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Full text of "Muhammed in Medina; das ist, Vakidi's Kitab al Maghagi"

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Vakidi, 


Muh  am  med  in  Medina. 


3 


Muhammed  in  Medina. 


Das  ist 


V  a  k  i  (1  i  's   K  i  t  a  b    a  1 M  a  g  h  a  z  i 


in  verkürzter  deutscher  Wiedergabe 


herausgegeben 


J.  Wellhausen. 


Berlin. 

Druck  und  Verlag  von  G.  Reimer. 

1882. 


5 


Vorbemerkungen. 


1.  Was  ich  hier  vorlege,  ist  die  Reproduktion  eines  der  ältesten 
arabischen  Geschichtswerke,  des  Buches  der  Feldzüge  des  Boten  Gottes, 
verfasst  von  dem  Mediner  Abu  'Abdallah  Muxammad  b.  'Umar  b.  Väqid, 
dem  unter  den  Namen  Vakidi  bekannten  und  berühmten  Traditions- 
sammler. Den  Uebergang  vom  Alten  Testament  zu  den  Arabern  habe 
ich  gemacht  in  der  Absicht,  den  Wildling  kennen  zu  lernen,  auf  den 
von  Priestern  und  Propheten  das  Reis  der  Thora  Jahve's  gepfropft  ist. 
Denn  ich  zweifle  nicht  daran,  dass  von  der  ursprünglichen  Ausstattung, 
mit  der  die  Hebräer  in  die  Geschichte  getreten  sind,  sich  durch  die  Ver- 
gleichung  des  arabischen  Altertums  am  ehesten  eine  Vorstellung  gewinnen 
lässt.  Nun  versteht  es  sich  freilich,  dass  dabei  vorzugsweise  das  unver- 
fälschte Arabertum  der  vorislamischen  Zeit  in  Betracht  kommt.  Aber 
wir  kennen  die  Araber  nur  durch  den  Islam;  durch  ihn  sind  sie  in  die 
Welt  eingeführt,  ohne  ihn  lägen  sie  in  Nacht  und  Nebel  begraben.  Der 
Islam  ist  also  der  richtige  Eingang  nicht  bloss  für  das,  was  vor  ihm, 
sondern  auch  für  das,  was  hinter  ihm  liegt.  Auch  wer  Sitte  und  Art 
der  alten  heidnischen  Araber  —  die  arabischen  Antiquitäten,  um  es  mit 
dem  philologischen  Kunstworte  zu  bezeichnen  —  erforschen  will,  wird 
am  Besten  bei  dem  Gegensatz,  in  welchem  der  Islam  dazu  tritt,  einsetzen. 

Es  sind  von  Vakidi's  Kitäb  alMaghäz!  bis  jetzt  drei  Handschriften 
nach  und  nach  zum  Vorschein  gekommen.  Die  eine  hat  Herr  von  Kremer 
im  Jahre  1851  zu  Damaskus  aufgefunden  und  hernach  in  der  Bibliotheca 
Indica  abdrucken  lassen.  Sie  enthält  nur  das  erste  Drittel  des  Werkes 
und  hat  ausserdem  das  vierte  Blatt  verloren  ').     Eine  andere,  auch  schon 

')  History  of  Muhammad's  campaigns,  by  Aboo  'Abdollah  Mohammad  bin 
'Omar  alWakidy,  ed.  by  Alfred  von  Kremer,  Calc.  1856  (B.  I.  Nos.  110. 
112.  113.  121.  139).  Das  Werk  des  Vakidi  geht  bis  zu  den  Worten  360,18 
'3\  ^^s>  ^Li  incl.;  was  folgt,  ist  ein  wertloser  Anhang  zum  Zweck 
scheinbarer  Vervollständigung.  Das  fehlende  vierte  Blatt  ist  gleichfalls 
anders  woher  ersetzt ;  das  dafür  eingeschobene  fremdartige  Slück  geht  von 
7,9  (^AÜ^il   ^V,v  ijjs  9^2  ■>S3\  incl.     Vgl.  Preface  p.  5.  6. 


Vorbemerkungen. 

seit  längerer  Zeit  bekannte  und  von  Sprenger  in  seinem  Leben  Moliammad's 
benutzte  Handschrift,  Add.  Ms.  20737  des  Britischen  Museums,  umfasst 
die  erste  Hälfte,  hat  jedoch  vorn  ebenfalls  ein  Blatt  verloren').  Die 
einzige  vollständige  Handschrift  ist  im  Jahre  1878  vom  Britischen  Mu- 
seum erworben  und  zwar  aus  dem  Besitze  Theodore  Preston's,  welcher 
sie  im  Jahre  1847  zu  Aleppo  erstanden  zu  haben  bezeugt  '^) ;  sie  ist  kata- 
logisirt  als  Oriental.  1617.  Diese  letztere  Handschrift  habe  ich  im  Spät- 
sommer 1880  abgeschrieben,  so  weit  sie  sich  nicht  mit  Kreraer"s  Drucke 
deckt.  Für  die  Beschreibung  derselben  kann  ich  auf  Tafel  XLVIII  der 
Oriental  Series  der  Palaeographical  Society  verweisen;  Wright  hat  dort 
eine  Photographie  der  letzten  Seite  gegeben  und  die  nöthigen  palaeogra- 
pliischen  Bemerkungen  gemacht.  Hinzuzufügen  ist,  dass  die  gegenwärtige 
Foliirung  mehrfach  unrichtig  ist;  es  folgen  foll.  3.  6.  7.  4.  5.  8;  62.  67 — 70. 
66.  71;  92.  99.  100.  93—98.  101;  110.  112.  111.  113;  165.  167.  166.  168. 
Der  Prestonianus  ist  laut  der  Unterschrift  (fol.  252  b)  (zu  Gazirat 
Tmar  im  Jahre  465  der  islamischen  Aera  geschrieben  worden  3),  in 
schöner  kräftiger  Schrift,  mit  diakritischen  Punkten.  Vokalzeichen  sind 
reichlich  beigesetzt,  von  verschiedenen  Händen;  sie  schaden  aber  mehr 
als  dass  sie  nützen,  Ueberhaupt  wird  der  gute  Eindruck,  den  die  Hand- 
schrift durch  ihr  Alter  und  ihr  gediegenes  Aussehen  auf  den  ersten  Blick 
erweckt,  bei  näherem  Zusehen  einigermaassen  herabgestimmt.  Der  Schreiber 
scheint  kein  kundiger,  mit  dem  Gegenstande  vertrauter  Mann  gewesen 
zu  sein.  Die  selteneren  Eigennamen  sind  im  hohen  Grade  unzuverlässig 
wiedergegeben,  ebenso  auch  die  nicht  der  gewöhnlichen  Sprache  ange- 
hörigen  Ausdrücke  und  Redewendungen,  welche  so  häufig  in  der  heiligen 
Ueberlieferung  vorkommen  und  für  ihren  Stil  so  charakteristisch  sind. 
Der  Codex  Add.  Ms.  20737,  der  zwar  weniger  Ansehen  hat,  jedoch  durch- 
aus leserlich  geschrieben  und  ebenfalls  sehr  alt  ist,  ist  weit  besser;  am 
sorgfältigsten  scheint  die  Handschrift  Kremer"s  zu  sein,  die  mir  nur  aus 
seinem  Abdruck  bekannt  ist^).     Dieser  ist  zwar  sehr  fehlerhaft;   aber  es 

')  Sie  beginnt  mit  dem  Worte  -jLj  (Kremer  2,19)  und  schliesst  mit  dem 
Zuge  Abu  'Ubaida's  nach  Diiu  IQacca  (No.  39.  S.  233),  von  dem  nur  die 
allerletzten  Worte  fehlen. 

^)  Ex  libris  Theodori  Preston  coli.  SS.  Triu.  Cant.  socii.  Empsi  (sie)  Halebis 
Id.  August.  A.  I).  1847. 

•'')  „Zu  Ende  ist  das  l>uch  der  Feldzüge  ....;  es  wurde  fertig  am  Sonnabend 
dem  ll.Sha'ban  A.  4G5  in  der  Stadt  alGa/.Tra.  Geschrieben  hat  es  . .  . 
Abu  IBaraküt  b.  'Isä  b.  Abi  JaM;i  u.  s.  w." 

■•)  Sie  hat  die  Eigentümlichkeit,  dass  bei  jeder  neuen  Kurrisa  die  ganze 
Reihe  der  schriftlichen  Ueberlieferer  bis  auf  Abu  Bakr  b.  'Abdalbäqi  wieder- 
holt wird ,   mag  dadurch  auch  der  Zusammenhang   vollkommen   gesprengt 


Vorbemerkun<jen.  7 

liegt  gewöhnlich  auf  der  Hand,  dass  die  Fehler  nicht  der  Handschrift 
zur  Last  fallen. 

Alle  drei  Handschriften  stellen  dieselbe  Recension  dar.  Der  merk- 
würdige Fehler  *L*iiJ!  ^c  (statt  j.wlixi!  j-^c)  Kremer  295,  12  findet  sich 
ebenso  in  den  beiden  anderen  Handschriften  und  wiederholt  sich  in  ihnen 
an  einer  anderen  Stelle;  im  Prestonianus  kommt  er  sogar  noch  zum 
dritten  mal  vor ').  Das  Auslassen  der  angekündigten  Lieder  findet  sich 
ebenfalls  überall  gleicliraässig-);  einmal  kommt  bei  einer  solchen  Gelegen- 
heit sowohl  in  Orient.  1()17  als  auch  in  Add.  Ms.  20737  die  Bemerkung 
vor:  so  war  es  in  der  Vorlage^).  Zwar  hat  schon  Vakidi  selber  die 
Lieder  bei  weitem  nicht  so  sorgfältig  überliefert  wie  Ihn  Isxaq;  er  be- 
zieht sich  wohl  einmal  im  Zusammenliang  seiner  Erzählung  auf  Verse,  die 
er  gar  nicht  angeführt  hat^).  Aber  wenn  ihm  auch  solche  Nachlässig- 
keiten nachgewiesen  werden  können,  so  ist  es  ihm  als  Autor  doch  nicht 
zuzutrauen,  dass  er  z.  B.  die  Lieder  über  den  Grabenkrieg  (S.  210)  zuerst 
ausdrücklich  angesagt  und  dann  doch  nicht  hergesetzt  haben  sollte.  Eine 
solche  Auslassung  ist  doch  wohl  erst  von  einem  späteren  Textesüberlieferer 
geschehen,  mit  Rücksicht  auf  Ihn  Isxaq,  den  Vakidi  selber  geflissentlich 
ignorirt. 

Das  Entscheidende  ist,  dass  die  Reihe  der  schriftlichen  Ueberlieferer, 
welche  das  Kitab  alMaghazi  nach  Vakidi  fortgepflanzt  haben,  in  den  drei 
Handschriften  übereins  angegeben  wird:  Abu  Muxammad  alXasan  b.  'Alij 
alGauharij,  von  Abu  'Umar  Muxammad  b.  aFAbbas  b.  Xajjuvaihi, 
von  Abu  IQäsim  'Abdalvahhäb  b.  Abi  Xajja,  von  Abu  'Abdallah  Muxam- 
mad b.  Shugä'  alThalgij,  von  Vakidi.  Der  eigentliche  Recensent  ist  Ihn 
Xajjuvaihi,  und  der  Text,  welchen  er  zu  Grunde  legte,  war  der  des  Ihn 
Abi  Xajja.  Das  eine  wie  das  andere  ergibt  sich  aus  der  Bemerkung 
fol.  180a.  181b,  worin  Ibn  Xajjuvaihi  constatiert,  dass  er  eine  Lücke 
an   dieser  Stelle  in   dem  Exemplar  des  Ibn  Abi  Xajja  vorgefunden   und 

werden  (Kremer  17.  43.  G9.  95.  121.  149.  177.  205.  229.  255.  281.  307.  331. 
357).  Ueber  das  Alter  der  Handschrift  vgl.  DMZ  1853  S.  215  Anm.  1 
aus  einem  Briefe  Kremer's  an  Fleischer  vom  3L  Juli  1851:  „Während 
meiues  Aufenthaltes  in  Haleb  und  Damaskus  hatte  ich  Gelegenheit  manche 
wertvollen  arabischen  Handschriften  anzukaufen,  z.  B.  das  Kitab  alMaghazi 
des  echten  Vakidi,  in  einem  800  Jahre  alten  Exemplar,  ein  üuicum  und 
das  älteste  handschriftlich  erhaltene  arabische  Geschiehtswerk." 
')  Vgl.  S.  141   Anm.  1  am  Schluss,  S.  219  Anm.  3. 

2)  Kr.  32,4.  75,16.  269,2.  fol.  90b.  102a.  114a.  122b.  177b.  196b.  197a. 

3)  S.  210  Anm.  2.    Vgl.  auch  S.  34  Anm.  2. 
*)  S.  329    Anm.  2. 


8  Vorbemerkung'en.. 

seinerseits  belassen  habe ').  Man  wird  darnach  wohl  auch  die  ähnlichen 
Bemerkungen  auf  fol.  114  a  („so  war  es  in  der  Vorlage")  und  auf  fol.  199  a 
(„eine  weisse  Stelle")  auf  das  Exemplar  des  Ihn  Abi  Xajja  beziehen 
und  dem  Ihn  Xajjuvaihi  zuschreiben  müssen.  Aus  zwei  Angaben  des 
Prestonianus  erfahren  wir  weiter,  dass  Ihn  Xajjuvaihi  im  Jahre  377  der 
islamischen  Aera  das  Kitab  alMaghazi  dem  Gauhari  vorgetragen  und  dass 
er  selber  es  im  Jahre  318  bei  Ihn  Abi  Xajja  gehört  hat'').  In  demselben 
Jahre  hat  er  auch ,  wie  wir  wissen,  das  Schichtenbuch  des  Ihn  Sa'd  zu 
Bagdad  gehört,  und  zwar  bei  Ihn  Ma'ruf^). 

2.  Ich  habe  arabisch  ^  und  -;;.  mit  x  und  x,  o^  und  U^  mit  c  und  c, 
2j  und  Ji?  mit  e  und  eh  wiedergegeben.  Wenn  es  ein  herrschendes 
System  der  Transcription  gäbe,  so  würde  ich  mich  einem  solchen  ange- 
schlossen haben;  bei  der  gegenwärtigen  Anarchie  glaubte  ich  mich  berechtigt 
zu  thun,  was  mir  gut  dünkt.  Mir  scheint  es  sich  von  selbst  zu  verstehen, 
dass  die  Umschreibung  von  dem  alten  semitischen  Alphabet  ausgehen 
muss.  Jeder  der  zweiundzwanzig  Buchstaben  desselben  sollte  einen  ein- 
fachen, nicht  durch  Punkte  und  Beizeichen  verunzierten  Repräsentanten 
im  Transcriptionsalphabet  haben*).     So  weit  wie  möglich  muss  man  dabei 

^)  w«      JLc    Li!    »Jlj'-Äs    ioj5>       -jl     oLili"    ^3    U-^Laj    ^^I^^^"    O"^^     "^^^ 

QU^y)    ü^U^.     Vgl.  S.  358  Anm.  1,  S.  354  Anm.  1. 
-)  Der    Prestonianus    beginnt :    ^j^_^~>-\    ^c;^    Q'J    J^«-^^    _jj!     ^j-^^ 


r 

^'^\    cL:>\^    ,-vJ    uX-«.^v-«    ^JÜl     J>^*£     ».jI     l>oJ«.5»  i3^*.      lieber    das 

Quartier  des  Shabib   zu  Bagdad   vgl.  Baiadh.  29fi,12.  Die  andere  Stelle 

steht  fol.  144b  und  lautet:    qJ    (j*L.jJ!    q.j    iA.»->^s.x  ^_«x:  jj!    'wOiA5> 

^3'LS  i<oL«.iJlji^    ^jjLjk.M»i    ^.i^   *"»-w    UiäJ    *Ofcx;>  Q.J  'r^-^J  O"^  iA.«->^ 

^)  Vgl.  Otto  Loth's  Habilitationsschrift  (Leipzig  1869)  über  das  Classeubuch 
des  Ibn  Sa'd  S.  25.  Kremer's  Angabe  (Preface  p.  8),  dass  Ibu  Abi  Xajja 
schon  295  gestorben  sei,  ist  unrichtig,  und  darnach  der  Zweifel  Loth's, 
ob  alGauharij  noch  den  Ibn  Xajjuvaihi  gehört  haben  könne  (a.  0.  S.  24), 
niederzusclilagen. 

*)  Das  ist  nicht  gleichbedeutend  mit  der  Forderung,  für  jedes  semitische 
Zeichen  immer  nur  ein  lateinisches  zu  setzen.  Diese  Forderung  ist  uu- 
praktisch,  weil  wir  die  Vokale  und  die  Verdoppelung  (birchm'liend  be- 
zeichnen müssen,  welche  die  Semiten  nicht  oder  nicht  immer  bezeichnen. 


Vorbemerkungen.  9 

das  historische  Princip  festhalten,  also  Q  für  p  setzen,  0  für  \^,  V  für  ), 
J  für  \  Die  Zeichen  W  und  Y  für  1  und  "<  zu  wählen  hat  man  um  so 
weniger  Grund,  weil  dadurch  die  in  der  semitischen  Schrift  gar  nicht 
vorhandene  Differenz  zwischen  den  langen  Vokalen  I  U  und  den  llalb- 
consonanten  J  V  unnötig  vergrössert  Avird ;  darauf  braucht  man  doch 
keine  Rücksicht  zu  nehmen,  dass  Deutsche  und  Engländer  oder  Franzosen 
gegenwärtig  das  Vau  anders  ansprechen  als  einst  die  alten  Lateiner.  In 
allen  Fällen  lässt  sich  freilich  das  historische  Princip  nicht  durchführen. 
Für  n  "'id  ü  habe  ich  nach  dem  Vorgange  anderer  x  und  c  gewählt, 
und  zwar  c  ohne  Cedille;  denn  die  Cedille  ist  überflüssig,  wo  es  nichts 
zu  unterscheiden  gibt.  Für  x  y  und  ]i<  konnte  ich  keine  passenden 
Zeichen  finden ;  um  der  Consequenz  willen  schlechte  zu  erfinden  schien 
mir  bedenklich,  ich  zog  es  vor,  einstweilen  inconsequent  zu  sein.  Ich 
habe  j?  durch  den  Spiritus  Asper,  \i>  durch  sh,  j<  nötigenfalls  durch 
irgend  eine  Andeutung  der  Silbentrennung  ausgedrückt. 

Die  zweiundzwanzig  Grundbuchstaben  wird  man  im  Arabischen  genau 
so  wie  im  Hebräischen  transcribiren  müssen;  es  ist  schwerlich  zweck- 
mässig ^  durch  g,  aber  „  etwa  durch  dj  wiederzugeben.  Die  sechs 
Zeichen  aber ,  die  im  Arabischen  durch  Abzweigung  von  den  entspre- 
chenden Grundbuchstaben  hinzugekommen  und  mit  diesen  in  der  eigent- 
lichen Schrift  noch  immer  identisch  sind,  wird  man  auch  in  der  Trans- 
scription an  die  Grundbuchstaben  anzulehnen  haben.  Man  thut  gewiss 
nicht  gut,  ^  ija  Jö  p  durch  ganz  andere  Zeichen  als  --  (jo  -b  c  w'ieder- 
zugeben;  schon  die  Rücksicht  auf  das  Hebräische  und  Aramäische  sollte 
davon  abhalten.  Das  Richtigste  wäre  hier,  nach  dem  Beispiel  der  Araber 
selber,  diakritische  Punkte  anzuwenden,  welche  dagegen  von  den  Grnnd- 
buchstaben  ganz  fern  gehalten  werden  sollten.  Bei  x  x  und  c  c  habe 
ich  es  auch  so  gemacht,  aber  neben  t  d  und  e  habe  ich  th  dh  und  eh 
angewandt,  aus  einer  Abneigung  gegen  die  den  Augen  nicht  zusagenden 
kleinen  Beizeichen,  die  ich  allerdings  hätte  überwinden  sollen.  Das 
Verwandtschaftsverhältnis  zwischen  p  und  ^  zu  bezeichnen  ist  nicht  mög- 
lich, wenn  man  ersteres  Zeichen  durch  den  Spiritus  Asper  transcribirt ; 
ich  habe  also  für  ^  wohl  oder  übel  das  übliche  gh  beibehalten.  Man 
wird  eben  nur  allmählich  zum  Ziele  gelangen. 

Ganz  inconsequent  sind  freilich  Schreibungen  wie  Ramah  für  Rama  und 
Aehnlicbes.  —  Ein  Transcriptionsalphabet,  welches  nicht  bloss  für  die 
semitischen,  sondern  auch  für  die  arischen  oder  gar  alle  möglichen  Sprachen 
gelten  soll,  halte  ich  für  unpraktisch,  schon  weil  es  notwendigerweise  streng 
phonetisch  sein  müsste.  Die  Stellung  des  Persischen  macht  allerdings 
Schwierigkeiten. 


10  Vorbemerkungen. 

Mit  dem  bereits  Gesagten  fällt  es  teilweise  zusammen ,  wenn  ich 
den  Grundsatz  aufstelle,  dass  es  nicht  darauf  ankommt,  die  Aussprache 
der  Araber  wiederzugeben,  sondern  vielmehr  ihre  Schreibweise.  Wenn 
sie  alTaimij,  alRashld  schreiben,  warum  sollen  wir  dann  atTaimij,  arRashid 
verbessern?  Haben  wir  mehr  Grund  Djabal  für  Gabal  zu  setzen  als  etwa 
Djentleman  für  Gentleman?  Sollen  wir  zu  den  drei  Vokalzeichen  a  i  u, 
mit  denen  die  Araber  sich  begnügen,  noch  andere  hinzufügen,  um  besser 
als  sie  selber  die  thatsächlich  vorhandenen  Schattirungen  der  Aussprache 
zu  bezeichnen?  Ich  glau])e,  wir  sind  nicht  befugt  ihnen  ihre  Orthographie 
zu  corrigieren.  Natürlich  aber  müssen  Xamen  wie  Koran,  Mekka,  Medina, 
Täif,  Muhammed,  Omar,  Abubekr,  Othman  nach  wie  vor  in  herkömm- 
licher Weise  geschrieben  werden,  wie  es  denn  überhaupt  nicht  von  uöten 
ist,  die  strenge  Transcription  immer  und  überall  anzuwenden. 

Bei  der  verkürzten  Wiedergabe  des  arabischen  Textes  hat  mir  als 
Muster  vorgeschwebt  die  Weise,  wie  Caussin  de  Perceval  in  seinem  Essai 
sur  l'histoire  des  Arabes  die  Erzählungen  des  Kitab  alAghani  und  die  des 
Ihn  Hisham  wiedergibt.  Ich  habe  mich  bemüht  die  sachlichen  Züge 
mit  möglichster  Vollständigkeit  zu  conserviereu  und  namentlich  das  her- 
vortreten zu  lassen,  was  Vakidi  Eigentümliches  hat.  Auch  den  Ton 
der  arabischen  Erzählung  habe  ich  gestrebt  festzuhalten  und  die  origi- 
nellen Redewendungen  nicht  zu  verwischen;  ich  habe  die  Verkürzung 
nicht  benutzt,  um  halbes  Verständnis  durch  allgemeine  Redensarten  un- 
gefährlich zu  machen.  Dass  der  Discretion  unter  allen  Umständen  bei 
diesem  Verfahren  reichlich  viel  überlassen  bleibt,  ist  freilich  nicht  zu 
ändern.  Indessen  wie  wenig  treue  Wiedergabe  und  wörtliche  Uebersetzung 
zusammenfallen,  zeigen  bekannte  Beispiele;  hinter  der  Wörtlichkeit  ver- 
steckt sich  nur  zu  oft  das  mangelnde  Verständnis.  Anmerkungen  bei- 
zugeben Avar  ursprünglich  nicht  meine  Absicht,  ich  sah  mich  jedoch  ge- 
nötigt, wenigstens  diejenigen  Emendationen  zu  Kremer's  Texte,  die  nicht 
völlig  auf  der  Hand  lagen,  am  Fusse  anzumerken  um  meine  Uebersetzung  zu 
rechtfertigen ;  und  von  diesem  Anfange  aus  wurde  ich  zu  Weiterem  geführt. 

Es  ist  eine  ungewöhnliche  Art,  ein  noch  nicht  veröffentlichtes,  sehr 
altes  und  wichtiges  Buch  in  dieser  Weise  zuerst  bekannt  zu  machen. 
Indessen,  hätte  ich  es  arabisch  herausgeben  wollen,  so  würde  mich  das 
zunächst  einen  abermaligen  Aufenthalt  in  London  gekostet  haben;  denn 
ich  hatte  im  Jahre  1880  keine  Zeit  zu  einer  gründlichen  Vergleichung 
der  beiden  Handschriften  des  Britischen  Museums  mit  dem  Kreraer'schen 
Texte,  ich  durchflog  nur  den  Prestonianus  zu  dem  Zwecke,  die  Folia 
einzusetzen  und  etwa  vorhandene  Lücken  zu  constatieren  ').     Damit  hätte 

')  Meine    Emendationen    sind    also    zwar    meistens    Vermutungen,    aber    sie 
rechtfertigen  sich  von  selbst,  weuu  man  Kremer's  Text  einfach  als  Hand- 


Voil)emerkungen.  1  1 

ich  jedoch  auch  nur  die  Möglichkeit  gewonnen,  die  erste  Hälfte  des  Kitäb 
alMaghazi  zu  ediren.  Für  die  zweite  Hälfte  stand  mir  nur  eine,  und 
keine  zuverlässige,  Handschrift  zu  Gebote;  ich  getraute  niicli  nicht,  darauf 
hin  gegenwärtig  eine  ordentliche  Ausgabe  zu  machen.  Allerdings  würde 
es  mir  im  Lauf  der  Zeit  wohl  gelungen  sein,  zu  fast  allen  Ueberlieferungen 
Vakidi's  in  anderen  Werken  Parallelen  aufzutreiben,  die  seinen  Text  ohne 
Conjectur  festzustellen  ermöglichen  ^) ;  aber  grade  dieser  Umstand ,  dass 
schliesslich  so  wenig  übrig  bleibt,  was  nicht  auch  anderswo  zu  finden 
ist,  verleidete  mir  wieder  die  Herausgabe.  Um  so  mehr  glaubte  ich  mich 
vorläufig  auf  ein  ausführliches  Excerpt  beschränken  zu  können,  da  zu 
Hin  Hishara  und  Bochari,  die  wir  in  sehr  guten  Ausgaben  besitzen,  dem- 
nächst Hm  Isxaq  selber,  soweit  er  im  Tabari  steckt,  hinzukommen  wird. 
Das  sind  vor  der  Hand  Texte  genug;  damit  das  Studium  gleichen  Schritt 
halte,  wäre  es  wünschenswerter,  den  Gharlb  alXadlth'-)  oder  ähnliche 
Werke  zu  bearbeiten,  als  den  Vakidi  zu  ediren. 

3.  Es  liegt  mir  begreiflicher  Weise  nicht  daran  den  Wert  des  Vakidi 
herabzusetzen.  Aber  der  Schätzung  Muirs  und  Sprenger's,  welche  ihn 
dem  Ibn  Isxaq  vorziehen,  kann  ich  mich  nicht  anschliessend).  Es  ist 
zwar  wahrscheinlich,  dass  die  Form,  in  der  uns  gegenwärtig  Ibn  Isxaq 
allein  vollständig  erhalten  ist,  die  Bearbeitung  des  Ibn  Hisham,  jünger 
ist  als  das  Kitab  alMaghazi,  so  dass  letzteres  in  gewissem  Sinne  das 
älteste  historische  Werk  der  arabischen  Literatur  wäre,  welches  wir  be- 
sitzen. Es  ist  auch  richtig,  dass  Vakidi  in  einzelnen  Fällen  das  Ursprüng- 
lichere bietet.  Klar  ist  das  z.  B.  bei  der  Inhaltsangabe  des  Schreibens, 
wodurch   Muhammed   den   'Abdallah   b.  Gaxsh   den   Frieden   des   heiligen 

Schrift  behandelt.  Wo  irgend  ein  Zweifel  entstehen  kann,  Labe  ich  immer 
ausdrücklich  bemerkt,  dass  ich  coujiciert  habe. 

')  indessen  auch  das  nur,  wenn  mir  der  Inhalt  des  Kitab  alMaghazi  über- 
sichtlich vorlag.  Ich  hatte  die  Absicht  die  Parallelen  im  Bochari  anzu- 
führen; aber  so  lange  mir  der  Vakidi  bloss  in  meiner  Handschrift  vorlag-, 
konnte  ich  nie  die  betreffenden  Stellen  finden.  Natürlich  meine  ich  bloss 
die  ParaHelen  im  1.  und  3.  Bande  des  (Bul.  unvokal.)  Bochari,  denn  die 
des  zweiten  Bandes  anzumerken  ist  freilich  Kinderspiel. 

^)  Vgl.  de  Goeje  DMZ.  1864  S.  781  ff.  Abu  TTbaid  steckt  freilich  zum  grossen 
Teil  im  Gauhari. 

^)  Sprenger,  DMZ.  1849  S.  452:  „Die  zwei  Hauptquellen  der  Biographie  Mu- 
harameds,  Vakidi  und  Ibn  Isxaq,  sind  von  sehr  verschiedenem  Werte. 
Die  Wahrheitsliebe,  der  kritische  Scharf bhck  und  die  Sachkenntnis  des 
ersteren  sind,  so  viel  ich  weiss,  niemals  bezweifelt  worden.  Für  uns  ist 
sein  Buch  das  beste  Zeugnis  dafür.  Ibn  Isxaq  im  Gegenteil  ist  unkritisch 
und  ungenau;  er  erdichtete  Traditionen,  erfand  Gewährsmänner,  und  wird 
daher  von  guten  Autoren  nie  oder  nur  selten  citiert."    Vgl.  1860  S.  288  ff. 


12  Vorhemerkunpfen. 

Monats  zu  brechen  veranlasste  ^).  Dasselbe  lautet  bei  Vakidi,  wenn  man 
die  (durch  die  Wiederholung  der  Worte:  bis  du  ins  Thal  von  Naxla 
kommst)  deutlich  begrenzte  Erweiterung  in  der  Mitte  ausscheidet:  ^reise 
bis  du  ins  Thal  von  Naxla  kommst,  und  laure  dort  der  Karawane  der 
Qurashiten  auf".  Dagegen  bei  BH.  424,4.  5:  „reise  bis  du  ins  Thal  von 
Naxla  kommst  und  laure  dort  den  Qurashiten  auf  und  such  uns  etwas 
über  ihr  Thun  und  Treiben  zu  erfahren".  Die  Absicht,  in  welcher  die 
Karawane  weggelassen  und  die  dadurch  ermöglichte  authentische  Er- 
klärung des  Auflauerns  hinzugefügt  ist,  lässt  sich  leicht  erkennen, 
zumal  wenn  man  die  Tradition  des  Ihn  Abi  Sabra  von  Sulaiman  (S.  36) 
hinzunimmt,  dass  Muhammed  überhaupt  nicht  zu  kämpfen,  sondern  nur 
Nachricht  einzuziehen  befohlen  habe '). 

Aber  in  bei  weitem  den  meisten  Fällen,  wo  sich  Abweichungen  zwi- 
schen Vakidi  und  Ihn  Isxaq  finden,  hat  Ibn  Isxaq  das  Bessere  und  Ur- 
sprünglichere. Man  vergleiche  etwa  die  Erzählung  über  den  Traum  der 
'Atika  und  die  darauf  folgenden  Vorgänge  in  Mekka  bei  dem  einen  und 
dem  anderen  Schriftsteller  ^).  Vakidi  nennt  zwar  den  Ibn  Isxaq  nie  unter 
seinen  Gewährsmännern,  aber  er  hat  ihm  dennoch  an  dieser  Stelle  gradezu 
den  Aufzug  entnommen,  in  den  hinein  er  dann  seine  Einschläge  macht. 
Diese  Einlagen  unterbrechen  regelmässig  den  Ilauptzusammenhang;  nicht 
selten  wird  hinterher  der  Faden  ausdrücklich  da  wieder  aufgenommen,  wo 
er  vorher  fallen  gelassen  ist.  Geschieht  das  Letztere  aber  einmal  nicht, 
so  entsteht  Beziehungslosigkeit  und  Unklarheit  des  Ausdrucks;  das  Ver- 
ständnis Vakidi's  wird  dann  nur  durch  Vergleichung  des  Ibn  Isxaq  mög- 
lich. So  Kremer  25,8:  da  rüsteten  sich  die  Männer  und  einer  ward 
vom  anderen  abgezogen  (S.  41).  Die  gesperrten  Worte  sind  bei  Va- 
kidi durch  den  vorhergehenden  Einsatz  von  ihrer  notwendigen  Beziehung 
abgeschnitten;  Sinn  geben  sie  nur  bei  BH.  430,8,  wo  die  sich  eben  an- 
spinnende Scene  zwischen  al'Abbas  und  Abu  Gahl  damit  ein  vorzeitiges 
Ende  findet,  dass  plötzlich  Camcam's  Hülferuf  erschallt  und  dadurch 
die  beiden  Zänker  von  einander  abgezogen  werden. 

Was  sich  aus  dem  Zusammenhange  des  Ganzen  an    dieser  Stelle  er- 

')  Vgl.  No.  8,  S.  34—37,  insbesondere  S.  3.')  Anm.  1. 

-)  Freilich  bleibt  immer  die  Frage  offen,  ob  die  Conectur  von  Ibn  Isxaq 
selber,  oder  erst  von  Ibn  Hisham  heirührt.  Wir  werden  diese  Frage  wahr- 
scheinlich demnächst  aus  de  Jong's  Tabari  beantworten  können.  —  Ich 
bemerke,  dass  ich  Ibn  Ilisham  mit  BH.  abzukürzen  pflege;  ich  eitlere 
natürlich  die  Ausgabe  von  Wüstenfeld. 

^)  Kremer  22,10ff.  BII.  428,12  ff.  Die  Ueberschüsse  bei  Vakidi  sind  in  meiner 
Verdeutschun<r  (8.40 ff.)  in  besondere  Absätze  gestellt  um]  dunh  das 
Fehleu  der  Parallele  aus  Bü.  zu  erkennen. 


Vorbemerkungen.  13 

gibt,  lässt  sich  aucli  aus  der  Vcrgleicliuug  der  Ausdrücke  bei  den  ein- 
zelnen Erzählungen  wahrscheinlich  machen.  Der  Fall  ist  nicht  seltem 
dass  Sätze  oder  Satzteile  Vakidi's  schlechte  Abkürzungen  sind  aus  den 
entsprechenden  bei  BH.;  vgl.  namentlich  Kr.  22,10  mit  BH.  428,14;  23,8.  9 
mit  429,6 ff.;  32,4  mit  431,17;  33,11  ff.  mit  436,18 ff.  —  an  der  letzteren 
Stelle  entsteht  bei  Vakidi  durch  sein  eilfertiges  Bestreben  das  Misver- 
ständnis,  dass  die  beiden  Spione  bei  Magdij  selber  abgestiegen  seien. 
Allerdings  kommt  es  umgekehrt  auch  einmal  vor,  dass  Vakidi  statt  eines 
kurzen  Ausdrucks  des  Ihn  Isxaq  einen  weitläufigeren  bietet,  wie  Kr.  33,15 : 
„sie  mahnte  die  andere  zur  Bezahlung  eines  Dirhams,  den  sie  ihr  schuldig 
war"  verglichen  mit  BH.  437,1:  „die  eine  mahnte  die  andere";  oder 
Kr.  59,19:  „er  entblösste  sich  und  streute  Erde  auf  seinen  Hintern"  ver- 
glichen mit  BH.  442,8,  wo  es  einfach  heisst :  „er  entblösste  sich".  Aber 
der  Unterschied  ist,  dass  der  kurze  Ausdruck  des  Ibn  Isxaq  dennoch  im 
Zusammenhange  ganz  deutlich  ist;  denn  wenn  Weil  versteht :  „sie  wichen 
nicht  vom  Brunnen"  (für  „die  eine  drängte  die  andere  zur  Zahlung"), 
oder:  „er  entblösste  seinen  Kopf"  (für  „seinen  Hinteren"),  so  ist  das 
wirklich  seine  eigene  Schuld.  Es  soll  indessen  durch  die  Behauptung, 
dass  Vakidi  den  Ibn  Isxaq  als  seine  Vorlage  benutzte,  nicht  ausgeschlossen 
werden,  dass  er  für  dessen  Nachrichten  noch  anderweitige  und  unab- 
hängige Zeugnisse  sammelte,  nach  denen  er  sie  zum  Teil  modificierte  — 
das  musste  er  zufolge  der  ganzen  Art  der  islamischen  Traditionsgelehr- 
samkeit naturgemäss  thun. 

Der  Ueberschuss,  den  Vakidi  in  diesem  Abschnitt  vor  Ibn  Isxaq 
voraus  hat,  besteht  grossenteils  aus  rein  legendarischen  Wucherungen. 
Von  den  bösen  Vorzeichen,  welche  die  Mekkaner  hätten  zurückhalten 
sollen,  wird  weit  mehr  Aufhebens  gemacht;  ihre  Zahl  wird  vergrössert, 
ihr  Eindruck  gesteigert.  Sehr  närrisch  Avird  das  Gesicht,  das  'Atika  im 
Traume  hatte,  zu  einem  wirklichen  Vorgange  verdichtet,  wenn  'Amr  b. 
al'Ac  (welcher  noch  dazu  gar  nicht  in  Mekka  anwesend,  sondern  bei  der 
Karawane  war)  bezeugt  oder  bezeugen  gelassen  wird,  er  habe  die  Stücke, 
in  die  der  vom  Abu  Qubais  herabgewälzte  Fels  zersprang,  selber  überall- 
hin einschlagen  sehen  (S.  40);  man  wird  ganz  an  die  Reliquie  von  der 
Himmelsleiter  zu  Bethel  erinnert,  die  Jakob  im  Traume  sah.  Noch  ein 
ähnlicher  Fall  kommt  hinzu:  was  dem  Guhaim  in  alGuxfa  träumt,  trägt 
sich  auch  thatsächlich  in  Marr  alOhahran  zu,  nämlich  dass  alle  Zelte  des 
Lagers  mit  Blut  bespritzt  werden  (S.  45.  S.  42).  Nicht  übel  ist  die  Er- 
findung, dass  die  Kamele  in  der  Karawane  Abu  Sufjan's  sich  gar  nicht 
halten  lassen,  sondern  durchaus  nach  Badr  wollen  (S.  44):  sie  wären, 
durch  göttlichen  Instinkt  getrieben,  am  liebsten  den  Muslimen  zur  Beute 
gefallen.    Stark  retouchiert  ist  vor  Allem  die  Gestalt  Abu  GahFs  als  des 


14  VorbemerkunjEreii. 

Hauptbetreibers  des  Unternehmens  '),  der  in  Alles  seine  Nase  hineinsteckt, 
stets  vorwärts  drängt  und  eigentlich  allein  an  dem  ganzen  Unglück  Schuld 
ist.  Als  Folie  für  ihn  dienen  die  ehrwürdigen  Brüder  'Utba  und  Shaiba, 
die  bis  zuletzt  immer  noch  die  Hand  zurückziehen  wollen,  aber  jedesmal 
von  jenem  "Wauwau  angebellt  und  eingeschüchtert  werden.  Bei  Ihn  Isxaq 
heisst  es  nur,  es  sei  auf  Abu  Gabl's  Vorschlag  geschehen,  dass  die  Qu- 
rashiten  nicht  auf  die  Kunde  von  der  Rettung  ihrer  Karawane  Kehrt  ge- 
macht, sondern  den  Marsch  nach  Badr  fortgesetzt  haben:  von  hier  aus  ist 
alles  Uebrige  ausgesponnen.  Eine  weniger  harmlose  Ausbildung  der  Tra- 
dition bei  Vakidi  zeigt  sich  in  der  Aufbesserung  des  Betragens  der  Banu 
Häshim  und  des  'Abbas  (Kremer  23,15  —  22.  25,10.  11),  vor  allem  aber 
in  dem  Stillschweigen  darüber  (Kr.  23,4.  5),  dass  auch  die  Familie  Mu- 
hammed's  mit  gegen  ihn  zu  Felde  zog;  der  letzteren  Thatsache  ist  freilich 
auch  schon  bei  BH.  438,13  ff.  nach  Kräften  die  Spitze  abgebrochen.  Für 
die  fortschreitende  Denaturierung  der  Motive  bei  Vakidi  ist  es  bezeichnend, 
dass  bei  ihm  (Kr.  29,9  ff.)  Umajja  b.  Xalaf  wegen  einer  Todesdrohung  des 
Propheten  zu  Hause  bleiben  will,  bei  Ibn  Isxaq  (430,15)  wegen  seines 
Alters  und  seiner  Beleibtheit. 

Aehnlich  liesse  sich  das  Verhältnis  noch  an  manchen  anderen  Bei- 
spielen aufweisen.  Die  Tradition,  wie  Vakidi  sie  wiedergibt,  ist  einen 
Schritt  über  Ibn  Isxaq  hinausgegangen;  in  der  Richtung  wie  sie  sich 
überhaupt  entwickelt,  von  dem  was  wahr  ist  zu  dem  was  für  schön  gilt. 
Die  Wunder  nehmen  zu,  Engel  und  Teufel  bekommen  mehr  zu  thun,  der 
ganze  Ton  wird  geistlicher.  Die  Linien  der  Zeichnung  werden  derber 
nachgezogen,  die  Farben  des  Bildes  stärker  aufgetragen.  Charakteristische 
Geschichten,  markante  Züge  wiederholen  sich  immer  öfter.  Wenn  Omar 
auftritt,  so  weiss  man  schon  Bescheid:  er  wird  den  Propheten  um  Er- 
laubnis bitten  irgend  einem  Unglücklichen  den  Kopf  abschlagen  zu  dürfen. 
Abubekr  muss  Träume  auslegen,  alXubab  den  Boten  Gottes  aufmerksam 
machen,  dass  der  Lagerplatz  schlecht  gewählt  und  besser  an  eine  andere 
Stelle  zu  verlegen  sei.  Gelungen  ist  besonders  die  Ausarbeitung  'Ujaina's 
zum  Typus  des  Beduinen  wie  er  sein  muss.  Auch  die  eigenartigen  Rede- 
wendungen des  Xadith  erscheinen  bei  Vakidi  viel  stereotyper  als  bei  Ibn 
Isxaq.  Bei  Ibn  Isxaq  kommen  z.  B.  die  Worte  ^j£iJis>\»,  *!. .i.*,!!  ^-yc  «.s.l 
cLaAiJ  q£  nur  einmal  (852,14.  15)  vor,  bei  einer  motivierenden  Gelegen- 
heit, wo  der  alte  Duraid  b.  aICimma  dem  jungen  Rabi'a  b.  Rufai',  der 
ihn  töten  will  und  es  nicht  recht  versteht,  Anweisung  gibt  wie  er  es 
machen   müsse;   Vakidi   aber   wiederholt  sie  ausserdem  noch  in  zwei  an- 

')  Beachtenswert  ist  die  Kleinip^keit,  dass  statt  der  Menschen  (BH.  431,0) 
Abu  Gahl  als  Subject  erscheint,  Kremer  3'2,I3. 


Vorberaerkuncen.  15 

deren  Fällen,  wo  sie  (liirciiaus  nicht  in  gleicher  Weise  am  Platze  sind 
und  wo  sie  bei  Ihn  Isxaq  fehlen  (fol.  (){)b.  fol.  110  b).  Weitläufiger  auf 
diesen  Gegenstand  einzugehen,  ist  hier  natürlich  nicht  der  Ort. 

Sowohl  die  zeitliche  als  auch  die  innere  Priorität  hat  Ihn  Isxaq  vor 
Vakidi  voraus,  wo  man  sie  vergleichen  kann.  Stofflich  hat  er  ausserdem 
den  Vorzug,  w^eit  mehr  poetische  Stücke  mitzuteilen  als  die  Späteren, 
welche  mehr  und  mehr  der  Ansicht  Sprenger's  zu  werden  scheinen,  dass 
die  Poesie  in  der  Tradition  eigentlich  nichts  wert  sei.  Was  aber  sonst 
die  Reichhaltigkeit  des  Stoffes  angeht,  so  wird  darin  Ihn  Isxaq  allerdings 
von  Vakidi  übertroffen.  Der  Hauptwert  desselben  "liegt  in  der  erschöpfen- 
den Sammlung  des  Materials.  In  manchen  Fällen  freilich,  z.  B.  bei  der 
Einnahme  von  Mekka,  der  Schlacht  von  Xunain,  dem  Zuge  nach  Tabuk, 
ist  es  ihm  kaum  gelungen  die  Mitteilungen  des  Vorgängers  wesentlich  zu 
überbieten.  Dagegen  von  der  Schlacht  von  Uxud,  vom  Grabenkriege,  von 
der  Belagerung  von  Xaibar  gewinnen  wir  aus  den  von  ihm  zusammenge- 
brachten Ueberliefernngen  ein  ganz  anderes,  weit  anschaulicheres  und  ver- 
ständlicheres Bild.  Und  wenn  manche  Anekdote  auch  den  historischen 
Zusammenhang  nicht  klarer  macht ') ,  so  trägt  sie  vielleicht  doch  dazu 
bei,  unsere  Vorstellung  von  dem  Thun  und  Treiben  und  von  der  Sinnes- 
art der  alten  Araber  farbenreicher  zu  machen.  So  läppisch  die  Schlangen- 
geschichten S.  203  S.  400  f.  oder  die  Erzählung  über  den  durch  Muhammed 
angewandten  Zauber  S.  400  uns  anmuten  mögen,  sie  sind  nichtsdestowe- 
niger lehrreich. 

4.  Den  bedeutendsten  Ruf  geniesst  Vakidi  als  Chronologe.  Älit  Recht 
für  die  Zeit  der  grossen  Eroberungen  nach  dem  Tode  des  Boten  Gottes, 
wie  sich  durch  die  Untersuchungen  de  Goeje's  und  deren  glänzende  Be- 
stätigung durch  die  Entzifferungen  Wright's  und  Nöldeke's  bei  der  Da- 
tierung der  Schlacht  am  Hieromax  herausgestellt  hat  -).  Was  dagegen  die 
Maghazi  betrifft,  so  ist  zwar  das  chronologische  Bestreben  auch  hier  er- 
sichtlich; alle  die  kleineren  Züge,  welche  Ihn  Isxaq  noch  gar  nicht  zu 
datieren  wagt,  Averden  von  Vakidi  genau  nach  der  Zeitfolge  in  Reih  und 
Glied  gebracht  ^).  Aber  schon  Sprenger  hat  eingesehen,  dass  darauf  nicht 
')  Zuweilen  ist  auch  dies  der  Fall.    Z.  B.  scheint  mir  die  Erzählung  über  die 

Hündin  S.  330  die  auch  sonst  sehr  probable  Ansicht  Muir's  zu  bestätigen, 

dass  die  Einnahme  von  Mekka  ein  zwischen  Muhammed  und  Abu  Sufjan 

abgekartetes  Spiel  war.  —  Hübsch   sind  die  Geschichtchen   von  'Ulba  b. 

Zaid  S.  392  416,  kostbar  die  von  Abu  Lahab  S.  351. 
-)  DMZ.  1875  S.  76  if.     Als  Ueberlieferer  der  Eroberungskriege   hatte  Vakidi 

sein  eigentliches  Renommee. 
')  Nur  bei  der  Schlacht  von  Mu'ta  fehlt  bei  Vakidi   auffallender  Weise   die 

Monatsangabe,   sowohl   in  der  Uebersicht   als   auch  in    der   Ausfüluamg. 

Vgl.  S.  309  Anm.  1. 


16  Vorbemerkungen. 

viel  zu  geben  ist.  Die  eigentliche  und  echte  Ueberlieferung  hat  offenbar 
diese  meistenteils  sehr  unbedeutenden  Unternehmungen  nicht  alle  auf 
Jahr  und  Monat  bestimmt;  dies  ist  vielmehr  erst  das  Werk  historischer 
Gelehrsamkeit  und  zwar  ein  vielfach  mit  unzureichenden  Mitteln  unter- 
nommenes Werk.  Hie  und  da  gerät  denn  auch  Vakidi  in  seiner  Chro- 
nologie mit  sich  selber  in  Widerspruch,  was  ihm  zwar  auf  der  einen 
Seite  zur  Ehre  gereicht,  auf  der  anderen  jedoch  nicht  dazu  angethan  ist 
Zutrauen  zu  dem  ganzen  System  zu  erwecken.  Die  Katastrophe  von 
alRagf  im  Cafar  des  Jahres  4  ist  nach  ihm  die  Folge  der  Ermordung 
des  Hudhaliten  Sufjan  b.  Xalid,  obwohl  er  diese  erst  in  den  Muxarram 
des  Jahres  6  setzt ').  Die  Hinrichtung  der  beiden  bei  jener  Gelegenheit 
den  Mekkanern  ausgelieferten  muslimischen  Gefangenen,  Xubaib  b.  'Adij 
und  Zaid  b.  alDathana,  verzieht  sich  vom  Cafar  des  Jahres  4  bis  zum 
Rabi'  des  Jahres  6,  weil  sie  im  heiligen  Monat,  nämlich  im  Muxarram, 
nicht  vollzogen  werden  darf  '^).  Der  Zug  Ghalib's  b.  'Abdallah  gegen 
die  Banu  'Abd  b.  Tha'laba  im  Ramacan  des  Jahres  7  ist  veranlasst  durch 
Muhammed's  Freigelassenen  Jasär  und  unternommen  nicht  lange  nach 
dem  Feldzuge  von  Kudr  (bei  dem  Jasär  dem  Propheten  zu  eigen  gegeben 
wurde);  aber  der  Feldzug  von  Kudr  fällt  schon  in  den  Muxarram  des 
Jahres  3,  und  bereits  im  Shavval  des  Jahres  6  wird  Jasär  von  den  ver- 
räterischen 'Uraniten  auf  grausame  Weise  zu  Tode  gebracht^).  Den  Ein- 
fluss  einer  vielleicht  richtigen,  jedenfalls  aber  nicht  die  Ueberlieferung 
ersetzenden  Ueberlegung  glaube  ich  bei  der  Bestimmung  des  Zuges  von 
Badr  alMau'id  zu  erkennen.  Nach  Ibn  Isxaq  fiel  derselbe  in  den  Sha'ban 
des  Jahres  4,  nach  Vakidi  jedoch  erst  in  den  Dhu  -  IQa'da  dieses  Jahres. 
Vakidi  nimmt  nämlich  an,  dass  die  beiden  kriegführenden  Parteien  sich 
bei  Gelegenheit  der  Messe  von  Badr  vor  versammeltem  Marktvolke  in 
den  Waffen  haben  messen  wollen;  da  nun  diese  Messe  in  den  Dhu-lQa'da 
fiel,  so  musste  auch  der  Feldzug  in  den  Dhu-lQa'da  verlegt  werden.  Wie 
gesagt,  ist  das  vielleicht  richtig,  aber  es  ist  schwerlich  Tradition  *).  Das- 
selbe gilt  wahrscheinlich  auch  von  der  Ansetzung  des  Grabenkrieges  auf 
den  Dhu-lQa'da  des  Jahres  5. 

0  Vgl.  S.  157  und  S.  224,  und  dazu  die  Anmerkung  2  auf  S.  224. 

2)  Vgl.  S.  158—160  und  S.  226.  227;  ausserdem  die  Anm.  1  auf  S.  227. 

3)  Vgl.  S.  298  mit  S.  95  und  S.  240. 

*)  Vgl.  S.  167  ff.  BH.  666.  Voreilig  habe  ich  auf  S.  167  gemeint,  über  den 
Dhu-lQa'da  als  Zeit  des  Zuges  könne  die  Tradition  kaum  geschwankt 
haben.  Ein  sehr  günstiges  Zeichen  für  die  historische  Tradition  der 
Muslime  ist  es,  dass  keine  Version  den  Zug  von  Badr  alMau'id  auf  den 
Shavval  datiert,  obwohl  Abu  Sufjan  hoi  Uxud  im  Shavval  A.  3  gesagt 
hatte:  übers  Jahr  treffen  wir  uns  in  Badr, 


Vorbemerkungen.  1 7 

Zuverlässig  sind  nur  die  Daten  der  Schlacht  von  Badr  oder  von 
Uxud,  des  Grabenkrieges  und  ähnlicher  Epochen,  obgleich  selbst  bei  einem 
so  wichtigen  und  verhältnismässig  späten  Ereignis,  wie  es  die  Belagerung 
der  Juden  in  Xaibar  war,  zwar  nicht  über  das  Jahr,  wohl  aber  über  den 
Monat,  beträchtlich  geschwankt  wird.  Mehr  Aufmerksamkeit,  als  ihnen  ge- 
wöhnlich zugewandt  wird,  verdienen  die  gelegentlichen  Jahreszeitangaben; 
sie  sind  bei  Vakidi  häufiger  und  treten  mehr  hervor  als  bei  Ibn  Tsxaq. 
Wenn  man  ihnen  trauen  darf,  so  sind  sie  darum  wichtig,  weil  sie  die 
hergebrachte  Reducierung  der  arabischen  Rechnung  auf  christliche  bei 
den  Daten  vor  dem  Jahre  10  einigermassen  über  den  Haufen  werfen. 
Die  Wertlosigkeit  dieser  Reducierung  steht  freilich  ohnehin  fest,  da  sie 
von  der  falschen  Voraussetzung  ausgeht,  dass  das  sogenannte  strenge 
j\Iondjahr,  welches  Muhammcd  im  Jahre  10  einführte,  auch  schon  vorher 
bei  den  Arabern  geherrscht  habe,  während  es  unzweifelhaft  ist,  dass  sie 
ein  rohes  Sonnenjahr  hatten '),  mit  einer  höchst  primitiven  Einschaltungs- 
raethode.  Aber  es  ist  darum  doch  nicht  überflüssig,  den  Widerspruch 
der  Conventionellen  Berechnungsweise  zu  einzelnen  überlieferten  That- 
sachen  aufzuzeigen. 

Die  Schlacht  von  Uxud  A.  3  fiel  in  den  Shavval,  der  Monat  steht 
fest.  Damals  war  die  Saat  (d.  h.  die  Gerste,  die  unter  den  Dattelpalmen 
gebaut  wurde)  in  Aehren,  aber  noch  grün,  so  dass  sie  den  Thieren  der 
Mekkaner  zur  Weide  diente^).  Das  führt  auf  den  Januar  oder  Februar, 
denn  im  März  wird  in  Medina  die  Gerste  geschnitten  (Muir  III  156). 
Nach  der  üblichen  Rechnung  begann  der  Shavval  A.  3  (A.  D.  624)  am 
17.  März;  das  ist  auf  jeden  Fall  zu  spät. 

Der  Grabenkrieg  A.  5  fiel  nach  Ibn  Isxaq  in  den  Shavval,  nach  Va- 
kidi in  den  folgenden  Monat,  Dhu-lQa'da.  Es  war  damals  in  der  Nacht 
empfindlich  kalt,  gelegentlich  herrschte  heftiger  Sturm,  die  Dattelvorräte 

')  Dies  geht  schon  aus  der  Einschaltung  an  sich  und  aus  den  Namen  einiger 
Monate  hervor,  ebenso  wie  aus  den  Angaben  der  Griechen  über  die  Zeit 
der  Feste.  Es  ist  überhaupt,  nach  dem  ganzen  historischen  Zusammen- 
hange der  Araber  mit  der  übrigen  semitischen  Welt,  die  nächste  Annahme, 
die  man  nur  durch  starke  Gegenbeweise  gezwimgen  aufgeben  dürfte;  als 
solcher  aber  kann  es  nicht  gelten,  dass  z.  B.  der  Monat  Rabi',  vermöge 
des  Ungeschicks  der  Araber  in  der  Ausgleichung  der  Moudumläufe  mit 
dem  Erdumlauf,  in  Wirklichkeit  auch  schon  vor  Muhammed  nicht  immer 
in  die  Jahreszeit  Rabi'  fiel.  Uebrigens  ist  der  Rabi'  die  erste  Regenzeit 
im  Herbst  und  nicht  unser  Frühling;  der  GumEda  (Winter)  folgt  auf 
ihn.  —  Die  ganze  Sache  ist  äusserst  dunkel,  auch  Sprenger  (DMZ.  1859 
S.  134  ff.)  hat  kein  Licht  hineingebracht. 

■-)  Vgl.  S.  104.  108.  192  und  die  Anm.  2  auf  S.  104.  Ebenso  bei  Ibn  Isxaq: 
vgl.  aucli  das  Lied  des  Abu  Sufjan  b.  alXarith  RH.  CG7,  20.  GG8,  1. 

Väkidi,   Muhammed.  « 


lg  Vorbemerkungen. 

der  Mediner  gingen  auf  die  Neige.  Die  Gerste  war  schon  vor  einem 
Monat  eingelieimst,  die  Belagerer  fanden  auf  den  Feldern  von  al'Irc  nur 
noch  Stoppeln  vor');  die  Jahreszeit  war  also  beträchtlich  weiter  vorge- 
rückt als  bei  der  Schlacht  von  Uxud.  Vielleicht  deshalb  fällt  bei  Vakidi 
der  Grabenkrieg  einen  Monat  später:  jedenfalls  aber  ist  es  hiernach  un- 
möglich, ihn  entweder  gleichzeitig  oder  gar  einen  Monat  früher  anzusetzen 
als  die  Schlacht  von  Uxud,  wie  es  nach  dem  herrschenden  Systeme  ge- 
schehen müsste,  nach  welchem  der  Dhu-lQa'da  A.  5  (A.  D.  62(5)  mit  dem 
24.  März,  der  Shavväl  mit  dem  23.  Februar  begonnen  haben  würde. 

Die  Wallfahrt  von  Xudaibija  A.  6  fand  im  Dhu-lQa'da  statt;  über 
den  Monat  kann  kein  Zweifel  sein.  Vakidi  hat  nun  mehrere  Angaben, 
aus  denen  hervorgehen  würde,  dass  es  damals  Spätsommer  oder  Herbst 
war^).  Das  würde  eine  colossale  Differenz  gegen  den  üblichen  Ansatz 
ergeben,  wonach  der  Dhu-lQa'da  A.  6  (A.  D.  627)  am  13.  März  anfing. 
Ich  bezweifle  aber,  dass  die  die  Jahreszeit  fixierenden  Geschichten,  welche 
Vakidi  bei  Gelegenheit  der  Wallfahrt  von  Xudaibija  vorbringt ,'  ■\^irklich 
an  diese  Stelle  gehören.  Wenn  der  Dhu-lQa'da,  nach  nicht  anzuzweifeln- 
den Nachrichten,  im  Jahre  3  und  im  Jahre  5  in  den  Frühling  fiel,  so 
kann  er  schwerlich  im  Jahre  6  plötzlich  in  den  Spätsommer  übergesprun- 
gen sein. 

Ist  bei  der  Wallfahrt  von  Xudaibija  die  Monatsangabe  sicher,  dagegen 
das  Material,  woraus  die  Jahreszeit  erhellen  würde,  unzuverlässig,  so  ver- 
hält sich  die  Sache  umgekehrt  bei  der  Belagerung  von  Xaibar  A.  7. 
Hier  schwankt  die  Monatsangabe  zwischen  Muxarram  und  Gumädä^). 
Wir  erfahren   aber,    dass  damals   die  Zeit   der  grünen  Früchte   und    der 

1)  Vgl.  S.  191  f.  199.  203  f.  208  f. 

')  S.  242:  Die  Banu  Nahd,  welche  M.  unterwegs  traf,  waren  auf  der  Wan- 
derung und  zogen  einer  Wolke  nach,  die  vor  einem  Monate,  im  Xarif, 
in  Farsh  Malal  gefallen  war  und  dort,  wie  sie  wussten,  giite  Weide  ge- 
schaffen hatte.  S.  248 :  M.  betete  einmal  in  Xudaibija  das  Frühgebet 
nach  einem  Nachtregen  und  äusserte  darauf,  wer  sage  „wir  haben  Regen 
bekommen  durch  Gottes  Güte",  sei  ein  Gläubiger,  wer  aber  sage  „wir 
haben  Regen  bekommen  in  Folge  dieses  oder  jenes  Gestirnwechsels",  sei 
ein  Ungläubiger.  Dazu  auf  derselben  Seite:  Ibn  Ubaij  sagte  damals:  das 
ist  der  Eintritt  (das  Aufhören?)  des  Spätsommers  (nau  alxarif),  der  Sirius 
hat  uns  Regen  gebracht.  Vgl.  noch  die  Anm.  2  auf  S.  248  und  die 
Anm.  1  auf  S.  249,  wo  eine  beredte  Schilderung  der  Jahreszeit  zu  lesen 
ist,  die  gewölinlicli  Kabr,  genannt  wird.  Auch  die  Jahreszeiten  lassen 
sich  im  Aral)isch(>n  sehr  schlecht  unterscheiden.     Vgl.  BH.  9(53,  13. 

■')  Ibn  Isxaq  gibt  den  Muxarram  an  (BlI.  755),  Vakidi  auf  fol.  144b  (S.  2G4) 
den  f'afar  oder  Ral)r  I,  aber  in  der  Uobcrsicht  den  Gumada  I,  letzteres 
wahrscheinlich  nach  Ibn  'Abbas,  vgl.  fol.  lG7a. b.  (S.  300). 


r 

1 


Vorhomorkiinnon.  \() 

unreifen  Datteln  war ').  Selir  genau  wird  dadurcli  die  Jahreszeit  nicht 
hestiuimt,  iuunerliin  lassen  sich  gewisse  Grenzen  abstecken,  also  etwa 
März  bis  Juni'-).  Wenn  nun  in  den  vorangegangenen  Jahren  der  Dhu- 
IQa'da  uui  das  Frühlingsäquinoctium  anzusetzen  ist,  so  würde  zwar  der 
Muxarrani  in  den  Mai/ Juni,  der  Gumädä  aber  in  den  September/ Oktober 
fallen.  Also  ist  der  Muxarram  für  den  Zug  nach  Xaibar  das  richtige 
Datum,  und  derselbe  ist  sehr  bald  nach  der  Rückkehr  von  Xudaibija 
unternommen  worden,  wie  auch  aus  anderweitigen  Anzeichen  erhellt. 
Die  übliche  Rechnung  lässt  den  Muxarram  A.  7  (A.  D.  028)  mit  dem 
11.  Mai  anfangen,  sie  stimmt  in  diesem  Falle  mit  den  Indicien  der  Jahres- 
zeit zusammen. 

P]s  ist  zu  erwarten,  dass  die  Differenz  zwischen  der  üblichen  Rechnung 
und  den  davon  unabhängigen  Indicien  der  Jahreszeit  immer  geringer  wird, 
je  mehr  wir  uns  dem  Jahre  10  nähern.  Leider  wird  diese  Erwartung 
bei  dem  Feldzuge  von  Tabuk  im  Jahre  9  auf  unangenehme  Weise  ge- 
täuscht. Derselbe  soll  in  den  Ragab  gefallen  sein;  nach  WüstenfehFs 
Tafeln  würde  der  Ragab  A.  9  (A.  D.  630)  am  14.  Oktober  beginnen.  Nun 
ist  es  aber  eine  ganz  unanfechtbare  Thatsache,  welche  aufs  innigste  mit 
dem  ganzen  historischen  Zusammenhange  verknüpft  ist  und  sich  auf 
Schritt  und  Tritt  selbst  bezeugt,  dass  es  damals  Hochsommer  war,  die 
Zeit  der  reifenden  Früchte,  kurz  vor  der  Dattelernte,  also  Juli /August^). 
Eine  Differenz  von  drei  Monaten  zwischen  der  Conventionellen  Rechnung 
und  der  faktischen  Zeit  ist  im  Jahre  9  ganz  unerklärlich.  Es  bleibt,  wie 
mir  scheint,  nichts  anderes  übrig  als  die  überlieferte  Monatsangabe 
(des  Ragab)  zu  bezweifeln.     Ich  glaube,  dass  man  aus  den  beim  Aufent- 

')  S.  268  Anm.  2  und  S.  273:  die  Datteln  waren  in  der  Phase,  wo  man  sie 
baldax  nennt. 

-)  Wenn  die  Jahreszeit  nach  dem  Stande  der  Datteln  bestimmt  wird,  so  gilt 
natürlich  nicht  die  Ausnahme  (ausnahmsweise  scheint  es  fast  immer  ein- 
zelne frische  Datteln  zu  geben,  vgl.  S.  147),  sondern  die  Regel.  Der 
Regel  nach  ist  die  Dattelernte  in  diesen  Gegenden  im  August.  Die  Zeit 
der  gi-ünen  Früchte  und  der  unreifen  Datteln  ist  allerdings  eine  sehr 
dehnbare  Periode.  Z.  B.  wird  die  Schlacht  von  Uxud  in  dem  Liede  des 
Abu  Sufjau  b.  alXarith  in  die  Zeit  der  sich  entwickelnden  Datteln  und 
der  stehenden  Saat  gesetzt  BH.  667  f.  Nach  der  anderen  Seite  zu  darf 
man  jedoch  nicht  zu  weit  gehen;  wenn  die  Früchte  dicht  vor  der  Reife 
stehen  (im  Juli),  so  lauten  die  Ausdrücke  ganz  anders,  wie  man  bei  dem 
Feldzuge  nach  Tabuk  sieht. 

^)  Vgl.  S.  391  ff.  Auf  dem  Hinwege  nach  Tabuk  Hess  M.  die  noch  nnabge- 
pflüokten  Datteln  auf  einem  reich  tragenden  Baume  taxieren,  auf  dem 
Rückwege  wollte  er  nachsehen,  ob  die  inzwischen  abgeernteten  Früchte 
der  Taxierung  entsprächen  (S.  397). 

2* 


20  Vorbemerkungen. 

halt  in  Tabuk  ausgestellten  Urkunden,  in  denen  die  Entrichtung  der 
Steuer  auf  den  Ragab  fixiert  wird,  geschlossen  hat,  der  Feldzug  von 
Tabuk  sei  in  den  Ragab  gefallen  und  eben  deshalb  die  Steuerzahlung 
auf  diesen  Termin  angesetzt.  Es  lassen  sich  aber  auch  andere  und  in 
Wahrheit  näherliegende  Gründe  denken,  warum  die  Steuer  im  Ragab  ge- 
zahlt wurde;  der  heilige  Monat  Ragab,  der  als  Semesteranfang  dem 
heiligen  Monat  Muxarram  entspricht,  könnte  denselben  in  ge^nssen 
Gegenden  wohl  auch  als  Jahresanfang  vertreten  haben ').  Der  Feldzug 
von  Tabuk  hat  wahrscheinlich  im  Rabi'  11  A.  9  stattgefunden. 

Man  sieht,  auf  wie  schwankendem  Boden  wir  uns  in  der  Zeitrechnung 
vor  dem  Jahre  10  bewegen;  doch  glaube  ich,  dass  sieh  bei  vorsichtiger 
Abwägung  aller  in  Betracht  kommenden  Momente  dennoch  zu  einigen 
sicheren  Positionen  gelangen  lässt,  und  dass  dabei  die  Jahreszeitangaben 
Vakidi's  in  den  meisten  Fällen  gute  Dienste  leisten-). 

5.  Es  ist  möglich,  dass  ich  in  einigen  Jahren  noch  eine  Textausgabe, 
mit  vollständigen  Parallelen,  machen  werde;  aber  auch  dann  wird  die 
vorliegende  Arbeit  nicht  überflüssig  sein.  Wer  sich  mit  der  Geschichte 
Muhammed's  zu  beschäftigen  hat  ohne  zu  den  arabischen  Quellen  herab- 
steigen zu  können,  der  wird,  glaube  ich,  bei  diesem  simplen  Excerpt, 
unter  Hinzunahme  etwa  von  Nöldeke's  bekanntem  kleinen  Buche,  besser 
fahren  als  bei  dem  grossen  Werke  Sprenger's,  welches  gegenwärtig  in 
Deutschland  den  Markt  beherrscht  ^).  Besser  geformt  als  bei  den  alten 
Traditionisten  ist  bei  Sprenger  das  Material  auch  nicht,  nur  ist  an  die 
Stelle  ihrer  Naivetät   bei  ihm   ein   stilloses   Gemisch  von  Erzählung   und 

')  Vgl.  Anm.  2  auf  S.  405.  Die  Messe  (also  wohl  auch  das  Fest)  von  Xu- 
bäsha  war  im  Ragab;  s.  Sprenger!  191  Anm.  1. 

-)  In  Bezug  auf  die  Schlacht  von  Badr  A.  2  genügen  die  ludicien  nicht  zur 
Bestimmung  der  Jahreszeit.  Die  syrische  Karawane,  welche  die  Muslime 
damals  abfangen  wollten,  war  jedenfalls  die  grosse  Hauptkarawane  (Sur.  112) 
des  Jahres;  wäre  es  richtig,  dass  die  Handelsreisen  der  Mekkaner  nach 
Syrien  im  Sommer  unternommen  wurden,  so  müsste  es  damals  etwa  Ende 
Sommers  gewesen  sein.  Aber  die  Behauptung  S.  100  ist  unzuverlässig; 
gleich  hinterher  wird  gesagt,  Cafvan  habe  im  Winter  sich  auf  die  Reise  . 
nach  Syrien  gemacht.  Aus  dem  Regen,  der  bei  Badr  fiel,  und  daraus, 
dass  anderthalb  Monate  früher  trockene  Trauben  von  Trdf  nach  Mekka 
eingeführt  wurden,  lässt  sich  ebenfalls  nichts  Sicheres  schliessen.  Man 
hat  sich  lediglich  daran  zu  halten,  dass  die  Schlacht  von  Badr  etwa  einen 
Monat  früher  fiel  als  die  von  Uxud,  also  in  December/ Januar. 

^)  Noch  besser  würde  sich  freilich  zu  solchem  Behuf  eine  deutsche  Bear- 
beitung des  Ibn  Ilisham  eignen,  für  welche  die  Uebersctzuug  Weil's  wohl 
noch  Platz  Hesse.  Aber  ich  hatte  zugleich  den  Zweck,  ein  wichtiges  lu- 
editum  deui  liiliaUe  nach  bekannt  zu  machen. 


Vorbemerkungen. 


21 


kritischem  Kaisonncniont  irctrctcn.  Was  aber  seine  Zuverlässigkeit  in 
der  "Wiedergabe  des  Stoffes  betrifft,  so  bin  ich  durch  die  Bekanntscliaft 
mit  Vakidi  vielfach  dazu  geführt  sie  in  Zweifel  zu  ziehen.  Man  ver- 
gleiche folgende  Uehersetzung  Sprengcr's  (111  221  ff.)  mit  dem  arabischen 
Texte  Vakidi's  (fol.  119  vgl.  S.  219),  den  ich  daneben  stelle,  indem  ich 
zugleich  in  den  Noten  wenigstens  die  curiosesten  Curiosa  anmerke. 


Der  Jude  Zobayr  b.  Bata  hatte  in 
der  Schlacht  von  Bo'ath  dem  Thahit 
b.  Kays  das  Leben  geschenkt.  Er 
begab  sich  nun  zu  diesem  ')  und 
fragte  ihn:  kennst  du  mich  noch? 
Wie,  antwortete  Thahit,  soll  ein 
Mann  wie  ich  seinen  Wohlthäter 
vergessen-)?  Ich  will  dir  nun  ver- 
gelten, was  du  an  mir  gethan  hast^). 
Der  Edle,  versetzte  Zobayr,  vergilt 
die  Wohlthat  des  Edlen,  und  ich 
bin  nie  hülfsbediirftiger  gewesen  als 
jetzt.  Der  Muslim  begab  sich  zum 
Propheten  und  sagte:  schenke  mir 
den  Zobayr,  denn  ich  habe  Ver- 
pflichtungen gegen  ihn  und  wünsche 
mich  dankbar  zu  erweisen.  Seine 
Bitte  wurde  gewährt  und  er  kehrte 
freudig  zum  Gefangenen  zurück. 
Dieser  sagte :  ich  bin  alt,  habe  mein 
Vermögen  verloren  und  meine  Frau 
und  Kinder  sind  in  Gefangenschaft. 
Wozu  soll  mir  mein  Leben  nützen? 
Thahit  ging  wieder  zum  Propheten 
und  dieser  schenkte  ihm  auch  dessen 


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')  Vielmehr  steht  ausdrücklieb  da:  „Thabit  kam  zu  alZablr"  —  wie  das  in 
der  Natur  der  Sache  liegt,  da  der  Jude  gefangen  war. 

^)  Der  Text  lautet:  „er  (der  Jude)  sprach:  sollte  ein  Mann  wie  ich  bin  einen 
Mann  wie  du  bist  nicht  kennen?  Thabit  sagte:  du  hast  bei  mir  eine  (mir 
von  dir  erwiesene)  Wohlthat  zu  gut,  und  ich  habe  vor  sie.  dir  jetzt  zu 
vergelten."  Sprenger  macht  die  Worte  inna  laka  4ndi  jadan  zum 
Object  des  vorhergehenden  jag  hui u  und  lässt  das  dazwischen  stehende 
qäla  Thabit  unter  den  Tisch  fallen,  in  Consequenz  seiner  willkürlichen 
Vertauschung  der  Subjecte. 


22 


Vorbemerkungen. 


Habe  und  Familie ;  dann  kam  er  zu 
Zobayr  und  rief  ihm  zu:  alles  was 
du  besessen  hast,  wird  dir  zurück- 
erstattet. Der  Greis  fragte  ihn :  was 
ist  aus  dem  Manne  geworden,  dessen 
Antlitz  ein  chinesischer  Spiegel  ist, 
in  welchem  Jungfrauen  den  Scham- 
haften betrachten'),  Asad  b.  Ka'b? 

—  Thabit  antwortete:  er  ist  tot!  — 
"Was  macht  der  Herr  der  Nomaden 
und  Stadtbewohner,  der  Herr  der 
beiden  Stämme ,  der  sie  im  Kriege 
anführte  und  im  Frieden  nährte  "'), 
Hoyay  der  Sohn  der  Aclitab!  —  Er 
ist  tot!  —  Wo  ist  der,  der  im  An- 
griffe vorausgeht  und  uns  auf  dem 
Rückzuge  schützt''),  'Azzal  der  Sohn 
des  Samuel?  —  Was  macht  der 
Schlaue  und  Verschmitzte,  welcher 
nie  eine  Bande  verfolgt,  die  er  niciit 
ausgespürt*),  und  dem  nie  ein  Knoten 
vorgelegt  wurde,  den  er  nicht  gelöst 
hätte,  Nah  hasch  der  Sohn  des  Kays? 

—  Er  ist  tot!  —  Wo  weilt  der 
Fahnenträger  der  Juden  und  der 
Heere  ^),  Wahb  b.  Zayd?  —  Er  ist 
tot!  —  Wie  befindet  sich  der  Ver- 
treterjüdischer Gastfreundschaft,  der 
Vater  der  Waisen  und  Armen,  'Okba 


Sjü    ,jo-J1      J5   ^z^.i   ^Jü?L   5Aj»» 


^L>1j   X_«wi-yJ)    51 -X    \.A.>-»    ,.,wi    I   C^Xjt 


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')  Ich  .schäme  mich  fast  zu  bemerken,  dass  es  heissen  muss:  „in  welctiom 
die  Jungfrauen  des  Stammes  sich  besehen". 

')  Vielmehr:  „der  ihnen  im  Kriege  llcitkamelc  gibt  und  der  sie  speist  in 
der  Hungersnot". 

^)  Es  ist  nicht  xämijatulium  zu  sprechen,  sondern  xfim  i  jat  i  hl  m,  in 
Abhängigkeit  von  avvalu  und  in  Parallele  zu  'fidijati. 

*)  Muss  heissen:  „der  nie  eine  Zusammenrottung  angreift  (ja'uunnu) ,  die  er 
nicht  auch  sprengt,  und  nie  einen  Knoten,  den  er  nicht  auch  löst"  — 
alles,  was  er  angreift,  führt  er  glücklich  durch.  „Der  nie  eine  Bande  ver- 
folgt die  er  nicht  ausgespürt"  ist  etwa  eben  so  sinnreich  als  „in  welchem 
Jungfrauen  den  Schamhaften  betrachten". 

•■')  „Was  macht  der,  der  die  Fahne  der  Juden   führt    im  Schlachtgedränge?" 


Vorbemerkungen. 


23 


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JsJ^j     ^J:;J>^.J!     i^L^-'^     ^^  ' 


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b.  Zayd?  — Er  ist  tot!  —  Und  sind     ^.^\^\     jsxs     -♦.:     ^^.i     Joii     }3 
die    beiden   'Amr    iiocli    am    Leben, 
welche    sich    in    (k'r    lukh'irnng    der 
Thora  vereinigten?  —  Auch  sie  sind 
tot!  —  Dann,  o  Thabit,  gewährt  das 
Leben  keinen  Genuss  mehr;  ich  will 
ihnen  in  die  Heimat  folgen,  in  welche 
sie  vorausgegangen  sind  ').    Ich  bitte 
dich  bei  dem  Einfluss,  den  ich  auf       -X^J^^i 
dich    habe"),    mich   nicht  zu  jenem 
blutdürsUgen    Manne,    welcher    die 
Häuptlinge  der  Koraytziten  hat  töten     ^j. 
lassen,   sondern   auf  den  Richtplatz     nj 
zu  führen  ').     Nimm  meinen  Säbel, 
er  ist  scharf,    und   enthaupte  mich. 
Aber  halte  mir  den  Kopf  und  haue     ^ 
hoch*);  denn  der  Rumpf  sieht  schön     q- 
aus,  wenn  der  Hals  noch  daran  ist.      ^j 
Ich    warte   mit   Ungeduld,    bis   der 
Eimer  meines  Lebens  ausgeflossen-')     *- 
und   ich  mit  meinen  Freunden  ver- 
einigt bin.   Thabit  antwortete  u.  s.  w. 

Aehnliche  Beispiele  stehen  mir  in  Menge  zur  Verfügung,  ich  habe 
dieses  gewählt,  weil  es  einen  längeren  Text  betrifft,  bei  dem  sich  Sprenger, 
wie  es  scheint,  ganz  besondere  Mühe  gegeben  hat.  Denn  er  gerät  in 
Entzücken    über  den  Inhalt.     „Ich  bewundere  den  Heldenmut  des  greisen 


.Li. 


C^Ö^J 


L^     ... 


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A^.>vJLi 


^S 


o 


.^Si 


Li- 


^'' 


')  „0  Thabit,  was  liegt  mir  am  Leben,  nachdem  sie  tot  sind?  soll  ich  zu 
der  Stätte  ziu-ückkehren,  wo  sie  vordem  wohnten,  und  dort  nach  ihrem 
Tode  fort  dauern?"  Sprenger  scheint  ba'da  häulrd  argi'u  znsammen- 
gefasst  zu  haben  (,ich  will  ihnen  folgen")  untl  dann  mit  Grazie  fortge- 
fahren zu  sein. 

-)  „bei  meiner  (dir  erwiesenen)  Wohlthat,'  die  ich  bei  dir  gut  habe."  Diese 
gewöhnliche  und  hier  öfters  vorkommende  Phrase  scheint  Sprenger  nie  zu 
verstehen. 

^)  „Ich  bitte  dich  mich  nicht  zu  diesem  Mörder  zu  bringen,  der  mich  dann 
auf  den  Richtplatz  führen  würde."  Sprenger's  „sondern"  ist  unverständ- 
lich; es  ist  doch  eben  Muhammed,  der  auf  dem  Richtplatz  hinrichten  lässt. 

*)  Vielmehr:  „haue  höher  als  die  Wirbelknochen  und  niedriger  als  das  Hirn." 

^)  „Der  Eimer  meines  Lebens"  könnte  den  sei.  Herrn  von  Hammer  eifer- 
süchtig machen.  Es  steht  da:  „ich  mag  nicht  so  lange  warten  wie  das 
Ausschütten  eines  Eimers  aus  einem  Ziehbrunnen  dauert,  bis  ich  mit 
meinen  Lieben  zusammenkomme. •' 


24  Vorbemerkungen. 

.luden,  welcher  das  Schicksal  semer  Freunde  teilen  wollte;  aber  ich 
bewundere  noch  mehr  die  Berichterstatter.  Diese  Darstellung  ist  allmäh- 
lich von  den  Traditionisten  erweitert  worden ,  und  sie  ist  vollendeter  in 
neueren  als  in  alten  Versionen.  Sie  ist  daher  nicht  Eigentum  eines 
Mannes,  sondern  mehrerer  Generationen  von  graubärtigen  Traditionisten. 
Der  Soldat  hält  es  für  Ehrensache  dem  Feinde  Gerechtigkeit  widerfahren 
zu  lassen,  von  Verbrechern  werden  oft  Züge  von  Grossmut  erzählt,  und 
es  hat  Rauher  gegeben,  welche  ihrer  Mildthätigkeit  wegen  berühmt  ge- 
worden sind,  selbst  Fürsten  und  ihre  Schergen  haben  in  seltenen  Fällen 
Achtung  für  die  Grundsätze  ihrer  politischen  Gegner  an  den  Tag  gelegt; 
aber  dies  ist  der  einzige  mir  bekannte  Fall,  dass  Theologen  Bewunderung 
für  den  Heldenmut  eines  Andersgläubigen  ausgesprochen  haben,  und 
ich  zweifle ,  ob  in  allen  sechzig  Foliobänden  der  Bolandisten  auch  nur 
ein  Charakterzug  vorkommt,  welcher  dem  menschlichen  Herzen  so  viel 
Ehre  macht,  als  diese  moslimische  Schilderung  des  Todes  eines  helden- 
mütigen Juden.  Die  christliche  Liebe  hat  sich  stets  nur  in  dem  Eifer 
gezeigt,  mit  dem  sie  Scheiterhaufen  anzündete." 

Die  Bedeutung  von  Sprenger's  Arbeit  zu  leugnen,  fällt  mir  nicht  ein. 
Im  Gegensatz  zu  der  eine  Zeit  lang  stellenAveise  in  Deutschland  üblich 
gewesenen  "Weise,  die  arabische  Literatur  als  eine  grosse  Beispielsamm- 
lung für  die  Regeln  der  Grammatik  zu  betrachten,  hat  Sprenger  höchst 
erfrischend  gewirkt  durch  sein  gesundes  und  lebhaftes  Gefühl  für  die 
Sachen,  durch  sein  echtes  und  unmittelbares,  nicht  gelehrtes  und  an- 
geschultcs  Interesse  für  den  Inhalt  der  Ueberlieferung.  Er  ist  ein  ur- 
wüchsiger Naturalist;  darin  beruht  seine  Stärke,  bei  allen  Schwächen, 
die  ihm  auch  deshalb  anhaften.  Was  er  nach  allen  Regeln  seiner  Kunst 
beweisen  will,  hat  gewöhnlich  weder  Hand  noch  Fuss;  aber  die  Bemer- 
kungen, die  er  bei  "Wege  lang  ausstreut,  werfen  oft  ein  überraschendes 
Licht  auf  den  Gegenstand.  In  den  Einzelheiten  lässt  er  sich  von  Ihn 
'Abbas  und  den  übrigen  Vätern  der  Koranexegese  nicht  selten  anführen, 
indem  er  z.  B.  nach  ihrem  Vorgange  gewisse  ganz  allgemein  lautende 
Stellen  specicll  auf  Umajja  b.  Abi  ICalt  oder  andere  beliebte  Typen  und 
Sündenböcke  bezieht;  im  Allgemeinen  jedoch  urtheilt  niemand  richtiger 
über  die  Art  und  den  Wert  dieser  Alleswisser  als  er.  In  antiquarischen 
Fragen  darf  man  ihn  nicht  hören,  aber  er  erfasst  die  wirklichen,  leben- 
digen Probleme  der  Geschichte.  Wenn  er  auf  der  einen  Seite  die  voll- 
kommen mythischen  'Aditen  ')  mit  den  vollkommen  historischen  Thamu- 
denern  auf  eine   Linie   stellt   und  ihre  „Türme"    (oder  was   sonst   damit 

')  Nie  wird  in  der  Poesie  Tliamud   so   gebracht   wie  'Ad  und  dessen  Nisba 
(z.  B.  Div.  Hudh.  52,  1 ;  vgl.  auch  Oj.ä  S.  387  Anm.  1). 


Vorbemorkuiiixt'n.  25 

gemeint  ist),  weil  sie  Iniui  lieisseii ,  direct  mit  eU;ii  Araiuäerii  eotiUjiiiirt, 
so  tlint  er  ;uif  der  anderen  Seite,  auf  die  Betrachtung  der  realen  Verhält- 
nisse gestützt,  die  hellsten  Blicke  in  den  durch  Jahrtausende  gehenden 
Process,  durch  den  sich  die  Semiten  in  immer  neuen  Schichten  an  den 
syrisch -babylonischen  Küsten  des  arabischen  Wüstcnmcercs  abgelagert 
haben  und  noch  ablagern.  Er  kennt  und  beherrscht  die  gesammte  auf 
Koran  und  Islam  bezügliche  Originalliteratur,  seinem  Eifer  und  Spürsinn 
verdanken  wir  eine  ungemeine  Bereicherung  unserer  arabischen  Bibliothek 
—  aber  um  das  genaue  Verständnis  eines  einzelnen  Textes  macht  er 
sich  keine  Sorge. 

So  fruchtbare  Antriebe  nun  auch  ein  Buch,  wie  Sprenger's  Leben 
Muhammed's,  der  Forschung  gegeben  haben  mag,  so  eignet  es  sich  doch 
nach  meinem  Urteil  gar  nicht  dazu,  das  zu  sein,  was  es  gegenwärtig  ist, 
nämlich  das  Buch  über  den  Gegenstand.  Die  genuine  Ueberlieferung 
haben  die  Franzosen  eingeführt,  zuletzt  und  am  besten  Caussin  de  Perceval ; 
gelehrt  zu  haben,  wie  daneben  der  Koran  als  Hauptquelle  für  die  Ge- 
schichte des  Boten  Gottes  zu  verwenden  ist ,  ist  das  Verdienst  Weil's ; 
die  dritte  und  schwierigste  Aufgabe,  nämlich  die  "Wurzeln  des  Islam  im 
Boden  der  älteren  Religionen  aufzudecken,  hat  Sprenger  wohl  mit  grösserem 
Bewusstsein  ihrer  Bedeutung  angegriffen,  ohne  jedoch  grade  für  diesen 
Zweck,  wo  mit  den  arabischen  Quellen  allein  wenig  zu  machen  ist,  hin- 
reichend ausgerüstet  zu  sein.  Grundlegend  ist  also  sein  Buch  nicht;  in- 
dessen würde  darauf  nicht  viel  ankommen.  Die  Hauptsache  ist,  dass 
dasselbe  für  jeden,  der  in  irgend  einer  Hinsicht  gezwungen  ist,  sich  dar- 
auf zu  verlassen  ohne  nachprüfen  zu  können,  ein  gefährliches  Buch  ist. 
Zwar  hat  es  keine  Not,  dass  man  künftig  den  Plural  Ethnoi')  in  die 
griechische  Grammatik,  oder  den  Genitiv  Pharaonos  in  die  Septuaginta 
und  das  Neue  Testament  einführen-),  oder  aus  Strabo  (p.  781)  heraus- 
lesen wird,  es  habe  zwei  Städte  des  Namens  Petra  in  Nordwestarabien 
gegeben^);   auch   die   vielen  falschen  Etymologien*)  und  mancherlei  ähn- 

')  So  übersetzt  Sprenger  regelmässig  das  arabische  '«-jUs>t,  wendet  die 
Form  aber  auch  sonst  mit  einer  gewissen  Vorliebe  an.  Er  scheint  sie 
indirect  von  Abr.  Geiger  bezogen  zu  haben,  vgl.  dessen  Urschrift  S.  151: 
„In  gleicher  Weise  bedient  sich  der  Verf.  des  "2.  Maccabäerbuches  des 
Ausdrucks  o/Xot  für  V~ixn  CJ??  während  ixhrÄ  der  gewöhnliche  Ausdruck 
ist  für  Q^)^  als  NichtJuden." 

■')  I  66. 

*)  I  62:  eine  für  Sprenger's  Methode  höchst  lehrreiche  Auseinandersetzung. 

*)  II  222 :  „die  Benennung  jCjl^s-  Weisswäscher  (für  die  Jünger  Christi) 
ist  von  den  Nabatäern  nach  Mekka  verpüauzt."     Bedenklicher  ist  Abubekr 


26  Vorbemerkung-en. 

liebe  Fehler,  die  ein  jeder  leiclit  vermeidet,  der  durch  eine  Schule  ge- 
laufen ist,  können  keinen  ernstlichen  Schaden  anrichten  und  sind  nicht 
schwer  zu  nehmen.  Bedenklich  ist  nur  das,  dass  Sprenger  bei  dem 
Wälzen  zahlloser  Handschriften  sich  niclit  Zeit  und  Mühe  genommen 
hat,  das  Einzelne  ordentlich  zu  verstehen.  Dies  sollte  man  thun  — 
denn  durch  das  Brüten  über  einer  einzigen  Handschrift  gelangt  man 
z.  B.  nicht  dazu,  die  richtige  Form  seltener  Eigennamen  festzustellen  — , 
aber  jenes  sollte  man  nicht  lassen:  die  Philologie  rächt  sich  für  ihre 
Verachtung.  Für  urteilsfähige  Arabisten  ist  Sprenger's  Werk  eine  reiche 
Fundgrube  von  Material  und  Ideen ;  zur  Orientierung  für  ein  grösseres 
Publicum  aber  ist  es  durchaus  nicht  zu  empfehlen,  obwohl  es  dazu  be- 
stimmt zu  sein  scheint.  Diesen  Zweck  würde  Caussin  de  Perceval's 
Essai  weit  besser  erfüllen,  wenn  er  noch  zu  haben  wäre. 

().  Es  bleibt  mir  zum  Scliluss  noch  übrig  eine  nicht  ganz  geringe 
Zahl  von  nachträglichen  Berichtigungen  hinzuzufügen.  Zu  S.  58  Anm.  1 
vgl.  S.  362  Anm.  1  und  Thren.  5, 5.  Den  S.  70  Anm.  2  angeführten 
Ausdruck  kann  man  nicht  im  Sinne  von  Prov.  30, 20  verstehen ,  da  die 
.'uto.Lc  im  Xadith  nur  den  Bart  zu  bedeuten  scheinen  (fol.  148a);  auch 
Indra  streicht  sich  nach  dem  Trank  des  Soma  den  Bart.  Die  mir  un- 
verständlich gebliebenen  Worte  S.  93  Anm.  4  (Kremer  180,  21  f.)  versteht 
Ahlwardt,  indem  er  alsharafa  im  auffordernden  oder  hinweisenden 
Akkusativ  ausspricht;  'Ubada  treibt  die  auswandernden  Juden  au  und 
sagt:  immer  weiter,  erst  über  die  jetzt  den  Horizont  begrenzende  Höhe, 
dann  über  die  nächste!  S.  125  Z.  29  bitte  ich  zu  corrigieren:  Einige 
Tage  vor  seinem  Tode  war  ihm.  Zu  S.  131  Anm.  1  vgl.  S.  98  :  unter 
der  Palme  im  Hofe  der  Ramla.  Der  Ausdruck  woü  bedeutet  in  der 
Redensart  S.  151  Anm.  1  den  Fuss,  vgl.  *-<cX.'s  ^l^Jj^  bei  'Abdolvahid 
(ed.  Dozy  1881)  19,  13.  In  der  Anm.  2  auf  S.  167  bitte  ich  die  Paren- 
these: „über  diese  Termine  konnte  schwerlich  geschwankt  werden"  zu 
streichen;  über  zwei  Monate  scheint  ursprünglich  eine  Erklärung  von 
^j.r^(  ^J,  J<^  zu  sein,  als  bedeute  das  im  Anfange  des  Jahres, 
d.  h.  im  Muxarram,  welcher  vom  Shavval  durch  zwei  Monate  getrennt 
ist.  Zu  S.  203  Anm.  1:  ^-oLJI  qxj  bedeutet  doch  wohl  einfach  im 
Thorwege.  Auf  S.  223  Anm.  1  ist  Nubaio  das  Richtige,  vgl.  S.  414; 
Suvaibie  war  Emigrant.  Auf  S.  231  Z.  7  ist  Furchtgebet  statt  Früh- 
gebet   beabsichtigt.      Zu    S.  243   Anm.  2:    das    dritte    Geschenk    könnte 

„der  Vater  der  Jungfrau"  (I  407),  nämlich  der  'Aisha,  die  freilich  ebenso 
gut  Bakr  wie  alBikr  crcnannt  werden  konnte,  da  sie  eigentlich  nie  Jung- 
frau gewesen  ist. 


Vorbeiuerknii'jen.  27 

jjüJix  sein;  nacli  lul.  245 a  (S.  124)  lukaiii  M.  gejiaii  an  derselben 
Stelle  bei  seiner  letzten  Pilgcrfalirt  (^«ciJwV^  ^.ccJw  L>J.  Der  arltlunetisclie 
Ansatz  S.  248  Anm.  1  innss  heissen:  lo  mal  27  plus  I  l  ist  gleich  365. 
In  Bezug  auf  die  mir  unklaren  Worte  S.  4o2  Anm.  2  vermutet  Snonck 
Hnrgronje,  sie  seien  eine  Prophezeiung  auf  die  Hinderung,  welche  'Abd- 
allah b.  alZubair  der  Wallfahrt  nach  Mekka  bereitete.  In  Anm.  4  auf 
S.  338  ist  S.  124  statt  S.  111  und  A.  T.  statt  A.  7  beabsichtigt. 

Vorzugsweise  dadurch  wird  das  Sündenregister  angeschwellt,  dass  ich 
nicht  immer  die  nötige  Sorgfalt  auf  die  Richtigstellung  der  in  den  Hand- 
schriften vielfach  verschriebenen  Eigennamen  verwandt  habe.  Für  Abi 
Vagra  S.  78  1.  Abi  Vagza,  für  Abu  Usäma  alGumaxij  S.  81  alGushaniij, 
für  Abu 'Uzair  bint 'Umair  S.  102  bin  'Umair,  für  Sa'd  b.  Zaid  S.  107. 
230.  350  Sa'id,  für  'ümara  b.  Xuzaima  S.  121  b.  Ohazijja,  für  alSuqra 
S.  129  alShnqra,  für  'Abdallah  b. 'Amr  S.  144  b. 'Umar,  für  KuUhum 
S.  148  Umm  Kulthum,  für  Sulaiman  b.  Milxan  S.  15(>  Salim,  für  Rasig 
b.  'Abdalraxman  165  Rubaix,  für  alOharib  S.  184  alBirf.  für  alMaväc 
S.  233  alMaräc,  für  Aslama  b.  Zaid  S.  234  Usäma,  für  Xariga  b.  al- 
Xaut  S.  240  b.  alXarith,  für  Usaid  b.  Abi  Sajjid  S.  243  h.  Abi  Usaid, 
für  'Acim  b.  'Amr  S.  300  b.  'Umar,  für  Thabit  b.  Arqam  S.  312  b. 
'Aqram.  für  alXaggag  alNahvij  S.  326  alBahzij,  für  Xarig  S.  334 
Anm.  4  Xariga,  für  Bishr  b.  Sufjan  S.  358  Busr,  für  Malik  b.  Anas 
S.  358  Anas  b.  Malik,  für  Zubair  S.  362  Z.  3  v.  u.  Zuhair;  für  Abu 
Xathma  S.  107  Abu  Xaithama,  ebenso  (vgl.  S.  294  Z.  12)  in  dem 
Namen  des  Ueberlieferers  Muxammad  b.  Sahl  h.  Abi  Xaithama  —  ob 
auch  bei  Abu  Bakr  b.  Sulaiman  b.  Abi  Xathma,  kann  ich  nicht  ausmachen. 
Für  Mixraz  S.  229  f.  232  ist  auszusprechen  Muxriz,  für  alCamma  S.  66. 
78.84  aICimma,  für  Musavvar  constant  Misvar,  für  Shuraiq  S.  45.  296 
Shariq.  Ferner  'Ccaina  statt  Ghucaina  S.  140,  'ülba  b.  Zaid  statt 
Ghulba  S.  173,  alBarä  b.  Ma'rur  statt  Maghrur  S.  289;  und  Abu  IRaggäl 
statt  Abu  IRigal  oder  Abu  IRaxxal  S.  55.  231,  X'baid  b.  Xagiz  statt 
Gäxiz  S.  141,  Abu  Abs  b.  Gabr  statt  Xair  S.  164,  'Adij  b.  alXijär  statt 
alGabbar  S.  298.  Endlich  Ihn  Ka'b  statt  Abu  Ka'b  S.  207,  'Abdalraxman 
bin  'AbdaFaziz  statt  'Abd.  von  'Abd.  S.  243,  Abu  'Cfair  statt  Ibn  Gliu- 
fair  S.  286,  Abu  Sa'id  statt  Ihn  Sa'id  313. 

Verwechslungen  von  Rijäx  und  Rabäx,  Rabi'  und  Rabi'a,  Sulaim 
und  Sallm,  Sa'd  und  Sa'ld,  Sahl  und  Suhail,  'Abd  und  'Ubaid,  'Amr  'Umar 
und  'Umair,  Ma'mar  und  Mu'ammar,  von  Abu  und  Ibn.  von  'an  und  bin 
u.  dgl.  kommen  noch  öfter  vor;  ich  bitte  die  Register  zu  vergleichen. 
In  Leiden  ist  es  leichter,  die  richtige  Aussprache  unbekannter  Namen 
festzustellen  als  in  Greifswald;  ich  weiss  nicht,  ob  (Sulaiman  b.)  Suxaim 


28  Vorbemerkung'en. 

oder  Sugaim  das  Richtige,  oder  ob  beides  falsch  ist.  In  Ermangelung 
reellerer  Hiilfsmittel  habe  ich  zuweilen  nach  der  Etymologie  gegriffen  und 
deshalb  z.  B.  Salama  (nach  Analogie  von  Areät,  Samara,  Galxa  u.  s.  w.) 
und  Raba'ij  (nach  Analogie  von  Qaiehij ,  Caifij,  als  Nisba  zu  Rabi')  ge- 
schrieben; es  scheint  aber  Salima  (Bux  II  275  Rand)  und  RihMj  überliefert 
zu  sein.  Aehnlich  verhält  es  sich  mit  Gadha*  und  Gidh'.  Dagegen  sind 
Salläm  und  Saläm  zwei  verschiedene  Namen;  bei  Arabern  scheint  Salläm 
gesprochen  werden  zu  müssen  (DMZ  1864  S.  782  Anm.  1),  bei  Juden 
Saläm  (BH.  660,6). 

Mein  Freund  Chr.  Snouck  in  Leiden  hat  mich  durch  einige  Bemer- 
kungen in  Betreff  der  Xaggat  alVadä'  verpflichtet,  vor  allem  aber  habe 
ich  meinem  lieben  Collegen  Ahhvardt  für  eine  Reihe  von  Emendationen 
und  Belehrungen  zu  danken,  die  er  mir  mit  unverdrossener  Liebens- 
würdigkeit mitgeteilt  hat. 

Greifswald,  2.  Mai  1882.  J.  Wcllhausen. 


Uebersicht  der  Feldzüge'). 

Seite 

1)  A.  1  im  Ramacan  der  Zug  des  Xamza 33 

2)  A.  1  im  Sliavval  der  Zug  des  'Ubaida  b.  alXarith  nach  Räbigli  33 

3)  A.  1  im  Dhu-lQa'da  der  Zug  des  Sa'd  b.  Abi  Vaqqäc  nach  al- 
Xarrär 33 

4)*  A.  2  im  Cafar  der  Zug  von  alAbvä      34 

5)*  A.  2  im  Rabf  I  der  Zug  von  Buväe 34 

6)*  A.  2  im  Rabf  I  die  Verfolgung  des  Kurz  b.  Gäbir 34 

7)*  A.  2  im  Gumada  II  der  Zug  von  Dhu-rUshaira 34 

8)     A.  2  im  Ragab  der  Zug  des  'Abdallah  b.  Gaxsh  nach  alNaxla  34 

9)*  A.  2  im  Ramacan  die  Schlacht  von  Badr 37 

10)  A.  2  im  Ramacan  die  Ermordung  der  'Acmä 90 

11)  A.  2  im  Shavval  die  Ermordung  des  Abu  'Afak 91 

12)*  A.  2  im  Shavval  Vertreibung  der  Qainuqa' 92 

13)*  A.  2  im  Dhu-lXigga  der  Saviqzug 94 

14)*  A.  3  im  Muxarram  der  Zug  von  alKudr      94 

15)    A.  3  im  Rabl'  I  die  Ermordung  des  Ihn  alAshraf 95 

16)*  A.  3  im  Rabi'  I  der  Zug  von  Dhu-Amarr2) 99 

17)*  A.  3  im  Gumada  I  der  Zug  von  Buxrän 100 

18)    A.  3  im   Gumada   II  der  Zug   des  Zaid   b.   Xaritha   nach   al- 

Qarada 100 

')  Vakidi  teilt  dieselben  ein  in  47  saräjä  und  27  maghüzi,  die  letzteren, 
d.  h.  die  Züge,  an  denen  der  Bote  Gottes  in  Person  teilnahm,  habe  ich 
mit  einem  Sternchen  versehen.  Vakidi  zählt  sie  zum  Schluss  besonders 
auf,  indem  er  eine  Liste  der  Männer  gibt,  welche  den  Propheten,  während 
er  zu  Felde  lag,  in  Medina  als  Vorbeter  vertraten.  Diese  Liste  selber  zu 
reproducieren  schien  mir  überflüssig. 

^)  Hier  folgt  in  der  Uebersicht  die  weiter  unten  als  No.  ö2  wiederholte  Er- 
mordimg des  Hudhaliten  Sufjan  b.  Xalid  durch  'Abdallah  b.  Uuais  A.  4 
im  Muxarram. 


30  Uebersicht  der  Feldzüge. 

Seite 

19)*  A.  3  im  Shavval  die  Schlacht  von  Uxud 101 

20)*  A.  3  im  Shavval  der  Zug  von  Xamrä  alAsad 149 

21)  A.  4  im  Muxarram  Zug   des   Abu  Salama   h.  'Abdalasad    nach 
Qaean 151 

22)  A.  4  im  Cafar  der  Mord  von  Bi"r  Ma'Qna 153 

23)  A.  4  im  Cafar  der  Mord  von  alRagf 156' 

24)*  A.  4  im  Rahf  I  die  Vertreibung  der  alXacIr 160 

25)*  A.  4  im  Dhu-lQa'da  der  Zug  von  Badr  alMau'id 167 

26)     A.  4  im  Dhu-lXigga  die  Ermordung  des  Abu  Räfi' 170 

27)*  A.  5  im  Muxarram  der  Zug  von  Dhat-alRiqä' 172 

28)*  A.  5  im  Rabi'  I  der  Zug  nach  Diimat  alGandal 174 

29)*  A.  5  im  Slia'ban  der  Zug  von  alMuraisi' 175 

30)*  A.  5  im  Dhu-lQa'da  der  Grabenkrieg 190 

31)*  A.  5  im  Dhu-lQa'da  und  Dhu-lXigga  die  Belagerung   und  Hin- 
richtung der  Quraieha 210 

32)  A.  6  im  Muxarram  die  Ermordung  des  Sufjan  b.  Xalid  alLixjänij  224 

33)  A.  6  im  Muxarram  Zug  des  Muxammad  b.  Maslama  gegen  die 
Qureä 226 

34)*  A.  6  im  Rabi'  I  Zug  gegen  die  Lixjän 226 

35)  *  A.  6  im  Rabi'  II  Zug  von  alGhäba 227 

36)  A.  6  im  Rabi'  II  Zug   des  'Ukkasha   b.   Mixcan   nach  alGhamr  232 

37)  A.  6  im  Rabi'  II  Zug  des  Muxammad    b.  Maslama  nach   Dhu- 
IQacca 232 

38)  A.  6  im  Rabi'  II  Zug  des  Abu  'Ubaida  b.  alGarräx  nach  Dhu- 
IQacca 233 

39)  A.  6  im  Rabi'  II   Zug   des   Zaid  b.   Xaritha   gegen    die   Bann 
Sulaim  in  alGamum  —  beide  in  einem  Monat ') 233 

40)  A.  6  im  Gumada  I  Zug  des  Zaid  nach  alGaraf 234 

41)  A.  6  im  Gumada  II  Zug  des  Zaid  nach  Xisma 234 

42)  A.  6  im  Ragab  Zug  des  Zaid  nach  Vadi-lQura 236 

43)  A.  6  im  Sha'ban  Zug   des  'Abdalraxman   b.  'Auf  nach  Dumat- 
alGandal 236 

44)  A.  ()  im  Sha'ban  Zug  des  Ali  nach  Fadak 237 

45)  A.  6  im  Ramacan  Ermordung  der  Umm  Qirfa 238 

46)  A.  6  im  Shavval  Ermordung  Usair"s  h.  Räzim 239 

')  Dieser  Zug  fehlt  (ebenso  wie  No.  42)  in  der  Ausführung;  dafür  steht  dort 
dann  Zaid's  Zug  nach  aVlc,  der  in  der  Uebersicht  fehlt.  Die  Worte: 
Ijcide  in    einem  Monat  (wobei   man   docli   nur   an  beide  Feldzüge  Zaid's 

denken  kann)  passen  nicht,  wenn  No.  ;!9  in  den  Ral)i'  II,  No.  40  in  den 
Gumada  1,  und  No.  41  in  den  Gumada  II  fiel. 


Uebersiclit  der  Feldzüo^e.  31 

Seite 

A.  6  im  Sliavval  Ilinriclitung  der  'Uraina 240 

A.  ß  im  Dhu-lQa'da  die  Wallfalirt  von  alXudaii)ija 241 

A.  7  im  Gumada  I  der  Zug  nacli  Xaihar 2(54 

A.  7  im  Slia'])ai)  Zug  des  Omar  nach  Turl)a 297 

A.  7  im  Slia'l)an  Zug  des  Abubekr  in  das  Nagd 297 

A.  7  im  Sha'ban  Zng  des  BasliTr  b.  Sa'd  nacli  Fadak  ....  297 

A.  7  im  Ramacan  Zug  des  Glialib  b.  'Abdallali  nacli  alMaifa'a  298 

A.  7  im  Shavval  Zug  des  Basblr  b.  Sa'd  nach  alGiiulh     .    .    .  298 

A.  7  im  Dliu-lQa'da  die  'Umrat  alQacijja BOO 

A.  7  im  Dbu-lXigga  Zug   des  Ibn  Abi  TAugä   gegen  die  Banu 

Sulaim 303 

A.  8  im  Cafar  Zug  des  Ghalib  b.  'Abdallah  nach  alKadld    .    .  307 

A.  8  im  Rabi'  I  Zug  des  Ka'b  b.  'Umair  nach  Dhfit-Aeläx  .    .  308 

A.  8  im  Rabi'  I  Zug  des  Shugä'  b.  Vabl  nach  alSiJ      ....  308 

A.  8  (im  Gumada  I)  Schlaclit  bei  Ährta 309 

A.  8  im  Gumada  II  Zug  des  'Amr  b.  al'Ac  nach  Dhat-alSaläsil  315 

A.  8  im  Ragab  der  Feldzug  des  Laubabsclilagens 317 

A.  8  im  Sha'ban  der  Zug  des  Abu  Qatada  nach  Xacira    .    .    .  318 

A.  8  im  Ramacan  Einnahme  von  Mekka  ') 319 

A.  9  im  Muxarram  der  Zug  des  'Ujaina  gegen  die  Banu  Tamim  385 

A.  9  im  Cafar  der  Zug  des  Queba  b.  'Amir  gegen  die  Xatli'am  387 
A.  9  im  Rabi'  I    der   Zug   des   alCaxxak   b.  Sufjan   gegen   die 

Banu  Kiläb 388 

A.  9  im  Rabi'  II  der  Zug  des  'Alqama  b.  Mugazzaz  nach  Shu'aiba  388 

A.  9  im  Rabi'  II  die  Zerstörung  des  Fuls  durch  Ali     ....  389 
A.  9  im  Ragab  der  Zug  von  Tabuk  (nebst  Xalid's  Zuge  gegen 

Dumat  alGandal) 390 

A.  9  im  Dhu-lXigga  die  Festwallfahrt  des  Abubekr 416 

A.  10  im  Rabi'  I    der    Zug   des    Xalid  b.   alValid    gegen   die 

'Abdalmadän 417  Anm.  1 

A.  10  im  Ramacan  der  Zug  des  Ali  nach  Jemen 417 

A.  10  im  Dhu-lXigga  die  Abschiedswallfahrt  des  Roten  Gottes  421 

A.  11  im  Rabi'  II  Zug  des  'Usama  b.  Zaid  nach  Syrien  .    .    .  433 

')  Vorher  steht  noch:  A.  8  im  Ramacan  Zug  des  Abu  Qatüda  nach  Icam 
(S.  325  Anm.  1).  Es  folgt :  A.  8  im  Ramacan  Zerstörung  der  Götzen  (S.  350  f.), 
A.  8  im  Shavval  der  Zug  Xalid's  gegen  die  Gadlilma  (S.  351),  A.  8  im 
Shavval  die  Schlacht  von  Xunain  (S.  354),  A.  8  im  Shavval  die  Belage- 
mng  von  Täif  (S.  3G8),  ferner  A.  8  die  Festwallfalirt  unter  'Attab  b.  A.sTd 
(S.  381)  oder  ohne  Führung  {^^j^\). 


1. 

A.  1  im  Ramacän  ward  Xamza  mit  30  Mann  zu  Kamel  ausgesandt,  ca 
um  an  der  Küste  einer  von  Syrien  zurückkelirenden  Karawane  der  Mekkaner  6  b 
aufzulauern.  Sie  hatte  aber  eine  starke  Begleitung,  Abu  Gahl  war  dabei 
und  300  Mann.  Die  beiden  Parteien  stellten  sich  gegen  einander  auf,  aber 
der  Guhanit  Magdij  b.  'Amr,  der  mit  beiden  in  Vertrage  stand,  trat  unter- 
handelnd dazwischen  und  verhütete  den  Kampf.  Der  Prophet  war  ihm 
dafür  erkenntlich  und  bezeugte  nachmals  seinen  Dank  gegen  die  Ver- 
wandten Magdij's,  als  sie  nach  Medina  kainen.  Die  Leute  Xamza's  be- 
standen zur  Hälfte  aus  Emigranten,  zur  Hälfte  aus  Medinern;  verschiedene 
Namen  werden  aufgeführt.  —  'Abdalraxman  b.  'Ajjäsh  alMaxzumij  von 
'Abdalmalik  b.  'Ubaid  b.  Sa'id  b.  Jarbü'  von  Sa'id  b.  allMusajjab  und 
'Abdalraxman  b.  Sa'id  b.  Jarbü':  bis  zur  Schlacht  von  Badr  war  keiner 
von  den  Medinern  an  einer  Unternehmung  beteiligt,  weil  M.  glaubte,  sie 
haben  sich  nur  zu  seiner  Verteidigung  verpflichtet,  wenn  er  in  Medina 
angegriffen  würde.     Das  ist  das  Richtige.  —  BH.  419  —  421. 

2. 

A.  1  im  Shavväl  ward  'Ubaida  b.  alXärith  b.  'Abdalmueealib  mit  60  Mann 
zu  Kamel,  lauter  Emigranten,  nach  Eäbigh  gesandt  und  traf  dort  auf  eine 
Karawane,  die  von  Abu  Sufjän  und  200  Mekkanern  begleitet  war,  am 
Wasser  Axjä.  Sa'd  b.  Abi  Vaqqäc  war  der  erste,  der  im  Islam  einen 
Pfeil  abschoss;  er  schoss  seinen  ganzen  Köcher  leer  und  traf  jedesmal 
einen  Menschen  oder  ein  Kamel.  Dann  aber  gingen  beide  Parteien  ihres 
Weges,  ohne  dass  es  zu  einem  Kampfe  kam.  Nach  Hm  Abi  Sabra  hat 
Sa'd  zur  Verfolgung  der  fliehenden  Mekkancr  aufgefordert,  'Ubaida  aber 
nicht  gewollt.  —  BH.  416  —  418. 

3. 

A.  1  im  Dhu-lQa'da  ward  Sa'd  b.  Abi  Vaqqäc  mit  20  oder  21  Emi- 
granten   nach    alXarrär,   nahe   bei   Xumm,    geschickt   um    einer   mekkan. 

o 

Vukidi,  Mnhanimed.  O 


34  AlNaxla  A.  2. 

Karawane  dort  aufzulauern.    Als  er  am  Morgen  des  5.  Tages  hinkam,  war 
sie   schon   tags  vorher  vorbeigezogen;   sie   w'eiter  zu  verfolgen   war  ihm 
verboten.    So  nach  Abu  Bakr  b.  Ismall  b.  Muxammad  b.  Sa'd  von  'Amir 
7  a  b.  Sa'd  von  Sa'd  selber.  —  BH.  422  423. 

4. 

A.  2  im  Cafar  versuchte  M.  in  alAbwä ')  eine  mekk.  Karaw^ane  abzu- 
fangen; jedoch  vergebens.  Er  blieb  15  Tage  aus  und  schloss  in  dieser 
Zeit  schriftlich  einen  Vertrag  mit  den  Banu  Camra  b.  Kinäna.  —  BH. 
415  416. 

5. 

A.  2  im  Rabi'  I  zog  M.  nach  Buväe  (drei  Poststationeu  von  Medina, 
in  der  Gegend  von  Dhu-Xushub)  um  eine  Karawane  von  2500  Kamelen 
abzufangen,  bei  der  sich  Umajja  b.  Xalaf  mit  100  Mann  befand.  — 
BH.  421. 

6. 

A.  2  im  Rabi'  I  verfolgte  M.  den  Fihriten  Kurz  b.  Gäbir,  der  über 
das  Weidevieh  in  alGammä  hergefallen  war,  bis  nach  Badr,  ohne  ihn  zu 
erreichen.  —  Vgl.  BH.  423. 

7. 

A.  2  im  Gumäda  II  „zog  er  zu  Feld  um  den  Karawanen  der  Quraish 
auf  ihrem  Hinwege  nach  Syrien  aufzulauern.  Er  forderte  Freiwillige  auf 
und  rückte  aus  mit  150  Mann,  nach  anderen  waren  es  200.  Er  hatte 
Kunde  davon,  dass  die  Karawane  Mekka  verlassen  habe  um  nach  Syrien 
zu  reisen;  die  Quraish  hatten  ihr  Geld  und  Gut  zusammengeschossen  um 
es  in  diese  Karawane  zu  stecken.     Er  ging  also  durch  den  Hohlweg  der 

Banu  Dinar  nach  Bujfit  alSuqjä das  ist  der  Feldzug  von  arUshaira."  -)  — 

BH.  421  422. 

8. 
AlNaila,  A.  2  im  Ragab. 

M.  bestellte  beim  Nachtgebet  den  'Abdallah  b.  Gaxsh  bewaffnet  auf 
den  andern  Morgen  früh  zu  sich;  als  er  hinkam,  fand  er  eine  Anzahl 
anderer  Emigranten  da,  über  die  ihm  das  Commando  gegcl)en  wurde.    Er 

')  Daneben  lag  Vaddän  (fol.  132h),  wonach  dieser  Zug  ebenfalls  genannt 
wird.  In  Ezech.  27,1!)  stehen  vor  'pilj^Q  wahrscheiulicli  keine  Orts-,  son- 
dern Waarennameu. 

^)  Ich  habe  wörtlich  übersetzt  um  zu  zeigen,  dass  der  Schluss,  der  in  beiden 
Hss.  gleichlautet,  verstümmelt  ist.  Bujüt  alSuqja  war  eine  Vorstadt  von 
Medina  und  wahrscheinlich  nur  der  Sammelplatz  der  Auszieheudea. 


AINaxla  A.  2.  35 

erhielt  Befehl,  die  Nagdstrasse  cinzusciilagen  in  der  Riciitung  auf  Kakijja, 
und  wenn  er  zwei  Nächte  gereist  sei,  ein  ihm  übergebenes  Schreiben  zu 
öffnen  —  es  war  ein  Blatt  von  xaulanitischem  Lcder  und  Ubaij  b.  Ka'b 
hatte  es  geschrieben.  Bei  Bi'r  Ibn  Cumaira  erbrach  und  las  er  es  ;  es 
stand  darin:  „Reise  bis  du  ins  Thal  von  Naila  kommst  im  Na- 
men Gottes  und  mit  seinem  Segen ,  zwing  aber  keinen  deiner  Gefährten 
mitzuziehen,  sondern  richte  mit  denen  die  dir  folgen  meinen  Befehl  aus, 
bis  du  ins  Thal  von  Naxla  kommst,  und  laure  dort  der  Karawane 
der  Qurashiten  auf  ').  Alle  seine  Gefährten  erklärten  sich  bereit  ihm 
zu  folgen.  Als  er  nach  Naxla  kam,  waren  die  Mekkaner  mit  ihrer  Ka- 
rawane schon  da.  Sie  schöpften  Verdacht  gegen  die  muslimischen  Rei- 
senden; um  sie  zu  beruhigen,  Hess  sich  'Ukkäsha  den  Kopf  scheren  und 
zeigte  sich  ihnen  so.  —  BH.  423  424. 

'Amir  b.  Rabi'a:  ich  schor  ihn,  die  Absicht  Väqid's  und  'Ukkasha's  7b 
war,  ihnen  den  Glauben  beizubringen,  wir  seien  Pilger,  da  es  der  heilige 
Monat  war. 

Dadurch  sicher  gemacht  Hessen  sie  die  Kamele  weiden  und  kochten 
ab.  Die  Muslime  aber  Avaren  im  Zweifel  was  sie  thun  sollten.  „Warten 
wir  heute  noch  sie  anzugreifen,  so  sind  sie  morgen  im  heil.  Gebiete; 
greifen  wir  sie  aber  an,  so  geschieht  es  im  heil.  Monate."  Es  meinten 
zwar  einige,  es  stehe  nicht  fest,  ob  der  Ragab  nicht  schon  vorüber  sei; 
die  anderen  aber  sagten:  wir  wissen  nicht  anders  als  dass  heute  noch 
heiliger  Monat  ist,  und  wir  sind  nicht  gesonnen  ihn  zu  profanieren  wegen 
irgend  eines  Gelüstes  dem  ihr  gerne  nachgäbet.  Endlich  drangen  die 
weltlich  Gesinnten  doch  durch.  Väqid  b.  'Abdallah  ging  voran  und  tötete 
Amr  b.  alXacramij  mit  einem  Pfeilschuss;  darauf  erfolgte  ein  allgemeiner 
Angriff  der  Muslime.  Sie  machten  Xakam  b.  Kaisän  und  'Uthmän  b. 
'Abdallah  b.  alMughlra  zu  Gefangenen,  während  des  Letzteren  Bruder 
Naufal  entkam;  die  Karawane  trieben  sie  als  Beute  fort.  —  BH.  424  425. 

*AHj  b.  Jazid  b.  'Abdallah  b.  Vahb  b.  Zam'a  alAsadij  von  s.  Vater 
von  s.  Base  von  ihrer  Mutter  Karlma  bint  alMiqdäd  von  alMiqdäd  b. 
'Amr:  ich  nahm  alXakam  gefangen;  unser  Anführer  wollte  ihn  töten, 
aber  auf  mein  Verlangen  wurde  sein  Schicksal  in  Äluhammeds  Hand  ge- 
legt. M.  forderte  ihn  zum  Islam  auf;  er  wollte  aber  nicht  gleich,  so 
dass  Omar  schon  die  Geduld  verlor  und  bat  ihm  den  Kopf  abschlagen 
zu  dürfen,  damit   er  zu   seiner  Mutter,  dem   Nichts,   heimkehre -j.     Als 

')  iji^-'s  -^  UiJ  J^-o-Xs  Ä.i..>^vi  Q.-iJ  ,  <r''-'  c*-^'  -*^  lauten  die  ge- 
sperrten Worte  auf  arabisch. 

-)  i5o34-i!  ka\  J!  (»^^^  vgl.  lob  1,21.  Ps.  9,18  und  zu  Xj^^J5  (Sur. 
101,6)  vielleicht  inP- 

3* 


36  AlXaxla  A.  2. 

aber  M.  das  nächsteinal  Omar  wiedersah,  hatte  Xakam  inzwischen  den 
Islam  angenommen. 

Omar:  ich  schämte  mich  sehr,  aber  ich  hatte  in  redlichem  Eifer  ge- 
handelt. Seine  Bekehrung  war  aufrichtig  und  er  fiel  als  Märtyrer  bei 
Bi'r  MaTuia.  —  BH.  426. 

Muxammad  b.  'Abdallah  von  alZuhrij:  nachdem  M.  dem  Xakam  den 
Islam  erklärt  hatte,  legte  jener  das  Bekenntnis  ab.  Da  sagte  M.  zu 
seinen  Gefährten:  hätte  ich  eurem  Rath  zufolge  ihn  getötet,  so  wäre  er 
jetzt  in  der  Hölle. 

Also  sie  trieben  die  geraubten  Kamele,  die  Leder,  Wein  und  Rosinen 
aus  Täif  führten,  nach  Medina.  Die  Mekkaner  warfen  dem  M.  die  Ent- 
weihung des  heil.  Monats  als  Treubruch  vor;  jedoch  die  dortigen  Muslime 
sagten,  der  Ueberfall  sei  im  Sha'bän  geschehen.  M.  liess  die  Beute  un- 
verteilt  (als  Vaqf)  und  sagte,  er  habe  nicht  befohlen  im  Ragab  zu 
kämpfen.  —  BH.  425. 

Ihn  Abi  Sabra  von  Sulaimän  b.  Sugaim:  er  hatte   überhaupt  nicht 
zu  kämpfen,  sondern  nur  Nachricht  einzuziehen  befohlen.  —  BH.  424. 
4  a  Darüber  waren  die  Beteiligten  sehr  niedergeschlagen,  zumal  sie  nun 

auch  von  den  anderen  Muslimen  hart  angelassen  wurden.  Ganz  Medina 
brodelte  ^vie  ein  Kessel,  und  die  Juden  machten  ihre  "VVitze  mit  den 
Namen  der  Angreifer  und  des  Gefallenen,  als  seien  sie  ominös').  — 
Die  Quraish  aber  schickten  zu  M.  um  ihre  beiden  Gefangenen  zu  lösen, 
aber  erst  nach  der  Rückkehr  Sa'd's  und  'ütba's  nahm  er  das  Lösegeld 
an,  40  Unzen  Silber  für  jeden.  —  BH.  425  426. 

Abu  Bakr  (u.  s.  w.  wie  in  No.  3)  von  Sa'd  b.  Abi  Vaqqäc:  ich  ritt 
abwechselnd  mit  'Utba  b.  Ghazvän  auf  seinem  Kamele.  In  Buxrän,  auf 
dem  Hinwege,  entlief  es  uns  und  wir  suchten  es  zwei  Tage;  hernach 
■  konnten  wir  die  anderen  nicht  wiederfinden  und  kamen  erst  einige  Tage 
später  als  sie  nach  Medina  zurück,  ohne  bei  Naxla  dabei  gewesen  zu 
sein.  Von  Mulaixa  bis  Medina,  sonst  drei  Tagereisen,  ritten  wir  ununter- 
brochen einen  Tag  und  eine  Nacht '^);  wir  hatten  keinen  Mundvorrath; 
wenn  es  uns  zu  arg  w^ard,  assen  wir  'Icähblätter  und  tranken  Wasser 
dazu.     Nach  unserer  Rückkehr  nahm  M.  das  Lösegeld  an^).  —  BH.  424. 

'Urnar   b.   'üthmän  alGaxshij   von   s.  Vater  von   Muxammad   b.  'Ab- 

')  SJü   hier  ausnahmsweise  im  schlechten  Sinne. 

> 
2)  Kj^   Gauhari  I  107,4  der  Bulaqer  Ausgabe. 

^)  |*^bLs  UxiJ^j  Uli  statt  ^\S^  Kremer  9,21.  Ich  werde  fortan  bei 
diesen  Citaten  gewöhnlich  nur  die  Seiten-  und  Zeileuziffer  geben;  sie  be- 
ziehen sich  immer  auf  Kremeis  Ausgabe. 


l'.adr  A.  2.  37 

dallah  b.  Gaxsli:  'Abdallah  b.  Gaxsh  verteilte  die  Beute  nach  Abzug  des 
Fünften,  noch  bevor  Sur.  8,42  geoffenbart  war.  —  BH.  425  426. 

Muxamraad  b.  Jaxjä  b.  Sahl  von  Muxammad  b.  Sahl  b.  Abi  Xathma 
von  Räfi'  b.  XadTg  von  Abu  Burda  b.  Nijär:  M.  sequestrierte  die  Beute 
von  Naxla  und  verteilte  sie  erst  zusammen  mit  der  von  Badr. 

In  Anlass  der  Vorwürfe  über  die  f^iitweihnng  des  heil.  Monats  er- 
schien Sur.  2,214 ').  —  BH.  425. 

Ma'mar  von  alZuhrij  von  'ürva:  M.  bezahlte  das  Blutgeld  für 
'Amr  b.  alXacramij  und  hielt  den  Ragab  nach  wie  vor  heilig,  bis  Sur.  9 
proklamiert  wurde. 

Ibn  Abi  Sabra  von  'AbdalmagTd  b.  Sahl  von  Kuraib  von  Ibn  'Abbäs : 
M.  bezahlte  kein  Blutgeld.     Das  ist  nach  Vakidi  die  herrschende  Meinung. 

Abu  Ma'shar :  'Abdallah  b.  Gaxsh  ward  zuerst  Amir  alMu'minln  ge- 
nannt, 

Verzeichnis    der    acht   (nicht    12    oder   13)  Teilnehmer    an    diesem  4b 
Zuge.  —  BH.  423. 

9. 

Badr,  A.  2  am  Freitag  17.  Ramacän. 

Als  M.  vernahm,  dass  die  Karawane")  aus  Syrien  zurückkomme, 
schickte  er  öalxa  b.  'Ubaidallah  und  Sa'id  b.  Zaid  auf  Beobachtung  aus, 
10  Tage  ehe  er  selber  aufbrach.  Sie  gingen  nach  alNaxbär  bei  Xaurä; 
dort  nahm  sie  der  Guhanit  Kashad  gastlich  auf,  und  als  die  Karawane 
vorüberzog,  brachte  er  sie  auf  einen  Hügel  hinauf,  von  wo  sie  sie  beob- 
achteten^). Den  Leuten  der  Karawane  versicherte  er,  da  sie  ihn  fragten, 
die  Luft  sei  rein  von  Spionen  M.'s.  Am  anderen  Morgen  gingen  die 
beiden  zurück,  von  Kashad  bis  Dhu-lMarva  geleitet.  Sie  kamen  aber 
erst  am  Tage  von  Badr  in  Medina  an  und  trafen  M.  auf  dem  Rückmarsch 
in  Turban  —  die  Karawane  hatte  den  Weg  an  der  Küste  sehr  rasch  zu- 
rückgelegt, Tag  und  Nacht  reisend.  Dem  Kashad  erwies  sich  M.  hernach- 
mals  dankbar  und  belehnte  seinen  Neffen  mit  Janbu',  da  er  selbst  als 
alter  Mann  das  Anerbieten  ablehnte. 

M.  bot  die  Seinen  auf,  manche  waren  sehr  bei  der  Hand,  viele  aber 
wollten  nichts  von  dem  Zuge  wissen,  und  es  erhub  sich  Gerede  und 
Streit  darüber.     Wer    zurückblieb,   ward   nicht  getadelt,   weil    man   auf 

2)  Die  von  No.  7. 

3)  U^L>I  12,20     \J^iXi  13,1. 


38  Badr  A.  2. 

Beute  und  nicht  zum  Kampfe  auszog;  es  waren  darunter  auch  aufrichtige 
und  eifrige  Muslime,  wie  Usaid  b.  Xucair.  —  BH.  428. 

Zum  Sammelplatz  machte  M.  alBuqa'  d.  i.  Bujüt  alSuqjä  vor  Mediua, 
dort  hielt  er  am   Sonntag   1'2  Ramacan   Musterung  und  wies  7  zu  junge 
Leute  zurück. 
5  a  Abu  Bakr  (u.  s.  w.  wie  No.  3)  von  Sa'd  b.  Abi  Vaqqäc:  mein  Bruder 

'Umair  versteckte  sich  um  der  Musterung  zu  entgehen,  ward  aber  her- 
vorgezogen und  als  erst  16 jährig  zurückgewiesen.  Da  er  aber  anfing  zu 
weinen,  aus  Sehnsucht  nach  dem  Martyrium,  ward  er  doch  mit  gelassen 
und  fiel  bei  Badr. 

Abu  Bakr  b.  'Abdallah  von  'Ajjäsh  b.  'Abdalraxmän  alAshga'ij: 
M.  trank  damals  zuerst  aus  dem  Brunnen  von  Bujüt  alSuqjä.  —  Dasselbe 
wird  noch  durch  eine  andere  Tradition  bezeugt,  von  'AbdaFaziz  b.  Mu- 
xammad  von  'Amr  b.  Abi  'Amr.  —  Derselbe  von  Hishäm  b.  'Urv^a  von 
'ürva  von  'Äisha :  seitdem  Avard  ihm  das  Trinkwasser  immer  von  dort 
geholt. 

Ihn  Abi  Dhi'b  von  alMaqburi  von  'Abdallah  b.  Abi  Qatäda  von  s. 
Vater:  M.  verrichtete  das  Gebet  bei  Bujüt  alSuqjä  und  sagte:  segne, 
0  Gott,  die  Leute  von  Medina  an  Scheffel  Mass  und  Früchten;  mach  uns 
den  Aufenthalt  darin  lieb  und  verleg  die  Fieberluft  nach  Xümm;  ich 
mache  ihr  Gebiet  i)  unverletzlich,  wie  Abraham  das  von  Mekka.  —  BH.  414. 

Von  hier  schickte  M.  'Adij  b.  Abi  Zughbä  und  Basbas  b.  'Amr  auf 
Kundschaft  voraus.  'Abdallah  b.  'Amr  sagte  zu  M. ,  Bujüt  alSuqjä  als 
Musterungsplatz  sei  von  guter  Vorbedeutung ;  von  da  seien  sie,  die  Banu 
Salama,  einst  gegen  die  Juden  von  Xusaika  (—  alDhubäb),  damals  die 
mächtigsten,  gezogen  und  haben  sie  so  gedemütigt,  dass  die  übrigen  Juden 
seit  der  Zeit  gefügig  geworden  seien.  Ebenso  erzählte  der  alte  'Amr  b. 
alGamüx  in  Xurbä  seinem  Sohne  Xalläd,  von  alBuqa'  sei  man  einst  gegen 
Xuzaika  gezogen;  Xallad  berichtete  ihm,  dass  M.  den  Ort  jetzt  alSuqjä 
umgenannt  habe.  Es  Avar  Xallads  Absicht,  den  Brunnen  zu  kaufen,  aber 
Sa'd  b.  Abi  Vaqqäc  kam  ihm  zuvor  und  kaufte  ihn  um  2  junge  Kamele-). 

Sonntag  Abend  brach   M.   auf,    mit  305  Mann   (ausserdem  bekamen 
5b  noch  8  Zurückgebliebene  Los  und  Anteil)  und  70  Kamelen:  2  —  4  Mann 
ritten  abwechselnd  auf  einem  Kamele,  Muhammed  zusammen  mit  Ali  und 
Marthad  u,  s.  w.  —  BH.  433. 

1)  LgAÄj*^  f-yjo  L«  14,18.  Nach  dem  Qamus  unter  ».-Jj-i  ist  nj^  =  »y>-; 
vgl.  fol.  124 a  li;2a  und  Bux.  I  2G2,  2.  19  (Bulaqcr  nicht  vokal.  Ausgabe  in 
3  Bd.)  2G4,16. 

2)  iOyj,v.o^o    ^^^   ir),3:     o^;.>Üp    lx   15,10. 


Ba.lr  A.  2.  39 

'Ubaid  b.  Jaxjä  von  MuTidh  b.  Rifä'a  von  Rifä'a  b.  Räfi':  ich  teilte 
mich  mit  meinem  Bruder  Xalläd  und  Tbaid  b.  Zaid  b.  'Ämir  in  ein  noch 
junges  Kamel ;  in  alRaiixä  wollte  es  nicht  weiter  '),  bis  M.  es  mit  seinem 
Ablutionswasser  begoss ;  nach  der  Rückkehr  ward  es  dem  Gelübde  meines 
Bruders  gemäss  geschlachtet  und  das  Fleisch  als  Almosen  verteilt. 

Jaxjä  b.  'AbdaFaziz  b.  Sa'id  b.  Sa'd  b.  'Ubäda:  Sa'd  b.  'übada  stellte 
20  Reitkamele. 

Abu  Bakr  (u.  s.  w.  wie  No.  3)  von  Sa'd  b.  Abi  Vaqqäc:  ich  konnte  8  a 
am  besten  von  allen  ohne  Kamel  fertig  werden  -) ,  ich   war  der  rüstigste 
Fussgänger  und  der  beste  Schütze,  ich  ritt  keinen  Schritt  weder  hin  noch 
zurück. 

M.  betete  beim  Aufbruch  für  seine  Leute,  dass  ihnen  Kamele  u.  s.  w. 
gegeben  werden  möchten;  und  es  geschah  so.  Er  setzte  über  die  Fuss- 
gänger den  Qais  b.  Abi  Ca'ca'a  und  trug  ihm  auch  auf  die  Ausziehenden 
zu  zählen.  Er  nahm  den  "Weg  über  al'Aqiq  und  alMuktamin  nach  Baexä 
Ibn  Azhar;  dort  machte  er  bis  zum  anderen  Morgen  Halt  unter  einem 
Baume  und  betete  in  einer  von  Abubekr  errichteten  Moschee. 

Muxammad  b.  Bigäd  von  s.  Vater  von  (dessen  Grossvater)  Sa'd  b. 
Abi  Vaqqäc:  in  Turban  zeigte  mir  M.  eine  Gazelle,  zielte  mit  als  ich 
anlegte,  und  Avar  sehr  erfreut  als  ich  traf.     Das  Fleisch  ward  verteilt. 

Zwei  Pferde  hatten  die  Muslime,  eins  (alSail)  gehörte  dem  Marthad, 
das  andere  (Sabxa)  alMiqdäd.  Darüber  folgen  noch  zwei  Spezialtradi- 
tionen  der  betreffenden  Familien. 

Die  mekkanische  Karawane  war  1000  Kamele  stark,  fast  jeder  Qu- 
rashit  hatte  sich  dabei  beteiligt,  sei  es  auch  nur  mit  geringem  Einsatz '). 
Es  sollen  50  000  Dinare  darin  gesteckt  haben ;  zumeist  der  Familie  des 
Sa'id  b.  alÄc  Abu  Uxaixa  gehörig,  entweder  eigen  oder  geliehen  auf  die 
Hälfte  des  Gewinns.  Die  Banu  Maizüm  sollen  200  Kamele  und  4 — 5000 
Mithqäl  Gold  dabei  gehabt  haben,  alXärith  b.  'Ämir  b.  Naufal  und  Umajja 
b.  Xalaf  jeder  1000  Mithqal,  die  Banu  'Abdmanäf  (nach  Hishäm  b.  'Umära 
b.  Abi  IXuvairith)  10000  Mithqal.  Es  waren  mehrere  Karawanen,  die  den 
einzelnen  mekk.  Familien  gehörten,  in  dieser  Karawane  vereinigt^);  der 
Markt,  wohin  die  Handelsreise  ging,  war  Gaza. 

')  \jj   jlij  18,11. 

=)  sUi     ».J^    ^ül     ^^jS    19,7   vgl.  250,13.  251,20f.  275,21.      Kremer: 

these  words  give  no  meauing  etc. 
3)  Ich    vermute    &.s'l>J(    j^IjJj   20,22.     Der  Kamelsstrick  steht  für  einen  ganz 

geringen  Wert.     Die  Hss.  bieten  nichts  Gescheites. 
*)  Daher  wechselt  der  PI.  mit  den  Sg.  in  No.  7.    Vgl.  überhaupt  198,17  ff. 


40  Badr  A  2. 

ib  'Abdallah  b.  Ga'far  von  Abu  'Ann,  dem  Freigelassenen  Misvar's,  von 

Mairama  b.  Naufal:  in  Syrien  erfuhren  wir  durch  einen  Gudhamiten, 
dass  M.  uns  schon  auf  dem  Hinwege  aufgepasst  habe  (No.  7)  und  jetzt 
auf  unsere  Rückkehr  warte,  und  dass  er  mit  den  Arabern  an  der  Strasse 
gegen  uns  sich  ins  Vernehmen  gesetzt  habe.  Wir  waren  also  voll  Be- 
sorgnis als  wir  aufbrachen  und  schickten  Camcam  b.  'Amr  um  Hülfe  nach 
Mekka.  —  'Amr  b.  al'Äc  erzählt  etwa  dasselbe;  der  Gudhamit  habe  sie 
in  alZarqä  in  der  Gegend  von  Ma'än  getroffen.  Die  Begleiter  der  Kara- 
wane waren  unbewaffnet. 

Da  schickten  sie  den  Ghifariten  Camcam,  den  sie  auf  dem  HinAvege 
mit  seinen  zwei  Kamelen  für  20  Mithqal  gedungen  hatten,  nach  Mekka 
ab ;  Abu  Sufjän  trug  ihm  auf  was  er  thun  und  sagen  sollte.  Nach  einigen 
geschah  das  erst  in  Tabük.  Es  waren  30  Qurashiten  bei  der  Karawane.  — 
BH.  428. 

Unterdessen  hatte  'Atika  bint  'Abdalmueealib  einen  Traum,  den  sie 
ihrem  Bruder  aPAbbäs  erzählte:  ein  Kamelreiter  hielt  in  alAbeax  und 
schrie  laut:  herbei,  ihr  Saumseligen,  rückt  aus  zu  eurer  Todesstätte;  binnen 
drei  Tagen!  Ebenso  rief  er  auch  auf  dem  Dach  der  Ka'ba  und  auf  dem 
Abu  Qubais.  Zuletzt  rollte  er  einen  grossen  Stein  vom  Abu  Qubais  herab, 
der  zersprang  am  Fusse  des  Berges,  und  es  war  kein  Haus  in  Mekka, 
wo  nicht  ein  Stück  davon  einschlug.  —  BH.  428  429. 

'Amr  b.  aFÄc:  ich  sah  dies  Alles,  ich  sah  in  unserem  Hause  ein 
Stück  von  dem  Stein.  —  Die  Quartiere  der  Bann  Häshim  und  der  Bann 
Zuhra  wurden  übrigens  nach  den  Traditionisten  verschont. 

Als  aFAbbäs  am  anderen  Morgen  den  Umlauf  um  die  Ka'ba  machte, 
ward  er  von  Abu  Gahl  (Abu  IXakam,  'Amr  b.  Ilishäm,  Ihn  alXanohalijja) 
wegen  des  Traumes  zur  Rede  gestellt;  er  hatte  nicht  still  geschwiegen. 
Er  versuchte  sich  dumm  zu  stellen,  kam  damit  aber  nicht  durch.  Abu 
.  Gahl  sagte:  ist  es  nicht  genug,  ihr  Banu 'Abdahnueealib,  dass  eure  Söhne 
Propheten  spielen,  nun  auch  noch  eure  Töchter!  nun  wir  wollen  drei 
Tage  warten;  erfüllt  sich  dann  'Atika's  Traum  nicht,  so  wollen  wirs 
euch  zur  Strafe  schriftlich  festsetzen,  dass  ihr  die  lügeuliaftcste  Familie 
unter  den  Arabern  seid.  —  BH.  429. 

Al'Abbäs  antwortete  zornig'),  aber  Abu  Gahl  behielt  das  letzte  Wort: 

9a  unser  Geschlecht  und  eures  waren  im  Wettstreit  der  Ehre;  ihr  machtet 

Anspruch  auf  die  Siqäja  und  die  Xigäba  und  die  Nadva  und  die  Rifäda  — 

daraus  machten  wir  uns  nichts;  nun  aber  wollt  ihr  auch  noch  einen  Pro- 

')  Zu    \X^\     Ji^sui    o    'J.",14   vol.  .59,11.  60,22   und   das   Scholion    zu   BH. 
442,11. 


Badr  A.  2.  41 

pheten   vor   uns    voraus   haben?   bei    alLal    und  aTUzza,    das   geben   wir 
nimmer  zu! 

ATAbbäs  ging  ärgerlicli  darüber,  dass  er  'Atika\s  Traum  in  Abrede 
gestellt  hatte,  zu  Hause;  dort  machten  ihm  die  Weiber  Vorwürfe  über 
seine  Feigheit,  er  versprach,  wenn  Abu  Gabi  noch  einmal  so  etwas  sage, 
so  wolle  er  ihm  gehörig  dienen.  —  Bll.  429. 

Am  folgenden  Tage  sagte  Abu  Gahl:  nun  ist's  ein  Tag,  am  nächsten: 
nun  sind's  zwei,  am  dritten:  nun  sind  es  drei! 

Am  Morgen  des  3.  Tages  kam  aFAbbäs  gereizt  zur  Ka'ba  und  wollte 
eben  auf  Abu  Gahl  zugehen,  als  dieser  plötzlich,  in  der  Richtung  auf 
das  Thor  der  Banu  Salim,  davon  lief  —  weil  er  den  Hülferuf  des  von 
der  Karawane  abgesandten  Boten  gehört  hatte.  Canicam  schrie  unten  im 
Thal  von  Mekka :  herbei,  ihr  Kinder  Luaij  b.  Ghälib,  zu  Hülfe  zu  Hülfe, 
ihr  erreicht  die  Karawane  kaum  noch!  Dabei  hatte  er  dem  Kamele  die 
Ohren  abgeschnitten,  den  Sattel  verkelu-t  herumgelegt  und  sich  den  Kittel 
hinten  und  vorn  zerrissen.  —  BH.  429  430. 

Ehe  er  ankam,  sah  er  im  Schlaf  auf  seinem  Kamele,  wie  er  zu  er- 
zählen pflegte,  dass  das  Thal  von  Mekka  bis  oben  hin  von  Blute  floss. 
Es  W'ird  gesagt,  dass  der  Satan  in  Gestalt  des  Suräqa  b.  Ga'sham  zuerst 
Alarm  gemacht  habe,  und  Camcam  erst  hinterher.  'Umair  b.  Valib:  der 
Satan  schrie  durch  die  Zunge  Camcams  und  Hess  uns  keine  Ruhe  bis 
wir  ausrückten.  Xaklm  b.  Xizäm:  es  war  der  Satan,  wir  konnten  nichts 
dagegen  machen '). 

Da  rüsteten  sie  sich  und  Hessen  einer  vom  andern  ab,  und  wer  nicht 
selber  mitging,  stellte  einen  Vertreter.  —  BH.  430. 

Während  die  Quraish  im  Allgemeinen  über  den  Traum  der  'Atika 
niedergeschlagen  waren,  freuten  sich  die  Banu  Häshim,  dass  er  einge- 
troffen war.  Die  Rüstungen  dauerten  3  oder  2  Tage ;  die  Vermögenden 
unterstützten  die  Aermeren  durch  Lieferung  von  Waifen  und  Reitkamelen. 
So  besonders  Suhail  b.  'Amr,  Zam'a  b.  alAsvad,  Ou'aima  b.  'Adij.  Die  '-H) 
Söhne  Abu  Sufjäu's,  Xanehala  und  'Amr,  feuerten  zwar  auch  die  Leute 
an  auszurücken,  trugen  aber  nichts  zu  den  Kosten  bei,  weil  sie  über  ihr 
väterliches  Vermögen  nicht  verfügen  durften.  Der  Duilit  Naufal  b.  Mu'ävija 
empfing  von  'Abdallah  b.  Abi  Rabi'a  500  und  von  Xuvaieib  b.  'AbdaFuzza 
200  oder  300  Dinare,  um  die  Unvermögenden  mit  Waffen  und  Kamelen 
auszustatten "). 

1)  UxLj   (J  25,4.  7. 

-)  25,22 :  wenn  die  Muslime  die  Karawane  erbeiiten,  so  werden  sie  ehe  ihrs  euch 
verseht  auch  Mekka  erobern.  26,6 f.:  er  vertrat  sie  bei  ihrer  Familie  liinsicht- 
iich  des  Unterhalts        er   sorffte  in  ihrer  Abwesenheit  für  deren  Unterhalt. 


42  Badr  A.  2. 

Jeder  Qurashit  rückte  aus  oder  stellte  einen  Vertreter;  nur  Abu 
Laliab  that  beides  nicht,  trotz  allem  Drängen;  wegen  des  Eindrucks,  den 
'Atika's  Traum  auf  ihn  machte.  Nach  anderen  schickte  er  an  seiner 
statt  seinen  Schuldner  aFÄc  b.  Hishäm  und  erliess  ihm  dafür  die  Schuld. 
—  BH.  430. 

Der  christliche  Sklav  'Addäs  beschwor  seine  Herren,  'Utba  und  Shaiba 
die  Söhne  RabiVs,  nicht  mitzugehen;  mit  Thränen,  aber  umsonst. 
Hubal,  vor  dem  Umajja  b.  Xalaf,  'ütba  und  Shaiba  losten,  verbot  den 
Auszug;  aber  Abu  Gahl  brachte  sie  dazu  ihn  trotzdem  zu  unternehmen. 
Noch  nach  dem  Aufbruch  zog  Zam'a  b.  alAsvad  in  Dhü-0uvä  zweimal  ein 
verbietendes  Los,  bis  er  im  Zorn  die  Pfeile  zerbrach  Aveil  sie  lögen;  in 
dieser  Meinung  bestärkte  ihn  Suhail  b.  'Amr  und  sagte,  dem  'Umair  b. 
Vahb  sei  es  auch  so  gegangen.  —  Musa  b.  Camra  b.  Sa'id  von  seinem 
Vater:  Abu  Sufjan  hatte  den  Mekkanern  entboten,  sie  sollten  nicht  erst 
das  Los  fragen.  —  Muxammad  lt.  'Abdallah  von  alZuhrij  von  Abu  Bakr 
lOa  b.  Sulaiman  b.  Abi  Xathma  von  Xakim  b.  Xizäm :  ich  zog  sehr  ungern 
aus,  da  ich  jedesmal  ungünstig  loste;  in  Marr  alöhahrän  schlachtete  Abu 
Gahl  ein  Kamel,  dessen  Blut  lebendig  war  und  all  unsere  Zelte  bespritzte ; 
auf  der  weissen  Höhe  (oberhalb  von  Fagg)  warf  sich  'Addäs  den  beiden 
Söhnen  Rabi'as  zu  Füssen  um  sie  festzuhalten,  und  die  Thränen  liefen 
ihm  über  die  Wangen,  noch  nachdem  sie  fort  waren ;  al'Äc  b.  Munabbih, 
der  ihn  so  traf,  hörte  von  ihm  ein  beredtes  Zeugnis  zu  Gunsten  Muhammeds 
und  ward  infolge  dessen  gläubig,  zweifelte  dann  aber  doch  noch,  beteiligte 
sich  am  Kampfe  und  fiel.  —  'Addäs  soll  nach  Mekka  zurückgekehrt  sein, 
in  Wahrheit  fiel  er  bei  Badr. 

Vor  der  Schlacht  bei  Badr  war  Sa'd  b.  Mu'ädh  in  Mekka  bei  Umajja 
b.  Xalaf;  Abu  Gahl  kam  und  machte  dem  Umajja  Vorwürfe,  dass  er 
einen  Mann  beherberge '),  der  Muhammed  bei  sich  aufgenommen  und  den 
Mekkanem  den  Krieg  erklärt  habe.  Da  sagte  Sa'd:  red  was  du  willst, 
eure  Karawanen  müssen  ja  doch  an  uns  vorbei!  und  als  ihm  sein  AVirth 
solche  Drohung  verwies,  versetzte  er  dem:  und  dich  hat  M.  zu  töten 
geschworen.  Aus  Angst  davor  hatte  nuji  Umajja  keine  Lust  auszurücken ; 
aber  als  'Uqba  b.  Abi  Mu'aio  mit  einer  Räucherpfanne  und  Abu  Gahl 
mit  Schminktopf  und  Pinsel  ankamen  um  ihn  wie  eine  Frau  zu  lie]iandeln-> 
schämte  er  sich  und  kaufte,  um  sich  für  den  Feldzug  beritten  zu  machen, 
von  den  Banu  Qushair  um  300  Dirham  den  besten  Kamelhengst,  den  er 
kriegen  konnte.  Der  fiel  hernach  dem  Xubaib  b.  Jasäf  als  Beute  zu.  — 
BH.  430. 

Niemand  zog  weniger  gern   ins  Feld  als  alXärith   b.  'Amir,  aber   er 

')  ^ixj-i  29,5. 


Badr  A.  2.  43 

wagte  nicht  sich  auszuschliessen').  In  Baen  Jägig  erzählte  ihm  Camcam 
seinen  Traum  (s.  fol.  9a).  „Hätte  icli  das  früher  gehört,  so  wäre  ich 
keinen  Schritt  gegangen."  Nun  aber  Avar  es  zu  spät.  —  Also  gerade  die  lüb 
verständigsten  Mekkaner  alXarith,  Umajja,  'Utba  und  Shaiba  waren  dem 
Unternehmen  im  Grunde  abgeneigt,  wie  u.  a.  auch  daraus  hervorgeht,  dass 
sie  keinem  Unvermögenden,  der  sich  an  sie  wandte,  Beihülfe  zu  seiner 
Ausrüstung  gewährten.  Aber  der  Einfluss  Abu  GahPs  überwog,  neben  ihm 
waren  'Uqba  b.  Abi  Mu'aie  und  alNacr  b.  alXarith  b.  Kaiada  die  eifrigsten 
Dränger. 

Ehe  sie  auszogen,  wollten  sie  sich  aber  versichern,  dass  die  Stadt 
nicht  in  ihrer  Abwesenheit  von  ihren  Feinden  überfallen  würde  —  wie 
besonders  'Utba  besorgte,  im  Gegensatz  zu  Abu  Gabi.  Der  Satan  in  Gestalt 
des  Suräqa  b.  Ga'sham  alMudligij  zerstreute  ihre  Besorgnisse,  indem  er 
sie  in  seinen  Schutz  nahm  und  sie  dadurch  vor  dem  Angriff  der  Banu 
Bakr  b.  Kinäna  sicherte.  Nach  Jazid  b.  Firäs  alLaithij  von  Shuraik  b.  Abi 
Namir  von  'Aeä  b.  Jazid  alLaithij  war  die  Veranlassung  der  Feindschaft 
ZAvischen  Bakr  und  Quraish  folgende.  Ein  Sohn  des  Xacf  b.  alAxjaf,  von 
dem  qurash.  Geschlecht  Ma'lc  b.  'Ämir  b.  Luaij,  ein  lockiger  hübscher 
Junge,  kam  auf  der  Suche  nach  einem  verlaufenen  Kamel  durch  Caganän. 
Dort  traf  ihn  der  Häuptling  der  Banu  Bakr,  'Amir  b.  Jazid,  und  fragte  ihn, 
wem  er  gehöre.  Als  er  es  erfahren  hatte,  sagte  er  zu  den  Seinen:  habt 
ihr  noch  eine  Blutforderung  unter  den  Quraish  ausstehen?  wer  diesen 
Jüngling  für  seinen  erschlagenen  Verwandten  tötet,  macht  damit  nur  sein 
Recht  bezahlt'-').  Darauf  setzte  ihm  ein  Bakrit  nach  und  schlug  ihn  tot. 
Die  Qurashiten  stellten 'Arnir  darüber  zur  Rede;  er  antwortete,  es  sei  nur 
Vergeltung  geübt;  dabei  Hessen  sie  es  bewenden,  da  ihnen  nicht  viel  an 
dem  Jungen  lag.  Als  aber  dessen  Bruder  Mikraz  einst  'Amir's  in  Marr 
alOhahran  ansichtig  wurde,  stürzte  er  auf  ihn  los  und  erschlug  ihn  mit 
seinem  eigenen  Schwerte,  welches  er  dann  in  der  Nacht  darauf  an  der 
Bekleidung  der  Ka'ba  aufhing').     Zur  Rache   dafür  waren  nun  die  Banu 

')    V_^  29,-21  eig.  Fett,  dann  Kraft,  YermGffen:   Gauh.  II  100,14.  —  29,22 

i^\  ^^\  r-<.  —  30,1  Jc?l  s^j-i  '^-^'-J  wie  36,16.  Vgl.  50,5:  ich  be- 
schwöre euch  diese  strahlenden  Gesichter  nicht  jenen  Schlaugeugesichtern 
gleich  und  gegenüber  zu  stellen;  näml.  im  Kampfe. 

2)  ^j.:^\  31,18, 

^)  Die  Worte  32,4 f.  müssen  bedeuten:  „'Amir  Hess  sein  Kamel  niederknien, 
er  war  mit  seinem  Schwert  umgürtet;  da  kam  Mikraz  mit  demselben  (mit 
'Amir's  eignem  Schwert)  über  ihn  und  erschlug  ihn".  Vgl.  BH.  431,17. 
18.  In  dem  Liede  BH.  432,4  ff.,  welches  auch  Vakidi  32,8  erwähnt,  findet 
sich  nichts  von  diesem  doch  sehr  eigentümlichen  Umstände.     ..Ich  nahm 


44  Badr  A.  2. 

Bakr  parat,  zwei  oder  drei  der  edelsten  Qurashiten  zu  töten  —  daher  an- 
fänglich die  Besorgnis  vor  ihnen.  —  EIL  430 — 432. 
IIa  Von  dieser  Sorge  befreit  rückten  die  Qurashiten  eilig  ans,  voller  Ge- 

pränge (Sur.  8,49),  die  Speere  in  die  Luft  werfend,  begleitet  von  drei 
Sklavinnen  mit  Pauken,  die  ihnen  an  jedem  Tränkplatz  was  vorsangen. 
Es  waren  950  Mann,  700  Kamele,  100  Pferde;  wer  ein  Pferd  hatte,  hatte 
auch  einen  Panzer,  aber  auch  unter  denen  die  zu  Fuss  kämpften  waren 
einige  gepanzert.  Die  Banu  Maxzüm  stellten  allein  30  Pferde  (und 
180  Mann  35,6);  ihr  Führer  Abu  Gahl  hatte  das  grosse  Wort  gegen  Mu- 
hammed. 

Als  Abu  Sufjan  mit  der  Karawane  in  die  Nähe  von  Medina  kam,  Hess 
er  die  Kamele  in  der  sehr  dunklen  Nacht,  an  deren  Morgen  er  eigentlich 
in  Badr  eintreffen  wollte,  hinter  (d.  h.  westlich  von)  Badr  halten,  um 
allein  voranzugehen  und  erst  zu  recognoscieren.  Die  Kamele  aber,  ob- 
wohl sie  nicht  durstig  sein  konnten,  wollten  durchaus  weiter  zum  Wasser 
von  Badr  und  konnten  nur  mit  grösster  Mühe  zurückgehalten  werden  '). 

Die  zwei  Kundschafter  M.'s,  'Adij  und  Basbas,  hörten  in  einem  Ge- 
spräch zweier  Mädchen  am  Brunnen  von  Badr  die  von  Magdij  (No.  1) 
bestätigte  Aeusserung  fallen,  dass  die  Karawane  am  nächsten  oder  über- 
nächsten Tage  zu  erwarten  sei,  und  meldeten  das  dem  M.  in  'Irq  alOhabja-'). 
—  BH.  436  437. 

Kuthajjir  b.  'Abdallah  b.  'Amr  b.  'Auf  alMuzanij  von  s.  Vater  von 
s.  Grossvater,  einem  der  Weiner:  M.  erzählte,  Mose  und  70000  Israeliten 
mit  ihm  seien  auch  über  Fagg  alRauxä  gezogen  und  haben  das  Gebet  ver- 
richtet in  der  Moschee  von  'Irq  alOhabja. 

Während  die  Karawane  zurückblieb,  kam  Abu  Sufjan  in  aller  Frühe 
nach   Badr   und   fragte  Magdij   aus^).     Jener  sagte,  ihm  sei  nichts.  Ver- 
dächtiges  vorgekommen,    nur   zwei   Kamelreiter  haben   an   der   und    der 
Hb  Stelle  Halt  gemacht  und  dann  Wasser  geschöpft.    Abu  Sufjan  fand  Dattel- 

mich  für  ihn  zusammen  und  warf  meine  Brust  auf  einen  voUgerüsteteu 
kampfgeübten  Mann  und  erwies  mich  nicht  als  Erzeugnis  unedler  Eltern, 
als  mein  Herz  (rü'i,  Kr.  220,22)  und  seines  au  einander  geschmiegt  waren." 
Es  ist  nicht  unmöglich,  dass  die  Erzählung  mit  ihrem  verdrehten  Wortlaut 
aus  dem  Liede  hervor-  und  durch  mehrere  Stufen  des  Misverstäuduisses 
hindurchgegangen  ist.  Gegen  die  Echtheit  des  Liedes  wüsste  ich  nichts 
vorzubringen,  obwohl  es  allerdings  wenig  Individuelles  hat. 


)  ^  ß  33,6. 

)  Ich  vermute  34,5  j*ijtJ''  eher  als  ^.SXi. 


'■*)  Ui!  statt  Ljl  33,15.      !,».iit  33,16 


P.adr  A.  2.  45 

kerne  im  Mist  der  Kamele,  erkannte  daraus,  dass  sie  von  Medina  waren, 
und  führte  nun  die  Karawane  eilig  seitwärts '),  an  der  Küste  her,  indem 
er  Badr  links  liegen  Hess.  —  BH.  437. 

Indessen  machten  die  Qurashiten  auf  ihrem  Marsch  an  jeder  Tränk- 
stätte Halt  und  thaten  sich  gütlich  an  geschlachteten  Kamelen.  Noch  jetzt 
dachten  Ttha  und  Shaiba,  deren  einer  dem  anderen  'Atika's  Traum  er- 
zählte^), daran  umzukehren;  aber  Abu  Gahl  brachte  sie  davon  ab. 

In  alGuxfa  sah  Guhaim  b.  alCalt  aus  der  Familie  alMueealib  im  Traum 
einen  Reiter,  der  ihm  eine  Anzahl  der  edelsten  Mekkaner  als  gefallen  oder 
gefangen  meldete ,  darauf  einem  Kamele ,  das  er  mit  sich  führte ,  in  die 
Gurgel  hieb  und  es  unter  die  Zelte  des  Lagers  laufen  Hess:  keines  blieb 
übrig,  das  nicht  von  dem  Blute  bespritzt  wäre.  Der  Traum  ward  be- 
kannt, aber  Abu  Gahl  verhinderte,  dass  er  Eindruck  machte:  Guhaim  sei 
noch  so  ein  Prophet  von  den  Banu  'IMueealib.  —  BH.  437. 

Auch  'Utba  und  Shaiba,  die  gern  wieder  umgekehrt  wären,  wusste 
er  festzuhalten,  indem  er  sie  bei  der  Ehre  griff. 

In  alGuxfa  bekamen  sie  durch  den  Boten  Abu  Sufjans,  Qais  b.  Imrual-  i2a 
qais,  die  iSachricht,  dass  die  Karawane  geborgen  sei,  setzten  aber  auf 
Betreiben  Abu  GahFs  den  Marsch  doch  fort  und  schickten  nur  die  Sän- 
gerinnen zu  Hause.  Als  der  Bote  das  dem  Abu  Sufjan  in  alHadda  zurück- 
meldete, sagte  er,  Abu  Gahl  gefalle  sich  gar  zu  sehr  als  Führer  des 
Ganzen.  Abu  Gahl  sagte:  wir  wollen  erst  nach  Badr  (da  war  eine  Fest- 
feier,  mit  der  ein  Markt  verbunden  war)  und  da  drei  Tage  bleiben,  uns 
etwas  vorsingen  lassen  und  uns  gütlich  thun  —  das  wird  Eindruck  auf 
die  Araber  machen,  dass  sie  Respect  vor  uns  bekommen.  —  BH.  437  438. 

In  alGuxfa  kam  alFurät  b.  Xajjän  aPIglij,  den  die  Mekkaner  dem 
Abu  Sufjan  entgegen  gesandt  hatten,  zu  ihnen  zurück  ohne  jenen  ge- 
troffen zu  haben;   er  machte  den  Feldzug  mit,  hatte  es  aber  zu  bereuen. 

'Abdalmalik   b.   Ga'far  von   Umm   Bakr  bint  alMusavvar  von  ihrem 
Vater:    alAxnas    (Ubaij  b.  Shuraiq)   bewog    die   Banu   Zuhra,    100  Mann 
wenn    nicht    weniger,   jetzt    wieder    umzukehren;    er    wusste    es    listio- 
so    einzuricliten,    dass    ihr   Zurückbleiben    zunächst     nicht    auffiel  ^)    —  i2b 
BH.  438. 

')    »^JkC     i(wSa-k      V«>../k3    34,15. 

2)  l^j'Jö  nach  \S'S3^. 

5)  Auf  alAxnas  wird  ein  Lied  bezogen,  worin  dieser  Name  vorkommt;  und 
dies  Lied  wird  dem  'Adij  zugeschrieben,  weil  darin  Basbas  angeredet  wird. 
„Vorwärts  mit  den  Kamelen,  o  Basbas;  die  Tiere  dürfen  nicht  aufge- 
halten werden,  sondern  sie  anzutreiben  auf  den  Weg  ist  das  gescheiteste; 
Gott  hat  Sieg  beschert  und  alAxuas  hat  sich  davon  gemacht."    BH.  457  458, 


46  Bach-  A.  2. 

Abu  Bakr  b.  'Abdallah  von  Abu  Bakr  b.  'Umar  b.  'Abdalraxman 
b.  'Abdallah  b.  'Ümar  b.  alXaeeäb:  die  Banu  'Adij  kehrten  an  der  Höhe 
von  Lift  Avieder  um,  indem  sie  seitwärts  zur  Küste  abbogen,  und  recht- 
fertigten sich  darüber  vor  Abu  Sufjtän,  als  er  sie  zur  Rede  stellte.  — 
Nach  Vakidi  kehrten  die  Banu  Zulira  in  alGuxfa  um,  die  Banu  'Adij  aber 
später  auf  dem  Wege.  —  BH.  438. 


Am  Morgen  des  14.  Ramacan  war  M.  in  'Irq  alGhabja.  Dort  ward 
ein  Beduine  vor  ihn  gebracht;  als  der  ihn  den  Boten  Gottes  nennen 
hörte,  fragte  er  ihn,  womit  seine  Kamelin  trächtig  gehe  '),  und  erhielt 
darauf  von  Salama  b.  Saläma  eine  unfläthige  Antwort,  die  M.'s  Unwillen 
erregte.  —  BH.  433. 

Mittwoch  den  15.  kam  M.  nach  alRauxä  und  betete  am  Brunnen  da- 
selbst. —  'Abdalmalik  b.  'AbdaFaziz  von  Abcän  b.  Cälix  von  Sa'id  b. 
alMusajjib :  am  Schluss  des  Gebets  (Vitr)  wünschte  er  einzelnen  der 
Feinde  den  Untergang,  für  andere  bat  er  um  Rettung.  Er  pries  das 
Thal  von  Rauxä  und  nannte  es  Sagäsig. 

In  aPAqlq  waren  die  beiden  Mediner,  Xubaib  b.  Jasäf  und  Qais  b. 
alMuxarrath,  zum  musl.  Heere  gestossen,  aber  als  annoch  Heiden  zurück- 
13a  gewiesen.  Xubaib  nun  kam  in  alRauxä  wieder  an  und  legte  das  Glau- 
bensbekenntnis ab,  um  mit  zu  dürfen.  Der  andere  bekehrte  sich  erst 
später  und  fiel  bei  Uxud. 

M.  hatte  nur  noch  1  oder  2  Tage  nach  dem  Auszuge  das  Fasten 
(des  Ramacan)  gehalten;  die  Anderen  aber  brachen  es  nicht  eher,  als 
bis  er  es  ihnen  ausdrücklich  gebot. 

Kurz  vor  Badr  bekam  M.  die  Nachricht  vom  Anzüge  des  mekk. 
Heeres  und  hielt  nun  einen  Kriegsrath  -),  wobei  es  ihm  vorzüglich  darauf 
ankam,  die  Stimmung  der  Mediner  zu  erforschen,  die  zu  einem  Kampf 
ausserhalb  ihrer  Stadt  eigentlich  nicht  verpflichtet  waren.  Sa'd  b.  Mu'ädh 
versicherte  ihn,  dass  sie  ihm  unbedingt  und  überall  hin  Folge  leisten 
würden,  dessen  ungeachtet  dass  der  Anlass,  zu  dem  man  ursprünglich 
ausgezogen  sei  (nämlich  die  Karawane  abzufangen),  jetzt  vielleicht  nicht 
mehr  bestehe  ^).  —  BII.  434  435. 

')  ob  mit  einem  mänul.  oder  weibl.  Füllen. 

2)  43,14f.:  bei  Gott  sie  werden  ihren  Trotz  nicht  aufgeben,  sondern  mit  dir 
kämpfen;  also  richte  dich  darauf  ein  imd  rüste  dich  da.-.n.  44,1  bis  Birk 
alGhimäd  ^=^  bis  ans  Ende  der  Welt  (fol.  133a).  Es  ist  gewiss  ein 
mythischer  Ort,  wenngleich  die  muslimischen  Gelehrten  seine  Lage  in 
Arabien  so  gut  anzugeben  wissen  wie  die  von  Iram  'Äd. 

=<)  44, 10  f. 


Badr  A.  2.  47 

Muxammad  b.  Cälix  von  'Acim  b.  'Cmar  o.  Qatäda  von  MaxniUd  b. 
Labid:  Sa'd  sagte,  auch  die  zurückgebliebenen  Mediner  seien  von  der 
gleichen  Hingebung  für  M.  beseelt  und  würden  mitgezogen  sein,  hätten 
sie  ahnen  können,  dass  es  zum  Kampf  kommen  werde.  Daran  schloss  i3b 
er  den  Vorschlag,  eine  Zweighütte  für  M.  zu  bauen,  in  der  er  während 
der  Schlacht  sich  aufhalten  solle,  und  dort  Kamele  für  ilm  bereit  zu 
halten,  auf  denen  er  im  ungünstigen  Fall  fliehen  könne.  —  BH.  439 
440;  vgl.  unten  fol.  14  b. 

Darauf  gab  M.  den  Seinen  Befehl  vorzurücken,  eröffnete  ihnen,  Gott 
habe  ihm  einen  der  beiden  Teile  (die  Karawane  oder  das  Heer  der  Mek- 
kaner Sur.  8,  7)  versprochen,  und  zeigte  ihnen  die  Stellen,  wo  die  und 
die  Mekkaner  erschlagen  werden  sollten.  Daraus  nahmen  sie  ab,  dass 
die  Karawane  entrinnen  und  es  zum  Kampf  kommen  w^erde.  —  BH.  435. 

Abu  Isma'il  b.  'Abdallah  b.  'Aeijja  b.  'Abdallah  b.  Unais  von  s.  Vater: 
von  jetzt  an  w^irden  die  Fahnen  aufgebunden  und  die  Waffen  gezeigt. 

Von  alRauxä  ging  M.  den  Hohlweg  bis  alXablratän,  wo  er  betete; 
dann  ging  er  bald  am  rechten  bald  am  linken  Ufer  des  Vadi,  bis  er  über 
das  Xaif  weggehend  die  Höhe  aMu'tarica  erreichte  und  hier  weiter  ging 
auf  alTajjä.  —  BH.  433  434  435. 

M.  war  allein  mit  nur  einem  Begleiter  vorausgeritten;  in  alTajjä  traf 
er  den  Camriten  Sufjan  und  fragte  ihn  aus.  Aber  auf  dessen  Gegenfrage, 
wer  er  denn  selber  sei,  gab  er  ihm  eine  Antwort,  die  keine  Antwort 
war.  —  Die  beiden  Heere  waren  dicht  bei  einander,  ohne  es  zu  wissen; 
ein  Sandhügel  trennte  sie.  —  BH.  435  436. 

Gebetet  hatte  M.  in  alDabba,  dann  in  Sajir,  dann  in  Dhat-Agdäl, 
dann  auf  dem  Xaif  bei  'Ain  aFAlä,  dann  in  alXabiratan  ').  Dort  liess 
er  sich  die  ominösen  Xamen  der  beiden  Berge  und  ihrer  Bewohner  nennen 
(=  BH.  434,5 — 8).  Von  da  auflirechend  kreuzte  er  das  Xaif  um  es  links 
liegen  zu  lassen  und  über  die  Mu'tarica  zu  gehen.  Hier  trafen  ihn  Basbas 
und  'Adij  und  brachten  ihm  Meldung.  —  BH.  434;   vgl.  fol.  IIa, 


Am  Abend   von   Freitag  17.  R.   machte  M.   im  Vadi  Badr   Halt  und 
schickte  vier  der  Seinen  aus,   welche  die  Wasserholer  der  Quraish  beim 

0  Xaif  ist  der  untere  sandige  Teil  der  Thallehne;  vielleicht  ist  auch  alMu'tarica 
so  ein  technisches  Terrainwort.  —  AlXabTratäni  sind  die  beiden  Berge, 
zwischen  denen  alCafrü  liegt  BH.  434,5  ff.  Nach  alCafrä  wird  bekanntlich 
Badr  zubenannt,  welches  kein  bewohnter  Ort  war,  so  wenig  wie  'Arafa 
(BH.  6G7,20  alvassu  Inazä'u).  Vakidi  nennt  die  ganze  Gegend  alCafri. 
Vgl.  143,5. 


48  Badr  A.  2. 

Brunnen  am  Fuss  des  ölmraib,  eines  kleinen  Berges,   überfielen  nnd  ein 
Ha  paar  davon  fingen,  während  die  meisten  entkamen.  —  BH.  436. 

Unter  den  Entkommenen  war  'Ugair;  der  brachte  den  Mekkanern 
die  erste  Kunde,  dass  M.  in  der  Nähe  sei,  indem  er  im  Lager  schrie: 
herbei,  ihr  Kinder  Ghalib,  der  Sohn  Abu  Kabsha's  und  seine  Leute  haben 
eure  Wasserholer  abgefangen.  —  Xakim  b.  Xizäm:  wir  waren  zusammen 
beim  Schmause,  als  wir  aber  den  Ruf  hörten,  war  es  aus  mit  dem  Ver- 
gnügen. 'Utba  und  ich  verabredeten  die  Nacht  "Wache  zu  halten,  aus 
Furcht  vor  einem  plötzlichen  Ueberfall.  Abu  Gahl  aber  wollte  nicht  be- 
wacht sein  und  ging  mit  den  Seinen  abseits,  obwohl  es  regnete  '). 

Die  drei  gefangenen  Knechte  bekannten  wer  sie  wären,  aber  die 
Muslime  glaubten  ihnen  nicht.  Sie  hofften,  sie  gehörten  zur  Karawane 
Abu  Sufjan's  und  prügelten  sie  so  lange  bis  sie  das  wirklich  vorgaben. 
Derweil  hatte  M.  gebetet;  als  er  fertig  war,  misbilligte  er  das  Verfahren 
gegen  die  Gefangenen  und  verhörte  sie  dann  selber.  Er  erfuhr  von  ihnen, 
dass  die  Qurashiten  hinter  dem  Sandhügel  lagerten,  dass  sie  alle  Tage 
zwischen  9  und  10  Kamele  schlachteten  —  woraus  er  auf  eine  Stärke 
von  900 — 1000  Mann  schloss  —  dass  kein  Mann  bei  Verstand  und  Jahren") 
sich  von  dem  Zuge  ausgeschlossen  habe,  dass  aber  die  Banu  Zuhra  und 
'Adij  unterwegs  umgekehrt  seien.  —  BH.  436. 

AlXubäb  b.  alMundhir  rieth  das  Lager  an  den  den  Qurashiten  nächst- 
gelegenen  Brunnen   zu  verlegen    und    dort  eine   Tränke   anzulegen .    die 
übrigen  Brunnen  aber  zu  verschütten.  —  BH.  439. 
14  b  Ihn  Abi  Xabiba  von  Dävud  b.  alXucain  von  Ikrima  von  Hm 'Abbäs: 

Gabriel  billigte  den  Rath. 

'Ubaid  b.  Jaxja  von  Mu'ädh  b.  Rifä'a  von  Rifä'a:  es  regnete  die 
Nacht  bei  uns  nur  so  viel,  dass  dadurch  der  tiefe  Sand  etwas  fest  wurde, 
bei  den  Mekkanern  aber  so  stark,  dass  sie  nicht  fort  kommen  konnten; 
zwischen  uns  und  ihnen  lag  ein  Sandhügel.  —  BH.  439. 

Die  Muslime  schliefen  ermüdet  ein,  der  Regen  that  ihnen  nichts.  — 
AlZubair  b.  arAvväm:  ich  wollte  mich  zusammennehmen,  aber  der  Schlaf 
warf  mich  zu  Boden  ^);  den  andern  ging  es  auch  so.  —  Sa'd  b.  Abi 
Vaqqäc:  mein  Kinn  hing  mir  auf  die  Brust;  ehe  ichs  merkte  lag  ich  auf 
der  Seite.  —  Rifira  b.  Räfi':  ich  träumte  und  verrichtete  die  Waschung 
am  Endo  der  Nacht. 

')  Ich  vermute  iü!  vor  yt^  47,14,  imd    /vJCjI.^,   q./i  17,17. 

2)  ^b    io  47,15f.  —  47,17   \J>^^    Ö^U^     v^i^aJI    =  ihr    Edelstes    und 
Iimerstes. 

3)  ^j^J^]    ^^    J^Jl^  49,20. 


Badr  A.  2.  49 

Nach  dem  Verliör  der  gefangenen  Knechte  wurden  'Ammär  b.  Jäsir 
und  Ihn  MasTid  auf  Kundschaft  ausgesandt  und  kehrten  zurück  mit  der 
Meldung,  dass  unter  den  Femden  Verwirrung  herrsche.  Am  anderen  Mor- 
gen entdeckte  Nubaih  (oder  s.  Bruder  Munabbih)  b.  alXaggäg  im  mekk. 
Lager  die  Spur  der  beiden.  Er  rief  aus:  Muhammed  ist  da  mit  euren 
eignen  Thoren  und  mit  den  Thoren  von  Medina,  gebet  Acht,  morgen  beim 
Zusammenstoss ,  und  schonet  eure  Jungen,  nehmt  euch  aber  die  Mediner 
vor!  Auch  ein  Kampflied  citirte  er:  „der  Hunger  lässt  uns  keine  Ruhe, 
wir  müssen  sterben  oder  töten" ;  das  passte  aber  schlecht  zur  Lage,  denn 
sie  hatten  die  Nacht  vorher  zehn  Kamele  verschmaust  —  wie  Muxammad 
b.  Jaxja  b.  Sahl  b.  Abi  Xathma  von  Naufal  b.  Mu'avija  berichtet. 

Maxmüd  b.  Labid:  es  wurde  für  M.  eine  Zweighütte  beim  Brunnen 
gebaut,  in  die  er  mit  Abubekr  hineinging,  während  Sa'd  b.  Mu'ädh  davor 
Wache  hielt.  —  BH.  439  440. 

Jaxja  b.  'Abdallah  b.  Abi  Qatäda  von  'Abdallah  b.  Abi  Bakr  b.  Xazm : 
M.  stellte  die  Seinen  auf,  noch  ehe  die  Quraish  Halt  machten.  Die  Tränke,  ija 
welche  die  Muslime  beim  Brunnen  angelegt  hatten,  war  von  dem  Herum- 
werfen der  Eimer  trübe  geworden ').  Seine  Standarte  übergab  M.  dem 
Muc'ab  b.  'ümair,  dass  er  damit  an  eine  ihm  bezeichnete  Stelle  vorgehe, 
um  sie  dort  aufzustellen.  Die  Muslime  sahen  nach  Westen,  die  Mekkaner 
nach  Osten  gegen  die  Sonne;  jene  hielten  am  nördlichen,  diese  am  süd- 
lichen Ufer  (Sur.  8,43)  des  Vadi.  Den  Rath,  höher  im  Vadi  hinaufzugehen, 
weil  ihm  dann  der  Wind  günstig  sei,  lehnte  M.  ab.  Offenbarung  von 
Sur.  8,9. 

Mu'ävija  b.  'Abdalraxmän  von  Jazid  b.  Rümän  von  'Urva:  als  M. 
die  Truppen  in  Richtung  brachte,  stiess  er  Saväd  b.  Ghazijja,  weil  er 
vortrat,  mit  einem  Pfeile  vor  den  Bauch.  Als  sich  jener  darüber  beklagte 
und  Vergeltung  von  ihm  verlangte,  entblösste  er  seinen  Bauch  und  sprach: 
nimm  dir  Vergeltung!  Statt  dessen  umarmte  und  küsste  ihn  Saväd. 
Wegen  seines  Benehmens  befragt  antwortete  er:  ich  fürchte  zu  fallen  und 
wünsche  dich  zu  guter  letzt  zu  küssen^).  —  M.  pflegte  seine  Aufstellung 
so  gut  zu  richten,  als  ob  er  Pfeile  damit  grade  machen  wollte.  — 
BH.  444. 

Musa  b.  Ja'qüb  von  Abu  IXuvairith  von  Muxammad  b.  Gubair  b. 
Mue'im  von  einem  der  Banu  Aud :  Ali  erzählte  zu  Kufa  in  einer  Predigt, 
er  habe,  als  er  grade  Wasser  aus  dem  Brunnen  von  Badr  schöpfte,  drei 
starke  Winde  vorüberrauschen  hören;  das  seien  Gabriel,  Michael  und  Sa- 

')  51,8  vaqadhfi  fihi  'l-äuijati?  st.  estr.  getrennt  durch  fihi?   Wegen  des  vor- 

aufgehenden  alsagari  kann  vaqadhfi  nicht  indeterminiert  sein. 
-)  3  zu  streichen  in    ..L  52,8. 

Väkidi,    Muhammed.  4 


50  Badr  A.  2. 

rafel  gewesen  mit  je  1000  Engeln.     Bei  der  Verfolgung  der  Feinde  habe 
ihm  M.  sein  Pferd  zu  reiten  gegeben;   er  habe   sich   zuerst  kaum  darauf 
15b  gehalten,    dann    aber    so   tapfer  drein  gehauen,   dass  sein  Arm  bis   zur 
Achsel  roth  von  Blut  geworden. 

Den  rechten  Flügel  der  Muslime  befehligte  Abubekr,  die  Reiterei  der 
Mekkaner  Zam'a  b.  alAsvad.  —  Jaxja  b.  alMughira  b.  'Abdalraxman  ^on 
s.  Vater:  alXarith  b.  Hisham  befehligte  die  Reiterei  der  Ungläubigen, 
Hubaira  b.  Abi  Vahb  den  rechten,  Zam'a  den  linken  Flügel.  —  Nach  an- 
deren befehligte  alXarith  b.  'Ämir  den  rechten,  'Amr  b.  'Abd  den  linken 
Flügel.  —  Muxammad  b.  Cälix  von  Jazid  b.  Ruman,  und  Ihn  Abi  Xabiba 
von  Dävud  b.  alXucain:  es  werden  keine  Namen  für  die  Obersten  der 
Abteilungen  des  Propheten  und  der  Mekkaner  genannt,  das  ist  nach  Vakidi 
das  richtige. 

Muxammad  b.  Qudäma  von  'Umar  b.  Xusain  :  die  grosse  Fahne  des 
Gottesboten,  die  Fahne  der  Emigranten,  trug  Muc'ab  b.  'Umair;  die  der 
Xazrag  trug  alXubäb  b.  alMundhir,  die  der  Aus  trug  Sa'd  b.  Mu'ädh. 
Die  drei  Fahnen  der  Mekkaner  wurden  getragen  von  Abu  'Aziz,  alNacr 
b.  alXarith,  und  Galxa  b.  Abi  Galxa.     BH.  432. 

Es  folgt  eine  Rede,  welche  der  Prophet  vor  der  Schlacht  gehalten 
haben  soll  '). 

Muxammad  b.  'Abdallah  von  alZuhrij  von  'Urva.  und  Muxammad  b. 
Calix  von  'Äcim  b.  'Umar  und  Jazid  b.  Ruman :  als  M.  die  Mekkaner  das 
Thal  herabkommen  sah,  Zam'a  zu  Pferd  voran  um  ihnen  einen  Lagerplatz 
16  a  zu  suchen,  betete  er  um  den  Sieg  über  sie.  Als  er  'Utba's  ansichtig  wurde, 
der  auf  einem  grossen  Kamelhengste  ritt,  sagte  er,  der  sei  der  beste  von 
allen,  und  wenn  sie  dem  folgten,  wären  sie  auf  dem  rechten  Wege.  — 
BH.  440. 

Muxammad  b.  'Abdallah  von  alZuhrij  von  'Abdallah  b.  Mälik:  Aimä 
b.  Raxca  hatte  durch  einen  seiner  Söhne  den  durchziehenden  Mekkanern 
10  Schlachtkamcle  geschickt  und  sich  auch  zu  bewaffneter  Hülfe  erboten, 
die  sie  jedoch  ablehnten^).  —  BH.  440. 

'Abdalraxman  b.  alXarith  von  s.  Grossvater  'Ubaid  b.  Abi  'Ubaid 
von  Xufäf  b.  Alma  b.  Raxca:  mein  Vater  kam  mir  nach,  als  ich  die 
Kamele  den  Qurashiten  zugetrieben  hatte;  er  that  nichts  lieber  als  Friede 
stiften   und   gab   dem  'Utba   den   Rat,   er  solle   den  Ersatz  für  das  Blut 

')  -f^\  JLc  54,4  aufs  beste;  die  Präpos.  ist  nicht  „superfluous."  —  54,5.  6: 
ihr  steht  jetzt  auf  einer  Stufe,  wo  Gott  nur  noch  das  von  euch  annimmt, 
wodurch  ihr  sein  Antlitz  suchet  (keine  Opfer  und  Gaben).  —  ^jUiLT  ^% 
54,11.  —  In  dem  Satz  54, 14 f.  vermisse  ich  ein  PiiUlikat,  ol>wold  aliräuä 
zur  Not  ausreicht. 


Radr  A.  2.  51 

seines  Schutzgenosseii  (des  zu  alNaxla  erschlagenen  Ihn  alXacramij)  und 
für  die  geraubte  Karawane  übernehmen  und  die  Kosten  auf  sein  Ge- 
schlecht verteilen  —  denn  das  sei  es  ja  doch  was  man  von  M.  eigentlicli 
zu  fordern  habe. 

Ihn  Abi  IZinad  von  s.  Vater:  'Utba  b.  Rabi'a  ist  der  einzige  be- 
kannte Mann,  der  ohne  Vermögen  Geschlechtshaupt  wurde. 

Musa  b.  Ja'qub  von  Abu  IXuvairith  von  Muxammad  b.  Gubair  b.  ]\Iue'im : 
als  die  Feinde  sich  gelagert  hatten,  liess  sie  M.  durch  Omar  jetzt  noch 
auffordern  abzuziehen').  Xaklm  b.  Xizära  war  dafür-),  aber  Abu  Gabi 
dagegen. 

Einige  Mekkaner  kamen  zu  der  Tränke  der  Muslime  um  daraus  zu 
trinken;  M.  verbot  es  ihnen  zu  wehren -*).  Alle  die  getrunken  hatten 
fielen  hernach  im  Kampf,  mit  einziger  Ausnahme  von  Xakim  b.  Xizam. 
—  BH.  440. 

Abu  Isxaq  von  'Abdalraxman  b.  Muxammad  b.  'Abd  von  Sa'id  b. 
alMusajjib:  zweimal  entrann  Xakim  durch  Gottes  Gnade  dem  Verderben, 
einmal  als  M.  in  Mekka  nach  Vortragung  von  Sur.  36  Staub  über  die 
Köpfe  einer  Anzahl  ihm  feindseliger  Qurashiten  warf,  unter  denen  auch 
er  sich  befand,  das  zweite  Mal  bei  der  Tränke  von  Badr. 

Als  die  Feinde  sich  gelagert  hatten,  sandten  sie  'Umair  b.  Vahb 
alGumaxij  zu  Pferde  aus,  um  zu  recognoscieren  und  die  Zahl  der  Muslime 
zu  schätzen.  Er  brachte  ihnen  ganz  richtige  Nachrichten*),  machte  sie 
aber  zugleich  bange  vor  der  finsteren  Entschlossenheit  der  Gegner,  die 
kein  Wort  sprächen  und  giftig  blickten  wie  die  Nattern.  —  BH.  441. 

Junas  b.  Muxammad  alOhafarij  von  s.  Vater:  darauf  schickten  sie 
noch  den  Gushamiten  Usäma  aus,  der  bestätigte  die  Angabe  'ümairs^). 

Muxammad  b.  'Abdallah  von  alZuhrij  von  'Urva,  und  Muxammad  b. 
Calix  von  'Acim  b.  'üniar  und  Ibn  Ruman:  auf  Anregung  Xaklms  ent- 
schloss    sich  jetzt  'Utba,  die  Zahlung  des  Blutgeldes  für  Ibn  alXacramij 

')  56,12:  ^kehret  um,  denn  dass  ein  anderer  diese  Sache  (den  Kampf)  gegen 
mich  übernimmt,  ist  mir  lieber,  als  dass  ihr  sie  gegen  mich  übernehmt; 
und  dass  ich  sie  gegen  andere  übernehme,  ist  mir  lieber,  als  dass  ich  sie 
gegen  euch  übernehme."  Kremer  erklärt  die  Stelle  für  verderbt;  aber  es 
ist  nur  das  va  vor  dem  zweiten  alihi  Z.  13  zu  streichen. 

')  »».Uä wi  56,14. 


3)  ^,-^:cJL^Ö-  56,18. 

■*)  in  zadii  qalilan  57,10  =  in  zadu  (zadii)  qalilan. 

*)  Den  Vergleich  58,1  „als  wären  sie  Kiesel  unter  (am  Grunde  von)  flachem 

"Wasser"  verstehe  ich  nicht:  er  muss  sich  wohl  auf  die  vorher  erwähnten 

grellen  Augen  beziehen. 

4* 


52  Badr  A.  2. 

und  des  Ersatzes  für  die  geraubte  Karawane  auf  sich  zu  nehmen.  Er 
erbot  sich  dazu  den  Qurashiten,  indem  er  auf  seinem  Kamel  unter  ihnen 
herumritt,  und  ermahnte  sie  sich  nicht  auf  einen  Kampf  mit  den  Mus- 
limen einzulassen,  da  manche  ihrer  nächsten  Verwandten  dabei  seien  und 
aucli  niemand  für  den  Sieg  bürgen  könne.  „0  mein  Volk,  wenn  Mu- 
hammed  ein  Lügner  ist,  so  würden  ihn  schon  die  Wölfe  der  Araber  euch 
vom  Halse  schaffen ;  wenn  er  aber  ein  König  ist,  so  habt  ihr  mit  Genuss 
an  dem  Königtum  eures  Bruders;  und  wenn  er  gar  ein  Prophet  ist,  so 
17.1  seid  ihr  die  glücklichsten  aller  Menschen^').  Aber  Abu  Gahl,  der  auf 
des  edlen  und  beredten  Greises  Einfluss  eifersüchtig  war,  sagte,  'Utba 
nehme  nur  Rücksicht  darauf,  dass  sein  Sohn  unter  den  Muslimen  und 
Muhammed  sein  Vetter  sei.  „Deine  Lunge  bläht  sich  auf  ^)  o  'ütba,  und 
dein  Mut  entsinkt  dir,  nun  die  beiden  Ringe  des  Sattelgurts  sich  ver- 
einigen —  aber  bei  Gott,  wir  werden  nicht  umkehren,  bis  Gott  zwischen 
uns  und  M.  entscheidet!"  Darüber  ergrimmt  bereitete  sich  'ütba  auf  den 
Tod  im  Kampfe^).  Abu  Gahl  aber  ging  zu  'Ämir,  dem  Bruder  des  er- 
schlagenen 'Amr  b.  alXacramij,  und  reizte  ihn  an,  wie  ein  Schutzloser 
laut  und  öffentlich  um  Hülfe  zu  rufen  und  dadurch  'Utba,  der  eigentlich 
sein  Patron  war,  zu  beschimpfen,  als  leiste  der  ihm  nicht  seine  Pflicht ■•). 
Das  that  er  denn  auch,  indem  er  sich  entblösste,  Erde  auf  seinen  Hinteren 
streute  und  schrie:  weh  um  'Amr!  Er  schwur  mcht  abzulassen,  bis  er 
einen  Muslim  getötet  habe.  —  BH.  441  442. 

'Umair  b.  Vahb  fing  an  zu  plänkeln,  aber  die  Muslime  blieben  fest 
in  Reihe  und  Glied.  Erst  als  'Ämir  b.  alXacramij  vorrückte,  begann  der 
Kampf. 

'Äidh  b.  Jaxja  von  Abu  IXuvairith  von  Näfi'  b.  Gubair  von  Xakim 
b.  Xizam :  'Amir  ritt  auf  die  Muslime  ein  und  tötete  Omar's  Freigelassenen, 
Mihga'.  Als  erster  Mediner  ward  erschlagen  Xäritha  b.  Suraqa,  von 
Xabban  b.  aFAraqa  (diesen  nennen  alle  Mekkaner);  nach  anderen  'Umair 
b.  alXumäm  von  Xälid  1).  alA'lam  arUqailij.  —  BH.  444  445. 

')  58,9:   hast  du    hist  ihm  eine  unvergänghche  Wohlthat  zu  erweisen,   wie 

einst  zu  'Uqäoh.  —  Zu  s-JcXil  58,18  ist  ä  jf  jJi  die  beständige  Variante.  — 

Die  Wulfe  der  Araber  sind  die  Beduinen. 
^)  "^IX/ii;  BH.  ,iiJü3\.    Der  Sinn  wird  im  2.  Satz  erklärt,  das  Gleichnis  aber 

scheint    sich    im    3.  Satz    zu    vollenden    und    vom    Pferde    hergenommen 

zu  sein. 

^)  ^^./ii    0-<jL   i^'"*^    'oV?  (las  ist  mein  Ergebnis  (quod  collegi),  ich  habe 

ausgeredet. 
•')   Vgl.  ni.C  iiiiil   r.ll.  -jI'kH).     Lies  lil.er.-ill    Sjii>   mit   x. 


B;i(lr  A.  2.  53 

'Umair  b.  Vahb  bestätigte  dem  Cbalifeii  'Omar  das,  was  oben  (S.  51) 
von  ihm  erzählt  ist. 

'Ctba  schickte  Xakim  zu  Abu  Gabi  und  erbot  sich  zur  Uebcrnahme  der 
Satisfaktion  für  NaxLa.  Xakim  erzählt:  ich  traf  ihn  wie  er  grade  seinen 
Panzer  einräucherte  und  brachte  ihn  mit  meiner  15utschaft  in  grossen 
Zorn.  Er  befahl  dem  'Ämir  sein  Patronat  auszurufen  (S.  52)  und  sagte:  ni' 
'Utba  ist  hungrig,  gebt  ihm  Saviq  zu  essen;  die  Qurashiten  sprachen 
ihm  den  Witz  nach  ').  Darauf  ging  ich  zu  Munabbih  b.  aIXaggäg,  der 
war  ganz  einverstanden  mit  'Utba's  Vorschlag.  Als  ich  zu  'Utba  zurück- 
kam, fand  ich  ihn  sehr  böse  über  jene  spöttische  Redensart.  Er  war 
vom  Kamele  abgestiegen  und  hatte  seinen  Panzer  an,  konnte  aber  keinen 
Helm  finden,  der  auf  seinen  grossen  Schädel  passte.  Also  band  er  sich 
ein  Stück  Zeug  um  den  Kopf  und  trat  so  vor  zum  Einzelkampfe,  in  der 
Mitte  zwischen  s.  Bruder  Sliaiba  und  s.  Sohne  alValld.  Vorher  aber 
zerhieb  er  noch  der  Stute  Abu  GahFs  die  Sehnen  und  sagte:  steig  ab, 
heute  ist  kein  Tag  zu  reiten.  —  BH.  442. 

M.  hatte  den  Seinen  befohlen,  sich  in  Reih  und  Glied  zu  halten, 
dem  Feinde  mit  Pfeilen  zu  begegnen  und  nur  im  letzten  Augenblick  die 
Schwerter  zu  ziehen.  Dann  war  er  in  seiner  Zweighütte  eingeschlafen; 
jetzt  wachte  er  auf  und  beschwor  Gott  ihm  das  Versprechen  auf  den 
Sieg  zu  halten,  das  er  ihm  gegeben  hatte.  Abu  Bakr  ermutigte  ihn ; 
Ibn  Raväxa  aber  fand  es  befremdend,  Gott  an  ein  Versprechen  zu  er- 
innern. —  BH.  443  444. 

'Utba  rückte  ungeduldig  vor,  so  dass  Xakim  ihn  verwundert  fragte: 
du  wolltest  die  anderen  davon  zurückhalten,  was  du  nun  selber  zu- 
erst thust! 

Xufäf  b.  Alma:  während  die  Mekkaner  mit  gezückten  Schwertern 
andrängten,  zogen  die  Muslime  die  Schwerter  niclit,  sondern  einige 
spannten  den  Bogen,  andere  deckten  sie  mit  den  Schilden,  alle  blieben 
in  enggeschlossener  Reihe  —  auf  Befehl  des  Propheten  -). 

AlAsvad  b.  'Abdalasad  alMaizumij  schwur,  er  wolle  aus  der  Tränke 
der  Muslime  trinken  und  sie  zerstören,  oder  darüber  zu  Grunde  gehen. 
Xamza  stellte  sich  ihm  entgegen  und  schlug  ihm  den  Fuss  ab  ^) ;  dennoch 
aber  stürzte  sich  jener  in  die  Tränke  und  zerstörte  sie  mit  dem  heilen 
Fusse,  bis  ihm  Xamza  den  Garaus  machte.  —  BH.  442  443.  isa 

')  Ich  verstehe  ihn  nicht  (61,7),     Wenn  einer,  statt  sich  zu  rächen,  Kamele 

als  Sühne  nehmen  will,  so  sagt  man,  er  wolle  Milch  (statt  Blut)  haben  — 

aber  das  passt  ja  nicht  auf  'Utba's  Fall,  und  Saviq  ist  auch  keine  Milch. 
2)  [j.Ä5>U>"  62,14. 
^)  Das  viele  Fussabhauen  erklärt  sich  daraus,  dass  der  übrige  Körper  durch 

den  Panzer  geschützt  ist.     Vgl.  Sur.  8,12  kulla  banän. 


54  Badr  A.  ■>. 

Aus  den  siegesgewissen  Reihen  der  Mekkaner  traten  'Utba.  Shaiba 
und  alValid  vor  und  forderten  zum  Zweikampf  heraus.  Es  wollten  sich 
ihnen  drei  Mediner  stellen,  Mu'ädh,  Mu'avvadh  und  'Auf,  die  Söhne 
alXärith's  und  der  'Afrä  ('Abdallah  b.  Raväxa  war  nicht  darunter).  Aber 
M.  gab  es  nicht  zu,  und  auch  die  Herausforderer  verlangten  Gegner  aus 
ihrem  eigenen  Volk.  Auf  M.'s  Aufforderung  erhoben  sich  dann  seine 
nächsten  Verwandten,  Xamza,  Ali  und  'Ubaida,  zum  Kampfe.  Nachdem 
sie  sich  vorgestellt  hatten  und  als  ebenbürtige  Gegner  anerkannt  waren '), 
kämpfte  Ali  mit  alValid,  Xamza  mit  'Utba,  'Ubaida  mit  Sliaiba.  Ali  und 
Xamza  erlegten  jeder  ihren  Mann,  nur  'Ubaida  ward  schwer  verwundet, 
aber  die  beiden  andern  kamen  ihm  zu  Hülfe  und  trugen  ihn  zurück, 
nachdem  sie  Shaiba  erschlagen  hatten.  „Wäre  Abu  Oälib  am  Leben, 
sagte  M. ,  so  würde  er  erkennen,  dass  wir  mit  mehr  Recht  als  er  von 
uns  sagen  können:  ihr  lügt,  wenn  ihr  behauptet,  wir  würden  Muhamraed 
austreiben  und  nicht  für  ihn  kämpfen  (u.  s.  w.  BH.  174) "■.  Offenbarung 
von  Sur.  22,20.  —  BH.  443. 

'Ubaida  b.  alXarith  war  der  älteste  unter  M.'s  Gefährten;  Xamza 
war  4,  aUAbbäs  3  Jahr  älter  als  M. 

Gegen  'Utba  wollte  sein  eigener  Sohn  Abu  Xudhaifa  kämpfen;  da 
ihm  das  nicht  gestattet  wurde,  half  er  ihn  Avenigstens  tot  schlagen. 

Um  Abi  IZinäd  von  s.  Vater:  Shaiba  war  3  Jahr  älter  als  'Utba. 

Ma'mar  b.  Räshid  von  alZuhrij  von  'Abdallah  b.  Tha'laba  b.  Cu'air: 
18b  Abu  Gahl  betete:  „Gott,  wer  von  uns  am  schlimmsten  ist  im  Zerreissen 
der  Verwandtschaftsbande  und  im  Begehen  unerhörter  Dinge  -) ,  den  ver- 
nichte beute  Morgen !  "     Sur.  8, 19.  —  BH.  445. 

'Umar  b.  'Uqba  von  Shu'ba  dem  Freigelassenen  des  Hin  'Abbäs  von 
diesem:  als  die  Heere  sich  gegenüberstanden,  ward  M.  ohnmächtig,  kam 
aber  bald  wieder  zu  sich  und  verkündete  den  Muslimen,  Gabriel,  Älichael 
und  Sarafel  stünden  ihnen  mit  3000  Engeln  bei.  Als  der  Teufel,  der  in 
Gestalt  des  Mudligiten  Suräqa  die  Mekkaner  zum  Kampf  anspornte,  die 
Engel  sah,  empfahl  er  sich  schleunigst,  schlug  alXarith  b.  Hishäm,  der 
ihn  festhalten  wollte,  zu  Boden,  und  warf  sich  mit  einem  verzweifelten 
Ausruf  ins  Meer.  Abu  Gahl  aber  sagte,  der  Verrat  Suräqa's  solle  keinen 
irren,  so  wenig  wie  der  Tod  der  drei  Gefallenen ;  man  solle  die  Muslime 
nicht  töten,  sondern  sie  gefangen  nehmen  um  sie  dann  züchtigen  zu  können. 

Ihn  Abi  Xabiba  von  Dävud  b.  alXucain  von  'Urva  von  'Äisha: 
das  Feldgeschrei  der  Emigranten  war  ja  bani  'abdilraxmäni.  der 
Xazrag  ja  bani  'abdillähi,  der  Aus  ja  banI  'ubaidillähi. 

')  Ich  vermute  iUft^i    üwäJb*  63,22;  nach  BII.  85. 
2)  65,1.  80,15.  128,15. 


Badr  A.  2.  55 

'Uhaidallali  Ii.  Miixaniiiiad  h.  'Uinar  b.  'Alij  von  Isxäii  1».  Saliiu  von 
Zaid  b.  'AliJ  :  das   Feldj>e,sclirei  war  ja  manciirn  am  it. 

Sieben  schon  glänbig  gewordene,  aber  von  ihren  Vätern  in  Mekka 
zurückgehaltene  junge  Männer  waren  mit  gegen  die  Muslime  ausgerückt, 
und  als  sie  ihre  geringe  Anzahl  sahen,  sagten  sie:  diese  Leute  hat  iiire 
Religion  ins  Verderben  gestürzt.  Darauf  beziehen  sich  die  Verse  Sur.  8, 
51.  57.  59.  60.  64,  welche  mitgeteilt  und  erklärt  werden  ').  i'-'a 

'Abdalraxman  b.  Muxammad  b.  Abi  IRigäl  von  'Amr  b.  'Abdallah 
von  Muxammad  b.  Ka'b  alQuraehij:  20  Muslime  waren  damals  2(X)  Un- 
gläubigen überlegen,  2000  Engel  schickte  ihnen  Gott  zu  Hülfe.  Ueber 
die  im  Heere  der  Ungläubigen  gefallenen  zweifelhaften  und  ül)er  die  in 
Mekka  zurückgebliebenen  Muslime  erschien  Sur.  16,  oO  —  32  -).  Diese 
strafende  Offenbarung  gelangte  schriftlich  nach  Mekka  und  brachte  den 
kranken  Xundhu'iten  Gundab  b.  Canira  zum  Entschluss,  auszuwandern. 
Er  benutzte  seine  Krankheit  um  zur  Erholung  mit  seiner  Familie  nach 
alTan'im  (nahe  bei  Mekka,  auf  dem  Wege  nach  Medina)  zu  gehen;  das 
rechnete  ihm  Gott  als  Xigra  an  (Sur.  4,  101).  Die  Anderen  wollten  seinem 
Beispiele  folgen,  aber  Abu  Sufjan  Hess  sie  zurückbringen,  festsetzen  und 
peinigen,  und  manche  erlagen  der  Versuchung.  Darauf  kam  die  Offen- 
barung Sur.  29,  9^ — 11;  die  machte  solchen  Eindruck  auf  die  mekkanischen 
Muslime,  dass  sie  zum  zweitenmal  die  Flucht  versuchten;  und  diesmal 
gelang  sie.  —  Die  mit  Gewalt  zurückgebrachten  Muslime  hatten  schwer 
zu  leiden  und  wurden  gezwungen  den  Islam  aufzugeben;  Ihn  Abi  Sarx 
dagegen  war  freiwillig  von  Medina  nach  Mekka  zurückgekehrt  und  sagte 
zu  den  Quraish :  es  lehrt  ihn  ^)  Ibn  Qammaoa,  ein  christlicher  Sklav ;  ich 
habe  für  ihn  geschrieben  und  dabei  geändert  was  ich  wollte.  In  Bezug 
darauf  ward  Sur.  16,  105 — 111  herabgesandt. 

Abu    Isxäq   b.    Muxammad    von   Isxaq    b.   'Abdallah    von    'Uniar    b.  i.'.n> 
alXakam :  Naufal  b.  Xuwailid  rief,  man  brauche  sich  den  Verrat  Suraqa's 
nicht  zu  Herzen  zu  nehmen  und  durch  den  Fall  'ütba's  und  Shaiba's  sich 
nicht  entmutigen  zu  lassen. 


'übaid   b.  Jaxja   von   Mu'adh  b.   Rifa'a   b.  Rafi'   von   s.   Vater:   Avir 
hörten  den  Teufel  brüllen  und  Avehklagen,  dann  floh  er  und  stürzte  sich 

')  Der  Satz  66,14.  15  von  jaqülu  bis  xakim  ist  fälschlich  eingeschoben. 
In  66,20  ist  nakkil  zu  lesen:  „mögen  sie  getötet  werden,  mach  sie  den 
Uebrigbleibeuden  zum  warnenden  Beispiele"  ! 

-)  ^•y'j  67,10  er  tröstete. 

^)  näml.  den  Muhammed  was  er  für  Offenbarung  ausgibt. 


56  Badr  A.  2. 

mit  verzweifeltem  Ausruf  ins  Meer.  Die  Mekkaner  aher  machten  darüber 
hinterher  dem  Suraqa,  dessen  Gestalt  er  angenommen  hatte.  Vorwürfe. 

Abu  Isxaq  alAslamij  von  alXasan  b.  'Ubaidallah  b.  Xunain,  einem 
Freigelassenen  der  Abbasiden,  von  'Umara  b.  Ukaima  alLaithij :  ein  alter 
Fischer')  erzählte  mir,  er  habe  Mittags  den  Suraqa  b.  Ga'sham  sich  mit 
lautem  Wehgeschrei  ins  Meer  stürzen  sehen.  —  BH.  474. 

Die  Engel  trugen  als  Abzeichen  flatternde  grüne,  gelbe  und  rothe 
Turbane  von  Licht,  und  "Wollbüschel  an  der  Stirn  ihrer  Pferde. 

Muxammad  b.  Cälix  von  'Äcim  b.  'Umar  von  Maxmüd  b.  Labid :  M. 
sagte:  die  Engel  haben  Abzeichen  angelegt,  also  thut  ihrs  auch;  da  thaten 
sie  es  mit  Wollzöpfen  an  den  Helmen  und  Kappen. 

Musa  b.  Muxammad  von  s.  Vater:  Xamza  trug  eine  Straussenfeder, 
Ali  eine  weisse  Wollflocke,  alZubair  eine  gelbe  Kopfbinde,  Abu  Dugäna  eine 
rothe.    Nach  alZubair  ritten  die  Engel  Schecken  und  trugen  gelbe  Turbane. 

'Abdallah  b.  Musa  b.  Umajja  b.  'Abdallah  b.  Abi  Umajja  von  Muc"ab 
b.  'Abdallah  von  einem  Freigelassenen  SuhaiFs  von  Suhail  b.  Amr:  ich 
sah  die  Engel  töten  und  binden. 

Abu  Usaid:  wäre  ich  mit  euch  in  Badr  und  könnte  noch  sehen  (er 
war  erblindet),  so  zeigte  ich  euch  den  Spalt '^),  aus  dem  die  Engel  kamen. 

Ein  Ghifärit  hatte  sich  auf  einem  der  beiden  Sandhügel  von  Badr 
und  zwar  auf  dem  nördlichen  mit  seinem  Neffen  eingefunden  um  sich 
beim  Raube  dem  Sieger  anzuschliessen,  da  rauschte  eine  Wolke  an  ihm 
vorüber  voll  Pferdegekeuch  und  Waffengeklirr,  aus  der  er  den  Ruf  horte : 
vorwärts  Xaizüm !  Der  Neffe  starb  vor  Schreck  3),  die  Wolke  aber  entlud 
ihren  Inhalt  beim  Propheten  und  kam  dann  leer  wieder  zurück.  —  BH.  449. 

Xariga  b.  Ibrahim  b.  Muxammad  b.  Thäbit  b.  Qais  b.  Shammäs  von 
s.  Vater:  M.  fragte  Gabriel,  welcher  Engel  denn  das  sei,  der  damals  sein 
Ross  Xaizum  angetrieben  habe;  aber  Gabriel  sagte,  er  kenne  auch  nicht 
jeden  von  dem  Himmelsvolk. 

'Abdalraxmän  b.  alXarith  von  s.  Vater  von  s.  Grossvater  'Ubaid  b. 
Abi  'Ubaid  von  Abu  Ruhm  den  Ghifariten:  ich  und  mein  Neffe  glaubten 
.die  Muslime  würden  wegen  ihrer  geringen  Anzahl  zweifellos  unterliegen. 
wir  begaben  uns  darum  auf  ihre  Seite  ^).  Da  fuhr  eine  Wolke  über  uns 
her,  aus  der  wir  den  Ruf  vernahmen:  vorwärts  Xaizüm!  und  hinwieder: 
sachte,  dass  der  Nachtral)  nachkommen  kann!  Die  Wolke  Hess  sich  auf 
dem  rechten  Flügel  M.'s  nieder,   dann  kam  noch  eine,   die  sich  auf  dem 

1)  tab'Lt  Zuhair  10,16  ed.  Ahlw. 

■-')  (j^JUil  jS>^   v_,ot.CiJt   71,8?     Vielleicht   ^4.XJ1   j.5>». 

*)  ^Jls    cLäü    OLiXXil   71,15. 

■*)  um  belli]   Rauben  nahe  v.w  sein.     Vgl.  "2  Sam.  1,6. 


H;u Ir  A.  2.  .57 

linken  Flügel  nieclerliess.  Die  Muslime  aber,  die  uns  vorher  nur  ein 
viertel  so  stark  wie  die  Quraish  vorgekommen  waren,  erschienen  nun 
doppelt  so  stark.  Mein  Neffe  starb,  ich  hielt  mich  aufrecht,  und  bekehrte 
mich  zum  Islam. 

M.  sagte,  der  Satan  sei  nie  so  gedemütigt  und  erzürnt  wie  am  Tage 
von  'Arafat  und  am  Tage  von  Badr,  als  Gabriel  die  Engel  commandierte. 

M.  sagte:  dies  ist  Gabriel,  den  Wind  treibend;  er  sieht  aus  wie 
Daxja  alKalbij;  mir  ward  Sieg  verliehen  durch  den  Ostwind,  und  'Ad 
ward  ins  Verderben  gestürzt  durch  den  Westwind. 

Abu  Isxaq  b.  Abi  'Abdallah  von  'Abdalväxid  b.  Abi  'Ann  von  Calix 
b.  Ibrahim  von  'Abdalraxman  b.  'Auf:  ich  sah  zwei  Engel  links  und 
rechts   von  M.,  zwei  hinter  und  vor  ihm  kämpfen. 

Abu  Isxaq  (u.  s.  w^  bis  b.  Abi  'Aun)  von  Zijäd  dem  Freigelassenen 
Sa'd's  von  Sa'd :  ich  sah  zwei  Engel  links  und  rechts  von  M.  kämpfen, 
er  blickte  erfreut  bald  zum  einen  bald  zum  andern. 

Isxaq  b.  Jaxja  von  Xamza  b.  Cuhaib  von  s.  Vater:  ich  sah,  ich 
weiss  nicht  wie  viel  Hände  abhauen  und  tiefe  Wunden  schlagen,  ohne 
dass  Blut  danach  floss. 

Muxammad  b.   Jaxja  von  Abu  'Ufair  von   Räfi'   b.   Xadig   von  Ai»u 
Burda  b.  Nijär:   ich  legte  drei  Köpfe  vor  M.  nieder,   zwei  von  Männern.  201) 
die  ich  selbst  erlegt,  den  dritten  von  einem,  den  ein  Engel  getötet  hatte. 

Ihn  Abi  Xabiba  von  Dävud  b.  Xucain  von  'Ikrima  von  Ihn  'Abbas: 
nur  bei  Badr  kämpften  die  Engel.  In  der  Gestalt  eines  Bekannten  nahten 
sie  sich  den  Muslimen  und  ermutigten  sie,  indem  sie  erzählten :  ich  nalite 
mich  den  Feinden  und  hörte  sie  sagen  „w^enn  sie  (die  Muslime)  auf  uns 
los  gehen,  halten  wir  nicht  stand''  —  sie  sind  nichts  werth ').  Darauf 
bezieht  sich  Sur.  8,  12. 

Musa  b.  Muxammad  von  s.  Vater :  in  der  Zeit  des  Chalifen  Omar 
pflegte  alSäib  b.  Abi  Xubaish  alAsadij  zu  erzählen,  ein  Engel  habe  ihn 
bei  Badr  gebunden,  so  sei  er  von  'Abdalraxman  b.  'Auf  gefunden  und  zu 
M.  gebracht,  der  alsbald  Bescheid  gewusst  habe  wie  die  Sache  zugegangen. 
„Trotzdem  verzögerte  sich  noch  meine  Bekehrung." 

'Äidh  (u.  s.  w.  wie  fol.  17  a)  von  Xaklm  b.  Xizäm:  ich  sah  in  Vadi 
Xalc  (bei  alRuvaitha)  Rauch  vom  Himmel  fallen,  der  die  Aussicht  ver- 
sperrte; da  floss  das  Thal  von  Ameisen.  Ich  dachte  gleich,  es  wäre  eine 
himmlische  Hülfe  für  M.,  und  alsbald  erfolgte  die  Flucht. 

M.  hatte  verboten  Abu  IBaxtarij  zu  toten,  der  einst  in  Mekka  be- 
waffnet  für  ihn  eingetreten  Avar.     Abu  Dävud  alMäzini  forderte  ihn  auf 

')  ^^^    L-^  74,3  128,5  vgl.  Hamas.  7,20. 


58  Badr  A.  2. 

sich  zu  ergeben,  da  er  al)er  nicht  wollte,  erscho.ss  er  ihn  mit  einem  Pfeile. 
Nach  anderen  hat  ihn  aUVIugaddhar  b.  Dhijäd  getötet;  er  sagt  das  selber 
in  einem  Liede  (BH.  447).  —  BH.  446  447. 

Auch  alXarith  b.  'Amir  b.  Naufal  sollte  verschont  werden,  wurde 
aber  unerkannt  getötet  von  Xubaib  b.  Jasäf.  Ebenso  Zam'a  b.  alAsvad 
von  Thäbit  b.  alGidh'. 

Als  das  Handgemenge  anging,  betete  M.  (wie  fol.  17b),  Ahubekr 
sprach  ihm  Trost  zu,  Gott  aber  schickte  ihm  1000  Engel  zu  Hülfe,  die 
den  Feinden  auf  dem  Nacken  sassen  ').  Darauf  verkündete  M.  dem  Ahu- 
bekr, Gabriel  mit  gelbem  Turban  sei  durch  die  Luft  geritten,  dann  im 
Kampfgewühl  verschwunden,  dann  staubbedeckt  -')  zu  ihm  gekommen  mit 
der  Meldung,  die  Hülfe  Gottes  sei  auf  sein  Gebet  erschienen. 

M.  warf  eine  Hand  voll  Kies  gegen  die  Feinde  und  sprach  dazu  eine 
Verwünschung,  da  flohen  sie  ohne  sich  umzusehen;  die  Muslime  töteten 
und  lianden  sie.  Sie  hatten  alle  die  Augen  voll  und  wussten  nicht  wo- 
iiin,  die  Engel  und  die  Muslime  töteten  sie.   —  BH.  445. 

'Adij  b.  Abi  Zughba  sang  damals:  ich  bin  'Adij  mit  dem  Saxal,  in 
dem  ich  hergehe  stolz  wie  ein  Hengst.  M.  fragte  nach  ihm,  da  meldete 
sich  zuerst  ein  Mann,  der  auch  'Adij  hiess,  aber  nicht  der  rechte  war. 
Darauf  erhob  sich  'Adij  b.  Zughba  und  sagte:  ich  bin  'Adij.  „Was  für 
einer? '^  Ich  bin  'Adij  mit  dem  Saxal,  in  dem  ich  hergehe  stolz  wie  ein 
Hengst.  „Was  ist  der  Saxal?"'  Das  ist  mein  Panzer.  „Du  bist  der 
beste  'Adij !  " 

'Uqba  b.  Abi  Mu'aio  hatte  ein  (von  Ihn  Abi  IZinad  überliefertes) 
Lied  gegen  M.  gedichtet :  „o  du  Reiter  der  Kamelin  alQacvä,  der  du  von 
uns  ausgewandert  bist,  in  kurzem  wirst  du  mich  als  Reiter  zu  Pferde 
sehen,  W'ie  ich  meine  Lanze  in  eurem  Blute  tränke  und  abermals  tränke, 
und  das  Schwert  wird  jede  Unklarheit  (?)  von  euch  nehmen.'*  Darüber 
fluchte  ihm  M.  Bei  Badr  bockte  ihm  das  Pferd,  er  ward  von  'Abdallah 
b.  Salama  aFAgläni]  gefangen  und  auf  M.'s  Befehl  von  'Acim  b.  Thabit 
hingerichtet. 

'Abdalraxman  b.  'Auf  pflegte  zu  erzählen:  ich  war  befreundet  mit 
Umajja  b.  Xalaf,  er  nannte  mich,  nachdem  mein  heidnischer  Name  'Abd 
'Amr  in  'Abdalraxmän  umgewandelt  war,  stets  'Abdaliläh,  weil  alRaxmän 
Name  Jlusailima's  sei.  Auf  dem  Schlachtfcldc  von  Badr,  nach  der  Flucht, 
traf  ich  ihn,  aussehend  wie  ein  braunes  Kamel,  mit  s.  Sohne  'Alij,  als 
ich  grade  Panzer  auflas,     l-'.r   rief  mir   zu,   die   möchte   ich   liegen   lassen 

0  so  verstehe  ich   ^vXxil    oJCf!    lA-Lc    ^jjJ^  76,3.     Es  ist  eine  Erklä- 
rung des  Ausdrucks  Sur.  8,9. 
=*)  „Staub  auf  seinen  Zähueu"  76,6.  107,11).  22.   BlI.  414,17. 


15adr  A.  2.  59 

und  lieber  ihn  gefangen  nehmen  ').  Ich  trieb  ihn  also  vor  mir  her,  er 
hielt  sich  für  einstweilen  sicher  und  IVagte  mich  nach  verschiedenen 
Kämpfern,  unter  andern  nach  einem  kurzen  untersetzten  Mann,  der  sich  21b 
besonders  ausgezeichnet  habe;  es  war  Simäk  b.  Xarasha  (Abu  Dugäna). 
Da  erblickte  ihn  Bilal,  drehte  sich  flink  die  Finger  vom  Teige  rein,  den 
er  grade  knetete,  und  hetzte  die  Mediner  auf  ihn.  Er  ward  zu  Boden 
geworfen,  vergebens  suchte  ich  ihn  mit  meinem  Leibe  zu  decken;  alXubäb 
b.  alMundhir  hieb  ihm  die  Nasenspitze  ab,  Xubaib  b.  Jasäf  schlug  ihn 
tot.  Vorher  hatte  Uraajja  selber  dem  Xubaib  den  Arm  abgesciilagen,  aber 
M.  ihn  wieder  angeheilt.  Xubaib  heiratete  nachmals  Umajja's  Tochter; 
als  die  die  Narbe  an  seinem  Arm  sah,  wünschte  sie  dem  Gutes,  der  das 
gethan  habe ,  er  aber  sagte :  ich  habe  ihn  schon  zum  Sha'nb  ■)  hinab 
befördert.  —  BH.  448  449. 

Xubaib  pflegte  zu  erzählen:  ich  hieb  ihm  durch  den  Panzer  von  der 
Schulter  bis  zum  Gurt,  dann  zog  ich  ihm  die  Rüstung  aus.  Seinem  Sohn 
'Alij,  der  auf  mich  los  wollte,  hieb  alXubäb  den  Fuss  ab,  dass  er  gräss- 
lich  schrie;  dann  tötete  ihn  'Ammär.  —  Dass  'Ammär  ihn  getötet  habe, 
bevor  ihm  der  Fuss  ab  war,  ist  nach  Vak.  nicht  richtig. 

'Ubaida  (u.  s.  w.  wie  fol.  5b)  von  Rifä'a  b.  Räfi' :  ich  tötete  'Umajja 
im  Zweikampf^). 

Muxammad  b.  Qudama  b.  Musu  von  s.  Vater  von  'Aisha  bint  Qudama  I). 
Maoh'ün:  der  Sohn  'Umajja's,  Cafvän,  fragte  Qudama,  wer  der  gewesen  sei,  der 
die  Leute  auf  seinen  Vater  gehetzt  habe.  Er  antwortete,  es  seien  mehrere 
Medincr  auf  ihn  losgegangen,  und  Ma'mar  b.  Xabib  b.  'Ubaid  b.  alXarith 
—  ein  Mann  ohne  Ansehen  —  habe  sein  Schwert  auf  ihn  geschwungen. 
Da  sagte  er:  der  Affenvater!  Das  ward  von  alXarith  b.  Xäeib  der  Mutter 
Cafvän's,  Karima,  hinterbracht,  die  eine  Tochter  Ma'mar's  war;  die  machte 
ihm  Vorwürfe,  dass  er  als  Muslim  einen  Kämpfer  von  Badr  schmähe,  2:.'.i 
worauf  er  sagte,  er  AvoUe  es  nicht  wieder  thun,  die  Aeusserung  sei  ilim 
unbedacht  entfahren  *).  —  Als  ihr  später  alXubäb  b.  alMundhir  in  Mekka 
als  der  Mann  gezeigt  wurde,  der  ihrem  Sohn  'Alij  das  Bein  abgeschlagen 
habe,  sagte  sie,  man  solle  sie  damit  in  Ruhe  lassen ;  'Alij  sei  als  Muslim 

')  L)l  statt  'lx  77,13  nach  86,6.  Nicht  übel  Kremer  zu  86,6:  ^Al\  the 
coats  of  raail.     Es  bedeutet  hier  die  Kamele  des  Lösegelds. 

^)  Der  Scheel,  nicht  einfach  der  Tod.  Das  folgt  aus  auradtuhu  78,13,  das 
man  nicht  wie  saqaituhu  oder  adhaqtuhu  wird  verstehen  dürfen. 

3)  79,3  ^■^. 

*)  |.lAi  Lj  79,8  verstellt.  Hinter  i^io^J*,  79,13  seheint  x-ö  zu  fehlen. 
vj5>J    Jv^i5    bS  79,19  ich  gebe  dir  nicht  preis,  concediere  nicht. 


60  Badr  A.  2. 

ausgezogen  und  als  Ungläubiger  gefallen,  Gott  habe  über  ihn  durch 
alXubab  Schande  gebracht  und  diesem  durch  ihn  Ehre  verliehen. 

AlZubair  pflegte  zu  erzählen:  mir  begegnete  'Ubaida  b.  Said  b.  aFAc 
zu  Pferd  in  voller  Rüstung,  aus  der  nur  seine  Augen  hervorguckten,  er 
rief:  ich  bin  der  Vater  des  Dickbauchs,  ich  bin  der  Vater  des  Dickbauchs. 
Er  hatte  nämlich  ein  kleines  Mädchen,  das  an  einer  Bauchschwellung 
litt  und  das  er  auf  dem  Arm  zu  tragen  pflegte.  Ich  traf  ihn  mit  einem 
kurzen  Speer  ('anaza)  ins  Auge,  dass  er' hinstürzte;  dann  setzte  ich  ihm 
den  Fuss  auf  die  Backe  und  zog  den  Speer  heraus,  das  Auge  kam  auch 
mit  ').  Dieser  Speer  pflegte  vor  Muhammed  und  ebenso  vor  Abubekr, 
Omar  und  Othman  hergetragen  zu  werden  '^). 

Abu  Dugäna  hatte  'Acim  b.  Abi  'Auf  b.  Cubaira  alSahmij  erschlagen 
und  wollte  ihm  eben  die  Rüstung  ausziehen,  als  Omar  vorüberkam  und 
ihn  aufforderte,  das  zu  verschieben  und  weiter  zu  kämpfen.  Das  that  er 
denn  auch  und  schlachtete  noch  den  Ma'bad  b.  Vahb  ab ,  nachdem  der- 
selbe in  eine  Grube  gefallen  war,  die  er  nicht  gesehen  hatte. 

Die  Maxzumiten  sagten :  zu  Abu  Gahl  lassen  wir  keinen  heran,  und 
umgaben  ihn  wie  ein  undurchdringlicher  Wald  ^).  Seinen  Harnisch 
zogen  sie  erst  dem  'Abdallah  b.  alMiindhir  an,  den  tötete  Ali.  Darauf 
dem  Abu  Qais  b.  alFäkih,  den  tötete  Xamza.  Endlich  dem  Xarmala  b. 
'Amr,  den  tötete  Ali.  Dann  wollten  sie  Xälid  b.  alA'lam  hineinstecken, 
der  weigerte  sich  aber.  Zuletzt,  sagt  Mu'ädh  b.  'Amr  b.  alGamüx  (er 
starb  unter  dem  Chalifen  Othman),  drang  ich  doch,  meinem  Schwur  ge- 
mäss, bis  zu  Abu  Gahl  vor  und  liieb  ihm  den  Fuss  ab.  Da  kam  sein 
22  b  Sohn  'Ikrima  auf  mich  zu  und  hieb  mir  den  Arm  von  der  Schulter,  so 
dass  er  bloss  noch  an  der  Haut  hing.  Um  ihn  nicht  nachzuschleppen, 
trat  ich  darauf  und  zog,  bis  er  ab  war.  Dann  traf  ich  auf  'Ikrima  ,  er 
wich  aber  immer  aus;  hätte  ich  meinen  Arm  noch  gehabt,  so  würde  er 
mir  wohl  nicht  entgangen  sein  *).  —  BH.  450  451. 

Abu  Marvän  von  Isxäq  b.  'Abdallah  von  'Amir  b.  'Uthmän  von 
Gabir  b.  'Abdallah  von  'Abdalraxmän  b.  'Auf:  der  Prophet  sprach  das 
Schwert    Al)u   GahFs   dem  Mu'ädh   zu,   der  ihm   von  'Ikrima  selber  als 

')  isXiJ^^   Q.X    80,11    besser  als    &ääjü-». 

'■')  um  uiimlich  bei  der  Festfeier  auf  dem  Mucalla  als  sutra  zu  dienen:  vgl. 
Buxärij  I  137,21  ff.  od.  Rul.  und  Tanssin  de  Perceval  III  78f. 

^)  io.j>  81,4. 

*)  -^  für  ^jId  81,15.17.  BH.  451,1.2.  —  81,lfi:  einem  Dattelkern  zu 
vergleichen,  der  unter  dem  Mörserstein  wejjspiiugt.  —  sjd,.>  81,18  zwei 
Mal. 


Back  A.  2.  61 

derjenige,   der   seinen   Vater  getötet  habe,  bezeichnet  wurde.     Bei   der 
Familie  des  Mu'ädh  ist  das  Schwert  noch  jetzt,  es  hat  eine  Scharte. 

Thcäbit  b.  Qais  von  Näfi'  b.  Gubair  b.  Mue'im:  nichts  beklagten  die 
Bann  lilughTra  so  sehr  wie ')  den  Verlust  des  Schwertes  Abu  Gahl's,  welches 
dem  Mu'Sdh  zu  teil  ward,  der  ihn  bei  Badr  erschlug. 

Abu  Isxaq  von  Junas  b.  Jusuf  von  einem,  der  es  von  Mu'ädh  hatte: 
ich  bekam  seinen  Panzer  und  sein  Schwert  und  verkaufte  das  Schwert 
hinterher. 

'Abdalxamid  b.  Ga'far  von  Tmar  b.  alXakam  b.  Thaubän  von 
'Abdalraxman  b.  'Auf:  als  wir  des  Morgens  in  Reih  und  Glied  standen  — 
schon  in  der  Nacht  hatte  M.  uns  aufgestellt  — ,  wandten  sich  zwei  Jüng- 
linge, mit  um  den  Hals  gebundenem  Wehrgehenk,  an  mich  mit  der  Bitte 
ihnen  Abu  Gabi  zu  Aveisen,  den  sie  zu  töten  oder  darüber  zu  sterben  ge- 
schworen hatten.  Sie  behielten  iliu  unverwandt  im  Auge,  und  als  es  zum 
Kampfe  kam,  töteten  sie  ihn  und  er  tötete  sie.  Es  waren  die  beiden 
Söhne  alXarith's  (und  der  'Afrä). 

Muxammad  b.  'Auf  (aus  der  Familie  des  Mu'avA'^adh  b.  'Afra)  von 
Ibrahim  b.  Jaxja  b.  Zaid  b.  Thabit:  'Abdalraxman  sagte  damals:  ständen 
doch  stärkere  Leute  zu  meiner  Seite  als  diese  beiden  Jünglinge!  'Auf 
lief  wie  ein  Löwe  auf  Abu  Gahl  zu  und  sein  Bruder  (Mu'avvadh)  war 
dicht  hinter  ihm.  Hinterher  ging  M.  an  den  Leichen  vorüber,  sie  lagen 
neben  der  Abu  GahFs. 

Muxammad  b.  Rifä'a  b.   Tha'laba   b.  Abi  Malik:   mein  Vater  stellte 
die  grosse  Jugend  der  zwei  Söhne  der  'Afra  in  Abrede;  „der  jüngste  war 
35  Jahr  alt,  sollte  einem  solchen  das  Schwertgehenk  umgebunden^)  Aver-  23a 
den?"  —  Vakidi  entscheidet  sich  indessen  für  die  gewöhnliche  Meinung. 

'Abdalxamid  b.  Ga'far  und  'Abdallah  b.  Abi  'Ubaid  von  Abu  'Ubaida 
I).  Muxammad  b.  'Ammär  b.  Jäsir  von  Rubajji'  der  Tochter  des  Mu'avvadh: 
ich  und  andere  medinische  Frauen  kauften  in  der  Zeit  des  Chalifen  Omar 
von  Abu  Gahl's  Mutter,  Asmä  bint  Maxrama,  Parfüm,  den  sie  von  ihrem 
Sohne  'Abdallah  b.  Abi  Rabi'a  aus  Jemen  bezog.  Als  sie  aber  durch  den 
Schuldschein,  den  ich  ihr  ausstellen  Hess,  meinen  Namen  erfuhr,  fluchte 
sie  mir  und  nannte  mich  die  Tochter  eines  Mannes,  der  seinen  Herrn  er- 
schlagen habe.  Nein,  sagte  ich,  ich  bin  die  Tochter  eines  Mannes,  der 
seinen  Knecht  erschlagen  hat.     Sie  weigerte  sich  nun  mir  etwas  zu  ver- 

')  Ich  vermute  ^i  für  ^\  82,10. 

-)  Vgl.  oben  82,21.  22.  Das  JaJj  (Festbinden)  des  Schwertes  findet  also 
bloss  bei  ganz  jungen  Leuten  statt.  Regelrecht  ist  wohl  das  taqalhul, 
aber  ich  habe  keine  Vorstellung  von  dem  Unterschiede.  Besteht  er  bloss 
im  Passivum  und  Aktivum?    Vgl.  noch  213jlL  358,9.  10. 


62  Badr  A.  2. 

kaufen,  und  ich  versetzte,  ich  wollte  auch  gar  nichts  von  dem  schlechten 
Parfüm  haben.  Er  roch  freilich  sehr  gut,  mein  Sohn,  aber,  mein  Sohn, 
ich  war  aufgebracht. 

Als  der  Kampf  sich  gelegt  hatte,  befahl  M.  den  Abu  Gahl  aufzusuchen. 
Ich  fand  ihn  —  erzählt  (der  Hudhalit  'Abdallah)  Ibn  Mas'üd  —  in  den 
letzten  Zügen,  setzte  ihm  den  Fuss  auf  den  Nacken  und  sagte:  Gott  sei 
Lob,  dass  er  dich  geschändet  hat!  Er  versetzte:  schände  Gott  einen 
Knecht,  den  Sohn  der  Mutter  eines  Knechts  —  du  bist  hoch  empor  gestiegen, 
du  Schäferlein!  wessen  ist  der  Sieg?  Ich  antwortete:  Gottes  und  seines 
Boten ;  dann  zog  ich  ihm  den  Helm  vom  Kopfe  und  kündigte  ihm  an,  ich 
würde  ihn  jetzt  töten.  Er  sprach:  du  bist  nicht  der  erste  Knecht,  der 
seinen  Herrn  erschlägt;  es  ist  das  härteste,  was  mir  heute  begegnet,  dass 
du  mich  tötest;  hätte  es  nicht  einer  von  den  Axläf  oder  den  Mueajjabün  ^) 
übernehmen  können?  Darnach  schlug  ich  ihm  den  Kopf  ab  und  nahm  ihm 
die  "Waffen,  damit  ging  ich  zu  M.,  der  hoch  erfreut  war.  Ich  erzählte  ihm, 
dass  ich  an  seinem  Leibe  Striemen  wie  von  Peitschen  bemerkt  habe.  Er 
sagte:  da  haben  ihn  die  Engel  gehauen.  Dann  sagte  er:  er  muss  eine 
Schramme  am  Knie  haben  von  einem  Tritt  her,  den  ich  ihm  beim  Gast- 
mahl des  Ibn  Gud'än  versetzt  habe.  Man  fand  auch  richtig  die  Narbe.  — 
Es  heisst,  dass  Abu  Salama  b.  'Abdalasad  alMaxzumij  damals  in  der  Nähe 
des  Propheten  war  und  als  Verwandter  Abu  Gahl's  den  Ibn  Mas'ud  darüber 
zur  Rede  stellte ,  dass  er  einen  Mann  getötet  habe ,  der  ihn  hätte  in  die 
Tasche-)  stecken  können.  Ibn  Mas'ud  versetzte,  er  hätte  ihn  nicht  bloss 
getötet,  sondern  auch  ausgezogen  und  dabei  an  der  Innenseite  des  rechten 
Oberbeins  ein  schwarzes  Mal  gefunden.  Als  ihm  Abu  Salama  darüber 
noch  mehr  Vorwürfe  machte,  sagte  er,  er  brauche  sich  darüber  nicht  zu 
entschuldigen,  dass  er  den  grössten  Feind  des  Islam  erschlagen  habe. 
Darauf  schwieg  jener  still  und  soll  hinterher  Gott  um  Verzeihung  gebeten 
haben.  —  Die  Familie  Ibn  Mas'ud's  behauptet  das  silbergeschmückte  Schwert 
Abu  Gahl's  in  ihrem  Besitz  zu  haben.  Es  ist  aber  anerkannt,  dass  Ihn 
Mas'ud  ihn  nur  zuletzt  noch  den  Kopf  abgeschlagen  und  dass  Mu'ädh  b. 
'Amr  und  die  zwei  Söhne  der  'Afra  ihn  zu  Fall  gebracht  haben.  Zeugnis 
des  Propheten  darüber.  —  BH.  450 — 452. 

Ma'mar  von  alZuhrij:  Muhammed  hatte  zu  Gott  gebetet,  er  möge 
ihm  den  Naufal  b.  X\ivailid  vom  Halse  schaffen.  Als  die  Qurashiten 
geschlagen  waren,  rief  Naufal  erschrocken  die  Mediner  an,  sie  sollten 
doch  lieber  Milch  als  Blut  nehmen.  Gabbär  h.  Caxr  nahm  ihn  gefangen 
und  trieb  ihn  vor  sich  her,  als  Ali  auf  ihn  zu  kam  und  auf  ihn  einhieb. 

')  BH.  84.  85.    Ebenso  teilte  sich  Tüif  iu  die  Banu  Malik  und  die  Axläf. 
•')  *^     j  89,8. 


Badr  A.  2.  ß3 

Zuerst  sass  sein  Schwert  in  NaufaKs  Schilde  fest;  als  er  es  heraus  hatte, 
schlug  er  ihm  die  Beine  ab  —  sein  Panzer  ging  nicht  tief  herunter  — 
und  machte  ihm  dann  den  Garaus.  Der  Prophet  war  sehr  erfreut  über 
diese  Gebetserhörung. 

Ali  erlegte  auch  aFÄc  b.  Sa'Id.  Dessen  Sohne  Sa'Id  sagte  Omar,  er 
liabe  aFÄc  nicht  getötet,  obwohl  er  sich  nichts  daraus  machen  würde, 
denn  er  habe  mit  eigener  Hand  seiner  Mutter  Bruder,  al'Äc  b.  Hishäm, 
umgebracht.  Sa'id  erwiderte,  es  wäre  ihm  nicht  übel  zu  nehmen,  wenn 
er  es  wirklich  gethan  hätte,  worauf  Omar  sagte:  die  Quraish  sind  von 
allen  Menschen  die  verständigsten  und  die  unantastbarsten ;  alle  die  Böse- 
wichter '),  die  ihnen  was  wollten,  hat  Gott  zu  Boden  geschlagen.  —  BH.  452. 

