschienen, 
ausserdem auch ganz besonders die Bildung und Form der Flügel- 
decken, deren Seitenrand durchaus linear erscheint, mit der letzten 
Abtheilung überein. Es ist daher sehr wahrscheinlich, dass die vor- 
liegende Art zusammen mit den drei folgenden in Zukunft einer 
eignen Gruppe zugewiesen werden muss, deren Charaktere zwi- 
schen denen der oben aufgestellten die Mitte halten; vorläufig war 
(lies nicht ausführbar, da mir von den drei folgenden Arten, die im 
Habitus und in der charakteristischen Bildung der Schulterbeule 
allerdings mit E. assamensis eine nahe Verwandtschaft kund- 
geben, ausschliesslich Weibchen vorliegen und ein Schluss ex ana- 
logia trotz aller Wahrscheinlichkeit, die er auch hier für sich hat, 
immer gewagt erscheinen muss. 


20. E. subguttatus. Oblongo-ovatus, niger, opacus, thorace an- 
gusto, basi sulcato, elytris humeris carinatis, gutlis duabus 
minutis subrotundis flavis, calloso-elevatis. Long.lin. 3%. 2. 


Eumorphus subguttatus de Haan i. lit. — * Gerstaecker, Wieg- 
mann’s Archiv XXIII, 1. pag. 229. No. 20.(2) 


Kleiner und besonders viel schmaler als der vorige, durchaus 
matt, kohlschwarz. Der Kopf ist dicht und fein chagrinartig ge- 


I. Eumorphini. 5. Eumorphus. 123 


runzelt, die Stirn zwischen den Fühlern leicht ausgehöhlt, die Man- 
dibeln rothbraun; die Fühler von halber Körperlänge, derb, das 
dritte Glied nur wenig länger als die beiden folgenden zusammen- 
genommen, das vierte bis achte ällmählig kürzer werdend, die 
Keule schmal. Das Halsschild ist nur um ein Drittheil breiter als 
lang, vor der Mitte stumpfwinklig erweitert, von da gegen die 
Spitze in gerader Richtung und ziemlich stark verengt, die Vorder- 
ecken kurz, abgestumpft, die Hinterecken rechtwinklig, doch nach 
hinten ein wenig hervortretend, der Seitenrand leicht verdickt, 
kaum aufgebogen, die Querfurche der Basis tief, die seitlichen 
Furchen deutlich nach aussen gewandt, vor der Mitte abge- 
kürzt; die Scheibe gewölbt, mit einer von der Basis bis zur Mitte 
reichenden mittleren Längsfurche, dicht und fein chagrinartig ge- 
runzelt, ganz matt. Das Schildchen ebenso. Die Flügeldecken 
sind länglich und nach hinten zugespitzt eiförmig, an der Basis 
deutlich breiter als das Halsschild, dessen Hinterecken noch inner- 
halb der scharf leistenartig erhabenen Schulterbeulen zu liegen kom- 
men, der Seitenrand hinter den Schultern äusserst schwach er- 
weitert und dann bis über die Mitte hinaus fast geradlinig; die 
Oberfläche leicht gewölbt, wie das Halsschild durchaus matt und 
rauh, die Mitte der Scheibe ausserdem noch seicht und ziemlich 
dicht punktirt. Die beiden kleinen goldgelben Tupfen sind schwie- 
lig aufgetrieben und zwar der hintere etwas mehr, dieser fast kreis- 
rund, der vordere mehr dreieckig, nach innen zugespitzt; der vor- 
dere liegt unmittelbar aın Ende der Schulterleiste und ist von der 
Naht doppelt so weit als vom Seitenrande entfernt, der hintere steht 
fast zwischen beiden in der Mitte. Die Unterseite ist fein und dünn 
greis behaart, der Hinterleib seicht punktirt; die Ränder des Pro- 
thorax, der umgeschlagene Rand der Flügeldecken, die Spitze des 
Hinterleibes, die Hüften und Schenkel rothbraun durchscheinend ; 
die Behaarung der Schienenspitze und der Fusssohlen ist rothgelb. 

Von Java und Singapore, im hiesigen Museo und in Dey- 
rolle's Sammlung; von der vorigen Art durch die matte Oberfläche, 
den schmalen, nach vorn und hinten verengten Thorax und die 
viel kleineren gelben Tupfen der Flügeldecken unterschieden. 


21. E. carinatus. Oblongo-ovatus, rufus, fere opacus, antennis, 
tibüis elytrorumque vitta lata nigricantıbus : thorace ante me- 
dium angulato-dilatato, bası apiceque attenuato, disco subsul- 
cato: elytris carina humerali alte elevata, maculis duabus 
aureo -flavis, anteriore obliqua, posteriore rotundata. Long. 
Im. 3%... 

Eumorphuscarinatus * @erstaecker, Wiegmann’s Archiv XXIII, 1. 
pag. 229, No. 21. (2) 


124 Endomychidae. 


Eumorphusguttatus de Haan i. lit. 
Eumorphus quadriverrucosus Guerin, Archives entomol. I, 
pag. 249. 

Von länglicher, fast gleich breiter Körperform, dunkel rost- 
roth, glanzlos. Der Kopf ist fein lederartig gerunzelt und ausser- 
dem noch mit seichten,, jederseits dichter angehäuften Punkten be- 
setzt, der Scheitel mit zwei flachen, seitlichen Wulsten,, die Stirn 
niedergedrückt; die Farbe rostroth, nur der vordere Theil des Cly- 
peus und die Oberlippe rostgelb. Die Fühler sind schlank, von 
mehr als halber Körperlänge, pechschwarz, das erste Glied roth- 
braun durchscheinend,, das dritte länger als die beiden folgenden 
zusammengenommen, diese und die nächsten kaum an Länge ver- 
schieden. Der Thorax ist um die Hälfte breiter als lang, vor der 
Mitte stark winklig erweitert und dort die Breite der Flügeldecken- 
Basis übertreffend,, nach vorn stärker als nach hinten verengt, die 
Vorderecken kurz, breit abgerundet, die Hinterecken rechtwinklig, 
ebenfalls abgestumpft, die Querfurche der Basis sehr tief und ziem- 
lich breit, die seitlichen Furchen kurz, aber nach vorn in eine Falte 
auslaufend, die bis über die Mitte hinausreicht; der Seitenrand 
breit, schräg aufgebogen, fast scharf, die Scheibe kissenartig ge- 
wölbt, mit durchgehender flacher Mittelfurche, sehr verloschen und 
undeutlich punktirt, durchaus matt rostroth, die Ränder rings- 
herum leicht gebräunt. Das Schildchen ohne sichtbare Punktirung, 
bräunlich. Die Flügeldecken sind an der Basis nur wenig breiter 
als der Hinterrand des Halsschildes, länglich eiförmig, vom hin- 
teren Ende der Schulterbeule an leicht gerundet erweitert, hinten 
spitz zugerundet; die Schulterbeule zu einer scharfen, erhabenen 
Leiste aufgetrieben , unter welcher die Flügeldecke gegen den ab- 
gesetzten Seitenrand hin senkrecht abfällt, und an deren Innenseite 
die Basis der Oberfläche tief ausgehöhlt erscheint; letztere auf der 
hinteren Hälfte leicht gewölbt, beiderseits gegen den ziemlich flach 
abgesetzten und an der Aussenkante deutlich aufgebogenen Seiten- 
rand steil abfallend, matt rostroth, mit breiter schwärzlicher Längs- 
binde, die den Aussenrand und ein gemeinsames Mittelfeld längs 
der Naht freilässt. Dicht neben der Naht sind einige (zwei bis drei) 
undeutliche Punktstreifen , die ebenfalls schwärzlich gefärbt sind, 
bemerkbar. Die beiden goldgelben Flecke sind etwas grösser als 
bei der vorigen Art, sonst von gleicher Form und Vertheilung; sie 
liegen gerade auf der Uebergangsstelle von der Ober- zur Seiten- 
fläche der Flügeldecken und dem Aussenrande doppelt so nahe als 
der Naht. Die Unterseite ist leicht glänzend, satt rothbraun, der 
Hinterleib sehr fein und einzeln punktirt, mit gelblichen Häärchen 
besetzt. An den Beinen sind die Hüften, Schenkel und Tarsen rost- 
roth, die Schienen pechbraun. 


I. Eumorphini. 5. Eumorphus. 125 


Auf Java, selten; dem hiesigen Museo von de Haan unter 
dem Namen E. guttatus übersandt. 


22. E. coloratus. Oblongus, rufus, opacus, antennis bası excepta, 
Ibis elytrorumque vitta lata nigricantibus: thorace laterıbus 
leviter rotundato, disco vix sulcato, elytris carina humerali 
admodum obsoleta, maculis duabus minutis auranliacıs, ante- 
riore transversa, posteriore rotundata. Long. lin. 3Y,. 9. 

Eumorphuscoloratus * Gerstaecker, Wiegmann’s Archiv XXIL, 1. 
pag. 230, No. 22. (2) 
var. Thoracis elytrorumque disco nec non femoribus basi 
nigricantibus. 


Der vorigen Art in der Färbung äusserst ähnlich, doch durch 
viel schmaleren Körper, kleineren, an Breite den Flügeldecken bei 
weitem nachstehenden Thorax und die beiden hell rostrothen Grund- 
glieder der Fühler unterschieden. — Der Kopf ist fein und dicht 
punktirt, der Scheitel in der Mitte leicht eingedrückt, die Stirn ab- 
geflacht, matt, gebräunt, der Clypeus und die Mundtheile rostroth. 
Die Fühler sind nur von halber Körperlänge, derb, die beiden 
ersten Glieder licht rostroth, die übrigen schwarz, matt; das dritte 
Glied so lang als die beiden folgenden zusammengenommen, diese 
bis zum achten dick und kurz, allmählig an Länge abnehmend, die 
Keule etwas verkürzt. Das Halsschild ist um die Hälfte breiter als 
lang, vor der Mitte gerundet erweitert, nach vorn stärker als nach 
hinten verengt, die Vorderecken kurz, abgestumpft, die Hinter- 
ecken rechtwinklig, aber dabei nach hinten in eine kurze Spitze 
ausgezogen, der Seitenrand leicht aufgebogen und schwach ver- 
dickt, die Quer- und Seitenfurchen der Basis tief, letztere stark 
abgekürzt; die Scheibe flach gewölbt, fein und seicht punktirt, mit 
schwacher, fast verstrichener Mittelfurche, matt, rostroth, die Mitte 
mehr oder weniger gebräunt, zuweilen schwärzlich. Das Schild- 
chen ist glänzend, leicht vertieft, undeutlich punktirt. Die Flügel- 
decken sind länglich eiförmig, hinter den Schultern sehr leicht er- 
weitert, dann bis zum letzten Drittheil fast gleich breit, hinten spitz 
zugerundet; die erhabene Schulterleiste stumpf, bis zum Beginn 
des vorderen Fleckes fast gerade nach hinten gerichtet, auf diesem 
sich mehr nach innen wendend und dann längs der Mitte der 
Scheibe als stumpfe und breite Falte bis zum Ende des hinteren 
Fleckes verlaufend. Da auch die Naht fein kielartig erhaben ist, 
so erscheint jede Flügeldecke auf ihrer inneren Hälfte deutlich ver- 
tieft oder wenigstens niedergedrückt, während die äussere gewölbte 
gegen den Seitenrand herabsteigt. Die Grundfarbe ist matt rostroth 
mit einigen sehr feinen, dunkleren Längsstreifen; eine breite 


126 Endomychidae. 


schwärzliche Längsbinde beginnt von der Schulterecke, verbreitert 
sich allmählig mehr nach innen und endigt etwas hinter dem zwei- 
ten gelben Fleck; nach aussen lässt sie nur den Seitenrand, hinten 
die Spitze in weiterer Ausdehnung, auf der Mitte der Scheibe ein 
gemeinsames gleichschenkliges Dreieck, dessen Basis mit derjenigen 
der Flügeldecken zusammenfällt, von der Grundfarbe übrig. Die 
beiden goldgelben Flecke sind von gleicher Grösse und Lage wie 
bei E. carınatus, nur der vordere etwas mehr in die Quere ge- 
zogen. Unten ist der Körper schwach glänzend, auf dem Hinter- 
leib fein und dicht punktirt, dieser und die Seiten der Brust leicht 
gebräunt; an den Beinen sind die Hüften, Schenkel und Tarsen 
hell rostroth, die Schienen schwärzlich. 

Farbenvarietäten entstehen dadurch, dass das Schwarz der 
Oberseite sich auf dem Halsschild und den Flügeldecken ausdehnt 
und auf letzteren z. B. nur einen schmalen, linearen Nahtsaum, die 
Spitze und den Seitenrand für die Grundfarbe freilässt; bei einem 
solchen Exemplar sind auch die Schenkel an der Basis und der 
grösste Theil der Unterseite schwarz gefärbt. Die rostrothe Fär- 
bung der beiden ersten Fühlerglieder bleibt auch hier bei und kann 
daher als ein constantes Merkmal der Art angesehen werden. 

Ebenfalls von Java und so selten wie die vorige Art; es lie- 
gen mir nur einige Exemplare aus Dohrn’s und Deyrolle’s Samm- 
lung vor. 


Der Vollständigkeit halber führe ich hier noch die von Hope 
gegebene Diagnose einer Eumorphus-Art, welche sonst absolut un- 
brauchbar ist, an: 


E. Hardwicki. ,‚‚Affinis E. immarginato Fabr. Violaceus, 
thorace emarginato, elytris guadrimaculatis.‘“ Long. lin. 6%. 


Eumorphus Hardwickii Hope in Gray, The zoological miscellany, I, 
pag. 22. 


Aus Nepaul. — Abgesehen davon, dass es durchaus über- 
flüssig ist, sich mit einer derartigen Diagnose auf Deutungen ein- 
zulassen, so mag bemerkt sein, dass die Hope’sche Art mit einer 
der im Vorhergehenden beschriebenen kaum identisch sein kann. 
Von den mit E.immarginatus (d.h.E. quadriguttatus Lli- 
ger) verwandten könnte der Grösse nach nur der Eum. syba- 
rita in Betracht kommen; dieser stammt jedoch von Singapore, 
einer in Bezug auf die Fauna von Nepaul wesentlich verschiede- 
nen Lokalität und erreicht selbst in den grössten Exemplaren eben- 
falls die Länge von 6% Lin. nicht. — Wollte man eine kühne Con- 


I. Eumorphini. 6. Pedanus. 127 


jektur wagen, so könnte man die Hope’sche Diagnose auch wohl 
auf den weiter unten bei den Endomychini beschriebenen 
Eueteanus coelestinus beziehen, der in Betreff der Grösse 
und des Vaterlandes passen würde; freilich müsste dann aber der 
Terminus ‚‚violaceus‘‘ mit ‚‚coeruleus‘‘ interpretirt werden. 


6. Pedanus Gerst. 
Wiegmann’s Archiv f. Naturgesch. XXIII, 1. pag. 230. 


Eumorphus Deean. 


Prosternum angustum, parallelum. 

Mesosternum subguadratum, basi sinuatum. 

Labrum emarginatum. 

Mandibulae abbreviatae, apice rotundatae, dente nullo. 
Palpi labiales articulo ultimo transverso. 

Femora subelavata. 


Bei der grossen Uebereinstimmung, welche die Mundtheile bei 
den mit Eumorphus zunächst verwandten Gattungen darbieten, 
ist eine so eigenthümliche Bildung der Mandibeln, wie wir sie bei 
der vorliegenden antreffen, besonders beachtenswerth. Zuvörderst 
zeichnen sie sich auffallend durch ihre Kürze aus; während alle 
vorhergehenden und folgenden Gattungen darin übereinstimmen, 
dass die Mandibeln auseinander gesperrt die Oberlippe nach vorn 
mehr oder weniger überragen, bleiben sie bei Pedanus merklich 
hinter deren Länge zurück. Zweitens fehlt hier nicht nur der Zahn 
des Innenrandes, der den meisten zukommt, sondern auch die End- 
spitze gänzlich ; ihre Form ist daher fast kurzeiförmig, der Aussenrand 
stärker, der Innenrand schwach gerundet und beide unter einem 
stumpfen, abgerundeten Winkel zusammenstossend; an der Basis 
sind sie auswärts sehr stark verdickt und bilden hier eine schräg 
ansteigende dreieckige Aussenfläche, welche der Oberfläche an 
Breite fast gleichkommt, nach vorn sich aber so schnell verdünnt, 
dass der Aussenrand in seinem vordern Theil durchaus schneidend 
scharf ist. Die Lamelle des Innenrandes ist sehr schmal und nur 
bei starker Vergrösserung erkennbar; sie beginnt erst weit unter- 
halb des Winkels, unter dem der Aussen- mit dem Innenrand zu- 
sammenstösst; dieser zeigt sich bei gleicher Vergrösserung fein ein- 
gekerbt, so dass also die Andeutung einer Endspitze noch zu er- 
kennen ist. — Von den übrigen Mundtheilen zeichnet sich die 
Öberlippe durch eine tiefe Ausbuchtung in der Mitte des Vorder- 


128 Endomychidae. 


randes aus, ein Merkmal, welches im Vergleich mit der vorigen 
Gattung auffällig genug ist. Das Endglied der Kiefertaster ist etwas 
länger und dünner als das vorhergehende, gegen die Spitze hin ver- 
dünnt und diese selbst quer abgestutzt. Das Kinn ist stumpf drei- 
eckig, eben, ohne merklich verdickte Ränder, das Endglied der 
Lippentaster sehr breit und kurz, dem vorhergehenden an Grösse 
ziemlich gleich. — Die Bildung des Brustbeins ist mit der von Eu- 
morphus sehr analog; das Prosternum ist ebenfalls schmal, aber 
bis zur abgerundeten Spitze fast gleich breit, das Mesosternum qua- 
dratisch, am Hinterrande jedoch deutlich ausgebuchtet und zu jeder 
Seite schwach lappenartig ausgezogen. 

Auch in der äusseren Gestalt zeigt die vorliegende Gattung 
mehreres Eigenthümliche, was sie von den übrigen leicht unter- 
- scheiden lässt. Vor Allem verleiht ihr das auffallend kleine und 
recht abweichend geformte Halsschild einen besonderen Habitus: 
dasselbe ist fast nur halb so breit als die Flügeldecken, quer vier- 
eckig, vorn und hinten gleich breit, die Vorderecken sehr kurz, 
stark abgerundet und nicht wie gewöhnlich nach innen, sondern 
nach aussen gewendet, daher auch der Kopf frei herauszutreten 
scheint. Die Flügeldecken sind fast länglich viereckig, an der 
Spitze breit abgerundet, sehr flach gewölbt und besonders nach hin- 
ten wenig herabgezogen, eher abgeflacht ; der abgesetzte Seitenrand 
schmal, linear, wie bei den Eumorphus- Arten der dritten 
Gruppe. Die Fühler sind ziemlich derb, das erste Glied stark ent- 
wickelt, ebenso lang und doppelt so dick als das dritte, dieses höch- 
stens so lang als die beiden folgenden zusammengenommen, was 
daher rührt, dass das vierte Glied im Vergleich mit den nächsten 
vieren besonders lang erscheint. Die Beine sind ebenfalls derb und 
im Verhältniss kürzer als bei den Eumorphus- Arten der dritten 
Gruppe, die Schenkel an der Spitze keulenartig verdickt, seitlich 
kaum zusammengedrückt, die Schienen kurz und gerade, das zweite 
Glied der Tarsen etwas erweitert. 

Die Männchen unterscheiden sich von den Weibchen 
durch länger gestreckte Fühler, stärker verdickte Schenkel und 
die am Innenrande gezähnten Mittelschienen; endlich auch wie 
bei der vorigen Gattung durch die Ausrandung des letzten Hinter- 
leibssegments. 

Die wenigen bis jetzt bekannten Arten der Gattung bewohnen 
die Sunda-Inseln; sie gleichen in der Färbung der Flügel- 
decken den Eumorphus-Arten, denen sie aber an Grösse nach- 
stehen. 


I. Eumorphini. 6. Pedanus. 129 


1. P. quadrilunatus. Nigro-piceus, punctatus, subnitidus, tho- 
race transverse quadrato , medio dilatato, elytris BR 
punctatis, cyaneis, maculis duabus aureo-flavıs: antennarum 
clava angusta. Long. lin. 21, —31%. 32. 


& Tibüs medtis intus breviter dentatıs. 
var. Maculis elytrorum aurantiacıs. 


Pedanus quadrilunatus *@erstaecker, Wiegmann’s Archiv XXIIL, 
1. pag. 230, No. 1. (2) 


Der Körper ist schwärzlich pechbraun, punktirt, leicht glän- 
zend. Der Kopf ist deutlich und unregelmässig punktirt, die Stirn 
abgeflacht, beiderseits hinter den Fühlern eingedrückt; die Fühler 
von halber Körperlänge beim Weibchen, dieselbe übertreffend beim 
Männchen, pechbraun mit schwarzer Keule, das dritte Glied so 
lang als das erste, das vierte merklich länger und dicker als das 
fünfte, an der Keule das erste Glied am schmalsten, das zweite 
deutlich breiter als das dritte. Das Halsschild ist klein, um die 
Hälfte breiter alslang, quer viereckig, vorn und hinten gleich breit, 
in der Mitte gerundet erweitert, vor und hinter derselben aus- 
gebuchtet, der Seitenrand leicht verdickt, die Vorderecken stumpf 
abgerundet, die Hinterecken spitz, nach aussen gerichtet; die 
Quer- und Seitenfurchen der Basis tief eingegraben, letztere bis zur 
Mitte der Scheibe verlängert, daselbst durch einen tiefen Quer- 
eindruck und einen vor diesem liegenden Wulst, der sich von der 
Scheibe aus gegen den Seitenrand hinzieht, begränzt; die Ober- 
fläche dicht und grob, längs der etwas vertieften Mittellinie feiner 
punktirt, leicht glänzend, pechschwarz, mit röthlich durchscheinen- 
den Rändern. Das Schildchen ist an der Basis grob punktirt. Die 
Flügeldecken sind an der Basis mindestens um die Hälfte breiter 
als das Halsschild, in der Mitte gerade, an den Schultern schräg 
abgestutzt, seitlich bis zum letzten Drittheil der Länge allmählig 
und leicht erweitert, hinten breit und stumpf abgerundet; ihre 
Oberfläche leicht gewölbt, dicht und deutlich, aber weder gedrängt 
noch gerade sehr tief punktirt, dunkel kornblumenblau, glänzend, 
mit zwei ziemlich grossen goldgelben, zuweilen hoch rothgelben 
Flecken. Der vordere ist abgerundet quadratisch , stösst nach aus- 
sen an den Seitenrand, ist von der Basis durch einen schmalen, fast 
linearen, von der Naht durch einen doppelt so breiten Raum ge- 
trennt; der hintere, um das Doppelte seines Durchmessers vom vor- 
deren entfernt, ist mehr oder weniger kreisrund, jenem an Grösse 
ziemlich gleich und vom Seitenrand und der Naht gleich weit ent- 
fernt. Auf der Unterseite ist die Brust glänzend schwarz, fein und 
zerstreut punktirt, der umgeschlagene Rand der Flügeldecken stahl- 
blau, stark punktirt, der Hinterleib heller oder dunkler pechbraun, 


Gerstaecker, Entomographien. 9 


130 Endomychidae. 


fein querrunzlig. Die Beine sind schwärzlich pechbraun, deutlich 
punktirt, fein behaart, die Fusssohlen mit gelblich braunem Filz 
besetzt. 

Beim Männchen sind die Mittelschienen am Innenrand un- 
terhalb der Mitte mit einem nur schwach hervortretenden, stum- 
pfen Zahn besetzt und zwischen diesem und der Spitze flach aus- 
geschnitten. Das letzte Hinterleibssegment ist in der Mitte seicht 
ausgerandet, in der Mitte der Basis gleich den vorhergehenden Rin- 
gen etwas aufgewulstet; an den Seiten zeigen die einzelnen Ringe 
einen queren Eindruck. 

3jeim Weibchen ist die Mitte der Hinterleibsringe durchaus 
abgeflacht, die Seiten durch eine vertiefte Längslinie, welche an 
‚der Basis des zweiten Segmentes beginnt, abgesetzt. 

Von Pulo Penang, ziemlich selten; nur im hiesigen Museo 
und in Westermann’s Sammlung. 


2. P. affinis. Nigro-piceus, punctatus, subnitidus, thorace bası 
apiceque dilatato, elytris confertim fortiterque punctatis, viri- 
di-cyaneıs , maculis duabus magnis aurantiacis : antennarum 
clava latiore. Long. lin. 3%. 9. 


Pedanusaffinis *Gerstaecker, Wiegmann’s Archiv XXIII, 1. pag. 231, 
No.2.(2) 


Der vorigen Art auf den ersten Blick ungemein ähnlich, aber 
durch stark erweiterte Fühlerkeule, grösseres und breiteres, vorn 
und hinten stärker als in der Mitte erweitertes Halsschild, mehr 
grünliche, dicht gedrängt und tief punktirte Flügeldecken unter- 
schieden. — Der Körper ist dunkel pechbraun, leicht glänzend. 
Der Kopf ist etwas grober, besonders aber viel dichter, an den Sei- 
ten und vorn sogar runzlig punktirt, die Stirn fast eben; die Mund- 
theile wie der Kopf pechbraun, die Mandibeln röthlich. Die Füh- 
ler sind kürzer und besonders dicker als bei P. quadrilunatus, 
das vierte bis achte Glied fast knopfförmig und ziemlich gleich 
lang, die Keule um die Hälfte breiter. Das Halsschild ist beträcht- 
lich grösser, um die Hälfte breiter als lang, vorn und hinten deut- 
lich breiter als in der Mitte, wo die seitliche Erweiterung nur 
schwach angedeutet ist, die Vorderecken schmal abgerundet, die 
Hinterecken zugespitzt, beide nach aussen gewandt, der Seitenrand 
zweimal ausgebuchtet, verdickt; die Seitenfurchen, welche bis über 
die Mitte der Scheibe hinausreichen, sind nach vorn nur durch 
einen sehr flachen Querwulst, aber nicht durch einen tiefen Ein- 
druck, wie bei der vorigen Art, abgeschnitten, die Oberfläche ist zu 
beiden Seiten breit abgeflacht, in der Mitte leicht gewölbt, ohne 
Mittelfurche, ziemlich grob und dicht punktirt, leicht glänzend, 


I. Eumorphini. 6. Pedanus. 131 


schwärzlich pechbraun,, zu beiden Seiten röthlich durchscheinend. 
Das Schildchen ist an der Basis runzlig punktirt. Die Flügeldecken 
sind an der Basis nur um ein Drittheil breiter als das Halsschild, 
mit mehr abgerundeten Schulterecken, erscheinen dadurch im hin- 
teren Theile stärker gerundet erweitert und regelmässiger eiförmig 
als bei P. quadrilunatus; ihre Oberfläche ist höher gewölbt, 
viel grober und tiefer, durchaus dicht gedrängt punktirt, mehr 
grünlichblau; die beiden Flecke sind grösser, hoch orange-, fast 
rostroth, der vordere abgerundet viereckig, der hintere fast kreis- 
rund, beide durch einen Zwischenraum getrennt, der kaum 1% 
ihres Längsdurchmessers beträgt. Auf der Unterseite ist der Hin- 
terleib fein querrunzlig punktirt, die Brust fast glatt; die Beine wie 
der Körper pechbraun, die Spitze der Schenkel mehr schwärzlich. 

Aus Borneo; ein einzelnes Exemplar in Westermann’s 
Sammlung. 


3: P. Westermanni. Nigro-piceus, punctatus, subnitidus , ely- 
iris cyanescentibus, fascüs duabus abbreviatis flexuosıs auran- 
tiacis, anteriore humerum includente. Long. lin. 3%. &2. 


3 Tibiis medüs intus breviter dentatiıs. 


Pedanus Westermanni * @erstaecker, Wiegmann’s Archıv XXIII], 1. 
pag. 231, No. 3. (2) 

EumorphusWestermanni *Dejean, Cat. 2. edit. pag. 438. — Guerin, 
Archives entomol. I, pag. 252. (2) 


Ganz von der Grösse und Gestalt des P. quadrilunatus, 
von dem er sich durch die stark ausgezackten Flecke der Flügel- 
decken leicht unterscheidet. Der Körper ist pechbraun, leicht 
‚glänzend , auf der Unterseite fein und dünn behaart, oben glatt. 
Der Kopf ist dicht und deutlich punktirt, der Scheitel mit einem 
leichten mittleren Eindruck, glänzend pechschwarz, die Mandibeln 
rothbraun. Die Fühler beim Weibehen von halber Körperlänge, 
beim Männchen beträchtlich länger, die Verhältnisse der einzelnen 
Glieder und besonders auch die Länge und Dicke des vierten wie 
bei der ersten Art; die Keule schmal. Das Halsschild ıst klein, um 
die Hälfte breiter als lang, an den Seiten bis zur Mitte gleich breit, 
diese leicht gerundet erweitert und ein wenig mehr nach aussen 
hervortretend als die vorn quer abgestumpften Vorderecken; der 
Seitenrand verdickt, vorn und hinten leicht aufgebogen, die Hinter- 
ecken scharf rechtwinklig, die Quer- und Seitenfurchen der Basis 
tief eingedrückt, letztere bis zur Mitte reichend und dort zu einer 
tiefen Grube erweitert, die nach aussen von einem rundlichen Wulst 
begränzt wird; die Oberfläche in der Mitte leicht gewölbt, zu beı- 
den Seiten mehr abgeflacht, grob und dicht punktirt, glänzend 


g° 


132 Endomychidae. 


pechbraun. Das Schildchen ist punktirt. Die Flügeldecken sind 
an der Basis um die Hälfte breiter als das Halsschild, mit abge- 
stumpften, aber fast rechtwinklig hervortretenden Schulterecken, 
bis über die Mitte hinaus allmählig und seicht erweitert, hinten 
breit abgerundet; die Oberfläche niedrig gewölbt, dicht gedrängt 
aber seicht punktirt, dunkelblau, mit zwei hoch orangerothen wel- 
ligen Querbinden. Die vordere von ihnen umfasst die Schulter- 
beule, gränzt auf deren Innenseite an die Basis, auswärts mitihrem 
vorderen Ende an den Seitenrand und ist hinten in drei Spitzen 
ausgezogen, von denen die mittlere die längste ; die zweite, zwischen 
Mitte und Spitze gelegene Binde ist von der Naht und dem Seiten- 
rand gleich weit entfernt, vorn zweimal und hinten einmal ausge- 
buchtet, daher dort in drei, hier in zwei (längere) Spitzen ausgezo- 
gen. Auf der Unterseite ist die Brust glatt, der Hinterleib dicht 
und fein punktirt, schwärzlich pechbraun; die Beine glänzend 
schwarz; deutlich punktirt, die Behaarung der Fusssohlen rostgelb. 

Beim Männchen liegt der Zahn der Mittelschienen unter- 
halb der Mitte des Innenrandes, ist kurz und stumpf, aber deut- 
licher heraustretend als bei P. quadrilunatus; eine Ausrandung 
der Schiene gegen die Spitze hin ist kaum bemerkbar. Die Aus- 
buchtung des letzten Hinterleibssegments ist äusserst flach, die 
Wulstung der Mitte der einzelnen Ringe in viel geringerem Grade 
ausgedrückt als bei der ersten Art. 

Auf Java, selten; es liegt mir nur ein einzelnes Päärchen vor, 
das Männchen aus dem hiesigen Museo, das Weibchen aus Wester- 
mann’s Sammlung. 


Als vierte Art oder mit der vorigen möglicherweise identisch 
gehört dieser Gattung wahrscheinlich noch an: 


Eumorphus Schneideri. ‚Alter, elytris maculis quattuor pal- 
Bidlis..** | 
Schönherr, Synon. Insect. II, pag. 329, No. 4. 


Die Beschreibung, welche Schönherr von dieser Art giebt, lau- 
tet folgendermaassen : Von der Gestalt ds Eum. immarginatus, 
aber kaum grösser als Endomychus coccineus; der Körper 
schwarz, der Hinterleib röthlich. Kopf halb so breit als das Hals- 
schild, heraustretend; Fühler mit drei grösseren, durchsetzten, zu- 
sammengedrückten Endgliedern. Halsschild schwarz, punktirt, 
viereckig, bräunlich gerandet, abgeflacht — erweitert, in der Mitte 
gewölbt. Flügeldecken gewölbt, unbehaart, sehr fein punktirt, ge- 
randet, jede einzelne mit doppeltem, blassem, wellenartig gezähntem. 


I. Eumorphini. 6. Pedanus. 133 


Fleck, der die Ränder nicht;berührt. Unten ganz schwarz, der 
Hinterleib etwas röthlich. 

Abgesehen davon, ob die Art, welche Schönherr vor sich ge- 
habt, unter dem mir vorliegenden Material vorhanden oder mir 
gänzlich unbekannt ist, so ist die Beschreibung jedenfalls zur Be- 
stimmung nicht genügend. Von den mir bekannten Arten liessen 
sich in Betracht der Grösse und der Zeichnung nebst Färbung der 
Flügeldecken nur zwei auf dieselbe deuten, nämlich der eben be- 
schriebene Pedanus Westermanni oder der weiter unten an- 
geführte Eumorphus Kirbyanus Latr. (Oliv. Entom. 99. pl. I. 
fig. 3.). Dass Schönherr die letzte Art noch nebenher aufführt, 
kann hier nicht in Betracht kommen und jedenfalls kein Zeugniss 
gegen die Identität beider abgeben, da nur Zatreelle citirt ist und 
dieser, wie schon oben erwähnt wurde, zu verschiedenen Zeiten 
zwei Arten darunter verstanden hat, die Oliwier’sche Figur und Be- 
schreibung , welche allein maassgebend ist, damals aber noch nicht 
erschienen war. — Die einzige Angabe Schörherr’s, welche eine 
Art der Gattung Pedanus mit einiger Wahrscheinlichkeit könnte 
vermuthen lassen, ist das ‚, caput exsertum‘‘, ein Ausdruck, der 
sich im Vergleich mit den eigentlichen Eumorphen sehr wohl 
rechtfertigen liesse; ebenso würde der ‚‚thorax punctulatus, qua- 
dratus, margine fusco-brunneo‘‘ recht gut auf einen Pedanus 
passen, mindestens besser als aufirgend einen Eumorphus oder 
den einer anderen Gattung angehörenden E. Kirbyanus. Um 
aber auf Ped. Westermanni speziell einzugehen, auf den von 
den oben beschriebenen Arten allein der Terminus ‚,‚macula ely- 
trorum duplici undulato-dentata‘‘ anzuwenden wäre, so kann bei 
ihm weder dieser Fleck als ‚‚pallida‘‘ (ein freilich sehr wenig be- 
zeichnender und deshalb möglichst zu vermeidender Ausdruck) noch 
die Flügeldecken als ‚‚subtilissime punctulata‘‘ anerkannt werden; 
ausserdem ist auch von der blauen Färbung der letzteren nicht die 
Rede. Es können aber, wie gesagt, diese abweichenden Angaben 
sehr leicht durch die Ungenauigkeit der Beschreibung veranlasst 
sein und es möchte noch kaum der schlimmste synonymische Ver- 
stoss sein, wenn man den Eumorphus Schneideri Schönh. 
fraglicher Weise mit Pedanus Westermanni identificirte. 


134 Endomychidae. 


7. Eneymon Gerst. 
Wiegmann’s Archiv f. Naturgesch. XXIII, 1. pag. 232. 


Prosternum lineare, inter coxas absconditum. 

Mesosternum angustum, antrorsum dilatatum. 

Labrum emarginatum. 

Mandibulae latissimae, acutissimae, dente interno subapical. 
Mentum utringue mucronatum. 

Palpi labiales articulo ultimo latıssimo, transverso. 


Diese Gattung ist nicht nur in der äusseren Form, sondern 
auch durch mehrere auffallende Eigenthümlichkeiten in der Bil- 
dung des Brustbeins und der Mundtheile sehr ausgezeichnet. Zu- 
erst unterscheidet sie von allen übrigen Gattungen der Gruppe die 
Form des Prosternum, welches sich beim Beginn der Hüften schnell 
dreieckig verengt und zwischen ihnen auf eine durchaus lineare, 
fast schneidend scharfe Leiste, die erst an der äussersten Spitze 
wieder ein wenig knopfartig angeschwollen ist, reducirt bleibt. 
Diese Leiste liegt zugleich tief zwischen den stark kuglig hervor- 
ragenden Vorderhüften eingesenkt und ist bei der gewöhnlichen 
Lage des Prothorax, nämlich wenn er sich dem Hinterkörper auf 
der Unterseite eng anlegt, schwer zu erkennen; biegt man letzte- 
ren jedoch nach oben zurück und zieht die Vorderbeine nach aus- 
sen, so tritt sie deutlich hervor und man bemerkt dann auch, dass 
ihre Spitze ein klein wenig nach hinten über die Hüften heraus- 
ragt, um sich auf eine sehr schmale mittlere Gelenkfläche am Vor- 
derrand des Mesosternum aufzulegen. Dieses ist zwischen den 
Mittelhüften schmal, länglich viereckig, hinten gerade abgestutzt, 
seitlich ausgerandet, nach vorn erweitert und wie gewöhnlich gegen 
den vorderen mit dem Prothorax artikulirenden Theil hin durch 
zwei unter einem stumpfen Winkel zusammenstossende Leisten ab- 
gegränzt. Der Fortsatz des Metasternum, welcher sich zwischen 
die Mittelhüften einlegt, ist vorn halbkreisförmig gerundet und an 
‚der Basis mit zwei sehr tiefen Gruben versehen. — Von den Mund- 
theilen ist die Oberlippe in der Mitte tief ausgerandet; die Man- 
dibeln sehr breit, deutlich breiter als lang, an der Basis des Aussen- 
rands in Form einer breiten dreieckigen Fläche stark verdickt, gegen 
die Spitze hin schneidend scharf, diese selbst sehr fein, nadelartig 
zugespitzt; der Zahn des Innenrandes ist ihr ganz nahe gerückt, 
fast ebenso scharf und nur wenig kürzer, die häutige Lamelle nach 
der Basis hin erweitert, lang gewimpert, die ganze Unterseite tief 
ausgehöhlt. An den Kiefertastern sind die drei letzten Glieder 
gleich lang, gegen die Spitze hin verdickt, das Endglied breit ab- 


1. Eumorphini. 7. Encymon. 135 


gestutzt. Das hornige Kinn ist beiderseits in einen stumpfen Dorn 
ausgezogen, vorn dreieckig zugespitzt mit aufgeworfenen, scharf 
leistenartigen Rändern; das Endglied der Lippentaster ist äusserst 
breit und etwa dreimal so lang als das ganz kurze zweite Glied. — 
Die Fühler sind schlank , das dritte Glied länger als die beiden fol- 
genden zusammengenommen, diese ebenfalls langgestreckt; die 
Keule ist breit, abgekürzt, das Endglied quer abgestutzt. 

"Im Körper-Umriss zeigt die Gattung einige Aehnlichkeit mit 
den Eumorphinen Süd-Amerikas (Gattung Corynomalus), in- 
dem die verkürzten Flügeldecken sich wie dort der Kreisform nä- 
hern und halbkuglig gewölbt sind. Dagegen ist die Form des Hals- 
schildes eine sehr verschiedene und augenscheinlich der Gattung 
Pedanus mehr analog; dasselbe ist an der Basis schmal, vor der 
Mitte stark gerundet erweitert und die abgerundeten Vorderecken, 
aus denen der Kopf ziemlich frei heraustritt, nach aussen gewandt. 
Das Schildchen ist stumpf dreieckig. Die Beine sind schlank, die 
Schenkel nach der Spitze zu leicht und allmählig verdickt, die 
Schienen dünn und besonders die hinteren deutlich geschwungen ; 
die Tarsen sind mässig erweitert. 

Aeussere Geschlechtsunterschiede sind bis jetzt nicht aufzufin- 
den gewesen, vielleicht weil männliche Individuen nicht vorliegen. 

Die einzige bis jetzt bekannte Art stammt von den Sunda- 
Inseln. 


1. E. violacews. Niger, subtus nitidus, thorace opaco, deplanato, 
basın versus angustato, ante medium rotundato-ampliato, apice 
utrinque lobato, elytris hemisphaericis, laete violaceis, nitidıs, 
confertim at obsolete punctatis. Long. lin. 3%. 


Enceymon violaceus * Gerstaecker , Wiegmann’s Archiv XXIII, 1. 
pag. 233, No. 1. 


Schwarz oder pechbraun, glänzend, nur die Oberfläche des 
Halsschildes durchaus matt, wie behaucht. Der Kopf ist dicht und 
deutlich punktirt, die Stirn etwas uneben;; Clypeus, Oberlippe und 
Mandibeln lichter gefärbt, mehr rothbraun; die Fühler schlank, 
mit kurzer und breiter, fast eiförmiger, an der Spitze aber quer und 
breit abgestutzter, tiefschwarzer Keule, schlank, das dritte Glied 
um die Hälfte länger als das erste, das achte nur halb so lang als 
das vierte und fünfte, welche in der Länge übereinstimmen. Das 
Halsschild ist an der Basis so breit als lang, bis zur Mitte in fast 
gerader Linie erweitert, dort plötzlich gerundet, heraustretend und 
dann bis zur Spitze gleich breit; der Vorderrand in ziemlich regel- 
mässigem Bogen ausgeschnitten, die Vorderecken bis zur Mitte der 
Augen hervortretend, nach aussen gewandt, schmal, an der Spitze 
abgestumpft, der Seitenrand leicht verdickt, die Quer- und Seiten- 


136 Endomychidae. 


furchen tief eingegraben, letztere die Mitte der Scheibe erreichend; 
die Oberfläche nur in der Mitte leicht gewölbt, sonst abgeflacht, 
ganz matt kohlschwarz, fast grau scheinend,, ohne sichtbare Punk- 
tirung; Das Schildchen ist glänzend schwarz, dicht punktirt. Die 
Flügeldecken sind sehr kurz eiförmig, an der Basis fast doppelt so 
breit als das Halsschild, gleich von den Schultern aus gerundet er- 
weitert, nach hinten ziemlich spitz zugerundet , der Seitenrand flach 
abgesetzt und etwas aufgebogen, die Schultern beulenartig aufge- 
trieben, die Oberfläche hoch, an der Basis fast halbkuglig gewölbt, 
auf der Mitte der Scheibe etwas abgeflacht (was besonders bei seit- 
licher Ansicht deutlich hervortritt), dicht gedrängt, aber ziemlich 
seicht punktirt, hell metallglänzend, schön violett mit kupferrothem 
Scheine. Die Naht ist auf der vorderen Hälfte stark vertieft, indem 
die Wölbung der beiden Flügeldecken dort gegen sie abfällt, in 
ihrer ganzen Ausdehnung leistenartig aufgeworfen und nach aussen 
durch eine tiefe Furche abgegränzt. Die Unterseite ist lebhaft glän- 
zend, schwärzlich pechbraun, die Brust sehr fein und einzeln punk- 
tirt, der Hinterleib dicht und fein querrunzlig, fein seidenartig, 
gelbbraun behaart. Die Beine sind mit Einschluss der Hüften pech- 
braun und besonders die Schenkel mit dichtem Seidenhaar bedeckt; 
die Vorderschienen fast gerade, die Mittelschienen schwächer, die 
Hinterschienen sehr deutlich Sförmig geschwungen. Die Behaa- 
rung der Fusssohlen ist goldgelb. 

Von Bintang und Sumatra, sehr selten; nur im hiesigen 
Museo und in Dohrn’s Sammlung. 


8. Dioedes Gerst. 
Wiegmann’s Archiv f. Naturgesch. XXIII, 1. pag. 231. 


Aploscelis Deean Cat. — Eumorphus Klug. 


Prosternum inter coxas truncatum, parallelum. 
Mesosternum latum, transversum. 

Mandibulae apice truncato, dente interno subapıcalı. 
Palpi labvales articulo ultimo transverso. 

Femora subcompressa. 


Während bei allen übrigen Eumorphinen-Gattungen mit 
querem Endgliede der Lippentaster das Prosternum über den Hin- 
terrand der Vorderhüften hinaus verlängert war, um sich mit sei- 
ner Spitze dem Vorderrand des Mesosternum aufzulegen, erscheint 


I. Eumorphini. 8. Dioedes. 137 


es bei der gegenwärtigen, welche die letzte in jener Abtheilung ist, 
zwischen den Hüften quer abgestutzt; es ist schmal, ziemlich gleich 
breit und in der Mittellinie vertieft. Da sich dieser Bildung ge- 
mäss das Prosternum nur an den Vorderrand des Mesosternum ein- 
fach anlegen kann, so fehlt auch an diesem die kleine mittlere Ge- 
lenkfläche, welche bei den vorhergehenden Gattungen zur Aufnahme 
der Prosternal-Spitze bestimmt war; dagegen ist die senkrecht ab- 
fallende Vorderfläche des Mesosternum beiderseits desto tiefer zur 
Aufnahme der stark hervortretenden Vorderhüften ausgehöhlt. Auf 
der Oberfläche ist das Mesosternum breiter als lang, hinten und an 
den Seiten gerade abgeschnitten und vorn durch zwei schräge Kan- 
ten zu einem queren Fünfeck vervollständigt. — Die Mundtheile 
zeigen nichts besonders Charakteristisches; die Oberlippe ist in der 
Mitte leicht ausgebuchtet, die Mandibeln wie bei der Gattung En- 
gonius gebildet, nämlich ihre Spitze senkrecht abgestutzt und der 
Zahn des Innenrandes derselben dicht genähert, übrigens sehr breit 
und kräftig entwickelt. An den Kiefertastern ist das Endglied ein 
wenig länger als das vorhergehende, nach der Spitze zu leicht ver- 
dünnt, diese schräg abgestutzt; das letzte Glied der Lippentaster 
ist dreimal so breit als lang und dem vorhergehenden an Grösse 
ziemlich gleich. — Die Fühler sind schlank, das dritte Glied höch- 
stens so lang als die beiden folgenden zusammengenommen, die 
Keule schmal. | 

Im Bau des Körpers zeigt die Gattung Dioedes am meisten 
Uebereinstimmung mit den Eumorphus- Arten der dritten Gruppe, 
deren Flügeldecken - Rand linear ist, doch ist ein eigenthümlicher, 
fremdartiger Habitus auch hier nicht zu verkennen; man möchte 
sagen, es stehe der Gattung auf der Stirn geschrieben, dass sie von 
Madagascar stamme. Der in fast gerader Richtung nach vorn 
verengte und stark geneigte Thorax und die nach hinten tief her- 
abgezogenen Flügeldecken verleihen den Thieren ein sonderbar 
geducktes Ansehn und rufen einige habituelle Aehnlichkeit mit den 
Gattungen Lissomus und Chelonarium hervor. Die Beine 
sind nach den Arten mehr oder weniger verlängert, die Schenkel 
seitlich etwas zusammengedrückt, die Tarsen mässig erweitert. 

Die Geschlechtsunterschiede liegen beim Männchen in den 
Schienen, von denen die vorderen entweder gezahnt oder wenig- 
stens zahnartig erweitert, die mittleren und hinteren gekrümmt und 
verlängert erscheinen. Bei der einen Art ist ausserdem die Form 
der Flügeldecken in beiden Geschlechtern sehr auffällig verschieden. 

Die zwei bis jetzt bekannten Arten stammen von Madagas- 
car, wo sie von Goudot aufgefunden worden sind. 


Anmerkung. Den im Dejean’schen Catalog für die Gattung aufgestell- 
ten Namen Aploscelis, welcher richtig gebildet Ha ploscelis heissen 


138 Endomychidae. 


müsste, habe ich nicht angenommen, weil er eine Eigenschaft hervorhebt, die 
nur für das Weibchen gilt und nichts Eigenthümliches bezeichnet, da dieses in 
seiner Schienenbildung mit den Weibchen aller übrigen Gattungen durchaus 
übereinstimmt. Der Name Dioedes wird dagegen für; beide Geschlechter 
gleich bezeichnend sein. 


1. D. atratus. Niger, subnitidus, thoracis angulis antieis acutıs, 
elytris concoloribus, subtiliter coriaceis. Long. lin. 5—6. 42. 


& Elytris retrorsum dilatatıs, depressis , lateribus obtuse 
carinatis, tibiis ommibus elongatis, anticis unco terminal 
lato, truncato armatis, posterioribus curvatis. 

2 Elytris convezis, acuminato-ovatis, tibiis simplieibus. 

Dioedesatratus *@erstaecker, Wiegmann’s Archiv XXIII, 1. pag. 232, 
No, L.XgP) 
Eumorphusatratus *Klug, Coleopt. v. Madagascar, pag. 126, Nr. 210, 

Taf. V. fig. 12. (2) 

Aploscelisatratus Deoean Cat. 2. edit. pag. 439. 


Tief schwarz, glatt, leicht glänzend, auf Kopf und Halsschild 
etwas matter, wie behaucht. Der Kopf ist fein und zerstreut punk- 
tirt, die Stirn kaum eingedrückt; die Fühler beim Männchen äus- 
serst schlank, von %, der Körperlänge, beim Weibchen beträchtlich 
kürzer, das dritte Glied um die Hälfte länger als das erste, das 
vierte bis achte sämmtlich langgestreckt, obwohl allmählig etwas 
kürzer werdend, die Keule nach der Spitze zu leicht verbreitert. 
Das Halsschild ist von der Basis aus nach vorn gleichmässig ver- 
engt, die Seitenränder beim Weibchen fast geradlinig oder wenig- 
stens nur sehr leicht gerundet, beim Männchen dagegen in der 
Mitte deutlich erweitert, die Vorderecken schmal und spitz, die 
Spitze selbst etwas abgestumpft, die Hinterecken leicht nach aus- 
sen gewandt; der Seitenrand leicht aufgebogen und verdickt, nach 
innen durch eine eingedrückte Linie abgegränzt; die Querfurche 
der Basis verloschen, die seitlichen Furchen beim Männchen tief 
und bis zur Mitte reichend, beim Weibchen seichter und kürzer ; 
die Oberfläche in der Mitte leicht gewölbt, seitlich breit abgeflacht, 
äusserst fein und verloschen punktirt, mit feiner und nach vorn ab- 
gekürzter Mittelfurche. Das Schildchen stumpf dreieckig, fein 
ciselirt. Die Flügeldecken, bei beiden Geschlechtern von sehr ver- 
schiedener Form, sind äusserst fein lederartig gerunzelt, ausserdem 
mit zahlreichen feinen Pünktchen besetzt, innerhalb der Schultern 
schräg eingedrückt, die Naht leicht aufgeworfen und von einer nach 
vorn abgekürzten, vertieften Linie begleitet. Auf der Unterseite 
sind Brust und Hinterleib glänzend, sehr fein und weitläufig, an 
letzterem jedoch der Hinterrand der einzelnen Ringe dichter und 
deutlicher punktirt. Die Beine sind sehr lang und schlank, 


I. Eumorphini. 8. Dioedes. 139 


die Spitze der Schienen und die Fusssohlen brennend fuchsroth 
behaart. 

Beim Männchen geht oberhalb des Seitenrandes der Flügel- 
decken von der Schulterbeule eine stumpfe Längsleiste aus, welche 
sich immer mehr nach aussen biegt, nach hinten allmählig schärfer 
wird und erst vor der Spitze verschwindet. Durch diesen Längs- 
wulst, der den Seitenrand der Flügeldecken nach aussen beträcht- 
lich überragt, erscheinen diese bis über die Mitte hinaus stark er- 
weitert, auf der Scheibe nur an der Basis gewölbt, sonst abgeflacht 
und nach hinten steil abfallend,, die Spitze tief herabgebogen und 
stumpf abgerundet. An den een sind Schenkel sowohl wie 
Schienen ar verlängert, die Vorderschienen an der Spitze plötz- 
lich erweitert und nach innen mit einem geraden, dicken, an der 
Spitze rechtwinklig abgestutzten Fortsatz versehen; die Mittel- 
schienen sehr dünn, leicht geschwungen, an der Spitze verdickt 
und diese mit sehr langen Haaren gefranzt; die Hinterschienen 
noch länger, an der Spitze stark nach innen gekrümmt, diese nicht 
verdickt und ebenfalls sehr dicht, obwohl kürzer behaart. Der 
zweite bis vierte Hinterleibsring sind in der Mitte etwas wulstig 
aufgetrieben, der fünfte mit einem seichten Quereindruck an der 
Basis, am Hinterrand nicht ausgeschnitten. 

Beim Weibchen, welches bisher allein bekannt war, sind 
die Flügeldecken regelmässig eiförmig, nach hinten allmählig zu- 
gespitzt, gleichmässig und ziemlich stark gewölbt. Die Schenkel 
und Schienen sind beträchtlich kürzer, letztere derber, nach der 
Spitze hin allmählig erweitert; der Hinterleib gleichmässig ge- 
wölbt. 

Auf Madagascar; ausser im hiesigen Museo auch in Dey- 
rolle's und Thomson’s Sammlung. 


2. D. columbinus. Oblongo-ovatus, niger, subnitidus , thoracis 
angulis anticis obtusis, elytris violaceis vel aurichalceis. Long. 
BB. 

& Tibüs anticis ante apicem angulato - dilalatıs , posteriori- 
bus leviter curvalıs. 
Dioedes columbinus * Gerstaecker, Wiegmann’s Archiv XXIII, 1. 
pag. 232, No. 2. (42) 

Von etwas kürzerer Eiform als das Weibchen der vorigen Art, 
besonders in den Flügeldecken breiter und stumpfer abgerundet, in 
beiden Geschlechtern von gleichem Umriss. Der Körper ist schwarz, 
leicht glänzend, Kopf und Thorax kaum matter, die Flügeldecken 
metallisch glänzend, violett oder messingfarben. Die Stirn ist dich- 
ter und stärker, der Clypeus feiner und sparsamer punktirt, erstere 
durchaus eben. Die Fühler sind kürzer und derber als bei der vo- 


149 Endomychidae. 


rigen Art und von halber Körperlänge, das dritte Glied kaum so 
lang als die beiden folgenden zusammengenommen, das vierte bis 
achte allmählig kürzer und zugleich etwas breiter werdend, die 
Keule an der Spitze roth durchscheinend. Das Halsschild ist nach 
vorn viel schwächer verengt, die Vorderecken daher breiter und 
stumpfer, die Hinterecken leicht nach hinten ausgezogen, der Sei- 
tenrand dick aufgewulstet, vor der Mitte schwach gerundet; die 
Querfurche der Basis tief und breit, die seitlichen Furchen bis 
zur Mitte reichend, doch nur hinten stark vertieft, die Ober- 
fläche in der Mitte gewölbt, seitlich breit abgeflacht, fein und zer- 
streut, aber durchaus deutlich punktirt, leicht farbenschillernd. 
Das Schildchen ist gewölbt, fein punktirt, glärzend. Die Flügel- 
decken sind kurz und stumpf eiförmig, in der Mitte am breitesten, 
hinten kurz abgerundet und weniger herabgezogen als bei D. atra- 
tus, ihre Oberfläche fein lederartig gerunzelt, die Scheibe ausser- 
dem noch mit unregelmässigen Punkten ziemlich dicht besetzt, der 
Nahtstreif schon vor der Mitte abgekürzt; von Farbe schön violett, 
zuweilen mehr bronzebraun, matt metallisch glänzend. Auf der 
Unterseite ist die Brust glatt, der Hinterleib in der Mitte mit fei- 
nen zerstreuten Pünktchen besetzt, an den Seiten und auf dem letz- 
ten Segment stärker und dichter punktirt. Die Beine sind beträcht- 
lich kürzer als bei der vorigen Art, die einzelnen Theile derber und 
gedrungener, die Behaarung der Schienenspitze und der Fusssohlen 
bräunlich gelb. 

Beim Männchen, welches mit dem Weibchen im Umriss 
des Körpers genau übereinstimmt, sind die Vorderschienen am In- 
nenrande vor der Spitze winklig erweitert und hinter dieser Erwei- 
terung bogig ausgerandet; die Mittel- und Hinterschienen sind et- 
was verlängert und an der Spitze nach innen gekrümmt. 

Ebenfalls von Madagascar, seltener als der vorige; einige 
Exemplare im hiesigen Museo, ein einzelnes in Deyrolle’s Sammlung. 


9. Cymbachus Gerst. 
Wiegmann’s Archiv f. Naturgesch. XXIII, 1. pag. 233. 


Prosternum inter coxas abbreviatum, apice triangulariter excisum. 
Mesosternum latum, pentagonum. 

Mandibulae elongatae, acutissimae, dente interno subapicalı. 
Palpi mazillares articulo ultimo elongato, acuminato. 

Palpi labiales articulo ultimo ovato, apice Iruncato. 

Femora subcompressa. 


Diese Gattung weicht in der Bildung der Mundtheile von den 
vorhergehenden in mehr als einer Hinsicht ab und zwar selbst zum 


I. Eumorphini. 9. Cymbachus. 141 


Theil in der Form derjenigen Organe, welche bisher eine grosse 
Gleichförmigkeit zeigten. In erster Reihe stehen hier sogleich die 
Mandibeln, welche auffällig lang und schmal sind, so dass sie aus- 
einandergesperrt die in der Mitte leichtausgebuchtete und mit einem 
breiten häutigen Rand versehene Oberlippe weit überragen. Ihr 
Aussenrand ist an der Basis stark, längs der vorderen Hälfte nur 
schwach verdickt, sichelartig gebogen , die Spitze lang und fein, 
am Ende abgestutzt, der Zahn des Innenrandes ihr genähert, ziem- 
lich breit und stumpf, die häutige Lamelle ziemlich breit. An den 
Maxillen ist die innere Lade schmaler als gewöhnlich, der vordere 
häutige Theil kurz und am Ende scharf zugespitzt; das Endglied 
der Maxillartaster ist doppelt so lang als das vorhergehende, nach 
vorn stark pfriemförmig verdünnt, fast zugespitzt, die äusserste 
Spitze leicht abgestutzt. Das hornige Kinn ist nicht wie sonst 
nach vorn dreieckig zugespitzt, sondern gerade abgeschnitten, sehr 
kurz und breit, nahe der Basis jederseits winklig erweitert; die 
häutige Zunge ist am Vorderrande nicht ausgebuchtet, sondern ge- 
rade abgeschnitten, fast ein wenig gerundet, umgekehrt dreieckig, 
mit scharfen Seitenwinkeln. An den Lippentastern ist das zweite 
Glied kelchförmig, quergezogen, fast doppelt so breit als lang, das 
letzte länger als breit, eiförmig, an der Spitze abgestutzt. — Auch 
an den Fühlern zeigen sich beträchtlichere Differenzen in den Län- 
genverhältnissen der einzelnen Glieder, als sie bei den bisherigen 
Gattungen vorkamen; das dritte Glied ist nämlich deutlich kürzer 
als die beiden folgenden zusammengenommen, nur um die Hälfte 
länger als das vierte; die Keule verhältnissmässig gross und breit. 
— In der Brustbeinbildung zeigt Cymbachus grosse Ueberein- 
stimmung einerseits mit Dioedes, andererseits mit der folgenden 
Gattung: das Prosternum ist zwischen den Vorderhüften abgekürzt 
und am Ende tief dreieckig ausgeschnitten; der Hinterrand der 
Hüften ragt weit über dasselbe hinaus und in die hierdurch ent- 
stehende Lücke legt sich das Mesosternum ein, welches nach vorn 
zugespitzt ist und fast ein regelmässiges Fünfeck darstellt. Der 
vordere Theil des Metasternum ist breit abgerundet und mit einem 
deutlich aufgeworfenen Rande versehen. 

Die Körperform hat einiges Uebereinstimmende mit den Arten 
der Gattung Corynomalus, besonders in Betreff des kurzen Hin- 
terkörpers. Das Halsschild ist breit und kurz, nach vorn verengt, 
die Vorderecken wenig hervorgezogen, zugespitzt, nach innen ge- 
richtet. Das Schildchen ist scharf dreieckig. Die Flügeldecken sind 
kaum länger als breit, herzförmig, hoch gewölbt, die Spitze tief 
herabgezogen. Die Beine sind ziemlich kurz, die Schenkel seitlich 
zusammengedrückt, die Schienen dünn und gerade, die 'Tarsen 
schmal. 


142 Endomychidae. 


Geschlechtsunterschiede zeigen sich weder an den Schenkeln 
noch an den Schienen oder an ersteren nur in sehr wenig bemerk- 
barer Weise; nur die vorderen Trochanteren des Männchens sind 
kurz gedornt; ausserdem bietet die Oberfläche des Hinterleibs bei 
letzterem besondere Merkmale dar. 

Die einzige bekannte Art der Gattung stammt von denSunda- 
Inseln. 


1. ©. pulchellus. Subglobosus, niger, nitidus, supra coeruleo- 
micans, elytris testaceis, basi, sultura, margine laterali, apice 
punctoque medio cyaneis. Long. lin. 2,—3. 88. 


& Trochanteribus anticis breviter mucronatis, abdominis 
segmento primo profunde triangulariter impresso. 


Cymbachus pulchellus * @erstaecker, Wiegmann’s Archiv XXIII, 1. 
pag. 234, No.1. 


In Färbung und Zeichnung ist diese Art eine fast vollständige 
Copie des Eumorphus bipunctatus Perty und man hätte sie 
mit der alleinigen Angabe ‚‚halb so kurz als jener und nach hinten 
zugespitzt‘“ ziemlich genügend charakterisirt. — Der Körper ist 
schwarz, besonders auf der Oberseite stahlblau glänzend. Der Kopf 
ist fein und undeutlich punktirt, die Stirn eben; an den Fühlern 
sind das erste und vierte Glied von gleicher Länge, jedes kaum 
doppelt so lang als das zweite, das vierte bis achte allmählig kürzer 
werdend, die Keule gross, das zweite Glied am breitesten. Das 
Halsschild ist wenigstens doppelt so breit als lang, von der Mitte 
an nach vorn in leichter Rundung verengt, die Vorderecken kurz, 
stumpf zugespitzt, die Hinterecken fast rechtwinklig, nur sehr leicht 
nach aussen gewandt; die Querfurche der Basis fein aber tief, die 
seitlichen Furchen ganz kurz, dicht vor der Basis aufhörend; die 
Oberfläche in der Mitte flach gewölbt, an den Seiten schmal und 
leicht, an den Hinterecken dagegen stark aufgebogen, unregelmäs- 
sig, fein und zerstreut punktirt, hell glänzend, kornblumenblau. 
Das Schildchen von derselben Farbe, punktirt. Die Flügeldecken 
nur sehr wenig länger als an der Basis breit, diese winklig ausge- 
schnitten, die Schultern in weiter Ausdehnung schräg abgestutzt, 
dabei aber leicht gerundet, der Seitenrand hinter denselben sogleich 
nach innen gewandt und somit die vollständige Herzform vollen- 
dend; derselbe beginnt erst hinter der Mitte sich schmal abzusetzen. 
Die Oberfläche ist halbkuglig gewölbt, der Gipfel der Wölbung vor 
der Mitte gelegen, der hintere Theil schräg abfallend , die Spitze 
tief abwärts gezogen; die Punktirung überall dicht und deutlich, 
über die Mitte hin tiefer als vorn und hinten; die Grundfarbe weiss- 
lich gelb, bei schlecht erhaltenen Individuen dunkler, mehr bräun- 


I. Eumorphini. 10. Corynomalus. 143 


lich ; die Basis vom Schildchen bis zur Schulterecke, dıe Naht, die 
Spitze in grösserer Ausdehnung (in Form eines gemeinsamen Vier- 
ecks), der schmale Aussenrand von der Mitte bis zur Spitze und 
endlich ein in die Quere gezogener Fleck auf der Mitte jeder Flügel- 
decke glänzend stahlblau. Der Nahtstreif ist vor der Mitte flaschen- 
förmig erweitert, aber in gleicher Linie mit dem Scheibenfleck schon 
wieder verengt; der Seitenrand zeigt bei seinem Beginn ebenfalls 
eine schmale fleckenartige Erweiterung, die vom Mittelfleck nach 
aussen und hinten zu liegen kommt. Auf der Unterseite ist die 
Brust und der umgeschlagene Flügeldeckenrand stahlblau, erstere 
fein und einzeln punktirt; der Hinterleib fast rein schwarz, glän- 
zend, dicht gedrängt punktirt. An den Beinen sind die Schenkel 
schwach bläulich schimmernd, sehr fein punktirt, die Schienen 
matt, an der Spitze wie auch die Fusssohlen schwarzbraun behaart. 

Beim Männchen sind die Trochanteren der Vorderbeine an 
der Basis in einen kurzen, stumpfen Dorn ausgezogen; die Vorder- 
schenkel auf der Mitte der Unterseite mit einem kleinen, knopf- 
artigen Höcker versehen, die Hinterschenkel jenseits der Mitte sehr 
leicht stumpfwinklig erweitert. Auf dem ersten Hinterleibssegment 
ist am Hinterrande ein tiefer dreieckiger Eindruck zu bemerken, 
der mit der Spitze nach vorn gewendet.ist und dessen Seitenränder 
schwielig aufgetrieben erscheinen. 

Von Java imhiesigen Museo, vonDoeson Patai in Dohrn’s 
Sammlung; eine ebenso zierliche als seltene Art. 


10. Corynomalus Dg. 
Wiegmann’s Archiv f. Naturgesch. XXIII, 1. pag. 234. 


Corynomalus Dejean Cat., Erichson. — Amphix de Castel. 
nau. — Eumorphus Olivier, Latreille, Hoffmannsegg. — Ero- 
tylus Fabricius, Schönherr. — Aegithus Fabricius. — 
Chrysomela Voet. 

Prosternum inter coxas abbreviatum, apice truncatum. 

Mesosternum pentagonum. 

Antennarum clava solida. 

Mandibulae apice truncatae, dente interno subapicali. 
Palpi mazillares articulo ultimo subulato. 

Palpi labiales articulo ultimo subquadrato. 

Femora compressa. 


| ‚Die Gattung zeigt im Allgemeinen wieder eine grössere Ueber- 
einstimmung in der Bildung der Mundtheile mit Eumorphus als 


144 Endomychidae. 


dies bei der vorigen der Fall war, und im Grunde ist es fast nur 
die stärkere Verlängerung des Endgliedes der Lippentaster, welche 
sie auffällig unterscheidet. Die Oberlippe ist in der Mitte kaum 
merklich ausgerandet. Die Mandibeln sind kräftig entwickelt, 
ziemlich lang und breit, an der Basis des Aussenrandes sehr stark 
verdickt und somit eine breite, dreieckige Aussenfläche darbietend, 
von der Mitte an plötzlich verdünnt, der Aussenrand aber auch hier 
noch aufgeworfen, so dass die mässig lange Spitze senkrecht ab- 
gestutzt erscheint; der Zahn des Innenrandes kurz und abgestumpft, 
der Spitze genähert, die häutige Lamelle weit unterhalb desselben 
beginnend, ziemlich breit. An den Maxillen ist die innere Lade 
stark verlängert, länger als der hornige Basaltheil der äusseren, 
sehr schmal, linear; die äussere dagegen besonders breit, der vor- 
dere häutige Theil in weitem Bogen gerundet, an der Spitze ab- 
gestumpft. Das Endglied der Kiefertaster ist um die Hälfte länger 
als das vorhergehende, nach vorn stark pfriemförmig verdünnt, die 
äusserste Spitze leicht abgestutzt; das zweite und dritte Glied sind 
gleich lang, ersteres jedoch fast nur halb so dünn als letzteres. Das 
Kinn ist kurz und breit, jederseits vor der Basis winklig erweitert, 
vorn fast gerade abgeschnitten; die Zunge wie bei Eumorphus; 
die Lippentaster mit mondförmigem zweiten, und fast quadratischem 
Endgliede; letzteres ist nicht nur im Verhältniss zu seiner grösse- 
ren Ausdehnung in die Länge, sondern auch absolut beträchtlich 
schmaler als bei Eumorphus und den ihm zunächst verwandten 
Gattungen. — Die Fühler sind je nach den Arten mannigfachen 
Schwankungen in der Länge und nicht minder in den Längsver- 
hältnissen ıhrer einzelnen Glieder unterworfen; constant ıst, dass 
das dritte Glied nie die Länge der beiden folgenden zusammen- 
genommen erreicht, oft sogar sehr auffallend dahinter zurückbleibt; 
die Keule ist in ihrem vorderen Theile gleich breit, an der Spitze 
quer abgestutzt, die Glieder eng aneinanderschliessend,, meist wie 
verwachsen erscheinend. — Die Bildung des Brustbeins ist mit der, 
wie wir sie bei den beiden vorhergehenden Gattungen kennen ge- 
lernt haben, sehr übereinstimmend. Das Prosternum ist im Ver- 
hältniss ziemlich breit, mit fast parallelen Seitenrändern, vor dem 
Hinterrand der Hüften abgekürzt, entweder gerade abgeschnitten 
oder nur leicht ausgerandet. Das Mesosternum ist fünfeckig, meist 
so lang als breit, zuweilen in die Quere gezogen und in diesem 
Fall mit abgestumpfter vorderer Spitze; mit dieser legt es sich in 
den zwischen den Vorderhüften befindlichen Ausschnitt ein. Der 
vordere Theil des Metasternum ist in der Mitte des Vorderrandes 
leicht ausgebuchtet, beiderseits abgerundet, der Rand selbst stark 
gewulstet und aufgebogen. 

Durch die Körperform ist diese Gattung sehr auffällig markirt 


I. Eumorphini. 10. Corynomalus. 145 


und selbst in einzelnen abweichenden Arten das Typische leicht 
wiederzuerkennen. Das Halsschild ist klein, meist nur halb so 
breit als die Flügeldecken, quer viereckig, mit kurzen und breiten, 
vorn abgerundeten oder wenigstens stumpfen Vorderecken. Das 
Schildehen stumpf dreieckig. Die Flügeldecken nur wenig länger 
als zusammen breit, sich mehr oder weniger der Kreisform oder der 
stumpfen Herzform nähernd, bei dem grössten "Theil der Arten 
hoch, halbkuglig gewölbt, seltener abgeflacht und dann zugleich 
mehr in die Länge gezogen. Die Beine sind schlank, mehr oder 
weniger verlängert, die Schenkel seitlich zusammengedrückt, die 
Schienen nach der Spitze hin nur schwach erweitert, die Tarsen 
klein, ziemlich schmal, das zweite Glied ein wenig breiter und län- 
ger als das erste. 

Aeussere Geschlechtsunterschiede zeigen sich bei der Mehr- 
zahl der Arten nur in den Schienen, welche beim Männchen län- 
ger gestreckt, am ersten und zweiten Paar mit der Spitze nach 
innen gekrümmt, am zweiten ausserdem vor der Spitze ausgeschnit- 
ten und am letzten Paar leicht geschwungen erscheinen; beim 
Weibchen sind sie dagegen kürzer, derber und durchaus gerade. 
Die beiden letzten, der dritten Abtheilung angehörenden. Arten 
zeichnen sich im männlichen Geschlechte ausserdem durch beson- 
dere Merkmale auf der Oberfläche des Abdomen aus. 

Die Arten dieser Gattung sind ausschliesslich Bewohner des 
tropischen Amerika und vertreten hier die an Form, Grösse 
und Färbung bei weitem bevorzugteren Eumorphen der alten 
Welt. In der Grösse nur geringen Schwankungen unterworfen, 
bieten sie dagegen in der Färbung und Zeichnung eine grössere 
Mannigfaltigkeit dar, als wir dies bei Eumorphus und den ihm 
zunächst stehenden Gattungen kennen gelernt haben. Während 
einige einfarbig erscheinen, sind bei anderen die Flügeldecken mit 
hellen Rändern und Querbinden versehen; lebhafter Metallglanz 
wechselt mit matter und gedämpfter Färbung ab. 

Eine Reihe von Arten ist beträchtlichen Variationen in Fär- 
bung und Zeichnung unterworfen, zuweilen sogar in einem Grade, 
dass man die extremen Formen gewiss nicht als einer und derselben 
Art angehörig vermuthen würde, fänden sich nicht bei Verglei- 
chung grösserer Reihen die allmähligsten Uebergänge vor. Desto 
mehr muss man sich aber auf der anderen Seite hüten, scheinbar 
sehr ähnliche und verwandte Arten unter einander zu werfen, wie 
dies vom Grafen v. Hoffmannsegg bei Gelegenheit einer Critik über 
die von Latreille in v. Humboldt’s Reise beschriebenen Insekten ge- 
schehen ist. Abgesehen von mehreren synonymischen Irrthümern, 
die an ihrem Ort zur Sprache gebracht worden sind, vereinigt der- 
selbe (Wiedemann, Zoologisches Magazin I. 2, pag. 74) drei durch 


Gerstaecker, Entomographien, 10 


146 Endomychidae. 


scharfe Merkmale getrennte, aber allerdings in sehr ähnlicher Weise 
varäirende Arten als Abänderungen zu einer einzigen und ruft 
gleichsam in der Freude über seine Entdeckung, freilich aber ohne 
Argwohn des eignen Irrthums, die Worte aus: ‚,‚So muss Anhäu- 
fung der Stücke zu lehrreichen Reihen von Abänderungen, so muss 
eine sorgfältige, fleissige Critik die Naturgeschichte, bei deren un- 
ermesslicher Ausbreitung der menschliche Geist ohnehin wie über- 
nommen und gleichsam ermattet erliegt, vor einem drückenden, 
schädlichen und fälschlich üppigen Ueberflusse bewahren. Statt 
vier verschiedener Arten, welche in diesem Falle in’s Spiel zu kom- 
men drohten, haben wir es nur noch mit einer einzigen zu thun, 
fühlen unsere Brust gleichsam von einer Bürde erledigt und holen 
freier Athem.‘“ (Ich führe diese Phrase, die in Betracht des. Irr- 
thums, auf dem sie basirt,, in der That ihren komischen Eindruck 
um so weniger verfehlen kann, hier wörtlich an, weil sie mir bei 
den gegenwärtig mehrfach grassirenden Bestrebungen gleicher Art 
der Beherzigung in negativer Weise sehr werth zu sein scheint; 
Zwischenstufen, die sich eine erhitzte Phantasie schafft, die aber 
in der Natur nicht existiren, können gut unterschiedene Arten nicht 
vereinigen, mag auch die Vernichtung ihrer Selbstständigkeit mit 
noch so prunkenden Philosophemen und Theorieen von Seiten der 
Urheber beschönigt werden!). Bei der Auseinandersetzung dieser 
ähnlichen Arten habe ich die Nummern der v. Hoffmannsegg’schen 
angeblichen Varietäten, deren typische Exemplare im hiesigen Mu- 
seo aufbewahrt werden, jedesmal angeführt. 


Anmerkung. Was die Benennung der vorliegenden Gattung betrifft, so 
trage ich kein Bedenken, für dieselbe den Dejean’schen Catalogs - Namen Co- 
rynomalus, der sich einer allgemeinen Verbreitung erfreut und dessen sich 
u.A.auch Erichson bei Beschreibung einiger Arten bediente, beizubehalten. 
Zwar hat de Castelnau (Hist. nat. d. Ins. Col&opt. II, p. 522) für eine hierher- 
gehörige Art den Namen A mphix aufgestellt, doch sind die wenigen und ganz 
äusserlichen Charaktere, welche dabei angeführt werden, so unwesentlich, dass 
man aus ihnen gewiss nicht mehr ersehenkann, als was sich aus der Zusammen- 
stellung der Arten bei Dejean ergiebt. Ausserdem ist der Name A mphix auch 
entweder sinnlos oder unrichtig gebildet. 


Nach der Form und besonders nach der verschiedenartigen 
Wölbung der Flügeldecken zerfallen die Corynomalus-Arten in drei 
Gruppen: 


4. Flügeldecken unmittelbar von der Basis aus hoch kuglig gewölbt, seit- 
lich hinter den Schultern bauchig erweitert und daher den abgesetzten 
Seitenrand von oben her überragend ; ihre Oberfläche auf der vorderen 
Hälfte mit einigen losen Punktreihen, sonst glatt und glänzend. Füh- 
ler verhältnissmässig kurz, mit schmaler Keule. 


I. Eumorphini. 10. Corynomalus. 147 


1. ©. rufipennis. Subglobosus, niger,, lucidus, glaber , thoracis 
disco polito, elytris rufis, punctorum seriebus irıbus relrorsum 
abbreviatis : tarsıs bası ferrugineis. Long. lin. 4—4Y. 32. 

Corynomalusrufipennis *@erstaecker, Wiegmann’s Archiv XXIII, 1. 
pag. 235, No. 1. 


Hoch kuglig gewölbt, glänzend schwarz, glatt. Der Kopf ist 
äusserst fein und zerstreut, kaum wahrnehmbar punktirt, die Stirn 
flach gewölbt, jederseits neben der Einlenkung der Fühler leicht 
eingedrückt. Die Fühler sind merklich kürzer als der halbe Kör- 
per, glänzend schwarz, nur die Keule matt, mit rothbraunem End- 
gliede; die einzelnen Glieder schlank, das dritte um die Hälfte län- 
ger als das vierte, dieses kaum kürzer als das erste, das fünfte bis 
achte allmählig an Länge abnehmend, die Keule besonders lang und 
schmal, loser gegliedert als bei den übrigen Arten, ihre beiden er- 
sten Glieder fast gleich lang. Das Halsschild ist um die Hälfte breiter 
als lang, bis gegen die Mitte hin gleich breit, dann leicht gerundet 
erweitert und nach vorn in regelmässigem Bogen verengt, die Vor- 
derecken breit, stumpf zugespitzt, die Hinterecken rechtwinklig; 
die Querfurche der Basis in Form einer feinen Linie dicht am Hin- 
terrande verlaufend, die Seitenfurchen stark vertieft, bald abgekürzt; 
die Scheibe flach gewölbt, äusserst fein und zerstreut punktirt, spie- 
gelblank, die Seitentheile matter, mit stark aufgewulsteter und ver- 
dickter Kante. Das Schildchen ist glänzend schwarz, wie polirt. 
Die Flügeldecken haben eine längliche stumpfe Herzform, sind fast 
um ein Drittheil länger als an der Basis breit, seitlich bis über die 
Mitte hinaus fast gleich breit, dann allmählig nach hinten verengt; 
die halbkuglige Wölbung beginnt gleich von der Basis aus und ihr 
Gipfel liegt vor der Mitte der Länge; die bauchige Erweiterung 
überragt den Seitenrand im mittleren Dritiheil, so dass er nur vorn 
und hinten von oben her sichtbar ist. Die Farbe ist glänzend braun- 
roth mit leichtem Metallschimmer; auf dem vorderen Theil der 
Scheibe zunächst der Naht stehen drei Reihen grosser Punkte, von 
denen nur die innerste, dicht an der Naht verlaufende nach vorn 
bis zum Schildchen reicht und nicht weit hinter der Mitte endigt; 
die beiden anderen erstrecken sich nur über den mittleren Theil 
der Scheibe und sind von einander durch einen ziemlich breiten 
Raum getrennt. Auf der Unterseite ist der umgeschlagene Rand 
der Flügeldecken lebhaft rostroth, nach innen schwarz gesäumt; 
Brust und Hinterleib nicht punktirt, glänzend schwarz, die Spitze 
des letzteren rothbraun. Das Mesosternum ist bedeutend breiter 
als lang, vorn fast gerade abgeschnitten, nur mit sehr stumpfem 
Winkel in der Mitte hervortretend ; auch das Prosternum ist ziem- 
lıch breit und längs der Mitte gekielt. Die Beine sind glänzend 

1:0* 


148 Endomychidae. 


schwarz, die beiden ersten Tarsenglieder lebhaft rostgelb; die 
Schienenspitzen und Fusssohlen goldgelb behaart. 

Beim Männchen sind die Schienen abweichender Weise 
kaum länger als beim Weibchen, die vorderen an der Spitze ein 
wenig mehr erweitert, die mittleren vor der Spitze des Innenrandes 
flach bogenförmig ausgeschnitten, die hinteren nicht oder wenig- 
stens nicht stärker geschwungen als beim Weibchen. 

Von Neu Granada, selten; nur im hiesigen Museo und in 
Deyrolle's Sammlung. 


2. ©. femoralis. Subglobosus, subtus niger, supra metallicus, 
nitidus, antennarum basi, femoribus, tarsis abdomineque 
rufo-ferrugineis : elytrıs punctorum seriebus quinque. Long. 
lin. 33%. 82. 

Corynomalusfemoralis *Dejean i. lit. — *Gerstaecker, Wiegmann’s 
Archiv XXIII, 1. pag. 235, No. 2. 


Ganz von der Form des vorigen, doch nur halb so gross, unten 
matt schwarz, auf der Oberseite metallisch glänzend, heller oder 
dunkler bronzefarben , zuweilen dunkel violett. Der Kopf ist zer- 
streut und fein, aber deutlich punktirt, die Stirn flach, beiderseits 
leicht eingedrückt; die Mundtheile und das erste Fühlerglied rost- 
roth; die Fühler kurz und derb, mit Ausnahme der Basıs tief 
schwarz, alle Glieder verkürzt, das dritte etwas länger als das erste, 
die folgenden allmählig an Länge abnehmend, so dass das achte 
um die Hälfte kürzer als das vierte ist; die Keule schmal, ihr zwei- 
tes Glied beträchtlich kürzer und breiter als das erste. Das Hals- 
schild ist fast doppelt so breit als lang, bis über die Mitte hinaus 
nicht verschmälert, dann gegen die Spitze in leichter Rundung ver- 
engt, die Vorderecken breit und kurz, stumpf zugespitzt, die Hin- 
terecken rechtwinklig; die Querfurche der Basis fein, linienartig, 
die seitlichen Furchen tief eingegraben, vor der Mitte endigend, 
die Scheibe leicht gewölbt, sehr fein und oberflächlich punktirt, 
stärker glänzend als die Seitenränder. Das Schildchen ist glän- 
zend, in der Mitte vertieft. Die Form der Flügeldecken ist ganz 
wie bei der vorigen Art, nur fällt ihre Wölbung nach hinten steiler 
ab und die Spitze erscheint daher stumpfer und tiefer herabgezogen ; 
die Oberfläche ist äusserst fein punktirt und mit fünf etwas unregel- 
mässigen Punktreihen versehen. Von diesen erstreckt sich die 
erste, der Naht zunächst gelegene, vom Schildchen bis über die 
Mitte hinaus; die vier folgenden sind je zu zweien einander. genä- 
hert, beginnen ebenfalls nahe an der Basis und erstrecken sich et- 
was weiter nach hinten als die erste; übrigens ist die fünfte wenig 
markirt, da sie nur aus wenigen und weit von einander entfernten 


I. Eumorphini. 10. Corynomalus. 149 


Punkten besteht. Auf der Unterseite ist der umgeschlagene Rand 
der Flügeldecken, die Brust und die Mitte des Hinterleibes fast 
matt, schwarz; die Seiten und die hinteren Ringe des letzteren hel- 
ler oder dunkler rostroth, zuweilen kastanienbraun. Das Mesoster- 
num ist auch hier stark verkürzt, fast doppelt so breit als lang, vorn 
leicht zugespitzt. Die Beine sind rostgelb mit schwarzen Schienen, 
die Behaarung der letzteren an der Spitze und der Fusssohlen 
goldgelb. 

Beim Männchen zeigen die Mittelschienen am Innenrand 
vor der Spitze einen kurzen, bogenförmigen Ausschnitt und die 
Spitze selbst ist deutlich nach innen gewendet; die Hinterschienen 
sind fast gerade. 

Von Bogota, in den meisten Sammlungen vertreten; dem 
hiesigen Museo wurde die Art unter obigem Namen vom Grafen 
Dejean übersandt. 


BD. Flügeldecken nach vorn und hinten schräg abfallend, hinter der Mitte 
am höchsten gewölbt, seitlich nicht bauchig erweitert, daher der Sei- 
tenrand in seiner ganzen Ausdehnung von oben her sichtbar; ihre 
Oberfläche unregelmässig und meist dicht punktirt, ohne Punktreihen; 
Fühler langgestreckt. 

a) Flügeldecken an der Basis ebenso breit oder breiter als in der 
Mitte, stumpf herzförmig. 


3. ©. marginatus. Ferrugineus, antennis basi excepta fuscis, 
clava nigra, elytrıs fortiter rugoso-punctatis, vix nitidis, nigro- 
viridibus vel cyaneis, margine omni suturaque ferrugineis. 
Long. lin. 3%, —4. 32. 

Corynomalus marginatus *Gerstaecker, Wiegmann’s Archiv XX11J, 
032: 235,2N0.3: (6.2) 
Erotylus marginatus Fadricius, Entom. Syst.:suppl. pag. 101, 
No. 18—19. 
Aegithusmarginatus Fabrieius, Syst. Eleuth. II, pag. 10, No. 2. 
Eumorphus limbatus Odwvier, Entomol. VI, pag. 1066, No. 4. 
BT fgE: 
var. a. Z’horace punctis duobus disci nigricantibus. 
Amphix binotatus de Castelnau, Hist. nat. d. Ins. Coleopt. II, 
pag. 522. 
var. b. Elytris totis ferrugineis. 


Corynomalus ferrugineus * Gerstaecker, 1. c. pag. 236, No. 4. 


Matt rostroth, unten etwas dunkler als oben. Der Kopf ist 
zerstreut und ziemlich deutlich punktirt, die Stirn oberhalb der 
Fühler beiderseits grubenartig eingedrückt, in der Mitte etwas auf- 
geworfen und glatt. An den langen und dünnen Fühlern sind die 
drei oder vier ersten Glieder wie der Kopf rostroth, die übrigen 


150 Endomychidae. 


schwarzbraun; alle langgestreckt, das dritte nur wenig kürzer als 
die beiden folgenden zusammengenommen, das vierte bis achte an 
Länge abnehmend, an der Keule das erste Glied den beiden letzten 
zusammengenommen fast gleich, das letzte an der Spitze schräg ab- 
gestutzt und bräunlich durchscheinend. Das Halsschild ist auffal- 
lend klein, kaum halb so breit als die Flügeldecken und noch um 
die Hälfte kürzer, zwischen Basıs und Mitte seitlich leicht aus- 
gebuchtet, sonst bis nahe zur Spitze gleich breit, mit kurzen, 
stumpf abgerundeten Vorder- und fast rechtwinkligen oder nur sehr 
leicht nach aussen gewandten Hinterecken; die Querfurche der Ba- 
sis feiner und weniger tief eingegraben als die bis zur Mitte rei- 
chenden Seitenfurchen, die Scheibe uneben, an der inneren Seite 
der Längsfurchen jederseits mit einem weiten, rundlichen Eindruck, 
zwischen diesen mit breiter und tiefer Mittelfurche, die sich nahe 
am Vorderrande in zwei seitliche, schräg nach vorn verlaufende 
Aeste spaltet und daher die Form eines Y darstellt; die ganze Ober- 
fläche matt rostroth, ohne sichtbare Punktirung. Das Schildchen 
ist punktirt, leicht ausgehöhlt, ebenfalls rostroth. Die Flügeldecken 
sind stumpf herzförmig, von den Schultern bis über die Mitte hin- 
aus seitlich fast gleich breit, nach hinten stumpf zugespitzt; die 
Oberfläche hoch gewölbt, mit sehr groben und tiefen, grubenartigen 
Punkten dicht besetzt, so dass die engen Zwischenräume derselben 
gewundene Runzeln bilden, dunkelblau, schwärzlich grün oder 
selbst schwarz, wenig glänzend, der Vorder-, Seiten- und Nahtrand 
hell rostroth; alle diese Ränder sind gleich breit und gegen die 
dunkle Farbe der Scheibe scharf abgegränzt, nur der Spitzenrand 
bis auf das Doppelte verbreitert und nach innen leicht verwaschen. 
Auf der Unterseite ist der umgeschlagene Rand der Flügeldecken 
etwas heller und dicht hinter der Schulter mit einem schwärzlichen 
Längswisch versehen. _Brust und Hinterleib sind dunkel rostroth, 
dicht und fein punktirt, die Beine hell rostgelb, sehrlang und dünn, 
die Behaarung der Fusssohlen gleichfarbig. 

Beim Männchen zeigen die Mittelschienen vor der Spitze 
einen kurzen und seichten Ausschnitt; die Hinterschienen sind leicht 
geschwungen. 

Die Varietäta. unterscheidet sich von der Stammform in 
nichts weiter, als dass die beiden Wulste auf der Scheibe des Hals- 
schildes, welche die Mittelfurche begränzen, ein wenig geschwärzt 
erscheinen. Bei der Varietät b. ist dagegen die Färbung der 
Flügeldecken so abweichend, dass ich, ohne ihre grosse Ueberein- 
stimmung mit ©. marginatus zu verkennen, früher darunter eine 
eigne Art vermuthete; später habe ich mich durch wiederholte Un- 
tersuchung überzeugt, dass weder in der Form noch in der Skulptur 
irgend ein haltbarer Unterschied aufzufinden ist, und dass die Farbe 


I. Eumorphini. 10. Corynomalus. 151 


allein keinen genügenden Grund zur Abtrennung darbieten kann. 
Die ganzen Flügeldecken sind hier einfarbig rostgelb und erman- 
seln auch auf der Unterseite des schwarzen Randmales. 

Diese Art stammt aus Guyana und ist, obwohl sie schon den 
älteren Autoren bekannt war, selten; mir liegen davon nur ein- 
zelne Exemplare aus Deyrolle’s, Dohrn’s und Thomson’s Sammlun- 
gen vor. Mit der folgenden in Form und Grösse übereinstimmend, 
unterscheidet sie sich von derselben durch die nur an der Basis rost- 
rothen Fühler, durch den hellen Nahtsaum der Flügeldecken, durch 
die dichtere Punktirung und die Glanzlosigkeit ihrer Oberfläche. 

Anmerkung. Fabricius’;DBeschreibung charakterisirt trotz ihrer Kürze 
diese Art so treffend, dass es mir nicht recht erklärlich ist, wie Schönherr (Sy- 
nonym. Insect. II, pag. 209) dieselbe unter Nilio villosus citiren konnte; 
abgesehen davon, dass Fabricius letztere Art schon als Coccinella villosa 
beschreibt, so sprechen seine Angaben über die Gattungscharaktere seines Er o- 
tylus marginatus ‚‚Palpi antici filiformes, antennae clava compressa, vix 
perfoliata‘‘ (Entom. syst. suppl. pag. 101.) wohl auf das Entschiedenste gegen 
Niliound für Corynomalus. Die Angaben über die Fühlerfärbung, über 
die Flügeldecken, die im Gegensatz zu dem folgenden A. discoideus mit 
„margine omni ferrugineo‘‘ bezeichnet werden, können auch über die Art gar 
keinen Zweifel aufkommen lassen. Dass dieselbe von Olivier einige Jahre spä- 
ter unter einem anderen Namen beschrieben und (sehr treffend) abgebildet 
wurde, erklärt sich leicht aus dem Irrthum,, in welchen Fabricius bei der Wahl 
der Gattung, welcher seine Art zuzuertheilen war, verfiel. — Auch de Castel- 
naws Amphix binotatus darf wohl hier ohne besonderen Skrupel eitirt 
werden ; seine etwas aphoristische Beschreibung trifft in Betreff der Punktirung 
und Färbung der Flügeldecken auf die vorliegende Art genau zu, und man 
könnte vielleicht nur daran Anstoss nehmen, dass an den Fühlern ausschliess- 
lich die Keule als schwarz bezeichnet wird; gewiss liegt hierbei aber nur ein 
Mangel an Genauigkeit zu Grunde. 


4. ©. discoideus. Rufo-ferrugineus, antennarum clava nigra, 
elytris crebre punctatis, viridıbus, nitidissimis, margine externo 
testaceo vel ferrugineo. Long. lin. 3%, —4. 39. 

Corynomalusdiscoideus *@Gerstaecker, Wiegmann’s Archiv XXIII, 
Ipae; 236, No. 5. 
Aegithusdiscoideus Fabricius, Syst. Eleuth. II, pag. 10, No. 4. 
Erotylus discoideus Schönherr, Synonym. Insect. II, pag. 328, No. 32. 
Corynomalus aeneipennis Dejean, Catal. 2. edit. pag. 439. — 
G'uerin, Archives entomol. I, pag. 263. 
var. a. Corpore tolo, elytrorum margine pedibusque pal- 
hide testaceıs, antennis bası excepia infuscatis. 
var. b. Elytris concoloribus, cupreo-vel aurichalceo - mi- 


cantıbus. 
Corynomalusaurichalceus *Gerstaecker, 1. c. pag. 236, No. 6. 


Von gleicher Form und Grösse wie der vorige, durch anders 
gefärbte Fühler, lebhaft metallisch glänzende Flügeldecken und den 


152 Endomychidae. 


Mangel des hellen Nahtsaums auffällig unterschieden. Der Körper 
ist wie bei jenem dunkel rostroth, fast matt. Der Kopf ist gleich- 
mässig und deutlich punktirt, die Stirn beiderseits leicht einge- 
drückt. Die Fühler sind rostroth mit tief schwarzer Keule, lang 
und dünn, die Längsverhältnisse ihrer Glieder dieselben wie bei 
C. marginatus, die Keule jedoch beträchtlich breiter. Das Hals- 
schild ist fast doppelt so breit als lang, vor der Mitte gerundet er- 
weitert, bis dahin fast gleich breit, die Vorderecken breit und kurz, 
an der Spitze abgerundet, die Hinterecken rechtwinklig; die Quer- 
furche der Basıs ziemlich fein und seicht, die seitlichen Furchen 
tiefer eingegraben,, nicht ganz bis zur Mitte reichend, die Scheibe 
uneben, mit gleichen Eindrücken wie bei der vorigen Art, matt und 
wie mit feinem 'Toment überzogen bei unversehrten Individuen, ge- 
wöhnlich aber abgerieben und dann leicht glänzend, fein und zer- 
streut punktirt. Das Schildchen ist wie das Halsschild heller oder 
dunkler rostroth, fein runzlig punktirt, vorn etwas vertieft. Die 
Flügeldecken sind stumpf herzförmig, bis über die Mitte hinaus 
gleich breit, mit zahlreichen grossen und tiefen Punkten besetzt, 
dazwischen sehr fein punktirt, lebhaft metallisch glänzend, dunkel- 
grün, zuweilen in’s Violette spielend, der ganze Aussenrand und 
der Vorderrand von der Schulter bis zu den Halsschildsecken hell 
rostroth. Durch die Lupe bemerkt man, dass auch die Naht in ge- 
ringer Breite röthlich durchscheint, was jedoch so schwach ist, dass 
es dem unbewaffneten Auge ganz entgeht. Die Unterseite ist trübe 
rostroth, der umgeschlagene Seitenrand der Flügeldecken lichter, 
mit einem braunen Längswisch an der Basis längs der Innenseite; 
der Hinterleib ist dicht punktirt, die Beine fast rothbraun, schlank. 

Beim Männchen sind die Schienen etwas verlängert, die 
mittleren am Innenrande vor der Spitze kurz bogenförmig aus- 
geschnitten und nach innen gekrümmt, die hinteren deutlich ge- 
schwungen. 

Die Varietäta., welche auf unvollkommener Ausfärbung zu 
beruhen scheint, zeigt alle Theile, welche bei der Stammart dunkel 
rostroth erscheinen, hell und matt lehmgelb ; das Grün der Flügel- 
decken ist hier heller, lebhafter und oft in’s Bläuliche spielend. 
Auffallend ist bei solchen Exemplaren die Färbung der Fühler, 
welche bis zur Keule nicht rein gelb, sondern von der Mitte ab 
heller oder dunkler gebräunt erscheinen, ein Merkmal, dem um so 
weniger eine spezifische Bedeutung beigelegt werden kann, als die 
Ausdehnung jener Färbung nach den Individuen variırt. 

Die Varietätb., welche auf den ersten Blick recht auffällig 
erscheint, steht zu der Stammart in demselben Verhältniss, wie die 
einfarbige Varietät des C. marginatus zu dessen regelrecht ge- 
färbten Individuen; es sind hier die ganzen Flügeldecken einfarbig 


I. Eumorphini. 10. Corynomalus. 153 


rostroth, jedoch ebenfalls hell metallglänzend , zuweilen kupfrig, 
zuweilen auch messingfarben schimmernd; der Aussenrand bleibt 
hier ebenfalls heller, mehr gelblich gefärbt, so dass er wie bei der 
Stammart deutlich markirt ist. 

Diese Art ist besonders im nördlichen Brasilien einhei- 
misch und hier sehr häufig; wenn die Vaterlands-Angaben, welche 
ich in verschiedenen Sammlungen antraf, genau sind, so hat sie 
eine ziemlich weite Verbreitung und erstreckt sich von Colum- 
bien bis nach Rio Janeiro; die Exemplare des hiesigen Musei 
stammen von Bahia. 

Anmerkung. Die Identität des Fabricius’schen Aegithus discoi- 
deus mit der vorstehend charakterisirten Art ist wohl unbestritten; er lässt 
ihn unmittelbar auf seinen A. marginatus folgen und unterscheidet ihn von 
diesem sehr treffend durch die Angaben ‚‚antennae ferrugineae, clava nigra‘‘und 
„elytra cyaneo-nigra, margine externo et antico ferrugineis‘‘. Der Ausdruck 
„laevia‘‘ für die Flügeldecken ist allerdings nicht bezeichnend, darf aber wohl 
mit „‚nitida‘‘ interpretirt werden. — Was die Exemplare mit in der Mitte ge- 
bräunten Fühlern betrifft, so können dieselben mit C. marginatus, wo diese 
Färbung die Regel ist, nicht wohl verwechselt werden, da der helle Metallglanz 
der Flügeldecken und der Mangel des rothen Nahtstreifens sie hinlänglich 
unterscheidet. 


9. Ü. apicalis. Rufo-ferrugineus, antennis basi excepta nigris : 
thorace angusto, angulıs posticis fere rectis, elytris cordatıs, 
crebre subtilitergue punctatis, lueidis , violaceis, margine api- 
cali flavo. Long. lin. 3%. 9. 


Corynomalusapicalis * Gersiaecker, Wiegmann’s Archiv XXIII, 1. 
pag. 236, No.7. 


Von der Grösse des vorigen und eben so hoch gewölbt, in den 
Flügeldecken jedoch nach hinten mehr zugespitzt, so dass diese eine 
regelmässige Herzform darstellen; der Körper dunkel rostroth, 
wenig glänzend. Der Kopf ist dicht punktirt, die Stirn beiderseits 
leicht eingedrückt; an den Fühlern die drei ersten Glieder rostroth, 
das Uebrige schwarzbraun; sie sind etwas weniger langgestreckt 
als bei den beiden vorhergehenden Arten, besonders im dritten 
Gliede, welches das vierte kaum um die Hälfte der Länge über- 
trifft; die Keule ist schmal, etwas lose gegliedert, das erste Glied 
beträchtlich kürzer als die beiden folgenden zusammengenommen. 
Das Halsschild ist doppelt so breit als lang, von der Mitte an nach 
vorn in regelmässigem Bogen verengt, die Vorderecken breit und 
kurz, stumpf abgerundet, die Hinterecken rechtwinklig; die Quer- 
furche der Basis seicht, die seitlichen Furchen tief, vor der Mitte 
abgekürzt, die Scheibe mit tiefer und ziemlich scharf abgegränzter 
Mittelfurche, vor der Spitze quer eingedrückt und diese dadurch 
aufgewulstet erscheinend, unregelmässig punktirt, in der Mitte 


154 Endomychidae. 


leicht glänzend. Das Schildchen ist wie das Halsschild rostroth, 
an der Basis niedergedrückt und punktirt. Die Flügeldecken sind 
hinter den Schultern gerundet erweitert, vom Ende des ersten Drit- 
theils an deutlich verschmälert, im hinteren Theile fast unter einem 
stumpfen Winkel schnell zugespitzt; die Oberfläche hoch gewölbt, 
mit stark aufgewulsteten Schulterbeulen und durch eine Reihe sehr 
grober Punkte abgesetztem Seitenrande, mit zerstreuten grösseren 
und zahlreichen dazwischen liegenden feineren Punkten besetzt, 
lebhaft metallisch glänzend, tief und schön violett, der Seitenrand 
vom letzten Drittheil an bis zur Spitze, wo er sich erweitert, gold- 
gelb. Auf der Unterseite ist der umgeschlagene Seitenrand der 
Flügeldecken bis über die Mitte hinaus violett, hinten gelb; die 
Brust bräunlich rostroth, fast matt, der Hinterleib licht rothgelb, 
glänzend, bis auf das letzte Segment, welches glatt ist, dicht und 
deutlich punktirt. Die Beine sind rostroth, ziemlich derb, die 
Schienen fast gerade. 

Ein einzelnes Exemplar dieser schönen Art, welche aus Süd- 
Amerika (ohne nähere Angabe des Fundorts) stammt, findet sich 
ın T’homson’s Sammlung; sie ist schon allein durch die Färbung 
so ausgezeichnet, dass sie mit keiner anderen verwechselt wer- 
den kann. 


6. ©. speciosus. Laete ferrugineus, nilidus, antennis apicem 
versus infuscatis, clava nigra, elytris fortiter punctatis , ma- 
cula discoidali magna communi, medio utrinque profunde ex- 
cisa, violacea. Long. lin. 3'%. 2. 


Corynomalusspeciosus *@erstaecker, Wiegmann’s Archiv XXIII, 1. 
pay. 236, No. 8. 


In den Flügeldecken viel kürzer und besonders auch viel 
niedriger gewölbt als der vorige, hell rothgelb, leicht glänzend. 
Der Kopf ist dicht punktirt, der Scheitel in der Mitte gefurcht, 
die Stirn beiderseits eingedrückt; Mundtheile und Fühler wie der 
Kopf rothgelb, an letzteren jedoch das siebente und achte Glied 
bräunlich, die Keule schwarzbraun mit röthlich durchscheinender 
Spitze; ihr viertes Glied um die Hälfte länger als das fünfte, dieses 
doppelt so lang als das achte, an der Keule das erste Glied fast 
doppelt so lang als das zweite, aber beträchtlich kürzer als die bei- 
den letzten zusammengenommen. Das Halsschild ist doppelt so 
lang als breit, bis über die Mitte hinaus gleich breit und erst kurz 
vor der Spitze verengt; die Vorderecken stumpf abgerundet, die 
Hinterecken rechtwinklig, die Querfurche der Basis seicht, die seit- 
lichen Furchen tief, gerade, bis zur Mitte reichend; die Scheibe 
leicht gewölbt, mit dem gewöhnlichen Y förmigen Eindruck, fein 


I. Eumorphini. 10. Corynomalus. 155 


punktirt, etwas glänzender als die Seitentheile. Das Schildchen ist 
rostroth, am Grunde eingedrückt. Die Flügeldecken sind kurz und 
stumpf herzförmig, gerade so lang als hinter den Schultern breit, 
von da ab bis über die Mitte hinaus nur leicht, dann plötzlich stark 
verengt, mit stumpf abgerundeter Spitze; die Oberfläche viel mäs- 
siger als bei den vorhergehenden Arten gewölbt, mit grossen und 
tiefen, aber deutlich getrennten Punkten bedeckt, zwischen den- 
selben fein und unregelmässig punktirt, glänzend, lebhaft rothgelb 
mit einem grossen gemeinschaftlichen Scheibenfleck von tief violet- 
ter Farbe. Derselbe beginnt dicht hinter der Basis, ist vorn halb- 
kreisförmig gerundet, in der Mitte beiderseits durch einen tiefen, 
bindenförmigen Einschnittder Grundfarbe unterbrochen, hinter die- 
sem wieder stark erweitert, fast den Seitenrand berührend und an 
der Spitze im Halbkreis gerundet. Auf der Unterseite ist die 
Brust bräunlich, der Hinterleib und der umgeschlagene Rand der 
Flügeldecken hell rostgelb, ersterer dicht und fein punktirt. Die 
Beine sind rostroth, ziemlich kurz, die Schienen leicht geschwungen. 

Ebenfalls nur in einem einzelnen Exemplare vorliegend, wel- 
ches dem hiesigen Museo angehörtundaus Süd-Amerika stammt; 
über den näheren Fundort ist nichts bekannt. 


4. ©. faevigatus. Laete ferrugineus, laevigalus, nitidus, anten- 
nis pedibusque nigrts : thorace transverso, angulis postieis fere 
reclis, elytris disperse punctatis. Long. lin. 31%. & 

Corynomalus laevigatus *Gerstaccker, Wiegmann’s Archiv XXIII, 
1. pag. 236, No. 9. 


Mit Ausnahme der schwarzen Fühler und Beine ist das ganze 
Thier einfarbig und lebhaft rostgelb, auf der Oberseite sehr blank, 
wie lackirt. Der Kopf ist sehr fein und etwas unregelmässig punk- 
tirt, die Mittellinie der Stirn glatt und leicht erhaben, die Mund- 
theile mit Ausnahme der Oberlippe dunkel pechbraun. Die Fühler 
tief schwarz, nur an den beiden Basalgliedern bräunlich durch- 
scheinend,, mässig lang, das dritte Glied kaum um die Hälfte län- 
ger als — vierte, die Glieder bis zum achten nur wenig an Länge 
abnehmend, die Keule schmal, gleich breit, ihr erstes Glied um die 
Hälfte kürzer als die beiden letzten zusammengenommen. Das 
Halsschild ist stark verkürzt, mehr denn doppelt so breit als lang, 
von der Mitte an nach vorn gerundet verengt, die Vorderecken breit 
abgerundet, die Hinterecken fast rechtwinklig, mit der Spitze nur 
leicht nach aussen gewandt; die Querfurche der Basis fein, linien- 
artig, die Seitenfurchen sehr tief eingedrückt, vor der Mitte ab- 
geschnitten, die Scheibe gleichmässig und leicht gewölbt, ohne 
Eindrücke, nur nach vorn jederseits mit einer kurzen vertieften 


156 Endomychidae. 


Querlinie, fein und zerstreut punktirt, lebhaft glänzend, die breiten 
Seitentheile etwas uneben, matter. Das Schildchen ist mit einzel- 
nen feinen Punkten besetzt. Die Flügeldecken haben ganz die 
kurze und stumpfe Form wie bei der vorigen Art und sind wie dort 
so lang als an der Basis breit; ihre Wölbung ist jedoch wieder be- 
trächtlich höher und nach vorn stärker abschüssig, ihr Seitenrand 
hinter der Schulter auffällig erweitert und verdickt; die Oberfläche 
spiegelblank, mit grossen und tiefen Punkten weitläufig besetzt, 
zwischen diesen äusserst fein und verloschen punktirt. Auf der 
Unterseite ist der umgeschlagene Rand der Flügeldecken lichter 
gelb, die Brust und der Hinterleib dunkel rostroth, glänzend, erstere 
fast glatt, letzterer sehr undeutlich und fein punktirt. An den Bei- 
nen sind die Hüften und Trochanteren von der Körperfarbe, alles 
Uebrige pechschwarz, die Schenkel an der Basis und die Tarsen 
pechbraun durchscheinend; die Behaarung der Schienenspitze und 
der Fusssohlen ist fuchsroth. | 

Beim Männchen sind die Mittelschienen nach der Spitze zu 
erweitert und am Innenrand vor derselben tief bogenförmig aus- 
geschnitten: sie sind in gleicher Weise wie die Vorderschienen 
durchaus gerade, während das hinterste Paar stark gekrümmt er- 
scheint. 

Auch von dieser ausgezeichneten Art ist mir nur ein einzelnes 
Exemplar aus Deyrolle's Sammlung bekannt geworden; sie stammt 
wahrscheinlich aus Brasilien. 


8. ©. quadrimaculatus. Ferrugineus, fere opacus , antennis 
basi excepta elytrorumque maculis duabus magnis fusco-nigris, 
his ceyaneo-micantibus. Long. lin. 3%. 2. 


Corynomalusquadrimaculatus *Zrichson, Schomburgk’s Reisen 


in British Guyana III, pag. 579. — * Gerstaecker, Wiegmann’s Archiv 
XXIII. 1. pag. 236. No. 10. 


Der Körper ist ziemlich gedrungen, oben und unten rostroth, 
fast matt. Der Kopf ist dicht und undeutlich punktirt, die Stirn 
beiderseits eingedrückt; an den Fühlern sind nur die beiden ersten 
Glieder hell rostgelb, die folgenden allmählig aus dem Rothbraunen 
in’s Pechbraune übergehend, die Keule schwarz mit röthlich durch- 
scheinender Spitze; alle Glieder sehr lang und dünn, das dritte nur 
wenig kürzer als die beiden folgenden zusammengenommen, das 
achte fast um die Hälfte kürzer als das vierte; die Keule ziemlich 
kurz, das erste Glied fast von der Länge der beiden letzten. Das 
Halsschild ist nicht ganz doppelt so breit als lang, vor der Mitte 
gerundet erweitert und nach vorn etwas stärker als nach hinten 
verengt, die Vorderecken breit und abgerundet, die Hinterecken 


I. Eumorphini. 10. Corynomalus. 157 


rechtwinklig, etwas abgestumpft; die Querfurche der Basis fein, 
die seitlichen Furchen ebenfalls nur schwach eingedrückt und die 
Mitte nicht erreichend, die Scheibe flach gewölbt, längs der Mittel- 
linie und am Vorderrande eingedrückt, matt, ohne Glanz. Das 
Schildchen zeigt keine deutliche Punktirung. Die Flügeldecken 
sind stumpf herzförmig, etwas länger als an der Basis breit, die 
Schultern breit abgerundet und ganz flachgedrückt, die Seiten bis 
über die Mitte hinaus leicht verengt und vom letzten Drittheil an 
stumpf zugespitzt, die Oberfläche stark gewölbt, nach hinten merk- 
lich steiler als nach vorn abfallend, mit zahlreichen, tief eingesto- 
chenen Punkten besetzt, fast matt, nur leicht seidenartig schim- 
mernd. Auf der rostrothen Grundfarbe stehen zwei grosse schwarze, 
leicht bläulich schillernde Flecke, der erste an der Basis, der zweite 
vor der Spitze; sie sind von den Rändern der Flügeldecken durch 
einen schmalen Saum der Grundfarbe getrennt, der etwa dieselbe 
Breite hat wie die hellen Ränder bei C. marginatus; an ihren 
gegenüberliegenden Rändern sind beide Flecke unregelmässig aus- 
geschnitten, der vordere besonders tief nach innen, und werden 
hier durch einen Raum getrennt, welcher der Länge des hinteren 
Fleckes nur wenig nachsteht. Die Unterseite ist gleichförmig blass 
rostroth, leicht glänzend; die Brust glatt, der umgeschlagene Rand 
der Flügeldecken grob, der Hinterleib fein punktirt. Die Beine sind 
von der Farbe des Körpers, lang und schlank, die Hinterschienen 
leicht geschwungen. 

Aus British Guyana, selten; nur im hiesigen Museo vor- 
handen. 


9. ©. subcordatus. Rufo-brunneus, fere opacus, antennis bası 
ezcepta tibüisque nigris, elytris fuscis, subtilter coriaceıs, cre- 
Dre punctatis. Long. lin. 3/,-—3%. 8. 
Corynomalussubcordatus*@erstaecker, Wiegmann’s Archiv XXIII, 
1. pag. 237. No. 12. 
Eumorphus cinctus var. 6. * Hoffmannsegg, Wiedemann’s Zoolog. 
Magaz. I, 2. pag. 74. 
var. a. Elytris viridi-vel violaceo-micantibus. 
Amphyxviridipennis (?) Guerin, Archives entomol. I, pag. 264. 
var. b. Thorace, capite, antennarum bası femoribusque 
dilute ferrugineis. 
Eumorphus cinctus var. 5. * Hoffmannsegg 1. c. 
var. c. Totus rufo-ferrugineus, antennis bası excepta 
tibüisque nigris. 
Eumorphus cinctusvar. 7. * Hoffmannsegg |. c. 
Ganz von der Form des vorigen, bräunlich rostroth, unten 
leicht glänzend, oben fast matt. Der Kopf ist fein und undeutlich 


158 Eindomychidae. 


punktirt, die Stirn niedergedrückt; die Fühler mit Ausnahme der 
beiden ersten Glieder, welche die Farbe des Körpers haben, tief 
schwarz, lang und dünn, in ihren Längsverhältnissen gleich denen 
der vorigen Art. Das Halsschild ist nicht ganz doppelt so breit als 
lang, vor der Mitte gerundet erweitert, die Vorderecken abgerun- 
det, die Hinterecken rechtwinklig; die Quer- und Längsfurchen 
der Basis tief und deutlich, letztere bis zur Mitte reichend, die 
Scheibe in der gewöhnlichen Art eingedrückt, sehr fein und zer- 
streut, wenig bemerkbar punktirt, mit dumpfem Seidenglanz. Das 
Schildchen ist mit einigen grösseren Punkten besetzt, lebhafter 
glänzend als das Halsschild. Die Flügeldecken sind wie bei C. 
quadrimaculatus stumpf herzförmig, etwas länger als breit, ge- 
nau wie bei jenem geformt, aber mit etwas schwielig aufgetriebenen 
Schulterecken ; die Oberfläche dicht und fein lederartig gerunzelt, 
mit ziemlich kleinen und zahlreichen, übrigens durchaus deutlichen 
Punkten besetzt, tief und fast matt umbrabraun, nur leicht fettartig 
glänzend. Die Unterseite ist mit Einschluss des umgeschlagenen 
Randes der Flügeldecken dunkel rostroth, der Hinterleib etwas 
glänzend, dicht und deutlich punktirt. An den Beinen sind die 
Schenkel und Tarsen von der Körperfarbe, die Schienen aber tief 
schwarz, nur an der Spitze pechbraun durchscheinend. 

Beim Männchen sind die Schienen etwas länger und schlan- 
ker als beim Weibchen und die Mittelschienen am Innenrand vor 
der Spitze mit einem kurzen Ausschnitt versehen. 

Die oben angeführten Farben - Varietäten kommen nur auf 
Rechnung des Körpers und der Flügeldecken, während die schwarze 
Farbe der Fühler und Schienen, welche diese Art sehr bestimmt 
charakterisirt, durchaus constant ist. Bei der Varietät a. schim- 
mern die Flügeldecken lebhaft blaugrün oder dunkel violett; bei 
b. sind alle Theile, welche bei der Stammart bräunlich roth er- 
scheinen, hell rostgelb, die Flügeldecken dagegen wie dort umbra- 
braun; bei c. nehmen endlich auch letztere die helle Rostfarbe an, 
so dass hier nur die Fühler mit Ausnahme der Basis und die Schie- 
nen dunkel, d. h. schwarz bleiben. 

Von Paräin Brasilien; ausser einer Anzahl von Exempla- 
ren im hiesigen Museo habe ich nur noch ein einzelnes Stück in 
Deyrolle's Sammlung gesehen. 


Anmerkung. Dass die vorstehende Art nicht, wie der Grafv. Hoffmanns- 
egg glaubte, eine blosse Farbenvarietät des Eumorphus cinctusOliv. und 
desEumorphuscrucigerLatr. sein kann, ist schon aus der ganz verschie- 
denen Form und Skulptur der Flügeldecken leichtersichtlich. BeiC.subcor- 
datussind dieselben nämlich an der Basis am breitesten und nach hinten herz- 
förmig zugespitzt, bei jenen beiden dagegen an der Basis schmal und gegen 
die Mitte hin gerundet erweitert; die Oberfläche hier matt, nur leicht fettartig 
schimmernd,, dort blank, glänzend, die Punkte auf derselben hier sehr zahl- 


I. Eumorphini. 10. Corynomalus. 159 


reich und klein, dort in weit geringerer Anzahl, gross und grubenartig, die 
Zwischenräume hier fein lederartig gerunzelt, dort mit feinen und einzelnen 
Pünktchen besetzt. Aber auch von allen diesen sehr deutlich in die Augen 
springenden Unterschieden abgesehen, so würde schon die tief schwarze Fär- 
bung der Schienen, welche bei allen Abänderungen in der Farbe, denen die 
übrigen Körpertheile des C. subeordatus unterworfen sind, sich stets gleich 
bleibt, ein gewichtiges Merkmal zur Absonderung darbieten; beiEum. cin- 
ctus Oliv. sind dieselben nämlich stets hell rostroth, bei Eum. cruciger 
Latr. (Aeg. cinctus Fab.) bis zur Mitte schwarz und im Uebrigen gelb. 


10. ©. tarsatus. Niger , subnitidus, elytris crebre punctatis , vi- 
ridescentibus, antennis apice tarsisque laete ferrugineis. Long. 


lin. 3%. 82. 


Corynomalustarsatus *Zrichson, Conspect. Insect. Coleopt. Peruan. 
pag. 181, No. 1. — *Gerstaecker, Wiegmann’s Archiv XXI, 1. 
pag. 237, No. 11. 


Von kurzem, gedrungenen Bau, mit breit abgerundeten, fast 
kreisförmigen Flügeldecken, tief schwarz, leicht glänzend. Der 
Kopf ist fein und dicht punktirt, die Stirn ‘in der Mitte gewölbt, 
glänzend schwarz, die Mundtheile rothbraun. Die Fühler sind glän- 
zend schwarz, die Keule bis zur Mitte des ersten Gliedes schwärz- 
lich, im Uebrigen hell rostgelb; die einzelnen Glieder lang und 
dünn, das dritte Glied nur wenig kürzer als die beiden folgenden 
zusammengenommen, die Glieder bis zum achten allmählig an 
Länge abnehmend, das erste Glied der Keule fast so lang als die 
beiden folgenden zusammen. Das Halsschild ist doppelt so breit 
als lang, in der Mitte des Seitenrandes nur sehr leicht gerundet, 
nach hinten kaum und nach vorn erst dicht vor der Spitze ver- 
engt, die Vorderecken stumpf abgerundet, die Hinterecken recht- 
winklig; die Querfurche der Basis fein, die Seitenfurchen tief, stark 
abgekürzt, nach aussen von einer Grube begränzt; die Scheibe 
leicht gewölbt, nahe der Spitze halbkreisförmig und dahinter der 
Länge nach eingedrückt, dicht und fein, aber durchaus deutlich 
punktirt, glänzend, die Seiten etwas matter. Das Schildchen ist 
fein punktirt. Die Flügeldecken sind so lang als breit, hinten im 
Halbkreise abgerundet, seitlich gleich von den Schultern ab, ob- 
wohl sehr allmählig und leicht verengt, die Schulterecken leicht 
schwielig aufgetrieben,, die Oberfläche hoch, fast bucklig gewölbt, 
dicht und fein lederartig gerunzelt, neben zahlreichen feinen Punk- 
ten auch mit etwas grösseren und zerstreuteren besetzt, schwarz- 
grün, leicht glänzend. Die Unterseite ist glänzend schwarz, fein 
und dicht punktirt, der Hinterleib besonders am Rande der einzel- 
nen Ringe deutlicher; die Beine sind ziemlich kurz und derb, von 
der Körperfarbe, die Tarsen hell rostgelb. 


160 Endomychidae. 


Beim Männchen sind die Mittelschienen am Innenrand vor 
der Spitze flach ausgeschnitten, die Hinterschienen verlängert und 
deutlich geschwungen. 

In Peru einheimisch ; ein Päärchen im hiesigen Museo. 


b) Flügeldecken an der Basis schmaler als in der Mitte, welche ge- 
rundet erweitert erscheint. 


11. ©. änterruptus. Rufus, subnitidus, pedibus concoloribus, 
antennis basi excepta infuscatis : elytris disperse punctatis, 
nigris, margine omni fasciaque media ferrugineis. Long. lin. 

—3%. SP. 
Corynomalusinterruptus *@erstaecker, Wiegmann’s Archiv XXIII, 
1, Ppagr'237 ,:No.: BB.) 
Eumorphuscinctus var. 1. Hoffmannsegg, Wiedemann’s Zoolog. Ma- 
gaz. I, 2. pag. 74. 
var. a. Fascia elytrorum suturam versus interrupta. 
Eumorphus cinctus Odvier, Entomol. VI, pag. 1067, No.5. Pl.I 
fig. 5. (1808.) 
Amphyx Dejeaniivar. @uerin, Archives entomol. I, pag. 264. 
var. b. Fascia elytrorum extrorsum abbreviata. 
Eumorphus cinctus var. 3. * Hoffmannsegg 1. e. 


var. c. Fascia elytrorum extrorsum abbreviata, antennis 
rufis, clava nigra. | 


var. d. Elytris fascia nulla, antennis rufis, clava nigra. 
Chrysomela vestita (?) Voet, ed. Panzer IV, pag. 105, No. 15. Tab. 
XLVIJ, fig. 15. 


