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Full text of "Märkische forschungen"

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. 





a Re — Br INDEXED 


Mörkitche $ ortchungen 








ur Derausgegeben | | | 
| - von dem Beseine für Gefchichte der Mark en 


Brandenburg. 


Ater Band. 


Berlin, 1850. 
Sropiusige Eu) m R eimarus. 


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THE NEW YORK 


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PUBLIC LIBRARY 





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1.78 


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EN FOUNDATIONS. 


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Inhalt. | 
—— | 
J. Ueber alte Abbildungen dee Sqhwanenerbent, von "em öch, Ober’ 


Finanztath 5. Sopmann . .. nenne 
1. Die Kalanbe-Berbrüberungen in den Lanben Sachſiſchen Volls· Stam⸗ 


mes mit beſonderer Rückſicht auf die Mark Brandenburg. Von dem 


Direktor Lropold v. Lebebur. . . . . . 


. Fünfte Fortfegung ber Ueberficht von ben viſaſchahliden Vehendiun 
gen und Vorträgen in den Sitzungen des Vereind . . . 


IV. neber bie Gegenfäge Alt- und Neumark, Bon dem Direllor L. v. Ledebur 


V. Ueber die Grenzen ber Neumark vom Jahre 1433. Bon dem Oberlehrer 
J. F. 1 1 1 u ent, 
VL Bemerkungen zu bem Auffape des Hetm Direltord ©: Lebebur über 
den Urfprung ber Grafen von Ofterburg uud ihr Verhältmiß zu ber 
Familie v. Beltheim. Bon dem Bergrichter Eichel zu Harbfe . . 
VII. Weber die Rolandsſäulen. Ein biftorifcy «Fritifcher Verſuch von dem Rek⸗ 
—tor W. Stappenbed . . 2 2 0 ve. 


. Sein, 


VII. Ueber die alchemiſtiſchen Beftrebungen des Markgrafen Yohamı von 


Brandenburg und anderer Fürſten feines Hauſes. Bom Geh. Aichivrath 
Prof. Dr. Rirdel. U ° .‘e . . ..0 0. ® .... .. . 


IX. Die Norbmart, ihre Legationen, Legaten und —* ins Beſondere 


nach Anleitung des Annaliſta Saro. Bon dem Direktor L. Ledebur 


X. Der Adel der Mark Braudenburg nach Wappenbildern gruppirt und 
auf Stammes⸗-Gemeinſchaft zuruͤckgeführt. Von dem Direktor. v. 
Lebebur oo 0 ot, 

7. Die Grüppe mit bem Eichhaden ren 


3. Die Gruppe mit dem Wagenfbret - = 2 22 


- 


. u 7: Geile. 
9. Die Gruppe mit drei Mübhh . > 2 22 002000. 184 
. 10. Die Gruppe mit drei Schwerdtem . . . . - . 0. . 189 
Xi. Banderiä Prutenorum. Die Befchreibung und Abbildung der Fahnen, | 
weiche dem beutfchen Orben und feinen Bunbesgenoffen in der Schlacht 
bei Tannenberg 20. von ben Polen abgenommen wurden Ben 8.4. > 
Voßberg..... . ET: 
Zur Geſchichte des Geſchlechtes von Meyendorff. Bon dem Direktor — 
L. v. Ledebur. J. .. en nn 38 
XI. Ueber die erfte Bermäplung doadim ü. Bon’ z. Voigt.... 274 


XIV. Des Markgrafen Chriſtian Ernſt von Bapreuth Su Geſchihte. Von 
dem Direktor L. v. Ledebur ee 280 
XV. Steuerverfaffung der Mark Brandenburg zur Zeit Kurfürft Joachim 
oo: BG. W. v. Nauen. 2... EI. 
xvi. — Nachrichten über diejenigen prinzen des markyräflſch 
Brawbmbargiichen Gnufes, die ta der: Oſterreichiſchen Armee-militairifche - 


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Winden bekleibet haben. Von dem Direlivr Ein, ebdebur.317 
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I. Leber alte bbidungen 5 des Schwanenordens. 
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dem Sc. Dier-Sinanzratg 8. & o gm. m a an. u 


N bonn was, ‚ber den. Eamanenerden gefärdesen: wecden⸗ Sant 
fäͤchlich in J. D. Küter's Dissertat::: de. Sodalitio S. Märiae 'Virg. 
1723. 4. und in K. F. Kloͤden's Beiträgen: zur Geſchichte der Marien⸗ 
Verehrung in der. Mark Brandenburg. Berlin 1640 8: möchte es Luͤber⸗ 
flͤſſig fein, über den Orden ſelbſt noch einmal: ausführlich: ſprechen: zu 
‚ veollen: . Sein. Andenken. hat, in mehr. als einer Hinſicht verdient; unter 
ums wieder aufzuleben;,; auch wen unſers 'jehigen. Königs: Majeſtuͤt 
nit ſchon nor:ühren : Thronbeſteigung dazu Anlaß gegeben haͤtte. Ob⸗ nr 
gleich, feit--feinex Entflehtung: um 1440, nitht überein’ Jahrhundert alt 
geworden, if: der. Schwanenorden eins dert mestwärbigfien Denkmale | 
feiner Art aus einer Zeit, wo die - guoße':: Erfindung ’noch nicht 
gemacht. war, die Ehrmgaben der Fürftengunft; die Kronen bes 
| Varbienſtes in Scheidemuͤnge aus zuptaͤgen und''die unerſaͤttlichſte al⸗ 
—ler menſchlichen Leidenſchaften, den Ehrgeiz, auf eme ebenſo wohlſeile 
als unerfchöpfliche Weiſe durch gehaltloſes Flitterwerk zu befriedigen. 
Damals diente ein Ritterorden nicht blos als Ehrenzeichen, er bildete 
zugleich einen Freundſchafis⸗, einen Tugendbund mit religiöſen und ſitt⸗ 
lichen Zwechen. Bei keinem tritt lehteres ſo entſchieden hervor, üls Bei 
dem Schwanenorden und’ daraug extlãren ſich manche Eigentlich“ 
kuiten fee; 3. B. daß ‚Rönner und Frauen Mitzlieder werden 
1 


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2 





und ihre Berechtigung unter gewiſſen Bedingungen ſogar quf Nach— 
kommen vererben konnten. Freilich trägt er die Farbe feiner Zeit, einer 
Zeit, auf welche die Vernunft in ihrem Uebermuth jegt mit Achfelzuden 
berabfieht, die aber an Wärme und Tiefe des Gemuͤths unſere Flach 
heit und Kälte weit überwog. Der Schwanenorden war ein welt- 
licher Nitterorden und zugleich eine Marien-Brüderichaft, eine Lieb- 
feauengilde, die das bevrängte Herz an die-Fürbitte der Maria Hin 
wies, welcher, wie es in den GStiftungsbriefen heißt: Gott nichts ver- . 
fagen mag, deren Gnade fo groß und überflüffig ift, daß dadurch die 
-gemeine, Chriftenheit und viel nahmkundige Sünder getroͤſtet find. Bel 
‚der damaligen Theorie yon guten ‚Werfat und. Gnateugmpändgig war 
eö fein geringer Vortheil, wenn eine folhe Bruͤderſchaft fih an ein 
Klofter vergeftalt anſchloß, daß biefes, deſſen Mitglieder doch nichts an⸗ 
ders zu thun Hatten, außer den Bigilien und Meffen’ für die Verſtor⸗ 
benen der Bruͤderſchaft, auch verſtaͤrkte Andachtsübungen und. Re 
hebe...für.. Die Lebenden. übernahm und fie-san dem. durch bie. Kie- 
ſtenfroͤmmigkelt gevennenen Gnadenſchatz Theil nehmen Heß, So: Rand 
der. Schwanengeſellſchaft das bei der Liebfrauenficche anf dem Härlum⸗ 
ex. Berg. bei Brandenburg :ekrichtete Stift zur. Seite, und daß :jent 
_ yim:Beinwefen aller paterlaͤndiſchen Allerthumefreunde erſt im neiictit 
Zeit: bis auf die Teßte. Spur‘ verfilgte: Kirche, anfangs Das alleinige 
Heiligtum des Schwanenordens, ha diefer die Suiftung eines Bram⸗ 
denburgiſchen Kurfürſten, jenes thatkraͤftigen Friedrichs II. mit dem Vei⸗ 
naması ſenzahn: war, der Melt⸗ Und Etaatsklugheit mit. inniger Froͤm⸗ 
migfeit in ſich betinigie; das iſt as, mn: biefen Orden für den Bean⸗ 
denhurgent vor. allen merk und echewuͤrdig macht. 
Hehen wir, über. auf: Tele äußere Form, oh mit und bad —* 
— Zar alten Zein nach, ſinnnoller, bedeutender Geftaltung bei kei⸗ 
neo ame: in Kai Bi und Erbendigleit enthegen als gradt hie 





x Die — fagl: in ineinung dag wir onferen freien mu, gene 
mi —*— zwingen onber dere mechtigen handegots demütigen vnd vnſer hertzenn 
mit premtzen „wahrer vnd rechtfertiger emp, beicht vnd buß lo leſtigen fallen ‚toft 
wir gzieih als ein weiße vnbefleckte quefen,. bie umb ‚onfere frawen bilde gewunden 
if; mit obung ber zehrn hebot vnſers hern, welches die franßen an der quelen bebeie - 
ten: — reyne and: lauter zn giem Liruſt vnd lobe vns ſchicken vnd fo gefunben werben⸗ 





Die Hanpiinche iſt das Manergottesbild, weles an Der: Dirbenefette 
hangt gwchen ihe und her, weitzen Winde, ans dem Schwan:. Es fit 
der iſtarke Hoffnungsamter; zu ·welſhhem hie: Katte Dex Trübfal: hinleitet 
und an den ſich die Gewißhejtder Erfuͤllung anſchließt. Ein Geiſt 
geht auch das Ganze und glas; Einzelne ſicht im volllemmenſten Zu⸗ 
ſennnenhang und flat fün:fich allein aus, was es ſoll. "Masken 
Kür das VBedſurfgiß eines ſundigen, aber inbruͤnſtigen zund buhſerligen 
Hans nach der goͤtllichen Knabe brieichnender ſein als Das. Herz in 
der Bremſe in den Ketienglicheen: An Die. Bremſe als Werkzeug er 
Pimbrbänpignng. iſt hier nicht zu degken, wie fie Hier erfcheint, als 4148 
zwel Echienen heftehend, die .meißb ‚auf:;ver ‚inneren Seite. gezackt, an 
dem einen, Gude durch einen ſeſten Riegel verhunden, an dem. andern - 
Ende zum Rörtexen. oder ſchwaͤcheren Zuſammendruͤchen heweglich find, 
tangen ſie nicht für. jenen Zweck, ſondern gehören auftreitig zu den 
menschlichen. Marierwerlzeugen unmenſchlicher: Folterlammern, wenn 
fie: auch in dam Inventarien derſelben ‚unter dieſem Namen und von die⸗ 
ſer Geſtalt sicht ſollten gu finden fein. Damals, wo die Tortur noch all⸗ 
gemeimen Grrichtagebrauch war, lag darin: wenigie Empoͤrendes für Ina 
Gefühl, vielleicht wurde auch abfichtlich ein von Daumſchrauben und 
äachnlichen Torturinſtrumenten abweichendes gewählt, um nicht unmitiel⸗ 
* Das daran: zu erinnern. Mas die Binde mit dem Schwan betrifft; fb 
Haben ‚wir :hiee ſchon sing. Sthleife zum Dede. teil von auderer 
Bedentung als die heuſge. . 
Ein Dipengzeichen wie; dieſec vgrbient. vohh Pr man. pr 106 
den efwa/ noch vorhandenen Original⸗Eremplaren oder aͤltaſten und aͤch⸗ 
teſten Abbildutzgen umſieht und wir müſſen es dem Freiheran non 
Suillfried Dank. wiſſen, daß. ex eins feiner trefflichen Bilderbücher. un⸗ 
dor dem Titel. Stammbuch der loͤblichen Mitiergefellichaft vom Schma- 
- an. Berlin 1842 fol; *). ben Denkwalen dieſes Ordens ausſchließlich ge⸗ 
wärmer hat. Eo enthält „vie Abbildung eines Original⸗Eremplars ber 
Ordenolcite nebſt Zubehön, welches. ſich unter ‚den Kunſt⸗ und Kirchen, 
. ' *) Der erfe Stiftungsbrief von 1440 Mn barin in “feiner alten Sprade and in 
Neudeutſch abgebrudt, inach einer ropk, bie ber r berftordene Miniſter v. Aagler aus 


Franken erhal hatte. ne nie ..... 
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— 4 — > 


ſchaden von::Bafel befand, und der; deren Verſleigenemg in ‚Felge der 
Trennung!⸗ une Auseinanderfezungdes Stadt ⸗mnd Laundkantons im 
Jahre 1835, obwohl im Katalog nur- oberflaͤchlich bezeichnet, den Scharf⸗ | 
blick des verſtorbenen Mirüfter ’v.- Nagler nicht eritging und von ihm 
erworben mb Sr. "Mijeflat dem Koͤnig als: damaligen "Krowpringen 
verehrt Wwurde ' Herner! Kopieen nady- einer Stickerei auf. einem alten 
Mepgewahd. im :Brandenbtirger Dom; nach einer Wappenmalerei: im 
Gumenbergd--gemaltem:Wappenbuch. von "1483: und nad) einer von 
ven gemalten Gedäthtnißztafeln im Kloſtet Heilsbronn. Alle vieſe Vor⸗ 
ſtellungen welchen in mancherlei Stücken von einander ab, in keinem 
jedoch fo, daß vem in dein Stiftungsbrief von 1443 enthaltenen Ders 
bot, an ber Geftalt ‘der Ordenöfette etwas zu.ändern, zuwider gehan⸗ 
delt wäre. Daß fich dies: Verbot nur auf Unveränverlichfeit in ven 
wefentlichen Beftanbtheilen, nehmlich der Bremfe mit. dem eingeffennmten 
‚Herzen, dem Marienbils. mit dem. Kinde auf dem Halbmond: in: einer 
Glorie und dem Schwan in der "unten verſchlungenen Binde, nicht aber - 
auf Heime Verſchiedenheiten in Zahl der Ketienglieder, Größe und Ge⸗ 
ſtalt des Einzelnen vðezog, lehrt die’ Vertzleichung ‚der Abbildungen. 
Selbſt die beiden Enden der Binde, deren jebes nach ver Vorſchrift 
fuͤnf Ftanzen, zur Erinnerung am’ bie seht: Gebote haben fol, "gehen 
in jeder: Abbilvung anders nus, bald in Franzen, bald in’ Rettdhen mit 
oder ohne: Glöckchen daran, deren aber 6 :over 8 find, nicht zehn. Es 
ift auffallend, daß in dieſem Stammbuch ver Abbildung ) bes Schwa⸗ 
nenbrdens wit Feiner Silbe gedacht wird, Die Koöler in: ſeiner oben an⸗ 
geführten Diſſertation (welche übrigens itrig nicht unter ſeinem, ſon⸗ 
dern feines: ⸗Dpponenten Namen zitiet wird) mit dem Vriſatz ex mo- 
numöhto A. Oelhafen a. 1505 mitgetheilt hat. Koͤler benutzte bet 
feiner Abhandlung hauptſaͤchlich die - Familienpapiere ' der -Aürnberger 
Patrizierfamilie Oelhafen, deren Vorfahr Sixtus Oelhafen, Geheim⸗ 
fihteiber "und Rath bei 3: Kaiſern, Friedrich III., Maximilian I: und 
Karl V., fein von Dürer gemaltes Bildniß ift noch in Kupferſtich vor⸗ 
handen)‘ mit feiner Ehefrau Anna, geb. Pfinzing, 1505 Mitglieder 
des Ordens geworden "waren. Wahrſcheinlich fand ſich unter biefen 


- 





*) Au im Brandenb. Zedernhain iR eine Abbildung. 





Papieren: cine ſpaͤtere Zeichnung per Drbenäitrfignien. 21770 welcher das 
Jahr 1305: als das der Ordenaperleihung heigefebt.:fein- mochte, und 
melde Köferivkapiven. ließ· Denn⸗ ‚Anna .Pfinsing:ftarb ugkundlich 
4587 ,; fann : a0: :1505 ; noch Fein Monument gehabt ‚haben, und;pie 
dem vamaligen Kunffiyl nicht entſprechenden geſchlängelten Flanmen 
ader: Strahlen der Glorie um die Wh, agb deulen befikaunt auf 
Gina weit.johiee Zeit Ai: ik mn. 
GEs gebt; aber auch den ale nadruaie Abbilpungen⸗ des Echwa⸗ 

— die bisher allen Schriftſtallem über, denſelben entgangen: 
Finder. Nicht zu; gebenfen,: daß / der verſtorhene Miniſter v. Raglen pin 
ganzeq Bortefenifle init. großenthtils aus. Framten heyftammenden Skrip⸗ 
turen aber: dieſen Orden geſammelt Hatte, in welchem ſtch ‚auch. ein. 
KGolzfihnitt: aus; Diwers Zeit/ umd ; Schule, ‚mit, :einem von Dem Swan 
nenorden ungebenen Mappen und eime: Holztafel mit dem in Rest 
darauf ausgeſchnittenen Oxben befand, ‘eine. Summlung, die gleichfalte 
an des · Kronprinzen Koͤnigl. Hoheit. gelangt. war, aber ſich ungluͤcklicher 
Weiſe nicht wieder Hat: auffinden laſſen, ſo enthält. ſchon ein alter Rat⸗ 
voliſcher Druck von. 1498 eine Abbildung des Schwauenordens, bie 
unter den gedruckten unſtreitig bie, aͤlleſte und auch in, gndern Bejie- 
Hungen. werth: iſt, Der. Vergeffenheit- wleder enkriffen" zu werden. Er⸗ 
Hart: Ratpeit; won Augsburg ifl:..einer. jener fruͤhen Zünger der: Buch⸗ 
druckerlunſt auf ‚bie, ſie und ihr Vaterlaud ſtoig ſind, weil ſte Die Deuts 
ſche Erfindung und- ben, deutſchen Namen auch im Auslande verherr⸗ 
licht haben, Im. Venedig, wo, bie: Buchdrulerkunſt ſchon im: Iäten 
Jahrhumkert; zur: hoͤchſten Bluhe emporſtieg, zeichnete er: ch. unten: den 
zehlreichen Typographen, die daſelbſt mit einander mwetteiſerten, durch 
Die: Elegan; und Ausftattung en: Werke, ninsane; feines: Offigin her⸗ 
vorgingen,wor allemand; was den Biſchof Dann: d. MWerdenberg der 
wog iin: um: 1486 für. feine: Vaterſtadt, wiedet zu. gewinnen, wa nihn 
bveſſen Nachfelger ver -Bifchof.fgriehrich.. yon Hohenzollern nicht ‚weniger 
begänftinte. : Selbſt Gelehrten war es Ratdolt, Dex. esnzuerſt unternahm, 
Werke mit mathematiſchen Figuren und Muſiknoten zu drucken, er. war. 
. der erfte Golddrucker und einer der erſten, ber nicht blos mit 2, fon- 
dern auch ‚mit 3 Platten, und Barden Bunt druckte; er tiebte, ‚wo. es 
irgenb nagumejien ‚war, den Tot mit Bolgſchalten zu Hand un 


Luc Er 2.27 77 270 








6 | 
u : INDEXED 


martitehe ortchungen 


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Herausgegeben 


von dem Bereine für Geſchichte der Mark — 
| Brandenburg. | | 


Ater Band. 


Berlin, 1850. 
Sropiusſe nun R. Reimarus) 


* 
— 






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7 


THE NEW YORK 
PUBLIC LIBRARY 


WOCHEN 
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TILDEN FOUNDATIONS. 
R .".1906- L- 





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Inhalt... 


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J. Ueber alte Abbildungen des _ Schwanenorbent, von "Gem ch Ober⸗ 
Finanzraih F. Sopmann. .. „ne. nern eo. 
1. Die Kalands-Berbrüberungen in den Lauben Sachſiſchen Volla Siaun⸗ | 


med mit befonberer Rüdficht auf bie Mast Brandenburg. Bon. dem 
- ‚Direftor Seopolb vo. Xebebur. on 
11. Fünfte Fortfegung ber Ueberſicht von ben ifenfäaftice Befanttun- 
gen und Vorträgen in ben Sigungen des Bereind . . . . ... . 77 
IV. Veber die Gegenfäge Ali⸗ nnd Neumark. Bon dem Direktor L. v.Ledebur 88 
V. Ueber die’ Grenzen ber Neumark vom Jahre 1433. Bon dem Oberlehrer 
J. J. Voigt. a .. .6. 95 
VL Bemerkungen zu dem Aufſatze des Heim Direktors v: Ledebur über 
ben Urſprung der Grafen von Oſterburg uud ihr Verhältniß zu ber 
Zamilie v. Veltheim. Bon dem Bergrichter Eichel zu Harble. . . 105 
VII. Ueber die Rolandsſäulen. Ein hiftorifch «Fritifcher Verſuch von dem Ref- 
- tor W. Stappenbed . . .-, 2... er... 1% 
VIII. Weber die alchemiftifchen Beftrebungen des Markgrafen Scham von 
Brandenburg unb anderer Bürften feines Hauſes. Vom Geh. Archivrath 
Prof, Dr. Riedel............. . 0.188 
IX. Die Nordmark, ihre Legationen, Legaten und Markgrafen, ins Befandere 
| nach Anleitung des Amnaliſta Saxo. Don dem Direktor 2. om &edebur: 165 
x. Der Adel der Marl Braubenburg nach Wappenbildern gruppirt und 
auf. Stammes- Gemeinfhaft zurädgeführt. Bon dem Direktor L. v. 
Bebebur oo oe rer rennen. 16 
7. Die Grüppe mit dem Stelghaden . ©. 2. 2... — 
8 Die Gruppe mit bem Wagenfpreit . - . » N. 180 » 


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\ | Br u Seite. 
9. Die Gruppe mit drei Mübh . > 2 220. 184 
. 10. Die Gruppe mit drei Schwerbtem « - -» .. 189 
\ XI. Banderiä Prutenorum. Die Beſchreibung und Abbildung der Bahnen, 
oo welche dem beutfchen Orden und feinen Bundesgenoffen in der Schlacht 
bei Tannenberg ac. von ben Polen abgenommen wurden Ben F. A. 
Voßberxrg. 1233 
XII. Zur Geſchichte des Beate von- Meyenborff. Bon dem Direftor - 
L. v. Ledebur .\. . ren .. . 7.1.) 
XI. Weber die erſte Bermähtug Sonim ü. Son g. Boigt . . 274. 
XIV. Des Markgrafen Chriſtian Ernſt von Bapreuth Sue Geſchihr. Von 
dem Direktor L. v. Ledebure. on nee. 380 
XV: "Die Steuerverfaſſung ber Mart Brahbenburg zur Zeit Rurfürf Joachim 
\ IE: ir WVon G. B. ı Pi Raum: ef. d . u 4 Br - D ‘ sl: r . — 321 
| XVI. Biographiſche Nachrichten über diejenigen Prinzen des natie iflich | 
Braubenburgiſchen Huuſer vide der: Ofterreichiſthen Armee militaitiſche 
Wunden belleidet haben. Ben. dam Direktor Euw, Bebebur .- . 317 
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JE. Ueber alte Abbitdungen des Echwanenordens. 
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dem Se. Dier-Finanzrath, z. 8 o sm. m a an. .; 


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3, —* was, ‚über den: Schwanenerten gefärlesen. wecden⸗ hacrt⸗ 


fächlich in J. D. Köton's Dissertat.i, de. Sodalitio S. Märize Virg 


1723. 4. und in K. F. Kloͤden's Beiträgen: zur Geſchichte der: Marien⸗ 
Berehrung im der Mach Brandenburg. Berlin 1840. 8: möchte: e8über- 
füiffig.:fein, uͤber den Orden ſelbſt noch einmal: ausführlich. ſprechen: zu 


wollem Sein. Andenken. hat in mehr. als einer Hinſicht verdient, unter: 


uns wieder aufzuleben, sauce wenn unſers jetzigen Könige: Majeſtuͤt 
nicht ſchon vor ihrer Thronbeſteigung dazu Anlaß gegeben haͤtte. Ob⸗ 
gleich, feit feiner Entſtehung um 1440, nicht uͤber ein’ Jahrhundert alt 
geworden, if: der. Schwanenorden eins ber’ merkwuͤrdigſten Denkmale 
ſeiner Art aus einer Zeit, wo le große Erfindung noch nicht 
gemacht: war, bie‘. Ehrengaben der Fürftengunft, - die Kronen bes 
Verbienſtes im: Scheidemuͤnze aus zuptaͤgen unddie unerſaͤttlichſte al⸗ 
ler menſchlichen Leidenſchaften, den Ehrgeiz, auf eine: ebenfo wohlfeile 
als unerfchöpflihe Weiſe durch gehaltloſes Flitterwerk zu befriedigen. 
Damals diente ein Ritterorden nicht blos als Ehrenzeichen, er bildete 
zugleich einen Freundſchafis⸗, einen Tugendbund mit. religioͤſen und ſiti⸗ 
lichen Zwecken. Bei feinem tritt lehteres ſo eniſchieden hervor, lils bei 
dem Schmanenorben und’ daraus erklären ſich manche Eigenthũmlich⸗ 
kallen beſuen⸗ 3. B. daß. ‚Männer und Frauen Witgiehe werben 
1 


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und ihre Berechtigung unter gewiſſen Bedingungen ſogar quf Nach⸗ | 


fommen vererben konnten. Freilich traͤgt er die Farbe feiner Zeit, einer 


Zeit, auf welche die Vernunft in ihrem Mebermuth jet mit Achfelzuden 


herabfieht, die aber an Wärme und Tiefe des Gemüths unfere Flach⸗ 
heit und Kälte weit überwog. Der Schwanenorden war ein welt- 


licher Nitterorden und zugleich eine Marien-Brüderfchaft, eine Lieb: . 


feauengilve, die das bedraͤngte Herz an die Fürbitte der Maria hin⸗ 


wies, welcher, wie es in den Stiftungsbriefen heißt: Gott nicht8 ver . 


fagen mag, deren Gnade fo groß und überflüffig iſt, daß dadurch bie 
-gemeine Chriftenheit und viel nahmfundige Sünder getröftet find. Bei 
‚der damaligen. Theorie yon guten ‚Werfar und, Gnatengewiuägig war 
es fein geringer Vortheil, wenn eine folhe Brüderfchaft ſich an ein 


Klofter dergeftalt anfchloß, daß dieſes, deſſen Mitglieder doch nichts an⸗ | 


ders zu thun hatten, außer ven Bigilien und Meffen für die Verſtor⸗ 


benen der Brüderfchaft, auch verflärkte Andachtsübungen und Ge— 


hete.. für... die Lebenden. übernaken.::unb. fie. san. dem. durh; die. Me 
ftenfrömmigkeit gewennenen Gnadenſchatz Theil nehmen ich, So ſtaud 
der. Schwanengeſellſchaft das bei der Liebfenuenficche auf dem Harlun⸗ 
ger. Berg. bel Brandenburg errichtete Stift. jur Seite; und daßjene 
um: Qsipwelen aller: vaterlaͤndiſchen Alterthumsfreunde exft in nerierot 
Zeit: bis auf bie lehle Spur verfilgte: Kirche, anfangs das alleitige 
Heiligthum des Schwanenordens, daß diefer die Stiftiing eines Bran⸗ 
den burgiſchen Kurfürſten, jenes thatfräftigen Friedrichs II. mit: dem Bei: 
names: Kifenzahn: war, der Melt⸗/ und Etaatoklugheit mit inniger Froͤm⸗ 
migfeit in ſich vertinigte, das iſt es, me: dieſen Orden für ben 2. Bean 
denhurgen var. allen merk: und wurdig mat. 7..2 


‚ss Bahn, wir über: auf: ſeine äußere Form, jo tritt uns das ſchon⸗ 


—* Zar alten ; Zeit: nach. ſinmnoller, bedeuuender Geſtaltung bet dei: 
SH en IB, Toten Bill: vnd Aabenbigfinenigegen, alß getnbe Sir *. 


bir int 35 \ ’ vr. ie >. - ⸗ MDF Per: if 





4) Die — ſagt: in —— as” wir onferen freien mui, eigenen 
vnn 16 zwingen onbek Ber: mechtigen band 'gotd bemütigen vnd vnſer herpemt 
mit naemben „wahrer vnd rechtfertiger rewe, beicht vnd buß nie keſtigen ſollen dafi 
wir glei als ein weißſe ‚onbefledte queſtn, bie umb onfere frawen bilde gewunden 


ih; sht vbung der zehen hebot onfers hein, welches die franßen an ber quelen bedeu⸗ 


ku. — xeyne and: lauter zu ren Viruſt vb lobe vns ſchicken vnd fo gefunden waren⸗ 


Die· Hanpiſache iſt das Maglergotdesdild, welihes an Der.-irbenäfette 
haͤngth gwichen ihr und bee. weißen. Winde. mit: dem Schwan: Es iſt 
der ſtgrke Hoffnangsamter; pi melrbem die Kette der Trübfat: hinbeitet 
und an den ſich die Gewißheitder Erfuͤllung anſchließt. Ein Geiſt 
geht durch das Ganze und alles; Cinzelne ſteht im vollkommeunſten Zu⸗ 
ſemmenhang und ſprlcht fin: ſich allein aus, was es ſoll. Waßlann 
für: ans: Bedürfniß eines ſundigen, aber inbruͤnſtigen und: hußſerligen 
Herzens nachder ‚göttlichen Gnade bezeichnender ſein, als das Hz in 
der Bremſe, in deu: Kentengließern? An die Bremſe als Werkzeug ser 
Pfendebandigung iſt hier nicht zu degken, ‚wie fie Bier erſcheint, als aus 
zwel Schimen heſtehend, die meiſt auf der inneren Seite gezackt, an 
dem einen Ende durch einen feſten Riegel verbunden, an dem andern 
Ende ‚zum: ſtuͤrleren oder ſchwaͤcheren Zuſammendruͤcken deweglich find, 
tagen Se. nicht. für. jenen Zweck, ſondern gehören anftreitig zu den 
menschlichen. Marterwerkzeugen . unnenichlicher ;Solterfommern, . wenn 
fie: auch in ‚dem Inventarien derſelben unter dieſem Ramen und von bier 
ſer Geſtalt richt ſollten zu finden fein, ‚Damals, wo bie Tortur noch all⸗ 
gemeiner Grrichtagebrauch war, lag darin. weniger Empärendes für has 
Befüht, vielleicht wurde. auch abfichtlich ein von Daumſchrauben und 
ahnlichen -Toxturinfteumenten abweichendes gewählt, um nicht ummitiel⸗ 
- Han daran zu erinnern. Was die Binde mit dem Schwan betzifft, fb 
haben wir :hiee ſchon sine Schleife. zum Orden, freilich son anderer 
Bedeutung als Die heuiige.... . 
Kin Ordenaꝛeichen mie: dieſes, verbient wohl, daß man. FR 16 
den / efwa nach vorhandenen Original⸗Eremplaren ober aͤlteſten und ‚Abe 
tem ‚Abbildungen umſieht und wie müflen es dem Freiherrn non 
Stillfried Dank willen, daß. er eins feiner trefflichen Bilderbücher un. 
‚von dem. Zitel.-Stomgeburh. der löhlichen Rittergeſellſchaft vom Schwa⸗ 
un. Berlin 1842 fol. *) den Denkmalen dieſes Ordens ausfipließlich ge⸗ 
winmer hat. Es enthaͤlt die Abbildung eines Original⸗Exremplars der 
Orden soletie nebft Zubehör, welches ſich unter den Kunſt⸗ und Kirchen, 
*) Der ee Stiftungebrief von Peer! barin in "feiner alten Soprache und in 
Neudeutſch abgebrudt, nach einer won, bie ber F verlorene Miniſter v. Nasler aus 


Zranfen erhalten hatte. am nimm m Ä 
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1 . 
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ken von::Bafel befand, und de veren Bern in Wolge dee 
:Frenhung:- nud Arseinämderfepüng:'des-. Stäbt-\und Lundkantons im 
Jahre 188, obwohl km Kalalog nut oberflachlich bezeichnet, dem Scharf⸗ 


blick des verftorbenen Miniſterv. Nagler nicht entging und von ihm 


erworben: Inde Sr. Maqjeſtaͤt dem Koͤnig als: damaligen Kronprinzen 
verehrt wurde." Herner‘! Kopieen nach einer Stickerei auf: einem alten 


Meßgewand im: Brandenburger Dom; nach einer Wappenmalerei: im 


Grunenbergs gemaltem⸗ Wappenbuch von 1483und nach einer von 
ven gemalten Gedachimißtafeln im Kloſtet Heilsbronn. Ale dieſe Vor⸗ 


ſtellungen weichen in maͤncherlei Stücken "von einander ab, in keinem 


jedoch ‘fo, daß vem in dem Stiftungsbrief von 1443 enthaltenen Ver⸗ 
bot, an der Geftalt der Ordenskette etwas zu.ändern, zuwidet gehan⸗ 
delt wäre. Daß ſich dies Verbot nur auf Unveraͤnderlichkeit in den 
weſentlichen Beſtandtheilen, nehmlich der Bremſe mit. dem eingeklemmten 


Herzen, dem Marienbild mit dem Kinde auf dem Halbmond in einer 


Glorie und dem Schwan in der "unten verſchlungenen Binde, nicht aber 
auf Heine Verſchiedenheiten in Zahl der ‚Kettengliever Groöße und Ge 
ſtalt des Einzelnen Bezog,.. lehrt? die Vergleichling ver Abbildungen. 
Selbſt die beiden Enden der Binde, deren jebes nach ver Vorſchrift 
fünf: Franzen, zur Erinnerung am’ bie geht: Gebote haben fol‘, "gehen 
in jeder Abbilvung anders nus, bald in Franzen, bald in’ Kettchen mit 
oder ohne: Gloͤckchen daran, deren aber 6 :over 8 find, nicht zehn. Es 


- it auffallend, daß in diefem Stammbud) der Abbildung 9 des Schwa⸗ 
nenbrdens mit keiner Silbe gedacht wird, die Koöler in ſeiner oben an⸗ 
gefuͤhrten Diſſertation (welche nbdrigens itrig nicht unter ſeinem, ſon⸗ 


dern feines: Dpysnenten Namen zitirt wied) mit dem Beiſatz ex mo⸗ 
numohio A. Oelhafen a. 1505 mitgetheilt hat. Köler benutte bei 
feinet Abhandlung Hauptfärhli: Die Familienpapiere der - Aürhberger 


Putrizierfamilie Oelhafen, deren Vorfahr Sixtus Oelhafen, Geheim⸗ 


ſchteiber und Rathe ba 3. Kaiſern, Friedtich M., Maximilian J. und 
Karl V, (ſein von Dürer gemaltes Bildniß iſt noch in Kupferſtich vor⸗ 


handen)‘ mit feiner Ehefrau Anna, geb. Pfinzing, 1505 Mitglieder 


des —A gewowen “waren. Wahrſchemnüch fand ſich unter dieſen 


9 Auch im Brandenb. Zaemmhain re eine 1e Mbbilbung. 





. ‚Popkereit: eine fpätere. Jeichnuug der DOrbenäinfignin vor welcher das 
Jahr 1305 als daß der Ordensverleihung heigefeht.:frin: merkte und 
welche Koͤlernkapiren ließ: Denn: Anna; Pfinging ſtarb uckundlich 
1607, Tann alſo 1506 . noch kein Monument gehabt ‚haben, und:die 
dem damaligen Kunffipl nicht entſprechenden geſchlängelten Flammen 
ser: Strahlen der: Glorie um die, Ihe Iungfran Beni beſtwnt hu 
Gin. wiit fwätere Zeit Hin: mu 
. Es giebt aber auch Ken ale gdrude Absilbungen. des Sen 
nenordens, die bisher allen Schriftſtellem ‚uber, denſelben entgangen: 
Finde, Nicht zu." gedenlen, daß der verfiorhene. Miniſter v. Raglen.ein 
gangeq. Porteſeuille imit:.geoßenihrils, aus. Fraulen herſtammenden Skripe 
turen ben: dieſen Orden geſammelt hatte, in welchem ſich ‚auch. ein. 
Holzſchnitt aus. Duͤrers Zeit amd : Schule, ‚mit. einem von dem Echwa⸗ 
nenorden umgebenen Mappen und eine: Hoiztafel mit dem in Reliaf 
darauf ausgeſchnittenen Orden befand, ‘eine Sammlung, die gleichfalls 
an des· tronprinzen Konigl. Hoheit gelangt war, aber ſich unglücklicher 
Weiſe nicht wieder hat, auffinden laſſen, ſo enthält ſchon ein alier Rat⸗ 
dolticher Druck von. 1498 eine Abbildung des Schwanenordens, bie 
unter ten gedruckten unftveitig. die öͤlleſte und auch in, tzndern Beier 
Hungen. wexrth; iſt, der. Vergeſſenheit wieder entriſſen zu werden. Er⸗ 
hart Natdolt non Augsburg iſt einer joner fruͤhen Juͤnger der: Buch⸗ 
druderkunſt, quf die ſie und ihr Valerlaud ſtolz ſind, weil fie Die deut⸗ 
ſche Erfindung ‚und - ben, deuiſchen Namen. auch im -Nuslanbe verherr⸗ 
licht haben. In Venedig, wo hie, Buchdruderkunſt ſchan im: 1 Sten 
Jahrhunvbert. zur hoöchſten Blicthe emporſtieg, zeichnete er ſich unten. den 
zahlreichen Typographen,, die daſelbſt wit einander wetteißerten, durch 
die Eleganz und Ausſtattung der Werke, vie .ane; feiner: Offtäie her⸗ 
vorgingen, or; allen: aus, was ven Biſchof Johann 0. Werdenberg de 
wog; then: 4456 für: feine: Vatenſtadt wiedet zu. gewinnen; warjhn 
deſſen Nachfolgerder BiſchofFriedrich yon Hohenzollern nicht weniger 
begunſtiggie Selbſt Gelehrten war es Ratdolt, der. es zuerſt unternahm, 
Werke mit mathematiſchen Figuren und Muſiknoten zu drucken, er. war 
. der erfle Golddrucker und einer der erften, der nicht blos mit 2, fon- 
dern auch mit 3 Platten und Farben Bunt druckte; er liebte, ‚wo es 
irgend aagemefien war, dem: Tert mit Bolaſchaitlen zu naan und 


RE 22 ‘7707705 


ANETTE 6 ange R 
| 


Behiente ſich ver beſten Qienler dazu. Zn Mugebung, 0 bt | 


haͤig warn, druckte er von ;Itmigifchen. Büchern, außer. deu Nugsbar; 
-ger Miffal im mehreren Ansgaden, auch das von. Aquileja,/ Brixen, 
| Chur , Conſtanz, Freiſingen und Paffau, alle in Folid, viele Breviere 
wid underes. Das Miſſal von Brixen Hatte ihm Dex dornge Biſchof 
Melchot/ hauptſchlich auf die Enpfchlung des Kaiſerl. Protvnotar, 
Florian von Waldauf von Waldenſtein, in Beſtellung getgeben; um es 
in stampa meliori, quo Seri poterit za druden. Zur Dankharkeit 


fepte Natdolt feinen Prachcoruck tiefes Miſſals, ver 1493 orſchien 


gleidy Hinter ven Kirchenkalendet das Wappen dieſes Bäntiers‘ im 


Butudruck vor. Richt: um das. Wappen herum, ſondern oblen lus | 


neben der Helmzier amd für. ſich allein, if der Schwanenorden amge⸗ 
btacht und: zwur bloß mit ven belden umterften KRettenglievern fd dem 
Hakan Hingenden Micienbife und Schwan. Die Bremſen Haben feile 


Regel an Baden Enden, das Marlenbild; ohne: Schrift in. ver Monn 


ſtchel, hat’: gerade und fpige Strahlen “und: hängt ſo dicht über dem 
Sehwan, DaB die unteren Strahlen zum Deilauf der Binde liegen, 
welche :venfelden umgiebt, die Zipfel der Binde endigen in Franzen. 
Nur die Hetzen Ih den Bromfen, Schnabel und: Füße des Schwans 
ſtiud roth, alles uͤbrige weiß:: Das über dem Wappen zu: beiden Sri⸗ 
ten ſtehende Monogramm aus MB’ mit der Krone darüber iſt wohl 
eher Missale Brikiense, wicht Meiuhior Brixiensis. (wo pis eopu wicht 
fehlen urfte) zu lefen, Die Krone aber vielleicht auf: das gräftiche inter ad⸗ 


. Ne Geſchlecht des Biſchofs zu bejichn.: Jedenfalls lernen wir in dem Herm 


v. Waldenſtein einen: neuen; bloher nnchefantten Ritter. des Schwanen⸗ 
ordens kerinen, von. Dem in Dem Vetzrichniß bei: Müler nichts worlvnumi 

>" Un Pergamenteremplar⸗des Ratvaltfchen. Miſſals: von: Brixen, 
welches in. mänden Stücken voll vrn Barpierevempiauen: ver. saßßein bes 


Intinten Ausgabe von 1498 abrwöicht, Aber: mit demſelben: Wappen nm 


verſelven Sielle :verfehen ft; wird "innen. neueften Katalog inet: Alter 
schön: Dune fikei den: Preis. war 850 Franken oder 200: Ep 
ausgeboten *). 3 ne tn an 
ren vg, n. BEE E SErELE BL TOR 
Die. enoyalica z ad clerum feste. Da vorlepte Blatt Sjlieht ohne alle 


| PLN arg mit Laus Deo. Das lebte hat vorn Matvolt’s Signet, und if Yen 


AB. Dee Blätter fi find- mehr nis Yuin-Repert. bibl. Ni. 1 PETE Imegiebt. 97°, 





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Er. Die alaide: Werbiabehuügen in dei‘ ich 
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auf bie Mär Brandenburg. Bin 


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©. Gebrauch in der romiſch⸗ een Bäche des Dtelattere, 


die Monats-Anfänge ober "Raferiden feierlich zu begehen, fand zwar 


auch im” Frankenlande, in Subdeutſchland, in Frankreich und in un⸗ 
gatn ſtait *) ° Die aus geiftlichen "und weltlichen Perfonet belverler 
Geſchlechis beſtehenden Verbrũderungen aber, die zu ahnlichem Zwecke 


ſich verſammelnd, Kälandsbt über ſich nanuten, finden, ”i in eilier ſtreng 


geographiſchen Begränzung, n nur in denjenigen Landern ſich Hör, die 
das alte Sachſenland umfahte, oder ‘Die entweder von dieſem aus ger⸗ 
maniſirt worden ſind, oder in lirchlicher Beriehung unter der‘ Diöce- 


fon. oder "Detcopolitan + ⸗ Gewalt Saͤchfiſcher Kirchenfuͤrſten geſlanden 


haben. Dieſer bisher umbeachtet gebliebene Umſtand verdient es, daß 
dein oft beſprochenen Degenflande e eine ecneute Aufmerlſamfkeit geſchenlt 
werde * 

Wenn der Goniſche wcnonſhehs Conrad von Hochſiaden in einem 
Sinovakflätule voni Jahre 1260 nihtmis bemerft **), daß bie Cano⸗ 





Rer.. Ale. 11. 120. if nicht auf Ralanbe zu hen vr m 
**) raro vel nunquam in capitulo ipso legunt unaljgpgs ‚inansium 


l - 


j A ? 8 U | _) _ i 
nich fo felten over nie die Mondwechſel oder Kalenden durch Gedaͤcht⸗ 
nißfeiern verſtorbener Gläubigen begingen; jo geht hieraus ganz beut- 


lich hervor, daß nicht von einer befonderen Fraternität die Rede fei,. 


fondern nur von der hergebradhten oben angebeuteten Sitte und Ber 


pflicätung der Kanonifer, die Kalenven zu feiern. Von den, um eben 


dieſe Zeit.erft fich bilbenden Bruͤderſchaften, vie fich die Feier der Ka— 
Ienden eigens zur Aufgabe ftellten, ift Dagegen in demjenigen Theile 
des Ka] chen Sprengelß,, ber. Daß; Ripnasiie Sranfen, ‚umfapte , By 
gend ze, Spur u finden, wol. aber ‚In, bemienigen Tüeile, melcher 


nordwärts durch bie ‚Lippe begrängl,. ein. Zubehör. bes alten Sachfen⸗ 
landes und zwar Weſtphalens war. 


Namentlich find uns won Herdicke a. v Ruhr Statuten aus. 


dem Zafte 1374 von, einem felgen Kplantg eralten, neff einem bi 
zum Jahre 1648 fortgeführten Berzeigniffe derjenigen Perſonen beis 


Par Ver Zr are | 


Anm: . Benn in, „dem, Richie, Hemmerhe ‚noch. in neuerer Zeit aAu | 


ige 
Fun} 


lich, für bie Prediger in Dortmu nd ‚Kalanp-Baigen gefommel wor: 
ben. if, **),. fo,, deuiet ‚dies ‚nicht, minder auf einen in ‚iefer Stadt ge⸗ 


weſenen Roland Sin. Eben fo bedentt eine Nachricht, yom ‚Jahre 1518 | 


A, 


einer, ‚RalandgsBrüberfgaft in. der Statt Bodum — 


Doß iſeſe Gefeiihaften räumlich nicht, willüpefic Begränit, ſyn⸗ 


vern nah den ‚geographifchen Grundlagen fielen Unterabtheifungen 


| gegliehert Waren, dies tritt deutlich aus dem ‚Statut des Jahres 1323 | 


für, den Raland au Mef hebe hervor, indem. dieſer auf, pen Ymfang 
* Defanat- Beirts der Shriftianität zu Miſchede veſhrinit wird. 


Pe Sr En Zn Zu 


denen ober in ie io namhaft gemachten Pfarctirchen und i in n efftefen 
ber - Drönung ahwechſelnd die General⸗Verſammlungen abzuhalten, hatte; 
‚ denn, für sine Omeal-Befanmpug. war ber Veirt m . —* 


aut kalendas. seu obitus fidelium, quörum commendationem aut memo- 
riam agere, unusqüisque de eleemosynarum' vivens' 'sustehtätiong, lene- 
tur, Wigand Archiv für Geſch. Ki. aHtethühhrbfunbe Weſtphalens. V! 18: 
5) ‚Statuta Kalendarium Presbiterorum' 'in Nunheirdicke sen 
frafernitafis in Herdicke (3 Steinen Beh. Beſch IN. sera) J 
**) ibd. II. 853. | . 
f a er 156. ‘ te Hin. Jia lit * ur eg , 


<< op 91. Ê 


dieſe Meile war tie Scheldumg der urſpruͤndlichen aurmerbindung ir 
zwei: geſonderle Kalande vorberelledzu mid: wurde: durchn bie "Sing 


eines eigenen Kalands Jh Br.öloi ih. Jahre 1431 vbllrabet. Sehr 
balır ühevfükgelte indeſſen“ dieſer: führern / Kalaundiwen aͤlteren an MWohle 
ſtand und Anſehen.nEr erlebte, gleich ven Arigen Ahnlichenn Tufkituten 
des von Der Kitchenreinigung nur vorübergehend! berthrten Coͤlniſchen 


Weſtphalens das Jahr 1807, wo bei Eintichlung) nes: Briloner Deka⸗ 


nats die Kalanbaverbruͤbetung daſelbſt aufgehoben: und dies Giifünfte 
einſtweilen zur: Ergaͤnzung web Vermehrung der Dekanuibibliochel ver 

wendet wurden. Seibertz ), dem wit vdieſe Nachrichien verdanlen, 
vetlegt, die Sitte ber Nomer, das Neuſfahr mit Saftinäferw- an ſeiern 


und Veran Conclie on· 143 verbotenenotgbblichen Feſts desBachus 
VBromus shit‘ den Kalandgeſellſchaften in: Berhinbung bringend;den 
neſptuug der lehteren in / bie: vorcheilkliche Zeit. Et erblickt in Mehfels 
ben die alten Heitmifchen: Kalandsgelage men: gemildert dia: bleibe 
Yeitgeifle des Mittelaltere: antſyvechenden jiweligköfen: Feierlichkeiten, all⸗ 
maͤhlig uͤbergehend zwar in den Begriff einer geiſtlichen Vruͤderſchuft 
bie: jeboch bis auf die fepter: Zeit ein ſeltſames @Bepräge von ’hitbnifch- 
chriſtlicher Sikte: beibthalten habe: Mit: gefichen offen; nichts voncheie- - 
nifchen Elementen in diefen im 1öten Jahrhunder antandenen Fra⸗ 
ee gefundeit zu haben. 5: "zo an. 

neber die Prival⸗ Offlicin/ ein Rfaikbeiher. zu: wönihten 


u ae, enthalten wis 'im Schrei 1766 "erfchlenenen Regeln. der Kalands⸗ 


btuͤberſchaft zu Werl nähere Beſtiinmungeni*e). Hl, zur ya 
1: Durſtiger,awie Aber as Goͤlniſche Weſtphalen: find: bier Nochroch⸗ 


J yon über‘ die An Sachfiſche Mümfterfihen Sprengel worhiemden · geweſenen 


Kolande; Dem in dem Frieſiſch⸗Muͤnſterſchen Sprengel, wie: ber 
haupt Im igangı Friecolandi Jeigen ichs Tele, Spuren ſolcher Verbrüde⸗ 
rungen. Bon dem Sächftfchen ‚Theile der Münfterfchen Diöcefe können 
wir nur fo viel fagen, daß Nünning ***) Die Abſicht hatte, in dem: 
zweilen Theile ſeiner Mimigardia sacra,ſich abge. bie Sala m vers 


— ii A 4 . 1 RF 


5 Die Kalandbrüderſchaft in Brilon (Wigand Archiv v. * 

*x) Regula fralernitatis halendarum Werlensum "Sub —2* 

Arnsberg 1766. | 
*#*) monum. Monasteriensia.dec. I. 49. 





10 mn 


breiten, 6A: dias ek ledoch nicht an das Tageolicht gekeiamen.. 
Indeffen verdanken wir ihm wenigſtens die: Notiz 9); daß ber 1344 u Bil⸗ 
lexbeck. geſtiſteie Caland, gem GH: Geiſt, Rachdem er einige Zeit ver⸗ 
nudhlaͤſſigt geweſen, am 26.Sept. 1662 zwar wiederhergeſtellt, jedoch 
nach deut Collegiatſtifte Ch. Nicomedis in Borghorſt verlegt worden 
ſei. Der im Jahre 1677 verſtorbene Weihbiſchof Zohan ao wit 
Dean der Kalandbrüderſchaft zu Billerbert ‘genannt ). 

‚u Bu dem glichfaus zur altſuͤchfiſchen Bosving Behpfalen PRFR 
gen: Dsmabrädichen. Sprengel. fehlt es faft gänzlich. an authemiſchen 
Zeugniſſen für das Vorhandenſein von Kalandéhrüderſchaften. In 
vielen Städten. kann mar: durch die auf hie Gegenwart gelangten. Be⸗ 
zwirhnungen Kalandshof, Kalandergaſſe 20 auf. vergleichen -Sufitute wit ' 
Sicherheit geſchloſſen werden; da Urfunben nicht überall befamnt: ge⸗ 
werden ſind oder ſich erhalten haben. Nun giekt es zwar auch zu 
Ogsnabrüfk die große und die kleine Gildewoot (Cahen Gildarum) ***), 
bie, jedoch wahrſcheinucher " die. Meier eubfmuengiis Ds u BR 
‚fr mochte. 

.Mehvere die auandelcude in O (dendur g henchenre uriarden | 
(km. ‚ie ven Oldenhurgiſchen Neqichen zu Ta fein #3 3. Ving⸗ 
Bringt: v. Haltem 41). 

Uebergehend von den kirchlichen Gebieten. Weſpholens aM denen 

- ver altſaͤchſiſchen Provinz Engern, und. mit dem Paderbornſchen Spren⸗ 

„ gef: beginnend, ::haben wir: zuvörderf eine Nachricht zu beleuchten/ Die 
irreleitend auf alle bisherigen Darſtellungen des. Kalandsweſens Ein⸗ 
fluß geſibt hat. As: die aͤlteſſe Erwaͤhnung von einer Kalandsbrü⸗ 
derſchaft wird naͤmlich: das angeſehen, was wir. über Ditbergen ns 

de Metie vernehmei: Dieſe Machrichten enibehren jedoch völlig: -. bex 
FE und, " Blandeaiigti ‚Die: game⸗ 7 WR 


4,0 u 
° ’ 22 . . Pa Sr SE Te Br 5; 


227 
—— 
— _— — 

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ui tt mins 9 fe gan odin 
Are * dr En . . t .d \ , 3 * 
*) —X Verſuch einer Geſch. der! Stadt Münſter. Mi! nv” 
A) Stüve On d. Stadt Osnabrüd I, 31. on 
D ibd. 1. I, | = 
„Ei-k 41 pP 
44) Geh. des benogthums —* 129° 





— 41 





Ba able inmnſeinen compilitbes Chronifen /) wiederholie Geſtchichte 
wor Mieverlaffang Das Qabaibobruͤdet zu Ottbergen/ bon / deren Gelagen 
ein Narrenſptiagen/ von der Einckämung ihrer Rice fuͤr dao va⸗ 
{OR gegriudemn Gotergenſere NRomnnenllofter, durſenwir geradezu ala 
eine Geſtuduag vieet: gewiſſenloſen Sbribenten anſehzen N) Die ıttıs 
taſchen/ welche/ derſelbe mitchellt/ſtud⸗ hanvgreiſtich vaͤche Zurordroft | 
wie vom Mahren 226 **R).. Das Fehlen der Eingangeformel und An-⸗ 
chfentgs' das not fratres Kalsndarum, weit das Dokunient ohne 
Retmung;; des: Morſtunbes der Verbruͤderung, anhebt; ber: Nme: Band 
Biötners: und: feiner Chefrau, die derſelbe kurzweg Elsa sun gu men 
nen Beliebt; ders Gegenſtand der Schenkung: bonum guartade.. iginis 

et Schockökim ovorum resentiam; die Bezeichnung bes" Ortes Sim, 
luughfen ii: emer wohl dem 16ien und 128en, micht aber 'Eöten 
Jahret uitdert zulommenovn · Form, Indem: es Amelungeſſen heißen: inte: . - 
alles dies ˖beweiſet das Ungeſchick und bie Unkenntniß, mit der das 
Madwertfabtläkt ik; "Eine. gleiche Bewandmiß tzat es mit ver an⸗ 
geblich Sm folgenden Jahre ‚geuhachten Schenfung:bes: Virus: Wolfbeick 
wisteuk Gödelidinensis;: beflen. Sohn’ Arnold ebendie Almoſen much 
Wufeltigimg ver QDanesbruͤder cam. bie: Klofterbrüver zu Lillenthal 'nune 
Frikenkagen, vermacht huben ſoll. Paullini, denn‘ -Aur see kann 
ber ir Verfertiger· der Urkunde fe; "weiß naͤmlich· nicht, daß das 
erwaͤhme! Kloſtererſt ums; Jahr 1246 und zwar nicht fr Mönde, 
ſondern : fe. Eifterztenſer⸗ Ronnen geſtiftet worden i; ib. daß: ſo⸗ 
tar erſt 1432 ion ihre: Stelle Mönche, nicht aber: ded Eiſterzienſer⸗ 
fanden’ des HKeengbruͤder ⸗ Ordens dort. eingezogru fin; Nicht mindet 
wnbgbeiſtich Folie iR ver Brkkfi vom Jahre 12274), den Abt Hin 
mann von Eorvei an den Landgrafen Ludwig von Thaͤrmgeneſchreibt, 
und worin ar Ih an ßenienfer Nonncn auso Eiſenuch AH, um. 
MLLP Ir Da a2 74 Pau Aare Da S7EE Zap . EEE Be BL TUR ESEL SE 
ee form hd a Be IT 03 20727 Baares FE Lu 


5 PC. Es Paullini,. Pen anlige German syniagma. —8* ud ‚gr 
annal. Isenacens. p. 36. chronic. Huxariense. p. 55. chronie, berg. p. 
174—1?7. annal. Corbej. p. 401. 

**) Weber ihn vergl. man P. Wig and, vie Corvei'ſchen nie ein 
Nachtrag zus kriuͤtſchen Präfing: des eiinonloon Corbejonso· sei" Ir ze 

‚***) chron. Ottberg. p. 174, 7"! Par 

+) ibd. p. 128. PR ae 


— [2 — 


pitfelben imfeine-Diöcefe, (1) eingufchren. Saimas Aehnda mir 


inprec : gweiten⸗ Hälfte: des. 4Tten-- Jahrhamderi gefchtichenn,iMerhen 


Nun endlich die Urkunde vom: Jahre 1234 *),. wonach: tier Mitwir · 


_ Stmg: ber. Kalandbruͤder zu Oithergen dem Couvecie bir andren MH 


tn Der Briüverfchaft errichtete Kirche. überlafien. eh: Die nase Var⸗ 
ſtellung Paullinis/ der in den. Kalenbshrübern einem wieklichen indes 
erklidt;: den er: son. Fredelsheim einwandern und kr Ottbergen dich ahr 
firbeln ::bäßt, iR eine grundfalſche, dem: Wefen: der Brudetſchaft durch⸗ 
aus: fremde. md theilmeife einer ganz: anderen Entinickelungsphaſen mer: 
ſelben angehörigei Leider haben aber dieſe, ‚Zeit mar Wefen: der Na⸗ 
landsgeſellſchaften verkennenden, in ihrer Unaͤchtheit bishern micht iger - 
wuͤrdigten Nachrichten auf alle ſpaͤtere Darftellungen anachcheilig ein⸗ 
gewirkt: und: a. a: auch. Wilken **): verleitet, im. dieſer, alles, moͤnchi⸗ 
hm: Lehend gangich ermangelnden Berbrübenung,, : eine; Art Maͤnchs⸗ 


ö erden: zu: erblidenss- Pre a SE * . N 47 hr ug 37,17 ll. 


: Rah. Hinwegraͤumung / dieſer Nachrichten cher : Otibengen, ſmden 
42 duͤrftig weitere: vor. So erfahren wir, daß. Bischof: Balduin 


voon Paderhorn sim; Jahre 1351 den: Kuland- gu: Mithteim heſtaͤtigt 


hate); Ferner iſt hieher zu rechnen, was Moöl bin gan,nſeiner 


Einladungaſchrift 1749von den ESchulanſtalten -ber, Stadt Hoerford 


ſagt, daß, das Collegium. Calandicum noch: ie daſelbft, rohewohl 


4 


in veränderten Umſtaͤndenbluͤhe, Indem, die. dermaligen Gliedar deſ⸗ 
felbene gewiſſe jährliche. Einkünfte ohne die: geringfte. Brmähung:ihes 


"Bew. Ppere Die ließe, der in dem ſogenannten Kalandẽkaſten auf Der 


Gapistelöftiibe der Munſterlirche aufbewahrken amd. zum: Schulfond ge⸗ 
ſchlagenen Urkunden ft vom Jahre 1324 Durch den Deut; Wr feiae 

daſabandelam geworden. Dt BU y9—. 
ESchr ausgebildet und verbreitet aiſcheint. das ————— 
— Theile Engerns, der dem Erzbiſchofe von Mainz unterwor⸗ 
fen war, während ven fraͤnkiſchen Theilen ver Erzdioceſe, und zwar 
wicht ‚bloß an Rheimiſchen Lanbjchaften, ſonvern aug en I 
‚tot a elta lsnus SIR--A 


ey) iäbdı pP — ee al “ 
'*) Berk. ken. * aalenten of bob 2m: ni tan. 
*e#) Beffen Paberb. Geſch. L-247.  ° : 4. ittO weg (® 


7) Küfter, alt und neues Berlin II. 458, al bei 


Encfenlanv: tgrätigensen:: Provinzen Seffn: un Thuͤrſugen diefe Icu⸗ 
Mite “fehlen. ia wied obefihin ‚behauptet, Daßrics suttch: tn Thartugen 
Khanvöherveni'gogebenhibe *); namentlich zu Ich t ersha uſen Hit 
Gothaſchen; allein der urkundliche Nachweis fehlt. Fuͤr Hiſſen feheint 
auf dem een U Minden +% m) zu ſprechen; allem ‚bei: näheres 
Beratung wirvi.ee ſich herausftellen, : Daß auch bier tine Anonahme 
eigenllih⸗ micht Ratt gefungen Bat. ' Zwar liegt der Ort: beteits am 
Hafen, alſo färffehenMfer der hier mit Der: Fulda -kufomeirenfkießenden 
Worra und ſonnt außerhalb des Bereiches, den wir: ven Kalands⸗Se⸗ 
ſeliſchaſtenn gutzeſtcrhen koͤnnen. Der Kaland war jedoch mit den: von 
ihm geſtifteten und 1327 mit: Privilegien verſehenen Helligen Geiff⸗ 
Hospiuct verbunden F)5 dies Uegt aber In; der allerdiugs noch zum 
Sachſenlande gehobrigen Voͤrſradt am: rechien Werra⸗Ufer.nn. Dennoch 
ſcheintivder Rn vaß die Stadt’ ſelbſt eine Fraͤnkiſche adır, vem Bei 
veitten · Vest’ Rande, die · nur / auf Sächſiſchem Boden prospruͤcten, hie 
declich geweſen jur’ Yeins:’werrn wir naͤmlich als ein: Zeuigniß dafur die 
Nachricho anſehen dürfeir; daß im Jahre 2447 ver GEtzbiſchoft von: Muiitz 
die vistzerigen·Kaleiſverbruͤder in Münden nach dem Alf Sie ica 
vene Noörlhen! veruüftingt Habe, tt der Hoffnung, idaß tige an ſich ges 
tigen Guter und Einkunfte, mit denen das’ Kloſter bebacht wurbe, 
hinrkichen· werden,  ble:inein:demfelben erthellte Werfaffenkg aufrecht. zu 
erhalten und zugileich den vormalljen Abt und: die 4 noch übeihen 
- Möge zu verſorgen tr). Wieſe angebliche Verpflanzang Der Kalands⸗ 
brübet von iWRinden nad dem Kloſter Steina kann "aber nach der 
Antnr- Ver! Kalands⸗Jniſtitute nicht füglich eiweis anderrs geweſen ſein 
* eng des Kalands zu Muͤnden und eine umeneuiw⸗ 
Ki Güte Stäbe! an dae ft. Stein. De BEE ET 
= TS Fe Duderſt at an Dr ‚Bränje: da ten u 
—— Bringen," gedenkt eine Utkunde von 1465. Il 


— 


590 Falckenſtein Hif. von Erfurth. S. 315, 

**) Felleri de fratribus Calendarüs p. M.: 
er) Die Schrift: Diplomaliſche Nachrichten von. ber Kelantabe iberſchaſt zu 
Münden ab. Wera. Göttingen 1779 8. iſt mir nicht zu Geſicht gekommen. 

7) Spangenberg neubs.daterländ, Archive: Königreichs Hannever H. 91. 

+F) Bend He. Eanbeögefh. II. ‚54% wit Berufung auf ſobannis serſpt 
Moguntin. I, 762. - - | 





⸗ 1 
— 44 — 


Ran‘ dver Dienſt an wahrenen Altaͤren Dar Unterlirche, ſo mierin rer 
Binnäleie gu Gerblingerode zu. Er beſtand aus: 1. Mehans und- 42 
Briefen ). : Diefe: Bwölfaahl ſehen wie ‚oft'in derartigen Verbiad⸗ 
rungen -feßgehalten, ma zwar theils im Hinblick auf Die „42 Apoftel 
des Gerist, theils aher, ‚bamit die gewoͤhnlichen Verſammlungen, Die 
urſpruͤnglich alljaͤhrlich 12mal und zwar am: Iſten jedes: Monats 
(Kalendae)- ftattfanben, Reihe um geben: konnten. ;. Die fpätergin. ein⸗ 
gxecifenen Miphrhuche wurden hauptſachlich dem Umſtande keigemefien, 
daß bie: Zahl: der. weltlichen. Theilnehmer an den: großen, gewöhnlich 
zweimal fi verſammelnden Kalanden, fo ſehr zugennumen- Halte, 
Hier und da kehrte man deshalb ſpaͤterhin zu dem unfprünglichen Var⸗ 
haltniſſe zuruͤc. So ſehte z. B. Kardinal Albrecht als Cezbiſchof nen 
Mainz im Jahre 1519 in den. neuen Statuten, welche, er dem Ka— 
lande zu Oſte rrode ertheilte, gleich in dem erſten Artilel feſt, daß 
nur Prieſter in die Brüberfchaft aufgenommen werden, und die Zahl 
auch micht zwoͤlf, auſer dem Delan, überſchreiten fole,#").. Muperiken 
Geifilichen Hatten naͤmlich fruͤher auch Perſonen des ritterlichen Eian⸗ 
des Seil an demſelben; dies bezeugt Die, Kaiſerin Maria, indem Sie 
1218 gleich nach nen Tode ihres Gemahl des Kaiſer Otto Madeffen 
an der Marien- und Jacobiklirche zu Oſterrode gemachte Euiftung bis 
falternitaai clericorem et militum comprowingialium. ũberhaupt Die 
ſricheſte Exwaͤhnung einer ſolchen Bruͤderſchaft, beſtaͤtgt*). 
Bon: ben, mit dem heiligen Geiſt⸗Hospitale zu Goͤttingen in 
Verbindung ſtehenden Kalande, der wahrſcheinlicher im. Jahre 4395-4) 
als nach Letzn«rs unverbuͤrgter Erzählung im Jahre 1242 new 
muwihlich ce Verwechſelung mit der Stiftung des Hagpitals felbſt) 
geſtiftet worden, befigen wir Statuten vom Jahre, 1495.14), mb eine 
urfunde von 1497, wonach Symqn Gyſeler, dem Desbanten. vnd den 
Brüdern dea Kalandes (decano æt fratrihus Kalendarım,,sapalis 





— 


Pa \ 


*) Wolf Gefch. von Duterfiabt ©. 261. Bere ' 
9). Artieuls bes. großen Ralanbes in Ofterabe.,gu St. egit, auf vom 
Erzbiſchof von Mainz 1519, (Leuckfeld- antiq. Gröning p. 3407-43) 
; MM). Orig, Guelph. :dIL 846, Er ath cod. ‚dipl. * AS... 
7) Eoekstorm chrom. Walckenred. p. 118. : il 
FD ) GSurpharh Beſchreibung v. Göftingen II. 218222. ee 


— ID — | 


$: Georgi Hropb: etiextih mtıtos:oppäcr Götiägunsis) sülne'@tente 
von 18: RR Gulden verknuft My: 2! ZU EYE ER LESRTEETE 
Bun „Sparlich Send Die Nachrichten vonxinem: Ralande zu Farve gſ en vej; 
unficher in Beziehung auf Us lar und Fredels heim a), Namentuch 
iſt da nennen uͤber dieſenbetzten Ort berichtetwenn er. Ik 

‚ Tiem‘ Buche feiner Daſſelſchen und Eimbeckſchen Chronik diefem Orte 
vor Begründung‘: ies:-Ronnenflofters Am: 12ten Vahrhundert wine 
geiftliche Bruͤderſchaft giebt, auf einen Kaland ſicher nicht ya beziehen, 
fondern auf ein Moͤnchslloſter; Da urkundlich :feftflefft, - daß das im 
Jahre 1837 Für Auguftine- Mönche urfprünglich geftiftete Kloſter, dem⸗ 
naͤchſt erweitert· und im Jahre 1188 mit Jungftauen / beſetzt worden 
Mr: Wohl mögen zu Fredelsheim in. fpäteter. Beh alandsverſamm⸗ 
lungen ftatt gefunden: Haben und zwar deffelben Kalandeo, der en 
nachſt zu Goͤtlintzen einen feſten Sitz gekenn. Dam übexall zrigt fich 
Das? urſprüngliche Verhaͤltniß als dieſes, daß ein gewiffe Weit von 
Lanbpfarvelen inn elnem anvem LIſten jebes Monats ſich verſanmeliu 
ven Verein: zuſammentrat, vrfſen Zuſammenkunfte an vernjenigen :Ovte 
ſtatt fanden, deſſen Pfarrer nacheinour feſtgeſebten Turnu an: ver 
Reihe · warz und Ddaß erft ſpkuler ci beflkmmien für tie: Derfaminlungen 
ſtch eignender Ort, zumeiſt eine -Stabt,: fuͤr immet gewaͤhlt wurden "Sy 
vereinigten ſich im Jahre 19H: dev Dekan ut‘ Wie. Prieſtet einet Rus 
landb⸗Beliderfchaft, beſteheuß aus den Pfarrern zu Hohhnſtodte (Sig 
ves zeltigen: Dekans) Ahlshaufen/ Ollershauſen, Duerode, Ellingervde 
Haringehuſen, Willershuſen, Echte, Cahlfelde, Sebechſen, Immenhuſen 
und Ebolshuſen (wieder die Zwolf⸗Zahl) zur Verlegung des Kalands 
nach Nordheim, wo fie die Benutzung d der Marfitapelle. erfangt, hats 
ten x).In chen. dieſan· Kaland ließ fe: im, köten: Zahrhenden auch 


t. 3 ' 3* . t r ‘ ‚ 
ulrtg vv. 8 . N : 
X u 5 Pr ee GE | : . . It * 





*).Baring, clavwis.dipl. ed. 1. p. 387. 

**) Domeier, Topographie der Stadt, —S— ©. * it Begugnafine auf 
Winfelmanns Braunſchw. Stamm u, Regenteubaum Bſ. 198, wenach —J 
Dito des Qugden Mituwe nie Glifterin gereſen . 4 

*g Blumberg,. Abhildung des Kalquds ©, 108. J 

D Stepkani Befäpris, non Göttingen. IIl. in, » "100. 108. . on 

- +7) Leuckfeld--antig, Northeim p. 248. me! 


ı 
. | 


ber Magiſrat ider Stadt —— da: In“ aͤhnlicher Weiſe bezeugt 
der Kaland, der bis dahin ſeinen Dienft in ‚ver Kirche zu Marrck⸗ und 


Dorf⸗D bdemdo rif ‚ar. halten, scpflegte, 1448 feine Verlegung nach 


Eimbed-*"), wobei als Grund Die: ſchlechten Wege amd ‚vie: Schwierig⸗ 
leiten, zur. Winterzeit Dort zuſammenzukommen, angegeben werden. 
Weit ſparſamer fließen wieder die Nachrichten uͤber Kalande in 
dem gleichfalls zur Provinz Engern gehörenden Mindenſchen Sprengel. 
Fir Stadthagem zeugt das Vorhandenſein eines Kalannshofes ve) 
Zum. Begirke des Kalanda: au Hannover gehoͤrten u. a. Die: Marz 
Kirchen: non ⸗Selze, Hort, Oſterwald, Engelboflel, Langenhagen, Linden, 
Liner :und-. Garbſen. Es gedenken deſſelben Urkunden von 4378, 
1382, 1388,..4999,:4391 4) und 1476; In der leblern IR ven 
Bernd Wetendorp als Defan,.: von dem Pfarrer: Hinrick zu Seltze al® 
Kämmerer ‚und: yon den andern gemeinen. Brüdern des Kalandes auf 
der Rygstifinbt: vor Hannover die: Rabe tr): : Im Jahre 1544 1egten 
bie. Kalandsherren ihre Güter; in die Huͤnde des Rathes von Hanmp 
ver nieder, damit dieſelhen zux Ausbreitung wre, Ehre au. ombern 
milden. Imeden verwendet werden mochten tt). it he 
Fuͤm dene zum Vremenſchen Sprengel: Ahörigen. ‚Shell, ‚Engeene 
wiſſen mir; außer ‚den „Katım erwähmen: zu: babe und. Rames— 
loh *}) nme; den Saland; des, Landes Hadie ln anzufuͤhren. Die Ein⸗ 
künfte. deſſelben ieh: ſich Herzog Mnguns non Sochſen⸗Lauenburg 1530 
nen der Landſchaft auf 3. Jahre anweiſen, vr Bam dag au Otternz 


ri H, : Zus 3 1 

» Urfanden von 1, 1519. ab 1540. hei Keuckteld. w & ‚p- 250 
und v. Lüdewig'relig. mspt XIL 624. 
"re Sammlung! ungedruckter Urkunbe zur: Gefch.; pin‘ Kieterk 
V. 4. 

*##*) Dolle bibl. hist- Schauenb. I, 66. Daſſel hiſt. Beſchreib. d. Mar⸗ 
tini⸗Kirche zu Stadthagen. ©. 2. 

+) Schlegel Kirchen⸗ und Reformationkgefch. vb x Nerhbeulfäl, 1 I 106. 

"++ Brupen orig. Hänover. p. 201.* 

4 Sichlegei L. 6 I. 4A08. — HERR 9*N DE BE u 

*1) Küsters bibl. Brandenb; I: 161." fähtt cine Baubſchtift an/ die PB 


genten Titel hat: Ohamaßgeb lichet hiſtor. Bericht von der ſohenaunten Kalande- 


brüberfchaft, Bevorab Rieberfacjien‘ „als zu! Samburg, Lüneburg, Sta de, Rothen⸗ 


barg, Ramesloh und Lüchow.« Von dem Kalunde zu Ramesloh oder Namelslo 


vergl, Pfeffinger Braunſchw. Lüneb. Hiſt. IL 117. 


- 


7 


. — *47 rn 


dopf abhcbrennu Schloß widerharzuſtellen Die vereicuun Si 
and gut wech wis ins 1Bte Vahrhandert für. Die in dein Laͤndchen 
Gadein abgcholtenen Synoden **); ie denn Überhaupt die Prieſter⸗ 


Kalaude, zu welchen auch Die; Laien hinzugezogen wurden, dem Inſti⸗ 
utel der Kreisſynoden ſehr analyg gedacht werden muͤſſen. Denn x8 
iſt kaum möglich, prücifer die Bedeutung und urfpruͤngliche Tenvenz 
der großen Kalandszuſammenkunfte auszuſprechen, als in den Woiten, 
deren ſich das Gutachten, welches. die Commiſſion zur Verbeſſerung des 
evangeliſchen Kirchenweſens im Ichre 1815 ausarbeitete, in Beziehung 
auf die Kreisſhynoden bediente, die iunter dem Vorſitze eines Superin⸗ 


tendenten aus allen Geiſtlichen des Kreiſes gebildet werden ſollte 


„Die Smobe.;- heißti es, verſammle ſich alle Jahr einmal mit gemein⸗ 
ſchaftlichem -Bottesdienfle und gomeinſamer Abendmahlofeier. gweck 


ihrer Verſammlung ſei Die Crhaltung eines bruͤderlichen Verbandes der 
Geiſilichen untereinander undeFoͤrderung in echt chriſtlicher Gefinnung, 


Lebensweiſe, Gewifſſensfreiheit und Amtstxeue. Ele übe eine Cenſur 


nter A durch bruͤderliche Emahming in milderer und ernſterer 
Som cl), 


SDR. Rovonsöingiäie. keit. des Bremenſchen Eprengels af feht 
viel teicher na. Zeugniſſen für das Vorhandenſein von dergleithen Ver⸗ 
brüderungenVon, ver Meſchichte der Kalandsbrüder m Hamb urg, 
die in der Ricolai⸗Kirche ihren Altar hatten, giebt Staphorftr) An⸗ 


deutungen. Bon einer im Ihre 1304 zu Itze hoe geſtiſteten derar⸗ 


Aigen Fraternitaät find zahlreiche Urkunden ‚vorhanden tr). So ertheilt 


bie Gräfin von. Holſtein 4305 die Exkestbniß, daß idie- Sacerdptes et 


. . A 
rue DE De BE ET Be 4 , 


— — — — 


® Bilkau Hadelsriologia.h histor. P-, 81. 
Avx) „Kaland wird tie Zuſammenkunft derer Geifllichen genennet, ſe alte Jehie 


Montags nach Trinitatis in Atterndorff im Hadeler Lande gehalten wird.u (Zed⸗ 


ler's Univerfal.:kerilon XV. 74.) 

"*)y, Mühler Oeſch. ‚der evangel. airchenverfaſung in der Pat Vranden⸗ 
burg. ©. 314. 

) damburgiſche aircheugeſd. 1. Th. I. Bb. 477. 626. 694. 

) Origines et incrementa fraternitatis Calendarum.in Welga et con- 
sistorii Munstorpiensis ab anno 1304 usque ad. an. 167.7. (Westph a- 
len, mon. -Ciabgiac. III. 549-560.) ferner Muhlins dissart. Ne. eo! 
p. AL Alnmberg AAN, des Kolande. Eu. 214-223. 2 P 


‚18 U) 





‚Laici viri ot bonesti existentes: :in:'quadam ‚confraternitste, 'quae 
‚proprie Caland dicitur, aus eigenen und. andexer frommen Menſchen 


Almoſen ind. unter ihrer (ber. Bräfin) Mithütfe zum Lobe.Gotted:.an 
der Welna bei der Stadt Itehoe eine Capelle bauen dürſen. I. bes 
Dompropftes Ludwig von Hamburg Beflätigungsbriefe vom Jahre 1306 


heißt eben dieſe Brüderfehaft:::Decanus. et fratres Kalendarum :in 


‚palude ; et arido juxta Etzeho et 'Heiligensteden commorantes; 
denn wieder fraıres. Calendarum: in Welna’ 1338; fratres Calenda- 
‚ru, ia‘ palude juxta Itzehoe :1391; ‚Tratres Kalendarum 'b: Sixti 


in Münsterdorp. prope Itzehoe 1448; ober fraternitas Kalendarum 


S. Sixt, in Welna 144°. \ 2. 

: DaB Rand Ditmarfen hatte neben einem griefer-Rafanb CCaland 
sacgrdotum) noch emen Schul⸗Kaland (Caland scholastieum) **), 
welchem lebten jedoch. nur infofern dieſe Bezeichnung zufommt, als 
das Wort Kaland auch in ber. allgemeinen Bedeutung von Zuſam⸗ 
menkunft gebraucht wird. Die Verſammlungen des erſteren, einer wirk⸗ 
lichen Kalandsberbrüderung, fanden zu Meldorp ſtait. Sm Jahre 
1559 erging an alle Paſtoren und die drei Landvögte des Landes 
Ditmarſen Die. Aufforderung, zu einer anberaumten Berfammlung alle 
die Kiechen- und Kalandsoregiſter mitzubringen, -um- Behufs kirchlicher 
Refpumation beftimmen. zu können, wie: es unter andern mit dem Ka— 
laud hinfüro zu, Halten -fei***),. Spaͤterhin 1573, ja noch bie zum 
Yahır 1736 wird. unter. dem Namen Kaland, das Provinzial-Eonfifto- 


tium der Norbpktmmefen :verftanden, erhaͤlt aber von der Zeit an bucch 


Herzog Carl Friedrich bier Bezeichnung Provinzial⸗Synode. 
GEin ſehr anſehnlicher Kaland war zu Kiel. Derſelbe heißt in 
dem Stiftungsbriefe, ausgeſtellt am iſten Jan. (Calend. Januarii) 


1334: de Ba be öshcheten is de real to dem Sen 


9.1: 


\ 


) Ausführliche Nachrichten „von dem Miünfter ju Welna, von bem daſelbſt 
angelegten Kaland, aus welchem das Münfterhorfifche Conſiſtorium entſtauden⸗ fin⸗ 
det man in Geuß Beitraͤge zur Kirchengeſch. und Alterthumskunde. S. I 14-149. 

7 Westphalen mon. T. III. ‚praef. 113. 


* ibd. III. 1806. 
iber fundationis regularum et incrementornm Ralendarum Kilo- 


nensum dat - iss regele unde zeede der tom Kyle gestichteten Broder- 


gs’ 
re >, ‘ . 


49 u 
CCCCI XXXXXCECG 
1 naht“ . “rs 

— J - “ 


Die Zahl, day. Heyten ‚unb, Prieſtex ward. auf 24 geſcht, ſolche jedoch 
u. Überfchreiten. warde in die Macht. der Herren ‚ches, Rittersſtandes, 
daher auch RittereRalanb- ‚genannt *) geftellt; ebenjo ‚ward die Zahl 
der übrigen Lajen, unter denen auf Frauen fein Eonnten, auf 24 ge 
feat... Zwpiunpf im Jahrt ‚follten ‚Vepfammlungen, faftfinden; bie. Spei. 
fen, welche zu verabreichen waren, wurden genau vorgeſchrieben. Be⸗ 


ſtaͤtigungs⸗ und Ablaßhriefe der Erzbiſchoͤfe Nicolaus (1345) und Al⸗ 


bert (1383) ),. ein Bertvag. mit dem. Rathe der Stabi (1499) ;. Le⸗ 
pate. (1508); ein Verzeichniß der Ramen von, den verſtorbenen Brü- 
berm., und. ‚Schweiterg;: fp wie, Nachrichten über eine 1518 im. Ka- 
landshauſe ſtattgehabte Verfammlung, verbreiten Licht: fiber, dieſe Bruͤ⸗ 
derſchaft, die jedoch. nicht verwechſelt werden darf mit verſchiedenen 


anderen Verbruͤderumgen in ‚Kiel Jedenfalls haben wir: dieſen allen, 


wenn wir auch in dem erwaͤhnten Stiftungsbriefe von 1334 eine bloße 
Erneuerung aͤlterer Statuten anerkennen wollen, ein bei weitem juͤnge⸗ 
res Alter beizumeſſen, als gewoͤhnlich ihnen zugeſchrieben wird. Die 
Unzuläffigleit ber Angaben, welche dieſen verſchiedenen Bruͤderſchaften 
ſchon im. 12ten Jahrhundert das Daſein zuerkennen, und ‚zwar der 
fraternitas S, Michaelis das Jahr 1186, der fraternitas Calendarum 


militum,, dad, Jahr 1189, der dominorum fratrum collationis S. 


Mariae, 14,90, felbft noch, der fraternitas S. Annae. das Jahr 1200 
und ‚ber. fraternitas. ac ‚sorpritas 8. Spiritus .c. 1240, beweifet ein 
einziger. Blid auf die Siegel dieſer Brüderfchaften ***), die ohnerachtet 
ver, ausdruͤcklichen Angabe der vorgedachten Jahre, pa fie ſämmtlich 


Minuskel⸗Umſchriften haben, Höchitens dem Ende des 14ten Jahrhun—⸗ 


derts angehören. kͤnnen. | 
Verſchieden von, bem voreriänten Kalande fein. Derjenige m 
fein, von dem im Jahre, 1412. der Probft Luder, ‚die Priorin Tyburg 


und der Gonvent zu Preetz befennen, daß der verfiorbene Propft 


’ J 21 
.. t 5 P14 * 4 . ‚ D ' ” \ 
x 


schop des Prester Kalandes anno 1334. e codice fraternitatis membrana- 
ceo (Westphalenl. £- IN, 559-576.) 
*) Der ‚Riddere Kaland tho, deme Kile i471. (Ortunenfammlang der 
ScHleswig-Holfleinfpen Geſellſchaft für vaterländ. Geſch. 1, 394.) . 
x*) Biumberg Abbildung des Kalands, S. 38. 
) Weatphalen Ill, praef, PB. 115 und Tab, IL 


ae 


gi Konkirkan‘ 4399 von ben ich und Beier des Ka⸗ 
landes I: LFrauen zit Si. Gerirub 200 Mark empfangen habe, 
wofuͤr ſie zweimal jaͤhrlich das Gedächtniß der Kalands⸗Mitglieber 
felern wollen: CEs wird Hhinzugefuͤgt, deiß dieſer Kaland funmehr zu 
dem Slabbenhagen Ciedt Din 9 enhagen) vorher aber iu Kiel se 
weſen ſei *). ! 
| Ein anderer mehr an Luͤbeck heängenber heil Helftein⸗ ver⸗ 
legie ſeinen Kaland nach dieſer Stabdt ſelbſt, wiewohl dieſelbe zum 
Sprengel eines beſondern Biſchofes, nicht mehr des Erzbiſchofes von 
Bremen gehörte. Als nämlich 1395 das Nonnenflofter Sonnenfamp | 
ober Neuflofter den Kalanbsbrüdern ober der Brüderſchaft Anfer Bier 
beri Frauen zu Lübed "eine gewiſſe Rente verkaufte, wurde ausdrück⸗ 
lich hinzugefügt, baß dieſer Kaland früher in Holſtein, in neuerer Zeit 
aber erſt in der St. Johannis eirche zu Lũbeck zuſammen gelommen 
ji *®). 

Indem wir auf das Tinfe eis zurückkehren unv ben fir 
hen Bezirken Oftphalens und zuwenden, Haben wir in dem Wine: 
ſchen Sprengel noch einmal ver oben ſchon erwähnten Detter Ro: 
thenburg, Lüchow und Lüneburg **6) als Site von Ralanden 
zu gedenken. Zur Beftäligung ves letztern etinnern wir an einen 
Vertrag vom Iften Februar (Kalend. Febr.) 1336, wonach Deghen⸗ 
hard Propſt und die übrigen Mitbrüder der Gertruden⸗Bruͤderfchaft in 
Braunſchweig vie confratres ac consötores Kalendarum in Lune: 
botich ind‘ diefe hinwieder jene ihrer ‚guten Ste thelthaftig n nia⸗ 
chen fJ. 

Zu Uelzen ſoll im Jahre 1333 der ſogenamte Brieſter⸗ und 
1368 ver Bltrger: Kaland geftiftet fein +t). Das heißt wohl nur fo- 
bie; Bart der urſpriuglich nur aus Prieſtern beſtehende lleinere Ka⸗ | 


j' 2 


cd 
—_.. — 


*) Urkundenſammlung der Schleswig: Holft. Geſellſch. I. 218. 

.. **) Fratribus kalendarum seu fraternitatis b. Marie virginis olim. in 
Holsäcia odkriv vero tempöre in "LÄbik in ecclesia b. Johannis ‚ehrt 
gel. gonvenientibus. (eife Mediend. Urk. 1. 156. 15 7) u 

: We) Küster Dibl. 'Brändenb. 1. 261. Von dein erfleren Otte in aelp 
Anh. der Samml. von allen und neuen theol. Sachen 1749. ©. 957 se. 

+) Gebhardi MatfFärs:Stift in Braunſchw S. 87. | 
*t) J. M. Schilling hiſtor. Gꝛuudriß der Stadt Uelzen. ©, 80. r 





L 


—— 1 u | 


land, durch Die Aufnahme mon Laien aus der Bürgerffhaft. Uelzens 
zu einem. größeren. Kalande, wie, dergleichen auch anderwaͤrts in = und 
nebeneinander: vorfommen, erweitert worden iſt. 
Der Kalandsbrüder zu Saljwepel*) wird in uUrfunden or 
14ten Jahrhunderts erwähnt **). Sie dürfen nicht wit der Elends⸗ 
gilde ebendaſelbſt *#*) yerwechfelt: erden. Beide Verbräbrrungen wa⸗ 
ren. ganz verſchieden organiſirt;, denn während Ichtere, wie bei ben 
Bilden ‚gemphnlich, ihre Aldermänner und Gildemeiſter hatten, waren 
vie Beamten der Kalande ber Dechant, die Kämmerere. ır. Jedoch gab 
es auch Elendgilden, die wie zu Brandenburg ſich fraes caleodarum 
ezilir nannten, und wiederum Kalande, die ben Beruf der Elendsgil⸗ 
ven mit bem ihren vereinigten, wie zu Berlin; fo daß bie Schwierig. 
feit hier ſtets richtig zu fondern einerſeits, andererſeits Die Wahrneh⸗ 
mang, daß auch die. Elendsgilden ſich innerhalb derſelben geograͤphi⸗ 
ſchen Begraͤnzung zu halten ſcheinen, wie die Kalandsbrüderſchaften, 
mich verankaßt haben, beide Infitute in ven Kreis gegenwärtige Be: 
ſprchng zu ziehen. 
In dem Prophei⸗Bezirk von Dohre une. Diestorf muß: ein 
Raland- geweſen, aber ganz in Berfall gerathen fein, jo daß Bifchof 
Johann von Verden kein Bedenken trug, eine Wieſe dieſer Brüder 
ſchaft/ die Kalandowiſch genannt, der Propſtei Döhre zu überelgnen }): 
Zu Apenburg war der Sit eines Kalandes, der auch der Ka⸗ 
fand zu Avenburg . und Betzendorf heißt, fich Über: bie umliegende 
Landſchaft ausvehnte und aus 1 Dekan, 1 Kämmerer und 8 orbent- 


") Küster bibl. Brandenb. access: I, 92. erwäßnt: ikenii de Hebo- 
politanis majorum Soltquellensibus Calendarum domjnis. 
**) ‚Fratres Kalendarii in Sottwedel 1375. (Landbuch Karls Y. p. 203, 

205. 210.); fratres Kalendarum b. Marie virginis in gppido Salpwedele 
1376. (Gercken frag, March. V. 35.) : 

”**) Aufores congregationis. diete Elendenghülde in Soltwodel 1336. 
.(Gercken: frag. warch. I. 152) Im J. 1348 verfaufen die v, d, Schulenburg 
der Gylde axulaneium zu Salzwedel 2 Hüfe in Winterfeld. (Gerekyn cal. 
dipl. IV. 628;) Des altare exvlum gedenft das Landb. 7. 1375. (ps 218, Im J. 
1497 Yeißt 3: Oldermann und Ghildemester der Elenden Ghüde in der 
Olden-Stadt Soltwedel. (Gercken frag. mareh. IL, 66.) u - 
+) Gercken diplomat. vet. Marchiae ll. 4089, 


di 


F 


— DE Meinen 


lichen Mitgliedern beſtand *). Die Jahl er durch den’ Druck? der 


kannt gewordenen Urfunden des Kalandes: iu Seehauſeniſt vor 
zugsweiſe groß **). Da es Hamentlich" an Zeugrüffen fehlt - daß die 


Raͤpſte Notiz von dieſen Geſellſchaften genommen: haben, fo. vaß dies 


geradezu bezᷣtiſelt worden iſt, Fo verdient bemerkt zu werben daß ges 
rade die: aͤlteſte Urkunde über ven: Kaland zu Seehauſen en Schuß: 


„ brief ift, den Papſt Johann XXH. 1320 der fraternitas fratrum Ka- 


lendarum in: opido: Sehusen ertheilt, "von ihr fagend, daß ſie ut as! 
seritur, ex non modica Christi fideliam devotiöne inventa et 
erecta fei. - Die Wahl dieſes Ausdruckes bezeichnet das Inſtitut ats 
eine heimathliche Erfindung. De nun aber Papft Johann hierin aus⸗ 
drücklich die von allen feinen Vorgängern dem Kalande ertheilten Bei: 
vifegien Deftätigt,; fo folgt hieraus, daß dies Feineswegs "als der erſte 
dieſe Brüderfchaft. betreffende paͤpftliche Erlaß anzuſehen iſt. "Ein. "fer: 
neres Zeugniß fuͤr vie Beachtung, welche die Paäpſte dieſen aus Geiſt⸗ 
lichen und Laien gemiſchten Berbrüderungen: angedeihen ließen, liefert 
und des Papſtes Eugen IV. Bulle vom 5. Febr. 1446, wodurch Ders 
felbe auf Grund vom Klagen: über eingeriffene Mißbraͤuche, dem Kur: 


fuͤrſten Friedrich I. die Vollmacht ertheilt; alle Einkünfte ·derjenigen 


geiſtlichen amd weltlichen Perſonen, die jährlich zu: gewiſſen Zeiten: Zu⸗ 
füunmenfünfte „Kalant genannt,” . hiekten; wenn ſtatt frommer Iwecke 


nur Zwietracht und Aergerniß dadurch hervorgerufen werde, einzuziehen 


und unter Hinzuziehung dazu erwählter welhtlicher Männer zu andern 


5 on. 


*) Beckmaun Beſchreibung' ber Marf Brandend, V. Th. 1 Bd. IX. cap. 

p. 88. 89. mit Bezugnahme auf Urfunden von 1375 und 1518, und Danneif 
das Befchlecht v. der Schulenburg I. 345. mit Sinweifung auf Utfunden von ‚1490, 
1525 und 1536, ’ 

9) 1320. (Lenz Brandenb: Urk. II. 936), 1345 (ibid.1. 261. Ludwig 
relig. mspt. VI. 139. G@ercken frag. March. Il. 66.); 1346 (Gercken 
lc. 1, 71.) 1348 (ibid. II. 63.), 1395- (ibd. II. 88.), 1403 (ibd. 18. 91.), 1414 
{ibd. II. 93.), 1416 (ibd. U. 95,), 1434 '(ibd. IV. 52. Kiülter A und Neues 
Berlin D.-455.), 1449 (Gercken Il: c. I. 101.), 1450 (ibd. IL 103.), 1454: 
{ibd. IV. 57.), 1455 (ibd. N. 106. II. 84.),; 1459 (ibd. 11. 113), 1461 (al. 115.), 


1463 (ibd. II. 116. HL. 95.), 1467 ibd. I: 111.), 1472 (ibd. IV. 65.), 1473 
- (ibd.-IV.-68.), 1538 (Küster. 455;); 1548 (ibd. m. Beckmann Veſchreib. 


der Mark Brandenburg V. al 1 9 V. cap. ©. 21. 25.) vergl. Rad emann 
p. 222. 


t 
. 





mESEIEEER "23 — 


| | | 
ſebinmen. Zweden und guten: Werfen zu: vervendeit "3: Aus -Dem- 

ſetben Grunde: droht: 1447 auch der Erzbiſchef von Magdeburg bie 
ilandsbtudetſchaften· aufzuheben **). Es bedurfte jedoch zur Abyen 
dung der Uebelſtände, die zu Klagen Beranlaffung gegeben Hatten, nur 
biefer Androhung, und: ver Reformation: erft: blleb -es vorbehalten die 
Aufhebung zu bewirken. Gleich⸗ den übrigen Kalandsguͤtern in der 
Mark Brandenburg, wutben pie Euikuͤnfte des Kalands zu Seehauſen! 
dem Domſtifte zu Coͤln an Ber Spree goſchenkt, von biefem. aber.ge: 
gen- gewiſſe zährliche "Einkünfte sem Magiſtrate uͤberwiefen, welchem 
Kurfurſt Joachim Urrnauch den Kalandshof üͤderlaſſen hatte. Eine nach. 
Rt: Holzhauſen gehörige, dem: Magiſtraie zuftännige Hufe. Landes: hat 
ven Ramen: der Kalandshufe beibehalten. - Zu den Verbindlichkeiten des 
Kulands gehörte es eu“ :36° Ruthen am Ebreiqhe zu. bauen und ww 
atwathann ***). 

Nicht minder Toms dag Worhardenſin— ‚von: Buinse Bräter 
ten. in Der. Hildesheimfchen .Diöcefe narhgerviefen. werden. :Meber: ek 
derfelben; nämtich. · zu Alfeld mb zu Bodenem ertheilt uns 8 ep⸗ 
penfeldt: urkundliche Nachrichten 7), von jenem Orte aus ven! Jahs 
ver. 4497 und 15045 von dieſem aus ven. Jahren 1385, 1406; :4428 
und: 1429: : Ferner ‘giebt von’einem: Kalande zu Eltze eine: Utkunde 
von 1344 Zeugniß, indem Bifchof- Heinrich" von Hilvesheim !bezeugt; 
daß die davoti viri fratres Kalendarum Sancti 'spiritus de; villa 
Eitze;, qui volgo dicuntur.. Ralendes Broders einen Altar daſrtoſt 
geftiftet haben *p)3 und von einer dergleichen Fraternitaͤt in Barum 
"eine, Urkunde von 1347; wonach Decanus et camerarins ceterique 
sonfrratres et soröres 'Kalendarum in ‚Barum die gleiche Gefellſchaft 
zum heiligen Geiſt in Braunſchweig ihrer guten Werke theilhaftig ma⸗ 
ge Sn aͤhnlicher Art ſchloß im Jahre 1423. Johannes Mino⸗ 


*):Gericken cod. dipl. :Brandenb. V. 118. on bene Alien zur 
Geſch. der Marienverehrung: S.. 117. .. a er 
”) Bedmanı Hiflorle von Anhalt, v1. 21. nr 
**)'jbid. p. 24. 25. . | 
) .Hiſtoxiſche Nachrichten von ben Kobanbegefeicgaften i im. —2R in 
Gerhenteng ‚Beitr, zur Hildreheimſchen Geſch. IL, 324—330.. 
»$+) Baring clavis diplum. ed Il. 506. 
Fr Geb hardi Mattgäuakift in Braunſchweig. ©. 80. 


9— — * 





riter⸗Ordens. Provinzial in Sachſen net: den. Rulanbebrüdern zu: Ban | 
dersheim, We noch 1513 von einem: Bürger zu. Seeſen li einem. 
Haufe beſchenkt wurden, einen: nBeien über die Gencin ſanden ihrer 
guten Werfe *). J W 

Votzuglich beichtend- zur ercchten⸗ Würdigung dieſer Gewerke, 


. Werthen Berbrüberungen iſt das, was wir über: ben Kuala in, Belle 


beitken. “Der größte Theil der Urlunden, die im Original noch vor⸗ 
| handen ſind, it zwar noch ungedruckt, indeſſen haben Steffens “) 
und Bogell***) uns ſchaͤtzbate Mittheifangen darüber gemacht, Der 
lebtere namentlich‘ laͤßt ver Tendenz dieſer Verbrüderungen volle, Ge⸗ 
rechtigleit widerfahren, wiewohl er ſich, gleich allen ſeinen Vorgaͤngern, 
die über dieſe Materie geſchrieben haben, den von Paullini herrühren⸗ 
den Nachrichten über Ottbergen und ben Letznerſchen Ausſagen Glau—⸗ 
ben ſchenkend, verleiten läßt, die Begründung der Kalande in. einem 
viel früheren Zeitraum zu fuchen... Zur Stuüͤtze dieſer Anſicht dient 
ihm eine dem -4Oten. Jahrhundert. angehoͤrige Andeutung T), die inheflen 
nur für die Eingangs dieſer Abhandlumg herügrie Kalenbenfeier, nicht 
aber. für die Exiſtenz von Kalands⸗Brüderſthaften Zeugniß ablegt; fer⸗ 
net. glaubt derſelbe daraus, daß unter: den: Vortraͤtgen, die bei: den Ka⸗ 


landen zu Celle gehalten zu werben pflegten, einer als Kermo, Pelägii 


papae ‚begeichnet. wird, den Schluß ziehen zu dürfen, daß dieſer Papſt, 
ungewiß ob der Iſte oder 2te dieſes Namens, die beide im: bten Jahr⸗ 
Hundert lebten, der Begründer der Kalandsbruͤderſchaften geweſen ſein 
möge. Dazu iſt aber ſo wenig Berechtigung vorhanden, als wenn 
man, wegen der in dieſen Zuſammenkuͤnften ſo wie in Beſtaͤtigungsur⸗ 
lunden ti) oftmals vernommenen Warte, ‚womit. die erfle den. mitges 





 % Harenberg hist. Bandersh. Pp. 1668. .. . 

**) Bon dem Kalande zu Celle in Ste fens Hif. Diplom, Abgandt. ©. 152 
bie 193. 

#4) Ueber ben Kaland, und vorzüglich deſſen Urfprung;, nebſt einer ungedrud- 
ten Urkunde, (Spiel vaterländ, ie bes Königreiäe bernorer I — 394. I. 
23—7].) 

») Ekhard jun. liber de casibus Monasterii si. Gall, äh von dem 
Abe Seloiion (891-924): : convivia fratribus duodeeim diebus in anno, 
‚id est Kalendis ..ıhilariler fätere suavit, (Goldast rer. Alamanie,. L 14.) 
+7) In einem Indulgenzbriefe des Erpbifchof Dieterich ven Magdeburg für den 

Kaland zu Zerbſt 1375 Heißt e6t: Nos fratermitali Jotundali-- anhelantes, ut 





PRISON „mahebts,kicce - quam. bonum et quanu joeunaum est, 
babitane,tfratres. in. amumf‘. die. Stiftung dieſer Jaſtitute dem koͤnigli⸗ 
. den. Pſaluen⸗Dichter David ſelbſt zufchmihen wallte. 
Mas mun ſperiell die Geſchichte dieſes Kalandes betrifft, fo kuden 


wir ihm, üche er (1320) in der Stadt Celle feſſen Sitz gewann, nad) 


Wienhufen, aller Wahrſcheinlichkeit nach dem Umſange des Archi-· 
diakonats ui dieſem Orte entſprechend, und Aitenzsikke, woſelbſt dem 
Kalande das alte Schlaf zur Wiederherſtellung ver: dortigen Kirche 
meuht. dem, Patronate darüber 1310 geſchenkt worden war, ſich nennen. 
Auch Hier wurde, wie an audern Orten der. kleine Kaland von dem 
aroßen in. der ‚Wirk umtgrfhieben, daß unter jenem, „1515. der Kleine 
olande zva Tzehle bie Prieſtere Hruderſchaft genannt,“ der bloß aus 
Prieftern beſtahande engere Ausſchuß zu verſtehen war. Dieſer Kaland 
exhielt A00 neue, und in den Jahren 1449, ip. bie Herzoge von 
Vranuſchmeig ausdruͤcklich Begründer deſſelben genannt werben, 1454 
und 1492 einigermaßen veraͤnderte Statuten. So- wurden auch 4507 
wegen: Haltung der Memorien verſchiedene Anorduungen gettaffen; 
hurz wir gewahren ‚ein. Jehendiges, ben - veränderten Zeitheduͤrfniffen ſich 
anpaſſendes Umbilden in dieſem geſelligen Vereine, bis endlich zur Zeit 
der Raformation Herzog Ernſt der Belenner die. Einkünfte beider Ka; 
lande dem Magiſtrat zu Celle zur Beſolduñg ber Sodrpratiger und 
und ‚Der, Lehrer. an der lateiniſchen Schule übergab. 

Ben dieſer ‚Werbrüderung zum Grunde liegende Zweck ven Um⸗ 
fangnihrer FThaͤtigkeit und ihres Wirkens, ſo wie die Urſache jhres Na⸗ 
RR und jhrer Entſtehung, wie ſolche traditionell ſich gebildet hatte, 
lernen ig. a. heſten aus den im Jahr 1400 zur Anrede aufgeſetzten 
GSialuten des Kalandes zu Celle Fennen, weshalb wir ſie ſelpſt in faft 
| moͤrtlichex ‚Mebertragung. xeden voten soollen *). . 


mat. oe Ha de Bu I Fr ns 


David aquit: Eoce 'quam. bonum et quam jocuadum. Beam any Hiſt. v. 
‚Anhalt VI. 28.) ‚Quam ] bpnum et quam. joeundum habitare fratres in unum 
heißt es in des Bifchofs Dieterich von Brandenburg Beftaͤtigungshriefen der Ka⸗ 
laude' zu Berlin. (Aifer alt und nenes Verlin. IL 450.) Wrietzen (ibd. Hı 484) 
un Mauſtadt⸗Gperswalde (0.2. D agen Neu Ebexrewalde S. 318.), Sollte etwa 
die befannte Weiſe bes Ecce quam bonum ber Studentzn⸗Gelage eine Ueberlier 
- ferung von den Kalandeichmaufereien fein? ° 

:ı.*) Steffens Hiſt⸗diplom Abhanblung S. 136-461. 


—— 36 mm. ü 
‚Die Brüderſchaft des Kalandes hat Ramen amd Alhfkng:;awd 
dal alten Teſtamente. Denn da Gott den Iuden: geboten hate, daß 
man zu Neumond‘ bfafer: ſollte mit einer Poſaune, Inden‘; fid’ feine 
Glocken Hatten, fo kamen ſie zuſammen und lobten Bott: Mldrin die 





Chriſtenheit das Jahr getheilt hatte: in 12 Monate, fo hieß er. erie 


Tag: in ven Monat Kalenda; danach heißt diefe-Brüderfchaft ver Ku 
(and. "Diefen. Zap hatten die Römer geſetzt, ehe'fie bekehrt witrben, 
und wenn fle ihren Göttern dienen wollten, fo ließen fie Yofaunen:.inte 
rufen Kalo, das bedeutet in unferer Spraches „Ich lade Echt; Ma: 
Ber: ift es gefchehen, daß dieſe Bruͤderſchaft heißt Kaland, weil wir wer⸗ 
ven zuſammengeladen, daß wir ſonderlich Gott dienen ſollen/ lei 
wie nun die: 12 Apoſtel und. die andern Juͤnger unſers Herrive Jeſu 
Chriſti gingen und predigten den Chriften- &lauben ww: tauften ik 
Menfchen und Fame dann zufammen, auf: daß Einer Ttibft habe’ am 
dem Andern, ſo lange fie hienieven walleten; und ſowie infer geift 
lichet Vater ver-Bapft feine Cardinaͤle hat, die zuſammenkommen, DAB 
Beſte ber Heiligen: "Kirche unter fich zu berathen: fo’ auh-VIE Pete: 
Reriidiealfein.wohnen unter den Laien' aöf'ven Dörfern, 
wo fie feinen. Troſt haben von ihres Gleichen, käa mer zuſammen 
einmal alle Monat in vem Haufe eines vor ihnenz auf vaß 
fie’ betſammen waͤren und Beichte thun möchten unter einander: und daß 
Einer theilhaftig werden möchte des Gebetes des Anbern: dern "Der 
heilige Jacobus ſchreibt: Beichtet unter einander‘ "Eure Suͤnden und 
bittet Pr Tuch und für Andere, daß Ihr ſelig wervet:"Und wenn ſte 
ſo in "Eintracht beiſammen wären, dann dieneten fie Gott ib (Einer . 
hätte Troſt von dem Andern. So nun ver Prieftet mehr / wurden,“ſb 
haben fie einmüthig unter einander beſchloſſen, jiveittal- "des: Jtihtes, 
einmal im Sommer und einmal im Winter zuſaminen ni kommen, "th 
Brüderfchaft zu ſuchen und Gott mit Innigkeit und Eintracht zu die⸗ 
nen, und daß Einer des Andern nicht vergeffe in feinem Mebrde.:. Da; 
durch wird die Liebe alljahrlich erneuert, auf daß ſte nie xedoͤſche: denn 
Gunft uud Liebe ſoll man ſuchen ohre Has, ‚und, Neid fol may, mei⸗ 
den. — In dieſer Brüderſchaft wählen wir einen Dechant, der den 
Schweſtern und Bruͤdern es ans Herz lege, daß ſie in der Furcht 
Gottes dieſe Brüderſchaft ‚Halten und inniglich Gott: dienen. Auch 


SS. 


- 


wdhlen wir Vormunder, vier fl? vas Nochwendige in ver Brverſchaft 


ſorgen, auf vaß die andern Schwerin mb Boider unbeſorgt Gott 
dienen koͤnnen. Und fo: wie? vnſer lieber⸗Herr Jeſus Cheiſtus beim 
letzten Abendinahl⸗ſeinen Juͤngern die Füße wuſch, alſo ſollen⸗ wir in. 
vieler Zuſammenkunft und Bruderſchaft armen Leuten ihm zumn Ge⸗ 
daͤchtnifſe die Füße wafchen und Almofen ſpenden nach Geſetz und &er 


wohnheit bar Brderſchaft, allen De im“ dieſer Bruverſchaft und Au 


fammentunft ſind, zum Troſt und zur Huͤlfe.Auch follen die Briefer 
dlefer Bruderſchaft/ wenn ſie ſo beifamuen find, in der Liebe Gottes 
mir: ihren Schweſtorn und Brübern, vas Gedaͤchtniß aller, vie aus die⸗ 
ſer Bruͤderſchaft verſtorben find, des Abends mit Seelenmeſſen begehen. 
Alle Prieſter, die vas hun mögen, follen Meffe leſen und bei allen 
Seelmeſſen ſoll man eine Gollecte von dem Heiligen Griſt und eine 
von AUnſer Lieben: Frau Suffiägiven; ehem: ſo bei Dir Hochmeffe eine 
Collecte vom Heiligen Geiſte: und ‘elite von ‚allen Chriſten Seelen. 


ME Schweſtern“ und ⸗allsBruͤder: ſollen Iu ver Heochmmeſſe opfern zu 
enrem Beweife, daß fid ver Vruͤderſchaft angehören. Ban ſoichem Got 


tesdienſte werben banıı viele fromme Lake bewogen; Frauen wie Man⸗ 
ner, daß fie dieſer ; Vrüperfihft begehren, um: ver guten Were'detfel- 


ven thelthaftig zu werben; Wer nun dieſer Beüverfchaft begehrt, : der 


ſoll mit Inninkeit darum bitten, und weh man darin aufttimmt, der 
Av geloben dem allmaͤchtigen Bon; daß er’ wolle tieue Druͤderſchaft 
üben -und bie Side: halten, welche: dieſelbe auswelſei, ſofern er. das 


vermöge. Ber: in.diefe Btuͤderſchaft aufgenommen wird‘, 'deb'Hat :den 


Brudetn und Schweſtern zu fereireit (enn Gaftinaht Zu geben); vver 
nach: dem Roth. dev Kalands⸗Vormuͤnder ˖ das zu’ entrichten, was dieſe 
untereinander ausgemacht haben. Auch hat derſelbe inlle' Tagezu le⸗ 
fen ſein ‚Pater: nosteri und Ave Maria für: die. Lebenden und die Tod, 
ter. : Die, Prieſter ſollen leſen alle Tage des Morgens für’ vie Leben⸗ 
den: Deus miſsereatur, Pater nöster,iäbe Maria, dad Verkiculum: 
Salvos: fac fideles:tuos mit det hetgebruchten Collecte, und des Abends 
für die Todten: De profondis, das Versiotlum: de.iportainferi 
mit der Collecte: Deus: vehi stargiter. : Wer ans didſer Bruderſchaft 
verſtitbt, der möge derſelben in ſeinſem Teſtamente vermachen, aß“ er. 
für gut finde (wes' he-vormhadh na synor begeringhe) ji den Tod 


— 





des Vruders ober, der Schweſter, es ſei Priefter, oder Laie, ſoll man 
Fo. ihun den Übrigen Prieſtern, Brüdern, und Schweſtern, damit ſie 
nas Vegaͤngniß feiern durch Vigilie und Seelenmeſſen. Die Pricher 
ſollen alsdann des Abends Vigilis leſen, des Morgens Mefle; einje⸗ 
der) in feinen Kirche; bie Bruͤher und Schweſtern sollen: nor; der Ni- 
gilte 50 ;Pater noster und eben fo viel Ave Marin. leſen, vor der 
Meile jede 60 von beiden und danach ſprechen: Gnade Get der eele 
und allen Chriſten Seelen, . So beweiſet Einer der Unſern dem An⸗ 
dern reue Bruderſchaft und ganze Einträchtigkeit und fie ſollen es fo 
umereinander halten, dag Keiner dem Andern thue, das er nicht wiß, 
daß man: ihm ithue. Auch foll Einer der Benoffenichnft den. Andern 
ehren und fürbern, wo er ed immer vermäge und wor Schaden inar- 
en, fo viel er könne. Würden aush ‚zwei Brüber ſchelhaftig, fo foll- 
tm die Andern freunblich: richten und dieſen follten fie Gehör. geben; 
geſchehe aber, daß einer freventlich darauf nicht Hören und weder Freund⸗ 


ſchaft noch Recht annehmen wollte, fo ſolle der das beſſern, und die 


Andern ſellten dem nicht beiflimmen,. es ſei denn daß er Veſſecung 
nach Redlichkeit anerfanni habe, Oder wenn jemand ungehoxſam würde 
und thaͤle das, wodurch er beruͤchtigt würde und der Vrüberfchaft sin 
Aergerniß gebe, fo ſolle man. ihn ermahnen zu zweien oder einem, 
einmal, zweimal und zum drittenmal, auf daß er gehorſam ſei und ſich 


ces Beſſern bedenke bis zu dem nächſten Kalande und unterlaſſe 
das, deſſen er berüchtigt ſei. Thut er dies, fo ſoll man ihn zu Gna- 


den aufnehmen: dann haben fie den, Bruder oder Die Schweſter ge⸗ 


. wenuen ‚nach; dem Crangelio und ſie ſollen ihm helfen bitten. und im 

zu beffern mit ihren Gebeien. : Wollte ex fich aber nicht bevenfen und 
beſſern, nachdem er zwei⸗ ober. dreimal gemahnt worden, ſo ſoll man 
ihn als Der Bruͤderſchaft laſſen nad dem Eyangelium: denn Ein un⸗ 
reines Schaaf machet Die ganze: Heerde Frank. Darum auch poll man 


in dieſer Brüderfchaft Niemand ‚nehmen, her nicht. einen guten Mut 


hat, Geſchaͤhe es aber, daß aus: unſerer Brüberfchaft Jemand un- 
ſchuldig ugrfolgt würde, und. widerrechtlich ‚Schaden: kitte, dem follen 
die Andexn behuͤlflich fein, wo. fie. nur vermöchten, und ſich üben an 
‚den Werfen der Barmherzigleit, die Gott am Jüngſten Tage von uns 
fosdeng: will, dann die Beweifung folher Werke iſt daß Zeichen Der 


N 








Liebe‘ und nach ber: Lehre unſers gern Jeſu Bine Pr wir foche 
‚White auth uhſetn Feinben ſchulbig! denn Te Brady: „Hungeri Deinen 
Feind, ſo“ſpeife ihn; düͤtſtet ihm, ſo lcibe ihn, und Du wirſt ein Kinb 
des allmaͤchtigen Gottes, "ber ſeine Sonne ſcheinen läßt über die GSu⸗ 
ten und uͤber die Ber” Huch lehrte er feine Juͤnger / baß ſie ſollten 
bitien für Die, fo fie verfolgten and Gunes thun denen‘, fo fie: Haktens 
wie viel mehr find wir nun verpflichtet; daB wir denen HUN Tomi 
men, bie uns freundlich find, Alſo ſpticht der Heilige Paulus: wer 

ven Seinen, und zumeiſt denen, die ihm In Tkeue und Liebe freundlich 
find, nicht gütlich thut, der‘ verläugnet ven Blanben und’ HR "Arger wie 
ber Ungetaufte: denn der Glaube ohne Werke iſt todt. — Darum 
ſchreibt der Apoſtel St. Johannes: „Siehſt Ei “Deinen Bruder Roth 
feinen und fchließeft "Dein Herz vor ihm au; wo bleibt die Liebe: Bot: 
tes m Die! und: zumal, da wirſonderliche Bruderſchaft unter uns ge⸗ 
koren haben, „'ſo' iſt Ufer Eher! dem Andern Hutfe⸗ ſchulbig Alfe 
ſchreittꝰder Helthte Parrttis: Unſer Einer Fon "des indern Lafttragen, 
ſo erfüllen wir das Geſetz Ehrifti. Und der Heilige gohannes ſpricht· 
Hi der Lebe Golles uind Deines Nachſten, d. 4. Deines Nebenmen⸗ 
ſchen liegt· das geinze Geſetz und die Propheten, das iſt Ste Kechelßung 
der Seligkeit, die Bott in den Propheten verheißeir hat. "Darıkin -Foit 
Ihr merken, Ihr lieben Brfder und Schweſtern, daß ein größe Un⸗ 
terfchieb iſt zwiſchen ver Liebe Gottes und der Rede ver Melt!’ denn 
wer dieſer Welt Freund iſt, das Hi der ſich allzuſehr erglebt der· Welt 
Luft, der wird genannt "Gottes Feind. Alſo ſpricht der Lehrer St 
Gregor: Wer den Geiſt Gottes ſchmeckt, dem ſchmecket nidht das Leib⸗ 
liche, und dieſes Unterſchiedes ſoll man bewüßt ſein: die Siehe Gottes 
begmnt it Vitterkeit; doch vle Suͤßigleit der Welt bewegt das Herz 
zu Unbeftandihzkeit . Davon kommit Böfe VBrkehrung imd arger REG, 
die ben Menhſchemfullen mrachen in "win: Tod der Studenz darum er 
koumt. in die Bittetkeit der Bein)’ Darum lieben Braͤdet ukd Schwe⸗ 
fin FetzelEure: Liebe nicht zu der' Welt,“ weill ſie luützenhaft tft und 
ſcheidet ven Menſchen von det Mibe Gottes und niuß- vergehen wit. ° 
Ah ihren Begietben; ſonbern feßet- eute Liebe inMott und Yenhet 
Ei; diewen man Ah finden mag in der Zeit Dir Guade. und rufet 
Fin an in eurem Gebeie. Kun ei zwiſchen uns iſ m dieſer Ben 





' * 20 — 


ſammlung, Die geſchieht zu feinem Lohe, weil Er Gelber ſpricht in dem 
Brangelig, ; mo zwei oder drei verſammelt werben in meinem Namen, 
ya Hin;ädh umter Ahnen; was mag denn fröhlicher fein auf Erden, als» 
menn,@ott under ihnen, wohnet; - und ‚hat. er gelohst, zwifchen zweien 
und dreſtn zu ſein, die in feinem Mamen verſammelt ſind, wie. viel 
mehe ſollen wir hoffen, daß Gott ri Da, wo 12 Prieſter ober mehr 
mit ihren Brüdern und Schweſtern in Gottes Namen ‚verfammelt find 
zu ſeinem Lobe. Und wollen ‚mir Gott mit ung behalten, fo follen 
wir uns bewahren. vor Der Sünde, die die Menjchen ‚wirft von Gott, 
und follen uns üben in guten Werfen, zu gehen. von einer. Tugend 
"zur. andern und. bienen Gott in- einträchtlicher Liebe, fo bleibt Bott un 
ter und. „Denn Johannes ſpricht: Gott ift die Liebe und ber, welcher 
in. der Liebe bleibt, bleibt. in Gott .und ‚Gott in ihm. Das wollen 
wir ‚alle Bott bitten, daß -wir ihm in dieſer Berfammlung und zu al- 
len Zeiten jo muͤſſen dienen in, göttlichen Liebe, baß Gott ‚mit ung 
bleibe, ua, wir alle nach dieſem Wen. xErſammelt werden in der ewi⸗ 
gen: Freude. Amen!" ts 

- Der. Geil wahrhaft, Geiflicher Brnderliche, der. in n bisfem. aus 
Saien und Geiflichen beiberlei Geſchlechts gemifhten Geſeliſchaft, ent— 
fernt von :alter clerikaliſchen und mönchifchen Abfonderung, und. ohne 
irgend. wie eine Aenderung auszuüben auf. bie ‚ bürgerliche Stellung 
des Mitgliedes, gehegt und genaͤhrt wurde, half der Reformation die 
Wege bahnen, und ſo loͤſte ſich dieſe Verbruͤderung beim Eintritt der⸗ 
ſelben in dieſe auf, ohne daß ein Widerſtand Seitens der Mitglieder, 
oder eine Klage über die anderweitige Verwendung ver Geſellſhal 
Mitiel ſichtbar geworden waͤre. | Zn 

Fuͤr keinen Theil des alten. Sachſenlandes Ans. wir in gleichen 
Maafe in. den. Stand. gefegt nachzuweiſen, daß ‚ein. vollflänpiges Net 
von Kalandabezirken über daſſelbe ausgefpannt geweſen if, als für Die 
Prosinz Nordthüringen, die ‚ben: Umfang des alten: Halberfläntichen 
Sprengels bildete. Nehmen :wir. hinzu, daß. höher hinauf als ‚hier 
das Alter der Kalande nicht: zu ‚verfolgen it, und daß, was die geo⸗ 
graphiſche Werbreitung.. dieſer Inſtitute betrifft, fie je naͤher dieſem 
Sprengel, deſto enger an einander ſchließen und je entfernier, deſto 
vereinzelter, fo liegt der: Schluß nahe, daß hier der Urſprung dieſer 





— — u — 

Verbruͤderungen geſucht werden - möge, von ‚wei aus fie Verbreitung 
önben;i-fo:votitucken das Sachfenland und: das Uebergewicht oder der 
u ſachſiſcher Berolkerung und. Die: Dförefan- ober: Wenoponum 
Gewalt ſaͤchſicher Kitchenfürſten reichte. 

HR Elines der Altea: Kalunde / von tem wit Eberhairpt yuenfäfige: Runde 
>. Bla Zt ein Br amufchweih, indemderſelbe : is in das Jahr 
:4065: zueideeiche *)5: SEs gab deren übrigens 3, am. diefem anſchali⸗ 
hen · Orv/uder ſlanr Groͤße/ und Bedeutung im Mittelalter durch Leinen 
underti desSachſenlanides überkeoffen -wurbe: ı: Sie folgten nach eier 
"Mer: Notiz in: der Frohnleichnams⸗Prozeſſton: in der ⸗Ordnung: enft 
Ver Kaland: zuSt. Gertrud, dann ver zu St. Magnus; endlich der 
zu St. Per") Wir wiffen übrigens nicht--Juiestfcheiden, welcher 
von diefenw: identiſch fein :Fann mit dem: hier nicht: genannten. Kaland 


Su Groipiichm ;der: Matthaiticche, der · jebenſalls der ähefte. un der 


deulendften ir: Braunſchweig war... Sehr belehreud find: via-non Ge b⸗ 
ana; der⸗ Te Dekan: dieſes. Kalandes wat, 'imitgetheilten Nach⸗ 
richten FI, Sdier:Be,? Martin 'Ehiemuikvon ver Veſchaffenheit deſſel⸗ 
ben zu feiner Zeit aufgefebt hat, und’ worin er denOrund angieht, 
weshalb !tiljer Ra nälläin: yon allen: in ı proteftaisälichen: vanden die 
Neforhation uͤberdauert und bis in: die neuoſte: Zeit fortgeleht: hat.-::&r 
richtet maͤmlich/daß ben; Ablogung Pawiſtiſchen: Aberglubens und. 
nachdem die wahre’ "Religion aus und nad Gottes) Wort refor⸗ 
miret, zwar anfangs beſchtoſſen ſei, auch⸗ das Collegium des. Calandes 
auf dem Tempelhofe abzuſchaffen; aber. weil. in ver Fundation vie Clau⸗ 
jel- ſteheꝛ, du. der Kaland nicht :mehr seyn solte, dass, als :.dan 
- der- Tempelhof mit..seiser Zabeiörung sollte: ‚an.den.Johanniter- 
SE du, inf SE SIDUD LINE net m. er 4 DECHEH PR 
. +) @ln’alkea,Ordinsriuns ecclesiae: 5; Matsiıei- a0, dominarum: frasrızm 
de, en ‚sacerdofafjs fratornitgtis St. Spirjtus ſeßt die ‚Stiftung, {u die⸗ 
fee" J 
BER Leibnitz script. rer. Brunsw. III. 476. 
***) J. J. Gebhardi der mit dem Motihäns-Stifte verbundene große Ca⸗ 
(and zum Helligen Beift. Braunichiveig 1739. 4. Das :cap. -IEl. :handelt von ber 
Kalender⸗Brũderſchnft ir Braunichweig.: ©; 47-86 mb: ©. '355-— hl werden des 
Chemnitz Nachrichten mitgetheiltt· Vrigl. hiermlt Leib nnitz Ser. rer; Brunsw. 
A. 39. 470. Urkunden von- 1318, 1319und 1321 "in! Reth meier BVrauuſchw. 
Kirchenhiſt. I. 149-181. Mumberg Abbild. des Kalands S. 288248. Ur⸗ 
kunden von 1346 Gege Vurgen bes Herzogthums Beauafchweig. S. 161.). 


49 


x 
— 2 — | , 


‚Anden: tallenir‘-.$e:, fer; entfihiehen wornden⸗ ‚Bainhie: Geramonine ‚Be- 


pöstiese ıpwar -foltten niedergelegt · werder, aber das Collogimen nel 


eorpus deo Qelandes In. Bencnnung und: Ocha amng ker: Darfune 


“als Decani, Camerarii und etlicher ſratrum bleiben hal: . <td) 
Re har ſelbſt. in Doͤrſern, minnlich zu Budiam RR: 


ſenb vd Side von Kalandsgeſellſchaften ſehen, gleichzeitig: aber wahr⸗ 
nehmen, daß eben dieſe Oerten Archidialonat⸗Sitze waren Ad, fe Iiegt 


‚die: Vermuthung nahe, ben. AcchitiafowatBepel; feibft tzumntewa ſie 


wie im Halberſtaͤdtſchen Sprengel nur kleine Kueiſe hilteten „ı für. san- 


gzruent ga halten mit dem Kalands-⸗Diſtrikte, um. fo: mehr, alß ram. 


dere Gegenden ein ſolches bereinfiinimendes. Berhätiniß. urlaahtlich.sr- 
wiefen werten. kann. — Was ben Kaland zu Lucklum /betrifft, fo. Boch: 


sen Dekan, Kämmerer, Brüder und Schweftern deſſelhen iutı Jehre 


1347 ven -Raland zum Heiligen Geiſte in Maumſchweig ihrer guten 
Werke gegenfeitig theilhaftig **).. Vermuthlich ift es derſelbe Heland, 
deſen noch eine Urkunde von 1622. gedenkt, woraus hewworgehte daß 
die um Lucklum ‚gelegenen: Zbndöeſer Geeſen Datien; 1Sickte Holzen 
und Ahlen dazu gehörten *88) hm nl . 
Bon dem’ Miaide zu Rifenbid. Anh Vrkaınben:: —— 


4387 und. 4505 befannt y): In der. Tehten beſtaͤtigt Grzbiſchoſ Al 


best als Adminiſtrator ven: Halberſtadt den Dekan, Kannnerrx, und 
ganzen aus Geiſtlichen und Laien beſtehenden Verein ver: Ralantehrii- 
der Die: vom Alters Her! demſelben zuſtehenden Ghter. ui. "ur ice 
Ebenſo war⸗/auch Schduingen :gleidhzuitlg Sitz enwB —— 
—8 sind eines Kalandes; dem. außer dem Dekan, verunihlich 


im Jahre 1395 verkaufen Heinrich und Anno v. Heimburg den Hof 
Hopfenborch bei Hoyerstorp und einen Hof inKoftenbusf bei: Schd- 


 rühgen an ven Dein‘ Bruno, die Kainmeter Word einge te He⸗ 


2 .. , 
= 1. AL, Er .5? . L ⸗ ts sc. 4 
, : 
% 


— — 
uch lp hatte tn een ; v Ri > 


3 v. — Algen: Brio au: ‚56. hen TTREERGEET EUR?) AUT I PET 


ı,: „®%) Debanus et camerarius celerique confantses & —— 
in Lucle num (Gebhacdi —— in Bra ©. BR)... rd 


ek Fralike fnadi Gorbe} p. 8. ante ae LM 
I NM ‚Harenbefg. hist. Gandeneh. n. PT ER ni 
+F) vb. Ledebur Algen: Acchiv III. 5æ. :-9 35 Ara rar. 


o 


. wegen ſeines groͤßeren Umfanges, zwei Kämmerer: worſtunden. Denn 





- 
. 
LU] U / 


moſd vw, Berka und: Bid tganıe anmlamg heit Kalandaß zu ehhmiei⸗ 
an: A, bei plefein „nalen ben mem/ am/ Matchlwusſtifte zu. Brauit- 
ſchweig wear der. Falb' vorgeſehenn np Der, Verein aufgelpft: werden 
fonnte.e Als nämlih 1358 Bürgermeifter und Rath‘ Der Stadt 
dem Danzer. zu: Werberge: ine Menie won: 5 Marbiwerfauften und 
gleichzeinig fur die Seele daffelben aine / Meſſe im dem Welantie: ſtiſſeten, 
ward verordnet, Daß. si Manigerit desirwatto diote Kalende''qirdd 
Deus-'avertat, nlöherm Die Siftung umbi' Werpflichung auf: bio dornti⸗ 
un Auguſtiner⸗Chorherren, übergehen [ale "Ju: 0. ..° 0.0 mr 

KFerner gab es Solande zu Wolffenbüttel "N, uw. Helm 
Abt). er, zu Eſßtheroade,in. veffen. Begt u.na. 
wülpftedt ua. ‚Beuel. lagstrilgs u: Wolfsburg: und gu 
Debiuhelner"). on dieſer fabesen Werbukhenmd,. bern‘ Kalande 
hof ve; and; / wo jebtiber Kirchhof in der. Aliſtadt liegt, ſind zahlreiche 
Urkunden bekannt geworben +**). Zu den Privilegien, deren ſoch die 
meiſten Kolande zuerfteuen“ hatten, gehörten die wichtige. Erlaubniß, 
auch während des SInterdifts Bricher mitfieglichen Ceremomien be— 
ſatten zu Können . Einen ſolchen Indulgenzbrief erhielten im Fahre 
1330 die sacerdates :confsatresqae: alondarium, in Qussfehle :&t 

*) Falke trad. Corbej. p. bos | 

#8) ibd. p. 797. “ BaLEIE 


.. m Boltered Ehrpmfeg;;ber Bit * Deka Boffesüret p, Oi.» 
. Registrum mortugrum fralernilatis dee Falandes daſelvſt in ben Wolffenhättege 
fan Merkwuͤrdigkelten p, Rꝛc. Me BES Be En EEE EEE EEE En EEE 


:$) Abinabenfe. von. 1458-aub 1816. det) Viſchoſe non Balbmpa für * 


Kafam, ig Waltheri singul. VI. 135. 158. 
+2) Die Herren des Kalandes zu Walbeke werden 1362 genannt, and erhalten 
1370 einen Indulgenzbrief (Waltheri sing. VI. 110. 114.) 

. +rr) Der Abt zu Marientgal nimmt 1485; ben Dekan Didericus in :Twulp- 
 stede, hen cameramius Bertoldus nurater ‚acciesie in Vorsvelde und bie ubris 
gen Brüder in Kaltendis: Eskanrode, in. feine Gonfratuninit auf Wei (her 
‚sing. V. 84. VI, 141.) 

50) un Jahre 1479, nimmt der Minoriler Diderobrederciai gu bil ben 
Dekan and. die übeigen Herren ber Kalande in Omesfelde et im Wolfesboroh Ik 


vie. Theiln ahme ‚am Ihren gutem Werfen, ud: zwar nicht allein der ‚Minerite, {mt 


dern quc ber Harifen auf. (Walther sing: Vi. 138,): 

1") Urkunden von 1359, 1360, 1362, 1370, 1395, 1430; 1488; su0; 1473; 
1479, 1481, 1482, 1496, 1499, 1518. (Waltheri sing.i V. «06 108i 109 
14. 115. 117. 125. 128, 129. 181, 135. 120.. 841. 1483. 168.) Ze 


3 


. — — 0... 





X 


4 


\ 


8 





Walbeke. Zu ben. Begirk des erfleren ehörten auch Velbecke und 
Aumestorpe *); ‚Außer dem Kalande ‚gab es übrigens auch eine Elar- 
den⸗Gilde, eine Catharlnen Grüderſchaft, ſo wie eine Annen- und Ja⸗ 
cobs⸗Gilde ꝰꝰ). en 

Der Kaland zu Markt. Alvensleben, woru’u. a. auch Alten- 
haufen‘ und Bregenftedt gehöffe, warb erft in ber Mitte des Löten 
Jahrhunderis gefliftet, und in einer Urkunde des Jahres 1486, die 
eine Erneuerung der Geſellſchaft enthält, nachdem fie wegen Voͤllerei 
war aufgehoben worden, aber: Befferung angelobt hatte, ausbrüdlich 
der Raland in dem Banne v. h. dem Archiviafenat-Bezirle zu Alvens- 
‚eben gendnnt *); ein Zengniß für die Uebereinſtimmung des Um⸗ 


| fanges beider. Einrichtungen. Diefelbe Nebereinftimmung yewahren wir 


an. dem Archidiakonatbezirk von Seftfehen und demjenigen Kaland, der, 
nachdem viefer Ort mwüfte geworden, bei der t Kirche au Ummenborf 
beitand +). 

In die Halberſadeſche Diöoceſe falen ferner die an Der e Orig 
beein gegen Hildesheim und Verden gelegenen Kalande zu Giff⸗ 
horn und zu Gardelegen. Kür den erſteren duͤrſen wir wohl das 
Archidiakonat Meine tr) in Anfpruch nehmen. Für diefen Umfang 
geben Urkunden uns Haltpunfte Im Jahre 1303 befreite nämlich 
Herzog Otto der Strenge die geiftlichen Glieder des Kalandes in ven 
Difeikten von Fallersleben, Gifhorn, Bapendid, Grevenlah und 'Ha- 
fenwinfel von dem Baufebungsrechte (Befttheil), wenn fie einmal im 
Srühlahre und einmal im Herbfte zu Giffhorn zufammenfommen und 
eine Seelmefie fr alle feines Geſchlechtes Verftorbenen Halten wuͤrden; 


und 1326 ſchließt der Kaland " Papendick, Grevenlah und. Hafen- 


- %) Uelunden von 139 und 1360. 

*#) Bine Urkunde von 1507 gebenft ber fratörnitas exulum (Walth eri 

singut VI. 150.); eine Urkunde von 1516 der Annengilde (ibd. p. 165.) Don den 
beiden andern Gilden (ibd. S. 162.) 

. **#) decano camerario fratribusque et sororibus Calendarum in banno 
Alvensieve diete Halberstadensis: divcesis. (Bebrends Neu⸗Haldene—leben. 
Kreis⸗Chronik II. 183). In Sabre 1604 belehnte der Abt Johaun zu Huysburg 
biefe Salaudsbrüberfchaft mit 4 von besjelben gefauften Hufen auf dem Groppendor⸗ 
fer Selbe (ibd. IE. 358.) 

u »HoBehrend |. c. 1. 391. . 

+r) v. Ledebur Allgem, Archiv IL s8. 





winlel/ eine Berfrüderung mit. Bm | zu Wienhauſen · (fpäter auf Gel. | 


firiet, wie diefer auf Gifhorn), worin fie "fich gegenfeitig ihrer guten 
Werke theilhaffig machen *). _ oo 

.  Da8; Haus, worin Die aelandoherren zu Gardelegen ihre Zuſam⸗ 
menkünfte gehalten. Haben, lag nahe „bei. dem „Heiligen-Beifl-Hospital, 
nach welchem fie fich fratres de. collegio fraternitatis spiritus sancti 
m nennen. pflegten. Bei der Reformation. wurden. die Güter des Ka— 
landes, wie alle’ im der Mark, dem Domſtifte zu Coͤln a. d. Spree 
überwiefen; von dieſem aber für 1000 Gulden an den Magiſtrat zu 
Gardelegen verfauft,. der über. die Einfünfte zu Gunften der Kirchen⸗ 
und Echulbedienten verfügte und. das Haus zu zwei Dignmwehuur— 
gen einrichtete **). 

Die ſüdlichen, an der Ohre helegenen Zeil der. Akmart in dem 
Bereiche der ehemaligen Markgrafenheive, hatten auch einen Kaland, der 
zu, Wollmirftedt feinen Altardienſt Hatte Wir erfehen dies aus 
einer Urkunde vom Jahre 1457, wonach den Herzen Nicolaus Glin⸗ 
denberg als Dekan, Frederike Cãmmerer und den gemeinen Herren und 
Brüdern des Kalandes uppe der Heyde der Zehnten zu Eyfendorp 
übergeben wird **®). 

Draß auch zu Stendal eine Kalandsbruͤderſchaft geweſen ſei; 
dies behauptet Beckmann 9, ‚der: bie leider nicht ausgeführte Abficht 


Hatte, darüber beſonders zu handeln, ausdruͤdlich, und wird auch durch 


das: Landbuch Karls: IV., wonach. den fratribus Kalendarum hierſelbſt 
9 Schillinge Einkünfte aus Schinne zuſtanden tr), außer Zweifel 


gefeht. 
Nichte minder zahlreich ergeben fich Die Kalande in denjenigen 
‚Theile der Halberftäbtfchen Diöcefe, der fübwärts von dem Braun- 


8 Spiel vaterländ. Archib des Koͤnigreichs Hannover n. 28. 

**) Noltenii disquis. de Gardelegia superstitiosa ap. Rüdemann 
coll. U. 176, —. Bedmann Beſchreibung ber Mark Brandenburg. V. TH. I Dh, 
IV. cap. ©. 37, Küster, bibl. Brandenb. I. 157. 960. Dante Mittheilungen 
über Gardelegen. S. 42. 

***) Erath cod. dipl. p. 783. . 

.» Beſchreib. ber Mark Brandenb. V. a. 1 3. ©. 10. 
++) Landbach S. 206.. ar ' 


m 


y 


ae Pt we alten Satan, in weh wit none einen 


— SG — 


ie Motu dei‘ mare Sure Sogn u und "oe 


umfaßte. 17 


Von dim in Groͤningen geweſenen hatte: wir 
zlemlich aubfuͤhrliche Nachrichten nebſt· Urkunden von 1362 ,- 1408, 


1420, 1463 und 18815 -fertter wird ber Kalande ww Balb erſtadt, 

ze Oſterwicke), zu Quedlinburg +) und "u Aſcherbbe— 
ven Pe gedacht. Bielleicht iſt der zuletzt erwäͤhnte chi "und derſelbe 
mit dem, welcher fich gegen Ende des 13ten Jahrhunderts noch Tan 
vetſchledenen Orten abwechſelnd zu verfammeln pflegte; ui. a. zu Meh⸗ 
ringen: Es exrklaͤrt nämlich fm Jahre 1299 die Aebtiſſin daſelbſt, 


vaß ihre Kalandsbtüder (Kalendarum nostri fratres) vem Klofier jähr⸗ 
ih 4 Marf Stendalſchen Silber ausgeſetzt haben, jedebmal wenn bei 


ner Kaland gefelert würde +). 


Gegen ˖vas Meainjtfehe Thuͤrmgen oder Ehbtjäringen; m welchein 


Als Fränkiſchem Lande Feine Kalandsbrüderſchaften waren, ‚bildet Sam⸗ 


gerhauſen des Hutberftädtfchen Thüringens vder Nordthuringens ſud⸗ 


*) Leuckfeld antiq. Gröningens. Pe 105-120. Slumderg Assit. 


Holm Kuland S. 226233. 


We lich Mefch. von Queblinburg L 309. 5: ; DE ER NG, 
“*) Anter der in Urkunden von 1826 zu Oueinpurg erwäfjiten fraternilag, 
que singüulis mensibus per circulum anni in ‚conventu devote peragitur 


:dominorum (Er athcod. dipl. Quedlinb, p. 404: 466.) IR nichts anderes. zu 


verfichen wie.ter dertige Kalaud, Im folgenden Jahre verkaufte auch ber, Knappe 
Günther Schenck der fraternitati et fratribus Kalendarum ecclesie Quedlin- 
burgenisis zwei Hufen zu Marelene (ibd. p. 408). Diefe Brüterfchaft Hatte nach 

wine /Urkande;hon 3390 Ihren Dienſt an der Wiperti⸗Kinche Cibd. p. 465.) und 
erhielt 1355 die Grlanbniß am Eingange. zur Marktkirche St. Bengbicti einen Altar 
zü ertſchten (ibd. p. 492). Im Jahre 1342 ſchenkte die Pröpflin zu Wenthauſen 


"Sophia diefem Kaland Ginfünfte zu Bicklingen (ibd. .p. 463); auch wird 1440: 
des Kalandshofes zu Quedlinburg gedacht (ihd. p. 741). vergl. auch Boigt Geich: ' 


des Stifte Duerlinbarg 1. 282. ul. 23, und Kettner Kirchenhiſt. von Quedliu⸗ 


burg 8.98. °° 


33 Bhſchof Elbert ein Batdeeledt fen 208 ven Kammerern dee Ralandes 

zu Merle We hit Zinſen zu Taätktß, Torniß ze. (Bedimann Siſtorie von 

Ahpalt IV. 499.) : Bei Wir 1389 votgenommenen Kirchenvtftratklon ergaben ſich zu 

Aſchersleben 8 Brüderſchaften, unter denen der Kaland geiſtliche Lebne an der Haupt⸗ 

kirche zu St Sterhan hatte (Bittwitz Ehrontf Bir. Start Aſchersleben S. 367). 

++) ad‘serviendum conventui singulis Annis, , Quändo apud nos Ka- 
lande celebrantur.. GBecmann Hif. von Muhalt. VI 1) 


ſolchen Varein,:ſo role: guch· Alm Eendengilde nohruaiene;t),; ı Was 
den Kaland betrifft, for ihliehen. im Johrt 1322 Johannes de Rele 
 tageode, ;Bastholdns Ae-Heigesderfi, ‚Henricus..de; Iaderenorf, Qb- 
rius de; Wassensahe. ‚fratees Kalendarım hespitalie-.3. BpirHus, 2x7 
tra 'muros ‚Sangerhausen ein ‚Hehsreinfommen. mit De: —— 
der zu FARBE a: gehenſeitſeer Weluahn nu I Bo) E12 
u")... ı 

Es iR, nan, vobl haideswegs zu herweiſtin, ap au Aerjenige | 
u neiprutgglich an; Halbexſtãdtſchen Sprengel gehoͤrige heil deß Saͤchr 
Pihen.-Rorhthüringenß, : her dem. Mogdeburgiſchen Sprengel .einnerleibt 
marpen dag Inßitug der. Kalayde ‚gehabt hoben warde; Inhefjen if. mir 
bis. auf. eine Elenden ; Bruderſ haft zu, Galhe**”) an, ber Saale Fein 
derartiges Zeugniß porgelommen. : Daß «8 ‚aber dergleichen werde ge- 
geben haben, Iapn. zun ſo weniger zweifelhaft fein, als ſelbſt. der. Ahey 
ber. Saale ‚gelegene Slaviſche Theil bes Sprengels vom ;Magbrburg; 
wie wir ‚weiterhin. 1m ‚werben, mit Kalands⸗ ‚Mincitungen, ver 
hen war, FE ‚ Anz } ne 

Es madıt io namih. di wo mesfabedige Grfeinune ste. 
daß, © „ während, gleich Dem Frankenlande ud, alle von, bielsun aus gets 
‚ wanifirten. Slapenlänbers der Frankoniſchen Rednib⸗ Wenden, Bohmen 
Mähren, ſelbſt Schleſien der Falandsbruͤderſchaften gaͤnzich eumangelpz 
dieſe ſich nicht bloß in dem ganzen Sachſenlande zeigen, ſondern auch 
in allen denjenigen Slavenlaͤndern, die zu dem Metxropolitan⸗ Gebiete 
eines Bächliichen: Kirchenfuͤrſten, ‚nämlich. des Erzbiſchoſa von Magde⸗ 
burg‘ gehtten, und deren Germanifirung durch Riederfaͤchſiſche Bevbl⸗ 
kerung geſchah. „Ohne, Zweifel aus eben dieſem Grunde werden dieſe 
Gegenden ſchon von dem Annalista Saxo 2 ale. iu Sachſen gehörig 
bezeichnet ). — 
— ee = on ein. Bra BE 
0 Müllers Spion’ der Stadt Sangeigoufen. S. ß. 

**) Schötigen u. Kreysig diplomat. II. 723. 2 

”**) ‚geftiitet 1393. (Häveder Khronita von Kalbe. ©, 247. 249, ° 

+) Ben. derſelbe beim Jahre 1074 fagt; bine yero Saxapie ix tertiam 
partem inveniunt, Nam omnes Westfali et pmnes circa Misnam habi- 
„tantes, auro regis sorrupti; defecerant. Ipsa.quegye pars tertia vix sp- 


Fra. fida manebat... Omnes otiam episcopi preter quatuor Magedahur- 
gensem, Halberstadennan, Meraburgensam, Palherbrnnnansem, aus parte 


\ on — x* — 


Die ſuͤdltchſte Landſchaft diefer Kalandsregionen bildet der Raum— 
burger Sprengel, der die ſuͤdliche Sorben⸗Mark umfaßt. So— hatte 
Plauen im Voigtlande einen Kaland *). Bon einer gleichen Ver⸗ 
brüberung in dem Archidiakonate, fpäter Defanate über ber Mulde, näm: 
lich zu Loßnutz liegen uns Urkunden von 1396, :1399, 1409, 1423, 
1442, 1463 und 1498 vor**). In Zwickau wird ein großer und 
ein Heiner Kaland vorgefunden; jener hatte bei der St. Marien, biefer 
bei der St. Eatharinen-Rirche feinen Dienft. Urkunden von 1365, 1452 
1504, 1513, 1515, 1518 und 1527 legen Zeugniß davon ab H#): 
Es werden Hierzu außer ben Predigern zu Zwickau/ die zu Weißbaͤch, 
Heſſen, Moſel, Ortmannsdorf, Hirſchfeld, Auerbach, Thurm, Marien⸗ 
thal und Reinsdorf gezaͤhlt; alſo zu beiden Seiten der Mülde; Die 
ſelben Kirchſpiele finden wir jedoch theilweiſe auch zweien anderen 
derartigen Vereinen beigezählt; woraus man folgern möchte, daß dviefe 
ur Unterabtheilungen oder fpätete Abſonderungen von dem großen 
Kalande zu Zwickau geweſen ſeien. Im’ dem Pfart-Inventarium zu 
Planitz, einem ſuͤdlich von Zwickau gelegenen Dorfe, findet ſich naͤm⸗ 
lich vie Notiz, daß det Pfarrer daſelbſt Leonard Hörnel (+ 1490) nebſt 
den, benachbarten Pfarrern zu Culitzſch, Rottmannsdorf, Kirchberg, 
Neuſtaͤdtlein und‘ Zſchorla einen Kaland gebildet haben, der vlermat 
jahrlich in der alten Kirche zu N anig Aufanmiengetomimen fi, um 
ad regem Tnlenii (Pertz mon. Germ. VII. 70). fo folgt * u; 
er bie: Begend von Meißen, fo -wie -die-Didcefen ton Magdebutg und Merfeburg j 
zus Saronta zählt. Dieſen erweiterten Begriff für das Sadienlan finden wir bei 
bemfelben Autor au in Beziehung auf Schleswig, welches er in den Worten : Slias- 
wic civitas Saxonum Transalbianorum, que'sita est- in counfinio ‚Bäniei 
regıii (ibd. VII. 694.) zu dem Rordalbingifchen Sachſenlande rechnet. 

*) Felleri dissert. de fratribus Calendariis ed, Paullini. 1692. Pr 23. 

”*) Blumberg Abbild, des Kalande. S. 309-328. im I. 1399 fratres 
Kalendarum corporis Christi in Lessnitz Naumburgensis divecesis ges 
nannt, Des Kalands gedenft auch eine Ginfommentare bei Lepfius Geld. des 


Hochſtifts Rauenburg J. 349. vergl. Schoͤttgen und Kreyſig diploni. Nachleſe 
I. 349. 
++) Blu mberg I. c, 132—154. '248—266. Wenn es L. Wilhelm de- 
scripfio urbis Cycneae p. 202 alfo Heißt: "1592 4 Wolf Meinhard ein Brur 
der in der grofen alende;u'fo dürfen wir wohl annehmen, daß hier in der Jahres⸗ 
zahl. ein Drudi oder Leſefehler obwalte, ımd daß es 1502 ‘heißen müfle, ſo wie die 
folgende Vahreszahl 1504 Heiße muß; flaft 15405 well nämlich beide in der LE 
nologifhen Zuſammenſtellung bogen 1496 und’ ‚1006 fallen. “ih 





1 
- 
39 
EEE. | XCXXCXXX 
I 


Seekauneiien.bafebf: au halten *). : Ein anderer kleiner Kaland war 
m Werdan, welchem Heimich Reuß von Plauen 1897 ein. Privile- 
gium eriheifte "H,' und wozu u. a. Die Pfarrer zu Werdau, Beiers⸗ 
Darf, Bernedorf, Reinsdorf und Heſſen gehörten. :Berichiehen von dies 
fon iſt der ſogenannte -Fürften« Aland: ebendaſelbſt ***),. Im Zar 
1424: entheile: Landgraf Wilhelm von Thurmgen ven Pfarrere, Mit 
pfarrern und Aktariften aus ben. Berichten: und- Pflegen Reumnitichan, 
Schönfels und Werda (woraus ber Beirf des Kalanda erfichtlich. wird), 
ein Priyilegium und macht denſelben und ihrer Verbrüderung zur Pflicht 
alljaͤhrlich am Tage. der Apofie-Theilung‘ nad Werdau zuſammen zu 
kommen, um für feine Eltern: und, Verfahren Seelenmeſſen zu. begehen, 
bei: Bermeidung. einer Szrafe son 1 Bund Wachs ‚für. das nicht er⸗ 
fſcheinende Mitglied. Diefe, Buße, deren auch in andern Kalandsſtatu⸗ 
sen gedacht wird, ſollie ‚gur.. Beleuchtung . baisden: Vigilien verwendet 
"werben... Bielkeicht.:hat .niefer ſpetieben Beflimmung der Kalınd die Be⸗ 
aeichuung Ficeſten⸗ Kaland,“ wenn anders diefelbe urtundiih zu. ber — 
gründen if, zu verdanken. ©: 2 \ 
3. Daß— auch zu Altenburg sol, Aaland geweien, erſehen wir aus 
einer Urkunde vom Jahre 1803, wonach Frickrich von: ESchonburg 
Herr zu Glaucha einen mit. den. Kalbandsbrüdern daſelbſt getroffenen 
Kauf beftätigt .). Das, was wir in Beziehung ‚anf Kalande in dem 
Merjeburger: Sprengel: wahrgenommen haben, beſchraͤnkt ſich zur Zen 
auf Dean Mi geipsigtit) m und BT Ron 


*) Blumterg. ©. 138. f 
**) Die ueberſchrift bezefcänet diefe Berbrüberung als „den leiten Ralandt 
von ben Herren Reufien aufgetichtel.u (Btumberg S. 324.) . | 
1.7) oDer große Raland zu Werda, ber; ‚Sürfien Kalendt genaunt. u. Wa —X 
7) Blumberg S. 128. . 
Fr Mit Bezugnahme anf eine Urkunde von 1517. Blumberg ©. 127. get. 
ler ©. 24. Beckmaun Hifl. von Anhalt VI. 18. 
Tr} Schwarz bikor. Nachisie:.zus Geich. der Stadt Leipzig 1744: ©. 270. .. 
. @r würdigt diefe Brüderfchaft beſſer, wie hie meiſten andern Autoren, bie über bie 
Kalande gefchrieben haben, wenn er in ihnen Zeugen der Wabrheit im Papfithum 
und Vorläufer der Reformation⸗ erlennt. 
+*) Urkunde von 1459, wonach die v. Wolfen Gebe, bie he. uf dem Rath» 
hauſe ze: Köthen: fiehen haben, dem KRalaade. zu Delitzſch -übenlaflen. “ s otigen 
und Kreyſig diplom. Nachleſe XII, 275.) 2 RE Zn 


— — — — on nm - 
. x 


— 50 — 

1 Bellen: zur Magbeburfen Dibceſe gehörigen Slavenlande teenen 
wir: 5: Snlande.-Eennen, unde zwar erſtins ze Halle MDerſelbe fol 
ſchon im’: dIten Jahrhundette beſtanden Haben *);: Urkunden beginnen 
jedoch erſt/ nmit dem 1dten-Bahehunneoe: Es haben namentlich die Erybu 
RR Bünther 1408 Frledrich· 1446/unbit A88, Fohann 14672 und Eenfl 
35441 vieſer in großem Anſehen:ſtehenden Verbruͤderung Conteſſtonen er⸗ 


eutſeeyuSle heißt 1467 fratemlias nbnnmorum · eloriborum et laioo⸗ 


tum.än:oppido Hallis; es wirbiihe geſtatier honebſus persönas, libefe 
sach :et..sine dmni' ihicito pacto aufzunchmen. Ihre Zahl muß 
groß⸗gewefen ſeinn, da der Bereit, ſtatt ves ſonſt aͤblichen einen, lober 
inner: :Söhinmmerer, deren ſogar A bedurfte ***). Gehr boachtenorerth 
in Rucſicht auf die Klagen; die in letzter Jeit Aber manche dieſer Brü- 


devſchafton laut wurden, fie die Beſchwerden des Stadtrathes zu Halle, 


bie dieſet 1528 wider den dortigen Kaland: vorbrachte ). Am: 21 ſten 
Dezember 1582 verglich ſich der Rath der Stadt mit: den Venefickaten 
und übrigen Druͤdern des Kalandes wegen der an ihn übergeben 


.. Zinfen und Einfünfte der Brüderfchaft tr). - om an im 


*:.._ Derzweite Saland. war zu. Alten: denn es —— :1338 die 
Fürken Albert und Wolbemar von Anhalt den „fratribus Kalendartim 
ins Roten‘. für. dem: Hheries aitar in der vr Baron daſelbtr ge 
wife Einbimfte Pt)J. 2: tn 

2Diittens zu Beſſau— Pe abe wir (den eine Urkunde 
von 1306 zu beziehen +"), . kunt welcher das Dominftanerkioßer: u 
Halle den Dechanten Theodor, den Kämmerer Heinrich, fo wie die 
Bruder und Schweftern der Kalandsverfammlung- an der. Mulde (col- 
legii Kalendarum apud Muldam)) der guten Werke des Orbeng theil⸗ 
haftig macht. Im Jahre 1385. befätigt. Erzbiſchof Albert. von Mag 


deburg die hieſtge·Verbruͤderung (ipsam fretörnitatem sen 'Kälendas) | 


ar ur Be ar ... Fa rn, —M 
Mv. Drehyht au pt Beihrib; der —— 1. oe. Zr 
u Wd 1.126, 939.901. Ludewig rollt, ep! a. 5m. 2 


" re) Urkunden v. 1458 


7) v. Ledebur Allgem, Archiv IL. 120, oo u oo. N 
40: Dueyhanpt-l. 9ER. m: 


—E ⏑⏑ ——— von aehei u pre Blumen € em 208. 


+’) Dedmann. 19 . te 7 


1 


" — ZU — 


und geſtatlet detſelben auͤcht wachreriß ves Futerdiktesnn unch Eirchol⸗ 
vannes ihren · Gottesbienft, wiewohl Are Stille zu halten: 9): In 


hen: Dichulgenbriefe derſelben Bet Herki’ker Vereln ;Arderhia sei 
Katönde',; 'güe ab’ on 'eilätäte”"Desikven sum: Sslempniter 
welebräte”.: Bei eine Bekätigung (raternitalis Kalendafuni in 


pie Bessox) Erzbiſchof· Ftiedrichs von Itihhre HAT; Wwelche Zeit 


re dieſer Veziehung verhuͤngmiſwoll für dieſt Inftitute war, 
wid der mancherlel Nißbrauche ber ven Gelagen gedacht, und ldavor 


gewarnt, ſo wie vor der Aufnahme verbächtiger Perſonen; Int entge⸗ 


gengeſebten / Falle witd it det: Auſhebung gebroht⸗gZehn Jahre fpaͤter 
4457), iſt von demRAalende unser Stadt Dessewühlle der Bitten 
dbryme $yende “ee Als—nun In’ Bälge: derRefornation 
430 vie Bruͤberſchaft aufgeldſet ward, wurben alle Ber un‘ "rin 
en verſelben det Pfarrkirche. üdeilaffen. *m) 7. - 

" Dir: site Kaland war - zu —— uͤber Aqen⸗ Ane, mir 
Mi welter zu. Geſichte gekommene Diſſerlation im Anfange/ vis vori⸗ 


gen Jahthunderts erſchieneniſt. . I Sie 1391 watd ver 


ei ein Elenden⸗Anar geſtiftet. ) | une 
Vſmftens endlich befindet ſich in dem Renee ii Wa 

Yebatg. vbin Inhre 1952008 Bekenntniß des Rachs der Str Aden 

über. eine ·Schenkung von 20 Rhein. Galben | an den tar des Ka⸗ 


banvs in der St: Marien⸗Kirche zu Acken. HE 


: Das Inflttur: der’ Kalande war nicht minder verbreitel über Yen 
ganzen Meißenfchen Sprengel; denn wir finden deren zu Sranfen- 
berg a. d. Tſchopa, Fr) zu Mitweida yr}),..im Jahre 4351 


- von Dem Rate der Stadt gefliftet und vom Siſchof Johann von 





32)v. Dreykaupt,. Säallreis 1. 1900. . J 

”+) Bedmanz VI. 2u. 21. Blumberg &: 372-288. 

*s%) Dr. Joh. Seinr. Fenſtking: De Dominis 'et Ciiendarum fratri- 
bus, qui Kembergae ante ducentos annos vixerunt, ‚atdue magnam rej 


- ecclesiasticae. partem in Urbe et: Tempio Kembergensi 1empore isto 00- 


vaparunt. 1708, 4. vergl. nova Üterar. Hamb, 1784 p. ‚338, 

+) Schöttgen u. Areyfig dipl. IH. 458: 5 ©.” tn 
v» 1444 Hermamn ohrorie. Alitwörd. p. EIb.. rn 
+44) ib. p. 174 Blumbergipe 186.0 mal ee ste un 


’ 


Meiften, befätigt;..femer zu Ropwein: 9), zu Döbeln **), zu 


Leißnig "9; um. am rechten Elbufer zu; Radeberg, Im Jahr‘: 
4470 wird ber Pfarrer Michael Kunzelin zu. Reichenbach Probſt. der 


Brüderfchaft genannt, und ald Brüder werben die Pfarrer zu Lichten⸗ 
berg, Gerlachsdorff, Pulfenig, Warhow, ferner die Junker Mulich von 
Hermisdorff zu Medigow. und einige, Bürger zu. Radeberg, namhaft ge- 
macht. 1) — Bon. der Kalandsbruͤderſchaft zu Prettin find. Urfunden 


von 1382, 1389 und, 1394 befannt 71); von, Herzberg, daß Kur⸗ 


fürſt Rudolph von Sachſen im Jahre 1334 den Altar ver Kalands⸗ 


bruͤder in. der Pfarrkirche daſelbſt verſchiedene Renten vor Herzberg, 
Schlieben, Frankenhayn und Malitzkendorf gefchentt bat +F}); von 


Schweinig, daß Biſchof Thimo non Meiffen, 1404 allen denen Ab⸗ 


laß verheißen hat; welche ber Mefie der Brüberfchaft ober des Kalands 
_ (fraternitatis seu Kalendarum), die jährlich in der. Pfarrlirche da⸗ 


felbft gehalten wurde, beimohneyg*}). Bon Dahme willen; wir nur, 
daß eine Elendagilde hier war®*+). Zu Eottbus***L) Dagegen ſoll 


ein Kaland und der Stifter deſſelben der gelehrte Karthäuſer Johann 
von Hagen (ab Indagine) gewefen fein, den man auch für den Be⸗ 


grüunder des Bubener und mehrerer anderer Kalande ausgiebt +*). 


4 


Wie ‚wenig begründet jedoch dies Vorgeben und bie Behauptung ift, 
daß im Jahre 1450 der Kaland. zu. Guben -geftiftet. worben.-jei,. bes 


weifet eine Urkunde von 1393, wonach die Pfarrer zu Stargard, 
Bomsdorf, Breſſin, Starfchebel, Neniſclehe, Bea we und Mer⸗ 


— —ñ — 


*) Bamberg S. 187. er | 
: 3. Im: I. 1454 wird dem Kaland daſelbſt Lehn nnd Aare St. San 
u. Pauli beſtätigt. Mörbitz Beſchreibung d. Stadt Döbeln. 

**) Andr. Rivinus Lanx Satura. Lipsiae. 1649. 4. handelt quaest. 
1. de societate Calendarum daſeibſt. Blumberg p. 40. 126. Bedmanz 
Hift. von Anhalt VI. 18. 

+) Diefe und eine andere Urfunde von 1536 bei Blumberg ©. ar. 274. 

tr) Schöttgen m. Kreiſig dipl. II. 443. 451. 459. 

+++) ibd. HL 4ll. u - 


..t  *$) ibd. Hl. 470. 


He) Urkunde von 1432: in Bedmann Pif. ld Anhalt: VI. 28, Br 
*#’*L) Destinata Lusaticor. VI. 587. I, $. Beud’s- —8 und: Be 
fhreibung der Stadt Cottbus 1785 weiß nichts von einem Kaland. on 
4?) Nachricht von ber Kalands⸗ Fratermität zu Buben in den destinat lit- 
terar. et fragment. Lusaticor.. VI, 582-590. BEE EEE Eee 


finswege bereits als Ralandebrädet: einien Altar in ber Marelieche zu 
Guben flifteten *)y. Da nm die namhaft "gemachten Kirchſpiele 


fämmilich zur sedes- Buben gehörten; da ferner. die anderweitig bes 


fannt werdenden Kalanbsörker: Roßwein, Döbeln, Leißnig, Radeberk, 
Stettin, Herzbeig,, Dahme, (wenigſtens mit einer Elendsgilde), Fottbus 
verglelchen sedes des Meiſſenſchen Sprengels bildeten; and. da endlich 
die Äbrigen: Kalunds orter Frankenberg, Mitweida und Schweinitz zü 
ven sedes Freiberg, Schillen und Schlieben gehörten, in denen anber⸗ 
wenige Kalande nicht bekannt find; fo duͤrfen wir hieraus folgern, daß 
ein jeder dieſer Kalands⸗Bezirke jedesmal dem Umfange ver⸗ sedes 
enifprochen habe, innerhalb welcher der Kälandsort Tag. ' Ä 

Daß es aber auch in dern Breslauer Sprengel, oder In dem Um- 
fangedes alten Schleſtens Kalaͤnde gegeben habe: dies "dürfen wir 
fürs Erſte noch’ in Iweiſel ziehen. Dahin rechnen wir die Nachricht: 
Daß nach dem Mufter des Kalands zu Frankfurt auch in Eroffen 
ein Kaland errichtet worden: fei, eine Behauptung, Die mit ber” bei 


Guben widerlegten "Beziehung des Johann von Hagen zu dieſen Ka⸗ 


landen, zu ſtehen und zu "falten ſcheint. Ferner ſoll zu Reichenbach 
ein Kaland geweſen fein »e); wobei es noch dahin ſteht, ob hier: wicht 
eine Berivechfelung mit' dem oben ‚beim Kaland von Rodederg erwaͤhn⸗ 
ten Reichenbach zu Grunde liegt. 

Die an den Meiſſenſchen und Breslauer Shrengel graͤnzende 
Diöcefe Lebus Hat dagegen unzweifelhaft Kalands⸗Einrichtungen gehabt, 
und bildet von dieſen Inflituten gegen Boten Hin die öſtliche Gränz⸗ 
mark. Und daß auch hier die Firchlichen Unterabtheilungen von Defa- 
naten ober sedes mit ben Kalandsbezirken als congruent angejehen 
werben dürfen, ergiebt u. a. eine Urkunde von 1396, wodurch ber 
Biſchof Johann von Lebus bepätigt‘, daß ‘die fratres Calendarum 
‘ Cüstrinensis einen Altar in der Marienlirche daſelbſt geſtiftet 


ae 9 


y vem Destinata II. 79. eine andere hleher gehoͤrige Utkunde von 1505 Du . 
‚85. vergl. Worbs inventär. dipl: 'Lüsatiae inter. p. 205. 9 
) Blumberg S. 103 mil Bezagnahme af“ Buůther Saat 11 —2*— 
p. 7: a Zu SU BEE EEE Ze 
#6) Küfter Mt. und’ Nenes! Berlin Ti. 435. Ein⸗ andere inne dom 11490 
erwähnt E Küster bibl. Brandenb. I. 158. 960, ' 


% 


— — 
nn — 7 


DRG cohe und Fr ahe Kalandohaus in Frankfurt, DAR 


deen jenes nebſt dem Vinlommen des ganzen Kalandes an 3. Apr. 


——— 


—— am 23. Bein 1315 de dem Rartsänferiofer, ——* were 
den iſte), geben Zeugniß von dem Vorhandenſein eitzes Teiche: In— 
ſtjtutes in dieſer Stadt, als deſſen Stifter, gemeinhin der mehr. enpähnte 
Johannv. Hagen gilt, der im Jahre 1475 als Karthaͤnfermoͤgſh ſtarb, 


und; namentlich; als Prior der Karthauſe non Franffurt den. hieſigen 


Kaland begründet. haben ſoll, nach deſſen Muſter damnaͤchſt Die: hu 
lichen Verbrüderungen zu Guben, Cotthus und. Croſſen ing Leben ge⸗ 
rufen ſeien **). So wie jedoch - für uber: oben. [ham bie..Teühens 
Grxiſtenz eines Kalandes nachgewieſen worden iſt, fo.-Dasf man Diele 
ah wohl für Frankfurt annehmen und behaupten, daß der Angheil 


Hagens lediglich in ‚einer, Reform der. Statuten. beſtanden Haken; werde. 


In ber: hat ‚befindet fi unter den zahlreichen, quf 800 angegebenen 
Handſchriften dieſes gelehrten Karthaͤuſers, den man dem belaunten 


Thuͤringiſchen Geſchlechte beizuzaͤhlen pflegt, eine-Abhanblung de: 80, 


eietate. Calendarug, bie auf der Pauliner Bibliothek zu Leipzig auf⸗ 

bemahet wird.***)..und von einigen älteren. Schriftftellern,, ..die über 
dieſe Materje geſchrieben haben, benupt worden AR }).:. Auen Anſchein 
nad gaben die hier vermutheten neuen; Statuten. die Baranlaffung, 
daß im Sahıe-1457 ver Raland zu. Frankfurt von Dem Bifchofr Fried⸗ 
zu. von Lebus betätigt. wurde FF). Es darf auch wohl dieſer Kaland 


als ber; für. das gqnze Land Lebus und fomit. für ein und. denſelben 


_— — — —— 1 


| EN Wohlbrück Geſch. von Lebue Il. 15. 22, 
**) Destinata literar. et fragment. ‚Lusätieer.'V1.. 587. 
2 Wohl bi aͤck Geſch. won Lebus FE 214. 


+) In Uebereinſtimmung mif den oben. ausfüßplicher Befprocenen Eiatuien une. 


—* bes Kalandes zu Celle drückt fi Johannes‘ ab Indagine' alſo aus: 
„Kalendae sunt societate religiosae a calo, i. e. convoco, quod oemre- 


‘ niant se mutuo homines, ad communicandum bona sua mutuo et ad 


‚subvenieudum animabus defunctorum. .., ...Habent amicalem quandam 

‘ societatem, in qua communiter vivunt, et certis temporibus convenjunt 
warmmmanicando.bona spiritualia et se mutio in ‚caritate. corrigendo sine 
co6rcitatione protestativa et sine novo habitu, et hinc licita sunf ‚sine 
‚mugtggisate: Papae....“ (Felleri dissertat, ‚de fratribus Calend. p. 28) 
Tr) Wohlbrädl. c. II. 108, tab Band IR nee, 


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vi wetbrn dee Nachlehner· Urfinwl des Blichofs Heinrich: woin 
gahre 1368: War fehner zug hr ſten walbie, dann Aber MUNG 
berg; uns blöweilen sn "ehigen Ba’ herumliegenden Dörfern zu ver⸗ 
ſainmeln pflegte 8)4 da vdieſe Wandelbarkeit überall ber Beirung 4 -AR 
ertem befimmten Orte des Kalandsbezirkes vorausging. ee 
Der Brandendurgiſche Sprengel war. nicht minder ni Galende⸗ | 
brüderfchaften übervedt und in eutſprechende Bezirke geggliedert. Dies | 


Ä läßt ſich aus ven zahlxeichen urkundlichen Andettimgen ; die wir hier 
über bofiten, "mit ziemlicher Vollfrändigkeit nachwelſen. u. 


Por) der Siabt Brandenburg: ſelbſt beflhen-: wir une des 
J. F. Luͤdeken Anterfuchung der ſogenannten Kaluindsbtüderſchaft 


Gs iſt! aber nute das erſte Stuͤck (Brandenbutg 1769 4), welches die 


allgemeine Linderung. ber vas Weſen dieſcre Bruſderſchaft mit Bezug⸗ 


nahme anf vie bekaunitn Schriften’ von Seller, Bluͤmborg, "Bedımbme, 
Rühmeter ui: aim. enigält, nicht aber vie Zortſetzuag, Die vonvem 


Vrau denburgiſchen / Kaland inobeſondere Hamwels: fellte; erſchienen. tür 


Ucherweiſe fehlt es jedoch an anderweitigen Urkunden nicht. Wir Haben 


hiet voer allen Dingen: die Eendengilde in der Altſtadt, die zuweilen 


auch Kalands⸗Bruͤderſchaft. genannt wird, zu unterſcheiven von. dem 


wirtlichen Kaland in der Reuſtadt. — Jene Brüderſchaft neo. nach 


Utkunden von 1360:,."1430, 477, 18978 Slenden⸗Bruͤderſchaft ge⸗ 


amt Fr). Im Jahre 1871 vermachte Markgraf Otto „der Broverſchaft der 
ebenderi · Gulden td olden Branvenberikr ‚Renten‘ aus Curihe *S). get⸗ | 
ner heißt die Brüderfchaft: congregatio fratrum exulum veteris 
civitatis Brandenburg 1353 und 13604), dann aber auch: fratres - 
ealendarum exili 1310 Tr) over ſchlechtweg der Kaland ber. Aliſtadt. 
So verkauft B. Markgraf. Woldemar 1309 ; an bie. fr aires kalen- 


7 
“u... 





yy tuplenites kefur,"ut-fhaternites Ehtondarkeis que ar quondans fait ih 
Tarsteiiwaßde et Tune Alituando solet esse: in Monckeberg et atiquando 
in villis ehfeuimjdeeitibus'inostre Lubtidensis dioecesis GBe Emanu barj⸗ 
——— der ‚Statt Seantiwet, S: ”s. Rabe: ME u I Menden ein 
453.) Ze I 
”) Schäffer Rircpene und — von- Wiinentacz S. 50. 51. 

*#%) Cenz. Brandenb. Urkſ. J. 413. Ze 

+) Gereken:co@. dipl. VI. #18. u. Bel: fraX March. 1. 7%, 

+) Buchholz Geſch. d. Churm, Braudb. U. Urt. ©. 169; 1 





darum antiquae: eivitatis Brandenburch das Figenthum von. 6 Wie⸗ 
yeln Roggen, um davon einen Altar in der St. Godetzards⸗Kirche zu 
gründen *); und noch 1520 willigt Kurfürſt Joachim in einen Wieber- 
fauf an- die „Kalantd-Herren der alten Stadt Brandenburg **).u - Dar 
Kaland dagegen auf der Neuftabt, dem der St. Johannis des Täufers 
Altar in der St. Catharinen⸗Kirche zuſtand ***), wird ſtets als ſi olcher, 
niemals als Elendengilde bezeichnet P). 

Es iſt nicht ganz klar, ob wir auch zu Rathenow einen Ka⸗ 
land annehmen bürfen, ‚und in welchem Verhaͤltniſſe derſelbe zu ber 
Ungegend ‚von Genthin und Prigerbe gekanden... Wir finden 
nämlich, daß Markgraf Ludwig 1345 auf das Eigenthum an Möge 
kin bei Rathenow Verzicht leiſtet zur Errichtung eines, der Heiligen 
Eliſaheth gewidmeten Altars‘, worüber das Patronatrecht den fratrihus 
Kalendarum in Ploten Alten⸗Plathow bei Genthin) gehörte, Die 
auch gedachtes Dorf von denen 9. Bredow gefauft hatten FF). Eben 
diejes Dorf Mögelin. wird. aber nach anderweitigen Nachrichten 1-43, 
ala Zubehör des St. Eliſabeth-Altars zu Rathenow bezeichnet, und 
als vom Kaland zu Prigerbe‘ dem Biſchof Hieronymus: von Branden⸗ 
burg übergeben *F). Allem Anfchein nach ift hier von. einem und dem⸗ 
felden. Kaland die Rede, deſſen Sis nur von einem der genannien 
Oerter nach dem andern verlegt worden iſt; ohne Aenderung des Ber 
zirkes. Wobei nur das auffallend erfcheint, daß Alten-Blatho zu einer - 
andern Didcefe, nämlich ber von Havelberg gehörte. Genthin, Pritzerbe, 

*) Klöpen Woldemar 11. 502, 

**) Lenz Branbb, Urk. U. 770. 

*%*) Schäffer kurze Einl. in die Kirchen⸗ u.  Reformatione- ‚iR. d. Stabt 
Brandenburg ©. 54. 

+) Urkunden von 1341 und 1386 betreffend die domini Kalendarum bei der - 
Catharinen Kirche zu Neuſtadt Brandenburg (Kuͤſter Alt u. Neues Berlin I. 453.) 
1886 Balpemin Deken „Sauren; und Michel Remmerer a. die andern Brüder des 
Kalands ber Nien Stad tn Brandenborch Gincke fortgef. Nachr. d. Stadt 
Brandenburg 1750. ©. 6.); 1479. 20. Sept. ertheilt Bifchof Arnold deu Calenver 
“ "Brüdern in der Neuftadt Brandenburg bie Benätigung (ibd, 3 Bord! 1752. ©. 18.) 

TF) Gercken cod. dipl. li. 666. on , 

+rr) Augeli annal. p. 283. 

*+) Küfter Alt, u. Neues Berlin II, 455. ‚Statt der’ R 1570 wird 
1610 zu leſen ſein. 








Mögelin und Metheren waren jedoch Zubehöie bes —R 
Sprendgels 
‚ Berner: waren Kalande zu Burg*) und zu Loburg. Letztern 
fernen wir aus einer-Urfmbe vom Jahre 1450 Fennen, worin derſelbe 
ſich mit dem zu Zerbftiwegen der Marien Capelle vor dem Thore 
der Bartholomäus Kicche dahin vergleicht, daß fie in Belegung derſelben 
wechfeln wollen **). Von dem Ieptgenannten Kaland, ber feinen Dienft 
vornaͤmlich an dem St. Eyriaci-Mltarein der Stiftskirche daſelbſt Hatte, liegen 
Uekunden lin geößerer Zahl vor***). Im einer berfelben vom Jahre 
1875, wonach die Verfammlungstage 3 bis 4 mal im Jahre ſtatt 
‚ finden ſollten, heißt die Brüberfchaft fraternitas fratrum Calendarum 
im Corvist eircumjäcentiumque villarum tam sacerdotum quam 
laicorum.” Im Jahre 1509 ward ein Antrag des Derhanten, des 
Kämmerer, der Schöffen und gemeinen Bruͤder des Kalands wegen 
emes ihnen zu gemährenden Indults, von dem Bifchof Hieronymus - 
von Brandenburg abgefchlagen +). Mit’ der Reformation wurden bie 
Einkünfte zu einem Stipendium beftimmt für einen qualificirten Bärger- 
fohn der Stadt, um dafür eine berühmte Univerfttät beſuchen zu kön: 
nen. — Berfchieden von diefem Kaland gab es hier auch eine Elenden⸗ 
gilde FT). | | 

Im Jahre 1380 überließ Fürft Johann von Anhalt ben St. Ja⸗ 
cobi⸗Altar in der Marienkirche zu Coswig „dem Kalande ver Brüder, 
die darin find zu Coswig“ FFP). Auch zu Wittenberg hat es eine 
dergleichen Brüderfchaft gegeben *}), wie eine Urkunde u. a. vom Jahre 
1448 bezeugt **+). Diefelbe hat Luther im Auge, wenn er in feiner, 
_ Kirchenpoftille von der Chriſten 1 wahrer Brüderfchaft redend, alfo fpricht: 


*) Sämir Hiſtorie der Stavt Burg ©. 4. ' 

“). Beckmann Sifl. v. Anhalt VI. 25. 

223) Urkunden von 1375, 1378, 1414, 1419, 1425, 1444, LO (Bedmanı 
VI. 32—24) und von 1375, 13° 8, 1419, 1425 u. 1445 (Blum berg Abbild. d. 
Kalands &. 2660 298.) 

+) Bedmann VI. 25. 

rt) Nah einer Urfunde des Fürſten Daguns von Anhalt und bes. Birae 
Arnold von Sranvenburg vom Jahre 1483 (Bedmann VI. 38.) 

"+r}) Belmann VI. 21. Blumberg ©. 283. 

) Bedmann VI. 18 

244) Schottgen n, Kreyfig dipl. IH: 516. 

dð 





— AS — 


Die Bruderſchaft iR allhier geſtiftet, might ſolche Brida, 
u (ofer Caland 1.“ *) users 
»Biner Kalandsbrüderſchaft zu Miemed:gedenkt. eine urlunde vom 
* 1442 48). Br Juͤerbock wiſſem wir nurx von einer Brüder 
ſchaft der Elenden ***); von. Belitz 7), bleibt es unentſchieden, ob ein 
Aland. oder: eine Elendsgilde Hier geweſen. In Mittenwalde dar 
gegegen FH), fo. wie au. Teltow if mi Beſtimmtheit ein, Kaland nach⸗ 
zuweiſen. — In einer Urkunde, welche dem Jahre 1200 ugeſcht eben 


wird, wohl aber einem ſpaͤteren Jahrzehnt angehoͤrt, treten, Arnoſd 
v. Wilmersdorp Dekan, Jacob v. Cziten Gämmerer (beide ohne Zweifel 


Pfarrer: det. gleichnamigen Dörfer) und die Kalandsbrüden (ſrauqs 


Kalendarum.) in Teltow Pas Patronatrecht und die Einkünfte, deq 


ihrer Bruͤderſchaft zuſtehenden Altartz St. Ricolal in der Marienlirche 
u Berlin dem Biſchof von Brandenburg ab FF]. Im Jahre 4247 
Shereignet Marlkgraf Ludwig⸗ den Kalandsbruͤdern -hierfelbft 43 Hufen 
auf dem Teltower Stadtfelde 4). In einer Urkunde ‚von. 4498 wird 
Albertus da Berne (Pfarrer: zu Gr. Beeren) als Dechant, Eliſabeth 
von Schoͤnow als Kalandafrau, ferner werben bie. ritterlichen Perſonen 
‚Georg Schwaneheck zu Lichterfelde, Friede Britzle zu Ruhlsdorf und 
Heinrich Hagke zu Machenow, desgleichen die Pfarrer in Teltow, 


Ruhlsdorf ‚und. Gieſendorf als Brüder des Kalandes in Teltow ge⸗ 


nannte*). Im Zahre 1489 ertheilt Kurfuͤrſt Johann. dem Derhanten 
und ber ganzen. Sammlung der, Kalandsherren im Sjfädtchen zu ‚Telr 


4 


* Felle Fi dissert. de frateroitate Calendar: ». 30, . 

**) Schöttgen w. Kreyſig dipl. II. 514. n 

***) Url. von 1432 (Beckmann VI, 28.) 

+) Möhfen Geſch. d. Wiflenfchaften S. 147. 

+) Nicolaus Luberti decanus, ao Petrus: de Sehenkondorp « ‚eamerarii 


“ (sie h nec nen alii fratres: Galondarum in. Milton yolde, 1394. (Bäßer Alt, 


R. Nu Perlin I1:458.).. : 0 
+rr}) Gerden Brandb. Stits-SiR. €. 135. gidieia ichade —. Start 
Berlin I. 9. ae 
“> Gexoken cod, dipl VI. 457...  .:. 
) v. d. Hagen Beſchreib. d. Stadt Teltow s. 46. Ee erden ‚bie S. 
34—42 noch anderweitige Nachriditen von dem Kalande, ‚insbefondere, aus. einem 
Album Calendariorum in Teltow gegeben. Bon biefepn Kalaud handel⸗ auch 


Seel in feiner haudſchriftlichen Teltograpbia (Küster bibl, Brandenb. I. 167.. 