Als  gegen  Mittag  sich  die  Heere  mengten,  erzählt  Ali,  sah  ich  auf 
einem  Sandhügcl  einen  vollgerüsteten  Reiter  der  Mekkaner  (=  al'Äc)  mit 
Sa'd  b.  Xaithama  kämpfen  und  denselben  erschlagen.  Als  er  mich  sah 
und  an  meinem  Abzeichen  erkannte,  forderte  er  mich  heraus,  sprang  vom 
Pferd  und  lief  mir  entgegen.  Ich  aber  kehrte  um  und  ging  den  Hügel 
herab,  dass  er  nicht  von  oben  über  mich  käme;  ich  war  kurz  von 
Gestalt.  Als  ich  festen  Stand  hatte  2),  Hess  ich  ihn  ankommen;  einen  24a 
Streich,  den  er  führte,  fing  ich  mit  dem  Schilde  auf  und  hieb  ihm  dann 
mein  Schwert  durch  den  Panzer  so  tief  in  die  Schulter,  dass  es  fest 
darin  steckte.  In  dem  Augenblick  sah  ich  von  hinten  ein  Schwert 
blitzen,  Xamza  hatte  einen  Hieb  geführt,  der  ihm  Helm  und  Schädel  zer- 
schmetterte. 

'Umar  b.  'Uthman  alGaxshij  von  s.  Vater  von  s.  Base :  dem  ''Ukkäsha 
b.  Mixcan  zerbrach  sein  Schwert,  da  gab  ihm  M.  ein  Holz,  und  siehe  es 
war  ein  blankes  Schwert.     Er  führte  es  bis  zu  seinem  Tode.  —  BH.  452. 

Usäma  b.  Zaid  von  Dävud  b.  alXucain  von  einer  Anzahl  Banu  'Ab- 
dalashhal :  dem  Salama  b.  Aslam  zerbrach  (u.  s.  w.  wie  vorhin).  Er  führte 
das  wunderbare  Schwert,  bis  er  fiel  in  der  Brückenschlacht  unter  Abu 
'übaid. 

Xaritha  b.  Suräqa  wurde  am  Wasser  von  einem  abirrenden  Pfeil  in 
die  Gurgel  getroffen,  so  dass  die  Leute  am  Abend  von  seinem  Blute  trinken 
mussten.  Seine  Mutter  und  Schwester  weinten  nicht  über  ihn,  da  M. 
ihnen  sagte,  dass  er  nicht  bloss  im  „Garten",  sondern  im  obersten  Paradis 
sei.  Er  gab  ihnen  Wasser,  worin  er  die  Hände  gesteckt  und  sich  den 
Mund  gespült  hatte ;  das  tranken  sie  und  sprengten  es  sich  auf  den  Busen 
und  wurden  dadurch  wunderbar  freudig  gestimmt. 

I)  JJl^l  87,1. 

-)  Vielleicht    .ä/i  87,9;   bemerkenswert  i.xj.s  im  PriUlikat.  —  CJ.ÄJC^t  87.10. 


64  Badr  A.  2. 

Hubaira  b.  Abi  Vahb  ward  bei  der  Flucht  vor  Schrecken  gelähmt ') 
und  konnte  nicht  von  der  Stelle;  sein  Verbündeter  Aha  Usäma  alGushamij 
löste  ihm  den  Panzer  ab  und  hob  ihn  auf  sein  Kamel.  —  Xach  anderen  hatte 
ihm  Abu  DSvud  alMäzinij  (oder  Mugaddhar  b.  Dhijäd)  einen  Hieb  versetzt, 
in  Folge  dessen  er  für  tot  liegen  blieb.  Abu  Usäma  und  sein  Bruder 
Malik,  die  Söhne  Zuhairs,  nahmen  sich  seiner  an;  der  erstere  rettete  ihn 
auf  seinem  Kamele.  Der  Prophet  sagte:  seine  beiden  Hunde  haben  ihn 
geschützt;  ein  Eidgenosse  wie  Abu  Usäma  ist  gleichsam  ein  hoher  Baum"). 
—  BH.  533—536. 

Musa  b.  Ja'qub  von  s.  Oheim  von  Abu  Bakr  b.  Sulaiman  b.  Abi 
Xathma:  (der  Chalif)  Marvän  b.  alXakam  fragte  den  alten  Xakim  b. 
Xizäm  nach  Badr;  der  wollte  zuerst  nicht  mit  der  Sprache  heraus,  end- 
'jih  lieh  sagte  er:  es  fuhr  etwas  vom  Himmel  herunter  mit  einem  Gerassel 
wie  von  Kieseln  in  einem  Kupfergefäss;  der  Prophet  nahm  eine  Hand 
davon  und  warf  damit;  darauf  flohen  wir. 

Abu  Isxaq  b.  Muxammad  von  'Abdalraxman  b.  Muxammad  b.  'Abd 
von  'Abdallah  b.  Tba'laba  b.  Cu'air:  Xaufal  b.  Mu'avija  alDuilij  erzählt 
Aehnliches. 

'Abdalraxmän  b.  arAwäm,  als  er  auf  der  Flucht  Xakim  b.  Xizam 
hinter  sich  herlaufen  sah,  sagte  zu  seinem  Bruder  'Ubaidallah,  welcher 
hinkte  und  nicht  gut  zu  Fuss  war,  er  solle  vom  Kamel  absteigen  und 
Xakim  reiten  lassen,  da  er  dessen  Rettung  für  wichtiger  hielt.  Als  sie 
mit  einander  nach  Marr  alGhahran  kamen,  erinnerte  Xakim  an  das  Omen, 
das  sich  dort  mit  Abu  Gahl's  Kamel  zugetragen  hatte;  darauf  hin  hätte 
doch  eigentlich  kein  Verständiger  ausziehen  dürfen  ^) ! 

'Abdalraxmän  b.  alXarith  von  Muxallad  b.  Xufäf  von  s.  Vater:  auf 
der  Flucht  warfen  die  Mekkaner  die  Panzer  weg  und  die  verfolgenden 
Muslime  lasen  sie  auf;  ich  brachte  drei  Panzer  mit  zu  Hause,  den  einen 
erkannte  später  ein  Qurashit  für  den  Panzer  alXarith's  b.  Hisham. 

Muxammad  b.  Abi  Xumaid  von  'Abdallah  b.  'Amr  b.  Umajja  von  s. 
Vater:  die  Fliehenden  sagten  selber,  sie  hätten  sich  benommen  wie  die 
Weiber. 

Qubath  b.  Ashjam  alKinanij :  die  Mekkaner  waren  weit  zahlreicher 
als  die  Muslime,  im  Fliehen  sagte  ich  zu  mir  selber :  vor  so  was  fliehen 
sonst  nur  Weiber.     Als  uns  die  Verfolger  auf  den  Fersen  waren,  konnte 

')  Jixi    ^S^    3i^^'  ^8,20.  91,6.  =)  89,4.  2n{;,  3.  fol.  ir)la. 

^)  „Xakim  sagte:  hol  defj  Henker  den  Abu  Gahl,  dass  er  behauptet,  der 
Tag  sei  dahin,  der  Tag  ist  noch  wie  er  ist;  er  wünschte  nämlich  es 
möchte  Abend  werden,  damit  die  Verfolgung  aufliüre".  Er  macht  wohl 
einen  Witz,  indem  Abu  Gahl  das  dhahaba  luahäru  uneigentlich  meint. 


liadr  A.2.  ß5 

mein  Begleiter  vor  Angst  nicht  weiter;  icii  aber  machte  mich  auf  und 
kam  noch  vor  Sonnenaufgang  nach  Gliaiqa  (ö?itlicli  von  alöuijja.  1  Tage-  25a 
reise  von  alFuru',  8  Poststationen  von  Merlina).  wo  ich  von  einem  Stamm- 
genossen ein  Kamel  und  Zehrung  bekam.  Ich  hielt  mich  links  von  der 
Strasse,  als  Führer  kannte  ich  die  Wege  genau.  In  alGuxfa  kam  ich 
wieder  auf  die  Strasse;  in  alGhamini  sali  icli  den  XuzaMten  alXaisumän 
b.  Xäbis,  ich  hätte  ihm  voran  kommen  können,  liess  ihn  aber  zuerst 
die  Botschaft  nach  Mekka  bringen,  wo  er  schlechten  Dank  erntete'). 
Ich  blieb  dann  eine  Zeit  in  Mekka ,  bis  nach  der  Grabenschlacht.  Da 
machte  ich  mich  auf  nach  Medina  und  traf  den  Propheten  inmitten  seiner 
Genossen  bei  der  Moschee.  Ich  kannte  ihn  nicht,  er  aber  fragte  mich: 
0  Qnbäth,  bist  du  der  der  bei  Badr  gesagt  hat:  vor  so  was  fliehen  sonst 
nur  Weiber?  Da  bekannte  ich  den  Islam,  icli  hatte  das  Wort  nur  zu 
mir  selbst  gesagt  und  nichts  davon  verraten. 

Zu  Beginn  des  Kampfes  hatte  M.  gesagt:  wer  einen  Feind  tötet,  er- 
hält das  und  das,  und  wer  einen  gefangen  nimmt,  erhält  das  und  das. 
Nach  der  Flucht  imn  legten  sich  einige  Muslime  aufs  Plündern,  andere 
verfolgten  die  Feinde  und  töteten  und  machten  Gefangene.  Ein  Teil 
aber  blieb  bei  der  Hütte  M.'s,  um  ihn  nicht  ungedeckt  zu  lassen,  unter 
ihnen  Sa'd  b.  Mu'ädh  nebst  anderen  vorneluncn  Männern.  Als  die  sich 
darüber  beklagten,  dass  sie  nun  nichts  abkriegten,  erschien  Sur.  8,  1.  42, 
wonach  die  sämmtliche  Beute  abgeliefert,  gefünftet,  und  dann  verteilt 
werden  sollte.  —  BH.  456. 

Ja'qüb  b.  Mugähid  Abu  Xazra  von  'Ubäda  b.  alValld  b.  'Ubäda 
von  s.  Vater  von  s.  Grossvater  'Ubada  b.  alCämit :  wir  überliessen  die 
Beute  Gott  und  seinem  Boten;  der  Fünfte  ward  damals  noch  nicht 
eingeführt,  sondern  erst  später,  bei  der  nächsten  Beute.  —  Dasselbe 
berichtete  'Abdalmuhaiman  b.  'Abhas  1).  Sahl  von  s.  Vater  von  Abu 
Usaid  alSä'idij. 

Ibn  Abi  Sabra  von  Sulaiman  b.  Suxaini  von  'Ikrima:  die  Beute 
wurde  zusammengebracht  und  ganz  gleichmässig  verteilt,  ohne  dass  der  -^j  h 
besser  Ausgerüstete  vor  den  Uebrigen  einen  Vorzug  bekam.  Sa'd  meinte, 
ein  Reiter  müsse  eigentlich  mehr  haben;  aber  der  Prophet  schalt  ihn  und 
sagte:  habt  ihr  denn  nicht  eben  durch  eure  kleinen  Leute  den  Sieg  ge- 
wonnen ? 

'Abdalxamid  b.  Ga'far  von  Musa  b.  Sa'd  b.  Zaid  b.  Thabit:  M.  liess 
ausrufen :  wenn  einer  einen  getötet  hat,  so  gebühren  ihm  die  Spolien, 
und  wenn  einer  einen  Gefangenen  gemacht  hat,  so  gehört  ihm  der.  Was 
aber  im  Lager  gefunden  oder  ohne  Kampf  erbeutet  Avurde,  wurde  gleich- 

')  2  Sam  18.20. 

Vakuli,   Muhumiiu'a.  5 


66  Baclr  A.  2. 

massig  ")  verteilt.  —  Vakidi  fragte  den  'Abdalxamid,  wer  denn  die 
Waffen  Abu  Galil's  bekommen  habe?  Er  antwortete:  nach  Xäriga  b.  'Ab- 
dallah b.  Ka'b  bekam  sie  Mu'ädh  b.  "Amv,  nach  Said  b.  Xalid  alQäriBhij  (?) 
bekam  sie  Ibn  Mas'üd. 

Ali  bekam  Panzer  und  Helm  alValids,  Xamza  die  Waffen  'Utba's, 
'Ubaida  and  seine  Erben  den  Panzer  Sliaiba's. 

Muxammad  b.  Jaxja  b.  Sahl  von  s.  Oheim  Muxammad  b.  Sahl  b. 
Abi  Xathma:  die  Gefangenen  und  die  Spolien  wurden  abgegeben  iind 
sammt  der  Beute  gleichmässig  verteilt^).  —  Das  Richtige  ist,  dass  M. 
das,  was  er  als  Prämie  ausgesetzt  hatte ^),  den  Einzelnen  überliess,  das 
Uebrige  aber  gleichmässig  verteilte.  —  BH.  458. 

Muxammad  (u.  s.  w.  wie  vorhin):  die  Aufsicht  über  die  Beute  gab 
M.  dem  Ka'b  b.  'Amr  alMäzinij,  und  er  verteilte  sie  in  Sajar.  —  Nach 
anderen  hatte  Xubäl)  b.  alAratt  die  Aufsicht. 

Ibn  Abi  Sabra  von  alMusavvar  b.  Rifä'a  von  'Abdallah  b.  Muknaf 
aus  der  medin.  Familie  Xaritha:  die  zu  verteilende  Beute  bestand  aus 
Kamelen,  Reisegeräth,  und  Kleidern;  es  kam  auf  den  Mann  ein  Kamel 
mit  Reitzeug,  oder  zwei  Kamele,  oder  ein  paar  Lederdecken.  Es  wurden 
317  Lose  gemacht  für  313  Personen  und  zwei  Pferde.  Acht  abwesende 
Personen  bekamen  doch  Anteil,  nämlich  drei  Emigranten:  Othman,  der 
26a  bei  seinem  kranken  Weibe  Ruqajja  geblieben  war,  Galxa  und  Sa'id,  welche 
auf  Kundschaft  nach  alXaurä  gesandt  waren  (fol.  4b),  und  fünf  Mediner: 
Abu  Lubäba  b.  'Abdalmundhir,  der  als  M.'s  Stellvertreter  für  Medina, 
'Äcim  b.  'Adij ,  der  als  stellvertretender  Imam  für  Qubä  und  aFÄlija 
zurückgelassen  war,  alXarith  b.  Xäeib.  dem  M.  etwas  bei  den  Banu  'Amr 
b.  Auf  aufgetragen  hatte,  Xavvät  b.  Gubair  und  alXarith  b.  alCainma,  denen 
in  alRauxä  ihr  Kamel  verunglückt  war.  —  Es  heisst,  dass  auch  Sa'd  b. 
Tbäda,  den  ein  Schlangenbiss  zurückhielt,  Anteil  bekommen  habe,  des- 
gleichen Sa'd  b.  Mälik  alSä'idij,  der  krank  war  und  in  M.'s  Abwesenheit 
starb,  und  noch  zwei  andere  Mediner. 

Ibn  Al)i  Sabra  von  Ja'qub  b.  Zaid  von  s.  Vater:  die  Anteile  der 
14  gefallenen  Muslime  fielen  an  die  Erben.  Zaid  b.  Galxa  hörte  von 
'Abdallah  dem  Sohne  des  gefallenen  Sa'd  b.  Xaithama:  wir  bekamen  den 
Anteil  Sa'ds.  'Uvaitu  b.  Sä'ida  überbrachte  ihn  uns. 

0  -iSyi  ^  93,17.95,11  (BH.  47G,I2  tLj  ^c)  ist  liier  auffallender  Weise 
gleichbedeutend  mit  i-\jM  ^^s.  93,9,  während  es  sonst  heisst:  nach  kurzer 
Pause. 

'^)  J>.Äi   statt   J^-ilÄJ  95,10.    Der  mubüriz  hatte  sich  selber  das  nafal  ange- 
eignet, ohne  dass  M.  es  ihm  ausgesetzt  hatte. 
^)  zu  Beginn  des  Kampfes  fol.  25a,  nämlich  die  Spolien  und  die  Gefangenen. 


Badr  A.  -2.  f;7 

Ihn  Abi  Sabra  von  alMusavvar  von  'Abdallah  b.  Muknaf  von  alSäib 
b.  Abi  Lubäba  b.  'Abdalmundhir:  uns  überbrachte  Ma'n  b.  'Adij  den  Au- 
teil des  gefallenen  Mubasshir  b.  'Abdalmundhir. 

Man  erbeutete  150  Kamele  und  viel  Lcder.  Eine  rote  Decke  wurde 
vermisst;  der  Verdacht  wurde  geäussert,  dass  M.  sie  unterschlagen  habe. 
Darauf  erfolgte  die  Offenbarung  Sur.  3,15ö.  Es  stellte  sich  heraus,  dass 
einer  sie  gestohlen  und  vergraben  hatte.  Der  Prophet  wurde  angegangen, 
Gott  um  Vergebung  für  den  Missethäter  zu  l)itten,  er  wollte  aber  nicht '). 

AlMiqdad  pflegte  zu  sagen,  er  habe  damals  einen  Teil  für  sich  und 
einen  für  sein  Pferd  bekommen.  Nach  andern  bekam  das  Pferd  zwei 
Teile. 

'Abdalmagid  von  Abu  'Abs  von  Abu  'Ufair  Muxammad  b.  Sabl:  Abu 
Burda  b.  Ni.jär  bekam  das  Pferd  Zam'a's  b.  alAsvad;  10  Pferde  waren 
erbeutet.  Den  Kamelhengst  Abu  Gahl's  bekam  M.;  er  benutzte  ihn  zum  sr.ij 
Bespringen  und  auf  Feldzügen,  bis  er  ihn  bei  alXudaibija  opferte,  obwohl 
ihm  100  Kamele  dafür  geboten  wurden.  M.  bekam  einen  Voranteil  (cafij) 
vor  der  Verteilung  der  Beute. 

'Abdalraxman  b.  'Abdallah  b.  Dhakvän  von  s.  Vater  von  'übaidallah 
b.  'Abdallah  b.  'Utba  von  Ibn  'Abbäs,  und  Muxammad  b.  'Abdallah  von 
alZuhrij  von  Sa'id  b.  alMnsajjib:  damals  bekam  M.  sein  Schwert  Dhu-lfaqär, 
welches  dem  Munabbih  b.  alXaggäg  gehört  hatte.  Vorher  hatte  ihm  Sa'd 
b.  'Ubäda  ein  Schwert,  namens  al'Acb,  gegeben,  und  seinen  Panzer  Dhät- 
alFucül. 

Ibn  Abi  Sabra  von  Calix  b.  Kaisan:  M.  hatte  überhaupt  kein  Schwert, 
als  er  nach  Badr  zog. 

'Abdalmuhaiman  b.  'Abbas  b.  Sahl  von  s.  Vater  von  Abu  Usaid 
alSä'idij :  ich  habe  von  Arqam  b.  Abi  lArqam  mehr  als  einen  Schaden 
gehabt.  Bei  Badr  bekam  er  das  Schwert  alMarzubän  des  Ibn  'Äidh 
alMaxzumij,  welches  ich  erbeutet,  aber  dann  wieder  abgegeben  hatte,  vom 
Propheten  geschenkt,  der  keinem  eine  Bitte  abschlagen  konnte  -).  Ein  an- 
deres Mal  hatte  eine  Ghul  mein  Söhnchen  Jafa'a  auf  den  Arm  genommen 
und  entführt,  er  kam  des  Wegs,  mein  Söhnchen  schrie  ihn  um  Hülfe  an, 
er  aber  kehrte  sich  nicht  daran,  da  die  Ghul  sich  für  seine  AVärterin  aus- 
gab. „Gab  es  denn  damals  noch  Ghule?"  Ja,  damals  noch,  jetzt  sind 
sie  verschwunden.  Dann  hatte  sich  ein  Pferd  aus  meinem  Hofe  losge- 
rissen, er  traf  es  in  alGhaba  und  ritt  darauf  zurück  bis  dicht  vorMedina; 
da  Hess  er  es  entlaufen  und  ich  habe  es  heute  noch  nicht  wieder. 

Abu   Bakr  (u.  s.  w.  wie   in   No.  3)   von   Sa'd:    ich   bat   M.  um   das 

1)  98,1  f.  *.^     J\    •,/!?  2)  BH.  457. 


ßg  Badr  A.  2. 

Schwert  des 'Äc  b.  Munabbih  und  erhielt  es;  hi  Beziehung  auf  mich  ward 
Sur.  8,1  offenbart. 

Die  vier  Knechte,  die  an  der  Schlacht  teilnahmen,  bekamen  keine 
Lose,  sondern  wurden  beschenkt,  am  reichsten  Shuqrän,  der  Knecht  des 
Propheten,  dem  die  Gefangenen  anvertraut  waren  und  der  für  jeden  Ge- 
fangenen etwas  bekam,  so  dass  er  am  Ende  viel  mehr  hatte  als  der  An- 
teil eines  Freien  betrug. 

Abu  Bakr  (u.  s.  w.  wie  in  No.  o)  von  Sa'd :  ich  schoss  Suhail  b.  'Amr 
in  die  Hiiftsehne;  als  ich  der  Blutspur  nachging  um  ihn  zu  fangen,  war 
27a  mir  Mälik  b.  alDuxshum  zuvorgekommen  und  hielt  ihn  am  Stirnhaar. 
Der  Prophet')  nahm  ihn  ))eiden  ab.  In  alRauxa  entlief  er  dem  Malik; 
M.  sagte,  wer  ihn  finde,  solle  ihn  töten:  da  fand  er  ihn  selber  und  tötete 
ihn  nicht. 

Isa  b.  Xafc  b.  'Acim  von  s.  Vater:  Ma'bad  b.  Vahb  von  den  Banu 
Sa'd  b.  Laith,  der  Gefangene  Abu  Burda's,  Avard  von  Omar  zusammenge- 
hauen, nach  anderen  von  Abu  Burda  selber. 

Abu  Bakr  (u.  s.  w.  wie  in  No.  3):  M.  verbot  dem  SaM  zu  erzählen, 
dass  sein  Bruder  'ümair  gefallen  sei;  sonst  lasse  er  keinen  Gefangenen 
am  Leben. 

Xälid  b.  alHaitham,  der  Freigelassene  der  Hashimiden,  von  Jaxja 
b.  Abi  Kuthajjir:  M.  verbot,  dass  einer  dem  anderen  seinen  Gefangenen 
entreisse  und  ihn  umbringe ;  zum  Aerger  des  Sa'd  b.  Mu'ädh,  der  sie  gern 
hingeschlachtet  hätte. 

Als  in  alUthail  die  Gefangenen  dem  M.  vorgeführt  wurden,  warf  er 
auf  alNacr  b.  alXarith .  der  ihn  selber  und  den  Koran  verhöhnt  hatte, 
einen  Blick,  der  jenen  in  Angst  setzte'-).  Muc'ab  b.  'Umair,  den  er  um 
Fürbitte  bat,  wollte  sich  nicht  für  ihn  verwenden.  AlNacr:  hätte  Quraish 
dich  gebunden,  so  würdest  du  nicht  getötet,  so  lange  ich  am  Leben  wäre! 
Muc'ab:  das  glaube  ich  wohl,  aber  ich  bin  in  anderer  Lage  wie  du,  denn 
der  Islam  hat  durch  die  alten  Verhältnisse  ^)  einen  Schnitt  gemacht.  Zwar 
widersetzte  sich  alMiqdad,  der  ihn  gebunden  hatte,  der  Tötung  seines  Ge- 
fangenen ;  doch  musste  er  damit  zufrieden  sein,  dass  M.  betete.  Gott  möge 
ihm  das  erhoffte  Lösegeld  reichlich  ersetzen.  Die  Hinrichtung  ward  auf 
Äl.'s  Befehl  durch  Ali  vollzogen.  —  BH.  458. 


')  'u>.j-t   lOO.fi    vciiiuitlich  für   '^^.s. 

-)   .j^A.'J    »AjI    101.8  =  er  lirachte  Hin  ausser  sich,  wie  eine  Bremse  die  Kuh. 

3)  ^j-^^    nicht  bloss  die  Yertiäge,  sondern  die  lieikümiuliclieu  Rechte  und 
Pflichten. 


Baclr  A.  2.  69 

Dem  gefangenen  Suhail  b.  'Amr  wollte  Omar  seine  (hervorstehenden 
108.21.  138.17)  Vorderzähne  ausziehen,  damit  seine  Zunge  heraushänge 
und  er  keine  Reden  mehr  gegen  i\I.  halten  könne.  Aber  M.  untersagte 
jede  Verstiimmclnng  und  bemerkte,  vielleicht  würde  Omar  noch  einmal  -<b 
an  dem  Auftreten  Suhaü's  als  Redner  Gefallen  haben.  Wirklich  hielt 
Suhail  auf  die  Nachricht  von  M."s  Tode  die  gleiche  Rede  in  Mekka,  die 
Abubekr  in  Medina  hielt;  und  Omar,  als  er  davon  hörte,  gab  dem  Pro- 
pheten Zeugnis.  —  BH.  463. 

Ali  pflegte  zu  erzählen.  M.  habe  es  auf  Gabricrs  Veranlassung  den 
Muslimen  freigestellt,  ihre  Gefangenen  zu  töten  oder  Lösegeld  zu  nehmen 
und  sich  Zeugen  für  das  Zahlnugsversprechen  stellen  zu  lassen.  Wer 
aber  das  Zahlungsversprechen  angenommen  habe'),  sei  als  Märtyrer  bei 
Uxud  gefallen. 

Die  Gefangenen  wandten  sich  an  Abubekr,  dass  er  ein  gutes  Wort 
für  sie  einlege,  und  an  Omar,  dass  er  nichts  gegen  sie  thun  möge.  Jener 
verwandte  sich  eifrig  für  sie  bei  M.,  dieser  aber  hielt  ihm  das  Widerspiel  -s» 
und  verlangte  ihre  Hinrichtung.  M.  schwankte  eine  Weile,  endlich  ent- 
schied er,  dass  die  Gefangenen  nicht  umsonst  frei  kommen,  sondern  Löse- 
geld bezahlen  oder  hingerichtet  werden  sollten.  Jedoch  mit  Suhail  b. 
Baicä  (vielmehr  mit  seinem  Bruder  Sahl,  sagt  Vakidi),  der  in  Mekka  offen 
den  Islam  bekannt  hatte,  machte  M.  auf  Bitten  'Abdallah's  b.  Mas'üd  nach 
einigem  Besinnen  eine  Ausnahme.  Hinterher  sagte  er:  .,käme  die  Ver- 
geltung für  Badr.  so  Avürde  niemand  frei  ausgehen  als  Omar,  der  sagte. 
man  solle  die  Gefangenen  töten".  Sa'd  b.  Mu'ädh  sagte  übrigens  dasselbe 
wie  Omar-). 

Ma'mar    von    alZuhrij    von    Muxammad    b.    Gubair   b.   Mue'im:    M. 
sagte   damals:    wäre  Mue'im  b.  'Adij  am  Leben,  so  würde  ich  ihm  diese 

1)  ^'Ac  J»Jwi  102,(1.  8.  9.  10.  Mit  J-.^Ä^(  wird  gespielt.  Zeile  6  kann 
es  mir  heissen:  Zeugen  fordern:  qabilu  ist  Subject,  ü  zu  streichen,  das 
zweite  minhum  ebenso  zu  verstehen  wie  das  erste,  nämlich  von  den  Ge- 
fangenen. In  Z.  8  ist  es  doppelsinnig,  je  nachdem  man  es  activ  oder 
passiv  nimmt:  a)  es  möge  sich  Zeugen  stellen  lassen,  wer  von  euch  ihr 
Zahlversprechen  annimmt,  b)  es  wird  unter  euch  zum  Blutzeugen  gemacht 
werden,  wer  u.  s.  w. :  die  zweite  Möglichkeit  ist  durch  minkum  nähergelegt. 
Zeile  9  kann  nur  übersetzt  werden:  es  mögen  Märtyrer  aus  uns  genommen 
werden.  —  Wie  so  oft,  scheint  auch  hier  das  Wort  (nämlich  das  theolo- 
gische Misverstäuduis  des  juristischen  istishhad)  die  Mutter  der  Sache 
geworden  zu  sein. 

^)  Der  Satz  Jw^jtX*«!  bis  /«-^tV^  102,11.  12  ist,  wenn  echt,  Parenthese.  — 
'-^>-J^J'täi  ux  103,14  sie  Hessen  uns  nicht  zu  W^orte  kommen  über  die 
Gefangenen:  vgl.  RH,  46l),7.  —  iywS  104,18  im  Menschen. 


70  Badr  A.  2. 

Ekel  ')  schenken.  Mue'im  hatte  ihm  Schutz  gewährt,  als  er  von  Täif  zu- 
rückkam. 

Muxammad  b.  'Abdallah  von  alZnhrij  von  Sa'id  b.  alMusajjib:  den 
Dichter  Abu  'Azza  ('Anir  1).  'Abdallah  b.  'Umair  alGumaxij)  gab  M.  seiner 
fünf  unversorgten  Töchter  wegen  auf  seine  Bitte  frei  und  erhielt  von  ihm 
28  b  das  Versprechen,  dass  er  nie  wieder  gegen  ihn  kämpfen  wolle.  Auf  Zu- 
reden des  Cafvän  b.  Umajja,  der  sich  erbot,  ihn  zu  einem  vermöglichen 
Mann  zu  machen  oder  sonst  für  seine  verwaisten  Töchter  zu  sorgen,  ging 
er  aber  doch  mit  nach  Uxud  und  fiel  abermals  den  Muslimen  in  die  Hände, 
als  der  einzige  Gefangene.  Er  legte  sich  wieder  aufs  Flehen,  aber  jetzt 
war  M.  unerbittlich;  er  solle  sich  nicht  in  Mekka  den  Mund  wischen") 
und  sagen:  ich  habe  ihn  zweimal  angeführt.  —  RH.  591. 

Isxaq  b.  Xäzim  von  Rabi'a  b.  Jazid  von  alZiihrij  von  Sa'id  b.  alMu- 
sajjib: M.  gab  'Acim  b.  Thabit  den  Befehl  ihn  hinzurichten,  indem  er 
sagte:  ein  Muslim  lässt  sich  nicht  zweimal  aus  demselben  Loche  stechen. 

Die  gefallenen  Mekkaner  wurden  in  einen  zugeschütteten  Brunnen 
geworfen;  nur  Umajja  b.  Xalaf  ward  liegen  gelassen,  ein  fetter  Mann, 
dessen  Fleisch  schon  am  selben  Tage  aufgeschwollen  war  und  auseinander 
ging,  als  man  ihn  liineiiiwerfen  wollte.  vMs  'Utba,  ein  beleibter  Mann  mit 
Pockennarben  im  Gesicht,  zum  Brunnen  geschleift  ward,  veränderte  sich 
der  Ausdruck  seines  Sohnes  Abu  Xudhaifa.  weil  er  nun  die  Hoffnung  ihn 
bekehrt  zu  sehen  aufgeben  musste.  M.  ging  unter  den  Leichen  herum 
und  Hess  sich  von  Abubekr  jedesmal  sagen,  wessen  Leiche  er  vor  sich 
habe;  bei  Abu  Gahl  drückte  er  seine  besondere  Befriedigung  aus.  Als 
sie  begraben  waren,  stellte  er  sich  an  den  Brunnen  und  rief  hinein :  o  Abu 
Gahl,  0  'Utba,  hat  euch  euer  Herr  "Wort  gehalten  wie  mir  mein  Herr  Wort 
gehalten  hat?  ihr  seid  eurem  Propheten  schlechte  Verwandte  gewesen, 
und  Fremde  haben  mich  aufgenommen!  Darauf  aufmerksam  gemacht,  dass 
sie  ja  tot  seien  und  die  Anrede  nicht  hörten,  sagte  er:  sie  haben  er- 
fahren, dass  ihnen  ihr  Herr  erfüllt  hat,  was  er  ihnen  drohte.  —  BH.  453  ff. 

Die  Flucht  war  Mittags;  'Abdallah  b.  Ka'b  wurde,  mit  einigen  Ge- 
hülfen, beauftragt  die  Beute  zu  sammeln  und  fortzuschaffen;  nach  dem 
Nachmittagsgebet  brach  M.  von  Badr  auf  und  war  noch  vor  Sonnenunter- 
gang in  alUthail,  wo  er  übernachtete.  Er  fragte,  wer  die  Wache  über- 
29a  nehmen  wollte;  es  uKsldete  sich  niemand,  bis  auf  einen  Mann,  der  sich 
auf  Befragen  Dhakvän  nannte.  Auf  eine  zweite  Aufforderung  meldete  sich 
auch  nur  einer  ;  er  nannte  sich  Ibn  'Abd(|ais.    Zum  dritten  mal  erhob  sich 

')     -ÄÄJ  105,3  eig.  Stiukcr,  als  Schimpfwort  für  die  Gofaugencn. 
^)  tiS.AAO.wC  ^Av^j  ^  10.5,20.  Der  Sinn  ist  entweder  derselbe  wie  Proverb.  30,20, 
oder:  du  sollst  dir  nicht  wohlgefällig  den  Bart  streichen.     Vgl.  fol.  71  b. 


Badr  A.  2.  71 

wieder  einer,  Abu  Sahn'.  Als  aber  dann  M.  sagte:  macht  ihr  drei  euch 
also  auf!,  stand  blos  ein  einziger  auf,  Abu  Sabu'  Dhakvan  b.  'Abdqais; 
er  hatte  alle  dreimal  sich  gemeldet'). 

Nach  anderen  betete  M.  das  Nachmittagsgebet  schon  in  alUthail  und 
hatte  dabei  eine  Begegnung  mit  Michael  und  Gabriel,  die  ihn  lächeln  machte. 

In  Irq  alOhabja  Hess  M.  seinen  Feind  'üqba  b.  Abi  Mu'aie,  den 
'Abdallah  b.  Salama  al'Aglänij  gefangen  hatte,  trotz  flehentlichen  Bittens 
durch  'Acim  b.  Thabit  hinrichten-).  —  BH.  458. 

Muxanimad  b.  Jaxja  b.  Sahl  b.  Abi  Xathma  von  s.  Vater  von  s. 
Grossvater:  in  Sajar,  einem  Orte^)  in  alCafrä,  wurde  die  Beute  verteilt. 

Von  alUthail  aus  schickte  M.  Zaid  b.  Xaritha  und  'Abdallah  b.  Ra- 
vfixa  nach  Medina  voraus;  Sonntag  vor  Mittag  kamen  sie  an,  von  al'Acaba 
her.  In  al'Aqiq  blieb  Ibn  Raväxa  zurück  und  rief  auf  seinem  Kamel  die 
Siegesbotschaft  aus.  'Acim  b.  'Adij  trat  an  ihn  heran  und  fragte  ihn 
leise,  ob  es  wahr  wäre;  er  antwortete:  ja  bei  Gott,  und  morgen  kommt 
der  Bote  Gottes  selber  n>it  den  Gefangenen!  Dann  ging  er  die  ganze 
'Älija  (wo  die  Bann  'Amr  b.  'Auf  und  Xaema  und  Väil  wohnen)  durch 
und  sagte  es  Haus  bei  Haus  an;  und  die  Kinder  liefen  bis  zu  den  Bann 
Umajja  b.  Zaid  und  sagten:  getötet  ist  Abu  Gabi  der  Bösewicht!  Zaid  b. 
Xaritha  aber,  auf  M."s  Kamel  alQacva.  brachte  die  Botschaft  nach  der 
Stadt  und  rief  sie  laut  aus  auf  dem  Platze  alMucallä ;  er  kam  gerade 
an,  als  Ruqajja  auf  dem  Baqi'  begraben  wurde.  Die  Leute  glaubten  ihm 
aber  nicht,  besonders  die  Heuchler  und  die  Juden;  sie  äusserten,  er  sei  • 
ausgerissen  auf  Muhammed^s  Kamele,  nachdem  dieser  selbst  mit  seinen 
vornehmsten  Genossen  in  der  Schlacht  geblieben  sei;  bis  die  Gläubigen, 
z.  B.  Abu  Lubaba,  in  Zorn  gerieten  und  sie  in  Furcht  setzten.  Usama 
b.  Zaid:  ich  fragte  meinen  Vater,  ob  er  die  Wahrheit  sage,  und  als  er 
mir's  versicherte,  ging  ich  zu  dem  Heuchler,  von  dem  ich  jene  Aeusserung 
gehört  hatte,  und  drohte  ihm,  M.  werde  ihm  den  Kopf  abschlagen;  er 
sagte:  es  ist  nur  das,  was  ich  die  Leute  habe  sagen  hören.  —  BH.  457. 

Dann  kam  M.  mit  den  Gefangenen^),  49  Mann,  aber  ursprünglich 
waren  es  70;  die  vornehmsten  Xazragiten  gingen  ihm  nach  alRauxä  ent- 
gegen und  gratulierten  ihm.  Salama  b.  Saläma  meinte,  dazu  wäre  kein 
Grund,  sie  hätten  nur  alte  Kahlköpfe  totgeschlagen;  aber  M.  wies  ihn 
zurecht;  es  seien  höchst  ehrwürdige  Leute  gewesen,  Avenn  auch  schlecht 
gegen  ihren  Propheten.     Da  bekam  Salama  einen  Schrecken  und  erinnerte 

')   ,xxX,iLj   107,9  ist  kaum  möglich.    Die  Erzählung:  wird  fol.  52a  wiederholt. 
^)  Es  scheint,  dass  min  haiui  man  108,5  auszusprechen  ist:  nicht  wie  180,11. 
ä)  shi'b,  Tgl.  143,4  BH.  458. 
*)  109,22  vgl.  indessen  112,5  (qudima  zweimal).    113,11.  12.    EH.  459. 


72  Badr  A.  2. 

sich,  dass  M.  sich  von  ihm  fern  gehalten  habe,  seitdem  er  auf  dem  Hin- 
wege in  alRauxa  dem  Beduinen  die  hässliche  Antwort  gegeben.  M.  nahm 
seine  Entschuldigung  an.  er  gehörte  zu  s.  nächsten  Genossen.  —  BH.  458. 

Muxammad  b.  'Abdallah  von  alZuhrij :  Abu  Hind  alBajäcij,  der  Frei- 
gelassene des  Farva  b.  'Amr.  kam  dem  Propheten  mit  einem  Schlauch 
voll  Xais ')  entgegen,  worauf  dieser  den  Medinern  empfahl,  ihn  als  ihres 
gleichen  anzusehen  und  ihm  das  Connubium  zu  gewähren.  —  BH.  458  f. 

Ihn  Abi  Sabra  von  'Abdallah  b.  Sufjan:  Csaid  b.  Xucair  erklärte, 
er  habe  nicht  gewusst,  dass  es  gegen  den  Feind  gehe  und  sei  darum 
nicht  mitgezogen;  M.  glaubte  ihm. 

'Abdallah  b.  Nux  von  Xubaib  b.  'Abdalraxman :  in  Turban  entschul- 
digte 'Abdallah  b.  Unais  sein  Zuhausebleiben;  er  habe  das  Fieber  gehabt^). 

In  Shanüka  bat  der  gefangene  Suhail  b.  Amr  den  Malik  b.  alDnishum 
\\m  Permiss  zur  Verrichtung  eines  Bedürfnisses,  aber  vergebens  wartete 
Malik  auf  sein  Wiederkommen,  er  hatte  sich  von  seinen  Banden  befreit 
und  war  entlaufen.  Nun  ward  eine  allgemeine  Suche  auf  ihn  eröffnet; 
M.  sagte ,  wer  ihn  finde ,  solle  ihn  töten.  Er  entdeckte  ihn  schliesslich 
selber  in  einem  Samuragebüsch,  band  ihm  die  Hände  auf  den  Nacken 
30a  und  koppelte  ihn  an  sein  Kamel ;  er  musste  bis  Medina  beiher  laufen. 

Isxaq  b.  Xäzim  von  'Abdallah  b.  Miqsam  von  Gäbir  b.  'Abdallah  : 
M.  liess  Usama  b.  Zaid.  der  ihm  entgegen  kam,  vor  sich  auf  seinem  Kamel 
alQacvä  sitzen,  während  Suhail  gebunden  zur  Seite  ging,  „er  der  in  Mekka 
das  Brot  zu  essen  gab". 

'Abdalraxman  b.  'Abdal'aziz  von  'Abdallah  b.  Abi  Bakr  b.  Xazm  von 
Jaxja  b.  'Abdalraxman  b.  As'ad  b.  Zurära:  als  Sauda,  von  der  Klage  über 
'Auf  und  Mu'avvadh  im  Hause  der  'Afrä  zurückkehrend,  ihren  Verwandten 
Suhail  gebunden  bei  ihrem  Hause  stehen  sah  —  die  Frauen  waren  da- 
mals noch  unverschleiert  — .  sagte  sie:  ihr  habt  euch  ergeben,  Abu  Jazid? 
konntet  ihr  nicht  als  wackere  Männer  sterben?  Da  hörte  sie  unversehens 
M.  aus  dem  Hause  rufen :  o  Sauda ,  im  Kampf  gegen  Gott  und  seinen 
Boten?  Sie  antwortete  erschrocken:  o  Prophet  Gottes,  ich  konnte  mich 
nicht  halten  als  ich  ihn  so  stehen  sah!  —  BH.  459. 

Xälid  b.  Aljäs  von  Abu  Bakr  b.  'Abdallah  b.  Abi  Gahm :  als  Umm 
Salama,  auf  die  Nachricht  die  Gefangenen  seien  da  von  der  Klage  bei 
'Afra  zurückkehrend,  ihre  Verwandten  Xalid  b.  Hisham  b.  alMughira  und 
Umajja  b.  Abi  Xudliaifa  b.  alMughira  in  ihrer  Wohnung  fand,  redete   sie 

')  Zu    .^^j^:>-  .s.  BH.  458,20   und    vjil.  p?^n-     Xais   ist   du    Gemisch  aus 

Datteln,  Butter  und  trockenem  Quark. 
^)  0»,fcX   111,7  tiobcrkrnnk.  (^itr.  fferötet. 


Hadr  A.  2.  73 

sie    nicht  an,  sondern  fragte  erst  den  Propheten,  der  sich  bei  'Aisha   be- 
fand, um  Erlaubnis,  sie  aufzunelimen  und  7ai  pflegen.     Er  gab  sie  ihr. 

Muxammad  I).  'Abdallah  von  alZuhrij:  M.  crmahnte  zu  guter  Behand- 
lung der  Gefangenen.  Abu  VAc  b.  alRabi'a,  einer  der  Gefangenen,  er- 
zählte, ihre  Wirte  hätten  selber  nur  Datteln  gegessen,  ihnen  aber  Brod 
gegeben,  und  da  es  sparsam  gewesen,  jeden  Brocken  ihnen  zugetragen. 
Dasselbe  bestätigt  alValid  b.  alValid  b.  alMughira  und  setzt  hinzu,  ihre 
Herren  hätten  sie  reiten  lassen  und  wären  selber  zu  Fuss  gegangen. 

Muxammad  (wie  vorhin):  M.  kam  einen  Tag  nach  dvn  Gefangenen 
an.     Nach  anderen  am  Abend  des  Tages,  wo  sie  ankamen.  —   BlI.  459. 

Auf  dem  Hinweg  nach  Badr  waren  zwei  Qurashiten  in  Dhu-Öuvä 
zurückgeblieben  und  unterhielten  sich  in  der  mondhellen  Nacht.  Da 
hörten  sie  in  ihrer  Nähe  aus  unsichtbarem  Munde  ein  Lied  (überliefert 
von  'Abdallah  b.  Abi  'Ubaida  b.  Muxammad  b.  'Ammär  b.  Jäsir) :  die 
Xanifiten  haben  Badr  mit  einem  Schlage  heimgesucht,  von  dem  die 
Grundpfeiler  Kosru's  und  des  Kaisers  erbeben,  der  die  stummen  Berge 
erklingen  lässt  und  die  Kabilen  zwischen  alVatir  und  Xaibar  in  Schrecken 
setzt,  der  bewirkt,  dass  die  beiden  Aishabberge  von  der  Stelle  rücken 
und  edle  Weiber  sich  entblössen,  um  stöhnend  ihre  Brüste  zu  schlagen. 
Erschrocken  liefen  die  beiden  Jünglinge  zurück  nach  Mekka,  wo  sie  im  30h 
Xigr  in  der  späten  Stunde  noch  ein  paar  Greise  fanden  und  sich  von 
ihnen  die  Verse  erklären  Hessen  i) ;  sie  kriegten  hinterher  beide  das  Fieber. 
Zwei  oder  drei  Tage  darauf  brachte  der  Xuza'it  alXaisuman  die  Nach- 
richt der  Niederlage  nach  Mekka;  sie  waren  geneigt  ihn  für  nicht  recht 
klug  zu  halten,  mussten  sich  aber  vom  Gegenteil  überzeugen,  als  er  sich 
durch  eine  Finte  des  Cafvan  b.  Umajja,  der  sich  im  Xigr  der  Ka'ba  ver- 
steckte und  hoffte,  er  würde  ihn  nun  auch  unter  den  Gefallenen  aufzählen, 
nicht  anführen  Hess.  —  BH.  460. 

Als  der  Negus  die  Nachricht  von  Badr  bekam,  erzählte  er  sie  hoch- 
erfreut sogleich  Ali's  Bruder  Ga'far  und  den  übrigen  Emigranten ;  er  er- 
innerte sich  der  Gegend  von  Badr,  wo  er  einst  die  Schafe  gehütet  hatte, 
und  beschrieb  sie  als  nahe  an  der  Küste  gelegen  und  von  einem  Fluss 
durchzogen  -). 

Nach  der  Rückkehr  des  geschlagenen  Heeres  forderte  Abu  Sufjan 
die  Mekkaner  auf,  ihren  Zorn  nicht  zu  verweinen  und  den  Muslimen 
keine  Gelegenheit  zur  Schadenfreude  zu  geben,  sondern  nur  der  Rache 
zu  gedenken ;  er  selbst  wolle  sich   des  Oeles  und  der  Weiber  enthalten, 

')  114,2 f.:    ilic  Form  n-vä-^ä.?-!  ist  nicht  alt. 
-)  ^.L\>!   114,20. 


74  Badr  A.  2. 

bis  er  gegen  Muhammed  zu  Felde  gezogen  sei.  Wirklich  hörte  man  in 
Mekka  einen  ganzen  Monat  lang  keinen  Dichter  ein  Trauerlied  vortragen 
und  kein  Klageweib  die  Klage  rufen.  —  BH.  461. 

Die  Ankunft  der  Gefangenen  in  Medina  machte  auf  die  Heuchler 
und  die  Juden  einen  niederschlagenden  Eindruck ;  der  Unterschied  zwi- 
schen Glaube  und  Unglaube  ward  offenbar.  Besonders  aufgeregt  war 
Ka'b  b.  al'Ashraf,  er  ging  nach  Mekka,  wo  er  bei  Abu  Vadä'a  b.  Cubaira  ') 
abstieg,  und  Hess  dort  Spottlieder  über  die  Muslime  und  ein  Tranerlied 
über  die  gefallenen  Qurasliiten  los.  (Es  folgen  einige  Verse  aus  dem  Liede 
31.1  BH.  548  f.,  die  dem  Vakidi  von  Hm  Abi  IZinäd  und  zwei  Anderen  diktirt 
sind;  darauf  die  Angabe,  dass  Xassän  b.  Thabit  jeden  Mekkaner  durch- 
hechelte, bei  dem  Ka'b  abstieg,  bis  er  nach  Medina  zurückkehrte.)  Das 
Trauerlied  Ka'b's  war  bald  in  aller  Munde,  und  nun  war  kein  Haltens 
mehr;  einen  Monat  lang  dauerte  die  Klage  in  Mekka,  und  sie  erscholl 
in  jedem  Hause  ").  —  Der  alte  erblindete  alAsvad  b.  alMueealib  Hess 
sich,  so  lange  die  Klage  in  Mekka  verboten  war,  hinaus  führen  auf  den 
"Weg,  den  sein  gefallener  Sohn  Zam'a  gezogen  war,  betrank  sich  dort 
und  weinte  über  ihn  und  streute  Erde  auf  sein  Haupt  ^). 

Muc'ab  b.  Thäbit  von  4sa  b.  Ma'mar  von  'Abbad  b.  'Abdallah  b. 
alZubair  von  'Äisha:  die  Qurasliiten  hatten  sich  verabredet,  sich  mit  der 
Lösung  ihrer  Gefangenen  nicht  zu  beeilen  und  über  ihre  Toten  nicht  zu 
weinen.  Als  aber  der  blinde  alAsvad,  dem  drei  seiner  Söhne  gefallen 
waren,  Zam'a  und  'Aqil  und  alXärith,  nachts  ein  Weib  über  ihr  entlau- 
fenes Kamel  jammern  hörte,  da  fing  er  auch  an  zu  klagen,  denn  sein 
Herz  brannte  ihm*).  Seine  Verse  (BH.  462.  Hamas.  897)  sind  dem  Vakidi 
von  Ihn  Abi  IZiiiad  überliefert.  —  BH.  461  f. 

')  vgl.  fol.  ö-Jb  und  4.'')a. 

^)  1 1(5,7 :    ,.,  .JC.W.J   s^X^^^J      ^.\   .-Y.^^-.P-»    (  wv»J)     _*äC   i,wAw,Äji     ■,:>■ 

,-r-5^-^  wj,^j'  -».^..i^  »  ,^J!  ,.»*iiSk  'i^-^\  ,t  ,  ».xawJL  Ich  verstehe 
nicht  Alles  genau.  Wo  ich  die  Punkte  gesetzt  habe,  steht  der  Satz: 
so  oft  das  Reitkamel  oder  das  Pferd  eines  Erschlagenen  gebracht  wurde, 
sammelt  tu  sicli  darum  die  Klagenden.  Er  passt  sachlich  nicht  her,  da  er 
von  der  Anschauung  ausgeht,  dass  die  Klage  gleich  uach  der  Rückkehr 
des  flüchtigen  Heeres  losbrach,  und  fügt  sich  auch  grammatisch  nicht,  da 
janüxüna  masculiuisch  ist.  I)amit  soll  jedoch  nicht  bezweifelt  werden, 
dass  er  von  Vakidi  herrührt. 
•'')    -.^^^jJ^    ^yj^   11{;,14  eine  Zeit  lang,  s.  Gauh.  uud  Qamus  unter  jJo.  — 

it.4^\.'S    j^  116,18  hat  verboten;  vgl.  Bux.  I  66,5   sytuj    ^. 
*)  ^»J^\  ^^=>-  117,6  wie  löninDr:!  Hoscall,8  Gen.  43,30.  1  Reg.  3,26 
vgl.  Lukas  24,32  =  ich  konnte  mich  nicht  halten. 


Badr  A.  2.  75 

Iliad,  Abu  Snfjaii"s  Frau,  deren  Vater  'Utba  sammt  ihrem  Bruder  und 
Oheim    gefallen    waren,    wollte   nicht  weinen,    da    nur  die   Rache  ihren  :*th 
Schmerz  lindern  könne.    Sie  verschwur  es  sich  zu  salinen  und  dem  Lager 
ihres  Mannes  zu   nahen,   und   enthielt  sich  dessen   bis  zur  Schlacht  von 
Uxud. 

Als  Naufal  b.  Mu'Svija  der  Duilit,  der  auch  mit  bei  Badr  gefochten 
hatte,  von  dem  Weinen  zu  Mekka  erfuhr,  reiste  er  hin  und  machte  den 
Qurashiten  darüber  Vorwürfe.  Abu  Sufjan  sagte,  er  kimne  nichts  dafür; 
in  seinem  Geschlecht  ('Abdshams)  habe  er  keine  Klage  geduldet,  obwohl 
er  mit  am  schwersten  betroffen  sei  durch  den  Verlust  seines  Sohnes 
Xanehala  und  so  vieler  edler  Mekkancr,  durch  deren  Tod  die  Stadt  ver- 
ödet sei '). 

Mu'ädh  b.  Muxammad  alAncarij  von 'Acim  b. 'Umar  b.  Qatäda:  Cafvän 
h.  Umajja  erbot  sich  (bei  einem  Gespräch  im  Xigr)  dem  'Umair  b.  Vahb 
alGumaxij,  seine  Schulden  zu  bezahlen  und  für  seine  Kinder  aufs  beste 
zu  sorgen,  wenn  er  Muhammed  aus  der  Welt  schaffe.  'Umair  ging  darauf 
ein,  er  schärfte  und  vergiftete  sein  Schwert  und  reiste  dann,  von  Cafvan 
mit  einem  Kamel  und  Zehrung  ausgestattet,  nach  Medina,  unter  dem  Vor- 
wand, seinen  gefangenen  Sohn  lösen  zu  wollen:  der  wahre  Zweck  blieb 
geheim.  In  Medina  angekommen  hielt  er  bei  der  Moschee  und  hing  sein 
Schwert  um;  da  sah  ihn  Omar,  fasste  Verdacht  und  rief:  fasst  den  Hund, 
es  ist  der,  der  den  Kampf  bei  Badr  begann  und  unsere  Zahl  dem  Feinde 
mitteilte.  Da  packten  sie  ihn  und  Omar  führte  ihn  zum  Propheten,  indem 
er  sein  Schwert  festhielt.  Er  w^ünschte  M.  einen  ..guten  Morgen"'  (in 'am  3üa 
cabäxan.  Imrualciais  40,1.  52,1);  M.  belehrte  ihn,  der  islamische  Gruss 
sei  „Friede  mit  dir!  (salämun  'alaika)*",  worauf  er  erwiderte,  M.  müsse 
den  hergebrachten  Gruss  doch  noch  in  frischem  Gedächtnis  haben.  Bei 
dem  nun  beginnenden  Verhör  wollte  'Cmair  Ausflüchte  machen,  aber  M. 
sagte  ihm  auf  den  Kopf,  in  welchem  Vorhaben  er  gekommen  sei ;  erstaunt 
bekannte  und  bekehrte  sich  'Umair;  M.  befahl  ihn  den  Koran  zu  lehren 
und  seinen  Sohn  frei  zu  geben.  Indessen  wartete  Cafvan  ungeduldig  auf 
Nachricht  und  fragte  jeden  Reisenden,  ob  in  Medina  nichts  vorgefallen  sei ; 
er  war  aber  sehr  enttäuscht,  als  er  erfuhr  was  geschehen  war,  fluchte 
dem  'Umair  und  verstiess  seine  Kinder.  Mit  M."s  Erlaubnis  präsentierte 
sich  'Umair  selber  in  Mekka  und  machte  grossen  Eindruck  mit  der  Ge- 
schichte von  seiner  Bekehrung,  so  dass  viele  dem  Islam  zufielen^). 

Muxammad  b.  Abi  Xumaid  von  'Abdallah  b.  'Amr  b.  Umajja  (b.  Cafvan?): 
da  'Umair  bei  seiner  Rückkehr  nach  Mekka  nicht  zuerst  bei  Cafvan,  der 

')  jxJJ^'i\  118,13. 

2)»j,yiiJ    Jjj>  119,14.    y^.5  121,18  als  Verwandten  hehaiuleiu. 


76  Badr  A.  2. 

ihn  abgesandt  hatte,  einkehrte,  erkannte  dieser,  dass  er  abtrünnig  gewor- 
den sei.  und  schwur,  von  nun  an')  kein  Wort  mehr  mit  ihm  zu  reden 
und  weder  ibm  noch  den  Seinen  je  etwas  Gutes  zu  erweisen.  'Umair 
versuchte  zwar  im  Xigr.  wo  er  ihn  traf,  mit  ihm  anzuknüpfen;  aber  er 
wandte  sich  al)  und  antwortete  nicht.  —  BG.  472  ff. 

Verzeichnis  der    „Gastgeber*^,   Avelche   Kamele  für   das   mekkanische 

^-^  Heer  schlachteten.     Sie  sollen   alle  bei  Badr  gefallen  sein   (vgl.  fol.  36a. 

wo  dieselbe  Sache  ausführlicher  und  an  passenderer  Stelle  behandelt  wird). 

Hisham  b.  'Umära  von  'Uthmän  b.  Abi  Sulaiman  von  Näfi'  b.  Gu- 
bair  b.  Mue'im  von  s.  Vater:  ich  kam.  um  Gefangene  zu  lösen,  nach 
Medina.  und  legte  mich  nach  dem  Nachmittagsgebete  in  der  Moschee 
schlafen.  Da  ward  ich  beim  Abendgebete  aufgeweckt  durch  M."s  Vortrag 
von  Sur.  52  ;  damals  drang  zuerst  der  Islam  in  mein  Herz. 

'Abdallah  b.  'Uthman  b.  Abi  Sulaiman  von  s.  Vater:  es  kamen 
14  Qurashiten  um  Gefangene  zu  lösen. 

Shu'aib  b.  'Ul)ada  von  Bushair  b.  Muxammad  b.  'Abdallah  b.  Zaid : 
es  kamen  15.  zuerst  alMueealib,  drei  Tage  später  die  andern. 

Muxammad  b.  Calix  von  'Acim  b.  'Umar  b.  Qatada  von  Jazid  b. 
alNu'man  b.  Bashir  von  s.  Vater:  M.  setzte  das  Lösegeld  auf  4000 
Dirham'  fest. 

Isxäq  b.  Jaxja  von  Nafi'  1).  Gubair:  das  Lösegeld  bewegte  sich  zwischen 
4000 — 1000  Dirham,  einige  wurden  umsonst  freigelassen.  Für  Abu  Vadä'a 
hatte  M.  den  Preis  hoch  gesetzt,  weil  er  einen  gewitzten  und  vermögen- 
den Sohn  habe.  Er  war  der  erste,  der  losgekauft  wurde;  gegen  die  Ver- 
abredung (sich  nicht  zu  übereilen,  damit  M.  nicht  die  Preise  steigere) 
und  gegen  s.  eigenes  Versprechen  brach  sein  Sohn  alMueealib  heimlich 
des  Nachts  auf,  erreichte  in  4  Tagen  Medina  und  löste  seinen  Vater  für 
4000  Dinare.  Die  Anderen  machten  ihm  darüber  Vorwürfe;  er  erwiderte: 
ich  konnte  ihn  nicht  in  Feindes  Hand  lassen,  da  ihr  die  Hände  in  den 
Schoss  legtet.  Abu  Sufjan  sagte:  der  junge  Mann  hält  grosse  Stücke  von 
seiner  Einsicht  und  verdirbt  euch  das  Geschäft;  ich  hätte  auch  Avohl  die 
Mittel  meinen  'Amr  zu  lösen,  aber  ich  werde  nichts,  zu  eurem  Schaden, 
auf  eigene  Faust   unternehmen^).  —  BH.  462. 

Verzeichnis  der  Personen,  welche  nra  Gefangene  zu  lösen  nach  Me- 
dina kamen.  Von  Abdshams:  alValid  I).  'üqba  b.  Abi  Mu'aie  und  'Amr 
b.  alRabi'.  der  Bruder  des  Abu  l'.Xc.     Von  Naufal  b.  'Abdmanäf:  Gubair 

')     ^AvK    .-yA!  iL'Ii.ll   v(in  diesem  Aiifanir  an. 

'-)  eNwuiJ    l-'5,7    gegenseitige    Ueherstürzung.      ^=?'»    125,7.  8    die    Mittel 

haben,  im  Stande  sein;   gerade  wie  im  Syr.  und  Hebr.  —  üJ-**\x^  125,0; 

*.Xjj.^.J    125,15  wie  119,3, 


Radr  A.  2.  77 

b.  Mue'im.  Von  'Abclaldäv:  Oalxa  b.  Abi  Galxa.  Von  Asad:  'Utlnnan 
b.  Abi  Xuliaish.  VonMaxzum:  'Abdallab  1).  Abi  Rabi'a,  Xalid  b.  alVaiid, 
Hisham  b.  alValid  b.  alMugbira,  Parva  b.  alSäib.  'Ikrima  b.  Abi  Gabi. 
Von  Gumax:  Ubaij  b.  Xalaf  und 'Umair  b.  Valib.  Von  Sabni:  alMiieoalib 
b.  Abi  Vadcfa  und  'Amr  b.  Qais.  Von  Malik  1).  XasI :  Mikraz  b.  Xafc 
b.  alAxjaf. 

AlMundkir  b.  Sa'd  von  Tsa  b.  Ma'mar  von  'Abbäd  b.  'AI)dallali  von 
'Äisha:  M.'s  Tochter  Zainab  sandte  ein  Halsband  der  XadTga,  welches 
diese  ihr  an  ihrem  Hochzeitstage  gegeben  hatte '),  als  Lösegeld  für  ihren 
Mann  Abu  l'Äc,  durch  dessen  Bruder  'Amv.  M.  wurde  darüber  gerührt 
und  l)at,  es  ihr  zurückzuerstatten  und  Abu  l'Äc  umsonst  frei  zu  geben. 
Das  geschah  denn  auch;  der  ihn  gefangen  hielt,  war  Abdallah  b.  Gubair 
b.  alNu'män ,  der  Bruder  Xavvats.  Dem  Abu  TÄc  ward  aber  die  Ver- 
pflichtung auferlegt,  Zainab  nach  Medina  gehen  zu  lassen.  —  BH.  464  ff. 

Folgt  eine  Erklärung  der  achten  Sure  fol.  33 a — 34b.  Zu  8,6  wird  be- 
merkt, dass  viele  Mediner  von  dem  Zuge  nichts  wissen  wollten  und  dass 
sich  grosser  Streit  darüber  erhob.  Unrichtig  wird  däbira  Ikäfirln  8,7 
auf  die  bei  Badr  gefallenen  Mekkaner  gedeutet-).  Murdifin  8,9  =  einer 
hinter  dem  anderen.  Widerwärtig  svird  lij  uoeabirak  um  8,11  auf  Fälle 
wie  den  fol.  14b  erwähnten  des  Rifä'a  bezogen  (indem  angenommen  wird, 
die  Waschimg  sei  nicht  vollzogen).  Tastaftixü  8.19  soll  auf  das  Ge- 
bet Abu  GahFs  fol.  18b  gehen.  Vers  20:  bei  Uxiid.  Vataxünü  amä- 
nätikum  8,27  =  gebt  Gott  wieder  heraus,  was  er  euch  anvertraut  hatte 
(d.  h.  alle  eure  Habe,  vgl.  v.  28).  Vers  30 :  vor  der  Xigra.  Vers  32  = 
Aeusserung  alXacr"s,  auf  welche  die  Verse  37,176.  177  antworten.  Vers  43: 
die  Muslime  waren  auf  dieser,  die  Mekkaner  auf  jener  Seite  eines  Sand- 
hügels, der  zwischen  ihnen  lag^);  die  Karawane  Abu  Sufjan's  aber  zog 
unterhalb  Badr"s  an  der  Küste  hin.  'An  bajjinatin  8.44  ^  'ala 
'udhrin  vaxuggatin.  Sallama8,45  nämlich  al  tanäzn'a.  Vers  49: 
wie  das  Heer  der  Mekkaner.     V^ers  50 :  alles  dies  that  Suraqa  b.  Ga"sham. 

')  angeblich  aus  Onyx  von  Ohafär,  wie  'Äisha's  berühmtes  Halsband. 

^)  Der  Erfolg  von  Badr  ist  mir  das  Angeld  auf  die  hier  ausgesprochene 
viel  weiter  gehende  Erwartung.  Der  Ausdruck  (6,45)  besagt:  auch  der 
letzte  Mann  der  Ungläubigen,  oder:  die  Ungl.  bis  auf  den  letzten  Mann 
=  D^IU'^?  rciX^'  Arnos  1,8,  welches  Ewald  richtig  versteht,  im  Ge- 
gensatz zu  den  übrigen  Auslegern. 

^)  Diese  Erklärung  von  s^vAc  scheint  mir  richtiger  als  die  fol.  15  a  gegebene, 
wo  es  von  den  beiden  Ufern  des  Vadi  verstanden  wird;  und  zwar  wegen 
der  folgenden  Worte:  hättet  ihr  euch  ein  Stelldichein  geben  wollen,  so 
hättet  ihr  euch  verfehlt,  aber  trotzdem  (unter  viel  schwierigeren  Bedin- 
gungen, da  ihr  nichts  von  einander  ahntet)  brachte  euch  Gott  zusammen. 


78  Hadr  A.  2. 

in  den  sich,  wie  man  sagt,  der  Teufel  verwandelt  hatte.  Vers  51:  die 
mekkanischen  Jünglinge,  die  vorher  schon  einmal  gläubig  gewesen  waren. 
Vaadbärahum  8,52  Kunja  für  a  st  aha  hu  m.  Vers  57:  Qainuqä"  und 
NacTr  und  Quraieha.  Vers  60  erschien  in  Bezug  auf  die  Qainuqä'.  Die 
Anderen  in  Vers  62  sind  die  Juden  von  Xaibar.  In  Vers  63  sind  die 
QuraiHha  gemeint ;  in  Vers  64  die  Quraieha  und  alNacir.  Vers  66  Avurde 
durch  V.  67  aufgehoben  (vgl.  Kremer  132,21  ff.).  Vers  68  f.:  eigentlich 
hätten  die  Gefangenen  getötet  werden  sollen,  doch  war  nun  einmal  die 
Erlaubnis  gegeben,  irdischen  Gewinn  aus  ihnen  zu  ziehen.  Vers  73:  den 
Muslimen,  die  nicht  nach  Medina  übersiedeln,  muss  Beistand  gegen  Feinde 
geleistet  werden,  ausser  gegen  solche,  die  mit  Muhammed  im  Vertrage 
stehen.  In  Vers  76  wird  das  Pirbrecht  nach  der  Verwandtschaft  auch 
für  das  medinische  Gemeinwesen  wieder  hergestellt,  gegen  Vers  73 '). 

Auf  Badr  beziehen  sich  die  Drohungen  Sur.  44,15.  25.77.  22,54. 
23.79.  54,45.  7,184.  73,11.  17.82.  10,109.  8,16.  Ferner  14.33.  23,66. 
32,21.  —  BH.  476  ff. 

Aufzählung  der  Gefangenen.  Von  Häshim:  'Aqil  b.  Abi  Gälib,  ge- 
bunden von  'Cbaid  b.  Aus  dem  Ghafariten,  und  ein  aus  Fihr  stammender 
Xalif  Naufal  b.  alXarith -).  Von  alMueealib  b.  'Abdmanäf:  alSäib 
b.  'Ubaid  und  'Ubaid  b.  'Amr  b.  'Alqama,  beide  gebunden  von  Salama 
b.  Aslam  dem  Ashhaliten,  umsonst  freigegeben,  da  sie  arm  waren.  Von 
'Abdshams  b.  'Abdmanäf:  'Uqba  b.  Abi  Mu'aie,  der  in  alCafrä  hin- 
gerichtet wurde ;  und  alXarith  b.  Abi  Vaxra,  geb.  von  Sa'd  b.  Abi  Vaqqäc 
und  demselben  (nach  Muxammad  b.  Jaxja  b.  Sahl  von  Abu  'Ufair)  durchs 
Los  wiederum  zufallend,  von  alValid  b.  Tqba  gelöst  um  4000  Dirham; 
und  'Amr  b.  Abi  Sufjan,  von  Ali  gebunden  und  durchs  Los  dem  Pro- 
pheten zugefallen,  ausgewechselt  gegen  eiuen  in  Mekka  festgenommenen 
muslimischen  Pilger  Sa'd  b.  Nu'män  b.  Akkäl  von  den  Banu  Mu'ävija; 
und  Abu  FÄc  b.  alRabi',  gebunden  von  Xiräsh  b.  alCamma :  und  ein 
Xalif  Abu  Risha,  den  'Amr  b.  alRabi"  löste;  und  'Amr  b.  alAzrak,  den 
derselbe  loskaufte  und  zwar  von  Xirash's  Freigelassenen  TainTui;  und 
'Uqba  b.  alXarith  b.  alXacramij,  gebunden  von  'ümära  b.  Xazm,  bei  der 
Vertheilung   dem  Ultaij  b.  Ka'b  zugefallen,   gelöst  von  'Ann-  b.  Sufjän  1). 

')  Lies  -«.i  127,1.  ^•,-^^3  ^  (  t^^^  -^jAxi'  V2SS<.  NÄ:>J  128.1G. 
•}»,-^»  (und  wird  anspruchsvoll)  129,1.  lu  131,17  ist  zwischen  ^^^J^j.^^^ 
und  ;3«->^^     c^  ^^"'^  Partie  übersprungen:   eS*<-j'  ^-^   ^>X-»..v*sj>  ^3>•ÄJ 

^)  Den  Gabbär  b.  Caxr  und  'Utba  gebunden  hatten  BH.  .^00,1.  2  vgl.  Va- 
kidi  133,22. 


Kadi-  A.  2.  79 

Umajja;  und  Abu  TAc  b.  Naufal  b.  'Abdsbams,  gebunden  von  'Anunfir 
b.  Jäsir,  gelöst  von  einem  Vetter.  Von  Naufal  b.  'Abdmanäf  drei: 
'Adij  1).  alXijär,  gel)unden  von  Xiräsh  b.  alCamma;  und  der  Xalif 'Uthmän 
b.  'Abdshams,  ein  Brudersohn  Ttba's  b.  Ghazvän,  geb.  von  Xaritha  b. 
alNu'män;  und  Abu  Thaur,  gebunden  von  Abu  Marthad  alGlianavij,  gelöst 
von  Gubair  b.  Mue'ini.  Von  'Abdaldär  b.  Quccaij  zwei:  Abu  'Aziz 
b.  'ümair,  gebunden  von  Abu  IJasar,  durchs  Los  an  Muxriz  b.  Nacla  ge- 
fallen, Bruder  Muc'ab's  b.  'Umair",  welcher  letztere  seinem  Besitzer  den 
Rat  gab ,  ihn  ja  recht  fest  zu  halten  und  nur  gegen  hohen  Preis  loszu- 
geben, da  seine  Mutter  viel  Geld  hal)e  („das  rätst  du  ihm  in  Betreff 
meiner!"  „„er  ist  mir  ein  näherai'  Bruder  als  du."''),  gelöst  um  4000 
Dirham;  und  alAsvad  b.  'Ämir  b.  alXarith  b.  alSabbaq,  gebunden  von 
Xamza,  gelöst  von  Galxa  b.  Abi  Balxa.  Von  Asad  1).  'AhdaPuzza 
drei:  alSäib  b.  Abi  Xubaish  b.  alMueealib  b.  Asad,  gelninden  von  'Ab- 
dalraxman  b.  'Auf;  und  alXarith  b.  'Äidh,  geb.  von  Xäeib  b.  Abi  Balta'a; 
und  Sälim  b.  Shammäx,  geb.  von  Sa'd  b.  Abi  Vaqqäc;  alle  drei  gelö.st 
um  je  4000  Dirham  von  'Uthmän  1).  x\bi  Xubaish.  Vom  Taini:  Malik 
b.  'Abdallah  b.  'Uthmän,  gebunden  von  Queba  b.  'Amir,  starb  als  Ge- 
fangener in  Medina.  Von  Maizüm  acht'):  Xälid  b.  Hishäm  b.  alMughira, 
geb.  von  Saväd  b.  Ghazijja;  und  Umajja  b.  Abi  Xudhaifa  b.  alMughira, 
geb.  von  Biläl;  und  'Uthman  b.  'Abdallah  b.  alMughira,  geb.  von  Väqid 
b.  'Abdallah  alTamimij ,  dem  er  bei  Naxla  entronnen  war  —  diese  drei 
gelöst  um  je  4000  Dirham  von  'Abdallah  b.  Abi  Rabi'a ;  ferner  alValid  b. 
alValid  b.  alMughira,  den  sein  Bruder  Xalid  von  'Abdallah  b.  Gaxsh 
(nach  andern  von  Salle  b.  Qais  alMäzinij)  um  4000  Dirham  löste  —  wäh- 
rend sein  anderer  Bruder  Hishäm,  der  nicht  von  derselben  Mutter  war,  sr.i, 
nur  bis  3000  gehen  wollte  —  in  Dhu-lXulaifa  lief  alValid  seinen  beiden 
Brüdern  weg,  nach  Medina  zurück,  um  den  Islam  anzunehmen,  er  habe 
das  nicht  früher  thun  wollen  um  nicht  den  Schein  zu  erwecken,  dass  er 
es  mir  um  nicht  das  Lösegeld  zu  bezahlen  gethan  habe;  ferner  Qais  b. 
alSäib,  geb.  von  'Abda  b.  alXasxäs,  gelöst  nach  längerem  Warten  von 
seinem  Bruder  Farva  um  4000  Dirham,  die  aber  teilweise  in  Waare  ge- 
zahlt wurden;  und  Abu  'Aeä  'Abdallah  b.  alSäib  b.  'Aidh.  gebunden  von 
Sa'd  b.  Abi  Vaqqäc,  gelöst  um  1000  Dirham;  und  Caifij  b.  Abi  Rifä'a 
b.  'Äidh  b.  'Abdallah  b.  'ümar  Maizum,  der  nach  einiger  Zeit  umsonst 
freigelassen  wurde,  da  er  kein  Geld  hatte ;  und  sein  Bruder  Abu  IMundhir, 
gelöst  um  2000  Dirham;  und  alMueealib  b.  Xanoab  b.  alXarith  b.  'Ubaid 
b.  'Umar  b.  Maxzum,  gebunden  von  Abu  Ajjüb  und  nach  einer  Weile 
umsonst  freigegeben;   und    ein   'uqailitischer  Xalif  Xalid  b.  alA'lam,  von 

')  iu  Wahrheit  zehn. 


80  Badr  A.  2. 

Xubäb  1>.  alMundliir  gebunden  und  von  'Ikrima  gelöst.  Von  Gumax 
vier  ^) :  'Abdallah  b.  Ubaij  b.  Xalaf.  den  sein  Vater  von  Farva  b.  'Amr 
alBajäcij  nach  einigem  Handeln  loskaufte;  und  Abu  'Azza'(s.  fol.  28 ab);  und 
Valib  b.  'Umair  b.  Valib  (fol.  31b,  32 a);  und  Rabi'a  b.  Därig  b.  al'Anbas 
h.  Vahbän  b.  Vahb  b.  Xudhäfa  b.  Gumax,  der  kein  Geld  hatte  und  für 
eine  Kleinigkeit  freikam;  und  alFäkih,  der  Freigelassene  Umajja's  b. 
Xalaf,  gebunden  von  Sa'd  b.  Abi  Vaqqäc.  Von  Sa  hm  b.  'Amr  vier: 
Abu  Vadä'a  b.  Cubaira  (fol.  32  b);  und  Farva  b.  Qais  b.  Xudhäfa  b.  Su'aid 
b.  Sa'd  b.  Sahm,  den  'Amr  b.  Qais  um  4000  Dirham  von  Thabit  b.  Aqram 
loskaufte ;  und  Xanehala  b.  QabTca  b.  Xudhäfa,  gebunden  von  'Uthmän  b. 
MaehTm;  und  Xaggäg  b.  alXärith  b.  Sa'd,  gebunden  von  'Abdalraxman  b. 
'Auf  und  nachdem  er  entsprangen  war  von  Abu  Dävud  alMäzinij  wieder 
eingefangen.  Von  Mälik  b.  Xasl  drei:  Suhail  b. 'Amr  b. 'Abdshams  b. 
'Abdvudd  b.  Nacr  b.  Mälik,  gebunden  von  Malik  b.  alDuxshum  (dessen 
Verse  wie  bei  BH.  462),  gelöst  um  4000  Dirham  von  Mikraz  b.  Xafc  b. 
alAxjaf,  der  an  seiner  statt  in  Medina  haftete,  bis  jener  von  Mekka  das 
Geld  schickte-);  und  'Abd  b.  Zam'a  b.  Qais  b.  Nacr  b.  Malik,  ein  Frei- 
gelassener SuhaiFs,  gebunden  von  'Umair  b.  'Auf;  und  'Abdalraxman 
(eiffentl.  'AbdaFuzza)  b.  Mashnrf  b.  Vaqdän  b.  Qais.  den  alNu'man  b.  Malik 
gefangen  genommen  hatte.  Von  Fihr:  alOufail  b.  Abi  Qunai'  und  Ibn 
GaxdL.  —  BH.  459  f.  462  ff. 

Verschiedene  Angaben  über  die  Zahl  der  Gefangenen:  49,70,  mehr 
als  70,74;  nach  allen  Angaben  aber  ist  die  Zahl  der  gefangenen  und  der 
gefallenen  Mekkaner  gleich. 

Namen  der  Gastgeber  (fol.  32^ b).  'Abdallah  b.  Ga'far  von  Muxammad 
b.  'Uthraau  alJarbü'ij  von  'Abdalraxman  b.  Sa'id  b.  Jarbü':  es  waren  neun. 
Drei  von  'Abdmanäf:  'Utba  und  Shaiba  und  alXarith  b.  'Amir  b.  Naufal 
b.  'Abdmanaf.  Zwei  von  Asad:  Zam'a  b.  alAsvad  und  Naufal  b.  Xuvailid. 
Einer  von  Maxzüm:  Abu  Gabi.  Einer  von  Gumax:  Umajja  b.  Xalaf. 
Zwei  von  Sahm:  Nubaih  und  Munabbih  die  Söhne  alXaggäg's.  —  BH.  475. 

Isma'il  b.  Hirahim  von  Musa  b.  'üqba:  zuerst  schlachtete  ihnen  Abu 
Gabi  in  Marr  alöhahran  10  Kamele,  dann  Umajja  in  Usfan  9,  dann  Suhail 
in  Qudaid  10,  dann  Shaiba  bei  einer  Wasserstelle  abseits  vom  Wege  nach 
dem  Meere  zu  9,  dann  'Utba  in  Guxfa  10,  dann  Qais  alGnmaxij  in  alAbvä 
9,  dann  einer  10,  dann  alXarith  9,  dann  Abu  IBaxtarij  am  Wasser  von 
Badr  10,  dann  Miqjas  daselbst  9,  dann  nahm  sie  der  Krieg  in  Anspruch 
und   sie   assen   von  ihrer  Reisezehrung.  —    ibn  Abi  IZinäd    glaubt   nicht. 


')  es  folgen  fünf. 

■-)  *.s  J   138, IG  ist  Akkusativ  aOliänsis;  von  ^J^-O,. 


P>ii(lr  A.  2.  81 

dass  Miqjas  ein  einziges  Kamel  zur  Verfügung  gehabt  habe;  Vakidi  kennt 
Qais  alGumaxij  nicht. 

'Abdallah  b.  Ga'far  von  Umm  Bakr  bint  alMusavvar  von  ihrem  Vater: 
es  trugen  mehrere  Personen  zu  einer  Bewirtung  bei,  aber  man  schrieb  sie 
dann  einem  einzigen  zu  und  schwieg  von  den  übrigen. 

Verzeichnis  der  zu  Badr  gefallenen  Muslime.  Es  waren  14,  6  Emi- 
granten und  8  Mediner. 

Von  alMueealib  b. 'Abd  Manäf:  'Ubaida  b.  alXarith,  von  Shaiba  ge-  :toh 
tütet,  vom  Propheten  begraben  in  alCafrä.  Von  Zuhra:  'Umair  b.  Abi 
Vaqqäc,  getötet  von  'Amr  b.  'Abd  (Vudd);  und  'Umair  b.  'Abd  Amr 
Dhu-lshimälain ,  getötet  von  Abu  Usäma  alGumaxij.  Von  'Adij  b.  Ka'b: 
'Äqil  b.  Abi  IBukair,  ein  Xalif  aus  Sa'd  b.  Bakr,  getötet  von  Mcälik  b. 
Zuhair  alGumaxij,  und  Omar's  Freigelassener  Mihga%  den  'Ämir  b. 
aIXacramij  tötete.  Von  alXarith  b.  Fihr:  Cafvän  b.  Baicä,  den  öu'aima 
b.  'Adij  tötete.  —  BH.  506. 

Von  'Amr  b.  'Auf:  Mubasshir  b.  'Abdalmundhir,  den  Abu  Tliaur  tötete, 
und  Sa'd  b.  Xaithama,  den  'Amr  b.  'Abd  (Vudd)  oder  Gu'aima  b.  'Adij 
tötete.  Von  'Adij  b.  alNaggär:  Xaritha  b.  Suräqa,  den  Xabbän  b.  al'Araqa 
erschoss.  Von  Mcälik  b.  alNaggär:  'Auf  und  Mu'avvadh,  die  Abu  Gabi 
tötete.  Von  Salama  b.  Xaräm:  'Umair  b.  alXumäm  b.  alGamüx,  den  Xalid 
b.  alA'lam  tötete  —  dieser  soll  der  erste  Gefallene  von  den  Medinern  ge- 
wesen sein,  nach  andern  aber  Xaritha.  Von  Zuraiq:  Räfi'  b.  alMu'alla, 
den 'Ikrima  tötete.  Von  alXarith  b.  alXazrag:  Jazid  b.  alXarith  b.  Fusxuni, 
den  Naufal  b.  Mu'ävija  alDuilij  tötete.  —  BH.  506  f. 

Ihn  Abi  Xabiba  von  Davud  b.  alXucain  von  'Ikrima  von  Ihn  'Abbäs : 
auch  Anasa,  M.'s  Freigelassener,  fiel  bei  Badr. 

AlThaurij  von  alZubair  b.  'Adij  von  'Aeä  von  Ihn  'Abbäs:  M.  betete 
über  den  Gefallenen. 

Junas  b.  Muxammad  alGhafarij:  mein  Vater  zeigte  mir  vier  Gräber 
in  Sajar  und  drei  in  alDabba  unterhalb  der  Quelle  alMusta'gila  als  Gräber 
der  zu  Badr  Gefallenen  und  das  Grab  'Ubaida's  in  Dhat-Agdäl  unterhall) 
der  Quelle  alGadval. 

Junas  b.  Muxammad  von  Mu'ädh  b.  Rufä'a:  Mu'ädh  b.  Mä'ic  ward 
bei  Badr  verwundet  und  starb  an  seiner  Wunde  in  Medina.  'Ubaid  b. 
Sakan  ward  krank  und  starb  bei  der  Rückkehr. 

Jaxja  b.  'Abdal'azlz  von  Sa'ld  b.  'Amr:  der  erste  Mediner,  der  im  Islam 
einen  Feind  tötete,  ist  'Äcim  b.  Thäbit,  welcher  den  'Amir  b.  aIXacramij 
erschlug ;  der  erste  gefallene  Muslim  ist  Mihga',  den  'Amir  tötete ;  der  erste 
gefallene  Mediner  ist  'Umair  b.  alXumäm,  nach  anderen  Xaritha  b.  Suräqa. 
Verzeichnis  der  gefallenen  Mekkaner.  Von  Abd  Shams  zwölf: 
Xanehala  b.  Abi  Sufjan,  den  Ali  tötete;  und  alXarith  b.  aIXacramij,  den  37a 

VäkiiU,   Muhamuied.  t) 


82  Badr  A.  2. 

'Ammär  b.  Jäsir  tötete ;  und  'Amir  b.  alXacramij ,  den  'Acim  b.  Thabit 
tötete;  und  der  Freigelassene  'Umair  b.  Abi  'Umair,  getötet  von  Abu 
Xudhaifa's  Freigelassenem  Sälim;  und  dessen  Sohn;  und  'Ubaida  b.  Sa'id 
b.  aFÄc,  den  alZubair  tötete;  und  aPÄc  b.  Sa'id,  den  Ali  tötete;  und 
'Uqba  b.  Abi  Mu'aie,  den  'Acim  b.  Tbabit  in  alCafrä  binricbtete;  und 
'Utba  und  Shaiba  und  alValid;  und  ein  Xalif  von  Anmär,  'Amir  b.  'Ab- 
dallah, den  Ali,  nach  anderen  Sa'd  b.  Mu'ädh  tötete.  Von  Naufal  zwei: 
alXarith  b.  'Amir  b.  Naufal,  den  Xubaib  b.  Jasäf  tötete;  und  Ou'aima  b. 
'Adij,  den  Xamza  tötete.  Von  As  ad  fünf:  Zam'a  b.  alAsvad,  den  Abu 
Dugäna,  nach  anderen  Thabit  b.  alGadha',  tötete;  und  alXarith  b.  Zam'a, 
den  Ali  tötete;  und  'Aqll  b.  alAsvad,  den  Xamza  und  Ali  zusammen, 
nach  anderen  Ali  allein  tötete;  und  Abu  IBaxtarij  al'Äc  b.  Hishäm,  den 
alMugaddhar  b.  Dhijäd,  nach  anderen  Abu  Dävud  alMäzinij,  nach  anderen 
Abu  IJasar  tötete;  und  Naufal  b.  Xuvailid  "b.  Asad  Ihn  arAdavijja,  den 
Ali  tötete.  Von  'Abdaldar  b.  Qucaij:  alNacr  b.  alXarith  b.  Kaiada, 
den  Ali  in  alUthail  hinrichtete;  und  Zaid  b.  Mulaic,  der  Freigelassene 
'ümair's  b.  Hasliim  b.  'Abdmanaf  b.  'Abdaldar,  den  Ali,  nach  anderen 
Biläl,  tötete.  Von  Taim  b.  Murra  zwei:  'Umair  b.  'Uthman  b.  'Amr 
b.  Ka'b  b.  Sa'd  b.  Taim,  den  Ali  tötete;  und  'Uthman  b.  Mälik  b.  'Übaidallah 
b. 'Uthman,  den  Cuhaib  tötete.  Von  Maxzum  b.  Jaqaeha  neunzehn; 
und  zwar  zunächst  von  den  Bann  IMugliTra:  Abu  Gahl  b.  Hishäm  b.  al- 
MughTra;  und  sein  Bruder  al'Äc,  den  Omar  tötete;  und  der  Xalif  Jazid 
b.  Tamim  alTamimij,  den  'Ammär  b.  Jäsir,  nach  anderen  Ali,  tötete;  und 
der  Xalif  Abu  Musäfi'  alAsh'arij,  den  Abu  Dugana  tötete;  und  Xarmala 
b.  'Amr  b.  Abi  Utba,  den  Ali  tötete;  und  Abu  Qais  b.  alValid  b.  alMu- 
ghira,  den  Ali  tötete ;  und  Abu  Qais  b.  alFäkih  b.  alMughira,  den  Xauiza, 
nach  anderen  Xubäb  b.  'Amr  b.  alMundhir,  tötete;  und  Massud  b.  Abi 
ümajja  b.  alMughira,  den  Ali  tötete.  Sodann  von  den  Banu  'Äidh  b.  'Ab- 
dallah b.  'Umar  b.  Maxzum:  Rifä'a  b.  Umajja  b.  'Äidh,  den  Sa'd  b. 
alRal)i'  tötete;  und  sein  Bruder  Abu  IMundhir,  den  Ma'n  b.  'Adij  al'Aglanij 
tötete;  und  sein  Bruder  'Abdallah,  den  Ali  tötete;  und  sein  Bruder  Zu- 
hair,  den  Abu  Usaid  alSa'idij  tötete ;  und  sein  Bruder  alSäib,  den  'Abdal- 
raxman  b.  'Auf  tötete;  und  alSäib  b.  Caifij  b.  'Aidh,  den  alZubair  tötete; 
und  alAsvad  b.  'Abdalasad  b.  Hiläl  b.  'Abdallah  b.  'Umar  b.  Maxzum, 
den  Xamza  tötete;  und  zwei  Xalife  von  Bajji,  'Amr  b.  Sufjaii,  den  Jazid 
b.  Ruqaish,  und  s.  Bruder  Gabbär,  den  Abu  Burda  tötete.  Endlich  von 
den  Banu  'Aidh  b.  'Amrän  b.  Maxzum:  Xägiz  b.  Säib  b.  'Uvaimir  b.  'Äidh, 
den  Ali  tötete;  und  'Uvaimir  b.  'Äidh,  den  alNu'man  b.  Abi  Malik  tötete. 
Von    Gumax  b.    'Amr  b.    llucaic    sieben*):    Umajja    b.    Xalaf,    den 

')  es  sind  acht,  iiiul  dabei  wird  Sahni  li.  'Amr  mit  zu  (iiiinax  b.  'Amr  gestellt. 


Badr  A.  2.  83 

Xubaib  b.  Jasäf  und  Biläl  zusammen  töteten,  nach  andern  Rifä'a  b.  Käfi'; 
und  sein  Sohn  'Alij,  den  'Ammar  b.  Jäsir  tötete;  und  Aus  b.  alMu'abbir 
h.  Ijaudhän,  den  'Uthman  b.  Maeh'ün  und  Ali  zusammen  töteten,  nach 
anderen  'Uthman  allein;  und  Munabbih  b.  alXaggäg,  den  Abu  IJasar, 
nach  anderen  Ali,  nach  anderen  Abu  Usaid,  tötete;  und  sein  Bruder  Nu- 
baih,  den  Ali  tötete;  und  aFÄc  b.  Munabbih,  den  Ali  tötete;  und  Abu 
TÄc  b.  Qais  b.  'Adij  b.  Sa'd  b.  Sahm,  den  Abu  Dugana,  nach  anderen 
Ali,  tötete;  und  'Acim  b.  Abi  'Auf  b.  Cubaira  b.  Su'aid  b.  Sa'd,  den  Abu 
Dugana  tötete.  Von  'Amir  b.  Luaij  und  zwar  von  Mälik  b.  Xasl:  der 
Xalif  Mu'avija  b.  'Abdqais,  den  'ükkasha  b.  Mixcan  tötete;  und  der  kal- 
hitische  Xalif  Ma'bad  b.  Vahb,  den  Abu  Dugana  tötete.  Alles  in  Allem  . 
49  Gefallene '),  davon  tötete  Ali  allein  oder  zusammen  mit  einem  An-  asa 
deren  22.  —  BH.  507  ff. 

Verzeichnis  der  muslimischen  Kämpfer  von  Badr.  Ihre  Zahl  betrug 
313,  einschliesslich  der  acht,  die  ohne  zu  kämpfen  ein  Los  bekamen. 
Nach  Ihn  Abhas  kämpften  20  Freigelassene  bei  Badr.  Das  Heer  bestand 
nur  aus  Emigranten  und  Medinern  nebst  ihren  Xalifen  und  Freigelassenen. 

Qurashiten.  Von  Häshim  acht  (abgerechnet  den  Knecht  Shuqrän, 
der  kein  Los  bekam):  Muhammed,  Xamza,  Ali,  Zaid  b.  Xaritha,  Abu 
Marthad  Kannäz  b.  Xucain  alGhanavij ,  ein  Xalif  Xamza's ,  nebst  seinem 
Sohne  Marthad,  Anasa  und  Abu  Kabsha,  zwei  Freigelassene  M.'s.  Nach 
'Ahdal'aziz  b.  Muxammad  von  Ga'far  b.  Muxammad  von  s.  Vater  hat 
M.  auch  Ali's  Bruder  Ga'far  Los  und  Anteil  gegeben,  aber  der  wird  von 
den  übrigen  Autoritäten  nicht  genannt  und  steht  auch  nicht  in  der  Original- 
urkunde 2).  Von  alMue'ealib  vier:  'Ubaida  b.  alXarith  b.  alMueealib, 
und  seine  Brüder  alXucain  und  alOufail,  und  Miseax  b.  Uthätha  b.  'Ab- 
häd  b.  alMueealib.  Von  'Abdshams  sechszehn:  Othman,  der  zwar  bei 
Rüqajja  zu  Hause  blieb,  aber  doch  Los  und  Anteil  bekam,  Abu  Xudhaifa 
b.  'Utba  und  sein  Freigelassener  Salim.  Von  ihren  Xalifen  aus  Ghaum 
b.  Dudan:  'Abdallah  b.  Gaxsh,  'Ukkäsha  b.  Mixcan,  Abu  Sinän  b.  Mixcan 
und  sein  Sohn  Sinän,  Shugä'  b.  Vahb  und  'üqba  b.  Vahb,  Rabi'a  b. 
Aktham ,  Jazid  b.  Ruqaish,  und  Muxriz  b.  Nacla.  Von  ihren  Xalifen 
aus  Sulaim:  Mälik  und  Midläg  und  Thiqäf,  die  Söhne  'Amr's.  Dazu  ein 
Xalif  aus  Gajji :  Suvaid  b.  Maxshij ,  statt  dessen  alZuhrij  den  Abu  IlLixsliij 
Arthad  b.  Xumaira  aus  Asad  Xuzaima  nennt  ^).     Cubaix,  ein  Freigelassener 

')  es  werden  in  Wahrheit  52  aufgeführt. 

-)  OlXjCJS     .«A/^    J.    152,21    bedeutet  im   Original.     Vgl.   fol.  140a:   M. 

bekam    das    von    Ali   gesciiriebene    Original   (cadra    Ikitäbi),    Suhail    die 

Copie  (saugatalni)  des  Vertrages. 
3)  ^»-^-..^1    ^xi   153,182. 

6* 


84  ßadr  A.  2. 

von  al'Äc,  hatte  auch  die  Absicht  mit  auszuziehen,  ward  aber  krank,  und 
gab  sein  Kamel  dem  Abu  Salama  b.  'Abdalasad,  hinterher  machte  er  alle 
Feldzüge  des  Propheten  mit.  Von  Naufal  zwei:  'Utba  b.  Ghazvän 
Mälik  b.  alXarith  b.  Mazin  [des  Bruders  von  Sulaim')]  b.  'Ikrima;  und 
dessen  Freigelassener  Xubäb.     Von  Asad  drei:  alZubair,  und  der  Xalif 

b  Xäeib  b.  Abi  Balta'a,  und  dessen  Freigelassener  Sa'd.  Von  'Abd  b. 
Qucaij:  Gulaib  b.  'Umair  b.  Vahb-).  Von  'Abdaldär  b.  Qucaij  zwei: 
Muc'ab  b.  'Umair,  und  Suvaibie  b.  Xarmala  b.  Malik  b.  'Umaila  b.  alSabbäq 
b.  'Abdaldar.  Von  Zuhra  b.  Kiläb  acht:  'Abdalraxman  b.  'Auf  b. 
'Abd'auf  b.  'Abdalxarith  b.  Zuhra,  Sa'd  b.  Abi  Vaqqäc  b.  Uhaib  b.  'Abd- 

.  manäf  b.  Zuhra,  und  dessen  Bruder  'Umair.  Von  ihren  Xalifen:  'Ab- 
dallah b.  Mas'ud  der  Hudhalit,  und  alMiqdäd  b.  'Amr  b.  Tha'laba  b.  Malik 
b.  Rabi'a  b.  Thumäma  b.  Maerfid  b.  Zuhair  b.  Tha'laba  b.  Malik  b.  al- 
Sharld  b.  Fäs  b.  Duraim  b.  alQain  b.  Ahvad  b.  Bahra  (—  alMiqdtäd  b. 
alAsvad  b.  'Abdjaghüth  b.  'Abd  b.  alXarith  b.  Zuhra),  und  Xabbäb  b. 
alAratt  b.  Xandala  b.  Sa'd  b.  Xuzaima  b.  Ka'b  b.  Sa'd,  der  Freigelassene 
der  Umm  Sibä'  bint  Anmär,  und  Mas'ud  b.  alRabi'  b.  alQära,  und  Dhu- 
Ijadain  ^)  'Umair  b.  'Abd'amr  b.  Nacla  b.  Ghubshän  b.  Sulaim  b.  Malik 
b.  Aqcä,  der  Xuzä'it.  Von  Taim  fünf:  Abubekr  ('Abdallah  b.  'Uthman 
b.  'Amir  b.  'Amr  b.  Ka'b  b.  Sa'd  b.  Taim),  Oalxa  b.  'Ubaidallah,  der 
obwohl  abwesend  Los  und  Anteil  bekam,  Biläl  b.  Rijäx,  'Amir  b.  Fuhaira, 
Cuhaib  b.  Sinän.  Von  Mai  zum  fünf:  Abu  Salama  b.  'Abdalasad  b.  Hiläl 
b.  'Abdallah  b.  'Umar  b.  Maxzura,  Shammäs  b.  'Uthman  b.  alSharld, 
Arqam  b.  Abi  lArqam,  'Ammär  b.  Jäsir,  Mu'attib  b.  'Auf  b.  alXamrä,  ein 
Xalif  aus  Xuzä'a.  Von  'Adij  b.  Ka'b  dreizehn:  Omar  b.  alXaeeäb  b. 
Nufail  b.  'Abdal'uzza  b.  Rijäx,  Zaid  b.  alXaeeäb,  Sa'ld  b.  Zaid  b.  'Amr 
b.  Nufail,  der  obwohl  abwesend  Los  und  Anteil  bekam,  'Amr  b.  Suräqa 
b.  alMu'tamir  b.  Anas  b.  Adät  b.  Rijäx.  Von  ihren  Xalifen:  vier  Söhne 
des  Abu  IBukair  aus  Sa'd  b.  Laith,  'Äqil,  der  bei  Badr  fiel,  Xalid,  der 
bei  alRagl'  fiel,  Unäs  und  'Amir;  ferner  Omar"s  Freigelassener  Mihga'  aus 
Jemen,  der  bei  Badr  fiel;  und  Xaulij  nnd  sein  Sohn;  und  'Amir  b.  Rabi'a 
aus  'Anz  Rabi'a;  und  Väqid  b.  'Abdallah  alTamiraij.  Von  Gumax  b. 
'Amr  fünf:  'Uthman  b  Maoh'un,  seine  Brüder  Qudäma  und  'Abdallah, 
sein  Sohn  alSäib,  und  Ma'mar  b.  alXarith.  Von  Sahm  b.  'Amr:  Xunais 
b.  Xudhäfa.  Von  Malik  b.  Xasl  sechs:  'Abdallah  b.  Maxrama  b.  'Ab- 
dal'uzza, 'Abdallah  b.  Suhail  b.  'Amr,  der  mit  s.   Vater  im   Heere    der 

')  ^^    «5.i>l  154,1  vgl.  BH.  178,13. 

2)  nach  zwei  Traditionen.     'Umair  b.  Vahb  wird  sonst  zu  Gumax  gerechnet. 
^)  er  heisst  fol.  36b  oben  Dhu-lshimülain  —  nach  BII.  488,  weil  er  linkshündig 
war.     Vgl.  Bux.  I  73,20.  103,12  v.  u.  171,8. 


Biidi    A.  2.       .  85 

Mekkaiicr  auszog,  aber  zu  den  Muslimen  überlief,  Abu  Sabra  b.  Abi 
Ruhm,  'Umair  b.  'Auf,  Suhail's  Freigelassener,  Sa'd  b.  Xaula,  ein  Xalif 
aus  Jemen,  Xäeib  b.  'Amr  b.  'Abdsharas  b.  'Abdvudd  ').  Von  alXarith  -Ws 
b.  Fihr  sechs:  Abu  'Ubaida  'Amir  b.  'Abdallah  b.  alGarräx,  Cafvän  b. 
Baicä,  Suhail  b.  Baicä,  'Ijäc  b.  Zuhair,  Ma'mar  b.  Abi  Sarx,  'Amr  b.  Abi 
'Amr;  von  den  Banu  Cabba.  —  BH.  485—491. 

Nach  'Urva  betrug  die  Zahl  der  Emigranten,  die  Anteil  bekamen, 
hundert.  Nach  anderen  86  (und  227  Mediner),  oder  73  (und  240  Me- 
diner '■')). 

Ausiten.  Von 'Abdalashhal  fünfzehn:  Sa'd  b.  Mu'ädh  b.  alNu'man 
b.  Imrualqais  b.  Zaid  b.  'Abdalashhal,  'Amr  b.  Mu'ädh,  alXarith  b.  Aus 
b.  Mu'cädh,  alXarith  b.  Anas  b.  Räfi'  b.  Imrualqais.  Ferner  von  'Abd 
('Ubaid)  b.  Ka'b:  Sa'd  b.  Malik,  und  von  Za'ürä  b.  'Abdalashhal:  Salama 
b.  Saläma  b.  Vaqsh,  'Abbäd  b.  Bishr  b.  Vaqsh,  Salama  b.  Thabit  b. 
Vaqsh,  Räfi'  b.  Jazid  b.  Kurz  b.  Sakan  b.  ZaTirä.  Von  ihren  Xalifen 
aus  den  zu  alQaväqila  gehörigen  Banu  Xäritha,  die  unter  ihnen  wohnten : 
Muxammad  b.  Maslama  b.  Xalid  b.  'Adij  ('Udaij)  b.  Magda'a  b.  Xäritha 
b.  alXärith,  und  Salama  (b.  Aslam)  b.  Xarish  b.  'Adij,  der  in  der  Brücken- 
schlacht unter  Abu  'Ubaid  fiel.  Und  zwei  Xalife  aus  Balij :  Abu  IHaitham 
b.  alTajjihän  und  sein  Bruder  'Ubaid.  Endlich  'Abdallah  b.  SahP). 
Von  Xäritha  b.  alXarith  b.  alXazrag  b.  'Amr  b.  Malik  b.  alAus  drei: 
Mas'üd  b.  'Abdsa'd  b.  'Amir  b.  'Adij  b.  Gusham  b.  Magda'a  b.  Xäritha, 
Abu  'Abs  b.  Gabr  b.  'Amr  b.  Zaid  b.  'Adij,  und  Abu  Burda  b.  Nijär, 
Xalif  aus  Balij.  Von  Ohafar  (Ka'b)  fünf  und  zwar  von  Saväd  b.  Ka'b: 
Qatäda  b.  Nu'niän  b.  Zaid,  'Ubaid  b.  Aus  b.  Malik  b.  Saväd;  von  Razäx  b. 
Ka'b:  Nacr  b.  alXarith  b.  'Abd  b.  Razax  b.  Ghafar  b.  Ka'b;  und  zwei 
Xalife  aus  Balij:  'Abdallah  b.  Oariq  b.  Malik  b.  Taim  b.  Shu'ba  b. 
Sa'dallah  b.  Farän  b.  Balij,  der  bei  alRagl'  fiel,  und  sein  Bruder  von 
Mutters  Seite  Mu'attib  b.  'Ubaid  b.  Unäs  b.  Taim.  Von  Umajja  b.  Zaid 
b.  Malik  b.  'Auf  b.  'Amr  b.  Auf  neun:  Mubasshir  b.  'Abdalmundhir  b. 
Zanbar,  der  bei  Badr  fiel,  Rifä'a  b.  'Abdalmundhir,  Sa'd  b.  'Ubaid  b. 
alNu'män  b.  Qais  b.  'Amr  b.  Umajja  b.  Zaid  b.  Umajja,  'Uvaim-b.  Sä'ida, 
Räfi'  b.  'Ungada  (Name  seiner  Mutter),  'Ubaid  b.  Abi  'Ubaid,  Tha'laba 
b.  Xäeib,  Abu  Lubäba,  den  der  Prophet  von  alRauxä  als  seinen  Verweser 
nach  Medina  zurückschickte,  und  alXarith  b.  Xäeib,  den  er  ebenfalls  von 
alRauxä  zurückschickte.     Von  Cubai'a  b.  Zaid  b.  Malik  fünf:  'Acim  b.  39b 

')  Der  fehlt  bei  BH.  491 ,  und  soll  nach  Vakidi  156,15  nicht  eingerechnet 

sein,  aber  dann  kommen  nur  fünf  Personen  heraus  wie  bei  BH. 
-)  Aufgezählt  sind  achtzig. 
•'')  Der  scheint  in  der  Zahl  14  (158,2)  nicht  eingerechnet  zu  werden. 


86  Badr  A.  2. 

Thabit  b.  Qais  (Qais  =  Abu  lAqlax)  b.  Icma  b.  Malik  b.  Ama  b.  Cu- 
bai'a,  der  bei  alRagi'  fiel  und  von  dem  der  Dichter  alAxvac  stammt, 
Mu'attib  b.  Qushair  b.  Mulail  b.  Zaid  b.  al'AuHäf,  Abu  Mulail  b.  alAz'ar 
b.  Zaid  und  Umair  b.  Ma'bad  b.  alAz'ar,  welche  beide  keine  Nachkommen 
hinterlassen  haben,  Sahl  b.  Xunaif  b.  Vähib  b.  'Ukaim  b.  alXarith  b. 
Tha'laba.  Von  'Ubaid  b.  Zaid  b.  Malik  b.  'Amr  b.  'Auf  acht:  Unais 
b.  Qatada  b.  Rabi'a  b.  Xalid  b.  alXarith  b.  'Ubaid,  der  zu  Uxud  fiel  ohne 
Kinder  zu  hinterlassen,  und  die  Xalife  Ma'n  b.  'Adij  b.  alGadd  b.  aFAgläu, 
der  in  alJamäma  fiel,  Rabalj  b.  Räfi',  Thabit  b.  Aqram,  der  gegen  Öulaixa 
fiel,  'Abdallah  b.  Salama  b.  Malik  b.  alXarith  b.  'Adij  al'Aglanij,  Zaid  b. 
Aslam  b.  Tha'laba  b.  'Adij  al'Aglanij,  der  kinderlos  starb,  'Acim  b.  'Adij, 
den  der  Prophet  zurückschickte  nach  der  Gegenmoschee,  Sälim  der  Frei- 
gelassene der  Thubaita  bint  Ja'ar.  Von  Tha'laba  b.  'Amr  b.  Auf  acht'): 
'Abdallah  b.  Gubair  b.  alNu'man,  der  bei  Uxud  fiel,  'Acim  b.  Qais,  Abu 
Cajjäx  b.  Thabit,  Abu  Xanna  (nicht  Abu  Xabba),  Salim  b.  'Umair,  einer 
der  Weiner,  alXarith  b.  alNu'man  b.  Abi  Xazma,  Xavvät  b.  Gubair  b. 
alNu'man,  dem  in  alRauxa  das  Kamel  verunglückte.  Von  Gaxgabä  b. 
Kulfa  b.  'Auf  b.  'Amr  b.  'Auf  zwei:  alMundhir  b.  Muxammad  b.  'üqba 
b.  Uxaixa  b.  alGuläx  b.  alXarlsh  b.  Gaxgaba,  nach  seinem  einzigen  Sohne 
zubenannt  Abu  'Abda,  und  ein  Xalif  von  den  Banu  Unaif,  Abu  'Aqil  b. 
'Abdallah  b.  Tha'laba  b.  Baixän  b.  'Amir  b.  alXarith  b.  Malik  b.  'Amir 
b.  Unaif  b.  Gusham  b.  'Äidhallah  b.  Taim  b.  Jaräsh  b.  'Amir  b.  'Umaila 
b.  Qismil  b.  Farän  b.  Balij ,  dessen  heidnischer  Name  'Abdal'uzza  von 
M.  in  'Abdalraxman 'Aduv-alauthän  verwandelt  wurde.  Von  Ghanm  b. 
Salm  (Sälim?)  b.  Imrualqais  b.  Mälik  b.  alAus  fünf:  Sa'd  b.  Xaithama, 
der  bei  Badr  fiel,  alMundhir  b.  Qudama,  Malik  b.  Qudama,  Ibn  'Arfaga, 
und  der  Freigelassene  Tamim.  Von  Mu'avija-)  b.  Malik  b.  Auf  b.  'Amr 
b.  'Auf:  Gabr  b.  'Atik  b.  alXarith  b.  Qais  b.  Haisha  b.  alXarith  b. 
Mu'avija,  und  Malik  b.  Thabit  b.  Numaila  ein  Xalif  aus  Muzaina,  und 
Nu'män  b.  'Acar,  ein  Xalif  aus  Balij,  und  alXarith  b.  Qais  b.  Haisha 
(unsicher).  —   BH.  491—495. 

Xazragiten  von  alNaggtär.  Von  Ghanm  b.  Malik  b.  alNaggar  b. 
'Amr  b.  alXazrag  dreiundzwanzig,  und  zwar  vier  von  'Abd'auf  b.  Ghanm : 
Abu  Ajjub  Xalid  b.  Zaid  b.  Kulaib  b.  Tha'laba,  der  zur  Zeit  Mu'awija's 
im  Lande  der  Griechen  starb,  Thabit  b.  Xalid  b.  alNu'man  b.  Xanscä 
40a  b.  'Asira  ('Usaira),  'Umära  b.  Xazm  b.  Zaid  b.  'Amr,  Suräqa  b.  Ka'b  b. 
'Abdal'uzza  b.  Ghazijja  b.  'Amr.  Sieben  von  Tha'laba  b.  Ghanm:  Xa- 
ritha  b.  alNu'man  b.  'übaid,  Sulaira   b.  Qais  b.  Qahd  (=  Xalid)  b.  Qais 

')  muss  hcissen:  sieben. 

')  gehören  nocli  zu  alAus;  es  liegt  IG  1,5  ein  V' ersehen  vor. 


Badr  A.  2.  87 

b.  Tha'laba  b.  'Ubaid,  Suhail  b.  Räfi'  b.  Abi  'Amr  b.  'übaid,  und  der 
Xalif  'Adij  b.  Abi  IZaghbä  Sinän  b.  Subai'  b.  Tha'laba  b.  Rabi'a  b.  Bii- 
dail  b.  Sa'd  b.  'Adij  b.  Nacr  b.  Käliil  b.  Nacr  b.  Malik  b.  Ghaeafän 
b.  Qais  b.  Guhaina;  ferner  MasTid  b.  Aus  b.  Zaid,  Abu  Xuzaima  b.  Aus 
b.  Acram  b.  Zaid,  Rafi'  b.  alXarith  b.  Saväd  b.  Zaid.  Zwölf  von  Saväd 
b.  Mälik  b.  Ghanm:  'Auf,  Mu'avvadh  und  Mu'ädh,  die  drei  Sölino  von 
alXarith  b.  Rifä'a  (und  von  'Afrä  bint  'Ubaid  b.  Tha'laba),  Nu'aimän  b. 
'Amr  b.  Rifä'a  b.  alXarith,  'Aniir  b.  alMuiallad,  'Abdallah  b.  Qais"  b. 
Xalid  b.  Xalda  b.  alXarith,  'Amr  b.  Qais,  Qais  b.  'Amr  b.  Qais  b.  Zaid, 
Thabit  b.  'Amr  b.  Zaid  b.  'Adij,  ein  Xalif  'Ucaima,  ein  anderer  Vadi'a 
b.  'Amr  b.  Guräd  b.  Jarbü'  b.  Ouxail  b.  'Amr  b.  Ghanm  b.  alRaba'a  b. 
Rushdän  b.  Qais  b.  Guhaina;  endlich  (nach  alRubajji'  bint  Mu'avvadh  b. 
'Afrä)  Abu  'IXamrä,  der  Freigelassene  von  alXarith  b.  Rifä'a.  Von  'Ämir 
b.  Malik  b.  alNaggär  drei  und  zwar  alle  von  'Amr  b.  'Atik  b.  'Amr 
b.  Mabdhul:  Tha'laba  b.  'Amr  b.  Älixcan,  Sahl  b.  'Atlk  b.  Nu'man,  al- 
Xarith b.  alCimma,  der  in  alRauxä  zurückblieb  aber  doc*h  Los  und  An- 
teil erhielt  und  bei  Bi'r  Ma'una  fiel.  Von  'Amr  b.  Malik  (Banu  Xu- 
daila)  b.  alNaggar  fünf:  Ubaij  b.  Ka'b  b.  Qais  b.  'Ubaid  b.  Zaid  b.  Rifä'a 
b.  Mu'avija,  Anas  b.  Mu'ädh  b.  Anas  b.  Qais  b.  'Ubaid,  Aus  (der  Bruder 
Xassan's)  b.  Thabit  b.  alMundhir  b.  Xaräm  b.  'Amr  b.  'Adij,  sein  Bruder 
Abu  Shaix  (=  Ubaij),  Abu  9alxa  Zaid  b.  Sahl  b.  alAsvad  b.  Xaräm. 
Von  'Adij  b.  alNaggär  acht'):  Xaritha  b.  Suräqa  b.  alXarith  b. 
'Adij  b.  Malik,  der  bei  Badr  fiel,  'Amr  (Abu  Xakima)  b.  Tha'laba  b. 
Vahb  b.  'Adij  b.  Malik,  Salie  b.  Qais  b.  'Amr  b.  'Atik  b.  Malik  b.  'Adij 
I).  'Amir,  Abu  Salie  Usaira  b.  'Amr  b.  'Amir  b.  Malik,  der  bei  Uxud  fiel, 
Abu  Xariga  'Amr  b.  Qais  b.  Malik  b.  'Adij  b.  'Amir  b.  Xansä  b.  Amr  b. 
Malik  b.  'Adij  b.  'Amir,  'Amir  b.  Umajja  b.  Zaid  b.  alXasxäs  b.  Malik 
b.  'Adij  b.  'Amir,  Muxriz  b.  'Amir  b.  Malik  b.  'Adij  I).  'Amir  b.  Ghanm 
b.  'Adij,  Thabit  b.  Xansä  b.  'Amr  b.  Malik  b.  'Adij  b.  'Amir,  der  bei  Uxud 
fiel,  und  der  Xalif  aus  Baiij,  Saväd  b.  Ghazijja  b.  Uhaib.  Von  den  4ob 
ebenfalls  zu 'Adij  b.  alNaggär  gehörigen  Banu  Xaräm  b.  Gun- 
dab  b.  'Amir  b.  Ghanm  fünf'^):  Abu  Zaid  Qais  b.  alSakan  b.  Qais  b. 
Zaid  b.  Xaräm,  Abu  lA'var  Ka'b  b.  alXarith  b.  Gundab  b.  Ghalim  b. 
'Abs  b.  Xaram,  Sulaim  b.  SDlxän  b.  Xalid  b.  Zaid  b.  Xaräm,  und  sein 
Bruder  Xaräm.  Von  Mäzin  b.  alNaggär  sechs  und  zwar  drei  von 
'Amr  b.  'Auf  b.  Mabdhul  b.  'Amr  b.  Ghanm:  Abu  Ca'ca'a  'Amr  b.  Zaid, 
den  der  Prophet  über  die  Fussgänger  setzte,  'Abdallah  b.  Ka'b,  dem  er 
die  Aufsicht  über  die  Beute  gab,   und   'Ucaim  ein  Xalif  aus  Asad;   zwei 

')  Der  Xalif  Saväd  scheint  nicht  mitßerechnet  zu  sein. 
-)  rnuss  heissen:  vier. 


88  Badr  A.  2. 

von  Xansä  b.  Mabdhul:  Abu  Davud  'Umair  b.  'Aniir  b.  Malik ,  und  Su- 
räqa  b.  'Amr  b.  'Aeijja;  einer  von  Tha'laba  b.  Mazin:  Qais  b.  Muxallad 
b.  Tha'laba  b.  Caxr  b.  Xabib  b.  alXarith.  Von  Xaritha  b.  alDlnär 
b.  alNaggär  acht:  alNu'män  b.  'Abd'amr  b.  Mas'ud  b.  'Abdalashhal  b. 
Xaritha,  sein  Bruder  alCaxxäk,  Sulaim  b.  alXarith  b.  Tha'laba,  der  Bruder 
der  beiden  vorigen  von  Mutters  Seite,  Ka'b  b.  Zaid,  der  bei  Bir  Ma'una 
sich  unter  den  Gefallenen  aufraffte  und  dann  im  Grabenkriege  fiel,  Gäbir 
b.  Xalid  b.  'Abdalashhal,  Sa'id  b.  Suhail  b.  'Abdalashhal ,  Ka'b  b.  Zaid 
b.  Malik  b.  Qais  b.  Malik  b.  Ka'b  b.  Xaritha,  und  der  Xalif  Bugair. 

Xazragiten  von  alXarith.  Von  Imrualqais  b.  Tha'laba  vier: 
Sa'd  b.  Rabi'  b.  'Amr  b.  Abi  Zuhair  b.  Malik,  der  bei  Uxud  fiel,  'Abdallah 
b.  Raväxa  b.  Tha'laba,  der  bei  Muta  fiel,  Xalläd  b.  Suvaid  b.  Tha'laba 
b.  'Amr  b.  Xaritha,  der  gegen  die  Banu  Quraieha  fiel,  Xäriga  b.  Zaid  b. 
Abi  Zuhair,  der  bei  Uxud  fiel  (Abubekr's  Schwiegervater).  Von  Zaid 
b.  Malik  b.  Tha'laba  b.  Ka'b  b.  alXazrag  sechs:  Bashir  b.  Sa'd  b. 
Tha'laba  b.  Gulas,  der  in  der  Schlacht  von  'Ain  alTamr  unter  Xälid  fiel, 
Subai'  b.  Qais  b.  'Aisha  b.  Umajja  b.  'Amir  b.  'Adij  b.  Ka'b,  'Ubäda  b. 
Qais  b.  Malik,  Simäk  b.  Sa'd,  'Abdallah  b.  'Abs,  Jazid  (genannt  Fusxum) 
b.  alXarith  b.  Qais  b.  Malik  b.  Axmar  b.  Xaritha  b.  Tha'laba  b.  Ka'b. 
Von  den  Zwillingen  Gusham  und  Zaid:  Xubaib  b.  Isaf,  'Utba  b. 
'Amir  b.  Xadig  b.  'Amir  b.  Gusham,  'Abdallah  b.  Zaid  b.  Tha'laba  b. 
'Abdrabbihi  b.  Zaid,  sein  Bruder  Xuraith,  der  das  Ausrufen  des  Gebets 
anregte,  und  Sufjän  b.  Bishr.  Von  Gidära  b. 'Auf  vier:  Tamim  b.  Ja'är 
b.  Qais  b.  'Adij  b.  Umajja,  'Abdallah  b.  'Umair,  Jazid  b.  alMuzzajjan, 
'Abdallah  b.  'Urfuea.  Von  alAbgar  b.  'Auf:  'Abdallah  b.  alRabi'  b. 
Qais  b.  'Abbäd. 

Xazragiten  von  'Auf.  Von  Balxublä  (=  'Ubaid  b.  Malik  b.  Sälim 
b.  Ghanm)  zwei :  'Abdallah  b.  'Abdallah  b.  Ubaij  b.  Malik  b.  alXarith  (Ihn 
Salul  hoisst  Ubaij  nach  seiner  Mutter),  Aus  b.  Xaulij  b.  'Abdallah  b.  al- 
Xarith. Von  Gaz'  b.  'Adij  b.  Malik  b.  Salim  sechs:  Zaid  b.  Vadi'a  b. 
'Amr  b.  Qais  \h.  Gaz',  Rufä'a  b.  'Amr  b.  Zaid  b.  'Amr  b.  Tha'laba  b.  Malik 
b.  Salim,  'Amir  b.  Salama  b.  'Amirb.  'Abdallah,  ein  Xalif  von  den  Jemeniten, 
'üqba  b.  Vahb  b.  Kaiada,  ein  Xalif  aus  'Abdallah  b.  Ghaeafän,  Abu  Xu- 
maica  Ma'bad  b.  'Abbäd  b.  Qash'ar  b.  alQudm  b.  Salim,  und  der  Xalif 
'Acim  b.  al'Ukair.  Von  al'Aglän  b.  Ghanm  b.  SaHm  b.  'Amr  vier: 
Naufal  b.  'Abdallah  b.  Nacla  b.  Malik,  Ghassän  b.  Malik  b.  Tha'laba  b. 
'Amr,  Mulail  b.  Vabra  b.  Xalid,  'Icma  b.  alXucain  b.  Vabra.  Von 
Acram  b.  Fihr  b.  Ghanm  b.  Salim:  'Ubäda  b.  Cämit  und  sein  Bruder 
Aus.  Von  Da'd  b.  Fihr:  alNu'män  b.  Malik  b.  Tlia'Inbn ,  genannt 
Qauqal').  Von  Qirjaush  b.  Ghanm  (b.  Umajja  b.  Laudhan)  b.  Salim: 
')  Sonst  werden  die  Ghaura    b.  Sälim  als  die  Qaväqila  bezeichnet  RH.  288. 


Badr  A.  2.  89 

Tbabit  b.  llazzäl  b.  'Aiiir.  Von  Mircaxa  b.  Gbaiini  b.  Saliiii:  Malik  b. 
alDuishum.  Von  Laudbän  b.  Ghaiim  acht:  Rabi'  b.  Ijäs  b.  'Aiiir  b. 
Gbanm,  sein  Bruder  Varaqa,  und  der  jemenitisclie  Xalif 'Anir  b.  Ijäs;  und 
vier  Xalifen  von  Balij  (Tcaina),  alMugaddbar  b.  Dhijäd  b.  'Amr  b.  Zumzuraa 
b.  'Amr  b.  'Umära,  'Abda  b.  alXasxäs  b.  'Amr  b.  Zumzuma,  Baxxäth  b. 
Tlia'laba  b.  Xazma  b.  Acram  b.  'Amr  b.  'Umära,  und  sein  Bruder  'Ab- 
dallah; und  ein  Xalif  von  Bahrä,  'Utba  b.  Rabi'a  b.  Xalaf  b.  Mu'avija. 

Xazragiten  von  Sä'ida  b.  Ka'b.  Von  Zaid  b.  Tha'laba  b.  al- 
Xazrag  zwei:  Abu  Dugäna  Simäk  b.  Xarasha  b.  Laudhän  b.  'Abdvudd  b. 
Tha'laba,  und  alMundhir  b.  'Amr,  der  bei  B'ir  Ma'una  fiel.  Von  alBadij 
b.  'Amir  b.  'Auf:  Abu  Usaid  Malik  b.  Rabi'a'),  und  Malik  b.  Mas'ud,  der 
auf  dem  Hinweg  (in  alRauxa)  starb  und  beim  Hofe  Ibn  Färio's  begraben 
wurde.  Von  Garif  b.  alXazrag  fünf:  'Abdrabbihi  b.  Xaqq  b.  Aus  b. 
Qais  b.  Tha'laba,  Ka'b  b.  Gammän  (Garamäz?  Ximär?)  b.  Malik  b.  Tha'laba,  ^n. 
ein  Xalif  aus  Ghassän  (Ghubshän?),  Camra  b.  'Amr  b.  Ka'b  b.  'Adij  b. 
'Amir  b.  Rifä'a  b.  Kulaib  b.  Mardha'a  b.  'Adij  b.  Ghanm  b.  Raba'a  b. 
Rushdän  b.  Qais  b.  Guhaina,  und  sein  Bruder  Zijäd,  und  Basbas  b.  'Amr 
b.  Tha'laba  b.  Xarasha  b.  Zaid  b.  'Amr  b.  Sa'id  b.  Dhubjän  b.  Rushdän 
b.  Qais  b.  Guhaina. 

Xazragiten  von  Gusham.  Von  Salama  b.  Sa'd  b.  'Alij  b.  Asad  b. 
Thärida  b.  Tazid  b.  Gusham,  und  zwar  zunächst  elf")  von  Xaräm  b. 
Ka'b  b.  Ghanm  b.  Salama:  Xiräsh  b.  alCimma  b.  'Amr  b.  alGamüx,  sein 
Bruder  Mu'ädh  (zweifelhaft),  sein  Freigelassener  Tamim,  'Umair  b.  alXumam, 
der  bei  Badr  fiel,  Mu'avvadh  b.  'Amr,  sein  Bruder  Xalläd,  Xubäb  b.  al- 
Mundhir s),  Abu  Gäbir  Abdallah  b.  'Amr  b.  Xaram  b.  Tha'laba,  der  bei 
Uxud  fiel,  'Utba  b.  'Amir  b.  Näbi  b.  Zaid,  der  Xalif  Xabib  b.  alAsvad, 
Thabit  b.  Tha'laba  b.  Zaid  b.  Tha'laba  (alGadha'),  'Umair  b.  alXarith  b. 
Tha'laba.  Sodann  von  'Ubaid  b.  'Adij  b.  Ghanm  b.  Ka'b  b.  Salama: 
Bishr  b.  alBarä  b.  Ma'rür  b.  Caxr  b.  Xansä  (b.  Sinän),  'Abdallah  b.  alGadd 
b.  Qais  b.  Cair,  Sinän  b.  Caifij  b.  Caxr,  'Utba  b.  'Abdallah  b.  Caxr,  Xamza 
(oder  Xäriga)  b.  alXumajjir  und  sein  Bruder  'Abdallah,  zwei  Xalife  von 
den  Banu  Duhmän  von  Ashga';  ferner 'Abdallah  b.  'Abdmanäf  b.  Nu'raän 
b.  Sinan,  Gabir  b.  'Abdallah  b.  Riäb  b.  alNu'män,  Xulaida  b.  Qais  b.  al- 
Nu'man  (nach  anderen  Labda  b.  Qais),  und  der  Freigelassene  Nu'man  b. 

311,  nach  Yak.  Kremer  157,21  aber  die  ausitischen  Xaritha.  Die  Etymo- 
logie kehrt  immer  wieder. 

')  ^\  168,9  (Z.  16  ^a)  findet  sieh  ebenso  bei  BH.  498,20. 

")  es  sind  zwölf. 

^)  alle  diese  vereinigen  sich  in  alGamüx  b.  Zaid  b.  Xaräm,  der  doch  wohl 
auch  der  Urgrossvater  des  ersten  ist,  trotz  BH.  499,16. 


90  ßadi  A.  2. 

Jasär;  ferner  Jazid  b.  alMundliir  b.  Sarx  b.  Xunäs,  sein  Bruder  Ma'qil, 
und  'Abdallah  b.  alNu'män  b.  Baldhama  b.  Xunäs;  ferner  Gabbär  b.  Cair 
b.  Umajja  b.  Xansä  b.  Tbaid;  alCaxxäk  b.  Xaritha  b.  Thalaba  b.  'Ubaid, 
Saväd  b.  Zaid  b.  Tha'laba.  Von  'Adij  b.  Ghanm  b.  Ka'b  b.  Salama: 
'Abdallah  b.  Qais  b.  Cair  b.  Xaräm  b.  Rabi'a  b.  'Adij  und  sein  Bruder 
Ma'bad.  Von  Saväd  b.  Ghanm  b.  Ka'b  b.  Salama:  Abu  Mundhir  Jazid 
b.  'Amir  b.  Xadida  (b.  'Amr  b.  Saväd),  sein  Bruder  Qutba,  Sulaim  b.  'Amr 
b.  Xadida,  und  sein  Freigelassener  'Antara,  ferner  'Abs  b.  'Amir  b.  'Adij 
b.  Tha'laba  b.  Ghanama  b.  'Adij  b.  Näbi'  b.  'Amr  b.  Saväd,  Tha'laba  b. 
Ghanama,  Abu  IJasar  Ka'b  b.  'Amr  b.  'Abbäd  b.  'Amr  b.  Saväd,  Sahl  b. 
Qais  b.  Abi  Ka'b  b.  alQain,  der  bei  Uxud  fiel,  Mu'ädh  b.  Gabal  b.  'Äidh 
b.  'Adij  b.  Ka'b,  und  die  zwei  Söhne  des  Unais,  Tha'Iaba  und  'Abdallah.  — 
Von  Zuraiq  b.  'Amir  b.  'Abdxaritha  b.  Malik  b.  Ghacb  b.  Gusham,  und 
zwar  zunächst  sieben  von  Muxallad  b.  'Amir  b.  Zuraiq:  Qais  b. 
Mixcan  b.  Xalid  b.  Muxallad,  alXarith  b.  Qais  b.  Xalid,  Gubair  b.  Ijäs  b. 
Xalid,  Abu  'übada  Sa'd  b.  'üthman  b.  Xalid,  sein  Bruder  'üqba,  Dhakvän 
b.  'Abdqais  b.  Xalid,  Mas'üd  b.  Xalada  b. 'Amir  b.  Muxallad.  Von  Xalid 
b.  'Amir  b.  Zuraiq:  'Abbäd  b.  Qais  b.  'Amir  b.  Xalid.  Von  Xalada 
b.  'Amir  b.  Zuraiq:  As'ad  b.  Jazid  b.  alFäkih  b.  Zaid  b.  Xalada,  al- 
Fäkih  b.  Bishr  b.  alFakih,  Mu'ädh  b.  Mä'ic  b.  Qais  b.  Xalada,  sein  Bruder 
'Äidh,  Mas'üd  b.  Sa'd  b.  Qais,  der  bei  Bi'r  Ma'una  fiel.  Von  al'Aglän 
b.  'Amr  b.  'Amir  b.  Zuraiq:  ßifä'a  b.  Räfi'  b.  Mälik,  sein  Bruder  Xalläd, 
'Ubaid  b.  Zaid  b.  'Amir.  Von  Xubaib  b.  'Abdxaritha  b.  Malik  b.  Ghacb 
b.  Gusham:  Räfi'  b.  aLMu'allk  b.  Laudhän  b.  Xaritha  b.  Tha'laba  b.  'Adij 
b.  Malik,  und  sein  Bruder  Hilal,  der  bei  Badr  fiel.  Von  Bajäca  b. 
'Amir  b.  Zuraiq:  Zijäd  b.  Labid  b.  Tha'laba  b.  Sinän  b.  'Amir  b.  'Adij 
b.  'Umajja  b.  Bajäca,  Farva  b.  'Amr  b.  Vadhafa  b.  'Ubaid  b.  'Amir  b.  Bajäca, 
Xalid  b.  Qais  b.  Malik  b.  al'Aglän  b.  'Alij  b.  'Amir  b.  Bajäca,  Ruxaila  b. 
Tha'laba  b.  Xalid  b.  Tha'laba  b.  Bajäca;  ferner  Xulaifa  b.  'Adij  b.  'Amr 
b.  Malik  b.  'Amir  b.  Fuhaira  b.  'Amir  b.  Bajäca,  Ghannäm  b.  Aus  b. 
Ghannam  b.  Aus  b.  'Amr  b.  Malik,  'Aeijja  b.  Nuvaira  b.  'Amir  b.  'Aeijja 
b.  'Amir  b.  Bajäca.  —  BH.  495—506. 

Die  Lieder,  die  in  Bezug  auf  Badr  gedichtet  sind,  (sind  ausgelassen). 

10. 
A.  2  am  5  letzten  Ramacan  geschah,  nach  'Abdallah  b.  alXarith  b. 
alFucail,  die  Ermordung  der  'Acmä  bint  Marvan,  einer  Frau  aus  Umajja 
b.  Zaid,  welche  mit  Jazid  b.  Zaid  b.  Xicn  alXaemij  verheirathet  war. 
'Abdallah  von  s.  Vater:  da  sie  beleidigende  und  aufreizende  Verse  gegen 
die  muslimische  Partei  machte  (=  Bil.  995),  so  gelobte  'Umair  b.  'Adij 
b.   Xarasha  b.  Umajja  alXaomij    sie   zu  töten,   wenn   der  Prophet  wohl- 


'Acma  und  Abu  'Afak  A.  2.  91 

bclialten  von  Badr  znriickkelirc.  Darauf  schlich  er  sich  uaclits  zu  ihr 
ein,  während  ihre  Kinder  um  sie  herum  schliefen,  das  jüngste  an  ihrer  42 b 
Brust,  und  durchbohrte  'sie  mit  dem  Schwerte.  Zum  Morgengebet  war 
er  wieder  in  Medina;  M.  fragte  ihn  sofort,  ob  er  'Aemä  getötet  habe,  er 
erschrak  über  die  Frage,  ward  aber  bald  beruhigt:  es  würden  sich  keine 
zwei  Ziegen  ihretwegen  stossen  —  eine  Redensart,  die  M.  damals  zu- 
erst gebrauchte.  M.  stellte  ihn  den  Anwesenden  als  Muster  vor,  und 
sagte,  als  Omar  seine  Bewunderung  über  „diesen  Blinden''  äusserte,  man 
solle  ihn  nicht  den  Blinden,  sondern  den  Scharfsichtigen  nennen.  Bei 
seiner  Heimkehr  zum  Gehöft  der  Banu  Xaema  stellten  ihn  die  Söhne  der 
Ermordeten  zur  Rede,  er  machte  aus  seiner  That  kein  Hehl  und  es  ge- 
schah ihm  kein  Leides,  vielmehr  gewann  der  Islam  seitdem  die  Oberhand 
unter  den  Banu  Xaema,  und  manche,  die  ihm  bisher  insgeheim  anhingen, 
bekannten  ihn  nun  offen.  Auf  diese  Sache  beziehen  sich  einige  Verse 
Xassan's  gegen  die  Ausiten,  worin  er  auf  die  Verse  der  'Acmä  gegen 
die  Xazragiten  repliciert  (=  BH.  996).  —  BH.  995  996. 

11. 

A.  2  im  Shavväl  ward,  nach  Ma'n  b.  'Umar  von  Ibn  Ruqaish,  Abu 
'Afak  ermordet.  Sa'id  b.  Muxammad  von  'ümära  b.  Ghazijja,  und  Abu 
Muc'ab  Isma'il  b.  Muc'ab  b.  Isma'il  b.  Zaid  b.  Thabit:  Abu  'Afak  war 
120  Jahr  alt  als  M.  nach  Medina  kam,  er  trat  nicht  zu  ihm  über,  sondern 
hetzte  gegen  ihn  auf,  und  nach  der  Schlacht  von  Badr  dichtete  er  fol- 
gende Verse:  „ich  habe  eine  Weile  gelebt  und  nie  verständigere  und 
hülf bereitere ')  Leute  gesehen  (als  die  Banu  Qaila  BH.  995);  aber  nun 
hat  ihnen  ein  hergereister  Mann  das  Regiment  aus  der  Hand  genommen, 
Unrecht  und  Recht  geht  alles  durch  einander  —  wolltet  ihr  die  Herrschaft 
und  das  Königtum  anerkennen,  so  hättet  ihr  ja  dem  Tubba'  Folge  leisten 
können!"  Da  gelobte  der  Naggarit  Salim  b.  'Umair,  einer  der  Weiner,  43a 
ihn  zu  töten,  und  führte  seinen  Vorsatz  aus,  als  jener  in  einer  warmen 
Sommernacht  draussen  im  Hofe  schlief.  Der  Mord  blieb  ungerächt; 
alNahdijja,  eine  Muslimin,  dichtete  mit  Bezug  darauf:  „du  glaubtest  nicht 
an  die  Religion  Gottes  und  an  den  Mann  Axmad;  beim  Leben  dessen 
der  dich  zeugte  —  es  taugte  nichts  was  er  gezeugt  hat!  ein  Frommer 
(Xanif)  versetzte  dir  am  Ende  der  Nacht  einen  Stich:  nimm  den,  Abu 
'Afak,  trotz  deines  hohen  Alters!    Ich  aber  wusste  nicht ^),  ob  dein  Mör- 

')  Ich  vermute  174,20  <w^>wi.^,  denn  ^Lii    heisst  häufig:   zu  Haufe  kommen 

um  einem  zu  helfen;  z.  B.  175,5. 
2)  Dass  dies  der  Sinn  von  175,10  sein  muss,  ist  klar:   vielleicht  fainnija 

lam  a'lam  aqätiluka. 


92  Qainuqa'  A.  2. 

der,  der  dich  in  dunkler  Nacht  überfiel,  zum  Menschen-  oder  zum  Ginn- 
geschlechte  gehörte^'.  —  BH.  994  995. 

12. 

Qainuqä',  A.  2  im  Shavväl. 
Ihre  Belagerung  währte  von  Sonnabend  15  Shavväl  bis  zum  1  Dlui- 
IQa'da.  'Abdallah  b.  Ga'far  von  alXarith  b.  alFucail  von  Ihn  Ka'b 
alQuraehij :  anfangs  stand  M.  im  Friedensvertrage  mit  den  Juden  und  be- 
stätigte sie  in  ihren  Bündnissen  mit  den  medinischen  Geschlechtern;  nach 
der  Schlacht  von  Badr  aber  wurden  sie  ihm  feindselig  und  brachen  das 
alte  Verhältnis.  Er  Hess  sie  versammeln  und  trug  ihnen  den  Islam  an, 
indem  er  sie  auf  das  Schicksal  der  ungläubigen  Mekkaner  hinwies,  aber 
vergeblich.  Unter  diesen  gespannten  Verhältnissen  begab  sich  nun  eine 
in  Medina  verheiratete  Araberin ')  auf  den  Markt  der  Banu  Qainuqä',  und 
setzte  sich  dort  ihres  Schmuckes  wegen  zu  einem  Goldschmid.  Da  schlitzte  -) 
ihr  unvermerkt  ein  Jude  mit  einem  Dorn  hinten  das  Kleid  auf  bis  zum  Steiss, 
so  dass  die  Leute  lachten  als  sie  aufstand  und  ihre  Blosse  zum  Vorschein 
kam.  Darauf  erschlug  ein  Muslim  den  Uebelthäter,  die  Juden  aber 
rotteten  sich  zusammen  und  töteten  mederum  den  Muslim  und  gaben 
den  Frieden  auf  und  verschanzten  sich  in  ihrer  Feste.  Nun  zog  M.  gegen 
die  Qainuqa'  —  nach  Offenbarung  von  Sur.  8,60,  wie  alZuhrij  von  'Urva 
überliefert  —  und  belagerte  sie  15  Tage,  bis  sie  sich  auf  Gnade  und  Un- 
gnade ergaben.  Sie  wurden  gebunden  und  unter  Aufsicht  des  Sälimiten 
alMundhir  b.  Qudäma  gestellt.  Ihn  Ubaij  forderte  letzteren  auf  sie  los- 
zulassen ,  ward  aber  kräftig  von  ihm  abgewiesen.  Darauf  stürzte  er  zu 
M.,  steckte  seine  Hand  hinten  in  dessen  Panzer  und  sagte:  Muhammcd, 
thu  meinen  Schutzverwandten  nichts  zu  leide!  M.  wandte  sich  ihm 
zornig  zu  und  forderte  ihn  auf  loszulassen,  aber  jener  sagte:  ich  lasse 
dich  nicht  los  bis  du  es  zusagst;  400  Gepanzerte  und  300  Ungepanzerte 
haben  mich  am  Tage  von  alXadäiq  und  am  Tage  von  alBu'äth  gegen 
Rote  und  Schwarze  verteidigt  —  die  willst  du  an  einem  Morgen  ab- 
mähen? Da  gab  M.  sie  frei,  befahl  jedoch,  dass  sie  aus  Medina  aus- 
wandern müssten.  Auch  dies  wollte  Ihn  Ubaij  hintertreiben;  als  er  aber 
zusammen  mit  seinen  jüdischen  Verbündeten  vor  die  Thür  M.'s  kam, 
wollte  ihn  'Uvaim  b.  Sa'ida  nicht  unangemeldet  einlassen,  und  als  jener 
trotzdem   einzudringen   versuchte,   stiess   er  ihn   mit   Gewalt  zurück,  so 

')  KxjJ  178,3  =  in  die  Fremde  verheiratet. 

'-')  J^  178,6.  Die  Bedeutung:  er  heftete  zusammen  liegt  zwar  nach 
Bn.  540,18  näher;  aber  daun  wäre  zu  übersetzen  er  lieftete  ihr  Kleid 
an  ihren  Steiss,  und  das  em])liehlt  sich  niclit.    Vgl.  Aghaui  XIX  7-1,19. 


Qaiuuqä'  A.  2.  <)3 

dass  sein  Gesicht  sich  an  der  Mauer  schrammte  und  blutete.  Da  fingen 
die  Juden  an  zu  schreien:  Abu  IXubäb,  an  einem  Orte,  wo  deinem  Cle- 
sichte  solches  widerfahren  ist  ohne  dass  wir's  ändern  können,  ist  unseres 
Bleibens  nimmer  mehr.  Vergebens  suchte  Ihn  Ubaij  sie  festzuhalten, 
sie  verharrten  bei  ihrem  Entschluss.  —  BH.  545  ff. 

Die  Qainuqä'  waren  die  tapfersten  der  Juden ;  Ihn  Ubaij  forderte 
sie  auf  sich  in  ihre  Feste  zurückzuziehen  und  versprach  auch  selber 
hinein  zu  kommen,  was  er  aber  dann  doch  nicht  that.  Sie  hielten  sich 
während  der  Belagerung  ruhig  hinter  den  Mauern,  kämpften  nicht  und 
schössen  auch  nicht  mit  Pfeilen,  bis  sie  sich  ergaben,  unter  der  Bedin- 
gung, dass  ihre  Habe  in  M.'s  Besitz  übergehen  solle  •).  Muxammad  b. 
Maslama  trieb  sie  aus  und  sammelte  ihre  Habe,  worunter  sich  ihr  Werk- 
zeug —  sie  waren  nämlich  Goldschmiede  —  und  viele  Waffen  befanden. 
M.  nahm  davon  drei  Bogen,  alKatüm  (der  bei  Uxud  brach)  und  alRauxä 
und  alBaicä,  zwei  Panzer,  alSughdijja  und  Facfäca,  drei  Schwerter, 
Qal'ij  ■)  und  Battär  und  noch  eins,  und  drei  Lanzen.  Ferner  gab  M. 
dem  Muxammad  b.  Maslama  einen  Panzer,  und  dem  Sa'd  b.  Mu'ädh  einen, 
namens  alSaxl. .  Landbesitz')  hatten  die  Qainuqä'  nicht,  M.  nahm  den 
Fünften  von  der  Beute  und  verteilte  den  Rest. 

M.  betraute  Tbäda  b.  alCämit  mit  der  Austreibung  der  Juden.  Der 
hatte  vordem  ebenso  im  Bunde  mit  ihnen  gestanden  wie  Ibn  'Ubaij, 
sagte  sich  aber  von  ihnen  los,  sobald  sie  die  Feindschaft  begannen,  und 
antwortete  auf  die  Vorwürfe  Ibn 'Ubaij 's:  die  Herzen  haben  sich  verändert 
und  der  Islam  hat  die  Verträge  ausgewischt.  Nach  einer  Frist  von  drei 
Tagen ,  die  ihnen  M.  gewährt  hatte ,  trieb  'Ubada  die  Juden  aus ,  indem 
er  bis  liinter  Dhubäb  ihnen  nachging.  Sie  zogen  nach  Adhra'ät  in  Syrien ; 
das  Geld,  welches  sie  in  Medina  ausstehen  hatten,  mussten  sie  auf  M.'s 
Befehl  eilig  sicher  stellen  *). 

Muxammad  b.  'Abdallah  von   alZuhrij  von  'Urva:  nach  der  ISchlacht 

')  \.4JCs>  ^J^  179,21  sieht  aus  wie  ein  Nachtrag  zu  xjS^vLo  .J<^;  das 
letztere  schliesst,  wie  es  scheint,  den  Sinn  ein,  dass  den  Juden  ihr  Leben 
gesichert  ward.     Vgl.  181,9. 

'■')  Für  'm^s  180,3  vermute  ich  nach  225,3  KjtoLä.^225.  Zu  (Jtiä  \gl.  G.iuli. 
und  Jaqut  unter  äaXäJ!.     Auifallend  ist  das  Fehlen  des  Artikels. 

^)  qiräb  =  mazäri'  180,8. 

■*)  180,11:  wer  soll  (wenn  wir  fort  sind)  vermitteln  zwischen  alAus  und  al- 
Xazrag!  180,15:  ist  das  der  Lohn  für  ihre  Wohlthaten  (bijadihim),  die 
sie  dir  erwiesen  haben.  180,18  vermute  ich  valau  statt  valaulä.  Zu 
\j.su:d^  [jJLflaü  181,2  vgl.  fol.  86b.  Die  Worte  180,21.22  verstehe  ich 
nicht;  es  müsste  denn  faaqcä  einfach  Priidicat  sein. 


94  Der  Saviqzua:  A.  2. 

von  Badr  zeigten  sich  die  Juden  neidisch  und  falsch;  durch  Sur.  8,  60 
befahl  Gott,  ihnen  den  Frieden  zu  kündigen,  und  demzufolge  bekriegte 
sie  M. ,  bis  sie  sich  ergaben ,  unter  der  Bedingung ,  dass  sie  ihre  Habe 
verloren,  aber  "Weib  und  Kind  behielten. 

Muxammad  b.  alQäsim  von  s.  Vater  von  alRabi'  b.  Sabra  von  s. 
Vater:  auf  meiner  Heimkehr  aus  Syrien  traf  ich  in  alFalaxän  die  Banu 
Qainuqä',  die  Weiber  und  Kinder  zu  Kamel,  die  Männer  zu  Fuss.  Von 
da  gingen  sie  nach  Vädi  IQura  und  verweilten  dort  einen  Monat,  die 
dortigen  Juden  gaben  ihnen  Kamele  und  rüsteten  sie  aus  —  das  trug 
nicht  am  wenigsten  zu  ihrer  Erhaltung  bei.  Sie  zogen  dann  nach  Adhra'ät 
und  wohnten  daselbst. 

Jaxja  b.  'Abdallah  b.  Abi  Qatada  von  'Abdallah  b.  Al)i  Bakr  b. 
Xazm:  dreimal  Hess  M.  den  Abu  Lubaba  als  seinen  Stellvertreter  in  Me- 
dina,  bei  Badr,  Banu  Qainuqä',  und  alSaviq. 

13. 

A.  2  im  Dliu-lXigga  war  nach  alZuhrij  der  Saviqzug,  Sonntag  den 
5.  zog  M.  aus  und  blieb  fünf  Tage  fort. 

Muxammad  b.  'Abdallah  von  alZuhrij  und  Isxaq  b.  Xazim  von  Mu- 
xammad b.  Ka'b:  Abu  Sufjan  hatte  es  verschworen  sich  zu  salben,  bis 
er  für  die  Gefallenen  von  Badr  Rache  genommen  habe.  Er  zog  also  mit 
200  oder  400  Kamelreitern  auf  der  Nagdstrasse  nach  Medina  und  kam 
nachts  zu  den  Banu  INacTr;  Xujaij  b.  Axeab  A\ies  ihn  ab,  aber  Saläm 
b.  Mishkam  nahm  ihn  gastlich  auf  und  erzählte  ihm  von  Muhammed. 
Am  andern  Morgen  früh  brach  er  auf,  verbrannte  in  aFUraic  zwei  Häuser 
und  ein  Saatfeld,  und  tötete  einen  Mediner,  den  er  auf  seinem  .  Acker 
fand,  oder  dessen  Tagelöhner  ^).  Nun  glaubte  er  seines  Eides  quitt  zu 
sein  und  machte  sich  mit  seinen  Leuten  eilig  davon.  M.  verfolgte  die 
Flüchtigen;  um  schneller  voraus  zu  kommen,  warfen  sie  ihren  Proviant 
ab,  der  meist  aus  Saviq  bestand;  und  die  Muslime  lasen  ihn  hinterher 
auf.     Darum  heisst  dieser  Feldzug  der  Saviqzug. 

Zum  Schluss  werden  aus  einem  Liede  Abu  Sufjan's  zwei  Verse  nach 

44b  alZuhrij    angeführt,   von   denen   der    zweite   bei  BIT.  544    fehlt:    ,,Das  ist 

Abu  'Amr,  ein  nobler  Mann,  dessen  Haus  in  Medina  der  Aufenthalt  jedes 

Edeln,   Freigebigen  (xicrim)  ist".     Gewöhnlich    heisst  Saläm    nicht   Abu 

'Anir,  sondern  Abu  IXakam.  —  BH.  543  f. 

14. 
A.  3  in  der  Mitte  des  Muxarram  zog  M.  nach  der  Heide  von  alKudr 
und  blieb  15  Tage  aus.     'Abdallah  b.  Ga'far  von  Ibn  Abi  'Aun  von  Ja'qub 
')  182,1:5  »-<^>l. 


AlKudr  A.  3.  95 

b.  'Utba:  er  hatte  nämlich  gehört,  dass  sich  dort  Sulamiten  und  Ghaoa- 
faniten  zusammengerottet  hatten.  Als  er  aber  hinkam,  fand  er  zwar  die 
Spuren  der  Kamele,  aber  keine  Menschen  an  den  Lagerstätten.  Ein  Hirt 
namens  Jasär,  den  er  gefangen  nahm,  sagte:  es  wird  nur  alle  fünf  Tage 
getränkt,  heute  aber  ist  ein  fünfter  Tag '),  und  die  Leute  haben  sich  also 
aufgemacht  zu  den  Wasserstellen.  Darauf  kehrte  M.  wieder  um,  mit 
einer  Anzahl  erbeuteter  Kamele;  auf  jeden  Mann  trafen  7  Kamele,  und 
es  nahmen  200  Mann  am  Zuge  teil-).  Den  Knecht  Jasär,  der  sich  als- 
bald bekehrte,  schenkten  die  Muslime  ihrem  Oberhaupt.  —  BH.  539  f. 

'Abdalcamad  b.  Muxammad  alSa'dij  von  Xafc  b.  'Umar  b.  Abi  Oalxa 
von  einem,  der  es  von  Abu  Arvä  alDausij  hatte:  in  Cirär,  drei  Meilen 
vor  Medina,  nahm  M.  den  Fünften  von  der  Beute  und  verteilte  den  Rest; 
es  waren  in  allem  500  Kamele,  auf  jeden  Mann  kamen  zwei. 

'Abdallah  b.  Nux  von  Abu  'Ufair:  als  stellvertretenden  Imam  Hess 
M.  den  Ihn  Umm  Maktum  zurück,  der  predigte  neben  der  Kanzel,  so 
dass  er  sie  zur  linken  hatte. 

15. 

A.  3  im  Rabi'  I  ward  Ka'b  b.  alAshraf  ermordet. 

'Abdalxamid  b.  Ga'far  von  Jazid  b.  Rnman,  und  Ma'niar  von  alZuhrij 
von  Ibn  Ka'b  b.  Malik,  und  Ibrahim  b.  Ga'far  von  s.  Vater  von  Gabir  b. 
'Abdallah:  als  M.  nach  Medina  kam,  hatte  die  Stadt  eine  sehr  gemischte  ^^a 
Bevölkerung.  Die  eigentlichen  Mediner  waren  geteilt  in  Muslime  und 
Heiden ;  der  Glaube  trennte  Vater  und  Sohn  in  derselben  Familie.  Hin- 
zukamen die  Xalifen,  sowohl  der  Aus  als  der  Xazrag,  und  endlich  die 
Juden.  Der  Prophet  suchte  ein  friedliches  Einvernehmen  zwischen  allen 
diesen  Elementen  herzustellen;  aber  die  heidnisch  Gesinnten  und  vor  allem 
die  Juden  widerstrebten  ihm  (Sur.  3,183.  2,103).  Unter  den  letzteren  that 
sich  in  dieser  Hinsicht  besonders  der  Dichter  Ka'b  b.  alAshraf  hervor.  Nach 
der  Schlacht  von  Badr  ging  er  nach  Mekka  um  die  Qurashiten  zu  Schmerz 
und  Rache  aufzureizen,  durch  Verse,  auf  die  Xassan  b.  Thabit  replicierte 
(BH.  548.  549).  Er  war  abgestiegen  bei  Abu  Vadä'a  b.  Cubaira  alSahmij, 
dessen  Frau  'Atika  bint  Asid  b.  Abi  Tic  war.  Der  Prophet  aber  Hess 
von  Xassan  ein  Spottlied  auf  die  Familie   der  'Atika  machen^),   und   sie 

')  183,16:    innama  virdun  lixamsia  vahadha  jauiuun  rib'ijjun. 

^)  183,19.  21    wird   ein   grammatischer   Witz   gemacht   zur   Erläuterung   des 

Unterschiedes    von    qasama  I  =  etwas  in   getrennte   Teile  teilen;    und 

VIII  =  sich  worin  teilea. 
^)  186,14 — 16:  bring  dem  Asid  von  mir  eine  Botschaft:  deiner  Mutter  Bruder 

ist  ein  Knecht  der  mit  den  Herden  Bescheid  weiss;  wahrlich   Asiid   hat 


96  Ka'b  b.  alAshraf  A.  3. 

wies  dem  Juden  in  Folge  dessen  die  Tliiir.  Wenn  er  dann  in  einem  an- 
deren Hause  einkehrte,  ward  er  durch  dasselbe  Mittel  daraus  entfernt, 
bis  ihm  nichts  übrig  blieb  als  nach  Medina  zurückzukehren.  Als  M.  das 
vernahm,  sagte  er:  wer  hilft  mir  gegen  Ihn  alAshraf?  Es  meldete  sich 
Muxammad  b.  Maslama,  er  wusste  aber  zuerst  nicht  ihm  beizukommen 
^•''i)  und  ass  und  trank  deshalb  mehrere  Tage  nicht,  bis  er  endlich  mit  mehreren 
anderen  Ausiten  sich  zu  gemeinsamer  That  vereinigte;  dazu  gehörten 
'Abbäd  b.  Bishr,  Abu  Näila  Silkän  b.  Saläma,  alXarith  b.  Aus,  und  Abu 
'Abs  b.  Gabr;  M.  erlaubte  ihnen  über  ihn  zu  reden  wie  sie  wollten.  Abu 
Näila,  der  Milchbruder  Ka'b's  ^),  gmg  zu  ihm  heraus  und  begehrte  Einlass 
unter  dem  Vorwande,  dass  er  ein  Anliegen  an  ihn  habe.  Nicht  ohne  Arg- 
wohn Hess  Ka'b  ihn  näher  treten,  ward  aber  durch  seine  Unterhaltung 
bald  so  eingenommen,  dass  er  seine  Geschlechtsgenossen,  die  gerade  bei 
ihm  waren,  fortgehen  Hess,  damit  Abu  Näila  ihm  unter  vier  Augen  sein 
Begehr  vortragen  könne.  Jener  begann  dann  sich  über  Muhammed  aus- 
zulassen :  seinetwegen  befehden  uns  die  Araber  und  versperren  die  Wege, 
wir  leiden  Mangel  an  Nahrung  und  unsere  Kinder  verkommen,  und  dabei 
sollen  wir  noch  Armensteuer  bezahlen!  auch  unter  meinen  Genossen  sind 
mehrere,  die  wie  ich  denken  und  sich  vom  Propheten  loszusagen  beab- 
sichtigen, und  wir  wollen  zu  dir  kommen  und  Nahrungsmittel  von  dir 
kaufen  und  dir  für  die  Zahlung  genügendes  Unterpfand  geben.  Der  Jude 
war  hoch  erfreut,  versprach  nichts  zu  verraten,  und  zeigte  sich  bereit  von 
seinen  Datteln  zu  verkaufen  '^).  indem  er  zugleich  vorschlug  ihm  die  Frauen 
und  Kinder  als  Pfand  zu  übergeben.  Ueber  diesen  Vorschlag  stellte  sich 
der  Andere  sehr  entrüstet  und  bot  vielmehr  an ,  die  Waffen  zu  hinter- 
legen —  womit  Ka'b  ebenfaHs  zufrieden  war.  Das  that  Abu  Näila  aber 
nur,  damit  jener  es  nicht  auffallend  finde,  wenn  er  mit  seinen  Genossen 
bewaffnet  ankäme.  Der  Abrede  gemäss  erschienen  dann  die  Verschworenen, 
bis  alBaqi'  vom  Propheten  geleitet,  in  der  mondhellen  Nacht  des  14.  Rabi'l 
vor  der  Burg  Ihn  Ashrafs  und  riefen  ihn  heraus.  Seine  junge  Frau 
wollte  ihn  zurückhalten,  aber  er  riss  sich  los  und  kam  herunter.  Sie  ver- 
anlassten ihn  mit  nach  Sharg  al'Agüz  zu  gehen,  um  dort  die  Nacht  mit 
ihnen  im  Gespräch  zu  verbringen.  Unterwegs,  nicht  weit  von  alSharg, 
fasste  Abu  Näila  mit  der  Hand  in  sein  krauses  Haar  und  sagte :  wie  schön 

seinem  Schützling  nicht  die  Treue  gehalten,  und  ebenso  wenig  Xalid  und 
die  dickbäuchige  Zainab;  und  'Attüb  ist  ein  Knecht, -der  seine  Schutz- 
pflicht nicht  erfüllt,  ein  Lügner,  ein  Fratzkopf,  ein  geriebener  Affe. 

')  187,13  steht  durch  ein  Versehen :  der  Milchbruder  Muxammad's  b.  Maslama; 
vgl.  188,5.  —  187,9  falnaqul;  187,16  jaqüma  man. 

*)  riffifi  taqaccafu  tamran  188,2.  3  =^  moino  Borte  sind  brechend  voll  von 
Datteln.     Vgl.  fol.  151b.   154b. 


Ka'lj  lt.  alAsliiaf  A.  ;!.  97 

du  duftest,  Ibn  Asliraf!  Das  wiederholte  er  öfter  bis  jener  daran  ge-  46a 
wohnt  war;  endlich  aber  packte  er  ihn  mit  beiden  Händen  fest  am  Schopf 
und  rief  seinen  Genossen  zu,  ihn  zu  töten.  Diese  fielen  nun  ülter  ihn 
her,  konnten  aber  nicht  viel  ausrichten,  da  sie  sich  mit  ihren  Schwertern 
gegenseitig  im  Wege  standen')  und  er  sich  an  Abu  Näila  schmiegte;  bis 
Muxammad  b.  Maslama  ihm  ein  kurzes  Messer,  welches  an  seinem  Schwerte 
steckte,  in  den  Nabel  stiess  und  durch  den  Bauch  zog.  Auf  den  Schrei 
des  Gemordeten  zündeten  die  Juden  überall  Feuer  auf  ihren  Schlössern 
an;  Ibn  Sunaina,  einer  der  Juden  der  Bann  Xaritha.  behauptete,  in  Jathrib 
vergossenes  Blut  zu  riechen,  auf  eine  Entfernung  von  drei  Meilen.  In- 
dessen eilten  die  Mörder  mit  dem  abgeschnittenen  Kopfe  ihres  Opfers  zu 
Hause,  über  die  Höfe  der  Bann  Umajja  b.  Zaid,  dann  über  die  der  Qu- 
raieha,  auf  deren  Schlössern  die  Feuer  hoch  loderten,  dann  über  Bu'ütli. 
Auf  derXarra  von  arUraic  konnte  alXarith  b.  Aus,  der  bei  dem  verworrenen 
Einhauen  auf  Ka'b  verwundet  war,  nicht  mehr  weiter  und  musste  von 
den  Anderen  getragen  werden.  In  Baqi'  alGharqad  angekommen,  Hessen 
sie  das  Takbir  erschallen,  welches  von  dem  Propheten,  der  die  Nacht 
aufgeblieben  war,  gehört  und  beantwortet  wurde.  Sie  warfen  ihm,  als  er 
sie  vor  der  Thür  der  Moschee  bewillkommnete,  den  Kopf  des  Juden  vor 
die  Füsse,  er  heilte  die  \\^inde  alXarith's,  indem  er  darauf  spie. 

In  Bezug  hierauf  dichtete  'Ahbäd  b.  Bishr:  ,.Ich  rief  ihn  und  er 
überhörte  den  Schrei  nicht,  sondern  erschien  oben  auf  seiner  Burg;  da 
rief  ich  noch  mal  und  er  sagte:  wer  ist  der  Rufer?  Ich  antwortete:  dein 
Bruder  'Abbad  b.  Bishr,  und  Muxammad  sagte:  komm  rasch  zu  uns,  wir 
sind  gekommen,  dass  du  uns  zu  Dank  verpflichtest  und  bewirthest  und 
uns  einen  Gefallen  thust  mit  einer  halben  Last  Korn  und  Datteln  — 
denn  Avir  leiden  Not ;  dieser  unser  Panzer  sei  dir  Unterpfand,  nimm  ihn, 
bis  zu  einem  vollen  Monat  oder  einem  halben.  Da  dachte  er:  es  sind 
Leute,  die  hungrig  sind  und  nicht  genug  haben  ohne  doch  arm  zu  sein  ('?), 
nnd  kam  eilig  zu  uns  herab  und  sagte  uns :  ihr  seid  wegen  einer  wich- 
tigen Sache  gekommen.  Wir  aber  hatten  weisse  scharfe  Schwerter,  geübt 
im  Spalten  der  Ungläubigen,  in  der  Hand;  Ibn  Maslama  alMuradij  hielt 
ihn  umschlungen  mit  Pranken  wie  eines  Löwen,  und  Abu  'Abs  b.  Gahr 
fiel  mit  gezücktem  Schwert  über  ihn  her  und  streckte  ihn  nieder-)  nnd 
ich  stürzte  los  mit  den  beiden  Anderen,  so  dass  wir  ihn  schlachteten 
wie  ein  Opferthier.  Darauf  zogen  mit  seinem  Kopfe  ab  fünf  edle  Männer, 
Muster  von  Zuverlässigkeit  und  Treue,   und  Gott  w'ar  der  sechste  dabei; 

')  189,10  c^iÄJ'uS  wie  230,21. 

-)  »LaJ'i->    u*.P»    xj.I_is    J'^is»!      Jlc    ^wftjl  —  sJai.     Gauli. 

Väkidi,    Muhamuied.  l 


98  KaM)  1).  alAshraf  A.  3. 

und  wir  kehrten  heim  mit  überschwänglicher  Gnade  und  herrlichem  Sieg." 
Ihn  Abi  IZinäd  sagt,  wäre  nicht  die  Aeusserung  des  Ihn  Abi  Xabiba, 
dass  er  den  Verfasser  des  Liedes  persönlich  kenne,  so  würde  er  es  für 
echt  gehalten  haben  ^). 

Am  anderen  Morgen  befahl  M.  den  Seinen,  die  jüdischen  Männer, 
die  ihnen  in  die  Hände  fielen,  zu  töten,  so  dass  die  Juden  in  grosse 
Angst  gerieten  und  die  Vornehmen  unter  ihnen  sich  nicht  hervorwagten. 
*6b  Muxajjica  b.  Mas'üd  tötete  damals  den  Ibn  Sunaina  (vgl.  fol.  46  a),  einen 
Xalif  seines  älteren  Bruders  Xuvaica.  Der  schlug  ihn  deswegen  und 
machte  ihm  Vorwürfe  über  seinen  treulosen  Undank,  denn  viel  Fett  in 
seinem  Leibe  stamme  von  dem  Gute  jenes  Juden  her.  Muxajjica  er\viderte : 
wenn  der,  der  mich  ihn  töten  hiess,  mir  auftrüge  dich  zu  töten,  so  thäte 
ichs;  und  als  der  Bruder  verwundert  fragte,  ob  das  sein  Ernst  sei,  sagte 
er  ja.  Da  sprach  dieser:  „bei  Gott,  eine  Religion,  die  es  dahin  bringt,  ist 
eine  erstaunliche  Religion" ,  und  bekehrte  sich  selbigen  Tages.  Der 
Andere  aber  dichtete  in  Beziehung  hierauf  folgende  Verse,  deren  Echt- 
heit unbeanstandet  ist:  y,meiner  Mutter  Sohn  tadelt  mich  darüber,  dass 
wenn  ich  Befehl  erhielte  ihn  zu  töten,  ich  sein  Genick  treffen  würde 
mit  einem  weissen  zweischneidigen  Schwerte,  einem  salzfarbenen  blank- 
geschliffenen, das  nicht  versagt,  wenn  man  es  herabfahren  lässt  —  doch 
würde  es  mich  nicht  freuen,  dich  aus  eigenem  Antriebe  zu  töten,  auch 
wenn  ich  dafür  alles  Land  zwischen  Bostra  und  Märib  bekäme"^). 

Am  anderen  Morgen  kamen  die  Juden  zu  M.  und  beklagten  sich 
über  die  heimtückische  Ermordung  Ka'b's;  er  aber  sagte,  so  würde  jedem 
geschehen,  der  sich  nicht  ruhig  verhalte,  sondern  die  Muslime  beleidige 
und  verspotte.  Er  schloss  dann  mit  ihnen  einen  schriftlichen  Vertrag, 
über  dessen  Inhalt  sie  übereingekommen  waren,  unter  der  Palme  im 
Hofe  der  Ramla  bint  alXarith.  Seit  der  Zeit  waren  die  Juden  furchtsam 
und  eingeschüchtert. 

Ibrahim  b.  Ga'far  von  s.  Vater:  Marvan  b.  alXakam  fragte,  als 
Statthalter  von  Medina,  den  Naclriten  Benjamin  nach  der  Ermordung 
Ka'b's;  er  sagte,  sie  sei  .durch  Verrat  geschehen.  Als  Muxammad  b. 
Maslama,  damals  schon  ein  sehr  alter  Mann,  das  hörte,  sagte  er:  „o  Mar- 
van, traust  du  dem  Boten  Gottes  Verrat  zu?  denn  nur  auf  seinen  Befehl 
haben  wir   den  Mord  vollzogen  —  bei  Gott  ich  will   nie   mehr  mit  dir 

')  Die  Unechtheit  dieser  versificirteu  Erzählung,  die  bei  BH.  fehlt,  scheint 
mir  keinem  Zweifel  zu  unterliegen.  Ihr  Zweck  ist  der,  den  'Abbüd  auf 
Kosten  des  Abu  Näila  vorzuschieben. 

^)  Ich  vermute  valau  anna  191,15.  Nach  191,11  ist  qad  aslama  191,5  un- 
richtig: vgl.  Dil.  55o,19f. 


Dlui-Aiuair  A.  M.  99 

unter  einem  Dache  sein,  es  sei  denn  das  Dach  der  Moschee!  was  aber 
dich  betrifft,  Benjamin,  so  sollst  du  nicht  entkommen ;  ich  werde  dir  den 
Kopf  absclilagen,  wenn  ich  dich  ')  zu  fassen  kriege  und  habe  ein  Sehwert 
bei  mir!"  In  Folge  dessen  wagte  sich  Benjamin  niclit  aus  dem  Geliöft 
der  Banu  Quraieha  heraus,  ehe  er  nicht  die  Gewisslieit  hatte,  dass  der 
Alte  draussen  auf  einem  seiner  Landgüter  sei.  Einmal  aber  traf  Muxam- 
mad  ilui  doch  bei  einem  Begräbnis  in  alBaqi%  da  ging  er  zu  einer  aus 
frischen  Palmenzweigen  gemachten  Bahre,  löste  das  Geflecht  auf,  und 
schlug  die  sämmtlichen  Ruthen  auf  dem  Rücken  und  Gesichte  Benjamin's 
in  Stücke,  bis  keine  heile  Stelle  (eabäx)  mehr  an  ihm  war.  Dann  Hess 
er  ihn  laufen  mit  den  Worten:  hätte  ich  ein  Scliwert  zur  Hand,  so  hätte 
ich  dich  erschlagen.  —  BH.  548 — 555. 

16. 

A.  3  am  .12  Rabi'  I  zog  M.  nach  Dhu-Amarr  und  blieb  elf  Tage 
aus.     Othman  b.  'Aftan  war  sein  Stellvertreter  in  Medina. 

Muxammad  b.  Zijäd  b.  Abi  Hunaida  von  Zaid  b.  Abi  'Attäb,  und 
'Uthman  b.  alCaxxäk  b.  'üthman,  und  'Abdalraxman  b.  Muxammad  b. 
Abi  Bakr  von  'Abdallah  b.  Abi  Bakr,  und  Andere:  in  Dhu-Amarr  hatte 
sich  eine  Anzahl  von  den  Banu  Tha'laba  und  Muxärib  gesammelt,  unter 
dem  Befehl  des  Du'thür  b.  alXarith  b.  Muxarib.  Gegen  sie  zog  M.  mit 
450  Mann,  worunter  einige  zu  Pferde.  Er  ging  über  alMunaqqä  und 
den  Engpass  von  alXubait  nach  Dhu-lQacca,  wo  ihm  ein  ThaUabit,  namens  47a 
Gabbär,  in  die  Hände  fiel,  der  sich  bekehrte  und  als  Führer  diente.  Die 
Beduinen  aber,  die  schon  vorher  ihr  Vieh  und  Ingesinde  im  höchsten 
Gebirge  in  Sicherheit  gebracht  hatten,  flohen  jetzt  auch  selber  auf  die 
Berge;  M.  sah  sie  dort,  ohne  ihnen  etwas  anhaben  zu  können. 

Als  M.  mit  den  Seinen  in  Dhu-Amarr  lagerte,  ging  er  einst  um  seine 
Nothdurft  zu  verrichten  auf  jenseit  des  Thaies;  da  fiel  ein  starker  Regen, 
so  dass  er  nicht  über  den  angeschwollenen  Vadi  zurück  konnte.  Er  zog 
also  sein  Zeug  aus  um  es  zu  trocknen,  und  legte  sich  unter  einem  Baume 
hin.  In  dieser  Lage  beobachteten  ihn  die  Feinde,  und  plötzlich  stand 
Du'thur  mit  gezücktem  Schwerte  vor  ihm  und  sagte:  o  Muhammed,  wer 
schützt  dich  jetzt  vor  mir?  Er  antwortete:  Gott!  Sofort  stiess  ihn  Ga- 
briel vor  die  Brust,  so  dass  er  zu  Boden  und  das  Schwert  ihm  aus  der 
Hand  fiel.  Der  Prophet  nahm  es  auf  und  trat  damit  ihm  zu  Häupten, 
indem  er  sagte:  wer  schützt  dich  jetzt  vor  mir?  Jener  erwiderte:  nie- 
mand, legte   das  Glaubensbekenntnis  ab  und  gelobte,  nicht  mehr  gegen 

')  Die  Construction   des   Satzes  192,9  ist   mir  bedenklieb,   vgl.  z.B.  Bux.  I 
175,20. 

7* 


100  Buxran  uud  alQarada  A.  3. 

M.  kämpfen  zu  wollen.  Darauf  erhielt  er  sein  Schwert  wieder,  kehrte 
zurück  zu  den  Seinen,  erzählte  ihnen  sein  Erlebnis,  und  forderte  sie  auf 
den  Islam  anzunehmen.     Hierauf  bezieht  sich  Sur.  5.  14  ').  —  BH.  544. 

17. 

A.  3  in  der  ersten  Hälfte  des  Gumadä  I  zog  M.  nach  Buxrän  (bei 
alFuru')  und  blieb  zehn  Tage  aus.  Sein  Verweser  in  Medina  war  Ibn 
Umm  Maktum. 

Ma'mar  b.  Rasliid  von  alZuhrij :  M.  rückte  mit  300  Mann  aus,  um 
die  Sulamiten  zu  überfallen,  die  sich  dort  gesammelt  hatten.  Ein  Mann, 
den  er  in  der  Nähe  von  Buxrän  gefangen  nahm,  sagte  aus,  dass  sie  tags 
vorher  sich  zerstreut  und  zu  Hause  begeben  hätten,  und  so  verhielt  es 
sich  wirklich.  —  BH.  544. 

18. 

A.  3  am  1  Gumadä  II  zog  Zaid  b.  Xaritha  nach  alQarada. 

Muxammad  b.  alXasan  b.  Usäma  b.  Zaid  von  seiner  Familie :  Cafvän 
b.  Umajja  sagte  zu  den  Mekkanern:  Muhammed  verstopft  uns  unsern 
Handel,  seine  Leute  weichen  nicht  von  der  Küste,  und  die  Anwohner 
stehen  in  Vertrag  und  machen  grösstenteils  gemeinsame  Sache  mit  ihnen, 
so  dass  wir  nicht  wissen  wo  wir  gehen  sollen ;  bleiben  wir  aber  zu  Hause, 
so  verzehren  wir  unser  Kapital  und  können  uns  auf  die  Dauer  in  Mekka 
nicht  halten ,  denn  es  ist  nur  eine  Niederlassung  um  Handel  zu  treiben, 
im  Sommer  nach  Syrien  und  im  Winter  nach  Habesch.  Ihm  antwortete 
alAsvad  b.  alMueealib:  so  bieg  ab  von  der  Küste  und  nimm  die  'Iräq- 
strasse,  ich  weiss  dir  einen  Führer  der  sie  mit  geschlossenen  Augen 
finden  kann,  Furät  b.  Xajjän  aFIglij.  Da  liess  Cafvan  den  Furat  kommen, 
und  dieser  versprach  ihn  den  besagten  Weg  zu  führen ,  der  vor  M.  ganz 
sicher  sei.  Es  schade  nichts,  meinte  Cafvan,  dass  derselbe  durch  trocknes 
Hochland  und  Wüsten'-)  führe,  da  man  ja  jetzt  im  Winter  des  Wassers 
nicht  so  sehr  bedürfe.  Es  beteiligten  sich  mehrere  Mekkaner  mit  Gelde 
an  dem  Unternehmen,  so  Abu  Zam'a  mit  300  Mithqal  Gold-  und  Silber- 
barren. Andere  wie  'Abdallah  b.  Abi  Rabi'a  und  Xuvaieib  b.  'Abdaruzza 
gingen  selber  auf  die  Reise  mit  Cafvan,  welcher  seinerseits  30000  Dirham 
in  Silberbarren  und  Silbergefässen  in  der  Karawane  stecken  hatte.  Die 
Karawane  nahm  den  Weg  über  Dhat-aFIrq.  In  Medina  aber  erzählte 
Nu'aim  b.  Massud  al'Ashga'ij  die  Geschichte  beim  Becher  im  Hause  des 
Juden   Kinäna   b.   Abi   IXuqaiq.     Dabei   war  ein  Muslim  zugegen,   Salie 

')  eSiJb     *\    193,14   parenthetisch.      193,15   t^.     Zu   194,15  vgl.  220,2. 
2)  arcu  uagdin  vafajrifiii   19G,14I'. ;  nagd  appellativ. 


Ixiid  A.  3.  101 

b.  alNu'man  b.  Aslam  (damals  war  der  Wein  nocli  nicht  verboten),  der 
hinterbrachte  sofort  dem  Propheten,  was  er  gehört  hatte.  M.  sandte  nun 
den  Zaid  mit  100  Kamelreitern  ab,  und  diesem  gelang  es  die  Karawane 
abzufangen,  doch  entkamen  die  vornehmsten  Begleiter  mit  Ausnahme  von 
einem  oder  zweien.  Der  Fünfte  der  Beute  betrug  20000  Dirham ,  der 
Rest  ward  unter  die  am  Zuge  Beteiligten  verteilt.  Unter  den  Gefangenen 
befand  sich  der  Führer  Furat,  der  sich  durch  Annahme  des  Islam  Leben 
und  Freiheit  erkaufte.  —  BH.  547  f. 

19. 
Uxud,  A.  3  am  Sonnabend  7   Shavväl. 

Stellvertretender  Imam  zu  Medina  Avar  Ibn  Umm  Maktum. 

Muxammad  b.  'Abdallah  b.  Muslim,  und  Musa  b.  Muxammad  b.  Ibrahim 
b.  alXarith,  und  'Abdallah  b.  Ga'far,  und  Ibn  Abi  Sabra,  und  Muxammad 
b.  Calix  b.  Dinar,  und  Mu'adh  b.  Muxammad,  und  Ibn  Abi  Xabiba,  und 
Muxammad  b.  Jaxja  b.  Sahl  b.  Abi  Xathma,  und  'Abdalraxman  b.  'AbdaFaziz, 
und  Jaxja  b.  'Abdallah  b.  Abi  Qatada,  und  Junas  b.  Muxammad  alOhafarij, 
und  Ma'mar  b.  Räshid,  und  'Abdalraxman  b.  Abi  IZinäd,  und  Abu  Ma'shar  48  a 
und  Andere: 

Bis  zur  Rückkehr  der  Kämpfer  von  Badr  hatte  Abu  Sufjan  die  Kara- 
wane unberührt  im  Gemeindehanse  stehen  lassen.  Aber  auch  hinterher 
ward  sie  nicht  verteilt,  sondern  auf  den  Antrag  der  vornehmsten  Qurashiten 
der  ganze  Erlös  in  gemünztem  Golde  bei  Abu  Sufjan  aufbewahrt  und  zur 
Ausrüstung  eines  neuen  Feldzuges  gegen  M.  bestimmt.  Nach  anderen 
wurde  der  Gewinn  (100  Procent)  dazu  bestimmt,  das  Kapital  aber  zurück- 
gegeben ;  und  einige  ärmere  Leute  bekamen  beides  ausgezahlt.  Bloss  den 
Anteil  der  Banu  Zuhra  (mit  Ausnahme  des  Mairama  b.  Naufal,  der  Banu 
Umajja,  und  der  Banu  'Abd  Manäf  b.  Zuhra)  wollte  Abu  Sufjan  voll- 
ständig zurückbehalten,  weil  sie  auf  dem  Wege  nach  Badr  wieder  umge- 
kehrt waren;  doch  alAxnas  protestierte  dagegen  mit  Erfolg:  Abu  Sufjan 
habe  sie  ja  selber  aufgefordert  umzukehren.  Auf  diese  Vorbereitungen 
bezieht  sich  Sur.  8,36. 

Darauf  schickten  sie  vier  Männer  aus,  um  die  'Abdmanät  und  ihre 
übrigen  Verbündeten  unter  den  Arabern  zum  Beistand  aufzufordern,  'Amr  b. 
al'Äc,  Hubaira  b.  Abi  Valib,  Ibn  alZiba'rä,  und  Abu  'Azza.  Abu  'Azza  wollte 
eigentlich  nicht,  da  er  dem  Propheten  gelobt  hatte  nicht  gegen  ihn  zu 
kämpfen,  Hess  sich  endlich  aber  doch  von  Cafvan  b.  Umajja  und  Gubair  48b 
b.  Mue'im  bewegen.  Er  sang  damals :  „ihr  trotzigen  Banu  'Abdmanät,  ihr 
seid  wehrhaft  und  euer  Vater  ist  wehrhaft,  lasst  uns  nicht  im  Stich,  es 
ist  nicht  recht  im  Stich  zu  lassen,  und  versprecht  uns  eure  Hülfe  nicht 
übers  Jahr!"    Die  Boten  kamen  bis  zu  den  Thacjafiten  um  zu  werben. 


102  Uxud  A.  3. 

Bukair  b.  Mismär  von  Zijcäd  dem  Freigelassenen  Sa'd's  von  Nuseäs : 
als  der  Auszug  bevorstand,  schlug  Cafvan  den  edlen  Mekkanern  vor  ihre 
Frauen  mit  in  den  Kampf  zu  nehmen',  da  diese  am  geeignetsten  (aqmann) 
seien,  sie  in  Zorn  zu  bringen  und  an  die  Gefallenen  von  Badr  zu  erinnern. 
Der  Vorschlag  gefiel,  nur  Naufal  b.  Muavija  alDuilij  hielt  ihn  für  unver- 
nünftig und  suchte  Abu  Sufjan  dagegen  einzunehmen.  Aber  dieser  Avollte 
sich  der  Meinung  der  Majorität  nicht  widersetzen,  zumal  seine  Frau  Hind 
b.  'Utba  mit  Leib  und  Seele  dafür  war.  Abu  Sufjan  nahm  zwei  Frauen 
mit,  Hind  und  die  Kinanitin  Umaima  bint  Sa'd  b.  Vahb  b.  Ashjam; 
Cafvan  auch  zwei,  die  Thatjafitin  Barza  bint  Mas'ud,  die  Mutter  des  älteren 
'Abdallah,  und  die  Kinanitin  Baghüm  bint  alMu'addhil,  die  Mutter  des 
jüngeren  'Abdallah.  Ferner  zogen  mit  die  Ausitin  Suläfa  bint  Sa'd  b. 
Shuhaid,  die  Frau  6alxa"s  und  die  Mutter  seiner  Söhne  Musäfi'  und  alXarith 
und  Kiläb  und  Guläs;  Umm  Xakim  bint  alXarith  b.  Hisham,  die  Frau 
'Ikrima's;  Faeima  bint  alValid  b.  alMughira,  die  Frau  von  alXarith  b. 
Hisham;  Hind  bint  Munabbih  b.  alXaggag,  die  Frau  'Amr's  b.  aFAc  und 
die  Mutter  seines  Sohnes  'Abdallah;  Ramla  bint  Gäriq  b.  'Alqama,  die  Frau 
von  alXarith  b.  Sufjan;  TJmm  XakIm  bint  Gäriq,  die  Frau  Kinäna's  b. 
'Alij  b.  Rabi'a  b.  'Abclal'uzza;  Qutaila  bint  'Amr  b.  Hiläl,  die  Frau  Suf- 
jan's  b.  'Uvaif ;  'Amra  bint  alXarith  b.  'Alqama,  die  Frau  Ghuräb's  b.  Sufjan 
b.  'Uvaif  (welche  die  Fahne  aufhob ,  nachdem  sie  zu  Boden  gefallen  war, 
und  bewirkte,  dass  die  Quraish  sich  wieder  sammelten).  Abu  'Uzair  bint 
'Umair  al'Abdarij  nahm  seine  Mutter  Xunäs  bint  Malik  b.  alMicrab  mit, 
ebenso  alNu'män  und  Gäbir  die  Söhne  des  Misk  alDhi'b ')  ihre  Mutter 
alDughaina.  —  BH.  555 — 557. 

Das  mekkanischc  Heer  hatte  drei  Fahnen,  eine  trug  Sufjan  b.  'Uvaif 
(welcher  mit  zehn  Söhnen  in  den  Kampf  zog),  eine  trug  Galxa  b.  Abi 
Galxa,  die  dritte  führten  die  Hülfsvölker.  Nach  besseren  Nachrichten 
führten  die  Quraish  samt  den  Hülfsvölkern  (laffuhä  202,1.  213,1)  nur  eine 
Fahne,  welche  Galxa  trug.  Die  Gesamtstärke  betrug  3000  Mann,  darunter 
100  von  Thaqif.  Das  Heer  war  gut  ausgerüstet,  700  Gepanzerte,  200  Pferde, 
3000  Kamele  waren  dabei. 

Al'Abbäs  benachrichtigte  den  Propheten  durch  einen  Brief,  den  er 
einem  Ghifariten  mitgab,  welcher  versprach,  den  Weg  nach  Medina  in 
drei  Tagen  zurückzulegen.  Der  Bote  traf  M. ,  auf  einem  Esel  reitend, 
bei  der  Moschee  von  Qubä;  Ubaij  b.  Ka'b  musste  ihm  den  Brief  vorlesen 
und  Schweigen  geloben.  Darauf  ging  M.  zu  Sa'd  b.  Rabi'  und  teilte  ihm 
im  Vertrauen  die  Sache  mit.  Als  er  aber  fort  war,  ward  Sa'd  von  seiner 
Frau  gefragt,  was  ihm  M.  gesagt  habe;  und  da  er  es  nicht  sagen  wollte, 

')  sonderbarer  Name  =  Wolfsmoscbus. 


Uxud  A.  3.  103 

erzählte  sie  ihm  die  ganze  Geschichte,  sie  hatte  licimlich  zugehört.  l>a 
packte  er  sie  bei  den  Haaren,  lief  mit  ihr  dem  Propheten  nach,  holte  ihn 
l)ei  der  Brücke  ein,  als  sie  schon  ganz  erschöpft  war  (balaxat)  und  trug 
ihm  den  Fall  vor.     M.  gebot  ihm  die  Frau  in  Ruhe  zu  lassen'). 

Indessen  verbreitete  sich  die  Kunde  in  Medina,  die  Juden  und  die 
Heuchler  gerieten  in  Aufregung.  'Arar  b.  Sälira  und  einige  andere  Xu- 
za'iten,  die  das  mekkanische  Heer  in  Dhu-Buva  angetroffen  hatten,  eilten 
in  vier  Tagen  nach  Medina,  um  es  dem  Propheten  zu  melden;  auf  dem 
Rückwege  fanden  sie  die  Qurashiten  in  Räbigh,  wichen  ihnen  aber  aus. 

'Abdallah  b.  'Amr  b.  Zuhair  von  'Abdallah  b.  'Arar  b.  Abi  Xukaima 
alAslamij :  in  alAbvä  erfuhr  Abu  Sufjan,  dass  den  Abend  vorher  die  Xu- 
za'iten  passiert  seien ^),  auf  dem  Heimwege  nach  Mekka.  Er  sagte:  nun 
sind^  die  Mediner  gewarnt  und  werden  sich  in  ihre  festen  Häuser  zurück- 
ziehen, wo  wir  ihnen  nichts  anhaben  können!  Cafvan  erwiderte:  dann 
hauen  wir  ihnen  die  Palmen  um  und  machen  sie  dadurch  hülflos,  denn 
sie  können  sie  nicht  wieder  herstellen! 

Als  M.  nach  Medina  kam,  siedelte  der  dortige  Xanif  Abu  'Amir  mit  «b 
50  Männern  von  Aus  Allah  nach  Mekka  über,  um  sich  seiner  Ueberlegen- 
heit  zu  entziehen,  und  bestärkte  die  Mekkaner  in  dem  Glauben,  dass  was 
M.  verkünde  eitel  sei.  Nach  Badr  zog  er  nicht  mit,  wohl  aber  jetzt  nach 
Uxud.  Er  redete  den  Qurashiten  vor,  dass  die  Mediner  nicht  gegen  sie 
kämpfen  würden,  wenn  er  mit  seinen  50  Ausiten  dabei  sei.^) 

Die  Qurashiten  machten  bei  jeder  Tränke  Halt,  thaten  sich  gütlich 
und  Hessen  sich  durch  die  Lieder  ihrer  paukenschlagenden  "Weiber  in 
Kampfstimmung  bringen.  In  alAbvä  wollten  einige  die  Asche  von  M."s 
Mutter  ausgraben  und  mitnehmen,  um  darin  entweder  ein  Pfand  der 
Sicherheit  ihrer  eigenen  Weiber  vor  den  Muslimen  zu  haben  oder  sie  durch 
schweres  Geld  lösen  zu  lassen;  aber  der  Vorschlag  ward  zurückgewiesen. 

Am  Donnerstag  5  Shavval,  zehn  Tage  nach  ihrem  Aufbruch  von  Mekka, 
waren  die  Qurashiten  in  Dhu-lXulaifa;  .von  dort  schickten  sie  einige  Reiter 
voraus,  die  ihnen  in  alVaea'  eine  Lagerstelle  suchen  sollten.  Zwei  Kund- 
schafter M.'s,  Anas  und  Mu'nis,  die  Söhne  Fucäla's,  schlichen  sich  in 
al'Aqiq  unter  die  Mekkaner  ein  und  zogen  mit  bis  nach  alVaea',  worauf 
sie  Bescheid  brachten.  —  BH.  557. 

Die  Gegend   al'Irc,  zwischen  alVaea'  (am  Berge  Uxud)  bis  nach  al- 

0  la;  takallam  bi.iägatika  202,14.    Zur  Brücke  vgl,  356,11  Jaq.  II  178,10. 

^)   ÄJui^U      *.iwAw     qJ     _♦  -fJi     ...1       -xi>t      '_J-^^W     O'^'^    y^^     f'^'^^     ^^ 

i^Is»!    ^J'SUh  yi\    ^Jsi)   Ä.jC«     ^!    ^jj^sM..«./»   \j^    [^i>K  205,9. 
■')  vftzara  206,1  =  zu  (gemeiuschaftlicher  Arbeit  zu)  Hülfe  nehmen. 


104  r.xud  A.  3. 

Gurf  (lieutzutage  'Arcat  alBaqal).  welche  den  Bami  Saläraa  und  Xaritha 
und  Ghafar  und  'Abdalashhal  gehörte,  stand  grade  in  Saat.  Das  AVasser 
war  damals  reichlich  in  alGnrf  (ehe  Mn'ävija  den  dortigen  Quellen  durch 
Anlegung  neuer  in  alGhäba  das  Wasser  entzog) ;  der  Treiber  konnte  sich 
kaum  einmal  setzen,  da  das  Kamel  im  Augenblick  das  Wasser  aus  dem 
Brunnen  hatte ').  Die  Mediner  hatten  ihre  Kamele  —  Usaid  b.  Xucair 
hatte  dort  20  Kamele,  die  ihm  seine  Gerste  bewässerten  —  und  ilir  Acker- 
geräth  noch  gerade  in  der  Xacht  vorher  in  die  Stadt  geschafft,  als  die 
Feinde  sich  am  Donnerstag  in  arirc  lagerten  und  ihre  Tiere  in  den 
Saatfeldern  weiden  Hessen.     Die  Saat  stand  schon  in  Aehren-). 

Im  Auftrage  M."s  suchte  alXubäb  b.  alMundhir  die  Stärke  des  feind- 
lichen Heeres  zu  erforschen;  er  kam  zurück  mit  genauen  Nachrichten,  die 
50  a  er  aber  nur  dem  Propheten  allein  mitteilte. 

Noch  am  Freitag  wagte,  sich  Salama  b.  Saläma  b.  Yaqsh  auf  seinen 
Acker,  dicht  bei  aFIrc,  um  sich  seine  dort  vergrabenen  Waffen  zu  holen. 
Er  kam  auch  glücklich  mit  ihnen  nach  Hause,  nach  einem  Kampf  mit 
zehn  feindlichen  Reitern,  die  er  von  einem  Hügel  der  Xarra  aus  mit 
Pfeilen  und  Steinen  beschoss  bis  sie  abzogen! 

In  der  Nacht  auf  den  Freitag  hielten  die  vornehmsten  Mediner,  u.  a. 
Sa'd  b.  Mu'ädh  und  Usaid  b.  Xucair  und  Sa'd  b.  'Ubäda,  vor  M.'s  Thür 
Wache  bis  zum  Morgen.  Am  Morgen  hielt  M.  auf  der  Kanzel  eine  An- 
rede, worin  er  (nach  Muxammad  b.  Calix  von  'Acim  b.  'Umar  b.  Qatada 
von  Maxmüd  b.  Labid)  einen  Traum  erzählte,  den  er  die  Nacht  gehabt 
hatte :  „ich  steckte  in  einem  festen  Panzer,  mein  Schwert  Dhu-lFaqär  brach 
in  der  Mitte')  ab,  es  wurden  Rinder  geschlachtet  und  ich  nahm  einen 
AVidder  hinter  mich  auf  den  Sattel  —  der  feste  Panzer  ist  die  Stadt 
Medina,  in  der  Avir  l)leiben  müssen,  das  zerbrochene  Schwert  bedeutet 
eine  AVunde  die  mir  selbst  beigebracht  wird,  die  geschlachteten  Rinder 
sind  Erschlagene  unter  meinen  Genossen,  der  hinten  aufgeladene  AVidder 
ist  der  Anführer  der  feindlichen  ^char  (223,22),  den  wir  Avills  Gott  er- 
legen werden^.  Nach  Ibn  'Abbäs  erklärte  AI.  das  Zerbrechen  seines 
Schwertes  dahin,  dass  einer  aus  seiner  Familie  fallen  werde.  Muxammad 
b.  'Abdallah  von  alZuhrij  von  'Urva  von  alMusavvar  b.  Alaxrama:  M.  sah 

')  Ich  vermute  '207,4:  lam  jara  säiqu  Inacixi  maglisau  växidau,  janqulu 
Igamalu  fi  sii'atin. 

2)  ^^^!  c.^jJ!  L-yi  ^s  207,8  =  die  Saat  hatte  schon  das  Mehl  ge- 
trunken.    Die  Saatfelder  hcissen  211,14  si'äf,  Palmgärten. 

^)  sSk^  J<X£.  qX  208,21.  Darnach  bedeutet  K^Jä  die  Spitze  etwa  bis 
zur  Mitte  der  Schneide. 


Uxud  A.?,.  105 

eine  Scharte   in    seinem  Schwerte,  die  ihm  unangenehm  war;  es  war  die 
Wunde,  die  er  im  Gesicht  erhielt. 

Nach  diesem  Traume  hielt  M.  es  für  das  geratenste,  nicht  aus  Me- 
dina  herauszugehen;  da  er  es  aber  gern  hatte,  dass  seine  Ansicht  auch 
von  seinen  Genossen  gebilligt  wurde,  so  fragte  er  sie  um  ihre  Meinung. 
Mit  Entschiedenheit  trat  Ibn  Ubaij  dafür  ein,  dass  man  sich  in  der  Stadt 
verteidigen  müsse ;  so  sei  man  niemals  bezwungen  worden,  während  man 
im  Kampfe  draussen  nur  Unglück  gehabt  habe.  Da  sich  auch  die  übrigen 
älteren  und  erfahrenen  Männer,  Mediner  sowohl  als  Emigranten,  ebenso 
aussprachen,  so  befahl  M.,  dass  die  Weiber  und  Kinder  in  die  festen 
Häuser  gebracht  werden,  die  Männer  aber  den  Kampf  mit  dem  Feinde 
in  den  Strassen  aufnehmen  sollten,  avo  sie  die  Ortskenntnis  voraus  hätten 
und  ausserdem  durch  die  Steinwürfe  der  Weiber  und  Kinder  unterstützt 
würden.  Die  Lücken  zwischen  den  Häusern  wurden  vermauert,  so  dass  5ob 
die  Stadt  überall  einer  Feste  glich'). 

Einige  kampfesdurstige  Jünglinge  aber  lagen  dem  Propheten  an  sie 
doch  gegen  den  Feind  zu  führen;  sie  erschienen  in  Massen,  schwangen 
die  Schwerter  und  tobten  wie  die  Hengste.  Auf  ihrer  Seite  waren  auch 
Männer  von  Gewicht  wie  Xamza,  Sa'd  b.  'Ubada,  alNu'män  b.  Malik, 
welche  befürchteten,  dass  wenn  man  nicht  ausrücke  und  die  Saaten  ver- 
teidige .  die  Qurashiten  das  für  Feigheit  ansehen  und  ganz  übermütig 
werden,  und  auch  die  Beduinen  die  Felder  nicht  mehr  respektieren  würden. 
In  diesem  Sinne  redeten  Mälik  b.  Sinän,  der  Vater  des  Abu  Sa'id  alXudrij. 
Xamza  b.  'Abdalmueealib  (der  zu  fasten  gelobte  bis  er  draussen  an  den 
Feind  komme),  alNu'män  b.  Malik  alSälimij,  "Ijäs  b.  Aus  b.  'Atlk  alAshhalij, 
Xaithama  der  Vater  des  bei  Badr  gefallenen  Sa'd,  Anas  b.  Qatada.  End-  5ia 
lieh,  beim  Hauptgottesdienst,  gab  M.  dem  Drängen  nach  und  verhiess 
ihnen  Sieg,  wenn  sie  standhaft  seien  ^). 

Die  Männer  sammelten  sich;  die  Bewohner  der  'Aväli,  wie  die  'Amr 
b.  Auf  und  alXabit,  brachten  ihr  Gesinde  in  die  festen  Häuser  und  er- 
schienen dann  in  Waffen.  Während  der  Prophet  nach  dem  Nachmittags- 
gebet in  seinem  Hause  sich  wappnete,  stellten  sich  die  Krieger  am  Wege 
von  da  bis  zur  Kanzel  in  Reihen  auf,  um  ihn  zu  erwarten.  AVährend 
dem  stellte  ihnen  Sa'd  b.  Mu'adh  und  Usaid  b.  Xucair  vor,  dass  es  un- 
recht von  ihnen  sei,  den  Propheten  trotz  seiner  Unlust  zum  Ausrücken  zu 
treiben,  und  dass  sie  am  besten  thäten  ihm  noch  jetzt  freie  Hand  zu  lassen  ^). 

*)  Lies  209,21  maglisiu  und  mafluliua.     VsrL  fol.  102  b. 

2)  -/.^  210,13  211,14  vgl.  211,22  212,2.  —  "^^.5  211,1. 

3)  ^Ä/<^S      *^J    ^i  213,8.  9  ist  zu  tilgen. 


106  Uxud  A.  3. 

Als  M.  nun  endlich  in  voller  Rüstung  herauskam,  trat  ein  allgemeiner  Um- 
schwung der  Stimmung  ein.  Die  ungestümen  Eiferer  bereuten  was  sie 
gethan  hatten  und  sagten  zu  M. :  o  Bote  Gottes,  es  ziemte  sich  nicht  für 
uns  dir  zu  widerstreben,  also  thu  was  dir  gefällt.  Nun  wollte  er  aber 
nicht  mehr  zurück  und  sagte,  wenn  ein  Prophet  die  Waffen  angelegt 
habe,  dürfe  er  sie  nicht  eher  wieder  ablegen,  als  bis  Gott  zwischen  ihm 
und  seinen  Feinden  entschieden  habe.  —  BH.  557 — 559. 

Ja'qub  b.  Muxammäd  alöhafarij  von  s.  Vater:  ehe  M.  nach  Uxud 
ritt,  sprach  er,  schon  gepanzert,  an  der  Leichenstätte  noch  d?s  Gebet 
über  dem  am  Freitag  verstorbenen  Malik  b.  'Amr  alNaggärij. 

Usama  b.  Zaid  von  s.  Vater :  als  M.  sich  auf  den  Weg  nach  Uxud 
machte,  sagte  ihm  Gu'äl  b.  Suraqa  betrübt  seufzend,  es  sei  ihm  mitgeteilt, 
dass  er  (M.)  morgen  getötet  werde.  M.  aber  stiess  ihn  vor  die  Brust 
und  sprach:  ist  nicht  die  ganze  Ewigkeit  morgen! 

Darauf  band  M.  Fahnen  an  drei  Lanzen,  und  übergab  die  Fahne  der 
Aus  dem  Usaid  b.  Xucair,  die  der  Xazrag  dem  alXubäb  b.  alMundhir  oder 
nach  andern  dem  Sa'd  b.  'Ubada.  und  die  der  Emigranten  dem  Ali  oder 
nach  andern  dem  Muc'ab  b.  'Uma^r.  Dann  stieg  er  zu  Pferd,  hing  den 
Bogen  um  und  nahm  die  Lanze  in  die  Hand  —  der  Beschlag  am  Ende 
des  Schaftes  war  damals  von  Messing.  Die  beiden  SaVl  gingen  gepanzerc 
vor  ihm  her,  die  übrigen  Muslime  zu  seiner  Rechten  und  Linken,  unter 
ihnen  100  Gepanzerte.  Er  nahm  den  Weg  über  alBadäi',  Zuqäq  aIXisj 
und  alShaiiäni.  Auf  der  Höhe  (ras  althanijja)  angelangt,  wandte  er 
sich  um  und  erblickte  eine  gewaffnete  Schar  von  Juden,  die  als  Bundes- 
genossen des  Ibn  Ubaij  mitziehen  wollte;  er  wies  sie  aber  zurück. 

In  alShaixäni,  im  Gebiet  der  Banu  INaggär  (216,2),  lagerte  M.  und 
hielt  Musterung,  wobei  er  mehrere  zu  junge  Leute  zurückwies,  'Abdallah 
b.  'Umar,  Zaid  b.  Thabit,  Usäma  b.  Zaid,  alNu'män  b.  Bashir,  Zaid  b, 
Arqam,  älBarrä  b.  'Azib,  Usaid  b.  9huhair,  'Azäja  b.  Aus,  Abu  Sa'id 
alXudrij,  Samura  b.  Gundab  und  Räfi'  b.  Xadig.  Aber  auf  Verwendung 
öhuhair's  b.  Räfi',  der  ihn  für  einen  guten  Schützen  erklärte,  kam  letzterer 
doch  noch  mit,  zumal  er  sich  in  seinen  Schuhen  emporreckte.  Da  ward 
Samura  b.  Gundab  durch  seinen  Stiefvater  Muraij  b.  Sinän  alXarithij  bei 
M.  vorstellig,  er  müsse  auch  zugelassen  werden,  da  er  Räfi'  strecken  könne. 
Nachdem  er  das  durch  die  That  bewiesen,  ward  er  ebenfalls  mitgenommen. . — 
Ibn  Ubaij  lagerte  mit  seinem  Anhange  abseits;  die  Heuchler  reizten  ihn 
auf  gegen  den  Propheten,  der  gegen  bessere  Uebcrzeugung  seinen  Rat 
verschmäht   und   den    unerfahrenen   Jünglingen   nachgegeben    habe ').   — 

')  wi^i^    wi.Äi    ^\    qj!    ^    l^^j-^  215,19  =  sie  tauschten  von  ihm 
Heuchelei  und  Falschheit  ein. 


üxud  A.  3.  107 

Naclulcm  M.  das  Abend-  und  Xachtgebct  gehalten  hatte,  übergab  er  dem 
Muxatnmad  b.  Älaslama  mit  50  Mann  die  AVache  für  die  Nacht.  Die  Reiter 
'Ikrima's,  der  bei  den  Mekkanern  die  Nachtwache  übernommen  hatte, 
kamen  in  die  Nälie  des  muslimischen  Lagers  bis  an  den  Kand  der  Xarra,  52  a 
wagten  sicli  aber  nicht  weiter  vor,  aus  Furcht  vor  der  Xarra  und  vor 
Muxammad  b.  Maslama.  Es  folgt  eine  "Wiederholung  der  Geschichte  von 
Dhakvän  b.  'Abdqais,  s.  fol.  29  a. 

Mit  Morgengrauen  machte  sich  M.  auf,  um  geführt  von  Abu  Xathma 
(nach  anderen  von  Aus  b.  Qaiehij,  oder  von  Muxajjica)  in  die  Nähe  der 
Feinde  zu  gelangen.  Sie  nahmen  den  Weg  über  die  Höfe  und  Landgüter 
der  Bann  Xaritha;  als  sie  durch  den  Palmgarten  des  blinden  Mirba'  b. 
Qaiehij  kamen ,  sprengte  der  ihnen  Erde  ins  Gesicht  mit  den  Worten : 
wenn  du  auch  der  Bote  Gottes  bist,  sollst  du  doch  nicht  in  meinen 
Garten  hinein!  Der  Ashhalit  Sa'd  b.  Zaid  schlug  ihm  mit  dem  Bogen 
auf  den  Kopf,  dass  es  blutete,  darüber  zürnten  einige  Xarithiten  und 
schoben  es  auf  die  Feindschaft  der  'Abdalashhal  gegen  sie,  von  der  die- 
selben nicht  lassen  könnten.  Aber  Usaid  b.  Xucair  warf  umgekehrt  den 
Xaritha  Heuchelei  vor  und  drohte,  er  wolle  dem  Mirba'  und  seinen  Ge- 
sinnungsgenossen den  Kopf  abhauen,  wenn  er  nur  wüsste,  was  M.  dazu 
sagen  würde.     Da  schwiegen  sie  still. 

Am  Uxud  angelangt  legte  M.  einen  zweiten  Panzer  an,  dazu  eine 
Kappe  und  einen  Helm  darüber;  wo  jetzt  die  Brücke  ist,  verrichtete  er 
mit  den  Seinen  das  Morgengebet.  Die  Feinde  sammelten  sich  zur  Auf- 
stellung da,  wo  jetzt  das  Gut  Ibn  'Amir's  ist.  Jetzt  schied')  Ihn  Ubaij 
mit  seiner  Schar  ab,  wie  ein  Strausshahn  vor  ihnen  her  ziehend^),  ohne 
sich  durch  die  Bitten  des  ihm  nacheilenden  Abu  Gabir  'Abdallah  b.  'Amr 
zurückhalten  zu  lassen.  Hinterher  verhehlte  er  seine  Schadenfreude  über  52  b 
die  Niederlage  der  Muslime  nicht. 

M.  stellte  die  Seinen  so  auf,  dass  sie  den  Uxud  im  Rücken  und 
Medina  vor  sich,  'Ainain  aber,  wo  er  50  Schützen  unter  dem  Befehl 
'Abdallah's   b.   Gubair  postirt  hatte,  zur  Linken  hatten.     Unrichtig   ist, 

1)  ^j^6\  217,21. 

2)  j*^l\äj  0^  ioLi'  217,22.  Den  Sinn  des  Vergleichs  (vgl.  BH.  762,16j 
zu  verstehen  fehlt  mir  die  Anschauung.  Der  Name  /  'jj^  kommt  bei 
Immalqais  34,10  vor,  und  als  Femininum  iüL^  in  dem  Verse  am  Ende 
des  Scholion  zu  124,2  des  Divan  Hudhail  (ed.  Koseg.).  Er  scheint  noch 
jetzt  gebiäuehlich  zu  sein;  denn  es  ist  wohl  ein  Irrtum,  wenn  Wetzstein 
(in  Delitzsch's  lob  2.  Aufl.  S.  513)  /  j.js>-  schreibt. 


108  Pxud  Ä.  3. 

dass  er  die  Sonne  und  'Ainain  im  Rücken  gehabt  habe.  Die  Mekkaner 
rückten  von  gegenüber  vor.  im  Vadi ').  —  BH.  559 — 561. 

Ja'qub  b.  Muxammad  al  Ghafarij  von  alXueain  b.  'Abdalraxman  b. 
'Amr  von  Maxmud  b.  'Amr  b.  Zijäd  b.  alSakan:  während  die  Feinde 
(alqaum)  in  'Ainain  lagerten"),  stellte  M.  seine  Leute  amUxud  auf,  mit  dem 
Rücken  gegen  den  Berg.  Er  verbot  vor  seinem  Befehl  den  Kampf  zu  be- 
ginnen, so  dass  'Umara  b.  Zijäd  b.  alSakan  entrüstet  ausrief:  sollen  die  Saat- 
felder der  Banu  Qaila  abgeweidet  werden,  und  wir  nicht  drein  schlagen? 

Indessen  rückten  die  Feinde  in  Schlachtordnung  vor,  den  rechten 
Flügel  befehligte  Xalid ,  den  linken  'Ikrima ,  die  Reiterei  ^)  Cafvän  b. 
Umajja  (nach  andern  'Amr  b.  al'Ac),  die  Schützen  —  es  waren  100  Mann  — 
'Abdallah  b.  Abi  Rabi'a.  Die  Fahne  trug  9alxa  b.  Abi  Galxa,  von  den 
Banu  'Abdaldar,  welche  das  Vorrecht  hatten  die  Fahne  zu  tragen.  Abu 
Sufjan  forderte  die  'Abdariten  auf,  die  Fahne  ja  recht  tapfer  zu  vertei- 
digen —  oder  sie  lieber  seinen  todesmutigen  und  rachedurstigen  Leuten 
zu  überlassen.  Davon  wollten  diese  aber  nichts  wissen,  sondern  scharten 
sich  um  die  Fahne  und  legten  die  Lanzen  auf  ihn  ein.  Als  er  dann 
noch  eine  andere  Fahne  machen  wollte,  wollten  sie  das  nur  dann  zu- 
geben, wenn  auch  diese  von  ihnen  getragen  würde.  —  BH.  560  562. 

M.  brachte  die  Seinen  in  Richtung,  bis  keine  Schulter  aus  der  Linie 
hervorragte.  Die  Fahne  übergab  er  dem  Muc'ab  b.  'Umair,  und  dieser 
trat  damit  vor.  Dann  hielt  er  eine  Anrede,  worin  er  zu  mutigem  Aus- 
harren und  zu  striktem  Gehorsam  ermahnte.  „Das  scheinbare  Verziehen 
des  Lohnes  möge  euch  nicht  dazu  verleiten,  dass  ihr  ihn  durch  Unge- 
horsam gegen  euren  Herrn  zu  gewinnen  sucht;  denn  es  lässt  sich  seinen 
Gütern  nicht  beikommen,  es  sei  deim  durch  Gehorsam  gegen  ihn.  Er 
hat  euch  das  Erlaubte  und  das  Verbotene  unterscheiden  gelehrt,  jedoch 
liegt  ein  zweifelhaftes  Gebiet  in  der  Mitte,  welches  nur  wenige  kennen, 
die  unter  besonderer  Hut  stehen.  Wer  dasselbe  vermeidet,  bewahrt  seine 
Seele;  wer  aber  sich  darauf  begiebt,  ist  wie  der  Hirt  an  der  Grenze  der 
Bannweide  (alximä),  der  alsbald  hineingerät.  Jeder  König  hat  seine 
Bannweide,  und  die  Bannweide  Gottes  ist  das  von  ihm  Verbotene  '*).'' 

')  Ueber  den  Vadi  vgl.  217,20.  2^8,17.  236,6  und  bes.  260,2 ff.  Der  Abfluss 
ging  nach  alGhaba  vgl.  263,4  ff.  und  207,5  ff.  und  Muir  III  156.  164.  'Ainain 
scheint  eine  Lokalfoim  zu  sein  wie  'Enära  im  llebr.,  vgl.  Kama  = 
Rämatain  im  Arab.  (Jiuj.  II  736,5)  und  im  Hebr.  (1  Sam.  1,1). 

'^)  Ob  sich  diese  Angabe  mit  der,  dass  dort  die  musl.  Schützen  standen,  ver- 
trägt, weiss  ich  nicht;  vgl.  277,13  und  Muir  III  165. 

^)  Zweihundert  Pferde  219,7  ist  eine  falsch  eingesetzte  Glosse. 

*)  loh  vermute  220,15  vaman  raghiba  'anhu,  nämlich  'ani  Ixarämi.  Des- 
gleichen alä  inna  221,7. 


üxud  A.  3.  109 

Ibn  Abi  Sabra  von  ^^alid  b.  Rabäx  von  alMneealib  b. 'Abdallah:  Ab« 
'Ämir  ('Abd'amr)  trat  mit  seinen  fünfzig  Genossen  vor  und  suchte  die 
Ausiten  zu  sich  herüberzuziehen,  jedoch  vergeblich.  Mit  ihm  waren 
Knechte  der  Mekkaner,  die  begannen  mit  Steinen  zu  werfen.  Das  dauerte 
eine  Weile  von  hüben  und  drüben,  bis  sich  Abu  'Amir  zurückzog.  Nach 
anderen  Angaben  kämpften  die  Knechte  nicht,  sondern  bewachten  das 
Lager..  —  BH.  561  f. 

Ehe  der  Zusammenstoss  erfolgte,  zogen  die  Weiber  mit  ihren  Pauken 
(duföf,  akbär  =  eubül  207,21,  gharäbll)  vor  den  Mekkanern  her,  dann 
zogen  sie  sich  in  die  letzte  Reihe  zurück,  und  endlich  blieben  sie  hinter 
dem  Heere  stehen,  wo  sie  die  Flüchtigen  auffingen  und  zum  Kampfe  an- 
spornten'). —  BIT.  5()2. 

Quzmän  (Abu  IGhaidäq  222,16),  ein  Heuchler,  war  anfangs  in  Medina 
geblieben;  da  ihn  aber  die  Weiber  der  Bann  Ohafar  der  Feigheit  ziehen, 
waffnete  er  sich  und  stiess  nachträglich  zum  Heere,  in  dem  Augenblick, 
als  M.  die  Reihen  richtete.  Er  drang  von  hinten  bis  in  die  vorderste 
Reihe  vor,  schoss  zuerst  von  den  Muslimen  einen  Pfeil  ab,  und  verrichtete 
Grossthaten  im  Kampf.  Als  die  Muslime  flohen,  zerbrach  er  die  Scheide 
und  stürzte  sich  mit  dem  Schwerte  unter  die  Mekkaner;  wenn  man 
glaubte,  er  sei  gefallen,  so  tauchte  er  wieder  auf  und  rief:  ich  bin  der 
Ghafaritische  Junge.  Als  er  sieben  erschlagen  hatte,  sank  er  von  seinen 
Wunden  erschöpft  zu  Boden,  So  fand  ihn  Qatada  b.  alNu'man  und  be- 
grüsste  ihn  als  Blutzeugen;  er  aber  antwortete:  ich  habe  nicht  für  die 
Religion  gekämpft,  sondern  um  die  Qurashiten  abzuwehren,  dass  sie  nicht 
unsere  Palmgärten  betreten.  Endlich  tötete  er  sich  selber.  Der  Prophet 
sagte,  er  gehöre  zum  Höllenvolk,  jedoch  helfe  Gott  der  Religion  auch 
durch  Bösewichter-).  —  BH.  578. 

Den  Schützen  gab  M.  Befehl,  unter  keinen  Umständen  von  ihrem 
Posten  zu  weichen,  sondern  den  Muslimen  den  Rücken  frei  zu  halten, 
wenn  etwa  die  mekkanischen  Reiter  versuchen  sollten,  sie  von  hinten  an- 
zugreifen. —  Wiederholung  der  Nachrichten  (fol.  52  b)  über  die  mekka- 
nischen Befehlshaber  und  die  muslimischen  Fahnenträger.  —  Die  Schützen 
beschossen  die  feindlichen  Reiter  mit  solchem  Erfolg,  dass  sie  sich  flüchtig 
zurückzogen;  jeder  Pfeil  traf  ein  Pferd  oder  einen  Reiter. 

Aus  den  Reihen  der  Feinde  trat  der  Fahnenträger  Galxa  hervor  und 
forderte  zum  Zweikampfe  heraus.    Ali  stellte  sich  ihm  und  hieb  ihn  nieder, 

^)  Dies  wird  223,12  ff.  wiederholt  und  das  bekannte  Lied  hinzugefügt,  welches 
anhebt :   „wir  sind  die  Töchter  Oänq's".     BH.  562,13.  Hamas.  254,8. 

-)  Die  Erzähkmg,  die  hier  grösstenteils  verfrüht  ist,  wird  fol.  G2a  und  71a 
wiederholt.     Lies  222,16  jü  labbaika. 


110  Uxud  A.  3. 

sei  es,  dass  er  ihm  den  Kopf  spaltete  oder  ihm,  da  sein  Panzer  nicht  tief 
herahging,  die  Beine  ahhieh.  Den  Gnadenstoss  soll  er  ihm  nicht  selber 
gegeben  haben,  weil  sich  das  Verwandtschaftsgefühl  in  ihm  regte,  als  ihm 
die  Blosse  des  am  Boden  liegenden  Gegners  entgegensah.  —  BH.  5(56  f. 

Dadurch  schwoll  den  Muslimen  der  Mut  so,  dass  sie  auf  die  Feinde 
losstürmten  und  ihre  Reihe  durchbrachen,  ohne  jedoch  einen  zu  töten. 
Nach  Oalxa's  Fall  nahm  sein  Bruder  Abu  Shaiba  'üthmän  die  Fahne  auf; 
vor  den  paukenschlagenden  Weibern  hergehend  sang  er:  der  Fahnenträger 
hat  dafür  zu  sorgen,  dass  der  Schaft  rot  gefärbt  wird  oder  zersplittert. 
Ihm  hieb  Xamza  durch  die  Schulter  bis  zum  Gurt;  dann  kehrte  er  um 
und  sagte:  ich  bin  der  Sohn  dessen  der  den  Pilgern  zu  trinken  gab. 

Darauf  trug  Abu  Sa'd  b.  Abi  Galxa  die  Fahne;  den  schoss  Sa'd  b. 
Abi  Vaqqäc  mit  einem  Pfeil  in  die  Gurgel,  welche  ungeschützt  war,  da 
sich  kein  Halsüberhang  (rafraf)  an  seinem  Helm  befand.  —  Nach  einer 
anderen  und  besseren  Nachricht  lief  Sa'd  auf  ihn  zu,  während  die  Weiber 
hinter  ihm  sangen  „haut  zu  ihr  'Abdaldär,  haut  zu  ihr  Rückenschirmer, 
haut  zu  mit  jedem  Spalter'^,  und  hieb  ihm  erst  die  rechte,  dann  die 
linke  Hand  ab,  worauf  jener  die  Fahne  mit  beiden  Armen  an  die  Brust 
schloss  und  sich  auf  dem  Boden  darüber  beugte.  Sa'd  aber  sprengte 
ihm  mit  seinem  Bogen  den  Helm  ab  und  schlug  ihn  dann  tot.  Seine 
schöne  Rüstung  ihm  auszuziehen  ward  er  jedoch  durch  Subai'  b.  'Abd'auf 
und  andere  verhindert. 

Nun  übernahm  Galxa's  Sohn  MusJrfi'  die  Fahne;  ihn  traf  'Acim  b. 
Thabit  alAqlaxij  mit  einem  Pfeile.  Als  er  todwund  zu  seiner  mit  an- 
wesenden Mutter  Suläfa  bint  Sa'd  b.  alShuhaid  gebracht  wurde,  fragte  sie 
ihn  wer  ihn  getroffen  habe;  er  sagte,  er  habe  sich  Ihn  Abi  lAqlax  ge- 
genannt —  nach  andern:  Ihn  Kisra,  denn  die  Aqlaxiten  Messen  ehedem 
Kisriten.  Da  erfuhr  sie,  dass  einer  aus  ihrer  eigenen  Familie  ihren  Sohn 
getötet  habe,  denn  sie  war  eine  Aqlaxitin.  Sie  gelobte  aus  der  Hirn- 
schale des  Mörders  Wein  zu  trinken  und  setzte  dem,  der  sie  ihr  l)rächte. 
100  Kamele  aus  ')•  —  BH.  567. 

Darauf  nahm  Kiläb  b.  Galxa  die  Fahne  und  ward  von  alZubair  ge- 
tötet. Darauf  nahm  sie  Guläs  b.  Galxa  und  ward  von  Galxa  b.  'Ubai- 
dallah  getötet.  Darauf  nahm  sie  Areät  b.  'Abd  Shuraxbll  und  ward  von 
Ali  getötet.  Darauf  nahm  sie  Shuraix  b.  Qärieh  und  fiel,  ungewiss  von 
wessen  Hand.  Darauf  nahm  sie  Cuäb,  ein  Sklave  der  'Abdariten,  der 
ward  nach  einigen  von  Sa'd  b,  Abi  Vaqqäc,  nach  anderen  von  Ali,  nach 
den  besten  Nachrichten  aber  von  Quzmän  getötet.  Als  ihm  dieser  erst 
die  rechte,   dann  die  linke  Hand  abgehauen  hatte,   schloss  er  die  Fahne 

')  j^A5>l  225,13  ist  wolil  zu  streicheu.     Vgl.  fol.  82  b. 


UxucI  A.  3,  111 

in  seine  Arme  und  legte  sich  mit  seinem  Leibe  darüber,  indem  er  den 
'Abdariten  zurief,  ob  er  nun  seiner  Pflicht  genügt  habe  (hal  a'dhartu  22(5,1)? 
So  schhig  ihn  Quzmän  tot.  —  BH.  570. 

Die  Schlacht  liess  sich  anfangs  sehr  günstig  für  M.  an,  die  Mekkaner 
flohen,  ihre  Frauen  zeterten,  vergebens  machte  Xalid  mit  den  Reitern 
wiederholte  Versuche  vom  Fuss  des  Berges  her  den  Muslimen  in  den 
Rücken  zu  fallen,  die  Schützen  trieben  ihn  zurück.  Aber  das  Blatt 
wandte  sich,  als  die  Schützen  gegen  den  Befehl  M.'s  ihren  Posten  ver- 
liessen  um  an  der  Plünderung  des  niekkanischen  Lagers  teilzunehmen; 
ihr  Anführer  'Abdallah  b.  Gubair,  am  weissen  Gewände  kennbar,  konnte 
sie  nicht  zurückhalten,  kaum  zehn  Mann  blieben  bei  ihm,  darunter  alXarith 
b.  Anas  b.  Rafi'.  So  ward  der  Berg  für  die  feindlichen  Reiter  frei  und  ') 
dadurch  änderte  sich  die  ganze  Lage :  die  flüchtigen  Fusskämpfer  kehrten 
wieder  um,  und  gleichzeitig  drehte  sich  der  Wind  von  Ost  nach  West. 

Nuseäs,  damals  der  Sklave  Cafvan's  b.  Umajja,  erzählt:  auf  Abu 
Sufjan's  Vorschlag  ward  beschlossen  uns  Sklaven  im  Lager  zu  lassen  — ■ 
nur  Vaxshij  und  Cuväb  kämpften  mit.  Wir  brachten  das  Gepäck  zusammen, 
legten  Decken  darüber,  und  fesselten  die  Kamele  ^).  Inzwischen  kämpften 
unsere  Herren  eine  Weile,  dann  flohen  sie  und  die  Muslime  dranoen 
plündernd  in  unser  Lager  ein  und  nahmen  mich  mit  anderen  gefangen. 
Ich  musste  ihnen  zeigen,  wo  Cafvan  sein  Geld  hatte,  und  sie  holten 
150  Dinare  aus  der  Truhe.  Die  Sachen  standen  verzweifelt  für  die 
Mekkaner,  die  Frauen  suchten  gescheucht  das  Weite 3)  —  da  bemerkte 
ich,  dass  unsere  Reiter  ankamen  und  ins  Lager  drangen.  Sie  hatten 
nämlich  die  Zugänge  (thughür)  von  hinten  unbesetzt  gefunden;  denn  die 
Schützen  hatten  ihren  Stand  verlassen  um  sich  an  der  Plünderuno-  zu 
beteiligen.  Bogen  und  Köcher  über  die  Schulter  hängend  hatten  sie  Hände 
und  Arme  voll  von  Beute.  In  dieser  Weise  bei  der  Plünderung  des 
Lagers  plötzlich  überfallen,  Hessen  die  Muslime  die  Gefangenen  und  den 
Raub  fahren  und  zerstoben  nach  allen  Seiten.  Wir  lasen' unsere  Sachen 
wieder  zusammen  und  vermissten  nichts;  das  Gold  lag    auf  dem  Kampf- 

0  Das  Ich  226,6  hat  keine  Beziehung,  der  Verfasser  vergisst  den  Erzähler 
zu  nennen.  Dergleichen  kommt  öfter  bei  ihm  vor.  —  In  227,5  wird  man 
am  besten  iJ^>p-5  streichen. 

2)  227,13   UIäc  für  L-U-äi,  und  ,»-iJ>lx>.*j  für  ^,:^x.^, 

5)  Q^^y  qJ  ^  crr^jr^  J"  a^^  227,20  sie  waren  in  (mit)  ihrem 
Gemach  eine  Beute  für  jeden,  der  sie  haben  wollte.  In  (mit)  was  für 
einem  Gemach?  Es  scheint  eine  nicht  allzu  wörtlich  zu  nehmende  sprich- 
wörtliche Redensart  zu  sein. 


112  Uxud  A.  3. 

platz   umher.     Meinen  Herrn.   Cafvan,   hatte  ein  Muslim  so  fest  gepackt, 
■>a  dass  ihm   der  Athem   verging;   ich   stach   ihn  mit  einem  Messer,  dass  er 
hinfiel,  es  war,  wie  mir  gesagt  wurde,  ein  Mann  von  den  Banu  Sa'ida. 

Ihn  Abi  Sabra  von  Isxaq  b.  'Abdallah  von  'Umar  b.  alXakam:  nur 
zwei  von  den  Muslimen  kamen  mit  erbeutetem  Golde  heim,  'Acirn  b.  Thabit 
mit  einem  Gürtel  der  50,  und  'Abbad  b.  Bishr  mit  einem  Beutel  der  13  Di- 
nare enthielt.     M.  liess  es  ihnen  unverkürzt '). 

Räfi'  b.  Xadig:  als  Xalid  sah,  dass  der  Bergabhang  nicht  mehr  ge- 
deckt war,  machte  er  einen  erneuerten  Angriff  mit  der  Reiterei,  'Ikrima 
folgte  ihm.  Die  wenigen  zurückgebliebenen  Schützen  konnten  sie  niclrt 
abwehren;  nachdem  'Abdallah  b.  Gubair  nach  tapferstem  Kampf  gefallen 
war,  zogen  sich  Gu'äl  b.  Suräqa  und  Abu  Burda  b.  Nijär  als  die  letzten 
vom  Berge  auf  die  Ihrigen  zurück.  Die  Reiter  brachen  darauf  in  die 
muslimischen  Reihen  ein,  mit  einem  Schlage  trat  die  ungünstige  Wendung 
ein.  In  diesem  Augenblick  rief  der  Teufel  drei  Mal  laut:  Muhammed  ist 
gefallen.  Er  hatte  dabei  die  Gestalt  Gu'aFs  angenommen,  so  dass  der 
wahre  Gu'al  hernach  in  eine  schlimme  Lage  geriet  und  beinah  von  den 
Muslimen  erschlagen  wäre,  wenn  ihm  nicht  Abu  Burda  und  Xavvät  b. 
Gubair  bezeugt  hätten,  dass  er  tapfer  an  ihrer  Seite  gefochten  habe,  als 
jener  Schrei  erscholl.  In  der  allgemeinen  Verwirrung,  die  nun  entstand, 
kehrten  die  Muslime  ihre  "Waffen  gegen  einander.  Usaid  b.  Xucair  ward 
von  Abu  Burda,  dieser  selber  von  Abu  Za'na  verwundet;  M.  erklärte, 
Gott  rechne  diese  Wunden  eben  so  an  wie  die  von  Feindes  Hand  ge- 
schlagenen. Von  zwei  alten  Männern,  welche  zuerst  mit  den  Weibern 
'ij  und  Kindern  in  Sicherheit  gebracht  waren,  dann  aber  noch  nachkamen 
in  die  Schlacht,  Avurde  der  eine,  Rifä'a  b.  Vaqsh  von  den  Mekkanern, 
der  andere  aber,  alJaraäni  Xusail  b.  Gäbir,  von  den  Muslimen  selber 
—  man  sagt  von  'Utba  b.  Masild  —  erschlagen;  sein  Sohn  Xudhaifa, 
der  sie  vergebens  von  ihm  abzubringen  versucht  hatte,  verzichtete  gvoss- 
mütig  auf  das  Blutgeld,  welches  M.  ihm  zusprach.  AlXubäb  b.  alMundhir. 
der  an  der  Spitze  der  Banu  Salama  kämpfte,  führte  einen  schweren  Hieb 
auf  den  Kopf  des  Gabbär  b.  Cair.  Erst  als  die  Muslime  das  Feldgeschrei 
Amit  Amit  ausriefen,  Hessen  sie  einer  vom  andern  ab-).  —  BH.  570. 

')  .>LUü:i>!    •2-28, IG     ^.*AJu,    228,21. 

^)  230,5  utlna  min  qibali  aufusinü  =  wir  sind  seihst  an  unserem  Un- 
glück schuld  (219,12).  230,10  mü  jash'um  bihi,  jaqülu.  2oO,li):  wir 
haben  kaum  noch  einen  Eselsdurst  laug  zu  leben.  In  203,20  ist 
zwischen  *jiJuo  uud  As»o  ausgefallen:  äOLiUiw!  ^-^jj^.  ^^  J**^ 
*jtLo  üJÜi  ^3j-w-J  iyi^^Jls  i3^ä,  231,2  lies  Ä-i^jJo  statt  xi^y.  Zu 
231,5  s>X^«-ir    wäÄx:  (wie  Ein  Manu)  vgl.  Div.  lludliail  1,1. 


üxud  A.3.  113 

Folgen  Erzählungen  von  Engeln,  welche  den  Muslimen  halfen.  Als 
herrschende  Meinung  wird  jedoch  festgestellt,  dass  die  Engel  nur  bei 
Badr,  aber  nicht  bei  Uxud  kämpften. 

Ja'qub  b.  Muxammad  b.  Abi  Ca'ca'a  von  Musa  b.  Camra  b.  Sa'id 
von  s.  Vater  von  Abu  Bashir  alMazinij :  als  der  Feldteufel  ')  schrie, 
Muhammed  sei  gefallen,  entsank  den  Muslimen  das  Herz,,  sie  zerstreuten 
sich  und  flüchteten  den  Berg  hinauf.  Ka'b  b.  Malik  verkündete  ihnen 
zuerst,  dass  M.  noch  am  Leben  sei;  er  begann  es  laut  auszurufen,  aber 
jener  winkte  ihm  zu  schweigen. 

Musa  b.  Shaiba  b.  'Amr  b.  'Abdallah  b.  Ka'b  b.  Malik  von  'Qraaira  5«» 
bint  'übaidallah  b.  Ka'b  von  Ka'b:  nach  der  Flucht  war  Ka'b  der  erste, 
der  M.  erkannte  und  den  Muslimen  verkündete,  er  sei  am  Leben  und 
wohlauf.  In  der  Schlucht  bat  M.  ihn  um  seinen  gelben  Panzer;  Ka'b 
legte  statt  dessen  M.'s  Panzer  an  und  kämpfte  tapfer,  bis  er  aus  sieben 
Wunden  blutete. 

Ma'mar  b.  Rashid  von  alZuhrij  von  Ihn  Ka'b  von  Ka'b:  ich  erkannte 
M.  an  seinen  Augen  unter  dem  Helme  durch.  Als  ich  schrie,  winkte  er 
mir  zu  schweigen.  —  BH.  574. 

Ibn  Abi  Sabra  von  Xalid  b.  Rabäx  von  alA'rag:  als  der  Ruf  erscholl, 
M.  sei  gefalleir,  fragte  Abu  Sufjan,  wer  ihn  denn  getötet  habe.  Es  mel- 
dete sich  Ibn  Qamia;  Abu  Sufjan  sagte,  er  solle  zum  Ritter  geschlagen 
werden  (nusavviruka)  \vie  es  bei  den  Persern  Sitte  sei.  Um  sich  jedoch 
mit  eigenen  Augen  zu  überzeugen,  suchte  er  mit  Abu  'Amir  auf  dem 
Schlachtfelde  nach  M.'s  Leiche.  Abu  'Amir  erkannte  die  Leichen  des 
Xariga  b.  Zaid  b.  Abi  Zuhair,  des  'Abbäs  b.  'übada  b.  Nacla  (Ibn  Qauqal), 
des  Dhakvän  b.  'Abdqais,  endlich  seines  eigenen  Sohnes  Xanehala;  Mu- 
hammed aber  fanden  sie  nicht.  Zuletzt  sagte  ihnen  Xalid  dem  sie  be- 
gegneten, er  habe  M.  mit  einigen  seiner  Leute  den  Berg  erklimmen  sehen. 

Ibn  Abi  Sabra  von  Xalid  b.  Rabäx  von  Abu  Sufjan,  dem  Freigelassenen 
des  Ibn  Abi  Axmad ,  von  Muxammad  b.  Maslama :  meine  Augen  sahen 
und  meine  Ohren  hörten  damals  den  Boten  Gottes  die  zum  Berge  fliehen- 
den Muslime  anrufen:  her  zu  mir,  du  da!  her  zu  mir,  du  da!  ich  bin 
der  Bote  Gottes.     Aber  niemand  wandte  sich  nach  ihm  um. 

')  Ä.Ji>tJt     Ojt    BH.  300,10.  570,7.   =   Tiytt'  Isa.  13,21.  34,14.     Tu    dem 

gleichen   Sinne   wie  tu;    *^'^  ^^§^  ^^^  ^^ch   t(-x«ii    iL^lj;    s.  den 

Qamus  unter  dem  ersten  und  Gauh.  unter  dem   zweiten  Worte.     In    J^i 

jjj>^   V";^  A.&h.  X  413,27  ist  wohl  nur  an  Tiere  gedacht.    Vgl.  zum  Ge- 
brauch des  Wortes  noch  Jaqut  II  911,16  0". 

Väkidi,    Muhammed.  <5  • 


114  Uxud  A.  8. 

Ihn  Abi  Saln-a  von  Abu  Bakr  b.  'Abdallab  b.  Abi  Gabm  'Ubaid: 
Xalid  pflegte  in  Syrien  zu  erzählen,  er  bal)e  Omar  bei  Uxud  absichtlich 
verschont. 

Ihn  Abi  Sabra  von  Isxäq  b.  'Abdallah  b.  Aln  Farva  von  Abu  IXu- 
vairith  von  Näfi'  b.  Cniliair  von  einem  der  Emigranten :  ich  sah  wie  die 
Pfeile  den  Prapheten  von  allen  Seiten  umschwirrten,  aber  alle  wurden 
von  ihm  abgelenkt.  Ich  war  Zeuge  wie  'Abdallah  b.  Sliihäb  alZuhrij 
sagte:  weiset  mir  Muhammed,  ich  will  nicht  davon  kommen,  wenn  er 
entkommt !  Nun  war  M.  dicht  bei  ihm  und  ganz  allein ;  er  aber  ging  an 
ihm  vorbei.  Cafvän  b.  Umajja  schalt  ihn:  zum  Henker  mit  dir  (tarixta), 
konntest  du  M.  nicht  töten  und  diesen  Seitenschoss  (shäqqa)  abhauen, 
da  Gott  ihn  dir  in  die  Hand  gab?  Er  hatte  ihn  jedoch  nicht  gesehen  und 
sagte:  bei  Gott,  er  ist  gefeit  gegen  uns,  unser  vier  haben  sich  verschworen 
ihn  zu  töten,  konnten  aber  nicht  dazu  gelangen. 

Ibn  Abi  Sabra  von  Xalid  b.  Rabäx  von  Ja'qüb  b.  'ümar  b.  Qatada 
von  Namla  b.  Abi  Namla  'Abdallah  b.  Mu'adh  (Mu'adh  war  von  Mutters 
Seite  der  Bruder  von  alBarä  b.  Ma'rür):  nach  der  Flucht  waren  nur 
ganz  wenige  Leute  bei  M. ;  seine  Genossen  umgaben  ihn  und  gingen  mit 
ihm  nach  der  Schlucht.  Die  Muslime  hatten  keine  Fahne  mehr  aufrecht 
und  waren  in  völliger  Auflösung;  die  Feinde  hetzten  sie  u^id  schwärmten 
im  Vadi  auf  und  ab,  ohne  Widerstand  zu  finden.  Dann  kehrten  sie  zu- 
rück ins  Lager  und  berieten  sich  ob  sie  Medina  überfallen  sollten,  wobei 
sie  in  Streit  gerieten.  Inzwischen  gelang  es  M.  zu  seinen  Leuten  (in  der 
Schlucht)  hinauf  zu  kommen;  als  sie  ihn  gesund  hatten,  war  es  als  sei 
ilinen  nichts  widerfalu'en. 

Ibrahim  b.  Muxammad  b.  Shuraxbil  arAbdarij  von  s.  Vater:  in  der 
Verwirrung  hielt  Mnc'ab  mit  der  Fahne  Stand,  bis  Ibn  Qamia,  der  zu 
Pferd  war,  ihm  erst  die  rechte,  dann  die  linke  Hand  abhieb  und  ihn  zu- 
letzt mit  der  Lanze  durchbohrte.  Darauf  sprangen  zwei  'Abdariten,  Su- 
vaibie  b.  Xarmala  und  Abu  IRüm  ')  auf  die  Fahne  zu  um  sie  zu  retten ; 
der  letztere  bekam  sie  zu  fassen  und  Hess  sie  nicht  aus  der  Hand  bis  er 
damit  in  Medina  einzog.  —  BH.  566. 

Musa  b.  Ja'qub  von  seiner  Base  von  ihrer  Mutter  von  alMiqdäd :  bei 
den  Zweikämpfen  zu  Beginn  der  Schlacht  sass  M.  bei  der  Standarte 
Muc'ab's.  Als  die  plündernden  Muslime  von  den  feindlichen  Reitern  im 
Rücken  angegriffen  wurden,  fasste  Muc'ab  die  Fahne  —  die  der  Xazrag 
fasste  Sa'd  b.  'Ubäda,  die  der  Aus  Usaid  b.  Xucair  — ,  und  M.  stand 
daneben.     Als  Muc'ab  gefallen  war,   fibergab  sie  M.  am  Ende  des  Tages 

*)  Er  war  der  Bruder  Muc'ab's.     Auch    bei   den  Muslimen  behaupteten  also 
die  'Abdaldür  ihr  Recht  die  Fahne  zu  tragen. 


Uxud  A.  3.  115 

dem  Abu  IRüra.  Eine  Weile  kämpfte  mau  in  wüstem  Handgemenge; 
dann  sammelten  sich  die  Mekkaner  unter  iiirem  Feldgesclirei:  herbei  ihr 
Leute  'Uzza's,  herbei  ihr  Leute  HubaFs  '),  und  richteten  ein  grosses  Blut- 
bad unter  uns  an.  Trotzdem  wich  M.  keine  Handbreit,  während  die 
Seineu  bald  zu  ihm  eilten  bald  sich  zerstreuten;  er  beschoss  die  Feinde 
mit  Pfeilen  und  Steinen,  so  dass  sie  nicht  heran  konnten.  Eine  kleine 
Schar  hielt  bei  ihm  aus,  14  Mann,  zur  Hälfte  Emigranten,  zur  Hälfte 
Mediner.  Acht  schwuren  für  ihn  in  den  Tod  zu  gehen,  Ali  und  alZubair 
und  Galxa  von  den  Emigrauten,  Abu  Dugäna  und  alXavith  b.  alCimma 
und  Xubab  b.  alMundhir  und  'Acim  b.  Thabit  und  Sahl  b.  Xunaif  von 
den  Medinern;  keiner  von  diesen  fiel.  Vergebens  rief  M.  hinter  den 
Fliehenden  her  (Sur.  3, 147),  sie  hielten  nicht  an.  bis  sie  in  die  Nähe  '^ib. 
des  Mörsers  gelaugten''). 