Amphyx Dejeanii @uerin, Archives entomol. I, pag. 264. 


Etwas länglicher als die vorhergehenden Arten, nach hinten 
allmählig verbreitert, heller oder dunkler rostroth, ziemlich glän- 
zend. Der Kopf ist dicht und fein punktirt, die Stirn breit, ab- 
geflacht, der Scheitel mit einem mittleren Grübchen; die Mund- 
theile und die beiden ersten Fühlerglieder heller als das Uebrige 
gefärbt, fast gelblich. An den Fühlern gehen die folgenden Glieder 
allmählig aus dem Rostrothen in’s Braunrothe und Pechbraune 
über, bis die Keule selbst tief schwarz erscheint; sie sind mässig 
lang, ziemlich derb, das dritte Glied nicht sehr viel kürzer als die 
beiden folgenden zusammen, diese bis zum achten allmählig an 
Länge abnehmend, an der Keule das erste Glied nur um die Hälfte 
länger als das folgende. Das Halsschild ist um die Hälfte breiter 
als lang, an der Basis am breitesten, mit nach aussen gerichteten 
und zugespitzten Hinterwinkeln, nach vorn leicht verengt, die 
Vorderecken schmal und stumpf zugespitzt; die Querfurche der 
Basis nur als feine, vertiefte Linie bemerkbar , die seitlichen Fur- 


I. Eumorphini. 10. Corynomalus. 161 


chen dagegen sehr tief, rinnenförmig, vor der Mitte abgekürzt ; die 
Scheibe wie gewöhnlich eingedrückt, flach gewölbt, fein und zer- 
streut punktirt, in der Mitte glänzend. Das Schildchen von der 
Farbe des Halsschildes, kaum bemerkbar punktirt. Die Flügel- 
decken verbreitern sich gleich von der Basis aus allmählig bis zur 
Mitte und runden sich von da aus nach hinten stumpf zu, doch so, 
dass die Spitze trotzdem etwas ausgezogen erscheint; die Ober- 
fläche mit zahlreichen feinen und sparsameren grösseren, flach 
grubenartigen Punkten besetzt, glänzend und tief schwarz, der 
Vorder-, Seiten- und Nahtrand überall gleich breit rostroth und 
eine Querbinde über die Mitte von derselben Farbe. Diese Binde 
ist nicht ganz gerade, sondern beschreibt einen leichten, nach hin- 
ten convexen Bogen und variirt in der Breite nach den Individuen ; 
bald ist sie doppelt so breit als der rothe Seitenrand und überall 
von gleicher Ausdehnung, bald an der Naht breiter und nach aus- 
sen verschmälert, zuweilen auch nur von der Breite des Seiten- 
randes und nach aussen fast linienartig verengt. Die Unterseite ist 
mit Einschluss der Beine rostroth, der umgeschlagene Seitenrand 
der Flügeldecken blasser, fast gelblich, hinter der Schulter mit 
einem pechbraunen Längswisch an der Innenseite. 

Bei dem kleineren und schmaleren Männchen sind die Mit- 
telschienen vor der Spitze weit und ziemlich tief ausgebuchtet, die 
Hinterschienen kaum verlängert, fast gerade. 

Die Art ist mehrfachen Abänderungen in der Farbe unterwor- 
fen, welche einerseits die Querbinde der Flügeldecken, andrerseits 
die Fühler betreffen. Für die erstere lassen sich folgende Abstufun- 
gen nachweisen: 1) Die Querbinde geht von der Naht bis zum 
Seitenrand und ist entweder überall gleich breit oder nach aussen 
hin verschmälert. Dies ist die gewöhnlichste Form, von der mir 
die meisten Individuen vorliegen. 2) Die Querbinde geht vom Aus- 
senrande bis zur Mitte der Scheibe, wie es die Oliveer’sche Figur 
darstellt; ein derartiges Exemplar ist mir in natura nicht bekannt 
geworden. 3) Die Querbinde geht von der Naht aus bis zur Mitte 
der Scheibe oder ein wenig über dieselbe hinaus; nur einzelne 
Exemplare. 4) Die Querbinde ist auf einen ganz kurzen Ausläufer 
des rothen Nahtsaums beschränkt oder gar nur als rother Punkt 
neben demselben bemerkbar; ebenfalls eine seltene Abart. 5) Es 
ist keine Spur einer Querbinde vorhanden; nach der ersten die ge- 
wöhnlichste Form. — Die Fühler sind entweder vom vierten Gliede 
an bis zur Keule allmählig stärker gebräunt oder bis zu dieser rein 
rostroth; erstere Färbung kommt häufiger bei Individuen mit mehr 
oder weniger entwickelter Querbinde der Flügeldecken , letztere in 
der Regel bei solchen vor, wo sie zum grössten Theil oder ganz ver- 


schwunden ist. 
Gerstaecker, Entomographien. ir 


162 Endomychidae. 


In Brasilien häufig; die Exemplare des hiesigen Musei 
stammen von Para.- 


Anmerkung. Es ist auffallend genug, dass die Olivier’sche Figur eine 
Abart in der Färbung darstellt, wie sie mir unter zahlreichen Exemplaren die- 
ser Art nicht ein einziges Mal aufgestossen ist, während sich unter denselben 
doch die allmähligsten Abstufungen der Querbinde im entgegengesetzten Sinne 
vorfanden. Dass bei der Anfertigung der Figur ein Versehen stattgefunden 
habe, ist wohl kaum anzunehmen, noch weniger aber jedenfalls, dass Olivier 
eine von der vorliegenden verschiedene Art dargestellt; seine Beschreibung ist 
für die unsrige so treffend und auch seine Figur von dem erwähnten Unter- 
schiede abgesehen so treu und charakteristisch, dass schon durch beide, auch 
ganz von der Häufigkeit der Art abgesehen, jeder Zweifel beseitigt werden 
muss. — Von dem Fabricius’schen Aegithus cinctus, welcher mehrere 
Jahre früher publieirt worden ist, ist die Olivier'sche Art unbedenklich ver- 
schieden, wie dies schon aus den Angaben des ersteren über die Färbung der 
Fühler, des Halsschildes u. s. w. hervorgeht; der Name musste daher für die 
gegenwärtige Art geändert werden. — Die Voefsche Figur seiner Chryso- 
melavestita würde auf diejenige Form, bei der die Querbinde ganz fehlt, zu 
beziehen sein, weicht jedoch durch ganz roth gefärbte Fühler ab (jedenfalls eine 
Ungenauigkeit im Colorit). Liesse sich die Identität mit Bestimmtheit nach- 
weisen, so würde die gegenwärtige Art Corynomalus vestitus zu nen- 
nen sein. 


12. ©. cinctus. Niger, nitidus, capile, antennarum artieulis duo- 
bus primis, thoracis marginibus , scutello, elytrorum margine 
omni fasciaque media, pecioris medio, ano, femoribus (posti- 
corum basi excepla), tibiarum apice tarsisque ‚Ferrugineis. 
Long. lin. 2%, —3%. 32. 

Cor ynomalus cinctus *Gerstaecker, Wiegmann’s Archiv XXIII, 1. 
pag. 237, No. 14. (2) 
Aegithus cinctus Fabricius, Syst. Eleuth. II, pag. 10, No. 3. (1801.) 
Erotyluscinctus Schönherr, Synonym. Insect. II, pag. 328, No. 31. 
Eumorphus cruciger Zatreile, Recueil d’observations (Voyage de 
Humboldt) pag 355, No. 46, pl. XXI, fig. 11. (1805.) 
Eumorphus Nee c A s var. 2. *Hoffmannsegg, Wiedemann’s Zoolog. 
Magaz. I, 2. pag. 
var. a. yiri is sutura concolore, Jascia nulla. 
var. b. Elyirıs fascia altera ante apicem, dentata fer- 
ruginea. 
var. c. Elytris fascüis duabus strigisque duabus longitudi- 
...  nalibus ferrugineis. 
var. d. Elyiris ut in var. c., at siriga interna basin ver- 
sus in maculam dilatata. 
var. e. Elyiris ferrugineis, maculis 3. 3. 1. nigris. 
Corynomalus reticulatus * Moritz i. lit. 


So zahlreichen Farben - Varietäten auch diese in Süd-Amerika 
häufige Art unterworfen ist, ist sie doch stets durch folgende Merk- 


I. Eumorphini. 10. Corynomalus. 163 


male leicht kenntlich: 1) Durch die schwarzen Fühler, an denen 
nur die beiden ersten Glieder rostroth gefärbt sind; 2) durch die 
schwarze Scheibe des Thorax, welche meist in zwei seitliche Flecke 
aufgelöst erscheint, die zwar oft merklich verkleinert sind, niemals 
aber ganz fehlen; und 3) durch die an der Basis schwarzen, an der 
Spitzenhälfte aber rostfarbenen Schienen. Bei ausgefärbten Exem- 
plaren ist ausserdem die schwarze Unterseite des Körpers, an der 
nur die Mitte der Brust und der After rostroth sind, charakte- 
ristisch. 

Im Umriss gleicht C. cinctus wesentlich der vorigen Art, 
indem wie dort die Flügeldecken in der Mitte deutlich breiter als 
bei den Schultern sind; die Grösse ist durchschnittlich geringer, 
wiewohl einzelne Exemplare den mittelgrossen Individuen der vori- 
gen kaum nachstehen. — Der Kopf ist dicht und fein punktirt, 
die Stirn jederseits eingedrückt, in der Mitte leicht schwielig er- 
haben; die ganze Oberfläche mit Einschluss der Mundtheile rost- 
farben, glänzend. An den Fühlern sind die beiden ersten Fühler- 
glieder von der Farbe des Kopfes, die übrigen pechschwarz; ihre 
Länge fast wie bei der vorigen Art, aber das dritte Glied etwas 
kürzer, nur um die Hälfte länger als das vierte, die Keule schma- 
ler und dadurch länglicher erscheinend. Das Halsschild ist mehr 
denn um die Hälfte breiter als lang, in der Mitte so breit als an der 
Basis, zwischen beiden aber ausgebuchtet, nach vorn verengt, die 
Vorderecken abgestumpft, die hinteren spitz und leicht nach aussen 
gewendet, die Seitlichen Furchen viel tiefer und deutlicher als die 
Querfurche, nach vorn bis zur Mitte reichend ; die Scheibe leicht 
gewölbt, mit breiter, bis fast zur Basis reichender mittlerer Längs- 
furche, fein aber deutlich punktirt, in der Mitte glänzend. Die 
Grundfarbe ist rostgelb; auf der Scheibe steht ein grosser, quer 
viereckiger, zuweilen die Basis, nie aber die Spitze erreichender 
schwarzer oder pechbrauner Fleck, der in der Mitte des Vorder- 
randes tief ausgeschnitten und in der Mehrzahl der Fälle in zwei 
seitliche, oft sogar sehr verkleinerte Flecke aufgelöst ist. Das 
Schildchen ist rostroth, zuweilen bräunlich. Die Flügeldecken sind 
in der Mitte am breitesten, nach hinten leicht zugespitzt, auf der 
Oberfläche mit viel grösseren und daher näher an einander gerück- 
ten, grubenartigen Punkten besetzt, in den Zwischenräumen der- 
a fein und zerstreut punktirt, glänzend und tief schwarz, alle 
Ränder und eine durchlaufende schmale Querbinde auf der Mitte 
der Scheibe rostroth; letztere beschreibt wie bei der vorigen Art 
eine nach hinten convexe Bogenlinie. Auf der Unterseite ist nur 
der Prothorax, die Mitte der Brust. und der After rostroth, alles 
Uebrige schwarz oder pechbıaun; die Brust fast glatt, der Hinter- 
leib dicht und ziemlich grob punktirt. Eine sehr grobe Punktirung 

11,” 


164 Endomychidae. 


zeigt auch der innere Theil des umgeschlagenen Randes der Flügel- 
decken, welcher bis über die Mitte hinaus schwarzbraun gefärbt ist. 
Die Beine sind rostgelb, ein Ring um die Basis der Hinterschenkel 
und alle Schienen an der Basalhälfte pechschwarz. 

Beim Männchen sind die Mittelschienen vor der Spitze des 
Innenrandes seicht ausgerandet, die Hinterschienen kaum merklich 
gebogen. 

Wenn schon, wie aus der Beschreibung hervorgeht, eine grosse 
Wandelbarkeit in der Färbung des Halsschildes bei dieser Art statt- 
findet, so zeigt sich eine solche in noch weit höherem Grade an den 
Flügeldecken. Man würde kaum auf die Vermuthung kommen, 
dass die oben angeführte Varietät e. mit der Stammform zu einer 
und derselben Art gehören könne, wenn nicht die allmähligsten 
Uebergänge diese Identität ausser allen Zweifel setzten; übrigens 
scheinen diese Zwischenstufen bei weitem seltner als die Extreme 
zu sein, eine Erscheinung, die bei allen stark variirenden Arten die 
Regel ist. Zuerst ist von einer seltenen Varietät zu reden, die aus- 
ser jener Reihe, bei der eine allmählige Ausbreitung der rostrothen 
Farbe stattfindet, steht, sondern in dieser Beziehung eine retro- 
grade Entwicklung zeigt; bei ihr fehlt die Querbinde sowohl als der 
helle Nahtsaum gänzlich, so dass die Flügeldecken mit Ausnahme 
des Vorder- und Seitenrandes ganz schwarz erscheinen. (Nur ein 
einzelnes Exemplar in Deyrolle's Sammlung.) — Die allmählige 
Entstehung der Varietät e. aus der Stammform lässt sich nun aus 
folgenden Uebergängen nachweisen: Während bei der Stammart 
ausser den Rändern der Flügeldecken nur eine mittlere Querbinde 
rostroth erscheint, zeigt sich bei der ihr am nächsten stehenden 
Varietät eine zweite solche vor der Spitze, ebenfalls mit concavem 
Vorderrande, der zugleich in mehrere Zacken ausläuft. Der nächste 
Schritt zur Vermehrung der rostrothen Farbe besteht darin, dass 
diese beiden Querbinden durch eine Längslinie verbunden werden 
und dass ein Paar ähnliche Striche in der Schultergegend auftau- 
chen, aber bald nach ihrem Ursprung wieder verschwinden. Bei 
ferneren Individuen verlängert sich dann der äussere dieser Schul- 
terstriche nach hinten, durchkreuzt die vordere Querbinde und 
. endigt in der hinteren ; zugleich überschreitet der vorher erwähnte 
Längsstrich zunächst der Naht die erste Binde nach vorn und es ist 
somit durch zwei Quer- und zwei Längslinien der schwarze Grund 
in 3. 3. 1. Felder getheilt. Hiermit ist nun schon die vollständige 
Grundlage für die Varietät e. gelegt, für deren Herstellung sich 
nur noch die rostrothen Linien weiter auszudehnen brauchen. Be- 
sonders ist es die innere Längslinie, welche sich bei weiterer Ueber- 
handnahme der hellen Färbung nach vorn zu einem breiten Fleck 
ausdehnt, der aus seinem äusseren Winkel einen ASt gegen die 


I. Eumorphini. 10. Corynomalus. 165 


Schulterecke hin sendet. Sieht man bei der Varietät e. das Rostrothe 
der Flügeldecken als die Grundfarbe an, was bei seiner beträcht- 
lichen Ausdehnung wohl zulässig ist, so stehen in der vorderen 
Querreihe drei schwarze Flecke: ein kleiner, ovaler nahe am Aus- 
senrand, ein langgestreckter, von der Schulter schräg nach hinten 
verlaufender und am Ende keulenförmig verbreiteter mittlerer, und 
ein ebenfalls grosser, die Form eines © nachahmender, zunächst 
der Naht; in der zweiten Querreihe drei bei weitem kürzere, meist 
keilförmige, von denen der innerste am breitesten, der mittlere am 
längsten, der äussere der kleinste ist; die dritte Reihe bildet endlich 
der dreieckige Spitzenfleck. 

Die Grösse und Form des Halsschildfleckes steht mit dieser 
Zersplitterung der Grundfarbe der Flügeldecken ausser Beziehung, 
denn er zeigt sich bei Exemplaren mit breit gegitterten Flügel- 
decken bald gross und in der Mitte zusammenhängend, bald in zwei 
grössere oder kleinere Flecke aufgelöst, also gerade wie bei der 
Stammform; bei einem mir vorliegenden Individuum der letzteren 
ist er sogar auf zwei kleine schwarze Punkte reducirt, ohne dass 
sich eine solche Verkleinerung bei einem der Exemplare der Varie- 
tät e., deren ich viele zum Vergleich habe und wo sie viel eher zu 
erwarten stände, vorfindet. — Eine helle Färbung der Unterseite 
endlich, wie sie zuweilen vorkommt, ist wohl nur auf unvollkom- 
mene Ausfärbung der betreffenden Exemplare zu schieben; diese 
sind übrigens dann stets an der Färbung der Schienen und des 
Halsschildes als der gegenwärtigen Art zugehörig zu erkennen. 

Häufig in Columbien und im Norden sich bis nach Gua- 
temala hin erstreckend. Die Varietät mit rostroth gegitterten 
Flügeldecken scheint in einigen Gegenden ausschliesslich vorzu- 
kommen, wie z. B. sämmtliche von Moritz dem hiesigen Museo 
übersandten Exemplare ihr angehören. 


Anmerkung. Dass Zatreilles Eumorphus cruciger auf die Stamn- 
form dieser Art zu beziehen ist, ergiebt sich aus der vortrefllichen Beschrei- 
bung, in der alles Wesentliche hervorgehoben wird, mit Bestimmtheit. Da- 
gegen könnte das Citat des Fabricius’schen Aegithus cinctus einiges 
Bedenken erregen , indem die Angabe ‚‚caput et thorax nigra‘‘ in Betreff des 
ersteren gar nicht, des letzteren aber nur theilweise zutrifft; ob dieselbe durch 
Ungenauigkeit von Seiten des Verfassers, ob durch ein besonders dunkel ge- 
färbtes oder, was wohl wahrscheinlicher, durch ein künstlich verdunkeltes 
Exemplar veranlasst ist, wage ich nicht zu entscheiden. In allem Uebrigen 
passt Fabricius Beschreibung auf die vorliegende Art sehr wohl, während die 
vorhergehende, welche nach der Flügeldeckenzeichnung allein hier mit in Be- 
tracht kommen könnte, durch mehrere Angaben ausgeschlossen wird. Für die 
Identität spricht jedenfalls die Häufigkeit der Art und ‚Fabrieius’ Angabe 
„America meridionalis‘‘, welche meiner Erfahrung gemäss bei ihm fast durch- 
weg Columbien bedeutet (die brasilianischen Arten z. B. werden in der Regel 
als solche bezeichnet) ; sollte sie aber dennoch verschieden sein, so findet sie 


166 Endomychidae. 


sich unter den mir bekannt gewordenen Arten überhaupt nicht vor und in die- 
sem Fall müsste für die vorstehende ‘der Zatreille'sche Name wieder eingeführt 
werden. 


C. Flügeldecken sehr flach gewölbt, länglich ; Fühler kurz und derb, das 
erste Glied lang und dick; Hinterleib des Männchens mit deutlichen 
. Geschlechtsmerkmalen auf der Oberfläche. 


13. ©. deniatus. Rufo-ferrugineus, nitidus, antennarum articu- 
his octo uliimis, thoracis maculis duabus quadratis , scutello 
elytrisque nigris: his fortiter punctatis,, aeneo- micanlıbus, 
margine omni fascüsque tribus dentatis ferrugineis. Long. 


lin. 3%,-—4. &9. 


& Abdominis segmentis tribus primis acute carinatıs, ultimo 
bituberculato. 


var. Elytris ferrugineis veltestaceis, maculis septem nigris. 
Corynomalus dentatus *Gerstaecker, Wiegmann’s Archiv XXIII, 1. 
pag. 238, No. 15. (2) 
Erotylus dentatus Fabricius, Syst. Eleuth. II, pag. 7, No. 23. — 
Lacordaire, Monogr. d. Erotyl. pag. 516, No. 3. 
Corynomalus pantherinus * Degean i. lit. 
Corynomalus coccinelloides Hope i. lit. 


In Form und Färbung einer Hippodamia nicht unähnlich, 
eiförmig, flach gewölbt, glänzend rostroth. Der Kopf ist weitläufig 
und äusserst fein, kaum wahrnehmbar punktirt, die Punkte mit 
feinen Borstenhaaren besetzt und durch diese erst markirt; der 
Scheitel mit seichter Mittelgrube, die Stirn leicht gewölbt. An den 
Fühlern sind die drei ersten Glieder von der Körperfarbe, die übrigen 
tief schwarz; das erste Glied etwas länger und doppelt so dick als 
das dritte, dieses um die Hälfte länger als das vierte, die folgenden 
kurz und dick, an Länge ab- und an Breite zunehmend, an der 
Keule die beiden ersten Glieder gleich lang. Das Halsschild ist 
fast doppelt so lang als breit, erst kurz vor der Spitze verengt, die 
Vorderecken stumpf zugespitzt, die Hinterecken durchaus recht- 
winklig, die Querfurche der Basis fein, linienartig, die seitlichen 
tief, vor der Mitte abgekürzt; die Scheibe leicht gewölbt, nahe dem 
Vorderrande mit zwei tiefen, queren Eindrücken, glänzend und 
glatt, ohne sichtbare Punktirung, rostroth, mit zwei schwarzen 
Flecken; dieselben sind viereckig, der Basis näher als der Spitze, 
mit ihrem Aussenrand sich an die seitlichen Furchen anlehnend, in 
der Mitte durch einen mehr oder weniger breiten Raum getrennt. 
Das Schildchen ist schwarz oder pechbraun. Die Flügeldecken sind 
doppelt so breit als das Halsschild, mit winklig hervortretenden, 
schwielig aufgetriebenen Schultern, bis über die Mitte hinaus fast 


I. Eumorphini. 10. Corynomalus. 167 


gleich breit, nach hinten eiförmig verengt, flach gewölbt,, mit sehr 
grossen, grubenartigen Punkten besetzt, zwischen diesen fein und zer- 
streut punktirt, glänzend schwarz, mit grünlichem Metallschimmer, 
die Naht, der Vorder- und Aussenrand so wie drei schmale gezackte 
Querbinden, welche in gleichen Zwischenräumen von einander ver- 
laufen und je durch einen Längsstrich mit einander verbunden sind, 
rostroth. Die Unterseite ist rostfarben, glänzend, die Brust etwas 
dunkler, an den Seiten sogar schwärzlich, der Hinterleib heller, 
mehr gelblich, zerstreut und fein punktirt; die innere Kante des 
umgeschlagenen Flügeldecken - Randes ist ebenfalls schwärzlich. 
Die Beine sind einfarbig rostgelb, die Schenkel glatt, die Schienen 
gedrängt punktirt; die Spitze der letzteren und die Fusssohlen gold- 
gelb behaart. 

Abänderungen in der Färbung der Flügeldecken entstehen da- 
durch, dass sich die rostgelben Querbinden und die sie verbinden- 
den Längslinien auf Kosten der schwarzen Grundfarbe ausdehnen 
und über diese sogar die Oberhand gewinnen. Solche Varietäten 
sind im Ganzen häufiger als die von Fabricius beschriebene Form 
und könnten daher fast als die Norm gelten; bei ihnen sind die 
Flügeldecken rostroth oder rostgelb, mit sieben schwarzgrünen 
Flecken, von denen vier hinter einander am Seitenrande und drei 
an der Naht liegen; der zweite Fleck am Aussenrande ist stets der 
grösseste und hinten deutlich ausgeschnitten, der auf der Schulter- 
beule liegende der kleinste. 

Beim Männchen sind die Mittel- und Hinterschienen be- 
trächtlich verlängert, erstere gekrümmt, am Innenrande unterhalb 
der Mitte winklig erweitert und von da bis zur Spitze deutlich aus- 
geschnitten; letztere Sförmig geschwungen und an der Spitze mit 
einem Büschel langer Haare besetzt. Ueber die drei ersten Hinter- 
leibsringe verläuft in der Mittellinie eine erhabene, schneidenartige 
Leiste, die jedoch durch,die Ränder der einzelnen Ringe unter- 
brochen wird; der vierte Ring ist in der Mitte vertieft und beider- 
seits schwielig aufgetrieben. Das Endsegment ist in der Mitte der 
Basis tief ausgehöhlt, jederseits von diesem Eindruck zu einem ho- 
hen, glatten, rundlichen Wulst erhoben und zwischen diesen Wül- 
sten fast an ihrem hinteren Ende von einer tiefen Querfurche durch- 
zogen, deren Ränder leistenartig und scharf erscheinen; an diese 
Furche schliesst sich endlich nach hinten ein dreieckiger Eindruck 
mit vertiefter Mittellinie. — Beim Weibchen ist der Hinterleib 
in seiner ganzen Ausdehnung einfach und eben. 

Von Bogota; das hiesige Museum erhielt die Art von Deyean 
als C. pantherinus, die Hope’sche Benennung fand ich ın 
Westermann’s Sammlung vor. 


168 Endomychidae. 


14. C. perforatus. Rufo-brunneus, nitidus, antennis basi ex- 
cepta, thoracis maculis duabus scutelloque nigris, elytris for- 
titer cribrato-punctatis, cyaneis, margine externo faseiaque 
media rufis. Long. lin. 3%. 328. 


& Abdominis segmento primo breviter carinato, ultimo im- 
pressione eruciformi notato. 


Sen alusperforatus *@Gerstaecker, Wiegmann’s Archiv XXUI, 
. pag. 238, No. 16. (42) 
Leprieuri Duquet i. lit. 


Ganz von der Gestalt des vorigen und den kleineren Indivi- 
duen desselben an Grösse gleich; durch die Färbung und Zeich- 
nung der Flügeldecken, die viel grobere und tiefere Punktirung 
derselben, endlich auch durch die Geschlechtsmerkmale auf dem 
Hinterleib des Männchens deutlich unterschieden. Die Farbe des 
Körpers ist dunkel braunroth, etwas glänzend. Die Fühler sind bei 
gleicher Länge beträchtlich dicker als bei C. dentatus, tief 
schwarz, die drei ersten Glieder roth. Das Halsschild ist kürzer, 
fast doppelt so breit als lang, erst dicht bei der Spitze verengt, die 
Vorderecken kurz, abgestumpft, die Hinterecken rechtwinklig, die 
Querfurche der Basıs fein, die seitlichen Furchen tief und bis zur 
Mitte reichend ; die Scheibe leicht gewölbt, blank, mit äusserst fei- 
nen und zerstreuten Pünktchen besetzt; auf rothem Grunde stehen 
in der Mitte zwei grosse quadratische, tief schwarze Flecke, die 
durch einen schmalen Zwischenraum getrennt sind. Das Schild- 
chen ist schwarz, leicht gerunzelt, mässig glänzend. Die Flügel- 
decken sind ein wenig kürzer als bei ©. dentatus, mit sehr 
groben und tiefen Punkten dicht siebartig bedeckt, die zu Runzeln 
erhobenen Zwischenräume fein und zerstreut punktirt, glänzend 
kornblumenblau oder blaugrün,, der Seitenrand von der Schulter- 
beule bis zur Spitze und eine schmale mittlere Querbinde dunkel 
rostroth ; letztere beschreibt einen leichten, nach hinten convexen 
Bogen und ist in ihrer Mitte zuweilen nach hinten zapfenförmig er- 
weitert. Auch die Naht scheint auf der hinteren Hälfte etwas roth 
durch und vorn sind die Ränder, welche das Schildchen begränzen, 
ebenfalls rostroth gefärbt. Unten ist die Brust pechbraun, der 
Hinterleib mit den Beinen dunkel rostroth, letzterer an der Basis 
und längs der Seiten tief und dicht punktirt. 

Beim Männchen sind die Hinterschienen verlängert, S för- 
mig geschwungen und an der Spitze länger behaart; die Mittel- 
schienen ziemlich kurz, innen zwischen Mitte und Spitze mit einem 
tiefen Ausschnitt versehen. Das erste Hinterleibssegment ist in der 
Mittellinie vertieft und mit einer scharfen Längsleiste versehen, 
welche weder die Basis noch die Spitze erreicht; die beiden folgen- 


1. Eumorphini. 10. Corynomalus. 169 


den Ringe sind einfach; in der Mitte des vierten bemerkt man zwei 
grubenartige Punkte und über den schwielig aufgetriebenen End- 
ring verläuft ein kreuzförmiger Eindruck, durch welchen zwei hö- 
here vordere und zwei flachere hintere Wülste gebildet werden. 

Aus Cayenne, seltner als der vorige; einzelne Exemplare im 
hiesigen Museo, in Thomson’s und Deyrolle’s Sammlung. 


Von de Castelnau wird (Hist.nat.d. Ins. Colöopt. II, pag. 523) 
irriger Weise auch der Spheniscus comtus Perty (Delect. ani- 
mal. pag. 115, pl. 22, fig. 10) zu der vorstehenden Gattung gezo- 
gen. Die Abbildung dieser Art, welche auf der Tafel als Eumor- 
phuscomtus bezeichnet ist, zeigt die heteromerische Tarsen- 
bildung sehr deutlich und Periy selbst hat im Text den Irrthum 
dadurch beseitigt, dass er die Art der Gattung Spheniscus, der 
sie in Wirklichkeit angehört, unterordnet. 


Von Dejean wird in seinem Catal. d. Col&opt. unter der Gat- 
tung Olenus Chevr., welche der oben angeführten Gattung Try- 
cherus entspricht, eine mir unbekannte und daher bis jetzt nicht 
erwähnte Art unter dem Namen Olenus minutus Dej. von 
Java aufgeführt, welche auch kürzlich von Gwerin, Archives ento- 
mol. I, pag. 262 unter dem Namen Balius minutus charakte- 
risirt worden ist. Da die Gattung, welcher sie untergeordnet ist, von 
G’uerin nur mit einem neuen Namen versehen, aber weder näher 
untersucht noch in ihren Charakteren festgestellt worden ist, so muss 
es sehr zweifelhaft, ja selbst unwahrscheinlich (nach dem Fundorte 
und der Beschreibung der Art- Merkmale) erscheinen, dass diese 
Art der Gattung Trycherus, ja sogar, dass sie überhaupt der 
Gruppe der Eumorphini angehöre. Nach Guerin’s Angaben ist 
dieselbe etwa 3 Linien lang, oval, schwarz, glänzend, die Spitze 
des letzten Fühlergliedes und die Tarsen gelb; auf den Flügel- 
decken, welche an der Basis kaum breiter als das Halsschild und 
seitlich fast gleich breit sind, stehen zwei quere röthliche Flecke, 
von denen der vordere ein wenig buchtig und nach aussen verengt 
der zweite gross, fast dreieckig ist, beide weder die Naht noch den 
Aussenrand berührend. 


170 Endomychidae. 


Tribus II. DAPSINE. 


Antennarum clava haud compressa, forma variabilı. 
Mazillarum lamina externa antrorsum plerumgue membranea. 
Ligula transversa, plerumque sinuata. 

Palpi labiales articulo ultimo transverso aut oblongo. 
Abdomen maris saepius segmentis sex apertıs. 


Eine allgemein gültige Charakteristik dieser Gruppe zu geben 
ist aus dem Grunde schwierig, weil die meisten der ihr zukommen- 
den Merkmale negativer Natur sind und sich nur im Gegensatz zu 
der vorhergehenden und folgenden feststellen lassen: mit den Eu- 
morphiniin der Bildung der Lippe und fast durchgehends auch 
in der Form der äusseren Maxillarlade übereinstimmend, sich die- 
ser zugleich in einigen Gattungen durch die Verlängerung des drit- 
ten Fühlergliedes anschliessend, weichen die Dapsini constant 
‚durch die nicht blattförmig zusammengedrückte Fühlerkeule, welche 
übrigens sonst die allerverschiedenartigsten Bildungen eingeht, 
von denselben ab: den Endomychini in der Fühlerbildung oft 
nahe tretend, unterscheiden sie sich von diesen durchgehends durch 
die Form der Zunge und mit wenigen Ausnahmen auch durch die 
Bildung der äusseren Maxillarlade. — Die Fühler bieten nach 
den Gattungen die verschiedensten Modifikationen einerseits in den 
Längsverhältnissen der acht ersten Glieder, andrerseits in der Form 
der durch die drei Endglieder gebildeten Keule dar. Einige Gat- 
tungen, wie Ancylopus, Indalmus und Epipocus, nähern 
sich den Eumorphini durch die starke Verlängerung des drit- 
ten Gliedes, welches sowohl das erste als vierte beträchtlich an 
Länge übertrifft; sie stimmen mit dem grössten 'Theil der übrigen, 
wo diese Verlängerung des dritten Gliedes nicht mehr auffallend 
ist, darin überein, dass das vierte bis achte Glied allmählig an 
Länge abnehmen und dass das zweite im Verhältniss zum ersten 
und dritten deutlich verkürzt ist. Eine Abweichung von dieser Re- 
gel bieten die Gattungen Lycoperdina und Ceramis dar, in- 
dem bei ihnen das zweite Fühlerglied nicht verkürzt, sondern fast 
von der Länge des dritten ist und im Gegensatz dazu das vierte bis 
achte Glied auffallend kurz und unter einander kaum an Länge 
verschieden sind. Uebrigens kommen selbst in einer und derselben 
Gattung zuweilen beträchtliche Verschiedenheiten in den Längen- 
verhältnissen der Fühlerglieder vor, besonders in der Gattung 


Trib. H. Dapsini. 171 


Stenotarsus, wo bei einem Theil der Arten die Glieder vom 
dritten bis achten länglich und allmählig an Länge abnehmend, 
während bei anderen alle Glieder vom zweiten bis achten kuglig 
und fast gleich gross sind. Die abweichendste Fühlerbildung zeigt 
die Gattung Rhymbus, wo statt der gewöhnlichen Anzahl von 
elf Gliedern nur neun solche vorhanden sind, von denen die drei 
ersten langgestreckt und die drei übrigen vor der Keule ganz kurz 
erscheinen. Was die drei Endglieder und die durch dieselben ge- 
bildete Keule betrifft, so bietet ihre ausserordentliche Form- und 
Grössenverschiedenheit einen trefflichen Anhalt zur Unterscheidung 
von Gattungen sowohl als Arten dar: bald sind diese drei End- 
glieder dicht aneinandergefügt, bald lose mit einander verbunden, 
hier quer und nach innen erweitert, dort schmal und länglich, die 
durch sie gebildete Keule bald plötzlich abgesetzt, bald allmählig 
in den vorhergehenden Theil des Fühlers übergehend. Sehr eigen- 
thümlich zeigt sich die Fühlerkeule bei der Gattung Oediarthrus, 
wo das erste Glied derselben auffallend verdickt ist. — Die Augen 
sind wie bei der vorigen Gruppe gross, länglich nierenförmig, meist 
grob, seltener (Stenotarsus) merklich feiner facettirt. — Die 
Oberlippe ist meist deutlich , oft sogar tief ausgebuchtet, selten 
fast gerade abgeschnitten (Daulis, Saula, Rhymbus, Oe- 
diarthrus), zuweilen jederseits mit einem häutigen Saume be- 
setzt. Die Mandibeln haben entweder eine zugeschärfte oder 
eine gespaltene Spitze, entbehren eines Zahnes am Innenrand eben- 
so oft ads sie mit einem solchen versehen sind und dieser ist, wo er 
vorhanden, der Spitze entweder dicht genähert (Epipocus, 
Anidrytus) oder weiter davon entfernt (Lycoperdina). In 
einzelnen Fällen ist die Spitze sehr kurz, stumpf und aufgebogen 
(Phalantha) und hier erscheint wie auch bei Daulis der Innen- 
rand gegen die Regel stark convex gekrümmt. Die häutige La- 
melle richtet sich in ihrer Breite nach dem tieferen oder flacheren 
Ausschnitt an der Innenseite der Mandibeln; auffallend schmal, 
ganz linear erscheint sie bei Phalantha, Daulis und Ephe- 
bus, sehr breit und kurz dagegen bei Rhymbus. Die Maxil- 
len stimmen meistens mit denen der Eumorphini darin über- 
ein, dass die äussere Lade stark entwickelt und der vordere häutige 
Theil derselben dicht filzig behaart ist; derselbe ist hier ebenfalls 
bei der Mehrzahl in die Länge gezogen, seltner (Saula) kurz und 
quer. Vereinzelt ist das Vorkommen einer kurzen und ganz häuti- 
gen oder hornigen äusseren Lade, welche vorn abgerundet und an 
der Spitze mit langen Randhaaren besetzt ist (Epopterus, 
Rhymbus), eine Bildung, wie sie bei den Endomychini die 
Regel ist. Die innere Lade ist stets schmal und linear, und (Epo- 
pterus ausgenommen, wo sie der äusseren an Länge gleich kommt) 


172 Endomychidae. 


jener an Länge beträchtlich nachstehend; in den meisten Fällen ist 
ihre Bebartung gleichmässig und auf den oberen Theil nahe der 
Spitze beschränkt, doch finden sich auch bei einigen Gattungen, 
wie Ancylopus, Dapsa, Phalantha, Daulis, Lycoper- 
dina und Mycetina, in ähnlicher Weise wie bei der vorigen 
Gruppe stärkere und weiter herausragende Borsten in verschiedener 
Anzahl und Vertheilung vor. An den Kiefertastern ist das 
letzte Glied in der Regel das längste, zuweilen dem zweiten an 
Länge gleich, selten etwas kürzer als dieses (Phalantha); es ist 
meist gegen die Spitze hin pfriemförmig verdünnt, bei Ephebus 
sogar zu einem kleinen, zapfenförmigen fünften Gliede abgeschnürt, 
in einzelnen Fällen an der Spitze am breitesten und dort quer ab- 
geschnitten (Daulis, Phalantha). Das dritte Glied ist meistens 
verkürzt, oft sogar nur halb so lang als das vorhergehende und fol- 
gende, seltner ebenfalls länglich und jenen nahe gleich kommend 
(Acinaces, Dapsa, Phalantha, Ancylopus, Indalmus). 
Die Lippentaster sind bei einem Theil der Gattungen wie bei 
den Eumorphini gebildet, indem die beiden letzten Glieder kurz 
und breit, das letzte quer abgeschnitten erscheint; bei anderen ist 
dagegen entweder nur das letzte in die Länge gezogen (Daulis, 
Dapsa, Ephebus, Saula) oder auch das vorletzte länger als 
breit (Lycoperdina, Stenotarsus, Oediarthrus). Eine 
ganz eigenthümliche Form der Lippentaster findet sich bei Aci- 
naces, wo das zweiteGlied quer und nach aussen halbmondförmig 
aufgebogen, das letzte sichelförmig zugespitzt und mit der conca- 
ven Seite nach aussen gewandt ist. Das Kinn ist stets nach vorn 
und hinten verengt, seitlich zu einem Winkel erweitert und hier 
zuweilen in scharfen Ecken heraustretend (Daulis und Phalan- 
tha); sein Vorderrand meistens gleich dem Hinterrande gerade 
abgeschnitten, seltner gerundet hervortretend (Indalmus) oder 
in scharfem Winkel den Ursprung der Zunge überdeckend (Rhym- 
bus, Phalantha). Die Zunge ist durchweg breiter als lang, in 
der Regel mehr oder weniger tief ausgebuchtet, seltner (Rhym- 
bus, Ephebus, Stenotarsus) gerade abgestutzt; in ersterem 
Falle sind die beiden Seitenlappen entweder stark nach aussen ge- 
wendet und die Zunge dann von besonderer Breite (Phalantha), 
oder mehr nach vorn gerichtet und zugespitzt (Dapsa). 

Das Halsschild bietet in dieser Gruppe sehr zahlreiche 
Formverschiedenheiten dar, welche bei der Zusammenstellung der 
extremsten Formen, wie z. B. von Phalantha mit Stenotar- 
sus, in der That auffällig genug sind; man kann jedoch zwischen 
dem kleinen und den Flügeldecken an Breite bedeutend nachste- 
henden Thorax, wie er der ersten Gattung zukommt, und dem kur- 
zen, fast halbkreisförmigen der letzteren die allmähligsten Ueber- 


Trib. II. Dapsini. 173 


gänge nachweisen und besonders die Bildungen desselben , wie sie 
sichbei Ancylopus, Lycoperdina und Mycetina zeigen, als 
Beispiele solcher Uebergangsformen heranziehen. Hervorzuheben 
ist, dass die schmale oder breite Form desselben weder mit der 
Kürze oder Länge des Hinterkörpers, noch mit der Bildung des 
Prosternalfortsatzes in irgend welcher Beziehung steht; ein breites 
und sich den Flügeldecken im Umriss anpassendes Halsschild 
kommt sowohl bei länglichem (Epipocus) als bei gedrungenem 
Körper (Stenotarsus) vor, und ein breiter Prosternalfortsatz 
zwischen den Vorderhüften findet sich nicht allein bei querer, son- 
dern in einzelnen Fällen (Saula) auch bei schmaler Halsschild- 
form. Der auch bei den verschiedensten Halsschildformen ziemlich 
constant bleibende Ausschnitt des Vorderrandes, welcher ein Her- 
vortreten der Vorderecken bedingt, fehlt nur bei wenigen Gattun- 
gen (Phalantha, Daulis, Saula), wo die Spitze fast gerade 
abgeschnitten erscheint. Dass durch derartige Schwankungen in 
der Form auch beträchtliche Modifikationen in der Furchenbildung 
der Oberseite bedingt werden, liegt sehr nahe: nicht nur die Quer- 
furche der Basis geht die verschiedenartigsten Stufen von einer be- 
sonders deutlichen Ausprägung (Lycoperdina, Mycetina) bis 
zum gänzlichen Verschwinden (Epipocus, Anıidrytus) durch, 
sondern auch die seitlichen Längsfurchen verstreichen zuweilen 
(Saula) in hohem Grade oder werden auf eine sehr geringe Längs- 
ausdehnung (Stenotarsus) reducirt. Eine Vermehrung der Fur- 
chung kommt, wenn sie gleich selten ist, ebenfalls vor; ein auffal- 
lendes Beispiel hiervon liefert das Weibchen des Ancylopus 
melanocephalus Oliv., und in sehr verschiedener Weise ausser- 
dem die Gattungen Stenotarsus und Oediarthrus, bei wel- 
chen eine eingegrabene Seitenlinie, welche dem Aussenrande paral- 
lel läuft, auftritt. Was die Bildung des Prosternum betrifft, so 
zeigen sich in dieser Gruppe ganz dieselben Modifikationen wie bei 
den Eumorphini: es ist in seltneren Fällen zwischen den Vor- 
derhüften abgeschnitten, häufiger schon vor denselben verschwin- 
dend, so dass sie einander berühren, bei der Mehrzahl aber über 
ihren Hinterrand hinaus verlängert und sich dem Mesosternum 
auflegend; ganz wie bei der ersten Gruppe sind diese Verschieden- 
heiten für die Abgränzung der Gattungen von Bedeutung. — Das 
Schildchen ist in der Regel breiter als lang und abgerundet, 
selten in beiden Durchmessern gleich (Lycoperdina, Myce- 
tina). Die Flügeldecken schwanken in der Form vom läng- 
lichen Oval bis zur kurzen, abgestutzten Kreisform und sind in 
letzterem Fall meist stärker gewölbt; ihr abgesetzter Seitenrand ist 
stets schmal und verschwindet bei Saula sogar ganz. Sehr häufig 
bieten die Flügeldecken eine grosse Uebereinstimmung unter den 


174 Endomychidae. 


Arten derselben Gattung sowohl in der Textur als dem Mangel 
oder Vorhandensein der Behaarung und selbst in der Färbung dar: 
Beispiele hierfür sind besonders die Gattungen Epopterus und 
Acinaces, deren Arten sämmtlich eine analoge Binden- und 
Fleckenzeichnung erkennen lassen, Epipocus, unter der eine 
Reihe von Arten in der dunkel gefärbten Scheibe und dem hellen 
Rande übereinstimmen, Ephebus und Stenotarsus, wo die 
Färbung und Behaarung des ganzen Körpers überhaupt eine grosse 
Eintönigkeit darbietet. Die Hinterflügel sind mit Ausnahme 
von einigen Lycoperdina-Arten, wo sie verkümmern, vollstän- 
dig entwickelt, lassen aber, wie schon oben erwähnt wurde, nicht 
selten eine geringere Anzahl von Adern erkennen ; hauptsächlich 
betrifft diese Verkümmerung die Innenrandsader, welche zwischen 
dem Nervus radialis und der Alula verläuft ‘und hier stets einfach 
erscheint. — Die Beine sind im Ganzen viel gedrungener und 
kürzer als bei den Eumorphini, wenn auch Annäherungen an 
die dort gewöhnlich vorkommende Verlängerung derselben nicht 
fehlen (Indalmus, Epipocus); in der Regel steht eine stärkere 
Verkürzung mit dem gedrungeneren Körperbau, weniger durch- 
schnittlich mit der Länge oder Kürze der Fühler im Zusammen- 
hang. Die Schenkel sind stets mehr oder weniger seitlich zu- 
sammengedrückt, nur selten (und dann im Ganzen schwach) keu- 
lenartig vor der Spitze verdickt, zuweilen an der Innenseite des 
ersten Paares bis zur Mitte leicht furchenartig ausgehöhlt (Ani- 
drytus, Epopterus, Stenotarsus, Ephebus); die Schie- 
nen ebenfalls flachgedrückt, allmählig gegen die Spitze hin erwei- 
tert; die Tarsen bei der Mehrzahl schmal, die beiden ersten Glieder 
länglich und sogar zuweilen zusammengedrückt, bei Rhymbus 
selbst fadenartig dünn. Durch auffallend breites und kurzes erstes 
und zweites Tarsenglied zeichnet sich die Gattung Saula aus. — 
Der Hinterleib erleidet durch den kürzeren, gedrungeneren oder 
schlankeren Körperbau mehrfache Modifikationen in Betreff der 
Längsverhältnisse seiner einzelnen Segmente und zwar ist es be- 
sonders das verlängerte erste, welches mitunter allen folgenden zu- 
sammengenommen fast an Länge gleich kommt, während es in 
anderen Fällen eine weit geringere Ausdehnung zeigt. Bei einer 
grösseren Anzahl von Gattungen tritt auch im männlichen Ge- 
schlechte eine sechste Ventralplatte hervor, welche den Eumor- 
phini durchweg fehlte; mit dieser im Zusammenhang steht zu- 
gleich eine veränderte Form des vorhergehenden Segments, welches 
beım Weibchen schmaler und abgerundet, beim Männchen breiter 
und abgestutzt oder ausgerandet erscheint. 

In Betreff der äusseren Geschlechtsunterschiede ste- 
hen die Dapsini auf einer viel niedrigeren Stufe als die Eumor- 


Trib. H. Dapsini. 175 


phini; von der eben erwähnten Bildung des Hinterleibes in beiden 
Geschlechtern abgesehen sind es fast ausschliesslich die Schienen, 
welche wenigstens häufig, keineswegs aber allgemein deutliche 
Differenzen erkennen lassen. Eine Zahnung derselben ist fast aus- 
schliesslich auf das erste Paar beschränkt und geht nur beilndal- 
mus zugleich auf das zweite über, welches an Statt dessen jedoch 
zuweilen noch ausgerandet oder geschwungen, in anderen Fällen 
auch in Gemeinschaft mit dem dritten Paare merklich verlängert 
ist; wo die Zahnung an allen Schienen beim Männchen fehlt, sin- 
ken auch die letzteren Merkmale zu einer so geringen Deutlichkeit 
herab, dass es nach ihnen allein oft sehr schwer hält, das Geschlecht 
zu bestimmen (Stenotarsus). Ebenfalls vereinzelt und im Gan- 
zen wenig in die Augen springend sind die Unterschiede in den 
Längsverhältnissen der Fühler nach den beiden Geschlechtern, 
doch sind sie bei einzelnen Arten von Ancylopus, Indalmus 
und Stenotarsus noch merklich genug, um hervorgehoben zu 
werden. Auszeichnungen der Flügeldecken, der Oberfläche des 
Hinterleibs, der Hüften, Trochanteren und Schenkel fehlen ın 
prägnanterer Weise ganz den Männchen der vorliegenden Gruppe, 
dagegen bietet das Halsschild bei einer vereinzelten Art (Ancylo- 
pus) auffälliger Weise im weiblichen Geschlechte eine recht aus- 
gezeichnete Bildung dar. 

Die Dapsini sindin gleicher Weise über die gemässigte 
Zone wie über die Tropen verbreitet und erreichen in ersterer 
sogar die Gränze des Baumwuchses (Lappland), während sie ın 
letzteren wie gewöhnlich an Artenzahl sehr beträchtlich überwiegen. 
Von 131 bekannten Arten kommen innerhalb der Wendekreise 107, 
ausserhalb derselben 24, in der gemässigten und 'Tropenzone zu- 
gleich 1 Art vor; es stellt sich demnach das Verhältniss der tropi- 
schen Arten zu denen der gemässigten Zone wie 44, : 1 heraus. 
Von den einzelnen Welttheilen kommen aufAmerika 93, Asıen 22, 
Afrıka 11, Europa 9 und Australien 1 Art; Amerika enthält also 
‘mehr denn doppelt so viele Arten als die übrigen Welttheile zu- 
sammengenommen und zwar kommen von denselben nur 11 auf die 
gemässigte, 82 dagegen auf die 'Tropenzone. — Die Verbreitung 
der Gattungen ist auch in dieser Gruppe zum grössten Theil eine 
sehr lokale; auf Amerika beschränkt sind sieben, nämlich Aci- 
naces, Phalantha, Epipocus, Anidrytus, Epopterus, 
Ephebus und Rhymbus, und diese fast durchweg tro- 
pisch, indem nur Arten der dritten und fünften Gattung bis nach 
Texas und den Vereinigten Staaten hinaufreichen; Asien 
und Europa haben je zwei, Afrika und Australien je eine eigen- 
thümliche Gattung. Von den übrigen fünf sind zwei (Ancylo- 
pus und Dapsa) über den alten Continent, eine (Mycetina) auf 


176 Enndomychidae. 


Europa, Asien und Nord-Amerika, eine (Stenotarsus)aufAfrika, 
Asien und Amerika, eine endlich (Lycoperdina) auf vier Welt- 
theile mit Ausnahme von Australien verbreitet. 

Was die Feststellung der Gattungen in dieser Gruppe betrifft, 
so bietet dieselbe nur bei einem Theile Schwierigkeiten dar, während 
ein andrer schon durch die äussere Erscheinung markirt wird: frei- 
lich sind die letzteren meist artenarme, erstere dagegen zuweilen 
artenreiche Gattungen, welche zu ihrer sicheren Abgränzung die 
Untersuchung der Mundtheile bei einer grösseren Reihe von Arten 
nöthig machen, besonders aber dann, wenn letztere habituelle Ab- 
weichungen unter einander oder habituelle Aehnlichkeiten mit den 
Arten andrer Gattungen darbieten. In dieser Beziehung wird die 
richtige Auffassung von Gattungen wie Epipocus, Anidrytus, 
Mycetina, Ephebus, Stenotarsusu. a. nur durch oft wie- 
derholte Untersuchungen und Vergleichungen bewerkstelligt wer- 
den können, indem bei ıhnen der Habitus der Arten oft entweder 
trügerisch ist oder gar keinen Anhalt gewährt. — Für viel schwie- 
riger als die Abgränzung der Gattungen halte ich jedoch in dieser 
Gruppe eine naturgemässe Aneinanderreihung derselben oder auch 
nur eine Zusammenstellung derjenigen., welche unter einander in 
näherer verwandtschaftlicher Beziehung stehen. Um hierbei gleich 
von vorn herein vom Habitus abzusehen, welcher wie gesagt durch- 
aus ohne Belang ist, so könnte man vielleicht in der Bildung der 
Mundtheile und zwar besonders in der Form der beiden Maxillar- 
laden Anhaltspunkte für eine Eintheilung finden wollen; es würde 
sich z. B. nach der Bebartung der inneren Maxillarlade, an welcher 
sich wie bei den Eumorphini einige Borsten durch besondere 
Länge und Stärke hervorthun, eine Anzahl von Gattungen, näm- 
lich Indalmus, Ancylopus, Dapsa, Phalantha, Daulis, 
Lycoperdina und Mycetina zusammengesellen und sich den 
übrigen, bei welchen jene Borsten fehlen , gegenüberstellen lassen. 
Es stellen sich aber einer solchen Vereinigung andere Merkmale 
von mindestens ebenso grosser Bedeutung, wie z. B. die Form des 
Prosternum entgegen und da letzteres ausserdem ein Merkmal ab- 
giebt, welches ohne nähere Untersuchung bei der Bestimmung 
leicht zu verwerthen ıst, habe ich die sich an ıhm darstellenden 
Unterschiede nach Germar’s Vorgang als Haupt-Eintheilungsbasis 
gewählt. Da übrigens diese Prosternalbildung, wie schon oben er- 
wähnt, ın der That einen nicht unbedeutenden Einfluss auf die 
ganze Körperbildung ausübt, so ist sie als ein natürlicher Charak- 
ter anzusehen und lässt jedenfalls eine ungezwungenere Gruppirung 
der Gattungen zu als irgend ein anderer, den man hierzu anwenden 
wollte; dass auch hierbei einzelne Gattungen sich etwas künstlich 
zwischen näher verwandte einschieben, wie mir dies z. B. für 


Trib. II. Dapsini. 177 


Saula in ihrer Stellung zwischen Lycoperdina und Mycetina 
selbst bewusst ist, muss als ein Mangel angesehen werden, wie er 
jeder Systematik ewig ankleben wird und der nicht vermieden wer- 
den konnte. Die Gattung Acinaces beginnt füglich die Reihe, 
einerseits als eine durch die Palpenbildung sehr ausgezeichnete, 
andererseits um einen Anschluss an Corynomalus, womit sie 
in der Prosternalbildung und ausserdem auch einigermaassen in der 
Körperform übereinkommt, zu vermitteln. 


Uebersicht der Gattungen. 


I. Prosternum coxas retrorsum haud superans. 


A. ei anticae prosterno separatae. 
. Prosternum latiusculum, deplanatum : palpi labia- 


les articulo ultimo faleato . . Acinaces. 
2. Prosternum lineare, carinatum : ei: es a 
esls. ultımo transverso 5-1. %.ai. vun Suacnnars» Indalmus. 


B. Coxae anticae contiguae. 
1. Antennarum articuli 4.—8. oblongi. 
a. Thorax apice emarginatus, angulis anticis pro- 
ductis. 
&. Mandibulae dente interno nullo : palpi labia- 
les articulo ultimo transverso: van lobis 
lateralibus truncatis . . .  SGARCYIOpUus, 
ß. Mandibulae dente interno subapicali : palpi 
labiales articulo ultimo ovato: ligula lobis 
lateralibus acuminatis . . 2.2.2... Dapsa. 
b. Thorax apice truncatus. 
a. Antennae elongatae, filiformes : labrum pro- 
funde sinuatum : palpi labiales articulo ulti- 
mo transverso . - Phalantha. 
8. Antennae besinsenlae labrum truncatum:: e 
palpi labiales articulo ultimo ovato . . . Daulis. 
2. Antennarum articuli 4.—8. abbreviati, subglobosi. 
a. Antennarum clava sensim dilatata, articulo 


primo angusto . . . . Lycoperdina. 
b. Antennarum clava abrupte Aline) a 
omnibus transversis . . .» i Ceramis. 
II. Prosternum coxas retrorsum superans, m... in- 
cumbens. 


A. Antennae 11 articulatae. 
1. Tarsi dilatati, thorax ai truncatus, elytra haud 


margfmata.’. . . ae De 1270 VE Saula. 
2. Tarsi angustati, ehoraz apioe emarginatus, elxtra 
marginata. 


a. Thorax linea laterali impressa nulla. 
a. Thorax sulco basali transverso profunde im- 
presso . .. zur 2,2. #Mycetina. 
ß. Thorax sulco Be; Hansyaiso zullo. 
Gerstaecker, Entomographien. 12 


178 Endomychidae. 


+ Antennae articulo tertio elongato: thorax 
margine laterali reflexo . . Epipocus. 
++ Antennae articulo tertio haud kan 
thorax margine laterali depresso. 
* Antennarum clava abbreviata, articu- 
lis transversis. 
* Mandibulae apice integro, dente in- 
terno subapicali : maxillarum lamina 
externa basi cornea . . . Anidrytus. 
** Mandibulae apice fisso, N in- 
terno subapicali: maxillarum la- 


.mina externa tota membranea . . Epopterus. 
x x Antennarum clava elongata, angusta, 
artieulo.ultimo ovato., ....in., .. .. Ephepus 


b. Thorax linea laterali impressa. 
a. Antennarum articulus nonus sequentibus 


Baudslatior 050. . Stenotarsus. 
ß. Antennarum Ra: nonus ea 
multo latior, fortiter incrassatus . . . . Oediarthrus. 
B. Antennae 9 artieulatae Re 


11. Acinaces. 
Corynomalus Deean Cat. 


Mandibulae dente interno subapicali. 
Palpı mazillares elongatı, articulo ultimo subulato. 
" Palpi labiales articulo secundo semilunari, ultimo falcato. 
Prosternum inter coxas truncatum. 
Mesosternum breve, pentagonum. 


Wenn der Graf Deyean eine Art dieser durch die Bildung der 
Mundtheile sehr ausgezeichneten Gattung unter Corynomalus 
stellte, so konnte ihn hierzu nur eine gewisse Aehnlichkeit in der 
äusseren Form bestimmen, da beide Gattungen sonst wenig mit 
einander gemein haben. — Die Fühler sind von halber Körper- 
länge, das erste Glied nach der Spitze hin stark verdickt, das dritte 
um die Hälfte länger als das vierte, die folgenden länglich, allmäh- 
lig etwas kürzer werdend, die Keule schmal, lose gegliedert; ihr 
erstesGlied so lang als breit, dreieckig, das zweite quer, nach innen 
stärker erweitert und hier zugespitzt, das letzte stumpf viereckig, 
fast quadratisch. Die Oberlippe ist in der Mitte des Vorderrandes 


II. Dapsini. 11. Acinaces, 179 


ausgebuchtet. Die Mandibeln sind gross, aussen stark gerundet er- 
weitert, an der Basis zu einer dreieckigen Aussenfläche verdickt, 
längs der vorderen Hälfte schneidend scharf, mit kurzer dünner 
Spitze und einem ihr nahestehenden kleinen und stumpfen Zahn 
am Innenrande; die schmale häutige Lamelle beginnt erst ziemlich 
weit nach rückwärts von diesem Zahne; die Unterseite der Mandi- 
.beln ist tiefausgehöhlt. An den Maxillen ist die äussere Lade sehr 
in die Länge gezogen, mit leicht und gleichmässig gebogenem In- 
nen- und stark Sförmig geschwungenem Aussenrande, vorn zuge- 
spitzt, an der Basalhälfte hornig, am Spitzentheil häutig und dicht 
filzig behaart; der hornige Basaltheil ist nicht wiebei den Eumor- 
phini gegen den häutigen Endtheil durch eine Bogenlinie abge- 
gränzt, sondern schräg nach vorn und innen abgeschnitten. Die 
innere Lade ist auffallend kurz, linear, hornig, an der Spitze schief 
abgestutzt, am Innenrand dicht gewimpert, ganz vorn mit einigen 
dickeren, aber nicht merklich längeren Borstenhaaren besetzt. Die 
Maxillartaster zeichnen sich vor allen übrigen Gattungen der Fa- 
milie durch besondere Schlankheit aus; das zweite Glied ist stark 
gebogen (sein Aussenrand beschreibt fast einen Quadranten), das 
Endglied um die Hälfte länger als das vorhergehende und nach 
vorn pfriemförmig verdünnt. Das Kinn ist vorn breit abgerundet, 
quer, an der Basis stark verschmälert; die Zunge bis auf den häu- 
tigen Vorderrand fast lederartig, breit herzförmig, in der Mitte des 
Vorderrandes ziemlich tief eingeschnitten, die beiden Seitenlappen 
sanft abgerundet. Eine besonders auffallende Bildung bieten die 
Lippentaster dar; das zweite Glied ist nämlich gross, in die Breite 
gezogen, sichelförmig gebogen, aussen in eine scharfe nach vorn 
und innen gewandte Spitze ausgezogen und am Vorderrande daher 
concav; das letzte Glied dagegen ist wenigstens doppelt so lang als 
an der Basis breit, scharf zugespitzt, sichelförmig und mit seiner 
Concavität nach aussen gewandt, der Innenrand daher convex. 
Der Aussenrand des zweiten und der Innenrand des dritten Gliedes 
sind mit langen Haaren gewimpert. — Wenn somit die Bildung der 
Mundtheile eine von Corynomalus durchweg verschiedene ist, 
zeigt dagegen die Form des Brustbeins eine nicht zu verkennende 
Analogie: das Prosternum ist ziemlich schmal, abgeflacht und zwi- 
schen den Hüften quer abgestutzt, das Mesosternum klein, beson- 
ders kurz, fast regelmässig fünfeckig, nach hinten leicht verengt, 
am Vorderrande zur Aufnahme der Vorderhüften tief doppelt aus- 
gehöhlt. 

Der Umriss des Körpers ist kurz eiförmig, seine Oberfläche 
sanft und gleichmässig gewölbt; das Halsschild ist kurz und breit, 
ähnlich wie bei Corynomalus geformt, nach vorn verengt, die 
Vorderecken nach vorn, die hinteren nach hinten ausgezogen , die 

12% 


180 Endomychidae. 


Scheibe gegen die flacheren Seitentheile durch stärkere Wölbung 
abgesetzt, die seitlichen Längsfurchen tief und deutlich, höchstens 
bis zur Mitte reichend, die Querfurche der Basis fehlend und nur 
durch eine sehr feine, unmittelbar am Hinterrande verlaufende 
Linie ersetzt. Das Schildchen ist halbkreisförmig. Die Flügeldecken 
sind nur wenig länger als breit, nach hinten leicht zugespitzt, in 
der Mitte der Länge am breitesten. Die Beine sind kurz, die Schen- 
kel den Seitenrand des Körpers nur wenig überragend, vor der 
Spitze leicht verdickt; die Schienen gerade, ziemlich schmal, die 
Tarsen schwach erweitert, ihr erstes und zweites Glied gleich gross, 
ein wenig länger als breit. 

Aeussere Geschlechtsunterschiede sind nicht bemerkbar. 

Die wenigen bis jetzt bekannten Arten sind auf die Aequato- 
rial-Gegenden Süd-Amerika’s beschränkt. 


1. A. Lebasii. Breviusculus, rufo-brunneus, nitidus, glaber, an- 
tennarum clava fusca, elytrorum regione scutellari, sutura 
anteriore maculisgque duabus, discordali magna cuneiformi, 
posteriore angulata nigris: thorace disperse subtiliterqgue, ely- 
Iris antrorsum profunde punctatis. Long. lin. 2—2'%,. 


Corynomalus Lebasii Dejean Catal. 2. edit. pag. 439. 


var. Scutello elytrisque nigris, his margine externo ferru- 
gineo. 


Von kurz elliptischem Umriss, glatt und glänzend, schön roth- 
braun, zuweilen lichter, fast rostroth. Der Kopf ist fein und zer- 
streut punktirt, die Stirn in der Mitte gewölbt, beiderseits mit einem 
schrägen Längseindruck, welcher sich mit dem der anderen Seite 
unter einem Winkel auf dem Scheitel vereinigt. Die Fühler sind 
wie der Kopf von der Körperfarbe, die Keule jedoch schwärzlich 
pechbraun mit hellerer Spitze. Das Halsschild ist fast 2"), mal so 
breit als lang, bis zur Mitte nur schwach, von da an gegen die 
Spitze unter einem stumpfen Winkel stärker verengt, mit weit her- 
vortretenden, aber etwas abgestumpften Vorder- und nach aussen 
gerichteten, spitzwinkligen Hinterecken ‚. der Seitenrand schwach 
verdickt, die seitlichen Längsfurchen fast bis zur Mitte reichend, 
die ganze Oberfläche fein und ziemlich weitläufig punktirt, glän- 
zend, einfarbig braunroth. Das Schildchen von derselben Farbe, 
mit einzelnen sehr feinen Pünktchen besetzt. Die Flügeldecken 
sind an der Basis gerade so breit als das Halsschild, gleich vor den 
Schultern aber leicht gerundet erweitert, in ihrem mittleren Theile 
gleich breit, hinten ziemlich spitz zugerundet, der Nahtwinkel leicht 
abgestumpft, so dass jede fast einzeln abgerundet erscheint; die 


II. Dapsini. 11. Acinaces. 181 


Oberfläche mässig gewölbt, vorn mit sehr tiefen , länglichen Punk- 
ten, die aber durch zweimal grössere Zwischenräume von einander 
getrenntsind, besetzt, diese Punkte von der Mitte an allmählig feiner 
und weitläufiger werdend, bis sie an der Spitze fast ganz verschwin- 
den. Auf rothbraunem Grunde stehen folgende schwarze Zeichnun- 
gen: ein gemeinsamer trichterförmiger Nahtfleck, welcher vorn an 
die Basis gränzt und dort nach aussen nicht bis an die Schulter- 
beule reicht, an der Naht entlang laufend sich allmählig verschmä- 
lert und etwas hinter der Mitte derselben endigt; auf jeder Flügel- 
decke ein grösserer Keilfleck etwas vor der Mitte der Scheibe, mit 
der Spitze nach innen und hinten gerichtet, und ein kleinerer vor 
der Spitze, der aus zwei Schenkeln besteht, welche hinten unter 
einem spitzen Winkel zusammenstossen ; letzterer ist zuweilen in 
einen äusseren Wisch und einen inneren Punkt aufgelöst. Auf der 
Unterseite ist die Mitte der Brust und die Basis des Hinterleibs 
schwarz, die Spitze des letzteren rostgelb gefärbt; die Punktirung 
ist auf der Hinterbrust und der Mitte des Hinterleibs feiner und 
sparsamer als an der Basis des letzteren. Die Beine sind einfarbig 
rostroth. 

Uebergänge in der Färbung von dieser Stammform zu der oben 
angeführten Varietät sind ziemlich vereinzelt, doch kann ich aus 
einer beträchtlichen Anzahl von Exemplaren sie in erwünschter 
Vollständigkeit zusammenstellen. Bei einigen zeigt sich eine Aus- 
dehnung des keilförmigen Fleckes der Flügeldecken besonders in 
der Breite; bei anderen kommt eine gleiche an dem hinteren Fleck 
zu Stande, dessen vordere Lücke zuerst ausgefüllt wird und der 
sich dann auch nach vorn ausdehnt, bis er mit dem Keilfleck zu- 
sammenfliesst. Selten sind Exemplare mit einem schwarzen Punkt 
auf der Schulterbeule und ebenso sparsam solche, bei denen die 
Scheibe des Halsschildes schwarz gefärbt ist, während die Flecke 
der Flügeldecken noch getrennt erscheinen. 

Bei der am Bunkeilen gefärbten Varietät ist die ganze Scheibe 
der Flügeldecken tief er und nicht selten erstreckt sich diese 
Farbe oder wenigstens ein schwärzlich pechfarbener Ton auch auf 
das Schildchen, die Scheibe des Halsschildes und selbst auf den 
Kopf. Auf den Flügeldecken ist der helle Seitenrand, der entweder 
rostroth oder noch öfter rostgelb gefärbt erscheint, hinter den Schul- 
terecken schmal, verschwindet dann auf eine kleine Strecke in der 
Regel ganz, tritt aber hinter der Mitte wieder in grösserer Breite auf 
und nimmt bis zur Spitze noch zu. Auf der Unterseite sind solche 
Exemplare ganz wie die Stammform gefärbt.. 

Neben dieser Neigung zur Ausbreitung der schwarzen Farbe 
zeigt sich bei einzelnen Individuen auch eine solche im entgegen- 
gesetzten Sinne; bei diesen hört der schwarze Basalfleck gleich hin- 


182 Endomychidae. 


ter dem Schildchen auf und die Naht erscheint somit ganz in der 
Grundfarbe; der Keilfleck der Scheibe ist innen abgekürzt, der 
hintere bis auf einen leichten bräunlichen Wisch verschwunden. 

In Columbien, häufig. 


2. A. taceratus. Breviter ovatus, rufo-brunneus, glaber, nitidus, 
antennarum clava tıbuisque fuscis, elytrorum callo humerali, 
basi, sutura maculisque duabus , anteriore cuneiformi , poste- 
rıore semilunari nigris: thorace sat crebre, elytris antrorsum 
confertim et subrugose punctatis. Long. lin. 2%, —2%. 


Etwas grösser und besonders in den Flügeldecken länglicher 
als der vorige, diese in eine deutlichere Spitze ausgezogen, auf der 
vorderen Hälfte gedrängt und leicht runzlig punktirt. Die Farbe 
des Körpers ist dieselbe wie bei der vorigen Art; der Kopf ist fein 
und etwas zerstreut punktirt, die Stirn beiderseits mit einem leich- 
ten schrägen Eindruck, an den Fühlern die Keule schwarzbraun 
mit hellerer Spitze. Das Halsschild ist deutlich länger als bei der 
vorigen Art, nicht ganz doppelt so breit als lang, wie dort nach 
vorn unter einem stumpfen Winkel verschmälert, mit spitzen und 
deutlich nach aussen gewandten Hinterecken, die seitlichen Längs- 
furchen nicht ganz bis zur Mitte reichend, dichter und weniger fein 
als bei A. Lebasii punktirt, beiderseits auf der Scheibe deutlich 
gebräunt, die Seiten heller. Das Schildchen ist an der Basis mit 
einigen feinen Pünktchen besetzt oder ganz glatt. Die Flügeldecken 
sind etwa um die Hälfte länger als breit, von den Schultern aus 
leicht gerundet erweitert, hinten spitz ausgezogen, jede einzeln ab- 
gerundet, indem der Nahtwinkel schräg abgestutzt erscheint; die 
Oberfläche auf der vorderen Hälfte tief und dicht gedrängt punk- 
tirt, dieZwischenräume der Punkte so eng, dass sie leichte Runzeln 
zwischen diesen bilden, auf der hinteren Hälfte allmählig feiner, 
an der äussersten Spitze jedoch wieder besonders dicht und fein 
körnig punktirt. Die schwarzen Zeichnungen der Flügeldecken 
sind mit denen der vorigen Art sehr analog, erscheinen aber durch 
einen constanten Fleck auf der Schulterbeule vermehrt; die schwarze 
Färbung der Naht erstreckt sich bis nahe zur Spitze, der Keilfleck 
der Scheibe ist nach hinten und innen in eine längere und schärfere 
Spitze ausgezogen, sein Hinterrand concav, der Fleck vor der Spitze 
breit halbmondförmig, schräg von aussen und vorn nach hinten 
und innen gerichtet, mit der convexen Seite der Spitze zugekehrt. 
Auf der Unterseite ist.die Mitte der Hinterbrust und die Basis des 
Hinterleibs tief schwarz, alles Uebrige rostroth gefärbt; die Punk- 
tirung auf der Brust sehr fein und seicht, an der Basis und Spitze 
des Hinterleibs dichter als auf den mittleren Ringen, übrigens 


II. Dapsini. 11. Acinaces. 183 


ebenfalls ziemlich fein. Die Schienen sind mit Ausnahme der äus- 
sersten Basis und Spitze dunkelbraun gefärbt und ein gleicher 
länglicher Fleck zeigt sich auf der Unterseite der Schenkel vor der 
Spitze. 

Auch diese Art scheint mehrfachen Abänderungen in der Farbe 
unterworfen zu sein, wie sich dies aus zwei mir vorliegenden Exem- 
plaren ergiebt; beide stimmen darin überein, dass sıch der Keilfleck 
der Flügeldecken der Länge nach ausdehnt und mit seiner Spitze 
das innere Ende des halbmondförmigen Fleckes berührt; bei einem 
derselben fliesst ausserdem der Basalfleck nach aussen mit dem 
Schulterfleck zusammen und die Scheibe des Halsschildes nimmt 
beiderseits eine tiefer schwarzbraune Färbung an. 

Aus Süd-Brasilien von Sello,; eine Reihe von Exemplaren 
im hiesigen Museo. 


3. A. collaris. Ovalis, rufo-brunneus, glaber , nitidus,, antenna- 
rum clava, thoracis disco, elytrorum regione scutellari, sutura 
maculisque duabus magnis, anteriore trianguları, posteriore 
ovato nigris : thoracıs angulıs posticis rectis, elytris antrorsum 
profunde ac crebre punctatis. Long. lın. 2. 


Halb so gross als der vorige, von etwas länglicherer Eiform, 
durch die rechtwinkligen Hinterecken des Halsschildes und die 
hell rostrothe Färbung der Beine leicht zu unterscheiden. Der Kopf 
ist: mit äusserst feinen, kaum wahrnehmbaren Pünktchen besetzt, 
der Scheitel mit einem mittleren Eindruck, die Stirn abgeflacht; 
an den Fühlern die ganze Keule dunkel schwarzbraun. Das Hals- 
schild ist doppelt so breit als lang, vor der Mitte gerundet erweitert, 
mit abgestumpften Vorder- und durchaus rechtwinkligen Hinter- 
ecken, der Seitenrand ein wenig verdickt und nahe der Basıs leicht 
aufgebogen, die seitlichen Längsfurchen tief eingedrückt, ziemlich 
die Mitte erreichend ; die Oberfläche in der Mitte mit deutlichen 
Pünktchen zerstreut besetzt und hier schwarz gefärbt, die Seiten- 
theile glatt, nahe der Basis mit einem Längseindruck, weniger 
glänzend als die Scheibe, rostroth. Letztere Farbe zeigt auch das 
glatte Schildchen. Die Flügeldecken sind um die Hälfte länger als 
breit, gleich von der Basis an leicht erweitert, dann bis zum letzten 
Drittheil fast gleich breit, hinten spitz zugerundet, am Ende der 
Naht klaffend; die Oberfläche vorn mit groben und tiefen, aber 
ziemlich gesperrt stehenden Punkten besetzt, nach hinten allmäh- 
lig feiner und weitläufiger punktirt, glänzend rothbraun, die vor 
der Spitze abgekürzte Naht, welche sich in der Schildchengegend 
in Form eines Dreiecks erweitert und zwei grosse Flecke, von denen 
der vordere dreieckig, der hintere regelmässig eiförmig und schief 


184 Endomychidae. 


gestellt ist, tief schwarz. Auf der Unterseite ist die ganze Mittel- 
und Hinterbrust so wie die Basis des Abdomen schwarz gefärbt, 
das Uebrige mit Einschluss der ganzen Beine hell rostroth; die 
Punktirung des Hinterleibs ist überall sehr fein und verloschen. 

Ein einzelnes Exemplar von Montevideo, in Dohrn’s 
Sammlung. 


4. A. nigricollis. Ovatus, niger,, parum nitidus, ore, antennis 
clava excepta elytrisque rufis, his macula suturali triquetro 
discique duabus magnis obliquis nigris, femoribus piceis. 
Long. lin. 2. 


Bei gleicher Länge um die Hälfte schmaler als A. Lebasii, 
schwarz, wenig glänzend. Der Kopf ist sehr fein und zerstreut 
punktirt, der Scheitel in der Mitte, die Stirn zu beiden Seiten deut- 
lich eingedrückt, von Farbe tief schwarz, die Mundtheile rostroth; 
ebenso die Fühler, an denen nur die Keule schwärzlich braun er- 
scheint. Das Halsschild ist sehr kurz, mindestens 2%, mal so breit 
als lang, nach vorn schwach und in leichter Rundung verengt, die 
Hinterecken spitzwinklig und nach aussen gewandt, die Vorder- 
ecken kurz, stark abgestumpft, die seitlichen Längsfurchen beson- 
ders an der Basis breit und tief, bis zur Mitte reichend; die Ober- 
fläche sanft gewölbt, fein und einzeln punktirt, tief schwarz, nur die 
Vorderecken am Aussenrande röthlich durchscheinend. Das Schild- 
chen ist schwarz mit röthlicher Spitze. Die Flügeldecken sind um 
die Hälfte länger als breit, nach einer leichten Erweiterung bei den 
Schultern bis zum letzten Drittheil fast gleich breit, nach hinten 
spitz zugerundet, vorn grob und gedrängt, nach hinten allmählig 
feiner und weitläufiger punktirt, rothbraun, ein dreieckiger Basal- 
tleck auf der Schildchengegend,, der sich an der Naht bis über die 
Mitte hinaus allmählig schmaler werdend entlang zieht, so wie zwei 
grosse Flecke auf ‚der Scheibe jeder einzelnen tief schwarz; von 
letzteren ist der vordere dreieckig, der hintere spitz eiförmig und 
grösser, beide schräg von vorn und aussen nach hinten und innen 
gerichtet. Die Unterseite ist schwarz, die Vorderecken des Pro- 
thorax, der umgeschlagene Rand der Flügeldecken, der Umkreis 
des Hinterleibs und die Hüften rostroth; an den Beinen sind die 
Schenkel pechbraun, die Schienen und Tarsen blass rothbraun. 

Von Cayenne; ein einzelnes Exemplar in Z’homson’s Samm- 


lung. 


II. Dapsini. 12. Indalmus. 185 


12. iIndalmus. 


Eumorphus Zatreille, Olivier, Guerin, — Dapsa Latreille. 


Mandibulae acutissimae, dente interno subapicali. 
Palpi mazillares articulo ultimo subulato. 
Mentum rotundato-acuminatum. 

Prosternum lineare, carinatum. 

Mesosternum aequaliter latum. 


Die Fühler sind schlank, von mehr als halber Körperlänge, 
das erste Glied nach der Spitze zu stark verdickt, fast so lang als 
das dritte, welches den beiden folgenden zusammengenommen an 
Länge fast gleichkommt; die folgenden länglich , allmählig kürzer 
werdend, die Keule lang und schmal, lose gegliedert, ihre beiden 
ersten Glieder herzförnig, das letzte an der Spitze quer abgestutzt. 
Von den Mundtheilen ist die Oberlippe in der Mitte des Vorder- 
randes seicht ausgebuchtet. Die Mandibeln sind an der Basis des 
Aussenrandes verdickt, von derMittean dünn, blattartig, die Spitze 
sehr fein und zugeschärft, der Zahn des Innenrandes, welcher un- 
mittelbar hinter jener entspringt, schmal und spitz. Die Maxillen 
stimmen in der Form der beiden Laden wesentlich mit denen der 
KEumorphini überein, indem die äussere langgestreckt, vorn häu- 
tig, filzig behaart und scharf zugespitzt, die innere schmal, nur an 
der Spitze gebartet und am unteren Ende dieses Bartes mit drei 
langen Borsten besetzt ist. An den Kiefertastern ist das letzte Glied 
nach vorn pfriemförmig verdünnt, die Spitze nur sehr schmal ab- 
gestutzt. Das Kinn ist an der Basis leicht ausgerandet, beiderseits 
vor der Mitte zu einer Spitze erweitert, vorn weit über die Lippe 
hinüberragend,, zugespitzt, die Spitze selbst aber stumpf abgerun- 
det. Die häutige Lippe ist auffallend kurz, in der Mitte des Vor- 
derrandes bogenförmig ausgeschnitten, die beiden Seitenlappen 
schräg abgestutzt und kurz gewimpert. Das Endglied der Lippen- 
taster ist etwa um die Hälfte breiter als lang, das vorhergehende 
sanz kurz, napfförmig. — Das Prosternum ist zwischen den Hüf- 
ten linear, jedoch überall deutlich sichtbar, scharf gekielt, in glei- 
cher Linie mit den Vorderhüften abgeschnitten und sich daher dem 
Mesosternum nur anlegend. Dieses ist zwischen den Mittelhüften 
gleich breit, mit aufgeworfenen Rändern, in der Mitte ausgehöhlt, 
nach vorn in Form eines Fünfecks zugespitzt, aus dessen vorderem 
Winkel ein Mittelkiel entspringt. 

Die äussere Körperform erinnert an Eumorphus und Pe- 
danus, mit denen auch die Färbung und Zeichnung der Flügel- 


186 Endomychidae. 


decken übereinstimmt. Das Halsschild ist quer viereckig mit kis- 
senartig gewölbter Scheibe, nach vorn erweitertem Seitenrand und 
hervortretenden Vorderecken; die Quer- und Längsfurchen deutlich 
aber fein. Das Schildchen ist halbkreisförmig. Die Flügeldecken 
sind eiförmig, an der Basis gerade abgeschnitten und hier am 
schmalsten, ihre grösste Breite hinter der Mitte erreichend. Die 
Beine sind ziemlich lang, die Schenkel vor der Spitze etwas keulen- 
artig angeschwollen, die Schienen dünn, die Tarsen mässig erwei- 
tert, das zweite Glied jedoch an allen Füssen breiter als lang. 

Geschlechtsunterschiede zeigen sich in den Schienen, von 
denen entweder nur die vorderen oder auch zugleich die mittleren 
beim Männchen am Innenrande mit einem scharfen Zahne be- 
waffnet sind; ausserdem sind auch die Fühler merklich länger und 
die drei Endglieder etwas mehr erweitert. 

Von Eumorphus und Pedanus, mit welchen bei der 
Aehnlichkeit in der Form und Färbung der Arten eine Verwechs- 
lung leicht möglich wäre, unterscheidet sich die vorliegende Gat- 
tung erstens durch die schmale und sehr lose gegliederte Fühler- 
keule und zweitens durch das Prosternum, welches sich, von seiner 
linearen Forın abgesehen, dem Mesosternum nicht auflegt. 

Die beiden bis jetzt bekannten Arten stammen aus Ost- 
indien. 


1. I. Kirbyanus. Niger, nitidus, elytris fasclis duabus abbre- 
viatis, undulatis aurantiacıs: thorace subrugose punctato, 
antrorsum rotundato-ampliato, angulis antieis acutis, scutello 
scabro. Long. lin. 3. 32. 


& Tibiis anticis infra medium acute dentalıs. 


Eumorphus Kirbyanus Zatreille, Gen. Crust. et Insect. III, pag. 72 
(excel. figura). — Olivier, Entomol. VI, pag. 1066, No.3. pl. 1, fig. 3. — 
Schönherr, Synon. Insect. II, pag. 329, No. 3. — Lamarck, Hist. nat. 
d. anim. sans vertebres IV, pag. 478, No. 1. — Guerin, Archives 
entomol. I, pag. 251. 


DapsaKirbyana Latreille, Regne animal, 2. edit. (1829) V, pag. 159. 


Glänzend schwarz, oben glatt, unten sparsam und fein behaart. 
Der Kopf ist dicht und deutlich punktirt, der Scheitel mit zwei 
seitlichen runden Gruben, die Stirn wulstig aufgetrieben. Die Füh- 
ler schwärzlich pechbraun, das Endglied an der ‘Spitze röthlich 
durchscheinend. Das Halsschild ist kaum um die Hälfte breiter 
als lang, dicht vor der Basis leicht eingeschnürt, nach vorn gerun- 
det erweitert, mit scharfen bis über den Vorderrand der Augen her- 
vortretenden Vorder- und rechtwinkligen Hinterecken, der Seiten- 
rand etwas verdickt und leicht aufgebogen, die Längsfurchen nicht 


II. Dapsini. 12. Indalmus. 187 


ganz bis zur Mitte reichend und wie die Querfurche fein aber tief 
eingedrückt, die Scheibe kissenartig gewölbt, dicht und deutlich, 
hin und wieder zu leichten Runzeln zusammenfliessend punktirt, 
wie mit Lack überzogen glänzend. Das Schildchen ist grob körnig 
punktirt. Die Flügeldecken sind an der Basis ein wenig breiter als 
das Halsschild, bis zum letzten Drittheil allmählıg erweitert, hin- 
ten stumpf und breit abgerundet; die Oberfläche ziemlich stark ge- 
wölbt, dicht und deutlich punktirt, glänzend schwarz mit zwei 
orangerothen, welligen Querbinden, von denen die vordere an den 
Seitenrand gränzt, die Basis und Naht dagegen nicht berührt, dem 
Schildchen gegenüber tiefer und am Hinterrand schwächer aus- 
gebuchtet erscheint; die hintere ist beiderseits abgekürzt und am 
Vorderrand mit zwei flachen, an der Spitze mit einer tiefen Aus- 
buchtung versehen. Auf der Unterseite ist der Hinterleib dicht 
und tief, die Beine sogar körnig punktirt, die Tarsen und Hüften 
rothbraun. Der Hinterleib des Weibchens ist stark gewölbt und 
jederseits parallel mit dem Seitenrande der Länge nach eingedrückt. 

Beim Männchen sind die Vorderschienen etwas unterhalb 
der Mitte mit einem scharf zugespitzten, schräg stehenden Zahn 
bewaffnet, die Mittelschienen mit der Spitze nach innen gebogen, 
unbewaffnet. 

Aus Ostindien, ohne nähere Angabe des Fundorts, im hie- 
sigen Museo, in Germar’s und in Deyrolle's Sammlung. 


2. I. angusticollis. Niger, nitidus , elytris maculis duabus, an- 
teriore subquadrato, posteriore rotundato aurantiacis : thorace 
subtiliter punctato, ante medium angulato- dilatato, angulis 
anlieis obtusiusculis, scutello fere laevi. Long. lin. 2%, —3.&9. 

& Tibeis anticis dente acuto, mediüs elongato, gracıllimo 
armalıs. 


Ein wenig schlanker als der vorige, besonders im Halsschild 
schmaler, übrigens wie dieser glänzend schwarz. Der Kopf ist un- 
regelmässig und zerstreut punktirt, der Scheitel ohne Eindrücke, 
die Stirn flach gewölbt, die Fühler schwärzlich pechbraun, an der 
Spitze kaum heller. Das Halsschild ist ein wenig breiter als lang, 
vor der Mitte leicht stumpfwinklig erweitert, mit etwas abgestumpf- 
ten Vorder- und schwach nach aussen gewendeten, fast spitzen 
Hinterecken, der Seitenrand deutlich gewulstet und aufgebogen, 
die seitlichen Längsfurchen vor der Mitte abgekürzt, die Scheibe 
kissenartig gewölbt, fein und nirgends zu Runzeln verbunden punk- 
tirt, stark glänzend. Das Schildchen ist fast glatt. Die Flügel- 
decken sind wie bei der vorigen Art geformt, doch nach hinten 
schwächer erweitert, an der Basis merklich breiter als das Hals- 


188 Endomychidae. 


schild, hinten stumpf abgerundet, ebenso dicht aber feiner punk- 
tirt, glänzend schwarz, mit zwei orangerothen Flecken, von denen 
der vordere, welcher hinter der Schulterbeule steht und den Aussen- 
rand berührt, abgerundet viereckig, der hintere mehr oder weniger 
kreisrund erscheint; zuweilen ıst der erstere am Hinterrand und 
der letztere am Vorderrand leicht ausgebuchtet. Die Unterseite ist 
mit Einschluss der Beine schwärzlich pechbraun, die Hüften und 
Tarsen röthlich durchscheinend; die Brust ist glatt, der Hinterleib 
deutlich und nach den Seiten hin dichter punktirt. 

Beim Männchen sind die Fühler fast von zwei Drittheilen 
der Körperlänge, die drei Endglieder etwas stärker erweitert als 
beim Weibchen. Die Vorderschienen sind in der Mitte des Innen- 
randes mit einem langen, schräg abstehenden, dünnen und spitzen 
Zahn bewaffnet, übrigens durchaus gerade; die Mittelschienen da- 
gegen sind stark gekrümmt, an der Spitze deutlich verbreitert und 
senden vom Ende des ersten Drittheils einen sehr langen und dün- 
nen griffelartigen Zahnfortsatz aus, welcher den dritten Theil der 
Schiene an Länge übertrifft und leicht Sförmig geschwungen ist; 
dieser Fortsatz sowohl als der Innenrand der Schiene ist mit Haaren 
gewimpert. Die Hinterschienen sind verlängert, in ihrer Spitzen- 
hälfte leicht geschwungen und am Innenrande ebenfalls fein be- 
haart. Das letzte Abdominalsegment ist an der Spitze flach winklig 
ausgeschnitten. 

Von Birma, in Dohrn’s Sammlung. 


13. Ancylopus Costa. 
Fauna del regno di Napoli, Endomichidei pag. 14. 


Ancylopus Dejean Cat. — Eumorphus Wiedemann. — 
Endomychus Olivier, Percheron. 


 Mandibulae acutissimae, dente interno nullo. 
Palpi mazillares articulo ultimo truncato. 
Mentum subtruncatum. 
Coxae anticae contiquae. 
Mesosternum postice angustatum. 


In der Fühlerbildung stimmt Ancylopus mit der vorigen 
Gattung wesentlich überein, so dass bei alleiniger Berücksichtigung 
dieses Merkmals beide jedenfalls mit einander vereinigt werden 


II. Dapsini. 13. Anceylopus. 189 


müssten; es existiren jedoch mehrere constante Unterscheidungs- 
merkmale in den Mundtheilen sowohl als in der Bildung des Brust- 
beins, welche eine Trennung nothwendig machen. Unter ersteren 
sind es die Mandibeln, welche bei sonstiger Uebereinstimmung sich 
durch den Mangel des Zahnes am Innenrande auszeichnen; ferner 
das Kinn, welches am Vorderrand fast quer abgeschnitten ist und 
daher die Zunge in ihrer ganzen Ausdehnung frei hervortreten lässt; 
die winklig gebrochene, erhabene Leiste auf seiner Oberfläche stösst 
mit ihrem Winkel gerade auf den Vorderrand. Die Zunge ist da- 
gegen wesentlich übereinstimmend gebildet, indem ihre Seiten- 
lappen ebenfalls schräg abgestutzt erscheinen; der Vorderrand ist 
tiefer, fast halbkreisförmig ausgeschnitten. An den Lippentastern 
ist das zweite Glied weniger verkürzt, ziemlich von der halben 
Länge des Endgliedes; die Kiefertaster sind nur durch breitere Ab- 
stutzung und geringere Zuspitzung des letzten Gliedes unterschie- 
den. — Leicht in die Augen fallend und für die Gattung besonders 
charakteristisch ist die Bildung des Brustbeins: das Prosternum 
verschwindet zwischen den Vorderhüften, so dass diese genau an 
einander schliessen und auch am Hinterrande nichts von demselben 
erblicken lassen; das Mesosternum ist nach hinten stark verschmä- 
lert, an der Basis gerade abgeschnitten, nach vorn schräg abfallend, 
am Vorderrand zur Aufnahme der Vorderhüften leicht doppelt aus- 
gehöhlt. 

Der eigenthümliche Habitus der Ancylopus-Arten, welche 
sich im Umriss denen der vorigen Gattung sehr nähern, wird durch 
die sehr niedrige, fast flachgedrückte Wölbung des Körpers her- 
vorgerufen. Das Halsschild ist quer viereckig, vor der Mitte etwas 
erweitert, seine Vorderecken nur in geringem Grade hervorgezogen, 
die Quer- und Längsfurchen deutlich ausgebildet; eigenthümlich 
ist die Verbindung der letzteren durch eine zweite geschwungene 
Querfurche auf der Mitte der Scheibe bei dem Weibchen der einen 
(Europäischen) Art. Das Schildchen ist in die Quere gezogen, hin- 
ten abgerundet. Die Flügeldecken sind bei den Schultern etwas 
breiter als das Halsschild, seitlich bis zum Anfang des letzten 
Drittheils allmählig erweitert, stumpf abgerundet. Die Beine sind 
im Ganzen ziemlich kurz, die Schenkel vor der Spitze leicht ver- 
dickt, die Schienen derb, die Tarsen schmal, ihr zweites Glied 
etwas länger als breit; wie bei mehreren anderen Gattungen treten 
auch bei der vorliegenden einige Schwankungen in der Länge der 
Beine auf, die mit der grösseren oder geringeren Schlankheit der 
Fühler im Zusammenhang stehen. 

Die äusseren Geschlechtsunterschiede zeigen sich in der Zah- 
nung oder zahnartigen Erweiterung der Vorderschienen des Männ- 
chens, so wie in der stärkeren oder schwächeren Krümmung der 


190 Endomychidae. 


hinteren; auch ist zuweilen ein Unterschied in der Länge der Füh- 
ler bei beiden Geschlechtern bemerkbar. 

Die wenigen bis jetzt bekannt gewordenen Arten bewohnen die 
wärmeren Gegenden der alten Welt. 


1. A. melanocephalus. Rufo-ferrugineus, thorace saturatiore, 
capite, antennis, elylrorum humeris, sutura, macuhs duabus, 
altera media, altera apicali, pedibusque femorum basti excepta 
nigris. Long. lin. 24,—24,. 82. 


8 Tibeis anticis dente interno medio triangulari, thoracis 
disco integro. 


2 Thorace sulco disci transverso, arcuato,, maculis duabus 
nigris nolato. 

Ancylopus melanocephalus Chevrolat, Dejean Cat. 2. edit. pag. 439. 
— Costa, Fauna del regno di Napoli, Endomichidei, pag. 14. Tab. VIII, 
fig. 3. (4) 

Endomychus melanocephalus Oliwer, Entomol. VI, pag. 1073, 
Nor 3. EIN]. 1093, (02) 

Endomychussolani* Helfer i. lit. 


var. a. Elytrorum basi nigra, macula apicali cum sutura 
confluente. 
Eumorphus pictus Wiedemann, Zoolog. Magaz. II, 1. pag. 78, No. 
121.1%) 
var. b. Pectore abdomineque obscure brumneis vel nigri- 
cantıbus, elytrorum maculis majoribus. 
Ancylopus Natalensis * Boheman i. lit. 


var. c. d T’horace nigro bimaculato. 


var. d. 2 Thorace immaculato. 


Eine allgemein bekannte und weit verbreitete Art von rostgel- 
ber Körperfarbe, glatt, ziemlich glänzend. Der Kopf ist schwarz, 
uneben, dicht und tief punktirt, der Scheitel mit einem mittleren, 
die Stirn mit zwei seitlichen Eindrücken ; von den Mundtheilen sind 
die Mandibeln rostfarben, die Kiefertaster pechbraun. Die Fühler 
sind schlank, von halber Körperlänge, schwärzlich pechbraun, das 
dritte Glied fast so lang als die beiden folgenden zusammengenom- 
men, das fünfte bis achte allmählig kürzer werdend , aber selbst 
letzteres noch um die Hälfte länger als breit, die Keule lang und 
schmal mit eiförmigem Endgliede.. Das Halsschild ist etwas brei- 
ter als lang, viereckig, vor der Mitte leicht gerundet erweitert, mit 
rechtwinkligen Hinter- und kurzen, stumpf zugespitzten Vorder- 
ecken, der Seitenrand kaum verdickt, sehr schmal und schwach 
aufgebogen, die Quer- und Längsfurchen der Basis tief und breit, 


II. Dapsini. 13. Ancylopus. 191 


letztere etwas über die Mitte hinausreichend, die Scheibe flach ge- 
wölbt, dicht und fein punktirt, der Vorderrand bis zu einer mit ihm 
parallel laufenden eingedrückten Linie nicht selten schwarz gefärbt, 
im Uebrigen hoch rostroth gefärbt, glänzend. Das Schildchen ist 
rostroth, verloschen punktirt. Die Flügeldecken sind an der Basis 
beträchtlich breiter als das Halsschild, mit Ausnahme der deutlich 
hervortretenden Schulterecken daselbst gerade abgeschnitten, dop- 
pelt so lang als an der Basis breit, bis zum letzten Drittheil seitlich 
allmählig erweitert, hinten stumpf abgerundet; die Oberfläche 
niedrig gewölbt, dicht gedrängt und hier und da zu Runzeln zu- 
sammenfliessend punktirt, matter glänzend als der Thorax, lichter 
und mehr gelblich gefärbt, die Naht bis auf die Spitze, ein kleiner 
Fleck auf der Schulterbeule, ein grosser länglich viereckiger in der 
Mitte des Seitenrandes und ein ebenso grosser ovaler dicht vor der 
Spitze tief schwarz. Die Unterseite ist einfarbig rostroth, leicht 
glänzend, die Brust glatt, der Hinterleib an der Basis, den Seiten- 
rändern und der Spitze dicht gedrängt, in der Mitte weitläufiger 
punktirt. An den Beinen sind die Hüften und die Basalhälfte der 
Schenkel von der Körperfarbe, das Uebrige tief schwarz, die Tarsen 
pechbraun durchscheinend. 

Beim Männchen sind die Vorderschienen in der Mitte des 
Innenrandes mit einem scharfen dreieckigen Zahn bewaffnet, an der 
Spitze deutlich verdickt und nach innen erweitert; die Mittelschienen 
sind schwach geschwungen, mit der Spitze nach innen gekrümmt 
und diese ebenfalls verdickt, die Hinterschienen verlängert und leicht 
Sförmig geschwungen. Das letzte Hinterleibssegment ist in der 
Mitte des Hinterrandes schwach eingekerbt. Zuweilen machen sich 
auf der vorderen Hälfte des Halsschildes zwei viereckige schwarze 
Flecke bemerkbar, die jedoch auch ebenso oft fehlen. 

Das Weibchen ist durch die Skulptur des Halsschildes sehr 
ausgezeichnet; die seitlichen Längsfurchen reichen hier nämlich 
nicht so weit nach vorn wie beim Männchen, sondern biegen sich 
schon vor der Mitte in Sförmiger Windung nach innen und hinten 
und endigen in der Mittellinie, wo sie von derjenigen der anderen 
Seite durch eine kurze Längsfurche geschieden werden; der runde 
Winkel, welcher durch die Umbiegung dieser Furchen jederseits 
gebildet wird, ist mit etwa fünf eingegrabenen Strichen gezeichnet, 
wodurch sechs kurze nach innen und hinten gerichtete Längsfalten 
entstehen. Die schwarzen Flecke auf dem vorderen Theil der 
'Scheibe fehlen beim Weibchen seltner, sind jedoch auch hier kei- 
neswegs constant. Die Fühler sind etwas kürzer und die drei End- 
glieder noch schmaler als beim Männchen. 

Die Farben-Varietät, welche Wiedemann (a. a. ©.) unter dem 
Namen Eumorphus pictus beschrieben hat, und welche mir in 


192 Endomychidae. 


einer Anzahl von Exemplaren aus Ostindien, Java und Cey- 
lon vorliegt, unterscheidet sich von der Stammart nur dadurch, 
dass ausser den Schulterbeulen auch die ganze Basis der Flügel- 
decken in schmaler Ausdehnung, zuweilen mit Einschluss des 
Schildchens schwarz gefärbt ist und dass die beiden anderen Flecke 
mehr oder weniger an Ausdehnung zunehmen, wodurch nicht sel- 
ten der hintere mit der Naht zusammenfliesst. Abgesehen von der 
vollständigen Uebereinstimmung dieser Exemplare in Form und 
Skulptur kann jenem Unterschied in der Färbung schon desshalb 
keine spezifische Bedeutung beigelegt werden, weil er sich nichts 
weniger als constant erweist; bei einer Reihe von Exemplaren, die 
auf Ceylon gesammelt sind, geben sich nämlich die verschieden- 
sten Abstufungen in der Färbung kund, indem einige die Basis 
hell gefärbt und dabei die Naht mit dem Spitzenfleck verbunden 
zeigen, andere mit schwarzer Basis jenen Fleck isolirt erkennen 
lassen. Recht dunkel gefärbte Individuen, d. h. solche, bei denen 
das Schwarz auf den Flügeldecken eine grosse Ausdehnung erlangt 
hat, erscheinen auch auf der Unterseite an der Brust und der Basis 
des Hinterleibs mehr oder weniger pechbraun. 

Letztere Färbung scheint die gewöhnliche bei den von Port 
Natalstammenden Exemplaren zu sein, welche Boheman als Anc. 
Natalensis versandt hat; hier ist die ganze Brust und der Hin- 
terleib pechschwarz gefärbt, und nur die Mitte der ersteren sowie die 
Spitze des letzteren lassen noch die Rostfarbe in geringem Grade 
durchscheinen. Wie geringe Bedeutung jedoch auch hier diese 
Färbung hat, zeigt ein mir vorliegendes Exemplar, welches auf der 
Oberseite besonders dunkel gefärbt ist, unten dagegen gerade im 
Gegensatz zum grössten Theil rostfarben erscheint und nur rings- 
herum pechbraun eingefasst ist. 

Die vorliegende Art hat demnach eine Verbreitung, wie sie 
unter Insekten, die in Europa auf den äussersten Süden beschränkt 
sind, nicht selten vorkommt; ausser Sicilianischen Exemplaren, 
welche von Helfer unter dem Namen Endomychussolani ver- 
breitet worden sind, liegen mir solche aus Ostindien, Java, 
Ceylon und von Port Natal vor; ohne Zweifel werden für die 
Art in Zukunft noch manche Zwischen - Stationen nachgewiesen 
werden. 


2. A. bisignatus. Pallide ferrugineus, capite, elytrorum macu- 
is duabus, altera media, altera ante apicem,, femoribusque 
apice nigro-fuscis. Long. lin. 2%,. &. 


Den kleineren Exemplaren des vorigen an Grösse gleich, hell 
rostgelb, fast matt. Der Kopf ist pechbraun, dicht und fein punk- 


II. Dapsini. 13. Ancylopus. 193 


tirt, der Scheitel mit einer breiten mittleren Grube ; Mundtheile und 
Fühler lichtgelb, die einzelnen Glieder der letzteren mit Ausnahme 
des ersten und zweiten an der Spitze braun, (die Keule fehlt). Das 
Halsschild ist an der Basis nur wenig breiter als lang, viereckig, 
vor der Mitte leicht gerundet erweitert, mit rechtwinkligen Hinter- 
und kurzen, abgestumpften Vorderecken , der Seitenrand fein auf- 
gebogen, die seitlichen Längsfurchen vor der Mitte abgekürzt, die 
Scheibe leicht gewölbt, sehr fein und undeutlich punktirt, einfar- 
big rostgelb. Das Schildchen gross, von derselben Farbe, ohne 
sichtbare Punktirung. Die Flügeldecken sind an der Basis be- 
trächtlich breiter als das Halsschild, im ersten Drittheil fast gleich 
breit, hinter der Mitte leicht gerundet erweitert, an der Spitze leicht 
nach hinten ausgezogen, flach gewölbt, mit zahlreichen sehr feinen 
und durch beträchtliche Zwischenräume getrennten Pünktchen be- 
setzt, matt rostgelb, ein Fleck in der Mitte des Seitenrandes von 
viereckiger Form und ein etwas kleinerer kreisrunder vor der Spitze 
schwarzbraun. Die Unterseite ist einfarbig und noch bedeutend 
blasser gelb als die Oberseite, die Brust glatt, der Hinterleib dicht 
punktirt; gleiche Färbung haben die Beine, an denen nur die Spitze 
der Schenkel, etwa bis auf ein Drittheil ihrer Länge, schwarzbraun 
erscheint. 

Beim Männchen sind die Mittelschienen in der Mitte des 
Innenrandes mit einem schräg abstehenden, scharf zugespitzten 
Zahn bewaffnet, die Mittelschienen mit der Spitze etwas nach innen 
gekrümmt, die hinteren leicht S förmig geschwungen. 

Vom Senegal, in ZAomson’s Sammlung. 


3. A. bivittatus. Rufo-brunneus , confertim punctatus , tenuiter 
pubescens, subnilidus, antennis apicem versus elytrorumque 
vittis duabus , altera suturali, altera laterali, apice inter se 
conjunctis nigricantibus. Long.lin. 2%. &. 


Endomychus bivittatus Percheron, Genera des Insectes, 5 livr. No. 2, 
Bt. 219. 


Länglich, rothbraun, leicht glänzend, fein behaart. Der Kopf 
ist dicht und tief punktirt, die Stirn mit einem halbmondförmigen 
Eindruck über den Fühlern; diese sind kurz und derb, der halben 
Körperlänge beträchtlich nachstehend, die Glieder vom vierten an 
kaum länger als breit und unter einander ziemlich gleich, das End- 
glied der Keule quer viereckig, nicht so lang als breit. Das Hals- 
schild ist kaum um ein Drittheil breiter als lang, vor der Mitte 
schwach gerundet erweitert, mit rechtwinkligen Hinter- und kur- 
zen, stumpf zugespitzten Vorderecken, der Seitenrand fast scharf 
und nur längs der hinteren Hälfte schmal aufgebogen, die seitlichen 


Gerstaecker, Entomographien. 13 


194 Endomychidae. 


Längsfurchen bis zur Mitte reichend, die Scheibe stärker als bei den 
vorhergehenden Arten gewölbt, dicht gedrängt und deutlich punk- 
tirt, leicht glänzend, rothbraun,, in der Mitte etwas dunkler. Das 
Schildchen ist an der Basis mit einigen groben Punkten besetzt. 
Die Flügeldecken sind an der Basis nur wenig breiter als das Hals- 
schild, mit gerundeten, aufgeworfenen und deutlich nach vorn her- 
vortretenden Schulterecken, im ersten Drittheil ihrer Länge leicht 
und allmählig erweitert, dann bis über die Mitte hinaus fast gleich 
breit, hinten breit abgerundet, flach gewölbt, mit etwas grösseren 
aber zugleich seichteren Punkten als auf dem Halsschilde und eben- 
so gedrängt wie auf diesem besetzt, leicht glänzend, rothbraun, 
eine breite vom Schildchen bis zur Spitze reichende Nahtbinde und 
eine zweite am Seitenrand, welche sich hinten mit jener verbindet, 
vorn dagegen ziemlich weit von der Schulterbeule abgekürzt ist, 
schwärzlich; jede dieser Binden ist fast so breit als der zwischen 
ihnen übrig bleibende Raum der Grundfarbe. Die Unterseite ist 
ebenfalls rothbraun, die Brust ziemlich glänzend und mit Ausnahme 
einiger feiner zerstreuter Pünktchen glatt, der Hinterleib fein und 
ziemlich dicht punktirt. An den Beinen ist die Spitze der Schenkel 
und die Basis der Schienen schwarzbraun gefärbt, alles Uebrige von 
der Körperfarbe. 

Beim Männchen sind die Vorderschienen unterhalb der 
Mitte des Innenrandes mit einem scharfen dreieckigen Zahne be- 
setzt, die Mittel- und Hinterschienen mit der Spitze stark nach 
innen gekrümmt. Das letzte Hinterleibssegment ist abgerundet, in 
der Mitte des Hinterrandes aber etwas abgestumpft; seine Ober- 
fläche mit zwei seitlichen runden Gruben bezeichnet. 

Ebenfalls vom Senegal, in Deyrolle's Sammlung. 


Anmerkung. Die Percheron’sche Figur stellt die vorliegende Art in 
ziemlich naturgetreuer Weise dar, weicht aber darin ab, dass die Nahtbinde 
nicht bis zur Basis der Flügeldecken reicht und sich nach vorn stark erweitert, 
während sie bei dem vorbeschriebenen Exemplare ziemlich gleich breit ist. Die 
beigefügten Zeichnungen der Mundtheile gehören nicht dieser Art an, sondern 
sind sonderbarer Weise von Endomychuscoccineus entnommen, welcher 
gerade hierin sehr beträchtliche Abweichungen darbietet. 


4. A. unicolor. KRufo-brunneus, unicolor, confertim puncta- 
tus, parum nitidus, antennis pedibusque breviusculis : tho- 
race transverso, ante medium angulato - dilatato. Long. lin. 


2, — 2%. 88. 


Ancylopus uniformis * Boheman i. lit. 


Kleiner und gedrungener als der vorige, einfarbig rothbraun, 
zuweilen dunkler, rein braun. Der Kopf ist dicht und stark punk- 


II. Dapsini. 13. Ancylopus. 195 


tirt, die Stirn mit zwei seitlichen und einem mittleren oberen Ein- 
druck ; die Fühler kurz, ein Drittheil der Körperlänge nur wenig 
übertreffend , die Glieder vom vierten bis achten an Länge abneh- 
mend, doch auch letzteres noch ein wenig länger als breit; das 
Endglied der Keule quadratisch. Das Halsschild ist wenigstens 
um ein Drittheil breiter als lang, quer viereekig, vor der Mitte 
schwach stumpfwinklig erweitert, die Vorderecken ziemlich weit 
hervortretend, aber abgestumpft, die Hinterecken rechtwinklig, 
der Seitenrand sehr schwach verdickt und kaum merklich aufgebo- 
gen, die seitlichen Längsfurchen tief und breit, bis zur Mitte rei- 
chend; die Oberfläche sanft gewölbt, dicht und deutlich, nach den 
Seiten hin jedoch mehr verloschen punktirt, einfarbig rothbraun 
mit etwas lichteren Rändern. Das Schildchen ist seicht punktirt. 
Die Flügeldecken sind an der Basis nur um ein Geringes breiter 
als das Halsschild, länglich eiförmig, hinter der Mitte am breite- 
sten, an der Spitze stumpf abgerundet, oben flach gewölbt, dicht 
und deutlich punktirt, die Punkte etwas grösser aber zugleich 
flacher als auf dem Halsschilde; die ganze Oberseite nur schwach 
glänzend. Unten ist die Brust glatt und ziemlich glänzend, der 
Hinterleib an der Basis ziemlich stark, auf dem letzten Ring da- 
gegen besonders dicht, körnig punktirt, ziemlich dicht gelblich be- 
haart; die Parapleuren und die Spitze der Schenkel sind leicht ge- 
bräunt, alles Uebrige von der Körperfarbe. 

Beim Männchen sind die Vorderschienen unterhalb der Mitte 
mit einem kurzen dreieckigen Zahn bewaffnet und zwischen die- 
sem und der Spitze ausgeschnitten; die hinteren Schienen sind mit 
der Spitze nach innen gekrümmt. Das letzte Hinterleibssegment 
ist an der Spitze flach ausgeschnitten. 

Von Port Natal, im hiesigen Museo, in Westermann’s und 
Dohrn’s Sammlung. 


19% 


196 Endomychidae. 


14. Dapsa Laireille. 


Cuvier, Regne animal, 2. Edit. (1829) V. pag. 159. 


Dapsa Ziegler, Dejean Cat. — Phylira et Dapsa Mulsant. — 
Endomychus Germar. 


Mandibulae subguadratiae, apice elongato acuto, dente interno 
subapical. 

Palpı mazillares articulo wltimo ovato. 

Palpi labiales articulo ultimo pyriformi, truncato. 

Mentum truncatum, ligula profunde excisa. 

Coxae anticae contiguae. 

Mesosternum angustum. 


Die Fühler sind von halber Körperlänge, mehr oder weniger 
derb, das erste Glied verdickt, eiförmig, das zweite etwas kürzer, 
das dritte fast um die Hälfte länger als das vierte, die folgenden bis 
zum achten sämmtlich länglich und nur in geringem Grade kürzer 
werdend, die drei Endglieder schwach erweitert, ebenso lose wie 
die vorhergehenden an einander gereiht; das erste derselben länger 
als breit, das zweite in Form eines gleichseitigen aber etwas abge- 
stumpften Dreiecks, das letzte zugespitzt eiförmig. Der Clypeus 
ist abgerundet, die Oberlippe in der Mitte ausgebuchtet, hornig 
mit breitem häutigen Saume. Die Mandibeln sind breit, fast qua- 
dratisch, in eine lange und scharfe, gerade nach innen gerichtete 
Endspitze verlängert, dicht unter dieser am Innenrande mit einem 
kleinen dreieckigen Zahn bewaffnet; die .‚häutige Lamelle des In- 
nenrandes beginnt von diesem Zahne aus und verbreitet sich gegen 
die Basis hin. Die Maxillen sind wie bei Ancylopus gebildet, 
nur die innere Lade am Ende scharf und lang zugespitzt, fast auf 
zwei Drittheilen ihrer Länge gebartet und am unteren Ende mit 
drei langen vereinzelten Borsten besetzt; an den Palpen ist das 
Endglied länglich eiförmig, nur an der äussersten Spitze schmal 
abgestutzt. Das hornige Kinn ist quer viereckig, fast doppelt so 
breit als lang, an der Basis verengt, vorn fast gerade abgeschnitten; 
die Zunge mit Ausnahme der beiden häutigen Seitenlappen leder- 
artig, am Vorderrande sehr tief, fast rechtwinklig eingeschnitten, 
die beiden Seitentheile scharf zugespitzt, innen dicht gewimpert. 
Die Lippentaster haben ein kelchförmiges zweites Glied, welches 
nur wenig breiter als lang ist; das Endglied erscheint verkehrt 
birnförmig, mit abgestutzter Spitze. — Das Prosternum ist wie bei 
Ancylopus zwischen den Vorderhüften nicht sichtbar und diese 


11. Dapsini. 14. Dapsa. 197 


daher dicht an einander schliessend ; sieragen weitaus dem Prothorax 
hervor und sind fast von zapfenartiger Form. Sehr charakteristisch 
für die Gattung ist auch die starke Annäherung der Mittelhüften 
an einander, welche nur durch ein schmales, fast lineares Meso- 
sternum getrennt sind; dasselbe ist auch in seinem vorderen breiten 
Theil mit einer erhabenen Längsleiste versehen, durch welche zwei 
am Vorderrand gelegene, übrigens wenig vertiefte Gelenkflächen 
für die Vorderhüften geschieden werden. 

Der Körper ist klein, länglich, auf der Ober- und Unterseite 
behaart. Der Kopf ist im Verhältniss zum Halsschild gross, ent- 
weder gar nicht oder nur in geringem Grade von den Vorderecken 
desselben umschlossen ; letzteres ist klein, vor der Mitte erweitert, 
an der Basis schmal, die Seitentheile nur wenig abgeflacht, die 
seitlichen Längsfurchen vor der Mitte abgekürzt, die Querfurche 
der Basis nur als feine, dicht am Hinterrande verlaufende Linie 
bemerkbar. Das Schildchen ist kurz, halbkreisförmig. Die Flügel- 
decken sınd an der Basis schmal, von der Breite des Halsschildes, 
gleich bei den Schultern gerundet erweitert, kürzer oder länger 
eiförmig, hinten stumpf abgerundet. Die Beine sind kurz und derb, 
die Schenkel gegen die Spitze hin erweitert und etwas keulenartig 
aufgetrieben, an den schmalen Tarsen die beiden ersten Glieder 
deutlich länger als breit. 

Aeussere Geschlechtsunterschiede zeigen sich beim Männ- 
chen.an den Vorderschienen, welche unterhalb der Mitte an der 
hinteren Seite mit einem kurzen Zahn bewaffnet sind ; die Mittel- 
und Hinterschienen sind ausserdem verlängert und gekrümmt. 

Die in Grösse, Skulptur und Färbung sehr übereinstimmenden 
Arten bewohnen das südliche Europa und die daran gränzen- 
den Theile Asıens und Afrıka’s; sıe finden sich unter der Rinde 
morscher Bäume, wo ihre Larven ohne Frage in Schwämmen leben, 
oder am Boden unter Steinen. 


A. Seitenrand des Halsschildes gezähnelt, die Vorderecken hakenförmig 
nach aussen gebogen. 


1. D. denticollis. Convexa, rufa, conferlim punclata, flavo- 
pubescens, thorace lateribus erenulatis, angulis anticis recur- 
vis, elytris macula magna oblongo-quadrata disei alteraque 
suturali ante apicem nigris. Long. lin. 1%,—2. 82. 


Dapsa denticollis Guerin, Iconogr. du regne animal, Texte pag. 316. 
— ‚Redtenbacher in Germar’s Zeitschr. f. d. Entomol. V, pag. 120. — 
Fauna Austriaca, pag. 588. — Mulsant, Hist. nat. des Col&opt. de 
France, Sulcicolles pag. 25. — Guerin, Archives entomol. I. pag. 273. 

Endomychus denticollis *@Germar, Fauna Insect. Europ. III, No.$. 
Tab. 8. 


198 Endomychidae. 


Dapsa trimaculata Megerle i. lit. — *. Dahl, Coleopt.- Verzeichniss, 
pag. 80. — Dejean Catal. 2. Edit. pag. 440. 


var. a. Capite, thorace, pectore abdominisque basti nigris. 


Dapsa nigricollis * Dahl, Coleopt. - Verz. pag. 80. -— Dejean Cat. 2. 
edit. pag. 440. 


var. b. ımmatura, tota laete ferruginea. 


Eine allgemein bekannte Art, rostroth, ziemlich glänzend, 
dicht und grob punktirt, gelblich behaart. Die Fühler sind derb, 
von Körperfarbe, mit vereinzelten langen Haären besetzt. Der Kopf 
ist gewölbt, deutlich punktirt, der Scheitel mit einem mittleren, 
die Stirn mit zwei seitlichen Grübchen. Das Halsschild ist ein 
wenig breiter als lang, vor der Mitte gerundet erweitert, am Seiten- 
rand mehrmals eingekerbt und mit einigen feinen, zahnartigen 
Spitzen besetzt, die Vorderecken in Form eines breiten, scharf zu- 
gespitzten Hakens nach aus- und rückwärts gebogen, die Hinter- 
ecken scharf‘ rechtwinklig; die Oberfläche kissenartig gewölbt, 
dicht und grob punktirt, mit einem schwachen, mittleren Längs- 
eindruck gegen die Spitze hin. Das Schildchen ist dicht punktirt. 
Die Flügeldecken sind regelmässig eiförmig, nach vorn und hinten 
ziemlich gleich stark verengt, ansehnlich gewölbt, dicht und ziem- 
lich grob, nach hinten jedoch allmählig etwas feiner punktirt, ziem- 
lich dicht gelb behaart, rostroth, ein grosser, länglich viereckiger 
Fleck auf der Mitte jeder einzelnen, dem Seitenrand näher stehend 
als der Naht, und ein gemeinschaftlicher länglich dreieckiger Naht- 
fleck vor der Spitze, der sich vorn zuweilen mit dem Scheibenfleck 
verbindet, tief schwarz. Auf der Unterseite, welche mit Einschluss 
der Beine einfarbig rostroth erscheint, ist der Hinterleib an der 
Basis stärker und dichter als im Uebrigen punktirt. 


Beim Männchen sind die Vorderschienen am Anfang des letz- 
ten Drittheiles der Hinterseite mit einem kurzen, stumpf dreiecki- 
gen Zahn bewaffnet, die Mittel- und Hinterschienen verlängert und 
mit der Spitze deutlich einwärts gekrümmt. Das letzte Hinterleibs- 
segment ist beträchtlich breiter und stumpfer abgerundet als beim 
Weibchen und mit der Spitzenkante etwas abwärts gebogen. 


Eine im Banat einheimische und, wie es scheint, dort con- 
stant vorkommende Farbenvarietät zeichnet sich durch schwarze 
Färbung des Kopfes, des Halsschildes, der Brust und der Basal- 
hälfte des Hinterleibs aus; am Halsschilde scheint jedoch der 
schmale Rand ringsherum roth durch. Diese Exemplare sind durch- 
weg etwas grösser und robuster gebaut als die Stammart und die 
schwarzen Flecke der Flügeldecken sind bei ihnen in der Regel 
von solcher Ausdehnung, dass der Nahtfleck sich mit denen der 


Il. Dapsini. 14. Dapsa. 199 


Scheibe verbindet. In Form und Skulptur zeigen sie nicht die min- 
desten Unterschiede. 

Ein einzelnes mir vorliegendes Exemplar ist durchaus licht 
rostgelb, nur mit leichten bräunlichen Schatten anstatt der schwar- 
zen Flecke auf den Flügeldecken; diese Färbung beruht ohne Frage 
nur auf unvollständiger Entwickelung. 