‘ 





1 . » 


' 


49 


von Mahal »Abeniihbenidit: Mlifaheth, Mk -Aisıer Peiri⸗ 
Kieche mw lit: 287 Sure. gegin Plbtretung :ves "Marien-Bitars“ in 
in der. Maviema Kinhe zu Dakine. NICHES:. mit dieſemn Aulande ung: 
mir Hat: Abrigens deri vnmij· dem Gtmeife ber: Schneider daſelbfte ge⸗ 
Pr Altar ıber Elenven;-iwmd-(hle. fealerpitas' exalum in Tchleyy, 
heren sine: Atunder des Diſchof Gienonymus von Wrandenburg. vom 
Safe gl ud et nn none Dh rei ger 
.ı iEigenthumliche Schwierigkeiten ergeben fichrbei :Bex lin, mumiihik 
* beidcan vareinigten Staͤdten Nerlin und Göhte, vorhanden gewe⸗ 
ſenen Kalande und Elendsgilden ***), hei! dem Durcheinenderwerfen 
beiden Begeichnungentroch/ der Verſchiedenheit ihrer Beftlamung ro 
Dvgeaijation; üherall wichtig; zu fordern: Schon im Jahne 1312 ’sbe- 
Rätigt: Manprafı Moldenr die Stifiung oines Alteres Zu Stoleumeſſen 
allet im Elxnde Steybenden zu Eolm an der: Spree +), zu ſeinem mb 
feiner enſtorbenem Vruͤder german: ıchb Johan: Seelenheil. : Diefer 
Genden⸗Aliarmoi vder etri⸗ Kinche trward 1383 auch von Herzog Ru 
dobphi; voni ae hedacht I: Unter den. mancheeiei: Kirchauiufrien 
ar: Dub. Mltäen dirfetu irche werden: aber ausdruͤcklich chiberfihiedeit: 
Ornssngndeiriiunlum; ach, der: Alk Falnianiı dt Akbastianisgenummg, 
DB: ıRehn.. Erasni, nuelcheardenn Kalande Incorkoriit worden, unbe was 
‚Zehn Michaelis; worden bie. Kalandsherten zu Spandau das Parrb⸗ 
natrechtchten Hirt). u Der Gitz jeuer Elendengilde, welcher ber erwuͤhnit 
Aligr inderu Petri ſirche zugehorte/ wur: indeſſen nicht / Coͤlnr, ſontvrn 
Berlin.Dieſe ilder wirdi inn, dem VBeſtütigungabriefe ws: Biſchof 
— von Brandenburg: Ian, contcuiewinan sxukım' säcerdotiik 


uorr 04% 2 4 Ns 
7 ſ. MIELE , a F | 7 ehr, si 4 HM ad ! R 








tn HER IE wel HInISMNdS T oa" jo merke? ‚Hafens 
3 a Baier. 
RUN. Ed raphd ; YA Hagen p.Ah., DAR 
Ueber bie bieftge @lendagätbe Au Kalandsorden⸗, bie für ein. 
—** weht, pet Mäfer Alt.’ Reues Bern it. 444460 er | 
er ijch äh yankere deanie⸗ Behribermgee aſpaicht, qũhelicha Rush} 
rich ten. 
+) omnium in dicta civitate morientium in paupertatis exilio. (Küster 
memorabilia CGoloniensia p. 240. Bus hol Geſch. d. Ehutm.& Srandbs V. 


Urk. ©. 16.) sat Kl ans Yo m .2 
+4) Küſter Alt. u. Neu. Berlin H. wor Tin bimuloe 
+++) ibd. IL 504. a Mint meh o ton anddın, | * 


4 


— s8 — 


fon dim Re zu · Bevrniau beſttzen heinich aubfrcheliche 

—8 Me lerfte Eräfftilitg ekhalten wir 1I328, Abs in dei 
Diniſ ſumit 008-4 E92 "die Mälres Calendarum eceldsie- EM 
edtis: Bernow: geMnitt-ködkben’**),- 'Sbiefer Urkunbe Folgen’ andlee! von 
1046531wéonach ichie⸗ Kalanvebruber zu Bernau zii: @hten- dee Heilige 
Catharina Eier Mh. dafeibſt ertichtta ey uib Yon: 1347, WWonn 
Markgraf Lubrnige den: Kalandsbrädern hierſelbſt Euituͤrifle Jh Ruulsl 
Vor ee Be iſt eine Urkunde vom Fahrki z78 
wonach: Biſchof Wielerich Horn l Bramwenburg vie Siatuten "ver Brnbed 
ſchaft beſtaͤtigt Er Ft Dart Äther andern feſt, dußbie I Nähen Jahr⸗ 
Ha auf ven Döoͤrferwfelerlich degangenen Diefſte · (setaniadlgitt/ Wet⸗ 
men vor. Aufregungen bed Lanvvolkes (ad evitänduin Ansoherlinf 
et enormes strepitus rusticales ‚ qui 2 freifiintet Fi ie Rah 
ey in gutunft· on den Kalandsbruvetrn in rear Bernau 
Shgehabten Werben · follen: "DAB Tnfh! auech anberwaͤtls / der Bring 
ndeſen Ten: Re Cblivibieli in vek Doͤrfelut auftihebon ah 
Wieſe uf ne ee Eee rare vber. 
Raſdurcene u Air chtlere Matißtegelit gegen wid” untztfuͤgigen 
Mitglieber U Veiandſchon Wirebenfalug· aingeblbnet FF) - sine 
ne außerdein Men Yon RE! rd ET re, 
ZU Cenungulchti Arhächnteit Satire echleunen "Die Kulandehetren ee 
„einen kurfuͤrſtlichen Schutzbrief, ulveſſen waf!ſte Dich! Berkieisunpigoßgen- 
Ven Vahre bist Schiaͤſaln weſchehi Gaſe Biere Hühberfigaftenin der 
Mark: Branvendurg hatten: fe Hurben aufgeloͤßteuunſbeihte Vebuſitzen 
vor —— +6 &öln- a. Ch ser" weder y E7 amsunan 

EZ OE NAMEN EN) TO Mutti. To WEHT er and 


ter ‚t- Fa er ren D “ot ... Ir “ .. » 8 
un am er % . it. .. ’ . .1 rt: 


Ans den Alten des Kalandes macht Riedel Mittheilungen in v. Ledebur 
Allgem, Arch. XII. 205 u. 208 und die on gehörigen Urfanten XII. 


**) 9. Ledebur Al. ai 127. . ee un \ 
+) Gercken cod. di — en zit. J —* 


HP insapek! get WON vebeitib aut! Knie har 
Statufis non 'obedtind?"' Bi Suts "excessibus växadı pol — ehe 
hist -hönitus resipnefk® thm hai memhrhm abseistur ab iu — * 
nifate carebit, (Blgem: et a) Ä 

*5 Furl Anz. Miete XI? Trb, 198) Kirn Eh 446. 





— {fd — u 


BEL Zu Spanden K): 996: aurſprünghch zwa BAAR den einen 
- für den Barnim, den andern für den Spandau⸗-Fahrland!ſchen Diſtzift, 


aber für. die: Hapellaͤndiſche Haide Schon das Landhuch, Kochs IV. 


beiehst: und, daß das Havelland, in die terra :Obıda «Das · Havelland 
im engeren Bine und-in die tarza Merice getheitt man fd Wag 
unter leßterem zu verftehen, fagt und das Schoßbuch von 144 1,41ndem 
ab. zu dem, Hqeluich uff: der. Haydeal'.\nie -Mriihaften; Malgow, 
Binterog erh Gatanp SechurguMr. Glienke, ahrland und Ger 
ar asien Miſtrikt, nen alb das Here Iandbeisichnet 
hen Digfer: Dimattı fehlt. innarhalz DRS Antſanges dac 
ige: Kalqudsl.be LT abs der) Pewin iRen: frattum, Kalendenum 
ia Neriea, et; Heranihusdam, alis wille.sidem teieritoris adjaneif- 
Ham bazeichnet wich; un als iRefien Miglinbertt: ußtle zudem Dlitdeum, 
Rue RB rie Spandau, Vonland, Eecbuug, Redin;., Färben; Gtarhn 

Gebt. Marquacet) gi ‚Selligeniee, Wuſtermanl Euti Rohrhed·Biethen 
Lanſwitz Bean, Marchau, Töne; Sigel; Byin, Miroblarh:-umd 
Gortz genannt werden +). — Im Jahre 1322 überträgt Ritter Albert 
Gruelhut das Patronatrecht des St. Georgen» Altard vor Spandau 
‚an die fratres Kalendarum de merica Spandow,; fo wie 4 Hufen 
in Wuſfermark und 3 Städe ‚in, der, Mühle, Nyerbyrg si)a „—- Den 
zweiben uber. ‚gehackten. Kelander lemen : win in einer Urkunde Ludwigs 
ve" NHöınets” von“ FIFL kerinen, "indem" Derfetbe, ven ale Jchännig 
des Täuferd in Spaudau beſchenkt nd; verordnei, "aß Dig (dratres 
Kalende districtus „Barnym dafelöft bie zur Beſetzung ſich eignende 
Heſon · zu räfgühten hode. Birhel, Diklerih var Aranbenkueg ner 
äinigbe geboch 1456 die Kalande beidet / Diſtxikter und! votfugts daß ‚beit 
ſelbe ſortan der Nhmen der Sbpahldauiſchenn Kata Aröährähäriähärt, fägreh 
I RB dahn hen dad, alten. das ‚ik: Mihnelis Al⸗ 


pen een de il te 

— xr Ai 33 " RATE RZ VIELE ν Pe BAHR R 
th md nn 

9) Mit: Yauguahme anf Urkunben ner 3 15: (Küssen. bibl; Bran- 

denk, „auceSs,- 1:9.) ; ihr. ABGLSEDE wett u. JUbe 

. Jade: ** Landbuch S. 47. 107, zu .3 RR BT, 22n are a. 

111 DR ihd. Br: 340. rn ideal a. h, Ar ERRLIETUE IT ERS ' Ya * 

2 T) Kihq pen; Bolbamge N, BOU ..: eo long online im. 


or BEN ibg. Ah: LA 623. u an.) 6u In) ut llit.. nnd 
Bine. 737 157,055) 2 Belt. ee 


=... — — 


. 4 


— 


| ines in der. Prerl⸗Kitche zu Eh: v. Eye ‚ua, Babe wir oben 


ſchon want": ia Toyz . 
Enblich haben wir für den Bernbenburgiſhen "Sprengel noch 
Neuſtadt Ebetswaldeey, Augermünde)], Zehdenick) 


und Wriegien #y.ale Sitze von Kalands gi Verbruͤderungen au 


⸗ 


—⸗ 


Meint eben ches Mit BR Gb ei AOL V—, an 


Zur Geſchichte! ber Kalande sed ——— Sptengelo, zu dem 


| * jegt übergehen, ſind Wir. Vurch⸗ einen glürklichen Minſilkinde inte 


Ständ geſetzt, fchägbare- urkundliche Beiträhe zu: iiäfen; bie: herrichrend 
aus dem. Nachlaffe des im Jahte 1749. als Archiviatbnusl — 
verſtorbenen Fohann Buchholz, von einem Enkel deffrlben⸗ 
Prediget Buchholz zu „Witzkel! im Laͤndchen Minpw·ldenn Vereink * 
Geſchichte ver; Mark. Branderburg,pefſen Mitgliediverfelbo⸗aifn zut 
Benichung güügft uͤberlaſſen worden ſind ). unter Yen Ganbſchriften 
jenes “älteren Mitglisres einen: um die Geſchichte der Mach: Branben⸗ 
dung. mehrfach ‚verdienten Zamilierttt)‘, wird si re le re 
BIrEN ht ne Pa TU Ge — 


ıL. ot ring Fra hersliitÖ 


D . “ 
— — — — — — 


a er EB - MM ‘ x KESL TE ae Au 5 5 RT „J. Bi v3llbtn 33) iR 


*) Urkunden bon 1359’ (Decands‘ et’ frätres —— vr hicti In 
Everswälde)., ee ‘fratyam: Kulendarum oleeicordin 186 layr 
serund» 1416, A505, uns. 1929, (9, 5. Manry Befdnpibnt,: Syppt,ZArahab 
Eberoͤwalde 5 263, " a a 318.). 

a) Möhfen Gelch: 3. Will. 53 Mark "Rp 97, BOBeET ERS PL IE ZEN 
. *ib J „LE owmzers] enlorlah "Onolasl 

H Biichof Bireri von Blanbenkung befätigt 1522 bie von feinen Vorgäng ern 
confiräifeten: Statuten "für Fed Decands "Er caniekarius’ "kktöhfgue ‘'proVis ds 
fraternikatis Kälendamım. dppit Winzen,;(KRürker!Mt..a) News, Beclin Il. 
454.) Mebr- vo iefem ‚Kalande,, wob] -benfelben m Klende en per⸗ 
wein, Ki lea Beſchreib v. — — ©. 39 — FAN nen 

- +4) Die! Urkunden, Livbrauif Hier VBerig: genbthuttn“ wird Ihaben wir naraegelett 
wei beichloflen worden ift, dergleichen Material den Maͤrkiſchen Forſchungen über⸗ 
haupt nicht, einzuverleiben. Riedels wichtiger cod. dipl. iſt der geeignete Ort, wo 


- biefe Urkunden eine Stelle finden werden, 


m Abtey Nm’ Bekenntöften tft Samuel Bauyst, Oberpfarrer zu Lychen, dem: 
naͤchſt zu Cremmen, hauptſaͤchlich durch feinen Verſuch einer Geſchichte der Churmark 
Brandenburg Iſter bis 5ter Theil. 1765—1775. Sein Sohn Johaun“ Samuel 
Buchholz, Buͤrgermeiſter zu Kyritz hat eine hanbferifuiche Geſchichte der Stadt 
Kyritz hinterlaſſen, die unter den Muspt der Koͤnigl.! Bibriothek? ſich befindet. Don 
dem Archidiakonus Johann Buchholz find nur die Vitae Pastöruhi ac: Inspecto- 
rum, qui a restituto FRangelio :ad nosträ tömpora'Ryriterisiüm ‚ocolesia 


.. 4 


— 


\ 


nitiſchen Nalandsbruͤnernmit / Arluinden⸗ gedcht, die: micht: atiehe. vur⸗ 
hunten dzu ſeinſcheinnnn wohl aher/ Ame mein det Pongnitia diplotadticä 
* hiefigen: Rinsiglicheis. Bibltotijek? abweichende Gantmlung :von: Urkun⸗ 

en⸗Abſthriften, raus welchen wetr. gegenwartiger Athammlung ea 
* ꝓeryergegangen iftu 29 0: u 

; Nivgenbaii tftt: —— olihämeiger d dar Berpani der 
Kofankereiele. zu dam firchlichen Glitderungen hervor aldi: Beil ver 
Havelberger Diöcee. :Diefe yerfiel naͤmlich in Diſtrikte, denen als 
erfist. Guiſtlicher eind Propft te ahnlicheer, Weiſt vorftand, wie Die heu⸗ 
gen Superintendenten ihren jJehigen a Diösefen *).: Nur ſcheinte das 
Nalandeweſen, wähheafe maenniglacher: Brrgleichungepunlte bietet ui 
dem Kreieſginadal · Verhalmiſſee der Gegenwarthier iimder Art. vegu⸗ 
livt gemeſen zut ſtim, waß · jedemeProbftei⸗ Nezitieiauch · ein Calanherie 
ſprach, der feinen Sitz an wänjſelben Orte hälle, wo Ans Diftvioge! 
. Bropftr wefibirte. Bett Abarall;, mo wir ine Propftei in Der Havel⸗ 
hergiſchen : Bröcdge Afinden;: zu Havelberg, Pritzwalk, Witt, Maus _ 
Ruppin Grauſee, Röhl, Me-Branvenbung; und: Ftiedland dıt finden 
wir nciuchteinen Kaland/ Dar: micht / ſelten geradezu als ver Kaland des 
Diſtrilteq Havelherg der Prapfkeis Paibiwalk su. ſ. w. genannt wird. 
URd: wenn: hußerdiefemn Dertern naſh audert ala Kalandoſthe bezeiche 
net: werden ſo ;fiplitEchrbeirgenanerer. Bräfung heraus, entweder/ daß! 
hier Elendsgilten: wik.ı: warllichenKalanen verwechfelt worden find, 
oder? daß: eine · ſOche Belauptung negsuchnblichen Beweifra ermangelt 
oder daß die Größe eines Propftei-Bezirfes eine neue Kalams⸗Bildung 
und Abzweigung von dem urjprünglichen nöthig gemacht: haben wird. 
Die Congruenz der Umfänge beider Verhaltdiſſe Wird ‚Vaet alß die 
Regel, Ant dB, Ahzenr gehst aperhen oboͤnnen. Kr :!i 

Die Ueberwachunß ver Nalanesgaſntute Haß mie Dies: aus zahle 


Ion bee Bert Ir Jin! ihre bignisa eb nn (Gi 
.. Frame BYE Ba SS: EEE 55 BSP FE | Bet, ‚te FALL IH ER a u a Bu a Ne 2 Be 33. *11 





F 9 i KIN Tun PB . n VV 
präefäörunt. Rüppin 1726. Dh Du: —— ui’ ven Hanbſchriften 
werben: dußerver Toben? ennähkten' Brigrlitiädiplomatica, "und det Yilörie dee‘ 
Vrignitziſchen Kalandedruder neWieit: Calendarum Märehieum -nub eiwThieatrum- 
 Mdretiichin (Wieviel 'bouhuipl. !P Hpt. J. 368) erwahnt vie belrein dent Brſite 
es Her Mtebitger Buchholz u Wihle na beflhben‘ und bin Bereit ‚am Vimthuutz 
uberreichi Herden kw. Pa TUal1 | BF EP Baree N ri Th. 

*) Riedel cod. dipl. I dp. J. 2.8 De WICHRU 


1 


‘56 XXXV 





rochen Beflätigungs- und Nenovaniene- Uihanden hervorgeht ;:Tebein 
Bifrhof. für: den Bereich ſeiner Dioͤteſe, od, und: ward durch use 


ſalchen Organismus, der die Kalaudsbtzirke in Ucheteinfiimanung. "brachte 


mit dem Umfange ber kleineren Acchipiafennte, Bropkieien und Chriſtiaui⸗ 
täten, weſentlich erleichtert. Zu den allgemeinen Krlafler; :welddeuset- . 


‚ den bifchöflichen Behörbe au die gefammten: AnlandasIpftitäke der gan- 
zen Diöcefe ergingen, 'gehert.:. Birne Berfügung des. Biſchof: Wedego 
von Hmvelberg vom Jahre 1474, worin er: Die Veſchluͤſſe der Con⸗ 
cilien in Beziehung auf die geziemende Tracht der Geiftlichen im. feiner 
Diöcefe. erneuert, und nicht bloß alle Pfarrer, fmdern rawhie Der 
kanen ober Aelteſten der Kalands⸗Brüderſchaften mifferdent,: darauf zu 
halten, daß die Alltariſten unde andern Geiſmichen⸗ Bei ben: Protzeſſtonen 
wenigſtens wit. den Biget anfiandig anderſchreiten und au hohen. Seft- 
tagen. nit ven Suppellicien ‚beflsinst feien I). = 1... 02 hrse 

v. Im Havelberg. beftanden meben einer Elendengilde moch.Ddrei 
—— Bruͤderſchaften.*). Daß! unter :Diefen, Nuch air. Kaland war; 
geht. zum : Erftenimaf:-and. den im Anfänge mitgerthetlten Arfunden n)J 
ktar hervor, fo wie auch, daß der irrig auf Pritzwalb / brzotjrne eaide⸗ 
kaland 4) ein und derſelbe iſt mit dene Dded Diſtriltes Havelherg. Tinten 
dieſen iſt von beſonderem Intereſſe eine Mrfunverivom: daher AMOG, 


worin Clemens Loſſow, ‚ber ſich Ketzotdichter Der Provinz Sachſen ame: 


bar Dominikaner Klöſter Maͤrliſcher Nation, männlich zu Mipppin, Brau⸗ 
denburg, Serhauſen, Veenglau ee rau Fam 
[’ T '\ ® to A  nh ih. ur vun “Hi ) Ir Kr [7 2 Ist. 
‚Ti u BE Br Bu I — u —— I: hy 167 loch: u 4 HR Al 

,y Riedel cad, dipl. 1 Bo ‚22 I m a) 

’ .-) ibd. Hptih. II. 276. 

***) Urkunden No. 2, 5, 7, MEHR Wake 1426; 1406, — 
und 2500; entnommen ber norenmännten Buchholziſchen Sankfeiftuisit 2 
‚ +) fraternitas kalendarum dicti Heitkalant 1480. 1484. (Riedel c. d. 
1 Hrtth, II. 7. 42.) Von befonderer Wichtigfeit ift die erfte der genannten Urkun⸗ 
den, weil durch fie der Carmeliter-Eonvent zu Perleberg den Raland in die Genoflen- 
ſchaft feiner guten Werke; aufnimmt, und das mollie viel ſagen, da bie Kumme her, 
bemit. nad den Indulgenzbriefen won 14 Püpflen dem, Orden Ahlaß, extheilenden 
Tage ungehener war (quimgenti auni, decom novem. anni, quingenta qua- 
35 ‚quadraginta novom quadragene at quadraginto diqs) und, da anf 

Marie dir Memorie in ber Capalle des Carmeliter⸗Condentes ‚gehalten, ‚für den 


ne dieſelbe Wirkung hatte, als wenn diefe ven Garmeliterg, felhft zu Theil ge 
worben wäre, . a EEE 


97 — . 


germuͤnde⸗ tg, Aerelige: und Refermmor mennk,: die Driher und 
SchmefterndeoKalandes voiddex Haide im See ne 
in; feinen und, des Ondenontefonoeen; Schutz nimmt urn Ze 
Mie Worbrudenungn an Aid wird ana miederhoſt —* ge⸗ 
nous); Apied- aben in; Uranden ſtats Ale Menden⸗Gilve bazeiſmet *x) 
vn muB: dahen auxh als ſalchen Angiaechen Hp u: urn >. 
lieber den; Kaland, gu Verkabarg wird. und; von, 2%, Urkunden 
aus den Fahne 1381,..:.4994..1494, 
4449, 1464,.1447% ‚Chiar Belt: Biſchofe Wedegodiengohl hex:,anfan 





nehmenden. Mitglieder and; hie: Rlaftiahensın Srbaung jeſt) u. 496 und 


AHRO, der Inhnlt angegaben FEN). BR iſt ſamiten bie Urfunde pon 
0y, wel Nicolaus Wegener- für ſich und feing Ehyfrau ‚eine 
Memyrie bei dem, Kalauder ſtiftet, kein,swegtz die arfte 2, meishe,-Diejer 
Berbrüderung gedentengm Jahre A hesemgen, Hopmiens „Karwe 
deramuaı Malhyasisambom,ehHigrigus Schuttam gamerasii. gpmmesr 
qua.gt singph presbyterz fpatgraitans Ialengarpm.iaPerleberg;th); 
Daß. Bee Hrjeſter Hißricutz, Kohner Mitglied: he, Brinerichaft, zu, ms 
den wünſche und für ftch und feine Vorfahren, beögleichen.. für. fine 
Leiplichen Vandere und, Sohweſtern 3:gmiag. Mympzien in Bipiien und 
Deefien. ihrer Gewyhnheit ;gemäß, alljährlich zu, feiern, ‚Afguprnnet. Habe 
an; welchem ; Endg a /Amlente Etendalſchez Bienpigg, non, denen bei jeher 
Meznorje eine Mark mm Dig; Arngn, vertfeilg merhen- fpfle »., Afgeiebt 
waren. Im JZahre 4490, byutaͤtigt Bildyj Otte ven, ſrommyn Brkider- 
(Haft: ihre ‚von, feinen, Borgämgery. Johann, Wighagp, u. ‚A ‚sriheilten 
Mixpilegien und laͤblichen Mewahnheiten Zriddre Bel, nſſchim im ‚Lölgn 
re OT TE Na WERT 1epı 27 REN: 
#) Riedel 1 Hptth. 1. 348. 352. | 


”*) Im Unhange No. 1, befindet fi) des Biſchof Theodorich Vehätigunger 
urfunde vom Jahre 1337, der Schenfung des Fritio Parys und Alhard Rohr zur 


Wermenhung derx Silgaweißer ar Blenden Kıppstibeit.: (Bedmanı Heſchybd, 
Mark Yrandenhwg V. Tb. I. Bd. IV. Kap. Sı-160162.) ‚Ann Jahre 1344 
vermachte Margraf Ludmigmerychiedenon, Altaͤrem in. Ruritiı Dabungen;anf. umlieger⸗ 
‚u Dörfern A m andı dam, altari ru (Rıhahedı Outtho 
*) Küster bibl. Brandenb. 158 160. I. 
HI Ried A Hr. OR “TE tbleb rin. ill 
T+) ibd. ı Hptth. II. 36 aus Berfehen auf Pripwalf bezogen. is seid 
‘ +tr) piüs honorabilium virornp peesbyteromm Gaternäitig: kalen- 
darum opidi Perleberg . .. .laudahilesirenssietsglines uobservankias quas- 


Yıhrhibeet genoßi der Kulankrändsigropent Anfekens;Berarichtnifie 


wurdene ihm gemacht "und dfter warde derſelbe zu Darlehen in:An- 
ſpruch genommen Hgg ing imedem ähnlichen Jahre,“ in mwetchem 
der Enlrittvet: NReformtition "set Exiſtenz deſſelben sein Elideimachte, 
verabrelliien: »Delan!)5Satnerer und geneinei Preſtere der i Brodetſchop 
des Kalandes tho Perleberg: ven Marthlas vi; Klaͤden⸗ Wehkeren uf 


Bohnenburg ein Darlehen von B Gulven. Nachbem 1889 ſamintliche 


Kalandsſtiftungen derl Mark Braͤndenburg mit landſtaͤndiſcher Bewllli 
gung vom Kurfuͤrſten Joachim / aufgehdbeln int) „ad hblios pios usts ? 
Al: verwenden Befchlöffeh ' worden; edhanmte bie Suftsklichen u Goln 


kp. Spree, welcher:älle :Ralands - Einfünfte anheinſtelen, 1648 den 


Ibhaun Konow und Franz vde Berge zu Einnehmern der Perleber⸗ 
giſchen Kalanbsgefaͤlle. Int: Jahre 1660brachte der’ Rath! jeboch nie 
Kalunds⸗Intraben eigenthuͤmlich ah ſich und entrichtete daftet all jaͤhrlich 
ar den Dom gu Clean.” Sptee 60 Gulden, deren Auts ſahlung 8 
in ven SOfaͤhrigen Ktlegeauch richtig erfolgte erg. Inter Jacobi⸗ 
Attche zu ‚Perteberg honnber ig ein bieſe Bruberſchaft beiteſſlnves Mo: 
niumen 3" kilpast mare uni ie an dur vhinbaon 7 

Eben fo Leilhhaluig fließeir die Nachrichten über die ſehr bedenienve 
KinbOBENBEH Oft Bee Sk: u BrigiwarttHatle Schon’ gi 


Ede des Tender Anfang’ ves Auteh Jahrhundetis Ahäten ſich 


bie Pfarrer vbn 7 Klichen/“ bie? zuiin heil: nunmehr eingegangen oder 
zu MRilialen hercibgeſunken Find in der Naͤhe von Prihwalk', naͤmlich 
die zu Frehne, Lochſtebt, Giefenhagkn,Buchwalbe (das heutige Buch 
holz 1) !ti ggeitzlin Ferdebhageme unde Falkenhäigen jü eliientEalaude 
zuſammen, der von Biſchof Johann beftätigt und dem Schutze aller 


. , ” 2 J ”„, 
DEN rn T . fi i Ir iııh 
2 4 L * vr vn Are . .. \ f: 
* 5 —7 ht 12 v y . + 11% ! 1 ey. Ju" . Ee R 
. . —M -.t “ J * ii ** ⸗ 
Ans 1] 1/4 u BR Tr) BE Fade TE NT 3 


cunque et quecunque eorundem inter·se edita "stätüte, quantum non:nisi 


alt 'lauidem ‘Dei, parem et hotiestam conversationen teitdent'nec non 


regüle eorum’reformationem (Riedel 1-Hpt5.1.:299.y.: 2... 5 

*) Vergleiche das’ Verncichtnſß dee Ardelle dibbe vom 5 1618 im- Anhame 
No. 11. vhend 

**) Urkunden von asıl, 1516, 18, 15%, 1526 1695 bi Wiese 1 öptip. 
I. 307. 202. 208: -: dB LiatinZ Bl: I. ALBBE 
3 172 2358 —* gu.gs. BEL N; ti Elan an, 


rt) Re A Neued! Berlin II. A... - aaamdatın LEERE IE Se 


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Built A m 

fetner⸗ Nachfolgerenndenubfehlen owirndelo Die mittindexylſt Shnne Dakkik, 
WE ARE ſchon vehalb wenn erſten des ee von 1297bie 
TOR ba: Bistum · horheflander hat/n ſiegeſchitebemn wridan r:10C-’Ser 
KUH hemũß den Yellheren tel ſich wieda Einrichtinigen 


hehe ae Ferner re fo DEE 


Faniad' noth ar Kraͤuchen Bei Ken Theiluchmern weft. Vo am 


Buch tyon5glebt in ſeinen Nanbfchrlkticheit: Talenttaritin Merekictura, - 


I weißzmichtauß welche Nikriiden geſtuͤtten Das 3 ai; das Der 
Stiflung/ und vas Jahe 1803 Tale vas der: Belntzunig Hr‘ Biſchef 
Jehannan. Ohue Ziveifel At "hie! ein ur dicſclben Brtberſchaft,die 


Bar BiſchofAnolve 18070vle WBeſtktitzecg erhltit und alde her: Raland 
Ppaur der Propft ehpn Pritzwallk bejekdgret "ae. am: BE ee 


Finger beſtlmntz daßveitbanige Streiktätehten :ristfchent den Mithliedren 
vers Brverſchaft vbn DernDechtlnlen zu RYchtichton ſetender in⸗ divſer 
Bezichung niit biſchoftichervGewarn verfahren unver. vie ur 
Yon mechlichen · Arnilern als Iwangsmittel in Anrwendunge u velnixen 
Vvefugiſein ſolle; ferner, daß die⸗ Briwer bei Htbe⸗ Aheimcligrin uf 
menkunfe⸗ Im Juhre Jedesmale Ir Meffern" halten ſolltou, rine!ſͤrdir 
Gungfrau Maria, Damit Fe: beb'ifteni erkittenen Sohneiifllr safe Men⸗ 
fchen fi verwende; die andere für alle verftorbenen: Mitgtieieerump 
Wohlihäter der WERE, un Wott:Ahien Acht⸗ inud! ewige 
Rüße ſchenke die vritle dem heiligen i@eiktey;raufripdaß »et vie Arhenben 
Genoffeit' uiid Wohlthaͤrer der Brüberfigaft erfülle.; 2188 sueihenifidg um. 
dieſe Ntkunben! von I318,1400: 1482571442, 1488, 248600 1489, 
14973n5 13, 18TEUERAHITFN: In Beziehung: "anf idie Euel⸗ 
baͤder, die eine der wichtigſten Liebesverrichtungen der Kalandsbruͤder⸗ 


a ta was . . J 

1pisg A —732* vonder PL) ER Br 7 en 

-Iy% In al PEACE er u Pe Ban Ber 2 BE 11 6) 1 yon Turioie eine "a 
eher RE u. NMeuté Berlin.’ AH. 456; LES ZU ner Ze Ze Ze Ze Zur 


**) Calendas in propos Plz BteBhnis- ac ckteris vetam * 
sortiis ad bonorem, laudem et 'gloriam nomlinis-Jesu Christi atque ob 
SAurdih: dhiharumi susruhh‘rafföhzbillter! coustitutas Biken Beſchrb. 
v Hart Brunbenbütg VI. ERBETEN S Mg ReBeh oh, dipl. 
1 Hyptth. IE: g8b.) ey Eristop Wine; 3 lkhaı a να 
rer Spih. U. 8:8. 6: 45,46: HE" 1 —2 N 2 
12. M. op. ©. 107, 119. Baal Bee Benz 2 EI BE 


NS 


| — (6) zum 


ſchaftes mar, niſte Dia yfnnde won, A957) hemextenwerth, Es,, Ar 
Brig Vacob, Schrderx Kirchherre au. Stenenghagen hür: fh; im, feine 
Mah wone Berta, ginn Yugprug,; ver: mir. zueiten. nocht vorgeforrwen 
it nolſſtaͤndisHax ift;.;3ßt Rheiniſche Minden appu:neaindhigh 
Bar Are Nach beider, Tode spe: dis Hauptſummq, annden Rar 
Kap fallen; Dafür moͤchten Dana ewigen Beigm.mPegiferhg; Kaland 
nritzwall hynecren bite. Aſx, Jahre zu ſeinem mr. feinen Fltern 
Seelenheil/ehnt Memorie⸗ mut note. exlpade · gehalten; aingm ieden 
men Wenden: am. dem Babe „ein Werken um ‚Der. Mebe ſſvites 
willen gagshan-togaban;; Dieſen fügen wirx Aa; Anhange nach, Mu⸗ 
irrt, een bemerken swerth sta ganz 
Ing wor der Vyfhebung; aller Kalande in der Mark hiefem:-1535; nych 
in. „frintäirher: bier: aforimterifihen Bemegungen / beilagendar Beßt⸗ 
g mgsbrief, ‚in gichen: and) des. Föniglichen. Sänger DayinrEige 
pimerhapuin wieder; ainen Sielle finpek,, ud Michi Huſſßadesx ie 
amſchiedener Meguer Mer. Refonnation war, zun Theil wardn dapm Auf 
Meyzeichniß dan. Mitslieher, Hieſen ‚Mexbrüberung,. pers hiennacı, zit 
gehr:igenigen Acanahmendoch inigentlich; nur, der Chepus ferner; Bar 
Stk 2008 Mitserfsiades, md: die Hunpratioren der Sitänte heiulhaftig 
un werben pflegen is ul um nal 23 nen Bit 
pi Wenige Nachrichten haben. xir ;npn ven Rampen ‚in ben @ttähien. 
at; Legeniuund Mefterhanfen; Mun dem .erlen Dre, - 
wiederum//hem SDige -kinen Wrapiioii vᷣofiten wmiempenigfteng, unameifelr 
Bafte: ZougnifſeAxr); "von Lenzen nur die Behauptung I: phnte, dir 
ſtinunteren arkundlithen· Nachweis; von Wuſterhaufen  aben auiffegupk 
lahm, I pa hen men), uPe Bess sig nah 


/ 
r 


”) Nah Joh. Buchholz if die rk. von 1435. Das anhangende Siegel zeigt 
einen Altar, worauf ein Kelch flieht; über dem Kelche ſchwebt ein Kreug, auf wel- 
ches von ber linfen Seite her eine Hanp weiſet; rechts zwei Sterue, Me, Amicrift 
ip. Mainateln Jpebar ; S. Frayum Caland., Prawren, ni uiid 
de eo Arkungen, pr B. Am ih R 12.1314. FETR EP En, ROURRTT uR ill ter 
bh Rufe sy :chibl, ‚Brandb., 1. .ARf. Ho qollech ‚opnar- KV. Ay j 

If hre 11573 ‚ übengiebt: Rurfücf, Jahanı :Baayg .cbem Paulgs-Winsrninsrbie ae der 
" chloß⸗Capelle und dem Kalande zu Wittſtock gehörig geweſenen Webten ‚Alte 1 \ 
23.) Re PM. Netjes, Berlin M. 45% Bertuayn Belhpk. di Mart 


Brandbrg. V. TH. Lit. II. Gap. IL. p. 224. II SO DD TEN 
1 
J. 


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odardherhudeæ regte DEREN RAR TORE. ww 
ven HÜTE Oki bier her Year "ht 

3 FREE Rauppiite gab FR U" Arena "Eile 
Beer Von ver lchleren wiſſeietiülr Laß: ir Vahrt 13E5: U 
Miiche here Here Er Fer em 
worhbril iR Reini da in Ye BC re arten Art 
Vusl Vanlũuin ber v8 Ehifarhihelf' oh: Mindfeh!" Wehe Her’ Richie 
Ventanid- inid "ne Veſchaffungvesẽ zum RE Ofen 
Dei Tund ber Hoſtien einer: Bergteih” geſchloſſerũ Hat. Wick Wk 
gerieth (aber berät "in’ BEA) Im? Jaͤtx eni 408" genehuitzten ves 
Fils? ver etaftine von ER? als gyerrentuvbiirviußpici vee Qebqheil 
Auer rue Die ee ee are 
RE SE RR u Se ae vor ie ee 
verkelätße: Finke! vorgah ee ver 
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Re A Toten Tat trekunven haare rer 
denfen ***), blieb dagegen in ld DIE PIE FR 
BRUR alkVtbherren Intl Hoc F ERHÄRFRERRE "RA HEN HERNE ' HA ke ihr 
RN Haijerbeh fie NMeerigẽln Wohnling· noeh u re 
Mappin ec ee bis ee een 
In he averbieten Air Die Einkanfte Tamen En: bene 

zu Göln a. d. Spree +). — Im Sabre 1364 werk: HB 
—5 — ‚ie Pftitret zu Dein‘? Rhendvörpi/ Biken RN Tlieplat 


mn mm ν Stun Ibn BT range ν. 
estrı) Aunlr GC J ..- ’ Y ⸗ 
ENGIMDnII. . msi Ri. ones iz ohtopk nous, men 


RIM TITAN 1 IV; zas Im Dahle ua ni Are 
— der Pfarrkirche gedacht (Ubd. S. 179); ferner erwähnt das. Kirchen⸗Viſitations⸗ 
roto y 1341 (ibd, 408-411 der Kalandebrüberichaft und 5 ven 
——e ie —E mit deni Ralhe det Er“ (bd: 4 at 2). PU 
) Riedel 1 Dptth. IV. 291. 292, 814. on I: biefem a yl!son“Pk 
cun. Site an die Knochenhauer gelan it .Mil, öl au ‚ee dr ik * von, 1423 
(ibd. p. 319). Der Comm nda, exult —* Hi) na abe tan das 
Pitt —D * 154] fan: h 257.) — 1809, 7 ide, ‚ie 
en) it Bellin zu — jei 5 — or 
Hi 5 trü —39 — shi tus! sin. Hoya übpin: unam ca "o) | 
‚Ro Enden 136 ein er vihſo m. Beike, gie ist c. BR 0), 
— CB. 378), Iars“ cn: Ko). © | 
+) Riedel 1 Betib! IV. 229, 245/ 330, 387, Y si ri zei, "8, 





— —— 


MWon:bimre REDE pu⸗Bernialw beftgen ehe ibramenh 
Machtichten "Die TÜRE Erwahüiunung elhalten weir 1328, woͤ in/ riuri 
Vaatſßſuuit: des - Kapitel 32 "Be Fähre Calendatum ecolesle ciu 
eitis: Bernoe genaniltiweiben vc). Dieſer Urkunbe folgen · andleenvon 
104631wbðnachhi⸗ Kaͤlaworttabet zu Bender zu!nEhren der Hheiligen 
Catharin«e : ieh dafeübſt ertichtti "ey: uk von 1947; weoris 
Markgruf nLudtwig den Aalaudsbraͤbeca hierferbft Eiituriſle“ ka Sertits: 
vorſ AWerwelifer rr Bluchiensidetth iſt eine Urkundeꝰ vom Fahrb wrz 
oa ee son lraivenburg BE Slatuten "vers rnbe 
Feet Betr fFeht dari uhter andern feſt, dich bie 3iEher ſahn⸗ 
a ven Dörfer felerlich begangenen Dienſte (setättiär gi Be 
hang von Aufregungen bes Candvolkes (ad evitändin Gnsolentie 
et enormes strepitus rusticales , qui E12 Aretttiäntei Pan PETE 
Sunyı: 2 een de Kalandébruͤvern in Bernau 
Ügegabten Wären: FÜR“ "DAB Tntükt! ainhYartbernläcke der· Grumbi ge⸗ 
were Ten rare Dörfer: after 
Die u un tee rare u 
Abe hu rer ee Voatihtegeine gegente wre” unthefaͤgigen 
MH licher U Bere ak ehe ingehtimei FF). - sie 
gan as Tunbirvei Rh Yon) AT AT, 
DE ER ee tee bien oe 
einen Furfürftlichen Schupbrief,i ütberfen’ War He dbch. Berka folgen: 
vn Zahre ae ie ee vieſe era en der 
Warb: Bramenduttz hatlen Re Purben uf aeg 
weil Fa 36 Cl RE uote." sr ET —— — 


ME ana is) 7 Mayr zo Tan? rarieerinar ma 


* 


Jun: » vg”; . ze .. ‚ Go. . 1 ri 
1 sn rt if 2 - rat 4‘ 2* 4 'r, 221 aim 


”*) Aus den Akten des Kalandes macht Riedel Mittheilungen in v. Ledebur 
Algen, Ach. XI. 205 u. 206 * die babin gehörigen, Hrfanben XII. 
0) v. Ledebur Allg. F Ed 
“er) Küfter J. c. II. 11 ni: NE aan? ( 
t) Gercken ogd. 3A ‚8 3 as HM. BE Ze SE 25 Zu x 
0) tisapeh! ghat KR oh aut! —I 
Statuti® non: oben" Pro’ äufs eXbesstbus chxath 'eha ' ital r 
IHdr' nidnittis Fesitneft- tar barı . em abeeisüni * exusv —*— 
nifate carebit, (Allgem: ehr rl’ 
gl Berti Anz. Archto Sen 185) giſcha h Bi 446. 


a De Am dam N); gab vs fer zwaj Halante,den einen 
. für den Barnim, den andern für den Spandau⸗Fahrland!ſchen Diſtzift 


aden für. bie: Hapellaͤndiſche Halbe. Schyn das Sanbhud,fgris IV. 


belehrt una. daß vas Havelland in die terra :Obıda as Hayvellanvo 
im engeren Sinne: und-in die tarza Merice getheitt war Hi). Was 
unter leßterem zu verftehen, fagt und das Schoßbuch von 1441,,:5ndem 
ab. zu dem. „.Halselandı milder. Haydet'.'nie Oriſchaftpne; Balgow, 
Eadewo nffexhitz nie, Gab dr @lioninke, Fahrland und Ger 
re Diſtrikt, ner ron. bezrichn 
wer hen: dipſer Dikaktı fallt. inndchnik das Aindfanges Due 
gen Rare LT als der) Pewin then: frattum, Kalendetun 
ia Nerisa; et: Hecquikusdam, Albis wille:tädem territoris adgareif- 
sum Maʒeichnet wird; unhı al, deſſen Muͤgliedertn abet: zudem Diitkeun, 
die rien Spandau, Vorland, Eerburg, Kedin, Färben; Scorhn 
Gebt. Marquatht). Heiligenſee, WBuſtermanl, Eutz RohrhadZ8iethent 
Lantwitz⸗ Bahn, Marchnu, Toͤpelitz Segeßeld; Shin, Knoblach und 
Gortz genannt werden +). — Im Jahre 1322 überträgt Ritter Albert 
Gruelhut das Patronatrecht des St. Georgen -Altırs vor Spandau 
‚an die fratres Kalendarum de merica Spandow, fo wie 4 Hufen 
u: in Wuſfermark und ‚3 Stüde ‚in, der, Mühle, Nyerbyrg Fi). — Den 
wetiben «ber. ‚pebachien, ‚Relunder lemen wis in einer: Urkunde Ludwigs 
VE Her” von FIT kennen, “indent "berjälße "ven Attdr Zoͤhanniz 
des Täufers in Spandaz beichenft nd. werordnen, daß die (frotres 
kalende districtus „Barnym _ bafelbft bie zur Befegung | ſtich eignende 
Velon · zu ‚Fräfenfiren, habe, tägl Dielen van Apankinkhrg.ner 
äinigbe gedoch 1456 die Kalande bridet / Diftgikterumd! · votfugte daß den 
LT ſonan dert Nbmen der Spanbäufgen: Kidubt hriheiſchafl fähreh 
er - Do dab ben. 200, Pasconasnechk. das Ok: Biceelio Al⸗ 


ia peu ö⏑ Bio mn. em N 
——— .53 it 8 AED: inte Ri at J 
*) Mi Baugnahme auf Urkunden hen 3. 15 Rh she bibl, „Bron- 
—* ‚auges. 1; MB. then. J— Veit an JE: 
hhnn‘ “ Landbuch S. 4, u, 71. . Tun ; u; DR GE AR FEBRIE DRAN 
tr! he: ih: S. 340. rss Bu La) BET BET 53 3 T: —* —*8 Er 


h27 HR laden Bol H, ‚BE -.: ge omgenh et. * Du ru e 
oral ibg. A:: BY. 7: 2 > ss te urbane dar, ne ns 
ee Pe Ah Hi. 





| itres in er Penclneitche zu Col·a a v. Em ‚Ran, och wi oben 
wat währt. ee Pros —E * 3. En En IE 


Endlich haben wir für’ den Beemenburgiſchen Sprengel Ko 


Renate: Ebetswaldeey,Augermünde*], Zehden ickey) 
- a Wrieden Fals Sitze von! Kalands Betbruderungen zu 
ini un bei tu BE eb era. eat NR Yan 
Zur Bertihiese Kalande ves Sateibergiften Sptengels, zu dem 
wie jene übergehen, And: Wir. Wircchiieinen gluͤcklichen unfländitnidier 
Stand geſetzt, ſchaͤtzbare urkundliche" Beiträge zu liefetni wie berühren 


aus dem Nachlaſſe des im Jahte 1785: als Archiviakbnusl ar’ bin 


verſtorbenen Johann Buchholz, von einem Ehfel defſelbene dem 
Prediger Buchholz zu Witzkellrim · Landchen / Nindwldem Vereinkfur 
Geſchichte der: Matt. Brandkaburg ,- 'beifen:- Mitglievicnerfeld: if, zut 
Benutzung zuͤtigſt Überlaffen worden ſynd P). Unter ven Ganvſchriften 
jenes’ älteren Mitgliedes einer: mn die Geſchichte der "Mark: Starten 
sg mehrfach verdlenten Kamilierttt4)‘, wird einer Hiſtorie ber Peig⸗ 
ine SIR REN rd VIE Bet 4 
DE a 3 5) ass TU Far 2. HUN ısa and 


B . . . 1 » 2 
. 1332 .2 »’a ... “ . 
H ! .. r ! , “N 2. 267 J 31— 124. 211 ‚\ *1 —32316 [u PB | . ° 


, | — GEBE FRI u re For say, 5 
x) urkunden von 1359 (betands et’ frätfes Kalendärum' presbYteti Mm. 


Everswalde)., : 3368; ;ffraternitas :framum: Kalendarimy ulemicorumm Ist layr 

‘ corum), 1416, 1505, und. ‚1922 d. ib f Rantlab 
| —S & ꝛöb. 0. 232. 317. Dr dagt BER: J Du vr 
6 Möhfen Geſch! vWiſſenfqh. F ic Matk 777 SE Be EZ 
9* er) ibd; elta, tl 33 rei cle Duulsz 
H wiſchof Dieferich von Bandeatug be be hätigt 1522 die von feinen Borgän ern 
vonfiräiteten: Stutaten "für bei’ Decans’'kr canietäbius'ebtefgue proßigöfes 
fraternisatis Kälendamm. dppit Wilzen,skRüreriit.. ai Neues; Beorkin; Ak 


454.) . Mebe, non, ‚helm ee ipohl -benfelden mit, den Clendegilden pere 
wechle un gteht HL N Ahreib vd BR Weriezen S. Hl 1 A —* 


- +4) Ole Uckuain, Lwbrauf⸗ Hike Bezug · genbmnnttnn wwird⸗ h aben wir ART | 


weil beichloflen morden if, dergleichen Material den Märtifchen Forfchungen über- 
haupt nicht, einzuverleiben. Miedels wichtiger cod, dipl. iſt der geeignete Ort, mo 
- diefe Urfunden eine Stelle finden werben, 

5 HEN Am Pekannteſten ih Samuſel Buchhollj, Oberfarrer zu Lychen, dem⸗ 
nächft zu Cremmen, hauptſaͤchlich durch feinen Verſach einer Geſchichte der Churmart 
Brandenburg Ifter bis ster Theil. 1765—1775. Sein Sohn Johaun Samuel 
Buchholz, Buͤrgermeiſter zu Kyritz hat eine handſchrifiliche Geſchichte der Stadt 
Kyritz hinterlaſſen, die unter den Muspt der Könige! Bibrlothek! ſich befinden Von 
dem Archidiakonus Sohann Buchholz find nur die Vitae Pastörul ac: Inspecto- 
‚ rum, qui a 'restituto Khangelib' ad nostra t#mpora'Ryrikensium :scolesia 


· 





— DD  ——— 
wipifrhen Ralanbsörübesnuikt Urlunden/ gedacht, ‚Die: micht:atiehe. Tan 
hamen dzu fein: fcheinaugi: wohl aher/ eine won det "Prignitiar diplomalica 
der Hiefigen: WBinsiglichetsBibliotfjef’ abmeichenhe Sanmilung :von: Urkun⸗ 
ben Abfigriften ‚ı.aud- welchen. vet: gegenwaͤrtiger Athandlang er 
Arhang heryorgegangen ifti 3 > 

Rirgenbdan aujit —*e— und volitanbiger⸗ das 8 Bein der 
kalmeie zu: den lirchlichen Gliederungen hervor „aldi: Bel der 
Havalberger Diöcefe. :-Diefe : zerfiel nãmlich.in Diſtrikte, denen als 
after. Guiſtlichen ein) Propft in: aͤhnlicher, Weiſe vorſtand, wis die heu⸗ 
in Superintendenten ihren jetzigen «Diösefen *). Rur ſcheint: das 
Ralanbesvefen, 1eichesn ſo meraiigkcher Bergleichungäpunkte bietet ui 
dem ⸗Kreisſtjnadal Verhaͤliniffee der Gegenmart;; .‚häeriii-der Art. vegu⸗ 
kinb /geweſen zu ſtimn, abs jeden Propftei⸗Vezitiei auch · ein Kalandente 
ſprach, der feinen Sitz an wenjſelben Orie Halle, qwo dee Diſtrico⸗ 
‚ Bropftt weflditte. Bett Absrall;, mo wireine Propftei in ber Havel⸗ 
bergifchen : Woͤccſe finden,‘ zu Havelberg, Pribwalk,  MWirtftoit, Neun _ 
Ruppin⸗ Grauſee, Röbel Ne Bratvenbung; und: Stienfand, det finden 
wir auch:reijnen Anand; '; der: micht fehten geradezu als der Kaland des 
Diſtriltes Havelhergi der PMropſti⸗ Pritzwalkeu. ſ. w. genannt wird. 
Und: wenn: hußerdiofen Dertern nſh andere als Kalandoſttze bezeiche 
wet: werden ſo ‚fallt Behribeirgenianerer. Brkfung heraus, entiweder,:baf: 
hier Elendsgilden: wil.ı: wie kiärken Kalannen; verwechfelt worven find, 
oder? daß: eine - ſOAchei Belauptung nes irkundiichen Beweifta erinangelt,i 
oder daß die Größe eines Propftei-Bezirfes eine neue Kalanpd-Bilbung 
und Abzweigung von dem urfprünglichen nöthig gemacht: haben wird. 
Die Congruenz der Umfänge beider Verpälthiffe wird dehet als die 


Regel night dw. Ahrede geigellt werden hönnen cc nu, | 
Die Ueberwachung ben: alanvs¶ Iuſtitato ka; wie Dies: aus zahl⸗ 
a en tert Ir. din! I , nirge! in try a! (; 
Dane EICH HL DEE US BEE TE 17 — 142 12337 9 Ne 3 Ba Be Zn | 
- u ri nnd KIT ee; Yamıs as er.427? 


Öraefäiörun. — 1726. dh Dud' wan iter! ven Hanbſchriften 
werden außer ver oben? erwähnten‘ Brigrlitiä’diplomatica, und det Biſtorie tee‘ 
Prignitziſchen Kalandöhrüder ne@'teit:Calendartrtn Marehicum und ein Thiatrum 
Mirdiichtn NAie del ivoandipl.p Hpt. I. 865) erwähnt; vie Bette: dem Bag" 
ver Hetru Vtediger Vachholz zur Witzte ſic Befliben‘ und vem Birke am Bienmtung 
Aberreich worden Abi u In hr 

”) Riedel cod. dipl. 1 Spt. 1, 248 Da 


/ 





‘66 U) 


rochen Beſtangungs⸗ und Renovationsr Uilunden hervorgeht , jebein 
Bifchof- Tr den: Bereich ſeinerDiöteſe, ob, un: ward durch em 


folden Organisınus, der die Kalandsbezirke dir Uebeteinftinnnung brachte 
mit dem Umfange ber kleineren Archidiakvnate, Propfteien und Chdfiani- 


täten, weſentlich erleichtert. Zu den allgemeinen: Erlafſſen; :welche.mt 


‚ Tec biichüflicher Behörde: m die geſammten Kalando⸗Inſtitute der gan⸗ 
zen Diöcele ergingen, "gehört. 3. Bi eine Wedfügung nee. Biſchof Wedegb 
von Huvelberg vom Jahre 1474, worin ar: Die Veſchluͤſſe ver Con⸗ 
cilien in Beziehung auf die geziemende Tracht ber Geiftlichen: im ſeiner 
Diöcefe. erneuert, und nicht bloß tale: Pfarrer, ſvndernruch: de Den 
kanen ober Aelteſten der Kaldnde-Brüderjchaften aneffwedent,: daraufe gu 
halten, daß die Altariſten amde andern Geifmichen⸗ Bei ben: Prozeſſtonen 
wenigſtens mit. dent Bixet anflaͤndig An herjchrelten und an hohenFoſt⸗ 
vo mit ven Suppellicien bekloidet ifeien I). 1.2: 0: chris 

In⸗Havelberg beftanden meben; siner Elendengilde imoch.drti 
ſ Daß! unter dieſen/ nuch ainKaland mar; 
geht zum Erſtenmal aus. den Im: Auhangeimitzethellten Arkunden An)J 
ktar hervor, fo wie auch; daß der irrig anf Pritzwall / bezotzrne / Maide⸗ 
kaland 1) ein und derſelbe iſt mit dem Ddes! Diſtriktes Hnvelberg. inter 
dieſen iſt von beſonderem JIutereſſe eine Urkunde wvom: jahre, 1418, 
morin Clemens Loſſow, der ich Kebersichter: der Provinz Sachſen uns: 
bar: Dominikaner Klöſter Maärkiſcher Nation, wännlich zu Ruppin,; Bram: 
erhuna, Sechaufen, Bern One Bon, ‚Berlin und Toms. 


pin a tete le Nr Jen) HE 137% 








Trırtoc Fan —8 EI ta hs Fall 
ni, 9 Riedel ad, dipl. I Ovtth. 224 1239. TE si) 
“*) ibd. Hptth. II. 
**#) Urkunden Ro. , ; 4 8 !bon vWhn b 1428; 1466, rm a 
und 2500; entnommen der vorermaͤhnten Buchhohziſchen Dnwefleilbuisit 5 
.'‘ +) fraternitas kalendarum dicti Heitkalant 1480. 1484. (Riedel c. d. 
1 Hrtth, II. 7. 42.) Von befonderer Wichtigkeit iſt die erfle der genannten Urkun⸗ 
den, weil durch fie der Garmeliter-Eonvent zu Perleberg den Kaland in die Genoflens 
ſchaft ſeiner guten Werke; aufnimmt, und ‚das mollie viel Inge. da bie Kumwe der, 
bemit. nadg den Indulgenjhriefen, mon 1A Pnfan dem, Orden Abhlaß, xxtheilenden 
Taae wugeheuer war (quimgenki anni; faham novan,anmi, quingenta qua- 
deageng, ‚quadpgginfa novem.quadrageme. at quadraginta ‚dies) und, da, auf 
Dipke Meiſe die Memorie in ber. Capalſe pes Earmellter - Gonneutes ‚gehalten, ‚für den 


Kaland dieſelbe Wirkung hatte, ala wenn biefe ven Carmelitern felpft zu Theil a 


werben wäre, So herlunhoenzefe 


der! 





‘ 





germunde. :Bifgrins; Eurralige und Refarınnior nennt, die Drůhen a _ 


Scthweſterm des Rakanies- void. Haide itmn Havekargiifhen. Spyeugel 
in: feinen und, des Ondennhaſonderen Schns almmt. gg 
De Üsrbridenung: at Kypihh Wird aan miederholt Kaland ges 
ann #);:Aied- aben in Uskanken Bad la Klmven- Bike, baatichnei *®), 
un muß dahen and. als ſalchen Angſehen meyden u: nur 
nillebee ‚den: Kaland, zu Reriaberg ‚micd. ung, von, 22 ‚Mrfunben 
aus den ehren kg PR: DEE WUR no War 35640 1381,,..4894,; 4409, 
4449, 1464, 14 42 (hier ſiellt Biichofe. Wedego die Zahl Dex. anfau- 
nehmenden Mitglieder und. hie; Aufnahmen-Ordnung, feſt) „4496 und 
ABRO; ver Inhalt angegaben TEN). Es jſt ſomiten, die, Urfunde „von 
IHR, in,welchen: Nicolaus Wegener; für ſich und feing. Ehnfrau eine 
Memvrie bei dem, Kabqude ſtiftet, kein,swegg bie erfte 4), Melshe,-piejer 
Verbmuͤderung „geunfk;;.gm, Jahrs AAR, beztugen Heniens „Karwe 


decammeR Maihyas GsambomehHigsigus Sehyiten, gamerash. qipnes- 


qua.gt singuh presbyteri fratgrnitais ——— 
daß. der Prieſter Hinricuq, Kohnty italien iu, Byiederlchaft zu wer 

den wünſche und fuͤr ſich und ſeine Vorfahren, beögleichen.. für "eine 
leihlichen »Badtogg: up, Sohweſtern 3: grgigg, Memppigp;in ‚Bigijen und 
Meſfen ihrer Gewyhnhait ;gemägß, alljährlich zu, — *37— 
au; welſhem End⸗e ren teacher Piennigte⸗gon denen bei jener 
Memorje ejne Mask „an Dig. Hrn, vertheilz, mgphen- ſugle „ Mögeſetzt 
waren. Im ehr 4490, betätigt Hiſchof Otte, per, ſpommen Brkder- 
ſchaft ihre von. feinen, Borgängerg Johann, aghagp, u. ‚2 ‚griheilten 
Pripifogien. und (üblichen: —— Selbſt nach. im ‚Löten 


we 1 Tu! nit no qI, 1a ya nn BEI: 


*) Riedel 1 Hptib. 1. 348. 352. 


**) Im Anhange No. 1, befindet ſich des Bifchof Theodorich Beſtaͤtigungs⸗ | 
urtunde vom Jahre 1337, der Schenkung des Fritſo Parys und Alhard Rohr zur 


Verwendung dar Gildenweiſter der Blenden» Frudeotſchaft. tan Yehrhrh..d, 
Hart Biandenhug V. Tb. H..BH. IN. Kar.. ©ı.160:7162.) Inn Jahre, 134 
vermachte Margraf Ludwig:merihiebenen, Altärem: jneKiritz Debungen ana -Amliggeur 
‚don. Dürfen, ni auch dem, altari Ezadum. (Rilmired.t Suuß« RT Du 

*0) Küster bibl. Brandenb. 158- 160. I. 
) Ried ti 19T. 0. ION. “Pa tbebaru stchllg 

+) ibd. 1 Hptth. II. 36 aus Berfehen auf Prigwalf bezoggn. az u 

717) püs honorabilium virorpgg geesbyterommms, raternitgtig: kalen- 

darum opidi Perleberg. ... laudahilkesiransaetuslines .obserwankias quas- 


N 


% 


Jahrhinndert genoß der Kalaud heines! großen: AuſehensiVermãchtniſſe | 


werner ihm gemacht und dfier wurde derfelbe gu Darlehen In’ An- 
ſpruch genommen + Ja meh imedem nämlichen Jahre,“ in welchem 
ver Eintritt bet: Reformuation set Etiſtenz deſſelben sein Eludeimachte, 
verabreithken: /Dekan!)· Tamnerer und gerleineilBreftere: der Wroberfihop 
des Kalandes tho Petleberg⸗deni: Matthlas v. KAaden Erbherdn auf 


Bohnenburg ein Darlehen von 80Gulbeni. Nachbem 1889 ſammtliche 


Kalandoſtiftungen Heel Mark Braͤndenbutg mit lanbſtandiſcher Bewillio 
gung vom Kurfürften: Jvachim- aufgehdbenn und, add hlios pios ustk? 
je" verwenden beſchloſſen worden; "ernannte die Suftskirche Säle 
&:’y. Spree, welcher alle :Ralands - Einkünfte -atiheinifielen, 1543 den 
Zohailh’ Konow und Erärgz od!’ Berge zu Einnehmiern ver'SPBerleber- 
giſchen Ralanbögefähe. : Im: Jahre? 1560 brachte der Rath! jenoch. die 
Kalunds⸗Intraven eigenthuͤmlich ah fih-und entrichtete dafut alljachrlich 
as de Dom u Coin'aude Spree60 Gulden, veren Aus jahlung 618 
in den ojatrigen Ktleg auch tichtig erfoigte mer). 4 Jnver Jacobi⸗ 
Aleche zu Perleberg beſindet iſich ein dieſe Bruwerſchaft betreffenves Mo⸗ 
nüiment ). αι ste ne ae staunen‘ 

Eben ſo reichhalili fließern die Nachbichten uber die ſehr bedeuienbe 
Kalandsbruͤberſchaft, wie ihren’ Sitz zu⸗Pritzwalk hatle.oGSchon gů 


(ee des 18len oder Ya Anfang‘ des 14ten Jahrhundetis !thaten ſich 


bie Bfätter vor 7 Lirchen die um Wheil nunmehr eingegangen oder 
ir dilialen herabgeſunken Find? in der Naͤhe von Pritzwalk', naͤmlich 
die zu Frehne/ Lodhtebt, Glefenhagkn⸗ Buchwalde (das heutige Buch) 
IRRE igeitzlin, Ferdebhagemo ind: Falkenhagen · jü eltienn Ralande 
zuſammen, ber von Biſchof Johann beftätigt und dem Schutze aller 
ee 1 er Br 
ment gie IT Br RT eb arten, J 
rongae et queeunque eorundem intör'se' edita statuta, quantum non nisi 
hü laudem Dei, parem et honestam conversationem tendent inec non 


regüle eorumreſormationem (Riedel I Pptih. 1.499. 2... 5 © 

*) Vergleiche das’ Bermäthtniß. dee Eydede dibaenvom⸗ 3 1518 im- Anhange 
No. 11. yon bleib tlendl 

**) Urkunden von 1511, 1515, 1518, 15%, 1026; 1533 3 Wiedet Löptth. 
I. 107. 202. 208." ie —* aD J.. WR url u ddl”, 

RE DDBHHLIT. BBB. BU en. . EIER SE 1 Er BEE 


er) RE Re Berlin U. AB... innen 


2 


Fine Racflötgek ennbröhlen wiuredeo DR TER ee Dart! 
Wiirp AR ſchon deshalb denn vrſten des N ee LIE 
1308 ben: BiorhumVorgeftandem hie" Juigeſchtdeben werden n wWell.ver 
Kalcnidgemaͤß den Yellheren ull geinein ſich wiederhbleten endeten 


noth ct ee Beeren war; foren DIES 


Wnſwe noche Äre Rraͤuſchen bel den Thelmmehreihhpehränn. Pe a 


Buſch tysnhglebt in ſeinen handſcheſtlichen CaloAtlarikin Metchiöun 


A ER uf welche Utknden geſtuͤht das Jahl1 302 als · das: Dir 
Seflung / und vas Habe E63 "HRS vas! der: Beſtantgutig vurch Biſchof 
Jehannbau. Ohne: Zwelfel At "Hiebi ein und dirſelbe Braberſchaft; vle 


xon Biſchofnvl rmolve 13077: 0 de ER erhltit une 


Deren Propften:Biisalk bezebchuet Mird mm: : EU len thierdei 
uglelch Belkin daß eipanige Stteirigkenen zwiſchen den Mirzliedren 
ver Bivbrſchaſt Eon den Dechtlulenju Rchtichtend ſeten/der⸗ Unwn⸗ Meier 
| Beziehung mit biſchoflicher Geronti verfahren und fetuR Die Bubpenfim 
Yon ſfechlichen Aeniteen als Iwangsmittel in Anrornding zu Tbiehiyen 
Befugi” fein fols: Ferner, daß'nies Brüder bebrthtieigkseiunttigern FFuefnk- 
menkunfe⸗ Im - Fahre edesnal 3⸗1MNeſſen halten fell: reines fahr: die 
ngfend Maria, damit Fe bet'iglemi erkiitienen )Bchmeifür sale Wen⸗ 
fchen ſich verwende; die andere für alle verſtorbenen Mitgkieseerunp 
Wohlihäter der“ Brlwerſchafinauf vaß Wort: tönen Mehr: ind ewige 
Rüße ſchenke; die Brite dem heiligenii@eike,uufribaß set vie Benben 
Genoſſen und Wohlthaͤter der Vrüdenfigeft erfüllen Es rrchemſich au 
viefez"Befumberttischk'.I318,1400; 1482/71642, :1A85,::0486L: 1488, 
4297:"i6613, 18 IEÄRHLSIDE InBeziehung "anf wie Weel⸗ 
baͤder, die eine der wichtigften Liebesverrichtungen der Kalandsbrüder⸗ 


— 

glg ai 2 Tran, wi I Ba SE GE 3 rn Be LES Bea IE  ELED eE) Er EEE 

Sr In ‚au + 1". hi. I u Di Idyfi er Ju‘ Ihrica v Tree ad 
' ’ rt: st ve. 

" —E—E— m u. au Berlin. IH. 456. I az [RE ET Er Fr 


**) Calendas in repostila PLEWAR pi biehanis ac chteris eortum Coht 
sortiis ad honorem, laudem ei gioriams nominis- Jesu Christi atque ob 
Auch abimarum suaranl “rattöhabillter cönstitutas."TBEEmrahn Beſchrb. 
y! Hart Braubenbutg v2. 1, daß mn: Rebe coh. li 


ı Hot, 1 358.) Dre Bisstbup oiliaong 2hlfe i ER — —— 
Rievenar Opth. U. 88. ho. —e— ——— 3% 


u m. &op. ©. 107, 119. SET E27 BU E 


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Ä um (6) zuummme 


ſchaftes mas iift Dia neunte won, A485 7): bemerkanönerihen Ms Art 
Big Bacab, Schroͤdar Kinchhers au, Stenenähenen, Ay: dich: Vi, ÄRine 
mWah mone Merirud⸗, sin: Yusdrug, der: mir. magiten. nagbk-Poparfonumen 
ni nolſſtaͤndig Hay, ‚Mt; „39, Rheinifche len, saBh Heine 
Hr Are Nach, beider. Tode ‚Iplle: ‚Die-Hauptiymng, anı man ar 
land falten; deafr moͤchten Dann za ‚eigen Baltpni.ımpegiferdgi Keland 
ia Brink di eeren blifft lB.chhahre; zu ſeinem yeah. ſejnera Fliech 
Brelsnheit vregne Memorien m. geem Qexlbade gehalzen, ginem / jeden 
axmen Menſchenn manh.-dem Bade ai teren: um der/ Kiebe Mikes 
spülen. aagsben augadan;; Dieſen fügen wix im Anhange nychfau⸗ 
gedrugte Arhinden:bet ), aus denen bemerkenswerth sit, Maß ganz 
Kunz non der Aufhebung/ aller Kalande in-.der, Mark dieſem1835 nad 
«in. ‚fpiethieher - hier steformaterjüchen :Bermegumgen - beilagenbar RBeß oͤti⸗ 
gengsbnief, in welchem amd) des. Fäniglichen. ,Säugerb DaxiarEase 
spinrarhabum mirerseing Stelle finhot, a A 
awiichitbener Mognarıı ler. Refemmatian par: zu Theile ward; Bann Auf 
Rergeichuiß,iian: Mitglichen.-Dishex, ‚Merhrüberung,. ‚ppremıhiermach ,ı mot 
ſehr: wenigen Ananahınaw;:. doc. eigentlich. nur. Der Chepus .feamrBer 
IR 1008 1 Mitserfiohdes, nd. die bonprutiren, der San— tenhahs 
aunwerden feglen UN UWE EB RP EBEN, re lt fin. 
sp Weniger Nachrichten; Haben. wir upon ben! Raten in er Btieim | 
ir Lekgeni.und Mmfschaufen; Won pam .aiten Oyſe, 
wiederum.hem Dige xiner Wrenkei;: hellen wie mraigfteng, ungmeifet- 
Bafte: Zeugriſſe***); von itengen nur die Behaypkung p)ipfme, her 
ſtznunteren ſaukundlithen Raqhwec von Vußehagen abgn autfieg pie 


„hrs. IT RAR RS Da, IE De Diem ol 7 ‚Ins 


’ 


/ 


*) Nah Joh. Buchholz iſt die Urk. von 1435. Das anhangende Siegel zeigt 
einen Altar, worauf ein Kelch flieht; über dem Kelche fchmebt ein Kreutz, auf wel 
ches von ber linken Seite her eine Hand weiſet; rechts vr ‚Stear, , Pie Mmiarift 
ip. Mafusteln Jesbar ; 5. Fratrum Calende, au ltEE ienbir ded oe 
de m 2 fangen, Np,P. une? 12. 13. 14. ‚ira Ih Aller 
un Ph Ra: vbibl, ‚Bragdb., 1,.,Af0.. ‚mar, coliech, OHR RN Aa 
Apr 18573. uͤherniebt. Kurficſh Ichann Baayg chem Pauls. DIKSEHIHE:biE. ae ber 

loß⸗Capelle und dem Ralande zu Wittfod gehörig gewefenen en ana. 1 

A) EEE ME. a Netges, Berlin... 65% Bermann ıBeldpb: d. Marl 
Branbbrg, V. Th. Lu. IL. Cap. UN. p. 224. SEID TI N 


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DEetcven⸗ ae: Von ver lehteren weſſelbiclr rbaß tar Vahre 1385’ 
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Bus Vanlum r datz hifanihelh oh iAlinoſen Behitſs Kor’ Deine 
Bertäntfpe und der Beſchaffung vis pam "Riten erſorvetlichen 
Weins uib der Hoſtlen rinen: Vergleich gefchloſtei hat. Wick Oi 
gerierh·aber beunachſt in Verfall; im’ Jahrenn 408" gekrehmnitzten nel 
Tate? EICHE" von Re als Gerren RE vee re 
tauetihibe Vaſtſvfee die Wire ee ae 
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eelitfe: Hinde! vorgati eu ee 
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denfen ***), blieb dagegen in Floͤr vigr zun Ya IE 1 St 
RR dikVbherren Imik: bh} SDRRERFREERE TPAHAW TRUE RB Re ihr 
RE Vimſelbenegut Nirevigkil Wehnlng: Treu in Iren 
WE Re een bis ee ee 
Monchsʒeunne adetbieſen — Einkanfreameinan ben Vom 


zu Göln a. d. Spreet). — Im Jahre 1364 werlen“ verc3lopftezu 
Nuppin, ‚bie . — Ryendorn. SDR nake⸗Trieplatz 
ie se RT ag νν 





Teirt TIRDIIM. msi Fu eu ls naou“ —WM — 131197 


TER TORE EI a 1 erh IV; SR In Dahle sa Aare 
in der Pfarrkirche gebacht üibd, ©. 179); ferner erwähnt das Kirchen⸗Viſitations⸗ 
 Bretofell n 1541 (ibd, ꝑ, 408-411) der Kalanpebrüberfchaft, und » 5 ver 
Ai. —*— ie Kaldı Ar mit. dem“ alhe fir Eſed (hd? 412). ? 
**) Rtedel 1 Pptth. IV. 291. 292 814. Vom eben diefem Allate, der von? dR 
Elenden⸗Gilde an die Knochenhauer gel ng — redet auch eine Urfuünde von 1423 
(ibd. p. 319). Der Comm nda xuli hi In der Mirolgeritche aedenft auch das 
F —3— — 252.) urr“son 1353, 1360, 1406, (Rie 
eil 5.7: Be ’ : 
) Die d. Fit “ — ‚heäkn Dave uhr a ide) F 
trüg fü Kalen öl 'Su'sp spit irilus in‘ it Ubi una ca eu in 
Aula ensl * 18 (Ri ia biyfom., "Beike, 1 ara), Hi6Ü Ciba. p- So) 
(B. IT, 475" (B 410 — 
4) Riedel 1 Gi IV. 209, '%25, 359, 307, Ar) nen zei, z, 


\; 


— — 


und Ransielowi;unp wine audexe als Halanhahcidez man LT rg 


Sienbelennen, hei Dieier, Meiraenheit, :naP ehedem / der Dompropß Day 
haͤrd van, Sanslbpeg «2. Huffen. Landes in, dem ‚ihren. Vruperſchaft ge- 


hörigsan: Darfe, Bgadin „bei Mußerhaufen, nxr Suiftung ein y 


Dans, zu Havelhexg gelauft habe )) Eine andere Ksfunde, nayı Ighre 
1394, wodurch Miſchof Johann won, Hgpelberg die Kaland⸗ Pappe 
ſchaft zu. N eu⸗Muppin ‚beftätigt, und nie. Statuten vorſchrejht, ſoll iu 
dem Archiye an. Prenzlau aufbopahrt. merken **), Im Ighre 14. 
nahmn Bifchof Wedego ins, Veränderung, in Dee Perfaffung deqirhiee 
ſigen Kqlandes ‚var, ande,’ ‚Die bis dahin „npbegrängte, DU, : Der 
Mießer/ welche uanigenpimmgg.‚aperben, Tonpien, quf 30: in,pam; Lande 
Ruppin, mit frängen bevjchene Meifliche fetiepte.. Dies, Heſchah haut 


ſaͤchlich aus dep Grunde, damit die Minfünfte deß Kalandeg augrfich 


+ 


| gefiftet APR (Bor Geſch. dr Bandes, ‚Stargard L 1; 


—I 311, 327.) 


ten, daß einen jeden Mitgliede der Brfberfchaft. auch, Das ihm Ayıftchenke 
gereicht, merden Köyne und, awar, quch den; in Ren⸗ Ruppin anpefonpen 


Miighederndie aben durch Krankheit behindert würben, au, ba Botteße | 


wiite „jelbi; Theil nehmen, R a a ee u le 
ı SORANTER, mjederum age Gib: hinen BrepRei; hatte. ebenfaffg, ing 


Kaland/ deſſen Urtunhen pon I3pR und, HAN gevenfen;. mim Jahe 


Hakdubekimgmten, dien Iuxfürſilichen, Magiitzaisperimuch. ginf Hem Kalgude 
bioher zugehörig. geweſene Zinshebung fortan zum Are; beh dg⸗ 
tigen Predigexs Ha; a .tur mE ettne)o an; 

u eg auch / von/ den zu Meitenburg RR Theilen dys 
Havelbergiſchen Sprengels, daß naͤmlich alle diejenigen Oerter, an 
denen Sitze von Propſtei-Diſtrikten waren, auch ihren Kaland hatten. 
Se kemen. wir a ed tr) zu Neu⸗Branden bargett), 


.ı 205 Veh dat IR .D bean Pasap Serrtin Pf on ion 


„ y ’ 

24 Reber I 8, ferner ger Ürtyuben "don 13 — I Ale. ühf'p. 
ie? /I dner di. 

Bla Dee EEE 3 B E30 E57 4 50 

vroi, pt — hd 


or, Se Beh, ) tab" Prenzlau | L vag, 
Riedel! ‚sh „AV,,263. 347. . j 
; +).ibd. 1. Sptt 445 20. 430. 32\.u3g, ee a lea: 
2 ++) Im Jahre N. AR Herten ja Ralanbes au. ioöser f gebe al Wirs 
Jahrbuch d. Vereins, für Reklenb. Seid. 1. 15.), 


HH) Pad einer ——* von 1355 (W estphalen mon, in Mi. ‚praef. 


ad. 
_ p. Sr — Bezugnahme, auf Zatomus Beſchreib. d. Pak in Ia-. 


milia Gremiorum). Diefer Raland fol bereits 1276 durch 9— HYroſt zi Bicbp 
I 137. r F 








aur Mold HA FSHUndeL, Brhendanrkenigen. iehenne beſchalcilie ſich 


namenilich auuftj deun Werdecides Laubes Stargard ‚u muf welchem nie 


Stadt Fingti. any: der Rats eimeemhefondere /Landſchaft. gebilver hat-**); 
und wird diefer geographiſchen Bihgeichloffenkeit.:gemäß genunnt: 1308 
fraktes Kalendartarn ;in: Insula habitahtes; 1898 frotres Kalendarım 
de. Insula' sornhoni: Stargardendis 4**), Außer dieſer Kalando 
Verbrüderung gab es zu Friedland auch noch «eine. Weiwerfchaft: des 
Rufenfrangtd tinategnitas: de: Rondtio ‚Masiaenı vwrkinas).; ‚Der. Bifchof 
Bafjo ınon Gayelberg: im Jahre; 14B9: feine Maſtatigeng enihellie 12... 
si Micht nen, If; aber Denen. Epsingebren; Kunde: Das. In⸗ 
ftitut der Kalands-Verbrüderungen verbreitet--gewefsjs aber: ja: yink;;biß 
jetzt hatnerudttelb werden Akne nichs Prunrts: aber ;penfelben hnaus; 
alſe wiederuniimällilden ¶ Daan zeu uederſachfiſchen Benolkeruug, Merten 
vie: Mena uiſirung · bieſes flawiſchen Aftenkandob Aberlattem War. Ahr 
chleßeid.n Ben. Wei nach Oſten varſchrritand Kahſenerwir Bias: zuec 


Büfteonme p)nzui nenemis m. id die rrisdunl TI 
tr: Bon, vinem Kaland ‚zur. Die staimin gerden sTuehentien nan hd, 


1as7, 1459, 1466, 1473 und 1479 ihrem wefentlichen Zuhalie ned 


angefihets ad Beeren, Toraz url 
2, 1.Boms. hohem⸗Altet Us ver Kabaad 1a An ciam. Paar: Alpe: ine 


Aunde ohne: Datum; die Jivar der Bezeichnung Kalandı fi much. em⸗ 


4 


Hält, deren ganzer Inhalt aberisanfieine. ſolche Prien Behyenichaft 
ſchlieben laßt. die den geſammten Clerus der Stadt umfaßte D „gehört 


DZ Zur _ Zur Zr 


deſelben Vahin zei au ein MRemorienbudg \ ber. Brüngrfaft in 





Dre eb 99 alias le IE enden 
— et, bei SdER etians Tobi ge ni elosin. .- 
N th ten.elunzste; ic SEHR ill va went {, 


+) Aus! dem — ves aq/ Zahrhaud exrts eine Rochricht. (Mr: — 
**) Das Laͤndchen Beſeritz als Untergau des Laddas Stargard (s. L28debur 
Allg Archis Narıeibdie sa.) nit 5 um 
3 PH): Senme  Mr. n), Neues Miekkentung: Wh 7 Wi Mine dl. 290: 


Sr er eu rn ih ee rgarh. 389, 


+) Westphalen mon. ined. IV. 1092. LE SER Lem 
CE) Deer Alandesi daſelbſt rat Shielinp in "mamoniarendeefae S. 
Caecide: Gustsew. 38.271 sul oda). 
1445) tole Bere ei or Oemmin &, BBO-MBBB.: 15 im; ©) 

°L) honesta universitas clericum in. Tangiynii (Sta uanhagen Me⸗ 
fhwib,- u. Stan. Maslami GL487.)- Baal syn lannaea de f- 


% 


— 644 mm 


Formnends Calbaarũ ayymda daſſelbe⸗ einenuNickas Plebnann 
aifffuͤhrt, det 1276. bebie y. Dueſe Vrũderſchaft ſcheint ſich ſpäterhin 
in” zwel Kchande,nundzwar det Maririe⸗ und ver Nicolai⸗Eirche ges 
heit zu huben leo ae / miichherlgen Urkunren mar ves Emen 
Kalandos zu St. Matten! gedenlen Ey, von:! dem esn noch im Yahırk 
16085heißt: in : demo nostire „fratbrmitasis nos: fratries proshitebi 
b. :Marlb‘; wietgũais p) ji sr tl SER 11* 12 th if Br 
1 Nach⸗ einem in mehaßacher Beziehung für: die Geſchichte vrs Kur 
| —88 metkwardigenStatlite des Kalanis zu Pafewal kiwom 
Fahre 1510 etſcheinen/ die Kalandetzoͤſe geradezu ati; ierhauſer und 
Reſourcen der Geiſttichen Hit nit eh nn 
EB en: RataWve: zur ir or ylanıi npahfuehe euren des 
14ten, 1Bten any 1 Brecht Jahrhunderis⸗n üheils wollſtändig theils amd 
zugswelfe: bekunnt eworven Ari namentlich erxwähnen wir hiereines 
Vertratzes Bern: Jahre u32613wiſchen ver, Bürggerſchaft zu Prenzlau 
und den Kalandsherren, wie ihre Capitalien, dieiwie wir auch anderwüris 
Sefohtn un wieſe Seit wielfaltig aus gelichen / wurden, verzinſet 
wotden en. kit: wur int iii nr FERTIG il 
Bon den 7 geiftlichen Bräberfhafen m Greifswglde ia: me 
zwei workliche Kalande  gekbefen,- au. zwaw Die Bellverfchafti ver’ Maria 
Magbalena iin’ der Nicolui⸗ um des heiligen: Guegor «in-ı der : DRM 
ce De. ft Kalands "era urlunden „aus den 
it STREN Ga ae. rn ” tr! 1— 
Ans 5 —— Weich. » Statt Ynclam. S. "ig ) VI 
TO eo Han shi Kran meltbe 
an*) fratribus fraternitatum Kalendarum ecclesiarum b. Mariae et 
S. Nicolai in opido Tanglim 1405 (ibd. p. 425). 

+) Urfunden von 1412, 1448, 1456, 1513 (Stavenhagen p. 126429. 

Balthoa far. hiſtor. Nachtichten v.-b; Landeegeſehen im Pommern ©. Id.) 

+4 Stanenyagem S. 489. al! νν. 
H) Sacrificulorum in Potz Walk tabernae Cerevidipriks siwaBamtıs 
CHendbraem :Deminorum dv Rrestum 'Staluta” de: Antio 464: cuna motis 
nö ddile.:- Bodii. 18895 wieder abgedruckt‘ ie Dataetre Pemmerſche Siblis⸗ 

thek I. 137— 144. . ol SE .hbuts en tra at“ ya! 
*Urfunden von #334, 1873, 1376; 1385, 1447,.1487;.1883, 8524, :1530 
(Sedt Geſch. d. Stadt Prenzlan I. 127. 130. 133..1& 39. 592154.) ;- 138176 41 
Eichſt edt inne. I- 268.4; 1508 (bi. Bäbrobur age rn I 354.);. 1526 


(RG BteP bibt  Brandbi 158). irn 5 ot nt, 
*) Koſegarten Pommerſche u, Rügifche — ı: 18-00 . ’ 


+ 


Datnenna 5 —R 1368; sars) LT 233 — 
—E END TAHB #7, des: pie 
ti euer 14 ee ee ee Alle ſteũ 


| "ur erinahnni. Wwelunden CR Be: Tratres Tratenl 


mitatiai hb. DNorlae Magdalerikehenkanit, ie‘ Beyeichnui Sallend a. 
verrntievent / Die: Vobrſtrhor nermen ſich preturstoreser)y aberſchon⸗ 1364 
heißen vie Vtübern Marder. Mansraitans kuddndarını BiTMllike 'Mas- 
dulönası: ie? !oculeiik BINIEORR TC Zr aheel14361 veſtaäͤtige Her- 
zog Beherim VIE! Dede Naltide unwinitin ihnen ſeſbſt ts Mitgneb | 
Zr Fahre 144 Amt Fohann⸗ Dargeitz, BEER: VE 

Markenlicche zu !'Cbibergi  maittueker RER er Minden’; Rufen 
Friedrich IL undGarl EV: zur Nlufrochchultung GEGEN" Feöifjeiteh 


wlaffonen Eoꝛſtitutienen urn auch die Wyüboeſchaften hu Meelfowalde 


in feinen Hug. Niv. dieVricderſchaften: St.: Mariae Mähdalenee 
uni St. !Giegorik, ie: abes die bi 1 V Apofiel Beicber Jaeobl⸗Körche 
une Ided-Heigkik! Drstfktigkelt Trherheit ausvrülllich Darin’ Kieliande ger 
une ); cuur Fe, allein wurſen wir daher auch alsl folche erleninen 
Nicht. a emen Bvrieſter Kataud/ſonnven bloß 8“ eine⸗ der wirt 


Feten Sg tie: Bunnfokmifcher. Bricverſchaft Don: Habt Brei: 


ce anziehen). (Betr gedent/namentlich cine Vefunvevon: 1434, 


weine Erzbiſchof Peter! von Kane ‚fie bratres: convivit Teutonit 


öl. die. Greifsurohdi| ner. :undr-thrum’Rür: den Veſuch Iren Capelle 
zu Rothna auf Bornholm einen eilftägigen Ablaß ertheilt *+). 
Zu den am rechten Oberufer gelegenen Theilen des Caminſchen 


Sprengels uͤbergehend, haben wir zunächſt einige Maͤrkiſche Derter "mit 


KRalanden zu 'rrhhnenl So⸗ wiſſn wie, daß u Fehben, * der⸗ 


an, Vatutcen J— war. Es il, nn ir "Sohanaiter- 


3 BEE: BT Wa Tre Pure IDEE Te: lach urn’ DL 
\ seh 

*) Bee thing Beittäge z. Geſch. d. Etudt Greifamase- Ns 108 19% 157, 

162, 177, 180, 252, 259, 265,.1282,285,:288, 288; 293360, 438) As; 459. 
"Geier den gi Roli30c Bel 2BR:096. u ne, 
*x*) Balthaſar v. d. Landesgefegen WU .. Zur Os 
Oebriche Fortſetzenz der -Diagerfijen:Codi dipk picag. 15 7 

nn 4*3 Ge sberdäng NeB2,.deoanmms, prosbyterluad xerſi HE! unwersi 


fratros fraternitatum Calendarum. Boch 


were ag erten Bond Wigrafi Gefguhte Die; ag 
*+) Balthafſar piiHeR!. attol oh - . f 7, A 13 a u 55 ln en rich: W 14] 


5 


Oxbend Gerenmeifter Hertmann v. Wecherg⸗ 4961, daß Die: fmtexwitas 
Calendarum in: der· Stadt Zehden !zu zinem ‚Blltar und Ribariat it 
der Marienkirche zu Königsberg in;der, Neumark. enpas vermachi 


habe *).. Dies hat. zu Mer, Meinung. geführt, Die werigſtens bie ieht - 


durch⸗ Feine, andere uxkundliche Nachricht Beſtaͤtigung erhalten Hat, Kür 

nig6berg + felbft., ſei der Sis eines. Kalandes, gemeim.**). : Bin. Anh: 
tes Zeugniß / fuͤr Zehden bietgt sung;ieine Urkunde von 1363 9)... 
 : Möhfent) führt außer Königäberg auch Bärwalde a6 einen 


Ort auf, an welchem, ein Kaland geweien fei,. wofuͤr und urkundliche ‚ 


Beglaubigungen abgehen; für Soldin haben wir bie Nachricht anı 
zuführen, Paß im Jahre 1368 die Domherren daſelbſt einen Platz zum 
Kalands⸗Altar in ihrer Stiftskirche hergegeben haben 17). 

Endlich . bleiben uns wech einige Städte Hinter -Pommerns. zu 
nennen ‚übrig: ‚Stargard, über deſſen Kaland eine beſondere hiſto⸗ 
riſche Abhandlung exſchienen iſt Art), und Urkunden von 1341, 1346, 
4350, 1360, 1381, 1394, 1400, 1406, 1449, 1420, 1434 1447, 
4465, :1493,:1523 und /1527 vorhanden find * ). Gollnow hat 
wohl nur eine Ehendengilde auffzuweiſen **). Der Kaland zu Maſſo w 
erſtxecte ſich über bie: Stadt und das. ganze; Land Maſſow und ſchloß 


mit; den Graͤnzen deſſelben ab. Im Yahre :1310 ertheilten die v. Maſe 
ſow den Capellanen und Pfarrerw: dieſes ihres Kalande:*%*4) sein Weir 


silegium, auf. allen ihren Beſtzungen und: befliniumten..eine dreimalige 





- +) Kehrherg, Behr, v. Königsberg ii... N. ed. 1715: p. 69. 
2) Küster bibl. Brandenb. p- 157.. 960. " 
ae) Nicolaus Schifunt decanus et Georgiüs Kämerarius, provisores 
ceterique fratres Kalendarum de Tzeden (Küfter Alt. u. Neues Berlin IL, 
456.). - 
+), Sch: d. Wiſſenſch. i. d. Mark Brandb. ©: 147. 
1» Küster hibl. Brandeub. I. 168. 960. 
trr) Schottgen Altes u. Neues Pommerland IL &t. ©. 178. 10. 
*) Baltbafar ©. 164. 165. 


”*) In ſtruction, nach welcher ſaͤmmiliche Arobener des Sospitale. Spiritus. 
Sangli und st, Georgli auf dem fogenanaten Elend m Eollnow ſich zu achten 


haben. 1745. 8, 
“%L) nostris capellanis videlicet plebanis "nostrarum Calondarum 
fratribus (Schöttgen et Kreysig diplomatar, All. 22.).. 


” 
7 


P 2 


Fan. ee are, Kaland bier gange Landſchaft Aunnfaßie, 
erhellte namenakich. auch aus einer Vefſaätigungsurkunde des Biſchofs 
Friedrich ven Kamin. vom jJahre 148d8, wonach. folgende. Kirchſpiele 
als zu demfelbene gehorig mufgezaͤhſt werden: Maſſow, Pudernyn, Prim⸗ 
huſen, Rodenhagen; ZJacdbsdorp, Specke, Burowe, Meertenstorp, Gors 
chowenhagew⸗ Derze, Perlyn, Mittenvelde,; Lentfe, Storckowe, Mulken⸗ 
Inn, „beide Wachelyn, Roſenowe, Roghowe, Paghencoppen und. Gr. Lens; 
In dein Beſtätigungsbriefe de: Viſchof Nicolaus ;ngn.:1399 wird deshalb 
bie: aus. Prieſtern und, and. Raten beiderlei Geſchlechts beftehende Bruͤ⸗ 
derſchaft. auch ausdrucklich Sraternitas fratrum Kalendarum opidi 'et.terri- 
torii Masso w.henanut, Yin Jahre 1468 befreite Bürgermeifter und Rath 
ber Stadt Mafſow den Kalandsehof · daſelbſt von allen ſtaͤdtiſchen Laſten *), 
++ Bon: dem Külamde zu Colbberg beſitzen wis, Urfunden aus den 


| Jahren 1343, 1356 und 1363 **); und eines Kalandes zu: &öslin 


gedenft- ei Kuchem Viſitativna⸗Protokoll von 1555 *°"). : Bollkommen 
mitt: Recht wirbi.bie" Werrkutjung aufgeſtellt, daß eine Urkunde des 
Bifchofs. Hermann von Camin vom: Jahre 1267 , worin von dam 
contivio:fraternitatis ; det Diſtxicte Colberg und · Coslin vie Rede 
iſt ), von. einer ſolchen Kalunds-Verbruͤderung haandle. Es iſt dies 
eined:ver alieſten Zeugniffe Überhaupt und von Neuem ˖beweiſend für 


die landſchaftliche Gliederung und 'Begvänzung dieſer Vereine. 


2, Auf der ah Ponimertus Küſte gelegenen, und in lirchlicher Ber 
ziehung zu dem Sprengel von Rofchild gehörigen Infel Rügen find 
bis. fegt feine Rulandb- Borbvüberungen, wohl. aber .ızweb Menden⸗ 
gilden bekannt gewarcn, die eine zu B ergen vis ‚die andere zu 
Sagard. AD“ . un 


dl, un “ ’ uf il. J oh ‚ . a , . « 2 25 


je HM): Sichörtagen er Kreysig (dißlomater, IM. AI. 70. 147... 
| 1) Wacfen. biflor. diplom. Gfſch, der Altſtadt Colberg S. 467-449. 

** Haken diplomat. Geſch. von Edslin ©. 149. 

+) Dreger ood. dipl; Pomeran. p. 524. 

PR, Die Brüderfchaft ver heiligen Dreifaltigkeit, welche der Herzog Wartislav u 

142% zu. Behuf vom. Begräbnifien und ‚vom Seelgmellen für bie, welche Elende, 
* Fremdlinge ſind', fliftet, iſt naͤmlich eine ſolche Clendan milde —** 
Pommerſch. n. Ruͤgenſche Weſchichtedenkmaͤler 1. 18.). 

+++) Symon -Guiyssen en prester, Hyaryk Norman, Dreues Hovener 
Vorstender de elenden brodesschup tho Sagerde 41519. Gensusen u. 
Kreysig diplom. Il. 234.) . * 


/ 


ENTE WERE TH TER Rip enifchen tz elaibed gehört den Dechwera⸗ 
ſchen Sprengel u: Wie Neal Wir ſolgende Radar wahru 
si BUS ral hirn de In einer Urkunbe von 1302 wire der Katandebricd 
bei St Nieslal Vafelbſt gedacht ), Des ehrmaligen Burgermeiſters der 
Stadt AFeriexn zW affel s Schiidetung des katholiſchen Gottesdientes 
iR: Sttalſiib kurz vor der Kitigenverbefferung, herausgegeben von Zo⸗ 
ber 18975 Hanne im Lüften. Cap. don: den Begräbnifſen ver: Todeen 
mit Bisifien, Seelmeſſen und ven „Caland. papen" undfagtbei · biefer 
Gelegonheit in der ihm eigenthuͤmlichen ungefchlathten Wälfe: „so men 
det 'Calahilks (insohderheit 4 fl. gaf, so Bingen: rer. ;Xreite IH 
dide hagenükintusd:sthan,heddehiein'groth, bock. a: der baut np⸗ 
gdedkhan, brillan :up der niesen; brummeden Yar- ‚eine''odBecie> das 
eifien davor !walgen mochte, :dat 'wöll sein ;wolf;sior darf vor- 
firetiktdde*ı: ' -. :.: 00: Net nei wubın Ach 
1. Bu Barth Mibke re Prieſeen- oder: Kabande ruherſchaft; deren 
eimige derikunden aus ven Jahten 1486,80, 1440 4450; R48fk 
n482,.1495;:4498,74505,:#806;4507,:4516; 1536rund 4538 giüitis 
A int m eintenderſelben uih voneindr Marien · Brüderſchaft die Rede 
Bes jedoch ebenſo wenig: für. then Kaland za Halten; if, iinierrdie gleich⸗ 
füls 088. Rrieſtevn und Lam: beſtehende Weubrüberäing: ‚der broderen - 
‚und süstewen’”des:: Hyses und’ Gonventes. tom hilligen igeste - 
 bilinen! Bärik“:: "bean Bifehof. Herrmann⸗ imachte 1:309 ;ein. ‚Statut | 
he Ian Deo mn pasuS nnd oa „mr 
wir. Grimme: wied;d473 einer leintn ichereBruda ſcheſ ober 
inet: Rufanbte gebqͥcht in sn Sl ist, heile Bla 
. So weit der Schwerinfche Sprengel über Meklenbꝛtrg NER: 2 
firelte, haben wir folgende Derter mit einem Kalande zu nennen: 
Parchim, Maichür, .Rofidd ma Eternberg. ins gunachfil Parchim 
betefift, ſo Minden wir un, ap‘ De vie Falandsherreh “ber Bruͤder⸗ 
__ | ET Bu hr, len F F W 
* ee BE Ze ET Ze 
Ben Behtbing Ba PR rg, v; Stat: Grefeihale No. 963 et. 
bangemagke:: de woridenkie ana ‚iroa: referiastiosehn. Sündenserm 
r rWalehnlar vun d. Poaunerſchen Sunny ©. 108% | 
u) Westphiilen men.inek, BL.883. nd 
+) Balthafar. c. p. 162. ei: Tu Kae Er ee 
x | | ! | 


- 


em 9 — 


shaft, Augufini um Hefagunii⸗ binnen der genannten „Shabt xjn Hauq 
Am Voaſtoc hin RMhann Mihslind verkauft Haken). ꝓNußfg 
Dirdem gah es · Roch eintmn zwejten Roland. /St. Morien⸗Maodolenen bei 
RP MNamen⸗Hirche in Den Neuftadt, .heffen eine Arkunde yon, JA7E 
gehenlt 7 .. Im, Madebin finh.. die, Bezeichnungen Kalandſtraße un 
ans Valandahor woch ifet ols Grimepungen au dennn dancigen Kalgup 
aAnguehm ). 1,0: Voetteff Roſt o In ) erbietet u... a Hiſchof Fried⸗ 
u; von rin 3 a Wohl her Stadt, — * der 
Sudan: RB. Bram can. Den mAh auge zu⸗haltenden Genyen⸗ 
an el, * a Bee Die ——— RP 


SH, 1. geibesilem: * Pe m ‚salat | —* ver⸗ 
Banten. haben sc. beſchraͤnft ale. ſyheilnahme ‚aljo, einentäch mur ‚auf Die 
von! Brsene, felhh- angehönigen Honoratiyren.Hierzu gah Viſchaf 
" Geisechuden , Bades 2 1424. feine Weftätiume +13. Im Iahre AHRA 
‚Yoptbew: die Kalandeguter pon dem Magiſtxgte einggjogen I DARA 
nen Ralana zu. Sternberg, welcher Ort; bie. auf:.bie Landtage der 
Begemwart ;: von Alters: her ‚fin hie NYitterſchaft⸗ Neß Landes eine mun 
züglide Beiestung, gehebt::: bat, icheinen, mit Cinſſchluß matsrligg Der 
Geiftlichleit, nur Perfomen des Rittexſtandes Gengſſenſchaft gthabt zu 
aben, mepährlß: cs: jauch: öften der MitteraRalanb.:gengant. wird *D). 
In dem Heinen Eprengel von Rageburg ift uns nur Wismar 
als der Sitz eines groͤßeren und kleineren Kalandes bekannt geworden; 
ut duty su hi AT . en 53* 9 un 
"W astphalen: man..:ined. w. in, Bl, LE hordesius 


chronicon Parchisgense BB. 
**) Eleemann —* u. üuriunden der Stadt Pers, Ai. 32, 266. 
321. 406. 
QJ ſrbal ene. V. MäJ. bes. gegnnee ano g Alpraue 
‚ia mamoqria Malchinensi p- 28. 
.,: Mıßwande. — Medienb. Nil, “0. IX. 158, Roßofifipen gih 106 
A73B:9. 229. Shräner Papiftiihes Bas MR Las fl 


‚MRleransiche ‚Mrflinge:p.nl2H.. m 

‚Ab Wieskphalen mon. id AM pran A 1 ned 
u RAN 

ln): ———— Rojdgrl Decha m item, derxugt, 139, ap die Rnappan 


—* wah Marguged Schaden „ein ‚Haus, in „her. Mitkerficafe zu, Sternberg. au 
Din laude dignam. frafernitatem Kolendarnm. —— Kalandas 
militum muuchpafam nebst Haben... AB.ramie YIR 89V. 66)... Hu. 


— 70 Gesch 


in hm aber wieder ein reiht ſchlagendes Seiſpiel für die Tanbfähafttiche 


Abgeſchloſſenheit biefer Eintichtntigen in Aebereinſtimmung mit ven 


lirchlichen und politifchen Begränzungen: "Den ſbowie / nach einer 
urkunde von 1230 der bannus in Wismaria fi} über die geſammten 
Kirchſpiele des "Landes Bregen erftredte‘*) ‚ ſo auch ‘ver nachinalige 
Kaland zu Wismar, det auch getäbezu als Kaland ves Karides Brezen 
bezeichnet wird *).“ Die Urkunde des” Biſchof Ulrich von Rutzebaurg 
vom Jahre 1282, worin er anordnet, daß. von allen Kirchen des Lane 
des Breſen fein Gedaͤchtniß mittel Meffer und Vitzilen gefeiert: wer⸗ 
ven ſolle, mag immerhin als der Aufang dieſes Kalaudes, iwenn / auch 
deffelben richt ausdruͤcklich erwaäͤhlit wird, aingeſehen weiden nic) —— 
Aus dem I5ten Jahrhunderte ˖ liegt uns wort dieſenbliden · RNalan⸗ 
dar, wovon derkleinere jedoch nur als ver engere, allein’ bepfeintbeie 


Ausſchuß des größeren anzuſehen iſt, und von denen der große 1002 


aufgehoben würde, der kleinere aber mit! feier! Dotirung dem Armen⸗ 
Tomb zu Gute kam ), eine beträchtliche Zahl seit Urlunden vor⸗. 
Der auf Wagrien fich beſchraͤnkende Sprengel. des Biſchofs: von 
Eubeck macht ben: Beſchluß der zu Deutfihland gehörigen Lande, 
venen wir bie‘ zands Imnn vumgen. vorfinden. Hier * wir nur 
Oldenburg undLübeck zu nennen = nt rl 
„vibenbwen, ‚Die alte: Sauna und der-alte —— 


... 
tn J DEEP ER _ „tat, he 


zen rd EEE id he, Nr ei: 19 An 


*) Westphalen mon. ined. IV. 932. vergl. v. Ledebur Betrag. d. 
‚Selbzüge Karls des Großen ©. 142143. 

#8) fratfes’ Kaleridärum‘ terre Brezen' 1365 Franke in Ark. Mek⸗ 
lenb. VI. 251. 258. Schröder Wiemariſche Eeftlinge p.Pag) ten. 
*B #8). Kranke V. 7%. 8%. - a tn ray‘ 

H ibd. IX. 159. le FE 

74) Die Herten und Brüder des Kalaubes f Bilmar? 1u I8 {2 (fe Mefent, 
F II. 179.); — De erbaren Calandes Seren‘ unde bidberei des Ealünbes'ibyn- 
nen der Nmen to Wydemer! 1427 (ibd. n.- -186). < der erbaren iheren unde bros 
vere des mynrin Kalanves byimen -der- müren töt Wysmer 1432, 144 fibd.H. 
198. 218.). — fraternitas fratrum Kalendarum- inrun ppi Wismarii 
Raceburgensis dibc&dis 1447, 1449. (We stpkälen: iaor 4315.). — 
Diderike Wylden de junghere radmanne vnde Didörike Willen dd Eldere 
Dorger tor Wismer‘,' nu’ tor tild vorstendere vnd 'vorwaree'der broder- 
schop de lutteketi kalandds” tor Wysiber unde "den’wieneh biuderen 
‘des selden ‚kaläldes 1461 (Lisch U. 227): ' Bergl. au Schröder pH- 
mit. Wisniat! p. ‘128; fad m, def. tract, de vonsuetud; um.» n 


griens hat werſchiedann / Milteüſchaften aufideifen. Ganz grundlos 
wird jedoch die hieſige Elendengilde; die Biſchof Nicolans von: Lübheck 
tim: Jahre: 6443: beſtaͤtigt hat*), in das 42te -Dakthunbert:verkegt 
Ebenfo' gehört dif. den Hahren :25W: amd: 42 24 1:mgeisgtiebene:: und 
a6 S. fratrum ;Kalends 8. "Antonü in'Oldenbbseh: bezeichnet Siegri 
ber. dortigen "Antwiimahräder ,. weil ses. Winusbel-ilfchrift im) deutſcher 
Sprache zeigt, ninh den AAen/ ſendern hochnen dem ehr 
hunden an). BTL 5% ze " 
Er Ber ER Jo haben win irihe: ‚oben: Jelkhen; daß 
An der Kärcher: St" Johtmnior Des: Gangeliſtenſich vetſanimelnde 
Kaland,: aͤn früherer: Zeit.rin: Golfen: feine, Zuſammenkuͤnfte gehnlten 
Habe: "Kine Spätere: Urlunoe⸗ godraln defſelben "interner Bezeichnung 
ver werdygen ·/ Proouratoren und Broderen ‚De, Salandhes. fündig Zo⸗ 
annes " Kärkhien: ap: dhein Sandhento Licherk/ "®r). ii: Heben die an⸗ 
deren Kalande -und übrigen zahfreichen Brüberfchaften viefer "berühtwien 

Stadt Buben wir'nuriwerige Radhelditen. aufgehen t).. - =. 
“7 Then auch noch außerhalb ber Graͤngen des heutigen Deutſchlande 
über die Bischumer Schleswig; seien rein deutſche Bevoöllerung ſchon 
Her Annalibta Backen Bevenleu artligt ven Nocdalbtagiſchen. Sachſen 
beizuzaͤhlen +}; Riepen, Odenfee und Roſchild/ fo echt alſo vas Me⸗ 
rropolitan⸗Geblet: des ¶ Sachſiſchen⸗ Erzbiſchofs von Bremen ſich erſtrocte 
dehnte⸗ fich, und hiermit gegenNorven abſchlicßend, Die. Repien: ben 
- !hlande aus’ Ser — ni wegen Mangold: an Untunberr vie 

- Quellen zienillch dürſtig. ne bp Ep N. 
Ä Everhard‘ Rudolph Da ves walames bi: Marder in Ro Cds 


. 04: 
No 1 PETE un 


* Wbenſo ward von om {das die Wortingimt i Eidt in Bag bes 

matigt. (Wo stghätenw”ll. ‚pfäekrp. NS.) 0: :: a 
**) ibd. Ill. Tab. II. vergleiche oben bei Kiel. S. 19. 
ee) Liſch Meklenb. Urt. II. 245. un 
+) 3. v. Mellen gräudliche Nachricht v. Lübed Hrifl. 29 u. 35 p. 179. ge . 
del id inkanbeıau; S. Marien‘ 11340," 307 Si Clemens 1820, zu ‚S.-Egidii ‘1342 
Giner handſchriftlichen Bearbeitung ber Gefchichte des St. Clpmens⸗AKMKalandes ges 
ſchleht Brmähnung. dm Dahresbetichu den Vereins für. Melleub Geſchichte: II. 204 — 
Die Umfchrift: Serm. Kalendarum -S, Marie in Lubeck bes Siegels des Ma⸗ 
tiensKalandes vom %. 1340 (W.estphelenl. Tah.). witd S.FRM. Rart SERM. 
p. i. S (igillum) an gelefen werben müßlen, Fan 

++) vergl, oben. S 38, DE I. da. m 


. 
1 
F 
. 


— 70 iii 


in ihm aber wieder ein recht ſchlagendes Beiſpiel für die landſchaftliche 


Abgeſchtofſenheit dieſer Einrlchtungen, in: Uebereinſtimmung mit den 


Hiechlichen und politiſchen Begraͤnzungen. Denn ſbowie / Nach :'einer 
urkunde von 1230 der bannus in Wismaria ſtich über die geſammten 
Kirchſpiele des "Landes Breten erſtredte *) ; fo auch der nachinalitze 
Kaland zu Wismar, der auch getäbezu als Kalandves Khrided -Vröfeh 
bezeichnet wird **). "Die Urkunde des’ Biſchof Ulrich von Aiüpehrg 
vom Fahre 1282, worin er anotönet, daß. von allen Kirchen des Wan: 
ves Brefen fein Gedaͤchtniß miktefft Meffen und Vitzilen gefelert:nek 
ven folle, mag immerhin als der Artfang dieſes Kakentdeß, iwenn auch 
deffelben nicht ausdruͤclich rwmäßtit wird, 'üngefehen: erben "My. "3 
Aus ven 5ten Jahrkunverte-Hegt uns von dieſen: beiden Nalan⸗ 
den, wovon derkleinere jedoch nurals der engere, allein! bepfeicrwdeir 


Ausſchuß des groͤßeren anzuſehen tft, und Yan: denen der große 1602 


aufgehoben wiirde, der kleinere aber mit ſelner Dotirumg bene Armen⸗ 
fond zu Gute kam ), eine betraͤchtliche Zahl son Urlunden vore). 
De auf Wagrien ſich beſchraͤnkende Sprengel. des Biſchofs von 
Eubeck macht den Beſchluß der zu Veutſchland gehörigen Laude, in 
venen wis Die" KhlandeAEhnrtungen vorſinden. . Hier Haben wir air 
Dibetrbttrg" md: über zu: nennen. > oh our nt. ne, 
vn enburtz ‚wie alt eSauprflobe m der alte Biſchvfofitz a 


9 ... 
ver ‘ : “ in —EX ur) TE . fi: 
\ 


R 7, .22. ’ u “ ; 
. Br x ’ l re ER . \; 2. m 7 — 8. urn I el, 1,9 un. 


*) Westphalen mon. ined. IV. 932. vergl. v. Ledebur Beleuit. d. 
Selbzüge Karls des Großen S. 142 — 145. 
#8) frattes’ Kaleridarum' terre Brezen' 1368 IB rraR ke ik,’ Ark. Mek⸗ 
lenb. VI. 251. 258. Schröder Biemariihe Gefftinge Pr). BE BE FELE zai 
= “er, FrankerV. 76; gyi- 0: mem iin Mn tz eig 

H ibd. IX. 159. J 

DIE Herten und! Bruͤber des Ralanbee iü Wiesmarꝰ INS 72 FA Wet. 

ee, I. 179); — De erbaren Galandes Heren' 'undt bibberei des Eulanbes''byns 

Hen der Muren to Wytmer!1427 (ibd. IL. -486), ade erh ären heren unde bros 
dere des mynten Külamves“ bhimen -ber- mtrkn tor Wysmer 143%, 1446 Aid: I, 
198. 218.). — fraternitas fratrum Kalendarum- Tolnohhiöpptdi: Wismatii 
Raceburgensis dibeédis 1447, 1449. (We stphalen Mao 'I/ 3315.). — 
Diderike Wylden de junghere radmanne vnde Didörike Wilden dd Eldere 
borger tor Wismer,,' nu" dr tfid vorstendere vnd vorwever er broder- 
"Schop“ de miteken kälandes” tor Wysmer unde "den’henkti Kiodereh 
des 'selfen ‚kalilides 1461 (Lisch Il. 207): "Beigl,'auy Schröder pHi- 
mit. Wismiat p. ‘128; fad u, def. track, de tonsuetud; p. ace endiisee. 


pri. Seal Reken" aufpeien. Gamz grunbi6 
wird jedoch dit hieſige Elendengilde; vie Biſchof Nicolans von Lübeck 
In: Jahre 4448: beſtaͤtigt Hat.ry‘, in das 2teahtchuntert verlegt 
Ebenſo gehoͤrt DE. den Jahren 12990 und::1224 1 mgefsktiebene::und 
als: q. ſratrum: Kalendz B. Antoni in!'Oldenbbreh' beʒeichnete Siegti 
ber. dortigen "Auiteriimabräder ; weil · es Minusbel⸗ Umnſchrift in) deutſcher 
Sprache zeigt, ruht Dem Yaten;; ſondern Deren dem en Zatx⸗ 
hunden MA) in. et oe " 
ft. ——e— Io haben wir geräte: otengefgen, daß 
ver A der Kirche Sr! Johtinis des Evangelien: ſich vetſanimelnde 
Kaland, in früherer: Jeitinn Gelfkein: feine Zuſammenkuͤnfte gehulten 
Habe: : Eine’ Spätere: Urlunde grdenln deſſelben unter⸗· der Bezeichnung 
ver werdygen / Brocmmatoren:: und Broderen den Ealandhes.ſunche Dos 
Kanes  Karkhien: np: dhein Sanbheiio Puberbut®®). iu: Heben die an⸗ 
deren Kalande und übrigen zahfreichen Brüderſchaften dieſet berühtwien 
Stadt haben wir'nuriwienige Nachrichten· aufgefunden th). - = 
> There auch noch außerhalb der Granzen des heutigen Deutfchlambs, 
uber he Bischumer Schleswig/veſſen rein deurſche Bevblkerung ſchon 
det Annalieta Saxolein Bevenlen idrägt'ven Rortalbmngifihtn: Sachſen 
beizuzaͤhlen Fr); Riepen, Odenfee any Roſchild/ ſo welnalſo vas Me 
rropolitan⸗Geblet: as ¶ Sachſtſchen⸗ Erʒbiſchofs von Bremen ſich erſtroce 
dehnte! fich; und hietrmit gegenNorben abſhließend, vie. Region: ben 
igalande due! Ser? Kae and Wegen Mangelb::an Urlunden bie 
Quellen ziemlich vuͤrftig. url Ban Veoh To. 
Everhard: "Rudohpit Dam v6‘ galanes "bi Mariao in Nor 


DR “ HF NEE 


n Ebenſo ward! von chin iaas bie Pe in Elle in —R be⸗ 
matigt. (Wisstghätenlllipfaekrp, MS: ©: Fe 

**) ibd. IN, Tab. III. vergleiche oben bei Kir. ©. 19. 

»*s) Liſch Meklenb. Urk. I. 245. ..... 

+) J. v. Mellen gründliche Nachricht v. Lübed Hrifl. 29 u. 35 p. 179. ge 
best de Rulanbeugi: Sı:Marien‘ 11340. 307 Sirtlemens 1330, zu :S.:Egidii 1342 
Giner Handichriftlichen Bearbeitung der @eichichte bes Et. Clmens⸗AKKalandes ges 
Fchleht Erwähnung. im Johrosbericht den: Vereins ‚für Meklenb. Geſchichte II. 204 — 
Die Umfchrift: Serm. Kalendarum -S. Marie in Lubeck bes Siegels dee Ma⸗ 
tiensKalandes vom J. 1340 (W.estphaleni il. Tab.) wito S. PM. ſtatt SERM. 
d. 1. S(igillum) Fr(atru) m gelefen werden müſſen. FFt 

T) vergl, oben. E38, nl En 


tcandie unbe Rektoni ber: Mirche gar): Euunbenbuͤll⸗ ha Stiuuten Für > 
wieſe Bruderſchaftcutworfen *), im weiche nicht uur Regenten, Bicr⸗ 
Megenten num @iener des Altars; Prieſtet uf, Peayen; ſondern auch 
Jauen:·cujgeneament werden durſten, jeboch vie Inhl 18wicht ubet⸗ 
ſihrritendEolche iKalande ſollen auch zu Aponria deiEiyder ſte dk, 
Hadbdiews leben, Hei ſſum, Schebe Bwã g, Foönnimmgen, Tundern 
und an umndern Schleswigſchen Dertern / fein geweſen **).:.i> 
Auch Riepen hatte verſchiedene Brüderſchaften: ı St: Lauremtü 
oder ver Prieſter St. Nioolai oder ser öchüfer, Sl. Pewwirund:St. An- 
tan Mt) von denen jedoch) mun die ımfte; ala ein; wirflicher Kaland 
anınfprechen. fen. mochte Sihne:klafiugten wird es doch hier, wie; bei 
wandern, Der nareswähnten. und anthom, Qexicam wiez. B. Rypſchold 
von weichem. ie Behauptung: gälk g)gn Schienen: fein. a’ entſcheiden, ‚oh 
wirklich ein Kaland / vder irgend eine andere ABerbrüberung hier Stajt 
ernten hat, ;i u nn. U äar "as GERT Be De 
Die Veryffannmg niederſaͤchſtſchweſtphaͤliſchen Bewoͤllexung im, nie 
Ruſ ſchen Qſtſeaprovinzen Lieflands Muxlaude and Eſthlands laͤßt er⸗ 
warten, dahh daerdiefem Stamm ja ·qharaltariſtiſcke Inſtitut der Kalaude 
ash... Bier: Fingang ad“ Berbreitung ‚merbe: gefunden Haben... In ‚Der 
That Finden nie auch einen ſolchen Raland, 19 Riga, Am 5..008..1352 
fegte mänalich der, Magiſtrat der Stadt nie: Bebiagungen-fefl.. nie - 
welches die Geſellſchaft der Kalandohruͤder Das: von ihr. yerfaufte „Haus 
Ki Der Mt Bahamas -Micche beſiczen vnärfes. und «ma 14. Apr. 1469 
bezeugt der Rath; zu’ Riga, daß Hermann Dunder ‚ein Mitglied deſſel⸗ 
ben der Geſellæ und Briderſchaft des Kalands ia Miga'A2 :alte Mark 
jägrlicher Rente für 200 Mark Fäuflich überlaffen Habe++).  _ 
F In Beziehung auf, die Kalande ‚Im Mainzer. Sachſenlande fei 
nachträgfich noch em, bapr t der Kalaudqbrüder Ju. Quberfabt ſchon 


U00 5 ch A mi m 


Due 1 Ban BL Bee Een 
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Ze Gefmeeige Moͤtdfrieſ. —* “uf Füsborif amoonilaten; —2* 
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ı #2): H,- Mali Älssertat, de: ‚reormatme "ein m bein 
8 88. 1 u Er Terre hai 4 - . ul ar? 
MM) Westbhslen inoh. mL praef, 18. a Va EEE VE 
+) ibd. ee Pu TEE BEE Fa Pa ee Eee .5, U. F 


N Ind. corp. hist, diplom, Livon, L 102. 628. ...: 





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in 1 tcurdanbe vercuagos deracht wird, aͤnd daß auch der· Ledes Sere 


bur g, hiach einer VUchrihel von428 einẽ Kalandsbrüverſchaft ent: . 


ſprochen habe . = n.dp „7% oe Gen 5 > .“ HIKIOE Pr BE 


17. 
Wo... Molke tesarbie) en lt pi urben; „ 
IS A ine” — 7 2 if nl: “ 
WEIT. en an 7Turt. c dien: 
Berzeitgniß der Derder, wo RalannssWesberiberuggen 
a a N gene em: zurı. — 
iν ., 2.2 Nine A er ; 


Aden Ma 8 SAl,,. are: , Braunffmdg Satkaf,, 2. & ir 
Alfeld Hildesh. * Er... Bello Coͤln. P. 5,9, —* 
Altenburg. Sayımk, Dan KH RE Burg Brands. » fl ut. zes 12) 
Alten⸗ſiaten vayelb. Dr, 46. Salbe, Magdeb,. 2,937, Katil 
Altenzelſe Hildesh. D,.5.2H,,..,., Celle Hilpesh. — — — — 
Alvensleben Holberſi. Bi Sf: ‚Goldberg Camin, MDB, .;, ., 
Anclay Camin, Q, S⸗ 63,., pn Coll, ‚Brandt, 2; 92. 


Apenburg Verden D,,S.. 31,4 Coswig Braadb,.D, ——— 
Apenradg Schlesw. MP. * Bar Cottbug Meiffen, D, S.47 


— Ih, e 


Angepmünde Brarop, De S, ET Coͤslin Camin. PD, 5,0. THE | 


Aſcherslehen ‚Halbeft,„D ; us —* Crofſen Bypslau. D. S, * — | 


fe 
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Bart Schwer. D. ©, 6 „Caſtrin Lehug, oe & 43, PR 
Barım Hildesh. D..& 23, ya Döyifchenhagen, rem. 2,8. 30, 
Bärwalde Kamin, D 6, 66 Dahme Brandg. D 5,2... PM 
Belig, Drandb; D,,.5..A8,.;.., ziyr Delibih Merſeb, DO. 5A U 

. Bergen Roſchild, D.,S. 67, , „, Demmin, ‚Comin, D, 5 — 
Berlin randb. D. 9.49... Deflan, Magdb⸗ 2,80 


End. 
Bernau, Branbb, 2.6, 5. ; Ditmarfen. Brem. D, S.4 nen 
Betzendarf Berben. D. 6. —9. „Döbeln Meiſſen. D. 8 * mt. n 


Villerbeck Minf., D, S. 10.. Doͤhre Verben, D. 6. 2., 
Bodenem Hildesh. D. S. J Dortmund Coin. ®, ‚S. 8 ren 
Bodum Coͤln. D. G. 8. an Duderſtadt Mainz, D. S. 13. 72, 

Borghorft Muͤnſt. D. 6. 40. .. Eimbed Main, D, ©. 16,, “ 
Peg Brandb ®, & is Eltze Hildesh, D. S. 23, 1 


— % LE or Fer DS, 21 u ot nl a hr, 


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TREE” 74 —XXXXC 


Eſcherode Halberſt D.·. S. 33. Jůter bock Brand. DA. 
Ederſtedt Schlezw. D. S. 72. Kemberg Magdb. Di; Sl... 
Frankenberg Meiſſen. D. S. 41. Kiel Brem D. S. Iss. 
Frankfurt Lebus. D. ©. 44. Kiſſenbruͤck Halberſt. D. S. 32. 
Fredelsheim Mainz. D. ©. 15. Königsberg Camin. D. S. 66. 
Friedland Havelb. D. ©. 63. Köthen Magob. D. ©. 40. 
Fuͤrſtenwalde Lebus. D. S. 36:: «Kyrig Hanb.:Di © 3%. o-- 
Gandersheim Hildesh: D. ©. 24 Leipzig Merſeb. D. S. 39. 
Gardelegen Halberſt. D. S. 34. Leifinig Meiſſen D. ©. ‚42. 
Genthin Brandt. ©. ©. 46. .Lenzen Havelb: ©: &.'60. 
Gifhorn Halberſt. D. S. 34. beburg. Brandb. D. S. A7. 
Gollnow Camm. D. ©. 66. Lößnitz Raum, DE. 38. 
Göttingen Mainz: DE 14. Lubeck Lübeck. D.S 20. i 
Granſee Havelb. D. S. 62: vLuchow Verden. D. ©. 20. 
Greifewatbe Camin. BD; © 64. Ludlum· Halberſt D. S 32. 
Grimme Schwerin. D. ©. 68; vuneburg Verden. D. S. 20. 
Groͤningen Halbeiſt D. S. 36. Malin Schwerin. D. © 09. 


Guben ‚Meiffen. D. ©. 7 Marliölvendorf Mai: — © 16. 
Guͤſtrow Camin. D. S. 633 Maſſow Camm. D. ©. 66. 
Hadeln Brem. 8.81. Mehringen Halberſt· D. S ss. 


Hadersleben Schleäw. D. E12 Melborp Brem. D. 618: 


ır »,” 


Halberftant Halberſt D. ©. 36. Meſchede Ein: DEE: " 
Halle Mage. B. & 40. _ Mittenwalde Branbb. ®. ‘© 18. 
Hamburg Brent. D. S 17. Mitweida Meiffen. D. €: 4. 
Hannover Mind. De 16. Muͤncheberg Lebus. D. ©. 15. 
Hardegfen Mainz. D. S. 15. J Münden Mainz D. S. 13. 
Havelberg Havelb. ». ©. 56. Neu⸗Brandenburg Havelb. DS, 62. 
. Helmftest Halbeiſt © &: 33. " Reu-Ruppin Havelb. D. © 1 
Herdicke Bötn. D. Sos. u Neuſtaͤdi⸗Eberwaͤlde Sthnb, ©: es 
Herford Paderb. S. &. 2. Rieheim Paderb. D. S. t2 
Herzberg Meiffen. D. ©. 42. Niemed Brandb. V. &4 g.h" - 
Hohnftest Main; D. S. 15. Nordheim Mainz. 'B: 8. 
Hufum Schlesw. d. & 72.  Nordkrand Schlesw D.C: LE 
Ichtershaufen Mainz. D. S. 13. Debisfelde Halberſt. D. S. 33.. 
Itzehoe Brom. D. S. 17. Oldenburg OsnabrD. S. 10. 


— 


a 
N 


Ofdenburg Labeck D. S. TO :. Geelang May. D. ©: 73. 


Obnabruck Osnddt! D.S.10.) Bechanfen‘ Meiſſen. D.& 22... 
Dfterove Mainz. DL. SE}! Suhl init; dl Eui6bor.; . . 
Oftermtit Halberſa. DS. 86... Spandau Branbbi:d. & 58. :.;; 


Ottbergen Babes! B6:18:"" 


‚Dieihderf' Bam. D. 6 7 Snktlagai: Mn. Drvii 46. 


Stade Vrem. D. .S..165::37 1.1.1 


Borgir Ser: D. . S. 68:7 1: Statgtkdr:Camte..D. 8.6 


Paſewall Camm. D:8 6Air7, 
Pegau Merfeb. D. S. 39.: 1. 


Perleberg Havelb. D. ©. 57. 
Planig Raumd, D. ©. 38, 
Plaum Naumb. D. ©. 38. 


- Brenzlau: Camin. D. ©. 64. 


Prettin Meiffen. D. ©. 42. 
Prigerhe Brandb. D. ©. 46. 
Bripwalt Haveld. D. ©. 58. 


Steine Ming. DoEIEBiin vu 


Etondal · Halter; DS, "83... 


Sternberg Schwerin. D. ©. 69. 
Stralfund Schwerin. D. S. 68. 
Teltow Brandb. D. S. 48. 
Toͤnningen Schlesw. D. S. 72. 
Tundern Schlesw. D. S. 72. 
Uelzen Verden D. S. 20. 
Ummendorf Halberſt. D. ©. 34. 


Quedlinburg Halberft. D. ©. 36. Uslar Mainz: D. ©. 15. 


Radeberg Meiflen. D. S. 42. 
Ramesloh Brem. D. S. 16. 
Rathenow Brandb. D. ©. 46. 


Walbedck Halberſt. D. ©. 33. 
Werdau Raumb. D. ©. 39. 
Werl Ein, D. ©. 9. 


Reichenbach Breslau. D. ©. 43. Wienhufen Hildesh. D. S. 25. 


Riepen Riepen. D. ©. 72. 


Riga Rigaiſche. D. S. 72. 
Möbel Haveld, D. ©. 62. 
Roſchild Roſchild. D. S. 72. ' 
Roßwein Meiſſen. D. ©. 42. 
Roftod Schwerin. D. ©. 69. 


Wismar Rated. D. ©. 69. 
Wittenberg Brandb. D. ©. 47. 
Wittftod Havelb. D. S. 60, 
Woldeck Haveld. D. ©. 63. 
Wolfenbüttel Halberſt. D. ©. 33. 
"Wolfsburg Halberſt. D. S. 33. 


Rothenburg Verden. D. S. 20. Wollmirftent Halberfl. D. ©. 35. 


Sagard Roſchild. D. S. 67. 
Salzwedel Verden. D. S. 21. 


Wrietzen Brandb. D. ©. 54. 
Wuſterhauſen Havelb. D. S. 60. 


Sangerhauſen Halberſt. D. S. 36. Zehden Camin. D. ©. 65. 
Schleswig Schlesw. D. S. 72. Zehdenick Brandb. D. ©. 54. 
Schöningen Halberſt. D. S. 32. Zerbſt Brandb. D. S. 47. 


Schweinitz Meiſſen. D. S. 42. 


+ 


Zwickaun Naumb. D. ©. 48, 


heraus: Halberfinvkuntt Brandenburg Haben jede 23 Kalande, Famin 49. 


— 


Auf die Diörafettgurudgefägtt, fit Ah. folgendrs Vechalwin 


Havelberg unb Mainz Ad, Matten 11, Bremen 19, Braten 9, hiß 
veshelm 8, Schwerin⸗ gund ⸗Schleswig· 7, Bote war. Maumbanaı 6, 
Magdeburg 6,. Lebus A, RPaderborn, Roſchild sun Merſehupg/ 3, Rum⸗ 
ſter, Minden; Oenabruͤch, Licheck und Breplau 2,. Rahehurg, Ripen 


und Riga 3. BZuſaumen 18451 von denen 46. Der Mut Tante 


burg aneunflerz. Daß hiemit Rie Zahlı derastiger Anſtüute wighh rap 


ſchoͤpſt! 


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u der BonnansChpang: des Vereins affwe—, Sm. —E Ing 
benz ;Die: Vortxge, indem er anf bie, Aten Inſchriſten man, Shen . 
Wählen aufmerffammoachten bie-Achrie. mer varmaligen Domiylange. 
Kloſtar ya  Bhattingen i. befnuhen haben. Gi werhen: durcht diaſe ⸗ 

VHriften ibiesswicht: Welftänbig: erfialtenen:;ors seherknligen: Biomintfanen 
Aleſtars gu Robet in Mecklenburg auf ſehn wilkonmenn Parineulinieet, 
Mumeurilichgcht amd: enen· das aunbekenie Falzum bester, :DRB. Da 
DominifaerakKloffer -Sabbin di. der, Maunark: im. Daßre 4275. aritis 
 wolhen:: Hieram ſchlaß derſelbereine näfere Begrübung. feiner Anſich 
vvnidem neinſtigen Mochandertſein eines DeinänfaherKinfierö gu Hauch 
Beogı. !, Ebenker: brachte: derfelbe urkundliche Jaugniſſe dahir bri bad) dat 
jngſt zur Sprache ſebrachte Wort Menica., fur cheide, much in der 
Form Vrienn vorlomme, Inne wies ar: anf Analogien aus bee Topor 
geaphie: Des t Mittelalters: hins;..nme wie. äbwechfeind: · Ammtudotf mb 
Mamurnudorf/Mreobitrg und: Meresburg, :&bbeslohsud Mebbeslvh 
Etizyol, und Meltholſ Iminleceund Minainlevo(das heutige Wem 
Jeden) u. di miiſinden.Hr. Meh. Archiv· Raih Reel ee anige 
alte Urkunden über: NRieverſinvw und Bernau. Hre Bauratk vu af 
Wera sid ein Thor der Aitſtudt: Salzwedel, und legte die Jeichniungen 
vavon vor, deſſen mechwärdigen Schmuck mitiBirppenbilpern- er erklärte, 
Doelbe-tegte: wich Brichmengen: der nortigeih . Et. Laurentius Kirchee 
u etbaͤuierndeen BDenrrkungen wer... Dann las HerruPitettor Klol 


’ 


TE ——— 





den eine Abhandlung über die Art, wie ehemals die Mark Branden- 
burg mit Salz verfehen wurde. In alten Zeiten wurbe nur Luͤne⸗ 


burgiſches Salz in diefen Gegenden benutzt, mit Ausichluß des Halle: 


fchen und Magdeburgiſchen. Jenes wurde von Lübeck auf der Trave 
in die Oftfee, und von da nad) Stettin verfandt, woher fein Name 

Travenfalz. Stettin verforgte damit alle umliegenden Länder. In 
der Mark war der Salzhandel frei; ; Kurfürſt Friedrich II. aber ſchloß, 
um Äh in dieſem Artifel von Pommern unabhängig, zu machen, 1441 
mit ‚der Siabt Lüneburg e einen Vertrag, , durch ben er ihr ‘ven’ ‚iegften 
Salzhandel nach der Mar erlaubte und ihn zu ſchuͤtzen verſprach, 
wogegen die Stadt dem Kurfärften ein für allemal 3000 Gulden, 
und jährlich auf feine Lebenszeit 200 Thaler zu zahlen ftch verpflichtete. 
Bon feinem Nachfolger follte ed abhangen, ob er an dem Eontragt 
. gebunden fein wolle, oder nicht. Bon da ab :führten vie Lüneburgee 
{dr Salz ſelber nach der Mark; und es hat 'bies. lange: fortgedauert 
Herzog Wratislaff von Pommern aber: nahm dies Abel und entzog 
allen markiſchen Unterthanen 1467 das Recht, über Stetfin hinaus zu 
handeln: · Hundert Jahte fpäter fand man, daß es vortheilhaft ſei 
Seeſalz auszuſteden, und reines Salz daraus zu gewinnen. Ed wurde 
wohlfuler, als das Lanebutger, und überall wurden Salzhäuſer zum 
Ausſieden des Bohſalzes errichtet; welches. die Matk ebenfalls ber 
Stein :erhleit. Dieſe Stadt ‘aber: war. mit Frankfurt: an, der ODder 
wegen. des Handels 1571 im fo. große. Streitigkeitän :gerathen;. daß. es 
zu: Gewaltthaͤtiglelten gelvnimen war, und weil Stettin nicht nachgeben 
wolle, verbot Kurfuͤrſt Johannn Georg. von Brandenbürg 1572 auf 
das Steehgfle - feinen Unterihanen jeden, Kandel: mit. Stettin Bei Ver⸗ 
uf aller. Waaren und! ver Transportmittel, fo-mie.ex:’&uth, allen Stet⸗ 
tinera. jeden Handel in feinen Laͤndern verbot, eine Sperre, welche der 
Marki’eben. :fo laͤſtig wurde als. Bommern.. _ Die 1573 zur Befeiti⸗ 
gung eröffneten Unterhandlungen zerſchlugen fich und erſt 1592 wurde 
Be Sperre. auf ven Antrag der Staͤnde aufgehoben, jebodh:: mit ‚ber 
Maaßgabe, daß nicht Die Stettiner, ſondern nur maͤckiſche Ynnterkkangk 
Salz die Ober herauffüͤhren duͤrften. Unterdeſſen hatte Luͤneburg bie 
Mal mit Salz auf direktem. Wege verſorgt. Die Staͤnde aber mach⸗ 
ten dem Kurfurſten ben Vorſchlag, ihnen den. Handel mit: dieſem Sale 


= 














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zu uͤberlaffen, um aus dem Erfrage chrei Schuleen zu: decken indem fe. | 
dem Kurfürften von jeder: Sonne‘: eine Abtgabe zahlen‘, "ach SH die 
Aufflchi landesherrlicher Diener, der Salzſchreiber, gefalten laͤſſen woll⸗ 
ten," Dies genehnilgte der Kurfuͤrft, und machte 1388 bekannt, daß 
er Das Gab. ‚Busch feine Diener an befimmten ‚Orten und zu feſtge⸗ 
ſetzten: Proſen: kiantig verkaufen laſſen wuͤrbe. Reben dem Llinebue 
giſthen Salze ſdncte kanftig auch anderes Salz eingeführr werden, 
leteres aber nur zur. Achſe und nur an den angegebenen: Orte: duͤrfe 
Salz gekauft werben, bel hohet Stwaͤfe. Die Stettiner Kaufleute ven 


lauften⸗ aber jetzt das Travenſalz wohlfeiler, und: es wurde dabon ſovel 


eingeſchmutzgelt, daß das Salz in den kurfürſtlichen Niederlagen um⸗ 
verkauft blieb: Zwar wurde Die Eiſcwmeung von’ 1810 bis 1625 


terdeffen regelmaͤßig * an den angarſen, der 1633 ii 
neuen. Gomteact mit ber Siabt ſchloß/ um die. ganze Mittel⸗ und cker⸗ 
mark mit -Salz-:zu verſorgen. Jedes anbere wurde verboten, und nur 
bei/ den verordnelen· Direktoren Des Salzhandels durfte es gekauft wer⸗ 
werden; Dies waͤhere bis 4643 106 Kurfuͤrſt Friedrich Wilhelm ver 
Große. ven Salzhaiidel ueber. frei gab. Nach ven! weſtphaͤliſchen Frie 
wen aber ſah -ier- in- ihn ein Witiel, den erſchöpften Stiätsſchat zu 
fullen, und unterhandeite mit Lüneburg, wegen Bieferäng bed: benöthig⸗ 
ten Salzes. Die Stat! machte ſich mihelfthig, ſo viel Salz, als ver: 


„langt würde, nich der Elbe zu bringen, und verſprach dafuͤr dem’ Kur⸗ 
Ferften jaͤhrlich 228 Thaler auf eine frühere Schuld abzurechnen, welches 


Geld als Schutzgeld ſuͤr den Handel betsuichtet- wurde. 1662 wurde min 
bekannt gemacht, daß der’ Kurfuͤrſt feine. maͤrkiſchen Unterthanen ſelbſt 
mit Salz verſorgen wolle, dd. daß nirgend Salz gekruft werden duͤrfe 
as bei:feinen Salzfactbren, bei harter Stedfe, Dies verhinderte indeſſen 
nicht einen ſo ausgenfnten Schmuggelhandel, daß das meiſte Satz hi 
dert: Faetoreien unverkauft blieb, übgleich man nach und nach mit. don 
Preiſen herintergiig- uns 1671 weigerte ſich die Stadt Lüneburg, das 
Schützgeld von 225’ Thalern ferner zu zahlen, wobei es auch geblie- 
sen fl. 1680:nahin der Kurfuͤrft vyn Magdeburg Beflg, und von 
da- ab. vermochten die einfjeimifchen Salzwerke die Mark mit Salz zu 
verſorgeen. 


| Pr 
a el ee: he Veneines ſyrach Het. Dinkktor 
yanıBedahnr Über den. Innifchrifflichen. Bachlag des m Jahre 1343 
- al Accbinincanmg.: au Syria: verkegbenen Dahaan Vuchhotz, ner welrhene 
ber- Urenlel dieſes Geſchichtsforſchers dor Herr Paediger Bich hoda 
zu. Witzke hai, Rathenom, einen Theil dem Pereina zur Benthzung ben 
laſſen Hate: ER. warde dieſes um ſo dankſbarer erkanmt, als! ſich ee: 
wieſen hat, maß jumter den zumaͤchftdie Pkg benreſfenden Arfunden 
Abſchrjften ſich ielg- hafinden, die, bisher wish: abgedruckt nnren.sweh 
welche ‚auch: Deflelben: Berfaſſers Prignilia diplomatios, Die.hmshichuift 
lich auf der Honglichen Bibliothel ſich; ‚befindet, nieht enchält, Märein 
werthpolles Erfchent daſſalben Herrn Predtger Buchhulz wardenein Bram 
4%; Jahrhunderte angehoriges Copigl⸗Buch, nen. gleichfalls: ungehruckten 
‚ Unfunden, fin die Geſchichte, Der Stadt Kyricz üharreicht. Hr. Mehr 
Axchivekath Riedel ‚legte; die wichtigen Ergebniſſe einer Anzahl, hi 
jaht, nunhefanntar Urkunden. Dam, welche, der · hochw. Prieſtex Ahern Mala 
u: Mährifshen: Kloſter⸗Archinen mitgetheilt hat und im, Drikten:. Biete 
1:-Hmiptfgiles, das Codex: dipkomasians Buandenhurgensis:.chäe 
druckt. ee Bit, varla, namentlich: Der ‚bisher. ale zweifelhaft ber 
trachtete fand. urkundlich nachgewieſen, daß der Markgraf Snbit men 
Mögen mit den: Mark: Brandenbuuge fürmlich: belieben wurde. Die 
Dehnung. geſchoh, machdem ikın: ad Annfüntenihum: seunäge. Niue 
tages; ſchonc mehrere Sabre frühen echlich. zugefallen war, am, Jahre 
‚1397... Dlenftsge hach Umbrofi zu Bragı ; Hr: BVauurath· 4:Dmai 
kagte Beach. yeirhnungen Der. Rische zu, Serhmufen. in der tank 
ir, Anficht arı — Din den März ⸗Sitzung, vnnde: ben, Verſammlung 
uhr. die, Anzeige, daß Sa. Exeehens der: Ra. Beneral.n Bofkmaifier 
Meh Gigatsminiſter Here v, N agları Die. den Dereine. biaher. fiir, Day 
Mafang a: Mark Branvenkurg hewiſligie Poetofceiheit auf die ganze 
Monarchia ausgedehnt habe. · Dann. hit Hr Geh, Archivrath. Miepaf 
en: exmag⸗ berdie -augeblihen Rechtsanſpruche des Kurffirſten 
Sriedrich Junrgauf; Kyrfachfen: und. Die. bisherige Darſtellung Der. Heßt⸗ 
nahme ah, Sächfihchen, Landes duch dieſen Härften: Er, wir daxin 
Rip. Unw ahaſchenlichleit der· Annahme: nach, daß der Kurfürſt Names 
ſeines, Sohnes: Iphann; überhaupt: Rechts anſpruͤche ayfrele Succiſtan 
in Kurjachien erhoben, und daß die Behauptung, Friedrich hahß Kur⸗ 


— Bj — 


ſachſen geivaldfam und wit der Abſicht es zu behaupten; in Beſitz ge⸗ 
noammen, hiſeriſcher VBegruͤndung ertliungele.: Gr. Vauvai v. Quaſi 
Ja eine Abhandlung zux naͤheren Herring ‘der Grenuzen des: Theile 
ver Prignid und Medienburgs umfaſſenden Landes Lietze, mdem er 
auchwies wie tief ſich dies Land im. den heutigen Ruppinfihen. Kreis 
hintin erſtreẽt habe. Kr: Direltor:o. Ledebur ſprach iiber zwei in 
vo Milsmacker Kirche befindliche "alte Glasgemaͤlde von denen er oͤlteve 
In: der Mitte. des vorigen Jahrhunderts gefertigte Zeichnuugen vorlegie: 
wovran Kerr, Hoffchauſpieler Schneiver. Mittheilungen "Über VBronze⸗ 
figuiven in dev Pfarrkirche zu Frauifurt a. d. O. knuͤpfte Hr. Prof. 
ww. Hagen tegte Ramens dres Herrn Regierungsratho v. Mink- 
t0Ft'die Infghrift eines alten Gemaͤlnes zum Entziffern vor. Im der 
Apri ⸗Sitzung. lad Hr: Direktor u: pdebkur eine Abhandlung über 
Oft und ef, Nord une Süd, dieſſeites und jenſrits 2. ıc. in hiſto⸗ 
riich⸗geographiſther Beziehung . und: über. das Schwankende und Weih⸗ 
ſelnde dieſer Bezeichnungen in ben perſchiedenen Zeiten) fernet/ uͤber 


die verſchiedenen Ausbrüde für die Veſtandtheile umferer: Marken, be⸗ 
. fonderd von dem im Laufe der Zeit ſich aäͤndernden geographiſchen Gegen- 


fägen der Alt mv. Reumasf, Hiernächfſt tegte‘ der Hert Baurath 
9. Duafk einige Zeichnungen von dev Kirche zu Arendſee vor, deren 


Anlago: ex .um 6200 fegt, und ſprach ausfuͤhrlech Aber das Eigentfrürk- 


liche ihrer Bauart. Derfelbe theilte dann noch Mehreres her ie 
Baumt. der merkwürdigen Kirche von Klofter Jinne mit, woran ſich 
och... and: non ‚Sekten unberer. "Miggliever Bemierbungen über anbene 


hechen lo deren Vaufnl fhlafen. -Der-Gere Dieelter Odebre ht 


theine cine abweichende Anſicht uͤber die in der Dominibanerkirche qu 
- Meocbel beſindliche Inſchrift mit, namentlich uͤber das raͤthſelhafte Gha- 
demsianensis. : Es gab ‚Died zu monnigſfachen Discufſtonen Verun⸗ 


laffung. — In der Mai⸗Sitzung legte. zuvoͤrderſt der Herr v· Wörar 


einige Urkunden vor, als deren Ausſteller ein Hugo von der Macke 

erſcheinn. Hr. Geh. Archivrach Riedel lelenchtete In eins Vortrage 

über des Kurfuͤrſten Friedrichs J. Theilnahme an der Gonftanger Archen⸗ 

“ Berfümmalung,. die Art. ver. Mirvirlung, weiche dieſer Fuͤrſt auf die 

Kefllung: des damals gefirlen Zuiedens ver Ehriſtlichen ‚Micche auf 

vie Mertheibigsng ıyıd Veruntheilung des Johan, Guß und andete 
6 " 





[3 B . I 


derzeitige lirchliche Steignife: äußerte und nah: dem: gan Theil: unbe⸗ 


‚gründeten Aeußerungen neueren. Biographen. geäußert heben ſoll.: Herr 
Direktor v. Ledee bur: beſpruch eine Gruppe adlicher Famillen, welche 
das. gemeinſchaftliche Wappenjeichen des Wolfes mit den Garbeü ver⸗ 
nupft. Er wies ‚gegen, zwanzig verſchiedennamige, ſtammverwandie 
Geſchlechter nach, wozu unter anberen:die von der Aſſeburg, von Var⸗ 
tensleben; von Martendleben, von Apenburg und von Winerfeld ge 
horen, bei "denen: das gedachte Wappenzeichen vie: größtenheils nude 
anderweitig ihre Beftätigung findende Einheit- des Urfprunges: nachweiſet. 
Har Dieeltor Odebrecht fegte als auffallende: Merkwürdigkeit einen 
Untheilsfprucy v. J. 1544 vor: welchen die kurfuͤrſtl. Räthe und Rent 
meiſter unter. dem Firfürft. Kammer⸗Gerichts⸗Siegel erließen; 
ferner eine, Sammlung: intereffanter Notizen über Strafen, welche in 
altern Protofollen enwähnt werden, z. Las Reitet atıf. dem xothen 
Retter in. Lichtenberg nad einem Protokolle v. 3.1692: Zulest Iegte 
Ge Geh. Regiſtiator: Boß berg aus ſeiner Saminlung von: Siegel⸗ 
abguͤfſen· das. große, vortrefflich ‚geacheitete: Siegel: des Kuͤrfürſten 
Joachim J. vor, deffen:. fich. auch mehrere. feiner. Nachfolger mit. bloßer 
Beränberung des. Namens ie. dem Stempel bedienten.. 1 
en, In der Zuni - Sigung- legte Hr. eh: Archijvrath: Riedel ein 
Schteiben der Königlichen Regierling. zu Potsdam vor :mit einem, in 
Begleitung deſſelben mitgetheilten,. alten, von einer runden Scheibe: bes 
pefkten,,.. ein, ‚feines groͤßtentheilsverwitlertes Std‘ Pergament und 
Arige Knochen, enthaltenden :Zopfesor.:: Dex Zupfmis feintm Inhatte 
a neulich bei. den Abbruche -des.-Alitdred dir. Mirche zu Breddin. se 
Haneldtrgi.iu Nessfelben: vntgefanden:. Sm.. der Deutung dieſes Fundes 


Risimte die. Berfammlung:det-iBinfücht. des Referenten hei, daß der Toßf 
ein zur Aufberenfiruig van Reliquien nind des Conſecrations⸗Dokumenis 


HBeſtimmtes Gefaͤß ſer die runde Platten welihe:denftlbeh bededey: Das 
Siegel des Biſchofes Heinrich: von avrtberg, welches urſpruͤnglich mit 
dem im⸗ Tepfe befindlichen Pergameniſtuͤcke zufatimehgehangen habein 
leyterem / aber das Eonfsrrationsdocument:: ju: erlennen -fei;: defſen noch 


zu entziffernder Inhalt. anzeige, bie Kirche zu : Bredbin .fei: men Zahre | 


1278: von dem;geniannten Bifchofe : geweiht, ind:r.der. Altar. nit; ven 
in ienem Gefäße zugleich enthaltenen Meltauien dern Selen Wara 


5 





- 
* 
» 


Magdalena: und; anderer. Heiligen: ausgeſtattet. Es wurde bei dlefer 

Gelegenheit vielfeitig der Wunſch rege, daß dergleichen Gegenſtaͤnde, 
die bei dem. Abbruche alter Altaͤre wohl "Häufig ‘gefunden. werden, da 
jeder in der katholiſchen Zeit‘ gegrümdete Altar mit einem Zeugniſſe 
feiner. Conſecration verſehen wurde, welches gewoͤhnlich in einem Be, 
haͤltniffe unmittelbar unter ‚der, Altarplatte anzutreffen iſt, ſtets dem 
Vereine zur: Kenntnißnahme mitgetheilt ‚werden möchten, da ſie für die 
Kirchen⸗ wie für Die Baugeſchichte von ‚gleich hohem Intereſſe find. — 
Herr Direktor v. Ledebur ſprach fodann über: die Schulenburg, welche: 
von dem-Annalista,Saxo erwaͤhnt wird, und wies nad), dag nicht, 
wie neuerdings behauptet werben, der Altmark diefe von Kaifer Hein- 
rich V. im -Iahre: 1123: belagerte und :zerflörte Burg angehöre, fordern 
daß, unter den machgetviefenen ‚9 verſchiedenen Oertern dieſes Namens 
nur die in der Grafſchaft Bentheim gelegene Schuienburg Anfprüche 
aufdieſe Begebenheit gu machen Habe. Demnächſt wurde die ſtamm⸗ 
genoſſene Wappengruppe mit: dem Einhorne, welcher: die märfifchen 
Geſchlechter v. d. Kneſebeck zu Langenapel, v. Reſtorff, v. Retzdorff, 
vb.Barby, v. Guͤhlen, vr Ahlimb und noch einige andere. angehören, 
von demſelben Referenten beſprochen. — Herr’ Direltor: Ode berecht 
legte, Das: var einiger Zeit erſchienene gelehrte Berlin zur Anſicht vor, 
machte · auf. die Luͤcken dieſes Werkes aufmerkſam, ‚und theilte zugleich 
eine. ſyſtematiſche Zufammenftellimg der in dem Werle genaunten Ge— 
lehrten wit, — In der Jul Sitzung hielt. Hr; Hoffchauſpieler Schne i⸗ 
Der einen. Bortrag: üͤber die Oper in Berlin mit Bezugnahme auf fein 
darüber ebirtes Werk. — Hr. Director v. Ledebur erſtattete Bericht 
über die ſeit Merkauf eines Jahres Aus den Kreifen-Oft- und Welt: 
Havelland, Ruppin, ‚Angermünde und. Prenzlau eingegangenen 216 
Lokalitaͤts⸗Formulare. Mit vorzuͤglichem Fleiße haben ſich die Herren 
Superintendent Duchftein zu pin, Prediger Ammon zu Gr. Zie 
ten, Beier zu Linum, Laue zu Nieder⸗Finow, Schinkel. gu Bähnie, 
Buchtholz zu: Witzle und :Daflenburg.: ju:Barfilow:-der Beant⸗ 
wortung. der ..aufgefiellten Fragen unterzogen. Aus ven für die Lan⸗ 
des: @efchichte nicht. unwichtigen Hirchenbuͤchern · von denen 88 der Zeit 
vor dem: Abjahrigen ; Kriege und während veffelben angehoören, wurden 
Mittheilungen gemacht; bei. de hervorraganderon Kunfſewerken? ben’ 
6* 


EA — 





B _ , \ ‘ 
Boden Altären, Ranzen, Taufſteinen, Epilaphien wurde verweilt; die 


bemexkenswertheſten Vieberrefle aus der: heibnifehen: Vorzeit wurden er⸗ 


‚ wähnt: nach eine ausführlichere Mittheilung über das Rheinsberger 


x 


— 


"Mösfefeft vorgetragen. — In der Auguſt⸗Sitzung legte der Herr Ge⸗ 


heime Regiſtrator Boßberg eine Sammlung. von zum Theil ſehr merk⸗ 
wuͤrdigen Leichenpredigten vor. Herr Geh. Ruth Riedel produzirie 
ein in dem Burggraben zu Uentze in der Prignitßz grfundenes, vom 


‚Hrn. Superintendenten Lieſegamg in Perleberg eingeſandtes Inſteu⸗ 
ment, ein Beil; von dem jedoch zweifelhaft blieb, ob es ein alterthüm⸗ 
liches Kriegsheil oder zu iechniſchem Gebrauche beſtimmt geweſen iſt. 


Hr. Dieaktor v. Ledeb ur hielt einen Vortrag über die Kalands⸗Ver—⸗ 
brüderungen mit beſonderer Ruͤckficht auf Die Mark: Beandenburg. Er 
machie aufmerkſam auf die geographifche Berbreitung und Abgeſchlofſen⸗ 
heit dieſer Inſtitute, die genan ſich beſchtaͤnken auf das alte Sachſen⸗ 
land und auf diejenigen Lande, welche durch Sachſen germaniſirt wor⸗ 


den ſind, und unter der Mewtropolitan⸗Gewalt ſaͤchſiſcher Kirchenfuͤrſten 


geſtanden haben; ferner auf die innere Gliederung; dieſer Inſtitute in 

Diſtriete, die hen übrigen kirchtichen und landſchaftlichen Unterabthei— 
lungen entſprechend waren. Mehrete über das Alter und Weſen der 
Kalande verbreiteten Itrthümer wurden hervorgehoben, namentlich auch 
der haͤufigen Verwechfeliingen: dieſer Brüderſchaften mit den Elendé— 
gilden gedacht, und eine merkwürdige Analogie mit den Kreis⸗Synodal⸗ 
Einrichtungen: der euren Zeit nachgewieſen. — In der September; 
Sitzung enkwirfelte, ſich eine lebhafie Diskuffion über bie Stellung ver 
Dover und ‚Stiftäherren und dem: Begriff. der Exemption :geifilicher 
Stifte won dex Düöceſanſchaft mit befonderer: Beziehung ;auf:bie in der 
Mel :norkomumenken Fälle. folder Cyamiion. fr. Dieefior v. Ledebur 
führte -bei dieſer Gelegenheit ven Machmets ‚aß ‚Die. Domherren ' ter 
hohen ‚Stiftäfinche. zu Magdeburg während Dex ‚Älteren Zeit ſaͤmmilich 
den Familien des Herrenſtandes ngehört haben.Har Geh. Archtvrath 
Rüe del ‚leitete: ſodayn die Aufmerlſamkeit ver Verſammlung auf vie 
Beziehungen hin, wocin die Kurfüeſten von Prantenburg zu Holſtein 
und Schleswig in älterer Zeit geſtanden haben, namentlich: in Folge 
ver. Permaͤhlumg des Kurfuͤrſten Joachim J. mit. der daͤniſchen Prin⸗ 


eſſinn Cüſabeach, wodurch ‚her Kurfürſt Jonichim J. ſelbſi auf die Acqui⸗ 


L Zen 


. 


* fitlon .idiefer Ränder: Ausſecht yeivamm ;- welche. dund; Aeiſteliche Ber 


leihungen init. Den eat era Rochtr heim: anerlawit | 
und beflädigt warte. .. it mi 1 m.n 

ni Der: Ei. be Vereins. cin 14. Olteber kung, Sr. ih, 
Archvrath Riedel einige von Den Heern ‚Scheer Lahn zu Ghlpe;.bek . 


Nathenow ingeſandie Volksſagen ſeiner Gegend vor herr Direktor 
Odeb recht wies wdien geringe Begründung der von A: Theiner in 


Bezithung anf: den. Herzog Albrecht von Preußen vorgebrachien Me⸗ 
haupimmgen nach: Herr: Direktor von Kebehmr:. hielt einen Vortrag 
üben die im Laufe‘ des. letzten Jahres an. vatorlaͤndiſchen Alterthuntern 
gennuchtest Erwerbungen des Königlichen Muſeums, in beſonderer Ruͤg⸗ 
ſicht anf: die Markh Brandenburg; Insbeſondere war Die Rede van: 

dem unfern Konigsaue bet: Aſchersleben in: emem, Stejngrabe geſun ⸗ 
denen, mit⸗ Knochenreſten gefüllten, Thongefaͤße in Geſtall eines Hauſesz 


ferner von einem fLeinen Dongeſaße in Form eines zierlichen Frauenflicteld- 


bei Scholiine at. Hayel; von Silberbarren bei Markel im Havelland ; von 
Munzennend Schmudſachen bei Blieſendorf in ker Zauche; non einer bronzenen 
Hängenhin mitreichen Schlangen verzierungen bei Oranienburg gefunden. 
In der Sitzung vom 18. Nous. trug Du; Regiexungs⸗ Aſſeſſor v · Krocher 
eine: Abthandlung uͤher den xfpuung, das Mappen und, bie hiſtoriſche 
Merkwurdigkeit dey Familie yon Kroͤcher vor. Als das Stammguth 
von welchem der Rame entlehnt worden, wurde daß Doͤrf Kroͤchern 
hei Wollmoͤeſtebt anerkannt. Die in derſelben ‚Gegend in aͤlteſter Zeit 
amnftretende Familie von. Olvenſtedt hatte das Wappen mit denen vom 
Krocher gemein, ein Kameel, und ſcheint daher deſſelhen Stammes. ges; 
wrfen zu ſein. Herr Diveltor Odebrecht machte Mitteilungen aus. 
Aigen Schmahſchriftan, welche die Grumbachſchen Huͤndel betxeffen. 
Gere. Direktor pon Ledebur hoh die Verdienſte des von dem Herrn, 


SOberlehrer Boigt.. herausgegebenen „und mit Erläuterungen verſehenen 


hiſtoriſchen Atlaſſes der Mark. Brandenburg hervor, vyn welchem juͤngſt 
hin bie zweite Lieferung, erfchienen; ift. Der Redner knuͤpfte daxan einen 
Vorirag über bie kirchlich⸗ ⸗geographiſchen Grundlagen des Penn 
Staaues in feinem gegenwärtigen, Umjange — 
Am 1. Dezember; hielt der Berein feine Jnfresverfommlung. $. 
ehem Archipmath Röghel. berichtete Üben Die Lage, worin, ſich bes 


— BG — 


Verein waͤhrend bes: letzten Jahres befunden ‚Sat; und machte der 
Verſammlung Die. Angeige, welche mit. dem lebhafteſtan Danke entgegen 
genommen wurde, daß Se. Majeftät der König geruht haben, zur 


Ermerbung: :des literariſchen Machlaffed'ded:: verfonhehen., Mitgliedes - 


v. Hackewitz die Geldmittelallerhöchſt: gu gewähren.: Herr General 
von Barfus hielt einen Vortrag über den Zug: des Hochmeiſteys 
Albrecht - von Preußen aus: Franken nad) Preußen, insbeſondere über 
deffen Empfang in der Murk Hear: Profeſſor Dr. Helming berich⸗ 
tete über eine neuerdings von dem Geh. Rath. Io h:-Bo igit gu Kor 
nigsberg aufgefunbene- Gotrefpondenz aus dem 16ten Jahrhunderte, 
welche ſeine Ausführung der Rechtsanſprüche des Hauſes Branden⸗ 
burg auf’ die Suckceſſton in die Herzogihuͤmer Holſtein und Schleswig 
vollkommen beftätigei: Herr Bainathi von. Duaft. zeigte in ‚einem 

Bortenge Die: weite Ausdehnung des ausgebildeten Ziegelbaues im 


Mittelalter m: ven nordöſtiichen Gegenden‘: Deutfchlanne und deſſen 


Nachbarländern, von der Nordſpitze Dänemarks vis nach Hrakau, und 
“von den Weſtgrenzen der Altmark bie anvdienordoſtlichſten, dem 
deutſchen Orben angehoͤrigen Oſtſeelaͤnder hmaus. "Die. gleichmäßige 
Entwickelung der Ziegelarchitektur inn len: dieſen Ländern wurde 
hervorgehoben, und zugleichan . dem’ aͤlteſchekannten Gebäude dieſes 
Baukreiſes, der um das Jahr 1150: errichteten: Kirche zu. Jerichow, 
das dieſer Architeltur Chhrafterififhe‘ nachgewiefen. Dieſem ſchloß 
ſich eine kurze Ueberſicht von 30 Kirchengebäuden ver Mark Branden⸗ 
Burg an, ar venen ber Uebergang aus dem tomaniſchen Rundbegenſtyl 
bis zum volfenvetften gothiſchen nachgewieſen werden Tann.“ Har; Div 
reftor v. Ledebur ſprach über die Uchri oder Ueranen (die ‚älteren 
Bewohner der Udermard), die vop neueren Quellen⸗Herausgebern und 
and Vorſchern vielfach irrig als Vehri und Veranen geleſen, und theilg 
für Wagrier, theils für Rugier oder Ruanen gehalten worden find. — 
In der Sitzung vom: 9. Dezember legte Herr Profeffor Dr. von ber 
Hagen eine Sammlung von Volksliedern vor, welche auf hiſtoriſche 
Ereigniſſe der Mark Bränvenburg Bezug haben.Blsher unbelannt 
war darunter namentlich ein Gedicht Auf ver Eurfurften Ftiedrich J. 
als Ueherwältiger des Märkiſchen feiner Anerkennukg Widerſtund Teis 
ſtenden Adels. Der Verfäfſſer nenntſich Ricolaus Upſchlag and. In 


— — — no. - - 


R ı 


87 — 





der Abſchrift, worin das Gedicht vorliegt, ſoll daſſelbe der handſchrift⸗ 
lichen Chronik eines gewiſſen Peter Neumann entnommen ſeyn. 
Dieſe Chronik iſt dem Vereine unbekannt und wuͤrde derſelbe den Nach— 
weis ihres Vorhandenſeins ſehr dankbar erkennen. Herr Geh. Archiv⸗ 
rath Riedel hielt einen Vortrag uͤber den Markgrafen Johann den 
Alchemiſten. Er wies die unbegründete Annahme darin zurück, daß 
dieſer Fuͤrſt den Schmelztiegel der Staatsregierung vorgezogen habe, 
und hob eine Reihe von Thatſachen hervor, nach welchen auch ber 
Kurfürft Friedrich I, Albrecht Achill und andere Herrfcher des Zoller- 
ſchen „Hgufee, der Alchemie befonbers. Aufmerffamtpjb afpugn.. . = 


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IV, Mehr die Benentäge Att- ünd —E *y.“ 


Von 
dem Direktor L. v. Led ebur. 


Die geographiſchen und hiſtoriſchen Gegenſätze Oſt und Weſt, Süd 
und Nord, Diesſeits und JenſeitsAlt und Neu, muͤſſen, je nad Ver: 


änderung des Stanbpunftes der Dertlichfeit, wie der Zeit, den viel- 


fechften Schwanfungen unterworfen fein. Solche Schwankungen wer: 
den wir bei den Markgraffchaften Deutſchlands um fo eher erwarten 
dürfen, als der Charakter derfelben nicht fowohl conservativ als viel- 
mehr aggressiv, vorfchreitend zu nennen if. Dies ift der Grund ber 
im Laufe der Zeit wechfelnden Bedeutung von marchia orientalis, 
Oſtmark und Ofterland. | 

Die Bezeichnung unferer Marken, als marchia septenirionalis, 
aquilonalis oder Nowmark ift angemeffener ihrer urfprünglichen Be- 





*) Erinnert fei an: „v. Eichmann Shcedia de Mesomarchia quon- 
dam Neomarchia dicta. Halae Salicae. 1751. 1 3. 4.‘ worin mit Bezug: 
nahme auf Urfunden von 3399, 1411 und 1442 darüber gehandelt wird, daß bie 
Mittelmark früher Neumark geheißen Habe, Berner: „S. Lenz. Bon den Namen 
Alt-, "Mittel- und Neumark und wann felbige anfgefommen.« (Hifterifche Samm⸗ 
lungen zur Grläuterung ber teutſchen Staats⸗, Kirchen- und Gelehrten = Gefchichte 
1751. ©. 515—524). Derfelbe jagt S. 520, fo viel ſei gewiß, daß Feiner eher 
ven Namen veteris Marchiae gebraucht Habe, ald Herzog Otto Longus mit feiner 


Gemahlin Agnes in den Jahren 1325 und 1329. Daß bereits früher dieſer Aus⸗ 


drud gebraucht worden, werben wir weiter unten ſehen. J 


Biedleınig, Lak aihrem Erſolgez indem. ſien eine: weniger nord als oft⸗ 
ta vorſchreitende war. : Wir michten diefen Grfolg ſals Haupturſache 
anfchenr daß ſchon⸗/ in: Ber cbften Huͤlfie des 12ten ran ve 

Venemmung Merdmarkanßer Gebrauch kamn..2 
| Dem am linfew Ebuſer gelegene‘. ringaicben ——— 
Marhgrafſchaft gegenuͤber, mußte jede Ernwitertng derſelben uͤbet dieſen 

Stun hinaus, iu da Megenſatz bon Alt und Neu erſcheinenz die 

Vezechnung "Altmark. und: Neumarkiſich nbilden. Gleichwohl: Kännert 
winbie Begeichnung antiqua und:nuva Marchia,t wovon ie: eine: nei 
wenig: bietscanbewei bedingt; nicht vor dem ‚Alten Dahrhundert nach⸗ 
weiſen. "Denn od: braucht fake: Lemenkt zu Merden/ dal winn Dethv 
in feinen chronieen -pictuinatuim'#, beit Jahre 1496 im hent Worin 
Bee Bahre: ſtarff Marggreve Dyberile( vermruthlich ed: Ber: 
wechſeling mit· dem 1102 verſtocbenen Grafen Itiurich vo, Gall 
legen)raun der olden Marck w0. SoluvebklnVdo ktanfyn Beabkr Macz · 
. geemasitto: in det: ungen Marks: ver Alimark eine Nrumarck ent 


gegenfohn/ ind me ..ald ein Zengiß; für Nen Zeit. in iten,c um 


wicht won der er redete, gelten hann. Auch hat. der Gogemfa win 
allen amd immer: Landen, wie mic im, Mieen; aſehnndert einige⸗ 
wa Menden, einen andera. Sina**); wenns. B. in- der merkwuͤrdigen 
Anna nun: 124 Dex neucrworbenen⸗ Alten: · des Alien arte: Marniie 
armendmd,; PM: den novis ehr ine iſt; wenn dem⸗ 
ganqaß ⸗der Varnim 4232 onva lerna we), ‚der, wenn: 4200 
Der. den Marſgrafen Dttn. und ———— des Camin⸗ 
Sen Sprengel®., die nachmalige Raumark bereitq woya: berne. ulm 
Oderam +) genannt wird, 

Der erfte, einen geographifchen Gegenſab bedingende Eoklectiv- 
name, ben wir in unfern Marken finden, ift der Ausodruck Marchia 
inferior in der Stiftungs⸗ und eRätgingäuefunde des Bisthums 
Havelberg von das ui 4 18014) Es ſetzt Sieb cim Marohla superior 


1] SEE Ber ‚lm all re ide. 





‚or 9llasibm isz san zer. Brunsw. HEISS: ni: nr). 
ne 1à39 Barden Ünanbenb. Steh A end 
s8**8) Dil ſchmanm biplom, Geſch. v. Spandow. ©. 13k.rw: 7; SE Br; 

ı»bO+)sWı Rama en oo dipl. InM-unb ii , An. ob ni I 
+) Pa hal ꝓ ecidb Bio ac ‚sairsl us bir 1- Li 1 ei Jam 


| — 0 — 

voraus und⸗ da hier: wur. von. dem. Havelbergiſchen Sprengel Diesälehe 
iM. unde die Martchia, inferior ſich une : auf. die entfernteren nordöſtluchen 
Gebiete: beziehen‘ läßt, * fo. wire die; Marchia. :supdrior.‚demieskjen, 
Theile des Havelbergifchen Eprengels! entſprechen, der: un freilich, erſt 
im;tAten: Jahrhundert / alsVormarbehezeichnet wied:*). sen ud 

2. Dasi Dem Landhuche Karls N: vorausgeſchichte.Verztichnarauer 
Einkuͤnfte, welche Der Markgraf Otte: ums Jahr 11370  ausıdin Maß⸗ 
fen: heben: halte, macht: und. milseiner rein geographlſchew: bulk; dil 
Ehe: und: Odernbewirkten DreisZheilung:vevfelben :bekapnt;, ‚nett. ieinen 
Diefer Theile Media Marchia, und :don dieſem Stanopunkte / ausmdie 
übrikens Marchii Trassalbea :tmb:'Marchik 'Teansoderana **)..: Dos 
- Banpiasch. ſellift Wahr Fahre 1875 behaält für Das. Land · zwiſchen Elbe 
md‘ Oder die Vezeichmung Miltelmark "#5. bei, nermt!'Die Ueherelbiſche 
Mark aber auch ifinarhrh)y hat aber fuͤr das Land zjenfeitq ft: inet 
mv. Me Bezeichnungiſharohia 'Transodersna.+F); und nicht hu: den 
hier Der: 2lltinf . géegenüber fe: nahe, Liegenden: Gegenſatz Reumurl, 


mi ——* wirklich ben uͤber Oder gelegenen’ Landen ausfchliugiiih:go 


Theiln wurde. Das was hier Mittelmark genamnt wird/ Heft with 
kurzweg Mark Brandenburg ;i im: Gegenſatze zur Almctk cund zuin 
Lamb. üben: Oder ). ‚Aber and "der. Ausdruck Hermart:igikt ie 
vie Mittel‘: ves Landbuchesn um. blefe: Zert * ).. Zuweilen nuhii 
auch an emnem beſchrankteren Sinne, indem ſowohl die Prignitzntuſgi ta 
Uckeiland "mon demn Begriff Neumark ausgeſchloſſen blleb. Wirnic 
fahren) dies aus der ſehr wichtigen ſtatiſniſchen Veſchreibuntze det ⸗Mark 
Btandenburg· um das Jahr 1370; wie fie aus einer Wiener Hand 
ä a et 
ee an Pe a a 32 
ERST: r Bil. been Stirn 


Raub Karla IV: PB 910 ntike 
: #9 Mairchiki media. est:inter Albeam'.et Oderam 'situatet. X 
+) Marchia Transalbea alio nomine Antiqua Marchia ibd. p. 40. 
+t) ibd. p. 43. " 
+f+}) in ipsa Marchia Braadeburgensi, ariligua Marchia; terra ILusacie 
et terra trans Oderam 151. ‚Gercken ‚dipl vot.· Murch)1. :EEO. Ktöben 
Waldemar IV. 393. -' : -: MEe 1-0 Ele BRurEr SEE Zu 
*+) überal in der Mark, in der gkteh und Aäuven Mark; über; Oder 
und in dem Land zu Lusiez. 134. (Blöben’ Balweiar IN; 600% (+ 


- , \ —— 94 ı GRRERRAEEREEERRE 


ſchüift Fin ‚ber. Deniſchtift unfers: Boreite: adie Eng: der Man 
Brliandenburg durch ‘das: Luxeniburgiſche Haus⸗ vom; Riedel milge⸗ 
theilt worden iſt. Hiernadh! ward, : mit /Angabe aller dazu gehörigen 
Stadte und Stchlöͤſſer, bie Mark in fumß Peovinzen getheilt, wovon 
drei auf Die Marchia ‚Media des Lanbbuches kommen, mb. biefe) alſo 
benannt: Nova’ Marchia.’Brandenburgensis;, Antiqua 'Marobia’ Biian- 
desburgensis, Prigenita, Uketa und Märchia rans;Oderams Da 
und nun voh der. törra- Transuderama. Im dem Neumarkiſchen; Laud⸗ 
buche. vom: Jahre 4337. einen ausfuͤhrliche Beiihreibung vorliegt; da 
wir ſchon zu ‚Anfang: des Kater Jahrhinderts dem: Ausdruck Antigen 
Marchia begegnen *),der eine Nova Marghis; vorqusfetzt, "fo. durfen 
wir · wehl annehmen⸗,daßxine foldhe: Gliederung / der Mark in fünf 
Provinzen beim Erloͤſchen der Dallenfänktichen Domnfie 6 bereiid Statt 
fand. 2 ιöν 
iiber nahe [ehe auch yegen.: Ende bed ten Bishehumbetta ai 
var bis gegen das Ende bed: folgenden! Hier: alle uͤbrihen Marken, der 
Alimark gegenüber. Reumark nermen: Inndieſem Sinne iſti dieur⸗ 
kunde von 13091zu verſtehen, wert fich dier Herzõge Dernd und. Heinz 
rich von Draunſchweig : und Bimsburg Mit: Huͤner won Königamach als 
Hauptmaun der / Alten⸗ Mark zu Vrandenburg werhleichen, mt, hio:ibir 
Full vorgeſehen wird, daß auch bier übrige Mark naſthfolgen werde, in 
von Winten: ‚Were ock, dat:ide Nyemarcke iin ‚dessen Sone und 
Vorenyoge :wesen. willen, 5% ;sullen. se uns de Spne.vorenynge 
kianen: veer:wrecken bestellen; in alker Wise, als sa: uns:.der-olte 
Marke: de bestellt hefi**%. Ya: feüber: fchon im .Jahre 4485: ment 
ſich Markgraf Zohmen : „Herzog ::zu: Görlitz ,: Markgraf zu Imusitz 
und in der neuen Mark“ ***), wo bie letztere Bezeichnung, was 
ſchon der Ausdruck in der ſtatt von der „ge erwarten berechtigt, 


7 





Zn erg N roman arg 

*) in antiqua Marchia in Stendal 1310 (Gercken diplom. vet.:march. 
1. 6594 ) vergleiche ferner Urkunden ven 4314 8.1324 (Gerchen verm. Abhand⸗ 
fung UI. 105.) Bedmann Vefchreib. d. Mark Branti VE I —X Sp. 29 
und 32. ad heh brsetted Let a, 

x*) Lenz Brandb. Urk. ©. 469. en, 

*xx) Grojfer Laufig, Merfwf. 1. 98. al all hie 


— I — 
inte bi bloß Die näshmalige: Rewmart über der Ober: ausbrücden fünn, 
wohl: aber :Ditfelbe: mitz:.dw. ja auch das: Land Lebund-zıx ſeinem Au⸗ 


theile gehoͤrie ). in Eine. Urkunde von 1403*°) rechnet viefem Ber: - 
hättwiffe ‚gemäß: zur Neumark nicht bloß diejenigen Stäbte, welche nach 
der. Einitheilung. vom Fahre 1370: zu derſelben ‚gezählt werden, fandern 


ach: Tensplin: und Droſfſen, die nach jenem Berjeichnifie : zum Uckenlande 
und dem: Bande: über der Oter: gerechnet wurden. Es gab demmach 
fowohl eine: NReumarkdiesſeits als jenſeits der Dber##*), ”. 
; En. lange: das: Land oſiwaͤrta der. Ober Dim: Beate Ohm 
gehörte, ſſiel dierrnaͤhere Bezeichmmg rüber ber Oder⸗ weg, denn bei 
dem veränberteit geographiſchen Standpunkte, in. welchem der dentſche 
Deren! zu: blefers Erwerbung ſtand, konnte nicht füglich von einer 
terra Transoderana. die Rebe; ſein. Es genügte: die Bezeichnung 


Neumark; wie wir dann Sander Machwitz 1420 +), Jobſt Struperger 


"1421 Bogt her:Nuwenmarke genannt: finden :undı die Previnz ſlecht⸗ 
weg die Meter Mark: 143144). Dem’ Mittelmärfifchen Theile verblich 

datum’ doch derſelbe Mame. So: wie 1401 von Berlin un; Böll 
und allen andern: Städten in der Newen - Marke die Rebe iſt Fr} )3 
ſo auch ſpaäterhin, wenn 1408 die Grafen Heinrich und -Günther zu 
Sthwatzbaug des Markgrafen. Jobſt Bögte. ‘ver Newen- Marck ge⸗ 
nanunt werte *P)5 mei 1426: das vw Stäbtlein und Ampt Paftamf 
In ver. Newen Marck⸗ bezeichnet wird **F); oder wenn Churfürſt 
Friedrich im: Jahre 4420. dem: Haſſo ‚non: Bredow das Schloß 
Liebenwalde überglebt und ihm zugleich wie Hauptmannſchaft win: hex 
nenmen. Marder. ertheikt, "und "wenn im Jahre 1440 dem Guafen 
Albeacht ven. Lindow die Banana über. wie Lande bie Rune 


end nu . Mon er rd 
! nn \ c u . en ...n 
*) Buchholz Geſch. d. Mark Braudb. V. Urk. S. 159. 
**) Gercken cod. dipl. VI. 587. 
**) de Nuwe Marke uff dissit der Oder 1402 (v, Raumer Landbuch 


S. 16.); die Nuwe Marke obir der Oder | 1402, , (Gereken eod. dipl. 


V. 246.) Ben 
PU Fodahur Allgem. Are MI: 2 nen. EEE 4 
oder kens Nik: S, 549; u FE — 
Trr) Gercken cod. dipl. V. 246. j cn 
*+) ibd. V. 585. Da a Pe a a 
*)ibd. VIL 167. RE GE ET Er 





t 


x 


Margle zu Veantenburg⸗ betragen. wird: Ja noch —E— 


‚wird das nach Coln an der Spree vetlegte wberſte Hofgericht von 


Friedrich das In unſern Landen der unser Margk zu Vrundenburg⸗ 
genannt”). "Die inzwiſchen wieder. von "den Deutſchen Orden /zuruͤcker⸗ 
worbene Neumark with danit ſogleich wieder die ‚Neue Mürck uber 
Oder“ genannt 1407, 1433, ſelbſt meh 1472 on 

Dies 'iſt aber auch der Wenpepunktderneiiger- Bezeichmug: denn 
fortan wird der Zuſatz „Über Oder⸗/ deshalb Aberfiilffig, weil unter 


Neumark nur noch die oſtwaͤrts der Ober gelegenen Lande verſtanden 
_ werben ***), und weil für diejenige Landſchaft, welche bei der. Fünf- 


theilung des Jahres 1370 Neumark Meß, nımmehe "die Benennung 
Mittelmarf galt. In diefem Sinne wird ſchon 1479 und 1480 die 
Priegnig von der Mittelmark unterfchieden +), und werben den Alt- 
märfifchen Städten, die der Mittelmark: Brandenburg, Berlin und 


Köln und Frankfurt gegenüber geftellt +f). Co werben im Jahre 


1518 unterfchieven : die Mittelmatf,; die Neumark, das Uderland, die 
Prignig, die Altmark, ferner das Land Sternberg, Schleſien und 
Lauſitz +FY)- 

Aber. fo wie früher der urſprunglichen Alimark (am linken Elb⸗ 
ufer) gegenuͤber alle uͤbrige Lande der Marken Neumark waren; ſo 
finden wir, nachdem die terra Transoderana die ausſchließliche Be⸗ 
zeichnung Neumark erhalten hatte, die uͤbrigen aͤlteren Beſtandtheile 
ver Mark auch wohl unter. der allgemeinen Bezeichnung Altmark be- - 
griffen. In diefem Sinne ift Die Unterjcheivung von nova und anliqua 
Marchia' zu verftehen, veren fich bereits die von Riedel (cod. dipl. 
II. Abth. IV. 133.) mitgetheilte und von Herren Vogt in der nächft:- 
folgenden Abhandlung. fritifch erläuterte Grenzbeſchreibung der Reumarf 
und Polens vom Jahre 1433 bedient, indem dort das zum Lebufer , 


*) v. Raumer cod. dipl. I. 76. 143. 176 
**) ibd. 1. 302. 217. IL 16. 
°***) Mathias v. Uchtenhagen wird 1505, und Emt v. Burgedorf 1526 „Lands 
vogt der Nemenmardu genannt, mit dem Wohnfitze zu Cüſtrin (v. Raumer c. d. 
11. 249. 277.). | 
+) v. Ledebur Allg. Archiv. I. 258. v. Raumer cc. d, II. 58. 
++) b. Raumer c. d, 1. 54. 56. 
+++) ibd. IL 225. 