'Utba  b.  Gabira  von  Ja'qub  b.  'ümar  b.  Qatada:  30  Männer  hielten 
bei  M.  stand,  jeder  sagte:  ich  stehe  mit  Leib  und  Seele  für  dich  ein, 
Gott  mit  dir,  auf  Wiedersehen  s) ! 

Als  die  Feinde  ihm  hart  zusetzten  und  Abu  Dugana,  der  ihn  nach 
Muc'ab's  Tode  verteidigte,  kampfunfähig  gemacht  war,  rief  M. :  wer  setzt 
sein  Leben  für  mich  ein?  Da  sprangen  fünf  Mediuer  herbei,  unter  ihnen 
'Umara  b.  Zijäd  b.  alSakan.  Der  focht,  bis  ihn  vierzehn  Wunden  be- 
deckten. M.  legte  ihm  seineu  Fuss  als  Kopfkissen  unter,  in  dieser  Lage 
starb  er.  —  BH.  572  f. 

Die  kleine  Schar  wurde  von  den  Pfeilen  der  Feinde  beunruhigt;  als 
Schützen  thaten  sich  hervor,  hinter  grossen  Steinen  Deckung  suchend, 
Abu  Usäma  alGushamij  und  Xabban  b.  al'Araqa.  Letzterer  nagelte  die 
Schleppe  der  Umm  Aimau,  welche  den  Verwundeten  zu  trinken  gab,  mit 
einem  Pfeilschuss  au  den  Boden,  so  dass  sie  abfiel;  er  lachte  darüber 
Thränen.  Da  reichte  M.  dem  Sa'd  b.  Abi  Vaqqäc  einen  Pfeil  ohne  Spitze, 
und  er  traf  den  Xabban  damit  in  die  Halsgrube,  dass  er  rücklings 
hinfiel  und  seine  Blosse  zeigte.  Nun  lachte  M.  und  sagte:  du  hast 
ihr  Eaclie  verschafft,  Gott  hat  dein  Gebet  gehört  und  deinen  Pfeil  ge- 
richtet. Einem  Bruder  Abu  Usäma"s,  Malik  b.  Zuhair,  schoss  Sa'd,  als 
jener  eben  über  einen  Stein  hervorguckte   um  zu  zielen,  ins  Auge  durch 

')  jäla  Hubal,  bemerkenswert,  da  sonst  nach  äl  der  Stammname  folgt,  der 
freilich  in  vielen  Fällen  auch  Gottesname  ist. 

-)  alMihräs,  nach  249,17  und  Jaqut  IV  697  Name  einer  Quelle  am  Uxud, 
nach  dem  Zusammenhange  der  Erzählung  bei  Vakidi  vermutlich  am 
Ausgangspunkt  oder  in  der  Mitte  der  oft  genannten  Schlucht. 

3)  5;3»/5  IJ:  -238,10  Div.IIudhail  21,-2.  Zubair  20.-21.  BIL15G,11.  Sur.93,3. 
Vgl.  Hamas.  367,20 f. 


116  TJxud  A.  3. 

den  Kopf,  dass  er  ein  Klafter  hoch  in  die  Luft  sprang  i)  und  dann  tot 
niederfiel. 

M.  selber  schoss  bis  sein  Bogen  zerbrach.  Qatäda  b.  alNu'man  nahm 
denselben  und  hegte  ihn  auf.  Qatada's  Auge  ward  von  einem  Pfeil  ge- 
troffen und  hing  aus  der  Höhle,  so  dass  er  schon  fürchtete  nun  seiner 
jungen  und  schönen  Frau  nicht  mehr  zu  gefallen;  aber  M.  setzte  es  ihm 
wieder  ein  und  es  blieb  völlig  gesund,  war  sogar  hinterher  sein  bestes 
Auge  2).  —  BH.  573. 

M.  beteiligte  sich  am  Kampfe  und  schoss ,  hinter  dem  Schilde  Abu 
9alxa's ,  bis  ihm  die  Pfeile  ausgingen  und  der  Bogen  zerbrach.  Vorher 
Avar  ihm  einmal  die  Sehne  gesprungen  und  nur  etwa  eine  Spanne  davon 
am  Holze  sitzen  geblieben;  vergebens  bemühte  sich  'ükkäsha  b.  Mixcan 
sie  wieder  anzuspannen.  '  M.  aber  liiess  ihn  sie  nur  gehörig  zu  recken; 
und  richtig  —  sie  reichte,  und  konnte  noch  zwei  drei  mal  um  das  Ende 
des  Bogens  gewickelt  werden.  Die  Reliquie  des  Bogens  hob  Qatada  auf. 
57b  Abu  öalxa.  ein  guter  Rufer  im  Streit  und  ein  guter  Schütze,  schüt- 

tete den  Inhalt  seines  Köchers,  50  Pfeile,  vor  M.  aus,  indem  er  gelobte 
sich  für  ihn  opfern  zu  wollen  ^).  M.  sah  ihm,  wenn  er  schoss,  über  die 
Schulter,  begierig  wohin  er  träfe.  Nachdem  er  sich  verschossen  hatte, 
nahm  M.  ein  Stück  Holz  vom  Boden  und  reichte  es  ihm,  und  jener  schoss 
damit  einen  ausgezeichneten  Pfeil. 

Die  besten  muslimischen  Schützen  waren  Sa'd  b.  Abi  Vaqqäc,  der 
berühmteste,  und  alSäib  b.  'Uthmän  b.  Maeh'un  und  alMiqdäd  b.  'Amr  und 
Zaid  b.  Xaritha  und  Xaeib  b.  Abi  Balta'a  und  'Utba  b.  Ghazvän  und 
Xiräsh  b.  alCimma  und  Qutba  b.  'Amir  b.  Xadida  und  Bishr  b.  alBarä 
b.  Ma'rür  und  Abu  Näila  und  Abu  Galxa  und  'Acim  b.  Thabit  und  Qa- 
tada b.  alNu'man. 

Abu  Ruhm  alGhifarij  ward  von  einem  Pfeil  in  den  Hals  getroffen, 
jedoch  durch  den  Speichel  M.'s  geheilt.  Er  bekam  den  Beinamen  al- 
Manxür,  der  in  den  Hals  Getroffene. 

'Abdallah  i).  Shihäb  und  'Utba  b.  Abi  Vaqqäc  und  Ihn  Qamia  und 
übaij  b.  Xalaf  hatten  sich,  sehr  zu  Dank  der  Mekkaner,  verschworen, 
M.  zu  töten.  'Utba  warf  ihn  mit  vier  Steinen,  so  dass  ihm  unten  rechts 
ein  Vorderzahn  zerschmettert,  die  Ringe  des  Helms  in  die  Backen  ge- 
drückt, und  die  Knie  verletzt  wurden.  In  Wahrheit  aber  traf  ihn  'ütba 
nur  in  die  Lippe  und  den  Zahn,  und  Ibii  Qamia  in  die  Backe.  Darauf 
hieb  Ibn  Qamia  mit  dem  Schwert  auf  ihn  ein;  der  Schlag  verwundete  ihn 

')  nazü  fi  Isainfti  qüinataii  2;'.9,1L 

'-')  valam  tacrur  239,18. 

5)  ^y*^o    ^.^^J   ^j^^  240,12. 


Uxud  A.  ?..  117 

zwar  nicht,  da  er  zwei  Panzer  trng;  er  fiel  aber  davon  in  eine  der  rirnben, 
■welche  Abu  'Amir  auf  dem  Schlachtfeldc  hatte  graben  lassen,  und  ver- 
letzte sich  dabei  die  Kniee.  Ali  und  0alxa  halfen  ihm  wieder  aus  der 
Grübe  heraus  '). 

AlCaxxäk  b. 'Uthmän  von  Camra  b.  Sa'id  von  Abu  Bashir  alMazinij: 
ich  war  dabei,  als  Ibn  Qamia  mit  dem  Schwert  über  M.  kam.  Als  ich 
ihn  auf  die  Knie  stürzen  und  in  einer  Grube,  die  vor  ihm  war,  ver- 
schwinden sah,  schrie  ich  —  ich  war  noch  ganz  jung  —  bis  die  Menschen 
ihm  beisprangen.    Galxa  fasste  ihn  unter  die  Arme  und  richtete  ihn  auf. 

Ausserdem  soll  M.  noch  von  Ibn  Shihäb  an  der  Stirn  verwundet  sein. 
"Während  Salim,  Abu  Xudhaifa's  Freigelassener,  ihm  das  Blut  vom  Gesicht 
abwusch,  sprach  M.  seine  Entrüstung  über  die  Qurashiten  aus,  dass  sie 
solches  an  ihrem  Propheten  verübt  —  worauf  Sur.  3,123  offenbart  wnrde. 

Sa'd  b.  Abi  Vaqqäc  hörte  M.  den  Männern  fluchen,  die  ihn  verwundet 
hatten;  das  tröstete  ihn  darüber,  dass  er  vergebens  gesucht  hatte  seinen 
Bruder  'Utba  zu  töten.  Der  Prophet  selber  hielt  ihn  zuletzt  davon  zurück, 
betete  dafür  aber  zu  Gott,  dass  keiner  von  denen,  die  ihn  verwundet  hätten, 
das  Jahr  überleben  möge;  und  so  geschah  es.  'Utba  starb;  Ihn  Qamia  fiel 
nach  einigen  in  der  Schlacht,  es  gibt  aber  noch  eine  andere  Version  über 
sein  Ende.  Darnach  schoss  er  auf  Muc'ab  b.  'Umair  einen  Pfeil  mit  dem 
Ausruf:  den  nimm  von  Ibn  Qamia,  und  tötete  ihn.  Der  Prophet  aber  sagte 
darauf:  was  Avill  er!  möge  ihn  Gott  klein  machen-)!  Eines  Tages  ward 
er  denn  auch  tot  zwischen  den  Bergen  gefunden;  ein  Schaf,  das  er  melken 
wollte,  hatte  ihn  herabgestossen.  Er  gehörte  zu  den  Bann  lArzam  von  den 
Bann  Fihr,  und  hatte  den  Mekkanern  vorgeprahlt,  er  habe  M.  getötet. 

Als  Xumaid  b.  Zuhair  M.  in  dieser  Lage  sah,  sprengte  er  in  Eisen 
gehüllt  auf  seinem  Rosse  an  um  ihn  zn  töten,  aber  Abu  Dugäna  stellte 
sich  ihm  entgegen  und  erlegte  ihn;  zur  Zufriedenheit  des  Propheten. 

Isxaq  b.  Galxa  von  'Isa  b.  öalxa  von  'Aisha  von  Abubekr:  ich  eilte 
zum  Propheten,  gleichzeitig  kam  von  Osten  her  Abu  Tbaida  zu  ihm;  er 
empfahl  Galxa  unserer  Fürsorge  (vgl.  fol.  60  a).  Abu  'Ubaida  war  mir 
etwas  zuvorgekommen  und  beschwor  mich,  ihn  dem  Propheten  die  beiden 
Helmringe  ausziehen  zu  lassen,  die  jenem  in  die  Backen  gedrungen  waren. 
Er  riss  sich  dabei  selber  einen  Zahn  aus  und  fiel  hinten  über;  fortan  war 
er  mit  einer  Zahnlücke  behaftet  unter  den  Menschen.  —  Nach  Anderen 
zog  Abu  IJasar,  oder  'Uqba  b.  Vahb  b.  Kaiada  die  beiden  Ringe  aus; 
letzteres  ist  das  zuverlässigste.  —  BH.  571  ff. 

Abu  Sa'id  Sa'd  b.  Malik  alXudrij:   als  die  beiden  Ringe   ausgezogen 

')  bihi  241,10  statt  lahu;  und  vahana  241,13. 
^)  aqmaahu,  Wortspiel  mit  Qaiuia  242,21. 


118  Uxud  A.  3. 

waren,  strömte  dem  Propheten  das  Blut  aus  den  Backen,  mein  Vater  Malik 
b.  Sinän  sog  es  ihm  aus  und  schluckte  es  herunter";  die  Anderen  wunderten 
sich,,  dass  er  Blut  trinke,  aber  M.  sagte,  wessen  Blut  sich  mit  seinem 
Blute  mische,  der  sei  vor  der  Hölle  sicher.  AVir  waren  am  vorigen  Tage 
von  alShaixäni  zurückgeschickt;  als  aber  die  CngliicksnachrichtnachMedina 
kam,  machte  ich  mich  mit  anderen  Knaben  der  Banu  Xudra  auf  um  zu 

.i8b  sehen,  wie  es  dem  Propheten  gehe,  nnd  den  Unsern  Bescheid  zu  bringen. 
AVir  begegneten  dem  heimziehenden  Heere  in  Baen  Qanät;  als  M.  mich 
erblickte,  fragte  er:  Sa'd  b.  Malik?  ich  sagte  ja,  und  nahte  mich  ihm  und 
küsste  seine  Kniee  —  er  sass  nämlich  zu  Pferde.  Er  wünschte  mir  Gottes 
Lohn  um  meines  Vaters  willen.  Auf  jeder  Backe  hatte  er  eine  Stelle 
wie  ein  Dirhara  gross,  auf  der  Stirn,  wo  das  Haar  anfing,  klaffte  ein  Schmiss, 
seine  untere  Lippe  blutete  und  ein  rechter  Vorderzahn  war  ihm  zerbrochen; 
man  hatte  gebrannte  Matte  auf  die  Wunde  gelegt.  Ich  erfuhr,  Ibn  Qamia 
habe  ihm  die  Wunden  auf  den  Backen  beigebracht,  Ibn  Shihäb  die  auf 
der  Stirne,  und  Ttba  die  am  Gebiss.  Dann  lief  ich  vor  M.  her  bis  vor 
seine  Thür,  er  musste  vom  Pferde  abgehoben  werden  und  sich  beim  Gehen, 
da  seine  Kniee  verletzt  waren,  auf  die  beiden  Sa'de  stützen  um  ins  Haus 
zu  gelangen.  Beim  Abendgebet  stützte  er  sich  auch  noch  auf  die  beiden 
Sa'de;  zum  Kachtgobet  aber  ging  er,  nachdem  er  inzwischen  geschlafen 
hatte,  schon  viel  leichter  und  ohne  Hülfe,  während  wir  uns  an  seinem 
Wege  in  Keihe  stellten.  Die  vornehmsten  Mediner  blieben  die  Nacht  in 
der  Moschee  um  M.  gegen  einen  plötzlichen  üeberfall  der  Mekkaner  zu 
schützen ;  sie  hatten  Feuer  angezündet  und  machten  sich  warme  Umschläge 
(kimäd  265,6)  auf  ihre  Wunden.  Ich  aber  ging  nach  dem  Nachtgebet  zu 
Hause  und  berichtete,  dass  es  deni  Propheten  gut  gehe. 

Fäeima,  die  mit  anderen  Weibern  herausgekommen  war,  wusch  ihrem 
Vater  das  Blut  aus  dem  Gesicht.  Ali  gab  ihr  sein  Schwert  zu  halten; 
als  M.  es  erblickte,  ganz  von  Blut  gerötet,  lobte  er  die  Tapferkeit  seines 
Eidams  und  die  einiger  Mediner.  Darauf  kam  Ali  mit  Wasser  in  seinem 
Schilde  zurück,  welches  er  von  aBlihräs  (fol.  57a)  geholt  hatte,  trinken 
aber  konnte  es  M.  trotz  heftigen  Durstes  nicht,  er  spülte  sich  nur  den 
Mund  damit  aus.  Da  machte  sich  Muxammad  b.  Maslama  auf  die  Suche 
nach  Wasser,  er  hoffte  bei  den  Frauen  etwas  zu  finden,  welche  heraus- 
gekommen waren  um  Speise  und  Trank  zu  bringen  und  die  Verwundeten 
zu  pflegen  —  ausser  Faeiraa  waren .  darunter  Xamna  bint  Gaxsh  und 
Umm  Aiman,  ferner,  nach  dem  Zeugnis  Ka'b's  b.  Malik,  Umm  Sulaim  bint 
Milxän   und  'Äisha,  in   allem  vierzehn.     Da  sie  aber  nichts  hatten,  ging 

.wa  er  zum  Qanät,  schöpfte  dort  aus  einem  Brunnen  (xisj),  da  wo  jetzt  die 
Schlösser  der  Taimiten  stehen,  und  brachte  dem  Propheten  süsses  Wasser. 
M.  war  Kutes  Muts,  er  verhiess,  dass  die  Feinde  nicht  wieder  einen  solchen 


rxud  A.  3.  119 

Vorteil  über  die  Muslime  davontragen  sollten,  bis  diese  den  heiligen 
Stein  küssen  würden.  Das  Blut  floss  indessen  noch  immer,  Faeima  wusch 
und  Ali  goss  ihr  aus  seinem  Schilde  Wasser  auf.  Endlich  streute  sie 
Asche  von  verbrannter  Matte  (nach  andern  verbrannte  Wolle)  in  die 
Wunde;  das  half.  Hinterher  curirte  sie  M.  mit  zerfallenen  Knochen. 
Den  Schlag,  den  Ibn  Qamia  auf  seine  Schulter  geführt  hatte ,  verspürte 
er  noch  einen  Monat  oder  länger.  —  BH.  576. 

Muxammad  h.  'Abdallah  von  alZuhrij  von  Sa'id  b.  alMusajjib :  Ubai.j 
b.  Xalaf  sprengte  auf  M.  los,  dieser  liess  nicht  zu,  dass  Andere  dazwischen 
träten ,  sondern  warf  selber  seinen  Speer  (xarba)  auf  ihn  und  traf  ihn 
zwischen  dem  Ueberhang  des  Helmes ')  und  dem  Panzer.  Er  stürzte  vom 
Pferde,  brach  dabei  eine  Ribbe  und  starb  daran  unterwegs.  Darauf  geht 
Sur.  8,17. 

Junas  b.  Muxammad  alöhafarij  von  'Acim  b.  'Umar  von  'Abdallah 
b.  Ka'b  von  s.  Vater  :  Ubaij  sagte  in  Medina,  Avohin  er  kam  um  seinen 
gefangenen  Sohn  zu  lösen,  zu  M. :  ich  füttere  ein  Pferd  mit  Dhurra  her- 
aus') um  dich  darauf  zu  toten.  Nach  anderen  that  er  die  Aeusserung 
in  Mekka,  und  sie  kam  dem  Propheten  nur  zu  Ohren.  M.  erwiderte:  ich 
vielmehr  werde  ihn  wills  Gott  darauf  töten.  Als  nun  Ubaij  bei  Uxud 
auf  M.  einritt,  gab  dieser  nicht  zu,  dass  ein  Anderer  sich  an  ihn  mache, 
sondern  schüttelte  seine  Gefährten  von  sich  ab  wie  ein  Kamel  die  Fliegen 
(sha'ärlr).  Dann  traf  er  ihn  mit  einem  Speer,  den  er  sich  von  alXarith 
b.  alCimma  (nach  anderen  von  alZubair)  hatte  geben  lassen,  ins  Auge^). 
dass  er  brüllte  wie  ein  Stier.  Seine  Genossen  sagten  ihm,  sie  würden 
sich  aus  einer  so  geringfügigen  Wunde  nichts  machen;  er  aber  versetzte, 
dass  sein  Schmerz  genüge,  um  die  sämmtlichen  Besucher  des  Marktes 
von  Dhu-lMagäz  zu  töten.  Sie  trugen  ilui  darauf  fort,  und  das  hielt  sie 
ab  von  der  Verfolgung  des  Propheten,  so  dass  dieser  zu  dem  Gros  seiner 
Leute  in  der  Schlucht  gelangen  konnte.  —  Nach  anderen  versetzte  Muc'ab 
b.  'ümair  dem  Ubaij  einen  Hieb  ins  Gesicht,  ehe  M.  ihn  mit  dem  Speere 
alZubair's  zwischen  Helmfall  und  Panzer  traf  (248,12  ff.).  —  BH.  575. 

Ibn  Omar:  ich  sah  einmal  in  Räbigh  nachts  ein  Feuer,  daraus  kam 
ein  Mann  hervor,  der  eine  Kette  schleppte  (jagdhubuhä  248,10)  und  da- 
bei schrie:  o  mein  Durst!  Ein  anderer  aber  verbot  mir  ihm  zu  trinken 
zu  geben,  Aveil  es  der  Erschlagene  Aqs  Propheten  sei;  und  ich  fluchte 
ihm.  Ubaij  war  nämlich  in  Räbigh  gestorben.  —  Nach  Andern  starb 
Ubaij  in  Sarif.  59  b 

1)  iüu'LA.  247,4  248,15  =  ^jij  224,6. 
')  ugilluha  firqan  min  dhurratin  247,11. 
3)  NÄÄc  248,2,  aber  ^^^c  248,4. 


]^20  üxud  A.  3. 

'ütliman  b.  'Abdallah  b.  alMughira  galoppirte  auf  M.  los,  als  dieser 
sich  in  die  Schlucht  zurückziehen  Avollte ;  aber  sein  Grauschimmel  stürzte 
in  eine  der  Gruben,  M^arf  ihn  ab  und  lief  fort').  Darauf  focht  alXarith 
b.  alCimma  mit  ihm,  hieb  ihm  ein  Bein  ab  —  er  hatte  nur  einen  kurzen 
Panzer  — .  und  erschlug  ihn  zuletzt.  Er  war  der  einzige,  der  bei  Uxud 
sich  Spolien  gewann.  'Uthmän  war  schon  einmal  bei  Naxla  den  Mus- 
limen in  die  Hände  gefallen,  aber  damals  gegen  Lösegeld  wieder  freige- 
lassen. 

'Ubaid  b.  Xägiz  aFAmirij  stürzte,  um  den  Tod  'Uthman"s  zu  rächen, 
wie  ein  Löwe  auf  alXarith  und  verwundete  ihn  an  der  Schulter,  dass  er 
hinfiel  und  von  seinen  Kameraden  fortgetragen  ward.  Dann  aber  machte 
sich  Abu  Dugana  an  'Ubaid,  packte  ihn.  nachdem  sie  eine  Weile  gefochten 
hatten,  um  die  Brust,  warf  ihn  zu  Boden  und  schlachtete  ihn  ab  wie 
.     ein  Schaf. 

Sah!  b.  Xunaif  wehrte  die  Verfolger  mit  Pfeilen  ab;  M.  sagte:  gebt 
Sahl  Pfeile,  er  ist  geschickt  (sahl).  Er  lobte  auch  Abu  IDardä  'Uvaimir 
als  tapferen  Reiter;  indessen  soll  derselbe  gar  nicht  mit  bei  Uxud  ge- 
wesen sein. 

Ihn  Abi  Sabra  von  Muxammad  b.  'Abdallah  b.  Abi  Ca'ca'a  von  al- 
Xarith b.  'Abdallah  b.  Ka'b  b.  Malik :  Abu  Usaira  b.  alXarith  b.  'Alqama 
traf  auf  einen  der  Bann  'Auf.  Sie  fochten  und  parierten  eine  Weile,  dann 
rangen  sie  mit  einander  und  fielen  beide  zu  Boden ;  aber  Abu  Usaira  kam 
oben  auf  und  schlachtete  den  anderen  ab.  Darauf  kam  Xalid  hergeritten, 
auf  einem  Rappen  mit  einer  Blesse  und  weissen  Hessen,  und  erstach  Abu 
Usaira  von  hinten  mit  seiner  langen  Lanze. 

Galxa  b.  'Ubaidallah  erwarb  sich  die  grössten  Verdienste  um  die 
Rettung  M.'s;  er  wehrte  eine  Zeit  lang  ganz  allein  die  Feinde  mit  dem 
Schwerte  ab,  als  sie  von  allen  Seiten  gegen  M.  andrängten.  S.ä'd  b.  Abi 
Vaqqäc  bezeugte  ihm,  dass  er  unentwegt  bei  M.  stand  gehalten  habe, 
fioa  Avährend  die  anderen  manchmal  sich  zerstreuten  und  dann  wieder 
sammelten*').  Als  Malik  b.  Zuhair  alGushamij  auf  M.  schoss,  parierte 
Galxa  den  Pfeil,  der  sonst  M.  in's  Gesicht  getroffen  hätte,  mit  der  Hand. 
so  dass  sein  kleiner  Finger  verstümmelt  ward.  Er  schrie  dabei  xassi! 
M.  äusserte:  hätte  er  bismillahi  gesagt,  so  wäre  er  vor  unseren  sehenden 
Augen  ins  Paradies  eingegangen;  w^r  einen  Mann  aus  dem  Paradiese 
sehen  will,  der  auf  Erden  wandelt,  der  sehe  sich  Galxa  an;  er  gehört  zu 
denen,  die  ihr  Gelübde  erfüllt  haben. 

')  (j*-sj'    248,20  ist  entweder  falsches  Explicitum,  denn  das  Subject  muss 

vielmehr  der  Reiter  sein,  oder  in  alfärisu  zu  verwandeln. 
'■)  füg  sk^   zu  hinter  s.>*JiXj  250,1G,  vgl.  252,1.  2. 


I'xud  A.  o.  121 

Bei  der  Flucht  der  Mnslimo  kam  Sliaiba  b.  Malik  b.  alMurarrih 
arAmirij,  in  Eisen  gehüllt,  auf  einem  Fuchs  mit  einer  Blesse  angeritten 
um  M.  zu  töten.  Aber  Galxa  brachte  das  Pferd  zu  Fall,  stach  ihm  mit 
seiner  eigenen  Lanze  ins  Auge,  und  tötete  ihn  endlich  vollends'). 

Von  einer  Kreuzwunde  am  Kopfe  getroffen  und  durch  Blutverlust 
erschöpft  lag  Galxa  ohnmächtig  am  Boden,  als  Abubekr  zum  Propheten 
zurückeilte  (fol.  58  b).  Auf  M.'s  Geheiss  sprengte  ihm  Abubekr  Wasser 
ins  Gesicht  und  brachte  ihn  wieder  zu  sich;  seine  erste  Frage  war  nach 
dem  Propheten,  und  als  er  erfuhr,  es  gehe  ihm  gut,  meinte  er.  alles 
andere  sei  dann  Nebensache  -).  —  Als  sich  Galxa  einmal  nach  vollbrachter 
Wallfahrt  den  Kopf  hatte  scheren  lassen,  erblickte  Clrär  b.  alXaeeäb  die 
Kreuznarbe  und  sagte,  er  sei  derjenige,  der  sie  ihm  beigebracht  habe. 

Als  sich  nach  der  Kamelschlacht  jemand  in  Basra  geringschätzig 
über  Galxa  äusserte,  schalt  ihn  Ali  und  hob  Galxa's  Verdienste  bei  Uxud 
hervor.  Dann  strich  er  noch  Abu  Dugana  und  Sa'd  b.  Abi  Vaqqäc  heraus, 
und  auch  sich  selber:  er  habe  sich  damals  mit  dem  Schwert  in  der  Hand 
in  eine  feindliche  Schar  hineingestürzt  und  sei  am  anderen  Ende  wieder 
herausgekommen  ^). 

Gabir  b.  Sulaim  von  'Uthmän  b.  Cafvan  von  'Umara  b.  Xnzaima: 
alXubab  b.  alMundhir  ward  von  den  Feinden  umringt,  so  dass  man  ihn 
schon  aufgab ;  aber  dann  kam  er  wieder  hervor  mit  dem  Schwerte  in  der 
Hand  und  sie  zerstreuten  sich.    Er  trug  eine  grüne  Binde  um  seinen  Helm. 

'Abdalraxman  b.  Abi  Bakr  kam  an,  zu  Pferd  und  in  schwerer  Rüstung, 
und  forderte  einen  Gegner  zum  Zweikampf  aus.  Abubekr  Avollte  sich  ihm 
stellen,  ward  aber  von  M.  zurückgehalten. 

Shammäs  b.  'Uthman  war  immer  allenthalben  gegenwärtig  wo  es 
galt  M.  zu  verteidigen;  als  er  ohnmächtig  im  Graben  lag,  deckte  er  ihn 
mit  seinem  Leibe  bis  er  erschlagen  wurde.  M.  nannte  ihn  seinen  Schild 
(253,4  vgl.  252,2). 

Eine  Anzahl  Mediner,  welche  geflohen  und  schon  bis  zu  den  Höfen 
der  Banu  Xaritha  gekommen  waren,   kamen  wieder  zurück   und  starben 

')  jagurru  rumxan  lahu  251,2  vgl.  250,4.  ,,Ich  bin  der  Vater  des  Mädchens 
mit  den  Muscheln"  251,3  wie  80,9. 

2)  Die  Redensart  251,13.  261,5.  285,15  findet  sich  ähnlich  bei  Imrualqais  43,3: 
sonderbar  ist  ba'dahu  (wohl  neutral  wie  263,8),  dem  Sinne  nach  =  da 
er  nicht  tot  ist.  Galal  in  der  Bedeutimg  Kleinigkeit  macht  den  alten 
arabischen  Philologen  Schwierigkeiten,  es  scheint  aber  einfach  (wie  sonst 
galla)  den  Sinn  des  hebräischen  7");;  zu  haben,  vielleicht  in  einer  uralten 
sprichwörtlichen  Phrase. 

3)  »lsL^\   J^l    ^voAi  252,5.  6,    Zu  252,12.  13  vgl.  271,10.  Sur.  7,32. 


60  b 


122  Uxud  A.  3. 

alle  den  Heldentod.  Ihnen  voran  war  Qais  1).  Mnxarrath.  an  dessen 
Leiche  man  14  Lanzenstiche  und  10  Schwerthiebe  fand.  'Abbäs  b. 
'übäda  b.  Nacla  suchte  den  Tod  im  Kampfe,  da  er  nicht  mehr  leben 
wollte,  nachdem  M.  gefallen  sei;  Helm  und  Panzer,  die  er  abgelegt  hatte, 
bot  er  dem  Xariga  b.  Zaid  an,  aber  dieser  erklärte,  es  ihm  gleich  thun 
zu  wollen.  Den  'Abbas  tötete  Sufjän  b.  'Abdshams  alSulamij,  der  übrigens 
selbst  schwer  von  ihm  verwundet  Avar.  Xariga  fiel  ganz  zerstochen  aber 
noch  lebendig  dem  Cafvan  b.  Umajja  in  die  Hände,  der  ihm  den  Garaus 
machte  und  ihn  verstümmelte,  zur  Rache  für  seinen  Vater,  da  er  des 
Xubaib  b.  Jasäf  nicht  habhaft  werden  konnte.  Auch  Aus  b.  Arqam  b. 
Zaid  ward  erschlagen  '). 

M.  bot  sein  Schwert  aus  ,,um  seine  Gebühr" ;  seine  Gebühr  sei  den 

»51  a  Feind  damit  zu  treffen.     Omar  und  alZubair  Avollten   es  haben,   aber  M. 

gab  es  dem  Abu  Dugana,   der  sich  erst  meldete  als  es  zum  dritten  mal 

ausgeboten  ward.     Er  gab   in  der  That  dem  Schwerte  seine  Gebahr  und 

bewährte  sich  damit  -).  —  Eifersüchtig  auf  ihn  beschloss  einer  der  beiden 

')  Der  Satz,  der  mit  ,-5^ 3  253,14  beginnt,  ist  unvollständig.  Zu  253,20 
vgl.  286,8.  In  254,1  ist  '^\s>^^  kaum  richtig:  der  Prestoniamis  bietet 
*Js^l»,  was  nach  sy„4~iJ  253,13  339,21  als  Deuoiniuativ  von  X-*w\3» 
verstanden  werden  müsste.     Vielleicht     'ixX^'U. 

^)  Ki  »oV~o  255,14.  Dies  Wort  ist  im  Arab.  immer  der  Gegensatz  zu 
^-jj\y  (  ■; J.A3  und  Ol> J  j~^y  ^^' i*^  'ii''*"  ^'011  »wX-AS  _;=  .  redet,  so 
auch  von  ^— jA.5  r!^  , ,  und  wie  mau  von  einem  tapferen  Mann  sagt  »,c>uo 
(mau  kann  sich  auf  ihn  verlassen),  so  von  einem  feigen  <^jS  (er  hält 
nicht  stich).  Natürlich  kann  aber  ^JS  .^  auch  einer  heissen,  der 
uicht  versagt  (dem  die  Kräfte  nicht  versagen)  beim  schnellen  Da- 
vonlaufen auf  der  Flucht:  Div.  Hudhail  21,3.  Damit  vgl.  den  sonderbaren 
Sprachgebrauch    bei   'Antara  5,3,    wenn  alAHam   richtig   erklärt:    OJvi" 

sk'^JsSi    c>-Ä*^3    ^>^.w^     ..f^    .ü^ÄXx'    ^J^i    c>-jJO     Js..>J.j    ■^>^->_y-» 

^CwIiX-w^  W.LW«.  Zu  ilein  Bedeutungswechsel  von  /»--^^^  und  pijj 
vgl.  Jos.  contra  Ap.  1,2:  ^tX  |j.rj  Tai?  [xaTatat?  oo?at;  fiTraxoXoui^eTv  dXk'  i^ 
ct'JTdiv  TÖ  otxafvv  TÄv  -payiAaTiov  Xaix,3av£iv  ■ —  eine  Stelle,  auf  die  mich 
Friedrich  Giesebrccht  aufmerksam  ücmacht  hat. 


üxud  A.  3.  123 

Andern  genan  auf  ihn  Acht  zn  geben;  er  mnsste  es  ihm  aber  lassen, 
dass  er  den  Vorzng  verdient  liabe.  —  Mit  dem  ihm  verliehenen  Schwert 
ging  Abu  Dugana  stolzierend  bei  Beginn  des  Kampfes  zwischen  den  beiden 
Heeren  her;  M.  sagte,  Gott  hasse  solche  Gangart,  ausgenommen  bei  dieser 
Gelegenheit.  —  Vier  muslimische  Kämpfer  trugen  Abzeichen,  Abu  Du- 
gana eine  rothe  Binde,  Ali  eine  weisse  AV ollflocke,  alZubair  eine  gelbe 
Binde,  Xamza  eine  Straussenfeder.  —  Abu  Dugana  holte  zum  Schlage 
aus  gegen  'Amra  bint  alXaritli,  welche  die  Mekkaner  schalt  und  in  den 
Kampf  trieb;  aber  noch  zu  rechter  Zeit  erkannte  er  sie  als  Weib,  gegen 
ein  Weib  wollte  er  das  edle  Schwert  nicht  gebrauchen.  —  BH.  561.  563. 

Ka'b  b.  Malik:  ich  hatte  mich,  verwundet,  eben  an  einen  sicheren 
Ort  geschleppt,  um  der  Verstümmelung  durch  die  Feinde  zu  entgehen; 
da  sah  ich  Xalid  b.  alA'Iam  arUqailij  in  voller  Rüstung  die  Muslime 
verfolgen,  wobei  er  ausrief:  tötet  Muhammed  nicht,  nehmt  ihn  gefangen, 
damit  wir  ihn  züchtigen  können  für  das,  was  er  gethan  hat!  Aber  Quz- 
man  hieb  ihm  durch  die  Schulter,  dass  man  die  Lunge  sehen  konnte; 
darauf  wandte  er  sich  gegen  einen  anderen  Mekkaner,  der  herankam  — 
ich  konnte  nur  seine  Augen  sehen,  es  war  alValid  b.  aFAc  b.  Hisham  — , 
und  spaltete  ihn  mit  einem  Schlage  mitten  entzwei.  Ich  sah  nie  einen 
besseren  Schwertkämpfer,  dennoch  verfiel  er  seinem  Verhängnis  und 
tötete  sich  selbst.  —  Ein  anderer  Mekkaner  in  voller  Rüstung  schrie 
hinter  den  Flüchtigen  her:  drängt  euch  zusammen  wie  die  räudigen  Schafe! 
Dem  trat  ein  Muslim  entgegen,  der  schlechter  als  er  gerüstet  war,  und 
führte  einen  solchen  Schlag  auf  seine  Schulter  ^  dass  das  Schwert  bis  zu 
den  Schenkeln  drang  und  ihn  spaltete.  Dann  hob  er  den  Helm  vom 
Gesicht  und  sagte  zu  mir  —  ich  hatte  mich  hinter  ihn  gemacht:  was 
meinst  du  Ka'b?  ich  bin  Abu  Dugana. 

Ein  Kinanit,  Ihn  Uvaim,  hiel)  Sa'd  den  Freigelassenen  Xaeib"s  in 
zwei  Teile,  ward  aber  darauf  selber  von  dem  Perser  Rnshaid,  einem 
Freigelassenen  der  Banu  Mu'ävia  entzweigespalten.  Rushaid  rief  aus 
als  er  den  Schlag  führte :  den  nimm  von  dem  persischen  Jungen !  M. 
sagte:  sag  doch  lieber  von  dem  medinischen  Jungen!  Als  nun  Ibn 
'üvaimir,  der  Bruder  Ibn  'Uvaim's  sich  dem  Rushaid  entgegenstellte, 
klüftete  ihm  dieser  den  Schädel  mit  dem  Ruf:  den  nimm  von  dem  me- 
dinischen Jungen!  Da  lächelte  der  Prophet  zufrieden  und  redete  ihn 
„Vater  'Abdallah's"  an,  obwohl  er  gar  keinen  Sohn  hatte. 

Abu  INamir  alKinanij :  ich  focht  samt  zehn  meiner  Brüder  gegen  die 
Muslime,  der  Wind  war  ihnen  anfangs  günstig,  vier  meiner  Brüder  fielen, 
wir  flohen,  ich  lief  zu  Fuss  bis  nach  alGammä.  Als  dann  aber  die  Reiter 
den  Angriff  auf  die  das  Lager  plündernden  Muslime  machten,  kehrten 
wir  zurück  und  gerieten  in  ein  wüstes  Handgemenge ;  die  Muslime  hatten 


124  Uxud  A.  3. 

keine  Fahne  mehr  stehen,  sie  riefen  aber:  amit  amit  —  ihr  mir  damals 
nnverständliches  Feldgeschrei.  Muhammed  war  von  seinen  Gefährten  um- 
geben, die  Pfeile  nmschwirrten  ihn  ohne  ihn  zu  treffen;  ich  schoss  50  mal 
und  traf  einige  seiner  Gefährten. 

'Amr  b.  Thabit  b.  Vaqsh  alAshhalij  hatte  sich  bisher  von  seiner  Fa- 
milie nicht  zum  Islam  bereden  lassen:  als  er  aber  jetzt  in  den  letzten 
Zügen  liegend  auf  dem  Schlachtfeld  gefunden  und  gefragt  Avnrde,  was  ihn 
hieher  getrieben  habe,  sagte  er:  der  Islam,  ich  bin  gläubig  geworden  an 
Gott  und  an  seinen  Boten.  M.  sprach  ihm  das  Paradies  zu;  Abu  Huraira 
sagte,  er  sei  ein  Mann,  der  in  das  Paradies  gekommen  sei,  ohne  je  ein 
Gebet  verrichtet  zu  haben.  —  BH.  579  f. 

Der  Rabbiner  Muxairlq  wollte  die  Juden  bewegen,  den  Sluslimen  zu 
Hülfe  zu  eilen;  aber  sie  wollten  am  Sahbath  nicht  ausziehen.  Da  that  er 
es  allein  und  fiel  bei  Uxud ;  seine  Güter  hatte  er  vorher  dem  Propheten 
vermacht,  der  den  grössten  Teil  seiner  Almosen  daraus  bestritt. 

Als  Jazid  todwund  von  seinen  Verwandten  zu  Hause  gebracht  wurde 
und  die  Hausgenossen  über  ihn  weinten,  sagte  sein  Vater  Xaeib  b.  Umajja, 
der  ein  Heuchler  war :  ihr  seid  schuld  an  seinem  Tode,  ihr  habt  ihn  ver- 
führt, dass  er  auszog  und  fiel,  indem  ihr  ihm  „den  Garten"  verspracht, 
ja  wohl  einen  Garten  von  Xarmalkraut')! 

Quzmän  (Abu  IGhaidäq)  ward  zu  den  Banu  Ghafar  gerechnet,  trat 
für  sie  ein  und  hing  an  ihnen,  er  war  jedoch  unbekannter  Herkunft-)  und 
hatte  weder  Weib  noch  Kind.  Die  Tapferkeit,  die  er  in  den  inneren 
Kämpfen  der  Mediner  bewiesen  hatte,  bewährte  er  auch  bei  Uxud.  Als 
er,  nach  Erlegung  von  sechs  oder  sieben  Feinden,  selber  zum  Tode  ge- 
troffen war,  wünschte  man  ihm  Glück  zum  -, G arten " ;  er  aber  sagte:  ja 
zu  einem  Xarmalgarten ,  ich  habe  nicht  um  Garten  oder  Feuer,  sondern 
um  die  Ehre  gekämpft.  Darauf  nahm  er  einen  Pfeil ,  um  sich  damit  zu 
erstechen ;  und  als  das  zu  langsam  ging,  fiel  er  in  sein  Schwert.  M.  sagte, 
er  sei  der  Hölle  verfallen.  —  BH.  578. 

'Amr  b.  alGamux  wollte  mit  nach  Uxud,  aber  seine  vier  Söhne,  die 
alle  am  Kampf  teilnahmen,  drangen  in  ihn  zu  Hause  zu  bleiben,  weil  er 
hinkte.  Er  machte  sich  dann  aber  doch  mit  seinen  Waffen  auf,  indem  er 
sagte:  Gott  treib  mich  nicht  zu  meiner  Familie  zurück,  das  wäre  eine 
Schande!    Seine  Söhne  wollten  ihn  zurückhalten,  er  aber  wandte  sich  an 

')  Darin  wurden  die  Toten  gebettet  260,1.  263,1.  271,18.  301,14.  Die  Steppen- 
pflanze Ilarmala  kommt  unter  diesem  Namen  auch  in  der  Botanik  vor. 
Robertson  Smith,  Journey  in  the  Hejaz  §3  (Scotsman  9.3.  1880):  the 
path  is  fringed  with  . . .  the  whiteflowered  harmal,  used  by  the  Arabs  for 
fumigating  their  houses. 

')  dem  Namen  nach  ein  Jude. 


Uxud  A. ;'..  125 

M.,  um,  wie  er  sich  imsdrückte,  hinkend  ins  Paradies  zu  kommen;  und 
M.  verwies  es  jenen,  dass  sie  ihm  das  Martyrium  niclit  gönnen  wollten. 
Unter  den  Muslimen,  die  nach  der  Flucht  sich  wieder  um  M.  sammelten, 
sah  Abu  Oalxa  auch  'Amr,  er  hinkte  in  der  vordersten  Reihe  und  rief: 
bei  Gott  ich  sehne  mich  nach  dem  Paradiese;  sein  Sohn  lief  hinter  ihm 
her,  sie  fielen  beide.  Als  'Äisha,  die  mit  anderen  Frauen  sich  Nachrichten 
holen  wollte,  am  Ende  der  Xarra  aus  dem  Gebiet  der  Banu  Xaritha  in 
den  Vadi  hinabging,  begegnet  ihr  'Amr's  Frau,  Hind  b.  'Amr  b.  Xaräm 
—  die  Weiber  brauchten  sich  damals  noch  nicht  zu  verschleiern  —  mit 
einem  Kamele,  welches  die  Leichen  ihres  Mannes  sowie  ihres  Sohnes  Xalläd 
und  ihres  Bruders  'Abdallah  trug.  Sie  sagte  ihr,  der  Bote  Gottes  sei  Avohl 
auf,  und  somit  stehe  Alles  gut.  Als  'Aisha  sie  weiter  fragte,  was  sie 
denn  da  auf  dem  Kamele  habe,  antwortete  sie  kurz:  meinen  Bruder  und 
meinen  Sohn  und  meinen  Mann,  ich  will  sie  in  Medina  begraben.  Damit 
trieb  sie  das  Kamel  an,  aber  es  fiel  in  die  Kniee  und  wollte  niclit  vor- 
wärts —  bis  sie  es  endlich  nach  dem  Schlachtfelde  zurückwandte;  da  ging 
es  ganz  munter.  Beim  Propheten  angelangt  ward  Hind  von  ihm  befragt,  t^^"^ 
ob  ihr  Mann  irgend  etwas  geäussert  habe;  denn  das  Kamel  handle  auf 
höheren  Befehl.  Sie  erinnerte  sich  nun,  dass  er,  nach  Mekka  gerichtet, 
gebetet  hatte,  Gott  möge  ihn  nicht  zu  seiner  Familie  zurücktreiben.  Darauf 
sagte  ihr  M.  allerlei  Tröstliches  und  Schönes  über  die  Gefallenen;  sie  bat 
um  seine  Fürbitte,  dass  sie  mit  ihnen  vereinigt  würde.  —  BH.  580.  587. 
Gabir  b.  'Abdallah  b.  'Amr  b.  Xaräm:  einige  Männer  hatten  vor  der 
Schlacht  Wein  getrunken,  unter  ihnen  mein  Vater,  sie  blieben  als  Märtyrer. 
Mein  Vater  war  der  erste,  der  unter  den  Muslimen  fiel,  noch  vor  der 
Flucht,  von  der  Hand  Sufjan's  b.  'Abdshams  Abi  Abi  lA'var  alSulamij. 
Meine  Base  (die  eben  erwähnte  Hind)  weinte  über  ihn,  aber  M.  sagte,  die 
Engel  beschatteten  ihn  fortwährend  mit  ihren  Flügeln  bis  er  begraben 
wäre.  Dem  Toten  war  einige  Tage  vorher  Mubashshir  b.  'Abdalmundhlr, 
der  Märtyrer  von  Badr,  im  Traume  erschienen,  um  ihn  zu  sich  ins  Paradies 
einzuladen.  Auf  M.'s  Befehl  wurden  die  Leichen  'Abdallah's  und  seines 
Schwagers  'Amr  in  Einem  Grabe  begraben;  sie  waren  schrecklich  ver- 
stümmelt, wurden  jedoch  daran  erkannt,  dass  'Abdallah  ein  roter,  ge- 
drungener, nicht  grosser  Mann  war,  'Amr  aber  lang.  Später,  nach  46  Jahren, 
wühlte  ein  Regenstrora  das  Grab  auf,  und  die  Leichen  kamen  zum  Vor- 
schein, jede  in  eine  Burda  (namira)  eingehüllt.  'Abdallah  bedeckte  mit  der 
Hand  im  Gesicht  eine  Wunde,  die  wieder  an  zu  bluten  fing  als  man  die 
Hand  entfernte.     Sein  Sohn  Gabir')  fand  ihn  ganz  unverändert,   seine 

')  er   ist   der   Erzähler,   aber   es   sind   hier   mehrere   Traditionen    zusaniineii- 
ffeflossen. 


12ß  rxiid  A.  3. 

Füsse,  zu  deren  Bedeckung  die  Burda  niclit  ausreichte,  waren  mit  Xarmal 
bestreut.  Er  dachte  daran  ihn  mit  Moschus  zu  parfümieren,  aber  die  noch 
lebenden  ^^Genossen"  wollten  nichts  geändert  wissen. 

Nach  einer  anderen  Nachricht  wurden  die  Grälier  geöffnet  als  Mu'avija 
in  jener  Gegend  Bewässerungsanlagen  machte').  Auf  seine  Aufforderung 
kamen  die  Mediner  heraus,  um  die  Leichen  ihrer  Angehörigen  zu  reco- 
guoscieren ;  sie  Avaren  alle  noch  frisch  und  biegsam,  aus  einer  floss  sogar 
Blut,  in  Folge  eines  Spatenstiches.  'Abdallah's  und  'Amr's  Grab  wurde 
verlegt,  weil  die  Wasserleitung  darüber  ging;  dagegen  blieben  Xariga  b. 
Zaid  und  Sa'd  b.  Rabi',  die  auch  zusammen  begraben  waren,  liegen  und 
ihr  Grab  wurde  wieder  zugeschüttet  —  die  aufgewühlte  Erde  duftete 
nach  Moschus. 

Dem  Gabir  erzählte  M.,  Gott  habe  seinem  Vater  im  Paradies  gesagt, 

''-^^i  er  möge  einen  Wunsch  äussern,  und  dieser  habe  sich  dann  auf  die  Erde 

zurückgewünscht,   um  noch   ein  Mal  auf  Seiten  des  Propheten  zu  fallen, 

wieder   auferweckt  und   dann   zum  dritten  Mal  getötet  zu  werden.     Gott 

habe  ihm  jedoch  geantwortet,  das  Verstösse  gegen  seine  Grundsätze. 

Umm  'Umära  Nusaiba  bint  Ka'b,  die  Frau  Ghazijja's  b.  'Amr  -),  er- 
zählte auf  Befragen  ihrer  Nichte  Umm  Sa'd  bint  Sa'd  b.  Rabi' :  ich  ging 
früh  morgens,  mit  einem  Schlauch  Wasser,  hinaus  nach  Uxud.  Zuerst 
war  das  Glück  und  der  Wind  den  Muslimen  günstig,  darauf  aber  flohen 
sie.  Da  machte  ich  mich  an  den  Propheten  heran  und  kämpfte  für  ihn 
mit  Schwert  und  Bogen,  bis  mir  die  Wunden  empfindlich  wurden.  Diese 
tiefe  Wunde,  hier  auf  der  Schulter,  hat  mir  Ihn  Qamia  geschlagen,  dem 
ich  mit  Muc'ab  b.  'Umair  und  Anderen  entgegen  trat,  als  er  auf  den 
Boten  Gottes  los  wollte;  ich  habe  auch  mehr  als  einen  Hieb  auf  ihn  ge- 
.  führt,  er  trug  aber  zwei  Panzer.  Die  Hand  habe  ich  am  Tage  von 
alJamama  verloren.  Als  die  Araber  flohen,  riefen  die  Mediner:  lasst 
uns  heran!  da  wurden  wir  herangelassen  und  drangen  vor  bis  zum 
Garten  des  Todes.  Am  Thore  des  Gartens  fiel  Abu  Dugana,  mir  hieb 
einer  die  Hand  ab.  als  ich  eindrang.  Ich  Hess  mich  dadurch  aber  nicht 
aufhalten,  bis  ich  vor  der  Leiche  Musailima's  stand,  bei  der  ich  meinen 
Sohn  'Abdallah  b.  Zaid  alMazinij  traf,  wie  er  grade  sein  Schwert  an 
seinem  Zeuge  abwischte.  Ich  fragte:  hast  du  ihn  getötet?  Er  sagte  ja. 
Da  fiel  ich  nieder  und  dankte  Gott.  —  BIT.  573. 

Camra  b.  Sa'id  hörte  von   seiner  Grossmutter,   die   ebenfalls  Wasser 

')  Vgl.  fol.  49  b.  [»lIü  2G3,5  sind  nach  Gauli.  durch  Leitungen  verbundene 
Brunnen;  »L;äj!  263,11  ist  nicht  der  bekannte  gi-osse  Vadi  244,13  24G,10 
Baladh.  13,7,  sondern,  wegen  des  Artikels,  der  Kanal. 

'-')  ihr  erster  Mann  war  Zaid  b.  'Acim. 


iTxiui  A.  n.  127 

zum  Sclilaclitfelde  gebracht  hatte:  M.  spendete  der  Uuiiu  'Uinara  grosses 
Lob,  er  sah  sie  kämpfen,  mit  hochgeschürztem  Kleide,  bis  sie  aus 
13  Wunden  blutete.  Als  sie  starb,  Avusch  ich  ihre  Leiche  mit  ab,  und 
zählte  dabei  ihre  Narben;  es  waren  18,  die  grösste  darunter  war  von 
der  Wunde,  die  ihr  Ihn  Qamia  an  der  Schulter  beigebracht  hatte  und  die 
erst  nach  einem  Jahre  wieder  heil  geworden  war.  Nach  Xamrä  alAsad 
wollte  sie  auch  mit,  konnte  aber  nicht  vor  Erschöpfung.  Wir  machten 
die  Nacht  den  Verwundeten  Avarme  Umschläge;  als  am  anderen  Tage  der 
Prophet  von  alXamrä  zurückkehrte,  Hess  er  sich  sogleich  durch  'Abdallah 
b.  Ka'b  alMäzinij  nach  ihrem  Befinden  erkundigen. 

'Abdalgabbär  b.  'Umära  von  'Umara  von  seiner  Mutter  Nusaiba : 
keine  zehn  Mann  hielten  bei  M.  aus,  darunter  ich  und  meine  beiden 
Söhne  und  mein  Mann.  Die  Fliehenden  liefen  an  uns  vorbei,  einer  von 
ihnen  warf  mir,  auf  die  Aufforderung  M.'s,  seinen  Schild  zu,  und  ich 
schirmte  damit  den  Propheten.  Die  Feinde  waren  uns  als  Reiter  über- 
legen; wären  sie  zu  Fuss  gewesen,  so  hätten  wir  sie  schon  kriegen 
wollen.  Einem  Reiter,  der  auf  mich  einhieb,  brachte  ich  sein  Pferd  zu 
Fall,  so  dass  er  zu  Boden  stürzte;  mein  Sohn,  vom  Propheten  aufmerk- 
sam gemacht,  half  mir  ihn  zur  Hölle  schicken. 

Ibn  Abi  Sabva  von  'Arar  b.  Jaxja  von  s.  Vater  von  'Abdallah  b. 
Zaid  alMazinij :  ein  baumlanger ')  Mann  hieb  mir  in  den  linken  Arm  und 
ging  dann  seines  Weges ;  meine  Mutter  (Nusaiba)  verband  mir  die  Wunde 
und  sagte  dann:  nun  mach  dich  auf  und  hau  drein,  mein  Sohn!  worauf 
M.,  der  zusah,  ihr  bemerkte,  es  könne  nicht  jeder  so  viel  wie  sie.  Da 
kam  der  Mann  an,  der  mich  verwundet  hatte;  meine  ]\Iutter,  von  M.  auf 
ihn  aufmerksam  gemacht,  hieb  ihm  ins  Bein,  dass  er  in  die  Knie  sank; 
dann  machten  wir  uns  zusammen  über  ihn  her  und  schlugen  ihn  tot. 

Ja'qüb  b.  Muxammad  von  Musa  b.  Camra  b.  Sa'id  von  s.  Vater: 
Omar  wurde  aufgefordert,  ein  schönes  Umschlagetuch,  das  er  bekommen 
hatte,  seiner  jung  verheirateten '•*)  Schwiegertochter,  Cafijja  bint  Abi  'Ubaid, 
zu  schenken  ;  er  aber  schickte  es  der  Nusaiba,  von  der  er  M.  habe  sagen 
hören:  mochte  ich  mich  links  oder  rechts  wenden,  immer  sah  ich  sie 
für  mich  kämpfen. 

Sa'id  b.  Abi  Zaid  von  Marvän  b.  Abi  Sa'id  b.  alMu'allä:  auf  die 
Frage,  ob  auch  die  Weiber  der  Qurashiten  mitgekämpft  hätten,  antwortete 
Nusaiba:  bewahre  Gott!  keine  schoss  auch  nur  einen  Pfeil  oder  warf 
einen  Stein.  Sie  schlugen  nur  ihre  Pauken  und  erinnerten  an  die  Er- 
schlagenen   von  Badr,    und  wenn  einer  der  Ihrigen  sich  drücken  wollte, 

')  vgl.  S.  64  Anm.  2  und  fol.  151a  oben. 

^)  xidthrtua  raä  266,18    vgl.  die  Bemerkung  Kremer's. 


128  T'xud  A.  3. 

so  nahmen  sie  ihn  vor  und  schminkten  ihn,  als  sei  er  ein  Weib.  Als 
dann  ihre  Männer,  ohne  sich  um  sie  zu  kümmern,  flüchtig  zu  Pferd  davon 
eilten,  liefen  sie  aufgeschürzt  zu  Fuss  hinter  ihnen  her  und  stürzten  da- 
bei auf  dem  Wege.  Die  dicke  Hind  sah  ich  am  Boden  sitzen,  sich  fürch- 
tend vor  den  Pferden,  ohne  weiter  zu  können;  bei  ihr  war  noch  eine 
andere. 

Ihn  Abi  Sabra  von  'Abdalraxman  von  'Abdallah  b.  Abi  Ca'ca'a  von 
alXarith  b.  'Abdallah  von  'Abdallah  b.  Zaid  b.  'Acim:  ich  wehrte  mit 
meiner  Mutter  die  Feinde  von  M.  ab ;  von  ihm  veranlasst  warf  ich  einem 
Pferde  einen  Stein  ins  Auge,  dass  es  stürzte;  den  abgefallenen  Reiter 
begrub  ich  unter  einer  Last  von  Steinen.  Der  Prophet  sah  lächelnd  zu ; 
darnach  sagte  er  zu  mir,  als  er  die  Wunde  an  der  Schulter  meiner 
Mutter  sah :  deine  Mutter,  deine  Mutter,  verbind  ihre  Wunde,  Gott  segne 
euch,  was  seid  ihr  für  eine  prächtige  Familie!  Auf  ihr  Ersuchen  betete 
er,  Gott  möge  uns  zu  seinen  Gefährten  im  Paradiese  machen;  darauf 
sagte  sie:  nun  mache  ich  mir  nichts  mehr  aus  dem,  was  mich  hienieden 
betroffen  hat. 
t'8a  Xanehala  b.  Abi  'Amir  hielt   mit  Erlaubnis  M.'s   in   der  Nacht  vor 

der  Schlacht  Hochzeit  mit  Gamila  bint  Ihn  Ubaij ,  um  dann  am  folgenden 
Morgen  nachzukommen.  Da  seine  Frau  in  Folge  eines  Traumes  (dass 
sich  der  Himmel  für  ihn  öffnete  und  hinter  ihm  schloss)  überzeugt  war, 
dass  er  fallen  würde,  nahm  sie  \äer  Verwandte  zu  Zeugen,  dass  er  zu 
ihr  eingegangen  sei.  (Sie  gebar  ihm  nach  seinem  Tode  den  'Abdallah, 
dann  heiratete  sie  den  Thabit  b.  Qais  und  gebar  diesem  den  Muxammad.) 
Nachdem  er  sie  dann  noch  einmal  umarmt  hatte,  ging  er  bewaffnet  fort 
und  kam  an,  als  M.  gerade  die  Reihen  richtete.  Bei  der  Flucht  der 
Mekkaner  stiess  er  auf  Abu  Sufjän,  zerhieb  dessen  Pferde  die  Sehnen, 
und  brachte  ihn  selber  zu  Fall.  Aber  alAsvad  b.  Sha'üb  kam  dem  Abu 
Sufjan  zu  Hülfe  und  erstach  seinen  Gegner;  inzwischen  floh  jener  zu 
Fuss,  bis  ein  qurashitischer  Reiter  ihn  vor  sich  aufs  Pferd  nahm ').  Als 
Xanehala  tot  da  lag,  neben  Xamza  und  'Abdallah  b.  Gaxsh,  ging  sein 
Vater  (Abu  'Amir,  s.  fol.  56  a)  an  ihm  vorbei,  rief  ihm  wehmütige  Worte 
nach,  und  veranlasste  die  Mekkaner,  ihn  nicht  zu  verstümmeln,  während 
die  übrigen  Leichen  verstümmelt  wurden.  Hind  ging  voran  im  Abschneiden 
der  Nasen  und  Ohren ,  die  übrigen  Weiber  folgten  ihrem  Beispiel  und 
machten  sich  daraus  Armbänder  und  andere  Gehänge.  —  Auf  M.'s  Aeusse- 
rung,  er  sehe  die  Engel  zwischen  Himmel  und  Erde  seinen  Leib  waschen, 
machte   sich  Abu  Usaid  alSa'idij   mit  Anderen   auf  um  nachzusehen,  und 

•)  Kl  iT*j>  268,21    ist  nicht  Subject  des   Satzes,  souderu  Glosse   zu  s.^^.. 
Das  Lied  Abu  Sufjan's  269,2  ist,  wie  oft,  ausgelassen. 


Uxud  A.  3.  129 

kehrte  mit  der  Meldung  zurück,  dass  Xanohala's  Kopf  in  der  Tat  von 
"Wasser  triefe.  Eine  Anfrage  M.'s  bei  der  jungen  Wittwe  ergab  den  Grund 
der  himmlischen  Ablution  :  er  war  unrein  von  ihr  geschieden.  —  BH.  5G7  f. 

Vahb  b.  Qcäbüs  alMuzanij  und  sein  Bruderssohn  alXarith  b.  'Uqba 
kamen  vom  Gebirge  Muzaina's  mit  Schafen  nach  Medina,  und  als  sie  er- 
fuhren, die  Männer  seien  ausgezogen  zum  Uxud,  eilten  sie  ihnen  nach 
und  beteiligten  sich  am  Kampf  und  an  der  Plünderung.  In  der  Ver- 
wirrung, die  dann  durch  den  Reiterangriff  Xalid's  erfolgte,  fiel  zuerst  der 
Oheim,  nachdem  er  auf's  tapferste  die  Geschwader  vom  Propheten  abge-  68 1. 
Avehrt  und  20  Lanzenstiche  davon  getragen  hatte,  darauf  der  Neffe.  Omar 
pflegte  zu  sagen,  er  wünsche  sich  einen  Tod  wie  ihn  der  Muzanit  ge- 
funden habe.  Biläl  b.  alXarith  alMuzanij  erzählt,  er  habe  sich  nach  der 
Schlacht  von  Qädisijja  mit  einem  Mann  aus  der  Familie  Qabus  von 
Muzaina,  der  bei  der  Verteihmg  der  Beute  übergangen  sei,  zu  Sa'd  b. 
Abi  Vaqqäc  begeben;  und  dieser  habe,  in  dankbarer  Ernmerung  an  die 
Verdienste  seines  bei  Uxud  gefallenen  Oheims,  ihm  sofort  seinen  Anteil 
und  noch  mehr  gegeben,  ihn  auch  bei  sich  behalten  wollen,  was  jener  in- 
dessen abgelehnt.  Sa'd  bezeugte :  der  Prophet  stand  über  Valib's  Leiche, 
so  sauer  ihm  auch  seiner  Wunden  wegen  das  Stehen  ankam,  bis  sie  be- 
stattet war.  Er  zog  ihm  eine  rotgezeichnete  Burda  über  den  Kopf  und 
wickelte  ihn  darin  ein,  sie  reichte  aber  nur  bis  halb  über  die  Beine;  über 
"die  Füsse  mussten  wir  auf  sein  Geheiss  Xarmal  streuen.  Mir  wäre  nichts 
lieber  als  so  wie  dieser  Muzanit  vor  Gott  zu  treten '). 

Auf  den  Ruf  des  Teufels,  M.  sei  gefallen,  flohen  einige  Muslime, 
allen  voran  Sa'd  b.  'Uthman  Abu  'Ubäda,  nach  Medina,  wurden  aber  dort 
übel  empfangen.  Ihn  Umm  Maktum,  der  stellvertretende  Imam,  begab 
sich  an  Ort  und  Stelle  um  sich  zu  erkundigen  und  kam  zurück  mit  der 
Nachricht,  dass  M.  lebe.  Unter  den  Geflohenen  war  ein  geAvisser  Jemand -),  «sa 
und  alXarith  b.  Xaeib,  und  Tha'laba  b.  Xaeib,  und  Saväd  b.  Ghazijja, 
und  Sa'd  b.  'Uthman,  und  'Uqba  b.  'Uthmän,  und  Xariga  b.  'Amir  (der 
bis  Malal  kam),  und  Aus  b.  Qaiehij  mit  einer  Anzahl  von  Banu  Xaritha. 
Als  die  letzteren  alSnqra  erreichten,  kam  ihnen  Umm  Aiman  entgegen, 
sprengte  ihnen  Erde  ins  Gesicht,  nahm  einem  das  Schwert  ab,  statt  dessen 
sie  ihm  eine  Spindel  in  die  Hand  gab,  und  zog  mit  anderen  Weibern 
nach  dem  Uxud^). 

0  269,21  füg  "ä  vor   J.-o*si.    270,9  •}'Ji\    etwas  rückgängig  machen,  i^^i^C-v-! 

bitten,  dass   etwas   rückgängig   gemacht    wird.     Zu    271,1   vgl.   Gaidi.  II 

340,1.     Der  Prestonianus  liest  271,6  '^S>S^  ^,\   statt   IJ^^V-j  ^13  }S. 
-)  wohl  der  Chalif  Othman. 
^)  ,  ij-ül(      JLc    >JA£^  272,4.  5  =  er  brachte  ihn  auf  den  rechten  Vieg. 

Das  vorhergehende  *-iJ  ,  is^J  könnte  nach  dem  Zusammenhange  bedeuten : 

Väkidi,   MuhanuneLi.  J 


130  Uxud  A.  3. 

Einige  Ueberlieferer  sagen,  dass  die  Mnslime  sich  nur  bis  an  den 
Fuss  des  Berges  zurückzogen,  aber  nicht  weiter,  und  dass  sie  dort  sich 
mit  M.  vereinigten  '). 

'Abdalraxman  liess,  Avie  man  sagt,  dem  Chalifen  Othman,  mit  dem 
er  einen  Wortwechsel  gehabt  hatte,  dnrch  alValid  b.  'Uqba  sagen:  ich 
kämpfte  mit  bei  Badr,  du  nicht;  ich  hielt  Stand  bei  Uxud,  du  flohest; 
ich  war  bei  dem  Treuschwur  von  Xudaibija  zugegen,  du  nicht.  Jener 
antwortete :  bei  Badr  blieb  ich  mit  Urlaub  zurück ,  weil  Ruqajja  krank 
war,  meine  Flucht  bei  Uxud  hat  mir  Gott  verziehen,  bei  dem  TreuschAvur 
konnte  ich  nicht  zugegen  sein,  weil  mich  M.  nach  Mekka  geschickt  hatte. 
Darauf  gab  sich  'Abdalraxman  zufrieden.  —  Omar  bezeugte ,  dass  Gott 
die  Schuld  Othman's  verziehen  habe.  —  Ihn  'Umar  sagte  (nach  der  Er- 
mordung Othman's) :  die  grosse  Schuld,  die  er  gegen  Gott  begangen  hat,, 
hat  dieser  ihm  verziehen  ;  aber  Avegen  der  kleinen  Schuld ,  die  er  gegen 
euch  begangen  hat,  habt  ihr  ihn  getötet. 

Ali  erzählt  seinen  Kampf  (nach  dem  Ueberfall)  mit  Umajja  b.  Abi 
Xudhaifa  b.  alMughira,  wie  dessen  Schwert  in  seinem  Schilde  sitzen  ge- 
blieben sei  und  er,  ein  kurzer  Mann,  die  Gelegenheit,  während  jener  sich 
abmühte  es  wieder  herauszuziehen ,  benutzt  habe ,  um  ihm  beide  Füsse 
abzuhauen.  Eine  Weile  habe  er  dann  noch  auf  den  Knien  weiter  ge- 
fochten, sei  aber  endlich  durch  einen  Stich  in  die  Fuge  des  Panzers 
unter  der  Achsel  von  ihm  getötet. 

An  jenem  Tage  hat  M.  gesagt:  ich  bin  der  Nachkomme  edler  Frauen, 
und  ferner:  ich  bin  der  Prophet,  kein  Lügner,  ich  bin  der  Sohn  'Abdal- 
mueealib's. 

Als  Anas  b.  alNacr  b.  Camcam,  der  Oheim  von  Anas  b.  Malik,  den 
Omar  und  andere,  im  Glauben  M.  sei  tot,  gelähmt  da  sitzen  sah,  rief  er 
ihnen  zu:  auf  und  sterbt  wofür  er  gestorben  ist!  Dann  focht  er  und 
fiel,  von  70  Wunden  im  Gesicht  getroffen,  so  dass  er  ganz  entstellt  war 
und  nur  seine  Schwester  ihn  an  seinen  schönen  Fingern  (oder  Zähnen) 
erkannte  ^).  —  BII.  574. 

Als  Malik  b.  alDüxshum  den  Xariga  b.  Zaid,  der  mit  heraushängenden 
Eingeweiden  dasass^),  von  13  tödlichen  Wunden  getroffen,  die  Nachricht  von 
M.'s  Tode  brachte,  sagte  er:  Avenn  M.  tot  ist,  nachdem  er  seine  Botschaft 

er  raistrautc  ihnen.  Im  Qumus  ist  auch  für  ,  ii!  mit  V,  die  Bed.  UJ^Xi 
angegeben.  Aber  die  Sache  ist  sehr  zweifelhaft,  uml  ich  ziehe  vor  ,  j.j,j 
(juranniqu)  zu  lesen  =  er  sah  sie  mistrauisch  an. 

')  :\Xi  Reserve,  Verstärkung,  Uilfscorps  272,13.  286,17.  291,10. 

''')  bainä  statt  atainä,  273,20. 

2)  274,5.  6  fi  xashvatihi,   vgl.  277,18   und  als  Analogen   .,ia  seinem  Blute". 


Uxud  A.  ?,.  131 

ausgerichtet,  so  ist  doch  Gott  lelieiulig,  Iviinipfe  du  also  für  deineu  GLiii1)cn. 
Ebenso  sagte  ihm  Sa'd  h.  Rabi',  den  12  tödliche  Wunden  bedeckten. 

Kin  Heuchler  sagte:  M.  ist  tot,  kehrt  nun  nach  Hause  zurück,  dass 
die  Feinde  nicht  eindringen. 

'Ahdallah  h.  "Ammär  von  alXaritli  h.  alFucail  alXaomij :  Tliahit  h. 
alDaxdäxa  rief  den  entmutigten  Mediuern  zu:  wenn  M.  tot  ist,  so  leht 
doch  Gott,  also  kämpft  für  euren  Glauben!  und  stürzte  sich  an  der  Spitze 
einer  kleinen  Schar  gegen  die  feindlichen  Reiter.  Xalid  erstach  ihn  mit 
der  Lanze,  und  auch  die  übrigen  fanden  alle  den  Tod.  Es  waren,  wie 
man  sagt,  die  letzten,  welche  auf  muslimischer  Seite  fielen;  nachdem  M. 
glücklich  in  die  Schlucht  gelangt  war,  hörte  der  Kampf  auf.  Dem  Thabit 
war  schon  vorher  Hoffnung  auf  das  Martyrium  gemacht  worden.  Es 
hatte  nämlich  ein  "Waisenknabe ,  vor  der  Schlacht  von  Uxud ,  mit  Abu 
Lubaba  einen  Streit  um  eine  Palme;  M.  sprach  sie  dem  letzteren  zu. 
Da  ihn  aber  der  Waisenknabe  dauerte,  bat  er  Abu  Lubaba  ihm  die  Palme 
abzutreten ;  er  solle  dafür  eine  Palme  im  Paradiese  haben.  Abu  Lubaba 
wollte  jedoch  nicht,  aber  Thabit  kaufte  ihm  die  Palme  ab  und  schenkte 
sie  dem  Knaben,  um  des  himmlischen  Lohnes  theilhaftig  zu  werden. 
Manche  Palme  im  Paradies,  sagte  M. ,  werde  ihm  willig  Ihre  Früchte 
reichen.  Das  fasste  man  als  eine  Verhelssung  des  Martyriums  für 
ihn  auf). 

Cirär  b.  alXaeecäb  that  sich  bei  Uxud  als  Reiter  hervor.  Er  erstach 
den  'Amr  b.  Mu'adh  mit  seiner  langen  Lanze,  indem  er  ausrief:  möge 
deine  himmlische  Frau  nicht  ihren  Mann  entbehren.  Zehn  Muslime  be- 
hauptete er  auf  diese  Weise  verheiratet  zu  haben;  in  Wahrheit  waren 
es,  nach  Ihn  Ga'far,  doch  nur  drei,  die  er  tötete.  Seinem  Bruder  Omar 
gab  er,  bei  dem  Ueberfall,  nur  einen  Schlag  mit  dem  Lanzenschaft,  rief 
ihm  aber  zu,  das  sei  eine  Gnade,  die  er  ihm  danken  solle-).  Als  er 
hinterher  zum  Islam  übergetreten  war,  pflegte  er  zu  erzählen:  nach  der 
Schlacht  von  Badr  erkundigte  ich  mich  im  Einzelnen  nach  den  Mördern 
meiner  liebsten  Freunde.  Als  wir  nach  Uxud  ausrückten,  dachte  ich 
gleich,  dass  wenn  sich  die  Mediner  in  ihrer  Stadt  verteidigten,  wir  nach 
ein  paar  Tagen  unverrichteter  Dinge  wieder  abziehen  müssten,  wenn  sie 
sich  aber  herauswagten,  wir  sie  schlagen  würden.  Sie  kamen  heraus, 
aber  dennoch  ging  es  ims   zuerst  schlecht;   bis  ich  beschämt  den  Xalid 

1)  Wiederholt   fol.  116a.      Das    Wort     VÄc   Palme    liest    Sprenger  III  219 

■•l\£.  und  fasst  es  als  n.  p.  eines  Brunnen  in  Medina  (Jaq  I  4o4,16). 
Aber  das  Wort  wird  durchaus  als  Appellativ  behandelt,  und  dass  darunter 
ein  Baum  zu  verstehen  sei,  folgt  deutlich  aus  J-iÄ/i  275,11. 

2)  Vgl.  fol.  108  b. 

9* 


132  Uxud  A.  3. 

aufforderte,  noch  einmal  auf  die  Feinde  einzureiten.  Er  fragte  mich,  ob 
ich  denn  dazu  irgend  eine  Gelegenheit  sähe;  da  nahm  ich  wahr,  dass 
der  Berg  von  den  feindlichen  Schützen  verlassen  war,  und  machte  ihn 
darauf  aufmerksam.  Nun  schwenkten  wir  seitwärts  zum  Berge,  über- 
wältigten mit  leichter  Mühe  die  wenigen  Zurückgebliebenen,  und  über- 
fielen dann  die  Muslime,  welche  sorglos  unser  Lager  plünderten  und  nun 
nach  allen  Seiten  zerstoben.  Ich  suchte  nach  den  Mördern  meiner 
Liebsten,  konnte  aber  keinen  finden.  Es  dauerte  indessen  nicht  lange, 
so  sammelten  sich  die  Mediner  wieder  und  es  entstand  ein  Handgemenge, 
in  dem  sie  uns  tapfer  stand  hielten,  obgleich  wir  zu  Pferd  waren.  Ich 
erschlug  ihrer  zehn;  aber  auch  mir  wurde  das  Pferd  gelähmt,  so  dass 
ich  absteigen  musste;  und  einmal  war  ich  dem  Tode  nah,  als  mich  einer 
von  ihnen  würgte  und  nicht  losliess,  bis  er  von  unzähligen  Lanzenstichen 
getroffen  tot  hinsank. 

M.  erkundigte  sich  nach  Dhakvan  b.  'Abdqais  und  erfuhr,  dass  ein 
Reiter  ihn  auf  der  Flucht  erlegt,  Ali  aber  seinen  Tod  an  demselben  ge- 
rächt habe.  Der  Reiter  war  Abu  IXakam  b.  alAxnas  b.  Sharlq  b.  'Iläg 
b.  'Amr  b.  Vahb  alThaqafij. 

Calix  b.  Xavvät  von  Jazid  b.  Ruman  von  Xavvat  b.  Gubair:  der 
Reiterei  Xalids  stellten  sich  die  wenigen  Schützen,  die  auf  ihrem  Posten 
in  Ras  'Ainain  geblieben  waren,  entgegen,  in  weiter  Linie  aufgelöst,  der 
Sonne  zugewandt.  Sie  kämpften  eine  Weile,  bis  ihr  Führer  'Abdallah 
b.  Gubair  getötet  und  die  meisten  Anderen  verwundet  waren.  Die  Leiche 
'Abdallah's  lag  nackt  und  entsetzlich  verstümmelt,  mit  heraushängendem 
Gedärm,  da,  als  ich  (sein  Bruder  Xavvät)  nach  der  Flucht  an  ihm  vorbei- 
kam. Ich  habe  damals  gelacht,  wo  sonst  keiner  gelacht  hat.  Als  ich 
nämlich  mit  Abu  Xanna  zusammen  die  l^eiche  'Abdallah's  forttrug  —  ich 
hatte  an  den  Armen,  er  an  den  Füssen  angefasst  — ,  fiel  mein  Turban 
ab,  mit  dem  ich  ihm  den  Bauch  verbunden  hatte,  und  das  Gedärm  kam 
heraus.  Abu  Xanna  glaubte  erschreckt,  es  sei  der  Feind,  und  sah  sich 
um;  da  musste  ich  lachen.  Und  ich  habe  geschlafen,  wo  sonst  keiner 
geschlafen  hat.  Ein  Mann  nämlich  legte  die  Lanze  auf  mich  ein,  grade 
auf  meine  llalsgrube  zielend,  mich  aber  hatte  der  Sclüaf  überwältigt  — 
die  Lanze  glitt  ab.  Und  ich  bin  haushälterisch  gewesen,  wo  es  sonst  keiner 
war').  Als  wir  nämlich  so  weit  waren,  meinen  Bruder  zu  begraben,  war 
uns  der  Berg  zu  hart  und  wir  gingen  hinab  in  den  Vadi.  Ich  benutzte 
meinen  Bogen  als  Spaten,  löste  aber  zuvor  die  Sehn(>  ab.  um  sie  nicht 
zu   verderben,   und   grub   dann    so    lange   bis    wir   ihn    be(|uem   bestatten 

')  277,21    ^^-^-o  (Ahlwanlt),  weil  er  dif  Schiio  lüsto  um  sie  zu  srlioneu. 


üxud  A.  3.  133 

konnten.     Die  Feinde   waren   währenddem  nocli  immer  nahe  bei'),   doch 
hatte  der  Kampf  aufgehört  und  bald  nachher  zogen  sie  ab. 

Die  Tochter  des  bei  Badr  gefallenen  aIXarith  b.  'Amir  b.  Naufal  -ob 
versprach  ihrem  Sklaven  VaxshiJ  (nach  anderen  gehörte  er  jedoch  dem 
Gubair  b.  Miie'im)  die  Freiheit,  wenn  er  entweder  Muhammcd  oder  Xamza 
oder  Ali  töte.  Er  nahm  sich  zuerst  Ali  aufs  Korn,  aber  der  war  zu 
sehr  auf  der  Hut.  Darauf,  erzählt  Vaxshij ,  sah  ich  Xamza  ankommen 
und  die  Menschen  niedersäbeln.  Ihm  trat  Abu  Nijär  Sibä'  b.  Umm  An- 
niär  —  seine  Mutter  war  eine  Freigelassene  des  Thaqafiten  Sharlq  (277,8), 
welche  in  Mekka  die  Mädchen  beschnitt  —  in  den  Weg,  er  aber  hob 
ihn  auf,  dass  seine  Füsse  in  der  Luft  blinkten-),  warf  ihn  zu  Boden  und 
schlachtete  ihn  ab  wie  ein  Schaf.  Währenddem  lauerte  ich  ihm  hinter 
einem  Stein  auf;  als  er  mich  sah,  ging  er  auf  mich  zu,  glitt  aber  am 
Rande  des  trockenen  Eegenflussbettes  aus,  und  in  diesem  Augenblick 
sclüeuderte  ich  ihm  meinen  kurzen  Speer  in  die  Weiche,  dass  er  ihm 
durch  den  Bauch  fuhr^).  Seine  Gefährten  eilten  zu  ihm,  aber  er  antwortete 
nicht  auf  ihren  Anruf,  er  war  tot.  Als  sie  sich  von  ihm  zurückgezogen 
hatten,  machte  ich  mich  au  ihn  heran,  und  schnitt  ihm  die  Leber  aus 
um  sie  der  Hind  bint  'Utba  zu  bringen,  deren  Vater  Xamza  erschlagen 
hatte.  Sie  kaute  die  Leber  und  spie  sie  wieder  aus,  sei  es  dass  sie  sie 
nicht  essen  konnte  oder  sie  nicht  essen  wollte.  Mir  schenkte  sie  zum 
Dank  was  sie  anhatte,  ihre  Kleider  und  ihren  Schmuck;  in  Mekka  ver- 
sprach sie  mir  noch  10  Dinare  dazu  zu  geben.  Darauf  musste  ich  sie 
zu  der  Leiche  hinführen,  sie  schnitt  die  Scham,  die  Ohren  und  die  Nase 
ab,  hing  sich  die  Glieder  als  Schmuck  an  und  nahm  sie  sammt  der  Leber 
mit  nach  Mekka. 

'Abdallah  b.  Ga'far  von  Abu  'Ann  von  alZuhrij  von  'ürva  von  'Ubaid- 
allah  b.  'Adij  b.  alXijär:  bei  einem  syrischen  Feldzuge  in  der  Zeit  des 
Chalifen  Othman  kamen  wir  nachmittags,  unser  80  Mann,  durch  Hims 
und  fragten  nach  (Abu  Dasma)  Vaxshij.  Es  Avurde  uns  gesagt,  er  trinke 
jetzt  Wein  und  sei  erst  am  andern  Morgen  zu  sprechen.  AVir  blieben  also 
seinetwegen  die  Nacht  da,  am  andern  Morgen  früh  gingen  wir  zu  ihm, 
er  war  ein  ganz  alter  Mann  und  sass  auf  einem  Kissen.  Wir  fragten  ihn 
nach  Xamza  und  nach  Musailima,  er  wollte  aber  nicht  erzählen,  bis  wir 
ihm  sagten,  wir  seien  nur  deswegen  die  Nacht  da  geblieben.  Da  sagte 
er:  bei  dem  Feldzuge  von  Uxud  versprach  mir  mein  Herr,  Gubair  b.  Mue'im 
b.  'Adij,  die  Freiheit,  wenn  ich  Xamza  umbrächte,  welcher  seinen  Oheim 
Ou'aima  bei  Badr  getötet  hatte.    Als  ich  nun  in  der  Schlacht  Xamza  an- 

1)  278,8  ba'du  näxijatan.  ^  279,L  280,9.  281,14  vgl.  278,1. 

^)  mukabbisun  lahii  kathithuu  278,19.  279,2  ist  unverständlich. 


134  t'xud  A.3. 

kommen  sah.  lauerte  ich  ihm  unter  einem  Baume  auf.  Er  ging  auf  mich 
63a  zu,  nachdem  er  Sibä'  alXuza'ij  aus  dem  Wege  geräumt  hatte,  fiel  aber 
über  einen  Uferrand.  Da  schoss  ich  ihm  einen  kurzen  Spiess  durch  den 
-  -Bauch  und  tötete  ihn.  Hind,  die  mich  schon  unterwegs  zur  Ausführung 
meines  Vorhabens  angespornt  hatte,  schenkte  mir  zum  Dank  ihre  Kleider 
und  ihren  Schmuck,  Fussringe  von  Ghafärimuscheln,  und  Armbänder  von 
Gold,  und  goldene  Zehenringe.  Was  Musailima  betrifft,  so  traf  ich  ihn 
mit  dem  Spiess  im  Garten  des  Todes,  gleichzeitig  aber  führte  ein  ilediner 
einen  Hieb  gegen  ihn,  so  dass  ich  nicht  weiss,  wer  ihn  getötet  hat;  doch 
hörte  ich  eine  Frau  auf  dem  Dache  des  Klosters  rufen:  der  abessynische 
Knecht  hat  ihn  getötet.  Als  Vaxshij  seine  Erzählung  beendet  hatte,  fragte 
ich  ('Ubaidallah)  ihn ,  ob  er  mich  nicht  kenne.  Er  sah  mich  wiederholt 
an  und  erkannte  mich  endlich,  indem  er  sagte,  das  letzte  Mal,  wo  er 
mich  gesehen,  habe  er  mich  als  Säugling  meiner  Mutter  hinaufgereicht  in 
den  Sattel.  —  BH.  563—566.  580  f. 

Xamza's  Schwester  Cafij ja  pflegte  zu  erzählen:  Xassan  b.  Thabit,  der 
sich  mit  uns  in  einem  Turme,  namens  Färi'  (BH.  728,16),  geborgen  hatte, 
wurde  von  mir  aufgefordert,  einige  Juden,  die  Pfeile  auf  unseren  Turm 
schössen '),  zu  verjagen,  er  hatte  aber  keinen  Mut.  Als  es  zu  arg  wurde, 
liess  ich  mir  sein  Schwert  geben  und  hieb  einem  Juden,  der  zu  unserem 
Turm  heraufstieg,  den  Kopf  ab;  worauf  sich  die  anderen  aus  dem  Staube 
machten.  Am  Morgen  der  Schlacht  schien  es  mir,  als  ich  auf  dem  Turme 
ausschaute,  als  flöge  ein  Spiess  auf  Xamza;  ich  wunderte  mich,  dass  sie 
auch  Spiesse  führten.  Abends  ging  ich  hinaus  auf  den  Kampfplatz,  mit 
dem  Schwert  in  der  Hand.  Den  Stand  der  Dinge  erkannte  ich  an  Xassan's 
Verhalten ;  er  zog  sich  nämlich  in  den  innersten  AVinkel  zurück,  während 
er  wenn  die  Muslimen  im  Vorteil  waren  sich  bis  auf  die  Mauer  des 
Turmes  hervorAvagte.  Im  Quartier  der  Banu  Xaritha  traf  ich  mit  einigen 
Medinerinnen  zusammen,  unter  denen  sich  Umm  Aiman  befand;  wir 
setzten  uns  in  Trab  bis  wir  zu  M.  kamen.  Der  erste,  der  mir  begegnete, 
war  Ali,  er  wies  mir  Muhammed,  aber  heimlich,  damit  es  die  Feinde  nicht 
merken  sollten.     Ich- ging  zu  ihm,  er  war  verwundet-). 

M.  rief:  was  macht  mein  Oheim,  was  macht  mein  Oheim?  Es  ging 
zuerst  alXarith  b.  alCimma  aus  ihn  zu   suchen;   hinter  ihm  her,   da  er 

')  jataqamma'üna  fol.  106  a  =  benahmen  sich  wie  die  Fliegen  namens  qama'a. 

-)  Vgl.  fol.  lOGa.  Ich  vermute  lau  für  ma  282,1:  wenn  ich  mich  im  Stande 
fühlte,  was  sollte  mich  dann  zurückhalten.  282,9  birag'i.  Nach  BU.  565,6 
war  der  kurze  Wurfspiess  bei  den  Abessyniern  im  Gebrauch.  Die  arab. 
Lanze  war  lang  und  eine  ReiterwalTe,  mehr  zum  Stossen  als  zum  Werfen 
eingerichtet.  Die  Infanterie  führte  Bogen  und  Schwert,  Die  'anaza  al- 
Zubair's  80,10  war  eine  Ausnahme. 


Uxud  A.  3.  135 

lange  ausblieb,  noch  Ali;  letzterer  meldete,  Xamza  sei  gefallen.  M.  Hess  63b 
sich  zu  der  Leiche  führen,  er  geriet  in  grosse  Entrüstung.  Cafijja  aber 
wurde  auf  seinen  Befehl  so  lange  von  alZubair  zurückgehalten,  bis  Xamza 
begraben  war.  M.  sagte:  wenn  es  nicht  unsere  Frauen  betrübte,  so  über- 
liessen  wir  ihn  den  Raubtieren,  damit  er  am  jüngsten  Tage  aus  dem 
Bauch  der  Wölfe  und  Geier  auferweckt  würde.  —  BH.  584  f. 

Als  Cafvan  b.  Umajja  sah,  wie  Xamza  die  Feinde  scheuchte,  äusserte 
er,  er  habe  nie  einen  Mann  gesehen,  der  mit  solchem  Eifer  gegen  seine 
Verwandten  kämpfe. 

Nach  einer  anderen  Nacliricht  wollten  zwar  die  Mediner  Cafijja  nicht 
an  Xamza's  Leiche  heran  lassen,  aber  M.  gebot  sie  nicht  zu  hindern.  So 
setzte  sie  sich  denn  mit  Faeima  daneben,  um  zu  Aveinen.  M.  weinte  mit, 
wenn  sie  weinte;  und  wenn  sie  eine  Atempause  machte,  machte  er  auch 
eine  Pause.  Endlich  verkündete  er  ihnen,  Gabriel  habe  ihm  mitgeteilt, 
dass  Xamza  im  Verzeichnis  der  Himmelsbewohner  stehe  unter  dem  Namen: 
Xamza  b.  'Abdalmueealih,  der  Löwe  Gottes  und  der  Löwe  seines  Boten. 

M.  sagte,  er  wolle  zur  Rache  für  Xamza  30  Qurashiten  verstümmeln, 
aber  durch  Sur.  16,127  ward  ihm  das  verboten.  Er  verhinderte  auch 
Abu  Qatada  es  zu  thun,  unter  Hinweis  auf  den  besonderen  göttlichen 
Schutz  und  auf  die  grossen  künftigen  Thaten  der  Qurashiten  *). 

'Abdallah  b.  Gaxsh  sagte  zu  M. ,  er  habe  Gott  beschworen  ihn  zum 
Märtyrer  zu  machen,  und  bat  ihn,  in  diesem  Fall  für  seine  Hinterlassenen 
zu  sorgen.  Er  fiel  wirklich  und  ward  mit  Xamza  zusammen  in  einem 
Grabe  bestattet.  M.  nahm  sich  seiner  Familie  an  und  kaufte  seiner  Mutter 
ein  Gut  in  Xaibar^).  —  BH.  585. 

Als  Xamna  bint  Gaxsh  von  M.  den  Tod  ihres  Oheims  Xamza  und  64  a 
ihres  Bruders  'Abdallah  erfuhr,  fasste  sie  sich  in  Geduld;  als  sie  aber 
hörte,  dass  auch  ihr  Mann  Muc'ab  b.  'Umair  gefallen  sei,  jammerte  sie 
laut.  M.  sagte,  der  Mann  stehe  der  Frau  näher  als  irgend  ein  anderer. 
Dann  rief  er  Gott  an,  den  Waisen  für  ihren  Vater  einen  guten  Ersatz  zu 
verschaffen;  durch  Galxa  b.  'Ubaidallah,  der  die  Witwe  heiratete,  ging 
diese  Bitte  in  Erfüllung.  —  BH.  586. 

Auch  alSumairä  bint  Qais,  von  den  Banu  Dinar,  war  mit  den  anderen 
Weibern  herausgekommen;  sie  ertrug  den  Tod  ihrer  beiden  Söhne,  al- 
Nu'man  b.  'Abd'amr  und  Sulaim  b.  alXarith,  mit  Gelassenheit,  als  sie 
hörte,  dass  M.  gesund  sei.     'Aisha  begegnete  ihr,  wie  sie  ein  Kamel  mit 

')  axtasibuka  'iuda  llähi  284,7  ich  schreibe  dich  mir  gut  bei  Gott,  ich  ver- 
zichte auf  dich  (auf  deine  Rache)  um  Gottes  Lohn  (um  mir  dadurch 
Lohn  bei  Gott  zu  erwerben).     Vgl.  284,21  ff, 

2)  agri  284,17. 


136  Uxud  A.  3. 

den  Leichen  ihrer  Söhne  nach  Medina  trieb,  und  erfuhr  von  ihr,  dass 
Alles  gut  stehe.  Auf  die  Frage  was  sie  denn  da  auf  dein  Kamel  habe, 
antwortete  sie  ganz  kurz  und  trieb  das  Tier  weiter.  —  BH.  587. 

M.  sagte:  wer  bringt  mir  Nachricht  über  Sa'd  b.  Rabi'?  er  liegt  dort, 
von  zwölf  Lanzenspitzen  durchbohrt.  Maxammad  b.  Maslama  (nach  An- 
deren war  es  Ka'b  b.  Ubaij)  suchte  ihn  in  der  Richtung  wohin  der  Pro- 
phet gezeigt  hatte,  fand  ihn  unter  den  Erschlagenen  im  Vadi  und  rief  ihn 
an.  Aber  erst  als  er  sagte:  der  Bote  Gottes  schickt  mich  zu  dir!  hörte 
Sa'd,  röchelte  tief  und  fragte,  ob  denn  M.  lebe?  „Ja",  war  die  Antwort, 
„und  er  hat  uns  gesagt,  du  habest  zwölf  Lanzenstiche".  Der  Todwunde 
bestätigte  das  und  trug  dem  Boten  seine  letzten  Worte  an  die  Mediner 
auf,  worin  er  sie  beschwur,  ihres  Eides  gedenk,  sich  für  den  Boten  Gottes 
aufzuopfern  ').  —  BII.  583  f. 

Nachdem  der  Teufel  gerufen  hatte,  M.  sei  gefallen,  flohen  die  Muslime ; 
kein  Zurückrufen  half;  erst  bei  alMihräs  machten  sie  Halt;  endlich  zog  sich 
auch  M.  in  die  Schlucht  zurück.  Musa  b.  Muxammad  b.  Ibrahim  von  s. 
Vater:  dort  kamen  sie  ihm  wieder  zu  Hülfe.  AlCaxxak  b.  'Uthman  von 
Camra  b.  Sa'id:  er  kam  ihnen  zu  Hülfe.  Sie  waren  zerstreut  auf  dem 
64  b  Berge  und  redeten  vom  Tode  M.'s,  da  erschien  er  in  Begleitung  derer,  die 
bei  ihm  ausgehalten  hatten.  Ka'b  sah  ihn  zuerst  und  schrie  laut,  M.  winkte 
ihm  zu  schweigen,  und  bat  ihn  um  seine  Rüstung,  um  sie  statt  seiner 
eigenen  anzulegen.  Er  ging  geführt  von  Sa'd  b.  'Ubada  und  SaVl  b.  Mu'adh 
(nach  anderen  von  öalxa) ,  bis  zu  dem  Felsen ,  der  an  dem  Wege  zum 
Uxud  liegt,  wenn  man  nach  der  Schlucht  (Shi'b  algazzärln)  will;  weiter 
konnte  er  nicht.  Von  da  trug  ihn  öalxa  hinauf.  Die  Muslime  in  der 
Schlucht  hielten  die  kleine  Schar  für  Feinde  und  zogen  sich  weiter  zurück, 
bis  ihnen  Abu  Dugana  mit  seiner  roten  Kopfbinde  winkte.  Es  wird  ge- 
sagt, dass  anfangs  Abubekr  winkte  und  erst  als  das  nicht  half  Abu  Du- 
gana; Abu  Burda  soll  schon  Anstalt  gemacht  haben,  mit  Pfeilen  auf  die 
14  Männer  zu  schiessen.  —  BH.  576  f. 

Als  die  Muslime  den  Propheten  wieder  hatten,  war  es  als  ob  alles 
Leid  vergessen  sei.  Dann  aber  verfielen,  sie,  durch  Satans  Eingebung, 
wieder  in  Trauer  über  ihre  vielen  und  schweren  Vtrlustc.  Da,  erzählt 
Räfi'  b.  XadTg,  entfernte  Gott  unsere  Traurigkeit,  indem  er  plötzlich  die 
Feinde  über  uns  brachte,  die  wir  fern  geglaubt  hatten.  Der  Prophet  er- 
mutigte uns  zum  Kampf,  ich  sah  den  und  den  (von  den  Feinden)  den 
Berg  ^)  hinauf  laufen. 

•     1)  .xXil  286,4  Ia\  286,8. 

-)  J-^-^5    L<^-^  -'88,6.  280,.^  vgl.  314,21.  315,1  -.  die  (schräge)  Seite,  Lehne. 


Uxud  A.  3.  137 

Omar  erzählte,  er  sei  (nachdem  der  Satan  gerufen,  M.  sei  tot)')  wie 
eine  Gemse  auf  den  Berg  geklettert  und  zum  Propheten  gekommen,  welcher 
grade  den  ihm  eben  offenharten  Vers  Sur.  3,138  vortrug,  während  Abu  Suf- 
jan  am  Fussdes  Berges  gestanden  habe.  Auf  ein  Gebet  M.'s  seien  die 
Feinde  wieder  abgezogen. 

Abu  Usaid  alSa'idij:  wir  waren  so  niedergeschlagen,  dass  uns  jeder, 
der  uns  gewollt  hätte,  in  die  Gewalt  bekommen  hätte.  So  schliefen  wir 
ein,  und  zwar  so  fest,  dass  sich  die  Schnarchlaute  stiessen''^).  Als  wir 
wieder  aufwachten,  waren  wir  frisch,  als  ob  uns  nichts  Aviderfahrcn  wäre. 
Dasselbe  sagt  öalxa  b.  'Ubaidallah. 

AlZubair:  ich  hörte  wie  im  Traum  (denn  uns  allen  hing  das  Kinn  auf 
die  Brust)  Mu'attib  b.  Qushair  sagen:  hätten  wir  etwas  zu  sagen  gehabt, 
so  wären  wir  nicht  hier  getötet.     Das  war  der  Anlass  zu  Sur.  3,148. 

Abu  IJasar:  ich  schlief  mit  vierzehn  meiner  Leute  zur  Seite  M.'s, 
während  die  Feinde  unten  am  Berge  standen.  Dem  Bishr  b.  alBarä  b. 
Ma'rur  fiel  das  Schwert  aus  der  Hand,  ohne  dass  er  es  merkte.  Hinterher 
nahm  er  es  wieder  auf,  es  war  nicht  beschädigt^). 

Abu  Oalxa:  ich  liess  im  Schlafe  das  Schwert  fallen.  Nur  die  Glau- 
bensgewissen schliefen,  die  Heuchler  und  Zweifelhaften  nicht. 

Ehe  er  den  Rückzug  autrat,  erschien  Abu  Sufjan  auf  einer  schwarzen 
Stute  noch  einmal  an  dem  Berge  und  rief  laut  den  Muslimen  zu:  hoch 
Ilubal!  wo  ist  Ibn  Abi  Kabsha,  wo  Ihn  Abi  Quxäfa,  wo  Ibn  alXaoeäb! 
ein  Tag  für  den  Tag  von  Badr!  nicht  w^ahr,  die  Tage  wechseln  und  das 
Kriegsglück  steigt  auf  und  ab!  ein  Xanehala  für  den  andern! 

Jede  dieser  Aeusseruugen  erwiderte  Omar  mit  Erlaubnis  des  Pro- 
pheten ■*).  In  einem  darauf  folgenden  Zwiegespräch  versicherte  er  dem 
Abu  Sufjan,  dass  M.  nicht  getötet  sei,  und  dieser  glaubte  ihm  auch.  Dann 
rief  er  abermals  laut  den  Muslimen  zu:  ihr  werdet  eure  Toten  verstüm- 
melt finden;  es  ist  aber  nicht  nach  der  Absicht  unserer  Oberen  geschehen; 
doch  —  setzte  er  hinzu,  da  ihn  der  Trotz  des  Heidentums  ergriff  —  hatten 
wir  auch  nichts  dagegen.  Endlich  rief  er:  übers  Jahr  wollen  wir  uns 
treffen  in  Badr  alCafrä!    Im  Namen  M.'s  antwortete  Omar:  ja!  —  BII.  582  f. 

')  Dieser  Satz  gibt  den  Anlass  der  Offenbarung  an,  lucht  die  Zeit  von  Omar's 

Klettern;  s.  3 13,3 f. 
-)  Zu  288,12.  U.  19  vgl.  Gauh.  unter  >,j!^:    sit   j^s.    ^y^^    ^^J^'^^    j 

3)  KJsA   XJ-^l    näiul.  iJ~it    ^A   Sur.  3,148. 

*)  In  289,10   ist  die   erste   lliilfte    der   Zeile   irrtümlich   aus  289,16   wieder- 
holt.    Zu  289,22  vgl.  2^)6,13. 


138  UxTid  A.  3. 

Darauf  zog  Aln;  Sufjan  ab  und  die  Mekkaner  traten  den  Rückzug  an. 
Die  Muslime  aber  befürchteten,  dass  sie  die  Stadt  überfallen  würden.  Um 
sich  darüber  Gewissheit  zu  verschaffen,  scliickte  M.  den  Sa'd  b.  Abi  Vaqqäc 
hinter  ihnen  her.  Wenn  sie  die  Kamele  ritten  und  die  Rosse  am  Zügel 
führten,  sagte  er,  so  sei  das  ein  Zeichen,  dass  sie  sich  auf  die  Reise 
machen  wollten,  wenn  sie  aber  die  Rosse  ritten  und  die  Kamele  am  Zügel 
führten,  so  sei  daran  zu  merken,  dass  sie  kriegerische  Absichten  hätten. 
Sa'd  ging  ihnen  nach  bis  al'Aqiq.  Dort  hatten  sie  Halt  gemacht  und  be- 
rieten sich,  ob  sie  in  Medina  eindringen  sollten.  Cafvän  riet  ihnen  ab, 
um  den  Erfolg  nicht  wieder  aufs  Spiel  zu  setzen,  indem  er  anführte,  dass 
sie  nach  der  Niederlage  von  den  Muslimen  auch  nicht  weiter  verfolgt  seien. 
Sie  zogen  dann  weiter  nach  alMukairain,  indem  sie  die  Kamele  ritten  und 
65  b  die  Rosse  am  Zügel  führten.  Als  Sa'd  das  sah,  kehrte  er  um  und  brachte 
dem  Propheten  die  Nachricht,  indem -er  dabei  ein  niedergeschlagenes  Ge- 
sicht machte,  damit  es  nicht  scheinen  sollte,  als  freue  er  sich  über  den 
Rückzug  der  Feinde.  Nach  anderen  rief  er  zuerst  die  Nachricht  laut  aus, 
aber  M.  bedeutete  ihn  leise  zu  sein  und  den  Leuten  seine  Freude  nicht 
so  zu  zeigen.  Nach  Ibn  Abi  Sabra  von  Jaxja  b.  Shibl  von  Abu  Ga'far 
hatte  ihm  M.  nur  gesagt,  wenn  die  Feinde  gegen  Medina  wollten,  so  möge 
er  es  ihm  unter  vier  Augen  mitteilen;  da  sie  nun  aber  abzogen,  konnte 
er  sich  nicht  enthalten  vor  Freude  laut  zu  schreien. 

Als  Abu  Sufjan  zurück  nach  Mekka  kam,  war  sein  erster  Weg  zu 
Hubal,  um  Dank  zu  sagen  und  sein  Haar  zu  scheren. 

'Amr  b.  al'Ac,  gebeten  2u  erzählen  wie  es  mit  dem  Aufhören  des 
Kampfes  zugegangen  wäre,  wollte  zuerst  nicht  daran,  endlich  sagte  er: 
nach  unserem  Ueberfall  zerstreuten  sie  sich  anfangs,  dann  aber  sammelten 
sie  sich  wieder.  Wir  waren  zufrieden  mit  dem  Siege  und  beschlossen 
zurückzukehren;  wir  hatten  erfahren,  dass  Ibn  Ubaij  mit  dem  dritten  Teil 
der  Männer  umgekehrt  und  andere  Mediner  in  der  Stadt  zurückgeblieben 
seien,  und  wir  waren  nicht  sicher  vor  einem  Angriff.  Auch  hatten  wir 
Verwundete,  und  die  meisten  Pferde  waren  von  Pfeilen  getroffen.  Wir 
zogen  also  ab,  noch  vor  alRauxä  zeigte  sich  uns  eine  Schar  der  Feinde, 
Avir  gingen  aber  weiter. 

Verzeichnis  der  Gefallenen.  Nach  der  herrschenden  Annahme  waren 
es  70  Mediner  und  4  Kmigranten.  — ■  BH.  607 — 610. 

Emigranten:  Xamza  von  den  Banu  Hashim,  'Abdallah  b.  Gaxsh  von 
Umajja,  Sa'd  der  Freigelassene  Xaoib's  von  Asad,  Shammäs  b.  'Uthman 
b.  alSharld  von  Maizum,  Muc'ab  b.  'ümair  von  'Abdaldar.  Dazu  kommt 
noch  Abu  Salaina,  der,  wie  man  sagt,  an  oiuer  Wunde  starb,  die  er  bei 
üxud  kriegte;    er   ward   gewaschen    im  Gebiet   der  Baim  Uinajja  h.  Zaid 


Uxud  A.3.  189 

in  der  'Alija,   zwischen   den   beiden  Hörnern   des  Brunnens  '),   der  jetzt 
in  den  Besitz  des  'Abdalcamad  b.  'Alij  übergegangen  ist. 

Andere  Nichtmediner:  'Abdallah  und  'Abdah'axniän,  die  beiden  Söhne 
alliablt's,  von  Sa'd  b.  Laith ;  Vahb  b.  Qabus  und  sein  Bruderssohn  alXarith 
b.  'Uqba  von  Muzaina. 

Von  den  Banu  'Abdalashhal  zwölfe):  'Amr  b.  Mu'adh  (getötet  von 
Cirär),  alXarith  b.  Anas,  'Umära  b.  Zijäd,  Salama  b.  Thabit  b.  Vaqsh 
(getötet,  von  Abu  Sufjan),  'Amr  b.  Thabit  (von  Cirär),  Rifä'a  b.  Vaqsh 
(von  Xalid),  alJamäni  Abu  Xudhaifa  (aus  Versehen  von  den  Muslimen 
getötet),  Caifij  b.  Qaiehij  (von  Cirär),  alXubäb  b.  Qaiehij,  'Abbäd  b.  Sahl  «6a 
(von  Cafvän),  dazu  von  den  Bewohnern  von  Rätig,  die  sich  zu  'Abdalash- 
hal  hielten:  Ijäs  b.  Aus  b.  'Atlk  b.  'Amr  b.  'Abdala'lam  b.  Za'ürä  b. 
Gusham  (von  Cirär  getötet),  Tbaid  b.  alTajjihän  (von  'Ikrima),  Xabib 
b.  Qajjim  '). 

Von  'Amr  b.  Auf;  und  zwar  von  Cubai'a  b.  Zaid:  Abu  Sufjan  b. 
alXarith  der  Vater  der  Töchter,  der  zu  M.  sagte:  ich  will  kämpfen  und 
dann  wieder  zu  meinen  Töchtern ;  worauf  M.  sagte :  Gott  halte  "Wort ! 
Von  Umajja  b.  Zaid  b.  Cubai'a:  Xanehala  b.  Abi  'Amir,  den  alAsvad  tö- 
tete. Von  'übaid  b.  Zaid:  Unais  b.  Qatäda,  den  Abu  IXakam  tötete,  und 
'Abdallah  b.  Gubair,  den  'Ikrima  tötete.  Von  Ghanm  b.  alSalm  b.  Malik 
b.  Aus :  Xaithama  Abu  Sa'd,  den  Hubaira  tötete.  Von  al'Aglän :  'Abdallah 
b.  Salama,  den  Ihn  alZiba'rä  tötete.  VonMu'avija:  Suvaibiq  b.  Xaeib  b. 
alXarith  b.  Haisha,  den  Cirär  tötete.    Acht  *). 

Von  Balxarith  b.  alXazrag:  Xariga  b.  Zaid  (von  Cafvan  getötet)  und 
Sa'd  b.  Rabi',  der  in  demselben  Grabe  bestattet  wurde,  und  Aus  b.  Arqam. 
Vier  ^).  Von  alAbgar  (Gidära) :  Malik  b.  Sinän,  der  Vater  des  Abu  Sa'id 
alXudrij ,  den  Ghuräb  b.  Sufjan  tötete;  Sa'd  b.  Suvaid,  und  'Utba  b. 
Rabi'.  Drei.  Von  Sä'ida:  Tha'Iaba  b.  Sa'd,  Xaritha  b.  'Amr,  Nafith  (?) 
b.  Farva.  Drei.  Von  0arlf :  'Abdallah  b.  Tha'Iaba  und  Qais  b.  Tha'Iaba, 
dazu  der  guhanitische  Xalif  Camra. 

Von  'Auf  b.  alXazrag,  und  zwar  von  Malik  b.  al'Aglän  b.  Jazid  b. 
Ghanm  b.  Sälim:  Naufal  b.  'Abdallah  (getötet  von  Sufjan  b.  'üvaif), 
al  'Abbäs  b.  'Ubäda  (getötet  von  Sufjan  b.  'Abdshams  alSulamij),  alNu'man 

*)  Gauh.:  „die  Hörner  des  Bi-unnens  sind  zwei  Pfosten,  über  die  der  Balken 
gelegt  wird,  an  dem  die  Winde  hängt."  Hoffentlich  wird  die  Waschung 
der  Leiche  auf  dem  Querbalken  eines  Brunnen  als  etwas  Auffälliges  be- 
richtet.    Vgl.  334,21  und  fol.  106  a. 

-)  so  auch  307,15;  es  werden  aber  nur  10  aufgeführt. 

3)  vielleicht  Taim.    BH.  607 :  Jazid  b.  Taim. 

*)  Es  sind  nur  sieben. 

*)  Es  sind  nur  drei. 


140  Uxud  A.  3. 

b.  Malik  (von  Cafvän)  und  'Ubäda  b.  alXasxäs ,  welche  zusammen  be- 
graben wurden,  Mugaddhar  b.  Dbijäd,  den  alXarith  heimtückisch  tütete, 
und  der  nach  alJamäni  b.  Ma'n  (von  Abu  Vagza)  mit  den  beiden  letzt- 
genannten in  demselben  Grabe  bestattet  wurde. 

Nämlich  Xucair  alKatäib  ladete  Suvaid  b.  alCamit  und  XavN'ät  b. 
Gubair  und  Abu  Lubäba  (statt  dessen  wird  auch  Sahl  b.  Xunaif  genannt) 
zu  einem  Gelage  ein.  Sie  tranken  und  schmausten  bei  ihm  drei  Tage, 
bis  das  Fleisch  verdorben  war.  Dann  gingen  sie  fort;  den  schon  sehr 
alten  Suvaid  mussten  die  beiden  andern  tragen,  weil  er  so  schwer  be- 
trunken war.  Als  sie  nun  in  die  Xähe  der  Banu  Ghucaiua  kamen  (sie 
wohnten  den  Bann  Sälim  Östlich  gegenüber),  musste  Suvaid  sich  setzen 
um  zu  pissen;  so  sah  ihn  ein  vorbeikommender  Xazragit  und  meldete 
dem  Mugaddhar  b.  Dbijäd,  er  könne  jetzt  kalte  (billige)  Rache  an  dem 
Ausiteh  nehmen.  Der  ging  sogleich  mit  gezücktem  Schwert  hin;  die 
beiden  j-üngeren  Männer  flohen,  da  sie  keine  Waffen  hatten;  der  Greis 
ti6ij  aber  konnte  nicht  von  der  Stelle,  und  bot  seinen  Nacken  dem  Schwerte 
des  Xazragiten.  Dieser  Mord  gab,  wie  man  sagt,  den  Anlass  zur  Schlacht 
von  Bu'äth.  Nach  M.'s  Ankunft  bekehrte  sich  sowohl  Mugaddhar  wie 
alXarith,  der  Sohn  Suvaid's.  Sie  fochten  beide  bei  Badr  mit,  und  schon 
damals  suchte  alXarith  Gelegenheit  den  Mord  seines  Vaters  zu  rächen. 
Er  fand  dieselbe  aber  erst  bei  Uxud,  in  der  Verwirrung  nach  dem  Ueber- 
fall:  da  hieb  er  dem  Mugaddliar  von  hinten  den  Kopf  ab.  Indessen 
blieb  die  Sache  nicht  verborgen,  Gabriel  teilte  sie  dem  M.  mit,  nachdem 
er  von  Xamrä  alAsad  wieder  zu  Hause  gekommen  war.  Sofort  machte 
M.  sich  auf  nach  Quba,  bei  grosser  Hitze  und  nicht  an  einem  der  Tage 
(Montag  oder  Sonnabend),  wo  er  gewöhnlich  in  der  dortigen  Moschee 
zu  erscheinen  pflegte.  "Während  er  den  Leuten ,  die  einigermassen  ver- 
wundert zusammenkamen,  die  Hand  gab  und  sich  mit  ihnen  unterhielt, 
fand  sich  auch  alXarith  b.  Suvaid  ein,  in  einem  gelben  Mantel.  Sowie 
M.  ihn  sah,  befahl  er  'Uvaim  b.  Sä'ida,  ihn  vor  der  Thür  der  Moschee 
zu  köpfen  zur  Rache  für  Mugaddhar,  den  er  ermordet  habe;  dann  Hess 
er  seinen  Esel  vorführen  um  abzureiten.  Vergebens  suchte  ihn  alXarith, 
den  Steigbügel  festhaltend,  durch  ein  reuiges  Bekenntnis  und  das  Ver- 
sprechen vollkommenster  Genugthuung  zu  erweichen;  M.  wiederholte 
trocken  den  Befehl  und  ritt  ab,  während  'üvaim  denselben  vollstreckte 
uiul  die  Söhne  Mugaddhar's  dabei  standen.  —  Es  wird  gesagt,  dass 
Xubaib  b.  Jasäf  sah,  dass  alXarith  den  Mugaddhar  tötete,  und  es  dem 
Propheten  anzeigte,  dass  dieser  dann  hinritt  um  eine  Untersuchung  anzu- 
stellen, aber  schon  unterwegs  von  Gabriel  Gewissheit  erhielt.  —  Folgt 
ein  Vers  Xassan's,  der  sich  auf  alXaritb's  Hinrichtung  bezieht,  und  zwei 


Uxud  A.  3.  141 

Verse,  welche  drei  namhaft  gemachte  Aiisitcii  zur  Rache  gegen  die  Xazra- 
giten  auffordern  und  angeblich  von  Suvaid  herrühren  ').  —  BIl.  519. 

Von  Salama:  der  Freigelassene  'Antara,  den  Naufal  b.  Mu'avija 
tötete.  Von  Balxublä:  Rifä'a  b.  'Amr.  Von  Xaräm:  'Abdallah  h.  'Amr, 
'Amr  b.  alGamüx,  Xallad  b.  'Amr  b.  alGamüx.  Von  Xabib  b.  'Abdxaritha : 
alMu'allä  b.  Landhan  h.  Xaritha  b.  Rustum,  von  'Ikrima  getötet.  Von 
Zuraiq:  Dhakvan  b.  'Abdqais. 

Von  alNaggär  zwölf  und  zwar  von  Saväd:  'Arnr  b.  Qais,  den  Naufal 
b.  Mu'avia  tötete,  dessen  Sohn  Qais  b.  'Amr,  SalTe  b.  'Amr,  'Amir  b.  Mu- 
xallad.  Von  'Amr  b.  Mabdhul:  Abu  Usaira,  den  Xalid  tötete,  'Amr  b. 
Muearrif.  Von  'Amr  b.  Malik  (Mughäla):  Aus  b.  Xaräm.  Von  'Adij  b. 
alNaggar:  Anas  b.  alNacr.  Von  Mäzin:  Qais  h.  Mnxallad,  und  der  Frei- 
gelassene (oder  Sklave)  Kaisän.  Von  Dinar:  Sulaim  b.  alXarith  und  al- 
Nu'män  b.  'Amr,  die  Söhne  der  Sumaira  bint  Qais. 

Verzeichnis  der  gefallenen  Mekkaner.  Von  Asad :  'Abdallah  b.  Xu- 
maid  (getötet  von  Abu  Dugana).  Von  'Abdaldar  die  Fahnenträger:  öalxa 
(von  Ali),  'Uthman  (von  Xamza),  Abu  Sa'id  (von  Sa'd  b.  Abi  Vaqqäc), 
Musafi'  (von  'Acim  b.  Thabit),  alXarith  (von  demselben),  Kiläb  (von  al- 
Zubair),  alGuläs  (von  Galxa),  Aroät  b.  'Abdshurahbil  (von  Ali).  Qärieh  b. 
Shuraix,  Cuv;lb  (von  Quzman);  und  Abu  'Aziz  b.  'Umair.  Von  Zuhra: 
Abu  IXakam  b.  alAxnas  b.  Shuraiq  (von  Ali),  der  Xuza'it  Sibä',  der  Sohn 
des  'Abdal'uzza  'Amr  b.  Nacla  und  der  Umm  Anmär  (von  Xamza).  Von 
Maxzüm  fünf:  Hishäm  b.  Abi  Umajja  b.  alMughira  (von  Quzmän),  alValid 
b.  al'Ac  b.  Hisham  (von  Quzmän),  Umajja  b.  Abi  Xndhaifa  b.  alMughira 
(von  Ali),  Xalid  b.  alA'lam  al'Uqailij  (von  Quzmän),  'Uthman  b.  'Abdallah 
b.  alMughira  (von  alXarith  b.  alCimma).  Junas  b.  Muxammad  alGhafariJ 
von  s.  Vater:  während  Quzman  mit  Xalid  b.  alA'lam  kämpfte,  erhielt  er 
einmal  von  Xalid  b.  alValid  und  einmal  von  'Amr  b.  al'Ac  Lanzenstiche, 
die,  wie  es  schien,  tödlich  waren;  er  Hess  aber  darum  nicht  ab  von  seinem 
Gegner  bis  er  ihn  erlegt  hatte.  Von  'Amir  b.  Luaij :  'Ubaid  b.  Gäxiz  (von 
Abu  Dugana),  Shaiba  b.  Malik  (von  Galxa).  Von  Gumax:  Ubaij  b.  Xalaf 
(vom  Propheten  selber)  und  Abu  'Azza.     Folgt   die  Geschichte   von  Abu  ; 

')  Die  erste  Hälfte  von  dem  Verse  Xas^san's  297,3  wird  heissen  müssen:  ja 
Xari,  fi  sinatin  min  naumin?  avvi  lakum!  Demnach  hat  alXarith  den 
Mugaddhar  im  Schlaf  ermordet.  —  In  297,6  ist  mit  dem  Du  in  abligh 
und  kabirta  nicht  alXarith  angeredet,  sondern  ein  von  ihm  verschiedener 
Alter  (der  Dichter  selber?),  welcher  den  gleichen  Auftrag  wie  an  Gulfis 
und  'Abdallah  auch  an  alXarith  zu  überbringen  hat:  dieser  solle  der  dritte 
im  Bunde  sein  und  die  beiden  anderen  nicht  im  Stich  lassen.  Der  Wechsel 
in  der  Person  ist  bekanntlich  im  Arab.  noch  häufiger  als  im  Hebr.  — 
297,7  'alä  'urfin   vainkfiri   -=  fair   or  unfair.     Zu  295,12  BH.  852,15. 


142  üxud  A.  3. 

'Azza  wie  fol.  2Sa.h.  mit  dem  Zusatz,  nach  Bukair  b.  Mismär  sei  er  auf 
dem  Rückwege  der  Mekkaner  schlafend  in  Xamrä  alAsad  zurückgeblieben 
und  dort  von  den  Muslimen  überrascht.  Von  'Abdmanät :  Xalid.  Abu  ISha'thä, 
Abu  IXamrä,  und  Ghuräb,  vier  Söhne  Sufjan's  b.  'Uvaif.  —  BIT.  610  f. 

Nach  dem  Abzüge  der  Feinde  bestatteten  die  Muslime  ihre  Toten. 
Xamza  war  der  erste,  der  zu  M.  gebracht  wurde;  M.  betete  über  ihn  und 
sah  dabei,  dass  die  Engel  ihn  wuschen,  weil  er  nämlich  (religiös)  unrein 
gewesen  sei.  Denn  das  Blut  wurde  den  Märtyrern  nicht  abgewaschen, 
sie  sollten  in  ikren  blutigen  Wunden  vor  Gottes  Angesicht  erscheinen. 
Jedesmal  wenn  eine  neue  Leiche  gebracht  wurde,  wurde  sie  neben  Xamza 
gelegt,  und  dann  betete  M.  darüber  und  zugleich  über  Xamza;  also  über 
den  letzteren  im  Ganzen  70  mal,  denn  so  viel  waren  der  Gefallenen.  — 
Nach  anderen  wurden  immer  9  Leichen  zusammen  zu  Xamza's  Seite  ge- 
legt, und  dann  erst  betete  M.,  also  7  Mal  im  Ganzen. 

6alxa  und  Ihn  'Abbas  und  Gabir  pflegten  zu  erzählen :  M.  sagte :  ich 
bin  Zeuge  für  die  Märtyrer  am  Tage  der  Auferstehung.  Darüber  unzu- 
frieden fragte  ihn  Abubekr,  ob  nicht  die  Anderen  ebenso  gut  ihre  Mus- 
limenpflicht gethan  hätten?  Ja,  sagte  M.,  aber  die  Toten  haben  noch  nichts 
von  ihrem  Lohne  verzehrt,  und  ich  weiss  nicht,  was  ihr  nach  meinem 
Tode  anrichten  werdet.  Da  weinte  Abubekr,  dass  sie  den  Propheten  über- 
leben sollten. 

Usama  b.  Zaid  von  alZuhrij  von  Anas  b.  Malik:  M.  betete  überhaupt 
nicht  über  den  Toten.  —  Dasselbe  überliefert  'Umar  b.  'Uthman  von  'Ab- 
dalmalik  b.  'Ubaid  von  Said  b.  alMusajjib. 

M.  befahl,  zwei  oder  drei  Tote  in  ein  Grab  zusammenzulegen,  und 
die  voran  zu  bringen,  die  am  meisten  vom  Koran  gewusst  hätten.  Auf- 
zählung einiger  Paare  (S.  125  135  139  f.).  Als  Xamza  im  Grabe  lag,  Hess  M. 
eine  Burda  über  ihn  breiten ;  sie  war  aber  zu  kurz :  wenn  sie  die  Füsse 
bedeckte,  war  der  Kopf  frei,  und  umgekehrt.  Da  befahl  er,  nur  den  Kopf 
zu  bedecken  und  über  die  Füsse  Xarmalkvaut  zu  streuen.  Als  die  Um- 
stehenden weinten,  dass  sie  nicht  einmal  für  den  Oheim  des  Boten  Gottes 
eine  ordentliche  Hülle  hätten,  sagte  M. ,  sie  würden  dereinst  noch  die 
reichsten  Länder  erobern  und  dann  ihre  Familien  „aus  dem  kahlen  Zwi- 
schenlande')  dahin  kommen  lassen;  aber  Medina  sei  besser  für  sie,  wenn 
sie  verständig  wären.  „Bei  Gott  —  so  schloss  er  —  für  einen  jeden,  der 
in  der  Unbequemlichkeit  und  Fähriichkeit  Medina's  ausharrt,  werde  ich 
Fürsprech  und  Zeuge  sein  am  Tage  der  Auferstehung."  —  BIL  586. 

')  Xiffäz  ist  301,10  nicht  als  Eiffcniuiine,  sondern  nliiie  Artikel  als  A|ipella- 
tivinn  gehraucht,  und  zwar  so,  als  ob  der  Name  an  sidi  ein  tristes  liajul 
bedeute. 


Uxud  A.  3.  143 

Dem  'Abdalraxman  b.  'Auf  wurde  etwas  zu  essen  gebracht,  da  sagte 
er:  für  Xaiuza  war  keiu  Leichentuch  zu  finden  und  für  Muc'ab  b.  'Uiuair 
auch  nicht,  und  sie  waren  doch  bessere  Männer  als  ich. 

Als  M.  an  Muc'ab's  Leiche  kam,  sagte  er :  in  Mekka  war  nie  jemand 
besser  gekleidet  und  gekämmt  als  du,  und  nun  liegst  du  da  zerzaust  in 
einer  schlechten  Burda!  Darauf  Hess  er  ihn  bestatten;  es  stiegen  in  sein 
Grab  sein  Bruder  Abu  IRöm  und  'Amir  b.  Rnbi'a  und  Suvaibio  b.  'Amr 
b.  Xarmala.  In  Xamza's  Grab  stiegen  Ali  und  alZubair  und  Abubekr 
und  Omar,  während  der  Prophet  am  Rande  sass. 

Die  Meisten  hatten  ihre  Toten  nach  Medina  gebracht,  dort  wurden 
einige  begraben  in  Baqi'  alGabal  (nicht  weit  davon  wo  jetzt  der  Hof 
Zaid's  b.  Thabit  ist  auf  dem  Kamehnarkt),  andere  im  Gebiet  der  Banu 
Salama,  Malik  b.  Sinän  da  wo  jetzt  die  'Abäjahändler  ihren  Stand  haben 
im  Dar  Naxla.  Der  Prophet  Hess  zwar  ausrufen,  die  Leichen  sollten  zu- 
rückgebracht und  auf  dem  Schlachtfelde  begraben  werden;  aber  nur  mit 
einem  geschah  dies,  der  noch  nicht  begraben  war,  nämlich  mit  Shammäs 
b.  'Uthman  alMaxzumij.  Er  Avar  in  den  letzten  Zügen  nach  Medina  ge- 
schafft (erst  ins  Haus  der  'Aisha,  dann  der  Umm  Salama,  die  nähere 
Ansprüche  geltend  machte)  und  starb  nach  vierundzwanzig  Stunden. 
Dann  Avurde  er  so  wie  er  war  in  seinen  Kleidern  nach  Uxud  zurückge- 
bracht und  begraben,  ungewaschen  und  ohne  dass  M.  über  ihm  betete. 

Wer  auf  dem  Sclilachtfelde  bestattet  wurde,  wurde  im  Vadi  be- 
stattet. Die  gemeinschaftlichen  Gräber  am  Berge  sind,  nach  Galxa  b. 
'Ubaidallah,  Gräber  von  Beduinen,  welche  in  der  Hungersnot  zur  Zeit 
Oraar's  starben.  'Abbäd  b.  Tamim  alMazinij  kennt  keine  Gräber  von 
Märtyrern  am  Uxud,  sondern  nur  von  Leuten,  die  in  der  Hungersnot 
starben.  Ihn  Abi  Dhi'b  und  'AbdaPaziz  b.  Muxammad:  die  Gräber  der 
Beduinen  und  der  Märtyrer  sind  nicht  zu  unterscheiden;  bekannt  sind 
nur  die  Gräber  Xamza's,  Sahl's  b.  Qais,  'Abdallah's  b.  'Amr,  und  'Amr's 
b.  alGamux. 

M.  besuchte  die  Gräber  alle  Jahr'),  ebenso  Abubekr,  ebenso  Omar, 
ebenso  Othman,  ebenso  Mu'avija,  wenn  er  nach  Mekka  wallfahrtete.  72b 
Faeima  ging  alle  zwei  drei  Tage  hin,  um  zu  weinen.  Wenn  Sa'd  b. 
Abi  Vaqqac  nach  seiner  Besitzung  in  alGhäba  ging,  besuchte  er  immer 
die  Märtyrer  und  grüsste  sie ;  er  sagte,  dass  sie  keinen  Gruss  unerwidert 
Hessen  so  lange  sie  da  lägen.  Dasselbe  hatte  M.  gesagt,  als  er  einst 
am  Grabe  Muc'ab's  vorbeikam  (Sur.  33,23).  Auch  Abu  SaMd  alXudrij 
forderte  dazu  auf,  die  Märtyrer  in  ihren  Gräbern  zu  besuchen  und  sie 
zu   grüssen.     Muxammad   b.   Maslama  und   Salama  b.   Salama  b.   Vaqsh 

')  am  Eingang  der  Schlucht  303,6;  am  Fuss  des  Berges  303,10. 


144  Uxiid  A.  3. 

thateii  das  alle  Monat;  desgleiclien  Umm  Salama'):  und  als  einmal  der 
Knecht,  der  sie  begleitete  —  er  hiess  Tajjiliän  —  nicht  mit  grüsste, 
setzte  sie  ihn  gehörig  zurecht.  Auch  Abu  Huraira  besuchte  sehr  häufig  die 
Gräber.  Wenn  'Abdallah  b.  'Amr  auf  dem  Wege  nach  alGhaba  nach  Dhubab 
kam.  bog  er  ab  zu  den  Gräbern  um  die  Märtyrer  zu  grüssen,  dann  ritt 
er  wieder  nach  Dhubab  an  die  Stelle  zurück,  avo  er  abgebogen  war;  denn 
er  wollte  nicht  den  Weg  über  die  Märtyrer  nehmen").  Die  Xuza'itin 
Fäeima,  die  noch  eine  Zeitgenossin  des  Propheten  war,  will  den  Gegen- 
gruss  Xamza's  selber  gehört  haben,  als  sie  eines  Abends  nach  Sonnen- 
untergang mit  ihrer  Schwester  die  Gräber  besuchte. 

Nach  der  Bestattung  stieg  M.  zu  Pferd  und  ritt  zurück,  mit  ihm  das 
Heer  und  die  14  Weiber.  Die  Mehrzahl  der  Muslime  war  verwundet,  am 
meisten  hatten  die  Salama  und  'Abdalashhal  gelitten.  Am  Fuss  der  Xarra 
73a  hielt  M.  ein  Gebet  mit  den  Seinen.  Dann  gelangte  er  an  den  Höfen  der 
Xaritha^)  vorbei  zu  den  'Abdalashhal.  Als  er  dort  die  Klagelieder  der 
Weiber  hörte,  sagte  er:  Xamza  hat  keine,  die  ihn  beweint.  Wie  wir 
jammernden  Weiber  aber  den  Propheten  gesund  wieder  sahen,  war  all 
unser  Leid  dahin  —  erzählt  die  Ashhalitin  Umm  'Amir. 

Weiter  erzählt  Umm  'Amir :  während  M.  im  Quartier  der  'Abdashhal 
auf  seinem  Pferde  hielt  und  Sa'd  b.  Mu'adli  die  Zügel  gefasst  hatte,  kam 
dessen  Mutter  Kabsha  bint  X'baid  angelaufen  und  ward  dem  Propheten 
vorgestellt.  Er  tröstete  sie  über  den  Tod  ihres  Sohnes  'Amr  b.  Mu'adh. 
erzählte  ihr,  dass  die  zwölf  gefallenen  Ashhaliten  nun  im  Paradiese  seien 
und  dort  Fürsprache  einlegen  für  ihre  Verwandten,  und  betete,  Gott 
möge  die  Trauer  der  Hinterbliebenen  heilen  und  für  sie  sorgen.  Dann 
ritt  er  weiter,  die  Ashhaliten  wollten  ihn  geleiten,  aber  auf  seinen 
gemessenen  Befehl  mussten  die  Verwundeten  —  es  waren  30  Mann  — 
da  bleiben  und  ihre  Wunden  pflegen.  Sa'd  selber  ging  mit  bis  zu  M.'s 
Hanse,  dann  kehrte  er  um  und  schickte  uns  Frauen  hin,  dass  wir  um 
Xamza  klagen  sollten.  Der  Prophet  freute  sich  sehr  darüber ,  als  er 
nach  dem  ersten  Drittel  der  Nacht  aus  dem  .Schlaf  erwachte  und  die 
Klage  hörte.  Darauf  gingen  wir  wieder  mit  unseren  Männern  heim,  nach- 
dem ein  Teil  der  Nacht  vergangen  war.  Seitdem  blieb  es  Sitte  bei 
uns,  jede  Totenklage  mit  der  über  Xamza  zu  beginnen.  —  ßH.-586f. 

Ea  heisst,  Mu'adh  b.  Gabal  sei  mit  den  Frauen  der  Banu  Salama 
■augekommen,    und  'Abdallah  b.  Raväxa   mit  den   Frauen   der   Balxaritli. 

')  304,4  Jii>^  sie  verbrachte  dort  den  Tag. 

'0  304,10  (J^Tr-^'    L<^j^A  neben  hergehen  331, IS.  33;5,-J(). 

•■>)  i-Äjw^j    i3r^   30r),9  ist  unklar;    vermutlich  ei-j. 


Uxml  A.  ?>.  145 

M.  sagte,   das   habe   er   nicht  beabsichtigt,    und  verbot  ihnen  streng  das 
Weinen  am  folgenden  Tage. 

M.  kam  zur  Zeit  des  Abendgebets  in  Medina  an,  die  Ileucliler 
äusserten  offen  ihre  Schadenfreude.  Ihn  Ubaij  maclite  seinem  Sohne 
'Abdallah,  der  den  grössten  Teil  der  Nacht  am  Feuer  sass  und  seine 
Wunden  ausbrannte,  Vorwürfe,  dass  er  diesen  unvernünftigen  Feldzug 
mitgemacht  habe.  Die  Juden  sagten,  M.  trachte  bloss  nach  der  Herr- 
schaft, ein  Prophet  sei  nie  in  dieser  Weise  verwundet  worden.  Sogar 
versuchten  die  Heuchler  die  Gläubigen  zum  Abfall  von  M.  zu  bewegen, 
so  dass  Omar,  der  dergleichen  öfters  hörte,  den  Propheten  um  P^-laubnis 
bat,  jedem  der  einen  solchen  Versuch  mache,  den  Kopf  abzuhauen. 
Aber  M.  gab  es  nicht  zu;  mit  den  Juden  stehe  er  in  Vertrag,  und  was 
die  Heuchler  betreffe,  so  dürfe  er  keinem  ein  Leid  anthun,  der  auch  nur 
mit  den  Lippen  das  Bekenntnis  des  Islams  ablege  —  im  Uebrigen  sei 
dies  der  letzte  Vorteil,  den  die  Qurashiten  über  ihn  erringen  würden. 

Ihn  Ubaij  hatte  bis  dahin  einen  Ehrenplatz  in  der  Moschee  einge- 
nommen, von  dem  er  sich  beim  Freitagsgottesdienst,  wenn  M.  sich  ge- 
setzt hatte,  erhob  um  zu  sagen:  da  ist  der  Bote  Gottes  in  eurer  Mitte, 
Gott  hat  euch  mit  ihm  beehrt;  steht  ihm  bei  und  gehorcht  ihm!  Als  er 
nun  das  nach  der  Schlacht  von  Uxud  wieder  thun  wollte,  traten  einige 
Mediner  —  Emigranten  waren  nicht  dabei  —  zu  ihm  hin,  Abu  Ajjub 
(Xalid  b.  Zaid)  fasste  ihn  beim  Bart,  'Ubada  b.  alCämit  stiess  ihn  in 
den  Nacken,  und  so  warfen  sie  ihn  von  seinem  Platze,  dessen  er  nicht 
würdig  sei.  Er  ging  hinaus,  über  die  Nacken  der  Beter  sich  seinen  Weg 
suchend,  indem  er  sagte :  als  ob  ich  etwas  Unerhörtes ')  geäussert  hätte ! 
ich  habe  mich  doch  nur  erhoben  um  seine  Sache  zu  fördern!  Draussen 
begegnete  ihm  Mu'avvadh  b.  'Afrä,  der  wollte  ihn  bewegen  umzukehren, 
damit  M.  um  Vergebung  für  ihn  bitte  —  davon  wollte  er  aber  nichts 
wissen  (Sur.  63,5)  2).  —  BH.  591  f. 

Erklärung  von  Sur.  3, 117  ff.  'Abdallah  b.  Ga'far  von  Umm  Bakr 
bint  alMusavvar  b.  Mairama:  als  alMusavvar  einmal  'Abdalraxman  b.  'Auf 
bat  ihm  von  Uxud  zu  erzählen,  sagte  dieser:  lies  die  dritte  Sure  nach 
Vers  120,  so  ist  es  als  wärest  du  dabei  gewesen. 

Zu  Sur.  3,118:    Die   „zwei  Haufen''   sind   die  Banu  Salama  und  die  7ia 
B.  Xaritha,   die   anfangs  nicht  mit  wollten  und  erst  auf  den  ausdrück- 
lichen  Befehl  M.'s   auszogen.     Zu  3,125:  nach  vorislamischem  Brauche 

')  I^^P  310,6,    \y^i  BH.  592,1;  man  sagt  beides. 

''')  Der  Erzähler,  der  aber  nicht  genannt  ist,  setzt  hinzu:  ich  sehe  noch,  wie 
sein  Sohn  ihn  streng  anblickte,  er  aber  hob  an  zu  sagen:  M,  hat  mich 
heransgeworfen  ans  dem  Trockenplatze  Sahl's  imd  SuhaiPs  (BH.  336,10f.). 

VäkUli,   Mulinmiiied.  10 


146  Uxud  A.  3. 

wurde  eine  Scliuld  verdoppelt,  wenn  sie  über  die  Zeit  der  Fälligkeit 
741)  hinaus  gefristet  werden  sollte.  Zu  3,144;  M.  sagte,  Gott  verleibe  ibm 
Hülfe  und  Sieg  durcb  den  Schrecken,  der  einen  Monat  vor  ibm  her  und 
75  a  einen  Monat  hinter  ihm  her  ziehe  ^).  Zu  3,159:  bei  Badr  sind  doppelt 
75b  so  viel  Mekkaner  gefallen  wie  Muslime  bei  Uxud.  Zu  3,163:  nach  Ihn 
'Abbas  sagte  M. :  die  Seelen  der  Märtyrer  von  Uxud  seien  in  die  Leiber 
grüner  Vögel  übergegangen,  und  flögen  darin  lustig  zu  allen  Herrlich- 
keiten des  Paradieses.  Hin  Mas'ud  fügt  hinzu :  wenn  sie  dann  noch  einen 
Wunsch  hätten,  so  wäre  es  der,  nocb  einmal  als  Märtyrer  fallen  zu 
können.  Nach  anderen  sagte  M. ,  die  Märtyrer  wohnten  am  Paradies- 
flusse Bäriq  unter  einem  grünen  Zelte,  und  würden  dort  Abends  und 
Morgens  verpflegt.  —  Zu  3,166:  dies  bezieht  sich  auf  den  Zug  nach 
Xamrä  alAsad  (No.  20).  'Abdalxamid  b.  Ga'far  von  s.  Vater :  am  ersten 
Muxarram^),  als  Bilal  eben  das  Gebet  angesagt  hatte,  kam  der  Muzanit 
'Abdallah  b.  'Amr  b.  'Auf  an  und  erzählte  dem  Propheten,  als  er  her- 
austrat, er  sei  in  Malal  gewesen,  habe  dort  einer  Berathung  der  heim- 
ziehenden Qurashiten  beigewohnt  und  gebort,  dass  Abu  Sufjan  sie  auf- 
forderte, nocb  einmal  umzukehren  und  Medina  zu  überfallen,  Cafvan  aber 
sieb  diesem  Vorschlage  widersetzte.  Darauf  bescliloss  M. ,  nach  dem 
Rathe  Abubckr's  und  Omar's,  die  Mekkaner  zu  verfolgen,  und  erliess  das 
Aufgebot.  Die  Ueberlieferer  sagen:  am  Sonntag  Morgen  machten  sie  sich 
auf  zur  Verfolgung  des  Feindes.  —  Zu  3,167:  bezieht  sich  auf  den  Ver- 
such Abu  Sufjan's,  die  Muslime  durch  Nu'aim  einzuschüchtern,  so  dass 
7(;a  sie  sich  nicbt,  der  Verabredung  gemäss,  in  Badr  alCafnä  einstellten. 
Zu  3,168:  gebt  auf  die  guten  Geschäfte,  welcbe  die  Muslime  in  Badr  al 
Cafrä  macbten.  Zu  3,  177 :  der  Jude  Phinehas  spottete  über  den  Sur.  2,246 
gebrauchten  Vergleich  der  Almosen  mit  einem  Darlehen  an  Gott,  indem 
er  sagte  :  Gott  ist  arm  und  wir  sind  reich ,  so  dass  er  von  uns  leihen 
muss.  Zu  3,200:  das  eigentliche  Ribäe  (im  Sinne  der  „Marabuts")  Avar 
zur  Zeit  des  Propheten  noch  nicht  Sitte,  es  ist  damit  in  diesem  Verse 
nur  das  Gebet  nach  dem  Gebet  gemeint.  —  BH.  592 — 606. 
70 b  Gabir  b. 'Abdallah:  Sa'd  b.  Rabi',  der  bei  Uxud  gefallen  war,  hintcr- 

licss  eine  schwangere  Witwe   nebst  zwei  Töchtern;   es  beerbte  ihn   aber 
nach  heidnischem  Recht  sein  Bruder,   denn   das  islamische  Erbrecht  war 

')  wie  Jahve  die  lionlensclieuchundc  Bremse  (d.  i.  die  I';uiik)  vor  den  Israeliten 
her  sendet. 

^)  Diese  sonderbare  (und  aiicli  unuewölmlieli  ausiicdn'ickte  332,5)  Zcilbe- 
stimmung  317,22  beruht  wohl  auf  einem  Verscheu;  man  sollte  erwarten 
lAs*"^!  *^j  (t  mit  etwa  dem  Zusatz:  vor  Tagesijraueu.  In  318,11  ist 
unzweifelhaft  J^:s-'!)1  ^j.j  (Sonnta'j)  zu  lesen  statt  J^:>-\  j^j  (Schlacht 
von   Txud). 


tlxud  A.  3.  147 

noch  nicht  offenbart.  Als  wir  uns  nun  eines  Tages  nach  dem  Fruhgebet 
beim  Propheten  über  Uxud  unterhielten  und  auch  auf  Sa'd  b.  Rabi'  zu 
sprechen  kamen,  hicss  er  uns  aufstehen  und  ging  mit  uns  nach  alAsväf. 
Dort  wohnte  die  Witwe  Sa'd's,  sie  hatte  M.  zu  einem  Essen  eingeladen. 
Wir  kamen  hin  und  setzten  uns,  unser  zwanzig  Mann;  Polster  und  Decken 
gab  es  aber  nicht,  sondern  nur  Matten,  die  auf  besprengtem  Boden  unter 
den  Palmen  ausgebreitet  waren.  M.  begann  von  dem  Heldentode  Sa'd's  zu 
erzählen,  die  Weiber  weinten  und  er  verbot  es  nicht,  ihm  kamen  selber' 
die  Thränen.  Darauf  sagte  er:  es  kommt  ein  Paradieseserbe.  Wir  er- 
hoben uns  und  guckten  durch  die  Palmen:  Abubekr  erschien.  Zum  an- 
deren Mal  wiederholte  er  die  selbigen  Worte :  Omar  erschien.  Endlich 
zum  dritten  Mal:  Ali  erschien.  Nachdem  sich  alle  gesetzt  hatten,  ward 
das  Essen  gebracht;  es  reichte  etwa  für  ein  oder  zwei  Leute.  Der  Pro- 
phet aber  legte  die  Hand  darauf  und  sagte:  nun  nehmt  in  Gottes  Namen. 
Wir  assen  zum  ersten  und  zum  zweiten  Mal:  die  Speise  aber  nahm  nicht 
ab.  Nachdem  abgetragen  war.  kamen  frische  Datteln  in  einer  Schüssel, 
nur  wenige,  entweder  frühreife  oder  verspätete  ^).  Auch  davon  assen  wir 
ein  und  zweimal,  ohne  dass  es  weniger  wurden.  Dann  kam  der  Mittao-, 
und  der  Prophet  hielt  das  Gebet,  ohne  vorhergehende  Waschung.  Darauf 
Sassen  und  sprachen  wir  wieder  bis  zur  Vesper  und  assen  uns  noch  ein- 
mal an  den  Resten  satt,  dann  hielt  M.  das  Nachmittagsgebet,  -wiederum 
ohne  sich  zu  waschen.  Nun  trat  die  Frau  an  M.  heran  und  sagte:  Sa'd 
ist  tot  .und  das  Erbe  ist  an  seinen  Bruder  gekommen,  seine  beiden  Töchter 
haben  nun  kein  Vermögen  und  die  Mädchen  werden  doch  nur  geheiratet 
wenn  sie  Geld  haben.  M.  betete,  Gott  möge  für  die  Hinterlassenen  sorgen, 
und  sagte  dann  zu  der  Frau:  es  ist  mir  hierüber  noch  nichts  offenbart 
komm  einmal  wieder  zu  mir  wenn  ich  zu  Hause  bin !  Als  er  nun  wieder 
zu  Hause  war  und  wir  zusammen  vor  seiner  Thüre  sassen,  bekam  er 
einen  Anfall;  der  Schweiss  tropfte  in  Perlen  von  seiner  Stirn,  als  er  wieder  '?» 
zu  sich  kam.  Sogleich  liess  er  die  Frau  holen  und  darnach  auch  ihren 
Schwager  (dessen  Wohnung  im  Quartier  der  Balxarith  lag),  und  sprach 
den  hinterlassenen  Töchtern  zwei  Drittel  der  Erbschaft  zu,  der  Witwe  ein 
Achtel,  und  den  Rest  dem  Bruder  des  Erblassers.  Das  noch  ungeborene 
Kind  berücksichtigte  er  nicht,  es  war  ein  Mädchen  und  wurde  hinterher 
die  Frau  des  Zaid  b.  Thabit.  Dieser  wollte  ihr  bei  Omar  (der  es  ein- 
führte, dass  auch  die  ungeborenen  Kinder  mit  erbten)  einen  Anteil  an 
ihrem  väterlichen  Erbe  erwirken,  aber  sie  w^oUte  ihrem  „Bruder"  ^)  nichts 
entziehen. 

')  ij.  321,22  ist  wohl  zu  streichen. 

■'')  Damit  sclieint   des  Vaters  Bruder   gemeint    zu   sein.     Nach   muslimischem 

10* 


148  Uxud  A.  3. 

Bei  der  Flucht  der  Mekkaner  im  Anfang  der  Schlacht  war  'Abdallah 
b.  Abi  Umajja  b.  alMughira  bis  nach  Täif  gekommen  —  nach  Mekka  zu 
gehen  vermied  er  —  und  hatte  dort  berichtet,  die  Schlacht  sei  verloren. 
Der  erste,  der  die  Siegesnachricht  nach  Mekka  brachte,  Avar  Vaxshij. 

Musa  b.  Shaiba  von  Qaear  b.  Vahb  alLaithij :  Vaxshij  erreichte  Mekka 
nach  einem  viertägigen  Ritt,  auf  der  Höhe  von  alXagfin  hielt  er  und 
rief  mehrmals  laut:  o  ihr  Qurashiten!  Die  Leute  sammelten  sich  um  ihn, 
voll  Besorgnis  was  er  bringen  würde.  Als  er  dachte  es  wären  genug, 
rückte  er  mit  seinen  frohen  Nachrichten  heraus  und  erregte  damit  allge- 
meine Freude.  Gubair  b.  Mue'im  fragte  ihn  noch  besonders,  ob  er  auch 
die  "Wahrheit  sage;  er  antwortete,  zum  Beweise  habe  er  die  Leber  Xamza's 
mitgebracht.  Da  hiess  Gubair  seine  Frauen  die  Trauer  ablegen  und 
wieder  Parfüm  und  Salbe  zu  gebrauchen. 

Auch  Mu'avija  b.  alMughira  b.  Abi  FAc  war  (bei  der  Flucht  der 
Mekkaner  im  Anfang)  davongelaufen  und  hatte  die  Nacht  nahe  bei  Me- 
dina  zugebracht.  Am  andern  Morgen  klopfte  er  bei  Othman  an;  da 
dessen  Frau  Kulthum  ihm  mitteilte,  dass  ihr  Gatte  bei  ihrem  Vater, 
dem  Propheten,  sei,  sagte  er:  lass  ihn  holen,  ich  wollte  ihm  ein  Kamel 
bezahlen  —  sonst  gehe  ich  fort.  Othman  kam,  erschrak  sich  als  er  ihn 
77b  sah,  nahm  ihn  aber  doch  als  Verwandten  bei  sich  auf  und.  begab  sich 
zu  M.  zurück,  in  der  Absicht,  ihm  Sicherheit  zu  erwirken.  Indessen 
hatte  M.  Mu'avija's  Anwesenheit  schon  gewittert  und  ihn  suchen  lassen; 
er  ward  bei  Othman  hinter  einem  Steinhaufen  gefunden  und  vor  ihn  ge- 
führt. Auf  Othman's  Bitten  setzte  er  ihn  jedoch  in  Freiheit  und  gab  ihm 
eine  Frist  von  drei  Tagen,  innerhalb  deren  er  sich  aus  dem  Staube 
machen  solle.  Von  Othman ,  mit  einem  Kamel  und  Zehrung  versehen, 
brach  er  erst  am  dritten  Tage  auf  und  verfehlte  dann  den  Weg,  so  dass 
er  am  andern  Morgen  im  oberen  Teile  des  Vadi  TAqiq  den  Muslimen  in 
die  Hände  fiel,  als  sie  von  Xamrä  alAsad  heimkehrten.  Der  Prophet 
witterte  ihn  und  Hess  ihn  verfolgen;  Zaid  b.  Xaritha  und  'Ammär  b. 
Jäsir  fassten  ihn  in  alGammä.  Zaid  führte  einen  Hieb  auf  ihn,  'Annuär, 
der  nähere  Rechte  auf  ihn  zu  haben  glaubte,  schoss  ihn  mit  einem  Pfeile, 
so  dass  sie  ihn  beide  töteten.  —  Nach  einer  andern  Nachricht  ward  er 
auf  der  Flüchtlingshöhe  (Thanijjat  alSharld),  acht  Milien  von  Medina,  von 
jenen  beiden  Männern  ereilt  und  mit  Pfeilen  erschossen').  —  BIL  59L 

Rechte    hätte   sie   es    freilich    ihren    Schwestern    entzogen.      Indessen 
stiiiiint  hier  auch  Anderes  nicht  zu  Sur.  4,12(1. 

>)  Js^'^i    j.u£   324,9   letztes  Jahr.  —    324,1'.)    lies   3^-*.:>  =  um    die   Tränke 

aufgeschichtete  Steine;  s.  Gauh. 


Xararfi  A.  3.  |49 

20. 
Xanirä   alAstul,   A.  3. 

Am' Sonntag  8.  Shavval  zog  M.  aus  und  ain  Freitag  darauf  kam  er 
zurück. 

Nach  dem  Früligebct  Hess  M.  dnrcli  Bilal  die  Kämpfer  von  Uxud 
zur  Verfolgung  der  Feinde  aufbieten.  Sogleich  begaben  sich  die  medi- 
nisclien  Häuptlinge,  welche  die  Nacht  in  der  Moschee  zugebracht  hatten, 
zu  ihren  Geschlechtern  um  ihnen  den  Befehl  zum  Aufbruch  zu  über- 
bringen. Sie  kamen  vollzählig  ohne  sich  durch  ihre  Wunden  zurück- 
halten zu  lassen.  So  die  Bann  'Abdalashhal,  die  Banu  Sa'ida,  die  Leute 
von  Xarbä  (denen  Abu  Qatada  den  Befehl  überbrachte),  und  die  Banu 
Salama.  Die  letzteren  stiessen  am  Brunnen  des  Abu  'Utba,  bei  der  Höhe  78  a 
der  Steigung,  zu  M. ;  das  war  damals  der  nächste  Weg.  Es  waren  40  Ver- 
wundete unter  ihnen ;  M.  war  gerührt,  als  er  sie  sah. 

'Utba  b.  Gablra  von  Leuten  seines  Geschlechts:  Die  Ashhaliten  'Ab- 
dallah b.  Sahl  und  Rafi'  b.  Sahl  hatten  beide  viele  Wunden,  am  meisten 
der  erstere.  Als  nun  Sa'd  b.  Mu'adh  das  Aufgebot  erliess,  meinte  Rafi', 
es  Aväre  zwar  eine  Schande  einen  Feldzug  des  Propheten  zu  versäumen, 
aber  zu  Fuss  könnten  sie  doch  nicht  gehen  und  ein  Reittier  hätten  sie 
nicht.  'Abdallah  aber  sagte,  sie  müssten  mit,  um  durch  die  ernste  Ab- 
sicht Lohn  bei  Gott  zu  suchen ').  Als  Rafi'  unterwegs  schwach  wurde, 
trug  ihn  der  andere  einmal  eine  Strecke  und  dann  ging  er  wieder  eine 
Strecke.  Abends  spät  kamen  sie  zum  Lager,  es  brannten  Feuer,  'Abbad 
b.  Bishr  hatte  die  Wache.  M.  wünschte  ihnen  Gutes,  er  sagte,  künftig 
würde  es  den  Muslimen  an  Reittieren  aller  Art  nicht  fehlen,  sie  wür- 
den aber  darum  nicht  besser  daran  seien.  —  'AbdaUaziz  b.  Mnxammad 
(von  Ja'qub  b.  'ümar  b.  Qatada)  erzählt  diese  Geschichte  von  Anas  und , 
Mu'nis. 

Gabir  b.  'Abdallah  bekam  Erlaubnis  den  Feldzug  mitzumachen,  ob- 
wohl er  nicht  bei  Uxud  gekämpft  hatte,  da  er  auf  Befehl  seines  Vaters 
als  der  einzige  Mann  im  Hause  bei  seinen  Schwestern  bleiben  musste 
(s.  fol.  92b).  Ausser  ihm  aber  kamen  nur  die  mit,  die  bei  Uxud  ge- 
wesen waren. 

Die  Fahne,  die  noch  vom  Tage  vorher  am  Schafte  sass,  übergab  M. 
an  Ali,  nach  anderen  an  Abubekr. 

Mit  mehreren  Wunden  im  Gesicht,  mit  geschundenen  Knieen  und 
halblahmer  Schulter  stieg  M.  zu  Pferd,  nachdem  er  noch  in  der  Moschee 
gebetet  hatte.     Die  Männer   sammelten  sich  um  ihn;   die  Bewohner  der 

')  Ich    vermute    -r>i.jJ   326,21. 


150  Xamra  A.  3. 

'Aväli  (die  erst  in  der  Xaclit  von  M.  fortgegangen  waren)  waren  schon 
zu  Hanse  gekommen,  als  sie  das  Aufgebot  erreichte.  Galxa  kam  zuerst 
78b  ohne  Waffen  um  sich  nach  der  Zeit  des  Ausmarsches  zu  erkundigen;  als 
er  den  Propheten  schon  in  voller  RSstung  sah,  lief  er  geschwinde  zu 
Hause  und  waffnete  sich,  obwohl  er  neun  Wunden  hatte.  Als  er  zurück- 
kam, fragte  ihn  M.,  wo  nach  seiner  Ansicht  die  Feinde  jetzt  Avohl  seien. 
Er  meinte,  in  alSajjäla;  das  war  auch  M.'s  Vermutung..  M.  versicherte 
ihm,  dass  die  Mekkaner  nie  wieder  einen  ähnlichen  Vorteil  wie  bei  Uxud 
über  sie  davon  tragen  würden, 

M.  schickte  drei  Aslamiten  voraus,  Salie  und  Nu'män,  die  Söhne 
Sufjan's  b.  Xalid  b.  'Auf  b.  Därim  von  den  Banu  Sahm,  und  einen 
dritten,  dessen  Name  unbekannt  ist,  von  den  Banu  'Uvair.  Letzterer 
blieb  zurück,  die  beiden  Brüder  liefen  voraus.  Dabei  riss  dem  einen 
der  Schuhriemen,  da  stiess  er  dem  andern  vor  die  Brust,  dass  er  auf 
den  Rücken  fiel,  und  nahm  dann  dessen  Schuh.  Sie  trafen  die  Feinde 
in  Xamrcä  alAsad  bei  einer  lärmenden  Versammlung,  wurden  aber  beide 
ertappt  und  getötet.  Die  beiden  Leichen  wurden  hernach  von  M.  zu- 
sammen begraben.  Ihn  'Abbas  zeigte  ihr  Grab  als  das  der  beiden  Ge- 
sellen (alQarinäni). 

M.  schlug  in  Xamrä  alAsad  Lager.  Der  Proviant  bestand,  nach 
Gabir  b.  'Abdallah,  grösstenteils  aus  Datteln,  doch  wurden  auch  täglich 
zwei  oder  drei  Kamele  geschlachtet  —  die  Datteln  sowohl  als  die  Schlacht- 
tiere lieferte  Sa'd  b.  'Ubada.  Auf  M.'s  Befehl  musste  jedermann  des 
Tages  Holz  sammeln  und  des  Nachts  ein  Feuer  machen,  es  brannten 
immer  500  Feuer,  die  von  fern  her  sichtbar  waren  und  die  Kunde  von 
der  Verfolgung  der  Mekkaner  durch  M.  überall  hin  trugen. 

Der  Xuza'it  Ma'bad  —  die  Xuza'iten  waren  damals  zwar  noch  Heiden, 
•  standen  aber  in  fi-euridlichem  Verhältnis  zu  den  Muslimen  —  kam  zu 
M.  und  sprach  sein  Bedauern  über  den  Unfall  aus.  Dann  reiste  er  eilig 
weiter  nnd  traf  die  Mekkaner  in  alRauxä;  unzufrieden  mit  ihrem  halben 
Erfolg  waren  sie  drauf  und  dran  noch  einmal  umzukehren.  Von  ihnen 
nach  den  Muslimen  befragt,  sagte  er:  sie  sind  hinter  mir,  und  es  sind 
auch  die  dabei,  die  bei  Uxud  nicht  mitgekämpft  haben,  sie  sind  rache- 
entbrannt gegen  euch  und  haben  sich  das  Wort  gegeben  nicht  umzu- 
keiircn  bis  sie  euch  erreicht  haben ;  ilir  werdet  gewiss  die  Stirnmähnen 
ihrer  Pferde  sehen,  ehe  ihr  von  hier  aufbrecht.  Schon  vorher  hatte  Cafvan 
den  Qurasliiten  geraten,  mit  ihrem  Siege  sich  zu  begnügen,  und  ihn  nicht 
wieder  aufs  Spiel  zu  setzen ;  nun  wurde  ihnen  so  angst  und  bange,  dass  sie 
sich  eilig  aus  dem  Staube  machten.  Unterwegs  begegneten  ihnen  einige 
'Abdalqais,  die  nach  IMedina  wollten;  Abu  Sufjan  versprach  ihre  Kamele 
in  'Uqäoh    iiiil    RosIiku    zu    behKk'ii,    wenn    sie  in  Mcdina  sagen  würden, 


Qanan  A.  4.  151 

die  Mekkaner  seien  dicht  liinter  ihnen,  willens  den  Kampf  zn  erneuern. 
Die  'Abdakjais  thaten  das  auch,  als  sie  demnäclist  den  Propheten  in 
alXamrä  trafen;  er  vertraute  aber  auf  Gott  (Sur.  3,1G7).  Er  bekam  zu- 
dem durch  Ma'bad  die  Nachricht,  dass  die  Mekkaner  voller  Angst  heim- 
gekehrt seien;  darauf  kehrte  er  auch  selber  zurück  ').  — ■  BII.  588 — 590. 

21. 
Qaean,  A.  4  im  Muxorrara. 

'Umar  b.  'Uliiman  b.  'Abdalraxman  b.  Sa'id  b.  Jarbu'  von  Salama 
b.  'Abdallah  b.  'Umar  b.  Abi  Salama  (und  andere,  aber  die  Hauptsache 
stammt  von  'Umar  von  Salama):  Abu  Salama  war  von  Quba  nach  der 
'Alija  übergesiedelt  und  wohnte  dort  unter  den  Banu  Umajja  b.  Zaid. 
Er  wurde  bei  Uxud  verwundet,  schloss  sich  aber  doch  beim  Zuge  nach 
alXamra  dem  Propheten  an,  den  er,  auf  einem  Esel  reitend,  erreichte, 
als  er  von  al'Acaba  in  den  Vadi  al'Aqiq  herabging.  An  derselben  Stelle 
trennte  er  sich  auf  dem  Heimwege  wieder  von  M.  und  blieb  dann  einen 
Monat  zu  Hause  um  seine  Wunde  zu  curiren,  bis  er  dachte  sie  wäre 
heil.  Am  1.  Muxarram  übertrug  ihm  M.  den  Befehl  über  eine  Schar 
von  150  Mann,  mit  der  er  die  Banu  Asad  überfallen  sollte.  Es  hatte 
nämlich  ein  Mann  von  0ajjl,  der  zum  Besuch  bei  einem  Verwandten  in 
Medina  war,  erzählt,  dass  Gulaixa  und  Salama,  die  Söhne  Xuvailid"s,  die 
Asaditeu  zu  einem  Streifzug  gegen  Medina  zu  veranlassen  suchten, 
da  die  Gelegenheit  dazu  jetzt  günstig  sei,  nach  dem  Schlage  der  die 
Muslimen  betroffen  habe.  Qais  b.  alXarith  habe  ihnen  jedoch  von  einem 
so  weiten  und  aussichtslosen  Zuge  dringend  abgerathen,  und  dadurch 
seien  sie  fast  zweifelhaft  gew^orden,  da  sie  sich  noch  nicht  gebunden 
hätten.  Darauf  hin  beschloss  M.  die  Expedition;  der  Mann  von  öajji 
diente  dabei  als  Führer.  Sie  bogen  vom  Hauptwege  ab  und  gingen  neben 
her,  Tag  und  Nacht  reisend  kamen  sie  allen  Nachrichten  zuvor.  Als  sie 
aber  ganz  in  die  Nähe  des  Sammelplatzes  der  Asaditen,  des  Wassers 
von  Qaean,  gelangt  waren,  raubten  sie  einige  weidende  Kamele;  dadurch 
bekamen  die  Feinde  Wind  und  zerstreuten  sich.  Abu  Salama  Hess  sie 
zwar  durch  zwei  Drittel  seines  Heeres  verfolgen,  aber  vergeblich:  nur 
Schafe  und  Kamele  wurden  erbeutet.  Dann  machte  er  sich  auf  den 
Rückweg;    schon    unterwegs    verteilte    er   die    Beute,    nachdem    er   den 

')  329,10.  11  ij5>-Axi^  N^-''  .e^^  deinen  Fuss  oder  deinen  Würfel?  330,9 
v_^!Js^l  ij"-*-^  t^wi'  wie  das  vergangene  Gestern;  eine  vollkommene 
Parallele  zu  Ps.  90,4  (LXX).  Die  Verse,  die  Ma'bad  gemacht  und  recitiert 
haben  soll  (330,1—3  vgl.  fol.  90a),  stehen  vollständiger  bei  BH.  590,4 ff. 
Die  hier  gemeinten  'Abdalqais  wohnten  in  alRauxä,  s.  fol.  99  b. 


152  Qaoau  A.  4. 

Fünften  abgezogen,  auch  einen  Ehrenanteil  für  den  Propheten  ausgesucht 
und  dem  Führer  eine  ihm  zufriedenstellende  Belohnung  gegeben  hatte  i). 

'Umar  b.  'Uthman  von  'Abdalmalik  b.  Tbaid  von  'Abdalraxmän 
u.  s.  w. :  Abu  Salama  war  einige  zehn  Tage  ausgeblieben.  Darnach  brach 
seine  Wunde  am  Oberarm,  die  von  einem  Pfeil  des  Gushamiten  Abu 
Usäraa  herrührte,  wieder  auf,  und  er  starb  daran  am  drittletzten  Gumäda  II. 
Er  ward  von  alJusaira  gewaschen,  zwischen  den  beiden  Hörnern  des 
Brunnen  der  Banu  Umajja ;  alJusaira  hiess  vorher  al'Abir  und  ward  vom 
Propheten  umgenannt.  Darauf  ward  die  Leiche  nach  Medina  getragen 
und  dort  begraben  -). 

'Umar  b.  Abi  Salama  erzählt:  nachdem  meine  Mutter  4  Monate  und 
10  Tage  gewartet  hatte,  nahm  sie  M.  zur  Frau  und  vollzog  die  Ehe  in  den 
letzten  Tagen  des  Shav\'al.  Sie  pflegte  zu  sagen:  es  schadet  nichts,  im 
Shavval  zu  heiraten;  der  Prophet  hat  die  Ehe  mit  mir  im  Shavval 
geschlossen  und  im  Shavval  vollzogen.  Sie  starb  im  Dhu-lQa'da  des 
Jahres  59. 

Vakidi  trug  dem  'Umar  b.  'Uthman  die  Erzählung  über  den  Zug 
Abu  Salama's  vor;  er  erkannte  sie  im  Allgemeinen  an  und  fügte  hinzu, 
der  Mann  von  Oajji  habe  alValid  b.  Zuhair  b.  Oarif  geheissen,  seine  in 
Medina  verheiratete  Nichte  Zainab ,  deren  Mann  Oulaib  b.  'Umair.  Er 
sagte  weiter,  es  sei,  nach  dem  Ueberfall  eines  Truppes  der  Asaditen,  zu 
einem  allgemeinen  Zusammenstoss  zwischen  ihnen  und  den  Muslimen 
gekommen,  und  darnach  haben  sie  sich  zerstreut.  Dann  aber  seien  die 
Asaditen  von  den  Gajjiten  angefallen  und  immerfort  beunruhigt,  bis  der 
Islam  den  Frieden  brachte. 

Abu  Salama  gilt  als  Märtyrer  von  Uxud,  so  gut  wie  Abu  Xalid  al- 
Zurqij  von  Omar  als  Märtyrer  von  alJamäma  anerkannt  wurde,  weil  eine 
Wunde,  die  er  dort  erhalten  hatte,  wieder  aufbrach  und  seinen  Tod  her- 
beiführte. 

Vakidi  trug  ferner  dem  Ja'qub  b.  Muxammad  b.  Abi  Ca'ca'a  diese 
Geschichte  vor;  der  sagte,  ihm  habe  Ajjub  b. 'Abdalraxmän  b.  Abi  Ca'ca'a 
erzählt  wie  folgt : 

Abu  Salama  wollte  die  Feinde  im  Morgengrauen  in  ihrer  Lagerstatt 
am  Wasser  von  Qaean  überraschen,  aber  sie  waren  Avach  geworden  und 
hatten  sich  kampfbereit  gemacht.    Nachdem  Sa'd  b.  Abi  Vaqqäc  einen 

')  332,22  jad'ünahum.  333,4  rajja'nä  —  wir  haben  trainiert.  333,9  mä  lanä 
qibalahura  vitrun.     333,L5  jushakkikahum. 

^)  Vgl.  fol.  65  b.  Sehr  auffällig  ist  die  passivische  Coustruction  mit  be- 
kanntem und  genanntem  Subject  334,20.  'Abir  ist  der  Name  eines  Par- 
füms (Imrualqais  39,5.  59,8  vgl.  "i^y  IQ  Cant.  5,5.  13);  ähnlich  heissen 
lliob's  Töchter  Kassia  und  Schminkbüchse,  um  von  Ketura  zu  schweigen. 


MaTma  A.  4.  153 

Asaditen  und  umgekehrt  ein  Asadit  den  Mas'iid  h.  Urva  erlegt  liatte,  er- 
folgte ein  allgemeiner  Angriff  der  Muslime.  Die  Araber  flohen  und  zer- 
streuten sich;  die  Muslime  gaben  die  Verfolgung  auf  und  machten  sich  «ob 
auf  den  Heimweg,  nachdem  sie  ihre  Toten  begraben  und  von  dem  zurück- 
gelassenen Gerät  der  Feinde  mitgenommen  hatten  was  nicht  zu  schwer 
war;  Frauen  und  Kinder  befanden  sich  nicht  im  Lager.  Als  sie  eine 
Nachtreise  weit  von  dem  Wasser  ab  waren,  verfehlten  sie  den  Weg,  hatten 
aber  dadurch  Gelegenheit,  noch  einige  Kamele  und  Hirten  zu  erbeuten. 
Hm  Abi  Sabra  von  alXarith  b.  alFucail  von  Sa'd  b.  Abi  Vaqqäc: 
der  Führer,  den  wir  mieteten,  als  wir  uns  verirrt  hatten,  erbot  sich  uns 
zu  Kamelen  zu  bringen,  die  wir  rauben  konnten;  er  bekam  dafür  den 
fünften  Teil  der  Beute.  —  BH.  975. 

22. 
Bi'r  Ma'iina,  A.  4  im  Cafar. 

Muxammad  b,  'Abdallah,  und  'Abdallah  b.  'Abdal'aziz,  und  Ma'mar 
b.  Räshid,  und  Aflax  b.  Sa'id,  und  n)n  Abi  Sabra,  und  Abu  Ma'shar,  und 
'Abdallah  b.  Ga'far  und  Andere :  'Amir  b.  Malik  b.  Ga'far  Abu  IBarä,  der 
Lanzenspieler  (mulä'ib  al'asinna)  brachte  dem  Propheten  zwei  Pferde  und 
zwei  Reitkamele  zum  Geschenk;  der  aber  erklärte,  von  einem  Heiden 
nichts  annehmen  zu  können,  und  trug  ihm  den  Islam  an.  Jener  war  zwar 
nicht  abgeneigt,  wollte  aber  nur  in  Gemeinschaft  mit  seinem  Volk  über- 
treten, und  forderte  M.  auf,  Glaubensboteu  dorthin  zu  senden,  für  deren 
Sicherheit  im  Nagd  er  sich  verbürgte,  indem  er  erklärte,  er  wollte  der 
dortigen  Bevölkerung  gegenüber  ihr  Patron  (gär)  sein.  Es  waren  aber 
70  medinische  Jünglinge,  die  Leser  (qurrä)  genannt,  welche  Abends  bei 
Medina  zusammenkamen  und  lernten  und  beteten,  gegen  Morgen  aber 
Trinkwasser  und  Holz  zu  den  Hütten  der  Frauen  M.'s  brachten:  ihre 
Familien  dachten  dann,  sie  seien  in  der  Moschee,  und  die  Leute  in  der 
Moschee  dachten,  sie  seien  zu  Hause.  Diese  sandte  der  Prophet  aus;  es 
waren  nach  Abu  Sa'id  siebzig,  wahrscheinlich  aber  nur  vierzig  Mann  '). 
M.  gab  ihnen  ein  Schreiben  mit  und  setzte  ihnen  alMundhir  b.  'Amr  al- 
Sa'idij  vor.  Nach  (Muc'ab  b.  Thabit  von  Abu  lAsvad  von)  Urva  hatten 
sie  zum  Führer  einen  Sulamiten  Namens  alMueälib.  Beim  Brunnen  Ma'üna, 
in  dem  gemeinschaftlichen  Grenzgebiet  der  Bann  'Amir  und  Banu  Sulaim, 
machten  sie  Halt,  Hessen  ihre  Kamele  unter  der  Obhut  von  alXarith  b. 
alCimma  und  'Amr  b.  Umajja  weiden  und  schickten  Xaräm  b.  Älilxan  mit 
dem  Briefe  des  Propheten  voraus,  an  'Amir  b.  alGufail.     Dieser  aber  las 

')  Nach  Anas  b.  Malik  siebzig  341,8  f.  Abu  Sa'id  sagte,  von  den  Medinern 
seien  immer  siebzig  gefallen,  am  Tage  von  Uxud  und  von  Bi'r  Ma'una 
und  von  alJamäma  und  von  Gisr  Abi  Ubaid  341,9  ff. 


154  Ma'üna  A.  4. 

den  Brief  gar  nicht,  sondern  schlug  den  Boten  tot,  und  da  er  überzeugt 
war,  dass  jener  nicht  allein  gekommen  sei,  bot  er  die  'Amiriten  zum  Kampf 
gegen  die  Uelirigen  auf.  Diese  respektierten  aber  den  Schutz  (givär)  des 
si  a  Abu  Barä  und  wollten  nicht ').  Darauf  wandte  er  sich  an  die  sulamiti- 
schen  Geschlechter  'Ucajja  und  Ri'l,  die  waren  bereit  ihm  zu  folgen.  Der 
Spur  des  ermordeten  Xaräm  nachgehend,  kamen  sie")  zum  Lager  der 
Muslime  und  machten  sie  alle  nieder,  bis  auf  den  Anführer  alMundhir  b. 
'Amr.  Dem  boten  sie  Pardon  (Aman)  an;  er  nahm  ihn  aber  nur  an  bis 
zu  der  Stelle,  wo  Xaram  erschlagen  war;  dort  angelangt,  kämpfte  er  bis 
er  fieP).  Nun  waren  noch  die  beiden  Hüter  der  Kamele  übrig.  Durch 
das  Kreisen  der  Raubvögel  über  Bi'r  Ma'una  argwöhnisch  gemacht,  über- 
blickten sie  von  einem  Hügel  aus  was  geschehen  war.  'Amr  b.  Umajja 
wollte  zurück  zu  M.,  aber  alXarith  b.  alCimma  hielt  ihn  da  und  ging  den 
Feinden  entgegen.  Nachdem  er  zwei  von  ihnen  getötet,  ward  er,  samt 
dem  Anderen,  gefangen  genommen,  und  dann  auf  seine  Bitte  an  die  Stelle 
geführt,  wo  alMundhir  und  Xaräm  erschlagen  waren.  Dort  losgelassen, 
erneuerte  er  den  Kampf  und  tötete  abermals  zwei  von  den  Feinden,  bis 
er  endlich  von  Lanzen  gespickt  erlag.  Zu  'Amr  b.  Umajja  sagte  'Amir 
b.  Oufail:  meine  Mutter  hat  einen  Sklaven  frei  zu  lassen  gelobt,  du  bist 
frei,  damit  sie  quitt  sei.  Mit  diesen  Worten  schnitt  er  ihm  das  Stirnhaar 
ab.  Weiter  fragte  er  ihn  nach  Namen  und  Herkunft  der  Getöteten,  und 
ob  sie  es  alle  seien.  'Amr  vermisste  einen,  einen  Freigelassenen  Abu- 
bekr's  namens  'Amir  b.  Fuhaira.  Es  stellte  sich  heraus,  dass  dies  der- 
jenige war.  der,  durch  einen  Lanzenstich  getötet,  vor  den  sehenden  Augen 
seiner  Mörder  zum  Himmel  fuhr. 

Gabbär  b.  Salmä,  von  den  Bann  Kiläb,  erzählt:  ich  erstach  ihn, 
darauf  hörte  ich  ihn  sagen:  ich  habe  gewonnen;  ich  verstand  das  nicht. 
Hinterher  sagte  mir  alCaxxäk  b.  Sufjan  alKilabij,  er  habe  das  Paradies 
gemeint,  und  trug  mir  den  Islam  an,  den  ich  auch  annahm,  bewogen  durch 
das  was  ich  beim  Tode  Ihn  Fuhaira's  erlebt  hatte,  durch  seine  Himmel- 
fahrt. AlCaxxak  gab  dem  Propheten  schriftlich  Nachricht  über  meine  Be- 
kehrung und  über  mein  Erlebnis  mit  Ihn  Fuhaira;  M.  äusserte:  die  Engel 
haben  seinen  Leib  bestattet  und  ihm  ist  im  obersten  Himmel  Wohnung 
bereitet  ■*). 

')  lan  juxfara  338,21.  342,8  vgl.  BU.  275,3.  10.  292,4.  290,1.  442,7.  650,10. 

'^)  „Die  'Amiritcn"  339,4.  Der  Widerspruch  geht  eher  auf  venschiedene  Tra- 
dition als  auf  schriftstellerische  Nachlässigkeit  zurück. 

^)  Ich  vermute  ry^'^  339,7  für  ry^*-  M.  sagte  von  ilnn  cjj..*^  ,  ix^l 
339,10  =  er  lief  gestreckt  in  den  Tod. 

■•)  Nach  tlieser  Erzähluuff  ist  die  Aousserung  fuztu  (ich  habe  gewonnen) 
der  Ausgang  der  Legende, 


Ma'fma  A.  4.  155 

Als  M.  die  Kunde  von  Bi"r  MaTuia  erhielt  (in  derselben  Xaclit,  wo 
er  das  Unglück  Marthad's  bei  alRagi'  erfuhr),  sagte  er:  das  hat  Abu  Barä  an- 
gerichtet, ich  wollte  nicht.  Beim  Frühgebet  sprach  er  folgenden  Fluch,  nach 
den  Worten  sanii'a  llähu  liman  xaniadahu:  „o  Gott,  zertritt  die  Mucariten, 
nimm  dir  die  Banu  Lixjän  (?)  vor  und  Zi'l)  und  Ki'l  und  Dhakväu 
und  'Ucajja;  o  Gott,  nimm  dir  die  Banu  Lixjän  vor  und  'Acal  und  alQära; 
0  Gott  befreie  alValid  b.  alValid  und  Salama  b.  Ilishäm  und  'Ajjäsh  b. 
Abi  Rabi'a  und  die  Gläubigen,  die  in  Mekka  zurückgehalten  werden,  Gott 
sei  den  Ghifär  gnädig  und  gut  Freund  mit  denAslam!"  Das  wiederholte  8ii> 
er  15  (nach  anderen  40)  Tage,  bis  Sur.  3,123  erschien.  Es  schmerzte  ihn 
nie  etwas  so  wie  der  Mord  der  Märtyrer  von  Bi'r  Ma'una.  Nach  Anas 
wurde  auch  ein  Koranvers  über  sie  offenbart,  der  aber  nachmals  getilgt 
worden  ist '). 

Abu  Barä,  ein  gebrechlicher  Greis,  schickte  dem  Propheten  von  al'Ic 
aus,  durch  seinen  Neffen  Labid  b.  Rabi'a,  ein  Pferd.  Aber  dieser  lehnte 
es  ab.  Ich  hätte  nicht  gedacht,  sagte  Labid,  dass  ein  Mann  von  Mucar 
ein  Geschenk  Abu  Barä"s  zurückweisen  würde!  M.  erwiderte,  wenn  er 
von  irgend  einem  Heiden  etwas  annähme ,  so  thäte  er's  von  Abu  Barä. 
Der  Zweck  der  Sendung  des  Greises  war,  M.  um  Heilung  von  einer  Krank- 
heit zu  bitten;  er  litt  an  Magenkrebs  (dubaila).  M.  spie  auf  einen  Erd- 
kloss :  den  solle  er,  in  Wasser  aufgelöst,  einnehmen.  Er  thats  und  genas. 
Nach  anderen  Hess  er  ihn  an  einen  Beutel  mit  Honig  lecken,  davon  ward 
er  besser.  —  Abu  Barä  war  damals  mit  den  Seinen  unterwegs  ins  Land 
der  Balij,  von  aric  schickte  er  seinen  Sohn  Rabi'a  und  seinen  Neffen 
Labid  mit  Esswaren  an  M.  Auf  M.'s  Frage  an  Rabi'a,  wie  er  sich  zu 
seinen  Verwandten ,  den  Mördern  von  Bi'r  Ma'una,  stelle,  antwortete  er, 
er  haue  das  Verwandtschaftsband  durch  mit  einem  Schwertstreich  oder 
einem  Lanzenstiche.  Zurückgekommen  erzählte  er  die  Geschichte  seinem 
alten  Vater,  für  den  es  eine  schwere  Kränkung  war,  dass  seines  Bruders 
Sohn  ('Amir  b.  Gufail)  seinen  Schutz  (givär)  nicht  respectiert  hatte.  — 
Als  sie  an  ihrem  Ziel  alHadm,  einem  Wasser  der  Balij,  angekommen 
waren ,  stieg  Rabi'a  zu  Pferd ,  um  gegen  'Amir  zu  reiten.  Er  traf  ihn 
auf  einem  Kamel  und  versetzte  ihm  einen  Lanzenstich.  Der  Verwundete 
aber  rief  aus:  es  hat  mir  nichts  geschadet,  es  hat  mir  nichts  geschadet! 
Darauf  kündigte  ihm  Rabi'a  die  Verwandtschaft  mit  Abu  Barä.  Jener 
sagte,  er  verzeihe  seinem  Oheim  diese  Handlungsweise. 

M.  betete:  o  Gott,  leite  die  Banu  'Amir  auf  den  rechten  Weg,  aber 
räche  meine  Schutzbefohlenen'-')  an  'Amir  b.  Bufail. 

')  Nöldeke,  Geschichte  des  Qorans  S.  184. 

^)  Xufrati   eigentlich:    meinen   (verletzten)  Schutz.     Da  indessen   ealaba 
mit  Akkus.  (342,14)  die  Bedeutung  rächen  nicht  hat,  so  heisst  hier  viel- 


156  Ma'üna  A.  4. 

'Amr  b.  Umajja,  der  einzige  Verschontgebliebene ,  legte  den  "Weg 
nach  Medina  zu  Fuss  in  vier  Tagen  zurück.  Im  oberen  Teil  des  Vadi 
Qanät  traf  er  zwei  Kilabiten,  wartete  bis  sie  Mittags  schliefen,  und  schlug 
sie  alsdann  tot  zur  Rache  für  seine  gemordeten  Gefährten.  In  Medina 
angekommen  brachte  er  dem  Propheten  die  Unglücksnachricht;  und  fügte 
hinzu,  dass  er  zur  Rache  die  beiden  'Amiriten  erschlagen  habe.  Damit 
hatte  er  aber  niclits  gebessert,  denn  diese  beiden  Männer  waren  bei  M. 
gewesen,  und  von  ihm  bekleidet  und  unter  seinen  Schutz  genommen. 
M.  sah  sich  veranlasst,  dem  'Amir  b.  Gufail  das  Blutgeld  für  sie  zu  be- 
zahlen ').  —  Nach  einer  unglaubwürdigen  Nachricht  soll  auch  Sa'd  b. 
Abi  Vaqqac  unter  den  Glaubensboteh  vor  Bi'r  Ma'una  gewesen  und  bei 
seiner  Rückkehr  von  M.  mit  den  Worten  empfangen  sein:  du  kommst 
jedesmal  allein  wieder  zu  mir. 

Muc'ab  von  Abu  lAsvad  von  'Urva:  Urva  b.  alCalt,  der  ein  Sulamit 
war  und  mit  'Amir  in  Freundschaft  stand,  sollte  Pardon  haben,  wollte 
82a  ihn  aber  nicht  annehmen,  sondern  das  Schicksal  seiner  Genossen  teilen.  — 
Seinen  Abschiedsgruss  an  M.  soll  Gabriel  überbracht  haben. 

Ka'b  b.  Zaid  b.  Qais  raffte  sich  noch  auf  unter  den  Gefallenen, 
kehrte  zurück  und  fiel  im  Grabenkriege.  Als  Gefallene  werden  genannt 
drei  Emigranten:  'Amir  b.  Fuhaira,  alXakam  b.  Kaisän,  Näfi'  b.  Budail 
b.  Varqä  (getötet  von  Anas  b.  'Abbäs  alSulamij  zur  Rache  für  Gu'aima 
b.  'Adij,  der  bei  Badr  fiel)-);  dreizehn  Mediner:  alMnndhir  b.  'Amr,  Mu'adh 
b.  Mä'ic  (Zuraiq),  Xaräm  und  Sulaimän  hb.  Milxän  (alNaggär),  alXarith 
b.  alCimma  und  Sahl  b.  'Arair  b.  Sa'd  und  alGufail  b.  Sa'd  ('Amr  b. 
Mabdhul),  Anas  b.  Mu'avija  und  Abu  Shaix  Ubaij  b.  Thabit  ('Amr  b. 
Malik).  'Aeijja  b.  'Abd'amr  (Dinar  b.  alNaggär),  'Urva  b.  alCalt  (Xalif 
der  'Amr  b.  Auf),  Malik  und  Sufjan  bb.  Thabit  (alNablt)  =>).  —  BH.  648  ff. 

23. 

AlRagl',  A.  4  im  Cafar. 

Musa  b.  Ja'qub  von  Abu  lAsvad  von  'Urva:  die  Genossen  von  al- 
Ragi'  waren  von  M.  ausgesandt  um  ihm  Nachrichten  über  die  Qurashiten 

leicht  xufra  Sühne,  wie  xaffara  Sühne  geben  Div.  lludhail  3,20  (vgl, 
die  Variante  zu  38,9,  dagegen  38,5  =  Schutz  gewähren).  In  der  theolo- 
gischen Sprache  wird   dafür    kaffara  gebraucht,   aber  das  ist  Hebräisch. 

')  ausführlicher  wiederholt  354,4 ff.  fol.  84a. b. 

'-')  lauter  Freigelassene  und  Xalifc,  wie  denn  diese  üherhaupt  bei  den  raek- 
kanischen  Emigranten  überwogen. 

^)  Die  folgenden  Verse  stehen  bei  BH.  651,13f.  und  651, lOf.;  nur  das  letzte 
Paar  fehlt.  Das  bei  Vakidi  nur  nach  dem  Stichwort  saxxan  ghaira 
nazri  angeführte  Lied  Xassan's  344,19  findet  sich  bei  BIl.  651,16 ff. 


AlRag-r  A.  4.  J57 

zu  bringen,  sie  gingen  die  Nagdstrasse,  l)is  sie  in  alKagi'  den  Bann   l.ix- 
jän  in  die  Hände  fielen. 

Muxammad  b.  'Abdallali,  und  Ma'mar  b.  Kasliid,  und  'Abdalraxinan 
b.  'Abdal'aziz,  und  'Abdallab  b.  Ga'far,  und  Muxamniad  1).  Calix ,  und 
Muxammad  b.  Jaxja  b.  Salil  b.  Abi  Xatlima,  und  Mu'adb  b.  Muxammad, 
und  Andere:  nach  der  Ermordung  Sufjan"s  b.  Xalid  alHudbaliJ')  ver- 
sprachen die  Banu  Lixjän  den  'Acal  und  alQära  eine  Anzahl  Kamele, 
wenn  sie  zu  M.  gingen  und  iliu  zur  Absendung  von  Glaubensboten  an 
sie  veranlassten.  „Wir  wollen  dann  den  Mörder  Siifjan's  töten ,  die 
Uebrigen  aber  den  Mekkanern  überantworten,  damit  sie  an  ihnen  ihre 
Rache  kühlen."  Also  kamen  Abgesandte  aus  den  'Acal  und  alQära  — 
zweien  zu  Xuzaima  sich  rechnenden  Stämmen  -)  —  zu  M. ,  und  der  gab 
ihnen  sieben  (nach  anderen  zehn)  Männer  mit,  die  sie  im  Koran  und  im  82i> 
Recht  unterweisen  sollten ,  Marthad  b.  Abi  Marthad  alGhanavij,  Xalid  b. 
Abi  IBukair,  'Abdallah  b.  Gariq  alBalavij  und  sein  Bruder  von  Mutters 
Seite  Mu'attib  b.  'Ubaid,  Xalife  der  Banu  Ohafar,  Xul)aib  b.  'Adij  von 
den  Balxarith,  Zaid  b.  alDathana  von  den  Bajaca,  'Acim  b.  Tliabit  b. 
Abi  lAqlax.  Der  Erstgenannte  war  der  Vorgesetzte ,  nach  anderen  der 
Letztgenannte.  Als  sie  nun  in  alRagi'  waren,  einem  Wasser  der  Hudhail 
bei  alHadda,  entfernten  sich  die  Abgesandten  um  die  Lixjaniten  herbei- 
zurufen, und  plötzlich  sahen  sich  die  Muslime  von  100  Pfeilschützen  um- 
zingelt. Sie  entblössten  die  Schwerter  zum  Kampf,  jene  schwuren  ihnen 
indessen  zu,  dass  sie  sie  nicht  töten,  sondern  nur  in  Mekka  verkaufen 
wollten,  um  Geld  zu  verdienen.  Drei  Hessen  sich  darauf  liin  gefangen 
nehmen,  die  anderen  wollten  sich  nicht  ergeben.  'Acim  b.  Thabit,  zum 
Schwert  greifend,  nachdem  seine  Pfeile  verschossen  und  seine  Lanze  zer- 
brochen war,  betete:  „o  Gott  ich  habe  deinen  Glauben  verteidigt  heute 
früh,  so  verteidige  du  mein  Fleisch  heute  späf  —  die  Leichen  wurden 
nämlich  ausgezogen.  Dann  zerbrach  er  die  Scheide  nnd  stürzte  sich  in 
die  Feinde.  Nachdem  er  einen  Mann  getötet  und  zwei  verwundet  hatte, 
brach  er  unter  den  Lanzenstichen  zusammen^).  Es  hatte  aber  Suläfa 
bint  Sa'd  b.  alShuhaid,  welche  hei  Uxud  ihren  Mann  und  vier  Söhne  ver- 
loren hatte,  gelobt,  aus  der  Hirnschale  'Acim's  Wein  zu  trinken  —  zwei 
ihrer  Söhne  hatte   er  nämlich   erschlagen   (s.  fol.  54  a)   —   und   dem  der 

1)  No.  32,  Anno  5  oder  6. 

')  vielleicht  ist  vor  ilä  345,16  ausgefallen  jantasibäni;  doch  s.  S.  89  1). 

3)  Die  Verse  346,15ff.  s.  bei  BH.  639,3ff.  (vgl.  Gauh.  11  211,13);  die  Verse 
347,3 f.  bei  BH.  639,10.  Der  Vers  347,4  hat  zwei  Silben  zu  viel,  ebenso 
wie  347,3  der  erste  Vers  —  wo  BH.  das  ana  auslässt  um  des  Metrums 
willen,  aber  schwerlich  mit  Recht.  Auch  in  346,15  wird  im  zweiten  Glied 
des  ersten  Verses  (•>  n  i»  -  oder  «»  <»  — )  gegen  die  Regel  Verstössen. 


158  AlRajji'  A.  4. 

sie  ilir  brächte  100  Kamele  ausgesetzt.  Die  Lixjauiten  wollten  ihm  also 
den  Kopf  abschneiden,  aber  Gott  sandte  einen  Bienenschwarm,  die  Leiche 
zu  beschirmen.  Sie  warteten,  bis  er  Nachts  abgezogen  sein  würde,  aber 
Gott  sandte  die  Regenfluth,  welche  die  Leiche  an  einen  unzugänglichen 
Ort  schwemmte.  Omar  sagte  von  'Acim:  Gott  hat  ihn  im  Tode  bewahrt, 
dass  sie  ihn  nicht  berühren  konnten,  wie  er  sich  im  Leben  gewahrt  hat, 
mit  ihnen  in  Berührung  zu  kommen.  'Acim  hatte  nämlich  ein  dahin 
gehendes  Gelübde  gethan.  Marthad,  Xalid  und  Mu'attib  fielen  eben- 
es a  falls.  Die  anderen  wurden  mit  ihren  Bogensehnen  gebunden  und  fort- 
geführt; in  Marr  alOhahran  aber  streifte  'Abdallah  die  Bande  ab  und  griff 
zum  Schwerte');  sie  wichen  ihm  aber  aus  und  warfen  ihn  mit  Steinen 
tot;  sein  Grab  ist  dort  in  Marr.  Xubaib  und  Zaid  wurden  nach  Mekka 
gebracht,  in  einem  lieiligen  Monate^)  und  dort  verkauft,  ersterer  für 
80  Dinar  (oder  50  Kamele)  an  Xugair  b.  Abi  Ukäb  (nach  anderen  an 
Bint  alXarith  b.  'Amir  b.  Naufal  für  100  Kamele),  der  seinen  bei  Badr 
gefallenen  Bruder  alXarith  b.  'Amir  an  ihm  rächen  wollte,  letzterer  für 
50  Kamele  an  Cafvan  b.  Umajja  (nach  anderen  an  eine  Mehrzahl  von 
Mekkanern),  der  ihn  für  seinen  Vater  töten  wollte.  Zaid  b.  alDathana 
wurde  bei  Leuten  von  Gumax  (nach  anderen  bei  Nuseäs  dem  Knechte 
Cafvan's)  detinirt,  Xubaib  im  Hause  der  Mävija. 

Diese,  später  eine  gute  Muslimin,  pflegte  zu  erzählen:  durch  die 
Angelritze  ^)  beobachtete  ich  ihn  in  seinen  Fesseln,  er  hatte  Trauben  wie 
ein  Mannskopf  gross  in  der  Hand,  w^ährend  es  sonst  keine  Beere  im 
Lande  gab;  das  war  himmlische  Speise.  Die  Nacht  brachte  er  mit 
Koransingen  zu,  so  dass  die  "Weiber  [gerührt  anfingen  zu  weinen.  Ich 
fragte,  ob  er  etwas  wünsche,  er  bat  mich  ihn  mit  Trinkwasser  zu  ver- 
sorgen und  ihm  kein  Götzenopferfleisch  zu  bringen,  und  wenn  er  getötet 
werden  solle,  es  ilim  zu  sagen.  Als  nun  nach  Ablauf  der  heiligen 
Monate  seine  Hinrichtung  statt  finden  sollte  und  ich  ihm  das  ankündigte, 
bat  er  um  ein  Messer,  um  seinen  Leib  zu  scheeren.  Ich  schickte  es  ihm 
durch  meinen  Sohn  AbuXusain;  als  der  es  ihm  gab,  sagte  er  im  Scherz: 
du  bist  wahrhaftig  verwegen,  fürchtete  denn  deine  Mutter  nicht  Verrat 
von  mir,-  da  ihr  mich  doch  hinrichten  wollt?  Ich  hörte  die  "Worte  — 
der  Gedanke,  dass  er  meinen  Sohn  töten  könne,  war  mir  auch  schon 
gekommen  —  und  rief  ihm  erschrocken  zu,  ich  versehe  mich  zu  ihm 
keiner  solchen  Treulosigkeit.  Nein,  sagte  er,  wir  halten  in  unserer  Re- 
ligion den  Verrat  für  nicht  erlaubt. 

')  Seine  Worte:    ^dies   ist  der  Anfang  des  Verrats"  347,21   iiiiben  keine  er- 
kennbare Beziehung.     Vgl.  3ö;),9ff. 

'0  nach  der  Angabe  348,10,  die  jedoch  wohl  Glosse  ist.  im   I>hii-l(,>.r(ln.. 

•■*)  .xo  348,15  vgl.  Prov.  2(),13:   die  Thür  dreht  sich  auf  ilucin  ~^i\j*. 


AlRagi'  A.  4.  159 

Xubaib  wurde,  zusammen  mit  Zaid,  zum  Tode  hinausgefülirt.  Es 
folgte  ein  grosser  Ilaufe  von  Weibern,  Kindern  und  Sklaven,  aber  aiicb 
viele  Männer,  entweder  von  der  Pflicbt  der  Blutrache,  oder  bloss  von 
Hass  gegen  den  Islam  getrieben.  Tu  alTauMm  angelangt,  gruben  sie 
einen  Pfald  ein  um  ilni  daran  zu  binden,  erlaubten  ihm  jedoch  vorher 
das  Gebet  zu  verrichten  —  er  war  nach  Abu  Iluraira  der  Anfänger  der 
Sitte,  vor  der  Hinrichtung  das  Gebet  zu  verrichten.  Nachdem  er  es  mit 
ziemlicher  Schnelligkeit  beendet  hatte,  damit  sie  nicht  glauben  sollten, 
ihm  graue  vor  dem  Tode,  sprach  er:  o  Gott,  zähle  sie  genau  und  töte 
jeden  einzeln  und  vergiss  keinen ! 

Mu'avija  b.  Abi  Sufjän  ward,  bei  diesem  Fluch,  von  seinem  Vater 
zur  Erde  geduckt,  und  zwar  so  heftig,  dass  er  auf  den  Steiss  fiel  und  ^^ '' 
eine  Zeit  lang  Schmerzen  hatte.  Xuvaieib  b.  'AbdaFuzza  steckte  sich 
die  Finger  in  die  Ohren  und  lief  fort,  um  den  Fluch  nicht  zu  hören. 
Xaklm  b.  Xizäm  verkroch  sich  in  einem  Gebüsch,  aus  Furcht  vor  dem 
Fluch.  Gubair  b.  MueMm  versteckte  sich  mit  andern  und  wagte  nicht  her- 
vorzukommen. AlXarith  b.  alBarcä  sagte:  er  hätte  nicht  geglaubt,  dass 
der  Fluch  an  irgend  einen  von  ihnen  vorübergehen  würde.  Nach  ('Ab- 
dallah b.  Ga'far  von)  'Uthman  b.  Muxammad  alAxnasij  fragte  Omar  den 
Statthalter  von  Hirns .  Sa'id  b.  'Amir  b.  Xidhjain  alGumaxij ,  bei  dessen 
Anwesenheit  in  Medina,  nach  Ohnmachtsanfällen  die  er  öfter  in  Gesellschaft 
bekam.  Jener  sagte,  er  werde  ohnmächtig,  so  bald  er  in  Gesellschaft  an 
den  Fluch  Xubaibs  denke,  dessen  Hinrichtung  er  mit  angesehen  habe; 
er  stieg  dadurch  in  Omar"s  Gunst.  'Urva  hörte  von  Naufal  b.  Mu'avija 
alDuilij,  er  habe  sich  bei  dem  Fluche  Xubaibs  platt  auf  die  Erde  ge- 
w^orfen,  einen  ganzen  Monat  hinterher  sei  in  Mekka  von  nichts  Anderem 
die  Rede  gewesen. 

Xubaib  ward  dann  an  den  Pfahl  gebunden,  mit  dem  Gesicht  nach 
Medina,  von  der  Qibla  abgewendet.  Eine  letzte  Aufforderung  sich  vom 
Islam  los  zu  sagen,  lehnte  er  entschieden  ab ;  auf  die  Frage  ob  er  wünsche, 
dass  Muhammed  an  seiner  Stelle  und  er  selber  zu  Hause  sei,  antwortete  er, 
er  wünsche  nicht  einmal  dass  M.  seinetwegen  von  einem  Dorn  gestochen 
werde.  Darauf  trug  er  noch  Gott  selber  einen  letzten  Gruss  an  M.  auf, 
den  nach  Usäma  b.  Zaid  der  Engel  Gabriel  ausrichtete.  Die  Mekkaner 
aber  riefen  die  anwesenden  Söhne  ihrer  bei  Badr  gefallenen  Landsleute 
und  gaben  ihnen  Lanzen  in  die  Hand,  um  den  Tod  ihrer  Väter  zu  rächen. 
Sie  stiessen  aber  nicht  kräftig,  es  gelang  ihm  Avährenddem  sich  nach 
der  Qibla  herumzudrehen.  —  Diejenigen,  die  zur  Hinrichtung  Xubaib"s 
gedrängt  hatten,  waren  Tkrima  "und  Sa'id  b.  'Abdallah  b.  Qais  und  alAxnas 
und  'übaida  b.  Xakim  alSulamij.  —  'üt^ba  b.  alXarith  b.  'Amir,  für  den 
Xubaib   eigentlich   angekauft   war,    damit    er   ihn   zur    Rache   für    seinen 


160  AlRagi'  A.  4. 

Vater  töte,  pflegte  zu  erzählen:  ich  war  damals  noch  ein  kleiner  Knabe, 
81a  aber  Abu  Maisara  b.  'Auf  b.  alSabbäq,  der  'Abdarit,  gab  mir  einen  Speer 
in  die  Hand,  fasste  dann  meine  Hand  und  führte  damit  ein  paar  Stösse, 
dann  lief  er  fort.  Da  schrieen  sie:  o  Abu  Sarfra,  er  hat  ihn  schlecht  ge- 
troffen! Darauf  versetzte  ihm  Abu  Sarira  einen  Stich,  der  ihm  durch 
den  Rücken  ging;  trotzdem  setzte  er  noch  eine  Weile  das  Tauxid  fort.  — 
AlAxnas  pflegte  zu  sagen:  hätte  er  den  Gedanken  an  M.  irgendwann 
fahren  lassen,  so  hätte  er  es  in  dieser  Lage  gethan;  aber  nie  hat  ein 
Kind  so  au  Vater  und  Mutter  gehangen,  wie  M.'s  Genossen  an  ihm. 

Zaid  b.  alDathana  wurde  bei  Cafvän  gefangen  gehalten,  betete  in 
seinen  Fesseln  des  Nachts  und  fastete  bei  Tage.  Die  Speisen,  die  man 
ihm  brachte,  ass  er  nicht,  weil  er  kein  Opferfleisch  anrühren  wollte'). 
Darauf  Hess  ihm  Cafvan,  der  ihn  freundlich  behandelte,  einen  Kübel  voll 
Milch  bringen,  wenn  er  das  Fasten  brach,  davon  trank  er  bis  er  gemartert 
wurde').  Als  er  zusammen  mit  Xubaib  herausgeführt  wurde,  umarmten 
sie  sich  noch  und  ermahnten  sich  zum  Ausharren,  ehe  sie  sich  trennten. 
Mit  Zaid's  Hinrichtung  war  Nuseäs  beauftragt,  der  Knecht  Cafvan"s;  sie 
fand  ebenfalls  in  alTan'im  statt,  unter  denselben  Umständen. 

Auf  Xubaib's  Geschick  beziehen  sich  folgende  Verse  Xassan's:  „hätte 
doch  Xubaib  dem  Sicherheitsversprechen  nicht  getraut,  hätte  er  doch  die 
Leute  besser  gekannt!  verkauft  haben  ihn  Zuhair  b.  alAgharr  und  Gämi', 
beide  längst  geübt  im  Begehen  von  Freveln.  Ihr  habt  ihnen  Schutz  ge- 
währt und  sie  darnach  verraten,  ihr  seid  zu  Räubern  3)  geworden  bei  al- 
Ragi'."  In  einem  anderen  Gedichte  sagt  Xassan:  wäre  'Adij  b.  Mue'im, 
der  Schwestersohn  des  Anas  b.  'Ijäc  alRi'lij  zu  Hause  gewesen,  so  hätte 
Xubaib  nichts  zu  befürchten  gehabt  *).  —  BH.  G38  ff. 

24. 

Banu  INacIr,  A.  4  im  Ral)i'r. 

Muxammad  b.  'Abdallah  und  'Abdallah  b.  Ga'far  und  Muxammad  b. 
84  b  Calix  und  Muxammad  b.  Jaxja  b.  Sahl  und  Ibn  Abi  Xabiba  und  Ma'mar 
b.  Rashid  und  Andere:  um  das  ßlutgeld  für  die  beiden  von  'Amr  b. 
Umajja  getöteten  'Amiriten  zusammenzubringen,  wollte  M.  auch  die  jüdi- 
schen Banu  LXacir  zu  Beiträgen  auffordern,  welche  mit  den  'Amir  ver- 
bündet  waren.      Er  ging   am   Sabbath   mit   einigen  Begleitern  zu    ihnen 

')  Es  scheint  darnach  alles  Fleisch  eiocuXeJSuTov  gewesen  zu  sein. 
*        2)  icji  vermute  mathlubumä  352,20.     min  alqäbila  =  postridie. 

3)  ^-♦.c      ci\    ,-*Ä   (jojjtsL'i    Kxi'w^'l    Gauh.     Nach    Xassan    war    es    also 

Treubruch,  dass  die  Iludlialiten  .sie  nach  Mekka  verkauften;   vgl.  Anm.  1 

auf  S.  158. 
*)  s.  das  öchoiion  zu  BU.  G44,20. 


AlNaöir  A.  4.  161 

heraus,  traf  sie,  nachdem  er  unterwegs  in  der  Moschee  von  Quha  gebetet 
hatte,  in  ihrer  Versammlung  und  trug  ihnen  sein  Anliegen  vor.  Sie  gaben 
ihm  gute  Worte  und  forderten  ihn  auf,  es  sich  einstweilen  bequem  zu 
machen,  bis  sie  ihm  etwas  vorsetzten.  Als  sie  aber  unter  sich  waren, 
um  sich  zu  bereden,  gab  Xujaij  b.  Axoab  den  Rat,  dem  an  eine  Haus- 
mauer gelehnten  Propheten  ein  Paar  Steine  vom  Dache  auf  den  Kopf  zu 
werfen:  mit  seiner  Person  stehe  und  falle  der  Islam.  Saläm  b.  Mishkam 
sprach  zwar  dagegen,  aber  schon  hatte  'Amr  b.  Gixäsh  einen  Stein  bereit, 
als  M. ,  in  Folge  einer  Offenbarung,  sich  plötzlich  entfernte.  Vergeblich 
warteten  seine  Gefährten  auf  ihn,  bis  sie  endlich  auch  weggingen.  Xujaij 
drückte  ihnen  sein  Bedauern  über  M.'s  eiligen  Abschied  aus,  man  habe 
ihm  seine  Bitte  gewähren  und  ihn  bewirten  wollen.  Auf  den  Juden  Ki- 
näna  b.  Curijä  aber  machte  der  Vorgang  solchen  Eindruck,  dass  er  sagte, 
M.  erweise  sich  nach  allen  Anzeichen  als  der  letzte  Prophet,  von  dem 
man  bisher  gehofft  habe,  er  solle  aus  den  Söhnen  Aharon's  hervorgehen. 
Wenn  er  selber  trotzdem  nicht  zum  Islam  übertrete,  so  sei  das  Rücksicht 
auf  seine  Tochter  alSha'thä  (die,  auf  welche  Xassan  Verse  machte),  w'elche 
nicht  wegen  seines  Uebertrittes  gescholten  werden  solle.  Er  sei  gewiss, 
dass  M.  nun  nicht  anders  als  an  der  Spitze  eines  Heeres  wiederkomme 
und  dass  die  Sache  für  die  Nai-ir  ein  schlimmes  Ende  nehme.  Zuletzt 
beschwur  er  sie,  wenn  sie  nun  einmal  den  Islam  nicht  annehmen  wollten, 
dann  wenigstens  mit  ihrer  Habe  auszuwandern,  falls  M.  sie  dazu  auffordere.  85 a 
Das  sagten  sie  ihm  denn  auch  zu,  insonderheit  Xujaij '). 

Als  die  Begleiter  M.'s  zu  ihm  zurückkamen  nach  Medina,  erzählte  er 
ihnen,  er  habe  von  Gott  erfahren,  dass  die  Juden  ihn  verräterisch  hätten 
töten  Avollen.  Dann  sandte  er  alsbald  den  Ausiten  Muxammad  b.  Maslama 
an  die  Nacir  mit  der  Aufforderung,  auszuwandern.  Als  dieser  hinkam, 
erinnerte  er  die  Juden  zunächst  an  ein  Gespräch,  welches  er  bei  einem 
früheren  Besuch  einmal  mit  ihnen  gehabt  hatte.  „Ihr  erbotet  euch  mir 
etwas  zu  essen  zu  geben,  und  auch,  mich  ins  Judentum  aufzunehmen.  Als 
ich  das  letztere  ablehnte,  sagtet  ihr:  dich  hält  nur  das  von  unserer  Re- 
ligion ab,  dass  es  die  Religion  der  Juden  istj  du  scheinst  das  Hanifentum 
vorzuziehen,  von  dem  du  gehört  hast.  Abu  'Amir  freilich  ist  bereits  da- 
mit unzufrieden  und  hat  davon  abgelassen;  aber  es  kommt  der  wahre 
Meister  des  Hanifentums  (cäxibuhä  358,8),  der  heiter  blickende,  der 
Kämpfer,  mit  geröteten  Augen.  Er  kommt  vom  Süden,  reitend  auf  einem 
Kamele,   er  trägt  ein  schlechtes  Gewand  und  begnügt  sich  mit  Brocken, 

')  fidänä  laka  354,21  weicht  von  der  üblichen  Redeweise  ab,  scheint  aber 
doch  zulässig.  Lies  nughaddihi  355,20  (358,3  =  Frühstück  geben);  und 
vainna  fi  kutubina  356,3.  Wie  es  scheint,  bedeutet  'aqqaba  (ta'aqqaba) 
kalämahu  35G,18  er  hatte  Widerworte  gegen  ihn. 

Väkidi,    Muhammod.  1 1 


162  AlNacir  A.  4. 

er  hat  das  Schwert  an  der  Schulter  hängen,  Wunder  aber  thut  er  nicht. 
Der  wird  Entscheid  sprechen,  als  sei  er  von  eurer  eigenen  edelsten  Wurzel ; 
und  es  wird  Raub  und  Blutvergiessen  und  Verstümmelung  in  eurer  Stadt 
sein')."  Die  Juden  gaben  zu,  ihm  das  gesagt  zu  haben,  leugneten  aber, 
dass  die  Beschreibung  auf  M.  passe.  Darauf  entledigte  sich  Muxamniad 
b.  Maslama  seines  Auftrags;  zu  ihrem  sprachlosen  Erstaunen  sagte  er  ihnen, 
was  sie  gegen  den  Propheten  im  Schilde  geführt  hätten,  und  schloss  daran 
den  Befehl,  binnen  10  Tagen,  bei  Todesstrafe,  auszuwandern.  Sie  ant- 
worteten nur:  das  sagt  uns  ein  Ausit!  und  machten  in  den  nächsten  Tagen 
alle  Anstalt  zum  Abzüge*),  indem  sie  ihre  Kamele  von  Dhu-lGazr  holten 
und  andere  von  den  Ashga'lten  dazu  mieteten. 

Während  sie  jedoch  sich  reisefertig  machten,  Hess  ihnen  Ibn  Ubaij 
durch  Suvaid  und  Dä'is  sagen,  sie  sollten  da  bleiben  und  sich  in  ihren 
Burgen  verteidigen,  er  wolle  ihnen  mit  2000  Mann  beistehen,  ihre  Ver- 
bündeten von  Ghaeafän  würden  ebenfalls  Hülfe  schicken,  und  auch  die 
Quraieha  würden  sie  nicht  im  Stich  lassen.  Es  zeigte  sich  freilich,  dass 
die  Letzteren  den  Vertrag  mit  Muhammed  nicht  brechen  wollten;  doch 
Hess  Ibn  Ubaij  nicht  ab,  die  Nacir  zu  bearbeiten,  bis  Xujaij  sich  zum 
Kampfe  entschloss.  Saläm  b.  Mishkam  erklärte  zwar  dem  Beschlüsse 
Xujaij's  sich  fügen  zu  wollen,  um  nicht  das  Ansehen  des  Oberhauptes  zu 
schwächen,  bot  aber  doch  Alles  auf  ihn  davon  abzubringen.  Wie  könne 
man  sich  auf  Ibn  Ubaij  verlassen,  der  doch  die  alten  Bundesgenossen 
seines  Stammes  (der  Xazrag),  die  Qainuqä',  verraten  habe  und  noch  weniger 
den  Nacir  Wort  halten  werde,  die  immer  auf  Seiten  der  Aus  gewesen 
seien,  bis  Muhammed  zwischen  den  feindlichen  Parteien  eingetreten  sei. 
Ibn  Ubaij  wisse  gar  nicht  was  er  wolle,  weder  sei  er  dem  Judentum  noch 
dem  Islam  noch  auch  der  alten  Religion  seines  Volkes  ergeben.  Aber 
Xujaij  Hess  sich  dadurch  nicht  irre  machen.  Es  trat  auch  noch  ein  an- 
derer Jude  gegen  ihn  auf,  Saruk  b.  Abi  IXuqaiq,  und  sagte,  er  sei  ein 
Unglücksmensch,  der  die  Nacir  ins  Verderben  stürze.  Dieser  Saruk  galt 
jedoch  für  nicht  recht  klug  und  wurde  von  seinem  Bruder  durch  Schläge 
zum  Schweigen  gebracht,     , 

')  Die  Schilderung  enthält  Züge  aus  Gen.  49.  Zach.  9  u.  a.  Ich  vermute 
vashigatukum  358,10;   vgl.  Irarualq.  5,4  und   dazu  iu  einem   Gedicht 

— .    > 
bei  alBuxturij  S.  128:   {^-^\    .»^.^     ^-i!    i^^W^    OJJsjts,  nebst  der  ge- 
nealogischen Nutzanwendung  bei  Abulfida  I  14,G. 

-')  aghaddhü  358,20.  Nach  359,19  ff.  sollten  die  Nacir,  welche  die  reichsten 
und  darum  (sowie  als  Aharoniden)  die  angesehensten  Juden  waren,  nicht 
bloss  ihre  bewegliche  Habe,  sondern  auch  ihre  Palmen  behalten  und  alle 
Jahr  kommen  dürfen,  um  die  Datteln  zu  ernten.    Vgl.  8.164  Anm.-2. 


AlNarir  A.  4.  '  163 

Darauf  schickte  Xujaij  seinen  Bruder  Ciudaij  mit  der  Absage  an  den 
Propheten,  und  mit  der  Bitte  um  schleunige  Hülfe  an  Ibn  Ubaij.  Jener  »C"» 
stimmte  sogleich  ein  freudiges  Takhir  an  und  Hess  die  Muslime  zum 
Kampfe  aufrufen;  dieser  aber  sah  ruhig  zu,  dass  sein  Sohn  'Abdallah  sich 
rüstete  um  mit  M.  anszuziehon.  Gudaij  erkannte,  dass  von  ihm  nichts  zu 
hoffen  sei,  und  meldete  das  den  Juden  zurück.  Während  Ibn  Umm 
Maktum  als  stellvertretender  Imam  zurückblieb,  rückte  M.  noch  selbigen 
Tages  aus  und  betete  schon  das  Nachmittagsgebet  im  Gebiete  der  Nacir. 
Diese  standen  auf  ihren  Mauern,  schössen  mit  Pfeilen  und  warfen  mit 
Steinen,  bis  es  dunkel  wurde,  so  dass  die  Muslime  sich  entfernt  hielten. 
Nach  dem  Nachtgebet  ging  M.  mit  zehn  Begleitern  noch  einmal  zurück  und 
brachte  die  Nacht  zu  Hause  zu,  war  aber  schon  beim  Frühgebet  wieder 
im  Gebiet  der  Banu  Xaema.  Dort  wurde  ihm  ein  ledernes  Zelt  —  welches 
Sa'd  b.  Ubada  ihm  verehrt  hatte,  wie  Jaxjä  b.  'AbdaFaziz  berichtet  —  auf- 
geschlagen, zuerst  da  wo  jetzt  die  kleine  Moschee  ist,  dann  aber  weiter  zu- 
rück, wo  jetzt  die  Moschee  von  alFacTx  ist,  weil  das  Zelt  an  der  ersteren 
Stelle  von  einem  Pfeil  des  jüdischen  Schützen')  'Azük  erreicht  war. 

Die  Juden  sahen  sich  von  Ibn  Ubaij  im  Stich  gelassen  (Sur.  59,11. 
12.  16),  Saläm  b.  Mishkam  und  Kinäna  b.  Curija  behielten  Recht  und 
Xujaij  war  verzweifelt-).  Inzwischen  ward  die  Belagerung  Tag  und  Nacht 
fortgesetzt,  Sa'd  b.  'Ubada  versorgte  das  Heer  mit  Datteln.  Eines  Abends 
vermisste  man  Ali,  beim  Nachtgebet  aber  erschien  er  und  warf  den  Kopf 
'Azuk's  dem  Propheten  vor  die  Füsse.  Er  erzählte,  er  habe  dem  Juden 
aufgelauert  und  ihn  getötet,  als  er  Abends  mit  einigen  Anderen  zu  einem 
Ueberfall  der  Muslime  ausgezogen  sei;  die  Anderen  saien  noch  immer  in 
der  Nähe  und  zu  ereilen.  Er  wurde  darauf  mit  zehn  Mann  hinter  ihnen 
hergeschickt  und  kehrte  in  kurzem  mit  den  Köpfen  der  Juden  zurück, 
welche  M.  in  einen  Brunnen  der  Banu  Xaema  werfen  liess. 

Hernach  blieben  die  Juden  in  ihren  Mauern,  M.  aber  legte  nun  Hand 
an  ihre  Palmen.    Abu  Laila  alMäzinij  hieb  die  'Agva  ab,  weil  sie  das  am  sGb 
meisten   schmerzte,   'Abdallah  b.  Saläm  aber  die   Lün,   weil   er  wusste, 
dass  Gott  die  Palmen   dem  Propheten  bescheren  würde  und  darum  die 
besseren  schonen  wollte.    Darauf  bezieht  sich  Sur.  59, 5  ^).    M.  that  den 

')  Ly«L  y^c.\  ^S  Jud.  3,15.  20,16.  Wozu  die  Linkshändigkeit  dem 
Schützen  dient,  habe  ich  nicht  ermitteln  können. 

2)  LLJU:    ^^y^jjS    iU^^JU    ^    fol.  115b.  118a. 

*)  In  der  Erkläning  dieses  Verses  fol.  88a  wird  hinzugefügt:  Die  Juden 
sagten:  als  Muslime  dürftet  ihr  die  Fahnen  nicht  umhauen.  E)arüber  ent- 
stand ein  Streit  unter  den  Muslimen,  welcher  den  Aulass  zu  Sur.  59,5  gab. 

11* 


164  AlNacir  A.  4. 

Ausspruch :  'Agva  und  'Atlq  ')  stammen  aus  dem  Paradies  und  'Agva  hilft 
gegen  Gift.  Als  die  jüdischen  Weiber  sahen  wie  die  Palmen  verwüstet 
wurden,  fingen  sie  an  zu  zetern,  sich  die  Backen  zu  zerschlagen  und  die 
Kleider  zu  zerreissen.  Abu  Rafi'  (Saläm  b.  Abi  IXuqaiq)  verwies  sie  auf 
ihre  Palmen  zu  Xaibar,  die  ihnen  ja  doch  verblieben,  aber  eine  alte  Frau 
meinte ,  mit  denen  würde  es  wohl  auch  nicht  anders  gehen ,  worüber  er 
in  grossen  Zorn  gerieth.  Auf  Anregung  Saläm's  b.  Mishkam  bot  Xujaij 
nun  dem  Propheten  an  auf  seine  früheren  Bedingungen  einzugehen ;  aber 
jetzt  gewährte  dieser  nur  noch  freien  Abzug  mit  der  fahrenden  Habe^), 
jedoch  ohne  die  Waffen.  Einen  oder  zwei  Tage  zögerte  Xujaij  das  an- 
zunehmen, in  dieser  Frist  gingen  Benjamin  b.  'Umair  und  Abu  Sa'd  b. 
Vahb  nachts  zu  den  Muslimen  über. 

Von  M.  veranlasst  liess  Benjamin,  nach  der  Auswanderung  der  Nacir, 
seinen  Schwager  'Amr  b.  Gixäsh  durch  einen  um  10  Dinar  (oder  5  Last 
Datteln)  gedungenen  Qaisiten  ermorden.  Der  Prophet  freute  sich  über 
den  Tod  des  Mannes,  der  ihn  verräterisch  mit  einem  Steinwurf  hatte 
töten  wollen. 

Fünfzehn  Tage  nach  dem  Anfang  der  Belagerung  wanderten  die 
Juden  aus,  mit  Zurücklassung  der  Waffen;  Muxammad  b.  Maslama  be- 
aufsichtigte sie  dabei.  Die  Forderungen,  welche  sie  noch  ausstehen 
hatten,  mussten  sie  schleunig  sicherstellen.  Abu  Räfi'  hatte  an  Usaid 
b.  Xucair  eine  Forderung  von  120  Dinar  in  Jahresfrist,  er  bekam  das 
geliehene  Kapital  heraus  im  Betrage  von  80  Dinar.  Nach  Sur.  59,2  hatten 
die  Juden  während  der  Belagerung  selber  an  der  Zerstörung  ihrer  Häuser 
mitgewirkt,  jetzt  liiden  sie  Balken  und  Schwellen  auf  um  sie  mitzunehmen. 
Der  Prophet  band  dem  Mutterbruder  seiner  späteren  Frau  Cafijja  den 
Sattel  fest.  Nachdem  die  Frauen  und  Kinder  im  Sattel  waren,  zogen  die 
Juden  ab,  600  Kamele  stark;  durch  das  Gebiet  der  Balxarith  und  die 
Gabalijja,  und  weiter  über  die  Brücke  und  den  Betplatz  und  den  Markt, 
durch  die  Reihen  der  zuschauenden  Mediner  hindurch.  M.  sagte:  die 
Nacir  nehmen  unter  ihrem  Volk  dieselbe  Stellung  ein  wie  die  Banu 
IMughira  unter  den  Mekkanern.  Manche  mitleidige  Aeusserungen  wurden 
laut,  so  von  Xassan  b.  Thabit,  von  alCaxxak  b.  Xalifa  und  von  dem 
Ashga'iten  Nu'aim  b.  MasTid.  Den  Ausiten  Abu  'Abs  b.  alXair,  welcher 
ihm  riet,  sich  den  Auswanderern  anzuschliessen  um  mit  ihnen  zur  Hölle 
zu  fahren,  erinnerte  Nu'aim  an  die  Hülfe,  welche  die  Nacir  ihnen  gegen 

0  'Atiq  sind  nach  der  Glosse  die  männlichen  Palmen,  aber  das  ist  unrichtig 
('Antara  5,3);  die  Glosse  erklärt  auch  die  'Adhq,  weiche  im  Texte  ganz 
allgemein  gebraucht  werden,  irrig  für  eine  noch  bessere  Sorte  als  die  'Agva. 
Ueber  den  Untcrscliied  von  'Agva  und  Lun  s.  fol.  92b.  99a. 

-)  nicht  mehr  den  Niessbrauch  ilirer  I'almeu  359,19  (S.  \(>'2   Auin.  2.) 


AlNiirir  A.  4.  105 

die  Xazragitcn  geleistet  hätten;  jener  aber  sagte:  der  Islam  habe  die 
alten  Verhältnisse  zerrissen.  Die  Juden  zogen  unter  Paukenschlag  und 
Saitenspiel  aus ,  ihre  Weiber  hatten  sich  in  ihren  besten  Staat  geworfen. 
Xijär  b.  Caxr  sagte,  so  etwas  habe  er  nie  gesehen  bei  Leuten,  die  in 
die  Verbannung  wanderten.  Abu  Rafi'  hob  eine  Kamclhaut  empor  und 
sagte:  dergleichen')  haben  wir  bereit  für  Höhe  und  Niederung  der  Erde, 
und  wenn  wir  unsere  Palmen  hier  verlassen,  so  kommen  wir  zu  unseren 
Palmen  in  Xail)ar. 

Abu  Bakr  b.  Abi  Salira  von  Rasig  b.  Abdalraxman  b.  Abi  Sa'id 
alXudrij  von  s.  Vater  von  s.  Grossvatcr:  einige  von  den  Weibern  waren 
so  schön  (sie  zeigten  ihre  Gesichter  unverhiillt)  und  so  herrlich  geschmückt, 
dass  ich  ihresgleichen  vielleicht  nie  wieder  gesehen  habe,  z.  B.  alShaqrä 
bint  Kinäna  und  alRuvä'  bint  Uuiair,  die  Frau  des  'Amr  b.  Gixäsh.  Die 
Heuchler  in  Medina  waren  sehr  niedergeschlagen  (Sur.  59,13);  ich  traf 
Zaid  b.  Rifä'a  b.  alTäbüt  im  Quartier  der  Banu  Ghanm  im  Gespräch  mit 
Ibn  Ubaij  und  hörte  ihn  sagen,  er  komme  sich  ganz  fremd  in  Medina 
vor  seit  der  Austreibung  der  Nacir. 

Unter  den  Weibern  der  Juden  war  damals  auch  die  schöne  Salmä, 
einst  die  Frau  des  'Absiten  'Urva  b.  alVard.  Sie  war  eine  Ghifaritin, 
'Urva  hatte  sie  gefangen  genommen,  mehrere  Kinder  mit  ihr  gezeugt  und 
sie  sehr  lieb  gewonnen.  Da  die  Kinder  aber  „Kinder  der  Gefangenen" 
gescholten  wurden,  so  bat  ihn  Salma,  sie  zu  ihren  Verwandten  zurück- 
zulassen, damit  diese  sie  ihm  dann  zur  ebenbürtigen  Frau  wiedergäben; 
was  er  auch  zusagte.  Als  er  nun  einmal  bei  den  Banu  Nacir  abge- 
stiegen war^),  Hess  die  Frau  ihren  Verwandten  sagen,  sie  möchten  mit 
Wein  kommen  und  ihn  betrunken  machen:  dann  thue  er  alles,  was  man 
haben  wolle.  Das  thaten  sie  denn  auch  und  bekamen  Salma  zurück,  87b 
gaben  sie  ihm  dann  aber  zur  Ehe  wieder.  —  Nach  anderer  Version  kam 
er  mit  ihr  zu  den  Nacir,  und  in  der  Trunkenheit  verpfändete  er  sie  für 
noch  mehr  Wein  und  verlor  sie  auf  diese  Weise.  Darauf  beziehen  sich 
einige  von  Ibn  Abi  IZinäd   überlieferte  Verse   Urva's^),    worin  er   sagt: 

')  nämlich  edle  Metalle  und  Perlen  und  Steine,   die  in  die  Haut  eingenäht 

waren.     Vgl.  fol.  152  b.  153  a. 
2)  Dies  ist  offenbar  nicht  die  eigentliche  Fortsetzung,   sondern  eine   etwas 

andere  Version. 


^^ 


166  AlNacir  A.  4. 

„wäre  ich  so  klug  gewesen  wie  heute,  so  hätte  ich  ihnen  Sahna  nicht 
gegeben,  sie  hätten  anstellen  können  was  sie  wollten." 

Abu  Bakr  b.  'Abdallah  von  Misvar  b.  Rifä'a :  die  Beute,  die  unter 
Aufsicht  Muxammad's  b.  Maslama  den  Juden  abgenommen  wuirde,  bestand 
ausser  dem  Landbesitz  aus  50  Panzern,  50  Helmen,  und  340  Schwertern. 
M.  nahm  das  Ganze  für  sich  in  Anspruch,  auf  Grund  von  Sur.  59,7. 
Omar  sagte,  M.  habe  drei  Sonderanteile  (cafäjä)  bekommen,  die  Nacir  für 
(kriegerische)  Eventualitäten,  Fadak  für  Reisende  und  Fremde,  Xaibar 
verteilte  er  zu  zwei  Dritteln  unter  die  Emigranten,  von  dem  Ertrag  des 
letzten  Drittels  bestritt  er  den  Unterhalt  seiner  Familie,  und  wenn  etwas 
übrig  war,  bekamen  es  die  Armen  unter  den  Emigranten. 

Musa  b.  'Umar  alXarithij  von  Abu  'Ufair:  unter  den  Palmen  der 
Nacir  wurde  Korn  gebaut,  davon  bekam  M.  alle  Jahr  die  Datteln  und  die 
Gerste  für  seine  Frauen  und  für  die  'Abdalmueoalib.  Vom  Ueberschuss 
kaufte  er  Waffen  und  Pferde;  von  den  Waffen  war  noch  zur  Zeit  Omars 
ein  Vorrat  vorhanden.  Es  waren  sieben  Palmgärten '),  sie  standen  unter 
der  Aufsicht  von  M.'s  Freigelassenem  Abu  Räfi',  der  ihm  oft  frühreife 
Datteln  daraus  brachte.  Aus  dem  Ertrage  dieser  Ländereien  und  der 
(ihm  vermachten)  des  Muxairlq  flössen  die  Almosen  M.'s. 

Als  M.  von  Quba  nach  Medina  übergesiedelt  war,  hatten  die  Medincr 
um  die  Emigranten  gelost,  weil  jeder  gern  einen  aufnehmen  Avollte. 
(Ma'mar  von  alZuhrij  von  Xariga  b.  Zaid  von  Umm  arAlä:  uns  ward 
'Uthman  b.  Manli'un  durchs  Los  zu  teil,  er  blieb  bei  uns  bis  er  starb). 
88  a  Nach  der  Austreibung  der  Nacir  versammelte  M.  die  Aus  und  die  Xazrag, 
und  nachdem  er  ihnen  für  ihre  Gastlichkeit  gedankt  hatte,  stellte  er  ihnen 
die  Wahl,  ob  die  Ländereien  der  Nacir  unter  sie  und  die  Emigranten 
gleichmässig  verteilt  werden  und  die  letzteren  dann  in  der  bisherigen 
Weise  bei  ihnen  wohnen  bleiben  sollten,  oder  ob  sie  es  vorzögen,  dass 
die  Emigranten  die  Pflanzungen  allein  bekämen  und  daini  von  ihnen  aus- 
zögen. Darauf  erwiderten  Sa'd  b.  'Ubäda  und  Sa'd  b.  Mu'ädh,  die  Emi- 
granten sollten  das  Land  allein  haben,  aber  doch  bei  ihnen  wohnen 
bleiben;  und  die  ganze  Versammlung  stimmte  diesem  Vorschlage  bei. 
So  geschah  es  denn  auch  (Sur.  50,9) ;  nur  zwei  arme  Mediner  Sahl  b. 
Xunaif   und   Abu  Dugana  (b.  Xarasha)   bekamen   etwas  von  dem  Juden- 

Vgl.  I,  10  — 14  in  Nöldeke's  Ausgabe,  und  zum  Sinn  der  zweiten  Ilälfto 
des  letzten  Verses  Jaqut  IV  1019,14.  15;  den  Mythus  von  dem  wunder- 
samen 'I(Tdi  alJasta'ür  kennen  die  aral).  Philologen  selber  nicht  mehr. 

')  Ji     iü..cL<^     ^l^c^l^     '^'^ji*i     .  ^Ä.w.5>^     o'^S^Xit.     byJuAojt^     ^^ix.*.ii 
*j^jl,  lelztoics  der  Aufenthalt  der  koptischen  Sklavin  Umm  Ihiahim. 


Radr  alMairid  A.  4.  Iß7 

lande'),  und  Sa'd    b.  Mu'udli  erhielt   das   berühmte  Schwert  des  Ibn  Abi 
IXuqaiq. 

Erklärung  von  Sur.  59.  Nach  v.  7  teilen  sich  fünf  Parteien  in  die  «»»j 
Gebühr  Gottes  oder  den  Fünften,  darunter  die  Banu  Hashim.  Omar  ver- 
stand sich  nur  dazu,  ihre  ledigen  Frauen  und  Mädchen  (auszustatten  und) 
zu  verheiraten,  ihre  Bedürftigen  mit  Dienerschaft  zu  verschen,  und  für 
ihre  Schuldner  die  Schulden  zu  bezahlen ;  sie  machten  aber  Ansprucli 
auf  volle  Auszahlung  des  fünften  Teils  vom  Fünften.  Nach  Muc'ab  b. 
Thabit  von  Jazid  b.  Ruman  von  'Urva  hielten  es  Abubckr  und  Ali  ebenso 
wie  Omar.  —  V.  14  bezieht  sich  auf  die  Nacir  und  die  Heuchler,  v.  15 
auf  die  Qainuqa',  v.  16  auf  Ibn  Ubaij,  welcher  die  Nacir  ins  Unglück  S9a 
lockte  und  dann  darin  sitzen  Hess,  sowie  es  der  Satan  mit  dem  Menschen 
zu  machen  pflegt.  —  BlI.  652 — 656. 

25. 

Badr   alMau'id,   A.  4  am   1  Dhu-lQa'da. 

Stellvertretender  Imam  war  Ibn  Raväxa,  nach  16  tägiger  Abwesenheit 
kehrte  M.  zurück. 

AlCaxxak  b.  'Uthman,  und  Muxammad  b.  'Amr  alAncärij,  und  Musa 
b.  Muxammad  b.  Ibrahim  b.  alXarith,  und  Ma'mar  b.  Kasliid,  und  Abu 
Ma'shar,  und  'Abdallah  b.  Ga'far,  und  Muxammad  b.  'Abdallah  b.  Muslim, 
und  'Abdalxamid  b.  Ga'far,  und  Ibn  Abi  Xabiba,  und  Muxammad  b.  Jaxja 
b.  Sahl  und  Andere:  noch  auf  dem  Schlachtfelde  von  Uxud  hatte  Abu 
Sufjän  gesagt:  wir  wollen  uns  übers  Jahr  in  Badr  alCafrä  treffen  um  dort 
zu  kämpfen,  und  M.  hatte  die  Ausforderung  durch  Omar  angenommen. 
Nach  anderen  Angaben  hat  Abu  Sufjän  nicht  übers  Jahr,  sondern 
über  zwei  Monate  gesagt,  aber  das  ist  nicht  so  glaubwürdig^).  In 
Badr  war  ein  Markt,  der  am  1  Dhu-lQa'da  anging  und  acht  Tage  dauerte. 

')  Ihre  Besitzung  hiess  'iLx^ji>  q.j1  Ow«,  die  Abubckr's  ^.:^  .-o,  Omar's 
*.z>-  .-o,  'Abdalraxmau's  iüt^<w  oder  (*.j~Lw  i3^,  die  Cuhaib's  xL)!-*:^]!, 
die  des  Abu  Salama  und  alZubair  iUj^>.j(. 

^)  ij^.r>l  (j*<l.  ^Ic  und  q.j-.^  Jotj.  Nach  Vakidi  war  die  Schlacht  bei 
Uxud  im  Shavval  3,  Badr  alMau'id  im  Dhü-lQa'da  4.  Andere  scheinen 
den  letzteren  Zug  schon  ins  Jahr  3  zu  setzen ;  wie  sie  dann  zwischen 
Shavval  und  Dhü-lQa'da  —  über  diese  Termine  konnte  schwerlich  ge- 
schwankt werden  —  zwei  Monate  herausbringen,  ist  unklar;  man  müsste 
ba'da  shahrin  erwarten.  Der  Name  Badr  alCafrä  für  Badr  alMau'id 
scheint  bloss  daher  zu  rühren,  dass  Abu  Sufjän  den  Ort  in  seiner  Heraus- 
forderung nun  einmal  so  bezeichnet  hatte;  es  ist  kein  anderer  als  der, 
den  die  Mediner  meist-  einfach  Badr  nannten. 


]^ßg  ßadr  alMau'id  A.  4. 

Als  mm  der  Termin  herankam,  hatte  Abu  Sufjan  keine  Lust  zu  kämpfen, 
wollte  aber  nicht  gern  selber  feige  scheinen,  sondern  versuchte  die  Mus- 
lime durch  falsche  Nachrichten  über  seine  gewaltigen  Rüstungen  bange 
zu  machen,  damit  sie  zu  Hause  blieben  und  die  Verabredung  nicht  hielten. 

Nu'aim  b.  Mas'ud  alAshga'ij  verbreitete  in  Mekka,  dass  die  Mediner 
alle  Vorbereitungen  für  den  verabredeten  Kampf  träfen ;  ihre  Stadt  gleiche 
einem  Ameisenhaufen  ').  Abu  Sufjan  sagte  ihm,  sie  hätten  keine  Lust  in 
89  b  diesem  dürren  unfruchtbaren  Jahre  auszuziehen,  es  sei  ihnen  aber  lieber, 
dass  es  durch  M.'s  Schuld  nicht  zum  Kampfe  komme;  wenn  er  also  die 
Muslime  veranlasse  zu  Hause  zu  bleiben ,  so  solle  er  dafür  20  Kamele 
haben,  die  sie  bei  seinem  Freunde  Suhail  b.  'Amr  für  ihn  einstelleu 
wollten.  Nu'aim  ging  darauf  ein,  schor  sein  Haar  als  hätte  er  die  Wall- 
fahrt gemacht,  und  ritt  eilig  nach  Medina  zurück.  Dort  machte  er  die 
übertriebensten  Angaben  über  die  Mekkaner  —  „und  denen,  sagte  er, 
wollt  ihr  zum  Kampf  an  einem  beliebigen  Orte  entgegenziehen,  noch  dazu 
an  einem  Markte,  wo  alle  Welt  zusammenkommt  und  zusieht  !'•'  Den  Mus- 
limen wurde  angst  und  bange,  zur  Freude  der  Heuchler  und  der  Juden. 
Schon  fürclitete  M. ,  dass  niemand  mit  ihm  ausziehen  werde;  aber  Omar 
und  Abubekr  trösteten  und  stärkten  ihn,  so  dass  er  den  Entschluss  aus- 
sprach, unter  allen  Umständen  auszurücken,  wenn  auch  niemand  ihn  be- 
gleite. Als  er  das  gesagt  hatte,  öffnete  Gott  auch  den  Muslimen  die 
Augen  über  die  Verblendung  des  Satans,  und  sie  zogen  aus  nach  Badr, 
allerlei  Waaren  auf  den  Markt  mitnehmend. 

Jazid  b.  Xucaifa:  Othnian  erzählte,  sie  seien  alle  voll  Furcht  ge- 
wesen und  haben  nicht  ausziehen  wollen,  bis  Gott  die  Aengstigung  des 
Satans  von  ihnen  genommen  habe;  er  habe  Waaren  mitgenommen  nach 
Badr  und  100  Procent  am  Verkauf  gewonnen. 