Die Art ist in den gebirgigen Theilen Süd-Deutschlands 
(besonders in Oesterreich) und Ungarn einheimisch. - 

Anmerkung. Gwuerin giebt im Text der Iconogr. d. regne animal, pag. 
316 an, dass die auf Taf. 50, fig. S abgebildete und dort als D. trimaculata 
Megerle bezeichnete Art die Dapsa denticollis Germ. darstellen soll, wo- 
für jedoch die Form des Halsschildes wenig spricht, da sowohl die Zähnelung 


des Seitenrandes als die hakenförmigen Vorderecken an demselben fehlen; ich 
habe daher die Abbildung fraglicher Weise bei der folgenden Art citirt. 


DB. Seitenrand des Halsschildes ohne Zähnelung, die Vorderecken einfach. 


2. D. trimaculata. Subdepressa, rufo-ferruginea , confertim 
punctata, griseo-prlosa, thorace antrorsum leviter rotundato, 
angulis anticis obtusis, elytris oblongo-ovatıs, macula discoi- 
dali post medium alteraque suturali ante apicem nigris. Long. 
Em.2.809. 

Dapsatrimaculata Kollar i. lit. — Motschulsky, Nouv. me&moires de 
la soc.imp. des naturalistes deMoscou IV, pag. 322, No. 19. Tab. XI, 
fig. M. — Guerin, Iconogr. d. regne animal, Texte pag. 316. Pl. 50. 
fig. 8. (?) — de Castelnau, Hist. nat. d. Ins. Coleopt. II, pag. 523. — 
Cuvier, Regne animal (ed. Masson), pl. 74 bis, fig. 2. — Mulsant, 
Hist. nat. d. Coleopt. de France, Suleicolles pag. 23. — Guerin, Ar- 
chives entomol. I, pag. 272. 

Dapsatrisignata Dejean Catal. 2. edit., pag. 440. 


Flacher gewölbt als die vorige, in den Flügeldecken länglicher 
und mehr gleich breit, durch die Form des Halsschildes übrigens 
zur Genüge unterschieden ; hell rostfarben, dicht punktirt, greis 
behaart. Die Fühler sind beträchtlich dünner als bei D. denti- 
collis, das zweite und vierte Glied fast gleich lang, das dritte um 
die Hälfte länger. Der Kopf ist dicht und grob punktirt, leicht 
gewölbt, ohne merkliche Eindrücke. Das Halsschild ist etwa um 
den vierten Theil breiter als lang, nach vorn allmählig gerundet 
erweitert, die Vorderecken gerade nach vorn gewandt, abgestumpft, 
die Hinterecken scharf rechtwinklig; die Oberfläche sanft gewölbt, 
dicht und grob punktirt, mit einem flachen Längseindruck auf dem 
vorderen Theil der Scheibe, der sich zuweilen nach hinten in eine 
Mittelfurche verlängert; über die Seitentheile verläuft am vorderen 
Ende der beiden Längsfurchen ein deutlich erhabener Querwulst. 
Das Schildchen ist halbkreisförmig, dicht punktirt. Die Flügel- 
decken sind länglich eiförmig, hinter den Schultern nur sehr leicht 


200 Endomychidae. 


erweitert, in ihrem mittleren Theile ziemlich gleich breit, an der 
Spitze stumpfabgerundet; die Oberfläche niedrig gewölbt, fast flach 
gedrückt, vorn dicht und grob, leicht runzlig, nach hinten etwas 
seichter und mehr getrennt punktirt, greis behaart, rostgelb mit 
einem schwarzbraunen Fleck auf der Scheibe jeder einzelnen dicht 
hinter der Mitte und einem gemeinsamen Wisch auf der Naht vor 
der Spitze. Die Unterseite ist mit Einschluss der Beine ebenfalls 
licht rostfarben, dicht aber weniger tief als die Oberseite punktirt. 

Beim Männchen sind die Vorderschienen in gleicher Weise 
wie bei D. denticollis mit einem Zahn bewaffnet, der jedoch 
etwas dünner und spitzer ist; die Mittel- und Hinterschienen wie 
dort verlängert und mit der Spitze nach innen gebogen. 

Die Grösse und Form des Scheibenfleckes der Flügeldecken ist 
mannigfachen Abänderungen unterworfen, seine Lage dagegen stets 
dieselbe; er ıst nämlich nicht wie bei D. denticollis dem Seiten- 
rande genähert, sondern von diesem und der Naht gleich weit ent- 
fernt; seine Form zuweilen länglich viereckig, zuweilen schmal, 
wischartig, nicht selten oval und dann in der Regel sehr verklei- 
nert, nur bei einzelnen Exemplaren kreisrund und dann meist 
gross. Mit ihm nimmt auch der Nahtwisch, der mehr oder weniger 
spindelförmig erscheint, .an Ausdehnung zu und bei derartigen 
Exemplaren tritt eine Vereinigung der Flecke unter sich ein. 

Diese Art scheint eine weitere Verbreitung im südlichen Eu- 
ropa zu haben als die vorige, dagegen gerade da zu fehlen, wo diese 
vorkommt; es liegen mir Exemplare aus Frankreich (bis nach 
Paris hinauf), aus den P yrenäen und aus Süd-Russland vor. 
Nach Motschulsky findet sie sich auch am ER Meere 
und im Caucasus. 


Anmerkung. Mulsant (a. a.O.) hat nach dem Grundsatz, nur Arten 
von übereinstimmendem Habitus unter einer und derselben Gattung zu belas- 
sen, für die vorliegende den Gattungsnamen Phylira aufgestellt und als Cha- 
rakter das ganzrandige Halsschild angegeben ; ich halte es für überflüssig, hier- 
gegen Gründe anzuführen, da sich die Identität der Gattung aus den Insekten 
selbst am besten ersehen lässt. 


3. D. barbara. Rufo-brunnea, confertim punctata, griseo-pube- 
scens, thorace antrorsum fortiter rotundato-ampliato , angulis 
antieıs acutis, disco gibbo, fovea utringue profunde impressa : 
thoracıs macula media, elytrorum margine laterali punctoque 
post medium, peciore, abdomine nec non femoribus basi nigris. 
Long. lin. 2. 2. 

Dapsabarbara Dejean Catal. 2. edit. pag. 440. — Lucas, Exploration 
scientifique de l’Algerie, Anim. artic. II, pag. 552, No. 1462. Coleopt. 

pl. 47, fig. 13. — Guerin, Archives entomol. I, pag. 272. 
Der vorigen Art sehr ähnlich, von der Färbung abgesehen be- 
sonders durch das in der Mitte der Scheibe stark gewölbte, am 


II. Dapsini. 14.-Dapsa. »291 


Seitenrande nach vorn stärker gerundete Halsschild, welches aus- 
serdem jederseits am vorderen Ende der Längsfurchen mit einer 
tiefen runden Grube versehen ist, unterschieden. Der Körper ist 
wie dort flach gewölbt, auf der Oberseite düster rothbraun, dicht 
punktirt, greis behaart. Der Kopf ist tief und gedrängt punktirt, 
die Stirn abgeflacht; die Fühler derber und etwas kürzer als bei 
D. trimaculata, hell rostroth. Das Halsschild ist an der Basis 
nur wenig breiter als lang, gleich von hier aus nach vorn schräg er- 
weitert und vor der Mitte stark gerundet, mit breit dreieckigen, 
aber in scharfem Winkel endigenden Vorder- und etwas stumpf- 
winkligen Hinterecken, die seitlichen Längsfurchen tief und scharf 
ausgeprägt, an ihrem vorderen Ende durch eine sehr tiefe runde 
Grube begränzt; der mittlere Theil der Scheibe stark gewölbt, der 
Länge nach von einer seichten Mittelfurche durchzogen, die Seiten- 
theile schräg abfallend, niedergedrückt, auf der vorderen Hälfte 
mit einem dicken, erhabenen Querwulst, welcher sich von der 
Scheibe her nach aussen erstreckt, versehen ; die ganze Oberfläche 
dicht und grob punktirt, gelbgreis behaart, satt rostroth mit einem 
länglichen schwarzen Fleck auf der Mittellinie. Das Schildchen ist 
dicht körnig punktirt. Die Flügeldecken sind gleich von der Basis 
aus ziemlich stark gerundet erweitert, dann aber längs des mitt- 
leren Drittheils fast gleich breit, nach hinten allmählig verengt 
und stumpf abgerundet ; die Oberfläche nur schwach gewölbt, längs 
der Mitte sogar flachgedrückt, vorn dicht und grob, nach hinten 
allmählig feiner punktirt, dunkel rostroth, die Nahtgegend vor der 
Mitte gebräunt, der ganze mittlere Theil des Aussenrandes, ein 
länglicher schmaler Fleck auf der Scheibe hinter der Mitte und ein 
schmaler gemeinsamer Wisch auf dem hinteren Theil der Naht 
schwarz oder schwärzlich. Auf der Unterseite ist der Vorderrand 
des Prothorax, die ganze Mittel- und Hinterbrust so wie auch der 
Hinterleib mit Ausnahme des Seiten- und Spitzenrandes pech- 
schwarz; die Punktirung des letzteren ist dicht und deutlich. Die 
3eine sind licht rostroth, das erste Drittheil der Schenkel zunächst 
den Hüften schwärzlich. 
Aus Algier, in Dohrn’s Sammlung. 


Anmerkung. Die von Zucas (a, a. ©.) gegebene Abbildung dieser Art 
ist nach dem mir vorliegenden Exemplar sowohl in der Färbung als im Umriss 
verfehlt; am Halsschild ist die starke Rundung der vorderen Hälfte nicht ge- 
hörig ausgedrückt und auch von den beiden tiefen Gruben keine Spur sichtbar; 
letzterer geschieht übrigens auch in der Beschreibung keine Erwähnung. Dass 
trotzdem die hier beschriebene Art mit der Zucas’schen D. barbara identisch 
ist, kann bei der sehr charakteristischen Färbung der Unterseite und des Sei- 
tenrandes der Flügeldecken nicht bezweifelt werden. Der schwarze Fleck des 
Halsschildes ist vielleicht nicht constant vorhanden, wenigstens wird er von 
Lucas nicht angegeben. 


202 Endomychidae. 


4. D. imbala. ‚,Elongato - ovata, testaceo-fusca, pubescens, tho- 
race postice angustato, elytris valde convexis, lateribus et 
‚postice late nigris. Long. lin. 1'%.‘° 


Dapsalimbata Motschulsky, Nouv. memoires de la soc. imp. des natu- 
ralistes de Moscou IV, pag. 323, No. 20, Tab. IX, fig. N. 


Diese mir unbekannte Art wird von Motschulsky in folgender 
Weise charakterisirt: ‚‚Ein wenig kleiner und länglicher als D. 
trimaculata, ausserdem auch stärker behaart. Das Halsschild 
ist nach hinten mehr verengt und hat nur zwei seitliche Eindrücke 
(damit sind die seitlichen Längsfurchen gemeint), der mittlere fehlt; 
die Vorderecken springen weniger hervor und sind schräg gegen 
den Kopf hin abgeschnitten. Die Flügeldecken haben einen brei- 
ten schwarzen Seitenrand, der sich zuweilen auf die ganze Ober- 
fläche ausdehnt. Unterseite des Körpers und Beine braungelb, die 
Brust dunkler.“ 

Aus dem Akhalzik-Gebirge in Armenien. — Nach der 
beigefügten Abbildung scheint diese Art eine wohl begründete zu 
sein, welche sich durch seitlich stark gerundetes, nach hinten be- 
trächtlich verengtes Halsschild und durch die Färbung der Flügel- 
decken sehr auszeichnet; letztere sind in der Abbildung mit Aus- 
nahme eines grossen länglichen Dreiecks, dessen Basis der Breite 
der Flügeldeckenbasis entspricht und das mit seiner Spitze etwa die 
Mitte der Nahtlänge erreicht, schwarz gefärbt. 


15. Phalantha. 


Antennae elongatae, filiformes, articulo basali elongato. 
Mandibulae amplae, rotundatae, apice brevissimo, recurvo. 
Palpi mazillares articulo ultimo late truncato. 

Palpi labiales articulo ultimo transverso. 

Mentum subtiiquetrum, ligula ae utrinque Iruncata. 
Coxae anticae contiquae. 

Mesosternum lineare. 


Die Fühler sind auffallend lang und dünn, fadenförmig, das 
erste Glied stark verlängert und dick, mindestens so lang als die 
beiden folgenden zusammengenommen, das dritte nur wenig länger 


II. Dapsini. 15. Phalantha. 203 


als die folgenden, welche bis zum achten kaum kürzer werden, aber 
ein wenig an Breite zunehmen; von den drei Endgliedern sind die 
beiden ersten kaum stärker erweitert als das vorhergehende achte, 
das erste etwas länger als das zweite, das letzte langgestreckt eiför- 
mig, deutlich breiter als die vorhergehenden, an der Spitze abge- 
stutzt. Der Clypeus ist vorn gerundet, die Oberlippe lederartig, 
sehr breit, in der Mitte sehr tief ausgerandet, fast zweilappig, mit 
schmalem Hautsaum. Die Mandibeln sind äusserst breit, am Aussen- 
rand sehr stark bauchig gerundet, in eine ganz kurze, stumpfe, auf- 
gebogene Spitze endigend, hinter derselben am Innenrande mit 
einem kleinen dreieckigen Zähnchen, von welchem die sehr schmale, 
lineare Lamelle ihren Ursprung nimmt; die ganzen Mandibeln sind 
sehr dünn und durchsichtig, oben stark gewölbt, unten tief aus- 
gehöhlt. Die Maxillen sind wie bei der vorhergehenden Gattung 
gebildet; an den Tastern ist das zweite Glied verlängert, das dritte 
nach der Spitze hin erweitert und dort in der grössten Breite ab- 
gestutzt. Das Kinn ist breit und kurz, vorn dreieckig zugespitzt, 
beiderseits spitzwinklig erweitert, an der Basis verengt und gerade 
abgeschnitten; die Zunge ist ganz lederartig, an der Basis stark 
verschmälert, vorn noch beträchtlich breiter als das Kınn, am Vor- 
derrand sehr flach ausgebuchtet, die Seitentheile aussen quer ab- 
geschnitten. Die Lippentaster sind ähnlich wie bei Eumorphus 
gebildet, nämlich die beiden letzten Glieder in die Quere gezogen, 
das letzte übrigens drei- bis viermal so lang als das ganz kurze 
zweite, von aussen nach innen schief abgeschnitten. — Die Bildung 
des Brustbeins ist mit der von Dapsa fast ganz analog; die Vor- 
derhüften stossen in der Mittellinie an einander, treten aber weniger 
heraus und sind flach kuglig; das Mesosternum ist zwischen den 
Hüften ganz schmal, linear, nicht gekielt, der vordere dreieckig 
erweiterte Theil kurz, die beiden Gelenkflächen für die Vorderhüf- 
ten dagegen von grösserer Ausdehnung in der Länge. 

Die habituelle Aehnlichkeit der Gattung mit Dapsa ist deut- 
lich, noch grösser aber die mit Daulis: der ganze Körper ist sehr 
flach gedrückt, der Vorderkörper schmal, der hintere stark erwei- 
tert, länglich und stumpf herzförmig; dieÖberfläche wie beiDapsa 
dicht gedrängt punktirt, haarig. Der Kopf ragt frei aus dem Hals- 
schild hervor, ist kurz und breit, mit seitlich hervorgequollenen 
Augen; das Halsschild ziemlich doppelt so breit als lang, vorn und 
hinten gerade abgeschnitten, seitlich vor der Mitte in einen spitz 
heraustretenden Winkel erweitert. Das Schildchen ist kurz, halb- 
mondförmig. Die Flügeldecken sind gleich hinter der Basis gerun- 
det erweitert, in der Mitte doppelt so breit als das Halsschild, nach 
hinten herzförmig verengt. Die Beine sind ziemlich schlank, be- 
sonders die Schenkel etwas verlängert, vor der Spitze erweitert und 


204 Endomychidae. 


leicht keulenförmig verdickt; die Schienen schmal, überall gleich 
breit, die beiden ersten Glieder der 'Tarsen kurz, breit herzförmig. 
Das Männchen zeichnet sich durch eine starke, zahnartige 
Erweiterung der Vorderschienen unterhalb der Mitte der Hinter- 
seite aus; der Hinterleib zeigt sechs deutliche Ringe. 
Die einzige bekannte Art bewohnt Columbien. 


1. Ph. exsanguis. Pallide testacea, confertim punctata, albido 
pubescens, parum nitida, antennarum articulis quatuor pe- 
nultimis punctoque elytrorum prope suturam nigris. Long. lin. 


2/a- 5%. 


var. Elytris litüura obligua prope suturam signalis. 


Der Körper ist flach gedrückt, blass erdgelb, dicht gedrängt 
punktirt, weiss behaart. Die Fühler sind reichlich von halber 
Körperlänge, sehr schlank, von der Körperfarbe, das siebente 
Glied an der Spitzenhälfte und die drei folgenden in ihrer ganzen 
Ausdehnung tief schwarz, das Endglied besonders hell gelb. Der 
Kopf ist dicht gedrängt, tief körnig punktirt, überall gleichmässig 
gewölbt ohne Eindrücke, die Augen tief schwarz, seitlich stark her- 
vorragend. Das Halsschild ist quer viereckig, fast doppelt so breit 
als lang, mit stumpfwinkligen Vorder- und scharf rechtwinkligen 
Hinterecken, am Ende des vorderen Drittheils seitlich in eine 
scharfe, gerade nach aussen gerichtete Spitze erweitert, der Seiten- 
rand in schmaler Ausdehnung flach abgesetzt, die seitlichen Längs- 
furchen sehr seicht,, fast verstrichen , die Querfurche der Basis auf 
eine feine Linie reducirt; die Oberfläche sanft gewölbt, gleichmäs- 
sig dicht gedrängt und leicht querrunzlig punktirt, mit einer klei- 
nen länglichen Grube vor der Basis. Das Schildchen zeigt eben- 
falls eine dichte, aber feinere Punktirung. Die Flügeldecken sind 
gleich von der Basis aus sehr stark gerundet erweitert, vor der Mitte 
mehr denn doppelt so breit als das Halsschild, von dort an gegen 
die Spitze plötzlich in Form eines stumpfen Dreiecks verengt, auf 
der Mitte der Scheibe platt gedrückt, beiderseits gegen den schmal 
abgesetzten Seitenrand hin stark abfallend, auf der vorderen Hälfte 
beträchtlich grober als das Halsschild, übrigens ebenfalls gedrängt 
punktirt, die Punkte vor der Spitze merklich feiner und seichter 
werdend; besonders an den Seiten ziemlich dicht weisslich behaart, 
blassgelb mit einem schwarzen Punkte in der Mitte der Länge, der 
Naht stärker als dem Seitenrande genähert. Die ganze Unterseite 
ist mit Einschluss der Beine noch blasser gefärbt als die Oberseite, 
der Hinterleib an der Basis der einzelnen Ringe dicht und fein 
punktirt. 


II. Dapsini. 16. Daulis. 205 


Beim Männchen sind die Vorderschienen hinten und innen 
unterhalb der Mitte in einen breiten, stumpf dreieckigen Zahnfort- 
satz erweitert und ober- und unterhalb desselben bogenförmig aus- 
geschnitten, die Mittel- und Hinterschienen von denen des Weib- 
chens nicht merklich verschieden. Das fünfte Hinterleibssegment 
ist etwas kürzer als das vorhergehende, hinten sanft ausgerandet, 
das hervortretende sechste trapezoidal, auf der Oberfläche ein- 
gedrückt. 

Eine leichte Farbenvarietät besteht darın, dass sich von dem 
schwarzen Punkt der Flügeldecken ein feiner gleichfarbiger Strich 
schräg nach hinten gegen die Naht erstreckt und dort mit dem der 
anderen Seite unter einem scharfen Winkel zusammenstösst. 

Aus Columbien im hiesigen Museo, in Germar’s und 


Dohrn’s Sammlung. 


16. Daulis Erichson*) 


Beitrag zur Insektenfauna von Van Diemensland, pag. 241. 


Antennae breviusculae, articulo primo ovato. 

Mandibulae suborbiculares, dente apicali brevissimo. 

Palpi mazillares articulo ultimo subeylindrico, late truncato. 
Palpi labiales articulo ultimo breviter ovato, subtruncato. 
Maxillae lamina externa apice rotundata. 

Coxae anticae contiguae, mesosternum angustum. 


Die Fühler sind von weniger als halber Körperlänge und be- 
trächtlich kürzer als bei der vorigen Gattung; das erste Glied ist 
verdickt, kurz eiförmig, das zweite ebenfalls ein wenig angeschwol- 
len, kaum kürzer als das dritte; die folgenden ziemlich kurz, ob- 
wohl noch immer fast doppelt so lang als breit, fast von gleicher 
Grösse, die drei Endglieder etwas verbreitert, das letzte zugespitzt 
eiförmig, die beiden vorhergehenden nur halb so lang, ziemlich 
gleich gross. Der Clypeus ist vorn gerade abgeschnitten, die Ober- 


*) Der Gattungsname Daulis ist von Mulsant zum zweiten Male (Species 
des Coleopt. Trimeres Securipalpes, pag. 296) unter den Coccinellinen ver- 
geben worden. 


206 Endomychidae. 


lippe bedeutend breiter, beiderseits abgerundet, vorn nicht aus- 
gebuchtet, am Vorderrand mit kurzen Wimperhaaren, auf der 
Oberfläche mit einigen langen Borsten besetzt. Die Mandibeln sind 
wie bei Phalantha sehr breit, fast kreisrund, der Endzahn kurz, 
dreieckig, nicht zurückgebogen, ein Zahn am Innenrande fehlt; 
die häutige Lamelle beginnt gleich vom Endzahn aus und ist brei- 
ter als bei der vorigen Gattung, dicht gewimpert. Die Maxillen 
weichen von den früheren Gattungen darin ab, dass die äussere 
Lade nicht zugespitzt, sondern vorn abgerundet erscheint; der 
häutige Theil ist kürzer als der hornige Basaltheil und mit sehr 
langen Haaren dicht bekleidet; die innere Lade ist vorn und innen 
in flachem Bogen abgeschnitten, wie gewöhnlich ganz hornig, längs 
der vorderen Hälfte lang und sparsam gebartet, und hinten mit 
zwei langen Borsten besetzt. Die Kiefertaster nehmen von der 
Basis gegen die Spitze hin allmählig an Breite zu; das zweite und 
dritte Glied sind fast gleich lang, das letzte um die Hälfte länger, 
fast cylindrisch, am Ende breit abgestutzt. Das hornige Kinn ist 
beiderseits winklig erweitert, an der Basis eingeschnürt, vorn ge- 
rade abgeschnitten, mit erhabener winkliger Querleiste auf der 
Fläche; der Basaltheil der Lippe ist lang und wie die Zunge durch- 
weg von lederartiger Consistenz; letztere ist vorn breit ausgerandet, 
die Seitenlappen schmal, nach aussen abgestutzt, vorn gewimpert. 
An den Lippentastern ist das zweite Glied napfförmig, doppelt so 
breit als lang, nach aussen verengt; das Endglied gross, kurz 
eiförmig, an der Aussenseite nach vorn verschmälert, die Spitze 
abgestutzt, der Innenrand lang und dicht behaart. — Die Bildung 
des Brustbeins ist ganz wie bei Dapsa und Phalantha: die 
Vorderhüften stossen in der Mittellinie zusammen und die Mittel- 
hüften sind einander so genähert, dass das Mesosternum zwischen 
ihnen schmal erscheint. 

Im äusseren Körperumriss zeigt Daulis eine grosse Analogie 
mit der vorigen Gattung, besonders in der flachen Wölbung der 
Oberseite und der Form des Halsschildes. Der Kopf tritt frei her- 
vor, ist kurz und breit, die Augen seitlich hervorgequollen; das 
Halsschild ist klein, doppelt so breit als lang, quer viereckig, vorn 
und hinten fast gerade abgeschnitten, seitlich vor der Mitte wink- 
lig erweitert. Das Schildchen ist dreieckig. Die Flügeldecken sind 
an der Basis bedeutend breiter als das Halsschild, nach der Mitte 
zu leicht erweitert, von da ab nach hinten verengt, an der Spitze 
leicht abgestutzt; ihre Oberfläche mit zahlreichen kurzen schuppen- 
artigen Häärchen fleckig besetzt. Die Beine sind kurz mit breiten 
Schenkeln und ziemlich schmalen Schienen; an den Tarsen ist das 
erste Glied schmal, das zweite nach hinten dreieckig erweitert, aber 
länger als breit. | 


II. Dapsini. 16. Daulis. 207 


Aeussere Geschlechtsunterschiede an den Schienen sind nicht 
sichtbar, vielleicht nur, weil das männliche Geschlecht überhaupt 
nicht vorliegt, doch tritt bei einigen Individuen ein sechstes Hin- 
terleibssegment hervor, ein Charakter, der sonst gerade dem Männ- 
chen eigenthümlich ist. 

Die einzige bekannte Art ist von geringer Grösse und stammt 
aus Australien. 

Anmerkung. Die Angaben Zrichson’s über die Mundtheile der Gattung 
enthalten kleine Ungenauigkeiten und stimmen auch zum Theil nicht mit der 
auf Taf. 5 gegebenen Abbildung überein. Auf letzterer ist z. B. die Oberlippe 
tief ausgebuchtet dargestellt, während sie, wie Erichson im Text richtig an- 
giebt, vorn gerade abgestutzt erscheint; umgekehrt ist das Endglied der Kiefer- 
taster richtig als breit abgestutzt gezeichnet, während es im Text als ‚‚acumi- 
natus‘‘ bezeichnet wird. Das letzte Glied der Lippentaster ist ebenfalls in der 
Zeichnung ungetreu. Der Grund dieser von der Natur etwas abweichenden 
Darstellung ist darin zu suchen, dass Zrichson, wie ich mich aus den Exempla- 
ren des hiesigen Musei überzeugt habe, die Mundtheile nicht präparirt, sondern 
nach der blossen Ansicht in situ, welche leicht Irrthümer hervorrufen kann, 
gezeichnet und beschrieben hat. 


1. D. cimicoides. Depressa, testacea, albo-prlosa, antennarum 
clava maculisgue duabus elytrorum parum distinctis nigro- 
Fuseis : capite thoraceque obsolete, elytris confertim et profunde 
punctatis, his disperse setulosis sgquamisque minulis aureo-mi- 
cantıbus variegatis, plagulis numerosis elevatıs glabris obsitis. 
Long. lin. 1/,—1',. 


Dauliscimicoides *Erichson, Wiegmann’s Archiv f. Naturgesch. VIII, 
1. pag. 242, No. 201. Taf. 5, fig. 5. 


Der Körper ist flach gedrückt, blass scherbengelb, weisslich 
behaart, wenig glänzend. Der Kopf ist flach gewölbt, fein und 
undeutlich punktirt, die Stirn beiderseits über den Fühlern leicht 
der Länge nach eingedrückt; die Fühler mit langen und dünnen 
Haaren besetzt, rostgelb mit schwarzbrauner Keule, an der jedoch 
die Basis der beiden ersten Glieder gelblich durchscheint. Das 
Halsschild ist mehr denn doppelt so breit als lang, mit rechtwink- 
ligen Hintereckefi, bis zur Mitte gleich breit, vor dieser in eine 
kurze Spitze erweitert, nach der Spitze hin schräg abgeschnitten, 
der Seitenrand etwas herabgebogen, scharf, mehrfach fein einge- 
kerbt, die seitlichen: Längsfurchen tief eingedrückt, bis zur Mitte 
reichend; die Oberfläche leicht gewölbt, fein punktirt, leicht der 
Quere nach gerunzelt, kurz aber dicht weisslich behaart. Das 
Schildchen ist quer dreieckig, an der Spitze etwas abgestumpft. 
Die Flügeldecken sind an der Basis fast um die Hälfte breiter als 
das Halsschild, bis zur Mitte leicht erweitert, dann nach hinten in 
leichter Rundung verengt, an der Spitze leicht abgestutzt, flach 


208 Endomychidae. 


gewölbt, dicht und deutlich punktirt, mit zahlreichen rundlichen 
glatten und etwas erhabenen Fleckchen, welche von kurzen haar- 
föormigen,, goldig glänzenden Schüppchen eingefasst werden, in 
alternirenden Reihen besetzt, daher besonders nach vorn wie ge- 
täfelt; hinten dichter und mehr weisslich behaart, ausserdem mit 
sparsamen langen, schräg aufgerichteten Borstenhaaren besetzt. 
Auffahlgelbem Grunde stehen zwei oder zuweilen auch drei schwach 
begränzte schwarzbraune Flecke, einer in der Mitte der Länge näher 
dem Aussenrande und einer am Anfang des letzten Viertheils nahe 
der Naht; der dritte, wenn er vorhanden ist, steht in der Mitte 
zwischen der Basis und dem efsten Fleck und zwar näher an der 
Naht. Die Unterseite ist mit Einschluss der Beine ebenfalls blass- 
gelb gefärbt, der Hinterleib fein punktirt. 
Von Van Diemensland, im hiesigen Museo. 


17. Lycoperdina ZLatreille. 
Genera Crust. et Insect. III, pag. 73. 


Lycoperdina Gylenhal, Redtenbacher, Le Conte ete. — Lyco- 

perdina et Golgia Mulsant. — Endomychus Paykull, Fa- 

bricius, Olivier. — Eumorphus Say. — Galleruca Fabricius, 
Panzer. — Silpha Linne. — Tenebrio Marsham. 


Antennae articulis tribus ullimis sensim latiöribus. 
Mandibulae dente interno minuto, triangulart. 

Palpi mazillares articulo ultimo subulato. 

Palpi labiales articulo ultimo ovato. 

Mentum apice leviter sinuatum, hıigula biloba. 

Coxae anticae contiguae , mesosternum. angusium , carinatum. 


Obwohl die Fühler in dieser Gattung je nach den Arten nam- 
hafte Verschiedenheiten zeigen und somit eines der besten Merk- 
male zur Auseinanderhaltung der letzteren abgeben, bieten sie 
andrerseits auch so viel Charakteristisches dar, dass schon nach 
ihnen allein eine Bestimmung der Gattung möglich ist. Gleichviel 
ob länger oder kürzer als der halbe Körper sind sie stets derb, nur 
die drei ersten Glieder länglich, die folgenden bis zum achten kurz, 
quadratisch oder kuglig, die der Keule vorhergehenden sogar brei- 


II. Dapsini. 17. Lycoperdina. 209 


ter als lang; die drei Endglieder bei jeder Art anders geformt, doch 
darin übereinstimmend, dass sie nur nach innen erweitert sind und 
an Breite allmählig zunehmen. Von den Mundtheilen ist die hor- 
nige Oberlippe in der Mitte des Vorderrandes tief ausgebuchtet, 
beiderseits gerundet. Die Mandibeln sind beträchtlich länger als 
breit mit ziemlich kurzer Spitze, am Innenrande mit einem von der 
Spitze etwas entfernten, kleinen, dreieckigen Zahn besetzt; die 
unterhalb desselben beginnende häutige Lamelle ist schmal, ziem- 
lich kurz, an ihrem vorderen Ende lang gewimpert. An den Maxil- 
len ist die äussere Lade langgestreckt, ihr vorderer Theil scharf 
zugespitzt, am Aussenrand mit Wimperhaaren besetzt; die innere 
hornige Lade noch nicht halb so lang, an der Spitze abgestumpft, 
ausser den Bartborsten mit fünf bis sechs langen und steifen Haaren 
versehen. Die Maxillartaster überragen die äussere Lade etwas an 
Länge; ihr zweites Glied ist um ein Drittheil länger als das dritte, 
das Endglied das längste, pfriemförmig verdünnt. Das Kinn ist 
beiderseits gerundet, am Vorderrand in der Mitte leicht ausge- 
buchtet, an der Basis verengt; die Zunge ist an der Basis leder- 
artig, am Vorderrande häutig, winklig ausgeschnitten, die beiden 
Seitenlappen gerundet und mit langen nach innen gewandten Haa- 
ren gefranzt. An den Lippentastern ist das zweite Glied länglich, 
kelchförmig, das letzte kurz eiförmig, nicht merklich abgestutzt. — 
Die Brustbeinbildung ist ähnlich wie bei Dapsa: die Vorder- 
hüften stossen in der Mittellinie an einander und das Mesosternum 
ist zwischen den Mittelhüften nach hinten stark verschmälert; nach 
dem Vorderrand hin erweitert es sich in Form eines Dreiecks, ist in 
der Mittellinie fein gekielt und dieser Kiel theilt auch am Vorder- 
_ rande die beiden flachen, für die Vorderhüften bestimmten Gelenk- 
flächen. 

Der Körper der Lycoperdinen ist von eigenthümlichem, 
leicht kenntlichen Habitus; das Halsschild umschliesst mit seinen 
hervortretenden und wie der ganze vordere Theil abwärts geneigten 
Vorderecken den Kopf enge, ist stets etwas breiter als lang, an der 
Basis verengt und hier ebenfalls gegen die Flügeldecken hin schräg 
abfallend; die Querfurche der Basis sowohl wie die seitlichen Längs- 
furchen sind tief und breit, letztere bis zur Mitte oder noch darüber 
hinaus reichend. Das Schildchen ist abgerundet, verschieden ge- 
formt, entweder quer oder fast kreisrund. Die Flügeldecken sind 
kürzer oder länger eiförmig, ansehnlich gewölbt, zuweilen gegen 
die Naht hin abfallend. Am Hinterleib ist der erste Ring stark ver- 
längert, die folgenden kurz, der letzte dreieckig verengt. Die Beine 
sind derb, mässig lang, die Schenkel an der Spitze keulenartig ver- 
dickt, die Schienen gegen die Spitze hin allmählig verbreitert, die 


Tarsen schmal, das erste Glied verlängert, das zweite etwas kürzer. 
Gerstaecker, Entomographien. 14 


219 Enndomychidae. 


Die Hinterflügel sind selten vollständig ausgebildet, dagegen oft 
verkümmert oder fehlen gänzlich. 

Geschlechtsunterschiede zeigen sich bei einigen Arten an den 
Vorderschienen,, welche beim Männchen gezähnt, beim Weib- 
chen nur winklig erweitert sind; anderen fehlen äussere Unter- 
schiede gänzlich. 

Die bekannten Arten sind von geringer Grösse und bewohnen 
die gemässigten Zonen beider Hemisphären. 


Anmerkung. Maulsant hat (Hist. nat. de Coleopt. d. France, Suleicolles 
pag. 17) dieLycop. succinctaals eigne Gattung Golgia abgetrennt, wel- 
cher jedoch nur spezifische Merkmale, wie die Zahnung der Vorderschienen, 
die Grössen- und Formverhältnisse der einzelnen Fühlerglieder u. s. w. zu 
Grunde liegen ; eine Verschiedenheit der Mandibeln beider Arten, wie er sie 
angiebt, existirt nicht, denn auch beiL. bovistae ist ein Zahn am Innen- 
rande deutlich sichtbar. Bei Berücksichtigung der ausländischen Arten, welche 
für mehrere der von Mulsant adoptirten Unterscheidungscharaktere Uebergänge 
erkennen lassen, verliert seine Eintheilung ganz an Bedeutung. — Die Abbil- 
dungen der Mundtheile, welche Guerin (Iconogr. du regne animal, pl. 50, fig. 
10) von L. bovistae giebt, sind in mehrfacher Beziehung unrichtig, wie dies 
ein Vergleich mit der vorstehenden Beschreibung leicht erkennen lässt. 


. A. Vorderschienen des Männchens am Innenrande zahnartig, des Weib- 
chens leicht stumpfwinklig erweitert. 


1. L. ferruginea. Nigro-picea, subtiliter punctulata, subnitida, 
antennis, capite, thoracis elytrorumque marginibus pedibusque 
rufo-brunneis : scutello lato, semicirculari, antennarum artı- 
culo penultimo obtuse triangulari. Long. lin. 2—2°%. 32. 


var. immatura. Deute brunnea, thoracis lateribus pedi- 
busque ferrugineıs. 

Lycoperdina ferruginga Ze Conte, Annals of the Lyceum of nat. 
hist. of New York I, pag. 172. tab. 11, fig. 14. — Proceed. ofthe acad. 
of nat. scienc. of Philadelphia VI, pag. 360, No. 1. 

Epipocus ferrugineus Melsheimer,, Catal. of Coleopt. ofthe United 
States, pag. 132. 

Eumorphus angulatus Say, Journal of the acad. of nat. science. of 
Philadelphia V, pag. 303, No. 2. 

Lycoperdina angulata Melsheimer,, Catal. of Coleopt. of the United 
States, pag. 132. 

Lycoperdina glabrata Dejean, Catal. 2. edit., pag. 440. — Guerin, 
Archives entomol. I, pag. 271. 


Pechschwarz mit helleren Rändern, leicht glänzend, auf der 
Oberseite äusserst fein und kurz, kaum sichtbar behaart. Die Füh- 
ler sind rothbraun, das dritte Glied so lang als das erste, das zweite 
fast um die Hälfte kürzer, das erste Glied der .Keule merklich brei- 
ter als das vorhergehende achte, innen abgerundet, das zweite um 


II. Dapsini. 17. Lycoperdina. 2il 


die Hälfte breiter, stumpf dreieckig erweitert, das letzte innen zu- 
erst schräg erweitert, dann gerade mitten) etwas breiter und 
um die Hälfte länger als das vorhergehende. Der Kopf ist ebenfalls 
rothbraun, mit deutlichen Punkten unregelmässig besetzt, die Stirn 
abgeflacht und beiderseits eingedrückt. Das Halsschild ist um ein 
Viertheil breiter als lang, nach vorn leicht gerundet erweitert, mit 
scharfen Vorder- und leicht nach aussen gewandten, etwas spitz- 
winkligen Hinterecken, der Seitenrand nach vorn abschüssig, deut- 
lich wulstartig verdickt, leicht aufgebogen, die seitlichen Längs- 
furchen breit und tief, vor der Mitte abgekürzt, die Scheibe kissen- 
artig gewölbt, fein und weitläufig punktirt, pechschwarz, die 
Ränder und besonders die Vorderecken in weiterer Ausdehnung 
rothbraun. Das Schildchen istgross, doppelt so breit als lang, halb- 
kreisförmig. Die Flügeldecken sind oval, an der Basis breiter als 
das Halsschild, gerade abgeschnitten, mit abgestumpften Schultern, 
bis zur Mitte allmählıg und leicht gerundet erweitert, nach hinten 
in regelmässiger Eiform verengt und abgerundet; die Oberfläche 
gleichmässig gewölbt, mit feinen Pünktchen weitläufig besetzt, 
leicht glänzend, tief schwarzbraun mit röthlichen Schulterbeulen 
und gleichfarbig durchscheinender Spitze; eine feine mit der Naht 
parallel laufende eingedrückte Linie verschwindet auf dem vorderen 
Drittheil der Länge. Die Hinterflügel sind rudimentär, nur halb so 
kurz als die Flügeldecken. Die Unterseite ist mit anliegenden 
Häärchen bekleidet, der Hinterleib fein und zerstreut, an der Basıs 
übrigens merklich tiefer punktirt; die Farbe schwärzlich pechbraun, 
der Prothorax, der After und die Beine rothbraun. 

Unvollständig ausgefärbte Exemplare, welche ebenso oft wie 
die Stammform vorkommen, sind hell pechbraun oder selbst roth- 
braun mit lichter gefärbtem Thorax, Schultern und Spitze der Flü- 
geldecken ; die Beine sind bei diesen in der Regel rostfarben. 

Beim Männchen sind die Vorderschienen in der Mitte des 
Innenrandes dreieckig erweitert und an der hinteren Seite dieser 
Erweiterung mit einem kurzen, kegelförmigen Zahn bewaffnet; die 
Spitzenhälfte ist innen ausgerandet und mit kurzen Häärchen ge- 
wimpert. Die drei ikleren Hinterleibsringe sind etwas verkürzt 
und der letzte stumpf abgerundet. — Das Weibchen unterschei- 
det sich durch eine nur schwach winklige Erweiterung der Vorder- 
schienen, an welcher der Zahn fehlt, und durch stärker zugespitztes, 
fast dreieckiges letztes Hinterleibssegment. 

In Nord-Amerika häufig; nach Ze Conte besonders in den 
mittleren und südlichen Staaten. 


14* 


212 Endomychidae. 


2. L. mandarinea. Oblonga, subparallela, crebre punctata, ni- 
tida, rufo-brunnea, thoracıs disco, elytrorum plaga magna 
communi ovata, pectore abdominisque basi nigris: scutello 
transverso, semicirculari, antennarum articulo penultimo acute 
triangulari. Long. lin. 2—2'/,. 32. 


Lycoperdina mandarinea * Dohrn i. lit. 


Eine hübsche, durch Färbung und Zeichnung leicht kennt- 
liche Art, von länglicher, fast gleich breiter Form und lebhaf- 
tem Glanz der Oberseite. Der Kopf ist mit tief eingestochenen 
Punkten etwas unregelmässig besetzt, die Stirn beiderseits über 
den Fühlern eingedrückt, mit Einschluss der Mundtheile dunkel 
rothbraun. Von gleicher Farbe sind die Fühler, an denen das 
zweite Glied nur halb so lang als das erste, das dritte fast um die 
Hälfte länger als das zweite ist; das erste Glied der Keule erscheint 
nur unmerklich dicker als das vorhergehende achte, das zweite fast 
doppelt so breit, nach innen scharf dreieckig zugespitzt, das letzte 
noch breiter als das vorhergehende, stumpf dreieckig, deutlich 
breiter als lang. Das Halsschild ist von der gewöhnlichen Form, 
nach vorn nur leicht gerundet erweitert, die Vorderecken abge- 
stumpft, fast-schmal abgerundet, die Hinterecken scharf rechtwink- 
lıg, kaum nach aussen gebogen, der Seitenrand fast scharf, nicht 
aufgewulstet, die seitlichen Längsfurchen bis über die Mitte hinaus 
reichend; die Oberfläche in der Mitte leicht kissenartig gewölbt, 
zu beiden Seiten abgeflacht und nach vorn schräg abfallend, weni- 
ger tief als der Kopf und die Flügeldecken, aber dennoch durchaus 
deutlich punktirt, hell rothbraun, glänzend, mit einem grösseren 
oder kleineren schwarzen Fleck auf dem vorderen Theil der Scheibe. 
Das Schildchen ist breit, halbkreisförmig abgerundet, von der Farbe 
des Halsschildes. Die Flügeldecken sind länglich, an der Basis be- 
trächtlich breiter als das Halsschild und gerade abgeschnitten, seit- 
lich sehr schwach gerundet, bis zum letzten Viertheil fast gleich 
breit, dann nach der Spitze hin allmählig verengt; die Oberfläche 
ziemlich stark und gleichmässig gewölbt, mit zahlreichen deutlichen 
Punkten regelmässig bedeckt, glänzend, licht braunroth, mit einem 
grossen gemeinsamen eiförmigen Fleck von tief schwarzer Farbe 
auf der Scheibe, welcher vorn an die Basis stösst, den Seitenrand 
und die Spitze in grösserer Ausdehnung aber frei lässt. Die Hinter- 
flügel sind vollständig ausgebildet. Auf der Unterseite ist die ganze 
Hinterbrust und der grösste Theil des Hinterleibes pechschwarz, 
die Ränder der einzelnen Ringe und der After rostroth; die Punk- 
tirung auf dem ersten Segment deutlich und dichter, im Uebrigen 
fein und zerstreut. Die Beine sind hell rothbraun und wie die Un- 
terseite überhaupt mit gelblichem Seidenhaar besetzt. 


II. Dapsini. 17. Lycoperdina. 213 


Beim Männchen sind die Vorderschienen in der Mitte des 
Innenrandes in einen grossen dreieckigen, scharfen Zahn erweitert, 
unterhalb desselben ausgeschnitten und gewimpert; beim Weib- 
chen werden sie dagegen nur allmählig breiter und zeigen nach 
einem leichten winkligen Vorsprung eine flache Ausbuchtung längs 
der Spitzenhälfte. 

Aus Hongkong, von wo DoArn diese Art in Mehrzahl er- 
hielt; sie ist unter dem oben beibehaltenen Namen in den Samm- 
lungen verbreitet. 


3. L. succincta. Oblonga, supra fere glabra, nitida, rufa, ely- 
iris dense subtihiterque punctatis , fascia lata media nigra, 
pectore abdomineque nigro-piceis: scutello transverso, semi- 
circulart, antennarum articulo penultimo intus rotundato-dila- 
tato. Long. lin. 1%,—2. 89. 


Lycoperdina succincta Gyllenhal, Insect. Suec. IV, pag. 219, No. 
2. — Küster, Käfer Europa’s III, No. 100. — Redtenbacher in Ger- 
mar’s Zeitschr. f. d. Entomol. V, pag. 120, No. 2. — Fauna Austr. 
pag. 588. 

Silphasuccincta Linnd, Syst. nat., ed. XIII, pag. 573, No. 26. 

Endomychussuccinctus Paykull, Faun. Suec.II, pag. 115, No.3. — 
Olivier, Entomol. VI, pag. 1074, No. 5, pl. 1, fig. 5. 

Golgia succincta Mulsant, Hist. nat. des Col&opteres de France, Sul- 
cicolles, pag. 17. 

Galleruca quadripustulata Fabricius, Entom. syst. I, 2. pag. 20, 
No. 33. 

Endomychus quadripustulatus Fabricius, Syst. Eleuth. I, pag. 
505, No. 4. — Entom. syst. suppl. pag. 101, No. 5. — Panzer, Faun. 
Insect. Germ. fasc. 44, No. 18. — Deutschland’s Insektenfauna, pag. 
175, No. 2. — Latreille, Hist. nat. des Crust. et des Insect. XII, pag. 
77, No. 3. — Walkenaör, Faune Parisienne I, pag. 145, No. 3. 

Lycoperdina quadripustulata Schönherr, Synon. Insect. II, pag. 
324, No. 2. 

var. a. Fascia elytrorum angustiore, sulturam versus inter- 
rupta. 

Endomychus fasciatus Fabricius, Syst. Eleuth. I, pag. 505, No. 5. 
— Latreille, Hist. nat. d. Ins. XII, pag. 78, No. 4. 


Lycoperdina fasciata ZLamarck, Hist. nat. d. anim, sans vertebres 
IV, pag. 476, No. 2. —Dejean Catal. 2. edit. pag. 440. 


var. b. Fascia elytrorum fere ad apicem usque expansa. 


var. c. Thoracis disco infuscato. 
Lycoperdina disca Dahli. lit. — Dejean Catal. 2. edit., pag. 440. 
var. d. Corpore toto laete ferrugineo. 


Eine häufige und allgemein bekannte Art, welche einer weite- 
ren Beschreibung nicht bedürfte, wenn nicht einige wesentliche 


214 Endomychidae. 


Charaktere hervorzuheben wären, welche beim Mangel eines Ver- 
gleiches mit den ausländischen Arten von den Bearbeitern der ein- 
heimischen Faunen nicht berücksichtigt worden sind. — An den 
Fühlern ist das dritte Glied nur wenig kürzer als das dick ange- 
schwollene erste, das zweite fast nur halb so lang; von den folgen- 
den das vierte und fünfte quadratisch, das sechste bis achte sogar 
kürzer als breit; an der Keule ist das erste Glied nur wenig erwei- 
tert, aber deutlich breiter als lang, das zweite an der Spitze um die 
Hälfte breiter als das vorhergehende, innen stumpf abgerundet, das 
letzte viereckig, so lang als breit. Der Kopf ist dicht gedrängt, fein 
runzlig punktirt, die Stirn flach gewölbt. Das Halsschild ist von 
der Mitte an leicht gerundet erweitert, der Seitenrand verdickt, die 
Vorderecken stumpf, die seitlichen Längsfurchen nicht ganz bis 
zur Mitte reichend , die gewölbte Scheibe mit sehr feinen weitläu- 
figen Pünktchen besetzt. Das Schildchen ist doppelt so breit als 
lang, halbkreisförmig. Die Flügeldecken sind an der Basis nur 
wenig breiter als das mit seinem Hinterrande aufliegende Hals- 
schild, bis zum Ende des ersten Drittheils leicht erweitert, dann 
sehr allmählig nach hinten verengt; die Oberfläche ziemlich stark 
und gleichmässig gewölbt, mit einem feinen bis zum vorderen Drit- 
theil reichenden Nahtstreifen, dicht und fein, aber durchaus deut- 
lich punktirt. Die Hinterflügel sind verkümmert, schmal und kurz. 

Nach der grösseren oder geringeren Ausdehnung der schwar- 
zen Querbinde auf den Flügeldecken ist die Art unter verschiede- 
nen Namen beschrieben worden, von denen der Zinnesche den 
Vorzug verdient. Bei der Mehrzahl der ausgefärbten Exemplare 
nimmt diese Binde die mittlere Hälfte der Flügeldecken ein, so 
dass die Basis und Spitze in ziemlich gleicher Ausdehnung rostroth 
erscheinen; nicht selten zieht sıe sich nach vorn und hinten noch 
ein Stück längs der Naht hin und bildet so eine Art Kreuzzeich- 
nung; zuweilen dehnt sie sich nach hinten bis nahe zur Spitze hin 
aus. Auf der anderen Seite kommen auch Individuen vor, bei wel- 
chen eine Verminderung der schwarzen Färbung eintritt und hier 
findet in der Regel nicht bloss eine Verkürzung der Binde in der 
Länge sondern auch eine Verschmälerung im Querdurchmesser 
statt, so dass sie weder die Naht noch den Aussenrand ganz er- 
reicht. Derartige Exemplare gaben zur Abtrennung derLL. fasciata 
Fabr. Anlass. Eine leichte Bräunung oder Schwärzung der Scheibe 
des Halsschildes, auf welcher die L. disca Dahl beruht, ist kaum 
erwähnenswerth. Unausgefärbte Exemplare endlich sind je nach 
dem Maass der Eutwicklung einfarbig rothbraun, rostroth oder selbst 
licht rostgelb. 

Beim Männchen sind die Vorderschienen etwas unterhalb 
der Mitte des Innenrandes mit einem scharfen dreieckigen Zahn 


II. Dapsini. 17. Lycoperdina. 215 


bewaffnet, zwischen diesem und der Spitze fast gerade abgeschnit- 
ten; beim Weibchen erscheinen sie bis zur Spitze allmählig bis 
auf das Doppelte verbreitert, am Innenrande stumpf gewinkelt. 

Die Art ist im nördlichen und mittleren Europa ein- 
heimisch und hier ein gemeines Insekt; in England ist sie hisher 
nicht aufgefunden worden und auch dem Süden scheint sie wenig- 
stens theilweise zu fehlen. Nach Gedler (Bullet. de la soc. imp. des 
naturalistes de Moscou 1841, pag. 623) kommt sie auch in Sıbi- 
rien vor. 

Die Larve der Lyc. succincta, welche oft in grosser Anzahl 
in Lycoperdon Bovista Pers. besonders im Frühjahr gefunden 
wird, ist von O’hapuis und Candeze (Catalogue des larves des Co- 
leopteres, pag. 288) beschrieben und auf Pl. IX, fig. 11 abgebildet 
worden. Sie ist etwa zwei Linien lang, gelblich weiss, von länglich 
elliptischem Umriss, oben und unten mit kurzen gelben Häärchen 
besäet; auf den 'Thoraxsegmenten sind jederseits einige tiefe Quer- 
furchen, auf denen des Hinterleibs je sechs in einer Querreihe lie- 
gende Wulste bemerkbar, welche nach hinten allmählig stärker aus 
der Oberfläche hervorspringen. Der letzte Hinterleibsring endigt in 
zwei kurze Spitzen. 


4. L. pallida. ‚‚Oblonga, pallida, oculıs nigris , fronte transver- 
sim sulcata , thorace postice striga angulata impressa, elytris 
punctulatis.‘“ Long. lin. 1%. 


Lycoperdinapallida @edler, Bulletin de la soc. imp. des naturalistes 
de Moscou, Anne&e 1841, pag. 623, No. 3. 


Diese mir unbekannte Art ist von Gedler in einem Exemplare 
bei Riddersk in Sibirien aufgefunden worden; sie soll nach 
dessen Angabe dieGestalt der L.succincta haben und dieser sehr 
nahe verwandt sein. Ausser der hellen Färbung und der etwas ge- 
ringeren Grösse, Beides Momente ohne jedwede Bedeutung in der 
gegenwärtigen Gattung, ist in der Beschreibung kein einziger Cha- 
rakter hervorgehoben, der zur Unterscheidung von L. succincta 
dienen könnte. Die Angabe ‚‚fronte transversim sulcata‘‘ darf 
nämlich nicht missverstanden oder vielmehr nicht als richtig auf- 
gefasst werden, da damit offenbar die Furche zwischen der Stirn 
und dem Clypeus, welche der ganzen Familie eigen ist, gemeint 
wird. Die Vermuthung, dass die Art auf ein in der Entwicklung 
zurückgebliebenes Exemplar der vorigen Art gegründet ist, liegt 
jedenfalls nahe; widrigenfalls müsste die Beschreibung wenigstens 
als ungenügend bezeichnet werden. 


216 Endomychidae. 


B. Vorderschienen bei beiden Geschlechtern ohne winklige Erweiterung 
am Innenrande. 


3. L. bovistae. Nigro-picea , nitidissima, fere glabra, antennis 

pedibusgue rufo-brunneis : elytris subtilissime punctulatis, re- 

* trorsum fortiter angustatis, ad basin ac suturam profunde de- 

pressis : scutello angusio, suborbiculari , antennarum articulo 
penultimo longitudine haud latiore. Long. lin. 2—2%Y,. 82. 


var. immatura. Corpore brunneo vel ferrugineo. 


Lycoperdina bovistae Gyllenhal, Insect. Suec. IV, pag. 220. No.3. 
— Curtis, Brit. Entom. VIII, pl. 355. — Stephens, Illustr. of Brit. 
Entom., Mandibulata IV, pag. 400, No. 1. — Manual of British Cole- 
optera, pag. 320, No. 2525. — Guerin,, Iconogr. du regne animal, pl. 
50, fig. 10. — de Castelnau, Hist. nat. d. Ins. Col&opt. II, pag.523. — 
Cuvier, Regne animal (ed. Masson), pl. 74 bis, fig. 4. — Oken, Natur- 
geschichte V, 3, pag. 1775. Atlas, Taf. 43. — Küster, Käfer Euro- 
pa’s XIII, No. 100. — Redtenbacher, in Germar’s Zeitschr. f. d. Ento- 
mol. V, pag. 120, No. 3. — Faun. Austr., pag. 588. — Mulsant, Hist. 
nat. des Coleopt. de France, Suleicolles pag. 20. — Costa, Fauna del 
regno di Napoli, Endomichidei, pag. 11, tab. VII, fig. 4 u.5. — Zu- 
eas, Expl. scient. de l’Algerie, Anim. artic., II, pag. 552, No. 1461. 

Galleruca bovistae Fabricius, Entom. syst. I, 2. pag. 20, No. 34. — 
Panzer, Faun. Insect. German. fasc. VIII, No. 4. — de Castelnau, Hist. 
nat. d. Ins. Coleopt. II, pl. 55, fig. 8. 

Endomychus bovistae Fabriecius, Entom. syst. suppl. pag. 101, No. 
5. — Syst. Eleuth. I, pag. 505, No. 6. — Paykull, Faun. Suec. II, 
pag. 115, No. 4. — Panzer, Deutschl. Insektenfauna, pag. 175, No. 4. 
— Olivier, Entomol. VI, pag. 1073, No.4. pl. I, fig.4. — Walkenaör, 
Faune Parisienne I, pag. 146, No. 4. 

Tenebrio bovistae Marsham, Entom. Brit. I, pag. 478, No. 11. 

Lycoperdinaimmaculata Zatreille, Gen. Crust. et Insect. III, pag. 
73, No. 1. — Schönherr, Synon. Insect. II, pag. 324, No. 1. — La- 
marck, Hist. nat. d. anim. sans vertebres, IV, pag. 476, No. 1. 

Endomyquedeslycoperdons Latreille, Hist. nat. des Crust. et des 
Insect. XII, pag. 78, No. 5. 


Von sehr zierlicher Form, beim Beginn des Hinterkörpers stark 
eingeschnürt, die Flügeldecken nach der Spitze hin sehr verengt, 
auf der Oberfläche nur mit äusserst feinen und kurzen staubartigen 
Haärchen besetzt. An den Fühlern ist das erste verdickte Glied 
um die Hälfte länger als die beiden folgenden, welche von gleicher 
Form und Grösse, nämlich doppelt so lang als breit sind; die fol- 
genden sind perlschnurartig aneinandergereiht, besonders das 
sechste bis achte vollkommen kuglig; die drei Glieder der Keule 
nur wenig breiter als die vorhergehenden, jedes etwas länger als 
breit und innen gerundet, allmählig an Grösse zunehmend; die 
ganzen Fühler sind beträchtlich schlanker als bei den übrigen Arten 
und von mehr als halber Körperlänge. Der Kopf ist zu beiden Sei- 


II. Dapsini. 17. Lycoperdina. 217 


ten dicht und fein punktirt, in der Mittellinie glatt und vertieft. 
Das Halsschild ist in der vorderen Hälfte ziemlich stark gerundet 
erweitert, seine Oberfläche nach vorn und hinten schräg abfallend, 
der Seitenrand deutlich verdickt, die Vorderecken scharfwinklig, 
die seitlichen Längsfurchen bis über die Mitte hinaus reichend, die 
Oberfläche mit feinen und sparsamen Pünktchen besetzt. Das 
Schildchen ist ebenso breit als lang, kreisrund. Die Flügeldecken 
sind von der Basis bis gegen die Mitte hin gerundet erweitert, nach 
hinten stark verengt und spitz zugerundet, an der Basis und längs 
der Naht tief niedergedrückt, so dass jede der Quere nach einzeln 
gewölbt erscheint, der eingedrückte Nahtstreif nach vorn bis zum 
Schildchen reichend, die Oberfläche mit ebenso feinen, und verein- 
zelten Pünktchen wie das Halsschild besetzt. Die Hinterflügel 
fehlen gänzlich. 

Der Körper ist sehr lebhaft glänzend, bei vollständig gereiften 
Individuen schwärzlich pechbraun mit röthlichen Fühlern und Bei- 
nen, bei nicht ausgefärbten dunkler oder heller rothbraun und selbst 
licht rostgelb. Letztere werden von den gleich gefärbten Indivi- 
duen der L. succincta durch die Form des Schildchens, die Bil- 
dung der Fühlerkeule, die äusserst fein und weitläufig punktirten 
Flügeldecken so wie durch die verschiedene Wölbung der letzteren 
leicht zu unterscheiden sein. 

Die Art scheint in Europa allgemeiner verbreitet zu sein als 
L. succincta; sie reicht im Norden bis nach England und 
Schweden, im’Süden bis an dıe Küsten des Mittellän- 
dischen Meeres .und kommt nach Zucas auch in Nord- 
Afrika vor. 

Die ersten Stände der Lycop. bovistae hat L. Dufour in 
den Annales de la soc. entomol. de France, 3.ser. II, pag. 647—651 
beschrieben und auf pl. 19, fig. II, 1—-8 abgebildet. Die Larve 
stimmt in der Form mit der von L. succincta durchaus überein, 
unterscheidet sich aber dadurch, dass auf den Thoraxsegmenten die 
Querfurchen fehlen und dass jedes der Abdominalsegmente nur mit 
zwei seitlichen, borstentragenden Höckerchen besetzt ist. Sie wurde 
in Lycoperdon pyriforme aufgefunden. 


6. L. validicornis. Rufo-ferruginea, nitida, parce pubescens, 
antennıs obscurioribus, elytris ad suturam leviter depressis, 
oblongo -ovatis,, retrorsum sensim attenuatis : scutello trans- 
verso, antennis crassis, articulis duobus penultimis subquadra- 
tis. Long. lin. 1°/,. 


Um die Hälfte kleiner als die vorige, der sie in der schlanken 
Körperform sehr gleicht, von der sie aber durch mehrere sehr 


218 Endomychidae. 


scharfe Merkmale unterschieden ist. Gleich beim ersten Anblick 
fällt die Dieke der Fühler auf, welche merklich dunkler als der 
Körper gefärbt und mit kurzen Haaren dicht besetzt sind; ihr 
zweites und drittes Glied sind gleich lang, aber kaum um die 
Hälfte länger als breit, die folgenden dicht aneinanderschliessend, 
quer viereckig; von derselben Form sind auch die drei Glieder der 
Keule, jedoch gerade so lang als breit, die beiden letzten nur wenig 
und im allmähligsten Uebergang gegen die vorhergehenden erwei- 
tert. Der Kopf ist sehr fein und zerstreut punktirt, die Stirn abge- 
flacht; ebenso fein und noch weitläufiger ist die Punktirung auf 
dem Halsschild und den Flügeldecken und jedes dieser Pünktchen 
führt ein ziemlich langes, anliegendes dünnes Häärchen von gelb- 
licher Farbe. Das Halsschild ist nach vorn zwar deutlich erweitert, 
aber kaum seitlich gerundet zu nennen, besonders auch deshalb, 
weil sich der Seitenrand ganz vorn zur Bildung der leicht abge- 
stumpften Vorderecken kaum merklich nach innen biegt; die seit- 
lichen Längsfurchen reichen nur bis zur Mitte, die Scheibe ist 
flacher gewölbt und auf der vorderen Hälfte nicht von den Seiten- 
theilen, mit denen sie eine gleiche Wölbung hat, durch eine Längs- 
falte abgesetzt. Das Schildchen ist halbkreisförmig, mindestens um 
die Hälfte breiter als lang. Die Flügeldecken‘'sind länglich und 
regelmässig eiförmig, bis zur Mitte nur ganz sanft und allmählig 
gerundet erweitert und auf gleiche Weise auch nach hinten wieder 
verengt, daher nicht wie bei L. bovistae zugespitzt; die Naht, 
welche in ihrer ganzen Länge von einem feinen vertieften Streifen 
begleitet wird, erscheint nur in ihrem vorderen Drittheil und auch 
hier viel schwächer als bei der vorigen Art niedergedrückt; eine 
Vertiefung der Basis ist dagegen nicht in die Augen fallend. — Der 
ganze Körper ist oben und unten einfarbig rostroth, ziemlich glän- 
zend;; die Seitenränder des Thorax sind auf ihrer verdickten Kante 
geschwärzt, die Beine licht rostgelb, nur die Basis der Schenkel 
mehr der röthlichen Farbe der Brust entsprechend. 
Auf Sardinien von Gene aufgefunden; im hiesigen Museo. 


7. L. sericea. Ferruginea, confertim punctata, pube sericea sat 
dense vestita, antennis, thoracıs disco, pectore abdomineque 
rufescentibus, elytrorum plaga magna communi nigricante: 
scutello suborbieulari, antennarum articulis duobus penultimis 
transversis. Long. lin. 1%. 


Im Umriss des Körpers der L. succincta am meisten glei- 
chend, jedoch nur halb so gross, durch die dichte Punktirung und 
Behaarung der Oberfläche von allen vorhergehenden Arten auffal- 
lend verschieden. Der Kopf ist dicht und tief punktirt, die Stirn 


II. Dapsini. 17. Lycoperdina. 219 


besonders in der Mitte deutlich gewölbt, nach unten jederseits mit 
einem schwachen Längseindruck. Die Fühler sind wie der Kopf 
dunkel rostroth, ziemlich derb, von weniger als halber Körperlänge, 
das dritte Glied von der Länge des ersten, das zweite etwas kürzer, 
die folgenden kurz, allmählig aus dem Quadratischen ins Quervier- 
eckige übergehend; an der Keule die beiden ersten Glieder fast 
doppelt so breit als lang, innen gerundet und das zweite zugleich 
etwas zugespitzt, das letzte aussen schief abgestutzt, umgekehrt 
herzförmig. Das Halsschild ist verhältnissmässig gross, deutlich 
breiter als lang, vorn leicht gerundet erweitert, mit herabgeboge- 
nen und den Kopf ganz eng umschliessenden , stumpf zugespitzten 
Vorderecken, fast scharfem Seitenrande und bis zur Mitte reichen- 
den Längsfurchen, in der Mitte der Scheibe nur mässig gewölbt, 
dicht und deutlich punktirt, beiderseits licht rostgelb, über die 
Mitte weg dunkler, mehr rostroth, die Seitenkanten an der Basis 
und der Hinterrand in schmaler Ausdehnung geschwärzt. Das 
Schildchen ist kaum breiter als lang, ziemlich kreisrund, bräunlich. 
Die Flügeldecken sind ziemlich kurz, eiförmig, an der Basis deut- 
lich breiter als das Halsschild und bis zur Mitte nur unmerklich 
erweitert, nach hinten ganz allmählig verengt und ziemlich stumpf 
abgerundet, flach und gemeinsam gewölbt, dieNaht zwar nicht ver- 
tieft, die Basis jedoch in der Gegend des Schildchens etwas ein- 
gedrückt; die Oberfläche noch dichter als das Halsschild punktirt, 
wie der übrige Körper mit gelblicher seidenglänzender Behaarung 
bekleidet, welche besonders längs des Seitenrandes stark angehäuft 
erscheint; an Farbe licht rostgelb mit einem gemeinsamen eiförmi- 
gen schwärzlichen Fleck auf der Scheibe, der von der Basis bis 
über die Mitte hinaus reicht. Die Unterseite ist ebenso dicht punk- 
tirt wie die obere, auf Brust und Hinterleib braunroth, die Beine 
lichter rostgelb; eine dichte gelbliche Seidenbehaarung überzieht 
alle diese Theile ebenso wie die Oberseite. 
Vom Cap der guten Hoffnung, im hiesigen Museo. 


Ausserdem ist hier noch eine mir unbekannte Art anzuführen, 
von der es jedoch nach einigen in der Beschreibung enthaltenen 
Angaben fast zweifelhaft erscheinen könnte, ob sie der vorstehen- 
den Gattung angehört: 


8. L. marginalis. ‚‚Nigra, elytris fascia arcuata, margine ab- 
domineque rufis.““ Long. lin. 2. 
Lycoperdina marginalis Gebler in v. Ledebour’s Reise durch das 
Altaigebirge Il, Anhang, pag. 227, No. 2. 
Aus der Beschreibung möchten folgende wenige Angaben als 
zu einigem Anhalt dienend hervorzuheben sein: Der Körper ist 


220 2 Endomychidae. 


‚glatt, glänzend; das Halsschild quer, vor der Mitte gerundet, die 
Scheibe wenig gewölbt, kaum punktirt; das Schildchen dreieckig (?). 
Die Flügeldecken wenig erweitert, an der Spitze breit abgerundet, 
äusserst fein punktirt, schwarz, eine Querbinde, welche die ganze 
Schulter einnimmt, sich im Bogen gegen die Naht hinzieht und 
nach hinten bis über die Mitte ausgedehnt ist, so wie der Spitzen- 
rand rostroth. Die Unterseite schwarz mit rothem Hinterleib, an 
dem der erste Ring gebräunt erscheint; die Beine schlank, ziem- 
lich lang. 

Aus Sibirien; bei Salair nur einmal aufgefunden. 

Besonders ist es die Angabe, dass das Schildchen dreieckig sein 
soll, welche zu der Vermuthung Anlass geben könnte, dass die von 
Gebler beschriebene Art nicht zu Lycoperdina gehöre, da diese 
Form des Skutellum hier nicht weiter vorkommt. Es fragt sich je- 
doch, in wie weit die Bezeichnung genau ist. Auch die Angabe 
über die Beine, welche ‚‚tenues, longiusculi‘‘ genannt werden, ist 
kaum auf eine Lycoperdina anzuwenden. Vielleicht wird einer 
der Russischen Entomologen in Zukunft über die Art nähere Aus- 
kunft ertheilen. 


18. Ceramis. 


H ylaia Chevrolat, Dejean Cat. — Lycoperdina Germar. 


Antennae articulis tribus ultimis fortiter dılatatis, transverse 
quadratis. 

Mandibulae apice elongato, acutissimo, dente interno minuto. 

Palpi mazillares articulo ultimo subulato. 

Palpi labiales articulo ultimo truncato. 

Mentum transverse quadratum. 

Coxae anticae conliguae, mesosternum angustum. 


Die Fühler sind wie bei Lycoperdina derb und mit Aus- 
nahme der Keule in ganz analoger Weise gebildet, nämlich nur die 
drei ersten Glieder länglich, die übrigen kurz, knopfförmig; die 
drei Endglieder weichen dagegen sehr ab, indem sie alle in gleich 
starkem Maasse nach innen erweitert, quer viereckig mit abgerun- 
deten Seitenrändern und lose aneinandergereiht sind, so dass sie 
gleichsam durch kurze Stiele mit einander verbunden erscheinen. 


II. Dapsini. 18. Ceramis. 221 


Auch in den Mundtheilen zeigen sich mehrere in die Augen fal- 
lende Unterschiede: Die Mandibeln sind auffallend gross, überragen 
die in der Mitte des Vorderrandes ausgebuchtete Oberlippe beträcht- 
lich an Länge, sind zugleich viel breiter als bei Lycoperdina, 
am Aussenrand fast in einem rechten Winkel gebrochen, ihre 
Spitze verlängert und scharf zugespitzt, der Zahn des Innenrandes 
klein, dicht an der Basis der letzteren entspringend. An den Ma- 
xillen ist die äussere Lade nur wenig länger als breit, vorn in leich- 
tem Bogen abgerundet, die innere nur um die Hälfte kürzer, schmal, 
innen und vorn schräg abgestutzt. Die Maxillartaster überragen 
die äussere Lade sehr bedeutend an Länge, indem das Endglied 
langgestreckt, pfriemförmig verdünnt ist und den beiden vorher- 
gehenden zusammengenommen fast gleich kommt. Das Kinn ist 
quer viereckig, an der Basis hinter einem hervortretenden seitlichen 
Winkel verengt, vorn fast gerade abgeschnitten, nur die Vorder- 
ecken kurz zipfelartig hervortretend. An den Lippentastern ist das 
zweite Glied kurz, napfförmig, das letzte dick, fast cylindrisch, 
etwas länger als breit, an der Spitze quer abgestutzt. — Die Bil- 
dung des Brustbeins ist mit Lycoperdina übereinstimmend, das 
Mesosternum aber stärker gekielt. 

Auch die äussere Körperform hat ein von der vorigen Gattung 
verschiedenes, eigenthümliches Ansehen; das Halsschild ist gross 
und im Verhältniss breit, über die Mitte hin stark gewölbt, die 
Seitentheile nicht merklich abgesetzt, was abgesehen von ihrer 
Wölbung auch wesentlich durch die stark abgekürzten, bei weitem 
nicht die Mitte erreichenden, seitlichen Längsfurchen hervorge- 
bracht wird; der Seitenrand ist fast scharf, fein gezähnelt, die Vor- 
derecken breit abgestumpft. Das Schildchen ist halbkreisförmig. 
Die Flügeldecken sind an der Basis kaum breiter als das Hals- 
schild, seitlich gerundet, nach hinten stark verengt, zugespitzt, am 
Ende einzeln abgerundet; ein Unterschied von Lycoperdina 
liegt bei ihnen darin, dass sie an den Seiten gegen den Aussenrand 
hin nicht senkrecht abfallen, sondern dass ihre Wölbung sich nach 
aussen allmählig abflacht. Die Schenkel sind an der Spitze nicht 
keulenförmig angeschwollen, sondern von der Basis nach der Spitze 
hin allmählig verdickt, die Schienen fast gerade, nach unten all- 
mählig und schwach verbreitert; an den Tarsen ist das erste Glied 
nur wenig länger als das zweite. Endlich sind auch die Hinter- 
flügel nicht verkümmert, sondern vollständig ausgebildet. 

Aeussere Geschlechtsunterschiede sind an der einzigen mir be- 
kannten, aus Ungarn stammenden Art nicht bemerkbar. 


Anmerkung. Germar (Faun. Insect. Europ. XXIII, No. 18) verwirft 
die Abtrennung der vorstehenden Gattung von Lycoperdina, indem er 
meint, dass die Abweichung in der Bildung der Fühlerkeule, welche als ein 


x 


222 Endomychidae. 


spezifisches Merkmal anzusehen sei, keinen hinreichenden Grund dafür darbiete. 
Wäre dieser Charakter der einzige, worin L.rubricollis abwiche, so würde 
ich dieser Ansicht ohne Weiteres beipflichten; da jedoch die Mundtheile eben- 
falls mehrfache Unterschiede zeigen, so ist die Aufstellung einer eignen Gat- 
tung durchaus begründet. Uebrigens ist zu bemerken, dass Germar damals 
noch die gegenwärtig unter Mycetina beschriebenen Arten zuLycoper- 
dina zählte und deren Fühlerbildung mit in Vergleich zog. 


1. C. rubricollis. Nigra, subtiliter punctata, flavo-pubescens, 
subnitida , capite, antenms, thorace, abdominis segmento ul- 
timo pedibusque rufis. Long. lin. 1',. 


Lycoperdinarubricollis *Dahl, Coleopt.-Verz. pag. 80.— *Germar, 
Faun. Insect. Europ., fasc. XXIII, tab. 18. 

Hylaiarubricollis Dejean, Catal. 2. edit., pag. 440.— Guerin, Archi- 
ves entomol. I, pag. 274. 


Der Kopf mit Einschluss der Fühler und Mundtheile, das 
Halsschild, die Beine und das letzte Hinterleibssegment sind dun- 
kel rostroth, das Uebrige schwarz; die ganze Oberfläche greisgelb 
behaart, ziemlich glänzend, fein aber durchaus deutlich punktirt. 
Die Fühler sind fast von halber Körperlänge, dick, das zweite 
Glied fast nur halb so lang als das erste, das dritte ein wenig län- 
ger, doch nur um die Hälfte länger als breit, die folgenden sämmt- 
lich verkürzt, in die Quere gezogen; die drei Glieder der Keule 
wenigstens doppelt so breit als die vorhergehenden, das mittelste 
am kürzesten, das dritte ein wenig länger als das erste. Der Kopf 
ist nur sehr schwach und vereinzelt behaart, besonders auf dem 
mittleren Theil der Stirn deutlich punktirt. Das Halsschild ist quer 
viereckig, gleich von der Basis aus nach vorn schräg erweitert, vor 
der Mitte leicht gerundet, mit breiten, stumpf abgerundeten Vor- 
derecken, der Seitenrand in seiner ganzen Länge fein aber deut- 
lich gezähnelt, die seitlichen Längsfurchen viel schwächer vertieft 
als die breite Basal-Querfurche, beim ersten Drittheil abgekürzt; 
die Oberfläche in der Mitte stark, fast bucklig gewölbt, gegen die 
Seitenränder hin in regelmässiger Wölbung abfallend, die Punkti- 
rung hier dichter als auf der Scheibe, fast fein runzlig, der Hinter- 
rand in geringer Breite geschwärzt. Das Schildchen ist halbkreis- 
förmig und wie die Flügeldecken schwarz gefärbt; diese sind etwas 
dichter als das Halsschild behaart, ebenso fein und sparsam wie die 
Mitte jenes punktirt, vor der Mitte am breitesten, gegen die Basis 
hin deutlich verengt und hier kaum merklich breiter als das Hals- 
schild, nach hinten zugespitzt und einzeln abgerundet; sie sind 
reichlich doppelt so lang als an der Basis breit. Auf der Brust und 
dem Hinterleib ist die Behaarung fast ganz verschwunden und diese 
daher rein und glänzend schwarz, sehr fein und seicht punktirt; 


II. Dapsini. 19. Saula. 2923 


das letzte Abdominalsegment ist wie die deutlich gelbhaarigen 
Beine hell rostroth gefärbt. 

Die Art ist im Banat einheimisch, wo sie zuerst von Dahl 
aufgefunden wurde; nach Guerin (a. a. ©.) kommt sie auch in 
Frankreich, wo Chevrolat ein einzelnes Exemplar bei Fon- 
tainebleau fand, vor. 


Eine zweite Art, welche dieser Gattung angehören soll, hat 
Guerin (Archives entomologiques I, pag. 274) ünter dem Namen 
Hylaia podagrica folgendermaassen charakterisirt: ‚‚Roth mit 
einem schwarzen Fleck in der Mitte des Vorderrandes des Hals- 
schildes; Flügeldecken schwarz mit einem gelben Schulterfleck und 
einer breiten Querbinde von derselben Farbe nahe an der Spitze; 
Schildchen klein, schwarz. Länge 3 mill.‘“ Bei Batum in der 
Türkei aufgefunden. 


19. Saula. 


Antennae graciles, clava elongata, articulo ultimo oblongo-ovali. 
Mandibulae apice bifidae, lamella dilatata. 

Maxillae lamina externa transversa. 

Palpi articulo ultimo oblongo, apice truncato. 

Prosternum spatuliforme, deplanatum. 

Tarsi dilatatı. 


Die Gattung hat im Acusseren eine nicht geringe Aehnlichkeit 
mit Dapsa, von der sie sich aber sogleich durch das die Vorder- 
hüften trennende, breite Prosternum unterscheidet. Sehr wesent- 
lich tragen zu jener Analogie in der Form auch die Fühler durch 
ihre Schlankheit und ihre lose Gliederung bei, doch ist die Kürze 
des zweiten Gliedes, welches hier knopfförmig erscheint, bezeich- 
nend; die folgenden bis zum achten sind alle länglich und entweder 
gar nicht an Länge verschieden oder nur in geringem Grade nach 
der Spitze zu abnehmend; die drei Endglieder sind noch loser als 
die vorhergehenden aneinandergereiht, das erste und zweite kurz 
eiförmig, das letzte so lang als beide zusammengenommen und noch 
um ein Weniges breiter. Von den Mundtheilen ist die Oberlippe 
vorn gerade abgeschnitten, seitlich gerundet. Die Mandibeln sind 


2214 Endomychidae. 


fast quadratisch, mit gespaltener und daher zweizähniger Spitze, am 
Innenrand tief ausgeschnitten; die häutige Lamelle, welche diesen 
Ausschnitt ausfüllt, beginnt dicht hinter der Spitze und ist beson- 
ders breit.. An den Maxillen ist die äussere Lade verhältnissmässig 
kurz, aber stark in die Quere gezogen, der häutige, dicht behaarte 
vordere Theil wohl dreimal so breit als lang und die schmalere innere 
Lade helmartig nach innen überragend ; letztere linear, zugespitzt, 
längs der vorderen Hälfte mit sparsamen und gleich langen Bor- 
sten gebartet; die Taster schlank, das Endglied um die Hälfte län- 
ger als das zweite und mehr denn doppelt so lang als das dritte, 
pfriemförmig verdünnt, an der Spitze schmal abgestutzt. Auch an 
den Lippentastern sind die beiden letzten Glieder länglich und das 
Endglied ebenfalls mit abgestutzter Spitze. Das Kinn ist kurz und 
breit, vorn und hinten von gleicher Breite und gerade abgeschnit- 
ten, seitlich zu einem vorspringenden Winkel erweitert; die Lippe 
ist länger als das Kinn, breit und kurz herzförmig, am Vorderrand 
nur flach ausgebuchtet, kurz gewimpert. — Das Prosternum ist 
breit, vorn schräg abfallend, hinten durchaus abgeflacht, weit über 
die Hüften hinaus verlängert, an der Spitze breit abgerundet; das 
Mesosternum länglich viereckig, um die Hälfte länger als breit, am 
Vorderrande mit deutlicher Vertiefung zum Einlegen des Pro- 
sternum. 

Das Halsschild ist klein, nur halb so breit als die Flügeldecken, 
quer viereckig, vorn und hinten fast gerade abgeschnitten, mit feiner 
Quer- und fast ganz verstrichenen Längsfurchen. Das Schildchen 
ist dreieckig. Die Flügeldecken sind eiförmig, flach gewölbt, seit- 
lich nicht gerandet, an der Spitze stumpf abgestutzt; die Hin- 
terflügel vollständig entwickelt. Die Beine sind kurz und einfach, 
die Schenkel nur schwach und allmählig gegen die Spitze hin ver- 
breitert, etwas zusammengedrückt, die Schienen gerade, die Tarsen 
auffallend breit, das erste und zweite Glied quer herzförmig, be- 
trächtlich breiter als lang. 

Geschlechtsunterschiede sind an den beiden auf Ceylon ein- 
heimischen Arten nicht bemerkbar. 


1. S. nigripes. Crocea, pubescens , subnitida, antennis bası ex- 
cepta, femorum apice tibrisque nigris, tarsıs ferrugineis : tho- 
race anlrorsum truncato , lateribus ante medium vix dılatato, 
antennarum articulis 3.—8. subaequalibus. Long. lin. 1%. 


Der Körper ist rothgelb, leicht glänzend, mit anliegender gelb- 
licher Behaarung bekleidet. Die Fühler sind schwarz, die beiden 
ersten Glieder rostfarben ; das dritte bis achte an Länge kaum ver- 
schieden aber allmählıg etwas dicker werdend, die beiden ersten 


Il. Dapsini. 19. Saula. 295 


der Keule deutlich länger als breit, kurz und abgestutzt eiförmig. 
Der Kopf ist klein, gewölbt, glänzend, äusserst fein, kaum wahr- 
nehmbar punktirt. Das Halsschild um zwei Drittheile breiter als 
lang, quer viereckig, vorn gerade abgeschnitten mit nicht hervor- 
tretenden, rechtwinkligen aber dabei etwas abgestumpften Vorder- 
und zugespitzten, nach aussen gewendeten Hinterecken, in der 
Mitte des Seitenrandes sehr leicht erweitert und zwischen dieser 
und den Hinterecken ausgeschweift; die seitlichen Längsfurchen 
sehr undeutlich, zu einem flachen Eindruck verwischt, die Ober- 
fläche in der Mitte leicht gewölbt, äusserst fein punktirt, auf der 
Scheibe sparsamer als an der Basis und den Seiten behaart. Das 
Schildchen ist breit und kurz, dreieckig. Die Flügeldecken sind an 
der Basis um die Hälfte breiter als das Halsschild, bis zur Mitte 
aber bis auf das Doppelte seiner Breite anwachsend,, kurz eiförmig, 
hinten stumpfabgerundet und die Spitze jeder einzelnen ausserdem 
noch quer abgeschnitten , die Schulterecken abgerundet und etwas 
schwielig aufgetrieben, die Oberfläche leicht gewölbt, fein und sehr 
dicht punktirt, überall anliegend behaart und daher weniger glän- 
zend als Kopf und Halsschild. Die Unterseite ist ebenfalls ein- 
farbig; aber fahler gelb als die Oberseite, kürzer und dichter behaart, 
der Hinterleib dicht und deutlich chagrinartig punktirt. Anden 
Beinen ist das letzte Drittheil der Schenkel und die Schienen 
schwarz, letztere zuweilen an der Basalhälfte nur pechbraun; die 
Tarsen sind rostgelb. 
AufCeylon von Nietner aufgefunden, im hiesigen Museo. 


2. S. ferruginea. Obscure ferruginea, griseo-pubescens, sub- 
nitida, antennarum clava nigro-picea: thorace antrorsum ro- 
tundato-dilatato, angulis anticis prominulis, antennarum arti- 
culis 3.—8. sensim brevioribus. Long. lin. 1%,. 


Von gleicher Grösse wie die vorige, dunkel rostfarben, ziem- 
lich glänzend, greis behaart. Die Fühler sind rostroth, die Keule 
schwarzbraun und die beiden ihr vorangehenden Glieder ebenfalls 
aber leichter gebräunt; das dritte bis achte Glied an Länge ab- und 
an Dicke etwas zunehmend, das achte fast kuglig ; die beiden ersten 
der Keule nicht länger als breit, das letzte beträchtlich kürzer als 
bei der vorigen Art. Der Kopf ist etwas breiter als dort, sehr fein 
und undeutlich punktirt, glänzend, die Stirn beiderseits neben dem 
Augen leicht eingedrückt. Das Halsschild ist vorn fast doppelt so 
breit als lang, daselbst gerundet erweitert, mit etwas hervortreten- 
den aber stumpf abgerundeten Vorderecken, nach hinten in ge- 
schwungener Linie verengt, die Hinterecken zugespitzt und nach 
aussen gerichtet, die seitlichen Längsfurchen undeutlich, zu einer 


Gerstaecker, Entomographien. 15 


226 Enndomychidae. 


schwachen länglichen Grube ausgebreitet; die Oberfläche in der 
Mitte leicht kissenartig gewölbt, äusserst fein und undeutlich punk- 
tirt, glänzend. Das Schildchen ist quer, spitz dreieckig. Die Flü- 
geldecken sind wie bei der vorigen Art gestaltet, vielleicht ein 
wenig stärker gewölbt, die Schulterbeulen jedoch nicht aufgewor- 
fen, sondern niedergedrückt, die Punktirung viel feiner und loser, 
die Behaarung gelblich greis, der Glanz stärker. Die Unterseite 
mit Einschluss der ganzen Beine ist etwas dunkler gefärbt als die 
Oberseite, glänzend rostroth; die Brust ist glatt, der Hinterleib 
deutlich und nicht gedrängt punktirt, die Behaarung sparsam. 

Ebenfalls von Ceylon, im hiesigen Museo; von der vorigen 
Art ausser durch die Färbung des Körpers und der Beine auch 
durch. die angegebenen Längsverhältnisse der Fühlerglieder leicht 
zu unterscheiden. 


20. Mycetina Mulsant. 


Hist. nat. d. Col&opt. de France, Suleicolles, pag. 15. 


Mycetina Redtenbacher, Le Conte, Costa. — Lycoperdina 
Schönherr, Germar, Gyllenhal, Ziegler, Melsheimer. — Endo- 
mychus Paykull, Panzer, Fabricius, Latreile, Newman. — 
Eumorphus Say. — Epipocus Le Conte (pars). — Chryso- 


mela Schaller, Fabricius. — Galleruca, Tritoma, Catops 
Fabricius. — Tenebrio Panzer. 


Antennae articulo secundo brevi, tertio oblongo. 
Mandibulae apice bifidae. 

Palpi mazillares articulo ultimo subulato. 
Palpi labiales articulo ultımo truncato. 
Prosternum distinctum. 


Die Gattung in dem Umfang, wie sie hier angenommen wor- 
den ist, enthält zwar nur wenige aber trotzdem in mehreren Punk- 
ten von einander abweichende Arten, die jedoch freilich auf der 
anderen Seite auch wieder manche recht wesentliche Ueberein- 
stimmung erkennen lassen. Während die Abweichungen, die sich 
bei den einzelnen Arten vorfanden, zum Theil sogar solche waren, 
auf welche bei anderen Gelegenheiten Gattungen errichtet wurden, 


II. Dapsini. 20. Mycetina. 227 


im vorliegenden Falle aber je nach den Arten in ihrer Weise modi- 
fieirt erschienen und ausserdem die verschiedensten Uebergänge und 
Combinationen erkennen liessen, musste sich bei der‘Frage, ob 
diese verschiedenen Formen vereint bleiben oder generisch getrennt 
werden sollten, in Rücksicht auf die allen gemeinsamen Charaktere 
zuletzt die Ansicht geltend machen, dass eine Vereinigung wenig- 
stens vorläufig das Zweckmässigste sei. Ueberdem kann es ja kei- 
neswegs als Grundsatz für die Systematik aufgestellt werden, dass 
sie gleichen Charakteren in jedem speziellen Fall denselben Werth 
beilegen soll und für den vorliegenden wäre dies um so weniger an- 
zuwenden gewesen, als dann die meisten der hier vereint gelassenen 
Arten zu besonderen Gattungen hätten erhoben werden müssen. — 
Wesentlich übereinstimmend ist bei den Mycetinen zunächst 
die Fühlerbildung, oder wenigstens das Längenverhältniss der ein- 
zelnen Glieder zu einander; während sich Lycoperdina dadurch 
auszeichnete, dass die drei ersten Glieder länger als die folgenden 
waren, ist in der gegenwärtigen Gattung das zweite Glied stets 
kurz, knopfförmig, das erste und dritte dagegen länglich und die 
dem letzteren folgenden allmählig an Länge abnehmend. Hierdurch 
ist nicht ausgeschlossen, dass sie je nach den Arten von sehr ver- 
schiedener Länge sind, was z. B. bei einem Vergleich der 5. und 
6. Art besonders deutlich in die Augen fällt; ebenso ist die Keule 
sowohl in Betreff der engeren oder loseren Gliederung als auch der 
Erweiterung der einzelnen Glieder mehrfachen Schwankungen un- 
terworfen. Einen zweiten unterscheidenden Charakter bieten die 
Mandibeln dar, deren Spitze tief gespalten und daher zweizähnig 
ist; in der Regel sind beide Zähne gleich gross und senkrecht unter 
einander stehend, zuweilen der untere etwas kürzer und ein wenig 
mehr nach innen gerückt. Die Maxillen sind von gewöhnlicher 
Bildung (wie bei Lycoperdina), ihre Taster ziemlich kurz, das 
letzte Glied pfriemförmig verdünnt; bemerkenswerth ist, dass .die 
Bebartung der inneren Lade am oberen Ende mit zwei, am unteren 
mit einer langen und starken Borste endigt. Das Kinn ist quer, an 
der Basis verengt, seitlich gerundet erweitert, vorn entweder in der 
Mitte ausgebuchtet oder stumpf dreieckig zugespitzt; die Lippe am 
Vorderrand tief ausgebuchtet. Das Endglied der Lippentaster ist 
stets breit abgestutzt, in der Länge verschieden, in der Regel län- 
ger als breit, zuweilen jedoch auch kurz, quer. — Das Prosternum 
zeigt zwei Modifikationen : es ist entweder deutlich verbreitert, in 
gleicher Höhe mit den Hüften liegend , abgeflacht und dann die- 
‚selben nach hinten beträchtlich überragend, um sich auf das Meso- 
sternum aufzulegen; oder schmal, zwischen den Hüften eingesenkt 
und sich nur wenig nach hinten über dieselben hinaus erstreckend. 
Das Mesosternum zeigt dem entsprechend ebenfalls Verschieden- 
Kar 


2928 Endomychidae. 


heiten in der Form: im ersteren Falle ist es hinten am breitesten, 
nach vorn in Form eines Fünfecks oder Dreiecks verengt, oder we- 
nigstens gleich breit, quadratisch ; im letzteren ist es hinten schma- 
ler als vorn. 

Auch die äussere Körperform der Mycetinen ist nicht ganz 
so constant und sich deın Auge so leicht einprägend als bei vielen 
anderen Gattungen der Familie und erleidet besonders durch Verän- 
derlichkeit in der relativen Länge, ausserdem auch in der Wölbung 
Schwankungen. Recht charakteristisch ist jedoch die Form des Hals- 
schildes, welches durchweg breit, quer viereckig und fast von der 
Breite der Flügeldecken - Basis erscheint, in seiner vorderen Hälfte 
verengt und deutlich abschüssig ist und sich durch besonders tief 
eingedrückte Querfurche der Basıs, gegen welche die Wölbung der 
Scheibe stark abgesetzt erscheint, auszeichnet; die seitlichen Längs- 
furchen sind vor der Mitte abgekürzt. Das Schildchen ist wie bei 
Lycoperdina in der Form veränderlich, bald schmal und dann 
abgerundet viereckig, bald halbkreisförmig. Die Flügeldecken sind 
zuweilen sehr kurz und stumpf eiförmig, bei anderen Arten aber bis 
zum länglichen Oval ausgezogen. Die Beine sind ziemlich kurz, die 
Schenkel vor der Spitze deutlich erweitert aber nur schwach ver- 
dickt, die Schienen nicht besonders derb, nach unten allmählig und 
leicht verbreitert; die Tarsen sind schmal, das erste Glied ein 
wenig länger als das zweite, beide von gleicher Breite. Die Hinter- 
flügel sind bei allen vorliegenden Arten vollständig ausgebildet. 

Aeussere Geschlechts-Unterschiede zeigen sich nur bei einigen 
Arten; die Männchen dieser zeichnen sich durch zahnartig er- 
weiterte Vorder- und zuweilen durch die am Innenrande ausge- 
schnittenen Hinterschienen aus. 

Ueber die geographische Verbreitung der Gattung lassen sich 
bis jetzt kaum Vermuthungen aufstellen; von den bis jetzt bekann- 
ten, finden sich fünf Arten ausserhalb der Wendekreise, nämlich 
eine in Europa und vier in Nord-Amerika; zwei sind den 
Tropen - Gegenden Asiens eigen. 

Um die oben erwähnten Verschiedenheiten, welche sich bei 
den einzelnen Arten besonders im Bau des Brustbeins und der 
Fühlerkeule kundgeben, der Beachtung zu empfehlen, habe ich die 
wenigen und leicht kenntlichen Arten nach denselben in besondere 
Abtheilungen gebracht. 


II. Dapsini. 20. Mycetina. PN) 


A. Prosternum erhöht, die Vorderhüften nach hinten weit überragend. 


a) Mesosternum breiter als lang, fünfeckig, Fühlerkeule ‘eng ge- 
gliedert. 


1. M. cruciata. Ovata, glabra, nitida, laete rufa, antennis, 
pectore pedibusque nigro-piceis, elytris vitta suturali ante 
apicem abbreviata fascraque media nigris: anlennarum clava 
arliculo primo trianguları. Long. lin. 1%—2. 89. 


8 Tibüs anticis ante apicem intus angulato-dılatatis, posti- 
cis profunde excisis. 

Mycetina cruciata Mulsant, Hist nat. des Col&opt. de France, Sul- 
cicolles, pag. 15, No. 1. — Kedtenbacher, Faun. Austr. pag. 587. — 
Costa, Fauna del regno di Napoli, Endomichidei, pag. 8. 

Chrysomela cruciata Schaller, Abhandl. d. Hallischen naturforsch. 
Gesellsch. I, pag. 273. — Fabricius, Mant. Insect. I, pag. 75, No. 110. 
— Rhen in Schneider’s Magaz. I, 2. pag. 237, No. 5. — Obiwier, En- 

‚ eyelop. method. V, pag. 716, No. 115. 

Galleruca cruciata Fabricius, Ent. syst. I, 2. pag. 20, No. 32. — 
Panzer, Faun. Insect. Germ. fasc. VIII, No. 5. — de Castelnau, Hist. 
nat. d. Ins. Col£opt. II, pl. 55, fig. 1. 

Tenebrio cruciatus Panzer, Naturforscher XXIV, pag. 35, No. 49. 
Tab. 1, fig. 50. — Seriba , Journal f. d. Liebhaber der Entomol. I, 1. 
pag. 20, No. 49. 

Endomychus cruciatus Panzer, Deutschl. Insektenfauna, pag. 175, 
No. 3. — Paykull, Faun. Suec. II, pag. 114, No.2. — Fabricius, Ent. 
syst. suppl. pag. 100, No. 3. — Syst. Eleuth. I, pag. 505, No. 3. — 
Latreille, Hist. nat. d. Crust. et d, Ins. XII, pag. 77, No. 2. — Wal- 
kenaör, Faune Parisienne I, pag. 146. No. 2. 

Lycoperdina cruciata Schönherr, Synon. Insect. II, pag. 324, No.3. 
— Gyllenhal, Insect. Suec. IV, pag. 219, No. 1. — Redtenbacher in 
Germar’s Zeitschr. f. d. Entom. V, pag. 120, No. 1. — Küster, Käfer 
Europa’s II, No. 100. 

(Gen.?) lithophilus Herbst, Fuessli’s Archiv d. Insektengeschichte IV, 
pag. 37, Taf. XXI, fig. a. 


var. a. Elytrorum vilta suturali medio anguslata, fascia 
late interrupta. 
Lycoperdina binotata *Dahl, Coleopt.-Verz. pag. 80. — Costa, ]. c. 
Bau. N II, fie. 2. 
var. b. Corpore subtus, antennis pedibusgue ferrugineis. 


Lycoperdina apicalis Motschulsky, Nouv. m&moires de la soc. imp. 
des naturalistes de Moscou IV, pag. 321, No. 18. 


Einer der zierlichsten Europäischen Käfer mit glattem, glän- 
zenden, hochrothen Körper und schwarzem Kreuz auf den Flügel- 
decken. Die Fühler sind schwarzbraun mit röthlichem Endgliede, 
etwa so lang als der halbe Körper, das dritte Glied von der Länge 
des ersten, die folgenden so schnell kürzer werdend, dass das achte 
nur kurz knopfförmig, kaum so lang als breit erscheint; das erste 


230 Endomychidae. 


Glied der Keule von der Form eines gleichseitigen Dreiecks, die 
beiden folgenden kürzer als breit, quer viereckig. Der Kopf ist 
äusserst fein punktirt, eben, glänzend rothbraun. Das Halsschild 
ist um %, breiter als lang, nach vorn stark abschüssig und seitlich 
verengt, der Seitenrand ist leicht S förmig geschwungen, so dass 
die Hinterecken ein wenig zugespitzt und nach aussen gewandt er- 
scheinen, die Vorderecken an der äussersten Spitze leicht abge- 
stumpft, die .Querfurche der Basis sehr tief eingedrückt, die seit- 
lichen Längsfurchen den vierten Theil der Länge nicht viel über- 
ragend; die Oberfläche in der Mitte stark gewölbt, mit äusserst 
feinen Pünktchen lose besetzt, glänzend, über die Mitte hin hoch- 
roth, die Ränder heller, mehr gelblich, die Seitenkanten und der 
Hinterrand bis zur Querfurche geschwärzt. Das Schildchen ist 
ebenso lang als breit, viereckig, nach hinten verengt, an der Spitze 
abgerundet, braunroth. Die Flügeldecken sind an der Basis ein 
wenig breiter als das Halsschild, kurz eiförmig, vor der Mitte am 
breitesten, an der Spitze stumpf abgerundet; ihre Oberfläche gleich- 
mässig gewölbt, deutlich punktirt, glänzend, hell mennigroth mit 
einem gemeinsamen tief schwarzen Kreuz, dessen Schenkel sich 
gegen das Ende hin erweitern. Die Längsbinde der Naht ist an der 
Basıs am breitesten, da wo sıe aus der Querbinde wieder hervortritt 
am stärksten verengt. an ihrem Ende vor der Spitze der Flügel- 
decken wieder dreieckig erweitert; die Querbinde ist am Seiten- 
rand, den sie übrigens nicht ganz erreicht, von einem Drittheil der 
Flügeldeckenlänge, gegen die Naht hin beiderseits stark eingezogen. 
Auf der Unterseite ist die Scheibe der Hinterbrust und des ersten 
Abdominalsegments schwärzlich pechbraun, alles Uebrige rostroth ; 
die Punktirung fein und dicht gedrängt, nur an der Basis des Hin- 
terleibs gesperrter. An den Beinen sind die Hüften und Tarsen 
rostroth, Schenkel und Schienen pechbraun, fein und dünn silber- 
weiss behaart. 

Beim Männchen sind die Vorderschienen an der Innenseite 
bis zum Anfang des letzten Drittheils allmählig erweitert, von dort 
an gegen die Spitze unter einem stumpfen Winkel verengt; die 
Mittelschienen sind deutlich gekrümmt, mit der Spitze einwärts 
gebogen; die Hinterschienen kaum länger als beim Weibchen, an 
der Innenseite unterhalb der Mitte tief und scharf halbmondförmig 
ausgeschnitten. 

Eine Farbenvarietät, die besonders im Banat heimisch ist und 
dort constant vorzukommen scheint, besteht darin, dass die Naht- 
binde der Flügeldecken in der Mitte ganz schmal, linear, vorn und 
hinten dagegen stark dreieckig erweitert ist; die Querbinde ist in 
der Mitte breit unterbrochen und auf einen länglich viereckigen 
Fleck am Seitenrand jeder Flügeldecke reducirt. Nach Costa findet 


II. Dapsini. 20. Mycetina. 231 


sich diese Varietät auch in Süd-Italien, doch scheinen nach der 
von ihm gegebenen Abbildung (a. a. O. tab. VIII) hier die schwar- 
zen Flecke noch auf einen kleineren Umfang reducirt zu sein. — 
Beim ersten Anblick hat diese Varietät etwas auffallend Abweichen- 
des, doch lassen sich abgesehen davon, dass Form und Punktirung 
mit der Stammart genau übereinstimmen, allmählige Uebergänge 
zu derselben nachweisen; es kommen nämlich Exemplare vor, bei 
denen der hintere Schenkel des schwarzen Kreuzes an der Basis 
stark verdünnt, fast linear erscheint und bei diesen ist auch schon 
die Querbinde nahe der Naht so stark eingeschnürt, dass nicht viel 
zur gänzlichen Abtrennung fehlt. r 

Eine zweite Abänderung besteht darin, dass Fühler und Beine 
die röthliche Farbe des Körpers annehmen, letztere übrigens in viel 
höherem Grade als erstere; in der Regel ist hiermit auch eine hel- 
lere Färbung der Brust, die nur leicht gebräunt erscheint, verbun- 
den. Mit solchen Exemplaren, welche auch in Süd-Deutsch- 
land mit der Stammform vermischt vorkommen, stimmt die Be- 
schreibung der Motschulsky’schen Lycop. apicalis (aus dem 
Caucasus) überein. 

Die Art fehlt manchen Theilen Europa’s ganz, ist aber trotz- 
dem weit verbreitet; besonders scheint sie das Gebirge zu bewoh- 
nen und zwar nicht nur die mittel- und südeuropäischen, sondern 
auch die nordischen, wie z. B.inSchweden. Auch in hiesiger 
Gegend ist sie im vorigen Jahrhundert einmal von Herbst (Fuessli’s 
Archiv IV, pag. 37) in den Rüdersdorfer Kalkbrüchen, seitdem 
aber, so viel ich weiss, nicht wieder aufgefunden worden. Im 
S .den erstreckt sie sich bis in das Mittelmeer-Gebiet (bei Neapel 
nach Costa), im Osten bis nach dem Caucasus (Motschulsky.) 


Anmerkung. In synonymischer Hinsicht tritt bei dieser Art der sonder- 
bare Fall ein, dass sie von zwei der ältesten entomologischen Autoren in dem- 
selben Jahre (1783) unter verschiedenen Namen bekannt gemacht worden ist. 
Herbst war über die Gattung, welcher er sie zuertheilen sollte, im Zweifel und 
beschrieb sie daher nur unter dem Species-Namen lithophilus. Beide Na- 
men haben somit gleiche Berechtigung, doch wird der Schaller’sche als der all- 
gemein angenommene füglich beizubehalten sein. 


232 Endomychidae. 


2. M. perpulchra. Obiuse ovata, glabra, nitida, nigra, thorace 
(vitta media excepta) elytrorumgue maculis duabus laete 
rufis: antennarum clava articulo primo oblongo. Long. lin. 
rl: & 2. 

& Tibüs anticis et posticis medio angulato-dilatatis. 
Mycetina perpulchra Ze Conte, Proceed. of the acad. of nat. scienc. 
of Philadelphia VI, pag. 359, No. 1. 


Endomychus perpulcher Newman, Entomol. Magaz. V, pag. 390. 


Lycoperdina perpulchra Melsheimer, Catal. of the Coleopt. of the 
United States, pag. 132. 


Lycoperdina quadriguttata Melsheimer, Proceed. of the acad. of 
nat. scienc. of Philadelphia III, pag. 176, No. 1. 


Endomychusquadriguttatus Melsheimer Catal. (sec. Le Conte). 


var. Thoracis vitta media interrupta vel obsoleta. 


Etwas kleiner als die vorige, beträchtlich kürzer und stumpfer 
abgerundet, fast länglich viereckig, glänzend schwarz. Die Fühler 
sind von gleicher Länge wie bei M. cruciata, das erste Glied 
stärker verdickt, eiförmig, das dritte etwas kürzer als dort, die fol- 
genden in gleichem Maasse an Länge abnehmend, das erste der 
Keule deutlich länger als breit, die beiden letzten ziemlich quadra- 
tisch; die Farbe tief schwarz, das Endglied bräunlich. Der Kopf 
ist äusserst fein punktirt, schwärzlich pechbraun, die Stirn abge- 
flacht; die Mundtheile lichter, mehr rothbraun. Das Halsschild ist 
fast doppelt so breit als lang, von der Mitte an im Bogen verengt, 
die Hinterecken leicht nach aussen gewandt, die Vorderecken breit, 
aber in scharfem Winkel endigend, die seitlichen Längsfurchen 
etwa das erste Drittheil erreichend, fein zugespitzt; die Oberfläche 
mit der ganzen vorderen Hälfte schräg nach abwärts geneigt, der 
Quere nach gewölbt, äusserst fein und verloschen punktirt, glän- 
zend rothgelb, in der Mitte gesättigter, die Seitenkanten an der 
Basis, letztere bis über die Querfurche hinaus und eine schmale 
mittlere Längsbinde schwarz. Das Schildchen ist so lang als breit, 
abgerundet viereckig, schwarz. Die Flügeldecken sind an der Basis 
so breit als das Halsschild, gleich hinter dieser nicht ganz bis zur 
Mitte gerundet erweitert, von da ab bis dicht zur Spitze sehr 
schwach und allmählig verengt, hinten ganz kurz und breit abge- 
rundet; die Oberfläche gleichmässig gewölbt, deutlich und dicht 
punktirt, die Punkte nach der Spitze hin immer feiner und seichter 
werdend, glänzend schwarz mit zwei hochrothen queren Fle- 
cken, von denen der vordere grösser, an seinem inneren Ende nach 
vorn stumpf dreieckig erweitert und am Hinterrande leicht ausge- 
zackt ist, der hintere kleiner und quer oval oder leicht nierenförmig 
erscheint. Die Unterseite ist mit Einschluss der Beine schwarz 


II. Dapsini. 20. Mycetina. 233. 


oder schwärzlich pechbraun, nur der Prothorax nebst den Vorder- 
hüften rothgelb; die Punktirung ist feın, auf der Brust und der 
Basis des Hinterleibs zerstreut, auf den übrigen Ringen des letzte- 
- ren dicht gedrängt. 

Beim Männchen sind die Vorderschienen in der Mitte des 
Innenrandes winklig erweitert und von da an bis zur Spitze ziemlich 
gleich breit; die Hinterschienen ebenfalls in der Mitte schwach ge- 
winkelt, aber sowohl ober- als unterhalb dieses Vorsprungs flach 
ausgeschnitten. 

Abänderungen in der Farbe kommen nur durch eine Uniter- 
brechung der schwarzen Längsbinde des Halsschildes oder durch 
gänzliches Verlöschen derselben zu Stande. 

Aus Nord-Amerika, nicht selten; nach Le Conte in den 
mittleren, südlichen und westlichen Staaten. Die Art ist hier der 
recht eigentliche Repräsentant der M. cruciata, mit der sie ın 
der Körperform und allen wesentlichen Merkmalen zumeist über- 
einstimmt. 


3. DI. castanea. Rufo-brunnea, flavo-pubescens, subnitida, an- 
tennis ante apicem fuscis: thorace subtilissime, elytris per- 
spieue et conferlim punctatis, lateribus vix ampliatıs : anten- 
narum clava articulo pfimo triangulari. Long. lin. 2. 2. 


& Tibeis antieis ante apicem retrorsum dklatatis, posticıs 
leviter arcuatis. 


Von den vorigen Arten weniger in der ..Form als durch die 
dichte Behaarung, den einfarbigen Körper und die chagrinartige 
Punktirung der Flügeldecken abweichend; oben und unten licht 
rothbraun, besonders auf den Flügeldecken mit dichtem goldgelben 
Seidenhaar besetzt. Die Fühler sind ziemlich von halber Körper- 
länge, dicht behaart, von der Körperfarbe, die vorletzten Glieder 
etwas dunkler, mehr schwärzlich braun, die Spitze desto heller; das 
erste Glied nur wenig verdickt, so lang als das dritte, die folgenden 
bis zum kugligen achten allmählig kürzer werdend, das erste der 
Keule so breit als lang, vorn scharf dreieckig, die beiden letzten 
quer, das letzte merklich schmaler als das vorhergehende. Der 
Kopf ist sehr fein und dicht chagrinartig punktirt, die Stirn mit 
einer glatten und leicht erhabenen Schwiele in der Mitte. Das 
Halsschild nicht ganz doppelt so breit als lang, bis zur Mitte gleich 
breit, von da ab nach vorn stark und in allmähliger Rundung ver- 
engt, mit deutlich aufgebogenem Seitenrande, rechtwinkligen 
Hinter- und scharfen Vorderecken, die seitlichen Längsfurchen 
äusserst tief und breit, bis zur Mitte reichend , die Scheibe kissen- 
artig gewölbt, fein und ziemlich weitläufig punktirt, aufrecht be- 


234 Endomychidae. 


haart, ziemlich glänzend. Das Schildchen ist breiter als lang, fast 
dreieckig, mit breit abgerundeter Spitze. Die Flügeldecken sind 
gleich hinter der Basis etwas erweitert, dann bis zum letzten Drit- 
theil fast gleich breit, hinten stumpf abgerundet, kaum um die - 
Hälfte länger als breit, stark gewölbt, mit tief eingedrückter Falte 
an der Innenseite der aufgeworfenen Schulterbeulen, dicht chagrin- 
artig punktirt, schwächer glänzend als das Halsschild, mit dichter 
goldgelber Behaarung, die an den Seiten sogar etwas zottig er- 
scheint, bedeckt. Die Unterseite ist viel sparsamer und kürzer be- 
haart, dagegen beträchtlich stärker, auf Brust und Hinterleib über- 
all gleich dicht punktirt; die Beine sind etwas lichter als der Kör- 
per gefärbt, ebenfalls gelb behaart. 

Beim Männchen sind die Vorderschienen bis zum Anfang 
des letzten Drittheils dünn, linear, dort plötzlich an der Hinter- 
seite schräg erweitert und verdickt; die Hinterschienen sind leicht 
gebogen. 

Von Ceylon, im hiesigen Museo. 

Diese Art stimmt in der Bildung der Fühler, des Pro- und 
Mesosternum, der Mandibeln u. s. w. genau mit a beiden vor- 
hergehenden überein, weicht aber durch eine etwas verschiedene 
Form des Kinnes ab; dieses ıst nämlich nicht in der Mitte des 
Vorderrandes ausgebuchtet, sondern stumpf dreieckig zugespitzt, 
und daher die seitlichen Ecken viel weniger hervortretend als bei 
den beiden ersten Arten. 


b) Mesosternum so lang als breit, viereckig; Fühlerkeule lose ge- 
gliedert. 


4. M. testacea. Obscure ferruginea , flavo-pubescens, nitida, ca- 
pite thoracisque lateribus flavescentibus, antennarum clava 
nigricante, articulis duobus primis subaequalibus , triquetris, 


ultimo subovato. Long. lin. 1% — 1%. 


Mycetina testacea Le Conte, Proceed. of the acad. of nat. scienc. of 
Philadelphia VI, pag. 359, No. 2. 

Lycoperdina testacea Ziegler, ibidem II, pag. 272, No. 3. 

Epipocustestaceus Melsheimer, Catal. of Coleopt. of the United Sta- 
tes, pag. 132. 

Lycoperdina pilosa et lutea Melsheimer, Proceed. of the acad. of 
nat. scienc. of Philadelphia III, pag. ae No. 2,3. 

Epipocusferrugineus Dejean Catal., 2. edit. pag. 439. 


Beträchtlich schmaler als die vorigen Arten, fast vom Ansehn 
einer Lycoperdina, glänzend rostroth, goldgelb behaart. An den 
Fühlern ist das dritte Glied um die Hälfte kürzer als das erste, 
welches stark verdickt, fast eiförmig erscheint, die folgenden bis 
zum achten allmählig kürzer werdend, doch so, dass auch dieses 


Il. Dapsini. 20. Mycetina. 235 


noch ein wenig länger als breit ist; die Keule schwarzbraun, an 
der Spitze röthlich durchscheinend, sehr langgestreckt und lose 
gegliedert, die beiden ersten Glieder nach innen dreieckig erweitert, 
fast gleich gross, das letzte beträchtlich länger, stumpf eiförmig. 
Der Kopf ist fein und zerstreut punktirt, die Stirn abgeflacht, je- 
derseits leicht eingedrückt, wie die Seitentheile des Halsschildes 
lichter, mehr gelb als der übrige Körper gefärbt. Dieses ist um die 
Hälfte breiter als lang, erst vom letzten Drittheil an nach vorn ver- 
engt, mit breiten, abgestumpften Vorder- und deutlich nach aussen 
gebogenen, zugespitzten Hinterecken, die seitlichen Längsfurchen 
so tief wie die Querfurche, weit vor der Mitte abgekürzt; die Ober- 
fläche beiderseits flach abgesetzt und nahe am Seitenrande von 
einer mit diesem parallel laufenden fein vertieften Linie durch- 
zogen, in der Mitte nur mässig gewölbt, sehr fein und zerstreut 
punktirt, glänzend rostroth, anliegend behaart. Das Schildchen ist 
quer, halbkreisförmig abgerundet. Die Flügeldecken sind länglich 
eiförmig, bei den Schultern sehr wenig breiter als das Halsschild, 
bis zur Mitte kaum merklich erweitert, hinten ziemlich schmal zu- 
gerundet; die Oberfläche stark gewölbt, fein und sparsam punktirt, 
dunkel rostroth, glänzend, dichter und zottiger als das Halsschild 
behaart. Auf der Unterseite ist die Punktirung ebenfalls sehr fein 
ıber dichter als oben, die Behaarung viel feiner und dünner; die 
Karbe ıst mit Einschluss der Beine rostroth. Das Mesosternum 
weicht von dem der vorhergehenden Arten darin ab, dass es nach 
vorn nicht merklich verschmälert, sondern gleich breit und ziem- 
lich quadratisch ist; seine Ränder sind ringsherum leicht aufgewor- 
fen und die Mitte daher grubig vertieft. — Die Mundtheile zei- 
gen nur sehr geringe Abweichungen: das Kinn ist in der Mitte des 
Vorderrandes fastgerade abgeschnitten, die Seitenzipfel sehr schmal 
und wenig hervortretend; das Endglied der Lippentaster fast eiför- 
mig, an der Spitze nur leicht abgestutzt. 

Aus Nord-Amerika, im hiesigen Museo und in Germar’s 
Sammlung; nach Ze Conte besonders in den südlichen und mittle- 
ren Staaten. 


c) Mesosternum von der Form eines länglichen, gleichschenkligen 
Dreiecks; Fühler kurz und gedrungen. 

3. M. depressu. Oblongo-ovata, parum conveza, glabra, nitida, 
rubra, elytris punctulatis, nigris, maculis duabus rufo-ferrugi- 
neis, posteriore triquetro, majore: antennarum articulis duobus 
penultimis triangularıbus, ultımo transverso, truncato. Long. 
0 A 


Länglich, sehr flach gewölbt, fast niedergedrückt, glänzend 
braunroth, unbehaart. Die Fühler sind beträchtlich kürzer als der 


236 Endomychidae. 


halbe Körper, derb, rothbraun mit lichterer Spitze, nur mit verein- 
zelten abstehenden Haaren besetzt; das erste Glied dick, eiförmig 
erweitert, das dritte kaum um die Hälfte länger als breit, die bei- 
den folgenden an Länge abnehmend, das sechste bis achte nicht 
nur etwas länger als die vorhergehenden, sondern auch deutlich an 
Breite zunehmend; an der Keule die beiden ersten innen scharf 
dreieckig zugespitzt, das zweite etwas kürzer als das erste, deutlich 
quergezogen, das letzte den vorhergehenden an Länge und Breite 
gleich, breit abgestutzt. Der Kopf ist mit feinen aber deutlichen 
Punkten besetzt, in der Mittellinie glatt, der Scheitel mit einem 
mittleren Grübchen, die Stirn leicht ausgehöhlt; er ist wie das 
Halsschild schön braunroth, stark glänzend. Dieses ist fast doppelt 
so breit als lang, von der Mitte an nach vorn in leichtem Bogen 
verengt, mit breiten, etwas abgestumpften Vorder- und scharfrecht- 
winkligen Hinterecken, der Seitenrand sehr schmal und leicht auf- 
gebogen, ein wenig verdickt, die seitlichen Längsfurchen nicht bis 
zur Mitte reichend, hinten stark verbreitert, vorn fein zugespitzt 
und daher die Form eines schmalen gleichschenkligen Dreiecks 
darstellend; die Oberfläche nur mässig gewölbt, nach vorn ab- 
schüssig, auf der Scheibe mit feinen Punkten hinten sparsamer als 
vorn besetzt, seitlich dagegen gerade nahe den Hinterecken am 
deutlichsten punktirt. Das Schildchen ist etwas breiter als lang, 
abgerundet viereckig, nur längs der Basis röthlich durchscheinend. 
Die Flügeldecken sind an der Basis gerade so breit als das Hals- 
schild, von regelmässiger Eiform, längs dem mittleren Drittheil fast 
gleich breit, nach vorn und hinten verengt, durchaus flach gewölbt 
mit ziemlich breit abgesetztem und etwas schräg abfallendem Seiten- 
rande, dichter und deutlicher punktirt als das Halsschild, weniger 
glänzend, schwarz mit zwei rostrothen Flecken, von denen der vor- 
dere kleiner, oval, schief gestellt ist, hinter der Schulterbeule ver- 
läuft und den Aussenrand berührt, nach innen aber die Mitte der 
Flügeldeckenbreite nicht weit überschreitet, der hintere grösser, 
stumpf dreieckig, vorn quer abgeschnitten ist und sich mit der nach 
hinten gerichteten Spitze in die rothbraun gefärbte der Flügel- 
decken verliert; ausserdem scheinen auch die Schulterbeulen und 
der Seitenrand röthlich durch. Die Unterseite ist nebst den Beinen 
dunkel rostroth, die Brust an den Seiten ganz glatt, in der Mitte 
sehr fein punktirt, der Hinterleib nur an der Basis deutlich, im 
Uebrigen sehr verloschen punktirt; letzterer erscheint auch gegen 
die Spitze hin sehr fein und dünn behaart. Das Mesosternum ist 
von hinten nach vorn in Form eines gleichschenkligen länglichen 
Dreiecks verschmälert, in der Mitte etwas vertieft. Von den Mund- 
theilen erscheint das Kinn wie bei den ersten Arten beiderseits ab- 
gerundet, in der Mitte ausgebuchtet; das Endglied der Lippen- 


II. Dapsini. 20. Mycetina. 237 


taster ist dagegen auffallend kurz, sehr breit abgestutzt, in die Quere 
gezogen. 

Von Pulo Penang; ein einzelnes Exemplar dieser schönen 
Art befindet sich in Westermann’s Sammlung. 


B. Prosternum vertieft, fast linear, die Vorderhüften nach hinten nur we- 
nig überragend. 


6. M. vittata. Oblongo-ovata, glabra, nitida, laete rufa, anten- 
nis piceis,, articulo ultimo ferrugineo, elytris vitta suluralı 
communi retrorsum abbreviata maculaqgue elongata laterali 


nigris. Long. lin. 21,—2%,. 2. 


Lycoperdina vittata *Germar, Insect. Spec. pag. 621, No. 8%. 


Tritoma vittata Fabricius, Mant. Insect. I, pag. 44, No. 4. — Entom. 
syst. I, 2. pag. 506, No. 6. 

Catops vittatus Fabricüus, Syst. Eleuth. H, pag. 564, No. 3. 

Endomychuslineatus Olver, Entomol. VI, pag. 1072, No. 2. pl. 1, 
fig. 2. 

Epipocus lineatus Ze Conte, Proceed. of the acad. of nat. science. of 
Philadelphia VI, pag. 358, No. 5. 

Lycoperdinalineata Dejean, Catal. 2. edit., pag. 440. — Melsheimer, 
Catal. of Coleopt. of the United States, pag. 132. — Guerin, Archives 
entomol. I, pag. 271. 

Eumorphus distinctus Say, Journal of the acad. of nat. scienc. of 
Philadelphia V, pag. 303, No. 1. 

Endomychusdistinctus Melsheimer Catal. 


var. Thorace maculis duabus disci fuscis vel migrı- 
cantıbus. 