Sptengel / gehörige :2and über. der, Ober (das Land Sternberg). als 
Altmark bezeichnet: volrd ;. ja noch aus der erſten Sa bes: 16ten Jahr⸗ 
hndern iſt ein: Beiſpiel anzufuͤhren 

: Bilchof: Johann von Hildesheim, ein geborenen og x von Saqh⸗ 
fen, Engern und /Weſtphalen beichnte im Jahre 1520 am Montage 


nach Johanni feinen Marſchall Otts v. Muͤnchhauſen mit einem Hofe 


‚za. Honhorſt im Schauenhurgiſchen. Die Urkunde *) iſt ausge: 
za Brandenburgh , in der Olden. Marokt,. el 


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: *) Treuer Muuchhauſ. Gefchlechts⸗Hiſt. Auh. S. :134. 
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v. Weber’ die t Grenjen der Ben vom Jabr 1433. 
ns ‚tıkl, PER TEE Bu | 3: 

ori Pi LED PU Eureee re ze Bon AO RE BE FT ve ER a EP 256 
ven IE u | u ee er a 
| dem Oberlehrer 3 ® Beige 


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-; 1 un * vr ro, — 
Moin I 431.92. 03 


Go iſt bekannt, daß die Neumark, ats ſie PR vurch "Kurraef 
Friedrich Ik "wieder mit der Kurmark vereinigl würde, nicht mehr den 
Umfang befaß, in welchem fie zu Anfang eben diefes Zahrhunderib 
bon‘ Kahſer Sigismund an’ "ben deuiſchen Orden aberlaſſen worden 
war Ber eivige Friede zu Briesc 1435 hoͤti ihr bedetitenve Gẽ 
bieist lheile entriffen, fiber deren Größe und Abgrenzung fedoch nichts 

. Gätaneies bekannt geworden Denn bie ‚von Gercken und: Oelrichs 
Ahttgetheiften‘ „littöräe terminales inter hovanı Marchidih, "Poloniarl 
et’ "Ponieraniam“, , die‘ bereits 1351 entworfen, ſgßa⸗ erneuert und 
1613 abermals revidirt worden ſein ſollen itagen ut ſehr den Stempel 
der unachtheit an ihret Stirnn vaß es unnoͤthig eiſcheint zu ven von 
WerderlTerder ſchon aufgefůhrten Grunben der Anachtheit nioch neüe 
Fin; ujufügen, was uübrigens nicht ſchwer fallen möchte, Sie find ei 
Bäbeitär der ſpateren Zeit. Bon’ deſto groerer gilgtigei muß‘ und 
vᷣeshalb "bie Brengs Beftimmung“ zwiſchen den‘ Orbins! und‘ Polriſchen 
Ländern‘ fein, die der ‚Herr Geh. Rath Riedel in ben zulehi erfthiöhiehtert 
IV. Baide ver weiten Abtheilung fänes 'codex“ unter No. Es voill 
$1433' nach vem Original des‘ R: Geheinien Kabtirere: Kin hie \ 
theilt, — vlefe die Grenzpunkte in hedachtel Ötenztinie 'aufjänle; Aſo 
daß eine nähere Befpregung Öeifetsen weht bier”, ar feier Stelle | fehr- 
hibschhte. Doch muß ich gleich" ini voraus bemerken!! vaß ee 

- möäti‘ hewcſein iR, mehꝛeie diefer Punkte nadhjhoehe, und’ wenn ich 


’ 





96 — 


deffen ungeachtet mir Einiges darüber zu fagen erlaube, fo gefchieht 


es deshalb, um zu zeigen, daß die vorliegenden (Entwurf einer 


uns nicht die belneffaten Eontrahenten in üblicher Form am 
oder auch am Schluß diefes Dokuments genannt, fondern zu feiner 


Länder-Verheilung) Grenzbeffimmungen nur als ein Entwurf 


"anzufehen feien, der in diefem-Umfange nie zur Ausfüh— 


rung gefommen, wohl aber die Grundlage zu der fpäter 


wirklich eingetretenen Grenzbeftimmung der Neumark 


geworden if. _ 
Daß biefe Grenzbeſtimmung nur als ein ſolcher Entwurf anzu⸗ 
ſehen iſt, dafür zeugt. zunaͤchſt der ‚Eingang der Schrift. „FEs — 
nfang 


Erklaͤrung iſt obenan die Bemerlung geſetzt: „Diß ſint die ufſatzunge 
der grentzen in der nuwen marde nah ber polan begere und ber ftol- 
pener off, dem Tage, zum brißky off, Andree (alſo am ,30. Nvbr Yılı 


XXX, jare- (naͤmlich 4433). .Diefe Einleiwng au vefichen,. r Ä 


werte ich hier kurz doigende J 


Das Jahr 1433, ‚gn defien Schlufte, es zu eſem Veiſrichen MM | 


Biete. kam, war eins der unglüdlichften für, ben, deutſchen Orden, 
Der ale. unermuͤdliche Zeind der Deuiſchherren, Koͤnig Wladißlaw 
Jagello, brachte noch lutz vor ſeinem Tode (er ſtarb 1434) abermals 
unfägliches Unglüd Aber das Land, „obgleich der Hochmeifſter Pqul 
v. Rußdorf alles Mögliche, gethan hatte, um, dag drohende Ungewitter 
abzuwenden. . Eine ‚wüthenbe Schaar von Huffiten, im Solde des Ip 
gellonen, . brach durch Verrgth bei tantoch in die Keumarf,, waͤhrend 
Herzog Bogislaw X. von Pommern⸗ Stelpe, wie ſchon fin, Batır 
Dogsslam. YIIL ein treuer Verbündeter ‚nes polniſchen Königs, Die dem 
Orden ‚auslehenden Sölbnerhaufen bei, ihrem Durhzug durch ſein Land 


auffing und. von ‚Norden her. das Land beprängte. Jene, Durghgogen, 


 Aagegen, ‚nahm Armäalpe,.. In, mie. bie. ‚Büter. ‚ber Herzen Le Bo | 


vereint mit einem. poiniſchen Heer verheerend die Neumark und, Pom⸗ 
merellgn „1 ‚bis an Die, Mayen ‚von. Danzig und bie ‚an bie Mer. def 


Oſtſee, Alles vor ſich. niederwerſend — m, Sonip. warb, dar, ben 


geldenmätigen, Widerhand des Gomthurg von Balga, Erasmus Fiſch⸗ 
bo, und feiner. eben. fo Hefppnmüthigen Bürger teog einer, faß fechs/ 
woͤchentlichen Belagerung.pon 24000 Mann glüdtich gerettei — dieſer 








— — — — 


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4 


ad; versmithlich: auch Der won —— fat ·dn König von Boten 


im Beſitz. CEndlich gegen: den Winter... besfelben. Jahres Seguemie-Ad 


Wladislaw, durch die Großen feines Reiches bedraͤngt, zum Frieden, 
zu deſſen Abſchluß die belderſeitigen Abgtordneten in den letzten · Tagen 
des Monats November 1433: zu Brzesc in Cujavien zuſammenkamen, 

und vorlaͤufig rinen zwolfiährigen Waffenſtillfiand eingingen, ber am 
Sihlußptage des Inhres 1435n4n eben dieſem Orte ‚zu: einem ver 
nannten ewigen Frieden erhoben wurde 2. 

Bei dieſem "vorläufigen Frieden: akfo; Der: us den Ar ahng. im 
* alles deffen ließ, was: der Stolpenet Herzog für Polen erobert 
hatte, warb dieſe Orenzbefiimmung: entworfen; ſir ſollte wohl als Geimb⸗ 
lage eines fetten’ ei zwiſchen ben: iriegfüthrenden Mãchten 
bienen. RE — Fa Br a ae 

Die . zweite Haifte dieſer Eimurfes, u mit iefer zu Beginnen, 
jet. Für die Grenzbefliimmung der Neumark kein Intereſſe, und wit 
wollen Deshalb nur kurz von ihr ſprechen, da wir nur ein paar Be⸗ 


richtigungen angeben. möchten; Sie betrifft naͤmlich die Suͤdgrenze Pom—- 


merellens gegen "das Königreich Polen, auf‘: die ich ſchon frühen ein 


mal aufmerkſam ‚zu: machen Gelegenheit hatte. Es fl: ver Greigzug 
der bei Landed die Gwba ober Küddow verließ, an: ders Der 


‘. . biineza (Dobbrinta) hinaufzog bis zu ihrem Quekiiſee Gmyecsto; 


melcher in der bei Dogiel angeführten Urkunde vom Jahee 1349 Bu; 


. Tom. genannt. wird, und bei welchem nur ns auffallend erſcheint, 


daß, während‘ Fury zuvor von: der Dobbrinfa: geſagt iſt, ſie gehöre, halb 


zußommern, bald zu Polen, hier: gefagt wird, Daß der See halba zu 


Polen und halb zur Reumark-gehöre, weichen letzieren Ausdruc 
wir nothwendig als einen Schreibfehler anſehen müffen da die Neu⸗ 


mark nie. big zu dieſem Ger hin erweitert. warden iſt. > Bon dort 


1 


geht die Grenze weiter zum Cam yona⸗Fluß (Camionka), welche zur 
Braa geht, indem nur im Allgemeinen in Bezug auf die dazwiſchen 
liegenden Punkte auf. das verwieſen wird, was bereit fcũher daruͤber 
feſtgeſetzt worden ſei (limitihus consuelis, prout ihi per prelatos ex 
atraqu& parte sunt distinote et · limitate). Von der Camionkn uͤber⸗ 
ſchtitt ſte die Vraa zum Dorfe Clonowa, das 1840 zu; Pommern, 


jetzt zu Polen gerechnet wurde, zog ſich aͤber die Dörfer Araezoko 


7 


* 





M! — 


(Ereroplen St apa tun a: Supponia) zum Dorfe & oszteterg (jeht 
esszellec), wo fie die Weichſel erreichte. An dieſer zog? fie ich auf 
wäre bis: zur Einmündung der Drwancza, (j- Dravenz), . fü daß 
die ine Hälfte des Fluſſes den Polen, die andere: den Ordencherren 
angehbrie. Zu Polen follte demnach, auch Die; Burg Neſiſſaunebft | 
Haren PVertinenzien geſchlagen werden. In der: Unkunde iſt. zwar "der 
Name Kiy eſch wa. geſetzt, amd: man. möchte dadurch im erften Augen⸗ 
blick an das Schloß Kyſchauerinnet werden; da dies jedoch. viel 
weiter noͤrdlich mitten; in Pommerellen zwischen den ‚Städten Stargardt 
und Behrendt an der⸗Ferſe liegt, fo kann ſchwerlich hier an der 
Weichſel dasfelbe: damit gemeint fein vielmehr iſt es unbezweifelt 
Rieſchv wanoder Reſſau, welche Burg nebft’ber benachbarten Vo⸗ 
gelſang derjenige Punkt war, wo der Orden 1230 zuerſt feſten Fuß 
ar der. Weichfel faßte, und das nebſt einigen Dörkarn, auf dem: linken 
Weichſelufer oftmald Der Zankapfel. ‚zwifchen dem Orden und Polen 
geweſen iſt. Bei dem Abſchluſſe dieſes Beifriedens am 15. Der. 1483, 
wurde, feſtgeſeht, daß Neſſau fo lange in den. Händen. des Ordens 
bleiben ſolle; bis ein: befinitiver Frieden vermittelt, wäre. Im. Laufe 
des Jahres 4435 ſuchten zwar die Polen, es kaſte was es wolle, dies 
Schloß. zu nehmen, doch blieb es bis zum Friedensſchluß am Ende 
bed Jahres in :ven Händen des. Ordens, der. es dann gegen Amewald, 
Neu⸗Wedel und Fallenburg austauſchie. 

Dieſer Grengzugiſt, wie geſagt, durch frühere. Urkunden und fo- 
gar beſtimmter als hier feſtgeſetzt, ſo daß über denfelben kein Zweifel 
ſein kann. Bon: geöfierem Intereſſe imd fuͤr unſern vorliegenden Zweck 
von Wichtigbeit iſt dagegen. der Grenzzug bis dahin, wo er ſich de - 
erwähnten bei Landeck anſchließt. Nur Schade, daß "gerade dieſer 

Theil det Urkunde fo fehlerhaft erſcheint, daß esſchwierig bleibt, auch 
nur im Allgemeinen mit einiger Beſtimmiheit ihr zu folgen, ungeachtet 
der. beijden Bemerkungen, die. ihr. gleichzeitig zugefügt worden ſind. 

Gleich der Aufang dieſes Dokumenis iſt theils an ſich, theils durch 
entſtellie Wörter: ſchwer verſtaͤndlich. Ex lautet: „Sequuntur:gramigiks. 
Regni polonie antique; quas .domini. crasıferi et Ciues de Jandis- 
berg: gecupaverunt alias possuedly ad‘ navam Marchiam jnter 
regaup, polenie et antiquain marchiam .sitte, ‚que sunt versus 


4 


\ " ı 








— 99; 


“bage, .‚partem finyii Notesch, que pertinghant ad Coronam Regai 
poloniet. . Ich leſe: „Kolgendes find die Grenzen. nes alten Rönig- 
reich Polen, auf welche. die Kreuzherren und die Bürger: von Lands⸗ 
berg ‚old. vormals fchon zur Neumark gehörig Anſpruch gemacht Haben, 
. bie zwilchen dem Königreich ‘Polen und der Altmark liegen, und welche 
nach der Seite. des Fluſſes Notefch. hin ‚gelegen. find, welche der. Krone 
| Bolen ‚zugehört.u , , . , 

‚Daß die Bürger von Landeberg hier beſonbers erwäßnt find, bat 
wohl feinen Grund, darin, daß ein ‚großer Theil der Kümmereigüter 
diefer Stadt auf der Suͤdſeite des Warteflufies gelegen war und. mit 
Polen. zufammenfließ... Zuerft nämlich hatte es 1319 vom Markgrafen 
Waldemar dag Dorf, Glinide, das für das heutige; Altenforge 


‘gehalten wird, überfommmen, 1325 das Dorf. Gulem von Ludwig den— 


Aelteren (nach Adern erft. 1363 von den Jagow auf Jantoch ew 
Tauft), 1335 Borkow von einem polnifchen Magnaten, 1344 die da 
mals wüßte Dorfftelle Dechſel von Markgraf Ludwig, und endlich 1384 
Kernin vom Klofter Paradies angekauft. Der Raum jedoch, in wel⸗ 
chem diefe Dörfer ‚gelegen, iſt ſo bedeutend, daß bei der Entwaͤfferung 
des Wartebruches ſeit 1763. außer dem, vorhin genannten Dorfe Alten⸗ 
forge noch 9,Dörfer mit Coloniſten beſetzt werden konnten, welche eben⸗ 
falls der Stadt zugehören. Es find Seidlitz, Groß⸗ und Klein» Czet⸗ 
teritz, Ober⸗ und Niener?llvensieben, Hagen, Maſſow, Derſchau, Bir⸗ 
kenwerder. Es fuͤllen dieſe Beſitzungen faſt den ganzen Raum, der 
von der großen Krümmung, ver Warte umzogen wird, welche dieſe von 
der Mündung. der Obra his ‚unterhalb. Landsberg zu hen Dörfem | 
Koltſchen und Krieſcht Hin macht. Die wefentliche Beiheiligung ver 
Bürger von Landöberg bei, der Grena⸗Regulirung, welche Hier die Neu⸗ 
und Alt⸗Mark (Sternberger Kreifes) jo wie. Bolen Br, , iR Danach 
wohl ſehr erklaͤrlich. i 


> 


Der Grenzzug beginnt nun mit dem Srerufteine, der ke Kab- 


barweze liege, das auch Nakuskyey lancze, genannt were, an 

welchen Grenzftein auch die Grenze von Gleiſſen anfloße und das 

Kloſter mit dem Walkwald (Item -scopulus, heißen die Worte det 

uUrkunde, jacet Nadbarweze alias: Nakuskyey lancze, -e4 ad 'illum 

scopulum vepit granicies glisgnensis et Glaustnnm.: vum W.allwald: 
7% 

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> #00 as 


. Wo fin: biefe genannten Punkte zu ſuchen? Zundchfe führt und 


der Name Gleiſſen in die Gegend des Städtchens Königswalde, von 


dem es etwa:z halbe Meile fünweRfich entfernt liegt. Fut das Klo⸗ 


fter Halte ich bie Eiftercienfer-Abtei Semmeris, jetzt auch Bleefen 
genannt, die an der Obra liegt und eine fiha von Bobtilugf in. der - 


Nieder -Laufig FR. Sie wurde! 4238 geftiftet. In der Belehnungs⸗ 
urkunde für die Herren von Waldow vom I. 1477. werden diefelben 
unter- andern auch mit den Oſterwalt, dem heutigen Dorfe Dfter- 
walt Belehnt, was wenigftens die Moͤsliehteit nicht ausſchließt, daß 
unſer Walkwald dieſer Ofterwalt fein könne, oder daß hier noch 
ein Ort ober ein Theil des Ofterwaldiſchen Forſtes dieſen Namen ge— 
führt Babe. Für dieſe Punkte find alſo wenigſtens in den Namen 


und der Lage Wahrſcheinlichkeiten vorhanden; anders aber verhält es 


fh mit dem Nadbarweze oder Nakuskyey lancye, welcher Name 


in dieſem Gebiete, auch nur dem Anklange nach, gar nicht mehr vor 


kommt. Wenn ich deshalb dieſen Punkt noch dahin verfege, wo jeht 
bie Chatten den Theerofen der polnifhe Thorweg / angeben, in 
der Nahe und zwar fühlich der Chanffee, welche von Küſtrin über das 
hier nahe Schwerin nach Poſen fuͤhrt, fo ift das allerdings eine bloße 
Bermutdung, jedoch eine folche, Die ſich auf die eigenthitwitiche Benen⸗ 
nung dieſer Stelle gründet, eine Benennung, die gar wohl davon ent- 
ſtanden fein: kann, daß hier der Eingang. zu Polen geivefen, ‚dir tie 
jenes: Nadbarmeze zu’ fuchen:fel.- | 


* Bon vieſem Grenzſtein nun zieht die Grenze bis zur Warte, ins. 


dem: fie zwei Fluͤſſe durchſetzt, die Tomyanc ind Wiympa,' von 
deren der zweite in die Warte fließt, und an welchen‘ auch vie Grenze 
Kyclezuo genärind; heranreicht welche durch den Fuß‘ acht, der, zwi⸗ 
ſchen Polen. und der Altmark fließt — Ich“ gebe hier' wieder Be 
eignen Worte der Urkunde, falls in meiner Ueberſetzung ein Fehler fein 
ſollte? „Ei -ab eodem scopulo vadit granicies ad flumen, "quod 
vocatır Tymyana usque“ ad fluvium wiymya, qui vadit in’ Wat- 
them 'et etiam ubi' Branidies’ dietä Kyclezno vadii per‘ “quoddam 
Anmen, duod est inter‘ ailitfam marchiam’ et Regnuri 'pölonie. 
Wir Haben Hier: wieder vier Beflimmungen, von denen ich keine 
mit ah fehfeten kann, To daß’ wir auch gar ni ungefähr 


x 
04 ed 


beflimmen können. an welchem Punkie wir die Warte treffen, wenn wir 
dieſer Grenzlmie folgen... Da jedoch in ber erſten Bemerlung, die ber 
Urkunde beigefügt. ift, vom Dem Bunfte, an welchem wir hier die Warte 
erreicht Haben, geſagt iſt, er-Tiege unterdalb. Landoberg (infenius Lan- 
dieberg),-wab. Da es ferner Heißt, daß man non hier am Fluſſe auf 
wirts ſteigend (ascendendo sursum): nach dem Grenzfchlojie San⸗ 
thret,. au die: Eiumundung der Nepe in die Warte gelange, fo kann 
diefe Grenzlinie nicht ac Nordoſt gegangen fein und bie. Warte im 
der Nache der Obra⸗Muͤndung getroffen Haben, denn in dem Kalle 
müßten wir nach Santhof Fluß abwärts gehen, ba biefer Punkt 
oberhalb Landeberg läge, fendern. fie muß ſich mit ber Grenze. des 
heutigen Sternberger Kreiſes nach Rordweſt hin: ver Warte. angefchlofien 
haben. Die Tymyanı md Wlymya mögen dann -Gewäffer ge⸗ 
weſen fein, wie fie hier den Bruch vielfach dutchziehen, und von denen 
ich nicht. weiß, ob noch ein Anklang ihrer Namen ſich erhalten Hat: 
In dem Namen Ky«xlezno erkenne Ich das Dorf Költſchen, und 
für din Gvengflug, der vielleicht. eine Steedde weit zwiſchen ver Alt⸗ 





mark. (alfo. hier Land Lebus) und Polen floß, möchte‘ ich ‚dann Das . ' 


Fließ halten, an welchem das Dorf Hammer liegt; denn der wei— 
ter weitlich gelegene . Poftum » Bach, der von Zielenzig nach dem 
Dorfe Krieſcht zur Warte binabgeht, bildete zwar die Kirchliche Grenze 
zwiſchen dem Lebufer und Pofener Sprengel, aber nicht bie palitifihe . 
zwiſchen dem Lande Lebus und Polen. Folgen wir alſo der von mir 
in Vorſchlag gebrachten Grenzlinie, fo. würden wir alſo an berfelben 
Stelle vie Warte. reichen, wo noch jeßt der Sternberger und Lands⸗ 
berger ‚Kreis an eimmder floßen, und wir hätten nun feften. Fuß ger 
wonnen, von mo aus wir ſichrer weiter gehen Tonnen. 

Hier kommen: wir aber zu einem zweiten Punkte, aus dom. ich 
wie Ih am Eingange gefagt, ſchließe, daß unſere vorliegende Grenz 
beſtimmung ‚nur ein Entwurf geweſen fei, der nicht in feinem ganzen 
Vmfange zur Ausführung gefommen. Denn, die Urkunde fährt, nach⸗ 
dem fie und bis zur Warte geleitet, fort: et ascendendo sursum 
medietas dicti Juvii Wartha spectat ad Regnum polonie et alia 
ad novam Marchiam usque ad illum locum, ubi fluvias Notesch 
intrat Wartham, und eben fo fpeicht ſich die erſte Bemerkung, auf, 








rn bi bloß Diemäihmalige- Rewıtiark iiber dei Ober: ausbrüden fünn, 
wohl: aber: :titfelbe: mitz: da ja auch. das: Land Lebud zu feinem Au⸗ 
theile gehönie").. — me: Hılmade, von 1403*°) rechnet viefem Bears - 
häktwifje gemäß: zur Meumark wicht bloß Lejenigen Stäbte, weiche: nach 
der. Gutheilung nom: Fahre: 4230: zu derſelben gezaͤhlt werden, fondern 
auch Tenplin und Droſſen, die nach jenem Berzeichniſſe zum Uckerlande 
uũd dem Bande: iber ‚ber Quer gerechnct wurden. Eq gab venta 
ſeweh eine: Menmarkdiesſtito al jeufeitä der Ober. ##*). : v 
: Sn. lange: 08: Lad aſwaͤrta der Oder Dim: Deuſchen Ohm 
gehörte, Vieh ;dienäßere Bezeichmnag üben ver: Oder⸗ weg, : denn seh 
dein veraͤnderten geographiſchen Stonbpusitte,. in. weichem der .beistfche 
Diben' zu: diefer Erwerinmg ſtand, konnte ‚nicht ‚kiglach von eirier 
terra Transoderana. Wie' Rebe fin.” Es genügte: wie. Begeichnung 
Reumark; wie wir dann Sander Machwitz 1420 +), Jobſt Strupager 
142: BeogtibetrNuweniimarke genannt: finden ‚und: bie Previnz fhlecht- 
weg vie Mer 1431). Dem’ Mittelmäckifchen Cheile verblich 
sat‘ baih deiſelbe Mame;, Sc: wie 1401 von Berlin un. öl 
und allen andern Stäbten in dar :Newen.- Marke .bie! Rede iſt +33 
ſo auch fpäterhin, wenn 1408 die Grafen Heinrich und "Günther zu 
Erhwarzg des Markgrafen: Jobſi Bögte. “ver. Newen- Marck ge⸗ 
nanunt werden 4); weilte 1426: das r Stäbtlein-und Ampi Peftumnp 
In der. Newen Marck⸗ bezeichnet wird **+); oder wenn Churfürſt 
Frievrich. im Jahre 1.420 - dem Hafle von Brevow das Schloß 
Liebenwalde überglebt und ihm zugleich vie Gauptimmmmfcheit win: wen 
newer. Marder: ertheilt, und wenn im: Sabre: 1440 deni Grafen 
Albrecht ven Lindow die Haurtnannßhet über. ie Lande Die Autos 
a EB m nz ER 
*) Buckel; Geſch. d. Mar Brands, v. I, ©. 159. . 
*“*) Gercken cod. dipl, VI. 587. 
***) de Nuwe Marke uff dissit der Oder 1402 (v, Raumer Landbuch 
S. 15.); die Nuwe Marke obir der Oder 1408. (Gereken cod. ipl. 
. U) : on , 
u P). dei Rpdabar- Allgem.: Arie WI: ‚m san. ze 2 A 
Pr Lens Hk ©, 549: -. -.. : IE on, 
Trp) Gercken cod. dipl. V, 246. 
*}) ibd. V. 586. Kr Br re 
*) ibd. VIL 187, | u BE SEE ee TE 





— 98 — 
Margl⸗ zu Bẽanbenburg übertragen‘ wird. Ja noch —E 
wird das nach Cöln an’ der: Spree vetlegte wberſte Hofgericht von 
Friedrich das in unſern Landen der nuwen Margk zu Brundenburg⸗ 
genannt}. . Die inzwiſchen wieder von Yen Deutſchen Orben- zuküder- 
worbene Neumark wird dann ſogleich wieder die Neee Murok- uber 
Oder“ genannk 1447, 1885, ſelbſt noch 1472), an 

Dies: iſt aber auch ber Wendepunkt derartiger: Seheichmut denn 
fortan wird der Zuſatz über Ober‘ deshalb üͤberſtäͤfſig, weil unter 
Neumark nur noch die oſtwärts der Oder gelegenen Lande verſtanden 
werden ***), und weil für diejenige Landſchaft, welche bei der Fuͤnf⸗ 

theilung des Jahres 1370 Neumark hieß, nunmehr die Benennung 
Mittelmark galt. In dieſem Sinne wird ſchon 1479 und 1480 die 
Priegnitz von der Mittelmark unterſchieden +), und werben den Alt- 
märfifchen Städten, die der Mittelmark: Brandenburg, Berlin und 

Köln und Frankfurt gegenüber geftellt +F). So werden im Jahre 
41518 unterjchieben : : die Mittelmatf, die Neumark, das Uderland, die 
Prignig, die Altmark, ferner das Land Sternberg ,‚ Schlefien und 
Lauſitz P). 

Aber fo wie früher der urfprünglichen Altmark (am linken Elb⸗ 
ufer) gegenüber alle übrige Rande der Marken Neumark waren; fo 
finden wir, nachdem die terra Transoderana bie ausfchließliche Be⸗ 
zeichnung Neumark erhalten hatte, die übrigen älteren Beftandtheile 
der Mark auch wohl unter. der allgemeinen Bezeichnung Altmark be⸗ 
griffen. In diefem Sinne ift Die Unterſcheidung von nova und anliqua 
Marchia' zu verftehen, veren fich bereits die von Riedel (cod. dipl. 
1. Abth. IV. 133.) mitgetheilte und von Herren Vogt in der nächf: 
folgenden Abhandlung. Fritifch erläuterte Grenzbeſchreibung der Neumark 
und Polens vom Jahre 1433 bedient, indem dort das zum Lebuſer 


*) v. Raumer cod. dipl. I. 76. 143. 176 

**) ibd. I. 302. 217. IL 16. 

**%) Mathias v. Uchtenhagen wird 1505, und Curt v. Burgederf 1526 Land⸗ 
vogt der Newenmarck- genannt, mit dem Wohnſitze zu Cüſtrin (v. Raumer c. d. 
il. 249. 277.). 

+) v. Ledebur Allg. Archiv. 1, 258. v. Raumer c. d. II. 58. 

++) b. Raumer c. d, H. 54. 56. 

+++) ibd, IL 225. 


Sptengel/ gehörige -2and über. der, Ober (has, Rand. Sternberg)... ab6 
Altmark i bezeichnet: wird; in noch aus. Der.erften See des 16tem Jahi- 
hunderte iſt ein: Beifpiel- anzufuͤhren . 

Biſchof: Johann von Hildesheim, ‚ein geborenen. Gehog von Sa " 
fen, Enger und’ Weßphalen.:.beichnte im Jahre: 1520 am Montage 
nach Johanni feinen Marſchall Otto v. Muͤnchhauſen mit einem Hefe 
zu Honhorſt im Schauenburgiſchen. Die. Urkunde *) iſt magic: 
za. Brandenburgh. in der Oiden. Marek. Pr 


; *) Trener Munchhauſ. Gefchlechts⸗ Hiſt. Auh. S. 134. 


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V. Arber'd Sie Grenzen der ‚Heumart, vom Zahr 1433. 


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dem Oberlehre 3 ® veint 


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8%; - ft bekannt, daß bie Neumark, als fie 1454 dutch "Kurfürft 
Friedrich IE wieder mit der Kurmark sereihigt würbe, nicht mehr den 
Umfang beſaß, in welchem ſie zu Anfang eben dieſes Jehrhunderts 
bon‘ Kiiſer Sigigmund An "ben deutſchen Orden überlaffen worden 
wär: Bir ewlge Friede zu Bryesc 1438hati ißt bedetitenve GE 
bleis iheile⸗ entriſſen, über deren Größe und "Abgrenzung ſedoch nichts 
Genaueres Befännt ‚geiborden. Denn bie ‚von Geren und Oeirichs 
Hiligetfiiften‘ „lüterae‘ terminales inter hovanı Marchiatn, "Poloniark 
et’ Ponieraniam“, Die‘ bereits "1251 eniwoifen, 1364 "erneuert und 
1618 Aveimate revldirt worden ſein ſollen tagen Wi ſehr den Stempel 
der unachweit a an ihrer Stirn," daß es unnoͤthig erſcheint/ zu ‘den don 
Gerden felber Thon aufgeführten Gründen‘ der Unäigtget rioch nieit 
Hinzujuffingen, was übrigens nicht ſchwer fallen mochte. Sie “fir ii ein 
Babrite f der ſpateren Zeit. Von deſto ‚größerer Witytigtlen muß’ uns 
veshalb "be" Grenz- Beftimmung jwiſchen ven Orbens⸗ und“ Botrtftgen 
Ländern‘ fer, die der ‚Herr Geh. Rath Riedel in deni zuletzt exfthiäitehter 
V. Baude der‘ jwiten Astheifüng feines 'codex"unter Ro.’ 1548" ort 
3. 1433’ nach dem "Original bes K. "Geheitien abinets⸗ Archiv ie 
eilt, Ne plefe "bie Grenzpunkte In Zedachter "Gtenzlinie aufzihliz fd 
daß eine nähere Beſprechung vieſelben woht fer "air feier Stelle ſein 
hißcgte. Ho muß ich gleith im voraus bemerken daß e es mie nicht 
moͤglich geweſeniſt, mehrere blefer Punkte nachzuweifen, umbwenn ich 





’ 





96 — 


deſſen ungeachtet mir Einiges darüber zu fagen erlaube, fo gefchieht 


es deshalb, um zu zeigen, daß die vorliegenden (Entwurf einer 


. uns nicht‘ die Sehteffenden” Contraßenten in "üblicher Form am 
oder auch am Schluß viefes Dokuments genannt, fondern zu feiner . 


Laͤnder⸗Verheilung) Grenzbeflimmungen nur als ein Entwurf 


'anzuſehen feien, der in diefem-Umfange nie zur Ausfüh— 
rung gefommen, wohl aber die Grundlage zu der fpäter- 
wirflih eingetretenen Grenzbeſtimmung der Neumart 


geworden iſt. 
Daß dieſe Grenzbeſtimmung nur als ein folder. Entwurf anzu: 
jehen ift, bafür zeugt. zunächft her ‚Eingang der Schrift. ‚8 Th 
nfang 


Erflärung iſt obenan bie Demerfung ‚gelebt: "Dip fint die uffagunge 
der grenben in der nuwen marcke nah der polan begere und der ſtol⸗ 


pener off, dem Tage, sum brißky ‚off, Andree (alſo am 30. Nah Ah. 
xxxui. jare⸗ (naͤmlich 4433), . Diefe Einteilung au verſtehen, " 


sb 30, 


were ich, hier fung. Bolgendeg : —W 


Das Jahr 1433, gn defien, Schiuſſe es zn Yen Beifeiepen. zu 
Brjese, Fam, war eins der. unglädtiäften für. ben, deutſchen Orten, 


Der alte. Anermübliche Feind ‚ber, Deuiſchherren, Konig Wladiglqw 
Jagello, brachte noch Tun. vor feinem. Tode (er, ftarb 1434) Abermalg 
unſaͤgliches Ungiüd , ‚Über, bag Sand, obgleich. der Hochmeifker, Paul 
v. Rußporf, alles Mögliche, gethan hatte ‚um, das drohende Ungewitter 
abzuwenden. ine wuͤthende Schaar von Hufiten, im Solde des Sr 
gellonen, . brach. durch Berg | bei Zanitoch in die Reumarf,, mährenn 
Herzog Bogislaw IX.. von Pommern: Stolpe, wie ſchon ſein Baer 
Bogislaw VIII. ein treuer Berbündeter des polniſchen Könige, die. Dem 
Orden augiehenden Sötbnerhaufen bei, ihrem. Durcpgug buch, fein, ‚Lan 


auffing, ‚und. von ‚Norden her. das Land bedraͤngte. Jene ourchzogen. 


vereint mit einem. poiniſchen Heere, verheerend die Neumark und, Pom⸗ 
ugrellgn .t his an bie Mauern von. Danzig und big ‚an bie ufer def 


Oſtſee, Aihes vor ſich. piederwerfend — oe. gonip. war, varh, ben 


heldenmuͤthigen Wiherhand des, Comthurs ‚von Balga, Erasmus Fiſch⸗ 
bern, und feiner. eben. fo Ssfbernmütßigen Bürger. trotz einer, faßß fechs/ 
woͤchentlichen Belagerung, pon-24000 Mar, glüdtich gerettet, — ‚bieler 


I dagegen ‚nahm Pong fa ‚wie bie, Guͤtex der Herzen. PAR. Bo 


— ge — 
ind verrruthlich auch ver won Gantheroberg ‚für hen König von Boten 
im Beſitz. Endlich gegen: den: Winier desſelben Jahres bequemte ſich 
Wladislaw, durch die Großen feines MReiches bedraͤngt, zum Fricden, 
zu deſſen Abſchluß die beiderſeitigen Abgeordneten in Men letzten Tagen 
des Monats November 1433: zu’ Brzese in Cujavien zuſammenkamen, 

u) vorläufig: einen zwölffägrigen Waffenſtillſtand eingingen, ber am 
Sihlußtage des Jahres 1435 an’ eben dieſem Orte ‚au einem " ger 
nannten avigen Frieden erhoben wurde > 

. Bei dieſem vorläufigen: Frieden: alſo, ber— bit den Mr Röndg, im 
* alles deffen ließ was: der Stelpenet Herzog für Polen erobert 
hatte, : warb dieſe Orenzbefimmung: entworfen ; ſie follte wohl als Grime⸗ 
lage eines‘ 9 ſeſten Miedeneſchnger mwwiſchen d ben: iegfähtenden Machtrn 
bienen. a 

Die. zweite. Halfte dieſes camaunſes, m mit dieſer zu begiunen, 
jet. für. die Grenzbeflimmung ver. Neumark fein Intereffe, und wit 
wollen Deshalb nur kurz von. ihr ſprechen, da wir nur ein paar Be⸗ 
richtigungen angeben. möchten; Sie betrifft naͤmlich die Süngrenze Pom⸗ 
morellens gegen das. Königreich Polen, auf. die ich ſchon früher cin 
mal aufmerkfam gu: machen Gelegenheit ‚hatte. Es AR.-Ver Grenzug 
der bei Landed die Gwba ober Küddow verließ, an dev: Dex 


brincza (Dobbrinka) hinaufzog bis zu ihrem Quelſee Bwyecsto; 


wrelcher in ver bei Dogiel angeführten Urkunbe vom Jahre 1349 Lu: 
for genannt wird, und bei welchem nur das auffallend erſcheint, 
daß, während kurz zuvor von ber Dobbrinfa: geſagt iſt, fie gehöre: halb 
zu Pommern, Halb zu Polen, hier gefagt wird, daß der See halb zu 
Polen und halb zur Reumarkgehöre, welchen letzieren Ausdruck 
wie nothwendig als einem Schreibfehler. anſehen muͤſſen, da die Neu⸗ 

mark nie. big zu dieſem See hin erweitert. worden iſt. — Pon dort 
| geht die Grenze weiter zum: Camyona-Yluß (Gamianka), welche zur 
Braa ‚geht; indem: nur im Allgemeinen in Bezug auf bie dazwiſchen 
liegenden Punkte auf das verwieſen wird, was bereits früher darüber 
feſtgeſetzt worden ſei (limitihus consuelis, prout bi per prelatos ex 
utraque parte sunt diſstinote et · limitate). Bon. des. Camionin über: 
ſchritt ‚Re die Braa zum Dorfe Clonowa, das 1340 Ft Bommern, 

jetzt zu Voten gerechnet wurde, zog ſich Aber: die Doͤrfer Ar ae z0ko 
| 7 








98: — 


Ehen) Cuppenie) zum Dorfer@ os zle de tu. (jet: 


Keszellec), wo fie die Weichſel erreichte. An: diefetiigeg? fie. Aich auf⸗ 
ware bis: zur. Einmuͤndung der Drwancza/ (j. Drewenz), : fü. daß 
die : ine: Hälfte des Fluſſes der. Polen, die andere den Drdendherrm 


‚angehörte: Zu Polen folkte denniach auch. Die, Burg Neſſſraurnebit 


ihren. Pertinenzien, gefchlagen werden. In der: Unkunde iftingmar "ver 
Name Kyescho wa. gefegt;. und man. mörhte dadurch im erften Augenñ⸗ 
blick an das Schloß Kyſchauerinnet werden; da, dies jedoch wviel 
weiter noͤrdlich imitten; in Pommerollen zwifchen ven Städten Stargardt 
und Behreudt an der⸗Ferſe liegt; fo: fan ſchwerlich hier an det 
Weichſel dasſelbe damit gemeint fein‘; nielmehe iſt es unbezweifelt 
Nie ſchv war ober Reſ ſau, welche Burg nebft her. benachbarten Bo; 
gelſang derjenige Punkt war, wo der Orden 1230 zuerſt feſten Fuß 
au: dex Weichſelefaßte, und das nebft einigen Dürkan::auf dem: linken 
Weichſelufer oftmals der Jankapfel—zwiſchen dem Orden ‚und: Polen 
geweſen iſt. Bei dem Abſchluſſe dieſes Beifriedens am 15. Dez. 1483. 
wurde feſtgeſezt, daß. Neffau fo lange in den Händen. des: Ordens 
bleiben: ſolle, bis ein definitiver Frieden vermittelt. wäre. Im Laufe 
des Jahres #435 ſuchten war: die Polen, es koſte was es wolle, dies 
Schloß. zu. nehmen, doch blieb es bis zum Friedensſchluß am Ende 
des Jahres "in den Händen: des Ordens, der es dann gegen Amnanalbe 
Neu⸗Wedel und Fallenburg austauſchte. 

Dieſer Grenzzug iſt, wie geſagt, durch frühere. urlunden und (. 
gar: beftimmter: ald hier feſtgeſetzt, fo daß uͤber denſelben fein Zweifel 
ſein kann. Von größerem Intereſſe imd für unfern vorliegenden Zweck 


yon Wirchtigbeit iſt dagegen. der Grenzzug bis dahin, wo er ſich ve - 


enwähnten „bei :Zanbed:: anfchließt. Nur Schade, daß gerade dieſer 
Theil, dt Urkunde fo fehlerhaft erſcheint, daB es ſchwierig bleibt, auch 
nur im Allgemeinen mit ‚einiger Beftimmtheit ihr zu folgen, ungeachtet 
ber beiden Bemerkungen, die: ihr gleichzeitig zugefügt. worden ſind. 
SGleich ver Anfang dieſes Dokumenis iſt theils an ſich, theils durch 


entſtellie Wörter: ſchwer verſtaͤndlich. Er lautet: Sequumur: gramiqies 


Regoi polonieo antique, ques domini cruoiſeri et Ciues de landis- 
berg;:pecupaverunt alias po.ssuedly ad novam iarehiam jnter 
TegAUm, polenio "et:'ankiguain‘ merchiam .sitte,, :que: sunt versus 


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— err 90 


“hage, partem flpyii Notesch, que pertinehant ad. Coronam Regni 
polonie‘.... Ich leſe: „Folgendes find die Grenzen des alten Konig⸗ 
reichs Polen, auf weiche. die Kreuzherren und die Buͤrger von Lands⸗ 


berg als. vormals ſchon zur Neumark gehörig Anſpruch gemacht Haben, 
diie zwifchen dem Königreich ‘Polen und der Altmark liegen, und welche 


nach der Seite, des Fluſſes Rotefch. hin gelegen, find, welche der Krone 
Polen zugehort / 
Dasß die Buͤrger von Landgberg. hier belonders erwähnt find, hat 


wohl feinen Grund, darin, daß .ein großer Theil der Kämmereigüter 


biefer Stadt auf der Suͤdſeite des Wartefluffes gelegen war und mit 
Polen zufammenftieß... Zuerft nämlich Hatte e8 1319 vom Markgrafen 
Waldemar das Dorf, Glinide, das für das. heutige Altenforge 
gehalten wird, überfommmen, 1325 das Dorf. Eulem von Ludwig dem 
Aelteren (nach Andern erſt 1363 von den Jagow auf: Zantoch er 
Tauft), 1335 Borkow von einem polnifhen Magnaten, 1344 bie da- 
mals wuͤſte Dorfftelle Dechſel von Markgraf Ludwig, und endlich 1384 
Kernin vom Klofter Paradies angekauft. Der Raum jedoch, in wel⸗ 
chem diefe Dörfer ‚gelegen, iſt jo bebeutenn, ‚daß bei der Entwaͤfferung 
des Wartebruches feit 1763. außer dem; vorhin genannten Dorfe Alten- 
ſorge noch 9,Hörfer mit Coloniſten beſetzt werben Fonnten, welche eben⸗ 
falls der Stadt zugehören. Es find Seidlitz, Groß⸗ und Klein - Get 
terig, Ober- und Niebersllvensieben, Hagen, Maſſow, Derſchau, Bir- 
fenwerber. Es füllen dieſe Befigungen fat den ganzen Raum, der 
von ber großen Krümmung, der Warte umzogen wird, welche biefe von 


der. Mündung. der .Obra his ‚unterhalb Landsberg zu hen Dörfem 


Költigen und, Krieſcht Hin macht. Die wefentliche Betheiligung der 
Bürger von Landöberg bei. ver Grenz⸗Regulirung, welche hier Die Neu⸗ 
und Alt⸗Mark (Sternberger Kreifes) ſo wie. Polen vi, iR "Danach 
wohl ſehr erklaͤrlich. 


Der Grenzzug beginnt nun mwit dem Grenjfteine, der ke Rab. 


barweze liege, das auch Nakuskyey lancze, genannt werbe, an 

weichen Grenzſtein auch die Grenze von Gleiſſen anftoße und das 

Klofer mit dem Walkwald (Item -scopulus, heißen die Worte der 

Urkunde, jacet Nadbarweze alias Nakuskyey lauoze, et ad :illum 

scopulum venit ‚granicies, ‚glisgnensis et. Glaustnum.: cum Walkwald: 
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108 Zemiiinhheh * 


Wo ſind dieſe genannten Punkte zu ſuchen? Zunächft'fßet ung 


ver Name Glkeiſſen in die Gegend des Städechens Koͤnigswalde, von, 


dem es etwa halbe Meile ſudweſtlich entfernt liegt. Fuͤt das Klo⸗ 


fer Halte ich die Ciftercienſer⸗Abtei Semmeritz, jetzt auch Bleefen 
genannt, die an der Obra liegt und eine fiha von Dobrilugk in der 


Nieder -Laufig ift. Sie wurde: 1238 geſtiftet. In der Belehnungs⸗ 
urkunde für die Herren von Waldow vom I. 4477. werden dieſelben 
unter andern auch mit dem Dftertivakt, beim heutigen Dorfe Oſter⸗ 
walt belehnt, was wenigftens die WMoͤglichkeit nicht ausfchließt, daß 
unſer Walkwald dieſer Oſterwalt fein koͤnne, oder daß hier noch 
ein Ort ober ein Theil des Ofterwaldiſchen Forſtes dieſen Namen ge— 
führt Babe. Für dieſe Punkte find aͤlſo wenigſtens in den Namen 
und der Lage Wahrſcheinlichkeiten vorhanven; anders’ aber verhält es 
fich mit. dem Nadbarweze oder Nafusfyen Tancye, "welcher Name 
in biefem Gebiete, auch nur dem Anklange nach, gar’ nicht nieht” vor⸗ 
kommt. Wenn ich deshalb dieſen Punkt noch dahin verfege, wo jet 
die Chatten den Theerofen der polnifhe Thoriveg“ angeben,‘ in 
der Nähe und zwar fühlich der Chauffee, melche von Küſtrin uͤber bas 
hier nahe Schwerin nach Pofen' führt, fo ift das allerdings eine bloße 
Vermuthung, jedoch eine folche, Die ſich auf die eigenthiniliche Benen⸗ 
nung dieſer Stelle gründet, eine Benennung, die gar wohl davon ent⸗ 
ſtanden ſein kann, daß hier der Eingang zu Polen gewefen, Yen eo 
jene Nadbarmeze zu’ firchen ſei. 

Von vieſem Grenzftein nun zieht die Grenze bis zur karte, ' 
dem: fie zwei Fluͤfft durchſetzt, "die Wymyana— ind Wlymyt, von 
denen der sweite in die Warte fließt, und an weichen‘ auch die Grenze 
Kyılıznd ‚genannt, heranreicht welche durch ven dluß⸗ geht der zwi⸗ 
ſchen Polen. und der Altmark fließt — Ich gebe hier’ wiedet Vie 
eignen Worte der Urkunde, falls in meiner ueberſetung ein Fehler fein 
ſollie: „Et-eb eodem scopulo vadit granicies ad flumen, quod 
vocalme Tymyana usque ' ‘ad fuvium 'wiymya, qui vadit in’ Wat- 
them: ‘et etiam ubi' Branidies dietä Kyclozno vadit' per “quoddam 
Anmen, quod est: inter‘ akltitdam marchiam: et ,Reghum polonie. 

Wir Haben Hier: wieder vier Beflimmungen, von benen ich feine 
mit mie feifeten tan, To daß wir auch gar a ungefähr 








104 


beflimmen PB an. nelchem Punlkite wir:die Warte treffen, wenn wir 
dieſer Grenzlmie ſolgen. Da jedoch In ber erften Bemerkung, | bis. der 
Urkunde beigefügt iſt, von dem RPunkte, an welchem wir hier die Want 
erreicht haben, geſagt iſt, en liege unterhalb: Landsberg (infenius Lan- 
disher), und Da es ſernor heißt, daß man non Hier am Fluſſe auf⸗ 
wirts ſteigend (ascendendo sursum) nach dem Grenzſchloſſe Sans 
het, an die Einmündung der Netze in die Warte gelange, fo kann 
dieſe Onemalinie nicht. nach Nordoſt gegangen fein und bie. Warte. in 
der Mile der Dbrar Mündung’ getroffen Haben, wenn in dam Kalle 
müßten wir nach Sanihof Fluß abwärts gehen, da biefer. Punkt 
voberhalb Landeoberg läge, fordern. fie muß ſich mit ber Grenze des 
hentigen Sternberger Kreiſes nach Rordweſt hin: ver Warte. angefchlofien 
haben. Die Iymyanı und Wlymya mögen banı Gewäſſer ger 
weten fein, wie ſie hier Den Bruch vielfach dutchziehen, und. von denen 
ich nicht weiß,. ab... noch ein. Anklang ihrer Namen ſich erhalten hat. 
In dem Namen Kyclezno erfenne ih Bas Dorf Költſchen, und 
für den Gremfluß, der vielleicht eine Steele: weit. zwiſchen der Alt⸗ 


warf. (alfo. Hier Land Lebus) und Bolen floß, mörhte ich dann das . ' 


Fließ halten, : an welddem. das Dorf Hammer liegt; wenn der wei⸗ 
ter weſtlich gelegene . Boftum- Bach, ver von Zielenzig nach tem 
Daorfe Reicht zur Warte Hinabgeht, bildeie zwar Die kirchliche Grenze 
wiſchen dem · Lebuſer und Poſener Sprengel, aber nicht die pelitiſche 
zwiſchen dem Lande Lebus und Polen. Folgen wir alſo der von mir 
in Vorſchlag gebrachten Grenzlinie, fo. würden wir alſo an derſelben 
Stelle vie Warte exreichen, wo noch jedt der Sternberger und Lands⸗ 
herger Kreis an einander ſtoßen, und wir. hätten nun feſten Fuß ger 
wonnen, von mo aus wir fichrer weiter geben Tünnen. 

Hier hommen wir aber zu eimem. zweiten Punkte, aus. dem 177 
wie ich am Gingange gefagt, fchließe, daß unfere vorliegende Gren;z⸗ 
beftimmung nur ein Eatwurf geweſen fei, der nicht in feinem ganzen 
Umfange zur Ausführung gefommen. Denn, vie Urkunde fährt, nacs 
dem fie uns bis zur Warte geleitet, fert:. et ascendendo sursum 
medietas dicti fluyii Wartha spectat ad, Regnum polonie, et alia 
ad novam Marchiam usque ad illum locum , ubi fluvius Notesch 
intrat :Wartham, und eben. fa fpsicht ſich bie erſte Bemerkung, ag, 


Ä 


— 10 — 


bie der Urkunde beigefuͤgt iſt, indem fe fagt, daß von ber Grenze det 
Altmark . unterhalb Landsberg die Warte. das Königreich Molen: von 
der Neumark trennen ts um Schloſſe Samthof;;- das an der Em⸗ 
muͤndung der Nebe in die Warte liege. Nun machte zwur die Warte 
auf der bezeichneten Strecke die: kirchliche Grenze zwiſchen: Pofen und 
Camin, fo daß z. B. die Stadt Landsberg felbft‘ letzterem, dagegen die 
Kirche St. Georgii prope: pontem novae Landsherg nach einer Ur⸗ 
kunde von 4385. der Poſenſchen Diöceſe angehörte;!:voch tft nit nach⸗ 
zuweiſen, daß die politiſche Grenze Bolens hier jemals die Warte er⸗ 
reicht habe, Die Bolen hatten alſo wohl: ‚hier. bequemere Grengen 
haben wollen, fie jedoch nicht erhalten, da wahrſcheinlich die Stadt 
Landoberg Fräftig für iht bedeutendes Eigenhum ſeritt, das bei eimet 
ſolchen Grenzbeſtimmimng für ſie verloren gehen mußie. Bon Zan⸗ 
toch aus giebt: unſte Urkunde an, ſolle die Nee eben fo. die: Reumark 
von Polen theilen, wie es bis dahin die Watte gethan habe, doch fo, 
daß das Schloß. Driefen zu Polen gezogen: werde, (— tüno“, faͤhrt 
fie fort; ‚‚medietas fluminis ‚Notesch; cujus Alwehs''fuit‘ et fluebat 
ab. amiquo ab illa parte Castri Drdzen, spectät: ad: Reghum po- 
lonie :et cum Castro Drdzen, quod jabet in’ dietö"Aumine 
Notesch, et alia medietas dieti fluvii -ad' novam  mardliiam“). 
Dieſe Stelle liefert uns den dritten Beweis fire die Behauptung,/ daß 
wir es hier nur mit einem Entwurf zu thun haben, deſſen einzelne 
Anführungen nicht: dutchweg anerfannt worben- find: Das: Schloß 
Driefen, damals im Beſitz der Familie v. d. Oſten, war- lange’ Zeit 
der Zantapfel zwiſchen vem Orden und dem Könige von Bolen ges 
wefen, . der’ ſogar: 1365 die Often zu’ der Erklärung vermocht hatte, 
daß ihre Vorfahren wie‘ fte fekber dieſes Schloß fo wie Zantoch von 
Polen zu Lehen trügen, eine Erflärung, die jedes hiſtoriſchen Beweifes 
ermangelte. Da nämlich. das Schloß Driefen zwiſchen zwei Armen 
der, Nehe lag, und: Polen das Südufer vieſes Fluſſes als fein 
Eigentfum beanfprachte , fo- erflärte es den unbedeutenden Nord⸗ 
arm für den Hauptfltuß und nannte den ſuͤdlichen Hauptfteom 
nicht: Nebe, ſondern Berbenyf (Voigt VI. 278). Darauf deuten 
bie Worte unſerer Urkunde Hin „cujus Alweus fuit et fluebat 
ab- antıquo ab illa purte Castri Drdzen“, und zugleich: ift‘ aus 








bieten Stelke !heftinkir acfiegelilh ;:T daß: die Polen 8 ware, welche 
vieſe Grenzbeſfiamungeniworfen haben, da es ihnen natürlich nach 
dem oben" Meſagten datcuß ankommen mußta, jenſen bi--h; ‚alfa den 
ndidicen Arm für: den! Hauptſtrom gelten gu laſſen Deshalb hatte 
auch Polen Bereits 1403: und 4, als es ſich noch reſt zum den Ankauf 
von Driefen "von -Geiten’bes Ordens handelte bedeutende Schwierig⸗ 
kelten gemächt," und: als endlich der Orden im Jahre -1408 das Schloß 
wirklich ankaufte, war⸗ danit für den Orden ‘Her: Würfel: gefallen’ 
Dieſet⸗ Ankauf würde nämlich Die Veranlaffung zu dent Kriege, Kr 
welchem‘ ider ‚Orden: 4440 nd) die Schlacht det Tannenberg phyftſch 
und morikiſch if immer geſchwäͤcht wurde. | Deſſen ungeachtet wurde 
aber weder · im Frieden zu Thorn 441; noch an dem am Melno⸗See 
4422 Drieſen an Polen -Abgetreien. Erſt 1429 ging bet Orden auß 
die bereits 1427’ bon Polen gemächte'Anforbering iin, vie Grenze bet 
Brieſen dutch den fÜdchen Arm der Netze zu bejekhiten, doch ſo,daß 
ih ven ſuͤdlich voin⸗Flieſſe kiegenden, jcht abgetretetien Gebiete‘ keine 
Befeftigung: von den: Polen errichtet werden düifte. And daß Died 
Schloß weder in’ diefeni:Beifeienen #433,’ noch If ’dein’ ewigen Frieben 
su -Bregse 1435 an · Polen abgetreten wurde: vifite jendt zunaͤchſt eim 
Befehl des Hochmeiſters, den berfelde 1444 bei den Streitigkeiten 
wegen det Neumark niiti Kurfuͤrft Friebtich II. an den Vogt von Schievel⸗ 
Bein "erließ, die Schlöffer Schievelbein und Drieſen ſchleunigſt neu zir 
befeſtigen ind ſtaͤrker zun bewehten. Goigt viu. S. 75). und äls 
bet der Euipoͤrung ſelner Unterihanen der Orden ſich genoͤthigt (db; pe 
Reumark 1434 zünächſt an’ Brandenburg zu verpfünden undim of? 
genden Jahte förmlich zu verfaufen, wurden Scievelbein und Drieſen 
ausdruͤtklich in dieſen Kauf. eindefchloffen, fü vaß alſo dieſer [tere 
wichtige Platz nie in den Händen der Voten war. Alſo, noch einmal 
geſagt, hat unfere vorliegende urlunde nur binforderungen von Polen 
aüfgeſtellt, die "auch hier wicht‘ von'i dem Orten in Item zanzen Um. 
füge bewilligt wurden. ‘ u Ä 
 Soltte “aber das‘ Edloß Drieſen an Polen abgetreten werden, ſẽ | 
verſtand es ſich von felbſt; daß auch der dem Schioſſe zugehoͤrige Be⸗ 
ſirt an Polen fallen mußte. Daher verlaßt hier die Gren beſchreibung 
den zu "und zaͤhlt eine Reihe von Grenzpunlten auf, bis je wieder 


l 


— 404 —— 


bei. der Einmündung. dee Drama. die. Rate erreichie: : Da ich vorhin 
bemerkt Habe, daß Polen ſeit Dem Jahre 1429 bexeits die Netze zut 
Grenze: erhalten hatte, fo, werden, wir matuͤrlich dieſe Punlte ‚nur auf 
der. Nordſeite des: Fluſſes zu ſuchen haben... Es werben. uns aher fol⸗ 
gende: Stationen aufgezählt. 4. Przeb or awic, oder wie eq In ndex 
erſten ‚beigefügten Bemerkung genannt. wird, Preziborowe, das zum 
Schloß Wytlen oder Welen gehoͤre; 2. der Fluß Wſzoworcea: oder (Ve⸗ 
merkung 1.) Wſsdwotza; 3. mehrere Punkte (loci), won. been ber. 
eine Oſſowmo heiße, und den die: angefügte Bemerkung. einen Ser 
nennt; 4, zwei Fichtenbäume; 9. Gosdowidal odernach Be 
merkung J. Goßdowdol, 6. ein Grenzſtein am Chosczenkiſchen 
Wege; tr Schufhieza oder Suſchicza (nah Bemerkung 1) ya 
ic. Wüſten, Wedel an der. Kinmündung der Drawa in die 
Noteſch. Dieſe acht, oder: wenn wir gleich No. 4 (die beiden Fichten) 
fallen. laſſen, dieſe Heben , Grenzpunkte nachzuweiſen, daruͤber verſagen 


wieder bie Charten den Dienſt. Doch werken wir auf ‚Die Richtung. 


in der ſie zu ſuchen find, durch die Grenzlinie hingewieſen, bie. im Jahre 
A347. das Schloßgebiet von Drieſen umichloß, Dieſelbe ſetzte von 
Gatzim Getzt Gottſchim, auf der Suͤdſeite des Fluſſes) uͤber die Retze, 
zog ſich über Caxow, (jetzt Alt-Carbe) zum Fljeß Zuche oder Tzucha, 
das an den Dörfern Schlanow und Mehrentin porübergeht und durch 
den Driefener Forft. im. die Drage mündet, ‚ging Dann an leßtexem 
Fluſſe zur Nege hinab und .überfchritt diefen Fluß, um, fih wieder nach 
 Gopim ihrem Anſange quzuſchließen. Wenn nun eig der erſte be 
oben „‚genaunten ſieben Punkte, Przeboxowic, den die, beigefügte 
Bemerkung als wuͤſt begeichnet,. in, over bei Carow. (Alt-Carbe) zu 
ſuchen wäre, fo moͤchte die Wüdwoptza das 4317 Zuche genannte 
Fließ ſein; der Offowo-See wäre, einer. der vielen Seen im Drie—⸗ 
fener Forſt, yon denen das Landbuch der Neumark allein elf außzahlt; ; 
die via Ghascz enska, bei welcher. der fechöte, Gtepzpunft, ange: 
geben ift, möchte vielleicht in dem Coſchinſchen Therrofen ihren 
‚Ramen. ayfbewahrt haben, der ſuͤdlich von. jenem. fliege, in ber: Nähe 
der. Drage. liegt, und. es yielleicht bie Strafe fein, Die nad) Stadt und 

Schloß Hochzeit. führte , und ſich mit der verband, welche uns 1355 
von dem etwas nörblicher liegenden Dorfe Wolgaft. nad jene: Stabt 


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— 10 — 


füpeenb ‚genannt wird, Dagegen. ‚find, Gosdowidal und. Stu: 
ſchic za nicht mehr, nachweisber, und wenn zwar bie Mündung der 
Drage im achten Grenzpunkte genau mit der erwähnten Angabe vom 
Jahre 1,317. uͤbereinſtimmt, fo iſt Hoch das wüßte Wedel, das hier ge⸗ | 
legen haben ſoll, ſonſt nicht: genannt,’ fa wie auch ein. Schloß Wy clen— 
oder Welen, zu dem der erſte Grenzpunkt Przeborowic gehörte, ſich 
hier nicht vorfindet, da doch Ina an das eaifeene Schloß Velen 


‚ Dep. Filehne hierbei zu denken iſt. 


Von der Mündung Der Drage, (ngk unſere Urkunde w weiter, ger 
höre Strom aufwärts die eine Seite des Elufies su. Polen, die andere 
ur Neumark, bis zu ‚dem Orte (usque ad locum). Dramwi to, ber 
nehſt Dem Schloffe Traheim zu Bolen gehöre. Statt des Ortes 
(lacus), Deamffo wird in einer zweiten hinzugefügten gleichzeitigen 


Bemerkung See (lacus) geſagt, wie and wohi oben die Oerter, 


von denen der eine Dfinwo ‚heit (ad Jacos,. quorum unus vocatur 
Ossowo) wur duch einen Schreibfehler ald „logos“ bezeichnet werden, 


Da: and. die erſte Bemerkung: flgtt deſſen „lacus“ lieſ't. ‚Der lacus 


Drawscoo.if, fein anderes als der ſchon 1286 mit lacus Dransk, 
jet, Draziger-See, bezeifhnete, ‚an befien ‚Dffeite, das Schloß Dra⸗ 
heim liegt,. daß der ſpaͤteren Herrſchaft hierſelbſt den Namen gegeben 
hat. Hier endlich iſt der vierte Punkt, den ich ale. ‚einen. Belag da⸗ 
för anfehe, daß Polen, in. dieſem Dokumente nur ſeine Apforderungen 
aufſtellte, daß aber die noch erfolgten Unterhandlungen Manches davon 
zu Gunften des Ordens geändert. haben. Wie. ‚hei. Landsberg die 
Warte, jo wollte Hier Polen die Drage als bequeme, leicht. zu ver- 


theidigende Grenze angeſehen willen. Die nicht umbebeutenden Bebiete 
ijedoch, welche wir fpäter auf dem linfen, öftlichen. Ufer als. ‚Zubehör 


dev Neumark fehen, Eönnen nur bei dieſem Friedepsſchluſſe derſelben 


erhalten worden fein, da jede Nachricht fehlt, daß nochmals Polen 


irgendwie etwas wieder an die Neumark ahgetreten haͤtte. Außer dem, 
was es weſtlich der Drage von ſeinen Eroberungen nach dieſem Ent⸗ 
wurfe dem Orden zugeſtand, naͤmlich Arnowalde und Neu-Webel, muß 
es doch nach. von dem Orden vermocht worden fein, auch auf der Oſt⸗ 
feite dieſos Flufſes einen Theil dieſes Landes wieder herauszugeben. 
Es war dies zunächſt das Land Fallenburg, den, Wedel gehörig, ‚mit 





— 06 


den Dörfern Baumgarten, Birfholz,; Eanzig, Dietersdorff, Hundskop, 
Groß⸗Linchen, Plago, Klein⸗Sabin, Stöwen, Virchow, Wuhzig und Züle: 
Wagen, fo wie faſt fänzinfliche Güter, weiche der Famllie Büutow ober 
Guͤntersbetg angehoͤrten, einer: Familie, welche naͤchſt ber· von Wedel 
bie bepeutenbfle in ber Reumart war und im vorigen Jahrhündert aus⸗ 
geftotben ik. Vom Lande Callles, das fräher den von Wedel, 'TAt 


4374’ aber ven "Gtintersbergen gehörte, blieb zwar nirr vie Stadt Feb 


ber und das Dorf Alt-Lobitz bei der Neumark,’ dagegen von urſprũng⸗ 


lichen Stern” ber Guͤntersberge ſaͤmmtliche Dörfer: von Spechtsdorf, 
Crauipe⸗ẽ Zieienfier , Gruneberg und- Weider, ae’ fünf am Pieeden⸗ 
Fluſſe entlang; "ber Inder Rähe von Hochzeit die Drage etreicht/ DIE 


nach Güntershägen und Woltersdorf am Groß⸗Luͤbbe-See, Hinmentfich 


alſo Alt’ und Neu⸗Sitdenitz Alt⸗ und’ Neu⸗Coͤrtmit, Mienicken; Für 


fienau, Balfter, Denzig, Gutsdorf, Zudem, Pamin, Groß’: Spiegef, 


— 


Jatobsdorf Schonefelb und Groß⸗Sabbin, von deren mehrere ereits 
an’ die von Wedel übergegangen waren, und aus denen zum: Theil 


I König Friedrich Wilhelm I. nachmals ditn beibenKöniglichen Memter 
Bälfer und Groß⸗ -Sabbin bildete. Das Guͤntersbergiſche Dorf Beh: 


nid “und das Boytin'ſche Dorf’ Prochnow bildeten: eihie’nemmhärfifige 
Euklave indem an Polen abgetretenen Gebiete, ſo daß” von ven Guü⸗ 
fern der von Güntersberg‘, ‚ wie fie das neumaͤrkiſche Landbuch vom 
Zahte 1337 aufte lattn nur‘ "bie Vorſer keatig ı und > Senken an 
Boten fiefen. DE . 

Aber "auch. mur vieſen Theil vermochte der Orden n Bohn ji 
gen, der‘ undfeich: größere Theil des Landes zwifchen der. Drage, Netze 
und Kuüddow ging verloren und blieb auf immer der Neumark ent⸗ 
zogen ; noch iſt es ſchwierig anzugeben, worin namentlich dieſer Vers 
luſt befand‘ Bon’ Märfifch - Friedland, Tuͤtz und Deutſch⸗Krone, alle 
brei Befibthum der Familie v. Wedel und In dem Caroliniſchen Land⸗ 


buch noch als zur Mark gehörig aufgeführt, iſt wohl mit Sicherheit 


anzunehmen, daß fle‘;erfl- Damals der Neumark entriffen wurden; es 
fraͤgt ſich aber, ob dies auch zunächft mit "Teinpelburg · und · Schloppe 
der" Fall geweſen, die in’ der von Markgraf Otto 1364 ausgeſteilten 
urkunde (Riedel II, I. S. 465) noch jur Mark: gerechnet werden, in 
dem Landbuche Ralf Karls jedoch fchon fehlen. neber Schloppe fehlt 











jedet Nachweis, über kenbebirn jedoch/ das ſel 1345 den Johan 
en ängehörte) eiiftiet eine Urkunde vom Jahre 1368 (Riedel 1, 1t. 

©. 491), nach welcher Markgraf Otto es nebſt Drahelm wilder al 
ven polniſchen König Caftmir werfen ſollie, mb v. Raumer giebt an, 
vaß bie Johannier 366 Temmpelbuig verkauft hätten, alſo vermuth⸗ 


U an Polen. Ob⸗aber nameiitlich Draheim 1368 wirklich ausge⸗ | 


llefert wurde, iR: nach den; wa Voigt (VE. S.: 5) anführt‘’weitige 
ſtens fragfich; : Er’ erzaͤhlt naͤmlich, daß die ‚Bolen 1407, nachdem fit 
vergeblich: verfucht, "Zantoch zu nehmen; ſich ploͤtlich vor Draheim, das 
“den Johannitern gehört Habe, geworfen und dies erobert haͤtten, ch 


Aus dem Zuſammenhange getzt nicht Har hetrvor, bob die: Antwort des | 


Köonigs in den Orben in Betreff der Zürüftumgen fr vieſem "Zuge, 


‚wer habe nur Leite ausgefandt vor ein Haus, das an den Grengen 
der Neumark in ſeinem Reiche liege ze.“ ich anf Drtiheim oder, 
als ¶ Vorwand, auf ein andetes Schloß beziehe obglelch mamn:die 
ſpoaͤnere Drohung, ei würde den Orden mit Krieg uͤbergiehen, wenn 
der Vogt der Neumark nicht die vom Schloſſe gerettete Schaafheerde, 
als ihm gehörig, hetausgaͤbe, wohl in dem Sinne aufzuftiſſen ‚het, daß 
er Draheim als das Haus bezeichnete, dis an den Grenzen ber 
- Neumark in feinem’NReldye-Täg. So vlel geht wenigſtens arts 
biefer Begebenheit ficher' hervor, daß Draßelm und Tempelburg 1833 
zur Zeit unſers Friebens ⸗Abſchlufſes ver Neumark nichtmehr: ange⸗ 
hoͤrte. Daß überhaupt: Polen ſchon beveutende Theile - der Neumart 
an ſich gebracht -hatie, ehe der Orden das Land ankaufte, geht namem. 
lich aus einem: Schreiben hervor; das im Jahre 1403 ver Vogt der 


Neumark an den polniſchen Befehlshaber Tichtete; ver bereits“ damals 
erklaͤrt hatte, daß die Nehe die Grenze zwiſchen ber" "Meumark. und 
Polen wäre: lieber⸗here, vo ſint vil Tande und güter vefetz at⸗ J 


ben der Netze, die das konigreich ynne hat, die lerchtervon 
rechte ezur Marken ſolkden gehoren, vo ich doch nichi von 
reden adir ſchreiben wils' (Voigt VI; ©. 259).Uftz war ſchon 1886 
der Familie Guͤntersberg von den' Polen entrifſen worden und Filthne 


fo wie Czarnikow ſcheinen von ſeher nur in einem’ koſen Verbande mit 
der Mark geſtanden zu Naben. "Meber Schönlanke, Radolin, Schreibe: " - 


mähl, Jaſtrow hube ich nirgend etwas auffinden können. Man möchie 


— 


1 





—— — 


iR. glauben, daß hie Gegenden un der Repe- und Kühboie,. wenn 
nicht. früher, doch zur Zeit: des Markgrafen Otte, vielleicht 1368, be - 


reits an. Polen gekommen; jeien und alſo dem Oxben. nicht, angehört 


J haben. ‚Dagegen iR eine Belehnungs⸗Urkunde vom Jahre 1374 vor⸗ 
handen, nach weldyer den v. Wedel 5000 Hufen im, dem Lande zwi- 


ſchen Drage, Nebe und Kuͤddow gehörten, von. denen ein Theil an bet 
Retze auf der Grenze gegen Polen. lag, ein anderer Theil an dev Kud⸗ 


dow, ‚vielleicht bei Jaſtrow, ein dritter endlich ‚auf, der Grenze van 


Pommern, um das au in ber. Urfunde Otio's 1364 genannte Schloß 
Machlin. Zu dieſem legteren Stucke muͤſſen auch die oben beim Lande 
Falkenburg genannten Dörfer Plago, Hundskop und Groß⸗ Linchen 


gehget haben, welche im Landbuche non: 1337 weder zum Lande Fal⸗ 


kenburg noch zu- dem Befig der Herren v. Bütow gezählt, worden; find, 
Dann. .aber. iſt auch anzunehmen, daß Die Neumark noch zur Zeit des 
deutſchen Ordens bis an Die Kühhom reichte und erſt. in biefem Frieden 
au Brzesc Mir imuner , auf ihre nwachmalige Grenze engeihränk wor 
den iſt. 
Die unfrer. Urfunde beigefügte ieite Bewertung Habe ig va— 


ti zu emiziffeen verſucht. Sie hebt die Grenze an nem Ser 


Wyela, Iäßt fie von dort zum Dramwffo-See hinüthergehen, von 


dort an ‚bie. ganze Drawe hinab (a lacu Diawsko amedo..per 
iptam drawam fluvium et.infra ‚per dsawam), ſodann zu bem See - 
Lubyesczko, von biefem aufwärts zum Fluſſe Oleſchna, bann 


wieder zum Schloſſe Olfembork, von dort nach Drambork, dem 


Dorfe Zolymbork, dem Fluſſe Nwa und endlich zur Brüde 


Lanczbark. Wenn. auch zunächſt näͤmlich Drambork für das 
heutige Dramburg, der Lubyesko⸗See für den auch Lubefow 
Lubbezes, jetzt Groß-Lübhbe⸗-See genannten genommen werben 
fönnte, der, unterhalb Dramburg von der Drage durchfloſſen wird, und 
der Nase Olfembork für eine Berftümmelung. von Weljidenborf, 
jeht.Welfepenburg, einem damals fehr anſehnlichen Schloffe weitlich 
vom; Nord⸗Ende des Lühbe-See’s, fo feheinen mir doch die Worte „er 
infra per drawam“ nach der Suͤdfeite der Nebe hinzuweiſen, wo ber 


Lubow⸗See und das Dorf Lubiath von Driefen an ven Namen 
Lubyesko, und das Dorf Borkow an ber. Warte und fchon ‚oben 


— 109 — 
als Eigenthum der Edi Landoberg bezeichnet, an Oifembork/ Sram: 
borf und Zolymborf erinnern, fo daß wir alſo "einen andern Vorſchlag 
zur Grenzbeſtimmung vdr uns hätten, der’ einige Entſchaͤdigung für 
das gewähren füllte, was ber Orden im Often ber Drage nicht auf 
neben mochte; doch enthalte ich mich darüber jedes ttheils. * | 

Mit dem Draziger See verläßt nun die Grenze gegen Polen die 
Neumark und zieht bis Lande "an Pommern fort.‘ Hier’ war alſo 
nur der Herzog von Bommern ⸗Stolpe betheliigt, und gegen ihn ais 
einen Berbändeten, bedurfte es feiner neuen Grenzbeſtimmung, vaher 
hier nur die kurze Notiz der Urkunde: „a castro Thraheim usque 
ad Landek.“ 

Wenn alfo nach dem Hier’ Gefagten unfere Urfunde auch nicht 
den definitiven Grenz⸗Abſchluß zwiſchen Polen und dem Orden ent⸗ 
hält, fo giebt fie und doch die Grundzüge an, von denen die Verhand⸗ 
fungen audgingen; und daß man viel Zähigfeit auf. beiden Seiten 
gezeigt habe, geht ſchon daraus hervor, daß der Beifriede von 1433 
nur einen Waffenſtillſtand gewährte, ver erft 1435 ein vollftändiger 
Friedens-Abſchluß wurde. Aber auch noch da erhoben ſich fo viel 
Scwierigfeiten, daß man vom Andreas-Tage (den 30. Rovember) 
bis Neujahrs-Abend (den 31. Dezember) unterhandelte, ee man des 
dinges eyns Funde werden“ (Boigt VII, S. 672). In Ermangelung 
diefes definitiven Abfchluffes aber kann uns unfere Urfunde nicht ans 
ders als höchſt wichtig fein. | 

Hing ſchon vor diefem Friedens-Abſchluß die Neumarf nach ihrer‘ 
geographifchen Lage nur fehr Iofe mit dem Ordenslande zufammen, fo 
wurde fie jetzt gänzlih von dem KHauptlande getrennt. Den Polen 
war esdalſo durch diefen Sriedenfchluß gelungen, gleichfam die Puls- 
ader zu durchſchneiden, Durch welche der Orden mit Deutfchland in 
Verbindung fand und von borther neue Kräfte an fich ziehen konnte. 
Denn die Deutfchherren hatten fi nur aus dem Grunde in den An- 
Fauf der Neumark eingelaffen, um nicht durch Polen, dem fie bereits 
von König Sigismund zum Kauf angeboten worden war, von Deutfch- 
land abgefchnitten zu werden. Ihr Streben war basfelbe, das fpäter 
Peter der Große hatte, als er um jeden Preis die Oftfee fefthielt, um nur 
erft dadurch eine bequemere Verbindung mit dem cinififirten Europa 


N — 


— 1 — 


zu gewinnen, als eg, von, dem eiſigen, ſchwer eändfigen Acchgngel 
aus möglich war. Bi der Hülflofigkeit, des Ordens während deg 
Aufftandes ſeiner unterthanen konnie derſelbe deshalb um jo leichter 
auf das. dringliche Begehren des Kurfuͤrſten Friedrich's II. nach ber Neu⸗ 
mark eingehen als er wenigfteng einen maͤchtigen deutſchen Nachbar 
bekam, von dem ihm in feiner Noth Hülfe und Vermittlung zugelagt 


wurde. „Daher entſchloß er ſich zum Verkauf, ſelbſt von Schievelbein 


und Drieſen, von denen das lehtztere eine ſo verhangnißvolle Rolle für 
den Drden ‚und Damit auch für die brandenburgifch-preußif he Geſchichte 
gefpiet hat 





as 


EEE vi. Bemerkungen DE 

—W ; 1.. ol in 

zu dem nafſſede des Herm. Direltors v. Ledebur in den rigen 

woiſchungen Bol HI. S. 360 uͤber den Urſprung "ver Grafen. .Ofter 
sus — wird Me Vezauuniß zu der damice v. Beltheimn- 


Sr ih, 


* ‚Bon 


\ 


vom Bern eig er ie out 


Dass Saba. der Grafen Siegfeied v von Dfteröun, F weiches den 
Aufſatz des Herrn Direktors von Ledebur in den Maͤrliſchen Forſchun⸗ 
gen Bd. III. S. 360, über den Urſprung der Grafen von ‚Ofterburg 
und. ihr Verhältnig :zu ver Familie von Veltheim hervorgerufen, iſt 
nicht ganz unbelannt und ift in Harble eine mit. ber; jenem Aufſatze 
vorgedeudten Abbildung übereinfiimmenbe von Dr, Meifenann, gefertigte 
Zeichwmg vorhanden, unter welcher bemerkt iſt, daß ſich dieſes Siegel 
einer tm ‚Archive: zu: Hannover, befindlichen Schenlungsurkunde ;Bera- 


handi, de, Wilipa an das Kloſter Maxienſee pom Jahre 1216, in wel⸗ 
cher unter ben, vielen. Zeugen. zuerſt Sifridus ;.comges.‚de:Qsterburch 


& — ift;.nebft denen Bernhards und des Kloſters angehängt, finde: 


© 3m jenem. Aufſatze ſelbſt iſt auf die ‚Bemerkungen Hingewieſen, 
nel ‚fish in,v. Zedlitz⸗Neulirch neuem Pr. Adela⸗ Pexieon Sppl 


©. 460 befinden und durch eine Anmerkung Wohlbruͤcs zu ſeiner jim all⸗ 
gemeinen Archin Mir. die Geſchichtskunde des Pr. Staafo Di. 3. S. 10 


befindlichen, geſchichtlichen Nachrichten von den Edlen y. Veltheim und⸗ | 


den Grafen v. Oſterburg und, Allenhauſen veranlaßt waren. Es wird 
man in jenem Aufſatze zugegeben, daß das jeht noch bluͤhende Geſchlecht 


| 





— 112 


von Veltheim zu dem der Grafen v. VeltHeimsOfterburg-Altenhaufen 
als im Berhältniffe jüngerer Geburt ſtehend, anzunehmen ſei, und eben 
dies iſt es, was weſentlich auch in jenen Bemerkungen behauptet, wor⸗ 
ven. Wenn aber im Terte Rotgerus als der juͤngſte Sohn Werners III. 


von Veltheim Grafen von Dfterburg- angeführt worden, fo ift man 


darin alten Familientraditionen und den damit übereinflimmenven Be- 
hauptungen älterer hiſtoriſcher Echriftfteller gefolgt, welche fchon vor 
beinahe 300 Jahren folches in ihren Schriften angeführt haben. Eine 
Urkunde oder Chronik aus, jener Zeit, worin, Botgerus de Veltheim, 
als Sohn jenes Werner II. oder als Bruder des Grafen Albert 
vr Oſterburg ausdrůdlich ‚begann. möge ‚> ift.. his jett allerdinga noch 
nicht: aufgefunden, ward fehlt es mithin zur Zeit an nina direlten Der 
weiſe für: dieſe: Behauptung. : Mnftreitig,- aber: hat den älteren Ge⸗ 
ſchichtsforſchern die Einſicht von Urkunden zu Gebote geſtanden, und 


find von ihnen. benutzt worden, die nachher durch Zufälle verloren ge 
gangen find, z. B. kur: Die Betagernug des ESchloſſes Deftent im 


Jahre 1430, welches die von Beltheim, als fte fich nicht mehr länger 
darin’ Halten konnten, ſelbſt anzuͤndeten; Durch die um 1476 fattge- 
- habte Zerflörung der Stanimburg Veltheim an der Ohe, durch das 
1731 den. gtößten Theil der Schloßgebäube zu Harbfe herſtörende 
Brandungluck und durch den 1830 zu Btaunſchweig flattgehabten 
Schloßbrand, bei’ welchem letzteren insbeſondere bekanntlich ein großer 
Theil älterer‘ Urkunden verbrannt iſt, von denen. bei den nahen Be⸗ 
siehungen-, in welchen die von Veltheimſche Familie gu den Herzogen 
von Braunſchweig und: Lüneburg von je an geſtanden, unfehlbar auch 
mehrere uͤber die verwandtſchaftlichen Verhaͤltuiffe jener älterer Fami⸗ 
lienglikder naͤheren Aufſchluß haͤtten geben Können. Grade wegen des 


Mungtgels eines ſolchen direkten Bewelſes ſchien es echeblich anf die 


ailgeführie Stelle in Alberti Stad. Chron.: als auf eine indivefte An- 
deuking Hinzuweiſen. Diefe "if darin auch richt zu verkennen; venınjı 
wei gleich das Wort: Prolos an und fur fich auf einen einzelnen 
Sproffen? ober Nachkommen eben :fo.'guit: als / auf ·mehrrete ud .cben.ifo. 
weht auf maͤnnliche als weibliche Nachkonmen bezogen· werden: kann, 
fo iſt dutch ‚Die Berbindung der Worte: :tuiigenuit Albertum:de Aster- 
burg. et reliquam protem unter einander und zwar durch, genuit“ 


. 


IN —— — 113 — 

aine Boziehung auf“ foätere Ractommenfgaft und durch die Stellung 
utid gewoͤhnliche Bebentung von „reiquam prolem“ eine: Beichrämfung 
Yiefes Ausdrucks auf nur noch einen: Sohn Werner ausgefihloffen, da 
wenn: der ‚Chromifl; mur dieſen hätte bezeichnen wollen, es kuͤrzer ſund 
natürlicher geweſen ſein würde zu fagen, qui genuit Wernerum et 
‚Albertum : de Asterburg. Sa, wein’ man bei: ganzen Satz, :Adel- 
"heitliv, sorörem . Märchiönis: Alberti, .duxit vasallus suns :Wer- 
- nes. de Vieliheim, qui genuit 'Albertum''de Asterburg 
et reliquam Prolem, ins Auge faßt und fieht; wie der Chroniſt ven 
Bater. de V:ieltheim den Sohn, deſſen Ramener ‚allem nur anführt, 


. de’Asterburg nennt, fo kann man darin nur. einen Grund mehr 


| finden, eine: Deutung, reliquam ‚prolem bloß auf. den: mindeftens 15 
. Jahre vor Sem Baier gefturbenen Sohn, Werner, zu beziehen, gänj- 
.  Hdh-gu: verwerfen,. und viehnehr darin -zu erfennen, daß. der Chronift 
durch die ausdruͤdliche Benennung des: Alberti de .Asterburg zunaͤchft 
nur den Nachfolger im VBeſthe der Grafichaft Oſterburg habe bezeichnen 
wollen, dadurch aber, daß er den’ Vater bei feinen Geſchlechtsnamen 


de’ Veltbeim nennt, imd .deffen uͤbrige Kinder kurz nur ale teliqua. | 


protes: bezeichnet; angebeutet, daß ed. ihm zu feinem: Zmeife; fie einzeln 
zu benennen, unnoͤthig gefthienen, daß aber dieſe reliqua'proles ven G⸗ 
ſchlechtsnamen des Baters de Veltheim gehabt und behalten, zugleich ber 
auch, daß dieſe reliqua proles bie. jüngeren: Kinder Werners IN.geweſen 
nend daher:nach Albentus de Asterburg folgen,: wogegen Wernerus IV., 
"welcher vor Brandenburg 1157 blieb, ald älterer Bruder :finem Yätte 
vergeielkt werden müflen. Jedoch liegt darin, mie ſchon geſagt, Tein 
voller Beweis, ſondern nur eine Rechtfertigung jener: traditionellen 
Ueberlieferung und der gleichmäßigen Aumahme älterer. ESchriftſteller. 
Dagegen dürfte der Beweis; daß vie: vom Weltheim, welchen 
die Graffchaft Oſtetburg verliehen wer, eines Seſchlechts mit denen 
on: Veltheim geweſen, van welchen die jetzigen Mitglieder dieſer Fu⸗ 
milie /abſtammen, daraus zu entnehmen ſein, dußl ſowohl Veltheim -an 
ver Ohe) ale Velthein am Fallſtein (Rich » Veitheim als ein 
durch; Den Anbau eines. Bu einer x MR einiger An⸗ 


I, . 


EUR SBAUAL LER Bat saT „aurev 1 en on j! 
" 3 id v Zedlit ehesten a ‚N, er O Bier BER | 
| 8 





n 


— 114 


Sayerhäufer * un Beltheim an der Ohe gehörigen Grund und Babe 
por 200 Jühoen neu entſtandener Ort kommt natütlich wicht in Be 
act), von. weldhen. ſowohl Wohlbruͤck als Delius annehmen. daß alas 

derſelben Ha Stammhaus deren non Veltheim, Grafen won Oſtenburg 





und Altenhauſen geweſen, ſach ſtets und nach dem Ausitenhen. 
dieſer Grafen, alſo nach 1242, im Beſitz der Vorfahren der 
jebigen von Veltheiriſchen Familie befunden haben. Denn daß daß 


Rittergut zu Veltheim am Fallſtein, der Thurmhof (letzt eine Beiyung 
ber Familie von Krebs) ‚neh. 1289 ‚jo 47 Jahrer nach dem Aus- 
ftexben der. Grahen von. Oſterburg und Altenhauſen, Konvad v. Belt 
hem von den Grafen von Blankenburg zu Lehn getragen, damals 
aber dem Lehnsheren aufgelaſſen Habe. und von dieſem den deutſchen 

Ordensbrichern für 400 Mark löthigen Silbers käuflich überlaſſen fei, 


geht ad ‚den in getreuer Abſchrift beigefügten Urkunde: vom 1..Gehr.. 


‚4289. hervor, welcher eine Urkunde über die Schenkung: non Gütern 


zu Laugeln vom. . Januar 1280, welche in jenek Urbunde wieder⸗ 


‘haft. ift, ebenfals in getreuer Abſchrift beigefügt worden. 
Daß aber die Burg Veltheim an der Ohe, welche 1882: vom 


Kanzmerherrn Wilhelm von Veltheim: wieder erfauft worden, noch biß 


GR, Das Eude des 1Bien Jahrhunderts ein Beſihchum der v. Beli⸗ 
hemſchen · Famiiſe geweſen, aind erſt 1494 Berthofet von Honrodt em 
Herzoglichen Haufe Braunſchweig damit belirhen worden, kann zu. jeder 
Zeit qu den Lehnsacten des benogigen Archie Bu Banjerhei 
‚ermielen: werten. 

Hierdurch geun Sich: aber Das  Baditinig \ ver ı non: 1: Beitfeimgen 
Somit: zu den: Örafen ©. Oſterburg wefentlich ganz anders hertius, 
als. daB der Familien ihrer Miniſterialen von, Ofterburge uns; vonoAl⸗ 
tenhauſen.Denn jene beſaßen niemals Oſterburg, md: dioſer Aiemals 
Altenhauſen; waren alſo offenkar in eben dem Verhäͤlmifſee sie 
Familien won. Blanfenburg ıc. zu den Familien dar Dynaftn; teren 
Miniſterialen ſie waren; die Vorfahren der von Veltheimfchen Fainitie 
aber haben die Stammburgen, von denen fie. ven Ranlen gragen ſelbſt 
beſeſſen. — Dabei darf mar nicht uͤberſehen, daß «ee Graffchaft 
Veltheim nie gegeben hat, daß die Mitglieder der von Veltheimſchen 
Familie, welqche ‚mit der Grafſchaft Oſterburg beliehen waren, deu von 


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ifver Stammburg habenden Familicdtnamen in ven erflen Generationen, 
wo ſie wahrſcheinlich moch Auchell am /chrer Scammburg befaßen, noch 
beibehieliei, und wenn: fie won den Ehroniſten auch mitumier Oauiibs 
de Volihem genannt. wurden, nicht. wegen einer Graffchaft Veltheim, 
fondernı als Befiger der Graffchaft Ofterburg- Comites- ‘genannt :finb, 


— und daß fie nur erſt' in ‚ven beiven lebten Generationen ‚und .in&be: 


fombene Graf Siegfried ihren. mefprimglichen. Geſchlechtsnamen weg⸗ 


Heben. und: ſich bloß Grafen nem Oſterburg nach der ihnen verliehenen 
Hraffchtift nannten, in wolcher Beziehung: auch das, was Delius in 


den! ich nallgem. Archiv für die Geſchichtskunde des Preuß. Staats 
a 5.8.34 enthaltenen Aufſatze: Die Grafen von Beitheim-Often- 
buch, wahrſcheinlich ein alomanniſches Geſchlecht; zugleich Einiges. über 
die Familenverhaͤlmiſſe das. !Bijchoßs: Burchard IL von: Halberſtadt ab 
Aber. deiien.Zobestäg zı „über die urfprüngliche Mäftummintg dieſes ‚Be 
jchl achts anfuhrt, zu berudſichtigen iſt. Dies verhält. gisch dadurch einige 


Beſfſtaͤuigung, daß. der:, 121e: Erzlaſchof, von. Magdebueg, Ratger, nad) 


Ratkımann’s Geſchichte der Stadt Maghehweg 541258. und -besc.be- 
ſelbſt angeführten Ahroniſten, als dem Geſchlechte von- Beltheim.an-. 
gehörig. aufgeführt, dabei. aher eine. Megiehung: auf hen Beliyı der Graf⸗ 
ſchaft Ofterburg. ad... ber: dadurch erlangten Grafenwuͤrde fich nicht 
finbet., and fi .ergieht, ‚daß dieſer Bu. Filet dem tie u 
Bamberg angehoͤrteee. 4 oe 

0 Daß übrigens ‚Die. in dem Aufſahe 2. gem Direktsrh v. eide 
Kur S, a69 und 370 aufgeſtellte Behauptung, daß. das urfpruͤngliche 
Beltheimſche Wappen: nur Die Querbalkan geweſen, aichtig ſei, beſtä⸗ 


tigt auch die in Bothonis, Chron. piot. beim Jechre 1482 abgebildee 


—  Bahne, daR. non. ‚Beltgeimifchen - De Me EEE Ya Hrn 


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az: ne, . 0 F 
„an In’ppmipe dom. Amen: 'Henricus dei: gratia Comes de 


‚Blaukenborch: :umiversis‘. chrisüi fidelibus tam presentibas quam 
fuiuris, Saldtem in domine;sempiternam Quia humane memorie ' 


instabilitas -labiturı cum :tempore. necesse est: facta hominum per- 
pbtua :litteramain -testimonto:: perhennari. Inde est quod' tenare 
presentinm: ‚rbcognoscimus et. publice‘ protestamur nos habiso 
:nostrorum .bominum diseretorum tonsiio "Cum: consensu’ et vo- 
luntate frattom . nostrorym.,'silicei . dumini . Hermanni Prepositi 


Fcolesis sancti Bomifacii: in Halberstat ,: domidi Burchardi' Pre 


positi  Eocfekfe 'saneti'"wipertt in Nionboroh et domini Swfridi Hip 
densemmensis' Boclesie  canonici. aceedende: nichilfominus. pleno 
consensu fildrum: nostrorum Syfridi et henrict bona nostra in villa 
Längele videlicet‘ duos :mansos: domini Everardi: advocati 'nostei 
duos mansos wipiuin:et duos munsos Borchardi cognomise. blok 
&t fratram''suorem :et ikona Cönradi' strepi :que wigariter dieuntur 
gadechsen: et. duõs :ourias Sifas in loco qui dieitur castrum: et 
omnes. areas‘: ad :'predicia. hona pertinentes Preterea dedem et 
06:0 mänsos 'cehstiäleh: et omnes areas sohrtas’ et. homines Atti- 
nentes tad predicta 'huna: iiisadem villa commorantés eöt molen- 
dinam in: wäterlöve, cam: advocktia et’omni jure quod in prendt 
minatis bonis habuimus fratribus ordines domus "Theutonice 
liberalitet.donasse jürd Bröprietstis perpewe -pössidendäd de pre- 
sbriptis vero bonis dur. -reduisiti- fabrimus eisdem-fratfibus jus- 
ts: prestabiises' ‚warandiam ,..'ut &utem: höc nostra donacio 
Grad. et iniciblabilis permaneat presens scripium »sigif 'nostri 
appensione fecimus commutiri.“ 'Testes vero sünt'-dominas bi- 
ricus Comes de Regenstein. Comes Albertus de werningerodhe. 
Comes Otto de valkensteine. Milites dominus Rodholfus de win- 


‚ ninge. dominus heinricus de Dunstede. Dominus Johannes de Bo- 


dendike. Dominus Conradus de veltem. Dominus henricus Friso. 
dominus Everhardus advocatus et alii quam plures fide digni. 
Datum Anno domini M. CC°.LXXXIX°. Kalendas Januarii. 


‚.... Erath. Tab. 29. N. 12 u. Tab. 32. N. 3. 
bei Heineccius de sig. Tab. 12. N. 10.; alle drei aber ſchlecht. 


. tr 


HT  / 


Das Original iſt auf-Pergament:.gefcheieben in 123 Bellen; das 
Siegel, .in: gelb Wachs haͤngt am Faden von: gezwirnter rother Seide: 
und: weißer Baumwolle und iſt ſeht ſchoͤn erhalten, bie: Ablurzungen 
find in vorſehender Abſchrift -fänimtlich: änfgelöfet; font bie Schreib⸗ \ 
weile moͤglichft genau wiederzugeben geſucht.. de unse 
‚1, Die getiaue Uebsteinfiimmurig der Borftehenben : elbſcheift it det. 
vom verſt. Hermn MRegierungsrath Dellus zu ¶ Wernigerode! mittel 
Schreibens vom 23. Julius 1536 mitgetheilt erhaltenen/ danach von! 
ihm ſelbſt von dem ihm vom verſtorbenen Heren/ Hofrath Heimbach⸗ 
damaligen Deſthet der fruͤheren Deutfihen Orbens-Eonemende: Langeln, 
vornaligen Syndieus der deniſchen DOrdens⸗ Nallei Sachſen zu Ludlum⸗ 
rgetil w Originale geſengten Abſchrift bezeugt, ao nun ul 








han Pape Eichel; Beate. na 

de BE Pe 7 * tn Damen len MER, on 

I . j e — ur noulein ae nlitte rl 
an ehe ser Dam onb ort 


Bu ehe ss * 

„In Goddes namen Amen. Henrik. van gogdes gaaden, Greve. 

van Biankenborg Allen gelouegen in christym Bgede. de mu leven! 

‚ und.naeh levegich ‚werden ewegen, heil ‚an unsem herren ‚godde;' 

Warme.de, unstedichett. mensliker andacht en wach ‚viut, ‚mit. der. 

ut .dar umme, is'. des not... dat der. Inde dat, ge; eweget warde. 

mit; dem.,gwagen: luge der: breve. 'Hir. umme sa bekenno we.:im, 

dissarge openen, breve unde betugen des openbare dat we mit 

Rade unser;;,wisen ‚lude. — und. mit ‚volge unser. leven Brodoro 

bharn Ilermannes provestes des, Goddeshuses .sente Bonifaqius to, 

halvoeretat. und .bern.Borchardes provestes des Goddeshuses. semo 

wipprechtes t4.Nienburch .unde here siverdes ‚Kanonekes des 
Goddeshuses to hildensym Dar to mit ganzem willen unser sone * 

Siverdes unde hinrikes. van unsem egene:to langele.-Two. hove 

de. bern Everbardes waren unses vpgedes, unde ridderes ande 

- Two hove der vosse unde two.hove de Borchardes blokes- ‚wagen 

unde dat ‚gudetsen conrades stegerepes unde twene hove i in der 

Burch' ‘Dar to achtein bowe- ünsgudes mit allen hoven de we mu. 


\ 


‘ 


— (18 — 





ledich: haſden dorsiless': ’ hanse- vorlegerie’ get ' und, Tove ’ aver 
nipht. und: mit! allen. luden :de; to: desseme, vorbenomeden.: ‚gude 
hared.. de mu: in :dem. ilven · dorpe 'wonen.de:ider” use; wonen 
aver-nicht: ’ünde: enen: verding:'geldes ‘in düm hove der dhudei 
schen brodere ‘de dar was :der Kanoneke.to Blankenilbörch: under 


de ‘Molen:ito--Watenlava,iimit vogeriye mil ‚allem rechtg und mit 


aller 'nut ‚amveld& unde an::dörpe alse. we dat verbenomede gut 
beseten "hebben . wenta+:her to. tiGewen:'dat Egen‘over...al:dat 
—XRX den‘ Broderen : var: me Dihudescheni.hus’to hesittene 
ewighliken-, Disses gudes sodlei:,we' ok: sin rechte: gewerk:. Kir: 
vente ‘scopen de :silven -‚Beodere: dat her eommat' van : veltger 
de Riddere uns ap: let sinbn hof. dan'-de- torn:-inne. legettaı 
| veltym ::uade "yerlegedö halve hove ledeges gudes unde negen 


worde dede gelden sevedehalven verding unde negen morgenes- 


holtes unde ene molen mit alleme rechte an grase’.an aller nut. 
alse he dit gud van uns hadde gehat 10 lene. Dar to gaven 
uns de silven Brodere hundert grk lodiges silveres To eneme 
ewegen orkunde so hebbe we dissen bref gevestenet mit unsem 
ingeseßele: "unde’'-mit dem "Ingesegele’-Siverides vuses sones. 
Disser unser gave sint tuge de édelen lude Greve:'Olriek! vun 


Regensten unde Greve Hintik! von Regensiet “nde Greveahrecht 


van: wernittkerödeufide GreVve Otte van 'valkensten. "Dap!1o’ isst 
riddere Her Role£ van wihninge: Her 'Bihrik!' de seenkie de van 
Dünstede''het. her Jahr: van Bodendik. 'her- dhiderik’Rese,' Her 
vrederik vrese unde her 'hehnitiß' van dhingelttede unde Aideres 
bedever'läde gemuch. "Disse 'biiev Ward gegeven to Blarcisnhxreh⸗ 
- indem ngandem iare do man’ tälde: van Ares herreht Wages 
borr Dosent Zweykufidert- inde"hegen''ohtde''dehtentich — wnde 
in ‘den Ralenden des" ihaneıfhes de de‘ Not obruattus. a I EZ 


, 1354 u .. fl, 2 ro | ı . u J 1 


et N 
m wie Berber Utfimde "> gen: gen 
v1, Jan., aber "ner! neh Grahnrab⸗ 3:0. 3 u. Wahr 
m satte berdanden.y?' ſqhemch Tab, Nb. 7, fo Du 
een. "ver Enkelihes Giöbeatete’Sihgre 
ee ch gro nalle Anz " —— arte 


- 





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—* 


N Das | Original iſt auf Pergament ſehr fleißig geſchrieben in 


19 Zeilen, die je zwiſchen (nicht auf) zwei horizontalen Linien ſtehen, 
welche von zwei vertikalen begrenzt ſind. Die wenigen Abkuͤrzungen, 
meiſt des vn und in fremden Worten, find aufgelößt, die Siegel von 
gelbem Wachs. Hängen an Faͤden von rother und gelber gezwirnter 


Seide. | 
Die genaue Vebereinftimmung der 


\ 


I 


vorftehenden Abſchrift mit der 


vom verſt. Herren Regierungsrath Delius zu Wernigerode mittelft 
Schreibens vom 23. Aulius 1836 mitgetheilt erhaltenen und danach 


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von ihm ſelbſt vom Originale gefertigten Abfchrift bezeugt — 
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"Eidel, 


J Bergrichter. 


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vr. Ueber die. Nolandsfäulen. 
"Ein Hißorifg-fritifger Berfud 


von N 


dem Rektor W. Stappenbed. - | 


Wer die Städte Nieder⸗ Deutfchlands bereiftt, dem treten in vielen 


derfelben tiefige Standbilder entgegen, meift von Stein, roh und übel j 


geformt, auf freien Plägen, Märften, meiſt in der Nähe des Rathhau- 
ſes aufgerichtet, die gewöhnlich einen gewappneten Mann, ein Schwert 
in der Hand tragend, vorftellen und unter dem Namen ver Rolandss 
faulen, Rulandsfäulen, Rutlandsbilder befannt find. Diefe ſeltſamen 
foloffalen Bilvfäulen find nicht mit ver leichten, gefälligen Grazie, wo⸗ 


mit der feingebildete Kunſtſinn der Griechen einen Apoll von Belvedere 


hinzauberte, ſondern meiſtentheils ſteif und ſchwerfaͤllig, in dem aben⸗ 


teuerlichen Geſchmack der gothifchen oder eigentlich aftveutfchen Skulptur 


errichtet oder vielmehr erbaut. Wir beivundern in ihnen weder bie 
Werfe antiker, noch moderner Kunft: wir flaunen über dieſe myſterioͤſen 
Gebilde einer koͤrnigen Phantaſie, welche hier nicht für den ſpielenden 
Kunftfinn, fondern für den forfchenden Verſtand thätig war und dieſem 
die Aufgabe ftellte, die dunkle Sprache zu enträthfeln, in welcher diefe 
Bilder zu uns reden. Der Wunſch, zur Löfung diefer Aufgabe, von 
Bielen verfucht, aber noch immer nicht vollftändig erreicht, ein Scherf: 
lein beizutragen und dem Gefchichtsfreunde noch einen Verſuch zur 
Deutung jener Standbilder zu liefern, hat den Berfafler bewogen, in 


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Diefen- Jeilen dasjenige niederzulegen, was!ſich / ihm als. Nefükktat‘ feiner 
bisherigen . Korfihunigen, vn. er übneuwege ir ren wi, rn 
ausgeſtellt ht nn n un 

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ee . Sa Pe Po er F 
F Bon jeher: Haben’ über dien Soc ai ‚Stein —* die 
verſchledenſten Anfichten geherrſchi. 
A: Die ältefle. und, ‚wie es Keine, früher am weiten verbrei⸗ 
tete Meinung. iſt die, weltche dieſe Säule Fin :ein Standbild Yes in 
alten Ritterbürhetn und Geſaͤngen hochgefeierten Hetben «Nolan, "nes 
Feldherrn Kaiſer Karls des Großen, ſeines Schweſterſohnes und eines 
der: zwoölf Paladinedieſes Karſers hält. Mieſet: Meinung iſt 5 ®& 
nad Bekmann's Anyabe,' Exp: Lindenbesg im‘ jener: ChronCapoli' M. 
Eol. 269), welcher ſagt: Wie Kalſer Earalus!die: Gadzfen:belriegt 
hat) da iſt dieſer Mland ſein oberſter Feldhaupumann geweſen: dahee 
‚bat er ihm das große Bild, als zu. Bremen; Halberftabt, Magdeburg, 
Jerbſt, Brandenburg, ſetzen laffen, damit: er angegeben; daß ſolche 
Städte: m Des Kalfers: Gewalt‘ oder Schug wären an): Indefſen 
verwirft Belmann ſelbſtdieſe Meinung, ſs vol eine audre von Gry⸗ 
phiander, in veffen Schrift: deWeiehbildis Saxoniois: s. Golossis 
Rolandinis, Cap. 18. angeführte: „daß Roland den ſaͤchſiſchen Staͤdten 
fonderlich zugethan gewefen.“ %*) Dennoch hat diefe Meinung noch in 
neuerer Zeit. wieder einen Bertheibiger geſunden an ‚dem Brebiger Hein- 
zelmaun, welcher annimmt, daß Roland, Karte Hauptmann, als er ie | 
Sachſen und nachher. die Wenden überpunden,, auf, faiferlichen: Befehl 
den’ Stäbten:- welche ben’ chriſtlichen Glauben angenommen, bie eigene 
Gerichtsbarkeit verliehen, weswegen man, ibm. zum Andenken, ‚fein 
Bildniß auf die Gerichesſtaͤten ‚gefebt und Rolandoſaule genannt 
habe. ““) ’ 


*) Belmann Hei ve — Anhalt. Th. IN. aa. IL Cap. I. 
S. 241. J 1 

**) Belmann u. di 9: 1 2 i 

*nx) Heinzelmann:? Ueber bie Rotansektulen in ben Stäpten des. oedlichen 
Dentſchlande und vormaligen Sachfenlundes (In dem dom 3, Kruſe heranogegebenen 


— 122 — 


Rh Anhre, hefammit durch· die Krone, woalcche das: Standhild na⸗ 
mentlich An; ven, holſteiniſchen Flecken Wedel an der. Elbe, ::mif. dem 
- Haupte trägt, haben ‚gemeint, daß daſſelbe das Bild Rare Kris des 
Großen felbft ſei. ) 

3. Noch andre "behaupten, bie Rolandsſaulen in Magdeburg, 
Bremen, Zerbſt, Nordhaufen, Halberſeadt und Brandenburg ſollen aus 
der Zeit des Kaifers Otto IL. ftammen, welcher zuerſt der Stadt Magdeburg 
im. Jahre 978 wichtige Privilegien: verliehen ‚habe. Dieſen Kaifer fei 
darauf auf dem Markte daſelbſt ein Standbild errichtet, und. ;biefam 
Weiſpiebe jelen. ande ſachſiſche Städte ‚gefolgt und. Hätten gleich ober 
wenigſtens bald nachher Ähnliche koloſſale Statuen,. als Beweife- ber 
ihnen verliehenen Faiferlichen Privilegien aufrichten laſſen.“*). Da dieſe 
Anſicht davon ausgeht, Daß: die Errichtung ſaäͤmmtlicher Rolandsfaͤnlen 
in. dieſen Stoͤdien zur Zeit. des Kaiſers Otto IE- geſchehen ſei, fo far 
ſte auch nur dahin verſtanden werben, daß jene Seceibbilder, Bilbfätlen 
bed: Kaifers Otto vongeftellt hätten. 

. dr. Mine andre Meinung. fchreibt..den: Rolandsſaulen geiche Be 
——*— zu: mit ben Weichbildern, den holzernen und ſteinernen Kreu⸗ 
zen, womit, nach der. Meinung Einiger, in, Altern Zeiten in Deuifchland 
‚bie Grenze eines s Blabtgehiiß. ‘oder. De bearianet 3 zu wer⸗ 


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Archiv. j. alle in. mil. |@efth:,i @eogr. m. Alsithyämer, .tefonderheit. det gerntunifchen 
Voͤlkerſtämme. 3». HL, Heit 3 u. 4. 1829. ©: 116—122. cf. .v.- Lede bur Allg. 
Archiv f. bie Geicichtefunte des Preuß. Etaate. Bd. U. ©. 288) Ä 
7 ai; © Trogitiii Ariel (Propf ünd Puaſtor Zu- Apeurude) Ausfuheliche 
Gröfieung 2c. Bambung..1703.,40, Eh, IV. n. d. bef,,Zitel?, Won der Ehmbriſchen 
Heiden Belehrung, Bd. u. up. IX. ©, 140— 145. Bon den kaiferlichen Rulqn⸗ 
del in denen Saͤchſiſchen Sladten.iMit einer Abbildung des Nolands zw Wedet. 
Arnliet:theiltiniefe Meinulig Mit ſelbſt, ſondern bemerkt: dar :..» Cult des Kaoifele 
Karls des Großen Bildniß ſein;⸗ indem er zugleich bie von dem befannien Lieder⸗ 
dichter Johann Rift, Dberpfarrer in Wedel, verfaßten, am Rücken ber Säule bes 
findlichen Verſe anfühıt: 

As ſechszehnhundert und noch ein und funfzig Jahr 

Im Minter-Monat bie befandte Jahrzahl war, 

Iſt vdieſee Ratferbild aufs imew hieher geſeßet 

Gott woll' es nnd uns all erhalten unverleget. (©. 141. ) 

**) Eggeling de miscellan. Germ. antiquit, Exeroit, Vu; de .statuis 

. Rulanıkicis. Brem. 1700..— Goldast Tom. vunis. Coprstit, fol. ‚295. _ De 


nuekæAn die Molandafaͤulo is Bremen. Bremen: 4828..& 19.38 = No", 








nr {23 u * * 


den yflegte. Dieſe Ioentitit” hat · befonders Gryphiander in der oben 
erwaͤhnlen Schiifte ntchzuwelſen geſuͤcht unb vie Behcluptuitg aufge⸗ 
ſtellt, daß vie Rolandsfaluleir urſprümglichrvas Weichbildnunch ef 
jpäter, nad) dem Jahre 1200, ver Roland benannt feien. *) J 

Zi We Nach Haltauib galt ver Roland ich a8 Bacher her Reichs⸗ 
| unmöttefartett: signuni; ſiberlaſf Iiipieriälie Trileiätäg ter Hegku 
Kain Tnperitj'!vekatt vorlehmſtes Zeichen ber von deirn Silaͤdten Yan: 
geüble Konigs⸗ oder! Biutbaun "war. "Diefe Anſicht wirbꝰ ah 
geſtuͤtzt durch!bie Thatſtiche, daß, äls! im Fähre 13660 Vebtaͤtherovie 
Reichofteiheit Bremens bedrohten und’ die Stadt · under vie Bolmaͤßig⸗ 
beit des Erzbiſchofs Adelbert zu bringen trachteteit, feel Ventil‘ begünnen 
das Bild biefer Reichſfreiheit, den Roland, zu verhädhten; itibem ſie die 
hölzerneBildfaͤule deſſelben 'verbrainten.’**) Faſt zu veefelben Zeit 
in Jahr‘ 1375," ſtürzken: vie Hemburger "ihren Rolande um“ dene 
(nich Hallaus) zum Zelchen ihrer Relchsfreiheit auf! ver fogentinnten 
Rolundsbruͤcke aufgerichtet hatten, na fie‘ nach kaiſerlichentizirLabeck 
erlaſſenen Rechtsſpruche, unter die Herrſchafrder Grafen! Bor Hol 

Rei zurůdichren mußten. ans der Vergleichung dleſer· Begeben⸗ 


" 8 124 in» ‚ytr 31. 22 Eu une . * 06 2] 


Ir . , 
0. ir, oe . : ‚ - rd . erite -’ - .. 
‚tr. LEHE FE Y RT 1.ptun meh 2 


= fi . Burda 2 ’n 


rd Grypkiander 1. Cap 71. 8. I. Hujwsrnddiautem ‚statnd, quanı 
Gaesaris ‚hoaopi. ‚collocatam diximus, generali appellatione primp quidem 
Weichbild, postea eliam Rüland 'appellata, est, quae licet diversa sint, 
uam‘ inch et eanden -rKin denotanf: — Dirt ſtimmt — — — — — 
‚überein. in „d.., Noßitia; historico-politica veteris Saxo- ‚Westphaliag IV., & 
. 544 f., indem er. bie ‚Rolandsfänlen, . welche im alten Sachſenlande und "mb: 
riien Seht der Matt, felbſt in einigen Dörfer (pagis ignobilioribus) angetroffen 
werben, für Beiden des Stabt oder Weichbild⸗Rechts (jus municipale s. Weich- 
bildicum) hält. — Diefe Meinung verwirft Eggeling in der Aten Abhandl. des 
genannten Werks, de Wicbiletho, S. 17. — Im Sachſenſpiegkl ans v. 3. Hälfte 
des 13. Jahrhi) wird nur des Welchbilbs, nitgend aber deb Rolands gebacht. E 

**) Historia archiepiscoporum Br emens. ad a. "1366 in Laphenb er 5’6 
Geſchichtsquellen des Erzſtifts und der‘ Stan Bienen (Bremen 1841) S. 51 f. — 
@ggeling de. stat. Ruhland: &!'r9. Deneten ©: 8. 28. dalta us Glossar. 
germ. med. aev. s. v. Roland. 

9 Haltaus a: a. O. cirirt Chron. Vet. Holsit in Leibnitii ‚Accession. 
Histor.'p. 63. „Sub Carlo W. "Hamburgenses in signum tberfätis ima- 
ginem Rolandi in civitäte' sua dudum elevabant!sed-hac sententlärFe- 
portata Rolandi imaginem projecerunt‘“ Denefen & a. 28. uno" vie 
daſeldſt angeführten Seweisſtellen? Cranz 1.10. Saxonite 'c. 2. "Chr traeus 
1. 22. Chron: Sax. sd 'a. 1370 sub’ a. 18780 Joe Pet 'Chron. ’Wölsat. ad 


4‘ 


— 124 — 


— 


‚heiten glaubt Deueken. folgern zu koͤnnen, daß es. den Anfchein. gewinne, 


als .pb bie, Staͤdte, im, Gefühl ihrer Freiheit, ſich ſelbſt ihre, Rolande 


erhoben. und. ‚fie: jelbft fallen: (ben, wenn, Die: re in: dent, “ans 
ſauf *) Kin 1° Fu are u un 

36. Ba. Haftays ı war — au der Rolanbı ein 1 ein ber 
Ä ondere, eigenthuͤmlicher Freiheiten ;umb, Privilegien, (signum--pegukris 
libertatis- eximiigue. privilegä); welche den Reichs⸗ und Sanpfäbten, 
ſogar einigen, ‚Dörfern ‚verliehen waren. Zu diefen befonbern, Freihejten 
gehört ihm namentlich das Marktrecht. Schen Eggeling. hat In; her 
angeführten Schrift.de- statuis Ryhlandieis bie Anficht -aufgeßelt, :voß 
dieſe Bedeutung infonderheit für die. R. ©. in Bremen: die. ältefte. und 
urſprüngliche ſei, und hat. Diefelbe zu ‚begründen verfucht, indem er Die 
Diplome Kaifer Oito's des Großen von 966 und Kaiſer Cenrap's II. 
von 1035 anfuͤhrt, wodurch der Stadt, Bremen die Marhegerechtigkeit 


verliehen’ amd. erweitert wird.»*) Dem Markte, d. h. der freien, un⸗ 


gehinderten Ausuͤbung bes. Handels, mußte aber, nach Eggeling, weſ⸗ 
chem, Denefen. folgt, ungeftörte Sicherheit, d. h. der Marftfriede, ver 


ſchafft werden, was. nur buch Die Gewalt eines Richters geſchehen 


fonnte, welcher die bürgerlichen Rechtöftreitigfeiten entjchied und die 
Verbrecher beftrafte. Dies war, nad) Denefen, die Marftgerichtsbarkeit, 
deren Zeichen die R. S. urfprünglich fein foll. Dieſer Anficht: ſchließt 
auch Dr. Bbhmer ker) an, wiewohl mit etwas abweichender Begruͤndung. 
Er fagt:.. Nach der Sränfifchen Reichsconſtitution ‚giebt es nur drei 
Hoheitsrechte: Schutz der Kirche, Erhaltung des Friedens, Handhabung 
der x Gerechtigkeit. Dies ‚findet ſich ſchon in dem Cepiuular kudnigs des 


2.1375, R so u. A. ce Arnkiel F IV, UL, 9. ©. lat. Klöden ie 


Suipone und ihre Beit J, 59. und ‚Lie daſelbſt angezogene ‚Stelle aus der x Crogit 


des Meimar Kod bei Brotuff I, 485. . 

.- "3. Daß ver Roland in B: emen Zeichen. —* Reichefreigeis geweſen ſein ſoll, 

folgert Haltaus aus einem alten. am Rathhaufe daſelbſt befindlichen Reim: 
Wente der Stadt if gegeven des Rolandes Bitte . 1... 

nen : Tho engem, Tefen der Freiheit unte des Rikes Schilde. 

BR 9. inf, ‚Kaifer, Ditp’g d..@r. 0.3.9668. und die ürk, Kalfer Conrad's II. ‚dı.d: 

Maapehnrg XVII. Kal. Oct., a. 1035. Beide Diplome abgedruckt bei a gelias 

rd. S. 2 m 3. 


„rte)- Zu einem Auffage, in in dem von Chr. 8, ‚Stieglig heraues — 


9. 1833 « an die Mitglieder her ;deutfchen Geſellſchaft in Leipzig. ©. 12f.. 


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— DIS mn: N 


Frommen vom · Jahre 892 ausgeſprochen · und wurde guletzt amt 4. Juli 
1792 in der‘ Wahlonpitulatten und dein Kroͤnungsact des Kalſers 
gran IE. wiebethoft: — Wem ver Kaifer Rechtshandlungen vornahm, 
fo geſchah dies unter einem ausgeſtellten Bamer ,-'wie denn auch 
‚noch jetzt auf den Schlöffern, wo der Regent eines Landes fi) wirk⸗ 
lich aufhält, fein Banner aufgeftelli zu werben pflegt. Daher kam es 
denn, daß. die Verleihung der Gerichtsbarkeit (wie überhaupt der Re- 
| galien) von- Selten des Kaifers jevesinal- mittelfl Nebergabe einer Fahne 
geſchah. Nun aber haben, in Gemaͤßheit der Conſtitutivn König Fried⸗ 
richs II: vom 22. Jull 1218, alle Stadte, welche Marftrecht beſitzen 
auch eigene Gerichtsbarkeit: Ich glaube demnach, daß -Die'in einigen 
Theile! Deutſchlamds fogenärnten: Rolandsſcralen nichts anderonſind, 
als Bannerhabter; deren’ Banner die mit dem :Markirecht verbundene 
eigene Gerichtsbarkeit bedeuten ſollen. Darum ſtehhen die Saͤulen jedes: 
mal auch auf dem Markiplage, darum heißt die Straße zunächſt. dem 
Bannerhalter in Bern die Gerechtigkeitsſtraße, daher kommt die Statue der 
Gerechtigkeit, welche anſtatt eines ſolchen Bannerhalters auf dem hie: 
figen Marktplatze (nämlich in Frankfurt'a. M.), daher wird bei ver 
R. S: Gedtht gehalten. Berner kommt es daher, daß diefe Banner: 
Halter 'ehesmal > auf ver Fahne oder dem Schilde das Wäppen ver 
Vandesherrſchafi, and an veichsunmittelbaren. Orten; \wie z. B. zu Lu⸗ 
zeen, den Reichsabler führen. Daher konmt es endlich, daß fie zugleich 
ein Schwert zu halten pflegen.“ 
7. Hieran fchließt fich nun wie leßte der von mir aufgefundenen 
- Meinungen über die Bebeutung der R. S,; als Zeichen des Blut 
bannes ' obet der höchſten Gerichtsbarkeit (signum jurisdictionis et 
quidem supenoris bei Haltaus), welche fonſt auch init dem Mımen 
Bännus regius, d. iſt. des Königs Blutkim; bezrichnet wurde. Galtaus 
findet dieſe nf‘ beftätigt ' einmal durch das biöße! Schwert; welches 
diefe Säulen alle tragen, dann aber auch durch bie Sitte, das Hals⸗ 
gericht vor dem Roland zu hegen (sub oculis Regis- s; Injperatoris 


4 





— — 


*) Urf. Kſ. Otto's II. vom 26. September 982. Qualiter Conradus sub 
fanone nostro hoc est sub imperiali vexillo, logali ritu iradendum nobis 
eommendavit:omne praeilium | saum,.. EEE Sen 


q 


erced nagsi,‚Praeside),.: welche fh an veiſchiedenen Drten. finbet. 
Aush, Belmann ik. diefer ‚Meinung, indem er die Re ©. ‚geradezu ald. 
&erihtsfänlen. (tatae, jadiaiates). bezeichnet, bei welchen öͤffentliche 
Gerichte gehalten werben. :*) -.: , - _-, - 1 im rcpeoo 
' tt a in zet.oeohoı 


® 
— 
FG . vo 2 .. ee + 113 ‘ U , 0°, .3 — or ’ 
% D .. ..' ee. ’ * ' ’ Par « ’ 3.3 
“. 


‚ons. Vonndieſen 7 verſchiedenen Anſichten ‚Igmpmen; wach. meinem Dafür- 
halten, 'bie;: beiden letzten der Wahrheit am nachſten; jedoſch auch fie 
durften hau wahren Sachperhaͤltniß nicht volfkindig, entfprechen Denn, 
wje ſich aus der weitern Eroͤrterung acgeben wird, find die Rolands⸗ 
ſaͤuſen weder zu, qallen „Zeiten Symbole der Marktgerechtigleit, noch, der 
hochſten Gerichtsbarfeit geweſen; vielmehr Haben; fie urſprüng lich 
die enſtere Bedeukung grhabt und find.im. Laufe der Zeit 
aliman in die latztere übergegangen. ©... > urn ur 
, Mean. nun die Begrünung dieſer Anſicht verfudt. werben —* 


Komp: vorweg..‚bemerfi: werden, daß sigentlisbe-urfundliche Nachrichten 
‚Über die Bedeutung der R:-S;.überhaupt, fa viel min belannt, micht exi⸗ 


ſtiren; vielmehr Tann. dieſelbe nur hergeleitet. werben ans. einzelnen 
Momenten,: welche ihre äußere Gehalt, der Det ihrer Aufftelſung, der 
Gebrauch, den. man: von ihnen gemacht hat, bie a“ Wer — 
le. und, an die; Hand gebenn. 0 :.-; “tn. 


* re 


a. —E de eher. mag Ser; zung du —* 

— heissen. Die: ‚folgen, ‚mefche mit R. 6. ‚weriehen. geweſen Ih, 

un eine Beſchreibamg der einzelnen Statuen, ſo wejt Ich, ſolche thrilß 

ous: Nachnichtan/ theils aus: eigener. Amchauung liefen, kann. - ;- 

nr Sö befanden ſich dan beinden. » noch Degen, ni, Fi 
Ausfhluf, ber. Mark; 4 voor 17. 

a. links der Elbe: zu Belgern an der Elbe i im Freuiſchen Sahſen, 





nn le Ace a Ze U RT } BAGS PB a, 
Al 1° 2 Er j , end rt TE 19 ; a Pa 


*) Belmann sit. ve Firfenipume fa, L. —A 


\ 


N 


. 
* 


A 197 XREX 


Braunſchweig,“) Bremen, Göttingen; Halle / Hatberftobt; Hallerslehen,**) 


Ordraß, 7) Queblinburg, Stasfbergen; ——n. 9 
b. rechts der Elbe in Burg; Bramftedt, Finſterwalde, ter, 
DR, Hamburg; Neumunſter, Zieſat, Berbn und in: dem Flecken Wedel 


im Holſteinſchen. +}) ne nn. EM 


"Bader: Mark: werdenifolgende Orte‘ — ud war. 
a. in der Altmark: Stendal, Verrenhen.. die: Dörfer Buch und 


| Böhmenzien; ++F) : u U . ae Ya pn SLR THU nn. oo. Ze c 


.b: in. der Mittelmurt⸗ Beanbenbuig; ne; uenbo..in.M 
ein der Prignitz⸗ Werlebergzsi.. u J 
d. in der ulennari⸗ Are und das ja Def Podiom; 


- 2, .. “ " . .. . v ‘ ” li» “ „ 


*) In einem Vergleiche des Herjogs ll ‘von Braunſchwelg Luneburg mit 
ben Vrühern von. Bartensiebew zu: Wolfsburg & d. Welfenbütlel 12. Mai: 53 
wird des Rolands ale in ber Nähe ber fürftlichen Burg, u Braunſchweig gedacht, 
aber wohl nirgends weiter.“ cl, Baterländifäed Ah "des Bereind ae Rider 
fadbfen, "Jahrg. 1830, ©. 188. - . . 

»*) Deneken; vielleicht mMenhaldendlehen 
‚***) Ueberall babe ich unter ben Städten, welche Hofanteiäulen gehabt haben. 
Magreburg aufgeführt gefunden. Wenn damif gejagt , fein, fo, daß Magdburg 
früher einen Roland gehabt Hat, fo iſt Hiergegen nichts zu erinnern, foll aber dar⸗ 
umter eiwa bas anf dem dortigen Maike beſtadliche Standbild: gemeint fein, fo 
fann ich diefes für einen Roland nicht erachten... Denn. ſchon dev ‚Umfland, daß das 
Standbild eine Reiterftatue, iſt und Hiemit feine ganze äußere Gehalt ron allen 
übrigen NRolandebildern abweicht, ſpricht entſchieden dagegen. "Außerdem erfcheint 
auch die allgemein verbreitete Auficht (cf. Haltaus a. a. D.), daß jenes Stand: 
Bd basjenfge ‚tes Kailers Otto. ſei, völlig 'alanbwürbig, da Magdeburg‘ ik ber 9 
an. Oftonen, ‚namenllid,.nber, dem Ratier Otio dem, Großen, viel ‚verbanft., 
+) Densfen; ; in don mir Angänglicgen topograpbifchen Werten ble it nit 
ai tin Yon a Fe or Be 
224): M eure u naant: ancieinen; Dirk Arsbpüd ic den, ich ht: Hebe:anffihee 
fönnen, viefleiht Wahrenbruͤck an der ſchwarzen ef ee nr 
++H ef. v. Ledebur Archis f. ‘pie Geſchichliunde des Breup, Staato Bo. If. 


EJ 349; Diefer Ort fell fenhen'nigyt ie: eine Stabt geweſen: ſein;: ſondetü auch, 


and ‚Toggleg: Tradition, bis.mm, ‚A650. Jahrmärtte gehabt: hapen; auch iſt eiüe Gy 
hoͤhung auf dem freien Blage, den die Mohnungen des Orte umſchl eßen, bis auf 
die neueſten Zeiten der Rolandberg benannt worden. Wenn der Veifaſſer bes an: 
gejogenen Anffages dabei änßert, daß der Roland nur in Städten mit hoher Ges 
richtabarkeitı gefnuben wuͤrden ſo durfte Fee due Bruns. betniuter werden 
Sonnen, inte. ſich fwäter ergeben wird. nt R un 

- 43 Sch Werkin: ſoll feinen, Bean. ehant: heben Die: Ser m samt is 


dem hinoriſchen Roman von M. Alexis: Der: Roland von: ————— 


Magdeburg, *8) Heuftant im ehemaligen Erzfäft Coln, Nordhauſen, | 





"eg, urber Renmark :Königsberg*) und, gehden · a 
Auch zu Plattenburg, einem ven Saldernſchen Rittergute in der 


Prignig, ehemals ben Bifchöfen non. Kasälberg gehörig, ſoll eine. Ro- 
landsſaͤule geſtänden habein . Sie: wire noch-jet dort gezeigt. und iſt 


allerdings: eine dem "Roland ahnliche Figur, jedoch wehrſchemlich v das 


Bild eines Biſchofs oder eines Heiligen. **) 

| Ban der äußern’ Geſtalt der R: So iſt BDeigennos zu bemerfen : 

r: 4. Sm Bremen fleht, der Roland am Markte als ein: 18 Fuß 
5 zei hoher Riefe, geharnifcht, mit einem bis zu den Füßen herab- 
hangenden Talar bekleidet, auf einemdrei Simfen -erhöheten, mit Qua⸗ 
derſteinen belegten und mit eiſernem Gitterwerk umfaßten ſechseckigten 
Platze, an einem: in drei thurmaͤhnlichen Spigen: auslaufenden gothiſchen 
Pfeiler, an welchem über dem unbebedten Haupte des Kolofies ein 
kleines Dach befeftigt.äft. . In der Rechten hält er ein maͤchtiges bloßes 


Schwert ſenkrecht an bie Schulter gelehnt. Mit der Linken greift er an 


den reich verzierten Gürkel, und am Oberarm, die Bruft halb 'bedeckend, 
iſt ein halbovaler Schild befeſtigt, welcher mit dem gekroͤnten zwei⸗ 
föpfigen Reichsadler geſchmuͤckt ft‘ und bie Inſchrift hat: 


Vi yheid dö ick ju openbar “ 
: De Carl un. mehnig Vorst: verwahr 


HDeser Stad gegeven hat 
J des aankei Soda is min "Rad. | 


’ ı » 


D. h ich vertůndige ‚eu. vie: Freiheit, weiche Karl und fütwahr man⸗ 
cher Fuͤrſt biefer- Stadt verliehen "hat. Daß ihre Gott‘ dafüt danken 
möget, iſt mein Rath, — Zwiſchen feinen Füßen liegt eine fleine $i- 
gur, an’welcher man :mit: Deutlichkeit nur den Kopf und ‚die hervor— 
geſtrecien beiden Hände erlennen Tann. **) 

2. In dem Flecken: Bramſtedt im. Bolſiemiſchen ftand- der 
—* an der Stelle bes’ alten 'neu errichtete Roland mit ‚einem Helm 


’ . 





7) Deneken, fruher jchon Winkelmann (1. co. 6. 546) ,. nennen 'einen 
Dit it guubuse in der Mark, worunter wahrſcheiulich nur Koͤnigeberg zu verſtehen riſt. 
Nach einer muͤndllchen Drlitheilung des: Geh ‚Alternate: Dr. Rebel 

“..Denelen. ©: = fi Arnkiel Be. IV. H.9.8. 140.  - 


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auf Vena am, Kuben Arm einen Si, sie Derrfechtin e ein 
Schwert, unðd⸗ mi einenu Beuſtharnifch bekleidet ey —8 vν 


l Demi Roland igu Wed al, wilder 1654" von gramem 


ſtein neu errichtet bau, Sbeitireibt: Aenkikl;: der ihn? 1808 Ta, alseinen 
| gunz geharſchauen⸗ alvenbaͤrliger Mann, rieine vben⸗ mit eñem Kreuze 
gezibete Kroneauf / vent Haupte tragend, in der Rechten sin Schwert, 
ni res eawen einen. benfalis mit · ernem Kreıhd werſehone Weltkugel 
haltendſt. auß einen yenamsrten hohen. Boflament:flehend. *#) : .ici 
INA Zrobfirkrägb: ber Roland. in der echten ’:sciw Broßes 
Schwert nan der Lnilem den Reichsadler, zu den Füßen ein Hund, Seid 
unpBhge: find: ehut niſcht; am Buße vbefindet . vis: Anheimcha 
über dem Haupte das Zerbſtiſche Wappen. ***2) Er, 
RR ee eimnd en anun bar 
non mßiger Große σ 
n der / Hand, wonStein, niamder Enldſeite ves 1600/erbauien 
hauſes ννι ννιν„νι Pe TS TE RT Neu 
Er Be IniHatewurdenerſt 174 7, als dias frühere hölzerne Wil 
verbratzule⸗ em. Rolund yon "Bteinvaufgefäßtt und ans Echöppenhaus 
verjegk, Währendiiet” fricher an dem 1.19. Rettet Dhurme ſtand. J4) 
ine a Ston dal'ſteht der Robend: vor: dem Ruthhauſe, von 
hartem "Stein. (Sanıftein?)" ausgehauen; in der Meciten das Schwert 
buch haltend/ zur Linlen der Maͤrliſche Adler, im Rüden das Siadt⸗ 
woher; hinten uni unten Theile des Rüden: in‘ lagenbes Narren⸗ 


bile (ein eG +) PET RT EEE gt 
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wivielnis — hub! ok: Holß⸗gewrſen fe 2 
1, FR IERELL.G ©. Ma., :Die, ollgeninge afmeichenpen, Bntfem Anke 
. wohl zu der Meinung geführt, als ob diefe Säule ein Standbild Kf. Karls d. Gr. 
ſei. Cſf. Anm, ©, 122. 
”) Befmannaa O. II, 1,1, ©. 241. “ 
st) Seinzelmann über die Rolandsfäulen in Kruſe's Archiv ıc, II, 3 m, 
BD Sg wilgz erihdeiſrhandbuch fürl den Harz. Berkin 1844. G. 167. 
ut Ark ai Diriuttaitans Hössär gerth, ned. 
aev. p. 1560. s._v. Rother Tharm..: : ul zart — ui. 
+tr Beilnn anu Hi; Deſcheelb. / der! Shur'und Mar Btanbenburg Il, V. 
I, 1, 145 fomileiite Abbildung. Pe 


9 


8. »Zu Gardehegen, wie bei. Stendal, ebenfalls. -mit einem 
Eulenfpiegel, Bei dem großen Brande, welcher 1664 die Stadt ver⸗ 
heerte, wurde” der Roland ſtark befchäbigt, ſtürzte in der Nacht vom 
48. April 1727 wieder und. zerbrach -in viele Siüde.*) 2. 
O9. .Buch, en: Dorf in Der Altmark, ehemals om Flecken, vılla 

“genannt, aber ‚im eitter Urkunde vom J. 1340 als Castrum: ot oppidum 
bezeichwet; enhieft A611 ein Rathhaus, an weichem ::die Rolandsfaͤule 
ftand. Diefe' ging durch, den Einſturz des Mathhausihutvis um 1660 
mit zu Grunde. Es wurde aber an deren Stelle seine audere aufge⸗ 
richtet und am: Ende des 17. Jahrhunderts mit einem neuen Kopfe 
verſehen. Merkwürdig if, daß dieſer Saule das Aewribut aller Kirigen, 
Das Schwert, fehlt. **) 

‚17 42: In Perleberg fteht gegenwärtig bie Kelandoſaple an der 
—** oͤſtlichen Seite des Marktes, das Geſicht dam: Rathhauſe, an 
dem weſllichen Ende deſſelben, zugewendet, in ber Rechten mg. entblößte 
Schwert, die Linke auf den Schild geftüßt, welchen der. Maͤrliſche 
Adler ziert, Die Bildfäule,. fo wie. das runde Piedeſtal, ift von Sand- 
- fein. *) Ob fie von Anfang an ihten gegenwärtigen Plag inme 
gehabt, erſcheint dem Verfaffer aus verſchiedenen Gründen zweifelhaft. 
Der Stein naͤmlich, an. welchen die Säule lehnt, traͤgt die Jahreszahl 

4846; aber. ſchwerlich iß dies, wie man vermuchen konnte, das Jahr 
der GSrichtung der Säule, vielmehr ſcheint dieſe Jahreszahl auf eine 
Reſtaitxation und Translocativn zu: deuuen. Man darf, nach der Ana⸗ 
logie anderer Orie, mit ziemlicher Sicherheit aauchmen, daß der Ro⸗ 
land feine urſpruͤngliche Stelle mehr in der Nähe des Rathhaufes ge 
habt habe, ald es jegt der Fall ift, wo er eine Straße beengt. Das 
Rathhaus erſtreckte fh naͤmlich fruͤher vor dem Jahre 1839 viel 
weiter gegen Oſten und - hatte -an ſeinem fllichen ‚Biebek; einen aus 
ſpaͤteret Zeit hetrührenden Anbau von Fachwerk, in welchem ſich ein 


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1 
2 v . y a ’ 
Js oa In RU niit... 


a BE SS Er EEE EEE Pre u Se u a u 

) Bekmann a 4. Q. M, V, l, IV, 45. mit: einer Abbildang. ya S0lähe 
Kriege ſoll er, ana Furcht nor bes. Schweden, vermanert geweſen ſein und. bie Stelle 
noch gezeigt werden. — Kruſe's Archiv ca. D. — 

»*) Bekmanu a.a. O. I, V. 1, IX, 70. wit einer Abbilaung. 

”**) Beklmannſa. a. O. I, V, I, II, 46, mit einer Abbildung. 


: 


— eg 


Veodſcharren mei. Die Wohmnmg drs Maisdiehtts:. befand: Dib. Ver⸗ 
with; liegt daher ſeht nahe, daß duch Die Errichtung bloſes Oki» 
baues bie Nothwendigkrit ·einer ⸗ Trauctloccrtion des Rolande bedingt 
wurderMerlwrbigerweiſe waren fogar: in dem alten Straßenpflaſter 


wir ſich (Meſerent durch eigene dinſchauung noch oftmals uͤberzeugt Hut, 


bie Eindruͤcke einer kaum noch bemerkbaren Wagenſpur zu: unterſchewen 
welche: von⸗ jawmı Anbast: nach der? Rolandsſaͤuien führte: EU wäre 
nicht unmöglich, daß ſich dieſe Eindruͤcke noch nan jenen Temiaport 
her enhalten. Hätten, zumml: were man erwaͤgt, daß der Roland aus 
Sanoſteim gearbeitet und A 37. Tau bon “; vo reinſeht⸗ bb; 
dentendes Gewicht dabası muß. —— 
"ib: In Brenzlau: wahr. he Weimirsfände m 23. Januar 
| —E— Sturm ungeworfen und bie. Biüde an: der!Stelle, wo ſie 
genden, begraben/ 6: aufıden Nutudff Ber, zureindr. emfachen Saͤule 
verarboiitt noch/ in den neueften Seiten die Stelle des alten Rolanbs⸗ 
bilpes: eingenommen: hat, nunuuhr aber auch auf vie Sekte gebracht 
A Cinekurze iR den Stein gehauene Sarah vertuublzte cheten 
dus s Sichel vieles Molanbebiites*): MEER EEE rl 
42.:Boslem,- ein Dorf it: der Ukermatk, unter Dim Aumtẽ 
Grauen, gewoͤhnlich ein Wieden genaunt, ift:cherkals: wohl :auch"en - 
folcher gewefen, wird aber in Kaiſer Karls IV‘: Lanbbuche vom 34875 
- (Anspabe von: v. Herzbarg, ©: 48%), ale oppidum bozeithnet. Grund⸗ 
manm nit Werſuch einer fetutärkifchen Adelchiſtorie, S. 134.) meinit; 
daß Premtau vor 1289 „woiehanit Mauern und Mirmien vumgeben worden 
nicht: viel brveutender gewefen fer, als Motlow. Die Rolanbofcrule baſelbſt 
iſt alt und von Zeit zu Zeit hergeſtellt worden. Die im vorigen Jahr⸗ 
hunderte vorhandene (ob fie noch eriftixt, ift mir nicht befannt) war 
aus Holz roh zugehauen, alfo nichts weniger als ein Werk ber Kunſt, 
wurde aber doch von den ‚Einwohnern des Orts in. hohen, Ehren ge⸗ 
halten, weil fie glaubten, daß, fa Lange dieſe Säufe spalten: wuürde, 
fie von ben Zehnten an Hüßnern sc, den andre Dürfen erlegen muͤßten, 
befeett bleiben wüurden. "Der freie Platz, auf welchem dife Sul Fand, 


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*) Belmanıi a, a, O. u 9 480 -f. ME NE era e EEE 


if, wahrſcheinlich ver⸗ —* des alkmı Theke heweſen nauh wa⸗ 
has ;auıh vennuthitch der’; dortige: Jahrmarit/ gehalten wurden iiſnn) 
Der Sage mach: iſt ver: nrſpriengliche ſteinerneRolandnvon einernhei 
nachbartenc Stabt entwendet: worden .und bit, Miet. ducher grtothigtrgo⸗ 
tpefen „einen; hölzernen aufzurichten; (muhrfsheinlich: weil Sie Muiel zi 
Hrefehung: eines ftenernew fchlkeni A; i dat nes rinis Shine) 115 
„130 Ans: demſelhen⸗ Grunde ſoll raucht. Mb nagabeng: int ben 
Neumarf: einen ;hölgernas- Road gehabt; haben. N) us Sit 
5 Ad: Deu Roland gu. Br ankemhurg:fieht aufıteinemsfleihernen 
. Blode.an. dem: Eingange des Rethhauſes in der Mouſtadt, ud. if: eiß 
Koloß von 8 Ellen Höhe, ganz. geharnifcht rneitIblopeni.-Möpfe,cn men 
Rechen ein: gezücttsEchwart ſenkrecht in, die Hoͤhe haltenn Die 
Linke; fchgink Huf ewwas, viclleicht auf dei: Schitd, geſurtt geweſetn: du 
fein, Der, akari jebt ſehlt. Arſprumglichſoll· hier Rer Roland ponichulz 
gemein und ech, Tpäler mit “einen / ſteinernen Säule bertancht einen 
tet. Naſh zeiner ungegründeten Gage hat, ge: ehedem aufı'bem; alt⸗ 
Badtifchen. Mankte geſtanden und fall. ein von den Neuſtädern aus 
Neid bei nächtlicher Weile von dort- entwendetſeinGewiß aler ir 
daß ..er üben: auf, nem neufläßtichen Markae, geſtauden iHat „und im 
a Tue des: Konſgat. Friedrich Wilhelm⸗J. uber 
ar feine jetzige Sielle gebkacht if. Yin wu. 1: ar. a win DET DE GeL 
19 Berlin: feinen. Roland. gehabt. habe, ‚geht un⸗ 

‚ zweifelhaft Grcwpr aus ejueni Stelle deai Brlinifchen: Staetbuches (nad 
der „Ausaobe; won: Zidicht ©: Al. In; unachmelchet· derſetberrin ben 
Nähe, ‚per Neolai⸗Kirche⸗ vor bu Edhauſe Ver Eiergaſſerund des Mollen⸗ 
TR anan BEI in. re, an nei Rena Ah 
at unabeh BET he ln No satin mid 
Fer fie Bla vr albht ode nr a Tun eh Bar 
“ : iO) I EI ige Terse Dlla.t 

*) Bir Wing Hirt Kopogravbie i Mart Brand. S. s f. 

GE SET DT TEA Te. 0 Ton ran 
en Belmanıe, ® Pr. v7 se anlläbn mn Tao sl] 
JRR ID; Dal, des ‚Miniferg v, Rosen gfſchichuliche Madrichten, nop, nl) 


+4) €. Fidicin —— Beiträge zur Geſch. der Stabi Ba 
lin. I. Theil. Berlin 1837. me, | 

+tr) of. Klödens Vrogramm der Gewerbeſchule von 1839. ©. 20, Sier⸗ 
nach die einzige Nachricht, weiche ſich uber: deu Neland Bon, Berti nerfiuukt. ı 


. 
J 
1, 


un 133 mn 


any Ac'fäkeannten: BIBLmibe Rue: Menmen nhatim / rien ‚'daßstild 


einen gcharniſchten7/ in einen: EU verfrhewwen JMectlin ſvar ſtollmn 
wefeuhälssnlitiendbhäßtewhieg u he gezücktes vSchwert u 
werner, Kurs benn Rubaik ut Buch fehlt: abe, Mi 
betannt, do Sera uͤberallo iibert ſtehen fesuuf vor: Marlte 
vor dem Anheben ine me as 
rein if, Bin stssinot ri bee met 
a icitii koplai dd mu :AV: til Jar sand. ‚gnirbafßislil 
inll Schon die Wetie Werbreteuinge Hefe? Nenkfaulenfitthre BeräyeiiHeiitz 
u obere doch Re Be 
ARD Hr ohne et ee een Kerken! 
welcherfre varflellen/ follein, tſich haͤtte ermuſelut⸗laffen, fuͤhrtofaſt Kor? 
EHI ea, Tr bieſelben ¶ gewifſe alltgemtrẽe Shuibule| 
u ce Naar geweſen fine) Als ara 
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Schilbe vVẽs Nolandoui Breiten gu a he an une) 13 
at Nnsyih dr Veylkeid) de: ick’jeopEnbäh ET 
on Pteihehteit die Nebe HA, vie Bekkiitich? ah Feen! ertönt: nichts⸗ 
Betas police! Fevihelten: Bebeusene 2 Gier find’! uch 
Marine Aufkleber Stundbiidee ves Felbhetrnit 
Roland vober! Kir‘ Fre · Orbßen oe che ae 
einberflahben?T Diefe eek Anſichten / uber" vileften:'gedane die! unbegtun⸗ 
Bea einleiten Tat ml 
Ce wis bisuetſtere betrifft, fo-ift- es ‚räbgefcheh! dabon AB! 
Rolamt mit: feinen. Thaten ⸗faſt gafiz Dei Geblet ver Satge anhelinfällt⸗ 


ſchon an ſich mehr alg unwaheſcheinlich; daßn oaiſek Luet⸗rein Jolches 


Sranbbilb Feines: Felrhettn⸗ une: Neffen; Herr anf dem Muckzugẽe aus 
Spanlaninin Jahre TH von Pyrenaden ſemen Den Farb, in Deutſch⸗ 


land habeierrichien laſſenrn Reine frankiſcher und deuſches Geſchlchto⸗ 


ſchreiber erwaͤhnsnver Grtichnngeinesſolchen Merckmalo MWenn ĩ bie 
SR Der rohe habe im Jahr 80vien Rolanboſaule 
N Breiten zum! Andenken ſeines Schweſterſotznes? Rolandi errichtec 


u, mn ar ET nn ar sr ii El 
— * 


- 


*) Der Roland zu Brandenburg macht nur eine feheinbare Auenahme. 
FRE reg ei oe nusinlodns 4 ı 


— 131 — 


' —* ſo 8 ıderi iaubmuctigeihendicſor ülngebe: den Umſtand ent 
gegen; daß Nomen damals noch din leinen, vubedentender Dyt med, - 
ben Karl wohl ſchwerlich zur Errichtungeines ſolchen Denkmal 
(30 Jahre nach Dam Zobe des gefeherhen Helden) gewaͤhlt Haken wuͤrde 
Zudem aber würde es. ſich nicht nut ber politiſchen Klugheit Manta 
reimen laſſen, wenn ex ben beſiegten Sachſen das Bils {ned Feld⸗ 
herrn, nicht als Denkmal ihrer Freiheit, ſondern als Zeichen ihrer 
Unterjochung, hätte vor Augen ſtellen und durch ſolchen Mangel an 
Schanung fie. immer zu muen Ömphrungen --aufegigen, ſollen. Und 
waͤre Harl, wirklich ſy unpolitiſch geweſen, das Biſd ſeines Hoerfuchrerxo 
in ſächſiſchen Ortſchaften aufruſtellen, «jo :ifk: nicht einzaſehen, warm er 
einem Feldherru, ‚Day. erweislich, nie gegzen die Sachſen, ſondern nr 
sap: bie Saxacenen in Spanien gelaäͤmpft hat, und nicht vielmeht 
demjenigen, der ſichabeſonders gagen die Gachjen: ausgtzeichnet Int, 
Dontfaͤnulen exxichtet¶ hab. Mit Recht / beruerkt Aben hs Wiehhbennn 
es ſei bekannt, daß Karl ebenſo ſehr paa HeidenthumUnd⸗ die Ingfe 
latrie der Sachſen, alg ihre, Unabhängigfeit braͤnpft, und überall, wo 
&..fis. gefunpen,. die Idpla Darfolhen zerftänt habe. ; Gs ſei alſo ſchwer 
it glauben, daß Karl ſollie nes Bilder aufgerichtet und dadurch ‚Dem 
noch/ mig im, Chriſtenthume hinlaͤnglich, befefügten Sachſen Anlaß und 
Gelegenhen gegeben, haben, unter dem Rolemdabiſde die kazum befeitäge 
tigten Moͤtzen, Ham, Neuem anzubeten ). Daoß gher Die. ſachßſchen 
Bölfer ſelbſt dazu gekommen fein ſollen, jenem Helden, ver, übardies 
nicht ihnen, ſeudenn ben. Franlen angehörte; cinem Volle, welches fie 
30Zahre lang auf Leben und: ‚Tor. bekaͤmpfta, ihm, dem Feloherru 
ihreo  Drängend, Bildfaͤulen zu erxichten, iſt vollands wicht: abzuſehen. 
0: Um, vollſtaͤndigſſen aber wish ‚meines. ſfrachtens, die Meinung, 
da die: Ri S. Gtandbilder des Feſtheern Roku ſeien, durch dyen 
Umſtand widerlegt, sbaß : Karl der Große und feine: vn in, den der 
gtuden der Mark wiemals die Elbe, ühenſcheitten, habem. —— I* 
Yu. Bihefar Umſtand ſpricht auch zugleich gegen vie: zweite Auf, daß 
Diele Bildſaͤulen! Standbilder Karls des Großen ſeien. Denn: if 
nicht abzuſehen, wie gerade die Staͤdte, welche erſt mehr denn drei Jahr⸗ 





—8 In Au HL Ada 3H atrın 143 2. let J .777 


*) Winkolmann notit, hist. polit, vet. Sax.‘ —** "GER J. 





I — 


hunderte ſpaͤter ganz Deutſchen Reiche gefchlagen worden fiat, Baguigelommmen 
ſein follen, "Karl dem Großen Denkfäulen zu ‚richten; während ſich 
dergleichenim fühlichen Dentfhland nirgend : Sorfinken. Nebeigens 
fat dieſe Anfichtisandy: ganz vereinzelt da, da ſie, meines‘ ion, 
auße bei Brasil, van "Kissuanben enmilint wich "> Fe 
Nicht minder unerklaͤrlich bleibt die Anſicht, daß vie R.E.- Stan, 
bifker des Naiſers Otio II. ſeien. Denn einmal hat man Teine ges 
ſchichtlichen Beweiſe von ber Errichtung der R. S. zur Zeit Otto's II. 
in den.:übrigen ſachſiſchen Städten; dann aber — und dies dürſte 
auch hier das eniſcheidende Moment ſein — bleiben auch hei. dieſer 
Annahme die Säulen in den Marken rechts der Elbe unerklaͤrt, wo 
aß: ſaſt.Iwei · Jahrhunderte fpäter die Deitfhe GHerrfcjaft Wurzel zu 
ſchegen anfingi;:.:ohue daß der Kaiſer hier dieſelben Rode: enigeibt 
Bätte, wie in den Lbbrigen heilen des Rede Dh 


P er) * -* 
2 . . 41 1. R vo , ... DE 
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| . S man nun | davon aus, daß die Rolandoſaulen ben. oben € er⸗ 
waͤhnten politiſchen Charalter gehabt haben, ſo wird nun naͤher zu 
untesfuchgn, ſein, worin. derſelbe ſpeciell beſtanden habe. 

| | Das erſte politiſche Recht, welches bie Städte echielten, war, eben 
das Recht, Städte zu ſein, mit, andern Worten, das Stadtrecht. ‚Dies 
“wurde im Mittelalter. durch ven Ausdruck „Weichbild, Weichbildrecht/ 
bezeichnet. Diefe Beveutung haben (eßtere Ausdruͤcke immer, mag man 
ſie nun mit Eichhorn *) und Andern von weich, sanctus, ober mit 
Wigand *5) und Andern von Wir, Burg, Stadt, ableiten. Die oben 
4. Rot. ©. 122). ‚aufgeführte Anficht erklärt nun die Rolandsſaulen 


2. ©. 192 Men. 1. 
2) Deutſche Staats: und Rechtsgeſchichte, TH, 1. $ 224. a. . Anm. c. 
2*4) Baul Wigand (Geſchichte der "gefürfleten Reichsabtei Corvey und der 
Stäbte Corveh ud on GBd. T. ©. 227 f.) verwieft die Ableſnung von Wih, 
Melde „ sangtum, ‚fa : mie, bie von dem lat. vicus, und Hält de von Mic, Burg, 
Stadt, für die richtige, welches Wort er in vielen Orienqmen, 4. B. Barbewic, 
Btunswic, Catwic, Coswic, Schleswic, Oſterwic, Greenewir, wiederſtudet. cf. ER- 

geling' de misgell.:.Germ. antiquit. Exercit. IV, de Vũebiloetho uud bie 
daſelbſt ©. 12 ff. abgedr. Urk. von 1180, in welder Ri. Friedrich J. bei Stadt 
Bremen die von 'Kſ. Karl d. Br. ihr gerlichenen Privileglen, das Erönät, antet 
dem Namen Wicbileihe, d. i. Meichbildrecht, beſtätigt. 


N 


ehren. meoen naeh), welche ſich ar; vecſchidenen Orten „findet. 
Auch Bekmann if, dieſer Maimung, indem er die Re S,.geradegu aß, 
Gerichtsſaulen ſetatnao jadiniales).. bezeichnet, bei welchen öfennite 
Berichte. gehalten och.) eat oe ni Bet der 


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⸗ et ons" et J » ya HH: tor tr vr,’ - u f « “2,9 ° 
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, ‚Bon —* 7 —— — * — Pr wein Dafür: 
halten... 'ple.: beiban letzten der: Wahrheit am naͤchſtenz. jedoch aus. fie 
vänften dem wahren Sachvperhaͤlmiß nicht vollſtändig enitpuechen. Denn, 
wie Dh. auf ;vex: weitern Eroͤrteung acgeben wird, Hd die Rolands⸗ 
ſaͤuſen weder au, qllen ‚Zeiten Symbole der Marktgerechtigleit, noch, der 
hochſtan Gerichtabarſit geweſen; vielmehr haben, fig urfpräng id 
die, enſtare Pedeufung gehadt. und findim Laufe ber Zeit 
almmelie in die Igetere, Übergegangeh, 1... ..: Juin an 
Menn nun die Begruͤndung dieſer Anſicht verfucht werden io, 


is muß vorpeg‚beimesfi: werben; ‚ba. eigentliche urkundliche Nachrichten 
‚Über die Bebeusung: ber R:-S:.überhaupt, fa viel mir belannt, mieht..eri- 


fligen; :viehnehe-, Tann. dieſelbe nur hargeleitet werden anß.. eingelngn 
Momenten; welche ihre äußere Gehalt, der Ort ihrer Aufftelſung, Der 
Gebrauch, den; man; pon ihnen gemacht hat, die Zeit ihrer. Errichtung 
af w. ams an die Hand geben... 


Br a Pa Pan un ER: u Tre | | RT tn nn 7 
Y oh ns vn 1: Fun I 
ER ——— der Heiß wg, hier, zondon ein n Berpeih- 
ni erismigen Die; folgen, „‚weriche mit N; 5: verſehen geweſen ſũd, 
un cine Belreribiang, her einaeinen Statuen, ſo wejt ich ſolche theibs 
a: Nachrichtem theils aus eigene. Anſchauung ‚liefen, kann. 
„li befanden ſich dan baunden / Did, mach Derbi, an, Rij 
Ausſchluß ver. Mark: ee nanr e 
a. links der Elbe, zu vadem an der Eibe i im Preuhichen Sachten, 
este U Pa Be FE E 7 u Te 5 5, ur. De 


IUr NER ont ‚ yo ig. at ld, Ba 


*) Belmann Hiſt. des Särfealfums Mei, 1. — 








Pr 


U) 127 


Braunſchweig,“*) Bremen, Göttingen; Halle Hatbesftabt: Haklerslehen,**) 





Orbrag, F) Quedlinburg, Stadtbergen ; en 
b. rechts der Elbe im Burg; Bramftedt, Fiufterwalde, Juͤter⸗ 
Dog, Hambıng; Neumünſter, Zieſar, Ser und in dem Flecken Wedel 


a der Mark werbenifolgende Orte einnt5 mo D zwar 

a. in, der. Altmark: Stendal, ‚Barbeiegen, ‚die Dee‘ Buch und 
Böhmenzienz; 14 ):* N an lt se. REG 

.b.:in der. init Benni" en. don 


e. in der Prignitz. Merlebergziiu... 3: 
d. in ber’ Ufenmauf':. Fre amd das —* Def yon; f 


- 4, .. + s .. ... . ra . hit, 


*) In cinem Vergleiche des derzogs Jullus von Brauuſchweig — mit 
ven Wrübern von. Bartensleben zu Wolfsburg & d. Welfenbütiel 13. Mai: 5 
wird des Roland als in der Nähe ber fürftlichen Burg, zu Braunfchweig gedacht, 
aber wohl nirgends welter. cf, Vaterlandiſchee Arie "bes iR. Vereins für Rieder: 
fachſen, 'Iuhrg. 1830. ©. 123. ° . Bo. 

**) Deneken,; vielleicht menholdeudleben. je 

‚***) Ueberall habe ich unter den Städten, welche Kofanfsiäulen gehabt baben. 
Magdeburg aufgeführt gefunden. Wenn damit geſagt fein. ſell, daß Magdburg 
früher einen Roland gehabt Hat, fo iſt hiergegen nichts zu erinnern, ſoll aber dar⸗ 
unter eiwa bas auf dem dortigen Markte. beſtadlicheStandbild gemeint fein, fo 
fann ich dieſes für einen Roland nicht exachten., Deun.sshon, dev Umſtand, daß das 
Standbild eine Reiterftatue, iſt und hiemit feine ganze äußere Geſtalt ron allen 
übrigen Rolandebildern abweicht, fpricht entſchieden dagegen. Außerdem erſcheint 
auch die allgemein verbreitete Anficht (cf. Haltaus a. a. D.), daß jenes Stand- 
Bild dacjenize des Kailers Ofto fel,: völlig glaubwürdig, da Magdeburg ik der Khat 
den Oftonen , namenilich aber dem Kaljer Diio dem, Großen, viel verbanft. ,. n 

»), Dengf en; in ben mir zus inöl chen topograpbifchen Werfen bie. gt nit 
ohtafibeh it Yrı tnh er :, 

I) Reurten aant: Adch einen Dit —— ben, ieh vicht habe auffinben 
fönnen, vielleicht Wahrenbrüd an der ſchwarzen & 

+rr) ef. v. Ledebur Arie f. vie‘ Geſqhich FR vie ie, Siaais Si fr. 


'&1 349. Dieſer Dit fell fruͤher' nichl le eine Stabt geweſen: ſein, fonders auch, 


and loſqler Tradition, bis um 1650 .Jahrmärlte ‚gehabt: hapen; auch iſt eige Fr 
hoͤhung auf dem freien Platze, den die Wohnungen des Orts umfchließen, bie auf 
die neneften Zeiten ber Rolandsberg benannt worden. Wenn der Berfafler des an: 
gezogenen Aufſatzes dabei äußert, daß der Roland nur in Gtäbten mit hoher Ge⸗ 
richtabarfeit‘ gefuuben würde,‘ ſo ‚dürfte freilic dieje ——— bepvikten werben 
Sönnew,. wie fich ſpaͤter ergeben wird. - no ur 

- 243 uch Bertin: ſoll feinen, Belanı PN heben Die: St iR. sn N 


dem hinoriſchen Roman von O. Alexis: Der Rand von Botin, 1800: 


. Magdeburg, **®) Meuſtadt im ehemaligen Grzfiift Göln, Nordhauſen, | 


im n Holfteinſchen. tr) u DRIN, IH 


“ 





ng, 'im der Reumarh: Königsberg Y)rumd. Jehden. 
Auch zu Plattenburg, einem von Saldernſchen gfittergute in Der - 


Beignit, ehemals den Bifchöfen non: Havelberg gehörig, ſoll eine Ro- 
landsſaͤule geftländen habe Sie wird noch jetzt dort gezeigt.und iſt 


allerdings: eine ‘dem Roland ähnliche Figur, jedoch wahrſchemnhech de das 


Bild eines Biſchofs oder eines Heiligen. **) oo 

| en der äußern: Geſtalt de RR: So' iſt Felgendes au; bemerken: 

d. In Bremen ſteht der Roland am Markte als ein: 18 Fuß 
5 zei hoher Niefe, geharnifcht, mit einem bis zu den Füßen herab- 
| hangenden Talar bekleidet, ‘auf. einemdrei Simfen erhoͤheten, mit Qua⸗ 
derſteinen belegten und mit eiſernem Gitterwerk umfaßten ſechseckigten 
Platze, an einem: in drei thurmaͤhnlichen Spitzen auslaufenden gothiſchen 
Pfeiler, an welchem über dem unbedeckten Haupte des Koloſſes ein 
kleines Dach befeſtigt iſt. In der Rechten hält er. ein maͤchtiges bloßes 


Schwert ſenlkrecht am bie Schulter gelehnt. Mit / der Linken greift er an 


den reich verzierten Gürtel, und am Oberarm, die Bruft halb bedecdend, 
iſt ein halbovaler Schild befeſtigt, welcher mit dem gekroͤnten zwei⸗ 
koͤpfigen Reichsadler geſchmuͤckt iſt und die Inſchrift hat: 


| Vr ybeid da ick: ju openbar 
Do Carl un mennig Vorst verwahr 
PDeser Stad gegeven hat u 
Des danket Gode is min Rad. 


D. b ich. berfünbige. euch die Freißeit, welche Karl und fütwahr man- 
er Fürft diefer ‚Stadt verliehen "Hat. Daß ihr Gott‘ dafür danken 
moͤget, iſt mein "Rath, — Zwiſchen feinen Füßen liegt eine, fleine Fi⸗ 
gur, an““ welcher man mit Deutlichkeit nur: den Kopf und: die hervor, 
geſtredten beiden. Hände erfennen Tann. *oe) | 

2. In dem Fleden: Bramſtedt im Hoffeinifgen ftand- ver 
1698. an der Stelle des” alten neu errichtete Roland mit einem Helm 


3 





:*) Deneten, fruher fon Winkelmann (1. o 6, 546) ; mennen einen 
Ort Kinsbergen in der Mark, worunter wahrſcheinlich uur Königsberg ju verkchen:if. 
0 Nach einer mündlichen Mittheilung des Geh. Archivruthe Dr. Riedel, 

**) Deneken © 2 f. Arnkiel Bc. IV. 1.9. ©, 140.  - 


a 


L 
— (EG — 


auf · dem iHauuten am Heike em einen Eichitb , in Derufkehktn ein 
Schwert, Ahr mid einenu Beuſtharnifch bekleidet my: i-°% ana 
317 Br Den RMolandigzu Wedel; welcher A654: von grauem Sund 
ſtein neu errichtet war⸗Beſthreibt Aenkikl,: det ihn 1608 ſah, als eirich 
gunz geharmſchuen· alten baͤrliger Mann/ienne vben mit enlem Kreuze 
geribete Ktone auf; dent Haupte tragend,/ in der Nechten sein Schwert 
nie einen: Were: mi enem Kreuße verſehene Welntagel 
haltendut nuß winemngennauertewn hohen. Poſtament ſtehend e*2) .iwin 
nud.»guc Zevb fliege: ber Roland: in⸗ bor Mechtenneiw großes 
Schwertz an der Linlen ven: Reichsadler, zu den Fuͤßen ein und/Selt 
np find: Shehlkenffchts am Fuße befindet ws dns Anhaimhche 
über dem Haupte das Zerbſtiſche Wappen. **#) 
7 RE ee Hate Mole: einer & Fngli, bar 
non cciger Große, I er langen Dalmaikai bekleioeh; vas Schwert 
Weg, won⸗Stein, namver Enidſeite des 16000erbauien Ra 
Gh) Br TER HT ME To To wegen 
te Br ii Hatie / wucrenerſ⸗ ur, ‚aldi ag fruͤhere hoͤlzerne Porn 
verbranule em Rolanı: yon 'Bteinnaufgefähitt ud ans Schöppenhaus 
serjenk, wähnenbiier Feäter "an:ivem f.:9.: Werke Tharmeſtand. ip) 
Winzer In Ston dal' ſteht: ter Robend: vor: dem Rathhauſe, von 
harſem "Stein. (Sandſtein a) ausgehauen/ in der Mechten vu: Schwert 
hoch haltende zur Linlen der Maͤrlifche⸗Ldler,im Rürken das Stadt⸗ 
waßppewn hanten ai unketn Theile bes Ruckens in‘ lachendes Narren⸗ 


bile ce N ee FrH: ini Bub ul 
vu int BEFORE if Da ni Nein WF vn 17 hasse IN, J 

7 IT ' vi z tr * e35 1. hi Gl 2.0 . “ D tz 4 ... 
er). . 7, ziſi. 1: Por #Iı5, 3 pn .2 14. 5 24 er 22 „or rt .“.4 


Ya rattel Y- e. S. id“ Die Vonertung bon "ein lähr es ionfelßfl, 
viel dle alitte WE ut Holpgeneefani fein! 12 an 
ai, Arntle. 5 &. Mh. Die,ollgedinge oßmeichenden, Sahfeme Hehen 
- wohl zu der Meinung geführt, als ob diefe Saͤule ein Etandbild Kl. Karls d. Gr. 
ſei. ‘CA. Anm. S. 122. 

24) Befmanna.a DIE, I, 1, ©. 241. 
0 Öeinzelmann über die Rolandsfäulen in Krufe’s Archiv ıc. II, 3 u. 
WB. Seqh wuls eriddeiſchanbbuch für den Varz. -Werlin' 1844. ©. 167. 
et Arc Au Diriuttfaitaus Göysäp gerth, inet. 

aev. p. 1560. s._v. Rother Thurm. : ll s oral aaer..i £ 
744) Beum auu hiſt, Beufcweib. der ya und Mar Btanbenburg I, V. 
I, II, 145 f. mit eiuct nos." a Br Ne area 


9 


— 130 un 


8. »Zu Gardehegen, wie bei. Stendal, ebenſallsmit einem 
Eulenſpiegel. Bei dem großen Brande, welcher 166% die Stadt ve 
heerie, wurde der Roland ſtatk befihäbigt, fürgte in der Nacht vom 
48. April 1727 nieder und. zerbrach in viele Städe.*) ;- : u 
5 O9. . Buch, ein Dorf in Der Altmark, ehemals cin Flecen, vıla 

genannt, aber in eiter Urkunde vom J. 1840 als Gasisum: et oppidum 
bezeichnot; erhielt A611 ein Rathhaus, an welchem die Molandsſaͤule 
ſtand. Diefe ging durch den Einſturz des Wathhausthuenis um 1660 
mit zu Grunde... Es wurde aber am deren Stelle eine audere aufge⸗ 
richtet und am: Ende des 17. Jahrhunderts mit einem neuen Kopfe 
verſehen· Merkwürdig if, daß dieſer Säule bad Mais ale Krisen, 
das Schwert, fehlt. **) 

1 49: In Be rleberg ſteht gegenwärtig. die Kolanbefänle an ber 
Anßerften oͤſtlichen Seite des Marktes, das Geſicht dem: Rathhauſe, an 
dem weſtlichen Ende deſſelben, zugewendet, in ber Rechten das entblößte 
Schwert, die Linke auf den Schild geſtützt, welchen ver. Märkiſche 
Adler ziert, Die Bildfäule,; fo wie. das runde Piedeſtal, iſt von Sand⸗ 
- fein. 9%) Ob fie von Anfang an ihten gegenwärtigen Platg inne 
gehabt, erſcheint dem Verfaffer aus verſchiedenen Gruͤnden gweifelßaft. 
Dex Stein naͤmlich, an welchen die Saͤule lehnt, trägt .die Jahreszahl 

"4548; - aber. ſchwerlich iſt dies, wie man vermuthen Einnte, das Jahr 
der Grichtung. der Säule, ‚vielmehr ſcheint dieſe Jahreszahl auf eine 
Reſtauration und Translocation zu: deuten. Man darf, nach der Zinn 
logie anderer Orte, mit ziemlicher Sicherheit Muehmen, daß der Ro⸗ 
land feine urſpruͤngliche Stelle mehr in der Nähe des Rathhauſes ge⸗ 
habt habe, als es jegt der Fall ift, wo er eine Straße beengt. . Das 
Rathhaus erſtreckte ſich naͤmlich früher vor. dem Jahre 1839 viel 
. Weiter gegen Dften und hatte -an - ſeinem Öfllichen ‚Biebel: einen aus 
“  fpätirer Zeit hetrührenven Anbau von Fachwerk, Mm welchem ſich ein 

'n Belmann «. a. 2m, v. 1, iv, 4. ke ner. aa — 
Kriegf ſoll er, and Furcht —— Dermanert geweſen ſein und. bie Stelle 
noch gezeigt werden. — Kruſe's Adv ꝛxc. a. a. O. 


7) Bekmann a. a. O. 1, V. I, IX, 70. mit einer Susi. 
“R*) Belmann aa O. 11, V, II 11, 46. mit dam Abbildung. 


* . 4 


Veodſcharren mei, Die. Wohmmg drs Nathedieiers befand. DIE Bes 
wet: thtegt Daher: sche nahe, daß durch Wie Errichtung bleſes Okt: 
baues Die Nothwendigkeit emer -Tramsloention : des: Rolande bedingt 
wurder. Merkwurdigerweiſe waren fogar: in dem alten Straßenpflafter 
wie ‚fichh Referent :dutch: eigene Binfchauung noch oftmalo uͤberzeugt Hut, 
die Einvrüde einer faum noch bemerkbaren Wagenfpur zu unterfiheiver; . 
welche: von; jew Aubau nach ver Rolandsſaͤuie führte. Es wäre 
nicht unmöglich, vaß ſich dieſe Eindrücke. noch: var jenem Tunspori 
her uhalten. haͤrten, zumnl wenn man erwägt, daß der Roland aus 
Sanvſtein ‚gearbeitet und gegen 17. Buß hoch ih, miin: ein ſeht ve 
deutendes Gowicht haben mußg. ER re 
‚4b: In Prenzlau: wurde die Melandeſaule m 21. genuer | 
LT: vom. Sturm umgeworfen und bie. Btüde an: deri&stelle, wo fie 
geſranden; bogeaben, bis .auf:'den Rumpf; der, zu eindt einfachen Säule 
verweheitet;: noch· in den. neueften Zeiten die Stelie des / alten Rolanvs⸗ 
bildes eingenonen hat, mummehr aber auch auf vie Selte gebracht 
Hu: Eiwe kurze me den Stein: gehauene So vereinigte cheden 
dus Schichal vieſes Nolandsbiſdes*) 
42. :Boyiemw;. em Dorfi in: der Ubermark, unter dem Amte 
Gramzow, gewoͤhnlich ein Fleden genaunt, ift.chemals wohl auch ein 
ſolcher geweſen, wird aber in Kaiſer Karls IV: 2anbhuche von 3.4875 
- (Ansgabe von: v. Herzbarg, ©4844), ald oppidam bezeithnet. Grund⸗ 
man (in fi Werſuch einer Afetutärkifchen Avchshiftorle, S. 134.) meint, 
daß Premtau vor 1287 woles mit Mauern und Muirmnten umgeben worden, 
nicht. viel orbeutender gewefen fer, als Motzlow. Die Rolandoſcule dafelbſt 
iſt alt und von Zeit zu Zeit hergeſtellt worden. Die im vorigen Jahr⸗ 
hunderte vorhandene (ob fie noch eriftirt, ift mir nicht befannt) war 
aus Holz roh zugehauen, alfo nichts weniger als ein Werk der Kunſt, 
wurde aber doch von den Einwohnern des Orts in hohen Ehren ge- 
halten, weil fie glaubten, daß, fo. lange, dieſe Säufe, schalten wuͤrde, 
fie von den Zehnten an Huͤhnern ꝛc, ben andre Oorfer erlegen muͤßten, 
Da bleiben wuͤrden. “Der Aa nd 9 welchem dieſe Säle Ban, 


or. ol. . N u SEE 





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4 2 .. , ». ‘ [} L, . /.d 

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*) Belmarn a, a, O. I, I, U,'480 f. - ae ER 


i8, wahrſcheinlich ‚ver; —* des: altem: helfen groefen;rsaaf ab u 
am auſch vermuthluh der dortige Jahrmarit/ gehalten wurden niſne) 
Deri Sagen nach if, wer: Axſprimglicheſſeinerne Roland: ven. einer her 
nachbartenc Etadt entwendet worden ware bat Qut ducher sahen 
eben, veinenichälgernen aufzurichten, wihrfcheinlich: weil⸗ dio Meiitiel im 
Herftaſlungneines vſteinernen fchlten pi a. mus sans chinamie) la 
139 Aus demselben: Grunde Solinude Mi nagaheng: int ben 
Neumark: einen-hoͤtzernan Ronnie sgehabt:ihaben. N) iu ihr 
5 At Deu Roland yu-Br ante uhr gifteht aufıreinen:fteihernen 
. Blode an. dem Gingange des Rathhauſes, in der Neuſtadt, um, ffk:eiie 
Koloß von 8 Ellen Höhe, ganz geharniſchtefmit bloßem ˖ Oopfeim en 
Rechten ein :gerlchted: Echwaurt ſenkrecht/ in, Die «Höhe haltente Die 
Linke; ſcheint Huf, etwas ‚':villleisht muf den ESchild, weht gewefäii: Ju 
ſein, <dep, aher ieht: Fehlt, Arſprumglich:nſoll⸗ hier. ver Roland ponichulz 
gemeſen und: sch ſpaͤner Zmit einer ſteinernen Saͤulehertanſcht waden 
tet. Mash zeiner ungegründeten Sage: hat, ex‘! ehedem aufndem alt⸗ 
ſaͤdtifchen; Mankte geſtanden und ſoll einf von den Nzuftätwerd aus 
Neid bei nächtlicher Weile von dort, entweundetſeinGewiß aber äftz 
daß er früher :auf, oem neuſtäbtſchen Maria; gefinuden Bat ‚und im 
ara 1716, auf erh des: Konſgan Friedrich Wilhelm⸗J. meu:bewd 
ar feine jetzige Stelle, gebracht iſt Hair 3, 1: 35, iat udi— DET EP 
19. Daß auch Berlin; feinen. Roland. ıgehabt. hake, get uns 
Welbelhaft Hr aus einen Sole doau Vralliniſchen: Scablbuches (nach 
ber „Ausgabe, mon: Fidicit Su: alImV;iunoch.mãlchet ·derſeiberrin ben; 
Nähe, der, Neolai⸗Kirche vor ‚dem Edhaxſe Der Giergafftrund des Molkenis: 
markts geftanden hat α . ̊F, u ash nei nen fi 
eg unabrio nk sit Po Tina inTmmtl 
Tu.r 13 Ian: En gt Bibi u as Me er αν 


* 27 Hpuf — ij u. 1 ir 27. 
3) Bar Ging sch, Korogräpiie dv. Marf Brand. S. 48 A ’ 
να ETY TEL PEI HITZE NG EB 21 αι BE PLCEERELELEL ET ag lan 
a Bekman, ®. Bin, 1,7 or rl! on oem oo: si 

Er ib al, dee. ‚Miniferg 9; Rodon ‚seihiätfige Dadrichten pop, Pronbayhirp, 


rr) E. Fidicin Hiflorifchsbiplomatifche Beiträge zur Geſch. der Stadt Ber 
lin. I. Theil. Berlin 1837. _—n 

447) of, Klödens Programm der Gewerbeſchule von 1839. ©. 20, Sier⸗ 
mach die einzige Nachricht, welche fich ber: den Nelaud Bon, Verlin werfinväl. ı 


.o 
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— 185 — | 

a Meere Eee 1darin⸗Vbebeindaß!mto 
einen gcharniſchten/ min einem: Ethilde werfelennd’" FEN Tone file, 
meiſtauthãls autito ſentbishzte· hdinzre um bin gezuͤcktesz a2Schwert tic 
an Ride Rita ja‘ Buch fehlt; fo abet. ihr) 
Ka ea rer ſtehen ſie üuuf vor. Diurkte, 
vor ven: Rathheluſe oder ihr. Ber Rah beheben ns CHIEF. pr 
toneinf, Bin tszinnt heissen Il Manni du. len mt 
DET Rent Paz irn + V; til gar und ganshoheiii 
in See Werbrrtiunghlefrr Wenkfaulenguſthre Beſchellukicrg 
Bl ober⸗ doch Re eg ih Be 
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welcherfren varftellen pulen, ſte haͤn ermuſelurernlaffen, fuͤhrtofaft Koch? 
BT eu, efelben- ¶ gẽwifſe allgenbere Shnibile] 
A ei Natur Zeweſen dſtade Als utkunvicche 
SR re heerfuͤr Vie a. angefaͤhele ei en 
Schilbe Bes Rolandsrizui Brenien zu] 819: Mia and mel) 17 
ut Nnsrih ar Veylkeid) de: Hck’ije 'opEnbaih ITOHRUDSUEL ES Ga 
wor von reihelten die Nebe Hp; vie Behkentich) feier‘ ertönt nichts 
anbets ala’ pbliniſche! Ftelhelten / Debkunin ey Gere find! nike 
Merinimgon 08 Aufinie, helft: fie: fir: Standbiſber ves Felbhetrni 
Relanv voderl Karls⸗ ve ren oe ich er er 
äinberftanben?" Dieſe ver Anffchten: ansehen de uibegtun⸗ 
Bee ſein: tier wen molar ol anal sind It mark 
Ai 32.1, sh Sienerfene ehe Ne ndbfehe davon) Vaß 
Roland mit: ſanen: Thaten⸗ fFaſt gafz den Gehtet: ver Satge anhelinfällt 
ſchon a ſich meh als unwaheſcheinlich; daß: Kaiſel Luet⸗ein Jolches 
Sranbbllb Feines: Felrhettn⸗ une Neffen, ver. anf den Rue aus 
Späntäntin Jahre IH ver Phrinden fern Von Fand, IN Deutſch⸗ 
and haberierrichien⸗ -Lafjeni!: Wein: franliſcher und Ideen Geſchichtsl 
ſchreiber erwähns ner! Gorliphang: seine) foldhens Dental! Wenn / vie 
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*) Der Roland zu Brandenburg macht nur eine fcheinbare Auenahme. 
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— 1 — 


laſſen, ‚fo PN ber  Bhaubwitdbägfeik: dieſer Ungabe der Lunfland ent- 
gegen, daß Vremen damals noch ein kleinen, unbedeutender Ort war, 
den Karl wohl ſchwerlich zur Errichuung eines ſolchen Denkmals 
(30 Jahre nach dem Tode des gefeieren Helden) gewäßlt haben wuͤrde 
Zudem aber wuͤrde es ſich hicht..anit dar politiſchen Klugheit Banks 
reimen laſſen, wenn er ben befiegten Sachſen das Bilb ſrines Feld⸗ 
herrn, nicht als Denkmal ihrer Freiheit, ſondern als Zeichen ihrer 
Unterjochung, haͤtte vor Augen ſtellen und durch ſolchen Mangel an 
Schonung ſie immer. zu neuen, Empoͤrungen aufteizen ſollen. Und 
waͤre Karl, wirklich. ſp unpolitiſch geweſen, das Bild feines Hemfihen? 
in ſächſiſchen Ortſchaften aufzuftellen, ſo iſt nicht einzuſehen, arm: er 
einem Feldherrn, bay, erweislich nie: gegen die Sachſen, ſondern pur 
gegen: die Saracenen in Spanien gefämpft. hat, und nicht viemeht 
demjenigen, ‚per ſich beſonders gegem die Sachſen ausgezeichmet Ink, 
Pelfaͤuſen eure ‚Habe..- Mit Recht, bemerkt aͤberdies Winlehnann 
es ſei bekannt, daß Karl ebenſo ſehr das Heidenthum;uUnd⸗die Ihgle⸗ 
latrie der Sachſen, als ihre. Unabhängigkeit, bpkäpft, und überall, wo 
ey. fig gefunden, die Idole derſelben zerftset habe. Es ſei alſo ſchwer 
a glauben, daß Kart follie:neus Wilder qufgerichtete und Dadurch ‚Dem 
noch nicht im, Chriſtenthume hinlänglich befeſtigten Sachſen Anzlaß und 
Gelegenheit gegeben. Haben, unter. dem Rolamdabilde die, farm befeikige 
tigten Goͤten vom Neuem anzubeten ). Daß bes Die. ſachſſchen 
Voͤlker ſelbſt dazu gekommen fein ſollen, jenem Helden, der; Abarbies 
wid: ihnen, ſeudenn ben. Franken angehörte, einem Volle, weiches fi 
30. Fahre lang auf Leben und Tod⸗ bekaͤmpfta, ihm, dem Feldherrn 
izraes Drängens, Bildfaͤulen zu errichtan, iſt vollends nicht abzuſehen. 
m: Um vallſtaͤndigſſten aber wird, meines Erachtens, Die Meinung, 
Umſtand widerlegt, pop Karl der Große und ſeine Heere in den ie 
genden der Mark wiemals die Ciba, ühenſchritien haben. ii. hr 

u Dieſer Umſtaud ſpritcht auch zugleich. gegen die zweite Anſicht, daß 
dieſe Bildſaͤulen; Standbilder Karls des Geofien.. ſeien. Denn es if 
nicht abzuſehen, wie gerade die Städte, welche erſt mehr denn drei Jahr⸗ 





\ Zr 112 as ıpdere 3" N oh 1463 2, 78 _ ri, nn .77 


*) Winkelmann notit. hist polit, vet, Sax.‘ —* 6. BER“ 1. 


15 —— . 


punierte ſpaͤter Fan Deuiſchen Reidhe geichlagen worden Kat, bagu yeloumnen- 
fein: folfen, Karl Yan Großen Dentfäulen au errichten/ während. ſich 
dergleichenim fuͤblichen Deutſchland nitgend vorfinren. ;Uebrigens 
ſteht dieſe Amfichtiiandy: ganz vereinzelt : da, da ſie, meines Wiſſene, 
uber Del Del; Wan ie cani vn X 
" Richt: minder unerklaͤrlich bleibt: die Anſicht, daß VIER. ©. Siont.. 
bicder des Kaifers Otio I1. ſeien. Denn rinmal hat man keine ges 
ſchichtlichen Beweiſe von ber ‚Errichtung der R. S. zus Zeit Otio6 I. 
in, den übrigen ſachſiſchen Staͤdten; dann "aber. —und dies dürſie 
auch Hier das eniſcheidende Moment ſein — bleiben auch hei. dieſer 
Amnahme Die, Säulen in den Marken rechts der Elbe unerllaͤrt, wo 
aß: faft. Zwei: Jahrhunderte. ſpaͤter die deutsche: Herrfchafs Wurzel zu 
egen anfing;;..:ohne daß ber Kaiſer hier Hiefelben.. ode — 
Bil, we ‚in, Den. Bötigen- Abnen Des Reichs 
DEE Re, “ vi ML AL. 
oh mar un davon. aus, daß die, Rolandefänlen, ben, 1.oben e er⸗ 
wihnn politiſchen Charakter gehabt Haben, jo wird num. näher; zu 
unterfuchen, ‚fein, worin derſelbe ſpecieli beſtanden habe 
J Das erſte politiſche Recht, welches bie Stäbte erhielten, war eben 
das Recht, Städte zu fein, mit, andern Worten, ‚das Stadtrecht. Dies 
wurde, im Mittelalter. durch den Ausdruck „Weichbild, Weichbildrecht⸗ 
bezeichnei. Dieſe Bedeutung haben letztere Ausdruͤcke immer, mag man 
fie nun, mit Eichhorn *) und Andern von wei, sanctus, gber mit 
Wigand x) und Andern von Wit, Burg, Stadt, ‚ableiten, . ‚Die oben 
4. Rot, ©. 122, 2. ‚aufgeführte Anſicht erklärt nun. die Rolandsfäulgn 





2 ro Sub; 1 wer ©. 192 Emm. 1. 