M.  langte  am  1  Dhu-lQaVla  in  Badr  an  und  blieb  dort  während  der 
acht  Tage  des  Markts,  mit  1500  Mann  und  10  Pferden.  Ausser  M.  hatten 
Pferde  Abubekr,  Omar,  Abu  Qatäda,  Sa'id  b.  Zaid,  alMiqdäd  (dessen 
;iüii  Stute  hiess  Sabxa),  alXubäb,  alZubair,  'Abbäd  b.  Bishr.  Die  Hauptfahne 
trug  Ali.  —  Auch  die  Mekkaner,  unter  Abu  Sufjan,  zogen  ans,  mit 
2000  Mann  und  50  Pferden.  Sie  hatten  aber  die  Absicht  bald  wieder  um- 
zukehren; sie  hofften  sagen  zu  können,  die  Nachricht  von  M.'s  Ausbleiben 
habe  sie  zur -Umkehr  bewogen,  sonst  wollten  sie  sagen,  die  Dürre  passe 
ihnen  nicht,  sie  wollten  fruchtbarere  Zeit  abwarten.  Schon  in  Maganna 
machte  Abu  Sufjan  mit  ihnen  Kehrt;  die  Mekkaner  nannten  diesen  Zug 
Gaish  alSavTq,  weil  man  weiter  nichts  gethan  habe  als  Saviq  essen. 

Maxshij    b.  'Amr,   der  Häuptling   der  Camra.    mit    dem   M.    auf  dem 


Hadr  ulMau'id  A.  -1.  169 

Zuge  von  Vaddäii  (No.  4)  einen  Freundscliiiflsvertrag  geschlossen  hatte, 
sprach  ihm  jetzt  seine  Verwunderung  darüber  aus,  dass  die  Muslime,  von 
denen  er  geglaubt  habe,  es  sei  (nach  der  Schlacht  von  Uxud)  aus  mit 
ihnen,  so  zahlreich  und  stattlich  erschienen  und  die  Matadore  des  Marktes 
seien.  In  der  Absicht,  dass  es  nach  Mekka  weiter  gesagt  werden  sollte, 
erwiderte  M.,  sie  seien  allerdings  eigentlich  hergekpmmen  um  mit  den 
Mekkanern  zu  kämpfen,  indessen  seien  sie  nicht  abgeneigt  es  auch  mit 
den  Camriten  zu  versuchen,  wenn  Maxshij  in  die  Lösung  des  Vertrags 
willige  —  wozu  dieser  jedoch  gar  keine  Lust  hatte ').  Der  Xuza'it  Ma'bad, 
der  auch  auf  den  Markt  gekommen  war,  meldete  dies  stolze  Auftreten 
M.'s  und  der  Muslime  zu  Badr  eiligst  den  Qurashiten.  Die  verdross  es 
nicht  wenig;  Cafvän  b.  Umajja  liess  seinen  Aerger  gegen  Abu  Sufjan 
aus.  Sie  entwickelten  nun  den  grÖssten  Eifer  zur  Niederkämpfnng  des 
Islam,  warben  unter  den  Arabern  und  brachten  eine  Menge  Geld  zu- 
sammen. Jeder  Mekkaner  sollte  mit  ins  Feld  ziehen,  wenn  er  nicht 
statt  dessen  Geld  gäbe;  weniger  aber  als  eine  Unze  (40  Dirham)  ward 
nicht  angenommen. 

Auf  diesen  Zug  nach  Badr  beziehen  sich  die  Verse  Sur.  3,  1G6.  167 
und  einige  Lieder  des  Xuza'iten  Mabad"),  und  der  Mediner  Ka'b  b.  Malik-^) 


')  Dieses  Schaukämpfeu  vor  versammeltem  Marktvolk,  wobei  es  uiclit  so  sehr 
darauf  ankommt,  dass  die  Gegner  auch  Feinde  sind,  entspricht  zwar  ganz 
der  grossen  Wertlegung  der  Araber  auf  das,  was  die  Leute  sagen,  ist 
aber  doch  etwas  Ungewöhnliches,  lieblich  ist  die  Ausfechtung  eines  Ehren- 
kampfes auf  dem  Markte  in  der  Weise,  dass  die  Marktbesucher  von  jeder 
der  beiden  Parteien  traktiert  werden,  wobei  dann  die  Partei  gewinnt,  dei-en 
Mittel  am  weitesten  reichen,  und  diejenige  verliert,  der  die  Mittel  am  ehesten 
ausgehen.  Vgl.  den  Bericht  über  einen  solchen  Wettstreit  (auf  dem  Markt 
von  Hira)  Agh.  XVI  99,23  fr.  Ein  übers  Jahr  verabredeter  Kampf  findet 
sich  ibid.  XIX  76,19. 

'^)  Nach  anderen  war  Xumäm  der  Dichter.  Die  Verse  stehen  in  anderer 
Ordnung  wie  bei  BH.  666,  nämlich  3.4.5.1.2.  „Sie  (die  Kamelin)  stürzte 
los  im  Interesse  der  angestammten  väterlichen  Religion,  sie  hatte  sich 
(zuerst)  das  Wasser  von  Qudaid  zum  Ziel  gesetzt,  wo  ich  eintreffen  sollte, 
dann  das  Wasser  von  Cagnän  am  folgenden  Morgen,  indem  sie  forteilte 
von  den  beiden  Parteien  M.'s  (Mediner  und  Emigranten)  und  von  den 
rosinengleichen  Datteln  Jathrib's."     Er  lobt  seinen  eiligen  Botenritt. 

^)  So  nach  den  Alten  der  Familie  Ka'b's  und  nach  allen  Autoritäten  Vakidi's ; 
auch  nach  Ibn  Hisham.  Dagegen  nennt  Ibn  Isxaq  als  Vf.  'Abdallah  b. 
Raväxa.  Vgl.  BH.  666f.:  in  v.  4b  liest  V.  p^-CCol;  auch  zu  6a  findet 
sich  eine  Variante,  die  aber  den  Sinn  nicht  ändert. 


170  Abu  Räfi'  A.  4. 

und    Xassan  ').      Letzterem  antwortete    von    Seiten    der  Qurashiten   Abu 
Sufjan  b.  Xarith  ■).  —  BH.  666—668. 

26. 
Ermordung  des  Juden  Abu  Räfi',  A.  4  im  Dhu-lXigga. 

x\uszug  aus  Medina  Montag  früh  am  4.  d.  M.,  Rückkehr  nach  10  Tagen. 

Abu  Ajjub  von  s.  Vater  alNu'man  von  'Aeijja  von  s.  Vater  'Abdallah 
b.  Unais:  M.  sandte  unser  fünf  nach  Xaibar,  ausser  mir  noch  'Abdallah 
b.  'Atlq  und  Abu  Qatäda  und  alAsyad  b.  Xuzä'ij  und  Mas'ud  b.  Sinän. 
Als  wir  dort  w^aren,  verständigte  'Abdallah  b.  'Atiq  seine  Säugmutter, 
eine  Jüdin  in  Xaibar,  von  unserer  Ankunft,  sie  brachte  uns  gepresste 
Datteln  und  Brot  heraus  und  fand  sich  bereit,  uns  abends  bei  sich  auf- 
zunehmen, damit  wir  dann  in  der  Nacht  unseren  Anschlag  ausführen 
könnten  ^).  Als  Alles  schlief,  machten  wir  uns  auf;  unterwegs  schlössen 
wir  alle  Thüren  der  Häuser,  an  denen  wir  vorbei  kamen  —  die  Juden 
Hessen  sie  nämlich  offen,  damit  ein  nächtlicher  Gast,  wenn  etwa  die 
Wirtsleute  draussen  im  Hofe  schliefen,  doch  hineinkommen  könne.  Beim 
Schlosse  Abu  Rafi's  (Saläm  b.  Abi  IXuqaiq)  angelangt,  gingen  mr  eine 
Stiege*)  hinauf  und  riefen  um  Einlass.  'Abdallah  b.  'Atiq,  der  jüdisch 
'.»la  zu  kaudern  verstand,  war  voran  und  sagte  der  Frau  des  Juden,  erbringe 
ein  Geschenk  für  Abu  Rafi',  worauf  diese  ihm  öffnete.  Als  sie  uns  aber 
hereindrängen  sah  und  die  Waffen  in  unserer  Hand,  wollte  sie  schreien; 
doch  ich  bedrohte  sie  mit  dem  Schwerte,  und  zwang  sie  zu  sagen,  wo 
Abu  Rafi'  sei.  Darauf  machten  wir  uns  über  den  schlafenden  Greis  her, 
dessen  Haar  und  Bart  so  weiss  aussahen  als  läge    ein  Stück  ägyptischer 

0  BH.  667.  Bei  V.  ist  die  Anordnung  der  Verse  folgende:  4.  5.  6.  3.  1.  2.  7.  8; 
es  fehlt  V.  9,  der  erst  von  Ibn  Hisham  zugesetzt  ist.  Die  Lesarten  stimmen 
öfters  mit  der  Hs.  T  bei  Wüstenfeld   überein ,  z.  B.  v.  3  a.  7  b.     In  v.  2  b 

liest  V.  iii^bUJ-j  'i^j'  i  •f'^  j'^^Z-  '11  ^'^  8  beide  Verba  in  tlcr  l.Phu-. 
Activi  und  i--^^*  für  iJ^J ,  offenbar  besser. 
^)  Dessen  Verse  sind  ausgelassen:   sie  stehen  bei   BH.  667.  668.     Dort  ist 
668,1    X>*iJAai   zu  lesen:    „und  was   passend   war  für  einen  Zeltpflock  in 
dem  lockeren  Acker". 

"•)  s.*ai  AÄ£:  iOLs^^i:.  Die  Stiege  sclicint  aussen  am  Schlosse  angebracht  zu 
sein  und  znm  oberen  Stock  zu  führen.  —  Vgl.  Baladh.  52,14. 


Abu   Käfi'  A.  4.  171 

Leinwand  da  '),  konnten  aber  wegen  der  niedrigen  Decke  mit  den  Schwer- 
tern nicht  recht  ausholen.  Endlich  setzte  ich  ihm  mein  Schwert  auf  den 
Leib  und  stützte  mich  darauf,  bis  es  durchgedrungen  war  —  ich  war 
zwar  nachtblind  -),  sah  aber  seinen  Kopf  leuchten  wie  den  Mond.  Nach- 
dem wir  ihn  den  Garaus  gemacht  hatten  und  schon  wieder  unten  waren, 
hatte  Abu  Qatada  seinen  Bogen  liegen  lassen  und  kehrte  trotz  unserer 
Gegenrede  noch  einmal  um  ihn  zu  holen.  Beim  Herabkommen  aber  brach 
er  den  Fuss,  so  dass  wir  ihn  abwechselnd  tragen  mussten. 

Inzwischen  hatte  die  Frau,  die  wir  wegen  des  Verbotes  des  Pro- 
pheten, Frauen  zu  töten,  hatten  laufen  lassen,  angefangen  Lärm  zu  schlagen; 
doch  die  Juden  mühten  sich  lange  vergeblich  ab,  aus  den  Häusern  zu 
kommen,  weil  wir  die  Thüren  verschlossen  hatten.  Wir  hatten  Zeit  ge- 
funden uns  in  einem  Stollen^)  zu  verstecken,  als  endlich  alXarith  (Abu 
Zainab)  an  der  Spitze  von  3000. Mann  mit  Fackeln  sich  hinter  uns  her 
machte.  Wir  hörten  sie  über  uns  gehen,  sie  fanden  uns  aber  nicht. 
Nach  einer  W'eile  kehrten  sie  zu  der  Frau  zurück  und  fragten  sie,  ob 
sie  keinen  der  Mörder  kenne;  sie  sagte,  der  eine  habe  gesprochen  wie 
'Abdallah  b.  'Atiq;  wenn  er  in  der  Gegend  sei,  so  sei  er  sicher  dabei 
gewesen.  Darauf  zogen  die  Juden  zum  zweitenmal  auf  die  Suche.  Einer 
von  uns ,  alAsvad ,  mischte  sich  unter  sie  mit  der  Fackel  in  der  Hand, 
und  kehrte  mit  ihnen  zurück  um  völlige  Gewissheit  über  den  Tod  Abu 
Rafi's  zu  erlangen.  Durch  den  Jammer  im  Hause  schon  überzeugt,  war- 
tete er  doch  noch  bis  die  Juden  Anstalten  zum  Begräbnis  machten,  dar- 
auf kam  er  wieder  zu  uns  in  den  Stollen,  in  dem  wir  noch  zwei  Tage 
blieben,  um  die  Verfolgung  vorüber  gehen  zu  lassen.  Dann  kehrten  wir 
nach  Medina  zurück  zum  Propheten;  da  jeder  den  Juden  getötet  haben 
wollte,  so  beroch  er  unsere  Schwerter  und  entschied,  'Abdallah  b.  Unais 
habe  es  gethan,  da  an  dessen  Schwert  Spuren  von  (verdauter)  Speise 
seien. 

Die  Ursache,  warum  Abu  Rafi'  ermordet  wurde,  war,  dass  er  die 
Ghaeafän  und  andere  benachbarte  Araber  zum  Kriege  gegen  M.  anwarb, 
gegen  grosse  Versprechungen. 

Ajjub  b.  alNu'man   von  Xariga  b.  'Abdallah  (b.  Unais):    da   sie  mit 

1)  iyiaxS  Divan  Hudh.  92,23  und  Reiske  Adnot.  16  zu  Abulf.  L    Der  Presto- 

nianus  liest  K-c^i,   das   ist  vielleicht  dasselbe,   nämlich  oüovr;   und   nicht 

Baumwolle. 
")     -Ui»x:l   wird  hier  ausdrücklich   von  dem  (auch  mir  eigenen)  Augenfehler 

erklärt,  den  wir  Hühnerblindheit  nennen. 
3>  minhar.    Das  seltene  Wort  wird  fol.  162b  durch  gubb  (Cisterne)  ersetzt. 

Vgl.  lob  28,11  und  hidic.  6,2. 


172  Dhat-alRiqä'  A.  5. 

ihren  Schwertern  in  einander  kamen'),  losten  sie  wer  den  Jnden  töten 
sollte;  das  Los  traf  Ihn  Unais,  welcher  nachtblind  war.  Die  Anderen 
mussten  ihm  etwas  Weisses  zeigen:  das  sei  Abu  Rafi'.  Während  sie 
dann  das  Weib  hinderten  zu  schreien,  ging  Ibn  Unais  auf  ihn  los;  da 
er  wegen  der  niedrigen  Decke  nicht  ausholen  konnte  mit  dem  Schwerte, 
so  setzte  er  es  ihm  auf  den  Leib  tind  durchbohrte  ihn  —  der  Jude  war 
^ib  schwer  betrunken. 

Andere  setzen  dies  Ereignis  in  den  Eamacan  a.  6.  —  BH.  981. 

•27. 
Dhät-alRiqä'-),  A.  5  im  Muxarram. 

M.  zog  aus  am  Sonnabend  den  10.  Muxarram  und  kam  nach  15  Tagen 
zurück  nach  Cirär  am  Sonntag  den  fünfletzten  d.  M.  —  Nach  ('Äidh  b. 
Jaxja  von)  Abu  IXuvairith  Avar  Othman  stellvertretender  Imam. 

AlCaxxäk  b.  'üthman  von  'Ubaidallah  b.  Miqsam,  und  Hisham  b. 
Sa'd  von  Zaid  b.  Aslam  und  'Abdalkarim  b.  Abi  Xafca  von  Gäbir,  und 
'Abdalraxman  b.  Muxammad  b.  Abi  Bakr  von  'Abdallah  b.  Abi  Bakr  und 
Malik  b.  Anas  und  'Abdallah  b.  'Umar  von  Vahb  b.  Kaisän  von  Gabir, 
und  Andere:  ein  Vichtreiber  erzählte  auf  dem  Markt  der  Nabatäer  (Suq 
alNal)9)  in  Medina,  er  komme  vom  Nagd,  dort  sammeln  sich  die  Anmär 
und  Tha'laba  gegen  die  Muslime.  Darauf  hin  zog  M.  mit  400  —  and. 
700  oder  800  —  Mann  aus,  ül)er  die  Schlucht  nach  Vadi  IShuqra,  wo 
er  einen  Tag  blieb  und  Streifscharen  aussandte,  die  zwar  den  Feind 
nicht  zu  Gesicht  bekamen,  aber  frische  Spuren  fanden.  Anderen  Tags 
rückte  er  vor  und  kam  bis  zum  Lagerplatz  der  Araber;  sie  hatten  ihn 
verlassen  und  hatten  sich  auf  die  Berge  zurückgezogen,  wo  sie  alsbald 
hoch  über  den  Muslimen  erschienen.  Beide  Theile  fürchteten  sich  vor 
einander;  nach  Gäbir  und  Xavvät,  die  beide  dabei  waren,  wurde  bei 
dieser  Gelegenheit  das  Furchtgebet  (calät  alxauf)  angeordnet  (fol.  133  b). 

In  dem  Lager  hatte  M.  einige  Weiber  erbeutet.  Darunter  war  eine 
schöne  junge  Frau,  deren  Mann  schwur,  sie  zu  befreien  oder  Rache  zu 
nehmen.  Auf  dem  Rückwege  nun  hatte  sich  M.  eines  Nachts  des  heftigen 
Windes  wegen  in  eine  Schlucht  zurückgezogen,  'Amraär  b.  Jäsir  und 
92a  'Abbäd  b.  Bishr  hielten  Wache  davor.  Während  nun  'Abbad,  der  für 
die  erste  Hälfte  der  Nacht  zu  wachen  übernommen  hatte,  die  Sure  Kahf 
(18)   betete,  schoss  jener  Mann,   der  sich  nahe  heran  geschlichen  hatte, 

')  l»_>u/i:o 

^)  Ueber  den  Grund  der  Benennung  s.  Vakidi  bei  Jaqut  II  799,5 — 8:  die  An- 
gabe ist  dort  viel  ausführlicher  als  in  dem  uns  erhaltenen  Texte  der-  Ma- 
ghazi. 


Dh:it-alRi(irr   A.  5.  173 

drei  Pfeile  auf  ihn  ab  und  traf  jedesmal ,  denn  der  Wind  liatte  sich  ge- 
legt. 'Abbad  aber  Hess  sich  nicht  stören ;  erst  als  er  mit  der  Sure  fertig 
war,  weckte  er  stark  blutend  seinen  schlafenden  Genossen;  worauf  sich 
der  Feind  entfernte.  —  Statt  'Abbad  wird  auch  'ümara  b.  Xazm  genannt, 
aber  das  ist  weniger  glaubwürdig. 

Gabir,  der  dabei  war,  pflegte  zu  erzählen:  es  hatte  damals  einer 
einen  jungen  Vogel  gefangen,  die  Alte  aber  kam  an  und  flog  ihm  in  die 
Hand.  Die  Leute  wunderten  sich  darüber,  M.  aber  sagte :  bei  Gott,  euer 
Herr  liebt  die  Seinen  noch  mehr  als  dieser  Vogel  sein  Junges. 

Der  Prophet  verrichtete  auf  diesem  Feldzuge  das  Gebet  auf  seinem 
Kamele  nach  Sonnenaufgang  gewandt. 

Gabir:  ich  hatte  mich,  auf  dem  Heimwege,  unter  einem  Baume  nieder- 
gelassen und  ladete  M.  ein,  sich  mit  in  den  Schatten  zu  setzen.  Dann 
wollte  ich  ihm  etwas  vorsetzen,  fand  aber  nur  eine  Gurke')  unten  im 
Sack,  die  noch  von  Medina  her  war.  Einer  von  uns,  der  die  Kamele 
auf  die  Weide  treiben  sollte,  hatte  sehr  zerrissenes  Zeug  an;  M.  fragte 
uns,  ob  er  kein  besseres  hätte,  wir  antworteten :  o  ja,  er  hat  einen  neuen 
Anzug  in  der  Lade.  Da  befahl  er  ihm  den  anzulegen,  und  er  gehorchte. 
Als  er  den  Rücken  wandte,  sagte  M. :  es  ist  doch  grade,  als  ob  er  seine 
Habe  gar  nicht  besässe!  möge  es  ihm  an  den  Hals  gehen!  Jener  aber 
hatte  die  Aeusserung  gehört  und  fragte:  von  wegen  (fi  sabil)  Gottes?  M. 
bejahte  die  Frage,  und  wirklich  fiel  der  Mann  später  im  heiligen  Kriege. 
Indessen  brachte  uns  Ghulba  b.  Zaid  alXarithij  drei  Strausseneier;  die 
richtete  ich  an,  aber  Brod  dazu  konnte  ich  nicht  auftreiben.  Der  Pro- 
phet ass  sich  satt  davon,  ohne  dass  es  weniger  ward;  darnach  erquickten 
wir  Anderen  uns  alle  daran.  Als  wir  Abends  reisten,  wollte  mein  Kamel 
nicht  vorwärts.  M.  besprengte  ihm  Kopf,  Rücken  und  Schwanz  mit 
Wasser  in  das  er  gespieen  hatte,  dann  stiess  er  es  mehrmals  mit  einem 
Stecken  an  und  endlich  hieb  er  es  damit.  Darauf  bestieg  ich  es  und  92  b 
nun  hielt  es  Schritt^)  mit  seiner  Kamelin.  Während  unserer  Unterhaltung 
im  Reiten  fragte  er  mich,  ob  ich  eine  Frau  habe,  und  ich  bejahte  die 
Frage.  „Eine  junge  oder  eine  alte^)?"  Eine  alte.  „Warum  denn  keine 
jmige,  mit  der  du  scherzen  kannst?"  0  Bote  Gottes,  mein  Vater  fiel  bei 
Uxud  und  hinterliess  sieben  Töchter,  da  nahm  ich  mir  eine  dem  ge- 
wachsene Frau*),   die  sie  kämmt  und  für  sie  sorgt.     „Das  hast  du  recht 

.^  CO 

')  L*-o    »^    LXj   —  charakteristisch. 
■•)  äjixl:>    sL/«^    =:  die  zusammenhält. 


174  Dhat-alRiqfi'  A.  5. 

gemacht  —  wenn  wir  nacli  Cirär  kommen,  wollen  wir  ein  Kamel  schlachten 
und  einen  Tag  dort  bleiben;  deine  Frau  klopft  währenddem  die  Bett- 
kissen aus."  Wir  haben  nur  keine!  „Künftig  werdet  ihr  schon  welche 
bekommen,  Avenn  du  es  gescheit  anfängst."  Ich  will  thun,  was  ich  kann. 
„Verkauf  mir  dein  Kamel,  Gabir!"  Ich  schenke  es  dir,  Bote  Gottes. 
„Nein,  verkauf  mir's!"  Nun  ja,  mach  mir  ein  Gebot!  Darauf  setzte  er 
mit  einem  Dirham  ein  und  ging  hinauf  bis  zu  40  Dirham,  dafür  trat  ich 
es  ihm  ab,  er  Hess  es  mir  aber  bis  nach  Medina.  Als  ich,  nach  dem 
Aufenthalt  in  Cirar,  zu  meiner  Frau  kam,  teilte  ich  ihr  M.'s  Rat  mit, 
dass  ich  es  gescheit  anfangen  solle ;  sie  sagte :  nur  zu !  Am  andern  Morgen 
brachte  ich  das  Kamel  zum  Propheten,  er  nahm  es  nicht  an,  Hess  mir 
aber  den  Preis  durch  Bilal  auszahlen,  der  mir  noch  einen  oder  zwei 
Heller  darüber  gab  als  er  erfuhr  wer  ich  sei.  Das  verhalf  uns  zu  Wohl- 
stande, das  Kamel  hielten  wir  in  Ehren,  bis  es  hier  nahe  bei')  getötet 
wurde. 

Isma'il  b.  'Aeijja  b.  'Abdallah  b.  Unais  von  s.  Vater  von  Gabir:  auf 
dem  Rückwege,  in  alShuqra,  fragte  mich  M.,  wie  es  mit  der  von  meinem 
Vater  hinterlassenen  Schuld  stehe ;  ich  antwortete ,  ich  warte  auf  den 
Ausfall  der  Dattelernte,  der  Jude  Abu  IShaxm  sei  unser  Gläubiger  und 
habe  eine  Last  Datteln  zu  fordern.  Als  ich  nun  die  Datteln  gepflückt 
und  je  nach  der  Güte  besonders  zusammengelegt  hatte 2),  strich  der  Bote 
99 !i  Gottes,  den  ich  herbei  holte,  mit  der  Hand  über  die  in  einer  Reihe 
liegenden  Haufen;  dann  musste  Abu  IShaxm  kommen  und  sich  abmessen, 
was  er  zu  fordern  hatte.  Ein  einziger  Haufe  'Agva  genügte  dafür,  die 
andern  Datteln  verblieben  mir.  Wir  lebten  davon  ein  Jahr  und  konnten 
noch  verkaufen,  während  ich  vorher  gedacht  hatte,  ich  könne  kaum  mit 
dem  Erlös  des  Ganzen  die  Schuld  bezahlen.  —  BH.  661 — 665. 

28. 
Dumat  alGandal,  A.  5  im  Rabi'  I. 
M.  zog  aus  am  fünfletzten  Rabi'  I  und  kam  zurück  am  10  Rabi'  11 ; 
stellvertretender  Imam  war  Sibä'  b.  'Urfuea. 

Ibn  Abi  Sabra  von  'Abdallah  b.  Abi  Labid  von  Abu  Salama  b.  'A!^- 
dairaxman,  und  'Abdalraxman  b.  'Abdaraziz  von  'Abdallah  b.  Abi  Bakr, 
und  Andere:  M.   trachtete   nach   dem  Besitz  von  Duma,   weil  es  zu  den 

1)  Nach  BII.  664,17  in  der  Schlacht  vou  alXaira  A.  64.    Ich  hätte  niclit  ge- 
dacht, dass  ein  Kumcl  so  alt  würde. 

2)  Als  allgemeiner  Name  für  gute  Sorte  wird  gebraucht  »j->V*il,  für  schlechte 

-♦.ÄJ^  im'j-^'*    ^'"''  ffwtcn  Sorte  gehören     -J^ujnV>^I  und  ^^.fjOt-;-'  ^4^^ 
iiiul  S».j>\*j!;  zur  scliU>cliteu  1\ä.>^v.äj!  und  .-j-äj'  inul  i'LS'vÄ.^'. 


Duma  A.  5.  175 

Eingängen  Syriens  gehörte  '),  um  den  Kniser  in  Furcht  zu  setzen.  —  Er 
hatte  gehört,  dass  sich  dort  Leute  zusammengerottet  und  viele  andere 
Araber  sich  ihnen  angeschlossen  hatten,  dass  sie  die  des  Weges  Kom- 
menden -),  die  auf  den  Markt  in  (der  Stadt)  Duma  wollten ,  beraubten 
und  die  Absicht  hatten  gegen  Medina  zu  ziehen.  So  zog  er,  möglichst 
heimlich  und  rasch,  mit  100(3  Mann  aus  um  sie  zu  überfallen;  er  hatte 
einen  Führer  von  'Udhra,  Namens  Madhkür.  Als  die  Muslime  noch  einen 
Marsch  von  Duma  entfernt  waren,  spürte  ihnen  der  Führer  die  weit 
ausgetriebenen  Kamele  und  Schafe  der  Feinde  aus.  Sie  machten  einen 
üeberfall  darauf,  dadurch  aber  kam  die  Kunde  von  ihnen  in  das  Lager, 
und  der  zusammengerottete  Haufe  zerstreute  sich.  M.  fand  ihre  Stätte 
leer,  die  Streifscharen,  die  er  von  da  aussandte,  brachten  erbeutetes  Vieh 
zurück,  mir  Muxammad  b.  Maslama  hatte  auch  einen  Mann  gefangen, 
welcher  den  Islam  anzunehmen  veranlasst  wurde.  —  BH.  G68. 

29. 
AlMuraisT,  A.  5  im  Sha'bän. 

M.   zog  aus  am  Montag  dem  2.  Sha'bän  und  kam  am    1.  Ramacan 
wieder. 

Muxammad  b.  'Abdallah,  und  'Abdallah  b.  Ga'far,  und  Ihn  Abi  Sabra, 
und  Muxammad  b.  Calix,  und  'Abdalxamid  b.  Ga'far,  und  Ihn  Abi  Xabiba, 
und  Hisham  b.  Sa'd,  und  Ma'mar  b.  Räshid,  und  Abu  Ma'shar,  und  Xalid 
b.  Aljäs,  und  'Aidh  b.  Jaxja,  und  'Omar  b.  'Uthman  alMaxzumij,  und  99b 
'Abdallah  b.  Jazid  b.  Qusaie,  und  'Abdallah  b.  Jazid  allTudhalij,  und 
Andere:  alXarith  b.  Abi  Cirär,  der  Häuptling  der  Balmucealiq  rief  seine 
Leute,  und  wen  er  sonst  konnte,  auf  gegen  M. ,  und  sie  rüsteten  sich 
zu  einem  üeberfall  Medina's.  Auf  die  Kunde  davon  entsandte  M.  den 
Aslamiten  Buraida  b.  alXucaib  als  Kundschafter,  mit  der  Erlaubnis  zu 
sagen  was  er  wolle.  Er  ging  nach  dem  Sammelplatz  der  Feinde,  erkundigte 
sich  nach  ihren  Absichten  unter  dem  Vorgeben,  mit  seinen  Leuten  eben- 
falls zu  ihnen  stossen  zu  wollen ,  und  entfernte  sich  dann  um  M.  Nach- 
richt zu  bringen.     Darauf  bot  M.  die  Muslime  auf,    und  in  Bälde  zogen 

-)  KiasUaJJ  i^A  ^  jA  ^-jA.  Zu  dem  letzten  Worte  vgl.  den  Qamus: 
^k^\  JvAxj  ^)  ^sLvw..#j!  Jai'ui?.  M.  scheint  diesen  Zug  wirklich  zur 
Unterdrückung  einer  Strassenräuberei  unternommen  zu  haben,  die  auch 
dem  Verkehr  von  Medina  schaden  mochte.  Vgl.  fol.  222a  über  den  Ver- 
kehr der  Säqioa,  d.  h.  der  Nabatäer  an  der  syrischen  Grenze,  mit  Mediua. 
Der  .,Nabatiiermarkt"  in  Medina  ist  bekannt. 


176  AlMuraisi'  A.  5. 

sie  aus  mit  30  Pferden').  Es  waren  auch  viele  Heuchler  dabei,  die 
sonst  nie  mitgegangen  waren;  denn  das  Ziel  war  nahe  und  man  hoffte 
auf  Beute.  Unterwegs  in  alXaläiq  kam  ein  Mann  von  den  'Abdalqais, 
die  in  alRauxä  wohnten,  zu  M.,  um  das  Bekenntnis  abzulegen  und. am 
Kampfe  teilzunehmen.  Auf  seine  Frage,  welches  von  den  guten  "Werken 
Gott  am  wohlgefälligsten  sei,  antwortete  M. :  die  rechtzeitige  Verrichtung 
des  Gebets.     Darnach  richtete  sich  der  Mann  seitdem. 

Hisham  b.  Sa'd  von  Ja'qub  b.  Zaid  b.  Galxa:  in  Baq'ä  fing  man  einen 
Spion,  der  sich  anfangs  unwissend  stellte,  aber  bekannte,  als  Omar  drohte 
ihm  den  Kopf  abzuschlagen.  M.  trug  ihm  den  Islam  an,  er  wollte  aber 
warten,  was  sein  Volk  thun  werde,  und  sich  darnach  richten.  Nach 
dieser  Erklärung  ward  er  von  Omar  hingerichtet.  —  Guvairija  pflegte  zu 
erzählen,  auf  die  Kunde  davon ,  dass  M.  in  der  Nähe  sei  und  den  Spion 
getötet  habe,  sei  im  Lager  ihres  Vaters  (alXarith)  ein  grosser  Schrecken 
entstanden  und  seine  Verbündeten  aus  fremden  Stämmen  haben  sich  aus 
dem  Staube  gemacht. 

Beim  Wasser  von  alMuraisf ,  woselbst  für  M.  und  seine  zwei  Beglei- 
terinnen, 'Äisha  und  Umm  Salama,  ein  Lederzelt  aufgeschlagen  wurde, 
trafen  sich  die  Heere.  M.  stellte  seine  Schlachtreihe  auf;  die  Fahne  der 
Emigranten  trug  Abubekr  (and.  'Ammär  b.  Jäsir),  die  der  Mediner  Sa'd 
1).  'Ubada.  Nachdem  die  Feinde  durch  Omar  vergebens  aufgefordert  waren 
zu  sagen:  la  iläh  illa  Uäh,  begann  der  Kampf  mit  Pfeilschiessen.  Bald 
folgte  ein  allgemeiner  geschlossener  Angriff  der  Muslime,  der  unwider- 
stehlich war.  Zehn  von  den  Feinden  wurden  getötet,  die  übrigen  ge- 
fangen, ihre  Frauen,  Kinder,  Kamele  und  Schafe  erbeutet.  Von  den  Mus- 
limen fiel  nur  einer.  , 

Abu  Qatäda:  Fahnenträger  der  Feinde  war  Cafvän  Dhu-lshaqir,  er 
hatte  sich  kaum  in  Positur  gesetzt,  als  ich  auf  ihn  einstürmte  und  der 
Sieg  entschieden  war.  —  Das  Feldgcschrei  war:  ja  mancör  amit  amit! 

Nach  Ibn  'Umar  wurden  die  Banu  IMucoaliq  völlig  überrascht;  das 
ist  jedoch  weniger  glaubwürdig. 

Aus  Versehen  tötete  ein  Muslim  aus  der  Sippe  Tbada's  b.  alCämit 
(nach  anderer  Angabe  war  es  ein  Mann  von  den  'Amr  b.  'Auf)  bei  der 
Verfolgung  den  Häshim  b.  Cubäba;  es  war  sehr  windig  und  staubig.  Dem 
Bruder  des  Getöteten,  Miqjas,  Hess  M.  das  Blutgeld  auszahlen;  bcrnach 
aber  fiel  derselbe  doch  noch  über  den  Thäter  her,  schlug  ihn  tot  und 
floh  zu  den  Qurashiten  2).  M.  ächtete  ihn  und  Hess  ihn  nach  der  Eroberung 
von  Mekka  von  Numaila  hinrichten. 

')  deren  Besitzer,    10  Emigranten   und   20  Mediner,  mit  Namen   aufgeführt 

werden. 
■-')  Seine  Verse  wie  bei  BIT.  728,  in  der  Ordnung  \.  4.  ?>  mit  Auslassung  von  2. 


AlMuraisi'  A.  5.  177 

Sa'id  b.  'AbdalLah  b.  Abi  lAbjac  von  s.  Vater  von  s.  Grossmutter, 
einer  Freigelassenen  der  Guvairija,  von  Gnvairija  bint  alXarith:  als  die 
Muslime  ims  angriffen,  sagte  mein  Vater,  wir  seien  ihnen  in  keiner  Weise 
gewachsen,  und  auch  mir  kam  ihre  Zahl  unendlich  vor.  Hinterher  sah 
ich,  dass  es  gar  nicht  so  viel  waren :  es  war  ein  Schrecken  von  Gott  den 
Ungläubigen  ins  Herz  gefahren.  —  Einer  von  ihnen,  der  den  Islam  ange- 
nommen hatte,  erzählte:  wir  sahen  weisse  Männer  auf  scheckigen  Pferden, 
dergleichen  wir  sonst  nie  gesehen  hatten. 

Ibn  Abi  Sabra  von  alXarith  b.  alFucail  von  Um  Mas'ud  b.  Ilumaida 
von  s.  Vater  Mas'ud:  nachdem  mich  Abu  Tamim  freigegeben  hatte,  be-  loou 
grüsste  ich  M.  in  Baq'ä  auf  seinem  Hinwege  nach  alMuraisi*  und  teilte 
ihm  mit,  dass  der  Islam  unter  meinem  Volke,  das  sich  damals  in  alGa- 
darät  (?)  aufhielt,  und  in  der  ganzen  Gegend  grosse  Fortschritte  mache. 
Auch  konnte  ich  ihm  erzählen ,  dass  ich  einen  Mann  von  'Abdalqais  be- 
kehrt hatte,  dem  ich  tags  vorher  begegnet  war').  Er  pries  mich  glück- 
lich, veranlasste  mich  den  Zug  mitzumachen  und  gab  mir  von  der  Beute 
eine  Anzahl  Schafe  und  eine  Anzahl  Kamele.  Als  ich  ihm  vorstellte,  dass 
ich  beide  Art  Vieh  zusammen  nicht  treiben  könne,  erhielt  ich,  nach  meiner 
Wahl,  nur  Kamele  und  zwar  zehn.  —  Ob  das  aber  ein  Losanteil  oder  ein 
Geschenk  aus  dem  Fünften  gewesen  war,  konnte  Massud  später  nicht 
angeben. 

Abu  Bakr  b.  'Abdallah  b.  Abi  Sabra  von  Abu  Bakr  b.  'Abdallah  b. 
Abi  Gahm:  die  gefangenen  Männer  wurden  gebunden  und  unter  Aufsicht 
Buraida's  b.  alXucaib  gestellt,  Gerät,  Zeug  und  Waffen  wurden  gesammelt, 
das  Vieh  zusammengetrieben  und  unter  Aufsicht  von  M.'s  Freigelassenem 
Shuqrän  gestellt,  die  Weiber  und  Kinder  bildeten  einen  dritten  Haufen. 
Die  Aussonderung  des  Fünften  und  die  Verteilung  der  übrigen  Beute  be- 
sorgte Maxmija  b.  Gaz'  alZubaidij. 

Muxammad  b.  'Abdallah  von  alZuhrij  von  'Urva  b.  alZubair,  und 
'Abdallah  b.  'Abdallah  b.  alXarith  b.  Naufal:  über  den  Fünften  setzte  M. 
den  Maxmija,  zu  ihm  wurden  die  Fünften  gebracht.  Wer  Anteil  an  der 
Beute  haben  konnte,  bekam  vom  Almosen  nichts ;  vom  Almosen  erhielten 
nur  die  Waisen  und  Armen  und  Schwachen  etwas.  Wenn  aber  ein  Waisen- 
knabe erwachsen  war,  ward  er  vom  Almosen  zur  Beute  versetzt  und 
musste  Kriegsdienste  thun.  M.  sagte  zu  zwei  Männern,  die  ihn  um  ein 
Almosen  aus  dem  Fünften  baten  —  er  schlug  nie  eine  Bitte  ab  — :  wenn 
ihr  wollt,  will  ich  euch  etwas  geben;  aber  vermögliche  und  kräftige  er- 
werbsfähige Leute  haben  keinen  Anteil  daran  2). 

1)  vgl.  fol.  99  b  S.  176  (alXalrdq). 

2)  Das  Almosen  (cadaqa)  iliesst  hier  immer  aus   dem  Fünften  und  ist  fast 
gleichbedeutend  damit. 

VSkidi,    Muhammed.  1^ 


178  AlMuraisi'IA.  5. 

Die  Beute  und  der  Erlös  aus  dem  versteigerten  Zeug  und  Gerät  ■wurde 
verteilt,  ein  Kamel  ward  zehn  Schafen  gleich  gerechnet,  der  Reiter  be- 
kam einen  dreifachen  Anteil.  Es  waren  2000  Kamele,  5000  Schafe, 
200  "Weiber.  Guvairlja  fiel  dem  Thabit  b.  Qais  b.  Shammas  und  seinem 
Vetter  zu,  dem  er  jedoch  seinen  Anteil  um  einige  Palmen  abkaufte.  Er 
legte  ihr  9  Unzen  Gold  als  Lösungspreis  auf. 

'Abdallah  b.  Jazid  b.  Qusaie  von  s.  Vater  von  Thaubän  von  'Äisha: 
der  Prophet  war  bei  mir  am  Wasser  von  alMuraisi',  als  Guvairija  herein- 
trat, so  schön,  dass  sich  jeder  in  sie  verlieben  musste.  Mir  war  es  sehr 
unangenehm,  weil  ich  gleich  wusste,  was  daraus  folgen  würde.  Sie  stellte 
93  a  sich  vor,  bekannte  sich  zum  Islam  und  bat  den  Propheten  um  einen  Bei- 
trag zu  ihrem  Lösegeld.  Er  sagte,  er  wolle  es  ganz  bezahlen  und  sie 
heiraten;  sie  war  es  zufrieden.  Auf  die  Kunde  davon  Hessen  die  Mus- 
lime die  bereits  verteilten  und  beschlafenen  Gefangenen  frei;  100  Weiber 
mit  ihren  Kindern  verdankten  der  Guvairija  die  Freiheit. 

Xizäm  b.  Hishäm  von  s.  Vater:  drei  Tage  vor  der  Ankunft  M.'s  sah 
Guvairija,  wie  sie  erzählte,  den  Mond  von  Medina  kommen  und  in  ihren 
Schoss  fallen;  die  Ereigebung  der  Gefangenen  geschah  ohne  ihr  Zuthun 
und  zu  ihrer  grossen  Ueberraschung,  durch  den  freien  Willen  der  Mus- 
lime. —  Nach  einer  anderen  Version  war  es  M.'s  Morgengabe  an  sie, 
dass  er  alle  Gefangenen  —  and.  nur  vierzig  —  frei  gab. 

Ihn  Abi  Sabra  von  'ümära  b.  Ghazijja:  einige  von  den  gefangenen 
Weibern  gab  M.  umsonst  frei,  einige  wurden  nach  der  Verteilung  gelöst 
(die  Frau  mit  ihren  Kindern  für  sechs  Kamele),  andere  erst  in  Medina; 
aber  zuletzt  wurde  jede  Frau  ihrer  Familie  wiedergegeben.  Dies  ist  das 
Richtige. 

'Umar  b.  'Uthmän  von  'Abdalmalik  b.  'Ubaid  von  'Abdalraxman  b. 
Sa'id  b.  Jarbü'  von  'Amrän  b.  Xucain:  es  kam  eine  Gesandtschaft  nach 
Medina  und  löste  die  gef.  Frauen  nach  der  Verlosung. 

'Abdallah  b.  Abi  lAbjac  von  s.  Grossmutter,  einer  Freigelassenen  der 
Guvairija :  Guvairija  erzählte,  ihr  Vater  habe  sie  gelöst  und  darnach  erst 
habe  M.  um  sie  angehalten.  Sie  hiess  eigentlich  Barra,  M.  nannte  sie 
Guvairija,  damit  man  nicht  sagen  könne,  er  sei  aus  dem  Hause  der  Barra 
herausgegangen  i).  —  Diese  Version  ist  nicht  so  glaubwürdig  wie  die  Er- 
zählung 'Äisha's. 

Isxaq  b.  Jaxja  von  alZuhrij  von  Malik  b.  Aus  b.  alXadathän  von 
Omar :  der  Bote  Gottes  stellte  Guvairija  auf  gleichen  Fuss  mit  seinen 
übrigen  Weibern  und  Hess  sie  sich  verschleiern. 

0  Der  eigentliche  Sinn  ist  wie   in  Ps.  19,fi,   der  zweite:    er  ist  ein  Cliarigit 

geworden.     Dabei  wird  Barra  als  Gehorsam  verstanden   und  Rait  auge- 
wandt wie  im  Syrischen. 


AUIuraisi'  A.  5.  179 

AlCaxxak  b.  'Uthman  von  Miixammad  b.  Jaxja  b.  Xabban  von  Abu 
MuxairTr  und  Abu  Cirraa  von  Abu  Sa'id  alXudrij:  Avir  wollten  zwar  das 
Lösegeld  mit  den  gefangenen  "Weibern  verdienen,  aber  doch  gerne  unsere  93b 
Lust  an  ihnen  stillen.  Wir  fragten  also  den  Propheten  und  er  erlaubte 
uns  das  'AzP)  —  was  entstehen  solle,  entstehe  doch.  Hinterher  wurden 
sie  von  einer  Gesandtschaft,  die  nach  Medina  kam,  gelost;  sie  kehrten  alle 
zurück,  keine  wollte  bleiben,  wenn  ihr  die  Wahl  gestellt  wurde.  —  Abu 
INacr,  dem  alCaxxak  diese  Geschichte  erzählte,  sagte,  ihm  habe  Abu 
Salama  b.  'Abdalraxman  gesagt,  Abu  Sa'id  habe  erzählt:  ich  ging  mit 
einem  Mädchen  auf  den  Markt  um  es  zu  verkaufen;  ein  Jude  sagte  zu 
mir,  sie  sei  gewiss  von  mir  schwanger.  Ich  sagte:  nein,  ich  habe  das 
'Azl  ausgeübt;  darauf  erwiderte  er,  das  sei  der  kleine  Beischlaf.  Als  ich 
die  Geschichte  dem  Propheten  mitteilte,  sagte  er:  die  Juden  lügen,  die 
Juden  lügen. 

Die  Begebenheit  mit  Ihn  Ubaij. 

Als  der  Kampf  aus  war  und  die  Muslime  beim  Wasser  von  alMuraisi' 
—  welches  nur  sehr  spärlich  quillt-)  —  lagerten,  verwickelten  sich  beim 
Schöpfen  die  Eimer  des  Guhaniten  Sinan  b.  Vabar,  eines  Eidgenossen 
der  Banu  Sälim,  und  des  Ghifariten  Gahgäh  b.  Sa'Id,  der  bei  Omar  in 
Dienst  und  Lohn  stand.  Sinän's  Eimer  kam  zuerst  heraus,  aber  Gahgah 
behauptete,  es  sei  der  seinige,  und  versetzte,  in  dem  entstehenden  Streit, 
dem  andern  einen  Schlag,  dass  das  Blut  darnach  floss.  Da  schrie  Sinan 
„Xazrag  heraus'^,  und  als  der  fliehende  Gahgah  seinerseits  die  Qurashitcn  zu 
seiner  Hülfe  aufrief,  überbot  ihn  jener  durch  den  Ruf  „Mediner  heraus!" 
In  Kürze  standen  sich  Qurashiten  auf  der  einen,  Ausiten  und  Xazragiten 
auf  der  anderen  Seite  in  Waffen  gegenüber,  und  die  Gefahr  eines  Bruder- 
krieges war  gross.  Aber  einige  Emigranten  legten  sich  ins  Mittel ,  und 
da  Sinan  nicht  auf  eigene  Hand  vergeben  zu  können  erklärte '),  wandten 
sie  sich  an  'Ubäda  b.  alCämit  und  andere  seiner  Eidgenossen.  Als  auch 
diese  ihm  zuredeten,  liess  er  sein  Recht  fahren. 

Ibn  Ubaij  befand  sich  in  Gesellschaft  einiger  anderer  Heuchler  — 
doch  war  auch  der  junge  Zaid  b.  Arqam  dabei  — ,  als  Gahgäh's  Ruf 
„Qurashiten  heraus"  zu  ihm  drang.  Er  geriet  in  grossen  Zorn  und 
äusserte:  „bei  Gott,  eine  solche  Schmach  ist  mir  noch  nicht  begeg- 
net —  bei  Gott  ich  wollte  den  Zug  nicht  mitmachen,  aber  meine 
Leute  übermochten  mich  —  nun  ist  es  dahin  gekommen,  dass  sie  uns 
in  unserem  eigenen  Hause  herausfordern  und  trotzen  —  das  ist  der 
')  Gen.  38,9.  .    ■  ■: 

^)  ,.j_fcÄ*:    tUa  =  mit  einem  Eimer  winde  die  Hälfte  erschöpft. 

12* 


180  AlMuraisi'  A.  5. 

Dank  für  unsere  Wolilthaten,  wie  das  Sprichwort  sagt:  mäste  deinen 
Hund,  so  fi-isst  er  dich  —  bei  Gott,  ich  hoffte  nicht  zu  erleben,  dass  ich 
das,  was  eben  Gahgäh  gerufen  hat,  hören  und  zugegen  sein  müsste  ohne 
zürnen  zu  dürfen!  —  bei  Gott,  wenn  wir  nach  Medina  zurückkommen, 
wird  der  Stärkere  den  Schwächeren  daraus  vertreiben!"  Darauf  wandte 
er  sich  zu  den  anwesenden  Xazragiten  und  sagte :  „das  habt  ihr  euch 
selber  eingebrockt,  ihr  habt  sie  bei  euch  aufgenommen  und  euer  Gut  mit 
ihnen  geteilt;  hättet  ihr  die  Hand  zugehalten,  so  wären  sie  anderswo- 
94a  hin  gegangen  —  nun  sind  sie  damit  noch  nicht  zufrieden,  sondern  ihr 
müsst  auch  für  ihn  kämpfen  und  euch  dem  Geschicke  preisgeben  und 
eure  Kinder   zu  Waisen  machen,  damit  ihr  klein  Averdet  und  sie  gross." 

Zaid  b.  Arqam  hinterbrachte  diese  Aeusserungen  dem  Propheten. 
Diesem  war  die  Sache  sehr  unangenehm;  er  sagte  zu  ihm,  er  sei  viel- 
leicht böse  auf  Ihn  Ubaij ,  oder  habe  sich  verhört ,  allein  der  Jüngling 
blieb  bei  seiner  Aussage.  Bald  sprach  auch  das  ganze  Lager  von  dem 
was  Ihn  Ubaij  gesagt  hatte.  Seinen  Angehörigen,  die  ihn  hart  anliessen, 
dass  er  den  Obersten  seines  Volks  verklagt  und  die  Verwandtschaft  zer- 
rissen habe,  erwiderte  Zaid,  er  würde  gegen  seinen  eigenen  Vater  nicht 
anders  gehandelt  haben,  und  hoffe,  dass  Gott  ihm  die  Wahrheit  seiner 
Aussage  bestätigen  werde.  M.  wurde  von  jemand  aufgefordert,  er  möge 
'Abbad  b.  Bishr  oder  Muxammad  b.  Maslama  beauftragen,  ihm  den  Kopf 
Ihn  Ubaij's  zu  bringen;  er  aber  sagte  sich  unwillig  abwendend,  es  solle 
nicht  heissen,  dass  er  seine  eigenen  Genossen  töte.  Inzwischen  waren 
die  Mediner,  welche  das  Gespräch  zwischen  M.  und  Zaid  mit  angehört 
hatten,  zu  Ihn  Ubaij  gegangen,  um  ihn  aufzufordern,  dass  er  entweder 
gestehe  und  um  Vergebung  bitte,  oder  abschwöre,  was  ihm  vorgeworfen 
werde.     Er  that  das  letztere.     Eine  Partei  glaubte  ihm,  die  andere  nicht. 

Hisham  von  Sa'd  von  Zaid  b.  Aslam  von  s.  Vater  von  Omar:  der 
Diener,  den  ich  mir  für  mein  Pferd  gemietet  hatte,  Hess  mich  auf  sich 
warten.  Als  er  endlich  kam,  schalt  ich  ihn  aus;  er  aber  sagte,  ich  wisse 
wohl  nicht  was  geschehen  sei,  und  erzählte  mir,  was  Ihn  Ubaij  gesagt 
hatte.  Da  begab  ich  mich  zu  M. ,  er  sass  unter  einem  Baume  und  Hess 
sich  von  einem  kleinen  schwarzen  Sklaven  den  Rücken  kneten,  wo  ihn 
sein  Kamel  gestossen  hatte.  Ich  bat.  Ihn  Ubaij  töten  zu  dürfen,  er  aber 
sagte:  da  würde  seinetwegen  die  Nase  mannig  eines  in  Jathrib  ins  Zit- 
tern geraten ,  der  ihn  selber  töten  würde ,  wenn  ich  es  ihm  beföhle  '). 
941)  Auch  davon  wollte  er  nichts  wissen,  dass  Muxammad  b.  Maslama  ihn 
töten  solle.  Meinem  Vorschlag  jedoch,  alsbald  den  Aufbruch  zu  befehlen, 
stimmte  er  zu. 

')  -^.jSS    0.i^    wS-it    \j    oj^c.t     Vo].   fol.  95a. 


AlMuraisi'  A.  5.  181 

Ehe  siclis  einer  versah,  sagt  man,  war  M.  schon  auf  dem  Kamel, 
in  der  grössten  Hitze,  ohne  den  Abend  abzuwarten.  Darüber  von  Sa'd 
b.  'übada  oder  nach  glaubhafterer  Angabe  von  Usaid  b.  Xucair  befragt, 
sagte  er :  hast  du  nicht  gehört,  was  Ibn  Ubaij  gesagt  hat,  wenn  er  wieder 
in  Medina  sei,  werde  der  Stärkere  den  Schwächeren  vertreiben?  Er  ver- 
setzte: dann  wirst  du  ihn  also  vertreiben,  denn  du  bist  der  stärkere. 
Weiter  aber  bat  er  ihn  um  Nachsicht  gegen  Ibn  Ubaij,  „die  Seinen  waren 
schon  dabei  ihm  den  Juwelenkranz  zu  machen'),  es  fehlte  ihnen  nur 
ein  einziges,  mit  dem  der  Jude  Josua  zu  teuer  war,  weil  er  wusste, 
dass .  sie  sie  zur  Krönung  brauchten  —  da  kämest  du ,  und  er  denkt 
nicht  anders  als  dass  du  ihm  sein  Königtum  entrissen  hättest." 

M.  ritt  sehr  schnell,  Zaid  b.  Arqam  hielt  sich  in  gleicher  Linie  mit 
ihm,  um  seinen  Blick  auf  sich  zu  ziehen.  Plötzlich  ward  M.  von  der 
Offenbarung  befallen,  der  Schweiss  troff  ihm  von  der  Stirn,  und  das 
Kamel  vermochte  unter  der  Last  kaum  seine  Füsse  aufzuheben.  Als  er 
wieder  zu  sich  kam,  fasste  er  Zaid  beim  Ohr,  zog  es  gen  Himmel,  so 
dass  sich  jener  im  Sattel  aufreckte,  und  sagte:  dein  Ohr  ist  zuverlässig 
und  Gott  hat  deine  Erzählung  bestätigt.  Es  war  ihm  damals  Sur.  63 
offenbart. 

'Abdallah  b.  alHurair  von  s.  Vater  von  Räfi'  b.  Xadig:  'Ubada  b. 
alCämit  forderte  Ibn  Ubaij  auf  zu  M.  zu  gehen,  damit  derselbe  um  Ver- 
gebung für  ihn  bitte.  Er  aber  drehte  den  Kopf  hin  und  her,  so  dass 
'Ubada  sagte,  es  werde  gewiss  noch  ein  Betvers  über  sein  Kopfdrehen 
erscheinen  (Sur.  63,5). 

Junas  b.  Muxammad  alOhafarij  von  s.  Vater  von  'Ubada  b.  alValid 
b.  'Ubada  b.  alCamit:  nachdem  die  Offenbarung  erfolgt  war,  grüsste  'Ubada 
den  Ibn  Ubaij  nicht  als  er  au  ihm  vorbeikam,  und  Aus  b.  Xaulij  grüsste 
auch  nicht.  Ibn  Ubaij  liess  fallen,  das  sei  eine  von  ihnen  verabredete 
Sache;  da  kehrten  sie  um  und  schalten  ihn.  Aus  sagte  ihm,  ehe  er 
nicht  Busse  thue,  werde  er  nie  wieder  etwas  ihm  zu  Gefallen  für  un- 
wahr erklären;  er  habe  Zaid  hart  angefahren  und  nun  sei  jenem  durch 
die  Offenbarung  Recht  gegeben.  Ibn  Ubaij  erwiderte,  er  wolle  es  nicht  95a 
wieder  thun. 

Als  Ibn  Ubaij's  Sohn  'Abdallah  erfuhr,  dass  Omar  dem  Propheten 
gesagt  habe,  er  solle  Muxammad  b.  Maslama  mit  der  Hinrichtung  Ibn 
Ubaij's  beauftragen,  ging  er  zu  M.  und  sagte  ihm:  wenn  du  meinen  Vater 
töten  lassen  willst,  so  gib  mir  den  Befehl  dazu ;  so  sehr  ich  ihn  liebe  und 
ehre,  werde  ich  dir  doch  seinen  Kopf  bringen  —  aber  wenn  ein  anderer 
ihn  tötet,  werde  ich  seinen  Anblick  nicht  ertragen  können,   sondern  ihn 

1)  Der  Ausdruck  wie  bei  BH.  727,6. 


182  ÄlMuraisi'  A.  5. 

umbringen  und  zur  Hölle  fahren.  Aber  M.  er^\^de^te  ihm,  er  wolle  Ibn 
Ubaij  gar  nicht  töten,  sondern  ihn  auch  ferner  mit  allen  Ehren  behandeln. 
'Abdallah  entschuldigte  sodann  seinen  Vater :  seine  Umgebung  erinnere  ihn 
immer  wieder  daran,  dass  er  von  seinem  Stamm  zum  König  bestimmt  ge- 
Avesen  sei.     Aus  diesem  Anlass  dichtete  'Abdallah: 

Der  Weltlauf  besteht  aus  Begebenheiten,  auf  die  man  gespannt  ist '), 
zu  den  wundersamsten  Begebenheiten  aber  gehört,  was  Omar  gesagt  hat! 
er  riet  so  dem  Inhaber  der  Offenbarung,  der  ihn  doch  bei  Gott")  nicht 
um  seine  Meinung  gefragt  hatte.  Hätte  Xaeeäb  sich  ähnlich  vergangen 
und  hätte  ich  dann  in  Bezug  auf  den  gesagt,  was  er  über  meinen  Vater 
gesagt  hat,  so  wäre  es  schlimm  geworden  ^).  Er  sagte :  beauftrage  Muxam- 
mad  ihn  zu  töten ;  bei  deinem  Leben  ein  böser  Rat !  Dem  setzte  ich  ent- 
gegen :  Bote  Gottes,  -willst  du  ihn  töten,  so  helfe  ich  dir  von  ihm  in  einem 
Augenblick;  mir  steht  eine  Hand  bei  und  eine  grossartige  Seele  und  ein 
Herz,  das  in  der  Prüfung  fester  ist  als  Stein  —  daran  ist  nun  was  daran 
ist,  eine  andere  Möglichkeit  aber  ist,  Nachsicht  zu  üben*):  und  mein  eines 
Auge  schielt  gegen  das  andere  zu.  Da  sfirach  er:  es  wird  doch  nicht 
ein  Mann  mit  Willen  seinen  Vater  töten;  darüber  würde  ja  ganz  Mucar 
in  Aufregung  geraten^). 

'Ubaidallah  b.  alHurair  von  Rafi'  b.  Xadig:  wir  brachen  noch  vor 
Mittag  auf  und  ritten  eilig  Tag  und  Nacht  bis  nahe  zum  folgenden  Mittag. 
Zuerst  redeten  die  Leute  nur  über  Ihn  Ubaij,  die  Ermattung  und  Schläfrigkeit 
aber  bewirkte,  dass  sie  endlich  ganz  still  davon  wurden,  und  das  war  eben 
die  Absicht  M.'s.  Als  endlich  Halt  gemacht  wurde,  fielen  sie  schlafend 
hin,  sobald  sie  den  Boden  berührten.  Abends  setzte  M.  die  Reise  fort 
und  machte  am  andern  Morgen  Halt  beim  Wasser  Baq'ä  (oberhalb  alNaqi'), 
wo  die  Kamele  auf  die  Weide  getrieben  wurden.  Hier  erhob  sich  ein 
starker  Wind,  der  für  ein  Zeichen  gehalten  wurde,  dass  etwas  vorgefallen 
sei;  man  fürchtete,   'Ujaina  b.  Xicn,  mit  dem  der  Waffenstillstand  abge- 

')  .-aXxj.     Die  arab.  Welt  (dirnjä)  ist  die  Zeit,  nicht  der  Raum. 

3)  „io  ,  ich  vermute  -io. 

*)  VU^wsÄC'  conniveutia. 

^)  Vakidi  hat  das  Lied  von  Israa'il  b.  Muc'ab  b.  Isma'il  b.  Zaid  b.  Thabit, 
der  es  aus  einem  Buche  entnommen  hatte,  imd  von  Ibrahim  b.  Ga'far  b. 
Maxmüd  b.  Muxammad  b.  Maslama.  Bei  BH.  fehlt  es;  es  ist  eine  flaue 
Reimerei.  Schwerlich  kann  der  Sohn  des  designierten  Königs  der  Xazrag 
von  einer  Aufregung  in  ganz  Mucar  sprechen. 


AlMuraisi'  A.  5.  183 

laufen  war,  habe  in  Abwesenheit  der  Krieger  einen  Ueberfall  auf  Medina 
gemacht.     M.  aber  sagte,  es  sei  nur  ein  grosser  Heuclüer  gestorben.  osb 

Xariga  b.  alXarith  von  'Abbäs  b.  Salil  von  Gäbir:  der  Wind  wehte 
aufs  heftigste  bis  Mittag.  In  Medina  angelangt  fragte  ich  gleich,  wer 
gestorben  sei;  es  war  Zaid  b.  Rifä'a  b.  alTäbüt.  Ich  erfuhr,  dass  es 
auch  in  Medina  heftig  gestürmt  hatte,  aber  ruhig  wurde,  sobald  Zaid  be- 
graben war. 

'Abdalxamid  b.  Ga'far  von  s.  Vater:  'Ubada  b.  alCamit  sagte  zu  Ibn 
Ubaij,  sein  Freund  Zaid  b.  alTabut  sei  gestorben,  dessen  Tod  einen  Sieg 
für  den  Islam  bedeute.  Ibn  Ubaij  fragte  wehklagend,  woher  er  denn 
die  Nachricht  habe;  er  antwortete,  M.  habe  ihnen  mitgeteilt,  dass  sein 
Tod  so  eben  erfolgt  sei. 

'Abdalxamid  b.  Ga'far  von  Ibn  Ruman  und  Muxammad  b.  Calix  von 
'Acim  b.  'Umar  b.  Qatada:  als  sich  der  Wind  am  Abend  gelegt  hatte 
und  die  Kamele  wieder  zusammen  getrieben  wurden,  wurde  M.'s  Kamelin 
alQacva  vermisst.  Während  man  sie  überall  eifrig  suchte,  äusserte  Zaid 
b.  alLucait,  der  ein  Heuchler  war,  zu  ein  paar  vornehmen  Medinern,  ob 
denn  Gott  nicht  dem  Propheten  mitteilen  könne,  wo  sie  sei.  Darüber 
entstand  ein  grosser  Unwille,  Usaid  b.  Xucair  sagte,  er  Avürde  ihn  mit 
der  Lanze  durchbohren,  wenn  er  wüsste,  dass  M.  es  billige;  warum  er 
denn  den  Zug  mitgemacht  habe?  Zaid  antwortete:  der  Beute  wegen, 
und  fügte  hinzu:  M.  klärt  uns  doch  wahrhaftig  noch  über  ganz  andere 
Dinge  auf  als  über  den  Verbleib  einer  Kamelin.  Da  stürzten  sie  alle 
auf  ihn  los  und  sagten,  sie  wollten  nie  wieder  unter  einem  Dache  und 
nie  wieder  unterwegs  mit  ihm  zusammen  sein;  hätten  sie  ihn  gekannt, 
so  wäre  er  auch  jetzt  nicht  mitgenommen.  Er  entfloh  ihnen,  und  während 
sie  seine  Sachen  verschleuderten,  ging  er  zum  Propheten  und  hörte  diesen 
erzählen,  ein  Heuchler  habe  eben  geäussert,  warum  Gott  ihm  denn  nicht 
den  Ort  der  Kamelin  anzeige.  „Gott  allein,  fuhr  er  fort,  weiss  das  Ver- 
borgene, er  hat  mir  offenbart,  dass  die  Kamelin  in  der  und  der  Schlucht 
sich  mit  dem  Strick  in  einen  Baum  vermckelt  hat."  Als  sie  sich  dort 
wirklich  fand,  lief  Zaid  zu  seinen  Gefährten  zurück,  und  nachdem  er 
sich  überzeugt  hatte,  dass  niemand  von  ihnen  seine  Aensserung  dem  Pro- 
pheten hinterbracht  habe,  bekannte  er  frei  und  aufrichtig,  dass  Muhammed 
der  Bote  Gottes  sei.  Von  ihnen  veranlasst  begab  er  sich  dann  noch 
einmal  zu  M.  zurück,  damit  dieser  für  ihn  um  Vergebung  bitte.  —  Nach  96a 
Anderen  ist  er  bis  an  seinen  Tod  nichtsnutzig  geblieben  und  hat  beim 
Zuge  nach  Tabuk  noch  einmal  eine  solche  Geischichte  gemacht. 

Ibn  Abi  Sabra  von  Shu'aib  b.  Shaddäd:  als  M.  bei  alNaqi'  vorüber- 
kam, sah  er  dort  eine  weite  Fläche  mit  gutem  Futter  und  vielen  Tümpeln, 


184  ÄlMuraisi'  A.  5. 

die  mit  einander  in  Verbindung  standen  ^).  Er  machte  sie  zu  einer  Bann- 
weide, so  weit  die  Stimme  eines  guten  Rufers  vom  Berge  Muqammil  aus 
in  der  Morgendämmerung  hörbar  sei,  und  bestimmte  sie  für  die  Pferde 
und  Reitkamele  der  Muslime,  ohne  jedoch  das  Milchvieh  ganz  auszu- 
schliessen,  wenn  es  wenig  war  und  Frauen  oder  solchen  Leuten  gehörte, 
die  nicht  damit  von  "Weide  zu  Weide  ziehen  konnten.  Zum  AufsPher 
setzte  er  Bilal  b.  alXarith  alMuzanij.  Da  er  erfuhr,  dass  das  Wasser  im 
Sommer  schwinde,  liess  er  durch  Xaeib  b.  Abi  Balta'a  einen  Brunnen 
graben.  Auch  unter  Abubekr,  Omar  und  Othman  blieb  alNaqi'  Bann- 
weide für  die  Kriegspferde.  —  Bei  einem  damals  veranstalteten  Wettr 
rennen  siegte  M.'s  Kamelin  alQacva  über  die  Kamele  und  sein  Pferd  al- 
Gharib  über  die  Pferde;   erstere  ritt  Bilal,   letzteres  Abu  Usaid  alSä'idij. 

Die  Verleumdung   'Äisha's. 

Ja'qub  b.  Jaxja  b.  'Abbad  von  'Isa  b.  Mu'ammar  von  'Abbad  b. 
'Abdallah  b.  alZubair  von  s.  Vater  von  'Äisha:  bei  den  Zügen  des  Boten 
Gottes  entschied  das  Los,  welche  von  seinen  Frauen  ihn  begleiten  sollten; 
am  liebsten  hatte  er  mich  bei  sich.  Beim  Zuge  von  alMuraisi'  traf  das 
Los  mich  und  Umm  Salama.  Auf  dem  Rückwege,  als  Avir  einmal  Halt 
gemacht  hatten-),  verlor  ich  ein  Halsband  und  verzögerte  dadurch  den 
Aufbruch  bis  zum  Morgen;  die  Stelle  war  wasserlos  und  bei  sich  hatten 
die  Leute  auch  kein  Wasser.  Sie  wurden  darum  ärgerlich  auf  mich  und 
veranlassten  meinen  Vater  mich  auszusclielten.  Er  stiess  mich  mit  der 
Hand  in  die  Seite;  ich  konnte  mich  nicht  rühren,  weil  der  Prophet 
seinen  Kopf  auf  meinen  Schoss  gelegt  hatte  und  schlief.  Usaid  b.  Xucair 
äusserte  die  Hoffnung,  dass  bei  diesem  Anlass  irgend  eine  Erleichterung 
geoffenbart  werden  würde;  und  wirklich  ward  das  Tajammum  (Sur.  4,46. 
5,9)  offenbart;  worauf  Usaid  bemerkte,  das  sei  nicht  die  erste  Segnung 
der  Familie  Abubekr's.  —  Dann  brachen  wir  auf  und  machten  wieder 
Halt  an  einem  schönen  sandigen  Platze  mit  Aräkbüschcn,  wo  ich,  hoch 
aufgeschürzt,  mit  dem  Propheten  in  die  Wette  lief.  Er  kam  voran  und 
sagte:  nun  ist  es  wieder  gut  gemacht,  dass  ich  dich  damals  nicht  ein- 
96b  holen  konnte  —  er  Avar  nämlich  einmal  zu  meines  Vaters  Wohnung  ge- 
kommen, und  ich  sollte  ihm  etwas  geben,  was  ich  in  der  Hand  hatte; 
ich  wollte  aber  nicht  und  lief  weg,  er  lief  hinter  mir  her,  konnte  mich 
aber  nicht  kriegen.  —  Jslcht  weit  von  Medina  machte  M.  noch  einmal 
Halt  und  ruhte  einen  Teil  der  Nacht,  schon  vor  Tagesanbruch  aber  brach 
er  wieder  auf,   wäln-end  ich  eben   eines  Bedürfnisses  wegen  abseits  ge- 

2)  nach  fol.  98a  in  Dhat-alGaish. 


AlMuraisi'  A.  5.  185 

gangen  war.  Ich  hielt  mich  länger  auf,  weil  ich  noch  einmal  umkehren 
musste  um  mein  Halsband  aus  Ghafärimuscheln  zu  suchen ;  ich  fand  es 
auch  da,  wo  ich  es  vermutete.  Als  ich  zurückkam,  war  das  Heer  fort 
und  mein  Kamel  auch.  Die  beiden  Führer  —  der  eine  war  Abu  Mau- 
hiba,  ein  Freigelassener  M.'s  —  hatten  meine  Sänfte,  in  dem  Glauben 
ich  sei  darin,  auf  das  Thier  gehoben  und  es  fortgetrieben.  Dass  die 
Sänfte  leichter  war  als  sonst,  fiel  ihnen  nicht  auf,  denn  wir  Frauen 
wogen  damals  nicht  viel,  weil  wir  nur  magere  Kost')  bekamen.  Ver- 
schleiert dagegen  waren  wir  schon,  und  zu  reden  pflegte  ich  nie  mit  den 
Führern;  wir  ritten  abseits  von  der  Menge,'  es  durfte  sich  uns  niemand 
nahen  ausser  dem  Propheten,  der  bald  an  mich,  bald  an  Umm  Salama 
heranritt.  Als  ich  nun  keinen  mehr  im  Lager  fand,  hüllte  ich  mich 
ein  und  legte  mich  schlafen,  überzeugt,  dass  man  mich  schon  aufsuchen 
werde.  So  traf  mich  Cafvan  b.*  Mu'aeeal  alSulamij ,  der  ein  Nachzügler 
Avar,  und  erkannte  mich  —  denn  er  hatte  mich  schon  vor  der  Einfüh- 
rung des  Schleiers  gesehen.  Ich  wachte  von  seinem  verwunderten  Rufe 
auf  und  verhüllte  rasch  mein  Gesicht.  Er  sprach  bei  Gott  kein  "Wort 
mit  mir,  sondern  liess  mich  aufs  Kamel  steigen,  indem  er  sich  abwandte, 
und  führte  es  dann  bis  wir  bei  hohem  Tage  das  Heer  erreichten.  Dort 
war  ich  schon  zum  Gespräch  geworden,  besonders  durch  die  böse  Zunge 
des  Ihn  Ubaij  (Sur.  24,11).  Ich  erfuhr  indessen  nichts  davon,  auch  nicht 
durch  meine  Eltern;  nur  befremdete  es  mich,  dass  der  Prophet  nicht 
so  herzlich  und  mitleidig  gegen  mich  war  wie  sonst,  obwohl  mir^s  sehr 
schlecht  ging.  Zwischen  Abend-  und  Nachtgebet  pflegten  wir  Frauen  nach 
alManäci'  zu  gehen,  um  unsere  Notdurft  zu  verrichten  —  Abtritte  in  den 
Häusern  kannten  wir  damals  noch  nicht;  da  sagte  eines  Abends  Umm  Miswax, 
an  deren  Mantel  ich  mich  hielt:  zum  Henker  mit  Miseax!  und  als  ich 
die  Aeusserung  ungehörig  fand,  versetzte  sie:  du  merkst  nichts,  während 
der  Strom  über  dich  hergeht!  und  erzählte  mir  das  Gerede.  Da  konnte 
ich  vor  Aufregung^)  meinen  Gang  nicht  thun  und  ward  noch  kränker  9''a 
und  weinte  immerfort.  Als  anderen  Tages  M.  bei  mir  eintrat,  bat  ich 
ihn  um  Erlaubnis  zu  meinen  Eltern  zu  gehen,  um  von  ihnen  die  Sache 
genau  zu  erfahren.  Ich  machte  meiner  Mutter  bittere  Vorwürfe  über  ihr 
Stillschweigen  gegen  mich ;  sie  aber  tröstete  mich ,  bei  einer  hübschen 
jungen  Frau,  die  Nebenbuhlerinnen  habe,  bleibe  das  Gerede  selten  aus. 
Ich  erschrak,    dass   es   schon   zum  allgemeinen  Klatsch   geworden   war, 


^)  (4^^'  =^  wäs  einen  mir  eben  hinhält.     Aehnlich  »».c 
^)  ^^y^    ^^'^   U^ii  wie  BH.  735,5 ;  vgl.  den  Qamus, 


186  AlMuraisi'  A.  5. 

und  weinte  auch  die  folgende  Nacht  durch  ohne  zu  schlafen  i).  M.  aber 
fragte  Ali  und  Usama  um  ihre  Meinung,  jener  riet  ihm  mich  zu  ent- 
lassen, da  ihm  ja  Gott  in  der  Auswahl  der  Weiber  keine  engen  Schranken 
gesetzt  habe,  dieser  sagte,  ich  würde  verläumdet  und  Barlra  sage  die 
Wahrheit.  Darauf  wandte  sich  M.  an  Barira,  die  sagte:  'Äisha  ist  treu 
wie  Gold,  und  Gott  wird  dir  das  schon  offenbaren,  aber  sie  ist  sorglos 
und  schläft  überm  Brotteige  ein,  dass  die  Schafe  kommen  und  ihn  fressen. 
Auch  Zainab  bint  Gaxsh,  die  sehr  eifersüchtig  auf  mich  war,  stellte  mir 
das  beste  Zeugnis  aus;  und  ebenso  Umm  Aiman.  Deshalb,  sagte  'Äisha, 
hat  Gott  auch  die  Zainab  behütet,  aber  Andere  (Ali)  sind  zu  Grunde 
gegangen. 

Darauf  bestieg  M.  die  Kanzel  und  fragte:  wer  avüI  mich  schützen 
vor-)  solchen,  die  mich  in  meiner  Familienehre  beleidigen,  und  einen 
Mann  (Cafvan)  verläumden,  von  dem  icS  nur  Gutes  weiss  und  der  nur 
in  meinem  Beisein  in  meine  Häuser  eingeht?  Ihm  antwortete  (der  Ausit) 
Sa'd  b.  Mu'adh:  wenn  er  zu  den  Aus  gehört,  will  ich  dir  seinen  Kopf 
bringen;  aber  auch  wenn  er  ein  Xazragit  ist,  werde  ich  deinen  Befehl  aus- 
richten. Da  sprang  (der  Xazragit)  Sa'd  b.  Ubada  zornig  auf  und  sagte: 
du  lügst,  einem  Xazragiten  darfst  du  nichts  anthun  —  obwohl  du  das 
nur  gesagt  hast,  weil  du  wusstest,  der  Schuldige  sei  ein  Xazragit  ^) ;  denn 
du  willst  den  alten  Hass  zwischen  Aus  und  Xazrag  noch  verfolgen.  Ihm 
aber  erwiderte  (der  Ausit)  Usaid  b.  Xucair:  du  lügst,  wir  werden  ihn 
töten,  zu  deiner  Schande^);  du  bist  ein  Heuchler  und  verteidigst  einen 
Heuchler;  ich  würde  den  Kopf  auch  meines  nächsten  Verwandten  dem 
Propheten  auf  seinen  Befehl  zu  Füssen  legen,  aber  ich  kenne  seine  Ab- 
97 b  sichten  nicht.  Der  Wortwechsel  endete  damit,  dass  Sa'd  b.  'Ubada  die 
Xazrao-,  und  Sa'd  b.  Mu'adh  die  Aus  auf  seine  Seite  rief  und  die  beiden 
Parteien  sich  geschlossen  gegenüber  standen.  Ein  Ausit,  alXarith  b. 
Xazma,  holte  sogar  sein  Schwert,  um  damit  „das  Haupt  und  den  Schlupf- 
winkel der  Heuchelei '")'  zu  treffen ;  doch  hielt  ihn  Usaid  zurück,  es  dürfe 
nur  auf  M.'s  Befehl  geschehen.  Der  Gottesbote  aber  bedeutete  die  beiden 
Stämme  sich  nicht  so  aufzuregen,  stieg  von  der  Kanzel  und  beschwich- 
tigte sie,  so  dass  sie  aus  einander  und  zu  Hause  gingen. 

■")  ,.y^  ^.jvxj  ^/a  vgl.  Div.  Hudhail  56, 12  Scholiou.  Es  steckt  mehr  von 
dem  alten  hebriüsch-aramiiischen  Begriff  (helfen)  darin  als  von  dem  spe- 
cifisch  arabischen  (rechtfertigen). 

5)  Ihn  Ubaij. 

^)  *i;t.    ^J>^^^  =  wälireiul  deine  (hohe)  Nase  im  Staube  liegt. 


AI  Muraisi'  A.  5.  ,  187 

'Aisha:  einen  ganzen  Monat  lang  bekam  der  Prophet  keine  Offen- 
barung meinetwegen.  Darauf  trat  er  einmal  (im  Hause  Abubckr's)  zu  mir 
ein  und  sagte,  wenn  ich  mich  wirklich  verschuldet  habe,  möge  ich  be- 
kennen und  Gott  um  Verzeihung  bitten.  Ich  konnte  vor  Thränen  nicht 
sprechen  und  bat  meine  Eltern  für  mich  zu  antworten,  aber  sie  schwiegen. 
Da  sagte  ich:  auf  euch  hat  das  Gerede  Eindruck  gemacht;  wenn  ich  meine 
Unschuld  beteure,  glaubt  ihr  mir  nicht,  wenn  ich  aber  eine  Schuld,  die 
ich  nicht  begangen  habe,  auf  mich  nähme,  glaubtet  ihr  mir  —  ich  weiss 
mich  nur  mit  dem  Vater  Joseph's  (der  Name  Jakob  fiel  mir  nicht  ein, 
ich  war  noch  nicht  sehr  bewandert  im  Koran)  zu  vergleichen,  als  er  sagte : 
es  ziemt  sich  Geduld  zu  haben  und  Gott  um  Hülfe  zu  bitten  (Sur.  12,18). 
Dann  ging  ich  fort  und  legte  mich  weinend  aufs  Bett;  mein  Vater  kam 
mir  nach,  um  mich  zum  Geständnis  zu  bewegen,  ich  aber  sagte:  bei 
Gott,  ich  bin  unschuldig  und  Golt  wird  meine  Unschuld  schon  an  den  Tag 
bringen.  Ich  dachte  freilich  nicht,  dass  ein  Betkoran  meinetwegen  geoffen- 
bart werden  würde,  sondern  nur,  dass  der  Prophet  durch  einen  Traum 
oder  eine  andere  Mitteilung  meine  Schuldlosigkeit  erführe.  Es  dauerte 
aber  nicht  lange,  da  bekam  er  einen  Anfall.  Während  er  nun  in  seine 
Kleider  gehüllt,  ein  ledernes  Kissen  unter  dem  Kopf,  dalag,  waren  meine 
Eltern  in  namenloser  Angst;  ich  dagegen  freute  mich.  Das  erste  Wort, 
als  er  wieder  zu  sich  kam,  war,  dass  er  lächelnd  sagte,  indem  er  sich 
den  Schweiss  von  der  Stirne  wischte:  o  'Äisha,  Gott  hat  deine  Unschuld 
offenbart  (Sur.  24,11).  Meinen  Eltern  fiel  ein  Stein  vom  Herzen;  meine 
Mutter  forderte  mich  auf,  aufzustehen  und  zum  Propheten  zu  gehen.  Ich  osa 
aber  erwiderte,  ich  stehe  nur  auf,  um  Gott  zu  danken  und  ihn  zu  preisen. 
Darauf  las  M.  in  der  Moschee  den  neuen  Koran  vor;  die  Verleumder  aber 
liess  er  geissein,  nämlich  Ibn  Ubaij,  Miseax  b.  Uthatha  und  Xassän.  — 
Die  letztere  Angabe  erklärt  jedoch  Vakidi  für  unglaubwürdig. 

Nach  Sa'id  b.  Gubair  bezieht  sich  der  Vers:  „wer  eine  ehrbare  Frau 
verleumdet,  dem  flucht  Gott  in  dieser  und  in  der  anderen  Welt ')"  speciell 
auf  den  Fall  'Äisha's. 

Ihn  Abi  Xabiba  von  Davud  b.  alXucain  von  Abu  Sufjan  von  Aflax, 
dem  Freigelassenen  des  Abu  Ajjub:  Umm  Ajjub  sagte  zu  Abu  Ajjub: 
hörst  du  was  die  Menschen  über  'Äisha  sagen?  Er:  ja,  aber  es  sind 
Lügen,  würdest  du  so  etwas  thun,  Umm  Ajjub?  Sie:  bewahre  Gott! 
Er:  und  'Äisha  ist  besser  als  du.  —  Darauf  bezieht  sich  Sur.  24,12, 

Xariga  b.  'Abdallah  b.  Sulaiman  (von  Ibrahim  b.  Jaxja  von  Umm 
Sa'd  bint  Sa'd  b.  Rabf)  erzählt  dieselbe  Geschichte  von  Ubaij  b.  Ka'b 
und  Umm  alOufail. 

1)  »y>^5_5    Lo^5    ^   iJUI    *woiJ    i^xa^^U    ^j    ^y9.      Der    Vers    steht 
nicht  im  Koran,  findet  sich  aber  auch  nicht  bei  Nöldeke  a.  0.  S.  174 ff. 


188  .  AlMuraisi'  A.  5. 

Nachdem  ein  paar  Tage  verstrichen  waren,  nahm  M.  Sa'd  b.  Mu'adh 
bei  der  Hand  und  führte  ihn  zu  Sa'd  b.  'Ubada;  der  trug  Speisen  auf 
und  die  Ausiten  assen  davon.  Einige  Zeit  darauf  führte  M.  umgekehrt 
Sa'd  b.  'Ubada  zu  Sa'd  b.  Mu'adh;  der  trug  ebenfalls  auf  und  die  Xaz- 
ragiten  assen  bei  ihm. 

Ma'mar  von  alZuhrij  von  'Ubaidallah  b.  'Abdallah  b.  'Utba  von  Ibn 
'Abbas  von  'Ammär  b.  Jäsir :  wir  waren  dabei,  als  'Äisha  in  Dhat-alGaish 
das  Heer  wegen  ihrer  verlorenen  Halskette  aufhielt.  In  der  Morgen- 
dämmerung, oder  etwas  früher,  ward  das  Tajammum  offenbart  (Sur.  4,45. 
5,9);  wir  strichen  mit  den  Händen  über  den  Boden  und  dann  hinten 
und  vorn  über  die  Schultern.  M.  legte  zwei  Gebete  zusammen  auf  dem 
Marsche. 

'Abdalxamid  b.  Ga'far  von  Ibn  Human,  und  Muxammad  b.  Cälix  von 
'Acim  b.  'Umar,  und  'Abdallah  b.  Jazid  b.  Qusaie  von  s.  Vater:  bei 
seiner  lästerlichen  Aeusserung  erwähnte  Ibn  Ubaij  des  Gu'ail ')  b.  Su- 
räqa  und  des  Gahgäh,  zweier  der  ärmsten  Emigranten,  indem  er  sagte : 
„solche  Leute  wollen  die  Oberhand  haben  über  mein  Volk?  ja,  Avir  haben 
uns  die  Edelsten  und  Besten  von  Kinana  aufgehalst!  Gu'ail  war  ehedem 
zufrieden  den  Mund  zu  halten,  nun  fängt  er  an  zu  reden!"  Ibn  Ubaij 
9Sb  war  es  auch,  der  Cafvan  b.  Mu'aeeal  verleumdete.  —  Xassän  b.  Thabit 
hatte  bei  dieser  Gelegenheit  einen  Vers  gemacht:  die  edelen  Herren  von 
Mekka  ziehen  die  Augen  auf  sich  und  haben  die  Oberhand,  während  Ibn 
Furai'a  (=  ich)  im  eigenen  Lande  vereinsamt  ist-).  Darauf  wollte  ihn 
Cafvän  mit  Gu'al  i)  zusammen  erschlagen,  da  aber  letzterer  ohne  Erlaubnis 
M.'s  nicht  wollte,  machte  er  sich  allein  auf  und  verwundete  Xassan  mit 
dem  Schwerte  inmitten  seiner  Geschlechtsgenossen.  Diese  sprangen  auf, 
packten  Cafvan  und  banden  ihn  schimpflich,  auf  Befehl  des  Thabit  b. 
Qais  b.  Shammäs.  Aber  'Umara  b.  Xazm,  der  dazu  kam,  bewog  sie  nicht 
eigenmächtig  zu  verfahren,  sondern  ihn  loszulassen  und  mit  ihm  vor  den 
Propheten  zu  kommen.  Auch  Thabit  b.  Qais  musste  mit,  obwohl  er  sich 
dem  gern  entziehen  wollte.  Der  verwundete  Xassan  verklagte  Cafvan 
alsdann  vor  M.,  dieser  tadelte  ihn  zwar  wegen  seiner  Spottverse,  übergab 
jedoch  den  Friedensbrecher  gebunden  den  Klägern,  damit  sie  ihn  töteten 
wenn  Xassan  stürbe.  Als  aber  Sa'd  b.  'übada  davon  erfuhr,  bewog  er 
Xassan,  dem  Propheten  zu  Gefallen  sein  Recht  preis  zu  geben.    Indessen 

')  Die  Formen  u— ai  und  u— fi  wechseln,  z.  B.  ünas  und  ünais,  Xunäs  vmd 
Xunais,  Xudhafa  und  Xudhaifa.  Die  Demimitivform  u — ä  (resp.  u — ü — i), 
welche  bei  Appellativen  sehen  ist,  ist  bei  Eigennamen  häufig;  mit  imd 
ohne  Femininendung. 

=)  BH.  738,3;  für   l.;c    hat  Vakidi   \j.c\^. 


AlMuraisi'  A.  5.  139 

Xassairs  Verwandte  waren  nicht  geneigt,  dem  Sa'd  zu  willfahren,  bis 
dessen  Sohn  Qais  ihnen  zornig  zurief,  sie  würden  doch  dem  Wunsche 
ihres  Häuptlings  nicht  widerstreben ;  da  schämten  sie  sich  und  gaben  den 
Gefangenen  preis.  Er  erschien  alsbald  in  der  Moschee,  in  einem  Ehren- 
kleid, womit  ihm  Sa'd  ausgestattet  hatte;  so  sah  ihn  M.,  erkundigte  sich 
nach  ihm  und  sagte :  kleide  Gott  Sa'd  mit  dem  Ehrenkleid  des  Paradieses ! 
Von  Sa'd  veranlasst,  welcher  schwur,  sonst  nie  wieder  ein  Wort  mit  ihm 
reden  zu  wollen,  ging  Xassän  auch  selber  zu  M.,  und  trat  ihm  ausdrücklich 
sein  ganzes  Recht  an  Cafvan  ab.  Er  bekam  zur  Entschädigung  von  M. 
die  Besitzung  Bi'r  Xä  ')  und  (die  Sklavin)  Sirin  und  von  Sa'd  b.  'übada 
einen  reichtragenden  Palmgarten. 

Ibn  Abi  Sabra,  dem  Vakidi  diese  Erzählung  vortrug,  berichtete  ihm 
von  Sulaiman  b.  Suxaim   von   Näfi'   b.  Gubair:   Xassan   hielt  Cafvan  ge- 
fangen bis  er  geheilt  war,  dann  trat  er  ihn  dem  Propheten  ab,  und  dieser  loi  a 
schenkte  ihm  zum  Ersatz  ein  Landgut. 

Aflax  b.  Xumaid  von  s.  Vater:  'Äisha  sprach  stets  gut  von  Xassan, 
und  als  'Urva  b.  alZubair  einmal  auf  ihn  schalt,  verwies  sie  es  ihm, 
da  er  den  schönen  Vers  gemacht  habe:  mein  Vater  und  Grossvater  und 
meine  Ehre  seien  preisgegeben  um  die  Ehre  Muhammeds  vor  euch  zu 
schützen. 

Sa'id  b.  Abi  Zaid  alAncarij  von  einem  Ungenaanten  von  Abu  'Ubaida 
b.  'Abdallah  b.  Zam'a  alAsadij  von  Xamza  b.  'Abdallah  b.  'Umar  von 
'Äisha:  der  Bote  Gottes  nannte  Xassan  die  Scheide  (xigäz)  zwischen 
Gläubigen  und  Heuchlern,  kein  Heuchler  liebe  ihn  und  kein  Gläubiger 
hasse  ihn.  Folgen  Lobverse  Xassau's  auf  'Aisha-),  worin  er  ableugnet 
etwas  gegen  sie  gesagt  zu  haben. 

'Abdallah  b.  Ga'far  b.  Muslim  von  Abu  'Atiq  von  Gabir:  ich  war 
auf  dem  Feldzuge  von  alMuraisi'  der  Gefährte  'Abdallah's  b.  Raväxa. 
Als  wir  um  Mitternacht  im  Vadi  TAqiq  ankamen  und  dort  Nachtruhe 
machten,  sagte  er  mir,  wir  wollten  vorangehen  und  unsere  Frauen  über- 
raschen. Ich  wollte  nicht,  obwohl  es  der  Prophet  noch  nicht  verboten 
hatte;  er  aber  verliess  seine]  Balxarith  und  ging  allein  nach  seinem 
Hause.  Er  sah  dort  Licht  und  eine  grosse  Person  neben  seiner  Frau 
liegen.  Voll  schlimmen  Verdachts  drang  er  mit  gezücktem  Schwert  ein, 
in  der  Absicht  beide  zu  töten.  Nach  einiger  Ueberlegung  jedoch  weckte 
er  seine  Frau  3)  und  fragte  sie ,   wen  sie  da  bei  sich  habe.    Da  war  es 

1)  tL5>  ^-o   ^3   L>Ul   'wiD^!  BH.  739,3. 

2)  BH.  739,19. 

2)  indem  er  sie  mit  dem  Fasse  austiess.  Das  ist  aber  nicht  etwa  eine  Giob- 
heit  (Sprenger  1257,2  f.  s.  Aghaui  VIII  50f.),  sondern  das  Uebliche.  Stiefel 
hatte  er  nicht  an,  die  Frau  aber  schbef  auf  dem  Boden.     BH.  422,8. 


190  Grabenkrieg  A.  5. 

eine  Kämmfrau ') ,  welche  sie  schön  machen  sollte  zu  seinem  Empfang! 
Am  andern  Morgen  kehrte  er  zum  Heere  zurück,  M.  sah  ihm  das  unan- 
genehme Erlehnis  an,  veranlasste  ihn  zu  erzählen,  und  sagte  dann:  über- 
rascht nicht  eure  Frauen  bei  Nacht!  Damals,  sagte  Gabir,  verbot  er  das 
zum  erstenmal ;  das  Heer  blieb  seitdem  immer  bis  zuletzt  fest  zusammen. 
Auf  der  Rückkehr  von  Xaibar  lagerten  wir  die  letzte  Nacht  in  alGurf, 
und  der  Prophet  hatte  ausrufen  lassen,  man  solle  nicht  die  Frauen  über- 
raschen. Zwei  Männer  aber  thaten  es  doch  und  erlebten  nichts  Erfreu- 
liches. —  BH.  725—740. 

30. 
Der  Grabenkrieg,  A.  5  im  Dhu-lQa'da. 

M.  bezog  das  Lager  am  Dienstag  den  8.  und  kehrte  nach  15  Tagen 
heim  am  Mittwoch  den  siebtletzten  (23)  des  Monats;  stellvertretender 
Imam  war  Ibn  Umm  Maktüm. 

Musa  b.  Muxammad  b.  Ibrahim  b.  alXarith  von  s.  Vater,  und  Rabi'a 
b.  'Uthman,  und  Muxammad  von  alZuhrij,  und  'Abdalcamad  b.  Muxammad, 
und  Junas  b.  Muxammad  alGhafarij,  und  'Abdallah  b.  Ga'far,  und  Jaxja 
b.  'Abdallah  b.  Abi  Qatäda,  und  Ibn  Abi  Sabra,  und  'Abdalxamid  b. 
Ga'far,  und  Ma'mar  b.  Räshid,  und  Xizäm  b.  Hisham,  und  Muxammad  b. 
Jaxja  b.  Sahl,  und  Ajjub  b.  alNu'man  b.  'Abdallah  b.  Ka'b  b.  Malik, 
und  Musa  b.  'Ubaida,  und  Qudäma  b.  Musa,  und  'Äidh  b.  Jaxja  alZuraqij, 
und  Muxammad  b.  Cälix,  und  'Abdalraxmän  b.  'AbdaFaziz,  und  Hisham 
b.  Sa'd,  und  Mugammi'  b.  Ja'qub,  und  Abu  Ma'shar,  und  alCaxxak  b. 
Tthman,  und  'Abdalraxman  b.  Muxammad  b.  Abi  Bakr,  und  Ibn  Abi 
Xabiba,  und  Ihn  Abi  IZinäd,  und  Usäma  b.  Zaid  und  Andere:  die  ver- 
triebenen Nacir  waren  nach  Xaibar  gezogen  zu  den  dortigen  Juden, 
welche,  wenn  auch  zahlreich  und  waffentüchtig,  ihnen  doch  an  Adel  (bujüt) 
und  Ansehen  nachstanden;  denn  die  Nacir  und  die  Quraieha  gehörten  zu 
den  Kobens  vom  Stamme  Aharon"s.  Von  dort  betrieben  sie  ein  Bündnis 
mit  den  Qurashiten  zur  Ausrottung  des  Islam.  Xujaij  b.  Aieab  und  Ki- 
nana  b.  Abi  IXuqaiq  gingen  zu  diesem  Zweck  nach  Mekka,  mit  ihnen 
Abu  'Amir  der  Ascet  (räbib)  und  Haudha  b.  Qais  alVäilij  aus  dem  ausi- 
tischen  Geschlecht  Xaoma  und  noch  einige  andere  Mediner.  Abu  Sufjan 
empfing  sie  mit  offenen  Armen  und  das  Bündnis  kam  zu  Stande.  Fünfzig 
Qurashiten  gingen  mit  ihnen  liinter  den  Behang  der  Ka'ba,  und  unmittelbar 
sie  berührend^)  schwuren  alle,  einmütig  zu  sein  „gegen  diesen  Mann"  so 
lange  noch  einer  von  ihnen  am  Leben  sei.    Bei  dieser  Gelegenheit  geschah 

-)    ta^    Jjw>J  '    ,  a*.iJLi      ^^^    x>jtX-'     ,J«Lwl     -^aj    Jo>w\J   niiinlicli   K.oiX-^ 


Grabenkrieg  A.  5.  191 

es,  dass  die  Qurashitcn  die  Juden  fragten,  ob  ihre  Religion  oder  die  M.'s 
die  bessere  sei,  und  die  Antwort  erhielten,  sie  seien  der  Wahrheit  näher ; 
Sur.  4,54.  Nach  dem  Schwur  verabredeten  sie  sich,  um  eine  Frist  fest-' 
zusetzen;  Cafvän  b.  Umajja  schärfte  seinen  Landsleuten  ein,  diese  Frist 
nun  aber  auch  einzuhalten  und  es  nicht  wieder  so  zu  machen  wie  bei 
Badr  alMau'id.  Die  Qurashiten  rüsteten  denn  auch  eifrig  und  riefen  ihre 
Verbündeten  (Axäbish)  zu  Hülfe  und  wen  sie  sonst  konnten.  Indessen 
gingen  die  Juden  zu  den  Banu  Sulaim,  welche  teilzunehmen  versprachen, 
wenn  die  Qurashiten  zu  Felde  zögen,  und  weiter  zu  den  Banu  Ghaeafän, 
denen  sie  für  ihre  Hülfe  die  Datteln  von  Xaibar  auf  ein  Jahr  aussetzten; 
am  eifrigsten  war  'Ujaina  b.  Xicn  dabei.  —  BH.  668  ff.  673. 

Nachdem  die  Quraish  im  Rathause  die  Fahne  angebunden  hatten, 
rückten  sie  mit  den  Axäbish  unter  Abu  Sufjan's  Befehl  aus,  4000  Mann, 
300  Pferde,  1500  Kamele  stark.  In  Marr  alGhahrän  stiessen  die  Sulaim 
zu  ihnen,  700  Mann,  geführt  von  Sufjan  b.  'Abdshams,  dem  Eidgenossen 
Xarb's  b.  Umajja  und  dem  Vater  des  Abu  lAVar,  der  bei  Ciffin  auf  Seite 
Mu'avija's  focht.  Die  As  ad  zogen  aus  unter  Befehl  des  Galxa  b.  Xuvailid, 
die  Fazära  unter  Ujaina  und  zwar  vollzählig,  1000  Mann  stark,  die 
Ashga',  400  Mann,  unter  Mas'ud  b.  Ruxaila,  die  Murra,  400  Mann, 
unter  alXarith  b.  'Auf.  Zwar  sagt  alZuhrij,  die  Muiu'a  seien,  auf  den  Rat 
alXarith's,  zu  Hause  geblieben  und  sie  selber  behaupten  das  auch;  aber 
glaubwürdiger  ist  die  andere  Version,  nach  'Abdalraxman  b.  'Abdaraziz 
von  'Abdallah  b.  Abi  Bakr  b.  'Amr  b.  Xazm  und  'Acim  b.  'Umar  b.  Qa- 
täda,  welche  beiden  einen  Vers  Xassan's  anführen,  worin  er  alXarith  ver- 
spottet ').     Doch  war  alXarith  am  ersten  wert  verschont  zu  werden. 

Zusammen  waren  es  10000  Mann  in  drei  Heeren,  unter  dem  Ober- 
befehl ^)  Abu  Sufjan's.  Die  Quraish  mit  den  Axäbish  und  dem  sonstigen 
Anhang  lagerten  in  Ruma  und  im  Vadi  TAqiq,  wo  sie  ihre  Kamele  an 
den  'Icähbäumen  weiden  Hessen,  während  sie  das  Futter  für  ihre  Pferde, 
Dhurra,  mitgebracht  hatten.  Die  Ghaeafän  lagerten  in  alZaghäba  zur  Seite 
des  Uxud  (nach  Na'qamä  zu,  fol.  104b),  ihre  Kamele  weideten  an  den 
Athl-  und  Garfäbäumen  von  alGhäba  und  an  den  'Icah  von  alGurf,  wurden 

1)  ös^v.^  if^"^'  öj^^-*  ^i/^^i  L'*"^  uVixjU  ^>.^=>  »ijpwP.  Es 
scheint  tJwCioU  und  tJ^3»  zu  lesen  und  vielleicht  \1j,...^v^  mit  folgrd. 
Akkus.     Vgl.  fol.  109  b  unten. 

2)  „Lac.    Die  drei  Heere  sind  Quraish,  Sulaim,  Ghaftaffui :  die  Asad  werden 

den  letzteren  untergeordnet.  Hinterher  werden  aber  nur  zwei  Lager  an- 
gegeben, die  Sulaim  scheinen  nach  fol.  113a  mit  den  Ghaeafän  zusammen 
gewesen  zu  sein. 


192  Grabenkrieg  A.  5. 

aber  ganz  mager  dabei.  Ibre  Rosse,  300  an  der  Zahl,  suchten  sich  küm- 
merlich ihr  Futter  auf  den  Stoppeln  von  aPIrc  ').  denn  die  Saat  war  schon 
'vor  einem  Monat  eingeheimst;  es  war  die  unfruchtbare  Jahreszeit. 

Die  Kunde  vom  Auszuge  der  Mekkaner  erhielt  M.  durch  die  Xuza'a. 
Er  berief  einen  Kriegsrat  —  im  Kriege  beriet  er  sich  gerne  —  und  fragte, 
ob  man  dem  Feinde  entgegen  gehen  solle,  oder  sich  verschanzen,  sei  es 
in  der  Stadt  selber,  oder  nahe  dabei  an  den  Berg  Sal'  gelehnt.  Von  den 
Vorschlägen,  die  gemacht  wurden,  leuchtete  am  meisten  der  des  Persers 
102b  Salmau  ein,  sich  gegen  die  Reiterei  durch  einen  Graben  zu  verschanzen. 

Ihn  Abi  Sabra  von  Abu  Bakr  b.  'Abdallah  b.  Abi  Gahm:  M.  ritt  aus, 
um  einen  passenden  Lagerplatz  zu  suchen  und  entschied  sich  dafür,  sich 
an  den  Berg  SaF  zu  lehnen  und  dann  einen  Graben  zu  ziehen  von  al- 
Madhäd  über  Dhubäb  nach  Rätig.  Darauf  erliess  er  das  Aufgebot,  die 
Muslime  lagerten  sich  am  Fusse  des  Sal'  und  begannen  schleunigst  den 
Graben  zu  ziehen,  M;  selber  arbeitete  mit;  die  Quraieha,  damals  noch  gut 
Freund,  liehen  Schaufeln,  Picken  und  Körbe  2).  Einer  jeden  Familie  war 
ihre  Strecke  zugeteilt ;  die  Emigranten  gruben  von  Rätig  bis  Dhubäb,  die 
Mediner  von  Dhubäb  bis  zum  Berge  der  Banu  Ubaid;  der  übrige  Teil  der 
Stadt  war  Haus  an  Haus  gebaut.  —  BH,  670. 

Muxammad  b.  Jaxja  b.  Sahl  von  s.  Vater  von  s.  Grossvater:  ich  sah 
die  Muslime  graben,  der  Graben  war  ein  Klafter^)  breit.  Die  Jungen 
trugen  Erde,  in  Körben  auf  dem  Kopfe,  und  schütteten  sie  in  der  Nähe 
von  M.'s  Standorte  auf;  war  das  geschehen,  so  holten  sie  Steine  in  den 
Körben  und  schichteten  sie  gleichfalls  dort  zusammen ;  Steine  Avaren  die 
Hauptwaffe  zur  Abwehr  der  Feinde. 

Ibn  Abi  Sabra  von  Marvan  b.  Abi  Sa'id:  M.  trug  auch  mit  Erde;  die 
Leute  machten  Knittelverse  bei  der  Arbeit,  und  wenn  einer  nachliess, 
lachten  sie  ihn  aus.  Emigranten  und  Mediner  stritten  sich,  wem  Salman 
zugehöre;  M.  nahm  ihn  für  sich  in  Anspruch.  Der  Perser  arbeitete  aber 
auch  für  zehn,  bis  Qais  b.  Abi  Ca'ca'a  ihn  mit  dem  bösen  Blick  traf  und 
zu  Boden  Avarf.  Nachdem  er  aber  ein  ihm  von  M.  verordnetes  Mittel  an- 
gewandt hatte,  war  es,  als  sei  er  von  Banden  gelöst  ■•).  —  BH.  677. 

1)  *-iJ»-o>    ,-wa!    ij<vJÖ    ^5Lw-*o  es  srriff  sie  an. 

2)  J^jwV«^  ■yjx^.it  , — v.^.  Mit  dem  zweiten  (Sing,  und  Phu-.),  wofür 
auch  ma'fivil  steht,  wird  nach  fol.  10-ia  eiugehauen,  mit  dem  ersten  die 
Elrde  geschürft  und  in  das  dritte  hincingethan. 

3)  '^Ijm^,  nicht  selten  als  Mass  identisch  mit  iüoLä,  Gegen  Sprenger  HI 
14  f.  Aum.,  der  üher  die  Fcininincndung  stolpert. 

^.Xi     \^si    \s\j>-    tÜbSI    uäXj.   .\j     ^.v«-Xi.>l- .  sl  -^O^JOÜli   s»^   jJü 


Grabenkrieg  A.  5.  193 

Ibn  Abi  Sabra  von  alFucail  b.  Mubasshir  von  Gabir:  Salman  hatte  eine 
5  Ellen  lange  Strecke  5  Ellen  tief  zu  graben,  im  Umsehen  war  er  damit 
fertig. 

Anas  b.  Malik :  ich  sah  den  Propheten  staubbedeckt  vom  Graben,  er 
bekam  Gerstenbrei  mit  einem  Ueberguss  von  ranziger  Butter,  und  ass  ihn 
indem  er  sagte :   o  Gott,  das  wahre  Brot  ist  das  des  zukünftigen  Lebens. 

Ajjub  b.  Nu'man  von  s.  Vater  von  s.  Grossvater  von  Ka'b  b.  Malik:  10.3 a 
wir  Banu  Salama  improvisirten  Verse  beim  Graben;   aber  M.,   der  sonst 
nichts  dagegen  hatte,  da  es  harmlos  gemeint  sei,  verbot  es  mir  und  dem 
Xassan,  weil  wir  beiden  den  Andern  gar  zu  überlegen  seien. 

Jaxja  b.  'Abdal'aziz  von  'Acim  b.  'Umar  b.  Qatada:  Gu'ail  b.  Suraqa 
war  ein  frommer  Mann,  stand  aber  nicht  in  Achtung  und  sah  hässlich 
aus.  M.  änderte,  damals  seinen  Namen,  da  dichteten  die  Muslime :  er  hat 
ihn  'Amr  genannt  statt  Gu'ail ,  und  wer  schon  die  Hoffining  aufgab ,  be- 
kam eines  Tages  doch  noch  ein  Reittier  ').  —  BH.  671. 

Als  Sa'd  b.  Mu'adh,  der  bei  dem  Propheten  sass,  den  jungen  Zaid 
b.  Thabit  Erde  tragen  sah,  sagte  er  zu  M. :  Gott  sei  Dank,  der  mich  durch 
dich  zum  Glauben  geführt  hat;  mit  dem  Vater  dieses  Jünglings  habe  ich 
am  Tage  von  Bu'ath  gerungen  und  ihn  zu  Boden  gestreckt!  Mit  Zaid 
trug  es  sich  später  zu,  dass  er,  in  starker  Kälte,  ermüdet  am  Rande  des 
Grabens  einschlief,  während  die  Anderen  ausschwärmten,  um  die  Feinde 
abzuwehren.  Als  er  aufwachte,  waren  seine  "Waffen  fort.  Der  Prophet 
schalt  ihn  aus,  verschaffte  ihm  aber  zugleich  seine  Waffen  Avieder,  welche 
'Umara  b.  Xazm  w^eggenommen  hatte,  und  verbot  fürs  künftige  dergleichen 
Scherze. 

'Alij  b.  'Isa  von  s.  Vater:  alle  beteiligten  sich  bei  der  Arbeit,  auch 
der  Prophet.  Abubekr  und  Omar,  w^e  immer  unzertrennlich,  trugen  Erde 
in  ihrem  Zeuge,  weil  die  Körbe  in  Eile  vergriffen  waren. 

AlBarä  b.  'Azib :  kein  Mann  in  rotem  Prachtkleide  ist  mir  je  schöner 
vorgekojumeu  als  damals   der  (halbnackte)   Prophet.    Er  war  auffallend 

i^Lftc  Q-*  ij^5>.  Ziemlich  unklar  (vgl.  fol.  147  a);  das  tavaccu  seheint 
Qais,  das  ightisäl  mit  dessen  Vacü  dagegen  Salman  thun  zu  sollen.  Ob 
'änahu  feststeht  und  richtig  verstanden  ist,  sei  dahingestellt. 
^)  BH.  671,9.  Die  zweite  Vershälfte  macht  Schwierigkeiten,  die  geringste  ist 
der  Akkus,  .bei  kana.  Die  Uebersetzxmg ,  die  ich  im  Text  gebe,  ist  die 
durch  den  Sprachgebrauch  gesicherte.  Der  Sinn  wäre  spöttisch:  er  ist 
gewaltig  avanciert,  nun  er  Hinz  statt  Kxmz  heisst.  Kaum  gestattet  ist  zu 
übersetzen:  „und  dem  Hoffnungslosen  ist  ein  heller  Tag  erschienen"  — 
wobei  man  jauman  substantivisch  und  ehahran  adjectivisch  verstehen 
müsste. 

Vükidi,    Muliaiiimed.  lo 


194  Grabenkrieg  A.  5. 

weiss,  sein  starkes  Haar  hing  ihm  auf  die  Schultern;  ich  sah  ihn  Erde 
auf  dem  Rücken  schleppen,  bis  der  Staub  mir  den  Blick  hemmte. 

Abu  Sa'id  alXudrij  sah  M.  graben  und  den  Staub  auf  seinem  Rücken 
und  in  seinen  Bauchfalten  liegen;  dabei  sagte  er:  lähumma  laulä  anta 
mä  htadainä  u.  s,  w. 

Ubaij  b.  'Abbäs  b.  Sahl  von  s.  Vater  von  s.  Grossvater:  M.  traf  mit 
der  Picke  auf  einen  Stein,  dass  es  klang.  Da  lachte  er  und  sagte:  ich 
lache  über  Leute,  die  von  Osten  her  in  Fesseln  gebracht  werden  um  mit 
103b  Gewalt  ins  Paradies  getrieben  zu  werden^). 

'Acim  b.  'Abdallah  alXakamij  von  'Umar  b.  alXakam  :  Omar  traf  mit 
der  Picke  auf  hartes  Gestein,  beim  Berge  der  Bann  'Ubaid;  M.  nahm  ihn 
die  Picke  aus  der  Hand  und  hieb  dreimal  zu ;  das  erste  Mal  blitzte  es 
nach  Süden,  das  zweite  Mal  nach  Norden,  das  dritte  Mal  nach  Osten; 
darauf  zerbrach  der  Stein  und  ward  zu  Sand.  Salnian  sah  die  drei  Blitze, 
der  Prophet  erklärte,  Avas  sie  zu  bedeuten  hätten,  die  Eroberung  der 
Burgen  von  Jemen,  von  Syrien  und  vom  Irak,  und  beschrieb  dabei  die 
Königsburg  von  Madäin  aufs  genaueste,  wie  Salman,  der  sie  kannte,  be- 
zeugen konnta.  —  BH.  673. 

Der  Graben  lief  vom  Berge  der  Bann  'übaid  in  Xurbä  bis  nach 
Ratig;  die  Emigranten  gruben  von  Dhubäb  bis  Ratig,  die  Mediner  von 
Dhubab  bis  Xurbä;  überall  sonst  verbanden  sie  die  Häuser  von  Medina 
durch  Mauern.  Die  'Abdalashhal  gruben  bei  Ratig  hinter  der  Moschee, 
die  Dinar  von  Xurbä  an  bis  dahin  wo  jetzt  das  Haus  des  Ihn  Abi  IGanüb 
ist.  Weiber  und  Kinder  wurden  in  die  Türme  gebracht ,  'Äisha  in  den 
der  Banu  Xaritha,  welcher  besonders  fest  war.  Die  'Amr  b.  'Auf,  die 
Xaema,  Umajja,  Väil,  Väqif  brachten  ebenfalls  ihr  Ingesinde  in  die  Türme 
und  beteiligten  sich  selber  an  der  Verteidigung  (Medina  s)  -),  nur  ein  Teil 
der  'Amr  b.  'Auf  verschanzte  sich  in  Quba. 

'Abdalraxman  b.  Abgar"')  von  Calix  b.  Abi  Xassau  von  einigen  alten 
Vaqifiten:  Die  Banu  Väqif  waren  selber  beim  Propheten;  hatten  aber 
Weib  und  Kind  in  ihren  Türmen.  Dort  besuchten  sie  sie  alle  Mittag, 
zuletzt  bewaffnet,  weil  es  M.  ihnen  anders  nicht  erlauben  wollte,  aus 
Furcht  vor  den  Quraieha. 

Hiläl  b.  Umajja:  ich  wollte  mit  einigen  Gefährten  aus  meinem  Volke 
und  aus  'Amr  b.  'Auf  zu  Hause,  wir  bogen  von  der  Brücke  und  von 
Cafna  auf  Quba  ah,  als  wir  in  al'Ausä  von  einigen  Quranhiten,  darunter 

')  Kr  meint  wolil  den  persischen  Sklaven  Salinän. 

■'')  LÄ/.i:>>   vgl.  fül.  104 u  unten. 
=)  Var.  AlXaritli. 


Grabenkrieg  A.  5.  195 

Nabbäsh  b.  Qais ,  mit  Pfeilen  begrüsst  wurden.  Wir  scbossen  wieder, 
bis  sie  sich  zurückzogen. 

Aflax  b.  Sa'id  von  Muxammad  b.  Ka'b:  der  Graben  lief  vom  Berge 
der  Banu  Ubaid  bis  Rätig.     Das  ist  nach  Vakidi  das  Richtige. 

Muxammad  b.  Zijäd  b.  Abi  Hunaida  von  Muxammad  b.  Ibrahim  b. 
alXarith  von  Gabir:  die  Leute  stiessen  auf  Fels  und  zerbrachen  die 
Hauen;  der  Prophet  aber  goss  Wasser  darauf  und  er  ward  wie  Sand. 
Ich  sah  ihn  graben ,  er  war  abgemagert ,  der  Staub  haftete  in  seineu 
Bauchfalten.  Da  ging  ich  zu  meiner  Frau  und  sagte  Ihr,  sie  solle  von 
dem  was  wir  hatten  —  es  war  ein  Schaf  und  ein  Mass  Gerste  —  dem 
Propheten  ein  Mahl  bereiten.  Als  es  fertig  war,  ladete  ich  ihn  ein,  mit 
denjenigen  seiner  Gefährten ,  die  er  gern  mitbringen  wolle.  Er  faltete 
seine  Finger  in  meine  und  rief:  kommt  alle  mit  zu  Gabir,  er  ladet  euch 
ein.  Ich  war  erschrocken ,  aber  meine  Frau  sagte :  er  wird  es  schon 
machen.  Bei  uns  angekommen  befahl  M.  der  Gesellschaft  sich  zu  je  zehn 
zu  gruppieren;  dann  mussten  wir  auftragen.  Das  Fleisch  im  Kessel 
ward  nicht  weniger  und  das  Brot  im  Ofen  nahm  nicht  ab,  sie  assen  alle 
und  wurden  satt,  und  wir  verschenkten  noch  etwas.  — Es  beteiligten 
sich  Alle  an  der  Arbeit,  auch  der  Prophet;  dabei  improvisirten  die  Me- 
diner einen  Vers,  worin  sie  M.  ihrer  Treue  versicherten ;  und  M.  erwiderte 
mit  einem  Verse.  —  BH.  671  f. 

Ibn  Abi  Sabra  von  Calix  b.  Muxammad  b.  Zijäda  von  Abu  Salama 
b.  'Abdalraxman  b.  'Auf  von  Abu  Vaqid  alLaithij  :  M.  musterte  die  Jüng- 
linge, einige  wies  er  zurück,  andere  Hess  er  zu,  z.  B.  Ihn  'Umar,  Zaid  b. 
Thabit,  und  alBarä  b.  'Azib,  alle  drei  15 jährig.  Die  Zurückgewiesenen 
halfen  indessen  mit  am  Graben,  doch  als  die  Sache  ernst  wurde,  mussten 
sie  zu  ihren  Familien  zurück  in  die  Türme.  Die  Zahl  der  Muslime 
belief  sich  auf  3000.  M.  arbeitete  sowohl  mit  der  Haue,  als  mit  der 
Schaufel  und  dem  Korbe.  Einmal  schlief  er  erschöpft  ein,  mit  der 
linken  Seite  an  einen  Stein  gelehnt.  Abubekr  und  Omar  hielten  die 
Leute  fern,  ich  kam  ihm  doch  nahe,  so  dass  er  aufwachte.  Er  war  un- 
zufrieden, dass  man  ihn  nicht  geweckt  habe,  und  nahm  sofort  wieder  die 
Arbeit  auf,  indem  er  einenVei*s  dazu  sagte'). 

'Abdalxamid  b.  Ga'far  von  s.  Vater :  der  Graben  ward  in  sechs  Tagen 
fertig,  M.  lagerte  am  Sal'  -) ,  so  dass  er  ihn  im  Rücken  und  den  Graben 

')  lähümma  inna  Faisha  'aishu  l-üxira 

faghfir  lilAncäri  valilMuhägira 

allähummä  l'än  'Acalän  valQrua 

hum  kallafüni  anqulu  Ixigära 
^)  ^JLav    -jO  hinter  dem  SaU. 

-      -  13* 


19G  Grabenkrieg  A.  5. 

vor  sich  hatte.  Seine  lederne  Qubba  stand  bei  der  Moschee  alA'lä  am 
104  b  Fusse  des  Berges  (gabal  alAxzäb).  Von  seinen  Frauen  war  bald  'Äisha, 
bald  Umm  Salama.  bald  Zainab  bei  ihm;  die  übrigen  waren  im  Turm 
der  Banu  Xaritha;  nach  anderen  in  einem  Tuim  der  Banu  Zuraiq, 
namens  alMushajjad  ');  oder,  wenigstens  teilweise,  im  Färi'. 

Abu  Ajjüb  b.  Nu'män  von  s.  Vater:  Xujaij  b.  Aieab  hatte  den 
Mekkanern  gesagt,  die  Quraieha  würden  auf  ihre  Seite  treten,  sie  könnten 
750  wohlgerüstete  Krieger  stellen.  Nun  forderte  Abu  Sufjan  ihn  auf, 
sie  zum  Bruch  ihres  Vertrages  mit  M.  zu  bewegen.  M.  hatte  nämlich 
bei  seiner  Ankunft  in  Medina  mit  den  sämmtlichen  Juden  abgemacht, 
dass  sie  weder  für  noch  gegen  ihn  sein  sollten;  nach  andern  sollten  sie 
ihm  im  Falle  eines  Angriffs  gegen  Medina  helfen  und  im  Uebrigeu  bei 
ihren  besonderen  Verträgen  mit  den  Aus  oder  Xazrag  bleiben.  Xujaij 
ging,  wie  man  sagt,  von  Dhu-lXulaifa  über  al'Ucba  nachts  zu  Ka'b  b. 
Asad,  welcher  im  Namen  der  Quraieha  den  Vertrag  geschlossen  hatte 
und  im  Besitz   der  Urkunde  war. 

Muxammad  b.  Ka'b  alQuraeliij:  Xujaij  war  ein  Unglücksmensch,  der 
sein  Volk  ins  Verderben  stürzte,  wie  Abu  Gahl  die  Quraish.  Er  be- 
gegnete zuerst  dem  Ghazzäl  b.  Samuel  und  teilte  ihm  die  Nachricht 
über  die  Ankunft  der  Quraish  und  Ghaeafän  mit;  jener  war  darüber 
aber  keineswegs  erfreut.  Ka'b  b.  Asad,  bei  dem  er  sodann  anklopfte, 
wollte  ihm  anfangs  vor  der  Thür  abfertigen  und  nichts  von  seinem  An- 
trage wissen  2),  bis  Xujaij  sagte,  er  thue  so  bloss  aus  Geiz,  um  ihm 
nichts  vorsetzen  zu  müssen.  Da  ward  Ka'b  zornig  und  Hess  ihn  ein; 
nach  und  nach  kriegte  ihn  der  Andere  so  weit  herum  ^) ,  dass  er  sich 
bereit  erklärte,  die  Obersten  der  Juden  zu  befragen.  Aber  jeuer  sagte, 
die  thäten  ja  doch  was  er  wolle,  und  bearbeitete  ihn  so  lange  bis  er 
weich  Avurde.  Er  sprach  freilich  die  Besorgnis  aus,  dass  man  ihn,  wenn 
die  Sache  schlecht  gehe,  sitzen  lassen  und  der  Rache  M.'s  überliefern 
105a  würde;  aber  Xujaij  verpflichtete  sich  in  diesem  Falle*)  bei  ihm  zu 
bleiben  und  das  Schicksal  der  Quraieha  zu  teilen.  Da  gab  ihm  Ka'b 
die  Urkunde  über  den  Vertrag  mit  M,  heraus,  und  er  zerriss  sie.  Ver- 
gnügt erzählte  Xujaij  es  dann  den  Juden,  die  in  der  Nähe  Ka'b's  wohnten, 
aber  diese  waren  wenig  erfreut  darüber;  alZablr  b.  Bäeä  jammerte:  nun 

')  so  glaube  ich  lesen  zu  dürfen. 

*)  Er  erklärte  von  M. :    I-Xa«    wL,    ^jXJCP    "i»    iU3    jJ,    Jis>-\    u«,   uml    von 

sich  selber:    ^c^^i   l5j'^   ^J^    o'  ^,As'    "b    ^j^\   ^^   ^    Üt 
*)  »jkäi^    sÄ#     Jl    tSjJSLi    ♦J      .,(  d.h.  dieses  Mal. 


Grabciikrieg  A.  5.  J^97 

sei  es  mit  ihnen  vorbei,  künftig  werde  kein  Jndc  mehr  in  Hazm ')  und 
keine  Jüdin  in  Medina  wohnen.  Ka'b  aber  Hess  fünf  der  edelsten  Juden, 
alZabir  und  Nabb.äsh  und  Ghazzcäl  und  Tqba  b.  Zaid  und  Ka'b  b.  Zaid, 
zu  sich  rufen  und  erzählte  ihnen,  was  geschehen  sei  und  dass  Xujaij 
versprochen  habe,  im  schlimmen  Fall  sich  ihnen  zu  stellen  und  bei  ihnen 
zu  bleiben.  „Was  hast  du  denn  davon?"  fragte  alZabir,  und  Ka'b 
musste  schweigen.  Sie  erklärten  übrigens,  ihm  nicht  zuwider  sein  zu 
wollen ,  obgleich  Xujaij  ein  bekannter  Unglücksmensch  sei.  Da  bereute 
■Ka'b  doch  wieder  seinen  Schritt,  that  ihn  aber  doch  nicht  zurück;  denn 
.  Gott  wollte  die  Juden  schänden.  —  BH.  674. 

Als  Omar  dem  Propheten  die  erste  Nachricht  von  dem  Vertragsbruch 
der  Juden  brachte  —  er  traf  ihn  in  seinem  Zelte  mit  Abubekr,  während 
die  Muslime  sich  gegenseitig  ablösend  den  Graben  bewachten  und  ihre 
Reiter,  dreissig  und  einige,  den  Graben  auf  und  ab  ritten,  um  die  Ver- 
bindung mit  den  Wachen  zu  unterhalten  —  bekam  derselbe  einen  grossen 
Schrecken.  Um  sich  zu  vergewissern,  schickte  er  alZubair  zu  den  Qu- 
raieha;  der  kam  zurück  mit  der  Meldung,  dass  sie  ihre  Burgen  aus- 
besserten und  sonstige  Vorbereitungen  für  den  Krieg  träfen-).  Darauf 
ordnete  M.  Sa'd  b.  'Ubäda,  Sa'd  b.  Mu'ädh,  und  Usaid  b.  Xucair  zu  den 
Juden  ab  ^) ;  sie  beschworen  dieselben  den  Vertrag  nicht  zu  brechen  und 
Xnjaij  nicht  zu  folgen.  Aber  Ka'b  b.  Asad  sagte:  ich  zerreisse  den  Bund, 
wie  ich  diesen  Schuhriemen  zerreisse!  Als  er  von  dem  Ausiten  Usaid 
an  das  Schicksal  der  Nacir  erinnert  wurde,  die  wie  er  wohl  wisse  den 
Quraieha  überlegen  und  heim  Blutgelde  doppelt  so  hoch  geschätzt  gewesen 
seien,  erwiderte  er  ihm:  hätten  wir  deinem  Vater  nicht  am  Tage  von 
Bu'ath  geholfen,  so  hätten  ihn  die  Xazrag  aus  dem  Lande  getrieben.  luSb 
Darauf  brachen  die  Juden  in  ein  unanständiges  Schimpfen  aus  auf  Mu- 
hammed  und  auch  auf  den  anwesenden  Xazragiten  Sa'd  b.  'Ubäda;  be- 
sonders thaten  sich  Nabbash  und  Ghazzäl  dabei  hervor.  Sa'd  geriet  in 
Zorn  und  wollte  wieder  schimpfen,  aber  der  andere  Sa'd  hielt  ihn  davon 
zurück  und  antwortete  auf  die  Unflätereien  nur:  schön  ist  anders.  Dar- 
nach kamen  die  Abgesandten  zu  M.  zurück  und  meldeten  ihm,  dass  der 
Abfall  Thatsache  sei,  aber  seiner  Anweisung  gemäss  bloss  andeutend 
durch  die  Worte:  „'Acal  und  alQära"  —  das  sollte  heissen,  die  Juden 
seien  ebenso   treulos  wie  jene.     M.   stimmte  sofort  das  Takbir  an,  als 


')  *;>-,  aber  Jaqut  *iP. 

-)  „Damals  erklärte  ihn  M.  für  seinen  Apostel  (xavärij)". 
^)  Nach  einer  anderen  weniger  verbürgten  Nachricht  fol.  lO.M»  waren  es  ausser 
den  beiden  Sa'd  noch  'Abdallah  b.  Raväxa  imd  Xavvät  b.  Gubair. 


J98  Grabenkrieg  A.  5. 

habe  er  eine  freudige  Nachricht  erhalten.     Aber  die  Wahrheit  ward  doch 
bald  ruchbar.  —  BH.  674  f. 

Die  Gefahr  und  die  Furcht  war  gross,  besonders  für  die  Weiber. und 
Kinder,  in  der  Stadt  war  man  besorgt  (Sur.  33,10).  Die  Heuchler  aber 
führten  das  grosse  Wort,  Mu'attib  b.  Qushair  sagte :  er  verspricht  uns  die 
Schätze  Kosru's  und  des  Kaisers,  und  dabei  kann  niemand  von  uns  in 
Sicherheit  seine  Notdurft  verrichten.  Das  war  nach  Calix  b.  Ga'far  von 
Ihn  Ka'b  die  Antwort  auf  eine  Prophezeiung,  die  M.  damals  that  um  den 
Mut  der  Seinen  zu  beleben.  —  BH.  675  f. 

Ihn  Abi  Sabra  von  alXarith  b.  alFucail :  die  Quraieha  hatten  vor,  . 
nachts  über  die  Stadt  herzufallen,  und  erbaten  sich  dazu  von  den  Quraish 
und  Ghaeafan  je  1000  Mann  Unterstützung.  Der  Prophet  aber  erfuhr  es 
und  Hess  die  Stadt  nachts  durch  zwei  Abteilungen  (unter  Salama  b.  Aslam 
und  Zaid  b.  Xaritha)  und  (sie)  die  Reiter  bewachen.  Abubekr  pflegte 
zu  sagen:  wir  fürchteten  uns  wegen  der  Weiber  und  Kinder  in  Medina 
vor  den  Quraieha  mehr,  als  vor  den  Quraish  und  Ghaeafan.  Ich  pflegte 
auf  den  Sal'  zu  steigen  um  nach  Medina  zu  sehen,  und  wenn  ich  dann 
die  Feinde  auf  dem  Rückzug  sah,  lobte  ich  Gott.  Die  Ursache,  dass  sie 
sich  zurückzogen,  war  dass  Medina  bewacht  wurde. 

Calix  b.  Xavvät  von  Ihn  Ka'b  von  Xavvät  b.  Gubair :  ich  erhielt  von 
M.  Befehl  zu  sehen,  ob  die  Quraieha  irgend  eine  unbeschützte,  einem  Ueber- 
fall  zugängliche  Stelle  hätten.  Ich  kletterte  bei  Sonnenuntergang  vom  Sal' 
herunter,  gelangte  über  Ratig,  'Abdalashhal,  Zuhra  und  Bu'ath  in  die  Nähe 
ihrer  Schlösser,  und  verbarg  mich  dort  um  zu  beobachten.  Nach  einer 
Weile  aber  war  ich  eingeschlafen,  da  nahm  mich  ein  Vorposten  der  Juden 
auf  den  Rücken,  trabte  mit  mir  auf  ihre  Schlösser  los,  und  rief  (auf 
jüdisch,  was  ich  verstand):  da  bring  ich  euch  ein  fettes  Kalb.  Ich 
schämte  mich  nicht  wenig;  als  aber  der  Mann  durch  das  Gespräch  mit 
den  Anderen  abgezogen  war,  suchte  ich  nach  der  Axt'),  welche  die  Juden 
immer  mit  sich  zu  führen  pflegten,  fand  sie  und  traf  ihn  damit  in  die 
Leber,  dass  er  zusammenbrach  mit  dem  Ausruf:  die  Bestie!  Die  Juden 
zündeten  sofort  Feuer  auf  ihren  Türmen  an,  ich  aber  entkam  glücklich 
auf  dem  Wege,  den  ich  gekommen  war.  Als  ich  zu  M.  zurückkam,  hatte 
der  mein  Erlebnis  bereits  durch  Gabriel  erfahren.  —  Xavvät  sagte:  wir 
machten  bei  der  Belagerung  die  Nacht  zum  Tage. 

Ihn  Abi  Sabra  von  'Abdallah  b.  Abi  Bakr  b.  Xazm:  Nabbäsh  b. 
Qais   und  noch  10  der  besten  jüdischen  Krieger  waren  nachts  gegen  Me- 

')  Andere  Version:  ich  hatte  mich,  da  ich  ihnen  ihre  Freundschaft  schlecht 
vergolten  hatte,  schon  auf  das  Aeusserste  gefasst  gemacht,  als  mir  das 
Beil  einfiel. 


Crnibenkrieg-  A.b.  199 

dina  gezogen  und  bis  Baqi'  alGharqad  gelangt,  dort  aber  wurden  sie  von 
der  Abteilung  des  Salama  b.  Aslam  zurückgetrieben.  Salama,  der  sich 
in  der  Gegend  der  Bann  Xaritha  befand,  verfolgte  sie  bis  zu  ihren 
Schlössern  und  zerstörte  ihnen  einen  Brunnen,  so  dass  die  Juden  ihrer- 
seits vor  einem  Ueberfall  in  Angst  gerieten. 

Nach  einem  Schaich  von  Quraish,  mit  dem  Ibn  Abi  IZinäd  und  Ibn 
Ga'far  übereinstimmen,  hat  sich  die  (fol.  63 a  erzählte)  Geschichte  von 
Xassan  und  Cafijja  erst  beim  Grabenkriege  zugetragen.  —  BH.  680. 

Die  Banu  Xaritha  baten  durch  Aus  b.  Qaiehij  um  Erlaubnis,  zu  ihrem  loob 
Quartier  zurückkehren  zu  dürfen,  Avelclies  den  Ghaoafan  offen  stehe.     M. 
gab  ihnen  Erlaubnis,  zog  sie  aber  wieder  zurück,  als  Sa'd  b.  Mu'adh  hin- 
zukam und  sagte,  so  machten  sie  es  immer.  —  BH.  675  f. 

'Äisha:  M.  ging  eines  Nachts  öfter  fort  um  nach  einer  schwachen 
Stelle  in  der  Verschanzung  zu  sehen ;  wenn  ihn  fror,  kam  er  wieder  und 
wärmte  sich  in  meinen  Armen;  bis  er  endlich  sagte:  wenn  doch  ein 
frommer  Mann  die  Nacht  für  mich  wachen  wollte.  Da  hörten  wir  draussen 
Waffengeklirr,  es  war  Sa'd  b.  Abi  Vaqqäc  —  dem  vertraute  er  die  Wache 
bei  der  schwachen  Stelle  an  und  schlief  dann  bis  er  schnarchte. 

'Abdalraxman  b.  Muxammad  b.  Abi  Bakr  von  'Abdallah  b.  Abi  Bakr 
b.  Xazm  von  Umm  Salama:  ich  war  die  ganze  Zeit  über  bei  dem  Pro- 
pheten.  Einmal,  bei  grosser  Kälte,  erhob  er  sich  vom  Gebet,  ging  aus 
dem  Zelte,  draussen  hörte  ich  ihn  sagen:  da  sind  die  feindlichen  Reiter, 
wer  schützt  uns  vor  ihnen?  'Abbäd  b.  Bishr,  der  sich  mit  seiner  Schar 
stets  in  der  Nähe  des  Zeltes  aufliielt,  versprach  aufzupassen.  Richtig 
versuchte  Abu  Sufjan  einen  Angriff,  aber  die  Muslime  waren  auf  ihrer 
Hut  und  trieben  seine  Reiter  mit  Steinwürfen  und  Pfeilschüssen  zurück. 
'Abbad  meldete  dem  Propheten,  den  er  im  Gebet  traf,  den  Rückzug  der 
Feinde;  darauf  schUef  jener  ein  und  schnarchte  und  rührte  sich  nicht, 
bis  Bilal  ihn  zum  Frühgebet  weckte. 

Ajjüb  b.  Nu'man  von  s.  Vater:  der  Graben  war  in  der  Eile  nicht 
überall  gleich  breit  gemacht;  an  einer  Stelle,  wo  die  Pferde  ihn  nehmen 
konnten,  machten  100  feindliche  Reiter  unter  'Amr  b.  al'Ac  einen  An- 
griff; aber  die  Muslime,  unter  Usaid  b.  Xucair,  schlugen  sie  mit  Stein- 
würfen und  Pfeilschüssen  ab.  In  der  folgenden  Nacht  liess  Salman  den 
Graben  an  dieser  Stelle  verbreitern.  Man  litt  sehr  von  Kälte  und  Hunger  lui  a 
bei  der  Nachtwache. 

Xariga  b.  alXarith  von  Abu  'Atiq  alSulamij  von  Galnr:  'Amr  b.  al'Ac 
und  Xalid  b.  alValid  sachten  uns  mit  der  Reiterei  nachts  zu  überfallen; 
an  einer  schmalen  Stelle  machte  Xalid  Anstalt,  mit  100  Pferden  über  den 
Graben  zu  setzen,  aber  wir  schössen  mit  Pfeilen,  bis  es  Morgen  wurde. 

Ibrahim  b.  Ga'far  von   s.  Vater  von  Muxammad  b.  Maslama:   Xalid 


200  Grabenkrieg  A.  5. 

kam  in  jener  ^'acht  mit  100  Reitern  von  al'Aqiq  her  und  machte  in  al- 
Madhäd  gegenüber  dem  Zelte  M/s  Halt.  Ich  machte  'Abbäd  b.  Bishr, 
der  die  Wache  hatte,  aufmerksam;  und  nun  begann  ein  Pfeilkampf  von 
diesseit  und  jenseit  des  Grabens,  der  sich  von  einer  zur  anderen  Stelle 
fort  und  um  den  ganzen  Graben  herum  zog;  immer  wenn  Avir  an  eine 
Wache  kamen,  traten  neue  Kämpfer  ein  und  ein  Teil  der  alten  blieb 
zurück.  Bei  Ratig  hielten  die  Feinde  länger  stand,  weil  sie  auf  einen 
Ueberfall  der  Stadt  durch  die  Juden  warteten.  Da  aber  wurden  sie  von 
Salama  b.  Aslam  und  seinen  Reitern  in  die  Flanke  gefasst,  worauf  sie 
sich  zurückzogen.  Am  andern  Morgen  ward  Xalid  gescholten,  dass  er 
weder  beim  Angriff  auf  den  Graben  nocli  im  Felde  gegen  die  Reiter  etwas 
ausgerichtet  habe;  er  aber  sagte,  er  wolle  einmal  sehen  wer  es  besser 
mache. 

Ibn  Abi  Sabra  von  'Abdalvaxid  b.  Abi  'Ann  von  Umm  Salama: 
mitten  in  der  Nacht  wachte  M.  auf  von  dem  Kampfruf  der  Emigranten: 
ja  iaila  llähi!  Er  ging  heraus  und  erfuhr  von  'Abbad  b.  Bishr,  der  bei 
seinem  Zelte  Wache  hielt,  Omar  habe  diese  Nacht  den  Befehl  und  rufe 
die  Muslime  bei  Xusaika  (zwischen  Dhubäb  und  der  Siegesmoschee)  zum 
Kampfe  heraus  —  ich  hörte  vor  der  Thüre  zu.  'Abbad  erhielt  darauf 
den  Auftrag  sich  an  Ort  und  Stelle  umzusehen;  er  meldete,  dass  'Amr 
b.  'Abd  mit  den  Mekkanern  und  Mas'ud  b.  Ruxaila  mit  den  Ashga'iten 
einen  Angriff  machten  und  mit  Pfeilen  und  Steinen  beschossen  würden. 
Da  wappnete  sich  der  Prophet  und  ging  selber  an  den  gefährdeten 
Punkt ;  aber  bald  kam  er  ■s\'ieder  und  sagte  erfreut,  Gott  habe  die  Feinde 
107  b  abgeschlagen.  Darauf  schlief  er  wieder  fest  ein.  Nach  einer  Weile  er- 
hub  sich  ein  neuer  Lärm,  'Abbad  meldete,  dass  Cirär  b.  alXaeeäb  und 
'üjaina  b.  Xicn  beim  Berge  der  Banu  Tbaid  angriffen.  Wiederum  ritt 
der  Prophet  liin;  früh  Morgens  kam  er  erst  wieder.  Ich  habe  die  mei- 
sten Feldzüge  mitgemacht,  aber  nie  Avar  unsere  Furcht  und  unsere  An- 
strengung so  gross;  denn  wir  .steckten  in  einem  Loch  und  waren  nicht 
sicher,  dass  nicht  die  Quraieha  Medina  übei'fielen ;  die  Stadt  wurde  immer 
bewacht  bis  zum  Morgen,  die  ganze  Nacht  hörte  man  das  Takbir. 

Ihrahim  b.  Ga'far  von  s.  Vater  von  Muxammad  b.  Maslama:  eines 
Nachts,  während  M.  schlief  und  schnarchte,  erschienen  plötzlich  Reiter 
auf  dem  SaF;  ich  wurde  von  'Abbad,  der  mit  uns  bei  M.'s  Zelte  Wache 
hielt,  auf  Recognoscicning  geschickt;  es  waren  aber  die  muslimischen 
Reiter  unter  Salama  b.  Aslam.  —  Weiter  sagte  Muxammad :  unsere  Nacht 
war  während  des  Grabenkrieges  wie  der  Tag,  bis  Gott  uns  erlöste. 

Xariga  b.  alXarith  von  Abu  'Atiq  von  Gabir  und  alCaxxak  b.  'Uth- 
man  von  'Ubaidallah  b.  Miqsam  von  Gabir:  wir  fürchteten  uns  wegen 
unserer  Familie  vor  den  Quraiyha  mehr  als  vor  den  anderen. 


Grabenkrieji'  A.  '>.  201 

Die  Mekkaner  wechselten  ab,  bald  griff  Abu  Siifjan  an,  bald  Xalid, 
bald  'Amr  b.  aFAc,  oder  Ilubaira  b.  Abi  Valib,  oder  'Ikrima  b.  Abi  Gahl, 
oder  Cirar  b.  alXaeeab;  aber  immer  tummelten  sie  sich  zwischen  alMa- 
dhäd  und  Rätig,  mancbmal  sich  zerstreuend,  manchmal  sich  vereinigend. 

Unter  den  Schützen,  welche  sie  vorschickten,  zeichneten  sich  aus 
Xabbän  b.  aFAracja  und  Abu  Usäma  alGushamij.  Eines  Tages,  als  sie 
gegenüber  von  M.'s  Zelte  kämpften,  schoss  Xabban  (nach  anderen  Abu 
Usama)  einen  Pfeil  auf  Sa'd  b.  Mu'adh  mit  den  Worten:  den  nimm  von 
Ihn  al'Araqa !  und  traf  ihn  in  die  Handader.  Der  Prophet,  der  in  voller 
Rüstung  dabei  stand,  sagte:  möge  Gott  dich  im  Höllenfeuer  schwitzen 
(=  'ariqa)  lassen.  Sa'd  trug  zwar  einen  Panzer,  der  jedoch  nicht  über 
die  Arme  ging,  worüber  'Aisha  gleich  gegen  seine  Mutter,  mit  der  sie  im 
Turme  der  Bann  Xaritha  zusammen  war,  ihre  Besorgnis  ausgesprochen 
hatte,  als  sie  ihn  stolz  und  todesfreudig  zu  Felde  ziehen  sah^).  ^^^^ 

Auf  die  fortgesetzten  kleineren  Angriffe  folgte  ein  allgemeiner  Angriff 
mit  der  gesamten  Reiterei,  sowohl  der  Mekkaner,  als  auch  der  Bundesge- 
nossen. Sie  schimpften  über  den  Graben,  das  sei  eine  unwürdige  und 
unarabische  Kriegslist.  Einer  Anzahl  mekkanischer  Führer  gelang  es  aber, 
an  einer  schmalen  und  nicht  gehörig  bewachten  Stelle  hinüberzukommen; 
nämlich  'Ikrima  b.  Abi  Gahl,  Naufal  b.  'Abdallah,  Cirär  b.  alXaeeab,  Hu- 
baira  b.  Abi  Vahb  und  'Amr  b.  'Abd;  dagegen  zog  Abu  Sufjan  es  vor, 
auf  der  anderen  Seite  zu  bleiben.  'Amr  b.  'Abd,  schon  ein  sehr  alter, 
wie  man  sagt  90 jähriger  Mann,  forderte  zum  Zweikampfe  heraus;  er  hatte 
nämlich  für  eine  schwere  Wunde,  die  er  bei  Badr  erhalten  hatte,  Rache 
zu  nehmen  gelobt'),  an  der  Schlacht  von  Uxud  jedoch  nicht  teilnehmen 
können.  Ali  nahm  die  Herausforderung  an,  da,  aus  Hochachtung  vor 
'Amr,  kein  anderer  wollte;  M.  übergab  ihm  sein  Schwert  und  legte  ihm 
eine  Kopfbinde  an.  'Amr  hatte  auf  Abubekr  oder  Omar  als  Gegner  ge- 
rechnet, Ali  Avar  ihm  zu  jung.  Aber  durch  dessen  Aeusserung,  er  hoffe 
ihn  zu  erlegen,   gereizt,   stieg  er  vom  Pferde  ab  und  lähmte  es,   um  zu 

O     ,     ,  O        w 

')  Er  sagte:  'i5  o^t  q..^vO>(  U  ^=>  'uj^VaJI  üi^^J  ^^i  >,i>.J 
Jj>^l  n""^'  ^S^'  ^^'  ß''^'^.  Der  gemeinte  Xamal  ist  Xamal  b.  Badr 
alFazärij,  nach  einem  Scholion.  • 

2)  ^-j:?*>.;t  sü^^.^-»  o.JsJ.  Es  ist  klar,  dass  die  israelitischen  Nazire  aus 
Voventen  zu  Devoten  geworden  sind.  Die  Araber  enthielten  sich  des 
Weines,  der  Weiber,  des  Salböles,  bis  sie  ihr  Gelübde  (meist  auf  Krieg 
und  Rache  bezüglich)  erfüllt  hatten.  Ganz  auf  gleicher  Linie  steht  es, 
dass  sie  sich  das  Haar  weder  scheren  noch  kämmten  und  putzten,  viel- 
mehr in  Schmutz  und  Läusen  aufgehen  Hessen,  bis  sie  ihrem  Gelübde 
gemäss  das  Fest  gefeiert  und  das  Opfer  gebracht  hatten. 


202  Grabenkrieg  A.  5. 

Fuss  auf  Leiten  und  Tod  mit  ihm  zu  kämpfen.  Der  Staub,  erzählt  Gabir, 
verhüllte  die  beiden  Kämpfer;  da  aber  hörten  wir  Ali's  Takbir  und  nahmen 
daraus  ab,  dass  er  'Amr  getötet  hatte.  Darauf  setzten  die  Mekkaner  über 
den  Graben  zurück,  wobei  jedoch  Naufal  b.  'Abdallah  hineinfiel  und  ge- 

108  b  steinigt  wurde.    Omar  und  alZubair  verfolgten  sie  und  begannen  ein  Ge- 

plänkel, bei  dem  der  erstere  beinah  schlecht  weggekommen  wäre.  Sein 
Bruder  Cirär  nämlich  ritt  auf  ihn  ein  und  hielt  ihm  die  Lanze  unter  die 
Nase,  zog  sie  jedoch  dann  wieder  zurück,  indem  er  sagte,  er  habe  gelobt, 
keinen  Qurashiten  zu  töten ,  aber  Omar  solle  ihm  diese  Gnade  danken "). 
AlZubair  —  von  dem  erzählt  wird,  er  habe  mit  einem  Hiebe  Naufal  mit- 
samt seinem  Sattel  bis  auf  den  Rücken  des  Pferdes  durchspaltet,  und 
dann  gesagt,  als  man  deswegen  sein  Schwert  bewunderte:  es  liegt  nicht 
am  Schwerte,  sondern  am  Arme  —  ritt  auf  Hubaira  ein,  hieb  seinem 
Pferde  in  die  Gurgel  und  erbeutete  seinen  Panzer,  den  er  hinter  sich  am 
Sattel  hatte.  'Ikrima  liess  auf  der  Flucht  seine  Lanze  fallen.  Als  sie 
glücklich  wieder  zu  Abu  Sufjan  gelangt  waren,  rieten  sie  für  heute  den 
Angriff  aufzugeben;  man  richte  doch  nichts  aus.  Also  kehrten  beide,  die 
Qurashiten  und  ihre  Bundesgenossen,  in  ihre  Lager  zurück.  Aber  wäh- 
rend der  Nacht  rüsteten  sie  sich  zu  einem  neuen  Angriff,  den  sie  am 
folgenden  Morgen  vor  Tau  und  Tage  begannen.  —  BH.  677  f. 

AlCaxxäk  b.  'Uthmän  von  'Ubaidallah  b.  Miqsam  von  Gabir:  der  An- 
griff währte  den  ganzen  Tag,  dem  Propheten  gegenüber  kämpfte  Xalid 
mit  einer  starken  Schar,  zu  keinem  Gebete  liess  er  ihm  Zeit.  Erst  in  der 
Nacht  kehrten  die  Feinde  zurück;  da  begaben  sich  auch  die  Muslime  ins 
Lager  bei  dem  Zelte  des  Propheten.  Doch  Messen  sie  200  Mann  unter 
Usaid  b.  Xucair  zur  Bewachung  des  Grabens  zurück,  und  das  war  gut, 
denn  Xalid  versuchte  noch  einmal  einen  Reiterangriff,  Avobei  Vaxshij  den 
zu  den  Banu  Salama  gehörigen  alOufail  b.  alNu'man  mit  seinem  Spiesse 
tötete. 

Folgen  mehrere  Versionen,  in  welcher  Weise  M.  die  während  des 

109  a  Tages  versäumten  Gebete  nachgeholt  habe.    Ibn  Abi  Dhi'b  von  alMaqburij 

von  'Abdalraxman  b.  Abi  Sa'id  alXudrij  von  s.  Vater:  damals  war  nämlich 
das  Furchtgebet  noch  nicht  offenbart.  —  Die  Banu  Maxzum  Hessen  um 
die  Leiche  NaufaFs  bitten  und  boten  Lösegeld  dafür;  M.  gab  sie  ihnen 
heraus,  verschmähte  aber  das  Lösegeld  für  das  Eselsaas'''). 

Nach  diesem  unternahmen  die  Mekkaner  keinen  Gesamtangriff  mehr, 
nur  noch  allnächtlich  kleine  Ucbcrfälle  mit  wenigen  Leuten.  Einmal  ge- 
rieten zwei  muslimische  Vorposten,  die  sich  für  Feinde  ansahen,  in  Kampf, 

1)  Vgl.  fol.  fiflb. 

2)  Jercin.  22,19. 


Grabeukrieg  A.  5.  203 

bis  sie  sicli  an  der  Losung  erkannten:  xumma  lä  juncarnna!  M.  erklärte, 
dass  wenn  einer  von  den  beiden  seinen  Wunden  erliege,  er  als  Blutzeuge 
anzusehen  sei.  Hinterher  nahmen  sich  die  Muslime  in  Acht  und  riefen 
immer  erst  die  Losung,  ehe  sie  anfingen  zu  schicssen  und  zu  werfen. 
Die  Plänkelei  am  Graben  dauerte  fort,  jede  Nacht  bis  zum  Morgen;  die 
Muslime  lösten  sich  dabei  ab. 

Die  Bewohner  der  'Aväli  baten  M.  um  Erlaubnis  ihre  Familien  zu 
besuchen;  er  gab  ihrem  Drängen  endlich  nach,  jedoch  nur  unter  der  Be- 
dingung, dass  sie  die  Waffen  mitnähmen,  denn  er  war  ihretwegen  in  Furcht 
vor  den  Quraieha.  Sie  nahmen  den  Weg  über  den  Sal'  durch  Medina 
nach  der  'Älija. 

Malik  b.  Anas  von  Caifij,  dem  Freigelassenen  des  Ibn  Aflax,  von  Abu 
ISäib,  dem  Freigelassenen  Hisham's  b.  Zuhra:  ich  ging  zu  Abu  Sa'id  al- 
Xudrij  hinein,  traf  ihn  im  Gebet  und  setzte  mich  um  zu  Avarten  bis  er 
fertig  wäre.  Da  hörte  ich  unter  seiner  Bettstelle  sich  etwas  rühren,  ent- 
deckte eine  Schlange,  und  schickte  mich  an  sie  zu  töten.  Er  aber  winkte 
mir,  sitzen  zu  bleiben,  beendete  sein  Gebet  und  erzählte  mir:  siehst  du 
das  Haus  da?  da  wohnte  zur  Zeit  des  Grabenkrieges  ein  Jungverheirateter 
Mann,  der  erhielt  eines  Mittags  vom  Propheten  Urlaub  seine  Frau  zu  be- 
suchen, doch  sollte  er  der  Juden  wegen  seine  Waffen  mitnehmen.  Als 
er  nun  hinkam,  sah  er  seine  Frau  draussen  im  Hofe ')  stehen  und  wollte 
sie  aus  Eifersucht  erstechen.  Aber  sie  sagte,  er  solle  die  Lanze  einziehen 
und  erst  sehen  was  sich  im  Hause  befinde.  Da  ging  er  hinein  und  siehe 
da,  eine  Schlange  lag  zusammengerollt  auf  seinem  Bette.  Er  stiess  ihr  die 
Lanze  in  den  Leib,  wickelte  sie  darum,  und  pflanzte  die  Lanze  im  Hofe 
auf,  mit  der  zappelnden  Schlange  auf  der  Spitze.  Sobald  aber  die  Schlange 
starb,  fiel  er  selber  tot  nieder.  Wir  erzählten  es  dem  Gottesboten  und  i09b 
baten  ihn  Gott  anzurufen,  dass  er  ihn  wieder  lebendig  mache.  Er  aber 
sagte:  bittet  für  ihn  um  Vergebung,  es  gibt  Ginnen  in  Medina,  welche 
den  Islam  angenommen  haben  —  wenn  ihr  also  eine  Schlange  seht,  so 
gebt  ihr  drei  Tage  Frist,  kommt  sie  euch  dann  noch  zu  Gesicht,  so  tötet 
sie,  denn  es  ist  ein  Teufel. 

Qudäma  b.  Musa  von  'Äisha  bint  Qudäma  von  ihrem  Vater:  wir 
schickten  nachts  unseren  Schwestersohn  Ibn  'ümar  nach  Brod  und  Decken, 
denn  uns  hungerte  und  fror  gewaltig.  Er  ging  über  den  Sal'  nach  der 
Stadt  zu ,  kam  aber  gar  nicht  wieder.  Ich  wurde  zuletzt  ängstlich  und 
ging  ihm  nach :  da  fand  ich  ihn  schlafend  an  der  anderen  Seite  des  Berges, 
als  schon  die  Sonne  aufgegangen  war.     Ich  fragte,  ob  er  schon  gebetet 

')  ^^-o^xil    ^^■fr^^     Das  bedeutet  doch  wohl:  zwischen  der  Thür  des  Hauses 
(bait)  und  des  Hofes  oder  Häusercomplexes  (dar),  zu  dem  es  gehörte. 


204  Grabenkrieg  A.  5. 

Iiabe;  er  sagte:  nein,  und  lief  schnell  zum  Wasser.  Derweil  holte  ich 
Datteln  aus  der  Stadt  und  eine  Decke;  mit  der  mussten  wir  nachts  ab- 
wechseln. 

Ibn  'Abbas:  die  Ganüb  (d.  i.  der  Südwind)  kam  in  der  Nacht  zur 
Shamäl  (der  Nordwind)  und  sagte:  geh  mit,  wir  wollen  dem  Propheten 
zu  Hülfe  kommen;  sie  aber  sprach:  eine  ehrbare  Frau  wie  ich  geht  in 
der  Nacht  nicht  aus!  Da  schickte  Gott  die  Cabä  (Ostwind),  die  löschte 
die  Feuer  der  Feinde  aus  und  zerriss  ihre  Zeltseile. 

'Umar  b.  'Abdallah  b.  Rijäx  von  alQäsim  b.  'Abdalraxmän  b.  Räfi', 
einem  der  Banu  'Adij  b.  alNaggär:  'Amra  bint  Raväxa  schickte  ilirem 
Manne  ßashir  b.  Sa'd  und  ihrem  Bruder  'Abdallah  b.  Raväxa  eine  Schale 
voll  Datteln.  Ihr  Töchterchen  trug  die  Schüssel  im  Kleide  zum  Lager 
und  suchte  dort  nach  ihren  Verwandten.  So  sah  sie  M. ,  nahm  ihr  die 
Datteln  ab,  und  Hess  durch  Gu'äl  b.  Suräqa  alle  Muslime  dazu  einladen, 
und  sie  wurden  alle  satt,  ehe  die  Datteln  auf  dem  ausgebreiteten  Tuche, 
auf  dem  sie  lagen,  verzehrt  waren.  —  BH.  671  f. 

Shu'aib  b.  'Ubäda  von  'Abdallah  b.  Mu'attib :  Umm  'Amir  alAshhalijja 
schickte  dem  Propheten  eine  Schale  Xais,  als  er  sich  in  seinem  Zelt  bei 
Umm  Salama  befand.  Er  Hess  Umm  Salama  sich  satt  davon  essen,  dann 
ging  er  heraus  und  lud  jedermann  zu  seinem  Abendessen  ein.  Die  Leute 
kamen  und  assen  einmal  und  zweimal,  aber  die  Schale  ward  nicht  leerer. 


Unterhandlungen  M."s  mit  Ghaeafan. 
Muxammad  b.  'Abdallah  von  alZuhrij  von  Sa'id  b.  alMusajjib:  wäh- 
rend der  schlimmsten  Not  schickte  M.  zu  'Ujaina  b.  Xicn  und  nach  den 
verbürgtesten  Angaben  auch  zu  alXarith  b.  'Auf  und  bot  ihnen  den  dritten 
Teil  der  Datteln  von  Medina,  wenn  sie  abzögen.  Sie  verlangten  die 
Hälfte,  begnügten  sich  aber  schliesslich.  Schon  waren  sie  mit  zehn  An- 
deren zum  Abschluss  des  Vertrages  zu  M.  ins  Lager  gekommen,  Dinte 
und  Papier  lag  bereit,  und  Othman  b.  'Affan  wollte  sich  eben  ans 
Schreiben  begeben  —  da  kam  Usaid  b.  Xucair  hinzu  und  hörte  um  was 
es  sich  handele.  Er  fulir  zunächst  'Ujaina  an,  er  solle  seine  Beine  nicht 
so  unanständig  vor  M.  ausstrecken;  er  würde  ihm  die  Lanze  durch  die 
Brust  jagen,  wenn  ihn  nicht  die  Rücksicht  auf  M.  abhielte.  Dann  aber 
sagte  er  zu  M.:  Bote  Gottes,  w^enn  es  ein  Befehl  vom  Himmel  ist,  so  führ 
ihn  aus  —  sonst  aber  werden  wir  ihnen  nichts  geben  als  das  Schwert, 
wenn  sie  das  lüstet!  M.  schwieg,  darauf  Hess  er  die  beiden  Sa'd  rufen 
und  beriet  sich  eine  Weile  leise  mit  ihnen.  Sie  waren  derselben  Meinung 
wie  Usaid :  vf)rdem  sei  es  den  Arabern  auch  in  der  schlimmsten  Not  nicht 
eingefallen   die  Datteln  von  Medina  anders  zu  bekommen  als  im  Wege 


Grabeukriefj  A.  5.  205 

des  Kaufs  oder  der  Bewirtung.  Darauf  befalil  M.  dcru  Sa'd  b.  Mu'adli, 
welcher  die  Urkuude  zur  Hand  •  genommen  hatte,  sie  zu  zerreisseu,  und 
schickte  'Ujaina  und  alXarith  unverrichteter  Dinge  zurück,  indem  er  ihnen, 
als  sie  Versuche  machten  ihn  noch  umzustimmen,  mit  erhobener  Stimme 
zurief:  zwisclien  uns  entscheidet  das  Schwert.  Den  beiden  war  jedoch 
die  Lust  vergangen  den  Kampf  fortzusetzen.  Sic  fürchteten,  dass  die 
Mekkaner  von  den  Unterhandlungen  etwas  erfuhren,  es  war  ihnen  auch 
nicht  sonderlich  daran  gelegen  ihnen  zum  Siege  zu  helfen.  Die  Quraieha 
lagen  ihnen  allerdings  mehr  am  Herzen,  aber  aufopfern  wollten  sie  sich 
für  diese  auch  nicht.  Dazu  kam,  dass  ihre  Tiere  nichts  zu  fressen  nob 
hatten,  weil  in  der  Jahreszeit  nichts  wuchs.  —  BH.  67G. 

'Abdallah  b.  'Äcim  alAsliga'ij  von  seinem  Vater  von  Nu'aim  b.  Mas'ud 
b.  Ruxaila:  wir  Ashga'iten  waren  arme  Araber,  und  hatten  nur  Schafe 
und  Kamele,  die  Quraieha  aber  waren  reiche  vornehme  Juden.  Ich 
pflegte  bei  ihrem  Fürsten  Ka'b  b.  Asäd  einzukehren  und  dort  mich  eine 
Weile  schön  verpflegen  zu  lassen;  beim  Abschiede  bekam  ich  dann  noch 
Datteln  auf  mein  Kamel  geladen.  Als  die  Scharen  (Axzäb)  gegen  M. 
zogen,  rückten  wir  auch  mit  aus.  Ich  kannte  M.  persönlich,  war  aber 
noch  Heide.  Doch  jetzt  warf  mir  Gott  den  Islam  ins  Herz,  wenngleich 
ich's  meinem  Volke  verhehlte.  Heimlich  ging  ich  eines  Abends  zu  M. 
und  legte  ihm  das  Bekenntnis  ab,  indem  ich  hinzufügte:  befiehl  mir 
was  du  wüUst,  mein  Volk  weiss  nichts  von  meiner  Bekehrung.  Er  trug 
mir  auf,  die  Feinde,  so  viel  ich  vermöge,  von  ihrem  Unternehmen  ab- 
zubringen, und  erlaubte  mir  zu  diesem  Zweck  zu  sagen  was  ich  wolle. 
Ich  begab  mich  nun  zunächst  zu  den  Quraieha,  die  mich  sehr  freundlich 
empfingen,  und  sagte,  ich  wolle  ihnen  einen  guten  Rat  geben,  aber  sie 
möchten  es  für  sich  behalten,  dass  er  von  mir  stamme.  „Ihr  seid  gegen- 
über M.  nicht  in  der  gleichen  Lage  Avie  die  Quraish  und  Ghaeafan,  also 
lasst  euch  nicht  darauf  ein  ihnen  zu  helfen,  ehe  ihr  nicht  Geiseln  von 
ihnen  bekommen  habt  zur  Bürgschaft,  dass  sie  nicht  eines  Tages  ab- 
ziehen und  euch  die  Sache  allein  ausbaden  lassen."  Da  dankten  sie 
ihm  ')  und  nahmen  den  Rat  an.  Er  aber  ging  weiter  zu  Abu  Sufjän 
und  sagte:  „ich  ■will  dir  was  anvertrauen,  es  muss  aber  davon  still- 
geschwiegen werden,  dass  ich's  gewesen  bin  —  die  Quraieha  bereuen  es,  iisa 
den  Vertrag  mit  M.  gebrochen  zu  haben,  und  wollen  ihren  Frieden  mit 
ihm  machen;  sie  haben  ihm,  als  ich  bei  ihm  war,  sagen  lassen:  wir  wollen 
70  Geiseln  von  den  Quraish  und  Ghaeafan  nehmen,  und  sie  dir  überant- 
worten und  mit  dir  zusammen  kämpfen,  wenn  du  die  NacTr  wieder  her- 
stellst —  also,  ihr  Qurashiten,   gebt  ihnen  keine  Geiseln,  wenn    sie  sie 

')  Das  Ich  gebt  hier  iu  Er  über  —  wie  so  häufig. 


206  Grabenkrieg  A.  5. 

fordern.''  Darauf  ging  Nu'aim  auch  noch  zu  den  Ghaeafan  und  sagte 
ihnen  dasselbe.  Als  nun  die  Juden  wirklich  durch  Ghazzäl  b.  Samuel 
dem  Abu  Sufjan  entbieten  liessen,  so  gehe  es  nicht  weiter,  es  müsse  ein 
gemeinsamer  Angriff  von  zwei  Seiten  verabredet  werden,  aber  sie  würden 
sich  nur  dann  daran  beteiligen,  wenn  sie  Geiseln  von  den  Alliirten  be- 
kämen zum  Pfände,  dass  sie  nicht  von  ihnen  sitzen  gelassen  würden, 
da  bekamen  sie  gar  keine  Antwort.  Statt  dessen  begab  sich  Nu'aim 
wieder  zu  ihnen  und  teilte  ihnen  mit,  Abu  Sufjan  habe  geäussert,  er 
werde  ihnen  nicht  einmal  Rosse  zum  Pfände  geben,  geschweige  denn 
Geiseln,  denn  sie  würden  dieselben  an  M.  ausliefern.  „Also  seht  euch 
vor  und  kämpft  nicht  gegen  M. ,  damit  ihr,  nach  dem  Abzüge  der  Be- 
lagerer, wieder  in  das  alte  Verhältnis  zu  ihm  zurücktreten  könnt."  Ka'b 
b.  Asad  erklärte  diesem  Rate  folgen  zu  wollen,  er  habe  sich  so  wie  so 
nur  mit  AViderstreben  von  Xujaij  verführen  lassen;  alZabir  b.  Bäeä  je- 
doch gab  die  Hoffnung  auf,  dass  es  ihnen  noch  etwas  nützen  werde, 
wenn  sie  jetzt  nicht  gegen  M.  kämpften. 

Am  Freitag  Abend  aber  entschlossen  sich  die  Mekkaner,  als  Abu 
Sufjan  sie  zum  Rückzuge  aufforderte,  es  noch  einmal  mit  den  Juden  zu 
versuchen,  indem  sie  ihnen  durch  'Ikrima  sagen  liessen,  sie  möchten  am 
anderen  Tage  mit  ihnen  zusammen  angreifen.  Sie  erwiderten  jedoch,  am 
iiiJi>' Sabbath  dürften  sie  nicht  kämpfen,  sie  würden  es  aber  auch  sonst  nur 
thun,  wenn  sie  Geiseln  bekämen.  'Ikrima  kam  unverrichteter  Sache  zu- 
rück und  schwur  den  Qurashiten,  dass  Nu'aim  Recht  habe  und  dass  die 
Juden  Verrat  im  Schilde  führen.  Auch  die  Ghaeafan,  welche  die  Juden 
durch  Mas'ud  b.  Ruxaila  zum  Kampfe  zu  bewegen  suchten  und  von  denen 
sie  die  gleiche  Antwort  bekamen,  gewannen  die  Ueberzeugung.  dass  Nu'aim 
die  Wahrheit  gesagt  habe.  Ihrerseits  schwuren  auch  die  Juden  darauf, 
dass  die  Sache  sich  so  verhalte  wie  Nu'aira  sie  darstelle.  Noch  einmal 
und  dringender  forderte  sie  Abu  Sufjan  zur  Mitwirkung  auf,  sie  blieben 
aber  bei  ihrem  Entschluss.  So  wurden  beide  Parteien  in  der  Ueberzeugung 
bestärkt,  dass  Nu'aim  Recht  habe,  und  mistrauten  sich  gegenseitig.  Er 
war  auf  seine  Leistung  später  immer  sehr  stolz.  —  BH.  680 — 682. 

Musa  b.  Muxammad  b.  Ibrahim  von  s.  Vater:  Abu  Sufjan  machte  dem 
Xujaij  Vorwürfe,  dass  er  den  Mokkanern  falsche  Hoffnungen  in  Betreff  der 
Quraieha  gemacht  habe,  während  jene  Verrat  vorhätten.  Xujaij  entschul- 
digte sie  mit  dem  Sabbath,  ging  aber  gleichwohl  zu  ihnen,  um  sie  zum 
Bruch  des  Sabbaths  zu  bewegen.  Aber  das  wollten  sie  unter  keinen 
Umständen.  Ohne  etwas  erreicht  zu  haben  kam  Xujaij  wieder  zu  Abu 
Sufjan,  setzte  ihm  die  Bewandtnis  des  Sabbathtages  auseinander  (Sur.  5,65), 
und  versicherte  ihm,  am  Sonntage  würden  die  Juden  kämpfen.  „Ja,  sagte 
dieser,  aber  nur  gegen  Geiseln,  die  sie  verraten  wollen;   ich  glaube,   du 


Grabeukiiepf  A.  5.  207 

steckst  mit  ihnen  unter  einer  Decke,  ich  hleibe  keinen  Augenblick  länger." 
Darüber  geriet  Xnjaij  in  solche  Furcht,  dass  er  nach  alRauxä  floh,  von 
wo  er  heimlich  zurückkehrte,  nachdem  die  Quraish  bereits  abgezogen 
waren,  nm  seinem  Worte  gemäss  das  Schicksal  der  belagerten  Quraieha 
zu  teilen. 

Cälix  b.  Ga'far  von  Abu  Ka'b  alQuraehij :  Xnjaij  hatte  auf  seine  eigene 
Hand,  ohne  dazu  ermächtigt  zu  sein,  dem  Ka'b  b.  Asad  70  Geiseln  von 
Quraish  und  Ghaeafän  versprochen,  um  ihn  zum  Brechen  des  Vertrages 
mit  M.  zu  bewegen;  er  Avusste,  dass  er  nicht  wieder  zurücktreten  könne, 
wenn  das  einmal  geschehen  sei.  Als  nun  Ikrima  die  Juden  aufforderte, 
einen  Ausfall  zu  machen,  sagten  sie,  am  Sabbath  thäten  sie  es  nicht,  auch 
nicht  eher  als  bis  sie  die  Geiseln  hätten.  'Ikrima  fragte  verwundert,  was  ni! 
für  Geiseln  sie  denn  meinten;  sie  erwiderten,  diejenigen,  die  Xujaij  ihnen 
versprochen  habe.  Xujaij  aber,  darüber  von  Abu  Sufjan  zur  Rede  ge- 
stellt, schwur,  er  habe  das  nicht  gesagt. 

Mnsa  b.  Ja'qub  von  seines  Vaters  Bruder:  Ka'b  Hess  durch  Xujaij 
70  Geiseln  von  den  Quraish,  Ghaeafän  und  Qais  fordern,  sie  erklärten  sich 
bereit  dieselben  zu  stellen.  Auf  dies  Versprechen  hin  zerriss  er  den  Ver- 
trag mit  M.  Als  er  jedoch  zur  Beteiligung  am  Kampfe  aufgefordert  wurde, 
wollte  er  erst  die  Geiseln  haben;  er  bekam  sie  aber  nicht. 

Ma'mar  von  alZuhrij:  die  Quraieha  Hessen  Abu  Sufjan  sagen:  kommt 
zu  uns,  wir  wollen  im  Rücken  der  Muslime  über  ihre  Stadt  herfallen! 
Das  hörte  Nu'aim,  der  sich  bei  'Ujaina  befand;  er  ging  hin  zu  M.,  mit 
dem  er  im  Vertrag  stand,  und  erzählte  es  ihm.  M.  liess  fallen  „vielleicht 
haben  wir  den  Juden  das  befohlen"  und  um  sicher  zu  sein;  dass  Nu'aim 
die  Aeusserung  auch  ja  weiter  sagte,  schickte  er  ihm  nach  und  bat  ihn 
sie  für  sich  zu  behalten  —  trotz  Omar's  Widerstreben  gegen  eine  solche 
Kriegslist.  Sofort  erstattete  jener  an  'Ujaina  und  dieser  an  Abu  Sufjan 
Bericht;  die  Folge  war,  dass  die  Juden  in  den  Verdacht  der  Verräterei 
gerieten.  Abu  Sufjan  liess  sogleich  einen  Boten  zu  ihnen  abgehen  und 
Geiseln ')  fordern.  Da  es  aber  Freitag  Abend  war,  sagten  die  Juden  dem 
Boten,  bis  der  Sabbath  vorüber  sei,  müsse  man  ihnen  Zeit  lassen.  Als 
Abu  Sufjan  und  die  übrigen  Anführer  diesen  Bescheid  bekamen,  waren 
sie  von  der  Verräterei  der  Juden  überzeugt  und  beschlossen  schleunigst 
die  Belagerung  aufzuheben.  Alsbald  Avurde  zum  Aufbruch  gerufen;  Gott 
aber  sandte  einen  solchen  Sturm,  dass  sie  kaum  den  Weg  zu  ihrem  Ge- 
päck finden  konnten. 

^)  arab.:  die  Geiseln.  Doch  bedeutet  das  wohl  nicht  ^die  bewussten,  ver- 
sprochenen Geiseln",  da  der  arab.  ebenso  wie  der  bebr.  Aitikel  viel  all- 
gemeiner steht  als  der  deutsche. 


208  Grabenkrieg  A.  5. 

Mau  sagt,  Xnjaij  habe  sich  anheischig  gemacht,  die  Quraieha  zum 
Stellen  von  70  Geiseln  zu  bewegen,  als  Bürgschaft  dafür,  dass  sie  mit- 
kämpfen wollten.  Aber  die  erste  auf  Nu'aim  zurückgehende  Version 
(wornach  die  Geiseln  vielmehr  den  Juden  gestellt  werden  sollten)  ist 
die  glaubwürdige. 

Folgt  ein  gereimtes  Gebet  M.'s  gegen  die  Axzäb,  nach  'Abdallah  b. 
Abi  Aufa. 

Kuthajjir  b.  Zaid  von  'Abdalraxman  b.  'Abdallah  b.  Ka'b  b.  Malik 
von  Gabir:  der  Bote  Gottes  betete  gegen  die  Axzäb  in  der  Moschee 
alAxzab  am  Montag,  Dienstag  und  Mittwoch;  am  Mittwoch  bald  nach 
111  b  Mittag  wurde  er  erhört ,  wir  sahen  die  Freude  auf  seinem  Gesicht. 
Seitdem  versetze  ich  mich  im  Geist,  wenn  ich  in  Not  bin,  immer  in 
jene  Stunde  und  rufe  an  und   bin  der  ErhÖrung  gewiss. 

Ihn  Abi  Dhi'b  von  einem  der  Banu  Salama  von  Gabir:  M.  trat  im 
Unterhemd  (izär)  auf  den  Berg,  wo  jetzt  die  Moschee  liegt  und  betete 
mit  erhobenen  Händen;  hinterher  that  er  es  noch  einmal. 

'Abdallah  b.  'Umar:  er  betete  auf  dem  Xarlq  gegenüber  alCabb  im 
Gebiet  der  Nacir,  wo  jetzt  die  Moschee  am  Fusse  des  Berges  steht.  — 
Nach  anderen  hat  er  überall  da  gebetet,  wo  jetzt  Moscheen,  um  die 
Moschee  auf  dem  Berge  herum,  errichtet  sind.  Das  ist  das  Glaub- 
würdigste. 

In  der  Nacht  auf  den  Sabbath,  in  der  Gott  den  Wind  schickte,  ver- 
blieb M.  lange  Zeit  im  Gebet,  wie  er  es  auch  bei  der  Ermordung  des 
Ihn  alAshraf  gethan  hatte  und  sonst  that,-  wenn  ihm  etwas  auf  der  Seele 
lag.  Unter  den  Muslimen  herrschte  grosser  Kleinmut,  der  durch  die 
Kälte  und  den  Hunger  gesteigert  wurde.  Dreimal  rief  M. :  wer  will  uns 
zusehen,  was  die  Feinde  machen! —  es  meldete  sich  niemand.  Endlich 
wandte  er  sich  gradezu  an  Xudhaifa  b.  alJamäni,  der  sich  nun  wohl 
oder  übel  erheben  musste,  obwohl  ihm  das  Herz  klopfte,  und  er  es  vor 
Hunger  und  Kälte  kaum  aushalten  konnte.  Er  erhielt  Befehl,  sich  unter 
die  Feinde  zu  mischen  und  zu  hören  was  sie  sagten;  es  werde  ihm 
nichts  Böses  widerfahren.  Gestärkten  Mutes  begab  er  sich,  während 
M.  ein  Gebet  für  ihn  zum  Himmel  schickte,  zum  Lager  der  Mekkaner. 
Sic  wärmten  sich  am  Feuer,  der  Wind  warf  ihnen  jeden  Kessel  um. 
Ich  hatte  mich  auch  an  ein  Feuer  gesetzt,  erzählt  Xudhaifa;  da  erhub 
sich  Abu  Sufjan  und  warnte  vor  Spionen,  ein  jeder  solle  sich  genau 
seinen  Nachbar  ansehen.  Ich  wandte  mich  sogleich  an  'Arar  b.  al'Ac 
und  fragte  ihn,  wer  er  sei;  ebenso  machte  ich  es  mit  Mu'avija  b.  Abi 
Sufjän,  Darauf  sagte  Abu  Sufjan:  hier  ist  unseres  Bleibens  nicht,  der 
Wind  lässt  kein  Zelt  und  keinen  Kessel  stehen,  und  die  Juden  lassen 
uns  im  Stich  —  also  folgt  mir!   Damit  stieg  er  auf  sein  Kamel   und  trieb 


Oral)ciikrieg  A.  5.  209 

es  an;  da  er  es  aber  noch  nicht  einmal  losgebunden  hatte,  so  sprang  es 
auf  drei  Beinen  und  konnte  nicht  weiter  —  hätte  M.  mir  nicht  verboten, 
von  meinen  Waffen  Gehrauch  zu  machen,  so  liätte  ich  eine  schöne  Ge- 
legenheit gehabt  ihn  zu  töten.  'Ikrima  rief  ihm  zu,  ob  er  sich  denn 
nicht  schäme;  da  stieg  er  ab  und  wartete,  bis  die  Anderen  fertig  waren 
zum  Aufbruch.  'Amr  b.  al'Ac  und  Xalid  b.  alValid  veranlasste  er  mit  ii3:i 
200  Reitern  zurückzubleiben  um  den  Rückzug  zu  decken.  —  BII.  682  ff. 

Nachdem  Xudhaifa  sich  von  da  zu  den  Ghaeafän  begeben  und  auch 
diese  im  Aufbruch  getroffen  hatte,  kehrte  er  zurück  und  erstattete  M. 
Meldung.  Die  200  mekkanischen  Reiter  blieben  bis  zum  andern  Morgen 
früh,  dann  zogen  sie  auch  ab  und  erreichten  das  Heer  in  Malal;  von  da 
ging  es  weiter  nach  alSajjäla.  Auch  die  Reiter  der  Ghaeafän,  unter 
Mas'ud  b.  Ruxaila  und  alXarith  h.  'Auf,  und  der  Sulaim  zogen  am  an- 
deren Morgen  dem  voraufgegangenen  Heere  nach.  Bis  alMaräc  ritten  sie 
zusammen,  dort    trennten  sie  sich. 

'Abdallah  b.  Ga'far  von  'Uthman  b.  Muxammad  alAxnasij:  'Amr  b. 
al'Ac  oder  Xalid  b.  alValid  —  oder  auch  alle  beide  —  thaten  auf  dem 
Rückzuge  die  Aeusserung,  jeder  Verständige  wisse,  dass  M.  nie  gelogen 
habe.  Ersterer  wurde  darüber  von  'Ikrima,  letzterer  von  Abu  Sufjan  zu- 
rechtgewiesen: eine  solche  Aeusserung  schicke  sich  am  wenigsten  für  einen 
(Maxzumiten),  dessen  Familienehre  M.  geschändet  und  dessen  Geschlechts- 
haupt er  getötet  hahe. 

Muxammad  h.  'Abdallah  von  alZuhrij  von  Ihn  alMusajjib:  die  Bela- 
gerung hatte  zehn  und  einige  Tage  gedauert.  Nach  alCaxxäk  b.  'Uthman 
von  'Ubaidallah  b.  Miqsam  von  Gabir  zwanzig  Tage.  Nach  anderen  fünf- 
zehn Tage  —  das  ist  das  zuverlässigste. 

Als  M.  am  Morgen  sah,  dass  die  Feinde  sämtlich  abgezogen  Avaren, 
erlaubte  er  den  Seinen  zu  Hause  zu  gehen.  Das  Hessen  sie  sich  nicht 
zweimal  sagen,  denn  es  quälte  sie  der  Hunger  und  die  Kälte.  Hinterher 
wollte  M.  sie  gern  wieder  zurückhaben,  damit  die  Quraieha  nicht  er- 
führen, dass  sie  das  Lager  verlassen  hätten;  aber  sie  kamen  nicht.  'Ab- 
dallah b.  'Umar:  der  Bote  Gottes  sah  es  ungern,  dass  sie  in  solcher  Eile 
zu  Hause  gingen,  er  fürchtete  Spione  der  Mekkaner;  in  seinem  Auftrage 
lief  ich  ihnen  nach,  um  sie  zurückzurufen,  aber  es  war  vergeblich.  Gabir: 
ich  lief  den  Bann  Xaritha  nach,  holte  sie  aber  erst  ein,  nachdem  sie  be- 
reits in  ihren  Häusern  waren,  wo  niemand  auf  meinen  Ruf  hörte;  als  ich 
es  dem  Propheten  meldete,  den  ich  im  Quartier  der  Bann  Xaräm  beim 
zu  Hause  gehen  traf,  da  lachte  er. 

Musa  b.  Muxammad  b.  Ibrahim  von  Abu  Vagza:  nach  aufgehobener 
Belagerung  schickte  Abu  Sufjan  durch  Abu  Usäma  alGushamij  an  M.  einen 
Brief,    worin    er  den  Graben  als  eine  unwürdige  Kriegslist  bezeichnete,  usb 

Väkiili,   Muliaimned.  14 


210  Grahenkricjj  A.  5. 

Ubaij  b.  Ka'b  las  denselben  dem  Propheten  vor,'  und  dieser  diktierte  ihm 
die  Antwort'). 

Erklärung  von  Sur.  33,9  ff.,  nach  Musa  b.  Muxammad  b.  Ibrahim  von 
S.Vater  von  Ibn  'Abbäs.  33,9  gunüd  =  Quraish  Ghaeafan  Asad  Sulaim. 
33,10  min  fauqikum  —  Quraieha.  33,12  ^  Aeusserung  Mu'attib's  b. 
Qushair  (fol.  105  b).  33,13  =  die  Banu  Xaritha,  insbesondere  Aus  b. 
ii'fa  Qaiehij  (fol.  lOßb).  33,15  bezieht  sich  auf  Tha'laba,  welcher  am  Tage 
von  Uxud  schwur,  er  wolle  künftig  nie  wieder  den  Rücken  wenden.  Zu 
33,23  erzählt  Isxaq  b.  Jaxjä  von  Mugahid :  M.  schaute  auf  Galxa  und  sprach : 
der  gehört  zu  denen,  die  ihr  Gelübde  erfüllt  haben.  —  BIT.  693  ff. 

Verzeichnis  der  getöteten  Muslime.  Von  'Abdalaslihal :  Sa'd  b.  Mu'adh 
(durch  Ibn  alAraqa  oder  Abu  Usäma),  und  Anas  b.  Aus  b.  'Atik  b.  'Amr 
b.  'Abdala'lam  b.  Za'ura  b.  Gusham  (durcli  Xalid  b.  alValid),  und  'Abd- 
allah b.  Sahl  (durch  einen  Mann  von  den  Banu  'Uvaif).  Von  Salama: 
alöufail  b.  Nu'man  (durch  VaxsliiJ)  und  Tha'laba  b.  Ghanama  b.  'Adij 
b.  Näbi  (durch  Hubaira  b.  Abi  Vahb).  Von  Dinar:  KaM)  b.  Zaid,  der 
sich  unter  den  Erschlagenen  von  Bi'r  Ma'üna  aufgerafft  hatte  und  wieder 
gesund  geworden  war,  nun  aber  von  (Jirär  getötet  wurde. 

Von  Mekkanern  wurden  getötet  'Amr  b.  'Abd  b.  Abi  Qais  b.  'Abd- 
vudd  (durch  Ali),  und  Naufal  b.  'Abdallah  b.  alMughira  (durch  alZubair, 
and.  Ali),  und  'Uthman  b.  Munabbih  b.  'Ubaid  aUAbdarij,  der  zu  Mekka 
an  einem  Pfeilschuss  starb.  —  BH.  699  f. 

Folgen  die  Lieder,  welche  in  Anlass  des  Grabenkrieges  gedichtet 
wurden  %  —  BH.  700  ff. 

31. 
Quraieha,  A.  5  im  Dhu-lQa'da  und  Dhu-lXigga. 

Der  Auszug  erfolgte  Mittwoch  den  siebtletzten  Dhu-lQa'da,  die  Rück- 
kehr am  Donnerstag  9.  Dhu-lXigga,  die  Belagerung  dauerte  fünfzehn  Tage. 
Stellvertretender  Imara  war  Ibn  Umm  Maktüm. 

Bei  den  Quraieha  sah  zuerst  das  Weib  des  Nabbfish  b.  Qais,  dass  die 
verbündeten  Heere  fort  seien;  durch  ihren  Mann  erfuhr  es  alZablr,  welcher 
sogleich  erkannte,  dass  M.  nun  zu  ihrer  Belagerung  schreiten  werde.  In- 
dessen dachte  M.  nicht  von  selber  daran,  sondern  er  ging  in  'Äisha's 
Wohnung   und  wusch   und   räucherte   sich  dort.     Nach  dem  Mittagsgebet 

')  Die  Briefe  werden  mitgeteilt,  es  ist  aber  nicht  der  Mühe  wert,  sie  zu  über- 
setzen. Ibrahim  b.  Ga'far  von  s.  Vater  vervollständigt  den  Brief  des  Abu 
Sufjan  noch  durch  eine  Uebersicht  der  sämtlichen  bisherigen  Kämpfe  zwi- 
schen Mekkanern  und  M.  und  deren  Ergebnisse. 

■'')  Viebnchr  folgen  sie  niclit,  sondern  sind  aus<relassen,  und  es  steht  in  den 
Handschriften  der  Vermerk  dabei:    so  war  es  (in  tier   N'oriage). 


Qtirainlia   A.  5.  211 

aber  kam  Gabriel  auf  einem  schön  gesattelten  Maulthiere  (and.  auf  einem 
scheckigen  Pferde)  angeritten,  hielt  an  der  Stelle,  wo  die  Leichen  auf- 
gebahrt zu  werden  pflegten,  und  rief  laut:  du  bist  mir  ein  schöner 
Krieger!')  Als  M.  erschrocken  heraustrat,  sagte  er  zu  ihm:  du  hast  die 
Rüstung  schon  ausgezogen,  während  die  Engel  sie  noch  anhaben?  Gott 
befiehlt  dir,  gegen  die  Juden  zu  ziehen:  ich  mache  mich  schon  auf  den  ii4i) 
Weg  ihnen  ihre  Schlösser  zu  erschüttern.  M.  übergab  darauf  die  noch 
nicht  abgebundene  Fahne  an  Ali  und  Hess  durch  Bilal  ausrufen ,  das 
Nachmittagsgebet  solle  im  Gebiet  der  Quraieha  verrichtet  werden.  Er 
selber  wappnete  sich,  stieg  zu  Pferde  und  ritt  umgeben  von  den  Seinen 
ab.  Es  waren  im  Ganzen  36  Pferde  (deren  Besitzer  mit  Namen  aufge- 
führt werden),  M.  ritt  auf  alLuxaif  und  hatte  daneben  noch  zwei  andere. 

Ibn  Abi  Sabra  von  Ajjub  b.  'Abdalraxman  b.  Abi  Ca'ca'a:  als  M.  in 
alCaurain  an  einigen  Naggariten,  die  sich  in  Waffen  vor  ihm  aufstellten, 
vorbeiritt,  erzählten  sie  ihm  auf  Befragen,  Dixja  alKalbij,  der  auf  einem 
reichgesattelten  Maulthier  des  Weges  gekommen,  habe  sie  aufgefordert, 
sich  zu  rüsten,  in  Folge  dessen  seien  sie  in  Waffen  erschienen.  M.  sagte, 
das  sei  Gabriel  gewesen.  Unter  den  Naggariten  befand  sich  Xaritha  b. 
alNu'man;  er  pflegte  zu  erzählen:  ich  habe  Gabriel  zweimal  gesehen,  in 
alCaurain,  und  später,  nach  der  Rückkehr  von  Xunain,  an  der  Stelle  wo 
die  Leichen  aufgebahrt  werden.  M.  machte  Halt  beim  Brunnen  Anna 
unterhalb  der  Xarra  der  Banu  Quraieha.  Ali  jwar  schon  vor  ihm  ange- 
kommen, mit  einer  Schar,  in  der  sich  Abu  Qatada  befand.  —  BH.  684  f.  ' 

Ibn  Abi  Sabra  von  Usaid  b.  Abi  Usaid  von  Abu  Qatäda:  Ali  pflanzte 
die  Fahne  am  Fuss  der  Burg")  auf,  die  Juden  aber  schmähten  uns  von 
ihren  Schlössern.  Da  kam  der  Prophet  in  Sicht,  Ali  übertrug  mir  die 
Fahne  und  ging  ihm  entgegen  um  ihn  wo  möglich  ausser  Gehör  des 
Schimpfens  zu  halten  —  jedoch  gelang  es  ihm  nicht.  Einem  von  M.'s 
Begleitern  Usaid  b.  Xucair,  welcher  vortrat,  machten  die  Juden  Vorwürfe,  ii">a 
dass  er  ihr  treues  Halten  zu  den  Aus  gegen  die  Xazrag  vergesse;  er  ant- 

')  O^L^<V/s   ^A    u^-jÄc.      Vgl.  Div.  nudh.  97,24    ^_JUv-*    ^/)    t6.jjv£: 

JJ„^l=/)  {^^j,  und  alBuxturij's  Ilamasa  p.  112  ^^i  '-^J-H^  »^'i-x5>  lXj.I 
oL-*  Qv8  e5>vL-L>  qXi  ^jj\c.  Diese  drei  Stellen  scheinen  mir  klar 
zu  sein  und  zu  bedeuten:  a)  schäme  dich  ein  solcher  Krieger  zu  sein; 
b)  schäm  dich,  so  verstandesbar  und  verrückt  zu  sein ;  c)  schäm  dich  eines 
solchen  Vorhabens  gegen  deinen  Freund.  Darnach  wird  diese  Bedeutung 
wohl  auch  in  weniger  deutliehen  Stellen  für  'adhira  festgehalten  werden 
müssen,  z.  B.  ITudh.  20,L  56,12. 
2)  mit  dem  Singular  scheint  der  ganze  jüdische  Häusercomplex  gemeint  zu 
sein. 

14* 


212  Quraieha  A.  5. 

wortete,  er  habe  kein  Verhältnis  (weder  'ahd  noch  ill)  mehr  zu  ihnen. 
Als  M.  selber,  von  uns  mit  den  Schilden  geschützt,  in  ihre  Nähe  kam, 
begann  er  sie  zu  schelten,  dass  sie  ihn  zu  lästern  wagten;  sie  aber  ver- 
schwuren es  gethan  zu  haben.     Darauf  schickte  M.  seine  Schützen  vor. 

Farva  b.  Zubaid  von  'Äisha  bint  Sa'd  von  Sa'd  b.  Abi  Vaqqac:  wir 
überschütteten  sie  mit  Pfeilen,  bis  sie  sich  verkrochen;  darauf  schössen 
wir  nur  einzeln  hin  und  wieder,  um  die  Munition  zu  sparen.  (Ka'b  b. 
'Amr  alMäzinij  verschoss  alle  seine  Pfeile,  bis  in  die  Nacht  hinein).  Die 
Juden  schössen  wieder;  der  Prophet  mit  den  muslimischen  Reitern  stand 
dabei.  Darauf  zogen  wir  uns  die  Nacht  ins  Lager  zurück  und  assen  von 
den  Datteln,  welche  Sa'd  b.  'Ubada  geschickt  hatte.  Beim  Nachtgebet 
waren  alle  vollzählig  beim  Propheten  versammelt;  das  Nachmittagsgebet 
hatten  einige  noch  in  Medina  verrichtet,  andere  es  im  Gebiet  der  Qu- 
raieha nachgeholt;  M.  tadelte  weder  diese  noch  jene.  Am  andern  Morgen 
ganz  früh  nahmen  die  Muslime  den  Kampf  mit  Pfeilen  und  Steinen  wieder 
auf,  indem  sie  sich  dabei  ablösten.  Das  Schiessen  ward  ununterbrochen 
fortgesetzt,  bis  die  Juden  des  Verderbens  gewiss  waren. 

AlCaxxäk  b.  'Uthmän  von  Nafi'  von  Ihn  'Umar:  die  Juden  schössen 
und  warfen  wieder;  wir  standen  so,  dass  sie  uns  treffen  konnten. 

AlCaxxak  b.  'Uthman  von  Ga'far  b.  Maxmüd  von  Muxammad  b. 
Maslama:  wir  setzten  ihnen  heftig  zu,  des  Morgens  früh  vor  der  Dämmerung 
waren  wir  ihnen  aufgerückt  und  Hessen  nicht  locker  bis  zum  Abend. 
Auch  selbige  Nacht  kehrten  wir  nicht  ins  Lager  zurück,  sondern  blieben 
vor  ihren  Burgen.  Da  hörten  sie  auf  zu  kämpfen  und  baten  um  eine 
Unterredung,  die  ihnen  gewährt  wnirde.  Ihr  Abgesandter,  Nabbäsh  b. 
Qais '),  sollte  die  Bedingungen  der  Nacir  verlangen,  aber  M.  gewährte 
keine  Bedingungen.  Darauf  entfernte  sich  der  Unterhändler  um  Bericht 
zu  erstatten.  In  der  Versammlung  der  Juden  trat  Ka'b  b.  Asad  auf  und 
115  b  forderte  sie  auf  dem  Islam  beizutreten,  wie  ihnen  einst  Ihn  Gavväs  ge- 
raten, als  er  vom  Land  des  Weines  und  des  Hefebrodes  und  der  Despotie 
nach  Mediua  gekommen  sei  ins  Land  der  Bewässerung  und  der  Datteln 
und  der  Gerste'-*).  Da  er  dafür  kein  Gehör  faiul,  riet  er  Weiber  und 
Kinder  zu  töten  und  sell)cr  den  Tod  im  Kauipfe  zu  suchen.  Als  die 
Juden  auch   das   nicht   wollten,   schlug   er  ihnen  als  letzte  Möglichkeit^) 

')  So  heisst  or  sonst,  hier  aber  Qaisli.    Das  köunto  tJ'>p  sein,  da  es  ein  Jiule 

ist.    Vermutlich  ist  allenlings  urspr.  kein  Unterschied  zwisciien  tleui  iiebr. 

und  arab.  Namen;  der  Vokal  i  steht  natürlich  in  Kis  durchaus  nicht  fest. 

Qais  ist  wohl    ein   Gottesname,    vgl.   Imrualqais    uiit    iMupouXXot;'  (.louru. 

As.  1882  I  p.  9),  Meribaal,  und  'Abdalqais. 
'0  Muxammad    weiss    mit    den    Juden    Bescheid,    vgl.   fol.  SJia.  1181». 
•')  LixAvt  j.Xj    *>lju5    w>fci.>.Äj    ^    r)^j   der  Uat  sciicint  persouiticiert. 


Quiaiolia  A.  5.  213 

vor,  den  Sahbath  zu  einem  I)urclil)rurli.sversiirli  zu  l)enutzen,  da  sie  an 
diesem  Tage  vermutlich  niclit  beobachtet  würden.  Al)Gr  sie  sagten,  das 
sei  unrecht  und  es  gehe  auch  nicht,  nicht  eiinnal  bei  Nacht,  denn  die 
Muslime  unterbrächen  ja  die  Belagerung  sogar  bei  Nacht  niclit.  So 
endeten  sie  in  einer  Verzweiflung,  die  durch  das  Geschrei  der  Weiber 
und  Kinder  noch  gesteigert  wurde.  —  BH.  G85  f. 

Calix  b.  Ga'far  von  Muxammad  b.  'Uqba  von  Tha'lalia  b.  Abi  Malik : 
die  Söhne  Sa'ijja's,  Tha'laba  und  Usaid,  und  ihr  Vetter  Asad  b.  UJbaid 
sagten  zu  den  Juden,  sie  wüssten  ja  doch,  dass  M.  der  Prophet  sei, 
da  die  Beschreibung  namentlich  des  sterbenden  Guliair  (?)  b.  alTajjihan 
auf  ihn  passe.  Da  aber  jene  die  Thora  nicht  verlassen  wollten,  so 
machten  sich  diese  drei  in  der  Nacht,  bevor  die  Quraioha  sich  ergaben, 
davon,  bekehrten  sich  zum  Islam  und  retteten  ihr  Gut  und  Blut. 

AlOaxxak  b.  'Uthman  von  Muxammad  b.  Jaxja  b.  Xabbän :  auch 
'Amr  b.  Su'dä  ging  in  jener  Nacht  über,  nachdem  die  Juden  seine  ver-  iisa 
ständigen  Vorschläge  zurückgewiesen  hatten.  Als  er  an  den  Wachen 
vorbeikam,  liielt  ihn  der  Befehlshaber,  Muxammad  b.  Maslama  an,  Hess 
ihn  aber  passieren  '),  nachdem  er  seinen  Namen  erfahren  hatte.  Ibn  Su'da 
brachte  die  Nacht  in  der  Moschee  des  Pro])heten  zu,  am  anderen  Morgen 
verschwand  er  auf  Nimmer^viedersehen.  M.  sagte  von  ihm,  Gott  habe 
ihn  seiner  Treue  wegen  gerettet.  —  Ebenso  erzählt  Ibrahim  b.  Ga'far 
von  s.  Vater.  —  BH.  687  f. 

AlThaurij  von  'Abdalkariui  alGazarij  von  'Ikrima:  alZubair  erlegte 
einen  Juden  im  Zweikampf.  Das  ist  aber  nach  Vakidi  eine  Verwechslung 
mit  einer  Begebenheit,  die  sich  bei  Xaibar  zutrug;  von  den  Quraieha 
wagte  sich  keiner  heraus  um  zum  Zweikampf  aufzufordern. 

Ma'mar  b.  Räshid  von  alZuhrij  von  Ibn  alMusajjib:  Wiederholung 
der  fol.  69  b  erzählten  Geschichte  von  Abu  Lubaba. 

Rabi'a  b.  alXarith  von  'A])dallah  b.  Muxammad  b.  'Aqll  von  alSäib 
b.  Abi  Lubaba  von  s.  Vater:  als  den  Juden  die  Belagerung  zu  arg  ward, 
Hessen  sie  bitten,  dass  ich  zu  ihnen  gesandt  werden  möge;  M.  gab  mir 
Erlaubnis  zu  gehen.  Nachdem  sie  mich  an  das  Bündnis,  welches  spe- 
ziell zwischen  mir  und  ihnen  bestehe,  und  an  die  Hülfe,  welche  sie  uns 
Ausiten  bei  alXadäiq  und  Bu'äth  geleistet  haben,  erinnert  hatten,  fragte  iit^i» 
Ka'b  b.  Asad,  ob  es  nicht  möglich  sei,  dass  sie  freien  Abzug  nach  Syrien 
oder  Xaibar  erhielten.  Ich  wies  auf  Xujaij  und  sagte :  so  lange  der  bei 
euch  ist,  wird  er  nicht  ablassen  euch  zu  verderben.  Darauf  folgte  eine 
Scene,  in   der   Xujaij   die   bittersten  Vorwürfe  zu  hören  bekam.     Weiter 

')  mit  den  Worten:    *Lxil    oLic    ioLsl    (?)      -.Ä/)..^ö'    "b    *.JLJS     w«.     — 

Vgl.  die  sehr  verschiedene  Ver.sioa  fol.  llOa. 


214  Quraieha  A.  5. 

fragte  mich  Ka'b,  ob  icli  ihnen  zur  unbedingten  Ergebung  rate.  Ich 
sagte  ja,  aber  gleichzeitig  machte  ich  eine  Handbewegung  am  Halse, 
welche  bedeutete:  dann  wird  es  euch  an  den  Hals  gehen.  Alsbald  aber 
fasste  mich  die  Reue,  und  zum  Erstaunen  der  Juden  ging  ich  weinend 
fort,  stieg  von  hinten  die  Burg  herunter  und  begab  mich  gradeswegs 
.  zur  Moschee  in  Medina,  wo  ich  mich  an  eine  Säule  festbinden  Hess  — 
an  welche,  darüber  wird  gestritten.  M.  sagte :  wäre  er  zu  mir  gekommen, 
so  hätte  ich  Gott  für  ihn  um  Vergebung  gebeten ;  da  er  aber  seiner  Wege 
gegangen  ist,  so  lasst  ihn,  bis  Gott  in  Betreff  seiner  eine  Aenderung 
schafft. 

Musa  b.  'Ubaida  von  'Ajjub  b.  Xalid  von  Abu  Lubäba:  bei  der  Be- 
lagerung der  Quraieha  hatte  ich  einen  Traum.  Ich  stak  in  stinkendem 
Schlamm  ^)  und  kam  fast  darin  um,  dann  aber  sah  ich  einen  fliessenden 
Bach  und  wusch  mich  darin  rein  und  roch  den  Gestank  nicht  mehr. 
.  Abubekr  erklärte  mir  auf  meine  Bitte  den  Traum  dahin ,  dass  ich  in 
grosse  Trübsal  geraten,  dann  aber  daraus  befreit  werden  werde.  Dessen 
tröstete  ich  mich,  als  ich  mich  angebunden  hatte. 

Ma'mar  von  alZuhrij :  in  die  Befehlshaberstelle  des  Abu  Lubaba  setzte 
M.  den  Usaid  b.  Xucair.  Sieben  Tage  und  Nächte  blieb  Abu  Lubaba  an 
der  Säule  beim  Thor  der  Umm  Salama  angebunden,  in  fürchterlicher 
Hitze,  ohne  zu  essen  und  zu  trinken,  bis  er  vor  Erschöpfung  keinen 
Laut  mehr  hören  konnte.  M.  sah  nach  ihm  Morgens  und  Abends;  end- 
lich ward  ihm  angekündigt,  dass  Gott  ihn  wieder  zu  Gnaden  annehme; 
er  wich  aber  nicht  von  der  Stella,  bis  M.  selber  seine  Banden  löste. 
Wie  alZuhrij  von  Bint  alXarith  von  Umm  Salama  überliefert,  rief  ihm 
M.  dabei  laut  zu,  dass  Gott  sich  ihm  -wieder  gnädig  zuwende;  aber  er 
verstand  nicht  viel  davon,  weil  er  so  matt  war. 

Er  soll  15  Tage  an  der  Säule  gestanden  haben.  Seine  Tochter 
brachte  ihm  am  Abend  (lifierihi)  ein  paar  Datteln,  an  denen  er  aber  nur 
lutschte;  zu  jedem  Gebet  band  sie  ihn  los,  und  wenn  er  es  sonst  nöthig 
hatte.  Das  härene  Seil,  mit  dem  er  gebunden  war,  schnitt  ihm  so  in 
117a  die  Arme,  dass  er  eine  Zeit  hinterher  daran  zu  heilen  und  noch  lange 
Schmerzen  daran  hatte. 

'Abdallah  b.  Jazid  b.  Qusaio  von  s.  Vater  von  Muxammad  b.  'Abd- 
alraxman  b.  Thaubän  von  Umm  Salama :  eines  morgens  früh  hörte  ich 
den  Boten  Gottes  lachen,  fragte  ihn  nach  dem  Grunde,  und  erfuhr,  dass 
Abu  Lubaba  zu  Gnaden  angenommen  sei.  Ich  bat  ihm  das  verkünden 
zu  dürfen,  trat  in  die  Thür  meiner  Hütte  —  damals  war  die  Verschleierung 

')  iswLv-i  >i,-*J>-  —  riN^^n  unti  y^'1^  wofür  Gesenius  keine  zutreffenden  Ver- 
gleiche bringt. 


(^uniiiih;t  A.  5.  215 

noch  nicht  geboten  —  und  rief  es  iliin  zu.  Darauf  stürzten  die  Men- 
schen zu  ihm  um  ihn  zu  lösen  ;  er  aber  verlangte  dass  M.  sell)er  komme. 
Das  geschah  denn  auch  beim  Frühgebet. 

In  Bezug  auf  diesen  Vorfall  ward  offenbart  Sur.  9,103  (das  ist  die 
zuverlässigste  Angabe),  nach  andern  Sur.  8,27,  nach  alZuhrij  Sur.  5,45. 

Ma'mar  von  alZuhrij  von  Ibn  Ka'b  b.  Malik:  Abu  Lubaba  gelobte 
das  Gehöft  seiner  Verwandten  zu  verlassen'),  wo  er  diese  Schuld  be- 
gangen habe,  und  sein  Vermögen  als  Almosen  zu  geben.  Auf  M.'s  Be- 
fehl Hess  er  es  aber  beim  dritten  Teil  bewenden.  —  BH.  G86f. 

Nachdem  die  Juden  sich  auf  Gnade  und  Ungnade  ergeben  hatten, 
wurden  sie  unter  Aufsicht  Muxammad's  b.  Maslama  gebunden  und  zu- 
sammen gethan.  Die  Weiber  und  Kinder  wurden  auch  zusammen  gethan 
und  unter  Aufsicht  'Abdallah's  b.  Salläm  gestellt.  Was  sich  an  Geräten, 
Waffen,  Kleider  und  sonstiger  fahrender  Habe  in  den  Schlössern  vor- 
fand, wurde  gesammelt;  darunter  waren  (nach  Ibn  Abi  Sabra  von  al- 
Musavvar  b.  Rifä'a)  1500  Schwerter,  300  Panzer,  1000  Lanzen,  1500  Schilde ; 
auch  viele  Gefässe  mit  Wein  und  berauschendem  Getränke;  ferner  Ka- 
mele und  anderes  Vieh.  Der  Wein  wurde  ausgeschüttet;  Gabir  b.  'Abd- 
allah erzählt,  er  habe  mit  ausschütten  helfen. 

Xariga  b.  'Abdallah  von  Davud  b.  alXucain  von  Abu  Sufjan  von 
Muxammad  b.  Maslama:  die  Ausiten  kamen  zu  M.  und  baten  für  die  Ge- 
fangenen; so  wie  er  die  Qainuqä'  aus  Rücksicht  auf  Ibn  Ubaij  und  die 
Xazrag  verschont  habe,  so  möge  er  jetzt  aus  Rücksicht  auf  die  Aus  deren  alte 
Bundesgenossen,  die  Quraieha,  verschonen.  M.  schwieg  eine  Weile,  als 
sie  aber  immer  dringender  wurden,  fragte  er,  ob  er  die  Entscheidung 
über  das  Schicksal  der  Juden  einem  ihrer  Stammesgenossen  übergeben 
solle.  Sie  erklärten  sich  einverstanden,  und  er  stellte  das  Urteil  dem 
Sa'd  b.  Mu'ädh  anheim.  Sa'd  befand  sich  in  der  Moschee,  in  der  Pflege 
der  Ku'aiba  bint  Sa'd  b.  'Utba,  welche  allerlei  Werke  der  Barmherzigkeit  int 
übte  und  zu  diesem  Behuf  ein  Zelt  in  der  Moschee  hatte.  Dorthin  be- 
gaben sich  nun  mehrere  Ausiten  und  hoben  ihn  auf  einen  Esel  um  ihn 
zum  Propheten  zu  bringen.  Unterwegs  lagen  sie  ihm  beständig  an,  dass 
er  Mlde  walten  lassen  möge;  besonders  legten  ihm  alCaxxäk  b.  Xalifa 
und  Salama  b.  Saläma  b.  Vaqsh  ans  Herz,  sich  gegen  die  alten  Verbün- 
deten dankbar  zu  erzeigen.  Indessen  schwieg  Sa'd  still,  nur  zuletzt  als 
es  ihm  zu  viel  wurde  sagte  er:  es  ist  Zeit  für  Sa'd  daran  zu  denken,  dass 
ihn  vor  Gott  kein  Tadel  treffe.  Da  erhob  alCaxxak  ein  Wehgeschrei  und 
lief  zu  den  Aus  zurück  um  den  Tod  der  Quraieha  anzukündigen.  Aehn- 
lich  machte  es  Mu'attib  b.  Qushair  und  Xäeib  b.  ümajja  alGhafarij.     Als 

^)  ahguru  dura  qaumi. 


216  Quraieha  A.  5. 

Sa'cl  ankam,  mussten  sich  auf  M.'s  Befehl  alle  Anwesenden  (and.  nur  die 
Mediner)  erheben;  die  Ausiten,  welche  beim  Propheten  geblieben  waren, 
baten  ihn  auch  ihrerseits,  jetzt  den  Juden  den  Dank  abzutragen  für  ihre 
Gutthaten  gegen  die  Ans,  wurden  aber  sehr  stutzig,  als  er  antwortete:  ich 
werde  es  euch  an  Eifer  nicht  fehlen  lassen ').  Nachdem  er  sodann  so- 
wohl die  Ausiten  als  die  übrigen  Anwesenden  sammt  dem  Propheten 
feierlich  bei  Gott  verpflichtet  hatte,  sich  bei  seinem  Spruch  zu  beruhigen, 
sawte  er :  alle  über  die  -)  das  Schermesser  gefahren  ist,  sollen  getötet,  Frauen 
und  Kinder  zu  Sklaven  gemacht,  die  Güter  verteilt  werden.  „Das  ist 
das  Urteil  Gottes  im  siebenten  Himmel",  fiel  M.  ein.  —  In  der  Nacht 
vorher  hatte  Sa'd  gebetet,  Avenn  noch  ein  Krieg  der  Mekkaner  gegen  den 
Islam  bevorstehe,  so  wünsche  er  dazu  am  Leben  zu  bleiben;  andernfalls 
möge  ihm  Gott  jetzt  das  Martyrium  vergönnen,  ihn  jedoch  nicht  eher 
sterben  lassen,  als  bis  er  sein  Auge  am  Blut  der  Quraieha  gekühlt  habe. 
—  Die  Weiber  und  Kinder,  und  ebenso  die  Güter,  wurden  ins  Gehöft  der 
118a  Ramla  bint  Xarith  gebracht;  die  Kamele  blieben  draussen  und  weideten 
an  den  Bäumen.  Die  Männer  wurden  ins  Gehöft  Usäma's  b.  Zaid  ge- 
trieben, und  bekamen  Datteln  zu  essen,  die  sie  knupperten  wie  die  Esel. 
Sie  unterredeten  sich  die  ganze  Nacht  über  das  Gesetz  und  ermahnten 
sich  gegenseitig,  am  Glauben  festzuhalten.  —  BH.  688  f. 

Am  anderen  Morgen  liess  M.  auf  dem  Markte  Gräben  ziehen,  von  da 
an  wo  jetzt  das  Haus  des  Abu  Gahm  aFAdavij  steht  bis  zu  den  Oel- 
steinen"').  Dann  liess  er  die  Juden  nach  einander  zur  Hinrichtung  vor- 
führen. Sie  wussten  nicht,  wozu  sie  geholt  wurden  und  fragten  ihren 
Obersten,  Ka'b  b.  Asad,  was  wohl  mit  ihnen  geschehen  soll?  Der  aber 
schalt  sie,  dass  sie  noch  immer  nicht  wüssten,  was  die  Stunde  geschlagen 
habe,  sowie  sie  vordem  ihre  Lage  nicht  eingesehen  und  darum  seine  Vor- 
schläge verworfen  hätten.  Sie  erwiderten  ihm ,  dass  sie  zuerst  doch  nur 
deshalb  in  dieses  Unglück  geraten  seien,  weil  sie  ihm  nicht  hätten  wider- 
streben wollen  —  bis  Xujaij  ihnen  bemerkte,  es  sei  das  beste  das  Zanken 
zu  lassen  und  mannhaft  das  Schwert  zu  erdulden.  So  wurden  sie  denn 
ununterbrochen  zum  Tode  geführt;  Ali  und  alZubair  besorgten  die  Hin- 
richtung; der  Prophet  sah  zu  mit  seinen  vornehmsten  Gefährten.  Als 
Xujaij  vorgeführt  wurde,  zcrriss  er  sein  schönes  Gewand  (xulla  shuqaxijja), 
um  es  nicht  zum  Raube  der  Muslime  werden  zu  lassen.  M.  rief  ihm  zu: 
Gott  hat  dich  in  meine  Gewalt  gebracht,  du  Feind  Gottes!  er  aber  ant- 
wortete würdig  auf  die  schadenfrohe  Rede.     Nach  ihm  kam  Ghazzäl  b. 

'^)  d.  h.  über  deren  Pubes. 
3)  .Ia(|.  I  111,10. 


Quiainha  A.  5.  217 

Samuel  an  die  Reihe,  darauf  Naiibäsii  b.  Qais.  Dem  war  die  Nase  von 
dem,  der  ihn  herbrachte,  bhitig  geschhigen,  angeblich  weil  er  sich  wider- 
setzt habe.  M.  misbilligte  die  Roheit  ernstlich  und  befahl  den  Gefangenen 
zu  essen  und  zu  trinken  zu  geben  und  ihnen  wälirend  der  Mittagshitzo 
Ruhe  zu  gönnen  —  es  war  ein  heisser  Tag.  —  Bll.  G80  f. 

Am  Abend  ward  die  Arbeit  fortgesetzt.  Einem  der  Juden,  Rifa'a  b. 
Samuel,  schenkte  M.  das  Leben  auf  die  Fürbitte  der  Salmä  bint  Qais 
(Umm  alMundhir).  Er  maclite  die  Gebete  mit  und  ass  Kamelfleisch  und  ns^ 
bekehrte  sich  zum  Islam.  Man  nannte  ihn  hinterher  den  Freigelassenen 
der  Uram  alMundhir;  darüber  ärgerte  er  sich  aber  so,  dass  er  ihre  Woh- 
nung mied,  bis  sie  ihm  sagen  liess,  der  Prophet  habe  ihr  zwar  sein  Leben 
geschenkt,  aber  sie  wolle  nicht  als  seine  Schutzherrin  gelten  und  er  solle 
seinen  eigenen  Familiennamen  weiterführen.  —  BH.  692. 

Sa'd  b.  'Ubada  und  alXubab  b.  alMundhir  äusserten  zu  M.,  die  Aus 
seien  unwillig  über  die  Hinrichtung  ihrer  alten  Bundesgenosseii.  Aber 
Sa'd  b.  Mu'adh  versicherte  ihm,  alle  frommen  und  gottgefälligen  Männer 
von  den  Aus  seien  damit  einverstanden;  und  Usaid  b.  Xucair  forderte 
ihn  auf,  die  noch  übrigen  Juden  auf  die  ausitischen  Familien  zur  Hin- 
richtung zu  verteilen  und  ihm  selber  den  ersten  zu  schicken.  Wirklich 
schickte  M.  den  'Abdalashhal  zwei  Juden,  denen  Usaid  und  Abu  Näila 
den  Kopf  abschlugen,  desgleichen  den  Banu  Xaritha  zwei,  die  von  Abu 
Burda  mit  Hülfe  Muxajjica's  und  von  Abu  'Abs  mit  Hülfe  Buhair's  b.  Rafi' 
getötet  wurden,  und  den  Ghafar  zwei^  welche  (nach  Ja'qub  b.  Muxammad 
von  'Acim  b.  Tmar  b.  Qatäda)  von  Qatada  b.  alNu'man  und  von  Nacr  b. 
alXarith  hingerichtet  wurden ,  und  (nach  'Acim  von  Ajjub  b.  Bashir  al- 
Mu'avij)  den  Banu  Mu'avija  zwei,  denen  Gabr  b.  'Atik  und  Nu'man  b. 
'Acr,  ein  Eidgenosse  aus  Balij,  den  Kopf  abschlugen,  und  den  'Arar  b.  Auf 
zwei,  nämlich  'Uqba  und'  Vahb  die  Söhne  Zaid's,  w^elche  von  'Uvaira  b. 
Sä'ida  und  von  Sälim  b.  'Umair  getötet  wurden,  und  endlicli  schickte  er 
auch  welche  zu  den  Banu  Umajja  b.  Zaid. 

Als  Ka'b  b.  Asad,  die  Hände  auf  dem  Rücken,  vorgeführt  wurde, 
sagte  M,  zu  ihm:  ihr  habt  aus  dem  guten  Rat  des  Ibn  Gavväs  keinen 
Nutzen  gezogen;  hat  er  euch  nicht  geheissen,  mir  zu  folgen  und  mich  von 
ihm  zu  grüssen')?  Er  antwortete:  du  hast  recht,  auch  würde  ich  dir 
folgen,  wenn  ich  mich  nicht  scheute  vor  dem  Vorwurf,  es  geschehe  aus 
Furcht  vor  dem  Schwerte.     Darauf  ward  er  geköpft. 

'ütba  b.  Gabira  von    alXucain  b.    'Abdalraxmän  b.  'Amr  b.  Sa'd  b. 
Mu'adh:   nachdem  die  Köpfe  Xujaij's  und  Nabbash's   und  Ghazzal's   und 
Ka'b's   gefallen  waren,   erhub   sich   der  Prophet  und   übertrug  die  Sorge 
für  die  Hinrichtung  der  übrigen  dem  Sa'd  b.  Mu'ädh. 
1)  foL  115  b. 


218  Qm-airtha  A.  ö. 

Banäna  war  eine  Naciritin,  aber  die  Frau  eines  Quraehiten.  Ihr  Mann 
liebte  sie  sehr,  und  um  im  Tode  nicht  von  ihr  getrennt  zu  werden,  ver- 
anlasste er  sie  unter  irgend  einem  Vorwande,  einen  Mühlstein  von  dem 
Schlosse  alZablr^s,  wo  sie  sich  befanden,  herabzuwerfen  auf  die  Muslime, 
die  sich  an  der  Mauer  Schatten  suchten;  in  der  Absicht,  dass  sie  ihrer 
Rache  verfallen  sollte.  Sie  zerschmetterte  wirklich  dem  Xalläd  b.  Suvaid 
den  Kopf. 

Am  Tage  der  Hinrichtung  war  sie  zu  'Äisha  gegangen  und  schüttelte 
sich  eben  vor  Lachen ') ,  indem  sie  sagte :  nun  werden  die  Fürsten  der 
Quraieha  getötet  —  als  sie  ihren  Namen  rufen  horte.  Mit  den  Worten: 
„ich  bins  wahrhaftig,  die  gerufen  wird"  sprang  sie  auf,  und  von  'Äisha 
befragt,  sagte  sie,  ihr  Mann  habe  ihr  zum  Tode  verholfen,  und  erzählte 
ihr  das  Nähere.  Sie  wurde  zur  Rache  für  Xallad  hingerichtet,  es  war 
eine  süsse  junge  Frau.  Fröhlichen  Herzens  und  lachenden  Mundes  ging 
sie  dem  Tode  entgegen,  unvergesslich  für  'Äisha.  Bis  in  die  Nacht 
hinein,  erzählt  'Aisha,  wurden  die  Juden  noch  hei  Fackelschein  hinge- 
richtet. —  BH.  690  f. 

Ibrahim  b.  Thumäma  von  alMusavvar  b.  Rifä'a  von  Muxammad  b. 
Ka'b  alQuraehi:  sie  wurden  gerichtet,  bis  die  Abendröte  unterging;  dann 
wurden  die  Gräben  über  ihren  Leichen  zugeschüttet.  Es  wurde  nach  der 
Pubes  gesehen;  wer  sie  hatte,  verfiel  dem  Schwert,  wer  sie  noch  nicht 
hatte,  ward  zur  Sklaverei  bestimmt. 

'Abdalraxman  b.  'AbdaFaziz  vqn  'Abdallah  b.  Abi  Bakr  b.  Xazm:  es 
waren  600,  einer  entkam,  weil  sein  Strick  zerriss,  nämlich  'Amr  b.  Su'dä. 
Aber  nach  Vakidi  ist  die  andere  Version  über  Ibn  Su'da  (fol.  116  a)  besser. 
Musa  b.  'Ubaid  von  Muxammad  b.  alMunkadir  gibt  die  Zahl  auf  6 — 700 
an,  Ibn  'Abbas  auf  750. 

Als  die  jüdischen  Weiber,  im  Gehöft  der  Ramla  und  des  Usama,  am 
anderen  Morgen  die  Hinrichtung  ihrer  Männer  erfuhren,  zeterten  sie  und 
zerrissen  die  Kleider  und  Hessen  die  Haare  flattern  und  schlugen  sich  auf 
die  Backen.  Aber  alZablr  b.  Baea  sagte:  seid  still;  ihr  seid  die  ersten 
jüdischen  Weiber  seit  Anfang  der  Welt,  die  in  Sklaverei  geraten,  nun 
aber  wird  die  Sklaverei  nicht  aufhören  bis  zum  jüngsten  Tage;  hätten 
eure  Männer  etwas  getaugt,  so  würden  sie  sich  für  euch  geopfert  haben-); 
haltet  nur  fest  am  Glauben,  darauf  wollen  wir  leben  und  sterben. 

'Abdalxamid  b.  Ga'far  von  Muxammad  b.  Jaxja  b.  Xabbän  und  Ibn 
Abi  Xabiba  von  Davud  b.  alXucain:  Thabit  b.  Qais  begab  sich  zu  alZabir 

')  ^Li>.j    \.^   j>.^v^j    c>^JL*^i    BH.  ni)0,17. 


.Quiiiinlia   A    5.  219 

I).  Raea,  der  ihn  in  der  Schlacht  von  Hivalli  verscliont  liatte  '),  und  sagte 
ihm,  er  wolle  ihm  jetzt  die  Wohlthat  vergelten,  die  er  ihm  schuldig  sei. 
Darauf  ging  er  zu  M.  und  sprach :  alZabir  hat  eine  Wohlthat  bei  mir  gut, 
er  hat  mir  die  Stirnhaare  abgeschn-itten  am  Tage  von  Bu'ath  und  dabei 
gesagt,  ich  solle  es  ihm  gedenken;  nun  möchte  ich  ihm  gern  den  Dank 
abtragen,  schenk  ihn  mir!  M.  gewährte  die  Bitte.  Der  Jude  aber  sagte: 
ein  alter  Mann,  ohne  Frau  und  Kinder  und  Vermögen  —  was  soll  der 
mit  dem  TiCbcn !  Da  ging  Thabit  noch  einmal  zu  M.  und  erlangte  auch 
Frau  und  Kinder  und  Vermögen  für  ihn  wieder.  0  Thabit,  sprach  darauf  n'Jb 
alZalnr,  du  hast  genug  an  mir  gethan  und  bezahlt,  was  du  schuldig  warst 
—  sag  mir,  Thabit,  was  macht  der  Mann,  in  dessen  strahlendem  Gesicht, 
gleichwie  in  einem  Spiegel  von  Sina,  sich  die  Jungfrauen  des  Stammes 
besehen,  Ka'b  b.  Asad?  „Er  ist  tot."  Und  was  macht  der  Fürst  der 
Sesshaften  und  der  Schweifenden,  das  Oberhaupt  aller  beider  Stämme'-), 
der  den  Leuten  Reittiere  gibt  im  Feldzug  und  Nahrung  in  der  Hungers- 
not, Xujaij  b.  Aieab?  „Er  ist  tot."  Und  was  macht  der  Führer  des 
Vordertreffens  beim  Angriff  und  der  Nachhut  beim  Rückzug,  Ghazzal  b. 
Samuel?  „Er  ist  tot."  Und  Avas  macht  der  Listige  und  Gewandte,  der 
jede  Zusammenrottung  sprengt  und  jeden  Knoten  löst,  Nabbash  b.  Qais? 
„Er  ist  tot."  Und  was  macht  der  Fahnenträger,  Vahb  b.  Zaid?  „Er  ist 
tot."  Und  die  beiden  'Amr,  die  sich  in  der  Gesetzforschung  vereinigen? 
„Sie  sind  tot".  0  Thabit,  sagte  da  der  Greis,  was  liegt  mir  dann  noch 
am  Leben!  soll  ich  in  die  Stätte  zurückkehren,  wo  sie  vordem  wohnten 
und  dort  nach  ihrem  Tode  fortdauern?  aber  ich  bitte  dich,  bei  der  Wohl- 
that, die  ich  bei  dir  gut  habe,  bring  mich  nicht  zu  jenem  Mörder,  dass 
er  mich  töte  auf  dem  Richtplatz,  sondern  nimm  mein  Schwert  —  es  ist 
scharf  —  und  triff  nicht  zu  hoch  und  nicht  zu  niedrig,  unter  das  Hirn 
und  über  den  Wirbel'^),  denn  es  sieht  besser  aus  wenn  der  Hals  am 
Rumpfe  bleibt;  o  Thabit,  ich  mag  nicht  einen  Augenblick^)  mehr  warten 
bis  ich  mit  meinen  Lieben  vereinigt  werde!  Aber  Thabit  weigerte  sich. 
Es  ist  mir  am  Ende  gleich,  fuhr  alZabir  fort,  wer  mich  tötet,  versprich 
mir  nur  auf  mein  Weib  und  meine  Kinder  Acht  zu  haben   und  dafür  zu 

0  ^JLe  y>  vgl.  Exod.  12,13.  23.  27.  ^)  alNacir  und  Quraieha. 

•'')  Die  Stelle  (hier  und  fol.  205  b  ebenso  wie  bei  Kremer  295,12)  ist  nach 
BH.  852,15  Agh.  IX  16,  2  zu  verbessern. 

^)  wörtlich:  nicht  so  lange  als  das  Ausschütten  eines  Eimers  aus  dem  Brunnen 
(^_,yjAüj^  dauert.  Die  Poesie  wird  an  dieser  Stelle  durch  die  theolo- 
gische Prosa  Abubekr's  unterbrochen,  „welcher  zuhörte  und  sagte:  o  Ihn 
Baea,  es  handelt  sich  nicht  um  das  Ausschütten  eines  Eimers,  sondern 
um  die  ewige  Höllenstrafe". 


220  Quraieha  A.  5. 

sorgen,  dass  sie  frei  kommen  und  ihr  Vermögen  wieder  erhalten.  Darauf 
ward  er  zu  alZubair  h.  al'Avvam  gebracht  und  von  demselben  hingerichtet. 
Seine  Familie  bekam  ihre  sämtliche  Habe,  mit  Ausnahme  der  Waffen,  zu- 
rück; sie  wohnte  bei  Thabit  b.  Qais  b.  Shammäs.  —  BH.  691  f. 

M.  hatte  sich  die  schöne  Naciritin  Raixana  bint  Zaid,  die  unter  den 
Quraieha  verheiratet  war,  als  Voranteil  ausgesucht.  Nachdem  er  ihr  ver- 
gebens den  Islam  angetragen  hatte,  übergab  er  sie  dem  bekehrten  Juden 
Ibn  Sa'ijja  zu  weiterer  Bearbeitung,  dem  es  wirklich  in  kurzer  Frist  ge- 
lang, sie  zur  Annahme  der  neuen  Religion  zu  bewegen. 
120a  'Abdalmalik   b.  Sulaiman  von   Ajjub  b.  'Abdalraxman  b.  Abi  Ca'ca'a 

von  Ajjub  b.  Bashir  alMu'avij :  M.  schickte  sie  zu  Salmä  bint  Qais 
(üram  alMundhir)  und  Hess  sie  unberührt,  bis  sie  einmal  ihre  Regel  ge- 
habt hatte.  Darauf  ging  er  hin  und  stellte  ihr  frei,  ob  sie  seine  Frau 
oder  seine  Sklavin  sein  wolle;  sie  zog  das  letztere  vor  als  das  leichtere 
für  beide  Teile.  —  Jedoch  nach  alZuhrij ,  dessen  Version  Vakidi  vor- 
zieht, wurde  sie  seine  Frau  und  trug  als  solche  den  Schleier.  Ihr  erster 
Mann  hiess  alXakam.  —  BH.  693. 

Verteilung  der  Beute. 

Die  fahrende  Habe  und  die  Gefangenen  wurden  verkauft,  die  Palmen 
aber  ohne  Verkauf  verteilt  —  einen  Teil  davon  bekamen  die  'Abd- 
alashhal,  Ghafar,  Xaritha  und  Mu'avija  (das  sind  die  Nablt),  einen  die 
'Amr  b.  'Auf  und  die  übrigen  Aus,  einen  die  alNaggar,  Mazin,  Malik, 
Dinar  und  'Adij,  einen  die  Salama,  Zuraiq  und  Balxarith  •).  Auf  das 
Pferd  kamen  zwei  und  auf  den  Reiter  ein  Auteil,  so  wie  es  zuerst  bei 
alMuraisi'  gehalten  worden  war.  Die  Anteile  des  getöteten  Xalhld  b. 
Suvaid  und  des  während  der  Belagerung  gestorbenen  Abu  Sinan  b.  Mixcan 
wurden  den  Hinterlassenen  ausgezahlt.  Es  wurden  im  Ganzen  8072  Lose 
gemacht,  für  3000  Mann  und  36  Pferde.  Dieselben  Zahlen  nennt  Ibrahim 
b.  Ga'far  von  s.  Vater,  behauptet  aber  gleichwohl,  M.  habe  für  seine 
drei  Pferde  und  sich  selber  nur  ein  Los  beansprucht.  Die  Beute  sei  in 
fünf  gleiche  Teile  geteilt  2),  sowohl  die  Güter  (alamväl  praedia)  als  das 
Gerät  und  das' Vieh  und  die  Gefangenen;  einen  Teil  davon  halie  man 
•  für  Gott  ausgelost,  die  übrigen  vier  unter  die  Krieger  zerstückelt'').  Die 
Weiber,  die  mit  zu  Felde  gezogen  waren,  erhielten  Geschenke;  so  Cafijja 
bint  'Abdalmuooalib  und  Umm  'Umära  und  Umm  Salle  und  Umm  al'Alä 
und  alSumaira  bint  Qais  und  Umm  Sa'd  b.  Mu'adh. 

')  Der  fünfte  Teil  kam  (iott  zu. 

^)  scheint  noch  zu  Ibraliim's  F>ericht  zu  geliörcu. 


(^imiolia  A.  5.  221 

Mux.iimiiad  b.  'Al)d;illah  b.  Malik  von  Muxammad  1).  Ibrahim  b. 
Aslam  b.  Bagra  alSä'idij  von  s.  Grossvater:  icli  war  dabei  als  der  Bote 
Gottes  die  gefangenen  Weiber  verkaufte.  Der  Jude  Abu  iSbaxm  kaufte 
zwei  Mütter  mit  je  drei  Kindern  für  150  Dinare;  sie  versicherten  ihm 
unter  Thränen,  sie  wollten  in  ihrem  Glauben  leben  und  sterben.  '2ob 

Tbn  Abi  Sabra  von  Ja'qub  b.  Zaid  von  Galxa  von  s.  Vater:  M. 
schickte  einige  der  gefangenen  Weiber  und  Kinder  mit  Sa'd  b.  'Ubada 
nach  Nagd  und  Syrien,  um  für  den  Erlös  Waffen  und  Pferde  einzuhan- 
deln; andere  verkaufte  er  an  Othman  und  'Abdalraxman  b.  Auf.  Als 
die  beiden  sich  in  ihren  Kauf  teilten,  stach  Othman  den  'Abdalraxman 
aus.  Er  bestimmte  für  jede  Frau  einen  zu  zahlenden  Preis  ') ,  wählte 
dann  für  sich  die  alten,  die  Geld  bei  sich  führten,  und  Hess  dem  anderen 
die  jungen,  wodurch  er  ein  gutes  Geschäft  machte. 

'Abdalxamid  b.  Ga'far  von  s.  Vater:  der  Gottesfünfte  ward  vor  dem 
Verkauf  und  der  Vereinzelung  abgesondert.  Nachdem  zunächst  Alles 
in  fünf  grosse  Teile  geteilt  war,  wurde  einer  davon  für  Gott  bestimmt 
und  zwar  durchs  TiOs,  nicht  durch  Auswahl,  wie  auch  Ihn  'Umar  bezeugt. 
Maxmija  al  Zubaidij  hatte  die  Aufsicht  über  die  Fünftung  und  die  nach- 
folgende Einzelverteilung.  M.  gebot,  Mutter  und  Kinder  beim  Verkauf 
nicht  zu  trennen  —  nicht  vor  der  Geschlechtsreife  der  Mädchen  und  Kna- 
ben, wie  Ibn  Abi  Sabra  von  Isxaq  b.  'Abdallah  hinzufügt. 

Ibn  Abi  Sabra  von  Ja'qub  b.  Zaid  von  s.  Vater:  Mütter  mit  kleinen 
Kindern  wurden  von  den  Arabern  und  den  Juden  in  Medina,  Taimä  und 
Xaibar  gekauft  und  ausgeführt;  aber  kleine  Kinder  ohne  die  Mütter 
wurden  weder  von  den  Heiden  noch  von  den  Juden,  sondern  bloss  von 
den  Muslimen  genommen. 

'Utba  b.  Gabira  von  Ga'far  b.  Maxmüd  b.  Maslama:  ich  kaufte  drei 
Weiber  mit  ihren  Kindern  für  45  Dinar.  So  viel  betrug  mein  Anteil 
als  Reiter,  an  Land,  Sachen  und  Gefangeneu  zusammen;  es  war  das 
Dreifache  eines  gewöhnlichen  Anteils.  —  BH.  692  f. 

AlMughira  b.  'Abdalraxman  alXuzamij  (mit  dem  Beinamen  Qucaij) 
von  Ga'far  b.  Xariga:  alZubair  behauptete  für  sich  und  sein  Pferd  nur 
zwei  einfache  Anteile  erhalten  zu  haben.  —  BH.  692  f. 

'Abdalmalik  b.  Jaxja  von  'Isa  b.  Ma'mar:  alZubair  bekam  für  sich 
und  seine  zwei  Pferde  fünf  Anteile. 

Tod  Sa'd's  b.  Mu'cädh.  ma 

Nachdem  Sa'd  das  Urtheil  über  die  Quraieha  gesprochen,  kehrte  er 
in   das   Zelt   der  Ku'aiba   zurück.     M.   brannte   (kavä   und   xasama)   ihm 


')  Liyi    Loi;    f^-^tVt-*-    O-'*    '-^r=-    (^-^    d'^    ur^^    S-' 


222  Qurainlia  A.  5. 

seine  Wunde  zweimal,  aber  die  Hand  schwoll  davon  an  und  blutete 
wieder,  wenn  das  Brennen  aufhörte.  Gebet  Sa'ds').  Als  er  im  Sterben 
lag^),  besuchte  ihn  M.  mitten  in  der  Nacht,  nahm  seinen  Kopf  in  den 
Schoss  und  befahl  seine  Seele  Gott.  Sa'd  erwachte  davon  aus  seinem 
Schlummer,  schlug  die  Augen  auf  und  bekannte  noch  einmal  seinen 
Glauben.  Darauf  begab  sich  M.  in  seine  Wohnung  zurück  und  wartete 
eine  Stunde  oder  etwas  länger  —  da  kam  Gabriel  zu  ihm  und  fragte, 
was  für  ein  frommer  Mann  da  eben  gestorben  sei,  die  Pforten  des  Himmels 
seien  ihm  aufgethan  und  der  Thron  des  Allbarmherzigen  seinetwegen  in 
Bewegung  geraten.  Schnell  eilte  M.,  seine  Kleider  am  Boden  schleifend, 
zum  Zelte  Ku'aiba's  —  Sa'd  war  tot.  Die  Leiche  ward  von  den  Ashha- 
liten.  denen  M.  folgte,  in  seine  Wohnung  getragen.  Einem  riss  der  Schuh, 
er  kümmerte  sich  nicht  darum;  einem  andern  fiel  der  Mantel  ab,  er  Hess 
ihn  liegen;  keiner  hielt  sich  auf  bis  sie  in  Sa'd's  Haus  kamen.  —  Nach 
anderen  Nachrichten  war  M.  bei  Sa'd's  Tode  zugegen. 

Mu'adh  b.  Muxammad  b.  'Aeä  b.  Abi  Muslim  von  'Ikrima  von  Ibn 
'Abbas:  als  das  Blut  aus  Sa'ds  Wunde  strömte,  nahm  ihn  M.  in  den 
Arm  und  achtete  es  nicht  dass  ihm  Gesicht  und  Bart  besudelt  wurden; 
wenn  ihn  jemand  davor  wahren  wollte,  rückte  er  dem  Verwundeten  nur 
näher. 

Sulaiman  b.  Davud  von  alXucain  von  s.  Vater  von  Abu  Sufjan  von 
Salama  b.  Xuraish :  ich  sah  M.  zu  SaVl  hineingehen ,  er  that  wie  einer 
der  durch  andere  hhidurch  sich  einen  Weg  sucht,  obwohl  ausser  Sa'd 
niemand  zu  sehen  war;  uns  winkte  er  zurückzubleiben.  Als  er  nach 
einer  Weile  wieder  herauskam,  fragte  ich  ihn  und  er  erklärte,  es  sei  so 
voll  von  Engeln  gewesen,  dass  er  keinen  Fleck  zum  Sitzen  habe  finden 
können,  bis  ein  höflicher  Engel  einen  seiner  Flügel  eingezogen  hätte,  um 
ihm  ein  wenig  Platz  zu  machen. 
1211)  Muxammad   b.  Calix  von  Sa'd  b.  Uirahim  von  'Amir   b.  Sa'd  von  s. 

Vater:  Omar  verwies  es  der  Mutter  Sa'd's,  dass  sie  um  ihn  klagte^),  aber 
M.  gebot  ihm  sie  zufrieden  zu  lassen.  Sie  hiess  Kabsha  bint  'Ubaid  b. 
Mu'avija  b.  'Ubaid  b.  alAbgar  b.  'Auf  b.  alXarith  b.  alXazrag,  ihre 
Schwester  alFäri'a  war  die  Mutter  As'ad's  b.  Znrära. 

Im  Beisein  M.'s  ward  die  Leiche  gewaschen,  von  alXarith  b.  Aus  b. 
Mu'adh  und  Usaid  b.  Xucair  und  Salama  b.  Salama  b.  Vaqsh,  zuerst  mit 
Wasser,   dann  mit  Sidrwasser,  zuletzt  mit  Kampherwasser.     Darauf  ward 

')  s.   fol.  117  b.      Der    folffcndo    Bericht    wird    eingeleitet    ihiicli    die    Worte 

äÜ!    »_>\ft5.     Weiter  uTitcn  folirt  -^iu    vA*>w   Aj    u:j..>\äj!. 
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^)  wai-l-uinnii  S.rdiu  Sa'dü,  gaiädataii  vagiildä. 


(,hir;niilin  A.  5.  92;'> 

sie   in    drei   ciixärische  Tücher   gelüillt  uiul  auf  eine  Bahre  gelegt');   der 
Prophet  sah  zu. 

'Abdalraxman  b.  'Abdal'aziz  von  'Abdallali  b.  Abi  Rakr  b.  Xazm  von 
Jaxja  b.  'Abdallah  b.  'Ahdalraxman  von  'Amra  von  'Äislia:  ich  sah  den 
Boten  Gottes  vor  der  Leiche  hergelien. 