Ganz von der länglichen Gestalt der M. testacea, aber mehr 
denn doppelt so gross, glatt und glänzend, hoch rostroth, durch die 
Zeichnung der Flügeldecken sehr ausgezeichnet und leicht kennt- 
lich. Die Fühler sind schlank, von halber Körperlänge, pechbraun 
mit röthlicher Wurzel und gelbbraunem Endgliede; ihr erstes Glied 
leicht verdickt, um ein Drittheil kürzer als das dritte, welches lang- 
gestreckt ist, die folgenden bis zum achten an Länge abnehmend, 
das achte aber fast noch um die Hälfte länger als breit; die Keule 
lang und schmal, das erste Glied länglich, nur schwach erweitert, 
das zweite so lang als breit, stumpf dreieckig, das letzte fast qua- 
dratisch, an der Basis gerundet, vorn quer abgestutzt. Der Kopf 
ist nicht sichtbar punktirt, die Stirn in Form eines mit der Spitze 
dem Scheitel zugewendeten Dreiecks tief eingedrückt, fast ausge- 
höhlt. Das Halsschild ist nicht ganz um die Hälfte breiter als lang, 
in der Mitte leicht gerundet erweitert, nach vorn allmählig ver- 
engt, mit abgestumpften Vorder- und scharf rechtwinkligen, ein 


238 Endomychidae. 


wenig nach hinten ausgezogenen Hinterecken; der Seitenrand ver- 
dickt und längs der vorderen Hälfte ein wenig aufgebogen, die seit- 
lichen Längsfurchen ziemlich eng und vor der Mitte abgekürzt, die 
Querfurche der Basis sehr viel tiefer und schärfer eingegraben,, die 
Oberfläche mit breiter mittlerer Längsfurche, durch welche zwei 
stark erhabene Wulste auf der Scheibe abgegränzt werden, die 
nicht selten bräunlich oder schwärzlich gefärbt sind, die vordere 
Hälfte schräg nach vorn abfallend, die ganze Oberseite ohne wahr- 
nehmbare Punktirung. Das Schildchen ist doppelt so breit als lang, 
halbkreisförmig gerundet, pechbraun mit röthlicher Basis. Die 
Flügeldecken sind an der Basis kaum breiter als das Halsschild, 
bis gegen die Mitte hin allmählig erweitert, dann nach hinten in 
regelmässiger,, länglicher Eiform verengt; ziemlich gewölbt, auf 
dem vorderen Theil mit einer die Naht begleitenden, vertieften 
Längsfalte,, welche jene längs des ersten Drittheils erhöht erschei- 
nen lässt, ausserdem auch an der Basis stark gegen das Halsschild 
abfallend, überall deutlich und mässig dicht punktirt, glänzend, 
hoch mennigroth, eine gemeinsame, vorn breite, nach hinten all- 
mählig keilförmig verschmälerte, vor der Spitze endigende Naht- 
binde sowie ein langgestreckter Fleck am Aussenrand jeder einzel- 
nen, welcher etwa die mittlere Hälfte der Länge einnimmt, tief 
schwarz. Die Unterseite ist einfarbig dunkel rostroth, auf der Basis 
des Hinterleibs fein und zerstreut, im Uebrigen kaum bemerkbar 
punktirt; die etwas lichter gefärbten Beine sind fein gelblich be- 
haart, was übrigens in schwächerem Grade auch auf dem Abdomen 
bemerkbar ist. 

Geschlechtsunterschiede sind an den Schienen nicht sıchtbar; 
das Männchen ist jedoch durch etwas schlankeren Bau und da- 
ran kenntlich, dass das letzte Hinterleibssegment in der Mitte des 
Spitzenrandes leicht eingekerbt ist. 

In Nord-Amerika häufig und in allen Sammlungen ver- 
breitet, nach Le Conte besonders in den mittleren und südlichen 
Staaten. 

Die Form des Kinns ist bei dieser Art übereinstimmend mit 
der von M. castanea, indem es nämlich am Vorderrand stumpf 
zugespitzt erscheint; das Endglied der Lippentaster ist breit abge- 
stutzt. Von allen vorhergehenden Arten besteht eine wesentliche 
Abweichung in der Bildung des Prosternum, welches hier tiefer 
zwischen den Vorderhüften eingesenkt liegt, dieselben nach hinten 
kaum merklich überragt und sich durch besondere Schmalheit aus- 
zeichnet. Ich habe in dieser Verschiedenheit, zu der freilich noch 
die einigermaassen abweichend gebildete Fühlerkeule käme, keinen 
hinreichenden Grund finden zu können geglaubt, um die Art gene- 
rich von Mycetina abzutrennen. Zur Gattung Epipocus, 


II. Dapsini. 20. Mycetina. 239 


wohin Ze Conte dieselbe stellt, gehört sie jedenfalls nicht, wie dies 
schon aus der tiefen Querfurche der Halsschildbasis hervorgeht, 
welche den Arten jener Gattung durchweg abgeht; dass dieser 
Charakter, so äusserlich er auch ist, trotzdem von sehr wesentlicher 
systematischer Bedeutung ist, wird aber durch eine Reihe von 
Gattungen ausser allen Zweifel gesetzt. 


Anmerkung. In synonymischer Hinsicht kann es wohl kaum bezweifelt 
werden, dass die Fabrieius'’sche Beschreibung seiner Tritoma vittatasich 
auf die vorliegende Art bezieht; er sowohl wie Oliwier, dessen Figur über die 
Identität keinen Zweifel aufkommen lässt, geben nur irrthümlicher Weise Ost- 
indien als Vaterland an und hierdurch ist wahrscheinlich Germar veranlasst 
worden, die Art von Neuem zu beschreiben. Zufälliger Weise hat letzterer da- 
für denselben Namen gewählt, welcher schon von Fabrieius für die Art ange- 
wandt worden war; Odliwier hat den Fabricius’schen Namen T. vittata nur 
aus einem Irrthum in E. lineatus umgeändert, indem er letztere Benennung 
aus der Mant. Insect. citirt, während sie die erstere enthält. 


7. M. laeta. ‚‚Elongata, ferruginea, nitida, thorace parce punctu- 
lato, linea transversa basali valde impressa, disco nigro-no- 
tato , antice transversim impresso, elytris sublilius punctatis, 
nigro-cyaneis, basti, apice epipleurisque flavis , femoribus cla- 
vatıs, antennis nigris.““ Long. lin. 3%,. 


Epipocus laetus Ze Conte, Proceed. of the acad. of nat. scienc. of 
Philadelphia VI, pag. 358, No. 4. 


Da Le Conte diese mir unbekannte Art mit der vorigen unter 
einer Abtheilung seiner Gattung Epipocus vereinigt, welche sich 
durch glatten Körper und, wie aus der vorstehenden Diagnose her- 
vorgeht, auch durch tiefe Querfurche an der Basis des Halsschildes 
auszeichnet, so ist mit Wahrscheinlichkeit anzunehmen, dass sie 
ebenfalls zu Mycetina und gewiss auch zu der Abtheilung mit 
schmalem, linearen Prosternum gehöre. Die obige Diagnose wird 
vom Verf. durch folgende nähere Angaben unterstützt: Der Kör- 
per ist schmaler als bei den übrigen Arten (Mye. vittata, Epi- 
pocuscinctus, punctatusetc.), das Halsschild um ein Drit- 
theil breiter als lang, seine Seiten stärker aufgebogen; die seitlichen 
Längsfurchen tief, bis über die Mitte hinausreichend und durch 
eine tief eingedrückte Linie nahe am Hinterrande verbunden, die 
Scheibe vor der Mitte tief der Quere nach eingedrückt, fein und 
nicht dicht punktirt; ein unbestimmter schwarzer Fleck steht da 
jederseits, wo sich der Quereindruck mit den Längsfurchen verbin- 
det. Die Flügeldecken sind glänzend schwarzblau, dicht und fein 
punktirt, ihre Basis, der umgeschlagene Seitenrand und die Spitze 
rothgelb, letztere abgerundet. Die Unterseite ist glänzend rost- 
farben, die Schenkel mässig gekeult, die Vorderschienen in der 


240 j Endomychidae. 


Mitte des Innenrandes stark gezahnt; die Fühler sind schwarz, 
das dritte Glied fast so lang als die beiden folgenden zusammen- 
genommen. 

Die Art stammt von San Franeiscoin Californien. 


21. Epipocus Germar. 
Ersch u. Gruber, Allgem. Eneyelop. d. Wissensch. Th. 39, pag. 86. 
Epipocus Deean Cat., Le Conte. — Endomychus Chevrolat. 


Antennae articulis duobus penultimis intus acuminatis , tertio 
elongato. 

Maxillae lamina externa elongata, basi cornea. 

Palpi mazillares articulo ultimo conordeo. 

Palpi labiales articulo ultimo transverso. 

Prosternum basti carinatum, lanceolatum. 

Mesosternum declive, planatum. 


In der Fühlerbildung stimmt die vorliegende Gattung mit den 
beiden folgenden darin überein, dass die beiden vorletzten Glieder 
nach innen spitz dreieckig erweitert und das letzte am Ende breit 
abgestutzt erscheint; da jedoch die Fühler überhaupt etwas flach 
gedrückt sind und die vorhergehenden Glieder sich allmählig er- 
weitern, so markirt sich die Keule im Ganzen nur wenig oder min- 
destens viel schwächer als bei Anidrytus und Epopterus. Ein 
Unterschied von diesen besteht in der Verlängerung des dritten 
Gliedes, welches das vierte an Länge beträchtlich übertrifft und 
nicht selten den beiden folgenden zusammen gleich ist oder ihnen 
wenigstens nahe kommt. — Die Bildung der Mundtheile zeigt eben 
nichts besonders Charakteristisches. Die Mandibeln sind sichelför- 
mig gebogen, am Aussenrand stark verdickt, nach der Spitze hin 
allmählig abfallend, diese selbst zugeschärft; der Zahn des Innen- 
randes gross und breit, der Spitze an Länge gleichkommend oder 
dieselbe sogar überragend, innen fein gezähnt, die häutige Lamelle 
kurz, nur auf die hintere Hälfte beschränkt; die Unterseite stark 
ausgehöhlt. Die Oberlippe ist in der Mitte tief ausgebuchtet. An 
den Maxillen ist die innere Lade nur halb so lang als die äussere, 
hornig, gleich breit, vorn schräg nach innen abgeschnitten und bis 
zur Mitte dicht gebartet, ohne längere hervorstehende Borsten ; die 
äussere an der Basis ebenfalls hornig, ihr vorderer häutiger Theil 


H. Dapsini. 21. Epipocus. 241 


langgestreckt und zugespitzt. Die Maxillartaster sind kurz und dick, 
das Endglied kegelförmig, nur an der äussersten Spitze schwach 
abgestutzt und ein wenig länger als das vorhergehende. Das quere 
und beiderseits winklig erweiterte Kinn ist mit einer erhabenen 
winkligen Leiste versehen; die Zunge vorn tief ausgerandet, mit 
schmalen seitlichen Lappen. Das Endglied der Lippentaster ist fast 
doppelt so breit als lang, quer abgestutzt und nicht breiter als das 
vorhergehende. — Bemerkenswerth ist im Gegensatz zu den fol- 
genden Gattungen die. Bildung des Brustbeins: Das Prosternum 
ist vom Vorderrande des Prothorax an kielförmig erhaben, zwi- 
schen den Hüften ziemlich schmal und nach hinten lanzettlich er- _ 
weitert; seine Spitze überragt den Hinterrand der Hüften, ist mehr 
oder weniger abgestumpft, leicht zurückgebogen und legt sich der 
Fläche des Mesosternum auf; dieses ist nach vorn stark abschüssig 
und durchaus eben, ohne Grube zur Aufnahme des Prosternal-Fort- 
satzes, rückwärts verschmälert und hinten gerade abgeschnitten. 

Die Körperform ist bei allen Arten der Gattung eine sehr 
übereinstimmende, länglich eiförmig, nach hinten zugespitzt, vorn 
ziemlich gleich breit; ihr eigenthümlicher Habitus wird besonders 
durch die Form des Halsschildes hervorgerufen, welches quer vier- 
eckig, nur an der Spitze verengt ist und sich durch stark und breit 
aufgebogene Seitenränder auszeichnet. Auf seiner Oberfläche ist 
das Mittelfeld von den beiden seitlichen durch sehr tiefe und weit 
nach vorn reichende, rinnenartige Längsfurchen geschieden, die 
Querfurche der Basis dagegen ganz verschwunden. Das Schild- 
chen ist halbkreisförmig. Die Flügeldecken sind 2%, oder 3 mal so 
lang als das Halsschild, an der Spitze bei der Mehrzahl der Arten 
entweder schräg nach aussen oder quer abgestutzt. Die Beine sind 
mässig schlank, die Schenkel so lang, dass sie bei der Richtung 
nach aussen den Seitenrand des Körpers bedeutend überragen, die 
Schienen beträchtlich kürzer, beide von vorn nach hinten stark zu- 
sammengedrückt; die Tarsen sind schmal, die beiden ersten Glie- 
der bedeutend länger als breit, nur nach der Spitze hin leicht er- 
weitert, das erste um die Hälfte länger als das zweite; das Klauen- 
glied fast so lang als die beiden ersten zusammengenommen. 

Aeussere Geschlechtsunterschiede zeigen sich an den Schie- 
nen; die vorderen sind beim Männchen unterhalb der Mitte des 
Innenrandes winkiig erweitert, die mittleren und hinteren etwas 
verlängert und nach innen gekrümmt. Eine fernere Eigenthüm- 
lichkeit des Männchens besteht darin, dass am Hinterrande des 
fünften Abdominalsegments ein schmales sechstes hervorragt, wel- 
ches beim Weibchen nicht sichtbar ist. 

Die Arten, welche auch in der Färbung und Zeichnung des 
Körpers eine grosse Gleichförmigkeit zeigen, sind hauptsächlich 


Gerstaecker, Entomographien., 16 


242 Endomychidae. 


in Central-Amerika einheimisch; einige kleinere verbreiten 
sich auch über die Vereinigten Staaten von Nord- Amerika. 


Anmerkung. Die Angabe Ze Conte’s (Proceed. oftheacad. ofnat. scienc. 
of Philadelphia, VI, pag. 358), dass in der Regel ein sechstes Segment am Hin- 
terleibe sichtbar sei, ist in sofern ungenau, als diese Eigenschaftnur dem Männ- 
chen zukommt. Zweifelhaft muss auch jedenfalls die Richtigkeit von einer 
Bewaffnung der Vorderschienen bei beiden Geschlechtern, wie derselbe sie sei- 
nem E. discoidalis zuschreibt, erscheinen, da bei allen mir bekannten Arten 
eine solche nur auf die männlichen Individuen beschränkt ist. Die unter der 
zweiten Gruppe Ze Conte’s aufgeführten Arten E. laetus und lineatus ge- 
hören dieser Gattung nicht an, wie dies schon bei Mycetina, wo sie aufge- 
, führt sind, bemerkt wurde. 


4. Körper und Flügeldecken einfarbig schwarz. 


1. E. politus. Niger, subtus sericeus, supra glaber, lucidus, dis- 
perse subtihterque punctatus, antennarum articulis duobus 
ultimis,, ore, tibiarum apice tarsisque ferrugineis : thoracis 
disco convexo, margine laterali ad basın usque reflexo, elytrıs 
apice subtruncatis. Long. lin. 4°%/,-—5'%. 82. 


& Tibüs anticis infra medium dentatıs, ante apicem ezcisis : 
elytris apice oblique truncatıs. 


Q Elytris apice recte truncatıs, angulo suturali subspinoso. 
Epipocus politus *Deojean i. lit. 


Tief schwarz, auf der Oberseite lebhaft glänzend und glatt, 
unten dicht greis behaart. Der Kopf ist dicht und deutlich punk- 
tirt, der Scheitel gewölbt, die Stirn tief herzförmig eingedrückt; 
die Oberlippe, die Kiefer- und Lippentaster rostgelb, die Mandibeln 
und das Kinn pechbraun. Die Fühler von % der Körperlänge, 
schwarz, haarig, an der Basis pechbraun durchscheinend,, die bei- 
den Endglieder hell rostgelb; das dritte Glied nur wenig kürzer 
als die beiden folgenden zusammengenommen, das sechste bis achte 
um die Hälfte kürzer als das vierte, doch deutlich länger als breit. 
Das Halsschild ist um ein Drittheil breiter als lang, quer viereckig, 
vor der Mitte gerundet erweitert, der Seitenrand gleich von der 
Basis an stark aufgebogen , kaum verdickt, die Hinterecken scharf 
rechtwinklig, die Vorderecken sehr breit und stumpf, bis über den 
Vorderrand der Augen hervortretend, die seitlichen Längsfurchen 
sehr tief, jenseits der Mitte endigend und dort ein wenig einwärts 
gebogen, die Scheibe gewölbt, ohne Mittelfurche, zerstreut und 
fein punktirt, blank; der aufgebogene Seitenrand nach vorn dichter 
punktirt und daher matter. Das Schildchen ist besonders vorn dicht 
punktirt. Die Flügeldecken sind lang eiförmig, beim Weibchen 
etwas breiter und kürzer als beim Männchen, an der Basis breiter 


11. Dapsini. 21. Epipocus. 243 


als das Halsschild, mit beulenartig aufgetriebenen Schultern, bis 
über die Mitte hinaus kaum verengt, vor derselben aber seitlich 
leicht ausgebuchtet; die Oberfläche ziemlich stark gewölbt, noch 
weitläufiger, zugleich aber auch etwas stärker punktirt als das 
Halsschild, spiegelblank. Die ganze Unterseite mit Einschluss des 
umgeschlagenen Flügeldeckenrandes und der Beine ist dicht bräun- 
lich-greis behaart, überall gedrängt punktirt, fast matt; an den 
Beinen die Hüften und die Basis der Schenkel meist rothbraun 
durchscheinend, die Spitze der Schienen und die Tarsen rostgelb, 
beide goldgelb behaart. 

Beim Männchen sind die Vorderschienen unterhalb der 
Mitte des Innenrandes stumpf gezähnt und dann bis zur Spitze 
bogenförmig ausgeschnitten, die hinteren Schienen etwas verlän- 
gert und leicht gekrümmt. Am Hinterleib sind die drei mittleren 
Ringe verkürzt, der fünfte ihnen zusammen an Länge gleich, an 
der Spitze leicht abgerundet, auf der Oberfläche der Quere nach 
eingedrückt und daher der Hinterrand aufgebogen ; das viel schma- 
lere sechste Segment ragt weit hervor. Die Flügeldecken sind an 
der Spitze schräg nach aussen abgestutzt, so dass der Aussenwinkel 
viel weiter nach hinten hervorragt als der Nahtwinkel. 

Beim Weibchen ist die Abstutzung der Flügeldecken viel 
schwächer, zuweilen kaum in die Augen fallend, und der in eine 
feine Spitze ausgezogene Nahtwinkel ist stets der längere. Am 
Hinterleib sind die drei mittleren Segmente um die Hälfte länger 
als beim Männchen, das letzte dagegen viel kürzer, nur den zwei 
vorhergehenden zusammen an Länge gleich, seine Oberfläche ge- 
wölbt, der Hinterrand herabgebogen und seicht ausgerandet. 

Diese Art stammt von Bogota und ist in den meisten Samm- 
lungen vertreten ; dem hiesigen Museo wurde sie vom Grafen Dejean 
unter obigem Namen mitgetheilt. 


2. E. rufitarsis. Niger, subnitidus, supra glaber, crebre puncta- 
tus , antennarum articeulis duobus ultimis , genubus , tibiarum 
apice tarsisque ferrugineis: thorace longitudinalter sulcato, 
lateribus retrorsum deplanato, elytris apice rotundatis. Long. 
lin. 4. &. 


Endomychus rufitarsis Chevrolat, Coleopt. du Mexique, 5. fasc., 
No. 123. 


Kleiner als der vorige, nur schwach glänzend, aufder ganzen 
Oberfläche dicht punktirt. Die Punktirung des Kopfes, die Fär- 
bung der Mundtheile und Fühler so wie die Längenverhältnisse 
der letzteren sind wie bei E. politus. Das Halsschild ist nach 
hinten leicht aber deutlich verengt, die Hinterecken daher etwas 

1.6: 


244 Endomychidae. 


stumpfwinklig, der Seitenrand nur in der vorderen Hälfte und auch 
hier schwächer als bei der vorigen Art aufgebogen, von der Mitte 
bis zur Basis dagegen flach ausgebreitet; die Seitenfurchen tief, die 
Mitte der Scheibe kaum überragend, diese mit ziemlich breiter, 
nach vorn verschwindender Mittelfurche; die ganze Oberseite dicht, 
an den Seiten sogar fast gedrängt punktirt, matt glänzend. Das 
Schildchen ist mit ziemlich zahlreichen Punkten besetzt. Die Flü- 
geldecken sind beträchtlich kürzer als bei E. politus, eiförmig, 
an der Basis deutlich breiter als das Halsschild, mit sehr wenig 
markirten Schulterbeulen, seitlich sehr leicht erweitert, vom letzten 
Drittheil an nach hinten verschmälert, an der Spitze abgerundet; 
die Oberfläche überall gleichmässig, dicht und deutlich punktirt, 
etwas stärker glänzend als das Halsschild, mit drei bis vier schwach 
angedeuteten Rippen auf dem inneren Theil der Scheibe zunächst 
der Naht, von denen die erste besonders auf der hinteren Hälfte, 
die dritte dagegen an der Basis (innerhalb der Schulterbeule) deut- 
licher ausgeprägt ist. Die Unterseite ist nur sehr kurz und fein be- 
haart und daher nur wenig matter glänzend als oben; die Punk- 
tirung ist eben so stark, aber noch dichter, besonders an den Seiten 
des Hinterleibs, wo sie sogar leichte Runzeln bildet. An den Beinen 
sind ausser der Schienenspitze und den Tarsen auch die Kniee in 
geringer Ausdehnung hell rostgelb gefärbt, die vorderen Hüften 
und Trochanteren rothbraun durchscheinend. 

Beim Männchen sind die Vorderschienen unterhalb der Mitte 
des Innenrandes stark erweitert, diese Erweiterung in einen schar- 
fen Zahn auslaufend und nach der Spitze von einem bogenförmigen 
Ausschnitte gefolgt ; die hinteren Schienen lang und dünn, fast ge- 
rade. Am Hinterleib sind die drei mittleren Segmente kaum ver- 
kürzt, das fünfte etwas länger als die beiden vorhergehenden zu- 
sammengenommen, vor der Spitze quer eingedrückt, der Hinterrand 
leicht aufgebogen und gerade abgeschnitten. 

Aus Mexico; in Deyrolle’s Sammlung. 


3. E. fuliginosus. Niger, subopacus, confertim punctatus, fus- 
co-pubescens, antennarum articulis duobus ultimis , ore, tıbia-- 
rum apice , tarsis anoque ferrugineis: thoracıs disco sulcato, 
elytris apice rotundatis. Long. lin. 3%, —4Y,. 88. 


Von den beiden vorigen Arten durch dicht behaarte und da- 
durch matte Oberseite, ausserdem auch durch die helle Färbung 
der Hinterleibsspitze unterschieden; in der längeren und schmale- 
ren Körperform dem E. politus, durch die dichte Punktirung und 
die abgerundete Flügeldeckenspitze dem E. rufitarsis näher tre- 
tend. — Der Kopf ist dicht gedrängt, körnig punktirt, die Stirn 


II. Dapsini. 21. Epipocus, 245 


der Länge nach stark vertieft; die Oberlippe und die Taster rost- 
gelb. Die Fühler sind auffallend kurz, den dritten Theil der Körper- 
länge wenig übertreffend, schwarz, haarig, an der Wurzel roth- 
braun durchscheinend, die beiden Endglieder rothgelb; das dritte - 
Glied nur wenig länger als das erste, das vierte bis achte schnell an 
Länge abnehmend, so dass die beiden letzten von ihnen nicht län- 
ger als breit erscheinen. Das Halsschild ist fast um die Hälfte brei- 
ter als lang, an den Seiten bis zur Mitte gleich breit, dann leicht 
gerundet erweitert, die Vorderecken breit, stumpf abgerundet, die 
Hinterecken rechtwinklig, der Seitenrand längs der hinteren Hälfte 
nur schwach, vorn stärker aufgebogen, fast schneidend scharf; die 
Seitenfurchen tief, bis zur Mitte reichend, dort einwärts gekrümmt, 
die Scheibe mit deutlicher Längsfurche, beiderseits aufgewulstet, 
vorn flach gedrückt; die ganze Oberseite dicht gedrängt, körnig 
punktirt und wie die Flügeldecken mit anliegenden schwärzlichen 
Haaren bekleidet. Die Punktirung des Schildchens ist überein- 
stimmend. Die Flügeldecken sind lang eiförmig, an der Basis brei- 
ter als das Halsschild, mit leicht aufgeworfenen Schulterbeulen, 
seitlich bis über die Mitte hinaus fast gleich breit, dann allmählig 
verengt und an der Spitze abgerundet; die Oberfläche ebenso stark 
aber nicht ganz so dicht wie das Halsschild punktirt, daher auch 
mit etwas mehr Glanz, der freilich durch die Behaarung gedämpft 
wird. Auf der Unterseite ist die Behaarung sehr viel feiner und 
kürzer und die hier ebenfalls sehr gedrängte Punktirung daher 
deutlicher hervortretend; am Hinterleib ist die Spitzenhälfte des 
fünften Segmentes, an den Beinen die Schienenspitze und die Tar- 
sen rostgelb. 

Beim Männchen sind die Vorderschienen unterhalb der Mitte 
des Innenrandes in einen ziemlich scharfen dreieckigen Zahn er- 
weitert und zwischen diesem und der Spitze ausgerandet. Am Hin- 
terleibe sind die drei mittleren Ringe von gleicher Länge wie beim 
Weibchen, der fünfte vor der Spitze quer eingedrückt, hinten gerade 
abgeschnitten ; das weit hervortretende sechste Segment ist eben- 
falls rostgelb gefärbt. 

Aus Neu-Granada; im hiesigen Museo und in 7homson’s 
Sammlung. 


246 Endomychidae. 


B. Körper rostgelb, Halsschild und Flügeldecken mit schwarzer Scheibe 
oder einfarbig. ” 


4. E. cinctus. Abdomine nıgro, elytris apice oblique truncatıs, 
confertim punctatis, thorace maculis duabus disci, medio con- 
fluentibus punctisque duobus lateralibus nigris , lateribus con- 
‚fertim, disco vage et profunde punctato. Long. lin. 5. d. 


Epipocuscinctus Le Conte, Proceed. of the acad. of nat. scienc. of 
Philadelphia VI, pag. 358, No. 1. 


Der Körper ist länglich eiförmig, oben und unten gelblich greis 
behaart, etwas glänzend. Der Kopf ist dicht gedrängt, körnig 
punktirt, die Stirn zwischen den Fühlern leicht eingedrückt, von 
Farbe rostroth, ziemlich dicht gelblich behaart, die Mundtheile hel- 
ler. Die Fühler sind schwarz, die beiden ersten Glieder und die 
Spitze des letzten rostroth; das dritte Glied schlank, um die Hälfte 
länger als das vierte, das siebente und achte noch doppelt so lang 
als breit. Das Halsschild ist fast doppelt so breit als lang, gleich 
von der Basis aus allmählig und in leichter Rundung nach vorn 
verengt, die Vorderecken sehr breit und stumpf, die Hinterecken 
zugespitzt und nach hinten ausgezogen; der Seitenrand in seiner 
ganzen Ausdehnung aufgebogen, scharf, die Seitenfurchen tief, 
aber ziemlich eng, bis zur Mitte reichend, die Scheibe mit zer- 
streuten, tief eingestochenen, fast grubenartigen Punkten besetzt, 
die Seiten dagegen dicht gedrängt, körnig punktirt; die Oberfläche 
leicht speckartig glänzend, in der Mitte glatt, an den Seiten be- 
haart, rostroth, zwei unregelmässige, in der Mittellinie zusammen- 
fliessende grosse Flecke des Mittelfeldes und ein Punkt jederseits 
nahe am Seitenrande schwarz. Das Schildchen ist dicht punktirt. 
Die Flügeldecken sind an der Basis kaum breiter als das Halsschild, 
mit stark aufgeworfenen und deutlich nach vorn hervortretenden 
Schulterecken, seitlich bis zur Mitte leicht und allmählig erweitert, 
länglich eiförmig, an der Spitze breit und schräg abgestutzt, der 
Rand dieser Abstutzung deutlich concav und ihr Aussenwinkel als 
stumpfe Spitze hervorgezogen ; überall dicht gedrängt punktirt, die 
Punkte an der Basis am stärksten und nach hinten allmählig feiner 
werdend ; die Oberfläche glänzender als die des Halsschildes, dünn 
behaart, die Scheibe tief schwarz, alle Ränder und zwar die Spitze 
in grösserer Ausdehnung rostroth. Auf der Unterseite ist die Brust 
rothbraun, die Parapleurae und drei Flecke auf der Hinterbrust 
schwarz; der Hinterleib pechschwarz, an der Basis und der Spitze 
rostroth. Die Punktirung ist viel feiner als oben, auf der Hinter- 
brust fast verloschen. Die Beine sind mit Einschluss der Hüften 
rostroth, goldgelb behaart, das erste Drittheil der Schienen 
schwarz. 


II. Dapsini. 21. Epipocus. 247 


Beim Männchen sind die Vorderschienen im letzten Drittheil 
ihrer Länge stumpfwinklig erweitert und von da gegen die Spitze 
hin wieder allmählig verengt; die hinteren Schienen sind mit der 
Spitze deutlich nach innen gekrümmt. Am Hinterleib ist das 
zweite und dritte Segment beiderseits von der Mittellinie schwielig 
aufgetrieben, das zweite um die Hälfte länger als die beiden folgen- 
den; das fünfte ziemlich lang, vor der Spitze niedergedrückt, sein 
Hinterrand leicht gerundet. Das hervortretende sechste Segment 
ist halbkreisförmig , und wie die Spitze des vorhergehenden 
rostfarben. 

Aus Texas, in Dohrn’s Sammlung. Das einzige mir vorlie- 
sende männliche Exemplar stimmt mit der Ze Conte’schen Beschrei- 
bung in jeder Beziehung genau überein. 


3. E. figuratus. Abdomine ferrugineo, elytris apice obligue 
truncatis , obsolete ac minus crebre punctatis,, thorace maculıs 
septem (trıbus disci, quatuor lateralibus) nigris, medio vage et 
profunde punctato. Long. lin. 4%—-5. d. 


Endomychus angulatus Chevrolat, Dejean Catal. 2. edit. pag. 439. 


Fast von der Grösse des vorigen, doch bei gleicher Länge etwas 
schmaler, durch die Färbung des Hinterleibs, die schwarze Zeich- 
nung des Halsschildes und die feinere, sparsamere Punktirung der 
Flügeldecken unterschieden. — Der Kopf ist ziemlich seicht und 
wenig gedrängt punktirt, matt schwarz, gelb behaart, die Stirn ein- 
gedrückt; der Clypeus und die Mundtheile hell rostroth. Die Füh- 
ler sind tief schwarz, haarig, die beiden ersten Glieder lebhaft rost- 
roth, die Spitze des letzten matt lehmgelb; sie sind kaum merklich 
kürzer, aber derber als bei dem vorigen, die Längsverhältnisse der 
einzelnen Glieder dieselben. Das Halsschild ist hier ebenfalls fast 
doppelt so breit als lang, gleich von der Basis an und zwar In fast 
gerader Linie verengt, die Vorderecken aussen schwächer gerundet 
erweitert als bei E. cinctus, vorn abgestumpft, fast gerundet, die 
Hinterecken nach hinten ausgezogen, aber ebenfalls mit stumpfer 
Spitze; der Seitenrand in seiner ganzen Länge deutlich aufgebogen, 
scharf, die Seitenfurchen schmal, nach innen gebogen, vor der 
Mitte abgekürzt, aber nach vorn in eine deutliche Falte fortgesetzt, 
die sich nach innen umbiegend vor der Spitze mit der der anderen 
Seite vereinigt; die Scheibe zuweilen mit schwacher Längsfurche, 
an der Basis mit ganz vereinzelten, tiefen, runden Punkten besetzt, 
nach vorn fast glatt, die Seitenränder dichter aber weniger tief 
punktirt und haarig ; die ganze Oberfläche sehr matt glänzend, hell 
rostroth, mit sieben tief schwarzen Flecken , zwei grossen zwischen 
den Längsfurchen gelegenen und in der Mitte meistens zusammen- 


248 Endomychidae. 


stossenden, einem kleineren mittleren, dicht hinter denselben, end- 
lich zweien zu jeder Seite ausserhalb der Längsfurchen, von denen 
der eine an der Basis, der andere vor der Mitte steht. Das Schild- 
chen ist in der Regel schwärzlich, seltner rothbraun, an der Basis 
mit wenigen Punkten besetzt. Die Flügeldecken sind lang eiförmig, 
am Grunde nur wenig breiter als das Halsschild, mit schwach auf- 
geworfenen und nach vorn nur wenig hervortretenden Schulter- 
ecken, seitlich vor der Mitte leicht ausgebuchtet,, nach hinten sehr 
allmählig verengt und an der Spitze ganz wie bei der vorigen Art 
breit und schräg nach aussen abgestutzt; die Färbung ganz wie 
dort, die Punktirung aber beträchtlich feiner, seichter, bei weitem 
weniger gedrängt, an der Spitze sogar undeutlich werdend. Die 
Unterseite ist einfarbig rostroth, gelblich behaart, nur die Para- 
pleurae und die Seitenränder des Hinterleibs zuweilen leicht ge- 
schwärzt; an den gleichfarbigen Beinen sind die Schienen bis zur 
Mitte schwarz und ein bräunlicher Schatten erstreckt sich oft noch 
über dieselbe hinaus. 

Beim Männchen sind die Vorderschienen im letzten Drittheil 
des Innenrandes stärker als bei der vorigen Art und stumpf zahn- 
artig erweitert, bis zur Spitze in leichtem Bogen ausgeschnitten ; 
die Mittelschienen ebenfalls vor der Spitze ausgerandet und diese 
selbst deutlich einwärts gekrümmt, die Hinterschienen leicht ge- 
schwungen. Am Hinterleib sind die drei mittleren Ringe durchaus 
eben, von vorn nach hinten an Länge abnehmend, der fünfte etwas 
länger als die beiden vorhergehenden zusammengenommen, hinten 
leicht abgerundet. 

Aus Mexico, imhiesigen Museo und in TAomson’s Sammlung; 
eine Reihe männlicher Exemplare unter dem Namen E. angula- 
tus Chevr. 


6. E. bifidus. Abdomine ferrugineo, elytris apice oblique trunca- 
tıs, confertim punctatis, thorace maculis quingue nigris (tri- 
bus disci, duabus laterahbus), medio crebre punctato. Long. 
lin. 4,—5, 9. 


Dem vorigen äusserst ähnlich, bei gleicher Länge ein wenig 
gedrungener, nach vorn und hinten weniger verengt, am sichersten 
durch das auf der Scheibe mit zahlreichen Punkten besetzte Hals- 
schild und den Mangel der beiden schwarzen Basalflecke ausserhalb 
der Seitenfurchen zu unterscheiden; mit E. cinctus in der dicht 
gedrängten Punktirung der Flügeldecken übereinstimmend und sich 
hierin ebenfalls von der vorigen Art entfernend. — Der Kopf ist 
dicht körnig punktirt, mit gelben Borstenhaaren bedeckt, die Stirn 
eingedrückt, mit Einschluss der Mundtheile rostroth; die Fühler 


II. Dapsini. 21. Epipocus. 249 


pechbraun, das erste Glied von der Körperfarbe, das zweite heller 
oder dunkler rothbraun, zuweilen mit gelblicher Spitze, das End- 
glied wie bei den vorigen Arten zur Hälfte rothgelb. Das Hals- 
schild ist länger als bei der vorigen Art, die Vorderecken weiter 
hervortretend, den Vorderrand der Augen deutlich überragend, die 
Hinterecken scharf zugespitzt, der Seitenrand in seiner ganzen 
Ausdehnung aufgebogen, wie dort gleich von der Basis aus die 
Richtung nach innen einschlagend; die Seitenfurchen bis zur Mitte 
reichend, tief eingedrückt, am Ende nach innen gewandt, die 
Scheibe überall mit ziemlich kleinen, tiefen Punkten besetzt, die 
zwar in der Mitte nicht dicht an einander gedrängt sind, aber keine 
Stelle der Oberfläche frei lassen und ausserhalb der Furchen so dicht 
an einander schliessen, dass die Seitentheile ein rauhes, gekörntes 
Ansehen erhalten. Von den schwarzen Flecken der Oberseite sind 
die beiden mittleren nur mässig gross und durch einen ziemlich 
breiten Raum von einander getrennt, der hinter ihnen stehende und 
die beiden seitlichen vor der Mitte sind rund, punktförmig. Das 
Schildchen ist auf der vorderen Hälfte dicht gedrängt punktirt. Die 
Flügeldecken sind an der Basis etwas breiter als das Halsschild, 
mit aufgewulsteten und leicht hervortretenden Schulterecken, läng- 
lich eiförmig, vor der Mitte leicht gerundet erweitert, im hinteren 
Drittheil allmählig vereng® und an der Spitze breit und schief nach 
aussen abgestutzt; der Ausschnitt concav, sein äusserer Winkel 
weit nach hinten hervortretend; die Färbung und Punktirung der 
Oberfläche ist ganz wie bei E. cinctus, letztere jedoch an der 
Basis nicht ganz so tief wie dort. Die ganze Unterseite ist mit Ein- 
schluss der Brust- und Hinterleibsseiten einfarbig und satt rost- 
gelb, fein und gedrängt punktirt, dicht und anliegend rothgelb be- 
haart; die Beine sind gleichfarbig, die Basalhälfte der Schienen 
schwarz gefärbt. 

Von Costa Rica; es liegt mir eine Reihe ganz übereinstim- 
mender Exemplare vor, unter denen sich aber kein Männchen be- 
findet; ausser im hiesigen Museo auch in Dohrn’s, Deyrolle’s und 
Westermann’s Sammlung. 


4%. E. mutilatus. Abdomine ferrugineo, nigro-maculato, elytrıs 
apice recte truncatıs , confertim punctatis , thorace disco pun- 
ctisgue duobus lateralibus nigris, medio fortius, lateribus cre- 
brius punctato. Long. lin. 4. 9. 


var. Abdomine piceo, basi apiceque ferrugineo. 
Von den drei vorhergehenden Arten durch geringere Grösse, 


breitere Form und besonders auffällig durch die an der Spitze ge- 
rade abgestutzten Flügeldecken unterschieden; die Färbung der 


250 Endomychidae. 


Oberfläche ist dieselbe. — Der Kopf ist dicht gedrängt, ziemlich 
fein punktirt, die Stirn fast eben, diese und der Scheitel rothbraun, 
der Clypeus und die Mundtheile rostgelb; die Fühler schwarz, 
glänzend, haarig, die beiden ersten Glieder und der grösste Theil 
des letzten von der Körperfarbe. Das Halsschild ist kurz, an der 
Basis mehr denn doppelt so breit als lang, nach vorn bis über die 
Mitte hinaus in fast gerader Linie, dann in leichtem Bogen verengt, 
der Seitenrand leicht aufgebogen, schneidend scharf, mit dichten 
Haaren gefranzt, die Vorderecken sehr kurz, nur die Mitte der 
Augen erreichend, innen schräg abgeschnitten, stumpf, die Hinter- 
ecken spitzwinklig, nach hinten nicht ausgezogen; die seitlichen 
Furchen tief und breit, gerade bis zur Mitte reichend,, die Scheibe 
an ihrer Innenseite jederseits quer eingedrückt, mit grossen und 
tiefen Punkten mässig dicht besetzt, die Seitentheile dagegen wie 
gewöhnlich gedrängt und weniger stark punktirt; die schwarze 
Fleckung der Oberseite ist dieselbe wie bei der vorigen Art, nur 
dass die drei mittleren Flecke in einander geflossen sind und so 
einen einzigen grösseren bilden. Das Schildchen ist in der Mitte 
mit einigen grösseren Punkten besetzt, rostgelb. Die Flügeldecken 
sind eiförmig, an der Basis ein wenig breiter als das Halsschild, 
mit etwas aufgeworfenen und hervorgezogenen Schulterecken, an 
den Seiten bis zur Mitte fast gleich brei$® dann allmählig verengt 
und an der Spitze ziemlich breit, aber durchaus gerade abgestutzt, 
der Aussenwinkel breit abgerundet und nicht weiter hervortretend 
als der scharf rechtwinklige an der Naht; die Oberfläche sehr leicht 
gewölbt, fast flach gedrückt, dicht gedrängt und von der Basis 
gegen die Spitze hin allmählig feiner punktirt, hell rostroth, mit 
schwarzer Scheibe. Die Unterseite ist glänzend rostgelb, die Para- 
pleuren und drei Flecke auf der Hinterbrust, eine schmale Quer- 
binde auf den einzelnen Hinterleibsringen, welche die Basis und 
Spitze freilässt und auf dem zweiten und dritten Ringe in der Mitte 
unterbrochen ist, schwarz. Die Punktirung auf der Brust ist fein 
und verloschen, an der Basis des Hinterleibs tief und sparsamer, 
auf dem übrigen Theile dichter und minder grob. Die Beine sind 
heller rostgelb, goldgelb behaart, die kleinere Basalhälfte der Schie- 
nen schwarz. 

Durch Ausbreitung der schwarzen Querbinden des Hinterleibs 
erscheint dieser bei einem Exemplar bis auf die Basis und Spitze, 
welche rostgelb verbleiben, schwarz. 

In der Färbung der Unter- wie der Oberseite, in der Punkti- 
yung und schwachen Wölbung der Flügeldecken steht diese Art 
dem E. einctus äusserst nahe; sie unterscheidet sich von die- 
sem aber durch die zahlreichen Punkte auf der Scheibe des Hals- 
schildes und durch die gerade abgestutzte Spitze der Flügeldecken. 


1I. Dapsini. 21. Epipocus. 251 


Von Vera Cruz im hiesigen Museo, aus Texas in Dohrn’s 
Sammlung; nur im weiblichen Geschlechte vorliegend. 


8. E. tihialis. Abdomine nigro, ferrugineo-limbato, elytris apıce 
rotundatis, confertim punctatis, thorace macula magna trans- 
verse quadrata nigra. Long. lin. 31,—4. &9. 
Endomychus tibialis Chevrolat, Iconogr. d. rögne animal, pag. 317. 
Pl. 50. fig. 9. — Coleopt. du Mexique. 4. fasc. (1834.) 
Epipocuscircumdatus Dejean Catal. 2. edit. pag. 439, 


Von allen vorhergehenden Arten durch die an der Spitze 
abgerundeten Flügeldecken, durch den Mangel der beiden 
schwarzen Punkte auf den Seiten des Halsschildes und auch durch 
geringere Grösse unterschieden; im Uebrigen ist die Färbung der 
Oberseite mit diesen übereinstimmend. — Der Kopf ist grob und 
dicht punktirt, mit Einschluss der Mundtheile rostroth, goldgelb 
behaart, die Stirn in der Mittellinie etwas aufgewulstet; die Fühler 
glänzend schwarz, haarig, die beiden ersten Glieder und die Spitzen- 
hälfte des letzten von der Farbe des Kopfes. Das Halsschild ist fast 
doppelt so breit als lang, bis über die Mitte hinaus nicht verschmä- 
lert, dann in starker Rundung nach vorn verengt, die Vorderecken 
den Vorderrand der Augen fast überragend, stumpf abgerundet, die 
Hinterecken zugespitzt, direkt nach hinten gerichtet, hier den 
Hinterrand beträchtlich überschreitend und beiderseits zugeschärft; 
der Seitenrand beim Männchen in seiner ganzen Länge, beim 
Weibchen nur vorn deutlich aufgebogen, die Seitenfurchen tief, 
kaum bis zur Mitte reichend,, die Scheibe in der Mitte mit grossen 
und ziemlich eng stehenden Punkten bedeckt, in der Gegend der 
beiden Furchen fast glatt, die Seitenränder gedrängt, fast körnig 
punktirt; der schwarze Mittelfleck nimmt in der Breite den ganzen 
Raum zwischen den Seitenfurchen ein, stösst an die Basis, ist aber 
von der Spitze durch einen ziemlich breiten Saum der Grundfarbe 
getrennt. Das Schildchen ist grob punktirt, rostgelb, selten ge- 
bräunt. Die Flügeldecken sind beim Männchen schmaler und nach 
hinten stärker zugespitzt als beim Weibchen, an der Basis wenig 
breiter als das Halsschild, seitlich bis zur Mitte sehr leicht gerun- 
det erweitert, die Schulterbeulen schwach aufgetrieben , die Ober- 
fläche mässig gewölbt, dicht gedrängt und grob, nach hinten all- 
mählig etwas schwächer punktirt, hell und lebhaft rostroth, mit 
tief schwarzer, ziemlich glänzender Scheibe. Die Spitze ist in bei- 
den Geschlechtern abgerundet, beim Männchen jedoch etwas länger 
ausgezogen und hier der Nahtwinkel abgestumpft, so dass jede 
Flügeldecke fast einzeln abgerundet erscheint; beim Weibchen da- 
gegen ist der Nahtwinkel scharf, fast zugespitzt. Auf der Unterseite 


252 Endomychidae. 


ist der Prothorax und der umgeschlagene Seitenrand der Flügel- 
decken licht rostgelb, die Mittel- und Hinterbrust und das Abdo- 
men schwarz oder pechbraun; das Mesosternum, die Mitte der 
Hinterbrust in grösserer Ausdehnung, die Seitenränder und die 
Spitze des Hinterleibs wie auch oft die Spitzenränder der einzelnen 
Segmente desselben heller oder dunkler rostfarben. Die Punktirung 
ist auf der Brust fein, verloschen und sparsam, auf dem Hinterleib 
deutlich und besonders nach hinten gedrängt. Die Beine sind leb- 
haft rostgelb, goldig behaart, das erste Drittheil der Schienen 
schwarz. 

Beim Männchen sind die Vorderschienen nahe dem letzten 
Drittheil des Innenrandes plötzlich schräg erweitert, diese Erweite- 
rung unten aber gerade abgeschnitten und nach ihr der Innenrand 
in der früheren Richtung als gerade Linie bis zur Spitze verlaufend;; 
die Mittelschienen am Ende deutlich einwärts gekrümmt, die Hin- 
terschienen sehr lang und dünn, leicht Sförmig geschwungen. Am 
Hinterleib sind die drei mittleren Segmente etwas kürzer als beim 
Weibchen, unter sich gleich lang, das fünfte doppelt so lang, hin- 
ten abgerundet. Das weit hervortretende sechste Segment ist quer 
eiförmig und wie das fünfte rostgelb. 

Aus Mexico, in den meisten Sammlungen vorhanden. 

Anm erkung. Die Abbildung dieser Art in der Iconogr. d.regne animal, 
pl. 50 ist sehr treffend und zeigt, wie es bei allen mir vorliegenden Exemplaren 
der Fall ist, die Flügeldecken an der Spitze abgerundet; in der sie begleiten- 
den Beschreibung wird auf dieses Moment nicht näher eingegangen. Dagegen 
giebt Chevrolat in der ausführlicheren Charakteristik derselben Art in den Co- 
leopt. du Mexique die Flügeldecken mit schräg abgestutzter Spitze an und er- 
wähnt nur beiläufig eines Exemplares, bei dem dieselbe stumpfer und abgerun- 
det sei. Ob hier eine Verwechslung zweier Arten stattgefunden hat, die bei der 
grossen Aehnlichkeit derselben wohl denkbar wäre, muss unentschieden bleiben, 
da mir Exemplare mit abgestutzter Flügelspitze nicht bekannt geworden sind; 
auf eine der vorhergehenden Arten, welche hierbei leicht in Verdacht kommen 
könnten, ist die C'hevrolat’sche Beschreibung nicht anzuwenden, wenigstens wer- 
den die schwarzen Seitenpunkte des Halsschildes, wodurch sich jene auszeich- 
nen, nicht erwähnt, und auch die Angaben über den schwarzen Mittelfleck 
wären für jene nicht zutreffend. In jedem Fall wird der vorliegenden Art ihr 


Name verbleiben müssen, da die Abbildung und Beschreibung in der Iconogra- 
phie die ältere ist. 


9. E. punctatus. Abdomine ferrugineo, elytris apice subtrunca- 
tis, grosse ac crebre punctatis , thorace maculis duabus disci 
rotundatis nigris. Long. lin. 2%. 2. 

Epipocus punctaäatus *Dejean Catal. 2. edit., pag. 439. — Le Conte, 
Proceed. of the acad. of natur. scienc. of Philadelphia VI, pag. 358, 

No. 2. — Guerin, Archives entomol. I, pag. 265. 
Nur von der Grösse des Endomychus coccineus; mit den 
vorhergehenden Arten in der Färbung der Oberfläche übereinstim- 


II. Dapsini. 21. Epipocus. 253 


mend und dem E. mutilatus durch die an der Spitze gerade ab- 
gestutzten Flügeldecken am nächsten stehend, durch die sehr grobe 
Punktirung der Flügeldecken und der Scheibe des Halsschildes 
ausgezeichnet. — Der Kopf ist dicht und ziemlich tief punktirt, 
mit Einschluss der Mundtheile dunkel rostroth ; die Fühler dick und 
kurz, schwarz, die beiden ersten und das letzte Glied rothgelb ; das 
dritte Glied nur wenig länger als das vierte, die folgenden sehr 
kurz, das sechste bis achte kaum länger als breit. Das Halsschild 
ist doppelt so breit als lang, bis über die Mitte hinaus fast gleich 
breit, im vorderen Theile schnell verengt, die Vorderecken mässig 
lang, beiderseits fast gerade abgeschnitten, spitzwinklig, der Sei- 
tenrand schmal aufgebogen, die seitlichen Furchen kaum bis zur 
Mitte reichend, breit und tief, die Scheibe mit sehr groben und tie- 
fen, aber deutlich getrennten, die Ränder dagegen mit feineren und 
dichteren Punkten besetzt; die ganze Oberfläche glänzend, satt 
braunroth, zwei rundliche, weit von einander getrennte Flecke an 
der Innenseite der Furchen und hinter ihnen ein Punkt tief schwarz. 
Das Schildchen ist mit einigen groben Punkten besetzt. Die 
Flügeldecken sind regelmässig eiförmig mit kleiner aber deutlich 
erhabener Schulterbeule, an der Spitze ziemlich breit und quer ab- 
gestutzt, doch so dass der Aussenwinkel durch Abrundung fast 
unmerklich in den Seitenrand übergeht; die Oberfläche schwach 
gewölbt mit einigen leicht angedeuteten erhabenen Längsrippen, 
von denen besonders die erste, zunächst der Naht verlaufende deut- 
lich bemerkbar ist, sehr grob und ziemlich dicht punktirt, glänzend 
schwarz, alle Ränder in weiter Ausdehnung braunroth. Der Naht- 
saum ist hier bedeutend breiter als bei den vorigen Arten, vorn 
doppelt so breit als hinten und zunächst der Basis nur wenig schma- 
ler als das schwarze Mittelfeld. Die Unterseite ist einfarbig rost- 
gelb, dicht punktirt und behaart; die Beine ebenso gefärbt, nur 
die Schienen im ersten Viertheil der Basis leicht gebräunt. 

In Nord-Amerika einheimisch, nach Le Conte besonders 
in Georgien; mir ist nur das Weibchen bekannt, welches dem 
hiesigen Museo vom Grafen Dejean als der E. punctatus seines 
Catalogs übersandt wurde. 


10. E. bivittatus. Ieufo-ferrugineus, subnitidus, pilosus, anten- 
nis ante apicem, thoracıs maculis duabus elytrorumgue vitta 
antrorsum angustata nigris: his crebre punctatis, apice sub- 
truncatis. Long. lin. 2%. 9. 


Noch kleiner als der vorige, auf der Oberseite heller gefärbt, 
viel schwächer punktirt. Der Kopf ist ziemlich fein und dicht 
punktirt, die Stirn abgeflacht; die Fühler rostgelb, das fünfte bis 


254 Endomychidae. 


zehnte Glied schwarz; das dritte langgestreckt, nur wenig kürzer 
als die beiden folgenden zusammengenommen, das fünfte bis achte 
kaum länger als breit. Das Halsschild ist nur um die Hälfte brei- 
ter als lang, von der Mitte an nach vorn schnell gerundet verengt, 
bis dahin gleich breit, die Hinterecken spitz ausgezogen, die Vor- 
derecken stumpf, abgerundet, der Seitenrand überall deutlich auf- 
gebogen, die Längsfurchen ziemlich fein, bis zur Mitte reichend; 
die Oberfläche ziemlich dicht und tief, auf den Seiten feiner und 
gedrängt punktirt, gelblich behaart, hell rostfarben, mit zwei un- 
deutlich begränzten, in der Mitte aber weit getrennten schwarzen 
Flecken auf der Scheibe. Das Schildchen ist dicht punktirt, von 
der Farbe des Halsschildes. Die Flügeldecken sind regelmässig 
eiförmig, an der Basis deutlich breiter als das Halsschild, mit rund- 
licher, schwielig erhabener Schulterbeule, bis zur Mitte leicht ge- 
rundet erweitert, an der Spitze schmaler als bei der vorigen Art 
und zugleich ein wenig schräg nach aussen abgestutzt; auch hier 
ist der Aussenwinkel abgestumpft, der Nahtwinkel dagegen fein 
zugespitzt. Die dicht und mässig grob punktirte Oberfläche ist 
licht rostroth, gelb behaart, ziemlich glänzend, mit einer von der 
Schulterbeule bis nahe zur Spitze verlaufenden schwarzen Längs- 
binde, welche vorn und hinten zugespitzt ist und daher die Form 
einer Spindel hat; der breite Raum der Grundfarbe, welcher den 
Binden beider Flügeldecken mitten inne liegt, zeigt die Gestalt 
eines Y. Die ganze Unterseite mit Einschluss der Beine, von denen 
die äusserste Basis der Schienen kaum bemerkbar gebräunt er- 
scheint, ist licht rostfarben, der Hinterleib dicht gedrängt und deut- 
lich punktirt. 

Ein einzelnes Weibchen aus Tenessee, in Dohrn’s Samm- 
lung. — Die Art ist durch ihre geringe Grösse, die Zeichnung der 
Flügeldecken und besonders auch durch die abweichende en 
der Fühler leicht kenntlich. 


11. E. discoidalis. ‚, Obscure ferrugineus,, pubescens , thorace 
parce punctato, obsolete nigro-guttato, elytris grosse punctatis, 
nigro -piceis, limbo omni ferrugineo, antennis nigris, basi 
apiceque ferrugineis, articulo tertio re duobus aequali. 
Long. lin. 3.‘ 


Epipocus discoidalis Ze Conte, Proceed. of the acad. of nat. scienc. 
of Philadelphia VI, pag. 358, No. 3. 


Eine mir unbekannte Art aus Texas. — Le Conte fügt der 
obigen Diagnose noch folgende Notizen hinzu: ‚‚Dem E. puncta- 
tus sehr nahe verwandt, doch ist das dritte Fühlerglied länger 
und die Punktirung weniger grob. Die Vorderschienen beider 


II. Dapsini. 21. Epipocus. 255 


Geschlechter sind in der Mitte der Innenseite leicht gedornt, die 
Fühler des Männchens schlanker als die des Weibchens, der Tho- 
rax schmaler und seine Hinterecken spitzer.‘“ 


12. E. longicornis. Obscure ferrugineus, unicolor, antennis 
elongatis, basi apiceque exceptis nigro-piceis: elytris apice 
oblique truncatis, supra crebre punctatis, prope suturam lon- 
gitudinaliter subcostatis. Long. lin. 3. 9. 


Einfarbig und schmutzig rostgelb, etwas ins Bräunliche zie- 
hend, ein wenig grösser und besonders länglicher als E. puncta- 
tus. Der Kopf ist dicht und ziemlich fein punktirt, die Stirn eben; 
die Fühler fast von halber Körperlänge, schwärzlich pechbraun, die 
beiden ersten Glieder und die Spitze des letzten rostgelb; das dritte 
schlank, um die Hälfte länger als das vierte, auch die folgenden 
länglich, obwohl bis zum achten allmählig kürzer werdend. Das 
Halsschild ist nicht ganz doppelt so breit als lang, von der Mitte 
an nach vorn in leichter Rundung verengt, die Vorderecken kurz, 
stumpf zugespitzt, die Hinterecken in eine scharfe, nach auswärts 
gerichtete Spitze ausgezogen, der Seitenrand in seiner ganzen Länge 
stark aufgebogen, die Längsfurchen sehr tief und breit, rinnenartig, 
nicht ganz bis zur Mitte reichend, die Oberfläche in der Mitte ein- 
zelner und grober, seitlich feiner und gedrängt punktirt; an der 
Innenseite der beiden Furchen findet sich auf der Mitte der Scheibe 
jederseits eine sehr tiefe, runde Grube, deren nächster Umkreis 
leicht schwärzlich erscheint. Das Schildchen ist punktirt. Die 
Flügeldecken sind länglich eiförmig, an der Basis kaum merklich 
breiter als das Halsschild, bis zur Mitte leicht gerundet erweitert, 
nach hinten etwas stärker verengt und an der Spitze schräg abge- 
schnitten, so dass der Aussenwinkel den Nahtwinkel beträchtlich 
nach hinten überragt; die Oberfläche niedrig gewölbt, mit mässig 
grossen und keineswegs gedrängt stehenden Punkten besetzt, zu- 
nächst der Naht zu drei schwachen, aber doch deutlich bemerk- 
baren, stumpfen Längsleisten erhoben, gelb behaart, leicht glän- 
zend, einfarbig dunkel rostfarben, in der Mitte der Scheibe etwas 
dunkler, leicht gebräunt. Die Unterseite ist lichter rostroth, der 
Hinterleib dicht und fein punktirt, die Beine gleichfarbig mit bräun- 
licher Basis der Schienen. 

Aus Mexico; ein einzelnes Weibchen im hiesigen Museo. 


256 Endomychidae. 


22. Anidrytus. 


Epipocus Deean Cat. — Lycoperdina Ohevrolat. — 
Endomychus Fabrieius. 


Antennae articulis duobus penultimis intus acuminatis, lertio 
haud elongato. 

Mandibulae apice integro, dente interno subapicali. 

Palpi mazillares articulo ultimo subulato. 

Palpi labrales articulo ultimo transverso. 

Prosternum bast carinatum, retrorsum drlatatum. 

Mesosternum antice excavatum. 


Die Gattung ist mit Epipocus sehr nahe verwandt, unter- 
scheidet sich aber durch mehrere durchgreifende Merkmale, die um 
so mehr zu bedeuten scheinen, als eine habituelle Verschieden- 
heit in der äusseren Erscheinung damit Hand in Hand geht. Zu- 
vörderst ist an den Fühlern das dritte Glied nicht verlängert, son- 
dern entweder genau so lang wie das vierte oder dieses nur in sehr 
geringem Grade übertreffend; die drei Endglieder sind in gleicher 
Weise wie dort nach innen erweitert, setzen sich aber gegen die 
vorangehenden schmalen und meist kuglig verkürzten viel deut- 
licher ab. Die Mundtheile betreffend, so sind die Mandibeln längs 
der vorderen Hälfte des Aussenrandes schneidend scharf, der Zahn 
des Innenrandes klein und gleich weit wie die Spitze hervortretend; 
die Maxillen wie bei Epipocus, das Endglied der Taster aber 
langgestreckt und nach der Spitze hin pfriemförmig verdünnt. 
An den Lippentastern erscheint das letzte Glied nach den Arten 
etwas schwankend; es ist stets breiter als lang, meist um das Dop- 
pelte, zuweilen aber auch nur um die Hälfte, an der Spitze quer 
abgestutzt und nicht breiter als das vorhergehende. — Das Pro- 
sternum ist in seinem vorderen Theil ebenfalls kielförmig erhaben, 
zwischen den Hüften und hinter diesen aber breit, abgeilacht, an 
der Spitze fast quer abgestutzt, ringsherum mit einer vertieften 
Randlinie bezeichnet. Das Mesosternum fällt nach vorn nur 
schwach ab und ist auf seiner vorderen Hälfte tief und breit ein- 
gedrückt, um den Prosternalfortsatz aufzunehmen. 

Die Körperform ist einigen Schwankungen unterworfen und 
es lassen sich mehr oder weniger eiförmige, stärker gewölbte und 
andrerseits fast gleich breite, länglich viereckige, niedergedrückte 
Arten unterscheiden. Das Halsschild ist durchweg viel kürzer und 
nach vorn stärker verengt als bei Epipocus, der Seitenrand nie- 
mals breit und stark aufgebogen, sondern meist herabgesenkt, oder, 


11. Dapsini. 22. Anidrytus. 257 


wie bei einigen Arten, nur vorn leicht gegen die übrige Wölbung 
abgesetzt; die Querfurche der Basis ist ebenfalls ganz verschwun- 
den, die seitlichen Längsfurchen kurz. Das Schildchen ist halb- 
kreisförmig, die Flügeldecken hinten breit und stumpf abgerundet, 
an der Spitze nie abgestutzt. Die Beine sind kurz und gedrungen, 
die Schenkel den Seitenrand des Körpers kaum überragend, die 
vorderen am Innenrand bis zur Mitte hin deutlich gefurcht; die 
Schienen fast noch um ein Drittheil kürzer, die Tarsen wie bei 
Epipocus, doch ein wenig kürzer. 

Die Geschlechtsunterschiede liegen wie bei der vorigen Gat- 
tung in der Erweiterung des Innenrandes der Vorderschienen 
und dem accessorischen sechsten Segmente des Hinterleibs beim 
Männchen. 

Die Arten sind meist von geringer, selten von mittlerer Grösse, 
zum grössten Theil einfarbig rostroth, braun oder schwarz, seiden- 
artig behaart; sie verbreiten sich von Brasilien bis nach Mexico. 
Als unscheinbare Formen sind sie bisher gewiss wenig beachtet 
worden und sicher nicht so selten, als man es aus den Einzel- 
Exemplaren, durch welche viele derselben gegenwärtig in den 
Sammlungen vertreten sind, vermuthen könnte; ihre Zahl wird 
sich durch künftige Nachforschungen ohne Frage sehr bedeutend 
steigern. 


A. Körper länger oder kürzer eiförmig, ziemlich gewölbt. 


1. A. bipunctatus. Oblongo- ovatus, rufo-ferrugineus vel rufus, 
punetatus, subnitidus, antennis bası excepla, thoracis punctis 
duobus discordalibus , pectore tibüisque bası nigris: femoribus 
posterioribus subtus ad medium usque infuscatis. Long. lin. 


a1. 82. 


Von der Grösse und Gestalt des Epipocus mutilatus und 
durch den aufgebogenen Seitenrand des Thorax überhaupt den Ar- 
ten dieser Gattung einigermaassen ähnlich; heller oder dunkler 
rostroth, ziemlich glänzend , dünn goldgelb behaart. Der Kopf ist 
dicht und deutlich punktirt, die Stirn zwischen den Fühlern nie- 
dergedrückt; diese von % der Körperlänge, ziemlich dick, tief 
schwarz, haarig, die beiden ersten Glieder rostgelb, das dritte bis 
fünfte gleich lang, die folgenden etwas kürzer. Das Halsschild ist 
mehr denn doppelt so breit als lang, gleich von der Basis aus im 
Bogen verengt, die Vorderecken breit, stumpf abgerundet, die 
Hinterecken fast rechtwinklig, die Längsfurchen fein, vor der Mitte 
abgekürzt, die Scheibe zwischen ihnen leicht gewölbt, etwas un- 
regelmässig punktirt, mit zwei kleinen schwarzen Flecken in der 
Mitte der Länge, die sich jedoch bei dunklerer Färbung des Körpers 


Gerstaecker, Entomographien. 17 


258 Endomychidae. 


nur schwach markiren, die Seitentheile abgeflacht, stärker punk- 
tirt, mit breit und stark aufgebogenem Seitenrande, welcher an der 
Kante verdickt ist und innerhalb derselben von einer deutlich ver- 
tieften Linie begleitet wird. Das Schildchen ist blank, einzeln 
punktirt, schwärzlich gerandet. Die Flügeldecken sind eiförmig, 
an der Basis deutlich breiter als das Halsschild, nach einer leichten 
Erweiterung bei den Schultern bis über die Mitte hinaus gleich 
breit, im letzten Drittheil in allmähliger Rundung verengt, an 
der Spitze mit abgestumpftem Nahtwinkel; die Oberfläche leicht 
gewölbt, glänzend, überall gleich stark, hinten aber deutlich ge- 
drängter punktirt. Auf der Unterseite ist die Mitte des Prothorax 
und die ganze Brust glänzend schwarz, fein punktirt, der Hinter- 
leib dunkel rostfarben, mit dichten und groben Punkten bedeckt. 
An allen Schienen ist dıe Basalhälfte schwarz, an den Mittel- und 
Hinterschenkeln die Unterseite bis über die.Mitte hinaus schwärz- 
lich pechbraun; die übrigen Theile der Beine von der Körperfarbe. 

Beim Männchen sind die Vorderschienen bis zum letzten 
Drittheil breit gedrückt, auf der Vorderseite tief furchenartig aus- 
gehöhlt, vor der Spitze plötzlich stark ausgeschnitten und verengt; 
die Mittel- und Hinterschienen sind mit der Spitze leicht nach 
innen gekrümmt. Das fünfte Abdominalsegment ist durchaus ab- 
geflacht, hinten gerade abgeschnitten. 

Ein männliches Exemplar dieser seltenen und durch ihre Grösse 
ausgezeichneten Art befindet sich in TAomson’s, ein weibliches in 
der hiesigen Sammlung; sie stammt aus Brasilien. 


2. A. marginatus. Ovatus, niger, punctatus, subnitidus, capite, 
antennarum basti, scutello, thoracis, elytrorum, abdominis mar- 
. gine pedibusque ferrugineis. Long. lin. 3%,. 9. 
Endomychusmarginatus Fabricius, Syst. Eleuth. I, pag. 504, No.1. 
— Schönherr, Synon. Insect. II, pag. 323, No. 1. 
Epipocus cinctipennis Guerin, Archives entomol. I, pag. 267. 


Fast regelmässig eiförmig, tief schwarz, etwas glänzend, die 
Oberseite ringsherum rostroth gesäumt. Der Kopf ist etwas uneben, 
fein und dicht punktirt, mit Einschluss der Mundtheile rostroth; 
eine gleiche Färbung zeigen die drei ersten Fühlerglieder, während 
die übrigen tief schwarz sind; alle Glieder sind kurz und dick, das 
dritte und vierte gleich lang, die folgenden kürzer, das siebente und 
achte knopfförmig. Das Halsschild ist doppelt so breit als lang, 
von der Basis aus bis über die Mitte hinweg in gerader Linie, von 
da an nach vorn in leichter Rundung verengt, die Vorderecken 
breit abgerundet, die Hinterecken etwas spitzwinklig, die seitlichen 
Längsfurchen fein, schräg nach innen gerichtet und bis zur Mitte 


II. Dapsini. 22. Anidrytus. 259 


reichend, der mittlere gewölbte Theil der Scheibe zwar nicht feiner 
aber weniger gedrängt punktirt als die abgeflachten Seiten, deren 
Aussenrand deutlich aufgewulstet und durch eine vertiefte Linie 
abgegränzt erscheint; ersterer ist schwarz, letztere rostroth gefärbt. 
Das Schildehen ist rostroth, mit feiner Mittelfurche. Die Flügel- 
decken sind an der Basis etwas breiter als das Halsschild, daselbst 
quer abgeschnitten, seitlich leicht gerundet erweitert, nach hinten 
in regelmässiger Eiform verengt, an der Spitze fast einzeln abge- 
rundet; ihre Oberfläche leicht gewölbt, ziemlich dicht und fast 
überall gleich stark punktirt, schwarz, ziemlich glänzend, der ganze 
Seitenrand von der Basis an, und zwar vor der Spitze plötzlich be- 
deutend breiter, rostroth. Auf der Unterseite ist die Brust ganz und 
der Hinterleib in der Mitte schwarz, seine Seiten und die Spitze in 
weiter Ausdehnung rostgelb; auch die Spitzenränder der vorderen 
Segmente erscheinen in geringer Breite röthlich gefärbt. Die 
Punktirung ist auf der Brust ziemlich fein und lose, auf dem ersten 
Hinterleibssegment tief, aber ebenfalls gesperrt, weiter nach hinten 
dagegen sehr dicht, fast körnig. Die Beine sind einfarbig rostgelb. 

Ebenfalls aus Brasilien; ein einzelnes Weibchen in Thom- 
son s Sammlung. 


Anmerkung. Unter allen mir vorliegenden Endomychiden Süd- 
Amerika’s ist die vorstehende Art die einzige, auf welche Fabrrcius’ Beschrei- 
bung seines Endomychusmarginatus passt. Gegen die schwarz gefärbte 
Varietät des Acinaces Lebasii Dej., welche sich, wie es auch im hiesigen 
Museo von Zlliger geschehen ist, nach der von Fabricius angegebenen Färbung 
ebenfalls auf seinen End. marginatus deuten liesse, spricht die Angabe 
„major‘‘, welche der Beschreibung vorausgeschickt wird und welche offenbar 
als Gegensatz zu den folgenden Arten Endomychus coccineus, Myce- 
tina cruciata, Lycoperdina succincta und bovistae dienen soll. 


3. A. plagiatus. Ovatus, sat fortiter sed minus crebre punctatus, 
ferrugineus, nitidus, antennarum articulis sex ultimis, thora- 
cis macula transversa basalı elytrorumque plaga magna com- 
muni nigris. Long. lin. 3. &. 


Von gleicher Form wie der vorige, aber um die Hälfte kleiner 
und durch die Färbung auffällig genug unterschieden. Der Kopf 
ist deutlich, aber weder dicht noch besonders tief punktirt, mit 
Einschluss der Mundtheile rostgelb, glänzend, die Stirn oberhalb 
der Fühler eingedrückt. Die fünf ersten Glieder der Fühler sind 
von der Farbe des Kopfes, die übrigen tief schwarz; alle Glieder 
ziemlich kurz, das dritte bis fünfte fast gleich lang, die nächsten 
allmählig kürzer, aber auch das achte noch länger als breit; das 
neunte und zehnte auffallend stark nach innen erweitert und zuge- 
spitzt. Das Halsschild ist kurz, fast 21% mal so breit als lang, bis 

7% 


260 Endomychidae. 


zur Mitte nur schwach und in gerader Linie, von da an plötzlich 
und in flachem Bogen nach vorn verengt, die Vorderecken abge- 
stumpft, die Hinterecken spitzwinklig, die seitlichen Längsfurchen 
fein, vor der Mitte abgekürzt; der zwischen ihnen liegende mittlere 
Theil der Scheibe mit deutlichen, aber durch grössere Zwischen- 
räume getrennten, die seitlichen Theile dagegen mit dichter ste- 
henden Punkten bedeckt, letztere mit etwas aufgebogenem und 
leicht verdickten Seitenrande; die ganze Oberfläche glänzend , leb- 
haft rostgelb, ein grosser, in die Quere gezogener, viereckiger Fleck 
an der Basis schwarz. Das Schildchen ist glänzend rostgelb, deut- 
lich punktirt. Die Flügeldecken sind regelmässig oval, an der Basis 
gerade so breit als das Halsschild, seitlich leicht gerundet, an der 
Spitze fast einzeln abgerundet oder der Nahtwinkel wenigstens ab- 
gestumpft; die Punktirung der Oberfläche ist grob und ziemlich 
dicht, aber gerade nicht sehr tief, die Grundfarbe rostgelb, ein 
grosser gemeinschaftlicher elliptischer Fleck, welcher die Basis und 
den Seitenrand in geringerer, die Spitze in grösserer Ausdehnung 
frei lässt, tief schwarz. Die ganze Unterseite ist mit Einschluss der 
Beine einfarbig und glänzend rostgelb, die Brust und die Basis des 
Hinterleibs einzelner, die folgenden Ringe dicht punktirt. 

Beim Männchen sind die Vorderschienen bis zum letzten 
Drittheil schmal, dort an der Innenseite gleichsam nach einem wei- 
ten Ausschnitt plötzlich stark winklig erweitert und bis zur Spitze 
fast gleich breit; die Mittel- und Hinterschienen sind vom Grunde 
aus leicht gekrümmt. Das fünfte Hinterleibssegment ist in der Mitte 
seines Spitzenrandes sehr leicht eingeschnitten, das hervorstehende 
sechste sehr schmal und gerundet. 

Von Cayenne, in Thomson’s Sammlung. 


4. A. singularis. Breviter ovatus, punctatus, testaceus, capite, 
antennis , thoracis maculis quinque, scutello, elytrorum basti, 
sutura maculaque disci magna sinuata nec non pedibus nigris. 
Long. lin. 2%. Ö. 


Epipocusvariegatus Dejean Oatal. 2. edit. pag. 439. 


Der Körper ist kurz eiförmig , schmutzig gelb mit rostroth ge- 
mischt, dünn behaart, nur wenig glänzend. Der Kopf ist schwarz, 
unregelmässig punktirt, die Stirn in der Mitte zu einer feinen 
Längsleiste erhoben, beiderseits von derselben ausgehöhlt; die 
Mundtheile sind rostgelb. Die Fühler sind pechschwarz, an der 
Spitze der einzelnen Glieder röthlich durchscheinend, von weniger 
als halber Körperlänge, das dritte Glied von der Länge des vierten, 
die folgenden kürzer, das siebente und achte so lang als breit, die 
drei letzten mässig erweitert. Das Halsschild ist sehr kurz, 2’/, mal 


II. Dapsini. 22. Anidrytus. 261 


so breit als lang, von der Basis aus in regelmässigem Bogen ver- 
engt, der Seitenrand verdickt, nur im vorderen Theile sehr leicht 
aufgebogen,, Vorder- und Hinterecken abgestumpft, die seitlichen 
Längsfurchen gerade, bis zur Mitte reichend; die ganze Oberfläche 
leicht und gleichmässig gewölbt, nach den Seiten hin allmählıg ab- 
fallend, in der Mitte weniger gedrängt als auf den Seitentheilen, 
überall aber gleich stark punktirt, schmutzig rothgelb, mit fünf 
schwarzen Flecken: einer jederseits an der Innenseite der Längs- 
furchen fast in der Mitte der Länge, einer zwischen und hinter die- 
sen näher an der Basis, ein länglicher jederseits am Seitenrand, 
von der Basis bis zur Mitte reichend, und diese letzteren drei durch 
den ebenfalls schwärzlichen Saum des Hinterrandes verbunden. 
Das Schildchen ist schwärzlich braun, beiderseits mit einigen 
Punkten besetzt. Die Flügeldecken sind an der Basis gerade so 
breit als das Halsschild, gleich hinter den Schultern etwas gerun- 
det erweitert und von da ab nach hinten allmählig verengt; ihre 
Oberfläche leicht gewölbt, mässig dicht und stark punktirt, rost- 
gelb, an der Spitze heller, die Basis, die Gegend der Schulterbeule, 
die Naht, der sehr schmale Aussenrand und ein grosser Fleck vor 
der Mitte jeder einzelnen, welcher vorn in drei, hinten in zwei 
Spitzen ausgezackt ist, schwarz. Zwischen demselben und der 
schwarzen Basis bleibt eine schmale, wellige Querbinde, zu seinen 
beiden Seiten nur ein Längsstreifen der Grundfarbe übrig, welche 
an der Spitze in grösserer Ausdehnung deutlich hervortritt. Auf 
der Unterseite ist die Mitte der Brust gebräunt, alles Uebrige rost- 
farben; die Brust ist zerstreut, der Hinterleib nach der Spitze zu 
immer dichter punktirt, an der Basis einzelner und grober. An 
den Beinen sind nur die Hüften, die Spitze der Schienen und die 
Tarsen rostgelb, das Uebrige schwärzlich pechbraun. 

Beim Männchen sind die Vorderschienen bis zum Ende des 
zweiten Drittheils allmählig erweitert und von da an unter einem 
stumpfen Winkel nach der Spitze hin gerade abgeschnitten; die 
Mittel- und Hinterschienen sind gleich von der Basis aus leicht 
gekrümmt. Das fünfte Hinterleibssegment ist so lang als die bei- 
den vorhergehenden zusammengenommen, hinten abgerundet, das 
hervortretende sechste dreieckig zugespitzt. 

Aus Brasilien in Thomson’s Sammlung, wo ich die Art als 
den Epip. variegatus des Catalog Deyean bezeichnet fand. 

Anmerkung. Diese Art nähert sich sowohl in der Form als in der Zeich- 
nung der Oberseite sehr auffallend einigen Arten der Gattung Epopterus; ich 
habe mich aber durch Untersuchung der Mundtheile überzeugt, dass sie ganz 
entschieden der gegenwärtigen angehört: die äussere Lade der Maxillen ist 


nämlich an der Basis hornig, ihr vorderer häutiger Theil langgestreckt, zuge- 
spitzt und die innere Lade an Länge weit überragend. 


262 Endomychidae. 


3. A. nitidularius. Ovatus, nigro-piceus, punctatus, subnitidus, 
ore, antennarum articulis quinque basalibus , thoracis angulis 
anticis, elytrorum apice, corpore subtus pedibunguk rn 
Long. lin. 2%. 


Von eiförmigem Umriss, oben pechschwarz, unten satt rost- 
roth. Der Kopf ist mit seichten Punkten ziemlich lose besetzt, 
pechbraun, der Clypeus und die Mundtheile röthlich ; von letzterer 
Farbe sind auch die fünf ersten Fühlerglieder, die übrigen schwarz, 
das letzte mit rostgelber Spitze; alle Glieder sind kurz, das dritte 
und vierte gleich lang, das siebente und achte knopfförmig. Das 
Halsschild ist verhältnissmässig schmal; nicht ganz doppelt so breit 
als lang, im ersten Drittheil vor der Basis fast gleich breit, dann in 
leichter Rundung verengt, die Vorderecken spitz-, die Hinterecken 
rechtwinklig, beide abgestumpft, der Seitenrand nirgends aufgebo- 
gen, leicht verdickt und nach innen von der gewöhnlichen ver- 
tieften Linie begleitet, die seitlichen Längsfurchen gerade nach . 
vorn gerichtet, vor der Mitte abgekürzt; die Oberfläche überall 
leicht und gleichmässig gewölbt, die Punktirung in der Mitte 
weniger gedrängt und nicht ganz so stark als zu beiden Seiten, die 
Farbe pechschwarz, an den Vorderecken in ziemlich weiter Aus- 
dehnung roth durchscheinend. Das Schildchen ist fein und ver- 
loschen punktirt, an der Basis röthlich. Die Flügeldecken sind an 
der Basis kaum breiter als das Halsschild, gleich von den Schul- 
tern an deutlich gerundet erweitert, am Ende des ersten Drittheils 
am breitesten, nach hinten allmählig verengt und stumpf abgerun- 
det, der Nahtwinkel etwas eingezogen; flach gewölbt, dicht und 
ziemlich grob, dabei aber seicht punktirt, ziemlich glänzend, tief 
pechschwarz, der schmale Seitenrand nur wenig, die‘Spitze breiter 
und lebhafter roth durchscheinend. Die ganze Unterseite ist mit 
Einschluss der Beine satt braunroth, die Mitte der Brust und die 
Basis des Hinterleibs leicht gebräunt; erstere ist sehr fein und ein- 
zeln, letztere dicht punktirt. Das letzte Hinterleibssegment ist 
sehr tief halbkreisförmig ausgeschnitten, so dass es in der Mitte 
beträchtlich kürzer als die beiden vorhergehenden zusammengenom- 
men erscheint. 

Aus Mexico; ein einzelnes Exemplar in Dohrn’s Sammlung. 


6. A. ovatulus. Ovatus, parum profunde punctatus, nitidus, 
rufo-brunneus, antennis nigris, articulis quatuor basalıbus di- 
lute piceis ; ore, prothorace subtus, elytrorum margine inflexo, 

. abdomine pedibusque rufo-ferruginers. Long. lin. 2%,—3. d. 


Eiförmig, glänzend rothbraun, dünn röthlich gelb behaart. 
Der Kopf ist sparsam und fein, fast verloschen punktirt, die Stirn 


Il. Dapsini. 22. Anidrytus. 263 


stark und breit abgeflacht, nach vorn mit schwacher, erhabener 
Mittelfalte; die Mundtheile hell rostfarben. An den Fühlern sind 
die vier ersten Glieder röthlich pechbraun, die folgenden tief 
schwarz, das letzte zur Hälfte rothgelb; alle Glieder kurz und ge- 
drungen, das dritte deutlich obwohl nur wenig länger als das vierte, 
das siebente und achte kurz, knopfförmig. Das Halsschild ist mehr 
denn doppelt so breit als lang, im ersten Drittheil von der Basis 
aus kaum verschmälert, dann in regelmässigem Bogen nach vorn 
verengt, die Hinterecken rechtwinklig, die vorderen stumpf, der 
Seitenrand ziemlich stark verdickt, aber nirgends aufgebogen , die 
Längsfurchen fein, gerade nach vorn gerichtet, vor der Mitte ab- 
gekürzt; die Oberfläche gleichmässig gewölbt, glänzend braunroth, 
an den Seiten heller durchscheinend, das Mittelfeld an der Basıs 
mit wenigen, ganz flachen und fast verloschenen grösseren Punkten 
besetzt, vorn fast glatt, die Seitentheile deutlicher und dichter 
punktirt. Das Schildchen ist fast glatt, mit einigen feinen Spuren 
zerstreuter Pünktchen. Die Flügeldecken sind an der Basis gerade 
so breit als das Halsschild, gleich von den Schultern aus leicht und 
allmählig erweitert, im vorderen Drittheil am breitesten , bis über 
die Mitte hinaus nur sehr schwach verengt, hinten breit und stumpf 
abgerundet; die Oberfläche leicht gewölbt, dicht und gleichmässig 
mit mässig grossen und wenig vertieften Punkten bedeckt, beson- 
ders nach hinten dünn rothgelb behaart, glänzend rothbraun, am. 
Seitenrand und der Spitze heller. Auf der Unterseite ist die Brust 
braun, die Seiten des Prothorax, der Flügeldeckenrand, der Hinter- 
leib und die Beine hell rostroth; die Punktirung auf der Brust zer- 
streut, auf dem Hinterleib gedrängt. 

Beim Männchen sind die Vorderschienen am Innenrande bis 
über die Mitte hinaus in weitem Bogen ausgeschnitten, am Anfang 
des letzten Drittheils stark winklig erweitert und hinter dieser Er- 
weiterung gegen die Spitze hin abermals leicht ausgebuchtet und 
zugleich wieder etwas verschmälert; die hinteren Schienen sind 
schwach gekrümmt. Das fünfte Abdominalsegment ist so lang als 
die beiden vorhergehenden zusammengenommen und wenigstens in 
der Mitte des Spitzenrandes fast gerade abgeschnitten; das hervor- 
tretende sechste ist abgestumpft dreieckig. 

Aus Columbien; einige Exemplare im hiesigen Museo. 


7. A. contractus. Breviter ovatus, subtihiter punctatus, rufus, 
subnitidus,, antennis laele ferrugineis , articulis quinque ulti- 
mis nıgrıs: corpore subtus pedibusque dilutioribus , pectore 
medio infuscato. Long. lin. 2%. 2. 


Bei gleicher Breite beträchtlich kürzer als der vorige und durch 
seinen gedrungenen Bau den Arten der Gattung Stenotarsus 


264 Endomychidae. 


gleichend; auf der Oberseite lebhaft rostroth, unten lichter , mit 
rothgelber Behaarung bekleidet. Der Kopf ist mit feinen Pünkt- 
chen weitläufig besetzt, die Stirn beiderseits neben den Fühlern 
eingedrückt; die Mundtheile hell rostgelb. Dieselbe Farbe zeigen 
auch die Fühler bis zum sechsten Gliede, während die fünf letzten 
tief schwarz sind ; alle Glieder kurz und derb, das dritte sehr wenig 
länger als das vierte, das siebente und achte knopfförmig; die drei 
Endglieder stark nach innen erweitert. Das Halsschild ist minde- 
stens doppelt sobreit als lang, bis zur Mitte nicht verengt, dann 
schnell und in sehr flachem Bogen gegen die Spitze hin verschmä- 
lert, die Hinterecken rechtwinklig, die vorderen abgestumpft, der 
Seitenrand nach hinten verdickt, vorn dagegen deutlich aufgebogen ; 
die seitlichen Längsfurchen sehr tief, an der Basis dreieckig erwei- 
tert, im Grunde mit einer erhabenen Falte, vor der Mitte abge- 
kürzt; die Oberfläche leicht gewölbt, in der Mitte fein und einzeln, 
zu beiden Seiten dichter und stärker punktirt. Das Schildchen ist 
mit undeutlichen Punkten besetzt. Die Flügeldecken sind an der 
Basis genau so breit als das Halsschild, gleich vom Grunde aus 
deutlich gerundet erweitert, im ersten Drittheil der Länge am brei- 
testen, bis über die Mitte hinaus sehr wenig verschmälert, hinten 
stumpf abgerundet; die Schulterbeulen stark schwielig aufgetrie- 
ben, die Oberfläche ziemlich gewölbt, dicht und gleichmässig punk- 
tirt, hinten deutlicher behaart, glänzend. Auf der Unterseite ist die 
Mitte der Brust gebräunt, alles Uebrige hell und lebhaft rostfarben ; 
der Hinterleib dicht gedrängt punktirt. 

Aus Costa Rica, im hiesigen Museo. — Die Art ist durch 
ihre kurze Form, die Färbung der Fühler und die eigenthümliche 
Bildung der Halsschildfurchen leicht kenntlich und von allen ande- 
ren der Gattung genugsam unterschieden. 


B. Körper länglich, fast gleich breit, niedrig gewölbt oder flachgedrückt. 


8. A. ephippium. Oblongo-ovatus, subparallelus, confertim sub- 
tilitergue punctatus, pubescens, ferrugineus, antennarum artı- 
culis sex ultimis, thoracis disco toto elytrorumque plaga magna 
communi basin attingente nigris. Long. lin. 2%. 2. 


In der Färbung dem A. plagiatus sehr ähnlich, aber von 
länglicherer und mehr gleich breiter Körperform, nach vorn weni- 
ger verengtem Halsschilde, viel feinerer und überall dicht gedräng- 
ter Punktirung der Oberfläche, ausserdem auch durch die grössere 
Ausdehnung der schwarzen Farbe auf dem Thorax und durch den 
die Basis berührenden schwarzen Fleck der Flügeldecken unter- 
schieden. — Der Kopf ist dicht gedrängt, runzlig punktirt, mit 
Einschluss der Mundtheile rostgelb, nur der obere Theil der Stirn 


II. Dapsini. 22. Anidrytus. 265 


geschwärzt. Die Fühler sind an der Basalhälfte von der Farbe des 
Kopfes, vom sechsten Gliede an schwarz, das letzte an der Spitze 
bräunlich durchscheinend;; das vierteGlied reichlich so lang als das 
dritte, das sechste bis achte nicht länger als breit, die Keule ziem- 
lich schmal. Das Halsschild ist doppelt so breit als lang, von der 
Basis bis über die Mitte hinaus gleich breit, dann in flacher Run- 
dung verengt, mit leicht verdicktem aber nirgends aufgebogenen 
Seitenrande; die seitlichen Längsfurchen scharf eingegraben, dabei 
aber fein, vor der Mitte endigend, die Scheibe sehr flach gewölbt, 
fast niedergedrückt, matt glänzend, dicht gedrängt und ziemlich 
fein punktirt, die Seitentheile deutlicher behaart und fast runzlig 
punktirt; der grosse schwarze Fleck der Oberseite nimmt die ganze 
Scheibe mit Ausnahme eines schmalen Vordersaumes ein und er- 
streckt sich nach hinten noch auf die ihm zunächst liegende 
Partie der Seitentheile. Das Schildchen ist dunkel rostbraun, dicht 
punktirt. Die Flügeldecken sind an der Basis genau so breit als 
das Halsschild, aber gleich von den Schulterecken aus erweitert; sie 
sind bis zum letzten Drittheil fast gleich breit, hinten eiförmig zu- 
gerundet, flach gewölbt, dicht gedrängt und fein, fast chagrinartig 
punktirt, dünn und anliegend behaart, die Behaarung auf schwar- 
zem Grunde russfarbig, auf hellem mehr greisgelb; der grössere 
Theil ihrer Oberseite ist tief schwarz, trotz der Punktirung und 
Behaarung ziemlich glänzend, dagegen die Schulterbeulen, ein sehr 
schmaler, linearer Seitenrand und die Spitze in beträchtlicher Aus- 
dehnung lebhaft rostgelb. Auf der Unterseite ist der Prothorax und 
der umgeschlagene Seitenrand der Flügeldecken blass scherben- 
gelb, die Brust, der Hinterleib und die Beine mehr gelbbraun, 
erstere in der Mitte beträchtlich dunkler. Die Punktirung des 
Hinterleibs ist auf den vorderen Segmenten tiefer und loser, auf 
den beiden letzten feiner und dicht gedrängt. 

Ein weibliches Exemplar von Paramaribo, in Dohrn’s 
Sammlung. 


9. A. latus. Oblongus, subparallelus, rufo-brunneus, nitidus, an- 
tennis basi apiceque ferrugineis, medio nigris : thoracis lateri- 
bus, elytrorum apice, corpore subtus pedibusque ferrugineis, 
pectore medio nigricante. Long. lin. 2%, —3. 

Lycoperdina lata Chevrolat, Iconogr. d. regne animal, pag. 317, pl. 
50, fig. 11. 
Epipocus oblongus Dejean Catal. 2. edit. pag. 439. 
Epipocustestadceus *Germar i. lit. 
Die schmalste Art der Gattung, fast doppelt so lang als breit, 
nach vorn und hinten wenig verschmälert, sehr flach gewölbt, 
röthlich braun oder dunkel rostfarbig, glänzend, dünn rothgelb 


266 Endomychidae. 


behaart. Der Kopf ist dicht gedrängt punktirt, die Stirn abgeflacht, 
die Mundtheile lichter rostgelb ; von letzterer Farbe sind zugleich die 
fünf ersten Fühlerglieder, die folgenden schwärzlich pechbraun, die 
Endhälfte des letzten und die Spitzen der beiden vorletzten bräun- 
lich gelb; das dritte Glied ist ein wenig länger als das vierte, das 
sechste bis achte knopfförmig. Das Halsschild ist doppelt so breit 
als lang, bis über die Mitte hinaus gleich breit, dann in flachem 
Bogen schräg nach vorn verengt, mit sehr stumpfen Vorder- und 
rechtwinkligen Hinterecken, der Seitenrand leicht verdickt, die 
Längsfurchen breit und tief, gerade nach vorn gerichtet, vor der 
Mitte abgekürzt, die Oberfläche tief und ziemlich grob, an den 
Seiten zugleich dichter punktirt, glänzend mit lichter gefärbten 
Vorderecken. Das Schildchen ist an der Basis dicht und seicht 
punktirt. Die Flügeldecken sind länglich, unmittelbar hinter der 
Basis leicht erweitert, bis zum hintersten Drittheil fast gleich breit, 
an der Spitze stumpf abgerundet, niedrig gewölbt, mit leicht auf- 
getriebenen Schulterbeulen, dicht gedrängt und ziemlich tief, nach 
hinten jedoch allmählig feiner punktirt, nahe der Naht mit einigen 
schwachen Spuren erhabener Längsrippen. Auf der Unterseite ist 
die Mittelbrust und die Basis des Hinterleibs geschwärzt, alles 
Uebrige mit Einschluss der Beine licht rostroth ; der ganze Hinter- 
leib ist dicht und grob, die Brust etwas feiner punktirt. 

Beim Männchen sind die Vorderschienen bis zum letzten 
Drittheil sehr allmählig und ziemlich schwach erweitert und nach 
einem stumpfwinkligen Vorsprung gegen die Spitze hin flach aus- 
gebuchtet; die hinteren Schienen sind deutlich gekrümmt. Das 
fünfte Abdominalsegment erscheint in der Mitte des Hinterrandes 
kurz und flach ausgebuchtet, das hervortretende sechste abgerundet. 

Aus Brasilien, im hiesigen Museo, in Westermann’s und 
Thomson’s Sammlung. — Heller gefärbte Exemplare dieser Art er- 
hielt das Berliner Museum von Germar unter dem Namen Ep. 
testaceus. 


Anmerkung. Für keine Art der Gattung würde der von Chevrolat ge- 
wählte Name so unpassend sein als gerade für die vorliegende, welche, wie 
schon oben erwähnt, gerade die schmalste und langgestreckteste von allen ist; 
der Dejean’sche Name hätte in dieser Beziehung jedenfalls den Vorzug ver- 
dient, muss jedoch dem allgemeinen Usus zufolge, der auch die unvollkom- 
menste Beschreibung als solche anerkennt, weichen. 


10. A. parallelus. Oblongus, subparallelus, rufo-piceus, griseo- 
pubescens , antennis dilutioribus , ante apıcem fuscıs : thorace 
elytrisgue ubique confertim punctatis, pectore abdominisque 
basi nigris, hoc apice pedibusque ferrugineis. Long.lin. 3%,. 2. 
Nur wenig grösser, aber etwas breiter als der vorige, auf der 

Oberfläche dunkler gefärbt, mit gelblich greiser Behaarung 


II. Dapsini. 22. Anidrytus. 267 


dichter bekleidet, durch die Färbung der Fühler und besonders auch 
durch die überall gleich gedrängte Punktirung des Halsschildes 
unterschieden. — Der Kopf ist dicht und deutlich punktirt, die 
Stirn mit zwei vorderen und einem dahinter liegenden, flachen, 
rundlichen Eindruck, glänzend, rothbraun, die Mundtheile hell 
rostgelb. Die Fühler sind gelbbraun, die einzelnen Glieder an der 
Basis dunkler, die drei vorletzten dunkel pechbraun ; das dritte und 
vierte gleich lang, die folgenden allmählig kürzer, aber auch das 
siebente und achte noch deutlich länger als breit. Das Halsschild 
ist doppelt so breit als lang, an der Basis ein wenig schmaler als in 
der Mitte, nach vorn schnell und in flachem Bogen verengt, mit 
rechtwinkligen, obwohl etwas eingezogenen Hinterecken, der Sei- 
tenrand verdickt und besonders nach vorn ziemlich stark aufgewor- 
fen, die seitlichen Furchen tief eingegraben, kaum bis zur. Mitte 
reichend ; die Scheibe leicht und gleichmässig gewölbt, stark und 
überall gleich dicht punktirt, glänzend rothbraun, in der Mitte 
dunkler, mehr pechbraun. Das Schildchen ist mit vereinzelten, 
feinen Punkten besetzt. Die Flügeldecken sind an der Basis ein 
wenig breiter als das Halsschild, hinter derselben nur sehr schwach 
und ganz allmählig erweitert, bis zum letzten Drittheil gleich breit, 
hinten stumpf abgerundet; die Oberfläche sehr niedrig gewölbt, 
mit schwach aufgetriebenen Schulterbeulen, auf dem vorderen 
Theile ebenso dicht und stark wie das Halsschild punktirt, die 
Punkte auf der hinteren Hälfte beträchtlich feiner werdend, hier 
auch besonders dicht gelbgreis behaart, glänzend rothbraun mit 
etwas dunklerer Scheibe. ‘Auf der Unterseite ist die Brust und die 
Basis des Hinterleibs schwärzlich pechbraun, die vier hinteren 
Ringe des letzteren und die Beine hell rostroth; die Punktirung 
überall deutlich, auf der Brust aber weniger dicht als auf dem 
Hinterleib. 

Ebenfalls aus Brasilien, im hiesigen Museo; nur das Weib- 
chen bekannt. 


11. A. nigricans. Oblongus, retrorsum attenuatus, nigro-piceus, 
nitidus, antennarum artieulis quatuor primis, elytrorum mar- 
gine inflexo pedibusque ferrugineis, corpore subtus rufescente : 
thorace medio punctis magnis at parum profundıs obsito. 
Long. lin. 34%. 2. 


Epipocus nigricans Degean Catal. 2. edit. pag. 439. 
Epipocusfulvipes Chevrolat ibidem. 


Vorn beträchtlich breiter und nach hinten mehr zugespitzt als 
die vorigen, im Umriss sich einigermaassen den Arten der ersten 
Abtheilung nähernd,, aber durch die Form des Thorax mit denen 


268 | Endomychidae. 


der gegenwärtigen übereinstimmend; oben fast pechschwarz, unten 
bräunlich. Der Kopf ist mit flachen Punkten dicht besetzt, roth- 
braun, die Mundtheile heller, rostgelb; die Stirn abgeflacht. An 
den Fühlern sind die vier ersten Glieder hell rostroth, die übrigen 
schwarz, die Spitze des letzten träunlich durchscheinend; das 
dritte und vierte gleich lang, die folgenden immer kürzer, das sie- 
bente und achte nur wenig länger als breit. Das Halsschild ist 
fast doppelt so breit als lang, seitlich bis zur Mitte gleich breit, 
dann nach vorn in leichtem Bogen verengt, die Vorderecken ziem- 
lich weit hervortretend, stumpf, die Hinterecken fast rechtwinklig, 
sehr leicht nach aussen und hinten ausgezogen, der Seitenrand 
nicht verdickt, selbst im vorderen Theile fast scharf, die Längs- 
furchen tief und breit, fast bis zur Mitte reichend; die Oberfläche 
auf dem Mittelfelde mit grossen, aber flachen und deutlich von 
einander getrennten, zu beiden Seiten mit dichteren und tieferen 
Punkten besetzt. Das Schildchen ist verloschen punktirt. Die 
Flügeldecken sind an der Basis so breit als das Halsschild, bis zum 
Ende des ersten Drittheils leicht gerundet erweitert, von da ab all- 
mählig verengt und ziemlich spitz zugerundet; die Oberfläche stark 
und dicht gedrängt punktirt, schwach behaart, glänzend , schwärz- 
lich pechbraun, die Spitze heller durchscheinend. Auf der Unter- 
seite ist der umgeschlagene Rand der Flügeldecken und die Beine 
licht rostroth, die Brust und die Basis des Hinterleibs dunkler, die 
Spitze des letzteren heller rothbraun; die Punktirung dicht und 
deutlich. 

Aus Brasilien, in Thomson’s Sarnmlung, wo ich die Art als 
den Ep. nigricans Dej. bezeichnet fand. 


12. A. bisignatus. Breviusculus, subparallelus , rufus, subniti- 
dus, thoracis punctis duobus lateralibus antennisque basi ex- 
cepta nigris : elytris confertim, thorace medio parce subtihter- 
que punctatis. Long. lin. 31%. &. 


In den Flügeldecken etwas breiter als die vorige Art, lebhaft 
rostroth, ziemlich glänzend, dünn goldgelb behaart. Der Kopf ist 
fein punktirt, die Stirn stark abgeflacht, nach vorn sogar ein wenig 
ausgehöhlt, lebhaft glänzend. An den Fühlern ist das erste Glied 
rostroth, die übrigen schwarz, das letzte mit röthlicher Spitze; alle 
Glieder kurz und sehr derb, das dritte und vierte gleich lang, das 
siebente und achte deutlich länger als breit. Das Halsschild ist 
doppelt so breit als lang, von der Mitte an nach vorn verschmälert, 
mit fast scharfen Vorder- und rechtwinkligen Hinterecken, der 
Seitenrand in seiner hinteren Hälfte verdickt, vorn dagegen schnei- 
dend scharf, die Längsfurchen nicht deutlich abgegränzt und nur 


II. Dapsini. 22. Anidrytus. 269 


mässig vertieft, vor der Mitte abgekürzt; die Oberseite fast abge- 
flacht, auf dem Mittelfelde fein und sparsam, zu beiden Seiten dop- 
pelt so stark und dicht punktirt, leicht glänzend, hell rostroth mit 
zwei schwarzen Punkten am vorderen Ende der Längsfurchen. Das 
Schildehen ist längs der Basis sehr fein punktirt, glänzend. Die 
Flügeldecken sind um die Hälfte länger als breit, an der Basis deut- 
lich breiter als das Halsschild, bei ’den Schultern sehr leicht erwei- 
tert und dann bis über die Mitte hinaus sich gleich bleibend, an 
der Spitze ziemlich stumpf abgerundet; die Oberfläche schwach 
gewölbt, dicht und ziemlich fein, nach hinten immer weniger deut- 
lich punktirt, glänzend rostroth. Von gleicher Färbung ist auch 
die Unterseite nebst den Beinen, nur die Brust und die Basis des 
Hinterleibs erscheint gebräunt; während hier die Punktirung fein 
und zerstreut ist, wird sie auf den hinteren Segmenten immer dich- 
ter, wenn auch nicht gerade viel tiefer. 

Beim Männchen sind die Vorderschienen am Innenrande 
beim Beginn des letzten Drittheils in einen scharfen, spitzwinkligen 
Zahn erweitert, unter demselben bis zur Spitze durchaus gleich 
breit; die Mittelschienen sind kaum merklich, die hinteren dagegen 
gleich von der Basis aus deutlich gekrümmt. Das fünfte Abdomi- 
nalsegment ist am Hinterrand weit und in flachem Bogen ausge- 
schnitten, das hervorragende sechste ziemlich breit und gerundet. 

Aus Columbien, in Deyrolle's Sammlung, wo diese Art als 
Ephebusjuvencus Dej. bezeichnet ist. — Von A. bipuncta- 
tus, mit dem sie die Zeichnung des Halsschildes gemein hat, un- 
terscheidet sie sich durch geringere Grösse und Wölbung, kürzeren 
und mehr gleich breiten Umriss und am leichtesten durch die Lage 
der schwarzen Punkte auf dem Thorax. 


13. A. angustulus. Oblongus, utringue attenuatus, rufo- brun- 
neus, pilosus, thoracıs elytrorumque margine laterali ferru- 
gineo, illo punctis duobus nigris : thorace medio subtiliter, ely- 
tris confertim et subrugose punctatis, antennis basi excepta 
nigris. Long. lin. 2',. d. 


Von der länglichen,, schmalen Form des A. latus, aber vorn 
und hinten stärker verengt, durch die schwarzen Punkte des Hals- 
schildes und die Färbung der Fühler leicht zu unterscheiden. — 
Der Kopf ist sehr fein und wenig gedrängt punktirt, glänzend rost- 
roth, die Stirn abgeflacht; die Fühler schwarz mit rostfarbenem 
Basalgliede, die Spitze der drei folgenden und des letzten Gliedes 
röthlich durchscheinend ; das dritte und vierte gleich lang, das sie- 
bente und achte zwar kurz, aber deutlich länger als breit. Das 
Halsschild ist doppelt so breit als lang, von der Mitte ab in leich- 


270 Endomychidae. 


ter Rundung verengt, mit abgestumpften Vorder- und rechtwink- 
ligen Hinterecken, kaum merklich verdicktem Seitenrande und 
seichten, bis zur Mitte reichenden Längsfurchen ; die Oberfläche in 
der Mitte fein und sparsam, zu beiden Seiten dicht und fast grob 
punktirt, rothbraun mit rostgelb durchscheinenden Rändern und 
zwei tief schwarzen Punkten am vorderen Ende der Längsfurchen. 
Das Schildchen ist mit einigen sehr feinen Pünktchen besetzt. Die 
Flügeldecken sind fast eiförmig, an der Basis von der Breite des 
Halsschildes, seitlich leicht gerundet, in der Mitte am breitesten, 
nach hinten allmählig verschmälert, dicht gedrängt und leicht 
querrunzlig punktirt, wie die ganze Oberseite ziemlich dicht gelb 
behaart, rothbraun mit lichterem, fast rostgelben Seitenrande. Die 
Unterseite ist mit Einschluss der Beine rostroth, dicht und fein 
punktirt, wie oben behaart, die Brust in der Mitte gebräunt. 

Beim Männchen sind die Vorderschienen wie bei der vorigen 
Art mit einem scharfen, dreieckigen Zahn am Anfang des letzten 
Drittheiles bewaffnet; die Mittelschienen fast gerade, au hinteren 
leicht gekrümmt. Das fünfte Abdominalsegment ist in flachem 
Bogen ausgerandet, das sechste breit und gerundet. 

AusColumbien (oderBrasilien?) in Deyrolle's Sammlung. 


14. A. lugubris. Breviusculus , subparallelus, niger, subnitidus, 
‚Fusco-pubescens , antennarum basi pedibusque pieeis : thoracıs 
laterıbus elyirisque confertim ac profunde punctatis. Long. 


in. 2, 


Länglich viereckig, tief schwarz oder bei unvollkommener 
Reife schwärzlich pechbraun, ziemlich dicht russbraun behaart, 
glänzend. Der Kopf ist dicht gedrängt, fast körnig punktirt, die 
Stirn deutlich ausgehöhlt, die Mundtheile licht röthlich braun; an 
den Fühlern die fünf ersten Glieder hell pechbraun, die folgenden 
tief schwarz, die Spitze des letzten rothbraun durchscheinend; alle 
Glieder kurz, das dritte ein wenig länger als das vierte, das siebente 
und achte knopfförmig. Das Halsschild ist mindestens doppelt so 
breit als lang, die Seiten fast bis zum letzten Drittheil gerade, dann 
schnell nach innen gewandt, die Vorderecken stumpf zugespitzt, 
die Hinterecken scharf rechtwinklig, der Seitenrand flach gedrückt 
aber dabei leicht verdickt, die seitlichen Längsfurchen sehr breit, 
hinten grubenartig erweitert, kaum die Mitte erreichend; die 
Oberfläche sehr leicht gewölbt, an den Seiten sehr grob, tief und 
gedrängt, in der Mitte loser und weniger stark punktirt, glänzend 
pechschwarz , die Vorderecken bräunlich durchscheinend. Das 
Schildchen ist an der Basis fein punktirt. Die Flügeldecken sind 
an der Basis von der Breite des Halsschildes, bei den Schultern 


II. Dapsini. 22. Anidrytus. 271 


leicht erweitert, dann bis über die Mitte hinaus gleich breit, im 
letzten Drittheil ziemlich schnell verengt, die Schulterbeulen nicht 
besonders aufgetrieben, die Oberfläche dicht und stark, nach hinten 
aber allmählig feiner punktirt, glänzend pechschwarz, stärkerals das 
Halsschild behaart. Die Unterseite ist schwärzlich pechbraun, auf 
dem umgeschlagenen Rand der Flügeldecken sehr grob und tief, 
auf der Brust und der Basis des Hinterleibes vereinzelt und eben- 
falls stark, auf den hinteren Ringen des letzteren dicht gedrängt 
und feiner punktirt; die Mitte der Hinterbrust mit einer tiefen, 
birnförmigen Grube. Die Beine sind röthlich pechbraun, die Spitze 
der Schienen und die Tarsen lichter und mit mehr gelber Behaa- 
rung bekleidet. 

Aus Neu-Granada von Goudot: im hiesigen Museo und in 
Deyrolle’s Sammlung. 


15. A. hilaris. Breviusculus, laete rufus , flavo -pubescens , niti- 
dus, antennis basi excepta nigris: thorace lateribus fortiter, 
medio subtiliter ac parcius punctato. Long. lin. 2%. 2. 


Von gleicher Form wie der vorige, etwas kleiner, lebhaft rost- 
roth, glänzend, goldgelb behaart. Der Kopf ist tief und deutlich 
punktirt, die Stirn zu beiden Seiten der Länge nach vertieft; an 
den Fühlern sind die drei ersten Glieder wie der Kopf hell rost- 
roth, die übrigen tief und glänzend schwarz, das letzte mit gelb- 
brauner Spitze; alle Glieder sehr kurz, das dritte und vierte kaum 
an Länge verschieden, die folgenden kuglig. Das Halsschild ist 
mehr denn doppelt so breit als lang, von der Mitte an gerundet 
verschmälert, mit stumpfen,, fast abgerundeten Vorder- und scharf 
rechtwinkligen Hinterecken, der Seitenrand besonders vorn stark 
wulstig verdickt und daselbst deutlich aufgebogen, die seitlichen 
Längsfurchen nur an der Basis tief und breit eingegraben, nach 
vorn seicht, vor der Mitte abgekürzt; die Oberfläche mässig ge- 
wölbt, in der Mitte viel feiner und loser, an den Seiten sehr grob 
und gedrängt punktirt. Das Schildchen ist mit einzelnen Pünkt- 
chen besetzt. Die Flügeldecken sind an der Basis ein wenig breiter 
als das Halsschild, nach einer leichten Erweiterung bei den Schul- 
tern bis über die Mitte hinaus gleich breit, nach hinten eiförmig 
verengt; die Schulterbeulen deutlich aufgetrieben, die Oberfläche 
dicht und vorn grob, nach hinten allmählig feiner punktirt, glän- 
zend, lebhaft rostroth, goldgelb behaart. Die Unterseite ist mit 
Einschluss der Beine einfarbig und lichte» rostfarben als die Ober- 
seite, die Punktirung des Hinterleibes fein, an der Basis des letz- 
teren und auf der Brust grober und tiefer. 

Aus Süd-Brasilien, im hiesigen Museo. 


272 Endomychidae. 


16. A. helvolus. Breviusculus, rufo-ferrugineus, flavo-pubescens, 
antennarum artieulis quinque vel sex ultimis nigris: thorace 
lateribus grosse, disco subtiliter punctato, angulis postieis acu- 
tis. Long. lin. 2— 2%. 32. 


Fast ebenso gross, aber anders gestaltet als der vorige, haupt- 
sächlich in der Form des Halsschildes abweichend, welches gleich 
von der Basis aus deutlich verschmälert ist und spitzwinklige Hin- 
terecken hat; übrigens schon durch die Färbung der Fühler hin- 
reichend unterschieden. — Der Kopf ist dicht und deutlich punk- 
tirt, die Stirn in der Mitte eingedrückt; an den Fühlern sınd die 
fünf oder sechs ersten Glieder von der Kopffarbe, nämlich licht 
rostroth, die übrigen tief schwarz; das dritte merklich länger als 
das vierte, das siebente und achte kaum länger als breit. Das Hals- 
schild ist mehr denn doppelt so breit als lang, gleich von der Basis 
aus verschmälert, der Seitenrand zwischen Basıs und Mitte leicht 
ausgebuchtet und daher Sförmig geschwungen, fein aufgewulstet, 
die Vorderecken stumpf, schmal abgerundet, die Hinterecken scharf, 
spitzwinklig, die seitlichen Längsfurchen vor der Mitte abgekürzt; 
die Oberfläche leicht gewölbt, an den Seiten und zwar besonders 
auf der hinteren Hälfte sehr stark und gedrängt, grubenartig, auf 
der Mitte dagegen fein und zerstreut punktirt. Das Schildchen ist 
ohne deutliche Punktirung. Die Flügeldecken sind bei den Schul- 
tern ein wenig schmaler als das Halsschild; gleich hinter der Basis 
leicht erweitert, dann bis jenseits der Mitte fast gleich breit, hin- 
ten stumpf und breit abgerundet; oben schwach gewölbt, mässig 
stark und dicht, nach hinten allmählig viel feiner punktirt, gleich- 
mässig goldgelb behaart. Die Unterseite ist wie die Oberseite ein- 
farbig rostroth, die Brust etwas dunkler als die übrigen Theile; der 
Hinterleib dicht gedrängt punktirt. 

Beim Männchen sind die Vorderschienen deutlich gekrümmt, 
ihr Aussenrand einen Bogen beschreibend, innen bis zum letzten 
Drittheil allmählig erweitert und unter einem stumpfen Winkel 
gegen die Spitze hin gerade abgestutzt; auch die hinteren Schienen 
sind längs ihrer Spitzenhälfte deutlich erweitert und flachgedrückt, 
aber nicht gekrümmt. Das fünfte Hinterleibssegment ist in wei- 
tem und flachen Bogen ausgeschnitten, das sechste stumpf drei- 
eckig. 

Vom Orinoco; im hiesigen Museo und in Westermann’s 
Sammlung. 


II. Dapsini. 22. Anidrytus. 273 


17. A. atratulus. Oblongus, subparallelus, niger,, subnitidus, 
antennis clava excepta, abdominis apice tarsisque piceis, callo 
humerali obscure rufo: thorace angulis postieis rectis. Long. 
Bm2'2.,9. 


Schmaler als der vorige, ziemlich gleich breit, tief schwarz, 
glänzend, dünn bräunlich behaart. Der Kopf ist deutlich und tief 
punktirt, die Stirn leicht gewölbt, die Mundtheile pechbraun ; 
ebenso die Fühler mit Ausnahme der Keule, welche rein schwarz 
ist; ihr drittes Glied ein wenig länger als das vierte, das siebente 
und achte kuglig. Das Halsschild ist höchstens doppelt so breit 
als lang, von der Mitte an nach vorn gerundet verengt, mit kurzen 
und stumpfen Vorder- und rechtwinkligen Hinterecken, der Seiten- 
rand kaum verdickt, aber in der vorderen Hälfte, wenn auch sehr 
leicht, aufgebogen, die seitlichen Längsfurchen nicht besonders 
scharf abgegränzt, vor der Mitte aufhörend; die Oberfläche ziem- 
lich gewölbt, überall deutlich und tief, zu beiden Seiten aber merk- 
lich grober und dichter punktirt. Das Schildchen ist mit verein- 
zelten, feinen Punkten besetzt. Die Flügeldecken sind an der Ba- 
sis nur wenig breiter als das Halsschild, bis zum letzten Drittheile 
fast gleich breit, hinten stumpf abgerundet; dieOberfläche schwach 
gewölbt, vorn stark und tief, nach hinten allmählıg feiner punktirt, 
mit einigen Spuren stumpfer Längsleisten zunächst der Naht, tief 
und ziemlich glänzend schwarz, die Schulterbeule mit einem dun- 
kelrothen Längswisch, auch die Spitze rothbraun durchscheinend. 
Auch die Unterseite ist mit Einschluss der Beine tief schwarz, nur 
die letzten Hinterleibsringe und die Tarsen röthlich pechbraun ; die 
Brust ist mit einzelnen tiefen, der Hinterleib mit gedrängten feine- 
ren Punkten besetzt. 

Aus dem südlichen Brasilien; ein einzelnes Weibchen im 
hiesigen Museo. 


Gerstaecker, Entomographien. 18 


274 Endomychidae. 


23. Epopterus. 


Epopterus Deean Cat.» Erichson. — Eumorphus Obvier. — 
Endomychus Perty. — Tritoma Fabrieius. 


Antennae articulis duobus penultimis intus subacuminalıs , tertio 
haud elongato. 

Mandibulae apice bifidae, dente interno subapicalh. 

Maxillae lamina externa tota membranea, apice rotundata. 

Palpi labiales articulo ultimo valde dilatato, brevissimo. 

Prosternum basti conico-elevatum, retrorsum dilatatum. 

Mesosternum antice excavatum. 


Es ist dies eine dritte Gattung, bei welcher die Querfurche an 
der Basis des Halsschildes fehlt und welche sowohl durch dieses 
Merkmal als auch durch die Fühlerbildung mit den beiden vorher- 
gehenden nahe verwandt ist. Letztere ist mit der von Anidrytus 
fast ganz analog; das dritte Glied ist nicht merklich verlängert und 
in der Regel sogar nur dem folgenden gleich ; die Glieder vom vier- 
ten an werden allmählıg kürzer, doch so dass auch das siebente und 
achte stets noch beträchtlich länger als breit erscheinen; die beiden 
ersten Glieder der Keule sind nach innen dreieckig erweitert, ihre 
Spitze aber in der Regel abgestumpft und das erste schmaler als 
das zweite; das Endglied ist quer abgestutzt mit gerundeten Ecken. 
— Die Mandibeln weichen dadurch auffallend ab, dass ıhr Aussen- 
rand bis zur Spitze leicht verdickt und diese selbst deutlich in 
zwei kurze, stumpfe Zähne gespalten ist; der Zahn des Innenran- 
des ist kurz und dick und der Spitze so genähert, dass diese fast 
dreizähnig erscheint; überhaupt sind die Mandibeln beträchtlich 
kürzer als bei den vorhergehenden Gattungen und überragen aus- 
einandergesperrt die Oberlippe nur wenig. Diese ist nicht ausge- 
buchtet, sondern vorn leicht gerundet. Besonders bemerkenswerth 
ist die Bildung der äusseren Maxillarlade; dieselbe erscheint in 
ihrer ganzen Ausdehnung häutig, ist von birnförmigem Umriss, an 
‘ der Spitze abgerundet, mit langen Wimperhaaren besetzt und 
kaum länger als die innere; diese ist wie gewöhnlich schmal, linear 
und von lederartiger Consistenz, ihre Bebartung nur auf‘ die Spitze 
beschränkt und ohne längere Borsten. An den Kiefertastern ist 
das zweite und dritte Glied kurz, letzteres fast um die Hälfte brei- 
ter als lang, das Endglied nach den Arten mehr oder weniger ver- 
längert, meist gegen die Spitze hin pfriemförmig verdünnt, zuwei- 
len zugespitzt eiförmig. Das hornige Kinn ist kurz, quer viereckig, 
mit winklig gebrochener, erhabener Leiste über die Mitte hin; die 
Zunge ist kurz mit abgerundeten Seitenlappen. Das Endglied der 


II. Dapsini. 23. Epopterus. . 275 


Lippentaster ist sehr kurz, nach vorn napfförmig erweitert und hier 
sehr bedeutend breiter als das zweite Glied, welches ebenfalls schon 
stark in die Breite gezogen ist. — Die Bildung des Brustbeins ist 
sehr ähnlich mit der von Anidrytus; das Prosternum ist jedoch 
am Vorderrand des Halsschildes viel stärker, fast kegelförmig er- 
haben und nach hinten mehr erweitert, an der Spitze breit abge- 
rundet; es legt sich ebenfalls in eine vordere Aushöhlung des Me- 
sosternum ein. Die Beine sind ziemlich kurz und gedrungen, die 
Schenkel etwas zusammengedrückt und die vorderen am Innen- 
rand bis zur Mitte furchenartig ausgehöhlt. 

Die Erkennung der Epopterus-Arten ist auch ohne Unter- 
suchung der generischen Merkmale leicht, da allen eine deutlich 
in die Augen fallende und nach einem gemeinsamen Typus ange- 
legte scheckige Zeichnung der Oberseite gemein ist. Die Flügel- 
decken zeigen nämlich stets auf hellem Grunde zwei Flecke nahe 
der Basis, eine mehr oder weniger breite, stark gezackte Querbinde 
in der Mitte und einige Punkte oder Flecke vor der Spitze dunkel 
(schwarz oder braun) gefärbt; zuweilen nimmt die dunkle Zeich- 
nung eine solche Ausdehnung an, dass der helle Grund auf zwei 
schmale Querbinden beschränkt ist. Nicht in gleichem Grade 
übereinstimmend ist die Körperform der verschiedenen Arten; viel- 
mehr lassen sich hier zwei recht scharf geschiedene Gruppen unter- 
scheiden, von denen die eine Arten von länglichem, fast gleich brei- 
ten Bau mit quer viereckigem Halsschilde, die andere mehr eiför- 
mige mit halbkreisförmigem Halsschilde in sich schliesst. An letz- 
terem ist der Seitenrand stets durch eine vertiefte Linie abgesetzt, 
die seitlichen Längsfurchen durchweg kurz. 

Geschlechtsunterschiede zeigen sich wie bei Epipocus und 
Anidrytus in der (nur bei wenigen Arten undeutlichen) Erweite- 
rung der Vorderschienen und einem sichtbaren sechsten Hinter- 
leibssegment des Männchens. 

Die Arten sind sämmtlich von geringer Grösse und auf die 
Tropengegenden Süd-Amerika’s beschränkt. 


A. Körper länglich, fast gleich breit, Halsschild quer viereckig. 

1. E. ocellatus. Rufus, griseo-pubescens, antennarum clava, tho- 
racıs maculis quatuor elyirisque nıgrıs, his apice suturaque 
rufescentibus, annulo basali interno, ramum transversum emit- 
iente, fasciaque angusta ante apicem , ulrinque dentata flavis. 
Long. lin. 2%—3. 32. 

Eumorphus ocellatus Oliwier, Entomol. VI, 99, No. 6. pl. 1, fig. 6. 
Epopterusoculatus Dejean Cat. 2. edit. pag. 439. 