..**) Dentſche Staats: und Rechtsgeſchichte, Th, IL. Fern 2. Ya, c. 

a) Paul Wigand (Geſchichte der 'gefürfleten Neichsabtei Corveh und der 
Städte Corvey and Hörer. Bd. J. G. 227 f.) verwirft die Mileitung'oon Wih, 
Meile, sangtum, ſo:, wie, bie von dem lat. vicus, und Halt bie von Wie, Burg, 
Stadt, für bie richtige, weiches Wort er in vielen Orienqwen, }- 8. Bardewie, 
Brunswic, Catwic, Coswic, Schleswic, Oſterwic, Greenewir, wiederſtudet ch. Eg- 
grling: de misoeh. Gorm. aniliquit. Exerc. IV. de Wiobilethoq uuuddie 
daſelhit ©. 12 fi. abgedr. Url. von 1186, in welcher Ri. Friedrich J. ber Siodt 
Bremen die von’ Kſ. Karl'd. Er. ihr verliehenen Privileglen, das Eubntam, unter 
dem Namen Wiebilethe, d. i. . Weichbitdrecht beſtätigt... 


- — 1426 
für Weichbifnafänlen-. nad: fomitsfür Synibole des Saabtrechichen Dieſe 
Auslegung exſcheint indeßn nieht,: begruͤndet. Zunachſt waͤre asauffal⸗ 
lend geweſen, wenn / Bas Eiadwrechti moth durch briondere Ernbbemieisgätie 
gefeiert· werden ſollen, nachdem durch die Ben. damaligen: Stähten alla 
gemeine Befeſtigung durch: Mauern; Zum‘, ıI@räbenec; der Kha⸗ 
rabter Der--Stnbt? ala, ſolcher, im: Gegenſatz zu dennoffenernFlechan und 
Doͤrfern, hinlanglich hegeichnekikwar, umb' Did Stadtrechttin dieſer Men 
deutung Z auffing.: Sodann würde unerflärt fein , weshalb: ir 
Martifieden, vie: bekanntlich keinn Stadtrecht hatten, Rolandaſuͤulen ges’ 
fundenı abotben find. Endlich: ſind aulh Die Rolhudsſaͤulen jedenſalls 
rüngey als, der Urfprung ber Staͤdte, wie weiter ıuhten- gejeigt:werbeit 
wird; nunb es luͤßt. ſich, kein «Brand auffindern;⸗ waruni dies Belsihung 
Des: Exdtrochto: laͤngere Zeit: nachher, wo daſſelbe gewißnnoch wenigtu 
beſtritten worden iſt, aldbeiiider. Grundungider Staͤdte, nunech dutch 
befondere Symbole habe gefeiert werden jollen. — Zu diefen Gründen 
würde noch ein anderer hinzutreten, twenn man bie Eichhornſche Er- 
kldrulig "on Weichbitd, wonach bet Name daher!entſranven ſe fol, 
Daß die Gbätigen ber Imniunitaͤt mit vem Bitde det Suſtshheillgen be: 
feßt worden feien; File die tichtige anhimmte Anttet dieſer Both htBfeguhg 
Dütbe es auffalleir, inmal, vaß feine Epic von giotauübſaten, die 
Auf der Grende “fanden,” vorhanben if, "hr vaßauch höhe "sid 

serien Zelchen auf⸗ vie Giitehilig ber Feharn tegten Rolakbobilbel 
Aug‘ Hllkgekitilbten‘ Strtöällten. 7 nr LEE EEE 
rm Ein vhberes” polltiſches et weches dad ber $. 1 süb"'5} ei? 
| wahnten nicht vutch“die Kofansefäufen” Kar’ lusgedrůci Wesen 
folen, iſt vie Reichdunblilitlbarketie der auch dieſe Anſich Ahiedt 
ſich leicht als eine unrichtige. Denn einmal würde ed unerflärlich ers 
fheinen, warum dieſelben fich getaderin- Gegenden finden, wo ꝰ verhaͤlt⸗ 
nißmaͤßig die ‚wintaften reichsunmittelb aren Gebiete ‚belegen ‚waren; 
ſedann waͤnt auch nicht abaufehen,- warum ;fie gerade nur von Stadien 
oder“ Mütktflertekt and” nicht auch ‚von reichsunmitielbaren Herren 
ereifbtet worden. ſeien; endlich aber, ind, ‚dies, iſt meines Crachtens 
—— Reht feſ ‚DaB die meiflen Deie,: wo. ſig dergleichen Ken 





221 


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se.15 Map.cmuß, Daher ay„andern politiſchen Roſhten übergehen... Hält 


ehr 


man feß, ‚ah ih, die,W,,S; nieppl6 auf Rep ober. Gerrnfitn, 
fonds, aue..in; Stätten, ‚ober, Magftfleden finben, und daß ſie anbrer; 
ſeiſe als ‚Rlesingigen mit eigen gewiſſen äuferp, Aufingne, ericiten 
Symbole ‚von. dergleichen Rei, ‚nicht, guders gls quf Die « wichtigfen 
berjelben hezygen werben, fönnen „ dp. jſt, ‚u —*—— ‚welchen hie 
wichtigfien,, ‚ber. den Städten . ‚Tesp. Marktilsden im, ‚Anfangs, Ahrer, Ent: 
mgtelung;ogplichenen, phitiſchen Mech, gepeſtn M-, .4 ya, 
upper „Diejen iſt, og allen. ‚zu nennen, } die Marftger, ao! 
und die Marktgerigtsbarfeit,, Biefe, beiden Rechte \ Maren 

zweifelhaft die bei weiten bedeutendſten für die erfte Entwidelung ji 
Städte. Durch die Marftgerechtigfeit. ‚erlangten die Gewerbe ber Stäbte- 
bewohner ihren hauptfächlichften Aufſchwung, und deshalb wurde fie 
für : dieſelben zur Lehensfrage,; Ihre, Yusiibung,, wurde ‚gher, in ben 
dawmaligen unxuhigen Zeilen .np8. Reichs, nathwendig bedingt, durch Dip 
Wackltgerichwbarheit. Dann ame. dadurſh, daß, uͤher .Dig Spreiigfeiten 
des Mauftbeſucher⸗ die, Gtaptbehärve ſelbſſ und, ungmittelbar, erkennen 
dunfte und⸗ ſe ber weite und. ſchwierige Rechtöweg, an Nie fo nfligen 
Inſtanzen heſeizigt wurde, way. es mögliſh, dem Marktyerlehr. hie er⸗ 
foxderliche Sicherheit. zu Aegraͤhren. Differ. Marktgeriptähanfeit ‚waren 
Alle: unterworfen „welche ‚Der Marftgefchäfte, halber die ‚Stadt hefupb 
ten/ mamentlich ale. auchdie, and dem Stegreif-Igkennen Ritter. ;Zung 
Bewriſe mpg, hier pie: betreffgnde Stelle, aus dem Diplome angefuͤhrt 
werden, wodzrch ‚Kakfer Konrad A... im Bahr 4025. die früher. vqm 
Raifer ;Dtin,d, dr, dem Arab Apelnng vgn Hamburg, mittehit. Mr 
kunde / vom, Iahe: I6ß,- parliehene Befngpiß , in Bremen einen Marft 
anzulegen, beftätigte und euweitente, *)..: Dart: heißt eß nämli.;.Ban; 
nnm: autem NPBIrUM, SURRE) OMM ES has us. G,;e. ag merpatum . 
Bremensem) venientes ab illuc eundo: pt, redemdo, haheant, pacgm 
facımus. **) | 


*) DBgl. oben.S. 124 u. Anm. 2. 
**) Eggeling a. 'a. O. S. 3. Lane tut, 


1} 


Tr — 135 — 


Wenn man die politiſchen Verhältniffe derjenigen Zeiten erwägt, 
‘wo den Städten eine foldhe bisher ganz ungewöhnliche Gerichtöharfeit 
eingeräumt wurde, jo erfcheint es natürlih, daß biefelbe namentlich 
von Rittern ober fonftigen ‚angefehenen ' Fremden nur mit Widerwillen 
änerfannt wurbe, und daß fie ſich berſelben auf alle Weiſe, oft, dem 
damallgen Charakter entfprechend, mit Gewalt zu entziehen trachteten. 
Nicht ſelten mag von Einzelnen ben Slädten dieſe Gerichtsbarkeit 
überhaupt, unter Geltendmachung perfönficher ober Standes-Privkfegien, 
beſtritten worden fein. Es erſcheint vaher als etwas ganz Natuͤrliches, 
daß die Staͤdte durch ein öffentlich aufgeſtelltes Wahrzeichen ihre Ge⸗ 
richtsbarkeit den Verkehrtreibenden bleibend vor Augen zu ſtellen be 
mũht waren. Und dies war, nach meiner Auficht, bie erſte Veran⸗ 
laſung zur Errichtung jener Bildſaͤulen 


‘ 
* [2 * 
Vu. u _ 
. 
® x 
. - , 


= GSo' wie-aber mit der Jeit die den: Stäbten verlichene Marke 
gerichtsbarfeit erweitert und ftteceffive für viele zu einer allgemeinen 
imb endlich zur Höchften Gerichtsbarkeit, namentlich auch dem Blutbann, 
d. h. dem Rechte über Leben und Tod, aäusgebehnt wurde: &benfo er- 
ideiterte fich auch ganz natürlich und folgerecht die Beveittung : der 
Symbole diefer Gerichtsbarkeit. Dieſelben bezeichneten daher ſucceſ⸗ 
five die allgemeine und endfich die hoͤchſte Gerichtsbarkeit. Namem⸗ 
tich vie letztere ‚(der Blutbann, bannus regius) gewann im Verlaufe 
der Zeit: für die Städte eine beſonders wichtige politiſche Bedeutung, 
und deshalb mag nicht geleugnet werden, daß in ven ſpaͤtern Jahr⸗ 
hlndetten die Rolandsſaulen haupftſächlich als Symbole‘ des Blutbaans 
anzufehen find. *) Ihnen eine andre Bedeutung beizulegen, iſt Trank | 

indglich. Denn keins ver den Siadten vetlichenen. poliniſchen Rechte; 
mit Audnahme der Reichsunmittelbarfeit;: Yon'-der aber, wie "bereit 
ausgeführt iſt, hier nicht die Rede ſein kann, war von ſeicher va 
tigfeit,: als das der Gerlchiabactel m 


*) Haltaus a. a. O. De ae Be era 


— 


* 


van Br J 
Bf 8. Besten FR; jepgene —E — ir ‚aber 
auch noch unterfiügt durch mancherlei Donenke, weite ie ſar de 
—— Anſicht ſprechen. 
sSchon der Ort, wo ſich Diele Eianen faben, der Markt: in der 
* des Rathhauſes, gewauͤhrt die Ueberzengung, daß damit irgend 
eine Seite der. Autoritaͤt der Stadiobrigkelt hat: angedeutet werden 
folken.: Das gezogene Schwert, als bekanntes Zeichen: ver Gerichts⸗ 
barkeit, *) beweiſſt, daß dieſe Seite gemeint fei. ..Ben erſten Anblic 
Kante: ca auffallen, daß man einen. geharnifchten Mann als Sym⸗ 
bot gewaͤhlt hat, indem es nuͤher gelegen. zu haben ſcheint, die Bilb⸗ 
ſaule wit den: Gewande des Richters: zu belleiden, alſo im Mantel 
und ohne Harniſch . darzufellen. **). Indeſſen gerade dieſer Umnand 
weiß‘, bei näherer. Erwaͤgung, darauf bin, daß man mit biefem Sym⸗ 
bei: gu: Anfang‘ die Marktgerichtsbarkeit hat andenten wollen. : Denn 
dieſe war: keine gewöhnliche: und gllzeitig amegeühte, ſondern eine ei j 
ceptionelle :und ‚nur: bei. :gendifien Gelegenheiten (bei Markiyericht) ein⸗ 
tretende; : fie hatte in Ihrem ganzen Weſen, am mich ſo auézudrücken, 
die Cigenſchaft einem: anbweshtlichen, alfo gewiſſernaßen einen. unbe 
tariſchen Charalter. Daher alſo auch das milikkrifih. gerüſtete Stand⸗ 
bild. Damit indeß ja kein Zweifel obwalte, Daß. dadurch nicht ein 
militaͤriſchen Eharafter, ſondern zugleich das Weſender Garichtabarkeu 
bezeichnet werden ſollte, ſo finden wir den geharniſchten Mann ge⸗ 
wöhnlich mit entblößtem Haupte ***) bargeftellt, wie denn ber militaͤ⸗ 


—8R . * ‘ * J 
1 1 N ea. .. ı ir" s J .. : f. 


:' 9 Zac. Grimm dentſche Rechtsalterthümer S. 167.  Eggeling de stat. 
Rutland. &.'19. 'mbähet, dab bie Nemiosis Cawolina Gap. ' 28. dem Miditer: 
awsdrädtich"gebidie, an ber Gerichtoſtatte ein entbiäßies Schwert aufrecht: zw Halten; 

”®*) In Bremen (f. oben ©. 128) und im Rordhauſen (6. 128.) war virkuch 
die Rolanpsfänle mit eine! Maniel Geflribet. . 
u Moch bem ſächſtſchen Laudrochte (Hib. III. Art: 68.) aufte der Wichter 


wit · cuiblaßtem Vaupte sus urnal Venfünetn, ef. Denen ©. " BEs setias 


. c. 6. 20. yvrf 


rifche Richter in der Rathöverfammlung Helm und Handſchuhe *) ab⸗ 
zulegen pflegte. I 
Unter Berückſichtigung dieſes Umſtandes gewinnt es eine beſondere 
Bedeutimg/ hab defined meiſtemheiſs die Molantsſaulem ih mi Hand⸗ 
ſchuhin been: mich unter ums 
gerade ein befonderes Zeichen für bier Berieifrung der: MWarltgerochnig⸗ 
heit. M)1.Eggolingeah nach ihn Denelen betgen zionrı noch auf den 
Schitd imit webhemnviele: Mol ands ſaͤulen verſehen ſinonrlria⸗ Rroße 
Bariht.: 1 Sle; führen an Iaß mur? dieradlitzen Milßter,i welrhe vie 
Karkan: aufweiſen fountem rund mit dem: Blutbann· hebehut wären, her 
Schild tragen idutften. tt Indeß Wuͤrde⸗ dies in idao ganzen Ver⸗ 
hatmß⸗ vichtigiſſenz namentlich/ waͤre:micht abzuſthen indie: geraden die 
Bedeutung von ebige wi Michtern, ber’ jenen, Sebiglich milt: demſtaͤdti⸗ 
Son Beben guſammenhaͤngenden⸗ Synibolen7 hätte: ſollon chetvorgehoben 
Keen)! Dr Schilpsrflänt' fly, ganz rinfatch dadurch / Haß er ein Theil her 
Rüuſtungrafttz/ Für uden Biemer! Roland werden: zwar in einrt ältern 
Ehränit aus/ dem /Vorhandenſein des: Sthildes drei noch, ganz befondee 
Rechee hotgeleinet, maͤmlichy ) Huß vie: bremiſchen Rathsherren Goßs 
ww Bits Gobfchmuchinun' Pelzwerky tragen:bürfen.:(vdstesiet 
nen aurol.et mario: .operei;ımt miltibus ‘est! odncossum; 
pPössintset velgantädornarejnvienes:ineimtn lirfunbe von lic heißty? 
2yr drcß Bürger. hl Ginmotzuer du. Bremeni var keintunfreden Stu 
gebadeie werden ſollen, und::3;)- daß ſien dien Wefer /n des Rönigzs freie 
Struße on Bremen: bis im. Diet: fatzige. Ser zu werhergen Haben: # 


I: LEI TB RG Behkinine I Ww5 Pro. lt WIE rehln. 
NETTBT oT sine Bon sed aialsan zum chanel 


v) Saͤchſ. Landrecht III. 69. 
**) „Städten, welchen der Kaiſer Marktrecht gibt, ſendet er feinen Handſchuh.⸗ 
Zac. Grimm deutſche Rechtsalterth. S. 155. und die dafelbit angeführten Be: 


i weisſtellen, namentlih Eachjenfpiegel, Bch. I. Art. 26. Nieman ne mot mar- 


ket noch „neunte: hebben tarfe des: wichteres willen; binanz) des, gerichte 
—— pkæsal die inin durohrecht siaen ihapnksche Hatio Senden 
to: be vis auoi datirit: se oe: ei Deninten ik. Gganlimg, 
BES. hd ey nenne od ein mein. [re 
_ Wk) Gagelingl. c. ©. 20 f. ıiensten- RE Hari, nin slert:nalil 913 
i BVvemiſcha Eipauikı des Domsicaniası Mes haede Rn n aa be nrbict: 1406.) 
abi det Dechaxen Shen titis S. Anschwii..Heinkinr dıS alnempe kt Ah20ch 
ad a. 1307 in Lappenberg’s Befchichtsquellen S. 76. BED Al 


— LÄL mm 


IAldeſſen ‚abgeht badon, Bafı a dahingeſſellnlricvb dieſe Migabe 
jeras Chreniſtem Ninlängkich begrunder jeh,t" Fo 1fkgih docheti gebe) Spur 
bapeni;: duß wieſe oder ahnliche Nechne An arwernStaͤdten durcho weni 
Schilde des Rolands Habeninausgenekdit:iwerbär follen.; Daß ters | 
ka ſein an Er rg, Finder ſtch ſoc vcli nne bekunnt nezendẽ 
Wehm dacherauch Böhner; uio un! eine, “Re Ru 
tige ütifefens syetroffenti Hal; als: die -Mölcnnsfäiten MRaigeiichtäbartind 
bezerichnet Haben: Fo Mürfte. Doch: Fäitte: Deburtlsuwonach dleſelbeũ au 
Bammehalter au Seiten; und mievau sthie nvbige Bench Yen 
Bei "der Detgtündunitgz Tndbeieen. ht äeen 
ir wichtiger a da rare wie gieldoſtucen 
ale Ge Morngerlhruächrkint bezellhnet · haben iſte her, vaß RAR ad 
Markiflecken naumentliche ure Wedet Much: und What ha 
Ueberdies wird dieſes auch fogar von 2 bewätten arte Schrififteleru 
beurfuindet. Gryphiander nämlich, ‚welcher 1625 feine Schrift: de Weich- 
bildis Saxonicis s. de Colössis Rolandinis ‚erausg, ad, jagt ausdrüds 
lich, daß in Wedel an der Rofanbsfäule vor Käufern | und Berfäufern 
. die Berfaufscontracte. abgefchlöfen, au ‚Werben pfleglen gleich als ob 
diefe um fo bindender wären, wenn Hei nur Im Angeſicht bes Rolands 
gtiſchloffen inarem, und, Flat: bay, ochhinzu, ‚der; Ort habe Piefe Säule, 
ſei eazum Zejſhen bes jährlichen Marktes, ones —— 
hier geuͤbt nugzag, ade N en Zeichen eines Stadgrechten 
Winkelmann, aber erwähnt, in der 1667 ‚hesanfgegebenen.Nolitfa Kan 
rico-politica veteris Saxo-Westphaliae , daß bie Rolandſaͤule ran 
Wedel das Marktrecht (jus fori) und den Viehmarkt bezeichnet habe .. 


„nn le; I) PET na Tr ent Ti ind stets Jo 
SEE AED ap oe I az DE Doerm one oaeait Bitten bin itoltils 
*) Oben J. sub 6. it „neh to ron iedoe Diet fluid, 
**).Gryphiänder 1.%-6. "8, bei Haltauk 4: w.Rolaadı- Wörridulus 
Rolandus sive potius saxum Colossi instar, Wedelae in: vioo äd: Albim 
Schawenburg. dilionis, conspicqum. Ad quam ctatuam |mierealorum 
consuetudmé —E— ubitata contrattus pleruimgae !selebräntur, ‚Quasi 
tum vahdiores, si molo: hl eonspeetu hafası Rokndi siasiiitn:- ’Habet 
vicus statuam s. in signum merealtis:anlui, -s- -juwiscietiomis, qubed ie! 
eXercatlr, ös.! Henigne, "quad jurs maricheei ubaturi : ; N. 1. 0% 
*xx) Winkelmann bei Haltaus I. c. Per statuam Rulandi' je [or 


4J 


\ 


| Bin 7%: Derſelbe lautet: 


= Rother Thurm de "Blutes Zeichen, ee 


12 — 


Dafiw, daß auf die Molndoſanlen ſpãter nie Beben. Der: 
ker: Geiminas-Berichtsbarkelt: übertöngen worden ift, ſpricht Der An 





ſiand; Daß. nor denſelhen die oͤffentlichen peinlichen Strafen vollzogen 


zu werden pflegten. Auch hierfuͤr find aͤltere Autoritaͤten vorhanden. 
So wird in einer Zerbſter Chronike beim Jahr 4385die Hinrichtung 
eines Moͤrders nor: ‚ber Rolandsſaͤule nwährt.*) . Eben: ulhe: Bei⸗ 
ſpirle finden ſich bei andern Orten. - In Halherfiabt;, murbe: 1.428 ein 
Mörher wor. der Rolandsſaͤule gerichtet. **). ‚In Prenzlau geſchahen 


die Hinrichtungen mit dem. Schwert nor Dam Rolande auf einem in 


das Straßenpflafter eingelegten hreiten Stein, und ser. Stawpenſchlag 
und bie Verweiſung nahmen hier ihren Anfang. *** In Halle hat 
fich. in dieſer Beziehung ein alter Spruch in dem, Munde desVolls 
erhalten, den Heinzelmann in. ber oben awgeſuhren. band, - 


.r, 
[2 


Das, Gerechtigkeit vergoffen, 
Bei dem Rolandsbild gefloffen | 
| j ı | uUnter Beil⸗ und Schwertesſtreichen. 


n sa 


Die Sytathe gehört in dieſetr Form allerbings einer neuern Zeit anz 


dies kann aber über das Mier veffetben nichts entſcheiden, da fich in 


dem Munde des Volks mit der Zeit Manqhes modifteirt hat: Medrts 
gend ſtand vie Nolandoſdinle in Haue neben dem ſogenannlen Sören 
Shutm. TI — 


— — — t — 


et mercatus designatur. — Wedela, vicus ad Albim Schawenburg. 
ditionis, colossum Rulandinum habet in signum mercatus bonum, qui hic 
annuatim celebrari solet salvo jure Domini sui. 
* Gdstonioi.Servest. Ms, fragm. ad-a. 1388. bei. Hakan Lie 6. 
) Halkaus, .R,. Di . 4 ar! >. ; ! —0 
. #9) Bakmannga, a. Dul, U, 11, 468... Ru zur 
‚E).Ryufe Deutſche Aluuhaamer. x..8.. DIL, PN 3. % 1829,.6..124. - 
Dap. He Hinrichtungen ber, Verbroches gu: Galle vos dem Rolrde Gta. fanien, ber 


flaͤtigt. Haltaus'l..c. in. s..v. Bether. Thara.. .: 


tr) De Rothe Thurm iR, nach Halt aus, in den zum. 1a 00 
haut worden, rn En Bun 2 *5 





— [E3 — 


Gegen die bioher entwickelte Anſicht ſcheint es allerdings zu ſpre⸗ 
hei, daß es auffallend ſei / warmn Die Rolandsſaulen ſich gerabe mir 
im Norden des allen Deutſchlands ſinden, während doch die Entwicketimng 
der Städte im Sſſden nicht weſentlich verſchieden von der im Norden 
gewefen iſt, mithin anſcheinend auch Biefelben "Gründe zur Errichtung 
von folhen ‚Säulen : vorgelegen haben, Bei näherer Betrachtung je) 
doch kann es wicht auffallen.‘ Sämtliche Orte, in denen ſich Rolandss 
füiilen finden, gehörten dem Sächfifchen Vollsſtamme und der Marl 
Brandenburg an. Schon von uralten Zeiten ber war aber den Sach 
fm die Errichtung von dergleichen ſymboliſchen Standbilbern "eigen, 
und es ſcheint diefer Gebrauch. mit Ihrem alten heidnifchen Religions— 
Cultus zuſammen zu Augen. So hatten die Sachſen zur Zeit Karis 
des Großen ihre Irmenſaͤule; jo finden wir bei ihnen die ſogenann⸗ 
ten Jobuten oder. Tyoduten; *) fo hatten die Angelſachſen fpäter ihre 
Atheiſtan⸗Saäͤulen (zunächſt zu Ehren ihres Könige Athelſtan). Dieſen 
tief in der Sitte des Volks wurzelnden und offenbar mit den erft ſpat 
audgerotteten heidnifchen Ideen zuſammenhangenden Gebranch finden 


— — — — 


*) Die Sachſen errichteten, zum Gedachmiß des Stegeſs, den ſſe im J. I4218 
am Werfesholze über das Heer des Kaiſers Heinrich V. erfochten, auf dem Schlacht⸗ 
felde eine Kapelle, und ſtellten in derſelben die Bildfäule eines nach väterlidjer Art. 
mit Schild, Keule und Helm bewaßfutten uud geſchmückten Mannes amf, welchen bie 
Baneyn in jenen Gegenden deu. ‚heiligen Tyodnt oder Jorat nannten; ea Rame, 
der auch in der Gegend von Bremen nicht unbekaunt war. Deneten ©.4. Sol: 
her Bildſaͤulen maß es mehrere gegeben haben, die man Joduten nennt, und deren 
Urſerung dunkel iR. "Neuere Geichſchtaforſcher (wie v. d. Hagen.ia |. Schuft 
Iran, feine Saͤule und fein Wagen, ©. 15.) haben ben Jodut mit dem Irmin ix 
Verbindung gebracht, und dadurch Gelegenheit gegeben zu der Hypotheſe, daß der 
Roland noch als ein in tiefes Dunkel gehülltes Denkmal der durch Jahrtauſeude 
ſich hinziehenden Verehrung jenes Retters des deuiſchen Vaterlandes daſtehe. Denes 
ten ©) 4 f. — Der Ausdruck iodut kommt übrigens bei dem alten dentſchen Ge⸗ 
richtoweſen vor.  Haltaus glossar. germ. s. v. Joduite erlkäzt ihn alfo: pu- 
blieas clamor violentide et iriclamatio singuldrum in’ re. atroui et repen- 
tinus  necessitatis ad: opem ferendam 'apud'Saxones ihferiores. cf, Ja- 
cob Grimm Deutſch⸗ gete avecthaier & on. Klöden ‚bipt, SA bes Mari⸗ 
grafen Waldemar 1, 107, . 


wir denn auch wieder, wo es fich ebenfalls um die fymbolifche Be⸗ 

zeihnung eined für jene Zeit fo ‚wichtigen Volksrechts handelte. * In 
Süd⸗Deutſchland, wo ſchon viel früher das Heidenthum gänzlich ver⸗ 
ſchwunden, mar, iſtvon abter holchen, Sitbe nirgenos eine Spur, und 
en erſcheint daher, auch gang natuͤnlich,/ Daß die Molandaſanlen dort 
feinen Eingang; faudennAuf diefelhe Reife, enllaͤrt auch Jacoh Mrimm 
den -Umßand ‚; daß ſſich die, Relandsfaulen, urſprimglic; nux,.in, bau 
GrengzewDesn alien Snhlenkeitehnsrkenn: ff): Dre Mari Veweiß 
für Die: Vichtigkeit, dieſer Anſichtetlixgt danin, daß, mofich dieſe Saͤue⸗ 
Ion ;anfechatb ‚bar. altfüchfifchen: Arenzes findenn dies; max An egenden 
iſt, die lediglich nom Barkfen aus igeriganifiet merben, ſind, d. Dr,aifg 
aM Der Mask. Branpenburg.:i ν | 1 A ee 07ER CF PELBET BE 3 HER 6 
3: 8 kann auch nicht, auffallen, daß nicht alle, ſondem me ginzehne 
Ethhte in den: bezeichneten Giegendeni:hergkeichen Standhilder exrichteten. 
Wenn; in Den größere und yeihern: Stäbfen Diele, Gelegenheit zuglejch 
benutt werben mochte, durch Anfſtellumg eines: Kolanda, in Joloſſalez 
Dimenſipnen. und aus einem fuͤr viele Opgenden immerhin kyſtbaren 
Material (Sandſtejn), derx Stadt einen Schmuck au, gywaͤhren fo, mochte 
inden klejnern, Stäbten. und. Fladen mehr die Vedürfnißfrage gnsichebe 
van... Dich: Ras Marltrecht unangefochten und. allgemein. anerlannt, 
io fiel der. nächfte Grund dazu fort, während im umgefehrten Falle 
vie Aufftelung jenes Symbole, wenn auch nur von Holz und in roher 
Geſtalt, ſich als eine angemeſſene Maßregel erwies, «die ber Stadt 
verliehene Gerichtgbarkeit allen Anweſenden jederzeit in’ das Gedaͤcht⸗ 
niß nzuxid zurufen. Eine auffellende Betätigung, dieſer Anßcht gewaͤhrt 
der lmſtanv dep, ih gerade‘ fir hen ‚Mitten‘ dergleichen Rolands⸗ 
(äufen iR  vechäfinigmäßig Teinern, ‚Stäblen ı befanberg haufig, Horfüiden, 
Damm: befanntlich "hatten geraden bie EStadie He Mark nim⸗ 14: und 
15 Jahrhumdert burch die Bügenofätene‘ der ihnen‘ Veneighartn Rittet 


ganı. hefonbexe: zu leiden. 75, hu sen. 
A Be Be "SER I ZEBE TE Be ee Pe BE .1 





u) Be Ce 333. ta an it. Nas 
. 9 3a R Rexenf, von. Lay venb engl Seisihtegnke. del Ceahito uand: der 
Stat, Bremen, ‚(Bremen 1841. .8.).: in. den: Berliner Tahrbüchenn fürs. wiſſenſchaft⸗ 
liche Kritik, Jahrg. IRAI. Ne 101, ı; Gr. bemerit: ansarüdtich,-;daß..fie ‚überhaupt 
ukhtiiuußerhaib Niederſachſene, Wehphafens,: Qberſachfens, wir Thüringens, wament-. 
lich nicht anf fränkifchem Boden angetroffen werben, a Damen torte 


1 — 145 — — 


Wenn nun in dem Vorhergehenden verſucht worden iR die Ber 
veutung der Rolandsſäulen zu erklären, ſo kann es ſelbſtredend nur 
im Allgemeinen und namentlich von den Altern dieſer Standbilder ver⸗ 
fanden werben. Dagegen fol nicht in Abrede geftellt werben, daß 
ſich einzelne Städte bei Errichtung derfelben dieſer urfprünglichen Gründe 
weniger klar bewußt geivefen fein mögen. Nachdem einmal mehrere 
vorangegangen waren, mag auch die Sitte dag Ihrige beigetragen haben, 
zur Nachahmung zu reizen. Manche Städte, befonders die bemitteltexen, 
mögen, wie ſchon erwaͤhnt, darin einen Schmuck gefunden haben, *) und fo 
mögen. überhaupt mancherlei andere Arſachen mitgewirkt haben, In⸗ 
deß bedarf es wohl Feiner Ausführung, daß dergleichen untergeordnete 
Urſachen der Sache felbft niemals zur Erklärung gereichen koͤnnen. 
Sie konnten immer nur erſt Motive werden, nachdem die Sitte ſelbſt 
bereits feſtſtand; ‚für dieſe letztere aber mußte nothwendig ein beſtimm⸗ 
ter und tieferer Grund vorhanden ſein, und dieſen zu entwickeln, iſt 
eben der Zweck der vorſtehenden Ausführung geweſen. 


x. 

Was. die Zeit betrifft, in welcher bie Rolandsſaulen entflanden 
find, fo läßt ſich dieſelbe nur von ſehr wenigen, und auch von dieſen 
nur annähernd beſtimmen. 

Des Rolands zu Bremen geſchieht, nach Deneken **) zuerſt zur 
Zeit des Kaiſers Karl IV. Erwähnung. Sie war in ben älteften 
Zeiten von ftarfem Eichenholze verfertigt und ohne irgend eine Inſchrift. 
Jener Angabe fteht aber entgegen eine Stelle aus der oben erwähnten 


Chronik des Rynesberch und Schiene, “*) wo es heißt: der König 
Cd. h. Heinrich V.) habe den Bremern wegen ihrer eifrigen Theilnahme 


*) Riedel die Mark Brandenburg im J. 1250. UI, 529. 
*®) In der mehrfach angef. Schrift ©. 6. oo — 
"+, Lappenberg Geſchichtoquellen ec. ©. 60. 10 


autentunen LNG — 


an der Eroberung des heiligen Landes verftattet, dem Rolandsbilde 
‚ihrer Stadt nunmehr ven faiferlichen Schild vorzuthun, da in Diefem 
Schilde vorher bloß das ftädtifche Wappen (ber Schtüffel) geweſen fei. 

In der vedfaflfigen Urkunde (d. d. Moguntiae Il. Idus Maji 1111.) 
heißt es naͤmlich: In signum hbertatis Kcentiamus eos, quod in 
ceorum civitate possint, signum et imaginem Rolandi ornare clypeo 
et armis nostris imperialibus. *) Freitich it zu bemerfen, daß, ab- 
gefehen davon, daß man im Beginn des 12. Jahrhunderts wohl nicht 
Rolandi, ſondern Rotolandi gefchrieben haben würde, wie die beſſern 
Handfchriften de8 Turpmus (Historia de vita Caroli M. et Rolandi). 
lefen, der König zu der angegebenen Zeit gar.nicht in Deutfchland, 

fondern in Italien war, von wo er erft im Juni des gedachten Jahres 
nad) Deutfchland zuruͤckkehrte, und daß der große Kreuzzug, von wel: 
them bie Rede ift, fchon 1096, noch unter Heinrich IV, geſchah. In: 

dep: macht Jacob Grimm in der gedachten Recenſion des Lappenbergi⸗ 
ſchen Werts *x) darauf aufmerkſam, daß Heinrich V. im Jahr 1111 
einen beruͤhmten Zug nach Rom gethan habe, bei‘ welchem fih aller: 
bings wohl Bremer ausgezeichnet und Die beſondre Gnade des Könige 
erworben haben fönnten. Er bemerft ju dem Ende, daß, wenn auch 
vielleicht die Sage zwei große, im Volke ficher lange nachhallende Er- 
eignifje verwechfelte, man darum die Wahrfcheinlichkeit jenes Privileg, 
das freilich in feiner Saffung bei Lünig (Reichsarchiv, pars spec. 
cont. IV. p. 218.) unächt erfcheine, noch nicht in Zweifel zu ziehen 
brauche, daß aber daſſelbe, wenn es Acht wäre, überhaupt das ältefte 
Zeugniß für die Rolandsfäulen fein würde. Uebrigens hält Haltaus 
biefe Urfunde vom Jahr 1111, wenigſtens was das Rolandsbild he⸗ 
teifft, entſchieden für unäͤcht. — Unbezweifelt iſt es dagegen, daß bereits 
vor 1366 in Bremen eine hölzerne. Rolandsſäule vorhanden geweſen 
iſi Denn in biefem, Jahre warb dieſelbe von Verräthern. verbrannt, ..n 
Im Jahre 1404 fiellten die Bremer, zufolge einer handſchriftlichen 


*) cf. Haltaus glossar. s. v. Roland. 
**) Siehe S. 144 d. Anm. tn 
”) &, oben ©. 123, u a | W 





— 147 u 


Notiz in einem 1323 wirder aufgefumbenen Rheder⸗ oder Rechnungs⸗ 


huche über den Bau des Rathhauſes zu Bremen aus den Jahren 1405 


bis 1407, den Roland mit bedeutenden Koſten in Stein wieder her; 


in Jahre 1512 wurde er veftaurirt, und -Heht ſeitdem in feiner gegen⸗ 
wärtigen Geftalt. Nur die Karben, mit denen das Bild nach alter Sitte 
überzogen war, find im Laufe der Jahrhunderte gänzlich. verwittert. *) 

Der Roland zu Brandenburg if, zufolge der Rachricht in 
einem alten Stadihuche daſelbſt, im Jahre 1404 errichtet ‚werden. 


Diefelbe Zahl findet fih an ben Schenfeln der Büpfäule umd bezieht 


ſich alſo wahrſcheinlich auf die Errichtung des fleinernen Rolands, 
während, der Sage nad, früher ein hölzerner vorhanden war. **) 
Außerdem trägt der Stein, an: welchen die Säule lehnt, die Infchrift: 
 Renovasa haec statua est anno 1556, umd darunter die Jahreszahl 

1799, wahrfeheinlich die Zeit einer fpätern Erneuerung. 
| Meber Die Exrichjung des Rolands zu Mugdeburg führt: &- 
geling in der mehrerwäßnten Abhhandlung de statuis Ruhland. p. 19. 
aus. dem Chropico Sax. des Matth. Drefier folgetive Stelle: an: „In 
dieſem 1419ten Jahre umb Pfingften warb ein newer hölzerner Ro⸗ 
land auffn Markte zu Magdeburg geſetzet. Welcher nun von Steinen 
gemacht iſt. — Erſtlich ſind folche  Statnae und Bildniſſen aus Eicden- 
Holtz ſehr hoch vnd groß gemacht worden; weil aber. das von Wuͤr⸗ 
men und Netter verzehret und verderhet wird, hat man’: an: flat ber 
hoöltzernen, ſteinerne aufgerichtet, wie auch zu Magdeburg, nach dem der 
hölperne Roland fa Dumfällig geworben, zun Zeiten Erzbiſchofs Bich⸗ 
fings im Jahre 4459 «in ſteinern, und ‚mit Bolt und dorren or 
putier Roland iR aufgerichtet worhen.i — Ä 


In Betreff Der Relandeſauic in Berlin Bach Fiten d bie Wer⸗ 


1: 


*) Denefena.aD.©.6.. 28. 
*) Das gedachte Stadtbuch der Neuſtadt Brandenburg iſt ein Schoͤppenbuch 


ohne großen Balang über Verctbungen u. hal, 4 Keglant mit dem Axfauge des 


15. Jahrh. and enthält, obwohl zur beiläufig, als eine Mtoiriath, al a 

Anfange folgenpe Morte; u. . 
C quater :Mque bis, Il locgbafpr forma Rulandi . 
Brandenburgensis: Augustus dat Tibi wensis, 


10* 


ü— 148 


muthung auf, daß dieſelbe gleich nach 1394, wo die Stadt das: Ge⸗ 
Xicht von dem Markgrafen Jobſt erkauft habe, zum Zeichen des damit 
zugleich erworbenen Blutbanns errichtet, aber im Jahre 1448, in 
Folge des Verluſts vieler Gerechtſame, namentlich des Gerichts, von 
den Berlinern: ſelbſt umigeftürzt worden fei. *) 

Ueber den Roland zu Halle giebt Heinzelmann in dem üben 
- angeführten Auffage #*), ohne jedoch urkundliche Beweiſe beizubringen, 
die Rotiz, daß dafelbft ein hoölzernes Bild geſtanden habe, welches 1717 
verbrannt und durch ein ſteinernes erfegt fi. \ 

.Daß inHamburg vor 1375 bereits ein Roland d vorhanden war, 
ift oben (S. 6.) erwähnt worden. 

In Bramftedt: befand ſich im 17. Jahrhundert ein Roland, 
‚welcher um. 1640. vom Winde unigeworfen, dann aber wieder aufge⸗ 
richtet wurde. Doch muß derſelbe fpäter ganz zuſammengeſtürzt ſein; 
denn 1693 wurde ein neuer Roland von: Stein aufgeführt. ***) 
EEbenſo iſt, wie ‚gleichfalls‘ oben: ſchon erwähnt (©. 12.), von dem 
Flecken Wedel befannt, daß 1651 der alte Roland durch. eirien neuen 
ſteinernen erſetzt worden ift. 

. Daß die Jahreszahl 1546 an der Ruͤcſſeite des. Rolands zu Per: 
leberg nicht auf die Zeit der exften Errichtung bes Standbildes, ſon⸗ 
dern: vielmehr: auf eine Reftauration und Translocation zu beziehen‘ ifi, 
:gfaube ich, nach. dem oben ©. 13:f.) Gefagten, als wahrfcheinlich an⸗ 
nehmen zu müfen, zumal fich keine ‚Spuren son der erften Errichtung 
der Rolandobilder im 16. Jahrhundert und fpäter haben auffinden 
laſſen. Denn daß die gedachte Jahtzahl mit dem im Jahre 1546 ein: 
gerichteten Landgerichte der Prignitz, mit welchem der damalige Bür⸗ 
geemeiſter zu Perleberg, Johann Konow, belehnt wurde, zuſammen— 
hängen ſollte, ift auf feine Weiſe anzunehmen. 

Dies find die fpärlichen Nachrichten, welche ſich über die Zeit ber. 


— 


2) Rlöben Yeogramin der Bersechefihute yon 1839 S. 20. cf. Fidtein 
Hiſtor.⸗diplomat. Beitraͤge zur Geſch. d. Stadt Berlin, S. 31., welcher aber das 
Jahr 1442 als bie vermuthliche Zeit der Serſtörung der Rolandéſaͤnlſe amimmi. 

»9) Krufe dentſche Alterthümer 1c. IH, 3 u. 4. 1820. ®. 124, 

““*) Arnkiel a. a. O. ©. 141, " 


N 


mn. |49, — 
I 


Errichtung einzelner Relandsſaͤulen vorfinden. Es läßt ſich aus_den- . 
felben ein firherer Schluß auf die.Zeit, wo Pie Sitte, dergleichen. Denfs 

faulen zu ſehen, begann, nicht ziehen. Aus den obigen, Grörterungen 
aber. duͤrfte mit ziemlicher Gewißheit folgen, daß ihre Entſtehung fh. 
nach ber Zeit, wo den einzelnen Stäbten Markt⸗ resp. höhere, Gerichts⸗ 

bazfeit verliehen worden iſt, gerichtet hat und außerdem bei einzelnen 
auch bedingt worden ift durch das Beduͤrfniß, bie verlichene Gerichte 
barkeit öffentlich zu bocumentiren, Hieraus folgt, daß ihr Urſprung 
nicht in ‚eine und biefelbe Periode fällt, fordern zu verfchiedenen Zeiten 


“ Statt gefunden haben muß, und man, dürfte der Wahrheit wohl ziemlich 


nahe fommen, wenn man für biejenigen, welche lediglich zum. Zeichen ver 
Marftgerichtöbarkeit errichtet wurden, das 18te und 1Ate, für diejenigen 
aber, welche als Zeichen. des Blutbanns chöchfter Gerichtsbarkeit). gel- 
ten follten, das 14te und Ldte Jahrhundert als die Entſtehungsperiode 
der Rolandafäͤulen bezeichnet. Im 16ten Jahrhundert duͤrften, wenig⸗ 
ſtens in der Mark, ſchwerlich noch Rolandsſäͤulen errichtet worden ſein, 
da um biefe Zeit die höhere Gerichtsbarkeit ſchon volnndig in den 
Haͤnden der hehenjollerſchen Bieten war, 


u x 


Zum Schluß mögen hier noch einige Bemerkungen über den Ra- | 


men diefer Denkjäulen Platz finden. 


1. Daß der Name nicht unmittelbar von der Perfon des Feld⸗ 
herrn Karls des Großen entlehnt fein könne, iſt ſchon oben gezeigt wor⸗ 
den. Auch Eggeling *) verwirft dieſe Meinung, nach dem Vorgange 
anderer Gelehrten **), gänzlich, und ihm folgen darin Belmann mey 
und Haltaus ). 


*) De,statuis Ruhland. ©. 9 f. 
”s) Beionders des Gryphiander in f. Schrift de Weichbildis Saxonicis. 
‚.%*) Hiſtorie des Fuͤrſtenih. Anhalt a. a. D. -und Hilo, Veſcren— der Ya 
und Mark, Brandenburg. . u 
+) Glossar. germ. med. aev. s. v. Reland. 


riſche Richter in der Rathöverfammlung Helm und Handſchuhe *) ab⸗ 


zulegen pflegte. ih - 
Unter Berückſichtigung dieſes Umſtandes gewinnt es eine beſondere 


Bedeurimg /daßz dena ;meiftertßeils: hie Molandsſautem fich miedand- - 


ruhen ee een: it: ich runter/ andeem 
gerade ein befondered Zeichen für bie: Berieipungsutitr / Warktnerochri⸗ 
heit. MP) Eggelingstunh mundi Denelen denen! zieanı nach cuf den 
Schifdimin Weirhers miete: Rolankisfänken: werfehensfthb; stein: Iroße 
Beau. : 1 führen an; Kaßı mur? dieradligen: Mäßter,i welche view 
Ahtlen⸗ aufweiſen ountem und mit dem: Blatiann:beiehnt wären, den 
WINE tragen · woiften. Necyi Indeſ wine dies in dasganze Ver⸗ 
bricht; namentlich/ waͤremicht/ abzuſthen/mwie geraden die 
Bedcutuag voxsa ebege n · Richtern beit jenen, kediglich imlt: deim ſtaͤdtis 
ſchon Wehen guſammenhangenden Synibolen 1 hätte: Tolfen hetvorgehoben 


Keen)! Dee Echilbrerflänti fly, ganz kinfachidadurch / Waßrer ein. Aheil der 


Muſtuntzraſfti Für iiden Bilemer Rolaub werden zwar in einet ältern 
Chrõonik ass ten Berhandenfein: bes: SthildesVDeti noch. ganı!"befondeed 
Rrchkei hergeleitet, mämlichy KH) Buß die: bremiſchen Rathsherren Goßs 
we Britski it Solche Belmuerbd; tragen: bürftni(västesret 
indem auroı ‚et maripit:opErei;;imt. militibus ‘est! odncossum; 
Pisssintzet valyant ‚adornare;nviered:in- eier Urkunde von Biic Haß! 
Yan Bücher und Bihmohuer Yu. Bremen: var keinten freien: Stithl 
sinderimwerben fallen; ? und) daß vſien dien Wefex /des Rönigs fwie 
Ehupe) on Bremen: bit im. Die: fahige ‚Ser: zu wertheirigen Haben: 4 
T nie J tip“ f IP He Fra Hi : aa Br HERR !: u eh. 
INT BI NA iat li. 32% ty Rd} TI lt. R . et 
”) Sachß. Landrecht III. 69. | 
**) „Städten, welchen der Kaifer Marktrecht gibt, ſendet er feinen Haudſchub.“ 
Jar. Grimm deutſche Rechtsalterth. ©. 155. und die dafelbit angeführten Be- 
weisftellen, namentlih Eachienfpiegel, Bch. II. Art, 26. Nieman ne mot mar- 
ket noch ‚nmibte: bebbew tarfe des: wichterasi willen; : binmna) des, gerichte 
istiegetsn dkasal.ıdie ‚kehing; durch recht siaen ihankechaı Mate Senden 
I be inhalt sn are ii. vr er emat⸗e ll Guaniine, 
Bilı®. kt: . J nie © “ln rin rat nr, “ 
***) Baaeling q. S. 20 1f. — — Bi Her oe hrs, 7 
ar Bremiſcha Chaanit, des Monwicacins er hast Rinnanbensbiich: 1406.) 


und; be Dechanten Sea/Etitis/ 5 Anschamil..H erkiar dıS ohrenge kt aA2N: 
ad a. 1307 in Zappenberg’s Gefhichtsquellen S. 76. SUB UM 


Indeſſen, alcgeſehes badım, "bafıı na hifingehelltichfeiet, üsts dieſer Angabe 
jeries Chroniſten hinlungtich begrändekt fek;i" ſo⸗rſehidi dochi gebe) Spt 
bayer:, : daß. Diefe:: oder: aͤhnliche Nechte in anvern Städten‘ dach: den 
Schild des Rolands Haben: ausgedeidt-werben: follen.. "Daß ver Ro⸗ 
lanbein B ammn er dinge‘, findet ſich, fo virl mie. beklinnt nirgends, 
“ Who daher ach Böhmer, wie oben erwahute). Im Neſultat: vak Rich: 
tige inſofern (getroffen Hat, als: die Rolandsfaͤilen Markegerichtsbatken 
bezeichnet Haben Fo dürfte Doch - feine Dedurcktön;-wonakg! diefelben als 
Bannerhalter ar: beitachten und Aeraushie Iybige” Boranng her⸗ 
| — ber) Degtuündung entbehten. Hu Yon Soon 
Ein·wachtiger ann dafiir, daßzu! "Org: die "Rare 
lie die Marktgerllhtsbarken bezelthnet · haben/ iſt "Der, daß REG au 
Markiflecken/ nanrentlich Ir Wedel· Buch: und Potzlow befuliben haben: 
uUeberdies wird dieſes auch ſogar von 2 bewähtten alietki Schrifiſteleru 
beurkundet Gryphiander nämlich, welcher 1625 jeine Schrift: de Weich- 
bildis Saxonicis s. de Colossis Rolandinis Seranagab, fagt ausdrück⸗ 
lich, daß in Wedel an der Rofanbefäule von "Käufern und Berfäufern 
. die Berfaufscontracte abgeſchloſſen zu wewhen pflegten, gleich als ob 
diefe um fo bindender wären, wenn "hei nut im Ungefidht des Roland 


geſchloſſen waren, und fügt, dann noch hinzu, der Ort, ‚habe dieſe Säule, 
kei esgum Zejſhen des jährlichen Marktes, oper Der Brrichtäbartcit, welche 
Dies. ‚geübt, werde, Her Dale N SE ſeines Siadtrechta. "?): 


— 


vieo-politica veleris "Saxo- Wesiphaliae daß die Rolandfänle, „gu 
Wedel das Marktrecht (jus fori) und den Viehmarkt bezeichnet ‚habe ee) 


u en 


Iasd LER FL 17 We) ee ee a EEE Zu in tor Jo 


a BEP LEEN SL LEE VB TE J eo t.,b or ber o,.hlb.atiab ir dhbe tie teritıls 
*) Oben 1. sub 6. 
*).Gryphiander l. &:€. ”s, bei Haltaus 8. vw. Rolandı Berridulus 

Rolandus sive potius saxum Colossi instar, Wedelae in'vido ad: Albim 
Schawenburg. ditionis, conspiekiam.: Ad :quam: stataarn: | möreatorum 
consustudine: stlannum bitata contractus plereinngae 'uelebrantur, quasi 
tum vaſdiores, si molo:hf eohspeätu hugasıRolandi Bintitätt: +-?Habet 
vicus statuam 8. in signum merentus annui, s- -jurisdietiomis, quad "Bic' 
egeresthr, °8.! Henidbe, "quad jime: munichpedi übaturi ' - U No 0 
*xx) Winkelmann bei Haltaus I. c. Per statuam Rulaudi ji ſvri 


I) 


eh J 1 pin) , 


—“ 


2 — 


or; Dafie,: duß auf die Relaadefänten ſpaͤter bie Bebentung der 
* Criminel/Getichtsbarkeit · übertingen worden iſt, ſpricht Der Man: 
ſtand; Daß vot denſelhen die oͤffentlichen peinlichen Strafen vollgegen 





zu werden pflegten. Auch hierfür find ältere, Autoritäten vorhanden. 


So wird in eintr Zerbſter Chronik: beimn Jahr :4385 hie; Hinrichtung 
eines Morderg vor der Rolandsſaͤule, eiwaͤhnte“) Ehen ftlche: Bel 

ſpirle ſinden ſich bei andern Orten. In Halkerflabt; wurde 1.428 in 
Wuͤrder wor; der Rolandsſaͤule gerichtet. **). ‚In Prenzlau geſchahen 


die Hinrichtungen mit dem. Schwert ner Dam. Rolande auf.einem.ie . 


das Straßenpflafter eingelegten "breiten Stein, und. ger. Stawenſchlag 
und: bie. Verweiſung nahmen hier. ihren Unfang, ***) :. Din, Halle hat 
fich. in, dieſer Beziehung: ein: alter Spruch in dem, Munde mes, Volle 
erhalten, ben.Heinzelmann in, De oben ee Awandlu — 
Bi +3: :Derfslbe, lautet: 


- . DE er Zur . . gr 


> Koffer Thurm de Blutes Zeichen, | 
Das Gerechtigkeit vergoſſen, | 5 
. Bei dem Rolandsbild gefloffen 
| B u Unter Beil- und Schwertesſtteichen. 


Ba Er 


Die Sprache gehört in dieſet Form allerdings einer neuerit Zeit auz 
dies kann aber tiber das Alter deſſelben nichts entſcheiden, da ſich in 
dem Munde des Volks mit der Beit Manches modifteirt hat. Uebri⸗ 
gens ſtand die Rolandeſllule in ‚Hall neben dent ſogenannen Nchen 
Shurm Lu nn 


— —— ñ —ñ 


et mercatus designatur. — Wedela, vicus ad Albim Schawenburg. 
ditionis, colossum Rulandinum habet in signum mercatus bonum, qui hic 
annuatim celebrari solet salvo jure Domini sui. 
* Gkwoniei Servest. Ms, fragen. ad-a. ‚1888. bei Halta. — Wr 
*æ); Daltans, 0: B,. Dei . ı Ar ! ! la id 
#6) Belmann m, a. Dul, "U, 11-48. Karen 
.D.RTUfe Deutſche Ulerihümer: 2c. 8b IE. fh 3m. % 1829: ©. 124... - 
Daß die Hinrichtungen ber: VBerbrochtea zu Halſe vor Yan Belanbe Sie, fan, ‚bon 
' Rätigt. Haltaus 1..c.i9.5..v. Rether. Thermu .: - - 
Tr) Der Roıher Thurm if, ua Hailand, in den Zahn. 1a mans 
baut worden et). 





Gegen die biäfer entwickelte Anſicht fcheint es allerbings- zu fpres 
chen, daß es auffallend ſei, warum die Rolandsſaulen fich gerade nur 
im Norden des alnen Deutſchlands finden, während doch die Entwickelung 
der Städte im Süden nicht weſentlich verichieden von ver im Norden 
gewefen IR, mithin anſcheinend auch biefelben "Gründe zur Errichtung 
von ſolchen Säulen - vorgelegen haben. Bei näherer Betrachtung je 
doch kann es nicht auffallen. Sämtliche Orte, in denen ſich Rolands⸗ 
fäufen finden, gehörten dem Shchfifchen Volksſtamme und der Marl 
- Brandenburg an. Schon von uralten Zeiten her war aber den Sachs 

fen die Errichtung von vergleichen ſymboliſchen Stanbbilbern eigen, . 
und‘ es ſcheint dieſer Gebrauch mit ihrem alten heidnifchen Religions— 
Cultuid zufammen. zu Fangen. So hatten die Sachen zur Zeit Karis 
des Großen ihre Irmenfäule; To finden wir bei ihnen die ſogenann⸗ 
ten Joduten over. Tyoduten; *) fo hatten die Angelfachien ſpäter ihre 
Atheiſtan⸗Saͤulen (zunächſt zu Ehren ihres Könige Athelftan). Dielen 
tief in der Sitte des Volks wurzelnden und offenbar mit den erſt ſpät 
andgerotteten heidniſchen Ideen zufammenhangendeh Gebrauch finden 


— — — — 


.,*) Die Sachſen errichteten, zum Gedachtniß des Steges, den ſie im J. 1218 
am Weifesholze über das Heer des Kaiſers Heinrich V. erfochten, auf dem Schlacht⸗ 
feide eine Kapelle, und flellten in derſelben die Bildfäule eines nad väterlicdder Art. 
nit Schild, Keule und Helm bewaffneten und geſchmückten Mannes amf, welchen die 
Bayerıı in jenen Gegenden deu Heiligen Tyodut ober Jodut nannien;.. ein Name, 
der auch in der Gegend von Bremen nicgt unbefannt war. Deneken S. 4. Sol. 
cher Bildfänlen muß es mehrere gegeben haben, vie man Joduten nennt, und bereit 
Mefreung” vuntel iR, Neuere Geichichtaforſcher (wie v. d. Hagen in |. Saft: 
Iran, feine ‚Säule. und fein Wagen. S. 15.) haben den Jodut mit dem Irmin im 
Verbindung gebracht, und dadurch Gelegenheit gegeben zu ber Hypotheie, daß der 
Roland noch als ein in tiefes Dunkel gehülltes Denkmal der durch Jahriauſende 
fich hinziehenden Verehrung jenes Netters des deutfchen Baterlandes daſtehe. Denes 
fen ©: 4 f. — Der Ausdruck iodut fommt übrigens bei dem alten dentfchen Ges 
ripteweien vor. Haltaus glossar. germ. s. v. Joduste erklärt ihn alfo: pu- 
bliees clamor wiolentide et inclamatio singuldrum in re. atrock' el repen- 
finad necessitalis ad: opem ferendam 'apud'Saxonss inferiores. cf. Fa 
eob Grimm Deusiche geatoouerchamer S. 877. Klöden dipi. Geſch. des Maris 
grafen Waldemar 1, 107. 00 





0 — LA — 


wir Denn auch wieber , wo es fich ebenfalls um bie fumbolifche Be⸗ 

zeihnung eines für jene Zeit jo ‚wichtigen Volksrechts handelte.‘ In 
Suͤd⸗Deutſchland, wo ſchon viel früher das Heidenthum gänzlich ver- 
ſchwunden, war,iſt.von eier holchen, Sktie: nirgends eis Spur, und 
LM erſcheint daher,ich ganzg natuͤnlich/ Daß His Rolandaſanlen dort 
keinen, Cingang ſaudennAuf diefelhe Meiſe enklaͤrt auch Jaceh Orimm 
den nßand, Daß ſich, die, Relandsfaulen, urſprimglich: nur in bag 
Gaenew, desnuallen. Dachſenlendegmorſinden )n Der „Hark Beweiſ 
für Die: RVichtigkeit dieſer Atgſichtetliegt danin, daß, mo fich, dieſp Sau⸗ 
Ion ugußexhalb ‚bar altſächſiſchen names: findenn dies, m Au egenden 
Hi lediglich non. Barhfen aug germzaniſirt merken, ſind, 5dc. Hal 
in Der MarkBrandenburg, νν NT er 
Ed kann: auch nicht, auffallen, maß: nicht alle, ſondern auge zinzelne 
- Etphte; in. den: bezeichneten, Gegenden: dergleichen Standhilder exrichteten. 
War in, ben geößene und reichern Stäbfen dieſe Geleagenheit zugleich 
benutt werben mochte, durch ‚Auffellung, eines: Rofande; in.teloflaien 
Dimenfionen: und aus einem. für viele Gagenden⸗ immerhin koſtharen 
Material (Sandſtejn), derStadt einen Schmuck au, gpwährem, fo. mochte 
in..den, fleinern Stäbten: und. Baden. mehr die Vedürfnißfrage, entichehs 
ben... Dieb: das Marktxecht unangefochten und. allgemein. anerkannt,. 
2 fiel der. nächte Grund dazu fort, während im umgefehrten Falle 
bie Aufftelung jenes Symbols, wenn auch nur von Holz und in roher 
Geſtalt, ſich als eine angemeffene Maßregel erwies, «die der Stadt 
verliehene Gerichtsdarkeit allen. Anweſenden jederzeit in das Gedůcht⸗ 
niß zurxüczurufen Kine, auffellende Befkätigung. dieſer Anſicht gewaͤhrt 
der umſtanv deß ih gerabe ir ten Mitten‘: pergleichen Rolands⸗ 
ſüen iR "gerhklinipmäßig ileinern ‚Stäblen ( heſonders häufig, Horfinden, 
Denn : bekanntlich hatten geraden bie: Staͤdte der "Met nim; 14: und 
15 Jahrhundert bürch die Bäyetofüfeten der, itnen Vertachbarten Ritter 
ganz. hefondere: BU leiden nut tar ri su lad uns 


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. 34 


4 9 au i. Mecenſ, von: gap venbergie Gei@icteguelen. des ErBüts yaR der 
Stadt ‚Bremen, ‚(Bremen :184l. .8.):: in. ben Berliner Jahtbüchenn für. wiſſenſchaft⸗ 
liche Rutit, Jaheg. IR4L. Ne 101: :, Gr. bemerit: auadrücklich, daß⸗ ſie ‚überhaupt 
alkbt außerhalb Niederſachſena, Weſtphalens, federn Ehingen nameni⸗ 
lich nicht auf fraͤnkiſchem Boden angetroffen werben. SH rw eie 


Wemn nun in dem Vorhergehenden verfucht worben if, die Be- 
‚deutung der Rolandefäulen, zu erklären, fo Tann es felbfiredend nur 
im Allgemeinen und namentlich von den Altern diefer Stanbbilder ver- 
fonden werden. Dagegen fol nicht in Abreve geftellt werden, daß 
ſich einzelne Städte bei Errichtung derfelben diefer urfprünglichen Gründe 
weniger klar bewußt gewefen fein mögen. Nachdem einmal mehrere 
vorangegangen waren, mag aud) bie Sitte das Ihrige beigetragen Haben, 
zur Nachahmung zu reizen. Manche Städte, befonders die bemitteltexen, 
mögen, ‚wie ſchon erwähnt, darin einen Schmud gefunden haben, *) und fo 
mögen’ überhaupt mancherlei andere Urſachen mitgewirft haben, In⸗ 
deß bedarf es wohl keiner Ausfuͤhrung, daß dergleichen untergeordnete 
Urſachen der Sache ſelbſt niemals zur Erklärung gereichen koͤnnen. 
Sie konnten immer nur erſt Motive werden, nachdem die Sitte ſelbſt 
bereits, feftftand; für biefe Teßtere aber mußte notwendig ein beftimm- 
ter und tieferer Grund vorhanden fein, und diefen zu entwideln, iſt 
eben ber Zwed der vorſtehenden Aueführung geweſen. 


X. 

Mas. die Zeit. betrifft, in welcher bie Kolanbefäulen entflanben 
find, fo läßt ſich dieſelbe nur von ſehr wenigen, und auch von dieſen 
nur annähernd beftimmen. 

Des Rolands zu Bremen gefchieht, nad) Deneken **) zuerſt zur 
Zeit des Kaiſers Karl IV. Erwähnung. Sie war in dem älteften 
Zeiten von ſtarkem Eichenholge verfertigt und ohne irgend eine Inſchrift. 
Jener Angabe ſteht aber entgegen eine Stelle aus der oben erwähnten 


Chronik des Rynesberch und Schene, ***) wo es heißt: der König 
Cd. h. Heinrich V.) habe dein Bremern wegen Ihrer eifrigen Theilnahme 


*) Riedel die Mark Brandenburg im 3. 1250. U, 829. 
**) In der mehrfach angef. Schrift ©. 6. nn | 
”) Lappenberg Beichichtöquellen ıc, S. 80. 0 . 


indem AUG — 


an der Eroberung des heiligen Landes verftattet, dem Rolandsbilde 
‚ihrer Stat nunmehr den faiferlichen Schild vorzuthun, da in biefem 
Schilde vorher bloß das ftädtiiche Wappen (der Schlüffe) geweſen ſei. 
In der desfallfigen Urkunde (d. d. Moguntiae II. Idus Maji 1111.) 
heißt es nämlich: In signum hbertatis Kcentiamus eos, quod in 
eorum civitate possint, signum et imaginem Rolandi ornare clypeo 
et armis nostris imperialibus. *) Freilich if zu bemerfen, daß, ab- 
gefehen davon, daß man im Beginn des 12. Jahrhunderts wohl nicht 
Rolandi, ſondern Rotolandi gefchrieben haben würde, wie die beffern 
Handfchriften des Turpmus (Historia de vita Caroli M. et Rolandi). 
fefen, der König zu der angegebenen Zeit gar.nicht in Deutfchlan, 
fordern in Italien war, von wo er erft im Juni des gedachten Jahres 
nad) Deutſchland zuruͤckkehrte, und daß der große Kreuzzug, von wel⸗ 
chem bie Rede ift, ſchon 1096, noch unter Heinrich IV. ge‘ ſchah. In— 
deß macht Jacob Grimm in der gedachten Recenſion des Lappenbergi⸗ 
ſchen Werks **) darauf aufmerkſam, daß Heinrich V. im Jahr 1111 
einen berühmten Zug nach Rom gethan habe, bei welchen ſich aller- 
bings wohl Bremer ausgezeichnet und die beſondre Gnade des Könige 
erworben haben fönnten. Er bemerft ju dem Enve, daß, wenn au 
vielleicht Die Sage zwei große, im Volke fiher lange nachhallende Er- 
eigniffe verwechfelte, man darum die Wahrfcheinlichfeit jenes Privilegs, 
das freilich in feiner Faſſung bei Lünig (Reichsarchiv, pars spec. 
cont. IV. p. 218.) unächt erfcheine, noch nicht in Zweifel zu ziehen 
brauche, daß aber daſſelbe, wenn es Acht wäre, überhaupt das ältefte 
Zeugniß für die Rolandsfäulen fein würde. Uebrigens hält Haltaus 
biefe Urkunde vom Jahr 4111, wenigſtens was das Rolandsbild he⸗ 
teifft, entſchieden für unaͤcht. — Unbezweifelt iſt es dagegen, daß bereits 
vor 1366 ‚in ‚Bremen eine, hölzerne, Rolandsſäule vorhanden gervejen 
if. Denn in bieſem Jahre ward dieſelbe von Verraͤthern. verbrannt. “rn 
Im Jahre 1404 fiellten die Bremer, zufolge einer handichriftlichen 


*) cf. Haltaus glossar. s. v, Roland, 
**) Siehe ©. 144 d. Anm. nn . 
v%) ©. oben G. 123. 





ur 147 u 


Notiz in ‚einem 1823 wieder aufgefundenen, Rheder⸗ oder Rechnungs⸗ 
buche über den Bau des Rathhauſes zu Bremen aus den Fahren 1406 
bis 1407, den Roland mit bedeutenden Koften in Stein wieder her; 
im Jahre 1512 wurde er reſtaurirt. und -fieht ſeitdem in feiner gegen⸗ 
wärtigen Geftat. Nur die Farben, mit denen das Bild nach ality Sitte 
‚überzogen war, find im Laufe der Jahrhunderte gänzlich. veuwittert. *) . 

Der Roland zu Brandenburg if, gufolge der Rachricht in 
einem alten Stadtbuche daſelbſt, im Jahre 1404 errichtet worden. 
Dieſelbe Zahl findet ſich an den Schenkeln der Bildſaͤule und bezieht 
ſich alſo wahrſcheinlich auf die Errichtung des fteinernen Rolands, | 
während, der Sage nad, früher ein Hölgsener vorhanden war. **) 
Außerdem trägt der Stein, an: welchen die Säule lehnt, die Infchrift: 
_Renovata haec ‚statya est anno 1556, umd darunter die Jahreszahl 
1799, wahrfcheinlich die Zeit einer fpätern Etneuerung. 

Beber die Errichſung des Rolands zu Magdeburg führt: &- 
geling in Ver mehrerwähnten Abhandlung de statuis Ruhland. p. 19. 
aus. dem Chronico Sax. des Matth. Drefier folgetive Stelle an: „In 
dieſem 1419ten Jahre umb Pfingften ward ein newer hölzerner Ro⸗ 
land aufn Markte zu Magdeburg geſetzet. Welcher nun von Steinen 
gemacht iſt, — Erſtlich find. ſolche Statuae: und Bildniſſen aus Eichen⸗ 
Holtz ſehr hoch und groß gemacht werden; weil aber das von: Muͤr⸗ 
men muy Woetter vexzehret und verderbet wird, hat man: an ſtadt ber 
hoͤlternen, ſteinerne aufgerichtet, wie auch zu Magdeburg, ‚nach dem ber 
hölgerne Roland ja bamfällig gemorben, zun Zeiten Erzbiſchofs Bich⸗ 
lings im Jahre 1459 sin ſteinern, und ‚mit Golt und dorren woher 
pargter Roland iR qufperichtet worken., — 

In ‚Betreff der Walanefäne in Berlin. J einen tie Ber⸗ 


t° 


*) Deneken a. a. O. S. 6 a. 28. 

*e) Das gedachte Stadtbuch ber Neuftabt Brandenburg iſt ein Schöppenbuch 
ohne großen Balang über Vererbungen u. bel. (4 Krginut mit bem Anfange bes 
15. Jahrh. und enthält, obwohl nur beiläufg, ala Fine Natdamaten, sl nr 
Anfange folgenpe Morte; 8 
€ quater Mque bis, il Tocabafpr forma Rulandı .. ;, 

Brandenburgensis: "Augustus dat Tibi wensis, 


10* 


çæ- 4ö⸗ 


muthung auf, daß dieſelbe gleich nach 1894,wo bie Stedt das. Ge⸗ 
«echt von dem Markgrafen Jobſt erfäuft Habe, zum Zeichen des Damit 

zugleich ' erworbenen Blutbanns errichtet, aber im Jahre 1448, in 
Folge des‘ Werlufts“ vieler Gerechtſame, namentlich des Gerichts, von 
den Berlinern: felbft unigeſtuͤrzt worden fei.*) | 

Ueber den Roland zu Halle giebt Heinzelmann in dem oben 
- angeführten Auffage **), ohne jedoch urkundliche Beweife beizubringen, 
die Rotiz, daß dafelbft "ein. hölzernes Bild geftanden habe, welches 1717 
verbrannt und durch ein ſteinernes erſetzt ſei. | \ 

‚Daß inHamburg vor 1375 bereits ein Roland d vorhanden‘ war, 
iſt oben (S, 6.) erwähnt worden. 

In Bramſtedt befand ſich im 17. Jahrhundert ein Roland, 
‚welcher um 1640- vom Winde umgeworſen, dann aber wieder aufge: 
richtet wurde. Doch muß derſelbe fpäter ganz zufammengeftärzt ſein; 
denn 1893 wurde ein neuer Roland von. Stein aufgeführt. **#) 
ECCbenſo iſt, wie gleichfalls oben: ſchon erwähnt (©. 12.), von dem 
Flecken Wedel bekannt, daß 1651 der alte Roland durch einen neuen 
ſteinernen erſetzt worden iſt. F 

Daß die Jahreszahl 1546 an der er Rüheite des Rolands zu Per—⸗ 
leberg nicht auf die Zeit der erſten Errichtung des Standbildes, ſon⸗ 
dern vielmehr auf eine Reſtauration und Translocation zu beziehen iſt, 
:gfaube ich, nach dem oben ©. 13f.) Geſagten, als wahrſcheinlich an⸗ 
nehmen zu müffen, zumal ſich keine Spuren von der erſten Errichtung 
der Rolandobilder im 16. Jahrhundert und ſpaͤter haben auffinden 
laſgen. Denn dafı'die gedachte: Jahtzahl mit dem im Jahre 1546 ein- 
gerichteten andgerichte der Prignig, mit -weldeit der damalige Yürs 
getmeifter zu. Perleberg, Johann Konow, belehnt wurde, zuſammen—- 
hängen ſollte, ift auf Feine Weiſe anzunehmen. 

Dies find die fpärlichen Nachrichten, welche ſich über die Zeit der 


— 


m Rlösen eo ram der Wewerbeſhut⸗ von 1839 S. 20. cf. Fidicin 
Hißer. spihlomet, Beiträge zur Geſch. d. Stadt Berlin, S. 31., welcher aber das 
Jahr 1442 als bie vermuthliche Zeit ber Herftörung ber Rolanbefänfe annimmt. 

”") Kruſe beutfcge Alterthümer ıc.' IEL, 3 m. 4. 1829. ©. 124. | 

***) Arnkiel a. a. O. ©. 141, 


v. 


' 


Errichtung einzelner Rolandafäulen vorfinden. Es läßt ſich aus den- 
ſelben ein ſicherer Schluß auf die Zeit, mo die Sitte, „vergleichen Denk⸗ 

fäulen zu ſehen, begann, nieht ziehen. Aus ven obigen Eroͤrterungen 
aber bürfte.mit ziemlicher Gewißheit folgen, daß ihre Entſtehung ſich 
nach ber Zeit, wo den -eingeinen. Staͤdten Markt⸗ resp. höhere. Gerichts⸗ 

baxfeit verliehen worben iſt, gerichtet hat. und außerdem bei- einzelnen 
auch bedingt worden iſt durch das Beduͤrfniß, bie verlichene Gerichte 
barkeit öffentlich zu documentiren. Hieraus folgt, daß ihr Urſprung 
nicht in eine und biefelbe Periode fällt, fordern zu verſchiedenen Zeiten 
“ Statt gefunden haben muß, und man, bärfte der Wahrheit wohl ziemlich 
nahe fommen, wenn man für biejenigen, welche lediglich zum Zeichen der 
Marktgerichtsbarkeit errichtet wurden, das 13te und 14te, für diejenigen 
aber, welche als Zeichen des Blutbanns (höchfter Gerichtsbarkeit) gel- 
ten follten, das 14te und Idte Jahrhundert als die Entftejungsperiobe. 
der Rolandafaͤulen bezeichnet. Im 16ten Jahrhundert duͤrften, wenige. 
ſtens in der Mark, ſchwerlich noch, Rolandsſaͤulen errichtet worden ſein, 
da um dieſe Zeit die höhere Gerichtsbarkeit ſchon volnandig in den 
Haͤnden der hohenzollerſchen Binden ı war. 


xir, 

Zum Schluß mögen hier noch einige Bemertungen | über den Ra⸗ u 
men diefer Denkfäulen Play finden. | " 

1. Daß der Name nicht unmittelbar von der Perfon des Feld⸗ 
herrn Karls des Großen entlehnt fein könne, iſt ſchon oben gezeigt wor⸗ 
den. Auch Eggeling *) vermirft diefe Meinung, nach dem Borgange 
anderer Gelehrten **), gänzlich, und ihm folgen darin Belmann * 
und Haltaus H. 


N 


*) De,statuis Ruhland. ©. 9 f. | 
**) Befonders des Gryphiander in f. Schrift de Weichbildis Saxonicis. 
**) Hiſtorie des Fuͤrſtenih. Anhalt a. a. D. -und Her Beſchreib. der n 
und Mark, Brandenburg. BR 
+) Glossar. germ. med. aev. s. v. Roland. 


150. — 





2. Degegen giebt Denelen am Schluſſe feiner: Scheift über vie 
Rdiandsſaͤule in Bremen (S. 22.) eine Erklätung des Namens, vie 
nicht zu verwerfen: fein, uns ver ich mich am liebſten anſchließen 
mbehte. Er⸗ ſagt namlich: Un fruͤhern Zeiten wurden Helben⸗ und 
Rieftngeſtalten Rolandée Henn, ſo DaB Roland und Rieſe 


glrithbebeutende Wötter waren, wozu vielleicht der wundervoll heudvr⸗ 


\ 


glänzende unb allgenteln belannle Hen Roland die BViranlafſuns ge⸗ 
geben haben Tann. _ 

8. Andre leiten den Ramen: ab. Son rouwen oder rahen, | 
welches Wort aber nicht bloß das lateiniſche quies ore, fordern auch 
ini afiven Sinne, quietum redder&,'' päcare bedeuten ol, ſo daß 
der Rame Ruhland eigentlich Rowland lauten müßte, (i. e. Pacatur 
regionis); alſo gleichbebeutend waͤte it Rouwwaerd (custos, con- 
sefvator, assettor, vindex quietis), Eggeling giebt dieſet Erklaͤrung 
vor andern den Vorzug, indem et’ hinzuſetzt: welcher dahers gerade 
arı Matkle feinen Stand hat; weilen et jus 66 paeem Meroatus, Ge 
rechtigkeit „Fried' und Freiheit des Maͤrkts bezeichnet.) Auch dieſe 
Erklärung hat Vieles für ſich, da ſie der oben entwickelten urip tuͤn g⸗ 
lichen Bedeutung der Rolandsſäulen zu entſprechen ſcheint. Zwar 
würde der Begriff des Wortes, in. Bezug auf die fpäteren Rolands⸗ 
bilder, welche die höhere, und befonders die Griminal-Gerichtöbarfeit 


. bezeichnen, zu eng. gefaßt fein, indeß wäre es fehr möglich, daß man 


‚die urfprüngliche Benennung, angeaet der ſpaͤtern Erweiterung des 


Begriffe, beibehielt. . on Ä 

4. Diejenige Erllaͤrung welche den Namen dieſer Sianddilder 
in Rothlaub verwandeln und dann von dem durch das Blut der 
hingerichteten Verbrecher gerötheten Boden herleiten will **), ifi in feiner. 
Weiſe zu billigen. Abgeſehen davon, daß ber letztere Name, eine we- 
fentliche Veränderung des Wortes involviert, fo iſt dieſe Erflärung 


— 


gelingen. a. 8 en. ' " 
#) Deneken a. 0 O. ©. 22. Haltausi.c. s v. Roländ.' Roth- 
land i. e. locus, Dace publica munilus , ubi sanguls humanus pro- 

funditur. 


— is — 
offenbar hervorgegangen aus. der Auſicht, daß die Rolandoſaͤulen nur 
bie: Crimnal⸗ Gerichisbarkeit bezeichnen, waͤhrend ‚das Obergericht ber 
Stdte, wenigſtens in fpätten Zeiten, beibes,. die Civil⸗ und. Mriminal⸗ 
Gerichtsbarkeit "umfapte. Neberhaupt aber dürfte. der Name Moikkaub 
paſſender für einen bluttriefenden Echarfrichter, als fe: den Geissinals 
tichter felbft gewefen fein. Mu rs 

5. Bekmann leitet den Namen von rugen oder rügen her, 
was ihm ſoviel iſt als richten, judicare, und meint, daß der Name 
eigentlich Rugeland oder Ruͤgeland ſein muͤſſe, der aber im Zeitlaufe 
mißverſtanden und daher auf den bekaunteren Namen Roland. zugjid- 
geführt fei. Auch behauptet. er, daß die Rolandeläulen das Symbol 
der hohen Gerichtsbarkelt waren, welche bie Landesherren den Städten - 
verliehen, vermöge deren biefelben die Befugniß erhielten, Verbrechen, 
in ihrem Gebiete begangen, nach Umftänden felbft mit dem Tode zu 
beftrafen, und giebt ferner an, daß die meiften Städte der Mark die 
hohe Gerichtsbarkeit von den Anhaltiniſchen Markgrafen erhalten hätten, 
und daß diefe Säulen von den Städten jelbfl, theils zum Andenken, 
theils zum Beweiſe ihrer Gerechtfame aufgerichtet feien, was auch durch 
das an diefen Säulen befinvliche Wappen’ ver anhaltiniſchen Fürſten, 
den Adler, beſtätigt werde.*) 

Obgleich, wie aus der obigen Ausführung erhellt, die von Bek—⸗ 
mann gegebene Deutung der Rolandsbilder nach der einen Seite zu 
‚die richtige erfcheint, fo kann ich mich doch mit feiner etymologifchen 
Deutung nicht einverflanden ‚erflären. Denn rugen oder wrögen 
heißt im Niederſächſiſchen vor Gericht bringen, anzeigen, melden, 
(accusare, deferre) ; Ruͤgeland würde alfo einen Land-Fiskal oder 
Staatsanwalt bezeichnen , nicht den Richter oder die Gerichtöbar- 
feit, **) und diefe Ableitung daher Bekmann's eigener Erklärung wider: 


fprechen. 


+) Bekmann hiſior. Beſchreibung der Chur und Mark Brandenburg I, H, 


1. Sp. 450. _ | 

"#*) Gggeling a. a. O. ©, 10. und tafelbf die aus Schottelius (de 
singularibus quibusdam et antiquis ig Germania juribus et observatis) 
angeffihrte Stelle : Rugen significat in lingua germanica denunciare, ao- 


— 15 — 


Fuͤr die maͤrliſchen Städte insbeſondere aber, welche die Sitie 
der Rolandsbilder offenbar von ihren: weſtlichen Nachbarn überkommen 
haben, darf man wohl ohne Bedenken annehmen, daß fie fi: Des 
Uefprungs des Namens felbft garnicht bewußt geweſen find, fondern 
die’ ſchon vorhandene Benennung ohne Weitere⸗ mit der t Sache ve 
bei ſich eingeführt haben. 


cusare ad illum finem, ut magistratus,. denunciatione audita, inquirat. 

ch Grimm deutſche Rechtsalterthämer S. 855. „Rügen (publice indicare, 

denuntiare).hakte früher mehr ben Begriff von acousare.a :- 2 
Anmerfang: ©. 124 3. 10 v. unten I. Srotuff ſtatt Vrotuff 


4 





VaaL., Ueber. die. alchemiſtiſchen Beftrebungen des 


Wartorafen ‚Dnbenn von Brandenburg und anderer. 


‚ Fürften ſeines Sauſes. 


De Tr ern 8 
om 
ey 13. Zu ee HM u 


ae) ... on “ 2 la — 
- Geh. Archiprathe Prof. Dr. Riedel. 


1} 


tan. bb Li 0 oo. tr, 
Die Alchemje, meiſtens a potiori ſchlechthin Goldmacherkunſt genannt, 


hatte nicht, bloß die Aufgabe, Gold darzuftellen ; fondgen ih Problem 
mar, ein Präparat ber Kunft aufzufinden ‚ welches man verſchieden be- 


nannte: den Stein der Weiſen, dad große Elirier ‚208 große 


Magifterium, vie rothe Tinktur. Dies Mittel fu— nicht nur 
den Dienſt leiſten aus Körpern, , welche kein Gold oder Silber ent⸗ 


hielten, vollfommenes und, feuerbeftändiges Gold und Silber darzuftellen, 


ſondern auch, in homoopathiſcher Verduͤnnung angewendet, ein wunder⸗ 


bares Arzneimittel bilden, wodurch das Alter wieder verjuͤngt, der 


Geiſt geftärkt, erftorbene Zeugungskraft wieberhergeftellt und das menſch⸗ 
liche Leben über das, gewöhnliche Maaß erweitert werde. Den Glauben 
au bie Möglichkeit biefes Kunſtmittels nährte in jenem Zeitalter der 


Kindheit der Raturwiſſenſchaft, in welchem man das edle Metall für 


eine, ‚Sompofition hielt, die verbreitete Sage, daß die Aegypter im Be⸗ 


fh biefer Kunſt. geweſen ſeien, und daß ſie mit zu den Vorrechten ge⸗ 


hört habe, die der auf den Höhen des Sinai erleuchtete Gefeßgeber 


dem Volke Gottes verheißen habe, unterftüßt von der Mythe, daß der ' 


Lydiſche König Midas Alles, was er berührte, in Gold verwandelte 


; 
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1 


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unb von manchen Aeußerungen über naturwiſſenſchaftliche Beftrebungen 
der Griechen. Mit befonderem Eifer faffen dann zuerft dieAraber das 
Studium der Alchemie auf, der Aeußerung ihres großen Chemikers 
Geber vertrauend, daß Kupfer in der Mitte zwifchen Gold und SII- 
ber ſtehe und fich in beide Subftanzen verwandeln laſſe. Auch bie 
Römer nahmen von den alchemiftifchen Speculationen der Alerandriner 
Notiz, wiewohl fie in der Regel vorzogen, Gold mit Eifen zu machen, 
es unterjochten Völkern abzuprefien. - In Deutfchland führte die höhere, - 
durch philofophifche Studien gebildete Geiftlichfeit das Studium ver 
Alchemie ein: und ſowohl in ber Burggrafſchaft Nürnberg, als in der 
Märt Brandenburg,’ mangelt es nicht an fetten Wpitren wider 
Nach Schmieder *) iſt zu Nütnderg in ‘der Rirdjt'zu BSt gichb vas 
Grabmal eines Herrn son Sulzburg ji ſehen, Pdeſſen Auſſchrift aus 
dem Jahre 1286 herrührend, unter Anderem von dem Verſtorbenen 
ſagt: was gar ein ſelzam Man mit vielen Kunſten und ließ ihr fein 
unverfücht hat lang gealchimaint ünd 'siel verthän“. Wahrſcheinlich 
rührt biefe Grabfehrift jedoch erft aus dem folgenden Jahrhunderte hes 
in "wilden vie Alchemie Außerorbenttliche Verbreitung fahb und faſt 
uhetall bie größten Geiſter beſchaͤftigte Schon’ im 13 Jahrhundette 
hätten Manner wie Albert der Große, Thomas vor Aqumo, Chriſtoph 
von Paris oder von Perouſe, Roger Bato, Pete vom Toledo ben 
Glauben ar die Goldmacherkunſt bei den Deutſchen Englaͤtwern Fran⸗ 
zoſen und‘ Spaniern beftätiät. Im 14. Jahrhunderte aber verbreitete 
ſich det Ruf’ von gellngenen großartigen Verſuchen dieſet Het; pe 
Raitiitirid Lullus angeſtellt ind miit defie en an 500 Sehriften "lfe' 
vegenv über ganz Europa. Es wird namentlich‘ von üpfeeiheh fort‘ 
glaudwärbigen Schriftftelern verſicheri, daß Lulusvon! vem Abte 
| Cremer dem Könige Eduard’ II. von England "Vorgefteiit wurde, 2 
dleſem überenfam, ihm 50 bis 60 taufend Plund Golb angufetligen, 
und daß Eduard II. dagegen verſprach, vieſe zu elliani Rrötzdge® be 
gen’ die Ungläubigen zu verwenden. Wirklich euftie, wie! genr leinte 
Vetichterſtatter verſchern, Raimund kullug dieſen Beitrag. ein 


7 — r 
’ 7 ur org 
“ ® . 


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4 Gefch. d. Alchemie S. 132: 


— |55. — 


‘ 


Euard brach die Zufage, indem sr: va: geliefert Gold vertvandte, um 


die Krone: Franfreith damit zu bektiegen (Schmieder a. a. S. ©. 7I. 


172), worauf Lullus flüchtig wurde und ſich in die Einſumkeir zuruück⸗ 


zog. Der Rüf: on ſeinen Thaten und vie große Beſntirmitzeit, womit 
er jelbf von ferner Kup: ſpticht, erwarben Ber Alchemle viele Juͤnger. 
So ruft Lullus z. B. in ſeinem Teſtcimente begeifterl aus? Das 
Meer Wollte ih: in Gols Wewandeln, Wenn cd Quedſilber wäre. 


Dennoch wurde os Ruf uͤberſtrahlt durch einen andern nach ihm aufs 
geſtandenen Alchemiſten, einen Zeitgenoſſen unſers Markgtafen Joham. | 
Dies war Bafilius Valentinus, der im Jahre 1413 In dem St. Bes 


terskloſter zu Erfurt als Month Iebre: jartö médiea ei häatarali inda 
gättong atlnirabilis" 7); - Seine Schriften verrathen ausgezeichnete 
chernifehe Kenntniſſe *®),: Taffen: jedoch den Pefer: über Die Bereltung 
der in Gold verwandelnden: Tinktur, welche er auch als Medien 
(aurum poötäblley benutzte, im’ Dünfeht.' &r wird bald mit vem Bei⸗ 


namen des Großen, bald. dus Ordkel ver Ülchemifleh genamt. Daß. 
der verbreitete Ruf der Wunder %es "Erfurter: Moͤnches bis an 


ven burggräffichen Hof zu Nuͤrnberg drang, ift wicht ‚zu bezweifeln 


Aber auch ein Möhch- gu Chorin bel Oderberg ſoll das Geheimmiß 


der Kunſt beſeſſen und eine ſchriftliche Anweiſung ſeinem Aloſier 
hinterlaſſen haben. Bäefe ‚bei‘ ver Aufhebung der Kloͤfter vorgefundene 
Handſchrift Hat Hans von Often in Ber „Her ſtaͤrkung für Chemiſten⸗ 


Berlin 1771, 80., bekannt gemacht. Zur Siendal lebte ein Chorherr 
Frledrich Gottftied, ver als fteißiger Alchemiſt vieſer Zelt geruͤhmt 
wird »). Much im Domflifte Harelberg beſchäftigte män ſich dem 


Anſcheine nach ſehr eifrig mit alchemiſtiſchen Forſchungen; wenigftens 


wurde noch in neueftet Zeu bei ver von dem Verfaſſer dieſer Abhand⸗ 


fung’ vorgenommenen Muftöfung der Yon: dem Biſchofe und Dom: 
capilel herruͤhrenden Manuſcripien »Scawtnfüktg, ein beträchtlitder Vor⸗ 
roh alchemiftiſcher Sthräften aus jener Zeit vorgefunden. So fand 
Markgraf Ibhann in der Matt venſelben Glauben an Ye Möglichkeit 


*) M. Gudeni Historja Erfordensis p. 129. 
**) Gmelin Geſchichte der Chemie I 140. Bu 
**) Anweiſung eines Adepti, hetmttiſche Srhriftem zu leſen €: nd. “ 


⸗ 


— 


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Tu Ze 


weichen - er in in Franken verlaffen. Saite, in, weichem er aufergogen war, 
und woran uͤberhaupt in dieſer Zeit wohl fein Gebildeter zwei⸗ 
felte. Je drückender dabei die Finanzverlegenheiten waren, welche bei 
einer noch. nicht..gehürig. durchgebildeten Steuerverfaſſung faſt in allen 
europaͤiſchen Staaten ſtattfanden, deſto eifriger mußten gerade bie. Re⸗ 
genten dieſer Staaten ſich der Wiederauffindung der Kunft befleißigen;- 
welche fig auf einmal in den Stand fette, ihre verpfämbeten. Domajnen 
wieder einzulöfen,, ihre Schulden, wofür. häufig bie Krone ſelbſt ver⸗ 
‚pfändet ftand, zu bezahlen und fie der Nothwendigkeit überhob, von 
ihren Untertanen ungewohnte, jchwer . zu erlangende Steuern. zu for 
dern. Warum follte auch das Haus Hohenzollern in dieſen löblichen 
Bemühungen: zurüdbleiben, da eine Menge von Fürften in⸗ und außer⸗ 
halb Deutſchlands nichts unverſucht ließen, um in: der Auffindung des 
wunderbaren. Univerfalmittels ihren. Nachharn zuvor zu kommen? -_- 
Vorzüglich waren Die Engliſchen Könige eifrige Gönner. des 
Studiums. Zwar ließ König. Heinrich IV. und das. Englifche. Par- 
lament im Jahre 1404: die Vermehrung. des Goldes und Silbers bei 
Strafe des Hochverrathes -verbieten*). ‚ Dagegen forderte König Hein- 
rich. VE. (1423—1461) alle Enfe, Doctoren, Profefjoren und Geift- 
liche öffentlich auf, fie mörpten ſich befleißigen, un Stein: der Weifen 
zu finden, Damit man Mittel gewinne, um bie Staatsſchulden zu be⸗ 
zahlen. Insbeſondere erwartete er die Auffindung defielben von den 
Prießern: denn da fie es vermögsen, Brod und Wein in ben Leib und 
das Blut Chriſti zu verwandeln, fo werde ihnen auch am erften ge- 
lingen, unedles Metall in edles zu teansfubftantiiven **). Daß es in 
Folge dieſer königlichen Cinladung an Berichen nicht fehlte und. daß 
mancher glaubte, das Geheimniß ſchon ‚errungen zu haben, zeigt Meb- 


reres. Im Jahre 1440 erxtheilte der. König der Compagnie Fauceby, 


Kirkeby und Ragny ein Privilegium Gold zu ‚machen. und. ‚nebehbei 
Lebenselirier zu verkaufen. Wehmliche Patente echielten 1444, John 


- ‘ 
— — — — 


*) Anderſon Geſch. des Handels m, 2. u 
25) J. Pony, Fodinae regales }, cap. 27. "Samieper a. a. 2. 216.- 


J 
u) 


m 





Eobbe, 1446 Thomas Trafford md: Thomas‘ Aſhelon, 1449 Hobert 
Bolton und im 3. 1451 John Mifiledon in Verbindung init Brei Anderen: 
von letzteren iſt dabei ausdrücklich gerühmt, daß fie das Mittel 
gefunden hätten; ‚allerlei umeble Metalle in ächtes probehaltiges Gold 
und Silber zu verwandeln. Die Folge diefer vorgeblichen Erfindun⸗ 
gen war nun zwar nur, daß falſche Engliſche Münzen Frankreich und 
‚Schottland überſchwemmten. Indeſſen gab man wegen dieſer Betrit- 
gerei die Hoffnung auf die Erlangung der wahren Kunſt nicht auf, 
ſondern gewaͤhrte ven Naturforſchern Muße und Zeit, der Auffindung 
derfelben weiter nachzuforfchen. König Eduard IV. verlieh dem Richard 
Carter im Jahre 4468 eine Wohnung im Schloffe zu Woobſtock mit 
dem Auftrage, wort drei Jahre hindurch in allen Metallen und Mi— 
neralien Alchemie zu treiben. Derſelbe Lonig ertheilte einer Coin⸗ 
pagnie im Jahre 1476 die Erlaubniß, matürfiche: Phnoſophie zü 
treiben amd Gold aus Quechkſilber zu machen. Auch’ nahm ‚König 
Eduard den frühern Auguftiner - Mörich - Georg Ripley, welchen die 
Kloſterbruͤder für einen Zauberer und Schwarzkuͤnſtler ausſchrieen, nach 
ſeiner Ruͤckkehr aus Italien (1478) ‘in feinen Schug und ließ ihn in 
der Einjamfeit erperimentiren. Der Sage nad war es das Refuftat 
ver ſtillen Arbeit des Ripley, wodurch der Johanniterorden um 1480 
dem Sultan Mahumed H. auf Rhodus Widerſtand. zu leiten ver- 
mochte. Bon unbekannter Hand kamen ben Rittern, welchen es, an 
Schiffen und ſonſtigem Materlal zur Verthelnigung ganz gefehlt hatte, 
die Mittel zu, noch 40 Jahre Widerſtand' zu Teiften: denn Ripley, 
fagt man, ſchickte ven Rhodiſern jährlich den ganzen Ertrag feiner 
Kunft, an hunberttaufend Pfund *): | 
. Auch von den Königen: Frankreichs Karl Vi. und: Karl VIL fagte 

die Welt, fie ſelen Goldmacher oder würden von ſolchen unterftuͤtzt: 
wenigſtens ſtanden ſie mit Achemiiſten wie ſlamel und aques ie Cor 
im Verbindung. en 
In Deutſchland am Höfe des ealſee Siegmund, wo die druͤckend⸗ 
ſten Geldverlegenheiten au herrſchen pflegten, machte die Kaiſerin Bar⸗ 


— — — — 
- ‘ 


2) Schmieder a. 4. O. 6. 240f. 


— uæ 


bara, Die Sant. dea Markgrafen, Johann bes Alchemiſten, die Rat" 


wifenjhaften ‚und. die Alchemie zu ihrem Sieplingeftunium. Sie ſtaud 
. ya, dem Topp des Kaiſers, da Fe zuf ihrem Wittwenſitz gu Koͤnigs⸗ 
arög lebte, in dem Rufe, die Goldmacherkunſt zu verfichen, und Jo— 


hann von Ragg,: ein boöhmiſcher Achemiſt, Dex. auf den Uninerfitäten - 


Rtaliens und aus den Schriften feine Porgaͤnger ſich vergeblich be 
muůͤht hatte, das Wahre. zu ergreifen, fuchte auch hie Kaiſerin Barbara 


auf, um ſich von ihrer Kunft ‚zu überzeugen. Ex ‚fand inbefien nur, 


daß die Kaiſerin es nicht beſſer machte, als Die Fabrikanſtalten in Eng- 
land unter dem Könige. Eduard IV, Sie nahm: vor den Augen Des 
RBeohachters Queckſikber, Arſenik und einen dritten Beſtandtheil, den ſie nicht 
naunte, machte daraus ein. Pulver, womit fie Rupfermängen weiß färbte; 
auch beftzenete ſie heißgemachtes Kupfer mit ‚einem. eindriagenden Pul⸗ 
per und gab ihnen dadurch den Silberglangg: in. ähnlicher Weife 
machte „fe. ihr Gold. Der Beobachter war durch dieſe Experimente 
natůxlich nicht beſriedigt: er machte ihr Porwüuͤrfe über dieſen Trug 
Ann mußte: durch ſchleunige Flucht feine. Freiheit vor, der exzürnten 
Kaiferig. xetien. Dem Berichte fügt: eu hinzu, daß die Kelſerin Durch 


ihre in ber exzaͤhlten Weiſe dez aſlulien Mungen viele Layfleue be⸗ 


trogen habe. 
| Nicht minder, ‚wie, Böhme; wurde audi in Soleſien die aunſt 
der Alchemie fleißig geſucht. Der Herzog Johann von Sagan muß in 
dem Rufe geſtgnden haben, ‚ein: volllommener Adept au ſein, fo nannte 
man. ;wie.Meifter der Zunft, waͤhrend die Benennung Alchemiſt nur 
hen forſchauden. Gcholer.¶bezeichnet. ‚Leber. die Mättfeilung feiner Kunf 
trat der Herzog Johann von Sagan- mit dem Kurhauſe Brandenburg 
in Untechandlung.. Mittelft ves Theilungsvertrages, welchen Friedrich I. 
zwiſchen ‚feinen Soͤhmen gefüftet hatte, war Dem aͤlteſten Fein Vorzug 
auertheilt, vielmehr ſtand ar inſofern hanter feinem juͤngern Bruder 
Friedrich zurüd, als ihm anſtatt des Kurfürſtenthums nur ein. Theil 
Der. vrgsraflichen Shnmmlänner zugetheilt waren. Es wurde Daher 
Boedacht genommen, „den. Mogkgrafen Johann auderweit zu hefriedigen 


und dies zu erreichen, dazu bot für den wißbegierigen Fürften neben 


Anderem ein treffliches Mittel dar, wenn ihm die Kunft Gold zu 


. machen zugeeignet werde. . Am 24. Januar 1437 kam daher zwiſchen 


! 





— — — — — — — 


‘ 


"ven Surfünften Fricdeich E und feinen kammikichen eier Söhnen eines Eile 


und dem Herzoge Johann von Sagan auidern. Teils. ein bisher un⸗ 
belaunter, fetenkicher: Vettrog über Die. Miaheilung ver Kunſt an Pen 
Markgrafen. Johann zu. Samde. Der Kurfürſt verpflichkete fich Darin, 


mit ſeinen Bösen dem Herzege Johann mit 200 Meiteen, ſo oft es 


gewuͤnſtht werden mögte, ‚gegen. alle feine Feinde und Widrrſacher 
Beiſtand und GW zuleiſten, und: ſelbſt mit dent Herzoge Seine dehre 


50 beginnen; :Dagegen mußte fuh der. Herzog Johann dazu vorfichen, 


ven’ Altehten. Sehne, des Kurfüeftee ‚binnen ver wählten drei Jahre die 
Kunſt zu lehren *). Daß der Markgraf Sohann . bald hiernach Die 
Berwahtungiwer Dark Brandenburg, welcher er bis dahin kreulich und 
rũhmtich vorgeſtanden ;haste, feinem Bruder Friedrich: überließ, dem fie 
um: Erbtheile beftimt; war, hatte vielleicht. in den umfafſenden nann⸗ 
wienſchaftlichen Studien mit ſeinen Grund, welche hiernͤchſt von ihm 


gefordert · wurden · um kin wahrer Adept werben zu Tonnen. Wie weit 


Markgeaf Johann fh mit der Alchemie befchäftigt. Habe und. wie.tief 
er -eingebrungen, ift zwar nicht belannt. Indeſſen läßt ſich umch kein 
Dbigen und nach dem Umſtande, daß ſchon bei Hafftitz ihm der Rame 
des Alchonuen Weigelegt iſt, aunehmen, daß er ſich eig und. ngens 
Zeit Dicken Lietlingaſndio der Zeit gewidmet habe. 

nzmwiſchen blirben ker auch cudere Glieder ſebues PR wit. 
uußer Berũuhrung mit der Wiſſenſchaft Dei geheimen Kunſt, namentlich 
der Markgraf und nachherige Kurfuͤrſt Albrecht; Yohannıd Bruder. Min 
Ritter Hemrich ivon Freiberg hatte van Verfuch gemacht, die Füeſttin 
Maxgareihn, Albrechts Gemahlin, mit einem Grafen Hans, welder 


nircht näher vezeichnet iſt, wie dir Ununee fagt, zu verkuppeln. “Die 


femme Fuͤnſtin, ſo wie auch mer Gnaf, gingen auf das Bubenfädf 
nicht ein,:ineg. Miter wauite von dem erzienten Markgrafen xingezogen 
und ihm das Leben abgeſprochen. Doch nahm der Markgraf Außaud 
dies urtheil vollſtrecken· gu luſſen, da Hoeinrich von Freiberg in Moe 


Rufe eineo Mnrpten der Alchomie ſtand. Auf Bitten der Verwandren 
und Freunde des Ritters friſtete der Mackgraf ihm daher dag Leben 


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9 Riedels Cod. dipl. Br. U, IV, 1560-152. 


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— 10 
auf folgende von tem Ritter angebotene .uhb ;ciekid: erhaͤrtete Be⸗ 
vingungen. Heinrich von Freiberg ergab fich dem Markgrafen :ganz: zu 
eigen, verſprach eidlich nichts gegen den Markgrafen und deſſen Ange 





hoͤrige zu thun, ihn aber: ale feine Kunſt zu Icheen und zwar ohne 


Belohnung und Beſoldung, auch auf eigne Koſten, doch zum Bortheil 
des Markgrafen in der „Funft der alchameis .fo zu arbeiten, daß der 


Fürft davon jährlich wenigftens hunderttauſend Gulden habe. Das 


Uebrige ſollte dem Heinrich von Freiberg verbleiben, der ſich verpflich- 
tete, davon. Gotteshaͤuſer zu ſtiften und. nichts unnuͤtz zu verwenden. 
„Welches Jahres⸗/, geht das Gelübde Heimrichs von. Freiberg vom 
27. Juni 1447 fort, wich das nicht Ihe, will ich treulos ehrlos 
meineidig und zum hängen reif fein und ſoll niemand an mir freweln, 


wenn er dies an mir vornimmts.*) — Ob. ber nerurtheilte Ritter. die 
400,000 ‚Gulden jährlich. verarbeitet und was er den Markgrafen 


von feiner fo ergiebigen Kunft gelehrt. habe, iſt unexforfcht: geblieben. 
Indeſſen . zeigt ſchon der Bertrag und die Schenung Albrechts, daß 
ihm der Glaube. an .eine Möglichkeit der Erfüllung ‚Der: wagetellien 
Beringungen nicht ganz fen lg. .  . 7. ini erg. 


Daher konnte ſich auch fpäter noch ein anderer: Verſcieg an ven. 


Fürften wagen, den ein. frommer, gutter, abentesterlicher gefell . Durih 
den Ritter. Hans. Schönfteiner zum. Schönftein. ven Markgrafen im 
Jahre 1464, machen ließ. Der Gefelle, fagt der Ritter, wolle die Kunſt 
einem aberitheuerlihen Fürften« lehren, der es ihm gehörig lohne 
Run ,: fchreibt der Ritter dem Markgrafen; ;whabe ich 'gebatht: dies 
Ew.. Gnaden zu melden, denn ſo lange ich lebe, habeich Reis:rgehükt 
Ew. Gnaden ſey der abendthenerlichſte Füuͤrſt unter allen, diefjett 
leben / Die.:Kunft beſtand darin, daß ‘der. Geſelle ausjer A Gulden 
vder Ducaten 5 und zwar ohne Prägen, Stempel-un® Hammerſchlag 
machte, und daß jeder ter: 5 Ducaten doch vollwichtig blieb und den 
gebuͤhrenden Feingehalt behielt Im Anfange⸗, ſügt der Ritter von 


Schönſtein hinzu, /beduͤrft Ihe ewa anf. 14: Tagender Huͤlfe eines 


ft . . Y .. Fi “ 
. " Ks ’ ls 4 Un 





*) Url. aus dem Plaſſenburger Archiv in Mures Liter. Nachrichten zur Ges 


ſchichte des Goldmachens S. 21. Schmieder Befchichte der Alchemie 225. (Bei⸗ 


lage I.) kr " oa sd 3 et 





old RTL darnach· Brain Munden / die Munfihfeibfbi nk Emwan 


Haiden amchen ua braucht Ihn miemands Dias, wenn ! fees ichtswdz- 


sicht jetinand Athimjsrzugiehene *).: Mit Antwort eh“ Dotgeafiizaig 


düeſem Morſchlag bentten wir tüiche. Schwerlich hen ies man: damats 
dr Worfchlag,:in ein:.fo veichtiges:Kdcheinmißiteittgenndigtigetinnenbeil, 
uk Den Auftlaäͤrung heutager Jeit ohne Miteres vonnder Hand. .iIm⸗ 


are moch serien odie angeblichen Entdecfumgen und chemiſchen Oennt⸗ 


mriſſee ausgekaichnuier; Ritchemifteit, Noumentlich / die dei: Euafen Berhaud 
von Derrigo gant Wehen; des Florentiners: tee ice 
si Bere, deen gelehrterr Mt Rethammese / Trithe⸗ 
miusnzu MWãrzhurgen une violer Andetrer ße größte Aufinerhaat· a der 
näffenjehefstiäßenAelt. RIP LL „E17 Be) VB TTLLLYT DEE TI Bee Te BUTTER 9 
1, Dis dien forheſiſche Airche die Alchrniie nicht hzuter ld sburi 
eirige⸗ baid 1a Menäfienheitigefininsene: puͤpſliche⸗ Verbote verfobgte; 
obgleich gnam fie - vielfältig sanit:! Zauberei inde uiſtecbeſchwöruig in 


| Vrebindung -feiitg: hatte‘ Did, Kunſtvielleicht votzaͤglich Ihrer MBerkinbung 
mit Sic @tadmiılmeh: zu kan. Die Darſtellung der) buntfanbigen 


Gluoſenfter, weiche afaft Auberall gun Auoſchmitckung! ver KAhen icrert, 
gau gewiß / fürsiehne! frofiine: Fottſelige · Bfchäiftg ung, Jene hracht: dir 
mittelu rigen · Kirchenfen ſter· konnte⸗ &ber.. ofmie: grindliche⸗ Kezmtnifſe im 

ber. wetaiſchen· Thenne nicht vurgeſtelli erben, und vieſes trug: ver⸗ 
muthlich Web. dagti bei den Betrieb: der Alchemie zu Zenwfihelßigensi Wie 


vie Proteſtauten her: war aẽs rine Rechtfertiguingriides mad mini. der 


Mefonmättion :Schhnft: foribeiclebenen· Eludiunis daß Lcther!ſieer wwhl⸗ 
fälig bewahren, Die Kunf· den. Alchemehſu ſagrꝰ Luther imſeiner 
Canenica:,: viftr recht · und wahrhaftig der alten : Weifen Phileſophey 
weicha ‚mir ſehn· wot gefillt, micht allein wogen, ihrer Tugendenmde vie 


— 


ſerel Baufpiikleit., die Re ht; mitdeſtilliren ante vfublimlven in u - 


Metallen, Kräutern, Waſſern und Olimieik, ſonderniauch wegen deð 
herrlichen ſchoͤnen Gleichniß, die ſie hat mit der Auferſtehung der Tod⸗ 
ten am juͤngſten Tage. 


. ir 
Yu 


nt! 
LEERE NT in νw, 
*). Murr a a. O. ©. 24. Sämieder a. a, O. S. 226. 227. (vergl. 
Beil. 2.) 
'11 


]— — 





Am ‚Hofe des Kurfürften ‚Sodann — bon Brandenburg fieht 


—— 1682 — 


man bald. hernach den belannten Alchemiſten Leonhard, Thurneyfftu⸗ zum 
Thurn genannt;neine Zeit Emg.rbegünfigt: "Er! war der’ Sohn rines 
Goldſchmidts zu Bafel,: 4600 geboten, mußte dierheimath flüchtig ver⸗ 
laſſen und. das Gewerbe aufgeben, ‚weit er an Juden betruͤglich · mit 
Goldüberſehtet Blechſtangen· für⸗ pures· Goldi verfauft hatte“ GEs 
gelang Ihr. jedachısin per Folge: Bas: Vertrauen bad: Grzhergoges? Fer⸗ 
dinand zu’ gewinnen, aufdefſen Koftenher die halbe Melt/ durchreiſte 
um bad Geheimmiß ber: Moldmacherkunſt ausfindig: zumachen.n Nach 
feiner: Ruͤlfehr tat aerunlsLeibarzt indie Dienſte / Ves Runfürfieh Jo⸗ 
hann : Georgr. ud Ibltete. er »zugleich. das⸗ahchemiſtiſche Laboratorium 
des Kuürfiiiften: Es gelang if, fichr / hler loi Hofe In der Stadtuundim 
ganzen Lande die Höchfte Achtung zu verſchaffen. Sline Berordnungen 
fire: die Kranken sumb ſeine Schriftenfanden rößenden Abſatze In⸗ 
doſſen in der: Folge nweclte mam ſeine Bloͤße:. Thurue wger werließ· du⸗ 
ber im Jahre Añn /Berlin undtſtreifterrmun wieder in bereit ums 
ber, ara durch Goldmachen zu beglücken./ Iat Ron fpeifie ern:ben ſen 
nachmaligen Großhezoge: von Töscana;ıdem Cardinal Ferdinaud von 
Mebicis.: Bei. Tafel verwandele er "zum Erſtaimen ver: Anweſenden 
eisen ' eiſernen / Nagel Batbr it Golb.. 1: Der Magel;: wurde im Exhloſſe 
si Florenz: nod:langergezeigt; als Beweis fürsbie Wahrheit: der Chemiez 
neben. demſelben eine Handbfchrift des Mroßherzoga, Welcher dien Worte 
euchielte· Doctor Leonhard Thurneyffer Ant idieſen eiſernen Nagel, den 
00: Hei: machte ‚und: ineini gewiſſes Delstauchte; dadurch In: meiner 
Gegenwart. und: von weinen. Nugemsin Bold: ‚verivambeltclamsbert . 
2 Mad. LS): Mashher Fand: mamn aber; daßdir goldne Spihe 
dem: Nagel sangelöthetit:. war: : Thurenffeni: war; ei. entſchiedener 
harketanc und : enigitg::.ber: Steäfe wicht, NilEr. merarmte gegen vdas 
Ende ſeinesi Bebensın.gänzlithirund: lebte chis an Fäinen 1595 erfolgten 
Sod rals⸗Gegenſtand des Mitleidd inneinemi:Nlöfler*):irn. sus: 
ee Brille in ri En). DW 
wur lei Min Tl 


ie near he nr, etpltnie wi ach 1 


‚*) Schmieder a. a. O. S. 285, Möhfens Beiträge zur Geſch. d. Bif- 


fenjchaft in der Mark Brandenburg. Berlin 1783, 4. — 
me) MUSS . . . a mich MT nn” 
, D pi Rs „fe 


X 


. g 1. o 
IR Heynrichvon Brrpberg zuMaulennnder ſech Ichveibtr Ritter, 
hefgun affeatlich· mit dem Brio, ale ih gegen. der hochgebornen Fit 
fin und Frawen, Frawen Margarethen von Brandenburg. meine 
anedigen Frawen nıber.: mein aid izub, glahdı gehandelt / und / fe Grave 
Hannſan verkuppeltwabt haben, dası bie: Teum Furfin auch ded ſtuca 
Grabammicht· ihun · wabten /umb ſalch Paohrit und⸗ Nuthat ne ichwn 


meinem gnedigen: Hern Margerane -Mlünechgen: geilen har, und deß⸗ 
halben rewlos und meinaidig/ warden bin,dorumba mich: sehr; Onac 


zur banken 'genommen:.amb.:faff an:anlin leib undeleben billich vers 
dient heit; hab ach durchbete meiner Frrund auch Frawen ound Mimn. 
am, Men doanſahen mein Unfyun, als ich dann lihder monnyſchiwurde⸗ 
An welcher: Unſynn ich mein veterlich serbe such verwurkt han, die lunib 
Bord‘ iillen.d fur · mich. gebelen hen, demnach ich mich. fein gInaden⸗ zu 
aigenntgebe : und gib ymich im orafftadiß ibriffs uff den ald, nn ich dor⸗ 


afıfein ighaden geſworn han, mymmermer⸗ wibern In ober. kein finer 


Zugewantenngeiſtlich ober wereitich Juihun⸗ Auch voll mein krltiſtzu 
ehren, nigabe:snd ursmyet, nd; fein Gnaden die ibunſt· der bilchamei 
ff, moin: aigentofier uny ſchaden⸗· undi ſein nutzi arbeiten „: da er KM 
Kar fürderlich lvarvon faedert: tuuſend , gulden fol ihaben, md ·wag 
abi das: ich davon / haben mag, ſol ich rer After! und 
wichts unnuhſichs Davon anwenden danm mein ufchbechte leibsnarung 


und welche Jars ich das: nicht ihu fol täddyieenöloßt, erdloo,umelnaſpig 


und henkmeßig fein, : alt. ich yerfayıtı. und; In ;scht'und bann were, 
als ich sau binnnieiner Unthat:Halhen, Sun: fol nymants freveln an 


mein / leib undgun; ins er an mic degyunt wer furnymbt, daflır fol. 


wich, micht.ſchutzen einicherlei, datz hemantsgedenken tan)“ innert 
vergigen.. volkomen bebfltichs. und: keiſerlichs gewalts, auch der "Bari 
her zigkein gois und firebets .'denı heiligen; und mich zetenin Die geſeke 


ſchaftnlu zifers. Und des zu üblund han: aich wolbedechtlich a zu 


. Dean: zeitten,tibuS ichs mein vermuuſtwider hoit,mit guton ut Herren 
und. Fruideimein Inſigel: zu und uffediſen⸗ Beine, gedeuct, The" geben 
iſt, mun Dinſtag nach! Johannis Baptifte. Anno vomini Im ſiben 
und vierigiſten Syn; ns chat ie Yılallza ' vn a & 1 


— — 


2. N 
Er ie Dein NDS Tee een hab ßerti: Huen 


Mitghraſ alhlecht von Brand pusgealf zur hdnbeirt Hering 


digenn Hegenn:an rl per net u miſt 
vun) Bnrdlegigen edge genediger Gerz hc Ffungr. einen 
harſtlichen Menadifan gu sikiflen:,5 Da” zur mir Samen‘ ſurrin een 
guttäsi abentenẽtlitheo:ngeſtii lud Rh; mir: zu meefamen:sgebeik) une ſith 
aegen mir einst Fk aufpehmm)li Alan er, ud ante Men 
Maſty) Ders abratenerlich· wer, hen inineht: exi vy tlernen, doch alſo Das: jm 
Der: lat iidurtzununach greleichen plligen hingen: hmentgern Con, 
anfrage, euren · Gnaden ze Fehteibemi, zit 
Pit ra ae Fellchen Fehmakbänuin: ungetaben niit nen 
marckem nach Demand mein scher zerndt Fein. lumiſchafft hat, man öch 
das rin andenn Funm mit üͤernen das ich, fe lang und nach: on Menſch 
goepeſen wir, Be unbe Hehe haby auer Genadtiſey der abentrusn 
. Baal Furſt, fenerripusätt: Iehyugenskäger Her} auf ſolchest-hab / ich i curen 
Genaden arſchrihen und gib: euren Genaden zu eitennen, weönbp 


Ranfi. Gencaigen Hercnwili, ruten Genaden folche unge: gemeint 


weh gefallen ſein, ſo Inkumirhspungeneb:hhB pay biffeh Poiten waſſenniſt 
euxen Henaden aan felchedctin gefallen von mie, ſa wil. ith Alten Ernaden 
den mitt uun pringen /dettenr Genad beplidarheikikuniinen fol werdengi decs 
demalſe⸗ ft, Auen darnach a Run ſetboamit curea 
Henden made; dar Irnmickannig: neirlicft,. dann fr. ·welti gentunn 
Datum am Sonntag ads Bantniaseimeßtag Anno LEER: 3.) 3.2 
in la Attnamen Hrn Schäufteinen zum Schimſtein, ritter.n vin 
jo u B. Aſs iR Si ſalche Kunſt, das der gungehell * 

Pier Hagrifch: vderwir ſtucatten⸗ gulnen fialff-guldein. Machen wil, had 
wihr dy Machen anNals Prachen nlittötenpffäli und: antiel: Hnimers 
lg. und Berngalndat: yaheberıminler! ſol feinsuechten Echlaghaben.inals 
Ei BR haha habencfal suhb- fein rechte Sbaͤr audi: fein steige 
ABER guldeimn habeni ſuͤlon indetſeimn ſwich autffnden j Stain,soinie; nu 
BER ranch geanigen⸗ Hery Ir iin; Anfangowin Soligchmitt 
34 ben, dinganehabent;tlals. Bang. tie ainf viczechen Tag ag? darnach 
duͤrft J ſein nimmer. Darnach wiß ſich eur Gmiet zuofichtun sin 


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ad hr Briten. hin beouften hie Graͤnzen bet, Hachſenlandes zum 


| Sonte mr, pentſchen Reiches beffeſtigier Sipien, Mighhßzgdt, „gig dann 


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Opprationgbafge zur Grmeiterung ‚beffelben an; mpchen beſtimmt waren, 
ſon daß „dig ‚uripränglichen ‚Bränzlipien u Allmählig fi, ‚erpejternden 
Granlänngen, Ma 710 ‚genen, Die Dänen Duni di (Ender- Linie; 
ggagp Pie Mprhflanen durch bie (16, Sinie;, gegen, dig Hfjfaven 
Dreh, Die Gahlerfinie., on isn ig mel AT 


Din, lag die Yeranfafipng dur Errieptung ber, dei gryhen Mar⸗ 
ken des Sachſenlandes, die wir bereits unter ‚REN, ‚Sarplingern, vorge: 


Bean, ae. Den, Sophſcem Kafen, au Poparafipienzch, 


entwideln fehen, „De, ‚„Digier großen, Maplen ‚hatte, Ihre, ANnterghthei⸗ 
lungen ‚pner Proninzen, bie, al$ Leantianen. beagichugt werden und. die 


of dem Hrufange zhet —— „Eprmpgefe en 


ſprachen. | Neneh TI0U 7 ID 
moRU, Di, mein. Baer hit Se pa Ronten gun 
Zootighſm, Alien, Ach, ſolgende ‚Bi —8 hfrgug⸗ en erst 


1. Die NINDETEIFETIE PRE)D CAR. WE ae Ren des. 
Billungifchen und Welphifchen Etammes anvertraut: 


“ 


’ 


— 1866 





1. Die Eyderlinie gegen die Dänen; zunächſt die Mark Schles⸗ 
wig (931 Rex Daniam ingressus ' cum ‘exercitu, Wurm 
regem perterruit ac vicit, et apud Sliaswic regnum ter- 
minum ponens marchionem ibi statuit et Saxonum .co- 
loniam habitare precepit. Andal. Saxo ap. Pertz. VIll. 597), 
und die Didcefe Schleswig; fich erweiternd zur Dänemarf 
(Die Didcefen Riepen und Aarhus). [N 
Der limes Saxonicus von ber Eyder bis zur Elbe (Wer 
vefind Noten 1.2. 1. H. ©. 1.) und dieſe aufwaͤrts bis zur 
Jeetze-Muͤndung gegen die Slaven des nachmals Oldenburger 
Stu Spungels. Ban: Kerken Mroßier ſetze dieſem liures ‚ul 
rs Suher ar ande :Guımelage; Tech bildenden, (Bunt rboin; 
einen Legaten (cassellen okinlckächildae flumini adpositum, 
in quo Odo legatus imperatoris et orientalium Saxonum 
erat praesidium. 810. Mon. Germ. I. 197. 355. v. Ledebur 
Feldzuͤge Katlsd. G. San): Hıtrmann:Billung wird eben 
dieſer Marf wegen 956 Hermannus marchio genannt le 
N ſinger Vinunſch. eitheb. ðeſch. 1.3083. Sehrbeſtimmt! 
ue eine uctuntinv oh 1062 vbes Herzogs tto von Sachſen Meitk⸗ 
u zecan in dieſei Westf in "den Worten lb: daslslliur 
"""Razesburg‘ ih" ejüsdem‘ ueis Ortonis hät Hfa er’ uf’ 
ago Pälobi Gitürh . cadidicuus valto per! oh et 
9 ntactd‘ Saxonie" fimite. (Geércken €. BR IR: 17, 70 
Der Beſitz eben dieſer Marlgrafſchaft wäh; die geranlaffumng 
er vem bis ylie‘ She, wid "spe "is erftredtenden Dukat 
ir! Hengst ee Lörben. Bd U EV ee zn: 553 PT Tor ER Le 
IE DIE Nor d der: ke "inter einem Marlgrafen ‚aber sd" 
fallenb gleichfalls in zwei Rröbinzen oͤber Legationen: kubiaes 
de inte” zwiſchen Scene und ke le in 
wlifung auf die Proviny vder Rhedarier bber vlitnachmiüligen 
Sprengel von Havelberg. et 
a Elb⸗Linde zwifigen pre ul" Be mit Hin⸗ 
weifung auf bie Provin Ber "Gevettet”ö X oberben Sprenger hr 
Brandenbürgküt Misſchluß ber fübfichen 1.1 RER Z LEE Ze 


MESTBEREE uni bu tZ Inu nyPpng. de 


2 


“ 


N 
- 


— 101 — 


REDE Dfin.a vEi dba: dir: imen BSorabſous, nunter ninehrrie 


1 —— :seriheile, nd mit hauſiger heiten eleahngen 
an venen ſith zedoch al Grundluge herausftelltr.. Wan, 
23 DIESE AIR Anke de Gehwahengaues ‚gegen vie: Rear - 
13 2. Suräkt: Ves'Eramsfanlifchen. Magdeburger Eprengels/ mehft :ben 
iNfſuͤblichen Theilew dee Vrandenburgiſchen Giprtengeiß, Tem Nerbſi⸗ 
ga be ur Bee (Marklifche Forſchungen: at: 
133 6), dem: Planegdu⸗ "und. ‚ben :ipäter Meifenichen. Riae 
— au irruιν α ν RE I © DET) Due 127. Bas PER EEE 
— 2* — Saa le⸗Quiniendes ———6 yarı img. FR 
VUnſtrut/ mitie dem Eprengel/ vom: Merfehurg. rc. '7 il 


hie is Die Saatak Linie. ſudlach der Unſtrut; ‚feier als Süpigürie ., 


ng wohl Froͤnliſche und, nicht. Saͤchſiſche Mark; ans 


mi. rigewsieflnsauf.s bie: Diöcafe Zeitz oder Naumburg. Spaͤterhin 


23 5rccheipenlehietenSRogntionen,: fh aarinigend “und; epipeiteand: zu 
art bee Markgrafſchaft Meiſſen mit ber. Diögsirhafelbit: Kal 
ir Diefe: Säaͤchſiſche: Oſtmark bietet, wegen deu. haͤufigen Yeränder 
rungen, ſowohl in den Diöcefen, wie, in; den Markgrafthümern pie 
geößeeni:Schiwierigfeiten una .wuß:forgfältig auch unzerſchjeden wer- 
vor von der Fraͤnliſchen tmark, zw: Der .mifnnänglich. auch die Fuͤd⸗ 
thüringiſche Legatian gehym hat, fa. wie: die Frauhoniſche Regation; des 
Bamkaiger: Gprahgelä;.hersen; um ber: Vorrſan Ama as 
des — Sprengels. MT . —T6ν MT Diät 2 Da 
- Wir wenhen und nach dieſer Ueberſicht ſpeciell der ——— Ab 
um; e. BeRätigungen ofür, das Geſagte ——ñ— io ara 
u: Ausfagen des Saͤchſiſchen Annaliſten folgenb. 
. ‚Wenn darſelbeg IBi beim Zahre, 930, fagt,; daß ven wernbard 
—— dax Murtgrafen aus dem Haufe Haldenßleben) bie Pir o⸗ 
Binz. deu Rhedariar unterworfen und, ey zum Legafen mit, mili⸗ 


tairiſchen Qherheeht gemacht. fe: (Bas ad roprimenqam banharommm 


Sananltateım Bernhardum;,. gyi, Redariarum PRoNingia 
subjugata,ierat; oum prgraitu;eu pailifgri, prasicip misit lege 
An mun rear .ollegamp.,597..),, fo. erlennen 


wir Aa ihm zwar gicht Anen, Markgrafen ber ‚aamagn, Nospmarf, wal 


saber den / Lagaſcan Bad: Modlichen Mränapiiieifts..hieien: Dack, doſſen 


\ 


— 


8 


⸗ 


⸗ 
ns. 


mm 160 - ren 


Berwaltungabezirk ‚ſich : über Die: nörpli der Ohre gelegene Ammar 


und uber vis auuer dem Collectip Namen der. Rhedarier ‚zufagmen- 


gefaßten Völkerſchaften des nachmaligen HavelbergiſchenESprengels | 


ande: Als ſein Eollege, muhin gleichfelie: ala, Regat., ‘wird bei 
eben: dieſer Gelegenheit Shrietimar. genanuk;ı In welchem wir den 
Grafen des Nordihuringanes, Harzgaues/vund Derlingaues, aljo in 
Dann ſuͤdlich der. Ohre gelegenen, Teilen des Halberſtadtiſchen Sprengels 
wicder erkennen; und deunach als ten Pegaten: uͤber. die Pewinzʒ der 
Heveller, oder den größeren Theil des BrandenburgiſchenuSprengels 
wpvechengziifo wie in feinem Bruder Chriſti an, der 245 nustrüd- 
ih Markgraf genammtı wird: und /das Komitat üben den &nlsabengau 
und den uͤberſaaliſchen Gnu Serimunt Haste: CÜhristiano iuarchioni 
quotas pᷣroprietates in pago Serotunti, Inoo.'nomjaw!teno et 
kr! 106 nomine Qeiema donavit, in comitatu wjusdem.:Christiani 
pPi 605) als den'-Legaten' über bie nörblichen Surbanlandrz.:wozu ber 
Serimunt und Gieroift gehörte, mit weiteret Orfteekung Aber: ben Luſici, 
die “ſpalerhin Theile des Magdeburhiſthen, Braudenore giſchen und 
Meinenſchen⸗ Sprengels bildeten. Bunt Weir utit 
In Bro don Broßen exrblidew wie ven ’erflen Mit. —— 
Yen Muchtvollkoninenheit nicht bloß mit bet markgraͤflichen; jorw 
detn auch· mit der‘ herzoglichen Gewalt· außgeräfteten: Beartgrafen, 
Velen Velwaltungsbezirk ſich über! die gefammte Sk ind: Morduuciti 
erſtreckte, und darum wird ihm mit Recht die auf einen guößereh ans 
Fang: hindeulenbe Bezeichnung des Merelgeaget! der Ofiſachfen zu‘ Theil 
1Gerd: oWfentaliuh’' Saxonum :marchies poi ſb NY. : Demut en erhiekt 
nicht allein die 937 bürch den Tau vis Brafen Sie gef vied -uilebigte 
Mefehiiger Hgäfton '(Mortaus ''est Sigeſildus "cormesı'Saxonum 
Sptinlis 1 dirjus 1egationem : i..vegali "autenidanereg- 
SisserG &rbhi' marchions p.:601:)5: fonbern ses: wird auch in 
Yen Stlfeingäbrlefe von Havelberg 9461dlefe Stapt ausdrückich in 


Marehia' Gerohis Ducis ae Mardkfonis: fo - wie in der Seftungd-. 


avkunde von Branvenbirg: 949 diefe-Stabt in: Marchia inias Packs 
pe Mätchionis- genannt.“ Die beiden Gewailten ld Markgtuft und! ads 
eg Waten cootdinitt, nicht jener untet dieſen geſtellr, bei: vun Tof- 
on DTM En fer meiſtercheilscomrbinickzver Legat dagegen wat, wien 











er. nabtn demg Wartapafen, Seh, dielem ſuborpinci Maß Oro, den 
wir, autz den angeführten Btellew..nls Marlgrafen wenigſtens UherS 
Legatipnen, uͤher ‚Die von Morſeburg der Ofſmarf, ſo wie, uͤbex, Die pon 
Hanelberg and. Paz TE ee Nordmark ternen ge⸗ 
mat. haben, moch degaltat, Bin ade diene | 
waren, unter, ſich Hakkez dieß folgemn, mix; and. einen dirfunpeioen; Io, 
worinder. noxowaͤri der Sabre anlagen Moſtzzc Gaun auqcduictlich ag 
comitatu et legatione Henrici comjtis (ar Rammpp: regnet 
No.. ‚179) In: in, He wir, den — ber „apäteren, Narlgrafen 


re ray Tania 
Dir 3 am CN Dia 563, —2 erfolgten, Tode Gm 


hf" fin! 20 
wurde die —— der. Kgrömapt, yon, ber, —5 die In — 
Martgraffcaften ‚früher Fepptjonen), ‚je eriplittert ward, erennt,.. As 
ran Pi eufteren | lehrt und der Bl Et kennen: = 
A \e itzeriſſe ber. a8, tel „Des vol Me twähnten , gairp 
Fey bezeichnet, wird, ‚(Chrop, ‚kanebrg,.ap „a pad Egcard, ‚p; | 1372. 


Arit 


w/ Baumer — — ‚No. 244), „Soon, im. Jahre Bi wird Gin einer 


Urkunde ‚Imarebig gr. Aapmer,gegr, No, od 217.),. „iR „einer, anpern. vo von 
968 (ibd. No. 224.) dux genannt; dem enifprechent vom Iinnaliten 
bald indrchid' (p: 1627°E34. JE Su AuxTek Kirch. E63) 631. 
4%) ’zu' glerpkr” Jeit; tin’ fiigeres Jelchen,Ahaß Beine Werhutniffe 
ende hehe allgdeuͤchen. DIE Worket bei Dash 
ex driätle Al’-dohiitek "Cum! Berniärde: duek.’ät -Tbodisride diem 
chiöne (p. 632), beziehen ſich auf das öftliche Sachfenland;?"Yıekfaten 
Keikenı: Günfen one, nach Helmeld {1.:16,)7 die Herxſſchaft über Die 
Rpyaflapaıı im der Artngetheilt, .daß, ignem, die weſtliche, dieſem. die 
aͤſtliche Meoving; nämlich. von derr durch Elde und, Merz bezeichneten 
Sheirelinie; unterworfen war, oder mi audern Motion; Dim Hit 
gene /Nernhard ſjand Die Mariguafichaft iltier: Die noxhalbiugiſchen ke 
HR des Oldenburgar Sprengels, dem Markgrafen Distheaich aber, ‚über 
Ries Sfanemies Havelberger; und Beanpenduacger: Sprengels Dar Roxd⸗ 
merk zů. 1, Dean: dapsiihet; latztere untenwonfen Waren, rrgieht heine Ah⸗ 
fogung;; Dig imoſahre 982: deshalb/ exfulgte Rain. Br 
beider: Niochen; zu uderen Berthadigung sonnig er... mh zu Ver⸗ 
hindemi vetunocht atten/ij¶pne destumejägper molexiuv sin Beande- 


O⏑ 
Bitch ‚et Hävelbergälite sd eridu sur dreier: 
im ia derfönsok Ektabal: di Kniiätein swahlipei« 
ar: er hochariusfe Waldbikernartaih "ab idipertere 
susceßWp 16387 - DW" füniattet mgränfahbe Nordſorbiſche Mit; 
ober een det Iroßen Oſtinark, veriiver Schoiben⸗ 
gait Zee Buſts dlerteniſtanb / rer vein Marrkgraferl D ſed maripe: bpgi 
‚823: BU 648; BT,” Brite voh "Teinenr HE"! verſtorbemeti 
Valer Chriſtian ererdt Hatte, Ina 39 WRkunys 
win ihn von Wolbe veee af aft "bee Ste Dlethuchs Ida bie 
„ Rorbmarf exhielt P 631. ein: Kuns und ar. 25: Jan. Tobg: farb 
& Raumet No. 370.). Wenn im Jahre 1002 fördoßt Herzog Bern⸗ 
har, ale die drei Sue Lorhät, ‚Cagarh i und Geo aebeüdlig 
fächſiſche Fünften genannt werben (. "Bär. ), ur fotgt "batmuid,"bap 
nicht allein die Socbmart unter "Lothar v nk Auch die "in ind 
Yplärkgeafliimer ee erfäle ende Rare zu „Safenläre geörte ' Bon 
vieſen bwen Share ‘der (n nid fiand Gero der Hof’ feinem 
Baier Dietmar. ihm überfömitienen” Korofotbifcien Mart Und Laͤuſih 
vor; cha aber‘ der‘ Si übſorbiſchen Mir re ne net Sreien"bet ’ un 


Muns.hiil Sant oh if 2 20° „NN rs a Er Ja +) 4949 
BE u Beriahazins. ‚folgte feinen, Rater goifar ‚a .899:..860,); 
inisinfunpen gawoͤulich Agrimo „genannt, bald Warp, bald Gral 
DERTWur Roc 338,389. Ay Sahre 1009. ‚abgsfest p- 66 
Ber ex,am. IR. Rov. 4014 ..Cp.. 666,.667.). Bu m ſeiner 
Mtelle ward⸗ mo N hg ann ent elb. Mitt) 
ver Betmhar di⸗ des ige. ‚388 — F 
Angeſebt (Marcoam;: di-'quichkAd, 1!Wenmharius. ex:! parte ‘regis 
zenuit ,. Berukardio : : efüsdem: Theoderici' avunculoi: :concessum 
est HG erat: fidi us Teöiderici duciset:maschionis‘ gei 
. EDG᷑MGöEIXXXXIIXX 
 MWeriabarit-ipälre 390688619. 1: ErWigo·noch im, den: Jahren 1046, 
4017 ah 191 Imiichide Op: 67) eat nichi 
mlnber An Vrkiatinch, og NO der⸗ mul Vaandienburgiſchen Sprengel 
geletgene Wat: Rronnaui in amdrea !Beriharkktmarelionis. (. Ranmer 
ve. No begeithuet wird.ll. Me Sohares rund Nachſolgers 
“bung Wernhar do r) gebenterdel Annaliſt/ nieht ‚weht; aber/ new 





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von den Wenden beim Schloffe Pritzlava, Werben gegenüber Afitia« 
gen lund wirldhneElucbet) Sein Nächſotgerr?“ Yirınıd. ‚St 

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Helittich! nat indie Legeith Kiste" Sladeſchen Hauſen KLAR: cHiör: 
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MWilzz8. ghm folgte Ki Sohn: . hg ab „Pnnschrtein 
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Sohlie von dem Anmailiſten mehreriinat!ver ältere genannt zohebi:! and: 
rg marchiseer He''Stahden (pinTdshi; Tontıkr 
Engl fäne tim: Mil WR erfolgtoen Tobdo:l: VAb! Iserier 
. Ribhictisit niert 700. Hin? folge ziedederft Famimtdeften 
Sa: 4 979 zuulwi eitetos hat etnole Felt ‚orange endrımsll 
4105 einrichilfdefincte: Üdohe ’ubniole, edesiäir se" file 
&f6s Höiitiedis‘imArchiei p:i721.), der gewötanſch Mark von Gtae⸗ 
(p. 724. 761.) na feiheh (eg Yararintı iu 
untb an DAHLEM WARE REDE TOT. BA. Ihm Telgte ttarauf 
in der Matktgrafthuatfiſein: jumgerer Beieritue Ne sit ic fen 
RE UOTE“ (p:168R EIN: 74735.: 7387; dee 
NRimen Liutger; Habt (Heinricus märehio. de: Stadhbl films“ Udenis,. 
derers eat! Sme Allusr tet factusi det margliro: Mater ujus 
Lig drlis ο dh ome aro': Udo; B5 7241). Waiber: ſeinm am 
ZU FM 1106: Erfolgen Toden fein Sohn Heinrichunoch: unmuͤndigi ar, 
ſonmerde bie · Nvrdacark einſtweilen / ſeinem Vruder 1. LEHE sulnd 
min Audgtyygu Tel’ (in’Saronia Udo marohio aqudona- 
—XE isba eht.Iparchkia;ipiem 
oeil ayıdla ‚ab: Heinrise:vege ut'quikretiifiliuhn,sejpud Heinzicken: 
plivp mhcGsi ſtand rihm dieſelbe nariwährenb ber vorcune ſchaſuliſhen/ 
Regierung:hu BMI ue Wollſahrigkelt Fektes. Mumdoh, 10T he 


DD; 


— ii — 


| Jahr De ‚Kalfeg ,ı ungahalten; rüber. ‚pie. —E— — ON 
Gefangenhaltung des Grafen Frjſzdrich⸗ ven Stabes mubiehte due aber: 
(Ban A443 er hekfeineten Reich6aͤmterxz indem er die herzogliche) Ge⸗ 
wah den, Grafen Dig, non —— Dig martgeafliche Hewakadon 
gegen Zem⸗ eye, ot nur DZ na TE α ι 
12. Helprig von Plötke — (marehia Helpaigp Aa: Plen, 
aha: 1 Tann Biete Ihtiſzug amd Nabertrapungjber Ge- 
"walten. indeſſen a5 018 eine einſtweilige, pormundſchaffliche, angeſlihen 
warpen, RE Bei Bares wa, hi 29 au ip, alls,r. la 
‚ti 43. BRETT it, fing Boljährigfeit 1A der As 
auch ie das mplle, Erbe ſeines Mater Udo IN, eintrat. Bedalle. 
marnbionp- de..pinrehia ejeeto, Hajnrigus-Alins fragas: ains; done 
marchionis , eam recepit -p. 751.) Sein Opeim amd ehemalige 
Pormundı Hard: im Sahre A424. (Rodolfgs comes ‚ıfkatgr Udonis 
.  mauchignis, marabio ‚alinuangliu; mt: ipsn, ObHf..p+. 1264.) Ar· gaitel 
Maorhgraf: iſt⸗ demſelben, guch noch nach ſeiner Abſetzung in Urkunden, 
öfter [1130 1:24, 142); Jose in; Raifenlichen zu heil ARE 
(MAUER 3768, 770. TAN). Markgraf } Hainrichu ſtarbidd . 
(Heinricus marchio, filius Udonis marchionis, mortuus est p. 7% 
undli zwor itindexlas (Manehio Henricus ‚sine ‚hberis ‚pn. 461.2; fo 
Da Rue ee wohl Die, zunoͤchſt Berechtiglen Au, 
Marlgraffchaft wayenn Der⸗ alteſte Sohn Mimelphß..: us BET .g) 
u Ar; hat ara chen: Chroniſten zufolge uam; 
mer No. 819.) die Markgraffchaft befeflen ; :Baflenıuphenft: jcdoch, Den: 
Amralift micht/ inden ze. Bericht; daß Diefee. Udo Gnaf nen Froqleben 
auiıdd.: Mate 1430: ber Aschersleben non: ned Markangien Albragn 
Lenten orſchl agen fs: (p; 766.).. Mit Mebergehung auch feines BiyyRensi, 
un Als: Mudohph (EL: den eint Uckunde von. 41372, wirllich Marf- 
grafıngint. gu: Raumes. Me. BAG); wird,/dagegen „Perigist n Maß. im 
Jahre 1430, alfo doch nah Udos IN.! Tobe,idie Meufgraflihait, dom; 
stuhßp:, Geinuan von: Blöhle,Helyeris Sohe zu Tel geworden 
fü» (Marckia septantniomalis; quam Hainticus, Alius Ildomisshabverag: 
umeiitanieil Empradoilililie: Helpemci, .oanaikia da Päncekeı Ra 26790 
nf iin ſchon ua Meihnochten 1IRA: m ıEhalamfeisen allgemein; 
beyguaittn Beh Gooc dr Rirtmarkı usa hieiguf he 


17, Albrecht (den Baͤren) von Ballenſtedt uͤbergeben. (Mar- 
chiam Conradi, videlicet septentrionalem pro studioso sibi ex- 
hibito 'obsequio in Romano itinere concessit (Alberto) p. 768.) 
Schon lange vorher wird er Markgraf des Sachfenlandes genamt 
@. B. 1124 Adelbertus Marchio in Saxonia bei y. Raumer Ro. 789.), 
und zwar wegen ber vorübergehend befeffenen nörblichen Abtheilung 
der Oſtmark, von der ihm auch der nordſorbiſche Antheil, fo weit ber- 
felße fich über Theile des Brandenburgifchen und Magdeburgiſchen 
Sprengelg erftreckte, ver lieb Denp nur, ben Theil f, der 
Bartra Eu Re 1. da kr — tz a TR | 
so 3 an 4) A TE Ir $ to er Au 2 ad 
im Jahre 1136 erfolgten a — — Markgrafen Conrad aus 
dem Wettinſchen Haufe zu Theil, worb (p. 770), der ſomit die ganze 
Oſtmark verwaltete, mit Ausnahme des Theils des noͤrdlichen Sorben⸗ 
Gebietes, der Albrechlen linb Ferien! Rachfolzom verblieb. 





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, | | (Bortfegung.) 


7. Die Gruppe mit dem Steighaden. 


v. Donop, v. Bredow, v. Falkenrehde, v. Ranin, 
X v. Berge, v. Kaland, v. Baferol. ' 


Di Figur des Steighadens, einer Art Sturmleiter, beftehend aus 
einem Keiterbalfen, der oben mit einem Haden und weiter unten mit 
einer Reihe quer den Balfen durchdringender Stäbe oder Sproffen ver- 
fehen .ift, gehört zg den in der Heraldik felten vorkommenden Bildern. 
Wo aber das Ungewöhnliche fich wiederholt, da darf am eheflen ein 
innerer Zufammenhang erwartet werben. | 
‚ Nirgends tritt unverfennbarer das bezeichnete Belagerungs-Werk⸗ 
zeug als wirklicher Steighaden hervor, wie in dem Wappen ber angeſchenen, 
ins Befondere im Lippefchen begüterten Familie von Donop, die fi 
noch heute in dem Beige ihres eine Meile füböftlich von Lemgo ge 
legenen Stammhaufes Alten -Donop befindet. Ihr Schild zeigt im 
filbernen Felde einen ſchrägrechts gelegten , mit fünf Querfläben vers 
fehenen, rothen Steighaden; und was diefe Wappenfigur noch haral- 
teriſtiſcher als das erwähnte Werkzeug zur Erftürmung von Burgen 


— 








— DEE — 


uns Mauern bezerchnut ‚fl; wes, Sit weh on er er m 

diei Erkern⸗ an, nit Bien geſcheu cam eftſugungh unn zerblichen, 
an deſſen Mauer angelehnt, der Steighacken rw ahelliı iv Fi: 
n Be: Fändliene Txabitton: üben Urchuheurn des Meſchlechts ein 
. Gafelerfiäeemen umbidie feiner, Fhrung Uiitengebenen ıhaüch: Die: Worte 
zum Angriff sanfeumenı‘‘,Do'/sup (Ba Bihnufii,.ı mad, dann Ben 


anlafung: geweſen zul Namen⸗/Adel und PBhppen: des: Gufchlachtes. 


Das iſt nm fo die: von den. Echilſagen, Die: gewoͤhnlich Lad 1 dem 
Wappenbilde erfi die -Berankaffung; zu: Exiheilung deſſelhen iheraus, 
leſen.Das richtigere.Verhaͤlmiß ift saderı.Miefd :ı, Der: Kodagraphie 
zuerftsrentiehäit‘ das Bgfchfesht: zumiift, ben’ Namen; abs dieſen Nqueen 
gern: entfrachenid ſchafft. die Gemeint einiinchenhege Ban: : Men Friistng 
Standpunt in Beurtheilung folcher Dinge, Mamenilich wie erh im 
Abt; Tran Bir Jahrhaindeate geſtaſtet ak; bonnte chn von 
zweierbei Worſtukkungen nicht lamnchene Linwae poni⸗dac Anſicht 1doel 
irgend ein Kaiſer der Vorzeit mit den seien. Ahnhemeneines AU 
ſchlechtes rine Eihebung star 'bewetiteckichen, Std ‚neineıMBapptıt- und 
Ramen⸗Artheilamg Sorginommen habe zweitens, cha! det: Stamumiit 
dem .Befchlälhte:;: nicht naber! Vieh item Enſtahungund Namen zit 
verbanken; haha - Bibi Mifſen; wir ollesbinge,: Daß von Kintnı Küchebung 
in: det. Adelftande undineinen Mnppen Eriheiluag; on: sAten: Wis zur 
Mitteideg: kin: Jahrhunderca micht: wie, Ne fein Fire und daß nda 
ton rien Onllinhieen sim-ipem eigentlichen, Dautkhlankr; inhörr „Men 
gell Iviele Kreihaldanente „; Aber. en Beitpunktirhinausmeiikt;s: vonıi:0ie_ 
Erik ein Mefchlecht danach Lzun anne. bepinme: Milz An den germa⸗ 
niſirten Olaernlauderniji⸗ denen Menoanziſtrung zuri ·Thal n heine Zen 
füllt, nweisberehiis ein; Fauiliev Rates: Stetiglrit gaarnnen hour loneca 
Des. Ball oaftinals nor, daß dial· Farlie vhxen Maren heine · xt 
nbtrrg 35 ar nenne are BI rs rat 137 
1 RR nun dien Familie, non: Donap, Deisitfft ,:: for. denbantet: Tiere 
Awriſeli ddem Duki run Mankern;. Mao ABappembilh degeen: Saldı.ciki 
aendaw: xedendes demn Namen feine Entſtehung Wer eine; folche 
Etymologie des Namens von Donop in den Bilde des Steighadens 
bearaekfeln,.. und, hierin. mehr ging Jufäfigleit; ale eine heralpiſche Ab- 
ficht erkennen möchte, den erinnern win. an die Z Würfelinden Wappen 





— 176 — 
ten glei Rippen Familie v. Wein BER Aufl); Ds 
aufgobundenen Rananu Rewuͤchs sta Denn apper derifFamilie / won Bind⸗ 
auf, eigentlitch Bine 1 Susann munil@ nat nu 
"5 Rah’ aber darftrats Regel nrgenanmi werben, daß wert wir 
under” einer Grupper vrrfchiedenrnamiger jedoch: : ſſamm » nun: uappen; 
geriofiener Gefchlechterssimd "fünben ,: deſſen Namen imrchender Mes 
ziehnng ſteht zu dem Wuppenbilde, tmeldes: Alien gemeim: iſt, diefes 
nie! das StaumGeſchlerht amuſehen IR, won: dem die andern ſich ab⸗ 
gezweigt haben. nd. wleberum Tamm als Negei dienen ;: Dir: wenn 
ein Geſchlecht seinen: Namerrihat ‚'.dex' ein: vebendes Wappen erwarten 
laßt, was es dennoch "nik führt,ein· anderet früheret Minsımitrher ° 
reitsnfeftſtehendear Ynppenbilve: vobauge gangen iſt· So Hwurve⸗ z. B; 
der Name von Ninlmileinen Mole ser Wappen erwalten laſſen wanes 
dieſen nun nicht fuͤhrt ſonſchließenn wir, daß: dir Stumm bereite ein 
Wappen: mid einen. -anbem: Namen hattenals seine While: Anten dem 
Ramar Arnim fichiiabgmiaigte 7 Km det mi one ni 

1: Wasınmm das, Aner der v. —— Ve mille/ bettift.nſo iſt 
donannda des Dorope/ den: wie im Jaher 1227 um tZRB indie 
lundenn det Grufen von Schwulenberg alsl Zeugen: genanntfinden ), wis 
joy das urlundlirhe bekannt⸗ gerbervone al teſte Mitglied verfelbem .ı 
Bon dleßem: Geſchlochte Ausitwerniet wiri uns einer der wichtigſten 
Famillen det Mark zur, die ganz: beſonders im Havellande, fa. wie 
hente noch/i ſchon ſeit Laͤnger var ß00: Jahren cunſehnlich begätert: er⸗ 
ſcheindz naͤnlich· zunbeneniwunſBoevow, die in Utfunen des 1 Aten 
und: oten Jahrhunderteſehr ofticiuuch vi: Bredaw, vi Bierdow, v. Brei 
Bot sgefchehehim: werden.Au/MViebreiin im 1 filberviten: Felvs den roche 
Steighaden/i genöig wit.B ELuewfpföfen)i:nie, zuweilen / golden dar⸗ 
tzeftellt werdrn Wir. een: Mearfteltungen That die ¶ Wappeu⸗ ige; 
in der nach unten ſich erweiternden unfoͤrmlichen Breite, des nach oben 
hukenfͤrmig · Jobogrnen Biterbattene inte: enwas/ im ber urſprumglichen, 
nem Steighachen angenit ſfelien Geſtalriding buͤßtel itrict Aber ontſchieden 
tdtafönnig mid entgegen Dan: ältoſtene mie: bekaum gewordenen 


DA 


Fler I 57 99H nad m tea tr Bra) 737 Sipalaimie 
sr Lt keh didlomn. Geſch!iVr— Grafb —1 cudherhi e⸗ EN: den 
Walvectche van, ——— tu I a uno Di 

I 





\ ur AT m 


Biegen det Panheähanptmenge. der. Mark Ritter Bppplp. p. Breaw' 


4384, des Mi naht v Bredow 1228, fe. wie noch des Joachim 
v. Baedon des Alfa ‚4560... Das dem Oberſtlieutenqnt; Chriſtoph 
Rudolph yon Bredau, fo war damals’ bie verhochdecichte Schreibart, 
am 40. Decembar 1674 nom. Kaiſer Leopold extheilte Grafen⸗Diplom, 
ſpricht es aus maß ‚als Teadition noch heute in ber Familie fortlebt, 
daß dieſelbe ihre, Hahmft aus Breda in den -Rieberlanben. genommen 
Habe; und sr zeit Alhrechts das Bären in. Die Marf gezogen -fei. 
. Zwar iſt es urkundlich bisher: nicht gelungen, Höher hinguf, als sum 


Ritter LAxnold von Vredowe, der im Jahre 1288 zu Spandau al 


Zeuge genannt, wird *), ein Mitglied des Geſchlechtes Hinaufanleiten. 
Der. Rame des Orics Veedow im Havellande kritt uns aber aſchon 
im Jahre 1208in wer, Perſon feines Pfarrers Iheodariqus entge⸗ 


gen"). Dina muͤßte es jedenfalls ſchon Damals Hersen v. Bre⸗ 


Raw. dort geben haben; wenn anders das an her: Familien⸗radition 
richtig ‚fait. follte, daß das Geſchlecht feinen. Namen heraits ‚bei. der 
Enwanderung; mitgebracht. habe. Das ſcheint auch in der That das 
Begrunden in der Gage zu ſein: denn wohl nur mit wenigen: Aus—⸗ 
nahmen: beſtand der ganze. Adek der Markgrafſchaft augs Eingewanderten 


und zumeiſt. des alten Sachſanlandes. Nicht aber. aus. hen Sicher 


landen, fondern aus eto⸗⸗ leten wir One um. Namn der 
Tem her. 

‚ Bm ı wir näselich —8* von: lauur wals —8 —— 
wi: hewte ‚non Donop ſchen Hülsen, von Entrup ame 3- Meike, von 
Bayenhayien.4.Mele, von Lemgow, Schöttmar und Donop ſelbſt, 


etmas über eine Meile entfernt, ein Gut Namens Breda oder Breite 
finden.,..ia, wenn wir. auch dieſes als ein früger Dowop ſches Befit« 


thum erblicken ***), und nun mit der Hinweilmg. ber. Bamillar Inanir 


. 
„ ... . 
te — en. 


*" Gercken c. d. Brand. II, 398. 

0) Gercken Btandenb ShMehiR. ©. 406: 1 

”*), Weun in einem Verzeichniſſe ber im Osnabshd’ichen ineſchehliche 
Wappenbuche vorkommenden Familien (Lodtmann acta Osnabrug. H, 318.) 
die 6. Donop als begätert zu Blomberg; Borfhaufen, Brockhauſen, Masne, Woͤbbel 


und Broigen benannt werden; fo fann ber leptere Name nur auf einem Drude . 


fehler beruhen, der durch Umwandlung des q in d zu Brolben- ober Breiden wird. 
12 


\ 


: — 1— 


- tion uf eine Herkunft von -einem-- Orte Breba ober Sec ; fteilich 
das allein ihnen: befmmmte Niederlaͤndiſche im Lluge habend, iin Vei⸗ 
bindung bringen mit- der Wappen⸗Uebereinſtimmung und zwar eines fo 
feltenen Wappemdildes, wie das des Steighadens; da Haben wir, 
glaube ich, mehr als eine bloße Vermuthung gewönmEen wer wir 
einen gemeinſamen Urſprung beider Familien annthmen.⸗ 

Ganz denſelben Skeighacken, nur zur Hälfte: vol, zur vr: Hälfte 
Schwarz, im filbernen Felde, wie die v. Bredow, jetzt mit veraͤndertem 
Helmbilde, ſtatt des Bockes dieſer, 3 Federn, führten die v. Falken⸗ 
rhede, die nicht bloß am -diefem Orte, ſondern auch da herum zu 
Fahrland, Sapfer und Bornim im Havellande anſeſſig wären, und 
am MMai 1625 mit Albrecht v. Fallenrhede In Mannesſtamm er⸗ 
loſchen; worauf Georg. Ehrentreich v. Burgsdorff am 20. Ost.’ 1627 
mit den eröffneten Lehnguͤtern belehnt wurde. — Faſt gleichzeitig mit 
dem Ruͤter Arnold v. Bredow, dem wir als erſten dieſes Ramens 
1258 urkundlich begegnen, tritt im Jahre 1240 ein ‚Arnoldäs’de:Val- 
kenrede auf, und zwar indem eines nicht weiter namhaft: genießen 
Dorfes deſſelben gedacht wird, welches zwiſchen Preuzlau und? Peulun 
mit dein Hinzufügen bezeichnet-. wird," daß er in. veuifelben: 60 Sue 
von ben Herzogen · zw. Pommern zu Lehn trage.) " 2.. 

Wir wetrden ſomit durch ihn, den urſpruͤnglich Havelunnſaen 
Ritter, in eine Gegend geleitet, in welcher ſich unſere Wappen⸗Gruppe 
erweitert durch ein noch gegenwärtig daſelbſt, ſowohl in der: Uckermark, 
wie in Vor⸗Pommern anſehnlich beguͤtertes Geſchlecht; naͤmlich durch 
die von-Ramin, deren gleichnamiger Stammſitz 8Meilen nordoͤſilich 
von Penlun und 1 Meile fünöftlich von Löcknitz gelegen iſt. WMieder⸗ 
zeigt ſich hier der rothe Steighacken im filbernen. Felde, auf. dem Sefine 
jedoch diefelbe Wappen⸗Figur zweimal -wieneeholt. - "2... 1. 

Den Namen ded Ortes Ramin möchte man in dem erſten Auge⸗ 
blick mit dem Wappenbilde in eine urſaͤchliche Beziehung bringen, ‚und 
Das Inftrument, in welchen wir. bisher. den Steighacken ‚erkannt haben, 
als eine Rammie anfprechen: womit dann allerdings ' jeber verwandt: 
föahtihe Sufenmenpung æ mit. den bis dahin beſpieeien ciſcheaucũ 





brees vd Pomiien. P206. u en Late. 


E 








un 17) mm 


ablſeſchaitten Fette "Reh" eine häflere ¶ Vetrachtung und ins 
Beſondere ber Einblick in "ältere Urkunden und. Siegel befchrk uns auf 
das Uebergeugentbfle: eines Undemt.- 'Zunökberft iſt der Name Ramin 
wie alfe mit gebehnter Endung in, gewiß flaviſchen ÄArſprungs; ein 
dieſem Namen: eutlehntes · Wappenblid würde daher auch der ſlaviſchen 
Bederntung des Namens folen; damn iſt vie Ältere Form: Rambyn, 
ver ſchon / die Bezeichnung als Ramme Terrier Ibgt Was aber !“bollends 
ven Ausſchlag giebt; iſt vie utkundiiche Gewißheit; daß das Geſchlecht, 
welches nach jenem Orte noch heüte ſich von Ramin nennt, fruͤhet 
yon. Berge hieß, und ·daß eben dieſe von Berge bereits den Steig⸗ 
hacken im Wappen führten, ehe fie nach der neuen Beſitz-⸗Erwerbung 
den Namen ämberten. Denn Otto v. Ramin, der eefte, welcher ſich 
1267 von Rambyn fehrieb, nennt im Jahre 1271, indem er den Minoniten 
und Ronnen zu Stettin Einfünfte aus Krafow überläaßt, nicht allein feinen 
Bater Henricus. ‚de Monte, fondern. Heißt auch ſelbſt auf ſeinem Siegel, 

welches den aufgerichteten Steighafen zeigt, noch Otto de Monte. *) 
Dies Berge verfeßt uns nun aber wieder unmittelbar in das Havels 
land ui unter die Famitje von nA, u deren Beh eß 


vr. re 


.e +. 


am ven len des —*2 od. zwei andere Geſchlechter, deren 
Wappen-Uebereinftimmgng mit den. bißherigen,. ihnen ‚volle Berechtigung 
gehen. in den Kreisdieſer Vetrachtungen gezogen zu werden; nl 
zuerſt die von, Kaland, deren. Namen entweder dem heufigen Staͤdt⸗ 
en, Neu⸗ Kalden am Cumerow⸗See entlehnt iſt, oder dem 12 Meilen 
weiter. gegen Rordweſten gelegenen Dorfe Alten⸗Kalden Eine Urkunde 
bes Jahres 1412, betreffend das unfern Demmin gelegene. Kloßer, 
Dargun unterfiegelt, Hinrig, vamme Calande, Dies Siegel. zeigt, wie | 
die ‚Befchreihung ‚wörtlich lauzet: „ein Schild mit einem fchräge links 


N ————— 


712 ie 
*) Bagmipt Vonmetſches Denpeip. L Tab, xLI. 1. 


*e) Urfande ı von r 1954 (8 ercen c d. VL 4); 1375 5 (tundbu Karls IV. 
113.). 


12 * 


— 180 vu 


gefcien Stelgehaden, wie das Wappen der v/ Beedero, init der Yu, 
ſchriſt: + S. Hinrik.van.deme-K...... ). ‚Gang: dafelbe, Map⸗ 
pen nun führten bie von Baſepol in eben dieſer Gegend. Wir 
eninehmen dies einer Bemerkung **), veranlaßt durch eine Urkunde vom 
28. Jun. 1348, ‚worin der Official des Biſchofs von. Kamin dieffeitg 
her Swine, Johann Ofigeobe den Rüter Heinrich Moltan und die 
Ruappen Bernhard v.. Haland nebft feine Mutter, jo wie die Ger 
brüber Zippolp und Heinrich von Bozevol (auch einmal Pozepol) auf 
eine gewifſe Zelt vom dem Kirchenbanne hefreit, der. auf Veranlaffung 
des am. Gumergm - See gaczena Kloßtero Verchen über ie verhaͤngt 
war. Ä | | 

a . ol. 0 


8. Die Gruppe mit dem WBagenfpreet. 
on. dagen, v. Döberig, v. Ertleben, v. Baredor, 


» Mare Wagenfpreet verficht man ein am Hintergeftelle eines Leiters 
wagend befefligted und in Geſtalt eines Iaternifchen Vſgefpaltenes, 
unten zuſammenhaltendes Stuͤck Holz, das faft oben, da wo es von 
einander ſteht, am jeder auswendigen Seite, einen laͤnglicht vieredigen 
Ausfchnitt bat, in welchen die Hinterachſe hineingehet.u ***) Died 
ſcheint bie angemefienfte Befchreibung und Erklärung einer' etwas pro- 
blemaliſchen Wappenfigur zu fein, deren mehrere Maͤrliſche, ins Be 


fondere im Havellande angehörige Familien ſich bevienen; wenn glei - 


nach den verfehtedendrtigen Deutungen, benen vis Wappenbild aus⸗ 
gefetzt geweſen iſt, febe abweichende Germen in den Berhelhengen ba) 
geltend machen. ' 

Es wird rum ein Name in’ Denſdland zu Anden fein, der PR 
in alle Provinzen, und in einer ſo größen Anzahl son Fanilien 


1. 488. F — Ze: 
BE: Pe: 24. : ;\ » 
“) v. Meding Rachricter von abelichen Wappen i 213. 


ar z) 


m 


9 eif er im Bertidt: des acc » von Malpan j 





. 


wiederhoit, als "Ver "won: Hagen, von der Hatzen, vor dein Hagen, 
v. der Sage, vi Haag, v. Hagk, 9. Hayn u ſ. w., Turz det Name, 
welcher lateiniſch de Indagine ausgedruͤctt zu werben pflegt: denn es 
kdiinten deren mindeſteris ſunſſig in Stanim und Wappen son; von 
cnander verſchiedene Geſchlechter aufgeſichrt werden. 
Wir wenden Bier aber, da wir in unſerer Beirachtung und ai: 
nee, nicht Sur den gleichen Namen, ſondern vurch · Vre⸗ 
wandiſchaft des Wappenbildes uas leiten laffen, einzig und allein dem 
von Alters her im Havellande, ins Befondere ih dem Länvchen Rhindro 


ſeßhaften Geſchlechte won. der Hagen unſete Aufmerkſamkeit zu. 


In dem mannigfach variirenden Wappen dieſer Herren v; v. Ha⸗ 
gen zeigen ſich neueren Darſtellungen zufolge, der als Wagenſpreet 
bezeichneten Figur, det Tinktur nach Gold in Roth, außer einer dar⸗ 
über ſchwebenden Krone, die gänzlich ein Zuſahß nenerer Zeit zu ſein 


ſtheint, A Ringe beigefügt, „die dazu dienen ſollen, wenn der Lang⸗ 


wagen unten auf das Wagenſpreet gelegt iſt, durch ſtatkes Anziehen 
derſelbrr den Hinierwagen an dem Vordergeſtelle mehr zu befeſtigen.⸗ 

Den Hannes von der Hage, den. wir 1375 in einer Ruppin⸗ 
ſchen Urkunde genannt finden, *) haben. wir mit Sicherheit dieſem Ge⸗ 
ſchlechte beizuzaͤhlen; nicht minder den Otto von. Der Haghen 1394; ** 
fo wie den Gercken von der. Haufe zu Waterſtep und Otto von der 
Fake: zu Prietzen und Semlin 14515 %**) trog der abweichenden 
Schreibweiſen. — Das Dorf Hagen oder Hage, 1 Meile fünlich von 
Frieſack ſteht wohl: unbedenklich in einem’innigeren Zuſammenhange . mit 
der Familie; und zwar in der Weiſe, daß dieſer deutſche Ort eines 
germaniſicten ¶ Slavenlandes Entſtehumg und Namen der Familie zu 
verdanken hat; deren Stammſitz wir dagegen in dem Sachſenlände 
und zwar am liebſten im. ver Altinarf, "von. wo zunächſt Die nemen 
Marken mit titterlichen Geſchlechtern ;übesgogen wurden, ſuchen; wu 
dann nicht allein ein - Dorf: Saga, 1 Meile füslich von Sulwebel, 


⸗ 


' *%).Gereken't. d. Brandenb. 1. 82." ° : 1 
**) ibd. III. 144. Ä 
x) Schoßbuch; Anhang fin Lauvbuche Katie 1V. 385. 


6 findet, fondern mo auch ‚mr Zeit, ‚Des. Landbuches, 137ein 
Gherke von Hagen zu Rofban, 4 Meile. Ver non Oß xbarg, je 
haft ſich zeigt - nbocho ph. 

Ein zweites. Geſchlecht, gamy- it derlelben Bappınian, dem: mi 
der Spige nad) unten- gelehrten, aufgerichteten Wagenfpreet, Silher in 
Roth, ſind die von Doberitz, die zur Zeit des Landbuches zu Lietzow 
und Hoppenrade im Havellande feßhaft waren; und, mit: deren: Namen 
zwei Dörfer im Havellande in Verbindung ſtehen; nämlich zuerſt das 
13 Meile ſüdlich von Rathenow gelegene: Dorf Döbenis, an. der. Havel, 
welches eine. Zeit lang auch ber. vorerwähnten Familie von ber Hagen 
gehört: hatz**). zweitens das." eine: Meile ſudweſtlich „von Spandau 
gelegene Dorf. Befonbers..Tenntlich: als das für.bes Wappenbilb. in 
Anſpruch genommene Geraͤth ‚zeigt ſich ein Siegelabdruck vom. Jahre 
4533 des Heyne Döberig, Hauptmann zu Drieſen; da. auch Die Achſe 
nicht fehlt, die: in die Ausſchmitte der Gabel eingreift. Bon den beiden 
‚ Gebrünern und legten Herren. von Döberig, dem am 14. April 18114 
verſtorbenen General - Major Johann Heinrich Albert, und dem am 
14. Oct. 1807 . verftörbenen -Oberftljeutenant Georg. Ludwig Chriſtoph 
v. Döberiß, - die ihre im Havellande gelegenen Beſitzungen, namentlich 
Lenhke verkauft und beträchtliche ‚Güter, in Pommern erworben Gatten, 
gingen Güter, Namen und Wappen. auf. den. Adoptivſohn des ‚Leptern 
Carl Adolph Friedrich Lubwig v. Knebel, über. ***) ‚Die. Witwe. nes 
Oberftlieutenant‘; geb. 2... Borde ,. ſtatrb erſft am 18. Auguſt 4943 
zu Be im Randugen Kreiſe, in, dem heten Alter von 
91 Jahren. Be a 

Dieſelbe —— in blanemßhehde ſchrug geſtelt mit ver Spike 
nach dem rechten Obere , und auf: dem Helme zwiſchen zwei Fluͤgeln, 
aufgerichtet,, :in der Weiſe „wie win. dieſelbe in den Schilden der beiden 
vorgenannten Familien kennen gelernt: haben, finden wir bei. denen 
von Exxleben, bie ſeit dem Akten Jahrhundert zu Selbelang im 


*) Landbuch S. 218. 

**) Der am 17. März 1776 verſtorbene Ludwig Wilheim v. > Basen nennt 
fich Erbhere zu Ketzier, Goͤrtz und Döberig, wei 

***) Bagmihl Pommeiſch. Wanpenk.;i. 102. _ : 





Havellande, auch heute noch, begütert find, die zur Zeit des Landbuches 
aber nurder Altmark angehörten, wo wir ihr gleichnamiges Stammhaus 
2 Meile üblich von Ofterburg erbliden. Die nach dem Magbeburgi- 
fchen Ereleben in älteren Urkunden ſich nennenden Berfonen gehören 
nicht hieher, ſondern dem Alvensleben’ichen Stamme an. *) 

Das 14 Meier nordöhlicdh von Zehbenid gelegene Vorwerk Bas: 
borf, an bexfelben Stelle zu finpen,. wo 1318 eines Dorfes Bardestorpe 
gedacht wich; **) wie wicht minder das 2 Meilen nordweſtlich von Zeh— 
benid im Melklenburgiſchen Amte Fürftenberg gelegene Barsdorf, ***) 
ſteht in Zuſammenhang mit der im vorigen Jahrhundert, erlofchenen 
Familie von Barsb off, welche namentlich auch Ribbeck, Radens⸗ 
leben und Wulckow, ferner Pefſin im Havellande beſaß, und in der 
erſten Haͤlfte des vorigen Jahrhunderts auch noch mit Dewsberg im 
Belgardſchen Kreiſe belehnt war. ) Wir finden in dem Wappen 
verſelben wiederum im blauen Felde, die mit der Spitze nach unten ge⸗ 
ſtellte Figur, die als Wagenſpreet bezeichnet worden iſt, umſtellt jedoch 
mit T' Sternen. Wir wollen nur no hinzufügen, daß wir diefe Bas . 
mifie öfter‘ mit den Beiden zuletzt erwähnten in Mliang treten fehen ; 
io Wichmann von Barsdorff vermaͤhlt mit Anna v. Doͤberitz; ferner 
den Kurbrandenburgiſchen Oberſtlieutenant Johann Dieterich v. Bars⸗ 
dorff zu Raberiäteben und Wulckow vermählt wit Anna v. Döberig 
a. d H. Lietzen; Catharina v. Barsdorff vermaͤhlt 1617 mit Andreas 
v. Errleben auf Selbelang; und ferner, daß mit den hier namhaft ge⸗ 
machten 4 Geſchlechtern, die alle ein und derſelben Heimath angehoͤren, 
das ſeltene Wappenbild, ſo viel bis jetzt hat ermittelt: werden koͤnnen, 
auch abſchließt; ; ein umſtand, der ſehr zu Gunſten der Annahme Tpricht, 
vor veifehe benſelben eine ? StammesGemeinſchofte Statt gefunden hat 


— 


99 Wohlb cüd Geſchlecht v. Alvensleben I. 273. 
"Werden c.'d. VI. 577. j 
, *x) Slüner Medien. Geſch. I. cap. 33. p. 607. — Berner v. Barsborfi 
zu Barsdorff im A. Fürftenberg 1628 (v. d. Kneſe bed Archis für Geſch und 
Geneal. I. 261.). 

Brüggemann Topographie von Pommern IL. 28. p. 647. 


8 Die Gruphe mit drei Mäkee . 
| v. Hölle, v. Meiging, v. Karftedt, v. Birckhotz, 
v. Klltziag, v. Keielhot, v. Feinetſtorf v. Rröpelin. 


Von Lüneburgiſchen aus, die Altmark berůhrend, ‚und dann weiter. 
fich verbreitend ins Beſondere über bie Priegnig und. Meklenburg, ver⸗ 
folgen wir. eine Gruppe von Geſchlechtern, die fämmtlich drei Muͤtzen, 
Hüte oder Kopfbebedungen in mancherlei wechfelnden Formen im Wap⸗ 
penſchilde führen. Daß zwiſchen ihnen ein genetiſcher Zuſammenhang 
ſtattfinde, iſt nach den bisher gemachten Erſhrungem mehr als wahr⸗ 
ſcheinlich. 1, | 

- Da find zunaͤchſt die von Holle u um und in Luͤncburg, ſo wie 
in Lübeck, und dann in weiterer Verbreitung in den Weſer-Gegenden 
des Calenbergiſchen, Schauenburgiſchen und Mindenſchen; jedoch nicht 
zu verwechſeln mit dem im 13ten und 14ten Jahrhundert in den zu⸗ 
letzt gedachten Strichen vorkommenden Geſchlechte, welches 3. Flügel 
im Schilde führte; *) oder mit dem im Hildesheim ſchen. Diefe eben 
erwähnten Gefchlechter Haben der Topographie. ihren Namen entlehnt; 
jene,. die wir hier im Auge haben, aber nit. Darum erfcheinen dieſe 
in aͤlteren Urkunden auch ohne bie auf eine, Oextlichkeit Deutenbe Praͤ⸗ 
poſition de, deren ſich die gndern v. Holle, ſtets bedienten. Die 
Stammtafel der Lüneburgiſchen Holle hebt big jetzt mit. Dietexich an, 
den wir in Urkunden von 1226 und 1228 genannt finden. *ſ) Zu 
ihnen gehoͤrt jener berühmte Kriegsheld Georg. von der Holle, ber 
1576 ſtarb und deſſen fchönes mit 32 Ahnen geſchmuͤcktes Epitaphium 
bie Suͤdwand ‚des Chotes der Stiftskirche St: Marien zu Minden 
fomüct, Das 6 Mappen zeigt im gofbenen Belbe drei rothe angeriſche 


' 





*) Grupen orig. Hanover..p. 255257, 
*e) Pfeffinger Brannich. Lüneb. Hiſt. 1. 748. 227. 





ü — {55 — 

Muthen mit einem Ueberſchlag und eimmal unterwärts geſchlungenem 
Bande. Wahrend Hier, fo wie auf Slegeln von 1886, desgleichen im 
Wappen der Metia von Holle a. d. Haufe Ridfingen Die Zipfel der Müyan: 
zur Seite geneigt’ erſcheinen Ficht man ſie aufrecht ſtehend, nicht fpig, ford 
abgerundet 1585 unðil 3717.*) Die Form der Mügrhier; wie in der ganiyen 
Gruppe fehen wir: den Beten gemäß welhfeln. Ramen und Wappenbiis⸗ 
det Sollen ſcheint wiederum in einer rebenden Beziehung zu anander 
zu fiehen; da Hölle einen Kopfpuh bezeichnet; und bei Det rothen Farbe 
berfelben wird man an die rothe Kappe oder Helfaphe, werk 
bie Geifter ſich unſichtbar machrn, ja an bie Frau: Holle fAsR Ai 
ihr plöpfiches' Verſchwinden erinnert; »x) und in diefer Bord) 
-fegung dürfen wir, was auch ihr urkundlich früheres Erſcheinen, air 
ihr Auftreten im Sachſenlande zu beftätigen ſcheint, ver Hoffe Namen 
und Wappen als das Urſpruͤngliche der Gruppe betrachten. 

An die von Holle ſchließen ſich geographiſch zunächf hie gkeichſats 
noch blühenven von Meltzing an, deren Stammfik das * Meile 
oͤſlich von Ebſtorf gelegene Mekihtingen iR.) Sie führen far 
laͤngerer Zeit im filbernen Felde drei rothe Muͤtzen, die Jipfel rechto 
gekehrt, mit unterwaͤrts geſchlungenem Bande. +) Rach einent Slegek 
an einer Utkunde des Kloſters Ebſtorf vom Jahre #325 mit der ih 
ſchrift: 8. Johammis de Nelcinge, werden bie 3 Mühen als Bifchofs⸗ 
hüte bezeichnet; 4P) zeigen ſich alſo auch, wie anf ben älteren Holle 
fchen Siegeln, mit aufgetichtetem Zipfel. Diefes Geſchlecht tritt ſchvn 
mit der Altmark in Beruͤhrung; +) und laltet uns ſo uf di eine ' andere 
Familie in ber Altmark ı und > Briegnite 


*) 0. Meding Beſchrelb. adel. Manner-I.'250. 281. 0 
»2) Brimm veuntſche Mythologie &. 260.. 166. ' ' 
”*#) Das Dorf heißt 1259 Meletfinge (v. Bilderbed ungebrudte tt, v. 

Niederſ. I. 10.). Elisabeth relicta Henrici militis dicti de Meltsinche 1301 

zn Mettfinde anfeffig (ibd. 1. 21.) ; 1313 werden Johann and Heinrich v. Melt⸗ 

ſingh des verſtorbenen Ritter Heinrich Soͤhne genannt‘, und Bendersfühte bes Jo⸗ 

hann v. Meltſingh (ibd. I. 25.). 
+) Siebmager J. 181. v. Meving 1. 388. 

2) Bfeffinger J. „cgs. 
+44) Im Sahre 1495 werten die v. Alvensleben mit dem Angefälle ter Site 
von den, Gevettern Joft und Erik don Melping von Seiten derzoze delntich von 

Braunſchweig⸗Luneburg belehnt. (Getcken c. d. VI. 677. 


\ 


In beiten Paavinsen,,. Die, wie: wir oft ſchon geichen hahen, 


in einem Ueberſiedelungs⸗Berhaͤliniſſe in Topographie; wie in Benenlogie 
fehen; finden. wir nämlich. nach zweien Doörfern, woren,-daß- eine 
4: Meile nörbich. von Calbe, das andere 13 Meile. nordweſtlich von 
Perleberg liegt, : Die: -Biggailie. von Karſtedt ſich nennen. Ihr Wap⸗ 
yon zeigt wiederum ‚im ſilbernen Felde die 3 rothen Müsen mit ſeit⸗ 
wärs haͤngenden Zäpfeln, und: mit; weißen Meberfchlag, *). ir er⸗ 


bliden Hier zum erſten Mal: ale: Helmbil einen Mann mit dergleichen . 
Muͤte auf dem Haupie; den wir noch bei drei andern in dieſen Cy⸗ 
Aus gehörigen, und geographiſch zunaͤchſt ſich dieſem amfchließenven . 


Geſchlechtern, wieder finden. : Reinoldns, de Karstede, der 4271 in 
einer Urkunde zu Wittſtock erſcheint, **): IR wohl ı eine. ber > frügeflen ns 
waͤhnungen dieſes Namens. - 


Ehe wir indeffen ‚Die. Altmark verlaſſen, haben wir.:der im ber. 


Neumark, ſpaͤterhin au in der Mittelmarf, in Sachſen, ver Laufig und 
Sphlefien verbreiteten Familie von Birdholg, in älteren Urkunden 
von Berholt. oder von Berchoft genannt, zu gedenken. Denn ſehr ge⸗ 


nau laͤßt ſich die Wanderung dieſer Familie zurüdführen auf die At 
miark und auf den bei Tangermünde gekegenen Stammſitz Berchholz 


Hier finden... wir zuerſt den Ritter Dietherich v. Bercholt in der Mitte 


des. 13rten Jahrhunderts,*exc) mit einem Vornamen alſo, ben auch ber 


zuerſt befannte Holle, führt. Nicht. ganz 100 Jahr f päter fehen wir 
wieder ‚einen Dietherich v. Berduholte oder Bercholt in der Neumark +) 


un ‚zwar zumeiſt im Lande Falkenburg begütert, wo eined bereits 


1337 ihnen gehoͤrigen gleichnamigen Ortes Erwähnung geſchieht, deſſen 
Name gleich dem der Familie ſich nunmehr in Birckholz umgewandelt 
hat. Gegen Ende des Aaten Jahrhunderts finden wir fie auch im 
Ober Barnim, im sten Jahrhundert im ‚Sande Teltow und Beeslow 





— v. Medingi. a7. Das Siebmacher'ſche Wappenbuch L 176. febt 
irrig Rott 2. I, die Mützen 1. 2. 

*) Gercken fragm. March. 1.18. . 

***) Thiderigus de Berckholt miles 1248 (Gercken trag. march. I. 
13. VI. 7.); Thidericus de Bercholt 1258. (Gercken dipl. vet. March. 
11.78.) 

7). 1333. Oelrich“ Beitr. z. Brand. ec. ©. 38): 1337. (v. Raumer 
Neumaͤrk. Landb. ©. 106.) 1340 u Samentin (derden c. d. 1, 215.). 





beautert, unde fo fügt: ſich verbeottenn überi:bie Rau; und das 
Meiſſenſche. Das: Wappen ;jeigt wiederum Die 3. Muͤtzen, bald: filbern, 
ie rothen, bald ceih am ſilbernen Felde, bald mit: aufgerichteier un - 
voben abgerundeter Spide, bald mit ſeitwaͤrts gefenften Zipfeln, ge⸗ 
wann mit Federn geſchmückt; auf dem Helme aher wieder das Mannsbild. 
Gleichfalls ver Mann auf dem Heine und bie 3 rohen· Muͤtzen 
wit ſilbernen Aufſchlaͤgen, bald jedoch wie Die v. Karſtedt im ſilbernen, #7. 
bald wieder im goldenen Felde **) n bei den: Hollen, finden wir bei 
dem beſonders in der Priegniz wie Auch in Meklenburg beguterten 
noch blühenden Geſchlechte von Klitzoͤng, bern ältere, Mugliever 
der: Pehpofition. von vor ihrem „Namen zu enibehren pflegen, Try. 
weoraus der Schluß zu: machen IR, daß ſite ihren Ram: der Topo⸗ 
graphie nicht entlehnt Haben möchten; wiewohl der Name des Dre. 
Aehtle, um welchen herum fie beguͤtert find, ‚nicht außer Acht zu laſſen It: 
Xp den an die Priegnitz graͤnzenden Theilen Meklenburgs, dann 
aber ::uuch bald in weiterer Verbreitung bis an die Oſtſee tritt uns 
früh ſchon das Geſchlecht der Ketelhodt entgegen, und var zum 
eeſtenmal ftatt der. bisher. wahrgenommenen rothen Hüte, 3 ſchwatze 
Süte, worauf ſchon der Name hinzudeuten ſcheint. Bin Siegel Diethe⸗ 
dis Ketelhot von. 1302. zeigt bie: Muͤtzen ober Huͤte rundz waͤhrend 
1350 in dem Siegel Ludolphs Ketelhodt wieder die Form der ungas 
rifchen Müge. mit beit ſeitwaͤrts gefchrten Zipfein ſich geltend madht. +) 
Auf dem Hehme wieder das Mannsbild. Das Umkritiſche ver. von 
Falke in ven Corveyſchen Traditionen (S. 729 x.) mitgetheilten 
Ketelhod'ſchen Stammtafel hat Lifd rt) mit Recht gerügt, Fehr: mit 
unrecht aber fügt er Hinzu, daß nichts mehr die Mnächtheit der corvey⸗ 
| ſchen Traditionen beweiſen möge ,: ald gerade die Geſchichte von den 
Ketelhos. Denn -biefe von J. C.. H. zuſammengeſtellte und: "vor 
Falke anhangsweife mitgetheilte Familien s Gefchichte hat ja durchaus 


*) Mafch Meklenb. Wappenb. XXV]. 94. 
2*) 0. d. Hagen Geſchlecht v. Brumn, Ahneni. v. Weding IH, 337. 
» .,,.%%*) Donmfaus Henricus Clizing 1265 (Gercken a d. I. 47.); Alber- 
tus Klitzing 1473 (ibd. VII, 518); Dieterich Klitzing 1550. (ibd. 11, 657.) 
‚}) Westphalen mon. ined. IV. Tab. 19. No. 28. u. 47. 
+4) Geſchichte und Urkunden des Geſchlechts Hahn 1. 35 -40. 