Sa'id  b.  Abu  Zaid  von  Rubaix  b.  'Abdalraxman  b.  Abi  Sa'id  alXndrij 
von  s.  Vater  von  s.  Grossvater:  ich  war  unter  denen  d4e  ihm  sein  Grab 
in  alBaqi'  gruben,  Moschus  duftete  uns  entgegen  bei  jeder  Scholle-),  die 
wir  aufwarfen,  bis  wir  dazu  gelangten  die  Nische  zu  machen-'). 

Rubaix  von  Muxamm;',d  b.  alMnnkadir  von  Muxammad  b.  Shuraxbil 
b.  Xasana:  es  nahm  einmal  einer  eine  Hand  voll  Staub  von  Sa'd's  Grabe 
mit  fort;  als  er  liernach  zusah,  war  es  Moschus. 

M.  beeilte  sich  so  bei  der  Leiche  Sa'd's,  damit  ihm  nicht,  wMe  bei 
Xanehala,  die  Engel  zuvorkämen,  ihn  zu  waschen.  SaVl  war  ein  beleibter 
Mann,  den  Trägern  aber  kam  er  wunderbar  leicht  vor  —  nämlich  die 
Engel  halfen  tragen,  wie  der  Prophet  sah.  Die  Heuchler  freilich  sagten, 
er  sei  in  Folge   seines  Bluturteils  über  die  Quraieha  so  leicht  geworden. 

Abu  Sa'id  alXudrij:  wir  hatten  sein  Grab  gegraben  (da  wo  jetzt  die 
Wohnung  'Uqail's  ist)  und  Milch  und  Wasser  dabeigesetzt;  da  erschien 
der  Prophet,  sagte  ihm  Lebewohl  und  betete  über  ihm.  Der  ganze  Kirch- 
hof (alBaqi')  war  voll  Menschen. 

Ibrahim  b.  alXucain  von  Davud  b.  alXucain  von  'Abdalraxmän  b. 
Gabir  von  Gabir:  alXarith  b.  Aus  b.  Mu'adh  und  üsaid  und  Abu  Näila 
und  Salama  b.  Saläma  stiegen  ins  Grab,  um  die  Leiche  in  die  Nische  zu 
setzen.  Als  sie  beigesetzt  war,  machte  M.,  der  am  Rande  des  Grabes  mit 
zusah,  ein  betrübtes  Gesicht,  dann  stimmte  er  ein  dreimaliges  Tasbix  und 
ein  dreimaliges  Takbir  an,  in  welches  die  Muslime  einfielen,  so  dass  der 
Kirchhof  erbebte.  Befragt  wegen  der  Veränderung  seiner  Mienen  und  wegen  122  j 
des  Tasbix  erklärte  M. :  das  Grab  engte  ihn  ein  und  er  ward  zusammen- 
gedrückt mit  einer  Gewalt,  der  niemand  entgehen  kann  —  darauf  aber 
schaffte  ihm  Gott  Luft. 

Ibrahim  b.  alXucain  von  alMusavvar  b.  Rifä'a :  Sa'd's  Mutter  kam  um 
ihn  noch  einmal  im  Grabe  zu  sehen,  die  Leute  wollten  es  ihr  wehren, 
aber  M.  gebot  sie  zu  lassen.  So  sah  sie  ihn  denn  noch  einmal  in  seiner 
Nische  (laxd),  ehe  sie  mit  den  Ziegeln  verbaut  Avurde.  M.  blieb  in  der 
Nähe  sitzen,  bis  das  Grab  zugeschüttet  war;  dann  betete  er  noch  einmal 
darüber  und  entfernte  sich.  —  BH.  697 — 699. 

')  welche  der  Familie  Ji>-w  (Suvailtie's?)  gehörten. 
-)  ^5.j    q/i   H-Ä5    Li.ft:>-    U.b', 
3)  jo=\JÜl     ^\   wL^;ol     ^>. 


224  Qui-aieha  A.  5. 

Ausserdem  hatten  die  Muslime  noch  zwei  Tote,  Xallad  b.  Suvaid  von 
den  Balxarith,  Avelchera  Banana  mit  einem  Mühlstein  den  Kopf  zer- 
schmetterte, und  Abu  Sinan  b.  Mixcan,  welcher  bei  der  Belagerung  der 
QuraiHha  starb  und  auf  ihrem  Kirchhof  begraben  wurde. 

Ibrahim  b.  Ga'far  von  s.  Vater:  der  Ashga'it  Xusail  b.  Nuvaira 
brachte,  Irinnen  zwei  Tagen,  die  Kunde  vom  Schicksal  der  Quraieha  nach 
Xaibar,  wo  er  die  Obersten  der  Nacir  und  der  einheimischen  Juden  in 
einer  Versammlung  antraf.  Die  Weiber  zeterten,  zerrissen  die  Kleider 
und  schnitten  sich  das  Haar  ab;  bei  dem  Klaggesang,  den  sie  anstellten, 
beteiligten  sich  auch  die  Araberinnen.  Salam  b.  Mishkam  saarte:  die 
Schuld  hat  der  unglückselige  Xujaij  1).  Axeab;  es  ist  für  immer  aus  mit 
den  Juden  im  Higäz,  sie  haben  keine  Einsicht  und  keine  Energie.  Be- 
fragt um  seine  Meinung  was  zu  thun  sei,  riet  er,  da  es  zweifellos  sei, 
dass  M.  demnächst  gegen  Xaibar  ziehen  Avürde,  ihm  zuvorzukommen  und 
sich  mit  der  gesamten  Judenschaft  von  Taimä  Fadak  und  Vadi  IQura  zum 
Augriff  gegen  Medina  zu  vereinigen,  die  unzuverlässigen  Araber  aber  gänz- 
lich aus  dem  Spiel  zu  lassen.  Die  Juden  stimmten  ihm  bei;  nur  Kinana 
b.  alRabi'  b.  Abi  IXuqaiq  meinte,  die  Sache  stehe  nicht  so  schlimm,  die 
Araber  seien  M.'s  entschlossene  Feinde,  und  dieser  werde  nie  wagen 
Xaibar  anzugreifen.  AVorauf  Salam  erwiderte ,  er  sei  ein  Mann,  der  nicht 
^--^  eher  kämpfen  würde,' als  bis  man  ihn  am  Kragen  habe'). 

32. 

A.  6  im  Muxarram. 
Ermordung  des  Hndhaliten  Sufjan  b.  Xalid  b.  Nubaix  durch  'Abdallah 
b.  Unais.     Ihn  Unais   sagt:    ich   verliess  Medina  am  Montag  5.  Muxarram 
im  54sten  Monate 2),   blieb  18  Tage  aus,   und   kehrte   zurück  Sonnabend 
den  siebtletzten  d.  M. 

')  Folgt  die  Ankündigung  eines  Klageliedes  Xassan's  auf  Sa'd  b.  Mu'adii, 
welches  jedoch  in  den  Hss.  ausgelassen  ist. 

^)  In  der  üebersicht  kommt  diese  Sarijja  nicht  bloss  au  dieser  Stelle  vor, 
als  No.  32,  sondern  noch  einmal  au  einer  anderen  Stelle,  zwischen  No.  16 
und  17  (Kreraer  3,20—4,2).  Ibn  Unais  gibt  dort  die  übrigen  Data  ebenso 
an  wie  hier,  nur  nennt  er  den  Muxarram  nicht  den  54.,  sondern  den 
3.").  Monat.  Da  bei  dieser  Art  Zählung  der  Rabi'I  des  Jahres  1  als  erster 
Monat  gerechnet  wird,  so  trifft  der  3ö.  Monat  allerdings  auf  den  Muxarram 
a.  4.,  aber  der  Muxarram  a.  6  ist  der  5!).  mul  nicht  der  54.  Monat.  In- 
dessen wird  die  letztere  Angabe  auch  am  Schluss  von  No.  32  (fol.  123a) 
noch  einmal  wiederholt,  und  i^i  No.  33  (fol.  123a)  wird  noch  dazu  der 
Muxarram  a.  0  als  der  55sto  Monat  gerechnet.  Es  wird  also  kaum  50 
statt  54  oder  55  corrigiort  werden  dürfen. 


Siifjaii  alLixjaiiij   A.  0.  225 

IsmaMl  1).  'Ahdallali  b.  Gubair  von  Musa  b.  Gubair:  als  M.  erfulir, 
dass  der  Lixjanit  Siifjan  in  'ürana  ein  Heer  gegen  ihn  sammele,  befahl 
er  dem  Ihn  Unais  sich  unter  dem  Vorgeben,  er  sei  ein  Xuza'it,  an  ihn 
zu  machen  und  ihn  aus  dem  Wege  zu  räumen.  Als  Zeichen,  woran  er 
Sufjan  erkennen  Avcrde,  gab  M.  ihm  an,  dass  ihn  bei  seinem  Anblick 
ein  Schauder  überfallen  werde:  Ibn  Unais  hatte  sonst  noch  nie  Furcht 
empfunden.  Er  erhielt  ausserdem  Erlaubnis  zu  sagen  was  er  wolle.  Ich 
machte  mich  also,  erzählt  Ibn  Unais,  auf  den  Weg,  indem  ich  mich  für 
einen  Xuza'iten  ausgab.  Ich  nahm  bloss  mein  Schwert  mit;  in  Qudaid 
boten  mir  die  Xuza'iten,  die  ich  dort  traf,  ein  Reittier  und  Begleitung 
an,  Avas  ich  aber  ausschlug.  In  Baen  Sarif  bog  ich  ab  nach  'Urana, 
überall  verbreitend,  dass  ich  mich  Sufjan  zur  Verfügung  stellen  wolle. 
Als  ich  ihn  endlich  inmitten  seiner  Rotten')  sah  —  es  war  um  die  Zeit 
des  Nachmittagsgebetes  —  bekam  ich  wirklich  einen  Schrecken,  wie  M. 
gesagt  hatte.  Ich  stellte  mich  ihm  dann  vor,  als  einen  Xuza'iten,  der 
mit  ihm  gegen  M.  zu  kämpfen  wünsche,  und  wusste  ihn  durch  mein  Ge- 
spräch so  einzunehmen,  dass  er  mich  mitnahm  in  sein  Zelt,  im  Gehen 
den  Boden  mit  seinem  Stocke  erschütternd.  Dort  Hess  er  melken,  ich 
nippte  ein  wenig  vom  Eimer,  er  aber  steckte  die  ganze  Nase  in  den 
Milchschaum  und  soff  wie  ein  Kamel.  Als  es  nun  rings  ruhig  geworden 
war  und  er  auch  selber  schlief,  überfiel  ich  ihn  und  schlug  ihn  tot. 
Während  seine  Weiber  schrieen,  gelang  es.  mir  mit  seinem  Kopfe,  den 
ich  abgeschnitten  hatte,  auf  einen  Berg  zu  entkommen  und  dort  in  eine 
Höhle  zu  kriechen.  Die  Verfolger  kamen  mir  nach  zu  Fiiss  und  zu 
Pferde.  Ein  Mann  hockte  am  Eingang  meines  Versteckes  um  zu  pissen; 
ich  sei  nicht  darin,  rief  er  den  Anderen  zu  —  es  hatte  nämlich  eine 
Spinne  ihre  Fäden  vor  die  Mündung  gezogen.  Er  hatte  sein  Wasserge- 
fäss  und  seine  Schuhe  abgesetzt,  das  war  mir  sehr  willkommen,  denn  ich 
war  barfuss  und  so  durstig,  als  befände  ich  mich  in  der  Hitze  der  Tihäma. 
Ich  ging  also,  nachdem  sie  fort  waren,  heraus,  trank  und  zog  die  Schuhe  123  a 
an,  und  gelangte  endlich  glücklich  nach  Medina,  indem  ich  bei  Nacht 
marschierte  und  mich  bei  Tage  versteckte.  Den  Kopf  des  Ungeheuers 
warf  ich  dem  Propheten  in  der  Moschee  vor  die  Füsse  und  erstattete  ihm 
Bericht.  Er  gab  mir  einen  Stock,  auf  den  ich  mich  im  Paradiese  stützen 
solle  —  es  gebe  wenig  Leute,  die  dort  einen  Stock  führten.  —  Dieser 
Stock  wurde  dem  Ibn  Unais  auf  seinen  Wunsch  ins  Leichentuch  ge- 
wickelt. —  BH.  981  f. 

')  es  ist  merkwürdiger  Weise  der  Ausdruck  Axabish  gebraucht. 


Vakidi,    Muliainiiied.  lö 


226  AlQuiefi  A.  ß. 

33. 
AlQureä,  A.  6  im  Muxarram. 

Xalid  b.  Aljäs  von  Ga'far  b.  Maxmud  von  Muxammad  b.  Maslama: 
ich  zog  am  10.  Muxarram  aus,  im  55.  Monat,  blieb  19  Tage  aus  und 
kehrte  am  letzten  d.  M.  zurück. 

'Abdal'aziz  b.  Muxammad  b.  Anas  alGhafarij  von  s.  Vater  und  'Abd- 
al'aziz  b.  Sa'id  von  Ga'far  b.  Maxmud :  M.  sandte  30  Mann ,  unter 
Muxammad  b.  Maslama,  gegen  die  Bakr  b.  Kilab  (im  Nagd).  In  alSha- 
rabba  begegneten  sie  reitenden  Frauen  und  erfuhren  von  ihnen,  dass 
sie  zu  Leuten  von  Muxarib  gehörten  und  dass  dieselben  in  der  Nähe 
lagerten.  Sie  Hessen  nun  den  Muxaribiten  Zeit  ihr  Vieh  Abends  von  der 
Weide  zu  holen,  und  überfielen  sie,  als  sie  tränkten,  wobei  sie  eine  An- 
zahl Kamele  und  Schafe  erbeuteten.  Dann  ging  es  weiter  gegen  die 
Banu  Bakr;  'Abbad  b.  Bishr  erspähte  ihre  Niederlassung  am  Wasser, 
und  als  sie  am  Abend  ihr  Vieh  zusammengetrieben ,  gemolken  und  ge- 
tränkt hatten,  erfolgte  der  Ueberfall,  wobei  zehn  getötet  wurden.  Eiligst 
machten  sich  dann  die  Muslime  mit  der  Beute  auf  den  Heimweg  nach 
Medina,  weil  sie  verfolgt  zu  werden  fürchteten;  die  Schafe  mussten  laufen 
wie  die  Pferde.  Schon  am  andern  Morgen  früh  waren  sie  in  Carijja, 
ein  oder  zwei  Tagereisen  weit  von  dem  Ort  des  Ucberfalls  entfernt,  und 
gelangten  von  da  über  al'Adäsa  glücklich  nach  Medina;  aber  in  alRabadha 
konnten  die  Schafe  nicht  mehr  mit,  sie  mussten  nachkommen.  —  Muxam- 
mad b.  Maslama  pflegte  zu  erzählen,  er  sei  von  alCarijja  bis  Baen  Naxl 
keinen  Schritt  geritten.  Die  Beute  bestand  aus  150  Kamelen  und  3000 
Schafen;  nachdem  der  Fünfte  abgezogen  Avar,  bekam  jeder  Teilnehmer 
12  Kamele  '),  ein  Kamel  zehn  Schafen  gleichgerechnet.  —  BH.  975. 

34. 
Banu  Lixjän,  A.  6  im  Rabi'  I. 

'Abdalmalik  b.  Vahb  Abu  IXasan  alAslamij  von  'Aoä  b.  Abi  Marvan: 
M.  zog  aus  am  1.  Rabi  I,  gelangte  bis  Gliurän  uiul  'Usfän,  und  blieb  zehn 
Tage  aus. 

Ma'mar  von  alZuhrij  von  Ihn  Ka'b  b.  Malik,  und  Jaxja  b.  'Abd- 
allah b.  Abi  Qatada  von  'Abdallah  h.  Abi  Bakr  b.  Xazm,  und  Andere: 
M.  empfand  tiefen  Schmerz  über  das  Schicksal  der  Märtyrer  von  Bi'r 
Ma'una  und  wollte  sie  rächen.  Kr  zog  mit  200  Mann  und  20  Pferden 
aus,  für  die  er  Macrib  alQubba  bei  alGurf  zum  Sammelpunkt  bestimmt 
hatte,  als   solle   es   gegen  Norden  gehen.     Abends  aber  brach  er  von  da 

')  Das   01)joct   fehlt,    vielleiciit   weil   Vakiiii   zu   f;uil    war   die   Rechnung   zu 
machen,  die  ans  den  angegebenen  Zahlen  sich  mit   Leichtigkeit  ergibt. 


P.anu   Lixjaii  A.  ß.  227 

über  Glmräbät  und  Jaiii  auf  nach  Cuxainlt  alTliuiiirun,  wo  er  auf  den 
richtigen  Weg  kam,  und  dann  zog  er  eilig  bis  nach  Baen  Ghurän,  der  123b 
Stätte  des  Unglücks,  und'  befahl  die  Märtjrer  der  Gnade  Gottes.  Die 
Lixjan  aber  hatten  Wind  bekommen  und  waren  in  die  Berge  geflohen, 
wo  sie  allen  Streifscharen  unerreichbar  waren.  Nach  ein  oder  zwei  Tagen 
zog  M.  wieder  ab ;  von  'Usfan  aus  schickte  er  Abubekr  mit  zehn  Reitern 
nach  alGhamlm,  um  den  Mekkanern  Angst  zu  machen.  Diese  hielten 
damals  Xubaib  b.  'Adij  und  Zaid  b.  alDathana  gefangen  (fol.  80  f.)  und 
glaubten,  M.  wolle  einen  Befreiungsversuch  machen;  sie  erzählten  sich, 
er  sei  schon  in  Oaganän.  Mävija  berichtete  es  dem  Xubaib  und  sagte 
ihm  dabei,  die  Mekkaner  seien  willens  seine  Hinrichtung  bis  zum  Ende 
des  Muxarram  hinauszuschieben;  da  aber  M.  im  heiligen  Älonat  sie  be- 
kämpfe, würden  auch  sie  sich  nicht  scheuen,  seinen  Anhänger  im  heiligen 
Monat  zu  töten.  Indessen  kam  Abubekr  bald  wieder,  und  M.  kehrte 
nach  Medina  zurück,  mit  dem  Gebet:  äibüna  täibüna  etc.  Während  der 
14  Tage  seiner  Abwesenheit  hatte  Ihn  Umm  Maktum  seine  Stelle  ver- 
treten; es  war  im  Muxarram  A.  G ').  —  BIT.  718  f. 


35. 

AlGhäba-),   A.  6   im  Rabi'  II. 

'AbdaFaziz  b.  'Uqba  b.  Salama  b.  alAkva'  von  Ijäs  b.  Salama  von 
s.  Vater:  'üjaina  machte  den  Ueberfall  am  Mittwoch  d.  3.  Rabi'  II  A.  6, 
wir  machten  uns  selbigen  Tages  zu  seiner  Verfolgung  auf  und  kamen 
am  folgenden  Montag  wieder;  Ihn  Umm  Maktum  war  stellvertretender 
Imam. 

Musa  b.  Muxammad  b.  Ibrahim  von  s.  Vater,  und  Jaxja  b.  'Abdallah 
b.  Abi  Qatäda,  und  'Alij  b.  Jazid  und  Andere :  die  20  Milchkaraele  M.'s 
weideten  in  alBaicä,  und  da  hier  das  Futter  ausging,  in  alGhäba  an  den 
Atlil-  und  Oarfäbäumen;  jeden  Abend  brachte  der  Hirt  dem  Propheten 
die  Milch.  Eines  Tages  bat  Abu  Dharr  M.  um  Erlaubnis  zu  seinen  Ka- 
melen zu  gehen,  M.  gab  sie  ihm,  aus  Furcht  vor  'Ujaina,  nur  wider-  124 a 
strebend,  indem  er  sagte:  es  ist  mir  als  sähe  ich  dich  auf  deinen  Stock 
gestützt  wiederkommen,  nachdem  dein  Sohn  gefallen  und  dein  Weib  ge- 
fangen geführt. 

In  der  Nacht,  wo  der  Ueberfall  geschah,  war  alMiqdäd's  Stute  Sabxa 

')  Wieder  eine  chronologische  Differenz  über  die  Vakidi  mit  Stillschweigen 
hinweggeht.  Dass  der  Feklzug  gegen  die  Bann  Lixjan  nicht  in  den  Rabi', 
sondern  in  den  Muxarram  fiel,  ist  auch  bei  Äbnbekr's  Diversion  nach 
alGliamim  die  Voraussetzung. 

■^)  auch  Jaum  alSarx  und  Dhu  Qarad  genannt. 

15* 


228  AlGhaba  A.  fi. 

so  unruhig,  dass  Abu  Ma'bad ')  meinte,  es  müsse  ihr  etwas  sein;  aber  sie 
war  weder  hungrig  noch  durstig.  Als  das  Zwielicht  aufging,  sattelte  er 
sie  und  legte  seine  Waffen  an;  darauf  besuchte  er  das  Morgengebet. 
Da  aber  nichts  geschehen  w^ar,  so  nahm  er,  als  er  wieder  zu  Hause  kam, 
dem  Pferde  den  Sattel  und  sich  selber  die  Waffen  ab  und  legte  sich  hin, 
ein  Bein  übers  andere  streckend  —  als  er  plötzlich  hörte,  dass  die 
-  Reiterei  aufgeboten  wurde. 

•  Abu  Dharr:  nachdem  das  Vieh  am  Abend  zusammengetrieben,  ge- 
tränkt und  gemolken  war,  legten  wir  uns  schlafen.  Da  war  plötzlich 
'Ujaina  ül)er  uns  mit  40  Reitern.  Mein  Sohn  kam  hervor  und  ward  er- 
schlagen, seine  Frau  und  drei  andere  Personen  retteten  sich.  Ich  schlug 
mich  auf  die  Seite,  die  Feinde  waren  mit  dem  Abbinden  der  Kamele  be- 
schäftigt und  Hessen  mich  unbehelligt.  Als  ich  dem  Propheten  die  Sache 
erzählte,  lachte  er,  dass  er  Recht  gehabt  habe. 

Salama  b.  alAkva':  ich  wollte  morgens  zu  den  Kamelinnen  M.'s  um 
die  Milch  für  ihn  zu  holen,  da  begegnete  mir  der  Hirt  'Abdalraxman's, 
der  seine  Kamele  aus  Versehen  auf  die  Weide  des  Propheten  getrieben 
hatte,  und  erzählte  mir  was  geschehen  sei.  Ich  wandte  mein  Pferd  und 
galoppierte  zurück;  auf  der  Thanijjat  alVadä'  hielt  ich  und  schrie  dreimal 
„Ueberfall,  Ueberfall",  so  dass  es  im  ganzen  Weichbild  der  Stadt  ver- 
nehmlich war. 

Musa  b.  Muxammad  von  'Acim  b.  'ümar  von  Maxmüd  b.  Labid:  er 
rief  dreimal  „Hülfe,  Hülfe",  dann  hielt  er  auf  seinem  Pferde,  bis  M.  in 
Eisen  gehüllt  erschien.  Der  erste,  der  auf  den  Hülferuf  zu  M.  eilte,  war 
alMiqdäd;  M.  band  ihm  die  Fahne  an  seine  Lanze  und  sagte:  reit  voran, 
die  Reiter  und  ich  selber  kommen  dir  nach.  Also  ritt  ich  voran,  erzählt 
alMiqdad,  und  bat  Gott  um  das  Martyrium.  Im  Nachtrab  der  Feinde  sah 
ich  einen  jungen  Fuchs,  der  nicht  weiter  wollte;  der  Reiter  sprang  ab 
und  sass  hinter  einem  Andern  auf;  ich  fing  das  Pferd,  welches  ganz  er- 
schöpft war,  und  bezeichnete  es  durch  eine  Bogensehne,  die  ich  ihm  um 
den  Hals  band,  als  mein  Eigentum.  Darauf  holte  ich  den  Mas'ada  ein 
und  stiess  nach  ihm  mit  meiner  Fahnenlanze  ohne  jedoch  zu  treffen. 
Nun  wandte  er  sich  um  und  stiess  nach  mir,  aber  ich  fasste  seine  Lanze 
und  zerbrach  sie,  worauf  er  entfloh.  Dann  pflanzte  ich  die  Fahne  ein, 
damit  meine  nachkommenden  Kameraden  sie  sähen.  Bald  kam  denn  auch 
Abu  Qatäda  an,  der  einen  gelben  Kopfbund  als  Abzeichen  trug;  wir 
ritten  eine  Weile  zusammen  hinter  Mas'ada  her,  aber  sein  Pferd  war 
124 b  besser,  er  kam  voran  und  entschAvand  meinem  Blicke.  Als  ich  ihn  wieder 
einholte,   war    er    grade    dabei    seine    Burda    auszuziehen    und    sie    über 

')  Das  ist  alMiqdäd  sell)ei-;  im  Arahischen  ist  der  Wechsel  noch  auffälliger. 


AlÜhaba  A.  ß.  229 

Mas'ada's  Leiche  /u  decken,  ziiia  Zeichen  seines  Rechts  an  den  Spolicn. 
Mein  Bentcpferd  fand  ich  hernach  im  Ik'sitz  'Ulha's  b.  Zaid  alXarithij; 
ich  erhub  Anspruch  darauf,  aber  M.  schhig  es  zur  allgemehien  Beute. 

Salama  b.  alAkva':  ich  lief  zu  Fuss  ')  wie  ein  wildes  Thier  liinter 
den  Feinden  her  und  schoss  mit  Pfeilen  auf  sie;  wenn  sie  dann  sich 
wandten ,  um  mich  anzugreifen ,  entfloh  ich  lan  einen  unnahbaren "'')  Ort, 
und  schoss  von  neuem  sobald  ich  konnte ,  indem  ich  sagte :  wartet  nur 
ein  wenig  bis  unsere  Reiter  euch  zu  fassen  kriegen.  Das  Spiel  wieder- 
holte ich  fortwährend,  bis  ich  mit  ihnen  nach  Dhu  Qarad  kam.  Dort 
holte  mich  spät  Abends  der  Prophet  und  die  Reiterei  ein.  Ich  bemerkte 
ihm,  dass  die  Feinde  Durst  leiden,  aber  kein  Wasser  in  der  Nähe  finden 
würden;  mit  100  Mann  könne  ich  ihnen  die  Beute  fibjagen  und  sie  selbst 
gefangen  nehmen.  Er  war  zunächst  geneigt  darauf  einzugehen,  dann 
aber  sagte  er:  sie  sind  schon  in  Sicherheit  in  Ghaeafan. 

Xalid  b.  Aljäs  von  Abu  Bakr  b.  'Abdallah  b.  Abi  Gahm:  der  'mus- 
limischen Reiter  waren  in  allem  acht,  drei  von  den  Emigranten  und 
fünf  von  den  Medinern.     Die  Namen  werden  aufgezählt. 

Abu  'Ajjäsh:  als  ich  auf  meinem.  Pferde  angeritten  kam,  äusserte  M. : 
wenn  du  doch  einen  besseren  Reiter  darauf  Messest!  Ich  reite  wie  einer, 
antwortete  ich,  und  wollte  es  zeigen;  aber  nach  kaum  50  Ellen  hatte 
mich  der  Gaul  abgeworfen.    Wunderbar,  dass  er  das  gesagt  hatte! 

Inzwischen  Avar  der  Hülferuf  bis  zu  den  'Amr  b.  'Auf  gedrungen; 
es  kamen  immer  neue  Truppen  nach,  zu  Pferd  und  zu  Fuss,  zu  Kamel 
und  zu  Esel,  und  erreichten  M.  in  Dhu  Qarad.  Zehn  Kamele  wurden 
den  Feinden  wieder  abgenommen  (darunter  der  Hengst  Abu  GahFs, 
fol.  126a),  mit  den  übrigen  zehn  entkamen  sie. 

Das  Pferd  Muxammad's  b.  Maslama,  Dhu-lLimma,  ward  wild  und 
ungeduldig,  als  es  den  Lärm  und  das  Gewieher  hörte  und  Sa'd  mit  der 
Standarte  arUqäb  vorüberziehen  sah;  die  Frauen  des  Hauses  boten  es 
einem  Eidgenossen  der  'Abdalashhal  an,  Mixraz  b.  Nacla.  Er  ritt  über 
Vadi  Qanät,  und  alMiqdad  überholend  erreichte  er  die  Feinde  in  ITaiqä'') 
und  brachte  sie  zum  Stehen.  Aber  er  erlag  im  Zweikampf  mit  Mas'ada, 
sein  Pferd  kam  ohne  ihn  zur  Krippe  zurück  gesprengt.  —  Nach  einer 
anderen  Version  war  es  das  Pferd  'Ukkäsha's ,  alGanäx,  welches  er  ritt ; 
der  Name  dessen   der  ihn   tötete  war  Authär;   Authar  seinerseits   ward  i25a 

')  Hier  ist  er  zu  Fuss,   wo  er  hätte  beritten  sein  sollen;   vorher  (fol.  12-la) 
ist  er  zu  Pferd,  wo  man's  gar  nicht  erwarten  sollte. 

2)  jj.*/»    =  eine  Gefahr  (für  sie)  enthaltend.     Anders  Hiidh.  10n,4. 

s)  oder  Ilaifa.     Vgl.  No.  38. 


230  AlGhaba  A.  6. 

dann  in  einem  schweren  Kampfe  von  'Abbad  b.  Bishr  erlegt.  —  'Uuiar 
b.  Abi  'Atika  von  Al)u  lAsvad  von  'Urva:  Authär  teilte  sein  Pferd,  alQure, 
mit  seinem  Sohne  'Amr,  'Ukkäsha  b.  Mixcan  tötete  sie  beide.  —  Zakarijja 
b.  Zaid  von  'Abdallah  b.  Abi  Sufjan  von  s.  Vater  von  Timm  'Amir  bint 
Jazid  b.  alSakan:  ich  hatte  Mxraz  mit  veranlasst  dem  Propheten  nach- 
zureiten; hernach  waren  wir  auf  unseren  Turm  gestiegen  und  schauten 
in  die  Richtung,  wo  der  Staub  aufwirbelte,  da  sahen  wir  Dhu-lLimma 
leer  zurücktraben.  Besorgt  Hessen  wir  alsbald  einen  Mann  darauf  zurück- 
reiten, um  uns  Nachrichten  vom  Propheten  zu  bringen.  Der  traf  ihn  in 
Haiqä  und  meldete  uns,  dass  es  ihm  gut  gehe.  —  Ihn  Abi  Sabra  von 
Calix  b.  Kaisau:  einen  Tag  vor  seinem  Martyrium  sah  Mixraz  im  Traum, 
wie  er  in  den  Himmel,  ging,  der  ihm  aufgethan  war,  und  bis  zum  äusser- 
sten  Sidrabaum  gelangte.     Abubekr  deutete  ihm  den  Traum  richtig. 

Jaxja  b.  'Abdallah  b.  Abi  Qatada  von  s.  Mutter  von  s.  Vater  von 
Abu  Qatäda:  ich  wusch  mir  grade  den  Kopf,  als  ich  Gazvara  wiehern 
und  scharren  hörte.  Ohne  die  Waschung  zu  beenden,  ritt  ich  sofort  aus, 
in  eine  Burda  gehüllt;  der  Prophet  rief:  ,,zu  Hülfe,  zu  Hülfe!"  Ich  holte 
alÄliqdad  ein  und  als  ich  von  ihm  erfuhr,  dass  Mixraz  von  Mas'ada 
getötet  sei,  gelobte  ich  ihn  zu  rächen  oder  zu  fallen.  "Wir  ritten  eine 
Weile  zusammen,  dann  aber  kam  ich  ihm  zuvor,  da  mein  Pferd  besser 
war,  ereilte  Mas'ada  und  zerschmetterte  ihm  den  Wirbel  mit  einem  Lanzen- 
stoss,  so  dass  er  tot^  zu  Boden  fiel.  Darauf  bedeckte  ich  ihn  mit  meiner 
Burda ,  fasste  sein  Pferd  am  Zügel  und  setzte  die  Verfolgung  fort.  Als 
die  Anderen  nachkamen  und  meine  Burda  über  der  Leiche  sahen,  kriegten 
sie  einen  Schrecken,  aber  M.  beruhigte  sie  und  sagte,  ich  sei  es  nicht  selber, 
sondern  das  sei  ein  von  mir  erschlagener  Feind.  Ich  bekam  die  Spolien 
und  das  Pferd  Mas'ada's  zugesprochen;  die  Spolien  musste  mir  Sa'd  b. 
Zaid  herausgeben,  der  sie  sich  angeeignet  hatte.  Als  mich  M.  zu  Gesicht 
bekam,  sagte  er:  Gott  segne  ihn  an  Haar  und  Fleisch;  es  hatte  mich  ein 
Pfeil  im  Gesicht  getroffen,  er  spie  auf  die  Wunde,  und  sie  heilte  ohne 
i-'öi»  schwürig  und  eitrig  zu  werden.  —  Als  Abu  Qatada  im  70.  Jahre  starb, 
war  er  wie  15  Jahr  alt. 

Ibn  Abi  Sabra  von  Sulaiman  b.  Shuxaim  von  Sa'd  b.  Zaid  alAshlialij : 
auf  den  Allarm  wappnete  ich  mich,  bestieg  mein  Pferd  alNaxl  und  be- 
gab mich  zu  M.,  den  ich  in  voller  Rüstung  fand.  Die  Reiter  trabten 
schon  auf  Qanät  zu,  M.  gab  mir  den  Befehl  über  sie  bis  er  selber  nach- 
käme. Ich  ritt,  so  schnell  ich'  konnte,  vorbei  an  einem  abgematteten 
Gaul,  weiter  an  der  Leiche  Mas'ada's,  dann  an  der  Leiche  Mixraz's,  bis 
ich  alMiqdad  und  Mu'ädh  b.  Mä'ic  einholte  und  wir  zusammen  der  Staub- 
wolke der  Feinde  nach  eilten.  Abu  Qatada  war  ihnen  auf  den  Fersen, 
allen   voran   aber   lief  Ibn  alAkva'  und  schoss   seine  Pfeile  auf  sie.     Sic 


Alrthaha  A.  fi.  231 

hielten  uns  dann  eine  Weile  stand  und  es  entspann  sich  ein  Geplänkel, 
in  dem  ich  Xubaib  b.  'Ujaina  erlegte  und  sein  Pferd  erbeutete.  Unsere 
Losung  war  amit  amit. 

Musa  b.  Muxammad  b.  Ibrahim  von  s.  Vater:  alMiqdad  b.  'Amr 
tötete  den  Xubaib  b.  'Ujaina  und  dessen  Hintermann  Faraqa  b.  Malik  b. 
Xudhaifa  b.  Badr. 

In  Dhu  Qarad  vereinigten  sich  die  Muslime,  und  M.  betete  das  Früh- 
gebet. —  Ibn  'Abbas  beschreibt  aufs  weitläufigste  die  Ceremonie. 

Malik  b.  Abi  lEaxxäl  von  'Abdallah  b.  Abi  Bakr  b.  Xazm  von  'Umara 
b.  Ma'mar:  M.  blieb  einen  Tag  und  eine  Nacht  in  Dhu  Qarad,  um  Kund- 
schaft einzuziehen.  Es  waren  500  (and.  700)  Mann  bei  ihm,  für  je 
100  schlachtete  er  ein  Kamel.  Sa'd  b.  'Ubada  mit  300  Xazragiten  hielt 
während  der  fünf  Tage  bis  zur  Rückkehr  M.'s  Wache  in  Medina.  Er 
schickte  einige  Lasten  Datteln  und  zehn  Schlachtekamele  zum  Heere, 
durch  seinen  Sohn  Qais,  der  auf  seinem  Pferde  alVard  den  Feldzug  mit- 
machte. M.  war  über  seine  Aufopferung  gerührt,  die  Xazragiten  aber  i26a 
waren  stolz  auf  ihren  Führer  und  sagten,  so  edel  und  freigebig  habe  er 
sich  immer  gezeigt  —  worauf  M.  äusserte,  die  Besten  im  Islam  seien 
diejenigen,  die  auch  in  der  vorislamischen  Zeit  die  Besten  gewesen  seien. 

Als  M.  zum  Brunnen  Hamm  ')  kam,  forderte  man  ihn  auf  darauf 
zu  bieten;  er  lehnte  es  aber  ab  und  sagte,  es  möge  ihn  ein  anderer 
kaufen   und  eine  Stiftung  daraus   machen.     Galxa  b.  'Ubaidallah  that  es. 

Musa  b.  Muxammad  von  s.  Vater:  der  Befehlshaber  der  Reiter  war 
alMiqdad,  bis  M.  in  Dhu  Qarad  zu  ihnen  stiess. 

Muxammad  b.  alFacl  b.  'Ubaidallah  b.  Räfi'  b.  Xadig  von  alMusavvar 
b.  Rifä'a  von  Tha'laba  b.  Abi  Malik :  Sa'id  b.  Zaid  war  der  Befehlshaber, 
alMiqdad  ist  nur  deshalb  von  Xassan  b.  Thabit  dazu  gemacht,  weil  er 
ihm  besser  in  den  Vers  passte,  wie  er  selber  gestand,  als  ihn  Sa'id  zur 
Rede  stellte.  Dieser  schwur,  nie  wieder  ein  Wort  mit  ihm  sprechen  zu 
wollen. 

Als  M.  wieder  in  Medina  war,  kam  die  Frau  des  Abu  Dliarr  auf 
seiner  Kamelin  alQacvä  angeritten,  erstattete  ihm  Bericht,  und  sagte  am 
Ende,  sie  habe  gelobt,  Avenn  Gott  sie  auf  der  Stute  errette,  von  ihrer 
Leber  und  ihrem  Höcker  zu  essen.  Lachend  versetzte  M. :  das  ist  ein 
schlechter  Dank,  dass  du  sie  schlachten  willst,  weil  du  auf  ihr  entkommen 
bist;  dein  Gelübde  gilt  nicht,  weil  es  widergöttlich  ist  und  die  Kamelin 
dir  auch  gar  nicht  gehört. 

0  1*^  j*-^  zweimal,  ohne  dass  hurn  eine  Beziehung  hätte.  Ob  aber  ein 
Eijjenname  darin  steckt  und  ob  er  richtig  ausgesprochen  ist,  sei  dahin- 
gestellt. 


232  AlGhamr  A.  ß. 

Fäid,  der  Freigelassene  'Abdallalrs,  von  'Abdallah  b.  'Alij  von  s. 
Grossmutter  Salmä:  ich  sah  eine  der  Kamelstuten  M.'s,  namens  alSamrä, 
vor  seinem  Hause  stehen  und  meldete  es  ihm.  Da  ging  er  vergnügt 
heraus,  ein  Bruderssohn  'Ujaina's  hatte  sie  am  Zügel  und  sagte  auf  Be- 
fragen '),  er  bringe  sie  ihm  zum  Geschenk.  M.  schenkte  ihm  3  Unzen 
Silber  zum  Lohne :  ich  fand  das  sehr  überflüssig,  aber  jenem  war  es  noch 
nicht  einmal  genug.  Das  war  denn  doch  dem  Propheten  zu  stark,  und 
126b  in  der  Kanzelrede,  die  er  bald  darauf  hielt,  erklärte  er,  hinfort  nur  von 
Qurashiten  oder  Medinern  Geschenke  annehmen  zu  wollen.  „Oder  von 
einem  Thaqafiten  oder  Dausiten,"  setzt  der  Dausit  Abu  Huraira  hinzu. 

Gefallen  waren  von  den  Muslimen  nur  Mixraz  b.  Nacla,  von  den 
Feinden  Mas'ada  b.  Xakama,  Authar  und  s.  Sohn  'Amr,  und  Xubaib  b. 
Ujaina^).  — BH.  719—725. 

36. 
AlGhamr,  A.  6  im  Rabi'  IP). 
11)11  Abi  Sabra  von  'Abdrabbih  b.  Sa'id  von  einem  Asaditen,  der  es 
alQasim  b.  Muxammad  erzählte :  M.  schickte  40  Mann  unter  dem  Befehl 
'Ukkasha's  b.  Mixcan  gegen  die  Banu  Asad  b.  Xuzaima.  Diese  aber  waren 
gewarnt  und  hatten  sich  ins  Hochland  gerettet.  'Ukkasha  fand  ihre  Nieder- 
lassung am  Wasser  leer,  bemächtigte  sich  aber  eines  ihrer  Vorposten, 
der  die  Nacht  über  auf  dem  Ausguck  gewesen  und  am  Morgen  einge- 
schlafen war.  Von  diesem  erfuhr  er,  dass  die  Asaditen,  denen  der  Ueber- 
fall  galt,  geflohen  seien,  dass  aber  Verwandte  von  ihnen  in  der  Nähe 
Kamele  hüteten.  Auf  diese  stürzten  sich  nun  die  Muslime  und  erbeuteten 
200  Kamele,  die  Nomaden  flohen  und  wurden  nicht  verfolgt.  —  BH.  975. 

37. 

Dliti-lQacca,   A.  G   im    Habi'  II. 

'Abdallah  b.  alXarith  von  s.  Vater:  zehn  muslimische  Krieger,  unter 
dem  Befehl  Muxamniad's  b.  Maslama,  begaben  sich  nachts  zum  Wasser 
der  Banu  Tha'laba  und  'Uväl  um  sie  zu  überfallen,  Avurden  aber  selber 
im  Schlaf  von  diesen  mit  100  Mann  umzingelt,  niedergemacht  und  aus- 
gezogen. Auch  Muxammad  blieb  für  tot  auf  dem  Schlachtfelde  liegen, 
als  er  aber  einen  des  Weges  kommenden  Mann  die  Ergebungsformel 
(istirgä')  sprecTien  hörte,  rührte  er  sicli,  ward  von  dem  Muslim  mit  Speise 

')  u5o    *-jl  ~  was  hat  dich  hergebracht. 

-)  Darnach  sollen  noch  Verso  Xassan's  folgen,  die  jedoch  ausgelassen  sind. 
^)  So  in  der  Uebersicht;   an  dieser  Stelle  aber  steht  Rabi'  I,   vgl.  dagegen 
No.  35. 


I)liu-l(M-c:i  A.C.  233 

und  Trank  gestärkl  uiul  iiacli  Mediiia  gcbraclit.  Daraiil'  saiullc  M.  den 
Abu  'Uhaida  mit  40  Manu  ah,  der  jcducli  die  Feinde  niclit  fasste,  sondern 
nur  Kamele  erbeutete. 

Ibrahim  b.  Ga'far  b.  Maxmud  b.  (?)  Muxammad  b.  Maslama:  es  zogen 
mit  Muxammad  zehn  Männer,  davon  fielen  drei,  zwei  Muzaniten  und  ein 
Ghaeafanit,  er  selber  blieb  für  tot  liegen,  raffte  sich  aber  wieder  auf.  i27: 
Auf  dem  Feldzug  von  Xaibar  sah  er  einen  von  denen,  die  bei  Dhu-lQacca 
auf  ihn  losgehauen  hatten;  derselbe  hatte  Eile  zu  erklären,  er  habe  sich 
jetzt  zum  Islam  bekehrt,  worauf  Muxammad  sagte:  sehr  ratsam! 

38. 
Dhu-lQacca,   A.  6    im  Rabi'  II 

unter  Befehl  Abu  'Ubaida's,  der  am  Sonnabend  auszog  und  zwei  Tage 
ausblieb. 

'Abdalraxinan  b.  Zijäd  alAshga'ij  von  'Isa  b.  'Amila,  und  'Abdallah 
b.  alXarith  b.  alFucail  von  s.  Vater:  im  Gebiet  der  Banu  Muxarib  und 
Tha'laba  und  Anmär  herrschte  Dürre,  es  fiel  aber  ein  Regen  in  alMaväc 
bis  nach  Taghlamain,  diesem  Regen  gingen  jene  nach.  Zugleich  aber 
wollten  sie  auch  über  das  Vieh  von  Medina  herfallen,  welches  in  Baen 
Haiqä  weidete.  Gegen  sie  sandte  M.  Abu  'übaida  aus,  mit  40  Mann. 
Er  brach  nach  Sonnenuntergang  auf,  marschierte  die  Nacht  durch,  und 
kam  im  Morgengrauen  bei  Dhu-lQacca  an  die  Feinde.  Aber  diese  ent- 
wischten in  die  Berge,  nur  einer  ward  gefangen,  später  aber  wieder  frei- 
gelassen, da  er  den  Islam  annahm.  Einiges  Vieh  und  Gerät  ward  er- 
beutet. —  BH.  973. 

39. 
Zaid's  Zug  nach  aTIc,  A.  6  im  Gumadä  I. 
Musä  b.  Muxammad  b.  Ibrahim  von  s.  Vater:  nach  seiner  Rückkehr 
von  alGliaba  erfuhr  M.,  dass  eine  mckkanische  Karawane  von  Syrien  her 
auf  dem  Anzüge  sei  und  sandte  Zaid  b.  Xaritha  mit.  170  Mann  zu  Kamel 
aus  um  sie  abzufangen.  Die  Absicht  gelang,  man  erbeutete  viel  Silber, 
welches  dem  Cafvan  gehörte,  und  einige  Gefangene,  darunter  Abu  FAc 
b.  alRabi'.  Der  verzog  nichts),  in  Medina  angekommen,  sich  noch  im 
Morgengrauen  zu  Zainab  zu  begeben  und  sie  um  ihren  Schutz  zu  bitten. 
Nachdem  M.  das  Frühgebet  verrichtet  hatte,  trat  Zainab  vor  ihre  Thür 
und  rief  laut,  sie  habe  Abu  TAc  unter  ihren  Schutz  genommen.  M.  er- 
klärte darauf  öffentlich,   die  Sache  sei  ohne  sein  Wissen  geschehen,  aber 

')  lXäj    j*J.     M.'s  Tochter  Zainab  war  seine  Frau,  lebte  aber  von  ihm   ge- 
trennt in  Medina. 


234  Al'Ic  A.  fi. 

die  Muslime  stehen  zusammen  für  einander  ein,  und  das  Wort  des  Ge- 
ringsten unter  ihnen  binde  sie  alle.  Auf  Zainab's  Bitte  Hess  M.  hinter- 
her auch  das  geraubte  Gut  dem  Abu  TAc  zurückgeben,  nicht  blos  sein 
eigenes,  sondern  auch  das  ihm  anvertraute,  wofür  er  einstehen  musste. 
Er  untersagte  jedoch  seiner  Tochter  den  ehelichen  Umgang  mit  ihrem 
Manne,  so  lange  derselbe  Heide  sei.  Abu  TAc  aber  kehrte,  nachdem 
er  die  nicht  ihm  gehörigen  Waren  in  Mekka  abgeliefert  hatte,  nach  Me- 
dina  zurück,  legte  das  Glaubensbekenntnis  ab  und  bekam  seine  Frau 
wieder.  —  Man  sagt,  die  Karawane  habe  die  'Iraqstrasse  eingeschlagen, 
und  der  Führer  sei  Furät  b.  Xajjän  gewesen.  —  Ein  anderer  Gefangener 
war  alMughira  b.  Mu'avija  b.  Abi  TAc,  der  entfloh  aus  Medina  auf  der 
öffentlichen  Strasse,  fiel  aber  einer  heimkehrenden  Schar  von  Muslimen 
127b  (unter  Sa'd  b.  Abi  Vaqqac)  in  die  Hände  und  ward  von  Xavvat  b.  Gubair 
zurückgebracht. 

Muxammad  b.  Ibrahim  von  Dhakvän  dem  Freigelassenen  der  'Äisha 
von  dieser:  M.  hatte  mir  den  Gefangenen  übergeben,  ich  geriet  aber  mit 
einer  anderen  Frau  ins  Gespräch  und  liess  ihn  entwischen.  Da  kam  M. 
herein  und  fragte,  wo  der  Gefangene  sei;  ich  sagte,  eben  sei  er  noch 
da  gewesen,  worauf  er  versetzte:  haue  dir  Gott  die  Hand  ab.  Dann  rief 
er  die  Leute  zur  Verfolgung  auf  und  sie  fassten  ihn  in  alCaurain.  Als 
M.  wieder  zu  uns  kam,  flatterte  meine  Hand  am  Arme,  in  Folge  seines 
Fluchs.  Da  betete  er:  o  Gott  ich  bin  ein  zornmütiger  Mensch  und  gerate 
in  Wut  wie  Menschen  pflegen ;  wenn  ich  aber  je  einem  Gläubigen  fluche, 
so  verwandle  du  den  Fluch  in  Segen.  —  BH.  469  f, 

40. 
Zaid's   Zug   nacli   alGaraf,   A.  G  im   Guniada  IP). 

Aslama  1).  Zaid  alLaithij  von  'Amrän  b.  Mannäx:  Zaid  überfiel  mit 
15  Mann  die  Banu  Tha'laba  in  alGaraf  und  erbeutete  Kamele  (20)  und 
Schafe,  mit  denen  er  glücklich  in  Medina  ankam,  nach  einer  Abwesenheit 
von  vier  Tagen.  Die  Araber  waren  geflohen  im  Glauben  von  M.  selber 
angegriffen  zu  werden,  hinterher  verfolgten  sie  Zaid  ohne  ihn  zu  ereilen. 

Ibn  Abi  Sabra  von  Abu  Rushd  von  Xumaid  b.  Malik  von  einem  der 
dabei  war:  es  kamen  auf  den  Mann  zwei  Kamele  oder  ein  gleichwertiger 
Betrag  von  Schafen;  die  Losung  war  amit  amit.   —  Bll.  979. 

41. 
Zaid's   Zug   nach  Xisraä,  A.  (i  im  Gamada   II. 
Musa   I).  Rluxamniad    b.  Ibrabim  von  s.  Vater:  der  Kaibit  Dixja  war 

als   Gesandter   lici    Ib'iakliiis   gewesen,    der  Kaiser   hatte   ihn   mit  Gelde 

')  nach  der  Ucbersicht:  (iuinada  I. 


Xisina  A.  C  235 

iiiul  Kleidern  hesclieiikt.     Auf   dem  ITeiinwcgc   aber   wurde   er   in  Xi.sina 
von  einigen  Gudlianiiten  überfallen  und  ausgeraubt. 

Musa  b.  Muxaiuniad  von  einem  alten  Sa'd-lludbaiuiiten  von  s.  Vater: 
alHunaid  b.  'Äric  und  sein  Sohn  'Arie  plünderten  Dixja  aus;  al)er  einige 
Banu  ICubaib  entrissen  ihnen  den  Raub  und  erstatteten  ihn  dem  Dixja 
zurück,  der  damit  unversehrt  in  Medina  ankam.  Unter  den  Banu  ICubaib 
that  sich  alNu'man  b.  Abi  Gu'äl')  im  Pfeilkampf  gegen  Qurra  b.  Abi 
Acfar  hervor. 

Musa  von  einem  anderen  Alten:  ein  Mann  von  QuciVa  entriss  den 
Räubern  die  Beute  und  erstattete  sie  Dixja  zurück. 

Zurückgekehrt  forderte  Dixja  den  Propheten  auf,  ihn  an  alllunaid  i-^S' 
und  seinem  Sohne  zu  rächen'-^);  und  M.  sandte  Zaid  zu  diesem  Zwecke 
ab.  —  Es  war  aber  damals  ein-Gudhamit,  Rifa'a  b.  Zaid,  als  Abgesandter 
seines  Stammes  (vafid)  nach  Medina  gekommen,  hatte  sich  dort  einige  Zeit 
aufgehalten  um  den  Koran  zu  lernen,  und  war  dann  mit  einer  Bundes- 
urkunde ^)  zu  den  Seinen  zurückgekehrt.  Diese  hatten  darauf  den  Islam 
angenommen,  sie  waren  auch  eilig  ausgezogen  zu  der  Stelle  wo  Zaid  b. 
Xaritha  überfallen  war,  jedoch  zu  spät  gekommen,  seine  Genossen  hatten 
sich  bereits  zerstreut  und  er  selber  Avar  auch  schon  wieder  nach  Medina 
zurückgekehrt').  Nun  sandte  M.  Zaid  mit  500  Mann  aus,  dabei  auch 
Dixja;  ein  'Udbrit  diente  als  Führer.  Von  alAuläg  her  kommend  über- 
fielen die  Muslime  mit  Morgengrauen  die  in  alRaglä  versammelten  Stämme 
von  Gudham^),  töteten  alllunaid  und  seineu  Sohn,  und  erbeuteten  1000  Ka- 
mele, 5000  Schafe,  und  100  Weiber.  Darauf  aber  begab  sich  eine  Ge- 
sandtschaft der  Banu  ICubaib,  unter  Führung  Xajjän\s  b.  Milla,  zu  Zaid^) 
und  stellte  ihm  vor,  dass  sie  Muslime  seien.  Nachdem  sie  die  erste 
Sure   hergesagt  hatten,   erhielten  sie  zurück,  was  ihnen  genommen  war, 

•)  iij'Lx.J!3    jJUS    \3   ^j.J!    ^i:>^    ^LS'  Gauh.  II  54G,1. 

»..^    (*-r^    u*■•^*'    cy-*-'    ^•'y'^-j      t:-'^»    ^A.-'       c-'^    /♦•^•^^^    i*~T*^    l>-^^ 

^)  Bezugnahme  auf  ein  gar  nicht  erwähntes  Faktum ;  vgl.  zu  No.  42. 

^)  Ghaeafän,  Yäil,  Salämat,  Bahrä,  welche  alle  dabei  gewesen  waren  als  Rifa'a 
mit  der  Urkunde  kam. 

*■)  Dabei  wäre  es  fast  noch  zu  Blutvergiessen  gekommen,  weil  die  Gesandten 
anfangs  wie  Gefangene  behandelt  wurden.  Einer  von  ihnen  stiess  schon 
ihren  Kriegsruf  ^c^'i  (so  zweimal  der  Prestoniauus)  aus,  aber  Xajjan,  der 
allein  das  Recht  das  Wort  zu  führen  hatte,  verwies  es  ihm. 


236  Duma  A.  6. 

und  ihr  Vadi  wurde  vor  Angriffen  gesichert.  Sie  verweilten  Abends  bei 
ihren  gefangenen  Weibern,  nachts  aber,  als  Alles  im  Lager  schlief,  ritten 
sie  von  dannen  zu  Rifä'a  b.  Zaid,  welcher  abseits  von  den  übrigen  Cu- 
baibiten  in  Kurä'  Rabba  wohnte  und  noch  nichts  von  dem  Vorfall  wusste, 
und  sprachen  zu  ihm:  du  sitzest  hier  und  melkest  die  Ziegen?  Darauf 
machte  er  sich  mit  ihnen  auf  nach  Medina,  traf  nach  dreitägigem  Ritt 
dort  ein,  übergab  dem  Propheten  die  von  ihm  ausgestellte  Urkunde  und 
erzählte  ihm,  dass  Zaid  b.  Xaritha  sie  trotzdem  überfallen  habe.  M.  war 
bereit  die  Sache  wieder  gut  zu  machen,  zumal  da  einer  der  Cubaibiten, 
i2Sb  Abu  Jazid  b.  'Amr  erklärte,  die  Freilassung  der  Lebendigen  genüge  ihnen, 
die  Gefallenen  sollen  nicht  in  Rechnung  gebracht  werden.  Auf  Ersuchen 
der  Gesandten  ward  Ali  mit  ihnen  zu  Zaid  b.  Xaritha  geschickt,  um  dem- 
selben den  Befehl  zu  überbringen,  dass  er  die  Beute  herausgebe;  zur 
Beglaubigung  seiner  Vollmacht  gab  ihm  M.  sein  eigenes  Schwert  mit. 

Usäma  b.  Zaid  b.  Aslam  von  Jusr  b.  Mixgan  alDuilij  von  s.  Vater: 
wir  hatten  ein  jeder  7  Kamele  und  70  Schafe  und  ein  oder  zwei  AVeiber 
bekommen,  es  wurde  aber  Alles  ')  zurückerstattet.  —  BIL  975  ft\ 

42. 

Zug  Zaid's  nach  Vadi  IQura,  A.  G  im  Ragab"-'). 

43. 

Dumat  alGandal,  A.  6  im  Sha'ban. 

Sa'id  I).  Muslim  b.  Qammädin  von  'Aeä  b.  Abi  Rijäx  von  Ibn  'Uuiar: 
M.  befahl  'Abdalraxman  b.  'Auf  sich  zu  rüsten,  da  er  ihn -selbigen  oder 
nächsten  Tages  aussenden  wolle.  Ich  machte  mich  am  anderen  Morgen 
beim  Frühgebet  in  die  Nähe  M.'s,  um  seine  letzten  Worte  an  Ibn  Auf 
zu  hören.  Derselbe  war  noch  da ,  obgleich  sein  Heer  —  700  Mann  — 
schon  in  der  Dämmerung  nach  alGurf  aufgebrochen  war.  M.  fragte  ihn, 
was  ihn  zurückgehalten  habe ;  er  antwortete,  er  habe  in  reisigem  Gewand 
von  ihm  Abschied  nehmen  wollen.  Darauf  Hess  M.  ihn  hinsitzen,  löste 
ihm  seinen  Kopfbund  auf,  l)aiul  ihm  einen  anderen,  schwarzen  um,  dessen 
Ende  er  über  seinen  Rücken  hängen  liess,  und  sprach:  zieh  aus  in  Gottes 
Namen,  bekämpfe  die  Ungläubigen,  üb  nicht  Verrat  und  Trug,  und  töte 

')  offenbar  nicht  bloss  an  die  Cubaihiten,  sondern  an  alle  Gudliamiteu,  da 
sie  insgesamt  in  den  Vertrag  eingegangen  waren  (S.  235.  Anra.  5). 

")  Dieser  Zug  steht  nur  in  der  Uebersicht,  fehlt  aber  hier  in  der  Ausführung 
und  wird  nur  nachträglich  berichtet  als  Voraussetzung  von  No.  45.  Zaid 
wurde  dabei  gcplüiulort  und  halb  totgeschlagen;  es  scheint  sich  darauf 
die  Stelle  fol.  TiSa  (S.  235  Anm.  4)  zu  beziehen,  trotz  der  Differenz  in 
der  Monatsangabe.     Vgl.  1511.97;»  f. 


Fadak  A.  G.  237 

keine  Weiber  und  Kinder!  Daran  scliloss  er  eine  Vermalumng  an  die  Ge- 
meinde, sich  zu  hüten  vor  falschem  Mass,  vor  Vertragsl)rnch,  vor  Stener- 
verweigerung ,  vor  schwerem  Frevel,  und  vor  Abweichung  von  der  Ent- 
scheidung des  Koran ;  denn  daraus  entstünden  Kriege  und  andere  Fähr- 
lichlteiten.  In  Dumat  alOandal  angelangt,  forderte  Ibn  Auf  die  Bewohner  12;) a 
zum  Islam  auf,  nach  drei  Tagen  bekehrte  sicli  ihr  Fürst,  alAcja'  b.  'Amr 
alKalbij ,  der  ein  Christ  war.  Ibn  Auf  teilte  das  dem  Propheten  mit 
durch  einen  Brief,  welchen  der  Guhanit  Rafi'  b.  Makith  überbrachte,  und 
erklärte  zugleich  seine  Absicht,  sich  eine  Frau  aus  den  Kall)iten  zu  ueh- 
men.  M.  schrieb  zurück,  er  solle  Tumäcir  bint  alAcja'  heiraten ;  und  das 
that  er  auch.     Sein  Sohn  Abu  Salama  stammt  von  ihr. 

'Abdallah  b.  Ga'far  von  Ibn  Abi  'Auf  von  Calix  b.  Ibrahim:  M. 
sandte  ihn  zu  den  Kalbiten  mit  dem  Befehl,  wenn  sie  sich  unterwürfen, 
die  Tochter  ihres  Königs  oder  ihres  Fürsten  zu  heiraten.  Sie  unter- 
warfen sich,  er  blieb  eine  Weile  um  die  Unterthanensteuer ')  einzuziehen, 
heiratete  Tumäcir,  die  Tochter  ihres  Königs  alAcja%  und  kam  mit  ihr 
nach  Medina  zurück.     Sie  ward  die  Mutter  Abu  Salama's. 

44. 

Ali 's  Zug  nach  Fadak,  A.  6  im  Sha'bän. 

'Abdallah  b.  Ga'far  von  Ja'qub  b.  'Utba :  M.  sandte  Ali  mit  KX)  ]\Iann 
gegen  die  Banu  Sa'd  in  Fadak,  die  sich  sammelten  um  die  Juden  von 
Xaibar  zu  unterstützen.  In  alllamag  fiel  ihm  ein  Abgesandter  der  Feinde 
in  die  Hände,  welcher  in  Xaibar  Unterhandlungen  über  den  Preis  der 
Hülfe  führen  sollte.  Er  erhielt  Pardon  unter  der  Bedingung,  dass  er 
den  Muslimen  den  Weg  zum  Lager  der  Seinen  -zeige;  dieselben  waren 
200  Mann  stark  und  ihr  Oberster  hiess  Vabr  b.  'Ulaim.  Schon  hatten 
die  Muslime  Verdacht,  dass  der  Gefangene  sie  irre  führe,  als  er  mit 
ihnen  über  Steinwüsten  und  Hügel  zu  einer  Eliene  gelangte,  wo  das  Vieh 
der  Sa'diten  weidete.  Die  Muslime  machten  grosse  Beute,  500  Kamele 
und  2000  Schafe,  die  Hirten  aber  flohen  und  warnten  das  Lager,  welches 
sich  alsbald  zerstreute.  Den  Führer  gab  Ali  nicht  eher  frei,  als  bis  er 
ihn  zu  dem  verlassenen  Lager  gebracht  hatte. 

Ubair  b.  al'Alä  von  'Isa  b.  'Umaila  von  s.  Vater  von  s.  Grossvater: 
ich  befand  mich  im  Vadi  alllamag  gegen  Jadf  zu,  als  plötzlich  die  Banu 
Sa'd,  mit  ihren  Frauen  zu  Kamel,  fliehend  vorbeikamen.  Ihr  Häuptling 
Vabr  b.  'ülaim  erzählte  mir  auf  meine  Frage  die  Ursache  der  Flucht, 
und  klagte  über  den  verräterischen  Abgesandten,  der  noch  dazu  sein 
Bruderssohn  sei  und  sein  vollstes  Vertrauen  besessen  habe.  Ich  äusserte, 
0  gazijja.  Darnach  blieben  sie  also  Christen,  und  das  ist  das  Wahrschein- 
lichere,    üeber  den  Sinn  der  Heirat  vgl.  fol.  160  b. 


238  Umm  Qirfa  A.  6. 

129b  gegen  M.  sei  niclit  aufzukommen,  und  es  werde  nicht  lange  dauern,  so 
ziehe  er  gegen  Xaibar.  Er  erklärte  aber,  eher  würden  die  dortigen  Juden 
M.  in  Medina  angreifen.  Meinst  du?  sagte  ich.  Das  haben  sie  vor, 
sagte  er. 

Ali  verweilte  drei  Tage,  dann  teilte  er  die  Beute  aus  nach  Abzug  des 
Fünften  und  einer  Ehrengabe  für  den  Propheten,  bestehend  in  der  Ka- 
nielin  alXafida.  —   BH.  975. 

45. 
Zaid's  Rache  an  Umm  Qirfa,  A.  6  im  Ramacän. 

''Abdallah  b.  Ga'far  von  'Abdallah  b.  alXusain  b.  alXasan  b.  'Alij : 
Zaid  b.  Xaritha  unternahm  eine  Handelsreise  nach  Syrien,  an  der  sich 
auch  andere  Genossen  M.'s  durch  Beiträge ')  beteiligten.  Er  gerbte  sich 
einen  Bocksbeutel,  that  das  Geld  hinein  und  machte  sich  mit  einigen  Be- 
gleitern auf  den  Weg.  Vor  Vadi  IQurä  aber  wurden  sie  von  den  Banu 
Badr  b.  Fazära  überfallen,  ausgeplündert  und  für  tot  liegen  gelassen. 
Zaid  aber  kam  Avieder  zu  Kräften  und  kehrte  nach  Medina  zurück '). 
Darauf  ward  er  von  M.  zu  einem  Rachezug  gegen  die  Banu  Badr  ausge- 
sandt. Diese  waren  gewarnt  und  hatten  einen  Ausgucker 3)  auf  einen  Berg 
postiert,  von  wo  man  die  Gegend,  von  der  Zaid  kommen  musste,  etwa 
eine  Tagereise  weit  übersehen  konnte.  Aber  der  Führer  der  Muslime 
verfehlte  den  Weg,  in  Folge  dessen  gelangten  sie  von  einer  ganz  anderen 
Richtung  an  die  Feinde  und  überraschten  ihre  Niederlassung  am  Wasser 
im  Morgengrauen.  Dem  Gebote  Zaid's  entgegen  verfolgte  Salama  b.  al- 
Akva'  einen  Fliehenden  weit  hinaus  und  tötete  ihn  endlich;  er  machte 
zugleich  Umm  Qirfa  (Fäeima  bint  Rabi'a  b.  Zaid)  und  ihre  Tochter,  Bint 
Malik  b.  Xudhaifa  b.  Badr,  zu  Gefangenen.  Die  Tochter  erbat  sich  M. 
von  ihm,  indem  er  mehrere  Male  sich  nach  ihr  erkundigte,  bis  Salama 
die  Absicht  merkte.  M.  schenkte  sie  weiter  an  Xazn  b.  Abi  Vahb,  dem 
sie  nur  ein  Mädchen  gebar. 

Mnxammad  von  alZuhrij' von  'Urva  von  'Äisha:  als  Zaid,  zurückge- 
kehrt, an  unsere  Thür  klopfte,  lief  ihm  M.  entgegen,  indem  er  die  Kleider 
naclischleifte,  um  ihn  zu  umarmeu  und  zu  küssen;  icli  habe  ilni  nie  sonst 
nackend  gesehen. 

Getötet  wurden  'Abdallah  h.  Mas'ada,  Qais  b.  Nu'man  b.  Mas'ada  b. 

')  ,«.juiij  ist  hier  wie  öfter  Geld,  nicht  Ware;  ebenso  *>Ä/«  «.*:^>^j'  =  einem 

Kaufgeld  mitgeben. 
2)  Dies  ist  die   plusriuamperfecte  Voraussetzimg  unserer  Erzälilung,   wolclie 

eigentlich  in  No.  42  liiitte  gegeben  werden  sollen. 
^)   .  ».IjÜ,   das  aramiiische  Wort  für    i^.. 


üsair  A.  T».  2?)9 

Xakama  b.  Malik  b.  Radr,  und  endlich  die  alte  Umni  Qirfa,  welche  Qais 
b.  alMusaxxar  von  zwei  Kamelen  zerreisseii  Hess').  —  RH.  9S0. 

40. 
Ermordung  Usair's  b.  Räzim,  A.  ß  im  Shavval. 

Musa  b.  Ja'qub  von  Abu  lAsvad  von  'Urva  b.  alZubair:   zuerst  ward  ison 
'Abdallah  b.  Raväxa  mit  drei  Gefährten  im  Ramacan  nach  Xaibar  gesandt, 
um  Kundschaft  über  das  Thuu  und  Treiben  Usair^s  und  der  anderen  Juden 
einzuziehen,  darauf  zog  er,  nach  erstattetem  Rerichte,  zum  zweitenmal  im 
Shavval  aus. 

Ibn  Abi  Xabiba  von  Davud  b.  alXucain  von  Ahn  Sufjan  von  Ihn 
'Abbas:  nach  der  Ermordung  des  Al)u  Räfi'  machten  die  Juden  Usair  b. 
Razim  zu  ihrem  Haupte ').  Der  warb  unter  den  Gliaoafän  und  hatte  vor 
einen  Angriff  auf  Medina  zu  unteruehmen.  Als  M.  das  von  dem  Ashga'iten 
Xäriga  b.  Xusail  erfuhr,  forderte  er  Freiwillige  auf,  und  es  meldeten  sich 
30  Mann,  zu  deren  Anführer  Ibu  Raväxa  ernannt  wurde.  Ibn  Unais,  der 
auch  dabei  war,  erzählt:  als  wir  nach  Xaibar  kamen,  baten  wir  um  Sicher- 
heit zum  Rehuf  einer  Unterredung  mit  Usair  und  sagten  ihm,  der  Prophet 
wolle  ihn  über  Xaibar  setzen  und  sich  ihm  gnädig  erweisen,  er  solle  mit 
uns  gehen.  Er  Hess  sich  trotz  der  Abmahnung  der  Juden  dazu  bewegen, 
weil  er  gern  Frieden  haben  wollte,  und  machte  sich  mit  uns  auf  den  Weg 
nach  Medina,  mit  30  Regleitern,  deren  jeder  mit  einem  von  uns  das 
Kamel  teilte.  Auf  der  Haide  von  Thibär  bereute  Usair  seinen  Entschluss, 
ich  merkte,  dass  er  nach  meinem  Schwerte  langte,  und  rief  mein  Kamel 
anspornend  ihm  zu:  beabsichtigst  du  Verrat,  Feind  Gottes?  Darauf  stellte 
ich  mich  schlafend  und  näherte  mich  ihm  wieder;  als  er  abermals  mein 
Schwert  zu  greifen  suchte,  lähmte  ich  das  Kamel,  stieg  ab,  und  trieb  die 
übrigen  Kamele  vorwärts,  so  dass  er  allein  zurückblieb  ^);  darauf  hieb  ich 

')  ^5>    LgjJji-^    Q.-0   JiJ^  =  er  band  ihr  einen  Strick  an  jedes  Bein. 

'^)  In  der  Uebersicht  heisst  es  zu  No.  26  (Kremer  4, 17 ff.):  „und  nachdem 
Saläm  b.  Abi  IXuqaiq  getötet  war,  wandten  sich  die  Juden  erschrocken 
an  Salam  b.  Mishkaui,  der  wollte  aber  nicht  ihr  Oberster  werden,  worauf 
Usair  b.  Räzim  die  Leitung  des  Krieges  übernahm".  Usair  heisst  anders- 
wo Jusair,  ähnlich  wie  v_jLw!   und  v_jL*>.j  wechseln. 

^)  Es  entsteht  bei  Vakidi  der  Schein,  als  ob  Ibn  Unais  und  Usair  jeder  sein 
Kamel  für  sich  hatte,  aber  man  muss  festhalten,  dass  sie  zusammen  auf 
demselben  Tier  sitzen.  Das  Lähmen  des  Kamels  geschieht,  damit  es  nicht 
mitkomme,  wenn  die  anderen  voraneilen.    Der  Text  lautet:   ic-.>jtj  CJi^jts 

.->ww)      O.ÄJ)         c'-^^'     (•»•^•^^     ^U^Ä.«^5     ^c.xJlJ 


240  üsair  A.  6. 

ilim  erst  den  Fnss  and  weiter  das  ganze  Bein  ab,  bis  er  herabstürzte. 
Er  hatte  einen  Stock  von  Sliauxae  in  der  Hand  und  verwundete  mich 
damit  am  Kopfe.  Dann  machten  wir  uns  über  die  Anderen  her  und 
töteten  sie  insgesamt,  nur  einer  entkam;  von  uns  ward  Keiner  getötet. 
A'ls  wir  zurückkehrten,  wartete  der  Propliet  auf  uns  auf  der  Thanijja, 
wohin  er  uns  entgegen  gekommen  war,  und  Hess  sich  unsere  Geschichte 
erzählen.  Er  heilte  meine  Kopfwunde,  indem  er  darauf  spie,  brach  mir 
einen  'Icahzweig  ab  und  sagte:  den  heb  auf  als  Zeichen  zwischen  mir 
und  dir  am  Auferstehungstage,  ich  werde  dich  daran  erkennen,  dass  du 
dann  auf  einen  Stock  gestützt  ankommst.  Der  Stock  wurde  dem  Ihn 
Unais  bei  seiner  Bestattung  unter  die  Kleider  unmittelbar  auf  den  Leib 
gelegt. 

Xariga  b.  alXaut  von  'Aeijja  b.  'Abdallah  b.  Unais  von  s.  Vater:  ich 
machte  meinen  Bogen  zurecht,  dann  kam  ich  und  fand,  dass  meine  Ka- 
meraden gegen  Usair  b.  Räzim  beordert  waren,  der  Prophet  sagte:  möge 
ich  Usair  nicht  sehen;  er  meinte,  ich  solle  ihn  töten.  —  BIT.  980  f. 


47. 
'Uraina  A.  6  im  Shavval. 

Xariga  b.  'Abdallah  von  Jazid  b.  Ruman :  es  kamen  einige  'Uraina  zu 
Fuss  nach  Medina  und  nahmen  den  Islam  an.  Da  sie  das  Fieber  kriegten, 
schickte  M.  sie  nach  Dhu-lGadr,  wo  seine  Kamele  weideten,  mit  der  Er- 
laubnis, von  der  Milch  und  dem  Harn  derselben  zu  trinken.  Als  sie  nun 
aber  gesund  und  rund  geworden  waren,  fielen  sie  über  die  Kamele  her 
—  es  waren  15  —  und  trieben  sie  fort,  nachdem  sie  Jasar,  den  Freige- 
lassenen M.'s,  der  ihnen  nachsetzte,  auf  die  grausamste  Weise  zu  Tode  ge- 
quält hatten.  Eine  Frau  von  den  Banu  'Amr  b.  'Auf  sah  ihn  tot  unter 
einem  Baume  liegen,  als  sie  auf  ihrem  Esel  des  Weges  kam ;  sie  ritt  zurück 
und  brachte  den  Ihrigen  Nachricht,  welche  die  Leiche  nach  Qubä  holten. 
M.aher  schickte  Kurz  b.  Gabir  alFihrij  (nach  anderen  Ibn  Zaid  alAshhalij) 
mit  20  Reitern  zur  Verfolgung  aus.  Diese  trafen  am  anderen  Morgen  eine 
Frau  in  der  Xarra,  welche  eine  Kamelschulter  bei  sich  hatte  und  erzählte, 
sie  habe  dieselbe  von  Leuten  bekommen,  welche  an  der  und  der  Stelle 
ein  Kamel  geschlachtet  und  ein  Feuer  angezündet  hätten.  Darauf  wurden 
die  Räuber  umzingelt,  allesamt  gefangen  und  zu  Pferde  nach  Medina  ge- 
bracht. Da  aber  M.  nach  alGhäba  gegangen  war,  so  begab  sich  die  Schar 
auf  den  Weg  dorthin. 

Xariga  von  Jazid  b.  Rnman  von  Anas  b.  Malik:  ich  begleitete  sie 
mit  anderen  Knaben;  in  alZagbaha.  wo  sich  die  Regenbetten  vereinigen, 
begegnete    uns  M.;   er    befaiil,   den  Missethätern  Hände    und  Füsse  abzu- 


Uraiiia  A.  6.  241 

schneiden,  ihnen   die   Angen  ansznstechen   und  sie  zu  pfiihh'n.     Ich  stand 
dabei  und  sah  zu. 

Isxaq  von  Calix ,  dem  Freigelassenen  alTauama's,  von  Abu  Iluraira: 
darnach  ward  Sur.  5,37  offenbart,  seitdem  Hess  M.  nie  wieder  einem  die 
Augen  ausstechen. 

Abu  Ga'far  von  s.  Vater  von  s.  Grossvater:  so  oft  M.  später  eine 
Expedition  aussandte,  verbot  er  immer  Verstümmelungen. 

Ibn  Biläl  von  Ga'far  b.  Muxammad  von   s.  Vater  von   s.  Grossvater:  i:!ia 
M.  hat  überhaupt  nie  die  Zunge  abschneiden  oder  die  Augen  ausstechen, 
sondern  höchstens  Hände  und  Füsse  abhauen  lassen. 

Ihn  Abi  Sabra  von  Marvän  b.  Abi  Sa'id  b.  alMu'allä:  als  AI.  von  al- 
Zaghäba  nach  der  Stadt  zurückgekehrt  war  und  in  der  Moschee  sass, 
hörte  er  auf  einmal  seine  Kamele  draussen  stöhnen,  welche  von  Salama 
b.  alAkva'  und  Abu  Ruhm  alGhifarij  hergetrieben  waren.  Er  vermisste 
darunter  eins,  namens  alXajä;  das  war  von  den  'Uraina  geschlachtet.  Auf 
seinen  Befehl  trieb  Salama  sie  auf  die  Weide  in  Dhn-lGadr  zurück;  jeden 
Abend  bekam  er  einen  Schlauch  Milch  von  ihnen. 

Salama  b.  alAkva'  zählt  die  Namen  der  20  Reiter  auf.  —  BH.  999. 

48. 
AlXudaibija,  A.  (>  im  Dhn-lQa'da. 

Rabi'a  b.  'Umair  b.  'Abdallah  b.  alHaram,  und  Qudama  b.  Musa,  und 
'Abdallah  b.  Jazid  alHudhalij,  und  Muxammad  b.  'Abdallah  b.  Abi  Sabra, 
und  Musa  li.  Muxammad,  und  Usama  b.  Zaid  alLaithij,  und  Abu  Ma'shar, 
und  'Abdalxamid  b.  Ga'far,  und  'Abdalraxman  b.  'Abdaraziz,  und  Junas 
b.  Muxammad,  und  Ja'qub  b.  Muxammad  b.  Abi  Ca'ca'a,  und  Mugammi' 
b.  Ja'qub,  und  Sa'id  b.  Abi  Zaid  alZurqij,  und  'Äidh  b.  Jaxja,  und  Mu- 
xammad b.  Calix  von  'Acim  b.  'Umar,  und  Muxammad  b.  Jaxja  b.  Sahl 
b.  Abi  Xathma,  und  Jaxja  b.  'Abdallah  b.  Abi  Qatada,  und  MuTidh  b. 
Muxammad,  und  'Abdallah  b.  Ga'far,  und  Xizam  b.  Hisham  von  s.  Vater 
und  Andere:  M.  träumte,  er  begehe  das  Fest  in  Mekka  und  bekomme 
den  Schlüssel  der  Ka'ba;  dadurch  veranlasst,  bot  er  die  Seinen  auf  zur 
Wallfahrt  ('Umra)  und  sie  machten  sich  bereit.  Busr  b.  Snfjan  alKa'bij, 
welcher  gegen  Ende  des  Shavval  nach  Medina  kam,  um  sich  als  Muslim 
vorzustellen,  kaufte  dem  Propheten  Opferkamele,  Avelche  einstweilen  in 
Dhu-lGadr  auf  die  Weide  gingen,  bis  sie  beim  Antritt  der  Wallfahrt  nach 
Medina  gebracht  und  dort  dem  Aslamiten  Nägija  b.  Gundab  übergeben 
wurden ,  dass  er  sie  nach  Dhu-lXulaifa  treibe.  —  Die  Muslime  glaubten 
wegen  des  Traumes  fest  an  den  Sieg,  sie  hatten  die  Schwerter  in  den  isib 
Scheiden  und  weiter  keine  Waffen,  einige  vermögliche  Leute  trieben  Opfer- 
tieve.    Omar  fragte  M.,  ob  Kampf  in  Aussicht  sei,  zu  dem  man  sich  nicht 

Väk'uli,    Muliammed.  ID 


242  Xudaibija  A.  G. 

gerüstet  habe;  er  antwortete,  er  wisse  es  nicht,  wolle  aber  zur  Wallfahrt 
keine  Waffen  tragen,  und  dabei  blieb  er  trotz  der  Bitten  Sa'd's  b.  'Ubada. 
Als  Stellvertreter  in  Medina  blieb  Ibn  Umm  Maktum  zurück. 

Montag  1  Dhu-lQa'da  brach  M.,  nachdem  er  die  Waschung  verrichtet 
und  cuxärische  Gewänder  angelegt  hatte,  auf  der  Kamelin  alQacvä  von 
Medina  auf;  Mittags  betete  er  in  Dhu-lXulaifa,  zeichnete  dort  die  Opfer- 
kamele an  der  rechten  Seite  und  behängte  sie  mit  Schuhen  (oder  liess 
es  durch  Nagija  besorgen);  es  waren  70,  darunter  der  Hengst  Abu  Gahl's. 
Ebenso  thaten  auch  die  Anderen  mit  ihren  Opfertieren.  Darauf  ward 
Busr  ausgesandt,  um  über  die  Absichten  der  Mekkaner  Kunde  einzuziehen 
und  eine  Vorhut  von  20  Reitern  unter  'Abbad  b.  Bislir  (and.  Ibn  Zaid 
alÄshhalij)  dem  Pilgerheer  voraufgeschickt.  Bei  der  Moschee  von  Dhu- 
lXulaifa  nahm  M.  den  Ixräm  an  und  ebenso  die  meisten  Uebrigen,  nur 
einige  thaten  es  erst  bei  alGuxfa.  Es  Avaren  1600,  and.  1400,  and. 
1525  Mann;  darunter  100,  and.  90  Aslamiten,  und  4  Frauen:  Umm  Sa- 
lama,  Umm  'Umära,  Umm  Manf ,  Umm  'Amir  alAshhalijja.  Die  Opfer- 
kamele zogen  voran,  gleich  nach  den  Reitern  der  Vorhut,  getrieben  von 
132  a  Nagija  und  einigen  Aslamiten.  Der  Weg  ging  über  alBaidä.  M.  forderte 
die  Araber,  an  denen  er  vorbeikam,  die  Bakr  und  Muzaina  und  Guhaina, 
auf,  sich  anzuschliessen,  sie  aber  entschuldigten  sich  mit  allerhand  Ge- 
schäften —  in  Wahrheit  hielten  sie  das  Unternehmen  für  aussichtslos  und 
tollkühn').  —  BH.  740 f. 

Dienstag  früh  langte  M.  in  Malal  an.  Von  da  brach  er  Abends  auf 
nach  alSajjäha  und  war  am  Mittwoch  Morgen  in  alRauxä.  Dort  traf  er 
einige  von  den  Banu  Nahd  und  forderte  sie  auf  den  Islam  anzunehmen. 
Sie  lehnten  es  ab,  schickten  ihm  aber  Milch  zum  Geschenk,  welche  er 
zu  ihrer  grossen  Freude  bezahlte,  da  er  von  Heiden  nichts  annehmen 
wollte.  Sie  brachten  auch  drei  lebendige  Eidechsen  an;  es  kauften  sie 
Leute,  die  den  Ixram  noch  nicht  angenommen  hatten,  und  boten  auch 
den  Anderen,  die  sich  schon  geheiligt  hatten  (Muxrimün)  davon  an. 
Diese  glaubten  sie  nicht  essen  zu  dürfen,  aber  M.  erlaubte  ihnen  Wild- 
pret  zu  geniessen,  wenn  es  nicht  von  ihnen  selber  oder  ausdrücklich  für 
sie  erlegt  worden  sei.  Beides  war  hier  nicht  der  Fall,  denn  die  Araber 
hatten  die  Eidechsen  nicht  für  die  Muslime  gefangen  und  nicht  gewusst, 
dass  sie  ihnen  begegnen  würden.  Sie  waren  auf  der  Wanderung  und 
zogen    einer  Wolke    nach,    die    vor  einem  Monat,   im    Spätsommer^)  in 

')  j»-=>-   '>^^   ^-^'^    ->^-^   -^-j'   fol.  132a;  vgl.  fol.  111b  (zu  Sur.  48,G) 

die  V'ariante  [j^^\    *^  L 
■'')  xanf  vgl.  fol.  13r)a  HIT.  90.3,13. 


Xuilaihija  A.  (>.  243 

Farsli  Malal  gefallen  war  und  dort  gute  Weide  geschaffen  hatte,  wie  sie 
von  ilirem  Futtersucher  erfuhren. 

'Abdal'aziz  b.  Muxammad  von  'Amr  b.  Abi  'Amr  von  alMuoealib  b. 
'Abdallah  b.  Xaneab  von  Abu  Qatäda:  in  alAbvä  gewahrte  ich  einen 
wilden  Esel:  ich  hatte  den  Ixram  noch  nicht  begonnen  und  stieg  zu 
Pferd  um  ihn  zu  jagen.  Ich  bat  einen,  mir  Peitsche  und  Speer  zu 
reichen;  der  wollte  aber  nicht,  so  dass  ich  noch  einmal  absteigen  musste. 
Ich  erlegte  dann  den  Esel  und  kochte  ihn,  die  Muxrimün  aber  trugen 
Bedenken  davon  zu  essen,  bis  ihnen  der  Prophet,  den  wir  wieder  ein- 
holten, nachdem  er  uns  während  des  Kochens  voran  gekommen  war,  mit 
gutem  Beispiel  voranging  und  den  Vorderbug  verzehrte. 

'Abdalraxmän  von  'AbdaFaziz  von  alZuhrij  von  'Ubaidallah  b.  'Abd- 
allah b.  'Utba  von  Ihn  'Abbas  von  alCa'b  b.  Xuthäma:  ich  brachte  M. 
in  alAbvä  einen  wilden  Esel,  er  wies  ihn  aber  zurück  wegen  des  Ixräm. 
Ich  fragte,  wie  es  sei,  wenn  wir  die  Feinde  im  Morgengrauen  überfielen 
und  dabei  auch  die  Kinder  nicht  schonen  könnten?  Er  antwortete:  sie 
gehen  mit  den  Eltern.  Damals  hörte  ich  ihn  auch  sagen :  es  gibt  keinen 
Schutz  ausser  den  Gottes  und  seines  Boten '). 

'Abdalraxmän  b.  alXarith  von  s.  Grossvater  von  Abu  Ruhm  alGhifarij : 
in  alAbvä  brachte  Xufäf  b.  Aimä  im  Auftrage  seines  Vaters  dem  Pro- 
pheten Schlachttiere  und  Milch.  M.  erkundigte  sich,  seit  wann  sie  in 
dieser  Gegend  wohnten;  er  antwortete,  sie  haben  sich  vor  kurzem  hierher 
gewandt,  weil  in  ihrem  Gebiet  Dürre  herrsche. 

Abu  Ga'far  alGhifärij  von  Usaid  b.  Abi  Sajjid:  M.  bekam  aus  Vaddan 
eine  Ziege  und  Gurken-),  die  ihm  sehr  gut  schmeckten. 

Saif  b.  Sulaiman  von  Mugähid  von  'Abdalraxman  b.  Abi  Laila  von 
Ka'b  b.  'Ugra :  in  alAbvä  blieb  M.  bei  mir  stehen,  während  ich  unter  den 
Kessel  pustete,  und  sah  auf  meinem  Kopfe  die  Läuse  wimmeln,  denn  ich 
war  im  Ixräm  3).  „Schinden  dich  deine  Plagegeister?"  Ja  wohl,  Bote 
Gottes!  „So  scher  dir  den  Kopf,  und  opfere  dafür  ein  Schaf*),  oder  faste 
drei  Tage,  oder  gib  sechs  Armen  je  zwei  Mass  (Gerste)!''    Damals  erschien 

^)  la  ximä  illä  lillähi  varasülihi.     Vielleicht  auch:  kein  Bannrecht. 

-)  y*^^Li/to.     Daneben  wird  noch  ein  drittes  Geschenk,  aber  nicht  deutlich 

als  Essware,  erwähnt:   wiisXvO  —  vielleicht  l-iyjt/i   im  Sinne  von  »-CC^j^x:^ 

d.  h.  Brot. 
3)  und  durfte  mich  daher  weder  kämmen  noch  scheren,  bis  zur  Erfüllung  des 

Gelübdes  der  Festfeier.    Die  Naziraeer  sind  ursprünglich  einfach  vi>.*^; 

die  Enthaltung  vom  Haarschneideu  steht  der  Enthaltung   vom  Kämmen 

und  Salben  gleich. 
')  Glt'N  oder  nXIin- 

16* 


244  XTidaibiJa  A.  C. 

Sur.  2,192.  —  Man  sagt,  dass  Ka'b  ein  Rind  als  Festopfer  bringen  wollte 
i;nd  dasselbe  schon  behängt  und  gezeichnet  hatte. 

Dem  Nagija  b.  Gundab  fiel  eins  von  den  Opferkamelen  dicht  vor  al- 
Abvä,  M.  befahl  es  zu  schlachten,  den  Behang  ins  Blut  zu  tauchen,  das 
Fleisch  aber  ungegessen  liegen  zu  lassen  „für  die  Leute". 

In  alGuxfa  fand  sich  kein  Wasser.  Ein  Mann,  der  nach  alXarär  ge- 
schickt wurde,  um  welches  zu  holen,  kam  wieder  und  sagte,  er  könne 
vor  Furcht  nicht  weiter.  Einem  zweiten  und  dritten  ging  es  ebenso. 
Darauf  schickte  M.  einen  seiner  Genossen  mit  den  Wasserträgern,  der  ge- 
langte zum  Brunnen  von  alXarär,  holte  Wasser  und  kam  damit  zurück. 
Darnach  Hess  M.  den  Boden  unter  einem  Baume  säubern ')  und  hielt  dort 
eine  Rede,  worin  er  sich  als  Endpunkt  und  Wegweiser  -)  der  Muslime  be- 
zeichnete. 

Als  die  Qurashiten  erfuhren,  dass  M.  auf  dem  Wege  nach  Mekka  sei, 
gerieten  sie  in  Aufregung;  sie  glaubten,  er  wolle  mit  Gewalt  in  die  Stadt 
eindringen,  um  die  'Umra  zu  feiern,  und  das  wollten  sie  nicht  dulden. 
Sie  beauftragten  Cafvan  b.  Umajja,  Suhail  b.  'Amr,  und  'Ikrima  b.  Abi 
Gabi,  geeignete  Massregeln  zu  treffen.  Auf  Cafvan's  Vorschlag  wurden 
200  Reiter  nach  Kurä'  arAmlm  gesandt,  über  welche  'Ikriraa  oder  viel- 
mehr Xalid  1).  alValid  den  Befehl  führte.  Auch  wurden  die  Axäblsh  und 
die  Thaqif  zu  Hülfe  gerufen,  und  auf  den  Bergen  ein  Wachdienst  von 
Spähern  eingerichtet,  die  mit  einander  in  Verbindung  standen,  von  Sa- 
rävi' ")  an  bis  nach  Baidax.  In  Baidax  bezogen  nämlich  die  Qurashiten 
mit  Weib  und  Kind  ein  Lager  von  Zelten  und  Hütten. 

Busrj  b.  Sufjän  überbrachte  die  Xachriclit  von  diesen  Dingen  dem 
Propheten,  den  er  beim  Teiche  von  Dhat-alAshoäo,  hinter  'üsfan,  traf-*). 
M.  stellte  darauf  zur  Erwägung,  ob  man  nicht  mit  Umgehung  des  mekka- 
nischen  Heeres  (in  arAmim  und  Baidax)  die  verlassene  Stadt  überfallen 
solle;  Abubekr  wollte  jedoch,  dass  man  grade  ausgehe,  nur  die  Wallfahrt 
im  Auge  habe,  und  um  sie  ausführen  zu  können  nötigenfalls  die  AVaffen 
brauche.     Aber,  sagte  M. ,  Xalid  ist  ja  in  arAmim  mit  seinen  Reitern^)! 

^)  Jacjut  III  86, G  ff.  kennt  nur  den  Singular  Savva'a.  ^ 

•')  Vgl.  fol.  131  b.     P>usr  sagte:    qJ    ^^s^*    ^J^  ^j  woti"    ti^xv'i  s^^  JS 


,„.^J;,^,^\    J5i^t   (Ilamas.  82,13.  17.  BII.  534,18.  741,3) 
^)  Hier  ist  eine  Bemerkung  Abu  Huraira's  eingeschoben,   dass  M.  im  Krieg 
stets  die  Anderen  um  ihre  Meinung  fragte,   sonst  aber  nicht.     Zum  Fol- 
genden vgl.  S.  40  Anm.  2. 


Xud.iiliija   A.  G.  245 

AlMiqdäd  und  Usnid  b.  Xiicair  versetzten:  und  wenn  du  uns  nach  Birk 
alGhimäd  fiilirlest,  wir  gingen  mit!  wir  werden  mit  jedem  kämj)l'en,  der 
uns  den  Weg  vertritt.  Worauf  Äl.  bemerkte,  man  sei  zur  Wallfahrt  und 
nicht  zum  Kampfe  ausgezogen.  —  BII.  741. 

Indessen  kam  Budail  b.  Varqä  mit  einigen  Begleitern  zu  M.  und 
machte  ihm  bange.  Von  Abubekr  deswegen  angefahren,  versicherte  er, 
er  thue  das  nur  aus  Interesse  für  M.  i^*'"' 

Sa'id  b.  Muslim  b.  Qammädln  von  'Uthman  b.  Abi  Siüaiman:  die 
Bundesgenossen  der  Quraish  wurden  ausser  auf  dem  Rathause  noch  an 
vier  anderen  Stellen  gespeist,  bei  Cafvän,  l)ei  Suhail  I».  'Amr,  bei  'Ikrima, 
und  bei  Xuvaieib  b.  'AbdaFuzza. 

Ibn  Abi  Xabiba  von  Davud  b.  alXucain:  Xalid  rückte  mit  seinen 
Reitern  vor  und  ordnete  sie  angesichts  der  Muslime,  M.  schickte  'Abbäd 
b.  Bishr  vor,  dass  er  sich  mit  seiner  Schar  ihm  entgegenstelle. 

'Ikrima  von  Ibn  'Abbas:  trotz  dieser  gefährlichen  Lage  verrichtete 
M.  in  gewohnter  Weise  das  Mittagsgebet  mit  den  Seinen,  so  dass  Xalid 
sich  wunderte,  wie  ihnen  das  Gebet  teurer  war  als  das  Leben.  Darauf 
aber  erschien  Sur.  4,103,  und  demzufolge  betete  M.  Nachmittags  zum 
ersten  Male  das  Furchtgebet. 

Sufjan  b.  Sa'id  von  Mancür  von  Mugahid  von  Abu  'Ajjäsh  alZurqij: 
das  war  das  erste  Furchtgebet. 

Rabi'a  b.  'Uthmän  von  Vahb  b.  Kaisän  von  Gäbir  b.  'Abdallah:  das 
Furchtgebet  betete  M.  zuerst  auf  dem  Zuge  von  Dhat-alRiqä',  dann  vier 
Jahr  später  bei  üsfän  ').     Das  hält  Vakidi  für  das  zuverlässigste. 

Abends  befahl  M.  dem  Heere  rechts  zu  schwenken,  da  die  Späher 
der  Quraish  in  Marr  alöhahran  oder  Caganän  seien.  Er  fragte ,  ob  je- 
mand die  Passhöhe  (thanijja)  von  Dhat-alXanehal  kenne?  Es  meldete 
sich  der  Aslamit  Buraida  als  Führer,  und  schlug  den  Weg  nach  Westen 
gegen  die  Sarävi'-Berge  ein,  aber  bald  geriet  er  zwischen  die  Steine 
und  Gebüsche  -)  und  konnte  nicht  weiter..  Nicht  besser  erging  es  einem 
anderen  Aslamiten  Xamza  b.  'Amr,  bis  endUch  ein  dritter  Amr  b.  'Abd  i3ia 
Nuhm  3)  glücklich  den  Weg  fand.  Es  war  anfangs  ein  Pfad  schmal  wie 
ein  Riemen,  schliesslich  aber  wurde  es  eine  breite  Heerstrasse,  so  dass 
das  Heer  formiert  darauf  marschieren  konnte.  Die  Nacht  war  so  hell 
als  schiene   der  Mond.     M.   verglich    die   Passhöhe   mit  dem    Thore,   in 

')  d.  h.  an  unserer  Stelle.     Freilich    stimmt  dazu   die   Chronologie  Vakidi's 

nicht,  vgl.  No.  27. 
-)  Das  Terrain  wird   J.Aa*j!    genannt,   was   etwa  s.  v.  a.  CiDD~l   bedeutet. 

Das  Dickicljt  heisst    -.>;.^1    ~*^. 

^  •  -j 

^)  Es  steht  <«-iJ    cX.x£    da,  vgl.  aber  Baladh.  55,4. 


246  Xudaibija  A.  6. 

Avelches  Gott  die  Israeliten  einzugehen  befohlen  habe  Sur.  2,55.  7,161. 
(Nach  Abu  Huraira  sollten  die  Israeliten  beim  Eingehen  in  das  Thor 
sagen:  kein  Gott  ausser  Gott!  und  anbetend  niederfallen,  statt  dessen 
gingen  sie  ärschlings  liinein  und  sagten:  ein  Korn  in  einer  Gerstenähre. 
Andere  anders.)  Ferner  sagte  M. ,  wer  die  Höhe  hinter  sich  habe,  er- 
halte Vergebung  der  Sünde.  Die  Leute  beeilten  sich  hinüberzukommen, 
nur  Qatada  b.  alNu'man  blieb  so  weit  hinten,  dass  Abu  Said  alXudrij, 
sein  Bruder  von  Mutters  Seite,  fürchtete,  es  werde  Morgen  sein,  ehe  er 
herüber  sei.  Als  M.  Halt  machte ,  befahl  er ,  wer  Mehl  ')  bei  sich  habe 
—  der  Ilauptvorrath  bestand  in  Datteln  — ,  der  solle  Brot  backen.  Die 
Muslime  scheuten  sich  jedoch  Feuer  anzuzünden,  um  nicht  von  den 
Qurashiten  gesehen  zu  werden.  Aber  M.  beruhigte  sie,  und  bald  loderten 
mehr  als  500  Feuer  auf.  Als  es  Morgen  ward,  hielt  M.  das  Frühgebet 
und  äusserte  dann,  Gott  habe  Allen  vergeben  mit  Ausnahme  eines  Reiter- 
leins auf  rotem  Kamel.  Man  suchte  nach  demselben  und  fand  ihn 
schliesslich  bei  '^)  Sa'id  b.  Zaid.  Der  forderte  ihn  auf  sofort  zum  Pro- 
pheten zu  gehen  und  für  sich  bitten  zu  lassen.  Jener  aber  hatte  sein 
Kamel  verloren  und  sagte,  es  liege  ihm  wirklich  mehr  an  seinem  Tier 
als  an  der  Fürbitte  M.'s.  Da  fluchte  ibm  Sa'id  und  jagte  ihn  fort.  Er 
aber  durchirrte  das  Lager  und  ging  dann  suchend  weiter  auf  die  Sarävi'- 
Berge;  dort  glitt  er  aus  und  fiel  sich  zu  Tode  und  die  wilden  Tiere  frassen 
ihn  auf.  —  BH.  741. 

Hisham  b.  Sa'd  von  Zaid  b.  Aslam  von  'Aeä  b.  Jasar  von  Abu  Sa'id 
alXudrij^):  es  sprach  der  Bote  Gottes:  eure  Thaten  werden  gering  er- 
scheinen im  Vergleich  zu  denen  der  Jemenier,  sie  sind  zarter  von  Herzen 
und  weicher  von  Sinnesart.  Auf  unsere  Frage,  ob  sie  denn  besser  als 
wir  seien,  machte  er  eine  Handbewegung,  welche  ja  (nach  Hisham  b.  Sa'd : 
134b  ihr  steht  gleich)  bedeuten  sollte,  und  setzte  hinzu:  nur  haben  wir  den 
unerreichbaren  Vorsprung,  dass  wir  schon  vor  der  Eroberung  von  Mekka 
Opfer  (für  den  Islam)  gebracht  haben.  —  Nach  Ibn  Abi  Dhi'b  von  alXarith 
b.  'Abdalraxraan  von  Muxainmad  b.  Gubair  b.  Mue'im  fragten  ihn  die  Me- 
diner, ob  sie  nicht  besser  seien  als  die  Jemenier;  M.  aber  schwieg,  und 
erst  als  die  Frage   zum   viertenmal   Aviederholt   wurde,   sagte   er  leise  ja. 

Ma'mar  und  'Abdalraxman  b.  'Abdal'aziz  von  alZuhrij  von  'Urva 
von  alMusavvar   b.  Maxrama:   in   der  Nähe   von  alXudaibija   stürzte   M.'s 


')  JJü.     Glosse:    /  äxi^^    JJÜj!. 
'0  ^^'->      c-Ji    in  Anlehnung  an. 

■'■)  Abu  Sa'id   scheint  auch  für  die   vorige  Geschichte   die   Autorität  letzter 
Instanz  zu  sein. 


Xiidaibiju  A.  C>.  247 

Kamcliii  liltcr  eine  (iriihe ')  und  wollte  dann  nicht  weiter.  Die  Leute 
glaubten,  sie  sei  störnsch,  aber  M.  sagte,  es  halte  sie  derselbe  zurück, 
welcher  den  Elephantcn  Abrahams  zurückgehalten  habe,  in  das  Xaram 
einzudringen.  In  umgekehrter  Richtung  getrieben,  erhob  sich  alQacva 
sofort.  Man  lagerte  an  einem  der  Brunnen  von  alXudaibija.  Da  er  sehr 
wenig  ausgiebig  war  2),  Hess  M.  einen  Pfeil  aus  seinem  Köcher  hinein- 
stecken; da  quoll  das  Wasser  bis  zum  Rande.  Derjenige,  Avclcher  den 
Pfeil  hineinsteckte,  war  Nägija  b.  alA'gam  von  Aslam;  nach  Musa  b. 
'Ubaida  von  Ijäs  b.  Salama  b.  alAkva'  von  s.  Vater  war  es  Nägija  b. 
Gundabs).  —  BH.  741  f. 

AlHaitham  b.  Vaqid  von  'Aeä  b.  Abi  Marvän  von  s.  Vater  von  einem 
aslamitischen  Zeitgenossen  M.'s :  Nagija  b.  alA'gam  musste  dem  Propheten 
einen  Eimer  voll  aus  dem  Brunnen  bringen  —  es  war  der  einzige,  die 
übrigen  hatten  die  in  Baidax  lagernden  Quraish  vorweg  genommen,  es 
war  sehr  heiss*).  Dieser  wusch  und  spülte  sich  den  Mund  darin,  dann 
beauftragte  er  ihn  das  Wasser  wieder  in  den  Brunnen  zu  schütten  und 
ihn  mit  einem  Pfeil,  den  er  aus  seinem  Köcher  zog,  umzurühren.  Da 
quoll  das  Wasser  brausend  hervor,  bis  es  über  den  Rand  lief  und  für 
Alle  genügte.  Es  sassen  aber  ein  paar  Heuchler  am  Rande  des  Brunnen, 
unter  anderen  Ibn  Ubaij.  Zu  dem  sagte  Aus  b.  Xaulij,  ob  er  jetzt  noch 
ZAveifeln  könne?  Er  antwortete,  dergleichen  habe  er  schon  öfter  gesehen. 
„Wann  hast  du  dergleichen  geselfcn,"  fragte  ihn  M.,  zu  welchem  er  sich  i35i 
bald  darauf  begab.  „Nie  und  nimmer,''  Avar  die  Antwort.  „Warum  sagst 
du  es  denn?"  „Ich  bitte  Gott  um  Verzeihung."  Auf  Bitten  seines  Sohnes 
bat  M.  Gott  um  Verzeihung  für  ihn. 

Statt  Nagija  wird  auch  Xalid  b.  'Abbad  alGhifarij  genannt  als  der, 
der  in  den  Brunnen  stieg,  oder  auch  alBarä  b.  'Azib. 

Es  fiel  öfters  Regen  in  alXudaibija,  so  dass  'reichlich  Wasser  vor- 
handen war.  Sufjän  b.  Sa'id  von  Xalid  alXaddhä  von  Abu  IMalix  al- 
Iludhalij :  es  regnete  in  alXudaibija,  wir  aber  blieben  ganz  trocken.  M. 
Hess  ausrufen,  das  Gebet  solle  in  den  Quartieren  verrichtet  werden  ^).  — 

')  ^_ySj\  -b-j'j-  -Ic  —  derg-leichen  vergisst  die  Tradition  nicht  leicht,  ob- 
wohl sie  wenig  daraus  macht. 

^)  Vermutlich  dieselbe  Person.  Die  Verse  BH.  742,10—17  gibt  auch  Vakidi, 
und  zwar  nach  der  üeberlieferung  eines  Nachkommen  Nägija's,  'Abdal- 
malik  b.  Vahb  alÄslamij.  Natürhch  ist  BH.  742,13  vainmaggidünaka 
auszusprechen. 

••)  Vgl.  fol.  136a:  die  Quraish  lagerten  an  den  Wassern  von  alXudaibija. 

5)  (^L^jr-S!    ^    B^aJ!    ^,5 


24!^  Xubaidija  A.  6. 

Malik  b.  Anas  von  Calix  b.  Kaisän  von  'Ubaidallah  b.  'Utba  von  Zaid  b. 
Xalid  alGuhanij :  M.  betete  einmal  in  alXudaibija  das  Frühgebet  nach 
einem  Nachtregen,  und  äusserte  darauf,  wer  sage:  wir  haben  Regen  bekommen 
durch  Gottes  Güte,  sei  ein  Gläubiger,  wer  aber  sage:  -wir  haben  Regen 
bekommen  in  Folge  dieses  oder  jenes  Gestirnwechsels ') ,  sei  ein  Un- 
gläubiger. 

Ibn  Abi  Sabra  von  Isxaq  b.  'Abdallah  von  Abu  Salama  alXacramij 
von  Abu  Qatäda :  ich  hörte  damals  Ibn  Ubaij  sagen :  das  ist  der  Eintritt 
des  Spätsommers-),  der  Sirius  hat  uns  Regen  gebracht. 

Muxammad  b.  alXigazij  von  Usaid  b.  Abi  Usaid  von  Abu  Qatada: 
ich  hörte  alGadd  b.  Qais  in  alXudaibija  sich  unwillig  über  unseren  Zug 
äussern,  er  habe  weiter  keinen  Erfolg  als  dass  man  umkomme  vor  Durst. 
Auf  meine  Frage,  warum  er  ihn  denn  mitmache,  antwortete  er:  „um 
mit  meinem  Volke  zu  gehen,  nicht  etwa  um  zu  wallfahren,  ich  habe 
den  Ixräm  gar  nicht  angenommen".  Nachdem  das  AVunder  mit  dem 
Brunnen  geschehen  war,  sah  ich  ihn  am  Rande  desselben  sitzen  und 
seine  Füsse  ins  Wasser  strecken.  Ich  redete  ihn  auf  seine  vormalige 
Aeusserung  an,  worauf  er  sagte,  er  habe  bloss  Spass  gemacht,  ich  solle 
M.  nichts  davon  sagen.  Ich  hatte  es  aber  schon  gethan;  darüber  geriet 
er  in  Zorn:  „wir  leben  jetzt  mit  einer  jungen  Generation  zusammen,  die 
uns  keine  Ehre  und  keinen  Altersvorrang  zugesteht".  Auch  meine 
Stammgenossen  hatten  mich  schon  gescholten,  dass  ich  unseren  Aelte- 
sten  und  Obersten  verklagt  habe;  ich  aber  erwiderte  ihnen:  der  Bote 
Gottes  hat  ja  statt  seiner  den  Bishr  b.  alBarä  b.  Maghrür  zum  Fürsten 

')  „Nau'  ist,  wenn  ein  Gestirn  von  denen,  welche  die  Mondhäuser  bilden, 
am  Morgen  im  Westen  untergeht  und  gleichzeitig  das  Gegenjrestirn  (raqTb) 
im  Osten  aufgeht,  dreizehn  Tage  hindurch.  So  lange  dauert  es  bei  allen 
diesen  (28)  Gestirnen  das  ganze  Jahr  hindurch,  mit  Ausnahme  des 
alGabha  genannten  (10.  Mondhaus),  dessen  Nau'  vierzehn  Tage  währt 
(13.27  +  28  =  36.5).  Abu  übaid  sagt,  nau'  bedeute  abgesehen  von  dieser 
Anwendung  nie  s.  v.  a.  suqüe.  Die  Araber  schrieben  Regen  und  Wind 
und  Hitze  und  Kälte  dem  untergehenden  Gestirn  zu,  oder  nach  alAcma'ij 
vielmehr  dem  gleichzeitig  aufgehenden  Gegengestirn."  So  Gauharij.  Als 
ein  Paar  von  Gegengestirnen  werden  genannt  Thurajjä  und  Iklll.  Mir 
scheint  übrigens,  dass  der  Sprachgebrauch  der  alten  Araber  weit  freier 
ist  und  sich  nicht  in  die  obige  Erklärung  einzwängen  lässt.  Sie  wissen 
kaum  etwas  von  Mondhäusern.  Die  sonstige  Bedeutung  von  nau'  i.st  be- 
kanntlich :  sich  aufzurichten  versuchen,  Anstrengungen  machen  um  wieder 
in  die  Höhe  zu  kommen;   z.B.  Hamas.  20  v.  1.     Vgl.  Sprenger  III  532 f. 

'-')  iwÄj->l  iijJ,  Der  Stern  wird  .alShi'rä  genannt;  Xarif  ist  nicht  Name 
eines  Sterns ,  sondern  einer  Jahreszeit  (August)  und  des  in  ihr  fallenden 
Regens.     Vgl.  fol.  141a:   vahum  cäifüna. 


Xuihiiliija  A.  (i.  249 

der  Bann  Salaiiia  gcinaclit  ,  iiiul  wir  lialicn  unsere  Zelte  vor  alGadd's 
Tlüir  ahgehrochcii  und  sie  vor  Bishr's  Thür  wieder  aufgeschlagen.  — 
Der  Huldigung  von  alXudaibija  suchte  sich  alGadd  dadurch  zu  entziehen, 
dass  er  unter  den  F)auch  eines  Kameles  kroch;  dort  fand  ich  ihn  und 
stellte  ihn  zur  Rede;  er  behauptete  aus  Angst  vor  dem  Lärm  sich  ver-  i-'^'^ 
steckt  zu  haben.  —  Als  der  Heuchler,  unter  der  Regierung  OÜiman's, 
im  Sterben  lag,  hielt  Abu  Qatada  sich  zu  Hause,  um  bei  seinem  Begräb- 
nis nicht  für  ihn  beten  zu  müssen;  wäre  er  ausgegangen,  so  hätte  er 
aus  Familienrücksichten  teilnehmen  müssen.  Nach  einer  anderen  Ver- 
sion zog  sich  Abu  Qatada  bei  diesem  Anlass  auf  seine  Besitzung  in  alVädi- 
jain  zurück.  —  BH.  746. 

Zwei  Xuzä'iten,  Busr  b.  Sufjan  und  'Amr  b.  Sälinj,  brachten  dem 
Propheten  (letzterer  ausserdem  auch  noch  dem  Sa'd  b.  'Ubäda,  mit  dem 
er  befreundet  war)  Schlachtvieh  zum  Geschenk.  M.  wünschte  den  Spen- 
dern Gottes  Segen;  die  Gaben  verteilte  er,  so  dass  (nach  Umm  Salama) 
auf  ihn  selber  nicht  mehr  kam  wie  auf  die  anderen.  j\Iit  dem  Jungen, 
der  das  Vieh  von  Caganän  hergetrieben  hatte,  Hess  er  sich  in  ein  Ge- 
spräch ein  und  fand  Gefallen  an  seiner  Rede  ').  Er  schenkte  ihm  einen 
Anzug,  liess  sich  die  Hand  von  ihm  küssen,  strich  ihm  über  den  Kopf 
und  segnete  ihn.  Der  Junge  ward  hernachmals  ein  angesehener  Mann 
unter  seinem  Volke  und  starb  unter  der  Regierung  alValid's  b.  'Abdal- 
malik. 

Als  M.  in  alXudaibija  sich  eingerichtet  hatte ,  erschien  der  Xnza'it 
Budail  b.  Varqä  mit  'Amr  b.  Sälim  und  anderen  Begleitern  bei  ihm. 
Die  Xuza'iten  spielten  mit  M.  unter  einer  Decke  und  hielten  ihn  über 
alle  Vorgänge  in  Tihama  unterrichtet,  sie  standen  im  Vertrage  mit  ihm, 
waren  aber  nur  zum  Teil  Muslime.  Budail  teilte  M.  mit,  die  Mekkaner 
haben  sich  aufs  beste  mit  Rüstungen  und  Hülfsmannschaften  vorgesehen 
und  geschworen,  er  solle  nicht  zur  Ka'ba  gelangen,  es  sei  denn  über 
ihrer  aller  Leichen  -).     Darauf  erwiderte  M.;  wir  wollen  nur  den  Umlauf 

')  Auf  M.'s  Frage  nach  dem  Futterstaude  iu  seiner  Heimatgegend  antwortete 

J^.*./::;»     ij^j.:>-     q-*     ^-^-^     U-*     'i^^-'tV^^     15^'     ^-^jrtV*^     ,^•^'^3     S~f:^^ 

(jis.^Sl    'xij.L).j    JyJ.ä    £-l.«j!      J!   iüwüw*j5.     Zwischen  S^^  und  iU.-J.j5 
ist  kein  Unterschied,  die  Absicht  geht  bloss  auf  eine  kleine  Abwechshmg 
des  Ausdrucks. 
-)  *..i:>wÄj>ö'     £--^^"   vgl.  fol.  Io6a.  ^ 


250  Xuhaidija  A.  fi. 

um  die  Ka'ba  machen,  hindert  uns  daran  jemand,  so  bekämpfen  wir  ihn 
—  übrigens  sind  wir  geneigt  einen  Waffenstillstand  mit  den  Qurashiten 
zu  schliessen,  Avorin  wir  ihnen  Sicherheit  (für  ihre  Karawanen)  versprechen, 
sie  aber  uns  in  unserem  Verhältnis  zu  den  übrigen  Arabern  freie  Hand 
lassen;  wenn  dann  meine  Sache  siegt,  können  sie  ihr  entweder  auch  bei- 
treten oder  mich  bekämpfen;  ich  werde  bei  Gott  für  meine  Sache- eifern, 
bis  sie  entweder  durclulringt  oder  mir  die  Schulter  ausfällt ').  Mit  diesem 
i3ria  Bescheide  begab  sich  Budail  zu  den  Mekkanern.  Diese  wussten  wohl 
woher  er  käme,erkundigt  en  sich  aber  absichtlich  nicht,  so  dass  er  end- 
lich selber  anfing,  ob  sie  etwa  von  M.  etwas  zu  hören  wünschten.  'Ikrima 
und  alXakam  b.  aUAc  äusserten,  sie  hätten  nicht  den  Wunsch,  er  möge 
nur  M.  melden,  in  diesem  Jahre  gelange  er  nicht  zur  Ka'ba.  Jedoch 
der  Thaqafit  'Urva  b.  Mas'ud  (Abu  Ja'qub  fol.  137  a)  fand,  es  sei  doch 
thöricht,  Budail  nicht  anhören  zu  wollen;  seiner  Meinung  schlössen  sich 
Cafvan  und  alXarith  b.  Hisham  an.  Von  ihnen  aufgefordert  trug  nun 
Budail  das  Anerbieten  des  Waffenstillstandes  vor.  Darauf  sprach  'Urva: 
ihr  traut  mir  doch  ,  ihr  Mekkaner?  bin  ich  doch  Blut  von  eurem  Blute 
und  habe  die  Leute  von  al'Uqäeh  zu  eurer  Hülfe  aufgeboten  und  .  bin 
selber  mit  meinen  Söhnen  und  meinem  Gefolge  erschienen  —  ich  gebe 
euch  den  Rat,  den  Vorschlag,  den  Budail  überbringt,  anzunehmen  und 
mich  zu  M.  zu  senden,  um  zu  sehen  ob  er  es  ernst  damit  meint,  und 
um  Kundschaft  für  euch  einzuziehen.  So  sandten  die  Quraish  ihn  ab, 
und  er  kam  und  sprach  zu  M.:  deine  Landsleute  lagern  mit  ihren  Ver- 
bündeten an  den  Wassern  von  Xudaibija  und  schwören  dich  nicht  ein- 
zulassen; entweder  musst  du  sie  alle  aus  dem  Wege  räumen  oder  wenn 
du  unterliegst,  so  verlässt  dich  dein  Anhang,  denn  es  ist  zusammenge- 
laufenes Volk  (aubäsh),  von  unbekannter  Herkunft  und  mit  unbekannten 
Gesichtern,  lieber  diese  Worte  entrüstet  schleuderte  ihm  Al)ubekr  eine 
unflätige  Beleidigung  ins  Gesicht;  'Urva  jedoch  enthielt  sich  ihm  mit 
gleicher  Münze  zu  zahlen,  weil  er  ihm  Dank  schuldete  für  einen  Beitrag, 
den  er  ihm  einst  zur  Aufbringung  eines  Sühngeldes  geleistet  hatte. 
Wälirend  der  Fortsetzung  seiner  Verhandlungen  mit  M.  fasste  er  iWter 
an  dessen  Bart;  so  oft  er  das  aber  that,  gab  ihm  alMughira,  der  dabei 
stand,  einen  Schlag  auf  die  Hand  und  sagte,  er  solle  sie  zurückziehen, 
bis  endlich  'Urva  böse  wurde  und  M.  fragte,  in  welchem  Verhältnis  denn 
eigentlich  dieser  Mensch  zu  ilim  stehe.  M.  antwortete:  es  ist  deines 
Bruders  Sohn  alMughira  b.  Shu'ba  (b.  Abi  'Amir  b.  Massud  b.  Mu'attib). 
Da   fuhr   'IJrva   los:   das   sieht    dir    ähnlich,    du   Verräter,   der   du    kaum 


')     ^XäJwäv    0-ä-o,   weil  der  Arm  das  Werkzeug  der  Handhinp;  ist. 


Xiidaibija   A.  H.  251 

iiocli ')  deinen  Verrat  (das  verräterisch  vergossene  151iit)  aljgewaschcn  hast! 
du  hast  uns  den  Erbhass  der  Thakafiten  auf  ewige  Zeiten  zugezogen! 
Darauf  erzählte  er  dem  Propheten,  was  er  verbrochen  liattc. 

AlMughira  war  mit  einigen  Malikiten  auf  die  Reise  gegangen,  in 
Begleitung  zweier  seiner  Eidgenossen,  Damnum  von  Kinda  und  alSharld ; 
er  selber  gehörte  zu  den  Axläf'').  Sie  gingen  zu  alMuiiauqas  nach 
Alexandrien;  der  zog  die  Malikiten  vor  und  zeichnete  sie  vor  alMughira 
aus.  Als  sie  nun  auf  dem  Rückwege  waren  und  nach  Jasäq  (?)  kamen, 
tranken  sie  Wein  —  nur  alMughira  liiclt  sich  nüclitern,  fiel  über  die  Mali- 
kiten her  als  sie  trunken  waren,  und  erschlug  sie  sämmtlich ,  es  waren 
13  Mann.  Darauf  suchte  er  nach  Dammun,  der  sich  versteckt  hatte  im 
Glauben  jener  sei  im  Rausch,  und  als  er  ihn  trotz  Rufens  und  Suchens 
nicht  fand,  fing  er  an  zu  weinen.  Da  kam  Dammun  zum  Vorschein  und 
erfuhr,  dass  es  die  Bevorzugung  durch  alMuqauqas  war,  welche  die  IMa- 
likiten  mit  dem  Tode  hatten  büssen  müssen.  Nachdem  alMughira  dann 
die  Erschlagenen  ausgezogen  hatte,  machte  er  sich  auf  und  schloss  sich 
dem  Propheten  an;  er  wollte  ihm  auch  den  Fünften  von  der  Beute  geben, 
den  M.  jedoch  nicht  annahm.  AlSharid  aber,  der  ebenfalls  verschont 
blieb,  floh  nach  Mekka  und  erzählte  die  Sache  dem  Abu  Sufjan;  dieser 
liess  sie  durch  Mu'avija  dem  'ürva  b.  Mas'ud  melden.  Mu'avija  erzählt: 
ich  machte  mich  auf;  in  Na'man  überlegte  ich,  ob  ich  den  bequemeren 
Weg  über  Dhu-Ghifär  oder  den  kürzeren  über  Dhu-'Alaq  einschlagen  solle; 
ich  wählte  den  bequemeren.  Ich  langte  nachts  bei  'Urva  b.  Mas'ud  an 
—  seit  10  Jahren  hatte  ich  kein  Wort  mit  ihm  gesprochen  —  und  wir 
begaben  uns  zusammen  zu  Mas'ud  b.  'Amr  alMalikij  ■').  Der  äusserte 
sogleich  über  den  Anlass  des  nächtlichen  Besuches  schlimme  Vermu- 
tungen''); 'Urva  musste  sie  ihm  bestätigen  und  fragte,  was  er  zu  thun 
gedenke.  Mas'ud  war  bereit  zu  vermitteln,  erbat  sich  al)er  Stillschweigen. 
Am  anderen  Morgen  trug  er  den  Bann  Malik  den  Fall  vor,  und  forderte 
sie  auf  Sühne  anzunehmen.  Sie  wollten  aber  nicht,  sondern  rüsteten 
sich  zum  Kampf,  worauf  denn  auch  die  Axlaf  die  Waffen  ergriffen,  voran 

')  (jw^t  2S^xj  "^^  ....  La.  Ich  vermute  (jw*4-^i!  für  ^j^^^ :  nur  mit 
Sonnenfiulen  (d.  h.  mit  den  gleichsam  einen  Faden  ziehenden  Sonnen- 
stäubcheia)  hast  du  deinen  Verrat  abgewaschen. 

-)  Malik  war  der  alte  Hauptstamm,  die  Axlüf  die  Neubürger  von  Täif.  Al- 
Sharid (—  der  Entronnene)  empfing  erst  später  diesen  Beinamen  und  hiess 
eigentlich  'Amr.  Dammun  ist  sonst  bekanntlich  Name  der  Heimat  der 
Kinditen.     Vgl.  Imrualqais  No.  61. 

^)  'ürva  ist  das  Oberhaupt  der  Axläf  und  hat  für  alMughira  einzustehen; 
Mas'ud  ist  das  Oberhaupt  der  Malik  und  vertritt  die  Sache  der  Getöteten. 


252  Xudaihija  A.  T.. 

Kiiiana  b.  'Abdjrilll  ')  und  Guiidab  b.  'Amr  -).  Als  die  beiden  Parteien 
sich  so  gegenüberstanden,  nahmen  die  Banu  Malik  endlich  doch  noch 
Vernunft  an  und  fügten  sich  dem  Willen  Mas'nd's.  Dieser  trat  darauf 
137a  mit  'ürva  zwischen  den  beiden  Heeren  zur  Unterhandlung  zusammen, 
'ürva  verpflichtete  sich  zur  Zahlung  von  je  100  Kamelen  für  jeden  der 
13  erschlagenen  Malikiten.  In  Bezug  darauf  hat  alA'shä  gedichtet :  'Urva 
von  den  Axlaf ,  da  er  eine  Sache  sah ,  bei  der  einem  die  Brust  enge 
wird ,  nahm  er  auf  sich  die  Zahlung  von  1300  Kamelen :  so  handelt  ein 
fester  unverzagter  Mann^). 

M.  wiederholte  dem  'Urva  gegenüber  das  Anerbieten,  welches  er 
durch  Budail  hatte  machen  lassen.  Als  'ürva  zu  den  Mekkanern  zurück- 
kam, riet  er  ihnen  dringend,  den  Waffenstillstand  anzunehmen,  indem 
er  ihnen  voller  Bcwnnderung  die  Macht  M.'s  und  den  Einfluss,  den  er 
auf  die  Seinen  ausübe,  schilderte.  „Sie  wagen  ihn  nicht  scharf  anzusehen, 
noch  laut  vor  ihm  zu  sprechen;  er  braucht  bloss  zu  winken,  so  geschieht 
es;  sie  bestreichen  sich  die  Haut  mit  seinem  Auswurf  und  rcissen  sich 
um  sein  Waschwasser'');  ihr  Leben  ist  ihnen  nichts,  wenn  es  gilt  ihn  zu 
schützen ,  und  sogar  die  Weiber  würden  ihn  unter  keinen  Umständen 
preisgeben."  Die  Mekkaner  jedoch  beharrten  dabei,  dieses  Jahr  solle  M. 
keinen  Zutritt  haben,  nächstes  Jahr  könne  er  kommen. 

Darauf  kam  Mikra'z  b.  Xafc  b.  alAxnaf  zu  M.  ^)  und  erhielt  dieselbe 
Antwort  von  diesem.  Dann  ordneten  die  Quraish  den  Führer  der  Axabish 
zu  ihm  ab,  alXulais  b.  'Alqama.  Als  M.  den  zu  Gesicht  bekam,  sagte 
er,  der  gehöre  Leuten  an,  die  sich  durch  fromme  Bedenken  imponieren 
Hessen*^);  auf  seinen  Befehl  wurden  ihm  also  die  behangenen  Opferkamele 
entgegengetrieben,  die  vor  Hunger  schon  ihre  Wolle  abgefressen  hatten 
und  fortwährend  stöhnten,  und  unter  Labbaikarufen  mussten  sich  ihm 
die  Pilger  nahen,  die  schon  einen  halben  Monat  gewartet  hatten  und 
elend  und  struppig  aussahen.  Da  kehrte  alXulais  gleich  unterwegs  um  und 
sagte  zu  den  Mekkanern,  so  frommen  Absichten  mit  Gewalt  entgegen  zu 

')  x*i..:>-,      ^X:>.,    N£.,J>    ^_J,a1:ij   häugt  licriib  bis  auf  die  Fusssohleu. 

')   -^-J    -i»A*    (*~rr^      c^-    '-^'-^   einen  Pfeil  im  Munde,   einen  anderen  an 
die  Sehne  legend. 

jj.j</^2j\    ^Ai^l    J^*ÄJ    tiNJÖO         Lfti!_5    ivP'-^    CT:^^'      t^cber    ^jj^^c 

s.  Gau!i. 
*)  Epiph.  Pauar.  41  B. 
^)  der  ihm  gleich  den  Vcniiter  ansah  —  s.  fol.  löTb.  loSa. 


Xndaihija  A.  C  253 

treten,  sei  Frevel  und  dnzu  seien  die  Axabisli  nicht  vei-pfliclitet.  Die 
Mekkaner  erwiderten  ihm,  er  habe  sich  aufiiliren  lassen,  nnd  baten  ihn 
nicht  eher  abzuziehen  als  bis  si(!  von  M.  zufriedenstellende  P)('dingung(Mi 
erreicht  hätten.  —  BII.  742—745. 

Der  erste  Abgesandte  M.'s  an  die  Häupter  der  Qnraish  war  Xiräsli 
b.  Umajja  alKa'bTj,  er  sagte  ihnen,  M.  begehre  nur  den  Undauf  zu  maclien 
und  die  Opfer  zu  bringen,  ward  aber  schlecht  empfangen.  'Ikiima  licss 
sein  Kamel  —  es  war  M.'s  Hengst  alTlia'lab  —  lähmen  und  hätte  ihn 
am  liebsten  selber  getötet.  Mit  genauer  Not  entronnen,  sagte  Xirash  zu  i:!vij 
M.,  er  müsse  einen  absenden,  der  unter  den  Qurashiten  besseren  Schutz 
finde  als  er.  M.'s  Wahl  fiel  zuerst  auf  Omar,  aber  auch  dieser  verbat 
sich  die  Ehre,  da  keiner  von  seinem  Geschlecht  ('Adij)  dabei  sei,  der  ihn 
schützen  könne;  er  schlug  Othman  zum  Gesandten  vor.  Der  ging  denn 
auch  nach  Baidax  ins  Lager  der  Feinde  und  trug  ihnen  noch  einmal  M.'s 
Begehr  vor.  Sie  sagten,  daraus  werde  nichts,  er  solle  nur  wieder  um- 
kehren und  M.  melden,  dass  sie  bei  ihrer  Weigerung  verharrten.  Aber- 
Abän  b.  Sa'id  b.  al'Ac  ritt  an  ihn  heran,  grüsste  ihn  freundlich  nnd  nahm 
ihn  vor  sich  in  den  Sattel,  zum  Zeichen,  dass  er  ihm  Schutz  gewähre. 
Othman  sprach  darauf  mit  den  einzelnen  Häuptern  der  Qnraish,  teils  in 
Baidax,  teils  in  Mekka;  denn  er  kam  auch  nach  Mekka  und  besuchte 
dort  die  zwangsweise  zurückgehaltenen  Gläubigen,  Männer  und  Frauen, 
welche  sich  sehr  über  die  tröstlichen  Verheissungen  des  Propheten,  welche 
Othman  ihnen  mitteilte,  freuten  und  demselben  ihren  Gruss  bestellen 
Hessen.  —  Inzwischen  wunderten  sich  die  Muslime  über  Othman's  langes 
Ausbleiben  und  vermuteten,  er  mache  gewiss  den  heiligen  Umlauf;  M. 
jedoch  traute  ihm  nicht  zu,  dass  er  das  für  sich  allein  und  ohne  die  An- 
deren thun  werde.  Als  Othman  zurückkam  und  erfuhr,  wessen  man  sich 
zu  ihm  versehen  hatte,  war  er  entrüstet;  die  Muslime  aber  sagten:  der 
Bote  Gottes  weiss  am  besten  von  uns  über  Gott  Bescheid  und  ist  auch 
am  fündigsten  in  Vermutungen.  —  BH.  745  f. 

Nachts  wurde  das  muslimische  Lager  bewacht,  den  Befehl  über  die 
Wachen  führten  abwechselnd  Aus  b.  Xaulij,  'Abbad  b.  Bishr,  und  Muxam- 
mad  b.  Maslama.  Als  der  Letztere  eines  Nachts  die  Wache  hatte,  suchte 
Mikraz  b.  Xafc  mit  50  Mann  Gelegenheit  zu  einem  Uelierfall;  aber  Mu-  issa 
xammad  war  auf  der  Hut  und  nahm  mehrere  von  den  Feinden  gefangen. 
Der  Prophet  behielt  sie  als  Pfand,  denn  Othman  war  damals  schon  drei 
Tage  ausgeblieben  und  auch  andere  Muslime'),  die  mit  Erlaubnis  M.'s 
ihre  Familien  in  Mekka  besuchten,  waren  nicht  zurückgekommen,  so  dass 
das  Gerücht  entstand,  sie  seien  umgebracht  —  es  war  in  der  Zeit  als  M. 

')  es  waren  zehn,  ihre  Namen  sind  fol.  138 a  unten  aufgeführt. 


254  Xiulaibija  A.  6. 

zur  Huldigung  aufforderte.  Als  die  Quraish  die  Gefangennahme  der  Ihrigen 
erfuhren,  kam  ein  Haufe  von  ihnen  an,  schoss  mit  Pfeilen  und  warf  mit 
Steinen;  davon  machten  die  Muslime  wiederum  einige  dingfest.  Darauf 
■wurden  Suhail  h.  'Amr,  Xuvaieib  b.  'AbdaUuzza,  und  Mikraz  b.  Xafc  von 
Seiten  der  Mekkaner  zu  M.  abgeordnet. 

Währenddem  begab  sich  M.  zu  dem  Lagerplatz  der  Bann  Mäzin  b. 
alNaggär,  um  sich  huldigen  zu  lassen.  Umm  'Umära,  die  Frau  des  Gha- 
zijja  b.  'Amr,  erzcählt:  als  der  Bote  Gottes  herkam,  glaubte  ich,  er  wolle 
sein  Bedürfnis  verrichten;  aber  er  nahm  Platz  in  unserem  Quartier,  um 
sich  Treue  schwören  zu  lassen  —  er  hatte  gehört,  Otliman  sei  getötet. 
Die  Menschen  drängten  sich  zu  ihm  und  zei*traten  all  unser  Gerät;  sie 
hatten  sich  gerüstet,  aber  es  fehlte  an  "Waffen,  weil  die  Absicht  des  Unter- 
nehmens nur  auf  die  Pilgerfahrt  gerichtet  war.  Als  ich  meinen  Mann  mit 
dem  Schwert  umgürtet  fortgehen  sah,  fasste  ich  mit  einer  Hand  einen  Pfahl 
unseres  Obdachs,  mit  der  anderen  ein  Messer,  das  ich  im  Gurt  trug,  und 
sagte:  kommt  mir  einer  zu  nahe,  so  hoffe  ich  ihn  zu  töten!  —  M.  Hess 
die  Muslime  durch  Handschlag  schwören,  dass  sie  nicht  fliehen  wollten; 
oder  nach  anderen,  dass  sie  für  ihn  sterben  wollten.  Der  erste,  der  den 
Handschlag  leistete,  war  Omar;  nach  anderen  Sinän  b.  Abi  Sinan  b. 
Mixcan.  Sinan  sagte:  ich  gelobe  mich  dir  zu  Allem  was  du  im  Sinne 
hast;  dies  Gelöbnis  legte  M.  auch  fernerhin  zu  Grunde. 

Als  die  drei  Abgeordneten  bei  M.  angelangt  waren,  nahm  Suhail 
unter  ihneu  das  Wort  und  bat  M.  um  Freigabe  der  Gefangenen,  die  Feind- 
seligkeiten seien  gegen  den  Willen  der  raekkanischen  Führer  begangen 
worden.  M.  aber  wollte  abwarten,  dass  seine  Leute  aus  Mekka  wieder- 
kämen. Da  Avard  alShaitam  b.  'Abdmanaf  nach  der  Stadt  geschickt  mit 
dem  Befehl,  die  Muslime,  die  sich  dort  aufhielten,  sofort  zurückzusenden. 
Nun  Hess  auch  M.  die  Gefangenen  los,  es  befand  sich  unter  ihnen  'Amr 
b.  Abi  Sufjän. 

Die  Huldigung  geschah  unter  einem  grünen  Baum.  M.  Hess  ausrufen, 
der  h.  Geist  habe  ihm  befohlen  sich  huldigen  zu  lassen.  Omar  machte 
sich  (nachdem  er  selber  geschworen  hatte)  auf,  um  die  Anderen  herbei- 
zurufen, sein  Sohn  begleitete  ihn  anfangs,  kehrte  aber  dann  zu  M.  zurück 
und  leistete  den  Handschlag  zum  zweitenmal.  Als  die  Qurashiteu  die 
gewaltige  Bewegung  im  muslimischen  Lager  gewahrten,  bekamen  sie  einen 
Schrecken  und  beeilten  sich  den  Vertrag ')  abzuschliesscn.  Auch  Othman 
huldigte  bei  dem  Baume,  als  er  zurückgekehrt  war;  vorher  aber  hatte  M. 
schon  für  ihn  gehuldigt,  indem  er  mit  seiner  rechten  Hand  in  seine  linke 
schlug.  —  BlI.  746. 

')  ■'" 


Xiulaibija  A.  G.  255 

Gabir  b.  Siilaim  von  Cafvaii  b.  TTthman:  dorn  Iltn  Ubaij  Hessen  die 
Quraish  anbieten,  den  b.  Umlauf  zu  macben,  wenn  er  wolle.  Auf  Bitten 
seines  Sohnes  aber  schlug  er  es  aus,  worüber  M.  sehr  erfreut  war. 

Zurückgekehrt,  erzählten  Subail,  Xuvaieib  und  Mikraz  von  der  IIul- 
digungsscene.  Die  Qurashiten  hielten  es  darnach  für  das  Beste,  sich  mit 
M.  dahin  zu  vertragen,  dass  er  dies  Jahr  abziehe,  damit  die  Araber  nicht 
erzählten,  er  habe  den  Einlass  erzwungen,  das  nächste  aber  wiederkomme 
und  drei  Tage  lang  im  Xaram  verweile  um  zu  opfern.  Mit  diesem  An- 
trage ward  Subail  (nebst  den  beiden  Anderen)  zu  M.  zurückgesandt  und 
verhandelte  lange  mit  ihm  darüber. 

Ja'qub  b.  Muxammad  von  'Abdalraxman  b.  'Abdallah  von  alXarith 
b.  'Abdallah  b.  Ka'b  von  Umm  'Umära:  der  Bote  Gottes  sass  mit  unter- 
geschlagenen Beinen,  'Abbad  b.  Bishr  und  Salama  b.  Aslam  standen  in 
voller  Rüstung  bei  ihm.  "Wenn  Subail  laut  redete,  sagten  sie  zu  ihm,  er 
solle  vor  dem  Propheten  seine  Stimme  massigen.  Subail  lag  auf  den 
Knien,  ich  sehe  noch  den  Spalt  in  seiner  Lippe  und  die  Zähne  dahinter. 
Die  Muslime  sassen  im  Kreise  herum. 

Als  der  Vertrag  geschlossen  und  nur  noch  aufzuschreiben  war,  sprang 
Omar  auf  und  sagte  zu  M. :  sind  wir  nicht  Muslime?  „Gewiss"'.  Warum 
geben  wir  denn  schimpflich  nach  in  Sachen  unseres  Glaubens?  „Ich  bin 
der  Knecht  und  Bote  Gottes  und  thue  nichts  gegen  seinen  Befehl  und  er 
wird  mich  nicht  ausser  Acht  lassen."  Darauf  wandte  sich  Omar  an  Abubekr 
und  redete  zu  ihm  die  selbigen  Worte ;  jener  versetzte:  halt  dich  eng  an 
seinen  Steigbügel,  denn  er  ist  der  Bote  Gottes.  Aber  noch  immer  nicht 
beruhigt,  wiederholte  Omar  seine  Vorwürfe  gegen  M.,  bis  Abu  Ubaida  b. 
alGarrax  ihm  zurief,  er  möge  doch  Vernunft  annehmen  und  mistrauisch 
werden  gegen  seine  eigene  Meinung.  Da  schlug  er  in  sich  und  that  i39a 
Busse.  —  BH.  747. 

Dem  Ihn  'Abbas  erzählte  Omar  als  Chalif:  ich  geriet  in  Zweifel  wie 
sonst  nie;  hätte  ich  damals  einen  Anhang  (shi'a)  gefunden,  so  Aväre  ich 
aus  der  Gemeinschaft  ausgetreten  (xaragtu)  um  des  Vertrages  "willen ;  aber 
Gott  wandte  den  Erfolg  desselben  zum  guten,  und  sein  Bote  wusste  es 
am  besten.  —  Dem  Abu  Sa'id  alXudrij  erzählte  er,  er  habe,  um  seinen 
Zweifel  und  seinen  Widerspruch  gegen  M.  zu  sühnen,  mehrere  Sklaven 
freigegeben  und  eine  Zeit  lang  gefastet,  aber  noch  immer  befalle  ihn  Be- 
kümmernis, wenn  er  daran  zurückdenke.  Es  thue  den  Menschen  gut  mis- 
trauisch gegen  ihre  eigene  Meinung  zu  werden,  damals  sei  er  in  einer 
Stimmung  gewesen ,  dass  wenn  er  100  Gleichgesinnte  gefunden  hätte ,  er 
den  Vertrag  nicht  würde  anerkannt  haben,  und  doch  seien  in  dem  Waffen- 
stillstände nach  dem  Vertrage  mehr  Menschen  zum  Islam  übergetreten, 
als  die  ganze  Zeit  vorher.  —   Das  Misvergnügen  war  übrigens  unter  den 


256  Xudaibija  A.  6. 

Muslimen  allgemein,  weil  sie  Avegen  des  Traumes  des  Propheten  fest  auf 
die  Eroberung  von  Mekka  gerechnet  hatten. 

Als  der  Vertrag  abgeschlossen,  aber  noch  nicht  aufgeschrieben  war, 
kam  plötzlich  Abu  Gandal  b.  Suliail  an,  seine  Fesseln  nach  sich  schlei- 
fend, mit  einem  Schwert  umgürtet;  es  war  ihm  gelungen  aus  seinem  Ge- 
fängnis in  der  Unterstadt  zu  entkommen.  Sein  Vater  Suhail  schlug  ihn 
mit  einem  Dorn  ins  Gesicht  und  packte  ihn  an  der  Gurgel;  er  aber  schrie: 
0  ihr  Muslime,  ich  soll  zurückgebracht  und  zum  Götzendienste  gezwungen 
Averden!  Darüber  wurden  die  Muslime  noch  unwirscher  und  trauriger; 
ihr  Verhalten  machte  auf  Xuvaieib  und  Mikraz  den  grössten  Eindruck : 
dies  sei  das  letzte  Mal,  raunten  sie  sich  zu,  dass  man  mit  M.  auf  gleichem 
Fusse  unterhandele.  Suhail  jedoch  bestand  darauf,  dass  sein  Sohn  aus- 
geliefert werde;  dies  sei  die  erste  Bedingung  des  Vertrags.  M.  gab  nach 
und  ermahnte  den  Jüngling  zu  geduldigem  Ausharren  für  kurze  Zeit, 
Xuvaieib  und  Mikraz  nahmen  ihn  unter  ihren  Schutz,  so  dass  sein  Vater 
von  ihm  abliess.  Omar  aber  hatte  bei  dieser  Gelegenheit  einen  Rückfall 
130  a  in  seine  Zweifel  an  dem  Boten  Gottes.  Von  M.  und  Abubekr  zurückge- 
wiesen, machte  er  sich  an  Abu  Gandal  und  forderte  ihn  auf,  seinen  Vater 
um  Gottes  willen  zu  töten.  Warum  tötest  du  ihn  denn  nicht  selber? 
fragte  ihn  dieser.  Der  Bote  Gottes  hat  es  mir  verboten,  war  die  Ant- 
wort. Nun,  sagte  Abu  Gandal,  ich  will  dem  Boten  Gottes  so  wenig  un- 
gehorsam sein  wie  du.  —  BIT.  748. 

Omar  und  andere  mit  ilim  fragten  M. ,  ob  er  nicht  gesagt  habe,  er 
werde  in  die  Ka'ba  gehen  und  die  Schlüssel  empfangen  u.  s.  w.  M. 
antwortete ,  er  habe  nicht  gesagt ,  dass  das  grade  jetzt  geschehen  werde, 
und  erinnerte  sie  an  andere  Fälle,  wo  er  ihrem  Ungehorsam,  Zweifel 
und  Verzagen  gegenüber  Recht '  behalten  habe.  Bei  der  "Wallfahrt  des 
folgenden  Jahres  spracli  M. :  nun  hat  sich  meine  Verheissung  erfüllt;  bei 
der  Eroberung  Mekka"s  und  später  bei  der  Abschiedswallfahrt  sagte  er 
zu  Onuir  insonderheit:  das  ist  es,  was  ich  euch  gesagt  habe;  Omar  er- 
widerte: ja  wohl,  kein  Sieg  des  Islam  ist  wichtiger  als  der  Vertrag  von 
Xudaibija.  Abubekr  pflegte  zu  äussern :  kein  Sieg  des  Islam  ist  wichtiger 
als  der  Vertrag  von  Xudaibija,  die  Menschen  wollen  die  Dinge  immer 
beschleunigen,  aber  Gott  lässt  sie  reif  werden.  Als  ich  bei  der  Ab- 
schiedswallfahrt sah,  wie  Suhail  die  abgeschorenen  Ilaare  des  Propheten 
auflas  und  auf  seine  Stirn  legte,  und  damit  verglich,  wie  derselbe  Mann 
sich  bei  Xudaibija  benommen  hatte,  da  pries  ich  Gott. 

Als  nach  langem  Hin-  und  Ilerreden  über  den  Vertrag  Dinte  und 
ein  Blatt  gebracht  wurde,  wollte  M.  zuerst  Aus  b.  Xaulij  schreiben 
lassen,  aber  Suhail  wollte  entweder  Othman  oder  Ali  haben,  und  so 
wählte  M.  Ali  dazu.     M.  diktirte:   Im  Namen  Allah's,   des  barmherzigen 


Xiidaibija  A.  6.  257 

Raxman.  Suliail  aber  erklärte,  er  kenne  den  Kaxinan  nicht,  und  ver- 
langte die  hcrkömm liebe  Formel:  in  deinem  Namen,  Allahumma !  M.  gab 
nach,  trotz  des  Murrens  der  Muslime.  M^eiter  diktirte  er:  dieses  ist  der 
Friedensvertrag  zwischen  dem  Boten  Gottes  —  da  protestierte  Suhail 
wiederum:  wenn  er  ihn  als  Boten  Gottes  anerkenne,  so  würde  er  sein 
Anhänger  werden,  er  solle  einfach  seinen  Namen  hinsetzen,  Muharamed 
b.  'Abdallah.  Darüber  murrten  die  Muslime  noch  lauter  und  wollten 
in  die  Aenderung  nicht  willigen. 

Ibn  Abi  Sabra  von  Isxaq  b.  'Abdallah  von  Abu  Farva  von  Vaqid  b.  i*oa 
'Amr  von  einem  Augenzeugen:  Usaid  b.  Xucair  und  Sa'd  b.  'Ubada  hielten 
dem  Schreiber  die  Hand  fest  und  sagten,  es  solle  geschrieben  werden 
„Muhammed  der  Bote  Gottes",  sonst  werde  das  Schwert  entscheiden. 
M.  aber  winkte  ihnen  zu  schweigen.  Es  war  ein  neuer  Anlass  für 
Xuvaieib,  sein  Staunen  über  den  Geist,  der  die  Muslime  beseelte,  zu 
Mikraz  auszusprechen. 

M.  gab  wiederum  nach,  damals  ward  Sur.  17,110  offenbart.  Das 
Schriftstück  lautete  Avie  folgt.  „In  deinem  Namen,  o  Gott!  Dies  ist 
der  Friedensvertrag,  der  von  Muhammed  b.  'Abdallah  und  Suhail  b. 
'Amr  abgeschlossen  ist.  Sie  sind  übereingekommen  die  Waffen  zehn 
Jahre  ruhen  zu  lassen.  Während  dieser  Zeit  soll  ein  jeder  sicher  sein, 
und  keiner  dem  anderen  etwas  anthun,  so  dass  auch  kein  heimliches 
Abbruchthuen  stattfindet,  sondern  eine  aufrichtige  Ehrlichkeit  zwischen 
uns  waltet ').  Wer  mit  M.  in  Vertrag  und  Bund  treten  will ,  kann  es 
thun ,  und  wer  mit  den  Quraish  in  Vertrag  und  Bund  treten  will,  kann 
es  thun.  Wenn  aber  ein  Qurashit  ohne  Erlaubnis  seines  Vormundes 
(Valij)  zu  M.  kommt,  wird  er  ausgeliefert,  dagegen  wenn  einer  der  An- 
hänger M.'s  zu  den  Quraish  kommt,  wird  er  nicht  ausgeliefert.  Dieses 
Jahr  muss  M.  mit  seinen  Genossen  von  uns  (sie)  abziehen,  im  nächsten 
Jahr  aber  darf  er  zu  uns  (sie)  hineinkommen  und  drei  Tage  verweilen, 
jedoch  ohne  andere  Waffen  als  die  eines  Reisenden,  die  Schwerter  in 
den  Scheiden".  Zeugen  waren  Abubekr  und  Omar  und  Ibn- 'Auf  und 
Ibn  Abi  Vaqqac  und  Othman  und  Abu  'Ubaida  und  Muxammad  b.  Mas- 
lama und  Xuvaieib  und  Mikraz.  M.  bekam  das  von  Ali  geschriebene 
Original,  Suhail  eine  Abschrift  des  Vertrages.  —  BH.  746  ff. 

Auf  der  Stelle  erhoben  sich  die  Xuzä'a  und  erklärten  ihre  Buudes- 
genossenschaft  mit  M.,  umgekehrt  die  Bakr  mit  den  Quraish.     Die  Xuza'a 

')  Der  Satz  lautet  K5».äXx  xx-^  '-^^•^  ry^»  d"^^^  ^*  ^^^'  "^  ^j'  J<^. 
Der  letztere  Ausdruck  bedeutet  eigentlich  „ein  unangerührtes  Deposita- 
rium";  zum  ersteren  vgl.  das  Glossar  zu  Baladh.  Von  den  Xuza'iten 
heisst  es  stehend,  sie  seien  des  Propheten  'aibatu  nucxin  gewesen. 

Väkidi,  Muharameil.  1  i 


258  Xudaibija  A.  6. 

waren  Verwandte  SuhaiFs  von  seiner  Mutter  her;  Xuvaieib  machte  ihm 
aus  ihrem  Verhalten  einen  Vorwurf  und  meinte,  als  er  den  Vorschlag, 
die  Bakr  gegen  sie  zu  hetzen,  als  Vertragsbruch  zurückwies,  das  thue  er 
bloss  aus  Rücksicht  auf  seine  mütterliche  Familie.  Aber  Suhail  erklärte, 
dass  die  Rücksicht  auf  Quraish  bei  ihm  stets  obenan  stehe  und  dass  aus 
diesem  Grunde  die  Bakr  ihm  lieber  seien  als  die  Xuza'a. 

Als  die  mekkanischen  Abgeordneten  fortgegangen  waren,  forderte  M. 
die  Seinen  auf,  zu  opfern  und  sich  zu  scheren.  Er  wiederholte  die  Auf- 
forderung dreimal,  aber  niemand  kam  ihr  nach.  Zornig  zog  er  sich  end- 
lich zu  Umm  Salama  zurück,  sie  musste  (wie  sie  selber  erzählt)  mehr 
140b  als  einmal  fragen,  ehe  er  ihr  mitteilte,  was  geschehen  war.  Sie  gab  ihm 
den  Rat,  nur  erst  selber  anzufangen  mit  dem  Opfern,  so  würden  die  An- 
deren schon  folgen.  Da  ging  er  mit  geschürztem  Kleid  hinaus,  stürzte 
mit  dem  Messer  (xarba)  auf  das  Opfertier  und  rief  mit  lauter  Stimme: 
in  Gottes  Namen,  Gott  ist  der  grösste!  Sein  Beispiel  zündete  und  riss 
die  Anderen  fort.  —  Umm  'Umära  sah  ihn  schlachten. 

Malik  b.  Anas  von  Abu  IZubair  von  Gabir:  M.  Hess  seine  Gefährten 
an  den  Opfertieren  teilnehmen,  er  schlachtete  je  eins  für  sieben.  Im  Ganzen 
waren  es  70  Kamele,  darunter  der  mahritische  Hengst  Abu  GahPs.  Der 
war  bei  alXudaibija  von  der  "Weide  weggelaufen  und  erst  vor  Abu  Gahl's 
Hause  stehen  geblieben.  Der  Sulamit  'Amr  b.  Ghatma  ging  ihm  nach 
um  ihn  wieder  zu  holen,  gewisse  törichte  Leute  in  Mekka  wollten  ihn 
jedoch  nicht  herausgeben,  bis  Suhail  vorschlug,  man  solle  dem  Propheten 
100  andere  Kamele  dafür  bieten.  Aber  M.  konnte  nicht  darauf  eingehen, 
da  er  ihn  bestimmt  zu  opfern  gelobt  hatte.  Er  schlachtete  ihn  dann  für 
eine  Gesellschaft  von  sieben  Leuten,  unter  denen  sich  Abubekr  und  Omar 
befanden, 

Ibn  alMusajjib :  es  waren  70  Opfertiere  und  700  Mann ,  eins  für  je 
zehn.  —  Aber  in  "Wahrheit  waren  es  1600  Mann. 

Auch  Oalxa,  Ibn  'Auf  und  Othman  brachten  Opfer.  M.'s  Zelt  stand 
ausserhalb  des  Xaram,  aber  er  betete  innerhalb  des  Xaram.  Es  meldeten 
sich  einige  Heischende,  aber  nicht  viele;  denen  schenkte  er  vom  Fleisch 
und  von  den  Häuten.  Der  Ka'bitin  Umm  Kurz,  die  ihn  ansprach,  Hess 
er  zwei  gleiche  Schafe  ^)  für  je  einen  Knaben  und  eins  für  je  eiu  Mädchen 
geben.  Auch  die  übrigen  MusHme  gaben  den  Armen  von  ihren  Opfern 
zu  essen.  Zwanzig  Kamele  Hess  M.  durch  einen  Aslamiten  beim  Marva- 
hügel  schlachten  und  ilir  Fleisch  verteilen. 

Ja'qub  b.  Muxammad  von  'Abdalraxman  b.  'Abdallah  b.  Abi  Ca'ca'a 
von  alXarith  b.  'Abdallah  b.  Ka'b   von  Umm  'Uraära:    nach   vollbrachter 

')  Q'LjtijC»   i")^^   ^-  Gauharij  I  21,9. 


Xudaibija  A.  6.  259 

Schlachtung  ging  M.  in  sein  rotes  liCderzelt  und  Hess  sich  scheren  (von 
Xiräsh  b.  Umajja,  wie  Xirash  b.  Ilunaid  von  s.  Vater  überliefert).  Dar- 
auf steckte  er  seineu  kahlen  Kopf  heraus  und  rief:  sei  Gott  den  Kahl- 
geschorenen hold!  Man  rief  ihm  entgegen:  und  auch  den  Gestutzten?  Er 
wiederholte  dreimal:  den  Kahlgeschorenen,  schliesslich  fügte  er  hinzu: 
und  den  Gestutzten.  —  BH.  749. 

Ibrahim  b.  Jazid  von  Abu  IZubair  von  Gahir:  ich  sah  Avie  er  bei 
einer  grünen  Saraura  geschoren  und  sein  Haar  auf  den  Baum  geworfen 
wurde.  —  Umm  'Umara:  die  Menschen  nahmen  das  Haar  von  dem  Baume  i^ia 
herunter  und  rissen  sich  darum;  ich  drängte  mich  durch  und  bekam  auch 
ein  paar  Strähnen.  (Diese  Haare  hatte  sie  bei  sich  bis  zu  ihrem  Tode, 
sie  pflegte  die  Kranken  zu  waschen.) 

Einige  schoren  sich  glatt,  andere  stutzten  blos  das  Haar  oder  schnitten 
sich  die  Spitzen  ab,  ^^n.e  Umm  Salama  und  Umm  'Umära'). 

Der  Aufenthalt  M.'s  in  Xudaibija  dauerte  einige  zehn,  nach  anderen 
20  Tage.  Auf  dem  Rückwege  machte  er  zuerst  in  Marr  alOhahrän,  dann 
in  'Usfän  Halt.  Dort  ging  den  Leuten  die  Zehrung  aus,  er  gab  ihnen 
auf  ihre  Bitte  Erlaubnis  ein  oder  das  andere  Eeitkamel  zu  schlachten, 
zog  sie  aher  auf  Omars  Dazwischentreten  wieder  zurück  und  befahl  nach 
dessen  Rate,  Lederdecken  auszubreiten  und  darauf  Alles  zusammen  zu 
werfen,  was  noch  von  Zehrung  bei  den  Einzelnen  vorhanden  war.  Abu 
Shuraix  alKa'hij :  die  meisten  konnten  nichts  bringen,  einige  "sah  ich  mit 
einer  Dattel,  andere  mit  einer  Hand  voll  Mehl  oder  Saviq  kommen,  aber 
es  war  recht  wenig.  Als  Alles  zusammen  war,  betete  M.  einen  Segen 
und  befahl  dann,  mit  den  Essbeuteln  zu  kommen.  Da  steckten  sie  soviel 
ein  als  sie  wollten,  bis  sie  kaum  mehr  Platz  hatten. 

Als  sie  wieder  unterwegs  waren,  fiel  reichlicher  Regen,  obwohl  es 
Sommer  war.  Sie  stiegen  ab  und  tranken  und  M.  hielt  eine  Rede.  Er 
erzählte  von  drei  hergekommenen  Männern,  von  denen  sich  zwei  zu  ihm 
gesetzt,  der  dritte  aber  sich  abgewandt  und  von  dannen  gemacht  hatte. 
Der  eine,  sagte  er,  schämte  sich  und  Gott  schämte  sich  seiner;  der  an- 
dere bekehrte  sich  und  Gott  kehrte  sich  zu  ihm  -) ;  der  dritte  wandte  sich 
ab  und  Gott  wandte  sich  von  ihm  ab. 

Mu'ädh  b.  Muxammad  von  Shu'ba,  dem  Freigelasseneu  des  Ihn  'Abbas, 
von  Ihn  'Abbas  von  Omar:  auf  dem  Heimwege  richtete  ich  eine  Frage 
an  M. ,  einmal,  zweimal,  dreimal,  bekam  aber  keine  Antwort.  Da  fasste 
mich   die  Angst  über  mein  Benehmen  zu   Xudaibija   und  ich   fürchtete, 

')  (j^ÄÄ*J  =  mit  einer  Schere. 

^)  Der  Unterschied  zwischen  diesen  beiden  ist  in  der  Erzählung  nicht  klar 
angedeutet. 

17* 


260  Xudaibija  A.  6.      . 

es  werd«  ein  Vers  über  mich  offenbart  werden.  Während  ich  in  ge- 
drückter Stimmung  einsam  vorausritt,  kam  ein  Bote  um  mich  zu  M. 
zurückzurufen.  Erschrocken  folgte  ich,  er  aber  grüsste  mich  mit  heiterer 
Miene  und  sagte,  es  sei  ihm  eben  eine  Sura  (zehn  Verse)  offenbart,  die 
ihm  lieber  sei  als  Alles  was  die  Sonne  bescheine  (Sur.  48,  1  ff.). 

Mugammi'  b.  Ja'qub  von  s.  Vater  von  Mugammi'  b.  Gärija:  auf  dem 

141b  Rückwege  entstand  in  Cagaucän  ein  Auflauf,  weil  es  hiess,  M.  erhalte 
eine  Offenbarung ;  ich  lief  auch  mit  hin  und  hörte  ihn  Sur.  48,  1  reci- 
tieren.  —  Gabriel  und  die  Muslime  gratulierten  ihm  zu  der  Offenbarung. 
Erklärung  von  Sur.  48.  V.  6  bezieht  sich  auf  die  Muzaina  und 
Guhaina  und  Bakr,  die  sich  -dem  Pilgerzuge  nicht  anschliessen  wollten. 
V.  10  redet  von  der  Huldigung  des  Wohlgefallens  unter  dem  Baume. 
V.  11  bezieht  sich  auf  das  Verhalten  der  Muzaina  u.  s.  w. ,  nachdem  M. 
wider  ihr  Erwarten  wohlbehalten  nach  Medina  zurückgelangt  war;  V.  15 f. 

142a  desgleichen  auf  ihren  Wunsch,  am  Zuge  nach  Xaibar  teilzunehmen;  die 
gefährlichen  Feinde,  gegen  die  sie  aufgeboten  werden  sollen,  sind  Perser 
und  Griechen,  oder  die  Haväzin,  oder  die  Banu  Xanifa.  V.  17  hat  24,57 
zur  Voraussetzung;  es  wurden  nämlich  in  Folge  von  24,57  die  Blinden, 
Lahmen  und  Kranken  an  die  Luft  gesetzt;  hier  nun  wird  erlaubt,  sie 
trotz  24,57  im  Hause  zu  behalten.  Nach  anderen  besagt  V.  17,  es  sei 
den  Kranken  keine  Schuld,  beim  Feldzug  zu  Hause  zu  bleiben.  Muxam- 
mad  und  M&'mar  von  alZuhrij  von  Sa'id  b.  alMussajjib :  es  pflegten  einige 
Muslime ,  wenn  sie  zu  Felde  zogen ,  ihre  Hausschlüssel  den  daheim- 
bleibenden Kranken  zu  übergeben ;  das  wird  ihnen  in  V.  17  ausdrücklich 
gestattet.  V.  20a  bezieht  sich  auf  Xaibar,  V.  20b  auf  den  Schutz  des 
Lagers  zu  Xudaibija  vor  den  feindlichen  Absichten  der  Mekkaner;  oder 
auf  den  Friedensvertrag.  V.  21  deutet  auf  die  Eroberung  des  persischen 
und  römischen  Reichs,  oder  der  Stadt  Mekka.  V.  24  geht  darauf,  dass 
sowohl  die  Muslimen  den  mekkanischen  Gefangenen ,  als  die  Mekkaner 
den  in  ihren  Händen  befindlichen  Muslimen  kein  Leid  anthaten.  V.  25 
besagt,  der  Angriff  auf  Mekka  sei  bloss  aus  Rücksicht  auf  die  heimlichen 
Gläubigen,  die  dort  von  ihren  Vormündern  zurückgehalten  würden,  unter- 
blieben um  nicht  auch  sie  zu  gefährden  (lau  tazajjalQ  =  wenn  diese  aus- 
geschieden wären).     In  V.  20  wird   auf  SuhaiTs  Protest  gegen  die  Aus- 

142b  drücke  Raxman  und  Bote  Gottes  angespielt.  —  Auch  Sur.  11). ',M  be- 
zieht sich  auf  alXudaibija.  —  BH.  749  ff. 

Kein  Sieg  im  Islam  war  wichtiger  als  der  Vertrag  von  Xudaibija. 
Vorher  bestand  eine  Scheidewand  zwischen  den  Muslimen  und  den  übrigen 
Menschen,  sie  sprachen  nicht  mit  einander,  wo  sie  sicli  trafen,  gerieten 
sie  in  Kampf.  Nachher  legte  sich  die  Feindschaft,  Sicherheit  und  gegen- 
seitiges Vertrauen  trat  ein.     Jeder  einigermassen  Verständige,   der  etwas 


Xudaibija  A.  6.  261 

vom  Islam  hörte,  trat  über;  sogar  solche  Ilaii])tmenschcn  unter  den  Mek- 
kanern wie  Xalid  und  'Amr.  Der  Friede  dauerte  22  Monate,  bis  die 
Mekkancr  ihn  brachen ;  während  dieser  Frist  bekehrten  sich  mehr  Menschen 
als  in  der  ganzen  Zeit  vorher,  der  Islam  breitete  sich  nach  jeder  Richtung 
unter  den  Araberstämmen  aus.  —  BII.  751. 

Abu  Baclr  Usaid  b.  Xaritha,  ein  Eidgenosse  der  Zuhriten,  floh  um 
des  Glaubens  willen  zu  Fuss  aus  Mekka  und  kam  zu  M.  nach  Medina. 
Aber  die  Zuhriten, alAinas  b.  Shariq  und  Azhar  b.  'Abd'auf  verlangten 
seine  vertragsmässige  Auslieferung.  Xunais  b.  Gabir,  ein  Mann,  von  'Amir 
b.  Luaij,  besorgte  ihnen  den  Brief  und  übernahm  zugleich,  mit  seinem 
Freigelassenen  Kauthar,  den  Flüchtigen  zurückzuholen.  Er  kam  drei 
Tage  später  als  der  letztere  in  Medina  an,  M.  Hess  sich  den  Brief  durch 
IJbaij  b.  Ka'b  vorlesen,  und  übergab  darauf  den  Flüchtling  den  beiden 
Männern.  Abu  Bacir  machte  ihm  verzweifelte  Vorstellungen,  aber  er 
erklärte  des  Vertrages  wegen  nicht  anders  handeln  zu  können,  sagte 
ihm  jedoch  zum  Trost,  Gott  werde  ihm  schon  Rettung  und  Ausweg  ver- 
schaffen. Als  er  abgeführt  wurde,  raunten  ihm  die  Muslime  ins  Ohr: 
sei  gutes  Mutes,  Gott  verschafft  dir  einen  Ausweg,  ein  rechter  Mann  ist 
tausend  anderen  überlegen,  also  handle!  Das  Mittagsgebet  verrichtete  er 
in  der  Moschee  von  Dhu-lXulaifa,  lehnte  sich  dann  an  die  Mauer  um  von 
seinen  Datteln  zu  essen  und  nötigte  auch  seine  beiden  Bogleiter  zuzu- 
langen. Sie  thaten  es  endlich,  indem  sie  auch  ihrerseits  ihre  Brodstücke 
zum  Besten  gaben.  Vertraulich  geworden  legte  dabei  der  'Amirit  sein 
Schwert  ab,  Abu  Bacir  knüpfte  ein  Gespräch  mit  ihm  an,  fragte  ob  das 
Schwert  scharf  sei  und  Hess  es  sich  zeigen.  Jener  hielt  ihm  die  Scheide 
hin  und  Hess  es  geschehen,  dass  er  den  Griff  fasste,  das  Schwert  auszog, 
und  ihn  erschlug.  Kauthar  entfloh  nach  Medina,  wo  er  bald  nach  dem 
Nachmittagsgebet  mit  verstörter  Miene  eintraf  und  dem  Propheten  Bericht 
erstattete.  Gleich  hinter  ihm  her  kam  auch  Abu  Bacir,  der  ihn  bloss 
deshalb  nicht  ereilt  hatte,  weil  er  durch  das  Aufladen  der  Beute  auf 
das  Kamel  des  'Amiriten  aufgehalten  war.  Er  meiute,  nun  sei  doch  der 
Pflicht  gegen  die  Mekkaner,  durch  seine  Auslieferung,  genügt  und  zu- 
gleich der  Gefahr,  dass  er  zum  Götzendienst  verführt  würde,  vorgebeugt; 
und  wollte  M.  den  Fünften  vom  Raube- geben.  Aber  M. ,  obwohl  von 
Bewunderung  für  ihn  ergriffen,  nahm  den  Fünften  nicht  an,  sondern  fragte 
vielmehr  Kauthar,  ob  er  den  Flüchtling  wieder  mitnehmen  wolle.  Als 
dieser  jedoch  sich  voller  Schrecken  dessen  weigerte,  stellte  er  Abu  Bacir 
frei,  zu  gehen,  wohin  er  wolle.  Dieser  wandte  sich  darauf  nach  der 
Küste  in  der  Gegend  von  aFIc,  wo  die  Karawanenstrasse  nach  Syi'ien 
geht.  Er  hatte  nur  eine  Hand  voll  Datteln  bei  sich  und  nährte  sich  davon 
drei  Tage,  bis  gestrandete  Fische  ihm  aus  der  Not  halfen.   Bald  sammelten 


262  Xudaibija  A.  6. 

sich  zu  ihm  andere  aus  Mekka  entflohene  Muslime  (70  Mann) ,  welche 
durch  einen  Brief  Omar's  die  bewundernde  Aeusserung  M/s  über  Abu 
Bacir  erfahren  hatten:  schade  um  (vailummi)  einen  solchen  Schürer  des 
Kriegsbrandes,  hätte  er  doch  Leute  bei  sich!  Sie  töteten  alle  Qurashiten, 
die  ihnen  in  die  Hände  fielen,  und  fingen  alle  Karawanen  ab,  zuletzt 
eine  von  30  Kamelen,  wobei  jeder  Einzelne  eine  Beute  von  30  Dinar 
Wert  machte.  Sie  beabsichtigten  davon  dem  Propheten  den  Fünften  zu 
schicken,  aber  Abu  Bacir  sagte,  er  würde  ihn  nicht  annehmen.  Er  war 
ihr  Haupt  in  geistlichen  und  weltlichen  Dingen  und  sie  leisteten  ihm 
willigen  Gehorsam.  —  Suhail  war  sehr  böse  auf  M.  wegen  der  Ermordung 
143b  des  'Amiriten  durch  Abu  Bacir;  die  übrigen  Mekkaner  jedoch  erkannten 
an,  dass  M.  keine  Schuld  habe.  Er  fand  aber,  dass  damit  der  Mord  des 
Gesandten  nicht  aus  der  Luft  geschafft  sei,  legte  seinen  Rücken  gegen 
die  Mauer  der  Ka'ba  und  schwur  diese  Stellung  nicht  zu  verändern,  bis 
das  Sühngeld  erlegt  sei.  Abu  Sufjan  erklärte  das  für  töricht,  da  das 
Geld  so  schnell  nicht  aufzubringen  sei,  zudem  sei  dasselbe  nicht  von 
Gesammtquraish ,  sondern  nur  von  der  Familie  Zuhra  zu  zahlen,  von 
Avelcher  der  Bote  ausgesandt  sei.  Dazu  wollte  sich  nun  aber  wieder  al- 
Ainas  dem  Suhail  nicht  verstehen,  und  so  wurde  die  Sühne  nicht  bezahlt, 
bis  M.  Mekka  eroberte ').  —  Das  Wegelagern  Abu  Bacirs  trieb  schliess- 
lich die  Mekkaner  dazu,  M.  schriftlich  zu  bitten,  er  möge  ihn  doch  nur 
in  seine  Gemeinschaft  aufnehmen,  damit  die  Räubereien  aufliörten.  M. 
that  das  denn  auch  in  einem  Briefe,  aber  als  derselbe  ankam,  lag  Abu 
Bacir  schon  im  Sterben,  er  starb  mit  dem  Brief  in  der  Hand.  Seine 
Gefährten  begruben  ihn  und  bauten  eine  Moschee  über  seinem  Grabe, 
dann  übersiedelten  sie  nach  Medina.  Einer  von  ihnen,  alValid  b.  alValid 
b.  alMughira,  brach  am  Eingang  der  Xarra  den  Finger  und  starb  an  der 
Wunde  in  Medina.  Umm  Salama  veranstaltete  ihm  eine  Leichenklage 
mit  Totenschmaus-).  —  BH.  751 — 753. 

Die  einzige  qurashitische  Frau,  von  der  bekannt  ist,  dass  sie  auf 
eigene  Hand  um  des  Glaubens  willen  nach  Medina  floh,  war  Umm  Kul- 
thum  bint  'Uqba  b.  Abi  Mu'aie.  „Ich  pflegte,  erzählt  sie,  öfters  meine 
Verwandten  in  der  Wüste  (bei  alShu'aim  oder  alXacäc)  auf  drei,  vier 
Tage   zu   besuchen.     Ich   that  also   als   ob   ich    zu   ihnen  wollte,   schlug 

')  Folgen  einige  Verse  Mauhah's  b.  Rabäx  BII.  7515. 

-)  Er  selbst  sprach  im  Ragaz  iJÜl  Jwo_v.   j^     vi>^0    T-y^'    -''  <^^  S^ 

i,i>yJL'    -^.      Die  Klage   lautete:    ••>^-^j~'^    ^    '^^j^    ij^^    O"^    ^ 

M.  sagte,  die  stete  Wiederholung  des  Namens  alValid  geschehe  aus  Sehn- 
sucht. 


Xudaibija  A.  ß,  263 

dann  aber  die  Strasse  nach  Mcdina  ein  und  traf  dort  einen  Xuza'iten, 
dem  ich  meine  Absicht  offenbarte.  Er  verschaffte  mir  ein  Kamel  und  i44a 
führte  mich  nach  Medina,  ebenso  dienstbereit  wie  zurückhaltend').  In 
Medina  ging  ich  zu  Umm  Salama,  sie  erkannte  mich  zuerst  nicht,  bis 
ich  mich  nannte  und  meinen  Schleier  lüftete.  Ich  drückte  ihr  meine 
Besorgnis  aus,  dass  meine  Verwandten  in  Bälde  mich  zurückholen  wür- 
den, und  stellte  ihr  vor,  dass  die  Lage  einer  Frau  in  solchem  Falle 
schlimmer  sei  als  die  eines  Mannes.  Sie  sprach  darüber  mit  M. ,  und 
dieser  entschied,  dass  die  Auslieferung  von  Frauen  durch  den  Vertrag 
nicht  gefordert  sei.  Demgemäss,  als  am  anderen  Morgen  meine  Brüder 
alValid  und  'Umara,  die  Söhne  'üqba's  b.  Mu'aie  erschienen,  um  mich 
zurückzufordern,  wurden  sie  abgewiesen.  Die  Qurashiten  fanden  sich 
darin.     Sur.  60, 10. 

Muxammad  b.  'Abdallah  von  alZuhrij :  ich  kam  zu  'Urva,  während 
er  grade  eine  Frage  Hunaid's,  des  Vertrauten  des  Chalifen  alValid  b. 
'Abdalmalik,  in  Betreff  von  Sur.  60, 10  schriftlich  beantwortete  wie  folgt. 
„Im  Frieden  von  Xudaibija  war  ausgemacht,  dass-  M.  die  Mekkaner, 
welche  ohne  Erlaubnis  ihres  Vormundes  zu  ihm  kämen,  ausliefern  solle. 
Als  aber  auch  Frauen  zu  ihm  flüchteten,  lieferte  er  sie  nicht  aus,  Avenn 
sie  die  Prüfung  im  Islam  bestanden  und  aussagten,  aus  Liebe  zum  Islam 
geflohen  zu  sein.  Gott  befahl  ihm,  die  Morgengabe  dieser  Frauen  zurück 
zu  erstatten,  unter  der  Bedingung  der  Gegenseitigkeit  von  selten  der 
Mekkaner.'' 

Zu  60,11:  die  Muslime  richteten  sich  nach  dem  Befehl,  die  Morgen- 
gabe der  zu  ihnen  geflüchteten  Weiber  zurückzuerstatten;  die  Götzen- 
diener aber  leisteten  im  umgekehrten  Falle  keine  Gegenseitigkeit.  Darum 
befahl  Gott,  die  Schuld  gegen  die  Forderung  zu  rechnen,  und  die  Muslime, 
deren  Frauen  zu  den  Heiden  entliefen,  ohne  dass  die  Morgengabe  her- 
ausgegeben wurde,  schadlos  zu  halten  von  der  Morgengabe  der  Frauen, 
die  sich  nach  Medina  flüchteten. 

In  Folge  des  Befehls  60,10,   die   unglänbigen  Frauen   nicht   festzu-  i^ib 
halten,  entliess  Omar  die  Zainab  bint  Abi  Umajja  (welche  darauf  Mu'avija 
b.   Abi  Sufjan  heiratete),   und   die  Xuza'itin   Bint   Garval   (welche  Abu 

')  „Ich  stehe  Tag  und  Nacht  zu  Diensten  (ahlu  llaili  valnahäri)  und  be- 
gleite dich  nach  Medina."  Während  er  das  Kamel  führte,  redete  er  kein 
Wort  mit  mir;  wenn  er  es  niederknien  liess,  entfernte  er  sich  von  mir 
(shaxä  'anni),  bis  ich  abgestiegen  war,  band  es  dann  an  einen  Baum, 
und  kam  zu  mir  (shaxä  ilajja)  unter  den  Baum.  Am  Abend  löste  er  das 
Kamel  und  fährte  es  vor,  sich  wiederum  zurückziehend,  bis  ich  aiifge- 
stiegen  war;  dann  fasste  er  es  am  Zügel  und  ging  ohne  sich  umzusehen 
bis  wir  abermals  Halt  machten. 


^ 


264  Xaibar  A.  7. 

Galim  b.  Xudhaifa  heiratete);  desgleichen  'Ijäc  b.  Ghanm  alFihrij  die 
Umm  alXakam  bint  Abi  Sufjän  (welche  'Abdallah  b.  'üthman  al  Thaqafij 
heiratete,  dem  sie  den  'Abdalraxman  gebar).  —  BH.  754.  755. 

49.  ■ 

Xaibar.  A.  7  im  Gumada  I '). 
Muxammad  b.  'Abdallah,  und  Miisa  b.  Muxammad  b.  Ibrahim  b.  al- 
Xarith  alTaimij,  und  'Abdallah  b.  Ga'far,  und  Ibn  Abi  Sabra,  und  Ihn 
Abi  Xabiba,  und  'Abdalraxman  b.  'Abdal'aziz,  und  Muxammad  b.  Calix, 
und  Muxammad  b.  Jaxja  b.  Sahl,  und  'Äidli  b.  Jaxja,  und  'Abdalxamid 
b.  Ga'far,  und  Jaxja  b.  'Abdallah  b.  Abi  Qatada,  und  Usama  b.  Zaid  al- 
Laithij,  und  Abu  Ma'shar,  und  Mu'adh  b.  Muxammad,  und  Ibrahim  b. 
Ga'far,  und  die  beiden  Ohafariten  Junas  und  Ja'qub  b.  Muxammad.  und 
Ja'qub  b.  Muxammad  b.  Abi  Ca'ca'a,  und  Sa'd  b.  Abi  Zaid  b.  alMu'allä 
alZurqij,  und  Rabi'a  b.  'Uthman,  und  Mugammi'  b.  Ja'qub,  und  'Abdallah 
b.  Jazid,  und  'Abdalmalik  und  'Abdalraxman  die  beiden  Söhne  Muxam- 
mad's  b.  Abi  Bakr,  und  Ma'mar  b.  Rashid,  und  Isma'il  b.  Ibrahim  b. 
'Uqba,  und  Andere :  M.  kam  am  Ende  des  Jahres  6  von  alXudaibija  zurück 
und  zog  gegen  Xaibar  im  Cafar  A.  7,  nach  anderen  am  1  Rabi'  I.  Die 
Araber,  die  an  der  Pilgerfahrt  nicht  hatten  teilnehmen  wollen,  drängten 
sich  jetzt  dem  Propheten  auf^);  er  aber  Hess  ausrufen,  dass  sie  auf  die 
Beute  keinen  Anspruch  haben  und  bloss  mitziehen  sollten  um  frommen 
Kriegseifer  zu  beweisen.  Sehr  unwillig  über  das  Unternehmen  waren  die 
Juden  von  Medina,  mit  denen  M.  im  Vertrage  stand;  sie  zeigten  es  da- 
durch, dass  sie  alle  ihre  ausstehenden  Forderungen  von  den  Muslimen 
eintrieben.  So  Abu  IShaxm  fünf  Dirham  von  'Abdallah  b.  Abi  Xadrad 
alAslamij  für  gelieferte  Gerste.  Vergebens  bat  ihn  derselbe  um  Frist, 
bis  er  seinen  Anteil  von  der  Beute  von  Xaibar  bekommen  haben  würde; 
der  Jude  sagte  giftig,  er  solle  die  Eroberung  von  Xaibar  nicht  für  so 
selbstverständlich  halten,  es  werde  von  10000  Kriegern  verteidigt.  Ent- 
rüstet versetzte  Ibn  Abi  Xadrad:  du  willst  uns  mit  unseren  Feinden  bange 
machen  und  bist  doch  in  unserer  Mund  und  Schntzhcrrschaft  ?  ich  werde 
dich  bei  dem  Boten  Gottes  angeben.  Abu  IShaxm  ging  mit;  M.,  als  ihm 
145.1  der  Fall  vorgetragen  war,  schwieg  eine  Weile  mit  bebender  Lippe,  darauf 
befahl  er  dem  Schuldner  zu  zahlen.  Dieser  musste  darob  eins  seiner 
Kleider  3)  vorkaufen  und  statt  dessen  seinen  aufgelösten  Kopfbund  um- 
schlagen, bis  ihm  Salania  b.  Aslam  ein  anderes  Oberkleid  schenkte.    Bei 

')  So  Inder  Uebersicht  und  fol.  107  a.  b  (Ibn  'Abbas);  vgl.  dagegen  fol.  144b. 

2)  ^)l5./l!3    Ly'o^^    LoLxIj   jL:^!    ^^_j    Lp!.     Vgl.  fol.  169 b.  160a.     . 

•'')  Der  Anzug  besteht  aus  Unter-  und  Oliorkleid  =  althaubfini.    Vgl.  fol.  188b. 


Xaibar  A.  7.  265 

Xaibar  aber   fiel  ihm   eine  mit  Abu   IShaxiu   verwandte  Frau   zur   Beute, 
welche  ihm  dieser  teuer  abkaufen  musste. 

Dem  Abu  'Abs  b.  Gabr,  der  weder  Zehrung  noch  Zeug  für  den  Feld- 
zug hatte,  schenkte  M.  einen  kostbaren  Stoff  (shuqcia  sunbuläiiijja).  Den 
verkaufte  er  für  acht  Dirham,  zwei  davon  liess  er  seiner  Frau,  für  zwei 
kaufte  er  sich  Zehrung,  für  die  anderen  vier  eine  Burda.  Unterwegs  sah 
ihn  M.  vor  sich  herreiten,  sein  blanker  Helm  blitzte  im  Mondschein.  Er 
liess  ihn  holen  und  fragte  warum  er  vorauseile.  Mein  Kamel  ist  so 
munter,  war  die  Antwort.  „Wo  hast  du  denn  das  schöne  Zeug  gelassen, 
das  ich  dir  schenkte?"  Hab  ich  verkauft  um  acht  Dirham,  um  das  und 
das  anzuschaffen.  Da  sagte  M.  lachend:  du  bist  wahrhaftig  ein  armer 
Schlucker,  ihr  werdet  es  aber  erleben,  dass  ihr  Geld  und  Gut  die  Fülle 
habt  —  doch  werdet  ihr  darum  nicht  besser  daran  sein. 

Stellvertretender  Imam  war  Sibä'  b.  'UrfuHa  alGhifarij,  and.  unrichtig 
Abu  Dharr.  Wir  kamen,  erzählt  Abu  Huraira,  nach  Medina,  als  M.  auf 
dem  Zuge  gegen  Xaibar  war,  unserer  achtzig  Familien  von  Daus.  Sib;V 
war  sein  Vertreter,  wir  beteten  ihm  Sur.  83,1  (gegen  doppeltes  Mass) 
nach,  und  ich  bemerkte  dazu,  dass  mein  Oheim  in  alSarät  immer  doppeltes 
Mass  führe.  Wir  AvoUten  nicht  warten  bis  ]\I.  zurückkehrte,  sondern 
gingen  zu  ihm  nach  Xaibar  und  trafen  ein,  als  er  alNaeät  erobert  hatte 
und  alKatiba  belagerte.    Wir  blieben  dann  dort,  bis  der  Kampf  aus  war. 

Die  Juden  in  Xaibar  meinten ,  M.  werde  es  nicht  wagen  sie  anzu- 
greifen, und  pochten  auf  ihre  wohl  versehenen  hohen  Burgen  und  ihre 
wohl  gerüstete  zahlreiche  Mannschaft  —  durch  sie  allein,  sagten  sie,  sei 
Ghaeafän  im  Stande  sich  gegen  alle  Araber  zusammen  zu  wehreu.  Sie 
sorgten  dafür,  dass  dergleichen  Aeusserungen  auch  nach  Medina  gelangten. 
Inzwischen  erfuhren  sie  über  den  Auszug  des  Propheten  nichts  Bestimmtes, 
bis  er  eines  Nachts  plötzlich  da  war.  Als  sie  merkten,  dass  er  auf  dem  i45b 
Wege  sei,  gab  ihnen  alXarith  Abu  Zainab  den  Rat,  draussen  vor  ihren 
Burgen  ein  Feldlager  zu  beziehen,  denn  wenn  sie  in  denselben  sich  ein- 
schliessen  Hessen,  so  drohe  ihnen  das  Schicksal  der  medinischen  Juden. 
Sie  aber  sagten,  ihre  Burgen  seien  anderer  Art,  weil  auf  Bergspitzen  be- 
legen, und  blieben  darin. 

M.  hatte  zwei  Ashga'iten  zu  Führern,  Xusail  h.  Xäriga  und  'Abdallah 
b.  Nu'aim.  Er  nahm  den  Weg  über  Thanijjat  alVadcä',  Zaghäba,  Kacjamä 
und  alMustanäi;  von  da  listiger  Weise')  über  'Icr  und  alCahbä.  Unter- 
wegs forderte  er  'Amir  b.  (Sinän)  alAkva'  auf,  abzusteigen  und  eins  zu 
singen ,   was  er  denn   auch  that  -).     Er  fiel  hernach   bei  Xaibar.     Sein 

')  K u?j.J^    i/^     r*^ 

2)  Bn.  756,8 — 10.     Aber  Z.  9  lautet  bei  Yakidi  hier  anders,  dagegen  weiter 
unten  (Ibn  Raväxa)  ganz  ähnlich. 


266  Xaibar  A.  7. 

Neffe  Salama  erzählt:  in  der  Nähe  von  Xaibar  fehlte  ich  beim  Schiiss  auf 
eine  Gazelle ,  'Amir  traf  sie ,  aber  die  Sehne  riss  und  wickelte  sich  um 
das  Ende  des  Bogens,  so  dass  er  sie  nur  mit  Mühe  wieder  los  machen 
konnte  —  ich  dachte  gleich,  es  sei  ein  Vorzeichen  fürs  Martyrium. 

Nach  einer  anderen  Version ')  forderte  M.  Ihn  Raväxa  auf  die  Kamele 
durch  ein  Lied  in  Bewegung  zu  bringen,  und  er  that  es.  Der  Prophet 
wünschte  ihm  darauf  Gottes  Huld,  und  er  fiel  bei  Mu'ta. 

In  Cahbä  verblieb  M.  vom  Nachmittags-  bis  zum  Nachtgebet  und  ass 
dort  Saviq  und  Datteln.  Darauf  befahl  er  dem  Xusail,  sie  auf  dem  Kamme 
des  Gebirges  ^)  so  weit  zu  führen ,  dass  sie  von  Norden  her  nach  Xaibar 
kämen.  An  eine  Stelle  gelangt,  wo  mehrere  Wege  gewählt  werden 
konnten,  musste  der  Führer  dem  Propheten  die  Namen  derselben  nennen. 
146a  Die  Wege  mit  ungünstig  klingenden  Namen  verwarf  M.  und  entschied 
sich  zuletzt  für  einen,  welcher  m  a  r  x  a  b  (Weite,  Behagen)  hiess ;  er  liebte 
die  glücklichen  und  scheute  sich  vor  den  unglücklichen  Vorbedeutungen. 

'Abbad  b.  Bishr,  der  die  Reiter  des  Vortrabs  befehligte,  fing  einen 
Kundschafter  der  Juden,  einen  Asliga'iten.  Der  log  erst  und  suchte  ihn 
nebenbei  mit  der  Macht  der  Juden  und  ihrer  Bundesgenossen  von  Ghaeafan, 
die  bereits  zu  ihnen  gestossen  seien,  bange  zu  machen,  aber  durch  ein 
paar  Peitschenhiebe  gewitzigt  gestand  er,  nachdem  er  Sicherheit  für  sein 
Leben  erhalten  hatte ,  die  Bewohner  von  Xaibar  ^)  hätten  grosse  Angst, 
Avären  aber  von  ihren  Glaubensgenossen  in  Medina  ermutigt,  sich  nur 
tapfer  zu  wehren,  dann  würden  die  Muslime,  schwach  an  Zahl  und  schlecht- 
gerüstet, wie  sie  wären,  schon  Avieder 'abziehen.  Kinana  b.  Abi  IXuqaiq, 
der  Oberste  der  Juden,  habe  ihm  den  Auftrag  gegeben,  sich  unbefangen 
den  Muslimen  zu  nähern,  ihnen  von  der  Kriegsmacht  ihrer  Feinde  über- 
triebene Begriffe  beizubringen,  und  dann  möglichst  rasch  mit  Nachrichten 
über  ihre  Zahl  und  ihre  übrigen  Verhältnisse  zu  ihm  zurückzukehren.  Er 
erzählte  auch,  dass  unter  den  Arabern  eifrig  für  oder  gegen  M.  Partei 
genommen  werde,  in  Bezug  auf  den  Ausgang  seines  Unternehmens. 
'Abbad  brachte  den  Kundschafter  zu  M.,  dieser  überliess  ihn  einstweilen 
seiner  Hut,  ohne  dem  Omar  zu  gestatten,  dass  er  ihm,  der  versprochenen 
Sicherheit  zuwider,  den  Kopf  abschlage.     Hinterher  in  Xaibar  liess  er  ihn 

')  die  indessen  nicht  als  andere  Version,  sondern  einfach  als  Fortsetzung 
eingeführt  wird. 

3)  jLx^  Plural  von  ^^^.x^wi»  (gegen  Sprenger  HI  272),  wie  das  schon  im 
alten  Arabisch  häutig  ist,  Div.  Hudliail  78,1.  106,1  Näbiglia  23,2;  vgl.  die 
Nagadat  (die  Charigiten  von  Jamama,  deren  Anführer  Nagda  b.  'Amir 
war  Shahr.  91)  und  ähnlich  auch  die  Ancär,  Äxläf,  Anbäe. 


Xaibar  A.  7.  267 

kommen  und  trug  ihm  den  Islam  an,  mit  dem  Bemerken,  wenn  er  ihn 
nach  dreimaliger  Aufforderung  nicht  annehme,  so  müsse  er  hängen'). 
Das  wirkte. 

Der  Führer  ging  den  Gebirgskamm  entlang  bis  zwischen  Xäc  und 
alSurair,  von  da  hinab  nach  alXaraca,  und  dann  wieder  hinauf  bis  zwischen 
alShiqq  und  alNaeät.  Bevor  die  Muslime  in  Xaibar  einzogen  und  Halt 
machten,  sprachen  sie  dem  Propheten  ein  Gebet  nach:  o  Gott  wir  bitten 
dich  um  das  Beste  dieser  Stadt  und  ihrer  Bewohner  u.  s.  w.  Es  war 
noch  Nacht,  vor  Morgen  schon  pflegten  die  Juden  in  Waffen  auszuziehen 
und  Uebungen  zu  machen,  es  waren  10000  Krieger.  Ausserdem  war^ 
Kinana  b.  Abi  IXuqaiq  mit  14  anderen  unter  den  Ghaeafan  herumgereist,  i^sb 
um  sie  zur  Hülfe  aufzubieten  und  ihnen  dafür  die  halbe  Dattelernte  von 
Xaibar  auf  ein  Jahr  zu  versprechen.  Ein  Fazarit,  der  in  Medina  Waare 
verkauft  hatte,  hatte  den  Juden  die  Nachricht  gebracht,  dass  M.  gegen 
sie  rüste.  —  BH.  757. 

Die  Juden  rührten  sich  die  Nacht  über  nicht  und  kein  Hahn  krähte.  . 
Als  es  Morgen  ward,  wollten  sie  mit  Schaufeln,  Hacken  und  Körben  aus- 
ziehen, flohen  aber  alsbald  entsetzt  in  ihre  Burgen  zurück  mit  dem  Rufe : 
Muxammad  valiamls!')  —  den  M.  mit  siegesgewissem  Drohworte  beant- 
wortete. Von  der  Stelle,  wo  er  zuerst  Halt  gemacht  hatte,  verlegte  er 
sein  Lager  an  einen  Felsen,  wo  sein  durchgegangenes  Kamel  sich  nieder- 
gelassen hatte,  und  gründete  dort  die  Moschee,  die  noch  heute  da  steht. 
Da  ihm  aber  am  anderen  Morgen  alXubab  b.  alMundliir  vorstellte,  der 
Platz  liege  zu  nahe  bei  den  Burgen,  zu  sehr  im  Bereich  der  Pfeilschützen 
von  alNaeät,  ausserdem  zu  niedrig  und  feucht  und  zu  wenig  offen  ^),  er 
möge  sich  lieber  hinter  die  Xarra  zurückziehen,  so  beauftragte  M.  den 
Muxammad  b.  Maslama  einen  anderweitigen  und  passenden  Ort  auszu- 
suchen. Den  Tag  über  kämpfte  er  indessen  gegen  die  Juden  von  der 
niedrig  gelegenen  Stelle  aus,  wo  er  war;  erst  am  Abend  siedelte  er  über 
nach  alRagf.  Die  Muslime  kämpften  in  verschiedenen  Fähnlein  (ra'jät), 
die  Losung  war:  ja  mancür  amit. 

Durch  alXubäb  veranlasst  gab  M.  Befehl,  die  Palmen  abzuhauen,  zog  i^'  a 
ihn  aber  auf  Abubekr's  Rat  wieder  zurück,  nachdem  der  Anfang  gemacht 
war  ihn  auszuführen.  —  Der  Grossvater  Muxammad's  b.  Jaxja  sah  noch 
die  Stümpfe  der  abgehauenen  Palmen  in  alNaeät." —  Usama  b.  Zaid  al- 

^)  Wenn  xamis  ein  jüdischer  Ausdruck  ist,   so  rechtfertigt  sich  um  so  eher 
die  Vergleichung  mit  Exod.  13,18. 

3)]J!^  J.^:uJ!  ^^p  ^^ 


268  Xaibar  A.  7. 

Laithij  von  Ga'far  b.  Maxmud:  es  wurden  400  Bäume  in  alNaeät  umge- 
hauen; Muxammad  b.  Maslama  betrachtete  einmal  den  Stumpf  eines  Palm- 
baums ')  und  sagte :  ich  Avar  eben  mit  diesem  Stumpf  beschäftigt,  als  ich 
Bilal  den  Befehl  ausrufen  hörte,  wodurch  dem  Umhauen  Einhalt  geschah. 

Gleich  am  ersten  Tage  des  Kampfes  gegen  alNaeät  ward  Maxmüd  b. 
Maslama  tötlich  verletzt.  Da  es  sehr  heiss  war,  setzte  er  sich  in  den 
Schatten  einer  dem  Juden  Nä'im  gehörigen  Burg,  welche  zuerst  angegriffen 
wurde;  er  glaubte  nämlich,  es  seien  keine  Leute  darin,  sondern  nur  Vor- 
räte. Da  warf  unversehens  Marxab  einen  Mühlstein  auf  ihn  herab,  der 
ilim  den  Helm  tief  ins  Gesicht  quetschte.  M.  zog  ihm  die  abgeschundene 
Haut  wieder  über  die  Stirn,  dass  sie  war  wie  zuvor,  und  verband  ihm 
die  Wunde;  am  Abend  verlegte  er  das  Lager  nach  alRagi'.  Von  da  aus 
zog  er  eine  "Woche  lang  jeden  Morgen  zum  Angriff  gegen  alNaeät  —  und 
zwar  griff  er  nicht  mehr  von  unten  sondern  von  oben  her  an  —  und 
kehrte  Abends  dorthin  zurück,  indem  er  mittlerweile  Othman  b.  Affan  zur 
Aufsicht  zurückliess.  AVer  verwundet  war,  ward  ins  Lager  transportiert; 
am  ersten  Tage  des  Kampfes  wurden   50  Muslime  von  Pfeilen  getroffen. 

Nach  einer  Version  verlegte  M.  des  Fiebers  wegen  sein  Lager  von 
der  Stelle,  wo  es  anfangs  war,  nach  alRagi'.  Es  Avar  damals  die  Zeit 
der  grünen  Früchte;  die  davon  genossen,  wurden  schlaff  vom  Fieber-). 
Der  Prophet,  dem  sie  es  klagten,  verordnete  ihnen,  zwischen  den  zwei 
Gebetsrufen  Wasser  aus  einem  Schlauch  auf  sich  zu  spritzen.  Sie  thaten 
es  und  waren  wie  von  Randen  befreit. 

Ka'b  b.  Malik :  am  P^nde  einer  Nacht  kam  ein  Jude  nach  alRagi'  und 
bat  um  sicheren  Einlass,  den  wir  ihm  gewährten.  Vor  M.  geführt,  erbot 
er  sich,  gegen  das  Versprechen  der  Sicherheit  für  sich  und  seine  Familie, 
ihm  den  Weg  zu  „der  Blosse  der  Juden"'  zu  zeigen.  In  Folge  dessen 
ward  alNaeät  sofort  angegriffen  und  auch  erobert,  es  -waren  aber  nur 
Frauen  und  Kinder  dort.  Als  wir  hinterher  nach  alShiqq  gelangten,  fan- 
den wir  auch  dort  nur  Frauen  und  Kinder,  darunter  die  schöne  Frau  des 
A'^errätcrs,  welche  dieser  wieder  bekam. 

In  der  sechsten  Nacht  des  Lagers  zu  alRagi'  ward  ein  Jude  zu  Omar, 
der  die  Wache  hatte,  gebracht,  welcher  vor  M.  geführt  zu  werden  ver- 
langte^).    M.  betete  gerade,  als  Omar  mit  dein  Juden  eintrat.    Auf  sein 

')  ij^fV^      -y^    \y^-     L)ass   Hos.  9,13   mit  arab.  caur  nichts    zu  thuu   hat, 

versteht  sich  von  selbst;  der  Sinn  ist  nach  LXX  und  dem  I'arallelglicde : 

zu  Jagdwild  sind  bestimmt  seine  Söhne. 
-)  ti>JLj"  qX    UJLJ  cS    i'U-v^*^    '*^3    i5^3    Lau?»    5-.«.i      ^  j-'rfP'   ^y^J^i 

^^^J.\   ^^j^C^\*^    5>*äJ5.     Vgl.  fol.  150b. 
*)  Omar  will  ihm  natürlich  den  Kopf  vor  die  Fasse  legen  —  anders  tluit  er 

es  nicht. 


Xaibar  A.  7.  269 

Befragen  sagte  derselbe  aus,  die  Juden,  ohne  Ordnung  und  Zucht,  wie 
sie  seien,  flüchteten  sich  in  dieser  Nacht  einzehi  von  alNaeät  nach  alShiqq; 
ihre  Waffen  und  Vorräte  hätten  sie  unter  der  Erde  versteckt  an  einem 
Orte,  den  er  morgen  dem  Propheten  zeigen  werde.  So  Gott  will,  sagte 
M.  Der  üeberlänfer  erbot  sich  ferner,  die  Muslime  im  Gebrauch  der  Be- 
lagerungsmaschinen, die  man  in  dem  Versteck  finden  werde  zu  unter- 
weisen'); er  bedang  sich  dafür  Sicherheit  für  sich  und  seine  Frau  aus, 
welche  letztere  sich  in  der  Burg  alNizar  befinde.  Von  M.  befragt,  warum 
die  Juden  ihre  Familien  von  alNaeät  nach  alShiqq  und  alKatiba  gebracht 
haben,  antwortete  er,  es  sei  geschehen  um  alNaeät  für  die  Kämpfer  frei 
zu  machen.  Aufgefordert  zum  Islam  überzutreten,  bat  er  sich  Bedenkzeit 
aus.  Am  folgenden  Morgen  ward  alNaeät  besetzt,  der  Verräter  brachte 
die  versteckten  Waffen  und  Vorräte  zum  Vorschein.  Die  Wurfmaschine 
richtete  er  darauf  gegen  die  Burg  alNizar  in  alShiqq,  aber  ehe  noch  ein 
Stein  damit  geschleudert  war,  war  die  Burg  schon  erobert;  sein  Weib  Nu- 
faila,  welche  dabei  den  Muslimen  in  die  Hände  fiel,  bekam  er  zurück. 
Nachdem  auch  alVatIx  und  Sulalim  gefallen  waren,  bekehrte  er  sich  zum 
Islam,  wanderte  aber  aus  und  Hess  nichts  wieder  von  sich  hören.  Sein 
Name  war  Simäli. 

Bei  dem  Angriff  auf  die  Burg  des  Nä'im  in  alNaeät  verbot  M.  sich 
ohne  seine  Erlaubnis  in  einen  Kampf  einzulassen;  trotzdem  aber  fiel  ein 
Ashga'it  einen  Juden  an,  erlag  aber  dem  Schwerte  Marxab's,  der  jenem 
zu  Hülfe  eilte.  M.  sprach  ihm  das  Martyrium  ab  und  Hess  ausrufen, 
ein  Ungehorsamer  dürfe  nicht  ins  Paradies.  Dann  erst  gab  er  das  Zeichen 
zur  Eröffnung  des  Kampfes. 

Jasär,  der  abessynische  Sklav  des  Juden  'Amir,  nahm  für  den  Pro- 
pheten Partei,  trieb  ihm  die  Schafe  seines  Herrn  zu,  und  trat  zum  Islam 
über.     Die  Schafe  musste  er  aber  auf  M.'s  Befehl   aus  dem  Lager  jagen,  usa 
sie  kamen  allein  zu  ihrem  Besitzer  zurück,   und   dieser  merkte,  wo  der 
Hirt  geblieben  Avar. 

Die  Muslime  kämpften  unter  drei  Ra'jät,  vordem  hatten  sie  nur 
Livä.  M.'s  Livä  war  weiss ,  seine  Ra'ja  war  schwarz  und  hiess  arUqäb, 
sie  war  aus  einem  Tuche  der  'Äisha  gemacht.     Ali  trug  sie,   hinter  ihm 


')  „Diese  Maschinen  pflegten  die  Juden  in  ihren  Kämpfen  gegen  einander 
zu  gebrauchen."  j»Lii  *.^J  ^JW-^J  *yi  fol.  154  a  —  in  der  Tbat!  Die 
politische  Uneinigkeit  der  Juden,  trotz  aller  religiösen  Unifovmität ,  steht 
im  merkwürdigen  Gegensatz  zu  der  eben  durch  die  Religion  bewirkten 
politischen  Geschlossenheit  des  muslimischen  Gemeinwesens. 

2)  Zwischen  Ra'ja  und  Livä  wird  gewöhnlich  kein  Unterschied  gemacht. 
Vgl.  fol.  201b,   wonach  das  Livä  weiss,  die  Räja  rot,  grün,  schwarz  ist. 


270  Xaiber  A.  7. 

her  zog  der  Abessynier  Jasar  und  fiel  im  Kampf.  Die  beiden  anderen 
Ra'ja  wurden  von  alXubäb  und  Sa'd  b.  'Ubada  getragen. 

Ein  Murrit,  Abu  Shujaim,  der  sich  in  dem  Hülfscorps  der  Gbaeafan 
befand,  erzählt:  als  wir  uns  in  Xaibar  —  aber  nicht  in  einer  Burg,  son- 
dern draussen  —  gelagert  hatten ,  suchte  M.  'Ujaina  zum  Abzüge  zu  be- 
wegen, indem  er  ihm  die  Hälfte  der  diesjährigen  Dattelemte  von  Xaibar 
versprach;  aber  jener  wollte  seine  Verbündeten  nicht  verraten.  Wir 
blieben  also  da  —  da  hörten  wir  plötzlich  dreimal  den  Ruf:  euer  Inge- 
sind, euer  Ingesind  in  Xaifä!    sie  sind  in  eurer  Abwesenheit  überfallen! 

Es  heisst,  dass  4000  Ghaeafaniten  unter  'Ujaina  b.  Xicn  den  Juden 
zu  Hülfe  kamen  und  in  den  Burgen  von  alNaeät  aufgenommen  wurden, 
drei  Tage  vor  der  Ankunft  M."s.  In  M."s  Auftrag  begab  sich-  Sa'd  b. 
'übada  zu  der  Burg,  in  der  'Ujaina  war,  um  ihn  zu  sprechen;  aber 
Marxab  gewährte  ihm  keinen  Einlass,  sondern  'Ujaina  musste  behufs  der 
Unterredung  draussen  vor  das  Thor  treten.  Sa'd  stellte  ihm  den  Antrag, 
dass  er  abziehe  gegen  das  Versprechen  der  vollen  Dattelernte  von  Xaibar; 
er  ging  aber  nicht  darauf  ein. 

Denselben  Abend  Hess  M.  im  Lager  ausrufen,  am  anderen  Morgen 
148  ij  solle  der  Angriff  auf  die  Burg  Na'ims  beginnen,  wo  sich  die  Ghaeafaniten 
befanden.  In  der  Nacht  aber  hörten  diese  dreimal  den  Ruf:  zu  Hülfe, 
zu  Hülfe,  euer  Ingesind  in  Xaifa  (ist  zu  schützen),  nicht  Land  und  Gut 
(in  Xaibar  zu  erwerben) !  Da  machten  sie  sich  alle  auf  und  eilten  davon. 
Als  Kinana,  der  sich  in  alKatiba  befand,  am  anderen  Morgen  die  Kunde 
vernahm,  war  er  verzweifelt;  zu  spät  erkannte  er,  wie  recht  sein  Bruder 
Saläm  hatte,  als  er  den  Rat  gab,  sich  nicht  auf  diese  Araber  zu  trügen, 
sondern  sie  ganz  aus  dem  Spiel  zu  lassen.  Zu  Hause  wurden  die  Gha- 
eafaniten mit  grosser  Verwunderung  empfangen,  denn  es  war  nicht  das 
Geringste  geschehen.  So  kehrten  sie  denn  nach  ein  paar  Tagen  wieder 
nach  Xaibar  zurück,  vergebens  suchte  alXarith  b.  Auf  dem  'Ujaina  vor- 
zustellen, dass  jener  Ruf  vom  Himmel,  den  sie  gehört  hätten,  es  ihnen 
zur  Pflicht  mache,  zu  Hause  zu  bleiben  und  nicht  gegen  M.  zu  kämpfen, 
zumal  M.  ihnen  am  Ende  doch  auch  lieber  sei  als  die  Juden! 

Inzwischen  belagerte  M.  die  Burg  Na'im's,  oder  vielmehr  die  Burgen, 
demi  es  waren  mehrere  ').  Die  Juden  schössen  mit  Pfeilen,  die  Muslime 
deckten  sich  mit  den  Schilden,  geschart  um  den  Propheten,  der  sich 
in  voller  Rüstung  auf  seinem  Pferde  alGirf  in  ihrer  Mitte  befand.  Sein 
Livä  übergab  er  erst  einem,  dann  einem  anderen  der  Emigranten,  sie 
richteten  aber  beide  nichts  aus,  ebensowenig  wie  der  Fahnenträger  der 
Mediner.     Eine  jüdische  Schar,  die  unter  alXarith  Abu  Zainab  einen  Aus- 

')  xicn  wird  in  der  Tliat  üfter  für  einen  Complex  von  xucün  gebraucht. 


Xaibar  A.  7.  271 

fall  machte,  ward  zwar  von  den  Medinern  in  die  Burg  zurückgeschlagen; 
darauf  aber  rückte  Usair  mit  einer  neuen  Schar  aus,  trieb  die  Mediner 
vor  sich  her  und  drang  bis  in  die  Nähe  des  Propheten  vor ;  der  Fahnen- 
träger der  Mediner,  SaVl  b.  'Ubada,  ward  verwundet,  desgleichen  der 
Fahnenträger  der  Emigranten.  M.  Hess  den  Juden  durch  einen  Herold 
zurufen,  er  verlange  weder  Gut  noch  Blut  von  ihnen,  sondern  nur  den 
Uebertritt  zum  Islam;  aber  sie  Avollten  nichts  davon  wissen.  Darauf  n'-^a 
sprach  M. :  morgen  will  ich  die  Ra'ja  einem  Manne  geben,  den  Gott  liebt; 
morgen  soll  dein  Bruder  gerächt  werden,  Muxammad  b.  Maslama!  Am 
anderen  Morgen  Hess  er  Ali  rufen;  der  war  aber  augenkrank  imd  konnte 
Ebene  und  Berg  nicht  unterscheiden.  Da  spie  M.  ihm  in  die  Augen,  seitdem 
hatte  er  nie  wieder  daran  zu  leiden.  Dann  übergab  er  ihm  das  Livä, 
und  der  Kampf  begann.  An  der  Spitze  der  jüdischen  Kämpfer  rückte 
zuerst  alXarith,  der  Bruder  Marxab's,  aus;  die  Muslime  flohen  vor  ihm, 
aber  Ali  hielt  stand  und  erlegte  ihn.  Darauf  machte  Marxab  einen  Aus- 
fall, aber  Ali  warf  ihn  ins  Thor  zurück  ')  und  drang  selber  nach ,  die 
Burg  hatte  jedoch  zwei  Thore.  —  BH.  7G1  f. 

■Ihn  Abi  Sabra  von  Xalid  b.  Rabäx  von  einigen  Alten  der  Bann 
Sä'ida:  Abu  Dugäna  hat  alXarith,  den  Vater  der  Zainab ,  getötet;  er 
hatte  damals  einen  rothen  Kopfbund  als  Abzeichen;  auch  alXarith  hatte 
ein  Abzeichen  auf  seinem  Helme,  und  ebenso  Jäsir  und  Usair  und  'Ämir. 

Ihn  Abi  Sabra  von  'Amr  b.  Abi  'Amr:  in  der  Zeit  Sulaiman's  b. 
'Abdalmalik  trafen  wir  in  Jericho  unter  einem  jüdischen  Geschlechte 
einen  Mann  mit  stolzem  Gange,  der  fragte  woher  wir  seien.  Als  er  er- 
fuhr, dass  wir  aus  dem  Hegäz  seien,  sagte  er:  o  wie  sehne  ich  mich 
nach  dem  Hegaz!  ich  bin  der  Sohn  des  Juden  alXarith,  des  Ritters  der 
Xaibariten,  den  Abu  Dugana  erschlagen  hat;  uns  aber  hat  Omar  nach 
Syrien  ausgetrieben.  Auf  meine  Frage,  warum  er  nicht  zum  Islam  über- 
trete, antwortete  er,  er  scheue  sich  vor  dem  Vorwurf,  dass  sein  Vater 
für  das  Judentum  gefallen  sei,  und  er  selber  es  verlasse. 

Abu  Rafi'  erzählt,  er  habe  sich  bei  Ali  befunden  und  gesehen,  wie 
dieser  bei  dem  Angriff  auf  die  Burg  Marxab's  eine  Thür  ergriff,  sie 
als  Schild  gegen  einen  Juden  benutzte  der  auf  ihn  einhieb,  und  schliess- 
lich die  Burg  eroberte.  —  Marxab  forderte,  wie  es  heisst,  zum  Zweikampf 
heraus  ^) ;  es  stellte  sich  ihm  Muxammad  b.  Maslama  entgegen,  der  Bruder 


')  ^lxj(      -JLc   »iii  Gauh.  II  389,5  v.  u. 


272  Xaibar  A.  7. 

des  von  ihm  getöteten  Maxmud').  Beim  Fechten  suchten  sie  beide  Deckung 
149b  hinter  'Ushrasträuchen ,  die  dort  wuchsen,  bis  sie  sie  alle  abgehauen 
hatten  und  nur  die  Stümpfe  übrig  waren.  Am  Ende  hieb  Muxammad 
seinem  Gegner  beide  Füsse  ab,  und  liess  ihn,  trotz  seiner  Bitten  so  liegen, 
damit  er  die  Bitterkeit  des  Eisens  schmecke;  erst  Ali  machte  ihm  hinterher 
den  Garaus  und  zog  ihm  die  Rüstung  aus,  welche  M.  jedoch  dem  Muxam- 
mad zusprach,  in  dessen  Familie  das  Schwert  noch  später  aufbewahrt 
wurde.  Es  trug  eine  Inschrift  die  keiner  entziffern  konnte,  bis  sie  ein 
Jude  von  Talma  las;  hädhä  saifu  Marxab  man  jadhuqhu  ja'eab^).  —  Drei 
andere  unabhängige  Zeugnisse  bestätigen,  dass  Muxammad  b.  Maslama 
den  Marxab  erschlagen  hat.  —  BH.  760  f. 

Darauf  tötete  Muxammad  auch  noch  den  Usair  im  Zweikampf.  Nach 
diesem  forderte  Jäsir  einen  muslimischen  Gegner  heraus,  Ali  wollte  sich 
ihm  entgegenstellen,  trat  aber  zu  Gunsten  alZubair's  zurück.  Seine 
Mutter  Cafijja  wehklagte  über  den  sicheren  Tod  ihres  Söhnleins,  aber 
dieser  erlegte  vielmehr  den  Juden,  wie  M.  vorausgesagt  hatte.  M.  er- 
klärte ihn  für  seinen  Apostel  (xavärij);  mit  Bezug  auf  die  glückver- 
heissenden  Namen  Marxab's  und  Jäsir" s,  die  doch  so  unglücklich  endeten, 
scherzte  er:  qad  taraxxabat  Xaibar  vatajassarat.  Dann  trat  der  lange 
Jude  'Amir  zum  Kampf  hervor,  den  tötete  Ali.  Ausser  diesen  namhaften 
Helden  der  Juden  wurden  aber  noch  viele  andere  bei  dem  Angriff  auf 
die  Burgen  Na'im's  getötet. 

Maxmud  b.  Maslama  kämpfte  im  Lager  zu  alRagi'  noch  drei  Tage 
mit  dem  Tode.  Die  Zukunft  seiner  Töchter  lag  ihm  schwer  auf  der  Seele  ^), 
denn  nach  damaligem  Rechte  beerbte  ihn  sein  Bruder  Muxammad.  Dieser 
aber  beruhigte  ihn  und  versprach,  mit  seinem  eigenen  Vermögen  für  die 
Waisen  eintreten  zu  wollen,  wenn  er  ihnen  nichts  hinterlasse;  in  Wahr- 
iso a  heit  war  Maxmud  der  reichere.  Am  dritten  Tage  nach  seiner  Verwun- 
dung liess  ihm  überdies  der  Prophet  durch  Gu'äl  b.  Suraqa  sagen,  dass 
eine  Offenbarung  über  das  Erbrecht  der  Töchter  erschienen,  und  ferner, 
dass  Marxab  gefallen  sei.  Bald  darauf  starb  Maxmud,  er  ward  in  einer 
Höhle  begraben,  zusammen  mit  'Amir  b.  Sinan,  der  sich  selbst  verwundet 
hatte'').  Muxammad  b.  Maslama  bat  den  Propheten,  ihm  das  Land  bei 
150b  dem  Grabe  seines  Bruders  anzuweisen;  M.  bewilligte  ihm  einen  „Pferde- 
lauf'' und  wenn  er  Avacker  kämpfe,  zwei  „Pferdeläufe"  ^). 

^)  interessant  wegen  des  offenbar  trochäischen  Rhythmus. 

*)  Vgl.  fol.  150  h. 

^)  ^yj<^j.i    .-Ci^   ^li    ^^vUc  (^.,LS  ^J^J^\   ^wci:>  ^.     Vgl.  Baladh.  35,4. 


Xaibar  A.  7.  278 

Die  Burg  alCa'b's  b.  Mu'adh  in  alNaHüt,  die  von  500  Mann  ver- 
teidigt wurde,  war  reich  mit  Vorräten  versehen;  die  Muslime  aber 
litten  Mangel,  Der  Aslamit  Mu'attib  erzählt:  wir  hatten  schon  als  wir 
ankamen  Not,  und  in  den  ersten  zehn  Tagen  fiel  uns  keine  Feste  in 
die  Hände,  die  etwas  zu  essen  enthalten  hätte.  Da  sandten  wir  Asmä 
b.  Xaritha  zu  M. ,  um  ihm  unsere  Not  zu  klagen.  Buraida  b.  alXucaib 
fand  das  zwar  gegen  allen  arabischen  Anstand,  aber  Hind  b.  Xaritha 
war  anderer  Meinung  und  knüpfte  die  besten  Hoffnungen  an  die  Sendung. 
Als  Asmä  seine  Botschaft  an  M.  ausgerichtet  hatte ,  rief  dieser  laut  Gott 
an,  er  möge  den  Aslamiten  diejenige  Burg  zu  erobern  geben,  welche  am 
besten  mit  Vorräten  ausgestattet  sei.  Unter  der  Führung  von  alXubab 
b.  alMundhir,  der  die  Fahne  trug,  eroberten  wir  darauf  noch  vor  Sonnen- 
untergang die  Burg  alCa'b's.  —  Die  Aslamitin  Umm  Mueä%  welche  mit 
dabei  war,  erzählt  einige  Einzelheiten  über  den  Angriff:  der  Jude  Josua, 
der  zum  Einzelkampf  ausforderte,  Avurde  von  alXubab  erlegt;  ein  anderer 
namens  alZajjäl  von  dem  Ghifariten  'Umara  b.  'Uqba.  Weil  'Umara 
seinen  tötlichen  Hieb  mit  dem  Ausruf:  den  nimm  von  dem  ghifaritischen 
Jungen!  begleitet  hatte,  meinten  die  Muslime  er  habe  sein  Verdienst 
dahin;  aber  M.  sagte,  dergleichen  Prahlerei  schade  nichts.  —  Abu  IJasar: 
die  Belagerung  dauerte  drei  Tage,  es  gelang  mir  von  einer  Herde,  welche 
in  die  Burg  hineingetrieben  wurde,  zwei  Schafe  zu  packen,  die  ich  unter 
den  Arm  nahm  und  im  Laufschritt  zum  Propheten  brachte ;  M.  teilte  das 
Fleisch  aus,  so  dass  alle  beim  Angriff  auf  die  Burg  Beteiligten  etwas  be-  i^ou 
kamen;  eine  Anzahl  war  im  Lager  von  alRagi'  zurückgeblieben.  Im 
hohen  Alter  klagte  Abu  IJasar,  dass  seine  Genossen  vor  ihm  hin  stürben 
und  nicht  für  ihn  sorgten,  so  wie  er  einst  für  sie.  —  BH.  759.  762  f. 

Abu  Ruhm  alGhifarij:  wir  kamen  nach  Xaibar  in  der  Zeit  der  halb- 
reifen Datteln  (balax) ;  es  ist  ein  heisses  Fieberland  i).  Als  wir  die  Burg 
alCa'b's  belagerten,  brachen  einmal  20  bis  30  Esel  aus.  Wir  fingen  sie 
ab,  schlachteten  und  kochten  sie;  denn  wir  litten  starken  Hunger.  Als 
es  aber  M.  sah,  liess  er  ausrufen:  der  Bote  Gottes  verbietet  euch  die 
zahmen  Esel  und  die  IVIietehe  (mut'a)  und  Alles  was  Kralle  und  Klaue 
hat.     Da  woirden  die  Kessel  umgeschüttet.  —  BH.  758. 

Nach  Ihn  Abi  Sabra  von  alFucail  b.  Mubasshir  pflegte  Gabir  zu  er- 
zählen, man  habe  bei  der  Belagerung  der  Burg  alCa'b's  mit  Erlaubnis 
M.'s  Pferdefleisch  gegessen,  aber  kein  Maultierfleisch. 

Ihn  Abi  Sabra  von  'Abdalraxman  b.  'Abdallah  b.  Abi  Ca'ca'a  von 
alXarith  b.  'Abdallah  b.  Ka'b  von  Umm  'Umära :  wir  (Banu  Mazin  b.  al- 
Naggär)  schlachteten  zwei  Pferde  und  assen  davon,  ehe  die  Burg  alCa'b"s 
erobert  wurde. 

')  Vgl.  fol.  146b.  147a. 

Väkidi,    Muliaranied.  lo 


274  Xaibav  A.  7. 

Nach  Thaur  b.  Jazid  von  Calix  b.  Jaxja  b.  alMiqdam  soll  Xalid  b. 
alValid  gesagt  haben,  M.  habe  damals  Esel-.  Pferde-  und  Maultierfleisch 
verboten.  Aber  Xalid  war  gar  nicht  dabei,  sondern  bekehrte  sich  erst 
im  Cafar  des  Jahres  8. 

Ibn  alAkva* :  beim  Angriff  auf  die  Burg  alCa'b's  flohen  die  Muslime, 
wir  Aslamiten  aber  folgten  dem  Fahnenträger  Sa'd  b.  'Ubada  und  gingen 
vorwärts.  'Amir  b.  alAkva'  bestand  einen  Zweikampf  mit  einem  Juden  und 
hieb  ihm  den  Fuss  ab,  verletzte  sich  dabei  aber  mit  seinem  eigenen 
Schwerte  und  starb  am  Blutverluste,  üsaid  b.  Xucair  äusserte,  nun  sei 
sein  Thun  vergeblich  gewesen;  aber  M.  sagte,  er  bekomme  im  Gegenteil 
doppelten  Lohn  und  schwärme  im  Paradies  so  lustig  \äe  ein  Fisch  im 
Wasser ').  —  BH.  756. 

Xalid  b.  Aljäs  von  Ga'far  b.  Maxmud  b.  Muxammad  von  Muxammad 
b.  Maslama:  ich  schützte,  nebst  anderen,  M.  mit  dem  Schilde;  er  schoss 
einen  Pfeil  auf  einen  Juden  und  lächelte  uns  zu,    als  er  getroffen  hatte. 

Ibn  Abi  Sabra  von  Isxaq  b.  'Abdallah  b.  Abi  Farva  von  'Abdalraxman 
von  s.  Vater  Gabir  b.  'Abdallah:  wir  kämpften  unter  der  Führung  al- 
Xubab's  b.  alMundhir,  unseres  Fahnenträgers ;  wir  waren  hungrig,  in  der 
Burg  Ca'b's  aber  befanden  sich  Vorräte  aller  Art.  Als  am  dritten  Tage 
läia  der  Angriff  früh  morgens  erneuert  wurde,  machten  die  Juden  einen  Aus- 
fall. Zuerst  Hessen  sie  einen  wahren  Pfeilregen  auf  uns  los,  gegen  den 
wir  M.  mit  unsern  Schilden  schirmten;  sodann  stürmten  sie  vor  ^vie  ein 
Mann  und  gelangten  bis  dicht  zu  M. ,  der  vom  Pferde  abgestiegen  war. 
Die  Muslime  flohen,  aber  alXubab  hielt  stand  mit  unserer  Fahne  und 
schoss  im  Sattel  auf  die  Feinde.  Auf  den  Ruf  des  Propheten  sammelten 
wir  uns  wieder  zu  der  Fahne,  alXubab  drang  mit  uns  Schritt  für  Schritt 
vor,  bis  die  Juden  endlich  eilig  in  ihre  Burg  zurückliefen.  Sie  tauchten 
dann  auf  der  Mauer  wieder  auf  —  auf  der  äusseren,  dahinter  war  noch 
eine  innere  —  und  warfen  Steine  auf  uns;  worauf  wir  zurückgingen. 
Nicht  lange  währte  es  jedoch,  da  machten  sie,  mit  dem  Mute  der  Ver- 
zweiflung, einen  neuen  Ausfall.  Wir  zogen  ihnen  entgegen,  und  es  ent- 
stand ein  heftiger  Kampf  vor  dem  Thor  der  Burg,  wobei  drei  der  Unsrigen 
fielen,  Abu  Cajjäx,  'Adij  b.  Mnrra  b.  Suräqa,  alXarith  b.  Xfieib.  Wenn 
wir  einen  Juden  töteten,  so  trugen  ihn  die  Anderen  immer  in  die  Burg. 
Endlich  machte  unser  Fahnenträger  mit  uns  einen  gemeinsamen  Angriff; 
wir  warfen  die  Juden  ins  Thor  zurück,  drängten  ihnen  nach  und  eroberten 
ihre  Burg.  Eine  Anzahl  von  ihnen  töteten  und  banden  wir,  die  meisten 
aber  Hessen  wir  entkommen;  sie  flohen  in  grösster  Verwirrung  über  die 
Xarra   nach   der  Burg   QaTat   alZubair.     Wir    stimmten    indessen    auf  der 


Xaibar  A.  7.  275 

Mauer  ein  weithin  schallendes  Takbir  an,  wobei  sich  besonders  die  Aslam 
und  Ghifar  beteiligten.  Es  fanden  sich  die  reichsten  Vorräte  in  der  l>urg; 
M.  liess  ausrufen,  man  solle  sie  an  Ort  und  Stelle  verbrauchen  und  nichts 
davon  in  die  Heimat  mitnehmen.  Verschiedene  grosse  Fässer  mit  starkem 
Getränk  wurden  ausgeschüttet.     Auch  Geräte  und  Zeug  fand  sich  vor. 

Abu  Tha'laba  alXushanij :  die  kupfernen  und  irdenen  Gefässe  der 
Juden  durften  wir  zum  Kochen  gebrauchen,  nachdem  Avir  sie  gewaschen 
hatten.  Wir  erbeuteten  viele  Schafe,  Rinder  und  Esel,  auch  Adele  Waffen 
und  Kriegsmaschinen;  die  Juden  hatten  sich  sichtlich  auf  eine  lange  Be- 
lagerung eingerichtet. 

'Abdalxamid  b.  Ga'far  von  s.  Vater:  es  wurde  aus  der  Burg  alCa'b's 
an  Beute  herausgebracht:  20  zusammengeschnürte  Ballen  (1km)  groben 
jemenischeu  Zeuges,  1500  Mäntel  (qaeifa),  10  Lasten  Holz '),  welches  auf 
M.'s  Befehl  angesteckt  wurde  und  mehrere  Tage  brannte,  mehrere  Fässer 
mit  starkem  Getränk ,  die  zerbrochen,  und  Schläuche  mit  Wein,  die  aus- 
geschüttet wurden.  Einer  der  Muslime,  'Abdallah  alXammär,  trank  von  ijii^ 
dem  Wein  und  ward  derhalben  beim  Propheten  angegeben.  Der  klappte 
ihn  mit  seinen  Schuhen  und  die  übrigen  Anwesenden  folgten  seinem  Bei- 
spiel. 'Abdallah  konnte  das  Trinken  gar  nicht  lassen,  trotz  aller  Hiebe, 
so  dass  Omar  in  die  Worte  ausbrach:  Gott  verdamme  ihn,  wie  oft  muss 
er  Hiebe  haben!  Doch  M.  verwies  ihm  diese  Aeusserung,  da  der  Trun- 
kenbold doch  ein  Mann  sei,  der  Gott  und  seinen  Boten  lieb  habe.  Nach 
erlittener  Strafe  setzte  sich  'Abdallah  zu  den  Anderen,  als  sei  nichts  ge- 
schehen. 

Ihn  Abi  Sabra  von  'Abdalraxman  b.  'Abdallah  b.  Abi  Ca'ca'a  von  al- 
Xarith  b.  'Abdallah  b.  Ka'b  von  Umm  'Umära:  an  den  reichen  Vorräten, 
die  sich  in  der  Burg  alCa'b's  fanden,  hatten  die  Muslime,  so  lange  sie  in 
Xaibar  blieben,  einen  Monat  und  länger,  genug  für  sich  und  ihre  Tiere. 
Sie  wurden  nicht  gefünftet,  ein  jeder  konnte  sich  nach  Belieben  davon 
nehmen.  Die  übrige  Beute  wurde  verkauft  und  dann  verteilt;  die  Käufer 
waren  Muslime,  Araber,  und  Juden  von  Katiba,  welche  kapituliert  hatten. 
Den  muslimischen  Käufern  wurde  der  Preis,  den  sie  zu  zahlen  hatten, 
auf  ihren  Anteil  von  der  Beute  gerechnet. 

Ibn  Abi  Sabra  von  Isxaq  b.  'Abdallah:  als  'Ujaina  die  vielen  Vorräte 
aus  der  Burg  alGa'b's  herausbringen  sah,  sprach  er:  ist  denn  niemand, 
der  uns  und  unseren  Tieren  von  dieser  Fülle  etwas  abgibt?  die  früheren 
Besitzer  waren  so  freigebig  damit!  Die  Muslime  aber  schalten  ihn  und 
sagten,  er  solle  sich  mit  Dhu-lRuqaiba  begnügen,  was  ihm  M.  versprochen 
hatte. 

')  Das  Wort  ist  unleserlich,  ich  denke  ._^/ii,i». 

18* 


276  Xaibar  A.  1. 

Bei  der  Eroberung  der  Burg  alCa'b's  wunderten  sich  die  Muslime 
über  das  schwarze  Blut  eines  Juden,  dem  sie  den  Kopf  abgeschlagen 
hatten.  Da  hörten  sie  einen  sagen:  auf  einem  dieser  Borte  ist  Knoblauch 
und  gefülltes  Brot ') !  Dadurch  verriet  er  sich,  ward  aus  seinem  Versteck 
geführt  und  hingerichtet. 

Aus  den  eingenommenen  Burgen  flohen  die  Juden  nach  Qal'at  alZu- 
bair;  nur  einige  wenige  blieben  zurück,  welche  von  den  muslimischen 
Wachen  niedergehauen  wurden,  wenn  sie  zum  Vorschein  kamen.  Qal'at 
alZubair  lag  auf  einer  Bergspitze  und  war  ganz  unzugänglich.  Nachdem 
M.  drei  Tage  davor  gelegen  hatte,  kam  ein  Jude  namens  Ghazzäl  zu  ihm 
und  verriet  ihm,  nachdem  er  sich  Sicherheit  für  sein  Gut  und  Blut  be- 
dungen hatte,  die  Belagerten  hätten  unterirdische  Gänge  •),  durch  die  sie 
zum  Wasser  gelangten,  sie  könnten  sich  nicht  halten,  wenn  ihnen  diese 
abgeschnitten  würden.  Er  zeigte  ihm  dann  die  Gänge,  und  sie  wurden 
abgeschnitten.  Da  mussten  die  Juden,  von  Durst  getrieben,  die  Burg 
verlassen;  sie  schlugen  sich  tapfer  kämpfend  durch;  ihrer  zehn  wurden 
dabei  getötet  und  auch  mehrere  Muslime.  Mit  QaFat  alZubair  fiel  auch 
152a  die  letzte  Burg  von  alXaeät  in  M.'s  Hände.  Er  verlegte  darauf  das  Lager 
von  alRagi'  wieder  an  die  frühere  Stelle,  da  er  keinen  Ueberfall  mehr  zu 
besorgen  hatte.     Nunmehr  wandte  er  sich  gegen  alShiqq. 

Musa  b.  'ümar  alXarithij  von  Abu  'Ufair  Muxammad  b.  Sahl  b.  Abi 
Xathma:  in  alShiqq  begann  die  Belagerung  mit  der  Burg  Ubaij's,  und 
zwar  mit  dem  Angriff  auf  die  Bergfeste  Sumrän.  Zuerst  wurden  einige 
Zweikämpfe  ausgefochten,  in  denen  sich  alXubab  und  Abu  Dugana  aus- 
zeichneten. Darnach  enthielten  sich  die  Belagerten  des  Herausforderns, 
die  Muslime  aber  erstürmten  die  Feste  unter  der  Führung  Abu  Dugana's 
und  fanden  auch  hier  allerlei  Vorräte.  Die  Juden  sprangen  die  Mauer 
herunter  wie  die  Gazellen,  und  flohen  in  eine  andere  Burg  von  alShiqq, 
namens  alNizar.  Hier  erneuerte  sich  nun  der  Kampf,  die  Muslime  rückten 
vor  die  Mauer,  die  Belagerten  aber  wehrten  sie  mit  Steinen  und  Pfeilen 
ab,  bis  M.  eine  Hand  voll  Kies  gegen  die  Burg  warf:  da  wankte  sie 
und  sank  in  die  Erde.  Die  Insassen  wurden  gefangen  genommen,  dar- 
unter Cafijja  bint  Xujaij  und  ihre  Mulnne. 

Nach  der  Einnahme  von  alNizar  verliessen  die  Juden  die  übrigen 
Burgen  von  alShi(jq  und  flohen  nach  alKatil)a  und  alVaoTx  und  Sulälim. 
Muxammad  b.  Maslama  sagte,  als  er  alNizar  wiedersali:  das  war  die 
letzte  Burg,  um  die  gekämpft  wurde;  damit  war  der  Kampf  aus. 

')  tharid.  Der  Zusammenhang  scheint  an  die  Hand  zu  geben,  dass  dieser 
vorlaute  Schwätzer  erklären  will,  woher  das  Blut  des  vorhin  erwähnten 
Juden  so  schwarz  geworden  sei.     Vgl.  fol.  154  b. 

')  i3j^^,  auch  fol.  154  a. 


Xaibar  A.  7.  277 

'Abdalraxman  b.  Muxammad  b.  Abi  Bakr  fragte  Ga'far  b.  Maxmud, 
wie  es  zugehe,  dass  Cafijja  in  alNizar  gefangen  genommen  sei,  da  doch 
Sulalim  die  Burg  der  Familie  Abu  IXuqaiq's  gewesen,  und  dass  von  all 
den  Burgen  in  alNaeat  und  alShiqq  nur  in  al^'izar  Weiber  und  Kinder 
erbeutet  worden  seien.  Jener  antwortete :  die  Juden  hatten  alle  ihre 
Weiber  und  Kinder  nach  alKatiba  gebracht,  aber  Kinana  b.  Abi  IXuqaiq 
hielt  alNizar  für  sicherer  und]  brachte  seine  Frau  dorthin,  grade  in  der 
Nacht,  an  deren  Morgen  der  Prophet  gegen  alSliiqq  rückte. 

In  alKatiba   befanden  sich   über  2000  Juden   mit  Weib   und   Kind;  iä2b 
bei  der  Kapitulation  behielten  sie  ihre  Familien  und  jedermann  ein  Kleid; 
alles   übrige   mussten   sie  herausgeben.     Heimlich   aber  brachten  sie  viel 
Geld  über  die  Seite,  denn  sie  betheiligten  sich  hinterher  lebhaft  bei  der 
Versteigerung  der  Beute  '). 

Darauf  wandte  sich  M.  gegen  alKatiba  und  alVaeix  nnd  Sulalim  2), 
wohin  sich  alle  Flüchtigen  aus  alNaeät  und  alShiqq  begeben  hatten ; 
die  Hauptfeste  von  alKatiba  hiess  alQamüc.  Die  Juden  hielten  sich  in 
ihren  Burgen  eingeschlossen,  ohne  zum  Kampf  hervorzukommen.  Schon 
dachte  M.  nach  14tägiger  Belagerung  daran  das  Geschütz  aufzustellen, 
da  baten  sie  um  Frieden.  —  BH.  764. 

Ich  denke,  es  waren  500  arabische  Rosse  in  alKatiba?  sagte  Vakidi 
zu  Ibrahim  b.  Ga'far.  Er  erwiderte :  mein  Vater  erzählt^,  mir  von  einem, 
der  gesehen  hatte,  wie  Kinana  auf  300  Ellen  mit  drei  Pfeilen  nach  ein- 
ander ins  Schwarze  traf;  als  aber  die  Besatzung  von  alQamuc  vor  das 
Thor  rückte  um  M.  mit  Pfeilen  zu  empfangen,  war  er  vor  Angst  nicht 
im  Stande  seinen  Bogen  zu  spannen  und  gab  Befehl  das  Schiessen  zu 
lassen.  Es  Hess  sich  dann  Keiner  sehen,  bis  sie  von  der  Belagerung 
und  der  Angst  aufs  Aeusserste  getrieben  wurden.  Da  schickte  Kinana 
den  Shumäx  zu  M.  und  liess  ihn.  um  eine  Unterredung  bitten,  welche 
jener  gewährte.  —  Die  auszuliefernden  Bogen  und  Waffen,  sagte  Ibrahim, 
gehörten  alle  der  Familie  Abu  IXuqaiq's,  sie  pflegten  sie  an  die  Araber 
zu  verleihen,  ebenso  wie  auch  ihre  Juwelen.  Sie  waren  die  schlimmsten 
unter  den  Juden  von  Jathrib. 

In  der  Unterhandlung  ward  bestimmt,  dass  die  Juden  ihr  Leben, 
ihre  Weiber  und  Kinder  behalten,  aber  all  ihre  Habe  im  Stich  lassen 
und  bloss  mit  einem  Kleide  auf  dem  Leibe  aus  Xaibar  abziehen  sollten; 
wer  irgend   etwas   unterschlage,    solle   vom   Frieden  ausgenommen   sein. 

püU-u     >wJ.-yl*)    Qvs    ..j^JCC^    u^.     Seruper   eidem.      /  iÄj5    bedeutet 
teuer  machen,  den  Preis  in  die  Hohe  treiben:  vgl.  fol.  155a. 
-)  Sulalim  scheint  jedoch  zu  alKatiba  zu  gehören. 


278  Xaibar  A.  7. 

Von  Waffen  wurden  ausgeliefert  100  Panzer,  400  Schwerter,  1000  Speere, 
500  arabische  Bogen  mit  Köchern.  Darauf  erkundigte  sich  M.  bei  Ki- 
nana  nach  dem  Verbleib  des  in  eine  Kamelhaut  eingenähten  Schatzes 
der  Familie  Abu  IXuqaiq,  der  immer  vom  Aeltesten  auf  den  Aeltesten 
vererbte  und  dessen  Juwelen  bei  Hochzeiten  bis  nach  Mekka   verliehen 

153a  zu  werden  pflegten.  Die  Antwort  war,  derselbe  sei  für  die  Rüstungen 
und  Werbungen  verbraucht;  Kinana  und  sein  Bruder  beschwuren  das 
feierlich.  Wenn  er  sich  nun  doch  bei  euch  findet,  sagte  M.,  so  seid  ihr 
vogelfrei  und  mir  mit  Gut  und  Blut  verfallen.  Die  beiden  erklärten 
sich  einverstanden,  und  M.  nahm  darüber  vier  seiner  Genossen  und  zehn 
Juden  zu  Zeugen.  Einen  der  Juden,  der  ihn  noch  zu  warnen  versuchte, 
wies  Kinana  grob  ab.  Er  hatte  aber  einen  schwachsinnigen  Neffen, 
Tha'laba  b.  Saläm  b.  Abi  IXuqaiq;  den  fragte  M.  nach  dem  Schatze. 
Er  sagte,  er  wisse  nichts  davon;  wenn  aber  irgendwo,  so  werde  der 
Schatz  unter  einer  Ruine  vergraben  sein,  bei  der  er  Kinana  alle  Morgen 
habe  herumgehen  sehen.  In  Folge  dessen  ward  alZubair  mit  Tha'laba 
an  die  bezeichnete  Stelle  geschickt,  und  brachte  richtig  den  Schatz  zum 
Vorschein.  Kinana  hatte  ihn  dort  nach  der  Eroberung  von  alNaeat  nachts 
vergraben;  nun  ward  er  auf  M.'s  Befehl  von  alZubair  gefoltert,  um  zu 
weiteren  Geständnissen  veranlasst  zuwerden.  Nachdem  alZubair  ihm  ein 
Zündholz  in  die.Brust  gebohrt  hatte  ^),  überliess  ihn  M.  dem  Muxammad 
b.  Maslama,  damit  er  ihn  zur  Sühne  für  seinen  Bruder  töte.  Der  Bruder 
Kinana^s  wurde  ebenfalls  gefoltert  und  dann  den  Verwandten  Bishr's  b. 
alBarcä  zur  Blutrache  übergeben.  Die  Habe  der  beiden  Brüder  verfiel, 
ihre  Familien  wurden  geknechtet.  —  BH.  763  f. 