Fast vom Ansehen eines Mycetophagus; auf der Unterseite 
rostroth, oben ziemlich glänzend, dünn greis behaart. Der Kopf ist 
18° 


276 Endomychidae. 


dicht und fein, sehr oberflächlich punktirt, von Körperfarbe, die 
Stirn zwischen den Fühlern mit drei flachen Eindrücken, einem 
mittleren und zwei seitlichen. Die Fühler sind rostroth, mit schwar- 
zer Keule, das dritte Glied fast um die Hälfte länger als das vierte, 
die folgenden allmählig kürzer, doch auch das siebente und achte 
noch etwas länger als breit, das zweite Glied der Keule stumpf zu- 
gespitzt. Das Halsschild ist 2'% mal so breit als lang, mit scharf 
rechtwinkligen Hinterecken, bis über die Mitte hinaus seitlich 
gleich breit, dann schnell nach vorn verengt, der Seitenrand fast 
scharf, vorn leicht aufgebogen,- die Seitenfurchen fein und sehr 
kurz; die Scheibe deutlich gewölbt, tief und dicht aber bei weitem 
weniger grob als die flachen Seitentheile punktirt, die ganze Ober- 
fläche glänzend und dunkel rostroth mit vier schwarzen grossen 
Flecken, von denen die beiden mittleren länglich viereckig sind 
und oft bis zur Basis reichen, die beiden seitlichen in der Regel 
kreisrund, zuweilen auch spitz eiförmig erscheinen. Das Schild- 
chen ist dunkel rostroth, nur längs der Basis mit einigen feinen 
Punkten besetzt. Die Flügeldecken sind bis auf das letzte Viertheil 
fast gleich breit, mit etwas verengten und abgestumpften Schulter- 
ecken, an der Spitze stumpf abgerundet, niedrig gewölbt, längs 
des Rückens fast flachgedrückt, grob und dicht punktirt, glänzend 
schwarz, die Naht, die Spitze und nicht selten auch ihre Mitte der 
Quere nach rothbraun gefärbt; ein Ring an der Basis nahe der 
Naht, welcher am Hinterrande in zwei Spitzen ausgezackt ist und 
nach aussen einen ebenfalls hinten spitzig erweiterten Querast aus- 
sendet, so wie eine schmale Querbinde vor der Spitze, welche vorn 
in eine, hinten in zwei Spitzen ausläuft, goldgelb. Um die Zeich- 
nung der Flügeldecken mit der bei den übrigen Arten in Einklang 
zu bringen, kann man auch sagen, sie seien goldgelb mit schwarzer 
Zeichnung; letztere besteht dann in zwei schwarzen Flecken an der 
Basis, von denen der innere grösser und kreisrund, der äussere (auf 
der Schulterbeule) stumpf dreieckig und kleiner ist, aus einer sehr 
breiten, ziemlich die Hälfte der Flügeldeckenlänge einnehmenden 
und beiderseits mehrfach ausgebuchteten Querbinde, welche sich 
längs der Naht bis zum Schildchen erstreckt, und endlich aus zwei 
Flecken vor der Spitze, welche sich nach hinten allmählig in die 
rothbraune Färbung der letzteren verlieren. Die Unterseite ist mit 
Einschluss der Beine einfarbig rostroth, der Hinterleib an der Spitze 
etwas lichter; letzterer ist dicht gedrängt und fein, an der Basis 
wie auch die Brust vereinzelt punktirt. 

Beim Männchen ist der Innenrand der Vorderschienen bis 
zum letzten Drittheil in flachem Bogen ausgeschnitten und von 
dort an, wo die Schiene ihre grösste Breite erreicht, unter einem 
stumpfen Winkel gegen die Spitze hin gerade abgestutzt; die hinte- 


II. Dapsini. :23. Epopterus. 277 


ren Schienen sind leicht gekrümmt. Das fünfte Abdominalsegment 
ist in der Mitte seines Spitzenrandes flach ausgebuchtet, das her- 
vortretende sechste schmal, abgerundet dreieckig. 

In Brasilien häufig. 


2. E. partitus. Rufus, parce pubescens, antennarum.clava, tho- 
racıs punctis quatuor , elytrorum maculis duabus basalıbus, 
puncto ante apicem , fascia media undulata suturaque retror- 
sum nigris. Long. lin. 2%. S9. 


Von der Grösse des vorigen, in den Flügeldecken vorn und 
hinten ein wenig mehr verengt, glänzend rostroth, schwach be- 
haart. Der Kopf ist sehr fein und in der Mitte zerstreut punktirt, 
glänzend, von Körperfarbe, ‘die Fühler mit schwarzer Keule und 
pechbraunem achten Gliede, das dritte Glied nur wenig länger als 
das vierte, die beiden ersten der Keule innen abgestumpft. Das 
Halsschild ist etwas mehr denn doppelt so breit als lang, von der 
Basis bis über die Mitte hinaus schwach und geradlinig, im vorde- 
ren Theil stark und bogenförmig verengt, mit spitzwinkligen Hin- 
ter- und scharfen Vorderecken, der Seitenrand vorn leicht verdickt, 
nicht aufgebogen, die seitlichen Furchen weit vor der Mitte abge- 
kürzt, die Oberfläche in der Mitte feiner und weniger eng als an den 
Seiten punktirt, rostroth mit vier schwarzen Punkten, von denen 
die beiden mittleren beträchtlich grösser als die seitlichen sind; 
ausserdem ist auch die Basis längs der Mitte geschwärzt. Das 
Schildchen ist dunkel rostroth, ohne deutliche Punktirung. Die 
Flügeldecken sind länglich eiförmig, bis zum hinteren Drittheil fast 
gleich breit oder nur äusserst schwach, kaum merklich gerundet, 
bei den Schultern leicht verengt, hinten weniger stumpf als bei der 
vorigen Art abgerundet; die Oberfläche niedrig gewölbt, vorn dicht 
und grob, nach hinten allmählig feiner punktirt, ziemlich glänzend, 
sparsam behaart, rostroth mit folgender schwarzer Zeichnung: an 
der Basis zwei Flecke, von denen der innere grösser, unregelmässig 
gerundet ist und vorn durch einen Stiel mit der Basis zusammen- 
hängt, der äussere kleinere die Schulterbeule bedeckt; in der Mitte 
eine breite, vorn und hinten mehrfach ausgezackte Querbinde, die 
etwas mehr als den dritten Theil der Flügeldeckenlänge einnimmt; 
die Naht vor dieser Binde in schmalerer, hinter derselben in brei- 
terer Ausdehnung und hier in Form eines gemeinsamen ovalen 
Fleckes; endlich ein Punkt vor der Spitze in gleicher Entfernung 
von Naht und Aussenrand. Die Unterseite ist mit Einschluss der 
Beine einfarbig rostroth, die Mittelbrust und die Basis des Hinter- 
leibs einzeln und tief, der hintere Theil des letzteren dicht und fein 
punktirt; die Parapleuren mit sehr groben Punkten bedeckt. 


278 Endomychidae. 


Beim Männchen sind die Vorderschienen ganz in derselben 
\Weise wie bei der vorigen Art gebildet, aber weniger stark erwei- 
tert, die hinteren Schienen leicht gekrümmt; die Form der beiden 
letzten Hinterleibsringe ist ebenfalls übereinstimmend. 

Von Yucatan in Deyrolle's, aus Texas in Dohrn’s Samm- 
lung; selten. 


3. E. tigrinus. Rufo-ferrugineus, fere nudus, antennarum clava, 
thoracıs macula magna triangulari baseos punctisque duobus 
lateralibus, scutello, elytrorum maculis duabus basalibus, una 
ante apicem, fascia undulata media et sutura, pectore, abdo- 
minıs, femorum tibiarumque basi nigris. Long. lin. 2%. &. 


Den beiden vorigen Arten an Grösse ziemlich gleich, durch 
die Zeichnung des Halsschildes und besonders auch durch die Fär- 
bung der Unterseite und der Beine auffallend genug unterschieden. 
— Der Kopf ist fein und etwas unregelmässig punktirt, die Stirn 
mit zwei ziemlich tiefen Gruben oberhalb der Fühler, mit Ein- 
schluss der Mundtheile rostfarben. Die Fühler von eben dieser 
Farbe, die einzelnen Glieder jedoch vom dritten an bis zu ihrer 
Mitte schwärzlich, die Keule schwarzbraun, am Ende röthlich 
durchscheinend;; das dritte Glied nur gerade so lang als das vierte, 
die beiden ersten der Keule innen abgestumpft. Das Halsschild ist 
mehr denn doppelt so breit als lang, bis zum letzten Drittheil nicht 
verengt, die Hinterecken jedoch leicht nach aussen gewandt und 
daher etwas spitzwinklig erscheinend, die Vorderecken kurz, innen 
scharf abgeschnitten, der Seitenrand in seiner ganzen Länge schwach 
verdickt, die Längsfurchen sehr fein, linienartig, bis zum Ende des 
ersten Drittheils reichend ; die Oberfläche in der Mitte von hinten 
nach vorn allmählig feiner und sparsamer, seitlich dagegen grob 
und ziemlich dicht punktirt, rostfarben,, ein runder, ziemlich gros- 
ser Punkt jederseits vor der Mitte und ein grosser dreieckiger Fleck, 
welcher die Basis und Spitze berührt und an ersterer fast bis .zu 
den Hinterecken ausgedehnt ist, schwarz. Das Schildchen ist 
schwarz, an der Basis fein punktirt. Die Flügeldecken sind ganz 
wie bei E. ocellatus geformt, vorn grob und dicht, zum Theil 
sogar leicht querrunzlig, hinten dagegen allmählig feiner und zer- 
streuter punktirt, sehr dünn und sparsam behaart, glänzend rost- 
farben, mit der gewöhnlichen schwarzen Zeichnung: der innere 
Fleck der Basis ist gross, länglich, den Vorderrand berührend, hin- 
ten etwas erweitert und nach auswärts gebogen, der äussere auf 
der Schulterbeule kleiner, länglich eiförmig; die Querbinde der 
Mitte kommt kaum dem dritten Theil der Flügeldeckenlänge 
gleich, ist vorn und hinten dreimal tief eingebuchtet, am Aussen- 


II. Dapsini. 23. Epopterus. 279 


rand übrigens merklich breiter als an der Naht; diese ist in ihrer 
ganzen Ausdehnung, aber nur schmal geschwärzt, erweitert sich 
aber im Niveau des hinteren Fleckes beiderseits und setzt ihre Fär- 
bung auch noch auf die Spitze fort; der Fleck zwischen der Binde 
und der Spitze ist gross, kreisrund. Auf der Unterseite ıst die 
ganze Brust, die Basis und die Scheibe des Hinterleibes tief schwarz, 
der Prothorax, der umgeschlagene Rand der Flügeldecken und der 
Umkreis des Hinterleibes rostfarben ; die Punktirung überall deut- 
lich und vereinzelt, selbst auf den letzten Hinterleibsringen nir- 
gends gedrängt. Die Beine sind hell rostgelb, die Basalhälfte der 
Schenkel und Schienen schwärzlich pechbraun. 

Beim Männchen sind die Vorderschienen am Innenrand 
deutlich ausgebuchtet, bis zum letzten Drittheil sehr allmählig und 
nur schwach erweitert, von da an und zwar ohne einen deutlichen 
Winkel zu bilden, bis zur Spitze gleich breit; die hinteren Schienen 
sind sehr schwach gekrümmt. Der Hinterrand des fünften Abdomi- 
nalsegments ist in der Mitte leicht ausgebuchtet, das sechste halb- 
kreisförmig abgerundet. 

Aus eo E. ein einzelnes Exemplar im hiesigen Museo. 


4. E. geminus. Rufo-ferrugineus, griseo-pubescens, antennarum 
clava, vertice, thoracis disco punctisque duobus lateralibus, 
scutello, elytrorum maculis duabus basalıbus et apicalıbus, 
fascia undulata media, sutura apiceque nigris, pectore femo- 
ribusque piceis. Long. lin. 2% —2%. 42. 


Durchschnittlich etwas kleiner als der vorige, dem er in Fär- 
bung und Zeichnung sehr ähnlich ist und von dem er sich durch 
_ die Zeichnung und Form des Halsschildes, durch zwei deutliche 
Spitzenflecke der Flügeldecken und durch ganz braun gefärbte 
Schenkel unterscheidet. — Der Kopf ist dicht und fein punktirt, 
rostroth mit zwei schwarzen Scheitelflecken; die Fühler mit schwar- 
zer Keule, an der Basis der einzelnen Glieder nicht dunkel gefärbt, 
das dritte kaum merklich länger als das vierte, die beiden ersten 
der Keule innen abgestumpft. Das Halsschild ist kürzer als bei 
der vorigen Art, 2‘, mal so breit als lang, schon von der Mitte ab 
nach vorn gerundet verengt, mit kurzen, abgestumpften Vorder- 
und leicht spitzwinkligen Hinterecken, der Seitenrand leicht ver- 
dickt und vorn deutlich aufgebogen, die seitlichen Furchen weit 
vor der Mitte abgekürzt; die Oberfläche auf dem Mittelfelde nach 
vorn allmählig feiner und weitläufiger, zu beiden Seiten grob und 
gedrängt punktirt, glänzend rostfarben, ein grosser Mittelfleck, 
welcher von der Basis bis zur Spitze reicht und in der Mitte beider- 
seits winklig erweitert ist, sowie zwei seitliche Punkte schwarz; an 


280 Endomychidae. 


der Basis ist ausserdem zu jeder Seite ein bräunlicher Fleck be- 
merkbar. Das Schildchen ist schwarz, an der Basis fein punktirt. 
Die Flügeldecken sind ziemlich gleich breit, nur vorn bei den 
Schultern etwas verengt, an der Spitze stumpf abgerundet, vorn 
dicht und stark, nach hinten allmählig feiner punktirt, greis be- 
haart, glänzend rostgelb mit schwarzer Zeichnung: Die beiden 
Flecke an der Basis sind länglich, der innere grösser und den Vor- 
derrand berührend ; die Querbinde der Mitte mehr als ein Drittheil 
der Flügeldeckenlänge einnehmend, an der Naht beträchtlich 
breiter als am Seitenrand, vorn und hinten mit drei tiefen Einbuch- 
tungen ; vor der Spitze zwei ovale Flecke, von denen der äussere 
grösser , der innere von der Naht, welche wie die Spitze schwarz- 
braun gefärbt ist, deutlich abgetrennt ist. Auf der Unterseite ist 
die Brust pechbraun, die Mitte des Hinterleibs schwärzlich, das 
Uebrige rostfarben; die Punktirung auf der Brust einzeln und tief, 
auf dem Hinterleib nach hinten allmählig feiner und dichter. An 
den Beinen sind die Schenkel in ihrer ganzen Ausdehnung dunkel 
pechbraun, die Schienen gleichmässig röthlich braun. 

Beim Männchen sind die Vorderschienen am Innenrande bis 
zur Mitte deutlich ausgeschweift, nach der Spitze hin allmählig und 
nur mässig stark verbreitert, die hinteren Schienen leicht gekrümmt. 
Das fünfte Hinterleibssegment ist kaum ausgerandet, das hervor- 
tretende sechste halbkreisförmig gerundet. 

Aus Columbien von Moritz, im hiesigen Museo. 


5. E. signalticollis. Ferrugineus , pubescens, antennarum clava 
articulisgue singulis basi, thoracıs margine antico, maculıs 
duabus obliquis punctisque trıbus , scutello, elytrorum punctis 
duobus basalıbus et praeapicalibus, sutura fasciaque media 
undulata nec non abdominis bası nigris: tibiarum omnium 
femorumque posteriorum bası picea. Long. lin. 2%. d. 


Abermals dem vorigen sehr ähnlich, von den Unterschieden in 
der Zeichnung abgesehen, etwas gewölbter und nach hinten stär- 
ker verengt;; hell rostfarben, fein greis behaart. Der Kopf ist ein- 
farbig, dicht gedrängt und fein punktirt, die Stirn gleichmässig und 
flach gewölbt; an den Fühlern sind vom dritten an alle Glieder an 
der Basalhälfte und die Keule mit Ausnahme der Spitze schwarz, 
das dritte und vierte Glied von gleicher Länge, das zweite der 
Keule innen stumpf abgerundet. Das Halsschild ist mehr denn 
doppelt so breit als lang, von der Mitte an nach vorn gerundet ver- 
engt, der Seitenrand deutlich verdickt, die Vorderecken stumpf, 
abgerundet, die hinteren rechtwinklig, leicht nach hinten ausgezo- 
gen, die seitlichen Längsfurchen fein, fast bis zur Mitte reichend; 


II. Dapsini. 23. Epopterus. as1 


die Oberfläche leicht gewölbt, an den Seiten wie gewöhnlich dich- 
ter und tiefer als auf der Scheibe punktirt, licht rostroth, der Vor- 
derrand bis zu den Augen, zwei schief gestellte, quer viereckige 
Flecke auf der Scheibe, ein Punkt zwischen und hinter denselben 
und zwei gleiche an den Seiten vor der Mitte schwarz, der Hinter- 
rand in seiner ganzen Länge leicht gebräunt. Das Schildchen ist 
schwärzlich, fein punktirt. Die Flügeldecken sind in ihrem mittle- 
ren Theile gleich breit, bei den Schultern leicht und nach hinten 
stärker verengt, an der Spitze eiförmig zugerundet, etwas stärker 
als bei den vorhergehenden Arten gewölbt, vorn dicht aber nur 
mässig stark, hinten sogar undeutlich punktirt, licht rostfarben mit 
folgender schwarzer Zeichnung: zwei Punkte an der Basis, der 
innere kurz oval, mit dem Vorderrande nicht zusammenhängend, 
der äussere etwas kleiner, kreisrund ; eine mittlere stark gezackte 
Querbinde, etwa von %, der Flügeldeckenlänge, die längs der Naht 
bis nahe zum Schildehen hervortritt; die Naht hinter der Binde 
schmal und die Spitze etwas breiter geschwärzt; endlich zwei 
Punkte vor der Spitze, von denen der innere grösser, länglich und 
weiter nach vorn gerückt ist, der äussere kleiner und kreisrund er- 
scheint. Auf der Unterseite ist die Basis der Hinterbrust und die 
Scheibe des Abdomen geschwärzt, erstere einzeln und tief, letzteres 
nach hinten allmählig feiner und dichter punktirt. Die Beine sind 
rostfarben , die Mittel- und Hinterschenkel an der Basalhälfte und 
alle Schienen bis über die Mitte hinaus gebräunt. 

Beim Männchen sind die Vorderschienen am Aussenrand 
bis über die Mitte hinaus fast gerade, dann unter einem stumpfen 
aber deutlichen Winkel nach innen gewandt; ihr Innenrand stark 
bogenförmig ausgeschnitten und im letzten Drittheil ebenfalls unter 
einem scharfen Winkel gerade abgestutzt. Die Mittelschienen sind 
deutlich gekrümmt, die Hinterschienen fast gerade. Das fünfte 
Abdominalsegment ist in der Mitte des Hinterrandes gerade abge- 
schnitten, das sechste halbkreisförmig gerundet. 

Ebenfalls aus Columbien, im hiesigen Museo. 


6. E. undulatus. Ferrugineus,, griseo-pubescens, antennarum 
clava, thoracis macula magna triangulari punctisque duobus 
lateralibus, scutello, elytrorum maculis duabus basahıbus fas- 
cüsque duabus undulatıs nıgris, sutura apiceque brunneis : 
pectore, abdominis disco, tibiarum omnium femorumque poste- 
riorum basi picers. Long. lin. 2—2'%. 9. 


Epopterusundulatus *Dejean Cat. 2. edit. pag. 439. 


Diese Art weicht von allen früheren durch auffallend kleines 
Halsschild und durch die nach vorn stark verschmälerten Flügel- 


282 Endomychidae. 


decken ab und ist sowohl hierdurch als durch die zu einer zweiten 
Querbinde zusammengeflossenen Spitzenflecke der Flügeldecken 
leicht kenntlich. -—— Der Kopf ist dicht und ziemlich grob punk- 
tirt, rothgelb mit zwei bräunlichen Längsstriemen, die sich vom 
Scheitel bis zum Anfang des Clypeus erstrecken; die Stirn breit 
und flach, jedersejts über den Fühlern leicht eingedrückt. Diese 
sind verhältnissmässig kurz, an der Basis der einzelnen Glieder ge- 
bräunt, die Keule bis auf den grössten Theil des Endgliedes pech- 
braun, zuweilen ganz rostgelb; alle Glieder sehr kurz und gedrun- 
gen, das dritte kaum so lang als das vierte, die Glieder der Keule 
nach innen sehr schwach erweitert und abgestumpft. Das Hals- 
schild ist reichlich doppelt so breit als lang, von der Mitte an ın 
leichter Rundung verengt, mit stumpf abgerundeten Vorder- und 
scharf rechtwinkligen Hinterecken, der Seitenrand fast scharf, 
sehr leicht und schmal aufgebogen, die seitlichen Längsfurchen 
etwas vor der Mitte abgekürzt; die Oberfläche ziemlich gewölbt, 
vor der Mitte mit vier in einer Querlinie liegenden Gruben, über- 
all tief und zahlreich, an den Seiten jedoch grober und gedrängter 
punktirt, glänzend rostgelb, ein Punkt auf den beiden seitlichen 
Gruben und ein grosser dreieckiger Fleck, der von der Basis bis 
zur Spitze reicht und sich an ersterer fast bis zu den Hinterecken 
ausdehnt, schwarz, in der Mitte mehr oder weniger rothbraun 
durchscheinend. Das Schildchen ist halbkreisförmig, glänzend 
schwarz, fein punktirt. Die Flügeldecken sind an der Basis ein 
wenig breiter als das Halsschild, bis zur Mitte allmählig gerundet 
erweitert, nach hinten in regelmässiger Eiform verengt, sehr flach 
gewölbt, dicht und grob, nach hinten allmählig feiner punktirt, 
längs der Naht mit drei bis vier schwachen Spuren stumpfer Längs- 
rippen, glänzend rostgelb, deutlich greis behaart, zwei Flecke an 
der Basis und zwei wellige Querbinden schwarz. Der innere Basal- 
fleck ist gross, viereckig, mit dem Vorderrand zusammenhängend, 
nach hinten und aussen winklig erweitert, der äussere drei- bis vier- 
mal kleiner, ebenfalls länglich viereckig; die vordere Querbinde ist 
nach aussen um die Hälfte länger als an der Naht, vorn vier-, hin- 
ten zweispitzig, lässt den Aussenrand frei und verliert sich unmerk- 
lich in die braun gefärbte Naht; die hintere ist beträchtlich kürzer 
und aus dem Zusammenfluss der beiden gewöhnlichen Flecke ent- 
standen; zwischen ihr und der braungefärbten Spitze bleibt ein 
runder Fleck der Grundfarbe frei. Auf der Unterseite ist die Brust 
und die Scheibe des Hinterleibs schwärzlich pechbraun, die Beine 
rostgelb, die Basis aller Schienen und der hinteren Schenkel gebräunt. 

Von Buenos Ayres im hiesigen Museo, in Deyrolle's und 
Thomson’s Sammlung; unter obigem Namen vom Grafen Dejean 
mitgetheilt. 


II. Dapsini. 23. Epopterus. 283 


7. E. vacuwus. Rufus, pubescens, parum nitidus, antennis, tho- 
racıs macula magna media angulisque postieis, scutello, ely- 
trorum regione scutellari, fascia media undulata punctoque 
anteriore, pectore, abdominis disco femoribusque nigris, tibus 
dilute piceis. Long. lin. 2%. 2. 


Eine durch die abweichende Zeichnung der Flügeldecken und 
die derben Fühler sehr ausgezeichnete Art. Der Kopf ist dicht und 
fein punktirt, trübe rostroth, die Stirn über den Fühlern jederseits 
eingedrückt; diese sind durchaus pechschwarz, dick, die einzelnen 
Glieder kurz, das sechste bis achte sogar kuglig, das dritte deutlich 
länger als das vierte, das erste der Keule nach innen stark erwei- 
tert und scharf zugespitzt, das zweite breit abgestumpft. Das Hals- 
schild ist kaum doppelt so breit als lang, von der Mitte an nach 
vorn gerundet verengt, mit rechtwinkligen Hinter- und ziemlich 
scharfen Vorderecken, der Seitenrand besonders im hinteren Theile 
deutlich verdickt, die seitlichen Längsfurchen nur an der Basıs 
stark vertieft, vorn flach und vor der Mitte abgekürzt; die Ober- 
fläche gleichmässig gewölbt, in der Mitte zerstreut und fein, zu 
beiden Seiten dichter und etwas tiefer, übrigens keineswegs grob 
punktirt, schwarz mit zwei grossen rostrothen Flecken an den 
Vorderecken, welche nach der Mittellinie zu gerade abgeschnitten 
und nach hinten in Form einer Spitze verlängert sind. Das Schild- 
chen ist halbkreisförmig, sehr fein und dicht punktirt, schwarz. 
Die Flügeldecken sind länglich eiförmig, im mittleren Theile fast 
gleich breit, nach den Schultern hin deutlich verengt, an der Spitze 
mässig stumpfabgerundet, flach gewölbt, vorn deutlich, aber weder 
besonders tief noch gedrängt punktirt, die Punkte gegen die Spitze 
hin fast dichter gestellt, überall ziemlich dicht schwärzlich behaart, 
vorn rostroth, hinten lichter, mehr gelblich, der vordere Theil der 
Naht in breiter Ausdehnung, eine mittlere, gleich breite Quer- 
binde, welche vorn und hinten in drei stumpfe Spitzen ausgezackt 
ist, und ein Punkt vor dieser Binde schwarz; der hintere Theil der 
Naht und die Spitze sind schmal gebräunt. Auf der Unterseite sind 
die Vorderecken des Prothorax, die vordere Hälfte des umgeschla- 
genen Flügeldeckenrandes und der Umkreis des Hinterleibs rost- 
gelb, alles Uebrige schwärzlich ; tief schwarzbraun sind auch die 
Schenkel, lichter pechbraun die Schienen, ihre Spitze und die Tar- 
sen röthlich. 

Von Cayenne; ein einzelnes Exemplar in Z’homson’s 
Sammlung. 


284 Endomychidae. 


B. Körper eiförmig, Halsschild von der Basis aus schräg nach vorn 
verengt. 


8. E. variegalus. Rufo-brunneus, pubescens, elytris aureo-flavis, 
sutura maculisque quinque brunneis, nigro-cinctis: duabus 
basalibus, duabus magnis inter se connezis medüs, una ante 
apicem rotundata. Long. lin. 2. 3. 


Epopterus variegatus *Erichson, Conspect. Insect. Coleopt. Peruan. 
pag. 181, No. 1. 


Eiförmig, flach gewölbt, rothbraun, greis behaart, leicht glän- 
zend. Der Kopf ist fein und seicht punktirt, die Stirn leicht ge- 
wölbt, die Fühler an der Basis rostroth (der übrige Theil fehlend). 
Das Halsschild ist fast 2% mal so breit als lang, nach vorn bis auf 
die Hälfte seiner Breite verengt, der Seitenrand sehr leicht gerun- 
det, nur wenig verdickt und besonders im vorderen Theil etwas 
aufgebogen, die seitlichen Längsfurchen ganz kurz; die Oberfläche 
überall dicht, zu beiden Seiten aber bedeutend grober punktirt, 
einfarbig rothbraun mit heller durchscheinenden Vorderecken. Das 
Schildchen ist schwärzlich braun. Die Flügeldecken sind eiförmig, 
vorn gerade abgeschnitten, an der Spitze einzeln abgerundet, niedrig 
gewölbt, dicht und deutlich, nach der Spitze hin allmählig feiner, 
in der Mitte des Seitenrandes dagegen besonders grob und gedrängt, 
zum Theil sogar runzlig punktirt, überall mit anliegenden greisen 
Haaren bedeckt, lebhaft goldgelb mit fünf rothbraunen, schwarz 
gerandeten Flecken. Von den beiden zunächst der Basis stehenden 
ist der äussere, welcher die Schulterbeule einnimmt, länglich vier- 
eckig, der innere fast doppelt so gross, von der Basis und Naht ge- 
trennt, regelmässig eiförmig ; die beiden mittleren sind mit einander 
verbunden und bilden gleichsam eine vorn und hinten tief ausge- 
buchtete Querbinde, welche die Naht und den Aussenrand berührt; 
der fünfte Fleck steht wieder isolirt zwischen den beiden vorigen 
und der Spitze und ist vollkommen kreisrund. Die Naht ist vor 
der Querbinde bis zum Schildchen in breiterer, hinter derselben in 
schmalerer Ausdehnung gebräunt und erst an der Spitze nimmt 
diese Färbung wieder eine grössere Breite an. Die Unterseite ist 
einfarbig rothbraun, nur der After hellgelb; die Punktirung auf 
den letzten Ringen des Hinterleibs fein und dicht, nach vorn 
und auf der Brust einzelner und tiefer. An den Beinen sind die 
Schenkel licht pechbraun, die Schienen und Tarsen bräunlich rost- 
farben. | 

Beim Männchen sind die Vorderschienen verlängert, nur 
an der Basis des Innenrandes leicht ausgeschnitten, von der Mitte 
an gleich breit, schmal; die Mittel- und Hinterschienen sind kurz 
und derb, nicht gekrümmt. Das fünfte Hinterleibssegment zeigt 


II. Dapsini. 23. Epopterus. 285 


einen schmalen, tiefen halbkreisförmigen Ausschnitt, das hervor- 
tretende sechste ist breit gerundet. 
Aus Peru, nur im hiesigen Museo. 


9. E. vernicatus. Rufo-brunneus, pubescens, supra nitidus, an- 
tennarum clava thoracisque disco nigris: elytris aureo-flavis, 
sutura margineque laterali brunneis , maculis sex (duabus ba- 
salıbus et apicalibus minoribus, medüs mazimis) apiceque ni- 
gris. Long. lin. 2'%,. 2 


In der Färbung und Zeichnung der Oberseite dem E. ocella- 
tus Oliv. durchaus ähnlich, aber kleiner, von eiförmigem Umriss 
und stärker gewölbt, dünn greis behaart, unten rothbraun‘, oben 
firnissartig glänzend. Der Kopf ist sehr oberflächlich und ziemlich 
vereinzelt punktirt, die Stirn abgeflacht; die Fühler von der Farbe 
des Kopfes, obwohl etwas lichter, ihre Keule schwarz mit innen 
abgestumpften Gliedern; das dritte und vierte Glied gleich lang, 
die folgenden bis zum achten allmählig kürzer. Das Halsschild ist 
an der Basis doppelt so breit als lang, nach vorn stark und bis über 
die Mitte hinaus in gerader Richtung verengt, der Seitenrand erst 
dicht vor der Spitze stärker nach innen gewandt, fast scharf, vorn 
sehr leicht und schmal aufgebogen, die Vorderecken ziemlich 
scharf, die Hinterecken spitzwinklig, die Längsfurchen sehr unbe- 
stimmt ausgedrückt; die Oberfläche mässig gewölbt, zu beiden 
Seiten etwas uneben und hier wie gewöhnlich viel grober als in 
der Mitte punktirt, lang greis behaart, ziemlich glänzend, schwarz- 
braun mit breit rothen Seiten. Das Schildchen ist rothbraun,, fein 
punktirt. Die Flügeldecken sind eiförmig, an der Basis verengt, 
und hier nur gerade von der Breite des Halsschildes, vor der Mitte 
am breitesten, an der Spitze einzeln abgerundet, ziemlich stark 
gewölbt, überall dicht und deutlich, besonders grob aber in der 
Mitte des Seitenrandes punktirt, die Punkte hier zu Runzeln zu- 
sammenfliessend, schwach behaart, glänzend wie mit Firniss über- 
zogen, der Grund hell goldgelb, die Naht in breiter, der Aussen- 
rand in schmaler Ausdehnung rothbraun, sechs Flecke und die 
Spitze schwarz. Von den beiden Basalflecken ist der innere grösser 
und eiförmig, isolirt, der äussere kleiner, von gleicher Form, aber 
schief gestellt; die beiden mittleren sind sehr gross, von ®%, der 
Flügeldeckenlänge, länglich und fast gleich breit, der äussere vom 
Seitenrand und vom innern durch einen rothbraunen Längsstrich 
getrennt; zwischen diesen und der breit schwarz gefärbten Spitze 
stehen zwei kurz eiförmige Flecke neben einander, von denen der 
innere etwas kleiner und der braunen Naht genähert ist. Die Un- 
terseite ıst rothbraun, die Brust mit sehr vereinzelten, der Hinter- 


286 Endomychidae. 


leib besonders an der Spitze mit dichten Punkten besetzt. Der um- 
geschlagene Rand der Flügeldecken, die Spitze des Hinterleibs und 
die ganzen Beine sind lichter, mehr rostroth gefärbt. 

Diese hübsche Art liegt mir nur in einem einzelnen Exemplare 
aus Deyrolle’s Sammlung vor, wo ihr Fundort nicht näher bezeichnet 
ist; ohne Frage stammt sie aus Brasilien oder Columbien. 
Sie ist durch das in gerader Richtung verengte Halsschild so wie 
durch die Grösse und tief schwarze Färbung der Flügeldecken- 
Flecke von allen übrigen Arten leicht zu unterscheiden. 


10. E. pietus. Rufo-brunneus, dense pubescens, antennarum 
clava thoracisque punetis quatuor nigris: elytris aurantiacıs, 
maculs quinque (duabus basalibus, tribus ante apicem) fascia- 
que media undulata brunneis nigroque cinctis. Long. lin. 2. d. 


Endomychuspictus Perty, Delect. animal. articulat. Brasil. pag. 111, 
Tan RAXIE, tet. 


Bei gleicher Breite merklich kürzer und gedrungener als der 
vorige, auf der Oberseite mit anliegenden groben Haaren dicht be- 
setzt und dadurch matt erscheinend. Der Kopf ist fein und beson- 
ders an den Seiten dicht punktirt, die Stirn flach gedrückt, eben; 
die Fühler etwas heller gefärbt, rostroth mit schwarzer Keule, in 
den Längsverhältnissen der einzelnen Glieder mit der vorigen Art 
übereinstimmend. Das Halsschild ist an der Basis doppelt so breit 
als lang, nach vorn fast bis auf die Hälfte der Breite verengt, der 
Seitenrand bis zur Mitte fast geradlinig, dann allmählig nach innen 
zugerundet, überall gleich stark verdickt und aufgewulstet, die 
Vorderecken scharf, die hinteren spitzwinklig, die Längsfurchen 
scharf abgegränzt, vor der Mitte endigend; die Oberfläche in der 
Mitte, und zwar besonders nach vorn fein und vereinzelt, an den 
Seiten dagegen grob und gedrängt punktirt, rothbraun, dicht haa- 
rig mit vier schwarzen, runden, gleich grossen Punkten, in einer 
Querlinie vor der Mitte gelegen. Das Schildchen ist rothbraun, 
punktirt. Die Flügeldecken sind regelmässig oval, an der Basis 
von der Breite des Halsschildes, seitlich gerundet erweitert, vor 
der Mitte am breitesten und nach hinten allmählig verengt; die 
Oberfläche dicht behaart, vorn tiefer und grober als hinten punk- 
tirt, rothgelb mit braunen, schwarz begränzten Zeichnungen: der 
innere Fleck nahe der Basis eirund, ringsherum frei, der äussere 
etwas kleiner, länglich viereckig, hinten schief nach aussen abge- 
schnitten; die Querbinde breit, fast von % der Länge der Flügel- 
decken, vorn und hinten dreimal tief eingebuchtet, am Aussenrand 
beiderseits, an der Naht dagegen nur nach vorn spitzig erweitert; 
hinter dieser Binde zwei in einer Querreihe liegende Flecke, von 


Il. Dapsini. 23. Epopterus. 287 


denen der äussere fast kreisrund,, der innere, welcher dicht an der 
Naht steht, schmal und länglich erscheint, und hinter ihnen ein 
dritter dreieckiger dicht vor der Spitze. Die Unterseite ist rothbraun, 
der umgeschlagene Seitenrand ‚der Flügeldecken und das letzte 
Hinterleibssegment hell rostfarben, an den Beinen die Schenkel 
von der Körperfarbe, die Schienen und Tarsen lichter. 

Beim Männchen sind die Vorderschienen stark erweitert, 
auf ihrer vorderen Fläche tief furchenartig ausgehöhlt, der Innen- 
rand bis über die Mitte hinaus leistenartig aufgerichtet, dabei (von 
vorn gesehen) zugleich tief bogenförmig ausgeschnitten und im 
letzten Drittheil unter einem scharfen Winkel gerade abgestutzt; 
die hinteren Schienen sind kaum merklich gebogen. Das fünfte 
Hinterleibssegment ist an der Spitze gleichmässig abgerundet, ohne 
Einbuchtung oder Ausschnitt, das sechste halbkreisförmig. 

Von Parä in Brasilien; ein einzelnes Männchen im hiesi- 
gen Museo. 


Anmerkung. Diese Art ist von den zunächst verwandten durch die vier 
runden schwarzen Punkte des Thorax leicht zu unterscheiden; die Perty’sche 
Figur stellt diese Eigenthümlichkeit durchaus getreu dar, während sie im Uebri- 
gen nicht besonders gelungen zu nennen ist. — Guerin hält (Iconogr. d. regne 
animal, pag. 317) die Perty’sche Art für identisch mit dem Eumorphus 
ocellatus Oliv., befindet sich jedoch hiermit im Irrthum. 


11. E. fallax. Ferrugineus, griseo-pubescens, subnitidus, anten- 
narum clava, thoracis maculis duabus obliquis pünctisque 
tribus, scutello, elytrorumque maculis quatuor (duabus basa- 
hibus, duabus ante apicem) nigris,, his fascia sinuata media 
apiceque brunneis : pectore, abdominis disco femoribusque bası 
piceis. Long. lin. 2%. 2. 


Dem E. signaticollis in Färbung und Zeichnung täuschend 
ähnlich, dagegen in der Form des Körpers sehr abweichend, zu ihm 
in demselben Verhältniss stehend, wie E. vernicatus zuE. ocel- 
latus; dunkel rostgelb, greis behaart, ziemlich glänzend. Der 
Kopf ist sehr fein und seicht punktirt, die Stirn eben, der Scheitel 
mit einem schwarzen Querfleck ; die Fühler von Körperfarbe , die 
einzelnen Glieder an der Basis leicht gebräunt, die Keule schwarz 
mit röthlich durchscheinender Spitze; das dritte und vierte Glied 
gleich lang, das erste und zweite der Keule nach innen schwach 
erweitert und stumpf zugespitzt. Das Halsschild ist mehr denn 
doppelt so breit als lang, nach vorn in flachem Bogen verengt, mit 
stumpfen Vorder- und spitzwinkligen Hinterecken, der Seitenrand 
kaum verdickt, die Längsfurchen breit und tief, von einem Drit- 
theil der Haälsschildlänge; die Oberfläche gleichmässig gewölbt, 


288 Endomychidae. 


beiderseits dicht und tief, in der Mitte sehr fein und zerstreut punk- 
tirt, glänzend rostgelb mit zwei schief gestellten , fast halbmond- 
förmigen Flecken auf der Scheibe, einem mittleren Punkt hinter 
denselben und zwei seitlichen nahe am Aussenrande. Das Schild- 
chen ist schwärzlich, längs der Basis sehr fein punktirt. Die Flügel- 
decken sind an der Basis um ein Geringes breiter als das Halsschild, 
seitlich gerundet und vor der Mitte am breitesten, nach hinten in 
regelmässiger Eiform verengt, vorn dicht und grob, am Aussen- 
rande sogar querrunzlig punktirt, greis behaart, glänzend rost- 
farben mit zwei schwarzen Flecken an der Basis und zwei gleichen 
vor der Spitze, diese selbst und eine wellige Querbinde in der Mitte 
dunkelbraun. Von den beiden Basalflecken hängt der innere mit 
dem Vorderrande zusammen, ist von halbmondförmiger Gestalt 
und nach aussen und hinten mit einem strichartigen Anhängsel 
versehen, der äussere auf der Schulter länglich viereckig und hin- 
ten abgerundet; die Querbinde tritt nach vorn in vier Spitzen her- 
vor, von denen die an der Naht gelegene die längste, die mittlere 
und äussere die kürzesten sind, und nimmt bei weitem nicht den 
dritten Theil der Flügeldeckenlänge ein; die beiden hinter ihr 
liegenden Flecke sind ziemlich gleich gross, der äussere nur wenig 
breiter, der innere an die braungefärbte Naht gränzend, welche 
sich an der Spitze fleckenartig erweitert. Auf der Unterseite ist die 
Brust und die Scheibe des Hinterleibs dunkel kastanienbraun, die 
Spitze des letzteren in weiterer Ausdehnung blassgelb. Die Beine 
sind hell rostroth,, ‘die Schenkel bis zur Mitte und die Schienen an 
der Wurzel gebräunt. 
Aus Brasilien, im hiesigen Museo. 


12. E. fasciatus. Rufo-brunneus, griseo-pubescens, antennarum 
clava nigra: elytris aureo-flavis, maculis duabus basalibus 
fesciaque undulata media brunneis nigroque cinctis, punctis 
duobus ante apicem nigris: pedibus totis ferrugineis. Long. 
II al sy u DE 

var. immatura, corpore ferrugineo, elytris pallide flavis, 


Fascia rufa. 


Tritoma fasciatum Fabricius, Syst. Eleuth. II, pag. 570, No. 2. — 
*Illiger, Magaz. f. Insektenkunde VI], pag. 316. 


Dem E. pictus sehr ähnlich, aber etwas kleiner, durch den 
Mangel der vier schwarzen Punkte auf dem Halsschilde und die 
Anordnung der Flecke vor der Spitze der Flügeldecken unterschie- 
den; röthlichbraun oder bei unreifen Exemplaren licht rostroth, 
greis behaart. Der Kopf ist fein und verloschen punktirt, die Stirn 
flach gedrückt; die Fühler rostgelb mit schwarzbrauner, an der 


II. Dapsini. 23. Epopterus. 280 


Spitze heller durchscheinender Keule, die Glieder schlank , das 
dritte und vierte gleich lang, die folgenden allmählig und nur 
wenig kürzer werdend, die beiden ersten der Keule innen ziemlich 
scharf zugespitzt. Das Halsschild ist an der Basis doppelt so breit 
als lang, nach vorn schräg und in leichtem Bogen verengt, mit 
spitzwinkligen Hinter- und etwas abgestumpften Vorderecken, der 
Seitenrand deutlich aufgeworfen aber dabei flach gedrückt, nach 
innen durch eine tief eingedrückte Linie scharf abgesetzt, die beiden 
Längsfurchen fein und ziemlich undeutlich; die Oberfläche beider- 
seits tief und dicht, in der Mitte feiner und zerstreut punktirt, 
licht bräunlich roth oder rostfarben. Das Schildchen von der Farbe 
des Halsschildes. Die Flügeldecken sind kurz eiförmig, an der 
Basis verengt, vor der Mitte am breitesten, nach hinten allmählig 
zugespitzt, vorn dicht und deutlich, besonders grob in der Mitte 
des Seitenrandes, nach hinten feiner und undeutlicher punktirt, 
greis behaart, gold- oder blassgelb, zwei Flecke nahe der Basis und 
eine wellige Binde in der Mitte rothbraun und schwarz gerandet, 
zwei Punkte vor der Spitze schwärzlich. Der innere Fleck ist eirund 
und steht isolirt, der äussere auf der Schulterbeule ist etwas klei- 
ner, mit dem Vorderrand verbunden und länglich viereckig; die 
Querbinde nimmt kaum mehr als ein Viertheil der Flügeldecken- 
länge ein, ist vorn zweimal ausgebuchtet und zwar nach innen 
doppelt so tief als nach aussen, in der Mitte am schmalsten, am 
Seitenrand und der Naht gleich breit; vor und hinter derselben ist 
die Naht gebräunt. Von den beiden schwärzlichen Punkten vor 
der Spitze ist der innere grösser, von der Naht weit entfernt, läng- 
lich, schräg nach aussen gerichtet, der äussere oft sehr klein, wei- 
ter nach hinten gerückt und dem Seitenrand genähert. Die Unter-« 
seite ist rothbraun oder licht rostroth, die Brust mehr oder weniger 
gebräunt; die Beine sind einfarbig rostroth, bei helleren Exempla- 
ren gelblich. 

Beim Männchen sind die Vorderschienen nicht merklich er- 
weitert, das fünfte Hinterleibssegment in der Mitte leicht eingekerbt, 
kaum deutlich ausgeschnitten. 

Von Paräin Brasilien, im hiesigen Museo. — Die Art ist 
abgesehen von der Stellung der beiden Punkte vor der Spitze der 
Flügeldecken, welche sie von den übrigen leicht unterscheiden 
lässt, auch durch den stark abgeflachten und vorn ziemlich breiten 
Seitenrand des Halsschildes kenntlich; in letzterem Merkmal 
stimmt sie nur mit der folgenden überein. 


Anmerkung. Die hier beschriebenen Exemplare sind dieselben, welche 
Illiger (a. a. O.) auf das Tritoma fasciatum Fabricius gedeutet hat. Die 
Beschreibung des letzteren passt auch genau auf dieselben und kann sogar als 
charakteristisch bezeichnet werden. Die Angabe, dass hinter der Querbinde 


Gerstaecker, Entomographien. 19 


290 -  Endomychidae. 


auf den Flügeldecken nur ein Punkt vorhanden sei, kann keinen Anstoss erre- 
gen, da bei einigen der mir vorliegenden Individuen der äussere bis auf ein Mi- 
nimum reducirt ist und schon durch seine Lage nahe am Seitenrand der Auf- 
merksamkeit leicht entgehen konnte. 


13. E. decempunctatus. Rufo-brunneus, griseo-pubescens, an- 
tennis (clava nigra excepta) pedibus elytrısque ferrugineis, his 
punctis quinque, duobus pone basin, tribus ante apicem nigris, 
fasciaque undulata media brunnea: pectore femorumque basi 
dilute piceis. Long. lin. 1%. 82. 

Von der Grösse und Gestalt des vorigen, durch die Form der 
Binde auf den Flügeldecken und drei vor der Spitze stehende 
schwarze Punkte unterschieden; licht rothbraun , greis behaart. 
Der Kopf ist äusserst fein und undeutlich punktirt, die Stirn in der 
Mitte glatt, stark niedergedrückt, fast ausgehöhlt; die Fühler wie 
bei der vorigen Art schlank, die einzelnen Glieder länglich, das 
dritte und vierte gleich, die beiden ersten der schwarz gefärbten 
Keule innen fast’abgestumpft. Das Halsschild ist an der Basis fast 
2‘, mal so breit als lang, nach vorn bis auf die Hälfte der Breite 
verengt, mit spitzwinkligen Hinter- und etwas stumpfen Vorder- 
ecken, der Seitenrand gerundet, nahe der Basis leicht ausgebuch- 
tet, erhaben und nach vorn allmählig breiter werdend, deutlich 
flach gedrückt, die beiden Längsfurchen fein, vor der Mitte abge- 
kürzt; die Oberfläche leicht gewölbt, beiderseits an der Basis nie- 
dergedrückt, hier beträchtlich grober und dichter als in der Mitte 
punktirt, welche stärker glänzend und dunkler gefärbt erscheint. 
Das Schildchen ist rothbraun mit schwärzlichem Hinterrande, 
glänzend, nicht punktirt. Die Flügeldecken sind kurz eiförmig, 

®nach vorn verengt, vor der Mitte am breitesten, nach hinten all- 
mählig und spitz zugerundet,, vorn dicht und deutlich, hinten ver- 
loschen punktirt, greis behaart, rostfarben, zwei Punkte nahe der 

Basis und drei vor der Spitze schwarz, eine wellige Querbinde in 

der Mitte rothbraun mit schwärzlichem Saume. Von den beiden 

vorderen Punkten ist der innere länglich, weit von der Basis ent- 
fernt, der äussere auf der Schulterbeule in die Quere gezogen und 
ebenfalls ısolirt; die Binde ist auf der äusseren Hälfte vorn fast 
gerade abgeschnitten, auf der inneren neben einander zweimal aus- 
gebuchtet, hinten zeigt sie nur einen tieferen Einschnitt; von den 
drei hinter ihr liegenden Punkten ist der mittlere etwas weiter nach 
vorn gerückt als die seitlichen, der innere nahe an der Naht, der 
äussere nahe dem Seitenrand, alle drei länglich und schmal. Aufder 

Unterseite ist die Brust und die Basis des Hinterleibs röthlich pech- 

braun, alles Uebrige heller, mehr rostfarben ; von letzterer Farbe sind 

auch die Beine, an denen nur die Basis der Schenkel gebräunt er- 
scheint. 


1I. Dapsini. 23. Epopterus. 291 


Eine Varietät in der Farbe entsteht durch grössere Ausdehnung 
der Querbinde der Flügeldecken längs der Naht; bei einem derar- 
tigen Exemplare fliesst die Binde mit dem innersten der drei Spi- 
tzenflecke und dieser wiederum mit dem neben ihm stehenden zu- 
sammen; zugleich sind diese Flecke hier wie die Binde braun 
gefärbt und der äussere nur schwach angedeutet. 

Beim Männchen sind die Vorderschienen kaum merklich 
erweitert, das fünfte Hinterleibssegment in der Mitte flach dreieckig 
ausgerandet, das sechste halbkreisförmig. 

Aus Columbien von Moritz, im hiesigen Museo. 


14. E. rubiginosus. Rufo-brunneus, griseo-pubescens, antennis 


pedibusque dilutioribus , Ülis clava nigra: elytris fasclis dua- 
bus, altera basali, altera ante apicem ferrugineis, maculıs 
duabus pone basıin fuscis. Long. lin. 2. 9. 


Bei gleicher Länge etwas schmaler als E. pictus, rothbraun, 
leicht glänzend, greis behaart. Der Kopf ist fein und einzeln punk- 
tirt, von der Körperfarbe, die Fühler rostroth mit schwarzer Keule; 
die einzelnen Glieder kurz und derb, das dritte kaum länger als 
das vierte. Das Halsschild ist doppelt so breit als lang, nach vorn 
mässig verengt, der Seitenrand leicht geschwungen und verdickt, 
die Vorder- und Hinterecken spitz, die Längsfurchen an der Basis 
breit und tief, vor der Mitte abgekürzt; die Oberfläche schwach 
gewölbt, in der Mitte fein und sparsam, zu beiden Seiten etwas 
stärker punktirt, rothbraun mit schwärzlicher Scheibe und zwei 
undeutlichen dunkleren Punkten nahe am Seitenrande. Das Schild- 
chen ist braun, an der Basis punktirt. Die Flügeldecken sind,eiför- 
mig,,vor der Mitte am breitesten, nach hinten stumpf zugespitzt, 
wie gewöhnlich am Aussenrande dichter und stärker und nach hin- 
ten feiner als vorn punktirt, rothbraun, greis behaart, eine breitere 
wellige Querbinde an der Basis und eine schmalere vor der Spitze 
rostgelb. In der ersteren stehen die beiden gewöhnlichen Flecke, 
von denen der innere kreisrund und mit dem Vorderrande verbun- 
. den, der äussere kleiner und quadratisch ist; beide sind dunkel- 
braun und ihre Ränder etwas verwaschen; an den Hinterrand der 
zweiten Binde legt sich in gleichem Abstand von Naht und Seiten- 
rand ein dunkelbrauner, nach hinten in die Grundfarbe übergehen- 
der Fleck an und das mittlere breite braune Feld ist schwärzlich 
gesäumt. Die Unterseite ist glänzend rothbraun, die Brust etwas 
dunkler, der Hinterleib an der Spitze fein und dicht, an der 
Basis einzeln und tiefer punktirt. Die Beine sind einfarbig , licht 
rothbraun. 

Von Cayenne, in T’homson’s Sammlung. 

19% 


292 Endomychidae. 


15. E. histrio. Dilute brunneus , griseo-pubescens , antennarum 
clava nigra: elytris flavis, plaga communi suturali brunnea, 
maculis duabus baseos, strigis duabus mediis prope marginem 
lateralem nec non signatura semicirculari ante apicem nigro- 
Fuscis. Long. lin. 1%, —1%. 2. 


Dem E. fasciatus an Grösse ziemlich gleich, licht braun, greis 
behaart. Der Kopf ist fein und undeutlich punktirt, die Stirn eben, 
die Fühler bräunlich rostfarben mit tief schwarzer Keule, ihre Glie- 
der kurz und derb, das dritte so lang als das vierte, das zweite der 
Keule nach innen schärfer zugespitzt als das erste. Das Halsschild 
ist doppelt so breit als lang, in leichter Rundung nach vorn bis auf 
die Hälfte der Breite verengt, mit fast scharfen Vorder- und spitzen 
Hinterecken, der Seitenrand nach vorn ziemlich stark verdickt und 
aufgewulstet, die beiden Längsfurchen schwach vertieft und stark 
abgekürzt ; die Oberfläche leicht gewölbt, beiderseits niedergedrückt, 
hier grob und dicht, in der Mitte dagegen fein und sparsamer punk- 
tirt, licht braun mit heller durchscheinenden Rändern. Das Schild- 
chen von der Farbe des Halsschildes. Die Flügeldecken sind kurz 
eiförmig, vor der Mitte am breitesten, nach hinten allmählig ver- 
engt und stumpf abgerundet, vorn deutlich und am Seitenrande be- 
sonders dicht, hinten dagegen mehr verloschen punktirt, goldgelb, 
mit einem gemeinsamen grossen hellbraunen Fleck auf der Mitte 
der Naht, welcher sich nach vorn und hinten in geringerer Breite 
an dieser entlang zieht; zwei kleine eiföürmige Flecke nahe der Ba- 
sis, zwei längliche Wische in der Mitte nahe am Seitenrande, von 
denen der äussere etwas weiter nach hinten reicht als der innere, 
sowie,eine halbkreisförmige Zeichnung vor der Spitze, deren Con- 
cavität gerade nach hinten gerichtet ist, schwarzbraun oder schwarz. 
Der hellbraune Scheibenfleck wird an seinem hinteren Ende nicht 
weit von der Naht ebenfalls von einem dunkleren Wisch begränzt. 
Auf der Unterseite ist der umgeschlagene Rand der Flügeldecken 
und die Spitze des Hinterleibs hell rostgelb gefärbt, die Punktirung 
des letzteren besonders hinten fein und gedrängt; die Beine sind 
einfarbig, lichter rothbraun als der Körper. 

Ebenfalls von Cayenne, in Thomson’s Sammlung. 


Il. Dapsini. 21. Ephebus. 293 


24. Ephebus. 


Antennae articulis duobus penultimis subquadratis , ultimo ovato. 
Palpi mazillares articulo ultimo stylifero. 

Palpi labiales articulo ultimo breviter ovato, apice truncato. 
Maxillae lamina externa acuminata. 

Ligula truncata. 

Mesosternum ezxcavatum. 


Die Gattung steht zwischen Anidrytus und Stenotarsus 
in der Mitte, indem sie mit ersterer in der Körperform und der Bil- 
dung des Halsschildes, mit letzterer in der Form der Fühlerkeule 
nahe übereinkommt. Die Fühler sind kaum von halber Körper- 
länge, ihr drittes Glied nicht merklich verlängert, an der läng- 
lichen und schmalen Keule die Glieder zwar eng an einander ge- 
reiht, die beiden ersten aber nach innen nicht spitzig erweitert, fast 
viereckig, das letzte eiförmig. Die Mandibeln sind äusserst breit, 
aussen stark gerundet, mit kurzer, gespaltener Spitze und ganz 
schmaler, linearer Lamelle des Innenrandes; ihre Consistenz ist 
lederartig, nur der an die Spitze gränzende Theil dünn hornig. An 
den Maxillen ist die äussere Lade ganz häutig, breit, aussen gerun- 
det, nach vorn in eine lange Spitze ausgezogen, die innere wie 
gewöhnlich schmal, beträchtlich kürzer, lederartig, mit kurzen Bor- 
sten an der schief abgestutzten Spitze besetzt. Die Kiefertaster sind 
kurz, das zweite und dritte Glied etwas breiter als lang, das vierte 
länglich, kegelförmig, an der Spitze mit einem kurzen Endgriffel, 
welcher vom Gliede deutlich abgeschnürt ist. Das Kinn ist quer 
viereckig, vorn beiderseits abgerundet, in der Mitte jederseits er- 
weitert, nach hinten verengt; die Lippe ist häutig, kurz herzförmig, 
vorn gerade abgestutzt, beiderseits nur ganz kurz gewimpert. An 
den Lippentastern ist das zweite Glied fast doppelt so breit als 
lang, das letzte kurz eiförmig, mit schräg abgestutzter Spitze. 

Der Körper ist eiförmig, niedrig oder wenigstens mässig ge- 
wölbt, einfarbig, dicht seidenartig behaart. Das Halsschild ist 
kurz und breit, quer viereckig, nach vorn verengt, die Seitentheile 
ausserhalb der beiden Längsfurchen herabgebogen, der Seitenrand 
selbst vorn ganz schmal und leicht aufgebogen; die seitlichen Fur- 
chen sind tief eingegraben und scharf abgegränzt, die Querfurche 
der Basis nicht vorhanden. Das Schildchen ist dreieckig. Das 
Prosternum ist entweder nur an der Basis erhaben und schmal, 
hinten dagegen verbreitert und abgeflacht, an der Spitze gerundet, 
oder überall erhaben, gleich breit und linear. Das Mesosternum ist 


294 Fndomychidae. 


kurz, quer viereckig, auf der vorderen Hälfte zur Aufnahme des 
Prosternalfortsatzes ausgehöhlt. Am Hinterleib ist der erste Ring 
nicht ganz so lang als die folgenden zusammengenommen, der 
letzte beim Weibchen breit abgerundet und länger als beim Männ- 
chen. Die Beine sind kurz und gedrungen, die Schenkel etwas ver- 
breitert und seitlich zusammengedrückt, die vorderen am Innen- 
rande bis zur Mitte furchenartig vertieft, die Schienen von der Basis 
bis zur Spitze allmählıg erweitert; an den Tarsen ist das ersteGlied 
verlängert, schmal, seitlich zusammengedrückt, nur an den Vorder- 
beinen zuweilen verbreitert und dann herzförmig; das zweite Glied 
ist ebenfalls schmal und fast um die Hälfte kürzer als jenes, das 
letzte kaum so lang wie die beiden ersten zusammengenommen. 

Geschlechtsunterschiede fehlen an den Beinen gänzlich ; beim 
Männchen ist jedoch ein sechstes, kurz dreieckiges Hinterleibs- 
segment sichtbar , das vorhergehende beträchtlich breiter als beim 
Weibchen und an der Spitze fast gerade abgeschnitten. | 

Die wenigen bis jetzt bekannten Arten bewohnen die Tropen- 
gegenden Süd-Amerikas, sind klein und unter einander in 
Färbung und Form sehr übereinstimmend. Von den Stenotar- 
sus-Arten, denen sie in der Farbe und Behaarung des Körpers 
sehr gleichen, unterscheiden sie sich sehr leicht durch den Mangel 
der eingedrückten Linie, welche dem Seitenrand des Halsschildes 
parallel läuft, ausserdem auch durch die engere Gliederung der 
Fühlerkeule. 

Anmerkung. Die vorstehende Gattung ist nicht mit der gleichnamigen 
des Dejean’schen Catalogs identisch, wenigstens ist mir nicht bekannt, dass 
eine der hier beschriebenen Arten sich unter den dort aufgeführten befände. 
Da die Gattung Ephebus Dej. bereits von Perty unter dem Namen Steno- 
tarsus beschrieben worden ist, und der Name deshalb dort nicht beibehalten 


werden konnte, habe ich letzteren für die vorstehende, sehr nahe verwandte in 
Anwendung gebracht. 


4A. Prosternum nach hinten erweitert und abgeflacht. 


1. E. cardinalis. Ovatus, ruber, coccineo-pubescens, ano ferru- 
gineo, antennis nigris, articulis duobus primis laete rufis : tho- 
race angusto, lateribus fere rectis. Long. lin. 2'%. d. 


Eiförmig, niedrig gewölbt, blutroth, mit lebhaft scharlach- 
rother, kupfrig glänzender Behaarung bekleidet. Die Fühler sind 
tief schwarz, die beiden ersten Glieder hell rostroth ; das dritte und 
vierte Glied sind länglich, ersteres um ein Drittheil länger, die fol- 
genden beträchtlich kürzer, an der Keule das Endglied fast den 
beiden ersten zusammengenommen gleich. Der Kopf ist fein und 
dicht punktirt, die Stirn gewölbt mit zwei Längseindrücken über 
den Fühlern. Das Halsschild ist schmal, nur doppelt so breit als 


II. Dapsini. 24. Ephebus. 295 


lang, nach vorn in schräger Richtung verengt, der Seitenrand im 
vorderen Drittheil plötzlich stärker nach innen gewandt und hier 
fein und deutlich aufgebogen , die Vorder- und Hinterecken zuge- 
spitzt, die seitlichen Längsfurchen scharf abgegränzt, nicht ganz 
bis zur Mitte reichend, die Scheibe kissenartig gewölbt, sehr fein 
und dicht punktirt, die Seitentheile flach gedrückt, mit längerer 
und feurigerer Behaarung bekleidet und daher heller erscheinend. 
Das Schildchen ist von der Form eines sphärischen Dreiecks. Die 
Flügeldecken sind an der Basis sehr bedeutend breiter als das Hals- 
schild, kurz eiförmig, gegen die Mitte hin am breitesten, innerhalb 
der Schulterbeulen mit einem weiten, fast queren Eindruck, gleich- 
mässig und fein punktirt, nur matt glänzend, besonders längs der 
Seiten und an der Spitze mit sehr dichter feuerglänzender Behaa- 
rung bedeckt. Die Unterseite ist lichter als die Oberseite gefärbt, 
fein und kurz anliegend behaart und daher glänzender, die letzten 
Hinterleibsringe hellrostroth; die Punktirung auf diesen ist äusserst 
fein, auf dem ersten Segment, den Brustseiten und dem Flügel- 
deckenrande beträchtlich tiefer und deutlicher. An den Vorder- 
beinen ist das erste Tarsenglied flach gedrückt, breit herzförmig. 
Aus Columbien, in Thomson’s Sammlung. 


2. E. terminatus. Ovatus, rufus, aurantiaco-pubescens, antennis 
nigris, articulis duobus primis, tertio basi, ultimo toto laete 
Ferrugineis: thorace lato, lateribus leviter rotundatis. Long. 
En. al. 2: 


Vom vorigen, dem er in der Grösse nahe kommt, durch die 
Form des Halsschildes und die Färbung des letzten Fühlergliedes 
auffällig genug unterschieden, glänzend rostroth, hochgelb behaart, 
niedrig gewölbt. Die Fühler sind schwarz, das Endglied und die 
beiden ersten ganz, das dritte zur Hälfte hoch rothgelb; das dritte 
und vierte Glied sind gleich lang, die folgenden merklich kürzer, 
das achte sogar quer, das Endglied der Keule nur um die Hälfte 
länger als las vorhergehende. Der Kopf ist deutlich punktirt, die 
Stirn ohne merkliche Eindrücke. Das Halsschild ist fast um ein 
Drittheil breiter als bei der vorigen Art, bis zur Mitte nur unmerk- 
lich, dann in flachem Bogen bis auf die Hälfte seiner Breite verengt, 
die Hinterecken fast rechtwinklig, der Seitenrand fein aufgebogen, 
die seitlichen Längsfurchen sehr tief eingegraben, scharf abge- 
gränzt und bis zur Mitte reichend, die Scheibe leicht gewölbt, glän- 
zend, in der Mitte feiner und sparsamer als zu beiden Seiten punk- 
tirt, die flach abgesetzten Seitentheile sogar dicht und fast grob. 
Das Schildchen ist scharf dreieckig, punktirt. Die Flügeldecken 
sind an der Basis nur wenig breiter als das Halsschild, bis gegen 


296 Endomychidae. 


die Mitte hin nur sehr leicht erweitert, fast regelmässig eiförmig, 
niedrig gewölbt, innerhalb der Schulterbeulen breit aber flach ein- 
gedrückt, auf der äusseren Hälfte beträchtlich stärker als längs der 
Naht punktirt, glänzend, seitlich und hinten anliegend rothgelb 
behaart. Die Unterseite ist gleichfarbig, kurz und dünn behaart, 
glänzend, der Hinterleib und die Beine etwas lichter gefärbt; die 
Punktirung ist auf den Seiten der Brust grob und dicht, in der 
Mitte viel feiner, auf dem ersten Abdominalsegment umgekehrt in 
der Mitte deutlich, dagegen zu beiden Seiten fast verloschen. 
Ebenfalls aus Columbien, im hiesigen Museo. 


3. E. convesxiusculus. Ovatus, rufo- ferrugineus, pube aureo- 
‚Java vestitus, antennis nigris, articulis tribus primis ultimoque 
apice laete rufis: thorace amplo, deplanato, lateribus ad me- 
dium usque parallelis. Long. lin. 2. 9. 


Nur wenig kürzer, aber merklich gewölbter als der vorige, licht 
rostroth, schwach glänzend, goldgelb behaart. Die Fühler sind 
schwarz, die drei ersten Glieder ganz und die Spitze des letzten 
hell rostfarben ; das dritte Glied ist ein wenig kürzer als das vierte 
und fünfte, welche an Länge einander gleichkommen, das sechste 
wieder so lang als das dritte, das Endglied der Keule kurz und 
stumpf eiförmig, um die Hälfte länger als das vorhergehende. Der 
Kopf ist glänzend, fein punktirt, die Stirn beiderseits leicht ein- 
gedrückt. Das Halsschild ist gross, 2‘, mal so breit als lang, bis 
zur Mitte nicht verengt, dann in deutlicher Rundung bis auf die 
Hälfte seiner Breite verschmälert, mit rechtwinkligen Hinter- und 
scharfwinkligen Vorderecken, der Seitenrand fein aufgebogen und 
an der Kante etwas verdickt, die seitlichen Längsfurchen tief und 
breit, jedoch die Mitte nicht ganz erreichend, die Scheibe durchaus 
flach gewölbt, fein und dicht gedrängt punktirt, unter der dicht an- 
liegenden Behaarung kaum glänzend, die Seitentheile flach abge- 
setzt. Das Schildchen ist stumpf dreieckig. Die Flügeldecken sind 
unmittelbar an der Basis von der Breite des Halsschildes, gleich 
von dieser aus erweitert, kurz und stumpf eiförmig, innerhalb der 
Schulterbeulen sehr seicht eingedrückt, im Uebrigen ansehnhch 
gewölbt, gleichmässig dicht und fein punktirt, auf der hinteren 
Hälfte und längs den Seiten dicht goldgelb behaart. Die heller ge- 
färbte und glänzendere Unterseite ist äusserst sparsam behaart, die 
Seiten der Brust und des Hinterleibes ziemlich grob, ihre Mitte 
merklich feiner, die hinteren Abdominalsegmente sogar nur leicht 
punktirt. 

Aus Brasilien, im hiesigen Museo. 


Il. Dapsini. 24. Ephebus. 297 


4. E. pumilus. Ovatulus, rufus, rufo-pubescens, subnitidus, an- 
iennis nigris, articulis duobus primis ferrugineis, ultimo 
apice dilute piceo: thorace transverso, ex bası sensim angu- 
stato. Long. lin. 1%. 2. 


Nur halb so gross als die vorigen, eiförmig, niedrig gewölbt, 
rostroth, gleichfarbig behaart, etwas glänzend. Die Fühler sind 
schwarz, die beiden ersten Glieder hell rostfarben, das letzte an der 
Spitze durchscheinend pechbraun; die Glieder sind sämmtlich kurz, 
das dritte und fünfte ein wenig länger als das vierte, die folgenden 
allmählig etwas kürzer und breiter werdend; an der Keule ist das 
Endglied nur wenig länger als das vorhergehende. Der Kopf ist 
sehr fein punktirt, die Stirn jederseits mit einem feinen Längsein- 
druck. Das Halsschild ist mindestens 2%, mal so breit als lang, 
gleich von der Basis aus nach vorn schräg, im vorderen Theil aber 
plötzlich stärker und in leichter Rundung verengt, mit spitzwink- 
ligen Hinterecken und fein aufgebogenem, leicht verdickten Sei- 
_ tenrande, die seitlichen Längsfurchen tief eingedrückt, aber nicht 
ganz bis zur Mitte reichend, die Scheibe mässig gewölbt, deutlich 
und ziemlich tief punktirt, die flach abgesetzten Seitentheile merk- 
lich gedrängter. Das Schildchen ist kurz dreieckig. Die Flügel- 
decken sind an der Basıs von der Breite des Halsschildes, bis zur 
Mitte allmählig und leicht gerundet erweitert, kurz eiförmig, inner- 
halb der Schulterbeulen flach und quer eingedrückt, niedrig ge- 
wölbt, auf der Aussenhälfte beträchtlich grober und tiefer, längs 
der Naht ziemlich fein und zahlreicher punktirt, seitlich und hin- 
ten mit kupfrig glänzender Behaarung bekleidet. Auf der Unter- 
seite, welche lichter gefärbt und glänzender als die Oberseite er- 
scheint, sind die Seiten der Brust, der Flügeldeckenrand und das 
erste Hinterleibssegment grob und gedrängt punktirt. 

Aus Columbien, im hiesigen Museo. 


B. Prosternum bis zur Spitze convex, gleich breit, fast linear. 


3. E. hirtulus. Ovatus, converiusculus , rufo-ferrugineus, flavo- 
pilosus , antennarum articulis 5.—10. fuscis: Ihorace amplo, 
lateribus ad medium usque subparallelis. Long. lin. 1%. 9. 


Der Körper ist eiförmig, ziemlich gewölbt, trübe rostroth, 
hellgelb behaart. Die Fühler sind von halber Körperlänge, an der 
Basis und Spitze hell rostfarben, vom fünften bis zehnten Gliede 
licht pechbraun; das dritte Glied ist deutlich länger als das fünfte, 
das zweite länger alsdas vierte, an der Keule die beiden ersten quer, 
das letzte kurz und stumpf eiförmig, an der Spitze fast abgestutzt; 
die Fühler sind in ihrer ganzen Ausdehnung mit langen Haaren 


298 Endomychidae. 


besetzt. Der Kopf ist deutlich und zu beiden Seiten dicht gedrängt 
punktirt, die Stirn beiderseits über den Fühlern eingedrückt. Das 
Halsschild ist quer viereckig, seitlich bis über die Mitte hinaus 
gleich breit, im vorderen Drittheil schräg nach innen verengt, der 
Seitenrand in seinerganzen Länge schmal aufgeworfen und verdickt, 
die seitlichen Längsfurchen tief eingegraben, gerade, vor der Mitte 
abgekürzt, der Hinterrand zwischen ihnen leistenartig erhaben, 
die Scheibe leicht gewölbt, ziemlich grob und dicht punktirt, die 
Seitentheile horizontal abgesetzt. Das Schildchen ist gross, stumpf 
dreieckig, punktirt. Die Flügeldecken sind kurz und stumpf eiför- 
mig, an der Basis von der Breite des Halsschildes, seitlich bis zur 
Mitte hin sehr leicht und allmählig erweitert, innerhalb der Schul- 
terbeulen weit und flach niedergedrückt, ebenso stark aber etwas 
gedrängter als das Halsschild punktirt, ziemlich glänzend, seitlich 
und hinten dicht hellgelb behaart. Die Unterseite ist mit Einschluss 
der Beine etwas dunkler rostroth als die Oberseite, dünn und an- 
liegend, mehr rothgelb behaart, glänzend; die Punktirung ist auf 
dem Seitenrand der Flügeldecken und den Parapleuren dicht ge- 
drängt und ziemlich stark , auf der Brust seichter und loser, auf 
dem ersten Hinterleibsring in der Mitte tiefer und dichter als zu 
beiden Seiten, auf den folgenden fein und zahlreich. 
Von Bahia, im hiesigen Museo. 


25. Stenotarsus Perty.*) 


Delectus animal. articulat. Brasil. pag. 112. 


Ephebus et Quirinus Deean Cat. — Erotylus Herbst. — 
Mycetina Le Conte. — Lycoperdina Say. 


Antennae clava anyusta, laxe articulata. 
Mandibulae apice fisso. 

Palpi articulo ultimo subulato. 

Mazillae lamina externa brevi, rotundata. 
Ligula truncata. 

Thorax linea laterali impressa. 


Die Fühler sind in ähnlicher Weise wie bei der vorigen Gat- 
tung gebildet, aber darin unterschieden, dass die Glieder der Keule 


*) Der Gattungsname Stenotarsus ist von Schönherr (Gen. et Spec. 
Curecul. V, 2. pag. 794) zum zweiten Male für eine Curculionen-Gattung in 
Anwendung gebracht worden. 


II. Dapsini. 25. Stenotarsus. 299 


lose an einander gereiht und deutlich von einander abgesetzt er- 
scheinen. Bei der grossen Mannigfaltigkeit, welche in den Längs- 
verhältnissen sowohl der Keule als der vorhergehenden Glieder je 
nach den Arten stattfindet, ist es schwer, eine allgemein gültige 
Charakteristik derselben zu geben. Bei der grösseren Anzahl kommt 
die Keule nur den fünf oder sechs vorhergehenden Gliedern an 
Länge gleich und dann sind diese vom dritten bis siebenten mehr 
oder weniger langgestreckt, das fünfte meist etwas länger, zuwei- 
len ebenso lang als das dritte, das zweite und achte die kürzesten; 
bei anderen Arten — es sind neben einigen Süd- Amerikanischen 
alle Afrıkanischen und Asiatischen — zeigen sich die Glieder vom 
zweiten bis achten kurz, kuglig, unter einander fast von gleicher 
Grösse, und bei solchen erreicht die Keule zuweilen eine besondere 
Länge, so dass sie der Hälfte des ganzen Fühlers gleichkommt. An 
der Keule ist das Endglied stets das längste, übrigens zwischen 
sehr kurzer Eiform und langer, schmaler Gestalt schwankend; die 
beiden vorhergehenden sind bei der grössten Zahl der Arten be- 
trächtlich länger als breit, zuweilen jedoch auch stark verkürzt, 
selbst etwas quer. — Die Oberlippe ist quer, beiderseits gerundet, 
vorn fast gerade abgestutzt. Die Mandibeln sind mehr oder weniger 
kurz und gedrungen, mit kurzer gespaltener Spitze und breiter, 
dicht befilzter Lamelle in dem tiefen Ausschnitt des Innenrandes. 
An den Maxillen ist die äussere Lade kurz, zur Hälfte hornig, der 
häutige und dicht behaarte Endtheil nicht in eine Spitze ausgezo- 
gen, sondern stets abgerundet, zuweilen sogar in die Quere ver- 
breitert; die innere Lade ist wie gewöhnlich schmal, linear, an 
Länge dem hornigen Basaltheil der äusseren gleichkommend. Die 
Kiefertaster sind kurz und gedrungen, das zweite Glied deutlich 
länger als das sehr kurze dritte, das Endglied mehr oder weniger 
langgestreckt, nach der Spitze hin stets pfriemförmig verdünnt und 
dort leicht abgestutzt. Das Kinn ist quer viereckig, beiderseits in 
der Mitte erweitert, vorn gerade abgeschnitten; die Zunge ist 
trapezoidal, fast häutig, am geraden Vorderrande kurz gewimpert. 
Die Lippentaster sind klein, das zweite Glied ziemlich schmal, das 
Endglied dünn, länglich, zugespitzt. ® 

Der Körper ist meist kurz und gedrungen eiförmig, nach vorn 
und hinten verengt, seltner länglich und mehr gleich breit, seine 
Oberfläche mit aufgerichteter, wolliger oder mit anliegender seiden- 
glänzender Behaarung dicht bekleidet, in der Regel ansehnlich ge- 
wölbt. Der Kopf ist bis zu den Augen in das an der Spitze tief 
ausgeschnittene Halsschild eingesenkt und von den Vorderecken 
desselben eng eingeschlossen; dieses ist kurz und breit, entweder 
halbkreisförmig, d. h. gleich von der Basis aus in schräger Rich- 
tung nach vorn verengt, oder bis zur Mitte fast gleich breit und 


300 Endomychidae. 


erst von hier aus verschmälert. Die Breite des Halsschildes bei den 
Vorderecken beträgt höchstens die Hälfte seiner Basalbreite, oft 
sogar nur ein Drittheil derselben ; die seitlichen Längsfurchen sind 
an der Basis stets tief, hier auch nicht selten zu einer besonders 
stark eingedrückten Grube umgewandelt, nach vorn zwar deutlich 
erkennbar, aber nicht scharf abgegränzt; die Querfurche der Basis 
fehlt bei a Mehrzahl der Arten ganz und tritt nur bei einigen 
wenigen auf, wo die Scheibe des Halsschildes auffallend stark von 
hinten nach vorn gewölbt ist. Ein sehr charakteristisches Merkmal, 
woran die Arten der Gattung stets auf den ersten Blick zu erken- 
nen sind, besteht in einer scharf eingegrabenen Längslinie zu bei- 
den Seiten, welche mit dem Aussenrande parallel läuft und diesen 
deutlich aufgeworfen und abgesetzt erscheinen lässt; dieselbe be- 
ginnt an der Basis zunächst den Hinterecken und endigt, indem 
sie sich von den Vorderecken etwas weiter entfernt hält und sich 
hinter denselben auf den ausgeschnittenen Vorderrand herüber- 
schlägt, hinter den Augen. — Das Schildchen ist stumpfer oder 
schärfer dreieckig. Die Flügeldecken sind gleich von den Schultern 
aus mehr oder weniger erweitert, kürzer oder gestreckter eiförmig, 
hinten gemeinsam abgerundet, mit schmal abgesetztem,, linearen 
Seitenrande und aufgeworfenen Schulterbeulen ; die Basis ist inner- 
halb der letzteren stärker und neben dem Schildchen schwächer 
eingedrückt. Ihre Oberfläche ist meist dicht gedrängt und unregel- 
mässig punktirt, die Punkte nicht selten auf der äusseren Hälfte 
beträchtlich grober als längs der Naht; während bei allen bekann- 
ten Amerikanischen und Afrikanischen Arten Punktstreifen fehlen, 
sind solche bei den Asiatischen durchweg vorhanden, wenn auch 
zum Theil abgekürzt. Das Prosternum ist ziemlich breit, vorn mehr 
gewölbt, hinten zwischen und jenseits der Vorderhüften abgeflacht 
und an der Spitze abgerundet; es legt sich mit seiner Spitze in eine 
Vertiefung des Mesosternum ein, welches kurz, quer viereckig und 
nach vorn abschüssig erscheint. Der erste Hinterleibsring ist ver- 
längert und kommt fast den übrigen zusammengenommen an Länge 
gleich. Die Beine sind kurz und gedrungen, die Schenkel in der 
Mitte nur schwach erweitert, von vorn nach hinten deutlich zu- 
sammengedrückt, die vorderen an der Innenseite bis fast zur Mitte 
leicht ausgehöhlt, die Schienen gegen die Spitze hin allmählig 
breiter werdend; die Tarsen sind schmal, das erste Glied länglich, 
zusammengedrückt, das zweite länglich herzförmig, das vierte an 
den Vordertarsen so lang als die beiden ersten zusammengenommen, 
‘an den hinteren von der Länge des ersten allein. 

Das Männchen unterscheidet sich vom Weibchen .durch 
ein hervortretendes sechstes Hinterleibsseginent und durch fast ge- 
rade Abstutzung des vorhergehenden, welches beim Weibchen ab- 


II. Dapsini. 25. Stenotarsus. 301 


gerundet erscheint. Unterschiede in der Länge der Hinterschienen, 
wenn sie überhaupt vorhanden, sind gering; bei mehreren Arten ist 
jedoch die Länge der einzelnen Fühlerglieder beim Männchen be- 
trächtlich grösser als beim Weibchen. 

Die Arten sind über die Tropengegenden Amerika’s, 
Asiens und Afrika’s verbreitet, in ersterem Welttheil aber bis 
jetzt an Zahl beträchtlich überwiegend. Eigenthümlich ist für die 
Asiatischen Arten die Punktstreifung der Flügeldecken, welche 
allen übrigen fehlt; mit den Afrikanischen kommen dieselben in 
der kurzen, kugligen Form des zweiten bis achten Fühlergliedes 
überein, welche unter den Amerikanischen nur wenigen eigen ist. 

Bei der grossen Gleichförmigkeit, welche die zahlreichen Süd- 
Amerikanischen Arten der Gattung sowohl in der Form, Färbung 
und Behaarung als auch zum Theil in der Grösse darbieten, wird 
es zweckmässig sein, hier noch speziell auf die Merkmale aufmerk- 
sam zu machen, auf welche bei der folgenden Auseinandersetzung 
der Arten besonderes Gewicht gelegt worden ist. Unter ‚‚Seiten- 
rand des Halsschildes‘‘ ist stets derjenige Theil verstanden, welcher 
zwischen der eingedrückten seitlichen Linie und dem Aussenrande 
selbst gelegen ist; derselbe zeigt sich meistens abgeflacht, zuweilen 
gewölbt, in einigen Fällen auch leicht ausgehöhlt, bald fast überall 
gleich breit, bald nach hinten auffällig verschmälert. Da sich bei 
denjenigen Arten, wo eine grössere Anzahl von Exemplaren zum 
Vergleich vorlag, derartige Unterschiede stets als constant erwiesen, 
so ist bei der Bestimmung einer Art auf die jedesmaligen Angaben 
in Betreff dieser Punkte besonderes Gewicht zu legen. Dasselbe 
gilt von der Färbung der Fühler und der Behaarung des Körpers; 
bei den ersteren ist die Färbung stets constant, wenn entweder die 
ganzen Fühler einfarbig, sei es ganz hell oder ganz dunkel, sind, 
oder wenn die Keule allein abweichend gefärbt ist, oder auch wenn 
das erste bis dritte Glied allein hell gefärbt erscheinen ; schwankend 
dagegen ist die Farbe in den Fällen, wo vom fünften oder sechsten 
Gliede an nach der Keule hin eine allmählig dunklere Färbung 
eintritt, indem diese sich nicht selten auf ein bis zwei Glieder mehr 
oder weniger ausdehnt, resp. beschränkt. Die Behaarung des Kör- 
pers ist bei den Exemplaren einer und derselben Art stets von glei- 
cher Farbe, also entweder strohgelb, greisgelb, goldgelb, fuchsroth 
u. s. w., und zwar auch dann, wenn die Körperfarbe schwankend 
ist, d.h. wenn sie z. B. vom Rothbraunen bis in’s Pechbraune, 
oder vom Rostgelben in’s Rostrothe übergeht; in solchen Fällen ist 
übrigens die dunklere Färbung des Körpers in der Regel als die 
normale anzusehen , während bei der helleren eine unvollkommene 
Ausfärbung anzunehmen ist. — Endlich ist auch für diejenigen 
Arten, bei denen das zweite bis achte Fühlerglied länglich und un- 


302 | Endomychidae. 


gleich erscheinen, ganz besonders auf die Form des zweiten und 
achten Gliedes aufmerksam zu machen, da gerade diese bei sonst 
nahe verwandten Arten deutliche Unterschiede darbieten. 


4. Flügeldecken verworren punktirt, ohne regelmässige Punktstreifen. 


a) Drittes bis siebentes Fühlerglied mehr oder weniger verlängert, 
stets länger als breit. 


I. St. coccineus. Breviter ovalus, coccineus, rufo-pubescens, an- 
lennis nigris , nitidis , articulis tribus primis laete rufis: tho- 
racıs margine laterali angusto, subconvexo. Long.lin. 3. 9. 


Von kurzer und stumpfer Eiform, nach vorn und hinten fast 
gleich stark verengt, scharlachroth, dicht goldroth behaart. Die 
Fühler sind derb, reichlich von halber Körperlänge, glänzend 
schwarz, die drei ersten Glieder hell rostroth; das zweite kuglig, 
die folgenden länglich, das fünfte bis achte dicker als die vorher- 
gehenden, das siebente und achte gleich lang, eiförmig; die Keule 
so lang als die vier vorhergehenden Glieder zusammengenommen, 
ihre beiden ersten Glieder um die Hälfte, das letzte doppelt so breit 
als lang. Der Kopf ist mit vereinzelten und ziemlich feinen Punk- 
ten besetzt, die Mundtheile heller gefärbt, fast rostgelb. Das Hals- 
schild ist nach vorn bis auf die Hälfte seiner Breite verengt, seitlich 
in leichtem Bogen gerundet, der Seitenrand an der Basis schmal, 
nach vorn allmählig breiter werdend und besonders nahe den Vor- 
derecken wulstig verdickt, die Scheibe gegen die schräg aufsteigen- 
den Seitentheile deutlich abgesetzt, kissenartig gewölbt, dicht und 
fein punktirt, fast ebenso dicht aber beträchtlich kürzer als die 
Flügeldecken behaart. Das Schildchen ist deutlich punktirt. Die 
Flügeldecken sind gleich von den Schultern an gerundet erweitert, 
am Ende des ersten Drittheils am breitesten, mit deutlich aufgetrie- 
benen, nach innen durch einen tiefen Eindruck begränzten Schulter- 
beulen, mit Ausnahme der etwas niedergedrückten Schildchengegend 
gleichmässig gewölbt, fein und ziemlich dicht punktirt, besonders 
an der Spitze sehr dicht hoch goldroth behaart. Auf der Unterseite 
ist der umgeschlagene Rand der Flügeldecken grob und fast runz- 
lig gedrängt punktirt und wie die Brust und der Hinterleib nur 
kurz und dünn behaart; auf letzterem ist die Punktirung überall 
dicht und deutlich, an den Seiten beträchtlich grober. Die Beine 
sind wie der ganze Unterkörper lebhaft scharlachroth, die Schienen 
goldgelb, die Fusssohlen blasser behaart. 

Aus Neu-Granada, im hiesigen Museo. 


Il. Dapsini. 25. Stenotarsus. 303 

2. St. erotyloides. Breviter ovatus, coccineus , rufo-pubescens, 

antennarum articulis tribus ultimis nigris : thoracis margine 
laterali angusto, convexo. Long. lin. 2%—3'%. P. 


Ephebuserotyloides Dejean Catal. 2. edit. pag. 439. 


Von der Grösse und Färbung des vorigen, doch sowohl im 
Halsschild als den Flügeldecken etwas schmaler, nach hinten ein 
wenig stärker als nach vorn verengt, durch die viel dünneren und 
bis auf die Keule rostroth gefärbten Fühler leicht zu unterscheiden. 
Die Färbung der Oberseite ist kaum lichter als bei der vorigen Art, 
erscheint aber durch den lebhafteren Glanz intensiver; die Behaa- 
rung ist wie dort goldroth, auf den Flügeldecken dichter und etwas 
länger als auf dem Halsschilde, schräg aufgerichtet. Die Fühler 
sind dünn, höchstens von halber Körperlänge, hell rostroth mit 
schwarzer Keule; zuweilen sind die beiden der Keule vorangehen- 
den Glieder etwas dunkler, selten aber bräunlich roth gefärbt. Das 
zweite Glied ist kuglig, die folgenden bis zum achten länglich, an 
Dicke und Länge kaum merklich von einander unterschieden, das 
achte mindestens doppelt so lang als das zweite; die Keule schmal, 
fast so lang als die fünf vorhergehenden Glieder zusammengenom- 
men, ihr Endglied fast doppelt so lang als die beiden ersten. Der 
Kopf ist fein und einzeln punktirt, die Stirn jederseits über den 
Fühlern mit einem ziemlich tiefen Längseindruck. Das Halsschild 
ist deutlich schmaler als beı St. coccıneus, indem seine Hinter- 
winkel nach innen von der Schulterbeule zu liegen kommen, wäh- 
rend sie bei jenem auf deren Aussenrand stossen; seine Seitenrän- 
der sind stärker gerundet, der ganzen Länge nach wulstig aufge- 
trieben, gegen die Basis hin deutlich verschmälert, die Scheibe 
flacher gewölbt, obwohl gegen die schräg aufsteigenden Seiten- 
theile ebenso deutlich abgesetzt, dicht und fein punktirt. Auf dem 
Schildchen ist die Punktirung undeutlich. Die Flügeldecken sind 
‚hinter den Schultern nur leicht gerundet erweitert, im ersten Drit- 
theil am breitesten, von daab nach hinten allmählig schmaler wer- 
dend und gleichsam wie zusammengedrückt erscheinend, an der 
Basıs innerhalb der Schulterbeulen tiefer und nahe am Schildchen 
schwächer eingedrückt, im Uebrigen gleichmässig gewölbt, dicht 
und fein punktirt. Die Unterseite ist mit Einschluss der Beine leb- 
hafter und reiner scharlachroth;; was durch die viel kürzere Behaa- 
rung hervorgerufen wird; die Punktirung des Hinterleibs ist dicht 
und deutlich, seine Oberfläche längs der Mitte gewölbt , beiderseits 
niedergedrückt. Die Behaarung der Schienen und Fusssohlen ist 
goldgelb. 

Bei kleineren Individuen ıst die Wulstung des Seitenrandes 
am Halsschilde in viel geringerem Grade bemerkbar als bei den 


304 Endomychidae. 


kräftiger entwickelten und verschwindet zuweilen sogar fast ganz: 
in solchen Fällen wird jedoch die Färbung der Fühler und die 
Längsverhältnisse der einzelnen Glieder schon allein leicht die vor- 
liegende Art erkennen lassen. 

Von Bahia, im hiesigen Museo und in Deyrolle’s Sammlung. 


3. St. rubiginosus. Breviusculus,, rufo-brunneus, pube cupreo- 
micante vestitus, antennis nigris, articulis quatuor primis 
obscure rufis : thoracis margine laterali deplanato. Long. lin. 


29,3. 82. 


Verhältnissmässig kürzer als die beiden vorigen, nach hinten 
fast herzförmig zugespitzt, satt braunroth, mit kupfrig glänzender, 
röthlicher Behaarung bekleidet. Die Fühler sind derb, von halber 
Körperlänge, schwarz, die vier ersten Glieder dunkel rostroth; das 
zweite und achte kurz, knopfförmig, letzteres nicht länger als breit, 
fast quadratisch und wie das vorhergehende merklich breiter als die 
hinter ihm liegenden; diese nur mässig verlängert, etwa um die 
Hälfte länger als breit; die Keule schmal, den fünf vorhergehenden 
Gliedern an Länge gleich, ihr Endglied um die Hälfte länger als 
die beiden ersten. Der Kopf ist dicht und deutlich punktirt, gleich- 
mässig gewölbt. Das Halsschild ist nach vorn in flachem Bogen 
bis auf mehr denn die Hälfte seiner Breite verengt, der Seitenrand 
durchaus flach gedrückt, mässig breit und nur ganz hinten etwas 
verschmälert, die Scheibe durch tiefe Längsfurchen von den Seiten- 
theilen abgegränzt, nur von geringer Breite, sanft gewölbt, fein 
und dicht punktirt, zwar kürzer aber ebenso dicht als die Flügel- 
decken behaart. Das Schildchen ist nahe der Spitze mit einem 
Grübchen versehen, im Uebrigen kaum sichtbar punktirt. Die 
Flügeldecken sind von der Basis bis zum Ende des ersten Drit- 
theils leicht gerundet erweitert, dann nach hinten allmählig ver- 
engt und stumpf zugespitzt, die Schulterbeulen schwielig aufgewor- 
fen und mit ihrem Aussenrand auf die Hinterecken des Halsschildes 
stossend; die Basis innerhalb derselben tief eingedrückt, die Ober- 
fläche im Uebrigen gleichmässig gewölbt, dicht und fein punktirt, 
unter der starken Behaarung kaum glänzend. Auf der Unterseite 
ist der umgeschlagene Rand der Flügeldecken, die hinteren Ringe 
des Abdomen und die Beine hell scharlachroth, die Brust und die 
Basis des Hinterleibs dunkler, mehr bräunlich; die Punktirung 
grob aber nur seicht, die Behaarung viel sparsamer und kürzer als 
oben, der Glanz dagegen stärker. 

Von St. coccineus unterscheidet sich diese Art durchgehends 
durch die rostrothe Färbung der vier ersten Fühlerglieder und be- 
sonders auch durch die Kürze des achten, welches bei jenem 


H. Dapsini. 25. Stenotarsus. 305 


beträchtlich länger als breit und eiförmig abgerundet erscheint. Das 
Roth der Körperoberfläche ist bei der vorliegenden Art nicht rein, 
sondern bräunlich, die Flügeldecken ausserdem kürzer und nach 
hinten stärker verengt. 

Aus dem nördlichen Brasilien, in Thomson’s und Dey- 
rolle's Sammlung. 


4. St. ardens. Breviter ovatus, laete rufus, flavo - pubescens, an- 
tennis nigris, articulis duobus primis apiceque ferrugineis, 
tertio quartoquerufo-piceis : thoracis margine laterali angusto, 
deplanato. Long. lin. 2%—3. 32. 


Von der Grösse und Körperform des St. erotyloides, durch 
hellere, mehr rostrothe Färbung, goldgelbe Behaarung, den abge- 
flachten Seitenrand des Halsschildes und am auffallendsten durch 
die Farbe der Fühler unterschieden. Diese sind dünn und kurz, 
von weniger als halber Körperlänge, tief schwarz, die beiden ersten 
Glieder hell und lebhaft rostroth, die beiden folgenden röthlich 
pechbraun, die letzte Hälfte des Endgliedes erdgelb; das zweite 
Glied ist ein wenig länger als breit, nur um die Hälfte kürzer als 
das dritte und achte, welche unter einander gleich lang und deut- 
lich kürzer als die dazwischenliegenden sind ; die Keule etwas län- 
ger als die vier vorhergehenden Glieder zusammengenommen, ihr 
Endglied fast doppelt so lang als die beiden ersten. Der Kopf ist 
fein und seicht punktirt, die Stirn mit einer mittleren und zwei seit- 
lichen flachen Gruben, erstere etwas mehr nach hinten gerückt. 
Das Halsschild ist so breit, dass seine spitzen Hinterecken fast auf 
den Aussenrand der Schulterbeulen stossen, nach vorn in flachem 
Bogen bis auf die Hälfte seiner Breite verengt, der Seitenrand ab- 
geflacht, schmal, hinten sogar fast linear, die Scheibe breit, durch 
tiefe seitliche Längsfurchen abgesetzt,*die Seitentheile jedoch nicht 
schräg aufsteigend, sondern sich fast in gleich flacher Wölbung mit 
dem mittleren Theil herabsenkend, der mit zahlreichen feinen 
Punkten bedeckt ist: Das Schildchen ist an der Basis mit einigen 
feinen Punkten besetzt. Die Flügeldecken sind hinter den Schul- 
tern nur so schwach und allmählig erweitert, dass sie mit dem 
Halsschild zusammen ein fast regelmässiges, an ihrer Basis kaum 
unterbrochenes Oval bilden, dessen grösste Breite vor ihrer Mitte 
liegt und das sich nach hinten kaum stärker als nach vorn zu- 
spitzt; die Schulterbeulen sind nur schwach aufgeworfen und der 
Eindruck an ihrer Innenseite flach und breit, die Oberfläche im 
Uebrigen regelmässig gewölbt, mit grösseren und kleineren Punk- 
ten unregelmässig besetzt, besonders an den Seiten und hinten viel 


dichter und länger goldgelb behaart als vorn und auf dem Thorax. 
Gerstaecker, Entomographien. 20 


306 Endomychidae. 


Auf der Unterseite ist dieBrust und die Basis des Hinterleibs braun- 
roth,, alles Uebrige nebst den Beinen lebhaft rostgelb gefärbt und 
mit goldgelber Behaarung bekleidet; die Punktirung ist überall 
dicht und ziemlich gross, aber dabei wenig tief. 

Die Art ist ausser der helleren, mehr brennend rothen Färbung 
des Körpers und der goldgelben Behaarung von den drei vorher- 
gehenden auch besonders durch die hell rostgelbe Fühlerspitze und 
durch nur zwei hell gefärbte Basalglieder leicht zu unterscheiden. 

Aus Brasilien in Germar’s und T’homson’s Sammlung. 


3. St. ruficornis. Ovatus, rufus, antennis concoloribus, Hlavo- 
pubescens, elytrorum bası thoracisque lateribus flavescentibus. 
Long. 'lin.. 2%. 9. 


Der Körper ist regelmässig eiförmig, rostroth, strohgelb be- 
haart, die Flügeldecken bei den Schultern, die Seiten des Hals- 
schildes und der Kopf heller, mehr gelblich gefärbt. Die Fühler 
sind einfarbig rostroth, kurz und derb, bei weitem nicht die Hälfte 
der Körperlänge erreichend;; das zweite und achte Glied sind kurz, 
knopfförmig, die dazwischen liegenden ebenfalls gedrungen und 
mit Ausnahme des etwas verlängerten fünften nur um die Hälfte 
länger als breit, die Keule gross, mindestens den fünf vorhergehen- 
den Gliedern an Länge gleich, ihre beiden ersten Glieder dreieckig 
erweitert, das letzte nur um die Hälfte länger. Der Kopf ist dicht 
und fein punktirt,-die Stirn mit einer weiten Grube jederseits über 
den Fühlern. Das Halsschild ist im Verhältniss schmal, in regel- 
mässiger Rundung nach vorn bis auf die Hälfte seiner Breite ver- 
engt, der Seitenrand abgeflacht, breit, nach hinten nicht merklich 
verschmälert, die Scheibe nur schwach von den Seitentheilen ab- 
gesetzt, flach gewölbt, fein und unregelmässig punktirt. Die 
Punktirung des Schildchens ist schwach und undeutlich. Die 
Flügeldecken sind an der Basis etwas breiter als das Halsschild und 
fallen mit dem Aussenrand der stark aufgeworfenen Schulterbeulen 
deutlich ausserhalb der Hinterecken des Halsschildes; sie sind bis 
zum Ende des ersten Drittheils leicht gerundet erweitert, von dort 
ab nach hinten in regelmässiger und etwas stumpfer Eiform ver- 
engt, innerhalb der Schulterbeulen mit einem tiefen Längseindruck, 
fast regelmässig gewölbt, längs der Naht mit dicht gedrängten und 
gleich grossen, nach aussen mit mehr unregelmässigen und loser 
gestellten. Punkten besetzt, besonders längs des Aussenrandes dicht 
strohgelb behaart. Unten ist die Brust und’die Basis des Hinter- 
leibs dunkler, alles Uebrige nebst den Beinen heller rostfarben, fein 
gelblich behaart, der Hinterleib und der umgeschlagene Flügel- 
deckenrand dicht und deutlich, aber nur seicht punktirt. 


II. Dapsini. 25. Stenotarsus. 307 


Ein einzelnes Exemplar von St. Catharinain Brasilien, 
aus Deyrolle’s Sammlung. — Die kurzen und ganz rostroth gefärb- 
ten Fühler lassen bei dieser Art eine Verwechslung mit einer ande- 
ren nicht leicht zu. 


6. St. ictericus. Breviter ovatus, obscure rufus vel ferrugineus, 
- dense flavo-pilosus, antennis nigris, articulis sex primis apiee- 
que ferrugineis : thoracis margine laterali deplanato, aequalı- 
ter lato. Long. lin. 2%, —3Y,. 328. 


var. Corpore pallide ferrugineo, antennarum articulis 
7.—8. dilute brunneis vel ferrugineis. 


Von der Form und Grösse des St. erotyloides, heller oder 
dunkler rostfarben, mit sehr dichter aufgerichteter, schwefelgelber 
Behaarung bekleidet, welche die Grundfarbe viel heller erscheinen 
lässt. Die Fühler sind dünn, von weniger als halber Körperlänge, 
die sechs ersten Glieder und die Spitzenhälfte des letzten rostgelb, 
die übrigen schwarz oder schwärzlich braun; das zweite Glied 
länglich, um die Hälfte länger als breit, nur wenig kürzer als das 
achte, von den dazwischen liegenden das vierte und fünfte die läng- 
sten; die Keule den fünf vorhergehenden Gliedern an Länge gleich, 
ihr erstes Glied deutlich länger als das zweite, aber um die Hälfte 
kürzer als das letzte. Der Kopf ist fein und ziemlich dicht punk- 
tirt, mit zwei weiten aber flachen runden Gruben über den Fühlern. 
Das Halsschild ist sehr kurz und breit, mit seinen Hinterecken den 
Aussenrand der Schulterbeulen erreichend, nach vorn in leichter 
Rundung bis auf die Hälfte seiner Breite verengt, der Seitenrand 
durchaus abgeflacht und gleich breit, die Scheibe ziemlich schmal, 
durch tiefe seitliche Furchen abgegränzt, aber dabei nur leicht ge- 
wölbt, dicht und deutlich punktirt, beträchtlich kürzer und dünner 
als die Flügeldecken behaart. Das Schildchen ist besonders längs 
der Ränder fein punktirt. Die Flügeldecken sind von der Basis 
aus leicht gerundet erweitert, etwas vor der Mitte.am breitesten, 
nach hinten allmählig verengt und ziemlich spitz abgerundet; ihre 
Oberfläche innerhalb der Schulterbeulen tiefer, in der Gegend des 
Schildchens flacher eingedrückt, übrigens gleichmässig gewölbt, 
mit kleinen aber tief eingestochenen, wenig gedrängten Punkten 
besetzt, besonders an den Seiten und hinten so dicht behaart, dass 
durch die schwefelgelbe Farbe der Haare die bräunliche Grund- 
farbe fast ganz verschwindet. Auf der Unterseite ist die Brust und 
die Basis des Hinterleibs satt braunroth, der umgeschlagene Rand 
der Flügeldecken nebst den Beinen etwas lichter, rostroth; die 

-Behaarung ist dünn und kurz, der Glanz des Körpers daher leb- 
hafter als oben und seine Farbe ungetrübt. Die Punktirung auf 
21043 


308 Endomychidae. 


der Brust ist fein und zerstreut, zu beiden Seiten fast verschwin- 
dend, die des Hinterleibs besonders längs der Ränder tief und grob. 

Farbenabänderungen betreffen einerseits die ganze Körper- 
oberfläche, welche vom dunkelen und trüben Rostroth bis in ein 
"helles Gelbroth übergeht, andrerseits besonders die Fühler, an. 
welchen das siebente und achte Glied nicht selten licht rothbraun 
erscheint; ın seltenen Fällen erstreckt sich diese Farbe auch auf 
die Fühlerkeule mit Ausnahme der hellen Spitze des Endgliedes, 
welche durchaus constant erscheint. Dunkler gefärbte Individuen 
haben zuweilen auch schon das sechste Glied etwas dunkler als die 
vorhergehenden gefärbt. 

Die Art ist unter den ihr an Grösse gleichkommenden durch 
die sehr dichte, lange und aufrecht stehende gelbe Behaarung leicht 
kenntlich ; besonders bezeichnend für sie ist ausserdem das läng- 
liche zweite Fühlerglied, das dem achten an Länge fast gleich- 
kommt. 

Eine der häufigeren Arten und in den meisten Sammlungen 
vertreten; die meisten der mir vorliegenden Exemplare stammen 
aus Brasilien, ein einzelnes in 7’homson’s Sammlung befindliches 
war mit Chile bezeichnet. Sie figurirt in den Sammlungen als 
Ephebus pubescens Dej. und melanocephalus Chervr. 


7. St. ovatulus. Ovatus ; rufo-ferrugineus, flavo-pubescens, an- 
tennarum articulis sex ultimis nigro-piceis, apice testaceo: 
thoracis margine laterali deplanato, retrorsum attenuato. 


Long. lin. 2,—2%. 32. 


Um die Hälfte kleiner und auch etwas länglicher als der vori- 
“rige, durch engeren und im Verhältniss längeren Thorax, reinere 
und lebhafter rostrothe Körperfärbung, kürzere und sparsamere Be- 
haarung so wie endlich auch durch die Längsverhältnisse der 
Fühlerglieder unterschieden. Die lebhaft rostrothe Farbe der Ober- 
seite, welche auf dem Halsschild merklich dunkler erscheint, ist 
durch die goldgelbe, nur mässig dichte Behaarung kaum getrübt. 
Die Fühler sind nur mässig lang, dünn, vom ersten bis fünften 
Glied rostfarben, allmählig etwas dunkler, im Uebrigen schwärz- 
lich pechbraun mit erdgelber Spitzenhälfte des Endgliedes; das 
zweite Glied nicht länger als breit, fast quadratisch, das siebente 
und achte gleich lang, etwas dicker als die vorhergehenden, fast 
eiförmig, um die Hälfte länger als das zweite, die Keule kaum län- 
ger als die vier vorangehenden Glieder zusammengenommen, ihr 
zweites Glied ein wenig breiter als lang, doppelt so kurz als das 
letzte. Der Kopf ist fein punktirt mit einem queren, kurzen Ein- 
“ druck jederseits über den Fühlern. Das Halsschild ist schmal, nach 


II. Dapsini. 25. Stenotarsus. 309 


vorn schräg und nur in sehr flachem Bogen verschmälert, der Sei- 
tenrand abgeflacht, ziemlich schmal, nach hinten aber noch deut- 
lich verengt; die seitlichen Längsfurchen , welche die-an der Basis 
fast horizontalen Seitentheile von der flach gewölbten Scheibe ab- 
trennen, sind am Grunde tief grubenartig ausgehöhlt, die Ober- 
fläche fein und dicht punktirt, dünn behaart, so dass der Glanz 
lebhaft ist. Auf dem Schildchen ist eine deutliche Punktirung 
nicht bemerkbar. Die Flügeldecken sind dicht hinter der Basis 
merklich breiter als das Halsschild, bis zur Mitte leicht und all- 
mählig erweitert, dann verengt und spitz zugerundet, die Schulter- 
beulen deutlich aufgewulstet mit einem tiefen Längseindruck an 
ihrer Innenseite, die Oberfläche mit Ausnahme der etwas vertieften 
Schildehengegend gleichmässig gewölbt,, mit grösseren und kleine- 
ren, aber durchweg flachen Punkten etwas unregelmässig bedeckt, 
auf der Scheibe sparsamer, längs der Seiten und rückwärts dichter 
goldgelb behaart. Die Unterseite nebst den Beinen ist ebenso wie 
die Oberseite gefärbt, dünner behaart und daher stärker glänzend, 
die Brust kaum merklich dunkler; auf letzterer ist die Punktirung 
ziemlich fein und gesperrt, auf dem Hinterleib dagegen an der Ba- 
sis äusserst grob, grubenartig, auf den hinteren Segmenten feiner 
aber dicht gedrängt. 
Aus Brasilien, im hiesigen Museo. 


8. Sf. crassicornis. Breviter ovatus, rufo- ferrugineus , flavo- 
pubescens, antennis brevibus, valıdis, articulis 6.—8. rufo- 
brunneis, clava nigro-fusca: thoracıs margine laterali lato, 
deplanato. Long. lin. 24, —2",. 2. 


Bei gleicher Grösse beträchtlich gedrungener als der vorige, 
besonders im Bau des Halsschildes und der Fühler auffallend ab- 
weichend. Der Körper ist wie dort rostroth, wiewohl weniger 
lebhaft, vielmehr etwas in’s Bräunliche fallend, nicht selten auch 
heller, rothgelb; die Behaarung goldgelb , hl lang und auf- 
recht, doch nicht so dicht, dass die Grundfarbe dadurch merklich 
verändert würde. Die Fühler sind deutlich kürzer als der halbe 
Körper, gegen die der vorigen Art auffallend dick, bis zum fünften 
oder sechsten Glied hell rostfarben, die folgenden bis zur Keule 
rothbraun, diese selbst schwarzbraun, an der Spitze nur wenig 
lichter; das zweite Glied ganz kurz, deutlich breiter als lang, das 
dritte und vierte um die Hälfte länger als breit, das fünfte am läng- 
sten, die beiden folgenden ze das achte fast kuglig, nur 
a länger als das zweite; die Keule fast den sechs vorhergehen- 
den Glitdern zusammengenommen gleich, ihr erstes Glied etwas 
länger als das zweite, welches dagegen nach innen stärker spitz- 


310 Endomychidae. 


winklig erweitert ist, in der Breite aber seiner Länge ein wenig 
nachsteht; das letzte fast um zwei Drittheile länger als das vor- 
hergehende. - Der Kopf ist sehr fein und dicht punktirt, die Stirn 
mit zwei rundlichen Gruben über den Fühlern. Das Halsschild ist 
viel breiter als bei St. ovatulus, besonders in weit stärkerer 
Rundung nach vorn verengt, der flache Seitenrand fast doppelt so 
breit, bei den Vorderecken besonders merklich erweitert , -die seit- 
lichen Längsfurchen am Grunde zwar ebenfalls stark vertieft, aber 
nicht in gleichem Grade grubenartig erweitert, die Scheibe flach 
gewölbt, sparsamer und zugleich etwas feiner punktirt, daher hel- 
ler glänzend. Das Schildchen ohne deutliche Punktirung. Die 
Flügeldecken sind bei der grösseren Breite des Halsschildes in ge- 
ringerem Grade gegen dasselbe abgesetzt, bis gegen die Mitte hin 
allmählig gerundet erweitert und nach hinten in gleicher Weise 
verengt, so dass sie mit dem Halsschilde ein ziemlich regelmässiges, 
kurzes Oval bilden; die Oberfläche innerhalb der stark aufgetriebe- 
nen Schulterbeulen sehr tief und fast scharf eingedrückt, zu beiden 
Seiten des Schildchens eine Art Falte bildend, im Uebrigen regel- 
mässig gewölbt, auf der Scheibe feiner und gedrängter als nach 
den Seiten hin punktirt und dort zugleich mit längeren und zahl- 
reicheren Haaren bekleidet. Unten ist die hintere Hälfte des Ab- 
domen und der umgeschlagene Rand der Flügeldecken heller rost- 
gelb, das Uebrige nebst den Beinen etwas gesättigter gefärbt; die 
Behaarung ist kurz, der Glanz lebhafter, die Punktirung auf dem 
ersten Hinterleibssegment besonders stark. 

Wie bei mehreren Arten der Gattung so varlirt auch bei der 
vorstehenden die Färbung der Fühler ein wenig nach der helleren 
oder dunkleren Grundfarbe des Körpers; bei Exemplaren, die mehr 
ins Gelbrothe fallen, sind in der Regel die sechs ersten Fühler- 
glieder hell rostgelb, das siebente und achte rothbraun; bei solchen 
ist auch zuweilen die Keule nur licht schwarzbraun. Sichere Unter- 
scheidungsmerkmale von der vorigen Art liegen in der Länge der 
Keule und in der kurzen, kugligen Form des achten Gliedes. 

Aus Süd-Brasilien, in Dohrn’s und Germar’s Sammlung. 


9. St. obtusus. Breviusculus, antıice obtusus, obscure rufus, pu- 
bescens , antennis nigris, basi ferrugineis: thoracis margıne 
laterali leviter reflewxo, retrorsum attenuato. Long. lin. 
Bea a1. 9. 

Stenotarsus brevicollis *Zrichson, Schomburg’s Reisen in British 
Guyana III, pag. 579. 


Kurz und gedrungen, vorn breit abgestumpft und hier viel 
weniger als nach binten verengt, niedrig gewölbt, dunkel rostroth 


1I. Dapsini. 25. Stenotarsus. 311 


mit einem Stich in’s Bräunliche, rothgelb behaart. Die Fühler sind 
ziemlich von halber Körperlänge, dünn, die beiden ersten Glieder 
hell rostroth, die folgenden drei röthlich pechbraun, die übrigen 
schwarz, das letzte an der Spitze etwas lichter durchscheinend;; das 
zweite Glied ist so lang als breit, das achte um die Hälfte länger, 
kurz eiförmig, das vierte bis sechste ein wenig länger als die übri- 
gen; die Keule den fünf vorhergehenden Gliedern an Länge gleich, 
ihr zweites Glied so lang als breit, das letzte doppelt so lang. Der 
Kopf ist deutlich punktirt, die Stirn mit zwei rundlichen Ein- 
drücken über den Fühlern. Das Halsschild ist breit und würde, 
wenn man sich den vorderen Ausschnitt für den Kopf ergänzt 
dächte,, einen regelmässigen Halbkreis bilden; von der Basis nach 
vorn bis fast auf ein Dritthieil seiner Breite verengt, der Seitenrand 
mässig breit, nach hinten etwas verschmälert, der Länge nach leicht 
ausgehöhlt, indem sowohl der Aussenrand als ganz besonders der 
durch die Parallelfurche gebildete deutlich aufgeworfen erscheinen; 
die Scheibe breit, fast abgeflacht, von den horizontal abgesetzten 
Seitentheilen nur durch mässig vertiefte seitliche Längsfurchen ab- 
geschieden, mit feinen und seichten Pünktchen ziemlich dicht be- 
setzt, feiner behaart und daher stärker glänzend als die Flügel- 
decken. Das Schildchen ist zu beiden Seiten mit einigen feinen 
Punkten besetzt. Die Flügeldecken erweitern sich von der Basis 
aus fast in der Richtung der Halsschildränder und erscheinen da- 
her bei den Schultern kaum merklich vom Thorax abgesetzt; ihre 
grösste Breite liegt nicht weit hinter der Basis, von wo sie zuerst 
nur wenig, von der Mitte ab dagegen stärker verengt und hinten 
etwas spitz zugerundet erscheinen ; der Eindruck an der Innenseite 
der nur schwach aufgetriebenen Schulterbeulen ist breit und ziem- 
lich flach, ein gleicher jederseits vom Schildchen noch seichter, die 
Oberfläche im Uebrigen leicht und regelmässig gewölbt, gleich- 
mässig dicht, aber nach aussen deutlich grober punktirt, hier auch 
zugleich mit starken rostrothen oder rothgelben Haaren dichter als 
auf der Scheibe bekleidet. Der Seitenrand ist von den Schultern 
ab bis zum letzten Drittheil flach abgesetzt und an der Kante auf- 
gewulstet. Unten ist wie gewöhnlich die Brust und Basis des 
Hinterleibs dunkler, mehr bräunlich gefärbt, der Flügeldeckenrand 
und besonders die vorderen Beine lichter, mehr rostgelb; die Punk- 
tirung auf dem ersten Abdominalsegment grubenartig, auf den 
übrigen fein und gedrängt, auf der Brust gesperrter; die Behaarung 
dünn und anliegend, der Glanz daher lebhaft. 

Die Art zeichnet sich durch den kurzen und vorn breit abge- 
stumpften, nach hinten fast keilförmig verschmälerten Körper sehr 
aus und erhält auch durch die schwächere Wölbung der Oberfläche 
ein etwas fremdartiges Ansehen ; an dem der Länge nach vertieften 


312 Endomychidae. 


Seitenrand des Halsschuldes ist sie leicht kenntlich. — Mit dem 
Perty’schen St. brevicollis, auf welchen sie von Erichson 
(a. a. OÖ.) bezogen wurde, scheint sie mir weniger übereinzustim- 
men als die folgende. 

Aus British Guyana, im hiesigen Museo. 


10. St. brevicollis. Breviter ovatus, fulvus, flavo-pubescens, an- 
tennis nigro-piceis, articulis quingue primis rufo-ferrugineis : 
thoracıs margine laterali deplanato, aegualiter lato. Long. 
lin. 222%. 2. 

Stenotarsus brevicollis Perty, Delect. animal. articul. Brasil. pag. 

112. Tab. 22, fig. 16. — de Castelnau, Hist. nat. d. Ins. Col£opt. II, 
pag. 523. 

"Bräunlich rostfarben oder gelbbraun, auf der Scheibe des Hals- 
schildes ein wenig dunkler, mit hellgelber Behaarung bekleidet. 
Die Fühler sind beträchtlich kürzer als der halbe Körper und ziem- 
lich dünn, die fünf oder auch die sechs ersten Glieder rostroth, die 
folgenden schwärzlich pechbraun, das letzte wieder etwas lichter; 
das zweite Glied ein wenig länger als breit, das achte eiförmig, um 
die Hälfte länger als jenes, von den dazwischenliegenden das 
fünfte, und nach diesem das dritte am meisten in die Länge gezo- 
gen ; die Keule den fünf vorhergehenden Gliedern gleich, ihr zwei- 
tes Glied ein wenig kürzer als das erste und nur halb so kurz als 
das letzte. Der Kopf ist mit deutlichen, zerstreuten Punkten be- 
setzt, die Stirn jederseits mit einem Längseindruck über den Füh- 
lern. Das Halsschild ist kurz, nach vorn bis auf die Hälfte seiner 
Breite verengt, seitlich leicht gerundet, der Seitenrand nur mässig 
breit, abgeflacht, hinten nicht verschmälert, die Scheibe von den 
etwas schräg aufsteigenden Seitentheilen durch kurze, aber tiefe 
seitliche Längsfurchen abgesetzt, ziemlich gewölbt, gleichmässig 
und deutlich punktirt. Das Schildchen ist an den Seitenrändern 
mit einigen Punkten besetzt. Die Flügeldecken sind von der Basis 
aus der Art gerundet erweitert, dass eine merkliche Unterbrechung 
in dem kurzen Oval, welches sie zusammen mit dem Halsschild bil- 
den, nicht stattfindet, etwas vor der Mitte am breitesten, dann seit- 
lich etwas zusammengedrückt und ziemlich schnell nach hinten ver- 
engt; an der Basis innerhalb der zu einer starken Schwiele aufge- 
triebenen Schultern weit und flach, beim Schildchen sogar kaum 
merklich eingedrückt, längs der Naht feiner und zahlreicher, nach 
aussen bedeutend grober und unregelmässiger punktirt; die Behaa- 
rung wie gewöhnlich an den Seiten und hinten dichter als auf der 
Scheibe. Die Unterseite ist mit Einschluss der Beine fast gleich- 
mässig dunkel rostroth, nur der umgeschlagene Rand der Flügel- 
decken lichter; die Behaarung ist sparsam und kurz, die Punkti- 


ll. Dapsini. 25. Stenotarsus. 313 


rung auf dem ersten Hinterleibssegment zwar ebenfalls viel stärker 
als auf den übrigen Theilen,, aber keineswegs so grob und gruben- 
artig wie bei den vorhergehenden Arten. 

Die Art ist mit den drei vorhergehenden fast von gleicher 
Grösse und von denselben folgendermaassen unterschieden: 1) von 
St. ovatulus durch den breiteren, nach hinten nicht verengten 
Seitenrand des Halsschildes und die an der Basis nicht grubenartig 
vertieften Längsfurchen desselben, ferner auch sehr deutlich durch 
das zweite Glied der Fühlerkeule, welches länger als breit ist; 
2) von St. crassicornis durch kürzeres Halsschild mit schmale- 
rem, vorn nicht erweiterten Seitenrand, durch das längliche zweite 
und achte Fühlerglied und durch die Keule, deren Endglied läng- 
lich eiförmig, bei St. crassicornis aber an der Spitze birnförmig 
erweitert ist; 3) von St. obtusus durch die regelmässige, vorn 
nicht abgestumpfte Eiform des Körpers, den nicht flach abgesetz- 
ten Seitenrand der Flügeldecken und die Färbung der Fühler, an 
denen ausserdem das zweite Glied einen Unterschied in der Länge 
darbietet. 

Aus Brasilien, in Germar’s Sammlung. 

Anmerkung. Da die Perty’sche Beschreibung seines St. brevicollis 
fast Alles vermissen lässt, was zur sicheren Bestimmung der zahlreichen und 
schwer zu sichtehden Arten der Gattung erforderlich ist, so kann ihre Identität 
mit der vorstehend beschriebenen nicht als unbedingt sicher hingestellt wer- 
den; zum wenigsten ist letztere aber diejenige , auf welche die Perty’schen An- 
gaben in Betreff der Grösse, Färbung des Körpers und der Fühler am Besten 
passen und der wenigstens in der Beschreibung nichts widerspricht. Bevor ich 
die gegenwärtige Art, welche sich in Germar’s Sammlung mit dem Periy’schen 
Namen vorfand, kannte, hatte ich den oben beschriebenen St. ovatulus als 
den muthmaasslichen St. brevicollis bestimmt und ich würde auch in die- 
ser Ansicht verharrt haben, wenn nicht die etwas kürzere Form und die dunk- 
lere, mehr bräunliche Körperfarbe der vorstehenden Art mit der Perty’schen 
Abbildung besser übereinstimmte. 