' N 


f 


nichts rt vu Sabine zu thun, die Übrigens In Mpcr Aechcha 
gangz intuli daſtehen, mb jo wenig; mit dem befannten Streit iuber 
Aechtheit ober uncchchal des chromioon Corhejenſse; als ‚mit der 
son Werfebe angefochtenen Rechtheit des tetim Sarrachonis 
enwas zu thun haben. Zu. 

8 der Stammvater dieſes aetelhoet ſchen gweiges⸗ der ihier vor⸗ 
Gegenden Wappengruppe ift der von 1230-236 -in Urkunden er⸗ 
ſcheinende Vredebern Ketelhot anggefehen. Derſelbe, nicht gewöhnliche 
Vornamen bed Vredebernus de Vrigmanesterp . in Verbindung mit 
dem Siegel,. welches 3 rumde keſſelförnige Caskets zeigt, läͤßt keinen 
Zweifel uͤbeig, daß much die von Frimerstorff, Die in Alb Vri⸗ 
merstorf zu Anfarig ‚bes: 16ten Jahrhünberts ausſtarben, in bie Stamum 
genoffenichaft det Astelfente gehören.*) Richt aber könmen wir ein 
Gleiches zugeben Yon denen non. Woofer, deren Stammſitß ſuͤdlich 
yon Goldberg liegt, weil der hier ebenfalls Shrfommente Vorname 
Buevehern**) allen nicht gengk, das Wappen aber. entichieben da⸗ 
gagen ſpricht. Denn vie zu dieſem Gefchlechte gehörige Ilfabe v. Woh⸗ 

ſen, die um's Jahr 1550 an. Jaſpar v. Welhien verheirathet war, 
fügte einen ſpringenden halben Ochſen ie Wappen; "**) wonach ed | 
violmehr den Anſchein gewinnt; dag die von Wooſten ui denen 
von riefen gemeinſamen Stammes ſind. 
Dagegen rechnen wir wieder unbedenllich hieher Bie vor (Rt 

yekin, Die, wir fo. oft mit den Ketelhur’s gemeinſchaftlich in Urkunden 
auftreten ſahen, wawentlich auch in der Urkunde yon: 127, worin . 
Riater Gerhatd Ketelhyd der Klethe zu. Watmanshagen das Eigenthum 
einer Hufe in Raben jur Stiftung von Seelenmeſſen für ſein Ge⸗ 
ſhlecht und. feine Verwandien ſchenkt; welches Unter andern. Gerhardus 
“de ‚Conpelin hezeugt. I : Schon 1266 ſehen wir Aehann Cropelin 





*) gif I. 39. 40. 

**) ibd. Arnoldus, Alardus, Raven, Nicolaus, "Vredebernus milites 
de Wozsten kaufen — 13. ul. 3° Hufen. zu Giſchow d. d. Elde (Ckemann 
Ehreit; v. Parchim S. 9%); Vredebetnus de Wozsten mis 1308 (ibd. " 
p. 236.); dominus Vredebernus de Wözsten miles 1918 Gibd. P» 236.). 

en, Meding h 672. 

ya S3. 68. 


» * 


1 


a 3. Eiwmjerken fiegels 3 : Bei Ihrem un Jahr 1528 cefolgten 
Ecloſchen „führen ‚Be im blauen Beide 2 Maden oder Gute a) Nie 


Wappen ſieht man auch: in der St. Gramm Bari, wi 


ſelbſt Sin Rropelin 4514 ringen war. 9 


»1 


0. Die gruvve ut drei 2Ab erdtern. 


‚9, Eichſtedt/ v. Einduest, v. NRundſtebt, v. Elite 
„ Bellin m. 


—X Altmart iſt wieder die Heimath von drei big. in bie neueſte geil 
reichenden Geſchlechtern, deren Wappenſchild darin ſich gleicht, daß fie 
ſaͤmmtlich im blauen Felde drei mit den Spigen ‚nach unten jufammen- 
geftellte_ Schwerter führen; , mit geringen Abweichungen in unmefent- 
lichem Beiwerk, welches ſelbſt bei gleichem Namen ſchwankt. Nur die 
Helmbilder bieten erhebliche Verſchiedenheiten, wie dies aber ſchon bei 
Spien«Sgheibungen“ etwas Gewöhnliches if. 

Bu Das erſte dieſer Geſchlechter iſt das von Eichſtedt oder Cidfieht, auch 
Eckſtedi, deſſen gieichnamiger Stammſitz1 Meile weſtlich von Arneburg 
gelegen iſt. In Volrad und Theoderich v. Eckftede, welche in einer 
Urlunde des ‚Grafen Albert v. Arneburg vom Jahre 1204 Zeugen 
ſind, 9— begegnen wir den erſten Mitgliedern deſſelben. Das Sieb- 
machen’ ide Wappenhuch bringt uns zweimal das Wappen, "einmal bie 
Spite der. Schwerdter nach unten gekehrt (dl 175. B. und dann wieder 
die Griffe nach unten (IN. 141.).. Dort werben. fie v. Edſtedt, hier 
v. Eichfteven genannt. Die erfte Darftellung ift offenbar die richtigere; ; 
fo finden wir bereits ein Siegel des Philippus de Eiostede an einer 
1323 zu Arneburg außgefertigten Urkunde; ferner ein Siegel, deſſen 
ni dub von ae w Abe im u dere 1580 bedient, sm Moon, 


'#) Westphbalen mon. ‚ ined. IV. Tab. 18, Nox 2. te 
9) 9, Meding IL 14}. 

***) Clemann Chron. von Parchim &, 36. 265, 

+) Bedmann Beſchrb. d. Mark Braudenb, VL, 55. , . 


— Wd— — 
wie Beh Vak meiſten altmaͤrliſchen Geſchlechtern, finden wir eine Ab⸗ 
gweigung in Lder Udermark, Die: jedoch! erloſchen iſt, und wie irriget 
Weiſe mehnfarhgefchehen: Mt, nucht verwechſelt und za einem und vein⸗ 
ſelben Stamme gerechnet werden: darf. mit den anſehnlichen Urclermaͤrliſch⸗ 
Pommer'ſchen Geſchlechte der von Eichſtaͤdt mit den Querbalken und 
Roſen, die vielmehr ihren Urfprung aus der Grafſchaft Mansfeld ge⸗ 
nommen haben. 

Die zweite Famile aus dieſer Gruppe find die von Lindſtedt, 
die ihren Nanten einem zwiſchen "Gardelegen und Bismarck zu: finden 
den „Orte entlehnt haben, und die wir in. der Berfon des Ritter Egge⸗ 
hard von Linſtede in den Jahren 1319, 1329’und 1330 *) zum erſten⸗ 
mal genannt finden. Ebenſo wie das vorhergehende Geſchlecht Fan 
wir cüüch fe‘ in ber Udermart fruͤh ſchon ſeßhäft, jedeoch nunmehr gãnz⸗ 
uich, und zwar 1804 in der, Altmaͤrkiſchen, bereits 1738 in der Uder: 
markiſchen Linie etloſchen. Aber aüch hier müſſen wir davor warnen 
| ine ‚ganz verſchiedene Geſchlechter diefes Namens nicht "mit einnder 
iu verwechfeln : nämlich bie allein‘ hier in Betracht Fointienden mit veri 
3 Schwerbtern, deren Spigen wir zuͤweilen in einen Ring züſanimen⸗ 
geſtellt erbliden; **) und ‚die, welche gleich denen v. Galen drei rocht 

Wiederhacen im goldenen ‚Selbe geführt haben ſolen —* von denen 
mir aber näßere, Kunde nicht geworben” iſt. Be 
“ "Das driite Geſchlecht endlich iſt das von Nu noſtedt, “in älte⸗ 
ren Arlunden gewoͤhnlich von Ronſtede genannt, beffen Stammflk ent⸗ 
weder ein In ber Nähe von Lindſtebt zu ſuchendes eingegangenes Dorf, 
ober, das” ſurlich von. Helmftebt | gelegene Runſtedt iſt. + — Schon 
in den Jahren 1227 und 1235 finden fid Volkmar und Ricolf Ge⸗ 
brüber von Rundſedt als Zeigen zu Siendal und iu Gardeigen; ) 


Kar rer Zu ur 


9 Dedmann velcrat. v. Dat Braubb. v. 2 1. 82. Rap, io, é. 129124. 
‘ er) Siebmacher I. 166. V. 170." Offenbar wur auf einem Schreibfehler 
beruhend, giebt v. Meding IL 343 dies Wappen einer mit einem ſolchen Wappen 
gar nicht exiſtirenden Familie von eindenfelß. \ 

“**) Siebmacher HI.-140. a EEE . 6 
+) Noch im Tahre 1408 finden wir Cord von‘ ‚Runstidde- > Dinge zu Helm» 

Rebt genannt (Falke trad. Corbej. p. 89), °— 

++) Bedmann I, 8. Kay. I. 147. X, 106, Lenz: Brand. Al 8. 2. 


/ 














und *erferer.. allein 9232 in. ende. :Meucnvorfetr Klöfter« Hekinde;.®) 
im Jahre s1278. ein . Rodelphus ..de! Ranstade . gu. Garbdegeit: als 
Beige; **) und :1975. ‚Heinrich. von Ronſtere mb Erich:v. Lynſtere 
zu gleicher Zeit in dem.3 Meile noͤrdlich nun Lindſtedt gelegenen: Dosft 


Holzhauſen begütert. ***) Siegel liegen uns vor mon Hans NRonſiede 


Bürger zu Stenral von 1433, wo bie 3 Schwerdter ſenkrecht nehen ein⸗ 
ander, und von Herme Runſtede zu Moͤbbelin: bei Stendal von 4824 
wo die Spithen ver. Schwerdter in der Welle unten zufammengeßelft 
ſind, wie wir das: Wappen auch heute nech erbliden. +): ", Die tr 
ſchrift des zuletzt erwähnten Siegels heißt: S. Hetmme Roysstek:.'2 . 
Blicken wir über die Altmark hinaus; da tritt die ſeit dem Läten 
Jahrhundert im Lande Lebus; ) fo wie im 18ten Jahrhundert im 
Vor⸗ und Hinterpommern: ferner im 18ten Jahrhundert noch zu Kruͤ⸗ 
gersdorf im Beskow'ſchen Kreife begüterte Familie von Steinfeller 
in volle Berechtigung hier genannt zu werben, ba ganz wie bei den 
- 3 vorhergehenden die 3 mit den Spitzen nach unten gefehrten Schwerbter 
und zwar gleichfalls im blauen Felde ſich zeigen; P) mithin nicht 
bloß in Zeichnung, fondern auch in Tinktur übereinftimmenb. 
Unerwähnt dürfen wir indeſſen auch eins der verfchiedenen Ges 
ſchlechter von Bellin*F) nicht laffen; nämlich dasjenige zu Fehrbellin 
feßhaft geweſene, welches einen quer getheilten Schi zeigt, in deſſen 
oberer rothen Feldung 3 mit den Spigen unten zufammengeftellte 
Schwerter; in ver unteren blauen Feldung aber einen Löwen, 
bald ganz, bald abgekürzt, bald nur mit Kopf und Hals. ebenfalls 
haben wir es hier mit einem, zwar urſpruͤnglich verfchiedenartigen Ges 
ſchlechtern angehörigen, fombinirten Wappen zu thun; und zwar möchte- 
der untere Theil, der Kopf und Hals des Löwen, wie er ſich auf einem 
Siegel des Kerſten Bellin zu Bellin 1587 zeigt, nichts anderes bedeuten 


*) Gercken frag. March. II. 18. 
**) Gercken dipl, vet, March, 1. 
***) Landbuch Karl’e 239. 


+) Siebmader MI. 
+r) Woh lbrück — * "es Landes Lebus I. 625. 1. 504. 


+r+) Siebmader V. 158, nach Ahnentafeln jedoch mit abweichendem Helm’ ' 
bilde, 
*4) Märtifche derſchungen ll. 378. 


.* 


1 


ſetten ald das. Figkttliche Ehartiinwappen ber. audern Waniie v. Mein 
zu Vellin und: Carveſe, wo fich gleichfalis int: blauen Felde ein Thiso 


- Eopf Befindet, der. freilich in neueren Abbileuugen und ‚Stegen (opt 


dem 1 Tten Jahrhundert iſt mir cine Darfellung zu Geſichte gekommen) 


ein Kopf und „Hals eines Vogels geworden if, ſedoch ſchwankend zwi 


Her. Hahn, Adler und. Greif. Eo würde ſomit das obere Feld mit 
Jan 8 Schwerdtern dem Stamme, das umiere Feld dem Namen und 
Weihe der d. Bellin angehören Esbleibt indeffen zu ermitteln übrig, 
welthein wejge „der Siauangenoſſeuſchaft mit den Sean dieſe 
v. Dein ich en vnban. Ä | 


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WARTE TR ee to ν— 
er — Mandöris Prätehorim: Dez 
Die WURBee EG und. Abbildung Ber Fahnen welche 
Yet deutſchen Orben und ſeinen Wirubeskenoffen 
in Bee Schlacht bei’ Taunmtbuberheic. vonihen Polen ab⸗ 
PPyd, un genormmen Wurden. la I ir 
| | Ben Baar 0 EC ae Fa 
m J 3. J F Ei woher, . 
ELSE en Ta a NT ana mar” return 397 

ur ven ief@iitigen Dentuäkeen;: weiche eg a Penpehs Bis 
seit bis auf unfere Tage erhalten": haben, verblenen fie: Bleichheitigen 
gelrenen Abbllvungen und Wiſqhreibungen ner; Bann Fahnen — 
welchenver⸗deniſche Orden und ſeine Verbuͤndeten in der großen Nie: 
drtlage Sei Tannenberg im Jahte 1810; feriet In: onen Gefechte⸗ bel 
oronbwo Im Oktober 2410, endlich 1431 MEINER verloren,ene 
ganz beſonvere Bertkffichligung; da aus anercſo ftͤhen Jat GSchelb⸗ 
des 14 — 15. Jahrhunderts, in Deutfchland: me: gelten vertinzelid Fuha⸗ 
nenbilder in: Handſchriften und blldlichen Darſtellugen, wicht aber wie 
hier eine faſt vollſtaͤndige Reihe bildlicher Erinnerungen an jene 
großen Gignifſe und’ Helden. barbieten, welche dem veuiſchen Orden 
im. Preußen-im Kampfe gegen; bie: Rolen von nahe. mb: ferne. zuzogen. 
Bom Standpunbie ber Heraldik find dieſe Bahnen mit ihten Wap⸗ 
‚penbilbern beſonders wichiig da die Wappentineturen Hier "In größter 
Gntfchievenheit vor uns Regen und ſo wohl geeignet ſcheinen zum An⸗ 

| 123 


⸗ 


N ,——— 194 ——n 


halt bei Wappen - Darftellungen auf neueren Denfmälern, zu die 
nen”), wie Streitfragen in diefer Beziehung zu entfcheiben. 

Hiernach mag e8 um fo mehr auffallen, daß fo oft auch in Preu⸗ 
ßiſchen Geſchichtswerken auf dieſe Banderia Bezug genommen äft, 
doch bis jegt noch niemand ſich an,eine Herausgabe derfelben gewagt hat. 


Ich muß geflehen, daß auch in unferer gegenwärtigen tiefbewegten al- 


ten Erinnerungen wenig günftigen Zeit, e8 eines gewiflen Muthes ber _ 
durfte, in Deutfchland mit einer die Wappenkunde bereichernden Schrift 


„ans Licht zu treten, adgejehen davon, daß die Erinnerung an eine Nie- 


derlage wie die von Tannenberg, das deutſche Nationalgefühl gar 
fehr zu verlegen geeignet if. Erwägt man jedoch, daß bei Tan 
nenberg der Sieg fait ſchon vchdem Orbensheere errungen, fi 
‚dann aber auf Die pie Ai; Bppeglt. ip, Rarlen Nolenheeres wandte, 
ſaraoae/ bad sähnieghiene in einem Ja umakdcen, Keumſe rwchl tuis, fein 
Smpehrojes Atinküet vesrtey Faſt, alle Rrrönebinigguhst Gehe 
een ee Saint vv der 
übrigen Gefallenen Andenſrviwirdedaſtta in gper deutſchen Geſchichte 
ſtets in Ehren fortleben. um 

Die Schlacht von Tannenberg,, als, ber Wendepunft der Geſchichte 
des deutſchen Ordens in Preußen, iſt in ihren Einzelnheiten ſchon fo | 
ofstchefthehehen: wa, heleuchtet mode. Ach minn uns hier ohl / A 
Wiederhotung. dergelben selaflen eich. #3} ,. ls ie te Sid ji 
- . ‚Bw: Metreff bar.eimgelnen, Habensfahen bringt unable, Ale Gm 


ſchichta ma. ſehrduͤrftzge Druchſtücſez in Den, Statuten desdeuiſchon 


Ordenat) berhanpt nun: tn Algemeinan von Ordensſcmmidie 
Rede; magend an eine VPorſſhrift:zuͤher ihre aͤußere Ferm emhalien 
onen Wer, HT Hochsgeiſter und Dem, Marfchalice zur Fahrung 
berfefhen heyechtigt gewelen. AIndrſſen icheink. 08: zweifelhaft; daß 
auch Moe Raus ph 2% ‚Sahehinhenie, bis ; Jun: Verlegung: * 
MITTE mund) LITE ins Judocnı 
in. erinnern Her ‚an, bie "Heobfiätigt Yufpel ß, der M des 

—* n &amland und Natangen, am * Feſtungs —* kb ua Mr 

HR): Wit vrfon mid: Aotht Jeden Unakteerichketen Tanf- DIE Darfläluig in Elkciie 
in Baigts Gaſchichte Preufens; Boude VI. S. 79:71 IP :mud; den <biefeng. Bande 
beigefügten ausführlichen Plan der Sola qt verwelſen deu, wir bem 1 Oberflientenamd 
von Fiſcher veranten. - :" ET aina Sp ERTe MIEETT 

| Klier F Drenasgtgehen: ven BR: Rhiigeheng: 8081: wuc ein ME 











195 — 


hecheieiſoelihen Refidenz von. Beucebig park Marienburg im ARahre:48309, 





die Ordenslomthare, Bägte.ıc.i bereitd: beſondere ¶ Heerſehnen mit den 


Zeichen ahrer ¶ Verwaltungsbezirbe geführt haben, / da ‚Meat af; Ihren 
| Siegel um dieſe Zeit bereits eigne Wappenbilder erblickt 


: 8: zur⸗Sache gehörig: Führen: wit aus Ken Drvendfhatuten dir 


feige ‚Stellen hier an, welche über. —— Vorſceitn und An⸗ 
deitungen enthalten: ei ai uch 1. 
6.413 XLVI. Hre.hebin Stchusn- ‚die. al (worte Schalt 
‚va ir gerichte . Da 
» Die :allir ſwenoſte ſehuli iſt .0. ap ‚ein: bradar von. demb’ ann 
ader von deme here vluhet, als der, vorezegete. — -doi ge- 
. hans. ıniene,' keine. gehade," nach rat..ozu.. Wenne dab fi ‘den 
ı ‚ondei- verlor kaben .dwiclicle.: : | 
S. 124 Dilze gefoscze.har — * bruder: r Dinarich 
von aid enburg der homeifter.:: :. .. nd 
..Qush welle wir.. das.alle. bradere.bei dns vauen bleibin 
vn ‚reiten. Is enfei. denne... : das: si.anders..werilen. gefchicket 
. „voh. dem: der. xien vanen wündt Adir von :fime obirstie. Noch 
‚ire Schilde, "stopeh 'noch: yfeshute: abp legen: Is. enfei denne 
+ inis urloglse «dds dem der. vade it Benolen.  .:. 
S. 488: Geſehe: Wynrichos vom Kniprode ih. 


ur "Welbh bruder :zou.:dem wanen.:gefchicket: wirt. in: der reife, 


„ide: fal>ane. aırloub ‚do. vom nicht: reiten. Baer Ba Pre 
| Dibinss@eisohnheien: ı. ee 
‚RX von.dem Ampte des martöhalken bein cdrom 
u 04 Hr fab: auch haben eihen :turcopel.*). .d’ ‚den -‚vanom:. Nüre. 

vnde in orlouges czeiten zcwene. (in Kriegßzeiten wei). :: 
&: 482.. KXXL.. War deme brudore ‚mögelich: scoi zeu 
te der des’ meäfteres. tat heldet.. un’ .. 
„Der ‚boatler : der an ides’“meilters ftat: ist. m tina ar 
hunuren vmdetepto Gevppich , ER 
©. 58a: IKK. War:czu des trappıerers anptenphorbt 
N Czu des vappieren ampte aut die trapperie, Wapenrocke. 


): 


ts 7 . Pr . i r 
ug ⸗ vos 3914 sic, ⸗ ia wi I12',. un r 





1 Au: — BA ! j "u 
3 Turcopal ein leichier kein | im Drienb, —* Kurs vinıın 


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 fpaldesäres. vanen, % wapenkubän. .. die. ſal der. :trap- 
pier: den. biuderen: gebin, das :gehoret zu —— 21 


©. 188:: XIMI. "Wieder marfchalc feiczen "Sulleiklentng. 


copelier. : a Br 2 ie rn Wal nt ei num” 


"Der:iwarfohale * nit, der gewillene, des mbilteres: einäh tur- 


copolier feiczen ſo.desot .Vader demb ſullen allg.die 
tnrcopel fein, Vnde ouch die brodere die‘ ‚nicht vrittere im 
die fallen reiten vnder :im& vanen: vor "hd. Wach£ ib en 
wirt bescheiden. . BESTE. nd 
S. 191: XLIX.: Wie die bredere.fo'man: * ‚hat. des 


gebaris füllen warten. nn a ET on. 


An den fteten: do man angiſt hal. ‘do tollen, die: —— ane 
_ urloub iren beftien ‚die czoume nicht :abesiemeni.- noch‘ gebin 
‚, voten. vndei:foider vane; ; gosetoat ist,’ ummeiden Ali de 


herberge nemen zcu ringe ..w::..: > wie hishlun. 
©. 196: 4X, Von dem sprenglu- -des: warsehadkua,. ‚Vnde 
vaneın'bei dem e.die: Knechte.weiten: ı . :: na u 


: "Wenme der marfchale. ‘ad’ der: der: den yalncnotaretolfprimgen 
..fal an die viendei fo. fal: ein farkiant ıkapder einkAynanen 
vuren. vnder deme-fch die:Knechie fanimeldn Sallialıuvarbei- 
ten bis das got iriherren wider: gefendet: :Nirnkein beider tal 
"an vrloub: sprengen. ::e:'denne; der gefprengit hatuder dem/ a- 
nen vüret. Wenne ouch: d'hat geſpronget fa mag;elal ichbher 


tun, das fein hercze got geweiczet: Yn:doch>Alfoi'dasıber To 


en das duncket ezeif. wider: zou dein vepeh kerdn. ‚Die bfi- 
: dere..den ‘d’i:väna beuoten iſti ‚die thun: bei dems wis sie mü- 
en. 10: das: Ge; ch:'do:vonicht vernem‘, -uucnte a: le 


Nachdem iher- Drben: das: hribniſche Preußen /naly Ahrent SB ich· 
rigen Rampfe beswungen ; daffelbe mn: täberalE gu "eier: fefßegen . 


Verwaltung. gelangen : konnte: ach: .dienigingefnem I Komifnund, Bägte, 
Dfleger ihre Bezirke ſelbſtſtaͤndiger verwalteten; vq oſorgte bennuauch 


feitdem jeder Orenolomthui ꝛc — für die Unfehiguig /anw vei- 


r 





x J ja 

») @ m hier zu bemerken, daß in Breußen ı 2c. außer‘ dem Oberftrappier. jede 
Komihurei ihren eigenen Trappier hatte, der wehl nö fie bie Anfertigung der 
"Bahnen des Komtäureibezits ſorgie. Eee Bee 


— 


an 








ners untl lics dahſelba aunmehe /auch in dre Regel: mitıteit Mappen 


ſeinen Amtsbezirke verſehen Sp mft wasigſtens inun die gehe Man⸗ 


vigfaluigkeit⸗der in bei: Schlacht von Tannenbeng geſnaaten adens 


fahnennin Hurfichn anf; Größe und Form ierklaͤrlich Wir finden: daß 
beimnfertigung beupetben urchaus. feine Regel: vorgewaltet Tabentann; 
denn: bei: beſtehen fie aus einem ‚Heinen ſchmalen/ baſn aus einem grö«- 


peren:; vegelmäßigen Viereck, bald mit: bay. ohne Winpel. Mic: war 


RR DE Fahne der. anfthnlichſten Komihurei zu Elbaͤng CTafel V. 
Rr 315 aus: einem: Heizen. ſchmalen Fahnenuche gebildet⸗ :chaufo die der. 
Komthnureien von Althaus. uneiBdiga, (Tafel Wi: ReıROt. 21,: 
während die Fahne des Vogts von ‚Brashean (Lafel: AV: Ar. 24). 
faft: noch. ennmal ſo groß ſich darftellt, 'die: noch groͤßere Fahne des 
Pflegers von Bartenſt ein (Tafel IV.:Rr. 22: aben.kogar außerdem 
oben gin Fine, Mittlächen: Wimpel, audfäuft.; ben; frsahweichenb. fin«: 
den ſich nun aber auch die: Fahnen: der Biſchofe; Gtäßte.ie. a: 1. 
ig A auffallend, daß in ber äfteren. Geſchichu Preußens nie: 
mals vern Fahnen sver.Kotathure 2c.: beſondere Ermkhnung:: geſchieht; 
es iſt· vielmehr ediglich nur von Hauptfehuen bie. Rebesi:hier: aige: 
Beirides .; TER: Teiln .len 


In der Schlacht am Benin. maiſhe Eufm: und —— | 


Jahre 1244, führte der tapfere Marſchall Berlevin die GHeerfaßne. *) 
zn Auf: dem. Kreuzzuge König DOittocar’s von Böhmen nach Preu⸗ 
Bei im Sadın 1355: word Ihm in. Balga durch den Ordensgebietiger 
ein :edler Samlaͤnder: Gedune vorgeftellt.  Disfem. gabi der: König auf: 
feine: Bitte, fein Haus und Eigenthum gegen vie Bewalt:der. Krieger. 
zu ſchuͤtzen, ein Faͤhnlein mit dem: koͤniglichen Wappen, um. ſolches am: 
feinem, Re e aufaufteden.**) 
Inm Jahre 1337 folgte König Sohann von Bögmen, begleitet 
von einer anfehnlichen Schaar Fürften, Grafen, Ritter und anderer edlen 
Herren einer Einladung des Hochmeiſters zu einem Kriegeszuge gegen 
J bie heidniſchen Litthauer.***) Inter den Gaͤſten befand ſich auch der 
jüngere Herzog Heinrich von Baiern, der auf biefem Zuge an ben 


0) Vogt, Preuß. Geſch. IL. S. 508. — 
229 Bogk III. S. 80. 
+) Vogt IV. G. 542 fi. 


- 


Gränzen Samaitens an ven Ufetn des Memelſttomes cine Burg er⸗ 





richtete, welche nach ihm bie Baierburg genaunt wurde. Herzog Hein⸗ 


rich verſah dieſelbe mit den erforderlichen Waffen und: Vebengnitieln 


hinterließ derſelben auch bri ſeinem Ubzuge ſeine Hrerfahne und fein; 
fuͤrſtliches Wappen *, zum: Gebrauch. König Gedimin vom Linthauen 


“wich bald darauf bei der Belagerung ver Burg toͤdtlich nertummber: 7. 
Die Zweifel wurde num Kaſer Audwig der Baier, durch den 


Erfolg der Heerfahrt feines Neffen Heinrich von Baia, veranlaßt 
dem hochbetagten Hochmeiſter Dietrich. don Altenburg einen. Beweis 


ſelnes Wohlwollens zu geben. : In lobpreiſenden Anerlenntniſſen der 


hoben. Verdienſte bes Ordens, Aberſandte det Kaiſer wein Hochmeiher 
eine Urkunde, in welcher eu dem: Orden bas ganze Land Linhauen nebũ 


Smmaiten, Karſau und Aula, foweit es bie Heiden ‚inne hatten, 


zu Higttem und ewigen Beſitze uͤberwies, mit ver Beftinmung, daß die 


- Hauptburg dieſes Fuͤrſtenihums, welche fein Neffe ben Namen und 


Die: Inſignten des Wappens und der Heerfahne Baleın gegeben, 
dieſe Zuſignlen als ein Zeichen und: Vorrecht ſeiner Ehre und Würde 
imurerdat fuͤhren und folche ‘anf’ Kriegoreiſen gegen die Eitchauer vor 
allen anderen Heerfahnen beim Angriffe die erſten, ſo wie beim 
Dan Wie pie ei je in 

Da: daß Geh. Archiv: zu Königs berguvon dieſer Urkunde drei 


von tinduder:abweiihende Kopieen beſtht, weshalb auch ein Zweifel über 


die Aechtheit der Urkunde nicht ganz hat unterdruͤt werben loönnen?) 
ſo möge Bier. cine, genaue Abfiwift von. dev. im‘. Geheimnen Gitaaids. 
Archivo ⸗ zu: Beelin noch "vorhandenen: Qriginal ⸗ Urkunde,mit Bat: god 
nen Bulle: und dem Monogramaus den: Makferöı.nerkehen, rfolgmag:: :- 

*) Daß er der Burg fein eigenes Birfenfegtl Piietafe, if aigh‘ hiaublich 





* won vi em. Baar: W. &58. oral 

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"65 Ladowiews' Gusritis Dei Gracia Römanor Imperator Serip'Au- 

gustus. Univerks xpi fräehib9 prefentibus et poftäris, "Siholäm uam 

et örine bonum: Miliferiäm meltisymodis variid;ebristiänds populus, 

quem Orihödoxe- fidei: wulgor: Münlinat: diversärum virtuftten —lubars 
inradias"et'!preeliräs,  sagrütt ‘ac. felix Romanen Kerperkım itundtis : 


ieh 'ptsereim prindipatib®-qhibeirlib’ Barbaris'prepollereradionibe * ' 
fechi in Preteritd verum eeian idiponente omnium d’no efficiet'in 
futuro, Nenipe "publiee'rei-imiiolo, "de: firpe ' gemina pr?Muläns 
vimg’- suam  etinde: muniens -oelibi videlicer Milicia-solidat et con- 
ſirmat, sicd® enlinehdre extollitur; et perversor' 'p3ertien brueis xpi 
inimieor' ' infidehuin: "mälkeia, "exira' mundi Vminos proſutzatur. 


n / 


_ — DON) — 


Eapropter non tantum in nostris armatis militib9 sen hellorum ducib® 
quantum in Religioforum affıdue deo Militancium deuotis int'cef- 


- fionibget aliis pijs operibus nostre spei anchoram fingentes, corukan- 


.’ we. 


tis glorie nostre solium fablimius et fohdius.i in ‚Ipecula, fubleuatur. 
Religiofam itaq' vitam ducentib9 serenitatem nostram gonuenit profpi- 
cere ipsor® vtilitatib9 intendere vt felicis fatus 'recipiatfnerenientum, et 


ciang p merentur, quibg hoſpitalitatis piiffine et defenfionisrei publice 
neCnon alia pietatis opera suffragäntur gai abjetis ebd fuis proprie 


Nolüntauibs abdicatis, spretog’ fnor’ 0 orum eruciatn afgendente 
m attuerfo pro Romano Imperio, et domolrfr Se murum non fopmidant 
zu ‚expdiere, etin. ‚proprio sangwine pro fideeätholicn et: ‚paternik legibus 

: anitharg soard. -„pallia Rubricare, Voluũ venerobiles in xpo frater 

\ Theodetitue de Ahdenburg Magr. generalig prinfeps nöfter et Romani 
= Imperii Karjsphmns, ceterig, fratres ord inishöfpifelis beate Marie domus 
j Theutönicor® Irlimitani, quor' sancta Religio ab Imperiajib® benefi- 
Gum. sumpfit, imlium, ac’Imperialis ortus floridus Inperatorum plan- 
J tala el fäctura, a nuſſo priägipe tanturh quantum a able Perglorib® | in 
Yrebus temporalibus. ineremertinmn. N“ e, 


: eorumfacultates augendas generosa lafgicio prineipis excitalur. Inter . 
ceteros autem illi precipue nostram graeigm bepeficia. & beniuolen-. 


N 


Sanequia VenerabilisMgr et fratres prelibad ei ei totus nib au Ordo,. . 


'grata et laboriofa, ad Diuini nominis laudem et gloriam et Catbolicam 


fidem. ampliandam, servicha in quibg agendis in cessanter etfire- ' 


nue fe inmiferant, fe nobis valde generosos et placidos repr esentant. 
“Non, inmerito ad.tam. pii negaeij. fobsidium feruidis, doſideriis an- 
helam DS, ipfos. ad. ‚beniyolog; ‚applaufive dulcedinis admitientes am- 
‚nlexus,, Nam nouilimis: ifis. temporibP Uluſtris ‚Pringeps Patrnel’ 
‚Anfer ‚dülentns, Heinricus dux Bawarie, egregias edificiorum junctn- 
as, in .infidelium Lytwingr9- Regionib9 ‚primogenitas indiffolabiter 
iederpeium ad. totius, Orthodpze, fidei machinam, supportandam 
‚anauente altiflimo, veluti columnar presianoia p mansuras yt pota 
Caltrum Gapitale tocigs Terre Iyihowie;p 'uida ganfruxit, cooparanta 
ad. hoc Vengrahjliumg Generalis. Mgri. ei. supns ‚Fratyum.;apnsilie. ‚et 
auxiljo, ob qiucdem ‚Ratryelis noſixj intaraenfum,.at, ſtrenua merita 
pradieterum ſratrum. Ipiis. et hoalo ordiai memoraio ad laudem at 


— — 


gloriam omripotentis dei qi baptissimg virg}Marie Matris fae gloriose, 
1 TerramLythwinorum cum omnib%;gggtinencijs fuis, et ı partibus cuius- 
qumm’ vydiomatiq, sie Bamayson, Karfom...npl Ruſyq, fau Altprius 
auinſeumquo :eiflank ‚prouf nung ‚fupt, vel.ad. gtameumgue-fdem, 
Aeglinauerint..da.Imperiali. Buctpritgge donamns pre ‚et uraupkabis- 
lien inra.;proprio in. Priepetwam.. pre: frı eh.fujs neapfforibus-Tecir. 
pientibus dictam terram, Deing’ fratrem Theodricum felicem noflzym, 
eK iaoxicpipeinen. moicq qii Saar. orRlnis inweßimns de.,gifdem 
avm minieapinne emperaligın ei, Äprifdigfione einsam Flenaria, 
psingipais, Cai quidemkastrePrineipali idem nastanBatrpalisdileciys, 
nopamek inggia armor ei voxjlli Ioxrq. Bemarig qua.Bayası dieikur. 
aprapmanit, Ma aquod:infignia fur verili ‚ga. dehenk’hongris et dr. | 
Baiatas prexogatiua pollere..u pre, omnibus zexille: allis,in-. ar: 
- peditionib9 contra Lythwinos, fint anteriora in ‚agpessu; ot .ultima. 
in recgsga.et; michillomiens prediete Begionis, oolai qpps opitu- 
lante. onmijum. nonditong: in..aadem Terra; faliei-fucgadente. tempore 
inhahiiare comigerit;; in..preiaie-Calro-Gapijah ‚nebehunt.zeqnirere. 
ſua Jura, Dietus ætiam Patæuolis apstontileotus,glarie, etJaudig dei Ma-, Ä 
tieggp, fie. ghtrießt ;mon..inmprper, sen ine.st Raligiofe.rogitans, 
. deliberasit,.una-aum;, prefatm Mgro. Generali matüsa „peghahite,gon-, 
Glio- infiitsomndam ot .confinsendant fore: in. ;pragglicta. terra quam- 
primum eam omnipotens deus fide Catholica ampliayerit Bec)esiam 
Kathedralem in.. qua tamqunm in- Egelesia Metropplitann ‚Archy- 
epifeopus,;fit Metropolitanis, una ‚cum Camonicis ihidem iufitwen- 
dis ;porpetuo :permanebit, Ei. siqui ‚sußyagagei apitylante.dno im 
pofterum creabuntur, illi eidem Araky episappostemp jaam fag.Metronp- | 
litano. ſuberum es; Abi esbibehung ioppanibg, abegiengjam reneren- 
esam debitam, et honorom. Dupquigem.Epciaaja et Archyepiscopatus, | 
Beyern appellabitur in eternum. In cujus rei tefimonium presentes. 
. gonfaribi ‚ei ara hulla aureq. signaqua nalize gpusneta infimus com- 
muniri. Dat Monaci. XVII. Non. Decembr. Anno dni Millesimv- Tre-' 
centefimo Tricefimoseplirgo, Indie” 'ayinta Kegni ı höstri Anno Viceh- 

mmotertio Imperiü .vero Desirhor nt une toler un. 
‚ Siguum domint- Ludowici ——— Imporaloris inufetiffini. 


Ber ER 27 u Sr Be ‘ 9. rn. 


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org) 1 2 au 2: nin. Korb “Rufen. Baden. a ESEL Er nl, 
rundum. TE 1:1, Ze BESTRE ander Bird 

J een Lüdowricus ir: —— — ‚der: Littoven land | 
nt "alle: bien bzügehortingen' 'welcherley: gedgimge "fu Anälze 
Santäyttrei. "Kärfchowen vd’ Rufen ader 'welshbr"andereugadzu:‘. 
get m alzo a fy- Ina-fin adar 'caw‘ wieden sewuin ty fich | 





neygn —D — and Selen 'patak inetsindto har mu. 
Die Inikale‘ ner vorſtehenden hefntbeiget den: opener 
—** im ivollen Date: wie eve vor: Ihin niendeh; · Hochmeiſter 
Dietrich von Altenburg, in einfachſter Otdenstracht, mit dem in wet - 
urkunde erwaͤhnien heſbrifchen Landgebieie belehntDur Hochaicſer 
hält dabei die Balerfahne in Ver Hand, beſtehend aus einemam Fath⸗ 
nenſchafte breiten vo votne fr Mlanfenben Bahmentuße m mit den 
Dreier Weden. m 4 





Es ding gend‘ eine Spk vorhanden, daß auf den fpäteren 
Kriegszuͤgen 'pegen' die heipniſchern Luthauer: dieſe Baietſche Lehnsfahne, 
wit die Kaiſerliche Urkunde es votſchreibt, vot allen anderen Heetfahr 
nen jemalsden Kriegszug "eröffnet und beim Ruͤchzugedie :leptet ger 
wefen; vielinehe war es! uf Diefen Kriegsreiſen in der Regel die Fahne 

des helligen Goorg, ober wenn Bir: Hochmieiſter gegrtrwaͤruig war, das 
Bannet deſſelben oder bie‘ oh Omeneſahae wilchen dem ie vot⸗ 
‚angetragen wurde ei un 5 
So Tefen wie, :dhß auflrer Heivenfahet: des Herroge Albert. von 
Oeſtetrach im Jahre 1977, ver Komthur von Ragnli Cuno von 
Hattenſtern in der Mitte ſeiner Schaar mit der dahue Si George 
ve "Sirene: ver Nitterſchaft voranzog. my in 
RUF dein’ Krlegsuge nach Linhauen -Im 'Yahee 1365 zug ‚ber 
—* Bine mit eirier diohen Baht von Kriegsgäften dem 


or X Br 
„’ ' 1“ 3 ee sis u ie, nrulıs ne u 1454 


Br Beh davon Kir eine Bei * Abbilbnug In ber Gebße des 

Originals. ee. ie nf] mel, nit. 
on) Voigt vermuihet ven ©. 280, ang felgenben Deren Suenjte: 
“Rangnet tzü fodrist nach ir sit” 





. „Da volgt sand Jorgen. Bedel'’ (Bahne) ımeit,: roe! 

daß der Suntiur. non R anf den Zügen dee Ordene aegen die heidniſchen eit- 
thauer mit der St. Geor a⸗Fahne immer ben Vorſchritt im Krirgeßeene — * ; dem 
widerſprechen aber die folgenden Walſachen. 





n ) "208 
feindlichen Butıbei:enigcher,) voran / dik Jahne wes heiligen- Eesrg: guy 
ber Jungfrau Maria und das Panier des Hochmiiſters / nit) Ablet 
und Kreuz.*) nl "JE SNERE EHI TSSRCR ν NE. 1 | 
| Auf einem ähnlichen Kriegozligo ned: Hhochmeiſters Conrad von 
"Balmaod tim! Jahre 1891309 vorun bie: yundhtodlie Orbensfaike, 
dann das Deren ben heiligen· Goerg, dem nulet. die * Sahne ar Meißa 
ner fſolgte. 4 etipeespp gen Man 4,10 21m 
+ Aufidem: Haniape im Jahre 1802, den —— 
gelhard Rabe mit den fremden’ Kriegsgäften ımterhadınzı winnch 
ber. edle Ritter Apiel Fuchs aus Gownken, der die St. Mwꝛe gahue 
trug Pe. re N el ie re SELTENE [ 
nr Geſchheht nunin allen chen Britgebeeitin auch irgend bet) 
Fahne der Komthure Erwähnung, fo darf voch nicht bezweiſtlt werden 
dabß ſobald ner Komthut, Vogt ne auf hoͤhere Anweifung. oder cugen⸗ 
baaucherMNothwwendigkeie bie gur · etresſotte.voryllichtete Mannſchaft 
ſeines⸗Bezirks zufammenrief, dieſe is uner Kine Bine omfenandi 
Er an der Spiye führte de na Feld. 7 09 ie 


Co nden ao ande. Ama den Sihlaift te: —— —— * 


m andern genſatn vie: een Seeigauten under. Men Sahnen 
verſam⸗m RI BEN BEL UT Son Kart ν ah 
Nach Bien ——E—— wie und: nun zut dmim 
der Tannenherger Schlucht und rinigen : anderen Gefechlen 1:ivom; New: 
Botenwobeeten Fahnen, ober der ſogenannten / Banderia. Brutencau 
Zur nachfolgenden Mittheitung bicſelten sun nachfoigenve drei gan 
ſchriften benutzen konnen;:; i m ©.” PT Er og 
a) Die erfte befindet fi m Der Binint stnhorfhi Bette 
zu Koͤnigsberg, fie iſt im ſolio und’ nach? ven Schtiftzuͤgen ddima in | 
der erſten Hälfte dro 16. Jahchunderto nuch nam Ar: Atafaı. beſindli⸗ 
den: Origlnal⸗Cremplare ancfPergament geſectigt en: enthält: auf: 
deai Altelblante aus weit ſpaͤrerer Jeit⸗ ſolgende Beglaublgung:. . ©. 
auiograpuumꝰoxiſſit ini Archivo Canitaſ Craceviehff 4 im: als) 
tima Carta Pergamenea subscriptus est Stanislaus de Cracouii 
*) Boigt Band V. S. 474. 


RM Deegl. Baud V. ®, 897.: . nn... 0, ... 
*) Desgl. V. ©. 624. a 


' dam: feerunt. depiota. FL Er Pure 5 a SP TR: ar. *. ver 


DM — 


'pictor.:1448®) hoc testom.: D. 9 Augueh 1802 —8* ‚Montani: Ta- 
dews’ Ci. Czacki.: a Wr e2E 7i lee mi, 25 

Der Titel —* 8 lautet wie faigte vo. 
Dia Kup BE LER 221077 " »Banderia-Prutenorum....,” 1... ui 
Anno: demini- Milefimo Qihdringentesima ' deeimo;: Inifesto: diui- Zu 





fon” -Ap’loram contra. Nladisiaum Jagiellomem · Regem Boloniag 
erecta, et per eundom Regem prostrata. et Cracouiam adduota 
ac in: 'Eechia Cathedral " fanpensi. quak: wi fogeituf. in ‚bung mo- 


Et’ ihoo. :opera ei Industrig: —* dlugossij —— 
Liber autem seu exemplum horum Banderiorum in Rapofitorie 
Graconiens’ Capiteli sordatura progieo Joanhe ‚dgossie ihidem 
repoftus’ Anno dni 1AA8. - u ll hb ont pre 
4 Diefe: mir von dem. Srofefer Sem Dr. Hagen zu Rinigsserg 
zuerſt mlgetheiltei Handſchrift habe ich... meinen: Ahbildungen gum | 
Grunde gelegt. Erſt nachdem biefe bereits: im Stiche beendigt waren, 
gelangte durch die Güte des ebengenännten Herrn auch das Gremplar 
der Koͤnigsberger Stadt⸗Bibliothek zu meiner Benwgung. Es IR vaſ⸗ 
ſelbe augenſcheinlich erſt um die Mitte: des vorigen Jahrhunderts von 
ſehr ungeübter Hand gefertigt und nur als ſchlechte Kopie des vorigen 
Eremplars zu betrachten, von bemfaihenıwefentlich darin / abweichend: 
daß es in Quarto alſo im verfleinerten: Maßſtabe gefertigt: iſt. Der 
Maler hat die Fahnenbilder :;serffeinert; aber heir-bn Fahnentuͤchern 
die :in ber Handſchrift befindlichen Dimenfionen para &runde.. gelegt; 
wie. er denn auch die In derfelben nur Furz angeheuteken hahneiſan- 
| gen: verlätget hat faisweit das Papier veilhten:. ’ j 
Das beikteimic. von dem Beflker: dem Heren Grafen on, Biim 
nnstt auf; Kornik im Großherzogthume Poſen mitgeiheilte Eremplar, 
hat derſelbe in groß Folio auf das ſauberſte nach der auf. Pergament 
geſchriebenen und gemalten Kralauer Driginal⸗Handſchrift »Berftellen- 
laſſen. Es führt daſſelbe felgenben, vonn dem vorigen abweichenden 
Tiel: . i.. a wesen Seren. = 


? 








*) Der Name des Malers war, wie wir weile; unten uf, rat dY- \ 
vinf ‚(Däbeing), wohl von veutfcher Abkunft. BE Pre Zu 


% 





U U ___7 rren 
—* N 


. Banderin Crucigerommih Bräelis propo uillas Thambeyg et 


| — Bie:22..dulil-4k4®. sub, wepinils:/Wladislai,dspellonin per 


’ Zindrgimimn de "Maschlowybze:Gladı: Crak:..et: Vaawtumt; Magıı 
‚Ducem Lithuaniae capta et in ecclesia majori- sancti Stewisksi 


. Cracovine in. signuni:magnifiäae vietotike ; deposiin. Crash stu- 
‚dio: Johannis ı Diagoss Cauonici Cathedrulis Cracovion. Peculiari 


librotimembraneo depictw’etisdesoripte; Am Schluſſe der Haubr 


ijchrift auf der üdkjäte des lehten Perganieniblattes: ;;Explieuntban- 


‚deria: Pretimorum- per manus piota :Starislai Dyriuk'' de;,Cracovia 
die -Veneris:29 Martii 11448, (Gier hören die Banner ber Preußen 
‚gemalt : Ban: die Hand des Sumielaus⸗ Dprinf; von Muskau den 


M.Maͤrz 1448;. auf, : en, LNOR.T sy. het 12 4 ne. 


11 Die Fahnenbildee Bee ‚weichen beisieinigen fehle mie 
Wind von denen der ·erſten Handſchrifte ah . gleich: das erſte⸗ nomlich 
des Hocthmeiſters große Fahne. GAbblldung. Tafel is Mr. 4), enthält 


nach meinen: Meberzemgting eine Unrichtigkelt, da hier der ſchwarze Adler 


Pig 


— 


anu: goldenen Schilde -gefeönt':erfiheint,, was wöllig ungegrundetnin 
&dnz:: abweiſchend erſcheint beſonders die Ordensfahne vom: Biehlahb 


(Aibiibung· Tafel Vill. Nr. 30)3 hiernaͤchft ſind vice: Sahne von der 


entgegengeſehten Seits dargeſtellt. Bei denienigen Fahnentuͤchern, velche 
am ber Theilenceine wimpelartige Fortſetzung zeigen,“ iſt dieſer wir 


beb ven Hansfcheiftch :1unbr 2 .nicht;flatternd herumerhaͤngendiſbndern 
ie-geabtr: Limgd ausgeftreckt; zuweilen an der Spitze nabgeñunipft dav⸗ 
geftellt. Dagegen iſt nicht untwähht!zu.taflen, daß in dar Handſchrift 


A einizẽ Yahrndaditder crangekhaft erſcheinen, was :ayıf Nechnung des 
nachlaſſigen Miletszu ſchreiben AR; fo :g:: Bi: die: Fake: bed Ordens⸗ 


Aeßlers: ZufL Me unde le Fahno des Culmet Laubes Yo; EV. 
Ax. VAR: wagen. U acceca ‚weißen: Felde das Ichwarze — 
ausgelaſſen —X —V—— nugi — ; uU Pe 
ERT PAr Hafen ven ſun vaß «Beide Handſchriften ſich —— 
unbe: Senke geyenſeitigeergaugen. Man weich vleſe nach Seflue Ueber 
zeugung vorgekommenen Berichtigungen bei der Veſchreibuns jeder ein⸗ 
zelnen Fahne angemetkt finbeni "oe 
. 'Bhe son: dem ‚Dr: Heren id Meditburg beſorgie correcte Ab⸗ 


ſchrift des Tertes des erſtenx Eremplars haben wir hier zum Grunde 


\ 


J 





* 


gelegt: und beidemſelhen die: Abweichingen bed: Ounalynoliſchen oder 
Arnkauen OtiginulCaeinplars -gehödig- angenierktz ·wie! werben die Deio⸗ 


Immaliiche oft nachtahend Bei ul — —— Vondſacih⸗ b⸗ 
gehen. 

—*—*— am: nieht. vblaiben ur se Belom Sonbfiheift wohl 
im Laufr, des 45. Iahrhunbeits umgeſchrieben, oder: doch Zufäge- er⸗ 
halten Haben muß, bie einer ſpaͤteren Zeit angehören; denn «offenbar 
AR der Titel/nur auf die in ber. Schlacht bei Tannenberg exbeiteten 


Fahnen gerichtet, waͤhrend wir in: derfelben doch auch Fahnen finden 


nie·im Oetober 1410 Hei Krane, dann 21: Yahre ſpaͤter im Jahre 
At dei Makel: drui Otden abgenommen wurden. — Erdlich IR: bei 
der 1410 bei Tannenberg genommenen Danziger: Fahne; (Tafel V. 
Re 98) wowreiner im Jahre 1467: Huch König WaAcdkaslaw IL 
Batsgefundenen «Erweiterung :de6 "Danziger: Wappens als eines Ancige 
niſſes die Rede, duß ſchon ner. ilängerer: Zeit fattgefwcben. Hatte: -- 
;:fok.t&. Banderia.Pretenörum, Ana: slotnim, Milbsinno 
Quadringentesimo 'Decimo: Ir: festo .Dinissonis Apastolenum: nontra 
Vladisläum Jagielonem. Regem; Polnniae : srecta, et per eundem 
Regen: prosteata et Cracöuiam. adduuta.äc in: Ecplesia Cashedka) 
sbspensa; ‚Que vi, seguitar-in Itsnc:imüdımı fubeint: depicke..... 
Ba. boci opera, et indystzia. loannis Dingosei Cationiti Ürapendensis. 
.„‚ıidbiber,'autem :setı exemflum;.harum:Bäandewiornen in Repasz- 


torio Orutonionsis  capituli..sentiater; armaedieto, Inasite ‚Dingpseio | 


ibernr.copesitus Anno Bomini: A cn. nl 6— 


3 DieWnhner ber Wretifen. im: ——— der 


Apoſtel Theilang⸗ gegen’ den :Röttigr wen. Polen -Wiapislaw Der 
Reli: aufgerkhtet: md durch denſelben: Koͤnig wiedergeworfen / nech 
ſralouvgebracht unb dort im Dome aufgehangen, auch wie folgt be⸗ 
ſchrieben durch Johann Dlugoß, Canonicus in Kralgn. 
3335 Dieſesn Banner⸗ Eapipları, vande im Archive des Krakauer⸗ Kapi⸗ 
telo won vorgedachten — im;, Sa. 4448 

Mob ern. la nt ig rn: RER 

- fol. 1b. Banderiatn Magistri Cmeilerarem. Majos.Quod. ‚Me- 
einer generalis -Vinieus: ie Jemigemn nduaebak, dasanp eat sui 
Rita olegpe: Kribnsnn; Rh Milton Bolwigmentan autem au IA 


. - ⁊ 
\ J 
D " 





— — — 

quo OGISBE ‚est. en albo Harassig,,,. insigei ‚infrascripkp inlaxtum. 

habet Ecclesia:.Barngkialis: in Mige praxma casa... Nata. hoc 

Bonderium ‚catBinet in..longiihelime: Ates vlnas. es in, Iagitugline duas 

cum: Quankalinnsunlaaen cr. mas ar ea or oh 
Das Batıner des Meiſters der Kreuzherren, melches der Hech⸗ 

meiſter rich yon: Azen gin gan fichrbe,, unten, welchem die porzüg⸗ 


chſten Hofteute, und Kriegen, nam: Gans Mantel aber, in / welchem 


er getoͤnen warde, von eſhann Arnaſch, Hatte Zas munter. heſchriahene 
Ange Zeichen. Er, dient der Pacottial⸗Kirche in ‚Rige alt Kaſel. 


Dieſes Banner "hat. in der Ränge :.3-ilen: und. in ‚ber Breite | 
| 2 Ellen. nt sit Bun Di BER Ber 


Erläuterung der Asbikvung-Tafet N Rt. 4. 
serz Ein weißes zn ‚mil. einem doppalten ng. verſehenes Fah⸗ 
m, 0, einem gœoßen Alan: Kruͤchenlraura anf; dom das gol- 
dene. roͤclenlreuzx an / Zumsfalem, Im Das: Mitte hedecht wonc einem gal- 
denen Schilde mit ſchwarzem Adler ruht Die De SION Fahnentuche 
N blau ſonſt hellgelb. 
nmieſer großen Qrdenafahne fair. in dem folgenden kUgineren 
Bann ves Hachimeiſters, ‚if; daB, fhimang: Sorbenäfreng, auf, melchem 
das goldene Rrürenfeug:,oom Zeruſalenn ruht, von dem unwiſſenden 
Fahnenmaler entſtellt. Rach Augweis der Münzen: und. Siegel und 


andperer, Denkmäler dek 13 or: 15. Jahrhunderts, heftcht. daſſelbe nur 


aus zwei einfachen. Balken ohne den rüdenähnlichen Zuſqtz., a! wie 
ah des Fahne ‚Des, uberiten Ma ee 
5a heerbei au: bemaden, daß im Krglanz ‚Breiaplane, ber 
Anker, in. Schilde, eine, Krone trägt, Die. ſich in der Sünigäkergen Hand⸗ 
ſchrift nicht findet, genau ganz unbegründet AR, ‚a.her Adler ſtets 
ungekroͤnt erieinf. 1.7.3 u: u. 2 enummtnne®) 

une wag A den, Maler des Dlugoß, auf, dex vielleicht ſchon 
heichdigten Fahn⸗e, der nalnifche, gelroͤnte Adler beim Nalen vargeſchweht 


Haben, was der Dialer ber, Winatheras De aluchig Fame | 


‚®. 
BIS\H if ri): Lens WM. — 0 iiti. 


= fol. 28. Banderium —* Cciacra Ming. an I 


eran Militee Crugiferpram, opiq Nain otahilos ot ꝓxxmoapips) 


*) In der Rralanp Pandſchrifz fehlt eat prastantpsr. , werden 


- ur, 


— — 1 
% > \ 
’ 
\ u s ". 
= CCCCCCCCCC . N “si \ \ 


Bu:'aligti ‚Milites‘ Metcenari' qui ex variis-Almaniae patibus adus- 
woran. ’Eı :aligui.'Curierisbs ateſue Cubiewlarii 'Mbgistri. " 
 - Nota: hoc 'Banderium‘ Minus’ alias: Gonicza' Cherongiew..con- 
—8 in longitudine vnam vlnam cum quariali, In latitauine autem - 
‚vpam vlnam tantum’ in 9 pisffe age unbe 
Das Heine ’Banrier des Meiſtero der Keeuzherrn.n Unter dieſem 
ren vorruglicheric (rinermaͤßigen) Krieger de8:Drbens, auch Anige 
Solbner auf verſchiedenen Getenden Dentſchtanve " we wo cwiger 
6 und Haͤusgeſinde des Meets. =." ©; 
| Dieſes kleine Banner, auch die Gbnicza en) Kam —* 
war 12 Elle lang und 1 Elle breit. —W 
Beſchreibung der Abbildung, gute. Ar. 2. 
A us Fahnentuch weiß min einem ſchwarzen Keidenfeenge, darauf 
das goldene Ktütfenkrenz von Jeruſalem, Ta der Mitte bedecll von einem 
goldenen Schilde alt ſchwarzem Ahle MDie banunte am Baum 
fücje Weiß fin vidclelbet. an N na rail BE an an 
* * Eye I re i ũ. 
fg, 98 Binde Magnae "Commenidarie & Stohni,.Quod 
'Aucebät "Magnde: : reputäliöhie.i vir fratoare: COunradas "Lichtersten 
Uugnus Coiimetidator.'sub';qud‘ eraht’de' Austria: NMilites Meroe- , 
Harii fere omnes et pauci fraires de ordine. .8 
it Nota hoc: Banderrüti- 'conlinet in®iatitudiie tres vlnas tähtum. 
Ir! loöngitudine‘.vero-tres'vInag din "quarteii, 
Das Bauner der Gloßlouthurel yon: * gehe vbn dem 
deruͤhinten Didensbruder und Groß⸗Comthur ine don Lichtenſt ein 
unten‘ iin faſt alle Oẽſtreichiſche Solenier, und werrige Erdenobruber 
ED Banner iſt 3. Eilen Breit’ ACCllen lang. 
Erläuterung der Abbildung Tafel E-WEgi: in 
rt a gahnentüch von der reiten: / Saͤte: beſtehend aus drei wage⸗ 
ie Een elnen rolhen / weißen und rothen! Der Fahrienkchäfl'am 
Tuche dirchweg weiß.Vn / der Etakailer Hanbſchrift iſt das Fachnentuch 
von der linken Seite bargeflellt,' dieeiferne Fahnenſpitze aber ausgelaffen. - 
"Ele vorſtehende Fahne entſpricht dem von mir mitgerheilten Sie⸗ 
gel der Vogtel Stuhm(licine) alich uhr in Voigis Riicurs 
) Boßberg, Preußtſche Münzen und Siegel Tafel KUN: Ni. 9. 





En 


u 
‚ 


gg 
W "mann. 2— 


ber’ Pte hnſden Orbens· Beamten S. 8t; sehen: wiß der wamalge 


u Dogt' zu Stuhm, Heintih Potendorf in der Tannenberger Sehlecht 
gefallen ſei. gJedenfalls ſcheint He vorftehende Fahne eher dem Vogte 
von Stufe als dem ebenfalls in der Schlacht gefallenen wurbigen 


Gebßkomthur Cuno von Lichtenſtein anzugehören DaB gerade Oeſter⸗ 
reicher ſich um dies Banner ſchaarten hat vielleicht ſeen Stirb darin, 
daß votfelbe vouig Abend wit den: aappenbite Seſtereiche ſelbſt. 


u * w KuaE Bee Er 


N fol, 2b. "Bänderium Ördinis Oruelſerorum. Quöd' Friederieus 
vallerod Magnus Marsalcus Prussiae ducebat naciohe -Francus et 
‚Nobilitate insigeis qui pro armis cum aua fämilia. defert fluuiam. 
'Crude gignätum ‘et: in galea” galum Cristatum qui in’ eodem pre- 


lio fuit occisus. - et in Märienbutk reductus. Patruus germänus 
ft Christöphori®) Bpiecopi Lubncemäiß" sub quo erant mnes de 


Frenoonia. nn a f, 
--Neta“Banderium hoc continet‘ in —88 tros vInas eo 
ara In latitudine vero tres vinas minus quartah, °:  * 


Das Banner der Kreuzherren, welches Friedrich von Wal—⸗ 
enver Großmarſchall von Preußen/ ein Franke von ausgezeichnetem 
Gefchlechte, ver im Schiine- einen Fluß mit dem Kteug und anf bem 
Helme einen Hahn mit’ dem Kamme fuͤhrte, wurde in derſelben Schlacht 
getoͤdiet und nad Marienburg gebracht. Ein Onkel des Biſchofs 
e ritbph von Lebus unter welchem bie Franliſchen Kkieger ſtanden. 

. Mieſes Banner haue im. der Yunge 34 Ellen‘ J in det Bteite 
) Een: a ei. Tannen on) 

sn Erlänterung der abbitrung Tafel I. Wr. 4. 
Br Seiße— dahne 'mit dem ſchwatzen Ordenskteuze bebeckt, vorne in 


—DV0—— 

*) In der aratauer Bandſchrift fest: „Christophoris. . 

**) Es iſt richtig daß der Oberfimarfchall von Wallenrod im Kampfe fiel; 
mit Recht bezweifele ich aßer daß die Perſon welche das von Olugoß "angegebene 
Wappen im. Schilde und einen gelammten. Hahn auf bem Helme führte, diefer Oberſt⸗ 
marſchall geiwefent: : Das Wappen’ der Wallenrode (eine Sıhnalle) flieht "ganz anders: 
»dus, ſodann war es andy: gegen’ bie Ordeusregel daß ei Ordensbrender fein Fami⸗ 
lirnwaßpeir tm Schilde und irgend einen Helmſchmuck führte. "Dir Gefallene wird 
aAlſowohl nur ein bens Orden nicht Angehöriger: fremder Kriegsgaſt geweſen ſein, 
und zwar dem Wappen nach zu nithellen ein Rute der - Iefanalen Brimfifgen 
Familie von Retenhahn: w: 4 


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— 210 — 


vee Theile geſpalten. Ber wehnenſchaf iſt am Bote * ana 


und weiß: gefärbt. 


fol. 4b, Banderium Crueiferoran, *) Quod Thomas Moorheym 
‚Thesaurarius Ordinis ducebat. -qui in eodem praelio uk orcisns 


- .et cum. Militibus Mercenariis et familiaribus proprüs sale. multis 


wos sub -signo sui oflwii:ducebat.. - - . 

: Das, Banner der Kreuzherren, welches I bomas. Merheim per 
Drbmd- Frefler führte, der in derſelben Schlacht getübtet wurde, mit 
ihm viele Soͤldner und Hausdiener, die er unter dem — ſeines 
Amtes anfuͤhrte.ß 

Erläuterung der Abbildung Zafel— Re 5 

_ Rothe Fahne von ver linfen Seite mit weißem Schlüſſel, die brei 
Ereusförmigen Einſchnitte am Barte hwarz**®).. 

Die in der Krafauer Handſchrift von der rechten Seite herichnei 
Fahne, hat an der vorderen Seite des Schluſſelbartes ebenfalls einem 
kreuzfoͤrmigen Einſchnitt, weicht . alfo.. darin pon der Rindgebege 
Handſchrift ab. - u 
fol. 12:b. Banderjum. Episcopatas gr Episeopi ‚Cheimiensis 


Quod Curiensis Episcopalis Theodricas .de Sowemburg. dycebat. | 


sub’ quo. erant et familiares atquq Curienses et Omagiales ternigane 
Episcopi Chelmiensis qui pro ea Mamponlale: ‚sedem Khelmensem 
‚regebat. 

‚Nota. Hoc Banderiorm conlinet. ‚iD lopgitadine dass vinas cum 
quagtali. In latitudine, autem duas viaas mings medio quartali. 


Das Banner des Bisthums und des Bifchofs von.Eulm, ge⸗ 


führt von dem bifhöflicgen Hofmagne Dietrich von Sowemburg. 
Unter ihm waren bie Haus-, Hof⸗ und. Lehnleute des am Tu peſer Zeit 
regierenden Biſchofs von € ulm. ) 


HIs der Kralauer Sanbfrift Reh Crucitcum. 
e) Die Groͤßenverhaͤltniſſe des Fahne ſehlen. | 
or*). Tu dem in Voßberg's Preuß. Müngen und Giegel Tafel l Mr. 5 nilge 


wWeilten Siegel des. Oberſten Treßlers Friedrich von Spira vom Jahre 1343, 


- jo wie auf einem neueren Siegel des Oberſten Treßlere Nicpkays Poſter Ham 

Jahre 1433 in meiner Sammlung, wirb der Schlüffel von einer Gand gehalten, Die 
in bee vorſtehenden Fahne fehlt. Ä 

» @s war bies ber wuͤrdige Arnold Stapel der Bifher Bau dee Hoch⸗ 


* 


/ 





.Dieſes Banner iſt 2 Ellen ung⸗ und 13 Ellen breit. 
"Erläuterung ber Abbilbung Safel U Wr. 6 

Weißes Fahnentuch mit einem kreuzweiſe gelegien rothen Schwert 
und Biſchofsſtab. Der Fahnenſchaft erfiheint am Tuche von Blauer Fache. 
Diugoß Sat fi) hier abermals. eine Verwechſelung zu Schulden 
kommen laſſen. ' Die votſtehende Fahne gehoͤrt naͤmlich nach mehren 
mir vorliegenden Siegen, fo des Samlimdifhen Officialats aus dem 
-45. Jahrhunderte“) des Biſchofs Michael von Samland yom Yahıe 
1433; des Siegel® ver- bifchöflichen -Refivenz Fifchhaufen*®) welche 
alle einen ins Kreuz ‚gelegten Biſchofsſtab nebft Schwert: zeigen, offen⸗ 
bar dem Bisthume ober Biſchofe von Samland und nicht von 
Eulm an. Das Wappen des Bisthums Culm befland nach: Ausweis 
dreier Siegel, nämlich. des Bifchofs Arnold an einer Urkunde vom 
Jahre 1435 und ein Heineres deſſelben, vom Jahre 1482 num in einem 

° San, darin ein Ring. mit dem Ordenskreuze. 


2 %* 
" » 
:SoL Ma. Banderium Bpisoopatns Warmionsis alias 
Elsrberk: Cioitatis **®) quod .... ducebat .... familiaris et 


Curtensis Episcopt Warmiensis F) Soh quo- —* —— in 
froquenti numero tt) Episcopatus- Warmiensis et Giues Qiuitätis 
Elsaberk ot Curienses ac familiares prefati. .:. . . 'Episeopi Var- 
wiensis H##) qui Comum numeram hafatorum et —* explabant 
Nota. Hoce bunderkım continet in longitudine tres vinas mi- 
mus. dimidio alter quartali. in fatitadine autem dass ulnas minus 
quartali, Cauda autem protrehitur in longitudine vnius ulnae euin 
media ie laftudine- voius a füperioni parte qanlo | inforins tanto 
ftrictins in fine fwricte. — 
Das / Banner des Biene Gemeland aliks Stadt Heilbberg, 


meiſters Conrab von Jungingen im Jahre 1408 als Biſchof von Culm u gekedni war; . 
+.1416 .au dern Be. 
*) cfr. Boßberg, Preuß. Münzen uud Siegel Tafel XIXi. 
0") Abbildung ibid Tafel XV. Nr. 31. 
0:0) In Ber. Rralaner Handſchrift fehlt „Civitatis.s' 
, D Desg. »Warmiensis.« 1. 
+) Desgl. rin frequenti numero,« 
Zr Dasgl, „vormisisis.e 1 


- - geführt von. u Haus .umd; Hoſdiener des Biſchoſs won Ermeland. 


Unter ihm waren Eingeborene in großer Anzahl aua dem Bisthume 

Grmelänn; Bürger ber. Stadt Heilsberg und Hofe und’ Hausleute des 

gedachten Blſchofs voͤn Ermeland, welche die. Zahl non 100 Samen 
— wohl noch mehr. ausmachten. io n.ceı, 

‚Died: Banaer‘iit 24 Elen lang ‚unit! 14: Eflert breit, De Pe 

pm aber zicht ſich in. Die Länge von 15Elen: in. Die Dreite von 

1 Ge von oben-ab-und. wird. nach umden‘ gu immet ſchmaler.*) 

‚Erläuterung der-Abbilpang Tafeih,.Rr. 7 

— 8 auf dem das rothe obere; Feld nebſt Wimpel ein Got⸗ 

teslamm mit der Kreuzfahne enthält, das in einem. vor Hm ſchenden 


ae fein Herzblut vergheßß. a 
- Dad: untere: ſchaale Feld in von oT Due, m so am 

* aber roth. | . 9— 
Benin en 


fol. 5a. Banderium Episcopi Pomezaniensis. Quod ducebat 
Margvardus, da Keszembergk :sub :quo ‚erant';milltes- lerrigene de 
Epistopatu Pomezaniensi.et alii Milites: Mercede: per Ephoopum 
Nomeæzaniensem conducti;, Quod Margwardo per Miltes Poloniae 
ereptum Vladislaus -Boloniae Rex altero die eonflioiys: per ‚Nico: 
laum Morawiecz de Konosowka: prepe Xyansæ. Militem; da-:armis 


5  Bowalx. ad -oonsortem suam: annam. Reginam Nioplanm quoquqo 


Gorowski Archiepiseopum Gnezensem Vicoarium Begni, geteros- 
que :Barenes polonine Magistros. ‚doctores ‚Gonsulens quihus: Arcis 
at, Cinikatis Ensecöuiensis cusſtodia ‚eral; ‚comamissa..’eb.ad.iwniver 
sum Regnum Palomiae oiusquo apces et Cinitales a sinm- Nie 
ctorie sue et cladis Crucifericae misit. er rue sn 
. Nota. : Basderium hoc conjinet. in \ongitudine. :Quas ag c cum 
media In latitugline vero duas vInas cum quartali. 
.. 208, Banner des Biſchofs von Pomefanien,. welches Mar quard 
v. * femberg führte, unter ihm fanden bie- Ranbeblen:bes 
Bisthums Pomefan und andere durch den Biſchof von Pomefäu zu⸗ 
ſammengebrachte Söldner... Dieſes dem Marquard durch Polniſche 
Krieger entriſſene Banner ſchickte König Wlavislaw am Rage 
*) In der Kralaure Hanbſchrift iſt ber ebenfalls, hibe Rinne fang; ang, 





= 
| 


d 


I 


— DIS — 


nach ven Schlacht tan Ben“! Riten Micvland- Mor awtecß von, | 
Kandfemka! bei Cioncz, des Wapyens Powala, zu ſeintt Gemalin 
der⸗ Koͤnigin· Ann a, auch den Nicolaus Kutowehd Erzbiſchof won 


Gugfen⸗, den Reichsoſtatthalter und die uͤbrigen Barone Polens, Magb 
ſter, Doctoren und Conſuln, denen die Hut der Burg und Stadt 


Krakan anvertraut war / und af das ganze Reich Polen,deſſen / Burge 
und Staͤdte, zum Beiden, ſine ei und. der Vererlage. deri terenz⸗ 


Deren. ei un er 
uMDieſes ‚Banker: mi. in-« ber. Bi 2. Elen, An vB aber 
An @llen.: a, N .. Du ur I ⸗ 


Erläuterung t der Abbiidung⸗ Zefein. MB; 3 


2: Rotes: Fuhnentuch, darauf zwiſchen zwei goldnen —— — 


ber goldne Adler St" Johannis, das: Haupt im. Heiligenſchein. Auf 

Dem son: dem“ Adler gehaltenen. weißen: Bande ok in ſchwarjer 

Schrift Scts iohannes. 

1 Je ber. Krakauer Handſchrift iſt bie Fahnennange nicht wie hier 

an der rechten Seite, ſondern am oben Rande gemalt, babutch aber 

das Sahnenbild in eine ganz ſalſche Stellung gefommmen, Anenſau⸗e 

ir wen ein Drrfehen: des Malad: it 
Auf ben: ‚Segeln: Der Bomefanifigen Bil zeigt: ſich als Sie | 

— ein: Schild oben’ mit‘ einem: ſchmalen Balkan: worauf 

das langgezogene Ordenskreuz ruht, darunter der Adler St. Johanns 


“mit dem Bande. So auf verfehienenen Siegeln des Biſchofs Johann J 


— 


wom Jahre; 1414, Gerhard vom Jahre 1428, Johaun von Führe 1433, 
denſelbn vom 3.1485, und: des Biſchofs Caspar⸗ vom Jahre 1440 *). 

Ich benutze dieſe Gelegenheit zur Mittheilung acer ame 
Kan Wapvenfeget auf. Tafel MH, Sa und bh. ° : 28 

. @): Siegel 868 Kapitel⸗Vogtes von’ Pomeſanien, zeigt⸗ e Roſe 
aufeinem Debenskeuge ruhend⸗ mit der Umjgeife t FSADYOCATI caerevui * 
BOMES. 

..b). Das: Sigel yes sifgäfigen Vogtes von Mearlenwerder, im ae 
ertenBelbeeinen dm, mitdem Schwerte. DieUmſchrift lautet: te advocati 


Ansu ... sancte marie 
— — — Y 


*) Gin Abbildung Dies fchönen Siegele in — dur Rn und- 
Siegel Tafel XIXh. 


- 


. ⸗ 


fol. 8a. Banderium. Episoopi et Episcopaioe, Zamhiensie quod 
ducebat Henricus Comes *) de Kamyencz de Myschna Sub que 


erant ‚Milites Omagiales Episcopatus. Zambiensis et Aligtı. ‚Curien- 
ses - Eniscopgles dt Milites Mercenarii per peu") Episcopum 


Zambiensem***) condacti. 


Nota. hoc -Banderium continet in: Tongitndine- duss vinas cum 
media. In latitudine autem duas vinas cum gqaarteli . 

Das Banner des Biſchofs und Bisthums von Samland, geführt 
von Heinrich Grafen von Kamenz vom Meißen: Unter ihm bie 
Lehnsleute des Bisthums Samland und andere een und Lohn⸗ 
ſoͤldner von dem Biſchofe ſelbſt geführt. - j 

Diefed Banner-ift 24 Ellen lang und 24 (ten Ps 

| Erläuterung ber Abbildung Tafel-11:Rr.9. . 

Weißes Fahnentuch, von der vedhten Exite mit brei übereinander 


. ftehenden rothen Muͤtzen. 


In’ der Krafauer Handſchrift iſt das Zahnentuch don.’ der finfen 
Seite, der Fahnenſchaft ohne Spitze dargeſteilt 
Dies Banner ſtimmt mit dem der Komthurei und naht * 


vollig überein, (ſiehe Abbildung Tafel VIE: Rr. 45) auch iſt vorfichend 


ſchon nachgewieſen werben, daß das von Dlugoß dem Culmer Bis- 
thume irrihuͤmlich zugewieſene Banner, dem aan von. Samland 
wc | 


» 
.. 


"al, 24b. Istud est vexillum Magistri . generäht it Neprici de 


‚Plawien ea sui ordinis Cructſerorum ‘sub "quo. vnico 'exercitus'suns 


ad oppidum Koronow die Veneris Decima Octobris :M: cceor de-_ 
cimo pugnans fortissime, Conflietus-est, quod inter demicandum 
per Johannem Naschian de Ostoweze militem de deme bipennium 
Henrico Franko eius Ferentario fuit ereptum. :Seb quyo- erat et 
ipse Magister Henricus personaäliterf) et multi militares -fra- 


tres de ordine et omnis Curie Sigiemundi Romanorem- et Hun- 





.9) In ber Krafauer Hanbfchrift fehlt „Comess, ’ 
+*#) Desgl. fehlt vipsuma«. 
. en) Desgl. fehlt »Zambiensem»,. | 
*) Desgl. Rakt „personaliter ſteht in persona». 


— — — — 


—X Net de. militibus ‚preötantibos. et elsotis. ‚em. frequens 
: namerus: Militum : qui: ox chade mhgna in diuisionis Apostolorum 


hahita per. ſugam euaserant,.. (ni speraverant se .61 propier ani- 
mositatem. frequenoismgue' suam ei proßter pauecitätem. Polong- - 


run mmilitum. Non ehim.. erant illic uisi pauei. Curienses regü. 
es ‚Sandiupgüs de. Osnorog Poznauiensis Palutinus cum. Banderio 


gentium ‚suardm. de domo Nalonczæ*) vno hiate degfkcitures: tan- 
tus: waren Tfui, in vtrisque et pugnandi ot victoriam rapiendi ar- 
der, w:tribus. vicikus - ‚per. duellionem- ſessi däto signo etab. vero- 
que exereitu. actepta..ter facto diecessu ‚ab inuioem respirarend. | 


Terque arma et pugnam. restitutis .sibi inniem quos amise- 


rant equis et. armis ac. insigeibus. quae.pugnandeo altrin- 


s360eus amiserant**®), resumerent. . Er: dum vtorque exeroitus 


peovdoloria magnis viribus maaimisque spebus adniterefur cessit 
poldnis vietoria. Et Magister Henricus de Plawien per fugam cum 
paucis salustas euasit... Caeteri ones aut. desiderafi. aut -cum 
signo, prefato capti in potestatem Vladislai Regis polomie qui tunc 
absens erat:'es in Janivladislauia- laorimis et fletibus 'assiduis sib! _ 
et süae gemi victoriam dari precaretur: agebat. oum ‚spolioram 
maxima mullitadine venerunt. Ä 

Nota: Hoc Banderium.continet inlongitudine duas vInas cum media 
et ou medio.quartali, In latitadine vero duas vinas cum quartali. 


Diefes. iſt die Fahne des Hochmeiſterss Heinrich von. Plauen 


und ſeines Kreuzherry⸗Ordens eov), unter welchem allein fein Heer am 


£0. October -LALO- bei. der Stadt Koronowo tapfer fechtend, das Tre - 
fen hielt, welche: im Gefechte durch Johann Nafchian von Oftlowege 
einem Ritter aus dem Haufe mit. 2 Fluͤgeln, dem Fahnentraͤger Hein 


rich Frank. entrifien werd. Unter ide war. der Meifter Heinrich 


perfönlich und viele Orbensvitter, ſo wie viele ausgezeichnete Ritter. vom 
Hofe. us Römifchen und Ungariſchen Königs Sigiemund. Berner 





ws F In der Rrafauer Handfchrift folgt n@OSAu. 

”*, Desgl. fehlt vquae pugnando altrinsecus amiserant«. 

“ee, Daß dieſe Fahne vielleicht dem Vogte der Neumark Michael Rice 
v. Sternberg, dem nachmaligen Hochmeiſter angehört haben kann, nicht aber bie 
Fahne des vochmeißere ſelbſt oder die “große Divensfahn, jones an. ihrem Aen⸗ 
ßeren ein. of 





" 
-) 


% 


— 2ie — 


eine große Anzahl rieget weiche ſich ans der: großen. Aferiage on 


Tage ber. Apoſteltheilung durch die. Flucht gerettet: haiten. Sich ver⸗ 
lafiend auf ihren Muth; und ihre Menge fo wie. auf die geringe Zahl 
der. Polniſchen Krieger, denn es waren bort nur wenig: Sönigliches 
Tel, und Sandiwog von Oftrorog Balatin vom Poſen, mit Dem 
"Banner feiner Haustruppen des Wappens Nalenez, griff bie: Zer⸗ 
ſprengten mitſolchem Kampfes⸗ und Siegesmuthe an, daß ex im drei⸗ 


maligen Anlauf, dreimal durch den Kampf ermattet, Dreimal zer⸗ 


ſprengt und wieder Athem ſchoͤpfend, alle: Waffen Pferde und Zei⸗ 
chen, die gegenſeitig im Kampfe verloren gingen, wieder gewann. Und. 
indem beide Here. mit großer Anftrengung und :mit den. geößten Hoff⸗ 
mungen .um: ben ‚Sieg ſtritten, blieb dieſer den Polen und ver Meifter 


GBeinrich von Plauen rettete ſich mit Wenigen durch die Flucht 


Ale übrigen aber geriethen entweder freiwillig ober mit der gedachten 


Fahne gefangen und mit ſehr großer Beute in die Gewalt des Könige 


Wladislam von Polen, der vamals in Inowrocla we mit Thraͤnen 
und unausgeſetztem Beten fuͤr ſich und ſein Volk den Sieg a 
Diefes Banner iſt 25 Ellen lang und 24 Glen breit. 
‚ Erläuterung der Abbildung Tafel I. Nr. 10. 


. Fahnentuch ſheis getheit— im obern Felde roth in im untern u 


*.68 


Kal 3b.. Banderiom Sancti ‚Georgii in parte: eruciferica —* 
Miles. stranuus, et qui turpe putauit “ex ‚prelio fagere Georgius 
Kerzdorff. ducebat. Stetit enim intrepidus tenens illud densc per 


‚Polanorum Milites fuit captus et vexillum: sibi: füit! areptum. Sub " 


hoe erant Milites..insignes ex varlia nacionihus terratum‘Altmaniae 
saliıs animnogi: 6 pugnaces et omnes fere oetisi. pauci⸗ per fugam 
saluati.. : Quem 'enim. loeum quisque pugnando oeperat huno per 
ciore aduerso :cadendo et moriendo tenebat, | 

Das: Banner des heiligen Georg.auf ver Kreuzherrn Site, wel 
ches der tapfere Georg Kerzdorf, ber es für ſchaͤndlich htelt, aus 


dem Weffen zu fliehen, führte. Er hielt es nimlich amerfgroden ‚bie 


°) Daß der: Glegesbericht bes Dr ugoß lediguch eine aeririebene e Brain 


enthatte, darüber Voigie Preuß. Geſchichte Band VII. ©. 121. 











U 


2 


er durch polniſche Wriegen gefangen amd: die dahne A enirifſen ward. 





"Unten Wefeniwisen beräfmte :Mflier aus allen Gegenden · Deuiſchlands, 


muthig im Kampfe faſt alle getödtet, wenige darch dieFluchi 


Sie bededten ſterbend mit ihren Leibern tet. Ort wen fie gefunden. - 


Erläuterung der. Abbeitvung Tafel Hu Mr. 11. '; 


:ı Meber . die Groͤßenverhaͤltniſſe des Fahnentuchs findel: ſich feine 
Aagabe; dieſes 4 von der.iinfen Selle von: rother Farbe : mit einem 


weißen Keeuze bedoct (Diebe Bach en Den anligenen Ba 


is RE 
. in: ber: aratauer Genbfgei neigt ih: da⸗ —— von ven 
—* Seite, der obere Wimpel iſt area waͤhrend er hier her⸗ 
unterhaͤngend · und ſpitz erſchein a. got 
Es bleibt auffallend daß dies Gawptbomner. nur mit- einem, nicht 


einmal deuiſchen Ordenskreuze, und nicht vielmehr: mit dem Dildt des 


\ 


heil. Georg verziert if. .‚Gelkte:bie e Gabe daher nicht ehan ‚einer. Roms 


Ye ee | 


2 y f 


rn. Ruten leiden, 
‚fol. Aa. Banderiam — AMmnamnorum de- o. . Quod du- 
gebt. .Sub quo eränt: 'Theutonici. Miles: de. „:4:.;: qui.pro- 
prüs impensis: pro: ordine‘ militabant sepropkl generis proprieque 
domaus. et. familiae ‚ferebant vexillum. - Rp ne 
Nota. ‘hoc Banderium continet: dans aan m enge ei 


‚totidem. etiam in .latitudine, „ j 


- Das Brenner. :dex fchwäbischen. Ritter. vom . ehe -POR: .. 


_ Under ihm ‚die deutſchen Elen von . ::. Die auf eigens Koſten für den 


Diden lünvfün und ine agem Om und Onaiehtsfeine I 
führten. _ 

Diefes Banner at. in i in ber Einge und eben ſo set in. 
ver Breite. J on 





) Eine Hans⸗ und Geſchlechtsfahne war dies Banner zuberläffig nit; wie 
wollte man denn das Banner von Weſtphalen Tafel I. Nr. 19 mit zwei gehen; 
ten Pfeilen, das Banner von Möwe mit ganz gleichen Zeichen erflären? fie fichen 
in gar feiner Beziehung zu dem Landes⸗ und Komthurei Mappen; find daher wohl 
nur ‚gan allgemeine Symbole des Kampfes. , 


J . 


X 


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j 


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' 
- - 


. @rläuterung Fer Abbilvung Tafet HR AR : 


. Meiies Fahnentuch von der rechten Selte mit einem in Dun 


gelegten ſiumpfen und: Feigen Pfeil. 
‚Se: der Krakauer Handſchrift iſt das Fahnenuh von be inten 
Seite, die Meilfpipe alſo gegen den Fahnenſchaft gekehrt. 


- fol 274 Banderium Ciuitatis Brunfzwigk quam... Dux 
Arnſꝰ wicentis ‚milioiam contra Rarharos kunt. agens: in profia 
condidorat. Et: cui .ex: zuo nomine et dueatu Brunfzvik.:mömenim- ' 
diderat. Armaque fua fuique Ducatus Leonem videlicit rubeum in _ 


pectore pareialiter et in. ventre parcikliter et. in cauda parcialiter 
albedine pretestatum et:Garona aurea infgnitum in campo Ce- 
leftino pro infigni defferendum donauerat. appropriauerat*) et 


| priuilegiauerat. Cuius : doctor erat: Commendgtor alias Aduocatus 
Brunfzvicensis. .Sab quo erant fratses wmilitares:de ordine-et.ter 


rigenae'atque Ciues diftrictus et: Ciuitalis prefatae Brunfzwicensis. 


Nota, Hoc banderium - ‚continet in longitudine duas vinas-cum ' 
quartali. In latitudine autem duas vInas cum medio guartali. 


Das Banner der ‚Stadt. Braunfchweig, welche MR; Herzog von 


Braunſchweig ‚ als er: ein Heer gegen bie Barbaren. anführte, damals 
in Breußen gegründet Hatte: und ihr ben Namen .nach ſich und feinem 


Herzogthume gab. Sein und feines Herzogthums Wappen, nämlich 
einen rothen Löwen auf der Bruſt theilweiſe, am Bauche theilweiſe 
und am. Schwanze theilweiſe mit. weißen Streifen verziert und mit 
"einer goldnen Krone gefchmädt, hatte er im Himmelbimen Felde, als Fahne 


begeichnet, verliehen, zugeeignet und privilegirt *"). Deren Führer war 


ver Komthur, nach anbern der Voigt. von Braunſchweig. Inter Ihm 
waren Ordendriter, Gngedorne und d Burger des Diſtricts und der 


2) In der Krakauer Handſchriſt fehlt /appropriaverat.“ 
**) Die Gründung ber Stadt Braunsberg nicht Branunfchmweig erfolgte 
etwa 1249 zur Beil ber Anwefenheit ‘des Herzogs Otto von Braunſchweig, 


und fol ihren Namen zum Andenken des Preußiſchen Heidenbekehrers und Maͤrtirers 


Bruno erhalten haben. Was Olugoß von ber vom Herzog von Braunſchweig bet 
Stadt verlichenen Bappenfahne erjaͤhlt, if eitel Faſelei. — Es iſt kaum zu bezwei⸗ 
feln daß der obigen Fahne mit dem Heifiſchen — nicht Braunſchweigiſchen — Lünen, 


die dem Drben zn Hilfe gezogenen Ordensbrüder und E oldner aus Heffen fötg: 


ten, nicht aber bir der Stadt i Oraunöberg. 





| 
| 
| 
| 
| 


\ 
t 4 -_. 


Sea Brumineg. De. Banner a in img. nn Ellen 
beit... 
Erlänitrung. ‚der x bilduug Zafel IH. te, 13: 

Blaues Fahmentuch mit einem xochen dreimal weiß — * 
Loͤwen mit elle Keane. unb. Krallen, weißor Sue zu | 

J | 

fol. 21 a. Beinderiom Miktum —— Sob: quo e 
Octuagintae hastae. Militum egregiorum A :vmorum Miswensium. 
qui sub proprüs impengis et armis Crueilororam ordini veroränt. 
in swubsidium. :.Qui.:nolebant sub afique Siguo alieno Cruciſerieo 
- pagnare sed. pfoprii genefis .familiae ot domus signo assanapio 

‚ Pugna6 imtererat Cuius fenentarins erat ... .*) 

Nota. Hoc banderium continet in longitudine duas vinas cum 
media. In tatitudine vero duas ‚vinas cum medio quartali; - 

Das -Banmer..der Meißner Nitter, unter diefen waren 80 vom 
treffche Ranzen tapferer Meißner, bie anf eigne Koften mit Ihren Wafs _ 
fen, dem Orden Hilfe brachten. Sie wollten unter feinem fremden 
Kreuzteren⸗Zeichen fochten, ſondern ‚nur: nnter' der eigenen Geſqlegee- 
Familien» und: Hausfahne. Der Träger - derſelben war. 

Diefes Banner iſt :24 Ellen lang und 24 Ellen breit, Be 

“ Erlänternng der Abbildung Tafel M. Ne. 14. 

Das KA von . vier Feldern, von denen das. erfle und 
werie roch, dad“ zwein — und dritte blau era. Der So am 
zur iſt wi. | .. 


⸗ * 
% 


fol, 3a. Banderium Cunradi Albi Ducis Oleschnicensis Slesiae, 
Quod ‚prefencialiter *) ipsemet Curandus .Dux de gentibus pro- 
prüs duoebat. Sub quo erant Milites sui proprii de Dueatu Vra- 
_ isladiensi et'de Slesia, et ipse -Dux-Cunradus fat captus et tam 
Banderio quam omnibus fortunis suis fpoliatus. liberalite autem _ 
Viadislai Poloniae Regis in libertatem restitutus. Ä 

- Nota..hoc..Banderium continet duss 'vInas cum quartali in 
longitudine. Et duas vinas minus quartäli in letitadine, 
BETT“ Kealaner Dandſchriſt fehlt »Cujus ferentarius erat⸗. 

») Dessl. ſteht ſtatt „presencialiter« rpeculialiter«. 


— 


/ 


— 220 mm 


% 
- 


..-Spfbırbam autem quod ex omnibos: Dücibas ‚Siesine sivePo- 
Ioniae, nemo preter hunc Cunradum Oliesnicensem et Casimirnm 
Dudem Stolpensem alias Stetinensem in partes Magistri et Ordi- 
‚Gruciferosun. ‘sransigerant, Com sorum perpetua. ignominia 

et dedecore. Qui®).. proprium fnguarinm propriamque patriam 
conabantur adiuuando hoſtes lacerare et delere vtrique tamen 
Vladislaus Rex et sorum :captis ‚Miliibus pepeneit: . 
| Das Banner. Conrad'so des Weißen, Herzogs von Dels in 
Schleſten, welches der Hertog ſelbſt führte, unter ihm ſeine eigenen 
Rieger vom Herzogihum Breslau: und vonSchleſien. . Der: Herzog 
Conrad aber. wurde gefangen; feines -Banners und aller Guͤter be⸗ 
. raubt, jedoch duch bie Großmuth des Ränge Bla diel aw von Po⸗ 
Im wieder in, Freiheit geſetgt. 

Dieſes Bannen war 21. Ellen ang und u öl beit. 

._ Bu wißen aber, daß von allen Herzogen Schleſiens oder Polens 
—8 dieſem Eonrad non Oels mb. vom Harzog Eafimir 
von Etolpe oder Stettin, auf Seite des Meiſters und der Kreutzherren 
waren;zu ihrer Schmach und. Schande, bie gezwungen waren das 
eigne Vaterland.: zu gerfleiſchen md zu verheeren. Beider ſchonie je 
doch, fo wie der Gefangenen Koͤnig Mladislam.. °. — 
Erläuterung, der Abbildung Tafel. Nr. 18. 

Gelbes Fahnentuch von ..der.: reiten Seite, mit dein ſarenen 
** Wler,. auf der Bruſt gin Heine weißes Kreuz auf einem 
großen Halbmonde von weißer Farbe ſtehend. Des dlers Zunge 
und Faͤnge ſind roth. Das Fahnentud siert längft bes Sahmefjafs 
ein ſchwarzer Ballen... : A Be 
In dax Kralauer Hawvſchefr weißt. bie yon der Unlen Geit ‚ges 
zeichnete. Sahne ‚Dgrin. ab:..daß am Bahnenfchafte ein ee ‚breiter 
ſchwarz und. weißer Balken binläufe 1... 0 :i 


- 5 * 
fol. 19b. Bänderiom Militom: de Reno « et de Alniknia quod 
ducebat........... "Miles. sub quo looatas erant sexaginta 


lanceae de milibus egragüs et praestantibus Roneäsibus et Al- 


*) In der Krakauer Haudſchrift ſtatt »Qpi«-.Beht vom“; be, 


— 1 — \ 


Thai: ‚& kiuonitisferendo adkika Orueiforis di prupria substen« 

- ta et ideo proprium et singulare habuerunt ‚banderium, gehus 
eorum nacionem 66, farhiliaın reprasahtang. = .. Ni 

. Nota.: Hoc! ‘!banderium: 'cohtinetin —* tres rinas mi- 
RB": ‚quartali, In latitadine vero duas: cum medio, habens Hs de J 

Colore albo quam de aliis. _ Eee 
Das Banner der ‚Ritter vom Rhein und Deufäland, geführt 
vom: Räter::.. Under: ihm waren geſtellt 60 Lunge! von vorttefflichen 
Rheiniſthen, Deutſchen und Lievlaͤudiſchen KNittern, Die den: Nreuzherren 
aus eigenen Mitteln Huͤlfa brachten und dechalb ein eignes und beſon⸗ 
devea Banner, ihr Geſchlecht, Ration und: Famitie darſtellend *), führ 
ten Dieſes Banner tft 24 Ellen. lang, 2}: Eleu bee und. ve mir Ä 
wane so dnbere- Gabe FE Re | 

: Breläuterung ber Abbildung Tafel IH. ". 1%. 

. Safmenkuc, im obern Selbe gelb, im miteon wi, Am ĩnatern 

- u . Der. Fahnen ſchaft if am Tuche weiß. - min hwylen 
‚In. der Krakauer Handſchrift iſt das wahe Gel— breiter · als bes 
Vere —2 > unkee, was auch mit der: berſchenden Angabe d des Br 


:#% Es on 
3° ‘ Yin 


ur 179 Mb. Banderinm Gentis.. et nacdionis ‚ Smeyoterorum qui 
propriis sumptibus. Magisro ‚et ordini ;tularanti, subaidium.-Cujne 
ferentapive qrat nn... Et. den. snge.‚nacienis shaegne xotzio 
nis At entis ——8 pgo sigao, vegillum. - ui, tie ul 
Nota. Hoc banderium continet im longituding::voam uam 
eum dimidio ‚altero quartali, In Intitudine vero nam. nam cum 
— BRD. a au ie 
‚Das, Banner es⸗ Volles: uud, der Ratien ver Same, Di, uf 
J gen, Koſten den, Dil un dem Oxden zu Hilfe kam, geführt 


*) Olugoß ſan die wiaeithſunngin ser Vvhelulſchen Wappengrappen aut se | 
ven deutſchen Edlen voraus irtt fig darin“ aber. Die Polniſche Sitte daß oft 
Geuskeid. unbimehr !@nfe, be: Nuckficht anf ihre Oerkumft, ſich ias geſammt zu dem 
Wanpen ihres maͤchtigen Fiuͤbrers ‚hefanpten nur dies ale. Zeichen der Mphängigfeit 
oder Verbtubernug mie {hm gemeisfäafl ch führten‘, hat in Dentfälaub niemals " 
veſtanden. 


In he Free Hadlchrit fehll;. »Caiys faranlarius,.erate, Ze 


* 





24 


’ — 122 — 


Yon . . Vet hatten. fe auch ihre Landes, und Batianal 
—* | 

Diefes Banner ift 44 Ellen lang. und 1} dien beit. 

‚Erläuterung ber Abbildung Tafel II. Re. 17. 

: Rotbes Fahnentuch, datauf ein vier Wolf mit Iowa Sunge 

Der a am n Tuche blau. 5 . 
., % : " 

fol. 222. Banderium Cazimiri Ducis . Stolpensis 
alias Stetinensis quod prefencialiter. ipfemet ' Cazimirus Dux ex 
suis. gemtibus..ducebat ‚non fine fua at npminis fui ac gentis et 
nacionis Tode ac linguarii "maxima. inghominia et. dedecore facra 
‚ atıri fame denintas :fibi: et’ geweri no atque profspiae opprobrium 
inufturus fempiternum in vifcera propria fixuras gladium in p& 
triam propriam et Regaum .pvloniae a quo ipfe et prodeceffores 
fui habuit esse et uimere. cum omni gente'sua. quas arıha ferre 
poterat ärmatus Confurrexit. Sed..gente faa tlade 'deleta, et ipse 
"wma ‚tum hemderio et aliquibus militibus capius miserias .erga- 
fieli aligauanto tempore faftinuit- Beneficio. tamen Viadistei pOlo- 
niae Regis ab illo tandem folutus eft alterque hic et neomo akius 
Jure federis et fanguinis contra patriam arma tulit. 
Nota. Hoc Banderium -continet iu Tongitudine duas vkras mi- 
nıtis media quartali. In latitudine' vero duas minus üufärtali.. Canda 
autom protrahitur in longitudine duarum vinarum minus quartali 

‘In latitudine voius vlnae. a superiori parte qante inferius Kanto 

striotius in fine Nrictifime. - 

Das Banner des Herzogs Caſimir von n Gtolpe ober Stein, 
felbft geführt vom Herzog und feinen Bölfern nicht ohne den größten 
Schimpf ˖ und Schande für fich feinen Marten, Volt ımd Sprache, in, 
dem er durch Gold verführt in ſeinen uͤnd feines Gefchlechts Eingewei⸗ 
den wuͤthend, das eigne Baterland und Polniſche Koͤnigreich von dem 
er und jelne Vorfahren das Dafetn. und Leben hatten, mit allen feinen 
waffenfähigen Volle bekriegte. Nachdem: aber fein Bolf in ber Rieder⸗ 
Tage vertilgt war, er felbſt aber mit" dem Banner und einigen Rittern 


) Das: ein Ierlfeii; die Schwehher kLandes Jahne führt Keinen Wolf. 
‘ r4 \ 





gefangen; ße er einige Zeit lang: vas Ser bed Beſanguaſſes er⸗ 
dulden, wurde jedoch durch die Gnade des: Koönigs Win didla w von 
Polen daraus befreit. Nur diefer und kein anderer en 9 und Bluts⸗ 
verwandter fuͤhrte die Waffen gegen: das Vaterland. | 
Dieſes Banner. if: 15 Elien: dung. und 1 Ællen breit, Ever Big 
12: Elen fang, 4., Elfe breit und wird dem Ende zu immer ſchmaͤler. 
Erläuterung der Abbildung Tafellll. Nr. 18 | 
\ Weißes: Fahnenuch mit Winpel am oberm: Thche, darauf ber . 
rothe Pommerſche Greif; Schuahel, -Fäge und Augen / von Golb mit 
ſchwarzer Pupille und. Zunge Der Schaft am Tuche von blaue , | 
dathe Pe Pe a EEE 
In ber aealaner Ganbfeheift it der herade —— Binpel | 
vorne abgeſtumpft, und das ung⸗ des Greifen roth wit ſchwatzet Pu- | 
a EEE Er a Par EEE EEE 
fol. 10a.. Banderium Militarium es —— de: vber 
falin. Quod ducebat Miles Vestfalus. "Et hi proprio ere propriisque 
sBBomptihiis Magistro et ordini venerant in soluoium. Et ideo vo- 


j 


u wernmi hahere proprium et domus ac generis eornm vexiilun. 


‚Nota; hoo Banderitm continet in longitudine duas vinas cum 
u dimidio altero mer In ‚Iatitudine autem duas kanstın **) 
vnaßss. 

Das Vanner der wit und , Gihner Befnpelen, ‚got ‚von 
einem Weftehkligchen: Ritter: . Diefe waren auf eigne Koften dem Mei 
ſter: nud vem Orden zu Hilfe gefommen und deshalb: roodtien fe. el 
elgne Haus⸗ und Gefchlechtsfahne haben. | 

Das Bannet 8.22 Ellen lang und 2 Ellen breit ER 

Erlauterung der Abbildung Sofetl Mu | 

Melßes Fahnentuch von der ver won mit‘ Ka geltenen 

voten Pfeuſpiten. In: , Sm 


- 


“ 9 Die Vommerſchen Bezoge waren, "Then ſei dem. 12, Zehrhandert Ventie 
Reigefürken, ein Eepmenerhältu beſſand J— im, 1b. > afehenere J mit Polen 
nicht mehr. 


- Hm. ber —* peroſchift. alt: „antume. . 


In ber Krakauer Handſchrift zeint ſich das Fahnenuch won. ber 
linken Seite, der Fehnenſang⸗ fehlt Die. ern te 


—B 
fol. Tb. Banderium- Commendärier- de: Antiquo Casero god 


_ ducebat Vükelmns-- -Nippem. ‚Comsnendator. de Antiquo Castro. Sub 


quo erant.pauci de.ordine fratres et peopri. mlites ‚sed: omnes 
fere mercenatii. 1*r . 

Das Banner der. Bomihurei Althaus, vom: acacher von Alt: 
haus Wilhelm NRippem*) geführt unter Kom wange Drbenobruͤ⸗ 
der und. Landeble, ſondern nur Söldner. 

Erläuterung der Abbildung Tafel . Re 20. 

Fahnentuch von der linken :Geite. mit ‚vier Scadgehen wei. weis 
—— u Zumle E 

In ver Kralauer Handſchrift ift Die Abbildung von ber rein 
Seite. Statt der .eifernen Fahnenſpitze hat der Maler mir eine Tune 
Berkingerumg des 6 Zahnenſchaftes angedänte.. uni. 58 

. — ner Fr 
fol, 6a. Banderium ‚Commendarie et -Cinitatis Balga Quod 
ducekat . .„. Commendator .in Balga **) ‘Sub: 4uo:ersmt 
ſfratros müiteres de ordibe et: J— propri et aliqui mordenari 
militos. Nine de. J 

Nota. hoc Bänderium continet in longitudine res —* ‚din 

latitudine, vero deanı vias mins medio goartalis :. 7, 2 


1,7 Das Barmer der Kemihurek und — — ven Kem⸗ 


tue si. gefuͤhrt/ unter ihm Die Ordenobrũder und rei. Sareerki 

und Söldner. Penn “ Ast 
Das Banner iſt 3 een fang und tl Fran bt u. 
Gsläuterung Der Abbildung Tapel IV: ri 2A. 
Weißesd Fahnentuch, Karin: ein aufgerichtener eher Ku mit 

Home Gebiß, Zunge und Krallen***) a one 





*) Der in ber Scqhlacht bei Tanuenberg gefolfene Komthur von un hieß 
ar von ante; or bat Olugoß den Namen verftäint multi! 
oniehe von' Balga war mm dbiefe Seit griedtich Graf von Sollen.” 

"*e) Das Siegel der Komthurei zeigt einen laufenden Wolf vor ink en 
menſtrauche — Abgebildet in Mehberge Prenf.- Mdugen: 20.:Kajel XANL Wr "6 





[4 


— — — 
Die Abk: de: Ruslausı: OSandſchuift * die mle Bet 


06 Bahnen. up AH rät oe neue fung! 


tt: L; art ‚ir. in Rz Te Ir * ig fi ’ .. ort hr 1. 


en del 12a —— Cieitätis.Banthanfien, —* duoe- 


Bab ni. 5:1‘ Adueastua:"de- „Bartenfieni. "Sub: !qub:eränthbmanlli 

„finkten dei pndine Militared, dt tarrigemae::deftrietus Bartenfionenais 
qui .Afciam.in Bolonico: Osa.'-.ki-Bahetnico..: Bradanniezeml defg- 
‚maak: pre urfigni. squam;.ellam Aunc:defereliant.pro wiezälk: fiıgaoi; 
iz Nass How Beukderiudı senunki !dimdiam: lertiam. ‚alaamı- ‚in 


‚ «ldngisedieht. Io Aasihädinei auserir. dhas::Virds "cum (quastali.. -Cauda 


inleita:i protrabitar. ie x löngikudine: .duarnm-ıyIndram: mn. quastali, 


‚sktitndo Autem dpfius. caudae!: palma:!vnik-manysiin. füpebidri.paste. 


-qmabter inferiun ;daqto Tunosiusı-in Ane«Bristifimes +. ua ers. 
u Dat: Bauer Tel. Stadt: ‚Qdrtenfleiit, geſfuhtt uam Vogte) DM 
Martenſtein· . Yinter: ahm · waren: einige Didend-Byäher -unb: Kingeboene 
eb Brzirs Barienßein/ Die: eine Axt, poliſchi Oxe: und boheichhur- 


.. -datziega: genmant,:nls: Zeichen in ‚det Fahne föohrten. 


⸗ 


1.07 Dies Bannerinft::2%. hen: lang und.i21 Eikih: breit, Vor Flpel 
‚aber 2} Elns long, jcdoch hu eine Hand breit u wirdam Ende 
% bamdt: Thaler... nr. etoiten eh re! an ET 
sl on ufichänterung der Abbildung Zateim Ru. 
2 Schwangeß! Faͤhnentuch ; vun ber rechten Meile, mit, einer: weißen 
Harde odar Beil f) Oben · ein nſchmaler weiher ;Streifen der ·ſich vayne 
‚tn ‚Whnpel-fotiäeht. Der: dahnenſchaß iſt am Da pben on vorn ' 


ann onen ungen “en seht Fr 
4 ieh iſt / das —* zer 7“ —* 
lite un der Arlmpel- gerade auqgeſtreckt. on pn.n or 
nz Varasint Tenpenhu J *— BEER r chin 9 F 
Dei . nal anpaltersiponi h 


IE oL2rh Baaderiuni Giuitatis: Brandenhurgensie: quad: Mark- 
warth de Szalezbach Commendator. x Brandenhurgnsb: naeh 
sorertmmi Mon el Dar 
HALT 4:38 Yaztenftein, war. nur ein Megr 
**) Das Siegel der Stadt Bartenfein * dieſen Wapiensiine enifpreißenb, 


anf einem Giebel zwei gefcengte Beile. efr. Donner, Preuß. Dünen — und, Siegel, 
Tefel. XNR. Mi. | VE EEE DEE Zee EZB "a er 


* ng ® 
OU 4  # . A 
* —— 
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- nb que erant fratres. miũtares do ordins et. terrigene ‚ac Ciues 
Brandenburgenses nonnullique Milites precio condueti. Quod qui- 
dem signum per..... Marchionem Brandenburgensem dona- 
.- tum: et appriuilegiatum: fuit Ciuitati Brandenburgensi: dum ipse 
: Marchio: Brandenburgensis exegisset Milician. iu. Prussia in ber- 
_ -baros, Captus autem fuit prefatus Markwardus *) in: preho Magiio 


., per. Joannem -Diugosch: de. Niedzielsko Militem de domo Zubrza- 


giowa' alias Perstina sine Wieniawa parentem’'et geuitorem; meum 
germanuom vna cum aliquot Miitibus de ordine et wexilo prefato 
“et :signanter Milite Söhumbork Alexander Vitha vdas Magaas::dux. 
Litkeanie dem sibi per patrem meum iuxta iassionen' Vladislai 
_ Regis' Poloniae representantur. exhilaratus eo viso valde cupiebat 
enim magnopere supplicum ex eo :sumere. pröpterea :qudd.ge- 
nitrieön suam audiente Withawdo in :quodam comsenta!.commn- 
'niter hahito Scortum et impudicam matrenam appellauerat diki 
ei. Bis dv hi Margward idest, Es tu ne.his Margwarde, Ile nec 
tunce quidem condicionis et fortunae su6 in tam arto capuioitatis 
* sude-.articulo -oblitus. libera contumacia fortis st heroiei animi 
"respondit At ego inggit hie sum. subiturus equo anmo foriunam 
in quam me hesterna dies contorsit. in quam te hodierna vel 
craflina ‚non ftatuentem fortune :modum petest oontoruuere. Ea 
vociferantem: Vitaudes verbis fuis ‚ärrogantibus oſſonſus bt. magis 
exaspöratus, licet: ei iam parcere in animo deftinauerat in--Gapi- 
tale‘ damnat fapplicium Et Liluani- ac. Ruteni :qeibus: a Viraudo 
fuerat imperatum in fegetes frumen tarias deductum decolant 
Qua re Vadislaus Polonie Rex cognita ducem' piefatrm ‚Alexan- 
drum grauiter “corripuit increpuitque . asserens victorem !illad 
facinus dedecuiffe Nihilque 'Laudabilius quam poft tantam victo- 
riam prefiitam a Deo infelicis ſcire miserer!. 

Nota. Hoc banderium continet in jongndine duas vInas cum 
quartali Et in Latitudine. totidem:.. | 

Das Banner ber Stadt Brandenburg welches der eather ven 
Brandenburg Marquard von Salzbach fuͤhtte. nter ihm waren 
°) In der Krakaner Bandſchrift folgt: "Commendator Bfandenburgen’«.® 


— 








Debesteiter, Eingebome wub Vrandenburgiſche Buͤrger, ſowie einige 
Soͤldner. Dieſe Fahne wurde der Stadt durch den Markgrafen von. 
Brandenburg verehrt und urkundlich verfchrieben, als der Markgraf 
eine Heerſchaar In Preußen gegen die Barbaren errichtete. Der ge⸗ 
dachte Marquard ward aber gefangen: in ver großen Schlacht durch 
Johann Dlugoß von Niedzielsko, einem Ritter aus dem Haufeigis 
brzaglowa 'alias Perſtina ober. Wieniawa meinem leiblichen Vater und 
Erzeuger, zugleich init einigen Oxrbensbrübern, der gebuchten Fahne, vors 
züglich mit dem Ritter Shumbork, und da er (Marquard) dem Lbitthaui⸗ 
fihen Großherzog Al eran der Vitold vurch meinen Vater, auf Befehl 
deo Konigs Wladistao von Polen, dieſem zur Strafe vorgeſtellt 
wurde, weil er ſeine Mutter, wie Witold in einem Eonvente gehört 
eine. Hure und. Unfeufche genannt: hatte, ‚ fagte er ihm: biſt dis nicht 
wdirſer Darquatb?: Dieſer, feine Lage nicht vergeffend, antwortete: frels 
müthig und fe: Ja Ich bin biefer, ‚der gleichmäihig das ihm geſtern, 
getroffene Schiefjal ertragen wird, welches Dich Heute oder morgen ebenfalls 
treffen kann. Witold durch diefe ſtolze Rede noch mehr beleidigt und erbittert, 
verbammte den Sprechenden, obgleich er die Abſicht gehabt; hatte; feiner 
zu ſchonen, zum Tode. Und die Litthauer und Ruthenen fuͤrrten · ihn 
auf Befehl Witoldio in ein Kornfeld und“ enthaupteten ihn dort. 
Als dieſes König Wladislaus von Polen erfuhr, tadelte er ven: Herzog 
Alexander ſehr, verſichernd, daß ver. Sieger ſich durch viefe Handlung 
geſchaͤndet habe, Richts loͤblicher, als nach einem ſochen air ſich 
der Ungluͤcklichen zw erbarmen. 
Dieſes Banner iſt 24 Ellen lang und eben fo breln 
Beſchreibung der Abbildung, TafeliV. Rr. 23: 
Weißes Fahnentuch mit dem Brandenburgiſchen rothen Adler, mit - 

gelbem Schnabel, Fänge und Fluͤgelhalter von gleicher. Farbe. 
Der he am "Buße iſt blau, ſonſt hellbraum on 


‘ 
® * 
2 ®. , pt, |. 


fol. 134 Bandenia Aduocaeiae Cast. Bratbian at. ‚Nowae ci. 
uitatis mod Joännes. de Kedere®) Adutöalus de Bratbian duce« 





ny) In der acatauer bandſauiſt ſtehr — nodere-. 5% .. 


— 328 — | 
haki-Suh'.gquo:eraut aliguiıiilitesı@de jerdinaust alläui Einedietrie 
Ginitsfis: et: Peaocio Comducti :Stipendafürrt aut ui? mess 
7. Bunuer derd Bahiteirt Sihlogı Wr athe ana dev Neuſtabt 
geführt vom: Wogt von Mracheam Iofpan munter ent}; nme tthia 
warn ap Odeneruer u ——— aarganan Kin ud 


Zun TO Pr —— Abbiuun * afelV: —* — 
MWeißes Fahmentuch mit vrelo gegen dngktier —— Bi 
geweihenu: "Hunt nr de Dash Zt : ; Tune 
12.13 Muf, dem: nocherhaltenen Siehel den Voztri DBrgihoan aindetia 
Dagegen: ein gIgerng Pſerde ein Mh lbhnf ade; Mande beriichki- You 
einem Hunde. menden unse len m Mods san 
0 Wenn‘ Dingopramige der Fahnen — Nan 
pt. fechtentnKaͤßzt, ſo möchtkirman, fragen; welche Ddeuftadt er gement 
wir Tennen feine in. dur Rihe: mon, Mathemn.u, ni. : 17 sun N: 
LE NER Een nit npenn IuthRS ansipimg 
dal 4B.b.:Bonderinan, Cie Aruns hergio quoti — 
—LLXVEICCCU 
htus: Breisæhergoriſis ver: alilgnl:Milins marcoio/ comdnoti +7 sr 
15:4 Nata.:.knoy:Basdleritien .ctiufänet inzkongitudiniesiätas. yirizs mi 
zus. qnartak In:latitudiod:vend. tina sinauiimemn neautali..:s 1% 
wid Bannen er Btehk; Braunsherg wetenäh: are Dat: Zaniie 
and Hchwolldie Bamrinshengifchtn Draßefsbilegen:fee wie eiige-Güfanen, 

Dies Banner ift 17 Ellen lang unbrd len: bneit, hi. 303 
Erläuterungen phil Ta ſul u I, 
Fahnennich Ian oberfi weißen iFoder sin: Schwarzen, Im unteren 
ſchwargen Felde: ein weißes Kreuz’ Dan Bafmenfrbaftr am Thin ſwarz, 
Feofiipelkiihie, EEE SEE IE Shi SHINE lan 
Das die Stadt Braunsherg, wie Dasyigzi Elbing und Roͤnigsborg 
ebenfalls Ordenskreuze geführt, erfaheen wir: zuerft aus dieſem Bans 
ner. Belanntlich ift das eigentliche Stadtwappen ein ganz anderes ***), 
TSF airipi mehr fie ei sehwarhtdossierebngnl Grähbentender des 


Vsote⸗ au Aralktan,;, cs-if.dgnp. ein, Byalit.nap ap Dagı wirt SBpter ieh, 
*°) In der Krakauer Sandfchrift fehlt: »quod ducebat«. 
#6) cfr. Siegel ber Alte und Neuſtadt Braunsberg, in Voßberge Premiſche 
Rängen und Siegel Tafel xl. Ar. Ah ya Torch UNE MEER nnd 2 [+ 


. BG u . u u 
r N 
. 
, 
— 220 — 


no Bin ReniletignkänsissTlulmieneis God rferehat Nieplaue 


diene Dylan naeiunhuiauurviitor hulmovsis Quem Magister 


Broosiaot pomertiäuan; para: Alaleır segisank: gnpite: damhanik 
- Guineiisinasenesimrens Jaime Oxrirechn viskin $t Aainyadınsı de Rop- 

kawsmiltes;.Habet sank ‚kerionuhasenela Klioninn; quad] prefatns 
Rioolens "icNikss walesn SyanmarızetuGsilmaneisd.Handari mexilifen 


% 


von ke: Myeigtre, Promiap Hontiso de: Rlawien..quitleigp da 


Iwaigienaiin Rrelin;:anagn ' palina:.amongemmt ;ohüstliguost: crimnm 
perfidieg opties, Erat hin ımnilehinia Herbiaus Rh:irk armis magiu 
end. Kedit) euan.vidiegengnäg phrtiszolädens sesme: miarabilin 
ter omnibus spoliatum et taptum licenciam adeundi Vladisianm 
 pelnniaa*"Irlkeogem «ss üllenuenik lamıisupheitersoktiunit.'t? Qua 


"elemente: Rege-faniliter alttensn ;penlil Sibi:Banderiumi ‚qgod.ger , 


weht Imnnsirariu Gun: alteeo dier monctralo ad; eöngpeekum ling 
illo amplexato corruens expirauit. Ibidemque Rege mandante aolo 


obrutus ‚86. :9uly ı tpin. Orantı sone; vbinitais Golnienss Milites 


er sat bio mußt mt met fin u. 7 

mE Noic · bom Banerinn ‚opntineh; im: Jantgitwlineiträs winas: com 
pas viifs omannsıt I. lalinfliae AySRcHin; tabs mies ‚kant, 
Cauda autem protrahitur in longiiagine: tem vinafim:ieuhiadt: 


tad:ıin: Haltadiee vnins;vilaae Hiinpb:.medke, WB in- 


lopu sanfte Sirtma:in;Äne vero ſtrictiqituo. hen? 5 5B 

Das Banner der Stadt Culm, weldes Rieolans stammt 
Ruin ei. Schoals, aa Sue Zqhnengaͤger führte;2 welchen ber 
Burußifn Nrdens⸗ Meißen ſpaͤter als urtaen mit; dem. Tohe beſtrafte, 
peſſen⸗ Fuͤhrer Jamu ſz Dr zech o m o kij amd. Canxad Don Maple 
waren, Die) Varſithernngr andener ſcheint wahrer, daß gedachter Mir 
colaus Nikſz nicht von ng. Basnfpen Duden ef Heinei d 


* * 
»” 


v ‚mp eilıin B —————— 
hier folgt mahase.., , nn . en 
rs fat. — "hic#, u ud . neutral m ZIHDE: neh 
TteriiefißwPolomiagay. du “ul tu ah erst Jam oup il Ir 
-]j: ey Rast »ghtinuite, „opkavike. .. gel ih, BE TEEN VE 
++) fehlt der gamge Schlußſat: vsub” quo erant isrre ot Chitatis "Enl- 
menfis Milites et Ciues.« TDIT NT BETT 


ne Br en. io. ann era eh oil oe 





——— 230 DT ir . 


von Plauen, welcher dem in: der Schlacht geſallenen Ulrich von 


Jurngingen: folgte, wegen Berrätherei :Hingerichtet worden; bean er 
« war heldenmuͤthig und hatte Waffen vom hoͤchſten Werth; da ex aber 
die Niederlage feiner Bartei und ſich jaͤmmerlich beraubt und gefangen 
ſah, fo ſuchte er eine Audienz beim Könige Wiadistkiw von Polen 


"nach. und 'erhat ſich von dieſem gnaͤdigen Könige, daß ihm das von‘ 


ihm "geführte, Banner gezeigt würde. Beim Vorzeigen deſſelben am 
andern: Tage, ſtützte er zur Umarmung auf dafielbersu und: hauchte 
fein ‘Leben aus und wurde daſelbſt auf Befehl des Königs begraben. 
. Unter ihm waren die Bitter, bie Bürger 200 Lanves und der Sram 
Eutm. nn 

- Diefeb, Banner gatich in der Länge 3 Een und: eine‘ —— 
in der Breite aber nur 3 Ellen; der Wimpel aber zog ſich in einer 
Länge von 34 Ellen; die Breite nur von 1 Eu und fr sum Ende 
Immer ſchmaͤler. 

Erlaͤuterung der Abbitdung Lofel IV, ær. 20. a 


. Das Fahnentuch von ber rechten Seite, von rother Farbe * mit 
zwei: weißen Fluͤſſen bededt, im oberen das: ſchwarze Ordenskeeu⸗. Am 


obern :in- einem langen Wimpel auslaufenden Rand des - dehnennoge 
a ſich ein ſchwarzer Ballen hi 0° 9 


In Der Krakauer Handſchrift IR das Fahnentuch vor: ber: linken 


Site dargeftellt, der Wimpel gerade euegefkeit u und voene abse⸗ 
RU. Bolt Preuß Geſch Band VI. 6. 98. 18 pr Dlu⸗ 
doß Yen Namen des verraͤtheriſchen Bannerfuͤhrers des: Culmer Landes 
Nicolaus Nykſz verftünmeltz er hieß Nicolaus von Nenys, 
war Haupt des Eidechſen⸗Bundes, und ward 14113u Staien als 
Verraͤther an ſeinem Landesherrn enthauptet. nn 


“ % 
u 


‚fol, 22b. Banderium Militarium Terra Culmenfis qnod 
Joannes Comes et heres de Seyn Commendator Thorunensis duce- 
bat, ſub quo erant fratres de ordine et terrigenae: :a0 Ciues Tho- 
runenses ac Chelmenses et Milites Mercenarii a Ciuibus Thora- 
nensibus conducti, \ 


‚‚Nota. Hoc banderium continet in Iongitadine duas vll cum 
a 


+ 
“ 


diehlii oro quali; In klitudine: vero:duss: vInas cuin modio 


quartali. Cauda autem protrahitur in longitadine duarum. vinarum: ' 
In:.latitadiau voiss vinse a füperiori parte et gran inferius tanto 


| ftrietis - in: Ane firiotifime. Ä 


Das Heerbanner des Bandes. Gum, aefuhet vom Cherner aom⸗ 


the Johann, Grafen uid Erben zu Saynz unter ihm Orbendbrü- 
ber, Thorner . und. Culmer Eingeborne und Bürger v wie von den 


Thernern zuſammengebrachte Söldner. 
Diele Banner if 24 Glen lang und 2 Gen hreit, der. Bin, | 
pet oben 2 Ellen lang, oben 1 Elle breit, und wird dem Ende. u 
immer fchmäler. 
rhäntsrung der Abbildung Tafel V. Nr.? J. 
Fahnentuch von der linken Seite ganz wie Abbildung Tafel IV. 
Nr. 26, nur iſt ver: Wimpel abwechſelnd roth und weiß geſtreift. 
In der Handſchrift der Univerfitäts - Bibliothek, iſt das Kreüz im’ 
oberen weißen Felde, wohl aus Nachlaͤſſigkeit des Malers weggelaſſen, 
dies · erſcheini aber / in der. Abbildung der Krakauer Handfchriftz! hier If 


‚Der Bl us ‚gerade: anegefzen u vorne « ehe bergeeik, Ä 


x 


z ! . En En Ber EEE Ze 5 Ber 


fol, Pr 3b, Banderium Commendariae de Gdansk qnod —* 
bat. Joanses Schonenfhek, Commendator Gdanensis. Sub. quo 
erunt fratres militares de Ordine domus et Conuentus Gdanensis. 


t terrigenag et Militares. diftrictus Femme} et Milites brecio 
‚condnoti, forenses. 


.Nota. hoo banderium continet in. longitudine tres virlas mi- 
nus dimidio altero. quartali. Cauda autem protrahiter in longitu- 
dine duarum vinarum.- In- latitudine vnius quartalis a faperiori 
pärte quanto inferius tanto ftrictius in fine Aricte,**) .’Pomo ja 
latitudine duas vinas minus medio quartali continet, . 

Das Banner der Komthurei Danzig geführt vom Danziger Rom 
Mat Johann» von Sabafeld. Unter ihm word die Oxbensbrüber . 





u e. gu de  Rrolanıı Hanbfegrift fehlt: ei terrigenae et Militares distriotus 


Gdanensis.s ' 
- 5.2) Rattmetriotes ſteht „Sirictiffime.s 3— 


— 





vemn, Harſe und Nonveme Dune; —* and —* 


" wie, ätembe Soldner ··· By nat nt deäzenge 
Dies Bannerui 24 lien —* det "Biene. ker sicht Ah lin 
gänge von 2. Ellen und ift 4 Elle breit und dem Enbe DE Auer: 
ſchmater. Bar idanı ‚Breite Hat das · Baunten. fewet 44: &lleanc.. 5: I 
Exrläuterung der Abbilvung:BafelV. Nr2B. 1. rn 
Weißes Vahnentuch mit einem Alpe wau ea en uæ 


m Balken bevedt. A ; eig elf 
‚vn: ‚ber Kenlauer Handicift —* der. Hinpel ‚ans er ana ab» 
geltumpfü *4 Mi ad AR t ! —F PR Tr, mar g' ; 7 
“ * ig, BETT, 

* um ! 3 


fol. 2b: Bagderiimz Altemum:;lonimenderiae: et ‚GastroGdansk 


quod.ex frairihus Croniſeris et: Mercenuriis niktibus,. 'duneht Vi- 


cecommendator Gdanensis: in- " o- erant. 11 Bepiiiagiali hasınd: mili⸗ 

tum Nobilium. - ι ons ale 3° 
::Neta; ;Hac: bähderium:o conlinet in: —— duas Ylnasınam. 

— In latitudiqe werö duas vhus: minus medion gasatall Gaude: 


. aukein; protnabitur. im bongilurdine :duarınn:. vidarımy..im lesitüdine: 


— 


vnius quartalis a superiori parte et quanto inferius tanto strictius 
In, fans Btnigtisgumds:: "ir. oo men.ans une UNE 
:.; Das⸗ zweiten Bauner der. Komthurei mad’ Des. Schloſſean Danzig, 


welchen ai) den „Kragferen-Brüdern: uitb: Lohn-Soöldnern ders Dingiger 


Bice.s Komila. ſuhrte; unter wilden 0 Langen ebler Bitter ſich be 
fanden. ee hen 
; Died; Banner: if: 24 Ellen lang und 14 Ellen !breik! Den Bin 
och. zieht fich in Bier Länge von 2. Ellen in wie; Breite aber nach. oben 
zu von &: Elle und dem Ende zu; immer: fcpmäler.: 7 2 ia ei. 
Abbildung :mit:der worhergahenden za V. Rn. 29. —* uͤber⸗ 
einfiamend mil Eosetuyendlo got oa Dun anni 
gene. tm Lan Rn we Blei pro] | 


—XXEC Bonderiem Co * end — Civ ixati da 


nenfis quod ducebat ex propriis ‘et Mercenariis gentibus Mer. 
Ciuium Gdanensium Terrigenis videlicet et Ciuibus et ex: Nautici- 


bus” mariſimisque militibus qui vocäntur Schöwkinori Schiffotin⸗ 
der) hominibus audacibus ei animosks. ot walls genis mortis abhor- 





255 mn 





rtstibusrilagii' tameniIpugna.snenelihät manitimatiquamil tdndeftri 
talanuhna Qur banderrom:Büawensinch/vdgee:.hdiCautteh/ beilatos 


camplesgrantii et: ftreystonum; yaiktarie desıderch Yugıaılken etelsr! 
debedt; Anfignerhgins verifif:dussctinncht ällyab: idvpumicoiCginpol 
habant., Cazimirus: Tersiast Pdoitiwe: Rex: tebrus! peulllaer: tofitus 


Cosona ı hirep in »igeelu wenlmutatienishloriini qualesbäossgus! 


deferunt. Gdanenses. decorauit priuilegio fpeciali. “BaBtt 
'ır- Nota. Hihe  bandericin verlindt:;in Ikenfltudihe dus Ylkag.cum 


dimikr? aitere' quartalit Ih lativeditlö Save: dis’ ellas hu 


n 
quartali. ei Yun. Iu Als Br MIrzuny Tor 7% dürd 


Dh Vnbcherẽ ver Komthuren! und Sadt! Danzig.‘ efühskE. vom 
Dürgermeifter mit Bürgern, Eingebornen, Soͤldnern und viel: Weihelk, . 


Schiffslinver Mateofen) Zenit} itlhhen und ttipfern : Mouiuern, bie, 


voru Tone Sek: DO: Todoszuruetſchteceuʒ · mrhe jedvch! fat inc 


als den Landkeieg goeiguet.She Verincheten tes Wernirer ver Dantger 


bis auf 100 Lanzen und zeigtin im Kampfe die Bilder ihrer tapfern 
Kltegen: - Das: Jeichen Iteriiahnerbawen: zwornoeiße Nreue Imizbthen . 
Bee. aftmizcHt. Rönik vonn Polen’ and Bieußemubrichenh! 


ſchulicite⸗durchlein · beſonidevos Briohiegiinik vie Danziger · abs eichen 
des Wechſels der verrſchaft akt —— Krone/ weldierfe: 
bie hier fühen. - Nor ibm er meetohbu Jınd cinf 
Du Banner Elenısmg: wet en. mi un 
* Arena ung Tales, Nruas. 
Roth: Fahnentuch· von der rrchten Seite, mit zwel weißen uͤber⸗ 


‚einander ſtehenden Ordenckrenzen den Schaft um‘ Tuche If) weiß. 21 


In der raluuer Handichrifte iſterdao Fahnentuch nz ante 
Seite dargeſtelll und iſt· Ber: ein beufallsl got: 2er 


re Fi x .. ; .._— . 
in 2 i Fe 5 „ie a A EindE : An v di cf 


y ee . 2 .. ei * . . * F 
BU BETH ER EG J Ha * vH Dr 42 4 ti , NT: 3 2: SR Mi HE vie 


ER Dart Mlatdaken vi: PR: nit fen Woreſuben ni Dariis li 
Sabre 1457, unter vielen anderen Begünftigungen der Stabt auch bad Mecht mit 
tothren: MBachfe -zu. ſiegeln zugeland , demuächk bag hiahmige Stadiwabpen · zwei 
übereinander. firkande: Orbeusfceuge tur: eine gelkue Rönigefuann seriuebhele ,: jo ete 


heilt aus diefer Thatfache, von welcher oben als vom einer loͤngſt giſchehenen gm. - 


fveochen. wiih,: bafı- Die im» Jahre 1448. van Mlngeß ben sRnatnuen, Danılaniigl «über- 
gebene: HendMiftder Banberie, unbunee, Seiten wrgenchehial, aper ua Tan 
teeuben: Bufäpen verfehen worden if. 


So 


/ 








fol. 208. Banderium ‚Aduocasias.. et: Cinitafis Tagaistw.: qued 


duoebat Mathias Beberach-Aduoeates Teczerwiensis.' Sub: quo.erant., 


fratros | militares. :de :Ordine et tetnigenae regionis) Miusıet ‚Ciues 
Tszczouienses. ‚et: aligiir stipendari .forähses et. praboio ‚sondach. 
.;ı.Ndta. Hoc.: banderium : oontinet daes vlnas om. media. ia 
——8 In Inandine:‚ablam. dus wlaan ‚com pin weine 
manus, 

Das Banıier- Ver opel. und Esbi Difhen gefüßtt ven dom. 
— Miatuhias Beberach*), unter, ihm waren Orbend 
brüber und Landvolk des Bezirks und Dirſchauer Buͤrger. 

„NMiſes Banner *. 2b: aim lang undbreit 2: Mlan nebſt ie 
— Ay Kram. ri HERE F. B re Dre 

„2 „föchkubenung, YerAöhilbung Tafeb . Ru. 3... 


ur  : Fahnennuc: von irn fenksachter Streifen, abwechſelnd * 


— a Auche if. von — — 


> BE rn 
ne PM 150. Banden: ‚Sepnadum: Ciniteris er: Commeodarie ‚de 
Eibsingo quod dncehat Vice. Commendator- Elbinganfs.. Sub quo 
eraht::fratres de ondine Militares et erierae ieinzc⸗ Ein 
gensis ‘et milites, supandivum-,merentes. . = 
Nota.. hoc Banderium continet in longitndine,& nes. —S DR 
nus medio quartali. In litudine:.vero duas: vinas- mings. ‚guartali. 
Das zweite Banner. der eStadt, und Komthurei Ebing, geführt 
vom, Eibinger Bice⸗Komthur. Unter: ihm. waren. Ordenebcũder Einge⸗ 
borne des Elbinger Barirls fo : wie auch SArner. men 
Dieſes Banner ift:23 Ellen lang nnd 14 Ellen brit 
Erläuterung der Abbildung Tafel V. Mh. | 
Das Fahnentuh von der: rechten Seite, died enthält im oberen 
weißen Felde ein rothes, im unteren rothen Felde ein weißes nach der 


ı® 1 
». Spt, 


Mitte eingefihweiftee Brenz met) Der Schaft am uche M son blauer harbe 





- ) Der elötige Name: ik ‘etitee: von Bebern, fet in ber: ‚Silast. 
“) Dies Banner Rimmil weder mit den Sitze ver Boge ud mit dem ber 
Sladt Dirſchan berein. 
#008) Eigentlich mußn —* Po — ben: über Rei zußen. ofr: die 
bblidrugen in Voßbetgo Muͤnzen umb: Siegti ber Bit Denue um. — 
Tafel W. Kae F EU wre 


4 


- 


ı TE mE Her sap 2 Bi Are er TRITT, 


ji x 
‘ — 155 — 


| are Kent: putofigefiufinvet. Ay das: Bm wn der 
Unten Seite dargeſtellt. ei alla BUS α 


fol. Aa. : Banderiam Ciuitatis Elbingensis eı-Cöttiiehdaihe, 
Quod- aocobat Commendato Hikingende: :Worisras "Thölinger, 
Bub 'quo'erume: Mikares' erıCidib dietrictus't Cinltaris Eilageii 
* je orale fratiös de 'ordine ol gi mercenarr" 1779 10T 
Nota, Me handeriam eonitiner:in Jongituchte duss viads ini- 
nus quärteli.. In’ leuitudlis vers unam adın euni’ Itedid Ouärdall 
Das Banner der Stadt und Komthurei Ciblug, gefiiet‘ vom 
Komthur Werner von Tettingen), unter ihm bie Elbingſchen 
Bezirlscolen und. Bürger; fo: wie einige Orbensörlder und Soldner 
.: Das Banner 6 14 Ellen Fang und 14: Ellen örelt. 0 
Exrla uberung der Abbildung Tafel V.-Me.: 32. — 
Fahnentuch von der rechten Seile, Im oberen / wethen Feide⸗ imt 
Anem rothen, Im; unteten rothen Felbe mit: einem weißen daentreux. 
"Dei Fahnenſchaft Mani: Fahnenuche von /blauer Farbe 92:0. 
| In der Krakauer Hanvicheift iſt das: Bepnenkun? von ber —* 
Sehe bargefat, vie * Bote fee © 25 gut ni tun ds 
MER nn sin Sen 3 
“fl: 160. Bänderioe Buegenum de Fhiugo quod Audebet 
Nagister Ciuium Eibingensium. sub ‘quo'nön"erddi nisi''Ck 
ues . Elbingenses et aliqui Nites⸗ spröde oondkicti a Cicibus 


bingenfibus. . 
.Nota.’ Hoc banderium eonunet iu looraalag tros "vide, In 
iii 'duterh vnam  vinami:cum'Inedia; : Was at 


Mas Banker ri Bürger von: hing, gefäl bon: dem Bi 
* .Nniter ihm Randen mnur Singer Bürger und ehlige von 
Bien geworbene Rilter. pn ni 

Dieſes Banner iſt 8 Cuen Ang air 12-0 re 
27 Grläuterung der Abbildung TafeltV. Nr. 822 

Bahnentuch von der rechten Seite; im oberen rothen Felde ein 





* Der Oberſt⸗Spitiler Werner Yon Tentingen —* Aruifer bon €i- 
bins, zeitete ſich aus der Rieberlage; er blied im: Murte bis zum Auguſt 1412. 


waßn⸗ —EEI— Ber Schaſt 
am Tuche von blauer Farbe. AlihprnT is mie 
In der Krafauer Handſchrift iſt das Fahnentuch von der linken 
Seit Moxgmielit.js æai⸗nogniild aimniiuil) snubusH oh} fol | 
ay.Difen Bameryachken naßPingakt tet iu 
6. Rürgeumiftend, orzugſaneia hingen Vorgen wlon⸗ weicht xon 
ben beiden vorhat ; haſchriehentn lbingez Sahnenhdadurgn meſenlich ab, 
daß ar ee Ran meiß imxathe delde, and untere xvjh im 
een ers Ba gegenwaͤrtige Ellicaten / Wopremn auijpricht 
np hide Fabung wurdmop am los uni and 
mh) en Tν Penis nor ons? mes 
nnyſoð ib. Barden Ganimedslarip &krhiektalaıı Eagelsbargk 
quod duceban.Burkandyt wabekslomisendater sinhigelizbergk . 
quae in plegich Koöpraywao: appelltiun.s Swhr san: hayiibant fra- 
jERS, Aeromdinpı: eknmaianulli Stipnderit,preain noeduekk.n. 
sr RR Banden Ranstadt fungclabunau⸗ polniich 
Koprzywno genannt, geführuuvom Bemapar Ban Gabe 
Amar ihen Aether iſp wien pinigẽ. Silmex 137 1:7; | 
Erläuterung der Abhifiggindgl:N. Muth 1.5 
Rothes Fahnentuch darauf gin Engel mit braunen Haaren, im 
hinmehlapenföenanät) Dir Enfmenishoft am: Tucher rotho fonk heil 
hraunn Bisrafauer Hanbichriftzadgt:: nid pachte Seite-haar Fahnen⸗ 
Bl ll a ſn pi 13 2r.onoL: a HT 


2 * „ui fen: und 


nt Sal 5b. Bansletion Gommaaderie: nathkauitang | — 
Quod Vilhelmus Ellfenstein Kamendatan do Grudzenpz „einnabar 
Snbirgum zent Milteges nat uns Ciromariros sohrıhaz Gppgzancz 
abayıias dleminilnst qgupmann maionınam Ant daarmis, guj,iMgfr 
tant. caput Zubronis pro insigni et ideo ‚eine verdlum,einbp 
oonsignatumi fiat! duidan  1 te en facacxam ‚Kelmen- 
sem Regei ‚Roleniapn —— ERMper Fnigse.ı ſmendaitor 


“ar 39 dei .. so 1 — 2, Mi Kir er‘ 





) Eine Stadt Engelöburg gab es nicht. u - 
In 2?) Pushard:Wnhele ie, in 23 Splacht. I "nn ne 7.3 
M An.bes Baglauı. Hardſchriũt ieh, “ teslimanlum?. an DE EM fi tt 


I} 





STR 


— 25] — 


—EEI EUER nA iötisns, 
| —— — milsed'propeliit wiercenknhi buniiedäiin (ben 
Das Baumeorra Arandhirkei und Srachte u vomi dein Da 
here rev Hal fm fiir ah teider ihm 
warek dir insider ra ice ne re 
ebbeng AtiVdesi Wäppenis acar/ ta daifti bil itaen czcigechſalen anne 


ein Duffelatnupt: gubronfuheten⸗: ubs ichereẽ Bewwelo dj vu eaas 


Miulac immenein· Elede Pilenptigeisefinn Te Rt Bin 0 
fenſtein Hupe us iderſolben⸗ Ba — teen MAR Auirefoherie 
Landedle und Sölpner, a 

— EääRXI ershh bötäiuwgr PR ..lo 

-1%, Mörike Gelneminaidıhı KfranienbBäffeiöteipe/Fefern Okuachliei 
‚der und Wllßerreinen gelben Bnubryzung eimöhrı@ureckliäherhtufe geſwel 
Skrer@lfenenufe. ibusizuol ni 3°.un09 neebund Sol or. 

Bei der Abbildung in ver Krakauer Handkgeifurim! wie Yahates 
are Woht Icchhämlihiuifdenüuderen -Binke ons Fine ange⸗ 
uch nein Eger smile liodnp 

Die Behauptungg:besrBtrrgoß, bafsidke kanumen un Bhunkei 
wohnenven Rittzerdbt Bilgesjnuenge ver Fognüides: hät nach 
Tannenbag Algich)s time polniſchen imshengruppe iinheßört haben, 
ne am nhffelete ie; nah Amer hichKinntiiiin und 
Beeren ee Warſenmingenonmen a ee 
Sicherheit Hingeflellt, die, da fie ganz grelos nijninsene: Id dk 
wifienhaftigfeit des polnifchen Geſchichtſchreibers zweifeln läßt. Diugop 
 bentih nlehe vaferiste Rune tar aſt te Laufe 
Qomlo. ahrhunderio voiul wre Ouvia egriaroet⸗· we: die. Otuvt 
wie Amgegendndierch Beutfche Wiürzoglinge: devollert/ wurpe. dm .... 
un Dei: Dybemofand » ii vld· i vl Ban feinpi'polägen Gelva 
erpllttwenigfin eine große heſchlyfſene Bruppe Ver Waphens Zubro won 
— zutsdisll ar moltaus nugilm ran] onu! 


ul ee pnaeıker: Samthigeeh neh, wagrtn hehn ältshen mpehanbenen, 
Komihurel-Sbges, an einer’ Urkunde vom Jahre 1334, ein Büffel- oder Ochfen- 
haupt zwifchen: dem Hörmern ein freiſchwebendes Ordenokreuz zeigend, "mit ber Im- 
fig: Muri’ admin ge vun zen DiefiibeiiBeckteiunig: ic ſch auf 
ehmeak: Benin Eiegela an. äiner ‚Sehnde denns False i0agr Ian cu i Bingent'bit 
Stabt finket;fih Yleiiiaits. did TORE nn Och aut, var Eh —XRXC 
ofr. Abbildung in Voßbergs Prauſ Minnie u: Bf VHunit. 1 





‚neh dar hald feindſeligen Stellung des Dekendogegen-Malen, umer 
auch nicht, einmal antferni--cin Grund vqrhanden, „cha: heſonders Vor⸗ 
Habe: Fir irgend ei polniſches: Wanpenbiib: me. begeugemun.! u. 
na ſcheint oe faſt unzweifelhaft: Laß nie: ſchon / vor dem 
Dahre 1260/ xm tele hen allen Geidenburg errichtete Minthurri * 


den ‚zum: Mappen cin: Vůffelsheupt, as Symbeol / ver Stärke, zwiſchen 


Yen, Hoͤrnern mit. dem Ordenlrenze verziert, Qmahmz mb; ipaf: ald- 
dann dies Warpenbila mh auf die inzwifchen durch — 
Unge oecnden Mitadir Grauben; im Baßre: PRO ubagua N 1; 
*.„* end. Gum —— 
x Bel. ‚28 b;:Bamlerium ‚Ginikatie qoas, dieituw ‚Smistba Siekierka 
in: Teutonicn Elgebei.. quod dupekat ‚Aduooatns, ‚de /Swincha Sie- 
kierka ex; miltibus,ordiais preppisıet mergensriis: ‚enlleotens 5,“ 


Nota. Hoc banderium continet in a Iongadine ‚nes: vᷣlans · Er. 


iniiden ii \atatien. y πν sa 7 Fa 
Das Voemer oder Siadt SalcihaSoctech.auh Deut⸗ ‚Heil 
| genbei, geführt von, dem Bogt;:vom- —— and. eigenen 
Orbdenoritlern und aus SEoldnern ufammengefehtin —- 
: Die: Nanner/ iſt 2 Ellen lang und, eher ſon Abreit. u, . 
u sReantegung Pet Ahbikdung BafelYk..Rr. BE... :. 
FBahnentuch Dad obere; ſchmale Feld: vorni weißer, bad: unieke ven 


—* Bande, mit einan moin ei: * Schaft: * hie Ba 


u des * Brenn A tn . u 
Bee —— 3 Beh rt 

Soli * a _ Benderin Guitotis ———— quod Auoebas 
Fine Marsalens: son Vine Konimendator: königsbergensis. nomine#) 
.... sub quo erans. etiam.:aligei; fratres: de ordine miſitares et 
aligai proprii aliqui Prekin:scohdncti.kesigne autens. vexili datum 
Gyitaß;: fuit -Leo.:videlicet «Albusi; per: Johennem :Badiemi : Angem 
tunc in Prussia miliciam agentem in Barbaros, — 


9* “Note. 'bö6 Bandertätn eonlinet in lonstuane tres Vnss. ‚In ' 


u" 34 . J 





I nee Wet: ara 


N Dos; Sege A: —— nu —* —— æinen anf · 


—*—* Löwen, “dab” Ordenotreut ‚Vor. ſich haltenb. cr. Abbildung ; it Doplagt 
Mönzen vud Sirgel der Stäbe: Dapzig,: Eldiag, Thoen. RG. Iit. l 
9 In der Arafat" Hudſchutt ſehlt nominda.‘ ri. a 


“ 


‘ . — 289 — 


\ tetltadine: varo. dies —EXEC? Kalt mnem pro- 
Walitar: in: dongitmdine unge  vinze: 'oum. skiärtali;s;-, In; läsituding 
vnius etiam vinae minag quamalk; 'quante inforias: tamto Aus 
BL" hie. siiotlsimei..: > MIETE Dlln = 
Das Banner der Siabt abnigeberg geführt vom ——— 
und Vice⸗Konithice von Koͤnigsberge Ramensaintwihm einige 
PDrdensbruͤver amd. Shloner:: Mile. Seabtfahne als Biudneinen⸗/ weißen 
Powen/ ihr vom⸗Konig chain / von Böhmen: eriiehen,: Deu damals 
ein Heer gegen die Barbaren anfühtte*) - 
Dieſes Banner iR 3 Ellen lang! und :24: Ellen brat. Den Win | 
Er zicht ſich in die Länge von 14 Bien uib.in die Beriie von: ie 
len und je-mehe zu · Ende um ſo ſchintler. rare J 
Srlaäͤuterungider — —— —— —— EN 
Fahnentuch, beffen oberes ſchmales Feld nebſt den Wimpel van 
weißer Farbe; mit einem langgedehnien ſchwarzen Ordenskrenze bedect 
iſt; das untere rothe Halt entfjält den boͤhmiſchen weißen Sim. mit 
—— Krone und goſdnen Krallns 1... 0: Bu 
Die Abblidung im Arakauer Eremplgre:zcift — —E 
ſeabe ven; die ‚Sn ber: Sehtemange, kn .. 
ZEV 
fol, 198. —— ‚Ciuietin. — —— alias 
Croliowgrod' -Quod: ducebat Eiaiirm, Magigten. ıkunigsabergensium 
‘ax proprlis Ciuihus ot ——— ere ilins ei:;ex.merconarlis mi- _ 
litibus 6ollectam. : :- -"* ind UST BESTELL: 
Nota. Hoc handeriom &ontinet in longitudine duas vinas. cum 
pakma. vaie manus. In: latitudine: vero duss. vlaas minus Partei 
— th Dee 
*) Daß. bie Kemtpupe und Stabt Rönigeberg zum —* ihrer Grändung 
burch König Ditocar von Böhmen Ani Sabre 1255, De ihten Slegein der thronsirben 
und reitenden König, die Altſtabt in Ihrem Gerreifiegel das Orbenskreug unter einer 
Konigelrone führte, iſt befanntz eine Krone zwiſchen zwei Sternen nahm fpäter bie 
Stabt- Köbenicht, eine Krone von einer aus Wellen bervarsagenden. Daud zwiſchen 
‚zwei Jagbhörnern getragen die Stabt Kneiphvf an. Daß das Wappen ber vorfe- 
henden Fahne, der. Stadt vom Könige Jahann von Böhmen verliehen morben, davon 
Min der Geſchichte Konigsberge nichts bekannt; Dlugoß bat ſit ans ber Luft ges 


griffen. Wahrſcheinlichet iR daß der gekrönte höhmifche Löwe mit A 
das niefieende Beichen des Vicelomihurs von Königaterg bühele. 


‘ \ 

— ll. ° 
nz (Di Bande‘ Heu Wiki, Künigeberg, ıdliass rolewgrod gofkkkt 
pen: Röhigbberger Bergenmsifte.dua aipenen-Büngem,nnd dem Laud⸗ 
velleiſo avie au Wälder: rfatnengeleßks.c elr sinn ana 

Dies Banner hat in der Länge 2 Ellen undu&-Geshbuite; und 
En Bielärsi. 1sähginen de 19 mie ud 
ers eißsskänterungben Abba VRRTEIS Kran 


se 23 cchnentuch Umobem aeiſßecn Sal: cinnırmig Simigefrane,.aug am⸗ 


toren ‚roten, Yeatr hung Disendtenn; eilt an Te A. 
Be (ad. TEILTE 2 stm Bl 
ink foT 1312 Baklernfnscd ———— zken 
dhädı: Hentüotis Kalmtorke a aunde, Ifsken clastban,.;;quae 
in Polonico *) vocatur Zolaua Bub) quo⸗ ardud: rares Non hrgge 
Nilitares ſex⸗Caltro Mafignbengensis: er Aligpıi: —— Scul- 
na eyndpidorvim: ateutacoml Zub. nid chin‘, 
7071: Neal Danıderiuhi antik, in-longiadiie ———— 
uits: uattai i litaiio amene. Auas vios, eum meprio spaariali. 


Das Banner der Vogtei und EStadter eſſen, gefühnt vonHaaͤn⸗ 


bear ir Fe Vogu an Leſſen, auf Polniſch Zolgwa genannt. 
Unter ihm wareehDrpensbräbtrr. any dam Schloſſen Marienburg uud 
einige Voͤgte oder Schultheiße*der, Städte und Dörfer von Leſſen. 
tuilß Meſes Barmen! ifu 2gı ElleniLaug undiaa. lien breit; ba 


mer teen Adchil d um ¶ Taf RI 


1 Das vFnhnentuch zu einem wghenchten sh, weißen und 


ſchwarzen Streifen gebildet. Der Fahnenſchaft am Tuche Mauı.tiii 


ron zunlszenb subungant ahead nersbime er" of 


‚leer. — Barldeziurh Givitatis: Nolsten: Maioris. quavo AD, Theu- 


- tonico vocatur Melzak. Quod ducebat aduoeatus de Fipikten. Sub 
‚quo, erant et fratres militares de Ordine. Olstenenses-et- ‚terrige- 


J:t,xit) 
ne ‚BC Chung, "singt J Mſeneisie et —— — Bu 
Tan ehe 4 Ic BeT PTR REES ER UI Bee Meieh BI — — —— ꝛr nn oo; 


1% sr. MENT, : vn ir naar PR “ 
FR * 2 der —— par "gun in —* —— 
RE Drogl. fehit hud Soultetic .% ©. 

ut asıtiren nn Dugoß ang: verPärimeltensfanen,. Haß: ie. Tohgenn,. daß 
Eerfein dein Fahm Lab7 inn! Bogteislinte Non Leſſen ‚Definbliche Comed von Runder 
en Ranuenderget · Schlucht beinvhnie und: hier vh aus ſeb Bar ſeiner nach.bieler 
Zeit Feine Erwägung. he u LINZ pn. 


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Nota. Hoc Banderium gontinet in longitudine ses vinas cum . 


modio quartali, In. latitudine duas vlnas tansum. 3 
Das Banner. der Stadt Groß⸗Holſten, deutſch Melſack genannt. 
Geführt vom Vogte von Holſten. Unter ihm waren ſowohl Ordens⸗ 


bruͤder von Holſten, Bingeborm, und Bürger des Bezirks, fo vr 
Söoͤldner. 


. Diss Banner iſt 3 Gem fang und 2. Een breit. 
Erläuternng der Abbildung Tafel VI. Nr. 40. | 
— ——— aus: drei wagerechten Feldern, ſchwarz weiß und roth 
gebildet. Der Schaft trägt ekenſo die Farben des anſtoßenden Tuches. 
Da weber eine Bogtei noch ein Pflegeramt in Melſach befand, 


fo, bleibt es unentſchieden, wohin dies Banner gehört. 
* ”* \ 


— * 

- fol. 26a,-Banderium Commendariae. Castri et Ciuitatis Gmyew 
alias in thautanigo Mewe quodducebatJoannes Comes deVe ynde*) 
Commendakor . Gmyewansis . homo Nobilis. et Mansuewis. et qui 
seimper - ‚6, pro omni ‚teinpore -ooncordiam et pacem magnopere 
suasit. et consyluit. Et -cui Vernerus Tetinger Commendiktor El. 
bingensis pacis dissgasor -pusilanimitatem**) exprobrauit. : Sub 
quo @rant -et militares de: ordine fratres et. plures Mercenari 
Almani Milites, pleriqus de:F rankonia: hastatörum' numernm oetua- 
ginta Militgm explentes.. Cecidii autem ipse Joannes Commenda- 
tor Gmiewensis. in eodem confliotu. cum pluribus, Militibus, sui 
signi Gorpore Aduerso, et: inter Gadauera ***) offensu,s: iussu 
Vladislai Poloniae Regis in Marienburk reductus in Ecclesia San- 


. otae Annao sepulins est. Vernerus vero Tetinger+) „Commen- 


dator Elbingensis. paois disuasor. gquemadmodum illi 
Commendasor deMeweComosde Wende respondendo 
esprobracioni suae arroganfi fatauerat animofitatis 


” In ber Rrafauer Hadchrift dati ‚Voyndes «Wende,u 

) Desgl. Bier folgt vquafi igpavom. 

*xe) Desgl. »reperius.u = ? 
7) Statt der ganzen mit w..“ Begelchueten Stelle ſteht im ber Krafaner Sands 
ſchrift aur: „de. proelio effugit et per Caftra ordinis tranfitum faciens, nul- 
lam quietem aufus, donee in Elbing pervenit ac post de Elbing (aoiens 


_fugam his qui in Marienburg diffugerant, se assogievit. 


’ 





‚! \ — 212 — 


„ 


suae vel potius superbiae oblituside prelio efugit et 


ber caftra ordinis tranfitim faciens. nulli secom- 


mittere ausus. non priusfugamsuam' sistendum duxit, 
donec in Elbingk peraenit sed ex post de Elbink fa- 
jens.fugam his qui inMarienburgk diffugierant se im 
miscuit,“ ‚Henricus etiam Commendator Tucholouiensig eidem 


Joanni. de Vende: Commendatori Gmievensi metiönlositätem ex- 


probans ante pugnam turpitör ipse solus fügit ex pugna et in 


\ 
og: 
.. 


fugna a Polonis consecutus miserabiliter oeeitus ost in’ villa wi-· 


gnansko. | Ä : 
Nota. ‘hoc Banderium continet 'in longitudine dnas vinas cum 


dimidio altero quartali. Habens in’ latitudine dunas vlnas minus 
J auarial 


Das Banner der Komthuͤrei, des Sqioffes nnd ver Start 


Wnyew, zu Deuiſch Möwe, geführt yom Komthur Grafen Johann 
de Veynden), einem eblen-und ruhigen. Manne, ‘ber immer. und zu 
allen Zeiten jehr zur Eintracht und zum Frieden rieth, und welchem 


der Elhinger Komthur Werner von Tettingen feige Kleinmuͤthig⸗ 
keit vorwarf. Unter ihm waren ſowohl Ordensritter und viele deutſche 


Söldner, die meiſten aus Franken, die 80 Lanzenträger ausmachten. 
Es fiel aber dieſer Komthur Johann in: ‚veinfelben: Treffen mit mehren 
Rittern, mit dem Leibe der. Sahne zugewandt, warb unter den Leid 
namen aufgefunden, auf Befehl des Königs: Wladifaw ’von - Bolen 
nach Marienburg gebracht und dort in der St." Annen Kapelle begra- 
ben. Werner. von Tettingen der Elbinger Komthur: (Oberft- Spittler) 


"aber, der Abmahner des. Friedens, wie, ihm jener Komthur don Möwe, . 


Graf von: Wende bei feinem arroganten Vorwurf geantwortet hatte, ‘ 


vergaß völlig feines Muthes;- oder vielmehr feines Stolzes, floh ‚aus 
der Schlacht, durchzog alle Schlöffer des. Ordens, wagte nicht fich Je 


manden zu entbeden, und nicht er feine Flucht aufzuhalten, als bis 


) Komthur ven Möwe war um dieſe Seit Siegmund von‘ Ratingen, er ſiel 
in der Schlacht bei Tannenberg. Wenn Diugop hier nun einen Grafen dot Veynde 
als Komthur don Möwe Fallen läßt — Graf Johann von Sayn — das iſt ber 
richtige Name — aber bereits 6 Jahre früher nur bis: zum September 1404 bie 
Komiharwuͤrde von Moͤwe belleidete, fo kaun bie nur ben Dingof an Team ters 
, chͤnlicheũ Angaben perle heden. 


v 








— 1 — 


er nach Glbing kam, 'fpäter aber auch aus Elbing fliehend, inf et. 
ſich umter vie, welche in Marienburg eine Zuflucht gefunden Hatten. 


Auch Heinr ich vmn’Schwelborn Komthur von Tuchel, der demſel⸗ 
ben Komthur von Möwe Johann: von Wende vor der Schlacht 
Feigheit vorgeworfen hatte, floh‘ allein ſchändlich aus dem Kampfe, | 
ward aber von ben Polen verfolgt, auf ber Flucht im Dorfe Wig⸗ 
nansko elendiglich getödtet. 
Died Banner iſt 25 Ellen lang und 13 Ellen breit. 
Erläuterung der Abbildung Tafel WM. Nr. 41. 
Rothe Fahnentuch, darin Feeugmeife gelegt ein r ‚fpiber und ein 


—* Pfeil.) 


. b. Banderium Commendariae Nieschouienfis quod du- 
cebat Goltridus Holczfelth Commendator Nieschouiensis. Sub quo 
erant fratres de ordine et milites mercenarii. 

Das “Banner ver Komthurei Neffau (Nieſzawa) geführt vom 
Pr G©otfried von vHotfeld Werte) unter m Dr. 
densbruͤder und Söldner. 

Erläuterung der Abbildung Zafel I, Nr. 42. 
9 Fahnentuch von der linken Seite von ſchwarzer Farbe mit einem 
ſenkrechten weißen Streifen (Balken) in der Mitte. 
Die Abbildung in der Krakauer Handſchrift zeigt das hahnentuch 


von der rechten Seit die Stange: ohne Spitze 6 


‚burgkt) pertinentes. 


\. 
» .*r- 


fol, 18a. Banderiam Commendarie**®) et Ciuitatis Seythno. 


| Quod Comes Albertus.'de Eczbor Commendator in Ortelszburgk 


idem Scithno duxerät. Sub quo 'erant fratres militares de ordine 
et terrigenae omagiales ad dictam Comimendariam i in Ortelsz- 


N 
’ 





"*) Es ſcheint mir ſebr zweifelhaft, ob dieſe Fahne won Dlugoß richtig beflimm 


"worden il. Das Wappenbild flieht wenigftens in gar keinem Zufammenhange mi 
"dem Wappen der Komthurei und Stadt Möwe; weit eher noch mit dem Banner be 
Schwaben Abbildung Tafel II Nr. 12. 


#8) Dieier Komthur fiel in der Schlacht bei Tomnenberg. 
“er, Ortelsburg war nur ein Pflegeramt, feine Kemthurri; der Rome des Pfe- 
gers iſt won Dingoß bis zur Unkenntlichteit verſtäümmelt. 
+) In der: Krakauer Handſchrift fehlt: "in Ortelsaburgke 
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Mols. HAoo: bauderium ‚coptinet in longitudine 3 ires ‚vinas mi 


Das. quartali ‚In: ‚latitadine autem duas viaas ‚cum: quartak.. 


J Das Banner der Komihurej und Stadt Santhno, geführt vom 
Komihur ‚Grafen Albert von Gezbor zu Ortelsburg ober xSeithno. 
Unter ihm fanden Ordensbruͤder and eingeſeſſene kchnleute zur Kom 
thurei Orteläburg gehörig. - ge ar 
Dies Banner iſt 23 Ellen lang und 2. Een Beet; . 
Erläuterung der Abbildung Tafel VI. Nr 43:: - 
Das Fahnentuch von ver rechten Seite durch eine Bingmmale ges 
Abeilt im ‚oberen Felde roth im unteren. weiß;.: der ER am 
Tuche blau. 
In der Krafauer Senf vo ſich das Sees Pr der 
„Tinten Seite, . | re 
oo. . — — J 
fol. 17b, Banderiu ‚Commendariae et ‚Ciuftatis 
Ofterrodenfi i& quod' Penczenbrun *) Commendator Ölterrodes- 
fis ducebat, Cujus ferentarius fuit Peregrisus .distus, Fogel.:Vexil: 
lifer Ofterrodensis Sub quo. erant. et fratres.de: Ordine. militares 
et terrigenae Omagiales - fab ‚Commendaria Ofterodensis iconfi- 
ftentes. . on! ni, win or ' 
Nota. Hoc, banderium bominet in leitacine Ares‘ Vinas, In 


atitadine autem duas Vinas- cum: dimidio.;altere -quartali, .. 


Das Banner der Stadt und. Komthurei Ofterode, geführt vom 
Oſterroder Kamthur Penrczenbrun, befien. Träger war Peregin 
Vogel, Oſterrodiſcher Faͤhnrich. Unter ihm waren ſowohl Ordens⸗ 
brüber als eingeſeſſene Lehnleute der. Oſterrodeſchen Komthurei. 

„Dies Banner iſt 3. Ellen lang und 23 Ellen breit. 
Erläuterung der Abbildung Tafel VII. Ne. 44. 

Fahnentuch von der linken Seite, von vier Feldern, wovon das 
erſte und vierte weiß, das mweite und dritte za) etſcheint 9. Der 
Schaft ii am Tuche blau. 


41 J 2 = 
\ 
= ‘ « 
. 4 ‘ ' 


: *%) Jude Krafanın. Sansfäeit aͤcht akt: Penezenbrun. —— 
Es war aber Gamrath von Pinzenau der in ber: Tannenberget Schlacht fiel. 
x*) Diefe Darkelung entſpricht sem: Eier der Komthurei. TEE ae 











— 





€ “ . . 
’ . — 245 
. N . 


> Ya. bei Kratauer Bandſcheif iR ver, Schaft. am Bote 


uch. . - I SS En Ze 7; 


a 
. Fa | oo. R 
or ir ·7. 5. . * a . un ,, }ı 


* fol, J8b; Bandtriniti Cioitatis’ Rangnetba : ‘et: Cöanmendaic: 


quod ducebat: Ciinmendalor: de: Rangnitha Comes Friderious de 


Czolry Sub quo erant *fratres militares de Ordine ex Cotueniu 
Ragnetensi: et: terrigenad Omagiales Commendarie et regionis Ba-. 


„ 4 ..r %° oo. r a „I 
sm £ ⸗ Kr 0: . 


gnetensis. al. onen 
Nota. Hoo bandetium in’ Tonilehdine duas vlnas eum media 
In / Iatudino duas vlnas cam vno quartali continet. 
Das Banner: der Stadt Ragnii und der Komthurel, geführt‘ von 
dem Komthur Yon Ragnit Grafen Friedrich von Zollern, unter 


ihm waren bie Ordensbruͤder ves Convents Ragnit und bie: eingebor⸗ 


nen Lehnleule der: Komthurei und des, Ragılter Bezirks, 

Diefes Banner: 3:22 Ellen lang und. 24 Ellen breit. 

» Erläuterüng der Abbildung Tafel VIE Ne 45, : 

Es iſt ſchon "bei .der von Dlugoß irrthüͤmlich ˖ dem Biſchofe von’ 
Samland zugelegten Fahne (Tafel I Nri die mit dieſer Fahne voll 
ſtaͤndig uͤbereinſtimmt, beinerkt worden, daß beide Fahnen mit: den drei 
Muͤtzen vieleicht noch: Ragnit gehören; da wir jedoch als Wappen: der 

Komthurei, nach einen / noch vorhandenen Siegel, St Peter und Paul 
neben einer Fahne iſtehend, kennen; Der Komthur von Ragnit um 
diefe: Zeit Helfrich von Doahe Heß, dagegen der Graf Friedrich von 
Jollern als’ Komthur von Balga in ber Tannenberger Schlacht anwe⸗ 


ſend war, ſo muß die Deutung viele Bahnen ers‘ aueseſeri 


Meißen , 


[5 .. —WB IM , . , 

| | 
E ſol. '40b. Banderium Aduocatiae: et Ciuitatis Rogoszno, Quod' 
frafer ünus: ex ordine 'voith-Friderieus de red *) Aduocatus tn 


Rogoszno ducebat. Sub’ quo’ &rant' distrietus Rogosznensis Milites 


de domo et familia Dolywa. In quorum .decus et bonorem Ad- 
uocalia Rogosznensis tali fuit signo insignita Ex’ quo etiam .charet: 





‘ . 
“ 3. 4" \ 


*) In der Krakauer Handſchrift Ratt »redu »Wed«. 


| quod ı regio illa fit ‚de corpore Rogni Polonine. et Polen po- 
pulata et possessa. 
Das Banner der Bögtei und Stadt Roggenhauſen welches der 
Ordensbruder und Vogt Friedrich von Wenden führke*).. Unter 
ihm die Ritter des Roggenhaufener Bezirks. vom Haufe und der Fa⸗ 


wilie Dolywa, zu deren Zierde „und Ehre ‘wurde die Voglei mit ſol⸗ 
chen: Zeichen‘ bekleidet, woraus hervorgeht daß ſie zum Koͤnigreiche Pos 


* len gehört und von den Polen bevöffert und befeflen worben. 
Erläuterung der Abbildung Tafel VI. Ne. ab. 


Weißes Fahnentuch von der linken Seite; mit. einem, coiken 


Schrägbalfen worauf drei weiße Rofen mit rothen Staubfäpen, 


In ver Krafauer Handſchrift ift das Fahnentuch von: ber. ehe 


Seite dargefiellt, dem Fahnenſchafte fehlt die Spitze. 
Dlugoß hat ſich vorſtehend, verleitet von feinem. Rationalgefühl, 
auf ziemlich Teichtfertige Weife zu: völlig, unbegruͤndeten Behauptungen 


binreißen laſſen, die wir hier. in Kürze: beleuchten . müffen. Als ver . 
deuiſche Orden : vom Herzog Conrad: son Mafonien. zum. Schutze 


gegen die verheerenden - Einfälle der. heidniſchen Preußen ins Land -ges 
rufen von demſelben auch das ihm längſt von den Heiben entriſſene 
Culmer Land geſchenkt wurde, mußte. der Orden. ſich dieſe Landſchaft 
erſt erobern; eben fo die übrigen. heidniſchen Lanpfhaften Preußens, 
die: Conrad niemals befefien und die der Orden erſt nach einem 53jäh- 


tigen Kampfe fi. zu unterwerfen vermochte. In allen Diefen Land- 


ſchaften fand‘ der Orden nichts vor, was an eine vorhergegangene 
Herrſchaft der Polen Hätte erinnern koͤnnen, noch weniger konnte dies 
in der heidniſchen Landſchaft Pomeſanien der Fall fein in welcher der 


Orden vielmehr erſt in der erſten Hälfte des 13. Jahrhunderts Roggen- 


hauſen gruͤndete. Von polniſchen Einzöglingen in dieſe Gegend, ſogar 


von einer Zahl polniſcher Edlen des Wappens Doliwa, die im Vogtei⸗ 
Bezgirk Roggenhauſen anfäffig waren ‚und ber -zu Ehren, nun fogar 
ihr Wappenbild in. pas Heerbanner der Vogtei aufgenommen 
wurde, weiß die Geſchichte nichts. — Im Gegentheil waren es ledig⸗ 
lich deutſche Koloniſten die herangezogen wurden. Es iſt alſo nur die 


H Friedrich von Wenden war ſeit 1407 7 Bogt von Rodgenhenſen un fi in 


der Tannenberger Schlacht. re ur 











‘’ 


Achnlichteit. des Weypens welches den polniſchen Geſchichtſchreiber 
zu: feinen, irrigen Vorausſehungen veranlaßte. Wir glauben aber, daß 
eben ſo gut wie die Neuſtadt Elbing dem Hochmeiſter Dietrich von Al⸗ 
tenburg ihre 3 Roſen als Wappenbild verdankt, ſo wird vielleicht auch 
die Vogtei Roggenhauſen wenn nicht von dieſem Hochmeiſter ſo doch 
von einem anderen beutfchen Ordensherrn ihr Wappenbild erhalten 
haben, wenn uͤberhaupt die ‚Bohne ar etwa der Reufabt Elbing an- 


s .. 


fl. 16b. Banderium Commendarie ei Ciuitatis Slo- 
chgw .quod ducebat' Arnoldus de ‘Baden Commendator 
. Slochguiensis Sub quo. erant aliqui fraires Militaras*) de ardine 
et aliqui terrigenae: et-Milites et Ciues distrietus et Ciuikatis Slo- 
chouiensis, Octisus- autem fuit ‚prefatus Arnoldus de Baden Com- 
mendator. Slochauiensis cum pluribus. militibus sni vexilli et inter 
cadauera octisorum repertus in Marienburg ad sepulturam relatus. 
Nota. Hoc: banderium contipet: in longitudine duas vlaas cum 
. quartali, Ynius: vinae, in latitudine autem duas viInas-minug quar- | 
tali. Cauda vero protrahitur in langitudine duarum vinarum.' In 
Latitudine vnius quartalis et quanto declivius tantus strictius in 
fine strictissimo. ' | 
, Das. Banner der Komihurei und Stadt Schlochau geführt von 
demn ——8 Komthur Arnold: von Baden. Unter ihm waren 
einige Ordensbruͤder und einige Land⸗ und Stadt⸗Soöldner und Bürger 
des Bezitks und ber Stadt Schlochau. Der gedachte Komthur Arnold 
von Baden. mit inehren Rittern feiner Fahne wurben: aber getöbtet, 
unter den Leichnamen der Erſchlagenen aufgefunden und in. Marien: 
burg zur. Erde: beftattet. . er | 
Dieſes Banner. ift 24 Ellen lang, . u len beit, der Wimpel 
zieht ſich in die Länge von 2 Ellen und in bie Breite bon 4 Ele 
und gegen das, Ende zu immer ſchmäͤle..— ' 
‚Erläuterung der Abbildung Tafel Vu. Nr. 47. 
Das Fahnentuch ift im obern Felde nebft dem Wimpel von rother 


*) In der Krakauer Handſchrift fehlt; „Militares«. 


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Farbe und peig in waher. Farbe das Lamm: Wortes: mit der Kanes 
fahne, fein: ‚Herjblut in einen vor: ihm ſtehenven -Kelepitwerfprägene: 
Das untere ſchmale Feld iſt weiß, ebenfo⸗ der Fahnenſchaft· am Tucht 
u In der Kralauer t Handſchein efgeint der  Bimpdt lang ausge⸗ 
Ne Ä | ei -. 
. J * Deere DEE BE SL νν. Ze 
fol, 6b, Banderium Comendariae :' ev Ciältätis‘i Sohowsze; 
Qnod Nyklosdũ Wylez Commendator in schonsze ducebat,- a 
Cowalyewo, Sub quo erant et fratres de ordine: militares et ali- 
» ' gui Mercenarü et proprü milites 5 must il 
Das Banner der Komthurei und Stadt: Shönfee|meides der. 
Romthur von Schoͤnſee oder Kowalewo Nicl. Wylez geſuͤhttt ), unter 
ihm Ordensbruͤder und einige Soͤldner und eigene Ritter 
Erlauterung der Abbeldung BafelIH:M: 48. 
Weißes Fahnentuch mit ach hegen etnatber ——— 
een 1 een 
Inm ber Kralauer Handſchtiſt If das Bao von Ber entge⸗ 
. gengefehten — rechten Seite dargeſtrun, und mi die: ferne Srit⸗ 
bes Gapmenfhafte. 2 ots bb 


t 
MR, * rn gt; 
3 


fol.”12a. Banderium Civitatis seu Commendarie Brodnicensis 
quod ducebat Balldemin Stoll. Commendator Brodnicensis“ alias 
Stroszberk sub quo erant et fratres' de ordine ei miltes distrr 
ctus Brodnicensis et aliqui milites mercenarii. - "="... 
- Nota. hoc banderium: continet in longitudine düas- viöas Mi- 
nusquartali: In latitudine autem vnam vInam cum’ media: ” 
Das Banner der Stadt und Komthuret Brovilica, gefſchrt vom 
Baldewin Stal, Komthur von Brodnica oder Straßburg ) unter 
ihm Ordensbruder und Tante Krleger o wie auch einige 
Söoͤldner. Zu Ei 
Dies, Banner iR " Ellen ng und: 4 Ellen bel 


“ ” 





* Nieolaus von 1 Biik (gil6) ſeit dem Jahre 1399 9 Knie zu Sqhönſee, fiel 
in ber Schlacht bei Tannenberg. 


“) gie chendaſelbſt. ee 


x 


2 pe 5 


Erläuterung vor Abbitdatg Aafel UM Re: | 
Beiges Fahnentuc von ber rechten Selie mit einem * Heſch 


In der Krakauer — fleht man * danenut w von ber 
finden. Seite. ' 2 re EN Bez NE 





. : .* —* en ET TTr 
- fol, 25. Bandetiam- Ciuitatis Thoranensis quöd, Anbebat. The: 
ranensie Magister 'Ciaium*): de dömesticis et precio ‘condädtis 
gentibus et*”) ‚plures' milites forenses et mertenarii a Therunesn- 
'sibüs praecio öndueki: mi Kumerunh‘ a hästatorim ex- 
plebant. * * Dre ei 
Noia. Hoc banderidtn ‘*öntinet in E duas ns cum 
dimidio altero..quartali. In laüitadine vero duas vlnas minus''ihe- 
dio- quatiali. Cauda autem protrahitur i in longitudine‘ daatum v 
narum minus quartali. In latitudine vnius giartalis. a Saperibri 
pärte quanto‘ inferius'' taunto striotius in fine ſtrictis 
sime®@r). en “ Pie 
Das Banner der Stabt- Thein he vom hbrnet Bingen 
meiſter, mit Hausbewohnern, Soͤldnern, mehren fremden Kuiegern 
und von den Thornern durch Lohn geworbenen Soldnern , welche · bie 
Zahl von 80 Lanzentraͤgern ausmachten. . 
Dies Banner iſt 22 Ellen lang und 14° Ellen breit. De Bm 
pel zieht ſich in die Länge von 14 Ehen nach oben, In bie Breite ı von 
+ sn. und dem Ende zu immer ſchmaͤler. rn 
 Erkäuterung der Abbildung Zafel Val Mi 50%." 
 gBifeh Fahnentuch nebfſt Wimpel von der’ rechten Sitte, darin 
ein ——— Thor, die Fenſter⸗ und Thor⸗Deffnung ſcywett Di | 





here gelb mit ſchwatzen Beſchlaͤgen, das Fallgatter weiß. · —8— 
In ber Krakauer Handſchrift iſt das Fahnentuch von der (nen 

Site, mit: einem grabe ausgeſtreckten Wiipel. TEE, 
°) Ju der Krafauer Handſchrift ſtatt vet«. „flieht sub quo erant· - 


**) Desgl. flätt mquanto inferius tanto strictius in’ fine’ strictissime« 
ſtehi nur »finens strictissime.«# 
wer) Er hieß Albrecht Nothe (+ 1421) war. don großem’ anſehen Aid wurde 
vom Gochmeiſter öfter ale: Geſandter gebraucht, fs (m Jahr las an ben Koris 
von Polen. | 


J 


—— 2) — 


fol. &b. Baudgrium Commendariae et . Giuialis. Tucholia. 

Quod vnus ex. ordine: Henrieus:. Commgndateor -de Tachplia duce- 

bat. -Sub quo .ergat et, fraireg..ordinis, Militaras: ot Armigeri distri- 
| ctus.Tucholouiensis et milites mercenarii. Hic Henricus naeigne 

Almanus Francus Commendator de Tucholia. a, prindipio huius 

gverre vsque ad eius consurhäcionem tam superbi arrogantia in- 

flatys erat vt duos -aginaces nudos ‚ante sa et gyum: Exarcitum . 

’ Tucholiensem” quius orat duckgr non-secus quam,iam vietor:et 
maghificus et. fortis.. triumphafor. et quasi. omnis belli foriena. ex » 

eg. dependerit: deferri_qupcungue, pergeret juberet*). ..Erat id. es » 

Magistro Prussiae Virico et suis Cömendatoribus molestum. Ne- 

“ moque*”).tam insolentem furorem-probabat. frequenciuſque in- 
crèpitus ‚es argutus publice et priualim noluit panere furori:suo 
mpdum. Nec a superbia. sua per. bene suadentem reuocari.: Non 
prius se illos in vaginam conditurum declarans dones virumqus 


in polonorum sanguine cruentaret. Itaque permitente iusto dei 
iudicio, dum ex prelio turpiter fugiendo in villam vyelgziow de- 
 uenisget a polonorum militibus illum insöguentibus. cum vniuer- 
sis qui illum; insequebantur Gonsacutus. miserabiliter 02- 
pite. ceso obirancatus temeritatis et. superbie ſunestas quidem sed 
. meritas penas dedit, Cui nec in prelio honestö mori. nec per 
tnrpem fugam vitam seruare. contigit,miserabilepn et miserandam. 

- Das Banner der Komthurei und Stadt Tuchel, welches ‚der Or 
densbruder Heinridht) als Komthur führte. Unter ihm Ordensbrü⸗ 
der ſowohl als Bezirkoſöldner. Diefer. Heinrich, von Nation ein Franke 

- Beutfchlenbs, zeigte vom Anfang des Krieges bis zu Ende vine ſolche 
Kolze Eitelfeit, daß er 2 bloße. Schwerter, vor dem von ihm. gefüßcten 
Heere vortragen ‚ließ, nicht anders, als wäre er ſchon Sieger und - - 

proaͤchtiger Triumphator, und als wenn jedes Kriegöglüd von ihm ab- 
haͤngig gewefen wäre. Dies war dem Ordensmeiſter Ulrich und . 








*) In ber Krakauer Haundfchrift Reh ſtau rjuberet/ iussit. 
“#) Desgl. fehlt quo⸗. 
1 EWR), Desgl, fehlt / cum vniuersis qui: illum insequebantur consecutus. “ 
ir Komthur won Auchel war Beinrich von Schwelborn, er wurde Sie 
Schlacht gefangen genommen und enthanptet. 


. 





nn — 251 — 
feinen’ Komthurtn beſchwerlich Anch zagte Niemand eine“ fo inſ ofente Ä 
With, uny konnte den Ausbrüchen derſelben wever öffentlich noch pri⸗ 
Datiin irgend Muß und. Fügel geben; noch 6 durch guten Rath von 
feinem Stolze zurüstbeingen laſſen. Nicht cher, erklärte er, bie Schwet⸗ 
tee in die Scheide ſtecken zu laſſen, als bis Beide vom Bluie ber Bor 
ten trlefen würden. " Ihn ‘traf daher das gerechte Goties-Urtel, als 
er aus dem Treffen ſchaͤndlich Mehend, in dem; Dorfe Vyelgniow von 
dein pn: verfolgenben Polen mit feinem ganzen Gefolge; jäminerlich mit 
abgefchlagenem Haupte Die heilloſe aber gerechte Strafe fir ſeine Un⸗ 
beſonnenheit und feinen Stolz“ erlitt. Er konnte weder im Treffen 
ehrenhaft ſterben, noch durch eine ſaendinhe vu ein kummerliches 
elended..Leben friſten. 
“ Erläuterung ber nbbitdung Zafel WI. Nr. 

Sahnentuch von. der linken Schte, ‚aus awei ſenteechten iethen und 
mwwei dergleichen weiße. gebildet. 

In der Kralauer Handſchrift iſt das Fate von der —2* 
* der Fahnenſchaft ohne Spike. 