Xalid  b.  Rabi'a  b.  Abi  Hiläl  von  Hilal  b.  Usama  von  einem,  der 
einen  Einblick  that  in  die  Kamelhaut,  als  sie  vor  den  Boten  Gottes  ge- 
bracht wurde:  es  waren  darin  alle  Arten  von  Spangen  und  Gehängen  und 
Ringen.  Eine  Perlenschnur  davon  gab  M.  an  'Äisha  (oder  an  eine  seiner 
Töchter),  verbrachte  aber  darum  eine  schlaflose  Nacht  und  wollte  das 
unbefugt  verschenkte  Gemeingut  am  anderen  Morgen  sich  zurückgeben 
lassen.  Da  erfuhr  er,  dass  'Äisha  die  Perlen  unter  die  Armen  verteilt 
hatte,  und  lobte  Gott.  Eine  Perle  davon  kaufte  der  Judo  Abu  IShaxm. 
Die  Schnur  gehörte,  wie  Cafijja  erzählte,  der  Tochter  Kinana's. 

Cafijja  war  nach  ihrer  Gefangennahme  zusammen  mit  ihrer  l\Iulnnc 
dem  Bilal  übergeben,  der  sie  in  M.'s  Quartier  bringen  sollte.  Er  führte 
sie  an  den  Leichen  der  erschlagenen  Juden  vorbei,  und  zwar  mit  Absicht. 
Bei  dem  Anblick  schrie  die  Muhme  laut  auf;  M.  sagte,  sie  sei  ein  Satan, 

issb  tadelte  aber  zugleich  Bilal  wegen  seiner  Gefühllosigkeit.     Dixja   alKalbij 

')  ^J<J.^s>    ^    \>JÜJj    Aij.j    ^^^=^,  vffl.  BlI.  704,1.     Falsch  Muir  IV  08, 


Xaihar  A.  7.        .  279 

bat  M.  (der  ihm,  wie  mau  sagt,   ein  Mädchen  versprochen  hatte)  um  Ca- 
fijja,  erhielt  aber  nur  die  Muhme.  —  BII.  7"6o. 

Ihn  Abi  Sabra  von  Abu  Xarmala  von  seiner  Schwester  Umm  'Abd- 
allah von  der  Tochter  des  Äluzaniten  Abu  IQain,  welche  Cafijja  gut  kannte 
und  sie  folgendermassen  erzählen  hörte:  nach  unserer  Vertreibung  aus 
Medina  Hessen  wir  uns  in  Xaibar  nieder.  Dort  nahm  mich  Kinana  zur 
Ehe  und  vollzog  sie  einige  Tage  vor  der  Ankunft  M.'s  und  führte  mich 
über  auf  seine  Burg  Sulalim.  Mir  träumte,  der  Älond  käme  von  Medina 
her  und  lasse  sich  nieder  in  meinen  Schoss;  darüber  gab  mir  Kinana 
einen  Schlag  ins  Gesicht,  dass  es  noch  grün  w'ar,  als  ich  zu  M.  einging. 
Die  Juden  hatten  ihre  Familien  nach  alKatiba  gebracht  und  alNaeät  für 
die  Krieger  frei  gemacht;  als  aber  alNaeät  erobert  wurde  und  die  Ghaeafan 
sich  als  unzuverlässig  erwiesen,  brachte  Kinana  mich  nebst  einigen  an- 
deren Frauen  in  die  Burg  alNizar,  weil  sie  am  festesten  war.  Die  Mus- 
lime jedoch  eroberten  alNizär  vor  alKatiba;  ich  ward  gefangen  und  in 
M.'s  Quartier  gebracht.  Am  Abend  rief  er  mich  zu  sich  und  trug  mir 
den  Islam  an;  ich  trat  über,  ward  zu  seiner  Frau  bestimmt  und  erhielt 
als  Morgengabe  die  Freiheit.  Als  wir  nach  Medina  aufbrachen,  Hess  er 
mir  einen  Schleier  geben  und  ich  verhüllte  mich;  daraus  nahmen  die 
Muslime  ab,  dass  ich  seine  Ehefrau  und  nicht  seine  Beischläferin  sei. 
Um  mir  aufs  Kamel  zu  helfen,  hielt  mir  M.  sein  Bein  hin,  dass  icli  meinen 
Fuss  darauf  setzen  sollte;  ich  aber  setzte  mein  Knie  (f.  161a)  darauf  und 
stieg  so  auf.  Seine  anderen  Frauen  behandelten  mich  hochmütig  und 
nannten  mich  das  Judenmädchen;  darüber  w^einte  ich  einst,  als  er  zu 
mir  einging;  er  aber  zürnte  und  sprach:  sag  nur,  mein  Vater  ist  Aharon 
und  Mose  mein  Oheim. 

Abu  Shujaim  alMurrij ,  der  mit  'Ujaina  ausgezogen  war:  da  wir  die 
Unsrigen  in  Xaifä  in  voller  Ruhe  und  Sicherheit  fanden,  kehrten  Avir 
wieder  um  nach  Xaibar.  Unterwegs,  nicht  weit  von  Xaibar,  sah  Ujaiua 
im  Traum,  wie  er  uns  sofort  mitteilte,  dass  er  Dliu-lRuqaiba ,  einen  Berg 
von  Xaibar,  von  M.  geschenkt  bekäme ').  Als  wir  anlangten,  war  Xaibar 
schon  erobert;  'Ujaina  bat  M.  um  einen  Auteil  an  der  Beute,  denn  er 
habe  das  Verdienst,  seine  Bundesgenossen  mit  4000  Mann  im  Stich  ge- 
lassen zu  haben.  M.  Hess  ihn  zwar  merken,  dass  er  die  wahre  Veran-  i 
lassung  seines  plötzlichen  Abzuges  recht  gut  kenne,  gab  ihm  aber  dann 
doch  Dhu-lRuqaiba  zum  Besitz;  und  als  er  sich  stellte,  als  wisse  er  nicht 
was  Dhu-lRuqaiba  sei,  sagte  er  ihm,  es  sei  der  Berg,  den  er  im  Traume 
gesehen  und  angewiesen  erhalten  habe.    Darauf  begab  sich  'Ujaina  zu  den 

1)  lX-*.j5=\.»8   ü.».i.J    o^Äj>(   Ai    xL!_5    lAi,  setzt  er  aufgeregt  hinzu,  als  ob 
der  Traum  ihm  zwingende  Gewalt  über  M.  verliehe. 


280  ■        Xaibar  A.  7. 

Juden  und  schalt  sie  wegen  ihrer  Feigheit.  Aber  Tha'laba  D.  Salam  b. 
Abi  IXuqaiq,  der  für  schwachsinnig  galt,  gab  ihm  seine  Vorwürfe  zurück 
und  sagte,  er  selber  trage  die  Hauptschuld  am  Untergange  der  Juden. 
'Ujaina  suchte  sich  zu  verantworten:  M.  habe  ihnen  listiger  Weise  den 
Glauben  beigebracht,  er  überfalle  in  ihrer  Abwesenheit  ihre  Familien; 
darum  seien  sie  abgezogen,  aber  alsbald  wiedergekommen  in  der  Absicht 
ihren  Bundesgenossen  zu  helfen.  Aber  Tha'laba  spottete  über  diese  edle 
Absicht,  und  auch  ein  Ghaeafanit  gab  dem  Tjaina  bittere  Wahrheiten  zu 
hören.  Mismutig  kam  er  zu  den  Seinigen  und  kaute  an  den  Nägeln  ^). 
Heimgekehrt  empfing  er  Besuch  von  alXarith  b.  Auf ;  der  sagte:  hab  ichs 
dir  nicht  gesagt,  dass  du  dich  vergeblich  abhetzest-)?  hat  mir  doch  der 
Jude  Abu  Rafi'  Salam  b.  Abi  IXuqaiq  selber  bezeugt,  dass  M.  zur  Herr- 
schaft über  die  ganze  Erde  bestimmt  sei  und  dass  die  Feindschaft  der 
Juden  gegen  ihn  nur  auf  Neid  und  Eifersucht  beruhe  und  zu  ihrem  Ver- 
derben ausschlagen  werde. 

Als  M.  zur  Ruhe  gekommen  war,  brachte  ihm  Zainab  bint  alXarith 
eines  Abends  nach  dem  vorletzten  Gebete  ein  geschlachtetes  Schaf  zum 
Geschenk,  welches  sie  mit  einem  schnellwirkenden  Gifte  eingerieben  hatte, 
besonders  an  Schulter  und  Bug,  den  Lieblingsstücken  des  Propheten.  M. 
nahm  das  Schaf  an  und  Hess  es  für  sich  und  seine  anwesenden  Gefährten 
auftragen  *).  Er  nahm  sich  ein  Stück  vom  Bug ,  verschluckte  es  aber 
nicht,  da  er  das  Gift  spürte,  und  sagte  zu  den  Gästen:  esst  nicht  davon, 
dieser  Bug  thut  mir  kund,  dass  das  Schaf  vergiftet  ist.  Bishr  b.  alBarä 
(nicht  Mubashhir)  hatte  aber  schon  ein  Stück  genommen  und  es,  obwohl 
auch  er  das  Gift  empfand,  aus  Rücksicht  auf  seinen  Wirt  hinunterge- 
schluckt. Er  wurde  alsbald  kreidebleich  und  lag  dann  noch  ein  ganzes 
Jahr  mit  seinen  Schmerzen,  unbeweglich,  bis  er  starb.  Nach  Anderen 
starb  Bishr  auf  der  Stelle,  der  Prophet  aber  lebte  noch  drei  Jahre.  Zainab, 
zur  Rede  gestellt,  gestand  ihre  That  ein.  Du  hast,  sagte  sie,  meinen  Vater 
und  meinen  Oheim  und  meinen  Mann  getötet  und  meinem  Volke  das 
Schwerste  angethan;  so  dachte  ich:  ist  er  ein  Prophet,  so  wird  ihm  das 
Schaf  kund  thun,  was  ich  gethan  habe,  ist  er  aber  ein  König,  so  atmen 
wir  auf  durch  seinen  Tod.  Sie  wurde  nach  Einigen  getötet  und  darnach 
aufgehenkt,  nach  Anderen  erhielt  sie  Verzeihung.  Es  hatten  noch  drei 
andere  Gäste  ein  Stück  von  dem  Schafe  genommen,  es  aber  nicht  zu  Ende 

^)  Das   scheint  der  Sinn  von  i>^wX-o    J^^    zu   sein.     Jedenfalls  nicht:   er 

faltete  die  Hände,  legte  sie  in  den  Schoss. 
2)  ^^  ^  ^  5-^j.j.    Es  ist  Activ.  IV,  vgl.  fol.  167a.  181a.  190b.  192  a. 

205  a.  209  b.  217  a,  i ramer  mit  der  Präpos.  fi. 


Xaibar  A.  7.  281 

gegessen ;  auf  M.'s  Geheiss  Hessen  sie  sich  mitten  auf  dem  Kopfe  schröpfen. 
Ihn  selber  schröpfte  Abu  Hind  mit  Horn  und  Messer  unterhalb  der  linken 
Schulter.  —  BH.  764  f. 

Als  M.  in  seiner  letzten  Krankheit  (wie  man  sagt,  Pleuritis)  lag,  be- 
suchte ihn  ümm  Bishr,  befühlte  ihn  und  sprach  ihr  Erstaunen  über  die 
Hitze  des  Fiebers  aus.  Er  erwiderte,  das  Leiden  stamme  nicht  von  Gott, 
sondern  sei  ein  Streich  ')  des  Satans.  Von  dem  Gifte  der  Zainab  sei  ihm 
immer  ein  Fieber  verblieben,  bis  es  nun  so  weit  gekommen. 

Vakidi  erkundigte  sich  bei  Ibrahim  b.  Ga'far  nach  den  Verwandten 
der  Zainab,  die  M.  getötet  habe,  und  bekam  zur  Antwort:  ihr  Vater  war 
alXarith,  ihr  Oheim  Jasar  -—  derjenige,  der  von  dem  Borte  herunterge- 
holt und  hingerichtet  wurde  (fol.  151b)  — ,  ihr  Bruder  Zabir,  ihr  Mann 
Abu  IXakam  Salam  b.  Mishkam.  Der  letztere  lag  krank  in  einer  der 
Burgen  von  alNaeät,  wollte  sich  aber  doch  nicht  nach  alKatiba  zurück- 
ziehen, sondern  lieber  sterben.  Er  war  der  Kriegsoberst  der  Juden,  aber 
Gott  hinderte  ihn  durch  die  Krankheit-). 

Ueber  die  Beute  setzte  M.  den  Farva  b.  'Amr  alBajäcij.  Sie  wurde 
insgesamt  auf  einen  Haufen  gebracht,  mit  Ausnahme  von  Esswaren,  Futter 
und  Leder,  wovon  jeder  seinen  Bedarf  nahm;  die  Waifen  wurden  zwar 
auf  die  Dauer  des  Kampfes  ausgethan ,  mussten  darnach  aber  zurückge- 
stellt werden.  Das  Ganze  wurde  dann  in  fünf  Teile  geteilt  und  zuerst  iss? 
das  Los  Gottes  davon  abgenommen,  die  übrigen  vier  Fünftel  gelangten 
zur  Versteigerung.  Die  Menschen  überboten  sich  im  Kaufen,  binnen  zwei 
Tagen  war  Alles  geräumt''),  während  Farva  gedacht  hatte,  es  würde  eine 
ganze  Zeit  dauern,  bis  all  die  vielen  Sachen  losgeschlagen  wären.  — 
Den  heiligen  Fünften  verwandte  M.,  wie  Gott  wollte,  er  beschenkte  davon 
seine  Frauen,  und  seine  Verwandten  vom  Geschlecht  'Abdalmueealib,  und 
die  Waisen  und  die  Heischenden.  Die  Thorabücher  wurden  den  Juden 
auf  ihre  Bitte  zurückgegeben. 

Der  Grundsatz,  dass  die  Beute  Gemeingut  sei,  Avurde  aufs  strengste 
gehandhabt.  Es  ward  ausgerufen,  dass  Alles  bis  auf  Nadel  und  Faden 
ausgeliefert  werden  müsse  ^).  Farva  hatte  bei  der  Versteigerung  einen 
Kopfbnnd  genommen  um  sich  vor  der  Sonne  zu  schützen  und  vergessen 
ihn  abzulegen  als  er  in  sein  Quartier  ging.  Sobald  er  aber  erinnert 
wurde,  brachte  er  ihn  wieder  zurück  und  erzählte  darauf  die  Sache  dem 

1)  äi.*J3  =  sJoi*  Gauh.  —  Fieber  •-=  jIAc. 

-)  Zwei  seine  Kriegstüchtigkeit  feiernde  Verse   des   alRabi'  b.  Abi  IXuqairj 

werden  citiert. 
^)  /  fli-ÄJ.     Ein  Mädchen  /  ^ft-o    L/i  =  bleibt  sitzen,  fol.  251b. 


282  Xaibar  A.  7. 

Propheten.  Der  sagte :  es  war  ein  Kopfbund  vom  Höllenfeuer ').  —  Man 
meldete  M.,  Karkara  (ein  Schwarzer  der  ihm  sein  Tier  zu  halten  pflegte) 
^^ei  Blutzeuge  geworden".  Er  aber  sprach:  er  brennt  schon  in  der  Hölle 
wegen  eines  Kleides,  das  er  unterschlagen  hat.  —  Nachdem  die  Beute 
verkauft  und  verteilt  war,  kamen  einige  Männer,  unter  ihnen  Zaid  b. 
Xalid  alGuhanij,  noch  mit  ein  paar  Steinen  oder  Muscheln  (xaraz).  keine 
zwei  Dirham  wert,  zum  Vorschein,  die  sie  abzugeben  vergessen  hatten. 
Sie  mussteu  einzeln  schwören,  dass  sie  es  wirklich  nur  vergessen  hätten, 
A\Tirden  darauf  gebunden  auf  eine  Leichenbahre  gelegt,  und  der  Prophet 
verrichtete  über  ihnen  das  Totengebet.  —  Indessen  Hess  M.  demjenigen, 
bei  dem  sich  unterschlagenes  Gut  befand,  nicht  sein  ganzes  Gepäck  ver- 
brennen ;  er  schalt  und  strafte  ihn  nur  mit  Worten.  —  Ein  Mann,  der  in 
einer  Ruine  200  Dirham  gefunden  hatte,  musste  davon  den  Fünften  geben, 
behielt  aber  das  Uebrige. 

Facäla  b.  'Ubaid  verkaufte  eine  goldene  Kette,  die  ihm  zugefallen 
Avar,  um  acht  Dinare;  M.  aber  gebot  das  ungemünzte  Gold  (tibr)  gegen 
gemünztes  (dhahab)  nach  dem  Gewicht,  und  nicht  nach  ungefährer 
Schätzung  zu  verkaufen.  Die  beiden  Sa'd  mussteu  in  Folge  dessen  einen 
Handel  (von  tibr  gegen  dhahab)  rückgängig  machen. 

Damals  hielt  M.  folgende  Rede:  wer  an  Gott  und  an  den  jüngsten 
Tag  glaubt,  der  begiesst  nicht  fremde  Saat  mit  seinem  Wasser,  und  ver- 
kauft niclits  von  der  Beute,  ehe  sie  verteilt  ist,  und  reitet  kein  Tier  und 
trägt  kein  Kleid  von  der  Beute,  um  es  abgebraucht  zurückzugeben,  und 
liegt  bei  keiner  gefangenen  Frau,  bis  sie  die  Reinigung  gehabt  hat  oder 
niedergekommen  ist.  —  Da  er  an  einer  schwangeren  Gefangenen  vorbei 
kam  und  hörte  sie  sei  von  ihrem  Hen'n  beschlafen,  sagte  er:  wie!  mit 
einem  Kinde  im  Schoss,  das  nicht  sein  Kind  ist?  und  das,  wenn  er  es 
sich  wieder  Fug  aneignet,  ihm  Hören  und  Sehen  vergehen  macht!  ich 
habe  daran  gedacht,  einen  Fluch  über  ihn  auszusprechen,  der  ihn  bis 
ins  Grab  verfolge.  —  BH.  759. 

Nach  der  Eroberung  von  Xaibar  kamen  die  Leute  der  beiden  Schiffe 
(BH.  781)  aus  Habesch  an;  M.  umarmte  und  küsste  Ga'far,  indem  er 
sprach :  ich  weiss  nicht,  ob  ich  mich  mehr  über  die  Eroberung  von  Xaibar 
oder  über  die  Rückkunft  Ga'far's  freue.  —  BH.  781. 

Es  kamen  auch  die  Dausiten  (darunter  Abu  Huraira  und  alOufail  b. 
'Amr)  und  eine  Anzahl  Ash'ariten;  auf  M.'s  Ersuchen  bewilligten  ihnen 
die  Muslime  Anteil  an  der  Beute.  „Aber  du  kriegst  nichts  ab,"  sagte 
Abän  b.  Sa'id  b.  aFAc  zu  Abu  Huraira,  worauf  dieser  sich  au  M.  wandte 

')  Folgen   noch   ein  paar  gleichgiltige    und  anonyme   andere  Beispiele   der 
Strenge.    Vgl.  Josua  7.  Num.  31.  1.  Sam.  30,22— 25. 


Xaibar  A.  7.  283 

mit  den  Worten:  o  Bote  Gottes,  er  ist  der,  der  den  Ibn  Qauqal  getötet 
hat !  Aban  erwiderte :  der  Vorwitzige  ')  will  uns  den  Tod  eines  Mannes 
ankündigen,  dem  Gott  durch  meine  Hand  zu  Ehren  verhelfen  hat,  nicht 
mir  durch  seine  Hand  zu  Schanden ! 

Dem  Propheten  gebührte  der  Fünfte  immer,  mochte  or  am  Feldzuge 
teilnehmen  oder  nicht.  Sonst  bekamen  nur  die  anwesenden  Krieger  Teil 
an  der  Beute;  jedoch  bei  Badr  ausserdem  noch  acht  andere,  und  bei 
Xaibar  alle  die,  welche  mit  bei  alXudaibija  waren  (Sur.  48,20).  Von 
letzteren  zogen  nicht  alle  mit  nach  Xaibar,  z.  B.  nicht  Gabir  b.  'Abdallah; 
zwei  von  ihnen  waren  gestorben.  Doch  bekamen  auch  solche  Anteil  an 
der  Beute  von  Xaibar,  die  nicht  mit  bei  alXudaibija  gewesen  waren, 
u.  s.  w.  So  nach  Ibn  Abi  Sabra  von  'Abdalraxman  b.  'Abdallah  b.  'Abdal- 
raxman  b.  Abi  Ca'ca'a.  Andere  behaupten  fi-eilich,  nur  die  Genossen  von 
alXudaibija  hätten  mitlesen  und  auch  nur  sie  mitkämpfen  dürfen; 
aber  das  ist  unrichtig. 

Ibn  Abi  Sabra  von  Queair  alXarithij  von  Xizam  b.  Sa'd  b.  Muxaj- 
jica :  auch  zehn  Juden  von  Medina  im  Heere  SI.'s  bekamen  Anteil.  Nach 
anderen  losten  sie  nicht  mit,  sondern  wurden  nur  beschenkt.  Ein  paar 
Knechte,  die  auch  mitkämpften,  darunter  'Umair,  der  Freigelassene  des 
Abu  ILaxm.  bekamen  Geschenke. 

Zwanzig  Frauen  machten  den  Feldzug  mit,  von  denen  sechzehn  mit 
Namen   aufgeführt  werden,    darunter  Umm   Salama,   aber  nicht    'Äisha.  i56a 
Die  Frau    'Acim's  b.   'Adij   gebar  ihm   in   Xaibar   eine   Tochter,   welche 
Sahla  genannt  wurde. 

Ibn  Abi  Sabra  von  Sulaiinan  b.  Suxaim  von  Umm  'Alij  bint  Abi 
IXakam  von  der  Ghifaritin  Umajja-)  bint  Qais  b.  Ihn  alCalt:  ich  zog 
mit  anderen  Frauen  der  Bann  Ghifar  mit  zu  Felde,  um  die  Verwundeten 
zu  pflegen  und  sonst  Hülfe  zu  leisten^).  M.  nahm  mich  hinter  sich  auf 
sein  Kamel;  als  wir  morgens  hielten  und  abstiegen,  sah  ich  Blut  auf 
meinem  Sattel  —  es  war  meine  erste  Reinigung,  denn  ich  war  noch  ganz 
jung.  Ich  drückte  mich  voller  Scham  an  das  Kamel;  als  der  Prophet  es 
gewahrte,  gebot  er  mir,  mich  einzurichten  und  den  Sattel  mit  Wasser 
und  Salz  abzuw^aschen.  Nach  der  Eroberung  von  Xaibar  schenkte  er 
uns  Kleinigkeiten  von  der  Beute;  mir  hängte  er  diese  Kette  hier  an 
meinem  Halse  selber  um.  —  Sie  nahm  immer  Salz  zu  ihrer  Reinigung 
und  bestimmte,  dass  auch  ihre  Leiche  mit  Wasser  und  Salz  gewaschen 
werden  sollte.     Mit  dem  Halsbande  Hess  sie  sich   begraben.  —  BH.  768. 

')  j.jv.i  Q./«  '"^•^•^  ,c^^^   •{}■•'   >-^■>^■'^   ^j. 

-)  Umajja  ist  sonst  Maunsname.     Vgl.  BH.  768,2, 
^)  z.  B.  Schläuche  zu  nähen  f.  156  a. 


284  Xaibar  A.  7. 

'Abdalsaläm  b.  Musa  b.  Gubair  von  s.  Vater  von  s.  Grossvater  von 
'Abdallah  b.  Unais:  mein  schwangeres  Weib,  welches  mich  begleitete, 
hatte  unterwegs  eine  Blutung.  Der  Prophet  verordnete  ihr  in  Wasser 
zergangene  Datteln;  da  spürte  sie  keine  schädlichen  Folgen.  Nach  der 
Eroberung  von  Xaibar  gab  er  ihr  und  dem  inzwischen  geborenen  Kinde ') 
Geschenke.  Lose  bekamen  die  Weiber  nicht,  nur  Geschenke  —  doch 
wird  auch  das  Gegenteil  behauptet  (fol.  156  b). 

Ihn  Abi  Sabra  von  Isxaq  b.  'Abdallah  von  'Umar  b.  alXakam  von 
Umm  al'Alä  alAncärijja:  ich  war  mit  anderen  AVeibern  der  Emigranten 
und  Mediner  und  der  Araber  mit  nach  Xaibar  gezogen;  M.  verteilte 
Steine  oder  Muscheln  unter  uns,  ich  bekam  drei.  Einen  goldenen  Ohr- 
ring (ri'äth),  der  zum  Fünften  gehörte,  brachte  M.  der  Tochter  As'ad's  b. 
Zurära  mit. 

'Abdallah  b.  Abi  Jaxja  von  Thubaita  bint  Xanohala  alAslamijja  von 
ihrer  Mutter  Umm  Sinän:  ich  bat  den  Propheten  mich  mitzunehmen  und 
er  gesellte  mich  zu  seiner  Frau  Umm  Salama.  Sieben  Tage  lagerten  wir 
in  alRagi',  bis  alNaeät  eingenommen  war;  darauf  ward  das  Lager  an  die 
Stelle  zurückverlegt,  wo  es  zuerst  gewesen  war.  Nach  der  Eroberung 
von  Xaibar  bescherte  uns  M.  kleine  Geschenke;  mir  gab  er  ausserdem 
einen  fadakischen  Mantel  und  eine  jemenische  Burda  und  einen  Schleier 
und  einen  kupfernen  Kessel;  ich  hatte  mehrere  Verwundete  mit  einem 
Mittel  meiner  Familie  geheilt.  Auf  dem  Heimwege  ritt  ich  neben  Umm 
Salama  auf  einem  Kamel  M.'s;  als  wir  dicht  vor  Medina  waren,  sagte 
156b  sie,  M.  schenke  mir  das  Tier.  Ich  verkaufte  es  um  sieben  Dinare  und 
pries  Gott. 

Ja'qub  b.  Muxammad  von  'Abdalraxman  b.  'Abdallah  b.  Abi  Ca'ca'a 
von  alXarith  b.  'Abdallah  b.  Ka'b:  ich  fragte  Umm  'Umara,  woher  sie 
die  rothe  Schnur  am  Halse  habe.  Sie  sagte,  dieselbe  stamme  aus  einem 
in  der  Burg  alCa'b's  aufgegrabenen  Schatze  von  dergleichen  Sachen,  den 
M.  unter  die  anwesenden  Frauen  verteilt  habe;  es  seien  ihrer  zwanzig 
gezählt  worden.  Sie  habe  ausserdem  noch  eine  Decke  und  eine  Burda 
und  einige  Dinare  bekommen ;  ähnlich  auch  die  anderen.  Auf  die  Frage, 
wie  viel  denn  der  Anteil  der  Krieger  betragen  habe,  antwortete  sie,  ihr 
Mann  Ghazijja  b.  'Amr  habe  für  11 '/i  Dinar  Sachen  gekauft''^),  das  sei 
wohl  der  Anteil  eines  Reiters  gewesen.  Ausserdem  habe  er  drei  Land- 
anteile in  alShiqq  bekommen  und  dieselben  zur  Zeit  Othman's  um  30  Di- 
nare verkauft. 

')  Ob  Sohn  oder  Tochter  wusstc  'Abdalsalam  nicht. 

2)  Sie  setzt  hinzu:   fakam  jiioälabu  bishaiin  —  man  weiss  nicht,   ob  vorher 
oder  nachher. 


Xaibar  A.  7.  -  285 

M.  hatte  drei  Pferde,  aucii  alZubair  hatte  mehrere,  andere  zwei, 
z.  B.  alBarä,  der  Milchvater  Ibrahim's,  des  Sohnes  des  Propheten.  Wer 
zwei  oder  mehr  Pferde  hatte,  soll  fünf  Lose  erhalten  haben;  aber  das 
Richtige  ist,  dass  jeder  Reiter  drei  Lose  bekam,  mochte  er  ein  Pferd 
oder  mehrere  haben.  Wie  es  heisst  ward  nur  arabisches  Vollblut  berück- 
sichtigt, kein  Halbblut');  andere  behaupten  jedoch,  dass  es  zur  Zeit  M.'s 
noch  gar  keine  Mischrace  gegeben  habe,  sondern  erst  seit  der  Eroberung 
Iraqs  und  Syriens. 

Ihn  Abi  Sabra  von  Isxaq  b.  'Abdallah  b.  Abi  Parva  von  Xizäui  b. 
Sa'd  b.  Mnxajjica:  Suvaid  b.  Nu'män  bekam  den  Anteil  eines  Reiters, 
obwohl  sein  Pferd  gleich  in  der  Nacht  der  Ankunft  von  Xaibar  verun- 
glückt und  er  selber  dadurch  kampfunfähig  geworden  war. 

Die  Zahl  der  Pferde  war  200  (nicht  300),  der  Männer  1400,  Zaid 
b.  Thabit  besorgte  die  Zählung.  Darnach  mussten  1800  Lose  gemacht 
werden.  Das  Land  in  alShiqq  und  alNaeät  wurde  in  18  Teile  geteilt,  i^Ta 
und  jeder  Teil,  im  Betrage  von  100  Losen,  einem  Vorsteher  übergeben, 
welcher  den  Ertrag  alljährlich  an  die  Berechtigten  verteilte  *).  Die 
18  Teile  waren  benannt  nach  1)  'Acim  b.  'Adij  2)  Ali  3)  Ibn  'Auf 
4)  Galxa  5)  Banu  Sa'ida  6)  B.  alNaggar  7)  B.  Xaritha  8)  B.  Aslam  und 
Ghifar  ^)  9.  10)  B.  Salama ,  deren  Vorsteher  Mu'adh  b.  Gabal  war 
11)  Tbaida*)  12)  . . .  .  s)  13)  B.  Aus  14)  alZubair  15)  Usaid  b.  Xucair 
16)  Balxarith,  deren  Vorsteher  Ibn  Raväxa  war  17)  B.  Bajäca,  deren 
Vorsteher  Parva  war  18)  Na'im^).  Wer  wollte,  verkaufte  sein  Teillos; 
M.  kaufte  einem  Ghifariten  das  seinige  ab,  nicht  ohne  ihn  aufmerksam 
gemacht  zu  haben,  dass  es  mehr  wert  sei.  Auch  Omar  kaufte  Lose  auf, 
so  dass  ihm  schliesslich  der  Teil  der  Aus,  welcher  alLafif  hiess,  allein 
gehörte.    Ebenso  erstand  Muxammad  b.  Maslama  Lose  von  den  Aslamiten. 

M.  überliess  den  Juden  auf  ihre  Bitte  „so  lange  Gott  woUe^  die  Be- 
stallung der  Gärten  von  Xaibar,  gegen  die  Abgabe  der  Hälfte  des  Ertrages 
von   Palmen,    Saat   und   Gemüse  ^).     Dabei   blieb   es    bis  zur  Regierung 

')  ^^^JJ^   ^L  ^^_^-*i5   ^. 

^)  Das   Laud    war    also      t^j-^    und    wurde    nicht   parcelliert    (^^) ;    '^gl- 

fol.  163  a.  b. 
3)  „Die  Ghifar  hatten  30,  die  Aslam  70  Lose." 
*)  Ein  Jude,    derselbe,    welcher  fol.  163b   'übaid   alSiham   heisst   und    von 

BH.  774  als  Xazragit  bezeichnet  wird. 
^)  Hier  sind  nach  fol.  163  b  die  Banu  'übaid  ausgefallen. 
'')  Dies   ist  der  Name  des   früheren  Besitzers,   des  Juden  Na'iiu,    nach  dem 

auch  die  häufig  vorkommende  Burg  Na'im's  benannt  ist. 
^)  =   '■iJsL.w.Ä^    oder   '^Xa^xa. 


286  Xaibar  A.  7. 

Oniar's.  Die  Abschätzung  und  Einzieliung  der  Hälfte  des  Ertrags  besorgte 
anfangs  Ibn  Raväxa ;  nach  seinem  Tode  Abu  IHaitham  b.  alTajjihan ;  oder 
Gabbär  b.  Cair;  oder  Farva  b.  'Amr.  Ibn  Raväxa  teilte  die  Palmen  bei 
der  Ernte  in  zwei  Hälften  und  liess  dann  die  Juden  wählen,  welche  von 
beiden  sie  für  sich  haben  wollten.  Vergeblich  versuchten  sie  ihn  durch 
Bestechung  zu  ungleichmässiger  Teilung  zu  bewegen.  —  BH.  777. 

Später  beklagten  sich  die  Juden  bei  M. ,  dass  die  Muslime  wider- 
rechtlich in  ihre  Gärten  eindrängen.  In  Folge  dessen  liess  er  die  ganze 
Gemeinde  durch  Xalid  b.  alValid  zusammenrufen  und  hielt  ihr  eine  Predigt, 
1571)  dass  den  Pächtern  die  Früchte  bezahlt  werden  müssten.  In  Wahrheit 
hatten  das  jedoch  die  Muslime  auch  gethan,  selbst  wenn  die  Juden  sich 
erboten  die  Früchte  zu  schenken. 

Bei  alKatiba  ist  es  strittig,  ob  es  der  Prophet  vorweg  bekam,  oder 
ob  es  der  Fünfte  vom  Lande  war.  Ersteres  überlieferen  'Abdallah  b. 
Nux  von  Ibn  Ghufair  und  Musa  b.  'Amr  b.  'Abdallah  b.  Eafi'  von  Bushair 
b.  Jasär,  und  Ibrahim  b.  Ga'far  von  s.  Vater.  Letzteres  Qudama  b.  Musa 
von  Abu  Bakr  b.  Muxammad  b.  'Amr  b.  Xizam.  Dem  Abu  Bakr  erzählte 
auf  seine  Frage  die  'Amra  biut  'Abdalraxman :  naclidcm  M.  die  Capitu- 
lation  mit  den  Banu  Abi  IXuqaiq  geschlossen  hatte,  machte  er  aus  alXaeät 
und  alShiqq  und  alKatiba  fünf  Teile,  alKatiba  war  ein  Fünfteil.  Dann 
nahm  er  fünf  Stücke  Viehmist,  bezeichnete  eins  davon  als  Los  Gottes, 
während  er  die  übrigen  unbezeichuet  liess,  und  betete,  dass  das  Los 
Gottes  auf  alKatiba  treffen  möge.  So  geschah  es  denn  auch;  die  übrigen 
vier  Fünftel  des  Landes  wurden  in  18  Teile  geteilt,  welche  Gemeingut 
(faucä)  der  Muslime  wurden.  Diesen  Bescheid  der  'Amra  teilte  Abu  Bakr 
dem  Chalifen  Omar  b.  'Abdal'aziz  mit,  welcher  sich  bei  ihm  nach  der 
Sache  erkundigt  hatte.  Mit  Abu  Bakr  stimmen  überein  Ibn  Abi  Sabra 
von  Abu  Malik  von  Xizam  b.  Sa'd  b.  Muxajjica,  und  'Abdallah  b.  'Auf 
von  Abu  Malik  alXimjarij  von  Sa'id  b.  alMusajjib,  und  Muxammad  von 
alZuhrij.  Dieser  Meinung  schliesst  sich  auch  Valddi  an;  jedenfalls  habe 
M.  von  alNaoät  und  alShiqq  nichts  bekommen  und  allein  vom  Ertrage 
von  alKatiba  seine  Unterstützungen  an  Verwandte  und  Andere  bestritten. 
Der  Ertrag  ward  geschätzt  auf  8000  Vasq  Datteln,  3000  Scheffel  (cä') 
,    Gerste  und  etwa  1000  Scheffel  Navcä  ') :  von  allem  bekam  M.  die  Hälfte. 

Aufzählung  der  Lose  von  alKatiba:  1)  der  Fünfte  des  Propheten^) 
2)  Sulalim  8.  4)  alGäsimän   5.  G)  zwei  Lose  der  Weiber  7.  8)  zwei  Lose 

')  Das  sind  sonst  Dattelsteiue,  aber  die  können  doch  nicht  neben  deu  Datteln 

noch  einmal  aufgeführt  werden;  vgl.  fol.  1.58a  oben. 
^)  was  vorher  alKatiba  schlecljthiu  heisst.     Der  Name  wird  in  engerem  und 

weiterem  Sinne  gebraucht. 


Xaibar  A.  7.  287 

des  Juden  Miqsam  9.  10)  zwei  Lose  des  'Aväii  11)  ein  Los  des  Gliirrlth 
12)  ein  Los  des  Nu'aim  —  zusammen  zwölf. 

Anweisungen  M.'s  auf  alKatiba.  Jede  seiner  Frauen  erhielt  80  Vasq 
Datteln  und  20  Vasq  Gerste.  AFAbbas  200  Vasq;  Ali  und  Faeima  100 
und  200,  davon  25  Gerste;  Usäma  b.  Zaid  150,  davon  40  Gerste  und  i-^s» 
50  Dattelkerne;  Umm  Rnraaitha  bint  'Umar  b.  Hasbim  b.  aOIueealib 
5  Vasq  Gerste;  alMiqdad  b.  'Amr  15  Vasq  Gerste,  w'elcbe  Mu'avija  um 
100000  Dirham  ablöste;  Abubekr  100  Vasq');  'Aqll  b.  Abi  Galib  140; 
die  Söhne  Ga'far's  50;  Rabi'a  b.  alXarith  b.  'Abdalmueealib  100;  Abu 
Sufjan  b.  alXaritb  100;  alCalt  b.  Maxrama  b.  alMueealib-)  30;  sein  Bruder 
Abu  Xabiqa  50;  sein  Bruder  alQasim  50;  sein  Bruder  Qais  50;  Rukana 
b.  'AbdjazTd  50;  Miseax  b.  Uthätha  b.  'AbbSd  und  seine  Schwester  Hind  30; 
Cafijja  bint  'Abdalmueealib  40;  Buxaina  bint  alAratth  b.  alMueoalib  (sie) 
30;  Canä'a  bint  aiZubair  b. 'Abdalmueealib  40;  ihre  Schwestern  Umm  Xa- 
kam  30;  alXucain  und  Xadiga  und  Hind  b.  'Ubaida  b.  alXarith  100; 
Umm  Häni  bint  Abi  Galib  40;  ihre  Schwester  Gumäna  und  Umm  Galib 
je  30;  Abu  Arqam  50;  'Abdalraxman  b.  Abi  Bakr  40;  Abu  Bacra  40; 
Ibn  Abi  Xunais  30;  'Abdallah  b,  Vahb  und  seine  beiden  Söhne  50  und  40; 
Xumaila  alKalbij  von  den  Banu  Laith  50;  Umm  Xabiba  bint  Gaxsh  30; 
Malkän^*)  b.  'Abda  30;  Muxajjica  b.  Mas'ud  30.  —  BH.  775  f. 

In  seinem  letzten  Willen  wies  M.  den  Ruhäviten,  den  Dariten  und 
den  Ash'ariten  je  100  Vasq  aus  dem  Fünften  von  Xaibar  an  *).  Weiter 
verfügte  er  (nach  alZuhrij  von  'Ubaidallah)  nichts,  als  dass  der  Zug  gegen 
die  Griechen  ausgeführt  werden  und  dass  in  Arabien  keine  zwei  Religionen 
neben  einander  bestehen  bleiben  sollten.  —  BH.  777. 

Den  Fünften  der  Beute  von  Xaibar  verteilte  M.  auf  GabrieFs  Weisung 
an  die  Hashim,  an  die  alMueealib,  und  an  die  'Abdjaghüth.  Ma'mar  von 
alZuhrij  von  Said  h.  alMusajjib  von  Gubair  b.  Mue'im:  bei  der  Verteilung 
des  Verwandtenloses  gingen  Othman  b.  'Affan  und  ich  -zu  M.,  um  ihm  issb 
vorzustellen,  dass  wir  ebenso  nahe  mit  ihm  verwandt  seien  wie  die  al- 
Mueealib und  also  ebenfalls  bedacht  zii  werden  verdienten.  Er  aber  sagte, 
die  alMueealib  haben  sich  mit  den  Hashim  im  Quartier  Abu  Galib's  ein- 


')  Die  (ganz  kurze)  Urkunde  wird  angefülirt. 

-)  so  und  nicht  'Abdalm.  heisst  der  Vater  Maxrama's  dreimal. 

'■'•)  Bei  BH.  776,6  heisst  dieser  Mann  Malkü   —   eine  Namensform,  die  sonst 

im  classischen  Arabisch  nicht  erhalten  ist.    Der  Wechsel  von  Malkü  und 

Malkäu  ist  wie  T"in^  ^m^l  ]~in^- 
*)  Vgl.  fol.  163b.    Die  Ruhäviten  sind  eine  Kabile  von  Madhxig,  Jaq.  II  877,2. 

Sprenger  III  CXXXVII.     Die  Dariten  kamen  ans  Dairan  in  alShäm  zu  M., 

zehn  Mann,  deren  Namen  Vakidi  aufführt  (BH.  777). 


288  Xaibar  Ä.  7. 

scliliessen  lassen  und  seien  völlig  eins  mit  denselben;  dabei  verschränkte 
er  seine  beiden  Hände  in  einander. 

Auf  Antrieb  ihrer  Väter  gingen  einmal  alFacl  b.  al'Abbas  und  'Abd- 
almueealib  b.  Rabi'a  b.  alXarith  zu  M.,  um  ihn  zu  bitten,  dass  er  ihnen 
die  Verwaltung  der  s.  g.  Armensteuer  (cadaqät)  übertrage.  Sie  Avarteten 
auf  ihn  beim  Mittagsgebet  vor  der  Thür  der  Hütte  Zainab's  und  trugen 
ihm  ihr  Anliegen  vor.  Er  schlug  es  ihnen  ab,  die  Armensteuer  sei  keine 
Pfründe  für  seine  Familie.  Statt  dessen  aber  warb  er  für  alFacl  die 
Tochter  Maxmija's  alZubaidij  und  für  'Abdalmueealib  die  Tochter  Abu 
Sufjan's  b.  alXarith,  und  beauftragte  den  Maxmija,  das  Brautgeld  für  beide 
Jünglinge  aus  dem  Fünften  zu  bezahlen. 

H)n  'Abbäs :  Omar  wollte  uns  zum  Verzicht  auf  unsere  regelmässigen 
Einkünfte  von  Xaibar   bewegen,   aber  es  kam  zu  keinem  Einvernehmen. 

Muc'ab  b.  Thabit  von  Jazid  b.  Ruman  von  *Urva:  Abubekr  und  Omar 
und  Ali  verwandten  diese  beiden  Lose  ')  zum  Besten  der  Armen  und 
Waisen,  nach  anderen  für  den  heiligen  Krieg.  —  Die  Proviantanweisungeii 
wurden  bis  zum  Chalifat  Mu'avija's  nach  dem  Scheffel  (cä')  des  Propheten 
gemessen;  Jaxja  b.  alXakam  aber  vergrösserte  den  Scheffel  um  ein  Sechstel 
Mass  (mudd),  und  Aban  b.  'Uthmän  vergrösserte  ihn  nochmals.  — ■  Der 
Prophet  und  Abubekr  zahlten  die  Pensionen  auch  an  die  Erben  fort. 
Aber  Omar  zog  sie  bei  Todesfällen  ein^);  nur  den  Frauen  M.'s  gestattete 
159  a  er  testamentarisch  darüber  zu  verfügen  oder  auch  sie  zu  verkaufen.  — 
Unter  Othman  bekam  Usama  die  Pension  seines  Vaters  zurück,  aber  nicht 
alZubair  die  seiner  Mutter.  —  Shu'aib  b.  Oalxa  b.  'Abdallah  b.  'Abdal- 
raxman  b.  Abi  Bakr:  nach  Abubekr's  Tode  ward  seine  Pension  im  Be- 
trage von  100  Vasq  an  seine  Kinder  und  seine  Witwen  fortgezahlt  bis 
auf  die  Zeit  'Abdalmalik's  oder  etwas  später. 

Vakidi  erkundigte  sich  bei  Ibrahim  b.  Ga'far  nach  der  Sache;  der 
versicherte  ihm,  dass  die  Pensionen  in  der  Zeit  Abubekrs,  Omar's  und 
Othman's  auf  die  Erben  übergingen  und  auch  verkauft  werden  durften  ; 
er  wisse  das  ganz  genau  von  seinem  Vater  und  anderen  Verwandten. 
Als  jedoch  Vakidi  diese  Angabe  dem  'Abdalraxman  b.  'AbdaFazTz  vor- 
trug, sagte  ihm  dieser:  Omar  zog  beim  Tode  des  Pensionars  die  Pension 
ein,  und  machte  von  dieser  Regel  auch  bei  den  Frauen  des  Propheten 
keine  Ausnahme,  z.  B.   als  Zainab  bint  Gaxsh  a.  20  starb.     So  hielt  es 

')  Damit  muss  der  Landfünfte  von  Xaibar  gemeint  sein;  nach  Abzug  der 
Pensionen. 

2)  Mi5>  JJju  *jjLuJt  oLo  \3\.  Darüber  kam  es  zu  harten  Reden,  Omar 
war  zu  weitgehendem  Ersatz  bereit,  aber  die  Erben  verlangten  hartnäckig 
ihr  volles  Rofht. 


Xaihar  A.  7.  289 

Omar,  bis  er  starb  luid  Oihiuan  folgte.  Dem  Zaid  b.  Xaritha  hatte  M. 
eine  Pension  gegeben,  aber  keine  Urkunde  darüber;  nacli  dessen  Tode 
hatte  er  sie  dem  Usama  gelassen.  Auf  Vakidi's  Bemerkung,  dass  nach 
Anderen  Usama  bei  Omar  und  Othman  vergeblich  um  Fortzahlung  der 
Pension  seines  Vaters  angetragen  habe,  erwiderte  'Abdalraxman,  die 
Sache  verhalte  sich  so,  v^ie  er  gesagt  habe. 

Verzeichnis  der  bei  Xaihar  gefallenen  Muslime.  Von  den  Eidgenossen 
der  Umajja:  Rahi'a  b.  Aktham,  Tliaqif  b.  'Amr  b.  Sumaio,  und  Rifä'a  b. 
Masrux ;  Thaqif  ward  von  Usair,  die  anderen  beiden  von  alXarith  getijtet. 
Von  Asad  b.  'Abdaruzza:  ihr  Schwestersoliii  und  Eidgenosse  'Abdallah 
b.  Abi  Umajja  b.  Valib,  der  bei  alNaeät  fiel.  Von  'Abdalashhal :  Maxmud 
b.  Maslama.  Von  'Amr  b.  'Auf:  Abu  Oajjäx  b.  alNu'man  und  alXarith 
b.  Xaeib,  zwei  Badrkämpfer,  ferner  'Adij  I).  Murra  b.  Suräqa,  Aus  b. 
Xablb  und  Unaif  b.  Väil,  welche  letzteren  vor  der  Burg  Naim's  fielen. 
Von  Zuraiq:  Mas'ud  b.  Sa'd,  den  Marxab  tötete.  Von  Salama:  Bishr  I).  i-'i^b 
al  Barä  b.  Maghrür,  Fucail  b.  alNu'man  alAslamij,  und  'Amir  h.  alAkva'. 
Von  Ghifar:  'Umara  b.  'Uqba  b.  'Abbäd  b.  Mulail.  Ferner  der  schwarze 
Sklav  Jasär  und  ein  Mann  von  Ashga'.  Im  Ganzen  10  (vielmehr  17) 
Mann.  -   BH.  768  f. 

Dem  Gabala  b.  Gavväl  gab  M.  alle  kleinen  Hausthiere  (dägin)  in 
Xaibar,  oder  vielmehr  nur  die  in  alNaeät ').  —  BH.  767. 

'Abdalraxman  b.  'AbdaFazTz  von  'Abdallah  b.  Abi  Bakr  b.  Xazm: 
'Abbas  b.  Mirdäs  alSulamij  brachte  die  Nachricht  nach  Mekka,  dass  M. 
gegen  Xaibar  gezogen  sei,  und  bot  eine  Wette  an,  dass  er  nicht  gut  da- 
von kommen  werde.  Xuvaieib  b.  'AbdaFuzza  wettete  dagegen;  einige 
Andern  hielten  mit  ihm,  während  Caf\^än  b.  Umajja  und  Naufal  b.  Mu'avija 
mit  'Abbas  hielten ;  der  Einsatz  betrug  100  Kamele.  In  dem  lauten  Hin- 
und  Herreden  äusserte  Abu  Sufjan,  er  fürchte  wahrhaftig,  dass  'Abbas 
verliere;  darüber  ward  Cafvan  sehr  böse.  Aber  Abu  Sufjan  war  gut 
unterrichtet  und  behielt  Recht. 

Die  Mekkaner  wetteten  untereinander,  die  einen  sagten,  Asad  und 
Ghaeafan  (=  aJXalifän)  und  die  Juden  würden  gewinnen,  die  anderen 
behaupteten  das  Gegenteil-'). 

Als  alXaggäg  b.  'Iläe  alSulamij  (alBahzij)  auf  einem  seiner  Raub- 
züge hörte ,  dass  M.  in  Xaibar  sei ,  kam  er  zu  ihm  und  trat  zum  Islam 
über.  Er  bat  ihm  aber  um  Erlaubnis,  einstweilen  seinen  Glauben  ver- 
leugnen zu  dürfen,  bis  er  seine  Gelder  eingezogen  habe.     Er  hatte  näm- 

')  Folgt  ein  Titel:  die  über  Xaibar  gedichteten  Lieder.  Es  werden  aber  nur 
ein  paar  ganz  unbedeutende  Improvisinxngen  Nagija's  b.  Guudab  ange- 
führt, welche  Vakidi  von  einem  seiner  Nachkommen  hörte. 

2)  Vgl.  fol.  146  a. 

V.^ikidi,    Miiliummed.  19 


290  Xaibar  A.  7. 

lieh  viel  Geld,  das  aus  den  Goldgruben  im  Lande  der  Sulaim  stammte, 
in  Mekka  stehen,  namentlich  bei  seiner  dortigen  Frau  Shaiba  bint  'Umair 
b.  Häshim,  der  Schwester  des  'Abdariten  Muc'ab.  Als  ich  nun,  erzählt 
alXaggag,  ins  heilige  Gebiet  kam,  traf  ich  auf  der  weissen  Höhe  (althanijja 
albaicä)   eine  Anzahl  Qurashiten,   die  von  M.'s  Zuge   gehört  und  Wetten 

160a  darüber  gemacht  hatten  und  nun  sehr  gespannt  auf  Nachricht  waren'). 
Während  sie  sich  um  meinen  Sattel  drängten ,  erzählte  ich  ihnen ,  M. 
sei  geschlagen  und  in  die  Hände  der  Feinde  gefallen,  die  ihn  gebunden 
nach  Mekka  schicken  wollten;  die  übrigen  Emigranten  würden  dann  von 
selber  de-  und  wehmütig  zu  ihren  Familien  zurückkehren.  Da  wurden 
sie  froh  und  riefen  die  gute  Botschaft  laut  aus.  Ich  bat  sie  nun  mir 
beim  Eintreiben  meiner  Forderungen  behülflich  zu  sein ,  denn  ich  wolle 
gern  auf  den  Markt  der  Beute  in  Xaibar,  bevor  die  Menge  der  Händler 
einträfe;  und  im  Umsehen  hatte  ich  alles  zusammen.  Darauf  ging  ich 
zu  meiner  Frau  und  liess  mir  von  ihr  unter  demselben  Verwände  mein 
Geld  zurückgeben.  Die  Muslime  in  Mekka  wurden  sehr  betrübt;  als  aber 
aFAbbas  die  Kunde  bekam,  that  er  als  fechte  ihn  nichts  an  und  empfing 
die  Leute,  die  sein  Haus  umdrängten,  gutes  Mutes,  damit  die  schaden- 
frohen Feinde  M.'s  sich  getäuscht,  seine  heimlichen  Anhänger  aber  sich 
gestärkt  fühlen  sollten.  Heimlich  jedoch  schickte  er  seinen  Knecht  Abu 
Zainaba  zu  mir  um  sich  genau  zu  erkundigen.  Ich  liess  ihm  sagen,  ich 
wolle  ihn  am  folgenden  Mittag  da  und  da  treffen  und  ihm  eine  erfreu- 
liche Mitteilung  machen.  Vor  Freude  umarmte  er  den  Knecht,  als  er 
wieder  kam,  machte  ihn  frei  und  gelobte  noch  zehn  andere  Sklaven  zu 
befreien.  Der  Verabredung  gemäss  erzählte  ich  ihm  dann  die  Wahrheit, 
nachdem  ich  ihn  verpflichtet  hatte  noch  drei  Tage  (and.  einen  Tag  und 
eine  Nacht)  Stillschweigen  darüber  zu  bewahren,  um  mich  vor  Verfolgung 
zu  sichern.  Die  Wartezeit  währte  dem  'Abbas  lange;  als  sie  endlich  vor- 
über war,  legte  er  ein  Feierkleid  an,  räucherte  sich,  nahm  einen  Stock 
in  die  Hand  und  ging  stolzen  Schrittes  zum  Hause  alXaggag's.  Dort 
klopfte   er   an  und  trat  bei  der  Frau  ein,  sie  fragend,  wo  ihr  Mann  sich 

iGüb  befinde.  Sie  sagte,  er  habe  sich  nach  Xaibar  begeben,  um  den  übrigen 
Händlern  beim  Verkauf  der  Beute  zuvorzukommen.  Da  eröffnete  ilir  al- 
'Abbäs  ,  dass  alXaggag  mitsamt  seinem  Geld  in  Wirklichkeit  für  immer 
von  ihr  sich  geschieden  habe,  wenn  sie  nicht  den  Islam  annehme;  und 
sie  glaubte  es  ihm"'').  Dann  ging  er  nacli  der  Ka'ba,  verrichtete  den 
heiligen  Umlauf,  und  als  die  dort  anwesenden  Qurashiten,  übrigens  nicht 

1)  Sie  nennen  M.   ;k.L>'^\   (RH.  770),  d.i.  doch  wohl   (•''-=*j^'    ,<"-'^^,   der 
Abtrünnige. 


Xaihar  A.  7.  291 

wenig  über  sein  mannluit'tcs  Auftreten  verwundert,  ihn  fragten,  warum 
er  sich  denn  die  letzten  drei  Tage  nicht  habe  -sehen  lassen,  sagte  er 
ihnen  was  er  von  alXaggag  gehört  hatte.  „M.  hat  Xaibar  erobert  und 
sich  die  Königstochter  beigelegt  und  den  weissen  kraushaarigen  Söhnen 
Abu  IXuqaiq's  die  Kiipfe  abgeliauen ;  und  alXaggag  ist  mit  seinem  Gelde 
auf  und  davon  gegangen."  Keine  fünf  Tage  später  erhielten  die  Quraish. 
die  Bestätigung  dieser  Nachrichten.  —  BH.  770  —  772. 

Fadak.  Gleich  bei  seiner  Ankunft  vor  Xaibar  hatte  M.  Muxajjica 
b.  Mas'ud  nach  Fadak  geschickt,  damit  er  die  dortigen  Juden  zur  An- 
nahme des  Islam  auffordere.  Sie  führten  anfangs  eine  unangemessene 
Sprache ;  als  sie  aber  erfuhren,  dass  die  Burg  Na'im's  gefallen  sei,  wurden 
sie  zalim  und  boten  Muxajjica  viele  Kleinodien  an,  wenn  er  ihre  Aeusse- 
rungen  dem  Propheten  verschwiege  —  worauf  dieser  indessen  nicht  ein- 
ging. Sie  schickten  darauf  Nun  b.  Josua  mit  Muxajjica  zu  M.  und 
schlössen  das  Abkommen,  dass  sie  Leben  und  Freiheit  behalten,  Hab 
und  Gut  aber  verwirken  und  aus  dem  Lande  ziehen  sollten. 

Nach  einer  anderen  Version  erboten  sie  sich  aus  dem  Lande  zu 
ziehen  unter  der  Bedingung,  dass  sie  ihre  Habe  und  auch  das  Niessrecht 
an  den  Palmen  behielten.  Darauf  aber  Hess  sich  M.  nicht  ein.  Da  nun 
Muxajjica  ihnen  klar  machte,  dass  sie  ganz  wehrlos  seien  und  100  Mus- 
lime genügten  sie  gefangen  vor  M.  zu  treiben,  bequemten  sie  sich  ihr 
Land  zur  Hälfte  abzutreten.  Unter  dieser  Bedingung  Hess  M.  sie  wohnen, 
Omar  aber  trieb  sie  aus,  nachdem  er  ihre  Besitzungen  durch  Abu  IHai- 
thama  b.  alTajjihan  (and.  Abu  Xaithama  alXaritbij)  und  Farva  b.  'Amr 
und  Zaid  b.  Thabit  hatte  schätzen  und  ihnen  die  Hälfte  des  Schätzwerthes, 
50000  Dirbam  oder  mehr,  auszahlen  lassen.  Sie  Hessen  sich  in  Syrien 
nieder.  —  BH.  764. 

Heimweg  M. 's  nach  Med i na.  Als  wir  auf  dem  Wege  nach  i6ia 
Vadi  IQura  waren,  erzählt  Anas,  warf  M.  seinen  Mantel  über  Cafijja  — 
es  wollte  sie  schon  jemand  für  sich  erbitten  —  und  trug  ihr  den  Islam 
an:  er  wolle  sie  nicht  dazu  zwingen,  wenn  sie  jedoch  überträte,  solle 
sie  seine  Frau  werden.  Sie  that  es,  und  bekam  ihre  Freiheit  zum  Braut- 
geschenk. In  alCahbä  sollte  Hochzeit  gemacht  werden;  da  keine  Zelte 
und  Teppiche  vorhanden  waren,  befestigte  ich  zwei  Stück  Zeug  an  einen 
Baum,  um  eine  Hülle  zu  machen.  Nachdem  Umm  Sulaim  die  Braut  ge- 
kämmt und  parfümiert  hatte,  hielt  M.  das  Beilager.  —  Schon  in  Thibär 
wollte  er  es  thun;  aber  erst  in  alCalibä  willfahrte  sie,  bei  einer  Dauma- 
palme.  Sie  sagte,  Thibar  sei  ihr  zu  nahe  bei  Xaibar  und  nicht  sicher 
genug  gewesen;  es  ist  von  da  sechs  Meilen,  alCahbä  aber  zwölf  Meilen 
entfernt.  Zur  Feier  der  Hochzeit  Avard  ein  Mahl  veranstaltet,  wobei  es 
Xais  und  Saviq  und  Datteln  auf  ledernen  Decken  gab.  —  In  der  Braut- 

19* 


292  Xaibar  A.  7. 

nacht  hielt  Abu  Ajjub  mit  gezogenem  Sollwerte  vor  dem  Zelte  "Wache, 
weil  er  Cafijja  nicht  traute;  lachend  dankte  ihm  M.  am  folgenden  Mor- 
gen. —  In  Medina  bezog  Cafijja  das  Haus  Xaritha's  b.  alNu'man,  welches 
dieser  räumte.  Von  Neugier  und  Eifersucht  getrieben,  veranlasste  'Aisha 
die  Barira,  zu  Umm  Salama  zu  gehen  und  zu  fragen  ob  Cafijja  niedlich 
sei.  Umm  Salama  merkte  gleich,  dass  'Aisha  dahinter  stecke  und  Hess 
ihr  sagen,  sie  sei  sehr  niedlich  und  der  Bote  Gottes  liebe  sie.  Darauf 
ging  'Aisha  verkleidet  ins  Haus  der  Cafijja,  M.  aber  erkannte  sie  und 
fi-agte  sie  hernach,  wie  ihr  die  neue  Frau  gefallen  habe.  ,,Ich  finde  nichts 
daran,  antwortete  sie,  es  ist  eine  Jüdin  von  den  Jüdinnen."  Der  Xafca 
aber,  die  immer  mit  ihr  zusammenhielt,  erzählte  sie,  sie  sei  hübsch,  und 
diese  überzeugte  sich  auch  selber  davon.  —  BH.  766. 

Von  alCahba  zog  M.  über  Burma  nach  Vadi  IQura  gegen  die  dortigen 
Juden,  denen  sich  einige  Araber  angeschlossen  hatten.  Abu  Huraira: 
Rifä'a  b.  Zaid  alGudhämij  hatte  ihm  einen  schwarzen  Sklaven  geschenkt, 
der  sein  Reitknecht  war').  Als  dieser  den  Sattel  ahnahm,  traf  ihn  ein 
irrender  Pfeil  von  den  Türmen  der  Juden  und  tötete  ihn.  Die  Muslimen 
priesen  ihn  selig,  aber  M.  sagte:  das  Kleid,  das  er  von  der  Böute  ent- 
wandt hat,  entzündet  sich  ihm  zu  höllischem  Feuer.  Als  der  Ausspruch 
ruch])ar  ward,  brachte  einer  einen  oder  zwei  Riemen  zurück;  M.  sagte: 
ein  Riemen  von  höllischem  Feuer! 

Darauf  stellte  M.  die  Seinen  in  Schlachtordnung;  seine  Fahne  übergab 
er  an  SaVl  b.  'Ubada,  die  drei  anderen  an  alXubab,  Sahl  b.  Xunaif,  und 
'Abbad  b.  Bishr.  Nachdem  die  Auffordening  an  die  Juden  gerichtet  war, 
den  Islam  anzunehmen,  begannen  die  Einzelkämpfe,  in  denen  sich  alZubair, 
Ali  und  Abu  Dugana  auszeichneten;  immer  wenn  einer  von  den  Juden 
gefallen  war,  erneuerte  M.  die  Aufforderung  an  sie  sich  zu  bekehren. 
Das  dauerte  bis  zum  Abend;  am  andern  Morgen  früh  fiel  die  Feste  mit 
reicher  Beute  in  die  Hände  der  Angreifer.  Die  Ländereien  liess  M.  den 
Juden  in  Pacht  (mu'ämala).  Auf  die  Kunde  von  dem  Schicksal  ihrer 
Glaubensgenossen  unterwarfen  sich  auch  die  Juden  von  Taimä  und  zahlten 
Kopfsteuer  (gazijja).  —  Omar  vertrieb  die  Juden  aus  Xaibar  und  Fadak, 
liess  sie  aher  in  Vadi  IQura  und  Taima  wohnen,  weil  Vadi  IQura  noch 
zu  alSham  gehöre  und  das  Hegaz  erst  südlich  davon  beginne. 

Nach  viertägigem  Aufenthalt  in  Vadi  IQurä  machte  sich  M.  auf  den 
Rückweg  nach  Medina.  In  der  Nähe  der  Stadt  machte  er  kurz  vor 
Tagesbruch  Halt  um  ein  wenig  zu  schlafen;  Bilal  übernahm  es  wach  zu 
bleiben  und  zum  Morgengebet  zu  wecken.     Er  ward  jedoch  ebenfalls  vom 

')  namens  Midgham;    ebenso   fol.  151a,    wo   er    das  Pferd  M.'s   hält.     Vgl. 
fol.  155a.  Balüdh.  34. 


Xaibar  A.  7.  293 

Schlafe  übermannt  und  wachte  erst  von  dem  Fluchen  der  Anderen  auf,  i«2a 
als  die  Sonne  schon  hoch  am  Himmel  stand;  am  härtesten  fuhr  Ahubekr 
ihn  an,  M.  selber  war  der  gelindeste  der  Imame.  Nachdem  die  Menschen 
in  die  Büsche  gegangen  waren  um  ihre  Notdurft  zu  verrichten,  liess  sie 
M.  das  Morgengebet  in  der  Hitze  nachholen;  der  Schwciss  troff  ihnen 
dabei  von  der  Stirne.  —  Beim  Blick  auf  den  Berg  Uxud  sagte  M. :  das 
ist  ein  Berg,  der  uns  liebt  und  den  wir  lieben;  o  Gott  ich  erkläre  das 
Gebiet  zwischen  den  beiden  Xarra's  von  Medina  für  heilig.  —  Nachts  in 
alGurf  angelangt  verbot  M.  einem  Jeden,  noch  nach  dem  letzten  Gebete 
seine  Frau  zu  überraschen.  Einer  that  es  dennoch,  erlebte  aber  Avas  ihn 
Avurmte.  So  Ja'qub  b.  Muxammad  von  'Abdalraxman  b.  'Abdallah  b.  Abi 
Ca'ca'a  von  alXarith  b.  'Abdallah  b.  Ka'b  von  Umm  'Umara.  —  BH.  767. 
'Abdallah  b.  Nux  alXarithij  von  Muxammad  b.  Sahl  b.  Abi  Xathma 
von  Sa'd  b.  Xizam  b.  Muxajjica  von  letzterem:  Avenn  in  der  Zeit  vor 
dem  Islam')  in  Medina  Hungersnot  Avar,  so  gingen  Avir  nach  Xaibar  und 
Fadak  und  Talma ;  die  Juden  hatten  immer  Früchte,  weil  sie  nie  Wasser- 
mangel-) hatten.  Nach  der  Eroberung  von  Xaibar  Avurde  uns  zwar  gesagt, 
die  Juden  seien  jetzt  falsch  und  böse  auf  uns;  aber  der  Hunger  ZAvang 
uns  dennoch  hinzugehen.  Wir  fanden  die  Verhältnisse  sehr  verändert; 
statt  der  reichen  und  vornehmen  Herren  Avaren  nur  noch  arme  Feld- 
arbeiter da.  Wir  blieben  einen  Tag  in  alShiqq  und  einen  in  alNaeät, 
darauf  längere  Zeit  in  alKatiba ,  avo  es  uns  am  besten  gefiel.  Von  hier 
begab  sich  mein  Gefährte  'Abdallah  b.  Sahl  eines  Abends  nach  alShiqq ; 
als  er  am  anderen  Morgen  noch  nicht  wieder  gekommen  Avar,  ging  ich 
ihm  nach  um  ihn  zu  suchen.  Man  sagte  mir  in  alShiqq,  er  sei  Aveiter 
gegangen  nach  alNaeät;  aber  als  ich  mich  schon  auf  den  Weg  dorthin 
machte,  führte  mich  ein  Knecht  zu  einem  Stollen''),  aus  dem  Fliegen-  i<'>2b 
schAvärme  aufstiegen.  Ich  stieg  hinab  und  fand  darin  meinen  Gefährten 
tot.  Die  Juden  behaupteten  nichts  von  der  Sache  zu  Avissen,  einige  von 
ihnen  halfen  mir  die  Leiche  herausholen.  Nachdem  ich  dieselbe  bestattet 
hatte,  machte  ich  mich  eilig  auf  den  HeiniAveg  und  erstattete  den  Meinigen 
Bericht.  Wir  gingen  dann,  30  Mann  hoch,  zu  M.,  der  damals  grade  die 
'ümrat  alQacijja*)  vor  hatte.     Der  Bruder  des  Ermordeten,  'Abdalraxman 

0  1 >-ü    iAäxj    ^    \y>>.jö   J^xi    LÄi"  =  wir  waren  religiös  indifferent. 

-)  Kx.Lis    Gauh.  I  015   unten.      J^as^    q-o    „  .^J    K.J.    ^X>jt.i    u*_<.j    L/sl 

£^    i'T^'Tj    t'-*^      ">:V-^    ^ l;    c>o'u5     ÖS.ÄX      isotiii     L..i.*.Aaj     ^     J^-t—r" 

.iJ^JJ    JJU-S    fciiJö    LcL    i^>^J!    ^3    scX-Äjt^ 

')  minhar,    hinterher    gubb,    jedoch    in    einer    anderen    Tradition.      Vgl. 

fol.  91a. 
*)  No.  55  fol.  IGT  ff. 


294  Xaibar  A.  7. 

b.  Sahl,  kniete  vor  M.  nieder,  um  die  Klage  vorzubringen,  aber  M.  sagte: 
lass  dem  Aelteren  den  Vortritt.  Darauf  wollte  ich  sprechen ;  er  aber  sagte 
wieder:  lass  dem  Aelteren  den  Vortritt.  Da  nabm  mein  Bruder  Xuvaica 
das  Wort,  nach  ihm  erzählte  ich  die  Sache  ausführlich.  Der  Prophet 
entschied,  die  Juden  müssten  entweder  das  Blutgeld  zahlen  oder  bekriegt 
werden ;  in  diesem  Sinne  schrieb  er  an  sie.  Da  sie  aber  zurückschrieben, 
sie  hätten  'Abdallah  nicht  getötet,  verlangte  er  von  den  Klägern  fünfzig 
Eide  für  die  Wahrheit  ihrer  Beschuldigung.  Da  sie  die  nicht  leisten 
konnten  und  wollten,  sagte  er:  dann  sollen  euch  die  Juden  schwören. 
Sie  aber  antworteten:  deren  Eid  ist  uns  nichts  wert.  Da  bezahlte  M. 
selber  die  Sühne,  100  weibliche  Kamele ').  „Ich  sah  wie  sie  auf  unsern 
Hof  getrieben  wurden,  erzählt  Sahl  b.  Abi  Xaithama,  eins  davon  trat 
mich,  ein  rotes  Tier;  ich  war  noch  ein  Knabe." 

Ihn  Abi  Dhi'b  und  Ma'mar  von  alZuhrij  von  Sa'id  b.  alMusajjib: 
den  Zeugeneid  (qasäma)  des  Heidentums  bestätigte  M.  für  den  Islam 
und  wollte  ihn  auferlegen,  als  jener  Mediner  erschlagen  in  einer  Cisterne 
von  Xaibar  gefunden  wurde.  Er  sagte  zu  den  Angehörigen  des  Ermor- 
deten: es  sollen  euch  fünfzig  Juden  fünfzig  Eide  schwören,  dass  sie  ihn 
nicht  getötet  haben,  oder  ihr  müsst,  euer  fünfzig,  fünfzig  Eide  schwören, 
dass  sie  ihn  getötet  haben.  Da  sie  aber  weder  das  eine  noch  das  an- 
dere wollten,  so  legte  M.  den  Juden  deshalb  die  Blutsühne  auf,  weil 
der  Mord  auf  ihrem  Gebiet  begangen  war. 

Maxrama  b.  Bukair  von  Xalid  b.  Jazid  von  'Amr  b.  Shu'aib  von  s. 
Vater  von  s.  Grossvater:  M.  unterstützte  die  Juden  bei  der  Zahlung  der 
Sühne  mit  dreissig  und  einigen  Kamelen.  Damals  ward  zum  erstenmal 
(im  Islam)  die  Qasama  auferlegt.  —  BH.  777  f. 

'Abdalraxman  b.  alXarith  von  Salim  von  s.  Vater  'Abdallah  b.  'Umar: 
wir  pflegten  zur  Zeit  M.'s  und  der  ersten  Ghalifen  ab  und  zu  nach  un- 
seren Besitzungen  in  Xaibar  zu  sehen,  als  ich  nun  einmal  mit  alZubair 
und  alMiqdad  und  Sa'id  b.  Zaid  dort  war,  wurden  mir  mitten  in  der 
Nacht  beide  Hände  gelähmt  ■) ;  die  Anderen  lösten  sie  mir  wieder.  — 
Nach  anderen  Angaben  war  Ibn  'Umar  im  Schlaf  behext  und  beim  Er- 
ics a  wachen  wie  in  Banden,  bis  ihm  die  Anderen  die  Hände  frei  machten. 

Muxammad  b.  Jaxja  b.  Sahl  b.  Abi  Xathma  von  s.  Vater:  Mueahhar^) 
b.  Räfi'  alXarithij  kam  mit  zehn  christlichen  Sklaven,  die  ihm  sein  Land 
bestellen  sollten,   aus  Syrien.     In  Xaibar  machte  er  drei  Tage  Rast,  die 

')  25  gadha'a,  2.5  xiqqa,  25  bint  labün,  25  bint  maxüc. 

2)  ;;_j.X5   Jaj    ^^£.>03    kAc:   ^J^£   vgl.  Baladh.  28,14.  25,3. 

■')  oder  Muohahhir 


>:ailuir  A.  7.  295 

dortigen  Juden  hraclitcn  die  Sklaven  auf  den  Gedanken  ihren  Herrn  zu 
ermorden,  und  gaben  ilnien  z-u  dem  Zweck  ein  paar  Messer.  In  Thibär 
überfielen  und  töteten  sie  ihn,  Avurden  dann  von  den  Juden  mit  Zelirung 
und  Reittieren  ausgestattet  und  gelangten  glücklich  nach  Syrien.  Als 
Omar  Kunde  von  der  Sache  erhielt,  hielt  er  eine  Predigt,  wies  hin  auf 
die  Ermordung  'Abdallah's  b.  Sahl,  die  Behexung  seines  Sohnes,  und 
nun  wieder  die  Ermordung  Mueahhar's,  und  erklärte  die  Juden  austreiben 
und  das  ihnen  bisher  pachtweise  belassene  Land  an  die  muslimischen 
Eigentümer  vertheilen  zu  wollen  ');  der  Bote  Gottes  habe  ja  gesagt,  er 
wolle  sie  so  lange  wohnen  lassen,  als  Gott  sie  wohnen  lasse.  Die  ganze 
Gemeinde  war  damit  einverstanden. 

Ma'mar  von  alZuhrij  von  Tbaidallah  b.  'Abdallah  b.  'Utba:  Omar 
erfuhr,  M.  habe  in  seiner  letzten  Krankheit  gesagt,  es  sollten  in  Arabien 
■  keine  zwei  Religionen  zusammenstossen,  und  nachdem  er  sich  von  der 
Zuverlässigkeit  der  Aeusserung  überzeugt  hatte,  gab  er  den  Juden  des 
liegaz  Befehl  auszuwandern.  Die  Verteilung  der  Ländereien  besorgten 
Farva  b.  'Amr,  Gabbar  b.  Caxr,  Abu  IHaitham,  und  Zaid  b.  Thabit. 
Sie  legten  die  achtzehn  Lose,  die  M.  gemacht  hatte,  zu  Grunde  und  be- 
liessen  die  Vorsteher,  die  er  ernannt  hatte;  nach  anderen  jedoch  ernannte 
Omar  die  Vorsteher.  Darauf  wurde  mit  achtzehn  Stücken  Viehmist  ge- 
lost, von  denen  jeder  Vorsteher  eins  als  das  Seinige  bezeichnet  hatte, 
und  wessen  Los  herauskam,  erhielt  das  an  der  Reihe  befindliche  Land. 
AlShiqq  war  in  13,  alNaeät  in  5  Lose  eingeteilt,  wie  Xakim  b.  Muxam- 
mad  aus  der  Familie  Mairama's  von  s.  Vater  berichtet.  Bei  alNaeät  kamen 
die  Lose  in  folgender  Ordnung  heraus:  1)  alZubair,  2)  Bann  Bajcäca 
(Farva),  3)  Usaid  b.  Xucair,  4)  Balxarith  (Ibn  Raväxa),  5)  Na'im.  Bei 
alShiqq  kam  auch  diesmal  6)  'Acim  zuerst  heraus,  an  dessen  Lose  der  Pro- 
phet participiert  hatte  ^).  Sodann  7)  Ali,  8)  Ibn  'Auf,  9)  Oalxa,  10)  Banu 
Sa'ida  (Sa'd  b.  'Ubada),  11)  alNaggar,  12)  Xaritha,  13)  Aslam  und  Ghifar 
(Buraida  b.  alXucaib),  14.  15)  Salama,  16)  'übaid  alSihcäm '),  17)  'übaid, 
18)  Aus  —  dies  letztere  Los  ging  hernach  in  den  Besitz  Omar's  über. 

Ibrahim  b.  Ga'far  von  s.  Vater:  Omar  hatte  den  Wunsch,  seinen  An- 
teil zusammen  mit  dem  des  Propheten  zu  bekommen.  Als  dieser  Wunsch 
sich  nicht  erfüllte,  wünschte  er  sich  ein  abgesondertes  Grundstück,  das 
mit  den  anderen  ausser  Verbindung  stehe.     Das  bekam   er  auch;   seine 


-)  Balädh.  26,lfi. 

^)  Nach  Ibn  Abi  Xabiba  von  Davud  b.  alXucain  ward  er  so  benannt,   weil 
er  die  Teillose  zusammenkaufte. 


296  Xaibar  A.  7. 

Miteigentümer  waren  Beduinen,  denen  er  ihren  Anteil  für  Spottpreise  ab- 
kaufte, bis  ihm  das  Los  Aus  allein  gehörte. 

'Abdallah  von  Nafi'  von  Ihn  'Umar:  bei  der  Parcellirung  von  Xaibar 
liess  Omar  den  Witwen  M.'s  die  Wahl,  ob  sie  ihre  Pension  an  Datteln 
und  Gerste  fortbeziehen  oder  statt  dessen  Ackerkrume  und  Wasser  ange- 
wiesen haben  wollten.  Sie  entschieden  sich  fast  alle  für  die  Pension, 
nur  'Äisha  und  Xafca  wählten  Ackerkrume  und  Wasser. 

Aflax  b.  Xumaid  von  alQasim  b.  Muxammad  von  'Aisha:  ich  stand 
mich  gut  bei  meiner  Wahl,  denn  Marvän  zahlte  zwar  zuweilen  die 
Pensionen  aus,  aber  zuweilen  verkürzte  er  sie  und  zuweilen  hielt  er  sie 
ganz  zurück. 

Ibraliim  b.  Ga'far  von  s.  Vater:  nicht  bloss  den  Witwen  M.'s,  sondern 
allen  Pensionaren  stellte  Omar  die  Wahl,  ob  sie  die  Naturallieferungen  fort- 
beziehen oder  statt  dessen  Ackerkrume  und  Wasser  haben  wollten.  Sie  • 
durften  die  Pension  auch  verkaufen ;  z.  B.  verkauften  die  Ash'ariten  und 
die  Ruhäviten  ihre  100  Vasq  an  Othman  und  an  Mu'avija  für  je  5000  Di- 
nare. Das  ist  nach  Vakidi  die  richtige  und  die  in  Medina  herrschende 
164  a  Meinung.  —  Nach  Abu  Ajjub  b.  Nu'man  von  s.  Vater  wählte  Usama  b. 
Zaid  dieNaturallieferung. 

Von  Xaibar  begab  sich  Omar  nach  Vadi  IQura  und  vergab  die  dortigen 
Ländereien,  nachdem  sie  durch  die  vier  Feldmesser  eingeteilt  waren,  an 
1)  Othman  2)  Ihn  'Auf  3)  'Umar  b.  Abi  Salama  4)  'Amir  b.  Rabi'a 
5)  'Mu'aiqib  6)  Ihn  alArqam  7)  die  Erben  Ga'far's  8)  'Amr  b.  Suraqa 
9.  10)  'Abdallah  und  'Ubaidallah  11)  Shujaim  (Shantam?)  12)  Ihn  'Abd- 
allah b.  Gaxsh  13)  Ibn  Abi  Bakr  14)  Omar  15)  Zaid  b.  Thabit  16)  Ubaij 
b.  Ka'b  17)  Mu'adh  b.  'Afrä  18)  Abu  Oalxa  und  Gubair  19)  Gabbar  b. 
Caxr  20)  Gabbar  b.  'Abdallah  21)  Malik  b.  Ca'ca'a  und  Gabir  b.  'Abd- 
allah 22)  Salama  b.  Saläma  23)  'Abdalraxman  b.  Thabit  und  Ibn  Abi 
Shuraiq  24)  Abu  'Abs  b.  Gabr  25)  Muxammad  b.  Maslama  26)  'Abbäd  b. 
Oariq  27)  Gabr  b.  'Atlk  und  Ibn  alXarith  b.  Qais  28)  Ibn  Garma  und 
alCaxxäk.  —  BH.  779—781. 

Nach  einer  anderen  Angabe,  die  auf  'Abdallah  b.  Muknaf  alXarithij 
zurückgeht,  stellte  Omar  nicht  vier,  sondern  nur  zwei  Männer  an,  um 
die  Ländereien  Xaibar  und  Vadi  IQurä  auszuteilen  und  die  Palmen  von 
Fadak  abzuschätzen,  nämlich  Gabbar  b.  Caxr  und  Zaid  b.  Thabit,  die 
Austeilcr  und  Taxatoren  von  Medina ').  Den  Juden  von  Fadak  ward 
der  lial))e  Schätzpreis  ihrer  Palmen  ausbezahlt.  Zaid  b.  Thabit  verzichtete 
zum  gemeinen  Besten  auf  sein  Los  ■)  in  Vadi  IQurä ;  andere  thaten  ebenso. 

»)  '^.jy^^=^»    sLiJ^'J    u^^'i    LH.  780. 
2)  iii.  1!II.  781. 


Muna  A.7.  297 

50. 
A.  7  im  Sha'ban  -  erzählt  Usama  b.  Zaid  von  Abu  Bakr  h.  'Umar 
b.  'Abdalraxiiiaii  —  ward  Omar  nach  Tiirba  geschickt,  gegen  den  „Schwanz 
der  Haväzin'-  '),  fand  aber  die  Lagerstätten  verlassen.  Als  er  auf  der 
Nagdstrasse  heimkehrte,  wollte  sein  Führer,  ein  Hilalit.  ilm  zu  einem 
nach  Futter  schweifenden  Xath'amstamme  bringen,  den  er  zum  Ersatz 
überfallen  solle.    Aber  Omar  sagte,  dazu  habe  er  keinen  Auftrag.  —  Bll.  973. 

51. 

A.  7  im  Sha'ban  —  erzählt  Xamza  b.  'Alidalvaxid  von  'Ikrima  b. 
'Ammar  von  Ijas  b.  Salama  von  s.  Vater  —  gab  der  Bote  Gottes  Abubekr 
den  Befehl  über  uns  und  wir  überfielen  Leute  von  den  Ilavazin. 


A.  7  im  Sha'ban  —  erzählt  'Abdallah  b.  alXarith  b.  alFucail  von  s. 
Vater  —  ward  Bashir  b.  Sa'd  mit  30  Mann  gegen  die  Banu  Murra  nach  i<>H' 
Fadak  gesandt.  Von  Schafhirten,  die  er  traf,  hörte  er,  die  Murra  seien 
jetzt  im  Winter  in  ihrem  Vadi  und  lageren  nicht  am  "Wasser.  Darauf  trieb 
er  allerlei  Vieh  zusammen  und  Avollte  damit  nach  Medina  zurück.  Aber 
nachts  ward  er  von  den  Murriten  überrascht;  seine  Leute  fielen  oder 
flohen ;  er  selber,  am  Knöchel  verwundet,  blieb  für  tot  auf  der  Wahlstatt 
liegen.  Am  Abend  jedoch  raffte  er  sich  auf,  schleppte  sich  nach  Fadak 
und  blieb  dort  bei  einem  Juden,  bis  er  so  weit  genesen  war,  dass  er 
nach  Medina  zurückkehren  konnte.  Die  Nachricht  von  der  Niederlage 
erfuhr  M.  zuerst  durch  'ülba  b.  Zaid  alXaritbij,  der  entkommen  war.  Er 
rüstete  sogleich  eine  Racheschar  von  200  Mann  und  .  hatte  schon  dem 
Zubair  den  Befehl  darüber  gegeben,  als  eben  Ghalib  b.  'Abdallah  sieg- 
reich von  einem  Raubzug  heimkam;  da  stellte  er  diesen  statt  alZubair's 
an  die  Spitze.     Auch  'Ulba  ging  mit.  —  BH  975. 

Aflax  b.  Sa'id  von  Bashir  b.  Muxammad  b.  'Abdallah  b.  Zaid :  es  ge- 
lang Ghalib  ein  murritisches  Lager,  welches  'Ulba  ausfindig  gemacht  hatte, 
in  der  Nacht  zu  überraschen.  Die  Beute  an  Weibern,  Kindern  und  Vieh 
war  beträchtlich;  auf  jeden  Krieger  fielen  10  Kamele.  —  Ghalib  hatte  je 
zwei  und  zwei  seiner  Leute  verbrüdert;  sie  sollten  sich  nicht  trennen, 
keiner  sollte  ohne  den  anderen  zurückkehren  und  nach  ihm  befragt  ant- 
worten, er  wisse  nicht,  wo  er  geblieben  sei.  Usäma  b.  Zaid  aber,  dessen 
Kamerad  (zamll)  Abu  Sa'id  alXudrij  Avar,  hatte  sich  trotz  diesem  Verbote 
von  den  Anderen  losgerissen  um  den  Nahik  b.  Mirdäs  zu  verfolgen,  er 
traf  erst  spät  Abends  wieder  an.     Darüber  vom  Emir  zur  Rede  gestellt, 

')  'Ugz  naväzin,  DMZ.  1881  S.  596.     Sprenger  III  282:  Stamm  'Ogzl 


298  'Abel  b.  Tha'Iaba  A.  7. 

sagte  er,  er  sei  durcli  die  höhnenden  Reden  des  Mannes,  den  er  verfolgt 
habe,  gereizt  gewesen;  als  er  ihn  endlich  erreicht  habe,  habe  derselbe 
zwar  gerufen:  es  gibt  keinen  Gott  ausser  Gott';  dadurch  sei  er  jedoch  nicht 
abgehalten  ihn  zu  töten.  Er  hatte  in  gutem  Glauben  gehandelt;  als  ihm 
aber  die  Anderen  schwere  Vorwürfe  machten,  ward  er  sehr  angst  und 
niedergeschlagen, 
i''^^  Shibl  b.  aFAlä  von  Ibraliim  b.  Xuvaica  von  s.  Vater  von  Usama  b. 

Zaid:  ich  beichtete  bei  meiner  Rückkunft  dem  Propheten,  mich  damit 
entschuldigend,  dass  der  Murrit  bloss  um  sein  Leben  zu  retten  das  Be- 
kenntnis gesprochen  hatte.  „Hast  du  sein  Herz  gespalten,  dass  du  sehen 
konntest,  ob  er  die  Wahrheit  sagte  oder  nicht?^  war  die  Antwort.  Da 
gelobte  ich  nie  wieder  einen  zu  töten,  der  das  Bekenntnis  spräche;  ich 
.  wünschte  erst  von  dem  Tage  an  Muslim  geworden  zu  sein.  —  BH.  984. 
Ma'mar  b.  Rashid  von  alZuhrij  von  'Aeä  b.  Jazid  alLaithij  von 
'Ubaidallah  b.  'Adij  b.  alGabbar  von  alMiqdad:  ich  fragte  M. :  wenn 
ein  Ungläubiger  im  Kampf  gegen  mich  mir  den  Arm  abhaut  und  dann 
vor  mir  in  den  Busch  kriecht  und  sagt,  er  nehme  den  Islam  an  —  darf 
ich  ihn  dann  nicht  tödten  ?  „Nein ! "  Wenn  ich  es  aber  doch  thue  ?  „Dann 
tritt  er  an  deine  Stelle ,  in  der  du  wärest  ehe  du  ihn  tötetest ;  und  du 
trittst  an  seine  Stelle,  in  der  er  war,  ehe  er  den  Islam  annahm." 

53. 
A.  7  im  Ramacan  war  der  Zug  Ghalib's  b.  'Abdallah  (aus  der  Fa- 
milie Kalb  b.  'Auf  b.  Laith)  gegen  die  Banu  'Abd  b.  Tha'laba.  'Abdallah 
b.  Ga'far  von  Ibn  Abi  'Ann  von  Ja'qub  b.  'Utba:  einige  Zeit  nach  dem 
Feldzuge  von  Kudr  sagte  Jasar  zu  M.,  er  wisse  wie  den  Banu  'Abd  b. 
Tha'laba  beizukommen  sei.  Da  ordnete  M.  130  Mann  unter  Ghalib  ab, 
Jasar  führte  sie  lange  durch  unwegsame  dürre  Gegend,  so  dass  sie  schon 
schlimmen  Verdacht  gegen  ihn  fassten,  bis  sie  eines  Nachts  an  eine 
ausgewaschene  Stelle  ')  und  dann  an  einen  Basaltkegel-)  gelangten  und 
sich  nun  plötzlich  ganz  in  der  Nähe  der  Feinde  fanden,  die  am  Wasser 
165b  alMaifa'a  lagerten.  Sie  überfielen  sie  und  erbeuteten  Kamele;  dass  sie 
auch  Gefangene  gemacht  haben,  wird  nicht  berichtet. 

54. 

A.  7  im  Shavval  war  der  Zug  Bashir's  b.  Sa'd  nach  alGinäb.  Jaxja 
b.  'AbdaFaziz  von  Bashir  b.  Muxammad  b.  'Abdallah  h.  Zaid:  der  Ash- 
ga'it  Xusail  b.  Nuvaira,  welcher  dem  Propheten  als  Führer  nach  Xaibar 

')    ^^^.2S-      =     J>-<-w.j)       NAiJ>-       ...ÜS-* 

')  ■^J'\    ^A   (_^w^^    v^l.  Judic.  lf),19  und   J^:?-    ^    fol.  245  a. 


'Ujaiiia  A.  7.  299 

gedient  liatte,  meldete,  dass  die  Glianafaiiitcii  sich  in  feindlicher  Al)sicht 
in  alGinab  zusammengerottet  haben,  und  auch  'üjaina  zu  ihnen  stosscn 
wolle.  Gegen  sie  sandte  M.,  nachdem  er  sich  mit  Abubckr  und  Omar 
beraten  hatte ,  300  Mann  unter  dem  Befehl  Bashir\s  aus ;  Xusail  diente 
ihnen  als  Führer.  Unterhalb  von  Xaibar  machten  sie  in  Siläx  Halt; 
als  sie  von  dort  aufbrechend  den  Feinden  sich  bis  auf  eine  halbe  Tage- 
reise oder  weniger  genähert  hatten,  ward  Xusail  auf  Beobachtung  vor- 
geschickt und  kehrte  bald  mit  der  Meldung  zurück,  dass  ihr  äusserstes 
Weidevieh  ganz  in  der  Nähe  sei.  Die  Muslime  konnten  sieh  nicht  ent- 
halten darüber  herzustürzen,  verrieten  sich  aber  eben  dadnrcli  den  Feinden 
und  fanden  hernach  deren  Lager  verlassen  —  sie  hatten  sicli  in  die  Berge 
zurückgezogen.  Auf  dem  Heimweg  fasste  Bashir  in  Silax  einen  Späher 
Tjaina's  ab  und  tötete  ihn;  bald  darauf  stiess  er  unversehens  auf'üjaina; 
selber  und  seine  Leute.  Er  suchte  nach  kurzem  Geplänkel  sein  Heil  in 
der  Flucht  und  entkam;  doch  Avurden  ein  oder  zwei  der  Seinen  von  den 
Muslimen  gefangen  und  mit  nach  Medina  genommen.  M.  gab  sie  frei, 
nachdem  sie  zum  Islam  übergetreten  waren.  —  BH.  975. 

Als  'üjaina  flüchtig  auf  seinem  edlen  Renner  an  alXarith  b.  'Auf 
alMurrij  vorbeikam,  wollte  ihn  dieser  anhalten;  er  aber  ritt  Aveiter,  die 
muslimischen  Verfolger  dicht  hinter  sich  wähnend.  Es  war  die  reine 
Angst,  alXarith  konnte  weit  und  breit  keine  feindlichen  Reiter  entdecken. 
Er  stellte  ihm  hernach  die  Unvernunft  seines  ganzen  Verhaltens  vor  und 
suchte  ihn  zu  bewegen  zu  M.  überzugehen').  'Ujaina  meinte,  es  sei  i67a 
jetzt  zu  spät,  mit  den  Kämpfern  von  Badr  gleichgestellt  zu  werden  sei 
keine  Aussicht  mehr.  Aber  alXarith  entgegnete,  es  sei  gut  wenigstens 
den  Mekkanern  zuvorzukommen,  und  einer  ehrenvollen  Aufnahme  von 
selten  M.'s  sei  man  noch  immer  sicher.  So  machten  sich  denn  beide  zu- 
sammen auf  nach  Medina ;  als  sie  jedoch  unterwegs  mit  Farva  b.  Hubaira 
alQushairij  zusammentrafen,  der  nach  Mekka  wallfahrtete,  riet  ihnen 
dieser  ihre  Absicht  zu  verschieben,  bis  er  sich  über  die  Haltung  der 
Qurashiten  unterrichtet  habe.  Er  fand,  dass  dieselben  dem  Propheten 
zwar  sehr  feindselig  waren,  aber  vor  entschiedenen  Schritten  Avie  dem 
Bruch  des  Vertrages  von  Xudaibija  zurückscheuten  und  nicht  einmal  den 
Mut  hatten,  sich  die  Xuzä'a,  M.'s  geheime  Spione,  vom  Halse  zu  schaffen. 
Von  der  'Umra  zurückgekommen,  sagte  er  zu  'Ujaina  und  alXarith:  die 
Mekkaner  sind  überzeugt  davon,  dass  M.  gewinnen  wird;  und  wenn  sie 
den  einen  Fuss  vorrücken,  so  ziehen  sie  den  anderen  zurück. 

')  Er  benutzte  als  Motiv  vor  allem  die  Siege  M.'s  über  die  mächtigen  Juden, 
„bei  denen  doch  einst  die  Xaritha  (=  alAus)  gegen  die  Xazrag  Schutz 
gesucht  und  gefunden  haben''. 


300  'Umrat  alQacijja  A.  7. 

55. 
'ümrat  alQacijja^)  A.  7   im  Dhu-lQa'da. 

Muxammad  b.  'Abdallah  von  alZuhrij,  und  Ibn  Abi  Xabiba  von  Davud 
b.  alXucain,  und  Mu'adh  b.  Muxammad  von  Muxammad  b.  Jaxja  b.  Xu- 
bab,  und  'Abdallah  b.  Ga'far,  und  Ibn  Abi  Sabra,  und  Abu  Ma'shar  und 
Andere:  am  1  Dhu-lQa'da  A.  7  gab  M.  den  Seinen  Befehl  die  'ümra  zu 
begehen.  Keiner  von  denen,  die  bei  Xudaibija  gewesen  waren,  durfte 
dahinten  bleiben  '^) ;  doch  zogen  auch  andere  mit,  insgesammt  2000  Mann. 

'Ikrima  von  Ibn  'Abbäs:  vier  Monate  nach  seiner  Zurückkunft  von 
Xaibar  unternahm  M.  diese  'ümra,  genau  ein  Jahr  nach  der  von  Xudai- 
bija (Sur.  2.190).  Um  einigen  armen  Arabern,  die  bei  Medina  siedelten, 
'die  Teilnahme  an  der  Pilgerfahrt  zu  ermöglichen,  forderte  er  die  Seinen, 
die  freilich  selber  nichts  hatten,  zu  milden  Gaben  auf,  sei  es  auch  noch 
so  wenig  (Sur.  2,191). 

M.  führte  60  Opferkamele  mit  sich;  der  Treiber  war  Nagija  b.  Gundab, 
der  damit  voranzog  und  sie  an  den  Bäumen  weiden  Hess;  vier  andere 
Aslamiten  halfen  ihm.  Nach  anderen  Angaben  gehörten  auch  Abu  Ruhm 
und  Abu  Huraira  zu  den  Treibern;  ersterer  soll  eins  der  Opfertiere  zum 
Reiten  benutzt  haben. 

Mu'adh  b.  Muxammad  von  'Acim  b.  'Amr:  M.  nahm  alle  Arten 
Waffen  und  100  Pferde  mit.  In  Dhu-lXulaifa  schickte  er  die  Pferde  vor- 
aus, unter  Befehl  Muxammad's  b.  Maslama,  und  ebenso  die  mit  den 
"Waffen  beladenen  Kamele,  unter  Befehl  Basblr's  b.  Sa'd.  Da  er  befragt 
wurde,  wie  er  trotz  der  Vertragsbedingung  Waffen  mitnehmen  könne, 
antwortete  er,  er  wolle  sie  ausserhalb  des  Xarams  lassen,  aber  sie  für 
alle  Fälle  in  der  Nähe  haben.     Auch  die  Opfertiere  schickte  er  voraus. 

Ibn  Abi  Sabra  von  Musa  b.  Maisara  von  Gabir  b.  'Abdallah:  gleich 
vor  der  Moscliee  begann  M.  den  Ixräm,  weil  er  den  Weg  über  alFuru' 
einschlug;  sonst  hätte  er  ihn  erst  in  alBaidä  angenommen. 

Ibn  Abi  Sabra  von  Musa  von  'Abdallah  b.  Abi  Qatada  von  s.  Vater: 

')  d.  h.  die  vertragsmiissig  (bei  Xudaibija)  stipulierte  'Uiura.  Der  gewöhn- 
liche Name  ist  'Umrat  alQacä,  d.  h.  die  'ümra  der  nachträglichen  Vollen- 
dung, im  Vergleich  zu  der  nicht  zum  Ziel  gekommenen  'Umra  des  vorigen 
Jahres.  Vgl.  fol.  16Gb  oben:  die  Weiber,  die  bei  Xudaibija  gewesen,  da- 
mals aber  nicht  zum  Ueiligtum  gekommen  waren  und  die  Ilaare  nur  ge- 
stutzt hatten,  vollendeten  jetzt  die  Ceremonien  qacäan  li'umratihinna. 
S.  auch  Fleischer  s.  v.  in  de  Goeje's  Glossar  zum  Baladli. 

''')  Vgl.  Umm  'Umara  fol.  Ififih,  welche  einige  gefallene  oder  gestorbene  Teil- 
nehmer des  Zuges  von  Xudaibija  aufführt,  die  die  jetzige  'Umra  nicht  mit- 
machen konnten. 


Tmrat  alQacijja  A.  7.  301 

ich  sali  unterwegs  einen  wilden  Esel,  nnd  dn  ich  mich  iin(di  nicht  ge- 
heiligt hatte,  lief  ich  auf  ihn  los  und  brachte  ihn  durch  Abhauen  der 
Sehnen  zu  Fall.  Meine  Gefährten,  die  den  Ixram  schon  angenommen 
hatten,  wollten  zum  Teil  das  Fleisch  nicht  essen;  mir  erlaubte  es  der 
Prophet.  Er  selber  hatte  den  Ixram  schon  bei  der  Moschee  begonnen; 
bei  der  letzten  Festreise  that  er  es  erst  in  alBaidcä,  diesmal  jedoch  ging 
er  über  alFnru'. 

Als  l\Inxammad  b.  Maslaraa  und  Bashir  b.  Sa'd  mit  der  Reiterei  und 
den  Waffen  in  Marr  alöhahrän  anlangten,  Avaren  dort  einige  Qurashiten, 
welche,  nachdem  sie  erfahren  hatten,  dass  M.  am  folgenden  Tage  nach- 
kommen werde,  eiligst  nach  Mekka  umkehrten  und  dort  berichteten,  was 
sie  gehört  und  gesehen  hatten.  Die  Mekkaner  erschraken  und  wussten 
nicht,  warum  M.  sie  bekriegen  wolle,  da  sie  sich  keines  Friedensbruches 
bewusst  waren.  In  Märr  alOhahran  angekommen,  schickte  M.  die  Waffen  ictja 
nach  Baen  Jägig,  von  wo  die  Grenzsteine  des  Xaram  zu  sehen  sind,  vor- 
aus und  folgte  dann  selber  mit  dem  Heere  nach.  Dort  trafen  ihn  Abge- 
sandte von  Mekka,  Mikraz  b.  Xafc  und  andere,  und  erinnerten  ihn  daran, 
dass  er  vertragsmässig  nur  mit  den  Waffen  des  Reisenden ,  das  Schwert 
in  der  Scheide,  das  heilige  Gebiet  betreten  dürfe.  Sie  erhielten  beruhi- 
gende Zusicherungen  und  überbrachten  dieselben  alsbald  den  Qurashiten, 
welche  nun  ihre  Stadt  räumten  und  sich  oben  auf  die  Berge  begaben. 
Darauf  ritt  M. ,  umgeben  von  seinen  schwertumgürteten,  Labbaika  rufen- 
den Genossen,  weiter  bis  Dhu-6uva,  wohin  er  seine  Opfertiere  schon  vor- 
ausgesandt hatte.  Von  hier,  von  der  Hohe  über  alXagün,  hielt  er  seinen 
Einzug  in  die  Stadt,  auf  der  Kamelin  alQacva,  welche  Abdallah  b.  Raväxa 
am  Zügel  führte.  Die  Labbaikarufe  erschollen  ununterbrochen  bis  zu  den 
Vorstadtbuden  (aFurüsh) ,  nach  Anderen  bis  zur  Berührung  des  heiligen 
Steines. 

'Äidh   b.  Jaxja   von  Abu   IXuvairith :    200  Mann  ')   unter  Befehl  des 
Aus  b.  Xaulij  Hess  M.  bei  den  Waffen  zurück. 

Ja'qub  b.  Muxammad  von  'Abdalraxman  b.  'Abdallah  b.  Abi  Ca'ca'a  i<">(;b 
von  alXarith  b.  'Abdallah  b.  Ka'b  von  Umm  Tmara,  die  sowohl  diese 
als  die  vorjährige  'Umra  mitmachte :  ich  sehe  noch,  wie  der  Bote  Gottes, 
durch  die  in  Reih  und  Glied  stehenden  Muslime  hindurch,  zum  Tempel 
kam  und  auf  alQacva  reitend  im  umgeschlagenen  Kleide  -)  den  heiligen 
Stein   mit  seinem  Stabe   berührte.     Ihn  Raväxa,   der  sein  Kamel  führte, 

')  sie   wurden   nach  fol.  lG8a  abgelöst,   um   die  TTmra   auch  vei-richten   zu 

können. 
^)  mucoabi'  bithaubihi  —  die  Ai't,  wie  das  Kleicl  beim  heiligen  Umlauf  um 

die  Schulter  geschürzt  werden  mxxss. 


302  'ürarat  alQacijja  A.  7. 

brach  in  Verse  aus  ');  Omar  wollte  es  ihm  wehren,  ward  aber  vom  Pro- 
pheten veranlasst,  ihn  gewähren  zu  lassen. 

Isma'il  b.  'Abbäs  von  Thabit  b.  al'Aglän  von  'Aeä  b.  Abi  Rabäx: 
Gabriel  sagte  zu  M. :  die  Mekkaner  sind  auf  den  Bergen  und  sehen  euch 
nicht,  gehet  zu  Fuss  zwischen  dem  südlichen  und  dem  schwarzen  Steine! 

'Ikrima  von  Ihn  'Abbäs:  M.  verrichtete  den  öaväf  um  den  Tempel 
und  zwischen  alCafa  und  alMarva  zu  Kamel;  darauf  machte  er  bei  al- 
Marva  Halt  und  schlachtete  dort  seine  Opfertiere.  Er  sagte:  dies  ist  der 
Opferplatz,  und  alle  Breiten  (figäg)  von  Mekka  sind  Opferplätze.  —  Nach 
Vakidi  nahmen  am  Opfer  nur  die  teil ,  welche  bei  alXudaibija  gewesen 
waren. 

Ibn  'Abbas:  M.  befahl  den  Teilnehmern  der 'Umra  Opfer  zu  bringen, 
womöglich  ein  Kamel,  sonst  ein  Rind.  Es  wurden  Rinder  angetrieben 
zum  Verkauf  an  die  Opferer. 

Xiräsh  b.  Umajja  schor  den  Propheten  bei  alMarva ;  nach  anderen 
that  es  Mu'ammar  b.  'Abdallah  aFAdavi]. 

'Alij  b.  'Umar  von  'Abdallah  b.  Muxammad  b.  'Uqail  von  Sa'id  b. 
alMusajjib:  nach  der  Vollendung  der  heiligen  Bräuche  ging  M.  in  die 
Ka'ba  und  blieb  darin,  bis  Bilal  das  Mittagsgebet  ansagte,  auf  dem  Dache 
der  Ka'ba,  wie  ihm  befohlen  war.  Als  'Ikrima  b.  Abi  Gabi  Bilal  dort  sah 
und  rufen  hörte,  sagte  er:  Gott  sei  Dank,  dass  mein  Vater  das  nicht  mehr 
erlebt  hat!  Desgleichen  sagten  auch  Cafvan  b.  Umajja  und  Xalid  b.  Asid; 
Suhail  b.  'Amr  aber  und  Andere  verhüllten  das   Gesicht. 

Ibraliim  b.  Isma'il  von  Davud  b.  alXucain:  M.  kam  nicht  hinein  in 
die  Ka'ba.  Er  bat  zwar  die  Qurashiten  um  Erlaubnis,  aber  sie  wollten 
nicht.  Der  Gebetsruf  erscholl  allerdings  vom  Dach  der  Ka'ba,  jedoch 
nur  einmal.  —  Das  ist  nach  Vakidi  das  Richtige. 

Ibn  Abi  Xabiba  von  Davud  b.  alXucain  von  'Ikrima  von  Ibn  'Abbas: 
M.  hielt  um  Maimuna  an,  sie  legte  die  Sache  in  al'Abbas'  Hand,  und 
dieser  gab  sie  ihm  zur  Frau,  während  er  noch  im  Ixräm  war  -).  Xamza's 
Tochter  'Ammara,  deren  Mutter  Salma  bint  'Umais  hiess,  befand  sich  da- 
mals noch  in  Mekka.  Ali  erbat  und  erhielt  von  M.  Erlaubnis ,  sie  aus 
der  Mitte  der  Ungläubigen  herauszureissen  und  mit  nach  Medina  zu 
nehmen.  Darauf  aber  machte  auch  Zaid  b.  Xaritha  Ansprüche  auf  sie, 
weil  er  der  Bruder  und  Erbe  Xamza's  war.  Endlich  kam  noch  Ga'far 
hinzu  und  machte  geltend,  dass  er  nicht  bloss  als  Verwandter  ihres 
Vaters,  sondern  auch  als  Gatte  der  Schwester  ihrer  Mutter,   der  Asmä 

')  BIT.  789.     Die   Lesarten  bei   Vakidi   sind  .schlechter,   uur  im   drittletzten 

Verse  möchte  ('araburikuin  für  qatahirikinii  den  Vorzug  verdieuen, 
2)  nach  Ibu  alMusajjib  war  er  schon  wieder  frei. 


Sulaim  A.  7.  303 

bint  'Uinais,  das  nächste  Recht  habe,  sie  aufzunehmen  und  ])ei  sich  zu 
erziehen.  Ihm  sprach  sie  M.  zu,  verbot  ihm  jedoch  sie  zur  Frau  zu  i68a 
nehmen;  denn  es  sei  nicht  Recht,  IS^ichte  und  Base  zusammen  zu  hei- 
raten. Vor  Freude  hüpfte  da  Ga'far  uia  den  Propheten  herum  (xagala), 
wie  es  die  Abessynier  beim  Negus  zu  machen  pflegten.  Hernach  ver- 
heiratete M.  die  'Ammara  mit  Salama  b.  Abi  Salama. 

'Ubaidallah  b.  Muxammad:  am  Mittag  des  vierten  Tages  kamen  Su- 
hail  und  Xuvaieib  zu  M. ,  der  sich  in  einer  Gesellschaft  vornehmer  Me- 
diner befand,  und  erinnerten  ihn,  dass  die  Frist  abgelaufen  sei.  Der 
Prophet  (der  unter  kein  Dach  gegangen,  sondern  in  seinem  Lederzelt  in 
alAbeax  geblieben  war)  fragte  sie,  ob  sie  etwas  dagegen  hätten,  wenn 
er  noch  hier  bliebe  und  das  Beilager  mit  Maimuna  hielte,  und  sie  auch 
zur  Hochzeit  einlüde?  Sie  aber  dankten  für  die  Einladung  und  bestanden 
darauf,  dass  er  abziehen  müsse,  da  die  drei  Tage  um  seien.  Entrüstet 
fuhr  darauf  Sa'd  b.  'Ubada  gegen  sie  los,  doch  M.  beschwichtigte  ihn  und 
befahl  den  Aufbruch:  kein  Muslim  solle  am  Abend  noch  in  Mekka  zu 
treffen  sein.  Zum  Nachtquartier  bestimmte  er  Sarif,  dort  sammelten  sich 
die  Seinen  zu  ihm.  Dort  vollzog  er  auch  die  Ehe  mit  Maimuna,  mit  der 
Abu  Rafi'  spät  in  der  Nacht  anlangte.  Letzterer  lief  unterwegs  einige 
Gefahr  von  dem  mekkanischen  Pöbel  belästigt  zu  werden  und  freute  sich, 
als  er  in  den  Schutz  der  200  Mann  kam,  die  in  Baen  Jägig  postiert 
waren  und  ihn  nach  Sarif  geleiteten.  —  BH.  788  —  791. 

56. 

A.  7  im  Dhn-lXigga,  erzählt  Muxammad  von  alZnhrij,  sandte  M.  nach 
seiner  Rückkehr  von  der  Pilgerfahrt  den  Sulamiten  Ihn  Abi  TAugä  mit 
50  Mann  gegen  die  Bann  Sulaim.  Es  war  aber  ein  Kundschafter  der- 
selben in  Medina,  welcher  sie  warnte.  Die  Muslime  fanden  sie  zu  ihrem 
Empfang  gerüstet,  von  allen  Seiten  umringt  starben  die  meisten  den  iGSb 
Heldentod.  Auch  der  Führer  Ihn  Abi  TAugä  ward  schwer  verwundet 
imd  blieb  für  tot  liegen,  raffte  sich  aber  doch  auf  und  schleppte  sich 
nach  Medina  zurück. 

Bekehrung  'Amr's  und  Xalid's,  A.  8  im  Cafar. 
'Abdalxamld  b.  Ga'far  von  s.  Vater  lässt  'Amr  b.  al'Ac  erzählen: 
nach  dem  Grabenkriege  hatte  ich  mich  mismutig  auf  mein  Landgut  al- 
Vahe  bei  Täif  zurückgezogen ,  so  dass  ich  beim  Vertragsschluss  von 
alXudaibija  in  Mekka  nicht  anwesend  war.  Als  ich  vernahm,  dass  dar- 
nach M.  im  nächsten  Jahre  Einlass  in  die  Stadt  haben  sollte,  sagte  ich: 
in  Mekka  ist  meines  Bleibens  nicht,  noch  auch  in  Taif.    Ich   sammelte 


304  Bekehiima-  'Amr's  und  Xalid's  A.  8. 

also  einige  Männer  meines  Volkes,  auf  die  ich  Einfluss  hatte,  um  mit 
ihnen  nach  Ilabesch  auszuwandern ;  denn  die  Sache  des  Propheten  stieg 
in  befremdlicher  Weise,  und  die  Herrschaft  des  Negus  schien  uns  erträg- 
licher. Als  wir  angelangt  waren,  kam  grade  auch  ein  Gesandter  M.'s, 
'Amr  h.  Umajja  alCamrij,  zum  Negus  und  überreichte  ihm  ein  Schreiben, 
worin  sich  M.  die  Uram  Xabiba  bint  Abi  Sufjan  von  ihm  zur  Ehe  aus- 
bat. Nachdem  der  Gesandte  heraus  war,  sagte  ich  zu  den  Anderen:  wie 
wäre  es,  wenn  ich  jetzt  zum  Negus  ginge  und  ihn  bäte,  mir  'Amr  zu 
übergeben,  damit  ich  ihm  den  Kopf  abhiebe?  Der  Negus  empfing  mich 
freundlich  und  fragte,  ob  ich  ihm  denn  auch  was  mitgebracht  hätte. 
Ja,  sagte  ich,  und  brachte  ihm  das  viele  Leder,  welches  wir  ihm  zum 
Geschenk  bestimmt  hatten.  Er  freute  sich  sehr  darüber,  verteilte  einiges 
an  seine  Grossen,  und  Hess  das  Uebrige  anschreiben  und  aufspeichern. 
Da  dachte  ich  seine  gute  Laune  zu  benutzen  und  trug  meinen  Wunsch 
vor.  Er  aber  gab  mir  einen  Schlag  auf  die  Nase ,  dass  ich  dachte  sie 
wäre  zerschmettert ;  ich  fing  das  herausstürzende  Blut  mit  meinem  Kleide 
auf,  ich  hätte  vor  Scham  in  die  Erde  kriechen  mögen.  Darauf  sagte  ich : 
liätte  ich  gewusst,  dass  ich  mit  meiner  Bitte  dich  erzürnen  würde,  so 
hätte  ich  sie  nicht  gethan.  Er  schämte  sich  nun  auch  und  sagte:  o  'Amr, 
ich  soll  dir  den  Gesandten  des  Boten  Gottes  ausliefern,  zu  dem  das  grosse 
Gesetzbuch  kommt,  welches  vordem  zu  Moses  und  zu  Jesus  gekommen 
ist?  Li  dem  Augenblicke  verwandelte  Gott  mein  Herz,  ich  dachte  in 
meinem  Sinn:  Araber  und  Welsche  erkennen  diese  Wahrheit  an,  und  du 
willst  ihr  widerstreben?  Ich  fragte  also:  ist  das  dein  aufrichtiges  Be- 
kenntnis, Herr  König?  „Ja  wohl,  sagte  er,  und  du  folge  ihm  auch, 
denn  er  wird  wie  einst  Moses  siegen  über  alle  seine  Feinde."  Da  bat 
ich  ihn,  meinen  Handschlag  auf  den  Islam  anzunehmen ,  und  er  that  es. 
Darauf  wusch  er  mir  das  Blut  von  der  Nase  und  gab  mir  einen  neuen 
Anzug.  Als  ich  zu  meinen  Genossen  zurück  kam,  gab  ich  vor,  ich  hätte 
diesmal  mein  Gewerbe  noch  nicht  vorbringen  mögen,  aber  nächstens 
wolle  ich  es  thun.  Darauf  verliess  ich  sie,  wie  um  meine  Notdurft  zu 
verrichten,  begab  mich  aber  nach  der  Rhede  und  fuhr  mit  einem  eben 
abstossenden  Schiffe  nach  alShu'aiba,  wo  ich  mir  ein  Kamel  kaufte  um 
nach  Medina  zu  reisen.  Als  ich  über  Marr  alOhahran  nach  allladba  ge- 
kommen war,  sali  icli  etwas  vor  mir  zwei  Männer,  die  abgestiegen  waren; 
in  dem  einen,  der  die  Kamele  hielt,  erkannte  ich  Xalid  b.  alValid.  Ich 
rief  ihn  an  und  fragte  wohin  er  wolle;  er  sagte:  zu  Muhammed,  jeder 
Verständige  geht  jetzt  zu  ihm  über ;  w^cnn  wir  es  nicht  thun ,  so  fasst 
er  uns  ab  wie  eine  Hyäne  in  ihrer  Höhle.  Dann  kam  auch  der  Andere 
aus  dem  Zelt  hervor  und  begrüsstc  mich,  es  war  'Uthman  b.  Galxa.  Da 
teilte   ich   mit   ihnen    das  Quartier  und   reiste   mit  ihnen  zusammen.     In 


l',.'l(ohniiis-  'Ainr's  luul    Xalid's  A.8.  B05 

Bi'r  Abi  'Utba  (nahe  1)ci  Mcdiiia.)  lii'ti'trii  wir  einen  Mann  rufen:  o  Rabäx, 
0  Rabäx  —  und  freuten  uns  der  giinsti<^eu  VorbedeuUiiig  ').  Als  er 
mich  und  Xalid  erblickte,  äusserte  er:  nun  hat  Mekka  die  Zügel  über- 
geben, nachdem  diese  beiden  nicht  mehr  dort  sind  '-) ;  darauf  lief  er  rasch 
nach  der  Moschee,  um  l\f.  zu  benachrichtigen.  Auf  der  Xarra  angelangt, 
machten  wir  Halt  um  uns  umzuziehen;  als  das  Nachmittagsgebet  an- 
gesagt ward,  begaben  wir  uns  zusannnen  zu  M.  Sein  Gesicht  strahlte 
vor  Freude,  und  ebenso  freuten  sich  auch  die  Anderen.  Zuerst  huldigte 
Xalid,  dann  'Uthman,  dann  ich.  Beschämt,  ohne  aufzublicken,,  leistete 
ich  ihm  den  Handschlag,  unter  der  Bedingung,  dass  er  mir  mein  früheres 
Verhalten  verzeihe.  Er  sagte:  die  Bekehrung  zum  Islam,  und  noch  mehr 
die  Auswanderung  nach  Medina,  wischt  aus,  was  vorhergegangen  ist.  Er 
stellte  hernachmals  keinen  seiner  Genossen  mir  und  dem  Xalid  gleich, 
wenn  es  sich  um  Rat  und  That  handelte.  So  blieb  es  auch  unter  Abu- 
bekr,  und  was  mich  betrifft,  auch  unter  Omar,  während  derselbe  den 
Xalid  behandelte,  als  ob  er  etw^as  wider  ihn  hätte.  —  BH.  716  —  718. 

Diese  Erzählung  trug  'Abdalxamid  dem  Jazid  b.  Abi  Xabib  vor,  der 
sie  ebenfalls,  und  zwar  durch  eine  andere  Zeugenreihe  (Rashid  maula 
Xabib  b.  Abi  Uvais  von  Xabib  b.  Aus  alThaqafij  von  'Amr),  gehört  hatte 
und  sie  auf  die  Zeit  kurz  vor  der  Eroberung  Mekka's  datierte,  während 
sich  'Abdalxamid  von  s.  Vater  hatte  sagen  lassen,  die  drei  Männer  seien 
A.  8  am  1  Cafar  zu  M.  gekommen. 

Jaxja  b.  alMughira  b.  'Abdalraxman  b.  alXarith  b.  Hisham  von  s. 
Vater:  Xalid  sagte:  die  Erfolglosigkeit  aller  unserer  Unternehmungen 
gegen  M.  überzeugte  mich,  dass  er  zuletzt  siegen  werde.  Als  ich  ihm 
auf  dem  Zuge  von  alXudaibija  in  arUsfan  mit  der  Reiterei  in  den  Weg  iß'.>ij 
trat  und  mich  gefechtsbereit  machte,  machte  es  grossen  Eindruck  auf 
mich,  dass  er  ruhig  das  Mittags-  und  hernach  das  Nachmittagsgebet  ver- 
richtete; dann  bog  er  rechts  ab.  Nach  der  Unentschiedenheit,  welche  den 
Qurashiten  darauf  im  Friedensschluss  bewiesen^),  gab  ich  die  Hoffnung 
auf,  wusste  aber  nicht  wohin  ich  mich  wenden  sollte.  Bei  der  'Umrat 
alQacijja  war  ich  nicht  in  Mekka  anwesend;  aber  mein  Bruder  alValid 
b.  alValid,  der  mit  dem  Propheten  einzog,  schrieb  mir  damals  einen 
Brief,  worin  er  mich  aufforderte ,  den  Islam  anzunehmen  und  hervorhob 
wie  grossen  Wert  M.  auf  meinen  Uebertritt  lege.  Das  machte  mir  Eindruck, 
im  Traume  sah  ich,  wie  ich  aus  einem  engen  dürren  Ijande  in  ein  weites 

')  Rabfix,  ein  häufiger  Maunsuaine,  heisst  appellativ  Gewinn. 

c  ^     •  ■  ' 

VSkiJi,    Muluuumed.  —U 


306  Biief  an  die  Xuza'a  A.  8. 

grünes  käme  ^).  Ich  bescliloss  auszuwandern,  wollte  aber  niclit  gern  allein, 
sondern  sali  mich  nach  einem  Gefährten  um.  Ich  fragte  Cafvan  und  dar- 
nach 'Ikrima,  beide  jedoch  weigerten  sich  entschieden.  Schon  hatte  ich 
beschlossen  allein  zu  gehen,  als  mir  'Uthman  b.  Galxa  begegnete.  Ich 
scheute  mich  erst  ihn  zu  fragen,  da  er  Rache  für  seines  Vaters  Blut  an 
den  Muslimen  zu  nehmen  hatte.  Ich  that  es  dann  aber  doch  und  fand, 
dass  er  mit  demselben  Gedanken  umging  wie  ich.  "Wir  verabredeten 
Jägig  als  Stelldichein  und  trafen  uns  dort  am  andern  Morgen  ganz  früh; 
in  alHadba  stiess  'Amr  b.  aFAc  zu  uns.  Als  wir  in  der  Nähe  Medina's 
170a  waren,  erfuhr  M.  unsere  Ankunft;  auf  der  Xarra  stiegen  wir  ab  und 
egten  unsere  besten  Kleider  an.  Mein  Bruder  kam  mir  entgegen  ,um 
mir  zu  sagen,  dass  der  Prophet  mich  erwarte;  ich  machte  mich  eilig  auf 
den  Weg  zu  ihm  und  er  lächelte  immerfort,  bis  ich  vor  ihm  stand  und 
das  Bekenntnis  ablegte.  Dann  huldigten  'Amr  und  'Uthman,  es  war  A.  8 
im  Cafar.  Der  Prophet  legte  hernach  auf  meine  Meinung  immer  den 
grössten  Wert. 

Vakidi  fragte  'Abdallah  b.  'Amr:b.  Zuhair  alKa'bij,  wann  M.  seinen 
Brief  an  die  Xuza'a  geschrieben  habe.  Darauf  berichtete  'Abdallah  von 
s.  Vater  von  Qabica  b.  Dhuaib :  er  schrieb  ihnen  A.  8  im  Gumada  II,  als 
viele  Araber  sich  bekehrt  hatten,  andere  aber  auch  noch  im  Götzendienst 
verharrten.  Die  Xuza'iten  hatten  sich  nach  dem  Frieden  von  alXudaibija 
sämmtlich  bekehrt-),  aber  unter  ihren  Nachbaren  war  der  Islam  nur  Avenig 
verbreitet.  Als  nun  'Alqama  b.  'Ultätha  und  die  beiden  Söhne  Haudha's 
nach  Medina  auswanderten,  schrieb  der  Bote  Gottes  an  sie  wie  folgt: 
„Im  Namen  des  barmherzigen  Gottes !  Von  Muhammed  dem  Boten  Gottes 
an  Budail  und  an  Bishr  und  Saravät,  die  Söhne  'Amrs.  Friede  sei  über 
euch,  ich  preise  Gott  euretwegen,  den  Gott,  ausser  dem  es  keinen  Gott 
gibt.  Im  Uebrigen  habe  ich  nie  eure  Zugehörigkeit  hochmütig  übersehen  ^) 
noch  euch  geringschätzig  behandelt ;  ihr  steht  mir  am  höchsten  von  den 
Bewohnern  der  Tihama  und  am  nächsten  in  der  Verwandtschaft,  ihr  und 
euer  Anhang  von  den  Mueajjabun.  Ich  gewähre  denen  von  euch,  die  zu 
mir  auswandern,  die  Rechte,  die  ich  selber  habe ,  sogar  wenn  -sie  dabei 
in  ihrem  Lande  bleiben''),  wenn  sie  nur  nicht  in  Mekka  sich  aufhalten, 
ausgenommen  bei   der  Festfeier.     Ich  behandle   eucli   wahrlich  nicht  ge- 

')  Natürlich  muss  Abubekr  hernach  den  Traum  auslegen  —  ebenso  sicher 
wie  Omar  immer  Köpfe  abschlagen  uniss  oder  wenigstens  um  die  Er- 
laubnis dazu  nachsuchen. 

^)  Diese  Angabe  wird  durch  den  Brief  selber  widerlegt. 

^)  <»^iuj    *-iil    j*J    ashammi  biillikuin?  oder:  asli'am  bikum?  S.  312  A.  2. 

•*)  als  bloss  virtuelle  Muhagirun;  vgl.  lol.  171b.  ITGu.  177b. 


Kadid  A.  8.  307 

ringschätzig ,  nun  da  icli  Friede  gcsclilosseu  habe;  ihr  braucht  euch  vor 
mir  nicht  zu  fürclitcii  und  nicht  hedrängt  zu  sein ').  Im  Uebrigen  hat 
sich  'Alqama  b.  'ülätlia  bekelirt  und  die  beiden  Söhne  Haudha's,  sie  sind 
beide  nach  Mekka  übergesiedelt  und  haben  gehuldigt  für  die,  welche 
ihnen  folgen  von  der  Familie  'Ikrima.  Wer  von  euch  mir  folgt,  dem 
gewähre  ich  die  Rechte,  die  ich  selber  habe;  wir  gehören  immer  und 
überall  zu  einander 2).  Ich  halte  euch  bei  Gott  nicht  für  Lügner,  und 
euer  Herr  hat  euch  lieb"^). 

Dasselbe  erfuhr  Vakidi  von  'Abdallah  b.  Budail  von  s.  Vater  von  s. 
Grossvater  von  'Abdallah  b.  Maslama  von  s.  Vater  von  Budail  b.  Varqä. 

57. 
AlKadld  A.  8  im  Cafar. 

'Abdallah  b.  Ga'far  von  'Abdalvaxid  b.  Abi  'Aun  von  Ja'qub  b.  'Utba 
von  Muslim  b.  'Abdallah  alGuhanij  von  Gundab  b.  Makith  alGuhanij :  M. 
schickte  uns  unter  Befehl  Ghalib's  b.  'Abdallah  alLaithij  gegen  die  Banu 
Mulavvix  in  alKadld,  einen  Zweig  der  Banu  Laith.  Unterwegs  in  Qudaid 
begegneten  wir  aIXarith  b.  Malik  b.  alBarcä,  er  sagte,  er  sei  im  Begriff 
zum  Islam  überzutreten,  wir  aber  legten  ihn  auf  alle  Fälle  in  Bande  und  I70b 
Hessen  Suvaid  b.  Caxr  als  Wache  bei  ihm  zurück  mit  dem  Befehl  ihn  zu 
töten,  wenn  er  sich  nicht  füge.  Bei  Sonnenuntergang  gelangten  wir  nach 
alKadid  und  versteckten  uns  an  einer  Stelle  des  Thaies.  Darnach  bekam 
ich  den  Auftrag  auf  einen  Hügel  zu  steigen,  von  dem  man  die  Nieder- 
lassung der  Feinde  beobachten  konnte.  Ich  streckte  mich  oben  platt  hin; 
aber  ein  Mann  trat  aus  dem  Zelte  und  sagte  zu  seiner  Frau:  ich  sebe 
da  oben  was  Schwarzes,  welches  ich  heute  früh  nicht  gesehen  habe;  sieh 
einmal  nach,  ob  dir  die  Hunde  etwas  weggeschleppt  haben.  Da  sie  nichts 
vermisste,  Hess  er  sich  Bogen  und  Pfeile  von  ihr  reichen  und  schoss 
auf  mich  zweimal.  Er  traf  mich  auch,  ich  blieb  aber  ruhig  liegen  und 
zog  nur  die  Pfeile  heraus.  Da  sagte  er:  wäre  es  ein  Späher,  so  würde 
er  sich  rühren;  meine  beiden  Pfeile  stecken  darin;  morgen  früh  holst  du 

•)  (•-:^-!_5  Jvi>-i  i3  1^1  (J^2Jtj  ^-yA  Loüsxj  d.  i.  im  heiligen  und  profanen 
Gebiete.     Gegen  Sprenger  III  314. 

^)  M.  begegnet  dem  Verdachte  der  Xuza'a,  dass  er  sich  weniger  aus  ihnen 
mache,  seit  er  sie  (in  Folge  des  Friedens  mit  Mekka  A.'s)  weniger  nötig 
habe,  luid  erklärt  sich  bereit  sie  eventuell  —  wenn  sie  den  Islam  an- 
nehmen —  den  Emigranten  gleichzustellen,  selbst  wenn  sie  nicht  nach 
iledina  übersiedeln.     Vgl.  fol.  176  b.  177  a. 

2U* 


308  Dhat-Anlax  A.  8. 

mir  sie  wieder,  hol  dich  der  Henker !  damit  die  Hunde  sie  nicht  zerkauen. 
Damit  ging  er  in  sein  Zelt.  Das  Vieh  kam  von  der  Weide  zu  Hause  und 
wurde  gemolken  und  getränkt;  als  Alles  ruhig  war,  üherfielen  wir  sie, 
töteten  die,  die  sich  zur  Wehre  setzten,  nahmen  Weiber  und  Kinder  ge- 
fangen und  trieben  das  Vieh  fort.  Dann  machten  wir  uns  mit  der  Beute 
auf  den  Rückweg,  indem  wir  unterwegs  den  Ibn  alBarcä  und  seinen 
Wächter  mitnahmen.  Indessen  hatten  die  Ueberfallenen  den  Landsturm 
aufgeboten  und  waren  uns  mit  Ueberraacht  nachgerückt  —  vdv  waren 
nur  etwas  über  zehn  Mann.  Es  trennte  uns  aber  ein  Vadi,  über  den  sie 
nicht  herüber  konnten,  weil  er  durch  einen  plötzlichen  Regenguss  auge- 
schwollen war;  ich  sehe  noch  ihren  Zorn  darüber.  Beim  Antreiben  seines 
Kamels  sang  damals  unser  Führer:  Abu  IQasim  will  nicht,  dass  du  frei 
schweifest  auf  einer  Weide  mit  saftigem  dichten  Kraute,  dessen  Spitzen 
gelb  sind  wie  Gold  ')•  —  BH.  973—975. 

•    .  58. 

A.  8  im  Rabi'  I  schickte  M. ,  wie  alZuhrij  berichtet,  15  Mann  unter 
Ka'b  b.  'Uniair  alGhifarij  nach  Dhat-Aeläx  in  alShäm  -).  Sie  trafen  auf 
eine  grosse  Schar  ^)  und  fielen  allesamt,  bis  auf  einen,  der  ebenfalls  ver- 
wundet war  und  für  tot  liegen  blieb,  sich  dann  aber  nachts,  als  es  kühl 
ward,  aufraffte  und  glücklich  nach  Medina  entkam. 

59. 
171a  A.  8  im  Rabi'  I  schickte  M.,  wie  Ihn  Abi  Sabra  von  Isxaq  b.  'Abd- 

allah b.  Abi  Farva  von  'Umar  b.  alXakam  berichtet,  24  Mann  unter 
Shugä'  b.  Vahb  gegeu  einen  Haufen  der  Ilaväzin  in  alSij  im  Lande  der 
Banu  'Amir.  Der  Ueberfall  gelang,  sie  machten  reiche  Beute,  so  dass 
auf  jeden  Mann  15  Kamele  oder  150  Schafe  kamen,  und  kehrten  nach 
15  Tagen  nach  Medina  zurück.  —  Ibn  Abi  Sabra  von  IMuxammad  b. 
'Abdallah  b. 'Umar  b. 'Uthman:  auch  Weiber  waren  erbeutet,  wurden  aber 
ihrem  Stamme  zurückgegeben ,  als  derselbe  Abgeordnete  nach  Medina 
schickte  und  seinen  Uebertritt  zum  Islam  erklärte.  Nur  ein  hübsches 
Mädchen  zog  es  vor  (wie  Il)n  Abi  Sabra  von  einem  alten  Mediner  erfuhr) 
bei  Shugä'  zu  bleibeu,  in  dessen  Besitz  sie  gekommen  war.  Sie  blieb 
sciue  Frau,  bis  er  am  Tage  von  alJamama  fiel,  gebar  ihm  aber  keiue 
Kinder. 

')  Das  Lied  I)e7,ieht  sich  offenbar  niclit  auf  das  Antreiben  des  Reittieres, 
sondern  auf  das  Forttreiben  dos  geraubten  Viehs  von  der  schönen  Weide. 

*)  eine  Tagereise  von  alßakiä  fol.  ob. 

^)  Nach  Ibn  Abi  Sabra  von  aiXatilh  b.  alFucail  iiatten  die  Feinde  Wind 
bekommen. 


^ij  A.  3-  309 

Als  V;ikidi  dein  Ihn  Abi  Öabra  gcstanci,  filier  diesen  Zug  nocii  nie 
etwas  gehört  zu  haben,  sagte  dieser,  er  wisse  noch  niclir  und  erzählte 
ihm  den  Zug  Queba's  b.  'Amir  gegen  die  Xath'am.    Vgl.  No.  66  fol.  220a. 

(;o. 

Mu'ta,  A.  8  im  Guniada  I  '). 

Rabi'a  b.  Tthman  b.  alXakani:  M.  schickte  alXarith  b.  'Uniair  al- 
Azdij,  von  den  Banu  Lihb,  mit  einem  Schreiben  zum  Könige  vonBostra; 
unterwegs  aber,  in  Äluta,  ward  er  von  Shuraxbil  b.  'Amr  alGhassänij  an- 
gehalten, eingekerkert  und  als  Gesandter  M. 's  enthauptet;  keinem  anderen  i'H» 
Gesandten  des  Boten  Gottes  ist  das  je  begegnet.  Um  den  Mord  zu  rächen, 
erliess  M.  das  Aufgebot;  die  Muslime  waren  sehr  bei  der  Hand  und 
sammelten  sich  in  alGurf,  schon  ehe  der  Führer  ernannt  Avar.  Nach  dem 
Mittagsgebet  sagte  M. :  Zaid  b.  Xaritha  hat  den  Befehl;  wenn  er  fällt,  so 
geht  er  auf  Ga'far  über;  nach  diesem  auf 'Abdallah  b.  Raväxa;  fälltauch 
dieser,  so  soll  das  Heer  sich  selber  einen  Führer  setzen.  Als  der  Jude 
alNu'man")  diese  Worte  hörte,  sagte  er  zu  M.:  wenn  du  ein  Prophet 
bist,  Abu  IQasim,  so  fallen  sie  alle  drei;  und  zu  Zaid:  mach  dein  Testa- 
ment! Darauf  übergab  M.  dem  Zaid  die  weisse  Fahne,  und  3000  Krieger 
rückten  aus.  Die  Zurückbleibenden  nahmen  besorgten  Abschied  von 
ihnen,  besonders  von  den  Befehlshabern,  und  sprachen  den  Wunsch  aus, 
dass  Gott  sie  gesund  und  beutebeladcn  heimführen  möge.  Aber  dem  Ibn 
Raväxa  stand  der  Sinn  auf  Höheres  '■). 

H>n  Abi  Sabra  von  Isxaq  b.  'Abdallah  b.  Abi  Balxa  von  Rafi'  b.  Isxaq 
von  Zaid  b.  Arqam:  ,Zaid  bekam  folgende  Verhaltungsregeln  von  M.  mit 
auf  den  Weg.  „Fordere  die  Feinde  auf  dem  Islam  beizutreten,  und  zwar 
entweder  nach  Medina  überzusiedeln  —  dann  haben  sie  alle  Rechte  und 
Pflichten  der  Emigranten,  oder  in  ihrem  Lande  zu  bleiben  -^  dann  stehen 
sie  wie  die  Araberstämme  der  Muslime  unter  der  Herrschaft  Gottes,  haben 
aber  keinen  Teil  an  der  Beute,  ausser  wenn  sie  mit  zu  Felde  ziehen. 
Wollen  sie  den  Islam  nicht  annehmen,  so  fordere  sie  auf  die  Kopfsteuer 
zu  entrichten.  Wollen  sie  auch  das  nicht,  so  eröffne  den  Kampf.  Kapi- 
tulationen schliesse  nicht  im  Namen  Gottes  und  seines  Boten,  sondern 
nur  in  deinem  und  deines  Vaters  und  deiner  Genossen  Namen ;  dann  hat 
es  weniger  auf  sich,  Avenn  ihr  sie  nicht  halten  könnt." 

Abu  Gafvan  von  Xalid  b.  Jazid:  M.  gab  den  ausziehenden  Kriegern 
das  Geleit  bis  zur  Abschiedshöhe,  da  blieb  er  stehen  und  befahl  ihnen 

')  Bei  Vakidi  fehlt  die  Mouatsangabe;  auch  in  der  Uebersicht. 

-)  {^J^:~f/>    ry^  zwei  mal. 

^)  folgt  einer  der  Verse  BH.  7'Jl. 


310  Mu'ta  A.  8. 

172a  ZU  guter  letzt,  sie  sollten  die  hochmütigen  Glatzköpfe  niedersäbeln,  aber 
die  Einsiedler  in  Frieden  lassen  '),  keine  Frauen  und  Kinder  und  Greise 
töten,  keine  Bäume  umhauen  und  keine  Häuser  zerstören. 

Abu  IQasim  b.  'Umara  b.  Ghazijja  von  s.  Vater  von  'Aeä  b.  Abi 
Muslim:  Ibn  Ravaxa  bat  M.  beim  Abschied  ihm  einen  Denkspruch  mit 
auf  den  Weg  zu  geben.  „Du  kommst  morgen  in  ein  Land,  wo  wenig  an- 
gebetet wird,  mehre  du  die  Anbetung  (sugüd)!''  Er  bat  um  mehr.  „Ge- 
denke Gottes,  denn  er  ist  dir  Beistand  bei  allem,  wonach  du  trachtest." 
Das  genügte  ihm  auch  noch  nicht,  er  wollte  etwas  Besonderes  haben  2). 
„0  Ibn  Raväxa,  so  oft  du  einem  Dinge  nicht  gewachsen  bist,  zwing  dich, 
auch  wenn  du  es  zehnmal  schlecht  gemacht  hast,  es  einmal  gut  zu 
machen."     Damit  war  er  zufrieden. 

Zaid  b.  Arqam:  Ibn  Ravaxa  Avar  mein  Pflegevater,  nie  hat  es  einen 
besseren  gegeben.  Ich  zog  mit  ihm  aus  nach  Muta,  er  Hess  mich  hinter 
sich  reiten.  Eines  Nachts  sang  er,  das  Kamel  anredend:  „Bringst  du  mich 
hin  und  trägst  du  meinen  Sattel  vier  Tagereisen  weit  hinter  alXisä,  so 
seien  gute  Dinge  deine  Kost  (zäduka)  und  Tadel  bleibe  dir  ferne,  und 
ich  will  nicht  zurückkehren  zu  den  Meinigen  daheim.  Die  Muslime,  heim- 
gekommen, werden  mich  im  Xordlande  zurückgelassen  haben  in  meiner 
letzten  Ruhestatt  (muntaha  Ithaväi);  da  nehme  ich  keinen  Teil  mehr  am 
Wachstum  von  Kräutern  (nuglin)  und  von  Palmen,  deren  Boden  gut  be- 
wässert ist."  Darüber  fing  ich  an  zu  weinen,  er  aber  klappte  mich  mit 
der  Hand  und  sagte:  was  schadet  es  dir,  wenn  mir  Gott  das  Martyrium 
schenkt  und  mich  von  den  Leiden  dieser  Welt  befreit,  und  wenn  du  dann 
im  Sattel  des  Kamels  ^)  zu  Hause  reitest?  Darauf  stieg  er  ab  und  nach- 
dem er  lange  gebetet  hatte,  rief  er  mich  und  sagte:  es  ist,  so  Gott  will, 
das  Martyrium.  —  BH.  793.  794. 

Der  Auszug  der  Muslime  war  den  Feinden  nicht  unbekannt  geblieben. 
Als  sie  in  Vadi  IQurä  lagerten,  trafen  sie  mit  einer  Schar  von  50  Reitern 
zusammen,  welche  Shuraxbil  b.  'Amr  alAzdij  auf  Recognoscierung  ausge- 
sandt hatte,  und  töteten  deren  Führer  Sadüs  b.  'Amr,  den  Bruder  Shurax- 
blFs.  Darauf  schickte  Shuraxbil  noch  einen  anderen  Bruder  vor,  Vabr  b. 
*Amr,  er  selber  hielt  sich  furchtsam  in  der  Festung.  Als  die  Muslime 
in  der  Gegend  von  Ma'än  waren,  erfuhren  sie,  Heraklius  habe   sich   in 

Tabari  ed.  Koseg.  p.  48. 

O    1 

^)  ,\s>',j)      _ilAJt.vi    .-»-o,  nicht   inelii'  hinten  auf. 


Mu'ta  A.  8.  -311 

Maiil)  im  Lande  alBahia  gelagert  mit  lOOO(X)  Mann  von  Bahra  und  Väil 
und  Bakr  und  Laxm  und  Gudbam,  iil)er  die  ein  Mann  von  Balij  namens 
Malik  das  Commando  füiire.  Auf  diese  Kunde  machten  sie  zwei  Tage 
Halt  um  sich  zu  beraten.  Sie  meinten  erst,  es  sei  das  beste  an  M.  zu 
schreiben,  damit  er  sie  entweder  zuriiclvberufe  oder  ihnen  Verstärkung 
schicke.  Aber  Ibn  Ravaxa  brachte  sie  dazu,  ihr  Zagen  zu  besiegen  und 
vorwärts  zu  ziehen. 

Rabi'a  b.   'Uthman  von  alMaqburij   von   Abu  Huraira:   ich  war  ge- 
blendet')  von  der  Zahl,  der  Bewaffnung  und   dem  Schmuck  des  feind-  i'2b 
liehen  Heeres;  Thabit  b.  Arqam   erinnerte  mich   an   Badr,   um  mich   zu 
ermutigen. 

Bukair  b.  Mismär  von  Ibn  Ka'b  alQuraehij,  und  Ibn  Abi  Sabra  von 
'ümära  b.  Ghazijja:  als  die  Heere  zusammenstiessen ,  nahm  Zaid  die 
Fahne,  um  vor  den  Reihen  der  Muslime  zu  kämpfen,  und  zwar  zu  Fuss, 
denn  die  Anführer  kämpften  jenes  Tags  zu  Fuss.  Er  ward  durch  einen 
Lanzenstich  getötet;  darauf  ergriff  Ga'far  die  Fahne,  nachdem  er  abge- 
stiegen war  und  sein  Pferd  —  es  war  ein  Fuchs  —  gelähmt  hatte,  und 
kämpfte  bis  er  fiel.  —  'Abdallah  b.  Muxammad  von  s.  Vater:  ein  Grieche 
spaltete  ihn  durch  einen  Hieb;  allein  auf  der  einen  Hälfte,  die  in  ein 
Rebengewinde  fiel,  fanden  sich  über  dreissig  Wunden.  —  Nach  anderen 
waren  zweiundsiebzig,  nach  anderen  über  sechzig  Wunden  an  seiner  Leiche. 

Muxammad  b.  Calix  von  'Acim  b.  'ümar  b.  Qatäda,  und  'Abdalgabbär 
b.  'Umära  von  'Abdallah  b.  Abi  Bakr:  derweil  sass  M.  auf  der  Kanzel 
und  sah  den  Kampf  mit  geistigem  Auge  -)  und  erzählte  den  Anwesenden, 
wie  die  Fahne  von  Zaid  auf  Ga'far  und  von  Ga'far  auf  Ibn  Ravaxa  über- 
ging, bis  auch  dieser  erlag.  Als  Ga'far  gefallen  war,  sagte  er:  er  ist 
ins  Paradies  eingegangen  luid  fliegt  darin  herum,  wohin  er  Lust  hat, 
mit  ZAvei  Flügeln  von  Hyacinth.  Bei  Ibn  Ravaxa  sagte  er  bloss:  er  ist 
mit  einigem  Widerstreben  ins  Paradies  eingegangen.  Darüber  gekränkt, 
fragten  ihn  die  Mediner,  was  das  Widerstreben  zu  bedeuten  habe.  Sie 
erhielten  zur  Antwort:  die  Wunden  trafen  ihn,  da  ward  er  kampfscheu, 
aber  dann  schalt  er  seine  Seele  und  fasste  neuen  Mut;  und  so  ist  er 
als  Märtyrer  gefallen  und  ins  Paradies  gekommen.  Da  fiel  den  Medinern 
ein  Stein  vom  Herzen.  —  'Abdallah  b.  Muxammad  b.  'ümar  b.  'Alij  von 
s.  Vater,  berichtet  folgenden  Ausspruch  M.'s :  ich  sah  Ga'far  als  Engel  im 
Paradiese  fliegen  mit  blutigen  Schwungfedern,  und  Zaid  sah  ich  in  ge- 
ringerer Herrlichkeit.  Darüber  wunderte  ich  mich;  denn  ich  hätte  Zaid 
für  nicht  geringer  als  Ga'far  gehalten.     Aber  Gabriel   sagte  mir:    Zaid 


312  •  ^I"t'a  A.  8. 

steht  nicht  unter  Ga'far,  Ga'far  ist  bluss  wegen  der  Verwandtschaft  mit 
dir  bevorzugt.  —  Jaxja  b.  'Abdallah  b.  Abi  Qatada  von  alMacjburij  von 
Abu  Huraira:  M.  sagte,  der  beste  Reiter  sei  Abu  Qatada,  und  der  beste 
Fusskämpfer  Salama  b.  alAkva'. 

Näfi'  b.  Thabit  von  Jaxja  b.  'Abbad  von  s.  Vater:  ein  bei  der 
Schlacht  beteiligter  Murrit,  dem  gesagt  wurde ,  Xalid  sei  ja  wohl  damals 
ausgerissen,  erwiderte  :  nein,  so  war  es  bei  Gott  nicht,  sondern  nach  Ihn 
Raväxa's  Fall  entstand  ein  Handgemenge  um  die  hingesunkene  Fahne; 
darauf  sah  ich  Xalid  mit  ihr  entfliehen,  und  Avir  folgten  ihm. 

Muxammad  b.  Calix  von  einem  Araber  von  s.  Vater:  nach  Ihn  Ra- 
växa's Fall  entstand  die  schimpflichste  Flucht,  die  ich  je  gesehen  habe, 
bis  Thabit  b.  Arqam  die  Fahne  aufnahm  und  die  Mediner  um  sich  sam- 
melte —  viele  waren  es  freilich  nicht.  Als  er  aber  Xalid  gewahrte, 
übergab  er  diesem  die  Fahne.  Nach  einigem  Sträuben  nahm  Xalid  sie 
an,  setzte  noch  eine  kurze  Zeit  den  Kampf  fort,  und  zog  sich  dann  mit 
den  Muslimen  zurück.  —  Ihn  Abi  Sabra  von  Isxaq  b.  'Abdallah  von 
Ibn  Ka'b  b.  Malik  von  einigen  seiner  Verwandten,  die  dabei  gewesen 
waren :  als  die  flüchtigen  Muslime  von  den  Feinden  verfolgt  wurden,  rief 
Queba  b.  'Amir  den  Seinen  zu,  es  sei  besser  von  vorn  als  von  hinten  ge- 
tötet zu  werden,  und  wollte  sie  zum  Stehen  bringen.  Aber  sie  folgten 
alle  dem  flüchtigen  Fahnenträger.  —  Isma'il  b.  Muc'ab  von  Ibrahim  b. 
Jaxja  b.  Zaid:  es  geschah  auf  allgememen  ßeschluss,  dass  Thabit  die 
Fahne  an  Xalid  übergab. 

'Aeeäf  b.  Xälid:  nachdem  ll)n  Ravaxa  Abends  gefallen  war,  blieb 
Xalid  die  Nacht  auf  dem  Schlachtfeldc ;  am  anderen  Morgen  erneuerte  er 
den  Kampf  mit  veränderter  Schlachtordnung,  indem  er  sein  Hintertreffen 
zum  Vordertreffen,  seinen  linken  Flügel  zum  rechten  machte,  und  umge- 
kehrt. Da  glaubten  die  Feinde,  es  seien  Verstärkungen  eingetroffen,  und 
bekamen  einen  Schrecken  und  flohen  und  wurden  niedergemacht  wie  nie.  — 
Abdallali  b.  alXarith  b.  alFucail  von  s.  Vater:  als  Xalid  die  Fahne  er- 
griff, sagte  der  Propliet :  nun  ist  der  Ofen  heiss  geworden ').  —  Aber  das 
Glaubwürdige  ist  nach  Vakidi,  dass  Xalid  die  Flucht  leitete.  Davud  b. 
Sinan  von  Tha'laba  b.  Abi  Malik :  die  Muslime  schoben  auf  Xalid  die 
Schuld  der  Flucht-)- 

1)  (j/^j.-'    ^^>    ^■,^^    (M.  lila.  :.'0-Jb).     Um   Abi  IZiuad  erklärt  freilich 

anders:  ^Jff~*~JJ.j\»  ji'\.^^\  ^a    -c^^^ibS!   ^/:^j.^  J^:^'  ry^  pL/!j»Jt  c>jtJLj 

Der  Sinn  der  Redensart' steht  fest:  vgl.  Gauh.  unter  dem  Worte. 
")  Ki  j.'wi:ö' 


Mii'tii  A.  8.  313 

Xalid  I).  Aljas  von  Calix  b.  Ahi  Xassaii  von  'Ubaid  o.  Xiiiiain  von 
Ibn  Sa'id  alXudnJ :  bei  der  Heimkehr  der  Flüchtigen  gingen  die  Leute 
ihnen  bis  alGurf  entgegen,  sprengten  ilinen  Flrde  ins  Gesicht  und  schmähten 
sie.  M.  aber  nahm  sie  in  Scliutz ').  —  Derselbe  von  Abu  Bakr  b.  'Abd- 
allah b.  'Utba:  so  übel  wurden  die  Flüchtigen  empfangen,  dass  wenn 
einer  zu  Hause  kam  und  anklopfte,  ihm  die  Seinigen  nicht  aufthun  wollten. 
So  erging  es  den  Jüngeren;  die  Alten  aber  schämten  sich  auszugehen, 
bis  der  Prophet  dem  ein  Ende  machte.  —  Muc'ab  b.  Thal)it  von  'Amir 
b.  'Abdallah  b.  alZubair  von  Abu  Bakr  b.  'Abdalraxman  b.  alXarith  b. 
Hisham:  Umm  Salama  wunderte  sich,  warum  Salania  b.  Hisham  b.  al-  i'-ib 
Mughira  sich  gar  nicht  sehen  lasse,  und  fragte  seine  Frau,  ob  ihm  etwas 
fehle.  Als  sie  erfuhr,  dass  er  nicht  ausgehen  könne,  weil  er  sofort  als 
Ausreisser  von  Muta  verhöhnt  würde,  sagte  sie  es  dem  Propheten;  der 
sorgte  dafür,  dass  die  Belästigung  aufhörte.  —  Xalid  b.  Aljäs  von  alA'rag 
von  Abu  Huraira:  wir  bekamen  unangenehme  Dinge  zu  hören;  bei  einem  . 
Wortwechsel  nannte  mich  mein  Vetter  einen  Ausreisser  von  Muta,  da 
Avusste  ich  ihm  nichts  zu  erwidern. 

Malik  b.  Abi  Raggäl  von  'Abdallah  b.  Abi  Bakr  b.  Xazm  von  Umm 
'Isa  b.  alXazzär  von  ümm  Ga'far  bint  Muxammad  b.  Ga'far  von  Ga'far's 
Frau  Asmä  bint  'Umais:  am  Morgen  des  Tages,  an  welchem  Ga'far  fiel, 
gerbte  ich  Häute-)  und  knetete  Teig,  dann  nahm  ich  meine  Kin- 
der vor  und  wusch  ihnen  das  Gesicht  und  that  lihnen  Fett  ins  Haar. 
Darauf  besuchte  mich  M.  und  wollte  die  Kinder  sehen.  Als  ich  sie 
brachte,  nahm  er  sie  in  den  Arm  und  beroch  sie  und  weinte  dabei.  Ich 
fragte  gleich,  ob  er  etwa  Nachrichten  von  Ga'far  habe;  er  sagte:  ja,  er 
ist  gefallen.  Da  fing  ich  an  zu  schreien,  und  die  Weiber  sammelten  sich 
zu  mir.  Er  aber  verbot  mir  zu  zetern  und  die  Brust  zu  zerschlagen. 
Darauf  ging  er  fort,  um  seiner  Tochter  Fäeima  die  Trauerkuude  zu  über- 
bringen, die  sagte  nur:  weh  um  meinen  Oheim!  —  das  billigte  er.  Er 
gab  Auftrag,  uns  Essen  zu  kochen,  da  wir  an  andere  Dinge  dächten. 

Muxammad  b.  Muslim  von  Jaxja  b.  Abi  Ja'lä  von  'Abdallah  b.  Ga'far: 
ich  erinnere  mich,  wie  der  Bote  Gottes  zu  meiner  Mutter  kam  um  ihr 
den  Tod  meines  Vaters  anzusagen,  wie  er  mir  und  meinem  Bruder  den 
Kopf  streichelte,  wobei  ihm  die  Thränen  in  den  Bart  rannen,  und  wie 
er  für  uns  betete,  dass  Gott  uns  den  Vater  aufs  Beste  ersetzen  möge. 
Darauf  sagte  er  meiner  Mutter  zum  Trost:  Gott  hat  Ga'far  zwei  Fittiche 
verliehen ,   mit  denen   er  im  Paradies   herumfliegt.     Da   sie  ihn  bat,  das 

')  sie  seien  nicht  furrär,   sondern  kmrrir;   d.  h.  sie  ziehen   sicli   mir  zurück, 
um  den  Augritf  zu  erneuern. 

2)  ^j>\  ^A  .J^  o^i>^  ^^^-  '''■^ß'ii- 


314  Mu'ta  A.  8. 

doch  allen  Leuten  zu  verkünden,  ging  er  in  die  Moschee,  stieg  traurigen 
Gesichts  auf  die  Kanzel  und  machte  es  öffentlich  bekannt.  Mich  hatte  er 
mitgenommen,  ich  sass  auf  der  untersten  Stufe  der  Kanzel.  Dann  ging  er 
mit  mir  in  sein  Haus  und  Hess  auch  meinen  Bruder  holen ;  wir  assen  hei 
ihm  zu  Mittag,  wahrhaftig  eine  schöne,  gesegnete  Mahlzeit!  Seine  Magd 
Salmä  mahlte  Gerste,  blies  die  Kleie  ab,  und  machte  den  Teig  gar;  dann 
bestrich  sie  ihn  mit  Oel  und  streute  Pfeffer  darauf;  das  bekamen  wir 
beiden  zu  essen.  Wir  blieben  drei  Tage  bei  dem  Propheten,  indem  wir 
mit  ihm  in  den  Hütten  der  Frauen  wechselten.  Hernach,  als  wir  wieder 
zu  Hause  waren,  besuchte  er  uns  einmal,  als  mir  grade  ein  Angebot  für 
ein  Schaf  meines  Bruders  gemacht  wurde.  Er  sprach:  Gott  segne  seinen 
Handschlag  —  seitdem  hatte  ich  immer  Segen  bei  allem  Kauf  und 
Verkauf. 

'ümar  b.  Abi  'Atika  von  'Abdalraxman  b.  alQasim  von  s.  Vater  von 
174a  'Äisha:  als  die  Nachricht  von  Ga'far's  Tode  kam,  war  dem  Boten  Gottes 
die  Traurigkeit  anzusehen;  er  sagte  aber:  es  ist  eine  alte  Geschichte, 
dass  die  Aufopferung  den  Menschen  schadet.  Als  ihm  ein  Mann  mel- 
dete, dass  die  Weiber  gar  nicht  aufhören  wollten  zu  jammern,  befahl  er 
ihm,  ihnen  Schweigen  zu  gebieten,  und  wenn  sie  sich  nicht  sagen  Hessen, 
ihnen  den  Mund  mit  Erde  zu  stopfen.  Ich  aber  dachte  bei  mir  selbst: 
dass  dich!  du  wirst  doch  wohl  so  verständig  sein,  dem  Befehl  nicht 
zu  gehorchen!  Ich  hörte  nämlich  —  berichtet  Sulaiman  b.  Biläl  von 
Jaxjä  b.  Sa'id  von  'Amra  von  'Äisha  —  durch  die  Thürritze  zu. 

'Abdallah  b.  Muxammad  von  Ibn  'Aqil  von  Gabir  b.  'Abdallah: 
ein  Mann  brachte  zu  M.  einen  Siegelring,  dessen  Besitzer  er  bei  Muta 
erschlagen  hatte;  M.  sprach  ihm  den  Ring  zu. 

Auf  b.  Malik  alAshga'ij :  im  feindlichen  Heere  befanden  sich  viele 
Quca'iten  und  andere  christliche  Araber.  Als  wir  uns  gegenüberstanden, 
sprengte  auf  einem  Fuchse  ein  Grieche  daher,  mit  vergoldeten  Waffen 
und  vergoldetem  Zaum,  um  die  Seinen  zum  Kampfe  gegen  die  Muslime 
anzufeuern.  Ich  hatte  aber  einen  Mann  von  den  himjarischen  Hülfstruppcn 
zum  Gefährten ,  der  den  Zug  mitmachte  ohne  Waffen  zu  haben.  Einen 
Schild  hatte  er  sich  aus  der  Haut  eines  geschlachteten  Kamels  gemacht, 
die  ihm  geschenkt  war;  er  hatte  sich  ein  passendos  Stück  herausgeschnitten, 
CS  gedörrt,  den  Kand  mit  Nägeln  beschlagen  und  als  es  trocken  war  eine 
Handhabe  daran  gemacht.  Jetzt  lauerte  er  jenem  Griechen  hinter  einem 
Steine  auf,  und  als  derselbe  dort  vorbeiritt,  brachte  er  sein  Pferd  und 
ihn  selber  zu  Fall,  kam  dann  mit  dessen  eigenem  Schwerte  über  ihn  und 
tötete  ihn. 

Bukair  b.  Mismär  von  'Uniara  b.  Ghazijja  von  s.  Vater:  bei  Muta 
erlegte  ich  im  Zweikampf  einen  i\lann,  welcher  einen  llyaciiith  am  Helm 


Dhat-alSaläsi!  A.  8.  315 

trug;  grade  auf  den  llyacintli  hatte  icli  es  abgesehen.  Ich  bekam  ihn 
von  M.  zugesprochen,  verkaufte  ihn  zu  Omar's  Zeit  für  acht  Dinare,  und 
erwarb  dafür  einen  Palmgarten  im  Gebiete  der  Banu  Xaema. 

Verzeichnis  der  bei  Muta  Gefallenen:  Ga'far,  Zaid,  Mas'ud  b.  alAsvad 
b.  Xaritha  b.  Nacla,  Vahb  b.  Sa'd  b.  Abi  Sarx  von  den  Emigranten; 
Suräqa  b.  'Amr,  alXarith  b.  alNu'man,  Ihn  Kaväxa,  'Ubada  b.  Qais  von 
den  Medinern.  —  BH.  791—802. 


61. 
Dhat-alSaläsil,   A.  8  im  Gumada  II. 

Rabi'a  b.  'Uthman  von  Ihn  RiVman,  und  Aflax  b.  Sa'd  von  Sa'id  b. 
'Abdalraxman  b.  Ruqaish  von  Abu  Bakr  b.  Xazra,  und  Abdalxamid  b. 
Ga'far  und  Andere  :  ein  Haufe  von  Balij  und  Qucä'a  hatte  sich  zusammen- 
gerottet um  Streifzüge  gegen  M.  zu  nnternehmen.  Gegen  sie  sandte  M. 
den  'Amr  b.  al'Ac,  mit  300  der  edelsten  Emigranten  und  Mediner  und 
30  Pferden;  er  übergab  ihm  ein  weisses  Livä  und  eine  schwarze  Räja. 
Unterwegs  sollte  er  Hülfstruppcn  an  sich  ziehen  von  den  Balij,  'Udhra, 
und  Balqain;  er  war  nämlich  mit  diesen  Stämmen  durch  seine  Gross- 
mutter Umm  al'Ac  b.  Väil  verwandt,  welche  aus  Balij  stammte.  Er  kam  i74b 
unvermerkt  bis  dicht  an  die  Feinde  und  schlug  eines  Abends  in  ihrer 
Nähe  Lager.  Es  war  "Winter  und  die  Gegend  kalt;  seine  Leute  sammelten 
Holz  um  Feuer  anzuzünden;  er  aber  verbot  es  und  trat  scharf  auf,  als 
ein  angesehener  Emigrant  "VViderworte  hatte.  Da  ihm  die  Feinde  zu 
zahlreich  waren,  Hess  er  M.  durch  Räfi'  b.  Makith  alGuhanij  um  Ver- 
stärkung bitten.  M.  sandte  200  Mann,  darunter  Omar  und  Abubekr,  unter 
Abu  'Ubaida  b.  alGarrax.  Es  entstand  aber  ein  Streit  über  den  Ober- 
befehl, Abu  'Ubaida  machte  Anspruch  darauf,  aber  'Amr  wollte  ihn  nicht 
fahren  lassen.  Zuletzt  gab  Abu  'Ubaida  nach,  eingedenk  der  Mahnung, 
die  ihm  M.  mit  auf  den  Weg  gegeben  hatte,  Eintracht  zu  halten  und 
sich  nicht  zu  streiten;  so  betete  also  'Amr  sämmtlichen  500  Mann  vor. 
IVIit  diesem  Heere  zog  er  nun  offen,  nicht  bloss  bei  Nacht,  sondern  auch 
bei  Tage,  durch  das  Land  der  Balij  und  'Udhra  und  Bahjain,  aber  immer 
wenn  er  an  den  Ort,  wo  sich  ein  Haufe  zusammengerottet  haben  sollte, 
hinkam,  hatten  sich  die  Feinde  zerstreut,  bis  sie  ihm  endlich  in  nicht 
grosser  Zahl  an  der  äussersten  Grenze  ihres  Gebietes  stand  hielten.  Er 
sprengte  sie  auseinander  und  blieb  dann  noch  ein  paar  Tage  dort;  die 
Reiter  erbeuteten  einiges  Vieh,  aber  nicht  mehr  als  was  zur  Schlachtung 
diente.  —  BH.  984  f. 

Rafl'   b.  Abi  Rafi'  alOäij :  als  Heide  hatte  ich    ein  Räuberleben  ge- 
führt, ich  that  "Wasser  in  Strausseneier  und  stellte  dieselben  an  Orte  die 


316  Dhat-alSalnsil  A.  8. 

ich  mir  merkte,  wenn  ich  dann  vorbeikam  und  hatte  Durst,  holte  ich  sie 
und  trank  daraus.  Jetzt  war  ich  unter  denen,  die  mit  Abu  'Ubaida 
auszogen.  Da  ich  gern  einen  Kameraden  haben  wollte,  durch  den  Gott 
mir  Nutzen  schaffte,  so  schloss  ich  mich  an  Abubekr  an.  Er  trug  einen 
fadakitischen  Ueberwurf ;  Avenn  er  ritt,  steckte  er  ihn  mit  einer  hölzernen 
Nadel  zu;  wenn  er  abstieg,  breitete  er  ihn  als  Decke  auf  den  Boden. 
Auf  dem  Rückwege  bat  ich  ihn,  mir  etwas  zu  lehren,  wodurch  Gott  mir 
Nutzen  schaffte.  Er  antwortete,  das  würde  er  auch  ungebeten  gethan 
haben,  zählte  dann  die  fünf  Hauptgebote  des  Islam  auf  und  fügte  zum 
Schluss  den  guten  Rat  hinzu:  „wirf  dich  nicht  zum  Befehlshaber  auf, 
175a  sei  es  auch  nur  über  zwei  Muslime!"')  Als  er  hernach  Chalif  geworden 
war,  hielt  ich  ihm  seinen  guten  Rat  vor;  er  sagte,  er  habe  sich  den 
Menschen  nicht  entziehen  können.  —  BH.  985  f. 

'Auf  b.  Malik  aLVshga'ij  war  auf  diesem  Feldzuge  der  Quartiergeuosse 
Omar's  und  Abubekr's.  Er  verstand  sich  aufs  Schlachten  und  besorgte 
das  eines  Tages  für  Leute,  die  es  nicht  konnten;  zum  Lohn  empfing  er 
den  zehnten  Theil  des  Fleisches,  den  er  dann  zusammen  mit  Omar  und 
Abubekr  verzehrte.  Als  diese  beiden  aber  erfuhren,  wie  er  zu  dem 
Fleisch  gekommen  war,  verwahrten  sie  sich  ■)  und  machten  ihm  schwere 
Vorwürfe;  ebenso  thaten  auch  Abu  'Ubaida  und  die  Anderen.  —  BII.  986 f. 

'Amr  b.  'Ac  hatte  auf  dem  Rückwege  eine  Pollution;  da  es  sehr 
kalt  war,  unterliess  er  die  vorgeschriebene  Volhvaschung,  wusch  nur  die 
Scham  und  betete  darnach  vor.  Er  schickte  den  'Auf  b.  Malik  nach 
Medina  voraus;  als  der  morgens  früh  zu  M.  kam  (den  er  im  Gebet  traf), 
sagte  ihm  dieser  gleich:  du  bist  der,  der  die  Geschichte  mit  dem  ge- 
schlachteten Kamel  gemacht  hat?  Dann  Hess  er  sich  über  Alles  Bericht 
erstatten  und  erfuhr  auch,  dass  'Amr  die  Vollwaschung  unterlassen  habe. 
Er  stellte  denselben  hernach  darüber  zur  Rede,  musste  aber  lachen,  als 
'Amr  erwiderte:  „ich  hätte  mich  zu  Tode  erkältet,  und  es  steht  doch 
geschrieben  (Sur.  4,  3.3),  man  solle  sich  nicht  selber  umbringen." 


')  Darauf  fol^  noch  eine  weitere  Rede.  „Alle  Muslime  sind  Gäste  ('uwäd) 
und  Schützlinge  (glrün)  Gottes  und  stehen  in  seinem  Frieden  (anifina); 
wer  den  verletzt  (axfara),  verletzt  Gott  selber  in  seineu  Schützlingen. 
Wenn  einem  von  euch  ein  Schaf  oder  Kamel  verloren  geht,  so  schwollen 
ihm  gleich,  aus  Eifer  für  diesen  seinen  Schützling,  s.eine  Muskeln; 
ebenso  steht  auch  Gott  hinter  seinem  Schützling."     ßll.  986,  10—13. 

'■')  ..LÜiXj  wa-i  j*-i.  üeber  den  gegenwärtigen  Anteil  des  Schlächters  an 
Fleisch  in  Arabien  siehe  Robertson  Smith,  The  0hl  Testain.  p.  440. 


(ihazvat  alXabo  A.  S.  317 

G2. 
Der  Felclzug  des  Laubabschlageiis,  A.  8  im  Ragab. 

Davud  b.  Qais,  und  Malik  b.  Anas,  und  Ibrahim  b.  Muxammad  al- 
Ancarij  (aus  der  Familie  Tbabit  b.  Qa^s  b.  Sbammäs  b.  Xariga  b.  alXaritli): 
eine  Scl'iar  von  300  Mann,  -welche  unter  Abu  'Ubaida  gegen  einen  guha- 
nitischen  Stamm  an  der  Meeresküste  ausgesandt  war,  hatte  schwer  von 
Hunger  zu  leiden.  Der '  Anführer  Hess  allen  Mundvorrath  zusammen- 
bringen, sogar  eine  Dattel  wurde  noch  in  Stücke  geteilt.  „Was  koinite 
denn  das  Dritttheil  einer  Dattel  helfen!''  —  wurde  dem  Gabir  ')  eingeworfen. 
Er  sagte:  wir  vermissten  es  schmerzlich.  Wir  waren  zu  Fuss,  nur  einige 
Lastkamele  hatten  Avir  bei  uns,  wir  schlugen  das  junge  Laub'-)  von  den 
Bäumen  und  assen  es,  bis  unsere  Lippen  aussahen  wie  die  Lefzen  von 
Kamelen ,  die  'Icahblätter  gefressen  haben.  Wären  wir  auf  den  Feind 
getroffen,  so  hätten  wir  uns  nicht  mehr  rühren  können.  Als  das  so 
einige  Tage  gedauert  hatte,  trat  Qais  b.  Sa'd  b.  Tbada  auf  und  rief: 
wer  will  mir  Schlachtkamele  gegen  Datteln  verkaufen,  so  dass  er  mir 
die  Kamele  hier  und  ich  ihm  die  Datteln  in  Medina  liefere?  Ein  Guhanit  nüb 
hörte  es,  und  als  er  erfuhr,  dass  Qais  der  Sohn  Sa'd's  b.  Tbada  b.  Du- 
laim  sei,  war  er  sofort  bereit  ihm  fünf  Kamele  zu  verkaufen,  jedes  um 
zwei  Vasq  trockener  Datteln  von  den  Palmen  der  Familie  Dulaim.  Zeugen 
sollten  den  Handel  bestätigen,  auch  Omar  Avard  dazu  aufgefordert.  Dieser 
hatte  schon  vorher  sich  höhnisch  geäussert,  dass  Qais  Schulden  auf  fremdes 
Gut  mache,  denn  es  gehöre  nicht  ihm,  sondern  seinem  Vater;  er  weigerte 
sich  jetzt,  Zeuge  zu  sein,  und  es  kam  darüber  zu  einem  heftigen  Wort- 
wechsel. Drei  Tage  nach  einander  gab  nun  Qais  je  ein  Kamel  zum 
Besten;  als  er  es  aber  am  vierten  Tage  wieder  thun  wollte,  verbot  es 
ihm  der  Anführer:  er  solle  nicht  seine  Familie  ruiniren,  da  er  selber 
kein  Vermögen  habe. 

Muxammad  b.  Jaxja  b.  Sahl  von  s.  Vater  von  Rafi'  b.  Xadig:  Omar 
steckte  hinter  Abu  'Ubaida  und  -Jjewog  ihn  auch  sich  durch  die  Vor- 
stellungen nicht  erweichen  zu  lassen,  die  Qais  ihm  machte.  Was  Sa'd  b. 
'Ubada  betrifft,  so  hatte  er  gleich,  als  er  durch  Hörensagen  von  der 
Hungersnot  erfuhr,  gesagt :  wenn  Qais  so  ist  wie  ich  hoffe,  so  wird  er  den 
Leuten  schlachten.  Er  billigte  durchaus  das  Verfahren  seines  Sohnes  und 
schenkte  ihm,  als  er  heimgekehrt  war,  vier  Palmgärten,  damit  ihm  eine 

^)  Es   erftilit   sich   erst   hier,   dass  Gabir   der   autor  primarius   dieser  Erzäh- 
lung ist. 


318  Xacira  A.  8. 

solche  BehancUnng  nicht  ahermals  -ttiderfahreii  könne').  Ueber  die  Schen- 
kung stellte  er  ihm  eine  Urkunde  aus,  welche  auch  Abu  'Ubaida  unter- 
schrieb ;  Omar  aber  wollte  nicht  mit  unterschreiben.  Der  Beduine  bekam 
die  ausbedungenen  Datteln  und  ward  dazu  mit  einem  Reittier  und  einem 
Anzüge  ausgestattet.  Als  M.  von  Qais  hörte,  sagte  er,  er  gehöre  einem 
nobeln  Hause  an. 

Malik  b.  Anas  von  Vahb  b.  KaisJln  von  Gabir,  und  Ibn  Abi  Dhi'b 
von  s.  Vater  von  Gabir :  das  Meer  warf  uns  einen  Fisch  aus,  der  war  so 
gross  wie  ein  Berg,  davon  ass  das  Heer  zwölf  Tage.  Unter  zweien  seiner 
Rippen,  die  Abu  'Ubaida  aufpflanzen  Hess,  konnte  ein  Reiter  zu  Kamel 
hindurch  ohne  anzustossen;  in  seiner  Augenhöhle  (xagäg)  konnte  einer 
sitzen.  —  BH.  992. 

63. 

Xacira-),  A.  8  im  Sha'ban. 

Muxammad  b.  Salil  b.  Abi  Xathma  von  s.  Vater  von  'Abdallah  b.  Abi 
Xadrad  alAslamij :  ich  war  verlobt  mit  der  Tochter  des  bei  Badr  gefallenen 
Naggariten  Suraqa  b.  Xaritha  und  liebte  sie  über  Alles;  aber  ich  konnte 
das  Brautgeld  von  200  Dirham,  das  ich  versprochen  hatte,  nicht  auf- 
bringen. Endlich  stellte  ich  meine  Lage  dem  Boten  Gottes  vor.  Der 
sagte ,  die  Summe  sei  sehr  hoch  ^)  und  er  könne  mir  nichts  dazu  geben, 
doch  solle  ich  teilnehmen  au  einem  Zuge,  zu  dem  er  eben  den  Abu  Qatada 
aussende,  da  werde  mir  Gott  wohl  den -Brautpreis  bescheren.  Das  that 
ich  denn  auch.  Wir  zogen  unser  16  Mann  nach  dem  Nagd  zu  gegen  die 
Ghaeafan,  und  es  gelang  uns,  einen  grossen  Trupp  derselben  in  einer 
Niederlassung  am  Wasser  in  der  Nacht  zu  überraschen;  ich  hörte  einen 
rufen:  o  Xacira '•');  das  nahm  ich  für  ein  glückliches  Vorzeichen.  Nachdem 
uns  der  Angriff  geglückt  war,  tanzte  ein  langer  Mann  mit  gezücktem 
Schwerte  höhnisch  vor  mir  her,  lästerte  den  Boten  Gottes  und  rief  mir 
zu:  komm  her,  Muslim,  ins  Paradies.  Nun  hatte  Abu  Qatada  unser  zwei 
und  zwei  verbrüdert,  so  dass  wir  uns  nicht  von  einander  trennen  sollten, 
und  uns  geboten  die  Feinde  nicht  zu  weit  zu  verfolgen.  Ich  konnte  aber, 
obwohl  mein  Geselle  mich  zurückhalten  wollte,  es  nicht  lassen,  jenem 
Manne  nachzulaufen  und  ihn  mit  Pfeilen  zu  beschiessen,  bis  ich  ihn  end- 
lich erlegte  und  ihm  sein  Schwert  abnahm.     Abu  Qatada  schalt,   als  ich 

')  Nach  'Abdallah  1).  alXiüfazij    von  'Amr  Ij.  '[Jtlimaii  b.  Shugä'  that  er  das 

auf  Veranlassung  des  IkHluincn. 
2)  -äLc    ,.,Lä.wj    iAÄ£    !!ljwa    ,.-j^£   ,  -Jl&    iA.>-o    K>.^>'J    fol.  3b.      Die 

appellative  Bedeutung  ist  =  grünes,  üppiges  Land. 


Einnahme  von  Mekka  A.  8.  H19 

zurückkam;  aber  ich  entschuldigte  mich.  Darauf  machten  wir  uns  mit 
der  Beute  auf  den  Heimweg,  ich  fand  mich  unvermutet  im  Besitz  eines 
schönen  Weibes  ').  Sie  drehte  sich  immer  um  auf  dem  Kamele ;  auf 
meine  Frage,  nach  wem  sie  denn  sehe,  antwortete  sie :  nach  einem  Manne, 
der  mich  gewiss  befreien  würde,  wenn  er  am  Leben  wäre.  Da  kam  ich 
auf  den  Gedanken,  dass  es  am  Ende  der  sei,  den  ich  erschlagen  hatte, 
und  sagte  ihr  das.  Sie  erkannte  in  der  That  die  Scheide,  die  am  Sattel 
hing,  und  bat  mich  das  Schwert  hineinzustecken.  Da  es  passte,  begann 
sie  verzweifelt  zu  weinen.  —  BII.  989  —  991. 

Abu  Maudud  von  'Abdalraxnian  b.  'Abdallah  b.  Abi  Xadrad  von 
s.  Vater:  nach  der  Rückkehr  konnte  ich  Hochzeit  halten,  es  trafen  auf 
jeden  Mann  12  Kamele.  —  'Abdallah  b.  Ga'far  von  Ga'far  b.  'Amr:  es 
wurden  200  Kamele  und  1000  Schafe,  nebst  vielen  Gefangenen,  erbeutet;  i^^i» 
nach  Abzug  des  Fünften  kamen  12  Kamele  (=  120  Schafe)  auf  den 
Mann.  Der  Zug  hatte  15  Tage  gedauert.  —  Ihn  Abi  Sabra  von  Isxat^ 
b.  'Abdallah  von  'Abdalraxman  b.  'Abdallah  b.  Abi  Xadrad  von  s.  Vater: 
wir  erbeuteten  vier  Weiber  nebst  Kindern,  darunter  eine  sehr  schöne,  die 
Abu  Qatada  für  sich  nahm.  Er  musste  sie  aber  dem  Maxmija  b.  Gaz' 
alZubaidij  abtreten,  der  den  Propheten  darum  bat. 

64. 

AlFatx,  A.  8  im  Ramacan. 

Muxammad  b.  'Abdallah,  und  Musa  b.  Muxammad,  und  'Abdallah  b. 
Ga'far,  und  'Abdallah  b.  Jazid,  und  Ibn  Abi  Xabiba,  und  Ibn  Abi  Sabra, 
und  'Abdalxamid  b.  Ga'far,  und  'Abdalraxman  b.  'Abdal'aziz,  und  Junas 
b.  Muxammad,  und  Muxammad  b.  Jaxja  b.  Sahl,  und  Ibn  Abi  Xathma, 
und  Muxammad  b.  Calix  b.  Dinar,  und  Naglx,  und  Usäma  b.  Zaid,  und 
Xizäm  b.  Hishäm,  und  Mu'adh  b.  Muxammad,  und  Jaxja  b.  'Abdallah  b. 
Abi  Qatäda,  und  Ma'mar  b.  Rashid,  und  Andere:  noch  aus  der  heidnischen 
Zeit  her  bestand  zwischen  den  Bann  Xuzä'a  und  den  Bann  Bakr  (und 
zwar  besonders  den  Bann  IDuil)  Blutfehde.  Die  Xuzä'a  hatten  einen 
Bakriten  erschlagen  und  beraubt,  darnach  die  Bakr  einen  Xuzä'iten,  und 
wieder  die  Xuzä'a  drei  der  edelsten  Bakriten,  für  die  doppeltes  Wergeid 
entrichtet  werden  musste,  Dhuaib  und  Salmä  und  Kulthum,  die  Söhne 
alAsvad's  b.  Razan :  die  hatten  sie  in  'ürana  getötet,  bei  den  Grenzsteinen 
des  Xaram.  Darauf  trat  eine  Pause  ein,  weil  der  Islam  sie  von  einander 
abzog.  Aber  die  Feindschaft  brannte  fort,  und  nachdem  die  Xuzä'a  sich 
seit  dem  Frieden  von   alXudaibija  offen   auf  Seite  Muhammed^s  gestellt 


320  Einnalime  von  Mekka  A.  S. 

hatten  •) ,  brach  sie  bei  folgendem  Anlasse  aus.  'Abdallah  b.  'Amr  b. 
Zuhair  b.  Mixgan  b.  Valib:  zuletzt  ward  Anas  b.  Zunaini  alDuilij  von 
einem  Xuza'iten  blutrünstig  geschlagen,  weil  er  Spottlieder  auf  M.  machte; 
das  schlug  dem  Fass  den  Boden  aus.  Zweiundzwanzig  Monat  nach  dem 
Friedensschluss,  im  Sha'ban,  traten  die  zu  Bakv  gehörigen  Banu  Nufätha 
—  die  Mudlig  schlössen  sich  aus,  da  sie  den  Frieden  nicht  brechen 
wollten  — ■  in  heimliche  Verhandlung  mit  den  Qurashiten,  um  sich  ihres 
Beistandes  zur  Befehdung  der  Xuza'a  zu  versichern.  Sie  fanden  dieselben 
bereit  —  Abu  Sufjan  jedoch  erfuhr  nichts  von  der  Sache  —  und  wurden 
von  ihnen  mit  Waffen  und  Tieren  und  Männern  unterstützt,  wenn  auch 
heimlich,  damit  die  Xuza'iten  im  Vertrauen  auf  den  Frieden  nicht  ge- 
stört würden.  Weiter  verabredete  man,  die  Xuza'a  beim  Wasser  alVatir 
gemeinschaftlich  zu  überfallen.  Das  geschah  denn  auch,  der  Führer  der 
Bakriteu  Avar  Naufal  b.  Mu'avija  alDuilij;  von  den  Mekkanern  w'aren  da- 
bei Cafvan  b.  Umajja,  Mikraz  b.  Xafc,  Xuvaieib  b.  'Abdal'uzza,  mit  ihrem 
Gefolge;  sie  hatten  sich  aber  unkenntlich  gemacht.  Die  Xuza'a  wurden 
nachts  überrascht  und  flohen  verfolgt  bis  zu  den  Grenzsteinen  des  Xaram; 
aber  selbst  im  Xaram   fuhr  Naufal  fort  sie  zu  bekämpfen-),  bis  sie  sich 

')  Schon  'Ahdalmueealib,  wird  hier  eingeschoben,  hatte  mit  den  Xuzä'a  eine 
Eidgenossenschaft  (xilf)  geschlossen  und  ihnen  darüber  eine  (von  Vakidi 
mitgeteilte)  Urkunde  ausgestellt.  M.  bestätigte  sie  mit  den  Worten:  jedes 
aus  der  Zeit  vor  dem  Islam  stammende  Xilf  gilt  auch  im  Islam,  aber  im 
Islam  wird  kein  (neues)  Xilf  mehr  geschlossen.  —  Daran  knüpft  Vakidi 
noch  folgende  Nachricht.  Als  M.  in  Ghadir  alAshoäe  war,  kam  Buraida 
b.  alXucaib,  welcher  ihm  und  Abubekr  auf  der  Flucht  einen  so  grossen 
Dienst  erwiesen  hatte,  zu  ihm  uud  sagte:  hier  wohnen  wir  Aslam,  manche 
sind  zu  dir  nach  Mediua  übergesiedelt,  manche  sind  aber  in  ihrer  alten 
Lebensweise  (fi  maväshihim  vama'^rishihim)  verblieben.  M.  erklärte  darauf, 
sie  seien  alle  Emigranten,  mögen  sie  nun  wirklich  nach  Medina  gekommen 
oder  auch  in  ihrem  Lande  geblieben  sein.  Durch  al'Alü  alXacramij  Hess 
er  ihnen  folgende  Urkunde  ausstellen :  „Dies  ist  eine  Urkunde  von  Muham- 
med,  dem  Boten  Gottes,  für  Aslam.  Wer  von  ihnen  an  Gott  glaubt  uud 
bekennt,  dass  kein  Gott  ausser  ihm  und  dass  Muhammed  sein  Knecht 
uud  Bote  sei,  der  ist  sicher  im  Frieden  (amün)  Gottes  und  steht  im  Schutze 
(dhimma)  Gottes  und  seines  Boten.  Wir  und  sie  haben  gemeinsame  Sache 
gegen  alle  Angreifer,  die  Eand  ist  eins  und  die  Hülfe  ist  eins.  Und  ihre 
Beduinen  (ahlu  bädijatihiin)  stehen  ihren  Ansässigen  (ahlu  qarru'ihim) 
gleich;  sie  gelten  als  Emigranten,  wo  immer  sie  sich  heliudcn.'"  Vgl. 
fol.  170a;  die  Aslamitcn  gehören  zu  Xuzä'a  (fol.  190a). 

-)  Gemahnt  seines  Gottes  zu  gedenken,  sprach  er:  ich  habe  heute  keinen 
(iott;  ihr  Baiui  Bakr,  ihr  liabt  schon  öfter  die  Pilger  geplündert,  wollt 
ilir  uun  nicht  Hache  nehmen  an  eurem  Feiudo?  niemand  gehe  zu  seiner 
JM-au,  l.fvor  i,  h   Kriaubuis  gebe.  —     IUI.  So;;.  \[.  !.">. 


Einiialiino  von  Mekka  A.  8.  321 

in  die  Höfe  Budaii's  und  Rfifi^s,  ihrcM-  StammesgenosscTi ,  flüchteten.  Die 
beteiligten  Qurashiten  schlichen  sicli  beim  Morgengrauen  davon,  in  der 
Hoffnung,  dass  sie  unerkannt  geblieben  seien  und  dass  M.  nichts  erfahren 
werde.  —  BII.  802  f. 

'Abdallah  b.  /Amir  alAslamij  von  'Aeä  b.  Abi  Marvan:  20  Xnza'iten 
fielen,  die  Uebrigen  wurden  in  den  Höfen  BudaiFs  und  l^afi's,  wohin  sie 
sich  geflüchtet  hatten ,  von  Nufail  belagert.  Den  Qurashiten  war  ihre 
That  hinterher  leid,  denn  sie  wussten,  dass  es  ein  Vertragsbruch  war. 

'Abdallah  b.  'Amr  b.  Zuhair  von  'Abdallah  h.  'Ikrima  b.  'Abdalxarith 
b.  Hisham:  alXarith  b.  Hisham  und  Ihn  Abi  Rabi'a  gingen  zu  Cafvan 
und  Suhail  und  'Ikrima  ').  und  tadelten  sie  wegen  ihrer  That.  Um  weiteres 
Blutvergiessen  zu  verhüten  begalien  sich  darauf  diese  drei  zu  Nufail  und  i^tij 
bewogen  ihn  die  Belagerung  der  geflüchteten  Xuza'iten  aufzugeben-). 
AlXarith  aber  und  Ihn  Abi  Rabi'a  gingen  weiter  zu  Abu  Sufjan  und 
stellten  ihm  vor,  dass  die  Sache  jedenfalls  friedlich  beigelegt  werden  müsse, 
wenn  nicht  die  allerübelsten  Folgen  daraus  entstehen  sollten.  Der  Meinung 
bin  ich  auch,  sagte  Abu  Sufjan,  und  ein  böser  Traum  meiner  Frau  be- 
stärkt mich  darin:  sie  sah  nämlich  Blut  von  alXagun  herabfliessen ,  eine 
Weile  in  alXandama  stehen  bleiben,  und  dann  verschwinden.  „Das  be- 
deutet Schlimmes, *■'  meinten  sie. 

Mugammi'  b.  Ja'qub  von  s.  Vater:  Abu  Sufjan  sagte:  dies  ist  eine 
Sache,  bei  der  ich  nicht  zugegen  und  auch  nicht  abwesend  war;  ich  habe 
die  Last  davon,  obwohl  ich  nicht  dabei  zu  Rate  gezogen  bin  und  kein 
Interesse  dafür  gezeigt  habe  (havitu) ;  es  bleibt  mir  nichts  übrig,  als  dass 
ich  zu  M.  gehe  und  ihn  bewege  den  Frieden  zu  verlängern,  ehe  er  die 
Geschichte  erfährt.  Da  die  Qurashiten  derselben  Meinung  waren,  so 
machte  er  sich  mit  einem  Freigelassenen  schnell  auf  den  Weg  nach  Me- 
dina,  in  der  Hoffnung,  dass  ihm  niemand  zuvorkommen  werde. 

Von  einem  zuverlässigen  Manne  hörte  Vakidi  eine  (über  'Anir  b. 
Dinar  auf  Ihn  'Umar  zurückgehende)  Tradition ,  Avelche  dem  Ibn  Ga'far, 
Muxammad  b.  Calix,  Abu  Ma'shar  und  Anderen  denen  er  sie  erzählte, 
unbekannt  war:  als  M.  von  den  Xuza'iten,  die  sich  klagend  an  ihn 
wandten,  erfuhr,  dass,  wie  sie  glaubten,  Naufal  b.  Muavija  alNufathij  und 

')  Hier  erscheinen  Suhail  und  'Ikrima  statt  Mikraz  und  Xuvaioib. 

-)  Folgen  einige  Verse  aus  dem  Liede  des  Ibn  Lii'e,  BH.  804.  Ferner  die 
Stichworte  eines  Liedes  des  CUbaidallah)  Ibu  Qais  alRuqajjät  (von  den 
Banu  'Amir  b.  Luaij),  worin  er  von  Suhail  sage,  dass  er  mit  seinen 
mütterlichen  Verwandten,  den  Xuza'a,  wieder  in  Verkehr  getreten  sei, 
nachdem  er  sie  bekämpfen  geholfen.  Vgl.  über  diesen  Dichter  Aghäni  IV 
155£F,  Weil  I  408.  Wie  Ahlwardt  mir  mitteilt,  hat  auch  Ibu  Qutaiba  in 
den  Oabaqät  alShu'ara  einen  Artikel  über  ihn,  fol.  113a  der  Wiener  Hs. 

Väkidi,  Muhammed.  Jl 


322  Einnahme  von  Mekka  A.  8.  • 

die  Bann  Nnfätha  die  Thäter  seien,  schickte  er  Camra  zn  den  Mekkanern 
und  stellte  ihnen  drei  Bedingungen  znr  Wahl.  Qaraeha  b.  'Ahd'anir  al- 
A'gamlj  erwiderte  in  ihrem  Namen :  die  ersten  beiden  Bedingungen  lehnen 
wir  ab ;  wir  w^oUen  weder  das  Wergeld  für  die  (23)  erschlagenen  Xuza'iten 
178  a  entrichten  >),  noch  uns  von  der  Eidgenossenschaft  mit  den  Nufatha  los- 
sagen; wir  kündigen  vielmehr  M.  den  Vertrag  und  erklären  ihm  den 
Krieg-).  Mit  diesem  Bescheide  kehrte  Camra  heim,  hinterher  aber  be- 
sannen sich  die  Qurashiten  eines  Bessern  und  sandten  Abu  Sufjan  nach 
Medina,  um  den  Frieden  zu  erneuern.  —  Nur  ein  einziger  Ueberlieferer, 
Xizäm  b.  Hisham  alKa'bij  kannte  diese  Geschichte,  aber  in  etwas  anderer 
Form:  da  die  Qurashiten  vor  einem  Ueberfall  M.'s  in  Angst  waren,  sagte 
ihnen  Ihn  Abi  Sarx,  der  Abtrünnige :  M.  wird  euch  nicht  überfallen,  son- 
dern euch  drei  Bedingungen  stellen,  deren  jede  weniger  schlimm  ist  als 
ein  Ueberfall,  nämlich  entweder  Zahlung  des  Wcrgeldes,  oder  Kündigung 
der  Eidgenossenschaft  mit  den  Nufatha,  oder  offene  Kriegsansage.  Suhail 
wollte  die  zweite  Bedingung  wählen,  man  hatte  ihn  jedoch  in  Verdacht, 
dass  er  das  bloss  aus  Parteinahme  für  seine  mütterlichen  Verwandten, 
die  Xuza'a,  thue.  Shaiba  b.  'Uthman  al'Abdarij  erklärte  sich  für  die 
erste,  Qaraeha  b.  'Amr  für  die  dritte  Bedingung.  Aber  Abu  Sufjan  war 
dafür,  den  Vertragsbruch  einfach  in  Abrede  zu  stellen  und  die  Ver- 
antwortung für  das ,  was  einzelne  Qurashiten  vielleicht  gethan  haben 
möchten,  abzulehnen;  er  für  seine  Person  könne  das  mit  gutem  Gewissen 
thun.  Die  Anderen  stimmten  ihm  bei  und  ordneten  ihn  als  Gesandten 
nach  Medina  ab.  —  In  dieser  Form  nahmen  auch  die  übrigen  Ueberlieferer 
die  Geschichte  an,  und  'Abdallah  b.  Ga'far  schrieb  sie  sich  nach  Vakidi's 
Erzählung  auf. 

'Abdallah  b.  'Amir  alAslamij  von  'Aoä  b.  Abi  Marvan:  M.  sagte  zu 
'Äislia,  er  sei  in  Unruhe  wegen  der  Xuzä'a;  er  besorge  einen  Friedens- 
brucli  der  Quraish,  aber  Gott  werde  die  Sache  zum  Besten  wenden. 

Xizam  b.  Ilisham  b.  Xalid  alKa'bij  von  s.  Vater:  'Amr  b.  Sälim  b. 
Xaclra  begab  sich  an  der  Spitze  einer  Gesandtschaft  von  40  Xuza'iten 
zu  M.,  und  trug  vor  ihm  in  der  Moschee  einige  Verse  vor,  worin  er  um 
i'»'j  Beistand  gegen  die  Qurashiten  bat.  Er  verklagte  auch  den  Anas  b.  Zu- 
naim  bei  M.  wegen  des  Spottliedes,  welches  er  auf  ihn  gemacht  liatte, 
und  dieser  erklärte  denselben  in  die  Acht.      Hernach   verzieh   er  jedoch 


2)  iU.*M  (C^^  C^J^V  '"^^  ö^>.-o.  Objoct  sollte  der  Vertrag  sein; 
wenn  statt  dessen  der  Krieg  es  ist,  so  hat  die  Redensart  den  Sinn  ange- 
uoiniiieu:  durch  Vertfagsküudigung  den  Krieg  erklären.      Vgl.  fol.  241a. 


Kiinuihino  von  Mekka  A.  8.      •  323 

auf  Fürbitte  Naufal's  b.  Muavija  alDuilij  dem  Anas  b.  Zunaim,  nachdem 
dieser  ein  Lobgedicht  auf  ihn  vcrfasst  hatte.  —  BH.  805  806  830  831. 

'Abdalxamid  b.  Ga'far  von  'Amran  b.  Abi  Anas  von  Ibn  'Abbas: 
da,  sprang  der  Bote  Gottes,  ohne  sich  erst  zu  gürten,  auf  und  sagte: 
möge  mir  Gott  niclit  lielfen,  wenn  ich  den  Banu  Ka'b')  nicht  helfe,  wie 
ich  mir  selber  helfe.  —  Xizam  b.  Hisham  von  s.  Vater:  M.  sagte,  es 
sei  als  sähe  man  Abu  Sufjan  schon  kommen,  um  die  Erneuerung  und 
Verlängerung  des  Waffenstillstandes  zu  beantragen,  er  werde  aber  voll 
Aerger  Avieder  abziehen  müssen.  Darauf  entliess  er  die  Xuza'iten  mit 
dem  Befehl,  sich  in  ihre  Thäler  zu  zerstreuen,  und  zog  sich  ins  Haus 
der  'Äisha  zurück.  Diese  hörte  ihn  sagen  während  er  sich  wusch:  möge 
mir  Gott  nicht  helfen,  wenn  ich  den  Banu  Ka'b  nicht  helfe. 

Einem  Teil  der  zurückkehrenden  Xuza'iten  begegnete  Abu  Sufjan  i79ii 
auf  seinem  Hinwege  nach  Medina.  Er  war  sofort  überzeugt,  dass  sie  bei 
M.  gewesen  waren;  aber  als  er  sie  fragte,  gab  ihr  Anführer,  Budail  b. 
Umm  Acram  vor,  er  habe  eine  drohende  Blutfehde  zwischen  xuza'itischen 
Familien  in  dieser  Gegend  geschlichtet.  Abends  reisten  sie  weiter;  da 
untersuchte  Abu  Sufjan  den  Mist  ihrer  Kamele,  fand  darin  medinische 
Dattelkerne-),  und  sagte:  die  Leute  müssen  gleich  am  Morgen  nach  dem 
Ueberfall  sich  nach  Medina  begeben  haben!  Sie  hatten  den  Weg^)  in 
nur  drei  Tagen  zurückgelegt,  Abu  Sufjan  war  aber  erst  fünf  Tage  nach 
der  Affäre  von  Mekka  aufgebrochen:  drei  Tage  nämlich  dauerte  die  Be- 
lagerung der  Xuza'iten ,  die  sich  in  die  Gehöfte  BudaiFs  und  Räfi's  ge- 
flüchtet hatten,  danach  beschlossen  die  Mekkaner  den  Abu  Sufjan  abzu- 
ordnen, er  wartete  aber  noch  zwei  Tage  bis  er  abreiste.  —  BH.  806  807. 

Bei  M.  angelangt  sagte  Abu  Sufjan:  ich  war  beim  Friedensschlüsse 
von  alXudaibija  abwesend,  befestige  nun  den  Vertrag  und  verlängere  die 
"Waffenruhe!  „Ist  denn  von  eurer  Seite  etwas  geschehen,  was  die  Lage 
ändert?"  Bewahre  Gott!  „Nun,  so  verharren  auch  wir  in  dem  alten  Ver- 
hältnisse." —  Darnach  ging  Abu  Sufjan  fort  zu  seiner  Tochter  Umm 
Xabiba.  Er  wollte  auf  einem  Teppich  Platz  nehmen,  aber  sie  zog  den- 
selben unter  ihm  fort;  es  sei  das  Lager  des  Boten  Gottes,  auf  dem  er 
als  unreiner  Götzendiener  nicht  sitzen  dürfe.  —  Da  entfernte  er  sich  und 
sprach  mit  Abubekr,  um  ihn  zu  veranlassen,  dass  er  als  Patron  zwischen 
die  Mekkaner  und  Muslime  treten  möge;  jener  aber  weigerte  sich.  Als 
er  sich   darauf   mit  dem  gleichen  Ersuchen  an  Omar  wandte,   bekam  er 

')  Hauptstamm  der  Xuza'a. 

^..  _^ 

^)  nach  Medina.     Im   Text   steht  freilich    „bis   dahin   wo   ibneu    Abu   Sufjan 
begegnete"  ;  aber  diese  Worte  sind  zu  streichen. 

21* 


324  Kinnahme  von  Mekka   A.  8. 

von  diesem  die  Antwort :  wenn  ich  eine  Ameise  mit  euch  im  Kriege  fände, 
würde  ich  ihr  Beistand  gegen  euch  leisten.  Auch  Othman  lehnte  es  ab, 
den  Waffenstillstand  zu  verlängern  und  den  Vertrag  zu  erneuern ;  er  habe 
sein  Recht  auf  M.  übertragen').  —  'Abdallah  b.  Muxammad  von  s.  Vater: 
Abu  Sufjan  sprach  Fäeima  an,  sich  zur  Schutzpatronin  zu  erklären,  da 
ja  auch  ihre  Schwester  den  Abu  TÄc  in  Schutz  genommen  habe  und 
damit  bei  M.  durchgedrungen  sei.  Sie  weigerte  sich  jedoch  und  wollte 
auch  nicht,  dass  eins  ihrer  Söhnchen  die  Erklärung  abgäbe.  Auch  Ali 
wollte  sich  nicht  darauf  einlassen,  denn  M.  habe  es  ausdrücklich  ver- 
i'9b  boten.  Auf  Abu  Sufjan"s  Bitte  gab  er  ihm  zuletzt  den  Rat,  sich  als 
Fürst  der  Kinäna  seinerseits  zum  Patron  zu  proclamieren,  versprach  sich 
aber  selber  nicht  viel  von  dem  Erfolge.  In  Folge  dessen  rief  Abu  Sufjan 
laut  und  öffentlich  aus:  ich  nehme  die  Leute  in  Schutz  vor  einander, 
und  ich  denke,  dass  M.  meinen  Schutz  respectieren  wird.  Das  sagst  du, 
sprach  M.  —  Ihn  Abi  Xabiba  von  Väqid  b.  'Amr  b.  Sa'd  b.  Mu'adh :  Abu 
Sufjan  wollte  seinen  Gastfi-eund  (gär)  Sa'd  b.  'Ubada  bewegen,  den  Schutz 
zwischen  den  Leuten  zu  übernehmen  und  den  Vertrag  zu  verlängern. 
Aber  dieser  erklärte,  niemand  könne  ihn  gegen  den  Boten  Gottes  in  Schutz 
nehmen.  —  Nach  Anderen  verliess  Abu  Sufjan  Medina,  nachdem  M.  „das 
sagst  du"  gesprochen  hatte,  mit  den  Worten,  M.  schere  sich  nicht  um 
seine  Verwandtschaft.  —  BH.  807  f. 

Die  Mekkaner  hatten  ihn  inzwischen  wegen  seines  langen  Ausbleibens 
schon  im  Verdacht,  er  sei  Sabier  geworden.  Als  er  Nachts  zu  Hause 
kam,  redete  ihn  seine  Frau  Hind  darauf  an.  Da  näherte  er  sich  ihr, 
wie  der  Mann  dem  Weibe  thut,  und  erzählte  ihr,  wie  es  ihm  ergangen 
sei.  Sie  aber  stiess  ihn  mit  beiden  Beinen  gegen  die  Brust  und  sagte: 
was  für  ein  schlechter  Unterhändler  bist  du!  —  'Abdallah  b.  'Uthman 
b.  Abi  Sulaiman  von  s.  Vater:  am  anderen  Morgen  sclior  er  sich  den 
Kopf  bei  Isaf  und  Näila,  opferte  ihnen,  bestrich  ihre  Häupter  mit  dem 
Blute  und  gelobte,  in  ihrem  Dienste  zu  leben  und  zu  sterben  wie  sein 
Vater.  Er  that  das,  um  sich  vou  dem  Verdachte  der  Qurashiten  zu 
reinigen.  —  Xizam  b.  Hisham:  darauf  erstattete  Abu  Sufjan  den  Qura- 
shiten Bericht.  Sie  erkannten,  dass  M.  ihn  mit  den  Worten:  das  sagst 
du,  Abu  Sufjan!  zum  Besten  gehabt  habe.  —  BII.  808. 

')  Das  Schutzversprechen  eines  Einzelnen  gegen  einen  Einzelnen  band  im 
alten  Arabien  zugleich  den  Stamm  gegen  den  Stamm  —  darauf  rechnet 
Abu  Sufjan.     Im  Islam  ward  das   anders;  der  Einzelne  legte   sein  Recht 


in  die  Hände  M.'s,  d.  h.  des  Ganzen.     Auf  die  Bitte    iwwxJ) 


U*^'     O' 


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sagen  daher  Abubekr  und  Othman:  isXit  dj~^j  J-y"^  ^  L5;!^"?"* 
Auf  dem  Givär  (;£-/{«)  der  Eiuzeluen  beruhte  eliedem  das  ganze  Staats-  und 
Völkerrecht. 


P^iiiualiinc  von  Mekka  A.  8.  325 

Mnxammad  1).  'Abdallah  von  alZnliriJ  von  Mnxanimad  h.  Gnbair  1). 
Mue'im:  als  Abu  Snfjan  fort  war,  befahl  M.  der  'Aisha  insgeheim  für 
Reisevorrat  zu  sorgen.  Er  bat  Gott,  die  Qurashiten  nichts  merken  zu 
lassen,  so  dass  er  sie  plötzlich  überfallen  könne.  Er  Hess  durch  Omar 
die  Wege  nach  Mekka  bewachen  und  keinen  passieren,  der  irgendwie 
verdächtig  war. 

Abubekr  traf  'Äislia  beim  Bereiten  der  Reisekost  für  M.  und  suchte  isoa 
sie  über  das  Ziel  des  Zuges  auszuforschen ,  aber  vergebens.  M.  selber 
eröffnete  ihm  schliesslich,  dass  er  die  Absicht  habe,  die  Quraish  zu  be- 
kriegen, da  der  Friede  von  ihnen  gebrochen  sei,  legte  ihm  jedoch  Still- 
schweigen auf.  Man  stellte  verschiedene  Vermutungen  darüber  auf, 
Avohin  es  gehen  solle,  nach  Syrien,  oder  gegen  die  Thaqif,  oder  gegen 
die  Haväzin.  —  BH.  808. 

Um  die  Leute  auf  falsche  Fährte  zu  bringen,  sandte  M.  den  Abu 
Qatäda  b.  Rib'ij  mit  acht  Mann  nach  Baen  Icam  ').  'Abdallah  b.  Jazid 
b.  Qusaio  von  s.  Vater  von  Ihn  Abi  Xadrad,  der  wiederum  dabei  war: 
als  wir  in  einem  Teil  des  Vadi  Icam  waren ,  kam  'Amir  b.  alAcbae  al- 
AshgaMj  an  uns  vorbei  und  grüsste  uns  mit  dem  Grusse  des  Islam. 
Trotzdem  überfiel  ihn  Muxallam  b.  Gatthäma,  der  auch  an  dem  Zuge 
teilnahm,  tötete  und  beraubte  ihn  —  das  war  der  Anlass  zur  Offen- 
barung von  Sur.  4,  9(5.  Wir  trafen  auf  keinen  Feind ;  als  wir  in  Dhu- 
Xushub  hörten,  dass  M.  gegen  Mekka  ziehe,  marschierten  wir  über  Bain 
nach  alSuqjä,  wo  wir  zu  ihm  stiessen.  —  BH.  987  vgl.  fol.  206  b.  207  a. 

AlMundhir  b.  Sa'd  von  Jazid  b.  Ruman:  als  M.'s  Absicht  in  Medina 
bekannt  geworden  war,  schrieb  Xaeib  b.  Balta'a  heimlich  den  Qurashiten 
einen  Brief  um  sie  zu  warnen ,  und  übergab  denselben  der  Muzanitin 
Sära  (and.  Kanüd)  zum  Besorgen,  welche  ihn  unter  ihren  Flechten  ver- 
barg. Aber  M.  bekam  vom  Himmel  Wind  und  schickte  Ali  und  alZubair 
hinter  der  Botin  her.  Sie  ereilten  sie  in  alXallqa  und  zwangen  sie  <len 
Brief  herauszugeben.  Der  Verräter,  von  M.  zur  Verantwortung  gezogen, 
entschuldigte  sich  damit,  dass  er  in  Mekka  Frau  und  Kinder  habe.  Omar 
wollte  ihm  den  Kopf  abschlagen,  aber  M.  meinte,  den  Badrkämpfer  ver-  isob 
zeihe  Gott  Alles,  möchten  sie  begehen  was  sie  wollten.  Offenbarung  von 
Sur.  60,1.   —  BH.  809  f. 

Musa  b.  Muxammad  b.  Ibrahim  von  s.  Vater:  Xaeib  schrieb  an  drei 
Mekkaner,  Cafvan  und  Suhail  und  'Ikrima.  Die  Muzanitin  war  aus  al- 
'Arg  und  hiess  Kanüd,  es  war  ihr  ein  Dinar  als  Botenlohn  versprochen. 
Sie  ging  links   von   der  Pilgerstrasse   auf  Bergpfaden  (fulüq),   bis  sie  in 

')  In  der  Uebersieht  wird  dieser  Zug  besonders   aufgeführt   zwischen  No.  63 
und  6i. 


326  Einnahme  von  Mekka  A.  8. 

al'Aqiq  auf  den  Weg  kam.  —  'Utba  b.  Gabira  von  alXucain  b.  'Abdal- 
raxman  b.  'Amra  b.  Sa'd:   sie   hiess  Sära   und  sollte  zehn  Dinare  haben. 

Nachdem  M.  das  Ziel  des  Zuges  enthüllt  hatte,  schickte  er  zu  den 
muslimischen  Arabern  ringsum  und  befahl  ihnen,  sich  im  Ramacan  in 
Medina  einzufinden.  Die  Aslam,  Ghifär,  Muzaina,  Guhaina,  Ashga'  thaten 
das,  die  Sulaim  aber  stiessen  erst  in  Qudaid  zum  Heere.  —  Sa'id  b. 
'Aeä  b.  Abi  Marvan  von  s.  Vater  von  s.  Grossvater:  Asmä  und  Hind, 
die  Söhne  Xaritha's,  wurden  als  Boten  zu  Aslam  gesandt;  Gundab  und 
Räfi%  die  Söhne  Makith's,  zu  Guhaina;  Aimä  b.  Raica  und  Abu  Ruhm 
Kulthum  b.  alXucain  zu  Ghifär  und  Camra;  Ma'qil  b.  Sinan  und  Nu'aim 
b.  Mas'ud  zu  Ashga';  Bilal  b.  alXarith  und  'Abdallah  b.  'Amr  zu  Mu- 
zaina; alXaggag  b.  'Iläe  alNahvij  und  Irbäc  b.  Särija  an  Sulaim;  Bishr 
b.  Sufjän  und  Budail  b.  Varqä  an  Ka'b  (Xuzä'a).  Die  Banu  Ka'b  stiessen 
in  Qudaid  zum  Heere,  abgesehen  von  denen,  die  in  Medina  waren. 

M.'s  Sammelplatz  war  Bi'r  Abi  'Utba.  Dort  band  er  auch  die  Fahnen 
und  verteilte  sieH.  Nach  'Utba  b.  Gabira  von  alXucain  that  er  das 
erst  in  Qudaid. 

Am  Mittwoch  dem  10.  Ramacan,  nach  dem  Nachmittagsgebete,  brach 
M.  mit  seinem  10000  Mann  starken  Heere  auf  und  machte  erst  in  alCalcal 
wieder  Halt").     Den  Vortrab,  200  Mann,  führte  alZubair. 

In  Baidä  angelangt  sagte  T\I:  ich  sehe  die  Wolke  leuchten  mit  dem 
Siege  (tastahillu  binacri)  der  Banu  Ka'b  —  wie  Ibn  'Abbas  und  Abu 
Huraira  bezeugen.  —  BH.  806. 

Beim  Auszuge  aus  Medina  hatte  M.  ausrufen  lassen,  wer  das  Fasten 
(des  Ramacan)  halten  wolle,  möge  es  halten,  und  wer  es  brechen  wolle, 
möge  es  brechen.  Er  selber  hielt  es.  ■ —  Malik  b.  Anas  (von  Sumaij,  dem 
Freigelassenen  Abu  Bakr's,  von  Abu  Bakr  b.  'Abdalraxman  b.  alXarith) 
berichtet  von  einem  Mann,  welcher  sah,  wie  M.  in  al'Arg  sich  Wasser 
über  Kopf  und  Gesicht  goss,  vor  Durst.  —  'Abdalraxman  b.  'Abdal'aziz 
von  Xakam  b.  Xakim  von  Abu  Ga'far  von  Gäbir:  in  alKadid  nahm  M. 
ein  Gefäss  mit  Wasser  und  brach  vor  aller  Augen  das  Fasten.  Als  er 
hörte,  dass  es  trotzdem  von  einigen  Muslimen  noch  fortgesetzt  werde, 
sagte  er,  das  seien  Ungehorsame.  —  Abu  Sa'id  alXudrij :  in  Marr  alÖhah- 
ran  sagte  M. :  da  ihr  im  Begriff  seid  den  Feind  anzugreifen,  so  ist  es  euch 
besser  das  Fasten  zu  brechen. 

Noch  in  al'Arg  waren  die  Muslime  in  Zweifel,  ob  es  gegen  die 
Quraish  oder  gegen  die  Haväzin  gehe.  Um  ihnen  Gewissheit  zu  ver- 
schaffen begab  sich  Ka'b  b.  Malik  zu  M. ,  kniete  vor  ihm  nieder  und 
sprach   ein  Gedicht,  Avorin   er   die  Vermutung  aussprach,  dass  der  Zug 

')  Vgl.  unten  fol.  201.202. 

^)  xalla  'u(jdahu  lautet  hier  einmal  vollständig  die  Redensart. 


Kiiiualinu"  von  Mi'kka  A.  8.  327 

den  Thaqif  gelte')  M.  alxT  lächelte  nur  ohne  etwas  zu  sagen,   uiul  Ka'b  isib 
wurde    ausgelacht.   —    llisham   b.   Sa'd  von   Zaid   b.   Aslani:    in   Qiidaid 
wurde  M.  gefragt,  ob  ihm  nach  weissen  Frauen  und  bräunlichen  Kamelen 
der  Sinn  stehe?  Er  antwortete:  Gott  habe  ihm  die  Mekkaner  unverletzlich 
gemacht '''). 

Qurrän  b.  Muxanimad  von  Isa  b.  'Umaila  alFazärij:  auf  die  Kunde, 
dass  M.  einen  Zug  vorhabe  und  die  Araber  dazu  aufbiete,  kam  auch 
'Ujaina  nach  Medina,  und  da  er  hörte,  dass  RI.  schon  vor  zwei  Tagen  aus- 
gerückt sei,  eilte  er  ihm  nach  und  ercichtc  ihn  in  al'Arg.  Er  sprach  ihm 
seine  Verwunderung  aus,  weder  kriegerischen,  noch  auch  wallfahrtsmässigen 
Aufzug  (haiatu  xarhin,  haiatu  ixrämin)  zu  sehen,  und  fragte  wohin  denn 
eigentlich  die  Reise  gehe.  Wohin  Gott  will,  war  die  Antwort.  In  alSuqjä 
stiess  auch  noch  alAqra'  b.  Xabis  mit  10  Mann  zum  muslimischen  Heere. 
Als  in  Qudaid  die  Fahnen  und  Feldzeichen  bereit  gemacht  wurden,  biss 
sich  'Ujaina  auf  die  Finger,  im  Aerger  darüber,  dass  er  nicht  auch  seine 
Leute  mitgebracht  hatte.  Die  kriegerische  Absicht  des  Zuges  war  ihm 
jetzt  klar,  wenngleich  er  noch  immer  nicht  erfuhr,  gegen  wen  er  unter- 
nommen wurde.  M.  hielt  seinen  Einzug  in  Mekka  in  der  Mitte  zwischen 
alAqra'  und  'Ujaina. 

'Abdalraxman  b.  Muxammad  von  'Abdallah  b.  Abi  Bakr  b.  Xazm: 
auf  dem  Wege  von  al'Arg  nach  alGalüb  sah  M.  eine  Hündin,  die  ihre 
Jungen  säugte  und  dabei  knurrend  die  Zähne  wies.  Er  befahl  Gu^ail  b. 
Suraqa  bei  ihr  Wache  zu  halten,  dass  sie  von  den  Vorüberziehenden  nicht 
gestört  werde. 

Mu'adh  b.  Muxammad  von  'Abdallah  b.  Sa'd :  zwischen  al'Arg  und 
alOalüb  brachten  vorangeschickte  Eeiter  einen  Kundschafter  der  Haväzin 
ein,  der,  Avie  er  gestand,  den  Auftrag  liatte  sich  den  Muslimen  anzu-  i*'" 
schliessen  und  bis  Baen  Sarif  mit  ihnen  zu  gehen,  um  dort  zu  sehen,  ob 
sie  den  Weg  nach  Mekka  fortsetzten  oder  sich  gegen  die  Havazin  wen- 
deten. M.  erfuhr  von  ihm,  dass  sich  die  Havazin  sammelten,  dass  auch 
die  Thaqif  zu  ihnen  stossen  Avollten.  Den  Oberbefehl  über  die  Havazin 
führe  Malik   b.  'Auf,  indessen  seien  nicht  alle  Stämme  seinem  Aufgebote 

')  BH.  870.  „Nachdem  wir  in  Tihama  und  in  Xaibar  mit  allem  Verdächtigen 
fertig  geworden,  haben  wir  die  Schwerter  von  Frischem  gezogen  (agmamnä), 
sie  befragend  —  und  könnten  ihre  Schneiden  sprechen,  so  gäben  sie  Ant- 
wort — :  gilt  es  Daus  oder  Thaqif?  Doch  ich  will  nicht  Mahk's  Sohn 
(BH. :  ehrlicher  Mutter  Kiud)  sein,  wenn  ihr  (Thakafiten)  unsere  Tausende 
nicht  in  eurem  Weichbild  seht,  um  die  Buden  in  Baen  Vagg  zu  zerstören, 
dass  eure  Häuser  von  euch  verlassen  dastehen." 

Der  zweite  Satz  ist  mir  unverständlich, 


328  Einnahme  von  Mekka  A.  8. 

gefolgt,  z.  B.  nicht  die  Ka'b  und  die  Kilab,  und  nur  zum  kleinen  Teil  die 
Hiläl.  In  Mekka,  wo  er  tags  zuvor  durchgekommen  sei,  herrsche  wegen 
des  Berichtes  des  Abu  Sufjan  grosse  Aufregung  und  Besorgnis.  Nach 
diesen  Aussagen  wurde  der  Kundschafter  dem  Xälid  übergeben  und  von 
diesem  bei  alAräk  in  Marr  alGhahran  wieder  eingefangen,  nachdem  er 
entsprungen  war.  Nach  der  Einnahme  von  Mekka  trat  er  auf  M.'s  Auf- 
forderung zum  Islam  über,  machte  den  Kampf  gegen  die  Havazin  mit  und 
fiel  bei  Aueäs. 

Sa'id  b.  Muslim  b.  Qamädln  von  'Abdalraxman  b.  Säbie  und  Andere: 
Abu  Sufjan  b.  alXarith,  M.'s  Milchbruder  und  Jugendfreund,-  verwandelte 
sich  seit  der  Berufung  in  seinen  bittersten  Feind  und  schloss  sich  sogar 
aus,  als  sich  die  'Abdalmueealib  ins  Quartier  Abu  Galib's  zurückzogen. 
Er  verfasste  Spottlieder  auf  M.  und  seine  Genossen;  Xassan  b.  Thabit  er- 
widerte ihm  mit  Hülfe  Abubekr's.  M.  wollte  es  zuerst  nicht  erlauben, 
weil  er  besorgte,  dass  der  Spott  gegen  seinen  Verwandten  auch  seine 
eigene  Familie  und  ihn  selber  treffen  würde.  Aber  als  Xassan  sagte:  ich 
will  dich  aus  ihm  herausziehen,  wie  man  ein  Haar  aus  dem  Brotteige 
zieht,  gab  er  seine  Einwilligung.  —  In  dieser  Feindschaft  gegen  M.  ver- 
harrte Abu  Sufjan  20  Jahre,  er  fehlte  nie  bei  einem  Unternehmen  der 
Mekkaner  gegen  ihn.  Jetzt  aber,  erzählt  er,  sprach  ich  bei  mir  selber: 
„mit  Avem  soll  ich  es  halten  und  auf  wessen  Seite  sein?  der  Islam  hat 
sich  völlig  befestigt"  ')  !  Ich  beschloss  mit  Weib  und  Kind  mich  zu  M. 
zu  begeben,  mein  Knecht  Madhkur  beeilte  sich  mein  Pferd  und  die  Kamele 
zu  satteln.  In  alAlivä,  wo  die  Vorhut  bereits  eingetroffen  war,  machten 
wir  Halt,  am  anderen  Morgen  ging  ich  zu  Fuss  mit  meinem  Sohn  Ga'far, 
dem  Boten  Gottes  entgegen.  Als  er  erschien,  stellte  ich  mich  ihm  in  den 
182b  Weg;  er  warf  einen  langen  Blick  auf  mich  und  wandte  dann  sein  Ange- 
sicht ab.  Ich  trat  auf  die  andere  Seite,  da  kehrte  er  sich  wieder  ab,  und 
das  wiederholte  sich  mehrere  Male.  Ich  hatte  gedacht,  er  würde  sich 
sehr  über  meinen  Beitritt  zum  Islam  freuen;  nun  war  ich  getäuscht  und 
geriet  in  Furcht.  Auf  das  Beispiel  M.'s  wandten  sich  auch  die  Anderen 
von  mir  ab;  Omar  hetzte  einen  Mediner  auf  mich,  der  mir  mit  lauter 
Stimme  alle  meine  Frevel  vorhielt,  zum  Ergötzen  der  Zuhörer,  während 
ich  nicht  aus  noch  ein  wusste.  AVeder  aFAbbäs  noch  Ali  wollte  ein  gutes 
Wort  für  mich  bei  M.  einlegen;  doch  brachte  aFAbbas  Avenigstens  den 
schimpfenden  Mediner  zur  Ruhe,  Avenn  auch  mit  vieler  Mühe;  es  war 
Nn'man  b.  alXarith  alNaggarij,  ein  kurzer  Mann,  von  sehr  dunkler  Farbe, 
mit  einer  Schramme  auf  der  Stirn.  Ich  ging  dann  dem  Boten  Gottes  nach, 
und  überall  avo  er  sich  lagerte,  Avich  ich  nicht  von  seiner  Thüre,  meinen 


Eiiiualane  von  Mekk;i  A.  8.  329 

Sohn  GaTar  an  der  Hand.  Er  redete  niicli  nicht  an,  sondern  wandte  sich 
ab,  wenn  er  mich  sali;  ebenso  aucli  die  Muslime.  Nach  der  Eroberung 
Mekka's  endlich,  als  er  von  Adhäxir  herkommend  in  alAboax  sich  ge- 
lagert hatte,  warf  er  mir  einen  etwas  freundlicheren  Blick  zu,  da  er  mich 
vor  seinem  Lederzelte  sah;  meine  Frau,  die  ihn  dort  mit  anderen  Weibern 
der  'Abdalmueealib  besuchte,  stimmte  ihn  milder.  Ich  begleitete  ihn  dar- 
auf zur  Moschee  und  verliess  ihn  überhaupt  unter  keinen  Umständen. 
Auch  auf  dem  Zuge  gegen  die  Haväzin  war  ich  an  seiner  Seite,  und  hielt 
mit  aUAbbas  bei  ihm  Stand,  als  die  Muslime  beim  ersten  Ansturm  der 
Feinde  wichen  (Sur.  9,25).  Mit  gezogenem  Schwerte,  nachdem  ich  die 
Scheide  zerbrochen  hatte,  sprang  ich  von  meinem  Pferde  herab ,  mit  der 
Linken  das  graue  Maultier  des  Propheten  am  Zügel  fassend,  entschlossen 
für  ihn  zu  sterben.  Da  fragte  er  aFAbbas  nach  mir  —  ich  war  im  Helm 
nicht  zu  erkennen  —  und  verzieh  mir;  ich  küsste  seinen  Fuss  im  Steig- 
bügel. 

Nach  einer  anderen  Version  trafen  Abu  Sufjan  und  'Abdallah  b.  Abi 
timajja ')  den  Propheten  in  Nlq  arUqäb,  wurden  aber  trotz  der  Fürbitte 
der  Umm  Salama  nicht  vorgelassen.  Da  sagte  Abu  Sufjan:  entweder  er 
nimmt  mich  an,  oder  ich  ziehe  mit  diesem  meinem  Söhnchen  ins  Elend 
und  sterbe  vor  Hunger  und  Durst.  Als  M.  das  erfuhr,  Hess  er  sich  rühren 
und  vergab  beiden.  Sie  wurden  gute  Muslime,  'Abdallah  fiel  bei  Täif, 
Abu  Sufjan  starb  in  Äledina  unter  dem  Chalifat  Omar\s.  —  M.  hatte  den 
Abu  Sufjan  in  die  Acht  erklärt,  bei  der  Begegnung  in  Niq  arUqab  sprach 
er  zu  ihm:  du  sagst,  du  habest  mich  auf  jede  Weise  getrieben  und  ge- 
stossen "),  vielmehr  hat  Gott  dich  auf  jede  Weise  getrieben  und  gestossen. 
Abu  Sufjan's  Aeusserung  „ich  ward  als  Verwandter  Muhammed"s  ange- 
sprochen, obwohl  ich  mich  nicht  dafür  ausgegeben  hatte'',  bezieht  sich 
darauf,  dass  er,  vor  dem  Islam  zum  Kaiser  geflüchtet,  dessen  Interesse 
grade  durch  seine  Verwandtschaft  mit  M.  erregte  —  worauf  ihn  zuerst 
der  Islam  anwandelte,  während  er  bisher  ebenso  seinen  Göttern  geholfen 
und  für  seine  Väter  gezürnt  hatte  wie  die  Weisesten  und  Edelsten  seiner 
Landsleute.  -   BH.  811. 

Al'Abbas  und  Mairama  b.  Naufal  stiessen  in  alSuqjä  zu  M. ;  ersterer 

')  Auf  ihn  bezieht  sich  Sur.  17,95,  vgl.  BH.  190. 

-)  Es  wird  hier  zweiaial  Beziehung  genommen  auf  ein  Lied  Abu  Sufjan's, 
das  zwar  bei  BH.  8111".  steht,  aber  von  Vakidi  nicht  angeführt  ist.  Da'ä 
(BH.  811,19)  bedeutet  einen  bei  seinem  Familiennamen  (zum  Zwei- 
kampf) aufrufen:  häufiger  ist  das  abgeleitete  idda'ä  =  intasaba 
z.  B.  Div.  Hudh.  30,5.  88,3.  131,8.  Die  Begegnung  mit  Heraklius  wird 
bekanntlich  sonst,  wenngleich  in  anderer  Form,  von  Abu  Sufjan  b.  Xarb 
erzählt:  Bux.  1  4. 


330  Einnahme  von  Mekka  A.  8. 

hatte  mit  ihm  in  seinem  Zelte  eine  lange  Unterredung  und  blieb  darauf 
immer  in  seinem  Quartier  bis  zum  Einzüge  in  Mekka.  —  BH.  811. 

In  der  Nacht,  wo  das  Heer  in  alGuxfa  Halt  machte,  kam  eine  Hündin 
an  und  wies  knurrend  die  Zähne;  als  man  aber  auf  sie  zuging,  warf  sie 
sich  auf  den  Rücken,  und  ihre  Zitzen  strotzten  vor  Milch.  Von  Abubekr 
darauf  aufmerksam  gemacht,  sagte  der  Prophet:  die  "Wut  der  Mekkaner 
ist  vorbei,  sie  lassen  sich  nun  melken,  sie  wenden  sich  bittend  an  euer 
Verwandtschaftsgefühl');  Avenn  ihr  Abu  Sufjan  begegnet,  so  tötet  ihn 
nicht. 

In  Qudaid  stiessen  die  Sulaim  zum  Heere,  unter  ihnen  auch  die 
beiden  Boten  M.'s,  welcher  den  Eifer  lobte,  mit  welchem  sie  seinem  Auf- 
gebote gefolgt  seien.  Es  waren  900  (and.  1000)  Mann,  allesammt  zu 
.  Pferde;  sie  hatten  zwei  Livä's  und  fünf  schwarze  Raja's.  Sie  sagten  zu 
M.:  du  hast  uns  fern  gehalten  und  uns  nicht  recht  getraut,  wir  sind 
aber  deine  mütterlichen  Verwandten-),  und  du  wirst  uns  jetzt  erproben. 
-    M.  machte  sie  zu  seiner  Vorhut,  unter  Befehl  Xalid's  b.  alValid. 

Shu'aib  b.  Galxa  b.  'Abdallah  b.  'Abdalraxmän  b.  Abi  Bakr  von  s.  Vater: 
die  Sulaim  waren  zwar  in  voller  Rüstung  ausgezogen,  aber  ohne  Feldzeichen, 
deren  Verteilung  sie  dem  Propheten  überlassen  wollten.  Er  sagte :  wer 
eure  Fahne  im  Heidentum  getragen  hat,  soll  sie  auch  jetzt  tragen  — 
was  macht  der  hübsche  redegewandte  Mann,  der  mit  unter  euren  Abge- 
ordneten nach  Medina  kam?     „Er  ist  vor  kurzem  heimgegangen." 

'Ikrima  b.  Farüx  von  Mu'avija  b.  Gähim  von  s.  Grossvater  'Abbäs 
b.  Mirdäs  alSulamij :  wir  stiessen  zu  M.,  als  er  von  alMushallal  herabzog, 
und  machten  zu  Pferde  in  voller  Rüstung  vor  ihm  Front.  Er  rief  'Ujaina 
zu  sich  und  lobte  uns.  ihm  gegenüber  als  gute  Reiter  und  Fechter  und 
Schützen.  Der  wollte  jedoch  im  Aerger  darüber,  dass  seine  Leute  nicht 
auch  mit  gezogen  waren,  die  Sulamiten  nicht  anerkennen  und  Hess  sich 
vernehmen,  die  Ghaeafan  seien  doch  noch  ganz  andere  Kerle ^).  'Abbas 
b.  Mirdas  diente  ihm  darauf,  und  es  erhub  sich  ein  grosses  Prahlen 
zwischen  den  beiden,  bis  der  Prophet  mit  dem  Finger  auf  sie  zeigte. 
Da  schAviegen  sie  still. 

Als   das   muslimische  Heer  schon  in  Marr  alGhahrän  lagerte,   waren 

noch  immer  keine    bestimmten  Nachrichten  nach  i\Ickka  gedrungen.     Als 

aber   am  Abend    auf  M.'s   Befehl    10000    Feuer   in   Marr   alGhahran   zum 

Himmel    loderten,    bcscblosscn    die  Qurasliiten  Abu  Sufjan   dorthin    abzu- 

isia  senden  um  Kunde  einzuzielien  und  Sicherheit  (givar)  von  M.  zu  erlangen. 

')  Im  Arabischen  wird  mit   dem  Doppelsinn   von    ^^Li    und   i*^^\    gespielt. 
-)  'Atika,  die  Mutter  Hashim's,  war  eine  Sulamitin. 

■'')  Dieser  Satz   steht  nicht  im   Prestonianus,    ich   habe  ihn   nach   dem   Zu- 
sammenhange ergänzt. 


Einiialime  vou  Mekka  A.  8.  331 

Mit  ihm  ging  Xakim  b.  Xizam,  uutenvegs  scliloss  sich  ihnen  auf  ihre  Bitte 
noch  Budail  b.  Varqä  an.  Als  sie  in  alAräk  (in  Marr  alBhahran)  die 
Menge  der  Zelte  und  Feuer  überblickten  und  das  Gewieher  und  Gebrüll 
hörten,  gerieten  sie  in  Schrecken.  Ihr  erster  Gedanke  war,  es  seien  die 
Banu  Ka'b;  dann  rieten  sie  auf  die  Ilaväzin.  Aus  dem  muslimischen 
Lager  war  inzwischen  aUAbbas  auf  M.'s  Maultier  alDuldul  aasgeritten, 
um  einen  Boten  zu  suchen,  der  den  Mekkanern  melden  sollte,  dass  der 
Prophet  mit  10000  Mann  in  ihre  Stadt  einzudringen  im  Begriff  sei.  Ihm 
begegneten  zu  ihrem  Glück  die  Gesandten  von  Mekka;  er  klärte  sie  über 
die  Lage  auf  und  riet  ihnen  sich  zu  bekehren.  Er  geleitete  sie  sodann 
bis  zu  M.  und  verschaffte  ihnen  Einlass  bei  demselben  —  ohne  seinen 
Schutz  wären  sie  nicht  durchgekommen,  denn  Omar  befehligte  die  Wachen. 
Der  grösste  Teil  der  Nacht  verging  unter  Verhandlungen.  Budail  und 
Xakim  legten  das  Glaubensbekenntnis  ab,  Abu  Sufjan  jedoch  hatte  zwar 
nichts  wider  den  ersten  Satz  (kein  Gott  ausser  Gott),  hinsichtlich  des 
zweiten  (M.  der  Bote  Gottes)  aber  erklärte  er  noch  leichte  Zweifel  zu 
hegen.  Nachdem  M.  die  Gesandten  in  seinen  Schutz  genommen  hatte, 
nahm  sie  al'Abbas  mit  in  sein  Quartier.  Am  Morgen  erschrak  Abu  Suf- 
jan über  den  im  ganzen  Heer  widerhallenden  Gebetsruf,  al'Abbas  klärte 
ihn  auf  und  teilte  ihm  mit,  dass  die  Muslime  fünf  tägliche  Gebete  ver- 
richten müssten.  Abu  Sufjan  fand,  das  sei  viel.  Als  er  darauf  die 
Muslime  sich  auf  das  Ablutionswasser  des  Propheten  stürzen  sah,  sprach 
er  verwundert:  dergleichen  habe  ich  weder  beim  Perserkönig  noch  beim 
Kaiser  gesehen.  „So  bekehre  dich  doch",  sagte  al'Abbas.  Er  begehrte 
nochmals  vor  M.  geführt  zu  werden  und  legte  nunmehr  das  vollständige 
Bekenntnis  ab.  „Hätte  mein  Gott  Recht  und  deiner  Unrecht,  nachher 
(ba'du)  hätte  ich  dich  besiegt!"  Darauf  hielt  er  dem  Propheten  vor,  wie 
er  nur  solch  zusammengelaufenes  Volk  gegen  sein  Vaterland  führen  könne; 
er  möge  doch  lieber  gegen  die  Havazin  ziehen.  „Ich  hoffe  zu  Gott,  dass 
er  mir  beides  zusammen  gewährt",  antwortete  M. 

Ja'qub  b.  'Utba  von  'Ikrima  von  Ibn  'Abbäs  von  al'Abbas:  als  M.  isi  b 
in  Marr  alOhahrän  Lager  schlug,  befürchtete  ich  das  Schlimmste  für  die 
Quraish,  wenn  ihre  Stadt  mit  Gewalt  genommen  würde.  Ich  ritt  also 
auf  M.'s  grauem  ')  Maultier  aus,  um  einen  Boten  zu  finden  und  den 
Mekkanern  sagen  zu  lassen,  sie  sollten  dem  Boten  Gottes  entgegengehen 
um  Schlimmes  abzuwenden.  Wie  ich  nun  suchend  nach  alAräk  kam, 
sagte  auf  einmal  einer  —  es  war  Abu  Sufjan  — :  nie  habe  ich  so  etwas 
an  Feuern  gesehen  wie  diese  Nacht !  und  als  ein  anderer  —  es  Avar  Bu- 
dail —  äusserte,  es  seien  wohl  die  Banu  Ka'b,  fuhr  er  fort:  die  Xuzä'a 

')  Lx^ulxit;  dagegen  fol.  "202a  Laü^aJI,  und  ebenso  BH.  812. 