11. St. ventricosus. Laete ferrugineus , aurantiaco - pubescens, 
antennarum articulis quinque ultimis nigro-piceis : elytris sub- 
cordatis, thorace angusto, margine laterali deplanato, retror- 
sum leviter attenuato. Long. lin. 2%. 9. 


Licht rostgelb, gleichfarbig behaart, mit schmalem Halsschild 
und an der Basis bauchig erweiterten, nach hinten herzförmig ver- 
engten Flügeldecken. Die Fühler sind schlank, von halber Körper- 
länge, die sechs ersten Glieder hell rostroth, das siebente und 
achte rothbraun, die drei letzten schwärzlich, die Spitze des End- 
gliedes röthlich durchscheinend; das zweite Glied kurz, fast quer, 
das achte gleich dem dritten, um die Hälfte länger als breit, das 
fünfte von den dazwischenliegenden am stärksten verlängert; die 


314 Endomychidae. 


Keule den fünf vorhergehenden Gliedern an Länge gleich, ihr 
erstes und zweites Glied gleich lang, das letzte mindestens um die 
Hälfte länger. Der Kopf ist fein punktirt, die Stirn der Quere nach 
eingedrückt. Das Halsschild ist nur 2%, mal so breit als lang, nach 
vorn in starker Rundung bis auf ein Drittheil seiner Breite verengt, 
mit fast rechtwinkligen Hinterecken und abgeflachtem,, vorn ziem- 
lich breiten, nach hinten etwas verschmälerten Seitenrande; die 
seitlichen Längsfurchen an der Basis grubenartig vertieft, im Uebri- 
gen seicht, fast verstrichen, die sanft gewölbte Scheibe äusserst 
fein, die Seitentheile etwas deutlicher punktirt, letztere ein wenig 
aufgebogen. Das Schildchen ist beiderseits an der Basis vertieft 
und mit einigen Punkten besetzt. Die Flügeldecken setzen sich 
von dem Halsschild durch schnelle, bauchige Erweiterung gleich 
hinter der Basis deutlich ab, erreichen vor der Mitte ihre grösste 
Breite und verengen sich nach hinten ziemlich schnell, so dass sie 
stumpf herzförmig erscheinen ; die Schulterbeulen sind schmal auf- 
geworfen, innen durch einen tiefen Längseindruck abgegränzt, die 
Gegend des Schildchens ebenfalls etwas vertieft, die Oberfläche im 
Uebrigen stark gewölbt, längs der Naht mit dichter gestellten und 
feineren, nach aussen mit vereinzelten und groben Punkten be- 
setzt, dicht rothgelb behaart. Auf der Unterseite ist die Brust leicht 
gebräunt, die übrigen Theile nebst den Beinen licht fostfarben;; die 
Behaarung ist auf der Brust und den Beinen ziemlich dicht und 
stark, auf dem Hinterleib, dessen erstes Segment grober punktirt 
ist, feiner und sparsamer. 

Von Cayenne, im hiesigen Museo; eine durch die Form des 
Hinterkörpers leicht kenntliche Art. 


12. St. aureolus. Breviter ovatus, utringue subacuminatus, laete 
rufo-ferrugineus, aurantiaco-pubescens, antennarum clava di- 
lute picea: thoracıs margine laterali deplanato, retrorsum 
attenuato, angulıs posticis rectis. Long. lin. 2%. d. 


Die Körperform ist ein kurzes und beiderseits deutlich, nach 
hinten aber schärfer zugespitztes Oval, die Farbe der Oberfläche 
hell und lebhaft rostroth, die Behaarung brennend goldroth. Die 
Fühler sind schlankg die halbe Körperlänge deutlieh übertreffend, 
hell rostgelb mit lichtbrauner Keule; das zweite Glied ist etwas 
kürzer als breit, die folgenden länglich , besonders das fünfte, wel- 
ches die übrigen an Länge übertrifft, das achte noch doppelt so 
lang als breit, an der Spitze verdickt; die Keule den fünf vorher- 
gehenden Gliedern gleichkommend, ihr zweites Glied ein wenig 
kürzer als das erste und etwas mehr denn halb so lang als das End- 
glied. Der Kopf ist uneben, dicht und fein punktirt, ohne deutlich 


II. Dapsini. 25. Stenotarsus. 315 


ausgeprägte Gruben, der Scheitel etwas wulstig erhöht. Das Hals- 
schild ist im Verhältniss lang, kaum 2%, mal kürzer als breit, zu- 
erst fast in gerader Linie, von der Mitte an im Bogen verengt, der 
Seitenrand von der Spitze bis zur Mitte fast gleich breit, nach hin- 
ten augenscheinlich verschmälert, die Hinterecken beinahe recht- 
winklig, die seitlichen Längsfurchen am Grunde tief grubig einge- 
drückt, im Uebrigen als feine und scharfe Linien erscheinend, die 
Scheibe schmal, flach gewölbt, mit sehr feinen Pünktchen dicht 
besetzt, die Seitentheile leicht aufgebogen. Das Schildchen ist 
längs der Seitenränder fein punktirt. Die Flügeldecken sind in 
ähnlicher Weise wie bei der vorigen Art an der Basis über die Linie 
des Ovals hinaus erweitert, die Rundung ist jedoch hinter den 
Schultern schwächer und erscheint daher viel weniger bauchig; die 
grösste Breite liegt etwas vor der Mitte, die Zuspitzung nach hin- 
ten ist viel schärfer und geschieht in ganz regelmässiger Bogen- 
linie; die Schulterbeulen sind schmal, innen von einem tiefen und 
sich weit nach rückwärts erstreckenden Eindruck begränzt, die 
Oberfläche ziemlich stark gewölbt, auf der Scheibe fein und dicht, 
nach aussen ein wenig stärker und unregelmässiger punktirt. Unten 
ist die Brust und die Basis des Hinterleibs leicht gebräunt, das 
Uebrige nebst den Beinen hell rostgelb ; das erste Abdominalsegment 
ist zwar stärker und loser als die übrigen, aber keineswegs grob 
punktirt. 

Die Art ist fast um die Hälfte kleiner als ie vorige, im Ver- 
hältniss kürzer und beiderseits mehr zugespitzt, und unterscheidet 
sich durch den nach vorn in schrägerer Richtung verengten Thorax 
so wie durch die längeren Eühler; an denen nur die Keule dunk- 
ler gefärbt ist. 

Von Rio de Janeiro, im hiesigen Museo. 


13. St. seniculus. Breviusculus, utrinque obtuse rotundatus, ful- 
vus, pallide pilosus, antennis ferrugineis, clava fusca apice 
Ferruginea: thoracis margine laterali deplanato, aequaliter 
lato, angulis posticis acutis. Long. lin. 2Y,. d. 


Bei gleicher Breite ein wenig kürzer und beiderseits stumpfer 
abgerundet als der vorige, mehr bräunlich rostfarben , greisgelb be- 
haart. Die Fühler sind kurz, von weniger als halber Körperlänge, 
lebhaft rostgelb mit licht pechbrauner Keule, an der die Spitzen- 
hälfte des Endgliedes jedoch ebenfalls wieder hell gefärbt ist; das 
zweite Glied quer, die folgenden ebenfalls ziemlich kurz und nur 
das fünfte fast doppelt so lang als breit, das achte um die Hälfte 
länger als das zweite; die Keule den sechs vorhergehenden Glie- 
dern zusammengenomnien gleich, ihr zweites Glied beträchtlich 


316 Endomychidae. 


kürzer als das erste und nur halb so lang als das letzte. Der Kopf 
ist sehr fein punktirt, die Stirn jederseits mit einem länglichen 
Eindruck über den Fühlern. Das Halsschild ist seitlich fast in ge- 
rader Richtung, nur vorn mit leichter Krümmung des Seitenrandes 
verengt, hinten nicht ganz doppelt so breit als vorn, die Hinter- 
ecken spitzwinklig, der Seitenrand schmal, überall gleich breit, 
abgeflacht,, die seitlichen Längsfurchen am Grunde stärker vertieft 
und dreieckig erweitert, die Scheibe breit, ziemlich abgeflacht, 
deutlich punktirt, die Seitentheile nicht aufgebogen. Das Schild- 
chen ist zerstreut, fein und undeutlich punktirt. Die Flügeldecken 
sind an der Basis gerade so breit als das Halsschild, durch allmäh- 
lige Rundung nur unmerklich aus der Linie des Ovals heraus- 
tretend, vor der Mitte am breitesten, nach hinten allmählig ver- 
engt und stumpf zugerundet;; die Schulterbeulen nur schwach auf- 
geworfen, innen durch einen weiten und flachen Eindruck begränzt, 
die Oberfläche leicht gewölbt, nach aussen grober aber kaum spar- 
samer als längs der Naht punktirt, blassgelb behaart, die Behaa- 
rung auf der bräunlichen Grundfarbe fast greis erscheinend. Die 
_ Unterseite ist mit Ausnahme der gebräunten Scheibe der Hinter- 
brust hell und lebhaft rostfarben, unter der dünnen Behaarung 
hell glänzend, das erste Hinterleibssegment in der Mitte fein und 
zerstreut, zu beiden Seiten grober aber ebenfalls seicht punktirt 
und an den Hinterecken jederseits mit einer deutlich vertieften, 
ziemlich grossen Grube; stark und dicht ist die Punktirung auf 
dem Rande der Flügeldecken, fein und zahlreich auf den hinteren 
Abdominalsegmenten. 

Durch die kürzere und stumpfere Körperform, die mehr bräun- 
liche Farbe, die helle, fast greisgelbe Behaarung, die kurzen und 
abweichend gefärbten Fühler, die spitzen Hinterecken des Hals- 
schildes und den schmalen, überall gleich breiten Seitenrand des 
letzteren unterscheidet sich die vorliegende Art zur Genüge von 
St. aureolus, mit dem sie sonst die meiste Aehnlichkeit dar- 
bietet. 

Aus Brasilien, in Westermann’s Sammlung. 


14. St. mollis. Ovatulus, laete ferrugineus , sulphureo - prlosus, 
antennarum articulis duobus penultimis fuseis : thoracis mar- 
gine laterali deplanato, retrorsum attenuato,, angulis postieis 
fere rectis. Long. lin. 2—2%. 38. 


Schmaler als der vorige, fast regelmässig eiförmig , hell rost- 
gelb, dicht schwefelgelb behaart. Die Fühler sind von weniger als 
halber Körperlänge, von der Farbe des Körpers, nur die beide vor- 
letzten Glieder dunkelbraun; das zweite Glied so lang als” breit, 


II. Dapsini. 25. Stenotarsus. 317 


das achte kaum kürzer als das vorhergehende und fast doppelt so 
lang als das zweite, die Keule kaum von der Länge der fünf vor- 
hergehenden Glieder zusammengenommen, das Endglied fast dop- 
pelt so lang als das vorletzte. Der Kopf ist fein und dicht punk- 
tirt, mit drei seichten Gruben auf der Stirn. Das Halsschild ist 
2%, mal so breit als lang, nach vorn in leichter Rundung verengt, 
mit fast rechtwinkligen aber an der Spitze selbst leicht nach aussen 
gewendeten Hinterecken und stumpf abgerundeten Vorderwinkeln, 
der Seitenrand durchaus abgeflacht, vorn breit, nach hinten bis auf 
die Hälfte dieser Breite verengt, die seitlichen Längsfurchen auf 
eine tief eingestochene, fast querliegende Spalte nahe der Basis be- 
schränkt, die Scheibe breit, sehr niedrig gewölbt, fein und ziemlich 
lose punktirt, die Seitentheile nicht aufgebogen ; die Spalte, welche 
die Basis der seitlichen Längsfurchen bildet, ist in der Regel dun- 
kelbraun gefärbt. Das Schildchen ist längs der Ränder fein punk- 
tirt. Die Flügeldecken sind nach hinten deutlich zugespitzt, fast 
länglich herzförmig, von den Schultern bis gegen die Mitte hin all- 
mählig und leicht erweitert, die Schulterbeulen nur schwach auf- 
getrieben, nach innen von einer breiten Grube begränzt; die Ober- 
fläche mit grossen und tiefen Punkten, zwischen denen einzelne 
kleine und undeutliche stehen, besetzt, längs der Naht jedoch gleich- 
mässiger und dichter punktirt, überall mit feiner und dichter, wol- 
liger Behaarung von schwefelgelber Farbe bekleidet, welche die 
Grundfarbe lichter erscheinen lässt als auf dem dan behaarten 
Halsschilde. Auf der Unterseite ist die Brust gebräunt, der Hinter- 
leib glänzend rostfarben, fast unbehaart, an den Seiten des Basal- 
segments grob und einzeln, im Uebrigen fein und dicht punktirt. 
Die Beine sind von der Körperfarbe und gelb behaart. 

Von Rio de Janeiro, im hiesigen Museo. —-Die Art unter- 
scheidet sich von der vorigen durch länglichere Form, hellere Fär- 
bung, schwefelgelbe Behaarung der Oberseite und sehr auffällig 
durch den nach hinten stark verschmälerten Seitenrand des Hals- 
schildes so wie durch die fast rechtwinkligen Hinterecken desselben. 


15. St. pusillus. Breviter ovatus, rufus, pube concolore vestitus, 
antennarum arliculis sex ultimis nigris, clava elongata: tho- 
racis margine’laterali leviter excavato, retrorsum attenuato. 


Tone "lın.'1%,.'2. 


Eine der kleinsten Arten der Gattung und unter diesen durch 
die Länge der Fühlerkeule ausgezeichnet; dunkel rostroth, mit 
gleichfarbiger anliegender Behaarung bekleidet. Die Fühler sind 
von halber Körperlänge, bis zum fünften Gliede rostroth, von da 
ab schwarz, das sechste und siebente Glied jedoch noch pechbraun 


318 Endomychidae. 


durchscheinend; das zweite Glied ein wenig länger als breit, das 
achte kaum länger als dieses, aber beträchtlich dicker, den vorher- 
gehenden an Länge nachstehend, die Keule fast den sieben vorher- 
gehenden zusammengenommen an Länge gleich, ihre beiden ersten 
Glieder gleich lang, das letzte um die Hälftelänger und an der Spitze 
röthlich durchscheinend. Der Kopf ist sehr fein punktirt, jederseits 
über den Fühlern leicht eingedrückt. Das Halsschild ist von der 
Basis bis zur Mitte kaum merklich, von da ab nach vorn schnell 
und in leichter Rundung verengt, mit rechtwinkligen Hinter- und 
scharfen Vorderecken, der Seitenrand nach hinten etwas verschmä- 
lert und dort mit aufgebogener Kante, wodurch er etwas ausge- 
höhlt erscheint, die seitlichen Längsfurchen deutlich ausgedrückt, 
bis zur Mitte reichend, die Scheibe flach, sehr fein und undeutlich 
punktirt, die Seitentheile nicht aufgebogen. Das Schildchen ist 
beiderseits fein punktirt. Die Flügeldecken sind von regelmässiger 
kurzer Eiform, bis gegen die Mitte hin leicht und allmählig gerun- 
det erweitert, mit einem Längseindruck innerhalb der schwach 
aufgeworfenen Schulterbeulen; ihre Oberfläche längs der Naht fei- 
ner und, dichter, nach aussen etwas stärker und weniger gedrängt 
punktirt, dünn und anliegend rostroth behaart, ohne Glanz. Die 
Unterseite ist noch sparsamer und kürzer als die Oberseite behaart, 
die Brust dunkler, der Hinterleib, der Flügeldeckenrand und die 
Beine lichter gefärbt. a 
Von Cayenne, in TAomson’s Sammlung. 


16. Si. purpuratus. Ovatus, coccineo-rufus , holosericeus, an- 
tennis longıssimis , nigris, basi ferrugineis: thorace angusto, 
margine laterali retrorsum vix attenuato,, elytrorum humerts 
prominentibus. Long. lin. 2% —3. 32. 


Ephebuspurpuratus Reiche i. lit. 


Der Körper ist scharlachroth, mit kupfrig schillernder, ganz 
kurzer, sammetartiger Behaarung dicht bedeckt, so dass die Textur 
der Oberfläche unter derselben kaum zu erkennen ist. Die Fühler 
sind von % der Körperlänge, die vier ersten Glieder hell rostroth, 
das fünfte gebräunt, die übrigen tief schwarz; das zweite Glied et- 
was länger als breit, halb so lang als das fünfte, welches von den 
Gliedern vor der Keule das längste ist, das achte dem zweiten 
gleich, aber dicker, um die Hälfte kürzer als das siebente; die 
Keule den sieben vorhergehenden Gliedern zusammengenommen 
gleich, ihr erstes und zweites Glied gleich lang, an der Spitze nach 
innen erweitert, das Endglied üm ein Drittheil länger, lang eiför- 
mig. Am Kopf zeigt die Stirn jederseits über den Fühlern einen 
weiten, flachen Eindruck, welcher mit dem der anderen Seite in 


II. Dapsini. 25. Stenotarsus. 319 


der Mitte fast zusammenstösst. Das Halsschild ist klein, sehr viel 
schmaler als die Flügeldecken, bis zur Mitte kaum, von da ab nach 
vorn aber schnell verengt, mit scharfen und leicht nach aussen ge- 
wandten Hinterecken, der Seitenrand abgeflacht, schmal, nach 
hinten nur wenig an Breite abnehmend, die seitlichen Längsfurchen 
an der Basis tief eingedrückt und durch eine unmittelbar am Hin- 
terrand verlaufende eingedrückte Linie mit einander verbunden, 
die Scheibe niedergedrückt, vor der Mitte mit einem leichten Quer- 
wulst versehen, die Seitentheile schwach aufgebogen und merklich 
dichter als die Scheibe behaart. Das Schildchen ist gross, von der 
Form eines sphärischen Dreiecks. Die Flügeldecken sind an der 
Basis bedeutend breiter als das Halsschild, so dass ıhre Schulter- 
beulen, welche stark aufgewulstet sind, weit ausserhalb der Hinter- 
ecken desselben liegen, seitlich stark zusammengedrückt und da- 
her der Seitenrand tief herabgezogen , beim ersten Drittheil ihrer 
Länge am breitesten, nach hinten in regelmässiger Eiform verengt; 
ihre Oberfläche stark gewölbt, innerhalb der Schulterbeulen nur 
schwach eingedrückt, überall fein und dicht gedrängt punktirt, die 
sammetartige Behaarung nur an der Spitze etwas länger und hier 
zugleich feuriger roth. Auf der Unterseite ist die Brust und der 
Basalring des Hinterleibs neben der dunkleren Färbung auch stär- 
ker und länger behaart als die hinteren Abdominalsegmente, welche 
eine dichte und gleichmässige Punktirung erkennen lassen; die 
schlanken Beine sind goldgelb behaart. 

Diese durch Form, Färbung und Behaarung ausgezeichnete 
und leicht kenntliche Art stammt aus Neu-Granada; es liegen 
mir davon einzelne Exemplare aus dem hiesigen Museo, aus Dey- 
rolle's und Westermann’s Sammlung vor. 


17. St. sericatus! Breviter ovatus, fuscus, supra pube cupreo- 
micante obsitus, antennis pedibusque nigris, pectore abdomine- 
que rufis: antennarum articulis basalibus abbreviatis, clava 
magna, dilatata. Long. lin. 2%. 32. 


Ephebussericatus Reiche i. lit. 


Kurz eiförmig, dunkelbraun, mit rother, kupfrig glänzender 
Behaarung dicht bekleidet.‘ Die Fühler sind ganz schwarz, die 
Glieder vom zweiten bis achten kurz und mit Ausnahme des fünf- 
ten fast kuglig, das zweite und achte gleich gross, die Keule fast 
so lang als alle vorhergehenden Glieder zusammengenommen, ihre 
Glieder stark erweitert, die beiden ersten gleich gross, das letzte 
fast doppelt so lang, gegen die Spitze hin birnförmig erweitert. Der 
Kopf ist fein punktirt, beiderseits über den Fühlern nur schwach 
eingedrückt. Das Halsschild ist gleich von der Basis aus in leichter 


320 Endomychidae. 


Rundung nach vorn verengt, der Seitenrand abgeflacht, nach hin- 
ten etwas verschmälert, die Hinterecken spitzwinklig, die seitlichen 
Längsfurchen fein, aber tief eingegraben, die Scheibe breit, leicht 
gewölbt, fein und dicht punktirt, die Seitentheile deutlich aufgebo- 
gen. Das Schildchen ist längs der Seitenränder punktirt. Die 
Flügeldecken bilden mit dem Halsschilde fast ein regelmässiges 
Oval, erweitern sich von den Schultern aus allmählig bis gegen 
die Mitte hin, runden sich nach hinten stumpf zu, sind innerhalb 
der deutlich aufgeworfenen Schulterbeulen tief eingedrückt, im 
Uebrigen gleichmässig gewölbt, dicht und fein, nach aussen jedoch 
etwas loser und stärker punktirt, die seidenartige Behaarung längs 
der Seiten und an der Spitze dichter angehäuft. Auf der Unterseite 
ist der Mesothorax, der umgeschlagene Rand der Flügeldecken und 
die Beine schwärzlich pechbraun, an letzteren die Kniee und Tar- 
sen röthlich durchscheinend; die Hinterbrust und das Abdomen 
rostroth, dicht und deutlich punktirt, die Punktirung auf den hin- 
teren Ringen wie gewöhnlich pehkracher als an der Basis, die Be- 
haarung sparsamer als oben. . 

Aus Columbien; die ganz schwarz gefärbten Fühler, an 
denen die Keule durch ihre Breite, die vorhergehenden Glieder 
durch ihre Kürze auffallen, zeichnen diese Art sehr aus. 


18. St. umbrosus. Breviter ovatus, rufo-brunneus, pube cupreo- 
micante vestitus, thoracıs disco articulisgue antennarum sex 
ultimis nigro-piceis, corpore subtus pedibusque rufis : antennis 
gracilibus, clava angusta. Long. lin. 17%. 9. 


Ephebusposticatus Reiche i, lit. 


Von der Gestalt des vorigen, aber nur halb so gross, durch die 
Schlankheit und Färbung der Fühler leicht zu unterscheiden ; oben 
rothbraun mit schwärzlicher Scheibe des Halsschildes, besonders 
auf den Flügeldecken mit kupferrother, seidenartiger Behaarung 
bekleidet. Die Fühler sind nicht ganz von halber Körperlänge, aber 
dabei dünn, bis zum fünften Gliede rostfarben,, im Uebrigen pech- 
schwarz; das zweite und achte Glied sind länger als breit, von den 
dazwischenliegenden das fünfte am meisten verlängert, die Keule 
etwas länger als die fünf vorhergehenden Glieder zusammengenom- 
men, ihr Endglied doppelt so lane als jedes der beiden ersten, an 
der Spitze nicht verbreitert. Der "Kopf ist fein punktirt, die Stirn 
mit einem deütlichen Eindruck jederseits über den Augen. Das 
Halsschild ist gerade so breit als die Basis der Flügeldecken, von 
der Basis aus schräg nach vorn verengt, mit spitzwinkligen Hinter- 
ecken, der Seitenrand abgeflacht, nach hinten deutlich verschmä- 
lert, die seitlichen Längsfurchen deutlich eingedrückt, die Scheibe 


II. Dapsini. 25. Stenotarsus. 321 


sehr flach gewölbt, fein und dicht punktirt, die Seitentheile kaum 
merklich aufgebogen. Das Schildchen ist gerundet dreieckig, bei- 
derseits mit einigen eingedrückten Punkten. Die Flügeldecken 
schliessen sich in ihrer Breite genau an den Thorax an und bilden 
mit demselben ein regelmässiges, kurzes Oval; sie sind nahe der 
Mitte am breitesten, nach hinten allmählig verengt und stumpf zu- 
gespitzt, dicht gedrängt und fein, aber deutlich punktirt, kirsch- 
braun, besonders an der Spitze dicht und hier zugleich lebhafter 
roth behaart. Auf der Unterseite ist die Brust und die Basalhälfte 
des Hinterleibs braunroth, die Spitze des letzteren, der umgeschla- 
gene Rand der Flügeldecken und die Beine licht rostroth. 

Von Neu-Granada, im hiesigen Museo und in Thomson’s 
Sammlung. | 


19. St. rubicundus. Breviter ovatus, rufo-brunneus , fulvo- 
pubescens , abdomine pedibusque dilutioribus , pectore nigri- 
cante: antennarum articulis 6.—-10. nigris, ultimo testaceo. 
Long. lin. 1% —2. 32. 

var. Corpore dilutiore, unicolore, rufo. 
Ephebusrubicundus *Käug i. lit. 


Von etwas kürzerer, gedrungenerer Form als St. sericatus, 
lichter, mehr rothbraun gefärbt, rostgelb behaart, die Brust in der 
Regel schwärzlich. Die Fühler sind schlank und dünn, beim Männ- 
chen beträchtlich länger als beim Weibchen und dort reichlich von 
halber Körperlänge, bis zum fünften oder sechsten Gliede rost- 
farben, dann schwarz, das Endglied aber mit Ausnahme der etwas 
gebräunten Basis hellgelb. Ihre grössere Länge beim Männchen 
kommt auf Rechnung des zweiten bis achten Gliedes, welche 
durchweg mehr verlängert sind als beim Weibchen, während die 
Keule in beiden Geschlechtern gleich ist; das zweite Glied ist nur 
wenig, das achte dagegen mindestens um die Hälfte länger als breit, 
von den dazwischenliegenden das fünfte am längsten, an der Keule 
das zweite Glied kürzer als das erste, das letzte um die Hälfte län- 
ger. Der Kopf ist seicht punktirt, die Stirn ohne merkliche Ein- 
drücke. Das Halsschild ist von der Basis aus in flachem Bogen 
nach vorn verengt, die Hinterecken daher spitzwinklig, der Seiten- 
rand fast gleich breit, nur bei den Vorderecken etwas erweitert, 
durchaus abgeflacht, die seitlichen Längsfurchen weder besonders 
tief noch scharf abgegränzt, die Scheibe sehr niedrig gewölbt, fein 
punktirt, die Seitentheile fast horizontal. Das Schildchen ist scharf 
dreieckig, beiderseits mit einigen Punkten. Die Flügeldecken sind 
kurz, vor der Mitte am breitesten, gegen die Schultern hin schwä- 
cher, nach hinten stärker verengt, an der Spitze stumpf abgerun- 


Gerstaecker, Entomographien. 71 


322 Endomychidae. 
det, innerhalb der deutlich aufgeworfenen Schulterecken tiefer, in 
der Schildchengegend schwächer eingedrückt, überall fein und 
ziemlich dicht, nach aussen kaum weitläufiger punktirt, mit rost- 
gelber und braungelber Behaarung gleichmässig bekleidet. Auf der 
Unterseite ist die Hinterbrust und zuweilen auch die Basis der 
Schenkel schwärzlich pechbraun, der übrige Theil der Beine, der 
umgeschlagene Rand der Flügeldecken und der Hinterleib licht 
rostroth; die Punktirung des letzteren ist fein und lose, nur gegen 
die Basis hin tiefer. 

Bei heller gefärbten, vielleicht nicht vollständig ausgereiften 
Exemplaren ist der ganze Körper einfarbig rostroth und zwar auf 
der Oberseite dunkler als unten; die Fühler behalten jedoch auch 
an diesen die angegebene Färbung bei und es ist hier besonders das 
lichtgelbe Endglied, welches die Art leicht erkennen lässt. Exem- 
plare, an denen die Behaarung abgerieben ist, erscheinen hierdurch 
beträchtlich dunkler gefärbt. 

Die Artist in Columbien häufig, von wo sie dem hiesigen 
Museo in zahlreichen Exemplaren durch Moritz gesandt wurde; 
einzelne Stücke liegen mir ausserdem aus Dohrn’s und Wester- 
mann’s Sammlung vor. 


20. St. orbicularis. Subrotundus, rufo-brunneus , fulvo-pube- 
scens, abdomine pedibusque dilutioribus, antennarum arliculis 
quinque ultimis nigris: thoracis margine laterali deplanato, 
retrorsum attenuato. Long. lin. 2%. 8. 


Dem vorigen ähnlich, aber grösser und breiter, sich mehr der 
Kreisform nähernd, von gleicher Färbung und Behaarung, durch 
das schwarze Endglied der Fühler unterschieden. Die Fühler sind 
kurz, von weniger als halber Körperlänge, bis zum sechsten Gliede 
dunkel rostfarben, die folgenden pechbraun, die Keule schwarz; 
das zweite Glied so lang als breit, das achte deutlich länger, ob- 
wohl beträchtlich kürzer als das siebente, an der Keule, die den 
fünf vorhergehenden Gliedern an Länge gleichkommt, das zweite 
etwas breiter und kürzer als das erste, das letzte länglich eiförmig, 
mindestens doppelt so gross als das vorletzte. Der Kopfist fein und 
zerstreut punktirt, die Stirn ohne merkliche Eindrücke. Das Hals- 
schild ist sehr kurz und breit, nach vorn stark, bis auf ein Drittheil 
seiner Breite verengt, der Seitenrand leicht gerundet, abgeflacht, 
nach hinten verschmälert, die Hinterecken fast rechtwinklig, die 
seitlichen Längsfurchen tief und scharf ausgeprägt, die Scheibe 
deutlich gewölbt, fein und nicht besonders dicht punktirt, etwas 
dunkler gefärbt als die horizontal abgesetzten Seitentheile. Das 
Schildchen ist kurz dreieckig, hinten fast gerundet, vor der Spitze 


II. Dapsini. 25. Stenotarsus. 393 


quer eingedrückt. Die Flügeldecken sind kurz, vor der Mitte am 
breitesten, hinten stumpf abgerundet, innerhalb der aufgeworfenen 
Schulterbeulen flach eingedrückt, längs der Basis und den Seiten 
grob, auf der Scheibe und besonders nahe der Naht feiner punktirt, 
dicht und anliegend gelbbraun behaart. Auf der Unterseite ist die 
Brust dunkel rothbraun, der Hinterleib, die Beine und der Flügel- 
deckenrand licht rostfarben ; die Behaarung ist dünn, rothgelb, die 
Punktirung des Hinterleibs überall deutlich und wenig gedrängt, 
nur an-der Basis bedeutend dichter und stärker. 
Von Guatimala, in Thomson’s Sammlung. 


21. St. circumdatus. Ovatus, nigro-piceus, pubescens, capıte, 
elytrorum margine omni abdomineque rufis, antennis nigris, 
basi piceis: thoracıs margine laterali fere deplanato, retror- 
sum attenuato. Long. lin. 2%. 9. 


Eine durch die Färbung sehr auffallende und leicht kenntliche 
Art, eiförmig, nach hinten zugespitzt, stark gewölbt. Der Kopf ist 
trübe rostroth, glänzend, nur schwach behaart, fein punktirt, die 
Stirn gewölbt, über den Fühlern jederseits nur leicht eingedrückt. 
Die Fühler sind von weniger als halber Körperlänge, bis zum sech- 
sten Gliede dunkel pechbraun, im Uebrigen tief schwarz; das 
zweite Glied quer, das achte kuglig, die dazwischenliegenden etwas 
länglicher, aber ebenfalls nur kurz, die Keule etwas länger als die 
fünf vorhergehenden Glieder zusammengenommen, ihr zweites 
Glied fast breiter als lang, das erste schmaler und ein wenig länger, 
das letzte doppelt so lang, breit abgestutzt. Das Halsschild ist 
schmal, so dass seine fast rechtwinkligen Hinterecken innerhalb 
der Schulterbeulen zu liegen kommen, nach vorn nur mässig ver- 
engt, kaum mehr denn doppelt so breit als lang, der Seitenrand 
schmal, aber dabei nach hinten noch deutlich verengt, durch die 
leicht aufgebogene Aussenkante ein wenig ausgehöhlt erscheinend, 
die Oberfläche dicht und verloschen punktirt, bräunlich behaart, in 
der Mitte gewölbt, glänzend pechschwarz, an den Seiten braunroth 
durchscheinend. Das Schildchen ist scharf dreieckig, glänzend 
pechbraun. Die Flügeldecken erweitern sich gleich von den Schul- 
tern aus ziemlich stark, sind nicht weıt hinter der Basis am breite- 
sten, an den Seiten zuerst sehr allmählig, vom letzten Drittheil an 
aber schnell verengt und deutlich zugespitzt; ihre Oberfläche stark 
sewölbt, innerhalb der Schulterbeulen mässig tief eingedrückt, 
dicht und gleichmässig punktirt, glänzend schwarz, mit hell ziegel- 
rothem Vorder-, Aussen- und Nahtrand; die Behaarung auf der 
Scheibe schwarzbraun, auf dem hellen Grunde der Ränder rothgelb. 
Auf der Unterseite ist die Brust nebst den Beinen schwärzlich pech- 

21* 


324 Endomychidae. 


braun, an letzteren die Tarsen röthlich durchscheinend; der um- 
geschlagene Rand der Flügeldecken und der Hinterleib rostroth, 
goldgelb behaart. Die Punktirung der Brust ist fein und sparsam, 
die des ersten Hinterleibssegments grob und tief. 

Von Xalappa in Mexico, im hiesigen Museo. 


22. St. rubrocinctus. Breviter ovatus, pubescens, nitidus, rufus, 
antennarum clava, thoracis macula magna triangulari, scu- 
tello, elytrorum disco, pectore abdominisque basi nigris: tho- 
race angusto, semicirculari, elytris crebre fortitergue puncta- 
is. Long. lin. a, Men: 

& Femoribus posticis basti intus dentatis. 


. var. Antennis (articulis duobus primis exceptis) femori- 
bus tiblisque nigro-piceis. 


Bei gleicher Länge beträchtlich breiter als der vorige, von dem 
er sich ausserdem durch die Färbung des Halsschildes leicht unter- 
scheiden lässt; kurz und stumpf eiförmig, ziemlich niedrig gewölbt, 
dicht aufrecht behaart, glänzend. Der Kopf ist rostroth, seicht und 
wenig gedrängt punktirt, die Stirn abgeflacht, mit drei schwachen 
Eindrücken. Die Fühler sind nicht ganz von halber Körperlänge, 
bis zum siebenten Gliede rostroth, das achte pechbraun, die Keule 
schwarz; das vierte bis sechste Glied sind die längsten, das dritte 
nur von % ihrer Länge, das zweite so lang als breit, das achte kurz 
oval; an der Keule das erste Glied ein wenig länger als das zweite, 
welches nur die halbe Länge des letzten misst. Das Halsschild ist 
fast halbkreisförmig, mit rechtwinkligen Hinterecken und flach- 
gedrücktem, hinten schmalen, nach vorn allmählig breiter werden- 
den Seitenrande, die seitlichen Längsfurchen tief eingedrückt, aber 
vor der Mitte abgekürzt, die Scheibe sanft gewölbt, ziemlich dicht 
und fein, aber durchaus deutlich punktirt, die Seitentheile leicht 
aufgebogen, mit undeutlicher, kaum bemerkbarer Punktirung; auf 
rostrothem Grunde steht ein grosser dreieckiger schwarzer Fleck, 
dessen Spitze in der Mitte des Vorderrandes liegt, dessen Basis der- 
jenigen des Halsschildes entspricht und der hier nach aussen nicht 
ganz bis zu den seitlichen Randlinien. reicht. Das Schildchen ist 
glänzend schwarz, glatt. Die Flügeldecken sind an der Basis brei- 
ter als das Halsschild, gleich hinter derselben gerundet erweitert, 
kurz eiförmig oder fast stumpf herzförmig, mässig gewölbt, mit 
aufgeworfenen Schulterbeulen und einem rundlichen, grubenartigen 
Eindruck an ihrer Innenseite ; rostroth und auf so gefärbtem Grunde 
goldroth behaart, die ganze Scheibe tief schwarz, aufrecht russ- 
braun behaart, dicht und grob, obwohl nicht besonders tief punk- 
tirt. Auf der Unterseite ist die ganze Hinterbrust,, die Mittelbrust 


II. Dapsini. 25. Stenotarsus. 395 
mit Ausnahme des Mesosternum und die ganze Mitte des ersten 
Abdominalrings bis auf den Spitzensaum pechschwazz, alles Uebrige 
mit Einschluss der Beine rostroth. Die Punktirung des Hinterleibs 
ist deutlich und zum Theil sogar tief, überall aber sparsam auf 
dem ersten Segment, viel feiner auf den folgenden. 

Beim Männchen sind ausnahmsweise in dieser Gattung die 
Hinterschenkel an der Innenseite gleich unterhalb des Trochanters 
mit’einem kurzen, aber scharfen Zahn bewaffnet, die Hinterschie- 
nen verlängert, deutlich gekrümmt und wimperartig behaart. 

Bei einer Farbenvarietät sind die ganzen Fühler mit Ausnahme 
der beiden rothbraunen Wurzelglieder, die ganzen Schenkel und 
Schienen pechschwarz. 

Aus Mexico; mehrere Männchen in Dohrn’s Sammlung. 


23. St. militaris. Oblongo-ovatus, pubescens, subnitidus, rufus, 
antennarum articulis quatuor ultimis, thoracıs macula magna 
transverse quadrata, elytrorum disco, pectore abdominisque 
basi nigris : thorace trapezoideo, elytris confertim et subrugose 
punctatis. Long. lin. 2%. &2. 


& Femoribus posticis inermibus. 
Ephebusrotundatus Chevrolat i. lit. 


Dem vorhergehenden in der Färbung des Halsschildes, dem 
folgenden in der Körperform näher verwandt, länglich eiförmig, 
etwas glänzend, behaart; von St. hispidus abgesehen von der 
Färbung des Halsschildes auch durch die Form desselben, überdem 
durch bedeutendere Grösse abweichend. Der Kopf ist sehr fein und 
dicht punktirt, rostroth, die Stirn gewölbt, mit zwei feinen seit- 
lichen Längseindrücken. Die Fühler sind beträchtlich kürzer als 
der halbe Körper, rostroth, die vier letzten Glieder tief schwarz; 
das zweite Glied ist quadratisch, die drei folgenden fast doppelt so 
lang, unter einander gleich, das sechste bis achte kurz eiförmig; an 
der Keule die beiden ersten Glieder gleich gross, so lang als breit, 
das letzte um die Hälfte länger, breit abgestutzt. Das Halsschild 
ist kurz und quer, fast dreimal so breit als lang, gleich von der 
Basis aus nach vorn verengt, die Hinterecken daher etwas spitz- 
winklig, der Seitenrand abgeflacht, mässig breit, nach hinten bis 
fast auf die Hälfte verschmälert, die seitlichen Längsfurchen scharf 
eingedrückt, nicht ganz die Mitte erreichend, die Scheibe sanft ge- 
wölbt und zwar in gleicher Curve mit den herabgebogenen Seiten- 
theilen, die Oberfläche sehr fein und ziemlich dicht punktirt, glän- 
zend, rostroth, mit einem grossen quer viereckigen schwarzen 
Fleck, der von der Basis bis nahe zur Spitze reicht und nur den 
Vordersaum frei lässt, seitlich sich nicht ganz bis zur eingegrabenen 


326 Endomychidae. 


Randlinie ausdehnt, hier übrigens etwas unbestimmt abgegränzt 
erscheint. Das Schildchen ist dunkel rostroth, nicht deutlich punk- 
tirt. Die Flügeldecken sind regelmässig und etwas länglich oval, 
mässig gewölbt, an der Basis gerade so breit wie das Halsschild, 
hinter derselben leicht erweitert und vor der Mitte ihre grösste 
Breite erreichend; dunkel rostroth, etwas glänzend, die ganze 
Scheibe tief schwarz, deutlich und dreht, zum Theil leicht runzlig 
punktirt, die ee auf letzterer russbraun, längs der rothen 
Ränder fuchsroth. Die schwarze Färbung der Scheibe ist bei der 
vorliegenden Art von grösserer Ausdehnung als bei der vorigen, 
und der rothe Saum nur an der Basis merklich breiter als an der 
Naht und dem Aussenrand, an der Spitze dagegen ebenfalls schmal. 
Auf der Unterseite ist die Hinterbrust bis auf die Episternen und 
der erste Hinterleibsring mit Ausnahme des Seiten- und Spitzen-. 
randes schwarz gefärbt, alles Uebrige mit Einschluss der Beine 
lichter rostroth als die Oberseite. Die Punktirung ist auf dem ersten 
Abdominalsegment etwas grösser und deutlicher als auf den folgen- 
den, übrigens auch’ hier nur seicht. Die Schenkel sind in beiden 
Geschlechtern einfach und unbewehrt. 

Ebenfalls ausMexico, in Dohrn’s und Deyrolle's Sammlung ; 
in letzterer fand sich die Art als Ephebus rotundatus Chevr. 
bezeichnet. 


24. St. hispidus. Oblongo- ovatus , subparallelus , rufo-ferrugt- 
neus, antennarum articulis güingue ultimis elytrorumque disco 
nigris: lhorace transverso, apicem versus parum angustato. 
Long. lin. 2—2%Y,. 89. 

var. Elytrorum margine suturali nigro vel piceo. 
Stenotarsus hispidus Germar in Ersch u. Gruber’s Allgem. Ency- 
clop. d. Wissensch. 39. pag. 86. 


Erotylus hispidus Herbst, Natursyst. aller Insekten, Käfer VIII, 
pag. 374, No. 16. Tab. COXXXVI, fig. 13. 

Mycetina hispida Le Conte, Proceed. of the acad. of nat. scienc. of 
Philadelphia VI, pag. 359, No. 3. 

Lycoperdina vestita Say, Journal ofthe acad. of nat. scienc. of Phi- 
ladelphia V, pag. 304. 

Ephebusvestitus Melsheimer, Catal. of Coleopt. of the United States, 
pag. 132. 

Ephebus limbatus Dejean Catal. 2. edit. pag. 439. — Guerin, Archi- 
ves entomol. I, pag. 270. 


Länglich eiförmig, fast gleich breit, hell rostroth, glänzend, 
mit tief schwarzer Scheibe der Flügeldecken. Die Fühler sind kurz, 
der halben Körperlänge weit nachstehend, rostroth, die fünf letz- 
ten Glieder schwarz; das zweite Glied ein wenig länger als breit, 
die folgenden alle kurz, das dritte und fünfte ein wenig länger als 


1l. Dapsini. 25. Stenotarsus. 2327 


die übrigen, das achte kuglig, fast kürzer als breit; die Keule etwa 
den fünf vorhergehenden Gliedern zusammengenommen gleich, ihr 
zweites Glied nicht ganz so lang als das erste und fast nur halb so 
lang als das letzte. Der Kopf ist fein punktirt, die Stirn mit zwei 
deutlichen Eindrücken über den Fühlern, seine Farbe wie die des 
Halsschildes licht rostroth, die Behaarung gelb. Das Halsschild 
ist etwas mehr denn doppelt so breit als lang, quer viereckig, nach 
vorn nur leicht verengt, mit breit abgerundeten Vorder- und recht- 
winkligen Hinterecken, der Seitenrand abgeflacht, nach hinten 
etwas verschmälert, die etclen Längsfurchen auf eine tiefe drei- 
eckige Grube nahe der Basis beschränkt, die Scheibe leicht ge- 
wölbt, deutlich aber nicht gedrängt ul etwas dunkler ge- 
färbt als die flach abgesctzten Seitentheile. Das Schildchen ist hell 
rostroth, mit einigen Punkten besetzt. Die Flügeldecken sind an 
“der Basis ein wenig breiter als das Halsschild , bis nahe zur Spitze 
fast gleich breit, stumpf zugerundet, mit groben und dazwischen 
stehenden feineren Punkten unregelmässig bedeckt, aufrecht bräun- 
lich behaart, glänzend schwarz, der Basal-, Aussen- und Nahtrand 
rostroth. Die ganze Unterseite ist mit Einschluss der Beine hell 
und glänzend rostroth, nur fein und anliegend behaart, der Hinter- 
leib dicht und deutlich, auf dem ersten Segment merklich grober 
punktirt. 

Bei einer nicht selten vorkommenden Farben- Varietät ist der 
Nahtrand der Flügeldecken übereinstimmend mit der Scheibe 
schwarz gefärbt. Unreife Exemplare lassen die letztere hell pech- 
braun erscheinen und nach Le Conie kommen auch solche mit ganz 
rostgelb gefärbten Flügeldecken vor. 

In Nord-Amerika häufig, nach Le COonte besonders in den 
mittleren und südlichen Staaten. 


Anmerkung. Ich habe schon im Bericht über die wissenschaftlichen 
Leistungen im Gebiete der Entomologie während d. J. 1853, pag. 53 bemerkt, 
dass Ze Conte darin irrt, wenn er die vorstehende Art zu M ycetina rechnet, 
von der sie durch die Bildung der Fühler und des Halsschildes wesentlich ab- 
weicht. Sowohl Dejean als Germar haben ihre Stellung unter Stenotarsus 
(Ephebus) richtig erkannt. Say’s Beschreibung seiner Lycoperdina 
vestita passt auf die vorstehende Art genau. 


25. St. angustulus. Oblongo-ovatus, rufo-ferrugineus, cano- 
pubescens, antennarum articulis quinque ultimis nigris : thora- 
cis margine laterali lıneari, subincrassato. Long. lin. 2Y,. & 


Den grösseren Individuen des vorigen gleich, ebenfalls läng- 
lich eiförmig, aber weniger gleich breit, nach vorn und hinten 
spitzer zugerundet; einfarbig und hell rostroth, wenig glänzend, 
greisgelb behaart. Die Fühler sind länger, ziemlich von halber 


328 Endomychidae. 


Körperlänge, die ersten sechs Glieder hell rostgelb, die fünf letzten 
tief schwarz; das zweite und achte Glied kuglig, die dazwischen 
liegenden länglich, am meisten das fünfte; an der Keule, welche 
den sechs vorhergehenden Gliedern an Länge gleich kommt, sind 
die beiden ersten gleich gross, das letzte reichlich um die Hälfte 
länger. Der Kopf ist fein punktirt, die Stirn beiderseits über den 
Fühlern mit einem Längseindruck. Das Halsschild ist nach vorn 
mässig, kaum bis auf die Hälfte seiner Breite verengt, die Hinter- 
ecken fast rechtwinklig, die vorderen abgestumpft, der Seitenrand 
sehr schmal, linear, leicht aber deutlich verdickt und aufgewulstet, 
die seitlichen Längsfurchen tief aber bald abgekürzt, die Scheibe 
leicht gewölbt, fein und dicht gedrängt punktirt, die Seitentheile 
leicht aufgebogen. Das Schildchen ist spitz dreieckig, schwach ge- 
kielt. Die Flügeldecken sind regelmässig oval, an der Basis genau 
von der Breite des Halsschildes, gegen die Mitte hin sehr leicht 
und allmählig erweitert, innerhalb der deutlich aufgeworfenen 
Schulterbeulen tief eingedrückt, ziemlich stark und unregelmässig 
punktirt, indem grössere und feinere Punkte ohne Ordnung unter 
einander gemengt erscheinen, dicht gelbgreis, am Seitenrande fast 
weisslich behaart. Die ganze Unterseite ist mit Einschluss der 
Beine licht rostgelb, mit anliegender aber ziemlich langer gelber 
Behaarung bekleidet und durch diese fast des Glanzes beraubt; die 
Punktirung des Hinterleibs ist dicht gedrängt und deutlich, auf 
dem ersten Segment merklich grober. | 

Von Rio de Janeiro, im hiesigen Museo, in Deyrolle’s und 
Thomson’s Sammlung. 


26. St. anisotomoides. Ovatulus, parum convezus, rufo-brun- 
neus, pube cupreo-micante vestitus, thoracis disco articulisque 
aniennarum sex ultimis nigro-piceis : thoracis margine laterali 
angusto, leviter incrassato. Long. lin. 1. $. 


var. Thoracıs disco concolore. 


Noch kleiner, besonders aber auch schmaler als St. pusil- 
lus, länglich oval, niedrig gewölbt, satt rothbraun, mit kurzer und 
anliegender fuchsrother Behaarung bekleidet, welche längs des 
Seitenrandes etwas kupfrig schimmert. Die Fühler sind kurz, von 
weniger als halber Körperlänge, bis zum fünften Gliede rostroth, 
im Uebrigen schwarz; das zweite Glied deutlich länger als breit, 
das achte sehr kurz, deutlich in die Quere gezogen, die dazwischen 
liegenden kurz, aber doch alle länger als breit; die Keule mässıg 
lang, ihre beiden ersten Glieder quer, fast gleich gross, das letzte 
fast doppelt so lang. Der Kopf ist zuweilen wie die Scheibe des 
Halsschildes schwärzlich pechbraun, sonst gleich dem übrigen Kör- 


ll. Dapsini. 25. Stenotarsus. 329 


per bräunlich roth, sehr fein punktirt, glänzend, die Stirn beider- 
seits mit einem deutlichen Grübchen. Das Halsschild ist gleich 
von der Basis aus schräg nach vorn verengt, hier jedoch noch mehr 
denn halb so breit als an der Basis, mit abgestumpften Vorder- und 
spitzwinkligen Hinterecken, der Seitenrand schmal, überall gleich 
breit, leicht aufgewulstet, die seitlichen Längsfurchen deutlich, bis 
zur Mitte reichend, die Scheibe sanft gewölbt, fein und lose punk- 
tirt, die Seitentheile flach abgesetzt. Das Schildchen ist kurz drei- 
eckig, fein aber deutlich punktirt. Die Flügeldecken sind an der 
Basis kaum merklich breiter als das Halsschild, regelmässig oval, 
innerhalb der Schulterbeulen nur schwach eingedrückt, niedrig ge- 
wölbt, fein und dicht, nach aussen nicht merklich stärker punktirt, 
satt braunroth, leicht glänzend. Auf der Unterseite ist die Brust 
wie die Beine von der Körperfarbe, der Hinterleib dagegen und der 
umgeschlagene Rand der Flügeldecken licht und glänzend rost- 
roth, letzterer dicht und deutlich, ersterer fein und zerstreut 
punktirt. 

‘ Aus Columbien, im hiesigen Museo und in Thomson’s 
Sammlung. 


27. St. planicollis. Ovatus , rufo-ferrugineus , flavo-pubescens, 
subnitidus, antennarum articulis quinque ultimis nigris: tho- 
race brevi, fortiter angustato, margine lateralı lato, deplanato. 
Bong: ln: 1%: &: 


Bei gleicher Breite beträchtlich kürzer als St. angustulus, 
dem er in der Färbung des Körpers und der Fühler durchaus 
gleicht, von dem er aber durch die Form des Halsschildes und die 
goldgelbe Behaarung der Oberseite abweicht. Die Fühler sind bis 
zum fünften Gliede hell rostgelb; die beiden folgenden machen in 
der mehr bräunlichen Färbung den Uebergang zu den schwarzen 
Endgliedern: das zweite Glied ist so lang als breit, die folgenden 
etwas länglicher, das achte nicht kürzer als das siebente und zu- 
gleich merklich breiter, länglich viereckig. Der Kopf ist fein punk- 
tirt, die Stirn beiderseits zwischen*den Augen sehr tief eingedrückt. 
Das Halsschild ist sehr kurz, fast dreimal so breit als lang, nach 
vorn in leichter Rundung sehr stark , fast bis auf das Drittheil seı- 
ner Breite verengt, der Seitenrand breit, durchaus flach, nach hin- 
ten nicht verschmälert, die seitlichen Längsfurchen als feine, ver- 
tiefte Linien bis zur Mitte reichend, die Scheibe fast abgeflacht, 
fein und undeutlich punktirt, die Seitentheile ein wenig herabge- 
senkt. Das Schildchen ist kurz und scharf dreieckig, fein punktirt. 
Die Flügeldecken sind an der Basis ein wenig breiter als das Hals- 
schild, kurz aber regelmässig oval, innerhalb der Schulterbeulen 


330 Endomychidae. 


weit aber nicht tief eingedrückt, überall gleichmässig, fein und 
dicht gedrängt punktirt, mit goldgelber Behaarung fast nur hauch- 
artig bedeckt. Die Unterseite ist einfarbig und hell rostgelb, glän- 
zend, dünn und anliegend behaart; das erste Segment des Hinter- 
leibs ist besonders zu beiden Seiten sehr grob und dicht, die übri- 
gen dagegen auffallend fein und verloschen punktirt. 

Von Parain Brasilien; ein einzelnes Exemplar im hiesigen 
Museo. 


b) Zweites bis achtes Fühlerglied kurz, kuglig, unter einander ziem- 
lich von gleicher Form. | 


28. St. longulus. Oblongo-ovatus, subparallelus, rufus, flavo- 
pubescens, nitidulus, antennis brevibus, articulis sex ultimis 
nigris: thorace transverso, margine laterali deplanato, elytris 
‚Fortiter punetatis. Long. lin. 2—2!,. 32. 


In der länglichen und gleich breiten Körperform dem St. hi- 
spidus, in der Färbung dem St. angustulus gleichend, von 
beiden durch die kurzen Basalglieder der Fühler unterschieden; hell 
rostroth, ziemlich glänzend, auf der Oberseite dicht hellgelb be- 
haart. Die Fühler sind nur von ”, der Körperlänge, vom sechsten 
Gliede an bis zur Spitze, welche selbst wieder etwas lichter er- 
scheint, tief schwarz, an der Basis rostfarben ; die Keule von % der 
Fühlerlänge, ihre beiden ersten Glieder um die Hälfte breiter als 
lang. Der Kopf ist deutlich punktirt, mit drei Gruben auf der 
Stirn, von denen die mittlere und zugleich die hintere am grössten 
ist. Das Halsschild ist kurz, quer viereckig, bis zur Mitte gleich 
breit, von da ab nach vorn in leichter Rundung verengt, die Hinter- 
ecken scharf rechtwinklig, der Seitenrand abgeflacht, vorn breit, 
nach hinten deutlich verschmälert, die seitlichen Längsfurchen zu 
einer kurzen und tiefen Grube verwandelt, die Scheibe deutlich ge- 
wölbt, breit, fein und lose punktirt, die Seitentheile ein wenig auf- 
gebogen. Das Schildchen ist deutlich punktirt. Die Flügeldecken 
sind an der Basis von der Breite des Halsschildes, hinter den Schul- 
tern nur schwach erweitert, bis nahe zur Spitze fast gleich breit, 
hier stumpf abgerundet; innerhalb der Schulterbeulen nur schwach 
eingedrückt, grob und ziemlich dicht, übrigens etwas unregel- 
mässig punktirt, glänzend rostroth, seltener gelblich, mit hellerer 
oder dunklerer gelber Behaarung bekleidet, welche überall aufge- 
richtet und ziemlich lang ist. Die Unterseite ist mit Einschluss der 
Beine hell rostroth, anliegend und kürzer behaart, glänzend, der 
erste Hinterleibsring äusserst grob, grubenartig, die übrigen sehr 
fein punktirt. 

Aus Brasilien, im hiesigen Museo, in Dohrn’s und Wester- 
mann’s Sammlung. 


II. Dapsini. 25. Stenotarsus. 331 


29. St. claviger. Breviter ovatus, rufo-ferrugineus, cano-pube- 
scens , antennis clava nigra, . articuhs praecedentibus longitu- 
dine aequali: thoracis margine laterali lato, deplanato, ely- 
iris confertim subtiliterque punctatis. Long. lin. 1%,—1”%. 82. 


Eine durch die Fühlerbildung sehr ausgezeichnete kleine Art, 
ganz kurz eiförmig, hell rostfarben, mit greisgelber Behaarung be- 
kleidet. Die Fühler sind nicht ganz von halber Körperlänge, licht 
rostroth mit langer, mattschwarzer und dicht behaarter Keule; diese 
ist gerade so lang als alle vorhergehenden Glieder zusammenge- 
nommen, ihre beiden ersten Glieder länglich viereckig, gleich breit, 
das letzte doppelt so lang. Der Kopf ist über den Fühlern stark 
der Quere nach eingedrückt. Das Halsschild ist nach vorn stark, 
nämlich bis auf ein Drittheil seiner Breite verengt, die Hinter- 
ecken aber dennoch fast rechtwinklig, der Seitenrand leicht gerun- 
det, durchaus abgeflacht, vorn breit, nach hinten allmählig ver- 
schmälert, die seitlichen Längsfurchen nur an der Basis deutlich, 
nach vorn verwischt, die Scheibe fast flach gedrückt, sehr fein 
punktirt, die Seitentheile nicht merklich aufgebogen. Das Schild- 
chen von der Form eines gleichseitigen Dreiecks, punktirt. Die 
Flügeldecken sind von kurzer, aber regelmässiger Eiform, bei den 
Schultern kaum breiter als das Halsschild und gegen die Mitte 
hin nur schwach erweitert, innerhalb der sehr schwach erhabe- 
nen Schulterbeulen breit und flach eingedrückt, überall dicht ge- 
drängt und ziemlich fein, auf der äusseren Hälfte jedoch etwas 
stärker als längs der Naht punktirt, mit aufgerichteter und ziemlich 
langer greisgelber Behaarung so dicht bekleidet, dass die Skulptur 
der Grundfläche darunter fast verschwindet. Aufder Unterseite ist 
die Brust etwas dunkler rostroth, der übrige Körper und die Beine 
dagegen noch heller als die Oberseite gefärbt; die Behaarung ist 
fein aber ziemlich dicht und der Glanz daher gering; die Punkti- 
rung des Hinterleibs ist sehr verloschen und zwar auch auf dem 
ersten Segmente, wo die sparsamen grösseren Punkte ebenfalls sehr 
.seicht erscheinen. 

Von Bahia, im hiesigen Museo, von St. Catharina in Dey- 
rolle's Sammlung. — Die N; gleicht ı in Form und Färbung zumeist 
dem St. planicollis, von dem sie aber durch die verkürzten, 
kugligen Fühlerglieder vor der Keule leicht zu unterscheiden ist. 


30. St. validicornis. Breviter ovatus, rubiginosus, opacus, dense 
rufo-pubescens, antennis vahdıs , articulis quinque ullimis ni- 
gris, clava articulis praecedentibus conjunctis longiore. Long. 
I 

Von der Form und Färbung des St. pusillus, dem er auch 
in der langgestreckten Form der Fühlerkeule nahe kommt, von dem 


332 Endomychidae. 


er sich aber durch die kurzen, kugligen Basalglieder der Fühler 
leicht unterscheiden lässt; matt und tief rostfarben, fuchsroth be- 
haart, die Behaarung sehr dicht und kurz, filzartig. Die Fühler 
sind kräftig, nicht ganz von halber Körperlänge, die sechs ersten 
Glieder rostroth, an der Basis gebräunt, die beiden folgenden dun- 
kel pechbraun; die Keule tief schwarz, etwa ®%, der Fühlerlänge 
einnehmend, ihr zweites Glied ein wenig länger als das erste, das 
letzte doppelt so lang. Der Kopf ist beiderseits kaum merklich 
eingedrückt. Das Halsschild ist seitlich gerundet, nach vorn bis 
auf ein Drittheil seiner Breite verengt, die Hinterecken fast recht- 
winklig, der Seitenrand breit, durch eine sehr tiefe Furche abge- 
setzt, dabei aber abgeflacht, die seitlichen Längsfurchen tief einge- 
drückt, aber abgekürzt, die Scheibe deutlich gewölbt, unter der 
dichten filzigen Behaarung kaum sichtbar punktirt, die Seitentheile 
horizontal. Das Schildchen kurz und gerundet dreieckig. Die 
Flügeldecken sind an der Basis nur wenig breiter als das Hals- 
schild, bis gegen die Mitte hin sehr leicht umd allmählig erweitert, 
hinten ziemlich stumpf zugerundet,, stark gewölbt, innerhalb der 
aufgeworfenen Schulterecken deutlich eingedrückt, ziemlich fein 
und nicht besonders dicht punktirt, die Punktirung durch den 
dichten Filz der Behaarung kaum bemerkbar. Die Unterseite ist 
mit Einschluss der Beine einfarbig rostroth, ganz wie die Oberseite, 
die Behaarung äusserst dicht und anliegend, so dass die Skulptur 
dadurch vollständig verdeckt wird. 

Von Cäyenne, in T’homson’s und Deyrolle’s Sammlung; ein 
Exemplar des letzteren ist hell rostfarben und von der Behaarung 
entblösst, aber an der Fühlerbildung leicht als derselben Art ange- 
hörig zu erkennen. 


31. St. minutus. Breviusculus, pallide ferrugineus, parce flavo- 
‚pubescens, antennis concoloribus: thorace transverso, apicem' 
versus parum angustato, angulis anticis prominentibus. Long. 
insert 


Die kleinste Art der Gattung, von kurzer, gedrungener Form, 
hell rostgelb, glänzend, sparsam gelb behaart. Die Fühler sind von 
der Farbe des Körpers, an der Basis etwas dunkler, mehr rostroth, 
von weniger als halber Körperlänge, die Keule um die Hälfte kür- 
zer als die vorhergehenden Glieder zusammengenommen, ihr erstes 
Glied schmal, das zweite um die Hälfte breiter aber eben so lang, 
das letzte stumpf eiförmig. Der Kopf ist fein punktirt, die Stirn 
sehr flach gedrückt. Das Halsschild ist quer viereckig, 2%, mal so 
breit als lang, bis über die Mitte hinaus gleich breit, dann schnell 
nach innen verengt , die Vorderecken weit hervortretend und die 


II. Dapsini. 25. Stenotarsus. 333 


Augen nach vorn beträchtlich überragend, die Hinterecken fast 
rechtwinklig, der Seitenrand abgeflacht, hinten schmal, nach vorn 
bis auf das Doppelte verbreitert; die seitlichen Längsfurchen scharf 
eingegraben, aber vor der Mitte abgekürzt, die Scheibe schmal, 
sanft gewölbt, dicht und deutlich punktirt, die Seitentheile breit, 
schräg abfallend. Das Schildchen ist scharf dreieckig, in der Mitte 
durchaus glatt. Die Flügeldecken sind an der Basis genau von der 
Breite des Halsschildes, gegen die Mitte hin deutlich erweitert, 
hinten stumpf zugerundet, kaum dreimal so lang als jenes, inner- 
halb der schwach aufgeworfenen Schulterbeulen nur leicht einge- 
drückt, viel stärker und unregelmässiger als das Halsschild punk- 
tirt, gleich diesem glänzend, besonders an den Seiten sparsam gelb- 
lich behaart. Die Unterseite nebst den Beinen ist ebenfalls rost- 
gelb, die Brust etwas dunkler, mehr rostroth, hell glänzend; das 
erste Hinterleibssegment ist mit verhältnissmässig groben Punkten 
bedeckt. 

Aus Brasilien; ein einzelnes Exemplar im hiesigen 
Museo. 


32. St. maculicollis. Breviusculus, rufo-ferrugineus, parce pu- 
bescens, nitidus, antennis basi excepta, thoracis plaga media 
triangulari elytrorumque disco nigris. Long. lin. 1%. 9. 


Nur wenig grösser als der vorige, seitlich stärker gerundet, 
hell und glänzend rostroth, schwach behaart, die Mitte des Thorax 
und die Scheibe jeder einzelnen Flügeldecke tief schwarz. Die 
Fühler sind nicht ganz von halber Körperlänge, die beiden ersten 
Glieder hell rostroth, die folgenden gebräunt, allmählig dunkler 
werdend, die Keule schwarz; letztere fast so lang als die sechs vor- 
hergehenden Glieder zusammengenommen, ihre beiden ersten Glie- 
der ein wenig länger als breit, unter einander gleich, das letzte 
länglich und zugespitzt eiförmig. Der Kopf ist fein punktirt, die 
Stirn beiderseits mit einem schmalen Längseindruck. Das Hals- 
schild ist halbkreisförmig, mit spitzwinkligen Hinterecken und 
breitem, leicht ausgehöhlten, nach hinten stark verschmälerten 
Seitenrande, die seitlichen Längsfurchen verschwunden, an ihrer 
Stelle aber eine quere, sehr tiefe Grube nahe an der Basis, die 
Scheibe breit, leicht gewölbt, sparsam und äusserst fein punktirt, 
hell glänzend, wie geglättet, mit einem grossen schwarzen Fleck 
von der Form eines sphärischen Dreiecks in der Mitte der Basis, 
welcher den Vorderrand nicht erreicht. Das Schildchen ist gross, 
kurz dreieckig, undeutlich punktirt. Die Flügeldecken sind nur 
wenig länger als breit, an der Basis etwas breiter als das Halsschild, 
bis zur Mitte hin gerundet erweitert, nach hinten in stumpfer Eiform 


334 Endomychidae. 


zugerundet, innerhalb der stark aufgeworfenen Schulterbeulen tief 
eingedrückt, im Uebrigen stark gewölbt, grob und unregelmässig 
punktirt, nur auf der hinteren Hälfte sparsam und schwach behaart, 
hell glänzend, tief schwarz, ringsherum hell rostroth gesäumt. Der 
helle Saum ist schmal auf den letzten zwei Drittheilen der Naht, 
sehr breit dagegen in der Gegend des Schildchens, so dass hier ein 
dreieckiger Raum von der Grundfarbe frei bleibt, ziemlich von 
gleicher Breite an der Basis und dem Aussenrand. Die Unterseite 
ist mit Einschluss der Beine einfarbig rostroth, der Hinterleib etwas 
lichter gefärbt. 

Ein einzelnes Exemplar von Pernambuco, in Deyrolle’s 
Sammlung. 


33. St. haemorrhoidalis. Obtuse ovatus , rufo-brunneus, pun- 
ctatus, parce subtilitergue pubescens, antennarum clava fascıa- 
que elytrorum latıssima nigris. Long. lin. 14,—3. 


Quirinus sulcicollis Dejean Catal. 2. edit. pag. 439. 


Eine in der Grösse ebenso veränderliche, als in der Färbung 
und Skulptur constante Art, licht rothbraun, glänzend, sehr dünn 
und kurz behaart, mit breiter schwarzer Querbinde auf dem vorde- 
ren Theile der Flügeldecken. Die Fühler sind beträchtlich kürzer 
als der halbe Körper, dunkel rostroth mit tief schwarzer Keule; 
diese ist kaum länger als die fünf vorhergehenden Glieder zusam- 
mengenommen, ihr erstes Glied quadratisch, das zweite breiter und 
kürzer, trapezoidal, das letzte sehr kurz und stumpf eirund. Der 
Kopf ist dicht und deutlich punktirt, die Stirn ohne merkliche 
Eindrücke. Das Halsschild ist in ziemlich starker Rundung nach 
vorn bis auf die Hälfte seiner Breite verengt, mit rechtwinkligen. 
Hinter- und abgestumpften Vorderecken, der Seitenrand fast über- 
all gleich breit, nicht immer ganz abgeflacht, sondern zuweilen 
leicht gewölbt, die seitlichen Längsfurchen sehr tief eingedrückt 
und bis zur Mitte reichend, schräg nach innen verlaufend, die 
Scheibe mit zahlreichen und tief eingestochenen Punkten besetzt, 
die Seitentheile an der Basis deutlich aufgebogen. Das Schildchen 
ist zugespitzt herzförmig, glatt, rothbraun oder zuweilen schwarz. 
Die Flügeldecken sind an der Basis deutlich breiter als das Hals- 
schild, seitlich nur sehr schwach erweitert und bis zum letzten 
Drittheile fast gleich breit, an der Spitze stumpf zugerundet, inner- 
halb der Schulterbeulen mit einem tiefen Längseindruck , in der 
Gegend des Schildchens ebenfalls aber quer eingedrückt; ihre 
Oberfläche ziemlich gewölbt, stärker und weitläufiger als das Hals- 
schild, und wie dieses tief punktirt, nur mit feinen staubartigen 
Häärchen von goldrother Farbe besetzt, ziemlich glänzend, satt 


ll.: Dapsini. 25. Stenotarsus. 335 


rothbraun, an’der Spitze heller, mehr blutroth, mit einer breiten 
tief schwarzen Querbinde, welche vor dem Seitenrande endigt, nach 
hinten bis zum letzten Drittheil reicht und vorn die Basis in gerin- 
ger Ausdehnung frei lässt. Auf der Unterseite ist die Mitte der 
Brust und des ersten Hinterleibsringes sehr glänzend, wie polırt, 
dunkler rothbraun gefärbt als der übrige Theil des Hinterleibes und 
die Beine, welche zugleich goldgelb behaart erscheinen; die Punk- 
. tirung der Brust ist grob und tief, besonders in der Mitte sparsam, 
die des Hinterleibes feiner und dichter. 

Zuweilen erstreckt sich die schwarze Färbung auf den Flügel- 
decken nach vorn bis auf das Schildchen und nach hinten bis näher 
zur Spitze. 

Auf Madagascar von Gowudot aufgefunden, wo die Art häu- 
fig zu sein scheint. 


34. St. Guineensis. Oblongo-ovatus, subparallelus , rufo-ferru- 
gineus , flavo-pubescens, subnitidus, antennarum clava nigra, 
artıculo ultimo elongato : thoracis margine laterali lato, depla- 
nato. Long. lin. 2—2',. 32. 


Ziemlich von der Gestalt des St. longulus, aber grösser, 
viel kürzer und hoch goldgelb behaart, durch die Färbung der Füh- 
ler, an denen nur die,Keule schwarz ist, ufiterschieden; hell rost- 
roth, ziemlich glänzend. „Die Fühler sind nicht ganz von halber 
Körperlänge, bis auf die Keule rostroth; diese ist an Länge den 
sieben vorhergehenden Gliedern zusammengenommen gleich, tief 
schwarz, ihre beiden ersten Glieder dreieckig, gleich gross, das 
letzte breiter, länglich eiförmig, doppelt so lang als jene. Der Kopf 
ist dicht und fein punktirt, die Stirn beiderseits nur sehr schwach 
eingedrückt. Das Halsschild ist in flachem Bogen nach vorn ver- 
engt, mit leicht spitzwinkligen Hinter- und fast scharfen Vorder- 
ecken, wenig mehr denn doppelt so breit als lang, der Seitenrand 
abgeflacht, breit, nach hinten etwas verschmälert, die seitlichen 
Längsfurchen zwar tief eingedrückt, aber nicht besonders scharf 
abgegränzt, die Scheibe flach gewölbt, dicht und deutlich punktirt, 
die Seitentheile horizontal. Das Schildchen ist dicht und fein punk- 
tirt. Die Flügeldecken sind an der Basis nur sehr wenig breiter als 
das Halsschild, seitlich sehr schwach erweitert, bis zum letzten 
Drittheil fast gleich breit, hinten stumpf zugerundet; ihre Ober- 
fläche innerhalb der Schulterbeulen nur leicht, neben dem Schild- 
chen kaum bemerkbar eingedrückt, mit gröberen und dazwischen 
stehenden feineren Punkten unregelmässig besetzt, fein goldgelb 
behaart. Die Unterseite ist mit der oberen gleichfarbig, der Hinter- 
leib und die Beine etwas lichter; die Behaarung anliegend und 


336 -Endomychidae. 


ziemlich dicht, daher der Glanz nur mässig; die Punktirung auf 
dem ersten Hinterleibssegment, besonders an dessen Seiten be- 
trächtlich grober als auf den übrigen. . 

Von Guinea, in Murray’s und Thomson’s Sammlung. 


B. Flügeldecken neben der dichten Punktirung der Oberfläche mit stär- 
keren Punktstreifen. 


a) Die Punktstreifen unregelmässig, nur bis zur Mitte der Flügel- 
decken reichend. 


35. St. pardalis. Ovatus, laete rufo-ferrugineus, flavo-pubescens, 
nitidus, antennarum clava, thoracis macula centrali, elytro- 
rum quatuor majoribus, mesothoracis lateribus abdominisque 
basi nigris. Long. lin. 2/,—2°/,. &. 


Eine hübsche und durch die Zeichnung der Flügeldecken leicht 
kenntliche Art, hell und lebhaft rostfarben, aufrecht gelb behaart, 
glänzend, von Gestalt kurz und gedrungen eiförmig. Die Fühler 
sind reichlich von halber Körperlänge, sehr derb, die Glieder bis 
zur Keule kuglig, dunkel rostroth, diese tief schwarz, den sechs 
vorhergehenden Gliedern zusammengenommen gleich, die beiden 
ersten Glieder quer viereckig, das letzte breiter, kurz und stumpf 
eiförmig. Der Kopf ist dicht und fein punktirt, die Stirn unten 
beiderseits eingedrückt. Das Halsschild istsin starker Rundung 
nach vorn fast bis auf ein Drittheil seiner Breite verengt, mit recht- 
winkligen Hinterecken und breitem, verdickten Seitenrande, die 
seitlichen Längsfurchen tief eingedrückt und bis zur Mitte reichend, 
die Scheibe stark gewölbt, nahe der Basis mit einer tiefen Furche, 
durch welche die beiden in eine Grube endigenden Seitenfurchen 
verbunden werden, dicht und fein punktirt, mit zahlreichen Haa- 
ren bedeckt, die Seitentheile an der Basis deutlich aufgebogen, nach 
vorn dagegen gleich der Scheibe schräg abfallend; auf rostrothem 
Grunde steht in der Mitte der Scheibe und zwar dem Vorderrande 
etwas näher als der Basis ein rundlicher schwarzer Fleck. Das 
Schildchen ist glänzend, unbehaart, mit feinen und zerstreuten 
Pünktchen besetzt, herzförmig, rostroth mit schwärzlichen Rän- 
dern. Die Flügeldecken sind gleich bei den Schultern, die sehr 
stark schwielig aufgetrieben sind, gerundet erweitert, dann aber 
bis zum letzten. Drittheile fast gleich breit, kurz eiförmig, stark ge- 
wölbt, glänzend und lebhaft rostgelb, mit schwarzen Flecken, auf 
letzteren bräunlich, im Uebrigen goldgelb behaart; von den vier 
grossen Flecken steht der erste, welcher kurz oval erscheint, an der 
Basis innerhalb der Schulterbeule, der zweite schräg keilförmige 
vor der Mitte des Aussenrandes, der dritte abgerundet dreieckige 
vor der Spitze; der vierte vereinigt sich mit dem der anderen Seite 


Il. Dapsini. 25. Stenotarsus. 397 


auf der Mitte der Naht zu einem gemeinsamen grösseren Flecke 
von elliptischem Umriss. Von den sechs vorhandenen Punktstrei- 
fen verlaufen zwei über den schwarzen Basalfleck und endigen, der 
innere schon beim ersten Drittheil der Länge, der äussere vor der 
Mitte; der dritte zieht sich vom Innenrand der Schulterbeule ın 
Sförmiger Schwingung gegen den schwarzen Fleck des Aussen- 
randes hin, auf dem mehr nach aussen noch drei kürzere neben 
einander verlaufen. Auf der Unterseite ist die Mitte der Brust und 
des ersten Hinterleibsringes sehr glänzend, wie polirt, beide deut- 
lich und zerstreut punktirt; letztere so wie die Seiten der Mittel- 
brust und ein Fleck an der Basis des Prothorax sind tief schwarz 
gefärbt. Die Seiten der Brust, der Hinterleib zu beiden Seiten und 
auf seiner hinteren Hälfte so wie dıe Beine sind lebhaft rostroth, 
goldgelb behaart. 

Bei nicht vollständig ausgefärbten Individuen sind die Flecke 
der Flügeldecken licht pechbraun, die Grundfarbe lichter rostgelb. 

Von Singapore, in Westermann’s, Deyrolle’s und Dohrn’s 
Sammlung. 


36. St. ursinus. Oblongo-ovalus, retrorsum leviter ampliatus, 
Fusco-brunneus, dense piülosus, subnitidus , antennis obscure 
Ferrugineis , clava dilutiore: elytris punctorum sirüis quatuor 
externis, abbreviatis. Long. lin. 2%. & 


Bei gleicher Länge beträchtlich schmaler als der vorige, ın 
den Flügeldecken dagegen beim letzten Drittheil am breitesten, 
licht graubraun, ziemlich glänzend, dicht röthlich braun behaart, 
einfarbig. Die Fühler sind von halber Körperlänge, dick, dunkel 
rostroth mit etwas lichterer Keule; letztere den sechs vorher- 
gehenden Gliedern zusammengenommen gleich, ihre beiden ersten 
Glieder quer viereckig, das letzte kurz eiförmig, an der Spitze 
schräg abgestutzt. Der Kopf ist fein und zerstreut punktirt, die 
Stirn jederseits deutlich eingedrückt. Das Halsschild ist in starker 
Rundung nach vorn bis auf mehr als die Hälfte seiner Breite ver- 
engt, mit rechtwinkligen Hinterecken und breitem, abgeflachten 
und nach hinten leicht verschmälerten Seitenrande, die seitlichen 
Längsfurchen verwischt, nur an der Basis grubenartig vertieft und 
hier durch eine eingedrückte Querlinie verbunden, die Scheibe auf 
ihrer hinteren Hälfte gewölbt, nach vorn mehr abgeflacht und 
schräg herabgesenkt, fein punktirt, die Seitentheile horizontal ab- 
gesetzt. Das Schildchen ist herzförmig, mit feinen Pünktchen be- 
setzt. Die Flügeldecken sind an der Basis deutlich breiter als das 
Halsschild, hinter den Schulterbeulen ‚ welche stark schwielig auf- 
getrieben, glänzend und glatt erscheinen, etwas eingeschnürt, dann 


Gerstaecker, Entomographien. 92 


338 Endomychidae. 


nach hinten allmählig erweitert, im hinteren Drittheil der Länge 
am breitesten, mit kurz abgerundeter Spitze ; ihre Oberfläche inner- 
halb der Schulterbeulen tief der Länge nach eingedrückt, im Uebri- 
gen stark gewölbt, fein und ziemlich dicht punktirt, glänzend ka- 
stanienbraun, durch die dichte Behaarung jedoch trübe erscheinend. 
Von den Punktstreifen sind nur vier deutlich ausgeprägt, welche 
sämmtlich vor der Mitte verschwinden; der erste beginnt an der 
Basis in gleichem Abstand von Naht und Aussenrand, der zweite 
begleitet den Innenrand der Schulterbeule und ist Sförmig ge- 
krümmt, die beiden äusseren nehmen ihren Anfang hinter der 
Schulterbeule und sind daher nur kurz. Auf der Unterseite ist die 
Brust braun gefärbt, der Hinterleib, der umgeschlagene Rand der 
Flügeldecken und die Beine hell rostroth; die Punktirung des 
Hinterleibs ist auch auf dem ersten Segment fein und zerstreut. 
Von Borneo, in Dohrn’s Sammlung. 


b) Die Punktstreifen regelmässig, bis nahe zur Spitze reichend. 


37. St. nobilis. Ovatus, laeie rufus,, flavo-pubescens, nitidus, 
antennarum clava, thoracis macula transversa basali, elytro- 
rum duabus, altera ante medium magna, transverse quadrata, 
altera ante apicem triangulari nigris. Long. lin. 2%%. 9. 


Länglich eiförmig, fast gleich breit, beiderseits etwas abge- 
stumpft, lebhaft und glänzend rostroth, mit goldgelber Behaarung 
besonders auf der hinteren Hälfte dicht bekleidet. Die Fühler sind 
von halber Körperlänge, ziemlich derb, mit Ausnahme der schwar- 
zen Keule satt rostroth; letztere kommt den sechs vorhergehenden 
Gliedern an Länge gleich, ihre beiden ersten Glieder sind quer, 
trapezoidal, das letzte länglich eiförmig, fast gleich breit. Der 
Kopf ist fein und dicht gedrängt punktirt, die Stirn beiderseits 
grubig vertieft. Das Halsschild ist kaum mehr denn doppelt so 
breit als lang, nach vorn in leichter Rundung bis auf die Hälfte 
seiner Breite verengt, mit rechtwinkligen Hinterecken und flach- 
gedrücktem, gleich breiten Seitenrand, die seitlichen Längsfurchen 
an der Basis deutlich vertieft, aber kurz, die Scheibe gewölbt, 
dicht gedrängt punktirt, die Seitentheile durchaus horizontal; die 
Farbe brennend rostroth,, ein grosser, quer eiförmiger Fleck in der 
Mitte der Basis tief schwarz, letzterer in der Mittellinie vorn und 
hinten etwas eingeschlitzt. Das Schildchen ist kurz dreieckig, fein 
punktirt. Die Flügeldecken sind an der Basis genau so breit als 
das Halsschild, gleich bei den Schultern etwas erweitert, im gan- 
zen mittleren Theile seitlich fast gleich breit, hinten stumpf abge- 
rundet; ihre Oberfläche mässig gewölbt, innerhalb der schwieligen 
Schulterbeulen tief eingedrückt, mit feinen Punkten regelmässig 


II. Dapsini. 25. Stenotarsus. 339 


und dicht bedeckt, ausserdem mit acht regelmässigen Punktstreifen 
versehen, welche nach hinten allmählig feiner werden, aber erst 
dicht vor der Spitze ganz verschwinden; die beiden ersten dieser 
Streifen sind sowohl unter einander als der Naht stark genähert, 
die übrigen und besonders der vierte und fünfte weiter von einander 
entfernt. Auf rostrothem Grunde stehen jederseits zwei tiefschwarze _ 
Flecke, der erste grosse, quer viereckige vor der Mitte, der zweite 
kleinere und gerundet dreieckige näher der Spitze; letzterer ist in 
gewisser Richtung unter der dichten gelben Behaarung der hinte- 
ren Hälfte kaum sichtbar. Die ganze Unterseite ist mit Einschluss 
der Beine brennend rostroth , nur äusserst fein und kurz behaart, 
daher stark glänzend; die Punktirung des ersten Hinterleibs- 
segments ist grob und tief, die der übrigen äusserst fein. 

Ein einzelnes Exemplar dieser schönen Art, in Westermann’s 
Sammlung, stammt von Pulo Penang. 


38. St. Nietlneri. Ovatus, laete rufus, Hlavo-pubescens, nitidus, 
antennis concoloribus : thoracis margine laterali angusto, sub- 
convexo , elytrorum strüs externis profundioribus. Long. 
bin.'2. 9% 


Nur halb so gross als der vorige, eiförmig, niedrig gewölbt, 
mit Einschluss der Fühler einfarbig rostroth, hellgelb behaart, 
glänzend. Die Fühler sind bei weitem kürzer als der halbe Körper, 
die Keule fast so lang als die vorhergehenden Glieder zusammen- 
genommen, ihr erstes Glied so lang als breit, dreieckig, das zweite 
quer, nach innen zugespitzt, das letzte kurz eiförmig, an der Spitze 
verengt. Der Kopf ist dicht und fein punktirt, die Stirn jederseits 
leicht eingedrückt. Das Halsschild ist kurz, fast halbkreisförmig, 
nach vorn bis auf das Drittheil seiner Breite verengt, mit spitz- 
winkligen Hinterecken und schmalem, stark aufgeworfenen und 
leicht gewölbten Seitenrand, die seitlichen Längsfurchen sehr 
seicht, fast nur auf eine breite Grube zunächst der Basis be- 
schränkt, die Scheibe breit, leicht gewölbt, dicht gedrängt und fein 
punktirt, die Seitentheile nur sehr leicht aufgebogen. Das Schild- 
cher’ ist kurz dreieckig, äusserst fein und zerstreut punktirt. Die 
Flügeldecken sind an der Basis etwas breiter als das Halsschild, 
hinter den aufgeworfenen Schulterbeulen nur leicht erweitert und 
von der Mitte an in regelmässiger Eiform verengt; ihre Oberfläche 
innerhalb der Schultern dreieckig eingedrückt, nur mässig gewölbt, 
sehr dicht gedrängt und fein punktirt, vorn glänzender und schwä- 
cher behaart als hinten. Von den acht Punktstreifen sind die bei- 
den ersten einander und der Naht genähert, die folgenden durch 
breitere Zwischenräume getrennt; vom fünften an werden ihre 

22 


340 Endomychidae. 


Punkte bedeutend grösser und tiefer, und die beiden äussersten, an 
denen dies am auffälligsten ist, erscheinen bald hinter der Mitte 
abgekürzt. Die Unterseite ist etwas lichter gefärbt als die Ober- 
seite, anliegend goldgelb behaart, die Punktirung des ersten Hinter- 
leibssegments merklich tiefer als die der übrigen, aber keines- 
wegs grob. 

Auf Ceylon von Nietner aufgefunden, im hiesigen Museo. 


39. St. castaneus. Breviter ovatus, rufo- brunneus,, fulvo-pube- 
scens , nitidus , antennis concoloribus: thoracis margine late- 
rali lato, deplanato, elytrorum strüs omnibus distinetis. Long. 
1#n42%;;&: 


Bei gleicher Länge merklich breiter und gedrungener als der 
vorige, dunkler gefärbt, glänzend rothbraun, rostgelb behaart, 
durch den breiten Seitenrand des Thorax und die starken inneren 
Punktstreifen der Flügeldecken unterschieden. Die Fühler sind 
kurz und reichen zurückgeschlagen kaum über die Hinterecken des 
Halsschildes hinaus; die Keule, mit den vorhergehenden Gliedern 
gleich gefärbt, ist sechs derselben an Länge gleich, ihre beiden 
ersten Glieder kurz und quer, das letzte stumpf eiförmig. Der Kopf 
ist fein punktirt, die Stirn beiderseits mit einer tiefen Grube. Das 
Halsschild ist halbkreisförmig mit spitzwinkligen Hinter- und fast 
rechtwinkligen Vorderecken, der Seitenrand vorn breit und abge- 
flacht, nach hinten etwas verschmälert und ausgehöhlt, die seit- 
lichen Längsfurchen als scharfe Linien fast bis zur Mitte reichend, 
die Scheibe deutlich gewölbt, sehr fein punktirt, die Seitentheile 
horizontal. Das Schildchen ist spitz dreieckig. Die Flügeldecken 
sind an der Basis genau von der Breite des Halsschildes, bei den 
Schultern leicht gerundet erweitert, im mittleren 'Theile seitlich 
fast gleich breit, kurz eiförmig, innerhalb der Schulterbeulen tief 
der Länge nach eingedrückt, glänzend rothbraun, seitlich und hin-. 
ten rothgelb behaart, fein und dicht punktirt, ausserdem mit acht 
Punktstreifen versehen, von denen die äusseren zwar ebenfalls be- 
trächtlich grober und tiefer als die inneren sind, letztere aber bei 
weitem nicht so fein und gedrängt als bei der vorigen Art ers@hei- 
nen; überdem sind die beiden essten einander weniger stark genä- 
hert als dort, so dass der dritte Streif in gleichen Abstand vom 
zweiten und vierten zu liegen kommt. Die Unterseite ist einfarbig 
braunroth, kurz und anliegend behaart, der Hinterleib heller, mehr 
rostgelb gefärbt; auf dem ersten Ring des letzteren ist die Punkti- 
rung merklich stärker als auf den hinteren und der Mittelbrust, 
dabei aber keineswegs grob und tief. 

Von Ceylon, in Deyrolle's Sammlung. 


II. Dapsini. 25. Stenotarsus. 34 


40. St. tomentosus. Ovatus, rufo-ferrugineus,, dense flavo-pu- 
bescens, subnitidus, antennarum clava nigra: thoracıs mar- 
gine laterali latiore, deplanato, elytrorum strüs externis pro- 
fundioribus. Long. lin. 1%—2. 89. 


Heller gefärbt als der vorige, viel dichter behaart und daher 
weniger glänzend, durch die schwarze Fühlerkeule leicht zu unter- 
scheiden. Die Fühler sind kurz und dünn, die halbe Körperlänge 
nicht erreichend, die Keule etwa den sechs vorhergehenden Glie- 
dern zusammengenommen gleich kommend, schmal, die beiden er- 
sten Glieder innen dreieckig zugespitzt, das letzte regelmässig 
eiförmig. Der Kopf ist fein punktirt, die Stirn jederseits breit aber 
flach eingedrückt. Das Halsschild ist bis zur Mitte in schräger 
Linie, von da ab nach vorn in flachem Bogen bis fast auf ein Drit- 
theil seiner Breite verengt, mit spitzwinkligen Hinterecken und 
ziemlich breitem, stark aufgeworfenen aber dabei abgeflachten 
Seitenrand, die seitlichen Längsfurchen bis auf eine Grube an der 
Basis verstrichen, die Scheibe breit, leicht gewölbt, sehr fein und 
dicht punktirt, die Seitentheile ein wenig aufgebogen. Das Schild- 
chen ist kurz und scharf dreieckig, fein punktirt. Die Flügeldecken 
sind an der Basis genau von der Breite des Halsschildes, kurz und 
regelmässig eiförmig, innerhalb der Schulterbeulen grubig vertieft, 
dicht und fein punktirt, mit kurzen anliegenden gelben Haaren 
gleichmässig dicht bedeckt, in gleicher Weise wie die vorige Art 
punktirt gestreift, nur dass die feineren Streifen zunächst der Naht 
wegen der dichten Behaarung weniger deutlich in die Augen fal- 
len. Die Unterseite mit den Beinen ist lichter, fast honiggelb ge- 
färbt, dicht anliegend behaart, die Punktirung des ersten Hinter- 
leibssegments nur wenig stärker als die der übrigen. 

Ebenfalls von Ceylon; im hiesigen Museo, in Dohrn’s und 
Westermann’s Sammlung. 


41. St. lituratus. Ovatus, rufus, cano-pubescens, subnitidus, an- 
tennarum articulis quatuor ultimis nigris: thoracıs margine 
laterali deplanato, retrorsum fortiter attenuato, elytris litura 
discordali nigricante. Long. lin. 1%%. &. 


Den kleineren Exemplaren des vorigen an Grösse gleich, doch 
etwas schmaler und gewölbter, trüb rostroth, greisgelb behaart, 
leicht glänzend. Die Fühler sind kurz, rostroth, die Keule nebst 
dem ihr vorangehenden Gliede schwarz; letztere ist so lang als der 
übrige Theil des Fühlers, ihr erstes Glied von gleicher Länge mit 
dem zweiten, aber an der Spitze weniger verbreitert, das letzte lang 
eiförmig. Der Kopf ist ganz dicht und fein punktirt, abgetlacht. 


312 Endomychidae. 


Das Halsschild ist nach vorn in leichter Rundung bis auf die 
Hälfte seiner Breite verengt, mit fast rechtwinkligen Hinterecken, 
der Seitenrand abgeflacht, vorn sehr breit, nach hinten stark ver- 
schmälert, die seitlichen Längsfurchen deutlich, obwohl gegen die 
Mitte hin seicht werdend,, die Scheibe breit, ganz flach gewölbt, 
sehr dicht und fein punktirt, die Seitentheile horizontal abgesetzt. 
Das Schildchen ist kurz dreieckig, undeutlich punktirt. Die Flügel- 
decken sind an der Basis genau von der Breite des Halsschildes, 
regelmässig eiförmig, in der Mitte am breitesten, ziemlich gewölbt, 
innerhalb der Schulterbeulen flach eingedrückt, sehr dicht und fein 
punktirt, mit den nämlichen acht Punktstreifen wie bei den vori- 
gen Arten, zu beiden Seiten und hinten dichter greisgelb behaart, 
leicht glänzend, matt rostroth, mit einem länglichen, schwärzlichen 
Wisch auf der Scheibe, nahe der Naht. Die gleichfarbige, aber 
etwas lichtere Unterseite ist anliegend und mehr goldgelb behaart, 
die Punktirung des ersten Hinterleibssegments bedeutend tiefer als 
die der übrigen. 

Ein einzelnes Exemplar von Java, in Wesiermann’s Sammlung. 


42. St. vallatus. Semiglobosus, obscure brunneus, flavo-pubescens, 
lucidus, antennis pedibusque dilutioribus: thorace trans- 
verse quadrato, margine laterali alte elevato, antrorsum latıs- 
simo, convexo: elytris punctorum strüs septem, internis parum 
distinetis. Long. lin. 1%, —1'. 82. 

Im Körperumriss lebhaft an Hetaerius quadratus er- 
innernd, aber grösser und viel stärker gewölbt, in den Flügeldecken 
fast halbkuglig, glänzend dunkelbraun, aufrecht gelb behaart. Die 
Fühler sind derb, von halber Körperlänge, braun mit etwas lichte- 
rer Keule, welche nur den fünf vorhergehenden Gliedern zusam- 
mengenommen an Länge gleich kommt; die unteren Glieder ver- 
breitern sich allmählig gegen die Keule hin, so dass diese nicht 
besonders stark abgesetzt erscheint; ihr erstes und drittes Glied 
sind fast quadratisch, das mittlere etwas in die Quere gezogen. Der 
Kopf ist dicht und tief punktirt, abgeflacht, senkrecht gegen das 
Halsschild abfallend und von den Vorderecken desselben nach vorn 
überragt. Das Halsschild ist breit, nach vorn nur wenig verengt, 
quer viereckig, der Seitenrand sehr hoch aufgeworfen,, so dass die 
Scheibe an seinem Innenrand.tief ausgehöhlt erscheint, hinten 
schmal und abgeflacht, vorn sehr breit und gewölbt, nach aussen 
schräg abfallend, die seitlichen Längsfurchen nicht besonders 
scharf ausgeprägt, die Scheibe mässig gewölbt, dicht und deutlich 
punktirt, die Seitentheile vom Rande abgesehen kaum aufgebogen. 
Das Schildchen ist kurz und stumpf dreieckig, undeutlich punktirt. 


II. Dapsini. 25. Stenotarsus. ; 343 


Die Flügeldecken sind an der Basis genau von der Breite des Hals- 
schildes, aber gleich von dieser aus gerundet erweitert, hinten leicht 
zugespitzt, nur wenig länger als breit, innerhalb der rundlichen 
Schulterbeulen tief eingedrückt, stark gewölbt, sehr glänzend 
braun, besonders zu beiden Seiten und hinten behaart; die Punk- 
tirung ist regelmässig, durchaus deutlich und nicht besonders ge- 
drängt, die Punktstreifen zu sieben vorhanden, von denen jedoch 
die beiden ersten zunächst der Naht stehenden ziemlich undeutlich 
erscheinen ; durch besonders grosse und tiefe Punkte ist ausserdem 
der schmale Aussenrand abgesetzt. Die Unterseite ist beträchtlich 
dunkler gefärbt, schwärzlich pechbraun, dünn rothgelb behaart, 
die Beine jedoch licht rothbraun. Die Punktirung auf der Mitte 
der Hinterbrust und dem ersten Abdominalsegment ist deutlicher, 
obwohl ebenfalls noch fein, auf der hinteren Hälfte des Abdomens 
dagegen kaum erkennbar und äusserst dicht. 
Auf Ceylon von Nieiner gesammelt; im hiesigen Museo. 


43. St. bicolor. Oblongus, subparallelus, ruber,, subnitidus, an- 
iennarum clava obscuriore, elytrorum disco loto nigro, his 
punctorum strüs septem, internis minus distinctis. Long. lin. 


1%, 1%. 2. 


Länglich, fast gleich breit, schwach gewölbt, dunkel blutroth 
mit schwarzer Scheibe der Flügeldecken, schwach behaart, ziemlich 
glänzend. Die Fühler sind nicht ganz von halber Körperlänge, 
mässig stark, dunkel roth mit mehr bräunlicher Keule, welche 
etwa den fünf vorhergehenden Gliedern zusammengenommen gleich 
kommt; ihr erstes Glied ist ebenso lang aber etwas schmaler als 
das zweite, das dritte lang und zugespitzt eiföürmig. Der Kopf ist 
deutlich, ziemlich tief punktirt, die Stirn mit zwei neben einander 
liegenden Eindrücken versehen. Das Halsschild ist erst nahe an 
der Spitze verengt, sonst fast gleich breit, quer viereckig, mit 
rechtwinkligen Hinterecken und abgeflachtem, vorn stark erweiter- 
ten Seitenrand, die seitlichen Längsfurchen nur auf eine Grube 
nahe der Basis beschränkt, sonst fast verstrichen, die Scheibe breit, 
ziemlich gewölbt, deutlich und zerstreut punktirt, die Seitentheile 
horizontal abgesetzt. Das Schildchen ist stumpf dreieckig. Die 
Flügeldecken sind an der Basis kaum breiter als das Halsschild, 
bei den Schultern leicht gerundet erweitert, im mittleren Theile 
seitlich fast gleich breit, hinten spitz zugerundet, flach gewölbt, 
tief und glänzend schwarz, ringsherum blutroth gerandet, sehr 
dünn und sparsam behaart, dicht und sehr deutlich punktirt, mit 
sieben Punktstreifen, von denen die beiden innersten nur wenig 
bemerkbar, die äusseren dagegen stark sind. Die Unterseite ıst 


344 Endomychidae. 


mit Einschluss der Beine einfarbig rostroth, die Punktirung auf 
dem ersten Hinterleibssegment grob und tief, auf den übrigen fein. 

Zwei Exemplare im hiesigen Museo, aus der Herbst’schen 
Sammlung stammend, ohne Angabe des Vaterlands, Nach den 
punktirt-gestreiften Flügeldecken zu urtheilen möchten sie wie die 
vorhergehenden Arten von den Asiatischen Inseln stammen, 
In Form und Färbung zeigt die Art die meiste Aehnlichkeit mit 
dem Nord-Amerikanischen St. hispidus. 


26. Dediarthrus. 


Antennarum clava articulo primo incrassate, sequentibus 
duobus multo latiore. 

Mandibulae apice elongato, Jisso. 

Palpi articulo ultimo acuminato. 

Prosternum angustum, sublineare. 


Die Gattung zeichnet sich durch eine so eigenthümliche Füh- 
lerbildung aus, dass sie danach auf den ersten Blick zu erkennen 
ist; an der Keule ist nämlich das erste Glied dick angeschwollen 
und bedeutend breiter als die beiden folgenden, -— Die Fühler sind 
ziemlich von halber Körperlänge, das erste Glied eiförmig, die 
folgenden kurz, kuglig, perlschnurartig an einander gereiht, fast 
gleich gross, nur das siebente und achte ein wenig voluminöser; an 
der Keule das grosse erste Glied stumpf dreieckig, ein wenig länger 
als breit, das zweite kurz und quer, nach innen dreieckig zugespitzt, 
das letzte kaum von der Länge des ersten und nur halb so breit, 
eiförmig. Der Clypeus und die Oberlippe sind gerade abgeschnit- 
ten. Die Mandibeln sind ziemlich schmal mit dünner, verlängerter 
und am Ende gespaltener Spitze, einem feinen Zahn am Innen- 
rande und schmaler häutiger Lamelle. Die Maxillen sind am 
Stamm und an der Basalhälfte der inneren Lade hornig, die grössere 
Vorderhälfte der letzteren lederartig und dicht schwammig befilzt; 
die äussere Lade ist beträchtlich länger als die innere, breit, nach 
vorn allmählig verengt und stumpf zugerundet, nur an der Spitze 
des Innenrandes kurz gewimpert; die Innere endigt in einen ge- 
krümmten Haken und ist an der Innenseite. vorn mit ziemlich lan- 
gen, nach hinten aber allmählig kürzer werdenden Borsten besetzt. 
Das Kinn ist quer viereckig, nach hinten erweitert, aber jederseitsan 
der Basis kurz abgestutzt; die Zunge ist lederartig, kurz und quer 


II. Dapsini. 26. Oediarthrus. 345 


herzförmig, vorn seicht ausgerandet und kurz gewimpert. An den 

' Kiefertastern ist das zweite Glied verlängert, dünn, das dritte nicht 
länger als breit, das letzte langgestreckt und nach der Spitze hin 
stark verdünnt; an den Lippentastern das zweite Glied ebenfalls 
dünn, das letzte länglich eiförmig, pfriemförmig zugespitzt. 

Der Körper ist länglich, fast gleich breit, sehr flach gewölbt, 
dünn behaart. Der Kopf ist bis zu den Augen in einen flachen 
Ausschnitt des Halsschildes eingesenkt,, welches quer viereckig, 
fast gleich breit und nur erst kurz vor der Spitze verengt erscheint. 
Wie bei Stenotarsus so verläuft auch hier mit dem Seitenrande 
parallel eine eingegrabene, übrigens nur feine Linie, die an der 
Basis beginnt und bei den Vorderecken endigt; die Querfurche der 
Basis ist fein, aber deutiich, die seitlichen Längsfurchen ganz ver- 
strichen und nur durch eine kurze, etwas quer stehende Grube dicht 
an der Basis ersetzt. Das Schildehen ist abgerundet. Die Flügel- 
decken sind an der Basis ein wenig breiter als das Halsschild, fast 
gerade abgeschnitten, mit rechtwinklig heraustretenden, wenn 
auch  empiien Schulterecken, longlich; bis zum letzten Vier- 
theil gleich breit, an der Spitze abgerundet; der Seitenrand nicht 
abgesetzt, die Oberfläche niedrig gewölbt, dicht-und unregelmässig 
punktirt. Das Prosternum, welches zwischen den Vorderhüften 
frei liegt, ist schmal, fast linear, an der Spitze kaum merklich er- 
weitert, abgeflacht. Das Mesosternum ist ebenfälls schmal, läng- 
lich viereckig, nach vorn verbreitert. Am Hinterleib ist der erste 
Ring den drei folgenden zusammengenommen an Länge gleich, 
der fünfte beim Weibchen schmal, zugerundet, beim Männchen 
breiter, abgestutzt und hier ein sechstes Segment hervortretend, 
welches gleichfalls abgerundet erscheint. Die Beine sind ziemlich 
kurz und gedrungen, die Schenkel in der Mitte verdickt, nur 
schwach zusammengedrückt, die Schienen nach der Spitze zu 
schwach erweitert, die Tarsen schmal, mit langgestrecktem ersten 
und zweiten Gliede. 

Die angegebene Fühlerbildung ist nicht etwa, wie man es 
nach der Analogie mit anderen Gattungen (Phymaphora, Tro- 
choideus) vermuthen könnte, nur dem männlichen, sondern bei- 
den Geschlechtern gleich eigen, wie dies die eine der beiden Arten, 
welche nach der Bildung des Hinterleibs zu urtheilen in beiden 
Geschlechtern vorliegt, zeigt. 

Die beiden bis jetzt bekannten Arten sind von geringer Grösse 
und bewohnen die Tropengegenden Afrika’s. 


346 Endomychidae. 


1. O. Senegalensis. Ferrugineus, subtiliter punctatus, griseo- 
pubescens, subnitidus , antennis nigris, articulis duobus pri- 
mis ferrugineis, tertio subguadrato : femoribus tibüsque rechis, 
breviusculis. Long. lin. 1%. 2. 


Länglich, fast gleich breit, mit Ausnahme der Fühler einfarbig 
rostgelb, greis behaart, ziemlich glänzend. Die Fühler sind derb, 
pechschwarz, die beiden ersten Glieder hell rostroth, das dritte 
quadratisch, nur wenig länger als das zweite. Der Kopf ist fein 
und dicht punktirt, jederseits neben den Augen und in der Mitte 
des Scheitels leicht eingedrückt. Das Halsschild ist fast doppelt so 
breit als lang, quer viereckig, im vorderen Drittheil verengt, mit 
rechtwinkligen Hinter- und abgerundeten Vorderecken, der Seiten- 
rand leicht verdickt, die mit ihm parallel laufende Seitenlinie fein 
erhaben, die Scheibe gewölbt, dicht und fein punktirt, glänzend. 
Das Schildchen ohne deutliche Punktirung. Die Flügeldecken 
sind nicht ganz doppelt so lang als breit, von den abgestumpften 
Schulterecken an bis zum letzten Viertheil fast von gleicher Breite, 
an der Spitze abgerundet, innerhalb der Schulterbeulen mit einem 
schmalen Längseindruck, im Uebrigen gleichmässig und flach ge- 
wölbt, ebenso fein und dicht wie das Halsschild, auf dem letzten 
Drittheil aber allmählig verloschener punktirt, längs des Aussen- 
randes dichter greis behaart. Die Unterseite nebst den Beinen ist 
gleichfarbig rostgelb, der Hinterleib an der Spitze lichter gefärbt 
und mit anliegender greiser Behaarung besonders dicht bedeckt, 
seine Punktirung fein und gedrängt. Die Beine sind kurz und ge- 
drungen, die Schienen durchaus gerade und verhältnissmässig breit. 

Vom Senegal, in Thomson’s Sammlung. 


2. ©. Natalensis. Ferrugineus, fortius punctatus , griseo-pube- 
scens, subnitidus, antennarum articulis quinque ultimis piceis, 
tertio oblongo: femoribus tibüsque curvalis, leviter infuscatis. 


Tone? lin. 82: 


Ancylopussilaceus *Doheman i. lit. 


Um die Hälfte kleiner als der vorige, sonst fast von gleicher 
Form und Körperfarbe, jedoch durch stärkere Punktirung der 
Oberseite, verschiedene Färbung der Fühler, länger gestrecktes 
drittes Fühlerglied und längere, deutlich gekrümmte Schenkel und 
Schienen unterschieden. Die Fühler sind bis zum sechsten Gliede 
rostroth, von da an bis zur Spitze licht pechbraun;; ihr drittes Glied 
ist länglich und schlank, mindestens um die Hälfte länger als das 
zweite und vierte, die Keule wie bei der vorigen Art gebildet. Der 
Kopf ist dicht und fein, aber dabei sehr deutlich punktirt, ohne 


II. Dapsini. 27. Rhymbus. 347 


bemerkbaren Eindruck auf dem Scheitel und mit sehr seichten 
neben den Augen. Das Halsschild ist ganz wie bei OÖ. Senega- 
lensis geformt, die Scheibe aber etwas stärker gewölbt und be- 
trächtlich grober und tiefer punktirt. Das Schildchen ist kurz, 
gerundet, sehr fein punktirt. Die Flügeldecken sind ziemlich 
doppelt so lang als breit, an der Basis gerade abgeschnitten, mit 
rechtwinkligen und kaum abgestumpften Schulterecken, seitlich 
nur äusserst schwach erweitert, bis zum letzten Viertheil fast gleich 
breit, bis zur Mitte fast so stark wıe das Halsschild,, auf der hinte- 
ren Hälfte dagegen. allmählig feiner punktirt, längs des Seiten- 
randes dichter greis behaart, wie die ganze Oberseite glänzend rost- 
gelb. Auf der Unterseite ist die Hinterbrust dicht und deutlich, 
der Hinterleib beträchtlich feiner punktirt. Die Schenkel sind mit 
Ausnahme der Basis und Spitze, die Schienen fast in ihrer ganzen 
Ausdehnung gebräunt, erstere verdickt und in deutlichem Bogen 
nach aussen gekrümmt, letztere von der Länge der Schenkel und 
ebenfalls, aber in entgegengesetzter Richtung gebogen. 

Von Port Natal, in DoArn’s Sammlung. — Die Krümmung 
der Schenkel und Schienen ist in beiden Geschlechtern fast gleich, 
ihre Länge jedoch beim Weibchen etwas geringer. 


27. Rhymbus. 


Antennae 9 articulatae, clava elongata. 
Mandibulae apice fisso. x 

Maxillae lamına externa rotundata. 

Palpı mazillares articulo ulitimo oblongo-ovato. 
Palpi labiales articulo ultimo transverso. 
Tarsi gracillimt, filiformes. 


Eine durch die Körperform, die Bildung der Fühler und der 
Tarsen gleich ausgezeichnete Gattung, von Coccinellen-artigem 
Habitus. Die Fühler sind neungliedrig, die drei ersten Glieder ver- 
längert, die drei folgenden kurz und eng an einander geschlossen, 
die Keule langgestreckt, lose gegliedert, den vorhergehenden Glie- 
dern zusammengenommen an Länge fast gleich. Das erste Glied ist 
gekrümmt, an der Spitze erweitert, das zweite dicker und kürzer 
als das dritte; an der Keule sind die drei Glieder nur wenig an 
Länge verschieden, das letzte eiförmig. Die Mundtheile zeigen ab- 
gesehen von den Palpen eine wesentliche Uebereinstimmung mit 


318 Endomychidae. 


denen der Gattung Stenotarsus. Die Oberlippe ist seitlich gerundet, 
vorn fast gerade abgeschnitten. Die Mandibeln sind am Innen- 
rande tief eingeschnitten, mit breiter, fast dreieckiger Lamelle von 
lederartiger Consistenz; der Rand derselben ist mit sehr dichten 
Borstenhaaren gefranzt, welche von vorn nach hinten schnell an 
Länge abnehmen; ausserdem zeigen sich noch einige besonders 
lange gleich unterhalb der in zwei Zähne gespaltenen Spitze, von 
welchen letzteren der eine spitz und scharf, der andere stumpf und 
abermals kurz gespalten oder eingekerbt erscheint. An den Maxil- 
len sind beide Laden hornig,* die äussere wie bei Stenotarsus 
kurz und vorn breit abgerundet, längs des Vorderrandes aber nicht 
mit kurzer schwammiger Behaarung, sondern mit sehr langen, 
steifen Borstenhaaren besetzt. Die Kiefertaster sind weniger ver- 
kürzt als bei dieser Gattung, das dritte Glied länger als breit, aber 
deutlich kürzer als das erste, das vierte verlängert eiförmig, an der 
Spitze stumpf zugerundet. Das hornige Kinn ist seitlich gerundet, 
nach hinten verengt, an der Basis gerade abgestutzt, vorn dreieckig 
zugespitzt; die Zunge ist lederartig, quer herzförmig, vorn gerade 
abgeschnitten, beiderseits am Vordeirande kurz gewimpert. An 
den Lippentastern ist das zweite Glied ganz kurz und in die Quere 
gezogen, das letzte doppelt so breit als lang, vorn schräg abge- 
schnitten. 

Der Körper ist halbkuglig gewölbt, sich der Kreisform nähernd. 
Der Kopf ist in einen flachen Ausschnitt des Halsschildes bis zu 
den Augen eingesenkt; dieses ist quer, seitlich halbkreisförmig ge- 
rundet und bis auf den dritten Theil seiner Breite nach vorn ver- 
engt, seine Hinter- und Vorderecken abgestumpft, erstere fast 
einen allmähligen Uebergang des Hinterrandes in den Seitenrand 
vermittelnd, letztere kaum merklich hervortretend. Die seitlichen 
Längsfurchen sind scharf abgegränzt, obwohl nicht besonders tief, 
mit dem Seitenrande parallel laufend und bis über die Mitte hin- 
ausreichend; die Querfurche der ‚Basis fehlt. Der Seitenrand ist 
durch eine dicht neben ihm herlaufende Furche abgesetzt, verdickt 
aufgeworfen, an der Basis linear, nach vorn verbreitert. Das 
Schildchen ist etwas vertieft, scharf dreieckig. Die Flügeldecken 
sind fast kreisförmig mit leichter Zuspitzung nach hinten, hoch 
gewölbt, ausser- und innerhalb der Schulterbeulen leicht nieder- 
gedrückt, mit linearem, flach abgesetzten und an der Kante leicht 
aufgebogenen Seitenrand ; ihre Oberfläche unregelmässig punktirt 
und wie der ganze Körper behaart. Das Prosternum ist nach hin- 
ten zwischen den Vorderhüften abgeflacht, etwas spatelförmig er- 
weitert, an der Spitze stumpf abgerundet und legt sich mit dem die 
Hüften überragenden Theil in eine Grube des Mesosternum, wel- 
ches kurz, quer und nach vorn verschmälert erscheint. Am Hinter- 


II. Dapsini. 27. Rhymbus. 349 


leib ist der erste Ring merklich kürzer als die folgenden zusammen- 
genommen, der letzte beim Weibchen abgerundet, beim Männchen 
ausgeschnitten. Die Beine sind beträchtlich schlanker als bei Ste- 
notarsus und zwar vorzüglich in den Schienen und Tarsen; die 
Schenkel sind wie dort gedrungen, den Seitenrand der Flügel- 
decken kaum überragend, an ihrem Vorderrand in der Mitte ge- 
rundet erweitert, von vorn nach hinten stark zusammengedrückt. 
Die Schienen sind länger als die Schenkel, dünn, linear, die hin- 
tersten gleich breit, die vorderen gegen die Spitze hin nur leicht 
und ganz allmählig verbreitert. Durchaus schmal, fast fadenförmig 
sınd die Tarsen, welche an Länge fast drei Viertheilen der Schie- 
nen gleich kommen; an dem ersten Paar. ist der Metatarsus ver- 
dickt und an der Aussenseite mit einer dichten Haarbürste ver- 
sehen, an den beiden übrigen einfach und schlank; das zweite 
Glied ist wie gewöhnlich oberhalb der Länge nach gefurcht, um- 
schliesst aber wegen seiner Schmalheit das dritte kleine Glied nur 
sehr wenig; das langgestreckte und besonders dünne vierte Glied 
übertrifft an allen drei Fusspaaren die Länge der beiden ersten zu- 
sammengenommen. 

Beim Männchen ist ein sechstes, stumpf dreieckiges Hinter- 
leibssegment sichtbar, welches aus dem Ausschnitt des vorher- 
gehenden hervorragt. 

Die wenigen bis jetzt bekannten Arten sind von geringer Grösse 
und bewohnen die Tropengegenden Süd-Amerika’s; sie schlies- 
sen sich in der Skulptur und Behaarung des Körpers an die Ste- 
notarsus-Arten engan, von denen sie durch die angegebenen 
Unterschiede in der Fühler- und Tarsenbildung leicht zu unter- 
scheiden sind. 


1. Ah. hemisphaericus. Saturate rufus, nitidus , parce flavo- 
pubescens, elytrorum margine laterali, pedibus antennisque 
Ferrugineis , his clava nigra, articulis praecedentibus paullo 
longiore: thorace subtilissime, elytris evidenter,, at obsolete 
punctatis. Long. lin. 1%. & 


Halbkuglig, satt braunroth, glänzend, goldgelb behaart. Die 
Fühler sind hell rostfarben mit schwarzer Keule, welche an Länge. 
die vorhergehenden Glieder zusammengenommen etwas übertrifft ; 
ihre drei Glieder nehmen gegen die Spitze hin ein wenig an Länge 
zu: unter den vorhergehenden Gliedern ist das zweite etwa um die 
Hälfte kürzer als das dritte, das vierte bis sechste gleich lang. Der 
Kopf ist fein punktirt, die Stirn über den Fühlern leicht der Quere 
nach eingedrückt. Das Halsschild ist bis an den Seitenrand durch- 
aus gleichmässig gewölbt, äusserst fein und verloschen punktirt, 
vom vorderen Ausschnitte abgesehen regelrecht halbkreisförmig, 


350 Endomychidae. 


mit tief eingegrabenen und etwas jenseits der Mitte abbrechenden 
seitlichen Längsfurchen und vorn merklich erweitertem Seiten- 
rande, nur längs dieses behaart, im Uebrigen glatt und glänzend. 
Das Schildchen ist länglich dreieckig, verloschen punktirt, nahe 
der Spitze fein gefurcht. Die Flügeldecken sind von der Basis aus 
gerundet erweitert, vor der Mitte am breitesten, nach hinten spitz 
zugerundet, die Schulterbeulen in Form einer länglichen, schmalen 
Schwiele aufgeworfen, die Oberfläche mit zahlreichen und deut- 
lichen, aber nur sehr flach vertieften Punkten besetzt, besonders 
längs der lichter gefärbten Seitenränder und an der Spitze dichter 
goldgelb behaart, glänzend braunroth. Auf der Unterseite ist die 
Brust licht pechbraun, der umgeschlagene Rand der Flügeldecken, 
der Hinterleib und die Beine hell rostgelb; Punktirung auf der 
Brust ist kaum sichtbar, auf den hinteren Abdominalsegmenten ist 
sie sehr fein‘und gedrängt, in der Mitte des ersten weitläufiger und 
zum Theil tief. 
Von Costa Rica, im hiesigen Museo. 


2. Rh. apicalis. Rufus, fulvo-pubescens, parum nitidus, pedibus 
antennisque ferrugineis, hıs articulis duobus penultimis nigro- 
fuseis : elyiris confertim subtiliterque punctulatis. Long. lin. 
De 

Kaum halb so gross als der vorige und von ihm sowohl als 
dem folgenden durch das hell rostgelbe Endglied der Fühler unter- 
schieden ; dunkel rostroth, wenig glänzend, braungelb behaart. 

Die Fühler sind rostgelb, das erste und zweite Glied der Keule 

schwärzlich pechbraun; letztere ist den vorhergehenden Gliedern 

zusammengenommen an Länge gleich, von diesen das dritte nicht 
merklich länger, aber beträchtlich dünner als das zweite; die drei 

Glieder der Keule fast gleich lang. Der Kopf und das Halsschild 

lassen nur eine äusserst feine Punktirung erkennen; letzteres ist 

merklich flacher gewölbt als bei der vorigen Art, seine seitlichen 

Längsfurchen beträchtlich feiner und seichter, die Rundung des Sei- 

tenrandes sanfter. Das Schildchen ist spitz dreieckig, undeutlich 

punktirt. Die Flügeldecken sind merklich kürzer als bei Rh. he- 
misphaericus, fast vollständig kreisrund, hinten nicht zuge- 
spitzt, sondern regelmässig abgerundet, die Schulterbeulen nur 
sehr schwach aufgeworfen, die Oberfläche im vorderen Theile 
weniger hoch gewölbt, ganz dicht gedrängt und fein punktirt, mit 
anliegender dunkelgelber Behaarung bedeckt und daher weniger 
glänzend. Die Unterseite ist heller gefärbt, mehr rostgelb, nur die 

Hinterbrust in der Farbe der Oberseite gleichkommend. 

Aus Columbien, im hiesigen Museo und in Deyrolle’s 

Sammlung. 


II. Dapsini. 28. Polymus. 351 


3. Rh. pallidulus. Ferrugineus, flavo-hirtus, subnitidus, anten- 
narum clava nigra, articulis praecedentibus paullo breviore: 
elytris perspicue et crebre, thorace sublilius punctato. Long. 
lin. 1-14. 32. 


Der Körper ist halbkuglig, blass rostfarben, dicht und ziemlich 
lang blassgelb behaart, ziemlich glänzend. Die Fühler sind kurz, 
von einem Drittheil der Körperlänge, rostgelb mit schwarzer Keule; 
das dritte Glied ist um die Hälfte länger und deutlich dünner als 
das zweite, die drei folgenden kurzen leicht gebräunt, die Keule 
nicht ganz so lang als der Basaltheil des Fühlers, mit gleich langen 
Gliedern. Der Kopf ist fein und dicht punktirt, die Stirn ohne be- 
merkbare Eindrücke. Das Halsschild ist gleichmässig gewölbt, 
nach vorn in leichter Rundung bis auf ein Drittheil seiner Breite 
verengt, mit feinen und die Mitte etwas überschreitenden seitlichen 
Längsfurchen und überall deutlich verdicktem, zunächst der Basis 
aber feinen Seitenrand ; mit deutlichen Punkten dicht besetzt, rauh 
behaart, in der Mitte zuweilen dunkler und selbst schwärzlich ge- 
färbt. Das Schildchen ist dicht und ziemlich deutlich punktirt. Die 
Flügeldecken sind etwas länger als breit, nach hinten spitz zuge- 
rundet, die Schulterbeulen nur leicht schwielig aufgetrieben, die 
Oberfläche dicht und bedeutend stärker als das Halsschild punktirt, 
mit aufrechter hellgelber Behaarung bekleidet, unter welcher der 
Glanz jedoch nicht verloren geht. Auf der Unterseite ist die Brust 
leicht gebräunt, alles Uebrige mit Einschluss der Beine lichter 
rostgelb gefärbt als die Oberseite; die Punktirung des Hinterleibes 
ist fein und durch die anliegende Behaarung etwas undeutlich. 

Aus Brasilien, im hiesigen Museo und in Deyrolle’s 
Sammlung. 


28. Polymus Mulsant. 


Hist. nat. des Col&opt. de France, Suleicolles, pag. 10. 


Für diese mir unbekannte Gattung werden von Mulsant fol- 
gende Charaktere aufgestellt: Das Prosternum liegt zwischen den 
Vorderhüften frei zu Tage und verlängert sich über dieselben hin- 
aus; das Mesosternum ist viereckig, mindestens so lang als breit. 
Die Fühler sind elfgliedrig, ihr erstes Glied verdickt, gebogen, das 
zweite und vierte fast gleich, das dritte merklich länger als diese; 


332 Endomychidae. 


die Glieder der Keule von einander abgesetzt, das erste oval, länger 
als breit, das zweite breiter als lang, das dritte elliptisch, fast so 
lang als die beiden ersten zusammengenommen. Die Kiefertaster 
mit nach der Spitze hin schwach verschmälertem und am Ende ab- 
gestutzten Endgliede; das der Lippentaster kurz, fast gleich dick, 
abgestutzt. Der Körper länglich eiförmig, behaart. 