Da auf dieſem Banner das Wappen der Romane Tuchel, wie 

wir es aus dem Siegel derſelben kennen, fehlt, fo. muß dahin geflellt 
bleiben, ob Dlugoß dieſes Banner nicht: willtüttich getauft hat. 
J — F 


⸗ 


. fol, 276b. Banderiam Magastri‘ Livoniad Ordinis *) Crucife- 
»orum quod Theodrious Croe Marsalous-Liuoniae ducebat in pre- 
lio Anno M. ccüc. Tricesimo primo (1431) circa 'villam Dambky 
iaxta fluvium Wyrzscha .prope Nakiel.‘ Cui Jodocus de Högyer- 
kyerche. Commendator de‘ Tucbolia velati locorum peritus duca- 
tum prebebat. non — 

Nota⸗- Hoc banderium coptinet: „duo arma seilicet in.una'parte 
imago sanctae Mariae virginis gloriosae. vt hic appäret. in alia 
“ vero. parte. imago sancti Maurieii prout est .depicta in’ alio se⸗ 
quenti felio Gontinet. etiam :hoc. banderium in longitudine duas 
vlaas minus quartali, et: in latitudine totidem. ee 





”) Su der. Krakauer Bandichtift ſqu·Nogieti · 8* Orainis. 


— 052 


m Das Banner -DeB.- ienlänpifihen: Ordenameiſterõ der Zreutherren/ 
welches Theodrich Croy, der Lievländiſche Marſchall/ im Treffen 1431 
heim Dorfe Dambky; neben ‚dem ‚Ehufle: Berfe (Verissa): bei. Nalel 





fuͤhrrte. Ihm .gb:; IJedocus don: Bohenluchen Bohn von ande 


der. Bu: Andig, bie — — nt Near 


ber Beil; —*8 — ** wie * zu a A —* das Bild 


des heil, Mauricius, wie es auf. dem folgenden Blatte abgemalt iſt. 
Dies, Banner IR, we 24 Ellen lang. und oben ſe ing: 


gr ar Ei. ..n 
nirgz, un weit? 4 


„Sb. 2B Ari: Banderium Linonitarum moa · in: prio Anno. Me. 
0008. tricesimo primo Commisso Theodricus Croo Marsalcus.Ei- 
uoniae ducehat. Sub hoc vexillo duobus signis et imaginibus vi- 
deliget.: heatao. ninginis:; el: beati Mauricii et: duabub;Crucibus ni- 
gris depicto Tricentae hastae militum- Elegtorin :coneistebant:so- 
am. .de ‚Eqnitibus;:pnetef pedestres ommes; viri armati armis ful- 
gentibus et docti ad praeliunr ste Theodricus Croe Marsalcus 
Linopjae; gum-pluribas- aliis ommendatorihus et suae gentis.atque 


exdtenamn mäliuibus fuit oaptus ‚et longo tempore in Craccouiensi 


0. 


arce in- tarri.ıyersus Sanctum Bernardinum:sita Garcerales. angu- 
stias perpessus. Sed tandem Vladislai secundi poloniae‘) 
Regis de illis solutus, 

MNota. haeo :imago debet -stare ex alia parte Hlius Banderii 
in. quo ‚stat depigta imago .Sanctae Mariae. quia in vna parte 


predioti Banderii ‚debet depingi imago .virginis gloriosae, in alia 


vero ꝓarto .imaggiSancti:Laureneii**),. 
Das Banner der Lievlaͤnder, welches im Treffen anno 1431 Theo- 
drie Croy, Marſchall von Lievland, führte. Unter dieſer Fahne mir2 Zei⸗ 


chen, und Bilbern, nämlich ver H. J. Maria und des Heil. Maurichus, 


ſowie 2 ſchwarzen ˖ Kreuzen, ſtanden 300 Lanzen auderwählter Ritter, 
außer dem Fußvolle, weldes unter bligenden Waffen ganz krieggeuͤbt 

Er ſelbſt Th. Croy, der. Marſchall Lievlands, ward mit mehre⸗ 
ren andern Komthuren und feinen. und fremden Rittern gefangen-und 


°) In der Kralauer Handſchrift fehlt: »secundi poloniae«. nn F* 
“*) In bez Königsberger Haudſchrift Acht: AMaurici prout hio apparet«. 





— 


% 
x 


ange Bet: im Schloffe zu Krakau: Im’ Thutmen gegen St Bernard 
m vngerHaft gehalten, endlich aber durch oe men Wins 
taws H. Könige von Polen daraus befrdt. jr 3 7% on) 
».: Dies: Bin muß: ſtehen :auf Der einen Seite nes; Banners, wor⸗ 
auf das Bild der: heil; Maria· gemalt It, va auf einer ativern ·Seite 
des gedachten Banners das Bild, ver heil. Jungfrau und wiederum 
das Bild des HM abgerdin werden muß: - \% 37° en 
Ertauterung ver Abbildun gBafet Al, RE: 82. 
* Weißes Fuhnentuch von der lalen Seilen —* ie 46 
kroͤnte Jungfräu Miriarrim. Heiligenfchein, mit vom Kinbe, auf einer. 
grünen Anhoͤhe ſtehend, in einem Klauen, innen weißen Monlel; in dert 
linken einen gruͤnen Weltapfel Sl: HR det vberen wa 
- ſchnan ein deutſchet Ordensſchlld. bisige sung n 
+. Die Abbilvung ir ber: —— Gännpgeipr werden er 
—— ac Man ſurht hiec die Jungftau ohmk Lind, 


mit einer: mit. Evelfiehrien Rubinen unb Saphiren) wergierten Krorie ih - 


gelben ſtrahlenden Heiligenſcheirie, auf · einer igelben Nonb ſach eluſte⸗ 
hend, Hinter der man einen Abſchnitt desi Croballs fg, milder Nech⸗ 
ten ein gelbes Soeepter haltand Die Jungfrau · tratgt ’ünter-tvenb ſternene 
befaͤheten Hauch Mantel, den oben eine golbgelbeSchaulv guſammen/ 
hält; ein rothes enganliegendes Untergewand. Vonlwer Deuſt dängt - 
ein: faſt vierecliges ſchwarbeſaͤumtes  Tandyı herunter / um ineur ſchwar⸗ 
zen in der Mitte goldonenKrouzen verziereNeber wieſesi Tuch fe. 
man +inen geldgelben: onıud wit seinem» Rubin: dergiekten Gut“ Das - 
rothe Gewand.ift unten am Saume und an den llexmeln init: Doppel, 
ten i Gehen geſchmuͤckt. ä rin. tg ar a 5 3dshh ls 
by: ‚Das: Fahmentuch- von 1 bersoeikten Bel Janib vom geharniſchten 
Bil, des heiligen Mauritino (nicht Laurentiuc) aufs gruͤner Anhöhe, 
"Der Heilige ‘if. Dargeftells: mit‘ einem Mohrengefichte und ſchwarzen 
Handen. Das. Haupt: mil Herzogshut · und Heiligeicſchein; das blauen 
Harniſch den | an den Knien ib. ve⸗ alu 6 eb: 9: vote Mnmes 
——— Ur 43 PER UNTER 
*) Meber den bei Nafel im Sabre 1431 von den Polen efchlagenen Komthur 

von: Tuchel, Joſt von Hohenlischen und die Gefuggenuehmung: des Lanbimastchalls 


und einiger anderen Lieplänbifchen Drbensgebiliger, fſehe Beigie Brenf. Gefchichte 
Baud VIL S. 674 - 675.. PER ER Le 


7 . R ⁊ 4 





gelbe Yudel, Der dicke n onberbar weſtaltete Burt Äft: vorne aus/ gelben 


gekreuzten Wuͤrfeln gebildet. Bon ber: Schultetn: hängt- ein langer 
weißer Mantel, herunter, < Mit der ‚Rechten. Hält: verſelbe eine gelbe 


Lanze wit. weißer Spite and Sahne, mit der. Linken einen bekreuzten 


Echild. Außerdem ſchwebt in der oberen unlen Ede. des gahnentiche 


der deuiſche Ordensſchild. 
Bei der Abbildung in der Kralauer bauſchafn ſn die Halung des 


aus vier Wuͤrfeln gebildet, und die Lanzenſpitze von blauer Farbe. 
....fol.28b. Banderium Liuonicum’ Anno doumini Mo ceue®. 


‚ xx20:.: feria quigta- ante festum exaltacionis ‚Sanctae.Crucis ab 


exercitu polonico in campis villae Dambky' iuxta fuuium Wyr- 


'zscha prope oppidum Nakiel captum in prelio;' quo Joannes Ja- 


rogmowski. Barthossins Vizemburk et Dobrogostius Kalynski:exer- 


oitum, Livopiterum ‚ex septingentis equitibas »t: septem Commen- | 


dataribps copcermatis*): erbt-magna clade**), ab agrastibus 
tamen.ad;utm contriuerantk Hnius autem Banderi ‚duo. cu- 
ctores ,erant ambo: Liuonitas videlicet Sawor Commenator de 
Osserod et: Valiorus de Lo. çCommendator de-Dinbork ambo in 


‚ gpdem ‚prelie octisi Habebal autem prefatum..Banderium Ducen- 
tqqihaslatos milites oquastros preter pedites. qui ↄmnes misera- 

bhilitor ab..:aggrestibus fueruut aut.än. praelio aut in syluis et ne- 
' moribus; ın.gtiae:ap. fugiendo abdiderant. interfecti. . 
Nota. hoc handerium continet .in longitudine duas vinas cum . 


diepjdio ‚altero quartali. In latitudine vero duas vlnas gum- quar- 
tali. Habet autem predictum. Banderium tres cuudulos. prom hie 
apparet..et quaelibei earum protrahitur i in longitudine,:vnius vlnae 


hr tanto Steictins in fine autem: swiekissime. 3 r; 


- Heiligen geraper, beide Füße nach auswärts. gekehrt, der Gurt nur 


ol ‚in. latitudine vnius quartalis a. superiorf parte, ei Merio 


Das · Lievlaͤndiſche Banner im Jahre 1491--fer. V. vor —* 


* vom Polniſchen Heere auf denFeldern des Dorfes Dambky 
bei dem Sluffe Verſe neben der Stadt Nakel im Kampfe erobert, wo 


— —— 


2: } bet Aralauer Beat fee pi ‚eoavermatis« eoncetvalun; ande _ 


—— oratd. 
xeo) Desgl. folgt hier wepresseran: 


re 


' N 
—— 86— — 


gib Zarognioweli, Barthoſtus Vizemburgk und Dobrogoſt Kolynoli 
‚mit Hilfe des Landvolls das Litthauiſche Heer aus 700 Rittern, von 
7 Komchuren ®) angefuͤhrt, beſtehend, in einer großen Riederlage ver⸗ 
uchteten. Die beiden Führer: dieſes Banners aber waren 2 Vevlaͤnber, 
der eine naͤmlich Szwor, Komthur son Aſcheraden, der anbeve Matter 
BE Lo, Komthur von Dünaburg; beide wurden in dieſein Treffen ge⸗ 
ezbtet. "Das gedachte Banner Hatte aber zur Bereifung 200" Lanzen⸗ 
Reiter, außer dem Fußvolk, die alle elendiglich vvn ven Angreifenden 
(Eandvolk) entweder im Treffen’ ſelbſt oder in Waldern und Safer, 
worin fie. fh" fliehenn” verborgen "Hatten, getöbtet wirtben?5°... © 1.7.71 
- Dies Banner iſt 24 Ellen lang und 24 Een — 
Banner hat aber 3 Wimpel, wie hier zu ſehen Jever dieſer Wimxpel 
zieht ſichin die Laͤnge 1GEue und Indie Breite von 4 Elle nad sten 
zu, und: wird nach dem. Ende zu Immer ſchmaͤler. 2 2°l 
Erlaͤuterung der Apbildung Tafel Ynb, Se 5% | 
Schwatzes Fahnentuch, vorne mit drei Vinzeinn mit Roh Wer ' 


enander ſtehenden ſechseckigen Sternen. 
In der ſrelauer bamſaut ſind die Wimpel are ausgeſtrede 
— * DH 9— 


ſol. 29 Banderium: Livonioum in’ praelioigaod! Bub’ dacibus - 
Joanne Jarognyowski de: domo et familia :..I. „Bartossius 
Wizemburk de domo et familia .. .*):Dobrogusu Mt): an 
familie .... ad'.villam Damhky juxta ⏑ Wysäsche 
prope Nakiel a polonis -tautum mo do aggrestibus contra.Lisom- 
cum exercitum gestum est feria quinta anle festum exaltacionis 
Sancte Crocis captum. Cuius duo. Commendatores Liuonidi.-erant . 

ductores Videlioet Valteras .de Gyelze Commendaior. do ly:.:et 
_ Valterus de Kyerzdorff Commendator Curouienisie qui’ aimbo.tapti 
et in carogrem turris arcis. Cracouiensis dl Sanetum’ Bernardinnui 
respieientis :wusiüllio morini. Sub quo‘; erant’ Centut. milites ha- 
stati sed‘ OM1168 ab aggresubus interfooti.: [ER EEE 


[ 
DE u N + f,, ı ‘ N D ii“ “ . 
» 
‘ » 2 u Is \ meh. 





*) Dingoß ſcheint hier ji übertreiben, cfr. Boigte Preuß. ve. Bub Vu, 
©, 574 — 575. N 

—8 In der Krakauer bandſcheift ſteht: 2 

Desgl. „Kolinskiaæa. 


— 


N — 8 — 
DD ‚Hpe: randeriam; ‚Ransiagı AN;: Iongitadine- das⸗ vylgas cam 
—* wynige manus,, In.latitudine ;nexg 'duas: nlaay.. > Habek.etiam 
hendenum: pregietum ‚tyes eaudkalas,;et quaglihat garımıpralrahi- 
yar.in -longitadine,.vpays lnae. In lalitudine. valus; quartalis a ser 

— * ‚parte quanfg- infarigs tanto stricklus in fine ‚striglissime. ,- 
Das Lieevlaͤndiſche Banner im Treffen, welches Anter den Feldherrn 
—* Jarognyowoli nom: Haufe NIE: nor. Bartoz. Mizemburk vom 
Haufe: RN; Dobrageft; Kolinsli beim „Dorke Daribky beim Vhuſſe Verſe 
neben: Rakiel, nus allejn von dem Polniſſhen Landvolle -gegen das Liev⸗ 


laͤndiſche Heer: ‚geliefert wurde, : feria ;V; vor Keuzerhoͤhung exobert. 
Die JZuͤhnrer :-waren: die: zwei Ligpländifchen Komthure, nimtih. Walter 


Gyelze, Komthur. von Sellin, ‚und: Walter von Kergborf; Komthur vor 
Catrow, beide gefangen, und in; ‚den Thurmlerler des Schloſſes zu Kra⸗ 
Tau gegen St. Bernarde geworfen und dortgeſtorben. Under dieſem 
ſtanden 100 Langentroͤger, alle aber vym, Landvolk erſchlagen. Das 
Banner iſt AEllen und 4: Handbreite lang und.2 Elfen heeit; hat 
auch 3 Wimpel, jeder dieſer zieht ſich in die Laͤnge nen: 1Elle und 
in die Dreꝛite won Fälle nach ohen au und nach unten immer ſchmaͤler. 
Erlaͤuterung der Abbildung Tafel VOL Nr. 54. 
sur Fahnemtuch von Der rechten Seite, das abere Feld woiß mit ſchwar⸗ 
sen Wimgel, das mitilere ſ chwarz nik, Weihe: inne: das untere 
weiß mit ſchwarzem Wimpel. t ZT 
45 In der Krakauer Handſchrift iſt das Bang. von der linten 
a dargeſtellt die Wimpel ‚grade, ausgefiredkt. Er ar 
eine BUEEHBEERR. TOPRE Bu | 
ol. 29. bi Benderinm, Linonioum. in prelio. "quod sab Auoibus 
Joanne Jarogniowski de. domo.. .. Bartosio Viecemburk.d e domo 


. egsfamilia ; ...#) Dobrogoskio: kalinski d6.:domo :et famir 
"Ha.ı.. ad villam Dambki iuxtaQuyium Wyraseba prape: Nakiel a 


polonis:.tantum ‚.mo.d:p..agrestäbus dontra Linonioum -axetcitam 
feria quinta ante festum:-exaltacionis,Sanctae Gruois:gestum ‚est 


- captum. Cuius*®) georgius Evthzlebe**) aduocatus de Ko- 


— — a . a — 
*) In der aralauer Sanbii ſicht ve nein, en 
»*) Desgl, „duotor⸗. Ba EEE DE Ze 
u.) Degl. ſtatt Eutalobe⸗ Ang »Kuthzleben | 


kenhauze erat ductor. et ‚centam hastati omnes, äh agresti- 
bus interfecti. _ Neminem enim furor et indignacio agrestium sal- 
‚ware voluit, propter recentia culmina vicorum. suorum et sub- 
stanciarum coram illis, humantia. quos Liuonicus 'exercitus exus- 
serat. fuerunt autem in exercitu Liuonico gentes et milites Po- 
meranice Ghelmiensis et Prutenicae Liuonicae de Kurlanth et pe- 
destrium magna - -multitudo. Et hunc quidem exercitum Magister 
Prössiae Paulus de Kuszdorff (sie) per Commendatores Prussiao 
adiuuoabani. 

Nota. Hoc banderium continet in longitudinem vinam cum 
dimidio altero quartali et in Latitudine totidem Habuit et ‘hoc , 
banderium. tres caudalas et. quaelibet. ‚protrahitur in longitutline * 
vnius vinae minus quartali ‚et..in. latitudine voius quartalis a su 
perion parte. et quanio inferius tanto sirietius in fine strictissime. 

- Das Lievländifche Barmer in demſelben Treffen und unter derſelben 
Anfuͤhrung wie vorſtehend, erobert. Der Fuͤhrer deſſelden war Georg Eutz⸗ 
lebe (Ruthilehe) Vogt. von. Kokenhauſen und 100 Lanzentraͤger, alle vom 
Landvolke hievergemacht. Die Wuth und Erbitterung des Landvolks kannte 
Beine Schonung, nachdem Das Lievlaͤndiſche Heer neuerdings bie Käufer. 
ihter Dörfer. und ihre Lebendmittel vernichtet und nievergebrannt hatten. 
Es waren aber im: Heer von Lievland, Bölfer und Krieger non Pom⸗ 
mern, Culm und Preußiſch Lievland, von Curland und eine große 
Anzahl Fußvoll. Und dieſer Armee ließ der Preuß. Meiſter Paul 
von Rußdorf durch die Komthure Preußens Hülfe bringen. 

Dieſes Banner iR 13 Ellen lang und eben fo breit. Auch Diefe 
- Banner hat 3 Sipfel, jeder zieht fich in die Länge von 2 Ellen und 
in: Die: Breite von. + Elle nach oben, nach dem Ende iu aber immer 
ſchmaͤler.. “ 

| Abbildung Zafel VI. Re. 55. 

. Banz wie Tafel VIII Nr. 54 aber das Sahnentuh von der: iin 
ten Seite. | 





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ss MER Ton 4er 2: se 7 5: yn P „ 2! ; „en I. rs = 


8 ———— mit einemgewifſen & yabıa dan 
heben; von welchem / Quellenfchriſiſteller nichts‘ berichten bann einen 
Luna b̃ unde Ed o⸗ nennen; den Erzbiſchof Adeldag von. Breiten: hin⸗ 
einziehen: undreudlicht uͤhergehen auf Sir i dye r; den · aachmaligen Papß 
CEhean end, Ih undi nicht Anftunde nehmen/tualle ·diaſe dem: 9:E88:4.E 
Jahchunderie heigemeſſenen / oder!rangehdrigen Petſonen dem Gefchlecht 
v.Meyen dorff, welches aus dem Holſtelnſchen ſtammen; und inner 
halb: des angeführten Zeiraums im Magdeburgiſchen ſich miedergelaffen 
haben ſoll, beizuzaͤhlen, tönen für: nichts anderes gelten, ald fuͤr Hirn⸗ 
gefphuſte, die dem: 16. Sapıbuatte ihre Eutſtehumg zu. verdanken 
Saben..i. . ν kfei Bl han Door gern 
‚u: Nicht ohne Matheine an der im Geſchuacke des gedachlen Pen 
hunderts zufammengeftellter Genealogie“ ſcheint ein Mitglied ver. Fa⸗ 
milie ſelbſt zu fein; naͤmlich ver. als Anhänger der Reformation ge- 
rüßmte*): :im- Su 1583’ verſtotbeno Andikasivon Meyundorff. 


We 151 


— — — 


59 So ſchreibt z. B. H ermann Kamelmann: (opera geneal. historica 


pP 665. 666.): nobilis familia de Meyendorff, cujus ego propaginis nobi- 


lissimum et praestantissimum nobilem et de vera Religione optime me- 
ritum Dominum Andream de Meyendorff novi, cujus merito, ut viri aeter- 
na memoria dignissimi honesta fit mentio. er 


Ti \ 


- 


— 


Denn, deß er elne handſchriftliche —2 (ins Befätene ders 
fagt babe, wird ausdruͤcklich behauptet. *) 
uüAndere beit vieſen und ähnlichen Raclihten betheillte Samile, 
‚sole die Bon Alvensleben, von:Arnim, v. der Schulenburg, 
haben vie: Fubeln, ‚welche einem. Entzelt, Engel; Henninges, 
Spangeniserg und "anderen: Chroniſten :des 16. Jahrhunderts ihre 
Entftehung oder Verbreitung zu verbanfen haben, längf als unkriniſch 
verwerfen: das Zeitalter: tines Mlrner, Tesnet:u- at fand Ge- 
fallen’; am: detgleichen genecloghchen Traumerelen und“ xhantaſiſchen 
"Bäukefkien,. TO LY Sur RB Gr en tn IE TE 
2 1 denfeldeie Stradyanke nehwen denn Audi genbaloͤgiſchen 
Sthuftenr ves Muvcrsn Woig en e re ih, veren Werth Wohl bruͤwkery 
unde vbr Aha bescits Scho tge nvv Zenuͤgend · gewuͤrdigt Haben: ı. 
vs Dis äußerſt ſetengewordene, in der Original⸗Ausgabe mirnie . 
‚sr Geſtchie gebommene Sehelft,“ welche: den Titel fuͤhrt: Von dem 
uhr undrahten·Stam Ritterlichs Geſchlechts veren Von Meyendorff, 
Einfeltiger: AuryerAusgug,. Auchore ;Maico: - Wagnero 'Frimariensi, 
Thédlogo as Bißloricdt Annb A5BI.-Aöpl. 7,° Hp durch Ihren Wiek 
deabbrüch ind ftes Ercollstt oßusculor.: hist March. Hlustrantiuni 
 fase 9161790) Si 146. zugänglich gedorben. "Ganz in der Weiſe 
jener Zeit ſcheut ſich fuer: Verfaſſer nicht, die Behauptung aufzuſtellen: 
„dußrdienv on iMryendorfff allbereit ziie Bat: Keyfer Carls des 
Siem: Keote: Rittermößigen: Abeligenẽ Standes gewelen ſeyn,“ nm 
keck durcuf ſich zu berufen, ‚daß dieſes hervorgehe: „aus;vielen alten 
Urkingen echroticik) monumenlis und loblichen Wefchichten, privilegis 
Cassärlis' bullis und: "alten "Verteägen.." : Da’wird dann gleich der 
vorirwaͤhnn Gyidag Lein Herr, don Meyendorff-genatmt, und 
hervenrauft Entryelts Altmärkiſche Chronit (1579) Bezug genommen; 
ferner berichtet, daß König Heinrich I. veranlaßt habe, daß das Ge 
ſchlecht and: dem Holſteinſchen "in Die Gegend: bes Magdeburgiſchen 
Jericho ſich uͤberſtedelt habe. — Seine. Glaubwürdigkeit und Brauch⸗ 


barkeit hegiunt erſt mit, ‚dem 44 Zahıhundert, und reicht bis in ſeine 
— —— an i ——: 1i on 
3Küstert bibliothecu hist, Brandenbe. p: 780.: Er or 
mM) Geſchichte ben Goeſchlechts d. Llvensleben 3: Vorrebe Sr xxi. 
: Rd har Dresbener gelehrten Unzeigen von 1749! © 1 7 2 


N 


Jet, ſo doß feine Stammtafel für die füngften Jahrhundewe ih de | 


währt und übereinftimmend ift mit demjenigen,. welches hie auf Lehns⸗ 
satten und Urkunden gegründete: Zabelle bringt, die von Wohlbruͤcks 
| zuverlaͤſſiger Hand geſchrieben, in: den collect. geneal. Königtanis ber. 
Berliner Königlichen Bibliothek fich. befindet; wiewohl dieſe bis zu dem 
1667 ‚erfolgten Erloͤſchen des Meyendorffſchen Geſchechtes im Magde⸗ 


burgiſchen fortgeführt iſt. = — 


Jene zum Theil ganz fabelhaften, in x dem geltend: gemagien ges 
nealogifchen Zufammenhange völlig in der Luft ſchwebenden .. älteren 
Holfteiner Meyendorffe ganz übergehend, iſt es nothwendig, bei ber 


zum Magdeburgiſchen Zweige des: Gefchlechtes gerechneten Berfon des‘ 


Bapftes Clemens IL. zu verweilen. Es fei zunörberft. bes. Streites er⸗ 
wähnt, ber ſich zwifchen dem Sachſen Tengel*) und dem Holfteiner 


 Moller**) um die Ehre erhob, welcher Landsmannſchaft, und wel⸗ 
chem Gefchlechte eine fo ausgezeichnete. Perfönlichkeit angehöre Wie 


fich erwarten läßt, vindirte Tengel der Magdeburgiſchen Familie von 
Meyendorff; Moller dagegen der Holfteinfchen Familie von 
Meinsdorff jenen Papft Clemens IL; eine Differenz, die darin 
" ihre, frtepliche Ausgleihung fand, DaB man zu der bereits feüßer bes 
haupteten Anſicht gelangte, daß ja beide Familien, die Holſteinſche und 
die Magpeburgiſche eines und deffelben Vrfprungs felen.. 
Ohne den, in der Mitte des 12. Sahrhunderts lebenden: Anne 
liſta Saro würden wir über Die Familie, welcher Bapft- Chemen s 
“angehört hat, ganz und gar nichts wiſſen. Diefer Annalift aber, der 
einem bisher noch nicht ‚ermittelten . Säachfifchen Geſchlechte angehoͤrt, 
zeigt ſich auch anderweitig in genealogiſchen Kenninifien ſo bewandert, 
und bewährt, ſich ſtets fo volftändig, daß wir ihm hier unbedenllich 


vollen Glauben ſchenken dbürfen.***)- Durch in uk, 





35, 


*) Monatliche Untersebungen von 1694 p. 223, vnv in⸗ der —E Bi 


‚bliothef 1704 p. 509. ar 
_**) Isagoga ad historiam Cherson. Cimbrie, e. Mr EHE Ns 


_#=#) 4040. Eberhardus pie memorie Babenberßensis episdophs‘ :6biit; 


cui rex Heinricus Suitgerum suum cappellanum, boni testimenium, 
: diaconem, generali piorum omnium. eleglione suceessorem destinavit, 
Hujus mater fuit Amulrad, soror Walthardi Magdaburgensis archi- 
episcopf, que nupsit Conrado de Mareslevra.et Horaehurch ge- 


\ 
‘ . B 
7 . N. - \ + 


1 


daß her ‚Bäter.. des Papftes Clemens IL, ſo wie des Patriarchen 
von Aquileja Conrad, ſo wie eines Sohnes Adalbert und einer 


Tochter Dignamenta oder Margarstha, der Gemglin Dieter 
richs vor Ammenslbeben: Conrad von Maresleve und 
Horn eburch geheißen habe. ) Der leßtgenannte Ott wird wohl 
mit Recht Für die Halberſtübtſche Stabt Horneburg gehalten? **) Ma, 
resleve Hält man meiftentheils für das an der oberen Alter gelegene 


, Moovölchen, möchte jedoch eher auf das bei Duclinburg. gelegene, 


nunmehr wuͤſte gewordene Maresleben zu beziehen ſein. ) ur 

Die Familie von Meyendorff als biejenige,, weicher Biſchef 
Sudtg ex: von: Bamberg: oder Papſt Clemens Il. enifproflen fel, 
wird erſt von. fehr fräten Quellen, die wenigftend über das 16. Jahr⸗ 
hundert hinaus nicht zu liegen feinen, in Anſpruch genommen; und 


[4 





nuitque ei hunc Suitgerum, qui erat canonicus SanctiStephani 
in Halberstad, postea episcopus in Babenberch, tandem Rome 
papa, et Canradum, qui ut dieitur fuit canonicus Sancti Mauri- 


cii in Magedaburh, postea Aquileje patriarcha, eiAdalbertum. ’ 


Bio quandam feminanı, que sua propria exfitit,‘sibi in matrimonium con- 


junxit, (que ‚sorori Sue, que Dignamenta vel Margareta diceba- , 


tur; nimiam intulit injuriam; unde ejus consilio et jussione in eadem 
urbe Horneburch dicta occisa est. .Propterea ipse Adalbertus eandem 
urbem cum prediis illuc pertinentibus tradidit Halberstadensi ecelesie 
“precaria vicissitudine, ne videlicet ipsa aut filli ejus eandem hereditatem 
sorfirentur, Ipsa autem Dignamenta vel Margareta nupserat cuidam Theo- 
‘derico, <&jus frater Hanulf dicebatur de Ammenesleve, peperitque ei. 
filiam nomine Amulradam . „ (Annalista. Saxo ap. Pertz mon. Germ. 
VII. 684.'685. J 
| 'z041. Beinricus rex natale Domini Mimigardevorde Münfeg) festive 
celebravit. Ibi domnus Suitgerus Babenbergensis presul pontifi- 
calem promotionem a venerabili Mogontino archiepiscopo Bardone in 
" natali innooentium .die dominica, rege cum aliis primoribus astante, glo- 
:giose percepit (dem 28. Desember 1040) (ibd. VII. 685.) . 

1047. Rex ‚Heinricus natale Domini Rome celebravit et Quilgerum 
Bavenbergensem episcopum papam constituit, a quo ipse et 
conjunz ejus Agnes regina eadem die inperiali benedictione sublimatur 
.. a Suitgerus papa eodem anno quo censtitulus est, obiit; ‘pro 
‚quo: Roppo Aquilejensis patriarcha, ordinatur , mutata nomine Damagus. 

C(ibd. VIIL 687.) 
+), Besgl. v. Raumter, hiſtor. Sparten und Suammiafei⸗ Tab. XUb. 
#0 har jedoch ‚and die im Dennsfeldicen gelegene alte Hormeburg- nich 
dußar Acht, gelafien worden.” 
“.) Wie berells Lenafelt ang Halberstad. 9. 420 thut. 


! 


+ 


’ 


- - 


x 


- 


zwar, ſo viel. ich habe finden innen, werk: äf Der denfelben ir Dom 


zu Bamberg geſetzten Tumba, welcherihn Suiderus in: Me yen⸗ 


vorff*) nennt. Erwägt man aber, daßj:wie deruAugenſcheinlehrt, 


dies ganze Monument einem ‚Hohen After; ichk augehoren- kann: die 


Auffcheift aber unbeftreitbaz einer noch vielt juͤngeren Zeit"); hoͤchſtens 
dem 16. Jahthunderie/ ſo kann aus denſiten ein. hiſtorijcher Beweis 
* abgeleitet werbden. en ELSEONIE ne 

2, Bon; nicht höherem Werthe, und iichhae mc: 16. Jahrhau⸗ 
derte angthörig! aͤſt Die Bezugnahme auf den Italienen Iohn nneande 


Cavalleriis, aus welchem M. Andreas: Angelus*?9 und 
Weſtphalen⸗h) eine Abbildung des Papſtes Clem ens: Ik: mit dan 


Meyendorfffchen quadrirten Wappenſchilde geben: Naͤhere Pruͤſung, 
als mir zur Zeit möglich geweſen iſt, verdient nochdes M. Wagner 
(p. 25 und 26) Berufung auf die Randgloſſẽ einer „gar alten Maintzi⸗ 
{hen Chronik des Hilberti Schönen, Gerharki-Minsbed und 
des Abts von Spondeim Muspt In’ dem Schotten-Rlofler ‚u Würzburg. 
So viel ſteht nun einmal feſt, daß Der Annalifte Saro, ‚Die: ein⸗ 
le, im ‚gerägend hohes Uiter hinaufreichende 11); und "ul eihe 
—* wir "ums veiftauensvoll anfchließen, uns der wir Mk augen, 
ireten duͤrfen, mit neueren, dem wiberſptechenden, theils unverbiftgten, 
geile erwiefen unkritiſchen Nadrihten.. .. | in 
Daß zwiſchen dem Magdeburgiſchen Geſchechie on Meerendorff 
und den Holſteinſchen Familien von Meyendorf und von Meinsdorff 


34 


irgend ein genealogiſcher Zunmnaihans rer Soße, a bei der 


*) ibd. p.a1ß. J 
**) Schon Papebrochinus Chiet chronol. ‚ad. 1. Catalog; "Pontiflei Br 18%) 


und Heineccius (antiq. Göslar« I, 40) baden die: e: Gletchzeitigein der ‚Bamberger 
Grabſchrift bezweifelt. Be zu 


%**) chronic. Holsatiae. p. 77. ee ann 

+) mon ined. I. Tab: XIll. | | 

++) Man darf ſich nur nicht irreleiten‘ laßen, far Die: dt, wie, Ältere Autos 
“zen zw citisen pflege. Wenn z. B. in der 2. Ausgabe son Seidels Jcomegra- - 
phie zur Beglaubigung, daß Biſchof Suidger aus dem Mayendorffſchen Geſchlechte 
entfproffen fe, auf das Zeugniß des Albiers (fait Adam) von’ Bremen (hist, 


' eecles. p. 76) ind des. Alberius Stadenſis in -chron. ad an.-1032: bingemiefen 


wird, ſo barf man ja nicht glauben, daß hier irgend eiwae von den. Birvenderfe 
Rebe — nur von Sulpgtr iſt vie Rebe. Beau Eee 


⸗ 


— 


! x 
⸗ 


Zuryncfuhruug verſelben auf sang wecſchibene ihreut "Nahen ne 


chende Stammſitze, ſouwie Ber ber’ gaͤnzuichen Verſchlevenheltber Miipl 
pen unwahrſcheinlich, auch durch nichts erwieſen, als die fruhher allge⸗ 
mein geliende, wiewohl ſehrieuͤngetiſche Annahiner ae KName, glei— 


| vetẽ Stamm. ——— m Normbommmi 6 ie 3b 
DE EIRtmAÄ Bappet D7. LAK brnugt inias 


. | —* Holſtelnſchen Geſchlechtern Z3. verſchichene Wappen, evoch 


mit ahnuchen Namen, DIE: deshalb hlot naher betrachtet werden‘ nißpfeh. 


Ba Den 027 Mimsnorffz. weiher Name’ jo," auf’ ine 


Drudfähler beruhend Mein sdorpfheißen man "Däs Waßpen;ni 

welchem maͤn· troß Seiner” herakpifchswefentkichen Verfchledenheit an 
Farin vem der Maßdeburgiſchen Familie hat erkennen wollen; ag 
‚ihetyufftefgenne Spitze, wodutch das Schle -in drei Theile; ſchwerz 
nn tingirt, gethellt · wird/ ward als Helmſchmuck einen Pfrueti⸗ 
wevel. Der Stammiſitz! dieſer :Bamilie‘ iſt das imfern Ploen“ in Wa— 


grien "tim Lubechſchen Sprengel)gelegene ¶ Groß⸗ und Klein⸗) Meins⸗ | 


Dorf. Hier zeigt ſich ſchon ein weſentlich von Meyendorf verſchiedener 


Mame; indem jener bei’ Meinersdorf oder Meinhardsdorf Eriler Mein- 


hardi); biefer aber auf Megendorf ober Meginvorf (villa 'Meginonis)) 


zurudfuͤtzetn Diefe Wetſchiebenheit allein würbe ausreichend ſein, um 
jode ! Identificirung ſowohl der beiden in Holſtein, als der It’ Magde⸗ 


vBurglſchen vorkommenden Famikien zuruͤckweiſen zu muͤſſen. Daß aber 


Meynersdotf wirklich die Ältere" Form für -Meinsporf iR, ſowohlfuͤr 
ven Ort; als: für das Geſchlecht, dies kann Er! tere Bey 
niffe⸗ dargerhan werden *ð) * Zu: 
nd, Die yoh Meyenborff; mit 3 a ) ) Roſen im Scine um 


seh Fähnteln uf dem’ Heime; 3 vermuthuch auf dasjenige Geſchlecht 


Zr 
en vu. I I"; N E ie 


N, .) Meyneretorpe. jm \ Kerspele io. Plone 1386 (Vrlundenſ. d. Schlesw. 


Holſt. Lauenb. Geſellſchaft f. vaterlaͤnd. Geſch. i. 268) Marquardus de Meyners- 
#orp 1281: (4.218); fili Johannis de Meynerstorpe 1320 (I. 236); 'Johan- 
ads Moyparsderpe : 4334 (1. 237.); Henning Meynerstorp. 1853. {(Gercken 


<cod. ‚dipl, Brandenb. VII. 54); Herr Hennigh Meynerstorp Ritter 1379 (Urkun- 


venſ. I. 2009); Henninghüs Meynerstorp miles 1379 (1 260); Hert Nicolaus 
Meynstorp Propſt zu Preetz 1401 (1. 397); Nicolaus Meynerstorn Propft zu Preet 

140% (I.272); Hinriek Meynerstorpe to. dem Hoghenvelde Sinappe 1421 
(1.291); Catharine Meynstorff drau zu amt, y vs ſeligen Sen. Meyneteꝛf 
Wiltwe 1571 (L 37). 


! - . ' 4 \ 
. J 


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— 


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x ‘ . } 


ſich beziehend, welches zu Meyendorf, 2- Meilen nordoͤſtlich von Ham⸗ 
burg ſeßhaft geweſen vorüber es mir. imo, zur Zeit an urtundlcen 
Zeugniſſen fehlt. 

3. Die von Meinsdorff mit einem geniereten, Saite, wel⸗ 
ches im 1. Quartier einen Löwen, im 2. ein Kay, im 3. einen Stan 
zeigt; eine wunberliche, ſehr modern fchmedenbe Zufammenftellung, über. 
bie ich, wie über das in Rebe ſtehende Gefchlecht, dem. das. Wappen - 
angehört haben foll, feine Rechenſchaft zu geben weiß, Ich will hier⸗ 
bei jedoch nicht unerwähnt laſſen, daß gerade. bei den Holſteinſchen Ge⸗ 
ſchlechtern im Siebmacherſchen Wappenbuche ſich große Irrthuͤmer und 
Verſehen eingeſchlichen haben; fo verſchiebt z B. die folgende Tafel faſt 
alle Namen und Wappen; indem der Name ſiets für das vorherge⸗ 


hende Wappen gilt. Was alfo Anderfen heißt, ift das Wappen ber 


v. Blumen; was v. Blumen genannt wird, muß v. Buchwald heißen; 
was als v. Buchwald bezeichnet AR, gilt für v. Gadendorf u. f. w. 

So viel ſcheint mir feinem Zweifel zu unterliegen, daß die Fa⸗ 
milie/ber Freiherren v. Meyendorf in Curland getroft die Holſteinſchen 
Namens⸗Genoſſen als mit ihnen ‚gar feine Gemeinſchaft habend, auf 
ſich beruhen laſſen kann. 

Ebenſowenig ſtehen folgende we Rotigen mit ihr und mit ben 
bereits erwähnten in einem, näheren hiforifehen Zufammenhange. Wenn 
nämlich ben 22, Mai 1354 in einem Vergleiche zwifchen den Herjoͤ⸗ 


gen ‚von Pommern und den Fürften von Anhalt, wie es bei. Steeitig- 


keiten zwiſchen ihren beiberfeitigen Vaſallen gehalten werben folle, un⸗ 
ter den Pommerfchen Vaſallen der Knappe Tymme Meynerstorp ges 
nannt wird. Denn eben dieſelbe Perſon heißt Turz zuvor Tymme 
Heynerstorpe,*) und bies ift ficher die richtigere Lesart. — Ebenſo Der 
Ulrich, welcher 1256 in der Ueberfohrift allerdings von Meindorf, in 
ber Urkunde felbft aber von Memdorf genannt wird, ) und zwar als 
‚Minifterial des Pfalzgrafen Ludwig von Rhein. So gehört ex denn, 
ie dies Berhältniß und ber ganze Inhalt des Diploms bemeifet, einer 


ganz anderen Gegend. und Familie an; indem es ſich um die Einwil⸗ 


9 Klöden, bipfomat, Geſch. des Merfgrafen Baienar IN. 410. Error 
cod. dipl. II. Geft II. 355. 


**) Sgeibt vom hohen und medern Ar 8. 407. on 


* 





f) Bun — 9 on EG; 


Ugung einer Ehe Ulrichs handelt. mit. des Ritters Otto v. Zant Toch⸗ 


‚ te: Ulheid, die des Edlen Herrn v. Arnsberg. Miniſtetialin war, 


- 
4 


Rach dieſen Befeitigingen: kommen wir endlich zu dem v. Meyen⸗ 
vorffſchen Geſchlechte, aufs welches hie fortbluͤhende Curlaͤndiſche Fami⸗ 
lie hinzublicken hat, als auf Dasienige, mit weichen He; ‚allem Anfıheine 
nad; gleichen Urſprunges iſt. | 
u EGs⸗ iſt dies jenes in feinem: Hemethinde in de -Berfon des 
Andreas v. Meyendorf zu -Ummeltborf, Seedorf uud Alten⸗Platho am 


Ir Auguſt 1667 ausgeſtorbene Geſchlecht, welches: dem Pfarrdorfe 


Meyendorf + Meile ſuͤdoͤſtlich von der Sant. Scchauſen im Dagpeiun 


shſche feinen. Namen. zu verdanken hat. 


. Die erſte urkundliche Erwaͤhnung des Ortes iſt vom Jahre 1192, 


wo derfelhe ‚Meintorp: in :comitatu.. Frietherici..comitim*): genannt 
wird; hemnäshft- finden. wir nach einer Urlunde vom Jahre 1152, daß . 


das Kloſter Hillersleben ander Ohre Beſthungen zu. Deinborp*®), 
oder wie es in, einem anderen Abdrucke heißt zu Megendorpeee) inne 
Hatte. Dieſe lehtere Bern, die wir. auch 13251) noch. wieder finden, 


führt. und, wie oben bereits. beruͤhrt worben IR, auf den: alten Vor⸗ 
namen Megino. Diefen nerſchiedenen Formen eniſpricht auch der Name 
Des, Geſchlechtes, welches hier, wie in Der ‚Ungegend feßhaft: war, und 


welches ein allgemeineres Intereſſe in Auſpruch zu nehmen berechtigt 
„iſt durch das Stanbes-Berhältiiß, dein. bafjelbe angehörte. .. J 
Wir finden nämlich in denen von Megendorff eins ber hoͤchſt fel- 
tenen Beiſpiele für dieſe Gegenden verwirklicht, daß eine: Familie, ohne 
dem. höheren Adel und. dynaſtiſchen Stande anzugehören, feine urſpruͤng⸗ 
liche Freiheit ohne Eingehen in ein Miniſterial⸗Verhaͤliniß einerſeits und 
ohne’ anbrerfeits,. zu einem von: ber Mitterfchaft ſich abſondernden Stand 
ber Gemein⸗Freien herabzufinken, ‚gewahrt Hat, Es war ‚dies der, Stand 


- ver Schöffenbar-Freien. Die Schöffenbaren waren bekanntlich diejeni- 
‚gen Freien, welche durch den Beſitz einer gewiſſen Groͤße des echten 
Eigenthums befugt waren, im Boltogenichie auch uͤber Freie das Schoͤf⸗ 


— Harenberg bist, Gandersh.. p. 19; 
**) Berden cod..dipl Brandt. 1. &; 
“e) Riedel, divlom. Beiträge 1. 26. 

3) m Ledebur. Nen. Allgem. Archiv I, 146. 


! 


Fenaint ana uber Häch: dein Sachfentpleget:i1.’$) ſtanden:die 


Schöffekbären and! idiel Leure⸗ fedier Herren im 8. Heetfqhilbeʒ ebenſo 
wie⸗ Be Mielfrelen· kan vem Buhwabenfpiegeltic 6. Sß 5)*Mittel⸗ 
Fir waren her ähich letzterem · Landrechte venSemperfveien main 
vi; wbelchenn wer mothrm· Freien: (Dymaltek) Mann warenii... 

"Bon denen von Meyendorff fagt nun: ausdviuklich — 
vs 14. Jahchunderts tebende Wloffatot vos Sochſenſpiegels·Fohann 


Ber Buch, indemꝰ at dieſtiben als Vaſuilen mei Eblen · Wn Ploths· db . 
Feichrntet?n dyr vanMeindorpoeoiſmtſchepenbar⸗ vryen und ſfint voch der 


Bo: an ont SD = Disfei Titierkwiichiger FW; ver 


des Oloffatord Verwunderung erelgt;: ba namlichn eine ſchoffenbar freie 


Foamilie: dennoch Bafakıtfehrz Knmenwon echtem‘: Manfſterialen, wodurch 


ber Grunbfatz des deuiſcheln · Siaatsrechts desi Mfttelaltdts vuß Jeder⸗ 
maͤnn ohhersfig: zuo erabedrigen sone Vaſall reines· ſoſcheinnſein konne 
ver ha inill Grbuttsſtunde⸗ Nicht/ nachftehe t;. ſcheinbar verlegt war,’ er⸗ 
Nattt v. Ricuimevienzz bauch, daß? dier v. Plotho ttötz ihres. Mini⸗ 
fleriai⸗Verhalmiftee fü Mandeburg wirkliche Nohles :slavi. nnd. Inhaber 


nes Lehnhofes Iwareflj molesfle deun auch: vas Peäpibat 3 der vpöerm 


Neoll nu Wsle· Heroin? ſtotogewahrt/ haboen. N. 
Daß abet''jenek, den Mufmerffnnfeitives Gloffators zum Sachen⸗ 
ii nit Intgangene · Vorhaͤlmiß : eines, Geſchlechtes, Das zu ven 


Schoͤffenbar⸗Freien und nicht zunder Dienſtmaunſchaft gehörte, bei denen 


bon. Mehenworff winuch· hätt hefunden/ habe; biedısefbätigt sine Reihe 
son Urkunden; weide bb ibiäherigen;: uni dieGenealogiedieſer inter 
‚eehfinien Familie‘ bemüht. — größtenteils" entgangen: find, auf 


wbas "der Unſweifelhafleſte oki af la dd, sh 
—— 1463.erſcheint vor⸗ da uni Shaun, nahe Balingen. 
| or, a Volradus ‘de. Meienterp:t) Ui stern inf 
MN I ae rn u TE aan _ 
TaeEE Ce IR) UTC non ont Dom. Dong 


*) Mittermaier © —* dee gemeinen Dein are 6. int. 
gabe 1., 177. 


"r, Klöden über den Verfaffer der niederſaͤchſiſchen Gloſſe ei "Sodgjenpiegel 


und des Richtſteiges in den Maͤrkiſchen Sorihungen Tl: 242, x. 


*s**) Ueber den Senioratslehnhof der Freiherren Elen v. vehe in v. Led 


bur Allg. Arch. IX. 295. 226 
+) Leunckfeld antiq. pradmanstyak; de mönastekio: Gratia Dei p. 57. 


⸗ 


1 


k 


— — 


190 1408. anhoidak‘ de Mesenderp)i;: (RER nö wei i duch 
Drudfehler eniftellt: Arnoldus de Metzdendor®®),. »&8 werben 
hier die Zeugen als nobileg Hberillaobiministeridles* bezbichnet. 

tee he Arnold einen ſolche Shellangrein; duß er un⸗ 
Kittel auf / die: ode Menke Poll» welche: ſo wie allei Vorher⸗ 
gehenden Perſonen ⸗Gdele Gerren(Cnohnéseneheſ)il ungisekfelnaft 
3» MehenzusRknufvikehöbte Jalfo: enwever mn bieſen ſelbſt · abch, oder 
zu wonigſtenoi zuliden⸗ freien bene / Ciberi) jun Deinen: ihierrmoch der 
Hou ßnen (alltrings lvon Atters⸗⸗hev gebuhrende Worranegiovor den 
n U MR igeſtattet wird. SrDa mun ubernin Fahrer” Arkuride de⸗ 
29 junen un: Meyendore das Praͤrikat nobũeai gogeben wunbj>fD kann 
TR Aueh Bopikchnung-liberivbegugehiwerden.; Yanz - 
1209. Arnoldasıde Metendborps#s). Bien. wiedetun nmittelbar 
hinter Wernerus de Aimvörde; uhne:nähere Bezeichnung ſwar des 
er rate ee der/entweder der Edlen, vder der Freien 
| gewefen fein müffe,- nicht aber der Miyifteriaten:, "dien Tolgt dar⸗ 
nꝰ:i. lan In rl. 3,7 ra na ie Gl 
: 1202 Fredericus de Meiendorpcanotidus Magdeburpörisis ge⸗ 
—R nenrm⸗ wird 17. udn Dee Zahrhundertſenden wir in- 
Nas yet Wehe DMagdeburg wir Perfdrten ned‘ 3: höheren" Avals 
bang pen" Herrenſtandes, micht eine -ethjige aus? DArTDIEH- 
a ——— Sa Jahre 1238nimmt eben’tbiäfer Frideficus: ‘de 
"Mein" eine Stelle: Unmittelbar <hinter · dem Dotirdeehinien 
nf Sehen naher detſenige Friedrich, den wir ohne Hin⸗ 
‚rrbäufigung des Famaliennamens 12270 unmittelbar hinter dein Dom⸗ 
Bft; reiner 1228*7) und: 220*84) als Dembethant te⸗ 
nannt finden, eine andere Perſon zu ſein. 
1217 werden in einer Hillerslebenſchen Kiofter- Urtarpe"ukmittels 


ulm: 





more. 41419* > s 
*) Ludwig relig. mspt. IX. 543: -" -° u * ee | 
*) Oerden cod. dipl. II. * J nn a 
““) Leuckfeld J. c. p. ME: Tao ai. 
+) Zubmwig rel. mspt. V. 31. BR ERTEEE EZ na? 0 
++) Gerden Brandb. Sirepmi ® 1 AICHS LEIDEN, 

+++) 2udwig l. c. 34. BE ee 
BEE; & &ulthes: direöt;-dipl. Li ol; zo pro 1 | 


+4) Meibom Walbeckſche Chronik ed. Abeli p. 214. 0 


I) 


— — 268 — ' ” ! 


‚ bar neben "einander genannt Arnöldus:de 0 Meyndorp und Arnol- 
dus de Rossowe®) —W 
1248 Alvericus de: Meindorp®*) U WB 
. „128%. Johannes de Meyendorp..miles 5, ealeiden 12845 
wiewohl irrig zu den Geſchlechtern Mecllenburge gezählt. +) - 
‚ .. 1287: Bernhardus de Neyendorſ miles Pin... ©... 
+. 1314..Oto de Meygendorp tenet - dinidium;:uahsum -et sex 
. eurias ibidem- et -adwogatiam--Ruper illa: bona}, item tres 
..' mmansog, Sempieswegen ai "sex..carias, Äbidens.ttt) Alſo noch 
1:33:44, Jahrhundert ‘war das Meſchlecht an. demienigen Orte, 
.3. welchem es feinen Namen verdankt, angeſeſſen: denn Darauf bes 
sieht fi das erſte ihidem. Der zweite Ort iſt Samöwegen a. 
d. Ohre zwiſchen Wolmirſtedt und Hillersleben. 
1337. Bosso de Moyendorp famulus.*}) 
0. 1350 ftiftet Barioldus de Meiendorp eine. Demorie. in dem 
Ludgeri⸗Kloſter zu Helmſtedt.H) nu 
1457. Ilſebe Meyendorp Küfterht des Kloßers a: bem Dina 
— berge bei Quedlinburg.*P) 
| Die- angeblich Altere Nachricht, daß ‚ein: Otto v. Mehenderf 1214 
fein Schloß Meyenborf dem Biſchof Heinrich ‚von Naumburg verkauft, 
und daß dieſer folches zu einem Benehiktiner Nonnenkloſter gemacht 
habe, ift faſt in allen Teilen zrundfatſch. Denn Mepenborf: war Fein 
Benediluner⸗ ſondern ein Cißexcienſer Nonnenkloſter; aus den beiden erſten 
Dekaden des 13. Jahrhunderts gab es Ciſtercienſer Nonnenkloͤſter in 
Deutfchland noch nicht; die Stiftung, zum wenigſten bie. Beſtaͤtigung 
faͤllt auch erſt in das Jahr: 1267 “2 einen: Bio Helorich von 


*) Riedel dipl. Beitr. 1 24 uud cod. dip IR om 16 . 
**) Er ath cod, dipl. Quedlinb. p. 181. 

. we) Gerdenc. d. I. 355. 
+) v. Meding Nachr. adel, Wappen II. 376, ” 
Tr) Lenckfeld antig. Gröning. p. 239. oo 
+rr) Halberftäntifches Lehnsregiſter. Muept. 

*) Len; Brandb. Urk. I. 249. 
®};) Seibnit; scr. rer. Brunsw, 11 002. 
11 Erath e’d. Quedk. p. 783. 


*) Boyfen biner. Magajin II, 809, Soden Anm Ateis⸗ 
Chronit 1. 677. 


- 


' 4 N , —8 1 1 


— 269 — 


Naumburg hat es im 13. Jahrhimderte nicht! gegeben es 9: mögte den 


hier eine Verwechſelung mit Meinrich.. oder Meinher flattfinden, ver 


von 1246 — 1270 Dompropft umb:vom. da bis 4280 Bifhof zu. 
Naumburg war, ein Sohn des Grafen Herrmann I. von Mannsfeld 
. ins dem Stamme. der: Burggrafen: von Neuenburg.*) Es iſt von 


dieſem jeboch- Fein: Aniheif an. der Stiftung des: gebachten Klofters nach⸗ 
zuweiſen, wohl aber von einem Edlen Heinrich von Grunenberg, der 
 Inveffen nie Biſchof von: Naumburg geweſen iſt, ſondern nur dem Doms 
kapitel zu Magdeburg angehört hat.*e) -Emblich ſcheint der Otto. vom 
Mehendorß von 1214 eine Verwechfelung zu fein, anitı dem :100 Jahre 
fpäter lebenden Otto, ‚der. wie: wir geſehen haben noch im: Jahre 1811 
im Lchnbefige: einer Hufe, von 6 Höfen zu Meyendorf und der Vogtei 
über biefe:Güter mar,.bie er. dem Kloſter bafelöfl :gefchenkt haben mag. 
An dieſe älteren Nachtichten der Mugdeburgiſchen Familie von 
Meyendorſ chließt fih In vollkommenem Einklauge vasjenige an, we 
ches glaubwůrdige Zeugniſſe aus Lievland berichten. 
Denn daß jener Ritter Arnold von Meynbor, ber nebſt Bems 


hard won Seechaufen (nach dem an Meyendorf grängenden Orte .kes | 


nannt) im Jahre 1202: ar: Bifchof Albert dus. dem. Weſtphaͤliſchen 
Geſchlechte v. Apeldern und deſſen Seuder Dieterich v. Apeldern auf 


dem Kreuzzuge nad). Lievland begleitate, #**). aber ‚in. feine Heimath zur. 


rüdfehrte, eben kein anderer geweſen, als der Arnold .v. Meyendorf 
den wir in Magdeburgiſchen Uxkunden van 4196, 1209: und 4247 
oben nachgewiefen haben, Tann einem Zweifel nicht .unterliegen.: Dies 
macht es nun aber im hoͤchſten Grade wahrſcheinlich, daß ver Conrad 
v. Meyendorf, weicher fehon auf einem: früheren. Kreuzzuge den Biſchof 
Asbert. begleitete, amd. der vom Ihm mit der Burg Dieskola bei Riga 





. .  #% Rärder Surpgroftgum Biehhen ©, 90, tenfius Si. des wife son 
Raumburg. 1.98.1068 ..::. 
2.1798), Es werden mehrere. Perſonen bes. Moment: Henricue de Grunenberg gu un⸗ 
terfiheiben fein: 1957 Dombess (Mieret cork..dipl. 1... Optth. II. 50);:1258 Propf - 
zu Sk: Nicolaus (v. Ledebur Mg. Anh..XVIh RA); 1859 deegl. (Riedel. 
Spith. 1..65); 1288 Domlantor (Gerden c. d. VII. 362); 1273 Domherr 
(Riedel Hntik.. Vi 40): 1274 ‚be@gleichen . (ib... I. Opith. IV. 40) 1285 Doms 
yropf: (v. Kebehur IVIL:174)5,-1000. Domberr (S Hulthes direct; U. 703 
1315 Bicedom (Riedel Il. Gptth. I. 463). BR 56 
0%) Beige Geſch. Preußens. IL, 440, en FE 


D 
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—* 


N 


" Behehinb: binebe,®) chksmfelbent BefchlechterJahgefächrhäbe / undemodhe. ein 


Bauer: Arnolds geweſen fen werdeunl tm nglei Kiga yuiy yojen 
1 6Dai nun Saber Conrad von: Meyendvrf/ hdeint mit Miet! Burg 
Meslola ¶ Uertũll) fortan · ach·i dieſer· Burg ſichnnennt,t) und der 
Stammvater jeneqeheruͤhnilen Geſchlechtesgtworden iſt, aus welchem 
unten amdern die: Biſchoͤfe von: Reval⸗ Heinricha II 442Q1=i 1426) 
und Nisthdddio—; LA50) heworgegangen‘ findg: fortefläntses, Kids fehr 
weht, maß bei: ver; Erhehung ver: Gebruͤder Otto Yahartft sad ; Jatob 
fowie Ires Neffen Woleher Reinhokd rVvon Merfüll iin. Ben Schwedi⸗ 


‚ Kehle, Fociherruſtumd am 116. Mpril: ser, cr urſpruͤngliche ¶Stamm⸗ 


name ber; Familie; wieder) chervorgeholt undi dem Meſchlechee det Name: 
Freihtrren won: Meyendotff a. d. He⸗ Nerkuͤll verlirhen: wurbei 
. u Merbwürdig hleibt immer Ds Hervorholen emnes ilten, Jet faß 
500 Jahren aufgegeben: Nuimens. 1 Das fur zuvot ſerfolgte Ausſter⸗ 
ben: beiber, Familiender“. v. Meyendorffll im Magdeburgiſchen 1167 
und der v. Meinsdorff im Holfieinſchen ( 1664), Welche: Tradition und 
Literatur, mach damaliger Anſchauumgsweiſtnizu vorſchiedenen Zweigen 
eines: / Kmeinſamen; mit Mufiien Ahnen Tausgefrhmärkten. Stammes; ger 
fteinpekt hatte, imogte: Einſtuß/darauff euͤbt Haben, den in faͤbelhaftes 
dnterthun hinauf geleiteten Namen wirder hervorzuheten und der Ver⸗ 
geſſercheiti· invenfreißen, Auffallond / bleibt mur l daß enes: Diplom bei 
Bupung· eines neneit freiherrlichen/ Wappensgar Seine Ruͤckucht ger 
nonien: hat/ weder auf das Wappen nen, Magdeburgiſchen, nech ver 
Holfteinſchen Familie. . J BEER ERLERNT 
Daß ng6 Wappen dir. Familiev. Nexkuͤll, mämlich zin: anfgeriche 


eter / Auch wohl ;Teoparbicterügefrönter Löwe,e ing äktkten- Jrid ichmejl-Tpder 


s 


berhin it: Hellebarde/ > ‚fun gänzlich abweichend iR" won denn der 
SE wird von ruhe forig. Eiexemn. BO) heine; ab BAR Mlbert 
zweien von den mit ihm gelommenen Rittern, nämlich dem Danicl Bangerow aud 
Eon. u: -Muyeidosf blehnsweiſe, jenen Lenewarven und dieſemt: Yeelokk, üßfttgeben 


‚Yabei(Borgt 1. 407)2' Hierduf gruͤudet ſich wohl die! in⸗vorliegendon⸗ Colleliances 


beyangene Vameqſclang, daß wa. Ach. — ein ·verr. 'g, Meyendorf gewe⸗ 
fenifei.. GTuh N Je ya Fuel FR ni —— 
+2 Cbnrabas be Dfestole 1doR eob. ‚diplomi. Polöbs, VI! not. p. BD; iaao 
«&ruber ‘orig. Livon; p. 40. 41. 68), ei (cod} ip, Polon; Kin K) Hunde 
Chronik U. : ch 
) Das Si fowohl des Susi wi won· Jahr: 1448, als bes 


⸗ 


I 


Bene gRenenbenf I ighebung ns: bon aber mh 
- far: if, würde einen Zweifol gegen die Ürentitäßsnes: itammeBscerht: 


fertigen, bebe--fich, dicſe Vaſciedghain nucht. auf mweierlen a u 


tlänen. mis schonende man And Bwrhhigl „lt 
in: ur AwÖrDeeh. IR mubebenfen; hab, Shin jene geih —— 
Bea: h2, und 19. Jahrhunderte, wo:Konrad von Meyen dorf feine Grit 
maih verlieh: : ud Begrunder dus une: Stammes: rund Ramens 
wurde, dien Hexaldik des niederen Adele: Farımı hinauf. reicht. Wenig⸗ 
ſtena heſihen wir kein Siegel, dieſerKlaſſt mit Wappenbilde mwor RER. 
zweiten Detobe,ined: AB, Sckchumagrie, Denn bie: Radhriihtdake Ente 
Ten. Friedticher im ı Dahre 1184 einem: Conrad. von Meyenderff,womit 
wielleicht. kenarı nachnLievland gegagene Conrude gemeiht ll, mungen Wir 
ne Birdienſze ſein altes: Wappen beftätigtiuub. mit elnew Pfquenwedel 
Ka Gemein): vermehrt habe, iſt /elue gunabgeſchmackde Erſinaung, elf 
Daß; fie. wettenen Widerlegung bedikeffe z· undirauchſieine Erwähnung. nicht 
Rinden wuͤnde „wenn, micht ein; vonn einem/Baiar ſchen Archiebeamten 


neuerer Zeit herruͤhrende mit wielen gemachten: Wophenn mußgeiinktäte 


Abhandlung uͤher die Moyendorſſche Familie,n dieſe unktiniſche Nach⸗ 
sh bite AS a een muesssuipeiin butaiint, om 
none: Aher— — * ‚ein zwejiter Grund Tomyte ine. · WaßrenVeruͤnecrvag 
br Annahme ned ‚Namens: ;vonBexfiill veranlabh haben. Die Burg, 
welche den / Namen Mertull exhielt mar die erſte im RenlandnandBner 
menſchen Kauflenitn erbauete *) Der: Name wich; ichn waiß miett wwit 
wie" tejfligen Gruͤnden aAus ‚der, Landesſprache, erklärt; mie kommt eß 
iedoch : nicht,. wahrſcheinlich vor, daß ·deutſcher Mnftodler für eine, von 
ihnen neu ‚angelegte Burg: einen, andern. als cdeutſchen/ Nauien gewählt ' 
halten, folkten,.:;, Säwmitlirhrühsige inan; den Deutfchen sexbauıten: Burgen 
und Staͤdte arhielten deutſche Namen, theils als. Wirhetholuugen ‚her 
heimathlichen Topographie, theils.-von den Familien entlehnt „Hia-him 


fich niederließen. Dies konnte fuͤglich auch der Fall mit der Burg 


Uexkuͤll geweſen fein: denn es hat in der That im Amte Vechte des 
an ‚Der, Being, des dreniſgen PER, gelernt, Theiles, ber O8: . 





m nn Nu 3** 5. fe eng Rn HM ol I 
Dirid uͤctut von 1523 —* vr Möpen,,; ‚ohne, * — etwaͤhnt ice 
Kinder: ORPr;hish dipk; Livon, le; 23% JI, 208.) ni 1rnal SD .8 Ä _ 
19 Ralf o w -Ehronifa ber; Bro, Ayo. BES a en 


nadruͤckſchen Dibzeſe ein dergleichen Geſchlecht gegeben. *) Sollie dies 


nun wirklich wie mehrere andere dortige Geſchlechter z. B. die vn Biſt 
ſendorf einen Loͤwen im Schilde geführt haben; jo wuͤrde dies "ver 
. Anficht Vorſchub leiſten, daß von einem Mitgliede dieſes Geſchlechtes 
die bei Riga aufgefuͤhete erſte deutſche Burg den Namen empfangen 
habe und daß beim Heimfall derſelben nach Abgang des erſten Beſitzers 
mit dem Namen, gleichzeitig auch das Wappen an Conrad v. Meyen⸗ 


dorf übergegangen fein könnte — wenn überhaupt zu Ende des 12. 


Vahrhunderts ſchon von Wappen ritterlicher Perſonen Ges niedeten 
Adels, wofuͤr es freilich ſichere Zeugniſſe nicht giebt, die Rede ſein lann. 


Nachdem wir in der Magdeburgiſchen Familie von Meyendorff 


‚ - die Stammgenofſen bes noch bluͤhenden gleichnamigen Geſchlechtes in 
dern Ruſſiſchen Oſtſee⸗Provinzen mit. kaum zu bezwelfelnder Sicherheit 
gewonnen Haben, wird es nicht ohne Intereſſe fein, zu erfahren, daß 
ſich an jene eine Gruppe anderer Familien derſelben Heimath anſchließt, 
welche nach Anleitung ihres gemrinſamen Wappenblides er eine: und 
viefelbe Stammeswurzel hinzudeuten ſcheint. 

Da haben. wir zuerſt das einft-fehr mächtige Kulttrzeſchlecht der 
im 15. Jahrhundert ausgeſtorbenen ‚Herren v. Steinfurt, dem, unter 
andern Die Schlöffer Alvensleben und Erxleben gehörten und deſſen 


'Stammfiß eine nunmehr von der Erde gaänzlich verfchwunnene Burg _ 


am der Ohre unferg Neu-Halvensleben gewefen iſt. Die’ Lage derſel⸗ 
ben wird auf ver Karte ves OhreBruches- in Bedmanns Beſchrei⸗ 
bung ver Mark Brandenburg :5. Theil und auf der Karte des Neu⸗ 
haldenslebenſchen Kreifes in Behrends Kreis Chronik: näher bezeich⸗ 
netz ein Ort, dee dadurch "ein befondetes Intereſſe erhält, weil er der⸗ 
jenige iſt, deſſen bertits die Fränkifchen Annaliſten beim Jahre 784 
unter dem Namen Stagnfurt: als "eines ſolchen gedenken, bis wohin 
Karl der Große in dieſem Jahre “an die Ohre gelangt- iR.) Bor 


\ 





. h 4 
*) Im Jahre 1290 werben ft einer Urkunde bes Johann von Dinelage Dro⸗ 
ſten zu Vechte/ u. a, namhaft gemacht: Tepe de Ukeshole und Johannes de 
Ükeshole (Sandhof antist, Osnabrug. dipl.'p. 188.) - u 
”*) 9, Ledebur kritiſche Beleuchtung einigen. Punkte in dem Febgägen Karl⸗ 
des Großen S. 80 — 84. daſſelbe Allg. auqh. VI. 34, 


- , . 
⸗ . / 

l 
—————— —— 27 


chardus de Stenvorde 1197 if «dar * dieſet Beitichts, der be⸗ 
kannt geworben iſt.*) | 

Ein zweites Geſchlecht IR das der Familie von Roſſow⸗ von wel⸗ J 
chem wir oben beim Jahre 1217 einen des Namens Arnold unmittel⸗ 
bar neben Arnold v. Meyendorff in einer Magdeburgiſchen Urkunde 
als -Zeugen erblicken. Dieſes gegen Ende des vorigen Sahrhunderts 
erlofchene Gefchlecht**) hatte feinen gleichnamigen Stammfiß an ber 
Biefe in der Nähe der Altmärkifchen Stadt Ofterburg. Aeltere Genea- 
fogen und Chroniſten nahmen feinen Anftand, die im 10. Jahrhundert 





lebende berühmte Dichterin und Canoniſſin zu Gandersheim Hroswitha 


zu einem’ Fraͤulein v. Roſſow zu machen und Abdildungen derſelben 
mit dem v. Roßſſowſchen auadilrten Wappenſchilde zu ernten, r) 





*) Gerden cod. dipl. I. 16. 38. 

“*, Naͤrkiſche Forfchungen II. B. II: Abih. ©, 381. J 

*00) Seidel beginnt feine Iconographie berühinter Maͤrker mit der Abbildung 
der Hroswitha (980), die er Helena v. Roſſow nennt; geht dann zum Pay Cle⸗ 
mens Il. (+ 1047) über, den ex als Sulbigerns von Meiendorſf bezeichnet und füge 


dei beiben bad Wewer hinzu. 


— | ', 
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| mahrucſchen Dibzeſe ein dergleichen Geſchlecht gegeben. e) Sollie dies 
min wirklich wie mehrere andere dortige Geſchlechter z. B. die v. Biſ 
ſendorf einen Löwen im Schilde geführt: haben; ſo wuͤrde dies "ver 
Anſicht Vorſchub leiten, daß von einem Mitgliede dieſes Geſchlechtes 
vie bei Riga aufgeführte erſte dentfche Burg den Namen empfangen 
habe und daß beim Heimfall derſelben nach Abgang. des erſten Beligers 
mit‘ dem Namen, gleichzeitig auch das Wappen an Conrad v. Meyen- 
dorf übergegangen fein koͤnnte — wenn überhaupt ju Ende des 12. ' 
VJahrhunderts ſchon von Wappen vitterlicher Perſonen ed nieberen 
Adels, wofuͤr es freilich ſichere Jeugniſſe nicht giebt, die Rede fein lan. 
Nachdem wir in der Magdeburgiſchen Familie von Meyendorff 
‚ - die GStamngenoffen bes noch blühenden gleichnamigen. Geſchlechtes in 
dern Ruſſiſchen Oftfee» Provinzen mit Taum zu bezweifelnder Sicherheit 
gewonnen haben, wird es nicht ohne Interefie ſein, zu erfahren, daß 
- fh am jene eine Gruppe anderer Familien. derſelben Heimath anſchließt, 
welche nad Anleitung ihres gemeinſamen Wappenbilves auf eine: und 
dieſelbe Stammeswurzel hinzudeuten fcheint. 

Da haben wir zuerſt dad einft-fehr mächtige ARittergefiieht der 
im 15. Jahrhundert ausgeftorbenen Herren v. Steinfurt, dem, unter 
andern die Schlöffer Alvensleben und Erriebeh gehörten und deſſen 
'Stammfiß eine nunmehr - von der Erde gaͤnzlich verſchwundene Burg 
am der Ohre unferg Neu⸗Halvensleben gewefen if. Die Lage berfel 
ben wird auf der Karte des OhreBruces- in Beckmanns Beſchrei⸗ 
bung der Mark Branvenbutg :5. Theil und auf der Karte des Neu⸗ 
haldenslebenſchen Kreifes in Behrends Kreis» Chronik: näher bezeich⸗ 
netz ein Ort, der daͤdurch ein beſondetes Intereſſe erhaͤlt, weil er der⸗ 
jenige iſt, deſſen bertits die Fränkiſchen Annaliften beim Jahre 784 
unter dem Namen Stagnfutt: als "eines" ſolchen gebenfen, bis wohin 
Karl der Große in dieſem Jahre an die Ohre gelangt. It} Bor⸗ 


\ 





. u ⁊ ⁊ 
*) Im Jahre 1290 werben in einer Urkunde des Jobaun von Dinclage Dro- 
fien zu Berhle.n, a, namhaft gemacht: Tepe de Ukeshole und Johannes de 
Ukeshole (Santhof antist. Osnabrug; dipl.'p . 188.) 
#0) 9 Ledebur kritiſche Beleuchtung einiger 8* in ben —2RX Karls 
des Geopen ©. 88-— 84, daffelbe Allg. u. VI. 38, 





P2 [4 


chardus de Gtenvorbe 1197 iR dar def biees Seitens, der be⸗ 
kannt geworben if.*) 

Ein zweites Gefchlecht iſt das der Familie von Roffom, von wel⸗ 
chem wir oben beim Jahre 1217 einen des Namens Arnold unmittel⸗ 
bar neben. Arnold v. Meyendorff in einer Magdeburgifchen Urkunde 
als -Zeugen erbliden. Diefes gegen Ende des vorigen Jahrhunderts 
erlofchene Gefchlecht**) hatte feinen gleichnamigen Stammfiß an der 
Biefe in der Nähe der Altmärkifchen Stabt Oſterburg. Neltere Omen 
fogen und Chroniſten nahmen feinen Anftand, die im 10. Jahrhundert 
Iebenbe berühmte Dichterin und Canoniſſin zu Gandersheim Hroswitha 
zu einem Fräulein v. Roſſow zu machen und Abbildungen derſelben 
mit dem v. Roſſowſchen aucdrlrien Wappenſchide zu ſchinucen. ) 








*) Gerden cod. dipl, I. 16. 8%. 
08) Märtifche Forfhungen I. B. IE: Abth. S, 381. 
”) Seidel beginnt feine Iconographie berühinter Märker mit der Abbildung 


‚der Hroowitha (980), die er Helena v. .Moffow neuntz geht dann zum Papf Cle- 


mens II. (+ 1047) über, ben er als Sulbigerns von Melendorſf bezeichnet und fügt 


dm beiben das Vawe⸗ hinzu. 


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Um bie Verf Bermäftung goachiro I von Brartienbug hertche 
noch einige Dunkelheit. Pauli, Preuß. Staaiggeſch. [113 2. fagt 
darüber: „Er (Joachim 11.) war no jung, als ihn fein Here Bater 


an des Kaifers Marimiliand Hof mimahm, wo er ſich bereits die Be- 


wunberung dieſes gelehrten, artigen und tapfern Herrn erwarb. “Der 
Kaifer gewann ihn fo lieb, daß er ihn, nad) dem Leuthinger, mit einer 
Enkelin zu verehelichen gedachte. "Aber diefe Prinzeffin, fagt er, ftarb 
1519 und vereltelte alfo diefe Vorſchlaͤge. Ich habe jedoch keine En⸗ 


kelin bes Kaiſers auffinden koͤnnen, auf welche ſich dieſe Umftände 


ſchickten.“ Zimmermann in Jeiner Gefch. der Marfgr. Brandenburg 


unter Joachim J und IL. ©. 80 nimmt die Angabe Pauli's auf, ohne 


eine weitere Aufflärung zu geben. Auch Helwing Geſchichte des 
Brandenburgifchen Staats B. I. 618 läßt noch” manchem Zweifel 
Raum, wenn er fagt: „Eine Tochter Philipps des Schönen von Oeſt⸗ 
reich, die Enkelin des Kaiſers, follte das Band gegenfeitiger Zuneigung 
(des Kaiſers und Joachim's I.) dauernd befeftigen; fie ward noch wäß- 
vend des Aufenthalts des: jungen Marfgrafen zu. Wien feine Braut. 


| Inreſſen ſtarb ſie vor der Vermaͤhlung.“ In einer Anmerkung giebt 


Helwing auf das Zeugniß Pauli's als Todesjahr 1519 an. 
In allen dieſen Angaben wird nun weder der Name der Prin⸗ 


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seh; die ee Zoechins Il; geweſenſel, beſtlinmt, noch au 
nachgewlefen, daß cite Enkelin Martmilians irrt I1589 geftorben 


ſei. Phnlipp wer SiHöne: Hatte bekanntlich vier Töchtert Eleonore, zus. 


eiſt vie Gemählin des Königs Emanuel von Portugal, dann mit Koͤ⸗ 


nig Feanz von Franukreich vermaͤhlt, ſtarb im J. 1558; vie zweite Toch⸗ 


tor Iſabelle wurde im J 1318 mir Könlz Chriſtian II: von Daͤne⸗ 
warf’ vermaͤhlt, dem er Tod fie aber Im J. 1525 entriß. Eine dritte 
Tochter Matie wurde im J 1521 vie Gemaͤhlin des Konigs Ludwig IL. 
won" UngernAhr Tob faut ebenfalls’ erh? ins J. 1458. Die jüngfte 
der’ Wchtet Eatharine finden wir feit 1825 "ale Vie. Gemdhlin des 
Königs; Johann il’ von: Porkugal 'gerändt: Sonach könnte nach den 


gewoͤhnlichen: Angaben kelne von Diefen vier Toͤchtern Philipps des 


Schoͤnen Joachim's Braut geweſen fein Woher nun Leuthinger das 
Todesjahr 1519 für eine fünfte Tochter Haben will, ift nicht abzu⸗ 
fihen, ba Philipp, ſo viel wir wiſſen, nur Die vier genannten Töchter 


hatte. Offenbar Hat Leuthinger, Der’ eine Notiz von Dem Verloͤbniß 


Joachims init einer Enkelin Marimilians: vor ſich · hatte, für: dieſe das 
| Todesiahr 1519 nur deshalb willführtih angerominen, um ˖ damit ie 


Frage/ zu! beantworten: - warum die Bermählung nicht zu Stande kam. 

EEE mir möglich geworden, das Raͤthſel einigermaßen: gt 1Bfen: 
Der junge Markgraf Joachim, der im I. 13518 ſeinenm vlerzehnten Le⸗ 
bensjahr entgegenging, ward damals wirklich, mit Phillppo des Scho⸗ 
new jüngfter, eben erſt ‚sehnjäßriger Tochter Catharine verloßt:i” In 


einem mir vorliegenden Original⸗ Schreiben des Kurfürſten Joachim L. 


dt - den: Höochmeifter Albrecht von. Brandenburg ans Augsbürg am 
Sonntag’ Decollationis Johannis 1618 ſpricht ſich ver Varer überdie 
Verlobung ſeines Sohnes mit der x erwaͤhnten Bringen mM folgender 
Weiſe aus: * De 

.gemwirdiger Hochgeborner Fürft Fieuntlicher lieber vetter ich!han 


GE. 1. freuntlich bedengken und wolmeynung aus zweyen Vren 


> Briefen vernummen, Fug E.k darauff vertrewlich: und “in "griffei 
7 geheym zu wiſſen vas durch Schigkung ves Almechtigenemeynem 
Ne Joachim Frewle Katharina von Hiſpanien und ˖ Oeſterrelch 


"per verba de presenli elich verteawt und vermehelt aft worden 
am Suntag vor Bartholomei und Sie bringt, meynem Sun, 
' . * , 


/ 


116 u 


Yen + dt und veſchmugt zu DIR: In wyrmal Amt. kanfınt qüben 
ber. ich auch zum Genf: Durch wie, Fuglor AR, bachlich An nien 
* . de por entpfangen und mit mir hinweglfuͤren ‚swerhe :wunb umb 


ten 
. 
. Be 


“  berihalben: Iar. gar: cunfummen und wie bie Vrawt; zu Fraugfurt 
a0 ee dieſelb zeytt Yerantwogk werden ꝛc. ‚Mber: ich hab 
nr. Schrift geſehen non Ram -Dns RM: von. Frangkrich Frewle 

Ranata bie: vor murmen. Gum zugeſagt Sell dem Tynig: von. No⸗ 

=. Yang haben: wermehlet Es iſt aber von ander: Ordien FM: auch 


Leſchtieben worben., bad Sir dem herhagen non Soffoh folt ver⸗ 
- , mehelt: fein, alfo-han ich zu mir ſelbſt auch trachten muffen damit 


ich ſanpt meynen Sun zwiſchen zweyen Gtülen. nit; ‚orte m 
hab diß alle wie obenvermelt angenommen, x. 

. Es ‚geht demnach aus dieſem, vom, ——*8 PFOFFUFIE im 
20 Auguſt geſchriebenen ‚Briefe hervor, daß das Verloͤbniß des jungen 
Markgrafen ‚it Philipps Tochter Katharina. erſt acht Taͤge uvor ang 
22. Auguſt und zwar zu Augsburg nicht. wie velwing a. a. O. 
angiebt, zu, Wien) vollzogen worden war 

Nun ſtellt fi) aber die Frage —** orte Glare & ge 


| weſen ſeyen, die das Verlöbniß nicht zur wirklichen Vermaͤhlung kom⸗ 


men ließen? Wenn man ber Angabe (bei Helwing. se; D. ©. 610). 
Glauben. fchenfen. vuͤrfte: Joachim La habe im J. 1518 den Wunſch 
des alten Kaiſers Marimilian, feinen Gilel Karl, zum Roͤmiſchen Koͤ⸗ 
nige erwählt zu ſchen, nicht erfuͤltt, ſo könnte an annehmen: dieſer 
Umſtand ‚Habe: das ‚gegenfeitige, freundliche Verhaͤltniß geſtoͤrt und, wohl 
auch das bereits vollzogene Verloͤbniß rucgangig gemacht. Allein bie. 
erwähnte Angabe iſt unrichtig. Joachim trat dem Wunſche des alten 

Kaiſers in keiner Weiſe entgegen. Hören wir ihn ſelbſt, wie er ſich 
darüber in dem naͤmlichen Schreihen an. den Hochmeiſter Albrecht aus⸗ 
ſpricht. Ferner, ſchreibt er, ſollen E. [.- fürmar wiſfen, das Lamigk 
Karl, rc. von und dem merxen teyl binnen weyen monetten wirt zu 
Franlfurt zu Romiſchen Kunig erwelt werden und ſolt nymants Op⸗ 
poſition dann Saren und tryr, Es if auch vor meynem hierherfumen 


mehr dann halb bewylligt seh, gott or un: ale ‚sc J heyl 


darzu I tn Ba BE FE en 


- 


bas überige bin ich auch nah meitarfft. sseriorgt, and wirt in ae . 


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_ u 2— J | 
"8: rhfe vetſaiich dh" Werfättffe obgewaltet Haben; melde. 
der Bermaͤhiung bed’ Jungen Markgrafen it: Katharinaͤ Hinderniſſe 
ehigegeiftefften‘;" ihb wir "cihaften einigen näßeren Anfſſchluß batüßer 


BR "einen: im Entwurf noch vbrhandenen Schreiben des Hochmeiſters 
brecht an ven Kütfürſten VZoachim, väfket Königbberg am’ "Sonntag 


nich dem Meuen Jahrstag Are 1510. Hler nämlich heißt es zu⸗ 


ER: Ins Erf ats EL. ab vermelden thut, wit E. l. wit ſoudertz⸗ 
chen großen Dant zu Augeoburg von tayſ. Mai. abgeſchieden, achten 
wie es wol daft; dasß GT, feiner Maj. nit änderfl gebient und wil⸗ 


ri dunn DEE von Feine Maf. zu dangknemem gefallen angeſchen, 


% 


Bot "Hol ’Yelffen, dus :ca zw’unfer aller beſtem und gutem Befiandt 
depei,} an" Feihe Dip.’ nicht! vielleicht verfürt, / das · auch, wie @pffifert 
anvern geſcheen, Blanc ergiuge, wie dann der eingelegte Zeitel/ 
den WERTET: Hier Aberfenden, uns zum tayl verwarnen thut, darauff 
ſich E: 1 ferner als ver" Werflänbige wol‘ wird zu halten‘ wiſſen; und 
wlewol © 1:-öer beflen gabe "che, fo diefelbe im ſpiel gehabt allge⸗ 
dögdt!- vergeben, doch mochtenmoch wẽge gefunden werben, das unfer 
aller Berdruß mit der Zeyt kt vermergtt werde; wie ich vann ’@: 1: 
ſo ich bey Re komm’ oder durch gtaubtrgt hf Seriung notwvuͤrff⸗ 
—7 dericun wi. : “ NIE 
U invorſteheiden Worten‘ awchme genel lautet nun aber 
alſo: Wir haben auch in gewißer erfarımg;; das bie lön. Majeſt. von 


Spanigenfein Ewefler fraw Ejeonorũ dem konigk von: Portugal Habt 


vermehlen loſſen. So hab Ich och kuntſchafft wie wot / nicht ſo gewis 
das raw’ Katherind an Tas: Erblſon unſerm vetter zugeſagt,: vein 
vertriben fontgf von’ Navara ſolte in handlung ſtehen It air verloben . 
Ezu ſolchem unso glawen macht viweil Navara? zwiſchen franireich und 
ſpania gelegen bein fraͤnzoſen alweg anhengig geweſt, och das gemeint 
Volgt “und Inwoner veſſer franzoſiſch dann ſpanioliſch ſeyn domit nun 
diſe parthey ausgerodt und die!ſach mibi gutkm willen concordirt und 
bilgeileit wer wol. er‘ ehotbt dag di arigeaff von’ Brandenburg 


ef r 


Au 


Formen oder “Sefehötgeh” idere hindan: gefecit. "Eu was nachtheit und’ 
Ko et ſuͤlchs etwachſen wolt, worden El. nachpawer und die⸗ 
enlgen fo unferm haws Brandenburgf zum teil auch ewer peiſonen 


\ 
. x f) 


abel - woliden Mhech wie 6, L Bpnegen, ub- deh weg. efäpen, 
weich. frewd wir alle ‚Die eins namens Iren, perfonen je billich vergan⸗ 
ten; Hir uff unſer trewer radt, &.L- wol uff icigen reichetag bie 
laiſerl wal fo, vi müglich auffſſhuͤrzen, wie E. lL. den „Handel; ſinden 
E. L.fennen, zu einer andern. zejdt wenn es eigent wol, Dissen, Days 
wir hoffen von ;biffem verzug E. und unſers ordens ſachen vil nucz 
ud gutes erwachſen ſulle und. Sie ‚wol. E. L: aus, gutem Veſtandt 
ſch vor dem honigk, fo E. L ſchaden einbringen mocht, wol zu hüten 
weis, bitten, wir E l. kaiſ. Maj. diſſer zeitung in keinzn weg beichul ⸗ 
digen ober beſchicken wollen, och am laiſ. Hoff. dermegen nicht kunt⸗ 
ſchafften, ſondern uff. ander glimplich erfarungk trachten, wie. wir och 
thuen wollen und was; wir erfaren E. I. nicht. beygen, dann El. wol 
abzunehmen, dieweil diſſer handel hinter E. l. vorgenumten,pas man 
. qudh, bei dem Keiſer was Ir. wiſſen foltet und nicht miehr eröffnen wird. 
. Man ‚möchte. aus biefer Mitteilung faſt ſchließen, es ſey dem 
Ralf oder dem ‚Könige Karl mit dem Verlöbniß Katharina's über- 
Haupt mie rechter Ernſt geweſen und. mon habe den Kurfürften..auf 
dieſe Weiſe für ‚andere. Zwecke nur ‚gewinnen, wollen; wenigſtens den⸗ 
tem, dahin Die Worte; ;Der Kurfuͤrſt ‚joerpe. ſich aus gutem, Bent 
vor dem, Honig wohl zu hüten wiffen. .. . 
n. Der. Kurfuͤrſt if: ſeipem in, ſeinen Folgenden Drletungen an 
ben Hochmeiſter über Die Sage. ſehr zurüdhaltend und. mertlang SM 
- einem Schreiben, dat. Coln a. d. Spree am: Donnerßag nach Valen⸗ 
tini 1519, worin er den Tod; des Kaiſers Marimilian myeldet, ſagt er 
bioß: Es duͤngkt mich au, nit. ‚böfe. ſein, das E l. Jematts vertrew⸗ 
lichs zu. mir ‚gefehieft, Hett als nemlich Dittrich. oder Miſhel mit: eu, 
deckung G. l. gemüts da, wolt ieh..mich, ‚au, mehr. eräffnen. dann der 
Feder üher landt vertrawen je. ‚Der, ‚freunslichen arınıng. ber heyrath 
halben bedangk ich mich freuntlich und wyll mic mit, ‚gettlicher, huͤlff 
in die Sad wiſſen nuemals zu ſchigken. | 
‚ ‚Dal. darauf aber Hatie ber, Kurfürft,,. ‚wie es fäeint, auch feip. 
von andern Orten her Racrichten eingezogen. weſche, ‚bie, ihm vom 
Hochmeiſter zugekommenen beſtaͤtigten. Er exwiedert dieſem., in einem 
eigenhändigen. Schreiben, dat. Cöln a. d. Spree Freitags nach, Linefum 
1519: 39 ‚gab. €. I. jüngfles Schreyben mir durch den von Kitlitz 


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— 279 — 


behenbet zufamt dieſes Ires geftficten Compturs allenthalben antrager 
und werbungk vermergft und bedangk E. l. freunilich und hohes Fley⸗ 


ſes der getrewen warnung meins Suns halben, dann o hievor auch 
dermaſen von andern Ortern an mich gelangt, ich wyll mich aber im 
handel zu ſchicken wiſſen, dann wol muglich wer aus dieſem und 'an- 
der nichthaldung halben, jo meynem Sun und mir begegent und noch 
manchfeliigllich begegnen thutt, Ich mocht gar genaw bey vorigen an⸗ 
gefangen handeln E. I. unverborgen bleyben, Sapienti pauca x. 
Der Kurfürſ ſpricht alſo hier ſchon geradezu von einem Nicht⸗ 
halten der ihm und ſeinem Sohn gegebenen Verſprechungen. Das 
Brabus Katharing s von Spanien mit ſeinem Sohne ſcheint dere 
nacı um vieſe Zeit ſchon voͤllig aufgeloͤſt geweſen zu ſeyn, und es 
wirft wohl zugleich ein Licht auf Zoachims Geſinnung in Folge dieſer 
Veraͤnderung, wenn er in demſelben Schreiben. Binzufügt: & I. wyll 
ich auch vertveiolich nit bergen, das ich wider mit ber Lylien in fo 


gntiee perſtentniß und Freunuſchaft hin. als vor ye un mocht war 
—— era r Hin gexatten als feglbee. 


⸗ 


IV. 


Des Markarafen Ebriftian Ernfi von wepcenth u 


geud⸗ Geichichte. 
Von 


"dem Dirftor Leopold. von Ledebur. ., | 


Zu den he vomegendfen und anziehendften Gealtei des an babe 
tenden Perfönlichkeiten fo reichen. Brandenburgiſchen Fuͤrſten⸗Hauſes 
gleich bemerfenswerth durch feine mandyerlei Reifen, Kriegsthaten und 


Friedensſchoͤpfungen, gehört ohne Zweifel Markgraf Eheifian Ernſt von 
Bayreuth. Weber des Fürften Reifen giebt der zu feiner Zeit viel ge " 


lefene und beſprochene Brandenburgifche Ulyſſes des Sigismund von 
Bircken yz über feine Kriegsthaten, bis zum Jahre 1682 wenigſtens 


in ziemlicher Ausführlichkeit Rentf ch im feinem Brandenburgiſchen 


Eder: Hain und über die bemerfenswertheften Regierungshandlungen 
Heinritz In Hagen und Dorfmüllers Archiv für Bayreuthiſche 
Geſchichte und Altertfumsfunde**) urfundliche Auskunft. 

. Ein mir vergönnt gewefener Einblid in die fehr umfangreichen. 


Edukations⸗ und Peregrinations-Akten dieſes Fürflen aus der Zeit ſei⸗ 


ner Minderjährigfeit bieten einen ergiebigen, Stoff, aus welchem uns 
die Kelme und allmählige Entfaltung eines wahrhaft liebenswürbigen 





: 9) Erſchien zu Bayrenib 1689 in 4. und vollftäubiger 1676 in 12., und warb 
gegen Angriffe in Schup genommen durch Ludwig Liebhardé des hochfürſtlichen 


Branbenburgiichen Ulyfies Vertheidigung wider P. Athanasii Kircheri- @piftel und . 


P. Beit Ebermanus ſchaͤndliche Beſchmizung in feinem Buche Tropaea Romana 
genannt. Bayreuth 41672. 


+.) 1.2, 1. d. ©. 70-88. 3. 6. 6. 2--80. 


= 


— TEL — 


Sicher tee wor Mugen:gelaßt werven; ein Stoff mild, weder 
uns ſo belehrende Einſicht in feine naͤchſten Wingebungen) in die Grzie⸗ 
hungoweiſe ‚fo. wie in hie! rellgioſen Zuſtaͤnde und politiſchen Bewe⸗ 
gungen ſeiner Zeit. geſtatlet; nebenbei aber in Ruͤckſicht auf Lokalver⸗ 
haltniſſe und: bed Bemerlenswerthen tn ſo großer Fülle bietet/ daß wir 
buffen : pürfen ;:e8: werde’ wie sm Snienffe Tem: Davon: ‚ige‘ vor 
den x Büden, aufzitrofien. .: | 
Cheiſtian Eruſt; ea —— Eonann aut mb der. So 
ven, gebernen'. Martgräfti non: Anſpach einziges: ‚Kind; geboren zu 
Dorgrerii" den: 37, Juli 1643 während ber. Stürme des Z0jährigen 
Arieges ward Seiner Eltern fruͤhzettig beraubt. Der Vater: farb, vhne 
bie ſeheuichſt gewuͤnſchten Reiſen wid: Studien gemacht: zu Haben, ohrie 
zur Regierung; gelangt gu fein, ‚nach einer kummervoll verlebten Ju⸗ 
gend, nach nicht Ab Zah alt, an der Auszehrung am 27: Sun 1658, 
Die Muiter war bereits am. 23: Nov. 1646 geſtorben ; auch ber Groß⸗ 
bater / Chriſtian, den Mter ven ſchwierigſten Beitberfiättniffen-52: Jahre 
hindurch rähmlithfe-zegiert-Hatte,--Rach,; als’ der Erbprinz das 11. Le⸗ 
bensieche noch nicht. vollendet Hatte; am 30. May. 1655. : Dem: durch 
VTeſtament bes: Markgrafen: Ehräften errichteten, aus mehreren Köthen 
beſtehenden vormundſchaftlichen Collegium ſtarid Markgraf Georg Ms 
brecht wo: Caumbach, des Chriſtian Ernſt Oheim, als Mitvormumd; 
ber fi Friedrich Wilhelm der. Größe aber ale: Dbersoumund: vor, 
2, &Deg, erſte Prensgapton, welcher zur Zeit, wo der Großvaler noch 
lebte den Prinzen: iniben. erften: Uinfangegründen Anterricht zu erthel⸗ 
len Yatte,. Zacharias Lochuann, findet nach, einem Zeugniſſe vom 
16. Dechr. 1694 : „faft. einen ‚Jangfamen. ingenium* an feinem: Zögs 
linge/ ruͤhmt jedoch daß. derjeibe zum Schreiben fehr begierig fel, übers 
haupt ſet ander: Luſt um. Stirn inegemein faſt nichts zu deſide⸗ 
tem; nut langſom Iangfam, welches eine treffliche Patien; erfordere.⸗ 
Die ZungenHeinihm von NRatur etwad ſchwer, heißt es am: 1. Yun. 1652. 
Bon eben. dieſesn Datum If bie Anſtellung des Cand. juris Caſpat 
Brumewafler, deſfen Water. Dürgermeifter zu Vernau war, als Bis 
Sie and Inſpeltox neben jenem Praͤceptor. 
MDamit beginnt für, ben Prinzen eine Berinbe, der. biuterſten * 
nigungen. Die Wahl, dieſes Mayen war eine durchaus ungiädlice, 


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Statt der; zefochäen fen Patinyer ; Finben por bear⸗n· 
Strengt⸗ verknoͤcherde Podanderie abi gaͤnzliche Vnvortraglchien nt 


allen Umgebungen, und. ſomut Hyn vollig ungreignet,der /ihm: geatllien 


Auſgabe u gerũgen. Die Magen: über Hntsflärzigfeit; Eigkafien; und 
ao 28, fürſtlichen Zoͤglings, nehmen kein -Eaaeın ; Gar laͤffet Fahr fe 
Heißt. eB ander: canberm in chtem:! Memoriabe Braınetiietd :: pm 
10. Sept. 1653, bei dem Prinzen ſchon eine fertberliche: Imagitiotien 
wegen feines yohen Standes ſpiren, wikhe Ihm auf Feintilei-WBeife 
wusgupsedigen, md ohne Zweifel "eine: Urſach if, Laßer aller [siher 
gugeordneten Leute Unterricht und. gute Vermahnungkn verachtet, nach 
Zhnen nichts: fraget, ſondern wohl ihrer ſpottet, und, wie an felbſrfpricht 
nen. alles zu Trothe thut. Diefes möchte manchem wohl. nuglaub⸗ 
lich ſcheinen, aber ich. wollte, daß derjenige p3 nur tinmal.fehen ‚folte, 
— es daenach wohl glauben. Ich will deſſen nur ‚einen Ber 
weis beybringen. Er ſtellet ſich viswetlen aus bloßem ˖ Barfig, als 
habe. ex. ein gemeines Ding. vergeſſen, und will nicht fagen, ob ers 
ie ‚gar. wohl fan. - Zuin Goenipel: das deutſche Vater Nafer hat 


Er ja viel taufendmal gebetet, und danach hat Erifet LA: Lagen fol 
eh. nicht recht zeciticen "wollen, fondern bald. hie bald. da geſnchet, ſich 


einhelfen laffen, und hernach dazu gelachet, bis:vndlich vierſchauffe 


Nuthe des Praecepaoris ſolches zerausgezwungen ·Dethleichen ut 


ex, täglich, auch in ſeinen Studiis exeroio .morum und; allen anderen 
. goktonihus; ja was nach Ärger if, wenn Ihn ches’ unterfageliiwirdt, 
306 Ihm übel: anflchet, ſo begehr Ers nur diſtð mehrz sven” Er: eb 
was zu thun vermahnet wird, ſo unterlefſet: &’s; oder thut. wohl ger 
dag contrarinm, und. lachet darzu, wo mlcht: vis Ruta: ſofotih based 
AR“ Aber es gab auch? damals ſchon⸗cinſichtige Leute welche mit wit 
Erziehumgomethode nichteinverſtanden: waren and: der Vice⸗ Hofmeifer 
gu großer Härte beſchuldigten. Diefer- verfichert: zwar uf) Vorſtellun⸗ 
gen biefer: Art, daß: ex feinem Banifar;: Hinen Michten und. Ju 
iruetionen. . gemäß handele wiewohl er als Menſch vuch wohl vgefehlt 
haben möge.“ Dieſelbe Unzufriedenhelt wie über: ven Prien ſpricht 
übrigens Brunnewafler- in - feinen: Urthellen uͤber den Piaceptor Loh⸗ 


nann, Äber den: Kammerdienet, Aber: die Pagen aus,ſtets ERlage, wie 


ihm. ſo gar leine Wrterfeimung, keine Gelbhnungzu The werde; wie 





er. Pen alle ai Bette en und vn Rman u _ 


ee u HU ERBE IIND ONEIEE AMT ne, 
In ——— Wenchale, von, 5. Het 1689, — * ‚erg 

inter, vdie vorgeweſene Folennitaͤt der forſtlichen Pagani ,.pie An; 

peienheit. des: Markgrafen. in, Onolzbach AD andexre Feſtinicajen, ‚Die 


ynder · gefolgt. ſelen, agb mabei, Apres mb / haſpelus Aalen, dan Zen 
zen couriniſirt ſei, woduͤrch Er biſlig, wie gute Rafruempilsach, Ah 
Bay. Saugend „bärte.Aoflen anfnaumiern-Jaflens ‚aher neh hahe -And.Angrhg 


liche contrariue : Da exrzeugei, ſintemal der Prince, dadurch, Ab wgi 
nicht nad. xyr Cinhildungen ſich gemachet walgpe; Ihn in ſalche obsti- 
natiam.:geinget, daß man mit. aller Gewalt: diefe Zage ‚üben. Ihn zu 
‚ feinem, Doweir - kayım :tzejben.-Eänmen, unangefehen,. daß Ihm -gehern 
Wormittage übers, Lefen vielleicht durch Miflingen Lines Schuel, 


Brei, Naſe und, Maul geferhet“Hiezzu macht jedoch der Praͤccy/ 


ton: ehmann bie Randh ewerhung: „DR: est Sri newefen, ſq 


BEN 


ihwe Banewaſſer nerfeht, hapın;@x,Ätern Haufen-gefalfen,.fehe ger 


blauet, daß mam's in elfichen --Tipgen uicht gus den en | 


fünyen, und alſo fin-Shwfkäh".. + 2.2 .2.::2 } 


nGin andermal macht⸗ — ‚Dig Aare, 206 de. ri 
an notwendiger gleidung gam ahgenomeien habe, wit dent Hingufü⸗ 


gen:welches Ih zwar⸗ mit Wilken neichehen laſſen, unk Ihn mg 
— zur gbadienza 34 Tritien,“ Damm - wicher eine Fluth ven 
Singen: und daß bez, Prinz. die, Yerimang.griban: „er wolle licher ein 


Doſcnhnter werden, als hei feinem. Hofmeiſter laͤnger bleiben: ja daßj 


er. gedroht habe,.er merke zum Genfer hinabſpringgen Solch: unge 
* Frevel erheiſchte eine exernplariſche Seſtrafung. Der Prinz: ‚une 
s8ðoͤthigt ‚Folgenhen- Rerere en zu ſchreiben ob A unters 
fiegelp; ir 1. ' ve, : DE RP, 

nd Chriſtian Gen Maar keys Pe Bier wine 


Gar und. Siegel, das ich bieher ſeht hebig unh ungehorſom ‚gerugfen 
bin; dag Jh auch nicht „eig, lernen wollen, ſondern geloget, Ich 


wollte lieber ein Ochſenhirtie, als. lenger beym Hoffmeiſter fein. Weil 
mich den deswegen Ihre Gnaden mein Großvatter undt feine. geheime 
Vhoͤthe du einem. Ochfenbuben Haben, machen wollen, Ich aber fie undt 


meinen. Herrn, Haffmeiſter mit Weinen, umb Berzeihung gebeten, RE 


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- ijefige Gabe, vas ich mein Tebtäge nicht mehr ſplches Mitt, foiten 


gerne lernen, gehorſam undt fleifig fein will, fo habe ich zur Verſiche⸗ 


img veſſen dieſen rövers" port‘ mir gegeben,’ welchen ih gewis fie 
und Tehe 'zi halteri hiemit verſpreche, ande welnn ich⸗ nbch einmal (öl 


cher uniemlicher· wornne und Arotzigkeit nüch! werbe verlaͤniten laffen; 
föien ghhre Gnaden mein Herr Giohvatter yhn alle batiuperfigte, 


mich ni einem ˖ Dchſen⸗Hirten machen, undt gar abſchaffen, mein Het 


Hoffmafer ſol wich auch nimmermehr wieber ünmehmer; enwas u ieh 


ten. Actum Bayreuth d. 14. 'Söpiembris Anno 1684, 
"An 10. ‚Fehr. 1658. ſchreibt der Kurfuͤrſt Friedrich item aus 


= Körigen an · den Matfiirefen Georg Albrecht, wie veffen’Bater’ vet 


verftorbene Matfgraf Chriſtign · aus’ beföndern Verirauen ihn und ben 
Churfuͤrſten Johann Georg von Sachſen um Vormunde des jungen 


Erbprinzen Chritian Emft ernannt Yähez daß er es für höchtt nötpig 
erachle, baß der Prinz von dort hinweg, äh. einen andern geeigneten 


Drt gebracht werde; tab er zumãchſt dazu Halberſtadt auserſehen und 
ſelnem Slaithalter des Fuͤrſtenthumes Iöachim’ Friedtich“ Frh. v. Wir 
menthal anbefohfen habe, ven Ptinzen vorthin abzuholen. Bas Geeig ⸗ 


irie dicſer Libſicht wirb hitrauf von den Vorniunvſchaftsruͤthen näher 


in eintem promeihoria- auseinandergefetzt mit Hinweiſnug Darauf, daß 
ſchon ulıs Ser!'aurea :Bulla’£BBG befannt, "odß’inker mdern- ver Chur⸗ 


füren zu Brandernbitrg Soͤhne vom' T. Bis 14: Jahre in den Sprw 


chen ind fuͤtſmchen Exercilien ſollen unterwieſen unb erden Städten; 
wo’ fie ſolches lernen geſchiat werden; es werden vanirBeiſpiele aus 
eben dieſem Hauſe aufgezaͤhli,“ wie ⸗ MarkgrafAlbrecht· geb. 1620be⸗ 


reis 1638 alfo im: 12. Ichrez· deffen! Bruder Chriſtian abet heteitt 


[7 


im ©; Fahre nach Frankreich jur Ergechung gefchickt feien ; Aoid.eg da⸗ 
gegen genugfam bekannt, wie hoch es weiland des Prinzen Chriſtian 
Ernſt Heir Valer Etbmann Yugüp- bebcluert und je derweilen mit 
Throͤnen gellager, daß diefelben if Ihrer Jugenb fo verſaͤumet nd. 
nicht hinausgeſchict worden Wären: woruber vann / weilen fie zu Haufe 
ſchlechte Erercitig "gehabt; oͤfters in Maanchene und audere ngelegen⸗ 
helten geraihen wären: Bu 

So warb dann unter Belbchaltung des bisherigen Zihvellees und 


Prateplors des Prinzen, nachdem er tm noch nicht vollenbeten 12. Les 





— 305 — 


caealehet zu Pfingſten A; em. Maludas Wie matt 


genoffen hatte, am 20. Juni von dem Frh. v. Blumenthal-nad Hal⸗ 


berftabe : abgeholt und langie uͤber Hof; Schleib, Raunburg, Welchen 
wa Brno Du Br nee ur 0 


ug Dem; Haupiquaptiere) zu Warſchau · an 7. Juli 1656, ‚weiches | 


nach Nebiirung des ‚hier. ‚gebrauchten ahen Kalemders auf: den neuen 
Stwyl, der Vorsbend ner großen: Ziagigen. Schlacht ih ſchreiht der rohe, 


Surf ine March ben Armani a 
Bayrruth wie folgt: { at LUDER. 


Re: nn Oottes —*— Grit Balken wien: rigen Sy 


autor, veſte, Badbgelafike, ‚Rebe, befpndexe und. getrrue; Nachdem Ung 
“nen Geheimen Rath, Siatthlier / ünſers vaͤrbenchugts Halberſtadt 


und, licber getecuenoqchim . Brigbuich- Srapdern / von Blumenthal. von 
ſemer Beneitfhen Verrichtamng untenthänögft;,seferiset, auch zugleich euer 
an, Uns haliendes Schreiben. mit eingefdhetet, an: Mir: daraus. heil 
Unfers: unmühhigen : Vekkern; und Meg ⸗ Eohns Debder ghiclliche Mhz 
reife, cheils deſſen .geniagfchte: Aulunft in: Unſer, Bürfuhumk Holder‘ 
Rabt; vernemen; Eo haben Wir allbereit vorhin, alſo auch vochmalen 
deſſen fürkliche Erziehung vergehachtem::tänfen: Mehtinen Baht: anbe⸗ 
fohlen, nicht zweiſeknde; er werde alle; ‚Feiner: Unsn belannten Derterität- 
nach, wol einrichten. Dieweil. Wir aber: hlernegſt much noͤchig erachten 
daeß vorher erwaͤhnten Jungen Prinzens Unterhalto ‚halber Gänibeit 
gemaght werde, und ſolches fo. 2ick::Wirifehen, ;bey. Unfers Geheimen 


Baihe,. Anweſenheit nicht geſchehen, Alß hahen Mir Ihm befohlen, die, 


Sache mit Euch u uͤberhegen, Eure Gedanken und: mmaßgebliche Mel⸗ 
nung: allerfeits: zuſammen zu hringen umb.: And Das : amterthaͤnigſte 
Vachicht zu geben; dabey Ihr. Doch allſeit dahinrzu ſehen, daß fo weh 
möglich mesnagiret, keine unnoͤthige spessn gemachet, und dem Jum⸗ 


gen: Prinzen nun: been “ gegen herannahenden frühzeitige: Aher 6 


was hengeleget und. gefammelt. werden möge, unterdeſſen aber werdet⸗ 
Ihr die anſtalt verfügen, daß ehpas an! Unſern Stauſhalter übermachet 


werde, , womit Wir Base nit Bnaben ok beye-han vebiihen. Gen, 


3 .lını ! 





2) Die Volljährigkeit, me bei ben Bein mit dem vollndelen AT und sen 
genauen 16,. Beh eaofahıe eintrai. 


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zehen 12 une —R pn Baht den 7. Sul amo 


4686. ” J Pe . Kizeee 
ee gen Feiebeig Witheln, untl: J 


Von dem m Dice» Sofmefe Bruunewaſſer, deffen: Eimwirkung durch 


vart- Wim’ Beigefellten Mormator ME: fe Lillen und: Poaceptor 
Johann Thesbor Maller geſchwãcht war / wurden von Halberſtadt dus 
alte: 14 Tage Releffondn nach VBiiyreuth eingeſandt, "de: ausfuͤhrlicher 


von dent: Veginnen jeves Tages Nechenſchaft Ablegen. :' In ꝛiwem die⸗ 


fer Berichte geſchieht u. a. auch des durch feine Schachſpieler befami- 
den‘ Dorfes Stroͤble "In folgender Weiſe Erwaͤhnmg: „Nachminag (d. 
47: St 1656) fuhren Ihro Firfil. Gnaden -ein wenig ſpatzieren, 
und zwat nah Stähle, einem Flecken, von Halberſtadt ‚site Halbe 


Meile gelegen, unibe die Einwohner dafelbft-ju ſchen,welche! alle gute 


Schachſpielre füyn, ſotar daß es auch die Kinder, Buben: und’ Magd⸗ 
kein von 10 Ihe wohl könmem, daher" Sic. auch eine beſoudere 


Beige ud priuehis, ja an iheein Thov gwel Schachbreiter angebil. 


vet haben n Die fruͤherent Klagen über: ven Pringen verſtummen zwar. 
altinählig,; Bin: ihm geweidene: Behandlung unb Enfchicheang hai 
m aberſelbſt ſaft zum iStummen: geiiarh. 


MWas mir, ſchreibt der Freiherr Don Blumenthal am 26. Sent | 
Aam weten. cm ben: Prinzen mißfallt iſt dieſes, daß er fager bei: 


— einhiges Worr redet, auch nichts als ja und nein, wann 


man ini: fraget, antwortet; niemindt fein: Wort zuſpricht, wann er ans 
geredet wird, arsch neh aittworirt, undte uls wie ein: ſtummer 


Meiiſch ſiget, dochalb · dan vitle vornehme Lente undt' unter andern 
Am; Gruffen ni: hoͤhniſcher Weiſe gefraget, ob dann wahr were, 
daß er ſtumm werezuzundt ob ich ihn ſchon zum oͤftern deshalb anrkde, 
auch genugſam noofteile; daß aller Anfang ſthwor: ſeh, und daß wer ee 
erften· nicht bite, machet auchhernach nicht gut machen Könnte [0 will 


| es dach wenig / helfen· Wann ich hergegen“ aber einen jungen Haſen 
auf dem Sant lafſe heben, fo befinde. ich, daß Feiner unter ſeinen jum⸗ 


gen Pagen oder Bedienten luſtiger ‚and: beredtet if, als Ei /·⸗· 


Was in der ſtillen Werkſtätte der Gedanken und einer wahrhaft. 


fürftlichen Seele ſich vorbereitete, das ahnte Keiner feiner Umgebungen ; 
. und baber fan es dann, daß dieſe ſich in die dan und wunn hervoe⸗ 


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, end (ofen fe Di nn 


— wavren. *. — 34 N; . ER rl 
At Gigamgitmiiit, ich moͤchte⸗ Aigen vi äh fs Hiib gabe 


. —— des Prinzen verraͤthe ſtine durchaus vrigiuelle Hand» 


ſchrift. ¶Schvn· in dem zuerft angefütrten Zeufniffe wirt: hervorgeho⸗ 
en, daß decſelbe fee beglerig Frl zum Schrelben. Freuich zur Shut 
ſchrift wicht: geeignet; mehe gegeichiiet: wie :gefchrisßen: mögen. dieſe Züge 
gerankt‘ werden, die faſt wie Fraltuc, in Ruͤckſicht auf das jngenkliche 


Alter von bewundernswuͤrdiger Ebenmaͤßigkeit, Deutlichkeit und Feſtig⸗ 


kelt ſind, und vollig abweichend won allen uͤbrigen Handen fener: Zeit, 
namenilich von den ihen verordneten Vorſchriften, und Darum befkltabis 


gem Aadel auogeſetztz fo wird z. B. aus Baytenthz ame 16. Derbr.: 


1666 ein "befferes: Schreiben: anempfohlen ſintenalen aus den einfomx 


menden Briefen; ſo ‚Sieben von: freyer Hand ſchreben, gar ein fihlee: 


ter Buchſtaben zu: erſchen, und ſolche Vrieß auch gär unformblich ge. 


ſchrieben, welches dem Prinzen kuͤnftig, da Greſich men nicht: befs: 


ert, zu größer: Hinternus gereichen können.“ 
. Die Angwiſchen eingelaufenen Nachrichten von. dem: hoffamgeloſen 


——— des: Frh. von: Bhumenihal, machte zur Regutienig vow 


mandperiet Angelegenheiten -bie :Serdung::des Berumumofchafts: Rutkif 
— Catt v. Stein auf Nuppers nach Halberſtadt nochwendig 

Bei’ veffen Ankunft: am 18. Jan 1667 fand. erben Statthalter zwar: 
noch am teben, wiewohhlſaſt in: den ledten Zůgen/ „ſo daß er mit bene: 
ſelben ur wenig mehr: habe reden kounen, worauf. verſelbe foigenden 
Motygens Mittwochs um 8 Uhr: durch einen ſarſten ‚und Feigen Son 
aus diefer Vergänglichtelt abgeforvert fest: :- 

Schon felt längerer Zelt: Hatte inan die Eiche des Bise- Gef 
As Brunnewaſſer durch einen wirllichen Hofmeiſter, der bei fuͤrſtlichen 


Perſonen in ·det · Negel ritterllchen Standes zu fein pflegte, zu. erfehen 


geſucht, aben: lange vergeblich nad} einem qualiſteirten Subject: ſich um⸗ 
getan; uUnter 3 von der Unwerſitat / Sttuußbutg anf Befragen in Wor⸗ 
ſchlag gebrachten Gandivaten: ward endlich ‚chem Elſafſtſchen · Eelmann 
Philipp Albrecht.v. Bernholt, van. Water des nachmaligen frangoſtſchra 
Marechal. de.Camp Siegftiod v; Vornholt, von dem am 19. Janaar 
65T: Straßburg. gemeldet werd; Da ern in Suadiis ‚dor--onderen 


\ 


offen: € aeren ci Auſchuliches 'pradstitt habe, in merois 
-feetigg 5 Jahr zu. Montbeillard bei Hofe geweſen und bee franzöfitchen 
Sprache ſongar mächtig fe; Haß erſelbſt beim Cardinal Mazarin 
Audienz gehabt habe, der Vorzug gegeben: nicht ganz: zur Infrieden⸗ 
bat des Herm v. Stein, der ihn son: der Univerſuaͤt hey: kannte, und 
ſagt, (d.:d, Halberſtadt dem: 6. Fehruar 4657) daß: er .jusferier: Zeit, 

von ſchlechten Qualitãten und auch ein melancholicus in’. summo’ 
grad: gapdfen fe; Inbefn wg m. ‚Ar ingfen. mi: geinbet 

haben, · 

: Rai Hatte ober. der. Rurfürft vernoranen wre der deh v. Bits 
siesibaf; geſtorben ſei, als er von: Labian aus den 8; Febr. 167 ver⸗ 
fügte; daß der. Prinz zuvoͤrderſt nach Coln ‘a d. Spree trunsporurt 
unb- fo- lange daſelbſt von dem dort zuruͤdgelaſſenen Statthalter Zo⸗ 
hann Grafen: v. Mütgenftein: feines Standes gemaͤß unterhalten werde 
bis. er ſelbſt, geliebte Gou zu benorfichenden: Geiflinge in. ſane ae. 
nannte Reñdenz auruͤckgekehrt ſei. 

Das lag nun aber durchaus nicht. in. ben, änften. ver Bayren 
ſchen Varmundſchaftsrathe; die viel lieber ‚die durch den’ eingetreten Tod 

des MitvormundsChurfürſten Beben -Cioorg, veranlaßie Reife: des 
Markgrafen Georg Albrecht nach Dresden begupt Hälten, pen Prinzen. 
dorthin gu verſehen. Dieſer Wunfch Hatte feinen Brand: in. Befuͤrch⸗ 
wingen,daß die Anweſenheit des Erbprimzen an dem Hefe des refor⸗ 
nen Kurfürſten Friedrich Wilhelm berungt: werben. möchte, ienen zum 
Calvinismus hinuberzuziehen Mit dem größten Mißtrauen betrachten 
ſuh?beide Parteien: Starres Feſthalten an der Augsburgiſchen Confeſ⸗ 
ſfion und den Conkordien⸗Formeln, zum Haß gefrigexte Intoleranz ger. 
gen alle andere, Confeſſtonen zeichneie von jeher, die Belenner des Lu— 
therthums dus. : Sehen. gu. 22. May 1666 ermahnte der Dr. Zaceb 
Weller. in: Dresden die, Vormundſchaftsruͤthe zu Bayreuth bei des juns 
gem Prinzen Abſchidung nach Halberſtadt für einen der umgeänderten 
Augsoburgiſchen Confeſſion und dem hoch theuren Buch der Formulus 
Concordiae zugethanen, reinen und begabten: Prediger zu: ſorgen, Das 
mit weder calviniſche heimliche fe, noch Papiſtiſches Gift, auch an⸗ 
derer. Reulinge gefaͤhrlicher Irrhum bei ihm ſich einſchleichen Können. 
Dieſe Beſorgniſſe murken: allerdings geſteigert, als bir, Ramme- 


’ | — ED — 


wzeichean an aicuerach Oue vont Grote VOomptopft is l zavelberg, Mm 
Halberſtadt erſchlen und ohne Iegend einen Auffchub zu geftatien;, ſich 
anf die im Namen des Kurfurſten getroffene Anorbnung des Statt⸗ 
halters Grafen Witgenftete'iberufen®, in ruͤchſichtsloſer Haſt ven Auf⸗ 
bruch des Prinzen am 17. Februar 1657 bewerkſtelligte, und ihn über 
Oſchersleben, Neu Halbensieden, Burgſtall, Tangerniünde, Rathenons, 
” Bernaniß, „Nauen und Spaͤnduuſ nach Berlin brachte, wo man am 
21. Febr. eintraf; noch ehe aber: durch vas, was ſich eteignele, us 
ver: Prinz in Berfin das Heilige Abendmahl nehmen wollle, am beffen 
Genuß er wdurch die Eile, mit der er aus Balberludi. site auſlethen 
muͤſſen, verhindert worden War | 


Im hoͤchſten Grade aufgeregt,“umd in bein eierfiteriien Bi 
trauen, daß er in feiner Beſchwerde nur Schub finden- würde, wandte _ 


ſich der: Bring In folgenven. Schreben an ben Kurfärften: 
|  Bushteudhigen Fuͤrſt, Hochgeehrter 
. Herr Vetter und Bater! - | 
Aus dem letzten (Schweißen vom 27. Febr. 1687, worin er über 


die Unhoͤſlichkeit und Impottunitaͤt des v. Grote klagt), womit Ew. Gna⸗ 
den gehorſamlich aufgewartet, werden Dieſelben meine lindliche Folge 
etfehen, vaß ichn anherd nachẽr Coͤln an der Spree von Halberſtadt, 


wiewohl mit ziemlicher Gonfufion wegen der importunen Eyle Ottens 


von Grothe mich "begeben, gnaͤdig verſtanden haben; vor ihzo foll nicht 
mwmnterlaſſen, meine Schulvigkeit continuirende Ew. Gnaden · zu eröffnen, 


daß demnach ich allhier angelanget und nunmehr 3"Mochen‘ ecommori⸗ 
vet, gentzlich vermelnenve, ſo wohl accomodirt zu fein, daß ich Urſach 


hette zu gedenken,! wie dasjenige fo. zu‘ öbgedachter Halberſtades eilfer⸗ 
tigen. Aufbrechens halber muͤſſen nachbleiben, allhier fuͤglich undt mit’ _ 
guter’ Ruhe zu Werk gericjtel werben: möchte; da hat fih nun unter‘ | 
anbern gefanven Has Cheiſtliche Werk der Communion, welches ich mir 


billig als darnach verlangende zuerſt angelegen ſein laffen und bahin 


mich geſchicket/ dag amvergangenen 14. dieſes durch Ablegung meiner‘ 


Confeſſion in öffentlichem Gotteshauſe zu Berlin ber Anfang darzu 
gemacht, unbe fofgenden Tages; wie auch Gottlob gefchehen vollentzogen 
weiten ſollte. Bey diefer Chriſtlichen Intenlivn habe weniger nichts 
vermuthen koͤnnen, als daß man mir meinen freyen Winen laſſen, kei⸗ 


- 


⸗ 


— — 


⸗ 


N 


neswege Payan ‚hinpeen, noch im, meinen: dewakion- mich eurhinen wůrde, 
wie base. feines geſchehen; dann Ya: ich an werbelagu Tage meine 


Andacht. genglih dahin gerſchiet, daß ih etwas ühen:ain. Paar Stuu⸗ 
den mich in. die Bleche begeben wellte, mmbte ich ſchmerhlich vemnch⸗ 


men, Daß Ew. Gngpen Käthe, und. Diengr ein Mae, nemblih Dave 
Schlohfanptggmm. yon Böhe und der; won Grohe uw Ralısen: veq 


Hari, Statthaltexrs Grafen zu Mitgenfiein zu. rem. Bommunbihafts- 


Bath, Karl;v, Stein in fein Hogement. Tommen;. ad, unten andern am 
ijm geſennen, gr follte ‚mich: ahhalten, daß ich anehet zw Heligen 
Abendmahl ginge, weil ich ſohches Werk nicht perſtaͤnde, daun/ ich Meere 
noch ein Kindt, welches nachdem es mix hinkerbaacht van. abgedachtew 


v. Steig: aber; magßen ; Cw. Gnaden erx ſolches melllaͤuftigen unterihä- 


nigſt berichten wirdt, unterdeſſen gehuͤhrlichen abgelehnt, mic) dermaßen 


alteriret, daß. ‚ich vor großem Leid mich. faft, nicht recolliginen koͤnnen; 


es iſt dieſes Gott ſei Dank ˖nunmehr das dritte mahl geweſen. daß ich 
von Theologis und anderen im Beyſein hoher Standes⸗Perſonen, alß 


welcher examjnation ich mich, vorhero allemahl unterworſſen, bin wuͤr⸗ 
big ‚geachtet. worden, ‚has heilige Sactament des Leibegs und Blutes 
weines „Herner, Chriſi zu genießen, usb. hier will man wich uns 
tuchtis undt wieder zum Lindt machen, das tondisk au: ſchmerzet mich 


non, Herzen, wird mir aueh fo Leicht. nicht aus dem. Sinne: fallen. 


. Ban aber zu Gm. Gnaben..ich. uns kindliche Werizamen; trage, Diefelbe 


werben, ‚von; dieſer Dero. Diener. prooedur, ala ‚weiche: mich veranlaßt, 
etwas ‚Angereg, ‚von: ihnen au-fubfaniven,. indem dieſes ‚einer Foreirung 
gleich ‚gemein, fein Gefallen, vielweniger Ihnen. dergleichen befohlen 
habe.., Als: erfuche Ew. Gnaden gehorfamlich, dieſelbe helieben wir 
desfalls für ihnen Ruhe zu ſchaffen, damit ſie mich in meiner Religion, 
in welcher ich geboren und erzogen bin, quch bis an ben: letzten Achem 
beſtaͤndig darhey verbleiben werde, unbedraͤnget laſſen, oder aber, mir 
gnädig zu ‚erlauben, daß ich mich. auf. eing, Uniperſitäͤt zu Continuation 
meiner Stubien, und Crercitien, wornach ich einig verlange; begehen, 
unb daſelbſt his zu Em. Gnaden Gott gebe, ſchleunig⸗ und gluͤclichen 
Zuruͤckkunft in dero Hoflager allhie ohne Hindernuͤß bey meiner Reli⸗ 
gions⸗Uebung verbleiben möge, ba aledann: mir die. von. Grabe vn 


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si Dr ausfchrlicher iſt das Beichweteſchreiben des Ser. v. Stel 


afl hen Kurfuͤtſten; noch unvertzohlener drücken fich" die nach! Bayreuth 


gerichteten Schreiben aus; "es. Printzen "Bericht" an den Markgrafen 


| Groth Albrecht (om: 18: März 1657) fagt ,wie er veilinfche Hinfeg 
- Vor deigleidhen: ihbultibas.. und ‚“tentaiönibus: bes. Refotmirten befreit 


LE "eben: und ſich: mit Heften auf eine Univerſität zu begeben, da er 
ir“ beſſerer Freiheit der Gewiſſens und: ber Religion ſeinen studüis 
und: exereitiis: öbliegen mögen; ;mile. aber die kurfürſtlichen Mimiſter 
Damit umgehen, ihn :1 ober AKRhmmerfimkex,: ſo andertr Religion zu⸗ 


gethan, czuzugeben; dagegen wünfdge';er Lehe den v. Reitzen ſtein als 


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folche uin ſich⸗zu halken,-Vonisorkchent..er doch verrathen · unh verkauff 


fein würde, Mitdieſer Hufedgang, Die /ploͤtzlich deri bis dahin / ſo ſtil⸗ 


len Prinzen ein anrihm nicht gelanntes Feilen giebt, iſt übrigens Herr 


vn Stein fehr zufrieden. Ich halte es vor: ein ſonderbahr Schickung. 


Boris; fhecibt' derſelbe, daß Die Herren Rkbformirten ſo plump an den 
Tag geben, was ſie tut; Schllve, führen, une weswegen man den Prin⸗ 


den To hald uͤber Hals” und; Kopfanherogeſchleppt, und Daß diefes 


Begegniß viel Outes bei demn⸗Pringen fliftele, und demfelben vielmehr 
in ſeiner Religion ftärken, hingegen: aber den andern Spinnen Feind 


"werde: und. nicht: das. geringfte ejnem· Ntformieten Miniſtro trauen: oder 


gluuben wuerde. ft: Auch Her: .v. Stein hegte das Bertrauen, daß der 
vrfümn der. Refypmirten Beginnen nicht "gut heißen werben .:: | 

. Biber man hatte ſich gang: getaͤuſcht in / dem Eindtuck, welchen 
jene a icdenſchotliche Sprache auf den: großen Kurfuͤrſten machen wuͤrde, 


der bike tiefer. und erkannte bie Quelle, aus welcher dieſes Mißtrauen 
ſtoß.“:Dedoch ehe die Antworten aus Koͤnigsberg einliefen, langte ber 


am 20. Maͤrz 1667 in Bayreuth mit ausführlicher Igteutnon ver⸗ 


-\. 


fehene ‚neue. Gofmeifter Philhxy Albrecht ©. Berchalt gm; 31. März im 
Gerlin an; am Tage darauf ſtarb der ſchon längere Zeit arFäheäh wer 
krankte Statthalter Graf v. Wittgenſtein⸗ und Herr v. Stein reiſete 
am 8, Aptil mil dem Bißerigen Vice⸗Hofmeiſter Caſpar Brunnewafier 
nach Bayreuth zerid, ‚In einer amtlichen Bezichung ſcheint dieſer 
letztere zwar fernerhin nicht mehzr zum Prinzen geflanben In Gaben; 
allein eine lebhafte Correſpondenz, die ihn von allem Gchäffigen im 
Kenntniß ſetzte, wurde ımterhalten; namentlich duch den Kammerdiener 
Korn, einen fheinheiligen, tüdifhen Gefellen, der unerſchoͤpllich iſt in 


Mintheilungen, von denen ex anempfichlt, daß fie gleich mad Lehmg 


vernichtet werben möchten. : Die vornehmſte Tirfuche, weshalb der Kurs 


fuͤrſt ſich bewogen gefunden, ſchreiht der Praͤapior Muͤller an feinen 


Collegen Brunnewaſſer d. d. Berlin: den 13. Mai 1657, den Prinzen 
von Halberftabt ſo eilig nach Berlin zu bringen, ſei die geweſen daß‘ 
S. Churfütſtl. Durchlaucht erfahren. haben, wie denſelben man. Ders 
Hofmelſter und Praecepiorihus wäre fo ſcharff gehalten worden, wel⸗ 
ches Ihro ‚nicht: wenig mißfallen, buch. ſeien dies alles nun. Feintz, 


womit. ‚bie. Reformirten ihre Sache: zu beſchoͤnigen und ſich weiß zu 


brennen: ſuchen. Aus einen : anderen. Berichte Müllers: an eben den⸗ 
ſelben vom 27. Mai entnehmen wir: felgenten,Wdtrng zur. Kiittenge 


ſchichte Berlins: „Vor acht. Tagen::. war des verlorbenen. Graſen uns 


Wittgenftein Leiche von Binnen. abgefuͤhrt worden. Weobey as Iber 
zwiſchen denen beyden ‚Schulen Coͤlln und Berlin. dam. die oachims⸗ 
thaler gar nicht dazu kommen) wegen ber; Praͤcedentz ein großer Tumult 
entftanden, allſo daß fie und mitten in den Proceſſion auf der langen 
Brüden mit. Schlägen aneinander. kammen und. die beyde xertores das 
ihrige wohl bekommen; dann dem Rector von’ Berlin, von einem Coͤl⸗ 
niſchen Schüler eine derbe Ohrfeige zugeſtellt werben, hingegen ein 
Berlinifcher Schüler dem Bölnifchen_Rectori mit. :einem. Stein fo ſaͤu⸗ 
berlich den Kopf gerieben, :vaß das roihe Blut. hernach gegangen. Es 
war eine Luft zuzufehen, ‚wie, Sich die Jungens bey den Küpfen ein⸗ 
anber herumb zaufeten unb dadurch Bcclesiam ‚militanteln. :repräfen- 
tieten. Doc ift enblich dieſer Tumult durch etfiche.:gefi chickte Musque⸗ 


trer, fo an zuſchlagen auch nichts ermangeln laffen, geſtillet worden.“ 


Sehr ungehalten war der Kurfuͤrſt, wie aus Tänem Schreiben deſ⸗ 














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* 
— 295 —— I. 
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| fiber d. d. ainlgeberg/ de T April berborgehit, Kber die aus Berlin 


Im zingegangenen Beilchi. Nicht glauben Yonnte er, baß der Prinz, 


veſſenjugendlicheim Alter’ er die Abfaffung ves · Briefes vom 15. Mir 


zu Gute zu halten geneigt eh? von Diefent; der Ähm in einem ganz an⸗ 
vern hie: war“ datgeſteiſt Worten‘ perrühren‘ tonntez vdarum 'entlub 
ſich fein Unwitle ganz auf ven v. Stein, ven’er fe den’ Urheber und 
für den "allein Veraniworilichen af‘? Ein Brief des Frh. Otio v. 
Schwerin did. Koͤnlgsberg ven 12. April 1687 an ten ©. Stein be⸗ 


ftatigt es, wie jene Schreiben veit Kurfutſten verlegt haben, wie. 


Derchlaucht unter ſolchen Uniftänden ſich ſchwer zu der als Hofmeiſter 

in Vorfchiag gebrachten Verſon werde verſtehen wöllen, /inſonderheit 
va ſie ſchou Hagen, daß man in viel Wege in Dero vorniundiſchaftli⸗ 
ches Akt eingreife, welches Ihro um ſo viel weher thue, weil / es aus 
lauter Mißirkiüen herrühre, A 20:-Mpeit erſchienen die Aurfürfttis‘ 
chen Schell‘ Raͤthe, naͤmlich der Ober⸗Kummerer Frhv. Puttlitz- 
der Heer v. Löben der v Knefebech und Dr. Tornow in des Prinzen‘ 
Gemech Herz v. Loͤben, ver ſich des beſondern Bertrauens des Prin⸗ 


mn zu erfreuen hatte, - eröffnete‘ demſelben wie der Kurfütſt an 'ven‘ 
nunmehr‘ verſtorbenen Hirn Statthalier Grafen v. Wittgenſtein ge⸗ 


ſchrieben, und wie fie in Folge defſen den Auftrag haben Sdo fürſtli⸗ 
chen Gnaͤven darüber zu vernehnien/ ob das Schreiben vom 15. März, 


worin‘ fe -fich etlicher bitterer und empfindlicher Wörter bedienet, on! 


ihin felbft herrühre, oder wer es ihm dietirt oder abruſchreiben vothelegt 


hate. Berner ſolllen fie ihm die Verſicherung geben, daß ©. Lurfuͤrſti 


Durchlaucht nimmermehr geſonnen geweſen, ©. fuͤrſtl. Gnaden von 


ihrer Religion abjuwenden noch zu zwingen, oder zu dulden, daß ſol⸗ 


dies‘ von "andern: geſchehe; fo wie &-Churfürfl. Gnaden ihn mit fol‘ 
„Gen Lenten verfchen wollen, die Dero Religion: zugethan und theils 


von Ihnen ſelber vorgeſchlagen wären, maaßen des Dr. Lilien Beſtal⸗ 
Tung Ihnen nicht mißfallen habe; endlich "Habe der Kurfuͤrſt beſchloſſen 


‚Ahr gegen Pfingſten auf diejenige Univerſitaͤt ziehen zu laffen, die dem 


Prinzen dm, ängerehimften fein werde. Darauf ermwiederte ber Prinz 


tt Beſtimmtheit Punkt fuͤr Punft alſo, daß er mit hoͤchſtem Wahr⸗ 


heitsgrunde nicht anders fagen könne, als daß fie jenes Schreiben für‘ 
ſich! allein ohne irgend. jemandte Anleitung ober bictiven ſelbſt wufgefeht. 


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und kenn abgeſchticben, das 10 Ghncat jedoch. dem. Hoerrn v. Suin 
mit. nach“ Bayreuth), gegeben Haben, ſolches f einem. Better. (Oheim) und 
den Vormundſchaftsräthen zu ‚zeigen; wenn ihnen, daſſelbe zu ſehen, ſo 
viel gelegen ſei, oder der Kurfürf folges-: ‚verlangen mörhte, wolle gr 
’ felb dahin ſchreiben und es wieder zur Stelle bringen, ‚Sie: wollten 
wünfchen, ‚ber... — Statthalter habe ihn mit, — auſſhignus 
ben, verfhont; Dar wäre, ang Fein Säpeiben, untejicen. De von 
Grote ‚habe ihn ein Kind, das nichts verſtuͤnde, geſcholten; dies habe 
ihm nicht ‚wenig. verdroſſen und “aus, lauter. Wehmuth. ſei er veranlaßt 
worden, ſolches dem Kurfürften, wie, ſeinem Bater. zu klagenz niemals 
habe ex gegen dieſen irgend. einen Zweifel oder Mißtrauen gehegt jr da⸗ 
vor. möge ihn Gott auch ferner, ‚bewahren; ex. habe vielmehr in dieſem 
Fall all fein Findliches Vertrauen und feine ganze Zuverſicht auf den⸗ 
ſelben geſetzt, und deswegen wie ein’ Kind ſeinem Vater feige Roth. 
und fein Anliegen klage und um Schug und, Huͤlfe anſuchen wollen, 
Was ‚den. hritten Punkt .betreffe, ſo fühle, ex den wärmfen Dank für, 
bie ihm bemiefene Treue und vaͤterliche Vorſorge, baͤte aber au ben 
Kyrfürften, Sie möchten doch Die Leute, die fie hätten, und an. welche 
fie. gewöhnt, und mit denen fie wohl zufrieden wären, bei. ihm laſſen, 
damit ſie nicht. glle4 Wochen neue Leuie um ſich haben und im bier‘ 
ſelben ſich ſchicken muͤßlen; daß ‚endlich der Kurfürft, entfihlofien.;fel, 
ihn, auf. eine.Uniperfität ziehen zu laſſen, wäre ihm hoͤchſt erfreulich, 
und bitte er Die Herxen Raͤthe dahei auch das Ihrige zu thugr. dawit 
Die ‚Neffe nur, je eher, je lieber. erfolgen, möge , „welches. .er mit gebühs 
render Dankbarkeit ‚gegen einen. jeden ‚Einzelnen von ihnen erkennen 
wolle. Solches nahmen dig. Herren Raͤthe zu Protokoll und ‚begaben 
ſich damit. in die Geheime: Nathſtuhe. Nachmitiags ‚machte. der Prinz. 
noch. eimem eben, ainzen ‚in ihrer Behaufung feinen. Beſuch. . 
Zu dieſem wehonizn Altenftũde, welches uns die. Br 
—* zeigt, tollen mir nur demerien bag ine her —* 
die Ahſicht hatte, indem Perſonal, welches den Prinzen Nr »eing, 
Aenderung eintreten zu, laflen; und mit alleiniger; Pefaffung; ned, Dr. 
Silien, Anker den Bogen, v. Brandenburs Ludwig Mi —J 


, 


ci Vitentiiphfcgen Gefahr, den Hoß⸗ irnmeigetigen Gas 
bil Rutken: ale: Infoemator Beizugefellen.  WAEH;Hes! Priuden Recht 
fettigunge imgkaltſicht anf dem’ fen Punlt beirifft, ſo bewelſet das 


noch vothauvane Original⸗ Concept. des Buiefes wor "15: Mätk,. vaß 
babe marke iaus der Secle und "Reber: wiſſciben Betvorgegän: 


gener Erguß war, von Hertn v. "Stein. nür Mr: einzeinent / kiugdrudlen 
gerülbert, :äber: much. nicht ſelten das beſſere deütſche Wert in ein 


ſreindlandiſches nach dem damals als elegantgeltenden Sthle winger. 
wanbeit. Es st: auch eawas Eharakterififcges an -unferdm‘: Haha Park _ 
"Mi; wvies Strauben ‚gegen bie ind. Bette gluͤcklicher Welke unſer Ge⸗ 


fuhl wieder: verlegrade Sprachmengerei faher: Fe: "WIE B. das 


vben mitgetheilte Schreiben an den Murfinfter, von Ded Beten von 
Givte inpvrtuner Eile ſpricht, da Fagt- das · Concept Wroͤbheit; ſrak 
des Ausdruͤcke: chriſtliches Vorhaben, verlezt, von Geifſtlichen tu bern 


Crucepit? ſagt Herr v. Stan! umge a) oe "bon: vb 


Kigie:n; fi we: 22 ’ 
Bug: ©7702: 2 heeigneier basiert, an weten —* —8 


uns Reformirte getzenuberſtanen zt ;geigen, und wie Milde und Fol 


"any bie. fehlen vor jenen auszeichnuete, als bes tueffiädien: Freiherren 
Die! u Schwerin. Stäreibet an den Warthraten Skin Em aus 
Königsberg vom 30. April 1657: ..  .. 

1.3 Buß S Chubfuͤrſtl. Vaclaicht, heißt es hier wzrlud, auf 
Gert .:u: Stein /ſehr Adel’ zufrieden ſein, ſolches IR wahr, dann deB, 


ſelbe SL Ehenfärftt. Durchlaucht ein ſehr hartes Schreiben abgehen 


Soft, du); zu Berlin viel, beſchwerliche Neben gefuͤhrt md? uttier. an- 


een NE Eur;  Ducchkaucht: befchuldigen wollen, day Ste Ew. 


Fürftl. Gnaden zu einer andern Religion "zreingen wolliten, welcheb 
Shrek Durchlaucht dahin deuten, daß ex: dadurch nicht alleine 
Mißiranen izwifchen Sie und Ihre Hoerren Venern, Torern auch lt 
andern: Chur⸗und Fuͤrſten deo Reichs machen: und erwarten wollen 
Die zu wär; Gnaden tragende recht vaͤterliche Affertlvn wird 


daburchnnicht erliſchen, nmur allein!moͤgen En. FlipSnabba Sich 


ses ſolchen Leuihen: huͤten die Ihr ſolche bitlere pressiones gegen 
‚bie: veforwitite machen wollen, und :picweißen. Ev. ill, Gnaden ven 
Borfap haben, fleißig zu iiadiren,," damit Sie dermaleinſt nicht allen 


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— 200 — 


ein Ornament Ahres Fürſil. Hauſes, fondemauch pea ee 
ſeyn Fönmen, ſo würden Sie loͤblich und wog tun; . wann Sie in 


dieſer Ihrer Jugend:ſich recht erkundigten was. bie. Refurmirten glaub⸗ 


ten, und. alſo hernacher mit: beſtens haben: ueihiellen könnten; dann 


was S. Bürftl. Gnaden jego von ber reformirten Refigien: vorgebvaht 


wird, mögen Sie ſicherlich glauben; daß ſolches lauter ungegruͤndeit 
und unwahrhafte Dinge ſeyn, die den Reformirten nie in den Sinn 
gelommen und nur von etlichen. Daher endacht worden, Damit die Une 


wiſſende Uns deſto mehr haſſen mögen; gleich, wie aher folchts eine 
große Suͤnde iſt, zugleich auch vor einen Funſten, welcher ohne‘ Paſſion 
richten muß, ein großer. Uebelſtand, ſo hoffe ich, der hoͤchſte Bett werde . 
Ew. Fuͤrſtlichen Gnaden Die Gnabe thun, Daß Sie Sich, davor hüten 


und fönnen biefelben im Bebeigen | hei Ihrer Relgin wohl rwgertde 
verbleiben.“ 


WNicht ganz | fo’ Kit hing ve Sum am Seren Wi: Sien vor⸗ 


über, der heimgefehrt in Bayreutd auch ‚noch das Ungluͤck hatte cin 


Kiad- zu pexlieren, worüber ihm. der Prinz. in ſeiner ſchoͤnen Handſchrift 


_ folgende Zeilen üͤherſendet, bie wieherum: / baweiſen wie .fehe: er es ver⸗ 


meidet fremdlaͤndiſcher Wörter. ſich zu bedienen, ba nur Anrede und 
Schluß durch den Curialſtyl vorgeſchrieben, nicht aber ben Bert. Inge 
eines undeutſchen Wortes fih bedient, : iur. 5 
„Monſieur; deſſelben zwey Schreiben eines d a2 2. u, das 
andere d. d. 4. May find mir zu recht überlieffert worden undt habe 


ich aus dem erſten mit ſonderbahren unmuth ven’ tobt: ſeines lieben 
Soͤhnleins / vernehmen muͤſſen.Wie ich mim leichnich glauben Tann, 


daß derſelbe nebſt feiner” liebſten hierdurch in ‚große traurigkeh undt 


betruͤhniß geſetzet: ſo gweiffelt mir habey: Dash: auch nicht. Er werde 
ſeinem hohen ‚verftand nach ſolch zugeſtelltes Sreug mit gebult wiſſen 
zu tragen vndt den lieben Gott, als: ohne: deſſen willen undt ſchickung 


es nicht gefchehen fönnen, .heimgeftellet. laffen, wie. ich ‚dam wuͤnſche 


undt ‚Bitte Daß feine Göttliche Allmacht ſolchen vetluſt mit: anderweln⸗ 


ger ſelbſt erwuͤnſchender ergoͤhlichleith erſchen wolle: : Bebande- mich 


auch daben, daß beufelbe ſambt den andern-heim-Mäthen wegen mei , 
ner abreiſe Sich ſo ſehr bemühet: : wollte auch nichts liebers ſehen, 
als daß ſolche je eher je beſſer ihren fortgang, haben moͤchte, weßwegen 


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207 — 


nochmahlen zu TR Si⸗ 86: rt wert OR auff das me 
undt außerſte wollen . beförbernt hebffen: wonit: ‚und: ers ie beri 


zn) des. Gleichen 7; verbleibe Enge? 
—* F 

Eine; % „Eng BE “ Kae ee Ze :wohlaffechöninten 5: 

d. 13, May 41657. Ebrinion Genf, Margpeaf 


a an u wi An Branbenig. NH 

ei a a RE un hir 
Da Eoriten des 6 Ghurfüen auo aoulgeeri den: To; April 
1657 anı den Marfgenfen: Georg Albrecht zu Bayrenth gerichtet/in 
der Ranzlet vdurch ein Berfehen ax den Markgrafen: Mibrecht von: Ans 
fpäch:abdueffirt und daher riwas :uerfpätet, bautet· ii Bezug. auf! vas in 
Berlin Vorgefallene wie folgt: mas Unfer in der, Char: Brandenbucg 
verordneter · Staithaller der Graf zu Mietgenſtein, nachvern dotſelbe in 
Erfahrung gebracht, daß unſers "jungen. Vettern Marggraf Chriſtian 

Emft zu Brandenburg ebden Sich, wiewoll ohne alle vorhergehende 


Communication zur. Beichte einfinden, amd. ſolgends des Heyngen 
Nachtwmuls gebrauchen wollen, durch einige unſerer Räshe und Bediente 


aus gurer und chriſtlicher Wollmeinung, ſo woſll bey obgemellem dem 


von ·Stein, als auch hochgemelter Se: Debhen ſelbſt glänpflich. erinnern 


und ob S: Debdenauch im: einem ſo hohen Gehencbuiß beh dieſer 
Ihrer Jugend allbereit genugfamb ‚Infoeinitet, vetnehmenlaſſen, wozu 
man umd ſo viel mehr Uvſache gehabt, weil es bekannt, vah So Mich: 
den noch ſehr jung, und niemaln einzige Notiſtcinion geſchehen, Daß 
Sie ſchon zum Heiligen Nachtmähl wehren verſtattet wordenz Run 
Hätten Wir Uns zu: vemfelben: nimmer verſehen, daß er ſich fo weit 


vergeſſen und mit. Hintanſetzung des Uns ſchulbigen Reſpects, wie aus 


angeregtem Schreiben genugfanib erhellet, zu mahl umb einer ohne das 
achriſtlich gemeinter Erinnerung und. Frage, ſo herb und Bitter die Feder 
ſſharffen; weniger S. Liebden zu einem gleichmaͤßigen Schreiben als 
beylommende Abſchrift beſaget animiren und das; Concept: Hin Abſchriſt 
vorlegen ſollen; dann er gewißlich desfalls was et ihm vielleicht traͤu⸗ 
men laſſen, ‚ganz fein Utah. gehabt, Ach alſo zii entruͤſten, unſern 
Diener mit verkehrten Rapporten zu graviren, und Uns: mit undeih 


Chur⸗und Furſten zu bedteuen - Wir lonnen EwirLiebven ivoll vers 


— 208 — — 


mhern daß Us nievmals ut Gemich ober Grhanken gelegen mehr 
hochgemneltes -umferd::dungen Better‘ Biehben- ut einen andern Religion 
zu zwingen; daß wir aber. als Ober⸗Vormumd gar nicht Masht "haben 
follten, S. Liebden zu fragen, ok.und wieweit fie in derſelben infor⸗ 
miret, ſolches kann / Uns von Niemanden zugemuthet werden, <ja, Ider⸗ 
‚Mann mb Ew. Lichden felbſt, würden Uns verdenken, vdaß Wir fülkhes 


unterlaffen heiten. - Bey ſolcher geftalten Sachen zweifeln Wir demnach 


nicht, e8 werben Ew. Liebden dieſes des v. Stein unverantwortliches 
Konipoftiment zuadahl · da er ſichrauch nicht geishauet::unfe werkkunbt- 
ſchaftliches Recht in. Aispoten gu: giehen, keineswegs gut heitßen. ſouvern 


vieunaht nebſt Nas der Meitung fen, daß verſelbe hinfüro ‚bey Feiner 


Moxmundts· Rathshediennug nicht au; ‚laden ; hie Uns non: demſelben 
fahren Aha nicht genemenden · Trohes halber gebüigeliche  Sakisfärtion 


er Geſtalt Wir ihme dann viefelbe, aflbereit aufjagen lafſen · 


. Im dem Reqhtfertigungsſchreibrn⸗ des Hexen v. Stein ſtellte ſich 
—* Für ihn manchrs gunftiger. x: wieß, indem: er. ben dawals 
oſchon auf bem Sterbrbette Regenden Sratthalter von aller Schuld frei⸗ 
frau, daß der. Herren Abgeoxdneten· „giimpfliche. Erinnerüng* 
vielmehr in tantacıat.:gewwefen.fel,: nicht ehna- frage und ‚eriunerunger 


jonas; Inhlbitions⸗Weiſe geſchehen da: ihnen ausdrucklich gefagt wen | 


den: feh,: daß nat: Prinz bereits; eingeſegnet Werben; Ant DER der Dem 
zate ſehpwohl "gewußt habe, bafı.: ver. ‚Being: durch feines berzilt⸗ 
Ahiſeobereits n · Halberſtadi yon. ber Anmnuunian it: der nffänng 
nexhinhept. worden ſei. ,in Berlin ‚gäbe. :chanı fo, gut: lutheriſche Kir⸗ 
ae ſals inHolhetfadt“. Wins bie: Wetmuchung beiueffe; daß - ber 
Mein micht ſelber denBrlef abgefagt babe, ſo verſicherne ex, daß der⸗ 


tale ſchon vom. dem Statchalter v Blumenthal dazu angehalten wor⸗ 
den ſei, ederzeit feine Gedanfen nach Tara; Capacitil proprio manto 


zu Papien zu beingen, welches Rachgehens nur vonvem Hafımsiker 
oder ‚Präceptor in eine Form und Otenung gehracht m wewen af 
wie aush; diesmal geſchehen fe. ii: tor. ode ] 
sufr Son vrhalten Yeir: denn „nom: dem großen "Ruifärden — 
SGgqrtiben, vpm.8ä. May 4057. muß ‚Rönipäben, au. ‚ben Rartzraſe⸗ 
Bene Mbueh ur u on: ein ne nl 1 

— Di nun den: d:: ränchetii, bleiben; Mir: an — 


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28; yon · demſelben Zroße Unſoch nmi ſolcher griaßten Refoutin 

‚ wegeben.wayben;. nachdem aber. nicht ollein derſelbe wor ſicht wit Ting 
umerthaͤnigftm MÆEntſchuldigumgo/ Srhrift- einſommen, ſondern mh. wo, 
Lißhden Selbi Dexo. freundnaterliche ‚Intergessinnales' var. ihm abgę⸗ 


‚sen. zu Taten, helieben woſlen; So haben Mir ie ragard berieben 


Die .ufber, den ppn Etein, gefaßte Ungnabe. ſchwinden, uadı demſelben 
feinen, hegangenen. Bihler. hiemir verzeihen. wonllen,:.geilalt; Fir. Dan, 
auch gefchehent. Iaffen.;;.Daß-- Berfebe.-ben ſeinex biohpyo nefihrten More 


wmundes: Nachs · gunction consinuicet werden moͤgez zu yo. Leben star 


gen, Wir aher, das freundvetierliche Vortreumm, Sie merken Dymfelben 


nahen arashalt, arnflichrunfperdien, dah Er. hiufüͤro Ana mit.heflesem | 
und ſchuſdighhex Refyaft.. begegnen und fine Seder anders anführen. . 


befleifiigen: mögd; was hiernoͤchſt Die. wpchabsne: Verſchickung / unſere 
iumngen Veitern Bigbben. auf ejneAlodemle belanget, Kaffe Bir Une 


dieſalbe leehings mit / gefallen haben much, „fa; viel den Orth /betxiſſt. 


widey Qraßburgnichts 9, ſprechen, ſondern halten vielmehr dieſelhe 
wegen ber Sprachen amd Grercitien am bequeriſten au ſaan; Und weil 
Mir wernehmen, daß: jetziger Hofmelfter In. Unſerm. Rahmen herufen 
warden, ſo laſtem: Wir Ans beiten. Beſtellung gunmehrc auch nicht aus 


wyder Febr... Inmaaßen Mir; Rann: Deshalb ;die-Röthuft-an.dänfere.an 


CHR. aued. Epree anweſende :geheinghte Raͤthe gelangen laſſens fallen 
ta ͤbrigen zu Cw. Liebden Gaifinden, wann; Sie mermeinen,, daß folche 
Veiſe nach Sraßburg -onpufeben. und zuruͤck au. Bien umd. mei una 
baum, mit Derfelben -conformiten.“. Be 

„So war dann auch die Befürchiung Beet, — Ras be —* 
wichen Uniyerftät, Straßhurg, eins ‚der calviniſchen Univerfitäten Leyen 
open Qeuf (wia Müller noch .am. 20: April 1651 in einem Schreihen 
fixptet) ‚gewählt werben. koͤnne; alle Vitterkeiten ſchienen auageglichen; 
zumal Bir. die: lurfurfilichen aͤthe gegen ven Prinzen Werſohnemag⸗ 
ſchritte au. thun nicht/ unterlleßen; wobei dann freilich Heu: pan Beate 
ale" Bexienige..erfchien, auf dem die meiſte Schub ‚haften blieb. - ‚Wir 


"wollen aus dem Diarlum des Präceptapd:. Joh. eode Müller; zwki 


Trage herausheben, weil darinmicht blosn die hier beſprochene Angeles 


genheit ſondemn, auch noch manches Anherr :hexähkt. wird, welches uns 
lebenpiger, in jene Zeit und die Lolalitaͤt Berlins einfchrtꝛcc. 


item ZOO illinneinen 
Den M. April 1657 kam der Herr Shiofkeuptum (v. Goͤhe) 
ga S. Fürfl. Onaden in Dero Gemach, vleſelbte im Nahmen ves 
Churprinzen Fuͤrſtl. Durchlaucht (Earl Emil) bitiend, mit in die Wein⸗ 
berge, fo eine halbe Stunde vor der. Siadt gelegen Eder heutige Keeu⸗ 
berg) zu fahren, und. bajefäft mit Ihr Tafel zu halten. Melches auch | 
nad) 40 1: gefegehen. Da Sie ohngefaͤhr umb 14 bihin famen, 
ite Zeitlang in -ben Weinberg herumb ſpahieren bis gegen“ bie Tafe- 
zeitth, welche In ’einer mit grünen Bäumen beflckten Selter gchallen 
wotden⸗ Es war bey derſelben neben · venen gewöhnlidhen Perſonen 
ver Herr / Schloß⸗ Haiwtniann, Herr Oberſchent mit feiner Llebſten und 
Gere Dr. Toutnew. Im wehrnter Mahlzeit. wurde die Zeit mit aller⸗ 
händ Iufligen Geſprechen :und einer -Mufic yaffııt. Nach Envigmg 
berfelben, fo gegen 2 Uhr heſchehen, begaben Sich des Chur-Prinzen 
Fürſtl. Durchlaucht ſobald in die Caretten und fuhren davon. S. 
fäaͤrfil. Gnaden ‚aber wurde von H. Dr. Turnow und Schloßhaupi⸗ 
mann noch “eine zeltlang entretenirt und auf ben geſteigen discours 
studio gebracht, va Sie Sich nicht allein nochmale wegen des Vor⸗ 
gegangenen ·entſthuldigen · und auf das Beſte auslegen wollten, ſondern 
es Hat: auch He.’ Dr: Turnow expreſſe ©. fuͤrſtl. Gnaven gebeten, wie 
gefaßte Ungnad auf Groten ſchwinden zu laſſen, ſtuemalen Er es ja 
fo Höfe nicht gemeint, ſondern nut als ein prixatus gegen den” Herrn 
v. Stein geredet, nicht glaubend, daß er es S. fürfl. Snaden hätte 
referiren ſollen. Welches alles.:&, fürfl. Gnaden mit Wenigen bes 
antwortet, jo vornehmlich dahin ginge, daß Sie es anfeho alles mäß- 
ten dahin geſtellt fein laſſen; dann -Sie- hier nicht viel ſagen Fönnten. 
Nauien Hierauf Abfchled und begaben Sich auf. Ihre: Catetie in Mas 
nung des Churprintzen Fuͤvſti. Ducchlaucht einzuholen, weiche Sie auch 
endlich unter einem Baum ſchlafend angetroffen. Worauf Sie, weiln 
ver Nachmittag ohne dieß halb vorüber; in den Thlergarten Sich bega⸗ 
ben, dafelbſi die Zeich mit Kegeln und Reiten bis jur Abendmahlzelth 
zubrachten; nach welches Gie- ie henzhaliche "Beute veriet 
and darauf zus Ruhe begaben.* - - - 
„Folgenden Dinstag den- 28, Afaben Sie zu aewöhrlliher Zei 
wieder friſch und geſund auf-und fingen nach gehaltenen -&ebeih, ihre 
Studia ordinarta did gegen. 10 Uhr; zu welcher Zeit ber Hert Schloß⸗ 


) . - — DO — - - 


honptwann u ES.furſtl Gnaben lommen und derfellien aogeaeit, 


wir zin:-Angefandies- pewe: Mhurfärkenszu Möinz,: Ramens Phuhd 


Caſpar von Wrfen. anlommen, mwelchen⸗ die Herm Geheinmbten Naͤthe 
beiSE. fuͤrſil. Gnaden zu tractien in Willens, und. Sattaw: Cie ihn 


deretwegen zu S. Furl: Gnaden geſchickt, umb ſulches derſelben angi⸗ 
ſahgen, wochoffenbe bey: Sie wWnden Sach Ihrvo nicht enitzegen Den 


lafſen, wann dem Geſandies dien Oberſtalle gegeben: mikke, maaßen en 
Churfurſtl. Durchlaucht, fo Sie zugegen Bine: alls ‚chim: Chacfunil. 
Geſandten ſelche Ehre gerne: geben, amd oben an milche: ſihen Jaſſen. 


Wera: Gi Fuͤrſtl. Gnaden zur Autwort; gegeben: Was die. Henn 
Geheimbden: Raͤthe :im Tiefer Wach. venortmien; wuͤrden, weflar Sie zu 


wideeſorechen mit; grionmen, ſondern molten:e8 alſe fein verbleiben 
baben ; Jaffens.. Es ‚Hat mich: erwehnter „Het Stchloßhauptmann & 


Für. Gnaden & part genomnen umb.die- gefern in. ver. :Mäfter wegen 


feiner, und. des Grolen gefuͤhrte ätschanrd wepefizt: mit, Beyfgung ;; daß 


unter andern Mrfachen, warb ’SitAkhurfärkt.iBniichläuger mit: Den 


Abholung von Halberftabt. geeilet, auch geweſen, daß berfelbe werde 
feriret warden, vo. S; fürfll. Gnaden voripiefent enwas Hart: were ges 


" halten warden, meiches S. Churfünſtl. Burclancht mißfallen und dan⸗ 


nenhero veruhrſachet, mit ©. furſtl. Gnaben ‚zinige. Aenderung vorzu⸗ 
nehmen. amd wohl gar, weich die Zeit hhette leiden: wollen; zu Sich 
nach: Konigaberg zu exfondern. Daſi aber: der ‚von: tote, fo ſehr ges 


let; und <beufsiben: fa:mwig: Beth: gelaffeit, audy: gegen:.ben Herrn v. 


“ Stein in ofterwehnter Befchidung mit erwils unbeſcheidenen Neben her⸗ 


— 


ausgefahren; welches Ihm nicht: heb;hhette es uuch niemalen koͤnnen 
guth heißen, auch ihn, den v. Grote ermahnt, setwias beſcheidentlicher zu 
gehen,. weiches der H. v. Stein ſelhſe wuͤnde bezeugen koͤnnen. Er 
wollte ‚nicht. mehr, alo daß er das Gi haͤue haben ſollen ©. fuͤnſtl. 


Gpuaden von: Halherſtadt anhers Anbringen; wie Ihme amfangs Nufgge⸗ 


—* 


tragen, aber ‚durch, Leibs Schwachheit were bavan werhindert worben 
Es wollte. derfelbe nicht nur & Tage, fondern wohl 14Tage gerne 


noch gewartet haben. 88: wehre war nichi ohne, daß in bed: roten 


Inſtrultion geweſen, in Herũberbringung S. fuͤrſtl. Gnaden michts zu 
verabſaͤumen; allem were gleichwohl Sein gewiſſe Zeit determiniret gewe⸗ 


ſoan pvſcl weniget, daß: Cr ſracts ‚anbein Tages wit. ©, fürſtl Gnaden 


* 
⸗ 
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— BÜR m 


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aufbrechen follte. Slallle es Dei: gi ſeinrr Beintwortug. 6 Ä 
Qifil. Gnaden gaben Ihin hierauf jur. Antwort; weißen Sie an'ifeiner, 
des Schloßhaupimanms Dioeretion nie gezweijſelt, ‚Alp: Witte es der Ent: 
ſchuldigung micht vonnothen; daß aber ber: v. Grote Sie fo uͤbel: trak⸗ J 
det und/var: in· Kind, tos.nichis.verflände gefäften, verdebe Sie 
nicht big; köunten zwar. althier nicht viel bazlı fügen. "Es watre 
/ aber. wohl: noch. die Zeith Eotmen, aß ei⸗ wit Grotin vſamegm 
genunmn wüͤrben reden koͤnnen ⸗· “u. 
Es fonds nunmehr nichts weiter im Wege-d den „Hm: v. Stein 
mit ‚Aner' Binftenftion vom: 9. Juni 1087 verfchen, zut Abholung des 
Pringen nach Berlin zu: fernen, wo. er auch am 16. anlangte und 
jchon am 22. Juni, Herzlich froh daruͤber, mit deinſelben Weigelmiche 
aätredn.. Bonnie; ‚Eine in Jateinifiher: und veusfeßer Sprache abgefaßte 
Geburtatagsgratulation warb: dem Prinzen: von ven Afern verSpree 
in ſeinen ſchöne Hoimath durch M. Michael’ SchiemeiPosta’ Fraurse- 
tas unddes Bauniſchen ms Conrettor, an nero; p 
raid: ; 12, 
O Dächer Seh gieb rt ‚ind d Deinen mkkoen. Sehen⸗ 
Eojikr n Be Bernholdis, Atiens und Müllers Lehr und Wegen, 
Dami der. junge Printz wol reiſe hin und her/ 
In ſcembde Land, und komm heim wiedet reich an Leht. 
Auf des Minzen, vor ſeiner Abreiſe an den Kurfüurſten gerichte- 
tes -Donkfagangsfchreiben für bie. im: In; Bein‘ gewemene genuice 
he erging folgende Anıportz \ — W 
KHochgebohrner Fuͤtſt; —— ep. 
nd 7 fisber. Better. a Io mein Le 
6: ‚habe Ew. Liebden Schreiben vom 18. Sum aus'meiner: Ne - 
fibenz zu Clin a. d. Spree erhalten; umd daraus gerne veinwsınmen, 
daß Sie. minmeheo Ihre: Reyſe nach Strußburg 'fortzufsgen im Werk 
begriffen. Für das Ihro an Meinem Hofe zu Berlin: bereiste. Trak⸗ 
kament-haben Ew. Liebden nicht -uhtfache: gu danken, Steiwollen nur 
mit. demjenigen, was in meiner. weiten Abweſenheit geſchehen koͤnnen, 
fie diesmahl vorlieb nehmen, und ſich ferner meiner freundlichen Af⸗ 
fetion ‘bey aller. Begebenheit verſichern; Wünſche Ihro unterdefſen viel 
tl“ zu dero Reyſe, aleen gluͤcuichen Cokcafl und Abſolvitung dero 


— 


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— WM — 


w«¶laugefamgeaen Situdien nn nwriſcabt Sirene re 
wie auch In: Ar ander Green geben -hukd! Darclitaͤten: uk 
allein“ forgfamen: "Fleiß: vergbfatt:sptefechonisertändgen, wie ſolches 
pam: tanferen. Fhrften: wohl: anfehei unnd veroeigenen hohen: Saufes 
Wohlfnth.. und: Aufnehmen, Dans Ich An: meinem Ort, alles, wos 
möglich gern beyzutragen micht mariaſen Werbe; ‚Are, wie: 


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vann t verbleite a ninit lat. Zur αι DSH 
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Rönigeberg:m Su et 
von 6. HET. nn. oe Brledrach Wilhelm; 
3:5 J ,. Ba en —— A u 10 Gperfünk: 20 
In tn on on) on En ts 
Der Being. vecwellle wert: Witze Belt int Bchrent, und. trat bie 
Pr nach Setaßburge in: der Al an, decß et am 22. Sl in Nuͤrn⸗ 
berg, war, vw: 27. bls 2W.Juli in Anſpach ſich aufhielt; um 6. Au⸗ 
goſt· Etuttgard verließ "ind: am S. Auguſt den Dridet Veſtlinmung 
entäichte. "Gier, wurbe der Domprspfthof in’ der Braubgeiffe bezogen; 
wo vordem ein Oraf v; Wittgenſtein gewohnt Hätte, und: welche Woh⸗ 
nimg demnaͤchte für Die Fuͤrften von Medlenburg; von denen jedoch; 
in den naͤchſten Jahren feiner zu erwarten Rand, üffighiirt war. Zur 
Empfehlung derſelben Batte der! Bürger undSchaffnet Tr: Stcaßburg 
Hans Jatob Haberlin upier: aifbern :angefähtt ‘saß das Haus durch⸗ 
aus bequem und was noch daruͤber Ter, wichteuge verſtellt - gelegen, 
ſonern aller, Orten eine: “uegehinbe Sur; auch 4 ander wii 
ren: von :Gefpenftiunifel.t © DUETEEBE EEE a, 
Ans. der etſten Jeit ber‘ dem: Beinen hewihuen gedberen akade⸗ 
nifhen Freiheit laufen über ihn Klagen ’ein; freilich meiſtenthells ang. 
dern unlauteren Quellenheimlicher: Berichterſtattung des Kammerdieners 
Joachim Georg Korn an den vormaligen Infpektor Brumnewaſſer 
Ein Erlaß des Vormundſchafts⸗Collegii beklagt es daß ©. furtſtlichen 
Gnaden Studiaeinen zeithero ſchlerhten Fortgang achattn und eh dies 
fm ſich der Libertat ſaſt zu "viel. anmaaßen.“ 
Am-24. Augufi: 1687: —— der Kurfurſt · von Pen 
u, auf. ein ke an Sn gerlihtetes Geſuch, daß der Markgraf‘ 


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— DR ——— 


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aufbvechen fo; - ‚Stelite es Dein: yifehrer: Behkntiwortung tb; 
a iil Gnaden gaben: tn hierauf pw: Antwortz weiken Sie aniſeiner, 
ves·Schloß haucpimanms Dioeretion ine gezweifelt, alß / hette es pie Ent⸗/ 
ſchulvigung. micht wonntäthers. daß aber ver: u Grote Sie fo übel-trafz 
Age und vr; rin⸗Kind, das nichte. vorſtünde goſcholten, werdroße i@ie 
acht hi kounten zwarullhier nicht viel dazu fügen. Es’ wäre 
aber wohl: noch; vie Zeith kommen, daß Sie wit Bros / deſamegm 
semian würden. reden Können, Ast. St Hr 
58 Hands nunmehr: ‚nichbd. weiter : ine: :Mrgg- den om: v. Sein | 
mi cher Anfination vom. 9. Juni 1087 vreſchen, zut Abholung‘ des 
Bringen nah Berlin zu: fenden;: wo: er auch am 16. anlangte und 
ſchon am 22. Fahnl, Herzlich froht daruber, imn vdeinſelben vie Heimkcht 
gätreim. konnteEine in lateiniſcher! undveutſcher Sprachẽe abgefaßte 
en ward' bem Ptinzen van ven Hfaniei'hree 
im ſeinen jchẽne Heimath durch DR. Michael! SchtemefPosta’ Ziauree- 
——— SpaAfi. Gmmese, Alf eben; abe 
ſchicktu Far ii 2 i 
CHEAT — gieb Site BR weinen ‚mkoen Eoe,. 
| nLFon Iu- Bernholbte,. Allenns und MaullersLehr und Wegen, 
"Damit, der. junge iPrintz wol: reife-hin: und: Ber, | 
.: In: fsembbe" Land, und komm Heim wieder reich an che - 
a. ‚bed‘ Prinzen, vor ferner Abreiſe an var, Kurfüehet gerichte- 
108 — — für bie. ihm in ‚Berlin! gewordene ‚sorüge 


ae ‚aging folgende Muiwartz u. om nn" 
Bochgebohrner Futſt; freuten. tg. 
won. bee Bellen: .. 7 1! eo Ne 


Ich ‚Habe Ew Liebden Schreiben: vom 18. Juny aus! meiner: Res 

ſidenz zus Cölln a. d. Spree erhaltenz und daraus geuhe: vcrnommen, 
daß Sie. nunmeheo Ihre: Reyſe nach Strußburg 'fochufagen im Merk 
begriffen. Für das Ihro an: Meinem ‘Hufe zu Berlin: bezeigte Srak⸗ 
kament-baben Ew. Liebden nicht -uhrfache: zu danken, Sieiwollen nur 

‚ wait. demjenigen, was in meiner: weiten Abwefenheit geſchehen koͤnnen, 
für diesmahl vorlieb nehmen, und ſich ferner meiner freundlichen :Af- 
fektion bey aller, Begebenheit verſichern; Wünſche Ihro unterdeſſen viel 
GStuͤch. zu dero Reyſe, allen glädlichen Sacceſſ und Abſolvitung dero 


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wir auch In: aber are heronſchenTuͤgruceen ukd) Dualituͤten: it Ä 
allen fongfamen: Bleif: vergefältingeefechöniterthndien, Wie ſolthes 
einem tapferen Fuiſten wohl: anfehet ‚uirh woro·eigenen · hohen VBauſes | 
Wohlfinth.. and: Aufnehhmen, dazu PH ' hr: meinte · Orih alles wad 
mögtch gern beyzutragen micht unietlaſen "weht; ‚erben, wie: 


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Der Being: verwellle wert: kutze Zeit in! ihren, und trat die 
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berg war, vw: 27. blo 38: Sulisin Auſphch Fed aufhielt; am 6. Au⸗ 
ga: Gtuttgurd. weiß und am, Auguſi den Ori det Veſtiamung 
erreichte. Hier wurbe der Domprspfthof in der Braudgüiſe bezogen | 
„wo vordem ein Oraf v; Wittgenftein gewohnt hätte, und: welche Woh⸗ 
näng:.besnächk für die Fürften- von Medleiburg;von: denen jedoch 
in den naͤchſten ZJahren Feiner -zu erwarten‘ fand, ‚üffigiiiet wer. : Zur 
Empfehlung derſelben Batte dert Bücher nd Schaffner yr-@twahbırg 
Hans datob Haͤberlin unter: arfbeen:-angepähtt daß das Haus durch⸗ 
aus bequem und was noch daruͤber ſer, nichtenge verſtetlt gelegen / 
ſondern aller. Orten eine! wm ggchande Lufft u) 4 naamer Bi 
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8. der erften Zeit Der‘ dem Beinen geiodfiten gehheren akade⸗ 
miſchen Freiheit laufen uͤber ihn Klagenein; freilich meiſtentheils ang, 
dern unlauteren Quellenheiillcher: Berichterſtattung bed Kammerdienetss 
Joachim Georg Korn an den vormaligen Inſpektor Brunnewaſſer 
Ein Erlaß des Vormundſchafts⸗Collegin bellagt es: „daß S. futſtlichen 
Gnaden Studie seinen zeithero ſchlechten Fortgang’ gegat ı und def bier Ä 
fm ſich der Liberiat. ſaſt zu viel anmaaßen.·“ | ! 
Am-24. Auguf: 1687: —— der Kurflurſt von Pr Ä 
and, auf ehe vd‘ an Ahn gerichtetes Geſuch, daß der Markgraf 


8 


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ſich feier. Meſandſchaft anihlinen. und: der tevorfichenden Mehl ne⸗ 
Krönung Leopolds .naum Roͤmiſchean Könige, im Frankfurt a. Mayn 
beizuwohnen. Zu dem Ende benachrichtigeen der kurbrandenburgiſche 
Abgeordnete bei, dieſem feierlichen Ute, der Fürſt Jchann Moritz von 
Naſſau am 10. bis 20. Juli 1658; daß die Wahl bereits am 1. voll⸗ 
zogen ſei, und daß bie feierliche: Krönung am 20. bis 30. Juli Siati 
finden wuͤrde, weshalb ſich der Prinz, wenn er ihr beiwohnen wolle, 
ungefäumt dahin zu begeben habe. Dies geſchah; bei welcher Gele⸗ 
genheit. der Prinz auch die Städte Heibelberg, Darmſtadt, Mainz, 
Worms, Erantenthal und Speier in Augenfchein nahm, und voll von 
den gehabten Gndruͤcken um eine Bildungsſtufe höher getuͤdt, und wit 
gefteigerter Reiſeluſt nach Straßburg Heimfehrte Fortan fehen wir 
den Prinzen mit befonderer Liebe den Militair-Wiffenfchaften und Erer- 
‚asien fi. widmen: Geometrie, Fortifikatjon, das Reiten werden Lieb⸗ 
lingsbeſchaͤftigungen, ganz; nach Selbiiwahl; indem. die zu feinen Stu⸗ 
dien mitgegebenen Inſtruktjonen dieſer Disciplinen gar nicht erwähnen. 
m. einem Berichte, an den; großen Rurfürflen vom 19. Januar 
1659, „worin des Prinzen Wünfche zu. größerer Peregrination zur Ges 
nehmigung vorgelegt  worben, wird ausbrärflich herdorgehoben „daß 
beſonders ſeitdem dev Prinz von der legten Kaifer: Stönung aus Franl⸗ 
furt heimgekehrt fei, berfelbe,, ſich über alle maaßen fein angeloſſen 
habez. wegen der. Stühlen. -(wie fie ihm naͤmlich vorgeſchriehen waren) 
wäre. zwar noch manches. zu wuͤnſchen; nichts ‚befto wenigen. habe ex 
bei gehaltenem Examen, ſich ſehr ausgezeichnet, nicht allein in lingna 
latita. ſoudern auch: in dem ‚studio historiarum. und Geogrophiahabe 
er ſehr profitirt, und zu dem letzteren, wie auch ‚ix der Ingenieurkunſt 
vor allen eine abſonderliche, ruhmliche Luſt und Begierde zu erlernen 
getragen, geſtalt henfelbe in bex.-Ahgeorbneten: Gepenwartickie ropü- 
lar. Fonteresse von, vier. Bollwerken ohne; Jemandes Beykälfe umd 
Zuthun aufıdas Papier‘ geriſſen, auch ſolche nachgehends braufen im 
Gelde untadelhaft eigenhändig :abgefedt Habe.“ ı.: >  .: 

-Auf eine Ermahnung der Bormundichaftspäthe: an den Sofmcifer 
und die Präceptoren, dem Reituntexrichte des Prinzen, ber. einige mal. 
das Unglück gehabt, hatte. Dabei vom Pferde‘ zu, fallen ;: mehr‘ Aufmerk⸗ 
| lanut zu widmen, Hatten: dieſe uin⸗ ewos hide und unthrerbieigen 


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Birke’ geantwsetet; erhielien darauf: abet: ſolgende Erwiderung! (ben 


AtFebruau 680 Wa wir aber Auf empfangenen ‚Bericht; vaß Herr 
Markgraf Chriſtian Ernſt Fireſtl. Graben: 'auP ver Reitſchule zu! zweien⸗ 


malenvtwas Vaglaͤck gehabt und von dem Pferbe u’ fallen, reſcribirt 
and eig zu fRißiger Auffteht ernannt Naben, das tr nicht ſogleich 


dahin zur denlen; ob Hüte: an: Euch anbefohlen, "bie Pferde an der 
Sechnur: zu ſhren, virkweniger hochgebachter Fueftl. Gnaben die Haͤnde 


wir: Schentelzu vegleren/ dann daß ſolches nlcht möglich: wollen wir 
wie wohl: zunbeſchaiden; und wollen: Uns: Soldgemnach: derglelchen 
Auodentung zu Cuch nicht‘ mehr, ſondern · vielmeht veſſen verſehen/ Iht 
werbeb, feriytel am Euch und: Eure: Pflichten: gemäß At, an fernet 
fleizier Bir iind: Aufſicht dao Wenſigſte nicht ermaugein Taffen." .i- 
In einer Relation vom A, Decbr. 1658 wird auffallender Weiſe 
wwochyrinicher Klages geführt übe / diel:teutſchen Handſchrifti des "Bringen; 
Ber fe: peinlich! unleſerlich/ hu dmle!Drahlunig der wiernoßt meiftentheild _ 
unzierlichen Buchſtaben, langſamb und: schier. hergehend“ man; befchek - 


Year. fh jedoch, va Defe Eihnerung:,' die wohl nur eine Klage: über - 


Mangel an Geläufgkät:der Hand fein ſollte, wehl nichts anche: Finde 
ten werde; nd erkeunties gern ruͤhmend an, 'wdaß derſelbe fo; ſchnell 
reſolvirei·ſei auif: jeden: Brief zu alitworten, daß er auch" gern. ſchreibe 


und ſich einen: nach dero Alter ſehr artlichen und fließenden Styhlum 


angewoͤhne, die meiſten Concepta von ſelbſten und: zwar 'veugeftals auf⸗ 
ſetze und: begreiſe, daß bſters ein weniges, oder gar nichts darinnen 
zu: corrlgiren von dem Secretario gefunden werde: 5: dä che 


ale Ar‘ ver feſten und ſchoͤnen Hanvfchrift‘ bed nunmehr: 41,5 jährigew | 


Dinglings: fehlen: ullerdings nichts mehr zu andern; wir ein Schreiben 
mit jeinen gleichſam in Erz gegoſſenen Chaxakteren aus Swraßburg den 
4 Mög. 1689 beweiſet, worin: der Prinz“ feine: liegen Räshe: mit danf- 
erfüllten: Herzen für ale ihm und dem: Lande erwieſene Treue preiſet 
unv'fid bitlet, datin fortzufahren und: durch nichts In der Welt: davon 


ſich abſchrecken zu Waffen, fernen: für. feine" und ſeines armen Landes 


Wohlfahtt zu ſorgen; wie er: denn uch ſeinerſeits nichts: ermangeln 
werre⸗ ſich fo. zu Verhalten; daß nie Klage Aber Im einlaufe, und daß 
fein: Beben: und. Babel ‘ven Herten Raͤthen zur Freude und nicht zur 


20 


. 


— 


acs ianer Neſandſchaft anſchlchenu und der Aevorfthamnen Wahl.und 
AxoͤnungLeopoldg J. zum Römäfchen, Könige. in, Geakfurt a. Macs 
beizuwohnen. Zu dem Cade benachrichaigten ber. kurbrandenburgiſche 
Abhgeordnete bei, dieſem feierlichen, Alte, der Furſt Zohan: Moritz von 
Naſſau am 10. bis 20. Juli 1658; daß die Wahl bereits am 48; voll⸗ 
zogen ſei, und daß bie feierliche Krönung am 20. bis. 30. Juli Statt 
finden wuͤrde, weshalb ſich der Prinz, wenn er ihr beiwohnen wolle, 
ungeſaͤumt dahin zu begeben habe. Dies geſchah; bei welcher Gele⸗ 
genheit der Prinz auch die Städte Heidelberg, Darmſtadt, Mainz, 
Worms, Frankenthal und Speier in Augenſchein nahm, und voll von 
den gehabten Eindruͤcken um eine Bildungsſtufe höher getuͤckt, und wit 
geſteigerter Reiſeluſt nach Straßburg heimkehrte. Fortan ſehen wir 
den Prinzen mit beſonderer Liebe den Militair-Wiffenfchaften und Erer- 


ceitien ſich widmen: Geometrie, Sortififation, das. Reiten werden Lieb⸗ 


lingsbeſchaͤftigungen, ganz nach Selbſtwahl; indem die zu feinen Stu⸗ 
dien mitgegebenen Inſtrultjonen dieſer Disciplinen gar nicht erwähnen. 