332  Einnahme  von  Mekka  A.  8. 

sind  viel  zu  wenig  und  gering  für  diese  Feuer  und  diese  Truppen!  Da 
erkannte  ich  ihn  als  Abu  Sufjan,  rief  ihn  an,  und  legte  ihm  die  Lage 
dar.  Erschrocken  fragte  er,  was  er  thun  solle.  ,,Setz  dich  hinten  auf 
die  Kruppe  des  Maultiers  und  komm  mit  zum  Propheten;  sonst  bist  du 
des  Todes,  wenn  man  dich  fasst."  Darauf  kehrten  Budail  und  X,akim 
wieder  um;  Abu  Sufjan  aber  ritt  hinter  mir  durch  die  Wachtfeuer.  Wir 
wurden  überall  angerufen,  kamen  aber  immer  glücklich  durch,  bis  Omar 
uns  erblickte.  Als  der  den  Abu  Sufjan  erkannte,  rief  er:  Gott  sei  Dank, 
dass  er  uns  den  Feind  des  Islam,  ungeschützt  durch  Vertrag  und  Bünd- 
nis, überliefert- hat.  Dann  lief  er  spornstreichs  zum  Propheten,  aber  auch 
ich  setzte  das  Maultier  in  Trab,  so  dass  wir  zugleich  ankamen.  Er 
trat  gleich  nach  mir  in  das  Zelt  ein  und  bat  um  Erlaubnis  dem  Abu 
Sufjan  den  Kopf  abschlagen  zu  dürfen;  ich  aber  sagte,  derselbe  stehe 
unter  meinem  Schutze,  und  mich  dicht  an  dem  Boten  Gottes  haltend  er- 
klärte ich,  es  solle  ausser  mir  diese  Nacht  niemand  mit  ihm  unter  vier 
Augen  reden.  Nachdem  wir  noch  eine  Weile  den  Wortwechsel  fortgesetzt 
hatten,  sagte  M.  zu  mir:  ich  gewähre  dir  seinen  Schutz,  nimm  ihn  mit 
in  dein  Quartier  und  bring  ihn  morgen  früh  wieder  her.  Am  anderen 
Morgen  führte  ihm  M.  den  Islam  zu  Gemüthe;  dass  es  keinen  Gott  ausser 
Gott  gebe,  leuchtete  ihm  ein  —  denn  Avenn  es  einen  gäbe,  meinte  er, 
so  würde  er  ihm  doch  zu  etwas  geholfen  haben.  Aber  dass  M.  der 
Bote  Gottes  sei,  daran  hatte  er  noch  leise  Zweifel,  die  indessen  ver- 
schwanden, als  ich  ihm  zurief:  weh  dir,  bekenne,  sonst  wirst  du,  wahr- 
haftig, umgebracht!  Da  legte  er  das  vollständige  Bekenntnis  ab.  Ich 
sagte  darauf  zu  M. :  du  kennst  Abu  Sufjan  und  seinen  Ehrgeiz,  setz  ihm 
etwas  aus!    Er  sprach:  ja!  wer  ins  Gehöft  Abu  Sufjan's  geht,  soll  sicher 

185.1  sein,  und  wer  sein  Gehöft  zuschliesst,  soll  sicher  sein.  Als  wir  fort 
gingen,  sagte  M.  zu  mir:  halt  ihn  ein  wenig  auf  im  Hohlwege  an  dem 
Bergvorsprunge  (xaem  algabal),  damit  die  Truppen  Gottes  an  ihm  vor- 
überziehen und  er  sie  sehe.  Das  that  ich  denn  auch  unter  irgend  einem 
Verwände  —  er  dachte  gleich  an  Verrat.  Mittlerweile  hatte  M.  den 
Vorbeimarsch  der  Truppen  angeordnet.  Unter  lautem  Takbir  zogen  sie 
an  uns  vorüber,  voran  die  Sulaim,  dann  ein  gemischter  Haufe  unter  al- 
Zubair,  dann  die  Ghifär,  dann  die  Aslam.  Verwundert  fragte  Abu  Sufjan, 
was  denn  diese  beiden  Stämme  hielier  führe,  mit  denen  die  Quraish  doch 
in  gar  keiner  Beziehung  stünden.  „Sie  gehören  zur  Gemeinschaft  des 
Islam.''  Dann  kamen  die  Ka'b  b.  'Amr,  dann  die  Muzaina.  dann  die 
Guhaina,  dann  die  kinanitisclien  Stämme  Laitli,  C'anua  und  Sa'd  b.  Bakr. 
daiui   die  Ashga'.     Darauf  nahte  die   dichte   dunkle   Scliar  der  Medinor 

185b  und  Emigranten,  in  der  sich  M.  selber  befand.  Immer  ungeduldiger 
fragte  Abu  Sufjan    ein    iil)er  das  andere  Mal,   ol)  M.    noch  nicht  vorüber- 


Einnahm.'  von  Mekka  A.  8.  333 

gekommen  sei.  Endlicli  i<am  er  auf  alQacvü  daher  geritten,  in  der  Mitte 
zwisclien  Ahiibckr  und  LIsaid .  wälircnd  Omar  mit  lauter  Stimme  befeh- 
lend auf  und  abritt.  Als  der  Prophet  an  Abu  Sufjan  vorbeikam,  redete 
dieser  ihn  darauf  au,  ob  er  wirklich  befohlen  habe  seine  Laudsieute  zu 
tüten;  das  hatte  er  nämlich  aus  den  drohenden  "Worten ')  Sa'd's  b. 'Ubada 
entnommen ,  der  mit  der  Hauptfahne  der  ganzen  Schar  voranritt.  Da 
auch  'Abdalraxman  b.  'Auf  und  Othman  zuredeten,  so  setzte  M.  Sa'd  ab 
und  gab  die  Fahne  dessen  Sohne  Qais,  dem  jener  sie  aber  erst  abtrat, 
als  M.  zur  Beglaubigung  seines  Befehls  seinen  Turban  mitschickte.  Der 
Eindruck  aber,  den  das  Ganze  auf  Al)u  Sufjan  machte,  war  derart,  dass 
er  zu  mir  sagte:  dagegen  haben  wir  nicht  Wehr  noch  Waffen,  das  König- 
tum deines  Neffen  ist  gewaltig  geworden!  „Weh  dir,  es  ist  nicht  König- 
tum, sondern  Prophetentum ! "    Nun  ja,  sprach  er.  —  BH.  812 — 815. 

Ihn  Abi  Sabra  von  Sa'id  b.  'Amr  b.  Shuraxbil  von  s.  Familie:  Sa'd 
behielt  die  Fahne,  bis  er  sie  in  alXagün  einpflanzte.  —  Nach  Cirär  b. 
alXaeeäb  alFihrij  wird  gesagt,  dass  Ali  die  Fahne  übernahm  und  sie  beim 
heiligen  Steine  einpflanzte.  —  BH.  816. 

'Abdallah  b.  Jazid  von  'Abdallah  b.  Sa'ida :  aPAbbas  sagte  zu  Abu 
Sufjan:  mach  dass  du  fortkommst,  ehe  die  Stadt  mit  Gewalt  genommen 
wird.  Da  eilte  er  fort,  kam  von  Kudä  her  nach  Mekka  und  rief:  wer  zu 
mir  eingeht,  ist  sicher,  und  wer  sein  Gehöft  zuschliesst,  ist  sicher,  und 
wer  die  Waffen  wegwirft,  ist  sicher.  Zu  Hause  angelangt,  wurde  er  von 
Hind  beim  Kopfe  gefasst  und  ausgefragt;  sie  fand,  er  sei  ein  schlechter 
Unterhändler.  Darauf  begann  er  auf  der  Strasse  zu  schreien :  Mnhammed 
ist  im  Anzüge  mit  10000  Mann,  nehmt  den  Islam  an,  so  seid  ihr  sicher. 
Seine  Frau  hetzte  die  Qurashiten  auf,  ihn  tot  zu  schlagen ,  und  zornig 
genug  waren  sie  auf  ihn.  Er  aber  sagte:  trügt  euch  nicht,  ich  habe  ge- 
sehen, was  ihr  nicht  gesehen  habt.  —  BH.  815. 

In  Dhu-6uvä  machten  die  Muslime  Halt,  bis  Alle  zusammen  waren; 
M.  trug  einen  gestreiften  Kopfbund.  Indessen  hatten  Cafvän,  'Ikrima  und 
Suhail  in  Mekka  zu  den  Waffen  gerufen;  es  sammelten  sich  zu  ihnen 
Männer  von  den  Quraish  und  den  Bakr  und  den  Hudhail.  —  BH.  817. 

Muxammad  b.  'Abdallah  von  'Abbäd  b.  Abi  Calix  von  s.  Vater  von 
Abu  Huraira:  M.'s  Kopfbund  war  schwarz,  ebenso  sein  Livä  und  seine 
Räja.  Als  er  in  Dhu-9uva  hielt,  berührte  er  mit  seiner  Bartspitze  fast 
die  Mitte  seines  Sattels,  indem  er  sich  demütig  vor  Gott  neigte  im  Hin- 
blick auf  den  Sieg  und  auf  die  Menge  der  Muslime.  Die  Reiter  wogten 
auf  allen  Seiten,  ehe  sie  zur  Ruhe  kamen  und  Nachtquartier  machten. 

0  BH.  816,15.  Das  Metrum  ist  auch  bei  Vakidi  im  zweiten  Verse  nicht  in 
Ordnung;  es  ist  die  Frage,  ob  man  es  herstellen  darf  (z.  B.  jaumnn  jnxiUu 
'Ixuruma). 


334  Einnahme  von  Mekka  Ä.  8. 

Ja'qub  b.  Jaxja  b.  'Abbad  von  'Isa  b.  Ma'mar  von  'Abbad  b.  'Abd- 
allah von  Asmä  bint  Abi  Bakr:  der  blinde  Abu  Quxafa  ging,  geführt  von 
seiner  jüngsten  Tochter  Quraiba '),  auf  den  Abu  Qubais  und  Hess  sich  von 
ihr  sagen,  was  sie  sehe.  Sie  sah,  wie  der  Befehlshaber  ordnend  auf  und 
nieder  ritt,  und  wie  der  dichte  schwarze  Haufe  sich  nach  den  einzelnen 
Geschlechtern  sonderte.  Da  stiegen  sie  ^\'ieder  herab,  das  Mädchen  Avar 
in  Schrecken,  aber  Abu  Quxafa  verwies  sie  tröstend  auf  ihren  Bruder  Abu- 
bekr.  Sie  trug  ein  silbernes  Halsband,  das  raubte  ihr  einer  der  einrücken- 
den Krieger.  Vergeblich  versuchte  Abubekr  hernach  es  ihr  wiederzu- 
schaffen;  seine  Beschwörung  half  nichts,  so  dass  er  ihr  endlich  sagte: 
ergib  dich  in  den  Verlust  deines  Halsbandes,  die  Ehrlichkeit  ist  etwas 
seltenes  unter  den  Menschen.  —  BH.  815  f. 

M.  liess  sich  von  einem  Mediner,  der  bei  ihm  stand,  den  Vers  des 
Xassan  b.  Thabit  eitleren:  mögen  wir  unserer  Reiter  verlustig  gehen,  wenn 
ihr  sie  nicht  den  Staub  aufwirbeln  seht  auf  beiden  Seiten  (min  katifai) 
von  Kudä.  Darauf  befahl  er,  alZubair  solle  von  Kudä  eindringen,  Xalid 
von  alLle,  Sa'd  b.  'Ubada  —  dessen  Fahne  übrigens  «s.  Sohn  Qais  trug  — 
von  Kadä^);  er  selbst  zog  von  Adhäxir  ein.  Er  verbot  zu  kämpfen, 
ächtete  aber  sechs  Männer  und  vier  Weiber,  nämlich  'Ikrima,  Habbär, 
Ibn  Abi  Sarx,  Miqjas  b.  Cubäba  alLaithij,  alXuvairith  b.  Nuqaidh,  'Abd- 
allah b.  Hiläl  b.  Xaeal  alAdramij;  und  Hind  bint  'Utba,  Sära,  die  Frei- 
gelassene 'Amr's  b.  Häshim,  und  die  beiden  Sängerinnen  des  Ibn  Xaeal, 
Qurainä  ^)  und  Qarlba,  oder  Fartanä  und  Arnab.  —  BH.  818  f. 

Die  Muslime  zogen  ein,  ohne  Widerstand  zu  finden;  nur  dem  Xalid 
stellten  sich  Cafvan,  'Ikrima  und  Suhail  mit  ihren  Truppen  in  den  Weg. 
Nach  kurzem  Kampfe  aber,  wobei  24  Qurashiten  und  4  Hudhaliten  fielen, 
wandten  sie  sich  zur  Flucht  und  wurden  verfolgt  bis  nach  aIXazvara  und 
teilweise  noch  Aveiter  bis  auf  die  Gipfel  der  Berge  ^).    Indessen  riefen  Abu 

')  Vgl.  BH.  815,16  Scholion,  den  Qamus,  und  alDhalial.ij  423. 

'')  Ueber  Kuda  und  Kada  s.  Jaqut  IV  441  ff. 

^)  Kopivva? 

■•)  Im  Zweikampf  mit  Xarig  b.  Xuvailid  alKa'bij  recitierte  damals  Xalid 

L^.j.>w    uz>i    .^w«    .jS'o    '>^JS        JS.j\,    lA>i    nJLjM    v3»-«>'i    ^    '^' 

^•v  -••  ^         •  •  ■J  ■■  ^     J 

} 

Die  Es.  hat  v.  1.  b  näla;  mala  ist  eine  Verbesserung  Ahlwardt's.  In  v.  2 
kann  färisijja  nicht  (wie  BH.  814,16)  die  Reiterschar  bedeuten,  sonderu 
nur  den  persischen  Panzer,  vgl.  Aghani  IX  4,  6  v.  u.  Die  siebou  ersten 
Silben  von  v.  3  fehlen  in  der  Us. 


Eiimahmc  von  Mekka  A.  8.  335 

Siifjan  und  XakUii:  o  ihr  Qiirasliiten,  waniiu  stürzt  ilir  euch  in  den  Tod? 
wer  in  sein  Haus  geht,  ist  siclier,  und  wer  die  Waffen  ablegt,  ist  auch  sicher. 
Da  liefen  sie  in  die  Häuser  und  verschlossen  sie  uijd  warfen  die  Waffen 
weg,  die  Muslime  lasen  sie  auf.  Als  M.  von  der  Höhe  von  Adhaxir  das 
Geblitz  der  Schwerter  sah,  ward  er  zornig  über  die  Uebertretung  seines 
Gebotes,  beruhigte  sich  aber  als  er  die  Bewandtnis  erfuhr.  —  Unter  denen, 
die  gegen  Xalid  fochten,  befand  sich  Ximäs  b.  Qais  b.  Xalid  alDuilij.  Als 
er  seine  Waffen  in  Ordnung  brachte,  um  in  den  Kampf  zu  ziehen,  wollte 
ihm  seine  Frau  darein  reden,  ,,gegen  M.  lasse  sich  ja  doch  nichts  aus- 
richten" —  er  aber  war  gutes  Mutes.  Jetzt  kam  er  flüchtig  zurück  und 
befahl  seiner  Frau  das  Haus  zuzuschliessen;  als  sie  über  ihn  spottete, 
dichtete  er  ein  paar  Verse,  in  denen  er  sich  entschuldigte  ').  —  AlZubair 
kam  mit  seiner  Schar  unangefochten  nach  alXagün,  wo  er  die  Fahne  beim 
Quartier  des  Propheten  aufpflanzte.  Nur  zwei  ]\[uslime,  die  sich  verlaufen 
hatten,  waren  gefallen,  Kurz  b.  Gabir  alFi1n-iJ  und  Xalid  alAshqar'-),  der 
Grossvater  Xizäm's  b.  Xalid.  Letzteren  hat  Ibn  Abi  IGidh'  alGumaxij  ge- 
tötet. —  BH.  817  f. 

Qudama  b.  Musa  von  Bashir,  dem  Freigelassenen  der  Maziniten,  von 
Gabir  b.  'Abdallah:  von  Adhaxir  herab  auf  die  Häuser  von  Mekka  i87a 
schauend  zeigte  mir  M.  die  Stelle,  wo  die  Quraish  sich  gegen  ihn  ver- 
schworen hatten  (alXaif)  3)  und  sagte ,  da  solle  sein  Zelt  stehen.  Ich 
erinnerte  mich,  dass  er  eine  ähnliche  Aensserung  schon  in  Medina  gethan 
hatte.  Wir  lagerten  dann  in  alAboax,  gegenüber  dem  Shi'b  Abi  Oälib, 
wo  die  Haschimiden  drei  Jahre  eingeschlossen  wurden.  —  'Abdallah  b. 
Zaid  von  Abu  Ga'far:  das  Lederzelt  des  Propheten  war  von  Abu  Räfi'  in 
alXagün  aufgeschlagen.  Von  seinen  Weibern  begleiteten  ihn  Umm  Salama 
und  Älaimuna.  —  Mu'avija  b.  'Abdallah  b.  'Ubaidallah  von  s.  Vater  von 
Abu  Räfi':  auf  die  Frage,  ob  er  nicht  seine  alte  Wohnung  in  Mekka  be- 
ziehen wolle,  antwortete  M. :  'Aqil  hat  sie  ja  verkauft!  Er  wollte  auch 
unter  kein  anderes  Dach  gehen,  sondern  blieb  in  seinem  Zelt  in  alXagun 
und  besuchte  von  da  aus  die  Moschee.  —  Ibn  Xadig  von  'Aeä:  nach 
der  Flucht  ging  M.  nicht  wieder  in  ein  Haus  zu  Mekka,  sondern  zeltete 
in  alAbeax,  bei  allen  drei  Besuchen.  —  Ibn  Abi  Sabra  von  Muxammad 
b.  Gubair  b.  Mue'im  von  s.  Vater  von  s.  Grossvater:  M.  zeltete  in  al- 
Xagun, er  besuchte  jedes  Gebet. 

Umm  Häni  bint  Abi  Oalib,   die  Frau  Hubaira's  b.  Abi  Vahb  alMax- 

1)  Vgl.  fol.  186  a  und  die  Verse  bei  BH.  818,6  ff.  Jedoch  finden  sich  bei 
Vakidi  einige  Varianten;  so  lautet  V.  3:  vabü  Jazida  kaTagfizi 
Irau'tima  und  V.  5.  6  vacarrabatnü  bilsujüfi  linuslima,  lahum 
zairun  xalfanä  va'am'ama. 

-)    Vgl.  fol.  196b.  ')  Bux.  12-25. 


336  Einnahme  von  Mekka  A.  8. 

ziimij :  ich  hatte  'Abdallah  b.  Abi  Rabi'a  und  alXarith  b.  Hisham, 
zwei  Verwandten  meines  Mannes,  die  bei  mir  Zuflucht  suchten,  auf- 
genommen und  ihnen  Schutz  gewährt.  Da  trat  mein  Bruder  Ali  ein,  in 
voller  Rüstung,  so  dass  ich  ihn  nicht  erkannte,  bis  er  den  Helm  lüftete. 
Als  er  die  beiden  Männer  gewahrte,  wollte  er  sie  umbringen;  ich  aber 
warf  mein  Gewand  über  sie  (Hamas.  366  v.  3),  trat  in  die  Mitte  und 
sagte,  zuerst  müsse  er  mich  umbringen.  Unwillig  ging  er  hinaus,  ich 
schloss  die  Thür  zu  und  beruhigte  meine  Schützlinge.  Dann  ging  ich 
—  berichtet  Ibn  Abi  Dhi'b  von  alMaqlnirij  von  Abu  Murra,  dem  Freige- 
lassenen 'Aqirs,  von  Umm  Häni  —  nach  alBaexä  zu  M. ,  fand  aber  zu- 
erst nur  Fäeima  dort.  Die  schalt  noch  schlimmer  als  Ali  selber,  bis  der 
Prophet  erschien,  staubbedeckt,  in  nur  einem  Kleide.  Er  begrüsste  mich 
herzlich  und  bestätigte  mein  Schutzversprechen,  nachdem  ich  ihn  den 
Fall  vorgetragen  hatte.  Darauf  wusch  er  sich  und  betete  acht  Knie- 
beugungen, in  ein  einziges  Gewand  gehüllt,  als  Extragebet  (cuxä)  am 
Tage  der  Eroberung  von  Mekka.  Nachdem  ich  heimgekehrt  war,  blieben 
die  beiden  Verwandten  noch  zwei  Tage  bei  mir,  dann  gingen  sie  zu 
187  b  Hause.  Ich  pflegte  mich  seitdem  in  alAbeax  im  Zelte  M.'s  aufzuhalten, 
bis  er  nach  Xunain  zog.  Da  kam  einmal  einer  und  meldete:  alXarith  b. 
Hisham  und  Ibn  Abi  Rabi'a  sitzen  in  reichen  Gewändern  im  Kreise  der 
Ihrigen.  M.  aber  sagte:  es  ist  ihnen  nichts  anzuhaben,  wir  haben  ihnen 
Sicherheit  gewährt.  —  BH.  820. 

Nachdem  M.  eine  Weile  geruht  und  sich  gewaschen  hatte,  bestieg  er 
alQacva  und  ritt  in  voller  Rüstung  zur  Ka'ba,  mit  Abul)ekr,  der  ihm  zur 
Seite  ritt,  sich  unterhaltend.  Die  Truppen  stellten  sich  ihm  in  Reihe, 
die  Reiter  wogten  zwischen  alXagun  und  alXandama.  Mit  aufgelösten 
Haaren  standen  die  Töchter  Abu  Uxaixa's  vor  der  Wohnung  ihres  Vaters 
in  alBaexä  und  schlugen  mit  ihren  Schleiern  den  Pferden  ins  Gesicht. 
Der  Prophet  lächelte  darüber  und  erinnerte  den  Abubekr  an  einen  Vers 
des  Xassan,  der  hierauf  anspielt").  Bei  der  Ka'ba  angelangt,  berührte  er 
den  h.  Stein  mit  dem  Stabe  und  stimmte  ein  Takbir  an,  Avelches  sich 
durch  die  Reihen  der  Muslime  fortpflanzte,  bis  er  Schweigen  gebot. 
Dann  verrichtete  er  den  Umgang  auf  seinem  Kamel,  welches  Muxammad 
b.  Maslama  am  Zügel  führte ;  die  Mekkaner  sahen  von  den  Bergen  herab 
zu.  Um  die  Ka'ba  herum  standen  360  mit  Blei  festgelöthete  Götzen- 
bilder, das  des  Hubal,  das  grösste  von  allen,  stand  gegenüber  der  Thür 
der  Ka'ba,  Isaf  und  Näila  standen  da,  wo  die  Opfer  geschlachtet  werden. 
Wenn  nun  der  Bote  Gottes  vor  einem  Götzenbilde  vorbeirritt ,   wies   er 

')  tLwwJÜI    -t-^o    v^ii-oL         o^ .  i.t'jji    vJjuo»    Jv-!ij    Vgl.  die  ausfübi- 
licliere  Darstellinirr  unten  S.  Mit. 


EiiiiKilimo  von  Mekka  A.  8.  337 

mit  dem  Stock  darauf  liiii,  dann  fiel  es  aufs  Gesicht').  Bei  jedem  Um- 
gange berührte  er  den  schwarzen  Stein  mit  seinem  Stabe;  nachdem  er 
sie  alle  sieben  beendet  hatte,  Hess  er  sein  Kamel  von  Ma'mar  b.  'Abd- 
allah b.  Nacia  abführen,  begab  sich  zu  Fuss  zum  Maqäm,  der  damals 
an  die  Ka'ba  stiess,  und  betete  dort  zwei  Kniebeugungen.  Von  da  ging 
er  zum  Brunnen  Zamzam  und  Hess  sich  daraus  von  aFAbbas  (and.  von 
Abu  Sufjan  b.  alXarith)  einen  Eimer  Wasser  schöpfen.  Darauf  ward 
auf  sein  Geheiss  das  Bild  des  Hubal  zertrümmert,  während  er  zusah. 
Dann  setzte  er  sich  inmitten  der  Menschen  und  sandte  Bilal  zu  'üthmäfi 
b.  9alxa,  um  ihm  den  Schlüssel  zur  Ka'ba  abzufordern.  'Uthmaii  wandte 
sich  an  seine  Mutter,  welche  denselben  in  Verwahrung  hatte;  sie  wollte  issa 
ihn  aber  nicht  herausgeben,  sondern  versteckte  ihn  in  ihrem  Schosse:  da 
werde  ihn  niemand  suchen.  Als  sie  aber  draussen  die  drohenden  Stimmen 
Abubekr's  und  Omars  horte,  sagte  sie  ängstlich;  da  ist  der  Schlüssel 
mein  Sohn  !  Er  überbrachte  ihn  selber  dem  Propheten;  alsbald  streckte 
aPAbbäs  die  Hand  aus  und  bat,  M.  möge  ihm  zu  dem  Recht  der  Pilger- 
tränkung auch  das  Recht  der  Tempelhut  verleihen;  aber  die  Bitte  wurde 
ihm  nicht  gewährt.  —  BH.  820  f.  824  f. 

Ismail  b.  Ibrahim  b.  'Uqba  von  Nafi'  von  Ibn  'Umar:  M.  ritt  am 
Tage  des  Fatx  auf  einem  Kamele  des  Usama  b.  Zaid,  welcher  hinten 
auf  sass;  bei  ihm  waren  Biläl  und  'Uthman  b.  Galxa.  Auf  der  Höhe 
(von  Adhäxir?)  angekommen  schickte  M.  'Uthman  ab,  und  er  brachte 
den  Schlüssel.     Das  ist  nach  Vakidi  das  Richtige. 

Von  alBaexä  aus  sandte  M.  Omar  und  'Uthman  zur  Ka'ba  voraus, 
um  sie  aufzuschliessen  und  alle  Bilder  darin  auszuwischen,  mit  Ausnahme 
des  Bildes  Abrahams  —  welches  ihn  als  einen  uralten  Greis  darstellte, 
der  mit  Pfeilen  loste.  Nach  anderer  Angabe  Hess  Omar  dies  Bild  gegen 
den  Befehl  stehen;  M.  stellte  ihn  darüber  zur  Rede  als  er  es  sah,  und 
hiess  es  ihn  nachträglich  auswischen.  —  Nach  alZuhrij  war  neben  den 
Bildern  der  Engel  auch  ein  Bild  der  Maria  vorhanden;  das  Bild  Abra- 
ham's  befahl  M.  zu  erhalten.  —  Ibn  Abi  Dhi'b  von  'Abdalraxman  b. 
Mihran  von  'ümair ,  dem  Freigelassenen  des  Ibn  'Abbas ,  von  Usäma  b. 
Zaid:  ich  musste  dem  Boten  Gottes  einen  Eimer  Wasser  bringen,  er 
tauchte  sein  Kleid  darein  und  wischte  damit  die  Bilder  aus,  indem  er 
sprach:  zum  Teufel  mit  den  Leuten,  die  abbilden  wollen,  was  sie  nicht 
zu  schaffen  verstehen.  —  BH.  821  f. 

Die  Ka'ba  wurde  verschlossen,  es  waren  ausser  M.  nur  Usama,  Bilal 
und  'Uthman  b.  Galxa   darin.     Bilal   erzählte   dem  Ibn   'Umar,   der  sich 

')  Es  folgt  eine  Specialtradition  gleichen  Inhalts  von  Ibn  Abi  Sabra    von 
Xusain  b.  'Abdallah  von  Ukrima  von  Ibn  'Abbas. 

Väkidi,   Muhammed,  tiu 


338  Einnahme  von  Mekka  Ä.  8. 

bei  ihm  erkundigte:  M.  betete  zwei  Kniebeugungen  und  stand  dabei  so, 
dass  er  zwei  Pfeiler  zur  Rechten,  einen  zur  Linken,  und  die  übrigen 
drei  im  Rücken  hatte  —  die  Ka'ba  ruhte  damals  auf  sechs  Pfeilern. 
Dann  ging  er  heraus,  den  Schlüssel  in  der  Hand.  Xalid  hatte  inzwischen 
vor  der  Thür  gestanden  und  die  Menschen  abgewehrt.  —  'Alij  b.  Muxam- 
mad  b.  'Ubaidallah  von  Mancür  alXagabij  ')  von  seiner  Mutter  Cafijja 
bint  Shaiba  von  Barra  bint  Abi  Bagrät:  als  M.  herauskam,  fasste  er  die 
188b  Pfosten  ('icädatai)  der  Thür,  und  steckte  vor  den  Augen  der  Menschen 
den  Schlüssel,  den  er  zuerst  in  der  Hand  hielt,  in  seinen  Aermel. 

In  dieser  Stellung  hielt  M.  eine  Rede  an  das  ringsum  gelagerte  Volk. 
Ausgehend  von  Sur.  12,92  ermahnte  er  zum  Vergeben  und  Vergessen. 
Aus  der  Zeit  des  Heidentums  stammende  Forderungen  auf  Zinsen,  Blut, 
oder  Blutgeld  erklärte  er  für  erloschen;  ebenso  alle  Privilegien  des 
Heidentums,  mit  Ausnahme  des  Hüteramts  an  der  Ka'ba  (sidäna)  und 
des  Rechts  die -Pilger  zu  tränken  (siqäja).  Für  Tötung  (eines  Knechtes) 
mit  Stock  oder  Peitsche,  sei  es  mit  oder  ohne  Absicht,  erhöhte  er  die 
Sühne  auf  100  Kamelinnen,  darunter  40  trächtige.  „Dem  Adelsstolz  hat 
Gott  ein  Ende  gemacht,  ihr  stammt  alle  von  Adam,  und  Adam  vom 
Staube,  der  Vornehmste  unter  euch  ist  wer  am  frömmsten  ist.  Aber 
Mekka  hat  Gott  geheiligt*),  niemand  vor  mir  hat  das  heilige  Gebiet 
antasten  dürfen  und  niemand  darf  es  nach  mir,  und  ich  durfte  es  nur 
für  eine  kurze  Weile.  Es  ist  darin  verboten  das  Wild  zu  verscheuchen^), 
■  die  'Icähbäume  zu  fällen,  die  verirrt  gefundenen  Kamele  zu  schlachten, 
das  Grün  zu  schneiden.  „Abgesehen  vom  Idhxir,  warf  aFAbbas  ein,  denn 
das  ist  unentbehrlich  zum  Begraben  und  zum  Dachdecken"  ■*).  Abgesehen 
vom  Idhxir,  sagte  der  Prophet  nach  einer  Weile.  Das  Recht  des  Erben 
ist  unabhängig  vom  Testament;  das  Kind  gehört  dem  Ehebett,  und  für 
den  Ehebrecher  gehört   der  Stein  ^).    Die   Frau  darf  nur  mit  Erlaubnis 

0  Von  der  Xigüba  der  Ka'ba.     Zu  Abu  Bagrät  vgl.  fol.  196  a.  246  a. 

2)  Vgl.  zum  Folgenden  Bux  I  339  ff.  II  256.    Baladh.  42  f.       ' 

^)  Ihn  'Umar  Hess  die  Tauben  gewähren,  wenn  sie  sich  auf  seinem  Sattel, 
seinen  Kleidern,  seinen  Speisen  niederliessen;  Ibn  'Abbas  erlaubte  sie  zu 
verscheuchen  (fol.  189  b.  190  a). 

*)  Im  Prestonianus  steht,  der  Idhxir  diene  Ok>^!  ,  »-ilj»  -aäIj,  bei 
Bux.  o^-ijaJ^^  q^jäÜ,  bei  Baladh.  o»jj>j5  .^»..i-jj  ,.j_»-üiU.  Zum  Be- 
graben dient  sonst  der  Xarmal  (S.  111).  Ohuhür  sind  die  Dächer  (wie 
ehahr  alka'ba,  vgl.  Gen.  6,16);  als  oahür  hätte  der  Idhxir  eine  ähnliche 
Bedeutung  wie  im  A.  7  der  Ezob. 

^)  d.  h.  dem  Manne,  dessen  das  Bett  ist  worauf  das  Kind  geboren  wird. 
La  recherche  de  la  paternite  est  interdite,  aber  —  dem  Ehebrecher  ge- 
bührt Steinigling.  Das  scheint  wenigstens  der  muslimische  Sinn  des  alt- 
arabischen Wortes. 


Eiiinulnnc  von  Mekka  A.  8.  339 

des  Mannes  etwas  von  ihrem  Vermögen  verschenken.  Der  Muslim  ist 
der  Bruder  des  Muslims,  die  Muslime  sind  Brüder,  eine  Hand  gegen 
alle  Anderen;  sie  stehen  gemeinschaftlich  ein  für  ihr  Blut,  ihr  Fernster 
wirkt  auf  sie  zurück  und  ihr  Niedrigster  verpflichtet  sie  bindend  ').  Für 
einen  Ungläubigen  darf  kein  Muslim  getötet  werden,  auch  kein  Jude  oder 
Christ,  so  lange  er  im  Vertrage  bleibt-).  Angehörige  verschiedener  Re- 
ligionen sollen  sich  nicht  beerben.  Der  Zehnte  soll  den  Muslimen  in 
ihren  Häusern  und  Höfen  abgeholt  werden,  sie  brauchen  nicht  ihre  Heer- 
den  an  eine  dem  Eintreiber  genehme  Stelle  zusammen  zu  treiben^). 
Man  darf  nicht  die  Nichte  zu  der  Base  heiraten.  Der  Beweis  liegt  dem 
Kläger  ob,  der  Eid  dem  Verklagten,  wenn  er  leugnet.  Eine  Reise  von 
drei  Tagen  darf  eine  Frau  nur  in  Begleitung  eines  Verwandten  machen, 
dem  die  Heirat  mit  ihr  verboten  ist.  Frühgebet  und  Nachmittagsgebet 
leiden  keinen  Aufschub.  An  zwei  Tagen  ist  es  verboten  zu  fasten,  am 
Opferfest  und  am  Schluss  des  Ramacan.  Zwei  Arten  der  Bekleidung 
sind  unerlaubt,  das  Umschlagen  nur  eines  Gewandes,  und  das  sich  Ein- 
wickeln in  eine  Gamma*).     Ich  denke,  ihr  habt  mich  verstanden." 

Darauf  kam  der  Prophet  herab  und  setzte  sich,  den  Schlüssel  in  der 
Hand  haltend.     Feierlich    übergab  er    denselben  sodann  dem  'Uthman  b. 
Galxa  als  Zeichen  der  erblichen  Belehnung  seiner  Familie  mit  dem  Thür-  i89a 
hüteramt.     Ebenso  gab  er  das  Recht  die  Pilger  zu  tränken  dem  aFAbbäs 
zurück^).  —  BH.  821. 

Den  Xalid  b.  alValld  stellte  M.  zur  Rede,  dass  er  gegen  den  Befehl 
gekämpft  habe.  Er  verantwortete  sich,  musste  aber  der  Verfolgung  der 
flüchtigen  Feinde  Einhalt  thun.     Nur  die  Xuzä'a  erhielten  Erlaubnis,  bis 

')  ^.»i^'LJL^l  f*-rrf^  '^'"^^.•i  |*^i-*^s!  /W-JLc-  O.J.  Vielleicht  ist  wegen  des 
Gegensatzes  aqcähum  als  der  Höchste  aufzufassen.  Die  Verba  köunteii 
auch  passivisch  ausgesprochen  werden. 


^)  Ein  Versuch  Muxammad's  b.  alXanafijja,  dem  Ibn  'Abbas  die  Siqäja 
streitig  zu  machen,  war  erfolglos.  Schon  vordem  hatte  Ibu  'Abbas  dem 
Ali  selber  durch  verschiedene  Zeugen  den  Beweis  geliefert,  dass  al'Abbas 
im  Heidentum  das  Vorrecht  gehabt  und  es  nach  der  Einnahme  von  Mekka 
aufs  neue  bekommen  habe.  Al'Abbas  hatte  einen  Weingarten  in  Täif, 
die  dorther  bezogenen  Rosinen  that  er  in  das  Zamzamwasser;  desgleichen 
nach  ihm  Ibn  'Abbas ,  und  nach  diesem  dessen  Sohn  'Alij ,  bis  auf  den 
heutigen  Tag.  (Den  Erzähler,  für  den  niH  C1M  li?  gut,  nennt  Vakidi 
nicht.) 

22* 


340  Einnalime  von  Mekka  A.  8. 

zum  Naclimittagsgebet  ihre  Kaclie  an  den  Bann  Bakr  zu  kühlen ').  Irgend 
einen  Xuza'iten  zu  töten,  hatte  M.  verboten.  Abu  IJasar:  als  wir  unter 
Xalid  von  alLie  her  eindrangen,  erschlug  ich  einen  Mann,  der  sich  für 
einen  Xuza'iten  ausgab ;  ich  erfuhr  jedoch  hernach  zu  meiner  Beruhigung, 
dass  er  von  alXana,  dem  Bruder  Xuza'a's  (?),  abstamme. 

Als  M.  mit  seiner  Rede  fertig  war,  ritt  Abu  Axmad  'Abdallah-)  b. 
Gaxsh  auf  seinem  Kamel  vor  die  Thür  der  Ka'ba  und  beschwor  mit 
lauter  Stimme  die  'Abdmanäf  ihm  die  Eidgenossenschaft  zu  halten  und 
sein  Gehöft  zurückzuerstatten.  Im  Auftrage  M.'s  flüsterte  ihm  Othman 
einige  Worte  zu,  da  stieg  er  vom  Kamele  herab  und  setzte  sich  unter 
dem  Volke.  Den  Inhalt  der  Worte  hat  niemand  erfahren,  auch  nach  M.'s 
Tode  schwieg  Othman  darüber.  —  Abu  Axmad  hatte  mit  Xarb  b.  Umajja 
Eidgenossenschaft  geschlossen  und  blieb  derselben  treu,  trotz  der  Versuche 
189b  alMueealib's  b.  alAsvad  ihn  zu  sich  herüberzuziehen^).  Hinterher  aber 
hatte  Abu  Sufjan  das  Gehöft  Abu  Axmad's  an  Ihn  'Alqama  aFAmirij 
verkauft,  für  400  Dinare,  von  denen  100  baar,  die  übrigen  in  Raten  zu 
bezahlen  waren*).  —  Nach  der  Familientradition  hat  M.  zu  Abu  Axmad 
gesagt:  du  sollst  dafür  ein  Haus  im  Paradiese  haben.  —  BH.  339. 

Isaf  und  Näila,  ein  Mann  und  ein  Weib  von  den  Gurhumiten,  hatten 

')  „Darauf  klopften  sie  sie  eine  kurze  Weile,  das  ist  die  kurze  Weile,  welche 
dem  Propheten  erlaubt  war  und  keinem  vor  oder  nach  ihm."  Falsche 
Erklärung  der  Aeusserung  S.  338  Z.  21. 

2)  Nicht  zu  verwechseln  mit  seinem  bei  Uxud  gebliebenen,  bekannteren  Bruder, 
der  auch  'Abdallah  hiess.  Ursprünglich  wird  wohl  hinter  'Abd  der  Name 
eines  Götzen  gestanden  haben,  welcher  bei  BH.  316  noch  nicht  in  Allah 
umgewandelt,   sondern  —  was   oft  vorkommt  —  einfach   ausgelassen  ist. 

^)  „Ihr  Banu  Umajja,  wie  könnte  ich  euch  im  Stich  lassen,  ich  bin  ja  euer 
Sohn  und  euer  Jlidgenosse  von  den  drei  heiligen  Tagen!  Ein  anderer  hat 
mich  gelockt,  ich  aber  habe  nicht  gewollt,  sondern  habe  euch  mir  aufge- 
hoben für  die  Wechselfälle  der  Zeit."  Die  Eidgenossenschaft  war  nämlich 
in  den  drei  heiligen  Tagen  des  Dhu-lXiga  geschlossen  in  der  üblichen 
Weise:    jatamitsaxüna  (gaben  sich  die  Hand)  kamä  tatamüsaxu   Ibajji'äui. 

'')  Darauf  machte  Abu  Axmad  ein  Lied,  welches  Vakidi  nach  'Amr  b.  'üth- 
man  alGaxshij  folgendermassen  überliefert: 


KiüiKiliinc  von  Mekka  A.  8.  341 

im  Inneren  der  Ka'ba  gcliiirl  und  waren  dafür  in  zwei  Steine  verwandelt 
worden.  Die  Quraish  aber  beteten  sie  an  und  opferten  und  schoren  die 
Ilaare  bei  ihnen,  wenn  sie  die  heiligen  Bräuche  vollendet  hatten.  Jetzt 
stürzte  ein  schwarzes  nacktes  "Weib  heraus,  mit  aufgelösten,  halb  er- 
grauten Haaren,  sich  das  Gesicht  zerkratzend  und  wehklagend.  „Es  ist 
Näila"  sagte  M.  „sie  verzweifelt  daran,  je  wieder  bei  euch  verehrt  zu 
werden".  —  Wie  man  sagt,  hat  der  Teufel  dreimal  einen  Schrei  ge- 
than:  als  er  verflucht  wurde,  als  er  M.  zuerst  in  Mekka  beten  sah,  und 
als  Mekka  erobert  wurde.  Damals  gab  er  seiner  Rotte  den  Rat,  die 
Poesie  unter  den  Muslimen  zu  verbreiten,  denn  sie  zum  Götzendienste 
zurückzubringen  sei  aussichtslos. 

Die  Grenzsteine  des  heiligen  Gebiets  wurden  nach  Gabriels  Anweisung 
von  Abraham  errichtet,  darauf  von  Ismael  und  nachher  von  Qucaij  er- 
neuert. Nach  der  Einnahme  von  Mekka  Hess  M.  sie  durch  den  Xuza'iten 
Tamim  b.  Asad  erneuern;  später  Omar  durch  Maxrama  b.  Naufal,  Azhar 
b.  'Abd'auf,  Xuvaieib,  und  Sa'id  b.  Jarbü';  nach  ihm  Othman;  zuletzt 
Mu'avija  durch  dieselben  vier  Qnrashiten.  —  Ihn  Abi  Sabra  von  alMu- 
savvar  b.  Rifö'a :  als  'Abdalmalik  wallfahrtcte,  Hess  er  den  ältesten  Mann 
von  Xuza'a  und  von  Quraish  und  von  Bakr  holen  und  durch  sie  die 
Grenzsteine  erneuern.  Jedes  Vadi  im  heiligen  Gebiet  hat  nach  dem  ge- 
meinen Gebiet  seinen  Abfluss,  aber  kein  Vadi  im  gemeinen  Gebiet  fliesst 
nach  dem  heiligen  ab,  mit  Ausnahme  eines  einzigen  bei  alTan'im. 

In  der  heidnischen  Zeit  war  eine  Schar  Hudhaliten,  unter  ihnen  loo; 
Gunaidib  b.  alAdla''),  ausgezogen,  um  gewisse  Aslamiten  zu  überfallen, 
zu  denen  Axmara  Ba'san  gehörte.  Das  war  ein  sehr  tapferer  Mann, 
dem  nichts  anzuhaben  war.  Er  pflegte  ausserhalb  des  Lagers  zu  schlafen 
und  dabei  so  gewaltig  zu  schnarchen,  dass  er  seinen  Ort  immer  verriet; 
wenn  aber  ein  Schrecken  über  die  Seinen  kam,  so  riefen  sie  nach  ihm, 
und  dann  setzte  er  an  wie  ein  Löwe.  Als  nun  die  Hudhaliten  in  der 
Nähe  des  Lagers  waren,  sagte  Gunaidib  zu  ihnen:  ist  Axmara  Ba'san 
drinnen,  so  können  wir  nichts  machen ;  schläft  er  aber,  so  ist  das  leicht 
heraus  zu  kriegen.  Er  horchte  auf,  und  da  er  ihn  schnarchen  hörte, 
ging  er  dem  Laute  nach,   bis  er  ihn  liegen  fand;  da  setzte   er  ihm  das 


\x. 


Bemerkenswert  ist  in  V.  4  (j;~i  in  der    iirspr.  Bedeutung    lösen,    be- 
zahlen.    Die  richtige  Lesung  von  v.  6  a  verdanke  ich  Ahlwardt. 
')  BH.  822  f.:  b.  alAthwa';  824:  alAkwa'. 


342  Einnahme  von  Mekka  A.  8. 

Schwert  auf  die  Brust  und  durchbohrte  ihn.  Darnach  überfielen  sie  die 
Leute  im  Lager  und  thaten  ihnen  was  sie  wollten;  vergeblich  war  der 
Hülfeschrei  nach  Axmara  Ba'san.  Der  Islam  kam  aber  dazwischen  und 
brachte  die  Sache  in  Vergessenheit.  Bei  der  Einnahme  von  Mekka  trieb 
sich  nun  auch  Gunaidib  in  der  Stadt  herum.  Der  Aslamit  Gundab  b.  alA'gam 
fragte  ihn,  ob  er  der  bekannte  Gunaidib  sei,  und  da  er  es  bejahte,  ging 
er  die  Xuza'iten  gegen  ihn  zu  hetzen.  Der  erste,  auf  den  er  traf,  war 
Xiräsh  b.  Umajja  alKa'bij ;  der  versteckte  sein  Schwert  unterm  Zeuge 
und  begab  sich  sogleich  zu  Gunaidib,  welcher  eben,  an  eine  Mauer  ge- 
lehnt, den  Leuten  seine  Heldenthat  erzählte.  Nachdem  die  Umstehenden 
auf  seine  Aufforderung  Platz  gemacht  hatten,  stürzte  er  auf  ihn  los  und 
durchbohrte  ihn.  Die  Eingeweide  hingen  ihm  aus  der  Wunde,  die  Augen 
rollten  ihm  im  Kopfe,  da  sagte  er  noch :  ihr  habts  gethan,  ihr  Xuza'iten. 
Dann  fiel  er  um  und  starb.  —  Als  M.  den  Fall  erfuhr,  hielt  er  am  Tage 
nach  der  Eroberung  eine  zweite  Rede,  worin  er  noch  einmal  die  Heilig- 
keit von  Mekka  einschärfte;  nur  er  habe  dieselbe  einen  Augenblick  ver- 
letzen dürfen,  ohne  damit  ein  Beispiel  zu  geben,  worauf  sich  jemals  ein 
Anderer  berufen  könnte.  An  die  Xuza'a  insonderheit  sich  wendend  sagte 
er,  er  wolle  für  diesmal  noch  die  Sühne  statt  ihrer  bezahlen,  künftig 
aber  solle  den  Rächern  die  Wahl  zustehen,  Blut  oder  Geld  von  den 
Thätern  zu  fordern.  —  Als  'Amr  b.  Said  b.  al'Ac  vor  Mekka  rückte  um 
Ihn  alZubair  zu  bekämpfen,  kam  Abu  Shuraix  zu  ihm  um  ihm  diese  Rede 
des  Propheten  zu  Gemüth  zu  führen.  Er  sagte  aber:  wir  verstehen  von 
der  Heiligkeit  Mekka's  mehr  wie  du,  sie  schützt  keinen,  der  sich  an 
fremdem  Gute  vergreift  und  den  Gehorsam  bricht  und  Blut  vergiesst. 
Darauf  versetzte  jener:  ich  habe  dich  nur  mahnen  wollen,  weil  der  Pro- 
phet damals  gebot,  der  Anwesende  solle  es  dem  Abwesenden  bezeugen  — 
i;)ob  du  hast  freie  Hand!  —  'Abdallah  b.  Näfi'  von  s.  Vater  von  Ibn  'Omar 
(dem  Näfi'  erzählte,  .was  Abu  Shuraix  gethan  hatte):  Abu  Shuraix  hat 
seine  Pflicht  gethan,  ich  weiss  dass  M.  in  Anlass  der  Ermordung  des 
Hudhaliten  etwas  gesagt  hat,  habe  es  aber  nicht  behalten  und  nur  ge- 
hört, es  sei  das  und  das.  —  'Amr  b.  'Umair  von  'Abdaimalik  b.  'Ubaid 
von  Guvairija ')  bint  alXucain  von 'Amran  b.  alXucain:  Xirash  tötete  ihn, 
nachdem  der  Prophet  verboten  hatte  zu  toten;  er  entging  der  Hinrichtung 
nur,  weil  der  Hudhalit  ein  Heide  war.  Die  Busse  ward  den  Xuza'a  auf- 
erlegt, ich  sehe  die  Banu  Mudlig  noch  mit  den  rötlichen  ('ufr)  Schafen 
ankommen,  mit  denen  sie  in  der  alten  Zeit  das  Wergeid  zu  bezahlen 
pflegten.  Es  war  das  erste  Wergeid,  welches  M.  im  Islam  auferlegte.  — 
Ibn  Abi  IZinad  von  'Abdalraxman  b.  Xarmala  von  Ibn  alMusajjib:  die 
Banu  Ka'b  entrichteten  für  den  Erschlagenen  100  Kamele.  —  BH.  822  ff. 
^)  So  glaube  ich  den  unleserlicheu  Namen  lesen  zu  dürfen. 


Eiiinahinc  von  Mekka  A.  8.  348 

Als  die  vornehmen  Mekkaner  auf  den  Bergen,  wohin  sie  geflüchtet 
waren,  hörten,  wie  Bilal  nach  M.'s  Befohl  das  Mittagsgebet  vom  Dach  der 
Ka'ba  herab  ansagte,  äusserten  sie  in  leidenschaftlichen  Worten  ihre  Ge- 
fühle. Guvairija  bint  Abi  Gahl  sagte:  das  Gebet  wollen  wir  wohl  ver- 
richten, aber  den  zu  lieben,  der  unsere  Liebsten  get(3tet  hat,  vermögen 
wir  nicht;  auch  mein  Vater  hätte  die  Prophetie  bekommen  können,  er 
hat  sie  aber  zurückgewiesen  um  nicht  in  Streit  mit  seinem  Volke  zu  ge- 
raten. AlXakam  b.  Abi  TAc  fand  es  unerträglich,  den  Sklaven  der  Banu 
Gumax  auf  dem  Gebäude  des  Abu  Galxa  brähen  zu  hören.  Abu  Sufjan 
aber  sprach:  ich  sage  nichts  dazu,  denn  auch  diese  Kiesel  würden  es  ihm 
berichten.     Richtig  erfuhr  M.  durch  Gabriel  Alles.  —  BH.  822. 

Suhail  b.  'Amr  stürzte  nach  der  Einnahme  der  Stadt  in  sein  Haus 
und  schloss  die  Thür  zu.  Da  er  aber  in  grosser  Angst  wegen  seiner 
bösen  Vergangenheit  war,  so  schickte  er  seinen  Sohn  'Abdallah  zu  M., 
um  sich  von  ihm  Schutz  und  Sicherheit  zu  erwirken.  M.  war  sehr  freund- 
lich und  hiess  ihn  hervorkommen;  zu  seiner  Umgebung  sagte  er:  niemand 
werfe  einen  scharfen  ßlick  auf  Suhail,  ein  Mann  wie  er,  von  Verstand 
und  Adel,  bleibt  dem  Islam  nicht  fremd,  er  sieht  ja,  dass  seine  bisherigen 
Anstrengungen  nichts  geholfen  haben.  Suhail  ging  darauf  frei  ein  und  wia 
aus,  zog  auch  mit  nach  Xunain,  bekehrte  sich  aber  erst  hinterher  in 
Gi'räna. 

Hubaira  b.  Abi  Vahb  und  Ihn  alZiba'ra  flohen  zusammen  nach  Nagran 
und  fühlten  sich  erst  in  der  Burg  dort  sicher.  Die  .  Balxarith  b.  Ka'b 
wurden  durch  sie  so  bange  gemacht,  dass  sie  begannen  die  Mauern  aus- 
zubessern und  das  Vieh  zusammenzutreiben,  um  sich  auf  den  Angriff  M.'s 
vorzubereiten.  Ihn  alZiba'ra  aber  fasste  nach  kurzer  Zeit,  durch  Verse, 
die  Xassan  auf  ihn  gedichtet  hatte '),  veranlasst,  den  Entschluss  heimzu- 
kehren und  den  Islam  anzunehmen ;  er  ward  von  M.  mit  offenen  Armen  auf- 
genommen. Hubaira  war  schmerzlich  enttäuscht  über  den  Abfall  seines 
Freundes  und  noch  mehr  über  den  Uebertritt  seiner  Frau  Umm  Häni  und 
sprach  seine  Empfindungen  in  einem  Liede  aus  -).  Er  blieb  in  Nagran 
und  starb  daselbst  als  Heide.  —  BH.  826  —  828. 

')  Vakidi  eitiert  nach  Ibu  Abi  IZiuad  ausser  dem  Verse  BH.  826  noch  zwei 
andere,  von  denen  der  eine  erwähnenswert  ist,  '»-Jj..?-!    ^%   i^i^oLÄi    o^>J^ 

}  ^  wo 

j^j-03    olö  sLi-i»  iÜL*.:>     c^yJJj'j.     Die  Hs.  hat   i-Jj-^    l\ju.^5> ;    ich 

denke   iüL*J>-  =  &!_♦»>.;  imd  tL's.i>. 

_^ 

2)  BH.  828;  Vakidi  hat  die  Verse  1.  2.  5.  6.  9.  10.  11.  V.  la:  naäka.  V.  2b: 

baVla  hannin.   V.  6b:  idhä  kurrihat  naxva  raväli  fixäluhä.   V.  10b:  vqe't 

statt  v'eft. 


344  Einnahme  von  Mekia  A.  8. 

191b  Ihn   Abi  Sabra  von  Musa  b.  'Uqba  von  alMundhir  b.   Gahm:    Xu- 

vaieib  b.  'Abdaluzza  war  in  den  Garten  'Auf's  geflohen,  dort  fand  ihn 
zufällig  Abu  Dharr,  versicherte  ihm,  er  habe  nichts  zu  befürchten,  und 
geleitete  ihn  auf  seine  Bitte  in  sein  Haus.  Der  Prophet,  davon  benach- 
richtigt, sagte:  wir  haben  ja  allen  Sicherheit  gewährt,  ausser  den  Ge- 
ächteten. 

Ihn  Abi  Sabra  von  Musa  b.  'Uqba  von  Abu  Xabiba,  dem  Freige- 
lassenen alZubair's,  von  'Abdallah  b.  alZubair:  mehrere  jetzt  zum  Islam 
übergetretene  Frauen,  darunter  Hind  bint  'Utba,  Umm  Xaklm,  alBaghüm, 
Fäeima  (Schwester  Xalid"s)  und  Ilind  bint  Munabbih  kamen  zu  M.  nach 
alAbeax  und  bezeugten  ihm,  in  Gegenwart  seiner  Frau  und  seiner  Tochter 
und  der  Weiber  der  'Abdalmueealib,  ihren  Gesinnungswechsel;  Hind  bint 
'Utba  war  die  Wortführeriu.  M.  las  ihnen  den  Koran  vor  und  nahm  sie 
in  seine  Huld,  ohne  jedoch,  wie  Hind  wollte,  jeder  einzelnen  die  Hand 
zu  geben.  Nach  Anderen  legte  er  ein  Gewand  über  seine  Hand  und  dann 
fuhren  sie  darüber;  oder  er  steckte  seine  Hand  in  eine  Schale  Wasser 
und  sie  thaten  der  Reihe  nach  dasselbe  —  aber  nach  Vakidi  ist  das  nicht 
so  glaubwürdig  '). 

Umm  Xakim  hatte  für  ihren  von  M.  geächteten  Mann  'Ikrima  Ver- 
zeihung erbeten  und  erlangt.  Er  war  nach  Jemen  geflohen,  sie  reiste  ihm 
nach  in  Begleitung  eines  griechischen  Knechtes.  Der  stellte  unterwegs 
ihrer  Ehre  nach;  sie  hielt  ihn  hin,  bis  sie  zu  einem  Lager  der  'Akkiten 
kam     welche  ihn  auf  ihre  Bitte  festnahmen.     'Ikrima  war   indessen   am 

192a  Strande  des  Meeres  zu  Schiff  gegangen.  Der  Schiffsherr  aber  verlangte 
von  ihm  das  la  iläh  illa  "lläh  zu  hören,  er  weigerte  sich  dessen,  da  er 
grade  um  diesem  Bekenntnis  zu  entgehen  geflohen  sei.  In  dieser  Lage 
traf  ihn  seine  Frau,  er  liess  sie  herankommen  und  erfuhr  von  ihr,  dass 
ihm  M.  Sicherheit  gewährt  habe.  Da  kehrte  er  mit  ihr  um  und  tötete 
unterwegs  den  Knecht,  der  ihr  nachgestellt  hatte.  Als  sie  in  die  Nähe 
von  Mekka  kamen,  sagte  M.  zu  den  Seinen:  'Ikrima  b.  Abi  Gahl  kommt 
als  Gläubiger  zu  euch,  schmähet  nun  nicht  seinen  Vater,  denn  die 
Schmähung  des  Toten  verletzt  nur  den  Lebendigen.  Bald  darauf  erschien 
'Ikrima,  ohne  sich  zu  gürten  sprang  M.  vor  Freuden  auf  und  ging  ihm 
entgegen.  Dann  setzte  er  sich,  während  'Ikrima,  seine  verschleierte  Frau 
zur  Seite,  stehend  das  Bekenntnis  vor  ihm  ablegte.  Er  gelobte  doppelt 
so  viel  Geld  und  doppelt  so  viel  kriegerischen  Eifer  wie  ehedem  auf  die 
Bekämpfung  des  Islam   nunmehr  auf  dessen  Ausbreitung  zu   verwenden. 

')  lieber  die  Verhältnisse  der  genannten  Frauen  vgl.  fol.  48  b;  über  das  Flin- 
einstecken  der  Hände  in  eine  Schale  behuf  der  Bundschliessung  S.  54 
Anm.  1. 


Eiiinahinc  von  Mekka  A.  8.  345 

Darnach  erhielt  er  auf  (irund  der  alten  Klie  seine  Frau  wieder,  die  sich 
ihm,  als  einem  Ungläubigen,  bisher  hatte  versagen  müssen ').  Er  fiel  als 
Märtyrer.  —  BH.  819. 

Cafvcän  floh  in  Begleitung  seines  Knechtes  Jascär  nach  alShu'aiba. 
Da  sah  er  'Umair  b.  Vahb  kommen,  und  sich  des  Schlimmsten  versehend, 
ging  er  ihm  entgegen  und  hielt  ihm  vor ,  welche  Wohlthaten  er  ihm  er- 
wiesen habe.  Tmair  aber  hatte  bei  M.  Sicherheit  für  ihn  erwirkt  und 
war  ihm  nachgeeilt  um  ihn  davon  zu  benachrichtigen.  Doch  Cafvan 
traute  ihm  nicht  und  beruhigte  sich  erst,  als  'Umair  zurückritt  und  ihm  i92b 
den  Kopfbund  des  Propheten,  mit  dem  er  denselben  hatte  einziehen 
sehen,  zum  Pfände  brachte.  Da  kam  er  endlich  mit  und  traf  M.  in  der 
Moschee  beim  Nachmittagsgebete.  Noch  ehe  er  abstieg,  fragte  er  M., 
ob  er  ihm  wirklich  Sicherheit,  und  falls  er  den  Islam  nicht  annehme, 
zwei  Monate  lang  Reisefreiheit  gebe?  Du  sollst  vier  Monat  haben,  war 
die  Antwort.  Da  stieg  er  ab,  machte  hinterher  den  Feldzug  gegen  die 
Havazin  und  die  Thaqif  mit,  zu  dem  er  dem  Propheten  100  Panzer  nebst 
Zubehör  lieh,  bekehrte  sich  aber  erst  in  Gi'räna.  Dort  nämlich  sah  ihn 
der  Prophet  lange  den  Blick  auf  eine  Schlucht  (shi'b)  voll  Schafe  und 
Kamele  richten.  Er  fragte  ihn  ob  ihm  das  Vieh  gefiele,  und  schenkte 
es  ihm  dann  insgesamt.  Da  sagte  Cafvan:  so  etwas  verschenkt  niemand 
aus  freien  Stücken ,  es  sei  denn  ein  Prophet !  und  ward  Muslim  zur  sel- 
bigen Stunde.  —  BH.  825  f. 

'Abdallah  b.  Sa'd  b.  Abi  Sarx  pflegte,  so  lange  er  als  Emigrant  in 
Medina  lebte,  dem  Propheten  die  Offenbarungen  zu  schreiben;  dabei  er- 
laubte er  sich  Aenderungen,  z.  B.  wenn  ihm  diktiert  wurde  samTun 
'allm,  schrieb  er  'allmun  xakim.  Da  M.  es  nicht  merkte,  zweifelte 
Ihn  Abi  Sarx  an  dem  Unterschied  zwischen  der  Offenbarung  und  seinen 
eigenen  Einfällen.  So  ward  er  abtrünnig  und  ging  nach  Mekka  zurück. 
Bei  der  Einnahme  der  Stadt  von  M.  in  die  Acht  erklärt  flüchtete  er  sich 
zu  seinem  Milchbruder  Othman  b.  'Affan  und  bat  ihn  sich  beim  Propheten  i93a 
für  ihn  zu  verwenden.  Der  aber  w^ollte  nicht  anders  als  wenn  er  selber 
mit  ginge,  was  er  denn  trotz  seiner  Angst  auch  am  Ende  that.  Ehe  M. 
sich's  versah,  standen  die  beiden  vor  ihm;  Othman  sagte  zu  ihm:  seine 
Mutter  hat  mich  auf  den  Arm  genommen  und  ihn  gehen  lassen,  mich 
hat  sie  gesäugt  und  ihn  entwöhnt,  Avillst  du  nun  gegen  mich  gütig  sein 
und  gegen  ihn  nicht?  schenk  ihn  mir!  M.  wandte  sich  ab,  Othman  aber 
stellte  sich   wieder  vor  ihm   hin  und   wiederholte  seine  Rede.     Das  ge- 

')  Ueber  diesen  Punkt  folgt  fol.  192b  noch  eine  speciellere  Tradition^  wie 
es  mit  den  Weibern  gebalten  wurde,  die  nach  und  die  vor  ihren  Männern 
gläubig  wurden. 


346  Einnahme  von  Mekka  A.  8. 

schall  mehrere  Male;  da  Othmau  immer  dringender  wurde,  gewährte 
M.  schliesslich  die  Bitte.  In  seiner  Hoffnung,  es  werde  jemand  dazwischen 
treten,  getäuscht  wandte  er  sich  an  die  Umstehenden  mit  der  unwilligen 
Frage :  warum  hat  denn  nicht  einer  von  euch  diesen  Hund  niedergeschlagen  ? 
'Abbad  b.  Bishr  (and.  Abu  IJasar,  and.  Omar)  erwiderte,  er  habe  nur 
auf  einen  Wink  gelauert.  Ich  töte  nicht  mit  AVinken,  sagte  M.  (Sur.  40,20). 
Ihn  Abi  Sarx  aber  A\dch  dem  Propheten  aus,  wo  er  ihn  sah,  bis  Othman 
noch  einmal  ein  gutes  Wort  für  ihn  einlegte  und  mrkliche  Verzeihung 
für  ihn  erlangte.  Da  kam  er  und  grüsste  den  Propheten  mit  den  Uebrigen. 
—  BH.  818  f. 

Der  ebenfalls  geächtete  alXuvairith  b.  Nuqaidh  von  den  Vuld  Qucaij 
ward  von  Ali  getötet,  als  er  aus  seinem  Hause  in  ein  anderes  fliehen 
wollte.  —  Habbär  b.  alAsvad  hatte  M.'s  Tochter  Zainab,  als  sie  nach  der 
Schlacht  von  Badr  von  Mekka  nach  Medina  übersiedelte,  mishandelt,  so 
dass  sie  eine  Fehlgeburt  that.  Seitdem  gab  M.  jeder  Schar  die  er  aus- 
sandte, den  Auftrag :  kriegt  ihr  Habbar  zu  fassen,  so  Averft  ihn  ins  Feuer, 
oder  da  das  nicht  erlaubt  ist,  so  haut  ihm  Hände  und  Füsse  ab!  Aber 
er  ward  nicht  gefasst,  auch  nicht  bei  der  Einnahme  von  Mekka.  Erst 
hinterher,  nicht  lange  nach  der  Heimkehr  von  Gi'räna,  tauchte  er  plötz- 
lich vor  dem  Propheten  in  Medina  auf  und  legte  das  Glaubensbekenntnis 

193  b  ab.  M.  nahm  ihn  in  Gnaden  an  und  verbot  seiner  Magd  Salma  und  den 
Andern  ihn  zu  schmähen  oder  sich  von  ihm  abzuwenden.  Gubair  b. 
Mue'im  und  alZubair  waren  bei  der  Scene  gegenwärtig,  wie  Hisham  b. 
'Umara  von  Sa'id  b.  Muxammad  b.  Gubair  b.  Mue'im,  und  Vaqid  b.  Abi 
Jäsir  von  Jazid  b.  Ruman  von  alZubair  bezeugen. 

'Abdallah  b.  Xaeal  war  von  M.  ausgesandt,  um  Steuern  einzutreiben, 
in  Begleitung  eines  Xuza'iten,  der  ihn  bedienen  sollte.  Als  dieser  nun 
einmal  Mittagsschlaf  gehalten  hatte  statt  das  Essen  zu  kochen,  prügelte 
ihn  Ihn  Xaeal  tot.  Darauf  wagte  er  nicht  zu  M.  zurückzukommen,  son- 
dern ward  abtrünnig  und  floh  mit  der  Steuer  nach  Mekka.  Er  machte 
Spottverse  auf  M.  und  liess  sie  von  Fartanä  und  Arnab,  zwei  liederlichen 

i;»4a  Sängerinnen,  die  ihm  gehörten,  den  Mekkanern  vortragen,  die  bei  ihm 
einkehrten  und  Wein  tranken.  Das  war  sein  Verbrechen.  Als  die  Mus- 
lime in  Mekka  eindrangen,  kam  er  auf  seinem  langschweifigen  Pferde  in 
voller  Rüstung  von  der  Oberstadt  um  nach  alXandama  zu  reiten.  Die  Töchter 
Sa'id's  b.  al'Ac,  denen  bekannt  war,  dass  M.  schon  eingedrungen  sei, 
standen  mit  aufgelöstem  Haare  auf  der  Strasse  und  schwangen  ihre  Schleier 
den  Pferden  ins  Gesicht;  er  schlug  sie  und  sagte:  M.  wird  nicht  eher 
eindringen,  als  bis  ihr  Wunden  seht,  strömend  wie  die  Oeffnungen  der 
Schläuche!  Als  er  aber  den  Kampf  sah,  bekam  er  Angst,  liess  Pferd 
und   Waffen    im   Stich,    und   verkroch    sich    hinter    der    Bekleidung    der 


I 


Einnahme  von  Mekka  A.  8.  347 

Ka'ba  ').  Von  dort  zog  ihn  Abu  Barza  alAshiniij  licrvor  und  tötete  ihn  zwi- 
schen dem  heiligen  Stein  und  dem  Maqäm^).  Nach  weniger  glaubwürdigen 
Angaben  tötete  ihn  Sa'id  b.  Xuraith  alMaxzuniij,  oder  'Animär  b.  Jäsir,  oder 
Shuraik  b.  'Abda  al'Aglänij.  Von  den  beiden  Sängerinnen,  die  ebenfalls 
geächtet  waren,  wurde  nur  eine  hingerichtet,  die  andere  verschont.  Letztere 
starb  unter  Othman  an  einem  Rippenbruch;  das  Sühngeld  betrug  6000  Dir- 
ham,  wozu  noch  2000  als  Zuschlag  kamen  zur  Verschärfung  der  Strafe. 
—  Auch  die  Klagefrau  Sara,  eine  Freigelassene  'Amr's  b.  Hashim,  sang 
Spottlieder  auf  M.,  die  ihr  zugetragen  wurden.  Sie  hatte  sich  deswegen 
früher  einmal  in  Medina  vor  M.  damit  entschuldigt,  dass  die  Qurashiten 
nach  der  Schlacht  von  Badr  gar  nichts  anderes  mehr  hören  wollten;  er 
hatte  ihr  damals  verziehen  und  sie  reich  beschenkt  entlassen.  Sie  aber 
trieb  dann  ihr  -altes  Wesen  in  Mekka  weiter,  und  als  sie  nun  bei  der  Er- 
oberung der  Stadt  wieder  in  seine  Hände  fiel,  liess  er  sie  hinrichten.  — 
BH.  819f. 

Miqjas  b.  Cubäba  alLaithij  hatte  für  seinen  Bruder  Iläshim,  der  bei 
alMuraisi'  von  Aus  b.  Thabit  (and.  von  einem  'Amriten)  aus  Versehen  im 
Staubwirbel  erschlagen  war,  von  der  Sippe  des  'Ubada  b.  alCäniit  (and. 
von  den  Banu  'Amr  b.  'Auf)  das  ihm  von  M.  zugesprochene  Blutgeld  er- 
halten, hernach  aber  doch  den  Thäter  ermordet.  Darauf  war  er,  abtrünnig 
geworden,  nach  Mekka  geflohen  ■'')  und  hielt  sich  dort  bei  den  Banu  Sahm 
auf,  seinen  mütterlichen  Verwandten.  Am  Tage  der  Eroberung  zechte  er 
mit  einigen  Genossen,  Numaila  b.  'Abdallah  alLaithij  wusste  seinen  Auf- 
enthalt und  vollstreckte  die  Acht  an  ihm.  Er  rief  ihn,  und  als  er  trunken, 
ein  Lied  hersagend,  aus  dem  Hause  kam,  machte  er  ihn  kalt.  Nach  an- 
derer Angabe  stürzten  die  Muslime  auf  ihn,  als  er  zwischen  alCafä  und 
alMarva  trunken  zum  Vorschein  kam'').  —  BH.  819 f. 

')  Xizam  b.  Hisham  von  s.  Vater:  ein  Xuza'it  las  die  Waffen  auf  und  fing 
das  Pferd  ein  und  überbrachte  beides  dem  Propheten  in  alXagün  (fol.  186  b). 

*)  Auf  ihn  soll  sich  Sur.  90,1.  2  beziehen. 

^)  Seine  Verse  wie  bei  BH.  728.  Nach  Ka'b  b.  Malik  schor  er  sich  bei 
seiner  Ankunft  bei  den  beiden  Götzenbildern. 

*)  Die  beiden  Verse  BH.  820  werden  von  Vak.  nicht  der  Schwester  des  Ge- 
töteten, sondern  dem  Dichter  der  Banu  Laith  zugeschrieben.  Das  Zech- 
lied lautet  bei  Vak.  nach  Ihn  Ga'far  also: 


i»Lw.P   Q^   ^,Jij    Oj-*»;)    o-jIi  ^il    -Xj   u    ^\»*.._lo!      r-yj^-^ 


VJ\^ 


o"  LT-J'  3'  '^t'^       ^J^j  o'^'  r^'  ^y-^^ 


348  Einnahme  von  Mekka  A.  8. 

194  b  'Abdallah  b.  Jazid  alHudhalij    von  Abu  Xucain  alHudhalij:   als   sich 

die  Totenklage  über  die  hingerichteten  Personen  erhob,  ging  Abu  Sufjan 
zu  M.  nm  ihn  Vorstellungen  zu  machen,  und  erhielt  die  Versicherung, 
dass  niemand  weiter  hingerichtet  werden  solle.  —  Jazid  b.  Firäs  von 
'Irak  b.  Malik  von  alXarith  b.  alBarcä:  M.  sprach:  nie  werden  die  Qu- 
raish  wegen  des  Unglaubens  wieder  überfallen  werden. 

Ihn  Abi  Sabra  von  Xusain  b.  'Abdallah  von  'Ikrima  von  Ihn 'Abbas : 
auch  Vaxshij  war  unter  den  Geächteten,  er  entfloh  aber  nach  Täif. 
Von  dort  kam  er  mit  der  Gesandtschaft  der  Thaqafiten  nach  Medina  und 
legte  das  Glaubensbekenntnis  ab.  Der  Prophet  gebot  ihm  sein  Angesicht 
zu  meiden,  nachdem  er  sich  von  ihm  hatte  erzählen  lassen,  wie  er  Xamza 
getötet  habe.  —  BH.  565  f. 

'Abdallah  b.  Jazid  von  Abu  Xucain:  M.  lieh  von  Cafvan  50000,  von 
'Abdallah  b.  Abi  Rabi'a  ^)  und  Xuvaieib  je  40000  Dirham,  um  sie  an 
die  Bedürftigen  in  seinem  Heere  zu  verteilen.  Sie  bekamen  jeder  etwa 
50  Dirham.  Auch  an  die  Banu  Xuzaima  schickte  er  etwas  von  diesem 
Gelde. 

Sufjän  b.  Sa'id  von  alKalbij  von  Abu  Cälix  von  alMueealib  b.  Abi 
Vadä'a:  als  M.  an  einem  heissen  Sommertage  nach  dem  heil.  Umlauf 
Durst  hatte,  brachte  ihm  ein  Mann  Rosinenwasser;  er  konnte  es  aber 
nicht  trinken  weil  es  stank.  Darauf  Hess  er  sich  Wasser  aus  dem  Zamzam 
bringen  und  es  über  sich  giessen,  und  sprach :  wem  sein  Getränk  zweifel- 
haft vorkommt,  der  lösche  (den  Durst)  mit  Wasser  '^). 
105  a  Usama  b.  Zaid  von  Aslam,   und  Hisham  b.  Sa'd  von  Zaid  b.  Aslam 

von  Abu  Va'la  von  Ibn  'Abbäs:  ein  Thaqafit  schenkte  dem  Propheten 
Wein ,  und  als  dieser  ihn  nicht  annehmen  wollte,  sagte  er  leise  zu  seinem 
Knechte,  er  solle  denselben  nach  alXazvara  bringen  und  dort  verkaufen. 
Aber  auf  M.'s  Befehl  ward  er  in  alBaexä  ausgeschüttet. 

Ibn  Abi  Dhi'b  von  alZuhrij:  M.  verbot  damals  Wein  und  Schweine 
und  Gefallenes  und  Götzenbilder  zu  verkaufen  und  dem  Wahrsager  Lohn 
zu  geben  ■'').  —  Sa'id  b.  Bashir  von  'Abdalkarim  b.  Abi  Umajja  von  'Aeä 
b.  Abi  Rijäx  von  Gabir  b.  'Abdallah:  gefragt,  ob  man  nicht  das  Fett 
des  Gefallenen,  z.  B.  zum  Schmieren  der  Schläuche,  gebrauchen  dürfe, 
sagte  M. :   strafe  Gott  die  Juden,   er  hat  ihnen   das  Fett  verboten,   aber 

')  Nach  einer  Familicutradition  bekam  dieser  nach  dem  Feldzuge  gegen  die 
Haväzin  sein  Darlehn  mit  schönem  Dank  zurückerstattet. 

2)  »„«.^^IjJi.  Den  Durst  (Ps.  104,11)  habe  ich  expliciert,  nach  dem  Wort- 
laut iinisste  sich  das  Suffix  auf  das  Getränk  bezichen  =  der  breche 
(mische)  das  Getränk  mit  Wasser.  Will  man  so  auffassen,  so  ist  vorher 
zu  übersetzen:  und  es  dazu  giessen  —  statt  über  sich  giessen. 

«)  qPlXJI    q[^J^    und  das  Douceur  des  Kähin.     Gauh.  II  464  Z.  0  v.  u. 


Einnahme  von  Mekka  A.  8.  349 

sie  verkaufen  es  und  vorzeliren  den  Erlös.  — •  Aehiilicli  erzählt  Ma'inar 
von  alZulirij  von  Ihn  alMusajJlb.  —  Auch  die  Mietehe  (mut'a)  verbot  M. 
damals,  wie  Ihn  Abi  Dhi'b  und  Ma'mar  von  alZuhrij  von  alRabi'  b. 
Sabra  von  s.  Vater  berichten. 

In  alXazvara  sagte  M. ,  das  heilige  Gebiet  anredend:  du  bist  das 
beste  Land  Gottes  und  das  mir  liebste  Land  Gottes,  und  wäre  ich  nicht 
aus  dir  vertrieben,  würde  ich  nie  fortgegangen  sein. 

Ein  alter  XuzaMt  von  Gabir  b.  'Abdallah:  ein  jüdischer  Knecht  der 
'Abdaldar,  namens  Gabr,  hatte  vor  der  Flucht  von  M.  die  Sure  Jusuf 
gehört  und  sich  in  Folge  dessen  bekehrt,  aber  heimlich.  Erst  durch  den 
abtrünnigen  Ibn  Abi  Sarx  erfuhren  die  Mekkaner,  dass  er  Muslim  sei, 
und  peinigten  ihn  nun  so  lange  bis  er  sagte,  was  sie  wollten.  Nach  der 
Eroberung  von  Mekka  beklagte  er  sich  bei  M.,  der  gal)  ihm  Geld,  dass 
er  sich  frei  kaufen  konnte.     Er  heirathete  nachmals  eine  vornehme  Frau. 

Ibrahim  b.  Jazid  von  'Aeä  b.  Abi  Rijäx :  ein  Mann  hatte  gelobt  in 
Jerusalem  zu  beten,  wenn  Gott  dem  Propheten  Mekka  öffne.  M.  sagte 
ihm,  ein  Gebet  in  Mekka  sei  besser  als  tausend  anderswo.  —  Ein  gleiches 
Gelübde  hatte  Maimuna  gethan;  aber  M.  machte  ihr  klar,  sie  könne 
nicht  nach  Jerusalem  kommen,  auch  nicht  mit  einem  Beschützer  (xafir); 
sie  solle  statt  dessen  Gel  für  eine  Lampe  dort  stiften.  In  Folge  dessen 
schickte  sie  alle  Jahr  Geld  für  Gel  nach  Jerusalem  und  setzte  bei  ihrem 
Tode  ein  Legat  dafür  aus. 

Ibn  Abi  Dhi'b  von  alXarith  b.  'Abdalraxman  b.  'Auf,  und  Ibrahim 
b.  'Abdallah  b.  Muxriz:  als  Sa'd  b.  'übada  beim  Anblick  einiger  qurashi-  i95b 
tischen  Frauen  äusserte,  sie  seien  nicht  so  schön  als  man  sie  ihm  ge- 
schildert habe,  wurde  'Abdalraxman  b.  'Auf  so  zornig,  dass  er  fast  über 
ihn  hergefallen  wäre.  Sa'd  floh  zum  Propheten  und  beklagte  sich  bei 
ihm,  aber  da  kam  er  vom  Regen  in  die  Traufe. 

'Abdallah  b.  Jazid:  dem  Abu  IGufail  'Amir  b.  Vathila  zeigte  seine 
Mutter  den  Propheten;  er  war  mittelgross,  von  sehr  Aveisser  Haut  und 
sehr  schwarzem  Haar.  Seiner  Kleider  wusste  sich  'Amir  nicht  zu  er- 
innern. —  Rabi'a  b.  'Abbäd  hatte  den  Boten  Gottes  in  Dhu  IMagäz  ge- 
sehen, als  Abu  Lahab  ihn  auf  Schritt  und  Tritt  folgte:  er  erkannte  ihn 
gleich  wieder,  als  er  einige  Tage  nach  der  Einnahme  mit  seinem  Vater 
nach  Mekka  kam.  —  Umm  Häni  bewunderte  die  schönen  Zähne  M.'s  und 
die  vielen  Falten  seines  Bauchs ;  er  hatte  am  Tage  des  Einzugs  sein  Haar 
in  vier  Locken  (cafäir)  geflochten.  —  Diese  vier  Locken  hatte  ihn  Umm 
Salama  schon  in  Dhu  IXulaifa  gemacht'),   erst  als  er  nach  Xunain  auf- 

')  Das  Flechten  geschieht,    damit   das  Haar  nicht   zu  sehr  in  Unordnung 
gerät,  wenn  es  weder  gekämmt  noch  geschoren  wird. 


350  Einnahme  von  Mekka  A.  8. 

brach,  löste  er  sie  Aviecler  auf  und  liess  sich  den  Kopf  mit  Sidrwasser 
Avaschen  —  erzählt  'Alij  b.  Jazid  von  s.  Vater  von  s.  Base  von  Umm 
Salama. 

Hind  bint  'Utba  schickte  durch  ihre  Magd  dem  Boten  Gottes  in  al- 
Äbeax  zwei  Böckcheu;  sie  liess  sich  entschuldigen,  dass  es  nicht  mehr 
wären,  aber  es  hätten  nur  wenige  Ziegen  geworfen.  Der  Prophet  that 
zum  Dank  eine  Fürbitte  für  die  Fruchtbarkeit  ihrer  Viehs,  und  der  Erfolg 
blieb  nicht  aus.  Hind  hatte  einen  Traum :  sie  stand  in  der  Sonne,  während 
der  Schatten  ganz  nahe  war;  erst  als  der  Prophet  herankam,  konnte  sie 
in  den  Schatten  treten.  —  Abu  Xucain:  eine  Milchverwandte  des  Boten 
Gottes,  von  Sa'd  b.  Bakr,  brachte  ihm  in  alAbeax  Butter  und  Quark,  er 
nahm  die  Gabe  von  ihr  an,  nachdem  sie  zum  Islam  übergetreten  war. 
Er  erfuhr  von  ihr,  dass  Xalima  tot  und  ihre  Kinder  in  bedürftigen  Um- 
ständen wären,  femer  dass  die  Banu  Sa'd  in  Dhanab  Aueäs  lagerten;  und 
entliess  sie  reich  beschenkt. 

'Abdallah  b.  JazId  von  Sa'id  b.  'Amr  alHudhalij :  nach  der  Einnahme 
von  Mekka  ward  alGufail  b.  'Amr  alDausij  ausgesandt  gegen  Dhu-lKaffain, 
den  Götzen  des  'Amr  b.  Xumama,  er  verbrannte  ihn  mit  Feuer').  Des- 
gleichen Sa'd  b.  Zaid  alAshhalij  gegen  Manät  in  alMushallal.  Desgleichen 
'Amr  b.  al'Ac  gegen  Suva',  den  Götzen  der  Hudhail :  der  Priester  glaubte, 
derselbe  werde  sich  wehren,  als  er  darin  getäuscht  wurde,  bekehrte  er 
sich.  Im  Schatzhause  des  Suva'  war  nichts  zu  finden.  Dieselben,  und 
Ibn  Abi  Sabra  von  Sulaiman  b.  Suxaim  von  der  Familie  Gubair's  von 
Gubair  b.  Mue'im:  in  Mekka  rief  der  Herold  aus:  wer  an  Gott  und  seinen 
Boten  glaubt,  lasse  keinen  Götzen  in  seinem  Hause,  sondern  zertrümmere 
und  verbrenne  ihn ;  ihn  zu  verkaufen  ist  verboten.  'Ikrima  beteiligte  sich 
besonders  eifrig  an  der  Vernichtung  dieser  Götzen.  Sie  fehlten  in  keinem 
Hause;  beim  Eingang  und  Ausgang  pflegte  man  sie  zu  streicheln  um 
ihren  Segen  zu  gewinnen.  Abu  Bagrät  machte  und  verkaufte  sie;  es 
wurde  mit  ihnen  ein  lebhafter  Handel  an  die  Beduinen  getrieben.  —  Ibn 
Abi  IZinäd  von  'Abdalmagid  b,  Suhail:  als  Hind  nach  ihrem  liebertritt 
zu  Hause  kam,  schlug  sie,  enttäuscht,  ihren  Hausgötzen  in  Stücke.  — 
Der  Aufenthalt  M.'s  in  Mekka  dauerte  nach  'Ubaidallah  b.  'Utba  15,  nach 
'  'Irak  b.  Malik  20  Tage;  er  vollendete  das  Gebet  in  zwei  Beugungen^). 

'Abdallah  b.  Jazid  von  Sa'id  b.  'Amr  alHudhalij:  Freitag  10.  Ra- 
macän  kam  M.  in  Mekka  an.  Er  schickte  von  dort  Streifscharen  nach 
allen  Seiten  gegen  die  Stämme,  welche  noch  nicht  den  Islam  angenommen 
hatten;  so  200  Mann  unter  Hisham  b.  al'Ac  nach  Jalaralam,  und  300  Mann 

')  Seine  Verse  wie  bei  BU.  254. 

*)  d.  h.  er  sprach  das  abgekürzte  Reisegebet  und  bezeichnete  dadurch  Mekka 
als  fremde  Stadt.     Vgl.  Tabari  ed.  Koseg.   S.  l.'jG.     BIT.  840. 


Eimialime  von  Mekka  A.  8.  351 

unter  Xalid  b.  Sa'id  b.  al'Ac  nach  'Urana.  Xalid  b.  alValid  mit  30  Reitern 
ward  beauftragt  die  'Uzza  zu  zerstören.  Als  er  wieder  l^am  und  den 
Befehl  ausgerichtet  zu  haben  glaubte,  fragte  ihn  M.,  ob  er  etwas  gesehen 
habe.  „Nein!"  „Dann  hast  du  sie  nocli  nicht  zerst(3rt,  kehr  noch  mal 
um!"  Da  ging  er  noch  einmal  hin,  und,  an  Ort  und  Stelle  angelangt, 
zog  er  zornig  sein  Schwert.  Da  kam  ein  schwarzes  nacktes  AVeib  mit 
fliegenden  Haaren  heraus;  ihm  fuhr  ein  Schauder  über  den  Rücken,  als 
ihr  Priester  sie  anschrie  sich  zu  wehren,  aber  er  ging  doch  mit  dem 
Schwerte  auf  sie  los  und  hieb  sie  in  zwei  Stücke.  Darauf  kehrte  er 
zurück  und  nun  war  der  Prophet  zufrieden').  Xalid  sprach  seine  Ver- 
wunderung darüber  aus,  wie  man  nur  einen  solchen  Stein,  der  weder 
nützen  noch  schaden  könne,  habe  dienen  können.  „Ich  habe  es  öfter 
erlebt,  dass  mein  Vater  mit  100  Kamelen  und  Schafen  zur  'Uzza  zog  und 
sie  ihr  opferte;  drei  Tage  blieb  er  dort,  dann  kam  er  vergnügt  heim."  Die 
Zerstörung  erfolgte  A.  8  am  fünftletzten  Ramacan.  Als  ihr  letzter  Priester, 
Aflax  b.  Nacr  alShaibanij  (vom  Stamme  Sulaim),  auf  dem  Todbette 
lag,  besuchte  ihn  Abu  Lahab  und  fand  ihn  traurig,  in  der  Besorgnis, 
dass  'Uzza  nach  seinem  Tode  verwahrlost  werden  möchte.  Abu  Lahab 
aber  versprach  sich  ihrer  dann  annehmen  zu  wollen.  Er  that  es  auch 
und  pflegte  darum  zu  sagen:  gewinnt  al'Uzza,  so  habe  ich  hei  ihr  zu 
gut,  dass  ich  für  sie  gesorgt  habe;  gewinnt  aber  Muhammed  —  was  ich 
nicht  glaube  — ,  nun  so  ist  er  meines  Bruders  Sohn.  Aus  diesem  Anlass 
ward  Sur.  111  offenbart.  Nach  Anderen  soll  Abu  Lahab  seine  Aeusserung 
mit  Bezug  auf  alLät,  nicht  auf  alTzza  gethan  haben-).  —  BH.  839  f. 

Verzeichniss  der  Getöteten.  Von  den  Muslimen  Kurz  b.  Gabir,  und 
Xalid  alAshqar  ^)  von  den  Banu  Ka'b.  Von  den  Qurashiten  fielen  24  Mann 
bei  alXandama;  hingerichtet  wurde  Ihn  Xaeal,  alXuvairith,  und  Miqjas, 

64  a. 
Banu   G  a  d  h  T  m  a. 

'Abdalraxman  b.  'AbdaFaziz  von  Xakim  b.  'Abbcäd  b.  Xunaif  von 
Abu  Ga'far:  nach  der  Zerstörung  der  'Uzza  ward  Xalid  zu  den  Banu 
GadhTma,  unterhalb  Mekka's,  gesandt,  um  sie  zum  Lslam  aufzufordern, 
nicht  um  sie  zu  bekämpfen ;  er  hatte  350  Mann  bei  sich ,  Emigranten, 
Mediner  und  Sulamiten.  Die  Gadhima  versahen  sich  zu  ihm  keines 
Bösen,   da   sie  den  Islam  angenommen,   Moscheen  errichtet  und  den  Ge- 

')  Von  den  beiden  Versen  des  Priesters,  die  bei  BH.  839  f.  Tavil  sind,  steht 
bei  Vakidi  der  erste  dem  Ragaz  näher :  a'uzza  shuddi  shiddatan  la  takdhubl, 
a'uzza  vaalqi  Iqinä'a  vashammiri.   Zu  kadhaba  (feige  sein)  vgl.  S.  122  A.  2. 

^)  Hier  werden  Verse  Xassan's  zwar  angekündigt,  aber  nicht  angeführt. 

^)  Hdschr.:  alAsh'arij,  vgl.  oben  fol.  186  b. 


352  Einnahme  von  Mekka  A.  8. 

betsruf  eingeführt  hatten.  Doch  griffen  sie  zu  den  AVaffen,  weil  sie  nicht 
gewiss  waren,  ob  nicht  der  anziehende  Heerhanfe  statt  der  Muslime  ihnen 
feindliche  Araber  auf  den  Hals  brächte.  Sobald  aber  Xalid  sie  aufforderte 
die  Waffen  niederzulegen,  thaten  sie  es.  Nur  einer  von  ihnen,  Gaxdam, 
traute  dem  Frieden  nicht;  er  fürchtete,  Xalid  werde  sie  erst  wehrlos 
machen,  dann  binden,  und  endlich  hinrichten,  um  seinen  alten  Bluthass 
zu  befriedigen.  Er  musste  zwar  der  Mehrheit  nachgeben ,  aber  dass  er 
Recht  hatte,  zeigte  sich  alsbald.  Denn  sobald  die  Banu  Gadhima  die 
Waffen  abgelegt  hatten,  befahl  ihnen  Xalid  sich  gegenseitig  zu  binden 
und  übergab  dann  jedem  seiner  Krieger  einen  oder  zwei  Gefangene.  Ge- 
bunden verbrachten  sie  die  Nacht,  nur  zum  Gebet  wurden  sie  gelöst. 
Am  anderen  Morgen  früh,  während  die  Muslime  sich  vergebens  fragten, 
was  denn  eigentlich  die  Absicht  einer  solchen  Behandlung  der  Banu 
Gadhima  sei,  rief  plötzlich  der  Herold  Xalid's  aus,  ein  jeder  solle  seinen 
Gefangenen  töten.  Aber  nur  die  Sulamiten  töteten  sie,  die  Emigranten 
197  b  und  Mediner  Hessen  sie  frei  und  protestierten  gegen  Xalid's  BefehP). 

'Abdallah  b.  Jazid  b.  Qusaie  von  s.  Vater  von  'Abdalraxraan  b.  'Abd- 
allah b.  Abi  Xadrad  von  s.  Vater:  einer  der  Gefangenen  bat  mich  ihn 
am  Strick  zu  den  Frauen  und  dann  zurück  zu  führen.  Er  sprach  mit 
einer  der  Frauen,  Hess  sich  dann  von  mir  zurückbringen  und  wurde 
hernach  niedergemacht.  —  Eines  Abends,  sagt  man,  näherte  sich  ein 
Reiter  von  den  Banu  Gadhima  den  Muslimen  und  rief  ihnen  zu,  dass  sie 
von  ihm  abliessen.  Aber  die  Sulamiten,  welche  mit  den  Gadhima  in 
Fehde  standen  und  die  Niederlage  von  Burza-)  zu  rächen  hatten,  stürzten 
auf  ihn  los ,  so  dass  auch  er  gezwungen  wurde  gegen  sie  zu  kämpfen. 
Nachdem  er  zwei  von  ihnen  erschlagen  hatte,  brach  die  Nacht  ein.  Am 
anderen  Morgen  kam  er  wieder  an,  um  Erlaubnis  zu  einer  Unterredung 
mit  seiner  Frau  zu  erbitten,  welche  mit  den  übrigen  Frauen  und  Kindern 
in  Xalid's  Gewalt  war.  Die  Sulamiten  jedoch  erneuerten  den  Kampf  mit 
ihm  und  setzten  denselben  durch  den  grüssten  Teil  des  Tages  fort, 
bis  er  ihnen  entfloh.  Darnach  kehrte  er  aber  nochmals  zurück  und  ergab 
sich  ihnen  unter  der  Bedingung  ebenso  behandelt  zu  werden  Avie  die 
Frauen  und  Kinder.  Trotzdem  ward  er  von  ihnen  dem  Xalid  überliefert 
und  von  diesem  hingerichtet.     Doch  erlaubten  sie  ihm  vorher  seine  Frau 

')  Es  folgen  eine  Reihe  identischer  Einzelzeugnisse:  Musa  b.  'Ubaida  von 
Ijäs  b.  Salama  von  s.  Vater;  'Abdallah  b.  Näfi'  von  s.  Vater  von  Ibn  'Omar; 
Ma'mar  von  alZuhrij  von  Salim  von  Ibn  'Umar;  'Abdallah  b.  Jazid  von 
Camra  b.  Sa'id  von  Abu  BasliTr  alMüzinij;  Isxaq  b.  'Abdallah  b.  Xariga 
b.  Zaid  b.  Thabit.  Dazu  kommt  fol.  198a.  b  noch  Jaxja  b.  'Abdallah  b. 
Abi  Qatada  von  seiner  Familie  von  Abu  Qatäda. 

^)  Ja(i.  1  'iMMW. 


Banu  (Jadhima  A.  8.  353 

zu  sprechen.  Als  er  sie  sah,  blickte  er  lange  starr  zu  Boden;  dann  sagte 
er:  sei  ergeben,  Xubaish,  Avenn  auch  der  Vorrat  auf  die  Neige  geht! 
und  nahm  in  einem  Liebesliede  von  ihr  Abschied ').  —  'Abdallah  b.  Abi 
Xurra  von  alValid  von  Sa'id  von  Xanehala  b.  'Alij :  nach  seiner  Hin- 
richtung warf  sich  eine  Frau  über  ihn  und  küsste  ihn  fortwährend,  bis 
sie  tot  war. 

Als  Xalid  nach  Mekka  zurückkam,  machte  ihm  'Abdalraxman  b.  'Auf, 
unterstützt  von  Omar,  schwere  Vorwürfe,  dass  er  die  Banu  Gadhima 
wegen  einer  aus  der  heidnischen  Zeit  herrührenden  Sache  belangt  habe, 
um  nämlich  das  Blut  seines  Oheims  alFäkih  zu  rächen.  Vergebens  gab 
Xalid  vor,  sie  wegen  des  Mordes  von  'Abdalraxman's  Vater  belangt  zu 
haben;  'Abdalraxman  Hess  sich  durch  Othman  bezeugen,  dass  er  den 
Mörder  seines  Vaters  selber  getötet  habe,  und  fügte  hinzu,  dass  diese 
Entschuldigung,  selbst  wenn  sie  wahr  sei,  nicht  gelte,  da  muslimisches 
Blut  nicht  für  heidnisches  vergossen  werden  dürfe.  „Woher  weisst  du, 
dass  sie  Muslime  sind?"  ,.Das  sagen  alle."  „Der  Prophet  hat  mir  durch 
einen  Boten  aufgetragen,  über  sie  herzufallen."  „Du  lügst  wider  den 
Propheten."  Als  M.  von  diesem  Wortwechsel  hörte,  sagte  er  zu  Xalid: 
lass  meinen  Gefährten  zufrieden ;  wenn  eines  Mannes  Nase  getroffen  wird, 
wird  er  selber  getroffen;  besässest  du  einen  Berg  Gold  und  gäbest  es 
bis  auf  den  letzten  Heller  für  Gottes  Sache  aus,  so  würdest  du  damit 
noch  nicht  so  viel  erreichen  wie  'Abdalraxman  auf  einem  Morgen-  oder 
Abendgange.  —  'Abdallah  b.  'Umar  von  Ncäfi'  von  Ibn  'Umar:  Omar 
machte  dem  Xalid  Vorwürfe,  er  versuchte  sich  herauszureden,  aber  Omar 
hielt  ihm  die  Aussagen  seines  Sohnes  entgegen,  dessen  Zuverlässigkeit 
er  nicht  zu  bestreiten  wagte.  —  Als  M.  die  Nachricht  von  Xalid"s  Ver-  issb 
fahren  bekommen  hatte,  hatte  er  mit  aufgehobenen  Händen  feierlich  vor 
Gott  seine  Unschuld  daran  beteuert.  —  Ma'mar  von  alZuhrij  von  Ibra- 
him b.  'Abdalraxman:  Xalid  Hess  'Abdalraxman  durch  Othman  um  Ent- 
schuldigung bitten.  —  Auch  'Ammär  verklagte  Xalid  vor  dem  Propheten ; 
Xalid  wollte  ihn  anfahren,  aber  M.  verwies  es  ihm  ernstlich. 

Um  das  von  XaHd  vergossene  Blut  zu  sühnen,  schickte  M.  AH  zu 
den  Banu  Gadhima  mit  einem  Teil  des  Geldes,  welches  er  in  Mekka  ge- 
liehen hatte;  da  Ali  nicht  genug  daran  hatte,  Hess  er  sich  durch  Abu 
Räfi'  noch  mehr  holen.  Er  ersetzte  den  Gadhimiten  jeden  Verlust,  bis 
auf  die  Hundeschüssel;  als  dann  noch  etwas  vom  Gelde  übrig  blieb, 
schenkte  er  es  ihnen.  —  Der  Bote  Gottes  lobte  ihn  deswegen  und  ver- 
sicherte nochmals   an  dem  Blut  der  Gadhima  unschuldig  zu  sein.     Nach 

1)  BH.  837  f.     Bei  Vakidi  folgen  V.  4.  2.  1.  5.  6;  der  dritte  Vers  fehlt.     Die 
Variauten  verdienen  keiner  Erwähnung,  mit  Ausnahme  von  idlügaV.  2b. 

Väkidi,    Muhammed.  CiO 


354  Bami  Gadhima  A.  8. 

diesem  war  er  wieder  freundlich  gegen  Xalid,  von  dem  er  sich  bis  dahin 
abgewandt  hatte,  und  hielt  ihn  in  hohen  Ehren. 

'Abdallah  b.  Ga'far  von  'Uthman  b.  Muxammad  alAxnasij  von  'Abdal- 
malik  b.  Abi  Bakr  b.  'Abdalraxman  b.  alXarith:  M.  verbot,  Xalid  zu 
schmähen,  denn  er  sei  ein  Schwert  in  der  Hand  Gottes  gegen  die  Un- 
199  a  gläubigen.  Jusuf  b.  Ja'qub  von  'Uthman  b.  Muxammad  (u.  s.  w.  wie 
vorhin):  Xalid  hatte  den  Auftrag  von  M. ,  die  Kinana  zu  bekriegen,  es 
sei  denn  dass  er  den  Gebetsruf  vernehme  oder  sich  sonst  von  der  An- 
nahme des  Islam  überzeuge.  Die  Gadhimiten  traten  ihm  gerüstet  ent- 
gegen. Er  wartete  einen  halben  Tag,  da  er  aber  keinen  Gebetsruf  hörte, 
griff  er  sie  an ,  tötete  eine  Anzahl  und  machte  Gefangene.  Hinterdrein 
behaupteten  sie  Muslime  zu  sein ;  der  Prophet  tadelte  aber  den  Xalid 
nicht  und  beliess  ihn  in  seiner  Stellung  als  Führer  der  Vorhut.  Auch 
auf  dem  Feldzuge  von  Tabuk  vertraute  er  ihm  die  Vorhut  an ,  er  gab 
ihm  ferner  den  Befehl  über  die  Expedition  gegen  Ukaidir  und  gegen  die 
Balxarith  b.  Ka'b.  Auf  der  Abschiedspilgerfahrt  verehrte  er  ihm  seine 
abgeschorene  Stirnlocke;  die  trug  Xalid  seitdem  vorn  in  seiner  Helm- 
kappe. Als  dieselbe  ihm  in  der  Schlacht  am  Jarmuk  abfiel,  rief  er  mitten 
im  heissen  Kampf:  die  Helmkappe,  die  Helmkappe  —  so  dass  sich  die 
Leute  wunderten,  bis  er  ihnen  di.e  Bewandtnis  erzählte.  Er  starb  im 
Felde  und  ward  in  Hims  begraben,  einer,  der  seine  Leiche  \vusch,  hat 
mir  erzählt,  es  sei  keine  heile  Stelle  an  seinem  Leibe  gewesen,  nichts 
wie  Narben  von  Schwerthieben  und  Lanzenstichen  und  Pfeilschüssen. 
Mit  Omar  stand  er  anfangs  schlecht,  doch  besserte  sich  das  Verhältnis 
später. 

Xalid  b.  Aljäs ') :  es  wurden  beinah  30  Mann  von  den  Banu  Gadhima 
getötet.  —  BH.  833  —  839. 

64  b. 

X  u  n  a  i  n. 

Muxammad  b.  'Abdallah,  und  'Abdallah  b.  Ga'far,  und  Ibn  Abi  Sabra, 
und  Muxammad  b.  Calix,  und  Abu  Ma'shar,  und  Ibn  Al)i  Xabiba,  und 
Muxammad  b.  Jaxja  b.  Sahl,  und  'Abdalcamad  b.  Muxammad  alSa'dij, 
und  Mu'adh  b.  Muxammad,  und  Bukair  b.  Mismär,  und  Jaxja  b.  'Abdallah 
b.  Abi  Qatada,  und  Andere:  nach  der  Einnahme  von  Mekka'-*)  beschlossen 
die  Haväzin  und  die  Thaqif,  sich  zu  sammeln  und  dem  zu  erwartenden 
199b  Angriff  M.'s  zuvorzukommen.  Das  Haupt  der  Havazin  war  Malik  b.  'Auf, 
ein  noch  junger  Mann  von  30  Jahren,  der  kein  Geld  sparte  um  seine  Leute 

')  Der  Sanad  ist  unvollständiff,  in  der  Vorlage  (des  Xajjuvaibi?)  befand  sich 

eine  weisse  Stelle. 
2)  Vgl.  damit  fol.  182  a. 


Xunaiii  A.  8.  355 

auszurüsten.  Die  Tliaqif  hatten  zwei  Übcrliäiipter,  Qarib  b.  alAsvad  b. 
Mas'üd  über  die  Axlaf,  und  Dhu-lXimär  Sabf  b.  alXarith  (and.  alAxmar  b. 
alXarith)  über  die  Banu  Malik;  sie  Latten  sich  zwar  hinter  den  Mauern 
ihrer  Stadt  vor  M.  verteidigen  können,  vereinigten  sich  aber  dennoch  mit 
den  Havazin  um  ihn  anzugreifen.  Ghailan  b.  Salama  alThaqafij  scliickte 
zehn  Söhne  ins  Feld,  und  zwar  alle  zu  Pferde.  Auf  den  Rat  Kinäna's 
b.  'Abdjalil  wurden  aber  wenigstens  die  Mauern  von  Täif  für  alle  Fälle  in 
Stand  gesetzt.  Von  den  Banu  Hiläl  beteiligten  sich  nur  Wenige  an  dem 
Feldzuge,  keine  hundert.  Die  Banu  Ka'b  und  Kiläb  fehlten  ganz;  dass 
die  letzteren  nicht  kamen,  hatte  Ihn  Abi  IBarä  schuld.  Dabei  waren  da- 
gegen die  Banu  Gusham  unter  dem  Befehl  des  alten  blinden  Duraid  b. 
b.  alCimraa  b.  Bakr  b.  'Alqama,  der  zwar  nicht  mehr  kämpfen,  wohl 
aber  guten  Rat  erteilen  konnte.  Den  Oberbefehl  führte  Malik  b.  'Auf 
alNacrij.  Er  hatte  Auefis  zum  Lager  bestimmt,  dorthin  sammelten  sich 
zu  ihm  von  allen  Seiten  die  Hülfstruppen,  ihr  Ingesinde  und  Vieh  mit- 
bringend: das  hatte  Malik  angeordnet,  damit  sie  wüssten,  wofür  sie  kämpf- 
ten. —  BH.  840. 

Als  Duraid  langsam  aus  seiner  Kamelsänfte  abgestiegen  war,  befühlte 
er  den  Boden  von  Vadi  Aueäs  und  fand  ihn  geeignet  als  Tummelplatz 
der  Rosse.  Aber  das  Geblök  des  Viehs  und  das  Geschrei  der  Kinder 
gefiel  ihm  nicht;  das  Fehlen  der  Banu  Kiläb  und  Ka'b  b.  Rabi'a,  sowie 
der  Banu  Hilal  b.  'Amir  setzte  ihn  in  Besorgnis,  und  durch  die  Anw^esen- 
heit  der  'Amr  und  'Auf  b.  'Amir  ward  er  nicht  getröstet.  Er  Hess  Malik  2ooa 
rufen,  trug  ihm  seine  Bedenken  vor  und  forderte  ihn  auf,  die  Weiber  und 
Kinder  sammt  dem  Vieh  auf  dem  Gebirge  in  Sicherheit  zu  bringen.  Malik 
aber  sagte:  ich  ändere  meinen  Befehl  nicht,  du  bist  altersschwach  ge- 
worden, und  jüngere  Leute  sind  an  deiner  Stelle  aufgekommen,  die  mehr 
vom  Kriege  verstehen.  Da  rief  Duraid:  o  ihr  Havazin,  dieser  Mann  führt 
euch  ins  Verderben,  und  wenn  ihr  darin  sitzt,  so  rettet  er  sich  in  die 
Feste  der  Thaqafiten;  kehrt  heim  und  lasst  ihn  im  Stich!  Darauf  zog 
Malik  sein  Schwert,  pflanzte  es  auf  und  sprach:  ihr  Havazin,  entweder 
gehorcht  ihr  mir,  oder  ich  stürze  mich  in  das  Schwert.  Das  hatte  Wirkung ; 
Duraid  fand  keinen  Anhang.  „Es  ist  ein  Tag,  sagte  er,  an  dem  ich 
nicht  dabei  war,  und  doch  auch  nicht  fehlte."  Er  war  damals  160  Jahre 
alt,  schon  mit  20  Jahren  war  er  ein  berühmter  Reiter  gewesen.  —  BH.  840f. 

M.  zog  am  Freitag,  dem  zehntletzten  Ramacan,  in  Mekka  ein '),  blieb 
15  Tage  dort  und  zog  am  Sonnabend  6.  Shavval  gegen  die  Havazin  zu 
Felde.     Als  Vorbeter  Hess  er  den  'Attäb  b.  Asid  zurück,  und  als  Unter- 

')  Nach  Ma'mar  von  alZuhrij   ward  Mekka  am    13.  R.  erobert  und  damals 
Sur.  110,1  offenbart. 

23* 


356  Xunain  A.  8. 

"weiser  im  heil.  Brauch  und  Recht  den  Mu'ädh  b.  Gabal.  Sein  Heer  war 
12000  Mann  stark,  darunter  befanden  sich  2000  Mekkaner.  .„Und  wenn 
wir  auf  die  Banu  Shaibän  stiessen,  so  würde  es  uns  nichts  machen; 
durch  Uebermacht  besiegt  uns  heute  niemand!"    —  sagte   einer   der  Ge- 

200b  fährten  M.'s;  nach  Said  b.  alMusajjib  war  es  Abubekr  selber.  Darauf 
bezieht  sich  Sur.  9,25').  Es  zogen  auch  viele  Mekkaner  mit,  die  noch 
Heiden  waren;  unter  ihnen  Cafvan  b.  Umajja,  der  dem  Propheten 
100  Rüstungen  lieh  und  sie  ihm  nach  Aueas  schaffte.  —  BH.  842  f. 

Ma'mar  von  alZuhrij  von  Sinan  b.  Abi  Sinan  alDuilij  von  Abu  Vaqid 
alXarith  b.  Malik  alLaithij;  die  Qurashiten  und  andere  heidnische  Araber 
hielten  einen  grossen  grünen  Baum,  Dhat-Anväe''),  heilig  und  feierten 
ihm  alle  Jahr  ein  Fest,  wobei  sie  opferton  und  ihre  Waffen  daran  hängten. 
Als  wir  nun  auf  dem  "Wege  nach  Xunain  an  einem  grossen  grünen  Baume 
vorbei  kamen,  riefen  wir  dem  Boten  Gottes  zu,  er  soll  für  uns  auch  eine 
solche  Dhät-Anväe  stiften.  Er  aber  sagte  erschrocken :  Herr  Gott,  Herr 
Gott !  ihr  sprecht  grade  wie  die  Israeliten  zu  Mose :  mach  uns  auch  solch 
einen  Gott  wie  die  Anderen  haben;  ihr  steckt  noch  in  der  Un^\^ssenheit, 
das  sind  ja  heidnische  Bräuche!  —  BH.  844. 

Abu  Burda  b.  Nijär:  nicht  weit  von  Aueäs  machte  der  Bote  Gottes 
unter  einem  grossen  grünen  Baume  Halt  und  hing  sein  Schwert  und 
seinen  Bogen  daran;  ich  befand  mich  ganz  in  seiner  Nähe.  Auf  einmal 
rief  er  mich;  als  ich  zu  ihm  kam,  sass  ein  Fremder  bei  ihm,  von  dem 
er  mir  erzählte,  er  habe  ihn  im  Schlaf  überfallen  und  töten  wollen.  Ich 
zog  mein  Schwert,  um  den  Mann,  den  ich  für  einen  Spion  hielt,  nieder- 

2oia  zuhauen,  aber  der  Prophet  wehrte  es  mir.  Darauf  wollte  ich  im  Heere 
Lärm  machen,  aber  der  Prophet  rief  mich  zurück  und  sagte :  der  Schrecken 
Gottes  hat  den  Mann  unschädlich  gemacht^);  Gott  schützt  mich,  um  seiner 
Religion  zum  Siege  über  alle  anderen  zu  verhelfen. 

Am  Abend  vor  Dinstag  dem  10.  Shavval  kam  M.  nach  Xunain. 
Malik  schickte  drei  Kundschafter  ins  muslimische  Lager,  aber  sie  kehrten 
mit  schlotternden  Gliedern  zurück,  durch  weisse  Männer  auf  scheckigen 
Rossen,  die  sie  gesehen  hatten,  in  Angst  gesetzt.     Einem  anderen  Kund- 

')  Aussprach  M.'s  nach  Ihn  'Abbas:  die  beste  Zahl  einer  Gesellschaft  ist  4, 
einer  Streitschar  400,  eines  Heeres  4000. 

^  d.  h.  einen  Baum  zum  Aufhängen  der  Anathemata,  femininisch.  In  einer 
auf  Ihn  'Abbas  zurückgehenden,  übrigens  identischen  Tradition  wird  hin- 
gefügt, dass  bei  dem  Xagg  (d.  h.  dem  heiligen  Reigen)  das  Oberkleid 
(rida)  aus  Ehrfurcht  abgelegt  wurde. 

^)  (}«r*^-''   Q-^  ^'-     Aehnlich  S.  99  fol.  47a.    Hier  scheint  der  fremde  Gast 

mit  dem  heidnischen  Baumgenius  zusammenzuhängen. 


Xiinaiii   A.  8.  357 

schafter,  den  Malik  aussandte,  erging  es  nicht  hesser;  er  aber  Hess  sich 
dadurch  nicht  irre  machen.  —  Von  M.  wurde  Ihn  Abi  Xadrad  ins  feind- 
liche Lager  gesandt.  Er  wusste  sich  in  eine  Versammlung  der  Häuptlinge 
einzuschleichen  und  hörte  Malik  sagen:  bis  jetzt  hat  M.  es  noch  nicht 
mit  Männern,  die  zu  kämpfen  verstehen,  zu  thun  gehabt  —  morgen  früh 
stellt  euer  Ingesind  und  euer  Vieh  hinter  euch  auf,  dann  ordnet  eure 
Reihen  vor  ihnen,  zerbrecht  die  Scheiden  und  greift  mit  20000  Schwertern 
an  Avie  ein  Mann;  denn  der  Sieg  ist  dessen  der  den  Angriff  macht. 
Damit  kehrte  Ibn  Abi  Xadrad  zu  M.  zurück,  Omar  behauptete  zwar  er 
lüge,  aber  der  Prophet  schenkte  ihm  Glauben.  —  BH.  842. 

Sahl  b.  alXanehalijja  alAncarij:  als  wir  auf  dem  Wege  gegen  die 
Havazin  waren,  eilte  der  Prophet  so,  dass  das  Heer  nicht  nachkommen 
konnte.  Darauf  aufmerksam  gemacht  machte  er  um  die  Zeit  des  Nach- 
mittagsgebetes  Halt,  und  die  Uebrigen  sammelten  sich  zu  ihm.  Ein  Reiter, 
der  von  einem  Berge  ausgeschaut  hatte,  meldete,  dass  die  Havazin  alle 
Mann,  mit  Kind  und  Kegel  und  Kamel,  zu  Häuf  gekommen  seien');  M. 
sagte  lächelnd:  das  wird  morgen  so  Gott  will  die  Beute  der  Muslime. 
Für  die  Nacht  hielt  Unais  b.  Abi  Marthad  alGlianavij  zu  Pferde  auf  einem 
Hügel  Wache;  nach  dem  Frühgebet  kam  er  zurück,  ohne  etwas  Verdächtiges  201  b 
bemerkt  zu  haben. 

Eine  Anzahl  Mekkaner  zogen  zu  Fuss  und  zu  Kamel  hinter  dem 
muslimischen  Heere  her,  darunter  Abu  Sufjan  (der  alle  verlorenen  Waffen 
und  Pfeile  auflas,  bis  es  eine  schwere  Last  wurde),  Cafvän  b.  Umajja, 
Xakim  b.  Xizäm,  Xuvaieib,  Suhail,  alXarith  b.  Hisham,  'Abdallah  b.  Abi 
Rabi'a.  Sie  wollten  sehen  wer  siegen  Avürde,  und  sich  darnach  am  Beute- 
machen beteiligen;  sie  hatten  nichts  dagegen,  dass  M.  siegte-).  Da  kam 
ihnen  ein  Mann  entgegen,  welcher  Cafvan  anredete  und  ihm  gratulirend 
berichtete,  M.  sei  geschlagen.  Cafvan  aber  sagte:  Avenn  ich  nun  einmal 
einen  Herrn  haben  soll,  so  ist  mir  einer  aus  Quraish  noch  lieber  als 
einer  aus  Havazin.  —  BH.  845. 

Schon  in  der  Nacht  hatte  Malik  seine  Krieger  im  Vadi  Xunain 
aufgestellt,  das  ist  ein  Thal  von  Tihäma  voller  Schluchten  und  Engen. 
M.  ordnete  die  Seinen  am  frühen  Morgen.  Bei  den  Emigranten  führte 
Ali  das  Livä,  Sa'd  b.  Abi  Vaqqac  die  eine,  Omar  die  andere  Raja.  Bei 
den  Medinern  führte  alXubab  b.  alMundhiv  (and.  Sa'd  b.  'Ubada)  das 
Liva  der  Xazrag,  Usaid  b.  Xucair  das  der  Aus;  dazu  kamen  die  Raja's 
der  Unterabteilungen^).     Abu  Näila  trug  die  Raja  der  'Abdalashhal,  Abu 

')  '-^■**J3  ^^^•^3  ^-r^*^  'h^^  »y^  ^  Ojl^r?  ^-^'• 

2)  äjL>J^  =  vX«.;«\.4-S    iöoAxii!    iM_>^J*   z-)^,  wenn  die  Lesart  richtig  ist. 
')  Die  Räja's  der  Mediner  waren  wie  im  Heidentum  so  auch  im  Islam  grün 
und  rot,  die  der  Emigranten  schwarz,  und  die  Liva's  weiss.    Vgl.  fol.  148  a. 


358  Ximain  A.  8. 

Burda  die  der  Xaritha,  Qatada  die  der  Ohafar,  Gabr  b.  'Atik  die  der 
Mu'avija,  Hiläl  b.  Umajja  die  der  Väqif,  Abu  Lubaba  die  der  'Amr  b. 
'Auf,  Abu  Usaid  die  der  Srdda.  Ferner  'Umara  b.  Xazm  die  der  Malik 
b.  alNaggar,  Abu  Salle  die  der  'Adij  b.  alNaggar,  Salle  b.  Qais  die  der 
Mäziu ').  Die  Emigranten  waren  700  Mann  mit  300  Pferden,  die  Mediner 
4000  Mann  mit  500  Pferden. 

Die  Aslam,  400  Mann  und  30  Pferde,  hatten  zwei  Fahnen ;  die  Träger 
waren  Buraida  b.  alXucaib  und  Nägija  b.  Gundab.  Die  Ghifar,  300  Mann, 
hatten  eine  Fahne;  der  Träger  war  Abu  Dharr  (and.  Aimä  b.  Raica). 
Die  kinanitischen  Geschlechter  Camra,  Laith,  und  Sa'd  b.  Bakr,  200  Mann, 
hatten  eine  Fahne ;  der  Träger  war  Abu  Väqid  alXarith  b.  Malik  alLaithij 
—  nach  Anderen  stellten  die  Laith  allein  250  Mann ,  die  Fahne  trag  al- 
Ca'b  b.  Xuthäma.  Die  Ka'b  b.  'Amr,  500  Mann ,  hatten  zwei  (and.  drei) 
Fahnen;  die  Träger  waren  Bishr  b.  Sufjan,  Abu  Shuraix  (und  'Amr  b. 
Sälim).  Die  Muzaina ,  1000  Mann  und  100  Pferde ,  hatten  drei  Fahnen ; 
die  Träger  waren  Biläl  b.  alXarith,  alNu'man  b.  Muqrin,  und  'Abdallah 
b.  'Amr  b.  'Auf.  Die  Guhaina,  800  Mann  und  50  Pferde,  hatten  vier 
Fahnen;  die  Träger  waren  Räfi'  b.  Makith,  'Abdallah  b.  Jazid'-^),  Abu 
Zur'a  Ma'bad  b.  Xalid,  und  Suvaid  b.  Cair.  Die  Ashga',  300  Mann, 
hatten  zwei  Fahnen;  die  Träger  waren  Ma'qil  b.  Sinän  und  Nu'aim  b. 
Mas'ud.  Die  Sulaim,  1000  Mann,  hatten  drei  Fahnen;  die  Träger  waren 
al'Abbäs  b.  Mirdas,  Xufäf  b.  Nadba,  alXaggag  b.  'Iläe  ■'). 

Malik  b.  Anas:  als  wir  im  Morgengrauen  in  Schlachtordnung  ins 
Vadi  Xunain  herabstiegen,  lag  ein  Heer  vor  uns,  wie  ich  es  noch  nicht 
gesehen  hatte.  Die  Havazin  hatten  die  Weiber  zu  Kamel  hinter  der 
Linie  aufgestellt,  und  hinter  den  Weibern  in  dritter  Reihe  die  Kamele, 
Rinder  und  Schafe;  wir  aber  hielten  den  ganzen  schwarzen  Haufen  für 
Krieger.  Plötzlich  stürzten  die  feindlichen  Reiter  aus  den  Schluchten 
und  Engen,  in  denen  sie  Malik  während  der  Nacht  verteilt  hatte;  die 
Sulamiten,   die   unter  Xalid's  Befehl  die  Vorhut  bildeten,  flohen,   ihnen 

')  Auch  auf  fol.  l<Sla  findet  sich  eine  ordre  de  bataille.  Dort  tritt  alZubair 
an  Stelle  Omar's;  die  ausitischen  Geschlechter  werden  um  Xaoma,  unter 
Xuzaima  b.  Thabit,  und  um  Umajja  vermehrt;  bei  Umajja  aber  fehlt  der 
Name  des  Führers,  statt  dessen  sich  eine  Lücke  findet,  welche  Xajjuvaihi 
schon  im  Exemplar  des  Abu  Xajja  constatiert.  Bei  den  Xazragiten  fehlt 
'Adij,  es  kommen  hinzu  Balxarith  unter  'Abdallah  b.  Zaid,  Salama  unter 
Quoba  b.  'Amir,  und  Dinar,  wo  abermals  statt  des  Führernamcns  eine 
Lücke  gelassen  ist.  Aufrallond  ist  die  Unvollständigkcit  der  xazragiti- 
schen  Liste. 

^)  Varianten  Zaid  und  Badr. 

■■')  Ich  habe  hier  die  Angaben  auf  fol.  181  a.  18.5a  und  201.  202  combiniert; 
sie  stimmen  überein. 


Xmuiiu  A.  8.  359 

nach  die  Mckknner,  und  auch  die  Uchrigcn  wurdeu  fortgerissen.  Der 
Prophet  aber  rief  uns  Medinern  zu:  o  ihr  Helfer  Gottes  und  seines 
Boten,  ich  bin  der  Knecht  und  Bote  Gottes,  ich  halle  stand !  Da  wandte 
sich  das  Blatt. 

Ma'mar  und  Muxammad  b.  'Abdallah  von  alZuhrij  von  Kuthajjir 
von  Ihn  'Abbas  von  aFAbbas:  der  Prophet  rückte  trotz  der  Flucht  un- 
ablässig gegen  die  Heiden  vor,  aber  nur  Abu  Sufjan  b.  alXarith  blieb 
bei  ihm,  sein  Maultier  am  Schwanzriemen  (thafar)  haltend.  Ich  eilte  dar- 
auf zu  ihm  hin  und  fasste  den  Maulkorb  (xakama)  des  Tieres;  auf  sein 
Geheiss  rief  ich  laut:  o  ihr  Mediner,  o  ihr  Männer  vom  Samurabaume ') ! 
—  ich  hatte  eine  starke  Stimme.  Da  sagten  sie:  wir  stehen  zu  Diensten,  202 b 
wir  stehen  zu  Diensten,  und  den  Kamelen  gleich,  wenn  sie  sich  zu  ihren 
Jungen  neigen,  kamen  sie  an"-);  wer  sein  Tier  nicht  gleich  umwenden 
konnte,  sprang  ab  und  ging  zu  Fuss.  Zuerst  riefen  sie:  0  ihr  Mediner 
(jälaAncär)!  hinterher  beschränkten  sie  sich  auf  den  Ruf:  0  ihrXazrag! 
Sich  in  den  Steigbügeln  aufrichtend  sah  M.  zu ,  wie  sie  kämpften,  und 
sprach:  nun  ist  der  Ofen  heiss  geworden.  Darauf  nahm  er  eine  Hand 
voll  Kies')  und  warf  sie  gegen  die  Feinde;  da  flohen  sie,  beim  Herrn  der 
Ka'ba,  und  er  sprengte  auf  seinem  Tier  hinter  ihnen  her.  —  BH.  846  f. 

'Abdalraxman  b.  'Abdal'aziz  von  'Acim  b.  'Umar  b.  Qatada  von  'Abdal- 
raxman  b.  Gabir  von  Gabir :  die  Havazin  kehrten  nicht  um  auf  der  Flucht, 
bis  sie  gebunden  zum  Propheten  geschleppt  wurden.  M.  fragte  nach  Abu 
Sufjan  b.  alXarith  und  lobte  ihn  wiegen  seines  tapferen  Aushaltens. 

Als  die  Muslime  flohen,  lenkte  M.  etwas  rechts  ein  und  hielt  auf 
seinem  Tier  ohne  abzusteigen  mit  gezogenem  Schwert,  die  Scheide  hatte 
er  fortgeworfen.  Bei  ihm  blieben  Ali  und  aFAbbas  und  dessen  Sohn  al- 
Facl  und  Abu  Sufjan  und  dessen  Bruder  Rabi'a  und  Usama  b.  Zaid  und 
der  Xazragit  Aiman  b.  'übaid  und  Abubekr  und  Omar,  und  einige  andere 
Emigranten  und  Mediner.  Xaritha  b.  alNu'mau  schätzte  sie,  Avie  man 
sagt,  auf  hundert;  es  sollen  33  Emigranten  und  67  Mediner  gewesen  sein. 
In  der  Not  betete  M.  ein  Gebet,  worin  er,  wie  Gabriel  ihm  mitteilte, 
grade  dieselben  Worte  gebrauchte  wie  Mose  vor  dem  Durchgang  durchs 
Rote  Meer.  203  a 

Ma'mar  b.  Räshid  von  alZuhrij  von  'Urva  von  'Äisha:  eines  Tages 
kam  Xaritha  b.  alNu'man  an  M.  und  Gabriel  vorbei  und  grüsste  die  bei- 

')  unter  dem  sie  ihm  bei  Xudaibija  Treue  bis  zum  Tode  geschworen. 

-)  In  einer  Variante   sagt  al'Abbas:   sie  kamen  mit  eingelegten  Lanzen,   so 

ungestüm,  dass  ich  für  den  Propheten  mehr  von  ihren  Lanzen  fürchtete 

als  von  den  Lanzen  der  Feinde. 
^)  welche  ihm  nach  der  einen  Angabe  aPAbbas,  nach  der  anderen  Abu  Sufjan 

reichte. 


360  Xunain  A.  8. 

den  Männer,  die  in  vertrautem  Gespräch  waren.  Hinterher  fragte  ihn  M., 
ob  er  den  Anderen  auch  gekannt  habe,  und  auf  seine  Verneinung  sagte 
er  ihm,  es  sei  Gabriel  gewesen  und  er  habe  ihm  den  Gruss  erwidert.  — ' 
Nach  anderen  Angaben  (Ibn  'Abbäs)  hielt  Xaritha  den  Fremden  für  Daxja 
alKalbij,  Gabriel  erwiderte  den  Gruss  nicht  wirklich,  sondern,  als  er  er- 
fahren hatte,  wer  der  Griissende  war,  sagte  er  zu  M. :  hätte  ich  ihn  ge- 
kannt, so  hätte  ich  ihn  wiedergegrüsst;  das  ist  ja  einer  der  100  Stand- 
haften von  Xunain,  denen  Gott  für  ihren  Unterhalt  im  Paradiese,  ihren 
eigenen  und  den  ihrer  Familien,  Sorge  trägt! 

AlBarä  b.  'Äzib:  der  Bote  Gottes  wich  nicht  zurück,  sondern  hielt 
stand  und  rief  um  Hülfe;  darauf  stieg  er  ab  und  sagte:  ich  bin  der 
Prophet,  kein  Lügner,  ich  bin  der  Sohn  'Abdalmueealib's. 

Einen  Führer  der  Havazin,  mit  einer  schwarzen  Fahne  an  einer  langen 
Lanze,  der  auf  einem  roten  Kamel  voranritt  und  jeden,  der  ihm  entgegen- 
kam, tötete,  brachte  Abu  Dugana  zu  Fall,  Ali  half  ihm  den  Garaus  machen. 
Einen  anderen,  einen  Reiter  zu  Ross,  mit  roter  Fahne,  erlegten  sie  gleich- 
falls gemeinschaftlich.  Mit  dem  Ausziehen  des  Raubes  hielten  sie  sich 
nicht  auf,  sondern  kämpften  weiter;  Abu  Galxa  nahm  den  Erschlagenen 
die  Rüstung  ab.  Othman  und  Ali  und  Abu  Dugana  und  Aiman  b.  'Ubaid 
kämpften  damals  vor  dem  Propheten. 

Sulaiman  b.  Bilal  von  'Umara  b.  Ghazijja  von  Umm  'Umara,  die  mit 
anderen  Weibern ,  Umm  Sallm  und  Umm  Salle  und  Umm  alXarith ,  an 
der  Schlacht  teilnahm:  ich  trat  einem  feindlichen  Liväträger,  der  auf 
seinem  gelben  Kamele  den  Muslimen  nachsetzte,  in  den  Weg,  hieb  mit 
meinem  scharfen  Schwert  dem  Kamel  in  die  Sehnen,  dass  es  zusammen- 
brach '),  und  liess  dann  nicht  ab,  bis  ich  den  Reiter  erschlagen  hatte. 
Der  Prophet  stand  mit  gezogenem  Schwert  und  rief:  o  ihr  Leute  der 
roten  Kuh  (d.  h.  der  zweiten  Sure)!  Da  erscholl  das  Feldgeschrei  der 
in  den  Kampf  zurückkehrenden  Muslime;  einen  Augenblick")  hielten  ihnen 
die  Havazin  stand ,  dann  aber  flohen  sie  unaufhaltsam.  Meine  Sölme 
203b  Xabib  und  'Abdallah  brachten  Gefangene  ein,  dem  einen  schlug  ich  den 
Kopf  ab,  da  ich  mich  nicht  halten  konnte  vor  Wut.  Im  Ganzen  machten 
die  Banu  Mazin  b.  alNaggar  30  Gefangene. 

Anas  b.  Malik:  einige  von  den  flüchtigen  Muslimen  liefen  bis  Mekka; 
doch  schloss  M.  sie  hinterher  nicht  von  der  Beute  aus  und  gab  der  Auf- 
forderung sie  wie  die  Heiden  zu  töten  nicht  Folge,  indem  er  ihre  Be- 
strafung Gott  überliess.  Es  war  Um  Salim  bint  Milxan,  die  Frau  Abu 
öalxa's,  welche  diese  Aufforderung  an  ihn  richtete.  Sie  hielt  das  Kamel 
ihres  Mannes,  und  da  sie  fürchtete  es  möchte  sich  losreissen,  zog  sie  die 


J 


Xuuain   A.  S.  HBl 

Schnauze  zu  sich  und  steckte  ihre  Hand  mit  dem  Zügel  in  den  Nasenring. 
Um  sich  zu  schürzen  hatte  sie  sich  ein  Stück  gestreiftes  Zeug  als  Gürtel 
um  den  Leib  gebunden  —  sie  war  damals  schwanger  mit  'Abdallah;  in 
der  Rechten  hielt  sie  einen  Dolch,  damit,  wie  sie  ihrem  Manne  sagte, 
ihr  kein  Heide  zu  nahe  komme.  —  BH.  847  f. 

Umm  alXarith  alAncarijja  hielt  ihres  Mannes  Kamel  alMigsär  am 
Zügel  fest,  damit  es  nicht  mit  den  anderen  Kamelen  davon  laufe,  und 
sagte  zu  ihrem  Sohne:  o  Xarith,  du  wirst  doch  nicht  den  Boten  Gottes 
verlassen!  Als  Omar  an  ihr  vorbeikam,  sagte  sie:  ach  Omar,  was  ist  das! 
Der  Wille  Gottes !  antwortete  er.  Darauf  sagte  sie  zu  M. :  ich  werde  jeden, 
der  hier  an  meinem  Kamel  vorüber.will,  niederstechen;  so  etwas  lebt  nicht! 
Sie  meinte:  so  etwas  wie  die  Flucht  der  Sulamiten  und  Mekkaner. 

Ihn  Abi  Sabra  von  Muxammad  b.  'Abdallah  b.  Abi  Ca'ca'a:  Sa'd  b. 
'Ubada  und  Usaid  b.  Xucair  riefen  die  Xazrag  und  die  Aus  zurück,  und 
sie  sammelten  sich  zu  ihnen  wie  die  Bienen  zum  Weisel.  Auf  der  Ver- 
folgung kamen  sie  so  ins  Morden,  dass  sie  auch  die  Kinder  nicht  schonten, 
bis  M.  dem  Einhalt  that.  Usaid  b.  Xucair  meinte  freilich,  es  seien  ja 
doch  nur  Heidenkinder,  aber  M.  sagte:  sind  denn  nicht  auch  die  Besten 
von  euch  Heidenkinder?  jedes  Kind  wird  geboren  wie  es  Gott  geschaffen 
hat,  bis  es  sprechen  lernt  und  seine  Eltern  es  zum  Juden  oder  Christen 
machen. 

'Abdallah  b.  'Alij  von  Sa'ld  b.  Muxammad  b.  Gubair  b.  Mue'im  von 
s.  Vater  von  s.  Grossvater :  als  wir  auf  den  Feind  stiessen,  sahen  wir  eine 
unzählige  schwarze  Menge,  das  waren  die  Kamele  und  die  Weiber. 
Darauf  kam  eine  schwarze  Wolke  am  Himmel  her,  die  liess  sich  ins 
Thal  von  Xunain  herab,  und  es  wimmelte  von  Ameisen,  es  war  ohne 
Zweifel  die  Hülfe  vom  Himmel.  —  Eine  andere  ähnliche  Tradition  fügt 
hinzu,  dass  die  Muslime  die  vom  Himmel  herabgefallenen  Ameisen  von 
den  Kleidern  schüttelten,  und  dass  die  Engel  flatternde  rote  Kopfbunde 
als  Abzeichen  trugen.  —  Suvaid  b.  'Amir  (der  bei  Xunain  gekämpft  hatte) 
befragt,  wie  der  Schrecken  (ru'b),  der  die  Havazin  befiel,  gewesen  sei, 
warf  Kies  in  einem  Gefäss  herum ,  dass  es  klirrte  und  sagte :  so  etwas 
fühlten  wir  in  unserem  Inneren.  —  Malik  b.  Aus  b.  alXadathän  hörte 
von  mehreren  seiner  Volksgenossen,  die  dabei  gewesen  waren:  M.  warf 
eine  Hand  voll  Kies  gegen  uns,  da  blieb  keiner  von  uns  übrig,  dem  nicht  204 a 
etwas  in  die  Augen  und  ins  Herz  geflogen  war.  Zwischen  Himmel  und 
Erde  fochten  weisse  Männer  mit  flatternden  roten  Kopfbunden  auf  scheckigen 
Pferden,  wir  vermochten  sie  wegen  des  Schreckens  nicht  anzusehen.  — 
'Abdallah  b.  'Amr  b.  Zuhair  von  'Umar  b.  'Abdallah  al'Absij  von  einem 
Ungenannten  von  Rabi'a  von  mehreren  seiner  Volksgenossen,  die  dabei 
waren:  aus  den  Schluchten  und  Engen,  in  denen  wir  uns  versteckt  hatten, 


362  Ximain  A.  S. 

stürzten  wir  uns  auf  sie  und  schlugen  sie  in  die  Flucht,  bis  wir  zu 
einem  Mann  gelangten,  der  auf  einem  hellen  Maultier  ritt,  umgeben  von 
weissen  schönen  Männern.  Auf  dessen  Fluch  wandte  sich  das  Blatt; 
wir  wandten  uns  zur  Flucht,  und  der  Schrecken  riss  uns  fort  bis  in  die 
höchsten  Berge.     Darauf  warf  uns  Gott  den  Islam  ins  Herz  ^).  —  BH.  849. 

Was  die  Thaqlf  betrifft,  so  machten  sich  die  Axläf  bei  Zeiten  aus 
dem  Staube,  ihr  Fahnenträger  Qärib  b.  alAsvad  lehnte  die  Fahne  an 
einen  Baum  und  floh  den  Anderen  voran.  Dagegen  kämpften  die  Banu 
Malik  tapfer,  nahe  an  100  Mann  fielen  bei  der  Fahne.  Nachdem  ihr 
Führer  Dhu-lXimär  getötet  war,  ergriff  'Uthman  b.  'Abdallah  die  Fahne; 
den  erschlug  'Abdallali  b.  Abi  Umajja  ^).  Von  den  Axlaf  fielen  nur 
zwei,  Vahb  und  alGuläx  von  den  Banu  Ghijara;  den  letzteren  erklärte 
M.  für  den  besten  Sohn  der  Kunna,  abgesehen  von  Ibn  Hunaida  (alXarith 
b.  Ja'mar  b.  Ijäs  b.  Aus  b.  Rabl'a  b.  alXarith);  und  dabei  lachte  er. 
Kunna  war  eine  Frau  aus  'Amir,  eine  jemenitische  Magd,  die  in  ver- 
schiedenen Stämmen  Kinder  geboren  hatte.  AlXarith  kaufte  alle  un- 
freien Kinder  seiner  Mutter  los ;  er  war  auch  sonst  sehr  gut  gegen  Kunna, 
fütterte  sie  mit  eigener  Hand,  wusch  ihr  den  Kopf  und  kämmte  sie. 
Als  ihn  der  Chalif  Omar  einmal  fragte,  ob  er  wünsche,  dass  die  Frauen 
'Amir's  b.  Gufail  und  'Alqama's  b.  'Ulätha  für  Kunna  —  die  Fürstinnen 
von  'Amir  gegen  die  Magd  von  'Amir  —  hingegeben  würden,  sagte  er 
ja.  —  Nachdem  sie  der  Schrecken  befallen  hatte,  machten  die  Thaqlf 
nicht  eher  halt,  als  bis  sie  hinter  den  Mauern  ihrer  Festung  waren;  sie 
glaubten,  die  Muslime  dicht  hinter  sich  zu  haben.  —  BH.  849  f. 

Abu  Qatada  :  ich  hatte  gleich  zu  Anfang  des  Kampfes  einen  feind- 
lichen Krieger,  der  einen  Muslim  hart  zusetzte,  mit  einem  Schwertstreich 

')  Vgl.  S.  56—58.  04.  fol.  20a.b.  21a.  24a. b.  Wir  verfolgten  sie  =  rakibnä 
aktäfahum;  s.  S.  58  Anm.  1.  Der  Fluch  lautet:  shähati  Ivugühu.  Da  kam 
es  so  weit  ^=  känat  ijjühri;  s.  fol.  203  a  unten.  Wir  konnten  vor  Schrecken 
nicht  sprechen  =  juxka'u  'annä  Ikalämu. 

2)  M.  wünschte  ihm  deswegen  Gottes  Gnade,  denn  der  Erschlagene  sei  ein 
grosser  Qiuashitenhasser  gewesen.  Als  Ibn  Abi  Umajja  das  erfuhr,  hoffte 
er  auf  das  Martyriiim  und  fiel  auch  richtig  vor  Täif.  —  So  heisst  es  auf 
fol.  205a,  darnach  wird  der  Ausspruch  M.'s  berichtet:  wäre  nicht  Ibn  Xu- 
thäma's  (S.358  Z.  13)  jüngster  Sohn,  so  wären  die  Reiter  zu  schänden  gemacht. 
Weiter:  eine  Xuza'itin  sagte  damals:  uns  gehört  das  Wasser  von  Xunain, 
versucht  es  nur  euch  dabei  niederzulassen;  ihr  werdet  nicht  dazu  kommen, 
davon  zu  trinken.  Desgleichen:  alLah's  Reiter  haben  alLät's  Reiter  be- 
siegt, alLäh  muss  auch  besser  stand  halten  können.  (BH.  849,15.)  In 
letzterem  Spruch  tritt  das  Bewusstsein  der  Coirelation  von  alLäh  und  al- 
Lät  noch  ziemlich  deutlich  hervor,  und  dass  er  der  Mann  und  sie  die 
Frau  ist. 


I 


Xunain  A.  8.  363 

von  hinten  erschlagen,  ihn  aber  nicht  ausgezogen.  Als  nun  M.  die  Be- 
rechtigten aufforderte  sich  zum  Empfang  der  Spolien  zu  melden  und 
Zeugen  vorzubringen,  meldete  ich  mich  und  brachte  'Abdallah  b.  Unais  ^'i»4b 
und  Asvad  b.  Xuza'ij  als  Zeugen  vor.  Der  Muslim  aber,  der  die  Waffen 
meines  Erschlagenen  an  sich  genommen  hatte,  sagte  zu  M. :  o  Bote  Gottes, 
die  Spolien  sind  in  meinem  Besitz ,  leiste  ihm  an  meiner  statt  Ersatz ! 
JDass  ich  den  Feind  erschlagen  hatte,  stellte  er  gar  nicht  in  Abrede. 
Abubekr  schalt  ihn  wegen  seiner  Unverschämtheit,  M.  nahm  ilim  die 
Spolien  ab  und  sprach  sie  mir  zu.  Ich  verkaufte  sie  für  280  Dirham 
an  Xäeib  b.  Ahi  Balta'a,  dafür  erwarb  ich  mir  einen  Palmgarten  in  Me- 
dina  in  der  Feldmark  der  Banu  Saläma.  —  BH.  848  f. 

Die  vornehmen  Mekkaner  hinter  der  Front  waren  in  sehr  zweifel- 
hafter Gesinnung  ausgezogen.  Shaiba  b.  'Utliman  b.  Abi  öalxa  wollte 
das  Blut  seines  bei  Uxud  gefallenen  Vaters  an  M.  rächen,  ward  aber 
auf  wunderbare  Weise  daran  gehindert  und  bekehrte  sich  nun  auf- 
richtig. —  Abu  Sufjan  meinte,  als  die  Muslime  flohen,  sie  würden  erst 
beim  Meere  Halt  machen.  —  Kaiada  b.  alXanbal,  ein  Schwarzer  von  den 
Schwarzen  Mekka's,  schrie:  jetzt  hat  der  Zauber')  seine  Kraft  verloren; 
aber  Cafvan  b.  Umajja,  sein  Bruder  von  Mutters  Seite,  hiess  ihn  schwei- 
gen, ein  Herr  von  Quraish  sei  ihm  immer  noch  lieber  als  ein  Herr  von 
Haväzin.  —  Suhail  b.  'Amr  sagte:  von  dem  Schlage  werden  sich  Mu- 
hammed  und  seine  Anhänger  nicht  erholen ;  aber  'Ikrima  erwiderte  ihm : 
wenn  M.  auch  heute  eine  Niederlage  erleidet,  so  wird  ihm  doch  der  end-  205  a 
liehe  Sieg  nicht  fehlen.  —  BH.  845  f. 

'Abdallah  b.  Jazid  von  Ja'qub  b.  'Utba:  mit  'Uthman  b.  'Abdallah, 
dem  Bannerträger  der  Banu  Malik,  kämpften  und  fielen  seine  Knechte 
und  Freigelassenen,  darunter  einer,  welcher  ein  helläugiger  Christ  und 
unbeschnitten  war.  Als  nun  Abu  Galxa,  der  die  Leichen  auszog,  den 
letzteren  entdeckte,  schrie  er  laut,  die  Thaqafiten  seien  unbeschnitten. 
Aber  Mughira  b.  Sliu'ba  —  der  selber  ein  Thaqafit  war  und  fürchtete, 
diese  Rede  würde  sich  unter  den  Arabern  verbreiten  —  überzeugte  ihn 
an  einigen  Leichen  vom  Gegenteil.  —  BH.  849  f. 

Die  Sulamiten  unter  Xalid  hatten  ein  Weib  erschlagen,  die  Menschen 
sammelten  sich  an  bei  ihrer  Leiche.  Als  M.  es  sah,  schickte  er  dem. 
Xalid  nach  und  verbot  ihm  Weiber  oder  Sklaven  ('asif)  zu  töten.  Noch 
an  einem  anderen  erschlagenen  Weibe  kam  er  vorbei,  auf  seine  Frage 
meldete  sich  der  Thäter:  er  hatte  sie  in  der  Notwehr  erschlagen.  Der 
Prophet  Hess  sie  begraben.  —  BH.  856. 

Bei   der  Flucht  der  Havazin   gedachten  die  Sulaim   ihrer  Verwandt- 

')  BH.  252.  Sur.  61,6.  74,24  u.  s.  w.     Ein  Schwarzer  ist  Schimpfwort.  ■ 


364  Xunain  A.  8. 

Schaft  mit  ihnen ')  und  hieben  nicht  darein ,  zum  Aerger  des  Propheten, 
der  daran  dachte,  wie  wenig  sie  sich  daraus  gemacht  hatten  das  Blut 
der  Qurasliiten  zu  vergiessen.  Er  trieb  die  Seinen  an  die  Feinde  zu  ver- 
folgen und  empfahl  ihnen  insonderheit,  den  Sa'diten  Bigäd  nicht  entwischen 
zu  lassen.  Der  hatte  nämlich  einen  Muslim,  der  zu  ihm  gekommen  war, 
Stück  für  Stück  zerhackt  und  die  Glieder  verbrannt.  Die  medinischen 
Reiter  —  die  Mediner  waren  am  schlimmsten  gegen  die  Havazin  —  kriegten, 
ihn  auch  zu  fassen  und  trieben  ihn  zusammen  mit  einer  gefangenen  Frau 
vor  sich  her,  wobei  sie  nicht  glimpflich  verfuhren.  Da  sagte  die  Frau: 
ich  bin  die  Milchscliwester  eures  Herrn!  es  Avar  alShaimä  bint  alXarith 
b.  'Abdal'uzza.  Sie  fand  aber  keinen  Glauben,  bis  sie  vor  M.  kam  und 
diesem  die  Narbe  eines  Bis.ses  wies,  den  er  ihr  einst  beigebracht  hatte,  da  sie 
ihn  auf  dem  Arme  trug.  Da  erkannte  er  das  Zeichen,  sprang  auf,  breitete 
seinen  Mantel  auf  den  Boden  und  ladete  sie  ein  sich  zu  setzen.  Weinend 
licss  er  sich  von  ihr  erzählen,  dass  seine  Pflegeeltern  gestorben  seien ;  er 
stellte  ihr  frei,  ob  sie  bei  ihm  bleiben  oder  zu  den  Ihrigen  (die  gleich- 
falls gefangen  waren)  zurück  AvoUe;  da  sie  das  letztere  vorzog,  entliess 
er  sie  mit  einem  Geschenk  von  drei  Knechten  und  einer  Magd.  Der  eine 
Knecht,  Makxul,  heiratete  die  Magd;  ihre  Nachkommen  traf  Muxammad 
alSa'dij  noch  unter  den  Banu  Sa'd  an,  wie  Vakidi  von  dessen  Sohn  'Abd- 
alcamad  erfuhr.  Zu  den  Ihrigen  zurückgelangt,  wurde  alSliaimä  bewogen, 
Fürbitte  für  Bigad  beim  Propheten  einzulegen.  M.  begnadigte  ihn  auf 
ihre  Bitte  und  liess  sie  dann  mit  den  Ihrigen  nach  alGi'räna  gehen,  wohin 
er  ebenfalls  nachkam,  nachdem  er  Täif  belagert  hatte.  —  BH.  856.  857. 

Die  Flüchtigen  wandten  sich  zum  Teil  nach  Täif,  zum  Teil  nach 
dem  Lager  von  Aueäs,  einige  auch  nach  Naila,  das  Avaren  aber  nur  die 
Banu  Ghijara  von  Thaqif.  Die  Reiter  verfolgten  die,  Avelche  nach  Naila 
flohen,  aber  nicht  die,  Avelche  die  Wege  ins  Gebirge  (althanäjä)  ein- 
schlugen. —  BH.  852. 

Der  Sulamit  Rabi'a  b.  Rufai'  b.  Vahbän  b.  Tha'laba  b.  Rabi'a  b.  Jarbu' 
b.  Suhail  b.  'Auf  b.  Imrualqais  holte  den  alten  Duraid  ein,  fasste  sein  Kamel 
am  Halfter  und  liess  es  niederknien.  Er  dachte  es  sei  eine  Frau  in  der 
Sänfte,  zu  seiner  VerAvunderung  Avar  es  ein  Greis  von  IGO  Jahren.  Er 
hieb  auf  ihn  ein,  richtete  aber  nichts  aus.  Duraid  fragte  Aver  er  sei, 
dann  sagte  er  zu  ihm:  deine  Mutter  hat  dich  schlecht  ausgerüstet,  nimm 
mein  Schwert  hinter  deui  Sattel  in  der  Sänfte,  und  triff  damit  nicht  zu 
hoch  und  nicht  zu  niedrig,  und  melde  deiner  Mutter,  du  habest  Duraid 
b.  alCimma  getötet:  gar  manches  Mal  habe  ich  dciirc  Weiber  beschirmt! 

')  Die  Mutter  Sulaim's   war  Bukma  bint  Murra,  die  Schwester  Tamim's   b. 
Murra. 


Xunain  A.  8.  865 

Als  er  tot  da  lag,  erzählen  die  Banu  Sulaim,  sali  Rabi'a,  dass  sein  Gesäss 
und  die  Innenseite  seiner  Schenkel  Avie  Pergament  war,  vom  vielen  Reiten 
auf  ungesattelten  Rossen.  Die  Mutter  Rabi'a's  sagte,  als  er  ihr  erzählte, 
er  habe  Duraid  umgebracht:  bei  Gott,  drei  deiner  Mütter  hat  er  an  einem 
Morgen  freigegeben  und  deinen  Vater  hat  er  am  Stirnhaar  gehabt !  \\r  er- 
widerte, dass  er  es  nicht  gewusst  habe.  —  BH.  852. 

Zur  Verfolgung  derer,  die  sich  nach  Aueäs  gewandt  hatten,  ward  soGa 
Abu  'Amir  alAsh'arij  von  M.  abgesandt,  mit  einer  Schar,  bei  der  sich 
auch  Salama  b.  alAkva'  befand ').  Die  Feinde  verschanzten  sich  in  ihrem 
Lager;  einzelne  kamen  heraus  und  forderten  zum  Zweikampf  heraus.  Neun 
von  ihnen  erlegte  Abu  'Amir,  nachdem  er  Gott  angerufen  hatte  dabei  zu 
sein.  Da  kam  der  zehnte,  Abu  'Amir  sprach  wie  gewöhnlich:  Gott  sei 
zugegen!  aber  der  andere  sagte:  Gott  sei  nicht  zugegen!  und  hieb  ihn 
zu  Boden.  Die  Muslime  trugen  ihn  fort,  sterbend  übergab  er  dem  Abu 
Musa  alAsh'arij  die  Fahne,  bezeichnete  den  Mann  mit  dem  gelben  Kopf- 
bund als  seinen  Mörder,  und  vermachte  sein  Pferd  und  seine  Waffen  dem 
Propheten.  Abu  Musa  erstürmte  das  Lager  und  tötete  den,  welcher 
Abu  Amir  getötet  hatte.  Der  Prophet  betete  für  Abu  'Amir,  Gott  möge 
ihn  in  seiner  Gemeinde  oben  ansetzen  im  Paradiese.  Für  Abu  Musa 
betete  er  ebenso,  jedoch  mit  Auslassung  der  Worte:  im  Paradiese.  Man 
glaubt,  dass  sich  die  Bitte  für  Abu  Musa  am  Tage  des  Schiedsgerichts 
(zwischen  Ali  und  Mu'avija)  erfüllt  habe.  —  BH.  853.  855. 

Ein  heisser  Kampf  entspann  sich  gegen  die  Banu  Nacr-).  Malik  b. 
'Auf  hielt  mit  einigen  Reitern  in  einem  der  Pässe,  um  die  Flucht  der 
Unberittenen  zu  decken  und  auf  die  Nachzügler  zu  warten.  Da  erschienen 
feindliche  Reiter,  die  ihre  Lanzen  zwischen  die  Ohren  ihrer  Rosse  legten ; 
er  sagte:  das  sind  eure  Brüder,  die  Sulaim,  die  thun  euch  nichts  zu 
leide.  Darauf  kamen  Reiter  in  Sicht,  welche  ihre  Lanzen  ohne  Spitze  auf 
die  Kruppe  ■^)  ihrer  Rosse  legten ;  er  sagte :  das  sind  die  Xazrag,  die  thun 
euch  auch  nichts,  sondern  schlagen' denselben  Weg  ein  wie  die  ersten.  Endlich 
kamen  Reiter,  die  wie  Bildsäulen  zu  Pferd  aussahen;  da  sagte  Malik :  das 
sind  die  Banu  Ka'b  b.  Luaij,  die  werden  euch  angreifen'*).  In  dem  dar- 
auf folgenden  Reiterkampf  sprang  er  vom  Pferde  und  verkroch  sich  im 
Gebüsch,  dann  ging  er  zu  Fuss  übers  Gebirge  oberhalb  Naxla  und  ent 
kam  in  sein  Schloss  zu  Lijja;  nach  andern  floh  er  in  die  Veste  der  Tliaqif. 
—  BH.  854  f. 

')  auf  welchen  dieser  Bericht  zurückgeht. 

-)  vorzugsweise  mit  den  Banu  ^^j  oder  y^'uj. 

3)  J^5    yji^\   ^  .  .  .  ^S^t.     Vgl.  Aghani  IX  3.  4. 

*)  Als  zweite  Version  folgt  das  von  BH.  855,1 — 5  berichtete. 


366  Xunain  A  8. 

M.  wurde  auf  einen  Mann  aufmerksam  gemacht,  der  tapfer  gekämpft 
hatte,  bis  er  vor  Wunden  nicht  mehr  konnte.  Er  sagte  zum  Befremden 
der  Seinen:  er  gehört  zum  Höllenvolk.  Der  Verwundete  aber,  da  ihm 
die  Schmerzen  zu  viel  wurden,  nahm  einen  Pfeil  aus  seinem  Köcher  und 
durchstach  sich  damit  die  Halsgrube. 
20Gb  Die  Beute  wurde  auf  M.'s  Befehl  auf  einen  Haufen  zusammengebracht, 

kein  Einzelner  durfte  etwas  für  sich  behalten.  'Aqil  b.  Abi  Oälib  hatte 
seiner  Frau  Fäeima  bint  alValid  b.  'Utba  eine  Nadel  mitgebracht;  als  er 
aber  den  Herold  ausrufen  hörte,  dass  jeder  seine  Beute  herausgeben  solle, 
nahm  er  sie  ihr  wieder  ab  und  warf  sie  zum  Ganzen.  —  Hm  Abi  Sabra 
von  Tmara  b.  Ghazijja:  'Abdallali  b.  Zaid  alMazinij  erbeutete  einen  Bogen, 
gebrauchte  ihn  Avährend  des  Kampfes,  und  gab  ihn  dann  wieder  ab. 
Ein  Mann  bat  den  Propheten ,  ihm  ein  Bündel  Haare '),  ein  anderer,  ihm 
ein  Seil  zu  überlassen ;  er  aber  sagte :  meinen  Teil  und  den  Teil  der 
'Abdalmueealib  gebe  ich  dir,  aber  über  den  Anteil  der  Muslime  kann  ich 
nicht  verfügen.  —  Malik  b.  Anas  von  Jaxja  b.  Sa'id  von  'Abdallah  b. 
alMughira  b.  Abi  Burda:  M.  ging  zu  den  einzelnen  Stämmen  um  für  sie 
zu  beten,  in  einem  Stamm  hatte  man  in  der  Satteldecke  eines  Mannes  ein 
unterschlagenes  Halsband  von  Muscheln  gefunden.  Da  sprach  M.  über 
ihnen  das  Takbir  wie  es  über  dem  Toten  gesprochen  wird.  —  Ihn  Abi 
Sabra  von 'Umara:  M.  schalt  den,  bei  dem  sich  unterschlagenes  Gut  fand, 
strafte  ihn  aber  nicht  und  verbrannte  sein  Gepäck  nicht.  —  In  Betreff 
der  Behandlung  der  kriegsgefangenen  Weiber  erschien  damals  Sur.  4,28. 
Die  Schwangeren  sollten  bis  nach  ihrer  Niederkunft,  die  übrigen  bis  nach 
ihrer  Reinigung  unberührt  bleiben.  Das  'Azl  erklärte  M.  für  nicht  un- 
erlaubt. —  BH.  880. 

Als  M.  nach  dem  Mittagsgebet  sich  unter  einen  Baum  gesetzt  hatte, 
trat  'Ujaina  vor  ihn  und  verlangte  Blutrache  für  den  erschlagenen  'Amir 
b.  alAcbae  (fol.  180a);  alAqra'  b.  Xabit  aber  verteidigte  wegen  seiner 
Stellung  unter  den  Xindif  den  Mörder,  Muxallam  b.  Gatthäma.  M.  forderte 
Ujaina  auf  Sühngekl  anzunehmen,  er  wollte  aber  nicht.  Als  der  Streit 
heftig  und  laut  wurde,  erhob  sicli  der  Laithit  Mukaital,  ein  kurzer  ge- 
drungener Mann,  in  voller  Rüstung  und  sprach:  ich  rauss  bei  diesem'  am 
Beginn  des  Islam  erschlagenen  Manne  an  Scliafe  denken  die  bei  der 
Tränke  sind :  werden  die  vordersten  von  einem  Stein  getroffen,  so  fliehen 
auch  die  hintersten  —  lass  heute  das  alte  Recht 2)  gelten  und  ändere  es 

^)  jxJJ.   kIT  BII.  880,9. 

'■0  t^Xi    .^ji»    f^k-J'    Q>LwL     Nach    dem    alten    Recht   kann    der   Beleidigte 
nicht  gezwungen  werden,  Sühngekl  anzunehmen.     Der  Vergleich  mit  den 


Xunain  A  8.  367 

morgen  ab!  Aber  M.  erliob  die  ITaiid  und  sagte:  nein,  ibr  müsst  das 
Siibngeld  annebmen,  50  Kamele  auf  der  Stelle  und  50  in  Medina  zablbar. 
Er  Hess  nicbt  nacb,  bis  sich  'Ujaina  bereit  erklärte.  Indessen  hatte 
Muxallam  abseits  gestanden,  jetzt  holten  ihn  die 'Leute  heran.  Er  Avar  201  a. 
ein  langer  Mann,  der  sich  mit  Xinnä  rot  färbte;  er  hatte  sich  ein  Feier- 
kleid angezogen  um  darin  zu  sterben.  Weinend  Hess  er  sich  vor  dem 
Propheten  nieder  und  bat  ihn  Gottes  Vergebung  für  ihn  zu  erflehen. 
M.  aber  rief  dreimal  mit  erhobener  Stimme:  0  Gott  vergieb  dem  Muxallam 
nicht!  Darauf  befahl  er  ihm  abzutreten;  weinend  entfernte  er  sich,  indem 
er  die  Thränen  mit  dem  Saum  seines  Mantels  abwischte.  —  Camra  al- 
Sulamij  (der  dabei  war):  wir  erzählten  uns,  M.  habe  den  Wert  des 
Blutes  bei  Gott  zum  Bewusstsein  bringen  wollen,  unhörbar  aber  habe  er 
um  Vergebung  für  ihn  gebeten.  —  Ibn  Abi  IZinäd  von  'Abdalraxmän  b. 
alXarith  von  alXasan  alBacrij:  als  Muxallam  gestorben  war'),  begruben 
ihn  die  Seinen :  aber  die  Erde  warf  ihn  dreimal  wieder  aus,  bis  er  endlich 
liegen  gelassen  wurde  und  die  wilden  Tiere  ihn  frassen.  —  BH.  987 — 989. 
Muxammad  b.  Xarb  von  Muxammad  b.  alValld  von  Luqman  b.  'Amir 
von  Suvaid  b.  Gabala:  'Auf  b.  Malik  alAshga'ij  bat  den  sterbenden  Mu- 
xallam, ihm  doch  wo  möglich  nach  seinem  Tode  zu  erscheinen  und  mit- 
zuteilen, wie  es  im  Jenseits  wäre.  Nach  Jahresfrist  erschien  ihm  der 
Verstorbene  wirklich  und  sagte,  es  gehe  ihnen  allen  gut,  jedoch  mit  Aus- 
nahme der  Axräc.  „Wer  sind  denn  die  Axräc?"  Die,  auf  welche  mit 
Fingern  gewiesen  wird.  Er  bekomme  nichts  von  Gott  heraus,  fügte  er 
hinzu,  als  was  er  voll  bezahlt  habe,  so  dass  sogar  eine  Katze  im  Besitz 
seiner  Familie  zu  Grunde  gegangen  sei ,  die  er  bezahlt  habe  -).  Diese 
Angabe  benutzte  'Auf  um  die  W^ahrheit  der  Erscheinung  zu  prüfen.  Er 
ging  zu  den  Verwandten  Muxallam's,  die  überrascht  waren  ihn  zu  sehen. 
„Du  besuchst  uns  nicht  oft,  Heber  'Auf!"  Wie  geht  es  euch  denn?  „Es 
geht  uns  gut,  deine  Nichte  da  war  gestern  Abend  auch  ganz  munter,  sie 
ist  jetzt  nur  so,  weil  ihr  Vater  letzte  Nacht  abgereist  ist."  Ist  euch  etAva 
eine  Katze  zu  Grunde  gegangen?  „Ja  wohl,  habt  ihr  sie  denn  bemerkt?" 
Nein,  ich  habe  eine  Mitteilung  über  sie  empfangen,  ergebt  euch  in  ihren 
Verlust! 

Schafen  besagt,  dass   die  beleidigende  Wirkung  der  Hemmung  der  Blut- 
rache sich  nicht  auf  die  zunächst  Betroffenen  beschränken,   sondern  sehr 
weit  greifen  werde. 
')  BH.  989 :  er  lebte  nur  noch  sieben  Tage. 

\S>^  .--^^t-x-f  Jsjjis  o-^-^J^  JlP^  »lii.  Die  Katze  scheint  zu 
Grunde  zu  gehen  um  ihm  ins  Jenseits  folgen  zu  können.  —  Zu  Äxrac 
s.  Sur.  12,85. 


368  Xunain  A.  8. 

Usäma  b.  Zaid  von  alZuhrij  von  'Abdalraxman  b.  Azhar,  der  dabei 
war:  M.  fragte  in  Xunain  nacli  Xalid  b.  alValid;  ^^  ward  ein  Jüngling 
vor  ihn  gebracht,  den  er  von  den  Umstehenden  schlagen  Hess,  während 
er  selber  Staub  auf  ihn  spritzte. 

Gefallene  Muslime:  Aiman  b.  'Ubaid,  Suräqa  b.  alXarith,  Ruqaim  b. 
Thäbit,  Abu  'Amir.  —  BH.  857.  876. 


64  c. 
T  ä  i  f . 

207b  'Abdallah  b.  Ga'far,  und  Ihn  Abi  Sabra,  und  Ihn  Mauhab,  und  'Abd- 

allah b.  Jazid,  und  'Abdalcamad  b.  Muxammad  alSa'dij,  und  Muxammad 
b.  'Abdallah  alZuhrij,  und  Usama  b.  Zaid,  und  Abu  Ma'shar,  und  'Abdal- 
raxman  b.  'Abdal'aziz,  und  Muxammad  b.  Jaxja  b.  Sahl,  und  Andere: 
nach  dem  Siege  von  Xunain  ward  al6ufail  b.  'Amr  ausgesandt,  um  Dhu- 
IKaffain,  den  Götzen  'Amr"s  b.  Xumama,  zu  zerstören  und  Hülfstruppen 
von  Daus  dem  Propheten  nach  Täif  zuzuführen  ^).  Er  vollzog  den  Auf- 
trag und  kam  vier  Tage  nach  dem  Propheten  vor  Täif  an,  mit  400  Azditen 
und  auch  mit  einer  "Wurfmaschine.  Die  Fahne  der  Azditen  trug,  mit 
M.'s  Billigung,  derselbe  Mann,  der  sie  auch  im  Heidentum  getragen  hatte, 
Nu'man  b.  alZurafa  alLihbij. 

Während  die  Gefangenen,  die  unter  der  Aufsicht  des  Xuza'iten  Bu- 
dail  b.  Varqä  gestellt  waren,  und  die  übrige  Beute  nach  alGi'räna  ge- 
bracht wurden,  zog  M.  mit  dem  Heere  gegen  Täif;  Xalid  führte  die  Vor- 
hut. Die  Thaqif  hatten  sich  in  ihre  bei  der  Stadt  gelegene  zweithorige 
Burg  geflüchtet',  die  sie  gut  ausgebessert  und  mit  Vorrat  auf  ein  Jahr 
versehen  hatten.  Sie  hatten  'Urva  b.  Mas'ud  und  Ghailän  b.  Salama 
nach  Gurash  geschickt,  um  sich  dort  auf  die  Bedienung  der  Geschütze 
einzuüben,  die  auf  der  Mauer  der  Burg  aufgestellt  werden  sollten.  Sie 
waren  beide  weder  bei  Xunain,  noch  bei  der  Belagerung  von  Täif  zu- 
gegen. —  BH.  869  f. 

M.  zog  von  Aueäs  über  Naxla  alJamänija,  Qarn,  alMulaix  nach  Buxrat 

')  M.  gab  ihm  folgenden  Spruch  mit  auf  den  Weg:  „verbreite  den  frommen 
(jruss  und  halt  offenen  Tisch,  und  schäme  dich  vor  Allah  ebenso  wie  ein 
ehrbarer  Mann  sich  vor  den  Seinen  schämt!"  Allah  legt  Pflichten  auf;  die 
Götzen  erfüllen  die  irdischen  Wünsche  ihrer  Verehrer  nach  dem  Contracte 
do  ut  des.  Zu  mavaddata  bainikum  Sur.  29, 24  vgl.  nacTxatu 
baininä  Alq.  1,2  =  unsere  gegenseitige  Freundschaft,  nach  Imrualqais  4,9 
Ahlw.;  Socin  versteht  nicht  richtig.  —  Die  Verse,  die  alOufail  beim  Ver- 
brennen des  Götzen  sprach,  lauten  ebenso  wie  bei  BII.  254.  Vgl.  übrigens 
N.  71  fol.  241a. 


BclaffcniTisr  von  Täif  A.  8.  369 

alRughä  bei  Lijja,  wo  er  eine  Moschee  baute').  Dort  hielt  er  Gericht 
über  einen  Laithiten,  der  einen  Hudhaliten  erschlagen  hatte,  und  übergab 
denselben  den  Hudhaliten,  die  ihn  hinrichteten;  es  war  das  erste  Sühnblut, 
das  im  Islam  vergossen  wurde.  In  Lijja  Hess  M.  das  leere  Schloss  208a 
des  in  die  Burg  von  Täif  geflüchteten  Malik  b.  'Auf  anstecken,  es  brannte 
vom  Nachmittag  bis  Sonnenuntergang.  Bei  dem  Anblick  des  Grabes  Abu 
Uxaixa's  Sa'id  b.  aFAc,  welches  sich  bei  seinem  Landgut  befand,  fluchte 
Abubekr  über  den  Toten;  ihrerseits  fluchten  dann  dessen  beide  Söhne, 
'Amr  und  Abän,  die  anwesend  waren,  dem  Vater  Abubekr's.  M.  sagte: 
die  Schmähung  des  Toten  kränkt  die  Lebenden;  haltet  euch  allgemein, 
wenn  ihr  auf  die  Heiden  scheltet.  Von  Lijja  schlug  er  einen  Weg  ein, 
welcher  der  enge  hiess  und  von  ihm  der  bequeme  umgenannt  wurde, 
und  gelangte  nach  Naxb,  wo  er  unter  dem  Sidrbaum  alCädira  Halt 
machte.  Einen  Garten  in  der  Nähe  zerstörte  er  mit  Feuer,  da  der  Eigen- 
tümer nicht  zu  ihm  herauskommen  (d.  h.  überlaufen)  wollte.  Darauf 
ging  er  weiter  und  schlug  das  Lager  nahe  bei  der  Burg  von  Täif  auf. 
Aber  alsbald  ergoss  sich  ein  wahrer  Heuschreckenschwarm  von  Pfeilen 
über  das  Lager  —  besonders  Abu  Mixgan  tliat  sich  (nach  'Amr  b.  Umajja 
alCamrij)  als  Schütze  hervor  — ,  so  dass  M.  den  Xubab  b.  alMundhir, 
der  ihn  gleich  anfangs  auf  die  Gefahr  aufmerksam  gemacht  hatte,  beauf- 
tragte, eine  höher  und  weiter  zurück  gelegene  Stelle  auszusuchen.  Er 
wählte  den  Hügel  draussen  vor  der  Stadt,  wo  jetzt  die  Moschee  steht, 
dahin  verlegte  M.  das  Lager.  —  BH.  871  f. 

Als  M.  zuerst  vor  der  Burg  Halt  machte,  führten  die  Thaqafiten  eine 
Hexe  vor,  die  kehrte  dem  muslimischen  Heere  den  blossen  Hinteren  zu  -). 

Von  dem  Hügel  rückten  die  Muslime  zum  Angriff  gegen  die  Burg 
vor,  ihnen  voran  ritt  Rabi'a  b.  alAsvad.  Dieser  erbat  und  erhielt,  zum 
Behuf  einer  Unterredung,  Sicherheit  von  den  Belagerten,  ward  jedoch 
verräterisch  von  ihnen  erschossen.  Dafür  wurde  aber  der  Thaqafit 
Hudhail  b.  Abi  ICalt,  der  Bruder  Umajja's,  als  er  unvorsichtig  sich  her- 
vorwagte, gefangen  genommen,  wie  es  heisst  von  Ja'qub  b.  Zam'a  (b.  al- 
Asvad), und  hingerichtet. 

Für  die  beiden  Frauen,  die  ihn  begleiteten,  Umm  Salama  und  Zainab 
liess  M.  zwei  Zelte  aufschlagen,  zwischen  denen  er  das  Gebet  verrichtete, 
so  lange  die  Belagerung  dauerte,  18  oder  19  oder  15  Tage.  An  der 
Stelle  baute  hinterher  der  Thaqafit  Umajja  b.  'Amr  b.  Vahb  b.  Mu'attib  208b 
b.  Malik  die  Moschee.  Darin  war  eine  Säule,  die  beim  Aufgang  der  Sonne 
regelmässig  einen  Ton  (naqlc)  von  sich  gab,  mehr  als  zehnmal;  mau 
hielt  das  für  eine  Lobpreisung.  —  BH.  872. 

')  Folgt  eine  Specialtradition  darüber.  • 

^)  eine  eclit  arabische  Meihisa! 

Väkiili,    Miihnmmed.  ä4 


370  Belagerung  von  T;iif  A.  S. 

Der  Perser  Salman  machte  eine  Wurfmaschine  und  richtete  sie  gegen 
die  Burg.  Nach  anderen  Angaben  brachte  Jazid  b.  Zam'a,  oder  alGufail 
b.  'Amr,  oder  Xalid  b.  Sa'id,  eine  Wurfmaschine  und  zwei  Schirmdächer 
von  Gurash.  Es  wurden  auch  spanische  Reuter  (xasak  min  'Idän)  um 
die  Burg  gelegt.  Unter  dem  Schutz  der  Schirmdächer  versuchten  die 
Muslime  die  Mauern  der  Burg  zu  untergraben,  aber  die  Belagerten  warfen 
glühende  Pflugscharen  auf  die  Schirmdächer  und  steckten  sie  in  Brand; 
das  ist  der  Tag  der  Shadxa,  d.  i.  des  Kopfzerschmetterns.  —  BH.  873. 

Nun  befahl  M.  die  Weinberge  zu  verwüsten;  wer  eine  Rebe  (xabala) 
umhaue,  bekomme  dafür  eine  im  Paradies.  'Ujaina  sagte  darauf  zu  Ja'lä 
b.  Murra  alThaqafij:  hau  du  für  mich,  so  trete  ich  dir  meinen  Lohn  ab! 
Hinterher  jedoch,  als  jener  es  that,  sprach  er:  dein  Lohn  ist  das  Höllen- 
feuer! Aber  M.  sagte:  'Ujaina  verdient  die  Hölle  eher  als  Ja'lä.  —  Omar 
rief  dem  Thaqafiten  Sufjan  b.  'Abdallah  zu:  nun  hauen  wir  den  Vater 
(d.  h.  den  Ernährer)  deiner  Familie  ab!  Er  antwortete:  das  Wasser  und 
die  Ackerkrume  müsst  ihr  uns  doch  lassen !  Bald  aber  verlor  er  den  Trotz 
und  rief:  o  Muhammed,  warum  haust  du  unsere  Weingärten  ab?  wenn  du 
gewinnst,  so  bekommst  du  sie;  sonst  lass  sie  Gotte  und  der  Verwandt- 
schaft. M.  sprach:  ich  lasse  sie  Gotte  und  der  Verwandtschaft')!  — 
Abu  Vagza  alSa'dij:  M.  befahl,  jedermann  solle  fünf  Weinstöcke  abhauen; 
Omar  veranlasste  ihn,  die  jungen  Reben,  die  noch  nicht  trugen,  zu  ver- 
schonen. 

Abu  Sufjan  b.  Xarb  und  alMughira  b.  Shu'ba  begaben  sich,  nachdem 
ihnen  Sicherheit  zugesagt  war,  zu  den  Thaqafiten,  um  einige  qurashitische 
Frauen ")  zu  bewegen ,  der  Gefahr  einer  Eroberung  der  Stadt  zuvorzu- 
kommen und  zu  den  Muslimen  herauszugehen ;  sie  hatten  aber  keinen  Er- 
folg darin.  Dagegen  wurden  sie  von  den  Banu  lAsvad  b.  Mas'ud  gebeten, 
20!»a  bei  M.  dafür  einzutreten,  dass  er  ihr  Gut  nicht  verwüste,  da  es  sehr 
schwer  wieder  anzubauen  sei.  Auf  ihre  Fürsprache  verschonte  M.  wirk- 
lich das  Gut  der  Banu  lAsvad ;  sein  Lager  lag  zwischen  demselben  und 
der  Stadt  im  Vadi  TAqTq.  —  BH.  873. 

Ein  Mann  in  der  Burg  trat  vor,  schmähte  die  Muslime  als  Sklaven 
Muhamnied's  und  riet  ihnen  nur  wieder  abzuziehen,  da  die  Verwüstung 
von  ein  paar  \Veinl)ergen  sie  ihrem  Ziele  nicht  näher  bringe.  Sa'd  b.  Abi 
Vaqqac  schoss  ihn  mit  einem  Pfeil  in  die  Gurgel,  dass  er  tot  von  der  Mauer 

')  A.£>,U^  \U  i-zcOl  BH.  873.  Allah  sorgt  wie  der  gastliche  Zeus  für  die 
Innehaltung  der  internationalen,  allgemein  menschlichen  Pflichten.  Vgl. 
Deut.  25,18. 

^)  Darunter  die  Tochter  des  Kaleudermachers  (alNäsi')  Umajja  b.  Qal'. 
BH.  873,1  liV. 


Relagruuff  von  Tüif  A.  S.  B71 

stürzte;  zur  Freude  des  Propheten.  —  M.  erklärte  dem  Ali  die  Bewandtnis 
mit  dem  Grabe  Abu  Righäl's  (BH.  32). 

AlMugliira  b.  Sliu'ba  hörte  einen  Muzaniten  zu  einem  anderen  sagen, 
bei  der  Eroberung  der  Stadt  solle  er  sich  an  die  "Weiber  der  Familie 
Qärib  halten,  die  seien  den  Fang  wert.  Da  wies  er  ihm  den  Abu  Mixgan 
auf  der  Mauer,  auf  den  solle  er  schiessen.  Er  that  es  und  fehlte,  darauf 
aber  zielte  Abu  Mixgan,  der  beste  Schütze  unter  den  Thaqif,  auf  ihn  und 
erschoss  ihn.  „Mach  du  die  Leute  lüstern  auf  die  Frauen  von  Täif^ !  sagte 
alMugliira;  er  hatte  das,  was  eintrat,  vorausgesehen  und  beabsichtigt.  Da 
geriet  'Abdallah  b.  'Amt  b.  'Auf  alMuzanij  in  hellen  Zorn  über  dieses 
Luder  (dähija),  diesen  Heuchler;  er  wolle  nie  wieder  ein  Wort  mit  ihm 
reden;  wäre  nicht  der  Islam,  so  würde  er  ihn  morden.  Jener  bat  ihn, 
still  zu  schweigen,  aber  das  wollte  er  nicht.  Als  Omar  die  Sache  erfuhr, 
erklärte  er  alMughira  der  Statthalterschaft  von  Kufa  für  unwürdig.  —  Abu 
Mixgan  traf  auch  Abubekr's  Sohn  'Abdallah  mit  einem  Pfeile,  die  Wunde 
heilte  schlecht,  und  'Abdallah  starb  daran  unter  dem  Chalifat  seines 
Vaters.  Abubekr  hob  den  Pfeil  auf  und  zeigte  ihn  dem  Abu  Mixgan,  als 
dieser  ihn  später  in  Medina  besuchte. 

M.  Hess  durch  einen  Herold  ausrufen,  jeder  Sklav,  der  aus  der  be- 
lagerten Festung  zu  den  Muslimen  überlaufe,  solle  frei  sein.  Es  kamen 
ihrer  einige  zehn  (deren  Namen  aufgeführt  werden);  M.  teilte  sie  ange-  209 b 
sehenen  Muslimen  zu,  dass  sie  für  sie  sorgten  und  sie  im  Koran  und  in 
der  Sunna  unterrichteten.  Für  die  Thaqafiten  war  das  ein  schwerer 
Schlag,  und  sie  bewachten  in  Folge  dessen  ihre  Sklaven  sehr  streng. 
Nach  ihrem  Uebertritt  zum  Islam  wollten  sie  die  Ueberläufer  wieder  haben, 
bekamen  sie  aber  nicht.  Zwei  jedoch  wurden  ihren  Herren  zurück  er- 
stattet. —  BH.  874. 

Mit  M.'s  Erlaubnis  ging  'Ujaina  zu  den  Thaqafiten  in  die  Burg,  nachdem 
sie  ihm  als  einem  Bekannten  Abu  Mixgan's  Sicherheit  gewährt  hatten.  Er 
ermahnte  sie  tapfer  auszuharren,  die  Muslime  seien  der  Belagerung  schon 
satt.  Als  er  zu  M.  zurückkam,  sagte  ihm  dieser  gradezu,  was  er  gethan 
habe,  erlaubte  indessen  Omar  nicht,  ihm  den  Kopf  vor  die  Füsse  zu  legen. 
Dafür  hielt  Abubekr,  wie  man  sagt,  dem  unverbesserlichen  Beduinen  eine 
Strafpredigt. 

M.  hatte  einen  Knecht  seiner  Base,  namens  Mäni'  (und  einen  anderen, 
der  hiess  Hit)  bei  sich,  den  er  sorglos  bei  seinen  Weibern  aus-  und  ein- 
gehen liess,  in  dem  Glauben,  er  achte  nicht  auf  das,  worauf  die  Männer 
bei  den  Weibern  zu  achten   pflegen ').     Da  hörte  er  ihn  einmal  zu  Xalid 

^)  Nach    dem   Scholion   zu    BH.  874,3   war    der   Knecht    ein    Zwitter.     Vel. 
Buxarij  II  258. 

24* 


372  Belairernnir  von  Täif  A.  8. 

b.  alValid  (oder  zu  'Abdallah  b.  Abi  Umajja  b.  alMughira)  sagen:  bei  der 
210a  Eroberung  der  Stadt  lass  dir  die  Bädija  bint  Ghailäu  nicht  entgehen,  sie 
zeigt  vorn  vier  und  hinten  acht'),  und  wenn  sie  sitzt,  wiegt  sie  sich  in 
den  Hüften,  und  wenn  sie  spricht,  singt  sie  u.  s.  w. -).  In  Folge  dessen 
verbot  ihm  M.  sein  Haus  und  verbannte  sowohl  ihn  als  den  anderen 
Knecht  nach  Gamma.  Nur  alle  Freitag  erlaubte  er  ihnen  zur  Stadt  zu 
kommen  um  zu  betteln.  Nach  M.'s  Tode  baten  sie  um  Aufliebung  der 
Verbannung,  aber  erst  Othman  gewährte  die  Bitte. 

Abu  Mixgan  b.  Xabib  b.  'Amr  b.  'Umair  alThaqafij  trat  auf  die  Mauer 
der  Burg,  höhnte  die  „Knechte  Muhammed's"^  und  riet  ihnen  nur  -wieder 
abzuziehen 3).  Ihm  erwiderte  Omar,  man  werde  schon  Mittel  und  Wege 
finden,  den  Fuchs  aus  seinem  Loch  zu  treiben,  eher  sei  an  kein  Abziehen 
zu  denken.  Aber  Abubekr  bat  ihn  das  nicht  zu  sagen,  dem  Propheten 
sei  die  Eroberung  Täif  s  nicht  bewilligt.  Da  lief  Omar  zu  M.  um  ihn  zu 
fragen,  und  er  bestätigte,  was  Abubekr  gesagt  hatte. 

Xaula  bint  Xakim  b.  Umajja  b.  alAuqac  alSulamijja,  die  Frau  'Uth- 
man's  b.  Maeh'un,  kam  zu  M.  mit  der  Bitte,  ihr  im  Fall  der  Eroberung 
von  Täif  den  Schmuck  der  Färi'a  bint  alXuzä'ij  oder  der  Bädija  bint 
Ghailan  zu  schenken.  „Aber  wenn  Gott  uns  nun  Täif  nicht  bewilligt ?- 
war  M.'s  Antwort.  Xaula  teilte  dieselbe  dem  Omar  mit,  dieser  forderte 
darauf  vom  Propheten  Erlaubnis,  sofort  den  Befehl  zum  Aufbruch  im 
210  b  Heere  ausrufen  zu  dürfen.  Die  Leute  wollten  aber  nicht  und  wandten 
sich  an  Abubekr,  damit  er  den  Propheten  umstimme.  Der  hatte  jedoch 
selber  an  dem  Entschlüsse  M.'s  schuld;  er  hatte  nämlich  einen  Traum 
M.'s,  wonach  ihm  ein  Hahn  eine  Schüssel  mit  Rahm,  die  ihm  beschert 
war,  durchpickte,  so  dass  sie  auslief,  dahin  gedeutet,  dass  er  Täif  jetzt 
nicht  einnehmen  werde.  Darnach  wandten  sich  die  Leute  an  Omar,  aber 
gewitzigt  durch  seine  übele  Erfahrung  bei  Xudaibija  wollte  der  am  aller- 
wenigsten dem  Propheten  entgegen  treten.  —  BH.  873  f. 

Kuthajjir  b.  Zaid  von  alValld  b.  Rijäx  von  Abu  Huraira:  nachdem 
die  Belagerung  15  Tage  gewährt  hatte,   fragte  M.  den  Duiliten  Naufal  b. 

')  sc.  Hautfalten,  als   Q'^U-'    isLj»-a>^wfl   Agli.  VI  '2,5. 
-)  wie  Ihn  alXafMin  singt: 

Für  w»i^   steht  Agh.  II  1G8   lA^cii   und  II  159   I^i-Xs-;    der  Sinn    muss 
sein:  die  rechte  Mitte,  das  Centnim;  vgl.  '„JuaJ  BH.  879,1. 
-)  uw.'i    »-J^^^      tr^   CT^^"'"     ^^*^''  I^'I-  2"^  i^t  Qasij  Name  Thaqifs.     Vgl. 
den  Spruch  Al.u  'Azza's  fol.  48b  (S.  IUI,  Z.  ;;  v.  u.). 


Gi'räna  A.  «.  873 

Mu'avija,  was  er  meine.  Er  sagte:  Fuchs  im  Loch  —  wenn  da  ihm  auf- 
passt,  so  fasst  du  ihn,  und  wenn  du  ihn  lässt,  so  schadet  er  dir  nicht. 
M.  Hess  darauf  durch  Omar  den  Befehl  zum  Aufbruch  erteilen.  Die 
Muslime  aber  machten  grossen  Lärm  darob ,  und  erst  als  sie  bei  einem 
nochmaligen  Angriff  mit  blutigen  Köpfen  zurückgekommen  waren,  ge- 
horchten sie  willig  und  eifrig  dem  erneuerten  Befehl  zum  Rückzuge. 
Den  Abziehenden  rief  der  Thaqafit  Sa'd  b.  'Uhaid  b.  Asid  b.  'Amr  b. 
'Iläg  nach:  so  bleibt  unser  Stamm  also  doch  bestehen!  Ja,  mit  Glanz 
und  Ehren,  antwortete  'üjaina.  Hol  dich  der  Geier,  sagte  ihm  'Amr  b. 
al'Ac,  du  lobst  die  Feinde  des  Boten  Gottes  und  bist  doch  hier  um 
ihm  gegen  sie  beizustehen  ?  Nein,  sagte  'üjaina,  ich  bin  nur  in  der  Ab- 
sicht hergekommen,  um  bei  der  Einnahme  von  Täif  ein  thaqafitisches 
Mädchen  zu  erbeuten  und  von  ihr  einen  Knaben  zu  erzielen,  denn  die 
Thaqif  sind  eine  verteufelte  Race.  M.  lachte  über  diese  Aeusserung,  als 
sie  ihm  mitgeteilt  wurde,  und  sprach:  das  ist  die  urwüchsige  Dumm- 
heit ').  Er  betete  zum  Abschied  für  die  Thaqif,  dass  Gott  sie  leiten  und 
herzuführen  möge. 

Verzeichnis  der  Gefallenen.  Von  Quraish:  Sa'id  b.  Sa'id  b.  Umajja, 
der  Xalif  'Urfuea  b.  alXubab  b.  Xabib,  Jazid  b.  Zam'a  b.  alAsvad  (mit 
dem  sein  Pferd  alGanäx  durchging  bis  unter  die  Mauern  der  Burg,  so 
dass  die  Thaqafiten  ihn  töteten'-)),  'Abdallah  b.  Abi  Bakr,  'Abdallah  b.  211  a 
Umajja  b.  alMughira,  der  Xalif  'Abdallah  b.  'Amir  b.  Rabi'a  al'Anazij, 
alSäib  h.  alXarith  und  sein  Bruder  'Abdallah.  Von  Sa'd  b.  alLaith:  Gu- 
laixa  b.  'Abdallah  b.  Muxärib.  Von  den  Medinern:  Thabit  b.  alGadha' 
(=Tha'laba),  alXarith  b.  Sahl  b.  Abi  Ca'ca'a,  alMundhir  b.  'Abdallah  b. 
Naufal.    Zusammen  zwölf.  —  BH.  875  f. 

64  d. 
A 1 G  i '  r  ä  n  a. 

Von  Täif  zog  M.  über  Daxnä,  Qarn  alManäzil  und  Naxla  nach  al- 
Gi'rana^).  Unterwegs  ward  er  von  Abu  Ruhm  alGliifarij,  der  neben  ihm 
ritt,  mit  der  Schuhspitze  ans  Bein  gestossen;  da  hieb  er  ihm  mit  der 
Peitsche  auf  den  Fuss,  so  dass  jener  in  Angst  geriet  und  besorgte,  es 
möchte  ein  Koran  über  ihn  erscheinen.  In  alGi'rana  übernahm  er  das 
Kamelhüten,  obwohl  er  nicht  an  der  Reihe  war,  bloss  um  dem  Propheten 

'■)  c'uIa«Ji  iJ*"^^  spontane  Dummheit  =  Naivetät.  Eine  gute  Bezeichnung 
für  das  Unvermögen  der  Beduinen,  anders  zu  sein  als  sfe  sind. 

-)  Vgl.  die  andere  Version  fol.  208  a,  wo  Rabi'a  statt  Jazid  genannt  ist. 

*)  Ziemlich  denselben  Weg  hat  Robertson  Smith  gemacht,  (ku-ch  den  wir 
über  alGi'räna  aufs  genaueste  unterrichtet  sind. 


374  Gi'raua  A.  8. 

aus  dem  Gesichte  zu  kommen.  Als  er  Abends  heimtrieb.  hatte  M.  schon 
nach  ihm  geschickt;  voll  banger  Erwartung  begab  er  sich  zu  ihm.  ward 
jedoch  aufs  angenehmste  enttäuscht,  als  er  eine  Anzahl  Schafe  zur  Ent- 
schädigung für  den  Hieb  bekam.  „Seine  Gnade  aber,  sagte  Abu  Ruhm, 
war  mir  w'ertvoller  als  der  irdische  Besitz"  '). 

Abu  Zur'a   alGuhanij   war   dem  Propheten  in  Qarn   beim  Aufsteigen 

aufs   Kamel  behülflich  gewesen^),   und  ritt   dann  hinter  ihm.    M.  hieb 

öfters  mit  der  Peitsche  hinter   sich  und  traf  dabei  regelmässig  den  Abu 

211  •>  Zur'a,  bis  er  es  endlich  merkte.    Darauf  gab  er  ihm  in  alGi'räna  120  Schafe 

zur  Entschädigung. 

Suraqa  b.  Ga'sham  wollte  zu  M.,  als  er  auf  dem  Wege  nach  alGi'rana 
war;  aber  die  medinischen  Reiter  trieben  ihn  zurück,  da  sie  ihn  nicht 
kannten.  Er  gelangte  aber  doch  in  die  Nähe  des  Propheten,  und  indem 
er  ein  Schreiben,  welches  Abubekr  ausgestellt  hatte,  in  die  Höhe  hielt, 
rief  er:  ich  bin  Suräqa  b.  Ga'sham  und  dies  ist  mein  Schreiben.  M. 
Hess  ihn  herankommen,  empfing  von  ihm  die  Viehsteuer,  die  er  angetrieben 
hatte,  und  Hess  sich  in  ein  Gespräch  mit  ihm  ein.  „Wenn  ein  verirrtes 
Kamel  zu  einer  Tränke  kommt,  die  ich  für  meine  Kamele  gefüllt  habe, 
wird  es  mir  dann  angerechnet,  wenn  ich  es  saufen  lasse?"  Ja,  antw^ortete 
M.,  bei  jedem  durstigen  Tier  (dhätu  kabidin  xarräa)  wird  das  angerechnet. 
'Abdallah  b.  'Amr  b.  Zuhair  von  alMaqburij  von  Abu  Huraira:  ein 
Aslamit  stellte  sich  dem  Propheten  in  den  Weg,  um  ihm  Schafe  zum 
Geschenk  zu  bringen.  Da  M.  sagte,  er  nehme  von  einem  Heiden  kein 
Geschenk  an,  versicherte  er  Muslim  zu  sein  und  seine  Steuer  an  Buraida 
b.  alXucaib  entrichtet  zu  haben.  Buraida  bestätigte  das  und  fügte  hinzu, 
der  Mann  sei  vornehm  unter  den  Aslam.  Er  wohnte  eigentlich  in  al- 
Cifäx.  jetzt  w'ar  er  nach  Naxla  übergesiedelt,  weil  dort  besseres  Futter 
wuchs.  M.  sagte  ihm,  er  möge  nach  alGi'räna  kommen,  hier  unterwegs 
sei  er  ihm  unbequem.  „Soll  ich  denn  auch  die  Schafe  dorthin  treiben?" 
Nein,  ich  will  dir  dort  Schafe  schenken.     „0  Bote  Gottes,  wenn   zum 

')  Die  gleiche  Geschichte  wird  darauf  von  Ihn  Abi  Xadrad  alAslamij  be- 
richtet, nur  haut  da  M.  mit  dem  Stock,  indem  er  /.ugleich  sein  gummfira- 
gleiches  Bein  vor  Schmerz  in  die  Höhe  hebt.  Interessant  ist  dabei  die 
Bemerkimg,  dass  die  Aslam  mit  den  Ancär  schlecht  standen.  Mit  den 
Emigranten  standen  sie  gut,  M.  suchte  sie  auf  alle  Weise  heranzuziehen 
(S.  320  Anm.  1).  Bekanntlich  trug  diese  Politik  bei  der  ersten  Chalifen- 
wahl  ihre  Früchte;  es  gelang  dadurch  die  Ancär  in  ihrer  eigenen  Stadt 
zu  terrorisieren. 

2)  j.>,:t    ^    ^y    ^yL^   ^^Oo  ^  ^^jj\^    '^j«^    ^  x!   c>-,v^3 


Gi'räna  A.  8.  375 

Gebet  gerufen  wird,  während  ich  Abends  die  Kamele  tränke,  muss  ich 
es  dann  auf  der  Stelle  verrichten?"  Nein.  „Aber,  wenn  es  geschieht, 
während  ich  die  Kamele  von  der  "Weide  heimtreibe,  muss  ich  es  dann?" 
Ja.  „Darf  der  Mann  sich  dem  Weibe  nahen,  wenn  auch  kein  AVasser 
in  der  Nähe  ist?^  Ja,  er  muss  dann  das  Tajammum  (Sur.  5,9)  ver- 
richten. „Und  wenn  ein  Weib  bei  ihrer  Reinigung  fern  vom  Wasser  ist?" 
So  verrichte  sie  das  Tajammum.  —  In  Gi'rana  gab  M.  dem  Aslamiten 
100  Schafe. 

Noch  auf  dem  Wege  wurden  die  Araber  so  ungestüm  in  ihren  For- 
derungen an  den  Propheten,  dass  sie  ihn  an  einen  Samurabaum  drängten 
und  ihm  den  Mantel  vom  Leibe  rissen.  Er  rief:  gebt  mir  meinen  Mantel, 
gebt  mir  meinen  Mantel;  Avären  alle  diese  'Icähbüsche  Kamele,  so  wollte 
ich  sie  euch  austeilen;  ihr  sollt  mich  nicht  habsüchtig  und  ungrossmütig 
und  wortbrüchig  finden.  Bei  der  Verteilung  der  Beute  selber  nahm  er 
einen  Flocken  Kamelwolle  und  sagte:  nicht  einmal  so  viel  darf  ich  für 
mich  nehmen;  abgesehen  vom  Fünften,  aber  auch  der  kommt  wieder  euch  212; 
zu  gut!  —  BH.  880. 

Die  gefangenen  Weiber  und  Kinder,  (3000  an  der  Zahl,  waren  in  al- 
Gi'rana  in  hölzernen  Pferchen  (xaehä'ir)  untergebracht,  zum  Schutz  gegen 
die  Sonne.  Der  erbeuteten  Kamele  waren  24000,  die  Zahl  der  Schafe  ist 
unbekannt.  Als  M.  ankam,  liess  er  durch  den  Xuzalten  Busr  b.  Sufjan 
in  Mekka  Zeug  für  sie  kaufen  und  kleidete  sie  alle.  Von  den  Frauen 
hatte  M.  schon  in  Xunain  mehrere  an  Emigranten  und  Qurashiten  verteilt, 
so  an  'Abdalraxman  b.  'Auf,  an  Cafvan  b.  Umajja,  an  Ali  (mit  Namen 
Raiea),  an  Othman  (Zainab,  sie  liess  ihn  nicht  zu),  an  Omar,  an  Gubair 
b.  Mue'im,  an  Galxa,  an  Sa'd  b.  Abi  Vaqqäc,  an  Abu  Tbaida,  an  alZu- 
bair.  Omar  schenkte  das  ihm  zugefallene  Mädchen  seinem  Sohne  'Abd- 
allah, der  sie  bei  den  Banu  Gumax,  seinen  mütterlichen  Verwandten, 
unterbrachte,  um  nach  vollbrachtem  heiligen  Umgang  das  Beilager  mit 
ihr  zu  halten.  Als  er  aber  von  der  Ka'ba  heimkam,  erfuhr  er,  dass  die 
Havazin  auf  M. 's  Befehl  Weib  und  Kind  wieder  haben  sollten;  da  gab  er 
sein  Mädchen  sofort  heraus.  Die  Anderen  hatten  ihre  Beute  meist  schon 
angegriffen.  —  BH.  878. 

In  der  Erwartung  einer  Bittgesandtschaft  von  den  Havazin  verschob 
M.  die  Verteilung  der  Gefangenen  in  alGi'rana  und  begann  mit  der  Ver- 
teilung der  übrigen  Beute.  Als  Abu  Sufjan  das  viele  Silber  vor  dem 
Propheten  liegen  sah,  sagte  er:  du  bist  heute  der  reichste  Mann  von  Qu- 
raish,  schenk  mir  etwas  von  deinem  Gut.  Er  bekam  40  Unzen  Silber 
und  100  Kamele.  „Schenk  meinem  Sohne  Jazid  auch  etwas !"  Er  bekam 
ebenfalls  40  Unzen  Silber  und  100  Kamele.  „Schenk  meinem  Sohne 
Mu'avija  auch  etwas!"    Er  bekam  den  nämlichen  Betrag,    Da  dankte  Abu 


376  Gi'räna  A.  8. 

Sufjan  dem  Boten  Gottes  aus  vollem  Herzen.  —  Ma'mar  von  alZuhrij  von 
Sa'id  b.  alMusajjib  und  'Urva  von  Xakim  b.  Xizam  (dem  Haupt  der  Banu 
Asad):  ich  bat  den  Boten  Gottes  um  100  Kamele,  darnacli  um  weitere 
212 b  100,  und  zum  drittenmal  um  100.  Er  gab  sie  mir,  indem  er  mich  zu- 
gleich vor  Gier  warnte,  denn  die  obere  (d.  h.  gebende)  Hand  sei  besser 
als  die  untere  (d.  h.  empfangende).  Ich  gelobte  ihm,  hinfort  von  keinem 
anderen  mehr  etwas  anzunehmen;  als  später  Omar  mir  seine  Geschenke 
anbot,  schlug  ich  sie  aus.  —  Ihn  Abi  IZinad:  alNucair  b.  alXarith,  der 
Bruder  alNacr's,  von  den  'Abdaldar,  bekam  100  Kamele.  —  Von  den 
Banu  Zuhra  bekam  der  Xalif  Usaid  b.  Xaritha  100,  aFAlä  b.  Gärija  .50, 
Mairama  b.  Naufal  50  Kamele  —  das  letztere  leugnet  indes  'Abdallah  b. 
Ga'far  (von)  alZuhrij.  —  Von  den  Banu  Maizum  bekam  alXarith  b.  Hisham 
100,  Sa'id  b.  Jarbü'  50  Kamele.  —  Von  den  Bann  Gumax  bekam  Cafvan 
b.  Umajja  100 '),  Qais  b.  'Adij  100,  Tthman  b.  Vahb  50  Kamele.  —  V^on 
'Amir  b.  Luaij  bekam  Suhail  b.  'Amr  100,  Xuvaieib  b.  'Abdal'uzza  100," 
Hisham  b.  'Amr  50  Kamele. 

Von  den  Arabern  bekam  alAqra'  b.  Xäbis  alTamimij ,  'üjaina  b. 
Badr^),  und  Malik  b.  'Auf  je  100  Kamele,  al'Abbas  b.  Mirdas  alSulamij 
aber  bloss  vier.  Seine  Unzufriedenheit  darüber  äusserte  der  letztere  in 
einem  Liede,  welches  durch  Abubekr  zur  Kenntnis  des  Propheten  kam^). 
Er  Hess  den  Dichter  holen  und  stellte  ihn  über  einen  Vers  seines  Liedes 
zur  Rede;  dabei  zerstörte  er  im  Citieren  durch  Umstellung  das  Metrum 
und  den  Eeim  (baina  lAqra'i  vaUjainata  statt  baina  'Ujainata 
välAqra'i).  Abubekr  verbesserte,  aber  der  Prophet  konnte  nicht  cin- 
213a  sehen,  was  das  für  ein  Unterschied  sei,  so  dass  jener  ausrief:  so  teuer 
du  mir  bist  —  du  bist  kein  Sänger  und  kein  Sager  (rävija),  und  es  ge- 
hört sich  auch  nicht  für  dich.  In  Bezug  auf  al'Abbas  aber  gab  M.  Be- 
fehl, ihm  die  Zange  abzuschneiden,  d.  h.  ihm  100  (and.  50)  Kamele  zu 
schenken.  Einige  Leute  entsetzten  sich,  weil  sie  das  Zungenabschneiden 
eigentlich  verstanden.  —  BH.  880—883. 

Woher  M.  die  Geschenke  nahm,  darüber  herrscht  Streit.  Am  glaub- 
würdigsten ist  die  Angabe,  dass  er  sie  aus  dem  Fünften  bestritt;  nach 
Anderen  flössen  sie  aus  dem  Ueberschuss  (färi'a)  der  Beute. 

AVährend    M.    sass    und    die  Leute    von    dem    Silber    nehmen    liess, 

0  Nach  der  Version  fol.  li'^b,  die  hier  wiederholt  wird,  bekam  Cafvan  viel 

mehr. 
^)  So  heisst  er  bei  Vakidi  öfter  als  'Ujaina  b.  Xicn. 
3)  Die  Verse   lauten,    mit    unbedeutenden  Abweichungen,    ebenso    wie    bei 

BH.  881,   aber  v.  5  steht  vor  v.  4.     Die   erste  kurze  Silbe  fehlt  auch  bei 

Yakidi   am   Anfange  von  v.  5.     Im   Kitab   alAgh.  XIH  67   ist  v.  5   ganz 

ausgelassen. 


1 


d 


Orräna  A.  8.  877 

welches  in  Bilars  Kleide  lag,  kam  Dlm  IXnvaicira  alTaniiniiJ  zu  ilim  und 
sprach:  sei  gerecht  o  Bote  Gottes!  Er  erwiderte:  weh  dir,  wer  ist  denn 
sonst  gerecht,  wenn  ich  es  nicht  hin?  Omar  bat,  dem  Unverschämten 
den  Kopf  abschlagen  zu  dürfen,  aberM.  sagte:  lass  ihn,  er  hat  Genossen, 
in  Vergleich  zu  deren  Gebet  und  Fasten  euch  euer  Gebet  und  Fasten 
gering  vorkommen  wird;  sie  lesen  den  Koran  leise,  ohne  ihre  Kehle 
übermässig  anzustrengen ') ;  sie  dringen  so  tief  in  die  Religion  ein,  dass 
sie  auf  der  anderen  Seite  wieder  durchgehen,  wie  durch  ein  "Wild  ein 
scharfer  Pfeil,  an  dem  keine  Spur  von  Blut  und  Unrat  zu  entdecken 
ist;  sie  ziehen  aus  in  Feindschaft  gegen  (jaxrugüna  'alä)  eine  Partei  der 
Muslime,  unter  ihnen  ist  ein  schwarzer  Mann,  dessen  eine  Hand  wie  die 
eines  Weibes  ist  und  die  andere  wie  ein  Stück  Fleisch,  das  zuckt'). 
Abu  Sa'id  bezeugt  diese  Geschichte  von  'Alij  gehört  zu  haben.  —  BH.  884. 

'Abdallah  b.  Mas'ud:  ich  hörte  einen  Heuchler  —  es  war  Mu'attib 
b.  Qushair  arAmrij  —  sagen  „mit  diesen  Gaben  wird  nicht  das  Ange- 
sicht Gottes  gesucht",  und  hinterbrachten  die  Aeusserung  dem  Boten 
Gottes,  der  zuerst  in  grosse  Aufregung  darüber  geriet,  dann  aber  sagte, 
Moses  sei  noch  schlimmer  beleidigt  und  doch  geduldig  geblieben. 

Darauf  liess  M.  die  Krieger  und  die  Beute  durch  Zaid  b.  Thabit 
zählen  und  nahm  dann  die  Verteilung  vor.  Auf  jeden  Mann  trafen 
4  Kamele  oder  40  Schafe,  auf  den  Reiter  das  Dreifache. 

Da   kamen    die  Abgesandten    der  Havazin    zu  M. ,   unter  ihnen   des 
Propheten  Oheim  (durch  die  Milchverwandtschaft)  Abu  Burqän,    um   ihn 
zur  Freilassung  der  gefangenen  Frauen  und  Kinder  zu  bewegen.     M.  sagte, 
er  habe  so  lange  vergeblich  auf  sie  gewartet,  bis  er  endlich  die  Gefangenen  2i3b 
verteilt  habe. 

Es  waren  vierzehn  Havaziniten,  Avelche  ihren  eigenen  Uebertritt  und 
zugleich  den  Uebertritt  ihres  Volkes  zum  Islam  anmeldeten.  Ihr  Sprecher 
hiess  Abu  Curad  Zuhair  b.  Curad.  Er  berief  sich  auf  M.'s  Milchverwandt- 
schaft mit  ihnen  und  gab  ihm  zu  bedenken,  dass  sich  in  den  Pferchen 
seine  Muhmen  und  Basen  befänden.  ,,Hätten  wir  alXarith  b.  Abu  Shamir 
oder  alNu'man  b.  alMundhir  genährt  und  wären  diese  dann  in  der  Lage  uns 
gegenüber,  in  der  du  bist,  so  verliessen  wir  uns  auf  ihre  Huld  und  Gnade*)." 

')  Der  Ausdruck  wie  bei  Bux.  II  263,25. 

-)  .OjiAXj  iüiAiaxi'^  hL+J!  njAj  ^A5>!  hat  der  Prestonianus,  die  Ueber- 
setzung  beruht  auf  Vermutungen  Ahlwardt's.  Das  Ganze  ist  eine  treffende 
Kritik  der  Charigiten,  die  den  Islam  übertrumpften  und  durch  consequente 
Schärfung  seiner  ursprünglichen  Principien  über  ihn  selber  hinausgeführt 
wurden. 

^)  Vgl.  das  sechste  Lied  Nabigha's  in  Ahlwardt's  Ausgabe.  Vakidi  teilt 
noch  ein  paar  nichtssagende  Verse  mit,   in  die  Zuhair  zum  Schluss  aus- 


378'  Gi'räna  A.  8. 

Der  Prophet  sagte,  die  ganze  Beute  könne  er  ihnen  nicht  herausgeben, 
da  er  Rücksicht  auf  die  Muslime  zu  nehmen  habe,  ob  sie  nun  lieber 
ihre  Familien  oder  ihr  Hab  und  Gut  wieder  haben  wollten?  Da  sie  sich 
für  ihre  Familien  entschieden,  so  instruierte  er  sie  Avie  sie  verfahren  sollten, 
und  sie  handelten  nach  seinem  Rat.  Sie  erhüben  sich  nämlich  nach  dem 
Mittagsgebet  in  der  gottesdienstlichen  Versammlung  und  riefen :  wir  bitten 
den  Boten  Gottes,  bei  den  Muslimen  ein  gutes  Wort  für  uns  einzulegen, 
und  wir  bitten  die  Muslime,  bei  dem  Boten  Gottes  ein  gutes  Wort  für 
uns  einzulegen.  Da  sagte  M. :  Avas  mir  und  den  'Abdalmueealib  zukommt, 
das  gehört  euch!  Darauf  die  Emigranten  und  die  Mediner:  und  was  uns 
zukommt,  gehört  dem  Boten  Gottes!  Aber  alAqra'  b.  Xabis  und  'Ujaina 
und  al'Abbas  b.  Mirdas  wollten  auf  ihren  Anteil  nicht  verzichten ;  letzterer 
ward  jedoch  von  den  Bann  Sulaim,  in  deren  Namen  er  gesprochen  hatte, 
verleugnet,  indem  dieselben  ihrerseits  verzichten  zu  wollen  erklärten. 
Zum  Schluss  sagte  der  Prophet  in  einer  Rede,  wer  die  ihm  zugefallenen 
Gefangenen  nicht  umsonst  herausgeben  wolle,  solle  eine  Anweisung  auf 
sechs  Kamele  aus  der  nächsten  Beute  haben.  Zaid  b.  Thabit  fragte  die 
214a  Mediner,  Omar  die  Emigranten,  Abu  Ruhm  die  Kabilen  der  Araber;  sie 
waren  alle  mit  dem  Vorschlage  des  Propheten  einverstanden,  was  die 
Vertrauensmänner  ('urafä,  umanä)  demselben  zurückmeldeten.  So  be- 
kamen denn  die  Havazin  ihre  Weiber  zurück;  nur  die  dem  Sa'd  b.  Abi 
Vaqqac  zugefallene  Frau  zog  es  vor  bei  ihm  zu  bleiben.  —  BH.  876  ff. 

'Ujaina  hatte  sich  unter  den  Gefangenen  eine  alte  Frau  ausgesucht, 
für  die  er  hohes  Lösegeld  zu  bekommen  hoffte.  Anfangs  waren  ihm 
100  Kamele  noch  nicht  genug  für  sie,  so  viel  nämlich  erbot  sich  ihr 
Sohn  zu  geben.  Da  aber  die  Alte  diesen  ob  der  vorhabenden  Verschwen- 
dung schalt,  ward  'Ujaina  stutzig,  und  als  er  dem  Sohne  wieder  begegnete, 
sagte  er  ihm,  er  wolle  sich  mit  100  Kamelen  begnügen.  Nun  wollte  der 
aber  nur  50  geben,  damit  war  'Ujaina  nicht  zufrieden.  Nach  einer  Weile 
jedoch  erklärte  er  sich  mit  50  Kamelen  einverstanden;  nun  aber  wollte 
der  Andere  nur  25  geben.  Darauf  zerschlug  sich  wiederum  der  Handel; 
doch  als  der  Aufbruch  bevorstand,  suchte  'Ujaina  den  Sohn  auf,  um  das 
Gebot  von  25  Kamelen  anzunehmen.  Der  wollte  aber  jetzt  nur  10  geben, 
darauf  ging  'Ujaina  wieder  nicht  ein.  Als  aber  aufgesessen  wurde,  begab 
er  sich  noch  einmal  zu  dem  Sohne  und  wollte  ihm  die  Mutter  für  10  Kamele 
lassen.  Da  sagte  der  Sohn :  lass  sie  umsonst  frei,  so  will  ich  dich  loben! 
Mich  lüstet  nicht  nach   deinem  Lob,   antwortete  'Ujaina  und  fing  an  sich 

gebrochen  sein  soll.  —  Nähren  heisst  hier  malaxa  =  arca'a.  Vgl. 
Ezech.  16,4,  wonach  das  Wort  wohl  eigentlich  allgemeineren  Sinnes  ist: 
ein  Kind  aufziehen,  oder  zum  Aufziehen  bestimmen,  durch  eine  Ceremonie, 
wobei  ursprünglich  Salz  gebraucht  wurde. 


1 


Gi'räna  A.  8.  379 

selber  zu  schellen.  Der  andere  aber  sagte  ihm,  er  sei  allein  daran  schuld, 
dass  er  sich  die  alte  Vettel  ausgesucht  habe').  Darauf  übergab  sie  ihm 
'üjaina  mit  den  Worten:  nimm  sie  hin,  Gott  segne  dich  nicht  dabei! 
Nun  wollte  der  Sohn  auch  noch  ein  Kleid  für  sie  haben,  weil  M.  allen 
gefangenen  Weibern  ein  Kleid  geschenkt  habe,  und  er  Hess  nicht  nach, 
bis  'Ujaina  widerwillig  sich  auch  dazu  verstand;  worauf  er  spottend  abzog, 
'üjaina  klagte  dem  Aqra'  b.  Xabis  sein  Leid;  der  fand  aber,  es  sei  ihm 
ganz  recht  geschehen. 

Die  Bann  Tamim,  unter  alAqra',  Hessen  sich  für  die  Hergabe  der 
Gefangenen  entschädigen,  mit  sechs  Kamelen,  drei  tragfähigen  und  drei 
ganz  jungen. 

Nach  Mu'adh  b.  Gabal  sagte  M.  damals:  könnte  einer  der  Araber 
oder  Nichtaraber -')  mir  Stand  halten,  so  wäre  es  heute  geschehen;  aber 
es  gibt  nur  Gefangennahme  und  Loskauf. 

Die  Verteilnng  der  Beute  besorgte  Abu  Xudhaifa  al'Adavij. 

Den  Abgeordneten  der  Havazin  trug  M.  auf,  dem  Malik  b.  'Auf,  der 
nach  Täif  geflohen  war,  zu  melden,  wenn  er  als  Muslim  zu  ihm  komme, 
so  solle  er  nicht  nur  seine  Familie  und  sein  Gut  zurück,  sondern  noch 
100  Kamele  dazu  haben.  Sein  Gut  ward  nicht  verlost,  seine  Weiber  und 
Kinder  blieben  in  Gewahrsam  bei  ihrer  Verwandten  Umm  'Abdallah  bint 
Abi  Umajja  in  Mekka.  Auf  diese  Mitteilung  hin  floh  Malik  heimlich  2i4h 
aus  Täif  und  kam  mit  M.  zusammen,  als  dieser  schon  von  alGi'rana 
aufgebrochen  war,  wie  man  sagt,  in  Mekka.  M.  hielt  ihm  sein  Ver- 
sprechen und  gewährte  ihm  das  Fürstentum  über  die  Kabilen  der  Fahm 
und  Havazin  (Thumäla  und  Salama)  in  der  Umgegend  von  Täif,  welche 
zum  Islam  übergetreten  waren.  An  ihrer  Spitze  befehdete  er  die  Heiden, 
und  führte  insbesondere  einen  beständigen  Raubkrieg  gegen  die  Thakafiten. 
Jedes  Stück  Vieh,  das  sie  austrieben,  nahm  er  weg;  jeden  Mann  tötete 
er;  dem  Propheten  schickte  er  den  Fünften,  manchmal  100  Kamele  und 
manchmal  1000  Schafe.  An  Stelle  der  abgezogenen  Feinde,  klagte  der 
Thakafit  Abu  Mixgan,  seien  nun  ■  verräterischer  Weise  die  eigenen  Bundes- 
genossen getreten^).  —  BH.  879. 

Bei  der  Verteilung  der  Geschenke  an  die  Qurashiten  und  die  Araber 
waren  die  Mediner  leer  ausgegangen.  Sie  begannen  endlich  darüber  zu  murren. 
Beim  Kampf,  sagten  sie,  sind  wir  seine  Leute;  aber  bei  der  Verteilung 
sind  es  die  Qurashiten;  wir  möchten  wohl  wissen,  ob  das  von  Gott  aus- 

')  Die  Ausdrücke  lauten  ebenso  wie  bei  BH-  878  in  der  Rede  Ziihair's  und 
alAqra's. 


^)    '*jjJ^  nach  Vermutung. 


2^ 

^)  Die  Verse  wie  bei  BH.  879. 


380  Gi'räna  A.  8. 

geht  —  dann  müssten  wir  uns  beruhigen,  oder  von  ihm  selber  —  dann 
würden  wir  Genugthuung  verlangen.    Sehr  aufgeregt  über  dies  Gerede  liess 

215  a  M.  die  Mediner  durch  Sa'd  b.  'Ubada  in  einem  der  Pferche  zusammenkommen 
—  einige  Emigranten  wurden  ebenfalls  zugelassen,  andere  jedoch  zurück- 
gewiesen — ,  brachte  ihnen  in  Erinnerung,  was  er  für  sie  gethan  und 
was  sie  für  ihn  gethan  hätten,  und  fragte  sie,  ob  das  persönliche  Ver- 
hältnis, welches  zwischen  ihnen  bestehe,  nicht  mehr  wert  sei  als  einige 
Schafe  und  Kamele,  indem  er  jedoch  zugleich  es  ihnen  schriftlich  zu 
geben  versprach,  dass  sie  nach  seinem  Tode  Baxrain  für  sich  bekommen 
sollten.  ,,Ihr  werdet,  so  schloss  er,  nach  meinem  Tode  schon  erleben, 
dass  ihr  bevorzugt  werdet;  harrt  nur  aus,  bis  ihr  mit  Gott  und  seinem 
Boten  am  Xauc ')  zusammentrefft ;  Gott  sei  den  Medinern  gnädig  und 
ihren  Kindern  und  ihren  Kindeskindern ! '^  Da  weinten  die  Männer  alle, 
dass  ihnen  der  Bart  nass  wurde,  und  sagten :  o  Bote  Gottes,  wir  sind  zu- 
frieden mit  unserem  Lose  und  Anteil.  —  BH.  885  f. 

M.  kam  am  Donnerstag  5.  Dhu-lQa'da  nach  alGi'rana,  blieb  13  Tage 
dort,  und  machte  sich  am  Mittwoch  18.  Dhu-lQa'da  Avieder  auf  den  Weg, 
zunächst  nach  Mekka.  Er  begann  den  Ixräm  bei  seinem  Betplatz  in  alGi'rana 
auf  dem  nördlichen  Ufer  des  Vadi  und  rief  ununterbrochen  Lahbaika,  bis  er 
den  Stein  küsste  (oder  bis  er  den  Tempel  vor  sich  hatte).  An  der  Pforte 
der  Banu  Shaiba  liess  er  sein  Kamel  niederknieen ,  um  zunächst  einen 
dreimaligen  Umgang  um  die  Ka'ba  zu  verrichten,  wobei  er  von  einem 
Stein  zum  anderen  trottete  (ramala).  Darauf  ritt  er  zu  Kamel  siebenmal 
zwischen  alCafa  und  alMarva  auf  und  ab,  und  liess  sich  endlich  am  Marva 
scheeren,  ohne  Opfer  gebracht  zu  haben.  Noch  selbigen  Tages  ging  er 
nach  alGi'rana  zurück  und  von  da  am  Donnerstag  über  Sarif  nach  Marr, 
von  wo  er  auf  die  Strasse  und  am  Freitag  dem  drittletzten  d.  M.  nach 
Medina  gelangte. 

In  Mekka  liess  er  Mu'adh  b.  Gabal  und  Abu  Musa  alAsh'arij  zurück 
um  die  Leute  im  Koran  und  im  heiligen  Recht  zu  unterweisen ;  zu  seinem 

215  b  dortigen  Statthalter  bestellte  er  'Attäb  h.  Asid,  durch  welchen  er  dem 
Volke  Gottes  (=  den  Mekkanern)  vier  Handelsregeln  entbieten  liess  *). 

^)  „Euer  Stelldichem  ist  die  Tränke  ((j^r^l  ^  Jsjiy«),  die  ist  so  gross 
wie  der  Raum  zwischen  Can'a  und  'üraän,  und  die  Schiffe  darauf  sind 
zahlreicher  als  die  Sterne."     Vgl.  Buxarij  III  277  f. 

tj5^iAÄ£  <*^  -^  »-^j  J^  ^j  ^3-  Verboten  ist  1)  die  Bedingungen  bei  in 
Verkauf  verschieden  (zweierlei)  zu  stellen,  2)  Vorausbezahlung  auf  später 
zu  liefernde  Ware,  3)  Verkauf  einer  Sache,  wofür  nicht  gebürgt  wird, 
4)  Gewinn  zu  ziehen  von  etwas,  was  man  nicht  besitzt. 


Uebertritt  der  Tliaqif  A.  9.  381 

Sei  es  kraft  seines  Statthalteramtes,  oder  auf  ausdrückliclien  13efehl  M.\s 
leitete  'Attab  demnächst  die  Feier  des  Pilgerfestes,  an  welchem  auf 
Grund  des  Waffenstillstandes  ')  Muslime  und  Heiden  gleicherweise  teil- 
nahmen. —  BH.  886f. 

64  e. 

Beitritt  der  Thaqafiten  zum  Islam. 

'Urva  b.  Mas'ud  war  während  der  Belagerung  von  Täif  in  Gurash, 
erst  nachher  kehrte  er  in  seine  Vaterstadt  heim  und  richtete  dort  das 
Geschützwesen  ein,  was  er  in  Gurash  gelernt  hatte.  Bald  aber  bekehrte 
er  sich  zum  Islam,  legte  in  Medina  ^)  das  Bekenntnis  ab,  und  bat  dann 
M.  um  Erlaubnis  als  Prediger  des  Islam  nach  Täif  zurückgehen  zu  dürfen. 
Ungern  gewährte  sie  ihm  endlich  der  Prophet,  da  er  für  sein  Leben  be- 
sorgt war.  Als  nun  'Urva,  nach  nur  fünftägiger  Reise  Abends  in  Täif 
eingetroffen,  gleich  in  sein  Haus  ging,  fiel  es  den  Thaqafiten  schon  auf, 
dass  er  nicht  zuvor  der  Rabba  seinen  Besuch  machte  und  bei  ihr  sein 
Iljtar  schor,  sie  entschuldigten  es  jedoch  mit  seiner  Ermüdung  und  kamen 
ihn  zu  grüssen.  Als  er  ihnen  aber  den  Gruss  des  Heidentums  verwies 
und  sie  den  Islam  anzunehmen  aufforderte,  gerieten  sie  in  Zorn,  dass  er 
Sabier  geworden  sei,  beleidigten  ihn  und  entfernten  sich,  um  sich  gegen 
ihn  zu  beraten.  Mit  Morgengrauen  stieg  'Urva  auf  einen  Söller  seines 
Hauses  und  sagte  das  Gebet  an.  Da  schoss  auf  ihn  ein  Mann  von  den  ■ 
Axlaf,  zu  denen  'Urva  selber  gehörte,  namens  Vahb  b.  Gabir;  nach  glaub- 
würdigeren Angaben  traf  ihn  jedoch  Aus  b.  'Auf  von  den  Banu  Malik 
mit  einem  Pfeil  in  die  Pulsader;  das  Blut  wollte  sich  nicht  stillen  lassen. 
Die  Axlaf  wappneten  sich  für  ihn,  die  Banu  Malik  stellten  sich  ihnen 
gegenüber;  er  aber  verhinderte  den  Kampf,  indem  er  sein  Blut  umsonst 
hingeben  zu  wollen  erklärte.  Auf  seine  Bitte  bestatteten  ihn  die  Seinigen 
bei  den  Gräbern  der  Muslime,  die  bei  der  Belagerung  von  Täif  gefallen 
waren.  M.  verglich  ihn  mit  dem  Cäxib  Jäsln  (Sur.  37,130),  der  ebenfalls 
von  seinem  eigenen  Volke  umgebracht  sei,  als  er  es  zu  Gott  gerufen  habe. 
Der  Sohn  des  Gemordeten,  Abu  Malix,  und  sein  Bruderssohn,  Qarib  b.  al- 
Asvad  b.  Mas'ud,  sagten  sich  von  den  Thaqafiten  los  und  gingen  nach  sica 
Medina,  als  Schützlinge  Gottes  und  seines  Boten  und  als  Eidgenossen 
ihres  mütterlichen  Oheims  Abu  Sufjan  b.  Xarb.  Sie  stiegen  bei  alMughira 
b.  Shu'ba  ab  und  blieben  dort,  bis  die  Gesandten  von  Täif  kamen,  im 
Ramacan  A.  9. 

1)  *^*vX/)      JLc  vgl.  fol.  241a. 

^)  Nach  minder  zuveirässigeu  Angaben  traf  er  M.  noch  auf  dem  Wege  von 
Mekka  nach  Mediua. 


382  Uebertritt  der  Thaqif  A.  9. 

'Amr  b.  Umajja,  von  den  Banu  'Iläg,  war  einer  der  geriebensten 
Leute  seiner  Zeit.  Bisher  hatte  er  sich  von  'Abdjalll  b.  'Amr  fern  ge- 
halten; nun  aber  ging  er  Mittags  zu  dessen  Gehöft  und  liess  ihn  heraus- 
rufen; verwundert  folgte  'Abdjalll  der  Aufforderung.  Amr  sagte  ihm, 
gegen  den  immer  weiter  sich  ausbreitenden  Islam  seien  die  Thaqafiten 
vereinsamt  und  wehrlos,  nicht  im  Stande  auch  nur  einen  Schritt  sich  aus 
ihrer  Festung  hervorzuwagen.  'Abdjalil  gab  ihm  völlig  Recht,  und  auch 
die  Ratsversammlung  von  Täif  sah  ein,  dass  man  seinen  Frieden  mit  dem 
Islam  machen  müsse,  um  zur  Ruhe  zu  gelangen.  Also  ward  'Abdjalil,  so 
wie  früher  'Urva,  als  Unterhändler  zu  M.  gesandt;  durch  das  Schicksal 
'Urva's  gewitzigt,  wollte  er  aber  nicht  allein  gehen,  sondern  liess  sich  Ge- 
nossen mitgeben,  von  denen,  wie  er  hoffte,  ein  jeder  sein  Geschlecht  be- 
arbeiten sollte,  zwei  von  den  Axläf,  alXakam  b.  'Amr  b.  Vahb  b.  Mu'attib 
und  Shuraxbil  b.  Ghailän  b.  Salama  b.  Mu'attib,  und  drei  von  den  Banu 
Malik,  'Uthman  b.  Abi  TAc  und  Aus  b.  'Auf  und  Numair  b.  Xarasha. 
Nach  anderer  Angabe  bestand  die  Gesandtschaft  aus  mehr  als  zehn  Per- 
sonen, unter  denen  sich  auch  Sufjän  b.  'Abdallah  befand. 

Bei  Dar  Gare  (?)  im  Vadi  Qanät  trafen  die  Abgeordneten  ihren 
Landsmann  alMughira,  an  dem  grade  die  Reihe  war  die  Kamele  zu 
hüten.  Er  überliess  dieselben  ihrer  Obhut  und  lief  voraus  nach  Medina 
um  sie  bei  M.  anzumelden.  Aber  Abubekr,  dem  er  vor  der  Moschee  be- 
•  gegnete ,  beschwur  ihn  zu  gestatten ,  dass  er  dem  Propheten  die  erste 
Mitteilung  mache;  übrigens  hatte  M.  schon  vorher  die  bevorstehende 
216  b  Ankunft  der  Thaqafiten  seinen  Genossen  angekündigt.  Darauf  empfing 
alMughira  von  M.  die  Versicherung,  dass  den  Thaqafiten  so  gute  Bedin- 
gungen wie  nur  immer  möglich  gewährt  werden  würden;  mit  diesem  Be- 
scheide kehrte  er  zu  den  Gesandten  zurück.  Während  er  sie  herbrachte, 
unterwies  er  sie,  wie  sie  sich  benehmen  sollten;  auf  den  islamischen 
Gruss  Hessen  sie  sich  aber  nicht  ein,  sondern  blieben  bei  ihrem  in'am 
cabäxan.  Sie  begrüssten  M.  in  der  Moschee,  er  fand  nichts  Anstössiges 
darin,  dass  sie  als  Heiden  dieselbe  betraten.  Sie  wohnten  bei  alMughira 
in  alBaqT',  wo  ihm  M.  Land  angewiesen  hatte.  Doch  liess  ihnen  M. 
ausserdem  drei  Hütten  im  Raum  der  Moschee  aufschlagen,  wo  sie  das 
nächtliche  Lesen  hören  und  die  Reihen  der  Beter  beobachten  konnten. 
Essen  und  sich  waschen  thaten  sie  bei  alMughira;  der  Prophet  aber  kam 
für  ihre  Bewirtung  auf.  Bei  der  ersten  Predigt,  die  sie  von  ihm  hörten, 
vermissten  sie  seine  eigene  Bezeugung,  dass  er  der  Bote  Gottes  sei;  das 
zweitemal  bezeugte  er  es  dann  ausdrücklich.  Während  ihrer  täglichen 
Besuche  bei  M.  Hessen  sie  ihren  jüngsten,  'Utluuan  I).  Abi  l'Ac,  beim 
Gepäck  zurück.  Wenn  sie  aber  zurückkamen  und  Mittagsruhe  hielten, 
ging  er  heimlich  zu  M..  oder  wenn  dieser  schlief,  /u  Almltekr  (and.  Ubaij 


TTebertritt  der  Thaqif  A.  9.  883 

b.  Ka'b)  und  Hess  sich  im  Koran  und  in  den  heiligen  Satzungen  unter- 
weisen. So  kam  er  seinen  Gefährten  im  Islam  und  in  der  Huldigung 
zuvor,  ohne  dass  sie  es  wussten. 

Nachdem  die  Gesandten  ihre  Besuche  beim  Propheten  mehrere  Tage  217  a 
fortgesetzt  hatten,  wurden  die  Verhandlungen  über  den  Vertrag  eröffnet, 
auf  Grund  dessen  der  Beitritt  der  Thaqafiten  zum  Islam  erfolgen  sollte. 
Sie  verlangten,  dass  ihnen  das  Huren  '),  das  Zinsnehmen,  und  das  Wein- 
trinken gestattet  bleiben  sollte;  aber  diese  Forderungen  lehnte  M.  ab,  auf 
Grund  von  Sur.  17,34.  2,278.  5,92.  Sie  Hessen  sich  bewegen  davon  ab- 
zustehen, da  Sufjan  b.  'Abdallah  ihnen  darlegte,  dass  die  übrigen  Muslime 
sich  dieser  drei  unentbehrlich  scheinenden  Dinge  auch  hätten  entwöhnen 
müssen.  Dir  Sprecher  war  'Abdjalil;  der  Unterhändler,  der  zwischen 
ihnen  und  dem  Propheten  auf-  und  abging,  war  Xalid  b.  Sa'ld  b.  al'Ac, 
welcher  auch  den  Vertrag  schrieb.  Die  Speisen,  welche  M.  ihnen  schickte, 
rührten  sie  erst  an,  nachdem  Xalid  sie  gekostet  hatte,  bis  sie  den  Islam 
annahmen.  —  Die  grösste  Schwierigkeit  erhub  sich  in  Betreff  der  Rabba. 
Als  der  Vertrag  schon  geschlossen  war,  baten  die  Gesandten  den  Boten 
Gottes,  sie  ihnen  ans  Rücksicht  für  ihre  Thoren  und  ihre  Weiber  und 
Kinder  noch  auf  drei  Jahre  zu  lassen  —  oder  auf  zwei  Jahre  —  oder 
auf  ein  Jahr  —  oder  wenigstens  auf  einen  Monat.  Aber  M.  war  uner- 
bittlich, nur  von  der  Verpflichtung,  selber  ihre  Göttin  zu  zerstören,  ent- 
band er  sie,  indem  er  damit  Abu  Sufjan  und  alMughira  beauftragte.  Auch 
den  Dispens  vom  Gebet,  um  den  sie  nachsuchten,  bekamen  sie  nicht; 
eine  Religion  ohne  Gebet,  sagte  M.,  sei  nichts  wert.  So  lernten  sie  denn 
alle  Satzungen  und  Pflichten  des  Islam,  und  fasteten  auch  den  noch  übrigen 
Teil  des  Monats  Ramacan.  Sie  nahmen  es  anfangs  sehr  genau  mit  der 
Bestimmung,  dass  man  vor  Sonnenuntergang  oder  nach  dem  Morgengrauen 
das  Fasten  nicht  brechen  dürfe;  wenn  Bilal  ihnen  das  Essen  („das  Brech- 
fasten")  früher  oder  später  brachte,  glaubten  sie,  es  sei  eine  Versuchung,  -Jub 
und  rührten  es  nicht  eher  an,  als  bis  er  ihnen  versicherte,  M.  esse  auch 
schon,  oder  esse  auch  noch.  Für  die  Folge  aber  merkten  sie  sich  diese 
Verkürzung  der  Fastenzeit.  —  Als  sie  abzogen,  machte  M.  'Uthman  b. 
Abi  lAc  zu  ihrem  Anführer,  weil  er,  obzwar  der  jüngste,  doch  der  eifrigste 
Muslim  war.  Er  legte  ihm  beim  Abschied  ans  Herz,  keinen  Gebetsaus- 
rufer um  Lohn  anzustellen  und  sich  als  Vorbeter  nach  dem  Mass  des 
Schwächsten  zu  richten. 

')  „da  sie  oft  ausser  Hause  sein  müssten."  Vgl.  ßH.  254,2  £F.  256,14  ff.  und 
Bentley  (ed.  Dyce)  III  310:  Pope  Plus  V,  upon  hearing  that  the  Protestants 
were  in  earnest  against  adultery  and  fornication,  he  said:  if  they  will  not 
allow  of  such  kiud  of  sport  in  their  religion,  it  will  never  be  of  any  long 
duratiou. 


384  ITebertritt  der  Thaqif  A.  9. 

In  der  Nähe  von  Täif  gab  'Abdjalil  den  übrigen  Abgeordneten  den 
Rat,  zu  thun  als  haben  sich  die  Verhandlungen  zerschlagen  und  den  Ver- 
tragsschluss  erst  dann  einzugestehen,  wenn  den  Thaqafiten  Lust  und  Mut 
zum  Kampf  mit  M.  vergangen  seien.  Mit  verhülltem  Gesichte,  wie  Leute, 
die  nichts  gutes  bringen  '),  ritten  sie  in  die  Stadt  ein  und  machten  zuerst 
der  Rabba  ihren  Besuch.  Darauf  teilten  sie,  ein  jeder  seinen  Stammge- 
genossen,  die  Bedingungen  des  Vertrages  mit,  erklärten  sie  für  unannehm- 
bar, und  schalten  auf  M.  als  einen  harten  übermütigen  Mann  —  wozu  sie 
vorher  seine  Erlaubnis  eingeholt  hatten.  „Also  macht  euch  auf  Krieg  ge- 
fasst,  schafft  Vorrat  auf  zwei  Jahre  an  —  länger  wird  euch  M.  wohl  nicht 
belagern  — ,  grabt  einen  Graben  zum  Schutze  eurer  Burg,  und  verliert 
keine  Zeit!"  Zuerst  waren  nun  die  Thaqafiten  dazu  entschlossen,  nach 
ein  oder  zwei  Tagen  jedoch  verloren  sie  den  Mut  und  sagten  zu  den 
Unterhändlern,  sie  sollten  nur  wieder  umkehren  und  in  die  Bedingungen 
willigen.  Da  bekannten  diese  die  Wahrheit  und  teilten  mit.  dass  al- 
218a  Mughira  und  Abu  Sufjan  demnächst  die  Rabba  zerstören  würden.  Ein 
Greis  äusserte:  das  sei  die  Bestätigung  des  Vertrages;  wenn  M.  im  Stande 
ist,  sie  zu  zerstören,  so  ist  er  im  Recht  und  wir  im  Irrtum;  sonst  zweifle 
ich  noch  daran.  Als  'Uthman  ihn  au  das  Schicksal  von  alUzza,  Isaf  und 
Näila,  Hubal,  Manät  und  Suva'  erinnerte,  meinte  er,  mit  alLät  stehe  die 
Sache  doch  anders. 

Wenige  Tage  nach  der  Abreise  der  Gesandten  machten  sich  al- 
Mughira  und  Abu  Sufjan  auf  den  Weg  nach  Täif,  mit  ihnen  der  Sohn 
und  der  Neffe  'Urva's,  die  von  M.  eine  Anweisung  auf  den  Schatz  der 
Rabba  erhalten  hatten,  um  damit  die  Schulden  ihrer  Väter  zu  bezahlen. 
Während  Abu  Sufjan  bis  zum  folgenden  Morgen  auf  seinem  Landgute 
bei  Täif,  Dhu-lHarm,  blieb,  ging  alMughira  mit  einigen  zehn  Begleitern 
in  die  Stadt,  übernachtete  bei  seinen  Verwandten,  und  begab  sich  am 
anderen  Morgen  ans  AVerk.  Mit  einem  Beil  in  der  Hand  stieg  er  bis  an 
den  Kopf  der  Rabba  heran;  die  Banu  Mu'attib  standen  gerüstet  um  ihn 
herum  um  ihn  zu  schützen.  Wie  er  nun  den  ersten  Streich  mit  dem 
Beil  geführt  hatte,  fiel  er  alsbald  wie  ohnmächtig  zur  Erde.  Da  erhob  der 
umstehende  Haufe,  darunter  viele  Weiber,  Kinder  und  Sklaven,  ein 
Triumphgeschrei;  aber  alMughira  hatte  sich  bloss  einen  Spass  mit  den 
Thakif  erlaubt,  den  er  seinen  Begleitern  zum  voraus  angekündigt  hatte. 
Nach  einiger  Zeit  richtete  er  sich  wieder  auf  und  sprach:  ihr  Thaqif 
geltet  zwar  für  die  gescheitesten  Araber,  aber  ihr  seid  die  allerdumuistcn. 
Darauf   zerschlug  er  das   Götzenbild   vollends,    und   die  Anderen   halfen 


')  *-ij'w>Jo    LxiJtj^    Jo^S'    '^7^^^    I  t"* 


P.anu  Tamiin  A.  9.  385 

ihn.  Der  Priester')  meinte  freilich,  wenn  der  Frevler  nur  erst  ans  Fun-  2i8b 
dament  komme,  so  werde  ein  vernichtender  Zorn  von  demselben  aus- 
gehen; als  aber  alMughira  den  Grund  bis  zur  Tiefe  eines  halben  Klafters 
aufgrub ,  gelangte  er  an  den  Schatz  -)  der  Göttin  und  holte  daraus  ihre 
Kleider  und  Juwelen  und  Weihrauch  und  Silber  und  Gold  hervor.  Da- 
von gab  der  Prophet  dem  Abu  Malix  und  Qarib  und  anderen  Leuten, 
den  Rest  verwandte  er  zu  frommen  Zwecken  und  zum  Ankauf  von 
Waffen. 

In  Betreff  des  Bannes  (ximä)  von  Vagg  erliess  M.  folgendes  Schreiben: 
die  'Icähbäume  und  das  Wild  von  Vagg  sollen  nicht  verletzt  werden,  und 
wer  dabei  betroffen  wird,  soll  Hiebe  haben  und  die  Kleider  verlieren*), 
und  wer  zuwider  handelt,  soll  gefasst  und  vor  Muhammed  gebracht 
werden,  das  ist  der  Befehl  des  Propheten  Muhammed.  Geschrieben  hat 
es  Xalid  b.  Sa'id  auf  Befehl  des  Gesandten,  Muhammed  b.  'Abdallah. 
Also  handle  niemand  zuwider,  zu  seinem  eigenen  Schaden,  in  Betreff' 
dessen ,  was  Muhammed  der  Bote  Gottes  befohlen  hat.  —  Die  Aufsicht 
über  den  Bann  von  Vagg  bekam  Sa'd  b.  Abi  Vaqqäc.  —  BH.  914 — 919. 

65. 
'Ujaina's    Zug  gegen   die  Bann  Tamira,   A.  9. 

Am  1  Muxarram  des  neuen  Jahres  schickte  M.  die  Steuereinnehmer 
aus*),  und  zwar  Buraida  b.  alXucaib  (and.  Ka'b  b.  Malik)  zu  den  Bann 
Aslam  und  Ghifar,  'Abbad  b.  Bishr  zu  den  Sulaim  und  Muzaina,  Raff'  b. 
Makith  zu  den  Guhaina,  'Amr  b.  al'Ac  zu  den  Fazära,  alCaxxak  b.  Suf- 
jan  alKilabij  zu  den  Kiläb,  Busr  b.  Sufjan  alKa'bij  (and.  Nu'aim  b.  'Abd- 
allah alNaxxäm  aFAdavij)  zu  den  Ka'b,  Ihn  alLutbijja  alAzdij  zu  den 
Dhubjan,  und  einen  Sa'diten  zu  den  Banu  Sa'd  b.  Hudhaim. 

Bei  den  Banu  Ka'b  (von  Xuzä'a)  hatten  sich  die  tamimitischen  Banu 
'Amr  b.  Gundab  niedergelassen,  sie  benutzten  gemeinschaftlich  mit  ihnen 
ihren  Teich  Dhat-alAsheäe.  Als  nun  der  Steuerempfänger  dorthin  (oder 
nach  'Usfän)  kam,  trieben  die  Xuza'iten  willig  ihr  Vieh  zusammen,  damit 
er  den  Zehnten  nehme ;  die  Tamimiten  jedoch,  die  noch  nicht  dem  Islam 
beigetreten  waren,  traten  ihm  mit  gewaffneter  Hand  entgegen,  so  dass  er 
unverrichteter   Sache    abziehen    musste.      In    Folge    dessen    wollten    die 

')  Das  Priestertum  (sidana)  besassen  die  Bami  l'Aglan  b.  'Attab  b.  Malik 
(b.  Ka'b).  —  Die  Aeussenmg  des  alten  Weibes  wie  bei  BH.  918,2. 