Bei der Unvollständigkeit dieser Charakteristik muss es unent- 
schieden bleiben , ob die Gattung der gegenwärtigen oder der fol- 
genden Abtheilung (Endomychini) angehört, indem hierfür 
zuvörderst die Form der Zunge, welche wie überhaupt die Mund- 
theile unerörtert geblieben ist, in Betracht gezogen werden müsste. 
Sollte dieselbe quer und am Vorderrande gerade abgeschnitten oder 
ausgerandet sein, wie es nach einer Combination aus den übrigen 
Charakteren ziemlich sicher zu vermuthen ist, so würde die Gattung 
mit Mycetina und Stenotarsus in-der nächsten Verwandt- 
schaft stehen, ohne nach den angegebenen Charakteren mit einer 
von beiden vereinigt werden zu können; von ersterer würde sie sich 
durch die Form der Fühlerkeule, von letzterer durch die Längsver- 
hältnisse des dritten und vierten Fühlergliedes so wie durch den 
Mangel der eingedrückten Linie des Halsschildes längs dessen 
Seitenrand, deren in der Artbeschreibung keine Erwähnung ge- 
schieht, unterscheiden. Eine nahe Verwandtschaft mit Stenotar- 
sus könnte man nach der losen Gliederung der Fühlerkeule, der 
Färbung der Fühler und des Körpers und besonders auch nach der 
Behaarung des letzteren vermuthen; doch würde die Angabe, dass 
das Halsschild nach hinten verengt ist, eine Identificirung mit die- 
ser Gattung so wenig wie mit einer der übrigen, welche sich durch 
frei hervortretendes Prosternum auszeichnen, zulassen. 

Die einzige bis jetzt bekannte Art der Gattung ist nach einem 
einzelnen Exemplare beschrieben worden, welches bei Loudun in 
Frankreich gefunden worden sein soll und sich in Chevrolat’s 
Sammlung befindet. 


1. P. nigricornis. Oblongus, rufo-ferrugineus, pubescens, an- 
tennis basi excepta nigris, femoribus apice obscurioribus. 
Long. lin. 1%.. 


Polymus nigricornis Mulsant, Hist. nat. d. Col&opt. de France, 
Sulcicolles, pag. 10. 


Aus der Mulsan’schen Beschreibung sind folgende Charaktere 
als diejenigen, auf welche es vorzüglich ankommen würde, hervor- 
zuheben: Der Körper ist länglich, rostfarben, behaart, der Kopf 
punktirt, die Fühler mit Ausnahme der beiden ersten rostgelben 
Glieder schwarz. Das Halsschild ist vorn nur schwach ausgerandet, 


Trib. III. Endomychini. | 393 


mit wenig hervortretenden und abgestumpften Vorderecken; von 
diesen aus seitlich bis zum ersten Drittheil gerundet erweitert, so- 
dann nach rückwärts verengt und vor den Hinterecken merklich 
ausgebuchtet; die Seitentheile sowohl wie der Basalrand zwischen 
den seitlichen Längsfurchen aufgebogen, letztere auf der hinteren 
Hälfte tief eingedrückt. Es ist um zwei Drittheile breiter als lang, 
fein punktirt, die Scheibe der Quere nach schwach gewölbt. Das 
Schildchen ist dreieckig, kürzer als breit. Die Flügeldecken sind 
an der Basis etwa um ein Viertheil breiter als das Halsschild, fast 
viermal so lang als dieses, mit abgestumpften Schulterecken, unter- 
halb derselben leicht ausgebuchtet, bis zur Mitte gerundet erwei- 
tert, dann allmählig nach hinten verengt; die Oberfläche mässig 
gewölbt, innerhalb der Schulterbeulen deutlich eingedrückt, kaum 
mit stärkeren Pünktchen als das Halsschild besetzt. Die Unter- 
seite und Beine sind gleichfarbig, die Spitze der Schenkel dunkler. 


Tribus III. ENDOMYCHINI. 


Antennae articulis 3.—8. sensim breviorıbus. 

Maeillarum lamina externa haud elongata, antrorsum barbata. 
Palpi labiales articulo ultimo oblongo, aD. 

Ligula oblonga, rotundata. 

Prosternum distinetum. 


Diese dritte, nur wenige Gattungen umfassende Gruppe der 
Endomychidae genuini sondert sich von den beiden vorher- 
gehenden durch mehrere Charaktere scharf ab, unter denen die Form 
der Zung& obenan steht; dieses Merkmal ist aber von um so grösse- 
rer Wichtigkeit, als sonst die vier hier mit einander vereinigten 
Gattungen sich im Aeusseren so wenig ähnlich sehen, dass sie 
ohne dasselbe kaum als zusammengehörig erkannt werden würden. 
Eine grosse Verschiedenheit giebt sich zunächst in der Bildung der 
Fühler unter ihnen kund: während sie bei Eucteanus von be- 
deutender Länge und Schlankheit sind und durch die blattartig 
verbreiterte und flachgedrückte Keule eine entschiedene Aehnlich- 
keit mit der Fühlerbildung der Eumorphini bekunden, erschei- 


Gerstaecker, Entomographien. 23 


354 Eindömychidae. 


nen sie bei den übrigen Gattungen derb und selbst auffallend kurz, 
wobei dann zugleich die Keule sich wenigstens in der Breite wenig 
von den vorhergehenden Gliedern absetzt. Trotz dieser Abweichun- 
gen stimmen die Fühler aber darin mit einander überein, dass das 
dritte Glied nie im Verhältniss zum vierten auffällig verlängert ist, 
sondern dass die Glieder vom dritten bis zum achten, gleichviel ob 
lang oder kurz, allmählig gegen die Spitze hin an Länge abnehmen. 
Durch diesen Charakter ist denn auch Eueteanus ganz scharf 
von den Eumorphini getrennt, indem hier stets mit der blatt- 
artig flachgedrückten Fühlerkeule ein stark verlängertes drittes 
Fühlerglied combinirt ist; die übrigen Gattungen entfernen sich 
aber wieder von denjenigen Dapsini, bei welchen die Längsver- 
hältnisse des dritten bis achten Fühlergliedes dieselben sind, durch 
die in der Breite wenig abgesetzte Keule. — Die Augen sind läng- 
lich oval, leicht ausgebuchtet, nach oben auf die Stirn heraufrei- 
chend, durchweg grob facettirt. — Die Oberlippe ist vorn leicht 
gerundet oder selbst fast gerade abgeschnitten, seltener flach aus- 
gerandet; ein häutiger Saum zu beiden Seiten fehlt. Die Man- 
dibeln sind stets längs des ganzen Aussenrandes bis zur Spitze 
verdickt, diese tief gespalten und dadurch zweizähnig erscheinend, 
nur bei Meilichius schräg abgestutzt; der Ausschnitt am Innen- 
rande und die ihn ausfüllende häutige Lamelle sind in der Regel 
breit, nur bei Eucteanus von geringer Entwicklung. Die Ma- 
xillen zeichnen sich dadurch aus, dass beide Laden in ihrer gan- 
zen Ausdehnung von horniger oder lederartiger Consistenz sind und 
dass die äussere niemals die innere bedeutend an Länge überragt, 
ja sogar derselben zuweilen nur gleichkommt. Die innere Lade ist 
nur längs des vorderen Theiles gebartet und entbehrt der hervor- 
ragenden steifen Borsten, wie sie sich unter den früheren Grup- 
pen zeigten; wie dört ist sie in der Regel schmal und zugespitzt, 
nur bei Meilichius verbreitert, von rhomboidaler Form. Die 
äussere Lade ist gegen das Ende hin, wie gewöhnlich, verbreitert, 
aussen und vorn breit abgerundet, innen mehr gerade abgeschnit- 
ten; sie ist längs des Vorderrandes stets mit dichten Randhaaren 
gebartet, welche helmbuschartig aufgerichtet sind. An den Kie- 
fertastern ist das zweite Glied entweder beträchtlich länger als 
das letzte, oder wenigstens wie bei Endomychus demselben an 
Länge gleich; das Endglied ist breit abgestutzt, bei Endomy- 
chus sogar etwas beilförmig erweitert, bei Meilichius stumpf 
und kurz eiförmig. Die Lippentaster haben durchweg ein läng- 
liches und schmales Endglied, das an der Spitze breiter oder 
schmaler abgestutzt ist. Das Kinn ist quer viereckig, zu beiden 
Seiten entweder ganz gerade abgeschnitten oder nur sehr leicht ge- 
rundet. Die Zunge ist länger als breit, oder mindestens nicht 


Trib. III. Endomychini. | 355 


breiter als lang (Eucteanus), nach vorn sich allmählig und leicht 
verbreiternd, an der Spitze sanft abgerundet, selten in der Mitte 
dieser Rundung unmerklich eingebuchtet (Endomychus). — 
Das Halsschild zeigt dieselben Schwankungen in der Form wie 
bei den Dapsini und erreicht bei Panomoea eine sehr auffal- 
lend abweichende Bildung sowohl durch seinen halbmondförmigen, 
Coccinellen-artigen Umriss als durch das Verschwinden der 
drei Basalfurchen. Das Schildchen ist dreieckig oder gerundet. 
Die Flügeldecken sind entweder von eiförmigem Umriss und 
dann minder gewölbt: oder kurz, mehr kreisrund und dann sich 
stärker, fast halbkuglig erhebend; ihre Oberfläche nackt, meist 
glänzend, schön und lebhaft gefärbt, je nach’den Gattungen in 
analoger Weise gefleckt. Die Hinterflügel sind durchweg voll- 
ständig entwickelt, gegenläufig gefaltet, in der Regel mehr oder 
weniger gebräunt; der Radialnerv mit einem Gabelast versehen, 
der Innenrandsnerv einfach. Das Prosternum liegt stets frei 
zwischen den Vorderhüften, erreicht zum "Theil sogar eine sehr be- 
trächtliche Breite die der des Mesosternum selbst beinahe gleich- 
kommt und erstreckt sich nach hinten durchweg über die Hüften 
hinaus, so dass es dem vorderen Theile des Mesosternum aufliegt ; 
letzteres ist bei gedrungener Körperform (Meilichius) auffallend 
verkürzt. Die Länge des ersten Hinterleibsringes richtet sich hier 
nicht nach der kürzeren oder länglicheren Körperform, denn er ist 
z. B. bei Panomoea bedeutend kürzer als die folgenden zusam- 
mengenommen, bei Endomychus dagegen (gleich wie bei Mei- 
lichius) diesen an Länge gleich. Die Beine richten sich in 
ihrer Länge und Schlankheit nach den Fühlern, indem sie bei 
Eucteanus ausserordentlich lang und dünn, bei den übrigen 
Gattungen kurz und derb erscheinen ; die Innenseite der Schenkel 
ist mıt Ausnahme von Panomoea, wo die vorderen seicht furchen- 
artig eingedrückt erscheinen, nicht zum Einschlagen der Schienen 
ausgehöhlt. Letztere sind gegen die Spitze hin allmählig erweitert 
und verdickt, an den Tarsen die beiden ersten Glieder stets breit, 
zuweilen sogar sehr verkürzt und dann quer herzförmig. 

Aeussere Geschlechtsunterschiede fehlen in dieser 
Gruppe an den Fühlern, dem Halsschilde, den Flügeldecken und 
den Beinen gänzlich; sie sind allein auf sehr geringe Unterschiede 
im ganzen Bau des Körpers (beim Männchen etwas schlanker als 
beim Weibchen) und auf den Hinterleib beschränkt, an dem im 
männlichen Geschlechte ein sechster Ring hervortritt; bei Euctea- 
nus zeichnet sich die Unterseite des männlichen Abdomen durch 
eine sehr auffallende Leistenbildung aus. 

Die wenigen bis jetzt bekannten Gattungen und Arten dieser 
Gruppe vertheilen sich auf Europa, Asien und Nord-Ame- 

20 


356 Endomychidae. 


rika, fehlen dagegen in den übrigen Welttheilen; nur eine Gat- 
tung (Endomychus) ist über die nördliche gemässigte Zone bei- 
der Hemisphären verbreitet, die drei anderen dagegen, welche bis 
jetzt nur durch einzelne Arten vertreten sind, auf die Tropengegen- 
den Asiens und das nahe daran gränzende Himalaya-Gebirge be- 
schränkt. 


Uebersicht der Gattungen. 


I. Prosternum dilatatum, mesosterno parum angustius. 

A. Antennarum clava latissima, compressa : man- 
dibulae apice fisso: corpus oblongum . . . Eueteanus. 

B. Antennae articulis tribus ultimis parum in- 
crassatis, oblongis: mandibulae apice oblique 
truncatae: corpus hemisphaericum . . . . Meilichius. 

Il. Prosternum mesosterno multo angustius. 

C. Prosternum obtuse carinatum , retrorsum sen- 
sim dilatatum : antennae breves, clava longis- 
sima : corpus hemisphaericum . EN. 

D. Prosternum planum,, spatuliforme : antennae 
elongatae, clava mediocri: corpus ovatum, le- 
viter convezum x... 2 un. ne Erdomvomın 


Panomoea. 


29, Eueteanus G@erst. 


Wiegmann’s Archiv f. Naturgesch. XXIII, 1. pag. 240. 


Antennae elongatae, clava compressa, fortiter dılatata. 
Mandibulae apice fisso. 

Palpi articulo ultimo truncato, subeylindrico. 

Thorax angustus, angulis anticıs acutıs. 

Scutellum rotundatum. 

Pedes elongati, gracıles. 


Die Fühler sind dünn, von mehr als halber Körperlänge, das 
erste Glied länglich, an der Spitze verdickt, das zweite nur halb 
so lang, das dritte und vierte einander gleich, fast doppelt so lang 
als das zweite, die folgenden allmählig kürzer werdend, bis das 
achte nur wenig länger, aber beträchtlich dünner als das zweite er- 
scheint; die drei Endglieder sind zu einer breiten, blattartig abge- 
flachten Keule umgestaltet und nehmen an Grösse nach der Spitze 


III. Endomychini. 29. Eucteanus. 357 


hin zu: das erste ist länglich und scharf dreieckig, das zweite brei- 
ter und hinten stumpfer, sonst von ähnlicher Form, das letzte sehr 
gross, aussen in starkem Bogen gerundet, innen fast gerade ab- 
gestutzt und somit die Form eines zur kleineren Hälfte abge- 
schnittenen Kreises darstellend. — Der Clypeus ist gerade abge- 
schnitten, die Oberlippe kurz und quer, in der Mitte des Vorder- 
randes leicht ausgebuchtet. Die Mandibeln sind kurz, aussen bis 
zur Spitze stark verdickt, diese selbst gespalten; die Lamelle des 
Innenrandes ist schmal. An den Maxillen ist sowohl der Basal- 
theil als beide Laden hornig, die innere schmal, sichelförmig, scharf 
zugespitzt, an der Spitze dicht gebartet, die äussere nicht länger 
als jene, im Basal- und Spitzentheil von gleicher Consistenz , letz- 
terer aussen helmartig abgerundet, innen gerade abgeschnitten, 
längs des Vorderrandes dicht mit Haaren besetzt. Die Kiefertaster 
sind im Verhältniss zu den Maxillen gross, ihr zweites Glied be- 
sonders langgestreckt, das dritte kaum länger als das vierte, wel- 
ches beträchtlich schmaler, fast cylindrisch und an der Spitze quer 
abgestutzt erscheint. Das Kinn ist regelmässig und scharf vier- 
eckig, doppelt so breit als lang; die Zunge ist nur zu beiden Seiten 
häutig oder lederartig, in der Mitte und an der Basis hornig, nur 
wenig länger als breit, fast quadratisch, vorn flach gerundet und 
sparsam gewimpert. Die Lippentaster sind ziemlich klein, ihr 
erstes Glied kurz, kelchförmig, das zweite in- die Breite gezogen, 
das letzte eiförmig, an der Spitze breit abgestutzt. 

Der Körper ist länglich, stark gewölbt, unbehaart. Der Kopf 
ist schmal, tief in das Halsschild aufgenommen, die Augen 
auffallend klein. Das Halsschild ist nicht breiter als lang, im 
Verhältniss zum Hinterkörper klein, nach vorn verschmälert und 
in lange spitze Vorderecken ausgezogen, seine Oberfläche flach- 
gedrückt, dabei aber sehr uneben; die seitlichen Längsfurchen sind 
nur auf eine ganz kurze Falte nächst der Basis beschränkt, die 
Querfurche der Basis verschwunden, die Seitentheile von der Scheibe 
nur unmerklich abgesetzt, schmal, leicht aufgebogen. Das Schild- 
chen ist hinten stark gerundet. Die Flügeldecken sind an der Ba- 
sis von der Breite des Halsschildes, gleich von dieser aus stark 
und in schräger Richtung nach aussen erweitert, so dass sie beim 
ersten Viertheil der Länge bis auf das Doppelte ihrer Basalbreite 
angewachsen sind; nach einer plötzlichen Einschnürung erschei- 
nen sie sodann bis zum letzten Viertheil gleich breit und sind hin- 
ten stumpf zugespitzt. Das Prosternum ist fast so breit wie das 
Mesosternum, abgeflacht, hinten breit gerundet und sich mit seiner 
Spitze dem vorderen Theil jenes auflegend; das Mesosternum ist 
länglich viereckig, vorn ein wenig breiter und beiderseits flach aus- 
gebuchtet. Der erste Hinterleibsring kommt nur den drei folgen- 


338 Endomychidae. 


den zusammengenommen an Länge gleich. Die Beine sind äusserst 
lang und schlank, die Schenkel mit der Hälfte ihrer Länge den | 
Seitenrand des Körpers überragend; letztere sind an der Basis sehr 
dünn, verbreitern sich im ersten Drittheil allmählig, um dann bis 
zur Spitze gleich breit zu bleiben und erscheinen von vorn nach 
hinten stark zusammengedrückt. Die Schienen sind nur wenig 
kürzer als die Schenkel, bis nahe zur Spitze ebenfalls schmal und 
flachgedrückt, an dieser sowohl verbreitert als verdickt. An den 
Tarsen ist das erste Glied von der Form eines gleichseitigen Drei- 
ecks, das zweite doppelt so gross, breit und stumpf herzförmig, das 
Klauenglied deutlich länger als die beiden ersten zusammengenom- 
men, nach der Spitze zu stark verdickt, die Klauen gross und 
kräftig. 

Das Männchen ist von etwas schmalerer. Körperform als das 
Weibchen, mit dem es sonst in der Bildung der Fühler und Beine 
durchaus übereinstimmt; sehr ausgezeichnet ist es jedoch durch 
die Bildung des Hinterleibs, welcher nicht wie beim Weibchen 
gleichmässig der Quere nach gewölbt erscheint, sondern durch zwei 
erhabene Längsfalten in drei gleiche Theile, einen flachen mittle- 
ren und zwei schräg abfallende und etwas ausgehöhlte seitliche 
getheilt ist.. Die durch die beiden Längsfalten gebildeten mitt- 
leren Hinterecken der einzelnen Ringe sind deutlich nach hinten 
ausgezogen, besonders stark am vierten und fünften; an letzterem 
ist der Hinterrand tief halbkreisförmig ausgeschnitten und die bei- 
den Hinterecken dadurch in lange Dornen ausgezogen. Ein sech- 
stes Hinterleibssegment tritt übrigens hier bei beiden Geschlechtern 
ın dem Ausschnitt des fünften hervor, nur ist es beim Weibchen 
kurz und dreieckig zugespitzt, beim Männchen gerundet viereckig 
und abermals an der Spitze tief ausgeschnitten. 

Die einzige Art, auf welche die vorstehende Gattung gegrün- 
det ist, bietet beim ersten Anblick eine augenscheinliche habituelle 
Aehnlichkeit mit den Eumorphus-Arten dar, und zwar wird 
dieselbe offenbar durch die stark verbreiterte und flachgedrückte 
Fühlerkeule und die jenen analoge Fleckung der Flügeldecken her- 
vorgerufen. Dass eine nähere Verwandtschaft mit Eumorphus 
aber in Wirklichkeit nicht vorliegt, zeigt ein Vergleich der sehr 
verschieden gebildeten Mundtheile beider sehr deutlich; auch 
spricht das nicht verlängerte dritte Fühlerglied (d. h. im Vergleich 
mit dem vierten), die Bildung des Prosternum und der Mangel der 
Schienenzahnung dagegen. Nach allen diesen Merkmalen gehört 
Eucteanus ganz entschieden der Endomychus-Gruppe an, von 
deren übrigen Gattungen sie sich durch die Bildung der Fühler- 
keule sehr auffällig unterscheidet. 


III. Endomychini. 29. Eucteanus. 359 


1. E. coelestinus. Coeruleus, crebre punctaltus, fere opacus, 
elytris maculis duabus magnis aureo-flavis, infra cum pedi- 
bus antennisque obscure cyaneus. Long. lin. 5—6°%. 38. 


Eucteanuscoelestinus * @Gerstaecker, Wiegmann’s Archiv f. Natur- 
gesch. XXIII, 1, pag. 240, No. 1. 


Der Körper ist unbehaart, auf der Unterseite schwärzlich blau, 
metallisch glänzend , oben-schön kobaltblau, fast matt. Der Kopf 
ist dicht und grob runzlig punktirt, hinter den Augen jederseits mit 
einem schrägen Eindruck, in der Mitte gewölbt. Die Fühler sind 
dunkel stahlblau mit matter, tief schwarzer Keule. Das Halsschild 
ist so lang als breit, von der Mitte an nach vorn schräg verengt, 
die Vorderecken weit hervortretend und scharf zugespitzt, die 
Hinterecken in Form eines stumpfen , abgerundeten Lappens nach 
hinten und aussen ausgezogen, der Basal- und die Seitenränder 
leicht aufgebogen und es die Scheibe abgeflacht, mit ziemlich 
feiner und seichter Mittelfurche und zwei . halbkreisför- 
migen Eindrücken hinter der Mitte; die ganze Obenliohk tief blau, 
matt, in der Mitte viel grober und tiefer, an den Seiten dagegen 
dichter und feiner, hin und wieder runzlig punktirt. Das Schild- 
chen ist mehr denn halbkreisförmig gerundet, glänzend blau, leicht 
gerunzelt, zu beiden Seiten schwielig aufgetrieben, in der Mitte 
vertieft. Die Flügeldecken sind länglich eiförmig, von der Basis bis 
zu den Schulterecken um das Doppelte verbreitert, diese von einer 
schwieligen Längsleiste nach aussen begränzt, nach hinten in einen 
stumpf hervortretenden Winkel endigend; die Seitenränder nach 
der Einbuchtung hinter den Schultern bis zum letzten Viertheil 
fast parallel, vor der Spitze plötzlich schräg nach innen gewandt 
und diese selbst an jeder Flügeldecke einzeln abgestumpft. Die 
Oberfläche vorn zwischen den Schulterbeulen abgeflacht und sich 
allmählig gegen das Halsschild hin senkend,, en hoch gewölbt, 
nach _ Spitze und dem schmal ahereerton Seitenrande hin steil 

abfallend , gleichmässig dicht und fein punktirt, lebhafter blau als 
der az, durch einen feinen gleichsam wie ein Hauch aufliegen- 
den Ueberzug matt erscheinend, nur längs der Naht etwas glän- 
zend. Von den beiden grossen, quer viereckigen, an den Winkeln 
abgerundeten goldgelben Flecken steht der vordere nahe an der 
Basis, erstreckt sich über die Schulterleiste hinweg nach aussen bis 
dicht an den Seitenrand, ist dagegen von der Naht durch einen be- 
trächtlichen Raum getrennt und schräg von vorn nach hinten und 
innen abgeschnitten. Der zweite hinter der Mitte liegende bildet 
fast ein querliegendes Oval und ist von Naht und Seitenrand gleich 
weit entfernt, ersterer übrigens merklich mehr genähert als der vor- 
dere. Die Unterseite ist glänzend dunkelblau mit einem Stich in’s 


360 Endomychidae. 


Grüne, überall sehr dicht und fein chagrinartig punktirt und sehr 
fein und dünn behaart; die Beine sind stahlblau, fein und zerstreut 
punktirt. 

Diese schöne Art stammt vom Himalaya; es liegt mir davon 
eine Reihe von Exemplaren aus verschiedenen Sammlungen vor. 


30. Meilichius Gerst. 
Wiegmann’s Archiv f. Naturgesch. XXIII, 1. pag. 240. 


Antennae validae, articulis tribus ultimis parum incrassatıs, 
oblongis. 

Mandibulae angustae, apice oblique truncato. 

Palpi mazxillares articulo ultimo breviter ovato. 

Thorax brevissimus, transversus. 

Scutellum triangulare. 

Prosternum latissimum, subquadratum. 

Pedes breviusculi. 


In der Fühlerbildung steht diese Gattung fast im direkten 
Gegensatz zu der vorigen, einerseits wegen der Derbheit derselben, 
andrerseits wegen der durchaus schmalen und länglichen Form 
der drei Endglieder. Die Fühler sind von halber Körperlänge, ver- 
hältnissmässig dick ; die beiden ersten Glieder verkürzt, das Basal- 
glied gedrungen eiförmig, das zweite quer, die folgenden vom drit- 
ten bis achten um die Hälfte länger als breit, kaum merklich unter 
einander an Länge verschieden, jedoch an Dicke etwas zunehmend; 
die drei Endglieder um die Hälfte länger als die vorhergehenden, 
nur wenig dicker, das letzte eiförmig zugerundet. — Eine nahe 
Uebereinstimmung in den Mundtheilen, und zwar besonders in der 
Bildung der Maxillen und Unterlippe ist dagegen leicht ersichtlich. 
Wie bei Eucteanus ist der Clypeus gerade abgeschnitten, die 
Oberlippe ebenfalls kurz und quer, aber am Vorderrande nicht 
merklich ausgebuchtet. Am abweichendsten sind die Mandibeln 
gebildet, welche langgestreckt und schmal, am Aussenrande ver- 
dickt und an der Spitze schräg nach innen abgestutzt erscheinen; 
an der Innenseite sind sie tief ausgeschnitten und die häutige La- 
melle nach rückwärts stark verbreitert. Die Maxillen sind kurz 
und gedrungen, mit Ausschluss der inneren Lade, welche dünner 
und mehr lederartig erscheint, hornig; letztere ist breit und kurz, 


III. Endomychini.*30. Meilichius. 361 


schräg viereckig, fast rhomboidal, am schief abgeschnittenen Vor- 
derrande dicht gebartet; die äussere Lade überragt die innere etwas 
an Länge, ist ziemlich so lang als breit, aussen stark gerundet und 
hier mit einem Büschel langer Haare besetzt, vorn und innen ge- 
rade abgeschnitten und am Innenwinkel scharf zugespitzt, auf der 
vorderen Hälfte sowohl als längs des Vorderrandes dicht behaart. 
Die Kiefertaster sind wie bei der vorigen Gattung im Verhältniss 
zu den Maxillen gross, ihr zweites Glied ebenfalls besonders lang- 
gestreckt, so dass es die äussere Lade noch überragt; das dritte 
Glied ist dagegen stark verkürzt, quer, das letzte sehr kurz und ge- 
drungen eiförmig, fast stumpf dreieckig, an der Spitze nicht abge- 
stutzt. Das Kinn ist doppelt so breit als lang, mit concavem Vor- 
der- und convexem Hinterrande; die Zunge ist dünn lederartig, 
beträchtlich länger als breit, vorn stark gerundet und mit langen 
Haaren besetzt, nach hinten allmählig und leicht verschmälert. 
Die Lippentaster sind ganz wie bei Eucteanus gebildet, nur das 
Endglied länglicher und gegen die Spitze hin pfriemförmig ver- 
dünnt. i | 

Der Körper ist kurz, sich der Kreisform nähernd, halbkuglig 
gewölbt, glatt und glänzend. Der Kopf füllt den vorderen Aus- 
schnitt des Halsschildes bei weitem nicht aus, sondern ist von den 
hervortretenden Vorderecken des letzteren durch eine beträchtliche 
Lücke getrennt. Das Halsschild ist sehr kurz, mehr denn doppelt 
so breit als mit Einschluss der Vorderecken lang, nach vorn deut- 
lich verengt, mit deutlich abgesetzten Seitentheilen und aufgeboge- 
nem, verdickten Seitenrand; die seitlichen Längsfurchen sind deut- 
lich, bis weit über die Mitte hinaus verlängert, die Querfurche der 
Basis nur sehr schwach angedeutet. Das Schildchen ist scharf 
dreieckig. Die Flügeldecken sind fast kreisrund, hinten jleicht zu- 
gespitzt, stark gewölbt, mit schmal abgesetztem Seitenrande. Das 
Prosternum ist äusserst breit, fast quadratisch, am Hinterrande 
beinahe gerade abgeschnitten, nur die Ecken jederseits abgerundet. 
Das Mesosternum ist ganz von der Breite des Prosternum, stark 
verkürzt, quer, in der Mitte seiner Länge mit einer tiefen Quer- 
furche versehen, vor welcher der Vorderrand zu einer Art kurzer 
Gelenkfläche erhoben ist, die zur Aufnahme des Prosternalfortsatzes 
bestimmt ist. Das erste Hinterleibssegment ist sehr stark verlän- 
gert und kommt den folgenden zusammengenommen gleich. Die 
Beine sind kurz und derb, die Schenkel in der Mitte keulenartig 
verdickt, vor der Spitze leicht eingeschnürt; dieSchienen beträcht- 
lich kürzer als die Schenkel, nach der Spitze zu ansehnlich ver- 
breitert; die Tarsen äusserst breit und kurz, das erste Glied quer 
dreieckig, deutlich breiter als das zweite, welches so tief an seine 
Basis herangerückt ist, dass es fast aufihm zu sitzen scheint, das 


362 Endomychidae. 


Klauenglied ebenfalls kurz und kräftig, die Klauen dagegen ziem- 
lich fein. 

Die einzige bekannte Art der Gattung ist nur im weiblichen 
Geschlechte bekannt und gehört OÖstindien an; sie nähert sich den 
Endomychus-Arten trotz der kurzen, halbkugligen Form der 
Flügeldecken im Habitus sehr merklich, wenigstens in viel höhe- 
rem Grade, als dies mit der vorhergehenden und folgenden Gat- 
tung der Fall ist. Unter den Eumorphinen- Gattungen w ürde ihr 
Corynomalus im Umriss am nächsten stehen. 


i. MM. nigricollis. Hemisphaericus, glaber,, nitidus, rufus, an- 
tennis apice excepto, thorace, pectoris lateribus pedibusque 
nigris: thorace elytrisgue crebre at parum profunde punctatis, 
antennarum articulo apicali tarsorumque duobus primis testa- 
ters. Lone. lın.2. 9. 


Meilichius nigricollis * @erstaecker, Wiegmann’s Archiv f. Natur- 
gesch. XXIII, 1. pag. 241, No. 1. 


Der Körper ist kurz und gedrungen, stark gewölbt, glatt und 
glänzend. Der Kopf ist auf der hinteren Hälfte pechbraun, vorn 
mit Einschluss der Mundtheile hell rostroth, nur die Mandibeln 
schwarz ; seine Oberfläche dicht und deutlich punktirt, wenig glän- 
zend, etwas uneben. Die Fühler sind tief schwarz, das letzteGlied 
hellgelb mit bräunlicher Basis. Das Halsschild ist glänzend schwarz, 
mit zahlreichen deutlichen, aber weder gedrängten noch tief ein- 
gestochenen Punkten besetzt, von der Mitte an nach vorn schräg 
verengt, mit rechtwinkligen Hinter- und weit hervortretenden, 
stumpf zugespitzten Vorderecken, sehr leicht gewölbter Scheibe, 
flach abgesetzten Seitentheilen und aufgebogenem, leicht verdick- 
ten Seitenrand; die seitlichen Längsfurchen sind bis zur Mitte 
deutlich vertieft, über dieselbe hinaus noch als schwächere Ein- 
drücke verlängert, die Querfurche der Basis sehr fein und seicht, 
der Hinterrand rückwärts von derselben schräg ansteigend. Das 
Schildchen ist scharf dreieckig, punktirt, rothbraun. Die Flügel- 
decken sind nur wenig länger als breit, fast kreisrund mit leichter 
Zuspitzung nach hinten, im vorderen Theile besonders hoch, halb- 
kuglig gewölbt, nach hinten allmähliger abfallend als nach vorn, 
innerhalb der stark schwielig aufgetriebenen Schulterbeulen tief 
und schmal, fast furchenartig eingedrückt, mit beträchtlich grösse- 
ren und dadurch dichter stehenden, aber fast noch seichteren 
Punkten unregelmässig besetzt, diese von der Mitte an beträchtlich 
feiner werdend und im letzten Viertheil ganz verschwindend; hell 
und lebhaft ziegelroth, glänzend und glatt. Auf der Unterseite sind 
von gleicher Farbe nur der umgeschlagene Rand der Flügeldecken 


Ill. Endomychini. 31. Panomoea. 363 
und der Hinterleib, die ganze Brust dagegen mit Einschluss des 
Prothorax und die Beine pechbraun; stark und dicht gedrängt punk- 
tirt ist die hintere Hälfte des Prosternum, die Mitte der Hinter- 
brust mit Ausnahme des Vorderrandes und die Basis des ersten 
Hinterleibsringes; dagegen erscheinen die Seiten der Brust und 
die übrigen Theile des Hinterleibs glatt. An den Tarsen sind die 
beiden ersten verbreiterten Glieder und die Klauen rostgelb gefärbt. 

Von Pulo Penang, in Westermann’s Sammlung. 


31. Panomeoea Gerst. 
Wiegmann’s Archiv f. Naturgesch. XXIII, 1. pag. 241. 
Cyclotoma Mulsant.? 


Antennae breves, clava elongata, articulis praecedentibus 
comyunctis aequali. 

Mandibulae elongatae, apice fiss0. 

Palpi articulo ultimo truncato, mazillares subeylindrico. 

Ligula subquadrata, retrorsum vix altenuvata. 

Corpus coccinelliforme. 


Die Fühler sind auffallend kurz, kaum von einem Drittheil der 
Körperlänge, das erste Glied verlängert, nach der Spitze hin leicht 
verdickt, das zweite nicht länger als breit, die beiden folgenden fast 
gleich gross, um die Hälfte länger als das zweite, das fünfte bis 
achte wieder kurz und sogar quer, die Keule so lang wie die vor- 
hergehenden Glieder zusammengenommen, schmal; die einzelnen 
Glieder sind länglich, die beiden ersten fast gleich gross, das zweite 
aber stärker an der Spitze verbreitert als das erste, das letzte um die 
Hälfte länger, fast von birnföürmigem Umriss. — Der Clypeus ist 
gerade abeesehnitten, die Oberlipsb quer, mehr denn doppelt so 
breit als lang, vorn kaum merklich ausgebuchtet. Die Mandibeln 
sind kurz und breit, mit schmaler, verlängerter und am Ende ge- 
spaltener Spitze, der Aussenrand in seiner ganzen Länge verdickt; 
ihr Innenrand ist in der vorderen Hälfte sehr tief ausgeschnitten, 
der Ausschnitt durch eine kurze und sehr breite häutige Lamelle 
ausgefüllt, welche nach vorn deutlich ausgebuchtet und längs des 
Randes fein gewimpert erscheint. Die Maxillen sind mit Ein- 
schluss beider Laden hornig, die innere ebenso lang wie die äussere, 
länglich viereckig, gegen die Spitze hin verschmälert und diese in 
Form eines schmalen, stumpf zahnartigen Fortsatzes abgesetzt; der 
Innenrand mit nach hinten allmählig kürzer werdenden Borsten- 


364 Endomychidae. 

haaren besetzt. Die äussere Lade ist fast doppelt so breit als die 
innere, vorn und aussen in leichtem Bogen gerundet, am Rande 
mit starren und kurzen Borsten gefranzt, innen gerade abgeschnit- 
ten. Die Kiefertaster sind gedrungen und derb, das zweite Glied 
nur um die Hälfte länger als das dritte fast quadratische, das End- 
glied schmaler, gegen die Spitze hin leicht verengt und quer abge- 
stutzt. Das Kinn ist viereckig, um die Hälfte breiter als lang; die 
Zunge lederartig, nur wenig länger als breit, vorn abgerundet, nach 
hinten kaum verengt. An den Lippentastern ist das zweite Glied 
in die Quere gezogen, das letzte länglich, etwas gekrümmt, gegen 
das Ende hin pfriemförmig verdünnt und an der Spitze schmal 
abgestutzt. 

Der Körper zeigt ganz den Habitus einer Coccinella, eine 
Aehnlichkeit, welche noch durch die Färbung und Fleckung der 
Flügeldecken erhöht wird; er ist rundlich, halbkuglig gewölbt, 
glatt und glänzend. Der Kopf ist dick, vor den Fühlern nur 
schwach verlängert und eingeschnürt, in einem weiten vorderen 
Ausschnitt des Halsschildes aufgenommen. Dieses ist kurz und 
quer, mit bogenförmig gerundetem Hinterrande, nach vorn schräg 
verengt, mit sehr breiter, gewölbter Scheibe und schmalen abge- 
flachten - Seitentheilen, deren Aussenrand fein aufgebogen ist; 
Quer- und Längsfurchen der Basis fehlen. Das Schildchen ist 
dreieckig. Die Flügeldecken sind fast stumpf herzförmiig, ihr Sei- 
tenrand vorn ziemlich breit abgesetzt, nach hinten allmählig schma- 
ler werdend, bis er an der Spitze durchaus linear erscheint. Das 
Prosternum ist gewölbt, der Länge nach stumpf gekielt, hinter den 
Hüften deutlich verbreitert, an der Spitze abgerundet; das Meso- 
sternum ist fast doppelt so breit als der zwischen den Hüften ge- 
legene Theil des Prosternum, quer viereckig, vorn etwas breiter, 
auf der Oberfläche ausgehöhlt, sein Vorderrand leicht eingebuchtet 
und in Form einer kurzen Gelenkfläche zur Aufnahme des Pro- 
sternalfortsatzes aufgeworfen. Der erste Hinterleibsring ist mehr 
denn doppelt so lang als der zweite, dieser so lang als der dritte 
und vierte zusammengenommen. Die Beine sind kurz und ziem- 
lich derb, die Schenkel den Seitenrand der Flügeldecken nicht er- 
reichend; letztere sind seitlich stark zusammengedrückt, von der 
Basis aus allmählig und leicht verschmälert, die vorderen an der 
Innenseite bis zur Mitte leicht furchenartig ausgehöhlt, so dass die 
. Schienen ein wenig eingeschlagen werden können; die Schienen 
kürzer als die Schenkel, nach der Spitze hin verbreitert und zugleich 
seitlich verdickt; die Tarsen kurz und breit, das zweite Glied ein 
wenig länger und schmaler herzförmig als das erste, das Klauen- 
glied am Ende verdickt, deutlich länger als die beiden ersten zu- 
sammengenommen. | 


ill. Endomychini. 31. Panomoea. 365 


Beim Männchen tritt aus dem an der Spitze flach ausgeran- 
deten fünften Hinterleibssegment ein kurzes und queres sechstes 
hervor, welches abgerundet erscheint. 
| Die beiden bekannten Arten bewohnen die Archipele des tro- 
pischen Asiens. 

Anmerkung. Mulsant hat (M&moires de l’academie nationale de Lyon 
I, pag. 71) unter dem Namen Cyclotoma eine Gattung aufgestellt, welche 
sich nach den kurzen für dieselbe angeführten Charakteren allerdings mit eini- 
ger Wahrscheinlichkeit auf die vorstehende beziehen liesse, für welche andrer- 
seits aber mehrere Merkmale angegeben werden, welche eine Identificirung 
wenigstens nicht unbedingt zulassen. Von den bei Mulsant.hervorgehobenen 
Charakteren wäre es besonders die Fühlerbildung, welche auf Panomoea 
passen würde, wenn auch die Bezeichnung des verkürzten 2. bis 8. Gliedes als 
‚„‚subglobuleux‘‘ wenigstens für das dritte und vierte als ungenau bezeichnet 
werden müsste. Ueber die Mundtheile ist weiter nichts beigebracht, als dass 
das Endglied der Maxillartaster als ‚‚ovoide, tronque, & peine une fois plus 
long que le pr&cedent‘‘ bezeichnet wird, ein Charakter, der ebenfalls für Pan- 
omoea zutreffen würde. Wenn das Uebergehen der übrigen Eigenthümlich- 
keiten der Mundtheile der sicheren Erkennung der Mulsant’schen Gattung 
schon besonderen Abbruch thut, so könnten die Angaben desselben über das 
Vorhandensein einer Schenkelfurche auf dem ersten Abdöminalsegment, welche 
bei Panomoea entschieden fehlt, auf den ersten Blick sogar die Ueberzeu- 
gung gewähren, dass Cyclotoma bestimmt davon verschieden sei. Bei nähe- 
rer Betrachtung der Hüftpfannen des dritten Beinpaares von Panomoea, 
welche in einiger Entfernung von dem Hinterrande der Hüften selbst eine fein 
erhabene, winklig gekrümmte Leiste erkennen lassen, könnte man jedoch wieder 
auf die Vermuthung kommen, dass Mulsant diese Leiste irriger Weise für eine 
Schenkelleiste, wie sie bei den Coccinellgn vorkommt, gehalten habe. Da- 
für würde nämlich die Angabe sprechen, dass die ‚„‚Plaques abdominales‘‘ bei 
Cyclotoma auf dem ersten Hinterleibssegment das erste Viertheil der Länge 
desselben nicht überschreiten sollen, während sie auf der Hinterbrust ganz 
fehlen. Sei es nun, dass Mulsant unter Cyclotoma die vorstehende Gattung 
verstanden habe oder nicht, jedenfalls hat bei Panomoea die erwähnte erha- 
bene Linie am Hinterrande der Hüftpfanne des dritten Beinpaares mit der 
Schenkellinie der Coccinellen nichts gemein; dieslässt sich daraus ersehen, 
dass bei letzteren vor der Schenkellinie die Hüftpfanne einen scharfen Rand 
zeigt, der bei Panomoea fehlt und dem hier die erhabene Linie entsprechen 
würde. Uebrigens ist die Entfernung dieser erhabenen Linie vom Hinterrande 
der Hüfte bei Endomychus fast in gleich hohem Grade vorhanden, ohne dass 
Mulsant derselben hier die Bedeutung einer Schenkellinie beigelegt hätte. — 
Ist Mulsant’s Gattung Oyclotomamit Panomoea identisch, für welche An- 
nahme die Artbeschreibung seiner C. testudinaria, unter der möglicher 
Weise die beiden nachstehenden Arten vermengt worden sind, ebenfalls spre- 
chen könnte, so war jedenfalls die Errichtung einer eignen Familie „Laevi- 
colles‘‘ in der Abtheilung der Trimeren für dieselbe (in Gemeinschaft mit 
einer zweiten mir unbekannten Gattung Opetius) durchaus nicht begründet. 
Mit den Coccinellen hat Panomoea nur die äussere Form, Färbung und 
Zeichnung gemein, weicht dagegen durch die Bildung der Mundtheile, die 
Form und Einlenkung der Fühler, die Episternen des Metathorax und den 
Mangel der Schenkellinien auf der Hinterbrust und dem Abdomen ab. Den 
Endomychiden gehört sie durch alle diese Charaktere auf das Entschiedenste 
an, während der von Mulsant hervorgehobene Mangel der Thoraxfurchen, wie 
schon oben erwähnt, ohne besondere Bedeutung ist. 


366 Endomychidae. 


1. P. coccinellina. Hemisphaerica, rufo-ferruginea, glabra, 
nitida, antennarum clava elytrorumque punctis septem nigris. 
Long. lin. 3—3%. d. 

Panomoea coccinellina * Gersiaecker, Wiegmann’s Archiv f. Natur- 
gesch. XXIII, 1. pag. 242, No. 1. 

Cyclotoma testudinaria var.? Mulsant, Memoires de l’academie 
de Lyon ], pag. 72. 


Halbkuglig gewölbt, glatt und glänzend, rostroth. Der Kopf 
ist dicht gedrängt und fein punktirt, gewölbt, die Stirn zwischen 
den Augen mit zwei seitlichen Eindrücken. An den Fühlern ist 
die Keule schwarz, der ganze Basaltheil von der Körperfarbe. Das 
Halsschild ist dreimal so breit als lang, am Hinterrand gerade vor 
dem Schildchen leicht abgestuizt, ausserdem zu jeder Seite noch 
zweimal ausgebuchtet, Vorder- und Hinterecken fast rechtwinklig, 
dabei jedoch etwas abgerundet, der Seitenrand kaum merklich ge- 
rundet, fast geradlinig , deutlich aufgebogen ; die Scheibe gewölbt, 
nahe am Vorderrande jederseits mit einer grubenartigen Vertiefung, 
dicht und deutlich punktirt, blank, die abgesetzten Seiteutheile 
matter, mit seichterer und zu leichten Runzeln zusammenfliessen- 
der Punktirung. Das Schildchen ist glatt. Die Flügeldecken sind 
an der Basis gerade abgeschnitten und hier fast doppelt so breit als 
das Haisschild, bis zur Mitte gerundet erweitert, am Schulterwinkel 
abgerundet, nach hinten sehr leicht zugespitzt, die Schulterbeulen 
nur leicht schwielig erhöht, ‘ohne eine Vertiefung an ihrer Innen- 
seite, dieOberfläche etwas vor der Mitte am höchsten gewölbt, sehr 
dicht und merklich stärker als das Halsschild punktirt, lebhaft 
glänzend, rostroth, mit sieben rundlichen schwarzen Punkten, von 
denen der erste dicht an der Basis auf der Schulterbeule, drei längs 
der Naht und drei am Aussenrande liegen, und zwar so, dass diese 
beiden Reihen mit einander alterniren. Die Unterseite ist mit Ein- 
schluss der Beine hell rostroth, der umgeschlagene Rand der 
Flügeldecken blasser, mehr gelblich. Die Hinterbrust und die 
Basis des Abdomen sind grob, der übrige Theil des letzteren fein 
punktirt. 

Aufden Philippinen von Cumming aufgefunden; im hie- 
sigen Museo und in Wesiermann’s Sammlung. 


2. P. pardalina. Hemisphaerica, aurantiaca, glabra, nitida, 
antennarum clava, lhoracis plaga basalı iransversa, scutello 
elytrorumque maculis septem majoribus nigris. Long. lin. 


2%. 2. 


Cyclotoma testudinaria? Mulsant, Memoires de l’academie de Lyon 
I, pag. 71. 


III. Endomychini. 31. Panomoea, 3067 


Coccinella testudinaria? Deoean, Catalogue 2. Edit. pag. 433. 
Empneustes coccinelloides * Burmeister i. lit. 


Etwas kleiner als die vorige, von hellerer, mehr goldgelber 
Färbung, durch die Fleckung des Halsschildes, die Farbe des 
Schildchens und die grossen Flecke der Flügeldecken unterschie- 
den. An den Fühlern sind ausser der schwarzen Keule auch die 
beiden vorhergehenden Glieder gebräunt. Das Halsschild ist merk- 
lich kürzer als bei P. coccınellina, die Vorder- und Hinterwin- 
kel stärker abgerundet, die Punktirung etwas grösser und dadurch 
gedrängter; an der Basis vor dem Schildchen findet sich ein que- 
rer, bindenförmiger, tief schwarzer Fleck, der mehr als ein Drit- 
theil der Breite und ziemlich die Hälfte der Länge des Halsschildes 
einnimmt und dessen Vorderrand bogenförmig ausgeschnitten ist. 
Das Schildchen ist tief schwarz, glatt. Die Flügeldecken sind wie 
bei der vorigen Art gestaltet, jedoch ebenfalls etwas stärker und 
gedrängter punktirt; die sieben grossen rundlichen schwarzen 
Flecke sind in gleicher Weise wie dort angeordnet, indem der erste 
auf der Schulterbeule und von den übrigen je drei längs dem Sei- 
tenrand und der Naht stehen. Am grössten ist der mittlere Naht- 
fleck, am kleinsten der auf ıhn nach hinten folgende und derjenige 
auf der Schulterbeule; die vier übrigen halten dazwischen an Um- 
fang die Mitte. Sämmtliche Flecke sind beträchtlich grösser als die 
Zwischenräume, durch welche sie getrennt werden. Die Unterseite 
des Körpers ist ebenso hell gefärbt wie die Oberseite; die Hinter- 
brust und das erste Hinterleibssegment sind dicht und deutlich, 
die übrigen Segmente viel feiner und durchaus gedrängt punktirt. 

Von Java im hiesigen Museo; von Durmeister unter dem Na- 
men Empneustes coccinelloides mitgetheilt. 


Anmerkung. Die Mulsant’sche Beschreibung seiner Cyclotoma te- 
studinaria liesse sich auf die vorliegende Art beziehen, wenn nicht das Hals- 
schild als mit zwei getrennten schwarzen Flecken versehen angegeben würde; 
vielleicht ändert diese Zeichnung jedoch nach den Individuen ab. Da Mulsant 
als Vaterland seiner Art Java und’die Philippinen angiebt und neben der 
Stammform mit schwarzen Halsschildflecken, schwarzem Schildchen und gros- 
sen Flecken der Flügeldecken auch eine Varietät erwähnt, bei der das Hals- 
schild und Skutellum einfarbig und die Flecke der Flügeldecken klein erschei- 
nen, so liegt die Vermuthung nahe, dass er unter letzterer die erste der beiden 
hier aufgeführten Arten verstanden habe, welche mir als spezifisch verschie- 
den gilt. 


368 Endomychidae. 


32. Endomyehus Panzer. 


Deutschland’s Insektenfauna, pag. 175. (1795.) 


Endomychus Paykull, Fabrieius, Latreille etc. — Chryso- 
mela Linne, de Geer, Fabricius, Rossi etc. — Galleruca 
Fabricius. — Tenebrio Marsham. 


Antennae articulis tribus ultimis leviter dılatatıs. 
Mandibulae apice fisso. 

Palpi mazillares articulo ultimo lato, obligue truncato. 
Ligula oblonga, rotundata, apice subsinuata. 
Prosternum spatuliforme, deplanatum. 


Die Fühler sind durchschnittlich von halber Körperlänge, 
ziemlich derb, das erste und dritte Glied merklich länger als die 
übrigen bis zum achten, die jedoch sämmtlich länger als breit sind; 
die drei Endglieder sind zusammen den fünf vorhergehenden an 
Länge gleich, merklich breiter als diese, das erste und zweite gleich 
lang, das letzte etwas länger, länglich eiförmig, an der Spitze nach 
aussen schräg und stumpf abgestutzt. — Der Clypeus ist leicht, die 
Oberlippe stärker abgerundet, ohne Ausbuchtung. Die Mandibeln 
sind gross, auch bei geschlossenem Munde die Oberlippe deutlich 
nach vorn überragend, mit schräg nach vorn und innen gerichteter, 
gespaltener Spitze, am Innenrande mässig tief ausgeschnitten, mit 
. gleich breiter, dicht behaarter Lamelle. Die Maxillen sind an der 
Basis hornig, die Laden von dünnerer Consistenz, fast lederartig;; 
die innere sehr schmal und langgestreckt, vorn stumpf lanzettlich * 
zugespitzt und dort am Innenrande mit kurzer Haarbürste; die 
äussere ein wenig länger als die innere, drei- bis viermal so breit, 
vorn erweitert, leicht abgerundet und dicht behaart, am Aussen- 
rand leicht eingebuchtet. Die Maxillartaster nehmen von der Ba- 
sis gegen die Spitze hin allmählig an Breite zu und sind grösser als 
der ganze Kiefer; das zweite Glied ist von der Länge des vierten 
und kelchförmig, das dritte quer, beträchtlich breiter als das vor- 
hergehende, das letzte vorn am breitesten, an der Spitze breit und 
schräg nach innen abgestutzt, so dass es leicht beilförmig erscheint. 
Das Kinn ist doppelt so breit als lang, seitlich leicht gerundet und 
nach rückwärts verengt; die Zunge häutig, länger als breit, nach 
hinten verschmälert, vorn abgerundet, aber in der Mitte Schr leicht 
eingebuchtet, am Rande fein und kurz gewimpert, auf der Ober- 
fläche vor der Spitze mit langen vereinzelten Borsten besetzt. Die 
Lippentaster sind klein, das zweiteGlied in die Quere gezogen, das 
Endglied eiförmig, zugespitzt, am Ende abgestutzt. 


III. Endomychini. 32. Endomychus. 369 


Der Körper ist länger oder kürzer eiförmig, flach gewölbt, glän- 
zend und glatt. Der Kopfist niedergedrückt, biszu den Augen ineinen 
tiefen Ausschnitt des Halsschildes aufgenommen, dessen Vorderecken 
ihn aber nicht ganz eng umschliessen. Das Halsschild ist breiter 
als lang, nach vorn schräg verengt, mit gewölbterer Scheibe, brei- 
ten und abgeflachten Seitentheilen, leicht aufgeworfenem und ver- 
dickten Seitenrande, scharf eingegrabenen aber kurzen seitlichen 
Längsfurchen und feiner Querfurche der Basis. Das Schildchen ist 
gerundet. An den Flügeldecken ist der Seitenrand in der Mitte 
zwar leicht verdickt, aber nicht abgesetzt, die Schulterbeulen mäs- 
sig aufgeworfen und ein wenig hervortretend, die Oberfläche an 
ihrer Innenseite eingedrückt. Das Prosternum ist vorn zwischen 
den Hüften schmal, nach hinten spatelförmig erweitert, kreisförmig 
abgerundet, hier flach gedrückt und schräg herabgesenkt. Das 
Mesosternum ist viereckig, etwas breiter als lang, mit gerundetem 
und aufgeworfenen Vorderrand, über welchen sich der Prosternal- 
fortsatz herüberlegt. Das erste Hinterleibssegment ist stark verlän- 
gert, den folgenden zusammengenommen an Länge gleich. Die 
Beine sind ziemlich kurz und derb, die Schenkel etwas zusammen- 
gedrückt, in der Mitte leicht verbreitert; die Schienen nach der 
Spitze hin ein wenig breiter werdend und daselbst seitlich verdickt, 
die Tarsen mässig breit, das zweite Glied bedeutend stärker als das 
erste erweitert. 

AeussereGeschlechtsunterschiede fehlen; bei beiden 
Geschlechtern ist ein hervortretendes sechstes Hinterleibssegment 
sichtbar, beim Männchen ist dasselbe jedoch länger und stär- 
ker gerundet als beim Weibchen, wo es ganz kurz und stumpf er- 
scheint. 

Die vier bekannten Arten sind auf die gemässigte Zone der 
nördlichen Hemisphäre beschränkt und zwar sind zwei Eu- 
ropa, eine Vorder-Asien und die vierte Nord - Amerika eigen; sie 
stimmen sowohl in Grösse als Form und Färbung sehr nahe mit 
einander überein. Der einheimische End. coccineus findet sich 
meist gesellig an Baumstümpfen, welche mit Schwämmen be- 
deckt sind. 


4A. Die Querfurche an der Basis des Halsschildes ist vom en 
entfernt, dieser hinter derselben schräg ansteigend. 


1. E. coccineus. Laete coccineus, capite, antennis, thoracis disco, 
scutello, elytrorum maculis duabus, pectore pedibusque nigris. 
Long. lin. 1% —2!%,. &2. 


Endomychus coccineus Panzer, Deutschland’s Insektenfauna,, pag. 
175, No. 1. — Fauna Insect. German., Heft 44, No. 17. — Paykull, 
Faun. Suec. II, pag. 112, No.1. — Fabricius, Entom. syst. suppl., 


Gerstaecker, Entomographien. 24 


370 Endomychidae. 


pag. 100, No. 2. — Syst. Eleuth. I, pag. 505, No. 2. — Olivier, En- 
tomol. VI, pag. 1072, No. 1. Pl. 1. fig. 1. — Schönherr, Synonym. 
Insect. II, pag. 323, No. 2. — Zatreille, Hist. nat. d. Crust. et d. In- 
sect. XII, pag. 77, No. 1. — Gen. Crust. et Insect. III, pag. 73, 
No. 1. — Lamarck, Hist. nat. d. anim. sans vertebres IV, pag. 477, 
No. 1. — Walckenaer, Faune Parisienne I, pag. 145, No. 1.— Dume- 
rıl, Consider. gener. sur les Insectes, pag. 197, Pl. 21, fig. 2. — (Cu- 
vier, Regne animal (ed. Masson), pl. 74 bis, fig. 3. — de Castelnau, 
Hist. nat. d. Ins. Coleopt. II, pag. 523. Pl. 55, fig. 7. — Gyllenhal, 
Insect. Suec. IV, pag. 217, No. 1. — Zetterstedt, Insect. Lappon., pag. 
240, No. 1. — Stephens, Illustr. of Brit. Entomol., Mandibulata IV, 
pag. 399, No. 1. — Manual of British Coleoptera, pag. 320, No. 2524. 
— Curtis, British Entomol. XII, Pl. 570.— Westwood, Introduct. to 
the mod. classif. ofInsects I, pag. 392, fig. 49. — Oken, Naturgeschichte 
V, 3. pag. 1775, No.2. Atlas, Taf. 43. — Redtenbacher, Germar’s Zeit- 
schr. f. d. Entomol. V, pag. 120. — Faun. Austr. pag. 587, — Küster, 
Käfer Europa’s IH, No. 99. — Mulsant, Hist. nat. d. Col&opt. de 
‚France, Sulcicolles, pag. 12, No. 1. 

Chrysomelacoccinea Linnd, Faun. Suec. pag. 166, No.532. — Syst. 
natur. ed. 13., pag. 592, No. 43. — Fabricüus, Syst. Entom. pag. 105, 
No. 59. — Spec. Insect. I, pag. 131, No. 83. — Mantiss. Insect. I, 
pag. 75, No. 109. — Panzer, Naturforscher XXIV, pag. 14, No. 20. 
Taf. 1, fig. 20. — Rossi, Faun. Etruse. (ed. Hellwig) I, pag. 84, No. 
202. — Donovan, Nat. hist. of British Insects IV, pl. III, fig. 5, 6. — 
Olivier, Encycl. method. V, pag. 715, No. 114. — Entomol. No. 91, 
Pl. 1, fig. 10. 

Galleruca coccinea Fabricus, Entom. syst. I, 2. pag.20, No. 31. 

Tenebrio coccineus Marsham, Coleopt. Britan. pag. 477, No. 10. 

Chrysomela quadrimaculatade Geer, Memoires V, pag. 301, No. 
10. Pl. 9, fig. 1. 


var. a. (minor aut immatura). Corpore dilute rufo vel 
testaceo, pectoris lateribus pedibusque piceis. 


var. b. T’horace unicolore, rufo. 


var. c. Elytris cocciners, immaculatıs. 


Endomychus coccineus Krynicki, Bullet. dela soc. imp. des natur. 
de Moscou V, pag. 178. 


Ein ebenso hübsches als allgemein verbreitetes und bekanntes 
Insekt; länglich eiförmig, lebhaft scharlachroth, glatt und glän- 
zend. Der Kopf ist fein und unregelmässig punktirt, glänzend 
schwarz, die Stirn zwischen den Augen mit einem Quereindruck; 
die Oberlippe pechbraun, die übrigen Mundtheile rostgelb. An den 
Fühlern sind die beiden ersten Glieder pechbraun, die folgenden 
tief schwarz, die Spitze des letzten rothgelb durchscheinend; das 
dritte Glied ist so lang als das erste und um die Hälfte länger als 
das zweite, die Glieder vom vierten bis zum achten allmählig kür- 
zer werdend, an der Keule das letzte Glied etwas länger als die 
beiden ersten. Das Halsschild ist von der Basis gegen die Spitze 


III. Endomychini. 32. Endomychus. By 


hin gleichmässig und in fast gerader Linie verengt, die Vorder- 
ecken abgerundet, die Hinterecken spitz, die Querfurche der Basis 
tief aber fein, die seitlichen Längsfurchen vor der Mitte abgekürzt; 
die Scheibe sehr fein und zerstreut punktirt, in grösserer oder ge- 
“ringerer Ausdehnung schwarz, glänzend, die Seitentheile und die 
Unterseite scharlachroth. Das Schildchen ist rundlich, schwarz 
oder gewöhnlicher pechbraun. Die Flügeldecken sind regelmässig 
oval, in der Mitte am breitesten, leicht gewölbt, fein und regel- 
mässig punktirt, glänzend und lebhaft scharlachroth, mit zwei 
schwarzen, lebhaft stahlblau schimmernden Flecken, welche ın 
Form und Grösse mannigfach abändern. Die Unterseite ist fein 
und weitläufig punktirt, die Brust schwarz oder pechbraun, das 
Mesosternum und der Hinterleib rostroth. Die Beine sind mit Ein- 
schluss der Hüften pechbraun oder schwärzlich. 

In Bezug auf die Färbung ist diese Art mannigfachen Abände- 
rungen unterworfen. Was zuerst die Grundfarbe betrifft, so varlırt 
sie vom lebhaftesten Scharlachroth bis zum trüben Rothgelb; in 
der Regel kommt der gesättigtere Ton grösseren und stärker ent- 
wickelten, der fahlere kleineren und in der Entwicklung zurück- 
gebliebenen Individuen zu. Dies ist jedoch nicht durchweg der 
Fall, denn man findet nicht selten ganze Gesellschaften regelrecht 
entwickelter Exemplare von blasser, mehr gelblicher Körperfarbe, 
wie sie in der Regel auch bei der Zucht in der Gefangenschaft zum 
Vorschein kommen: bei solchen scheinen also gewisse äussere 
Lebensbedingungen während des Larven- oder Nymphenzustandes, 
seien sie in der Nahrung, der geringeren oder grösseren Feuchtig- 
keit des Aufenthaltorts oder dergl. zu suchen, obgewaltet zu haben, 
durch welche die vollständige Ausfärbung gehemmt worden ist. 
Exemplare aus südlicheren Gegenden, wie sie mir 2. B. aus Spa- 
nien vorliegen, übertreffen sowohl an Grösse als Schönheit der 
Färbung die nördlicheren; eins derselben zeichnet sich ausserdem 
durch ganz rothe Färbung des Halsschildes, ein anderes durch auf- 
fällig kleine Flecke der Flügeldecken aus. Ueberhaupt ist die 
Grösse und Form dieser Flecke, die jedoch stets lebhaft stahlblau 
schimmern , sehr veränderlich: bei der grösseren Anzahl der mir 
vorliegenden Stücke ist der vordere Fleck kleiner und mehr eiför- 
mig, der hintere grösser, breiter und von der Form eines stumpfen 
Dreiecks, dessen Basis nach vorn gerichtet ist. Besonders sind es 
aber wiederum stärker entwickelte Individuen, bei denen nicht 
selten auch der vordere Fleck eine beträchtlichere Ausdehnung 
zeigt und dann entweder kreisrund oder ebenfalls stumpf dreieckig 
erscheint und so dem hinteren mehr oder weniger gleicht. Nur bei 
einem der schon erwähnten südlichen Exemplare ist der hintere 
Fleck kleiner als der vordere; eine Varietät mit ungefleckten 

24* 


372 Endomychidae. 


Flügeldecken, wie sie Ärynicki in seiner Enumeratio Coleoptero- 
rum Rossiae meridionalis (a. a. OÖ.) erwähnt, ist mir nicht vorge- 
kommen. — Unabhängig von der lebhafteren oder matteren Grund- 
farbe zeigt sich die Scheibe des Halsschildes oft pechbraun statt 
schwarz und dann in der Regel seitlich nicht scharf abgegränzt, 
sondern allmählig in den rothen Seitenrand übergehend. Noch 
veränderlicher ist die Färbung der Brust, welche selten tiefschwarz, 
viel häufiger gesättigter oder heller pechbraun erscheint; im ersten 
Fall ist die Mitte der Hinterbrust und das Mesosternum pechbraun, 
im letzten in grösserer Ausdehnung hell rostroth. 

Die Art istin Europa allgemein verbreitet und reicht vom 
höchsten Norden (Lappland, Schweden und Norwegen) 
bis zum Mittelmeer; sie ist in England einheimisch und geht 
im Osten bis nach Russland hinein; ob sie im Banat mit der 
folgenden Art und im Caucasus mit E. armeniacus zusammen 
vorkommt, ist mir nicht bekannt. 

Die Larve des Endom. coccineus, welche bereits Kirby 
und Spence (Introduction to Entomology III, pag. 166) bekannt 
war, ist von Curtis (British Entomology XII, 570) und nachher 
auch von Westwood (Introduction to the modern classification of 
Insects I, pag. 394, fig. 49) abgebildet und wenigstens nach ihrer 
äusseren Körperform beschrieben worden. Da mir sowohl Larven 
als Nymphen vorliegen, gebe ich hier eine ausführlichere Schilde- 
rung der ersten, besonders in Bezug auf die bisher nicht unter- 
suchten Mundtheile. Ich fand die Larve vor einigen Jahren in 
Mehrzahl auf einem abgehauenen Buchenstumpf, welcher mit dün- 
nen Schwämmen bedeckt war, und zwar während des ersten Früh- 
jahrs, im April. Die Larven waren keineswegs versteckt, sondern 
krochen ziemlich behende auf der Oberfläche des Stammes herum 
oder sassen auf den sie bedeckenden Schwämmen ; ihre Form glich 
im Wesentlichen derjenigen der Lampyriden-Larven, nur dass 
sie ein wenig gedrungener und kürzer erschienen; die rothbraune 
Grundfarbe warim Leben miteinem bläulichen, pflaumenartigen Reif 
bedeckt, die Seitenecken des ersten, vierten, fünften, neunten und 
elften Körperringes goldgelb gefärbt. Der Körper ist länglich, fast 
gleich breit, oben niedergedrückt, auf der Unterseite leicht gewölbt ; 
er besteht im Ganzen aus 13 Ringen, von denen 1 auf den Kopf, 
3 auf den Thorax und 9 auf den Hinterleib kommen. Der Kopf 
ist gerundet, etwas breiter als lang, kaum von % der Breite des 
ersten Thoraxringes, auf der Oberfläche leicht gewölbt, zwischen 
den Fühlern mit zwei seitlichen, queren, furchenartigen Ein- 
drücken; Ocellen fehlen. Die Fühler sind am Seitenrande etwa 
beim ersten Drittheil der Länge eingelenkt, nur halb so lang als 
der Kopf breit, zweigliedrig; das erste Glied kurz, aber doch län- 


III. Endomychini. 32. Endomychus. 313 


ger als breit, das zweite langgestreckt, etwa viermal so lang als das 
erste, dünn, cylindrisch, am Ende zugespitzt, der ganzen Länge 
nach mit sparsamen, kurzen Borsten besetzt. Von den Mundtheilen 
ist die Oberlippe, die Mandibeln und Maxillen hornig, die Unter- 
lippe dagegen in ihrer ganzen Ausdehnung weich, dünnhäutig. 
Die Oberlippe ist kurz, gerundet, in der Mitte des Vorderrandes 
sehr leicht eingebuchtet. Die Mandibeln sind klein, kurz, am 
Aussenrande stark verdickt, mit breiter und stumpfer , gespaltener 
Spitze. Die Maxillen sind länglich, fast gleich breit; der vordere 
Theil (das Analogon der äusseren Lade beim ausgebildeten Insekt) 
ist vorn sehr leicht gerundet, fast gerade abgeschnitten, am Rande 
mit einem Kranz kurzer, franzenartiger Haare besetzt; die Kiefer- 
taster kurz, dreigliedrig, die beiden ersten Glieder kurz, quer, das 
letzte pyramidal. An der Unterlippe ist das Kinn ganz kurz, von 
der Form eines queren Bandes, die Zunge etwas länger, jederseits 
mit einem verdickten Wulst, auf welchem der zweigliedrige Taster 
aufsitzt; das erste Glied desselben ist doppelt so breit als lang, das 
zweite schmal, fast quadratisch. — Von den drei 'T'horaxsegmenten 
ist das erste halbkreisförmig, fast doppelt so lang als die beiden 
folgenden, welche seitlich nur wenig breiter sind als jenes am Hin- 
terrande; die Oberfläche sowohl der 'Thorax- als Hinterleibsringe 
ist dicht und fein gekörnt, in der Mitte aber von einer heller ge- 
färbten, glatten Längslinie durchzogen, welche auf dem ersten 
Thoraxring fein und kielförmig erhaben, auf allen folgenden Rin- 
gen breiter, flach und von leichten Querfalten durchzogen ist; nach 
hinten wird dieselbe allmählig undeutlicher und verschwindet auf 
dem vorletzten Abdominalringe ganz. Während die drei Thorax- 
ringe jederseits an der Basis eingeschnürt und nach hinten in einen 
kurzen, stumpfen Zipfel erweitert sind, senden diejenigen des Hin- 
terleibs, welche um die Hälfte kürzer sind als jene, einen aufgebo- 
genen, breiten und stumpf hakenartigen Fortsatz nach jeder Seite 
hin aus, dessen Ränder stark sägeartig gezähnt erscheinen, wäh- 
rend die der 'Thoraxsegmente nur schwach crenulirt erscheinen. 
Vom fünften an nehmen die Hinterleibsringe merklich an Breite 
ab, sind von einer flachen Querfurche durchzogen und ihre seit- 
lichen Fortsätze allmählig stärker nach hinten gerichtet ; das letzte 
Segment ist quer viereckig, 2‘, mal so breit als lang, hinten gerade 
abgeschnitten, mit abgerundeten Hinterecken. — Die drei Fuss- 
paare sind schlank, nicht weit von der Mittellinie eingefügt, aber 
durch einen deutlichen Zwischenraum getrennt; die Hüften sind 
kegelförmig, länglich, der Schenkel fast doppelt so lang, die Schiene 
durch ein deutliches Gelenkglied mit jenem verbunden, ziemlich 
von der Schenkellänge, an der Spitze stark verbreitert, der Tar- 
sus lang und dünn, fast cylindrisch,, gegen die Spitze hin leicht 


374 Endomychidae. 


verschmälert und nach zwei leichten Einschnürungen in eine feine, 
gekrümmte Klaue endigend. 

Die Nymphe ist hellgelb, anscheinend etwas grösser als das 
vollkommene Insekt, dem sie in der Form vollkommen ähnelt; die 
Flügeldecken sind abstehend, von halber Hinterleibslänge, die 
Beine wie gewöhnlich auf dem Bauch gegen einander geschlagen ; 
letztere sowohl wie auch besonders die Ränder des Halsschildes 
sind dicht mit feinen Haaren gewimpert. 


2. E. thoracicus. Laete sanguineus, capite, antennis, thorace, 
scutello, elytrorum maculis duabus magnis, pectoris lateribus 
pedibusque nigris. Long. lin. 2%,—3. 39. 

Endomychusthoracicus Kollar i. lit. — Charpentier, Horae ento- 
mol. pag. 245. — Germar, Faun. Insect. Europ. Fasc. XX, tab. 13. — 


Küster, Käfer Europa’s IV, No. 100. — Mulsant, Hist. nat. d. Coleopt. 
de France, Sulcicolles, pag. 14. 


var. Prothoracıs margine antico rufo-piceo. 


Im Durchschnitt etwas grösser, besonders aber beträchtlich 
breiter als E. coccineus, von dem er sich durch den ganz schwarz 
gefärbten Thorax, die kürzeren, dunkler roth gefärbten Flügeldecken 
und die viel grösseren schwarzen Flecke auf denselben leicht unter- 
scheiden lässt. Der Kopf ist fein aber deutlich punktirt, glänzend 
schwarz, die Stirn eben, der Clypeus und die Mundtheile roth- 
braun. Die Fühler sind schlanker als bei der vorigen Art, schwarz, 
die beiden ersten Glieder pechbraun durchscheinend; das dritte 
Glied so lang als das erste und deutlich länger als das vierte, das 
sechste bis achte etwa so lang als das zweite, die Spitze des End- 
gliedes rothbraun. Das Halsschild ist bedeutend breiter als bei 
E. coccineus, an der Basis fast doppelt so breit als lang und der 
Flügeldeckenbasis an Breite gleichkommend, nach vorn stark und 
fast in gerader Richtung verengt, nur dass der Seitenrand vor der 
Spitze in leichtem Bogen geschwungen erscheint; die Vorderecken 
kurz und stumpf zugespitzt, die Hinterecken spitzwinklig, der Sei- 
tenrand aufgebogen und verdickt, die Querfurche der Basis in Form 
einer fein eingedrückten Linie, weit vom Hinterrande entfernt, die 
seitlichen Längsfurchen bogenförmig, tief, weit vor der Mitte ab- 
gekürzt; die Oberfläche kissenartig gewölbt, fein und gleichmässig 
punktirt, glänzend schwarz oder pechbraun, der Vorderrand oft 
röthlich durchscheinend. Das Schildchen ist pechbraun, punktirt. 
Die Flügeldecken sind kurz und gedrungen eiförmig, bis gegen die 
Mitte hin deutlich erweitert, nach hinten nur schwach verengt, 
breit und stumpf, einzeln abgerundet; die Oberfläche dicht und 
deutlich punktirt, glänzend blutroth mit zwei grossen, stumpf 


Ill. Endomychini. 32. Endomychus. 375 


dreieckigen, blauschwarzen Flecken, welche mit ihrer Basis gegen 
einander gekehrt sind und von denen der vordere mindestens eben- 
so gross, in der Regel sogar grösser als der hintere ist. Unten ist 
die Mittelbrust, die Seiten der Hıinterbrust und die Beine schwarz 
oder pechbraun, die Mitte der Hinterbrust und der Hinterleib hell 
rostroth, dicht punktirt. 

Bei schwächer entwickelten oder nicht ganz ausgefärbten In- 
dividuen ist das ganze Halsschild sowohl als die Seiten der Brust 
und die Beine tiefer oder lichter pechbraun. 

In-Ungarn und Siebenbürgen einheimisch. 


3. E. armeniacus. Thorace deplanato, laete rufus, antennis 
basi excepta elytrorumque maculis duabus nigris. Long. lin. 
923. 89. 

Endomycehus armeniacus Motschulsky, Nouv. Mem. de la soc. imp. 
des naturalistes de Moscou 1V, pag. 321, No. 17. Tab. XI, fig. K. 


Endomychus Scovitzii Faldermann, ibidem V, pag. 411. Tab. XV, 
fig. 8. 


Mit der vorigen Art in dem kurzen, gedrungenen Umriss des 
Körpers übereinstimmend, durch das abgeflachte Halsschild und die 
Färbung der Oberfläche wie auch besonders der Beine dagegen sehr 
abweichend; hell rostroth, glänzend. Der Kopf ist sehr fein, kaum 
bemerkbar punktirt, die Stirn innerhalb der Augen jederseits ein- 
gedrückt; die Mundtheile noch heller gefärbt, fast gelblich. An 
den Fühlern sind die beiden ersten Glieder rostroth, die übrigen 
schwarz; das dritte Glied merklich länger als das vierte, dieses und 
die folgenden fast nur von der Länge des zweiten, das Endglied 
an der Spitze röthlich durchscheinend. Das Halsschild ist an der 
Basis doppelt so breit als lang, nach vorn in gerader Richtung stark 
verengt, der Seitenrand kaum aufgebogen und fast scharf, mit 
schwacher Convexität nach aussen, die Vorderecken stumpf zuge- 
spitzt, auf ihrer Oberfläche grubenartig vertieft, die Hinterecken 
scharf; die Querfurche der Basis nur als seichte Linie angedeutet, 
hinter der sich der Hinterrand schräg ansteigend erhebt, die seit- 
lichen Längsfurchen deutlich und tief, aber die Mitte nicht er- 
reichend , die Oberfläche äusserst fein, kaum wahrnehmbar punk- 
tirt, abgeflacht, glänzend und einfarbig roth. Das Schildchen von 
derselben Farbe, abgerundet. Die Flügeldecken erweitern sich von 
der Basis aus allmählig, erreichen aber ihre grösste Breite erst hin- 
ter der Mitte, sind von da ab. nach hinten verengt und an der Spitze 
stumpf und einzeln abgerundet; ihre Oberfläche ist fein aber durch- 
aus deutlich punktirt, glänzend rostroth mit zwei schwarzblauen 
Flecken, von denen der vordere kleiner und besonders schmaler 


376 Endomychidae. 


als der hintere ist. Die Unterseite ist fein und dicht punktirt, mit 
Einschluss der ganzen Beine einfarbig rostroth. 

In Armenien und Georgien von Motschulsky, im Cau- 
casus von Faldermann aufgefunden. 

Anmerkung. Der Endom. Scovitzii Falderm. ist gewiss nur nach 
einem unausgefärbten Exemplar dieser Art beschrieben worden, wie dies aus 
der Angabe ‚‚antennae ferrugineae, basi pallidiores “ und daraus, dass die 
Flecke der Flügeldecken als ‚‚piceae‘‘ bezeichnet werden, hervorgeht; im 
Uebrigen passt die Beschreibung genau auf die vorliegende Art und auch die 
Abbildung stimmt in der Kürze und Breite des Körpers sehr wohl mit dersel- 
ben überein. Nach einer brieflichen Mittheilung von Motschulsky, welcher das 
Faldermann’sche Exemplar verglichen haben will, wäre es ein unausgefärbtes 
Individuum des End. coccineus, was mir unwahrscheinlich vorkommt. 


B. Die Querfurche an der Basis des Halsschildes ist dem Hinterrande 
dicht genähert. 

4. E. biguttatus. Rufus, capite, antennis, lhorace, scutello, ely- 
trorum maculis duabus , anteriore minuto , pedibusque nigris. 
Long. lin. 1%,—2. 39. 

Endomychus biguttatus Say, Journal of the acad. of nat. science. of 


Philadelphia IV, pag. 96. — Le Conte, Proceed. of the acad. of nat. 
scienc. of Philadelphia VI, pag. 359, No. 1. 


Fast nur halb so gross als End. coccineus und von mehr 
länglichem Umriss, mit schwarzem Kopf und Halsschilde, ziegel- 
rothen Flügeldecken, Brust und Hinterleib. Der Kopf ist dicht 
und fein punktirt, die Stirn eben, die Mundtheile und Fühler 
gleichfarbig, schwarz; an letzteren ist die Basis pechbraun durch- 
scheinend, das dritte Glied kaum länger als das vierte, die folgen- 
den allmählig etwas kürzer, so dass das achte dem zweiten gleich- 
kommt. Das Halsschild ist um die Hälfte breiter als lang, die 
Seitenränder im mittleren Theile gerade, erst nahe an der Spitze 
nach innen gebogen, die Vorderecken stumpf abgerundet, die Hin- 
terwinkel deutlich nach aussen hervortretend ; der Seitenrand auf- 
gebogen und verdickt, die Querfurche der Basis äusserst fein, un- 
mittelbar am Hinterrande verlaufend, die seitlichen Längsfurchen 
besonders am Grunde tief und breit, vor der Mitte endigend, die 
Oberfläche fein und ziemlich dicht punktirt, in der Mitte leicht ge- 
wölbt, überall glänzend und tief schwarz. Das Schildchen von der- 
selben Farbe. Die Flügeldecken sind an der Basis ein wenig brei- 
ter als das Halsschild, gegen die Mitte hin leicht erweitert, läng- 
lich eiförmig,, dicht und ziemlich stark punktirt, glänzend ziegel- 
roth mit zwei schwarzen Flecken, von denen der vordere klein, 
fast punktförmig ist, vor der Mitte und dem Seitenrande beträcht- 
lich näher als der Naht steht, der hintere zwischen Mitte und Spitze 
befindliche gross ist und den Seitenrand berührt. Auf der Unter- 


Trib. IV. Endomychidae adseiti. 377 


seite sind der Prothorax, die Seiten der Mittelbrust so wie auch die 
Beine schwarz, die Hinterbrust und der Hinterleib hell rostroth, 
dicht punktirt. Die Tarsen sind pechbraun. 

Die Art ist ähnlichen Abänderungen in der Grösse wie E. coc- 
cineus unterworfen, dagegen nach zahlreichen mir vorliegenden 
Exemplaren in der Färbung durchaus constant. Die beiden Flecke 
der Flügeldecken sind stets rein schwarz, ohne blauen Glanz, der 
vordere durchweg klein, punktförmig, zuweilen etwas in die Quere 
gezogen, der hintere kurz eiförmig und den Seitenrand in grösserer 
oder geringerer Ausdehnung berührend. 

In den Vereinigten Staaten Nord -Amerika’s, wie es 
scheint, häufig. 


Tribus IV. ENDOMYCHIDAE ADSCITI. 


Tarsi distincte tetramert. 

Antennae articulis 1.—8. sensim brevioribus. 
Maeillarum lamina externa coriaria, antrorsum barbata. 
Oculi minores, plerumgue ovati. 


Zu dieser Gruppe gehören die kleinsten Formen der Familie, 
welche sich von allen vorhergehenden hauptsächlich durch die Bil- 
dung der Tarsen, an denen das dritte Glied nicht auffällig verklei- 
nert und im zweiten verborgen ist, unterscheiden; im Habitus sich 
besonders gewissen Gattungen der Dapsini(Lycoperdina u.a.) 
eng anschliessend und mit diesen auch zum Theil in der queren 
Form der Zunge, der Bildung der Lippentaster und der Fühler 
keule übereinstimmend, lassen sie auf der anderen Seite durch die 
feste, lederartige Consistenz und die lange Randbartung der äus- 
seren Maxillarlade eine nicht geringere Verwandtschaft mit den 
Endomychini erkennen. Von beiden Gruppen entfernen sie 
sich erstens durch die verhältnissmässige Breite des Kopfes und die 
Kleinheit der Augen, zweitens auch besonders durch die Längs- 
verhältnisse des ersten bis achten Fühlergliedes. — Der Kopf er- 
scheint vorzüglich dadurch breit und gross, dass die Augen nicht 
wie beiden Endomychidae genuini weit auf die Stirn herauf- 


318 Endomychidae. 


reichen, sondern fast ganz seitlich stehen, im Verhältniss viel klei- 
ner, seitlich nicht ausgebuchtet und von kurzer Eiform , oder sogar 
fast rund sind; ihre Oberfläche ist wie gewöhnlich ‚grob facettirt. 
Die Fühler sind ganz an derselben Stelle der Stirn eingefügt wie 
bei den früheren Gattungen, aber trotzdem von den Augen weiter 
entfernt, indem letztere wegen ihrer geringen Grösse sie nicht 
von hinten her umschliessen ; die gewöhnliche Zahl von elf Fühler- 
gliedern erleidet eine Ausnahme bei Trochoideus, wo deren nur 
vier deutlich getrennte vorhanden sind und eine sehr auffallende 
Bildung erkennen lassen. Bei den übrigen Gattungen mit regel- 
recht gebildeten Fühlern nehmen durchweg die Glieder vom ersten 
bis achten nach und nach an Länge ab und zwar in der Art, dass, 
während die ersten länglich erscheinen, die der Keule vorhergehen- 
den von kurzer, knopfförmiger, zuweilen selbst querer Gestalt sind. 
Die drei Endglieder bilden eine Keule, welche ganz nach Art der 
Dapsiniı geformt ist; eine recht ausgezeichnete Bildung zeigt die- 
selbe bei Phymaphora im männlichen Geschlechte, wo nicht 
nur die drei Endglieder besonders stark vergrössert sind, sondern 
auch das vorhergehende achte Glied in der Zusammensetzung der 
Keule mit einbegriffen ist. — Von den Mundtheilen ist die Ober- 
lippe entweder leicht abgerundet oder fast gerade abgeschnitten, 
zuweilen in derMitte des Vorderrandes flach ausgebuchtet; ein häu- 
tiger Saum beiderseits ist nicht bemerkbar. Die Mandibeln sind 
bei einem Theil der Gattungen (Trochoideus, Symbiotes, 
Mycetaea) an der Spitze dreizähnig, bei den übrigen daselbst 
einfach gespalten und der Innenrand im letzteren Falle zuweilen 
hinter der Spitze mehrfach zahnartig eingekerbt (Rhanis, Phy- 
maphora); der Ausschnitt des Innenrandes ist ziemlich tief und 
die häutige Lamelle daher von beträchtlicher Breite. Die Maxil- 
len zeichnen sich durch zwei Laden von gleich derber, lederartiger 
oder leicht horniger Consistenz aus, welche auch an Länge zuwei- 
len wenig verschieden sind; die innere ist stets schmal, linear, am 
Ende zugespitzt oder schräg abgeschnitten, entweder nur ganz vorn 
oder auch längs des Innenrandes gebartet, ohne längere und her- 
vortretende Borsten. Die äussere Lade ist stets am Vorderrande 
lang und helmbuschartig gebartet, gegen die Spitze hin gerundet 
erweitert, bei Trochoideus sogar von beträchtlicher Ausdeh- 
nung. Die Kiefertaster sind meist kurz und gedrungen, beson- 
ders ihr drittes Glied von geringer Länge, mehr oder weniger quer; 
das Endglied ist stets das längste oder wenigstens dem zweiten an 
Länge nicht nachstehend, meist gegen die Spitze hin verdünnt, 
seltner (Rhanis) fast cylindrisch und breit abgestutzt. Die Lip- 
pentaster sind dick und kurz, das zweite Glied entweder breiter 
als lang oder wenigstens nach beiden Durchmessern gleich, das 


Trib. IV. Endomychidae adseiti. 379 


Endglied zwischen der Eiform und der breiten Napfform schwan- 
kend. An der Unterlippe ist das Kinn quer, meist vorn in der 
Mitte gerade abgeschnitten und zu jeder Seite in einen zahnartigen 
Vorsprung ausgezogen, nur bei Trochoideus in flachem Bogen 
gerundet; die Zunge bei letzterer Gattung sehr breit und tief zwei- 
lappig, sonst nur leicht ausgebuchtet oder selbst gerundet (Rha- 
nis). — Das Halsschild ist zwar beträchtlichen Schwankungen 
in der Form unterworfen, indem es bald stark in die Quere gezo- 
gen, bald kaum breiter als lang ist: es stimmt aber durchweg darin 
bei den verschiedenen Gattungen überein, dass seine Wölbung der 
Quere nach eine gleichmässige ist, indem die Seitentheile gegen die 
Scheibe nicht merklich abgesetzt sind, und dass sein Seitenrand 
stark abwärts gebogen erscheint. Durch letzteren Umstand wird 
zugleich das geringe Hervorspringen der Vorderecken, die sogar 
nicht selten in gleicher Linie mit dem Vorderrande liegen, bedingt, 
so dass der Kopf bei allen hierher gehörigen Gattungen, wenn auch 
bis zu den Augen in das Halsschild eingesenkt, doch nie seitlich 
von demselben eingeschlossen erscheint. Die Furchenbildung der 
Oberseite, bei einem "Theil der Gattungen in der gewöhnlichen 
Weise vollständig ausgebildet, erleidet bei anderen gewisse Be- 
schränkungen, indem z. B. bei Trochoideus die Querfurche der 
Basis, bei Mycetaea die seitlichen Längsfurchen verschwinden ; 
in letzterer Gattung treten als Ersatz dafür die schon bei Steno- 
tarsus beschriebenen eingedrückten Seitenrandslinien auf, wäh- 
rend bei Rhanis noch zwei accessorische Längsfurchen auf der 
Scheibe den drei typischen Furchen hinzugefügt sind. Das Schild- 
chen ist stets abgerundet. Die Flügeldecken sind von kürze- 
rer oder längerer Eiform, niedrig oder selbst flach gewölbt, meist 
mit einem deutlich vertieften Nahtstreifen versehen, je nach den 
Gattungen glatt oder behaart, in letzterem Fall zum Theil mit 
reihenweise vertheilten Borsten besetzt, denen Punktstreifen der 
Oberfläche entsprechen; ihr Seitenrand ist entweder ganz auf die 
Unterseite herabgerückt oder nur sehr schmal abgesetzt. Die 
Hinterflügel, welche mit Ausnahme von Mycetaea, wo sie 
gänzlich fehlen, vollständig entwickelt und in gleicher Weise wie 
bei den früheren Gruppen gegenläufig gefaltet sind, haben die Um- 
biegungsstelle dicht vor der Mitte des Vorderrandes und zeichnen 
sich dadurch aus, dass der Radialnerv der Gabelader entbehrt; der 
ganz einfache Innenrandsnerv ist nur von geringer Stärke; der 
Hinterrand ist entweder von der Wurzel bis zur Mündung des 
Radialnerven (Leiestes) oder von dieser ab bis zur Spitze (Phy- 
maphora) mit kurzen Wimperhaaren besetzt. — Das Proster- 
num zeigt dieselben Modifikationen wie bei den Dapsini, indem 
es bei einem Theil der Gattungen vor den Vorderhüften endigt und 


380 Endomychidae. 


diese dicht an einander schliessen lässt, oder dieselben in ihrer gan- 
zen Länge trennt, sich bis über ihren Hinterrand hinaus verlän- 
gert und sich dem Mesosternum auflegt; letzteres zeigt nach den 
Gattungen geringe Formverschiedenheiten und zeichnet sich öfters 
durch leistenartig erhabene Seitenränder aus. Am Hinterleibe 
schwankt die Länge des ersten Segmentes beträchtlich, indem es 
bald den übrigen zusammengenommen nahe gleich ist, bald nur 
den beiden oder drei folgenden an Ausdehnung entspricht; das Her- 
vortreten eines kleinen sechsten Endringes ist auch hier dem männ- 
lichen Geschlechte eigenthümlich. Die Beine sind nur von mäs- 
siger oder geringer Länge, aber dabei eher zart als derb; die 
Schenkel mehr oder weniger zusammengedrückt, vor der Spitze 
etwas erweitert, die Schienen schlank, gegen das Ende hin allmäh- 
lig an Breite zunehmend. Die Tarsen sind, wie schon erwähnt, 
deutlich viergliedrig und zwar alle vier Glieder frei entwickelt; 
während das dritte Glied in der Regel merklich kleiner und auch 
meist schmaler als die beiden vorhergehenden erscheint, erreicht es 
bei Symbiotes fast vollständig die Grösse jener und ist hier in 
gleicher Weise an der Unterseite mit Haaren besetzt, welche an 
der Spitze am längsten sind und eine Art Pinsel bilden. Das End- 
glied ist wie gewöhnlich langgestreckt und kommt den vorher- 
gehenden zusammengenommen an Länge gleich. 

Geschlechtsunterschiede zeigen sich ausser an den 
Endsegmenten des Hinterleibes bei einigen Gattungen im männ- 
lichen Geschlechte an den Fühlern und Beinen. In Betreff der 
ersteren, so bieten Trochoideus und Phymaphora mit die 
merkwürdigsten und auffallendsten Bildungen in der ganzen Fa- 
milie dar, erstere Gattung durch die Verschmelzung des dritten und 
vierten Gliedes auf der Oberseite so wie durch die abweichende 
Form des Endgliedes, letztere durch die beträchtliche Verbreiterung 
der drei Keulenglieder nebst der eigenthümlichen Veränderung des 
vorhergehenden achten. Die Beine bieten bei Trochoideus deut- 
liche Unterschiede in der Länge der Schenkel und Schienen, so wie 
in der Breite der Vordertarsen dar; Zahnungen der Vorderschienen 
finden sich bei Rhanıs, der Mittelschienen bei Leiestes und 
Phymaphora im männlichen Geschlechte und zwar in so ana- 
loger Weise wie bei den Endomychidae genuini, dass schon 
nach diesem einen Merkmal die naturgemässe Stellung dieser Gat- 
tungen in der gegenwärtigen Familie unbestritten sein muss. 

Von den sechs bekannten, sämmtlich artenarmen Gattungen 
ist nureine, Trochoideus, ausschliesslich auf die Tropenzone 
beschränkt, die übrigen der nördlich gemässigten Zone eigen. 
Während letztere durchweg eine lokale Verbreitung haben, indem 
Leiestes, Symbiotes und Mycetaea Europa, Rhanis und 


IV. Endomychidae adseiti. 33. Trochoideus. 381 


Phymaphora Nord- Amerika angehören, dehnt sich Trochoi- 
deus nicht nur auf drei Welttheile, nämlich Afrıka, Asien und 
Süd-Amerika aus, sondern bietet auch in einer ihrer Arten (Tr. 
Desjardinsii) ein Beispiel weiter Verbreitung auf Länder, die 
durch grosse Meere von einander getrennt sind, dar. 


Uebersicht der Gattungen. 


Be Antennae’#articulatae®.. at, RETTET "PrTocholideus. 
II. Antennae 11 articulatae. 
A. Coxae anticae contiguae. 
1. Thorax transversus : palpi maxillares ar- 
ticulo ultimo oblongo-ovato, labiales 
erassortontitertruncato .. .,. „ . „STMeiestes. 
2. Thorax angustus, subquadratus: palpi 
maxillares articulo ultimo subeylindrico, 
labiales ovato . . . .esreulsspiBihans; 
B. Coxae anticae prosterno separatae. 
1. Thorax angustus, subquadratus: anten- 
nae maris clava latissima, retrorsum ex- 
cavatarhıı © RP ymaphor 
2. Thorax transversus: antennarum clava 
in utroque sexu simplex. 
a. Thorax linealaterali impressa nulla: 
palpi maxillares articulo ultimo ob- 
longo-ovato . . . Symbiotes. 
b. Thorax linea laterali i a pälpi 
maxillares articulo ultimo subulato. Mycetaea. 


33. Trochoideus Westwood. 
Transact. of the Linnean society XVI, pag. 673. 


Paussus Dalman. 


Antennae 4 articulatae, articulo ultimo permagno. 
Mandibulae apice trifidae. 

Palpi mazillares articulo ultimo oblongo- ovato. 
Palpi labiales articulo ultimo dilatato, truncato. 
Ligula profunde biloba. 

Coxae anticae contiguae. 


Eine durch die Form der Fühler sehr ausgezeichnete Gattung; 
dieselben bestehen nur aus vier Gliedern und zeigen nach den Ge- 


382 . Endomychidae. 


schlechtern eine verschiedene Bildung, vorzüglich in Betreff der 
beiden Endglieder. Das erste Glied ist kurz eiförmig, nach. der 
Spitze hin stark verdickt, beim Männchen stärker angeschwollen 
als beim Weibchen, das zweite sehr klein, bedeutend schmaler, 
aber breiter als lang; das dritte ist beim Männchen nur auf der 
Oberseite von dem sehr grossen und dicken Endgliede getrennt, 
übrigens auch hier sehr eng mit demselben verbunden, auf der 
Unterseite dagegen nicht sichtbar, da sich hier das Endglied über 
dasselbe hinweg nach hinten verlängert. Sowohl dieses dritte als 
das Endglied, welches bei weitem den grössten Theil des Fühlers 
ausmacht, schwanken nach den Arten in der Form; bei grösserer 
Streckung des letzten nimmt auch das vorletzte an Länge zu, wäh- 
rend es sonst ganz kurz und quer erscheint. Das Endglied zeichnet 
sich beim Männchen stets dadurch aus, dass es durch eine feine, 
aber scharf eingedrückte Furche, welche sich um seine Peripherie 
herumzieht, gleichsam in eine obere und untere Hälfte getheilt ist, 
so dass man annehmen könnte, es bestehe aus zwei unter einander 
geschobenen Gliedern; dem unterhalb liegenden würde dann die 
Spitze angehören, da sich die Furche vor derselben über die Ober- 
seite hinwegzieht. Beim Weibchen ist das dritte Glied deutlich 
beiderseits vom vierten getrennt, schmal, entweder nur wenig grös- 
ser als das zweite, oder verlängert und dem vierten an Stärke 
gleich; das Endglied ist hier zwar ebenfalls sehr gross, aber stets 
beträchtlich dünner als beim Männchen und der Furche entbeh- 
rend. — Von den Mundtheilen ist die Oberlippe quer, abgerundet, 
in der Mitte des Vorderrandes nur sehr unmerklich ausgebuchtet. 
Die Mandibeln sind aussen stark gerundet, mit verlängerter Spitze, 
welche kurz dreizähnig erscheint; die Lamelle des Innenrandes 
nimmt allmählig nach hinten an Breite ab und ist mit sehr dichten 
Borstenhaaren gefranzt. An den Maxillen ist der Stamm kurz und 
hornig, die innere Lade gross, lederartig, nach vorn erweitert, an 
der Spitze entweder schräg abgestutzt oder gegen den Aussenrand 
hin gerundet; im ersten Fall nur vorn, im letzten auch aussen mit 
sehr langen und dichten, weichen Haaren besetzt; die innere Lade 
ist ganz schmal, linear, scharf zugespitzt, nur die Hälfte der äusse- 
ren erreichend, besonders an der Spitze lang behaart. Die Kiefer- 
taster sind von mässiger Länge, das zweite Glied kelchförmig, ein 
wenig länger als breit, das zweite fast um die Hälfte kürzer, das 
Endglied doppelt so lang als letzteres, lang und zugespitzt eiförmig. 
Das Kinn ist kurz und breit, vorn abgerundet, beiderseits schmal 
abgeschnitten, in der Mitte des Hinterrandes ausgebuchtet; die 
Zunge lederartig, tief zweilappig, die Lappen schmal, stark seit- 
wärts gewandt, am Vorderrand kurz gewimpert. An den Lippen- 
tastern ist das zweite Glied kurz, quer sichelförmig, das letzte gross, 


IV. Endomychidae adseiti. 33. Trochoideus. 383 


etwas breiter als lang, beiderseits gerundet, an der Spitze breit und 
quer abgestutzt. 

Der Körper ist länglich, flach gewölbt, kurz und fein behaart, 
im Umriss einer Lycoperdina nicht unähnlich. Der Kopf ist 
gross, besonders breit, mit halbkuglig hervortretenden, stark facet- 
tirten Augen. Das Halsschild ist etwa um die Hälfte breiter als 
lang, vorn und hinten gerade abgeschnitten, beiderseits gerundet 
erweitert, nach hinten herzförmig verengt, gleichmässig gewölbt, 
mit sehr schmal und fein abgesetztem Seitenrande; eine Querfurehe 
an der Basis fehlt, ebenso deutlich ausgedrückte seitliche Längs- 
furchen, doch sind als Analoga der letzteren zwei Eindrücke nahe 
der Basis anzusehen. Das Schildchen ist gerundet. Die Flügel- 
decken sind an der Basis fast quer abgeschnitten, breiter als das 
Halsschild , mit winklig hervortretenden Schultern, länglich eiför- 
mig, nach hinten verschmälert und an der Spitze mehr oder weniger 
abgestutzt, niedrig gewölbt, mit fein aufgebogenem Seitenrande 
und einem eingedrückten Nahtstreif, welcher von der Basis bis zur 
Spitze reicht. Die Vorderhüften stossen in der Mittellinie des Pro- 
thorax zusammen, das Mesosternum ist dreieckig, nach hinten zu- 
gespitzt, zwischen den Mittelhüften schmal abgeschnitten. Am 
Hinterleib ist der erste Ring kaum so lang als die beiden folgenden 
zusammengenommen, ein sechster Ring in beiden Geschlechtern 
sichtbar. Die Beine sind nach den Arten mehr oder weniger 
schlank, beim Männchen in ihren einzelnen Theilen etwas länger 
und stärker entwickelt als beim Weibchen; die Schenkel sınd 
nach der Spitze zu allmählig und leicht verdickt, die Schienen 
dünn, reichlich von der Länge der Schenkel, die hinteren Paare 
leicht geschwungen und etwas zusammengedrückt. DieVordertarsen 
sind beim Männchen etwas mehr erweitert als beim Weibchen, be- 
sonders ihr erstes Glied deutlich verdickt; das dritte Glied ist an 
den Hintertarsen nur unmerklich, an den vorderen und mittleren 
aber deutlich kürzer als das zweite. 

Die wenigen bis jetzt bekannten Arten gehören den Tropen- 
segenden Afrika’s, Asien’s und Amerika’s an und sind 
von geringer Grösse; sie finden sich unter der Rinde von Bäumen 
(Rev. zool. 1840) und fliegen in der Nacht dem Lichte zu (Journ. 
of Proceed. oftheentom. soc. pag. 118); eine vierte ist von Dalman ın 
Copal eingeschlossen gefunden worden und als Paussus beschrie- 
ben. Westwood hat (a. a. ©.) auf diese Art zuerst eine eigne Gat- 
tung gegründet und sie zwar zusammen mit den Paussiden ab- 
gehandelt, ihre wesentlichen Unterschiede von denselben aber dar- 
gelegt. Dass die Gattung Trochoideus nach ihren wesentlichen 
Charakteren den Endomychiden angehöre, ist von Klug (Jahr- 
bücher der Insektenkunde I, pag. 284) treffend bemerkt worden; 


384 Endomychidae. 


die Uebereinstimmung in der Bildung der Mundtheile setzt dies 
ausser allen Zweifel. 


Anmerkung. Wenn Westwood (a. a. OÖ.) die Fühler der vorstehenden 
Gattung als dreigliedrig angiebt und sie auch bei dem in den Transact. of the 
entomol. soc. II, pl. X, fig. 8. abgebildeten Tr. Dalmanivon Madagascar 
ebenso darstellt, so rührt dies offenbar daher, dass ihm das weibliche Geschlecht 
unbekannt geblieben war. Gerade bei dem Männchen der erwähnten Art ist das 
dritte Glied so äusserst kurz und mit dem vierten so eng verbunden, dass es 
nur mit Mühe erkannt werden kann, während es beim Weibchen sich sehr offen 
darstellt. Guerin hat in der Revue zoologique par la soc. Cuvier., Anne&e 1838, 
pag. 22 das Vorhandensein von vier Gliedern zuerst angemerkt. 


4A. Drittes Fühlerglied bei beiden Geschlechtern kurz, beim Weibchen 
zugleich beträchtlich schmaler als das Endglied. 


1. T. Dalmani. Fuscus, pubescens, elytrorum maculis duabus, 
altera humerali, altera prope suturam, fascia obligua post me- 

dium apiceque rufis, aureo-pubescentibus. Long. lin. 1'%. 52. 
Trochoideus Dalmani *Westwood, Transact. of the entomol. soc. II, 


pag. 96, No.2. pl. X, fig.8. (4) — Transact. ofthe Linnean soc. XIX, 
pag. 45, No. 2. 


var. Elytrorum macula humerali et discoidahi confluentibus. 


Westwood hat von dieser Art nur das Männchen gekannt, bei 
dem das vierte Glied der Fühler dick bohnen- oder nierenförmig 
gestaltet ist und an welches sich das ganz kurze und quere dritte 
Glied eng anlegt; beim Weibchen ist letzteres deutlich abgesetzt, 
schmal, stumpf dreieckig, ein wenig länger und breiter als das 
zweite, das Endglied um die Hälfte schmaler und deutlich kürzer 
‚als beim Männchen, nur auf der Vorderseite gewölbt, hinten da- 
gegen abgeflacht. Die Basis der Fühler so wie die Beine und die 
Unterseite des Körpers sind licht röthlich braun, die Keule der er- 
steren und die Oberseite des letzteren pechbraun, ziemlich glän- 
zend, äusserst fein punktirt, kurz seidenartig behaart. Der Kopf 
ist bis zu den Fühlern herab deutlich gewölbt, innerhalb der letz- 
teren jederseits der Länge nach eingedrückt. Das Halsschild ist 
vorn zu beiden Seiten gerundet erweitert, hier doppelt so breit als 
lang, nach hinten herzförmig verengt, mit stumpfen, abgerundeten 
Vorder- und scharf rechtwinkligen Hinterecken,, welche zipfelartig 
aufgebogen erscheinen und vor denen die Oberfläche niedergedrückt 
ist; die länglichen Gruben, welche die seitlichen Längsfurchen 
darstellen, sind der Länge nach tief eingedrückt , die übrige Ober- 
fläche stark kissenartig gewölbt, der Seitenrand längs der hinteren 
Hälfte fein aufgebogen, die Mittellinie breit furchenartig vertieft, 
heller, mehr röthlich gefärbt und goldgelb behaart. Das Schild- 
chen ist rothbraun. Die Flügeldecken sind an der Basis deutlich 


IV. Endomychidae adseiti. 33. Trochoideus. 385 


breiter als das Halsschild, 2% mal so lang als dieses, seitlich bis 
zum Ende des ersten Drittheils leicht gerundet erweitert, von da 
ab nach hinten merklich verschmälert, an der Spitze stumpf und 
einzeln abgerundet; die Oberfläche auf der Mitte des Rückens 
niedergedrückt, zu beiden Seiten ziemlich steil gegen den Rand 
hin abfallend, schwarzbraun, mit gleichfarbiger Behaarung bedeckt, 
ein Fleck dicht hinter den Schultern, ein zweiter vor der Mitte 
nahe der Naht, eine beiderseits abgekürzte Querbinde hinter der 
Mitte und die äusserste Spitze rostroth, dicht goldgelb behaart. 

Nicht selten dehnt sich die helle Zeichnung der Flügeldecken 
weiter aus und es fliessen dann die beiden vorderen Flecke zu 
einer schrägen, von der Schulter gegen die Naht verlaufenden Binde 
zusammen; bei solchen Exemplaren erscheint auch die Spitze in 
grösserer Ausdehnung hell gefärbt. 

Von Madagascar, im hiesigen Museo und in Westwood’s 
Sammlung. 


2. T. Desjardinsii. Fuscus, confertim punctatus, pubescens, 
subnitidus, antennis, ore, elytrorum humeris pedibusque rufo- 
ferrugineis. Long. lin. 1%—1%. 89. 

Trochoideus Desjardinsii *Guerin, Revue zoologique par la soc. 
Cuvier., Annde 1838, pag. 22. — Westwood, Transact. of the entomol. 
soc. Il, pag. 97, No. 3. — Transact. of the Linnean soc. XIX, pag. 
45, No. 3. 

Trochoideus amphora Cantor, Journal of Proceed. of the entomol. 
soc., pag. 118. 


In der Regel grösser und besonders viel gedrungener und brei- 
ter als der vorige, dunkelbraun, dicht gedrängt punktirt, fein gelb- 
braun behaart, ziemlich glänzend, mit heller gefärbten Fühlern und 
Beinen. Der Kopf ist flach gewölbt, dicht und fein punktirt, mit 
zwei seichten Längseindrücken zwischen den Fühlern, pechbraun, 
mehr oder weniger röthlich durchscheinend, der Clypeus, die 
Mundtheile und Fühler hell rostroth. An den Fühlern ist das erste 
Glied beim Weibchen kurz und dick eiförmig, beim Männchen 
merklich breiter, fast rhombisch,, das zweite bei beiden Geschlech- 
tern ganz kurz, knopfförmig, das dritte beim Männchen mit dem 
Endgliede eng verbunden, quer sichelförmig, letzteres etwa doppelt 
so lang als breit, bis nahe zur Spitze, welche stumpf zugespitzt ist, 
fast von gleicher Breite. Beim Weibchen ist das dritte Glied nur 
wenig länger und dicker als das zweite, ziemlich von gleicher Form, 
das letzte nur halb so dick als beim Männchen, wurstförmig, nach 
vorn mit leichter Convexität und entsprechender Einbuchtung am 
Hinterrande. Das Halsschild ist vorn und hinten gleich breit, 


seitlich gerundet erweitert, seine grösste Breite vor der Mitte lie- 
Gerstaecker, Entomographien. 35 


386 Endomychidae. 


send und der Seitenrand hier zuweilen unter einem schwachen 
Winkel gebrochen, die Vorderecken stumpf abgerundet, die hinte- 
ren fast rechtwinklig, die Eindrücke zu jeder Seite der Basis nur 
schwach und wenig abgegränzt, die Oberfläche mässig gewölbt, 
dicht gedrängt und deutlich, nach hinten allmählig tiefer punktirt, 
die vertiefte Mittellinie seicht und fein. Das Schildchen ist kurz, 
abgerundet, fein punktirt. Die Flügeldecken sind an der Basis ge- 
rade abgeschnitten und breiter als das Halsschild, bis zum ersten 
Drittheil leicht erweitert, dann verengt und an der Spitze abge- 
stumpft, ebenso dicht aber beträchtlich stärker als das Halsschild 
punktirt, die Punkte auf der vorderen Hälfte der Scheibe sogar 
leichte Querrunzeln bildend, bei wohl erhaltenen Exemplaren ziem- 
lich dicht seidenartig behaart, glänzend pechbraun mit heller ge- 
färbten, nicht selten leicht rostrothen Schulterecken. Die Beine 
sind von der Farbe der Fühler, die Unterseite des Körpers roth- 
braun, die Spitze des Hinterleibes rostgelb, das erste Segment des- 
selben deutlich stärker punktirt als die übrigen. 

Bei nicht ganz ausgefärbten Exemplaren erscheint die ganze 
Oberseite licht kastanienbraun, die Seitenränder des Halsschildes, 
die Basis und Naht der Flügeldecken rostfarben; schwächer be- 
haarte oder abgeriebene Individuen erscheinen ebenfalls heller ge- 
färbt und zugleich glänzender. 

Es liegt mir diese Art in einer grösseren Anzahl von Exem- 
plaren beider Geschlechter vor; sie ist nicht nur auf der Insel 
Mauritius einheimisch , woher die von Guerin beschriebenen In- 
dividuen so wie aucheinige in Dohrn’s Sammlung befindliche stam- 
men, sondern auch auf Ostindien und die benachbarten Inseln 
verbreitet. Exemplare von Birma (Dohrn), den Philippinen 
(Brit. Mus.), der Insel Nicobar (Westwood) zeigen mit den von 
der Insel Mauritius stammenden die vollkommenste Ueberein- 
stimmung, wenn sie auch jene durchschnittlich an Grösse ein wenig 
übertreffen. Cantor sammelte sie ausserdem auch auf Pulo Pe- 
nang (Prinz Wales-Island.) 


Anmerkung. Die typischen Exemplare des Gwerin’schen Troch. Des- 
jardinsii liegen mir durch Dohrn’s gefällige Vermittlung zum Vergleiche vor. 
Dass die von Cantor auf Pulo Penang (Prince Wales-Island) aufgefundenen 
Individuen, nach denen (a. a. OÖ.) dessen Troch. amphora aufgestellt wor- 
den ist, mit den mir vorliegenden aus Birma, von den Philippinen u.s.w. 
derselben Art angehören, kann, soviel sich aus der kurzen Diagnose ersehen 
lässt, nicht zweifelhaft erscheinen ; überdem hebt Cantor die Aehnlichkeit sei- 
ner Art mit T. Desjardinsii Gu£er. noch besonders hervor. 


IV. Endomychidae adseiti. 33. Trochoideus. 387 


BD. Drittes Fühlerglied bei beiden Geschlechtern verlängert und von der 
Breite des Endgliedes. 
3. T. Americanus. Brunneus, pubescens, subnitidus, thorace 
obscuriore, basi trifoveolato, elytrorum humeris pedibusque 
dilutioribus. Long. Iin. 1%—1%. &2. 


2 Antennis nigro-fuscis, apice testaceıs. 


Trochoidgus Americanus Duquet, Revue zoologique par la soc. 
Cuvier., Annee 1840, pag. 174.— Westwood, Transact. of the Linnean 
soc. XIX, pag. 45, No. 4. 

Trochoideus (?) Goudotii *Guerin, Revue et Magasin de Zoologie, 
ANSErHIX.,..1857,:.pag:191::(2) 

var. immatura. Corpore fulvo, thorace obscuriore, anten- 
nis fuscis. 


Noch grösser als die vorige Art, ähnlich gefärbt, durch die 
äusserst feine und lose Punktirung der Oberseite so wie durch die 
Bildung der Fühler leicht zu unterscheiden; satt rothbraun, dünn 
gelblich behaart, Halsschild, Kopf und Fühler dunkler, fast 
schwärzlich. Das erste Fühlerglied ist beim Männchen beträchtlich 
grösser und breiter als beim Weibchen, dick eiförmig, das zweite 
in beiden Geschlechtern ganz kurz und quer; das dritte gross, beim 
Männchen fast quadratisch, beim Weibchen um die Hälfte länger 
als breit; das Endglied beim Männchen dick, fast gleich breit, an 
der Spitze stumpf zugerundet, doppelt so lang als breit, auf der 
Oberseite gewölbt, unten flach gedrückt, beim Weibchen schmal, 
cylindrisch, 2%, mal so lang als das dritte. Das erste Glied ist röth- 
lich pechbraun, zuweilen selbst rostgelb, die folgenden schwärzlich, 
das vierte Glied beim Weibchen an der Spitze gelblich, mit dün- 
nen und sparsamen Haaren besetzt. Der Kopf ist dicht und fein, 
ziemlich deutlich punktirt, zwischen den Augen beiderseits breit 
und tief eingedrückt, pechschwarz. Das Halsschild ist vorn be- 
trächtlich breiter als an der Basis, seitlich bis fast zur Mitte gerun- 
det erweitert, nach der Basis hin stark herzförmig verengt, mit 
scharf rechtwinkligen Hinter- und abgestumpften Vorderecken und 
seiner ganzen Länge nach deutlich, obwohl schmal abgesetztem 
Seitenrande; die Oberfläche gewölbt, äusserst fein und zerstreut 
punktirt, in der Mitte mit breiter aber sehr flacher, nach vorn ganz 
verschwindender Längsfurche, an welche sich zunächst der Basis 
eine grosse und tiefe runde Grube anschliesst; zu jeder Seite der- 
selben ist der gewöhnliche Eindruck ebenfalls sehr tief und zu einer 
queren Grube ausgezogen. Das Schildchen ist kurz, ohne deut- 
liche Punktirung. Die Flügeldecken sind wie bei der vorigen Art 
gestaltet, aber viel flacher, innerhalb der Schulterbeulen tief einge- 
drückt, vorn längs der Naht schwielig aufgetrieben, deutlich aber 

2 


388 Endomychidae. 


keineswegs stark und gedrängt punktirt, rothbraun gefärbt mit lich. 
terem, rostrothen Fleck bei den Schultern, etwas länger und dich- 
ter als das Halsschild behaart, an der Spitze breit und fast quer 
abgestutzt. Die Unterseite ist von der Farbe der Flügeldecken, die 
Beine etwas lichter; der Hinterleib ist fein punktirt. 

Bei unausgefärbten Exemplaren sind Flügeldecken, Unter- 
seite und Beine licht braungelb, Halsschild, Kopf und Fühler 
pechbraun. 

Aus Columbien, im hiesigen Museo. 


Eine vierte, in Copal (oder wohl richtiger in Anime-Harz) ein- 
geschlossene Art der Gattung ist ausserdem von Dalman beschrie- 
ben worden: 


4. T. eruciatus. Ferrugineus, elytrorum basi apiceque fuseis, 
sutura fasciaque media brunneis. Long. lin. 1%. 
Trochoideus cruciatus Westwood, Transact. of the Linnean society 
XVI, pag. 675. Tab. 33, fig. 55, 59. — Ibidem XIX, pag.45, No.1.- 
Transact. of the entomol. soc. II, pag. 96, No. 1. 


Paussus eruciatus Dalman, Kongl. Vetensk. Akad. Handling. 1825, 
pag. 400, No. 3. Tab. V, fig. 9—11. 


Nach der Dalman’schen Beschreibung stimmt diese Art in 
allen generischen Merkmalen genau mit den vorhergehenden über- 
ein und ist dem T. Dalmani Westw. sehr nahe verwandt; das 
beschriebene Exemplar ist, wie sich aus der Fühlerbildung ersehen 
lässt, ein Männchen. Das letzte Fühlerglied erscheint nach der Ab- 
bildung ein wenig länger und schmaler als bei der erwähnten Art 
von Madagascar, jedoch merklich weniger verlängert als bei T. 
Desjardansii. Der Kopf ist schwarzbraun, der Mund gelblich, 
die Fühler an den Gelenken und der Spitze röthlich. Der Thorax 
hat die gewöhnliche Form, ist schwarzbraun, behaart, auf der Mitte 
der Scheibe und längs der Ränder rostroth; das Schildchen rost- 
farben. Die Flügeldecken zeigen den vertieften Nahtstreif der le- 
benden Arten, sind schwarzbraun und mit zwei grossen rostgelben 
Flecken versehen, welche in der Mitte durch eine schmale Quer- 
binde der Grundfarbe von einander getrennt und von Naht und 
Seitenrand nur durch einen schmalen Raum geschieden sind. Die 
Beine sind rostgelb mit dunkleren Schenkeln und helleren 'Tarsen. 

Diese Art schliesst sich sowohl in der Fühlerbildung als dem 
Körper-Habitus den beiden Arten der alten Welt an. 


IV. Endomychidae adseiti. 34. Leiestes. 389 


34. Leiestes Redtenbacher. 


Fauna Austriaca, pag. 200. 


Uryptophagus et Lycoperdina Gyllenhal. 


Antennarum clava sensim drelatata, apice oblique Iruncata. 
Mandibulae apice fisso, lacınıa triangulari. 

Palpi mazillares articulo ultimo oblongo-ovalo, apice sublrunecato. 
Palpi labiales articulo ultimo brevi, fortiter truncato. 

Ligula truncata. 

Coxae anticae conliguae. 


Die Fühler sind kurz und derb, kaum länger als der dritte 
Theil des Körpers, regelmässig 11 gliedrig ; das erste Glied ist leicht 
verdickt, eiförmig, das zweite und dritte um die Hälfte kürzer, fast 
gleich lang, etwas länglich, die folgenden bis zum achten immer 
kürzer und allmählıg breiter als lang werdend, die Keule etwa den 
fünf vorhergehenden Gliedern gleich, ihre beiden ersten Glieder 
kurz und quer, das zweite fast doppelt so lang und breit als das 
erste, das Endglied stumpf dreieckig, beinahe herzförmig, aussen 
schräg abgeschnitten. Der Clypeus ist gerade abgeschnitten, die 
Oberlippe quer, vorn leicht gerundet, ohne Ausbuchtung. Die 
Mandibeln sind breit und kräftig, mit kurzer, gespaltener Spitze, 
am Innenrand tief ausgeschnitten und daselbst mit einer kurzen 
und breiten, dreieckigen, mit Haaren gefranzten Lamelle versehen. 
Die Maxillen sind klein und schmal, ihr Schaft dünn hornig, die 
beiden Laden lederartig; die äussere nur wenig länger als die 
innere, nach vorn verbreitert, an der Spitze breit abgerundet und 
lang gebartet; die innere schmal, an der Spitze schräg abgeschnit- 
ten und daselbst mit wenigen aber dicken Borsten besetzt. Die 
Kiefertaster sind kurz und gedrungen, das zweite Glied becher- 
förmig, breiter als lang, das dritte kurz, quer viereckig, das End- 
glied länglich eiförmig, nach der Spitze zu verschmälert und diese 
selbst kurz abgestutzt. Das Kinn ist kurz und breit, nach hinten 
erweitert, beiderseits gerundet, vorn zu jeder Seite zahnartig her- 
vortretend; die Lippe ist längs des grösseren Basaltheils wie das 
Kinn hornig, nur der kurze Spitzentheil häutig; sie ist kaum län- 
ger als breit, vorn gerade abgeschnitten , dort beiderseits gerundet, 
nach hinten herzförmig verengt. Die Lippentaster sind gross und 
dick , das zweite Glied sehr breit und nur halb so lang, das letzte 
kurz und dick eiförmig, an der Spitze sehr breit und quer ab- 
gestutzt. 