Zn. einem Berichte. an ben, geofen Kurfürften vom: 19.. Ianuar 


i659, ‚worin bed Pringen Wünfihe ‚u. geößerer Peregrination zur Ge 
uehmigung, vorgelegt - worben, wird ausdrücklich hervorgehoben „daß 
beſonders ſeitdem der Prinz von ber letzten Kaiſer: Ktoͤnung aus Frank 
furt heimgekehzrt ſei, derfelbe, ſich über alle maaßen fein angelaſſen 
habe; wegen der Studien (wie fie ihm naͤmlich vorgeſchrieben waren) 
wäre. zwax noch mancheszu mänfhenz. nichts deno weniger. habe er 


bei. gehaltenem Examen. ſich ſehr quegezeichnet, nicht allein in linzna 


latica. fordern. auch in dem atudio historiarum. und .Geographiashebe 
er ſehr profitirt, und zu dem letzteren, wie auch ‚ix ber Ingenieurkunſt 
vor allen eine abſonderliche rn růͤhmliche Luſt und: Begierde zu erlernen 
getragen, geſtalt derfelbe in der Abgeordneten egenwart eine FBRU- 
lar. Foutgresse von. niet. Bollwerken ohne Jemandes Beyhailfe und 
Zuthun aufsdas Papier; geriſſen, auch ſolche aa guchende braußen im 
Felde untadelhaft eigenhändig abgeſtechh habe. “ 

Auf eine Ermahnung der; —— an PR Sofmeier 
und die Präceptoren, dem Reiuntexrichte ‚bed. Prinzen, ber. einige mal 
das Unglück gehabt; hatte. Dabei vom Pferde zu, fallen, mehr‘ Aufmerk- 
ſemfat zu0 widmen, hatten dieſe in etwas ſpitzer umd rumehrerbietiges 


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Mriſe geantworiet; erhielten darauf· abet Fofgende''Exwiberimg t ( ven 


eben 680): Bas wir aber auf empfangenen Bericht; daß Herr 


Markgraf Chriſtian Ernſt Biel. Grade: aufß der Refiſchule zu zweien⸗ 
malen; vtiws Aagluck 'gahadt und von dem Pferbe zu fallen, reſcribirt 
und Guth wirfkipiger Aufſtcht ermahnt Haben, das iſt nicht ſogleich 
dahin wieder; ob Güte tan: Euch anbefohlen, "pie Pferde 'an: der 


Sqnir zuführen, virhevenlger hochgebathier Für. Tndven’viogjäme 


unb Schenkeli geb vegierin; wann bag ſolches nicht möglich; wiflen wit 
wie wohli zubeſcheden, amd: ‚wollen: Uns Toldgemnach: vergleichen 


Auodentung zu Euch Nicht! ulehr, ſondern / vielmeht Werfen‘ Verfehen; Ihr. . 


werdeb, fe intel m Buch: und Eurem: Pflichten gemäß iſt, an. ferhet 
fleißer Böriund: Aufſicht das. Wentäfte nicht ermaugein Taffen.” .i 
In einer Relation vom 4. Decbr. 1658 wird auffalleider Weiſe 
erh) .inicher "Mage: geführt. üben] dieteutſche Handſchrift des Bringen; 
HNeiiſei: ieinlich unleſerlich / undmit Mahlung der wiernoßl meiſtentheils 
unzieclichen Buchſtaben, ‚Tangfaimb und: ſchwer hergehend“ man beſchen 


ver: fh jrdoch daß Hefe Erinnerung, die wohl nur eine Klage über 


Mangel an Geläufigkeit: der Hand fein ſollte, wohlnichts anche: fange 
ten werde; und erkeuntres gernruhmend an, —daß detſelbe fo: ſchnell 
reſolvirer ‚feh,; auif: Jeden: Brief zu antworten, daß er uch“ gern ſchreibe 
und ſich einen: nach dero Alter‘: ſehr artlichen und fließenden Stylum 
angewoͤhne; die meiſten Contepta von ſelbſten und: zwar dergeſtalt auf⸗ 
ſetze und begreiſe, daß bſters ein weniges, ober gar nichte darinnen 
zu: corrlgiven von "dem Secretario gefunden werde⸗ir hen 


Zst Am Der fehlen. und ſchonen Handſchrift des nunmehr: 15 jaͤhrigen 


Dunglings:ſchien ullerdings nichts meht zu andern, wir ein Schreiben 
mit ſeinen gleichſam in Erz gegoſſenen Charakteren aus Straßburg den 
4 Mög: 1689 beweifet,: worth ser Bring“ feine: liegen Raͤche mit idank⸗ 
erfuͤlltennĩ Her zen für alle ihm und dem'Lande::ceniefeue Treue wpreiſet 
undſie bitlet, datin fortzufahren und durch nichts In’ ver Welt: davon 


ſfich abſchrecken zu kaſſen,n ferner. für: feine undſelnes atmen Landes 


Wohlfahtt gu: ſorgen; wie er denn tuch ſeinerſeits nichts: ermangeln 
weree⸗ ſich ſo zu verhalten, daß nie Klage Aber ihn einlaufe, und daß 
fein Beben und Wandel den Herren Rätden zur Freude und. nicht; zur 


20 


n 


Aufuft gereiches wie ex dann auch. haffe, daß ſeit gersmmer. Zeitikelte 
Alage über ih: gefühet worden ſei, welches er weniger [ud zum Nuhet, 
ads vielmehe: ihnen zur Conſolaton ſcubte. 1a Net 
Mehrere unter der Dianerſchaft und ‚Umgebung: des Primgen in: 
geriſſene Mortnungen veramlaften. den Bene oh: Steln ſalli vach 
Eraßburg zu · kymmen. Dies hate zunhia die venhihfitige Solge 
der Entlafiung des Kammerdieners "Kan, der unter Mer: Magsker heilig⸗ 
fer Fronumigkeit und Ergebenheit eis Gerz vall. Falſchheit map Lieden⸗ 
uichkeit harg. Auch Herrn, von Bernholt, der ſchon“ ſeit laͤngener Zeit 
um. feinen Abſchled gehetan, inawiſchen jcdach /ſich Deri/Grfühkung. feiner 
Obliegenheiten fafk. gaͤnglich entzogen; Hatte, wurdo wit den⸗ hatte m Kau⸗ 
ſel, daß er feinen Amte joe, vergeonden:ihube?..bie. Dindenaf 
fung -beuilligt. 2 ter al nn oma ref 

Das - war- aber: dem, für, all; feinen. Diesen, —* bwiagerder 
Herzen dea Prinzen a: empfindlichz.rern mollte eine ſolche; Behandlung 
ſeines geweſenen Hofmeiſters nicht; und richtete Ueshnlik: folgrade ger 
muͤthvolle Zeilen, nor Der beabſichtigtenrlietnnen Meije durch / die Schorib 
‚an ſeinen gefichten; zur: Zeit. gerade erkrankten eren van Sein; =. 
2 vLieber Herr Kaffrichter,: ip wuͤnſche ihm⸗ non ⸗Hergen ⸗Gluck zu 
ſeinem Aderlaffen, :undt weil ich⸗ ihm: heune ſeineRuhe zu ſeiner Er⸗ 
fundheit Gönnen wollen, habs ich intzwiſchen vrimer Reiſennachgedocht 
und, wie dieſelbe am füglichſten mis. udn: Fein; und weil zun 
Erſpahrung ber allzu großen Uinboſten, damin Meine, Siehe: Unterthanen 
nicht gar zu ſehr moͤgen hefchwehrt werden melches ichr micht gerne 
wollte, unter: meinen Santhen ‚eine: Reſorrichion;angeſtelft werden muß, 
habe ‚ich dem Genen: meine hardice Araũcto iuung hiemit guſeinez 
Rchricht entdecken wollen· nd mel any Yh 

: 4: Dani Hoffmeiſter kan ch nich — Bit gebamut, 
wei ich einen ati qualificixten Mann hefemie, und ver nrinasnnan. | 
ves und mein⸗ Beſtes mreulichen - und: van Herhen furkes DA8 bibhen⸗ 
gen Hoffmeiſters Bernhoſp'a wegen wiedt· min. uf Der a gantzenMeli 
wicht: Hohers erfreuen, alb win er. in: meinam, Annad mit einen an⸗ 
ſtändigen Dienſt verfthen würde, weil ich nicht will, daß ein einiger 
ofme accomodemeont mir, follte..genimet halben. Die Hamptranurtfchaft 


» 


Bee rn‘ effer, ee Nöderen®) 
u nahe een anna inae edan rain zen 
Yrad 2, Dapi'ter: Hort DR: Ars AA U wre "nt zu Formen 
Ki vorthonhufter Ahtraͤg Vorbei ikhinerftär Straßbuͤrg ger 
A ee ge efhenen undi wil ich 
nen, vaß!rer Bey nfe' leben ifo: ödden nsgd re 
End BI Ye ich ee erh Hllgr’ehhnefrehineft er mir 
rec Bachen [erh kann un PL DER J 
4. Mit dem Kammerdiener Ord bin ich rechtwohi zufelißen” 
5. Den Pagen Sitkuhab ich recht von Herken lieb wegen. fer 
ner Vedumigkelherclindt daß ich nichts Boßhaftes bey ihm geſehen 
Habe; wie! ich gar vft von andern geſehen habe, weswegen ich ihn auf 
wor Melſe and alemaͤhlbey Mir Haben will. Rs Bihler 
6.DernLatzuah France if ein guter Kerl und wil (ihn) aud- 
‚bey mir behalten und ins Fünftige beſſer accomodiren, weil erg meri⸗ 


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| UIICP LU PERN EEE} UP FERN — 3 Tonne og le U u TFT TE PORT wei 
EINS H Eat von Dhlereheig befanb' ſich 1b al Raffn-Snatbeüdſcher 
Marine — —e —— — Dlededaz.· im Meuai 
ebrnar 1658, wo er viel um die Perion des Markgrafen Ehriſtiane in Stra 
—— — ——————— uns TER — u 
Roranahthafdbriäthen An Vactiich ehe wiki em a 
—— d. Aiſch, ſe wier zu der. durch den Tod, dab Frchharrn. pe Delm 
get erledigten Hauptmaunſchaft Hoff in Vorſchlag dringen und, finden, einen Brief 
Behelben EA. Bahrenth. den IE Decrinber 1698 At mtern Pelitlen ter Ren) 
frapsöfilages: Sprache, aber in. den ſewiſſten "Schmeichälivarten uöyefaßt.“ Gr, irthien 
bemnächft ‚bie Hauptmannfcaft Wunfiedel; was er aber. nafelbR-nerkrorhen,- eriehe 
Ah nicht ir Schreiben des Prinzen "aus Straßburg den 14. April 1659 an ben 
Nadlznien: Bear); Athrecht gerichtet:ſugt s.WasiiEre. Guaden R um!ioel⸗ 
— EA ae (9..Stein) Ypagen;,(arh, Röpenye,. Aehtro nemelansn 
Yuptmanks zu Wohnftevel Wunder und Abenthenern, theils auch Gefährlichen und 
ſehr⸗ wit ſallsfehender Achonibug” teferiifet Haben, To Ich auch micht ohne große . 
Gemmiihabchäraug: vergektmen — alld:ntägeren geſcheden; daß wögerwiähnierRonene 
bey Zeiten fortgeſchafft und hingegen bie Hauptmannſchaft wit einem tauglichen und 
Farin qualificirten Subjecto wiederumb verfehen werde.u Auf gelchehenen Antrag, 
Seri@ielle wdesi inhaftirten· Carl Mösers' von Thierberg dem Brauufchweigſchen Ridg 
Am mplüge Mugaft 0, Wargemin. (9). au; valeihes ſchezibt aber der grafie. Aus 
ft aus bem Hauptquartier Barth in Pommern den 7. Nov. 1659 „daß er fid 
Pedte nichtleniſchſießen könae; bio zübor berfeibe mit feiner 'erfotderten Verantwor⸗ 
tung bei, ihm, aingekommen, ude daruther vaanommen: [pin würbe; beat ‚Mic nicht 
gerne ben Ramen haben wollen, el heiten, Wir ihn ungehoͤrz saffiset, und ‚abge 


affet.a j 
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* 1346 Ban. cin —5 naeh ſoll fo meh an ik: 
"am fiebften haben, weil er ein guter, fleißiger Narp if; Per 
ziſt ein guten Merk. allein, muß. icheheſergen, Hafı.cr-Mufahen Reife krant 
‚werben, öl, , BIN: dielenjaen aber... ie zuruͤchlathen foffeit wiki 
‚DER, ‚fänmtlichen Henen Mä then und, dem ‚Oper Hoffrichter aufRn Bar 
"fiofte befohttn Naben, „ohfonberfid, aber, hen, — 
‚unbt Zachariaf, , weil anfehen hner guten. Dienfe Ah ih will, dep 
fe verftoßen werben. Dieß ift mei. ‚geht: Ka unseräuikenliche 


THEIR. Berhleibe originelle 
— α- he Sem. , Kun TR U - 
dan Mi ii pl Seizin t . Kite mer .„mohlafferkionisiee - zit 


a es DE nt Bra 4 0! ‚pie, in Ren ‚Moll, \ 
| 5 16. pci 1050... Lörtuugn. Eruk, Mona 
Kap (16 2 ur “. m sun ν ‚2 rqndenburg. 
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“le PR des. Se von Bernholt als Hofmeifter war dem 
großen Kurfürften von Anfang an nicht recht genehm; d._d. Ripen 
ben. AO. Decemper 1658 hatte er. die Belästigung .befietten,. Die- noch 
imester micht vollzogen war, aus ndem Srunve verweigerr/ WERE! ter 
ih" uiteftanden” habe, “Ihm ohpe, &tiäöting,.Kirer, Operpörmmhliiten 
Willens; Dieinung, zu berufen. Dem Sonwandfcpahunche konnten 6 
min gwar nicht ſchwet werven, init‘ binweifung il fer "Bee ö 
Iheite,. Schreiben. dom, ZU. Day. 168: und „muf..anbeıe Mulale. 56 _ 
von.dam Vorwurrf der Gigenmãchtigken u teqtſerugenz · vie unter wa 
#. Januar 1859 "erbeiene‘ Cöhfirmation des Chulan ve Kuͤl al⸗ 
hcuen. ‚Hofmeifers.. warb; inbefjen Ati weil. dem Hurfurſten · Angunſtiges 
fiber van I Borfglag gebrachten jügegangent tar, vettheigert. * "u 
Si, äuf.den v. Bernholt legt der Surfürft-d. d,-Miburg in Jut, 
hard. den: 26. Februar 1689 unverhohlen feine Berwanverung arneet 
an ven Tag rag‘ fie‘ @le Bormuipfchaftsräffe | in, Bayreuth), den. 004 
rigen „Hofmeifter,. ohne fein Vorwiſſen· unbe Willen. undılje: mit·hint · 
anfegting bes Ihm gebũhrenden thohen Reſperis berůfen uiiv benſechei 
hernächmals dergeſtalt geruͤhmt, “ala y wenn Ugfers Möegfohns: ‚ Riehken 
nicgt » allein ſehr wohl mit ihm vorfehen geweſen/ ſondern auch als 
wenn feiner ttefftichen Auafitäten' halbet via (echt fies Gleichen 

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— Sf ur 


ee uichn vifſen BIC Egaluiin Li(ge abeir ihun 
FR Then; uni feltitm ol nnd a gar" 
a je: ae ee an 
- Mittlerweile fuhr Ehrfflien "Werft mit!iall ie feinen mit 
WEL lecſußten Stirbien: Fort; Ant fußle gig! gefbfkänbig Beh Viitſchluß, 
mil>Teher Brett 'jw>hallenbei felkttichen Drälion®) Feilen Aufent⸗ 
Ua Selen nn 
Dan Dies kr TE hen Tahfenden”"Fahräimberte von Ahlım Fir? 
Ren in Straßburg nk Geſchehenes und orte mit vem glauzenbfrei 
Ektſohge Werth ent; hierüber ſchreibt Hert b'Stein am 
I A I660wãß Re zir des Prinen unſterblichem Nachruͤhme der’ | 
haiten l werben! ! Sp muß Se. Flurſil. Gnaben dieſes "Zeuigtitf" fe 
einge Ooͤnchetelr leſes watte Jeugniß geben, vaß GSleSichbet dies” 
feinen acc. vergeſtalt etwieftk, vaß es nicht biete in? 


ſcheũ ruhe) vuß Jeermanm te RE lilles was vörhebracht "ade tocht®. 


vorge) duarcaus 'ußrrehmeir Tönen, burg SE Sich Yet inſonber⸗ 
heaic¶ h a hleſtze· Etadi Tui’ Nihetſtian/ In aͤbetaus· grohe Reitomeeu 
la er een Zuſaminenkunften detſelben Lob "ehr! 
nl Hr Sein kommt dann auf ven v. Vernholt und ſpricht 
dewiqgeilien Wunfch aus + vaß vie / Tiauful ir dein eeinäffnten · uilafen 
rer wie ſchlecht Ihr Euer Ampt vorgeflänben dur hatt 
unv ungnaigfindenes Daher lieber weggelaffen werden möge unb er 
nicht wanſche, vaß ſein geweſener Hofmeiſter fein gutes Rieiromre ii" 
Sechpbuuegi i:wentlire,; zumaldie! Vornehmſten allhier ves Hafineifetb” 
niete Gehurtbi:tann Blutsverrwhandte wären, und; ed’ den üblen Rach⸗ 
klanginicht haben moͤchte, als wenn ide Diener‘ in ungnaden ſorige⸗ 
That. wiedE, vlel Neber ihn anderweit in feinen ‘Landen zu Diensten" 
baorverrn·oiſſen wolle⸗ Es erfolgier deiagemaͤß · am 16 May 1689 
die in gnaͤdigeren Ausdruͤcken abgefaßte Entlaffumg Kind und 'feded Auf⸗ 
fehen)-:n18: „U Nzenid · ine’ Spannung zwifen Herrn und Dlener ein 
getreiäh ſu gık! ekaneinen, age ber PEN ſeinn alten beſneſu noch⸗ 
ee Bol aa. ige % nu s 
gu: oc » Prineipstus hens: — artihus. Argentörati.:1060: 
een iR or „gu auch in deutſcher Mebexfegung, unter dem Titel: Kun » Mede 
von urſtil 


Ber td 0 m 


egier- ‚Sänfen, der 2. Ausgabe des Branbenburgiigen Abit, Bayı 
vehit BANG —RB N 


— 


\ 


I | — 59 — 


"mia hi, Ballen he a0, 2 Mn Über Sp flebrrrge Arche Ken, 

bergifchen, un, Mürtemperpiichep-Sunde., nah Schafthauſen Epnſtng 

Et. Gallen, Zürch, Baſel und Mqnſpeillard Agenem wurdeʒ ſo DA 
"A 21, Mei pigber in Straßzburgeigttaß. re ziffle 

„Een Ip September. LEAR wan Wei Senkung Pi aine giekne⸗ 

| —* ‚IR; das Ober⸗EClſaſſ ; und, ben. Drejsgau gemocht merden. 

Bor dem Antritt bey,,größeren ‚Reife, mb; dem; gaͤmglichen /¶ erlafim. 


— Straßzhurgs ward auch ‚noch, im. Juli, der Gauggbuunaen an. Grjesbach | 


und. Petersthal bei Oppenqu im Schwarzwalde gebmanshk: „> ıi uf 
„., Ein ausführliches: Gonsilipm. ‚mediene, naht Alnweiheng ROHR 
Gebrauche „Bft. mitugebenden Reife Apothele yan; dem are feine 
"berägmgen. Phyſitus Dry Suelise, datirt traghurg. ven 11. 7 Ißa 
enthält des Interefanten gar Nanchta; ir. meint derm det Bring, 
Conſtitution fe} ansich, IHRE gut. iedoch awegen dex / Türken Hufen; 
zifhumg, upd ‚ergnifiten,, Nahrung, hraaß - up fnafichen, Anhang chan Dank: 
Gséyanken, ftche, duß der füsfklichen ‚Merfongn, Magen Allemahl eiumnd- 


mei „nsfehtujhet, werdemte megen. her, ‚aumerkhlichenr, aufhi der Mt 


frephogn -Speifen,, ıpig, ‚amp. hey. Ihro Datcchlancht, daum Tompat,: kml: 
* —— etwag ſtaͤrkgr/ lei; m. daß Derieibe, außerdem an: 
Kan elonchpliichem; Nqchſinnen fich hinneige. Es werben ‚Demnäcfi-sbätee; 
* Vorſchriften gegchbenz es ‚mid „nor Dem. Genuß Der. Melonenn 
moran, „upfepg teutſche Magen, nice; gewöhnt ſeien sBemmants mrauch 
mögen. der Auſteyn nicht au, .nighngegefien. werden; Dana foldr. menden 
Sepiiben. in bag Beste, aehelien. hätten; yoy, Armüthabmprgungee has 
be Dunshlanhte deau zu dem ah: Melanheiie someghufeis fh 
au, Häfen, ‚Diesliaftändishfeit, Diefer „Yorishrifen halte inne: 
nathmendigex, r Aa, odit. und. Italiemiſchan Master alles: 
ah Heap Mrt zuntichteniund,auf, Den, Musezfchien der Yqllonen, wicht 
zu ſetzen, gady wenig. fremhe Laͤnder zu durchrejſen plegken. 
pm Man Pie arnße Reife antreten; au. -Kömmen,-Dagn: fehle; es immer 
nach, an sein Hofmeiſter. In der Perſon era Seinrichs m Vordh 
ber bereits früher des Herzogs. v. Wuͤrtemberg aͤlteſten Prinzen auf 
dio Mniverſitt Aubingen begleitet: hatte, demmächlt: Hofmeiſter bei dem 
jungen Grafen v. Detllu gen geweſen war" und“ dleſe wählen" ehier 
2 jährigen Peregrination. begleitet hatte, fan ſich AB, dans berg. 


— — 


al rar mifndie ‚Nie Eeriachten Anrae gern xiiging 
taurhe: an lb. April Bo. demr-Kutfiiefketi Seins: a6 Darsmandz 
Ihe Renkei engen... Bi chifelben Tage hatur indeffem aus. Mix 
burg ver Kurfürft dem Alrecht Friedrich v. Hũnerlen ‚die Veſtallung 
alfeilkziiahng::hieb. ip wiſen war jedoch Herr v. Noul mach Berlin 


ün im: 0 nifürſtliche Hoftager nach Viuland gereifet,; Fanc:fichibem . 


Surhfohen. feiöß:;Pr ipräfentiten : Die Bberaus. günfligen Eapfehlun⸗ 
gen ,.. fein den -Musfürflen einnchmennts Weſen Jhd. ode. Freude Aber 
Die: Zuſendung Der: yedrudien. Orgtion feines: Mimdels bewogen den 
Gelein: Herta ıfiche dermoch „für Herrn ©. Borck zu entſcheiden. Rod 
yor' dem Eintreten des Letzteren Antworten der Bär dem Dante 
te Ani dit werbinhlichfie Weiſe: 

+3: Urfen: fteundlich Dienſt, und: — 1. pn liebes: und: Bgutoe 
stehen: sunde; „Herbgchöfnrier Fürſt, freundlicher: lieber Beiter .ump 
Gab: Mit Go. eben ferınkfühnlichen · Echrecden vom 20, Aprilis 
nedhin. "fra ·ſonderlich lieb gw.nernehmen, geweſen, MAP Ster&äd) 
bHBheey abliegenden Glen; und, deren Foriſczung nitht allein jo: Fkis 
figlacgeegenunſpinlufſen, ſondern auch ein !Spedimen deſſen vermit⸗ 
both: Qaltunag einer. öffentlichen. Dration von Sich igeben wollen. Wir 
ſiellen hußer Zweifel/ Sie: werben darin ferner dergeſtalt rũühmlich fort 
ſahren ‚Aitb::.veumahleind ven Nuhen davon bey Antretimg Ihrer ‚Bez . 
gleruug inaaftig ſempſiuden; Danlken inmitielft: Ew. Liebbrn für bie 
Aberſchidingi vbangeregter Oralton: und gleich mie Ansnichtb liebers 
a de wohtahrt und: da: aufnehmen Ew. Liebden nud dero Lande 
Pivetung gleich wie bißhero, alſo auch vothmals treulich anbefahten 
ofen fein werden, Geſtalt Wir: dann Ew. Liebden zu  Grmeifung 
ſpeunoqterlicher Dienfts: Reis, wilig.? verbleiben. Gegeben — ia Bela 
et vanen dn 2.0 1650. ; > 
Kar i Ew. eis a re TE . 
Bu BEER 127 Fa er m De dienftwilliger F 

DIE PP BE Pe it. he : : Better !;. 5 
ν Friedrich Wilhelm, ' 

A ne En a ee 2  : 





— BR: 


MDa des Gen. v. Buwkißerichte: an. Die Bomittfhofiniäig: te 
Bayreuch über : feine Ankunft and: deh ẽ Aufenthalt kn irlurfuͤrſttichen 
Belblager nicht. öhme:riogegefchiigehiches :Atevefe''fänn;: jo? daniy paiokkn 
Briden deſſelben ein Platz hier vergoͤnut ſeiti. si ν „nd 

3Inſenders Hochgechuie Herren ze: Negii Verſicherung meiner Rus 
— @ienfie habe vor nälhig erachtet, mil gegenwärtigen Bu 
zu . berichten, Bas nachdem ich den 11. bajus zu Berlin bie: Bok:ge 
nommen, und ‚ben: 1:3. zu Hamburg ‚angelanget;, Ich: daſelbſt keine um 
dert Gelegenheit nach der: Armee zu kommen haben TKoͤnnen, ‚Aa mit 
eigenen Pferven fortzugehen; und  Sicherheitd: halber 'gute geſellſchaft 
vog Officiren ind; Soldaten inacht. zu nehmen, wie ich Aa auch: gleich 
umb ein paar Pferde mich umbgefehen: und: feigeiten: Tages Dani. 
mit / einem Obtiftlieutenant ſampt 18Pfetden ib: uk: em: RL, vort⸗ 
gangen,. Son: Dane: weiter von. feinem Ort in: ahbere mich: portgebuackt 
bis ich endlich dem 24. alhier im Lager:.vor Friedrichovde Aldikiihrten- 
fommen.. Am erften Pfingftag. -dawauf:ihabe: ich: audientz bey: Iron 
Churfuͤrſil. Durchlauchtigkeit : gehabt : nad’: Ihrv Fuͤrſtl. Gnaben Herch 
Marggraf· Georg Albrethten Schreiben: ſambt beyliegender DBefallung 
gebuͤhrend überreicht, worauf Ihr KThurfuͤrſtl. Durchlauchtvheſtrus 





gnaͤdigſe Reſolution verſprechen. Juwor. aber habe die "Bacher 


Feh. v. Schwerin und Hevrn⸗Gehrime⸗Rath Jenci rerommandirt, weiche 


fü fo; weit herausgelaſſen, daß ob zwar! an den von Hunicke albertit 


unter Ihro Churfuͤrſil. Durchtaucht Hand oder Bocaliomreingeſchich 
dennoch aber weii.vie. Sach mit mir fo: weit kommen; und aͤch hie er 
genwaͤrtig ſfollicirte; zweifelten ſie nicht, ck worde Ei (hurfürftl Dune 
lauchi folchgälienblich:::ndbek Beenden lafeni;’ Es iftl aber dad Fe 
über nichts darauf erfolget, und Hat: der Frh. von :Schreekiht gegen 


nich: en möchte mich etwas patientiren, weil höchſtgerachter 
Ihro Churfuͤrſtl. Durchlaucht mit Krlehb-Eosfilils: anido zienihlich· hee 
ſchaͤftigt. Sonſten wird meinen. Hochgeehrten allbereit wiſſend fein, 
wie Die. Schweden, nachdem die Alliirten angefangen approchen zu 
machen, die Schantze Friedrichsode bey Nacht verlafien, da fie davor 
bey: 30: Mann von. beit, Kaiferlichen und 12 von den Unſtigen theils. 
niebergefchuflen ;Itheils gequetfcht. Die Häufer ‚in der Schange haben 


fie bey Beranlaffung in Brand gZedt, auch Minen gemacht, welche 


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wir Bohr PR Pier vin FIOHRPHFEREN FUNGIERTE 
Erfah stjehribt, Tonnen iolts vie Schatihe anihorſiuck dou ben Mieten 

BER Z Müen FeiR ZU ACHERN Sreetylahicht "Tai" wegletig Mar, 
wiennſi fechter die Vetkoen Ar) FH NEBEN wöchteh ra" ders 
RE RE RER: vreruckt Wo durch geſtrige Hellanveſehe Erd 
torte: melden BR Herren Stillen? dak Fitedien ’ brdhiifgt habenl 
wbvilenn a ee Ba nichtseinvſenſes wenerenwihet Vle 
Sehrechen enticenfoll, "Wale: Ten Chackuufth. Durchlauichenſechee 
ieh; fe vaß fie ſuch auch öffentliche ie nee Su 
Hblldaderiecʒiſzet Tun; daraaf· gielch Orbrsucuchele ſich bai Din AR 
hiſthen Ab che undiegathezeug Hir bearbelten fo“ wollen fie den⸗ 
not et rt Fahnen⸗ wage tie ee 
OB leefulhen (deren ſteht) zu irüwvarten.7 / Aldithente ſrutz ſein Ihrd 
TÜRE Ducchlaucht Geinchiin ori Hier dab dem · Linger aufbrochoh 
uintenochar Mnpe zin⸗gehhete Bon: Deinen nacher! Huſtumnꝰ ind veiſelb 
flea nachve CR ce rien" Shoe Churfrſil 1.0 


Anæacht· dann tfaurht vorrnichuſtenc Offigierer un hanhen: Gofftactnne 


BE halbe Mita: Gulene deben Mene Sache Heireffe Mu. 
Rue l auf Nefelunon Warten) ſobaldſelbigeetfolget 
wre ſtumen michtewirbed aufoden Weyeat machen nicht weiß 
ich vbnesrathſamberſtih ven lgeraeen Ep nad Straßbetn Her über 
BETRÄGE fen Liner: Being zuugehen weiches! ich doch aus 
uenter Abfertigung !imerse iV verurtuen haben." ER Gottes her 
ee Bofchatzng fe” allerſdits nkh feed und inich venenfetbenin 
une Diener recomnienvirendverbleibe·e ul 
hat zehn Mede— een Gene! en ν. 
pt ho” BUT ) ie, 3 vienſtgeſtiſſener N 
Bari: Bingich —— 22 10 ‚Ch. Se Borck 


2ER A; ef? opupurä ν ν Bei) 


7 Or Bar ] [2,777 tt gr gen tle ’ . 
13.59 III Ä 17a jest ti 5: 24 wur af ul ji —* say iui 


Zalendeeoſhochnechrte Geclen ae:. MSeltherv aelnen JuwsRtit. · vomn 
FED Tr Dawn. hihi Darrchtuucht· mit Derol Gofftavt ud 

ref 700 Mann RE ern Fuß vommanvivie · Boͤller aus 
dem Lager vor Friedrichsode abmarſchiret und 3 Meilen beſſer Hit, 
ter unweil Colbingen an td See campiret an einem bequemen Or 


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in. Hhlimen.. Aherzufchaun., „And meit ſie verwekkenun: #:,Zummm cine 
see Auge when. quf ne. uber: Aſel Banane lo achiien 
Tönen zzud / afihler (046. Nabergeleen hiecheyn Jungs anni yondgn Schue⸗ 
Day; ih. ohngefahn eu MVarn baſe 1grmpeien, aben In einx 
halben Gtunpe, wit Peru 400 todte un: gennetichte emlaflen ‚une 
Dan .ntonben ‚wit abge; Tab, ſo wie; Dagegen. verfolmen. : BR: waren 
Ahro hut. Nurchiaucht: mit geafem: Verlangen· nadı mahrea 
Fahrzeug, damit fie hollendo auch in ihnen, woſſib die qharedey 
ine Macht — ———— un af, Zaxifell graben: Reihen thun 
mochten win gemalt. Almmigcher MDieſe: aber -usm deyglaichen· pad 
ijgges: Haken, verhinkent,: daß ‚ich ‚magen meiner: Alklertigung ll 
haqhe gichten honnen, angeachtek ‚ber: Shen Grhwirin Ian mer atlde 
chen Jagen gegen mich gedacht, Seine: Ghuefürdk, Danrcheucht httey 
Altereit im meine: Pevfohn gnaͤdigſt gewilligh, wen: mei Beallung 
rafiicict woher aber u nunmehrean dem, daß⸗ ich ch wach. etwas 
gedaildete, biich aydy, allge in die Pflicht genen wurde alaen 
Gen Ehurfurſtl Duschlauchk wegrn des sungen. Hern Reiſe Comitan 
und eines ‚ober andern fuer ſich gnärigh erllaren würden,a id 
Bon nicht verm⸗emei, deaũ ſich ‚in Eache ſoc lang Hape wenweiſenn ſol⸗ 
Mn aha: ben ſon geſtelltn Dingen, hzabeich es Wick enden hänge 
hahe Pertroͤſung, Daß: gun meine -Beruflihtung sell; noraenamumgn 


RA Weber ich/ andg au mein. öliige, Apfesiiaven "u: hefocvuen 


Who da ehain-besühkmwerie, wit gulm Baer Gelagn 
Reit, wieder caeine Müdkraifeinaf Mayrenth umb heſſener Michtialeit wil⸗ 
len zu nehmen. Zug welchenn Mende ich dan Du: Hamhers vuncvmn 
Luttern Addrefie 60 M,; TE") 07 2 0; ym mir Tönen berech⸗ 
net werben, Unterdeſſen habe Ew. Hochgeehrte Herren hievon bey ge⸗ 
Benwägtiger Poſt Nachricht ertheilen ſollen zdamn ſie Ihre Binklichen 
Gnaden Herrn Markgrafen Georg Albrechten, wie auch ner Straße 
burg deswegen Bericht erflatten, und in einem ober andern Dagegen. 
Auſtqlt wachen Ihmmten, ie soabey ıalanfeitd Gottza hehbravhen Be⸗ 
Ehhtung: amd. aitch.denenſelben su miglichſter Dienfterwafſunge beftet⸗ 
Raaßen recommendicend. Damm kn Roger: ven. — den 6. m 
AMD: lei. Vans. .. ; 
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Bein Netenethabi n Gameitunnenstinib, Ruck. Rill ammen 
komemeng wo Hip am? ſaiter lehnen idpuungreräffet: wegben iaishte, daß 
die· ofheiterheik:. berita areacig heilt. horban fol“ legen fo . 
weier nagchlie: Meiſoerhleit; ar! aaiglihi Echadenerſabaurd 05 
Gen: Birth: Ranikaiticekton, : Hafrichter Cummerherv: Audi Amtaheapa⸗ 

gen Br Aeyneniii: ungeheb!tunt: ct· deunãchſtthiꝰ Ehetſachfiſce 
Denke, nei Ir amaı Rh Maii kr Or ah een eure © 
Gobrichternnuu nug Raub. niit a8 Sn DAT MENTOR Bl. 
dr Ba Der Reli Kruteuttian weiche: „Hear; von: Borck ans Si: Ill 


IE. Bayraatkı erben MRoumunfährftächihe;arhkeltz nich vofı 


SUR rambi,nk Yan Linkin ſo heitigehicTages gar wei einigen: 
vie Kigrien eider allgem Religierr ober: Knbiifeneng;a. ferneif 


- elf. fi ber Qrinz Übers ae Offenberung dep: farafk 


Ude: Stakbetulincogaito; viſenc ſolla.: quſex 1gunEBariß, bo derſelbei 
etliche Und gie verweiles Gabi, nud eniſich ſaber nut bri Ox.ctũ 


nisi.Majcquic » bs Mur: venphHerzegt Tom Aujou: unddeic 


Cawotnql Mocarin zuiäctembe a Jeben⸗ Beben. 1: nt 2 DE 
11: ‚Yoanı bar sendildptvenretfeßmte Mııgeicktich: Berriieifb Setangeo 
seien? amnb;: Auguf richten: Maulgraft WChriſtian Grill nacht 
ein SD oukiugungeidhkeifen ‚an: bie alenen· Vocnumdqchaſtovaihe.·es · Bei: 
Dauesstb. saß: fd; her eh ſeinem Wirfesthakte:in:. Enaßberg: Ba gen. 
genden Semmersieniich)hod, belaufe; Invest haben er docht auth bic 
ind: 12,1 Daher duſelnſt vervelia, runde wenn wirlloicht at der Eine; bei 
andere: Poſten wohl eine 1chmaͤlerung hatte erleides laamenſon haber 
er: zurr Gehaltung ſeiner Ryaitallon ſchon· cin Uebrigenniiken uingad-ı) 
Her v. Stein, der bis zu der am 9. Auguft 1659 erfalgiun 
Abiriſe! hesr Prinzen i Euiraßburg bkieb; nirbtn itjn das heuienlihltenne 
Teure,’ „daß derfelbe ihel jederncunniglich ihohes Aundo nlebepntnives⸗ 
mit riner ſattſamen Renoniniee⸗ dergleihen ine langey Zeit Hd Anker 
von: komem ie ware ne pie Ertapbung geil; 
babe: eidg ed BE ende ta Mankeumtgum.. | 
a. Umer bein Ram ʒeines ‚Grafen ans äffnekung mo runamahe 


dierMeife, über weißt der Mandenburgifche: Ulyſſes auf / Grandh der⸗ 


geführten Tagebuͤcher nähere. Auslimſt giebt. durih vie Schweiz, Franhe 


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xl) niit Bahnger Spcmnieno/ dairch Italien] vie Neheilcuſde ur 
eintn, The dom Memiſchlande molſboach it Ldunen ahm wars ftach⸗ 
tig Dqu Moale ito goben/ und: nern; wenigen Micuten oih avtrvelten 
0 nie Beſyſecht ¶iOD. Liug) WaſchAc 3h Solotharn Cinhee wen 
Aa Rare ig re die igtriſo ndich Gof CAö se 
Anmgud iutanndurchidia mcagpäfſfe: deo Rhonenachi on‘)? Mer 
Vlente Rd) Dnanges.ufpitr jam 28: Par arıgeinnen Ana, vhen 
erachiet den zwiſchem/ dom ; Bieitneiscir() Ania Bxkfersin. Wortes, Deu⸗ 
ber des damaligen Statihalterd von Berlin, dd ae Bärkmentniez. 
ehngchänen: Staunen; ein: Jaͤngbeer Anfenihalnribefihtäffen," um ſich 
mehr: inhexi ſenzoſtſchen Eprucht Yu .ineruelktonimmen:‘> Beoipfäht 
wande won hier us noch.eit Excueſioni durch Sangussoc an Mid 
Provence ;unteidumkenygu der ;mait amıO: Qeptember aufbrach, Aer 
NRioues, Monipellier; Arled, Maräll,i Toulon Mir, Avignonreiſeie 
win ca. Septänbgr da: Orquge wiedes einivaf· Ant Oclober 
ward Deſer) Os: verlaſſent und nun gig es iader über Nomes sun 
Montpellier unbt auf Nachotjne; Perpigacit, Tonloufe (Rank) ge: 
zur ‚Zeit der König Hoficiehtst Der Prinz fahı: hier Bio iR: 
menden Inrogniiongu vertthen, Tjchitihmreltö ann 7. Monbr. 
feiner Riiſe forium Krane 11. Abends lin Borbekuzöamn In Men) 
Galle ward inütjgbeßemı nittreffei alles vn Angenſchein gernrumunten, Toad. 
an Yes eriiheite: Belagerung werd ben ıländeihat Michelicu erinnorien· 
w 2uaugit mamiin Mines, apun W. hu Pligerdinn;enSman:en:, 
übrigennliheit Yen Wnters guwerweilen baſchloß⸗ it: warb ukeje linie: 
werſeat zysjamen Zeit vorzuga wejfe geinhäad intel dom Deusfheurber. 
fucheziiider Wing; wurde hierWdiemohlnleicht von ben; alien uber, 
Felle OR ine nd 
„517 Bode ducſpũugiichen Welfeplomntiweihenh, ——* ine 
berisigegageii.ion:beu: Güde; ib: von bein; us: am: Spaniens 
Gröden MA rg, wohin sckleisige ı Defefliguni‘ des. Piwennälfchen: 
Feichens „won. den habassmögbligftien.:Mörigen  Eunonalk; befefboftene: 
Zufammenkunft und Gheberedung die Blide von ganz Europa gerichtet: 
waren: Eowaͤrenmoſl unvaraniworilich geweſewn;, ſchvelbdt Horti von 
> Bardgıı dieGelegenheit / eined ſoncavenuud sie 108 bc kun‘ ein 
mhk. ji zubagt den Warteoau verkätunen. Musi 0: 20, —* TVHERET FR 


l 


. 


Are a RE ER „Bashing 
wardndem Nrietzen ef! Ar Meilen Aiegedimon: band Ceirfin ri Wetil- 





BEL Fuge und ren en chris 


keit das Melrite gegebeni. SAT: EBBiterd; Vordccauvimeid Beugmie 
bWwiugirto ann die Uſerder Didaffen. cAufrine heran, 


Sie, jangiehende Meiſe / wirdent hun /dae Feſnlchkuittwegeſcheircttbie i 


Melegenheit: dervguoſenIuſamaenbaft un divi Vermthiengi vah⸗ 
WIGESKEN ; nit; depi· Inſamn Auricic en Echte Mm: Phi 
pt V. rvan: Spanien Eitett ! gefundeni chadenm An vinfelbtir Teie 


Ge Wok), nee Kies lture quirerſoeumalr von: frngaffihen Woben i· 


Arat lioß der lamdeſcune Schexviſche· Erfandie Vabon Matgtlasu v 
Bernllaue: best / Penxnlerichtent uf Birstehtncin Beastidklanb, 


wifchen haiſ. Mlejehit;: En: Chmefüsftk: Durglaugeiuj Binkichteng 


ah irben, Sana Schwehr durch gönlife:Berteihindineftktefigeräkken 
üben miläche, gene Jeicng⸗ S. afurſtl.Guadeni Tick hoͤchltehſt rec 
mfrouien / ad oz immerrvaͤhrenem Ardetilen biofes: giuchſaſgen Tages 


und ihrer Reife in Spanien vden Qrden “Acta Coacordo wife 


nifeheisen rer im Vordeauxi wlebet migufenien"kicukktolten 
So RL are in. en Mai den: gefaßter: Belhtußgrizunkil Vn son 


mhk murde naß auch· König / Edurdatl vo :Eiigläle zu Vervenlir . 


den: Kat? dejiäartiäre: Cipöfeitbanacrband:. geſtiſtethante j1 halbereiigke 
gleichftAsnden: Anhang ihaco: Kirdstts de rıkacı Coucaru Hier machcũa 
wollen; auch nachdem fte ihn felbR genommen unvs kai keftefltenidked- 
gihus: gemiſ gi leben; freiolig Hd: roter LO weni dem ⸗ Herrn 
‚Hefsieiftieri: 2 Bon; Kerm : wi Depp ‚iger: Dr. Ole und: erun 
⸗ubhert tiger Nebex. Poilierd,/ Kor, Mlsie;; Orleans: reſſte win) 
Macht ver Mastgnef mach Baris,: wa:eriam :3, 211060 anlangie 
15 aM Der. Akfaft, gegen ben, Muter⸗ Bin: nady Suutlen ug 6 be 
dan, ſuchten die Hernen Vormaieſchaftaraͤthe zig abzuratheng wini 
ſtenaebatenn nſiandigſt daq Noͤnigreich Nedpel u vurmelbonn ſowo 
wehen Dani chäufipensnle: ſelbigem; Kümigreiche ſith.ciuftzultenden wählen 


ala. wegen desVaexviijehigan Zuſtaudesnunb wogen mer aiufndet 


See ſtark graſſirenden Corſaren;“ allein dadurch konte des Prinen 
Eniſchaſimicht wankenda gamacht werben : Mori zunklufang Seps 


tember Abboin Parit, him; Gardialc Mazatin gehalt ie 


* 


— 


— 3 SP emmunuuttnnn u 


Aqditnanheißinnes⸗r, daß verſelhe E. Upschfärkt Chaden berzchält höf- 


sh tracrt sah) das er wicht ir ſagen Wickeln enbwaffirets Ind auf 
Sramdſeſch welchean noch kein sr im Foauibeckch getan; :gekägfet, 
Aagendt, mwenn ie rwleder im Meutfchtatid Simon wirbt, indie Er 
‚item Obren⸗ Herrn Veinern Les Her Threfürſteil zu vewſichern / vaß 
ir ; iin ienet ſeinuon Thin a aeg. 
Bett. Binahen:Bittläch innettenj ee Inzesteforiährtiieh: wegen 


PR Dina ihn Succoffien ndiv elehnimgẽ Sache ai Ihar ⸗dgigl. 


Maſefdt ianſpohlee möchte, Nuogefertigt wecden,ihat ¶ Irncherr Tacriuul 
aolche Bicht, Min: vcxfprachenſoernrauch· ur mm von Keil von 
Morchaſotleſch mofintiettundeicht, .ihefohtent, Shi iron. deilcointe 
derRrian cadentau⸗ wolle, auch, jehigeii: Abank zei Ihn zuskäinmdk, 
ewirhin: Auofertigungi den Drenäkrigien: Duterceifiininlihjcich ctums 
autairen ; msi weilialchesᷣ gefthen, deky unsern den. erwuͤnſch⸗ 
ten een Hroedfelligiuimãchen: fein, Be pfelher: Weiſe hät - 


er: Banfhaik: Aerenne / dem Mrinzenir guoße iEnreffen und allenthaiben 


citſelben gtoñᷣe ſde andlLob clheilt · Lr ιν Sm: 
1210 ee finden; wil vie Welfenden-su@senfz:in 
der Being sheet zu: seinen, bisidier gbhere SER uch 


Aberrict an AT: Mioher/wilid in Meer libennhe MäpenTnuch Tier 


ad Omnuq ccmgetretennꝭ dataa ug rede) Lerca; Mbifa} Evoeio such 
Bipim; nd Blom;ien) mein sian DU: Bio vinber yankanlltej: Umi-chier im 
Regen: 7... of si sin machen Ya noioae 
17: irren 'berisTBannaıtv fpaflechthe ızlim 
Rustihtt and ahees UBGk tik, welchem: des: Kärfkin Mollfaͤhrigtein ag 
haabe wir ihenrin Heveiihkit: Spaiegel feitie "Hofe Ahnku utiv deriſchone 
Warzichnaun OO Fuſopftn merſribeni zuĩ tebtent vorgehalten Iwiſ daß 


mar Iuhann⸗ Neorg: Bach ur Qottocquiche ons II. 


uigleiznund: Riche nur: wahrin Ditlzttoct MWachtme I. Ercitden A 
Veenvdiichletohamis Feten Wetsheit un Oevedſamteu/ Alben 


Halle Geldenhh um; Glucſetigkenr auno ver· Froͤedriche ebe sun gen. 
"yechtigfeit undi zum Aufnehntu oh Sagaı und Lentin?in fie vereint 


genimipge,1 und nie nnd miele. Ya HD 
2 Am Monat Mirzs266 L: mh Nonnen een 
Wegpel gemechtz am El März Wahlen zurückgefehith, fhicte man⸗ fich 


— 


1233) Bu 
zur nadqicie uv ube Mei hi A MWailuie —— 


man am 9. Mai eintraf und dann uͤber Dijon nach Paris veifete, 
vort Tale AirAuge vetwellie⸗ ee Noum, (Bali. Duͤn⸗ 








lechen, OD Br ee, Air Deu ſſel · undo eliſſerdan 


uucht Cheve veiſern, weder grobe: Karfürſt fehl indie: eis Hef uern 


Yin: ꝛSecynmhebaeluenn Ceyls/ Gange) entleert i erlchteyniſt Se 
Zurſeli Gatidon Do Geveirangelarigt unide hud aſotgeaden· Lager. die 


Kucfurſehn Dupchlauipt' DIE Auſcotictug 1 ec erziehen 
Anni -erigegeni:gdhadgen! un Abericdie Maunßen frrundeich sicpfaic 


ua achtet Muchlzeuimi Vveia. Bra beil 2tunden 


url: yeah. WU a Kine iin vr: Bauteh / Perſoe 


—— Ba Aelentit und Verũichatung: gecham daß· aa 
. Was Beben ganden Vovmnituoſchaft organ it zu) lriger: prachudia 


dnisfchtungen ; ſolitz, Vütauf / deurrvi/ Borlt/ au dis Geh eäthe ‚gieniafen, 
ih :velicuftgor "eh: Whurfcieſtl.ükeiltidninnat votuchmen, wolche 


vannitn Mauten Bea Chaefüuirſteit? die ſeiel Wahltiaträtzen: this 


Slrguvil.n Daiaben ileber ER, TR ee Wotantndtſchaft ice 
url arten vl Aieglerungalſo a bergebea Aare, daß Weitaicftigheit / und 
unkoftenn dabů rar rer o ſte Delickange hüten, Ddaßo 9 
then! erde Abſchickung A erden geſchahe moze ver Dakton 
. Blaͤnenchal väter the“: REN Kg dt NL rl. m 


Am 25. Sepleubet 25::K0)-Liyleic Pe facſt gnedtich RE 


der Große die Bormundfchafts- Regierung in bie Hände Chriſtian 


Ernſis nieder; beide Zürften reifen hierauf zufammen am 1.(11.) Det. 


von Cleve ab, zuerſt may Varverſtavt worauf der Markgraf’ über 
Naumburg, Leipzig und Hof die Rüdreife fortfepte und am 29. Octo⸗ 


ber 1661 in feiner Refivenz Bayreuth von feinen getreuen Räthen und 
ſaͤmmtlichen Untertanen freudigft bewillfommt ‚anlangte. Am folgenden 


. Tage, nach dem in der Stabtfirche feierlich abgehaltenen Gottesdienſte, 


beförderte er, in dankbarer Anerfennung der ihm geleifteten Dienſte 
feinen bisherigen ‚Hofmeifter Ernſt Heinrich dv. Bord’ zum Geh. Rath 
Ober⸗Hofmarſchall und Kammer-Präjidenten, den Infpeltor Dr. Caſpar 
Lilien, der fpäterhin in den Avelftand erhoben wurde, zum General: 
Superintendenten und Ober-Hofprebiger; fein geliebter Geh. Rath und, 
Hofrichter Carl v. Stein hatte ſchon früher Die Würde eines Kanzlers 


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= 56 fs: Bei Ref, ‚nltgehen, PN Yan fügt 
am fiebften haben, weil ex ein guter, fleigiger Rary ii; der iänarp 
1 LI) gu ten rl. an wuß Chehtſargen daßt er aufghen Reife kranl 
werben, müde, ; MN, Hieleniaen, abexndie zurichlehen (allein ꝓpill aiah 
dem ‚fümmtlichen „ferien, Mäthen, unb, Dem Hern Hoffrlchuer. anne 
"Fig bephtfp ‚haben, „ablenken, abe den xeblichen Nichenſ cher 
Dir Zacarjan, „ipgilanfehen  ühper guten Dienſte Ih mich wi, däß 

verfioßen werben. Die⸗ ift mein. feqht wothedaht npver agdeelige 

— Int HG arsmeiiri nad j 
Ju] NL: mn on. ra HET ſet Her any Ta 
1 yolap anal, en) nn α nit q. 70 BIT —— — 

Pi — — un Ir Ku KIT . ‚H8, in AD, 


616 Mi 1689... Griis m FRA, Mernar 
Ya (1 N hut 2 Im 35 ug Re Pr TE. HmIBenbusg. Rt 


—8 AP 31. Sehen BT ud: in.) si GEH unit no 


Die — ves Herrn von Bernholt als Hofmeiſter war u 
großen Kurfürften von Anfang an nicht recht. genehim; d. d. Ripen 
Dept „0 Decepher 1658 Hate. ex.hie Behängung nefieihen,.Die- noch 
imucer nicht: vol worn · war/ aue —— Grande: vetweigerr; we rcch 
V———— 
Wulena⸗ Veenung ‚IM; berulen. Dem ——— «8 
matt gzwar Ko ſchwet wervenn,“ mit dhiwiiſung th uf bag vðben m 
ihöife, Schreiben: voin 31. May, 1654, und „suf..anbere KEnlafe: ieh 


worn dem Vorwyecf ber. ABigenmärptigleit zu te chefertigen · vie unter "ven 
HM. Januar 168 exbetene Cbi hfirmaklon des, ‚Khriftiän\ Y,; — a6 


Ueheih:- ——— — wach; inbeffen „weil: dem Kurfurſten Ungünpigps 
fiber: von "*Borfihtäg, gebtachten sügeganent. war / vettweigeet. IR 
Ruckhthl Spt, Sen». Wernhokt fegi;per, Surfürt.d. d,-Mibung in Iim 
land es: 2WMbe ſeiruar 41659. unverhohlen feine Verwandeng dargeer 

a den Taf Daß“ fle‘ die Bormunpfhaflaräghe i in, ‚Basranth), ben.ö04 
a „Hofmeifter, ohne ſein Bamvifen, une Willen cand aiſo.mit him ⸗ 
anftrumg des Ihm · gebũtrenden hohen Refyecis berät, und benſetheir 
hernachmals dergeſialt geruͤhint "ala 'y wenn Unfers Mössfohng. ‚Bießhen 
nicht allein ſehr wohl : mit. ihen- verſehen geweſen ſordern "ah als 
wenn feiner trefftichen· Auafitäten" hatdet ia lächt fine 8 Gleichen 

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— Sf ar 


RE ven wiſſen; wol E ggf Ktäge‘ FREE 
fatzremi follten undevon Vehtteen’“fihlechten Contjvtemen? Hafer ga“ 
ER jcho ae RE 33 
Mittlerweile fuhr Ehriftian Ernſt mit allein Kifer in feinen ie 
Albe Teihte Stinien: fort; unb ſtißle geeiz ſelbſtücaübig ven Ginchluß, 
unit? TORE vffetitlich ix hallenden felerlichen Oration fein zen, L 
HEN Ser (den 21. Apaly zu beichließen. A 
Vu Mieswur!ekibas ben laufenden Sabre von ahem Kür 
Ben in Straßbürgnicht Geſchehenes und winrde nit dem gldizenbſtẽi⸗ 
Ekfoge ger Shnz: entzcit hieruͤber ſchreibt Herr vStein am 
Br U CHOR" Re zu des Prinzen ünſterblichem Nachrühme ge⸗ 
halten! Wären! |; Rue Fürſtl. Gnaben bieſes zeugiitn ap 
ee Hanoi’ dieſes wahre Zeugniß heben, vaß Sie Sich bei bie⸗ 
fein Wed. dergeſtalt erwiefen, daß’ es nit beijet ja win. 
ae, vuß Jevermann, wie Re alleg was vorgebracht, gar! wohl x 
vorhin) daraus abnehmen! Tönen, web Sie Sich denn iſonber⸗ 
gar Neſtger · Stadr und Nmivetſttaͤt in’ uͤberaus gtoße NReinomer!n 
vieſeztuuß a fafte bertiller Zuſanmenkunften detſelben⸗ Lob "el 
nl Ber; Slein kommt dann ciuf ven v. Bernholt und ſprichi 
Dee Wunſch aus: vaß vie Ciauſul ir dem erwaͤhnten Griltfan 
nes „wie ſchlecht Ihr Euer Ampt vorgeſtänben· zu hatt! 
unv ngnavigfindenes Daher lieber weggelaffen werden moge undb er 
nicht wWanſche, vaß fein geweſener Hofmieiſter fein girted gienvmee ie ö 
Sochßburiſ Vertlere ;jumak die! Vornehtaſten allhier ded Hofincfers” 
niate gecunde⸗ and Blütsverwandte wänen, und er den Ublen Nach⸗ 
llangumicht haiden möchte, als wenn ihr Diener in ngnaden · forige⸗ 
ſchaft wüulrde, viel Heber ihn andkrweit Il feinen "Landen zu: Dlenſten 
beſorverr·wiſſen wolleerEs erfögte dehigemäß-- am I6. May 1689 
die in gnaͤdigeren LUusdruͤcken abgefaßte Entlaffimg und unk 'Mded Auf⸗ 
ſchem als 08 ſegent eine" Spannung zwiſchen · Herrn und Dlener’ein- 
gerrien ſu zu Vene, nahn de — feinen ae Sofmeiet noch! 
ee De, ig . um] 
1,7 —— de Prinelpatus hen, regahdi'hrtihus. Argentärati 1460: 


ern ‚nie und auch in dentſcher Meberfegung unter dem Titel: Kunſt « Mede 
von ih —* Küuſten, der 2. Ausgabe des Brandenburgifgen uch, Bayı . 


CL Z 4076 12! whgeikngt. A BEZ 


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man, Bklen Die gin MW p üher :Spfiendurngg Aueh die Me 


rn ung, Müctembergiichep- Bande. nach. Grhafthanfen sı (Epnfank; 

Et. Gallen, Zuͤrch, Bafel und Mayspeilary Ka Fin 

"AR am, 21,. Mai pigheg, in Stuaßbang eingteaßvIbe 
„Son im September: 1658 war von Sorahkung. auf, eine feiner 


einst, in das Ober⸗Ellaſſ und, den. Hrejsggu gemacht woxden. 


Vor dem Antritt der groͤßeren Reiſe und, dem. gangichen  Belafien, 


Straßturos ward auch ‚noch fm. Julin ‚Der Sauerbrungen u. Grresbach | 


und. Petersthal bei Ophenqu im Schwarzwalde gemank:.; > ui neft 

., Ein ausführliches: Gansilipm. ‚medien, yehft Inning wyagfm/ 
Gebrauche der⸗ mitzugebenden Reife / Apothele won. ham can feine; Geit 
Bergen Pöpfikus ‚Dr, guthht. Daft Esahhurs. den 11.Ranı Ahr 


enthält des Interefjansen gan. Mancıeds.. Kr. meint-Hacka, ua Briniem 


Eorftitution; ie an fig, ſübft gut iedoch wegen bes / fürſtlichen Male; 
zifhung, und ‚ergpifiten,, Rahrung afaad .empfinktichen, Inka can * 


Gsdanten che, hab des, fürſtüchen Merſonen: Magen mllsmehl. sine 


meh aeſthwaͤchet werdezi tuegen der. Awerſchitdüchen, auſtk der —* 
freighdez⸗Speiſengen migmun.her. Ihro Diirclancht deuu Input, hm 
die eingenfſan its Hide etwag ftärferfei; mm. daß derxſelbe außerdegnäihr 


melancholiſchen Nqchſinnem ſich hinneige.Es werden Dermnäcfti-dkätgs- 


tiſche Vorihriften.-gegebens.x8 migd nor Dein. Genuß ber; Melonen 
woran „unfgpg teutſche Magen. ‚nice; gewöhnt ſeien geramtzn⸗auchn 
mogen. ber Auſtexn nicht, au, nigk-gegeklem werden; dann ſolcht manchenn 


Tentſchen iu dag Beste, gehelien chaͤtten; por, aemütha hewegungmihase 


be Aunshlanhte dau zu Zorn ah: Melanſhotie egeneigtuſein ſirb⸗ 
au, Gen. Die; Umnftändlishleit, dieſer Vorſchriften halta rum on 
nothmendigere, Br Dir Sranzoſiſchaz⸗ Und,Italieniſchen Master eſles 
nad jhrez Arte zunlichten: Und, uf; Den, Anterſchied der Bationanie: 


du ſehzen, zauuch wchis. Fremde Londez. zu Hurchaciicn. nee. ci 


3, dp. die ande; Reiſe nanttaien; zu Können, dagn, fehliz «Stimmen: 
nah, an einen Hofmeiſter.In:dar Besten. .Eraft. Heinxichs m Berd;; 
der bereitö früher des Herzogs. v. Würtemberg älteften Prinzen auf 
bie-Mnivecftät, Taibingen begleitet: hatte, dermnädjft: Hofmeiſter bei bem 
jungen Grafen v. Dettlitgen‘ geweſen war uno. dleſe woͤhtend ehier 
2 jährigen Deregrination begleitet hate, uno ſich AB: nee. 


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\ N NN > Bi. — 


galt Erpiakien. bir .iıfihie- fie eniachfen Minteäggt gen wiging, 
E anrh an 6. il: 165 den K uf: Geittna: des Voxvrund⸗ 
I Bath erh nn deniſelben Tage: Satte inbefjem aus: Wi⸗ 
burg der Kurfürft dem Alhrecht Friedrich w;:-Hürteifen: die Beſtallung 
aleitksiinhng:kieß. ige wählen‘; war jedoch Herr v. Morif ‚nach Berlin 
unn im Rad, Hovfürſtliche Hoſtager nach Juͤtland gereiſet, Tan: fichtem . 
Aurfinten ſeibſt. In praͤſeinnit en Die Aberauc guͤnſtigen Gupfehlun⸗ 
gen, ſein den Kürfürſten eimmehmendes Weſen hd. te: Freude Aber 
doei Zuſendung der. ebrudten. Orgtion feines: Mimndels bewogen dven 
Helen: Gesten che: dramoch für Herrn v. Borck zu entſcheiden. Roch 
wor dem Eintreten des Letzteren nmeuet der ——— Van Dad: 
wat A dit verbindlichſte Weite: -:. : 

re Unſen freinbkich. Dienſt, nd 108. Bir. che liches und. Bgutee 
| —— bin; Hechgehohrner Fürſt, freundlicher: Lieber Vetter und 

Gohut; Mig Bin: Viebven ireundfühnlichem Schrkiben vom: 29, Aprilis 
werte fear ſonderlich lieb ge; vernehuen gemeſen, MdB SieSuch 
"herr abliegaden rien; uun: even Fortſerung nitht allein ſo / Aktie 


ignagdegernnſtiinluſſen.nſandern auch ein Spotũrn:doſſen xermit⸗ 


teiſn ſaltiag einer :öffentlichen Oration von⸗Sich ıgebem; wollen. Mir 
ſiellen nußer Ztveifelg Sie: werten darin ferner: dergeſtalt ruhmlich forte 
ſahren ‚ab: veumahleind "dan. Nuhen davon bey Antretung Ihrer Dex . 
glenikg -tislinftig tempfinden; Manlen inmittelft Em: Liebben für bie 
xxAerſchiclingioohangeregter Srafton: und gleich wie Uns nichtb lirbers 
Be Wohrſahrt nd Dach: aufnehmen Ew. Liebden wuh dero Lande 
fen ſann; alfo haben Ste: Sich. zu: verſichern, daß wir und deffen der 
Pioetunggleich · wie bißhero, alſo auch nothmals treulich aubefchlen 
infen fen: werden, Geſtalt Wir dann Em. Liehden zu Erweifung 
ſoruuroierlicher Dienſte ſtato Kata. wilig.? verbleiben. "Begeben, e ae 
Ihe Bine. en a. 120 41659. : En iiigel 
Et ν Ew. diehen a: 5 a TEE 
8* vor Bu nenn. ‚Mnfhblliigee 
r Etwa netiieiV ct. „tes ot) Better N, Be 
IR Lan ont Hin ch a nr Friedrich, Mile, 
Tb niet sin "nt. a. 





— BIER. 


de des Heren v. BorchiVerichte an Die Bere 

— über : feine Alwiftunnnseke Aufenthlt ln s:faerfürfitichen 
Gelblager wid: hne-krietegeſchicheliches tere "fian; fortan Dada 
Biden deſſelben ein Play bier: verkönnt Felt. sr mn nt oud 

:.:Bnfonders Gochgeehete Herren cc Negn Vetſicherung meiner eis 
nelfenen: Dienſte habe vor ‚nötig erachtet, wit: gegenwoͤrrter DR 
zu berichten, daß nachdem ih den 11. hajus: zu Beriii:bie: Bof:ge 
nommen, und ben: 1:3. 3u Hamburg: angelanget, ich daſelbſt feine. um 
dere Gelegenheit nach der Armee gu konmen: haben Kögnen, als mit 
eigenen Pferden fortzugehen; und Sicherheitdehalber yute geſellchaft 

vo Officiten und Soldaten inacht: zu nehmen, wie ich dam Auch: gleich 
umb ein paar Pferde mich umbgefehen. und; folgenben garden ieh 
mit eintm Obtiſtlieutenant ſampt 18:Pferden Did. mach· dem Kiel vort- 
gangen, von demen weiter von ſeinem Ort in: andere mich vortgebrecht 
bis ich endlich den 21. alhier im Lagervor Friedrichovede glaillich rau ⸗ 
koimmen. Am erften Pfingſtiag darguf⸗ihabe ick: audientz.bey Ihao 
Churfuͤrſil. Durchlauchtigleit gehabt: nad’ Ihro:. Fuͤrſtl. Gnaben Herch 
Marggraf/ Georg: Albrechten Schreiben fambt beyllegender Beſtellung 
gebuͤhrend überroicht, worauf Ihr: Thurfürſel. Durchlaucht: vheſten⸗ 





Znaͤdigſie Reſolinion verſprechen. Juwor. aber habe die "Wache: ei 


Feh. v. Schwerin und Herrn⸗Gehrime⸗Rath Jana: recremmandirt, welthe 


ſich fo, weit herausgelaſſon, daß ob zwar! an ten van unicke albertit 


unter Ihro Churfuͤrſtl. Durchtaucht· Hand. over :Bemıtione:cingäfchidi, 
dennbch aber weil die Süd wit mie fo: weit kommen, aindeach hie wer 
genwaͤrtig ſollicirte; zweifelten ſie nicht, "ce werde SiEhnffuͤrftlu urch 
laucht Folchesnendlich: dabet bewenden laſſen Es iſta aber Dad Feſt 
über nichts darauf erfolget, und Hat: der! Frh. von Schwerin gegen 
wich: ea he möchte mich etwas patientiren, weil höchſtgerachter 


Ihro Churfürſtl. Durchlaucht mit Krlegs⸗GCouſiliis anido zienitzlich her 
ſchaäͤftigt. Sonſten wird meinen Hochgeehrten allbereit wiſſend ſein, 
wie die Schweden, nachdem bie Alliirten angefangen approchen zu 
machen, dir Schantze Friedrichsode bey Nacht verlaſſen, da fie davor 
bey: 30: Mann. von, dru. Kaiſerlichen und 12 von den Unfrigen theils 2 


niedergefchuffen ;ltiheil gequetfcht. Die Häufer ‚in der Schange haben 
fie bey Beranlaffung in Brand gZedt, auch Minen gemacht, welche 


) 


= — Di 


Dis Weisen ſoutnnmer den Weateffehhnenfönt‘ boller DREHTE 
erfiiiefribt, TEnsach Halte. die Schatihe anitzo ſiuck von · ven Unfigeun 

Bert BR Fein Dr Chuteſacſil.rBulvthialicht Tan hegkerin Mark, 
wien ſic fecher MARRättent An) FAR betſehen mochten; afſt abe ders 
RS REN Neinlich vreruͤckt Were: durch geſteige Hollaͤtideſeche Wr 
wriche: melben BU HE: Seren · Stactenden Frieden! vurchaciſs habenl 
DELETE be, daßrinin nichts Feinvſeliges weirer! widet Die 


Schwochen Aientitenfoll,nvelches:: ht: Churfurfil Diva tee 


ntßgefallenrlalfo was fle Aug: auich öffentlich ige ehiige ne SR 
Hontuderichjääket und vardmf: gielch Orbrencrcholler/ ſich Bir: ven DRS 
niſchen Ab che za he bearbelten N“ wollen ſie Den) 
noch her Gutreprife in Bühne wagen: O6 u ie eh 
Vanen lerſoltzen derbe ſteht) zurrrwarten. MRS Nente Früh fer Ihed 
Crafaſtt Vurchlaccht Gemahlin von hler td dem Lager auſbrochten, 
ninbmn nhcher HE! zin gehheir Bon: Aunnen ticicher: Huſum und Vtiſelb 
RER nachve ce Ambarquiren. Ihro Churfurſil 1. 7 


dUanicht· haboaſaut⸗ vornehuiſten Offlieten und: ganhzeit· Gofflaarnue 


ae: Met: rad. Gälcte: geben) "REINE Sache betreffend ih. 
ethh noch cino Tage atliche l auf Reſelundn warien ſoblild ſelbige etfolget 
wre ſccumen michwirber auf den Bad spec machen / nicht weiß 
ihuvbueo tathſamberiſei den lgeraben Weap'nady: Straßbuth ober uber 
BUBEN Fiber: nach⸗ Bareuc zun gehen welches! ich doch aus 
ulehner Abferugungrwerbe ai vernrhmen haben. RE Bord Heil 
We Bofchatzenig fie” allerſrits ol feiend: und · mich venenfeiben ih . 
a Dienpeinun reinen; verbleibhe ni ml. 

Mal rum sten eh: vage Gere! engl pm? 
pe gan nn CGA. vhenſtgeſtifſener 
aa: Ringe —— ——— arg Ser Borchk 


din 22May W869; KB FE eg iu. Monat, Bel) 


LE TVOHIDE We TE Fe 1137 KU IE Lil ein ty ei Ki 

gaſonteo — Hevlen ac⸗ —— —— Hark 
251: Mi Tante Bw. Eikfieriti Daurchtuucht· mit Deo Gofhaneitchb | 
chiltgefchri 7000 Mann zu Noß arg Fuß nommandinie: Wollen aus 
dem Lager vor Friedrichsode abmarſchiret und 3 Meilen beſſer Hlöml- 
ter unweit‘ Goßoingen:-aht ter See campiret an einem bequemen Or’ 


— Sis — 


Un: „Ehen Äheriefeh Mare ie vereinen: 1 eine 
lee Mae Bram Fine uhere: Aſeh Tamm „olonarolichen 
Fahnen AN. Ahler dag Aabergeleen ein Fa ung on dea Scee⸗ 
Bey; wit ohngeſahtecan ru Marm bafets, meeſcan, :aban inn einer 
halben Guezde malt, Pasta E00: todt⸗e san: geguetſchin walaſen Re 
denwahen ehr aber ;foß Toric Dagegen: vgrjoieen. :- Hl: wenen 
Ahro Bhwflkkl. Dnselausht: mit: gracemn Verlangen rar: mabrens 
Fahrzeug, damit ſie hollendo andy infähuen, :moisihik:hie Aidayeken 
ihge Macht guhenmenzieinnnand ah Zufifell grßeren Renenz llama 


we ei gewpatt. Age Folje eher unidevaleichen· ed 


tipmesi; hahen verhinkent.: daß ich ‚wegen ‚meiner. Pibfestiaug niſ 
: Rage gichtezmmhonmen, ungeachtch ‚Dex: Erb den Schwerin Iden- mer atlie 
chen Tagen gegen ‚midi gedacht, Spina: Ghnefünßk; Durciinueht haatey 
alhgzeit;. in meine; Pexfohn -gmädigk gewligt, wer: mie Beialiung 
raßiicieta. wohen ber: much munmehran Dem. Daß; Ip: moch erwpo⸗n 

ayduldete ch auch Allee iin in Pflicht. genen our: GER 
Ban Couctürg Durchlaucht/ wegrn deo juagen Hemn Reife Eoraiiahı 
und. einee oder andern fuer ſich gnadigh erklaͤren Mirdeng Ah: houc 
Bon: nicht ;yoranainet,; hafi: ſich ‚Dir Eache ſon lang ne eweemn fol: 
Kun char, ben Sn ashteßten: Dingen. habel ich ea micht men a 
hahe Vertroͤſtung, Daß: mqrgen meine Verpflichtungoll worggngmmen 
Karen: wobey ich: ande: auch mein öllige: Arhestigvng "pe: heſogunn 


erh md micz alobaſd bemuͤhrn/ werdq, weil -gulen: Bern Gelagn⸗ 


hfit wiedex aeg: Mürdkreifernaf Mayrenthe :mmb-,hefienen: Miderialoik wihe 
len zu nehmen. Zarwelcheur free ih: dan zunHambins vuhnOerm 
Luttern Addrefi e 60 W,; of Ra ran ee sen mir können berech⸗ 
net werben; Unterdeſſen habe Ew. Hochgeehrie Herren hievon bey ge⸗ 
genwägrtiger, PoB-Nauist ertheilen follenz-aomis ſie Ihre Binilichen 
Gnaden Herrn Markgrafen Georg Albrechien, wie: ash nacher Straß 
burg bewegen Bericht erftatten, und in einem ober andern Dagegen 


MuRalt: machen ‚Emmen, Be dabty ıabarfeita Gottza heybravhen Be⸗ 


Fhhtumg: und bh denenſelben gu moͤglichſtey Dienſterweiſung! beſted⸗ 


— recoumendiaend. Dat lm Roger vori: — ten. . May 


3. 77 .” } . ‚E- * ir . 
4689 J. bon. u In rt sr, }; €. 57 dh ia, 


IT ln NT, a yo ar —ES 


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ar.u Merihchan me NE Hanue beige feine Chi; 
alsidieſca De Petenethabiden Saueritamnen: oanb/ Zument. Erik augen - 
Foauns 0 Nom m ſaiter stlehemn ishungreröffmet: werden omußte, daß: 

Die «GH ofteteniindie.. becoitg andenpcilig beſtht horn fett Magen ſo 
miiter degebicer Miele: ierhieit; ar! nur Echadenerſutzward AH 
Ar Mnth-Rangkeltärckten;.. ufeichten, ommerherv; undi Yniahempbr 


mann A Üaynenil: angehhefit und tuat demnaͤchſtini⸗ il 


Denke, nis Pr am I Mei: aro as Will ch Nutt uub ‚Dten 
Hobrichtern ddpeig: Kaub., ib ge Quupiiune Wat. aim. 
87 Im: ber Neilr Gunulticn * Herr von Basti, anr8 


RE Bayramikı. indem Bowpunbfähaftächike:ashkeltz,koich vol - 


a wann Ye Wahneg ſo heiatigechTages gar weis einger 
ver Bine ten riner, qhenonen, Heligies oder Andiſſerenyz · ferneit 


wirdanenafotzen Vaßeder: drin: über) ohne Offenbarung eg seh 


(dem: Stalcedu incogaito, velfetu: ſolla.: auſax 1gu:&Bastd, xvo derſelbe 
Alice ide: zit: verweilen hab. und eniſichnabere muc · bri Or. . 


misi.Maiccc , bischen Nucher denn Herege Tom Aujou: und deic 


Cavobiql Meauki: zu rtemhaak zu Beben; Babtorı. ui: 227 n6 si 
21: ‚Tom denn acudlich  berıschjeßmte Mugeishfich: her Neiſpherangao 
levienz arn/GuAnczuft richteta Ux Mautgraf Rhriſtian Grirſte nach) 
ehr Mouiſagungẽſchreiten ;aif hir gatreuen Bokmmnbfchpftäuilie,.«5: be 
been, daß: fith: die, ieh Telnenes Mirfasthafte: in: Eiktaßberrg: Bramfi-gem 
gantens Smmerrgiamdirhlthuch ‚Bilamfo; Inbefidn haben er decht auih bike 
ind 2: ahr waſelſt verweilla, nnide wenn virlleicht ang der eine⸗ xder 
anderr· Yoſteu wohl ine 1Schmaͤlerung hicie erleiden küameny.jurbaber _ 
ex: JurlMehaltung feiner Repattahlon: fdhon: ein Aebrigetnttten amaifipag:ıd 
Here v. Gtein, der bis zu der am 9; Auguſt 1659 exfahgiiei 
Abrriſet heoa ſrimzen im Euraßburg hkleb; Iyieht:. king as Imdedleiitende 
Auniß / daß besfelde shell jrdermuͤnniglich hohetr aindonienern ztves⸗ 
mit riner ſattſamen Renenimee⸗ dorgleuhen nin langex Heit 1m Dahren 
von: keinem Fauſten Wo Könige, Scraßburg quiturt 
habe erinnerte u q 


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dien Meiſe/ bet welcht der Meandenbuegifche Uilyſſos auf / Giandn der⸗ 


geführten Tagebücher naͤhere Auslimſt giebt. durih mis-Enhweis, Frankn 


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Angud län burg bismärgnäfie deo Rune zack: Ron): tert 
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erachtet rer uiſchen Kan: Goicoccueue ini Bley, Mohua, Deu⸗ 
der des damaligen Statthalterd von Berlin, Audi neun Bärkumetiinie- 
gehnachänen:  Sramtgenz: ein: Füngbver: Anfenigalnribefigöäiien," uk ſich 
mehr: ini-weri!febnzöflfchenin, Eiche Yu wervolllkommurxu Snigiht 
wanden ion hier Aun6 nocheint Ercueſtomr durch Sanguebuc ann Me 
Pravimce umterivmuenqu berimiait amı LO Qtptember anfbrach, aber⸗ 
Niaues, Montpellier Mxicd, Marfillg,ikouken /: Mix Wrlgnonizciiete‘ 
undam oR4. Sepilinbet Her: Orquge wieder eintinafs Mink:Bk: Ockober 
ward dieſer) Oun verlaſſen und nun ging es wirder über iMones Sr» 
Montpellier unältt auf Narboijnez. Berpigaitt, Böntoufe (duovbi) ige: 
zur ‚Zeit der König Heftes Der, Palaz' fahı; hie Seihkoig:ikanz 
ohneꝛr jenochiſun: Gnrotzniton zun wersanhen,Tfepieibrreitsiam.T. Movbr. 
feiner Reiſe forsiäina Ann am / 14. Abends in Vordecuz)amr⸗ Zur Wien! 
Gele wod:auitiitolamic huilereſte allep diogoſchein dane was 
a: Dies ikeriiheiten Belagerung vnrchl denic ardinal Mitheliu eriumerteg⸗ 
ml 2uulaugit mamiin Mies, am 28. dv Bitgenbinn;mSman:ken;, 
uͤbrigen Theit Yen Winters gurveruchten peifdkoß: TAB: wear! adefe Mnin 
werſmaͤt zurjemen Zeitn vorzuga wegſe gern nond·viel ’den Deutfeurker; 
ſucht i der Meng: are chier Wiemolleicht von. ben: Sauern uber. 
—— LOL ne un min Bd ni eh et 
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Veran — EL bw beim, was am. Spaniens 
Gängen fi rg; wohn chkein ge: Defeflöguni‘ deo Phrennaͤifchen 
. Beichens „won; dei; heiden, mochtigſten, Monigen  Eusonaltt, befeibofiene: 
Zufammenfunft und Gheberedung die Blicke von ganz Europa gerichtet: 
waroni: Eoꝛqwaͤremohl uavavantworilich ngeiwehen;. ſchreibt Hocti von 
VBorchqn hie⸗Gelegenheit/ eineo ſonaven .uund in 300gahren mu e eins 
tl. ſich ‚stwaginben Werkes ia: werkitenen. Ai 5:2: Due — 





RE Aq der u EEE Nategtfunvenen Abdeiſe vonauczecs 


warbndem· Nrietzen aufi Meilen ¶ Wegrouwon / dünı Geufen· rut Oemu 


RR Fuggen und Woiffeeck ran: nn nichren undecw · veutſchein Davs⸗ 


een! ns Geleite/ gegeben. Amcberitſhitiers/ꝰ Wordeanviuid Bayugnie 
ügingırehr. jan die Mfftr'ben) Miafiep. <:Mufrseinet cben ſon vucführtiche 


ie; janſichende Moiſe / wrrdenchom· DünGFeRhiäFeeriefihÄEBER, bie” 
Melegenheit· Aerırogfeo hen Zanker bietet 


WEHEN: wit debr Zufantind Dinciar iz eesitapı Enchted: Adnig Bits 
yet, srrran Spanien Gtatt gefunden haben Arion felbrii Tune, 


Gi ak), we ikes Kipkeren guinrerfieumalr vone frag ffir) oben 
draty lieh bemiamikiente Echvrdiſcht Mrſandir Baien Matzhau nie 


Bernltau; den Pehnzemdkerichiii,,t daß DBiesrzebtincin Dacidilanb, 


miſchen Talfı Mo jetae Gr: Chef: Ourchl guchenyu Dennvenbeg 


shihi:den Brenn Schicken durch göttiiihe::Berlelhindigefikloffensrakkun 
rüßen nische een ne Being, Eunfurſtl. Gricden · Tick hathſichſt ver> 
frenten / and op: namen herren: Alchiftlen: biefes: lückiaigen: Tages 
und ihrer Reife in Spanien ae Qeden onin lähcdnde uch Shift 
nefehsihm ne irn Vordeauxi wiechei migebo umen "Wientholten 
Sa FOR Gnaden iaın.d 6 Maiendeni geſaßien Beihtußizuniil il ee 


kt rn: naß auch Mönig: Eounkbiklls vvn Eugland: ya Yervewiir . 


den: un? dejiäariiäre) (ydenbandorden): Hefüfizttshene .u habeniſie 
- hen ag ihres rat be sıları Coucarc Ser immucheh 


wollen; auch nachdem fie ihn felbR genommen unveheirkeftfltatiih 


ibus yet. lee, fteirollig crhotuaivſen Omven deu⸗⸗ Herrn 
GSoy turiſteriu Bon; zu Mepp, uicherun Dr. Wille, an ieh 
Rabe eihallutın; Heben Poilierq, Vouxs, Dlolo Orlennslreiktn win) 
aeche:ker Marlgraf mach Baris,: nctram 3,33 000 anlangie 
N ehem / der Ahſicht, gegen; den Mlnter Ai: mach Suter Finden 
dan, ſuchten ‚Be Herren Borumapichäftäräihe: zwar abzarathen ini 
fnar baten. fd inſcandigſt Dad NMonigreich Nrupeliguvacmeidonn tee 
wenen beri haufigemin/ jchhigam Känigieihe ſithenaufhulwaden Bawäldeit 


ala⸗wegen md Vensvis:iehiget Zuſtaudes· imb wugemiimer iargkider 


See ſtark graffirenden Eorfaren;“ allein dadurch konte des. Beimen 
Ent nicht wankendn gamacht werben Monwer zuntliufantz Sep 


wnber AbblOoin Part heine: Cardial⸗. Mazatin igehablonin ofen | 


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Awienznheißthest daß. berſelke E. OBichfärhN? haben bereit Höf- 
AR wachitt / habe/ af es mic age lbiceiden una fhrat Sans 


Bramgißfh,: vachheb: noch · kein rar im oil neihan;ekigfet, 


fegemdt, Imanını Sie rwleder⸗ in Teutſcheaid Tenimeg wuͤrden, imbike Sr 
‚sten: OAbhren Hermes Betterh: Bes Harrn Shrecfurti zii vewvſichern / vuß 
Er⸗ ein Biene ſein nonVein gain Hans. Quandehurg cine: aloi 
Fic ſil. Mnaden: pittlich enmnerten te: ie Intenteſſtom vchritven· vergen 


PR Pteraſi ſchend Bugeffiom Andir Vclehninigd Sache ann Ilet Nöoͤnigl. 


Moſeſtaͤt hanſpohler möchte, Nuogejerntigt mecden, hhat ¶ Artcherr Tatiuul 
Salben, Äh RD aceſprochen. aſohern · auch mu Inn. won ‚Heil von 
Morchoſogleſch arſtattetem n Benicht,.ihrfohlen, hiring. deilcointe 
derBriun wiventiwweile, goch jelhgeri: tan ze Itanc zn: beine, 
gwinkltr Mill fertigung chen Tvenkkrigten: Dutexcefieininlänicbch natum- 
Aauturen ;jatıtt > wel falchektgefilihen:, Aalen unmmehhlannen. arünfdh- 


an Emedition kein Bineifehipuiimächen: feniz . Ze: glocher! Waiſe hüt 


es. Marfhak Trenne dem: Prinzen gooße Enreſſen und Snlkenitadten 
danſelben große Mre anbtLabseriheile zunucS 15 2a srl Su 
1100er Ih ſinden⸗ wil vie Weifenden-u@enfz:in 
Der Mb ſichiuneintge Moshensihent gur verwellen bisıbieryihpere ge ve⸗⸗ 
übesristg um 17: Miober / wlido hi Meerühen. vie Alpen nath Murin 
amd: Ganua cgetreten. Datuz uʒcæ qbex Lauca Mita) Eoio urech 
Siecam 1m) Bow, main alar BL: Moder yamkalhterı Tab fee ie 
Rintnmanbäugen.: ı. ui. Slip ai sit mine ie gm 
1:2: Sinn Grcialationchchreüben VBeri Barmwrivfepafleehthe lim 
Wustikt and Dabers AB Ch; mit, pehhenn des Aihrfkin Bo Mihheigteisiag- 
tuahn wirh ihnen Herelictir Spiegel ſeinre Hofe Ahneu inte dersfchöne 
Warrſchim HL Fußohpfen idorſribeni zii iekkend. vorgehaltern¶ zuriufrbug 


. a tea re Johann: Mkeung Aue acht u, Borteäfntä,; Bumflns IL." 


Witigfeit und: Riche gaur: waihren Relisieun; Abachzme I. Erwoitden a6 
Bunahlickekuänh and: Beitianb Wers heu upbs Biaspfanteiti, Moen 


Achile Sind @lädiefigkeiinunn; der⸗ Frͤertiche ebrazur Ge- 
vrchtighait undi zum Aufnehmen: oh Sams und Bentinm ſteh vercinm 
LA SD ital 102895 „d nie . A903) 3 vario Intl 5; 


2m Monat März: 266: om LT 7 BR aus in! Ofen 
Resnel gemehts:.am 6; Mäcy. wahin zuruͤckgeleheth ſchickto nnan ſich 


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zuk Bllireife Non hd · Verchig ei A Mailxne ——— 
mar am 9. Mai eintraf und dann über Dijon nad Paris weifei, 








a dont Tales aruge vetwellte⸗ rufen Mau, Salais Duͤn⸗ 


re Of Drügat; "Stun, An roccpen Beh ſſel · undo Ariſſerhalu 

niucht / Aleve veiſen, weder große: aofurſt fehl Unbgir Jeit Hefetueie 

YAm: CSehytembetnaeuen Chlo/ horßt) enrtin eien eher Be 
" GürftirOnadiı nd Aievrinangslanigt undehad An tpehgeibeh Tago.u 

Kucfabſel, N DukchlanigtYBIE rc erh rien an 

And erkäegeni-gehangen uni aAtber pie / Muußen ſrrundlich aha 

gach je uchi gehaluecieo Maihl zeierin Ye Saat beil IStunden 


reise URL aA Kr Cr ee u Bar re 


von allethauder Sadych Tamretanklt und Metſicheringegechanndaß utie 
was Be ten gangen Vovmnimovſchaft norgan hen Ahe zu) kriget Bradjudik , 

auoſtheugen ſbllte Varauf denrvi Borlt: achedie Bei Rathe gewieſen 
inch 1Bveldkäiftiget Vhrb Wycrfaarſtl.. Jüteitlidnd /nukV vereinen: time 
vauinnith Wengen ves Ehren Dienſheiel Wahlicatkigestuini ; sun 
SFR. Naben eher u Re Bereiche ie 
er ndevis legletung ·alſo übergehen werde): daß Weutãicſtigteiu. un 
unkoften dabã aſpat ee ovd ſte Melicbande hen, gone 
vwegenlleebonilicha: AL bſchictung Erd ei Gere, ur Ouon 


v. Blaͤmenthal· Slip: REN BE GE EI 


Am 25. Sepleimet {S:-Ki)) Taplerdngfät golevdeich WR 


der Große die Bormundfihafts- Regierung in bie Hände Chriftian 
Ernſts nieder; beide Zürften reifen Hierauf zufammen am 1. (14 JOD - 
von Cleve ab, zuerft nach Pacverſtewt; worauf der. Markgraf’ über 
"Naumburg, Leipzig und Hof die Rückreiſe fortfeßte und am 29. Octo⸗ 


ber 1661 in feiner Reſidenz Bayreuth von feinen getreuen Räthen und 
ſaͤmmtlichen Unterthanen freudigft bewillfommt ‚anlangte. Am folgenden 
Tage, nach dem in ber Stabtficche feierlich .abgehaltenen Gottesdienfte, 
beförderte er, in dankbarer Anerfennung der ihm geleifteten Dienfte 
feinen bisherigen Hofmeifter Ernft Heinrich v. Borck zum Geh. Rath 
Ober-Hofmarfhall und Kammer-Präjidenten, den Infpeltor Dr. Gafpar 
Lilien, der fpäterhin in ven Avelftand erhoben wurde, zum Generals 
Superintendenten und Ober:Hofprediger; fein geliebter Geh. Rath und 


„ Hoßfrichter Carl v. Stein hatte ſchon früher die Würde eines Kanzlers 


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—— —** Aasa mchcmit ion Kchikrudiiefenitiee be⸗ 
lirhen Ep on mp Dom gend Zr tes VE Mon Kam 
“0; — 8 2 ‚und die: Bormenbflpaftärktiiznperiaffen; mehmen eir 
ail ſchad TOR: ben Eueflichee, Fatfien unbe wollen Fehtie Bir, ‚han 
atiemern/ Daß. eine Reihe derieeiſeſten Beroronungen tab Eiatichtun⸗ 
ga, Feige ouner Mxdnung: (Hast 16-MBü::k66 32) Ir 
ingen:. Des: Hofbanked, CABENA, hie. inteninug) dex ‚Bankitegimrener 
(A083, biaıdlic:Jeine Zeitıfehr cariwũadige Militeimitrfoffangt 4660); 
De fing Gymnafiieizu; Vaynenth Collegium ‚Ohrishannkr- 
nestindnt: UGb aie Erbautigivon Me (ober Khwiftiene) Sarkrngen, 
dio Quiftug Der. Risen» Madenue; daſelbũ (1200) ihn als Megentn 
fein Wonde mupergehlich: ſgemnacht haben; eb Aa: Genfe.ktiun. Tha⸗ 
‚sun Hriegttl Ger maxd: GA un: Moexſtem xto Jaagliſchen. Ertiſe⸗ 
ernau, und¶poterhin Kaiſetrl. General⸗ Feld⸗ Marſchall); mawenilich 
fen: lEintiapı von Bonn. (A672), fein: Autheilan an: Gchla⸗ht hei 
Bolpihaneri: (22: Dull: 1, Ag: 1675), und am Ben: ghegteichen: Mer 
frung; uk, von be: ſtinden hedrohten: Wiens Ch GRBI. Nein. Mahenfas 
are, Haben... Das: ſeltene Creiguß, daß .nork.anf gehaandrr deigenne 
Megeiten „wäh esn nun ſejinem Geofenten und ihnn das Balls war,nein 
go Raec;zbamn nt noch weit darzicber hinguo regiert, ;Baban .. Asa} 
im Jahre 1703, ein, und fein allgemein Defganerieg: Tod 40: Mai 
#143: in Demon I gehaian: Cprikinneßichongen. SE ne 
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Jızııl..b isn zn niad und Kat na. SIT EDDIE Ei > 
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"Die Stenerverfäffung der Mark Brandenburg u jur | 
Zeit Rufürk Joahimei; Ä 
Bon : | 
Sen Wilhelm v. Raum. 1 


Das ‚geheime. Stantsasäie zu Berlin bet bie Banbfänbifiien Ders 
Handlungen. der Mark Brandenburg. von Kurfürſt Joachim IL bis. zu 
den Seiten des ‚großen. Kurfuͤrſten hinab in ziemlicher. Volfändigfeitz 
aus. ber früheren -Zeit,. namentlich aus der Regierung: Kurfürft 
Joachim L find nur Brüghftüde:. aufbewahrt, welche eine Brüde bilden 
au. den wenigen urkundlichen Nachrichten über die Thätigfeit der Bran⸗ 
denburgifhen Stände. in feüheren: Jahrhunderten; namentlich in. den 
Jahren 1282,.1386 und 1434*). Der einſt gehegte Vorſatz, bie 
landſtaͤndiſchen Berhanplungen, beſonders won ‚1550 bis 1653 in 
Druck erſcheinen zu laffen, wogu ich ausführliche Auszüge aus den 
Acten gemacht habe, wird ſchwerlich zus Ausführung fommen, ebenfo _ 


wenig wich wohl eine zum Drud fertige Geſchichte des Turmärkifcgen 


Landtages von 1564 an das Licht treten koͤnnen, welche ich gleichfam 
als ‚einen- Vorläufer jenes größeren. Beginnend verfaßt hatte. Dieſer 
Landtag. von 1564 ift. um deshalb befonders merkwürdig, weil. eine 
ausführliche. Erzählung des ganzen Herganges aufbehalten. ift, aus der 
ſich ergiebt, wie die Verhandlungen, auch von dem Kurfürften perfün=. 
5 lich, geführt wurden, bis ber Landtagoſchluß zu Stande kam, ferner iſt 


. ) Siehe die merkw. landſtaͤndiſchen Berfanlungen krrfurß Albrecht Achille 
in ben märkliſchen Forſchungen. I, pag. 319 -352. 21 


N — 
N 


dieſer Landtag aus dem Geunde x intereffant,_ weil auf ihu der 
kurfuͤrſtliche Rath Thomas Matthias, ein ausgezeichneter Finanzmann 
des 16. Jahrhunderts, detalllirte Plaͤne zu einer indirecten Beſteuerung 
vorlegte und zu deren Begründung ſtatiſtiſche Ueberſichten über bie 
Steuerfräfte des Landes beifügte, wodurch ein noch feht brach liegen 
des, aber in jedem Betracht höchſt wichtiges Feld der vaterlänbifchen 
Geſchichte, die Hiftorifche Statifif, aufgehellt wird. Eine Darftellung 
der lanbftändifchen Verhandlungen der Marf Brandenburg würde übers 
haupt zugleich eine vollftänbige Veſchichte det Entftehung und Ent- 
wickelung der Eteuerverhältniffe enthalten. Die nachfolgende kurze lieber 
fit; per Enduerserfegntiin Inne Rurjceſt Jochchin tiere beſünmt, zu 
einer Einleitung in die Geſchichte des Landtages vpn 1564 zu dienen, 
fie gewaͤhrt indeſſen vielleicht auch. abgeſehen von dieſem Zwecke einiges | 
Iutereffe und Aufklärung ihrer eine Materie, bon Day in den gebeucten 
| Sejsiröwerten wenig zu finden ift. 

&8 If zunächtt eine unrichtige Vorandfeginig; er doch / oft af 
see wird, daß es in der' älteften Zeit: in⸗ uhferm Whtetlande gar 
feine ordentliche Steueri gegeben’ und der Landedherer nık von feinen 





Domainialeinkunften gelebt -Häbe, dein es "hat! allerbiags zumal in der 


Maͤrk: Brandenburg; wo jeher Einwohnier "zur: Bertheidizung ves Va⸗ 
terlandes entweder in’ Perſon ber durch Abgabẽ von ſeinen Veriögen - 
wegen der -wefentlich kriegeriſchen Nerfaffung eine; Anffriglichen deut⸗ 
ſchen Gtenzproving beizutragen verpflichtet war, eine alle, uͤrſpruͤng⸗ 

„lie, firietb Grun dſteuer gegeben €), außeldem abet wurde bald 
die Befugniß des Landesherin zum herkoͤmmlichen Recht An: außer 
ordentlichet und Nothfällen einen außerordentlichen -Belkig vom 
Vermögen her Unterlhanen zu forvern, der ſich,nidiewohl er eigentlich 
eine Vermögensſteuer war, ebenfalls: in die Form einer Otundſteuer 
Meidete, weil vor der Entbeckung Amerifa'd und der Revoluion, welche 
dadurch zumal Inden Beduͤrfnuiſſen, ven Hantels⸗ und Geldvethäalt⸗ 
niffen ber Menſchen hervorgerufen wärd; alles Vermögen hanptſuchlich 
im Beſitz von Grumb und Boden oder In Korn And’ Vich beſtand. 
ge“ Häufiger im 14. und 15. Jahrhundert foldhe außerordentliche 

. *) Siehe was ich hierſiber in’ ber Enteinng wi dem‘ von mi beransgegebenen “ 
kandbich der Reumart angedeutet babe. | k 


— Steuern, der ſcheunnmie Landfchoß, vom Landechermn gefordert wur⸗ 
den’; deſto mehr verſchwand Dagegen; die alte landesherrliche v dent 
liche Grundſteuer, weliche ohnehin — nach der inwohnenden Natur \ 
jeder : ſtaͤndigen Grundſteuer — ſich dald in eine feſte Rente: verwan⸗ 
delt hatte, die: abgeloͤſt, veriaufcht und dem. Pflichtigen ſelbſt: verkauft 

wurde, ſo daß fie endlich im 15. Jahrhundert völlig. voſchwand und | 
a im 17: Jahrhundert von. menem erftand. 

; Bei: Veraͤnderungen ‘find es nun, nöelihe in er Eyoche der Kir⸗ 

— die: uͤberall neue Richtungen hervorrief md in Die 
Beit faͤllt, wo! veraͤnderte: Handelsverhaͤltniſſe und Handelswege und 
weue: Lebensbedurfniſſe einen: Umſchwung in den’ Vermögens⸗ und 
Steuer: Verhaͤliniſſen erzeugten, für die Sieuerverfaſſung der Marf 
Brandenburg") ſehr beachtenswerth ſind, wiewohl ihre Anfänge ſehr 
Im Dunkeln liegen und kaum hiſtoriſch nachgewieſen werden können. 

Die eine dieſer Veraͤnderungen iſt der Uebergang der außerordent⸗ 
lichen Steuer vom Landesherrn auf die Staͤnde, welche dabei jedoch), 

deren Verwendung zum Beſten des Landesherrn in der’ Art übernah⸗ 

men;,wie ſolches unten ‚näher dargeſtellt werden fol; Es erklärt fich 
dieſer Uebergang ſolgenderftalt. Waͤhrend ves 14. und 15. Jahrhun⸗ 
derts und bis gegen die Reformatlonsperiode hin, hatie, die: jedesmal 
von den Ständen beſonders bewilligfe: außerordentliche. Steuer hinge⸗ 
reicht, das außerordentliche Beduͤrfniß, für welches ſie auferlegt ward, 
vollflähbig : zu ;beftrelten und es fonnte Daher nur. von einer Coneur⸗ 
venz der Landſtände dahin die Rebe fein, Acht zu geben, daß die Steuer 
auch ‚wirklich. zu dem verwendet. werde, ‚wozu fie. bewilligt war.**) 

| Anderd. war es, “als, die. Landesheren. bei ſteigendem Bedürfniß began- 
mn; "außerordentliche Ausgaben duch: Aufnahme beträchtlicher Capita⸗ 

‚ ken; wozu⸗det chen entſtandene Geldverlkehr Mittel an die Hand gab, 

zu beſtreiten, wodurch ihnen allmählig eine Schul denm aſſe zuwuchs, 
welche drch eine einmalige außerordentliche Bewilligung ihrer Staͤnde 





7).D. 3. nit, Auekhluf:; der Rermarl; ‚ie wäshe. bie heordnenr Negierung 
= Markgraf Zobanmts in Cuͤſtrin zu andern WBerhältniffen. Veranlaſſung gab, vie, 
Siuaͤnde keige Schulden ‚übernahmen, ſondern bei der Steuerbenilligung: an den. Fan 
bclens ſtehen blieben - .. 
2*0) ‚ine. ſolcht Foncurrenz ber Stinde bei 4 aufrronbendlicen * hat nad. 
meiste, ichon im 14. Jahrhundert Rattgefunden, at 


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— 3 — 


und Unteetfanen kaum verzinſt, geſchweige abſetigen werden konnke. 
Mit einer ſolchen Schuldenmaſſe, deren Abtragung ſich in die entfern⸗ 
tere Zukunft. verſchob, war, wie bei dem jetßigen ‚Anleihen, ‚ein. künftlie 
des Schuldensn tem nothwendig verknüpft, naͤmlich ein Tilgungs⸗ 
fonds und eine Berzinſung und Behandlung der Glaͤubiger. Es 
duͤrfie ſchwer qu entſcheiden fen, ob der. Zufall, der Verlauf der 
Dinge ſelbſt, oder eine berechnende Vorausſicht die bratzdenburgiſchen 
Stände auf den Weg geleitet habe, den ſie nun einſchlugen genug, 
daß er als ſehr zweckmaͤßig anerkannt werden muß, indem er den 


Kredit ſicherte und hob, und zugleich den Ständen Mittel in Die Hand 


gab, ‚nad, Möglichkeit den Mißbrauch des landesherrlichen Schulden⸗ 


machens zu verhüten, :wiewohl fie ihn nie ganz abſchneiden konnten 
Die Ritterſchaft ließ fich nemlich den Landſchoß, Die außerordentliche 


Steuer, bie, aber ſchon zu einer faſt alljaͤhrlichen Laſt geworden war, 
zur eigenen Erhebung abtreten, ſo daß Die Unterthanen von Steuern 
an. den Landesheren*) faſt ganz frei wurden, aus dieſer abgetretenen 
Grundfteuer der contribuablen Einwohner des Landes und der kleinen 
Amtsfädte dem Hufenſchoß*)), eigentlich einer laͤndlichen Vermoͤgens⸗ 
Reuer, bildee die Nitterfchaft. einen Fonds und uͤbernahm varauf die 


landesherrlichen Schulden als Selbſtſchuldner, indem fie einen Ausſchuß 


(die Verordnete zum Hufen» und Giebelſchoß) ernannte, welcher den 
Glaͤubigern im Namen der ganzen Landſchaft Obligationen ausfiellte 


und deren Verzinſung und Abbezahlung aus ‚jener: Steuer zuſicherte. 


Ganz aäͤhnlich verfuhren bie größeren mit landſtändiſchen Rechten ver⸗ 
fehenen, ſogenannten Immediat⸗Staͤdte ‘mit der Steuer ihrer: Einwohner, 


dem Stadtſchoß, ſie bildeten daraus einen eigenen Fondo, den ſoge⸗ 


nannten Städtekaſten ober das Städtecreditwerk, auf welchen fie beſon⸗ 
dere landeehertiche Sautben ãbernahnen, ſo daß oe deiben Bons 


’ m f 5 


‘*) Nur die —E zumal bie PFERFN blieben als —S— aller 
deuiſchen Unterthanen beſtehen, außerdem in gewiſſen Faͤllen vie Fraͤuleinſteuer u, ſ. w. 
EDER · der Hafenſchoß nichts ſei, als die, alte landesherzliche Steuer, das 
Regale; wird fon. in einer ſehr merfiwürbigen Verfügung Ehurfuͤrſt Johanu Georgs 
behauptet und if ſpater vom großen Churfürſten durchgeführt, da er- feſtſehzte, daß 
der Hufenſchoß einen Schatz feines Hauſes bilden ſolle, wenn die darauf ruhrnden 
Schulden bezahlt ſein wurden, won es 3004. bis 3. due Buifeng am Vehre 1820 
nie gekommen v2 | 





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- wurden. 


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ber Qufefäo Der: Niciexſchaft FEN ver Siadiſchoß der, Suttadiatzädei 
fortan wei setzen Capora bilreten, bie beſonders Saint. 


% 


.. Die. nweine oben amgebesttete — , welche fi ſich in der 
Stun Berfafjung des Landes feit dem, Ende des 15; Jahrhunderts. 
ergab, war Folgende. Rach der. ftaatsrechtlichen Idee deo Mittelalterd 
war es Regel, daß ein handeshert van: feinen gewoͤhnlichen Einnah⸗ 

men, den Domainen, Grundrenten und Regalien, leben und feine ge⸗ 
woͤhnlichen laufenden Ausgaben; beftreiten- mußte, nur in außerordent⸗ 
lichen Faͤllen Hatte er das Recht, eine außerordentliche Huͤtfe der Un⸗ 


terthanen in, Anſpeuch zu nehmen. Bet geigte es ſich, wenigſtens nach, 


der Behauptung: ver Landesherren, daß ſie bei ſteigenden Beduürfniffen, 
ungeachtet der: betraͤchtlich erhoͤhten Zölle und. der durch die Reforma⸗ 
tion and i.die, Einziehung fo vieler Kloͤſter ſehr vermehrten Domainen⸗ 
einfünfie, von ihren gewoͤhnlichen Einnahmen auch die. gewöhnlichen: 


Ausgaben nicht mehr zu heſtteiten vermochten. Die Laudesherten ſuch⸗ | 
ten ſich daher durch Schulden und Verpfaͤndung ihrer Domainen zu: 
Helfen und. es half nichts, wenn die Stände. von Zeit gu Zeit dieſe 


Schulden auf ihre oben bemerften Fonds übernahmen und die ver⸗ 
hiämpeten Dommainen- dadurch, daß fie den Pfandgläubigeen. Obligatine - 
nen auf: den Hufenſchoß u. f. w. ausftellten, einlöſeten, weil feld neue 


Schulden entſtanden. Daher denn auf allen Landtagen des 16. Jahr⸗ 


hunderts Klage von den Churfuͤrſten geführt warb, daß die Abnahme 


der Schulden ihnen nichts helfe, wenn man nicht die Wurzel der Ver⸗ u 
ſchuldung abſchneide, das heißt, ihnen ihre- gewöhnlichen Einkuͤnfte ver⸗ 


mehre, damit ſie ohne Schuldenmachen beſtehen könnten. Die Chur⸗ 
fürften ſahen dabei ein, daß, wenn ſie bei dieſem Begehren reuſſiren 
wollten, fie. auf ein neues, ſteuerbares Objekt denken müßten, weil die. 


alte Grundſteuer zu ben - ‚obigen beifen Schuldenfonds bereits in Anz - 


ſpruch „genommen war... Es war daher natuͤrlich, daß ‚bei den, vielen 
Vorſchlagen, welche die Landesherren immer wieder zur Vermehrung 
ihrer ordentlichen Einkünfte an die Staͤnde gelangen ließen, ſie ftets 
anf. eine in di recte Befteuerung gewiſſer Lebensbeduͤrfniſſe der Unter⸗ 
thanen quruͤcktamen und‘ merkwuͤrdigerweiſe faͤllt daher das Verlangen 


einer gewöhnligen Hilfsſteuer zu den landesherrlichen Ausgahen 


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mit dem Urſprung ber inbierten Steum mwfaumuen nnd dieſe ‚fie der‘, 
Keim ‚ver Aceciſe; der: Heiligen Grenzzoͤlle u. T. w..geworden,. worauf ' 
jetzt das ganze fo fünftliche Staatsſyſtem und die neuere Militairver⸗ 
" faffung, der ftehende Soldat, beruht.*). : Was aber jeht Zucker und | 
Kaffee und. das Beduͤrfniß Der Menſchen Darauf iR, ve. ver Grenzzoll 
hanpiſãchlich nachgeht, das war feit dem. Ende bes 15; Jahrhunderts 
das Bier/ woran unſre maͤrkiſche Vorfahren ſich fü fehr gerboͤhnt hate 
ten, daß fie vorzugsweiſe zu den fogenannten: Rarfen Bierlaͤndern ges 
rechnet. wurden, während. jetzt, merkwürdig genug, der Biergeſchmack 
auf das; ſuͤdliche Deutſchland uͤbergegangen iſt, weshalb dort das Bier 
ein, wichtiges, bei uns nur ein untergeordneies Steuerobject biſdet *"7. 
Schon‘ tm Jahre‘ 1488 bewilligten daher vie Landftaͤnde dem Chur⸗ 
fuͤrſten eine. Abgabe von. 8 Pfennigen für jede Tomne des ti’ Yen 
+ Stäbten***). gebrauten Biered unter ber Bedingung, baß die Staͤdte 
4 Pfennige (alſo zuſammen 12) von:-jever Tonne: für ſich, ‚für: ihre 
eigenen. Bevürfniffe erheben - durften, weil die: Stäbte aus ähnlichen 
Gründen wie der Landesherr;, ihre Ausgaben mit den gewöhnlichen 
Kammereieinkuͤnften wicht mehr zu beſtreiten vermothten. - Diefe ſoge⸗ 
nannte ‘alte Bierziefe "würbe.:feit 1488. beitändig fort erhoben und 
bald zu. den gewöhnlichen Rentheielnnahmen der Churfurſten gerechnet, 
fie brachte indeſſen nit: viel ein und erſchien bald ſaunnt allen Dos 
manialeinkünften - bei weitem nicht hiureichend aux : onpentung b ger: lau⸗ 
fenden Auegaben V 








) Die wilttächetoſeng einer beſtimmien Zeit ſteht immer mit dem in, fie Rat‘ 
findenden ‚Stenerweien in ‚genauem Zuſammenhange und. gewiſſer Wechſelwirkung 
ſo daß jene gleichſam die Probe von dieſer ausmadht. & lange bie Grundſtener 
die alleinige ober doch ſaſt alleinige Steuer war, beruhte auch’ die Laubes-Defenſion 
anf. dem Grundbeſitz; der ſtehend? Soldat gehoͤrt dem Geld vermoͤgru anb den dar⸗ | 


- . aufgebauten, Steuern an. > 


**) Wie perlodifch unter den’ Menſchen hewiſſe Bebürfniffe eniflehen und dere 

ſchwindenl vas⸗iſt fine jener Wahdelbarkeiten, welche dem Geſchichtaforicher ein ewi⸗ 
ges Raͤthſel ſind, ſo Tabagrauchen, Kaffeetrinken u. ſ. w. unb gleichwohl Beruhi 
hierauf die jebesmalige Stenervertaflung und ſomit der groͤßte Zeil bes Staates. 
lebens felbſt: 

ME Die Kitterſchaſt ‚kohle, zwar Non kam Breanen eigenilich auch ‚die alte. 
Bierziefe ‚geben, fie brachte aber biefe, Laſt ‚übzeitig, baburd) an ſich, daß, fie e dage⸗ 

gen has Net des Sefelbenuens‘ Ihrer Banern vaio, und, fe den  Blesbfap © bet 
Stable vermehrte. Ze zu * J 








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. So Ing die Sache, als Gyuxfuͤrſt Woſhin ik ‚aegen, das. Jahr 
1550 ſo yiele_ Schulden gehoͤuft hatte, ba. zu deren -Mehrmahme Sei 
ſeng har. Stände jene Heide. ältere Fonds, ‚ber Hufenſchoß und Städte: 


Ed 


. Taf, nicht aurchend, erſchienen, indem bie Glaubiger, denen die Do⸗ 


mqinen verpfaͤndet rogren, ſich herauf. nieht. ppfkten- verweiſen laſſen, 
weil ſie nur. eben ae Verzinjung amd Abfragung ber ; darauf ſchon 


rwhenden ‚Sröulpen hingfichten ¶ Man mußle-alfe, auf en. tgeueg Mit⸗ 


iel denlen. Der Ehurfurſt ginge darauf ans, ihm durch GBewaͤhrung 


einer Abgabe von allem. gusgeführten eher: ſonſt verkauften Ka yon, 
Woſle, Tuch, Flachs m. ſ. w die im Lande verkauft wuͤrden, ein 


Wylitel an die Hand zu ‚gehen... ih bei. vermehrten Iquftenhen Auoga⸗ 


ben vor Schulden au retien ‚und. zu. hüten: unn. bey Vorſchlag, welchen 


Epurfürft Jogchim U. im. Jahre 1550. deahgih:. am big Slane gichteſe, 
iſt daher als der erſte Gedanke einer eigentlichen. —* m. potrachten. 


Vor nichts aber trugen die Landſtaͤnde — man möchte ſagen inſtjnct⸗ 
maͤßig, da fe ihre ganze Wirkſamkeit und ihren Einfluß bei der Lan⸗ 


| deöregierung, dadurch ‚bedingt ſahen, — mehr Sehen, alg vor- Bewilli⸗ 


gung einer. folchen. Rönbigen. inbirestep Angabe an, den Sanbesheren, 


. Deren Groͤße und Folgen ‚zus Bermehrung.bes landethexrlichen Macht 


fich nicht abſehen ließen, währenp aus ehen dieſem Grunde — eben⸗ 
falls gewiſſermaßen inſtinctmaͤßig — die Churfuͤrſten daxauf beſtanden. 
Auf allen Landtagen des 16. Jahrhunderts iſt daher um eine ſolche 


flandige indirecte Ahgabe an den Landesherrn gelämpft worden, die 


Ländſtaͤnde gaben indeſſen nicht nach, ſelbſt 1627, als die neue Krlegs⸗ 
laſt zu neuen Steuern faſt gewaltſam noͤthigte, war mit einer Acciſe, 
oder, wie man es damals nannte, den ſogenannten Gener almitteln 


nicht durchzudringen, und es gehoͤrte erſt die lange und drangreiche 
Erfahrung des 30 jährigen Krieges und die ganze Energie. des großen: | 


Churfürſten dazu, um die Acciſe wirklich in das Leben zu rufen. ®)- 
‚Run ‚entftanp aber, 1550) die Frage, was denn mit der übergro« 


Bei: landesherrlichen Schuwdenmafſe anzufangen fi? denn: daß geholfen: 


werden müſſe, das fahen die, Stände wohl ein. Sie verfielen daher 


darauf, einen neuen Brebitfonds zu bilden und Dow. ihrerſeits eine 


re - 


*) Gelb 1658 warb fie wieder aufgehoben unb erſt 1673 wirklich durchgelett. 


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4 


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— 1 — Eu 


neue! Abgabe vom Biere und zivar ſowohl in den Staͤdten als auf 
dem Lande (fo weit dies herkömmlich zu dem eigentlich nur ben Staͤd⸗ 
ten zuftehenden ‚Gewerbe des Brauens berechtigt war ®)) einzufuͤhren, 
welche von gewiſſen Verordneten der Ritterſchaft und der Immediat⸗ 
ftähte gemein haftlich erhoben und verwaltet wurde. Auf dieſen 
Fonds, den ſögenannten neuen Bier gelderfonds Abernahmen fie 
nun die churfuͤrſtlichen Schulden und wiefen die Gläubiger darauf an, 


welche -auf die älteren beiden Fonds, ven Hufenſchoß und Stävtefaften 


. 


"nicht übernommen werben konnten. So behieftett die Staͤnde vie in⸗ 


directe Abgabe vom Bier in Händen, da e8 bei ihnen fand, in wie 
weit fie von neuem landesherrliche Schulden darauf übernehmen woll⸗ 
ten oder nicht. Das neue Biergelv num, wie es Im Jahre 154951 
nach vielen Schwierigkeiten bewilligt ward, beſtehend in einer Abgabe 


von 21 Qulven**) vom ganzen. Gebraue, welches zu 26 Scheffet 


Datz berechnet warb. 

Es gab alſo um 1560, dem Zeitpunft, auf den ed und jeht an⸗ 
kommt, drei landſtaͤndiſche Creditfonds, auf welchen beſondere Schulden 
ruhten, die aber auch ihre befonbere Einkuͤnfte hatten, ) nemlich: 

1.. Der Fonds des Hufen- und Glebelſchofſes. Bei ihm 


intereſſirte nur bie Ritterſchaft, da er bios auf Abgaben des platten 
vandes und der kleinen Meviatftäbte beruhte. Wie dieſe 1565 von 





*) Nur die wenigen Krlge auf-bem. Lande, welche ſich 1513 im Beflg biefes 
Rechts befunden hatten, durften braunen, außerdem aber ber Abel nur für feine eigue 


‚ Eonfumtion. 


**) Man rechnete 1549’unb bie 1550 in der Bart nach märfifihen Gulden, 
3% märftiche Groſchen gingen ‚auf einen Bulben und 42 auf einen Thaler. Dom: 
1557 bie 1560 warb nad Gulden, der, Gulden au 18. Silbergrofchen gerechnet und. 
1560 trat bie Neichsmünzordnung ein und man rechnete nach meisnifchen Gulden, 


der Gulden zu 21 Silbergroſchen (Albus, Würff). Bon 3571 ab ward nad Tha⸗ 


lern gerechnet. Die Rechnung . nach Stendaliſchen Marken, lübiſchen arm 


- 3. in der Altmark, ging nebenher. 


“#8, Der große Eredit, veſſen ſich dieſe Bonds big auf die neueren Beiten en 
freute und her den großen Zriehrich bewog, ſie ungugetaſtet ſiehn zu laſſen, bernhie 
eben in der abgeionderien ftändijchen Berwaliung. und in den befondern Einnahmen 


. ber Fonds, beides fucht man Heht zu Tage durch Bildung befonderer Tilgungsfonds 


und dutch eigends’ verpflichtete. Ianbeshereliche Behötden (die Hauptverwaltung ber 
Staateſchulden) zu erreichen, am Ende aber müffen tie Tomainen und Zerften ims 
mer ben Banntgebel | des Eredits abgeben, ” lange fe nemlich noch ſonſerrirt 


— erden, 


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dem contribucdlen "Stande erhoben: wuürben, daruͤber giebt ein! Aufſeh 
ves Kaſtners zu Tangermuͤnde, Andreas ‚Reiche, uͤber den Bauerſchoß 
it der Altmark (die andern Provinzen wigen nicht fr 0% Aus⸗ 
Fünf, den wir daher hier mitthellen: : * 3r 
‚Ale Höfe und Koffäthen» Erben find tarirt nach Siendaliſchen 
Marken; welcher So run m: Werten wärig: fi geht 2 Guben 
Mine u. Fr 7 
Dazu giebt fiber ufner und’ Hüler x vom Hefe und der’ wieti⸗ 
an Vorſchoß 1 Gulden Münze, der Koffäthe -4 Gulden Münze. 
“ item jeber viſner und 2 Mile 1 Gulden Giebel, der Kof⸗ 
ſaͤthe 2 Gulden.’ . - 
| ‚Die führende Habe giebt —— and 
{ Pferd Schi. fuͤbiſch, WE J 
— 1 gallen DEE 9 
Ochſe 21 Schill. Mash © 
4 Rind 'oder Kuh 1 SCHE: —* Dein 
4Schaaf oder Schwein 8 Drilling: 
4 Std Bienen 3 Deitig. et 
en GE — — er 
Wean erfieht hiereueh Daß e8 eine Art lanblcher Veendgeneſeuen 
| pimal vom Grund und Boden und vom Vieh war. Die Regel, ber. 
fondere Erhöhungen ungerechnet, unter Churfuͤrſt Joachim Il. war, daß 
von der Hufe ein Gulden und vom Hauſe (Glebel) ein Gulden ge⸗ 
geben ward: Wie Bauergäter im Lande wurden deohalbez. B. 1541 
vurch? Deputirte bes Ehurfärften. und der Stände und mit Zuziehung 
der Nachbarn befonders abgefchägt (auf Hufen renuzirt) und bie, Chur⸗ 
fürfttigen Amtsbauern haben von: jeher auch." zum - Hufenſchoß beige⸗ 
‚tragen. "Der: Bufenſchoßſonds iſt uͤbrigens im Anfang des 17. Jahr⸗ 
hamderts, zwiſchen der’ Altmark⸗Priegnitz“*) und der Mittel» und Uclder⸗ 
‚Hart: in zwei beſondere Fonds mit Abtheilung der Schulden‘. getheiff 
worden und beide Fonds haben ſich waͤhtend der Stürme des 80 jäh- 
rigen Krieges ſo glemlich erhalten und bis 9. gum ‚Sabre 4820 Sehnde, 


‘ 
— 9 


4 Die Milnget-Briegnig. heite im Banfe des ‚17. Sasrhunerte thte Schub 
bezahlt und dadurch fi vom Hufenfchoß freigemacht, unter Koͤnig —V muple 
fie ihn aber. nach 'vielem Widerfireben, von Neuem übernehmen. — 





N 


+‘ 


bie dag „gpıpipmels. Ahgabe aber, dar Hufenſchaß· und das-:Bichelgsib 
wird, fo weit es eine Renl-Mbgape: iR, noch jeht zyhoben. ‚Die Übrie 


gens fehe ‚merkwürdigen Schickſale, welche dieſer Fonde unter dem .gro- 


ßen Churfürſten und unter König. A L en a Pan 
bier nicht. erzaͤhlt werden 

2. Der yeite Fonde, aenſai⸗ haſbeden —* — —* 
Schulden, war ber ſogenannte Städtefaften, er beruhte auf der 


Grundabgabe der Städte, dem: ſegenannten Pfund und Vorſchoß und 


wurde daher nur von den Immediatſtaͤdten peralie.. Ueber die Schoß⸗ 
abgaben „der, Städte uni 1560 ift Folgendes zu ‚bemerfan 

Der Vorſchoß war eine firitte Abgabe, welche urſpruͤnglich jedem 
Hansbefiger nach der Groͤße des Haufes (ob es Brauerbe, Bude u 
ſ. w. war) und nad) feinem Rahrungsſtande, Capitalien, Pieh u. ſ. w. 


zugemeſſen war, ſich aber bald, ohne Rüdficht auf pie Vermoͤgensum⸗ 


fände des Befigers in eine ſtehende Reglabgabe verwandelte. Unter 
Churfuͤrſt Joachim II., um 1560, war: Regel, daß von einem Haufe 
1 Thaler 12 Gr. Vorſchoß zãhelich in zwei. Terminen- gegeben ward, 
nemlih einmal 1 Thaler, das zweitemal 12 GEr. Der Pfundſchoß 
dagegen war und blieb eine Art Vermoͤgensſteuer der Grundbeſiher. 


Alle Haͤuſer, Inter, Wieſen und Gärten in ben. Stängen: waren nem⸗ 


lich zunaͤchſt wach Schoclen oder Pfunden (daher der Rame Pfund⸗ 
ſchoß) ahgeſchaͤzt, dazu mußie jeder fein uͤbriges Vermoͤgen en, | 
xiren und: sinn Eid des Inhalts, leiften; . 

. von: alen, Immobilien und Baarfrhäften, von Sitberwerk Sic 
und Gapitalien ven rechten Vorſchoß, ‚dann ‚vom “oe 8 (ne wir 
viel) Pfennige Pfundſchoß zu; geben. 

Der Pfundſchoß war nemlich, je. nad, dem, Bediriei,. chend 
ober fallend, ym.-4560 aber wurde: regelmäßig. jaͤhrlich zweimal, jedeg⸗ 
mat 8 Biennige, Gufammen alfo 16) vom Schock Pfundſchoß gegeben. 
Der Schoßeinnehmer jeder. Stabt ‚ließ jeden Schoßpflichtigen ‚obigen: | 
Eid leiften und trug danach defien Schoß in das Schoßregiſter. ‚Hinz. 
ſichtlich der Orumpftüde ‚aber. blieb es hald, bei den. einmal angenom⸗ 
menen Schoßtaren, über deren Ungleichheit denn natürlich Klagen ent⸗ 


ſtehen mußten, denen man durch Reviſion ber Schoßtaxen 3. ®. 1567. 
vorzubeugen ſuchte, allein es konnte nicht fehlen, daß fih der Pfund: 


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no — FE — 
ſchoß ebenſalls zenig in eine "rchte‘ Reallaſt vawandelte, ſo daß jede 
Stoadt eine üͤblich geworbene beſtinimle Schoßquote ) fecilich⸗ gang - 
außor Verhältniß init dem wahren Grundwerth ihrer Häufee:w. ſ. w. 
zur Stoͤdteſchoßlaſſe abfuüͤhrte. Weber die Aufbringung des Stadifchoſ⸗ J 
ſes iſt ein um wieſe Zeit denwwa 1869 aifgeſetztro Bebenken wegen 
Wurderung der Staͤbieguͤter lehreeich, welches vaher bier" folgen ‚mag: 
| Erſtlich — ſo Heist +8 In:diefen’ Bedenken feict mut’ aus- den 
Raͤth und zwei: PBerfonen aus: dee Burgerſchaft zu verordnen⸗und zu, 
Beeidigen, die jedes Buͤrgers liegende: Güter -vegiffeirek.,; wie jeder fte 
erdlich namhaft macht: und tarirt, auch brfen die persiimeten Perſonen 
‚die: Tare allenfalls erhoͤhen. GEbenſo ſolle: jeder Buͤrger ſeine zinsba⸗ 
een. Eapktalien, und zwar dieſe mit Abzug-der Schulden, eidlich ‚ringen 
Bert, ‚bei den: liezenden Grühven finve: fein Abzug der Schulden Rat, . 
wie 28: heiße quia.icalleotä,. quae imponuniur rebus,'dicuntur-0ne- 
r&patrimonialia et: inhäereht rehus In gleicher Art ſolle 
iebes Bürgers Nahrunn nach Gelogenheis! jener StädWYtärich: werden 
zum Schoß In der? Regiftraur der Häfen” feiern wolle : und: halbe 
Wachen umd ·Buben zu ieh und zu nmernm weiche Nahrung 
barin gettieben Werbe. he EL 
Hietnäachſtſ ed. —— Be Regiſtratur aller ſwehtaren Guͤter· vor 
Städte zufätimehgubtingen uno) gleichinaͤßig feſzuſeden, was eine / volle 
Wache n.“ ſ. w. Vorſchoß geben ſolle, dann, was je 100 des. Werlhs 
dee Guͤter an Pfunbſchoß geben ſolle, wobei at! Rande: ſteht, imimo- 
bike! an secundum‘ valorem aut -fruetus sint aestimanda megna ·est 
inter doetos disputatio. Ingleichen Sollen alle Capitualien Kaufnah⸗ 
rung u. ſ. w. den beſfimmten Pfundſchoß geben: (denn biefer war da⸗ 


-mals: noch eine: nach Kein "Br höher oder viereiger arbeite | 


Dermögemefeut.). in 2 
Aller Bein uAd- Bro PM deiftns- in dem — * 
— Ba . y H q J 


2) Mach der Ganpffiepmatsitet von 1675. Die Mltmärtifgen Städıe ergaben 
417899 Schock, die Priegnigfchen 129900, die Mittel- und Ndermärkiigen Stäbte 


2.859706 Schod} bie Ptiegnitz Magie aber’ ſehr überusckheilt zw fein und vaß ih ber 


Altmark die Schoßenden ihre: Syulben bei der Angabe vreo Bermdgene abzegen 
was bei ihr nicht gefchehe. 

00) Weiſtens wird Vorſchoß geſchtieben vs $. der vorweg bejahlt —* bi 
—* Fönnte man an den Rauchfang, das Haus, benfen. 


U 


Stäbtefaflen zu: berechnen dort yxrdentliche Scheßrehiſier anzalegen und 
mit, ben Einnahme die. Staͤdteſchuld zu hegahlen. Wenn eine Stadt 
k- B. wegen. Beuriihaben nicht vanlen Bone, J ſe abertdagen 
werden. 
Sei endlich eine End verbärhtig, 1 Fri gu nieteig. gemärbigt zu 
haben, ſo fofen bie ‚andern Städte cine Iumifiäarc despalls anſtellen 
koͤnnen, und eine folge. Stadt koͤnne auch befitaft werden. 

u Dieſer Staͤdtefonds gerieth ‘Halb: in:große Bedraͤngniß, weil Die 
Städte ihn, durch Aufbringung, gehoͤrig hoher Schoͤſſe nicht foutenigien 
und faſt jede einzelne Stadt ſchon ‚gegen das Ende das 40. Jahrhun⸗ 
derts eine betraͤchtliche eigeng, Schuld (welche man die Rathhausſchuld 


nannte) uͤber ſich hatte, wovon in den ſtaͤndiſchen Verhandlungen, mit 


vielen Klagen über ben ſchlechten Zuſtand der Staͤdte überhaupt, viel 
die Rede iſt. Um dem Staͤdtekaſten aufzuhelfen, verfiel ran, bayauf, 
ben Bonds im Jahr 1565: zu theilen und: einen: Altmarliſch⸗Priequit⸗ 
ſchen und, einen Mittel⸗, Udetmark⸗ und Ruppinſchen Stoͤdtelaſten, 
jeden mit beſondern Schulden zu hilden; wovon unter, auch noch die 
Rede fein. wird. Zur. Aufhülfe ‚des Städtekaſtens gereichte eine rxuert 
1560 zu Gunften der Städte nachgegebene Erhöhung. ker im Eingange 
erwaͤhnten landeshexrlichen alten Bierzieſe durch das fogengnnie Zus 
fchüttef > indem man zugab, daß ein: Gebrau ſtatt aus 26: aus JO 
Siheffeln Mal: deftehen. koͤnne und den Stadten erlaubte, von dieſen 
4 Scheffeln Die: Zieſe für den Städtekaſten zu ‚erheben. Im Sahre 1572, 
aber, als die großen hinterlaſſenen Schulden Churfuͤrſt Joachim UI, uͤber⸗ 
nommen werden mußten, jührte man die Mahlzieſe (dgs Scheffelgeld) 
ein, wonach alles in den. Staͤdten vermahlene Korn eine gewiſſe, doch 
geringe Abgabe. an Gelde zu leiſten hatte,) Nachdem gegen das 
Ende des 16. Jahrhunderts das Branntweinbrennen in. den Staͤdten 
zugenowmmen hatte (ie Franfurt an der Ober brannten 1604 80.Bür- 
ger, man reſtringirte es aber auf 14) wurde 1622 auch auf die 


J oo. 
‘ . ft 22 ... Dur le, 





N Im MM jährigen Kriege trat bie. bapnelje.ober fogemannie Kriegemehe, hin« 
am and in engem Zeiten Kate daher ieher im. einer Stadt vermahlene Scheffel 
Weitzen ober Roggen die alte Mahlziefe zur Staͤdiekaſſe, die doppelte Metze (welche 
früher in die SEeselaſe rei uns bie ‚nel, uni 1 beide au Acelſcloſe, am eni⸗ 

richten .. 


/ 





\ Broniennenblafen‘ "eine Ab gabe zu Gunfen bed rüolifene: gelegt 


Wahrend des SC jährigen Wdieges: gerleih: des Staͤbteſchoß und mithin 


diefer: Fonds te. Die graͤullchſte Verivitrung ſo vaß der große. Ent 


fürft -ju einen gewaltfamen Mittel ſeine Zuflucht nahm; unter veni 
Vorwande, daß die: Glaͤubiger durch Die längiähttg genoſſenen tinſen | 


- (elir& :alterımn, tantum).:thr: Capital! bereits. empfangen hätten, alle 
Berzinfung <nuterfahte und das Capital felbfe auf-ein: Biörtel.(25 Bros 


zent) reduzirte.) Wie hierdurch‘ das ganze Erflüteereniiiwerk: ber eige⸗ 


nen Abminiſtration ber. Stäbte: entzogen und einer gewiffermaßen lau⸗ 


deeherrlichen Behörde untergeßen wurde, wie mit Einführung der 


Acciſe die alte Gtundſteuec ‚der: Häufer, (der Stadifchoß) ins Stocken 
gerieth und wie König Fuedrich I. im Jahre 1703 verfischte, ihn theil⸗ 


weiſe wieder :in. Bang zu bringen, wie: dagegen allmiklig:-Bie:im Laufe 


vro 30 jährigen Kriegs entſtandene Militäkrlaft, ver Servis, ſich zu 
einer Art ſtaͤndiſchen· Grumdſteuer entwielie, das alles lunn her nid 
weiter verfolgt werden. ZT 

3. Dervritte, : pie 155% in Bang geſetzte —*— ‚war: der 


neue Biergelderfonds, welcher, da das neue: Blergeld, vie Bier⸗ 


Zieſe, von Stadt und Land aufgebracht wurde, von‘ beiden ftämvifchen 


Körpern‘. gemeinfchafttich . verwaltet wurde und. er hat ſich bis auf. die 
neueſten Zeiten, bis zur "allgemeinen Unwandlung ver Indisdoten:: Ybs 
gaben, erhalten; indeſſen daburch eine erhebliche Abaͤnderung erfahren; 


daß feit Einführung ver Regie. umer. König: Ftiedrich dem Großen’ 


der Antheil der Etäbte am Biergelde aus: der landedhertlichen /ieuſs⸗ 
Kaſſe zum.ftändifchen :Biergelderfonds gezahlt wutrhe 


. Im Jahr 1851 betrug, wie bemerkt, die Abgabe 24. Salbe 


von Gebrau, "von 26 Scheffein Malz, im: Jahre 1864 wurde: die 
Abgabe um: 4. Gulden für ‚ven. Wispel Malz erhöht. Im Jahre 154% 
als die große: Hinterlaffene Schuldenfaft Ghurfürft Joachim II; haupt. 
faͤchlich auf. den ‚Biergelderfonds übernommen wurde, wurde das Bier 


* 
1 N ot —A 
. —W 





*) Dieſe hoͤchſt merkwuͤrdige, auch bei bem Bufenfchoß m. ſ. w. um 1670, je- 
doch nur auf zwei Drittheile vorgenommene RNeduetion, ganz Ähnlich neusten: Maß⸗ 
regeln, wuͤrde in der Geſchichte der landfländtfchen Verſafſung unter Churfurſt Fried⸗ 
rich Wilhelm näher erläutert werden: müſſen. 'Weo-pia- corpora Snaeriger manch 
trat übrigens weber bie Reduction noch ber gehemmite: Ginchauf ein. 


e 





a 


geld auf- a Aheic12. Breiten vom ganyen Geheau, das jedoch auf 
36 Scheffel: geſetzt ward,/ erhöht. und A624 verfuchte man gar das 
Doppelie,..7 Thaler, auf jedes Branentigit'.legen;: mad aber, wegen - 
der Widerſeglichkeit dar "Stäpte) nicht muuchgeführt werben. konnte 
Bereits im 16 Jahrhundert test dem: Biergelderfends cine Abgabe von - 
dem in die Staͤdte eingeführten: fremden Biere hingu, da fonft das 
inlandiſche Braugewerbe vie Concurrenz mit dem: Auslande nicht haͤtte 
aushalten können) die indeſſen nie- fehr..beträchtlich geworben iſt, wie 
denn ͤberhaupt die Ziefe, melche die Landſtaͤnde von Bier und Btannt- 
wein für ihren Bands: erhoben, im 48. Jahrhundert gegen Das, was 
bie landesherrliche Acciſe von beiden Artikeln ertrug, nur unbedeutend 
war. Sei dieſemFonds Hatten uͤbrigens die Stäbte ſtets ‚große Kla⸗ 
gen. gegen die. Vandſtaͤnde, welche auch in’ Ben nachfolgenden Berhande 
lungen berührt "werden, atheilo nemlich Darüber, Haßı' viele Unberechtigte 
auf dem planen Lande -Dranten und dadurch den. Städten Die Nahe 
rung entzögen, theils darüber, daß die altbrauberechnigten Kruͤge des 
platten Rande. ihre: Zieſe nicht ordentlich. einbrächten. Die Ritterfchaft 
ihrerſeit klagte aber: wieber über das ohne, ihre Einwilligung den 
“ Städten nachgegebene Zufchüttel, woron oben die Rede war. - 
Gs .ächeing zweckdienlich einige Worte uͤber Die, Art. und. Weife zu 
fagen, wie im 16. Safchumbert: Das Birxgeld in den Städten erhoben 
wurde, was beſonders aus der Brauordnung fie: Nauen von 1563 
"ud. für Wiſtſtock pon 1665hervorgeht. Schon 1558, bei’ erſter Ein⸗ 
führung;: ‚der Abgabe, waren in jeher: Stadta heſondere Zieſemeiſter eins 
gefetzt worden. Alle Saͤcke mußten ‚auf: eiue befimmte · Scheffelzahl 
geeicht werden.Wer⸗wun brauen wollte. köfte ein Ziefezeichen. vom 
Zieſemeiſter (wie: viel⸗ Mat: er hwerſteuert. habe) and. gab .e&. dem Thor⸗ 
wörter. ab, wenn ‚et zur Mühle- fuhr, «bie Müller follten.. aber: auch 
Acht haben, daß ſie nicht mehr alten, als der, geeichte Sad beſagte, 
und. bei,der Müdfehr: des Maltzes von ver Mühle fand: eine neue Un⸗ 
terfuchung ſtatt. Das Weitere enthielt die alte Srauordnung Churfuͤrſt 


— —— 
1 Be LE SE ME 


*) ‚Uns ale. Bantefürften, kankb: Den, Chansärf. 163. an, Die Stan Benin, if 
euve Widorſetzlichl⸗ein. nuleidlich, bey: witu wollen monarchicum statum. im Laube 
‚erhalten wiſſen und: fdunen. Den ner Ton r welchen lgarehlens ‚auf dem önde 
zu folgen pfleget, gar nicht dulden. — . Be ee Er Tr 








\ 








| 335 


j Sach it. ib die neuere von LT 77! Vom ande PEST · uidet ſih 
aine hniedefänte: Berechnung der Koſten!chnes Branche” in der Siade 


Eoſſen Man nahm‘ nehmilich 6 Echeffel Weißen, ju * Gulden, alfo 
10 Gulten wetih, "wette 6 Scheffel Ma ‘(ein halbes Gebrau®)) 
gaben. " Davon’ ging 4 Schiffe für’ die herrſchaftilche Mahlmehe "ab 
uicd es blieben 6 — zu Verbruuen. Die Eoſten betrugen 6 
maͤtlifche Groſchen fire: das Maltzen ad‘ Scheffel 1° '&.), 232. &e, 


waſſer, 3 Gr.“ file vns Brauhaus, 3 Gr. fuͤr die Malbführe fir vie 
Mühle, 23 Gr. 6 Pf für Foteikel. Hopfen (bein- SiHeffet zt 13 maͤr⸗ 
fiſche Groſchen gerechnet) 18 Gr. fuͤr Brauholze 84 BEER. 2: Brite 


maͤgde, 3 Gr. 6 Bf. dem Brauer, I Gr. für Stroh, 1 ©r. dem Muͤl⸗ 
ler, 3 Pf. dem Muͤhlknect, 6 Pf. der Traͤbermagd und Bierfaſſerinn, 


fo. daß alle Koften 12 Gulden 24 Br. 5 Pf., oder in gutem Gelde 
ee 15 Pfennige auf 1 Silbergroſchen gerechnet) 10 Gulden 7 Sgr. 


5 Pf. betrugen. Die 6 Scheffel Maltz ergaben nun 12 Tonnen Bier, 


jede Tonne Tonnte um 1 Gulden 29 Gr. verkauft werden, alſo zu⸗ 
fammen 22 Gulden 16 Gr. märfifh, fo daß nach Abzug der Koſten 


9 Gulden 23 Gr. 3 Pf. Gerimnferbtiebr Rad, ſolchen Berechnungen | 


legte num jede Stadt gine Biertare an, wonad das Bier verkauft wer⸗ 
den mußte, wern 3. B. der Scheffel Weiten 1 Gulden galt, ſolte 
die Tonne Bier um 29 Egr. verkauft werden nf. w. 

* Auf die erwähnten drei Fonds, den Hufen- und Giebelſchoß, den 
Städtefaften und das neue DBiergeld war alfo um 1560 die Steuer: 


u verfaffung der Churmark Brandenburg, (mit Ausſchluß der Neumarf) 
auferbaut. Wie im 17. Jahrhundert, zumal feit16L0**) und ſeit 


den Kriegslaften des 30 jährigen Krieges, eine‘ neue außerordentliche 
Grundſteuer alljährlich nothwendig erfchien und ſolche von den Kreifen, 


°) Rad dortiger von der Churmark verfchiebenen Berfaffung. Das neue’ Bier 
geld iſt in der Neumart erſt 1571 bewilligt. 


“*) Das Jahr 1610 if für bie Churmark höchſt wichtig, in ihm liegt der erſte 


Urfprung des preußiſchen Heeres, indem die Landfände fich zuerſt zur Aufrechterhal⸗ 


tung des Unfalls der Jülicher Lande, zum Unterhalte geworbener Reiter und eines 


Regiments Fußvolk verſtauden, worüber die Verhandlungen fehr merfwärbig find. 
Zugleich trat der Churfürſt der evangel. Union bei, und nahm unter Bürgicaft ver 


Stände dad Darlehen ter 200,000 Thlr. von Dänemark anf, deſſen MWiederbezahlung, 
\ 3620 die ſtaͤndiſchen Eretitfonde ſehr zerrüutete. ‚ 


Can 12 wamalige Ser) alte‘ Bierzieſe 2 niãtkiſche Groſchen für Rohe. 


/ 


’ ‚ — 306 —— 


Arie deren· neues Organ, den. Kreiſcommiſſarius Candrart) ange 
bracht werden. mußte, wie. ſich- aus biefer Steuer ,allmählig bie neue 
(andeöhertliche ordentliche ‚Eonteibution (Grunbfteuer) . entwirtelte, 
wie der. Zutritt der Accife das ſtehende Heer moͤglich machte und neben 
der alten. Hofrenthei oder den. churfuͤrſtlichen Domaineneinkuͤnften eine 
Kriegskaſſe entſtand, in welche Contribution, Servis und Acciſe zu⸗ 
 fammenflofien — dies alles muß hier, uͤbexgangen werben, da. es einer 
ſpaͤteren Zelt angehört und IR nur zu wieberholen, daß neben. dieſen, 
in. die. landesherrüiche Coſſe fließenden ‚neuen Steuern bie ohigen drei 
ſtaͤndiſchen, im. 16: Jahrhundert‘ entfiandenen Steuerfonds bis auf die 
‚neuen Zeiten ſonehthen blieben. 


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Biograpbifhe 9 Rachrichten: ‚über diejenigen Prinzen 
Bes markgraͤflich Brandenburgifchen Haufes dle in 
ver Deſterreichiſchen Armee mifstaichfee Wütden Bes 
ME BE eleidet baben. in ng Gm“ 


die " .. +: . Er . Bon . 2 NIGH ee 'ıı „I. rl) PH ai 


Tote ‚dem Diet Leopold von ihr u in 


Di either Sberfkieutenant Sie. vente, Au: äh 
lcher Weiſe, wie dies mit Prinzen des Wuͤrtembergiſchen Haufs ge⸗ 
ſchehen war, zur Aufnahme in die von ihm redigirte ;öfterreichifche Wli«_ 
lair ⸗ Zeitſchrift, Biographien: derjenigen Brandenburgiſchen Fuͤrſten, 
welche, irgend einmal militairiſche Würden in der kaiſerlichen Armee 
bekleidet. haben. Da as ihm · hierzu an authentiſchen Quellen ſehr ges. 
brach, wandie fich. derſelbe im Fruͤhiahre 1847 mit dem Gefuche hier 
her, duneinem ſolchen Vorhaben ihm durch Mittheilung von Nadrichs - 
tr; nit, ben: fönigk Hausatchivs⸗Aften ;behülflich: gu: fein. ı: Gern ums: 
terzog ich mich einer Arbeit, als deren Frucht ſowohl die in. dieſem Eur 
Hefte mitgeifeile. Jugend» Geſchichte des Markgrafen: Chrittian Emf, , 
wie nicht minder gegenwärtige. biographiſche Ausfühctingen anzuſehen 
ſind. Ich swähle hierzu Das Organ der Maͤrkiſchen Forſchungen um: 
fo lieber — als der bereits im October 1847 erfolgte Tod des Oberſt⸗ 
lieutenant Schels, und bier über die Graͤnzen des ausſchtießlich militai⸗ 
riſchen Geſichtspunltes hinausfallenden Skizzen eine Berũuckſichtigung 
viefes gewiß nicht unwillkommenen Maierials zur Sharafteriät Dee: 


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— 338 


Fuͤrſten des Brandenburg⸗Zollernſchen Stammes, in der eben erwaͤhn⸗ 
ten Militair⸗Zeitſchrift nicht in Ausficht ftellen. | 


x 








1. Markgtaf Friedrich, 
geb. 2. Mai 1460 + 4. April 1536. 
Friedrich, der zweite Sohn des Kurfürſten Albrecht Achilles, 
warb am 2. Mai 1460 geboren, ſuccedirte in Anſpach den 11. Maͤrz 
1486, und in Bayreuth den 26. Februar 1495; vermählte fih am 
14. Bebruar 1479, nachdem bereits 1475 in feinem 15. Jahre die 
Berlobung vollzogen war, mit Spoig,Caftmir's IV. von Polen Tochter 
Sophia (+ 5. October 1512), mit ber er 10 Soͤhne und 7 Tochter 
ae flarh ABI le ar. —R 
‚Die Archnes⸗ Alten enthalten, übe. ihn nur ag. der. Enrge 
fon, nit. der er beukpt wer, ſeinen zahlreichen Söhnen durch ⸗Erwer⸗ 
bung geiſtlicher Pfruͤnden, ein xermehrtes: Einkommen zu ſichern, wie 
die weiteren Mittheilungen über feine folgenden vier Söhne Caßmir, 
Georg, Johann und Friedrich beweiſen werben... Was derfelbe dem 
Kaiſer und Reiche geleiſtet, in Rath und kriegerifcher That, das war 
ſeſr bodeutend and. moge inewenigen Zügen. angedeutet werben, —X 
Echon ken Jahre 1476 wohnte erden: Feivzuge ſeines "Waters 
ner. Pommern bei; im Jahre1401 iſt et mit 780MPfecden, 
vielen: Grafen, MRiterwiund Kuechten nach: Heidelberg ine) 2485 nach 
Aufpuch:r zii: Turnler gezogen, wo er, berühmt durch feine Berncrint- 
heit und kelbesleaͤfte, FO. Ritter vom Pferde rannte. Im Zahre 4488 
fait er dem Ir Diünge: zefangen gehaltenen Marickilian, Sohn "und 
ppliteten Nachfolge: Kaiſer⸗ Friedrichs III. mit 600 Pferben iz: Huͤlfe 
| us bewitkiey- vereint. mit Sewg / auttecn Wü a Eaafen, R "ref Pe 
fang. un an te En % 15 
dd eidateie "gegen Saiern — wurdr Fuiebuch fen 
" Genconf über die Reichsarmer vererbnet.:umd- hielt bei Augsburg auf 
dem tchfelbe Muſteung über. 20,000 Ram; jwong Baiern vs 5. 


— — 5 .—. ud! BR wur ar 227 
*). —* Rimfä; Beandenbargiſcher Eedeuchain.: A’ :.: 
‚**) Ginen ſchaͤtzbaten Beitrag zur Geſchichte der Fortſetung „ieſes, Arie 9 iR. 
ben Jahrin 1478 und 1479 giebt v. Ranmet tu v. Ledebui Eigen. t (1 


34-277 a De ip 





— 3 — 


den und nänfgte. Regensburg, ,' dem Kaiſer zu, culdigen. Unruhen in 
Fyanlen ‚bewegen ihn, Gegen. mehrere ablige fefle. Huͤuſer ſich— zu wen⸗ 





den und das Schloß Guttenberg einzunehmen. Ier Jahre taoo ſandte U 


er 4000; bemafimete Fußluachte dem Sanbguafen, nun Selten. wider 
Braunſchweig zu Huͤlfe: Im Fahre 4504 üͤberfiel er. Die: Boͤhmiſchen 
Huctfovolker, welche die Batsen zu unterftäten. kamen, Andjagte ſie, 


ihnen (einen Verluß von 1600 an Tooten beibringend, nach Böhmen 


zurück... Das felgende Inhr ‚erlitt. : gegen den. Herzog von Baiern 
zen ‚eine Riederlage bei Ebuet; allein die Brandenburger übten das 
Wiedervergeltungsracht, +88: den. Kaiſer Marimilian ſich at Baiern 
verglich Ian. Safer : 1508: wonnte Friedrich. Mit, dreien ſeiner Soͤhne, 
Eafimit Genrg: und: Zohan: dem: Feldzuge wider bie Venetianer bei. | 
:; Die .20:,lehten::Sahre. ‘feines vielbewegten, thatenreichen und for- 
— Lebens brachte ver Markgraf geiſtegkranke in Abgeſchiedenheit 
‚von: der Bein: ; den. Piaſenturg Ka und: Bart in einem An von 
a8 Sn Bu J Hi KL Ting one vba nn 


ER OBER WEHR Be FE A 1 BER het tg} 
2: 2 Mtigidf Eatimig,. — 
J ab, 2 Sept 1461 +21. Sept. 1587... 


ef 
He Geiimi Luder At, ‚Sohn des Markgrafen: Geehrkh. Anſpach 
und: der. Sophie vpn Polen, ward gu Anſpach den 4}. Sept 1481 

gebaren.; Weder feiner Vefmmung als Erbprinz, nod® feiner. Ge— 
minhsbeſchaffenheit: und, Neigung gemaͤß für ben: geiſtlichen ‚Stan ge⸗ 
‚eignet, vielmehr ganz einer friegerifchen Richtung ſich hmgebend, Iasie 
des BatersBürforge, für. ‚eine große Anzahl’ son Kindern, ihn doch in- 
sen Genuß: zahlueiher und sinteäglicher Pfründen Au ſehen gewußt. 
dur. Es waren. zu feiner Zeit," was bie Dispenfationen- von ‚den; car 
—— Alter, und was die Häufung. und. Verkaͤuflichkeit der. geipti- 
en Uemtöx;;betelift, ‘pie ärgften Mißbraͤuche eingeriffen,. bie: nicht wenig 
u ben alsbnld unauſhaltſam hereinbrechenden Refotmation beitrugen. 


— 


— Es liegen und in dieſer Beziehung einige Mlsenftüde vor, die wir 


nm fo: weniger. ühergehen duͤrfen, als die hieſigen archivaliſchen Nach⸗ 
aichten über die Markgrafen faſt allein hierauf ſich beſchraͤnken. 

2 on im Jahre 14096 richtete Markgraf Sriedrich für einen ſei⸗ 
ne: Soͤhne, deren aͤlteſter Cafimir er. 15: Jahr alt Don das Auge 


I) 
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— — 


auf se Bisthumet Bamberg: und "Würzburg. "Inge 1407 er: 
thertt' Markgraf‘ Friebrich ſeinem Abgeſandten beim Koͤnige von Bohmen, 
Oswald Schechfſnie Inftruknon worin er ihm im Geheimen zu et- 
ennen 'giebt, daß er-fehtein Sohne Caſtmir vor 2 Jahden, eine Thum⸗ 
herrupfrundt Auf dem Thumbſuift zu Tötn Habe aunchmen Laffen; wie 
wol Wir Alt Beet fern, Ine ugaiſtlich zu machen.GSundern, 
daß‘ er bie. mit andern Pfrunden, die er hat, machvolgend auf ander 
nach unſetm Gefalen wenden, foll;“ unde da tm. bei. der. Aufuahme 
Her Domherren daſelbſt es Hergebracht. ſei, B. Ahnen, A voun Bater und 
A von Mutter: Seite: brieflich zu. beweiſen, es Ihm: aber an: Racheicht 
Aw Beziehung auf:die Ahnen ———— a 
ihn.die erforderlichen Erkundigungen: Dauiber einge ziehen ui. 
In doemſelben Jahre. L49T ward Dr. Bf nen abge: 
fertigt mit ‚folgender‘ Infbeuftion: Nachdem Wir. 5 ſebeude Sine;ha- 
"ten und“ ver teglichs weht. wartend "find, darumbe Die: notterft exforbern 
will, der etliche zu. geiftlichen fand zu oronen, fol Dr. Paul viele 
thon, von unfern heiligen Bater Babft zu erlangen für unfer Sohn . 
Marggraf Eafimie ein Neſervat Auf’ 2000 Gulden in der Provinz zu 
Mainz von Probfteien und anderen Digniteten derfelben. Unſer Sohn 
MR -nım Im’ 66. FJahr feines Alters, zu Coͤln, Bamberg, Würzbärg-und 
Augsburg ‚canonicus,-und für unfern: Sohn Markgraf Wrörg. ein Re 
ſervat mu auf 2000 Gulden in. der. Provinz zu: Cön: von Probſteien 
und andern. Dignitaͤten; derſelbe werde am nö März: vagate akt 
WE haba:noch keine Pfruͤnde“. re 
"Raum war: am 24: April 15801 —** Geier durch den 
andtee Wilhelm von. Heffen von ver naher brworflchenden⸗ Erledi⸗ 
gung: ver Dontpropflei zu Wuͤrzburg benachrichtigt worden, uls tr auch 
an den. Domhertn: zu Sreyfingen: Dr; Dietrich Mörung ;. der ſein Rath 
und Orator mn. peapftlichen Hefe war, ;fehrieb und ihn aufforderte, die 
nothwendigen "Schritte zu than; um die Stelle Bis feinen Sohn Caſimir 
äu‘ erlängen; gem wolle vr auf ſolche Dompropſtei dem Cardindil Senis, 
wenn dieſer die Verleihung bewirle, 2, 3 auch 4000 Gulven . zulegen. 
- Am 11. Juni 1501. ſchtieb Morung aus Rum; daß et ſich zum 
Cardinal verfügt und ‚ihn gebeten habe, daß er für ſich jeher die 
Probſtel vom Papfte erbitten imd fie daun dem Markgrafen Eafinir 


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— Sl u nn -. 


gegen Sein? jaͤhrliſhe Mein ablaſſen möge. Ich babe, ai, ggeiht 
Ur: Morung, nk die, Pragfel. in mancherlei apeiß, und, quf vil wege 
nu ron Muche bearbeitet, weiches ich Go. Fuͤrſtl. uaden in beigfa 
weiſan win wenig orten ‚nik gerau, auch uͤherlandt anje kezlich were 
u: ergehen. Aber Kan; Hrcfl,; Gnaden glauben mir, daß., ich weder 
kihznogf: gut. ſpaxen with” - Es war, ein;-Zette]. eingelegt, worauf ber 
merkt wird, auch „des Pfalzgrafen Orator habe, feit ‚länger ala einem 
halben Jahre mit dem Cardinal wegen ber Propſtei perhandelt; darq 
über iin. iedoch niemals. Mittheilung,. gemacht, wiewohl gewiß fe dab 
desbalt beraik mit. dym- Gapitel. (Einigung: genlacht, fel;, und, aman;hedz 
halg- zu Ungunften Brandenburgs, weil Die Bro Gluen meet, 
Sr. Faeſtl. Gnaden Fuͤrſtenthum uud Gebiet liegen. 2. : ri 3-4 
Auserdez erhiglt Johann Tettelhach Auftzag,. bei. dem, paphlichen 
—* zu Rlanherg ‚Erkundigyng einzuziehen, ob derſelbe vop..ner 
Voͤpſtlichen Helligkeit mit per. Gewalt. ausgeruͤſtet ſei, feinen. Soͤhnen 
in ·Vetreff ihreß zugendlichen Alters Dispenſqtionen zu ertheilen, [orig 
daß ſia zu. Praͤlzturen und andern Pfruͤnden mit oder ohne Serlfpuge 
augenemmnen · wuͤrden ;-Fernes, daß ſie zu gleicher. Zeit viel Mrälaturen; 
Miarreien znd andern Gottesgaben, die ſich ſonſt von ‚gemeinen. Reſhts 
wegen veben eſnander zu haben nicht gebühre, anzunehmen. haben und 
behalten - möchten. : Das Ergebniß⸗ der, Beſprechung mit dem Legaten, 
Gejbiichof von Rhodus war dieſes, daß es mit der Dispenjation we 
gen dys Alters. fine Schwierigkeiten habe; wohl aber mit dem anderen 
Mugfte, weshalb erſt nach Rom berichtet werden muͤſſe; er hoffe je | 
doch, auch in dieſer Bezlehung Vollmacht in Kurzem zu erhalten, wor⸗ 
auf er dann thun wolle was ihm möglich und ziemlich ſei. 
Auch unr das Gibisthum Mainz bewarb. fi Markgraf Sarg 
- gür. feinen Sohn. Bafimir woiewol er ex fein, gemiüt gentzlich dahin ‚ger 
ſtellt Häbe, nit geiſtlich zu werden, oc Bisthum anzunehmen z" Dazu 
hedurfte es aber ‚mehr. vep Gelbe, als aufgebracht werden konnle 
Ueber des Marlavafen Caſimir ihm von ſeinem Bater 1515 über- 
tragene Regierung det Anfpachfchen Tante, ſowie über ſeme einfluß⸗ 
roiche ‚Stellung, Die ner, im Reiche. einnahm, über bie wichtigen Dienſte, 
welcht er beft: Kaifee Marimilian I. ats General-Eommiffarius Inf Ve⸗ 
netianiſchen Kriege, welche, er dein Kaiſer Carl V. auf dem’ Wahltage 


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E " ini 342 — 


zu Flankfurt a. Mayn leiſteie; über feine Whaͤtigkeit ferner im Ehted- 
biſchen Binde und bei Unterdrückung - des Bauernkrieges, geben die 
hieſigen Archlvullen Feine Auskunft. Wir begnügen uns auch; auf bie 
milltaltiſchen Geſichtspunkte un beſchrankend anf die Quellen hinhu—⸗ 
weiſen, welchẽ die’ beiden hervorragendſten Kriegsihaten Cafwirs be: 
treffen; nämlich die den Nuͤrnbergern bei Affalterdach am - 29. Juni 
1502 und bie den auftührerſſchen Bauerni im Sabre 1525. bei Ofeim 
beigebradte Niederlage. 9 | on ' 
Es if dekannt, daß, nachdem König Ludwig von gan" in: der 
unglinklichen Schlaicht bei Mohacz wider die Türken 1526) geblicben 
Kaifer Carte V. Bruder Ferdinand nach dem zwiſchen Maximilian J. 
und König Ladislaus von Ungarn errichteten Succeſſions⸗Vertrage 
Erbe dee Ungariſchen Königskrone war, vie Inm jedoch won dem Woy⸗ 
woden von Siebenbürgen Johann von Zapolia, Her von den Untzari⸗ 
ſchen Landſtaͤnden zum Koͤnige erwaͤhlt und ‚gekrönt: wur; ſtreltig yes 
acht wurde. König Ferdinand müßte mit Woffengewal ſeine Hechte 
geltend machen. Dad Ober⸗Commando über fein Heer! uͤberkrug er 
dem "Markgrafen Caſimir, ber zwar auch die Hauptftaht Ofen eröberte, | 
. dort’ aber vor Beendigung des Krieges am 21. September 1827 im 
bder Rabe ſtaͤtbes — Wir heben zur Beftätiguttg’vfefer, von üchee: 
reit Schriftſtellern in Beziehung auf das Datum widerſprochenen Yingabt 
aus enem por -ung liegenden, nah Rom gerichteten Schreiben der 


Sitatthalter und Räthe zu Ondlzbach vom 10. Januar 1528 ar ben 


bald bar (oe 14 ‚Sun 1528) zu Renpet geinfans verſtorbenen 
RE RE ö y 





2 Empänkihe Befreiung ı Jea Zlei, %, Her — * n Safimir 1503 
ben 19, Juni ven Nürnbergern wegen des Kichwey-Schupes zu ffhalterbach ge⸗ 
hiitteii (PYockerl Heilsbronuiſcher Antiquitaten⸗Schatz Daolſbach 178%. -Unhaug 
Mr. x), mr Don ‚der Nürnbergifchen. Mieberlage bey Milalterharh unter dem Marg- 
grafen Caftmiren , im Jahre 1503 (Groß Kriegehiftorie des Fürftenthume Culm⸗ 
bach und Ansbach. 1748. ©. 83-94). — Dorfmuliet: bes Prinzen‘ Eaſimit 'v. 
Brandenburg Sthlatht vvt Näraberg, des Augenzengen Mitte "O8 von "Berlichin- 
gen. und einem Zeitgenofien,; dem Abte Sebald. Bamberger von Heilsbronn nadıer- 
zählt. _(Hagen und Dorfmäller Archiv ‚für Bayrenthiſche Bei. und Alede 
Hırkröf..1: 1-9. Si 89 — 84). — Bon dem anberanttortlichbii Banerkfriege 
und bes Markgrafen Caßtair's zu Brandenburg gethanen Videmand und Vnpienſte 
dabey im Jahre 1525 (Groß ©. 108- 1609.) 

Eu “); Groß Brandend. Laͤndes⸗ und Regeitenshiftörie S. ais· 23. 


—F m 


— u — 


Bender: Calimirſa/ beit: Warteuſen— Gunpwehg von —— ink 
ned bemoon:, ı. : ; ige in a fee ID HR TE 
„x Onaiiger: deren Br —— PAR, 11 fünf: —8 halie 
nunmrer verſtanxen, oder wo es nqch ntts geſchehen wore, jo:.geben Bit 
EGw. fürftlı Babe: mit Betruͤbtnug, unſers Herhens and emüthe 
moecennen, daß Gwechiufl.- Gnaden; Biuder Weillandirviſer * 
Here Marggraf ' Caſtmir ſeeligen hochleblichen Gedoͤhinuß, ar. Sam 
Matheus nagft,-wirfhleuen. Chir. 21: September 1537 zu Ofen im 
Schloßaalls ein Gnad dafeihft- bey aiuferm gnedigſten Heren den Senig 
von Huageren alls veſſelhen Obriſtex Haubimann inn Seiner; Meadeflät 
Auig geweſt. als ein. qhniſdicher Einf mit: vargehender Vetlehmung/ han 
heilligen hochwuͤrdigen Saczramenic. des verſchieden ifki.. Dir aillnuch⸗ 
ige Malt wolle der Seele ntdig und pamherbig au fein geruhen:“ 


Die Leiche wurde nach Heilsbronn gebracht und än idan ſürbbe · 


gräbniffe dieſes Kloſters beigefegl Dar 


' a 8, ackgeaf: Besss, ya 
run. geb. 4. Maͤrz 1484 1.27. Decbr. 1542. 


ir ‚Tu oo, fi 


Ge OR: „ai ven. Beinamen. des Frommen; dag; Morgrafch 
Friedrich und dev. Sophia von Polen wener Sohn, ward sat AuMär 


4484. gehpren ‚fucsbinte; nachdem er herejts Im Jahne 16160 mt ſei/ 


sem älteren Bruder Caſimir gemeinſchaftlich Die Regierung übeanon 
‚men. hatte, Taba Markgraf van: nſeach ben. ri Ana6. wie farb 
. am BiL Des, 01:7 — D7— 

; ıHauptguslieh Bir: nie —* —* —E ſind 
—*8* parw.Lilien: Divus Georgins fideiianliquissiiuan iyere 
= saihalinde‘ eonfasser. Baruthi. 1684. A. und des Joh H ein rach 
Schulinssı.. eben und :Geickichte: u Make Marggrein range 
pen drangen. Rrantfunt 1729, 8. 5771 u FERNE Bu 

Sein Wahlſpruch:. Gottes Moni —*— wer ‚nicht ſchwer, wenn zuge 
Gigehnug nicht wer”, bezeichnet die Richtſchnur eines Lebens, welches 
mit seen, a vn der ou MORE weiß. von Witenberg 


sr j » » og .h rn . 





* Bon Dem ; dert behedlichen ſaren Mini * Gärten ieh, —*X 
dung und Nachrichten über fein Leben weit ch im Cederhain 6. 908-621. 


\ 


aus die. Geuuͤrher der Zeu Ar Vewegung ſehte. Unvberguͤnglich filb | 
die zum Kaiſer auf dem Reichstage zu Augsburg geſprochenen Worte, 
vie u. a. Ren tiſch ( S. 63802.) und: aufbewahrt hat / und die nach 
Spalatinus (ed. den.'V..27) alſon endeten: , Ehe iIch welt meinen 
Gott: und Tem Evaugelium verlaͤugnen, ehe wolte Ich: hier ·vor Euer 
Maicät, nieverkiien; und: mie den KopfAbhauen Lafleny‘: woromf 
Kart: V. geantwortet: „Richt Kapfiad; nicht Kopfabtt. > : 

» +Die beiegekiſche Thaͤtigkeit des Fürſten:⸗beſchraͤnkte fich auf fol⸗ 
gende. Ereigniſſe: daß er 1508 dem Feldzuge gegen die Wenetlaner: bei⸗ 
wohnte; daß et 1526 dem: Könige: Ferdinand Hälfstruppen nad) Boh⸗ 
men. ame Mähren 'zuführte und bei. der Bekaͤmpfung des Vauern⸗Liuß⸗ 
ruhes in Franken, dw: demfelben Manpe:igegen die Gefangenen, vie ihm 
zu Theil wurden, Milde übte, als fein lrlegeriſcher Gruber af an 

Brasfuntet graͤnzende Sttenge. su 


4. Markgraf Zohan, 
geb. 9. Jan 1493 15. Zuli 1525. 

Johann, geb. den A; Yanuar 1493, "gleichfalls en Sohn des 
Markgrafen Friedrich, den⸗er, wiewohl erft 16: Jahr alt, ſchon 1808 
auf dem Feldzuge gegen: Weriebig. begleitet ®); und ver überhaupt: meh. 
‚tie :Felviägd, fewohl:in Italien, als in: —— m taulerlichen 
‚ Dieneni mitgemacht haben ſoll ee) Has NEN 

- Der Bein; brachte feine‘ Jugend Heneiſhalich mit dem damali⸗ 
gen Erzherzog und nachmaligen Kaiſer Carl, in ven Niederlanden zu. 
In elneni vor 18 Gegeniden, aus Mecheln non. Ditehot 1512 da- 
titten Schreiben an ſeinen Vater erinnert at’ dieſen daran, Daß, als er 
ſich von Am! gü Trier "getrennt habe, ihn. durch den Kaiſer Maximilian 
zugeſuigt! worden fd, daß· er jaͤhrlich 1000 Goldgulden empfangen ſolle, 
daß er aber, trotz mehrmaliger Mähnung + nichts erhalten: daß fein 
guariger Hert Prinz em I jung derſelbe auch ſa— Am genhelſen. 


u." . ee... — — > : 
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‘ 


“ *) Wenn Rentf ch ©. 598° ſagt, Ey Markgrdf Friebrich „mebſt ſeinen 3 er⸗ 
wachjenen Prinzen Caſimiro, Georgio und Johanne⸗ den Krieg wider bie Benetianer 
mitgemacht habe, jo möchte man allerdings in Dear ber Jugend Johanns, an 
die Steh veſſelben deſſen ‚Älteren Bruder wide ſeben 

) lbd.6. 608. Be vo 


% 








wolle, alen: felhesnnidhts: habegäveöatis ex⸗ ihn, / den Bater‘ bitte;r;ihm 
doc: 5000 Ben gu ſchichen. Dies veranlaßte den Markgrafen:in 
ſelgendrr Weiſenan ven Kalſer zu jchreiben, wodurch ein ſehr willlem⸗ 
ments Licht auf dag Verhältniß igeworfen-wird,: in welchem ben; Sohn 
ſdvhhewie der Varet/ zum Raifechaufeiflond‘, tout ii 
MNathdem MwerMajeflat meinenn Sun Marggraf Johaunſen mus 
ver: Schule zur vinem Diener) zu fc: genromen: und · mr guediglich zuge⸗ 
fagı hat, denſelben mit gnaven zu erſehen und. Ine aber nochmalßzu 
Gryhhertzeg Kareltn Cuer Majeſtat Sune in das, Nyberland: verordnet 
Zuie wach, nals dageinglıuinenh Fumgen Trinjchen Fuͤrſten ni: Bienfgelt, 
nemlich des Jars Tauſent Corvent gulden zu geben verſprochen, darzu 
IH Ime des Jars Tauſent Reiniſche gulden auch: gib, damit er ſich 
dan nun in das drit Jar hat beholffen. Run kumpt er. itzund herauf, 
und fagt mir, daß er mit ſolichem Dinſtgelt und das ich Ihn gib, in 
keinen / weg auskomen, hab etlich ſchult gemacht und kann ſich mit 


ſolichem gelt: vanyden nit rethalten, mich bittend Ime mit mererem zu 


helffen; das vermag ich in rechter warheit nit, dan ich der Sun wol 
acht hab, und: Ew. kaiferlich Mayeftät Dinften. als ain geherſamer | 
In merkiich: ſchulden fumen; fo; wolt ich doch ye gern, daß mein Sone 
Ew. Maysitat amd: Sram: Sone getrewlich undt vteißeg dint; unnd Kit 
Darauf Go. kayferlich. Mayeſtar nm aller, unttexihenigfeit;: dien wollen 
ime des Yans pech Vauſent · gulden verotdnen, vnnd fein ſchuldlein, das 

Tauſend gulden Reiniſch iſt gnediglich abſprechen, daſſelbig Ew. Ma 
yeſtaͤt Dochter und andern Regenten hinabſchreiben, um: ernſtlich be⸗ 


vehlen; viewelll ich, dann au waiß, daß Ew.Kaiſerl. Mayekätigea. 


Färben: bey -fich: Haben, Die. zu Kriegshendein geſchickt ſein. Unnd mii⸗ 
nen: Some hatu zu ſich genomem; ven felbſt· gnediglich zu. ziehenn und 
gu: verſehenn Unnd fieh: damn täglich, Krieg. und ı Auffenr. iu den Ri 
derlanden begeben: :Ifb:-an. Ew. ‚Kaufen, Muyeſtat mein. ganh unter⸗ 
ahenig Bihe, Erw. K.rMayeſtat wolle. meinen Sone zu demſelben aucch 


gebtauthen und: Ime teut untergeben, daß .er: auf die ſelbigen, doech 


beger. ich nit anderſt, ‚pam: wie ein ander Hauptmann verſelt, unndt 
elne derſelbige ſoldi, von ven Landen danyden gewiß gemacht werd, 
“and ob er⸗wol der: Jar nach jung iſt, ſo mag er. woll. ain vrrſtendi⸗ 
J gen⸗ Mast ben ime haben ,..ber. die. Sorg mit Ime iregt; bin ichson 


x 
— 


— 346 : 


ZoeiffehnEr Pr peber art; dit die⸗Sach angreiffenn, wurrdteer bau 
geſchickt, int: lernt Surf mag ne io! Rayferk:: Mhayeftät! Achenn 
unndt gebrauchen nach: all Irem willenn nmdeer bannſſcoo. Mateſat 
deſt nuher fein: Öeet er dan a Grunden ſo,muß mans Gou brvel⸗ 





hen, der unterthenigen ZuserſichtEw. Kayſerl. Mahrſtaͤt geruhen, mich 


in: dem allen gnediglich zu bedenlen, anpefehenüwie-ineinei Gliern und 


ich Ewn Kayſerl. Mayeſßat und derſelben⸗Eltern7 ye amd alwege über 


N. 


mufer vermoͤgen, untertheniglich und: gewanlih gedient: haben, und / ich 
binfärs bis im: mein gruben, ‚nodh:gem Kur, auch meine Guns: darautf 


weiſen. soil, ls dan unzweiſelich mein Hofnung und: Txoft,: zu Ew, 


Kayierl:. Mayeſtat feet, der ich mich: amt, als meinen: gen 


- Ham: unseriheniglid thu bevelhen 
GEiv. Rare Bay nn 
on, sehorſamer Gr 
ohne Datum! oa „in mia Seiebei, * 
Br — BP DEE Pre Bi ‚Brandenburg, 
won DIHINT 1 MI ν— 


u Marlgraf Zohan gnoß.e ‚eines ſehr ‚gaben Ainfebend: ‚bei GartıH. 
wa den er aufgewachſen war. Er wurdenvon dewſelben 1516 zum 
Bicdkönig von Valencia gemacht; er begleitete ih: me. Mesißhlans 
zur Königefräunnig, and wermählter fich 16282 mit: des Könige Ferdi⸗ 
nand Ik von ' Spanien: hinterlafenen ee Germaua bed. ‚ieäfn 
von n Geb. Fa N EN Be 1 
——* gluͤcklicher Progteſſen mzahu fe Raf & S. sos — 
—9— iſt erivon denen Spaniern sehe, doch heiwüch beneidet worden, 
bie ſich ein großer Spanifcher Herr, deſſen ffenilich vrremerken!laſſen; 
worauf Markgraf: Johann; weil Er unrrſchrockenes Gemüts air. guter 
Leibs⸗Staͤrke war, vergleichen: Feindſeligkeitn nicht mit; Heinslächen: Nach 
ſtellungen, ſondenn sffentlith zu. Dänpfenfih.guogmüsgig.refblvisetjuuch 


“ fobalven (wie: Reinerus Reinecols-- und: :Lerllinger berrichteny Diefem 


feinen Widerwertigen einen: Kampf; der aufnfreien ffentlich Play in 
Maͤnnigliches Anſchauen follte: gehalten werden, anſagen lafſen, un 
Ihme zugleich sinen, ſehr Aalen Speer ; wie qſolche in Turnuir gebrau⸗ 
chet merden, mit dieſem⸗ Anhang;; zugeiihidet: Er wolte nicht wie Men⸗ 
chel⸗Moͤrder vſlegen, durch faule Hindait und Berug ſondern durch 


. 


⸗ 


— 31T: — 


itterkiche Wehren /ſuch mit: Ihrne abſtaten — Wiewehl nun der Spa⸗ 
niſthe Herr nach Anluͤndigang dieſet unverhofften Botiſchaft es bals | 
woßßfelter :gegeben; und als Et Die Schwere des Speers gemau betrach⸗ 
tet, den'Kanpf abgeſchtagen, doch dabei zu Wernieiung Gihtmpfs,un- 
achanget, daß er zu anderet Seit,: wan · beſſere Gelegenheit ſich ſͤgen 
wollte, zu: erſcheinen ſich vorbehutte, hat jedennoch fch vleſer Selb auf 
beſtimmte Zeit mit dieſem Speer, welchen Er mir⸗Maͤnnigliches Wars 
wundern, ohne eimige Millhe a? feinem Gefallen trabaͤret in die 
Sthranken geſtellet und feines’ Gegenparwo erwartet: Ms: aber Selbi⸗ 
ger nicht: erſchlenen, iſt Er mir großem Ruhe‘ des Naſhauncen Bette 
wieder abgezogen ··· ts 
gedoch fin Gegnet wußte. ihn mit anderen als deaſchailterlichen | 
Waffen zu belaͤmpfen Markgraf Johann ſtarb an dem ihm beigebrach⸗ 
ten Gifte am 5. Juli 1525. zu Valencia, nachdem er: “befehlen, vaß 
gedachter Speer wis Sogesjelchen auf ren Grab gepflamzt werben 
WR nn ä. BE Pas F ErerEE Bu SEE SUSE NEE 


r ro — vier, " Zn en 


ei u Bartgef Beieprih, VIER RSS 
£ Eu (ach. 0.1497 4:20. —* Pa 
Friedrich der Jüngere, des Markgrafen Friedrich des Aelteren 
EM. ward an 17. Januar 1287 zu: Onofgbadh geboren. ESeines 
Baters Benmũhungen hätten ihm feih ſchon einige geifkfiche Pfruͤnwen | 
erworben, die Stellen ‘ale: Prob gar Onolzbach und Wilgburg. und als. 
Domhert zu Mainz. Seht: Abterer' Bruder Cuſtmir ſetzte demnachſt 
‚diefe Sorge für ihn fort und verſchaffte Ihm "die eintägliche Stelle 
eines Dompropſtes zu, Würzburg. Freilich fomhte fo etwas zu jener 
‚Zeit des Handels um geiſillche Pfründen ohne große Opfer nicht er⸗ 
reicht werden. - So "liegt uns din Contrack des Markgrafen Cuſtmir 
takt. einem Carbinal aus dem Fkbruar 10 12 vor, worin folgende Punkte 
enthalten find: r, ‚behält: fich der Carbinal alle Frucht der Dompropftei 
vor: und überläßt foldhe: dem Murkgtafen fFeledrich für aͤhelich 1000 
MRhein. Gulden.“ 2. werden die Pfrunden, ſo von der Dompropftei zu 
Lehen gehn, zu gleicher‘ Maaͤhßen -eitte: um bie andere vergeben, eittmal 
durch den Carbinal, und dann durch den Propſt. "3. ſolldem Garbis 
nal Skherheit gegeben werden: mit 2Officialen zu Rom,die 1000 Gul⸗ 


a _ 


- 


den jaͤhrlichern Penſon; alle Jahe um FR zu aller: 


A: foll, der Marlgraf⸗ dem Cardinal für. bie “rjoßt verfallenen Fruͤchte 


1000 Rhein. Gulden gehen; dagegen: will der Cardinal zur Euhrin⸗ 


gung: derſelben ‚begiktfläch "fein 8. ſoll zwar die Zeit der Zahlungen 
jährlich Weihnachien jein,iborhrbie der jehigen: K000 Gulder allmabug 


erfolgen: dürfen 6. degehrt ver. —— die zaͤhrliche Zahlung ‚Durch 
die Bank. ner Fugger; und: Welſer. tan ET, gras 


in Bei ſolchen Befcräntungen ı ber, (infihife Sonnte s8.nicht Aehlen, 


Daß, ein. immer“ größeres, Culminiren. der, ‚geiftlächen :Pirlinden. : erfirebt 


wurde. Sn; banarb aſich Marigeaf. Friedrich eifrig in: Die: Boabänter- 
Stelle in Würzburg. Der Kaifer Marimilian ſelbſt verwandte fh zu . - 


dem Ende, weil er dayon für Die Ruhe Frankens Heil arwartete, bei 


de Biſchof Gabriel zu Eichſtedt, indem er: an Tiefen: non Antonsen 


aus am 22, Ayril:4517.. folgendes. Schreiben erließ: 
iu „Merimitien van, Gots Enad,, Romiſcher Kayfer 1% Erwirdi⸗ 


ger Fürſt, Rat, lieber Andechtiger. Uns iſt glauplichen angelanget, wie 
Biſchof Laurenntz von Wirtzburg mit ſwerer krankheit und Bloͤdikait 


ſeins leibs dermaſſen beladen, das ſech ſeins Lebens nit lang zu ver⸗ 
ſehen ſey. Unnd dieweil nu Unns unnd dein Heiligen Reich an ainem 
Biſchof vil gelegen, iſt, unnd wir unnſern lieben. Oheim Marggraff 


Fridrichen zu Brandenburg⸗Thumbyrobſt zu Wirtzpurggern zu einem 
Biſchof daſelba fürdern wollten, dann mir perhaffen dardarch den Stifft 


zu Wirtzhurg, unnd Deinen Stifft auch Marggraf: Fridrich zu Bran⸗ 
denhurg mit allen Cuern Lannden, und Leuten in- einander zu flicken 
als das Land zu Frannden in: ewigen Frid und ‚rue geſegt wurde, 
unnd freyer Hanndl und, Wanndl darin ſein möchte. Denmach bege⸗ 
son. wir a. Dein Andacht, mis vicis, wo folder Fall mit dem don 
Wirtzburg wie obſtet beſchehe; unnd du von unferm lieben, Oheim unnd 
Finſten Marggraf, Kaſimir zu Brandenkurg- opps, ſainen Neten erſucht 
wuͤrdeſt, Dad Du; Dich, aldyann allem wein zu guet gen Mirtzburg 
fuͤgeſt unne. mit: ſambt audern unſern Reten laui/ unfer Inſtruction, fo 
du daſelbs finden wirdeſt mit Neſhannt wand Capittlhandleſt ‚uam 
allen möglichen Vleiß ‚anfereft..den, gemelten Marggrafe Fridrichen zu 
Biſchofen anzzmemen und. Dich hiexin gutwillig und dermaſſen bewei⸗ 


fon, als uns an Dir nit, zueifehte Daran.erpaigt, ns, Dein: Andacht 


— 1 


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- fertber gefallen gueriglich· gegem bmfelßen‘ zu erkennen. ehe zu Ant, > 
borf! am. XXH. Tag: Aprinlis AnnoMAl. Minfere Reiche: Im RRXIE Jar 
Dem: bat der Kuiſennoch :eigenhäkbig hinzugefungt: „Welle hirin aan 
nd ‚anbeten;. daR Ie-tuet: darin aim guet / werch tn. una in ot 
2. Beat dieſer Verwendung fiel, ? apklim Zaßre 15 19:ber biſchofliche Siz 
von Würgburg erledigt war, Die Wahl nicht auf ihn. Verdruß Trırähen, 
und Tue feine Genneiguntgz zur ÜltfeRmation; bewog Filkr;dastgeiftfiche 
Reid mit· der NAtiegsruamgigu vertapfehtn iunv-fichs bei Külfer Bank:V. 
in Hriegsdiemte zuiibageber;,- win: meldier Werrichtung Ge mich, "nie 
hochſtermeldter Behr: ober ernlreich gelogen zu Gewſden 20. Bing. 
#530 Snfonden: we and tet Syn En ud 


n 8* j m : . 
. s +: Po 
UT, ... N “40... ar je: ® in weit 


Bo — F "Marfgraf- Mhz, rein 
anpon: oh 28, Mirı1522, TB Jan, 1557... .. . 


uf —— Herz nicht die: Aufgabe fen; ein: fo defbaneiet Reben, 
welches In. DIE, Geſchichte. und bie Haͤndel ſeiner Zeit !fv: gewaltig rrin⸗ 
gegelffen hat, wenn auch, nur in fluchtiger biographiſcher Slitze zu eut⸗ 
| werfen Die mahnigfaltigen. Schriſten, weiche Acher ihm, und: übär 
einige der wichtigſten Lebensabſchnitte Albrechis, derſich wen: Beinamen 
- gYekbhades: erwaichen; Deds:cifjigen Sohnes mon Marigraf Safiwitund ' | 
ver Prinzeſſin Sutſannevvn Baiern, ‚geb.:;ven SB März 1322 bis 


je Mitte des vorigen. Jahrhundertserſchienen. Ai zr.flanem. win; bei 


außee in. ziemlicher Vollſtaͤndigkait / nachgewieſen. Hier muͤſſen 
wie ans begnügen, eine: ‚Pe u Aetenen Tamee: riehethoaen 
an a a * —W 
3 Yan Juhre 1544 fahen Kerle. Acbeech ‚dem. Koife Gast; W. 
a vem Kriege ‚wiben. ben König von Frankreich 2000 wohigerüſtaie 
Apferde zu, und erwarb ſilh. durch die / demſelben gelriſteten Dieuſte das 
‚Bertrauen deſſelben in, ven Maaße, daß er. ihn wnitscim großen An⸗ 


‚zahl: Volks: zu Roß und.’ zu Buß; wider die proteflisinden. Stände nes 


Schmalfaldifchen Bundes und dem Hergoge  Morit:: von -Garkfenigu 
Sir ſchichte In. Roqlid, welchea er ſaingenaamen iette,. und init 


* DO So. fagt Ra & pr Gernhgin ẽ. 606; während vs Baron *. Stil s 
f ried Stammtafel der Monatihen Preußens Ihr zu’ Genua ferien läßt. 9* 
») bibliotheca Brandenb. p. 6099 -606. accession. I. 441—449. II. 554. 