390 Endomychidae. 


Der Körper ist länglich,, fast gleich breit, glatt und glänzend. 
Der Kopf ist schräg nach vorn abfallend, ziemlich breit, die Augen 
seitlich kaum hervortretend. Das Halsschild ist am Vorderrande 
nur leicht ausgeschnitten, die Vorderecken kurz, nach unten herab- 
gebogen, die Seitenränder bis zur Mitte leicht gerundet, von da ab 
nach hinten fast geradlinig und in rechtem Winkel auf die Basis 
stossend; quer viereckig, nach vorn verengt, stark gewölbt, der. 
Seitenrand scharf, nicht abgesetzt, die Querfurche der Basis deut- 
lich und tief, dicht vor dem aufgebogenen Basalrande verlaufend, 
die seitlichen Längsfurchen jederseits zu einer sehr tief ausgehöhl- 
ten und weiten Grube ausgedehnt, welche nach aussen von einer 
scharfen und stark erhabenen Falte begränzt wird. Das Schildchen 
ist halbkreisförmig. Die Flügeldecken sind von der Breite des Hals- 
schildes, mehr denn doppelt so lang als breit, seitlich kaum be- 
merkbar gegen die Mitte hin erweitert, vom letzten Drittheil an 
schwach und allmählig verengt und zugerundet; die Schulterbeulen 
faltenartig erhaben, der Seitenrand auf die Unterseite herabgerückt, 
die Oberfläche mit einem Nahtstreif und ausserdem mit unregel- 
mässiger Punktirung. Die Vorderhüften stossen in der Mittellinie 
zusammen, das Mesosternum ist länglich, schmal, nach vorn fast 
dreieckig verengt, mit scharfen und leicht erhabenen Seitenrändern, 
nach hinten ebenfalls verschmälert und hier kurz abgestutzt; der 
vordere Fortsatz der Hinterbrust ist zwischen den Hüften fast scharf 
dreieckig zugespitzt. Am Hinterleib ist der erste Ring nur wenig 
kürzer als die folgenden zusammengenommen, der fünfte doppelt 
so lang als die vorhergehenden, abgerundet. An den Beinen sind 
die Schenkel kurz und breit, seitlich zusammengedrückt, die Schie- 
nen schmal, gegen die Spitze hin leicht und allmählig verbreitert; 
die Tarsen sind von °/% der Schienenlänge, das erste Glied nur we- 
nig länger als das zweite, beide an der Unterseite mit Haaren be- 
setzt, die besonders an der Spitze des zweiten Gliedes sehr lang 
sind, das Klauenglied ziemlich stark und fast gleich dick, den drei 
vorhergehenden an Länge gleich. 

Das Männchen unterscheidet sich vom Weibchen durch ein 
hervortretendes sechstes Hlinterleibssegment und sehr auffällig durch 
die Bildung der Mittelschienen; dieselben sind etwas unterhalb der 
Mitte des Innenrandes kurz und tief halbkreisförmig ausgeschnit- 
ten und oberhalb dieses Ausschnittes mit einem dünnen und schräg 
gegen die Spitze hin gerichteten, unterhalb desselben mit einem 
dreieckigen, gerade nach innen gewandten Zähnchen bewaffnet. 

Die einzige Europäische Art lebt nach Gyllenhal unter 
Baumrinde. 


IV. Endomychidae adsciti. 34. Leiestes. 391 


1. L. seminigra. Oblonga, glabra, nitida, laete rufa, thoracis 
margine basali, scutello,, elytris abdomineque nigris, pectore 
castaneo. Long. lin. 1—1',. &2. 

Leiestesseminigra Dejean Catal. 2. edit., pag. 440. — Redtenbacher, 
Faun. Austr. pag. 200. — Ibidem, 2. Aufl. pag. 373. — Guerin, Ar- 
chives entomol. I, pag. 276. 

Cryptophagus seminiger Gyllenhal, Insect. Suec. I, pag. 178, No. 
16. — Schönherr, Synon. Insect. II, pag. 99, No. 17. 

Lycoperdinaseminigra Gyllenhal, Insect. Suec. 1V, pag. 221, No.4. 


var. a. T’horaciıs basi scutellogue concoloribus, rufis. 


var. b. immatura. Seutello elytrisque dilute piceis, pectore 
abdomineque obscure ferrugineis. 


Länglich,, fast gleich breit, glatt und glänzend, lebhaft rost- 
roth mit tief schwarzen Flügeldecken und Hinterleib. Die Fühler 
sind von der Farbe des Kopfes, welcher gleichmässig gewölbt, stark 
glänzend, wie polirt erscheint und in der Regel aller Eindrücke 
entbehrt; nur zuweilen machen sıch zweı kleine und seichte runde 
Gruben nahe beim Scheitel bemerkbar. Das Halsschild ist um die 
Hälfte breiter als lang, quer viereckig, bis zum vorderen Drittheil 
gleich breit, dann nach der Spitze hin in leichter Rundung ver- 
engt, mit tief herabgebogenen, ziemlich scharfwinkligen Vorder- 
und rechtwinkligen, innerhalb des Seitenrandes scharf gekielten 
Hinterecken; die beiden Eindrücke an der Basıs, welche nach 
innen von diesen allmählig sich vom Seitenrande entfernenden Kie- 
len liegen, sind sehr tief, längs ihrer Mittellinie noch tiefer gefurcht 
und diese Furchen nach vorn bis zur Mitte reichend, an der Basis 
in eine Grube endigend; die Scheibe bis zur Basis hin, die Seiten- 
theile nur auf der vorderen Hälfte stark gewölbt, sehr fein und ver- 
loschen punktirt, die ganze Oberfläche mit Ausnahme des schwar- 
zen Basalrandes glänzend und lebhaft roth. Das Schildchen ist 
schwarz, fein punktirt. Die Flügeldecken fallen längs der Basis 
schräg gegen das Halsschild hin ab, sind im Uebrigen leicht ge- 
wölbt, feın aber deutlich und nur mässig dicht punktirt, der Naht- 
streif fein und seicht, aber sich fast bis zur Spitze hin erstreckend. 
Sowohl die Spitze der Flügeldecken als die des Hinterleibes scheint 
röthlich braun durch; die Punktirung des letzteren ist fein, die der 
kastanienbraun gefärbten und sehr glänzenden Brust kaum bemerk- 
bar. Die Beine sind in ihrer ganzen Ausdehnung hell rostroth. 

Der Mangel des schwarzen Basalrandes am Halsschilde kommt 
nicht selten vor, wie denn auch G’yllenhal in seiner Beschreibung 
desselben gar nicht erwähnt; bei solchen Individuen ist dann in der 
Regel auch das Schildcehen rost- oder blutroth gefärbt. Unausge- 
färbte Exemplare zeichnen sich durch dunkler oder lichter pech- 


392 Endomychidae. 


braune Flügeldecken, hellere rostrothe Farbe des Kopfes und Hals- 
schildes und eintönig rostfarbene Unterseite des Körpers aus. 

Diese zierliche Art scheint in Europa weit verbreitet zu sein; 
es liegen mir Stücke aus Schweden, Norddeutschland 
(Pommern), Oesterreich und der Krim vor; in Frankreich, 
u.a. bei Paris findet sie sich ebenfalls, dagegen scheint sie in 
England bis jetzt zu fehlen. 


35. Rhanis Le Conte. 
Proceed. of the acad. of nat. scienc. of Philadelphia VI. pag. 360. 


Rhanis Doean. — Lycoperdina Ziegler, Melsheimer. — 
Phymaphora Guerin. 


Antennae articulo penultimo transverso, ultimo rotundato, sub- 
acuminato. 

Mandibulae apice fisso, intus erenulatae. 

Palpi mazillares articulo ultimo subeylindrico. 

Palpi labiales articulo ultimo ovato. 

Ligula rotundata. 

Coxae anticae conliquae. 


Mit der vorigen und folgenden Gattung gleich nahe verwandt, 
durch die zusammenstossenden Vorderhüften sich an Leiestes, 
durch die Form des Halsschildes und der Flügeldecken an Phy- 
maphora anschliessend, deren weiblichen Individuen sie im Ha- 
bitus sehr ähnlich ist. — Die Fühler sınd schlank, das erste Glied 
verdickt, nach der Spitze zu fast dreieckig erweitert, das zweite 
kaum kürzer aber beträchtlich schlanker, die folgenden allmählig 
an Länge abnehmend und vom sechsten an knopfförmig, nicht 
länger als breit; an der Keule das erste Glied fast dreieckig, etwas 
quer, das zweite doppelt so breit, trapezoidal, das letzte fast rund- 
lich mit leichter Zuspitzung am Ende. — Die Mundtheile weichen 
von denen der beiden zunächst stehenden Gattungen in mehreren 
Punkten nicht unwesentlich ab. Die Oberlippe ist vorn gerade ab- 
geschnitten, quer viereckig, nach hinten leicht verbreitert. Die 
Mandibeln im vorderen Theile schmal, mit kurzer, gespaltener 
Spitze, unterhalb derselben innen fein gezähnelt, flach ausgeschnit- 
ten; die Lamelle ziemlich breit, nach hinten nur schwach erwei- 
tert, am Rande gleichmässig und dicht gewimpert. Die Maxillen 


IV. Endomychidae adseiti. 35. Rhanis. 393 


sind fast ganz wie bei L’eiestes geformt, nur die äussere Lamelle 
am Ende weniger erweitert, zugespitzt und schnabelförmig nach 
innen gekrümmt, die innere durchaus linear. Auch die Kiefer- 
taster sind sehr übereinstimmend, das Endglied jedoch fast cylın- 
drisch, um die Hälfte länger als breit, am Ende quer abgestutzt. 
Das Kinn ist doppelt so breit als lang, vorn in der Mitte gerade 
abgeschnitten, beiderseits zahnartig hervortretend; die Zunge ver- 
längert, ihr horniger Basaltheil geradlinig nach vorn verengt, der 
häutige Spitzentheil quer eiförmig, vorn abgerundet. An den Lip- 
pentastern ist das zweite Glied länger als breit, becherförmig, das 
letzte länglich und stumpf oval. 

Der Körper ist noch länglicher und schmaler als bei Phyma- 
phora, glatt und glänzend. Der Kopf ist ziemlich breit, mit kleı- 
nen und wenig heraustretenden Augen, bis zu diesen in das Hals- 
schild eingesenkt, dessen Vorderrand jederseits von der Mitte sehr 
leicht ausgebuchtet ist, indem diese selbst ein wenig weiter nach 
vorn hervortritt als die tief herabgebogenen Vorderecken. Das 
Halsschild ist kaum breiter als lang, nach hinten leicht verengt, 
stark gewölbt, mit scharfem, nicht abgesetzten, sondern tief herab- 
gesenkten Seitenrand, die Querfurche der Basis tief und deutlich, 
die seitlichen Längsfurchen stark abgekürzt, grubenartig, die 
Scheibe ausserdem noch mit zwei nach vorn abgekürzten, tief ein- 
gegrabenen Längsfurchen versehen. Das Schildchen ist rundlich, 
nur wenig breiter als lang. Die Flügeldecken sind fast 2‘, mal so 
lang als das Halsschild, an der Basis nur wenig breiter als dieses, 
bis zur Mitte sehr leicht erweitert, nach hinten merklich verschmä- 
lert und stumpf abgerundet, der Seitenrand auf die Unterseite her- 
umgeschlagen, der eingedrückte Nahtstreif deutlich. Die Vorder- 
hüften stossen in der Mittellinie zusammen, das Mesosternum ist 
schmal, länglich, von rhomboidaler Form, nach vorn fast zuge- 
spitzt, hinten kurz abgeschnitten, seine Seitenränder leistenartig 
erhaben. Am Hinterleib ist der erste Ring nicht ganz so lang als 
die folgenden zusammengenommen, der fünfte beim Weibchen ab- 
gerundet. Die Beine sind kurz, die Schenkel vor der Spitze keu- 
lenartig verdickt, die Schienen gegen das Ende hin merklich ver- 
breitert; an den Tarsen das erste Glied nur wenig länger als das 
zweite, beide unterhalb an der Spitze mit langen Haaren besetzt, 
das Klauenglied so lang als die drei ersten zusammengenommen. 

Beim Männchen ist das fünfte Abdominalsegment am Hin- 
terrande Hlach ausgeschnitten und ein schmales sechstes hervor- 
tretend;; die Vorderschienen sind in der Mitte des Innenrandes mit 
einem dünnen und scharf zugespitzten, gerade nach einwärts ge- 
richteten Zahn bewaffnet. 

Die einzige bekannte Art bewohnt Nord-Amerika. 


394 Endomychidae. 


1. Ah. unicolor. Angustula, fere glabra, nitida, rufa, elyiris 
apice humerisque exceptis nigris, punetulatis. Long. lın. 
11%. 82. 

Rhanisunicolor Ze_Conte, Proceed. of the acad. of nat. scienc. of Phi- 
ladelphia VI, pag. 360, No. 1. 


Lycoperdinaapicalis Melsheimer, Proceed. ofthe acad. of nat. scienc. 
of Philadelphia III, pag. 177, No. 5. 


Rhanishaemorrhoidalis Dejean Catal. 2. edit. pag. 440. 
Phymaphora haemorrhoidalis Gwuerin, Archives entomol. I, 
pag. 275. 
Endomychus fuscus * Knoch i. lit. 
var. immatura. Corpore toto ferrugineo. 


Lycoperdina unicolor Ziegler, Proceed. of the acad. of nat. scienc. 
of Philadelphia II, pag. 272, No. 2. 


Phymaphora unicolor Melsheimer, Catal. of Coleopt. of the United 
States, pag. 132. 


Endomychusflavidus*Knoch i. lit. 


Schmal und langgestreckt, glänzend, fast glatt, nur mit äus- 
serst feinen und kurzen, staubartigen Häärchen in den Punkten 
der Flügeldecken besetzt, heller oder dunkler rostroth. Der Kopf 
ist gewölbt, nirgends eingedrückt, äusserst fein und undeutlich 
punktirt, glänzend, die Fühler und Mundtheile gleichfarbig. Das 
Halsschild ist vorn kaum schmaler als an der Basis, seitlich längs 
der vorderen Hälfte gerundet erweitert, der Seitenrand im hinter- 
sten Drittheil geradlinig und in rechtem Winkel auf die Basis stos- 
send, die Hinterecken deutlich aufgebogen und eine erhabene Falte 
nach vorn aussendend, die seitlichen Längsfurchen breit, gruben- 
artig, fast dreieckig, die beiden mittleren Längsfurchen der Scheibe 
von der Basalfurche ausgehend, nach vorn leicht divergirend und 
bis über die Mitte hinausreichend, die Oberfläche ziemlich gewölbt, 
äusserst fein punktirt, glänzend rostroth. Das Schildchen ıst roth- 
braun. Die Flügeldecken sind langgestreckt, vorn gerade abge- 
schnitten, von den abgestumpften Schulterecken an bis fast zur 
Mitte in schräger Richtung leicht erweitert, dann bis nahe zur 
Spitze deutlich verengt und hier stumpf abgerundet; der feine aber 
deutlich eingedrückte Nahtstreif reicht bis zur Spitze, die Ober- 
fläche ist mit zahlreichen ziemlich feinen und seichten, aber durch- 
aus deutlichen Punkten besetzt, mit Ausnahme der Schulterbeulen 
und des hinteren Drittheils, welche rostroth erscheinen, schwarz 
gefärbt. Die ganze Unterseite ist mit Einschluss der Beine glatt 
und glänzend rostfarben, die Punktirung auf dem Hinterleibe so 
fein, dass sie nur mit Mühe zu erkennen ist. 

Bei weniger ausgefärbten Individuen ist die grössere vordere 
Hälfte der Flügeldecken nur lichter oder dunkler pechbraun gefärbt 


IV. Endomychidae adseiti. 36. Phymaphora. 395 


und zuweilen erscheinen bei solchen auch der Basal- und Nahtrand 
von der Körperfarbe; als unreife oder unvollkommen ausgefärbte 
sind solche zu betrachten, bei denen die ganze Oberseite des Kör- 
pers einfarbig und hell rostgelb erscheint. Ein solches scheint Zieg- 
ler bei seiner Beschreibung vorgelegen zu haben und der von ihm 
für die Art angewandte Name ist daher als wenig angemessen zu 
bezeichnen. 

Die Art ist in den Vereinigten Staaten Nord-Amerika’s, 
nach Le Conte besonders in den mittleren und südlichen, nicht 
selten. 


36. Phymaphora Newman. 
Entomol. Magazine V, pag. 359. 


Lycoperdina Ziegler, Melsheimer. — Rhanis Dgean. 


Antennae maris clava latıssima, retrorsum ezxcavala. 
Mandibulae apice fisso, intus cerenulatae. 

Palpi maxillares articulo ultimo oblongo, subulato. 
Palpi labiales articulo ultimo ovato, subacuminato. 
Ligula rotundata, medio sinuata. 

Prosternum distinctum. 


Abermals eine durch die Fühlerbildung sehr ausgezeichnete 
Gattung, bei der jedoch nur das männliche Geschlecht eine ausser- 
gewöhnliche Form der Keule zeigt, während das Weibchen sich 
den verwandten Gattungen in dieser Beziehung nahe anschliesst. 
An den männlichen Fühlern ist das erste Glied stark verdickt, kurz 
und breit eiförmig, das zweite knopfförmig, fast nur halb so lang 
als breit, die fünf folgenden noch viel kürzer, eng an einander ge- 
schlossen, zusammen nicht viel länger als das erste, das achte nach 
innen in einen breiten zapfenartigen Fortsatz erweitert, mehr denn 
doppelt so breit als die vorhergehenden; die Keule merklich länger 
als die vorhergehenden Glieder zusammengenommen, an der Basis 
fast so breit wie der Kopf, auf der Vorderfläche gewölbt, hinten 
ausgehöhlt; das erste Glied nur wenig breiter als lang, mit langen 
und convexem Aussen-, kurzen und geradlinigen Innenrande, an 
der Basis schräg, an der Spitze quer abgeschnitten, das zweite 
schmaler, kurz und quer, dreimal so breit als lang, das letzte aber- 
mals schmaler, aber doppelt so lang, kurz und stumpf herzförmig. 
Beim Weibchen ist das Basalglied schmaler und länglicher eiför- 


396 Endomychidae. 


mig, von den folgenden das zweite am längsten, nämlich um die 
Hälfte länger als breit, die Glieder von diesem bis zum achten all- 
mählig kürzer werdend,, letzteres quer, die Keule etwa den fünf 
vorhergehenden Gliedern zusammen an Länge gleich, die beiden 
ersten Glieder kurz und breit, das zweite am breitesten, das End- 
glied um die Hälfte länger, quer und abgerundet viereckig. — Der 
Clypeus ist quer abgeschnitten, vorn schmaler als die breite, abge- 
rundete Oberlippe. Die Mandibeln endigen in eine mässig lange, 
gespaltene Spitze, sind unterhalb derselben am Innenrande zahn- 
artig eingekerbt, hierauf tief ausgeschnitten; die häutige Lamelle 
ist breit, länglich dreieckig, vorn länger mit Haaren gewimpert. 
Die Maxillen sind schmal, hornig, die beiden Laden dünner, mehr 
lederartig; die äussere etwas länger als die innere, nach vorn all- 
mählig verbreitert und dort stumpf abgerundet, am Rande nur 
sparsam mit langen Borstenhaaren besetzt; die innere linear, innen 
schräg abgeschnitten und dadurch nach vorn scharf zugespitzt. Die 
Kiefertaster sind kurz und gedrungen, das zweite Glied so lang als 
breit, herzförmig, das dritte quer, um die Hälfte breiter als lang, 
das letzte länglich, pfriemförmig verdünnt, an der Spitze schmal 
abgestutzt. Das Kinn ist fast doppelt so breit als lang, seitlich 
stark, vorn in der Mitte leicht gerundet, zu beiden Seiten in Form 
einer kurzen Spitze hervorgezogen; die Zunge länger als das Kinn, 
der vordere Theil gerundet erweitert, in der Mitte des Vorderrandes 
flach ausgebuchtet und daselbst mit einigen längeren Haaren be- 
setzt. Die Lippentaster sind dick, das zweite Glied sehr breit, das 
Endglied nach innen gerichtet, kurz und breit eiförmig, stumpf zu- 
gespitzt. 

Der Körper ist langgestreckt, fast gleich breit, leicht gewölbt, 
glatt und glänzend. Der Kopf ist breit, bis zu den seitlich etwas 
hervortretenden Augen in das Halsschild eingesenkt, welches am 
Vorderrande nur schwach ausgeschnitten, fast quadratisch und nach 
hinten leicht verengt erscheint. Die Oberfläche desselben ist gleich- 
mässig gewölbt, der Seitenrand scharf und mit Ausnahme der Hinter- 
ecken nicht abgesetzt, die Quer- und Längsfurchen der Basis deut- 
lich ausgeprägt, letztere am Grunde grubenartig vertieft, nach vorn 
bis zum ersten Drittheil der Länge reichend. Das Schildchen ist 
halbkreisförmig. Die Flügeldecken sind an der Basis etwas breiter 
als das Halsschild, langgestreckt eiförmig, etwa 2‘, mal so lang 
als breit; ihr Seitenrand ist auf die Unterseite herabgerückt, ihre 
Oberfläche ausser mit einem stark vertieften Nahtstreifen mit un- 
deutlichen Punktreihen versehen. Die Vorderhüften sind durch 
ein schmales, convexes, übrigens ziemlich tief zwischen ihnen ein- 
gesenktes Prosternum, das sie nach hinten zapfenförmig überragt, 
getrennt; das Mesosternum ist langgestreckt und schmal, längs der 


IV. Endomychidae adseiti. 36. Phymaphora. 397 


Mitte vertieft, die Seitenränder scharfkantig aufgeworfen , der vor- 
dere verengte Theil zu einer Gelenkgrube für den Prosternalfort- 
satz abgeschliffen. Der erste Hinterleibsring ist nur wenig kürzer 
als die folgenden zusammengenommen, ein sechstes Segment bei 
beiden Geschlechtern hervortretend. Die Beine sind ziemlich 
schlank, die Schenkel vor der Spitze angeschwollen, die Schienen 
dünn und leicht geschwungen; an den Tarsen ist das Endglied so 
lang als die drei ersten Glieder zusammengenommen, die Sohle der 
beiden ersten, welche an den Vordertarsen merklich breiter und 
gedrungener erscheinen, an der Spitze mit einem Pinsel langer 
Haare besetzt. 

Das Männchen unterscheidet sich abgesehen von der Form 
der Fühler auch durch die Vorderschienen, welche nach der Spitze 
zu beträchtlich stärker erweitert sind als beim Weibchen, und durch 
die Mittelschienen, welche am Innenrand vor der Spitze mit einem 
kurzen Zähnchen bewaffnet sind. 

Die einzige bekannte Art stammt aus Nord-Amerika. 


1. Ph. pulchella. Oblonga, laete rufa , glabra, nitida , thoracıs 
macula discoidahi elytrorumque fascüis duabus, altera ante 
medium, altera apicali, nigris. Long. lin. 1%, —1%. 82. 


Phymaphora pulchella Newman, Entomol. Magaz. V, pag. 389. — 
Le Conte, Proceed. ofthe acad. of nat. scienc. of Philadelphia VI, pag. 
360, No. 1. — Guerin, Archives entomol. I, pag. 275. 

Lycoperdina puncticollis Ziegler, Proceed. of the acad. of nat. 
scienc. of Philadelphia II, pag. 271, No. 1. 

Lycoperdinacrassicornis Melsheimer, ibidem III, pag. 176, No. 4. 

Rhanispulchella Deean Catal. 2. edit., pag. 440. 


var. Capite, scutello elytrorumgue sutura nigricantibus. 


Länglich, lebhaft und glänzend rostroth, unbehaart, die Füh- 
ler und Beine gleichfarbig. Der Kopf ist fein und weitläufig punk- 
tirt, der Scheitel gewölbt, die Stirn leicht der Quere nach einge- 
drückt. Das Halsschild ist so lang als breit, längs der vorderen 
Hälfte seitlich gerundet, nach hinten verengt, mit rechtwinkligen 
Hinter- und ganz kurzen, abgestumpften Vorderecken , erstere in 
gleicher Weise wie der Hinterrand aufgebogen, die Oberfläche im 
Uebrigen kissenartig gewölbt, fein und zerstreut punktirt, glän- 
zend rostroth mit einem ziemlich grossen eiförmigen schwarzen 
Längsfleck auf der Mitte der Scheibe, der in der Regel weder die 
Basis noch die Spitze erreicht, an erstere aber näher heranreicht. 
Das Schildchen ist dunkel rostroth. Die Flügeldecken sind an der 
Basis breiter als das Halsschild, daselbst gerade abgeschnitten, mit 
rechtwinklig hervortretenden, schwielig aufgeworfenen Schulter- 


398 Endomychidae. 


ecken, in der Mitte am breitesten, nach hinten beträchtlich stärker 
als nach vorn verengt, der Nahtstreif durchgehend und tief einge- 
drückt, nach hinten jedoch merklich feiner werdend, die Oberfläche 
deutlich aber seicht und nur mässig dicht punktirt, die Punkte zu 
regelmässigen Längsstreifen angeordnet, zwischen denen jedoch 
noch zahlreiche andere, etwas feinere stehen; glänzend rostroth mit 
einer breiten schwarzen durchgehenden Binde etwas vor der Mitte 
und einer zweiten an der Spitze, die seitlich sich weiter nach vorn 
erstreckt als bei der Naht. Auf der Unterseite ist die Brust glatt, 
hell glänzend, der Hinterleib sehr fein punktirt. 

Die Art ist mehrfachen Abänderungen in der Farbe unterwor- 
fen , welche durch geringere oder weitere Ausbreitung des Schwar- 
zen auf der Oberseite hervorgerufen werden. Bei einem mir vor- 
liegenden Exemplare ist der Kopf bis zum Clypeus, eine fast durch- 
gehende mittlere Längsbinde des Halsschildes, das Schildchen und 
die Naht der Flügeldecken in ihrer ganzen Ausdehnung schwarz. 
(Zwischen den beiden schwarzen Querbinden ist sie in der Regel 
von dieser Farbe.). Nach Ziegler (a. a. ©.) kommen auch Indivi- 
duen vor, bei denen die Fühlerkeule ebenfalls geschwärzt ist, und 
andere, bei denen die schwarzen Binden der Flügeldecken fast zu- 
sammenfliessen. 

Die Art ist in den Vereinigten Staaten gemein. 


37. Symbiotes Zedtenbacher. 
Fauna Austriaca, pag. 198. 


Antennarum clava abrupte delatata, articulis 1. et 2. sub- 
aequalibus. 

Mandibulae apice lato, tridentato. 

Palpi mazxillares articulo ultimo acuminato-ovato. 

Palpi labiales articulo ultimo subgloboso, truncato. 

Prosternum distinctum. 


Die Fühler sind kaum länger als der dritte Theil des Körpers, 
ihr erstes Glied dick, länglich viereckig, das zweite um die Hälfte 
kürzer, dünn, länglich, die folgenden bis zum achten ganz kurz, 
dicht aneinandergedrängt, das siebente und achte etwas mehr ver- 
breitert und kuglig, die Keule gross, von der Länge der sechs bis 
sieben vorhergehenden Glieder, von der Basis an fast gleich breit, 
ihre beiden ersten Glieder quer, breiter als lang, das letzte zuge- 


IV. Endomychidae adseiti. 37. Symbiotes. 399 


spitzt eiförmig. — Die Oberlippe ist quer, seitlich gerundet, vorn 
in der Mitte kaum merklich ausgebuchtet, jederseits gewimpert. 
Die Mandibeln haben ein kurzes, gerundetes Basal- und ein ver- 
längertes, ziemlich dickes Kaustück, welches an der Spitze abge- 
stutzt und in drei kurze Zähne gespalten ist; der Innenrand ist 
kaum ausgeschnitten, die häutige Lamelle ziemlich lang und breit, 
vorn mit langen, nach hinten mit allmählig kürzeren Borstenhaa- 
ren besetzt. An den Maxillen ist der Stamm kurz, fast dreieckig, 
hornig, die äussere Lade birnförmig abgerundet, an der Spitze mit 
äusserst langen und dichten, buschigen Haaren besetzt; die innere 
beträchtlich kürzer, ganz schmal, linear, an der Spitze lang gebar- 
tet. Die Kiefertaster sind kurz und gedrungen, das zweite und 
dritte Glied gleich lang, fast herzförmig, das letzte um die Hälfte 
länger, zugespitzt eiförmig. Das hornige Kinn ist quer, vorn und 
hinten gerade abgestutzt, gegen die Basis hin winklig erweitert; 
die Lippe ist ebenfalls quer, nach vorn leicht gerundet erweitert, 
fast hornig, mit schmalem häutigen Spitzensaum, der mit kurzen 
Haaren gewimpert ist und schwach ausgebuchtet erscheint; der 
vordere Rand des hornigen Theils ist mit vereinzelten starken Bor- 
sten besetzt. An den Lippentastern ist das zweite Glied kurz und 
quer, das letzte gross, kuglig gerundet, an der Spitze quer ab- 
gestutzt. 

Der Körper ist länglich, fast gleich breit, vorn abgestumpft, 
hinten eiförmig verengt, flach gewölbt, dünn behaart, glänzend. 
Der Kopf ist kurz und breit, die Augen gross, aber seitlich kaum 
heraustretend, seitlich dicht von den kurzen Vorderecken des Hals- 
schildes umschlossen. Dieses ist quer viereckig, mindestens doppelt 
so breit als lang, von der Basis bis über die Mitte hinaus gleich 
breit, vorn in leichter Rundung verengt, mit deutlicher Querfurche 
und tief eingedrückten, an der Basis grubig vertieften seitlichen 
Längsfurchen ; die Scheibe stärker als die Seitentheile gewölbt, der 
Seitenrand scharf und schmal abgesetzt. Das Schildchen ist klein, 
halbkreisförmig. Die Flügeldecken sind an der Basis genau von 
der Breite des Halsschildes, nach der Mitte hin kaum merklich 
oder nur schwach erweitert, an der Spitze eiförmig zugerundet; 
der Seitenrand schmal aber deutlich abgesetzt, die Oberfläche mäs- 
sig gewölbt, streifenweise punktirt und ausserdem mit einem ver- 
tieften Nahtstreif. Das Prosternum ist leicht kielartig erhöht, 
schmal, linear, überall gleich breit, die Hüften nach hinten be- 
trächtlich überragend und sich der Spitze des Mesosternum auf- 
legend ; dieses ist ebenfalls schmal und länglich, nach vorn kegel- 
förmig zugespitzt, hinten quer abgeschnitten , der Länge nach ver- 
tieft, mit scharfen Seitenrändern. Der erste Hinterleibsring ist nur 
so lang als die drei folgenden zusammengenommen. Die Beine sind 


409 Endomychidae. 


kurz und gedrungen, die Schenkel ziemlich kräftig, gegen die Mitte 
hin leicht erweitert, die Schienen schmal, nach der Spitze zu all- 
mählig etwas breiter werdend; an den Tarsen sind die drei ersten 
Glieder nur wenig an Länge und Dicke verschieden , unterhalb be- 
sonders an der Spitze mit einem schwachen Pinsel längerer Haare 
besetzt, das Klauenglied überall gleich dick, fast cylindrisch, so 
lang als die drei ersten Glieder zusammengenommen. 

Geschlechtsunterschiede fehlen an den Beinen gänz- 
lich; beim Männchen ist das fünfte Hinterleibssegment kurz und 
breit, hinten gerade abgeschnitten und ein kurzes sechstes von 
stumpf dreieckiger Form hervortretend; beim Weibchen dagegen 
ist das fünfte schmaler und etwas länger, hinten abgerundet. 

Die beiden bekannten Europäischen Arten sind von gerin- 
ger Grösse und leben unter faulenden Vegetabilien, nach Redien- 
bacher auch in Gesellschaft von Ameisen. 


1. S. Zatus. Oblongo- ovatus, subparallelus , ferrugineus, flavo- 
pubescens, nitidus, elytris lateribus vix dilatatıs , striato-pun- 
clatis, strüis subsulcatis : thoracis disco modice convexo, subtili- 
ter punctulato, antennis crassiusculis. Long. lin. %,—%,. 89. 


Symbiotes latus Redtenbacher, Faun. Austr., pag. 198. — ibidem, 
2. Aufl., pag. 371. 


Der ganze Körper ist heller oder dunkler rostfarben , zuweilen 
fast bräunlich, glänzend, anliegend gelb behaart, länglich, fast 
gleich breit, vorn breit abgestumpft, hinten eiförmig zugerundet. 
Der Kopf ist äusserst fein punktirt, fast abgeflacht, ohne merk- 
liche Eindrücke; die Fühler von der Körperfarbe, ziemlich derb, 
die Keule vollkommen so lang als die sieben vorhergehenden Glie- 
der zusammengenommen, ihre beiden ersten Glieder fast gleich ge- 
formt, quer viereckig. Das Halsschild ist fast 21, mal so breit als 
lang, von der Basis gegen die Mitte hin, wenn auch nur schwach 
so doch merklich verbreitert, die Hinterecken daher leicht eingezo- 
gen, der Seitenrand schwach gerundet und sich im vorderen Drit- 
theil stark nach innen wendend, schmal aber deutlich flach abge- 
setzt, die seitlichen Längsfurchen bis zur Mitte reichend, nach aus- 
sen in eine erhabene Falte aufgeworfen , die Scheibe sanft gewölbt, 
mit feinen, aber durchaus erkennbaren Pünktchen besetzt. Das 
Schildchen ist kurz, abgerundet. Die Flügeldecken sind an der 
Basis genau von der Breite des Halsschildes, hinter den Schultern 
nicht merklich erweitert, bis zum letzien Drittheil fast gleich breit, 
deutlich und regelmässig punktirt-gestreift, die Streifen leicht 
furchenartig vertieft, die Zwischenräume auf der vorderen Hälfte 
mit zahlreichen unregelmässigen Punkten besetzt, welche zwar 


IV. Endomychidae adseiti. 37. Symbiotes. 401 


keineswegs fein, ‘aber doch minder stark als die der Streifen sind; 
die gelbe Behaarung ist anliegend und ziemlich lang, die einzelnen 
Haare in regelmässigen Reihen angeordnet und zwar abwechselnd 
eine Reihe den Punktstreifen und den Zwischenräumen zukom- 
mend. Auf der Unterseite ist die Brust und der Hinterleib sehr 
fein punktirt, letzterer dichter behaart ; die Beine sind gleichfarbig. 

Die Art mag wohl in Europa weiter verbreitet sein, als es 
bisher bekannt geworden ist; in hiesiger Gegend ist sie nicht selten 
und stellenweise in grosser Anzahl aufzufinden. 


2. 8. pygmaeus. Ovatus, convezior, utrinque atltenuatus, ferru- 
gineus, dense pubescens, nitidus, elytris lateribus ampliatis, 
subtilius et minus distincte striato - punctatis: thoracıs disco 
admodum convexo, vix punctulato, antennis gracilioribus. 
Long. lin. %—%. 828. 

Symbiotespygmaeus *Hampe, Entomol. Zeit. 1850, pag. 353. No. 15. 
— Redtenbacher, Faun. Austr. 2. Aufl., pag. 371. 
Cryptophagus contractus* Gene i. lit. 


Den kleineren Exemplaren des vorigen an Grösse gleich, aber 
von anderer Form, stärker gewölbt, regelmässiger eiförmig, nach 
vorn kaum schwächer als nach hinten verengt; die Oberfläche dich- 
ter und mehr greisgelb behaart, übrigens in gleicher Weise vom 
hellen Rostgelb bis in’s Bräunliche varlirend. Der Kopf ist äus- 
serst fein, kaum sichtbar punktirt, ohne Eindrücke; die Fühler 
dünner als bei der vorigen Art, die Keule schmaler und kürzer, 
nur so lang wie die sechs vorhergehenden Glieder. Das Hals- 
schild ist merklich schmaler als bei S. latus, zugleich etwas län- 
ger, nur doppelt so breit als lang, seitlich in der Mitte nicht erwei- 
tert, sondern bis zum vordersten Drittheil fast gleich breit, der 
Seitenrand nur undeutlich abgesetzt und fein crenulirt, die seit- 
lichen Längsfurchen weit vor der Mitte abgekürzt, die Scheibe viel 
stärker gewölbt, mit so feinen Pünktchen besetzt, dass sie selbst 
bei starker Vergrösserung nur mit Mühe zu erkennen sind. Das 
Schildchen ist nicht punktirt. Die Flügeldecken sind kurz eiför- 
mig, von der Basis gegen die Mitte hin deutlich gerundet erweitert, 
nach hinten stärker verengt, fast spitz zugerundet, ziemlich um ein 
Viertheil kürzer als bei S. latus; die Oberfläche ist zwar ebenfalls 
gestreift punktirt, die Streifen aber nicht vertieft, die Punkte der- 
selben viel feiner und undeutlicher und deshalb weniger markirt, 
weil die Zwischenräume auf der vorderen Hälfte mit fast ebenso 
grossen Punkten sehr dicht besetzt sind; bei seitlicher Ansicht 
fliesst die Punktirung zu leichten Querrunzeln zusammen. Bei gut 


erhaltenen Individuen ist die ganze Oberfläche der Flügeldecken mit 
Gerstaecker, Entomographien. 36 


402 Endomychidae. 


dichter , greiser Behaarung bedeckt, die sich nur nach den Seiten 
hin als in Reihen angeordnet erkennen lässt. Auf der Unterseite 
ist die Brust glatt und glänzend, der Hinterleib sehr fein punktirt 
und äusserst dünn behaart. 

Ausser typischen Exemplaren von Wien liegen mir solche aus 
hiesiger Gegend und aus Sardinien vor; letztere wurden dem 
hiesigen Museo unter dem oben angegebenen Namen von Gene mit- 
getheilt. 


38. Mycetaea Siephens. 
Illustr. of Brit. Entomol., Mandibulata III, pag. 80. 


Mycetaea Kirby mscpt., Curtis, Redtenbacher. — Silpha 
Marsham. — Atomaria Stephens antea. — Cryptophagus 
Gyllenhal. 


Antennarum clava sensim dilatata, articulo primo angustulo. 
Mandibulae apice bifido, dente minuto subapicalh. 

Palpi mazxilares articulo ultimo subulato. 

Palpi labiales articulo ultimo crasso, late truncato. 
Prosternum distinctum. 

Thorax linea laterali impressa. 


Die Fühler sind etwa einem Drittheil der Körperlänge gleich, 
dünn, nur das Basalglied stark verdickt, kurz eiförmig ; das zweite 
Glied ist sowohl beträchtlich länger als stärker denn die folgenden, 
dabei aber schlank, 2‘, mal so lang als breit, die folgenden viel 
schmaler, das dritte bis fünfte länglich, das sechste fast quadratisch, 
das siebente und achte kuglig; die Keule ist den fünf vorhergehen- 
den Gliedern an Länge gleich, klein, ganz allmählig erweitert, in- 
dem ihr erstes Glied nur halb so breit als das zweite, quer vier- 
eckige ist; das Endglied ein wenig länger als breit, fast quadratisch, 
jedoch an der Spitze schräg nach aussen abgeschnitten. — Der 
Clypeus und die Oberlippe sind vorn gerade abgeschnitten, letztere 
quer, beiderseits stark gerundet. Die Mandibeln sind länglich vier- 
eckig, mit breiter, tief gespaltener und unterhalb mit einem kleinen 
Zähnchen besetzter Spitze, so dass diese bei schräger Ansicht drei- 
zähnig erscheint; der Innenrand ist mässig tief ausgeschnitten, mit 
einer vorn schmalen und lang gewimperten, nach hinten stark ver- 
brieterten häutigen Lamelle versehen. An den Maxillen ist der 


IV. Endomychidae adseiti. 35. Mycetaea. 403 


Stamm kurz, hornig, die Laden lederartig, die äussere jedoch an 
der Basis ehr hornig; letztere ist nach vorn leicht verbreitert, an 
der Spitze ee und daselbst mit langen, dicht hir uihiiem 
Borsten gebartet; die innere ist beträchtlich kürzer, linear und 
ebenfalls an der abgestutzten Spitze mit langen Haaren besetzt. Die 
Kiefertaster sind Reale klein und dünn, das zweite Glied läng- 
lich, kelchförmig, das dritte kurz, quer, ee Endglied langgestreckt 
und gegen die Spitze hin stark aba verdünnt. Das Kinn 
ist doppelt so breit als lang, nach hinten beiderseits gerundet er- 
weitert, vorn mit leichter Rundung in der Mitte, zu jeder Seite 
spitz zahnartig hervortretend; die Zunge ist längs der grösseren 
Basalhälfte Ss, vom dünnhäutig ‚ etwa so lang als breit, nach 
vorn allmählig und fast in gerader Linie erweitert, an der Spitze 
eingebuchtet und jederseits zipfelartig ausgezogen; ihr Vorderrand 
ist zu jeder Seite mit feinen Haaren gewimpert, der hornige Theil 
in der Mitte mit zwei langen und steifen Borsten besetzt. An den 
Lippentastern ist das zweite Glied gross, in die Quere gezogen, am 
Hinterrand fast halbkreisförmig gerundet, das dritte dick, kurz 
eiförmig, breit und quer Aber. 

Der Körper ist länglich eiförmig, nach hinten deutlich verengt, 
fast stumpf zugespitzt, ziemlich gewölbt, auf der Oberseite mit zer- 
streuten, borstenartigen Häärchen besetzt. Der Kopf ist breit mit 
kleinen, wenig hervortretenden Augen, fast frei aus dem Halsschild 
hervorragend, dessen Vorderecken nur ganz kurz sind und wenig 
hervortreten. Dasselbe ist quer, doppelt so breit als lang, nach 
vorn in leichter Rundung verengt, mit sehr schmalem und fein auf- 
gebogenen Seitenrande und einer mit ihm fast parallel laufenden, 
scharf eingedrückten Linie, die Oberfläche gleichmässig gewölbt, 
die Querfurche der Basis fein aber deutlich ausgedrückt, die seit- 
lichen Längsfurchen nicht bemerkbar. Das Schildchen ist sehr kurz, 
abgerundet. Die Flügeldecken sind bis zum ersten Drittheil leicht 
erweitert, sodann deutlich, fast schräg nach hinten verengt, stumpf 
zugespitzt, ihre Oberfläche grob gestreift punktirt. Die Hinterflügel 
fehlen. Die Vorderhüften sind durch einen schmalen Prosternal- 
fortsatz getrennt, der sich aber nach hinten nicht über dieselben 
hinaus verlängert, sondern zwischen ihnen endigt; das Mesoster- 
num ist vorn breit, bogenförmig abgerundet, zwischen den Mittel- 
hüften stark verengt und gerade abgeschnitten. Der erste Hinter- 
leibsring ist kaum länger als die beiden folgenden zusammengenom- 
men, der fürfte beim Weibchen länger und zugerundet, beim 
Männchen kurz, abgestutzt und ein sechster hervortretend. An den 
Beinen sind die Schenkel vor der Spitze leicht verdickt, die Schie- 
nen schlank , gegen das Ende leicht und allmählig erweitert; das 
erste Tarsenglied ist etwas kürzer als das zweite, dieses unterhalb 

26* 


404 Endomychidae. 


des kleinen dritten verlängert und spitz ausgezogen, beide an der 
Sohle mit Haaren besetzt, die bei der Spitze am längsten erschei- 
nen; das dritte Glied ist ganz kurz, obwohl oberhalb ganz frei aus 
dem vorhergehenden heraustretend, das Klauenglied fast cylin- 
drisch, nach der Spitze hın kaum stärker werdend, so lang als die 
drei ersten zusammengenommen. 

Die einzige bekannte Europäische Art lebt an feuchten, 
dumpfigen Orten, vorzüglich in Häusern; in grosser Anzahl trifft 
man sıe besonders oft in Kellern, deren Wände dicht von Schimmel 
bedeckt sind. 


1. M. hirta. Oblongo-ovata, convezxa, nitida, ferruginea, setulosa, 
thorace confertim, elytris regulariter striato-punctatis. Long. 
lin. %. 89. 
Mycetaea hirta Kirby mscpt. — Stephens, Manual of Brit. Coleopt., 
pag. 127, No. 1030. — Curtis, British Entomol. XI, pl. 502. — Redten- 
bacher, Faun. Aust. pag. 197. — ibidem, 2. Aufl. pag. 371. 
Silpha hirta Marsham, Coleopt. Brit. I, pag. 124, No. 29. 
Atomaria hirta Stephens, Illustr. of Brit. Entomol. , Mandibulata III, 
pag..66,.N0.7. 


Cryptophagushirtus @yllenhal, Insect. Suec. I, pag. 184, No. 23. — 
Schönherr, Synon. Insect. II, pag. 100, No. 28. 

Mycetaea fumata sStephens, Ilustr. of Brit. Entomol., Mandibulata 
III, pag. 81, No. 1. pl. XVII, fig. 1. — Manual of Brit. Coleopt., pag. 
127, No. 1029. 

Ipsflavescens *Rosst i. lit. 


Länglich eiförmig, mässiggewölbt, hellrostroth, glänzend, gold- 
gelb behaart. Der Kopf ist fein und dicht punktirt,.ohne Eindrücke, 
die Fühler heller gefärbt, mehr rostgelb. Das Halsschild ist dop- 
pelt so breit als lang, seitlich gerundet, nach vorn stärker als nach 
hinten verengt, mit fast rechtwinkligen Hinterecken; die einge- 
drückte Linie innerhalb des Seitenrandes , welche nach aussen von 
einer scharfen Kante begränzt wird, entfernt sich bei seitlicher An- 
sicht von demselben nach vorn merklich, während sie ihm nahe der 
Basis näher tritt; der Aussenrand selbst ist schmal abgesetzt, linear, 
die Scheibe gleichmässig gewölbt, etwas deutlicher und weniger 
dicht punktirt als der Kopf, anliegend behaart. Das Schildchen ist 
äusserst kurz, fast viermal so breit als lang, hinten fast gerade ab- 
geschnitten. Die Flügeldecken sind länglich und spitz eiförmig, 
an der Basis gerade so breit als das Halsschild, gleich von dieser 
aus gerundet erweitert, am Ende des ersten Drittheils am breitesten, 
von da an allmählig verschmälert und hinten fast stumpf zuge- 
spitzt; ihre Oberfläche in gleicher Weise wie das Halsschild ge- 
wölbt, in regelmässigen Streifen punktirt, die Punkte durch 


1V. Endomychidae adseciti. 38. Mycetaea. 405 


 Zwischenräume getrennt, die etwa ihrer eigenen Grösse gleich- 
kommen, und je mit einem schräg nach hinten gerichteten, starren 
goldgelben Haar besetzt. Diese Haare sind in den abwechselnden 
Punktreihen, nämlich in der ersten, dritten, fünften u. s. w. länger 
als in den dazwischenliegenden und daher jene etwas deutlicher 
markirt. Die Unterseite ist von gleicher Färbung wie die Ober- 
seite, die Beine heller rostgelb; die Behaarung ist hier äusserst zart 
und dicht anliegend, die Punktirung des Hinterleibes sehr fein und 
dicht gedrängt. 

Das Männchen unterscheidet sich vom Weibchen durch 
schlankeren Körperbau, nach der Spitze hin stärker verengte Flü- 
geldecken und ein hervortretendes sechstes Abdominalsegment, wel- 
ches aus dem kurz abgestutzten fünften hervorragt; das fünfte 
Segment des Weibchens ist kürzer und breiter, an der Spitze stumpf 
abgerundet. 

Die Art ist in hiesiger Gegend häufig und findet sich ausser in 
Kellern auch oft zahlreich ın Bienenhäusern ; sie ist wahrschein- 
lich allgemein in Europa verbreitet. 


Anmerkung. Dass Mycetaea fumata Steph. von M. hirta nicht 
spezifisch verschieden ist, lässt sich aus der Abbildung der ersteren, welche 
sehr treffend ist, zur Genüge ersehen; das Citat des Dermestes fumatus 
Marsh., welches Stephens zu dieser Art heranzieht, ist irrthümlich , indem jene 
Art die Typhaea fumata auct. ist. — Ob der Dermestes subterra- 
neus Fabr. (Syst. Eleuth. I, pag. 318, No. 34) dieser Art angehört, wie es von 
Tiliger im hiesigen Museo angenommen worden ist und welche Annahme sich 
auch später in die Kataloge der Europäischen Coleopteren übergesiedelt hat, 
muss bei der Kürze der Fabricius’schen Charakteristik vollständig zweifelhaft 
bleiben ; ich habe deshalb auch das Citat in der oben angeführten Synonymie 
fortgelasssen. Fabrieius giebt Ungarn als Vaterland an und erwähnt, dass sich 
die Art in Kellern finde; letztere Angabe ist auch wohl die alleinige Basis ge- 
wesen, auf welcher eine Vereinigung mit Myc. hirta angenommen wor- 
den ist. 


Die ersten Stände der Mycetaca hirta sind von Blisson, 
Description de la larve et de lanymphe du Cryptophagus hirtus 
Gyll. (Annnales de la soc. entomol. de France, 2. ser. VII, pag. 
315 ff.) ausführlich beschrieben und auf Pl. 9, fig. II dargestellt 
worden. Die Larve zeigt in der Körperform eine nahe Verwandt- 
schaft mit derjenigen von Endomychus und Lycoperdina; 
von den Körperringen, mit Einschluss des Kopfes 13 an der Zahl, 
ist der erste dem T'horax angehörige beträchtlich länger als die bei- 
den folgenden, denen er dagegen an Breite nachsteht. Die Abdo- 
minalringe sind fast gleich lang, verschmälern sich aber nach hin- 
ten allmählig, so dass der letzte nur doppelt so breit als lang ıst; 
der Hinterrand des letzteren ist in der Mitte tief ausgebuchtet. Die 
Oberseite aller Körperringe ist wie bei Endomychus mit kleinen 


406 Endomychidae. 


erhabenen Körnchen besetzt, ihre Seitenränder dagegen mit lang- 
gestreckten, keulenförmigen kleinen Fortsätzen. Die Fühler be- 
stehen aus drei kurzen Gliedern , welche nach der Spitze allmählig 
schmaler werden; zu jeder Seite des Kopfes sollen zwei Ocellen 
vorhanden sein. Die Beine sind kurz und endigen mit einem lan- 
sen Klauengliede wie bei Endomychus; die Zeichnung, welche 
Blisson von denselben gegeben hat, scheint jedoch nicht genau zu 
sein, indem das Hüftglied daran vermisst wird. 


Nachträge. 


1. EUMORPHINI. 


Guerin hat kurz nach dem Erscheinen seiner Arbeit über Eu- 
morphus in den Archives entomologiques I, pag. 237 — 280 im 
December-Heft der Revue et Magasin de Zoologie, 2. ser. IX. 
1857 (erst i. J. 1858 erschienen), pag. 565--581 unter dem Titel 
‚„‚Materiaux pour une monographie des Colöopteres du groupe des 
Eumorphides et plus sp&cialement du genre Eumorphus‘‘ in aus- 
führlicher Weise die Umstände dargelegt, welche bei der Publika- 
tion jenes ersten Artikels obgewaltet haben und dieser hier nicht 
weiter zu berücksichtigenden Erörterung eine Tabelle beigefügt, in 
welcher er dieGattung Eumorphusin dem Umfang, wie sie vor- 
dem von Dejean und ihm selbst angenommen worden war, in eine 
Anzahl von Untergattungen (Genres secondaires) zu zerlegen ver- 
sucht. Es war dies in so fern unnöthig, als dem Verf. die von mir 
selbst im Wiegmann’schen Archiv für Naturgeschichte XXIIL, 1. 
211—243 veröffentlichte Eintheilung der Eumorphini sehr wohl 
bekannt sein musste, wie dies aus den mehrfachen literarischen 
Notizen, die er dieser Arbeit offenbar entlehnt hat, während sıe ihm 
bei der Abfassung seines kurz zuvor gedruckten Artikels unbekannt 
gewesen waren, zur Genüge hervorgeht. Um hiervon übrigens ganz 
abzusehen, so sind die von Guerin in der Revue et Magasin de 
Zoologie IX, pag. 581 aufgestellten Untergattungen oder Gattun- 
gen keineswegs auf eine tiefer eingehende Untersuchung der Ge- 
sammtcharaktere der Arten begründet, sondern nur nach vereinzel- 
ten, rein äusserlichen Merkmalen, denen allein ein genereller Werth 
nicht vindicirt werden kann, aufgestellt worden. Für die Einthei- 
lung werden nur Charaktere wie die Bildung der männlichen Schie- 
nen, die grössere oder geringere Breite des Flügeldeckenrandes, die 
Form der Schenkel und als einziges wesentliches Merkmal die Form 


408 Nachträge. 


des Prosternum in Betracht 'gezogen, der grössere oder geringere 
Werth dieser Merkmale aber keineswegs abgewogen ; daher kommt 
es denn auch, dass die hieraus resultirenden Gattungen zum grös- 
seren Theil Deiweder Berechtigung entbehren. Während die Guerin’- 
schen Gattungen Eumorphus, Eumorphoides, Enaisi- 
mus, Haplomorphus und Heterandrus mit Ausnahme 
einiger fraglich darunter gestellten Arten sich nicht von einander 
trennen lassen, sondern wie es von mir selbst (pag. 88—126) auf 
Grund vielfach wiederholter Untersuchungen geschehen ist, zu 
einer einzigen Gattung vereinigt bleiben müssen, würden Rhachi- 
dophorus (= Spathomeles m.) und Amphisternus Germ. 
allerdings den Rang selbstständiger Gattungen zu beanspruchen 
haben. Die Gattung Homalosternus Gu£er.,. welche offenbaı 
mit Eucteanus m. zusammenfällt, würde demnach gar nicht zu 
der Gruppe der Eumorphini, sondern zu den Endomychini 
zu stellen sein. 

Die von Guwerin aufgestellte analytische Tabelle seiner Eu- 
morphinen - Gattungen ist folgende: 


I. Prosternum schmal. 
1. Prosternum mit ungetheilter Spitze. 
A. Schenkel einfach. 
a. Vorderschienen beim Männchen be- 
waffnet. 
@. Vorderschienen beim Männchen mit 
schiefen Längsleisten. 
* Flügeldecken des Männchens in 
der Mitte buckelartig erhaben, 
mit stark erweiterten Seiten- 
rändern . Eumorphus. 
** Flügeldecken beider Geschlech- 
ter nicht buckelartig erhaben, 
mit wenig erweiterten Seiten- 
Fandem ner Eumorphoides. 
ß. Vorderschienen en, Menschen 
ohne merkliche Längsleisten. 
* Flügeldecken mit schwach erwei- 


terten Seitenränden . . . Enaisimus. 
** Flügeldecken ohne erweiterie 
Seitenränder . Haplomorphus. 
b. Vorder- u. NElelsolienen Beim Männ- 
chen bewaffnet . . Heterandrus. 


B. Schenkel stark a 5 le 
schienen des Männchens einfach, die 
mittleren und hinteren bewaffnet oder an 
der Spitze.verdickt‘. . .. . Rhachidophorus. 
2. Prosternum an der Spitze gablig bes . Amphistern’us. 
il. Prosternum breit, an der Spitze abgerundet . Homalosternus. 


1. Eumorphini. 409 


Unter den einzelnen Gattungen sind theils die Namen der be- 
reits von früheren Autoren und von Guerin selbst in den Archives 
entomologiques bekannt gemachten Arten, theils solche von nicht 
beschriebenen aufgeführt. Natürlich müssen die letzteren hier aus- 
ser Betracht bleiben und es kann nur aus den bereits beschriebenen 
Arten ein Schluss auf die Umgränzung der angenommenen Gattun- 
gen gezogen werden; es ergiebt sich für dieselben Folgendes: 

Die Gattung Eumorphus (Web.) Gu£r. entspricht der von 
mir errichteten Sectio A. a. der Gattung Eumorphus (pag. 91), 
indem sie auf E. marginatus Fab. und dilatatus Perty be- 
gründet ist. Wäre diese Gattung überhaupt haltbar, so könnte ihr 
der Name Eumorphus Weber gar nicht zuertheilt werden, da 
letzterer Autor seine Gattung auf den E. quadriguttatus lllig. 
(E. Sumatrae Weber) gründete, welcher bei Guer:n unter He- 
terandrus steht, sondern es müsste jedenfalls diese.letztgenannte 
Gattung mit dem Namen Eumorphus belegt werden. 

Die Gattung Eumorphoides Gu£r. entspricht meiner Sectio 
B.b. von Eumorphus (pag. 100); es sind darunter die Arten 
E. tetraspilotus Hope, columbinus Guer. = columbinus 
mer aetus Guer. (= oculatus ’m.), und cireumeinctus 
Guer. (= eburatus m.) vereinigt. 

Die Gattung Enaisimus Gu£r. vereinigt sehr verschieden- 
artige Formen in sich, nämlich E. quadrinotatus Guer. (—qua- 
drinotatus m.), Thomsonii Gu£r. (eine unbeschriebene Art) 
undquadriverrucosus Guer. (—=carinatusm.), welche nichts 
mit einander gemein haben. Auf die erstere dieser Arten passt we- 
der die Angabe, welche für die Gattung gemacht wird, dass die 
Vorderschienen des Männchens ohne merkliche Leisten, noch dass 
die Flügeldecken nur einen wenig erweiterten Seitenrand haben. 
Die Gattung entspricht meiner Sectio A. b. und Sectio + von Eu- 
morphus (pag. 96 und 121). 

Die Gattung Haplomorphus Gu£r., welche von bekannten 
Arten E. quadrimaculatus Guer. (= alboguttatus m.), 
bipunctatus Perty, Kirbyanus Latr. und Westermanni 
Dej. (letztere beide mit einem Fragezeichen hierhin gestellt) um- 
fasst, enthält die Elemente dreier verschiedenen Gattungen. Die 
beiden ersten Arten gehören zu meiner Sectio C. b. von Eumor- 
phus (pag. 115), E. Kirbyanus zur Dapsinen-Gattung In- 
dalmus (pag. 185) und E. Westermanni zur Gattung Peda- 
nus (pag. 127). 

Die Gattung Heterandrus Guer. mit den beschriebenen 
Arten E.quadriguttatuslllig. und confusus Guer. (= con- 
vexicollis m.) entspricht meiner SectioC.a.von Eumorphus; 
wäre diese Gattung als selbstständige anzusehen, so müsste ihr der 


410 Nachträge. 


Name Eumorphus Weber zufallen, da dieser ursprünglich auf 
die erste der genannten Arten (—=E.Sumatrae Weber) angewandt 
worden ist. 

Die Gattung Rhachidophorus Gu£r. endlich fällt mit 
Spathomeles m. zusammen; ebenso entspricht Amphister- 
nus (Germ.) Gu£r. der gleichnamigen von mir angenommenen 
Gattung. 


2. DAPSINI. 


Zur Gattung Indalmus (pag. 185) kann ich hier nachträg- 
lich noch eine neue von Doheman mitgetheilte Art hinzufügen, 
welche besonders für die geographische Verbreitung der Gattung 
von Interesse ist, indem sie nicht wie die beiden oben angeführten 
Arten aus Ostindien, sondern aus Süd-Afrıka stammt. 


3. Z. ephippiatus. Niger, nitidus, ore, prothorace, abdomine 
tarsısque rufo-brunneis, elytris ferrugineis, macula humerali, 
margine externo , sutura fasciaque media extus abbreviata ni- 


gris. Long. lin. 3. 2. 


Im Habitus und der Grösse mit den beiden Ostindischen Arten 
durchaus übereinstimmend, glänzend schwarz, oben glatt, dicht 
und fein punktirt, unterhalb kurz behaart. Der Kopf ist deutlich 
und ziemlich dicht punktirt, die Stirn etwas uneben, besonders 
jederseits über den Fühlern flach eingedrückt; die Mundtheile mit 
Ausnahme der Oberlippe licht rothbraun. Die Fühler sind pech- 
schwarz, das erste Glied an der Wurzel und Spitze röthlich durch- 
scheinend, das Endglied mit rostgelber Spitze; das dritte reichlich 
so lang als die beiden folgenden zusammengenommen, das erste um 
ein Drittheil kürzer. Das Halsschild ist etwas breiter als lang, von 
der Basis bis über die Mitte hinaus gleich breit, in der kleineren 
vorderen Hälfte schwach und allmählig verengt, die Vorderecken 
abgestumpft dreieckig, die Hinterecken nicht nach aussen gewandt, 
sondern in rechtem Winkel auf die Basis der Flügeldecken stos- 
send, die Querfurche tief und scharf eingedrückt, die seitlichen 
Längsfurchen nicht ganz bis zur Mitte reichend, ebenfalls stark ver- 
tieft; die Scheibe noch über die seitlichen Furchen hinaus kissen- 
artig gewölbt, vorn längs der Mittellinie seicht eingedrückt, mit 
zahlreichen feinen, etwas verloschenen Pünktchen besetzt, die 
Seitentheile, an denen der Rand selbst deutlich aufgewulstet ist, 
grober und fast runzlig punktirt. Die Färbung ist oben und unten 


2. Dapsini. 411 


dunkel rothbraun,, die Gegend der Vorderecken leicht geschwärzt, 
der Glanz ziemlich lebhaft. Das Schildchen ist glänzend pech- 
braun, mit einigen Punkten besetzt. Die Flügeldecken sind eiför- 
mig, vorn gerade abgeschnitten, an der Basis am schmalsten und 
gleich von dieser aus sehr allmählig erweitert, so dass die grösste 
Breite in der Mitte der Länge zu liegen kommt; die Oberfläche 
niedrig gewölbt, leicht gerippt, dicht und überall deutlich punktirt, 
glänzend rostfarben, .ein Fleck innerhalb der Schulterbeule, der 
Aussenrand, die Naht und eine mit letzterer zusammenhängende 
Querbinde in der Mitte, welche nach aussen plötzlich abgeschnitten 
ist, schwarz. Der schwarze Aussenrand ist vorn ganz fein, verbrei- 
tert sich in der Gegend der mittleren Querbinde und .nimmt dann 
bis zur Spitze immer mehr an Breite zu. Auf der Unterseite sind 
ausser dem Prothorax die Episternen der Hinterbrust und das Ab- 
domen in seiner ganzen Ausdehnung rothbraun, die Punktirung 
auf letzterem zahlreicher und deutlicher als auf der Brust, die zu- 
gleich viel schwächer behaart ist; der umgeschlagene Rand der 
Flügeldecken ist tief und glänzend schwarz. Die Beine sind pech- 
schwarz, Schenkel und Schienen grob und dicht punktirt, die Hüf- 
ten dunkler, die Tarsen dagegen heller rothbraun. 

Beim Männchen sind die- Vorderschienen unterhalb der 
Mitte des Innenrandes mit einem scharfen, fast rechtwinklig ab- 
stehenden Zahn bewaffnet, die Mittelschienen unbewehrt, im letz- 
ten Drittheil stark nach innen gekrümmt, die Hinterschienen fast 
gerade. 
Aus dem Caffernlande, ım Stockholmer Museum. — Die 
Art bildet eine ähnliche Abweichung von der typischen Flügel- 
decken-Zeichnung der OÖstindischen Indalmus-Arten dar, wie 
Eumorphus bipunctatus Perty von den übrigen Arten dieser 
Gattung. Die Anlage zu den gewöhnlichen vier gelben Flecken der 
Flügeldecken ist jedoch auch hier gegeben, indem man sich zu 
ihrer Herstellung nur die schwarze Querbinde bis zum Aussenrande 
verlängert zu denken braucht. 


Von Lycoperdina sericea (pag. 218) verdient eine Varie- 
tät Erwähnung, welche ebenfalls von Boheman als aus dem Caf- 
fernlande stammend mir zur Ansicht mitgetheilt wurde. Das 
Exemplar stimmt in Grösse, Form, Punktirung und Behaarung ge- 
nau mit dem oben beschriebenen überein, ist aber einfarbig hell 
rostgelb, indem die dunkle Färbung des Schildchens, der Scheibe 
der Flügeldecken und der Bauchseite fehlt. Nur die Basis der 
unteren Fühlerglieder so wie der scharfe Seitenrand des Halsschil- 
des sind wie bei der Stammform schwarzbraun gefärbt. 


412 Nachträge. 


An die Gattung Rhymbus (pag. 347) schliesst sich sowohl 
durch ihre äussere Aehnlichkeit im Körperbau als durch die eigen- 
thümliche Form der Tarsen folgende neue Gattung an: 


2%a. Cremnodes. 


Antennae breviusculae, 11 articulatae. 
Palpi mazillares articulo ultimo acuminato. 
Palpi.labiales articulo ultimo late truncato. 
Thorax suleis longitudinalibus nullis. 
Scutellum minutissimum. 

Tarsı gracillimi, filiformes. 


Die Gattung ist von Rhymbus zunächst durch die in regel- 
rechter Weise aus elf Gliedern bestehenden Fühler unterschieden : 
dieselben sind äusserst kurz, nur um die Hälfte länger als der Kopf, 
ihr erstes Glied langgestreckt und verhältnissmässig dünn, das 
zweite ebenfalls länglich, aber nur von der halben Länge des ersten, 
das dritte bis achte sehr kurz, dicht an einander gedrängt, merk- 
lich dünner als das vorhergehende zweite, gegen die Keule hin 
jedoch in demselben Maasse an Stärke zu- als an Länge abnehmend; 
die Keule so lang als die sieben vorhergehenden Glieder zusammen- 
genommen, verhältnissmässig gross, das erste Glied dreieckig, das 
zweite abgerundet viereckig, das letzte eiförmig, um die Hälfte 
länger als jene. Der Kopf ist ganz wie bei Rhymbus geformt, 
die Stirn breit, die Augen nierenförmig, ziemlich fein facettirt, fast 
von dem Rande des Halsschildes, welcher den vorderen Ausschnitt 
bildet, bedeckt; der Clypeus ist fast gerade abgeschnitten, die Ober- 
lippe gerundet. An’ den Kiefertastern ist das Endglied wie bei 
Rhymbus länglich und schmal, jedoch schärfer zugespitzt, an 
den Lippentastern das letzte Glied etwas breiter als lang, napf- 
förmig, breit und quer abgestutzt. Das Halsschild ist sehr kurz 
und breit, sein Hinterrand halbkreisförmig gerundet, jederseits 
zweimal leicht ausgebuchtet, so dass nicht nur die Mitte lappen- 
artig nach hinten heraustritt, sondern auch zu jeder Seite derselben 
ein deutlicher Vorsprung bemerkbar ist. Der Hinterrand des Hals- 
schildes erstreckt sich in so weitem Bogen nach vorn, dass die 
Seitenränder kaum mehr seitlich, sondern fast vorn zu liegen kom- 
men; sie setzen sich von demselben unter einem sehr scharfen und 
fast spitzen Winkel ab, sind sehr leicht gerundet und bilden mit 
dem vorderen Ausschnitte für den Kopf einen abgestumpften Win- 
kel. Die Fläche des Halsschildes (so wie auch der Kopf) fällt sehr 
steil, fast senkrecht nach unten ab, ist leicht der Quere nach ge- 
wölbt und ermangelt jeder Spur von Quer- und Längsfurchen; nur 
die Seitenränder sind durch eine tief eingedrückte Linie, die an 


2. Dapsini. 413 


den Hinterwinkeln fast mit dem Rande selbst zusammenfällt, gegen 
die Augen hin sich aber mehr von ihm entfernt und ihn aufgewor- 
fen erscheinen lässt, abgesetzt. Das Schildchen ist äusserst klein, 
punktförmig, dreieckig. Die Flügeldecken sind sehr hoch, mehr 
als halbkuglig gewölbt, vorn zur Aufnahme des Halsschildes sehr 
tief und scharfwinklig gegen das Schildchen hin eingeschnitten, 
ihre Schulterecken daher sehr weit nach vorn und zwar in einem 
scharfen Winkel hervortretend, der Seitenrand nicht abgesetzt, 
sondern durch eine schneidende Kante gegen den umgeschlagenen 
Rand der Unterseite abgegränzt, ıhr Umriss zusammen mit Hals- 
schild und Kopf fast regelmässig kreisförmig, nach hinten kaum 
merklich zugespitzt. Das Prosternum ist stark kielförmig erhaben 
und weit gegen den Mund hervortretend, auf der hinteren Hälfte 
mehr abgeflacht, zwischen den Hüften etwas verengt, hinter den- 
selben löffelartig erweitert und abgerundet; es liegt mit seinem hin- 
teren Ende dem Mesosternum auf, welches verkürzt und ziemlich 
breit ist. Am Hinterleib sind die fünf Ringe fast von gleicher 
Länge, der erste wenigstens vom Hinterrande der Hüften an kaum 
länger als der folgende. Der umgeschlagene Rand der Flügeldecken 
ist äussert breit, in seinem vorderen Theile fast der Hälfte der 
Körperbreite gleichkommend, tief ausgehöhlt, indem seine Fläche 
von- dem scharfen Seitenrande sehr steil gegen den Körper hin ab- 
fällt, gegen diesen jedoch abermals durch eine aufgeworfene Kante 
abgegränzt erscheint. Die Beine sind zwar nicht auffallend kurz, 
doch erreichen die Schenkel bei weitem nicht den Seitenrand der 
Flügeldecken; sie sind ziemlich breit, seitlich zusammengedrückt, 
die Schienen dagegen dünn, linear, wenigstens am hinteren Paar 
die Schenkel deutlich an Länge überragend. Die Tarsen sind eben- 
so dünn und fadenförmig wie bei Rhymbus, im Verhältniss je- 
doch noch länger, auch im Längsverhältniss der einzelnen Glieder 
abweichend: das erste Glied ist das längste, das zweite etwa um 
die Hälfte kürzer und das vierte (Klauen-) Glied nur wenig länger 
als das zweite; das kleine dritte Glied ist frei aus dem dritten her- 
vortretend und deutlich sichtbar, die beiden ersten an der Spitze 
der Sohle in einen feinen Haarbüschel endigend. 

Die einzige vorliegende Art der Gattung ist von geringer Grösse, 
coceinellenförmigen, unbehaarten Körper und stammt aus Süd- 
Amerika. 

Anmerkung. Mit der von Guerin (Archives entomol. I, pag. 270) auf- 
gestellten, obwohl nicht näher charakterisirten Gattung Bystus hat Crem- 
nodes nichts als etwa die äussere Körperform gemein, wie sich dies aus der 
auf pl. XIII gegebenen Abbildung des aus Columbien stammenden Bystus 
coccinelloides ersehen lässt. Die Furchenbildung des Halsschildes, die 


Form der Fühler und der Tarsen, wie sie von dieser Art dargestellt werden, 
lassen vielmehr die Ueberzeugung gewinnen, dass die darauf begründete Gat- 


414 « Nachträge. 


tung keine haltbare sei, sondern dass die Art zu Stenotarsus Perty gehöre, 
wo, wie oben erwähnt, die Längsverhältnisse der Fühlerglieder je nach den 
Arten sehr namhafte Verschiedenheiten darbieten. Im Fall die Guerin’sche Art 
nicht mit einer der oben beschriebenen identisch ist, dürfte sie mit Stenotar- 
susclaviger wenigstens nahe verwandt sein, da sie mit diesem dıe charakte- 
ristische lange Form der Fühlerkeule (im Verhältniss zu den vorhergehenden 
Gliedern) gemein hat. 


1. ©. glaber. Hemisphaericus, rufo-ferrugineus, glaber, nitidus, 
antennarum articulis quinque ultimis nigro-fuscis: capite tho- 
raceque laevigatıs, lucidis, elytrıs perspicue at parum pro- 
Funde punctatis, punctis margines versus evanescentibus. 
Long. ln. 17,2 2. 


Von kreisrundem, mehr als halbkuglig gewölbten Körper, 
glänzend und hell rostroth, unbehaart. Der Kopf ist sehr blank, 
wie geglättet, die Stirn nur mit äusserst feinen, kaum wahrnehm- 
baren Pünktchen besetzt, jederseits über den Fühlern grubenartig 
eingedrückt. Die Fühler kommen an Länge kaum der halben 
Breite des Halsschildes gleich, sind vom ersten bis sechsten Gliede 
hell rostgelb, im Uebrigen schwarzbraun. Das Halsschild ist noch 
lebhafter glänzend als der Kopf, ohne sichtbare Punktirung, vom 
vorderen Ausschnitt für den Kopf abgesehen fast halbkreisförmig, 
die Seitenwinkel, unter denen der Hinterrand mit den Seitenrän- 
dern zusammenstösst, jedoch über den Kreisbogen nach aussen her- 
vortretend, spitzwinklig, die Seitenränder nach aussen von der ein- 
gedrückten Randlinie leicht wulstig aufgeworfen. Das sehr kleine, 
punktförmige Schildchen erscheint glatt. Die Flügeldecken sind 
an der Basis fast in rechtem Winkel tief eingeschnitten, so dass 
fast das ganze Halsschild zwischen ihren Schulterecken zu liegen 
kommt, im vorderen Drittheil am höchsten gewölbt, nach vorn da- 
her fast senkrecht, nach hinten in allmähliger Rundung abfallend, 
über die Scheibe hin mit zahlreichen und keineswegs kleinen, aber 
äusserst flach eingedrückten Punkten besetzt, die gegen die Ränder 
hin immer undeutlicher werden und zuletzt ganz verschwinden. 
Auf der Unterseite ist der sehr verbreiterte Flügeldeckenrand heller 
als die Oberseite, mehr rostgelb gefärbt, die ganze Brust dagegen 
dunkler, fast braunroth; die Schienen und Tarsen sind goldgelb 
behaart. 

Aus Süd-Brasilien, im hiesigen Museo 


4. Endomychidae adseiti. . 415 


4. ENDOMYCHIDAE ADSCITI. 


Pag. 387 ist zu Trochoideus AmericanusalsAnmerkung 
hinzuzufügen: 


Dass der von Guerin (a.a.O.) beschriebene Trochoideus(?) 
Goudotiiein Weibchen dieser Art sei, liess sich durch Vergleich 
des typischen Exemplares mit Sicherheit feststellen; eine wieder- 
holte Benennung und Beschreibung desselben hätte von Seiten des 
Verf. um so eher vermieden werden können, als die Buguet’sche 
Charakteristik in der Revue zoologique sehr sorgfältig ist und sich 
auf beide Geschlechter erstreckt. Indem Gwerin an seiner Art 
fünf Fühlerglieder beschreibt, ist er sogar im Zweifel, ob sie nicht 
eine von Trochoideus verschiedene Gattung bilden sollte. Es 
stellt sich jedoch bei näherem Vergleich des Guerin’schen Exem- 
plares mit anderen weiblichen Individuen derselben Art heraus, 
dass der einzige vorhandene Fühler abnorm gebildet ist, indem das 
dritte Glied desselben dünner als gewöhnlich und wenigstens schein- 
bar durch einen Einschnitt in zwei Theile getheilt erscheint. Da 
sonst die sehr charakteristische Form und Färbung des Fühlers 
und von den übrigen Charakteren der Art besonders die sehr auf- 
fälligen drei Gruben der Thoraxbasis, deren übrigens in der Guerin’- 
schen Beschreibung gar nicht erwähnt wird, die vollkommenste 
Uebereinstimmung zeigen, kann weder an der Identität mit Troch. 
Americanusnoch an der Zugehörigkeit zu der vorstehenden Gat- 
tung gezweifelt werden. 


Fig. 


Erklärung der Abbildungen. 


Tafel I. 


Fig. 1—12. Anatomie von Eumorphus quadrinotatus. 
1. Rückenseite des Körpers (Männchen) nach Wegnahme der 


‘ Flügeldecken und Hinterflügel. a. Erste Dorsalplatte des Ab- 


Fig. 


Fig. 


domen. h. Achte Dorsalplatte. x. Erstes grosses Abdominal- 
stigma. y. Zweites bis fünftes Abdominalstigma. (Am sech- 
sten bis achten Ringe fehlen die Stigmen.) 

2—4. Die letzten Abdominalsegmente des Weibchens. Fig. 2. 
Dorsalfläche. Fig. 3. Ventralfläche. Fig. 4. Dorsal- und Ven- 
tralplatten im Profil gesehen. In allen drei Figuren sind die 
Dorsalplatten mit 9, 8 u. s. w., die Ventralplatten mit Sa, 7a 
u. s. w. bezeichnet. 


g. 5. Bauchseite des Körpers (Männchen) mit getrennten Thorax- 


ringen. a. Prosternum. b. Mesosternum. c. Metasternum. 
d. Episternen des Mesothorax. e. Epimeren des Mesothorax. 
f. Episternen des Metathorax. g. Erster verborgener Abdomi- 
nalring. h. Zweiter (erster sichtbarer) Abdominalring. i. Sech- 
ster (fünfter sichtbarer) Abdominalring. k. Achter Dorsalring. 
p- p-" p.” Die nach hinten offenen Hüftpfannen der drei 
T'horaxringe, denen am Vorderrande des folgenden Segmentes 
eine Ausrandung entspricht, wodurch sie geschlossen werden. 
6. Starke Tracheenstämme, welche die Abdominalstigmen 
guirlandenartig verbinden. a. Erstes grosses Abdominalstigma. 
b. Zweites, c. drittes Abdominalstigma. xx. Tracheenstämm- 
chen, welche mit denen der anderen Seite ın der Mittellinie 
des Körpers Anastomosen bilden. z. Bulböse Anschwellung 
von Tracheen hinter dem ersten grossen Abdominalstigma. 


. 7. Dieselbe bulböse Anschwellung von Tracheen hinter dem 


ersten grossen Abdominalstigma, von innen gesehen; die 


Lndomechidae. Lu L. 


Berstaeckher, Lrtomograpderen L. 


RR 
SCH N 


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Wargenschreber sß: 


put l 
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Autor del. 


Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 


Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 


Fig. 
Fig. 


Fig. 
Fig. 
Fig. 


Erklärung der Abbildungen. 417 


starken Tracheenstämme o. o. verlaufen gegen die Mittellinie 
des Körpers hin, wo sie mit denen der anderen Seite Anasto- 
mosen bilden. pp. 'Tracheen für Muskeln. 


.8. Prothoraxstigma, ebenfalls mit einer bulbusartigen Tra- 


cheen - Anschwellung an seiner Innenseite, aus der zahlreiche 
grosse Stämme entspringen. 


. 9. Männliche Geschlechtsorgane. p. Vorderes Ende des Pe- 


nis. d. Ductus excretorius. k. Schlauchartiger Anhang des- 
selben. v.v. Vasa deferentia. gg. Schlauchartige accessori- 
sche Drüsen, welche in die Windungen der Vasa deferentia 
einmünden. t.t. Hoden. 


. 10. Penis. a. Hornfortsatz zur Anheftung der Muskeln ım In- 


nern. b. Weiches Präputium, zusammengeklappt. c. Enddorn. 


. 11. Hinteres Ende des Penis mit aus einander geschlagenem 


Präputium. p. Der eigentliche durchbohrte Penis. 0.0. Un- 
durchbohrte, geringelte Penal-Anhänge. c. Horniger Enddorn. 


. 12. Weibliche Geschlechtsorgane. o.o. Eierstöcke. n. Ovi- 


ductus. v. Vagina. r. Receptaculum seminis. d. Ductus ex- 
cretorius desselben. g. Glandula accessoria. b. Bursa copu- 
latrix. 
Fig. 13—18. Hinterflügel. co. Costa. cu. Nervus cubita- 
lis. r. Nervus radialis. 1. Innenrandsnerv. 


13. Eumorphus quadrinotatus. 
14. Mycetina cruciata. 

15. Ancylopus melanocephalus. 
16. Endomychus coccineus. 

17. Leiestesseminigra. 


18. Phymaphora pulchella. 


Fig. 19—24. Mandibeln. 
19. Eumorphus quadrinotatus. 
20. Amphisternuscorallifer. 
21. Spathomelesanaglyptus. 
22. Encymon violaceus. 
23. Trycherus bifasciatus. 
24. Corynomalus discoideus. 


Fig. 25. 26. Maxillen. 
25. Eumorphus quadrinotatus. 
26. Corynomalus discoideus. 
Fig. 27—31. Unterlippe. 


27. Eumorphus quadrinotatus. 
28. Amphisternus hamatus. 
29. Encymon violaceus. 


Gerstaecker, Entomographien, 27 


418 


Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Pie. 


Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 


Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 
Fig. 


Fig. 
Fig. 
Fig. 


Erklärung der Abbildungen. 


. 30. Cymbachus pulchellus. 
.31. Corynomalusdiscoideus. 


Fig. 32. 33. Fühler. 


. 32. Eumorphus quadrinotatus. 
. 83. Corynomalus cinctus. 


Fig. 34—39. Fussbildung von Eumorphus quadrino- 
tatus. 


. 34. Drittes Beinpaar des Männchens. 

. 35. Drittes Beinpaar des Weibchens. 

. 36. Männliche Vorderschiene. 

. 37. Weibliche Vorderschiene. 

. 38. Tarsus des zweiten Fusspaares von der Seite. 


. 39. Derselbe von oben. 
Tafel II. 
1. Amphisternuscorallifer. — Birma. 
2. Spathomelesanaglyptus, — Pulo Penang. 
3. Engoniusannularis. — Ceylon. 
4. Irycherus bifasciatus. — Guinea. 
5. Eumorphus cyanescens. — Philippinen. 
6. Encymon violaceus. — Bintang. 
7. COymbachus pulchellus. — Java. 
8. Corynomalus rufipennis. — Neu Granada. 


Fig. 9—12. Brustbein-Bildung. p. Prosternum. m. Meso- 
sternum. 
9. Amphisternus hamatus. 
10. Dioedesatratus. 
11. Acinaces Lebasii. 
12. Dapsa denticollis. 


Fig. 13—30. Männliche Schenkel- und Schienenbildung. 
13. Vorderbein von Amphisternushamatus. 
14. Vorderbein] 
15. Mittelbein J 
16. Vorderschiene 
17. Mittelschiene 
18. Vorderschiene von Engoniusannularis, von hinten. 
19. Vorderschiene von Trycherus senegalensis, von 
hinten. 
20. Mittelschiene desselben. 
21. Vorderschiene| 
32. Mittelschiene [ 


von Spathomelesanaglyptus. 


von Engonius Klugiı. 


von Eumorphus pulchripes. 


GBerstaecker Entomoorogeien. L. 


Lndem uchrdae: De ar: 2,8 


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im. 23. 
. 24. 
322. 
26. 
ul, 
28: 
29; 
430. 


Erklärung der Abbildungen. 419 


Vorderschiene von Eumorphus tetraspilotus. 
Vorderschiene von Dioedesatratus. 

Vorderschiene von Indalmus Kirbyanus. 
Vorderschiene von Ancylopus melanocephalus. 
Vorderschiene von Dapsa denticollis, von hinten. 
Vorderschiene von Phalantha exsanguis. 
Vorderschiene von Lycoperdina ferruginea. 
Hinterschiene von Mycetina cruciata. 


Fig. 31—40. Fühlerbildungen. 


at. 
“32. 
nr 
. 34. 
2. 
936. 
E37. 
8: 
39. 
. 40. 


Spathomeles decoratus. 
Engonius perspicillaris. 
Trycherus bifasciatus, Männchen. 
Acinaceslaceratus. 

Indalmus Kirbyanus. 
Ancylopus melanocephalus. 
Phalanthaexsanguis. 
Lycoperdina succincta. 
Ceramisrubricollis. 

Mycetina cruciata. 


Fig. 41 —48. Mundtheile. 1. Oberlippe.e m. Mandibeln. 


El, 
2, 
. 43. 
. 44. 
. 45. 
. 46. 
. 47. 
. 48. 


oo 19V wWwrmrD rm 


x. Maxillen. u. Unterlippe. 


Acinaces Lebasiıi. 
Dapsa denticollis. 
Phalantha exsanguis. 
Daulis cimicoides. 
Lycoperdina succincta. 
Lycoperdina bovistae. 
Ceramis rubricollis. 
Mycetina cruciata. 


Tafel III. 


. Phalantha exsanguis. — Uolumbien. 

. Saula nigripes. — Ceylon. 

. Epipocus figuratus. — Mexico. 

. Stenotarsus purpuratus. — Neu Granada. 
‚ ODediarthrus Natalensis. — Port Natal. 

. Rhymbus hemisphaericus. — Costa Rica. 
. Eucteanuscoelestinus. — Himalaya. 

. Panomoea coccinellina. — Philippinen. 


Fig. 9—12. Brustbeinbildung. p. Prosternum. m. Meso- 


9. 


sternum. 


Saula nigripes. 
21" 


420 Erklärung der Abbildungen 
Fig. 10. Eucteanus coelestinus. f 
Fig. 11. Leiestes seminigra. 
Fig. 12. Phymaphora pulchella. 
Fig. 13—21. Schienen- und Tarsenbildung. 
Fig. 13. Vordertarse von Eucteanus coelestinus. 
Fig. 14. Vordertarse von Saula nigripes. | 
Fig. 15. Vordertarse von Panomoea coccinellina. 
Fig. 16. Männliche Vorderschiene von Rhanis unicolor. 
Fig. 17. Männliche Mittelschiene von Leiestes seminigra. 
Fig. 18. Tarse von Rhanis unicolor. 
Fig. 19. Tarse von Phymaphora pulchella. 
Fig. 20. Hintertarse von Rhymbus hemisphaericus. 
Fig. 21. Männliche Vordertarse desselben, von hinten gesehen. 
Fig. 22—40. Fühlerbildungen. 
Fig. 22. Saula nigripes. 
Fig. 23. Epipocus politus. 
Fig. 24. Anidrytusparallelus. 
Fig. 25. Stenotarsus purpuratus. 
Fig. 26. Stenotarsusclaviger. 
Fig. 27. Stenotarsus haemorrhoidalis. 
Fig. 28. Oediarthrus Senegalensis. 
Fig. 29. Rhymbus hemisphaericus. 
Fig. 30. Eucteanus coelestinus. 
Fig. 31. Panomoea coccinellina. 
Fig. 32. Endomychuscoccineus. 
Fig. 33. Trochoideus americanus Männchen, von oben ge- 
sehen. 
Fig. 34. Derselbe, Männchen, von unten gesehen. 
Fig. 35. Derselbe, Weibchen. 
Fig. 36. Trochoideus Dalmanı Männchen, von oben gesehen. 
Fig. 37. Derselbe, Männchen, von unten geschen. 
Fig. 38. Derselbe, Weibchen. 
Fig. 39. Phymaphora pulchella Männchen. 
Fig. 40. Dieselbe, Weibchen. 
Fig. 41—55. Mundtheile.. m. Mandibeln. x. Maxillen. 
u. Unterlippe. 
Fig. 41. Saulanigripes. 
Fig. 42. Anidrytus ovatulus. 
Fig. 43. Epopterusocellatus. 
Fig. 44. Ephebusconvexiusculus. 
Fig. 45. Rhymbus hemisphaericus. 


. 46. 


Panomoeacoccinellina. 


Cirstaecher, Lntomograpbten. L. Lndomgyelidae. Jap. Hl. 


SU 7 AH 


le 


2 


- RN 


Inter de. Warensohteder se 


. 47. 
. 48. 
a, 
80: 
a. 
52. 
552 
04. 
2.99. 


Erklärung der Abbildungen. 


Eucteanus coelestinus. 
Meilichiusnigricollis. 
Endomychus coccineus. 
Trochoideus Desjardinsi1i. 
Rhanisunicolor. 

Phymaphora pulchella. 
Symbioteslatus. 

M ycetaeahirta. 

Kiefertaster von Epipocus politus. 


4 


Verzeichniss 


der angeführten Autoren und Werke. 


Abhandlungen der Hallischen Naturforschenden Gesellschaft. 1 Bd. 
Dessau und Leipzig. 1783. 8. 

Annales de la societe entomologique de France. ser. I—III. Paris 
1532-57... 8. 

Annales des sciences naturelles, I. ser., publiee par V. Audouin et 
Brongniart. 30 Vols. Paris 1824—33. 8. 

Annales du museum d’histoire naturelle.. 20 Vols. Paris 1802— 


1813. 4. 
Annals of the Lyceum of natural history of New-York, Vol. I—V. 
1824-—56. 8. 


Archiv für Naturgeschichte, herausgegeben von A. F. Wieg- 
mann, fortgesetzt von Erichson und Troschel. 23 Bde. Berlin 
1835 —57. 8. 

Archives entomologiques, ou recueil contenant des illustrations d’in- 
sectes nouveaux ou rares, par J. Thomson. Vol. I. Livr. 
1—8. Paris 1857. gr. 8. 

Blanchard, E., Histoire des Insectes. 2 Vol. Paris 1845. 8. 

Blisson, J. F., Description de la larve et de la nymphe du Crypto- 
phagus hirtus Gyll. (Annales de la soc. entomol. de France, 
2. ser. VII, pag. 315—325.) 

Bulletin de la societ& imperiale des naturalistes deMoscou. 30 Vols. 
Moscou 1829—57. 8. 

Burmeister, H., Handbuch der Entomologie. I. Band. Allgemeine 
Entomologie. Berlin 1832. 8. 

Carus, J. V., Icones zootomicae. Erste Hälfte: Die wirbellosen 
Thiere. Leipzig 1857. Fol. 

Castelnau (Laporte, Comte de), Histoire naturelle des Insectes Co- 
leopteres. 2. Vols. Paris 1840. 8. 


Verzeichniss der angeführten Autoren und Werke. 433 


Chapuis, M. F. et Candeze, M. E., Catalogue des larves des Co- 
lcopteres. Liege, 1853, 8. (Memoires de la societe des sciences 
de Liege VIII.) 

Charpentier, T., Horae entomologicae, adjectis tabulis 9 coloratis. 
Vratislaviae 1825. 4. 

Chenu, Encyclopedie d’histoire naturelle. Col&opteres. Part. I. 
Il. Paris 1854. 4, 

Chevrolat, Col&opteres du Mexique. Livr. 1—8. Strassbourg 
1834—42. 8, 

Costa, A., Fauna del regno di Napoli. Coleotteri, Parte la. c. 
XXIVtav. Napoli 1849—54. 4. (Endomichidei, 15 pag. c. 
tav. VIIT.) 

Curtis, J., British Entomology, being illustrations and descriptions 
of the genera of insects found in Great Britain. 16 Vols. Lon- 
don 1823—140. 8. 

—— , Remarks relative to the affinities and analogies of natural 
objects, more particularly of Hypocephalus. (Transact. of the 
Linnean soc. XXI, pag. 227 ff.) 

Cuvier, G., Le regne animal, distribue d’apres son organisation. 

Nouvelle (2&me) edition, revue et augmentee par P. A. La- 

trerlle. Vol. V. Insectes. Paris 1830. 8. 

Le regne animal etc. Nouvelle (3&me) £dition, publiee par 

une reunion d’eleves de Cuvier. Parıs 1836 — 46. Masson, 

Lex.-8. (Insectes, 4 Vols. par Audouin, Blanchard et Milne 
Edwards). 

Dahl, G., Coleoptera und Lepidoptera. Ein systematisches Ver- 
zeichniss. Wien 1823. 8. 

Dejean (le Comte), Catalogue des Col&opteres. Paris 1833. 8. 

Donovan, E., The natural history of British Insects. 16 Vols. 
London 1792—1813. 8. 

Dufour, L., Histoire des m&tamorphoses de divers Col6opteres. 
(Annales de la soc. entomol. de France, 3. ser. III, pag. 
647 ff.) 

Dumeril, Consid£rations gen£rales sur la classe des Insectes. Paris 
1823. ,8: 

Edinburgh Encyclopaedia (The), by D. Brewster. Vol. IX. 1830. 4. 

Encyelopedie methodique. Entomologie, ou histoire naturelle des 
Crustaces, des Arachnides et des Insectes, par Latreille , Olı- 
vier, Godart, Lepelletier etc. 10 Vols. Paris 1789—1825. 4. 

Enntomological Magazine (The), by F. Walker. 5 Vols. London 
1832 —37. 8. 

Entomologische Zeitung, herausgegeben von dem Entomologischen 
Verein in Stettin. 1—18. Jahrgang. Stettin 1840-57. 8. 


424 Verzeichniss der angeführten Autoren und Werke. 


Erichson, W. F., Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen 
im Gebiete der Entomologie während d. J. 1837—47. Berlin, 
1838—48. 8. 

—— , Naturgeschichte der Insekten Deutschlands. 1. Abtheilung, 
Coleoptera. III. Band. Berlin 1848. 8. 

—— , Beitrag zur Insektenfauna von Vandiemensland, mit beson- 
derer Berücksichtigung der geographischen Verbreitung der 
Insekten. Berlin 1842. 8. (Wiegmann’s Archiv f. Natur- 
gesch. VIII, 1. pag. 83— 287.) 

—— , Conspectus Insectorum Coleopterorum, quae in republica 
Peruana observata sunt. (Wiegmann’s Archiv f. Naturgesch. 
XIII, 1. pag. 67—185.) 

Ersch und Gruber, Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften. 
Theil 39. 1843. 4. 

Fabricius, J. C., Systema Eleutheratorum. 2 Vol. Kiliae 1801. 8. 

„ Entomologia systematica emendata et aucta. 4 Vol. Hafniae, 

1793-391, 8. 

—— , Supplementum Entomologiae systematicae. Hafniae, 1798. 8. 

—— Mantissa Insectorum, sistens species nuper detectas. 2 Vol. 
Hafniae 1787. 8. 

—— , Species Insectorum, exhibentes eorum differentias etc. 2 Vol. 
Hamburgi et Kilonu. 1781. 8. 

—— , Systema Entomologiae, sistens Insectorum classes, ordines 
etc. Flensburgi et Lipsiae. 1775. 8. 

Fuessli, J. C., Archiv der Insektengeschichte, 1—8. Heft. Zürich 
1781—86. 4. 

Gebler, Fr. a., Catalogus Coleopterorum Sibiriae occidentalis et 
confinis Tartariae. (Anhang zu Ü. F. v. Ledebour’s Reise in 
das Altaigebirge und die Songarische Steppe. 2 Th. Berlin 
1830. 8.) 

Geer, ©. de, Memoires pour servir a l’histoire des Insectes. Vol. 
I—VII. Stockholm 1752 —78. 4. 

Germar, E. F'., Insectorum species novae aut minus cognitae, de- 
scriptionibus illustratae. Vol. I. Coleoptera. Halae 1824. 8. 

—— , (Ahrens et Germar) Yauna Insectorum Europae. Fasc. 
I—XXIIl. Halae 1824—44. 16. 

— — , Zeitschrift für die Entomologie. 5 Bde. Leipzig 1839—44. 8. 
—— , Artikel ‚„„Eumorphus‘‘ (in Ersch und Gruber , Allgemeine 
Encyclopädie der Wissenschaften, Bd. 39, pag. 84—86.) 
Gerstaecker, A., Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen im 

Gebiete der Entomologie während d. J. 1853—56. Berlin 
1855—58. 8. 
—— , Versuch einer systematischen Auseinandersetzung der Gat- 


‘Verzeichniss der angeführten Autoren und Werke. 425 


tungen Eumorphus Web. und Endomychus Payk. (Wieg- 
mann’s Archiv f. Naturgesch. XXIII, 1. pag. 221— 243.) 

_'Gory, H., Monographie du genre Notiophygus. (Annales de lasoc. 
entomol. de France, 1. ser. III, pag. 453—457. 

Gray, J. E., The zoological miscellany. No. I. London 1831. 8. 

Griffith, E., The anımal kingdom. Class Insecta. 2 Vols. Lon- 
don 1832. 8. 

Guerin-Meneville, M. F. E., lconographie du regne anımal de Cu- 

vier. Insectes. 2 Vols. Paris 1829—38. 8. 

, Materiaux pour une monographie des Col&opteres du groupe 

des Eumorphides et plus specialement du genre Eumorphus. 

(Archives entomol. I, pag. 237—280.) 

et Percheron, A., Genera des Insectes. 1 ser. Ordres et fa- 

milles. Livr. 1—6. Paris 1831—35. 8. 

Gyllenhal, L., Insecta Suecica, descripta. Coleoptera, Pars I--IV. 
Scaris et Lipsiae, 1808—1827. 8. 

Herbst, J. F. W. (und Jablonsky, C. G.), Natursystem aller be- 
kannten in- und ausländischen Insekten. 1—10. Bd. Die 
Käfer. Berlin 1785—1806. 8. 

Hofmannsegg , Graf von, Entomologische Bemerkungen bei Gele- 
genheit der Abhandlungen über Amerikanische Insekten in 
den Recueils d’observations de Zoologie. (Wredemann’s Zoolo- 
gisches Magazin I, 2. pag. 49— 109.) 

Hope, F. W., Descriptions of various new species of Insects found 
in Gum Anime. (Transactions of the entomol. soc. of London 
II; page. 55.) 

Humboldt, A. de, Recueil d’observations de Zoologie et d’Anatomie 
comparee. Paris 1805, gr. 4. 

Illiger, C., Magazin der Insektenkunde. 6 Bde. Braunschweig 
18502—-1807. 8, 

Journal of the academy of natural sciences of Philadelphia. Vol. 
I—XXVII. Philadelphia 1817—43, 8. 

Journal of proceedings of the entomological society of London, 
commencing January 1840. London 1841. 8. 

Kirby, W., and Spence, W., An Introduction to Entomology, or 
elements of the natural history of Insects. 4 Vols. London 
18288, 

Klug, F., Jahrbücher der Insektenkunde, mit besonderer Kück- 
sicht auf die Sammlung im Königl. Museum zu Berlin heraus- 
gegeben. 1. Bd. Berlin 1834. 8. 

; Bericht über eine auf Madagascar veranstaltete Sammlung 

von Insekten aus der Ordnung Coleoptera. Berlin 1833. 4. 

(Abhandlungen der Königl. Akademie der Wissensch. zu Berlin 

vw .3+1832.) 


426 Verzeichniss der angeführten Autoren und Werke. 


Krynicki, Enumeratio Coleopterorum Rossiae meridionalis. (Bulle- 
tin de la soc. imp. des natur. de Moscou V, pag. 178 ff.) 
Küster, H. C., Die Käfer Europa’s, nach der Natur beschrieben. 

Heft 1—28. Nürnberg 1844—54. 16. 

Lacordarre, Th., Monographie des Erotyliens, famille de l’ordre 

des Col&opteres. Paris 1842. 8. 

, Monographie des Col&opteres subpentam£res de la famille des 

Phytophages. 2 Vols. Bruxelles et Paris 1845—48. 8. (Me- 

moires de la societe royale des sciences de Liege, Tom III. IV.) 

‚ Genera des Col&opteres, ou Expose methodique et critique de 

tous les genres proposes jusqu’ici dans cet ordre des insectes. 

4 Vols. Paris 1854—57. 8. 

, Memoire sur les habitudes des Insectes Col&opteres de ’Am6&- 
rique möridionale. (Annales des scienc. natur. XXI, pag. 193 ff.) 

—— , Essai sur les Col&opteres de la Guyane francaise. (Nouvelles 
Annales du Museum d’histoire naturelle II, pag. 90 ff.) 

Lamarck, J. B. P. de, Histoire naturelle des anımaux sans verte- 
bres. 2. edit. 11 Vols. Paris 1835—45. 8. (Tome IV. Hi- 
stoire des Insectes). 

Latreille, P. A., Histoire naturelle des Crustac&s et des Insectes. 
(Suites a Buffon) 14 Vols. Paris 1792—1805. 8. 

—— , Genera Crustaceorum et Insectorum secundum ordinem na- 
turalem in familias disposita. Pars I—IV. Parisiis et Argen- 
toratı, 1806— 1809. 8. 

—— , Familles naturelles du regne animal. 2. edit. Paris 1825, 8. 

—— , Le regne animal, par G. Cwvier. 2 edit. Tome V. Insectes. 
Paris 1830. 8. | 

—— , Insectes de ’Ame£rique @quinoxiale, recueillis pendant le vo- 
yage de M. de Humboldt et Bonpland. (Recueil d’observations 
de Zoologie etc., par A. de Humboldt, pag. 197 ff.) 

Leach, W. E., Artikel ‚‚Entomology‘“ in The Edinburgh Ency- 
clopaedia by D. Brewster, Vol. IX. (1839.) 

Le Conte, J., Synopsis of the Endomychidae of the United States. 
(Proceedings of the academy of natural sciences of Philadel- 
phia VI, pag. 357— 360.) 

Ledebour, C©. F. v., Reise in das Altaigebirge und die Songarische 
Steppe. 2 Theile. Berlin 1830. 8. 

Linne, C., Systema naturae, per regna tria naturae secundum clas- 
ses, ordines, genera etc. Edit. XIII. Vindobonae 1767. 8. 

—— , Fauna Suecica, sistens anımalıa Sueciae regni. Edit. altera. 
Stockholmiae, 1761. 8. 

Lucas, H., Exploration scientifique de !’Algerie pendant les annees 
1840—42. Zoologie. Histoire naturelle des animaux articules. 
A Vols. Paris 1849. Fol. 


Verzeichniss der angeführten Autoren und Werke. 427 


Mae Leay, W., On the structure of the tarsus in the tetramerous 
and trimerous Coleoptera of the French Entomologists. (Trans- 
act. of the Linnean soc. XV, 1. pag. 70.) 

Marsham, Th., Coleoptera Britannica, sistens Insecta Coleoptera 
Britanniae indigena. Londini 1802. 8. 

Martius, v., De Insectorum in America meridionali habitantium 
vitae genere, moribus etc. observationes nonnullae. (In Perty, 
Delectus anımalium articulat. Brasiliae.) | 

Melsheimer , F. E., Catalogue of the described Coleoptera of the 
United States. Washington, Smithsonian Institution, 1853. 8. 

Memoires de l’acad&mie nationale de Lyon. Vol. I. Lyon 1851. 8. 

Motschulsky, V. de, Description de quelques Col£opteres recueillis 
dans un voyage au Caucase et dans les provinces transcauca- 
siennes Russes. (Nouveaux memoires de la soc. imp. des na- 
tur. de Moscou. IV.) 

Müller, Ph. J. W., Bemerkungen über die Fussgliederzahl einiger 
Käfergattungen. (JIlliger's Magazin der Insektenkunde IV. 
pag. 197—219.) 

Mulsant, M. _E., Histoire naturelle des Col&opteres de France. 
Sulcicolles. Paris 1846. 8. 

—— , Species des Col&opteres trimeres securipalpes. 2 Vols. Lyon 
1851. Lex.-8. 

Naturforscher (Der), herausgegeben von J. Walch und v. Schreber. 
30 Stücke. Halle 1774—1804. 8. 

Newman, E., Attempted division of British Insects into natural 
orders. (The Entomological Magazine Il, pag. 379 ff.) 

Nouveaux Memoires de la societe imperiale des naturalistes de 
Moscou. Tome I—VI. Moscou 1829—39. 4. 

Oken, Allgemeine Naturgeschichte für alle Stände. Bd. IV— VII. 
Das 'T'hierreich. Stuttgart 1833—38. 8. 

Olivier, M., Entomologie ou Histoire naturelle des Insectes. Co- 
leopteres. 8 Vols. Paris 1789—1808. gr. 4. 

Panzer, @. W. F., Deutschlands Insektenfauna oder Entomolo- 
gisches Taschenbuch für d. J. 1795. Nürnberg 1795. 12. 
—— , Faunae Insectorum Germaniae initia. Fasc. 1-—-110. Nürn- 

berg 1793— 1823. 16. 

Paykull, G., Fauna Suecica, Insecta. 3 Vol. Upsaliae 1798—1800.8. 

Perty, M., Observationes nonnullae in Coleoptera Indiae orienta- 
lis. Dissert. philos.-entomol. c. tab. 1. Monachü 1831. 4. 

—— , Delectus animalium articulatorum, quae in itinere per Bra- 
sıllam collegerunt de Spix et de Martius. c. 40 tab. Monachii 
1830—33. Fol. 

Proceedings of the Academy of natural sciences of Philadelphia 
8 Vols. Philadelphia 1841—57. 8. 


428 Verzeichniss der angeführten Autoren und Werke. 


Jtedienbacher, L., Tentamen dispositionis generum et 'specierum 
Coleopterorum pseudotrimerorum Archiducatus Austriae. PR Ger- 
mar’s Zeitschrift f. d. Entomologie V.) 

—— , Fauna Austriaca. Die Käfer, nach der analytischen Methode 
bearbeitet. Wien 1849. gr. 8. 

—— , Dasselbe. Zweite, gänzlich umgearbeitete Auflage. Wien 
1857 —58. 

vevue et Magasin de Zoologie pure et appliquee, par Guerin-Mene- 
ville. Ser. I. II. Paris 1838—57. 8. 

Revue zoologique par la societ@ Cuvierienne, publiee sous la direc- 
tion de Guerin-Meneville. 8 Annees. Paris 1838—45. 8. 
Rossi, P., Fauna Etrusca, sistens insecta, quae in provinciis Flo- 
rentina et Pisana collegit P. Rossius. Edidit J. C. L. Hell- 

wig. 2 Vol. Helmstadii 1795—1807. 8. 

Schönherr, J. C., Synonymia Insectorum, oder Versuch einer Sy- 

nonymie aller bisher bekannten Insekten. I. Eleutherata, Kä- 

fer. 3 Theile. Stockholm, 1806—17. 8. 

, Genera et Species Curculionidum. 8 Vol. Paris 1833—45. 8. 

Schomburgk, R., Reisen in British Guyana. III. Theil. Versuch 
einer Fauna und Flora von British Guyana. Insekten, bear- 
beitet von W. F. Erichson. Berlin 1848. 4. 

Seriba, L. G., Journal für die Liebhaber der Entomologie, Stück 
1—3. Frankfurt a/M. 1790—91. 8. 

Stein, F., Vergleichende Anatomie und Physiologie der Insek- 
ten, in Monographieen bearbeitet. Erste Monographie: Die 
weiblichen Geschlechtsorgane der Käfer. c. tab. 9. Berlin 
1847. Fol. 

Stephens, J. F'., Illustrations of British Entomology. Vol. I—-VI. 
Mandibulata. London 1827—35. 8. 

—— , A Manual of British Coleoptera, with a complete index of 
the genera. London 1839. 8. 

Thomson, J., Description d’un genre nouveau de la famille des 
Eumorphides et de plusieures especes etc. (Archives entomol. 
E. pag:: 153 ff,) 

Transactions (The) of the entomological society of London. Ser. I. 
II. London, 1836 —57. 8. 

Transactions (The) of the Linnean society of London. 21 Vols. 
London, 1791—1857. 4. 

Vetenskaps - Akademiens Handlingar (Kongl.) for ar 1813— 1856, 
Stockholm 1813—56. 8. 

Voet, J. E., Beschreibungen und Abbildungen hartschaaligter In- 
sekten. Uebersetzt von @. W. F. Panzer. 4 Theile. Nürn- 
berg und Erlangen. 1785—98. 4. 


Verzeichniss der angeführten Autoren und Werke. 429 


Walkenüer, C. A., Faune Parisienne, Insectes ou Histoire abregee 
des insectes des environs de Paris. 2 Vols. Paris 1802. 8. 
Weber, F., Observationes entomologicae, continentes novorum ge- 
nerum characteres. Kiliae 1801. 8. 

Westwood, J. ©., An Introduction to the modern classıfication of 
Insects. 2 Vols. London 1839 —40. 8. 

—— , Arcana entomologica ; or Illustrations of new, rare and inter- 
esting Insects. 2 Vols. London 1843—45. 8. 

Wiedemann, C. I. W., Archiv für Zoologie und Zootomie. 4 

Bände. Berlin und Braunschweig 1800—1806. 8. 

, Zoologisches Magazin. Bd. I. u. II, 1. Altona 1819—23. 8. 

Zetterstedt, J. W., Insecta Lapponica, descripta. Lipsiae 1840. gr.4. 


Alphabetisches Verzeichniss 


der Gruppen, Gattungen, Arten und Synonyme. 


Acıinaces 178. 

A. collaris 183. 
laceratus 182. 

x» Lebasii 180. 
nigricollis 184. 

Aegithus 143. 

A. cinctus 162. 
discoideus 151. 
marginatus 149. 

Amphisternus 4. 

A. aculeatus 54. 
auriculatus 55. 
bellicosus 57. 
corallifer 48. 

„° hamatus 47. 
hystricosus 58. 
inaequalis AT. 

„. mucronatus 51. 

„. satanas 52. 
spinicollis 59. 

“ tuberculatus 49. 

Amphix 143. 

A. binotatus 149. 

Amphyz 157. 

A. Dejeanit 160. 
viridipennis 157. 

Ancylopus 188. 

A. bisignatus 192. 
bivittatus 193. 


\ . melanocephalus 190. 


Natalensis 1%. 
stlaceus 346. 
unicolor 194. 
uniformis 194. 
Anidrytus 256. 
A. angustulus 269. 
atratulus 273. 
bipunctatus 257. 


Anidrytus. 

A. bisignatus 268. 
contractus 2693. 
ephippium 264. 
helvolus 272. 
hilaris 271. 
latus 265. 
lugubris 270. 
marginatus 258. 
nigricans 267. 
nitidularius 262. 
ovatulus 262. 
parallelus 266. 
plagiatus 259. 
singularis 260. 

Aploscelis 136. 

A. atratus 138. 

Atomaria 402. 

A. hirta 404. 


Balius 79. 

B. minutus 169. 
senegalensis 84. 

Dystus 413. 


B. coccinelloides 413. 


Cacodaemon 45. 61. 
C. Cerberus 59. 
hamatus 66. 
Hoper 62. 
lueifer 54. 
Satanas 52. 
Calyptobium 30. 
Catops 226. 
C. viıttatus 237. 
Ceramis 220. 
C. rubricollis 222. 


Chrysomela. 

O©. coccinea 310. 
cruciata 229. 
quadrimaculata 370. 
vestita 160. 

Coceinella 367. 

C. testudinaria 367. 

Corynomalus 143. 

C. aeneipennis 151. 

apicalis 153. 

aurichalceus 151. 
- cinctus 162. 

coccinellordes 166. 

“ dentatus 166. 

»<. discoideus 151. 

„. femoralis 148. 
‚ferrugineus 149. 

% interruptus 160. 
laevigatus 155. 
Lebasii 180. 
Leprieuri 168. 

„- marginatus 149. 
pantherinus 166. 

x. perforatus 168. 
quadrimaculatus 156. 
reticulatus 162. 
rufipennis 147. 
speciosus 154. 

+. subcordatus 157. 

. tarsatus 159. 

Cremnodes 412. 

C. glaber 414. 

Cryptophagus 389. 402. 

C. contractus 401. 
hirtus 404. 
seminiger 391. 

Oyclotoma 363. 


yr 


Chrysomela 143. 226.368. C. testudinaria 366. 


Alphabetisches Verzeichniss der Gruppen, Gattungen, Arten etc. 


Cymbachus 140. 
C. pulchellus 142. 


Dapsa 196. 

D. barbara 200. 

% denticollis 197. 
Kirbyana 186. 
limbata 202. 
nigrieollis 198. 
trimaculata 199. 


Endomychus. 

E. tibialıs 251. 

Endomyeites 1. 

Engonius 69. 

E. annularis 75. 
Herklotsii 78. 

Engonius 

E. Klugii 71. 
lunulatus 77. 

„ perspicillaris 73. 


431 


Epopterus. 


x E. 


partitus 277. 
pietus 286. 
rubiginosus 291. 
signaticollis 250. 
tigrinus 278. 
undulatus 281. 
vacuus 289. 
variegatus 294. 
vernicatus 285. 


trimaculata 198. 
trisignata 199. 
DapsınI 170. ; 
Dasycerus 30. 
Daılıs 205. 
D. cimicoides 207. 
Dermestes 405. 
D. subterraneus 405. 
Dioedes 136. 
D. atratus 138. 
columbinus 139. 


rubropictus 74. 
sexguttatus 70. 

Ephebus 29. 

E. cardinalis 294. 
convexiusculus 296. 
erotyloides 303. 
hirtulus 297. 
Juvencus 269. 
limbatus 326. 

v melanocephalus 308. 
posticatus 320. 

pubescens 308. 

pumilus 297. 

purpuratus 318. 

rotundatus 325. 

‚ rubiceundus 321. 

‚ sertcatus 319. 

terminatus 295. 


Erotylus 110. 143. 298. 

E. cinctus 162. 
dentatus 166. 
discordeus 151. 
hispidus 326. 
marginatus 149. 
quadriguttatus 11. 

Eucteanus 356. 

y E. coelestinus 359. 
EUMORPHINI 40. 
Eumorphoides 409. 
Eumorphus 58. 

X E. alboguttatus 115. 
ambustus 119. 
angulatus 210. 
assamensis 121. 
austerus 105. 
atratus 138. 

. bipunctatus 119. 
carinatus 123. 
castaneus 86. 
cinctus 157. 160. 162. 
eircumeincetus 100. 
coloratus 125. 
columbinus 107. 
comtus 169. 
confusus 113. 
consobrinus 117. 

- convexicollis 113. 

corallinus 47. 

cruciger 162. 

cyanescens 101. 

dilatatus 93. 

distinctus 237. 

eburatus 100, 

eburatus 93. 

guttatus 124. 

hamatus 47. 

Hardwicki 129. 

Herklotsit 78. 

Hopei 62. 

immarginatus 110. 

Kirbyanus 186. 


< 


Empneustes 367. 

E. coccinelloides 367. 
Enaisimus 409. 

%“ Encymon 134. 

E. violaceus 135. 

ENDOMYCHIDAE 1. 

ENDOMYCHIDAE ADSCITI vestitus 326. 

39. 377. Epipocus 240. 
ENDOMYCHIDAE GENUINI E. bifidus 248. 

39. bivittatus 2593. 
Endomychides 1. cinctipennis 258. 
ENDOMYCHINI 353. > cinctus 246. 
Endomychus 368.  etircumdatus 251. 
E. angulatus 247. discoidalis 254. 

Y. armeniacus 375. Ferrugineus 210. 234. 

%. biguttatus 376. figuratus 247. 
bivittatus 193. v fuliginosus 244. 
bovistae 216. Fulvipes 267. 

„e. coccineus 369. laetus 239. 

v eruciatus 229. lineatus 237. 
denticollis 197. longicornis 255. 
distinctus 237. mutilatus 249. 
JFusciatus 213. nigricans 267. 
Flavidus 394. oblongus 265. 
Fuseus 394. x. politus 242. 
lineatus 237. punctatus 252. 
Iycoperdons (des) ?16. \,rufitarsis 243. 
marginatus 258. testaceus 234. 265. 
melanocephalus 190.  ».tibialis 251. 
perpulcher 232. vartegatus 260. 
pietus 286. Epopterus 274. 
quadrıyguttatus 232. E. decempunctatus 290.  xrlaetus 108. 
quadripustulatus 213. fallax 287. limbatus 149. 
rufitarsis 243. fasciatus 288. x marginatus 91. 
Scovitzu 375. geminus 279. ocellatus 275. 
solanı 190. histrio 292. „ oculatus 108. 
suceinctus 213. „. ocellatus 275. pietus 190. 

% thoracicus 374. oculatus 275. politus 98. 


2 


N 


432 Alphabetisches Verzeichniss der Gruppen, Gattungen, Arten ete. 


Eumorphus. 
E. pulchripes 112. 
x quadriguttatus 110. 


v quadrimaculatus 115. 


117% 
- quadrinotatus 96. 
quadrisignatus 64. 


quadriverrucosus 124. 


\‚ rotundipennis 91. 
sanatas 32. 
Schneiderti 132. 
spinifex 59. 
subguttatus 122. 
Sumatra (de) 91. 
Sumatrae 110. 
sybarita 118. 

- tetraspilotus 103. 
tuberculatus 50. 

 turritus 95. 
Westermanni 131. 


Fungicolae 1. 


Goalleruca 208. 226. 368. 


@. bovistae 216. 
coccinea 370. 
eruciata 229. 
quadrıpustulata 213. 

Golgia 208. 

G. succineta 213. 


Haplomorphus 409. 

Heterandrus 409. 

Holoparamecus 30. 

Homalosternus 408. 

Hylaia 220. 

H. rubricollis 222. 
podagrica 223. 


Indalmus 185. 

I. angusticollis 157. 
ephippiatus 410. 
Kirbyanus 186. 

Ips 404. 

I. flavescens 404. 


Leiestes 389. 
L. seminigra 391. 
Lithophilus 15. 
(Gen.?) Kilhophrlus 229. 
Lycoperdina 208. 
L. angulata 210. 
apicalis 229. 394. 
binotata 229. 
y bovistae 216. 
erassicornis 397. 
eruciata 229. 
 disca 213. 
\v fasciata 213. 
ferruginea 210. 


Lycoperdina. 

L. glabrata 210. 
immaeulata 216. 
lata 265. 
Iineata 237. 
lutea 234. 
mandarinea 212. 
marginalis 219. 
pallida 215. 
perpulehra 232. 
püosa 234. 
punctreollis 397. 
quadriguttata 232. 


quadripustulata 213. 


rubricollis 222. 
seminigra 391. 
sericea 218. 

x succincta 213. 
testacea 234. 
unteolor 394. 
validicornis 217. 
vestita 326. 
vittata 237. 

Lycoperdinael. 


Meilichius 360. 
M. nigricollis 362. 
Merophysia 30. 
Mycetaea 402. 
M. fumata 404. 
hirta 404. 
Mycetina 226. 
M. castanea 233. 
+. cruciata 229. 
depressa 235. 
hispida 326. 
laeta 239. 
perpulchra 232. 
testacea 234. 
„ vittata 237. 


Ntlio 151. 
N. villosus 151. 
Notiophygus 30. 


Oediarthrus 344. 

O. Natalensis 346. 
Senegalensis 346. 

Olena 79. 88. 

Olenus 79. 

O. minutus 169. 
Senegalensis 84. 

Orestia 32. 


Panom oea 363. 

P. coccinellina 366. 
pardalina 366. 

Paussus 381. 

P. eruciatus 388. 

Pedanus 127. 


Pedanus. 

P. affınis 130. 
quadrilunatus 129. 
Schneideri 132. 
Westermanni 131. 

Phalantha 202. 

Ph. exsanguis 204. 

Phylira 196. 

Ph. trimaculata 200. 

Phymaphora39. 

Ph. haemorrhoidalıs 394. 
pulchella 397. 
unteolor 394. 

Polymus 351. 

P. nigricornis 352. 


Quirinus 298. 
Q. suleiecollis 334. 


Rhachidophorus 410. 

Rhanis392;: 

Rh. haemorrhordalis 394. 
pulchella 397. 
unicolor 394. 

Rhymbus 347. 

Rh.apicalis 350. 
hemisphaericus 349. 
pallidulus 351. 


Saula 223. 

S. ferruginea 225. 
nigripes 224. 

Silpha 208. 402. 

S. hirta 404. 
succincta 213. 
Spathomeles6l. 

Sp. anaglyptus 62. 


x. decoratus 66. 


“ Dohrniü 64. 
turritus 67. 
Stenotarsus 298. 
St. angustulus 327. 
anisotomoides 328. 
ardens 305. 
aureolus 314, 
bicolor 343. 
brevicollis 312. 
brevicollis 310. 
castaneus 340. 
circumdatus 323. 
claviger 331. 
coccineus 302. 
crassicornis 309. 
erotyloides 303. 
Guineensis 335. 
haemorrhoidalis 334. 
hispidus 326. 
ictericus 307, 
lituratus 341. 
longulus 330. 


Ä 


Alphabetisches Verzeichniss der Gruppen, Gattungen, Arten etc. 433 


Stenotarsus. 
St. maculicollis 333. 


militaris 325. 
minutus 332. 
mollis 316. 
Nietneri 339. 
nobilis 338. 
obtusus 310. 
orbicularis 322. 
ovatulus 308. 
pardalis 336. 
planicollis 329. 
purpuratus 318. 
pusillus 317. 

„. rubicundus 321. 
 rubiginosus 304. 


rubrocinctus 324. 


ruficornis 306. 


Stenotarsus. 

St. seniculus 315. 
sericatus 319. 
tomentosus 341. 
umbrosus 320. 

\. ursinus 337. 
validicornis 331. 
vallatus 342. 
ventricosus 313. 

Sulcicolles 1. 

Symbiotes 39. 

S. latus 400. 
pygmaeus 401. 

Tenebrio. 


Tenebrio 208. 226. 368. 


T. bovistae 216. 
T. coccineus 370. 
erucriatus 229. 


Tenebrio. 
Tritoma 226. 274. 
T. fasciatum 288. 
villata 237. 
Trochoideus 381. 
Tr. Americanus 387. 
amphora 385. 
eruciatus 388, 
Dalmani 384. 
=. Desjardinsii 385. 
Goudotit 387. 
Trycherus 79. 
Tr. appendiculatus 81. 
bifasciatus 80. 
castaneus 86. 
erotyloides 83. 
x Senegalensis 84. 
trıcolor 85. 


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