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x 


— 


N , | 
— 680 —. ‘ 2 


15 Gompagnien u: Meß und-.LP-gu; Fuß beſetzt Di han er —* 


Ba. Ungluͤck vom Eurfiurſten Bölkmn. Friedtich zu. Sachſen überfallen 
und in.ndie Flucht geſchlagen, und endlich vom Horzoge Etnſt au 


Braunſchweig gefangen. ‚genommen zu werben: — Bo nach der Schlacht 


bei Mühlberg (ven? 24. Ape 1m wurde er in: Gotha |. 


gehalten. iu. Be ma | 
Sm Jahre 1550 trat er. it den län: Worip: von Sachſen 
und deachin von Brandenburg, fo wie mit Herzog Heinrich yon 
Braunfchweig in ein. Buͤndniß zuſanimen, tum: die Saadi Magdeburg 
(vom 16. Sept. 1550 bis 6. Row. 1054)zu bebagern. Die. Qefah⸗ 
ven jedoch, welche durch bie Tridentiniſche Kirchenwerſauunlumg der ve⸗ 


ligioͤſen und politiſchen Freiheit Deutſchlands drohten, bewog bie Füuͤr⸗ 


ſten Moritz und Albrecht am 8. Oct. 1581 ein geheimes Buündniß mit 
Frankreich, welches Metz, Toul und Verdun befetzte, zu ſchlieben, und 
‚piögfich. gegen den Kaiſer ſich zu wenden; welches. die Flacht des leh- 


ten ach: Tyrol, die Aufhebung des Conciliums zu Trident vud den 
MNeligions⸗Gertrag zu. Paſſau zur Folge hatte. InSturmeseile durch⸗ 


flogen die beiden Fuͤrſten ſiegreich dad ganze Deutſchland. Un, Ro⸗ 
tenburg a. &. Tauber, Schwaͤbiſch⸗Hall und andere wichtige: Derter 
wurden vwon Albrecht eirgenommen; bie Stadt Nuͤrnberg vom: O. Mai 


pis 22. Juni 1882 hattnaͤcig ‚beiigert;: dern: Feſttng Lichtenau · er⸗ 


obert;: dem Stadtgebiete amgeheurer Schaden zugefügt; Bamberg und 
Meürgburg mit Krieg uͤberzogeu; Forchhelin erobert; gegen Abtragung 
vieler Aemter mad Gelber: wurden beide Stifter zum Frieden gezwun⸗ 


a Hierauf zog Albrecht mit glaͤnzendem Erfolge gegen die Stifter 


ainz, Wounsr und Speier; belagerte und. eroberto Trier und Drang 
—— in die Herzogthuͤner Luxemburg und Lothringen 
a. Hier abwrfchleß ser am. 10. Nov. 1682 mitt dem die Etadt Met 


belagernden Kaiſer Car V. einen Vertcatz, worin er: dieſem mit ſeinen 
Wolkern gegen: Soldzu: dienen verſprach, und dieſer Ihm Dagegen: hen 


mit Bamberg uud Wüuͤrzburg geſchloffenen "Bergleich: heſtatigte. Er 


Aleiſtete auch ſofort dem Kaiſer einen wichtigen Menfi dadurch daßeer 


ganz allein mit ſeinem Heere dem Franzoͤſiſchen Marſchall Herzog von 
Anal, des Herzogs von Guiſe Bruder eine Bear Sclamt lie⸗ 


ia he, v vu)- 4 RE Su Ba u . } 


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fette ; denſelden aehngar ar Auf jene —7* VPiagenurg % 
Gewahrſam Hringen lUeß. ne , 
Das war aber auch ber GR uin" Tees "GE: das von nu 
an ihm gämglidy. den Nüdch Warbte" Kaum Matte Albrecht ſich von 
DE hinweg nach. LTriernin Die: Winler ⸗Quartlere begeben, als: Ahm im 
Dereinber rk: ¶ Mandat vom itdeichs Oamuer⸗Gericht Yrgeficht. wirrve, 
welches den Vumberg⸗ Wuͤrzbuegiſthen · Verglelch, "trug Miſerlicher We 
fiatigung caſſitte So btach Ban der Krieg von Neutm'⸗ losBei 
Pommeroͤfelden gelung ed‘ ihanzwar aum A. Aprili 188080906/ Jaͤhnlein 
wohlgerüfteter Fußlnechte unde g00 Reiter’ veo Bamnbergiſchen Kriego⸗ 
volle! Atıseihanben za ſpreuhen gianvt®, Aptil Bamberg ſAbſt und 
2 Tuge ſpaͤter bie Arenburg: ha: grober; auch" die Neichsſtudt Schwen - 
furb: einzumeßhien; allein Der gegen (ilmt.veveinten : Macht / ſeinet alten 
Berrbesgenoffen‘) des ‚Nisefrfteri ¶ Moti vonrnSachſen md Herzogs 
Heinrich von Braunſchweig, fo wie ber Erzbiſchoſe uad Viſchofe von 
WMamg, Trier, Baucberg und: Wurzburtz and’ der Stahl: Nürnberg war 
er Verinech: nicht gewachſen: Brandſrhatzend durchzog er das. Nuͤrn⸗ 
Berger Gebiel, dann vas Stift. Hulberſtadt ‚mn: bie Braunſchweigſchen 
Lunßde; wores indeſſen am 9, Juli 1593 zu der blutigen Schlacht bei 
 &iönershaufen kam, in wellher et zwat Peſtegt wurde, ber Sieger ſelbſt 
aber, Kurfürſt Moritz toͤdtlich verwundet fiel und Außerdem 2Sbhne , 
des Herzogs Heinrich vor Braunſthweig, ein Herg von. —— 
u Grafen Und: über 200 Epolleute ihten / Tedi fanden,” ©: *:. 

ut Wach verlorenee ac bogecb ſich Markgraf Asregttn fen 
Bacreutfehen Ertlamde zuruͤck;, ohftets ſech von Neuem, üͤberzogdie 
Saͤchſiſchrn Sans} iwerhlich ſich auch / mein ven Kurfürſten Auguſt von 
Sachſen und ZourhiurIL: von: Brauberbürg: Deſto erbitterter dagegen 
ſocht der eben. Soͤhne beraubte Herzog Heinrich wider Ahr und brachte 
ihm am 11. Sept. 1383 bel GStetternburg· unfern Vraunfchweig eine 
‚weite‘ Niedetlage bei. „Zugleich "traf den Markgrafen wie niederſchliu⸗ 
genve Nachricht von dam: Falle feiner Stadt: Hof ud daß vie Feſtung 
Biafienburg "hart blolirt ¶ wetde. In aller Stille und in großer Eile 
brach er datin auß eroberte Hof glücklith wieder, entſehte die. Plaſſen⸗ 
barg und verſchafftenſirh darch Ranzlonirungves noch numer auf ſei⸗ 
ner deſde un: Haft: gehaltenen Herzogsv. Aumile neue Mittel, Kriegs⸗ 


. pr - 
- . 
‘ . 
" ‘ 


, — 9002 —— + 
volk gi: werben sr ARD, auch Schweinfurt dau entſehen. Inndiſchen war 
von dem Reichskammer⸗Gericht zu Speier und durch faiſerliches Man⸗ 
dat rd Beüffeh nom 18. Mai 1664 die; Mechsacht, über ihn ausge⸗ 
ſprochen. Mangel an Proviant zwang ihn, die Plaſſenburg und fein 
‚Land :aufjugeben und ſich nach Lothringen ma: Frankreich zu wenden. 
Gelang es nun auch ſeinen Freunden mit: Dem Kaiſtr einen -Mergleich 
faur ihn zu ermichen; fo befiel ihn doch, vor der Ruͤckkehr in. feine 
Lande, bei feinem; Schwager „ven Markgrafen Earl von Baden eine 
ſchwere Krankheit} der er, 85.Jahr alt, zu Pforgheim am Z. Jan. 40 
erlag, in chriſtlicher Ergebimg allen feinen, Feinden/ vie ihn um Land 
und Leute gebracht: hatten; vergebend Es wird ſeine, hei Kriegaleu⸗ 
‚ten. tonf : ungewoͤhnliſhe Andacht geruͤhmt, und.‘ daß, wie Rentſch 
Cedernhain p. 644) ſagt,, feine: Reuter⸗Gebetlein, welche er, wenn ex 
in: den Sattel geſprungen, gewotnuch vera. noch as in {menı 
Sonden vergefſen feken. . 
5: Da; ed. mir vergoͤnnt "geiefen ie bie: aus; vn tzhigilchen Sam 
Arihive⸗ zu Magdeburg hexruͤhrenden:⸗, Acta die ‚Sriegbgügerbes Maxi, 
grafen Albrecht zu Brandenbung/Gulibaͤch und feine Verfolgung bes 
treffend 1553--1554" eingufeken, fo: benabe. ach / ieſe Gelegenheit, dar⸗ 
aus einige Details zur Geſchichte LAlbrechts und der FARM, feiner 
—8 hier mitguihellen. : > 22:00. anno 
Kurfuͤrn Moritz von Sadpen:.d..d. —* am. 1. Zimi 1553 
an ı feine Raͤthe amd: des Grafiifts Magdeburg Wie Markgraf At 
hrecht unverſchens ‚mit: ſeinen Reuern vor wenig Tagen uͤber den Thü- 
ingerwald au: Arnſtadt angekommen; daß hier gegen 8000 zu, Fuj 
and 1500 zu Pferhe: anfanumangtlaufene® Bolf:zu ibm ſtoßen machen, 
ik, denen er ſich dann zurüd: rauch groiien begeben: werke; fo habe 
er uch, da hierdzuch ſeine ‚Rande, am. das. Expfüht: Magdeburg, bedroht 
ſeien; entſchloſſen, zum 29. Juni die Ruterſchaft aufzubieten amd..er- 
mahnt. das Crzſtift ein Gleiches zu thun und zwar ar. Kalbe“ - 
Kurfürſt Morig . von: Sachfen: aus dem Feldlager bet. Grundaw 
(Grohnde an der Wefee?) ven 14. Irli 1558 ‚an Statthalter: uub 
Raͤthe des Exzfifte Magdehurg: „Als wir uns mib.mnfera Krieghvoll 
hierher begaben, un, Maplgraf Alhrecht und feinen Anhang. als ger 
J meine Lardabeſchädiger, Making: vorm heuerthahen ics Nundenſchn 


— De U GH 











gelegen, zu:iuchen, .fo.:Bat: doch bemelter Markgenf: unfer nicht erwaxten 
wollen; fondemift; geſttigen Tages: allda aufgebrochen, Ind wie wir 
bberichtet werden, nach. dem Stifte Hildtsheim vorgeruͤckt — "fa ſei au 
vermuthen, 'daß;:er wieder · gegeir das Stlift Halberſtadt und Mrzlft 
.* Magvekung ſilh wenden werbey man mochte daher Die dFuhrten, Bruͤt⸗ 
Im, Faͤhren, Schiffe und Kaͤhne auf ver Saale, und andern Bewäflern 
des En ſrifes zu achten und alles thun/ um dem Feinde Yen: Paß „au 
erſchweren; ſouwolle 'er-.auch feiner Seits nicht tele, demnlben, den 
Worſpruug. abzugewinnen.“ 
4 Kangler Nrich Merdeifen du.d. eig. den: & gu: 1658. ‚an 
‚Hans, Georg Grafen zu-Mansfelv. und- Mypold Kliping.. Magdeburgi⸗ 
ſchen Statihtslter und Hoſmeiſter: — „Er: überfenbet Abtrüskez welcher 
‚Beftalt.. Eniferliche  Majeftät: fich gegen Markgraf Albrecht zenpahrt; 
wie die Dinge dahin gefommen, daß ſie nicht auders als durch' Krieg 
können, nbgehokfen werben, zumal da ver Marigenf abermpfs.nor wenig 
Tagen, vor 27.:Iunis em Lager zu. Landsberg auf des Ehurfürkten 
fſreundliche Eemahnumg zum Frieden und Vertrag, Diefen.gurüdgeniefen - 
habe — Er dinet, man möge: nicht unterlaſſen, gute Kundſchaft · ein⸗ 
znichen,: wo des Marigraf ſei imd ſeinen Kopf hinausſtrecke.“ Dan 
eneſten Nachrichten zufolge wende ‚ex ſich gegen das Stift Paderborn 
und beabſichtige durch Heſſen ſich wieder nach Franken zu wenden; ‘er 
mörbte:-.aber auch. wohl: anderswohln gerathen ſein. Sein gnädiger 
Herr dev: Kuxfürfl. ‚lege um Einkadmit: einem trefflichen. reiſigen Zeug 
und - obwohl. man mit den Türken. ſchlagen folte, wären am Reiſigen 
vdoch an 7000 Mann, ohne. bie. laiſciccer Rener, die⸗ jebt auch ar⸗ 
mirt fie.“ > 23.000. oh 
Herzog Heinrich von: Sraunfehweig aus dem- lDlager zu en 
den 9. September 15&3;-an- Statthalter und Domkapitel zu Magpe- 
 begs: bauen aufruͤhriſche Markgraf Albrecht vor wenig Tagen mit 
ſeinen verfammelten Reitern in nicht ‚geringer Anzahl aus der Stadt 
Braunfſchweig ins Gericht Steinhruͤck gezogen, daſſelbe abermals mit 
Fener, Schwerdt und Raub Ins Verderben gebracht; fi dann wieder 
nach Burgdorf ins Loneburgiſche gewandi Habe, und wie win: Gleiches 
mit den Stiftölanden von Magdeburg und Halberftadt, fo wie mit ben 
Landen berhog Chrichs bevorſtehe, wenn. nicht Sei. Zeuen dt pegegnet 


ung widerfianden · wurde Wie denm'oor Kurgemnein· fat ſtatiliche An⸗ 
zahl Eriegsvoll jr Ruß: und Ruß’ in; dieſer Mir zu: Weryeigebradht: und 
:wWeis Damit hätte atisrichtex möge; va Herzog Merig: Chuefürft 
ahoͤchtsblicher: Gedaͤchtniß iund Wir ihm dergeſtalt :nicht Wegrgnet und 
bis den Sieg, wiewota akt: großem Beruf") cchatteh hatten, Dar 
- WEBER Bern Allmächtlaen- Lob und Danf-fagen, bad habe 'nian bid⸗ 
herwoht · in Erfahrung: gebtacht. !- Da’; manrfi.nin won virfem Man⸗ 
Arafat neh anders zu erwarten habe, als ;Werherrung ,: Ferfkörung 
und Berwüftung aller diefer armen Lande und: Veute und er ſo viel. 
en, ähm: feyrihm zu: widerftehen mit. ſeinem Kilegsvolle thin unter bie 
Augen ji "ziehen nd. ui betegnen, im Felve fer; ſo erfucht er mm 
auch, daß ohne allem: Verzug des Stiſts Magdeburg Nitterſchaft: und 
nnietſaffen ane einem gelegenen Orte‘ zuſammen gezogen warden/ "um 
dem Markgrafen begegnen zu können.” > ne mi. Low... 
Heinrich Burggraf zu! Meißen ans: dem / Felblager vor der * 
men bin’ 8. März 1554 m Siegmund Poſtulirien zii Magdeburg: 
le er’ lieber geſehen "Hätte, wonn Siegmund: (desn Hirkieflen Jo⸗ 
achim U. Sohn) den Adkhter (geachteten) Murkgraf Acbrecht nicht Bei 
ch aufgenommen hätte; bittet ihn des unrechtmaͤhigen⸗Krieges beffel- 
ben fi ni Ahellhaftig zu machen, und nicht zu geſtatten, daß feies 
ae Lanbfaſſen "Ib eehnleute demſelben 'ugiehen. AR 
: Gieginmb Pofufirter zu Magtehtich :.d.di; Halle den 9. aren 
1584 an Herzog Heinrich von Bramſchweig: „daß: fi. >vor-einigen 
Dagen 3bis 600 Reiter im Mannsfeldſchen und im · einigen Dörfern 
des Amtes Giebichenſtein niedergelaͤſſen haben; ſier ſelen von Schmal⸗ 
kalden und über den Thüringer Wald gekommen, in der Abſicht, fich 
zu denen, ſo zunor zu Tangermuͤnde gelesen; zu ſchlagen; an 300 
haben ſich davon Ins’ Land: Jerichvw begeben : ar. 
»Derfeibk.d d: Halle! den 10.Aril 183540un feinen: Baer Yeh 
Kurfürſten Joachim I. von Brandenburg: vaß ber Churfuͤrſtl. Hoſ⸗ 
marſchall Joachim v. Bredow und Franz Sparr veranlaßt haben, vilß 
die Reiter; welche zu Tangermimde fih geſammelt haben; von vort 
haben open und. ins: gan. ea be egtlen manen “ 
m) Dr eu Sion Mu DER ET en Zı 





/ " — 255s — 


Derſelbe d. d. ‚Helle den 10. April 1554 an. Gebhaͤrd y. Platho 
"Sans von Krauſemard und Hans v. Mollendorf zu Hohenziatz: ;fie 
ſollen die Reiter, welche ſich in Das Land Jerichow ‚begeben, auffor 
dern, das Land wieber zu verlaffen.« 

Das Domkapitel dd. Halle ven fl. apri 1554 an den Kur: 
fürften von Brandenburg Setöfen hie Rei, fo in der Stadt Burg 
‚much fish: niebergelaffen. . | 

Geinrich. Bunggraf zu weihen aus dem Feldlager vor e Blofüg 
Bun. dem. 7. April 1554 an den. Poßulirten zu. Magdeburg Siegmund: 
ern Abmahnungen, des geädhteien Markgrafen Albrecht Reiter, nicht 
in: fein Laude Auen und dadurch einen in ber Menue he 
ſiudlichen zu unterflägen,®.- - - 1. 

Kurfürſt Joachim I. von Brandenburg. d. d. Coͤln a v Sn 
den sm; April 1554 an feinen ‚Sohn Siegmund; „Bittet richt zu 
glauben paß it feiner. Raͤthe Handlung und Nachlaſſung es geſche⸗ 
Sen feindaß Markgraf. Albrecht mit feinen Reitern in Dad Land Jeri⸗ 
chew· ſich gewandt ;habes: im Gegentheil hätten fie allen, Fleiß aufge, 
wandt, ihn daxon abzuhaltenz allein die Reiter hätten Hinter ſich nicht 

gedrft mm gleichwohl fortziehen maſſn, hatten auch gelobt, über 3 * 
dan: Erzſtift nicht zu vexharren“ 

Herzog Heinrich v. Braunſchweig d. d. Wolfenbüttel — 22 — 
14664 an Siegmund wählten zu Magdeburg: „Auch er nimmt an, 
daß Siegnund den Geaͤchteten wiſſentlich aufgenommen, gehauſet und 
‚befösnertshabe wie Died aber wider die publicirte Achtserklaͤrung, deß 
Heiligen Reiches Ordnung und Landfrieden ſtreite, und weder Du 
Blutsverwanchaft noch durch Siegmunds Jugend ſich entſchuldigen 
Inte; und Adnde es ihm. zu der deutſchen Nation Frieden, Ruhe np 
Wohelgahnet beſſer an, wenn derſelbe, wie einem gehorſamen Fuͤrften des 
Reiches gebühre, nicht ſo vielen Ungebuͤhren durch bie Finger fehes.. 

Mexſalbe an denſelben d. d. Wolffenbüttel den 28. Mai— 4554: 
ähnliches Mahnſchreiben, daß in Halle, Magbeburg und anderen Or⸗ 
ten mit Regung der Trummen und auch ſonſt Reiter und Knechte fuͤr 
Albrecht zu werben, Aufforderung geſchehen ſei und zwar unter dem 
Schein als geſchehe es der Roͤmiſchen Majeſtaͤt zu Gute.” 

Erzbiſchof Siegmund d. d. Berlin den 30. Zun 1554 an den 


—8 


| 


Grafen Hang Georg von’ Mansfelr als Eine: het ns das | 
Kriegsvolk nunmehr fürt:-fei.” ’ a 
Hiermit ſqliehen die. Arten. 





T. Marlgraf gSohann, — 
geb. 13. Juli 1807 * 13. Sept 1622..— 


Unter den zahlreichen Kindern des Kurfuͤrſten Johann Georg von 


Brandenburg war Johann, geb. den: 13. Juli 1597 das 22. — Von 


ihm wird gemeldet: „daß als er erwachſen, er dem Kriege nachgezogen 
ſei, wie er dem ſowohl vor Herrn Markgrafen Joachim Ernſten, als 
faiferlicher Majeftät fh tapfer gebrauchet, In deren Dienſten Er auch 
verftiorben und den 22. Januar 1628 M Gutnbach beigefebt wor⸗ 
den.*) 
Die benutzten Akten "geben über iin nur margelhaft PA 


Am 19. Juni 1615 empfiehlt fein ‘älterer Bruder Markzraf Ehritien 


einen der franzoͤſiſchen Sprache kundigen Hamm von Wilsdorff von 


Eucherfucht derhfelben zum Begleiter nad Franfreich; im Auguſt def 


ſelben Jahres ſehen wir ben Prinzen in Paris; tim: März: 6616: for 
dert Ihn Markgraf Chriſtian zur Rückkehr auf; am & April 1616 
befindet er fih auch fehon in Anspach, wo er einige Wochen zum Be 
fuche bei feinem Bruder Johann Ernſt zu bleiben wünfct 

Bu Anfang des Jahres 1624 war Markgraf Johann wieder zu 
Onolzbach. Am 237. Februar 4624 fordert fein Bruder Ehriftian von . 


der Plaffenburg aus; ihn auf, heimzukehren, nachdem die 4 Wochen 


Yrlaub, ſo ihm gewährt worven, verfloſſen felen, „und weil wir ver: 
nehmen, daß des Oberften von Hirfchberg Werbung fidh' etwas ver: 
weilen möchte, und gleichwohl "hierbei "auch fonften allerhand’ Bebenfen 
vorfallen, als fehe er gern, daß ©. Liebden eheſten zuruͤckkommen⸗ 
Markgraf Johann entſchuldigte ſich jedoch mit Krankheit und, atiderer 


‚Behinderung, die es ihm nicht moͤglich made; in’ven nach Wochen 


2", . 


u fommen, 


2) Rentſch Cedernhain S. 478. Die Stammtafel des Baron Still fried 
ſagt, er ſei am IS. Sept. 1627 als kaiſerlicher Oberſt geſtorben. 


oo. 





— 


⸗ 


X 


F = | a Barfgraf Iohaun Georg, Br . | 
. geb. 4. Aug.i. 1598 +27 Ian 1637. 


30 kann Geörgr koar der juͤngſte und 30 Wochen ac. bem 


Gone. feines. Vaters qui 4: Auguf 1598 su. Krofien geharne Sohn 


des Mutfürſten Johann Gearg. Nach; dem zu. Quolzbach d. 41. Juni 


1603 geſchoſſenen Vertrage ſtanden thın- jährlich 6000. Thir. zu, die 
auf eins der Aemter des Markgrafthums Onolzbach anzuweiſen, viele 


Verhundlungen und Schwierigkeiten. herbetführte, : Verſuche, ihn mit der 
Coadjuterxei des Stiftes Camin 4625 zu verſorgen, ſcheinen erfolglos 
geblieben zu ſein Friedrich ‚Graf v. Solms, der Bruder: von des 


Markgrafen Joachim . Ernft - zu Anſpach .CH 25. :Febr. 1625). Wittwe 
Sophia, und Vormund von deren: unmündigen Kmdern, berichtet am 
12: Auguſt 1685, daß es durchausnicht thunlich fei, dem Markgrafen 


Johann Georg das Amt Schoͤnberg, oder. irgend, ein anderes einzuraͤu⸗ 


mei: Die Verlegenheit ‚ned: lehtern, der ſich hereits in, Fatferlichem 
Dienſte/ hend, war go. Am20. Anguſt 1628 ſchreibt der Kanz⸗ 
ler zu Cuhnhach an ‚ven: Hofmaiſter Dieterich von ‚Lauterbach, daß 


Markgraf Johann beabſichtige, zu Sr Majeſtaͤt dem Kaiſer nach Wien 


zw reiſen;, und demnoͤchſt zu feinem: Regimente in vie Niederlande; bie 
Anfpachfchen Bands können aber das Reiſegeld nicht. aufbringen. .. Der 


Amimann zu Beyersdorf wich hierauf erfucht, 1000 Thlr. zu biefem 


Behufe darzuleihen ; biefer, ein. Here v. Waldenfels entſchuldigt ſich 


aber; endlich erfolgt am 2. Sen 1625 bad Gm don der Landſchaft 


— 


su ‚Rent an der Aiſch. en 
Im Jahre. 4627 hat er 9*— Herzog Heinrich von; Sahhſen⸗auen⸗ 


Sig 3.Regimenter, zu Roß und zu Fuß:zu kaiſerlichem Dienſte ger ' 
worben; am 46. Oct. 1628 hangt ec von Würzburg kommend mit, 


70. Perſonen und 80 Maren, iin. Kihingen an, ‚nimmt Quartier im 
Ktoßer und wird bei-diefer-Gelegenheit: ⸗ Romiſchlaiſerlicher und fönigl, 


Majeſat— beſtallter Oberſt“ genannt. 


Mit der Alnszahlung der ihm. durch den Vertragv von 1603. zu⸗ 
ſtehenden jaͤhrlichen Revenuen hatte es, bei den Galamitäten, des 20 jaͤh⸗ 


rigen Krieges die größten. Schwierigkeiten. Der Markgraf hieltſich 
abwechſelnd, bold in Kihingen (pen 30, Nov. und 16. Decbr. 1632) 


— 356 —⸗ 


bald in Creglingen (den 10. Juni, 26. Juni und 21. Rov. 1633), 
bald zu. Kreilsheim (den 18. Ian. 24. Ian. 18. Jun, 25. Ort. 1636) - 


auf; aber an dem ihm gebuͤhrenden Deputat fehlte es immer. „Bei 
jehigem erbaͤrmlichen Juftend wege unſchadlicher von dem riegovoll 
verübten Auopluͤnderungen untethalb des. Gebirgs⸗/ Heißt es in einem 
| Schreiben der. virtwittweten Marfgräfin.. Sophia: und ihres Bruders, 
des Grafen Friedrich von Solms Orelzbach db. 1. Sen: 1000, ‚jet 
kein Geld aufjutreiben.” © 

Am 30. Juli 1635 ſchreibt Merigruf Ehren. aue⸗ 8 -Baeffenbung 
daß fein Bruder Johann Geurg „anf. ‚erlangten: falferl.. und koͤnigl. 
Befehl und Ordinanz fih in das Onolzbachſche Fuͤrfienthum begeben 
und allda von feinen: jährlichen Alimenten Geldern, wovon ihm ein 
ziemlicher Theil rüͤckſtaͤndig ſei, aufzuhalten.“ Kaiſer Ferdinand ſelbſt 
bedroht d. d. Lintz ven 1. Juli 4636 die Onolzbachſche Vormumdſchaft 
mit Erecution wegen der den Markgrafen fſchuldigen Deputatgelder. 
Detr Markgraf hatte bisher in Ereglingen: a: d. Jart ich aufge⸗ 
halten, allein die gänzliche- Auspfünderung dieſes Stäotchend „bei Dem 


Pollogifchen Durchzuge“ noöthigte denfelben, monon:er tar‘ Deche; 1636: 


feine Schwägerin in Anſpach benachrichtigt, in em -Amte- Krailsheim 
ſich feftzufegen. Gier war jedoch ſein Aufenthult nur: von lurzer 
Dauer, | ba. er bereits am 27. danuar rosa Iaſentſ v sera, 


9. Mautguaf Friedrich, u 
geb. 24-April 4646 +27. Aug. 1634. 


Marzief Friedrich von Anſpach, geb. den 21.April 1616 ward 


bereits am: 33. Febtuar 1625 ſeines Vaters, des Markgrafen Joachim 
Ernſt, vurch: ven Tod beraußt, und genoß -uitter der Bermunbfchaft ſei⸗ 
ner Mütter Sophia und ihtes Bruders des Grafen Friedrich v. Solms, 
ſoweit' es die krlegeriſchen Jeitumſtaͤnde geſtatteten, einer ſorgfuͤltigen 
Ecehung Sein Hofmeiftet war -&iherfus v. Bredow. : Ir dem studio 
historico war damals für junge Fürſten ins -Befonteve Das Compen- 
diam historicum des Laurentius Lakins, welches die 4 Reiche 
der: Welt, oder die 4 großen Monarchien nach: Daniels. peophelifchen 
Geſichten barftellte, Beliebt; nach einem pro memoria vom Derbr. 5625 
war’baffelbe Gegenftand des Unterrichts; und nad) einem anderen Be⸗ 


— —— — — — — — — — 





N ... 


Me , ur 


| PN sah ſpoter, mußte daſſelher aug pen Besen ba Dee 
siherieht. warden. Nach einem ‚Berichte vom 12: Sehmar; 4629 mard 

mn. Bu, das Kriegsweſen in, Wetzaght graogen, In Dieter deih mehr 

Dig, Augepſeurfunſt. gheigh dem anan- amd. Fesbtrlämierricht ‚Aumeiß Arapr 

aziſchen Lehrern. anmertraut,. Deßhalb jſt eachtengperih . Faß. ma 

eins. Guſaghten yam.17, Sebrunr „1630 ein Deutſcher, Hans. Karl 


‚39 .Rürpberg,, onen, gin ‚anderen. erfahrener. Ingenieur empfohlen wird, 


und, duß zo0, den Fragzoſen abholp, ‚darin heißt: „„Aaß, man, in, Krank 
reich ſolche Leute nicht allein, wohl verfübern mäffg,. ſandexn daß ſich 
in dergleichen Profeſſion auch allezeit mehr Ignoranten und Charlatan 


fanden als Meiſter, die: :e8 können und-begehren: echt und getreu zu 


wiſſen“ — Unter. den hiſtoriſchen Schriftet wären jetzt Matthäi 
Angeli. Maͤrliſche und Caſ. Per Shüpens, Preoßiſche Ehronif weit: 
lqͤuftig durchgenommen. em onbuniffe ne 

Im Jahre 1632. muß e ie np genefen fein. ben. ef 
“ 16 iaͤhrigen Prinzen. in die Rahe des Schweden⸗Foͤnigs Quftan Adolph 


zu geben. Denn es erhebt Conrad Heinrich v. ‚Selmnig, ber feit. dem 
1. Zuni.1631 hei Dem Prinzen die Stelle.eine®. Hyineiſters. bekleidete, 


in einem Sodreihen vom 5. Juni 4632 an dig, Mutter, ung, ben, ‚Pilger 


vater nes ‚Marhrofen,. ‚gegen bie, Abũcht denſelben ‚an den ‚König; ab⸗ 
zuſenden, DAS Bedenlen: glldieweil es welitundig, daß der König. der 
Schwan; a die Gefahr mehr, ‚fushet, als, ‚\heyet, ab, nun, ‚Dep, Markgraf 


Friedrich Derp Majeftät indistinese in. jolchen OCGABIPNEN, ſolgen um 
ich. gleicher, Geftalt, Der Gefahr undergeben fglg,,, ‚und,.ng nicht, wie 
ohne Abgang, der ‚Reputation. Ihro fuͤrſtliche Gngden dom ‚abzufühgen 
ober. abzuſondern ſein könnte . .,.. oe 
; „Die Abficht, den Bringen her: Seche bes Echneheitduge zu wit⸗ 
‚men, ſcheint rhiexnach nicht in Ausführung, ‚gefommen „zu. ‚kein: denn 
wir nſinden ihn. 2 Jahr, fpäter, als kaiſerlichen Obyrſten und Inhaber 
‚eineg Regiments au Pferde wieber;. und, in dex mörderifchen Sceylacht 
bei Noͤrdlingen am 27. Auguſt 1634 ſein Leben: einbaͤßen. Seinen 
Leighnam hat man nicht auffinden fönnen. ‚„Bieogfp; ‚erzählt Rewſeb 
(Cedernhain. S. ‚3, über allen angewaßten Flejß nichtg — 2— 


und zründliches, weder auf ver Wahlſtatt,/ noch ſonſten yon jhme in 
Elahrung gebracht werden koͤnnen. Die Frau Mutter Hat; Hiefen Prin⸗ 


V 


s 


. | — 360 — 


zen’ fo‘ inniglich geliebet; dah Sie noch vil Jahr fang ſich Hoffnung 


gemachet, Er werde das Leben erhalten Haben, und aus ver Schlacht 
glücktich entlkommen fein. WE auch etliche Jahr nach ver Schlacht ein 
fterider Cavaller nacher Onolzbach fommen, und ſich iteognito halten 
wollen; hat fit gehoffet, es "werde Ihr liebſter Prinz fein, welchen Sie 
zu” ſehen, allerhand Anſchlaͤge gemachet, und endlich, als er verreiſet 
geweſen darvot Hehalten,- Er fei-barım hinweg, weiln der Herr Bru— 
der bereits das Regiment angeiretten, welchen Er ans angebomer 
Srömmfgtet u beträben, Bedenken getragen. u 


re! 


io Markgraf Georg Albrecht, 
ne gebe 10. März 1619: +46. Sept. 1666. - 


Gesrg Albrecht, des Markgrafen Chriftion von Bayreuth und 


der Maria, Prinzeffin vou Preußen jüngfter Sohn, ‚warb am 10. März 


1819 geboren. "Seine ganze Kindheit und reifere Jugend fallt inner: 


hats‘ des 30jährigen Krieges, deffen Drangſale feines Baters Lande 


fo hart trafen, daß ed unausführbar war, des Prinzen glüͤhenden 
Wunſch, fremde Laͤnder zu ſehen, in Erfüllung zu bringen. Aber da⸗ 
heim thatenlos zu bleiben, war ebenſo wentd dem Prinzen möglich; er 
entſchloß fi, um fo mehr, da das ihm ausgeſetzte jährliche‘ Deputat 
für ſeinen Unterhalt nicht genügte, dem Kriegshaändwerk ſich zu wid⸗ 
inen, ſei es, wo es ſei. Es liegen ausführlichere Altenſtuͤcke Über dieſe 
Periode ſeines Lebens vor, von welcher bisher nichts weiter bekannt 
war, als was Rentſch (©. 707.) in fülgenden Worten’ berichtet: 
„und obwohlen bei heranwachfenben Jahren Er auch fremde Länder 
zu befüchen, große -Belikung geragen, bat jedennoch das’ hoͤchſt ver⸗ 
derbliche Kriegsweſen dieſes gute Vorhaben gehindert, aiſo, daß Er 
ſelbſten endlich die Reſolution gefaſſet, ſich gleich von mehrern hohen 
Standes ⸗Perſonen geſchehen, in Kriegs⸗Erpeditionlbus zu verſuchen 


Wes wegen er dann Anfangs zu der Reichs⸗Armee und dem damaligen 


General Gallas, ferner zu Hetzog Franz Carin zu Sachſen und end⸗ 
lich zu dem Chur⸗ Sächfifchen General Auguſt von Hanau ſich bege⸗ 
ben, iſt auch Anno 1639 im Junio als Obriſter Wachtmeiſter in Bei⸗ 


‚fein vilet Generals-⸗Perf ſonen vorſtellig gemacht worben.“ 


Yen Schreiben an ſeinen Vater aus Culmbach, vom 6. März 


⸗ 


— a — | nr 


1% fagt: —* ap: er vaterlicher Guwttitgurig welche zwar vie dato 
ſtch verzogen ſich getroͤſte weil tee mit den 400 fahrlichen Deputat⸗ 
Gulden unmöglich: auskommen loͤnne, und ſich gedrungenſehe, eme 
Reſolutlon zu faſſen und durch die Kriegs Fortun det: nechf;iuorfuflen: 
der’ ooean, bei einem Herrn; dem nachſten: nem beſten, ſo ihmbe⸗ 
gegnen wurve ſein Hen zu ſuchen; damit aber ohne S. fuͤrſtli dr 
Gnaden Vorbewußt ſolches nicht geſchehe, und dero Ungnade undruß 
terlichen Fluchnicht Aber ven Hals ſich Inder habe: er:folches: zuvor 
eröffnen und nochmalen kmdlich Bitten wollen, viefes fein aus Noth 
gebrungenes und dahin intentionirtes Vorhaben, daß ie In Täpferen 
| Tugenden etwas erfähren moͤchte, zu genehmigen.” — > 2 mei an 
Ein zweites Schreiben aus Eger dom ::T. Mai 1639: berichtet, 
va. er bei Ihrer kaiſell. Majeftat General: Gallas angeftellt werden 
ſolle, was in guten Terminis, Gott ſei⸗Ehr ulld Dank: dafür gefagt, 
von der! Majelät angenommen fey.;. Et hoffe,’ daß dies’ Tele er \ 


= bigfen Baier zur Freude gereichen werde. 


‚Markgraf Sheiftien fcpreibtBlerauf:d. di Viaſſertit 6:10. Mai 
4639 at ſeinen Sohn: „nachdem Wir aus des ojutanten 2 Schrei⸗ 
ben noch Leine Gewißheit Eurer Charge: erfeher koͤnnen, ſondern ſolche 
noch uff Mehtung Eines: Regiments undt praͤtendirenben Mittels beru⸗ 
het, ſo wären Wir dieſer unvetgreiflichen Meinung, daß Anfänge: hoih 
:deffer wäre; eine Compagnia von biner Leibgard zu. acceptiren, Und 
Ane kurze Jeit vei dem Generalſtab zu verbleiben, bio ſich ein gewor⸗ 
benes undte angeſehtes Negiment verledigt undt Euch Aberlaſſen wetden 
möchte. ⸗unterdeffen Hnntet Iht Die NPrarin dei über Genevalleät 
ndt verſelden Commando mehrers erfahren und: Euch ins kuͤnftige 
zu Ciirer Reputation und Unſers Chur⸗ und Fuͤrſilichen Hauſes Wethl- 
fahrt es zu Nutz machen.“ Es wird weiter hinzugefügt: „welln das 
Nicolalſche Volckh noch bis auf: diefe ſtundt aus unferm Landt nicht 
ufnfbrechen will; als haben Wir: an’ ben Herrn General⸗Feld⸗Marſchalk 
von Hapfeföt defihriehen, wie Ihe aus beykommender. Copien zu erfe- 
hen; und wollt Ihr das Original ermeldtem Herrn General-Feld⸗ 
marſchüilk Entweder felßften, oder durch Jemandi der Eurigen einhendi⸗ 
gen laffen, und- das befte darbey thun, damit uns hierin gewillfahrt 
werden möge. mon en Ir Zr Er er J J 


+ 


— B62 — 
151 m IA Mei, 1639 ſchecibt aus Bing. ver: Genexal⸗Adintam 
Gerhard Paul von Maͤſſes an den Prinzen. „naß:her Generallieme⸗ 
. mat Graf Gallas die Abſicht deſſelhen, bar. kaiſerlichen Armee bejzu⸗ 
wohnen, fehe gern vernehmen, und heilen ſich hoöchlich axfreue, und. daß 
wenn dieſelben, ein Regiment u erxichten und. die dazu gehörigen Mit⸗ 
iellpruͤtendixen, Sie ihnen gern willfahren wollen,/ Daß. war nun 
aber. ber ſchwjerige, in unuͤberſteigliche Berg, hie arfordexlichen Mittel 
ur. Erxichtung eines Regimenis herbeizuſchaffen. Selbft zur Exrich⸗ 
‚kung einer Bompagnie fehlte en Me: . 
rMafgraf Ehriftian:. ſchrejbt aus Plaſſenhum -den 9, uk 1639 
an den Sächfifchen Oberſten Augufin von Hanau, wie..gr.and. dem 
Beineiben befelben vom: 42. Sum erſche, Bo uf Recommandation 
* Gallas Markgraf Georg —* be, Veen Reolment, aufge: 
nommen :umd ihm eine, Gempagnis Aberieien ei er mwangct daß die 
Saqhe definitiv abgemacht werde... . 
- Die- Errichtung einer —— Reiter aus marfgräfichen Air 
sel ñRieß jedoch auf große Schwierigkeiten: dem Fayıp. Hatte. er eine 
Amahl aus, feines. Vaters Landen. auf, den Beinen, ſo zerſtreuten ſich 
dieſelben auch wieder; «8 mangelte, wie ;auß, ejnem Schreiben aus 
Kulmbach vem 48. Gent... 1689. rhelt,.:an denerforderlichen Werbe⸗ 
geldern. Inzwiſchen erfolge pon dem Oberſten v. Hanau aus Prag 
vom . Sept: ne dringende Mahnnng, den ae Werbung mitgenom—⸗ 
menen Rixutenant und die übrigen Reiter „gan ‚Regiment. ſtoßen zu 
‚laflen; der Lientenant war / indeſſen berfits unterwegs; der Prinz klagt 
‚aber ſehr über ihn, daß derſelbe ihn im ver Werbung nicht, genügend 
unterftüͤht habe, am verſyricht für, feine. Derfon, daß Fr Der SAAB 
ie es einem. guten: Cavalier obliege, porſtehen wolle. .. 
Am 7%. Det. 16309 ſchreibt der. Oberſt y. Hanau. an, dep. rin, 
rgen, ale demſelben ‚wohl. berichtet, worden: Awelcherx Geftalt nach der 
Feindt in Boͤhmen in zweien Städten Luwiz (entweder Luſchwitßz L w. 
von Saat oder Luditz weiter fünmeftlich) und (der Mame iſt undeut⸗ 
ig, enwa) Neiſchetin alle Verhoffens uͤberfallen ynb, A Compagnien, 
darunter auch die Ew. Fuͤrſtl. Gnaden, ruimirt. Wan dan dieſelbe 
ohne das, weil der Lieutenant: über geſetzte Zeit verbliehen, ziemlichen 





/ . 
— — 


| augen un munmeht; weh iEsOfieiers ih nicht mehr vochan⸗ 
ven; ds: ſder MWachtmeiſter⸗ weicher · vizmundiret; yon: nochen ſein ill, 
ver Conpagnie anit Fleiß anzuuchmen, als ſtelle ich Ew. Bürftl.: Guia⸗ 
von gitädige Bellchung, obrbidielhe jemand, fo folhe'commanbiit ud 
wohl verſiehe; dazu verordnen wollen, Mn. ondugen Kal: Niro 
fahr Har zu Voden gehen moͤchte — —— 
Hr Marigraf Weorg: Albrecht war; Ahren tiefer. Gainstropkeh in 


j aa, von: wo ‚aus er: am 23::@ci- an ben EChurfaͤchſtſchen Ober 


ſten v. Hanau ſchreibt, daß: bie‘ Wermählımg:: feiner Schweſter ‚Anna 
Mara: (mit: dem Fuͤrſten: Behann : Ahten v⸗ &ggenbarg) Ihn verhindert 
Gabe, : bei: der Compagnie guerfcheimen.z.daß:: einen: Corporal⸗ und 


etliche Reiten. gu! dem; Negimente Habe: fihlifen wollen,“ daß dieſe auch 


in Eger geweſen, das Regiment "aber: nicht: haben: erforſchen koönnen und 
darum in Himmerfichen. Iuſtande zu. ihm zuruͤckgekommen wuͤren. Er 
birttet, ihm den Ort zu bezeichnen, wo dieſelben ſich an: Das: Regiment 
| anſchließen ſollten. Dieſer Ort war am 7. November Grimma... Met 


Prinz bittet um: Verlängerung: feines Urlaubs amB. Nowember,) denn 


ba. Die. Schwedon in Zwickau feiat- und aäglidy; von ibort; aus in dir 
Bayreuthichen: Lande eishhelent une anſchnliche Shane inteieben, 
fi er im ſeinen Landen durchaus nothwendig. 

Am 419. Dechr. haste: der Qberſtn vᷣr PER Gastptqnanier 
in "Mekäne: zueifthen:. Zwickau und: Altenburg und. benachrichtigt neu 


Prinzen, vaß Aar.inerfelbe ſich ſtatt 6. Wochtn, 6. Monate vom Regi⸗ 


ment fern gehalten habe, und da feine Compagnie auf 4 Wachtmaifter 


md: 3. Reiter reducirit fel,- fo habe der Kurfuͤra von Sadhfen eiie neue . 


Formation vorgenommen; ein Regiment :.zu ‚6: Bompagmien” erwichset 

and: ‚den, Reft ben. :markgeäflichen.. Eompagnie dort „untorgeſteckt ainter 
va Ritteiſteva v. Starſchedel nvaauien.— Damit hoͤrte des Prinzen 
Bere uw Särhfifcken: Armee auf. oda m agenltm 

: Aus: Rötenburg: 0.2. Tauber vom 18. —— 1640. finden / wir 
von dem baiſerlichen · General⸗Wachtmeiſter Billi vvn Haſe· an. ven 
Prinzen das Anerbieten wegen Eintritts in den Kriegsdienſt. Dieſer 


weiſet den Antrag nicht von der Hand; da er aber nicht wiſſe, was 


für eine Stelle ihm zugedacht, behalte er ſich, (Bläffendurg 43. Febr.) 
bie Refolution vor. Nun eröffnet jener dem Prinzen Wunſiedei den 


⸗ 


—⸗ 364 U) > . 
6; Maͤrz 18407. y Beil: damit >bie: Romiſch rdaiſerliche Majeßaͤt mir 
allergnaͤbigſt ein 5 oder 6000 Mann zu werben und quf den. Fuß zu 
bringen, aufgetragen, Ew. Füͤrſtl. Gnaden als ein iunger Cavalier 


albereits einen Anfang -in den Krieg haben, als habe vermehn, ein 


Obeiſtleutenant Siell · qu MPferdt, weilln Ihr hochfürſtl Gnaden Her 


Biſchof zu Würzburg mir 3 Compagnienzu uͤbergeben und ich zu 


folgen noch 7, daß es .alfe: über. meine vorige 1000 Pfecht und 
1000 Tragoner, noch cin Reganent von A0 Compagrien werben ſolle, 
uu vichten entſchloſſen, zu oſferiren, oder da ‚Ew: Fünf. Emaden ruͤhm⸗ 
licher, seine Frei⸗Compagnie von 200 Pferben, To- allein: un mir de 
Pendirt, erachten moͤchten, were ich hedacht, Ihro ein 30-ober A0 Ca⸗ 
vallier darbei zu geben, und da Wir in Compagnias kommen, auf Mii⸗ 
- Web. zw trachten, wie dieſelbe mit einem Regiment zu. verſehen, und was 
ſonſt die Quartier mit ſich bringen, tractiren zu. laſſen, geſtalt ich dann 
‚mich balpten zu: erweitern und in des Bere Auaꝛlier a gehen ver⸗ 
Kr orte hey, 


Ueber Ben‘ weiteren Bnnif Bier Werrung —* nichts Jaoch 


* ans. ſpaͤterer Zeit, als em: Beitrag zur Geſchichte der Errichtung 
ſtehender ¶ Heere bemerkt werden, daß Octavio Picolomini in einem 
Schreiben aus Regensburg vom 26. April a. Gt. 1063, des Marf⸗ 
grafen Georg Albrecht Antrag vom namlichen "Datum neuen Styls 


wegen Beruͤcſſichtigung zu: einer Anftellung. „wegen der zur:Defenfion- 


des Kae. ‚ec aufuricheender Armada“ danlbar an⸗ 
nimmt. we. er 

Der am 30. Bai 1654. erfolgte Eon. feines Vaiers ohte in 
Georg. Albrechts Hände die vormundſchaftliche Regierung für feines 
verſtorbenen aͤlteren Bruders Erdmann Muguft. unmimbigen ,.ıeinzigen 
Sohn Chriſtian Etuſt, md bamit ſchloſſen für ihn. alle: weitern Be 
mühungen, eine kriegeriſche Thätigkeit zu erlangen, ab. GEr flach, 
nachdem er im Jahre 1661: die. vormuudſchaftliche Megierung | feinem 
volljahrig gewordenen · Neffen Kbergeben Haste, am T. Sept. 1606 


α νν 


u . 


x 


nn 1. Markgraf, A an Ben in er 

un hr. Sut. 1644-4 40. Mai 42... ..- 
GChrüſtkam "Einf; das Anzige Kind feiner früh durchden Sb 
ihm entriſſenen Eltern, ward am⸗27. Ya "1648 Au: Bayreuth geboren; 
zu emer Beit alfo, wo⸗ der -INfjäfftige Keleg das abſchredende Bild bet, 
veroäfteter Länder 'und- zugelloſer, entmenſchter Hordeir⸗ wo. un die 
Stelle plannäßiger Feldzüge allmaͤhlig ein numabenäkriliähen Umhei⸗ 
sieben der krtegführenden Batteen getreten war; dern Fuͤhrer einzig 
ihr Augenmerk darauf richteten, ihren Heeren diejenigen Landfchaften 
zu Waiveplaͤtzen auezuenſhen/ die bis > dahin am metafen auegeſogen 
maren.- - \ 
Es varf Daher: wicht batenden, wenn der mir dem geobe des 
Großvaters im Jahre 1685 1m: Wirkſamkeit tretende Vormundſchafts 


rath, zumal da der zum Obervormundlaut teflamentarifcher: Veſtim⸗ 


mung eirigefegte Kurfürf: Feledrich: Wilhelm durih: Tele damaligen, 
Feldzůge in Polen, Preußen und in Daͤnemark einen ‚unmittelbär per: 


. foulichen Emfluß auf feinen :Mündel auszuuben nicht im Stande 


war, lediglich die Eigenſchaften eines ſiche Gerda; won es 


| Kriegsfuͤrſten auszubilden tsachtete: 


Die in großer Vollſtaͤndigkeit zur Benchung oriogenben € ‚We 
kations⸗ und Peregrinatidns⸗NAlten des jungen: Fuͤrſten, deſſen oben 
nillgeiheilte Jugend⸗Geſchichte aus eben dieſer Quelle gefloffenen :ifie 
enthalten In. den ausfuͤhrlichen Inftruftienen ‚für: Erziehumg und Un⸗ 
terricht· auch nicht das Allergeriagſte, was auf eine militairiſche Aus⸗ 


biuvung hinzieten Sonne... Alles was mach dieſer Richtung: ‚bin, ſfich 


dennoch allmähtg:: entwidelt,i muß als die Wahl eigener Reigung, als 
der Drang inneren Berufes anerbannt werden: wie denn uͤderhaupt 
bei dieſem Prinzen von‘ zarter. Jugend auf, unbeſchadet dankbarſtor 
Birvigung der Sorgfalt feiner Lehzrer und Leiter eine. Feſtigleit und 
Selbftimbigfeit des ‚Charakters. fih lund weiche ein grobes In: 


tereſſe für ihn erweden mäflen. . - Zur . 


Wir Haben zur. Charakteriſtik aus der von bei Beinen bei. ſei— 
nem Abgange von. der Unwerſitaͤt Straßburg gehaltenen Dration, die 


‚in dee fchänen, ohne Zweifel von ihm felber herrührenden Ueberſetzung, 


— x — 


wie alles aus der Feder des Fürften Befloffene, der ſonſ in; jener Zeit 


fo arg eingerifienen: Sprachtiängerei Reh gänzlich 'enthielt, nur den 


einen Grundfag heraus: „Ein Füͤrſt fol" mit: Kriegen nichts anders 
ſuchen wallen, als feine: und der; ſeinigen; Wohtlfauth, bie: allgemeine 
Freiheit und Sicherheit umd- ben. 7dlen.Frieden; .meil dieſte Bat am 
 - beften. biejenige Richtung beztichnet, An. welcher: Chriſtian Gruft: eine. eni⸗ 
ſchiedene VBedeutzung, gepann, möglich du: Der Defenſiwe. Die. Fortiſi⸗ 
zaten golt ihm als Wiffenfhaft ſahr hoch und, im Radſicht auf Lan⸗ 
desoertheidigung rũhren⸗ dem Ka die aanwerteer — 
Mu... FE U ZU 


‚ Die varhanbenen Dienn 2. dem -Jahee HERE geh. le pen 


Andeutungen von einer militairiſchen Ausbildung: jo heißt es: „ben 
14. Mai (165 Freitags: ging, mike. Sonderlüches vor, als daß der 
Ingenieur · das erſtenahl zu Si fürfkichen Busen, wſa⸗⸗ in den For⸗ 
Ketten an unterweiſen komm‘: .:.°- :.. u. 
„pen 20. Mei: (A668) begaben Sie. ſh it, dei Amon * 
v6 Selb;: um ſich aͤn der Meometrie zu uͤben m: 
un; „ben Febauan 4689) fuhten 6; .fürfk Gnaden nei ham 
Here iReuffen. ¶ Grafen in. Neuß): Rachmittqg, noch dem Weſtewoll 
umb daſelbſt einen Platz auszufehen; ao Sie ſich in der Forufi⸗ 
fntipn-fernpe ben, :umd:.bie ‚rechte Priuin dbegreifen möchten.“ 
rt Bi on Siraßburg nach Frankfurta. M. gemachter Aueflug, 
eber frienlichen Krönung Peopoldo I. als Römiishen Konigs (d. . Aug 
1058). btiguwohnen/ und wo er ſich auf feines Ohewonmunds Alan: 
pfchlung . si: den kurbrandenburgiſchen Abgrotdneten, ben. Fuͤrſten Jo⸗ 
Hann. Moritz von Nafſau auſchloß, hatte. einen tiefen. und entſcheiden⸗ 
den Gindruck anf. den erſt 1A jährigen: Pringen ‚gemacht. Mit gehei⸗ 
gerter / Lebendigleit und: erthoͤhten ‚selffenfchafttichen Sinne. nahm ey font; 
san die nerwaͤhlte Richtung. auf. In einem Buvichte an: ven Karfuͤrſten 
.om:,29. Januar 1680 heißt es unter. andern „ba insbeſondexe 
nachdemperſelbe dan Die lehztru Kaiſer ⸗Monung aus Frankſurth zu⸗ 
rückgekehrt ſei, derſelbe ſich über: alle. maaßen: fein angelaſſen ;hahe; 
wegen ber Eudien sfr weit: fie ihm naulich durch die Infirilltionen 
vorgezeichnet waren) waͤre zwar noch; Manthes zu wünſchen, nichs 
deſto weniger habe er bei grhaltenem⸗ Eramen ſich ſehr ausgezeichnet, 


— 2 — 


* 


— BET mann , 
met allein ki Kingnarlatine, ſondern auch / in beit‘ sindio bistotiarum 


und: Gesgraßhine habe /er ſehr profiuh and · gue / deur letiern wie auch 
in. der: Ingenieur unſi ver fallenn en ubſonderliche Luft: und: Begſerde 


4a: aileinin gewagen,r geſtaitdier ſelha in · der Abgeordneten ¶ Megenwart 


eintiMNegubar⸗zvrtertſſe "vol Mollwetken vhne jemandes. Beyhülfe 


udn Juthum fi ns Papier ihn, ich folk nachgehen Draußen 


ui 1 Gelbe: mmiadrthaft eigeahandigahgeftett Kabel! "ri tn 
badius · ben Nerichten iuber ·eine ‚op. Maruach durch 
—*— eg: ver 1Schweig und ducch. daB: vbers Elſaß gemachi⸗ 
Reife geht recht deutlich hrenot, wie sales. dad, was · in: wiliteiriſcher 
Binſicht Intereflant 'waw, beat: MiyfgrafünBlifimerkfaniteit erento Wir 

wollen Gniges daraus: hervothebrn ss nmun ri inte oem 
0 Mrs, Mekefind: Si fünſtüche ¶ Gnaden nach Eugen geritten: un 
nie Mohtzeit dis Hohenwyll, ſo eine Fefumg, die mon unůber⸗ 


windlach fat geſchaͤhet wire, And. denr Gommnudant fir im Schlaß 


empfangen und herumgefüßkt, und: erfilich einensıgsoßen Main: Yayı 
Hagedorn, fo ein Herzog yon: Wüͤrtemberg auf) dem ‚Halte. mib.: a8 


Benibsiilg: gebracht mubi:bähler: gepflamgt;;i;geiiefens Kierauh--in das 


 Zeughune; bein viel Gewehr, ‚farbe: Belagerung des Brnfn Sparren 


ihm uabgenommen, wie auch unterſchiedene Oranaten, die hineingeworfen, 


gezeltzet bon dar ·dieſelbe ins; Bewwachas geſahee; nach dieſenn in die 


Deller, deren Wege gangimis Wein angefüllet;y in welche S, flͤrſtliche 


"Gwen :nebft ;ällen- in der Suiten ſich Veſindenden · has: Kellexercht an⸗ 


ſrchen⸗matſſen wie dann anders‘ Tagesnbei ver Tafel ten: Aillkomm, 


fomicht groß / vorgeſetzn Daran: dar: Eommendant · Seaftteſt Gnaden 


wagen abe, welches ‚alle: cfürſtliche Berfonen ihmn, moem ſienvon Mason 


unter’ das Thör, deren gar naiel, alda zu ſchen und: die fuͤrſtlichen | 


des Berges, ‚Steine von 50, 60 und LOD Bf, auf. Die. Veſtung his 


Namen varauf gemacht, tragen ‚find: Sie werfchont worden an 
nveberall wurden auf dieſer Reiſe die Zeughaͤuſer genau in Augen⸗ 


fein: genommen; fo in Schaffhauſen ben 7.:Mat., In gürichi.ging 


“ 


a 


as) wrin ihn Duixchlauchſte bed megimuenden Herzogs von 
Waͤrtemberg Hetzog Eberhardis sonfiemiste. Teges: beſchrieben ftehen, 
päfenäket umb Ihren; Namemn hinein zu ſchreiben. MR hear Siein⸗ 


mare! zweit ie das Ventuianiſche Zeughaus, ſo der Magifrrat mega” 


⸗ 


/ 


“ I 


38 — 





bee alkane dem Venetiemer zu halten und ‚und ihr. Geht: m fan 
vetbundeniſtz da unter andern ein: Doppeihaden wit 36 Zügen.ge- 
wieſen und hernady. in das Zuͤrichſche geführt worben, allwo des Wil⸗ 
heim: Tellen, der em Anfänger ihrer Libertet, ſeim Degen und Munbruft 
gegeiget: wird, wie auch viel lederne Gtüde:" In: dem BZeughauſe zu 
Bafel ſah man: »Caroli andadis Gerzoh6 in. Burgunden Panzer, 
Trompeten, Pauken und Pferde⸗Harniſch. Was die Rettigkeit des Ge⸗ 
wehrs beheifft, iſt dieſes den. vorher geſehenen Zeughaͤuſern vorzuziehen, 
va es alles neu.⸗ Auch in der Ruͤſtlammer zu Bumpelgart. ſeheen 

„Biel rares Gewehr, fo ſonſten nicht leicht zu‘ fehenee: ı 5 
Wichtig auch in militairiſcher Hinſicht war. die am 9: Aug. 1630 
von Straßburg angetretene größere. Peregrination durch Frankrich, 
Itallen, die Niederlande und einen Theil Deutfihlanbs: _ Der: gu feiner 
Zeit: viel gelefene und befprochene Brandenburgiſche Ulyffes das Sigis⸗ 
mund v. Birdemn giebt ausfuͤhrliche Auskunft darüber, Auf ihn mais 
ſen wie dm Allgemeinen verweiſen, und: heben. mur ebene noch er⸗ 
—— mis: dem geführten. Tagebüchern heraus. unten 
Sn Orange den 28. Auguſt, wiewohl zu einer Zei, angekonnnen, 
wo es zwiſchen dem. Gouverneur Grafen Friedrich v. Dohna und dem 
Parlamente zu Feindſeligkelten und thaͤtlichen Spaltungen gedichen 
war, beabſichtigte Chriſtian Ernft:tänger:ga verweilen, theils um ſich 
in der’ franzoͤſtſchen Sprache zu vernollfommnen, theils um ſich die mi⸗ 
Htaitifchen Exercitien angelegen fein. zu lafſfen. So heißt es Dank in 
einen Berichte vom 23 Dits (2. Novbr) dag: ©. fürſtliche Gnaden 
in’ den’ Waffen dergeſtalt. avancirt ſeien, daß fie: geſtern und vorgeſtern 
die Garniſon in hieſtgem Schloffe im. Beyſein des Herrn Gourerneut 
und anderer hohen Officiere commandirt md: exercirt, auch bei jcder⸗ 
manniglich deswegen großes Lob "eingelegt haben.“ — In Mochelle, 
welches man am 20. Rovember verließ, ward. alles; was an die be- 
rühmte Belagerung durch den Cardinal Richelieu erinnerte, mit dem 
„ größten: Intereſſe in Augenſchein genommen. — In Gipanien, an deſ⸗ 
fen Grängen er ver denkwuͤrdigen Zufammenkunft ber beiden waͤchtig⸗ 
rm ‚Könige: jener‘ Zeit ‚Ludwigs XIV: und Philipps IV. beiwohnie, Halte 
er ſich ein -fünges Pferd: fürıden als billig gerühmten Preis von 
200 Ihr. angekauft. Ex.nahm daſſelbe ſehr in Bffeckan suab: ſandie 


8 
._ 


E in ſeeue Ace, um 83:30 feinem —** Dienfe · i beſtimmen 
ſehr Darum": biuend daß fich Riemandı darauf ſetze ;es- ſey wer es 
"wolle, sind anf der Reitfehule nicht anders anzugreifen, als, daß es 


„zu Zeiten an der Corde teotlire und galoppire und zwiſchen den“ Pfei⸗ 
lern’ in: Tourbetten / genommen werde⸗GEs wird in einer Nachſchrift 


Binzugefingt; nei. wuͤnſchenswerih dem landesherrlichen Grit Ein gutet 


fhanifchet oder. batbariſchet ¶ Heugſtals Veſchaler ſelz Daß’ über ein 


ſolcher Haupthengſt weder in Spanien Mor, noch in Parks’ unter 
1009 Ahiv zii haben: fer Der Vormindſchoftorath ng hiriuf je 
bach nit em 2. * 

Mit den Eintritt in vas 18; gesinejake tie der weltczaf fh 
Mejährigkeit'erreiiht; am 27. Oct. 1661 betrat er zum erſtenmal nad 


| He Abweſentzeit als Landesherr zu ‚Hof: ſein Bel und don 


an -29. in: feine Reſidenz Bayreuth ein. 
Miewohl noch nicht 2. Fahr alt, ward: er * af dem am 
2, Bo 1664 zu Bamberg Abgehaltenen Kreiskage einmäthig zuni 


Oberſten des wegen der Duͤrkengefahr zuſammen zu ziehenden Contin⸗ 


gentes des Fraͤnkiſchen Kreiſes erwählt.: Es beſtand dies der Matritel 
gemäß: aus. zwel. Reglmentern, (eins zu Fuß und eins zu Moß)die 
am ⸗ 28. und - 29: April 1664 zu Ruͤrnberg zufammengezogen wurden) 
a ir 80jahrgen Kriege’ zerſtörte Befeſtigingen von Stänteh 
und. Schtofſern wurden mit Elfer wieder hergeſtellt, und die Stabt 
Euluibarhitid⸗ vle Foſte Plaſſenburg ·namentlich als diejenlgen Punkte 
bezeichnet, wohln die Unterthanen ſich und ihre Habſeligkeiten bei "bet 
ſich naͤhernden ——— su reiten - haben Caut Auoſchreiten vom 
9. Auguſt 1663). - ; 

«Beh Dee im⸗ gahre 1672. gegen- Feenteich beſchloſenen Rei, 
feioge ſtellte ex gleich feine Mannſchaft den Kurfuͤrſten Friedrich Wit: 
heim ya Schutze won. veflen · Cleveſchen Länder zur Verfügung; und 
von ven Kreioſtanden Ftanlens wiederum zum Oberſten Aber die Kreis⸗ 


Truppen etwachlt, trug: er mit großer Unnficht Sorge ven Kreis in Be 


wehrhaften Stand: zu ſehen, und wußte es durch geſchickte Operätionen 


| nicht allein bahtii Ju eingen, daß:'vie durch Thüringen 'fich- änttähern- 


Ren; veiekoohE befreundeten Lotharingiſchen BWölfer, bie Miene machten, 
in dem Fraͤuciſchen Krelfe Ihre Winten-Truartiete eüfgufhlagen, hiervon 


J 


—— 


nennen DIN —— . 


abhalten, ſondan aufb bie Gereiid in den Kreia eingehmtängenen · Frau⸗ 
zoſen durch umfichtige Biſebung mad: Mahn Pafies hei.Mrhſanfurt auſ⸗ 
zuhalten; je daß die bei ah Aefamnen Degen ſager⸗ Armoe 
Sa gewann, heranzarüchen Pose age 
Damlle, für hie, —— dieſen Jait, namentlich in. -Bezie- 
sung auf Ren Binsteil;: welchen Cheiftlan Ernit daran genen hat, 
ift, Rentſcheno Brandendurgiſchen Cedenhain 32 warauf wir, Am wen 
| ven Bermeifn wohn, Big Tate RT Mann. 
Pei Woigenhejm; fand Namgy. up. 4673; „Die Bereinigung: Sr 
Fraͤnkiſchen Kreis-Truppen mit den kajſerlichen Statt; ver: Feind ver⸗ 
laͤßt ven: Seoptezher feine Bafltion: und zieht. Ach, über Wützburg; 
bie, Kaiſerlichen folgen ihm nach; im ‚Lager vor Mirzharg d; Id: Seh: 
tegber 1673 ‚enenat: der Kalfer ven Markgrafen zum Generab⸗Wacht 
meifter bei feiner Armee; dieſen paflixt: hen 28: Septembeu..;bel' Lehe 
mittelſt -Sphiffbrüde den: Main; Hat einen: fehkinbefierichen Marſch 
bush Den. Qpeſſaxt und ehdit üben Cohleizu auf Wort. Duuch daeſes 


Sucturð Rcht fich diq wanden pair und Holandiſchen/ Hilfe⸗ 


ttyppen: helagarte⸗Heſadung nendtkigt zu bapitzuliren med: stein 
3; Noyember unter -Tingenben: Spiel ab... Ber Morkgraf Chriſtian 
Gent: haß ‚Ach. baiıhiefer: Velagerung perſdilich ehe erponiet; beun es 
wurden anf. einer. Nattexic in ;imen; Apptoihen. 2. Konſtahet om. feiner 
Seite erſchofſen, AriRph Das Birifch, in am dad: Mleibfininng: Der 
Sell. von, Bann Hatte die Einnahme der ‚Heiner StÄnte Brühl, Leche⸗ 
nich (d. AA Ron and Kernen Ci: 19. Nopizun Folge; der Winter 
trat iharppmit. Folcher Sremngerche, daß weitere: Nuternahruwgen un⸗ 
möglich wurden. Mit den Kreisregimentern begak ſich hierauf ver 
Markgraf. ng Franken zanuc. Am: 24! Fehrnanm:1 6ã4 mußert a 
wister ı Die. SreifsUrppen hei Natenburgiia. Tauber und ihkalt hieſe 
Peftion urbush :eu verhinderte, oßo die ir und oum Phildpaburg ver⸗ 
ſchaneten · Frarrzoſen chyn Einfall in den Btänfifken: Meis zu machen 
. wagen, Zu Apgrkegnung der duth ſeine umſichtigen Shuhmaßregeln 
dem Reiche asien: Dienſte Marde an quch zum MeichsQeneval⸗ 
Wachmeiſter genannt, und glon ſolcher im Febeuar 16T: de licht: pen 
namen: ‚Auf Anſuchen von Chare Pink: uerfänft:ts: bie. Wehebumg 
yon. Geibelberge: - Gteichgehig  echäkhiakiden "Dafchk fürrtöanitaifenlichen 
4 


— — 3 — — 

Denſt ein Regiment zu Pferde zu errichten; er hat vabei einen ſolchen 
Zulauf, daß er innerhalb zweier Monate (Maͤrz und April) daſſelbe 
vollig geruftet ins Feld zu ſiellen vermag. : Er bricht mit dem Regi⸗ 
mente am 18. Mai von Bayremh auf; läßt: daſſelbe -am 20. 1:21: Mai 
. „zu: Eſchenau von dem kaiſerl. Commiffarius muſtern und am 22. Mai 

ja Fuͤrth in Pflicht nehinen. Am ’6. Sad trifft er damit bei Seins⸗ 
heim ein, zu ſpaͤt um die durch Tuͤrenne ber kaiſerlichen Armee beige- 


brachte Nlederlage zu verhindern, bewirlt aber Dur. ſein Eintreffen, 


daß letzterm vie Fruchte desd Steges verloren gehen. Bei dem Rück 
zuge von Manheim (den 11. Juni) auf der Bergſtraße gegen: Franf- 
furth wird ein Angriff bei Zwingenberg auf die von ihm commanditie 
Abrlergarde mis: anſehnlicheim Verluſte des Feindes zuruͤckgewieſin. Nach 
langerein Venwellen in den Lägern zu Floͤrsheim um Main und u 
Dudenhofen bei Speyer beſchloß man am 10. Auguſt auf bad: rechte 
Rhelaufer übekzggehen und / vurch Veſehung der" Ettaßburger Rhein⸗ 
an Kehlſchanzen die Verbdindung zwiſchen ven von ben Franzoſen be⸗ 
fſeten gefagen Sreſah und Philippoburg zu unterbtechen. 
Ohme deie unter dem Kurſürſten Friedrich Wilhelm heranxuͤchkende 
—*—** den! Markgraf Chriftian Ernſt entgegen: gegangen war, 
| abzuwarien;; hatten Die Kaiferlichen ſich in das für fle nachtheilige Treſ⸗ 
fen: bon Exgbeim eingelaſſen. Die Bereinigung mit ven Kurbranden⸗ 
berigifihen Beuppen:'folgte am 8. October bei Beispolsheimm; -wo'an 
30; Detober: eine Fruersbrunſt des Marlgrafen Quartier nebft.30 Gäu 
fern in‘ Brand: fehte: . Das narätheilige Treffen bei Tuͤrccheim nötkigee, 
die Winterquartiere sam rechten. Rheinufer aufzuſchlagen; bie Kaiſer⸗ 
Then: im. Samännfgen,? die Bene Aeuppen im Seen 
Bei. - 

-Radyssängeren Aufenthalte in ehe Reſidenz Vahreuth und. fear 
an einem Fieber, welches den Markgrafen einen Monat ans Bett: ge⸗ 
ſegelt Halte; brach Chemian Eruſt am 12. Juli 1676 anf und langte 
m 17. deſſelben Monats an dem naͤulichen Tage bei bee Armee an, 
wo eine Falloneikugel bei Saßbach den General Turenne beim Re⸗ 
cognosciren töbtete. Died Ereigniß und die am 22. Juli bei Gold⸗ 
ſcheuer unweit Willſtaͤdt den Franzoſen mit einem Verluſte von 5 bie 


21» 


N — 


6000 Mann. beigebrachte Bag, gab den Kaiſerlichen ein enſes 
dendes Uebergewicht. 

Chriſtian Ernſt zeichnete ſich in dieſer Scla, in weiche ihn 
ein Pferd unter dem Leibe tobt geſchoſſen wurde, ſehr aus. Eine An- 
exfennung. ward. ihm dadurch zu Theil; daß. der Kaifer ihn am 17. Mär; 
neuen Styls 4676 zu: feinem General Ferwarſchat⸗ ⸗Lieutenant ers 
nannte.* 

Am 13. April 1676 ſehen wir ihm Bayreuth verkofen,. um be 
bei 1 Heilabronn ſtehenden Reichs und. Kreiß- Müller zu. muflern und 
neb dem von ihm errichteten Faiferlichen. Eüraffler «Megimente ſich an 
die Armee zur Blokade von Philippsburg anzufchliefien... Am, 1. Mai 
wurde bei Sauterburg der Rhein übesfihritten und .am-7., September 
nachdem wiederholte Verſuche des Herzogs: von. Luremburg. den. Entſatz 
von Philippsburg zu bewirken an der Wadfamfeit, Umſicht und 
Tapferkeit des Markgrafen gefcheitert waren, die dem deniſchen Reiche 
fo gefährliche Feſtung erobert. Ihm wurde hiexauf, da Markgraf 
Friedrich von Baden toͤdtlich erkrankt nach Straßhurg ſich hatte be⸗ 
geben müffen,. m nun auch, der Oberbefehl über die geſamunten Reichs⸗ 
völler übertragen; allein auch ihn hielten wiedexholtes Kraͤnkein und 
eigene dringende Landes Angelegenheiten von der Armee fern 

Da, wo Rentſch's Cedernhain (1682) aufhört Hauptpuelle zu 
fein, werben bie Nachrichten über des Markgrafen kriegeriſche Thätig- 
feit Lüdenhaft., — Eines. Gtanzpımft bitdet fen Antheil an: dem: Ent- 
ſatz des non den Tuͤrlen hart bedrohten Wien im. Jahre 1683. Dax 
über legt. u.a. Zeugniß ab: „Der gemau abgebildete Roßſchweif, wel⸗ 
cher von Herrn Chriſtian Ernſten bei der. hertlichen und Sieghaſten 
Entſetzung der Stadt Wien nebſt anderer Leute erhalten, und fang 
des Groß⸗Vizirs Arabiſcher baupr Fahne absebudet worden Nuͤrn⸗ 
berg. 4. 

Von großem Intereſſe ſin die Berfehrungen, nelhe der Mat, 
graf zur wilitsirifhen Organifation feines-eigenen Landes getroffen 
hat. Hierüber erhalten. wir in Heinz ig urfundlispen Beiträgen zur 





Mn] 
*) Das kaiſerliche Diplom IA abgebeudt in Hagen und Dorfmällers Ar 
hin des Ober-Main-Kreifee 1 3. 2 9. S . 





[3 . ü 
v - j , ⸗ 


“ 5 
. 





Geſchichto der NRegierungoinhre ves Markgrafen Chriſtian ER 1655 
bie 1742*), fo wie in deſſen Verſuch “einer Geſchichte ver älteren 
Militdir⸗ Berfaffung im. Fuͤrſtenthum Buyrenth, beſonders der Bingen 
Du es), ichägbare Andeutungen. :  :. 


Schon im: Jahre 1673: verfügte: Ehrikian: Craft; j dem als Kreid- 
Oberfien der Schub des Fraͤnliſchen Kreiſes oblag: daß die Lehen⸗ 
leute ſich gefaßt machen und der Land⸗Ausſchuß in guter Bereitſchaft 
gehalten werben: ſolle.“ Auf dem deshalb gehaltenen Landtage feines. 


Landes warb beſchloffen, einen doppelten Ausſchuß zu errichten: 
1. einen jungen oder reißenden in’ 5 Compagnien, nad) den 
5 Haupiſtaͤdien unter Inſpektion "des Commandeurs zu Plaſſenburg, 
2. einen einheimifhen oder buͤrgerlichen, auch in 5 Com⸗ 
pagnien. tere ſolite Ati 2 mal exerciren und im n Rothfau and. 
rien. : ae 
In Sabre 1083 formirie der. Markgraf, wiewohl mit großen 


 Wärerfpruch Seitens der Stände, aus dem Landauoſchuß ordentliche. 
jelegirte LandsRegimenter Was nicht unter diefe fan, hieß 
alter Landausſsſchuß, und wurde blos zu hraiſch⸗ und Polizeifallen 


gebraucht. 
Im "Sabre 1688 gelang es, (nen umfichtig getroffenen Verthei⸗ 


digungs⸗Anſtalten »es) wieder, die bereits in den Fraͤnkiſchen Kreis 
eingedrungenen Franzoͤſiſchen Volker zum Abzug zu noͤthigen und. dem 
Reiche. überhaupt in dem ganzen Kriege bis zum Frieden von Ryfſwick 
ven .30. Ditober 1697) die allexerſprießlichſten Dienſte zu leiften. +): 


2) Hagen mb Dorfmällere Archiv für Bayeratiche Geſch. w Allerih. 18, 
19. ©. 70-88. 2 6. S. 62-80. 


ar) Hagen und Dorfmällers Archiv für Gefchichte und auerthmnotande 


des ‚Dber: Mainkreiſes 1 3. 1 9. S. 98—119 2 6. S. 70-83. 

es) Sehr merkwuͤrdig iR ein bei Gelegenheit des im Jahre 1688 ausgebro- 
chenen framzöftfhen Krieges von dem Geheimen Rath und Lehnpropfi Aranf dem 
Marfgraten eingereihter Vorſchlag, bie alten Warten wieder herzuftellen, wo: 


nach die 4 Hauptmannfchaften des Fuͤrſtenihums oberhalb des Gebirges in Zeit von - 


einer Stunde alarmirt werben koͤnnten. 


+) Es liegen und mehrere Schreiben defielben ans Feldlaͤgern vor, von denen, 


Bo Datum einiges gefchichtfiche Intereſſe Haben kann: ans Hall in Schwaben ven 
20. (30) Januar und 28.- Jan. (7. Zebrnar) 1694; aus dem Feldlager bei Hei- 

‚deiberg den 14. (24.) Juli nad 3.(13.) Auguſt 1695; ferner Zelblager bei Raus⸗ 
berg den 8. (18.) Buguft 1695, endlich Beufat a, d. Ayſch den 18. Mai 1703 
bei der Armee. on 


374 —— 


Dies beſtunntte auch die im Mar— 1697 zu Rünhberg verfassten 
Kreisſtaͤnde ihn zum General⸗Feldmarſchall des: Fraukiſchen Kteiſes zu 
ernennen. Die Wuͤrde eines. Taiferlidden :Gcheral - Benmarſgete war 
ihm bereits am 16. Auguft 1691 zu Theil gewotden: an 
3Inm Jahre 1901 wurbe mit dem Bau · der Agen a alten Saferne 
zu Bayreuth für: bie erften. ſteherden Landes⸗Truppen der 
Anfang gemacht, und im Jahre 1706 ervichtete der Markgraf nach 
mandem Widerſpruch der Staͤnde ein ſelegirtes Ausſſchußs Re⸗ 
gim ent. Dieſes Regiment wurde aus den dienſtpflichtigen Untertha⸗ 
nen gezogen und ſellte eine beftänbige Landmiliz d.h. ein, and den Un- 
terthanen gezogenes Corpo ſtehender, regulirter, befoldeter Muypen 
ſein. Die Koſten mußten: diejenigen Unterthanen aufbringen, : welche 
nicht eingeſtellt waren. Zwar verſprach ber Markgraf 1741 auf dem. | 
Landtage, den Landausfchuß wieder ganz herzuftellen und die Landre⸗ 
gimenter wieder abzufchaffen; e8 erfolgte died jedoch erſt Tängexe, Zeit 
‚nach. feinem Tode 1728; umter deu Regierung bes. für- das Militairiſche 
weniger. geftimmten Markgrafen Georg Friedrich Gul‘ 
Als in dem Spanifchen Exbfolgefriege der Kurfürſt Matimilian 
Emanuel im Berein mit den Franzoſen die vem Kaifer treu gebliebe⸗ 
nen Reichslande 1703 überfiel, gab der Markgraf Chrifian Ernſt dem 
Oberſten v. Mallet folgenden merkwuͤrdigen Auftrag: „Wei. der Kanz⸗ 
lei Habe ſich im Nachſuchen ein Projekt. vorgefünden*),.. wie bie. Cor⸗ 
refpondenz durch Das ganze Oberland von einem Orte zum andern. bei 
eniſtcrhender Unruhe gepfiogen und dadurch alle ‚Orte; allert gemacht 
werben koͤnnen. Der Oberft Habe naher vor ‚allen: mit: den. Beamten 
zu communichven, daß ein Jeder berfelben bie in feinem” Amte befind- 
lichen Schlöffer, Thürme und Marten vifitiven und ſoweit es zu den 
jetzigen Abſichten noͤthig, int tauglichem Stand ſehen lafſe; der: Dberft 
ſelbſt aber wurde beordert, die Laͤrmzeichen nun ohne den geringften 
Verzug zu veranſtalten, daß im. Nothfall bei hellbem Tag mit dem 
Rauch, bei ſehr truͤben Tagen und Nachtzeit aber mil dem Feuer 
das Signal; gegeben werben koͤnne. Dabei wurde: näher beßisamt, baß; 
berjenige, Dt, der mir eirien frieblichen Allarm mer vernimmit den 





* du oben beim 1 Sabre 1688 main Projelt r en 


— 3385 Ä 

ungen Wasserfall: über ;fo en Toirfikchen: AnhAff:ia ler⸗ 
ulben; erg: ader Fe un Zrichengebrauchen ſolle 
Want Haũttenſowohl vis Miliz au: Hier: nterthantufich⸗ die Gegend 
desjenigen Eiymalsı fe zuh ihrer Aufbrethulig Seht ;:-äuf: dad grirauueſte 
zu imprimiren, damit: Wenn kin Ranch: der Feuer vurcht Kuhlond teu⸗ 
u Fonda ſonſt Itcheacfallig zeigen wuͤrde, fie ſolchesſfure das Vezeich⸗ 
vn Signal nicht nf unde das weiterr⸗ Feihra Yun Milärm!!git 
gebew ucht· herqubaßt niert. Mebrigens ſeyen gewiffe 'BAmisiekpläge 
anzuordnen/Damitijcher/witf rohalteneo Liremzeichen wdiſſe) rbohin: eü 
fu hu nvegeden Habe: Die: Weile ringegangenen ⸗ Wacht⸗ und Watts 





thlirmenwacben? wenigſtens munter Schlot und: Dachu geſozti und ein 


Hauolein·nzuralfenhaltder iWachter aufgeht, dit Irene 
| Mäermiiber Staͤdte und Flechen, ſo wle⸗ ihre Verwalnadixnag wirver 
mcgerur· en gy I G . in lan aim) one! 
rn: Diefen Spaniſchen Wchjolgeftiege jenen ſich der Mwihgraf 
Ghrifien Ernſt trotz feines vorgerütkten Altero such großel Doͤtigleit 
aus; er erhielt auch nach dem am 4. Januar 1707 erfolgten Tode 
des Markgrafen Llibwig! son” Vadch⸗ Bo das hberſte Commando 
uͤber die am Rhein ſteheiche kaͤſerliche ind Reichsarmee; ;.ließ ſich aber 
noch: in rerdelben Jahren gegen Tape: der Campagne Wwegen ſchwaͤch⸗ 
chen efndhenoſtandes vom. Dicken Commaildo: Bun: den !Ghnfün 
ſten· Bea Ludwigl von Hannover ahlößen: und ſtarb am 10 mil 
1712. imn dem wein erbauten und. im den TIchsen Jahten Feines. Le 
bens gu. feine; Neflvenz: erforenin : Chrifians Brinngen : als einer der 


RC unr donnkwwardigamm Regenien feine: ſchönen Erhlaniesi " 


ri Schließlich haben wir and den vor und“liegenden. Altenſtücken 
noch die Verlaͤhung einiger ihm: zb Theil gewordenen Drbassgelihen 
zu erwähren.. : Den Daͤniſchen Elephanten⸗Orden erhkelt ver Makigraf 
im Juchre· 3368: ber: ſainer Auweſenheit in Copenhagen. VEro ſchoeibit 
darüber⸗ſelbſt om 28. Maͤrße, houte habe ich das Mlüuͤck gehabt von 
Ihro Majeſtät den Orden zu bekommen; dieſer iſt mir von dem Kron⸗ 
veinzen felbfteh” paliſenbert worden ums Haben Ihro Majeßaͤt mir ſon⸗ 
verhafse, Gnade esjeigersamb: ua. zue: genüge Louteſtlret, wie /ſie noilli 
ohren, mir alle Söniptiche: Affektion uw eeweifen. Bu nach den ſpliher - 
hin ernenien Siaeuen 19° Orbeno/ vin ven: Ow enoritler aunbſ ie 12 


\ un 376. — 


maltem Bann eine; Deviſe oder ein Symbelum einrareichen hie 
die einregiſtxitt und in der Ordens⸗Capelle aufgeftellt winden / jo wählte 


der Markgraf laut Schveilens vom 28. Bam; (T. Fehr.) 1694 aus 
Seh in Schwabon das Motto⸗ ‚Piktaa iad.: osanio. weile ast. : Die 
Suhl des Orhens geſchah am 13 Mai 1712. 

: Zaut Schreibens aus Bayteuth den 28: Jan. 1688- dari Chri⸗ 


hien Gruft Dem Geheimen: Math Danlelmamt für die Uebexſendung 


- 


des von dein Churfuͤrſten Friedrich von: Branbenbung: geflifteten Or 
dens. Aus Nuͤrnberg den’ 9. Jantar 1704 iſt ein anderes Danke 


gungsſchreiben wegen. des. ihm überfandten großen Schwarzen Adler⸗ 


Ordens, mit. dem: Hinzufügen, Daß en: zu Dem. am19., Jannar ſtatt 
findenden Ordens⸗Kapitel perſoͤnlich zu erſcheinen wegen ſeines Kriegs⸗ 
Commando s behindert ſei. Er bevollmächtigte jedoch an feiner; Statt 


den Landeshauptmann zu Hoff, Geh. Rath, v. Erdmann, Frh. ue Stein, 
denſelben, aus deſſen Hand König Friedrich nach dem Tede Dealer 


we 1712 den Orden zurüd empfing. 


12. Markgraf Georg Albrect, ’ 
geb. 27. Nov. 1666 .44. Jan. 1703. 


‚Ben 2x9. Albeegt, nach dem Tode ſeines aleichnaragen Vaters 
zu: —8 ven 27. Nor 1666 geboren, gende durch ſeine Mutter 
Sophia Maria geb. Graͤſin von Solms einer ſehr ſorgfaͤltigen Erle 
hung. Er zeigte ſehr bald, ſagt Rentſch im Cederhain S: 7:49..720, 
daß er ‚an: Religionseifer dem berühmten. Markgrafen: Georg dem 
Srommen, an Waffenübungen aber Mberto dem veusfchen. Achill nach⸗ 
zuſolgen begehre. Wie er. denn, bald, in: ‚zarten. Kinderjahren eine 
Compagnie Feiner Knaben: mit Heinen und. ihrer Staͤrke proportionir⸗ 
ten Musketer und Picken. Dergeflält erersict, Daß ſie alle Leotinnes, 
welche ſonſten bei volllommener Muflerung lang geübter Soldaten ge: 
braͤuchlich, zu nicht geringer Vernunderugg — Lelegeofficiere 


‚anbringen fönnen.® 2, ° za 


Im: dem vorliegerrben Studienplan. nehnen, anf kn und 
Foniſlletiem fo. wie Leibesübungen: eine: uͤberwiegende Sielle/ cin, wie⸗ 
wohl auch die Latinitaͤt keinesweges vernachläͤſſigt ward. Situqtiono⸗ 
plaͤne und Fornifikations⸗Zeichmungen finden ſich handſchriftlich ver von 





Matthias v. Carnitz und rien Ingenieur Sohamm Han Bauen . Der. 

hochgebildeie ‚und «chle Biheft, Markgraf. Efchlien Craft: var es, ber 

ſich, diefes jüngern Betterb mit Liebe und Treue annahm. Das wid 
Bon. Mutter. und Sohn auft die bankänrfle Weiſe anerkannt. .: 

Am 4. März 1677 bitter : aus: Culmbach die nerwithwete Mark 
geifin. Soppia Worin, den Marfgrafen ChritiianErnſt um Cehichang 
. der Edtuiationogelder für: Ipuani;fiisgften. Sohn Genrg: Albweiht; welx⸗ 
ches ihr auch gewährt wird. Mus einem: Schreiben derſelben d. d. 
Culnibach den 22. Wpril 1682 geht hervor, daß⸗ ihr Sohn eine. Zeit 
"fang. am Hofe: zu Bayrenth zugebracht habe. Sie erkennt darin :auf 
das dankbarſte an, wie Ehriſtian Ernſt ſich gegen denſelben mehr vä- 
ters, ald. vetierlich gegeigt: habe) und ihr, ſo gutherzig an die Huud 
gegeben; ihren Sohn: nicht. allein an Dero hochfuͤrſil. Hof. zu nehinen 
und daſelbſt ihn und feine mitgegebenen Beute, ſtandesmͤßig zu entroe⸗ 
teniren, ſondern auch zus, Proſequirung ber Studien und. Erlernung 
ber Crercitien noͤthige Anweiſung verſchaffen wollen⸗Chriſtian Ernft 
ſpricht nicht minder am 23. Ay 1682 fein‘ großes Wohlgefallen an 
der Conduite feines Vetters aus; ‘und! fordert ihm auf, fich zu dem 
auf don 4. Mai, zwiſchen Rürnherg‘ und: Fuͤrth angefiehten Rendez⸗ 

vous einzufinben, um ſich in eimas mehr zu dipertiren, da eine folche 
Geiegenheit fi: zu erbauen, nicht allemal vorkomme.“ In einem an- 
dern Schreiben vom 10.. Suli 1685 ‚an den Markgrafen ſpricht ſich 
Sophia Maria alſo aus: wie man ihren Sohn zwar ſchon vor er⸗ 
blicltem Tagedlicht eine. vnterloſe Waife habe nennen koͤnnen, wie er 
indeſſen an Ew. Liebden ein’ recht ‚getteues. Vaterherz und mehr als 
vaterliche Vorſorge geſpürt habe, wie ihm an Dero fütftlichen Hofe 
ſich aufzuhnlten erlanbi worden, wo er Gelegenheit: gefunden durch 
Vorleuchtuuge Dero eigenen umwergleichlichen Erempels und. Erlernung 
anſtaͤndiger chriſt⸗ und fuͤrſtlichen Wiſſenſchaften und - Erewcitien ſich 
künftighin dergeſtalt gu fageniren, Damit das hochfuͤrſtliche Haus: Bran- 
denburg fein. Schimpf und. Schande an ihm erfahren. möge,“ — Von 
gleichen Dankes⸗Ergießungen ſtroͤmen des Sohnes Briefe über. So 
ſchreibt er am 15. Dechr. 1686 an den Marfgrafen Chriſtian Ernſt, 
als dieſer eben im Begriff fand, feine Neflvenz zu verlaffen „daß ber 
felbe ihm durch die hf ihn geſtoſſene Gnaden⸗Menge bergeftält obligat 





 —n JID «- | 
halte, daßtr folches wait. Aortninicht, ansgefpmechen; weniger: nöth. In 
der That zu erſrtzen wiſſe; wier derſelbe ihmian ſeinen Hoſe⸗ habt er⸗ 
Aehen; mit genugſamer: Küfehnaticniguätiigk habe andie: Hande und 
mit eigenem: Beiſprel ihm habe vorgehen wollen; sin zu lerneri mad 
einen‘. Pringen tes Brandenburgiſchen Hriuſes wiohfnfffiche si. wie er 
anahtiffeg bemüht: ſein Wolle, daß: die alt ie geisafiktc. Sorgfalt.· ihn 


nicht gerruen und bie - über a loneengec von 


In 'abgeiehtet werden · mogem 5 u a. 4c | 
. Hiermit ſchließen die: dieſſeitigen Allen. FR Wertgref⸗ eng 
beat, dar:ald. apanagirter Beinz zn: Ober⸗Kotzau bei: Hof lebte und 
anı 14. Jannar 1703. ſtarb, bereits imn Sähre-1606, wie berichtet 
wird, baiſerlicher Foldmarſchall geworben; varäber, ſo wie über feine 
fonſtegen milisgirifchen: Erlebniſſe, 38 nichts ilfgnfinden, geweſen. Allem 
Anſchein nach liegt in ver ketztern Angabe eine Demewtelung mit vom 
Diechgenn con Ftiedrith yon Anſpach zum Gebe: er 


. 0 a x 
ir:. — KT "a 


4a, Markgraf Beore. Sriedrih,. ordua 1 
4 April, 1678 7.29. März. 4703,... 


1 eva redet, des Markgrafen Zohann geilbrih m von Im 
ſpatch Sohn erflen Ehe, mit Johanna Eliſabeth, Prinzeſſin von Baden⸗ 
Durlach, ward am ˖ 28. April 1678 geboren. Nash. dem am 22. Mit; 
A686 erfolgten⸗Tode feines Vaters, uͤbernlahm der Kurfürſt Friedrich 
Wilhelm über ihn und deffen älteren: Bruder Chriſtian Albrecht bie 
Obervormundſchaft. Der Kammerjunkber Gans. Chriſtoph u, Vredow 
ward · in. eben dieſem „Jahre: ‚beiden Bringen .: zum Hoſmeiſter geſetzt, 
fe: wie als Informator Georg Chriſtiau⸗ Seefried (den 16x: Febr. 16660) 
‚Außer den. Wifſenſchaften (Religian, Sprachſtudien, Geſchichte Geo⸗ 
graphie und Mathematik) wurden auch: die Künſte an Mader, ei 
Drgamift: in Schlagen, ein. Taniskeiften)i;Bebacht.:. Bere 
. Auf den am 21: September 4688: gpkuferten anf des Sra— 
vaters muͤtterlicher Seite, ded Markgrofeũ Frirdrich Magnus v. Baben 
reiſeten· beide Prinzen; fü wis die Peine Brille Doroitea· im 
Setober 1686 nad: Durlach. 1.5. 
Am 10..Sctober 1688 ward. D befehiofen, daß der Heſmeiter von 
Brom beide ‚Prinzeit. „wegen gefährlicher : Kriegstroublen von Onolz⸗ 


Zoe, 
she 





STD: mann 


bacht nach Enkmbach bringen: felleN::"Wenkutternhnuiih, Rechrichten, 


aus Creilsheim zufolge, die Franzoſen⸗ an gedeachtem Eger. mit Mom⸗ 


pagnien Den Kocher paffiet: -" Beim. Marhgrafen Gytiſnan Eh von 


| Pe Tran Die Bringen Die: liebevollſte Aufnahme ::. :; 


: An: 7.:Yumi:1689 berichtet Her 0. Breow an Aafpachg Ba 
mi dem Prinzen Georg‘; Friebrich nunmehr auch der Kornelint Nepos. 


vurchgengansiers.iverte, und :maß:barin: die ethaiſchen: und ꝓolitiſchen ah⸗ 


ſonderlich aber die militatriſchen Beer, ſo viel die a aaa Zuger | 


faſſen koͤnne, augenerkt würren. 21335 


Um 47. Aug. 1669 weit die Vonsemnofaftige Meglerung- u a 


Aufl an. den nimmehrigen Ober⸗Botmund Kunfurſten Frichrich MI;: 
daß der Markgraf Friedrich Magnus von Baden⸗MQurbach an. einer. 
Reife..nach: Augshurg, zur: Rönifchr Wuiferlichen Mijekät. die Seiten. 
älteren: Prinzen mit deren GHofmelfter::o. Besdow mitzufe hmen / waͤnſche, 
Damit dieſelben mit. vem’ Könige von Ungarn,: der. ebenfalls: noch in⸗ 
jungen Jahren fei, befannt werben follen. Nur.: ei ‘den. Aennen 
Georg Friedeich Fam: die Reife u Stande cin 95 

Auf den Wunſch des Markgrafen von Baden, die Sehen in 
Genf ſtudiren zu laſſen, ward vom Kurfürſten ‚etulbert, daß gegen 
Genf das Berenfen ſei „daß weiln ſelbiger Ort faſt rings nd: mit 
Franzoͤſtſchen und Savoyiſchen Territorin: umbgeben. und ſelbiges au: 
einigen Orten gar bis an die Thote ber: Stadt Rößet, gedachte, ſeine 
Beitern, weiche ſich doch nicht allemahl Inder Stadt einſchließen, ſon⸗ 
dern zuweilen heraus ſich begeben werben, daſebbſtbei jetzigen Eppe. 


juncturen nicht im gemsgfamer Sicperheii fein. duͤrften (d. d. Könige- 
berg den. 11.. 21) Ei 10 Es warb: wiehen Hirt ve 


Am ur 


Am 6, Fund‘ 1690 eilt man gr zu Ben: anz langte am 


8. in Frankfurt, am 18. (88.) Juni in Utrecht an. Am 3.13) Ne- 
vember gehen die Prinzen: nach Ckeve, wohin ſie der Kurfurſt einge⸗ 
laden hatte. Im Juli 1601 ſehen wir ſte im Haag; im Auguſt he⸗ 
ſchließt Herr. v. Vrevow. von dort ihnen jdn. dieſelben den Studiis 
und Exdreitis mit großem Fleiß und Eifer :unabläffig. obgelsgen ‚har 


durch einige Veranderung und Aufmunterung zu: geben, daß. ex: ſie auf | 


1. i I, a ın I. — H rn u f 5 ut, { 1 


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. einige Boten bei Dem: guten: Weiter .burch: die * Provinzen 


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und Srüdte der. Nederlande führe” :: ... J 
Am 2. Mai 1692 verlaſſen ke: den Haag, um Fr In Geloätstune 

nach England einzufchiffen. -Ungünftige Witterung verzögert mehrere 

Tage die Abfahrt; die erſt am 11. vor fih geht. Am 16. langen fie 


in London an; auch Orford wird beſucht. Am 9. 49.) Zulk trifft 


/ 


man ‚wieder: in Rotierdinm.ein,. verweilt. einige Tage im Hang, reiſet 
dann durch Braband und Flandern zurüd. Am 86. Juli in Brüſſel, 
von wo aus die 3 Stunden entfernte : atiixte Armee, oftmals beſucht 
wird;“ ein Abſtecher naͤch Gent; ven 7. September. in Herzogenbuſch; 
ud dann noch einmal’ nach: Cleve, um dem Kirfürſten einen Beſuch 
abzufatten. Diefer ging hier in den Wunfch des Erbprinzen ei; der 
eine Reife nach. Stallen zu machen. gedachte; während er: dem jungen 
Prinzen Georg Friedrich, der ‚ganz. der kriegeriſchen Laufbahn fich zu 


wibmen ftrebte, üeflattete, mit einem Aefneite unb Inſornater u 


Bruſſel zuruͤckzukehren. 
Allein der auf der Reife, zu grankfurt am Main am 6 Ociober 


1602 ptöglich. erfolgte‘ Tod des aͤlteren Prinzen Chriſtian Abrecht aͤn⸗ 


derte alle Verhaͤltniſſe. Georg Friedrich war nunmehr Erbprinz "und 
die Herren’ Regierungsräthe wuͤnſchten bei fo traurigen Erfahrungen, 


denſelben fortan im Lande zu: behalten. . Der. Kurfürſt berief ſofort 


den Regirings-Präfdenten v. Wolfskehl zu ſich nach Berlin, um zit 
ihm das Nähere wegen des Prinzen zu berathen. Derfelbe Iangte 
auch am 1. Dechr. 1692 in. Berlin-an, Am 30, Mai 1693- forderte 


‚von Karlsbad‘: aus der Lurfürft mit Bezugnahme auf das wäterliche 


Teftament des Erbprinzen Reife nach Berlin. Hiergegen legte ſich bie 
Bürgerfchaft ins Mittel mit einer Bittfchrift, fomohl an den Kurfürften, 
wie an den Erbprinzen, wiber vie benbfichtigte ‚Reife. hervorhebend: 
„daß in kurzen Jahren verfchlevene ‚weltberähmte, im. beſten Flor ihrer - 
Jugend geftandene Häupter vom Haufe Brandenburg⸗Onolzbach durch 
ohnvermuthet -allzufrühzeitigen Todesfall hingerafft,“ "Gegen ein: fo 


ungewoͤhnliches Einſchreiten hielt ‚man -eine fisfaltfche Unterſuchung für 


angemefien.. Insbefondere . veranlaßte der Paſſus in. dem. Schreiben: 
„umb: jo mehr wie leider! ‚beforgen, Daß uf bevorftehender Reife, too 


Gott feinen „Engel Raphael nicht mitfenden follte, ſich leicht ein Unfall 


Pi 


begeben; vermistelft. deſſen die denen Untentfanm geſchlagene Munhen 
welche bißhero durch das Pflaſter der Hoffnung verbunden worden, 
wieder venovirt und wir nicht geringem Trofias heraubt werden koͤnn⸗ 
ten“ ſehr viele Fragen. Die 20: dieſer Fragen: „DE fe nicht glaub⸗ 
ten, warm. Sehochfutſil Durchlaucht ſich auf eine Reiſe begeben, daß J 
. Bott feinen Schudengel Aber dieſelbe als einen frommen und goties 
furchtigen „Her halte?“ Frage 22:1 Wos ſie buch. Dep Engeh Ra⸗ 

phael verſtaͤnden?⸗ —: Die Gache ich. haften am dem Kannegießer 
‚Hans Qulder, als dem Abſender und Suphliemlons⸗Dchmidt fer. ſagt 
felber von :Supplienionsfihmiehen und Abdvotaturen ernaͤhre er, ſich 
jeto) und an bein geweſenen Vormundſchaftöſchreiber Johann Matthias 
Graff als Concipienten. Auf die 22. Frage Heißt es: „Raphacel ſei 
der Engel der reifenben Perſonen wie aus der Heiligen Schrift be 
kannt | 

Nach langem Zögern ward — in aihelleicung des Herrn 
v. Bredow hier. Reife ‚gegen Ausgang Sept. 1603. angetreten; am 
27. Sept traf: man in. Leipzig, in den erſeen Sagen Octabers in Berlin 
ein: um reiſete in: Nanember nach Anſpach zuruͤd. 

Yen. Jahre 1697. befand ſich. des Markgrafen jüngerer Baher 
| Bilpin- Eriedsiß,. damalq 42: Jahr alt, unter Beitwg. des Heren 
v. Aufſon⸗Vallarnoul am Hofe. gu ‚Berlin, .;ı Retsierer: ſchreibt non hier 
am 156. 83). Juli gedachten Jahres an Georg Fuiedrich, der, zur Zeit 
‚beider :Uirmer am Rheine ſich befand, ihm, eine baldige glorreiche Be⸗ 
endiguug der Campagne wüͤnſchende und ih: Loxbeer gekroͤnt heimge⸗ 
fchtt;. und im: Sept. 1697. wuͤnſcht ex ihm bei der⸗Armee ona zur 
‚ Biamhendelung. feinen Gefundhrlk...... 

> Mebee des Maxkgtafen Fpätere: Reiegethaien, namentlich i* — 
vonder. dem Bringen Eugen 1701 umb-1202 Hagen mie, die geringen 
Andeutungen : in: ber. Biographie, feines demnaͤchſt ‚folgenden Bruders 
abgerechnet, Details nicht vor. Uchar fein Verhalten. im Jahre 1708 
geben des Oberſtlieutenant. Schelg handſchriftliche Slizzen Einiges, ie 
doch mit nicht unerheblichen Namans⸗ und Perſongh⸗Verwechfelungen: 
denn nicht ein Marfgraf Chriſtian war es, fondern eben biefer Georg 
Friedrich, welcher in Folge eines im, ‚Tiefen zü Schmirtmählen an der 
Bils erhaltenen Schuſſe es am 29. März 1703 Hard; . wie aus: des 


Woecheaſen Georg mu chin hogawem Sr * exge⸗ 

den wircßcß. im 

. Nur vas innen nie: 08. aus der Deigtmel-Bapienation witcen 
| Aue Leopold Und. dein. Markgrafen Georg Frierrich, wegen eines ex 


‚  propkio-et' graiis zu ſtellenden Dragenen-Regimnts (d. d. Wien ben 


4 Mai. 1708) beibringen, daß es ‚hierin: vanfbar. andefanut wird, wie 
derſelbe, Feldmarfchall⸗Lleutenant· deo Kaijers genannt, „bei-ven ob⸗ 
ſchwebenden Conjuncturen mitAufrichung und Stellung. dieſes Re⸗ 
tziments dero treugeſinmnten und patriotiſchen Gifer zur Verſtuͤrkung des 
kaiſetlichen Kriegs⸗Volls bezeige⸗ und vaß / dem Oberſilieutenant Gra⸗ 
ſen Metcy vom ve regnen vorn ale. * Oberen über- 
tafion wurde. 2. 
u Magraf Georg Biigelm, N 

. 96.16,.Ng0. 1678, + 18. Per.1726. | 

t, :Gerg Wilhelm, Sohn und Erbprinz des Markgrafen Chri⸗ 


flan- Etnſt zu Bayreuth und Seri Sophie Louiſe Herzogin von Win 


temberg, ward ben LGL-Rop. 8678 ‚geboren und erhielt in dem Pro⸗ 
ſeſſor⸗ Johann Filruſcher an dein Gymnaſtum zu Bayreuth an:30. Mai 
1683 feinen erſten Informaior.) „Schon. am. 6. Decbr. 1684 Aufßert 
der Büter ſein Wohlgefallen über des RMrinzen in fo zarter Jugend 
bewieſene Foriſchritie ſowohl: n ſandamenus piotalis als hisiot icis 
woruber zwei ·von demn Informatorram Geburistage des Erbprinzen 
Werrächte' Tageblicher den Auswels geben. Es möge nun ‘auch wit 
der in poltioks- angefanhenen Caͤſareblogie ſorigefahren/ und. ber. Prinz 
durch Erlernung der vocabulorum zu der .latinität nach und nach au⸗ 
gewieſen werben." Daß ftuhſchon der" millitalciſchen Ausbildung 
Aufmerkſanileit gewidmet wurde, dies: zeigt ein an ven Vater gerichte⸗ 
RE Sehrelben · aus NRurnberg von 17. Dechr. 1664; wonach a. ©. 
Baumgartner von Hohenſtein demſelben der Frau Obriſftwachtentiſterin 
v. FVorchhelmb ‚Alleine: Wetiglerie zuſamt dent a; worauf gr 
= Honig” Für: 500 Mein. Buben überläßt, ' ; iz. 
— En Dan : 

*) Umfänblide Aageiäten, kooy der Erziehung, ef Seinen Sefinpen, ji in 


v. Saldenfteine antiq. Nordgar., I. 404 ic. ‚Hier find ſedoch Er bie 
Soufitlong-Aen Dexirhk. ° a ee ER u 


.. 





: Heinrich ii Richeghr Wurußtigemn, -biahen: ins; kurſocſilichen / Dienſten, 


waßen «die ihmu angetragent Stelle als: joſrath amd’: Hofmeiſter beim 
Erbyrinzen am. A 1. "Banuar :1688:;Amı Inder ſpetiellen Imfttukiken 
wirb ‚eine vechtichaffene gute‘ Eduzatirit Undt, Qisciplin gleichſam als 
der Ueſptung und Meunnquuell allereſcugenden angeſehen; melde‘, ob⸗ 
wagt ſte del allen Hohen ak Minbriggpn unmneigenchich · hechnöͤthegmud 
von «Gotstgeboten;,: doch. beifiürſtlichen und: ſolchen Perfonen , (nie; Gat 
der Hoͤchſte Bent mid Reuter qgu.regieren weuozanet,. ani.llermeifich:ier- 
ſordert beide.“ : eher die jaͤhrlich in ⸗Gegenwart Dex: Gehelinen Räthe 
Gnvaliere re: Coſiſtoriales anzunchtnenden Gsaminn. finden. Kid uni 
‚führkiche Besichte  unkun Es wiid am Ir: Ianar MUT ——— 
— Wiſſen als chvas Munderwirdges geprieſen. ; 


Was“ der Prinze in dem mililairiichen Wiſſen für Fortſchritte - 


macht, Darüber. berichtete der: ihm in wien Begihupg feit: 2 Jahren 


ie Lehrer: smgefteikie Ingenieur Vourdin de la Fond am 1. Ian. 2698 - 


uno uvᷣbedteichte hienbei rine gebrudite; ‚Bechpitalatiön'nles: Rauroiaos 
mathematiques enseignees à Ms. le Prince Georg Guillaunke 
. Marngetaff:de) Brandenbourg :depuß : 14: Dede. 1890: jisgues‘ com- 

 neilbement:. de; land 1 3BRuſol. Micher :Schift:.nach: ‚elite es 


ſich dor Infpumator: zum. Ziele; amd ber Mathemalit, Tem Prinzen: lo 


ve beizichriegen/ als daraus ; Für : denſelben wrklich zut Amwenbung 
tocanten füime :: „em. iieitäıt::Son. As: 8: HMonseignsur votre pèere 
dtant ‚comıhe.iF est aijour@hky:tuilg 1äte: diene Atınbs Imperiale, 
Dur Fiopposer aux entreprises debı Eanemisr, de: ’Empire; emph- 
chant non: sepleinent, qu is y faseni des progräs; mais les :obli- 
ger de plus: 'et':adtoitemem.:par. les!.regtes,:1de .oeite‘ asionce.h 
rebröusser ‚chentis, ei. retourner, sur Jene ' pas.” .: 


Dein Briſpiete ſeines Waftrs folgenb, ward im Safe ‚1695 Har 


ven, Erbprinzen eine groͤßere Reife defihloffen. : Aliter Des Reitunig ned 
EN: Raths FZriedeich v. Maithen: miß.i-feinnt, Hofmeiſtern war ver 
RPlom zu der Anter den: Befehlen des Vaters ſtehonden Armee sanıınm 


Oberrhain zu !geheh Rai ter Ftantfurt a Meſimn bie Spaniſthen 


‚ WRiebeklanpe;; um. die Gikiglicis Englifche und der Hohen: Lllürten Au 
meece zu beſehen; demnaͤchſt nach Bruͤſſel an ven Hof und die dort ver⸗ 


ſammelten vernehmen: ifüsflichen: und hohen General⸗Perſonen lennen 


.. 


— 


N EEE GRAREREEEEEEEND 
® 


zu lernen, um dort eine Zeit kung hie Gperoitian zun weibenz . dann bie 


ſpaniſchen und vereinigten Niederlande zu darchreiſen und / die vornehm⸗ 


fleu: Fortereſſen umb Staͤdte zu beſuchen; denmaͤchſt durch Deutſchlam 
dergeſtalt den Weg nach Ralien zu nehmen, duß der: Prinz im New 
im Venedig fein koͤnne, zur Carnewalztit iin Rem, im Fruͤhjahr im 
Neapel. Die Nuͤdreiſe folle dann über Rom, Florenz, durch Pianent 


und Savoyen nach Frankreich fuͤr den Fall augetreten werden, daß ir 


zwiſchen mit dieſer Krone der Friede wieder hetgeſtellt waͤre. 
Die beim Antritt : der. Reife.im LAuguſt ‚1695..bei der. Obercheini⸗ 


ſchen Armee graffivenden Kranlheiten Imverteit-.cinigermaßen den ur⸗ 


ſprünglichen Plan. Die Reife ging uͤber Naumburg (daB. Scyiem⸗ 
der 1695), Halberſtadt (12. Sept);. Hannover (28. Sept.), Olbenburg 


(29: Sept), Aurich (L.: bie:28:. Oct): nach dem⸗ Haag, von: wo aus 


Eıöurfionen nach Amſterdam (2. und: 16. Nov.), Leyben (17. Ron.), 
Deift (23. San. 1696) gemacht: wurden; ſelbſt nach London (13. und 
2, Maͤry; alles: vo. vorliegenden. Be ;  Sngebhdhen 906 
nn 

:: Aus einem Brattiationd »Gebitte,- weißen. dd feiner: Geimiche 
in Bayweuif, im . December. 1696 :dem Erbhprinzen von: Johann Noah 


Buivette/ son Oehlefeld uͤbergeben wurde, .erjchen: wir, daß gtalien wie 
NRom: und Neapel, Frankreich bis zur Draͤnze Spaniens wirklich he⸗ 


veifef worden ſind. Pins. anderweitigen Mittheilungen ‘geht. auch· her⸗ 
wir, dab. der. Wein waͤhrend ſeines Aufenthaits in Belgien mehreren 


Acttonen als Volontair beigewohnt, und; dabei ſich heldenmuͤthig bes 


nommen habe. *): Wir entnehmen berfelbeir Quelle einige andere Nach⸗ 
xichten über feine Kriegätbaten und milktairifche Laufbahn. 

Im Jahre 1697. übergab ihm nämlich, fein Vater bei: der Armee 
am Rhein das: Kommando über. ſein Fraͤukiſches Cuiraſſier⸗Regiment. 
Im ;Han.:1699 ‚wukbe er auch vom Fraͤntiſchen Kreiſe zum Oberſten 
uͤber des Erriſes Cuiraſſter Regiment ernarmt, und ‚bald darauf 179 
om Kaifer. zu: ſeinem General ⸗Wachmeiſter; welche: Eharge ihm dein· 
nuͤchſt auch -Seitena!'des. Fraͤnkifchen Kreiſes zu Theil wurde. Im 
felgenden Sehe. wohnte er der nom) » Dean, Bönlihen Ringe Wiert 


): —** ——— Pr au PFERD wii 28. F 


, — (35 — 
coumanturten biutigen Selageruntz iber Feſtung Bawstnbıäch und Hatte 
. Sigi im Monat Auguft: A202: in den Laufgtaben vom einer 
Wchetlugel durch ben keib geichoffen zu :merden;: An ven) Folgen 
binfer Wunde hatte er fein ganzes Leben hinduvch zu Teiden, S:1..:::: 
AS einen ‚nicht unintereſſanen Beitrag zul Geſchechte bes Krie⸗ 
geb in den Ober» Pfaly Fönten: wie: einen von Moltiug: bei Neumarkt, 
aus ber mab..umglüdliche Treffen bei Schmibthrühlen md. Bien 
feinen: Bater geſchriebeuen Brief a8: dein Orltimnal :mittleflen;" ung 
welchem ?u⸗ a. heruorgeht;; daß Markgraf Georg: Fricbrich vi: Anſpach 
dabei: eino vödiliche Bunde: Ka ver ‚er am petgawen Tagriu⸗ Bub 


ee hei: ee erlag re ed ner 
Pop. Durcllanchümer Bü, [ee * en I 7. 3 7 
un .. geänigft und hochgeliebter Her Saern eg 


ie ich jedesmahlo den größten Antheil an Euer —— | 
hehen Wohlergehen: nehme; ſo werde anjeho acht; minder erfreut ſeyn, 
wann vernehme, wie ſie ſich annvch in erwuntſchten hohen Wohlſeyn 
beſindene wobey Ah dann nicht ermangeln können Euer Durchlaucht 
unfernpientlich Abelausſehenden hieſigen Zuftemot gul herichten, woraus 
dem Kränkiidden. Craiß ‚viel Gefahr: vorſcheinet: denn nachvenie det 
Beldmarſchall Graf Styrumb ven 28. diefes mit dem’ hiſigen Corpo 
ven Neumarck aufgebrochen, und bio nacher Vehlburg marchiret, des 
andern, Tagea, alß den 27. ſich gegen Schmidtmählen;'umb‘ dafeibft 
den lu, die Piltz, zu paſſiten gezogen, ver: Paß aber daſelbſt ſtatk 
beſetzt gefunden, eine halbe Stund unterhalb ſelbigen Stäbtfein endlich 
Ans Paffage in einem Dorff Sei: Cintzoffen, angelroffen, wo die ik 
wvallerien bunndpweiten „vie Infanlerie Tiber emen; nach abgeworffener 
Beucie noch uͤbrigen : Heinen Steeg gehen "Tunnte, worauf zenelt 
Felntnianſchall das antuckendte Corpo eine Stundt ruckwarts anhalten 
ließt: mad fogfeich deß Marggraffens v. Anſpach Liebven sch Unvden 
Qerœ alæWachtmeiſter · Martqquis de Cuſani ſamt 800 Pferden commen⸗ 
dirte an ſelbigen Ort zu gehen, und ihn ſuchen zu behaupten, näich 
umferee Anlangung aber, funden: wit fenfeit Tan Waſſer, an dem 
Burg. (wie ſalcher Fluß denn" gar: fein Feldt hat, ſondeen zwiſchen ho⸗ 
ber mit Weſdt bewachſenen Bergen fließt) untechats den Dorff "etliche 


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faiudlibe Eouadten fumbieni; weilen uber: Eirbre; wat, micht iwen die 


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Germuosdinte hinſiher zu zrucken; umßer SO Dragouet, ıfa das jruſeluige 
Moxft behmpten ſollten, fo muße mon auch ven Frinvt ſichen laſſen 
inmittelſt ee iaber Irit ¶gemonnen, Fach: mit: mehrere «ur: veraecken; wie 
Gr dann ad mit 2: Bataillous: aben in den Walbt, ‚und 6 Es qua⸗ 
ment; ‚gar Seiten am. Verg gegen uns adruckte, worquff der Feldt⸗ 
warſchall Dröre. ſchiche, ſich wit dem Feind ‚fi engagiren, wir aber 
gefehen, daß Gr ben Pak, da wir uns vortheithaft ſehen Tonisten; ‚eins 
genohmmen, und wir außer. dem Dorff nicht ſo wiel Feldt Hätten, 
2. Areuppes zu rangiren, ſo mußte der Feind umaungegriffen bleiben 
worauf der Feldmarſchall die Wuͤriembergiſche Grenadiers diesfrit an 
den Fluß ſtellte, welche endlich die feindliche Cavallerie gezwungen, ſich 
zuruͤckzuziehen, inmittelſft aber zu ms’ deir Dberſten Selbothen fambt 
einem Bataillon von Etrffaſchickte, worauff He’ Brädk gebauet, aber 
felben Sag. nicht weiter tenbiret woarden, es Tante: aber: Defekteurg, 
welche ausſagten, hafı: der EChurnfürft in ver Nacht noch erwartet werke 
mit. 6. Regimensis,. welches ſich dann auch asiderin: Tags wahr befun 
ben. waaßen Ee aben anf. ben. Berg: etliche -Stäske “führte uns und 
eanuniste , und: mit; dee. woͤlligen Infanterie von. beit Berg. herab gegen 
das Dorff ;avangiete, : worauf: dann ein ſolches Geunet ewfalgie,. ausıra - 


nen Hänfern;: welche ſie immfeit des ;Dorffb:gleidh occupitlen, :unds wie 


von unſeren Batgifien. oremtandixte: 80. Mann icbern Hauffen warſſen 
daß ohnmoͤglich un: unrathſam war, die Kawallerie, länger: dar-flehen 
au, aſſen, Harauf fh Rund: ſelbige, ſammt em Batzuillom, nach iwicdet 
xuinirter Veine zurudzogen. Was wir verlohnen, iſt tuut todt⸗umd 
hleſſirtenhey E20. Mann; der größte: Berluſt. aber, daß· der "Marge | 
graf zu, Anſpach bieſſuet und andera: Tags. geſtorbenz fonfen Aft:geblies 


wwn Hauptwann ‚von: Caftelli, Ver, Obriſte ‚GeibotlsHefkler wie · denn 


u; mein. Eeecretarius Birth ſo geſchoſſen wonven, aß Er gleichfaus 
heute Morgen · verſchieden; NA alfo unſer Deffein 31 Nidgtesworben, 
und wir haben uns wieder hierher nacher Neumark retirirer; der Ghut⸗ 


fuͤrſt hat feine. voͤllige Macht herauf, m..16,000 Mann: flarkjigezogef, 


woraug erſcheinet, «Daß wir nichtviel: mitı unſerm Corpo mehr vetrich⸗ 
m werden, welches ich ‚Dann (Bier. Durchlaucht hiemit gehorſamſt 
Auifizen, wollen, magſen ich / leicht erachtet kann nafı ſonſtenvon Me⸗ 


GA N 


— U — 


| wandt ſolches geſchehen wäre, mid anbey Euer Durchlaucht nebſt Ihro 
Hoheiten, meiner: geliebteften Ftau Muttet gehorfambſt empfehlend und 


verſicherendt, qu glaubten‘; daß ich’ mit allem Reſpect jedesmahls fen 


wade, sub- Dato — den 30. Martij an 170... 


Dun. J Bu Fi 
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Ser; Bilgelm, 2 
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22 . .. 

tt. hi. : —W a Be ' I’ - 
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.: Mit, nerſoͤnlicher grotger Auszeichnung. wohnte: der Erbpeinz Georg | 


Wilhelm den blutigen Schlachten am Schellenberge dien 2. Julh und 
bei Hoͤchtadt (den 13. Auguſt 1704): beizı ſo wie vem am: 20: Jul 
1706. purch ˖ die Franzoſen von. Fort Lenis aust quf den Gelingen 
Werth gemachten Angriff: Im Jahre 170% exhielt; ex nom Fruͤnkiſchen 
Kreiſe den Charakter als General» Feldmarſchal Linutenani und 17108 
als General Über bie. Cavallerie. — 

Die Vorliebe für den Militairſtand verblieb dem gen auch 
nach feinem Regierungsantritt am 10. Mai 1712, wie dies aus den 
Organiſtrung eines: ſtehenden Heerts und aus mehreren. Verordnungen 
hecrvorgeht*) . Man 1. Ropember 1713 erhielt ex bie Wuͤrde eines 
kaiſerlichen Genaral⸗Feldwarſchallo;, ex. war auch :Ritter,. ſowohl dei 
Königlich: Polnhchen Weißen, als des — Freuen Schwarzen 
——— on ee: er 

Als die. Machrich yon. (ine am v. Desenber 1736 an einem 
| Schlagfluf erfolgten Tode, in Wien anlangte, hetrauerte der große 


Prinz ‚Engen: ihn als einen Bruder. und bediente ſich in einer dem. 


Kaiſer :Kaxkı Ni: dad ‚gegebenen. Notiſication folgender... Ausdrüch 
„ner Kayſetl. Malzftät ;haben -einen. der; größten ;Beneral im. ganzen 
> Wömifchen; Rei, ar dem Marggenfen zu Bayreuth: verlohren,“ morauf 
es auch deſſen 8.Negimenter  ondrüsfen..und Die: gemöfntigen. Irauere 
. Hoeneres bezeigen usy) oe J 9 1 5 ı r. 
— EEE ‘ a SE En u —* 
vagen'k. Dorfmüllers Urälv des Ober⸗Maintteiſes 1.8.1 9. ©. 114. 
0) Drop Naitgraͤl Branbenb.. Lakbis-. ab Weg —— S. 484... :i: 


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14 Markgraf Mal helm Faiedri ch, 
Ggh. 30. Dechr. 1685 1 7. Jan. 1323. + - 

Er war ein. Bohn ves Markgrafen Idhann Friebrich von An⸗ 
ſpach aus deſſen zweiter Ehe mit Eleonore Erdmude Louiſe Prinzeffin 

von Sachſen⸗Giſenach geb. ben 29. Dechr. 1685. Schon im Jahre 

- 1692 begann er feine Studien in Utrecht; von wo er am 7. Januar 
- 1693 (28. Decbr. 1698) an feinen zur Zeit einzigen Bruder Berg 

Friedrich ſchreib 
j Nach Briefen befindet er ſich am 30. Juli 4695 in Leipzig; am 

- 20. December 1686 in Anſpach; am 24. Marz 1699.:in Paris. Am 
16. September: 4699: fihreibt er aus. Zontaineblau dankerfüllt an ſei⸗ 
nen vegienenden Bruder, daß berfehbe ihm erlaubt Habe nach alien 
reifen zu bürfenz. wir. fehew ihn aber dennoch Mo. und Dechr. in 
Paris verweilen, weil. bie Daitten v beſallen hanen; ſwoch nat Wenig 
Narben zurücklaffend. 

Bereits am 25 April ward" er ‚zul, Sinai Wachtmieer un» 
Oberſten · über «im regnen wu ng der Be Rreiekrupeen er⸗ 
nannt. 

Am. 5. Augufl 1101. Kir Netgref Bring an Veit N Generals 
Feldmarſchall⸗ Lirutenant v. fa na Neckarulm, vaß ſein Beuber 
Wilheim Friedrich bald dort im: Campement ehitreffen: worde und er⸗ 
ſucht ihn, denſelben mit: gutem Rath zu aſſiſtiren danit vderſcibe bei 
feinem Commando und der Generalität für einen Anfängfing MR. ai 
Maribus: um ui o beffer Dede uud Kung Approbation ertangen 
möge. Fi ir 

. Am 9 Sehrember rot. Sefftießt der negierem⸗ Deetiraf der 
Bginzen :„um ſich Ic miltarihus befſer zur qualiſtciren⸗/ nad Holland 
zu, ſchicken und ‚bittet: miegen: feiner obhabenden Obriſtenſtalle bei·chen 
ſerciotruppen, um Ukeüb: füuı denfelben: adıtdans 23: dad Anſehen nicht 
habe, dab "br sheuriges Jahr ſich veohe venen Creayſtrruppen einige 
Operation ober ſonderes mouvoment ereignen werde. ESallie Dieses. 
doch wirklich der Fall fein, fo habe ohnehin Ordre, ſich unverzüglich 
zu feinem Regiment zu begeben“ Die Erlaubniß hie durch Chris 
ſtian Ernſt d d, Vahreuth den· 10 September 1701. — Der Prinz 


% * 
8 
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— 8⏑— | 


warb. dem: Oberſen v. Heydebrecht anempfohlen «daß mitteld veffen 


eornaistanco verſelbe ſorooht· ber dem Koͤnige wen Engelland als ber 


Generalitãt und andern Großen den Acreß haben; die Campements 
heiehen, amd von allen Dem profiliren moͤge, wozu Er in Holland zu 


feiner. fo. beſſern Qualiſftcirung Gelegenheit haben möge — abſonderlich 


waͤre fein. Wunſch, daß es dahin gebracht werben moͤchte, um cr. Re. 


gimest ader die Genrrab⸗Majorſtelle von Ihro Majeſtuͤt zu erhälten.* 
„Rah einem Schreiben des RPeinzen aus London vom 7. Februar 

1702 :: war die Reife nach England eine fehr ſtürmiſche; von Briel. 
wo die Einſchiffung ſtautfand, ware das Schiff nach Yarmouth vers 
ſchlagen, jo :daß man landete und die Reiſe nach. Lonvon zu ‚Bande 
Hortfetzie. Bon hier Schreibt der ihn begleitende Het v. Rotenhan am 
8. Märy-über. ven an demſelben Tage Morgens zivifchen 7. und B Uhr 

folgten Tod des Koönigs von: England: mach Anſpach. Gs hrißt in 
dielem Briefe: „Es thaten S. Majeſtät vor ohngefähr 14 Tagen einen 


Fall und zerſchmetterten ſich daS obere Bruſtbein, wozu zuletzt ein 


Sieber ſtieß, welches ihm endlich ven Todt verurſachte. Uf was Ari 
nun ferner: alhier die Sachen vor einen Fyrtgang nehmen werden, ſteht 
nt erwarten/ aumalen durch deſen Todt vas Parlament vor: lebo of 
hra iſt· 

Dies Greigniß war für vie. Umterhaitungen zw: Bun | de 
ringen, demfelben ein Regiment zu verichaffen, flörend. Es Heißt‘ in 


Water. Beziehung in einem andern. Sühreiben des: Herrn v. Rotenhan 


d. d. London den 9. (20.) März 1702: :#‘Der unvermuthele Tores; 
fall. Sr. königl. Majekät haͤlt alles alhier noch in einer foldjen.des- 
otdro, Daß: nach nichts poſitives melden lann, ob bie von Ew. Hoch⸗ 


fürſtl. Durchlaucht mic aufgetragene gnaͤdige Commiſſion wegen Auf⸗ 


nchtung eines Regiwents zu Pferd, vor Derb- Herrn Bruders Durch⸗ 
laucht ſtafiſinden moͤchte; zumachlen ſchon hieſiger Orthen mit Aeber⸗ 
nehmung unterſchiedlichen Trouppes man ſich ſchon ziemblich vorgeſe⸗ 
hen hat; deſſen ungeachtet ſo zweifeln jedoch nicht, woferne anders 
moͤglich noch etwas uͤbernommen werden ſollte, hierinnen vor andern 


Dero guaͤdigſte Intention zu erreichen. Ich habe mich diesfalls ſchon 


“un 


unter der Hand bey Mylord Malberou, old bei weichem aniezo das 


mriſte pouvoir fein wird, erkunbigen laſſen, und hiernaͤchſt: ſo viel 


8 


— 


\ EEE - 300 —— 
erfahrek, daß moc unter. 8 sie IR Tagen: hierinnen nichton Seren 
tefolgiret wirben koͤnnte. — Es befindet fich feit. 8, Tagen. Ber. Thab 
sig. von Heften-Cafiel andere. gefchict: zugegen, welcher. vor Uebernech⸗ 


‚mung von 6000, Mann von. Heffifchen Nölkern, eine Zeit hero gene 


beitet und ſolches endlich bis auf, die völlige Ratification zuwegebrachi 
— Vargeßern Nachmittag wurde Ihro Hoheit. Die: Brinzeffin Ama 
von. Dennemant unter Schall der. Trompeten: und Röfung der Stüde 
in.&t. James und:in Tour an. unterfihiedlichen Orten: der Stadt, öf⸗ 
fentlich zur Königinn prockgmiet, und wird! morgen Mittags im Par⸗ 
lament ſelbſten zugegen fein und Vills paſſtren taten; es bejeichnet 


ſich ſonſten daſſelbe anjego noch mehr :al6 vorhero üben Krieg Wider 
Grankreich aufs Heftigſte fortzuſetzen und würde vermöge eier Bill, 


welche noch verwichenen Sonnabend Abends ‚per. commissarios:voR 
dem Könige gezeichnet wurde, auch bie, verwittwete, Königin von Ja⸗ 
cobo 14. völlig von der Succeſſion erelubirt. und :ded: crime de haute 


‚ fwabison ſchuldig erfläret — — Mylord alfowou w wird Vie Engl 


eben Trouppes in Holland commandiren.“ 

In den erſten Tagen des April ſchiffte nen ſich in Gar en, 
langte den 3. Abende in. Briel, und am d: Morgens im⸗Haag an. 
Wegen des Regiments, welches der Markgraf fuͤr ſeinen Bruder dem 
Englischen Dienſte ũberlatſen wollte, war Immer: mus nicht ent⸗ 
ſchieden 

Die. Rüdreife nach Anſpach ging uͤber Glen um Das HafeihR 
ſtehende Corps, welches von. dem ‚Grafen Tylly commandiet wurde, zu 
ſehen. Weil man nun unvermutheter Weiſe die gleich britten Tages 
daranf erfolgte Ankunft des Königs von Preußen nach: Weſel erfuhr, 
ſo ſchien es nöthig, dort die Aufwartung zu machen. Der Prinz fand 
ſich indeffen ſehr gekraͤnkt, nicht gleich dem Markgrafen Albrecht und 
dem. Generalmajor Prinzen von Naſſau an des Konigs Tafel, ſondern 


nur an des Herrn von Kolbe Don Bortaberg) Safe er worden 


au fein. 
In ver. zweiten Han des: April ange ber Aeing —* 


- an. Die von feinem Bruder ihm zugedachte Reiſe nach Ralien unier⸗ 


blieb wegen der ſich draͤngenden Kriegsereigniſſe 11 
m 3 Mai 1702 ſchreiben der Praͤſident und dieRäthe ver 


e Pr = 


Saierang⸗ M EX ars. ben in Stall: zunägpeit beñndlithen Mark: u 
geafen Georg Friebwith,.veni ‚fie Geueralu Feldmatſchall «Rientenhnt: Wen, 
vun. daß 068, Prien: Wilheim Frledrich ibettfichtägte) Reife: umterbiei: 
hen imäffg da auf Dipre des Marlgrafen [Eduiftian., Ernſt) Dan: Bay: 
reuth der Prinz bei der Anmee am, Rhein ag einzufikben Habe, um. 
die General⸗Wachtmeiſter· harge anzutreten. 1.52.37... 
Der Prinz verlangte Hierauf dringend von dem Praͤſtdenten des 
Landſchaftsraths die Herbeiſchaffung feinet Equipagh/ weil er ſeinen 
Abmarſch zur Campagne nicht länger‘ auffeßieben könne, indem feine 
hohe Reputatien darunter. Leiven uUnd Verdrießlichleiten für. ihn Baraus 
ntiechen ‚mürken Ur dem Erforderlichen fehlte: jedoch noch wiel, hie 
Summe von 10,000 Thlr. — Aus einem »Sehreiben des Landſchafts⸗ 
solh vom 27. Juni 1902; exfehen:: vi; vi 2 ins: die ee 
eistes Genexal⸗achune iſtars hefteihsse: . 
zn Gin vieriel Jatn ſpaͤter ſchreibt —* item — * aut 
—* Im Breisgau an feinen‘ Bruder: 
Nachdem mich das. Unglüd getroffen ww. geiriger Soiacht er 
is. in der vrechten Lende bieffixet bin.-worben; alß: bitte. Ew. Suchen 
mir eine Zenfte gu ſchicken, umb mich umb Anſpach tagen: au: lafiei. 
Die Schlacht ſah im Anfang ſehr ſchlim vor uns, inden eiliche. Regi⸗ 
mente. ihr geyoir ſehr ſchlecht taten... Doch ſchicte Gott,, Bank unſere 
Infantexi tapfer. zurüdiggeten, und ſie in den Rheim ſprengte Die 
Cavpallexie tate ſehr ſchlecht. Bey der Schlacht blihe tobt der General⸗ 
Feldzeugmeißer von Fürſtenberg, Oberſt Lutiz-umd viele andere, welche 
man noch, nicht weis. In uabngen recommandire mich in Dero Gnade 


van. clut W men, 
W m raten a 
En ahorfamer Diane 
—* den 15. Ocuober 1702, FE u 5, „Mb Bruder | 
J on | „ Bilgetm Sriebrih, 
„M. B. : 


ERS p. 8 ich Bitte Em, Guaden won wich mit. noͤthiaen Gelre 
verſehen lafſen.“ 

| Auf der Adreffe des Duginalſchreibens wird * ige So 

Das. Bantinger Treffen genannt. W — 


— 





Der Pemn. welcher auch bei Landau als nein ri 
Geibtongtmieifier. heſochten hatte, wit: Chef des laiſerlichen Aagonen 
Regiments, welches uach dem Oeſſerrrichiſchen Militair⸗Chenctiscicz 
von 16802 : im Fahre: 1718 errichtet. worden iſt, und in— eig mager 
Fahre daß Maligiſche Chevenurlegers⸗Negiment war. 

Der Raugraf ſtarb am 7. Sanum. 1123. J— 


2 


16 Merlgraf Alurecht Bolfgang.. 
J Ba geb. 8. Decbr. 1689 129. Juni 1734. ee 
ertönt Wolfgang, ves Markgrafen Chriſtiau Heiurkch von 
Culubuch und ver. Sophle Chriſtine Seäfn». Wolfſtein ‚weiten Sohn, 
Dar am 3. Sen 168D quboren; ati ont abian 

Die Nachrichten" über ihn find ſehr bürftig. Er wurde. nebn je: 


nem älteren Bruder Georg Friedrich von dem Yuehüefieri: Beicheih:iek 


in deſſen Lande ‚genommen -undnuih einer-von Eberhärb ⸗Danktlmann 
contrafignirten Information :d. d. Ebin. a. S. 146. 124.) Det: 168 
bean auf dem Sparenberge wohnenden Lanbraften der Gräffighft Ra- 
vensberg Clamot von dem Bufche „megen veffelben belannten guten 
Dualitäten: und Pruderng übergeben, damit beide Prinzen auf one 
Zeitlang auf dem Sparenberg unter defjen Aufſicht ſein Magie." — 
Der Landdroſt habe auf eitten guten Informator Bevacht zu nehmen, 
„daB defayte Prinzen vor allen Dingen in der Gottesfurcht als dem 
Grunde aller Weisheit, in der Evangeliſchen Religion und der Mora 
Hlät gute "und -folfoePrihorpia beyzubringen md ſich alſo zu Aıgents 
haften und ihrem hohen Stanbe und Herfommen-*öhvöhtiblen serk- 
menten und actionen anzufühten, von denjenigen aber, ſbobem einiget 
Geftalt zuwider und entgegen mit aller möglichen Sorgfalt abzuhalten. 
Diefen Auch ſollen awch - Diefelben der Lateinifchen und Franzoͤſiſchen 
Sprache fh hundig machen und in denen Ihnen anftähibigen und fd 
thigen Wiſſenfchaften als der Hiſtorie, Geographie und Mathematik 
gute profecius gu thun Gefliſſen ſeyn.“ — „Dafern auch zum Spa⸗ 
renbetg ecnlge Gelegenheit wäte, ermeldete Printzen In ven Exercitis, 
Reiten Fechten und Tantzen nnterweiſen zu lafen, ſe nie or Sich 


deffen auch bebienen.⸗ 


Am 27. April 1723 ſehen wir den Markgrafen we ms 


1 " r 


‚ 
308 


. gang u Wien. In einem Briefe von dert vom 4. Bay 1723 zeigt 


ex feinem Better, dem Mactgraßen Geoig Withe im an, daß Se. Ma⸗ 
heit der Kaiſer ihm va bisher anhero waͤcant⸗ gewehſene und im Milane⸗ 
per Ju ictvin Nehende ſblich Limnhruciſcht: Regimeht zu Buß, zu 
deln: geruht· haben; Bl 526 RAR ER2BiDErl eraus: Wien e 
derum den Markgrafen: Geotgt Wilhetwfürtbie: Weattitaliow: vhögelh 


\ 


. 


 Überhiömnicneh:Saljeltchen Bepkmenis; nicht minder: auch ſar egaudæ | 


400: M. u ner nach Prag vothabenben Refe.  .: sTruls: 

2 Ar 1 Septeniber ATI ſchreibr Albrecht —22 —* 
it FJahre 1728 Wiek er Wen Majot genanni“ Bohn 9: u. KB Marz 
und te liegen uns Brieſe veſſelben aus Wien: vond; "ik 
dem zweklen ſchreibt er an fehlen: aͤlteren Bruber Georg Friedrich Cart: 
„Jo anis ma leitre puisqque Ms. dei Bravo unver‘ d’Ostkriee +ä 
sortir & eheval aveo moy pour aller voir des ausge de-Chos 
veaux⸗ qui sont nouvellement ärrives de Höktelh: ÜBE EEE 


"An 23; Noveniber 1733 ward Abrecht Wolfgang/kalſerlicher 


thai ieuitenant‘: ui tes am 20; — 179 feitten' Tod: m 
Die Out bei harnla. 12 N e NEE . — ER u ce) 


.L 


.r... TE a Ku) 2 . ur “ i % 
13 “u... ü ! 7 213 23 5. 7 23 


ur AR. Bartgepf Briedeth BER 


0b. 17. Dal 08T en 


= — Friedrich Chriſttan, des Markzrafen Thrinan 
Heintich· unv der Sophie Cheifline- Gtaſtn won: Wolfftein Sohn; gebi 
den ˖ 17. Jull 1708 vernikhlie ſich den 20. Apr 173m ver Pein⸗ 
zefſen Bicteria: Charlokte von Anhiili-Betnburg⸗Schauuchurg, "von des 


er Ach Gehe 1238wieder ſcheiven ließ. Er’ erhieit Am Jahre 1788 
den koͤnlalich Polniſchen weißen Lbled⸗Orden; tor’ auch. Ritter des 


Elephautenn Ordens ud Tonigkich. Dnifcher Seneral ⸗Maher; lehte time 
Zeulang zu Wansbeek Bei Haribterg une" Toßferhinzu-Newfabt an der 


Schels Markgrtufen Friedrich von Brandenburg⸗ Culmbuchtmeyant// er 
1764vas Infanterie⸗Reginient Re) 27 GHege "Graf Kinsly)y erhlelt unit 
kaiſerlicher Feldzeugmeiſter war.“ — Richts war daruͤber in den dies⸗ 
ſeitzgen Quellen min‘). 2.0. 


—* 


u 7 Beiträge zur Bu an ve ** —8* ein — 


N 


SU 1, GE 02 


ui: Te en ut mer on 


2* 2 or mi9, Warlgraf, drievriß, ae wat 
it ., ‚958,20 Mais71t. 126: Srhr., 1763. URT.TRE Ir. 


ieh Marlkgnafen Meorg griedeich ‚Kb um; —* 
* der: Dorothea Harzagin um HMM Bed Sohn, waadımm20. Mai 
4744 zu Waferlingen; im ichalberſtͤetſchen geboren... ton 
rUeher es damaligen Erbprien. Reife auch: Franletich und die 
Niederlande liegen ausführliche: Alten vor. Als Fuͤhrer, wand item der 
Geheime Roth Fniedrich Carl Voigt, won. Salzbuae mitgegeben. Der⸗ 
ſeſlbe war den 40. Aptil 17 30. After" zu, Angeben; 
0 der: Prim: fehk dem Jahre 1728 dar: Studien halber ſich gufgehal- 
ten, Harte, um ihm: Adurch“ Beſche und Hantirung der großen Melt 
dasjenige beyzubringan, was einem zu den groͤßten Hoffnangen gebore⸗ 
nen und erzogenen teutſchen ‚Reiche „Prinzen. unentbehrlich; fe" ¶Von 
Genf habe er fich- mitı dem Ptinzen uͤher Lyon nach Paris ‚gu. beger 
ben, dortallea Sehenswurdigr in · Augenſchein: annehmen, nbieuperlich 
den: Hof und andere parnehme Geſellſchaft zu beſuchen amd: dart ia 
fange zu verweilen, bis weitere Ordre ihm zulomme; wenigſtens alle 
14 Tage ſei zu berichten. Aus dieſen Berichten entnehmen wir, daß 
Herr von Boigt' am'd. Nod. 1730 im Geiff: anlangte, und am 21. Nov. 
bie Abreiſe von dort dnkat- Der Weg nach: Seißel war wegen der 
angelaufenen :Bläfie ‚;fonberlidh. der Uſſes „opne. hoͤchſte Gefahr nicht zu 
paffiren,:f6, murden vie; Reifenben: genäthigt,, Die für Wagen, ungemein 
ſchwierige Reiſe her das Fort de Vochuſe, Rantua und Kerbom durch 
die Pays pe: Gex amd Nugey zu nehmen. Am 24. Noveyaber laug- 
"wi fie in Lyon an. Ein Fieheranfall Hinberte, den: Pringen bie: Wei⸗ 
terteife. ſofort anzutreten, indeſſen nicht, die Merkwürdigkeilten der Steht 
inLlugenſchein za nehmen +-Ym. 1Dechri ward die Weite nach Bars 
ſortgefetzt/ über. Roanne, Myuliaa, ine has degu letzien Kontzgtahle nor 
Vronbreich Herzog. ‚von Montmorench yon.;feinen, Gemaliu errichtete 
Baufotenm, ;siß;das beſte: Etuͤck moderner Slulptut. in, Framulreich Die 
Arſnertſavieit au “ron Aber Nevers, Pe, ala BR 


3 1 en sir —* ... 





Vayreuth findet man in Hagen and Dorfmültlers Archiv nis Dies Wii 
Areiſes 1 Br. 4 2 Beh G. ö⏑JJ3,⏑,,..... 


Nemonrs; Bontainehlemi,. Ho dab konigliche Schloßin Biisherifinenenge 


wownch werde, nach Paris, wo Man am 7. Decbeidinieaf; "unit 
Hötel'vEtragned die ganze 1. Ttage "bezog. Die Fieberanfälle site 
verhoſten· ſich und verkuͤnnmerten den Auſenthalt. ME Graf“ von Mol 
henzollern · Nießß · der Bring. ſich inrrovuciren; am B. Ray: 1101 -Degub 
ae: Reh: nach Verſailbes, um ſich dent Aonige zu empfehlen; am 10. Mar 
war der Meinz in Ei Deno) am IL. Abends erfolgte die Abieiſe 
von Paris· Über ‚Compiegnp, Arras, deſſen Feſtumgswerle am 22: Mh 


defichtigi wnsden ‚Das cine halbe Menle von Donah enilegene Fotlt 
de Carpe ward beſucht; am 243 Lille; wo mit. Erlaubniß des Cie - 


manbamen Dir. le Marquis de Serveite bie. Feſtungswerle her" Stadt 
nd. viejenigen Orte: gezeigt wurden, wo blinder letzten Belageeuing vie 
artaquen gefißkt „waren. Ju gleicher Weiſe wurde am⸗ :27: Mac 
Tournay beſichtigt/ we: der Hollindiſche "Gouverneur und General der 
Infanterie, Baron von Pallunt Serge trag, daß nen Grafen von Hor 


Hengollern tie. Gitabelle. gezeigt worde; auch: Menin, dieſe Meine, voch 


ſehr AnpextanteFeflung, wart in Augenſchein geriomimen!. Am 20 PR 
langte nilinsin. Gent, am)34: Maͤrz in Bdigge, am 1- April: ik Of- 


une, an; wo der Gonverneur un kaiſerliche General⸗Wachtueiſter Schf 


vr Gand durch ‚einen Ingenieur die Fottiſtlatien und ven Hafen zeigen 


u; ihn auch ſelbſt in einer Batke nach dem Fort de Shlicbörgkh 


ter... Am .3.. April kam ber, Ping Be an und a MEN 
der in: Baytenih. 


Der Erbprinz hatte bereits am 6. ai 1731 om: 1: Ring: Bi 


sich Wilhelm 1. yon Preußen den ſchwarzen Ale Orden und mit dem 


Patent als Dberft‘: das Dragoner⸗ Regiment Ne. 5 erhalien, welches 
feitdem nacheinander 3-Chef6 ans der Fraͤnkiſchen Linie des Vranden⸗ 
Setglteherr Füritenhaufes gehabt Kat: und. unter dem Namen: Vayrenth⸗ 
Dragoner ſo :beräßent‘ .geivorben if. Am :20. November 173. vet⸗ 
mählte ſtch der Echpeinz :mit des Königs älteſter Tochter, der Pringeffin 
Friederike Sophie Wilhelmine. Am 10. September :4732 : ſchweibt 
ver König ans. Witerhaufen am den damals noch. ebene: Markgrui⸗ 
fen Georg Friedrich Car, und erſucht ihm, dem Erbprinzen zu geftät⸗ 
ten, daß er ihn befuche: „denn außer, dem. dadurch Mir, zuwachſenden 
Vergnügen, halte ga für ihn ſelbſt fahr erjprichlich, daß Er wieder bey 


⸗ 


— 306 — 


ſich eigfue, um das Metier des Quichesqe witl 
bdafſer ſich hetannt .zı machen. Er braucht auch amr wenig Damsehie 
‚un, nd ein paax Reitinschte mitzubringen, weil Ich. Shen wor alles 
abrige .forgen, werde. Ab ſchicke Ihm. auch einen : kächtigen Kffiier, 
den Oberſtlieutenunt Froment, damit Er Jemand bet ſich habe, ner Shen 
in aller Stüdem, ‚mit guten. Rath: affifiren. Fönmeit.. : Die: Zahage 
Rap ver Erbyrinz naͤchſſens abreifen werde, erfolg: Bayrenihſd. 24. Sepp 
uemler. 1792; der Koͤnig zeigt Wärlerhaufen den 18. Setaber, 1432 
dier Ankunft. des Erbprinzen an und wünfcht nun auch, vaß befinde 
malin ‚nachfolgen möge, voas auch im Mmember 1732 geſchieht. 
1.2 Mit dem am 7. Mai 1735 erfolgten Sode des Vaters drat Mar 
graf Friedrich die Regierung feiner Sande an und. erhieft bald bavanf 
3: Neujahr. 1736 den Dänifchen Elephanten-Orben. Laut: Patent nom 
Be debruat 1737 ward: ex. zum General⸗Feldmarſchall⸗Lieutenant und 
im Jahre 1742 un Menerab⸗Feldmarſchall des Fraͤnkifchen Kreiſes er⸗ 


waͤhlt; auf welche letgtere Vegebenheit eine ſchoͤne Medaille gepraͤggt 


mocden in. Im Juli 1741ernannte ihn König Friedrich Der: Große 
am Benson Major, den 18. Maͤrz 1745 aber zum Generallieutenaut 
Maß er auch im Jahre 1744 nach Mittheilungen des Oberfilistennnt 
Echels faiferlicher Feldmarſchall⸗Lieutenant geworden ſei, ‚narüber fehlt 
es diesſeits an. Beftätigungen. Denn: in einer: Ahrefie aus der kaiſer⸗ 
urhen Kamzlei vom Jahre 1755. heißt er mır: „Des Löblichen Frim 
fifchen Kreiſes beſtallter General⸗Feldt⸗Marſchall und. Obriſter uͤber 
I Negimenter gu Roß und zu Fuß⸗Nur ſo viel wiſſen wir für ein 
Berhälniß zur kaiſerlichen Armee anzuführen, daß nad dem nm 
J. Povemher 4733, zu. Cremona an. ben Kiuderblatiern, durth die Et⸗ 
fcheimng Dar Axißen Yimu*). angeblich voraus verfünbetan Tode ſei⸗ 
nes Fügen Oruders Wilhelm Ernſt, der damalige Erbprinz um Das 
dadurth erledigte Regiment bat; und daß die Gewaͤhrung / dieſer Bicke 
‚ieh. einen, Brief der Gemalin Friedrichs an bie Kaſſerin beſchleunigt 
wurde; ferner ‚Daß. ver Erbprinz fi auch · ſogleich (1734) zur kaifet⸗ 
Uchen Armee begab, um umier Anführung nes, Se wu von 
Suvoyen gegen Granfeeid) zu Felde zu ziehen. ®) : 


70) Membiren der Martgeäfin v. Bayrenth U. 71. . 
. 0 a gon Mechie dus. Die Dein, Kreiſes U 90 2. H. S.b. 


mn 39] Zn 


Am 4. October 1737 fandte Rarklgraf Friedrich den Polniſchen 
Weißen Abler⸗Orden ſeines verſtorbenen Water dem danals in Leip- 
dig fich aufhaltenden Könige Sriebri Augiſt zu, erhielt benfelben je 
* felbft verllehen di de Dresden var 28. Vecht 137." 

Bub’ Mieberherftöfiiing‘ ver leivenben Gefumvheit feiner Schaft 
trat der Markgraf Friedrich mit derfelßen m Setober 1 TEEN Aush 
re Reiſe am⸗nunachſtnach Re mach Bere MEHR da⸗ 
Men | betahmen Arezte eine wollflähbige> te. für dieſeſde zu’ gebraud 
Ger. Zi! Erreichung diefes Zwedes wind: gotliches Gedeihen im 
Himumlabrinuſtig ger - erflehen in deu Kirchen des Bandes (den 
11. Dcloler 1784) angeordnet. :- Bon: Montpelliet aus Vorikh "rk 
folgenden Mare eine · Reife nach Deakien unternommen‘ Vie Rirdiehe 
im die Wesens: Bahreuth ecſolgie in ven :erflin Tagen des Au⸗ 
gaft 1155. Von hir erging am BO November 1935 ann Dank 
ſagungsſchreſbrnaven Kafſer Far vie iii durch den Vaifeeliihen BR 
niſter und Souberneur zu Flotenz, ‘fo: wie dr’ ders Abrigen kahſellichen 
Era zu Meil· gewordentn Aufnierkfauikelnen: „ES winbe gewiß, 
helß ses: in dem Antwortſchreiben; noch mehr ba vem Aufenmält ve 
achkgrafen An" sch: Jtultenſſchen :Btanteit geſchehen · ſein, wenn / müßt 
vd. das. won: Hochſwemſtlben vellebte⸗ ucognito ven Ehraibezrugun⸗ 
gen ſonenge Orenuzen gefetzz worden BWaren u =; Si m einen 

Als: elnes bleibenden Denkmals dieſes am 6. Februar 1888: ver⸗ 
Meabeneninortreffiichen: Furſten, über Veſſen Leutſeligkeit und intgeudhn. 
Uche Kbrperloaft noch. heute: vieke: Aneldoten erzählt werben ; erwähnen 
"wieiinue.des Stiftang. der; Anieefität. Erlkangen, und Yertyeifen: ia 
,Vebrigen auf J Gi Heintitz, ‚bie Lebende. und Negierungeichte des 
Markgraſen Friedrich zu Buyveuth. 174--+1076B" trafen; ; Archto 
des Qber MakınBreifes 1. Bd. A 66.156 G. SoA 
als eine aus authentiſcher Quelle geſtoffene BIN chkung);. In / welche⸗ 
auch vie bekannten: Memolven wine ven Gemein benon on - 
den ns. a. tal get nem 


“ "1 _ 
N — —— > 
I or (ui u .’ y s ” 


| u ie " Morfgraf Bart Wiltelm Beier,” * . u N 


., geb.! 12. Mai1712. + 4. Aug. 15T. 


er 112 5 a 274 


Derfelbe- mar der Alteſte Sohn BR Bachfolger. des. — 
Markgrafen, ‚Wilhelm. Friedrich von Brad w⸗ der. Be. hi 
Ring Charloite von. Würtembergg 
55 Aus der · Geſchichte feiner: — und ichn Heat —* 

ches vor... Schon im. Jahre 719, {een ig Dee Gecheimen Ruth 
Zohann v. Baehmer ‚als Hafmeißet bei ihm. Im Sabye: 13237 werd 
sine. Reife. nach, Berlin gemacht. Gegen eine groͤßerr Studienreife 
nach Frankreich hatte wiederum, wie fruͤher bei: jenem Onlel Georg 
Error, die Vürgerishaft,.zu Aopach, Dusch. cine allenunterthänigiis 
Gingades vom 20. Marz 4728: Bepenlay, erhohen, ermaͤgend, daß «6 
ſich um, die Arhaltung. des nach Abrig gebliebenen, ejnzigen Zweiges 
dee hochfuͤrſttichen Hauſecn handele; daß der Prinz. nawensii:: die fo 
erährligen ‚Blnttern:. moch nirht. Überflannen: Habe. amd.- hei ſo Nr 
Fugend und Leihes⸗Conſaitution · die vielen Sotigpen..aubı monde 
VWVexanderungen der Luft ex fi: großen Gefahren auoſetgen wuͤnde 
Sie erinvern haxan, wie 1699. ver vexſſechenne Marlgraf. au: Bade 
an pm: abſchtulichen Blaftern tödilich xxfranft und iu. ußoerſter Leead« _ 
gefahr geweſen, wie deſſen Bender Prinz Eheiſianm Albrecht auf her 
Rüuͤckretje gar. Sodes verklicdhen ‚ind. mie ja auch: dea Masrkgrafen Jo⸗ 
hana Friedrich als Erbprinzan · beahfrhtigie Räfe. ach Frankreich al 
inhrunftiges Flehen ‚her. getreuen Wärger.: unterblieben odet weulgſtena 
hinausgeſchoben ſei, bie: derfelbe ſich dermaͤhlt und mit männlicher: 
Descenbeng -serfehikt deweſen: —Es zeigte: ſich in: fofem.cn; Hort 
ſchtttr: der: Jeit / als dieſe Worflelfitng:. ten Vargerſchaft wicht: metw xiit 
fisdaliſthe Anterſuchung zur Folge Hattef!: ſondern van idet·Mutter des 
Erbprinzen alanrin Veweisder Liebe vanlbart entgegengenommen wurde; 
gleichzeltign/ wundan üben: auch die 1 yeliaßenten: Biffirdktumgen een 
und auf ihren Ungrund zurüdgewiefen. so 

Am 12. April 1728 erfolgte die Abreiſe von Triesdorf; am. 
14. 4 Apr. befand man fih in Durlach und Carlsruh, am 20. Apr. 


in, Strasburg. Am 20. Jun. 1728 wird von dem Herrn v. Brehmer | 


aus Angers berichtet, daß von den Erercitien, die der Prinz gebraucht, 














. , . 
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‚ uumummmmmn (DD) MEEEHEERENEn ! 


* Banzmeifter aber aus Paris; folle verſchſeben ·werden vie einttetenden 


Befientikperde:.man zu eilt kleinen Neiſe AH Nantes: henittzen DE 
lebeulsgefaͤheliche Grkrantung detueraiikiseteh Multer- Cricket Char⸗ 
Font, dic den Catls bader · Brunnen gesrinehenmärd,Cäder" tränfenhelns 
gekeht war, beſchleunigte ven. Aufbruch Dil" Angers welches man am 
20; Hay. verließ um abe Tourb⸗Vkois ur’ Orleans ach Wirte 
ſich zu begeben, i wohili man! din 102. AMüge gelangtet "Mer Außenthakt 
in Paris, von wo aus nach Fontainebleau ein Abſtecher gemacht 
wurde, um dem Koͤnige einen Beſuch ab uſtatten, dauerte nur bis in 
die Mitte Septembeſ Ei ‚Anfang, "Drlober, wär der Prinz nad 


t 
Anspach zurüdigefehtt Bald barauf ani 30: Mai- 1729, vermäßlte 


er ſich Hr einer Tochter Rökttg Frlebrich Wihelms 17 Won Mreußen, 


der⸗ Frinzeffin Frieberlke Louife 2, zi zn NOTE TR IL UST Er 
TBB Be Mihfächfen' militacciſche Grade · Neriift,- jo! ſinven wir 


fchon ‚ara: Wiek "ven 18: Märy- 171 T7TaR Br geil von Savoy“ 
unlerzeichnetes Patent Kaifer Arie! Vf. wonach das "Infanterie rNtegte 
men, ſbentz Ralſerllchen Dienft; he und Sold von ’beiir’erfätes 
Perf: AWihein ducwuich auf gewiſſe Bahr" ilbebkaſfen worven/ Dei’ vletla⸗ 
ligen · Eebprliizen Carl WithelmFriedtich! anvettraut "mb Apr bechalb 
zum wirklichen Kaiſerlichen Oberſt beſtellt. Wegen des Dragoner igeel 
giments Markgraf Anspach ‚finden wir in der ‚d. .d. Zrlesdorff den 
9. Ian. 1733 aufgericheten ‚Tapitulafion, des Märtgrafen mit dem 
Kaiferlichen General Feldmarfchallieutenant Ernſt Hartmann v. Die⸗ 
mar Folgendes. — Markgraf Georg Fliebkich hatie⸗dies NRegiment laut 
Erpitufatlon von Wien den 4. Mai I 702 iins "igeiten "ARME FRE 
den kaiſerllchen Denflcirichtet unvteuiner Hewi Bodinjungen ui? 
tet das Commanvor des "damaligen Oberffllelinelianlo Ich Lolhsrliigiſchen 
Regtgimentedemnaͤchſt kalſerlichen Generaͤl⸗ Felvinatfchall Grafenn v. Merch 
gefſeilt· Spalerhin· hatte Markgraf: WiſhelurFrledrich Ye nanniehelr⸗ 
gen kaiſerl. Genetal / Feldinärſchult2 ai. Ernſte Harkutiin 0;'Dienar; 
ir Bhinkierling ſeiner vem markgräflichen Haufe: geleiſtelen Bienſte, das 
Regimeni imter ven Bedliigungen uͤbetgeben,! vaß vaffelbe ver’ Namen 
von Anapach "Fühlen hd daß!i derfelbe hemn: Rogirkente als Oberſt fe 
tage vorſtehen ſolle bisn lein Peinze feines ieenſes visnnipgie wu 


SEE a EEE 
areicht habe, ab 08: ſelbſt Aemmianbien. wollt; Dan: ji ans leer | 
 whteniiee ohnemtgelllich :ahantreten." "Siersut habe aber Reife 
feige Einwilligung zu geben. Gin. ſolcher all; seat nunmehr. ein. Der 
Machgraf Ed Wilhelm Fuedrich ward. in Helge: deſſen d. A. Wien 
den 26. GSept. 1734: 0m kaiſerlichen Obetſen a Pad exnauut nd. ' 
am 37: Nov. 1745 conſirmirie Die. Ralferin Maria Thexeſiq/ des Mack 
graien ihr das ehebem;; v. Mercyſche Cuiraſſier e Negiment mit den 
Br Diemar ern: onvemgon. Am. 4. a 1367 Ba ber 
——— ET , .. 


NE ig "20, Martgenf Wilhelm Eu 
w geb. 2. ‚Zul, 1712. ‚TI. Rey. 1733, 


er che | hen. Marfarafen Wilhebn Ernß, des Doastgran Omız 

Friebrih von Bayreuth und der Dorothea MPringeſſn nem. Holſtein / 
* maweiten ·Sohn, geb, den, 28. Zul. 4712. der in feinem 22, Bahre, 

wie, wir bej Der. piographiſchen Stizte. fees. Aueren /Bruders, des 
Markgrafen Friedrich geſehen haben, amn 2. Row, 47483u Gremong, 
nach; anderen Anke, aber. zu antun, an- Dan —*8* Bm 
caſechcher Dia eines. — * —* + *2* —* 
nalen. eh ' f ! IR K 


3, Darkgeaf, Alexander Chiitian griedrig Gar, 
J geb, 24. Gebr. 1736. ‚5. ‚Sun. 1806. N 


118... 


| gleranden Chriſttan Friedrich Earl, der * Dalai 

m Angnach und Bayrenth, ‚ein Sohn, Carl Wilhelm. Friedrichs 0 
bya, Prinsellin Bmienerike Loujſe ‚non, Preugen marh..can: 24: Febr. 1736 
zwiſchen 3.:umd Hi Uhr Ahenden geboren, und zwar, inBeR..has: von Dem 
Dr. Aoh Spreng Subenig Rochus von dem Inge: Der. Gehurt his. zuw 
vollsnpeten arpeiten, Labengjahre gefünete xuliche Diaziym bie Eomfe: 
latien wicht ‚aufge, ht laͤßz, unter: Dem Zeichen de Nwey heit an. 
005 2 17h able Pe XR SelCepan 

AohAndrgag indel ven erhen Infoxmater in Der MEGA: am 
4. Sul in Johann Hrorg Mayer, ‚ine, Ardcenkon in she, andern 
a E07 0527 4447 .exhiei ex nin vr Mexion, Due 


. — — So m 
—* Gehamudtathe RPheiulipp Ludwige o. Bobenhauſen einen Hof. 
meer. Am 25. Februut 8708 - ward der Befchluß geſaßt, dem Erb⸗ 
pomzen darurch eine volllommene: Eomfatiom-sü:geben, daß er inkreiktie 
Laude geſandt, Insbefonere unter: Eimbickung Des’ Meinjeh von Ora⸗ 
win und feiner Gemalint geſtellt inne.‘ : Dis ſchott geſchricbene Wit 
ginal⸗Promemotin ver“ geiſtreichen Multter Ftlederike von dem ienähns 
ten "Bag: 'antfcheivet :fich ins Beſondere für Holland: und -fpridht:bie 


wertraedigen Worie: „Die ſeche Mepmöfic-fei.für'nie Eriteatloti ber 


Zugeid viel bequemer, indem vett zum Thel vie Befegenkältsenoht - 
‚men: wärs, daß Schmeichetel und Anbeter, welche ſich bei Bofen hs 
zen: einzuifchleichen, Min Zutrut geftattet tverbe." 

‚Die Neife ward am 20, Mai 1746 angetreten mv; zwar zu 
weſ von · Markt⸗Strfft ans ven Man und Rhein ahwürts. In 
einem gedtuckten Gtuͤckwunſchſchreiben der Saynfchen Berg⸗ Gewerk- 
ſchaft, weiches ihln bei diefer Reiſe am 38. Mai zu Bendorf: über 
reicht wurde wird er u. a. Ihro Roͤm. Kalſerl. Konigl. Majeſtaͤt über 
ein, Eutcaffiier- Regiment wirklicher Obriſter genannt. Er war bereiis 
am 22. Mai 1796, erß zwel Monate alt, zur Zeit noch zweiter⸗Sohn 
ver tern, von dem Getzoge Catl Alexander von Würtemberg zum 
Oberſten über ein neu auſgerkchtetes Wuͤrtembergiſches Cuiraſſter⸗ Re 
giment ernannt worden. Kin kalſerliches Patent finden wir aber nicht 
" fräger, «ml d. d. Wien ven 20. Dechr. 1751 von Maria Therefia 


als Avſecichen Dberfen ves Cuicaſſier-Regiments / welches der Be | 


io Feh. v. Diemar bisher: befeffen. : 

ꝛiAls Zuformaior warb Laut; Inſtruktion vom 4. Apr. mo vor 
—E Polniſche Gecricnir ie nachmaͤls: matkgraflich Brandenbur⸗ 
giſche Ruth Cheiſtiani Gottlieb Spener, dem Prinzen beigegeben und 
demſelben nach Utrecht nachgefchiet. :: Die: Ruikreiſe des Prinzen nad 
Anopach erfolgte im Sepibr. 1750. : Bot’ einer ſpaterhin nach Ita⸗ 
‘ten wrteinomimenen Reiſe erſehen wie aus den Akten, daß 'verfelbe im 
pur: een Suite ves Jahres 17530in Nom war, eh: Juniaber 
bereißö wieder in Erlangen, cam a". Juni Li Eenage be Bere, 
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Von mnalriſcheni Interefſe w wut de Vena: beſ Aohene ae 
en Greyrien ad; Berlin, Feledrich der Große ſhceittn Antwort 


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auf- den, Ihm ‚gemachten Antrag aus. Potdau ven. 21. ‚Sub Ha 


wie-ihı- die angemeldete -Binkunft. des Erkpeingen: zu großem -Bergaii- 


‚gen gereiche. Den Antrag aber, daß «Der Markgraf: minfbe; daß 


. einige ‚Offisiere ſeiner Armee dem benorſtehenden Lager "bei. Spaudau 


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beiwohnen möchten, weifet: der Koͤnig von ber. Hand, indem ver ſich 


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vorgenommen Habe, ‚keinen. fremden: Officer pizulaflen;; ernihate ſchon 


aͤhnliche Anträge ‚anderer Prinzen abgeſchlagen, die ıftch gekraͤnit fühlen 
würben, wenn hier eine. Ausnahme mit den Offickeren das Marfgca- 
fen. gemacht werden wuͤrde. Erxſchreibt in dieſer, Beziehunge Mais a 
l’ögard des Officiers, que V. A. Sonhaiteroit d'envoyer au Camp 
prochain de Spandau, -Je ne- puis. m’empecher de Lui dirs, que 
m’etant. prepose. de n’admeure aucun Officier &wanger cà ce 
Camp, J’ai ..deja :desline ‚de:pareilles.: demapdes ., des :diffexents 


autres Princes, (qui.seroient surement choquâs, si. je::faisais::une 


velle. distinctien. en faveur des Offisiers.:de: V. A. Sttependant 

Elle. insistoit- d’en: voulgir..envoyer avec Ip.Brince:: de me Iron: 

verais dans la neogssite de deferer. à ;ses dansies. .. m, 
Die Begleitung des. Prinzen befand. ans denſelben Perſonen, 


welche dag Gefolge deffelben anf. der. Reife nach Italien gewefen none; 


und da unter ihnen feine Militair⸗Perſon ſich befand, 1. a. der mark⸗ 


grafliche Hoftiarſchall ‚und Kammerhext Wolffgang · Reinhard Forfmer 


von Dambenois; ſo war auch gegen daB Gefblge undt deſſen Anwe⸗ 
ſenheit im Lager und bei den militaixiſchen Uebungen nichts einzuwenden. 


Dem Reiſeplan zufolge follte: der Aufenthalt in Berlin nicht nie 


über 14 Tage dauern. „Dann, ſollte map. Braunfchweigr-befuzhen, unter⸗ 


wegs die Feſtungswerle von Magdehurg:: mit: ‚engefjülter.:Töniglächer 


Grlaubniß in, Augenſchein nehmen; _ ‚Beranf am ven’: Ka aa 


Coburg und Gotha Vifſte machen. m 
Am. 20, Auguſt geſchah die Alkedfe. von Aueerat Über. Pr 


heim, Bamberg, Coburg; ‚man yerveifte am 28; Aug. in Meuſelwit 
bei dem: kaiſerlichen Feldmarſchall Gtafen v. Seckendorf, ded demn Prin⸗ 
zen. Die handſchriftlichen Volumina feines. Memoiren: zeigte, von denen 


einen Auszug für die Kaiferin anzufertigen, ber Grafteben im Begriff 


war, Ueber Leipzig, Wittenberg ward hie Reife. fortgeſetzt und am 
30. Ang traf mon in Berlin ein, nachdem. beyeitd am 28. dem Ko⸗ 


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nige Im 1 Beistem der Veſuch gemacht: poroln war. Dieſer ſpricht!iſich 
in. einem’ Schreiben a den Markgrafen dd: Potsdamud. BU. Aug. 
in folgender Weiſe Über den Etbprinzen aus :,; Vötse ‘Prince’ est 
 charinant,:fil fait · hotmour · a’ PEdaetion;>que ‘Vous hii ‘ärez' dion-' 
'nee; " Je. Vous ‚felicite de tout / mon · Coour · — or Als Kuss" 
aimobis Ton u ur . ee nn gt I -- 
ne Here! voir Forfiner weiß nit genug: die Swhonhein— der Tuppen, 
weite 50,000: Mann ſtark 18: Tage hinteremander bei-Spanbau cams 
pirien -inds: manborirten, zu ſchildern "CSchreibin nis Potsdam den 
24 Septbr. 17858). —Es wach, bevor Berlin gaͤnzlich verlaſſen 
wurde, am 3, Oct. noch. ein Aöftecher nach Schwedt gemacht, dakir 
die Reife Uber: Brandenburg und: Dagbeburg. nach · Braunſchweig an⸗ 
getreten. Am 20. Oct. verließ man- dieſen Ort, kam⸗ am 24. in ˖Taß⸗ 
| ie, am 39. Oct. im Gotha und am Ron: inc Bun nf been 
am 13. Nov. wiever in Anspach ein. u: Me 
: Nachdem der Prinz: im: Februar 1754: if Seuttga- oEeſenwan— 
ward für den Sommer eine Reife, wiederum zu militaltiſcher Beleh⸗ 
rung, nach ⸗Sachſen und Böhmen. unternommen,» Ani 4: Aug: 1754 
- year derſelbe wieder im: Meuſelwitz beim Grafbn Sedenhorf, ani 9: Aug 
auf: dem Koͤnigſtein, um dbefe Vorgfeſten zu beſichtigen; der eigeniliche 
Zwecwar jedoch ein: Beſuch des Lagers bei Colin, wo die kaiſtruichen⸗ 
Maäjeſtaͤten ſelbſt anweſend waren. Es liegt eine von. E.:9:..Sank- 
zuiBtag geſtochene Eiplifntion. bet. Manöver: und Kriegsevolutionen, 
denen ber; Prinz vom⸗14. bis 28. Aug. beiwohnte, bei den Akten. 
Man kann ſich hierbeb:des':Gevanfens wicht erwehren, daß bie. bel» 
renden Uebungen *) gerade auf dieſem. Tervain ſehr dazu beigetragen 
haben, daß: die 3. Jahre: ſpaͤter hier gelieferte blutige: und erſogieiche 
es! uſo fehe zu Gunsten der! faiferlichen ‚Armee ausfiel. . iR 
An: Aug. 10534 traf der: Prinz von den’ Köck anfirengenden“ 
Uebungen' bei. Colin  zusüdfegoend: in: Prag. ea: A. denfelben Tage 
ſchreibt der Felvmarſchall raf Seedorf An - den Stactöminifter deſ⸗ 
et FERN, nu th 2. ne 
8: Details ñͤber mieſelhen gchm bie m bei Maitgeales eingeſanven Berichte 
vee Oberſtlie utenonts Heinrich von. Rantzow, des kaiſerl Kittwmeiftere. Wolff Phiinp.. 


v. Leubelfingen und des Keifes Dsistaflmeifers Obe ilientenani Bei, Ehrenfried 
v Rechenſein 


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feben Ramens ‚über ben ing, von, den ee Eh ae 
beyunbermöngürkiger Leichtigkeit: Die, haus großen, Betigeenı.auägen 
halten habe: :„Je/ ne dante pas, qaill, aurge Tail:oy. forar- engore- 
Reppors de iu maniere, graciense. avec: Inquella: l:Einpemaur h, 
deglar& General: Major cu ma Prönence:. Je repeterei. pourisnt 


‚les Expressions dont S. M. Imperiale s’est servie.“ Der Erbpain 


trag, seien Vniſorn abe Obriſten. Der Kayſer griff ſolchen/ an und 
ſage: Em. Webden muͤſſem möcht: immer. Dad. Klein tungen. Meo 
Durchlaaucht/ wollten nicht verſtehen, was er Dabwadı fagtn wallte, und: 
baannperteten 48; mit: einer Nevertug. Darnuf der Katſer fagter, Cie 


muſſen haute wardieh einen neuen: charmerirten ‚Ankfarne: haben, : ke 


Pripce so faigamt -toujeurs. encprg. ignorant, LiEaperemr. qontinaa 
de Yire: wenn es Ew. Liebden eine Gejalligkeit, fo declarine Ich, Sie 
heute zum Bensuni- Feldwachtmeiſte. Der Bing an. bassanı ka. 
main a ’Empereyr, repondu: Ich verſtahe 4 woch niet: Eur: 
peronr ropondit: Aus Rent Ba, da Sie emtfpüoffen, werten Col- 
daien gebohren et Zr; 
: In; dem Diarium ber afe im. 1.006 . Ragın v von: Gelie baßt eh 
am 20. Aug: „Der Kaifex und. vie Kaiſerin begegnen... den, Discs 
lauchtighen Erbprinzen fehr: gnöbig mo bezeigten der Saller ſolches 
vffentlich, de. Sie. mit. dem Durchlauchügſten Bringen ſprachen unh au 
Ihnen fageen:,, Ich Tann Ew. Vebden nicht kängen ohne Boran anf 
dam Ref ſehen, wenn. es Ihnen Plaiſir machet, jo ſollen Sie Gengı 
ral⸗Wachtmeiſter ſeyn“ Darauf ſich denn der durchl. Erbnrinz ber 
danke wie alebald von Jedelmann hie Gontadetinuns. befammen “. . . 
8 Vegen anack gleichlantende Originabeietente d. d. Aien Dan 
18; App 1754 über. vie Giumsnung zu Oberſt⸗ FAdwachwriſter u 
Pferde vor, das eine nen der Kaiſerin Marke Dhereſta, das ander. 
von dem Kfz Franz L vollzagen. Der Beinz wird darin, irrig 
Chriſtan · Friadrich genanut. Sein. Genenul⸗Meiors Pateht dad. Erin: 
kifchen, Kneijam Aaſchreibe Amts im Berieiumg auf das Goumunkn 
über das Fraͤnkiſche Dragoner⸗Regiment iſt vom 19. Septbe.-1754, 
: Den: Grbprin ſolbſt ſchteibt an feinen Vater am 26 Aug: 1754, 


"nadfbem er die Zütorfomienheit des Feldmarſchalls GSrafen Braun 


gerühmt, deſſen Pferde ihm waͤhrend des Eampemenis zur Dispokton 


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geſtellt (werben: „ka: fagtın: phligeane Arc" aqueile: ‘8: M:. me ft 
Ganersk-Major. ine: donna le vraiz' pri .de:mdi avannemem.“- ..., 
Mebrigens fehnte fich der Erbprinz fehr zurüd und war; wie Hoert 
v. Reipenfein:; d. d. Prag ven 28. Auguft 5A ;aw..den Hofrat! von 
Heiſtermann ſchreibt über Manches, was derr vorgeſallen verſtimmi. 
„Kaiſer und Kaiferin, Heißt es in dieſem Schreiben, find: ungemein 
geäßig, undigehen wit dem Prinzen charmant umz einige Herren Mi⸗ 
niſters und. befonbens: ‚Herr von Kaunin aber, MM. an Kropheit wicht: zu: 
beſchreiben, Er möchte nur vor Gebet vacann une ir u in⸗ 
ſuportabel . N 
| iWas aber: mehr * wie RN: auf du Vanmenge De Eiteinge 
eine, war Die ſtangehabte Verlodung peſſelben mit ber: zweiten 
Gobaugilchen: Prineſſtn ‚Srichexife: Caroline (vermaͤhli⸗ den: . Rover‘ 
ber 1234 738: Fabmar t791), für welche, Weigung: nidt im Gering⸗ 
ſten vorhauden: war. So heißt .egi ‘in einem andern Schreiben deſß 
Herrn von Heigenfein aus Prag den 31. Auguſt 1794: De son 
_ propre Mouvenient. te. Prince m’a.: parl&..de. la Princesse ‚de: Ga- 
housg; daß hey Ihr nichts: augzuſetzen, ald daß Sie bein Wort fran⸗ 
zoͤſiſch Uente. La- dessu Jay repondu: So war die Prinzefſin von, 
Gotha als fie den Prinzen Wallis! geheyrathet Kat, auch, num ahen 
ſpricht und ſchteide ſie vollſemmen. La’ dessw Is Prinde me :dii en- 
core: die Erziehung ift auch nicht vie Beſte; es wird ſich aber .ergen 
ben, wann man unter mehr Leute kommt. La dessu je dis, faisant 
semblant de ne la pas connoitre. Sie ift gewiß noch fehr jung. 
Le Prince repondit: Ja, aber doch wohl erwachſen. Er fügte wegen 
der franzöfifchen Sprache bey, daß er Sie gefraget: Comment vous 
portez vous? aber fie hätte geantwortet: Ich weiß nicht, was ſie 
jagen !« | 
Das find allerdings bemerfenswerthe Zeugniffe dafür, daß die 
Heineren Höfe Deutfchlands von ber allgemeinen Krankheit jener Zeit, 
die franzöfifche Sprache als die Grundlage und den Inbegriff aller 
Bildung und Erziehung anzufehen, fich frei zu halten gewußt haben. 
‚Bon des Prinzen fonftigen militairifchen Berhättnifien fchließlich 
nur dies, daß derfelbe von dem Fränkijchen Kreis-Ausfchreibe-Amt am 
- 20. October 1761 das Patent als General von der Cavallerie; am 





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19. Mai 1764 als. General - Feld ⸗ Marſchall; und von dem Koͤnige 
Friedtich U. am 2. Auguſt 1760 das: "Podent als: E.; Preuß: ‚Generals 
lieutenant erhielt. - . -- . 2... 

- Bon dm ſſpuͤteren, öfteren Reifen des Parfgehfen. erschien. ‚wir 
der in den Jahren .1769- und 1772: nach, Berlin, 1774 nad. -Mfn-- 
den; ‚weitere Reifen. nad) Paris und. nach; ‚anderen entfernieren. Ge⸗ 
geniben wurden in ben: Jahren 1784, 1787, 1789 and 1791 uiter- 
nonmien, und zwar zuletzt in der Abficht nicht Im feine Lande, die an 
die Krone Preußen überlaffen wurden, zurüdzufcheen. Gin hierauf bes 
züglicder Erlaß des Markgrafen d. d. Oftende den 9. Juni 1791 
fügt: „Nachdem Wir durch. - verfchledene. :wirktige ‚Bervegimäsgrünbe,. 
" befonders auch durch ‚Unfere -Gefunbheitsumfiämbe zu einer längeren 
Abweſenheit und, einer vielleicht weiten Entfernung. aus Unſern Laͤndern 
veranlaßt worden; und ums während: berfelben der ſaͤmmtichen Regie 
rungsBefchäfte gänzlich zu entſchlagen -befchlaffen haben;“ fo: vertraute 
verfelbe dem koönigl. Preuß. Wirkt; Geh. Ekais- und Kriegs⸗ Minifter 
und' feinem wirfl. Dirigivenden Staats⸗ und Finanz Minifter Freiherrn 
von Hardenberg ſaͤmmtliche ſowohl feine Länder und deren Regierung, 
als auch feine Perſon betreffenden Beſorgungen und, RE: ohne 
Anand mitielſt gegenwärtigen Mandats an. 

Der Martgraf flach auf. ſeinen Sanfte Venhew ·n ‚unweit London 
am >. Zuni 1806. Zn en 





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