2)  L^lp>  =  wouo.il  (?) 

2)  Das  Pfänden  der  Kleider  ist  eine  gewöhnliche  Strafe  für  die  Verletzimg 
des  Bannes.     Vgl.  Baladh.  8.  9. 

••)  mit  dem  Befehl,  jÄjtil  (Sur.  7,198)  zu  nehmen  und  nicht  die  besten  Tiere 
auszusuchen. 

Väkiili,   Muhammed.  ^'^ 


386  Bann  Tamira  A.  9. 

Xuza'iten  nichts  mehr  mit  ihnen  zn  thnn  haben  und  trieben  sie  aus  ihrem 
Revier  heraus.     Dem  Propheten  aber  erbot  sich  'Ujaina  b.  Xicn  die  Tami- 

219a  miten  zu  verfolgen  und  zu  bestrafen.  Mit  50  beduinischeu  Reitern  eilte 
er  ihnen  nach,  über  aFArg  und  alSuqjä  ins  Gebiet  der  Banu  Sulaim,  wo 
sie  sich  auf  einer  Ebene  (caxrä)  niedergelassen  hatten.  Während  die 
Männer  grösstenteils  draussen  auf  der  Weide  waren,  überfiel  'Ujaina  die 
Zelte,  nahm  11  Männer,  11  Frauen  und  30  Kinder  gefangen,  und  brachte  sie 
nach  Medina,  wo  sie  im  Gehöft  der  Ramla  bint  alXarith  in  Gewahrsam 
gehalten  wurden. 

Darauf  kamen  zehn  Abgeordnete  der  Banu  Tamim  nach  Medina, 
darunter  arUeärid  b.  Xagib,  alZibriqän  b.  Badr,  Qais  b.  'Acim,  Qais  b. 
alXarith,  Nu'aim  b.  Sa'd,  'Amr  b.  alAhtam,  alAqra'  b.  Xabis,  Rabäx  b. 
alXarith  b.  Mugäshi'.  Sie  fragten  nach  ihren  Gefangenen,  die  Weiber 
und  Kinder  weinten,  als  sie  sie  sahen.  Dann  gingen  sie  wieder  in  die 
Moschee,  vor  dem  Mittagsgebet,  und  äusserten  mit  lautem  Schreien  ihre 
Ungeduld,  dass  M.,  der  an  diesem  Tage  bei  'Aisha  wohnte,  auf  sich 
warten  Hess ;  so  dass  die  zum  Gebet  versammelten  Muslime  sie  zu  klappen 
begannen.  Als  M.  endlich  erschien,  hingen  sie  sich  sogleich  an  ihn  um 
ihr  Gewerbe  vorzubringen;  er  aber  ging  lächelnd  weiter,  betete  das  Mit- 
tagsgebet und  verrichtete  dann  erst  noch  in  seinem  Hause  zwei  Beugungen, 
ehe  er  ihnen  im  Hofe  der  Moschee  Gehör  gab.  Dir  Redner  'Uearid  hielt 
nun  eine  Rede,  worin  er  Tamim  als  den  edelsten  wohlhabendsten  und 
zahlreichsten  Stamm  des  Ostens  (ahlu  Imashriq)  pries.  Als  er  geendet 
hatte,  rief  M.  Thabit  b.  Qais  auf;  der  antwortete,  obwohl  völlig  unvor- 
bereitet, mit  einer  Lobrede   auf  den  Boten  Gottes  und   seine  Anhänger. 

219  b  Darnach  trug  alZibriqan,  der  Dichter  der  Tamimiten,  einige  Verse  zu 
ihrem  Lobe  vor:  „wir  sind  die  Edelsten,  und  kein  anderer  Stamm  kommt 
uns  nah,  unter  uns  sind  die  Könige  und  unter  uns  werden  die  Kirchen  er- 
richtet". Ihm  antwortete  auf  M.'s  Befehl  Xassan  b.  Thabit  mit  einem 
Liede  zum  Preise  der  Emigranten  und  Mediner,  welches  er  von  einer 
eigens  für  ihn  errichteten  Kanzel  vortrug ').  Die  Tamimiten  mussten 
selber,  als  sie  unter  sich  waren,  zugestehen,  dass  sie  in  diesem  Wett- 
kampf unterlegen  waren.  —  In  Anlass  ihres  ungebührlichen  ungeduldigen 
Schreiens  nach  dem  Propheten  erschien  Sur.  49,2.  —  BH.  933 — 937. 

220a  Zum  Abschied  gab  M.,  wie  er  pflegte,  den  Abgesandten  Geschenke; 

und  als  er  hörte,  dass  ein  beim  Gepäck  zurückgelassener  Jüngling,  'Amr 
b.  alAhtam,  nicht  bedacht  war,  Hess  er  auch  den  rufen,  obwohl  Qais  b. 

')  Die  Reden  und  die  Lieder  lauten  bei  Vakidi  grade  so  wie  bei  BH.  934 
bis  937,  mit  ganz  unerheblichen  Abweichungen.  Finä  tuncabu  Ibija'u 
(BH.  935,17)  zeigt,  dass  auch  unter  den  Tamim  das  Christentum  verbreitet 
war;  denn  durch  uns  blüht  der  Handel  (Weil)  heisst  das  nicht. 


Xath'am  A.  l).  387 

'Acini  meinte,  der  brauclie  nichts  zu  bekommen,  da  er  jung  und  nicht 
von  edler  Herkunft  sei.  Ueber  diese  Aeusserung  erzürnt  verfasste  'Amr 
ein  paar  Spottverse  auf  Qais  ').  —  BII.  938  f. 

Die  Banu  IMucoaliq  wollten  den  Valid  b.  'Uqba,  der  zu  ihnen  ge- 
sandt war,  mit  '20  Mann  freundlich  einholen;  es  war  das  erstemal,  dass 
sie  einen  Steuersammler  sahen,  und  sie  freuten  sich  sehr  darauf.  Aber 
alValid  floh  voller  Furcht  vor  ihnen  und  erzählte  dann  in  Medina,  er  sei 
mit  Waffengewalt  am  Einziehen  des  Zehnten  gehindert  worden.  Schon 
plante  M.  einen  Rachezug  gegen  die  Balmucealiq,  da  kamen  sie  noch 
zu  rechter  Zeit  und  rechtfertigten  sich  vor  ihm;  in  ihrer  Gegenwart  ward 
M.  von  der  Inspiration  befallen,  durch  w'elche  Sur.  49,  G  offenbart  wurde. 
Auf  ihre  Bitte  gab  er  ihnen  sodann  'Abbad  b.  Bishr  als  Steuersammler 
mit.  Der  benahm  sich  gerecht  und  billig,  lehrte  sie  die  Satzungen  und 
den  Koran,  und  kehrte  nach  10  Tagen  zu  M.  zurück.  —  BH.  730  f. 


66. 

A.  9  im  Cafar  (Avie  Ihn  Abi  Sabra  von  Isxaq  b.  'Abdallah  von  Ihn 
Ka'b  b.  Malik  dem  Vakidi  erzählte)  sandte  M.  den  Queha  b.  'Amir  mit 
20  Mann  und  10  Kamelen  gegen  einen  Stamm  der  Xath'am  in  der  Nähe 
von  Tabäla-  Ueber  Futuq  nach  Baen  Masxab  (Masxä?)  gelangend  nah- 
men sie  einen  Mann  gefangen  um  ihn  auszufragen.  Er  aber  that  als 
verstehe  er  sie  nicht-),  und  statt  zu  antw^orten,  begann  er  die  in  der  Nähe 
befindliche  Niederlassung  am  Wasser  zu  allarmieren,  so  dass  Queba  ihm 
den  Kopf  abhauen  musste.  Die  Muslime  warteten  nun  bis  zur  Nacht 
und  überfielen  dann  die  Niederlassung,  wobei  sie  jedoch  auf  heftige 
Gegenwehr  stiessen.  Am  Morgen  kamen  die  Xath'amiten  in  hellen  Haufen 
herbeigeeilt,  aber  ein  plötzlich  angeschAVollener  Regenbach  schützte 
die  Muslime  und  sie  entkamen  glücklich  mit  der  Beute  nach  Medina. 
Es  trafen  nach  Abzug  des  Fünften  4  Kamele  oder  40  Schafe  auf  jeden 
Theilnehmer.  —  Vgl.  fol  171a  (No.  59). 

')  BH.  939,2.3.  In  v.  1  ist  alHalbü  nicht  (wie  Weil  meint)  mein,  sondern 
dein  Hinterer,  vgl.  'Antara  11,1.  Der  v.  2  lautet  bei  Vakidi  anders,  und 
es  folgt  noch  ein  v.  3: 

V_J_Jl)J     i^'LAiiiAj!    ti5^J      ^      f»5-jU  ^^wLot      *»J!     ,.,L5      ÜiLAi2i.O      ,..t 

Nach  (Rabi'a  b.  'Uthman  von  einem  Alten  von)  einer  Naggaritin  bekamen 
die  Gesandten  I2V2  Unze,  ihr  jüngster  bekam  5  Unzen. 
2)  j*;f\AX^^,  z.B.  fol.  180a  von  'Aisha  gesagt,  die  ihrem  Vater  gegenüber 
sich  dumm  stellt. 

25* 


388  Qureä,  Abessynier,  A.  9. 

220b  67. 

A.  9  im  Rabi'  I  (-wie  Rashid  Abu  Maiihiib  alKilabij  von  zwei  Söhnen 
Abu  Sulma's,  und  Xucain  b.  'Abdallah  dem  Yakidi  berichteten)  schickte 
M.  eine  Schar,  bei  der  sich  alCaxxak  b.  Sufjan  b.  'Auf  b.  Abi  Bakr 
alKilabij  und  alAcjad  b.  Salama  b.  Qure  b.  'Abd  befanden,  gegen  die 
Qureästämme  ').  Da  sie  den  Islam  nicht  annehmen  wollten,  kam  es  zum 
Kampf  in  Zugg  Lava.  Dabei  brachte  alAcjad  seinem  Vater  Salama  das 
Pferd  zu  Sturz,  so  dass  er  herab  und  in  einen  Teich  fiel,  worin  ihn  der 
Sohn  so  lange  festhielt,  bis  einer  kam  und  ihn  tot  schlug;  er  selber 
tötete  seinen  Vater  nicht. 

Abu  Mauhüb  von  den  beiden  Söhnen  Abu  Sulma's:  M.  sandte  am 
Beginn  des  Rabi'  I  durch  den  'Uraniten  'Abdallah  b.  'Ausaga  ein  Schrei- 
ben an  die  Banu  Xaritha  b.  'Amr  b.  Quraie ,  worin  er  sie  zum  Islam 
aufforderte.  Sie  nahmen  das  Blatt,  wuschen  es  ab  und  flickten  damit 
den  Boden  eines  Eimers.  Der  Prophet  sprach  sich  verwundert  über 
solche  Dummheit  aus.  Sie  waren  scheue  Leute  mit  verworrener  Sprache, 
Vakidi  sah  einen  von  ihnen,  der  sich  nicht  ausdrücken  konnte  ^). 

68. 
A.  9  im  Rabi'  II  fand  der  Zug  'Alqama's  b.  Mugazzaz  alMudligij  statt. 
Musa  b.  Muxammad  von  s.  Vater,  und  Ismail  b.  Ibrahim  b.  'Abdalraxman 
von  s.  Vater:  M.  erfuhr,  dass  abessynische  Truppen  zu  Schiff  bei  Shu'aiba 
in  Sicht  gekommen  seien.  Gegen  sie  sandte  er  300  Mann  unter  dem  Be- 
fehle 'Alqama's  aus.  Sie  griffen,  durchs  Meer  watend,  die  Abessynier  auf 
einer  Insel  an  und  schlugen  sie  in  die  Flucht.  Nach  einigem  Aufenthalte 
am  Endpunkt  seines  Zuges  (BH.  998,8)  machte  sich  'Alqama  mit  seinen 
Truppen  wieder  auf  den  Rückweg.  Unterwegs  entliess  er  einen  Teil  der- 
selben, unter  der  Führung  'Abdallah's  b.  Xudhäfa  alSahmij,  welcher  gern 
Spass  machte.  Als  seine  Leute  in  einem  Quartiere  Feuer  gemacht  hatten 
um  sich  zu  wärmen  und  abzukochen,  befahl  er  ihnen  feierlich  ins  Feuer 
zu  springen;  als  sich  aber  wirklich  einige  dazu  schürzten,   sagte  er,  sie 

')  Jaqut  II  919,1;  lies  Z.  5  ^.jAc     ^JLc. 

j,'^^jjt\.     Umm  Xabilj  biiit  'Aiiiir  b.  Xalid   b.  'Amr  b.  Quiai(t  b.  'Abd  b. 
Abi  Bakra  machte  folgende  Spottverse  auf  sie: 


a^ 


L^ 


.j^jj]    i-i^    Lp^-i:\^  lA.^.^S'v/)    ^^    X_)t    *-i>j1    '^    5öl 


«ajji  A.  9.  389 

sollten  sitzen  blei1)cn,  er  Iiube  ja  nur  Spass  gemacht.  Als  das  dem  Pro- 
pheten berichtet  wurde,  sagte  er:  wer  euch  Frevelhaftes  befiehlt,  dem  ge- 
horchet nicht.  —  Bll.  998. 

69. 
Zerstörung  des  Götzen  alFuls,  A.  9  im  Rabi'  II. 

'Abdalraxman  b.  'AbdaFaziz  hörte,  Avie  'Abdallah  b.  Abi  Bakr  b.  Xazm 
den  Musa  b.  'Amran  b.  Mannäx  fragte,  während  sie  in  alBaqf  bei  einander 
Sassen,  ob  er  den  Zug  gegen  alFuls  kenne;  da  jener  verneinte,  lachte  Ihn 
Xazm  und  erzählte  Avie  folgt:  anf  M.'s  Befehl  zog  Ali  mit  150  Mann  aus;  221  n 
es  waren  lauter  Mediner,  sie  ritten  100  Kamele  und  führten  50  Rosse 
am  Zügel.  Sie  überfielen  im  Morgengrauen  das  Lager  der  Familie  Xa- 
tim's  '),  füllten  ihre  Hände  mit  Gefangenen  und  Vieh,  und  zerstörten  al- 
Fuls, ein  Götzenbild  des  Stammes  Oajji. 

Als  'Abdalraxman  diesen  Bericht  dem  Muxammad  b.  'ümar  b.  'Alij 
erzählte,  fand  der  ihn  unvollständig  und  ergänzte  ihn  wie  folgt:  die 
schwarze  Raja  führte  Sahl  b.  Xunaif,  das  weisse  Livä  Gabbar  b.  Caxr 
alSalamij.  Der  Wegweiser  war  ein  Asadit  namens  Xuraith,  er  führte  sie 
den  Weg  nach  Faid.  Unterwegs  sagte  er  an  einer  Stelle  zu  ihnen:  von 
hier  ist  die  Niederlassung,  die  ihr  überfallen  wollt,  noch  eine  Tagereise 
entfernt;  wenn  wir  den  Weg  bei  Tage  machen,  so  treffen  wir  auf  ihre 
Aussenposten  (aeräf  —  Extremitäten)  und  ihre  Hirten,  die  werden  sie 
warnen,  so  dass  sie  sich  zerstreuen  und  ihr  nicht  zum  Ziel  gelangt;  also 
wartet  hier  bis  heute  Abend,  dann  macht  euch  zu  Pferde  auf  und  über- 
fallt sie  vor  Tau  und  Tage !  Sie  folgten  diesem  Rat  und  schickten  vorerst 
nur  einige  Späher  aus.  Diese  brachten  einen  schwarzen  Sklaven  ein, 
welcher,  wie  er  gestand,  einem  Gäiten  von  den  Bann  Nahbän  gehörte  und 
den  Auftrag  hatte,  aufzupassen  und  Meldung  zu  tliun,  wenn  er  muslimische 
Reiter  gewahr  werde.  Die  nächste  Niederlassung  war  nach  seiner  Aus- 
sage in  einer  Nacht  zu  erreichen.  Während  nun  die  Uebrigen  mit  dem 
asaditischen  Führer  im  Lager  zurückblieben,  machten  sich  die  Reiter  zum 
nächtlichen  Ueberfalle  auf,  der  gefangene  Sklave  musste  ihnen,  wohl  oder  221b 
übel,  den  Weg  zeigen.  Als  er  sie  so  nahe  an  die  Niederlassung  gebracht 
hatte,  dass  sie  das  Gebell  der  Hunde  und  das  Geräusch  des  Viehes  in 
den  Hürden  hörten,  beschlossen  sie  nicht  im  Dunkel  anzugreifen,  damit 
die  Ueberfallenen  sich  nicht  verstecken  konnten,  sondern  bis  zum  nahen 
Morgen  zu  warten.  Das  thaten  sie  denn  auch  und  hatten  den  besten  Er- 
folg. Die  gefangenen  Männer  wurden  von  den  Frauen  und  Kindern  ge- 
sondert, unter  den  letzteren  befand  sich  auch  die  Familie  Xatim's.    Ueber 

')  Es  steht  (mehr  als  einmal)  geschrieben  *.j-s-J!   isJL^v.^. 


390  f^ajji  A.  9. 

die  gefangenen  Frauen  und  Kinder  ward  Abu  Qatada  gesetzt,  über  die 
übrige  Beute  'Abdallah  b.  'Atiq.  —  Als  eines  der  Mädchen  den  schwarzen 
Sklaven,  welcher  Aslam  hiess,  gebunden  bei  den  Muslimen  erblickte,  rief 
sie :  das  hat  euch  Aslam  gethan,  möge  es  ihm  nicht  gut  gehen  (la  salima) ! 
Er  aber  entschuldigte  sich  mit  seiner  Notlage.  Dem  Versprechen  gemäss, 
welches  man  ihm  gegeben  hatte,  verlangte  er  jetzt  losgelassen  zu  werden; 
aber  Ali  wollte,  dass  er  erst  den  Islam  annehme.  Dessen  weigerte  er 
sich,  er  zog  vor  das  Schicksal  der  übrigen  Gefangenen  (d.  h.  der  Männer) 
zu  teilen.  Diesen  wurde  darauf  der  Islam  angetragen;  wer  ihn  annahm, 
kam  frei,  wer  ihn  nicht  annahm,  verlor  den  Hals.  Als  die  Reihe  nun  an 
Aslam  kam,  erklärte  er  lieber  den  Tod  leiden,  als  sich  bekehren  zu  wollen. 
Da  ihm  aber  von  seinen  Mitgefangenen  vorgehalten  wurde,  dass  wenn  ihm 
am  Leben  nichts  liege,  er  dann  doch  auch  nicht,  um  es  zu  erhalten,  dem 
Feinde  den  Weg  habe  zeigen  sollen,  so  ward  er  anderen  Sinnes  und  be- 
quemte sich  zum  Islam.  Hernach  kämpfte  er  tapfer  unter  Xalid  in  der 
Schlacht  von  Jamäma.  —  Darauf  zerstörte  und  verwüstete  Ali  den  Fuls. 
In  seinem  Hause  fanden  sich  drei  Schwerter  (Rasöb,  alMigdham,  alJamäni) 
und  drei  Panzer;  er  trug  Kleider,  die  man  ihm  anzulegen  pflegte.  —  In 
Rakak  ward  die  Beute  verteilt,  mit  Ausnahme  der  Familie  Xatim's.  Für 
M.  wurden  ausser  dem  Fünften  noch  die  drei  Schwerter  als  Ehreuanteil 
bestimmt. 
222  a  'Abdallah  b.  Ga'far  alZuhrij  von  Abu  'Aun:  die  Tochter  Xatim's,  die 

ebenfalls  mit  gefangen,  aber  nicht  mit  verteilt  (also  unverletzt)  war, 
wurde  zu  Medina  im  Gehöft  der  Ramla  bint  Xarith  untergebracht.  Wenn 
nun  M.  an  ihr  vorüberkam,  bat  sie  ihn  Gnade  zu  üben,  ihr  Vater  sei  tot 
und  ihr  Anwalt ')  verschwunden.  „Wer  ist  denn  dein  Anwalt?"  Mein 
Bruder  'Adij.  „Ein  Ausreisser  vor  Gott  und  seinem  Boten!"  'Adij  war 
nämlich  durch  einen  Kundschafter,  den  er  in  Medina  hielt,  rechtzeitig  von 
der  drohenden  Gefahr  unterrichtet  und  hatte  sich  ihr  durch  die  Flucht 
nach  Syrien  entzogen.  So  ging  es  mehrere  Mal,  bis  sie  die  Hoffnung  auf- 
gab. Da,  am  vierten  Tage,  als  M.  wieder  vorbeikam,  winkte  ihr  ein  Mann 
zu,  ihn  anzusprechen,  und  diesmal  Hess  er  sich  erbitten.  Der  Mann  war 
Ali  selber,  sie  kannte  ihn  aber  nicht,  denn  sie  hatte  seit  ihrer  Gefangen- 
nahme auf  dem  ganzen  Wege  ihr  Gesicht  verhüllt.  —  BH.  947 — 950. 

70. 

T  a  buk,    A.  9   i  m    R  a  g  a  b. 

'Uniar  b.  'Uthman  b.  'Abdalraxman  b.  Sa'id,  und  'Abdallah  b.  Ga'far 
alZuhrij,  und  Muxammad  b.  Jaxja,  und  Ibn  Abi  Xabiba,  und  Rabi'a  b.  'üth- 

')  vafid,  d.  h.  der  Unterhändler,   welcher  kommt  um  die  Freilassung  zu  er- 
wirken.    Die  Tochter  Xatim's  heisst  Agh.  XVI  T6ff.  Safffina. 


Tabiik  A.  0.  391 

man,  und  'Abdalraxman  b.  'AbdaPaziz  b.  Abi  Qatada,  und  'Abdallah  b. 
'Abdalraxman  alGumaxij,  und  'ümar  b.  Sulaiman  b.  Abi  Xathma,  und 
Musa  b.  Muxainmad  b.  Ibrahim,  und  'Abdalxamid  b.  Ga'far,  und  Abu 
Ma'shar,  und  Ja'qub  b.  Muxamraad  b.  Abi  Ca'ca'a,  und  Ibn  Abi  Sabra, 
und  Ajjub  b.  alNu'man  und  Andere:  die  Säqiea^),  das  sind  die  Nabatäer, 
pflegten  mit  Oel  und  feinem  Mehl  (darmak)  nach  Medina  auf  den  Markt 
zu  kommen,  durch  sie  erfuhr  man  dort  immer,  was  in  Syrien  vorging. 
Sie  berichteten,  dass  Heraklius  ein  gewaltiges  Heer  zusammengezogen 
und  auf  ein  Jahr  verproviantiert  habe,  dass  die  Truppen  der  Laxm, 
Gudham,  Ghassan,  'Amila  zu  ihm  gestossen  seien,  dass  die  Spitzen  des 
Heeres  in  der  Balqä  stehen,  während  Heraklius  selber  in  Hims  sich  be- 
finde. Es  war  jedoch  nicht  so,  sie  hatten  es  nur  sagen  hören  und  er- 
zählten es  weiter.  Kein  Feind  schien  den  Muslimen  furchtbarer,  denn 
von  ihren  Handelsreisen  her  kannten  sie  die  Macht  der  Griechen.  Während 
darum  M.  bei  allen  anderen  Zügen,  die  er  unternahm,  das  Ziel  so  lange 
wie  möglich  geheim  hielt,  sagte  er  es  jetzt  den  Leuten  frei  heraus,  damit 
sie  sich  rüsteten.  Er  Hess  auch  die  Mekkaner  und  die  Kabilen  aufbieten, 
die  Aslam  (in  alFuru')  durch  Buraida,  die  Ghifar  durch  Abu  Ruhm,  die 
Laith  durch  Abu  Vaqid,  die  Camra  (an  der  Küste)  durch  Abu  Sa'd  al- 
Camrij,  die  Guhaina  durch  Rafi'  und  Gundab  die  Söhne  des  Makith,  die 
Ashga'  durch  Nu'aim  b.  Mas'ud,  die  Ka'b  durch  Budail  und  'Amr  b. 
Salim  und  Busr  b.  Sufjan,  die  Sulaim  durch  'Abbad  b.  Bishr  und  Andere.  222b 

Zur  Bestreitung  der  Rüstungen  forderte  M.  auf,  freiwillige  Gaben 
darzubringen.  Abubekr  war  der  erste  and  opferte  sein  ganzes  Vermögen, 
Omar  opferte  sein  halbes.  'Abdalraxman  b.  'Auf  gab  200  Unzen  Silber, 
*Acim  b.  'Adij  90  Last  Datteln;  ähnlich  aPAbbas,  Galxa,  Sa'd  b.  'übada, 
Muxammad  b.  Maslama.  Am  meisten  that  sich  Othman  hervor,  er  stattete 
den  dritten  Teil  des  Heeres  mit  allem  Nötigen  aus,  bis  auf  die  Schlauch- 
bänder. Aber  auch  die  Aermeren  steuerten  bei,  z.  B.  ein  Reitkamel  für 
die,  die  keines  besassen.  Selbst  die  Weiber  blieben  nicht  zurück.  Li 
'Aisha's  Hütte  lag,  wie  die  Aslamitin  Umm  Sinau  berichtet,  ein  Kleid 
vor  M.  ausgebreitet,  worauf  Moschus,  Hals-  und  Armbänder  und  der- 
gleichen freiwillige  Opfer  der  Weiber  geworfen  wurden. 

Es  war  die  Zeit,  wo  die  Früchte  reifen,  wo  die  Menschen  lieber 
im  Schatten  sassen  als  in  der  fürchterlichen  Hitze  und  unter  den 
schwierigen  Umständen'^)  zu  Felde  zogen.  Der  Sammelplatz  war  bei  der 
Abschiedshöhe,  die  Krieger  wurden  wegen  ihrer  Menge  nicht  aufgezeichnet, 

')  ein  eigentümlicher  Name  (Q^  1*33  1^2)  ^i"  die  alte  ansässige  Bevölkerung, 
welche  die  nach  Nordwesten  vordrängenden  Araber  in  Edom,  Moab  u.  s.  w. 
sich  unterworfen  hatten. 

-)  aTusra,  daher  dieser  Feldzug  auch  ghazvat  al'usra  heisst,  fol.  "2383. 


392  Tabuk  A.  9. 

so  dass  manche  meinten,  zurückbleiben  zu  können  ohne  dass  M.  es  merke, 
wenn  er  nicht  etwa  eine  Offenbarung  bekomme.  Den  Salamiten  Abu 
Vahb  alGadd  b.  Qais  fragte  M.,  ob  er  nicht  auch  mitziehen  wolle  und 
sich  eine  hübsche  Griechin  hinten  aufladen;  er  aber  bat  ihn  nicht  in 
Versuchung  zu  führen,  denn  er  sei  ein  gefährlicher  Weiberfreund;  worauf 
M.  sich  unwillig  abwendend  ihm  Urlaub  gab.  Hinterher  aber,  als  alGadd 
von  seinem  Sohne  'Abdallah  —  er  war  ein  Beduine,  der  Bruder  des 
Mu'adh  b.  Gabal  von  Mutters  Seite  —  zur  Rede  gestellt  wurde,  sagte  er: 
was!  bei  diesem  Winde  und  in  dieser  Hitze  soll  ich  gegen  die  Griechen 
(Banu  lAcfar)  ziehen?  ich  bin  froh,  wenn  sie  mich  hier  in  Ruhe  lassen! 
Da  warf  ihm  der  Sohn  vor,  er  sei  ein  Heuchler,  worauf  ihm  der  Alte 
mit  seinem  Schuh  ins  Gesicht  schlug.  Der  Ekel  wollte  auch  die  übrigen 
Banu  Salama  zurückhalten  und  versuchte  in  diesem  Sinne  auf  Gabbär 
b.  Caxr  und  einige  Andern  zu  wirken,  wie  er  denn  auch  nichts  zu  den 
223  a  Kosten  der  Ausrüstung  beisteuerte.  Aus  Anlass  seiner  ward  damals 
Sur.  9,  82.  49  offenbart.  Der  Sohn  überbrachte  ihm  davon  die  Nachricht, 
er  aber  sagte:  schweig,  du  bist  wahrhaftig  schlimmer  gegen  mich  als 
Muhammed.  —  BH.  894.  908. 

Die  Weiner  (alBakkäün)  waren  arme  Leute,  die  M.  um  Reitkamele 
baten  und  anfingen  zu  weinen,  da  er  ihnen  keine  geben  konnte  (Sur.  9,93). 
Es  waren  sieben,  Sälim  b.  Auf  von  den  'Amr  b.  'Auf,  Hurair  (Haramij?) 
b.  'Amr  von  den  Vaqif,  'Ulba  b.  Zaid  von  den  Xaritha,  Abu  Laila  'Abdal- 
raxman  b.  Ka'b  von  den  Maziu  b.  alNaggar,  'Amr  b.  Xumäm  von  den 
Salama,  Salama  b.  Caxr  von  den  Zuraiq,  'Irbäc  b.  Sarija  von  den  Sulaim. 
Andere  nennen  weniger  richtig  'Abdallah  b.  alMughaffal  und  'Amr  b. 
'Auf  von  den  Banu  Muqrin  b.  Muzaina  ').  'Ulba  b.  Zaid  ist  der,  welcher, 
da  er  sonst  nichts  zu  opfern  hatte,  zum  Propheten  kam  und  seine  Elire 
preisgab  ^) ,  worauf  M.  erklärte ,  Gott  nehme  dieses  Opfer  an.  Nachdem 
M.  die  Weiner  abgewiesen  hatte,  traf  der  Nacirit  Benjamin  zwei  von 
ihnen  und  stattete  sie  mit  einem  Kamele  und  vier  Mass  Datteln  aus. 
Die  übrigen  fünf  wurden  von  al'Abbas  und  Othman  beritten  gemacht 
und  ausgestattet.  —  BH.  895  f. 

M.  hatte  befohlen:  es  sollten  nur  gut  berittene  Leute  den  Feldzug 
mitmachen.  Einer  jedoch  kam  auf  einem  uuzugerittenen  jungen  Tiere, 
das  warf  ihn  in  alSuvaidä  ab.  Da  riefen  die  andern:  ein  Märtyrer,  ein 
Märtyrer!  M.  aber  Hess  ausrufen:  die  Ungehorsamen  gehen  nicht  ins 
Paradies  ein. 

Den  medinischen  Heuchlern,  die  sich   bei  M.   mit  allerlei   nichtigen 

')  Auf  fol.  240a  (zu  Sur.  9,93)  wird  Tha'laba  b.  Ghanaiua  genannt. 


» 


Tahuk  A.  0.  B03 

Vorwäiidcn  entschuldigten,  gab  er  Urlaub,  es  waren  einige  80  Mann. 
Die  Entschuldigung  der  Ghifariten,  die  ebenfalls  zu  Hause  bleiben  woll- 
ten, nahm  er  nicht  an;  es  waren  82  Mann,  darunter  Aimä  b.  Raxca.  — 
BH.  896.  909. 

Ihn  Ubaij  mit  seinem  Gefolge  von  Juden  und  Heuchlern  hatte  sein 
besonderes  Lager  beim  Abschiedshiigel  gegenüber  Dhubab;  es  war,  wie 
behauptet  wird,  nicht  das  kleinste  der  beiden  Lager.  Dem  Lager  des 
Propheten  stand  Abubekr  als  Imam  vor.  Als  die  Hülfstruppen  einge-  223  b 
troffen  waren,  liess  M.  den  Sibä'  b.  'Urfuea,  oder  den  Muxammad  b.  Mas- 
lama (der  nur  das  eine  Mal  nicht  mit  M.  zu  Felde  zog)  als  seinen  Stell- 
vertreter in  Medina  zurück  und  brach  mit  dem  Heere  auf,  nachdem  er 
noch  mit  besonderen  Nachdruck  empfohlen  hatte  sich  gut  mit  Schuhen 
zu  versorgen.  Da  nun  blieb  Ihn  Ubaij  mit  seinen  Gesinnungsgenossen 
zurück.  —  BH.  897. 

Das  Hauptlivä  führte  Abubekr,  die  Haupträja  alZubair,  die  Raja  der  Aus 
Usaid  b.  alXucair,  das  Livä  der  Xazrag  Abu  Dugana  oder  alXubab  b.  alMun- 
dhir.  —  Rifä'a  b.  Tha'laba  b.  Abi  Malik  von  s.  Vater  von  s.  Grossvater  von 
Zaid  b.  Thabit,  der  auf  diesem  Zuge  die  Fahne  der  Malik  b.  alNaggar  trug: 
es  waren  30,000  Mann,  der  Aufbruch  begann  am  Mittag,  aber  die  letzten 
konnten  erst  am  Abend  aufbrechen  und  erst  am  folgenden  Morgen  zum 
(Nacht)lager  gelangen.  —  Auf  der  Höhe  der  Thanijjat  alNur  wollte  sich 
ein  Knecht  in  Waffen  dem  Zuge  anschliessen,  ward  aber  von  M.  ange- 
wiesen zu  seiner  Herrin,  einer  Frau  von  den  Bann  Camra,  zurückzukehren. 

Einige  Muslime  blieben  aus  Saumseligkeit  zurück,  ohne  dass  sie 
Zweifel  und  Unglauben  im  Herzen  hegten;  zu  ihnen  gehörte  Ka'b  b. 
Malik.  Er  erzählt:  ich  hatte  damals  zwei  Kamele  und  war  in  guten 
Umständen,  verschob  es  aber  mich  auszurüsten,  und  als  M.  am  Donnerstag 
aufbrach  —  an  diesem  Tage  that  er  es  am  liebsten  ■ — ,  war  ich  mit 
nichts  fertig.  Ich  dachte:  morgen  will  ich  ihm  nachziehen,  am  folgenden 
Tage  aber  machte  ich  dann  doch  keinen  Ernst,  und  so  blieb  ich  endlich 
ganz  zurück,  freiüch  mit  schlechtem  Gewissen,  denn  wenn  ich  ausging, 
sah  ich  nur  Heuchler  oder  Beurlaubte.  M.  vermisste  mich  anfangs  nicht, 
erst  in  Tabuk  fragte  er,  was  ich  denn  mache.  „Er  beguckt  sich  in 
seinem  Staat  von  hinten  und  vorn,  das  hält  ihn  zurück'''  (BH.  909,  8), 
antwortete  'Abdallah  b.  Unais.  Aber  Mu'adh  b.  Gabal  (and.  Abu  Qatäda) 
verteidigte  mich.  —  BH.  896.  908.  909. 

Aehnlich  erging  es  dem  Hilal  b.  Umajja  alVaqifij.  Er  erzählt:  ich 
blieb  nicht  aus  Zweifel  und  Unglauben  zurück,  sondern  ich  war  noch 
auf  der  Suche  nach  einem  Kamel.  Murära  b.  Rabi'  war  in  der  gleichen 
Lage,  wir  verabredeten  uns  zwei  Kamele  zu  kaufen  und  zusammen  nach- 
zureiten, verschoben  es  aber  von  einem  Tage  zum  anderen,  bis  es  zu  spät 


394  Tabuk  A  9. 

war.  Es  machte  mir  Kummer  zu  sehen,  in  wie  schlechter  Gesellschaft 
ich  zuriickblieb. 

Zehn  Tage  nach  dem  Ausmarsche  M.'s  kehrte  Abu  Xaithama  'Abdal- 
lah b.  Xaithama  nach  Hause  zurück;  seine  beiden  Frauen  hatten  zu 
seinem  Empfang  jede  ihre  Laubhütte  gesprengt,  "Wasser  gekühlt  und  ein 
Essen  bereitet.  Als  er  nun  aber  vor  den  Hütten  stand,  sprach  er:  was, 
ich  soll  es  hier  bequem  haben,  und  der  Bote  Gottes  schleppt  sich  in 
fürchterlicher  Hitze  mit  seinen  AV äffen?  das  ist  keine  billige  Teilung! 
Sofort  machte  er  sich  wieder  auf,  in  Vadi  IQura  holte  er  'Umair  b.  Vahb 
alGumaxij  ein  und  reiste  mit  ihm  zusammen  bis  in  die  Nähe  von  Tabuk ; 
dort  bat  er  seinen  Gefährten  ihn  vorangehen  zu  lassen,  weil  er  es  nö- 
tiger habe,  einen  guten  Eindruck  zu  machen  um  seine  Schuld  zu  ver- 
wischen. Als  dem  Propheten  die  Ankunft  eines  Kamelreiters  gemeldet 
wurde,  wünschte  er,  es  möchte  Abu  IXaithama  sein;  hernach  sagte  er 
ihm,  es  sei  nur  gut,  dass  er  noch  erschienen  sei,  und  betete  für  ihn. 
—  BH.  807.  808. 

Nach  dem  Aufbruch  aus  Medina  machte  M.  am  folgenden  Morgen  in 
Dhu  Xushub  unter  der  Daumapalme  Halt;  als  Führer  hatte  er  den  Xu- 
za'iten  'Alqama  b.  alCa'vä  (?)  bei  sich.  Erst  am  Abend  zog  er  weiter, 
wegen  der  grossen  Hitze;  aus  dem  selben  Grunde  legte  er  während  des 
ganzen  Zuges  das  Mittagsgebet  mit  dem  Nachmittagsgebete  zusammen. 
Seine  Betplätze  auf  dem  Zuge  von  Tabuk  sind  bekanntlich  in  Dhu  Xushub, 
alFaifii,  alMarva,  alShiqqa,  Vadi  IQura,  alXigr,  Dhanab  Xaucä,  Cadr  Xaucä 
(=  Dhu  IGifa),  Shiqq  Tärä  in  der  Nähe  von  Gaubar  (?),  Dhät-alXiomij, 
Samana  (?),  alAxcar,  Dhät-alZiräb,  alMidrän,  Tabük.  —  BH.  907. 
224  b  Als  M.  beim  Aufbruch  von   der  Abschiedshöhe  darauf  aufmerksam 

gemacht  wurde,  dass  dieser  und  jener  dahinten  geblieben  sei,  sagte  er: 
lasst  ihn;  wenn  etwas  an  ihm  ist,  so  bringt  ihn  Gott  nach,  sonst  erleich- 
tert er  euch  von  ihm.  Indessen  gingen  auch  manche  Heuchler  mit,  die 
nur  Beute  machen  wollten.  —  Abu  Dharr  blieb  ein  paar  Tage  zurück, 
um  sein  abgemagertes  Kamel  etwas  aufzufuttern ;  darauf  ritt  er  dem  Heere 
nach.  Aber  in  aßlarva  war  das  Tier  nicht  mehr  vorwärts  zu  bringen,  er 
musste  absteigen,  sein  Gepäck  auf  den  Rücken  nehmen  und  den  Weg  zu 
Fuss  machen,  einsam,  in  fürchterlicher  Hitze.  Eines  Mittags  kam  er  dem 
Propheten  in  Sicht,  der  sprach  gleich  den  Wunsch  aus,  es  möchte  Abu 
Dharr  sein,  und  als  er  es  wirklich  war,  sagte  er:  willkommen  Abu  Dharr, 
er  geht  allein  und  stirbt  allein  und  wird  auch  allein  auferweckt.  Nach- 
dem sich  Abu  Dharr  ihm  vorgestellt  und  die  Ursache  seiner  Verspätung 
erklärt  hatte,  sagte  er:  für  jeden  Schritt,  den  du  gegangen  bist,  hat  Gott 
dir  eine  Sünde  vergeben.  Darauf  legte  Abu  Dharr  sein  Gepäck  ab  und 
Avarf  sich,  halbtot  vor  Durst,  zu  Boden.    Man  brachte  ihm  ein  Gefäss  mit 


Tabuk  A  0.  39.5 

Wasser,  das  trank  er  ans.  —  Als  Othnuui  ihn  später  nach  Kabadha  ver- 
bannt liatte  nnd  ihn  dort  sein  Geschick  ereilte,  trug  er  seiner  Frau  und 
seinem  Knechte  —  das  waren  die  einzigen,  die  bei  ihm  waren  —  auf, 
seine  Leiche  im  Totenhemd  oben  auf  die  Strasse  zu  legen'),  und  sie 
thatcn  demgemäss.  Da  kamen  'Abdallah  b.  Mas'ud  und  andere  Pilger 
aus  dem  'Iraq  des  Weges  und  stutzten  beim  plötzlichen  Anblick  der  Leiche 
am  Boden,  fast  hätten  ihre  Kamele  dieselbe  zertreten.  Der  Knecht  aber 
kam  herzu  und  sprach:  dies  ist  Abu  Dharr,  der  Gefährte  des  Boten  Gottes, 
helft  mir  ihn  zu  begraben.  Dem  'Abdallah  stürzten  die  Thränen  aus  den 
Augen.  „Der  Bote  Gottes,  rief  er  aus,  hat  wahr  gesprochen,  als  er  sagte : 
Abu  Dharr  geht  allein,  stirbt  allein,  wird  allein  auferweckt !"  Darauf 
stiegen  sie  ab  und  begruben  ihn,  und  'Abdallah  erzählte  seinen  Gefährten 
die  Geschichte  von  Abu  Dharr  auf  dem  Feldzuge  von  Tabuk.  —  BH.  900 f. 

Abu  Ruhm  Kulthum  b.  Xucain  alGhifarij:  in  alAicar  war  ich  eines 
Nachts  im  Reiten  eingeschlafen,  ich  wachte  auf  davon,  dass  mein  Kamel 
sich  an  das  des  Propheten  herandrängte,  ich  besorgte,  an  seinen  Fuss  im 
Steigbügel  gekommen  zu  sein.  Nachdem  ich  mein  Kamel  von  ihm  abge- 
bracht hatte,  schlief  ich  wieder  ein;  da  drängte  es  sich  wieder  an  seines 
heran;  ich  wachte  auf  von  seinem  Rufe:  xassi,  und  bat  ihn  um  Ver- 
zeihung. Während  wir  weiter  ritten,  fragte  er  mich  nach  den  Ghifariten^ 
die  nicht  mit  ausgezogen  waren.  „Was  machen  die  roten,  grossen,  langen-) 
Leute?"  Sie  sind  zu  Hause  geblieben.  „Und  was  machen  die  schwarzen, 
kurzen,  kraushaarigen,  mischfarbigen?"  Die  kenne  ich  nicht.  „Doch,  die 
bei  den  Brunnen  von  Shadax!"  Da  fiel  mir  endlich  ein,  dass  er  gewisse 
Aslamiten  meinte,  die  unter  uns  wohnten,  und  ich  sagte  ihm  das.  „Da  225a 
diese  Leute  nicht  selbst  mit  ausgezogen  sind,  warum  haben  sie  dann  nicht 
wenigstens  den  eifrigen  und  kampfbereiten  ein  Kamel  gestellt!  Wenn  die 
Emigranten,  die  Mediner,  und  die  Ghifar  und  Aslam  ausbleiben,  das  liegt 
mir  am  schwersten  auf."  —  BH.  905  f. 

Es  hatte  einer  von  dem  Kriegsvolk  ein  erschöpftes  Kamel  im  Stich 
gelassen,  ein  anderer  aber  es  gefunden  und  gepflegt,  bis  es  wieder  in 
Stand  war.  Da  nun  machte  es  ihm  der  frühere  Besitzer  streitig.  M.  ent- 
schied: wer  ein  Tier  (iuff  au  kurä')  in  wüster  Gegend  wieder  auf  die 
Beine  bringt  (axjä),  dem  gehört  es. 

Das  Heer  zählte  30000  Mann  und  10000  Pferde.  Jedes  Geschlecht 
der  Mediner  und  jeder  Stamm  der  Araber  hatte  seine  besondere  Fahne. 
Die  Fahne  der  Malik  b.  Naggar  übertrug  M.  dem  Zaid  b.  Thabit,  nachdem 
er  sie  zuerst  dem  'Umara  b.  Xazm  gegeben  hatte.     Er  habe  zwar  nichts 

^jÜI    :<^JJs  =  ^^L£^    Gauh. 
nach  Gauh.    —  ij!^lijl. 


396  Tabuk  A.  8. 

gegen  ihn,  erklärte  er  dem  letzteren,  aber  der  Koran  müsse  voran  und 
Aver  ihn  am  besten  könne,  sei  es  auch  ein  schwarzer  Knecht  mit  ver- 
stümmelter Nase  (mugadda').  Nach  diesem  Grundsatze  verfuhr  er  über- 
haupt. Die  Fahne  der  'Amr  b.  'Auf  trug  Abu  Zaid,  die  der  Salama  Mu'ädh 
b.  Gabal. 

Während  der  Bote  Gottes  eines  Tages  vorbetete,  pisste  sein  Pferd 
und  bespritzte  seinen  Rock  (gubba);  er  wusch  es  aber  nicht  ab,  da  so 
etwas  nichts  schade. 

Eine  Gruppe  von  Heuchlern  hielt  sich  über  die  Tollheit  dieses  Zuges 
gegen  die  Griechen  auf,  darunter  Vadl'a  b.  Thabit,  alGuläs  b.  Suvaid, 
Maxshij  b.  Xumair,  Tha'laba  b.  Xäeib.  Vadfa  sprach:  diese  unsere  Koran- 
kenner sind  die  gierigsten  von  uns,  was  den  Bauch  angeht,  und  die  lüg- 
nerischsten, Avas  die  Zunge  angeht,  und  die  feigsten,  was  den  Kampf  an- 
geht. AlGuläs  sprach:  diese  Leute  sind  jetzt  unsere  Obersten  und  Vor- 
gesetzten! wahrhaftig,  wenn  Muhammed  Recht  hat,  so  sind  wir  schlimmer 
als  die  Esel !  aber  bei  Gott  es  wäre  besser,  dass  jeder  von  uns  zu  hundert 
Hieben  verurteilt  würde  und  unentdeckt  bliebe,  als  dass  eine  Offenbarung 
über  unsere  Reden  erschiene.  Da  schickte  M.  den  'Ammar  b.  Jasir  zu 
ihnen,  um  sie  nach  ihren  Aeusserungen  zu  fragen;  wollten  sie  sich  aufs 
Leugnen  legen,  so  sollte  er  ihnen  eröffnen:  das  und  das  habt  ihr  gesagt. 
Nun  kamen  sie  an  und  entschuldigten  sich  bei  M. ,  Vadi'a  fasste  den 
Sattelgurt  seines  Kamels,  trabte  die  Steine  aufwirbelnd  neben  ihm  her 
und  versicherte,  sie  hätten  es  nicht  so  schlimm  gemeint  (Sur.  9,66.  67.). 
225b  Maxshij  b.  Xumair  sagte:  o  Bote  Gottes,  mein  Name  und  meines  Vaters 
Name  ')  hat  sich  auf  mich  gelegt.  Er  erhielt  Vergebung  (Sur.  9,67)  und 
erlitt  am  Tage  von  Jamama  den  Zeugentod,  wobei  seine  Leiche  spurlos 
verschwand  —  genau  so,  wie  M.  es  für  ihn  erbeten  hatte.  Seinen  Namen 
veränderte  M.  in  'Abdallah  oder  'Abdalraxman.  AlGuläs  war  der  Mann 
der  Umm  'Umair,  für  deren  Sohn  aus  erster  Ehe,  'Umair  b.  Sa'id  er  väter- 
lich sorgte.  'Umair  Hess  sich  dadurch  jedoch  nicht  abhalten,  ihm  auf 
seine  Aeusserung  „hat  M.  Recht,  so  sind  wir  schlimmer  als  die  Esel"  zu 
antworten:  ja  du  bist  schlimmer  als  ein  Esel.  Er  aber  schwur  darauf 
dem  Propheten,  die  Aeusserung  gar'  nicht  gethan  zu  haben.  In  Bezug 
auf  ihn  erschien  Sur.  9,75  —  der  Prophet  hatte  nämlich  für  ihn  eine 
Sühne  bezahlt,  die  noch  aus  der  Zeit  des  Heidentums  auf  ihm  lastete.  — 
Nach  einer  anderen  Angabe  that  alGulas  die  böse  Aeusserung  noch  in 
Mcdina,  indem  er  die  Leute  von  der  Teilnahme  an  dem  Feldzuge  abzu- 
halten suchte;  'Umair  erklärte,  ihn  trotz  der  dankbaren  Liebe,  die  er  ihm 
schuldig  sei,  beim  Boten  Gottes  angeben  zu  müssen  u.  s.  w.  —  BH.  901  f. 
')  Xumair  heisst  Eselein,  Maxshij  heisst  furchtbar,  aber  BH.  hat  statt 
dessen  iluxTishiu  d.  li.  Grobian.     Also:  Grobian  Sohn  Eseleins. 


Tal.uk   A.  9.  397 

Abu  Xumaid  alSa'idij:  als  wir  auf  dem  Wege  nach  Tahuk  in  Vadi 
IQura  an  einem  Palmgarten  vorbeikamen,  liiess  uns  der  Prophet  die  Früchte 
schätzen,  wir  schlugen  sie  auf  10  Vasq  an.  Er  gebot  darauf  der  Be- 
sitzerin, die  Datteln  aufzuheben  bis  zu  unserer  Rückkunft. 

Als  wir  Abends  nach  alXigr  kamen ,  befahl  uns  M. ,  die  Kamele 
recht  fest  zu  binden  und  nur  zu  zweien  vom  Platze  zu  gehen,  denn  es 
würde  sich  in  der  Nacht  ein  heftiger  Sturm  erheben.  Zwei  Männer  von 
den  Bauu  S.l'ida  gingen  dennoch  einzeln  aus  ;  der  eine  seiner  Notdui-ft 
wegen,  der  blieb  erstickt  Hegen,  bis  M.  ihn  durch  sein  Gebet  gesund 
machte;  der  andere  um  sein  Kamel  zu  suchen,  der  ward  auf  die  Berge 
von  Gajji  geschleudert  und  hinterher  von  den  Gälten  nach  Medina  zurück- 
geliefert. —  BH.  898  f. 

Als  M.  in  Vadi  IQura  Halt  machte,  brachten  ilim  die  Sühne  des 
Juden  'Arie  ein  Gericht  Haris.  Er  gab  ihnen  eine  Anweisung  auf  40  Vasq 
Datteln  jährlich,  welche  sie  noch  immerfort  beziehen. 

Abu  Huraira:  M.  verbot  uns  das  Wasser  von  aIXigr  zu  trinken  oder  226  a 
zur  Ablution  zu  gebrauchen;  den  Teig,  den  wir  damit  angerührt  hatten, 
sollten  wir  in  die  Kamele  füttern.  —  Sahl  b.  Sa'd:  als  der  jüngste 
meiner  Gefährten  knetete  ich  ihnen  den  Teig  und  suchte  eben  Holz  um 
ihn  zu  backen,  als  jenes  Verbot  von  M.  ausging;  da  fütterte  ich  unsere 
beiden  schwächsten  Kamele  mit  dem  Teige.  Wir  begaben  uns  dann  zum 
Brunnen  des  Propheten  Calix  um  Wasser  zu  schöpfen,  und  kehrten  erst 
Abends  von  dort  zurück.  Bei  der  Gelegenheit  erzählte  uns  M.  die  Ge- 
schichte von  dem  Volk  des  Calix  und  von  seinem  Steuereinnehmer  Abu 
Righäl,  dem  Vater  der  Thaqafiten.  Er  ermahnte  uns  die  Wohnungen 
des  von  Gottes  Gericht  getroffenen  Volkes  nur  weinend,  oder  sonst  gar 
nicht  zu  betreten.  —  Abu  Sa'id  alXudrij :  ein  Mann  kam  mit  einem 
Ringe,  den  er  in  den  Wohnungen  der  Gerichteten  gefunden  hatte,  zu 
M. ;  der  aber  wandte  sich  ab ,  hielt  sich  die  Hand  vor  die  Augen  und 
gebot  den  Ring  fortzuwerfen.  —  Ibn  'Umar:  als  der  Bote  Gottes  mit 
seinen  Begleitern  an  den  verlassenen  Wohnungen  vorüberkamen,  spornten 
sie  ihre  Kamele  zur  Eile  um  aus  dem  verfluchten  Vadi  herauszukommen. 
—  Ibn  Abi  Sabra  von  Junas  b.  Jusuf  von  'Ubaid  b.  Gubair  von  Abu 
Sa'id  alXudrij :  der  Bote  Gottes  setzte  sein  Kamel  in  Galopp,  bis  er  vor- 
bei war.  —  'Abdallah  b.  Abi  Xadrad:  als  am  Morgen  der  Aufbruch  er- 
folgte, war  kein  Wasser  vorhanden,  und  es  ward  darüber  Klage  beim 
Propheten  geführt.  Da  betete  er,  und  plötzlich  bezog  sich  der  blaue 
Himmel  überall  mit  Wolken.  Es  erfolgte  ein  heftiger  Regen,  der  aber 
sofort  wieder  aufhörte  und  nur  überall  Lachen  zurückliess,  aus  denen 
wir  schöpften.  Ich  hielt  das  Wunder  einem  Heuchler  vor,  er  aber  sagte,  22Gb 
es  sei   eine   vorüberziehende  Wolke  gewesen.     Es  war  Aus  b.  Qaiehij, 


398  Tabuk  A.  9. 

oder  Zaid  b.  alLucait.  —  Wie  Junas  b.  Muxammad  dem  Vakidi  erzählte, 
fragte  Ja'qub  b.  'Umar  b.  Qatada  einst  den  Maxmud  b.  Labid,  ob  denn 
die  Heuchler  den  Muslimen  ganz  bekannt  gewesen  seien.  Ja,  antworte  er; 
ich  hörte  einst  deinen  Grossvater  Qatada  b.  alNu'man  sagen:  es  folgten 
uns  heuchlerische  Leute  in  unser  Gehöft;  und  hinterher  hörte  ich  Zaid 
b.  Thabit  sagen:  unter  den  Banu  INaggar  giebt  es  Leute,  die  Gott  nicht 
segnen  möge;  er  meinte  Sa'd  b.  Zurära  und  Qais  b.  Fihr^).  —  BH.  898  f. 

Auf  einer  der  Haltestellen  vor  Tabuk  hatte  sich  eines  Morgens  M.'s 
Kamelin  alQacva  verlaufen  und  musste  gesucht  werden.  Da  äusserte  Zaid 
b.  alLucait,  ein  Heuchler  voii  den  jüdischen  Qainuqä',  der  mit  'Umara  b. 
Xazm  zusammen  reiste:  M.  erzählt  euch  wie  es  im  Himmel  zugeht  und 
weiss  nicht,  wo  sein  Kamel  geblieben  ist !  Auf  der  Stelle  teilte  M.  seinen 
Gefährten  diese  Aeusserung  des  Heuchlers  mit  und  fuhr  fort:  Gott  allein 
weiss  das  Verborgene,  er  hat  mir  oifenbart,  dass  die  Kamelin  in  der  und 
der  Schlucht  sich  mit  ihrem  Strick  in  einen  Baum  verwickelt  hat.  Dort 
ward  sie  in  der  That  von  alXarith  b.  Xazma  aufgefunden.  Als  'ümara, 
der  sich  in  Gesellschaft  des  Propheten  befunden  hatte,  in  sein  Quartier 
zurückkehrte  und  von  seinem  Bruder  'Amr  b.  Xazm  erfuhr,  dass  Ihn  al- 
Lucait jene  Aeusserung  gethan  hatte,  packte  er  denselben  in  den  Nacken 
und  warf  ihn  sofort  aus  seinem  Quartier  (raxl)  heraus.  Der  Heuchler 
soll  übrigens  von  dieser  Stunde  an  ein  aufrichtiger  Muslim  geworden 
sein;  nach  Xariga  b.  Zaid  b.  Thabit  freilich  ist  er  sich  gleich  geblieben 
bis  an  seinen  Tod.  —  Vgl.  fol.  95  b.  96  a.     BH.  899  f. 

Im  Vadi  IMushaqqaq  hörte  M.  mitten  in  der  Nacht  den  Gesang  (xadv) 
eines  Kameltreibers,  ging  mit  seinen  Begleitern  der  Stimme  nach  und 
traf  auf  eine  Gesellschaft  von  Reisenden,  die  sich  auf  Befragen  als  Mu- 
cariten  zu  erkennen  gaben.  Ich  stamme  auch  von  Mucar,  erwiderte  M. 
und  führte  seinen  ganzen  Stammbaum  auf.  „Wir  sind  die  ersten,  sagten 
die  Reisenden,  welche  den  Kamelen  zugesungen  haben."  Wie  so?  fragte 
der  Prophet.  „In  der  alten  heidnischen  Zeit,  als  überall  Raubanfälle 
gemacht  wurden,  befahl  einmal  ein  Mann,  der  überfallen  wurde,  seinem 
Knechte,  er  solle  die  zerstreuten  Kamele  zusammenholen,  und  da  derselbe 
227a  das  nicht  zu  können  erklärte,  schlug  er  ihn  mit  einem  Stocke  auf  die 
Hand.  Da  schrie  der  Knecht  wä  jadäh,  wä  jadäh  (au  meine  Hand!), 
und  alsobald  kamen  die  Kamele  angelaufen.  So  musst  du  bei  den  Ka- 
melen sagen,  sagte  sein  Herr."    Der  Prophet  lachte. 

Im  Reiten  verkündete  M.  dem  Bilal,  Gott  habe  ihm  die  beiden 
Schätze,  das  persische  und  römische  Reich,  beschert  und  ihn  durch  den 
kriegerischen  Beistand  der  Könige,  der  Könige  Ilimjar's,  gestärkt. 

')  einen  Verwandten  Maxmud's  b.  Labid. 


I 


I 


Tal>uk   A.  9.  399 

AlMughira  b.  Shu'ba:  als  wir  zwischen  alXigr  und  Tal)iik  waren, 
wollte  M.  nach  dem  Zwielicht  sein  Bcdürfniss  verrichten  und  ging  dabei, 
wie  gewöhnlich,  weit  weg;  ich  folgte  ihm  mit  Wasser.  Inzwischen  war- 
teten die  Leute  beim  Gebet  auf  ihn,  und  als  er  zu  lange  verzog,  maclitcn 
sie  'Abdalraxman  b.  'Auf  zum  Vorbctcr.  Als  M.  fertig  war,  goss  ich 
ihm  Wasser  auf  und  er  wusch  sein  Gesicht,  darnach  wollte  er  seine 
Arme  waschen,  aber  die  Aermel  seines  griechischen  Rockes  (gubba)  waren 
zu  eng,  er  streckte  also  bloss  die  Hände  heraus,  wusch  sie  und  trocknete 
sie  an  seinen  Schuhen  ab  ').  Als  wir  zurückkamen ,  hätten  die  Leute 
fast  das  Gebet  unterbrochen;  'Abdalraxman  wollte  ihm  den  Platz  räumen, 
aber  er  verbat  es  sich  und  betete  'Abdalraxman  nach.  Das  müsse  jeder 
Prophet  einmal  in  seinem  Leben  thun,  sagte  er. 

Ein  Miethknecht  des  Ja'lä  b.  Munabbih  war  von  einem  Manne,  mit  dem 
er  Streit  hatte,  in  die  Hand  gebissen  und  hatte  demselben  die  Vorderzähne 
weggerissen,  als  er  seine  Hand  aus  dessen  Munde  herauszog.  Deretwegen 
belangte  ihm  nun  jener'''),  aber  M.  gab  ihm  Unrecht,  Aveil  er  wie  ein 
Hengst  seinen  Bruder  gebissen  habe,  und  annuUirte  die  Zähne. 

Mu'adh  b.  Gabal :  die  Quelle  von  Tabuk  hatte,  als  wir  ankamen,  fast 
gar  kein  Wasser,  zwei  Männer  waren  gegen  den  Befehl  vorausgeeilt  und 
hatten  es  ausgetrunken.  Nur  allmählich  brachten  wir  so  viel  zusammen, 
dass  M.  damit  Gesicht  und  Hände  waschen  konnte.  Nachdem  er  aber 
dann  sein  Waschwasser  wieder  hineingegossen  hatte,  begann  sie  reichlich 
zu  sprudeln.  Du  wirst  es  noch  erleben,  Mu'adh,  sagte  M.  zu  mir,  dass 
sie  mehrere  Gärten  bewässert.  —  BH.  904. 

'AbdaFuzza  alMuzanij  war  durch  den  Tod  seines  Vaters  eine  ver- 
mögenslose Waise  geworden ,  aber  sein  Oheim  ^)  sorgte  für  ihn ,  so  dass 
er  in  guten  Umständen  war.  Als  M.  nach  Medina  kam,  zog  ihn  sein 
Herz  zum  Islam;  aber  seines  Oheims  wegen  konnte  er  nicht  beitreten. 
So  gingen  die  Jahre  und  die  Feldzüge  hin,  bis  M.  von  der  Eroberung 
Mekka's  zurückkam.  Da  sagte  'AbdaFuzza  zu  seinem  Oheim,  er  wolle 
nicht  noch  länger  vergeblich  auf  ihn  warten,  sondern  auf  eigene  Hand 
zum  Propheten  gehen.  Jener  nahm  ihm  nun  Alles  ab,  sogar  das  Hemd 
zog  er  ihm  aus.  Seine  Mutter  aber  schnitt  ein  Decke  (bigäd)  entzwei, 
damit  er  die  eine  Hälfte  als  Unter-,  die  andere  als  Oberkleid  *)  gebrauche. 
Darauf  ging  er  vom  Gebirge  Variqan  nach  Medina  und  begab  sich  in  die 

')  Statt  masaxa  xuffaihi,  wie  geschrieben  steht,  ist  zu  lesen  bixuffaihi 
nach  Bux.  I,  57. 

2)  lazimahu  =  drängte  ihn  zur  Bezahlung  der  Schuld  Kr.  33,15  BH.  437,L 

3)  Jy-*.     Er  hatte  seine  Mutter  geheiratet,  wie  nicht   gesagt,  sondern   als 
selbstverständlich  angenommen  wird. 

*)  izär  und  ridä  =  althaubäni.     Matth.  5,40. 


400  Tabiik  A.  9. 

Moschee.  Als  M.  nach  dem  Frühgebet  den  Leuten,  wie  er  pflegte,  die 
Hand  gab,  erblickte  er  den  fremden  Mann  in  der  seltsamen  Tracht  und 
fragte  ihn  nach  Is^amen  und  Herkunft.  Darauf  sagte  er:  du  sollst  'Abd- 
allah Dhu-lBigädain  heissen.  Er  hielt  ihn  als  seinen  Gast  und  lehrte 
ihn  den  Koran;  der  Jiinglijig  sagte  so  eifrig  und  laut  her,  dass  Omar 
bat,  ihn  zur  Ruhe  zu  verweisen,  weil  er  die  anderen  störe,  worauf  aber 
M.  nicht  einging.  Bei  dem  Zuge  nach  Tabuk,  den  er  mitmachte,  bat  er 
den  Propheten  um  seine  Fürbitte,  dass  er  als  Märtyrer  falle.  M.  aber 
nahm  den  Bast  eines  Samurabaumes ,  band  ihm  den  um  den  Arm  und 
sprach :  o  Gott,  ich  mache  sein  Blut  unverletzlich  für  die  Ungläubigen  '). 
Als  'Abdallah  dagegen  Vorstellungen  machte ,  sagte  M. :  wenn  du  im 
heiligen  Kriege  am  Fieber  stirbst  oder  an  einem  Sturz  vom  Kamel,  so 
bist  du  Märtyrer,  einerlei  wie  es  kommt.  Er  starb  einige  Tage  nach 
der  Ankunft  in  Tabuk.  —  Biläl  b.  alXarith:  ich  sah  den  Gebetsausrufer 
Bilal  mit  einer  Fackel  bei  einem  Grabe  stehen,  der  Prophet  stand  im 
Grabe,  Omar  und  Abubekr  Hessen  die  Leiche  zu  ihm  herab,  und  er 
setzte  ihn  in  der  Seiteunische  bei.  Daraufsprach  er:  Gott,  sei  ihm  hold, 
wie  ich  ihm  hold  gewesen  bin.  „Läge  ich  doch  in  diesem  Grabe ! "  sagte 
'Abdallah  b.  Mas'ud  ^).  —  BH.  904  f. 

Suhail  b.  Baicä:  M.  rief  mich  mit  lauter  Stimme  (ich  ritt  hinter  ihm 
auf  dem  Kamel),  ich  antwortete:  zu  Diensten!  Als  er  das  dreimal  wieder- 
holte und  die  Leute  sich  in  Folge  dessen  um  ihn  gesammelt  hatten,  sagte 
er:  wer  bezeugt,  dass  kein  Gott  ausser  Gott  ist,  den  schützt  Gott  vor 
der  Hölle. 

Unterwegs  kam  eine  grosse  pralle  männliche  Schlange  auf  den  Pro- 
pheten zu  und  blieb  lange  vor  ihm,  während  er  auf  seinem  Kamele  hielt ; 
darauf  bog  sie  seitwärts  vom  Wege  ab  und  stand  aufgerichtet  (qämat 
qäimatan).  „Wisst  ihr,  sagte  M.,  wer  das  ist?  einer  von  den  acht  Ginnen, 
welche  den  Koran  zu  hören  begehrten  (Sur.  46,28.  BH.  281) !  sie  verdient 
gegrüsst  zu  werden,   da  sie  den  Boten  Gottes  in  seinem  Lande   besucht; 

')  \Ju^\  £-,^Jü!  (^Jo^^  ^  ol-*^  (*^  ^J-^^  '^^  Crf^jr^^  lwL:üi'  (J\ 
Das  ist:  habt  ihr  nicht  die  beiden  Xirg  getötet,  als  sie  in  eure  Macht  ge- 
rieten, während  sie  den  geflochtenen  Bast  in  ihren  ITänden  (auf  ihre  Arme?) 
wanden!  Div.  Hudh.  106,4.  Darnach  ist  es  ursprünglich  das  Zeichen  der 
Ergebung,  wenn  jemand  sich  Bast  um  die  Hände  oder  Arme  windet;  indem 
er  sich  gleichsam  selber  bindet  und  zum  Gefangenen  (asir)  macht,  erbittet 
und  erhält  er  Pardon.  Daraus  scheint  die  Vorstellung  erst  abgeleitet,  dass 
der  umwundene  Bast  vor  dem  blutigen  Tode  schützt.  Die  Mythologen 
haben  hier  also  schwerlich  etwas  zu  suchen ;  es  handelt  sich  weniger  um 
heilige  Bäume,  als  um  einen  Naturstrick. 

2)  Der  ist  nämlich  der  Erzähler  bei  BII.  904f. 


Talnik  A.  9.  401 

siehe  da,  >-ie  selbst  bietet  euch  den  Grass  an,  also  erwidert  iiiu!''  Da 
tbaten  die  Leute  alle  so,  der  Prophet  aber  sprach:  liebet  die  Knechte 
Gottes,  wer  sie  auch  seien ! 

M.'s  Aufenthalt  in  Tabuk  währte  20  Tage,  Heraklius  war  der  Zeit 
in  Hirns.  —  BH.  904. 

'Uqba  b.  'Amir:   eine  Tagereise  vor  Tabuk  verspätete  sich  M.  beim 
Aufstehen,   Bilal  hatte  ihn   nicht   geweckt,   weil  er   die  Zeit   verschlafen  228a 
hatte.    Am  anderen  Morgen  kam  er  nach  Tabuk  und  hielt  dort  eine  Rede 
ans  Volk  '). 

Ein  Mann  von  den  Banu  'Udhra,  namens  'Adij,  erzählt:  ich  hörte  M. 
in  Tabuk  die  Rede  halten ,  er  ritt  dabei  auf  einem  roten  Kamele  unter 
den  Leuten  herum.  Als  er  fertig  war,  trat  ich  heran  und  sagte  zu  ihm: 
meine  beiden  Weiber  kämpften  mit  einander,  da  schoss  ich  und  traf  eine 
von  ihnen,  so  dass  sie  starb.  „Du  musst  das  Blutgeld  für  sie  bezahlen 
und  darfst  sie  nicht  beerben'^,  lautete  der  Spruch  des  Propheten. 

An  der  Stelle,  wo  jetzt  die  Moschee  ist,  sitzend,  schaute  der  Bote 
Gottes  gegen  Jemen  (Süden),  zeigte' mit  erhobenen  Händen  dorthin  und 
sprach:  der  Glaube  ist  jemenisch 2).  Darauf«  Avandte  er  sich  gen  Osten 
und  sprach:  die  Rücksichtslosigkeit  und  Herzenshärte  im  Handel  um  das 
Lösegeld  ist  die  Religion  der  Leute  der  Kamelhaarszelte  ^)  im  Osten,  wo 
der  Satan  seine  beiden  Hörner  erscheinen  lässt. 

Ein  Mann  von  den  Banu  Sa'd  Hudhaim  erzählt:  ich  kam  in  Tabuk 
zu  M.  und  legte  vor  ihm  das  Glaubensbekenntnis  ab.  Er  befahl  darauf 
Bilal,  uns  zu  essen  zu  geben ;  es  waren  sechs  Leute  bei  ihm.  Bilal  langte 
die  Reste  eines  mit  Butter  und  Quark  durchkneteten  Dattelnteiges  aus  dem  228  u 
Schlauch  (xamit);  davon  assen  wir  alle  und  wurden  satt.  Auf  meine  Be- 
merkung, sonst  esse  ich  allein  so  viel,  erwiderte  M. :  der  Ungläubige  isst 
in  sieben  Bäuche,  der  Gläubige  nur  in  einen.  Am  folgenden  Morgen  traf 
ich,  um  mich  im  Islam  aufzuerbauen,  zum  Frühstück  wieder  ein  und  fand 
eine  Gesellschaft  von  zehn  .Personen  bei  M.  Bilal  musste  wieder  auf- 
tragen ,  er  warf  ein  paar  Hände  voll  Datteln  auf  die  Tischdecke  und 
schüttete  schliesslich  auf  M.'s  Befehl  den  ganzen  Sack  aus,  etAva  2  Mass. 
Der  Bote  Gottes  legte  seine  Hand  darauf,  darnach  hiess  er  uns  in  Gottes 
Namen  zugreifen.  Wir  assen  was  wir  konnten;  aber  als  wir  satt  waren, 
hatten  die  Datteln  nicht  abgenommen.  Das  wiederholte  sich  drei  Tage 
hintereinander. 

Heraklius  hatte   einen  Mann  von  Ghassan   zu  M.  geschickt  mit  dem 
Auftrage,    nach   den  Merkmalen   des  Prophetentums ,    die   er  ihm  angab, 
zu  sehen,  ob  er  sie  an  ihm  fände.     Er  fand  sie  in  der  Thal  und  meldete 
')  Sie  folgt  in  extenso  imd  ist  moralischen  Inhalts. 
-)  Wortspiel  mit  Tmän  und  jamäu.  "J  Ali!  alVabar. 

Vrikiili,  Miihamraed.  wO 


402  Tabiik  A.  9. 

das  dem  Kaiser.  Nur  durch  die  Furcht  vor  seinem  Volke  ward  dieser 
abgehalten,  den  Propheten  anzuerkennen;  geschweige  dass  es  ihm  einge- 
fallen wäre  gegen  ihn  zu  Felde  zu  ziehen.  Die  Nachricht,  auf  welche 
hin  M.  den  Zug  unternommen  hatte,  erwies  sich  als  falsch.  Omar  gab 
den  Rat,  ihn  nicht  fortzusetzen,  sondern  umzukehren. 

Als  einmal  ein  heftiger  "Wind  in  Tabuk  wehte,  erklärte  M.,  das  be- 
deute den  Tod  eines  grossen  Heuchlers;  und  so  war  es  denn  auch  in 
der  That. 

Es  ward  ein  Käse  (gubna)  vor  M.  gebracht  und  Bedenken  gegen 
den  Genuss  dieser  persischen  Speise  geäussert,  da  tote  Tiere  darin  sein 
könnten.     Der  Prophet  erlaubte  in  Gottes  Namen  davon  zu  essen. 

Ein  Mann  von  Qucä'a  verehrte  dem  Boten  Gottes  ein  Pferd,  er 
schenkte  es  weiter  an  einen  Mediner,  jedoch  mit  der  Bedingung  es  in 
seiner  Nähe  anzubinden,  weil  ihm  das  Wiehern  vertraulich  klang.  In 
Medina  hörte  er  das  Wiehern  plötzlich  nicht  mehr;  auf  Befragen  erfuhr 
er  von  dem  Besitzer,  dass  er  das  Tier  verschnitten  habe.  Darauf  Hess 
229  a  er  sich  über  die  Vorzüge  der  Kriegsrosse  und  Märtyrer  aus.  —  Darauf 
angeredet,  dass  er  sein  Pferd  alGirf  mit  seinem  eigenen  Mantel  abreibe, 
erwiderte  M. :  mein  Freund  Gabriel  hat  mir  mitgeteilt,  dass  er  mir  für 
all  und  jedes,  was  ich  dem  Pferde  zu  gute  thue,  eine  gute  That  an- 
schreibe und  eine  schlechte  absetze ,  und  dass  wenn  ein  Muslim  ein 
Kriegsross  halte,  ihm  für  jedes  Korn,  womit  er  es  füttere,  eine  Sünde 
abgenommen  werde.  Sodann  beschrieb  er  wie  ein  gutes  Pferd  aussehen 
müsse.  In  Bezug  auf  das  Fasten  im  heiligen  Kriege  äusserte  er,  wer 
es  auch  nur  einen  Tag  übe,  der  werde  dadurch  einen  Weg  von  100  Jahren 
von  der  Hülle  entfernt ').  Des  Verdienstes  der  Krieger  seien  auch  ihre 
Frauen  teilhaft;  wenn  ein  Daheimgebliebener  die  Frau  eines  im  Felde 
Stehenden  heimlich  besuche,  so  dürfe  dieser  am  jüngsten  Tage  von  den 
guten  Werken  des  Verführers  sich  aussuchen  und  aneignen  was  er  wolle. 

'Abdallah  b.  'Umar  (oder  'Amr  b.  aFAc):  als  eines  Nachts  in  Tabuk 
blinder  Lärm  entstand,  setzten  Salim,  der  Freigelassene  Abu  Xudhaifa's, 
und  ich  uns  bewaffnet  in  die  Nähe  des  Zeltes  des  Propheten.  '  Er  trat 
heraus  und  lobte  uns  beide,  während  er  auf  das  unruhige  Treiben  der 
Uebrigen  schalt. 

M.  holte  einen  Stein  aus  ziemlicher  Entfernung,  machte  ihn  zur 
Qibla  des  Betplatzes  von  Tabuk,  und  sagte  dann,  nachdem  er  das  Mit- 
tagsgebet verrichtet  hatte,  dieser  Stein  bezeichne  die  Grenze  zwischen 
Jemen  und  Shäm. 

')  Die  Sitte  vor  der  Scliluclil  zu  fa^^ten,  ist  boust  aitarabisch  und  grade  nicht 
islamisch. 


Tal)uk  A.  9.  403 

'Abdallah  b.  'Umar:  M.  ptlcgtc  oft  in  der  >«'acht  aurzustehcu  —  wo- 
bei er  sich  jedesmal  die  Zähne  putzte  —  und  draussen  vor  seinem  Zelte 
zu  beten:  einige  Muslime  hielten  dann  Wache  bei  ihm.  Eines  Nachts 
sagte  er  zu  uns,  er  habe  fünf  Gaben  empfangen,  die  kein  anderer  empfan- 
gen habe.  „Ich  bin  zu  allen  Menschen  insgemein  gesandt,  während  jeder 
andere  Prophet  nur  an  sein  eigenes  Volk  Auftrag  gehabt  hat.  Mir  ist 
die  ganze  Erde  als  Betplatz  rein,  während  die  Früheren  nur  in  den 
Synagogen  und  Kirchen  anzubeten  gestattet  haben.  Ich  darf  Beute 
machen  und  Nutzen  daraus  ziehen,  während  die  Früheren  das  verpönt 
haben.  Das  Fünfte  aber  das  ist,  das  ist,  das  ist  — '^  Nun  was  denn? 
„dass  ich  bitten  darf  und  es  dann  euch  zu  Gute  kommt  und  jedem,  der 
da  bezeugt,  dass  kein  Gott  ausser  Gott  ist'' '). 

Ibn  Abi  Xabiba  von  Davud  b.  alXucain  von  'Ikrima  von  Ihn  'Abbas, 
und  Muxammad  b.  Calix  b.  'Acim  b.  'Omar  b.  Qatada.  und  Mu'adh  b. 
Muxammad  von  Isxaq  b.  'Abdallah  b.  Abi  Galxa,  und  Ismail  b.  Ibrahim 
von  Musa  b.  'Uqba:  von  Tabuk  aus,  A.  9  im  Ragab,  schickte  M.  420  Reiter 
unter  Xalid  gegen  den  Kinditen  Ukaidir  b.  'Abdalmalik,  den  christlichen 
König  von  Dumat  alGandal.  Er  sagte  dem  Xalid  voraus  wie  es  kommen 
werde,  um  ihm  Mut  zu  machen,  dass  er  sich  mit  der  kleinen  Schar 
mitten  ins  Gebiet  der  Banu  Kalb  hineinwage.  Als  nun  die  muslimischen 
Reiter  in  die  Nähe  von  Duma  kamen,  befand  sich  Ukaidir  in  der  mond- 
hellen Sommernacht  mit  seiner  Frau  alRabäb  bint  Unaif  b.  'Amir  alKindij 
auf  dem  Dach  seiner  Burg,  trank  und  Hess  sich  von  seinen  beiden 
Sängerinnen  vorsingen.  Da  stiess  etwas  an  das  Tor  der  Burg,  die  Königin 
sah  herunter  und  entdeckte  Wildkühe,  die  sich  mit  den  Hörnern  am  Tore 
rieben.  Sogleich  befahl  Ukaidir,  dass  ihm  sein  Ross  gesattelt  werde 
zur  Jagd  auf  die  Tiere;  denn  so  bequem  sei  die  Gelegenheit  noch  nie 
gewesen.  Also  ritt  er  mit  seinem  Bruder  Xassan  und  zwei  Dienern 
aus,  den  Reitern  Xalid's  entgegen,  deren  Pferde  sich  nicht  räusperten  noch 
regten,  bis  die  Beute  ihnen  nicht  mehr  entgehen  konnte.  Ukaidir  ward 
gefangen,  Xassan  wehrte  sich  und  fiel,  die  beiden  Diener  entflohen. 

Anas  b.  Malik  und  Gabir  b.  'Abdallah:  den  goldgestickten  seidenen 
Rock  (qabä)  Xassan's  schickte  Xalid  durch  den  Camriten  'Amr  b.  Umajja 
an  M.  Bewundernd  befühlten  ihn  die  Muslime,  aber  M.  sagte,  die  Schweiss- 
tücher  Sa'd's  b.  Mu'adh  im  Paradiese  seien  schöner  als  dieser  Rock.  — 
Den  wundersamen  Hergang  beim  Fange  Ukaidir's  besang  Bugair  b.  Bagra 
aieäij  (BH.  903,19.  20). 

')  Das  Vierte  scheint  iu  der  Hs.  übersprungen  zu  sein  vgl.  Bux.  I  G7.  — 
Es  folgt  dann  fol.  229  b  der  Anfang  der  Erklärung  von  Sur.  9,38  ff.,  der 
auf  fol.  237  b  wieder  aufgeuommen  und  zu  Ende  geführt  wird, 

26* 


404  Tabnk  A.  9. 

230b  Xalid  sicherte  dem  gefangenen  Könige  zu,  ihn  leben   zu  lassen  und 

vor  M.  zu  bringen,  falls  er  die  Burg  übergebe.  Gebunden  vor  das  Thor 
geführt,  forderte  Ukaidir  seinen  Bruder  Mucäd  auf  zu  öffnen.  Da  dieser 
aber  nicht  wollte,  so  erklärte  er  dem  Xalid,  die  Uebergabe  der  Burg 
nicht  anders  erwirken  zu  können,  als  wenn  er  freigelassen  Avürde.  Da 
schloss  Xalid  mit  ihm  einen  Vertrag,  Avonach  er  2000  Kamele,  800  Sklaven, 
400  Panzer  und  400  Lanzen  herausgeben  und  samt  seinem  Bruder  sich 
vor  M.  stellen  solle.  Darauf  hin  ward  er  losgelassen,  öffnete  die  Burg 
und  erfüllte  die  übrigen  Bedingungen.  Er  wurde  sodann  nebst  seinem 
Bruder  nach  Medina  geführt;  M.  stellte  ihm  eine  mit  seinem  Fingernagel 
untersiegelte  Friedensurkunde  aus,  worin  er  ihm  die  Unterthauensteuer 
(gazijja)  auferlegte ').  —  BH.  903. 

Kurze  Zeit  vor  dem  Zuge  nach  Tabuk  kam  Väthila  b.  alAshqa'  al- 
Laithij,  ein  junger  Mann,  der  in-  der  Nähe  Äledina's  zu  Hause  war.  zu  M. 
und  huldigte  ihm.  Als  er  heimkam,  war  sein  Vater  sehr  böse  über  ihn 
und  verschwur  je  wieder  ein  Wort  mit  ihm  zu  reden.  Sein  Oheim  -)  war 
schon  milder  und  meinte  nur:  du  hättest  wohl  auf  uns  warten  können. 
Seine  Schwester  aber  kam  aus  freien  Stücken  zu  ihm,  begrüsste  ihn  zu 
seinem  Erstaunen  mit  dem  Salam,  das  sie  ihm  bei  seiner  Unterredung 
■  mit  dem  Oheim  abgelauscht  hatte,  und  erklärte  sich  für  den  Islam.  Auf 
meine  Bitte,  erzählt  er,  besorgte  sie  mir  Zelirung,  weil  ich  an  dem  Kriegs- 
zuge gegen  die  Griechen  teilnehmen  wollte.  Zwei  Tage  nach  dem  Auf- 
bruch M.'s  kam  ich  nach  Medina,  stellte  mich  auf  den  Markt  und  rief: 
wer  mich  reiten  lässt,  dem  trete  ich  meinen  Anteil  an  der  Beute  ab,  — 
ich  war  nämlich  nicht  gut  zu  Fuss.  Ka'b  b.  'Ugra  hörte  das  und  teilte 
mit  mir  sein  Kamel.  Als  nun  Xalid  nach  Duma  zog.  gingen  wir  beide 
mit  und  machten  grosse  Beute;  ich  wollte  ihm  der  Verabredung  gemäss 
meinen  Teil  (sechs  flinke  Kamele)  abtreten,    aber  er  nahm  es  nicht  an. 

231a  Abu  Sa'id  alXudrij:  ich  bekam  einen  Panzer,  einen  Helm,  eine  Lanze, 

und  zehn  Kamele  von  der  Beute  von  Duma.  —  Biläl  b.  alXarith  alMu- 
zanij:  M.  bekam  einen  Voranteil  ausser  dem  Fünften;  wir  nahmen  Ukaidir 
und  seinen  Bruder  gefangen  und  brachten  sie  vor  den  Propheten.  — 
'Abdallah  b.  'Anir:  wir  waren  unser  vierzig  Muzaniten  auf  dem  Zuge  gegen 

')  Diese  Angabo  wird  fol.  231a  wiederholt,  zugleich  aber,  nach  der  Ueber- 
lieferung  eines  Sohaichs  von  Duma,  eine  Friedensurkunde  mitgeteilt,  nacli 
der  Ukaidir  den  Islam  angenommen  haben  müs.ste.  Da  dem  die  Gazijja 
widerspricht,  so  wird  die  Urkunde  gefälscht  sein;  sie  lautet  wie  bei  Ja- 
qut  II  627  oder  vielmehr  wie  bei  Baladh.  Ol,  denn  es  steht  qvo  iö^LjC2-l 
^^^-^■oüajt  und    nicht  i3^*>-ii    ,-^^    'xj^waI^J!. 

^)  ..Er  kam  zu  ihm,  indem  er  der  Sonne  den  Kücken  zu(behte,  und  begrüsste 
iliii   mit   dem  Salam. " 


Tabuk  A.  9.  405 

Ukaidir,  wir  liekamen  ein  Jeder  ttinf  Kamele  und  einen  Panzer  und  ein 
paar  Lanzen. 

Ja'qub  b.  Muxammad  alBhafarij  von  'Acim  b.  'Umar  b.  Qatada  von 
'Abdalraxman  b.  Gabir  von  s.  Vater:  Ukaidir  trug  ein  seidenes  Gewand 
und  ein  goldenes  Kreuz  darauf,  als  er  vor  den  Propheten  kam. 

Durch  das  Schicksal  Ukaidir's  besorgt  gemacht,  kam  Juxanna  b.  Kuba, 
der  König  von  Aila,  nach  Tabuk,  um  sich  mit  M.  zu  vertragen.  Der 
Prophet  legte  ihm  eine  bestimmte  Abgabe  (gazijja)  auf  (jährlich  300  Dinar, 
einen  Dinar  für  jeden  Mann)  und  stellte  ihm  eine  Friedensurkunde  aus  '). 
—  Ja'qub  b.  Muxammad  (u.  s.  w.)  von  Gabir:  Juxanna  trug  ein  goldenes 
Kreuz  und  hatte  die  Stirnhaare  gebunden  (ma'qüd  alnäcija),  als  er  vor 
M.  trat;  er  senkte  den  Kopf,  bis  M.  ihn  freundlich  anredete  und  ihm 
bei  Bilal  Quartier  anwies.  —  BH.  902. 

Den  Bewohnern  von  Garbä  und  Adhrux,  die  gleichzeitig  mit  Juxanna 
kamen,  und  den  Juden  von  Maqnä  legte  M.  ebenfalls  jährliche  Abgaben 
auf  und  stellte  ihnen  Vertragsurkunden  aus  -). 

Die  Einkünfte  von  Maqnä,  bestehend  in  dem  vierten  Teil  des  Meeres- 
ertrages und  der  Datteln  und  der  Webereien,  verlieh  M.  dem  'Ubaid  b. 
Jäsir  b.  Numair  von  Sa'd  Allah,  und  einem  Gudhamiten  von  den  Bann 
Väil,  der  mit  ihm  zusammen  nach  Tabuk  kam  und  den  Islam  annahm. 
Dem  Pferde  'Ubaid's  wies  M.  100  Grasstreifen'')  an,  die  noch  bis  heute*)  den 
Bann  Sa'd  und  Väil  zustehen.  'Ubaid  gab  später  sein  Pferd  einer  Jüdin 
in  Maqna  zur  Wartung  und  trat  ihr  dafür  60  von  den  100  Grasstreifen 
ab,  welche  ihr  erst  in  der  letzten  Zeit  der  Umajjiden  wieder  abgenommen 
wurden,  ohne  dass  indessen  die  Erben  'Ubaid's  sie  zurückbekamen, 
'übaid  hatte  noch  einen  Hengst,  Murävix,  mitgebracht,  Avelchen  er  dem 
Propheten   verehrte.     Dieser  gab   ihn   dem  Miqdad,   der  darum   bat,   um 

')  Sie   lautet  wie  bei   BH.  902,   mit   dem  Zusätze   am  Schluss   ^^XS    \S.^ 

^)  Die  Urkunde  von  Adhrux,  welche  Vakidi  nach  seiner  eigenen  Abschrift 
mitteilt,  lautet  wie  bei  Sprenger  III  423 f.  Ob  die  Zahlung  im  Ragab 
(Baladh.  59.  60)  bloss  durch  den  zufälligen  Umstand  bedingt  ist,  dass  M. 
eben  im  Ragab  in  Tabuk  ihre  Unterwerfung  annahm,  oder  mit  einem 
Jahresanfang  im  Ragab,  dem  Gegenmonat  des  Muxarram,  zusammenhängt, 
darüber  vgl.  die  Einleitung.  —  Von  den  Juden  von  Maqna  fordert  M. 
nach  Yakidi  den  vierten  Teil  ihrer  Früchte  und  Gewebe.  Der  Prestonianus 
wenigstens  liest  ghuzül,  nicht  wie  Ihn  Sa'd  (Sprenger  III  420)  'arük: 
Baladh.  60,1.  11  verbindet  beides;  ebenso  wie  Vakidi  in  der  gleich  fol- 
genden Erzählung.  Zu  'arük  vgl.  S.  56  Anm.  1  und  de  Goeje  im  Glossar 
zu  Baladh. 

3)  '■i.jji.^  erklärt  durch  'isX:i>.  *)  IJ^P    <  wwÄ.l    *».j      _,!. 


4(^  Tabuk  A.  9. 

ihn  mit  seiner  schon  etwas  ältlichen  Stute  Sabxa  zu  paaren.  Sabxa  warf 
in  der  Folge  ein  Füllen,  welches  den  Namen  alDhajjäl  bekam  und  als 
Renner  in  der  Zeit  Omar"s  und  Othman's  berühmt  wurde;  Othman  kaufte 
es  für  30000  Dirham  von  seinem  Besitzer. 

Bei  einem  Gange,  den  M.  in  Tabuk  zu  verrichten  hatte,  sah  er 
einen  Haufen  Menschen  zusammenstehen  und  erfuhr,  dass  Räfi'  b.  Makith  ein 
Kamel  geschlachtet,  sich  seinen  Teil  genommen  und  das  Uebrige  zu  freier 
Benutzung  liegen  gelassen  habe.  Trotzdem  verbot  M.  den  Leuten  sich 
davon  zu  nehmen,  und  befahl  Alles  dem  Eigentümer  zurückzubringen  '). 
Gabir  b.  'Abdallah:  M.  befahl  die  Halszierrate  der  Kamele  abzu- 
schneiden und  die  Rosse  nicht  mit  Bogensehnen  zu  behängen  -). 

Den   Befehl  über   die  Wachen  führte   'Abbad  b.   Bishr   von   Anfang 

bis  zu  Ende  in  Tabuk;   eines  Nachts    aber  hatte  Silkan  b.  Salama  noch 

ausserdem  unaufgefordert   mit   zehn  Reitern  Wache   gehalten.     Da   sagte 

232 n  M. :  sei  Gott  euch  hold,  dass  ihr  die  Wachen  bewacht,  sie  sind  schuldig 

euch  einen  Heller  von  ihrem  Lohne  abzugeben! 

Einige  Sa'd-Hudhaim  kamen  zu  M.  und  klagten  über  den  AVasser- 
mangel  in  ihrem  Brunnen  bei  dieser  heissen  Jahreszeit;  die  Furcht  vor 
ihren  heidnischen  Umwolmern  mache  es  ihnen  nicht  möglich  sich  Futter- 
suchens  halber  zu  zerstreuen;  wenn  sie  aber  Wasser  in  ihrem  Brunnen 
haben,  so  seien  sie  mächtig  und  willens,  niemand  passiren  zu  lassen, 
der  dem  Islam  widerstrebe.  Der  Prophet  gab  ihnen  drei  Kiesel,  die  er 
in  seiner  Hand  gerieben  hatte,  mit  dem  Befehl,  sie  einzeln,  in  Gottes 
Namen,  in  den  Brunnen  zu  werfen.  Sie  thaten  das  mit  bestem  Erfolg 
und  verhalfen  dem  Islam  zur  Herrschaft  in  der  Umgegend. 

Zaid  b.  Thabit:  wir  machten  in  Tabuk  Handelsgeschäfte,  ohne  dass 
uns  M.  darein  redete. 

Rafi'  b.  XadTg:  da  wir  wenig  zu  essen  und  heftiges  Verlangen  nach 
Fleisch  hatten,  begab  ich  mich,  mit  M."s  Erlaubnis,  auf  die  Jagd.  Wir 
ritten  zu  Pferde  aus,  unser  zehn  Mann,  darunter  Abu  Qatada.  Er  er- 
legte 5  wilde  Esel  mit  der  Lanze,  ich  einen  Strauss  und  beinah  20  Ga- 
zellen mit  dem  Pfeil.  In  M.'s  Auftrage  verteilte  ich  Abends  das  Wild  im 
Lager;  er  selber  bekam  eine  Gazelle,  die  er  mit  seinen  Gästen  verspeiste. 
Die  Jagd  zu  wiederholen  erlaubte  er  uns  nicht,  aus  Besorgnis  vor  feind- 
lichen Ueberfällen. 

Ibn  Abi  Sabra  von  Musa  b.  Sa'id  von  'Irbäc  b.  Särija:  ich  war  be- 
ständig vor   der   Thür  des  Boten  Gottes ,   mochte   er  zu  Hause  oder  im 

')  Das  beste  Almosen,  erklärte  M.  damals,  sei  i-..^i>  Js-j  oder  j.O-i>  l\xA-i» 

oder  ij^^^s  xi».!:»,   nämlich  \Li   J>>j>-vrf  i3- 
2)  Hier  nicht  ßesitzmarken,  sondern  eher  Amulette^ 


Tabuk  A.  0.  407 

Felde  sein.  Eines  A1)ends  in  Tabiik  verspäteten  wir  uns  beim  Verrichten 
unserer  Nothdurft,  und  als  Avir  zurückkamen  ,  war  M.  mit  dem  Essen 
schon  fertig  und  im  Begriff,  sich  in  das  Zelt  der  Umm  Salama  zurück- 
zuziehen. Als  er  uns  sah,  mich  und  Gu'äl  b.  Suräqa  und  'Abdallah  b. 
Mughaffal  alMuzanij,  und  erfuhr  dass  wir  noch  hungrig  seien,  ging  er 
in  das  Zelt,  um  für  uns  etwas  zu  essen  zu  suchen,  fand  aber  nichts. 
Da  rief  er  Bilal  zu,  ob  er  nichts  mehr  habe;  Bilal  antwortete,  die  Säcke 
seien  leer.  Er  aber  Hess  die  Säcke  herbringen  und  ausschütteln,  es  fielen 
ein  oder  zwei  Datteln  heraus,  bis  es  im  Ganzen  sieben  waren.  Die 
sammelte  er  in  eine  Schüssel,  legte  die  Hand  darauf  und  hiess  uns  in 
Gottes  Namen  zulangen.  Ich  ass  darauf  54  Datteln  —  ich  zählte  sie  232 b 
indem  ich  die  Steine  in  die  andere  Hand  that  — ,  die  beiden  andern 
assen  ebensoviel.  Als  wir  aber  aufhörten,  waren  die  sieben  Datteln  noch 
da  wie  vorhin;  Bilal  hob  sie  auf  M.'s  Befehl  auf.  Wir  verbrachten  die 
Nacht  bei  seinem  Zelte,  er  erhob  sich  einmal  um  nach  seiner  Gewohn- 
heit zu  beten.  Nach  dem  Frühgottesdienste  fanden  wir  uns,  unser  zehn 
Arme ,  wieder  bei  ihm  ein ;  er  Hess  die  sieben  Datteln  zum  Frühstücke 
auftragen,  und  es  wiederholte  sich  das  "Wunder  von  gestern  Abend.  Wir 
wurden  alle  satt,  die  Datteln  aber  blieben  wie  sie  waren.  „Wenn  ich  es 
nicht  für  eine  Unverschämtheit  gegen  meinen  Herrn  hielte,  sagte  der  Bote 
Gottes,  so  ässen  wir  von  diesen  Datteln  alle  miteinander,  bis  wir  zu 
Hause  kämen."  Darauf  gab  er  sie  einem  Jungen  von  den  Bewohnern 
jener  Gegend,  welcher  sie  aufsog. 

Nachdem  der  Rückzug  von  Tabuk  beschlossen  war,  baten  die  Leute 
um  Erlaubnis  einen  Teil  der  Kamele  zu  schlachten,  da  sie  der  Hunger 
plagte.  M.  hatte  bereits  die  Erlaubnis  gewährt,  als  Omar  hinzukam  und 
ihn  bewog  sie  zurückzunehmen  und  statt  dessen  den  Leuten  zu  befehlen, 
dass  sie  ebenso  wie  auf  dem  Rückwege  von  Xudaibija  (S.  259  fol.  141) 
alle  ihre  Vorräte  zusammenthäten  und  sich  dann  ein  jeder  nach  Bedürfnis 
von  dem  Haufen  nähme.  Das  geschah,  es  wurden  Decken  ausgebreitet, 
darauf  warf  der  eine  ein  Mass,  der  andere  eine  Hand  voll  Mehl  oder  SavTq 
oder  Datteln  oder  Brotstücke.  Dann  betete  der  Prophet  zwei  Beugungen, 
erflehte  den  Segen  Gottes  über  die  Vorräte,  und  Hess  darnach  durch  den 
Ausrufer  jedermann  auffordern,  sich  nach  Bedürfnis  zu  nehmen.  Da 
füllten  sie  sich  alle  ihren  Sack,  manche  auch  zwei,  und  thaten  wohl  noch 
Mehl  in  ihr  Kleid.  Der  Prophet  stand  dabei  und  sprach :  ich  bezeuge, 
dass  kein  Gott  ausser  Gott  und  dass  ich  sein  Knecht  und  Bote  bin;  ich 
bezeuge,  dass  Gott  jeden,  der  dies  aus  Herzensgrund  bekennt,  vor  dem 
Höllenfeuer  bewahrt.  Einhellig  bezeugen  diese  Geschichte  Abu  Huraira, 
Abu  Xumaid  alSä'idij,  Abu  Zur'a  alGuhanij  (Ma'bad  b.  Xalid),  Sahl  b. 
Sa'd  alSä'idij,  die  alle  dabei  gewesen  sind. 


408  Tabuk  A.  9. 

233  a  Auf  dem  Wege  von  Tabuk  nach  Vadi  INäqa  verbot  M.,  vor  ihm  aus 

dem  dortigen  Born  (vashal)  zu  schöpfen,  der  nur  für  zwei  oder  drei 
Kamelreiter  Wasser  lieferte.  Aber  vier  Heuchler  thaten  es  dennoch, 
Mu'attib  b.  Qushair,  alXarith  b.  Jazid  al9äij,  Vadfa  b.  Thabit,  Zaid  h. 
alLucait.  M.  fluchte  ihnen  als  er  es  gewahr  wurde;  dann  stieg  er  ab, 
sammelte  ein  paar  Tropfen  aus  dem  Born,  besprengte  ihn  damit  und 
bestrich  ihn  mit  seiner  Hand  —  da  brach  das  Wasser  mit  lautem  Donner 
heraus,  wie  Mu'adh  b.  Gabal  bezeugt.  Man  werde  es  noch  erleben,  sagte 
M.,  dass  dies  Thal  mehr  Futter  liefere  als  irgend  ein  anderes.  —  iSalama 
b.  Saläma  sagte  zu  Vadl'a,  ob  er  nach  diesem  Wunder  noch  zweifeln 
könne;  der  antwortete  jedocli,  dergleichen  komme  wohl  vor.  —  BH.  904. 
'Ubaidallah  (der  Bruder  'Abdalraxman's)  b.  'AbdaFaziz  von  'Abd- 
alraxmau  b.  'Abdallah  b.  Abi  Ca'ca'a  alMazinij  von  Xalläd  b.  Suvaid  von 
Abu  Qatäda:  da  M.  eines  Nachts  im  Schlafe  herunterzufallen  drohte, 
ging  ich  liin  und  stützte  ihn.  Er  wachte  auf  und  wünschte  mir  Gottes 
Lohn;  bald  aber  schlief  er  wieder  ein  und  ich  musste  ihn  wieder  fest- 
halten. Da  wünschte  er  Nachtquartier  zu  machen;  ich  rief  ein  paar 
Leute  herzu  und  wir  legten  uns  zur  Ruhe,  unser  fünf  Mann.  Als  wir 
aufwachten,  stand  die  Sonne  hoch  am  Himmel  und  die  richtige  Zeit  des 
Frühgebets  war  vorbei.  Der  Prophet  aber  sagte :  „wir  wollen  den  Satan 
ärgern  wie  er  uns  geärgert  hat^,  verrichtete  die  Ablution  mit  "Wasser 
aus  meinem  Schlauch,  und  betete  dann  mit  uns  aus  der  5.  Sure.  £s 
blieb  noch  etwas  Wasser  übrig,  das  hiess  er  mich  aufheben,  denn  es 
habe  damit  eine  eigene  Bewandtnis.  Als  wir  das  Heer  wieder  einholten, 
fand  es  sich,  dass  die  Tiere  vor  Durst  nicht  weiter  konnten;  gegen  den 
Rat  Omar's  und  Abubekr's  hatte  man  sich  an  einer  wasserlosen  Stelle 
in  der  Wüste  gelagert.  M.  Hess  sich  nun  meinen  Schlauch  geben  und 
legte  seine  Finger  an  die  Oeffuung;  da  quoll  das  Wasser  immerfort 
zwischen  seinen  Fingern  durch,  bis  sich  Menschen  und  Tiere  satt  ge- 
trunken hatten.  Es  waren  30000  Mann .  10000  Pferde,  und  12000  oder 
15000  Kamele. 

Darnach    entstand  bei   dem   heissen  Wetter ')   zum   dritten  Mal   ein 

'SiZ  b  grosser  Durst ,  zwischen  Tabuk  und  alXigr.  M.  sandte  Usaid  b.  Xucair 
aus  um  Wasser  zu  suchen;  diesem  glückte  es  endlich  von  einer  Frau 
von  Balij  einen  Schlauch  voll  für  den  Propheten  zu  erhalten.  Als  er 
damit  zurückkam,  rief  M.  alle  Mann  zusammen,  jeder  füllte  seinen 
Schlaacli  und  bekam  genug  für  sich  und  sein  Tier.  Man  sagt,  M.  habe 
das  Wasser  in  einen   grossen  Eimer   geschüttet,   sich   darin   Gesiclit   und 

')  ^_Ajw/«3   *».j    JL  =^    AjwV.^    — ^^    J^-     Hbouso  wird  aucli  vorher  cäif  als 
Adjectivuin  v.n  (|ai(ili  gel)r;ui<'lit :  man  sagt  nicht  gerne  qäieh. 


Tabiik  A.  0.  409 

Hände  gewaschen,  und  diinn  zwei  Ikuigiingen  gebetet:   da  sei  der  Kimer 
zur  Quelle  geworden  und  alle  liabcn  daraus  Wasser  zur  Genüge  geschöpft. 

Usama  b.  Zaid  b.  Aslam  von  Abu  Sahl  von  'Ikrima:  die  Reiter  zer- 
streuten sich  nach  allen  Seiten  um  Wasser  zu  suchen;  der  erste,  der 
etwas  fand  und  die  Nachricht  brachte,  hatte  ein  braunes  Pferd,  der 
zweite  auch  und  der  dritte  ebenfalls.  Da  erflehte  M.  Gottes  Segen  über 
die  braunen  Rosse.  Er  erklärte  sie  für  die  besten,  nach  'Abdallah  b. 
Abi  Ubaida  und  Sa'd  b.  Räshid  von  Calix  b.  Kaisan  von  Abu  Murra, 
dem  Freigelassenen  'AqlFs,  von  'Abdallah  b.  'Amr  b.  al'Ac. 

Einige  Heuchler  hatten  sich  verabredet  M.  von  einem  Bergpfade 
('aqaba)  herabzustürzen,  über  den  der  Weg  führte.  Er  aber  erhielt  Kunde 
davon  nnd  Hess  nun  das  Heer  im  Thal  um  den  Berg  herumgehen.  Nur 
er  selber  wollte  über  den  Berg  reiten,  mit  zwei  Begleitern,  'Ammar  b. 
Jasir  und  Xudhaifa  b.  alJamäni.  Unterwegs  hörte  er  jedoch  plötzlich 
Leute  hinter  sich  flüstern;  zornig  befahl  er  Xudhaifa  sie  zurückzutreiben. 
Dieser  hieb  mit  dem  Stocke  auf  ihre  Kamele  ein.  worauf  sie  eilig  Kehrt 
machten;  AVer  sie  waren,  konnte  Xudhaifa  nicht  feststellen;  sie  hatten 
das  Gesicht  verhüllt  und  es  war  Nacht;  doch  glaubte  er  einige  Kamele 
erkannt  zu  haben. 

Bei  dem  schnellen  Reiten  fiel  dem  Propheten  ein  Teil  seiner  Sachen 
aus  dem  Sattel ;  man  suchte  sie  im  Dunkeln  und  fand  sie  wieder  bei 
dem  Lichte,  das  von  den  fünf  Fingern  des  Aslamiten  Xamza  b.  'Amr 
ausging.  Dieser  hatte  sich  nämlich  ebenfalls  dem  Propheten  angeschlossen, 
als  er  über  den  Berg  ritt. 

Am  anderen  Morgen  fragte  Usaid  b.  Xucair  dem  Boten  Gottes,  warum 
er  denn  nicht  auf  dem  ordentlichen  Wege  geblieben  sei.  „Die  Heuchler 
wollten  mir  über  den  Berg  folgen  und  in  der  Nacht  die  Sattelriemen 
durchschneiden,  damit  ich  vom  Kamele  stürzen  sollte.^  Usaid  wollte 
sie  alle  getötet  wissen,  aber  M.  sagte,  es  solle  nicht  heissen,  dass  er,  234a 
nach  Beendigung  des  Kampfes  gegen  die  Heiden,  nunmehr  an  seine 
eigenen  Anhänger  Hand  anlege;  es  sei  ihm  verboten  Leute  zu  töten,  die 
auch  nur  mit  den  Lippen  sich  zum  Islam  bekennten.  —  Ja'qub  b.  Muxam- 
mad  von  Rubaix  b.  'Abdalraxman  b.  Abi  Sa'id  alXudrij  von  s.  Vater  von 
s.  Grossvater:  die  Verräter  waren  13,  M.  nannte  sie  dem  Xudhaifa  und 
dem  'Ammär.  —  Ibn  Abi  Xabiba  von  Davud  b.  alXucain  von  'Abdalraxman 
b.  Gabir  b.  'AbdaUah  von  s.  Vater:  'Ammar  hatte  einmal  einen  Wort- 
wechsel, in  welchem  er  gegen  seinen  Gegner  den  Kürzeren  zog;  da  fragte 
er  diesen  plötzlich :  wie  viel  Mann  hoch  waren  die  Männer  des  Bergpfades  ')? 

')  N>.Ä*ji  ^.j>^A^'.  lu  jedem  anderen  Zusammenhang  niüssite  maji  darunter 
die  Mediuer  verstehen,  welche  dem  Propheten  in  Mekka  hiddigten.  Hier 
sollen  die  Verräter  von  Tabuk  (wenigstens  zweideutig)  gemeint  sein. 


410  Tabuk  A.  9. 

Er  wurde  verwirrt  und  schwieg,  da  aber  die  Umstehenden  ihn  drängten, 
antwortete  er,  es  seien  ihrer  14  gewesen.  ^Und  Avenn  du  dazu  gehörtest, 
«0  waren  es  15",  sagte  'Ammar.  Der  Andere  beschwur  ihn  still  zu  sein ; 
'Ammar  aber  sprach:  ich  nenne  keinen  Namen;  ich  bezeuge  aber,  zwölf 
von  den  fünfzehn  sind  Feinde  Gottes  und  seines  Boten  in  diesem  Leben, 
und  in  jenem  Leben  wartet  ihrer  eine  böse  Aufnahme.  —  Ma'mar  von 
alZuhrij :  in  einer  Verzückung,  die  ihn  iinterwegs  überfiel,  wurde  dem 
Boten  Gottes  verboten,  über  gewisse  Heuchler  zu  beten;  er  nannte  sie 
dem  Xudhaifa  mit  Namen,  aber  keinem  Anderen.  Wenn  später  Omar 
als  Chalif  zum  Begräbnis  eines  Mannes,  dem  er  nicht  recht  traute,  ge- 
rufen ward,  so  holte  er  Xudhaifa  ab;  Avenn  der  nicht  mit  wollte,  so 
betete  er  nicht  über  dem  Toten.  —  Ihn  Abi  Sabra  von  Sulaiman  b.  Suxaim 
von  Näfi'  b.  Gubair:  nur  Xudhaifa  erfuhr  von  M.  die  Namen;  es  waren 
12  Leute,  darunter  kein  Qurashit. 

'Abdalxamid  b.  Ga'far  von  Jazid  b.  Rnman:  als  M.  den  Zug  nach 
Tabuk  vorbereitete,  waren  fünf  Abgesandte')  von  den  Bann  Sälim  zu 
ihm  gekommen  und  hatten  gesagt:  wir  haben  eine  Moschee  gebaut  für 
234  b  die  Kranken  und  Unabkömmlichen,  sowie  für  den  Regen-  und  Wintertag, 
und  wir  möchten  gern,  dass  du  zu  uns  kämest  und  uns  darin  vor- 
betetest. M.  antwortete,  jetzt  habe  er  keine  Zeit,  aber  nach  der  Be- 
endigung des  Zuges  wolle  er  kommen.  Als  er  jedoch  auf  dem  Heim- 
wege von  Tabuk  in  Dhu-Avän  Halt  gemacht  hatte,  erfuhr  er  vom  Himmel 
die  Bewandtnis  mit  der  neuen  Moschee,  dass  sie  nämlich  eigentlich  für 
Abu  'Amir  gebaut  war  (Sur.  9,108),  welcher  gesagt  hatte:  ich  kann  nicht 
in  die  Moschee  der  Banu  'Amr  b.  'Auf  kommen,  sie  sehen  uns  so  feind- 
selig an.  Darauf  gab  er  dem  'Aglaniten  'Acim  b.  'Adij  und  dem  Sälimiten 
Malik  b.  alDuxshum  Befehl,  die  Gegenmoschee  (M.  alCirär)  einzureissen 
und  zu  verbrennen.  Die  beiden  eilten  zu  der  Stelle  und  vollzogen  ihren 
Auftrag,  nachdem  sich  Malik  aus  seinem  Hause  Feuer  in  einer  Palm- 
fackel geholt  hatte.  Es  war  zwischen  Abend-  und  Nachtgebet,  als  sie 
die  Moschee  in  Brand  steckten;  die  Leute,  die  darin  versammelt  waren, 
unter  ihrem  Imam  Mugammi'  b.  Gärija,  spitzten  erstaunt  die  Ohren;  einer 
von  ihnen,  Zaid  b.  Gärija,  Hess  sich  nicht  vertreiben,  bis  ihm  der  Steiss 
versengt  wurde.  Den  Platz  des  ausgebrannten  und  darauf  dem  Boden 
gleichgemachten  Gebäudes  bot  M.  hinterher  dem  'Acim  b.  'Adij  an,  der 
wollte  ihn  aber  nicht,  und  so  bekam  ihn  Thabit  b.  Aqram,  um  sich  dort 
anzubauen.  Die  Balken  zu  der  Moschee  hatte  Abu  Lubaba  hergegeben; 
er  steckte   zwar  nicht  mit  in  der  Heuchelei,   aber  er  that  doch  allerlei 

^)  Muattib  b.  Qushair,   Tba'laba  b.  Xftoib,   Xiilliäin  h.  Xalid,    Abu  Xabiba 
b.  alAz'ar,  'Abdallah  b.  Nabtal  b.  alXarith. 


Tabuk  A.  9.  411 

Dinge,  die  ihm  verdacht  wurden.  Jetzt  holte  er  sich  seine  Balken  wieder 
und  baute  damit  ein  Haus  in  der  Nähe;  in  dem  Hause  wurde  ihm  kein 
Kind  geboren,  keine  Taube  nistete,  und  keine  Henne  brütete  dort. 

Es  waren  15  Männer ,  welche  die  Gegenmoschee  gebaut  hatten ;  7a\ 
ihnen  gehörten  ausser  den  sieben  genannten  noch  Gärija  b.  'Amir'),  der 
Vater  von  Mugamrai'  und  Zaid,  Vadfa  b.  Thabit,  Nigäd  b.  'Uthman, 
'Abbad  b.  Xunaif-).  Einer  von  ihnen  pflegte  den  Propheten  auszuhorchen 
und  dann  den  Heuchlern  Avieder  zu  erzählen,  Avas  er  gesagt  hatte.  Gabriel 
machte  diesen  endlich  darauf  aufmerksam  und  beschrieb  ihm  den  Böse- 
wicht. „P]r  hat  dichtes  schwarzes  Haar,  seine  roten  Augen  sehen  aus 
wie  ein  paar  kupferne  Kessel,  er  hat  den  Blick  des  Satans  und  ein  Esels- 
herz."     Es  war  'Abdallah  b.  Nabtal.  —  BH.  356  f.  925. 

'Acim  b.  'Adij :  als  wir  uns  auf  den  Zug  nach  Tabuk  vorbereiteten, 
erzählten  mir  'Abdallah  b.  Nabtal  und  Tha'laba  b.  Xäeib,  während  sie 
grade  einen  Abfluss  für  das  Regenwasser  bei  ihrer  Moschee  machten,  235a 
der  Prophet  habe  versprochen,  nach  seiner  Rückkehr  darin  zu  beten. 
Da  ich  wusste,  dass  sie  von  Heuchlern  gebaut  war,  als  Gegenmoschee 
gegen  die  der  'Amr  b.  'Auf  in  Qubä,  so  wunderte  ich  mich  darüber 
nicht  wenig.  Aber  noch  bevor  M.  nach  Medina  zurückgekehrt  war,  er- 
fuhr er  von  Gott  den  wahren  Sachverhalt.  Mit  der  auf  Grund  der  Fröm- 
migkeit gebauten  Moschee  (Sur.  9,  108  109)  ist  die  von  Quba  gemeint^).  — 
Auf  die  Frage,  warum  denn  die  Heuchler  ihre  Gegenmoschee  gebaut 
haben,  sagte  'Adij:  wenn  sie  in  unsere  Moschee  (in  Qubä)  zum  Gebet 
kamen  und  heimlich  unter  sich  reden  wollten,  warfen  wir  ihnen  un- 
willige Blicke  zu;  das  war  ihnen  unangenehm  und  so  beschlossen  sie, 
eine  Moschee  zu  gründen,  wo  sie  unter  sich  wären;  Abu  'Amir  steckte 
dahinter,  der  sich  scheute,  mit  den  aufrichtigen  Anhängern  des  Propheten 
zusammen  zu  beten  *).  —  BH.  906.  357  f. 

Ka'b  b.  Malik :  als  ich  die  bevorstehende  Rückkehr  jM.'s  erfuhr,  sann 
ich ,  mit  Hülfe  meiner  Frau  und   meines  Dieners ,   auf  Lügen   um  mein 

')   .^v>Jl   jU.s=»  j^5,  er  war  der  Esel  des  Haiises. 

-)  0L>\.j  Q.*  .-(ji>  -by.^^  (»itXp-  ^-yn  _<jj>  j»L.*;  —  sagte  M.  mit  Bezug 
auf  Xidhäm  und  Nigäd.  Bei  j»!Js3»  ist  wohl  an  (»'j-^  gedacht;  Ou>VJ 
heisst  im  Arab.  das  Wehrgehenk,  da  aber  ein  solches  mit  einer  Peitsche 
nicht  verglichen  werden  kann,  so  liegt  es  nahe  hier  einen  Aramaismus 
anzunehmen.     Uebrigens  heisst  der  Mann  bei  BH.  Big  ad. 

^)  Nach  anderen  jedoch  die  des  Propheten  in  Medina.  Als  einen  guten  Mann 
unter  den  Banu  Salim  bezeichnete  M.  den  'Uvaira  b.  Sä'ida. 

4)  Es  wird  nicht  ausdrücklich  gesagt,  dass  dieser  damals  wieder  ia  Medina 
war,  aber  doch  wenigstens  vorausgesetzt,  dass  seiner  Anwesenheit  niclits 
im  Wege  stand. 


412  Tabuk  A.  9. 

Daheimbleiben  zu  entschuldigen;  als  er  aber  da  war.  verging  mir  das 
Lügen.  iSach  seiner  Gewohnheit  hatte  er  an  dem  Morgen,  an  dem  er 
einzog,  zuerst  zAvei  Beugungen  in  der  Moschee  gebetet  und  sich  dann 
gesetzt,  um  die  Leute  zu  empfangen.  Da  kamen  nun  die  Zurückgeblie- 
benen, einige  SO  Mann,  und  trugen  ihm  unter  Eidschwüren  ihre  Ent- 
schuldigungen vor;  er  nahm  dieselben  an,  indem  er  das  Urteil  über 
die  Geheimnisse  des  Herzens  Gott  überliess  ').  Als  ich  vor  ihm  Platz 
nahm,  fragte  er  mich,  zornig  lächelnd,  nach  dem  Grunde  meines  Aus- 
bleibens. Ich  sagte,  bei  jedem  anderen  würde  ich  mich  weiss  zu  waschen 
wissen,  vor  Gott  und  ihm  aber  könne  ich  nicht  lügen,  ich  müsse  ge- 
235  b  stehen,  dass  ich  keine  Entschuldigung  habe.  Er  befahl  mir  darauf  mich 
zu  entfernen,  bis  Gott  über  mich  entscheide,  und  ich  erhob  mich  dem- 
gemäss.  Einige  von  den  Banu  Salama  traten  an  mich  heran  und  wollten 
mich  l)ewegen,  mein  Heil  in  der  Lüge  zu  suchen;  aber  Mu'adh  b.  Gabal 
und  Abu  Qatada  rieten  mir  davon  ab.  Von  ihnen  erfuhr  ich ,  dass  Mu- 
rära b.  Rabi'  und  Ililal  b.  Uniajja  mit  mir  in  gleicher  Lage  seien.  Der 
Bote  Gottes  untersagte  nun  allen  Muslimen  den  Verkehr  mit  uns  dreien, 
fünfzig  Tage  lang  redete  keiner  ein  Wort  mit  uns,  auch  die  Kinder  mieden 
uns  aus  Gehorsam  gegen  den  Boten  Gottes,  ich  kannte  schliesslich  die 
Stadt  und  mich  selber  nicht  mehr.  Die  beiden  anderen  blieben  zu  Hause ; 
ich  dagegen  ging  aus,  in  den  Gottesdienst  und  auf  die  Märkte,  aber 
jedermann  wandte  sich  von  mir  ab.  Es  gelang  mir  nicht  beim  Gebet 
einen  Blick  vom  Propheten  zu  erhaschen;  und  wenn  ich  ihn  in  der 
Sprechstunde  nach  dem  Gebet  grüsste,  so  war  mirs  zweifelhaft,  ob  er 
auch  nur  mit  einer  stummen  Lippeubewegung  dankte.  Als  es  mir  gar  zu 
arg  wurde,  stieg  ich  über  die  Gartenmauer  zu  Abu  Qatada,  der  mein 
Vetter  und  mein  liebster  Freund  war;  er  erwiderte  aber  nicht  einmal 
meinen  Gruss.  Ich  beschwur  ihn  zu  sagen,  ob  er  nicht  wisse,  dass  ich 
Gott  und  seinen  Boten  liebe;  er  schwieg,  und  erst  als  ich  ihn  zum 
dritten  Mal  drängte,  antwortete  er,  Gott  und  sein  Bote  wüssten  es  am 
Besten.  Mir  stürzten  die  Thränen  aus  den  Augen,  ich  sprang  über  die 
flauer  zurück  und  ging  auf  den  Markt  —  da  war  ein  Nabatäer  aus 
Syrien,  von  denen  die  Lebensmittel  zum  Verkauf  brachten,  der  fragte 
nach  mir  und  übergab  mir  einen  in  Seide  eingeschlagenen  Brief  des 
Königs  von  Ghassan,  alXarith  b.  Shammir  (oder  Gabala  b.  alAiJiam), 
worin  er  schrieb,  er  habe  gehört,  dass  mein  Herr  micli  schlecht  behandele, 

')  Nach  einem  anderen  Berichte,  der  an  dieser  Stelle  eingeschoben  wird, 
kamen  die  zurückgebliebenen  Heuchler  dem  Boten  Gottes  nach  Dhu-Avän 
entgegen;  er  verbot  jedoch  jede  Unterredung  mit  ihnen.  Hinterher  aber, 
in  Mediua,  Hess  er  sich  doch  bald  durch  ihre  Bitten  und  Entschuldigimgen 
erweichen. 


Talmk   A.  9.  413 

ich  solle  zu  ihm  kommen,  so  wolle  er  mich  trösten.  Das  war  ein  neuer 
Schlag  für  mich,  dass  schon  die  Götzendiener  meiner  begehrten;  ich 
warf  den  Brief  in  den  Ofen.  Nachdem  40  Tage  herum  waren,  Hess  mir 
der  Bote  Gottes  durch  Xuzaima  b.  Thahit  sagen,  ich  solle  mich  von 
meinem  Weibe  trennen,  niclit  die  Klie  auflösen,  sondern  nur  mich  von 
ihr  trennen;  den  gleichen  Befehl  erhielten  auch  die  beiden  anderen.  J)ie 
Frau  Ililärs  b.  Umajja  indessen  durfte  auf  ihre  Bitte  bei  iiirem  Mainie 
bleiben,  welcher  schon  sehr  alt  war  und  keinen  Diener  hatte  und  immer-  S3Ga 
fort  zu  Hause  sass  und  weinte  ohne  einen  Bissen  anzurühren;  es  ward 
ihr  jedoch  eingeschärft,  ihn  nicht  an  sich  heran  zu  lassen  —  wozu  er 
freilich  so  wie  so  keine  Regung  spürte.  Mir  rieten  in  Folge  dessen  die 
Meinigen,  ich  sollte  mir  auch  mein  Weib  zurück  erbitten;  aber  ich  wollte 
nicht,  da  ich  ein  junger  Mann  war.  So  vergingen  noch  zehn  Tage,  da 
hörte  ich  nach  dem  Frühgebet,  während  ich  mich  in  einer  Hütte  auf 
dem  Sar  aufhielt,  in  dem  Zustand  wie  ihn  Gott  Sur.  9,  119  beschreibt, 
den  lauten  Zuruf:  o  Ka'b  b.  Malik,  empfange  gute  Botschaft  —  ich  er- 
kannte, dass  ich  erlöst  sei,  und  fiel  anbetend  nieder. 

Schon  des  Nachts  hatte  M.  der  Umm  Salama  mitgeteilt,  dass  ihm  die 
Begnadigung  der  drei  offenbart  sei ;  sie  wollte  ilmen  dieselbe  sogleich  an- 
sagen lassen,  was  er  jedoch  verhinderte.  Erst  beim  Morgengebet  kündigte 
er  sie  der  Gemeinde  an;  Abubekr  lief  dann  gleich  den  Sal'  hinauf  zu 
Ka'b  und  überbrachte  ihm  die  Botschaft  eher  als  alZubair,  der  zu  Pferde 
im  Thale  ritt;  Said  b.  Zaid  ging  ins  Quartier  der  Banu  Vaqif  zu  Hilal 
(welcher  so  scliwach  war,  dass  er  sich  mir  zu  Esel  zu  M.  begeben  konnte) ; 
Abu  Näila  und  Salama  b.  Salama  ins  Quartier  der  'Abdalashhal  zu  Murära. 

Ka'b  b.  Malik :  alZubair  galoppirte  im  Thal  zu  mir,  aber  der,  dessen 
Ruf  ich  zuerst  hörte,  war  Xamza  b.  'Amr  alAsIamij,  welcher  zu  Fuss  den 
SaU  hinauf  kam.  Ich  zog  meine  Kleider  aus  und  gab  sie  ihm  zu  Boten- 
lohn, lieh  mir  dann  von  Abu  Qatada  anderes  Zeug  und  begab  mich  in  s-cij 
die  Moschee.  Die  Leute,  die  mir  begegneten,  gratulierten  mir,  nur  von 
den  Emigranten  in  der  Umgebung  des  Propheten  bot  mir  keiner  freund- 
lichen Willkomm ,  ausser  Galxa  ').  Der  Prophet  selber  aber  pries  mich 
glücklick  über  diesen  Tag  und  versicherte,  dass  die  Begnadigung  nicht 
von  ihm,  sondern  von  Gott  im  Himmel  stamme.  Dabei  strahlte  er  vor 
Freude,  sein  Gesicht  sah  aus  wie  der  Halbmond.  Ich  gelobte,  all  mein 
Vermögen  zu  Almosen  zu  geben ;  er  wollte  aber  nur  ein  Drittel  annehmen, 
also  behielt  ich  meinen  Anteil  in  Xaibar.  Darauf  sagte  ich :  o  Bote  Gottes, 
Gott  hat  mich  gerettet  durch  die  Aufrichtigkeit;  meine  Bekehrung  soll 
nun   darin  bestehen,   dass  ich  nie   im  Leben  eine  Lüge  sage.     Dies  Ge- 

')  „Das  vergass  Ka'b  dem  Halxa  uie." 


414  Tahnk  A.  9. 

lübcle  —  so   schloss   Ka'b   seine   Geschichte  . —  habe  ich  bisher  treulich 
gehalten  und  hoffe  es  auch  ferner  zu  halten.  —  BH.  907  ff. 

Es  folgen  zwei  von  Ajjub  b.  alNu'man  b.  'Abdallah  b.  Ka'b  b.  Abi 
IQain   überlieferte  Verse  Ka'b's '),  und   eine  Erklärung  von  Sur.  9,118  ff. 

Die  Rückkehr  M.'s  erfolgte  im  Ramacan  des  Jahres  9.  Trotz  '■Äisha''s 
Einspruch  erklärte  er,  gestützt  auf  Sur.  9,123,  die  ohne  ihre  Schuld  Zu- 
rückgebliebenen für  teilhaft  des  Verdienstes  der  zu  Felde  Gezogenen,  das 
237  a  Gebet  der  Qa'ada  sei  wirksamer  als  die  Waffen  der  Ghuzät.  In  der  Meinung, 
es  sei  nun  mit  den  heiligen  Kriegen  aus,  begannen  damals  manche  Mus- 
lime ihre  Waffen  zu  verkaufen;  aber  M.  verbot  es,  denn  das  Kämpfen 
werde  kein  Ende  nehmen,  bis  der  Antichrist  erscheine. 

Im  Dhu-lQa'da  starb  'Abdallah  b.  Ubaij,  nachdem  er  20  Tage,  seit 
Ende  Shavval,  krank  gelegen  hatte.  Während  seiner  Krankheit  besuchte 
M.  ihn  öfters;  noch  an  seinem  Todestage  machte  er  ihm  Avegen  seiner 
Judenfreundschaft  Vorwürfe.  „Was  hat  es  denn  dem  As'ad  b.  Zurara  ge- 
nützt, sagte  Ibn  UbaiJ,  dass  er  die  Juden  gehasst  hat")?  lass  jetzt  lieber 
das  Schelten,  versprich  mir  bei  meiner  Waschung  zugegen  zu  sein,  und 
gib  mir  dein  Hemd  zum  Totenkleid!"  M.  gab  ihm  das  obere  Hemd;  er 
aber  ruhte  nicht,  bis  er  das  untere  bekam,  welches  auf  der  Haut  des 
Boten  Gottes  gesessen  hatte.  Dann  sagte  er :  bete  über  mich  und  erbitte 
mir  Vergebung.  —  Nach  Gabir  b.  'Abdallah  Hess  M.  den  toten  Ibn  Ubaij 
aus  dem  Grabe  holen,  nahm  ihm  die  Hülle  vom  Gesicht  und  spützete 
darauf,  und  zog  ihm  dann  sein  eigenes  Unterhemd  an,  wobei  er  ihn  auf 
seinem  Schosse  liegen  hatte.  Glaubwürdiger  aber  ist  die  andere  Angabe, 
dass  er  bei  seiner  Waschung  und  Einkleidung  zugegen  war.  —  Sodann 
betete  M.  über  Ibn  Ubaij  an  der  Stätte,  wo  die  Leichen  aufgebahrt  wur- 
den, ohne  sich  durch  Omar's  Einspruch  irre  machen  zu  lassen.  „Wenn 
ich  wüsste,  dass  ihm  dadurch  Vergebung  zu  teil  würde,  sagte  er,  so 
würde  ich  mehr  als  siebzig  Gebete  über  ihm  sprechen''  (Sur.  9,81).  Kaum 
aber  hatte  er  sich  von  dem  Gebet  erhoben,  als  das  Verbot  über  einem 
Heuchler  zu  beten  erschien  (Sur.  9,85).  —  Mugammi'  b.  Gärija:  ich  sah 
M.  nie  so  lange  über  einem  Toten  beten  wie  über  Ibn  Ubaij ;  darnach 
ward  die  Leiche  auf  der  Bahre,  welche  der  Familie  Nubaio's  gehörte, 
zu  Grabe  getragen.  —  Anas  b.  Malik :  seine  Fasse  ragten  über  die  Bahre 

')  'J-^'i  i«-^''  ^h  '^^--^  ^>^      ^)    Q^   ^ÄXJ  ^    ^.,t   ^^j    (;y^^^ 

lautet   der   eine;    der   andere,    mir   unverständliche,    beginnt:     ,»J>  Joui 

'l/j^    j.tjJt    ry*^^    i5^j    ^"''  CT-*^'   (Ahlwardt)  steht  in  der  ILs.  j^jut. 

^)  Verl.  über  den  vorzeitigen  'l'od  dieses  frühesten  Anliiinoers  M.'s  in  Medina 
BH.  ;U(i. 


Tabiik  A.  9.  415 

heraus,  da  er  so  gross  war.  —  Uram  'Umära:  bei  der  Klage  um  Ibu  Ubaij 
schloss  sich  keine  Frau  der  Aus  und  der  Xazrag  aus,  sie  kamen  alle  zu 
seiner  Tochter  Gatnila,  welche  schrie :  wä  gabalfili,  wä  riiknäh !  ohne  dass 
ihr  jemand  darein  redete. 

'Amr  b.  Umajja  alCamrij :  wir  strebten  uns  beim  Begräbnis  der  Bahre 
zu  nähern,  aber  es  war  kaum  möglich,  so  drängten  sich  die  Heuchler 
vor,  die  Qainuqa'iten  und  Andere,  wie  Sa'd  b.  Xunaif  und  Zaid  b.  alLu-  2:i7i. 
cait,  und  Saläma  b.  alXumäpi,  und  Nu'man  b.  Abi  'Amir,  und  Räfi'  b. 
Xarmala,  und  Malik  b.  Abi  Naufal,  und  Dä'is  und  Suvaid.  Sie  hatten 
ihn  auch  immer  in  seiner  Krankheit  besucht,  zum  Aerger  seines  frommen 
Sohnes.  Dieser  hatte  ihnen  sogar  die  Thür  zuschliessen  wollen,  aber  sein 
Vater  mochte  keine  Anderen  in  seiner  Nähe  haben.  Eure  Gesellschaft, 
sagte  er  zu  ihnen,  ist  mir  erquicklicher  als  Wasser  dem  Durstigen!  Ach 
könnten  wir,  antworteten  sie,  könnten  wir  dich  nur  loskaufen  mit  unserem 
Ciut  und  Blut!  Sie  wollten  nun  auch  durchaus  in  die  Grube  steigen  um 
die  Leiche  beizusetzen;  es  entstand  ein  Lärm  und  ein  Gedränge,  Avobei 
einem  von  ihnen,  Dä'is,  die  Nase  blutig  geschlagen  wurde.  Endlich 
mussten  sie  doch  den  Gläubigen  weichen,  X'bada  b.  alCamit  warf  sie 
zurück,  während  M.  sie  böse  ansah.  Es  stiegen  nun  in  die  Grube  'Abd- 
allah, der  Sohn  des  Verstorbenen,  Sa'd  b.  'Ubada,  und  Aus  b.  Xaulij; 
die  vornehmsten  Genossen  des  Propheten  Hessen  die  Leiche  herab,  er  soll 
sogar  selber  mit  geholfen  haben.  Er  blieb  so  lange  bis  das  Grab  wieder 
zugeschüttet  war,  darauf  tröstete  er  den  'Abdallah  und  entfernte  sich. 
Die  Heuchler  streuten  sich  Erde  aufs  Haupt  und  sagten:  o  wären  wir 
für  dich  gestorben !  Gute  Rede  führten  dagegen  über  ihn  die  Armen, 
denen  er  ein  Wohlthäter  gewesen  war.  —  BH.  927. 

Es  folgt  fol.  237  b  — 241a  eine  Erklärung  von  Sur.  9,38ff.  V.  58f. 
geht  auf  Tha'laba  b.  Xaeib,  der  sich  über  ungerechte  Verteilung  des 
Almosens  beklagte,  sobald  er  einmal  nichts  abkriegte.  In  v.  60  sind  die 
fuqarä  die  bedürftigen  Emigranten,  welche  nicht  bettelten,  die  masäkln 
die  Leute  der  Cuffa,  die  'ämilün  'alaihä  diejenigen,  welche  Arbeit  thaten 
um  das  Almosen  zu  verdienen,  die  riqäb  die  Sklaven,  welche  sich  ihren 
Herren  zur  Zahlung  eines  bestimmten  Lösegeldes  verpflichtet  hatten  '). 
In  v.  61 — 64  ist  'Abdallah  b.  Nabtal  gemeint,  der  damit  gross  that,  dass 
ihm  der  Prophet  glaube,  was  er  ihm  weiss  mache.  V.  65  —  67  bezieht 
sich  auf  die  fol.  225  berichtete  Veranlassung.  Hammu  bimä  lamjanälu 
V.  75  geht  entweder  auf  den  Anschlag,  den  Propheten  auf  dem  Bergpfade 

')  Kein  König  und  kein  Propliet  (^^jSjh  [j>S/s  und  J»aw-xi  ^>j)  von  Gottes 
Gnaden,  sagte  M.,  dürfe  das  Ahnosen  anders  als  zu  den  acht  (Sur.  9,60 
aufgezählten)  Zwecken  verwenden;  wer  es  unberechtigt  empfange,  dem 
werde  es  zu  Weh  im  Kopfe  und  zu  Scbiuerzen  im  Bauche. 


416  Tabuk  A.9. 

zum  Sturz  zu  bringen,  oder  auf  das  Vorhaben,  den  Ibn  Ubaij  zu  krönen. 
In  V.  76  ist  Tha'laba  b.  Xaeib  gemeint,  der  gelobt  hatte  Almosen  zu  geben, 
wenn  er  Geld  hätte,  es  aber  doch  nicht  that,  nachdem  ihm  ein  Sühngeld 
von  12000  Dirham  zugefallen  war.  V.  80  bezieht  sich  auf  eine  Aeusse- 
rung  Mu'attib's  b.  Qushair  und  'Abdallah's  b.  Nabtal,  dass  Zaid  b.  Aslam 
al'Aglanij  sein  Almosen  nur  gebe  um  von  den  Leuten  gesehen  zu  werden; 
und  ferner  darauf,  dass  'Ulba  b.  Zaid  alXarithij  von  Ibn  Nabtal  verlacht 
wurde,  weil  er  sich  bei  einem  Juden  als  Tagelöhner  verdang,  um  dem 
Propheten,  dessen  Magerkeit  ihn  gedauert  hatte,  ein  Mass  Datteln  ')  ver- 
ehren zu  können.  V.  81.  85  bezieht  sich  auf  Ibn  Ubaij,  v.  82.  87  auf 
alGadd  b.  Qais,  v.  91  auf  die  Ghifariten,  v.  93  auf  die  Weiner,  v.  102 
auf  'Ujaina  und  die  Ghaeafaniten ,  v.  103  auf  Abu  Lubäba,  v.  107.  119 
auf  Ka'b  b.  Malik  und  seine  beiden  Leidensgefährten,  v.  108 ff.  auf  die 
Erbauer  der  Gegenmoschee  "),  v.  118,(Schluss)  auf  Abu  Xaithama,  v.  121 
auf  die  Mediner  und  auf  die  Banu  Ghifar,  Aslam,  Guhaina,  Muzaina  und 
Ashga',  V.  125  auf  'Abdallah  b.  Nabtal.  —  BH.  924  ff. 

Festwallfahrt  Abubekr's,   A.  9^). 

Ma'mar,  und  Muxammad  b.  'Abdallah,  und  Ibn  Abi  Xabiba,  und  Ibn 
Abi  Sabra,  und  Usäma  b.  Zaid,  und  Xaritha  b.  Abi  'Amran,  und  'Abd- 
alxamld  b.  Ga'far,  und  Andere:  an  die  Spitze  des  Festzuges  im  Jahre  9, 
an  dem  300  Pilger  aus  Medina  teilnahmen,  setzte  M.  den  Abubekr  und 
sandte  mit  ihm  20  von  ihm  selber  behängte  und  an  der  rechten  Seite 
gezeichnete  Opferkamele,  deren  Hut  er  dem  Aslamiteu  Nagija  b.  Gundab 
anvertraute ;  ausserdem  wurden  noch  von  einigen  anderen  wohlliabenden 
Leuten  Opferkamele  dargebracht.  In  Dhu-lXulaifa  begann  Abubekr  den 
Ixräm  (ahalla).  Als  er  eines  Morgens  früh  in  al'Arg  war,  hörte  er  plötz- 
lich alQacva  hinter  sich  brüllen:  Ali  kam  darauf  angeritten,  welcher  von  M. 
den  Auftrag  erhalten  hatte,  beim  Feste  die  Lossaguug  (Baräa  =  Sur.  i),l  ff.) 
vorzulesen  und  den  Frieden  zu  kündigen*). 

Abubekr  unternahm  nur  den  Xagg,  nicht  zugleich  die  'Lhura.  M. 
halte   ihn    angewiesen,    entgegen   dem    Iieidnischen  Brauch  nur   in  'Arafa 

')  I>aiuiilei"  keine    J5,u\.i»   und  keine    Nft-Cij>,    d.  Ii.  keine  dureli    Riuieli    ü'e- 

schw;ii7,te  Dattel  und  keine  von  schlechter  Gattung. 
^)  Der  Freund  der  Reinigungen  v.  108  ist  'Uvaim  b.  Sä'ida.    Vul.  8.411  A.  o. 
'■')  In  der  Uebersicht  (fol.  3b)  wird  hinzugefügt:  und  die  Zerstürun.i;-  des  Dlni 

IKaffain,  des  Götzen  'y\mr's  I).   Xumaina.     Vgl.  fol.  207  lt. 

■')  ^lS^c    uX..i£.    ^^c:j>   J>3       ^Ji    ^xil.     Dazu  die  IkMuerkiing:  ,-,1    J^xi    .,L5 
•»>0  .Xi^4.ji    ,-r>*    '^-w-J    J^^c-    >A5    äi-Lj    J.ÄJ.      \<j:\.   olit'U    fol.  2ir»ii. 


Wallfahrt  Ahnbekr'.s  A.  9.  417 

und  nicht  in  Garn*  Station  zu  machen,  sowie  erst  nach  iSounenuntergang 
von  'Arafa  und  schon  vor  Sonnenaufgang  von  Garn'  den  Lauf  zu  be- 
ginnen (df).  In  Mekka  angekommen  hielt  er  einen  Tag  vor  der  Tarvija 
eine  Predigt  nach  dem  Mittagsgebet ;  am  Tarvijatage  machte  er  Mittags 
den  siebenfachen  Umgang  um  die  Ka'ba,  stieg  dann  am  Thor  der  Banu  24ib 
Shaiba  zu  Kamel,  und  betete  das  Mittag-,  Nachmittag-,  Abend-,  Nacht- 
und  Frühgebet  in  Mina.  Ais  die  Sonne  über  dem  Thablr  aufging,  ritt 
er  weiter  nach  Namira,  wo  er  in  einem  Haarzelt  bis  zum  Mittag  Ruhe 
hielt.  Dann  stieg  er  zu  Kamel  und  hielt  eine  Predigt  in  Baen  'Urana, 
wo  er  das  Mittags-  und  Nachmittagsgebet  (mit  Idhän  und  zwei  Iqäma's) 
verrichtete.  Darauf  machte  er  Station  (vaqafa)  in  alHicäb,  d.i.  'Arafa 
nebst  dem  zugehörigen  Betplatz  (alMucalla).  Als  die  Zeit  des  Fasten- 
brechens da  war,  begann  er  den  Rücklauf  (dafa'a)  und  ritt  in  gestrecktem 
Trabe  ('anaq)  bis  nach  Garn',  wo  er  abstieg  und  nahe  bei  dem  Feuer 
auf  Quzax  lagerte.  Beim  Tagesgrauen  hielt  er  das  Frühgebet,  wartete 
(vaqafa)  bis  sich  die  Morgenröte  zeigte  und  brach  noch  vor  Sonnenauf- 
gang auf.  Bis  nach  Muxassir  ritt  er  gestreckten  Trab,  dann  Carriere 
(auca'a),  dann  wieder  das  frühere  Tempo  bis  nach  alGamra,  wo  er  zu 
Kamel  sieben  Kiesel  warf.  Hierauf  kehrte  er  zum  Opferplatz  (alMinxar 
=  Mina)  zurück,  schlachtete,  und  schor  sich  das  Haar. 

Bei  alGamra  las  Ali  am  Opfertage  die  Lossagung  vor  und  kündigte 
die  Verträge.  Er  sagte:  so  spricht  der  Bote  Gottes:  nach  diesem  Jahre 
darf  kein  Götzendiener  mehr  das  Fest  begehen  noch  nackend  den  Umlauf 
um  das  Haus  verrichten. 

Abu  Huraira:  ich  war  dabei,  es  war  der  Hauptfesttag,  und  Abubekr 
predigte  auf  seinem  Kamele  nach  dem  Mittagsgebet.  Er  hielt  damals 
drei  Predigten,  eine  in  Mekka  vor  dem  Mittagsgebet,  eine  in  'Arafa  zur 
selben  Zeit,  und  eine  in  Mina  am  Opfertage  (cadar)  nach  dem  Mittags- 
gebet; dazu  kommt  noch  die  Predigt  am  Tage  vor  der  Tarvija.  Die 
Steine  warf  er  zu  Fuss  gehend,  hinter  al'Aqaba  stieg  er  wieder  zu  Kamel. 
In  alAbeax  betete  er  das  Mittagsgebet,  dann  zog  er  in  Mekka  ein  und 
betete  dort  Abend-  und  Nachtgebet,  und  noch  in  derselben  Nacht  machte 
er  sich  auf  den  Heimweg  nach  Medina.  —  BH.  919  ff. 

72. 
Zug  Ali 's  gegen  Jemen,   A.  10  im  Ramacan'). 
Ali's  Sammelplatz  war  Qubä,  dort  band  M.  einen  aufgelösten  Kopf- 
bund als  Fahne  ^)  an   seine  Lanze   und  gab   ihm  (nach  Usäma  b.   Zaid 
')  In  der  Uebersicht  fol.  3b  steht  vorher:   Zug  Xalid's  b.  alValid  gegen  die 

'Abdalmadan,  A.  10  im  Rabi'  I. 
-)  LuiiO    *ji    — >s/)Jt    ^^«-L    ^%    'wdlx^s    Kxj./«    iy.Äi^    '^•^i     iwo'w*.£:    j^£>\ 

Väkidi,    Muhamiued.  ^  • 


418  Ali  in  Jemen  A.  10. 

von  s.  Vater  von  'Aeä  b.  Sajjär  von  Abu  Räfi')  Anweisung,  mit  grösster 
Milde  gegen  die  Jemenier  zu  verfahren,  da  es  nur  darauf  ankomme  sie 
für  den  Islam  zu  gewinnen.  Mit  300  Reitern  brach  Ali  auf  und  überfiel 
zuerst  die  Banu  Madhxig;  über  die  Beute  an  Weibern  und  Kindern  und 
Vieh,  die  dabei  gemacht  wurde,  setzte  er  Buraida  b.  alXucaib.  Als  dar- 
auf die  Feinde  sich  sammelten  und  es  zum  Zusammenstoss  kam,  forderte 
er  sie  zunächst  zum  Islam  auf,  und  erst  als  sie  nicht  hören  wollten, 
242a  ül)ergab  er  dem  Sulamiten  Mas'ud  b.  Sinan  die  Fahne,  und  machte  sich 
gefechtbereit.  Nach  einem  Zweikampfe,  in  welchem  der  Sulamit  alAsvad 
b.  Xuza'ij  seinen  madhxigitischen  Gegner  erlegte,  erfolgte  der  allgemeine 
Angriff  der  Muslime,  dem  die  Feinde  nicht  widerstehen  konnten.  Es 
fielen  ihrer  zwanzig,  die  anderen  flohen,  indem  sie  ihre  Fahne  stehen 
Hessen.  Ali  verfolgte  sie  nicht,  sondern  wiederholte  die  Aufforderung  an 
sie  den  Islam  anzunehmen,  diesmal  mit  Erfolg.  Einige  ihrer  Häupter 
kamen  als  Abgeordnete,  um  die  Huldigung  zu  leisten  und  die  Armensteuer 
zu  überbringen. 

'Umar  b.  Muxammad  b.  'Umar  b.  'Alij  von  s.  Vater:  von  dem  Beute- 
fünften  pflegten  die  Befehlshaber  sonst  immer  den  beteiligten  Kriegern 
etwas  vorabzugeben  und  dazu  nachträglich  die  Erlaubnis  des  Propheten 
nachzuholen;  Ali  aber  wollte  ihm  nicht  vorgreifen,  sondern  befahl  ihm 
den  Fünften  unangerührt  nach  Mekka  zu  überbringen,  wo  er  sich  damals 
zur  Festfeier  aufhielt.  Nach  Abu  Sa'id  alXudrij,  der  an  dem  Feldzuge 
teilnahm,  verbot  Ali  auch  auf  den  Kamelen  der  Armensteuer  zu  reiten. 
In  alFutuq  nun  eilte  er  seinem  Heere  voraus  und  übertrug  dem  Abu 
Räfi'  den  Befehl  an  seiner  statt.  Dieser  war  nicht  so  streng  wie  Ali, 
sondern  gab  den  Leuten  von  den  jemenischen  Kleidern,  die  sich  unter 
dem  Beutefünften  befanden,  damit  sie  sich  warm  anzögen.  In  der  Nähe 
von  Mekka  aber,  bei  alSidra,  kam  Ali  der  Schar  entgegen,  und  als  er 
bemerkte  was  geschehen  war,  machte  er  dem  Abu  Rafi'  heftige  Vor- 
würfe und  riss  sogar  Einzelnen  die  Kleider  wieder  ab.  Man  beklagte 
sich  bei  M.  über  sein  Benehmen,  er  aber  rechtfertigte  sich,  und  M. 
schwieg  still. 

Salim,  der  Freigelassene  Thabit's,  von  Salim,  dem  Freigelassenen 
Abu  Ga'far's:  nachdem  Ali  die  Beute  dem  Buraida  übergeben  und  die 
besiegten  Feinde,  Banu  Zubaid  und  Andere,  veranlasst  hatte  den  Islam 
anzunehmen,  blieb  er  in  ihrer  Mitte  und  benachrichtigte  M.  durch  einen 
Brief,  welchen  der  Muzanit  'Abdallah  b.  'Amr  b.  'Auf  bestellte.     M.  aber 

,-r^^    'ucLö     V.x:>-»     .\*.5\    Kii'j;    Kx!u.*.c   \.«.».r»    «-tJLl   1^>^   oJJ  A-t^i' 


Ali   in  J.'inoii   A.  10.  419 

Hess  ihm  durcli  den   Hoton  sagen,   er   möge    iliii   Iteiiu   Kesie  (fi  liiiausiiii) 
treffen.  242  h 

Sa'id  b.  'Abdal'azTz  alTamixij  von  Junas  b.  Maisara  b.  Xulais :  in 
einer  Predigt,  die  Ali  damals  in  Jemen  hielt,  sagte  er:  es  giebt  Leute, 
die  nur  bei  Nacht  und  nicht  bei  Tage,  und  andere,  die  weder  bei  Nacht 
noch  bei  Tage  sehen ;  und  wer  giebt  mit  der  kurzen  Hand ,  dem  wird 
gegeben  mit  der  langen  Hand.  Bei  jedem  dieser  Sprüche  äusserte  Ka'b 
alAxbar,  welcher  zuhörte,  seine  Zustimmung;  von  einem  anderen  Rabbinen, 
der  dabei  war,  befragt,  erklärte  er,  die  bei  Nacht  und  nicht  bei  Tage 
Sehenden  seien  die,  welche  bloss  an  das  erste  und  nicht  an  das  letzte 
Buch  glaubten,  die  weder  bei  Tage  noch  bei  Nacht  Sehenden  aber  die, 
welche  an  keins  von  beiden  glaubten;  der  Spruch  mit  der  kurzen  und 
langen  Hand  beziehe  sich  auf  die  Almosen,  welche  Gott  reichlich  lohne. 
Darauf  schenkte  er  das  Feierkleid  (xuUa),  das  er  anhatte,  einem  Bettler, 
worüber  der  andere  Rabbine  so  zornig  ward  dass  er  fortging.  Ein 
Weib  aber  bot  ihr  Kamel  aus  zum  Tausch  gegen  ein  anderes,  Ka'b  er- 
klärte sich  zum  Tausch  bereit,  wenn  sie  ein  Feierkleid  dazu  gäbe,  und 
sie  ging  darauf  ein.  Da  lief  er  in  dem  neuen  Kleide  dem  Rabbinen  nach 
und  sagte:  wer  mit  der  kurzen  Hand  giebt,  dem  wird  gegeben  mit  der 
langen  Hand.  —  Isxaq  b.  'Abdallah  b.  Nuseäs  von  'Amr  b.  'Abdallah 
aFAbsij  von  Ka'h  alAxbär:  ich  Hess  mir  damals  von  Ali  eine  Beschrei- 
bung des  Propheten  geben  und  war  erstaunt,  wie  sie  übereinstimmte 
mit  der  Beschreibung,  die  in  einem  Buche  enthalten  war,  welches  mir 
mein  Vater  versiegelt  übergeben  hatte  mit  dem  Befehl  es  nicht  eher  zu 
öffnen,  als  bis  ein  Prophet  in  Jathrib  aufstehe.  Ich  nahm  den  Islam  an, 
blieb  aber  trotzdem  in  Jemen  und  kam  erst  unter  Omar's  Chalifat  nach 
Medina:  hätte  ich  es  doch  nur  früher  gethan! 

Tarif  der  Armensteuer.  In  einem  Buche,  welches  Jaxja  b.  Shibl 
(wie  er  Salim,  dem  Freigelassenen  Thabit's,  erzählte)  bei  Abu  Ga'far 
las,  stand  geschrieben:  Im  Namen  des  alibarmherzigen  Gottes!  Das  ist 
es,  was  Muhammed  der  Bote  Gottes  als  Armensteuer  der  Muslime  zu 
nehmen  befiehlt  von  ihrem  Weide  vi  eh.  Von  Schafen  bis  zu  120  eins, 
bis  200  zwei,  bis  300  drei,  und  für  jedes  weitere  Hundert  eins  mehr. 
Von  Kamelen  bis  zu  24  ein  Schaf  für  je  5  Kamele,  von  25  —  35  eine 
bint  maiäc  oder  ein  ihn  labün  dhakar,  von  46  —  60  eine  xiqqa, 
von  61  —  75  eine  gadha'a,  von  76  —  90  zwei  bint  labun,  von  91 — 120 
zwei  besprungene  xiqqa,  für  jede  weiteren  50  eine  xiqqa,  oder  bis  zu  243a 
40 'eine  bint  labun.  Von  Rindern  unter  30  nichts,  von  30  an  ein 
gadha'  oder  eine  gadha'a,  von  40  an  eine  musinna.  Ziegen  und 
altersschwache  oder  mit  einem  Fehl  behaftete  Tiere  werden  nicht  ange- 
nommen; vereinigte  Heerdeu  dürfen,  zum  Behuf  des  Steueransatzes,  nicht 

27*- 


420  Ali  in  Jemen  A.  10. 

getrennt  und  getrennte  nicht  vereinigt  werden.  Von  Land,  welches 
A'om  Himmel  ')  oder  vom  fliessenden  Wasser  getränkt  wird,  wird  der 
Zehnte,  von  künstlich  bewässertem  der  Zwanzigste  bezahlt.  —  Von 
Christen  oder  Juden,  welche  bei  ihrer  Religion  bleiben,  bezahlt  jeder  er- 
wachsene Mann  einen  Dinar  oder  ein  Aequivalent  in  Zeugen  (ma'äfir). 

Ibrahim  b.  Abi  Bakr  b.  alMukaidir  von  Xusain  b.  Abi  Bashir  alMa- 
zinij  von  s.  Vater  von  Abu  Sa'id  alXudrij:  ich  war  mit  Ali  auf  dem  Zuge 
nach  Jemen  und  sah  wie  er  bei  der  Armensteuer  verfuhr.  Er  nahm  von 
Kamelen  ein  Kamel,  von  Schafen  ein  Schaf,  von  Rindern  ein  Rind,  vom 
Korne  Korn  und  von  Rosinen  Rosinen.  Er  machte  den  Leuten  keine 
Last,  sondern  besuchte  sie  in  ihren  Niederlassungen,  teilte  die  Herden 
nicht  und  wartete  ruhig  ab ,  was  man  ihm  brachte.  Er  Hess  dann  den 
Zehnten  sammeln  ^)  und  zuletzt  an  die  Armen  verteilen. 

AlXarith  b.  Muxammad  alFihrij  von  Isxaq  b.  'Abdallah  b.  Abi  Parva 
von  Ragä  b.  Xaida  (?) :  M.  hatte  schon  den  Xalid  b.  Sa'id  b.  aFAc ')  nach 
Jemen  geschickt  in  Begleitung  einer  himjaritischen  Gesandtschaft;  als  er 
Ali  aussandte,  gab  er  diesem  den  Oberbefehl  für  den  Fall,  dass  sich  Xalid 
bei  Kriegsgefahr  mit  ihm  vereinigte.  Er  hatte  das  Blutgeld  festgesetzt 
auf  100  Kamele  für  die  Kamelleute,  oder  2000- Schafe  für  die  Schaf leute, 
oder  200  Rinder,  oder  2000  Ma'äfirgewänder  für  die  Gewandleute  (ahl 
alxulal).  —  BH.  999. 

In  einen  Brunnen,  den  die  Leute  in  Jemen  gegraben  hatten,  war  ein 
Lowe  gefallen.  Als  sie  nun  herumstanden  um  sich  den  Löwen  zu  be- 
sehen, fiel  einer  hinein,  zog  noch  einen  anderen,  an  dem  er  sich  festhalten 
wollte,  mit  herab,  dieser  einen  dritten,  der  dritte  einen  vierten.  Der 
Löwe  zerriss  sie  alle  vier,  bis  er  schliesslich  durch  einen  Lanzenwurf  er- 
legt wurde.  Die  Leute  sagten,  da  der  erste  die  drei  anderen  getötet  habe, 
so  liege  ihm  die  Zahlung  des  Blutgeldes  für  sie  ob.  Ali  aber  entschied, 
der  erste  habe  Anspruch  auf  ein  Viertel  des  Blutpreises,  weil  er  noch 
drei  andere  mit  sich  in  den  Tod  gezogen  habe,  der  zweite  auf  ein  Drittel, 
der  dritte  auf  die  Hälfte,  der  vierte  auf  den  vollen  Preis.  Die  Leute  be- 
ruhigten sich  jedoch  nicht  bei  diesem  Urteil,  sondern  trugen,  ihrer  zehn 

1)  ;^'u*.*w-i5  c^Jivw  u/i,  sonst  auch  J^äxJI  .  ^-ä-«  L«.  Ursprünglich  ist  J.ju.il 
sonach  i-U-«.«.ji  (IJiinmel,  Luft,  Regen)  selber,  sowie  das  durch  den  Himmel 
bewässerte  Fruchtland  ^^,'jJ^^\•,  s.  den  lehrreichen  Artikel  de  Gocje's  im 
Glossar  zu  Baladh.  und  Ilosea  2.  Bei  den  Rabbinen  heisst  'py^H  ^"'2 
das  natürlich  bewässerte  Land,  im  Gegensatze  zu  l^n^t^'n  H^Z^  d*-''"  diuch 
Kanäle  bewässerten,  s.  Buxtorf  s  Lexikon.  Eine  ähnliche  Uebertragung  von 
mni^y  findet  sich  bekanntlich  schon  Deut.  7.  28.     Vgl.  ßll.  7S)3,  ID. 

■'')  w>JiAv  erklärt  durch  ,  ^***5  aber  *-giju. 

')  HH.  im-.  Xalid  b.  alV;did.     Vgl.  No.  72  und  IUI.  958  f. 


Ali  in  Jemen  A.  10.  421 

Mann,  den  VaW  dem  Propheten  in  Mekka  vor,  der  indessen  ebenso  ent- 
schied. M.  erfuhr  von  ihnen,  dass  sie  viel  Löwen  hätten  und  erzählte 
ihnen  eine  hübsche  Geschichte  vom  Löwen.  „Der  Löwe  fiel  über  einen 
Sohn  Eva's  her  und  frass  ihn  auf.  Eva  machte  ihm  Vorwürfe,  er  aber 
versetzte:  warum  sollte  ich  nicht  das  Futter  fressen,  das  mir  Gott  zu- 
führt? Da  kam  Adam  und  sagte:  weh  dir,  du  hast  ihren  Sohn  gefressen 
und  wagst  noch  mit  ihr  zu  reden,  schäm  dich!  Da  Hess  er  den  Kopf 
hängen  und  deswegen  geht  er  noch  immer  so  kopfhängerisch."  "Weiter 
sagte  M. :  wenn  ihr  wollt,  weise  ich  ihm  eine  Abfindung  an  Fleisch  an, 
bei  der  er  sich  begnügen  muss;  sonst  lasse  ich  ihn  gewähren,  dass  er 
euch  auflauert  und  ihr  euch  vorseht.  Sie  berieten  sich  darüber,  erst  2431) 
wollten  sie  den  Vorschlag  annehmen,  hinterher  aber  glaubten  sie  nicht 
dafür  einstehen  zu  können,  dass  ihr  Volk  dem  Löwen  seine  Abfindung 
regelmässig  entrichte.  Sie  baten  also  M.  es  beim  Alten  zu  lassen.  Damit 
waren  aber  hinterher  ihre  Landsleute  sehr  unzufrieden,  sie  schickten  zu 
M.  um  sich  zur  Abfindung  des  Löwen  bereit  zu  erklären  —  da  Avar  er 
aber  grade  gestorben. 

Abu  Bakr  b.  'Abdallah  und  Xatim  b.  Isma'il,  ein  Freigelassener  der 
Xarith  b.  Ka'b,  von  Ga'far  b.  Muxammad  von  s.  Vater  von  Gabir  b.  'Abd- 
allah :  bei  seiner  Rückkehr  von  Jemen  wunderte  sich  Ali,  dass  seine  Frau 
Fäeima  den  Ixram  bereits  gebrochen  hatte;  sie  berief  sich  auf  den  Be- 
fehl ihres  Vaters.  Er  erkundigte  sich  bei  M.  und  erfuhr,  dass  sie  die 
Wahrheit  gesagt  hatte.  M.  fragte  ihn  darauf  nach  dem  Wortlaut  seines 
Wallfahrtsgelübdes;  er  antwortete,  er  habe  gesagt:  Gott  ich  nehme  durch 
meine  Heiligung  dasselbe  auf  mich,  was  dein  Bote  durch  seine  Heiligung 
auf  sich  nimmt ').  Da  befahl  ihm  M. ,  den  Ixram  für  seine  Person  noch 
nicht  zu  brechen,  um  an  der  Schlachtung  der  Kamele  teilnehmen  zu 
können.  Die  Anderen,  die  keine  Opfer  zu  bringen  hatten,  brachen  den 
Ixräm  und  stutzten  sich  die  Haare.  —  BH.  967. 

iO. 

Xaggat  alVadä'  A.  10. 
Ma'mar  b.   Räshid,   und   Ibn   Abi  Sabra.   und   Usama   b.  Zaid,   und 
Musa  b.  Muxammad,  und  Ibn  Abi  Dhi'b,  und  Abu  Xamza  'Abdalvaxid,  und 

0  uhillu  bimä  ahalla  (BH.  967,8).  Ihläl  bedeutet:  in  den  Ixram  treten,  und 
Labbaika  sagen.  Wahrscheinlich  wurde  der  Ixram  ursprünglich  nicht  an 
einem  bestimmten  Orte,  sondern  zu  einer  bestimmten  Zeit  angenommen, 
nämlich  beim  Eintritt  des  Neumondes  (Hilül).  Bei  Bux.  I.  233,9  v.  u. 
heisst  es:  die  Mekkaner  ahallu,  wenn  sie  den  Hilül  sahen,  Ibn  'ümar 
dagegen  that  es  bei  seinem  Aufenthalt  in  Mekka  erst  am  Tarvija-Tage. 
Vgl.  Snouck  Hurgronje,  het  Mekkaausche  Feest  (Leiden  1880)  S.  93.  74.  75. 


422  Wallfahrt  Muhammecrs  A.  10. 

Maimun,  und  Xizam  b.  Hisham.  und  Ibn  Guraig,  und  'Abdallah  li.  'Arair, 
und  Andere:  M.  beging  zwar  in  Medina  jährlich  das  Opferfest,  aber  zur 
Wallfahrt  nach  Mekka  entschloss  er  sich  erst  im  zehnten  Jahre  der  Flucht ; 
auf  seine  Aufforderung  kamen  eme  Menge  Leute  nach  Medina,  um  daran 
teilzunehmen  und  sich  nach  ihm  zu  richten.  Die  'Umra  vollbrachte  M. 
dreimal,  in  Dhu-lQa'da  A.  6,  A.  7  und  A.  8.  —  Ibn  Abi  Sabra  von  al- 
Xarith  b.  alFucail:  Ibn  alMusajjib  sagte  mir,  die  Xaggat  alVadä'  sei 
die  einzige,-  die  M.  seit  seiner  Berufung  zum  Propheten  mitge- 
macht habe;  aber  Abu  Hashim  'Abdallah  b.  Muxammad  b.  alXanifijja 
sagte,  er  habe  ausserdem  noch  eine  (Mugahid:  noch  zwei)  begangen,  so 
lange  er  noch  in  Mekka  predigte.  Die  Meinung  des  Ibn  alMusajjib  ist 
indessen  nach  Vakidi  die  allgemein  angenommene.  Ibn  'Abbas  wollte 
die  Xaggat  alVadä'  vielmehr  Xaggat  allsläm  genannt  wissen. 

Ibn  Abi  Sabra  von  Sa'id  b.  Muxammad  b.  Gubair  b.  Mue'im  von  s. 
244a  Vater:  Sonnabend  den  fünftletzten  Dhu-lQa'da  machte  sich  M.  auf  den 
Weg,  betete  zu  Mittag  in  Dhu-lXulaifa ')  und  begann  dann  sogleich  den 
Ixram.  Dies  ist  nach  Vakidi  das  Richtige.  —  'Acim  b.  'Abdallah  von 
'ümar  b.  alXakam:  er  wartete  in  Dhu-lXulaifa  auf  die  Anderen  bis  zum 
folgenden  Mittag  und  nahm  dann  erst  den  Ixram  vor.  —  Ibn  Abi  Sabra  von 
Ja'qub  b.  Zaid  von  s.  Vater:  er  trug  im  Ixram  zwei  cuxärische  Kleider 
(Izär  und  Ridä)  und  wechselte  sie  in  alTan'im  gegen  zwei  eben  solche. 

Nachdem  seine  sämmtlichen  Weiber  und  die  übrigen  Pilger  und  die 
Opfertiere  in  Dhu-lXulaifa  bei  einander  waren,  ging  er  nach  dem  Mittags - 
gebet  in  die  dortige  Moschee  und  verrichtete  zwei  Beugungen;  als  er 
wieder  herauskam,  zeichnete  er  die  Kamele  an  der  rechten  Seite  und 
behängte  ein  jedes  mit  einem  Paar  Schuhe.  Dann  stieg  er  zu  Kamel,  und 
auf  der  Höhe  von  Baidä  begann  er  den  Ixram. 

Xalid  b.  Aljäs  von  Jaxja  b.  'Abdalraxman  von  Abu  Salama  b.  'Abdal- 
raxman  von  Umm  Salama:  wir  kamen  nachts  zu  M.  nach  Dhu-lXulaifa, 
in  Begleitung  von  Othman  und  Ibn  'Auf;  am  Morgen  wurden  ihm  die 
Kamele  vorgeführt,  nach  dem  Mittagsgebete  zeichnete  und  behängte  er 
sie,  bevor  er  sich  geheiligt  hatte.  —  Muxammad  b.  Nu'aim  alMugmir  von 
s.  Vater  von  einem  der  Prophetengenossen:  eigenhändig  zeichnete  und 
behängte  er  jedes  Kamel"-). — Nach  Anderen  überliess  er  das  dem  Nagija 
b.  Gundab. 

Alllaitham  b.  Vaqid  von  'Aeä  b.  Abi  Marvän  von  s.  Vater  von  Na- 
gija b.  Gundab:  mir,  nebst  noch  zwei  anderen  Aslamiten,  Avaren  die 
Opferkamele  M.'s  zum  Treiben   übergeben,  sie  hatten  Decken  auf.     Ich 

^)  Von    s.  Hause    bis    dahin    ging  er    (j-j>iX/i    ^L>J«;/!    w-LPA^^  nach    Ibn 

'Abbas. 
^)  wobei  er  es  nach  Ihn  'Abbas  der  Qibla  zuwandte.    Es  waren   100  Kamele. 


Wallfahrt  Muhamined's  A.  10.  423 

hatte  Befehl,  wenn  eins  falle,  es  zu  schlachten,  den  Behang  ins  Blut  zu 
tauchen,  und  es  dann  unangerührt  liegen  zu  lassen.  Tags  darauf  (sie) 
kamen  wir  nach  Mekka,  am  Abend  des  Tarvijatages  machten  wir  uns 
mit  den  Tieren  auf  nach  'Arafa;  dann  gingen  wir  herab  von  'Arafa  nach 
Garn'  und  von  Gam'  nach  Mina;  auf  dem  Opferplatz  daselbst  schlachtete 
M.  die  Kamele  ')  eigenhändig. 

M.  erlaubte  die  Opferkamele  zdm  Reiten  zu  benutzen  und  befahl  es 
denen,  die  Bedenken  dagegen  hatten. 

'Äisha:   ich  selber  habe  dem   Boten   Gottes  den  Ixrtäm  zurecht  ge- 
macht.    In  alQäxa  fiel  ein  röthlicher  Schein   auf  mein  Gesicht,  da  sagte 
er:   wie  schön   ist  jetzt  deine  Farbe,   du  kleine  Rote!     Er  betete  unter- 
wegs und  in  Mekka  nur  zwei  Beugungen,  befahl  aber  den  einheimischen  244b 
Mekkanern  das  Gebet  unverkürzt  zu  verrichten. 

Es  herrscht  Streit  darüber,  in  a\ elcher  Absicht  M.  den  Ixram  an- 
nahm —  ob  für  Xagg  und  'Umra  zugleich  (so  Ihn  Abi  Oaväla  von  Xabib 
b.  'Abdalraxman  von  Maxmud  b.  Labid  von  Abu  Oalxa)  2),  oder  ob  allein 
für  die  Tmra  (so  Ma'mar  von  alZuhrij :  von  Muxammad  b.  'Abdallah  b. 
Naufai  b.  alXarith  von  Sa'd  b.  Abi  Vaqqäc,  und  von  Salim  von  Ibn 
'ümar),  oder  ob  allein  für  den  Xagg  (so  Malik  b.  Anas  von  'Abdalraxman 
b.  alQasim  von  s.  Vater  von  'Äisha).  Das  letztere  ist  die  medinische 
Tradition. 

'Äisha:  am  Sonntag  Morgen  war  M.  in  Malal.  am  Abend  auf  der 
Höhe  (sharaf)  von  alSajjäla,  am  Montag  früh  betete  er  in  'Irq  alOhabja, 
in  der  Moschee  rechts  von  der  Strasse,  darauf  machte  er  Halt  in  alRauxä. 
Dort  bekam  er  einen  wilden  Esel  geschenkt,  den  ein  Xahdit  erlegt  hatte ; 
er  Hess  ihn  unter  seine  Genossen  verteilen,  indem  er  sagte:  "VVildpret 
(caid  albarr)  ist  euch  erlaubt,  wenn  es  weder  von  euch  noch  ausdrück- 
lich für  euch  gejagt  ist.  Nachmittag  und  Abend  verbrachte  er  in  al- 
Muncarif,  am  Dienstag  früh  betete  er  in  alAthäja  und  machte  dann  Halt 
in  al'Arg. 

Abu  Xamza  'Abdalvaxid  b.  Macün^)  von  'Urva  von  Asmä:  das  Kamel 
Abubekr"s,  welches  den  Proviant  für  ihn  und  M.  trug,  war  in  alAthaja 
seinem  Treiber,  der  eingeschlafen  war,  fortgelaufen.  Als  derselbe  Mittags 
ohne  das  Kamel  nach  al'Arg  kam,  ward  er  von  Abubekr  übel  empfangen, 
aber    gleich   darauf  erschien  auch   schon  Cafvan  b.  alMu'aeeal  mit   dem 


')  welche  J.ä*J!    ^ 

")  Für  diese  Meinung  wird,  wie  es  scheint,  eine  Erzählung  von  (Malik  b. 
Anas  von  Nafi'  von  Ibn  'Omar  von)  Xafca  angeführt,  dass  M.  den  Ixräm 
(und  das  Talbid  BH.  966,19  Gauh.  I  258,12 f.)  länger  fortgesetzt  habe 
als  die  Uebrigen,  weil  er  noch  die  Kamele  zu  schlachteu  gehabt  habe. 
Vgl.  fol.  243b.  ^)  wohl:  Abi  'Ann. 


424  Wallfahrt  Muhammed's  A.  10. 

Kamel  vor  der  Tliür.  Abvxbekr  vermisste  nichts  von  dem  Gepäck  ausser 
einem  Beclier,  den  jedoch  der  Knecht  bei  sich  hatte,  Abubekr  sagte  zu 
dem  Knechte:  Gott  hat  das  dir  anvertraute  Gut  (das  du  verloren  hattest) 
für  dich  zurückerstattet.  —  Ja'qub  b.  Jaxja  b.  'Abbäd  b.  'Abdallah  b. 
alZubair  von  'Isa  b.  Ma'mar  von  'Abbäd  b.  'Abdallah  von  Asmä:  als  M. 
245  a  in  al'Arg  mit  Abubekr  vor  seinem  Quartier  sass,  'Aisha  zu  seiner  Seite 
und  ich  zur  Seite  meines  Vaters,  kam  der  Knecht  im  Kittel  (sirbäl)  an- 
gelaufen und  sagte,  das  Kamel  sei  ihm  entlaufen.  Ein  einziges  Kamel, 
und  das  entläuft  dir!  sagte  Abubekr  und  prügelte  ihn  ergrimmt  durch. 
M.  aber  sah  lächelnd  zu  uud  sprach:  seht  da  den  Pilgersmann  und  was 
er  thut!  —  Abu  Xamza  von  'Abdallah  b.  Sa'd  alAslamij  von  den  Ange- 
hörigen des  Aslamiten  Nacla :  als  wir  hörten,  das  Proviantkamel  M.'s  sei 
abhanden  gekommen ,  brachten  wir  ihm  eine  Schüssel  voll  Xais ;  da  rief 
er  dem  Abubekr  zu,  er  solle  nicht  so  zornig  gegen  den  Knecht  sein,  der 
nicht  dafür  könne,  sondern  dem  schönen  Essen  zusprechen.  —  Sa'd  b. 
'Ubada  und  sein  Sohn  Qais  wollten  ihr  Proviantkamel  dem  Boten  Gottes 
zur  Verfügung  stellen ;  da  aber  das  seinige  sich  schon  wieder  eingefunden 
hatte,  so  dankte  er  ihnen  vielmals,  er  habe  ohnehin  genug  von  ihnen 
angenommen.  Da  sagte  Sa'd:  was  du  von  uns  nimmst,  freut  uns  mehr, 
■  als  was  du  uns  lässt.  Ich  glaube  es,  antwortete  M.,  die  Naturen  sind 
in  Gottes  Hand,  wem  er  will,  verleiht  er  eine  gute  Natur,  dir  hat  er 
eine  gute  verliehen.  Zu  Thabit  b.  Qais,  welcher  ihn  darauf  aufmerksam 
machte,  dass  die  Familie  Sa'd's  auch  in  der  heidnischen  Zeit  in  allen 
Notfällen  eingetreten  sei,  sagte  M.:  die  Menschen  sind  Minen'),  die  besten 
im  Heidentum  sind  auch  im  Islam  die  besten. 

Muxammad  und  Ihn  Abi  IZinäd  und  Sulaiman  b.  Bilal  von  'Alqama 
b.  Abi  'Alqama  von  alA'rag  von  "Ihn  Naglx:  in  Laxj  Gamal  Hess  sich 
M.,  als  Muxrim,  am  Kopfe  schröpfen. 

Am  Mittwoch  lagerte  M.  in  alSuqja,  am  Donnerstag  Morgen  war  er 
in  alAbvä.  Dort  brachte  ihm  alCa'b  b.  Xuthama  das  blutige  Hinterteil 
eines  Esels,  das  er  jedoch  als  unerlaubt  zurückwies.  In  alAbvä  sah 
Mu'avija  ihn  ausgeschältes  (oder  zerquetschtes)  Mark  verzehren,  das  ihm 
von  Vaddan  gebracht  Avar.  Darauf  betete  er,  ohne  vorhergehende  Ab- 
lution  in  der  Moschee  links  vom  Wege  nach  Mekka.  Abends  brach  er 
auf  und  betete  bei   einem  Samurabaume  ^) ,  den  Ibn  'Umar  regelmässig 

')  ,.jJ>'wXÄ  y*,LÄi!,  sie  sind  (moralische)  ilctallgiiiben  verschiedener  Art;  sie 
producieren,  was  in  ihnen  angelegt  ist,  es  lässt  sich  nichts  herausbringen, 
was  nicht  darin  ist.  Das  Wort  ist  beachtenswert  insofern  als  es  zeigt, 
wie  nahe  der  Bergrbau  den  Anschauungen  der  Araber  lag. 

2)  ^^y^\  OläJlXj  (?),  vgl.  Bux.  I  71. 


Wallfahrt  Muhammed's  A.  10.  425 

begoss  so  oft  er  vorbeikam.  Das  Friiligebet  am  Freitag  verrichtete  er, 
nach  Aflax  b.  Xumaid  von  Ihn  'Umar  in  der  Moschee  auf  der  Thanijjat  245b 
Aräk  vor  alGnxfa.  Den  Tag  über  war  er  in  alGuxfa,  am  Abend  brach 
er  auf  und  betete  in  der  Moschee  hinter  aIGnxfa,  wo  man  den  Ixräm 
anzunehmen  pflegt,  und  in  der  Moschee  von  Xumm,  links  vom  Wege. 
Den  Sonnabend  war  er  in  Qudaid,  und  verrichtete  dann  die  (Abend)ge- 
bete  in  der  Moschee  von  alMushallal  und  in  der  Moschee  unterhalb  von 
Lift').  Am  Sonntage  war  er  in  'Usfan;  als  er  von  da  Abends  weiter 
ritt,  klagten  ihm  die  Fussgänger  über  Fussschmerz;  er  rieth  ihnen  zu 
laufen  (naslän)  und  sie  verspürten  davon  Erleichterung.  Am  Montage 
war  er  in  Marr  alGhahran;  erst  nach  Sonnenuntergang  brach  er  von  da 
auf  und  betete  das  Abendgebet  nicht  eher  als  bis  er  nach  Mekka  (sie) 
kam.  Die  Nacht  lagerte  er  zwischen  den  beiden  Höhen  (thanijjatain) 
von  Kuda  und  Kada.  Am  folgenden  Morgen  verrichtete  er  die  Waschung 
und  zog  bei  Tage  in  Mekka  ein. 

Ibn  Abi  Sabra  von  Musa  b.  Sa'd  von  'Ikrima  von  Ibn  'Abbas:  er 
ritt  auf  alQacva  von  Kuda  über  alAbeax  in  die  Oberstadt  ein,  bis  er 
vor  dem  Thor  der  Banu  Shaiba  hielt.  Als  er  die  Ka'ba  sah,  hub  er  die 
Hände  auf  und  betete  für  die  Mehrung  der  Ehre  des  Tempels;  dabei 
entfiel  ihm  der  Zügel  des  Kamels,  er  fasste  ihn  mit  der  Linken  wieder. 

Muxammad  b.  'Abdallah  von  alZuhrij  von  Salim  von  n)n  'Umar:  er 
begann  sogleich  den  Umlauf,  vor  dem  Gebete.  —  An  den  Stein  gelangt 
küsste  er  ihn  und  sprach:  im  Namen  Gottes  und  Gott  ist  der  grösste! 
dann  trottete  er  dreimal  von  einem  Stein  zum  andern,  wobei  er  die 
Ridä  über  die  Schulter  geschlagen  trug.  —  Ihn  Guraig  von  Jaxja  b. 
'Abdallah  von  s.  Vater  von  'Abdallah  b.  alSäib  alMaxzumij :  zwischen 
dem  südlichen  und  dem  schwarzen  Steine  sprach  er:  Gott  verleihe  uns 
Güter  in  diesem  und  jenem  Leben  und  behüte  uns  vor  der  Höllenstrafe! 
—  'Abdallah  b.  Ga'far  von  'Acim  b.  'Abdallah  von  'Abdallah  b.  'Amir 
b.  Rabi'a  von  s.  Vater:  ich  beobachtete  ihn,  er  berührte  von  den  Steinen 
nur  den  südlichen  und  den  schwarzen  und  ging  viermal  auf  und  ab.  — 
Darauf  betete  er  hinter  dem  Maqam  zwei  Beugungen,  wobei  er  Sur.  109 
und  112  vortrug,  kehrte  dann  zum  heiligen  Steine  zurück  und  berührte 
ihn.  Dem  Omar  gebot  er  sich  nicht  zu  demselben  durchzudrängen,  um 
nicht  sich  und  andere  zu  verletzen;  den  Ibn  'Auf  lobte  er,  dass  er  den 
Stein  einmal  berührt  und  sich  damit  begnügt  habe.  Darnach  ging  er 
durch  das  Thor  der  Banu  Maxzum  zum  Cafa,  indem  er  sprach :  ich  fange 

•)  Eingeschoben  wird  eine  Erzählung,  die  auf  Ibn  'Abbas  zurückgeht.  Eine 
Frau  fragte  den  Propheten,  ob  ihr  kleiner  Junge,  den  sie  mitgenommen 
hatte,  auch  als  Pilger  gerechnet  werde;  der  Prophet  sagte:  ja,  und  du 
hast  den  Lohn  davon. 


426  Wallfahrt  Muhammed's  A.  10. 

an  wo  Gott  angefangen  hat.  —  'Abdallah  b.  Vafdän  von  'Amrän  b.  Abi 
Anas  von  'Abdallah  b.  Tha'laba:  sogleich')  begann  er  auf  seinem  Kamel 
den  Lauf  zwischen  alCafa  und  alMarva.  —  Nach  allgemeiner  Annahme 
stieg  er  auf  den  Cafa.  sprach  dort  siebenmal  das  Takbir  und  einiges 
Andere,  ging  dann  herab  zum  Marva,  und  als  seine  Füsse  das  Thal  be- 
traten, trottete  er.  Im  Thal  sprach  er  wieder  eine  Fürbitte,  auf  dem 
Marva  that  er  dasselbe  wie  auf  dem  Cafa,  aber  mit  dem  Cafa  machte  er 
den  Anfang,  und  mit  dem  Marva  den  Schluss.  —  'Alij  b.  Muxammad  b. 
'Ubaidallah  b.  'Abdallah  b.  'Umar  b.  alXaeeäb  von  Mancur  b.  'Abdalrax- 
man  von  s.  Mutter  von  Barra  bint  Abi  Bagrät:  als  M.  zum  Laufplatz 
kam,  sprach  er  zu  den  Menschen:  Gott  hat  euch  den  Lauf  geboten,  also 
lauft.  Dann  lief  er  selber  so,  dass  seine  Lenden  unter  dem  Izar  zum 
Vorschein  kamen. 

Burd  von  Ibrahim  b.  Abi  INacr  von  s.  Vater  von  Abu  Murra,  dem 
Freigelassenen  'Aqil's,  von  Umm  Hani:  M.  wollte  kein  Haus  in  Mekka 
beziehen,  sondern  blieb  in  seinem  Zelte  in  alAbeax,  sowohl  vor  als  nach 
der  Wallfahrt  nach  'Arafa,  bis  er  nach  Medina  zurückkehrte. 

In  Begleitung  von  'Uthman  b.  Abi  Galxa,  Biläl  und  Usäma  ging  M. 
in  die  Ka'ba,  Hess  die  Thür  schliessen  und  verweilte  lange  daselbst. 
Nach  Bilal,  den  Ibn  'ümar  fragte  sobald  er  herauskam,  betete  M.  zwei 
Beugungen  zwischen  den  beiden  vordersten  Säulen;  nach  (Ibn  'Abbas 
von)  Usama  sprach  er  an  mehreren  Stellen  das  Takbir,  betete  aber 
nicht.  —  'Äisha:  M.  kam  traurig  zu  mir  zurück,  er  bereute  es  in  die 
Ka'ba  hineingegangen  zu  sein,  weil  nicht  jeder  von  seiner  Gemeinde  ihm 
das  nachthun  könne  und  darüber  dann  vielleicht  Bitterkeit  empfinde; 
geboten  sei  nur  der  Umlauf,  aber  nicht  der  Eintritt.  —  Ibn  Abi  Sabra 
von  Xalid  b.  Rijäx  von  alMueealib  b.  'Abdallah  b.  Musa  von  al'Abbas 
b.  'Abdalmueealib:  M.  bekleidete  die  Ka'ba  neu  mit  gestreiftem  Zeuge. 
Sie  mass  damals  18  Ellen  (ins  Geviert). 

Am  Dienstag  kam  M.  nach  Mekka  und  verweilte  bis  zum  Freitag, 
dem  Tage  der  Tarvija.  Am  Donnerstag  hielt  er  nach  dem  Mittagsgebet 
zu  Mekka  eine  Predigt,  desgleichen  am  'Arafatage  zu  Mittag  vor  dem 
Gebet,  und  am  folgenden  Tage  bei  der  Schlachtung  in  Mina  nach  dem 
Mittagsgebet  —  das  ist  das  allgemein  Angenommene.  Am  Tarvijatage 
sagte  M.,  zwischen  dem  heiligen  Steine  und  dem  Maqam  stehend:  wer 
von  euch  kann,  bete  zu  Mittag  in  Mina.  Dann  machte  er  siebenmal  den 
Umlauf  und   ritt  ab  nach  ]\lina,   wo   er  an   der  Stelle   des  jetzigen  Dar 

'■)  y5ÜO  ».ji  qX.  Sa'id  b.  üubaiv:  ^i  w«  j-P^  j.A5  —  dann  machte  er 
den  Lauf  zwischen  alOafa  und  alMarva  auf  seinem  Kamel.  Nach  Ibu  Abi 
Guraig  von  Mugrdiid:    auf  sciueiii  .Maultier   —    aber  das  wird  verworfen. 


Wallfahrt  Muhaimnpd's  A.  10.  427 

alliiiara  abstieg.  Er  betete  dort  zu  Mittag,  Nachmittag,  Abend,  Naclit  '^*'>^ 
und  Morgen.  'Äisha  wollte  ihm  eine  Laubhütte  (kanif)  machen,  er  lehnte 
es  aber  ab  mit  den  Worten:  Mina  ist  der  liagerplatz  für  den,  der  den 
Wettlanf  (bereits?)  gemacht  hat.  —  Ibn  Guraig  von  Muxammad  b.  Qais 
b.  Mairama:  erst  nach  Sonnenaufgang  ritt  M.  von  Mina  ab  nach  'Arafa, 
er  stieg  ab  in  Namira,  avo  ihm  ein  Haarzelt  aufgeschlagen  war.  Nach 
anderer  Angabe  hielt  er  Mittagsruhe  im  Schatten  eines  Felsen,  während 
seine  Frauen  in  Zelten  um  ihn  herum  lagerten.  —  Darauf  ritt  er  weiter 
in  das  Thal  'Urana.  Naufal  b.  Mii'avija  teilte  ihm  mit,  dass  die  Qurashiten 
glaubten,  er  Averde  in  Gam'  Station  (mauqif)  machen.  Er  aber  sagte, 
er  habe  schon  vor  seiner  Prophetenschaft  in  'Arafa  Station  gemacht,  im 
Gegensatz  zu  den  Qurashiten,  —  Gabair  b.  MueMm:  ich  sah  M.  schon 
vor  seiner  Berufung  in  'Arafa  Station  machen,  während  alle  anderen 
Qurashiten  es  in  Gam'  thaten,  mit  alleiniger  Ausnahme  Shaiba's.  —  Musa 
b.  Ja'qub  von  s.  Oheim  von  'Abdallah  b.  alValid  b.  'üthman  b.  'Affan 
von  Asmä  bint  Abi  Bakr:  von  allen  Qurashiten  pflegte  allein  Shaiba  b. 
Rabi'a  mit  den  übrigen  Arabern  in  'Arafa  Station  zu  machen  und  mit 
ihnen  zu  laufen;  wir  aber  machten  in  Gam'  Station  und  redeten  nicht 
mit  den  Menschen,  indem  wir  sagten,  wir  sind  die  Angehörigen  Gottes 
(ahlu  llähi).  —  Ibn  Abi  Sabra  von  Ja'qub  b.  Zaid  von  s.  Vater:  im  Thal 
'Urana  predigte  M.  auf  seinem  Kamele  in  der  Mittagszeit,  wobei  er  vom 
Gebetsrufe  BilaFs  unterbrochen  wurde;  hernach  betete  er  dort  das  Mit- 
tags- und  gleich  hinterher  das  Nachmittagsgebet').  —  Usama  b.  Zaid 
von  'Amr  b.  Shu'aib  von  s.  Vater  von  s.  Grossvater:  nach  der  Predigt 
in  'Urana  ritt  M.  weiter,  indem  er  den  Menschen  mit  der  Hand  die 
Weisung  gab.  sie  sollten  in  'Arafa  Station  machen. 

Muxammad  b.  'Abdallah  von  alZuhrij  von  Abu  Salama  b.  'Abdalrax-  247« 
man  von  Ibn  'Abbas:  der  Bote  Gottes  machte  auf  den  Hügeln  (alHicäb) 
von  'Arafa  Station  und  sprach:  ganz  'Arafa  ist  Station  ausser  dem  Thal 
'Urana,  und  ganz  alMuzdalifa  ist  Station  ausser  dem  Thal  Muxassir,  und 
ganz  Mina  ist  Opferstätte  ausser  dem  Teile  hinter  al'Aqaba.  —  Den 
Leuten  die  am  äussersten  Ende  von 'Arafa  standen,  liess  M.  sagen:  haltet 
euch  herzu  zu  den  heiligen  Stätten,  ihr  seid  die  Erben  dessen,  was 
Abraham  hinterlassen  hat^).  —  Isxaq  b.  Xazim  von  Hm  Naglx  von 
Mugahid  von  Ibn  'Abbas:  vom  Anfang  des  Berges,  der  an  das  Thal 
'Urana  reicht,  bis  zum  Berge  'Arafa  gehört  alles  zu  'Arafa.  —  Ibn  'Abbas : 

')  Der  Bericht  über  diese  Rede  („die  Rede  in  'Arafa  vor  den  beiden  Ge- 
beten") ist  mu-  eine  Abkürzung  aus  der  grossen  Rede  zu  Mina  fol.  248  b 
mit  unerhebliclien  Varianten. 

-)  (^j^^  '^}  a"*  ^}  1^^  r^^ 


428  Wallfahrt  Muhammed's  A.  10. 

ich  sah  den  Propheten,  wie  er  in  'Arafa  hielt  und  seine  Hände  ausstreckte, 
und  jeden  den  er  wahrnahm  (man  axassahu)  aufs  Gesicht  küsste.  — 
Ihn  Abi  Dlii'b  von  Calix,  dem  Freigelassenen  alTauama's,  von  Ibn  'Abbas : 
um  den  Streit  zu  entscheiden,  ob  M.  am  Tage  von  'Arafa  faste  oder 
nicht,  schickte  ihm  Umm  alFacl  eine  Schale  voll  Milch,  und  er  trank  sie 
während  er  predigte. 

Auf  seinem  Kamele  sitzend  machte  M.  Station  bis  Sonnenuntergang. 
Die  Heiden  pflegten  den  Lauf  von  'Arafa  zu  beginnen,  wenn  die  Sonne 
auf  den  Berghäuptern  wie  ein  Turban  auf  den  Köpfen  der  Männer  aus- 
sah, M.  aber  wartete  bis  sie  untergegangen  war ').  —  Muxammad  b.  Muslim 
alGuhanij  von  'Uthaim  b.  Gubair  b.  Kulaib  alGuhanij  von  s.  Vater  von 
s.  Grossvater:  M.  trabte  von  'Arafa  nach  Gam'  auf  das  Feuer  zu,  welches 
in  alMuzdalifa  angezündet  war,  und  stieg  nahe  bei  dem  Feuer  ab.  —  Isxaq 
b. 'Abdallah  b.  Xariga:  als  der  Chalif  Sulaiman  b.  'Abdalmalik  das  Feuer 
sah,  fragte  er  Xariga  b.  Zaid  nach  dem  Ursprung  desselben.  Er  ant- 
wortete: es  bestand  schon  in  der  heidnischen  Zeit,  die  Qurashiten  legten 
es  an;  sie  pflegten  nicht  aus  dem  Xaram  herauszugehen  nach  'Arafa,  weil 
sie  sagten:  wir  sind  die  Angehörigen  Gottes.  Nach  Xassan  b.  Thabit  und 
anderen  Medinern  pflegten  die  Heiden  die  "Wallfahrt  zu  machen,  wenn  sie 
dieses  Feuer  sahen.  —  Ibrahim  b.  Jazid  von  'Amr  b.  Dinar  von  Ihn  'Abbas: 
247  b  M.  hielt  Mittagsruhe  in  der  Idhiirschlucht  links  vom  Wege,  in  der  Mitte 
zwischen  den  beiden  Engpässen  (alMäzimain);  er  betete  nicht  (zu  Mittag). 
—  Ibn  Abi  Dhi"b  von  alZuhrij  von  Salim  von  Ibn  'Umar:  Abend-  und 
Nachtgebet,  zusammengelegt  und  abgekürzt,  betete  er  in  alMuzdalifa. 

Der  Bote  Gottes  lagerte  dicht  beim  Feuer,  beim  Feuer  auf  Quzax, 
das  ist  der  Berg  und  die  heilige  Stätte  ^).  Gegen  die  Zeit  des  Frührots 
erlaubte  er  Weibern  und  Kindern  aufzubrechen.  —  Aflax  b.  Xumaid  von 
alQasim  von  'Aisha:  Sauda  bint  Zam'a  bat  ihn  um  Erlaubnis  vor  der 
Menge  aufzubrechen  und  bekam  sie;  ich  wollte,  ich  hätte  ihn  auch  um 
Erlaubnis  gebeten,  aber  wir  anderen  Weiber  blieben  bei  ihm.  —  Ibn  Abi 
Sabra  von  Isxaq  b.  'Abdallah  von  'Amran  b.  Abi  Anas  von  s.  Mutter: 
ich  lief  mit  Sauda  vorauf,  noch  vor  Morgengrauen  warfen  wir  die  Steine.  — 
Ibn  Abi  Dhi'b  von  Shu'ba  von  Ibn  'Abbas:  uns  (Kinder)  schickte  M.  mit 
seinen  Weibern'  und  wir  warfen  die  Steine  im  Morgengrauen.  —  Gubair 
b,  Zaid  von  Abu  Ga'far:  als  der  Morgen  durchbrach,  betete  M.  das  Früh- 

')  Ich  übergehe  eine  Anzahl  Traditionen  über  das  Tempo,  welches  M.  nahm, 

gewöhnlich  /  i-ooi,  gelegentlich  ^Ki-*-i';  aber  in  beiden  Uafa's  galoppirte 
er  nicht  (^L.ijJo  Kj3J>  ^:>jts,  -x).  Er  rief  den  Gutberittenen  zu:  ge- 
mach, gemach,  drängt  euch  nicht  vorl 

■^)^Ui 


Wallfahrt  Muhammod's  A.  10.  429 

gebet,  stieg  zu  Kamel,  'und  hielt  auf  dem  Quzax:  das  sei  die  Station  und 
ganz  alMuzdalifa  sei  Station.  Schon  vor  Sonnenaufgang  brach  er  auf,  im 
Gegensatz  zu  den  Heiden,  welche  es  nicht  eher  thaten  als  bis  die  Sonne 
über  dem  Berge  Thabir  erschien  '-).  —  Ibn  Abi  Sabra  von  'Umar  b.  'Aeä 
von  'Ikrima  von  Ibn  'Abbas :  Garn'  erstreckt  sich  von  dem  äussersten  der 
beiden  Engpässe  bis  zu  dem  Hörn  hinter  Vadi  Muxassir. 

AlThaurij  von  Ibn  alZubair  von  Gabir:  im  Vadi  Muxassir  ritt  er 
Carriere.  —  Abu  Marvän  von  Isxaq  b.  'Abdallah  von  Abän  b.  Cälix:  die 
Steine  für  aFAqaba  nahm  er  von  alMuzdalifa  mit.  —  AlThaurij  von  Aiman 
b.  Näil  von  Qudama  b.  'Abdallah  alKiläbij :  er  warf  in  al'Aqaba  die  Steine 
auf  seinem  Kamel,  ohne  zu  schlagen  und  ohne  zu  stossen  und  ohne  zu 
sagen:  zu  dir,  zu  dir  (ilaika)!  —  Ibn  Abi  Sabra  von  alXarith  b.  'Abdal- 
raxman  von  Mugahid  von  Abu  Ma'mar  von  Ibn  Mas'ud :  er  rief  fortwährend 
Labbaika  bis  zum  Steinewerfen. 

Auf  dem  Opferplatz  angekommen  sprach  er:  dies  ist  der  Opferplatz 
und  ganz  Mina  ist  Opferplatz  und  alle  Breiten  (figäg)  von  Mekka  sind 
Weg  und  Opferplatz.  Dreiundsechzig  Kamele  tötete  er  eigenhändig  mit 
dem  Opfermesser  (xarba),  die  übrigen  schlachtete  ein  Anderer.  Ein  Stück 
von  jedem  Kamel  liess  er  sodann  in  einen  Kessel  werfen  und  kochen; 
darauf  ass  er  von  dem  Fleisch  und  schlürfte  von  der  Brühe-). 

Ma'mar  von  'Abdalkarim  alGazarij  von  Mugahid  von  'Abdalraxman 
b.  Abi  Laila  von  Ali:  auf  M.'s  Geheiss  verteilte  ich  Decken  und  Haut 
und  Fleisch  der  Opferkamele  als  Almosen,  durfte  aber  für  das  Schlachten 
nichts  geben. 

Nach  dem  Opfer  liess  M.  sich  scheren,  die  Muslime  umstanden  ihn 
um  etwas  von  seinem  Haar  zu  erhaschen.  Abu  Galxa  bekam  das  Haar  248a 
der  rechten  Seite,  Xalid  das  Stirnhaar,  welches  er  fortan  in  seiner  Helm- 
kappe trug  (fol.  199  a).  Abubekr  war  über  den  Umschwung  in  Xalid's 
Sinnesart  verwundert,  wenn  er  an  Uxud  und  Xudaibija  und  den  Graben- 
krieg dachte.  —  'Äisha  bekam  ebenfalls  von  dem  Haar  und  bewahrte  es 
auf.  —  Was  M.  von  seinem  Bart  und  seinen  Nägeln  abschnitt,  liess  er 
begraben.  —  Da  sich  einige  kahl  scheren,  andere  aber  bloss  stutzen  Hessen, 
sagte  M.  dreimal:  sei  Gott  den  Kahlgeschorenen  hold!  „Und  auch  den 
Gestutzten?"  ward  ihm  jedesmal  eingerufen,  bis  er  das  viertemal  zusetzte : 
und  auch  den  Gestutzten.  —  Nachher  räucherte  er  sich,  zog  einen  Kittel 
(qamic)  an  und  setzte  sich  um  Besuch  anzunehmen;  bei  allen  Fragen, 
die  ihm  vorgelegt  wurden ,  ob  etwas  früher  oder  später  geschehen  dürfe 
(ein  Mann  z.  B.  hatte  sich  geschoren   ehe  er  geopfert  hatte,   ein  anderer 

Ci  o  o 

')jt^  W^  j^  ,3>"^' 

2)    V.  w«  Jud.  6,19  f.  Isa.  65,4.    Geschichte  Israels  I,  58.  70. 


430       '  Wallfahrt  Jruliamraecl's  A.  10. 

geopfert,  ehe  er  die  Steine  geworfen  hatte),  sagte  er,  es  hahe  nichts  auf 
•  sich.  —  Ihn  Ahi  Dhi'b  von  alZiihrij :  M.  liess  durch  'Abdallah  h.  Xudhäfa 
alSahmij  ausrufen;  dies  sind  Tage  zu  essen  und  zu  trinken  und  Gottes 
zu  gedenken.  Da  hörten  die  Leute  auf  zu  fasten,  ausser  denen,  die  ver- 
hindert waren,  die  Ceremonien  zu  vollenden  oder  sich  noch  zu  mehr  ver- 
pflichtet hatten  ^). 

Am  Opfertage  machte  M.  den  Lauf  von  Mina  zur  Ka'ba-);  oder  er  thät 
es  mit  seinen  Weibern  in  der  Nacht  vorher  und  befahl  den  Anderen,  es 
am  Tage  darauf  zu  thiin.  Er  liess  sich  einen  Eimer  aus  dem  Zamzam 
schöpfen,  trank  daraus  und  goss  sich  das  üebrige  über  den  Kopf,  indem 
er  sagte :  ich  würde  selber  geschöpft  haben,  wäre  es  nicht  euer  Vorrecht, 
ihr  Söhne  'Abdalmueealib's !  —  Ihn  Guraig  von  'Aeä:  M.  schöpfte  sich 
selber  (und  ich,  'Aeä,  machte  es  ebenso,  so  lange  ich  die  Kraft  dazu 
hatte)  aus  dem  Zamzam.  Er  warf  die  Steine  um  Mittag  vor  dem  Gebet, 
bei  der  ersten  Gamra  hielt  er  sich  länger  auf,  als  bei  der  zweiten,  bei 
der  dritten  (al'Aqaba)  blieb  er  gar  nicht  stehen.  —  Ma'mar  von  alZuhrij 
und  'Abdalraxman  b.  'Abdal'aziz  von  Abu  Bakr  b.  Xazm  von  Abu 
IBaddäx  (?)  b.  'Acim  b.  'Adij  von  s.  Vater:  er  erlaubte  den  Hirten,  die 
Nacht  ausserhalb  Mina 3)  zuzubringen,  und  wenn  sie  wollten,  nachts  die 
2481.  Steine  zu  werfen.     Auch  seine  Weiber  warfen  des  Nachts*). 

Hisham  b.  'Umara  von  'Abdalraxman  b.  Abi  Sa'id  von  'Umara  b. 
Ghazijja  von  'Amr  b.  Jathribij,  und  Ihn  Abi  Dhi'b  von  'Amr  b.  Abi  'Amr 
von  'Ikrima  von  Ihn  'Abbas  berichten,  dass  M,  am  Tage  darauf,  am  Tage 
der  Schlachtung,  nach  dem  Mittagsgebet  auf  seinem  Kamele  alQacva  fol- 
gende Rede  gehalten  habe  :  o  ihr  Leute,  hört  was  ich  sage  und  beherzigt 
es,  denn  wer  weiss,  ob  ich  euch  hier  noch  einmal  treffe.  Was  für  ein 
Monat  ist  dies?  heiliger  Monat!  was  für  ein  Land?  heiliges  Land!  was 
für  ein  Tag?  heiliger  Tag!  So  heilig  wie  dieser  Monat  in  diesem  Lande 
an  diesem  Tage  ist,  so  heilig  macht  euch  Gott  euer  Blut  und  euer  Gut 
und  eure  Ehre  ^)    —  habt  ihr  mich  verstanden?     Ihr  werdet  fürwahr  vor 

»)  ^\      JS    ^^4.:^    »5    J.Aj    .Aa^,'vgl.  SnODck  a.  0.  S.  53  ff.  ' 

^)  afäca  wird  bei  Vakidi  stets  in  diesem  speciellen  Sinn  gebraucht. 

3)  ^iL*  Q,c  Nach  einer  Trad.  des  Ihn  'Abbas  fol.  249  a  verbot  M.,  dass 
Jemand  die  Festtage  von  Mina  ausserhalb  von  Mina  zubringe. 

■•)  Die  Eifersucht  scheint  ein  wenig  im  Spiel  zu  sein  bei  M.'s  Art,  das  Fest 
zu  feiern. 

^)  'Amr  b.  Jathribij  von  den  Rann  ("amra  fragte,  ob  er  ein  Tier  aus  der 
Herde  seines  Vetters  schlachten  dürfe,  wenn  sie  ihm  begegne.  „Wenn  es 
auch  nur  ein  schäbiges  Scliaf  ist  und  du  I)egognost  ihm  in  Nabt  alGamlsh, 
so  rühr  niciit  daran.''  Xabt  aKiamish  ist  ein  Ort  in  der  Küsteuobene,  wo 
'Amr  wolinte. 


Wnllfalirt  Muliunimert's  A.  10.  431 

eurem  Herrn  erscheinen  und  Rechenschaft  ablegen  müssen;  wem  also 
fremdes  Gut  anvertraut  ist,  der  gebe  es  zurück.  Aber  aller  Zins,  aus 
der  heidnischen  Zeit,  ist  niedergeschlagen,  und  alles  Blut,  aus  der  heid- 
nischen Zeit,  ist  niedergeschlagen;  den  Anfang  mache  ich  mit  dem  Blute 
des  Ijäs  b.  Rabi'a  b.  alXarith  b.  'Abdalmueealib,  welches  ich  nieder- 
schlage ')  —  habt  ihr  mich  verstanden?  „Ja!''  0  ihr  Leute,  der  Sclialt- 
monat  ist  eine  Steigerung  des  Unglaubens,  womit  die  Ungläubigen  sich 
verirren,  ein  Jahr  erklären  sie  ihn"-)  für  heilig,  ein  anderes  Jahr  für  ge- 
mein, um  mit  der  Zahl  der  von  Gott  geheiligten  Monate  Schritt  zu  halten 
(Sur.  9,  37).  Jetzt  ist  nun  die  Zeit  herumgelaufen  und  auf  den  Punkt 
zurückgekommen,  wo  sie  war  als  Gott  Himmel  und  Erde  schuf.  Die 
Zahl  der  Monate  ist  zwölf  nach  dem  Buche  Gottes"'),  davon  sind  vier 
heilig,  drei  auf  einander  folgende  und  dazu  der  Eagab,  welcher  der 
Monat  Mucar's  genannt  wird,  jeder  Monat  hat  29  oder  30  Tage  —  habt 
ihr  mich  verstanden?  „Ja."  0  ihr  Leute,  ihr  habt  Pflichten  gegen  eure 
Weiber,  und  sie  haben  Pflichten  gegen  euch.  Sie  dürfen  keineft  in  euer 
Bette  lassen  und  keinen  gegen  euren  Willen  Eintritt  in  euer  Haus  ge- 
währen ;  thun  sie  es  dennoch,  so  ist  es  euch  erlaubt,  ihr  Lager  zu  meiden 
und  sie  mit  massigen  Hieben  *)  zu  züchtigen.  Hören  sie  dann  auf  und 
gehorchen  euch,  so  habt  ihr  ihnen  gutwillig  Unterhalt  und  Kleidung  zu 
gewähren.  Die  Weiber  stehen  zu  euch  wie  Kriegsgefangene  und  haben 
über  sich  selbst  keine  Gewalt,  ihr  habt  sie  aber  nur  gegen  einen  heiligen 
Eid^)  empfangen  und  im  Namen  Gottes')  das  Beilager  mit  ihnen  gehalten; 
also  fürchtet  Gott  und  haltet  euch  an  zu  guter  Behandlung  der  Weiber 
—  habt  ihr  mich  verstanden?  „Ja."  0  ihr  Leute,  der  Satan  hat  die  249s 
Hoffnung  aufgegeben  in  diesem  euren  Lande  verehrt  zu  werden,  aber  er 
möchte  gern  in  anderen  Dingen,  die  ihr  leicht  nehmet,  Gehorsam  finden, 
also  nehmet  euch  in  Acht.     Jeder  Muslim  ist  der  Bruder  jedes  anderen 

')  eines  Neffen  M.'s,  der  wie  er  selber  unter  den  Bauu  Sa'd  b.  Laitli  auf- 
wuchs, und  dann  von  den  Iludhaliten  getötet  wurde.  Vgl.  im  1)1  van 
Hudhail  ed.  Koseg.  S.  223  die  Version  des  Ihn  alA'rabij,  welche  indessen 
der  voraufgehendeu  alAcmü'ij's  widerspricht  und  wie  es  scheint  zureclit 
gemacht  ist,  um  eine  Beziehung  zum  Xadith  zu  erhalten. 

^)  eigentlich  nicht  ihn,  sondern  die  Lunation,  in  die  er  fallen  uiiide.  Die 
Lunation  ist  heilig,  wenn  nicht  geschaltet  wird,  wird  profan,  wenn  sie 
zum  Schaltmonat  gemacht  wird. 

=»)  d,  h.  nach  dem  himmlischen  Buche  Sur.  9,3G  (96,1.  3.  87,G). 

'')  d.i.  JotÄJL:^    i^(vAw.i'vJ  nach  Ibn  Guraig  von  'Aeä. 

^)  iJlit  io'L/)u  und  i-Xj\  is-JlXj.  Das  ist  nach  Ibn  'Abbas  die  -.\XxJt  ix».ij 
und  der  _Ji>JLi     »LiL«^  Sur.  4.2.'). 


432  Wallfahrt  Muhammed's  A.  10. 

Muslim,  sie  sind  alle  Brüder.  Keinem  Muslim  ist  das  Blut  seines  Bru- 
ders erlaubt,  noch  sein  Gut,  es  werde  denn  freiwillig  hergegeben.  Die 
anderen  Menschen  habe  ich  Befehl,  zu  bekämpfen,  bis  sie  sagen:  la  iläh 
illa  Iläh;  wenn  sie  es  sagen,  so  übertragen  sie  Gott  den  Schutz  ihres 
Blutes  und  Gutes  und  ihrer  Ehre.  Thut  es  euch  selbst  nicht  zu  Leide, 
nach  meinem  Tode  wieder  zum  Unglauben  abzufallen  und  euch  gegen- 
seitig die  Köpfe  abzuschlagen,  da  ich  euch  doch  in  dem  Buche  Gottes 
eine  "Weisung  hinterlassen  habe,  dass  ihr  nicht  fehlgehen  könnt.  Habt 
ihr  mich  verstanden?  „Ja.^  Gott  sei  Zeuge,  und  der  Anwesende  möge 
dem  Abwesenden  Mittheilung  machen. 

Sulaiman  b.  Bilal  von  *Amr  b.  Abi  'Amr  von  'Ikrima  von  Ihn 
'Abbas:  M.  betete  am  Tage  der  Rückkehr  (alcadar)  das  Mittags-  und 
Nachmittagsgebet  in  alAbeax,  wo  ihm  Abu  Rafi'  das  Zelt  aufgeschlagen 
hatte.  —  'Aisha:  er  lagerte  in  alHacb,  weil  ihm  das  für  den  Aufbruch 
am  bequemsten  war.  —  Ibn  Aflax  b.  Xumaid  von  alQasim  von  'Aisha: 
M.  fragte  nach  Cafijja  bint  Xujaij  und  erfuhr,  dass  sie  die  Reinigung 
hatte,  indessen  nach  bereits  vollendeter  Ifäca,  so  dass  sie  keinen  Aufent- 
halt verursachte.  Nachdem  'Aisha  von  alTan'im  zurückkam  und  ihre 
'Umra  vollbracht  hatte '),  befahl  M.  den  Aufbruch.  Als  er  an  der  Ka'ba 
vorbeikam,  machte  er  den  Umlauf  noch  vor  dem  Frühgebet;  darauf  be- 
gab er  sich  zurück  nach  Medina.  —  Er  sagte,  der  Emigrant  dürfe  nur 
drei  Tage  nach  dem  Opfern  in  Mekka  verweilen;  länger  erlaubte  er  es 
keinem.  —  Xalid  b.  Aljäs  von  Sa'id  b.  Abi  Sa'id  von  'Ubaid  b.  Guraig: 
nach  dem  siebenten  Umlauf  nahm  er  Abschied  vom  Tempel,  an  der 
Hinterseite,  indem  er  die  Thür  rechts  hatte.  —  'Abdallah  b.  'Amr  b. 
aFAc:  er  sprach  den  Schutzsegen  (ta'avvadha)  zwischen  dem  schwarzen 
Stein  und  der  Thür,  indem  er  seinen  Leib  und  seine  Stirne  an  das  Haus 
drückte. 

Wenn  M.  auf  dem  Heimwege  auf  eine  Höhe  kam,  pflegte  er  ein  drei- 
faches Takbir  anzustimmen  und  das  Glaubensbekenntnis  zu  sagen  mit 
Hinzufügung  von:  äibüna  täibüna  u.  s.  w.  —  In  Mu'arras  alAbeax  ange- 
langt verbat  er  den  Leuten,  ihre  Weiber  nachts  zu  überraschen;  zwei 
249b  Männer  aber  waren  ungehorsam  und  erlebten  zur  Strafe  nichts  Gutes. 
M.  blieb  den  grössten  Teil  der  Nacht  in  alMu'arras,  er  sagte  zu  seinen 
Weibern:  das  ist  die  Pilgerfahrt,  darnach  kommt  das  Eintreten  der  Hinde- 
rung'''). Sie  pflegten  auch  später  die  Pilgerfahrt  mitzumachen;  nur  Zainab 
und  Sauda  wollten  nach  seinem  Tode  kein  Reittier  mehr  besteigen. 

Ma'mar  und  Muxammad  b.  'Abdallah  und  Malik  von  alZuhrij  von 
'Amir  b.  Sa'd  von  s.  Vater  Sa'd  b.  Abi  Vaqqäc:  der  Bote  Gottes  besuchte 

')  Vgl.  Rux.  1I27I.  l-lCtr.  lill.lKJH.  ')   -x^l     .yj^    ^    Kj>\^1    sJnJi 


Mn'ta  A.  11.  433 

mich  auf  seiner  Pilgerfahrt,  weil  ich  krank  lag.  Ich  l)at  ihn,  da  icii  nur 
eine  Tochter  hatte,  zwei  Drittel  meines  beträchtliclien  Vermögens  z-u 
Almosen  geben  zu  dürfen;  er  gestattete  aber  nur  ein  Drittel.  „Es  ist 
besser,  sagte  er,  dass  du  deine  Erben  reich,  als  dass  du  sie  bedürftig 
hinterlässt,  und  Lohn  emiifängst  du  auch  für  das  Geringste,  was  du  um 
Gottes  willen  dahingiebst,  sei  es  auch  nur  das,  was  du  in  den  Mund  deiner 
Frau  steckst."  Da  fragte  ich  ihn,  ob  ich  denn  meine  Genossen  überleben 
werde  ').  Er  antwortete,  wenn  das  der  Fall  sei,  so  werde  das  zu  meiner 
eigenen  Ehre  und  zum  Heil  oder  auch  zum  Unheil  der  Völker  gereichen ; 
keine  Aussicht  auf  Besserung  dagegen  habe  Sa'd  b.  Xaula  (der  in  Mekka 
starb).  —  Sufjan  b.  'üjaina  von  Isma'il  b.  Muxammad  von  alA'rag:  M. 
Hess  bei  Sa'd  einen  Mann  zurück  mit  dem  Befehl,  ihn  nicht  in  Mekka 
zu  begraben,  wenn  er  dort  sterbe.  —  Sufjan  von  Muxammad  b.  Qais  von 
Abu  Burda  b.  Abi  Musa:  Sa'd  fragte  den  Boten  Gottes:  magst  du  nicht, 
dass  jemand  in  dem  Lande  stirbt,  welches  du  geheiligt  hast?  Er  ant- 
wortete nein.  —  Sufjan  von  Ihn  Abi  Nagix  von  Mugahid  von  Sa'd:  als 
M.  mich  in  meiner  Krankheit  besuchte,  legte  er  die  Hände  auf  meine 
Brust,  so  dass  ich  die  davon  ausgehende  Kühlung  über  meinem  Herzen 
fühlte,  und  sprach:  du  bist  herzkrank,  geh  zu  alXarith  b.  Kaiada,  dem 
Thaqafiten,  der  sich  mit  Heilkunde  befasst,  und  sag  ihm,  er  möge  sieben 
Datteln  von  der  besten  medinischen  Art  mit  ihren  Kernen  zerquetschen 
und  es  dir  eingeben.  —  BH.  966  ff. 


74. 
Mu'ta,  A.  11  im  Rabi'  IL 

Dem  Boten  Gottes  brannte  der  Gedanke  an  das  Schicksal  Zaid's  b. 
Xaritha  und  Ga'fars  beständig  auf  die  Seele.  Am  Montag,  dem  viertletzten 
Cafar  A.  11,  forderte  er  die  Muslime  auf  sich  zu  einem  Ueberfall  der 
Griechen  zu  rüsten;  am  Dienstag  rief  er  Usama  b.  Zaid  und  übertrug  ihm 
den  Befehl  über  den  zur  Rache  seines  Vaters  unternommenen  Zug.  Am 
Mittwoch  bekam  er  Kopfweh  und  Fieber,  am  Donnerstag  Morgen  band  er 
mit  eigener  Hand  dem  Usäma  die  Fahne  und  gab  ihm  Verhaltungsmass- 
regeln:  er  solle  mit  grösster  Heimlichkeit  vorrücken,  einen  eigentlichen 
Kampf  vermeiden  und  nur  einen  Reitcrüberfall  bei  Morgengrauen  auf  die 
Leute  von  Ubnä  machen'-).  Ubnä  wird  auch  von  Jaxja  b.  Hisham  b.  'Acira  25oa 
alAslamij  (von  alMundhir  b.  Gahm),  und  von  'Abdallah  b.  Ga'far  b.  'Abdal- 

')  Er  scheint  das  aus  dem  Rate  M.'s  zu  schliessen,  seine  Erben  reich  zu 

liiutevlassen;  gegenwärtig  hatte  er  noch  keine  Erben. 
-)  xijL<.Ji   c>-^^J    x-l:;-!  :    das  Paradies  steckt  hinter  dem   Schwert. 
Väkidi,    Muhaiumed.  ■  «jO 


434  Mii'ta  A.  11. 

raxman  b.  Azliar  b.  'Auf  (von  alZnlirij  von  'Urva  von  Usäma)  als  Ziel 
des  Zuges  angegeben. 

Usama  Hess  die  Fahne  durch  den  Aslamiten  Buraida  b.  alXucaib  in 
seine  Wohnung  bringen  und  lagerte  dann  an  dem  von  M.  bestimmten 
Sammelplatze  in  alGurf,  wo  jetzt  die  Tränke  Sulaiman's  ist.  Wer  zu 
Hause  fertig  war,  begab  sich  dorthin;  die  Anderen  machten,  dass  sie 
fertig  wurden.  Von  den  mekkanischen  Emigranten  blieb  keiner  zurück, 
aber  viele  von  ihnen  waren  nicht  zufrieden  damit ,  dass  Usama  den  Be- 
fehl führen  sollte,  am  lautesten  äusserte  'Ajjäsh  b.  Rabi'a  seinen  Unmut. 
Als  das  durch  Omar  dem  Boten  Gottes  hinterbracht  wurde,  stieg  er  im 
Kopfbund  und  Mantel  auf  die  Kanzel  und  hielt  eine  nachdrückliche  Rede 
um  das  Murren  zum  Schweigen  zu  bringen.  Das  war  am  Sonnabend, 
den  10.  Rabi'.  Seinen  zu  Felde  ziehenden  Gefährten,  die  von  ihm  Ab- 
schied nahmen,  sagte  M. :  führt  die  Sendung  Usama's  aus!  Dasselbe 
sagte  er  auch  zu  Usama's  Mutter,  Umm  Aiman,  da  sie  ihn  bewegen 
wollte,  das  Unternehmen  bis  zu  seiner  Genesung*)  zu  verschieben.  Am 
Sonntag  besuchte  ihn  Usama  und  fand  ihn  schwer  krank ;  er  konnte  nicht 
sprechen,  hub  aber  die  Hand  zum  Himmel  und  Hess  sie  dann  auf  Usama 
fallen,  woraus  dieser  erkannte,  dass  er  für  ihn  gebetet  habe.  Am  Mon- 
250b  tag  Morgen  ging  es  dem  Propheten  besser,  seine  Weiber  putzten  sich 
das  Haar  vor  Freude,  Abubekr  wagte  ihn  zu  verlassen,  um  nach  alSunx 
zu  seiner  Frau  Bint  Xariga  zu  gehen,  deren  Tag  eben  war.  Voll  guter 
Hoffnung  nahm  Usama  von  ihm  Abschied  um  Mittags  mit  dem  Heere 
aufzubrechen;  da  als  er  grade  den  Befehl  zum  Aufbruch  erteilt  hatte, 
Hess  ihm  seine  Mutter  sagen,  dass  der  Bote  Gottes  am  Tode  sei.  Er 
eilte  sofort  mit  Omar  und  Abu  'Ubaida  zurück ;  sie  fanden  ihn  im  Sterben 
liegen,  er  verschied  am  Mittag,  Montag  den  12  Rabi'  I  ^).  Auf  die  Nach- 
richt von  seinem  Tode  kehrten  die  Krieger  in  die  Stadt  zurück ;  Buraida 
pflanzte  die  Fahne  vor  der  Thür  des  Propheten  auf.  Nachdem  aber 
Abubekr  Chalif  geworden  war,  befahl  er  die  Fahne  ins  Haus  Usama's 
zu  bringen  und  sie  nicht  abzubinden,  ehe  der  Feldziig  ausgeführt  sei. 

Ungeachtet  des  Abfalles  der  Araber  befahl  Abubekr  dem  Usama 
seinen  Auftrag  auszuführen.  Omar  und  Othman  und  Sa'd  b.  Abi  Vaqqac 
und  Abu  'Ubaida  und  Sa'id  b.  Zaid  stellten  ihm  vor,  dass  Medina  gegen 
die  Angriffe  der  Beduinen  nicht  schutzlos  gelassen  werden  dürfe  und 
dass  der  Krieg  gegen  die  Griechen  Zeit  habe,  bis  der  Islam  sicli  in 
Arabien  wieder  befestigt  habe.  Er  Hess  sie  ausreden,  dann  sprach  er: 
glaubte  ich  auch,  dass  mich  die  wilden  Tiere  in  Medina  zerrissen,  so 
würde  ich  doch  diese  Sendung  ausfüliren  und  nichts  Anderes  vorher  an- 


Mu'ta  A.  11.  435 

fangen,  denn  der  Bote  Gottes,  auf  den  die  ()ffenl)aning  vom  Tlimmel 
lierabkomnit,  sagt:  führet  den  Zug  Usama's  aus  - —  um  eins  aber  möchte 
ich  Usama  bitten,  dass  er  nämlich  Omar  bei  mir  zurücklässt,  da  ich  nicht 
ohne  ihn  auskommen  kann;  ich  weiss  freilich  nicht,  ob  Usama  es  er- 
lauben wird  oder  nicht,  zwingen  kann  ich  ihn  nicht.  Darauf  ging  er 
zu  Usama  ins  Haus  und  erhielt  von  ihm  Urlaub  für  Omar.  Sodann  Hess 
er  ausrufen,  es  solle  keiner,  der  bei  Lebzeiten  des  Propheten  sich  zu  251  a 
dem  Zuge  gestellt  habe,  jetzt  sich  zuriickziehen ;  wer  dabei  betroffen 
werde,  solle  zu  Fuss  nachgeschickt  werden.  Er  schalt  insbesondere  die 
Emigranten  aus,  die  gegen  Usama  geredet  hatten,  hielt  sie  an  auszurücken, 
und  es  blieb  keiner  dahinten.  Als  das  Heer,  P>000  Mann  und  1000  Pferde 
stark,  von  alGurf  ausrückte,  gab  Abubekr  eine  Weile  dem  Usama  das 
Geleit  und  nalim  dann  von  ihm  Abschied,  indem  er  hervorhob,  dass  er 
einem  Manne ,  welcher  den  Befehl  vom  Boten  Gottes  selber  habe ,  weder 
etwas  gebieten  noch  verbieten  könne. 

Usama  eilte  zunächst  durch  das  Gebiet  befreundeter  Stämme,  wie 
der  Guhaniten  und  anderer  Qucä'iten ,  die  nicht  vom  Islam  abgefallen 
waren.  Von  Vadi  IQura  aus  schickte  er  den  'Udhriten  Xuraith  als  Kund- 
schafter voraus  nach  Ubna;  der  kam  zurück  als  das  Heer  noch  zwei 
Tagereisen  von  da  entfernt  war,  meldete  dass  die  Bewohner  völlig  sorg- 
los seien ,  und  riet  zu  einem  raschen  Ueberfall.  —  Hisham  b.  'Acim  von 
alMundhir  b.  Gahm:  da  sagte  Buraida  zu  Usama,  ob  es  nicht  dem  Be- 
fehle M.'s  entgegen  sei,  die  Feinde  ahnungslos  zu  überfallen,  ohne  ihnen 
vorher  den  Islam  anzutragen.  Usama  antwortete,  seinem  Vater  Zaid  habe 
M.  allerdings  geboten,  den  Feinden  zuerst  den  Islam  anzutragen,  ihm 
aber  habe  er  aufgetragen,  einen  plötzlichen  Ueberfall  zu  machen  und  zu 
sengen  und  zu  verwüsten.  —  Als  er  Ubna  zu  Gesicht  bekam,  ordnete 
er  die  Seinen  zum  Angriff  und  befahl  ihnen  die  Verfolgung  nicht  zu 
weit  auszudehnen.  Kein  Hund  bellte  und  niemand  rührte  sich,  als  sie 
über  die  Stadt  herfielen,  um  zu  morden  und  gefangen  zu  führen,  in 
Brand  zu  stecken  und  zu  verwüsten').  Usama  tötete  den,  der  seinen 
Vater  erschlagen  hatte,  nach  der  Angabe  eines  der  Gefangenen.  Nach- 
dem sie  die  Beute  geordnet  und  verteilt  hatten,  machten  sie  sich  Abends 
auf  den  Rückweg  und  lagerten  erst  als  sie  weit  von  dem  Orte  des  Ueber- 
falls  waren ;  binnen  neun  Tagen  waren  sie  Avieder  in  Vadi  IQura.  ohne  251  b 
einen  einzigen  Mann  verloren  zu  haben.  Unterwegs  züchtigte  er  noch 
die  Bewohner  von  Kabkab^),  die  Feindseligkeiten  gegen  ihn  übten,  sowie 
sie  es  schon  gegen  seinen  Vater  gethan  hatten. 

')  ^>3-3»iA-5    ^A    ij^^    o.wxii;   vielleicht  ,jo»A2.ci. 
-)  Die  Handschrift  iiat  ö-.Xi5'_ 

28* 


436  5Iu'ta  A.  11. 

Als  Heraklius  in  Hirns  die  Nachricht  bekam,  rief  er  seine  Patricier 
zusammen  und  sprach:  das  ist  es,  was  ich  euch  vorhergesagt  habe,  und 
ihr  wolltet  es  nicht  annehmen;  die  Araber  haben  aus  einer  Entfernung 
von  einem  Monat  einen  Ueberfall  gemacht  und  sind  nun  auf  und  davon 
gegangen  ohne  irgend  einen  Verlust.  Auf  den  Rat  seines  Bruders  (Saq?) 
hielt  er  nun  ein  stehendes  Reiterheer  in  der  Balqä,  welches  dort  blieb 
bis  zu  den  syrischen  Kriegen  Abubekr's. 

Abu  Bakr  b.  Jaxja  b.  alNacr  von  s.  Vater:  von  Vadi  IQura  schickte 
er  die  Siegesbotschaft  nach  Medina,  sie  erregte  dort  die  grösste  Freude. 
Alt  und  Jung  und  sogar  die  Frauen  zogen  ihm  entgegen,  als  er  auf  dem 
Pferde,  auf  dem  sein  Vater  bei  Muta  getötet  war,  namens  Sabxa.  von 
Dhu-Xushub  her  einritt,  während  Buraida  die  Fahne  vor  ihm  her  trug. 
Sein  erster  Weg  war  die  Moschee ;  nachdem  er  gebetet  hatte,  ging  er  zu 
Hause.  Die  Fahne  nahm  er  mit  und  bewahrte  sie  bei  sich  bis  zu  seinem 
Tode.  Sein  Abmarsch  von  alGurf  hatte  am  1  Rabi'  II  stattgefunden,  und 
35  Tage  blieb  er  aus,  wovon  20  auf  den  Hinweg  und  15  auf  den  Rück- 
weg kamen. 

Muxammad  b.  alXasan  b.  Usama  b.  Zaid  von  s.  Familie :  Usama 
war  damals  19  Jahr  alt.  Im  Alter  von  15  Jahren  verheiratete  ihn  M. 
mit  einer  9äitin,  von  der  er  sich  bald  schied,  dann  mit  einer  anderen 
Frau,  die  ihm  noch  zu  M.'s  Lebzeiten  Kinder  gebar.  —  Abu  IXurr 
'Abdalraxman  b.  alXurr  alVaqifij  aus  der  Familie  alSäib's  von  Jazid  b. 
Xucaifa :  als  das  schwärzlich  aussehende  Söhnchen  Usama's  zu  M.  eintrat, 
meinte  Umm  Salama,  in  deren  Hause  es  geschah,  wenn  es  ein  Mädchen 
wäre,  so  -würde  es  sitzen  bleiben.  „Nein,  sagte  M.,  sondern  wenn  Gott 
wollte,   so  würde  er  ihr  zwei  Spangen  von  Gold  und  ein  Paar  Ohrringe 

stiften  und "  ')•  —  Muxammad  b.  Xaue  von  Cafvan  b.  Sulaim 

von  'Aeä  b.  Jasär:  Usama  bekam  bald  nach  der  Uebersiedlung  nach 
Medina  die  Pocken;  dabei  lief  ihm,  da  er  ein  kleiner  Junge  war,  der 
Rotz  in  den  Mund,  so  dass  'Aisha  sich  vor  ihm  ekelte.  Aber  der  Prophet 
küsste  ihn  in  diesem  Zustande;  da  nahm  sich  auch  'Aisha  vor,  .sich 
nie  mehr  vor  ihm  zu  ekeln.  —  Muxammad  b.  alXasan  von  Xusain  b. 
Abi  Xusain  alMäzinij  von  Ihn  Qusaio  von  Muxammad  b.  Zaid:  als  Usama 
sich  einmal  durch  einen  Fall  den  Kopf  verletzt  hatte,  sog  ihm  M.  das 
Blut  aus  der  Wunde.  —  Ihn  Guraig  und  Sufjan  b.  'Ujaina  von  'Amr 
b.  Dinar  von  Jaxja  b.  Ga'da:  als  Faoima  dem  Usama  einmal  etwas  aus 
2ö2a  dem  Gesichte  wischte  und  dabei  nicht  sänftlich  zu  verfahren  schien, 
riss  ihn  M.  zu  sich  und  fuhr  sie  an,  so  dass  sie  sagte:  sie  wolle  es  nie 

')  y^ö     JOwX:      Vj.JL:>     ^Ä.JL«*-*J1     ^j^^    J^*-^^Hi  '     '"^'^    weiss    nichts 
damit  anzufaugen. 


Mu'ta  A.  11.  437 

wieder  thun.  —  Ährmar  von  alZiiliriJ  von  'Urva  von  'Aislia:  Muxarrar 
alMiuUigij  sagte,  da  er  Zaid  und  Usama  in  einen  Mantel  eingewickelt, 
ihre  Köpfe  und  Füsse  an  einander  geschmiegt,  liegen  sah:  es  ist  doch 
grade  als  ob  die  vier  Füsse  zu  einander  gehören.  Darüber  freute  sich 
der  Bote  Gottes.  —  Muxammad  von  alZulirij  von  'Urva  von  'Aisha:  nur 
einmal  habe  ich  den  Boten  Gottes  cntblösst  gesehen ,  als  er  die  Stimme 
des  siegreich  von  seinem  Zuge  zurückkehrenden  Zaiti  hörte  und  unge- 
gürtet  aufsprang,  um  ihn  zu  küssen  (fol.  129 b).  —  Musa  b.  Ja'qub  von  Abu 
IXuvairith,  und  Mairama  b.  Bukair  von  s.  Vater  von  'Urva:  der  Bote 
Gottes  forderte  Umm  Kulthum  bint  'Uqba  auf,  Zaid  zu  heiraten,  sie 
wollte  aber  nicht.  Im  Anlass  davon  erschien  Sur.  oo,  36:  es  ziemt  sich 
den  Gläubigen  nicht,  Avenn  Gott  etwas  bestimmt  hat,  dann  noch  freie 
Wahl  in  ihren  Angelegenheiten  haben  zu  wollen.  —  BH.  970. 


Personennamen '). 


Abän  b.  'Uthman  '288. 

—  b.  Sa'id  253.  282.  369. 
Ibrahim  b.  Muh.  28.5. 

Ubaij  b.  Xalaf  77.  80.  IIH.  119.  Ul. 
Ibn  Ubaij   CAbdallali   b.   SalOl)  80. 

88.  92  f.  105  ff.  138.  145.  162  f. 

165.    167.   179  ff.    185  ff.  215. 

247  f.  393.  414  ff. 
Ubaij   b.  Shariq  (alAxnas)  45.  101. 

132  f.  159  f.  261. 

—  b.   Ka'b  35.   78.  87.  102.  187. 
209.  261  f.  296.  382  f. 

Axmara  Ba'san  341  f. 

Abu  Uxaixa  Sa'id  b.  al'Ac  39.  336. 

346.  369. 
alAxvac  86. 
Arthad  b.  Xumaira  83. 
Abu  Arqam  287. 
Arqam  b.  Abi  Arqam  67.  84. 
Ihn  alArqam  (Zaid)  IOC).  179—181. 

296.  310. 
Antat  b.  'Abdshuraxbil   110.  141. 


Arnab  334.  346. 

Azhar  b.  'Abd'auf  261.  341. 

Usäma  b.   Zaid  71  f.  106.  186.  216. 

287  ff.   296  ff.   337.   359.   426. 

433  ff. 
Abu  Usäma  alGushamij  64.  81.  115. 

152.  201.  209  f. 
Asad  b.  'Ubaid  213. 
As'ad  b.  Zurära  284.  414. 

—  b.  Jazid  90. 
Aslam,  der  Sklav  390. 

—  b.  Bagra  221. 
Asmä  b.  Xaritha  273.  326. 

—  lünt  'Uraais  313. 

—  bint  Maxrama  61. 

alAsvad  b.  Xuza'ij  170.  363.  418. 

—  b.  Sba'ub  128. 

—  b.  'Ämir  79. 

—  b.  '.'\bdalasad  53.  82. 

—  b.  Mas'ud  370. 

—  b.  alMu.u.alil)  74.  100. 
Asld  1).  Al)i  l'Ic  95. 


')  Die  Namen  sind  nach  dem  arabischen  Alphabet  geordnet,  so  dass  zuerst 
diejenii^en  an  die  Heiiie  kommen,  die  mit  einerlei  welchem  Vokal  (eigent- 
lich mit  Spiritus  lenhs)  anfangen.  Son.st  kommen  die  Vokale  überhaupt 
nicht  in  Betracht,  wenigstens  die  kurzen  nicht.  Von  den  Längen  und 
Diphthongen  steht  a  immer  an  der  ersten  Stelle,  ü  au,  I  ai  an  der  vor- 
letzten und  letzten.  Die  Vorsatzwürtcr  .\bu,  Dhu,  Dhat,  Ihn,  Umm, 
Bint  sind  nicht  gerechnet.  —  Es  kann  sein,  dass  in  einigen  Fällen  iden- 
tische Namen  doppelt  aufgeführt  sind. 


Persouennatnen. 


439 


Usaid  b.  Xaritba  376. 

—  b.  Xiicair  38.  72.  104.  106  f. 
112.  114.  164.  181.  183  f.  186. 
197.  199.  202.  204.  211.  214. 
217.  222  f.  245.  257.  274.  285. 
295.  333.  357.  361.  393.  408  f. 

—  b.  Sa'ijja  213. 

—  b.  Ghuliair  106. 

Abu  Usaid  Malik    b.  Fvabi'a  5().  65. 

67.  82  f.  89.  128.  137.  184.  358. 
Abu  üsaira  b.  alXarith  120.  141. 
alAcjad  b.  Salama  388. 
alA'sbä  252. 
Abu  lA'var  191. 
Aflax  b.  Nacr  351. 
alAqra'  b.  Xabis  327.  366.  376.  378  f. 

387. 
Abu  lAqlax  86.  110. 
Ukaidir  b.  'Abdalmalik  403  ff. 
Umainia  bint  Sa'd  102. 
Umajja  b.  Abi  Xudbaifa  72.  79.  130. 

141. 

—  b.  Xalaf  34.  39.  42  f.  58  f.  70. 
80.  82. 

—  b.  Abi  ICalt  369. 

—  b.  'Amr  b.  Vahb  369. 

—  bint  Qais  283. 
Unäs  b.  Abi  IBukair  84. 
Anas  b.  Aus  210. 

—  b.  Zunaim  320.  322  f. 

—  b.  'Abbas  156. 

—  b.  'Ijäc  160. 

—  b.  Facäla  103.  149. 

—  b.  Qatada  105  s.  Unais. 

—  b.  Mälik  130.  358.  360. 

—  b.  Mu'ädb  87. 

—  b.  Mu'avija  156. 

—  b.  alNacr  130.  141. 
Anasa  81.  83. 

Umm  Anmär  133.  141. 
Unais  b.  Qatada  86.  139. 


Unais  b.  Abi  Maithad  357. 

Unaif  b.  Väil  289. 

Authar  229  f.  232. 

Aus  b.  Aiqam  b.  Zaid  122.  139. 

—  b.  Tliabit  87.  347. 

—  b.  Xabib  289. 

—  b.  Xaräm  141. 

—  b.   Xaulij    88.    181.    242.  252. 
256.  301.  415. 

—  b.  alCämit  88. 

—  b.  'Auf  381  f. 

—  b.  Qaiebij  J07.  199.  210.  397. 

—  b.  alMu'abbir  83. 
Ijäs  b.  Aus  105.  139. 

—  b.  Rabfa  431. 

Aimä  b.  Raxca  50.  326,  358.  393. 
Aiman  b.  Tbaid  359  f.  368. 
Umm  Aiman    115.    118.    129.    134. 

186.  434. 
Abu  Ajjub   Xalid   b.   Zaid   79.   S6. 

144.  187.  292. 
Umm  Ajjub  187. 

Bädija  bint  Gbailan  372. 

Bigäd  alSa'dij  364. 

Dhu-lBigädain  399. 

Abu  Bagmt  338.  350.  426. 

Bugair  (b.  Bagra)  88  (403). 

Baxxätb  b.  Tba'Iaba  89. 

Buxaina  bint  alAratth  287. 

Abu  IBaxtarij  57.  80.  82. 

Budail  b.  Abi  Acram  323. 

Budail  b.   Varqä  245.   249  f.   252. 

306.  321.  323.  326.  331.  368. 

374.  391. 
Abu  IBarä  'Amir  b.  Malik  153  ff.  355. 
alBarä  285. 

—  b.  Ma'rür  114. 

—  b.  'Azib  136.  217.  356.  358. 
Barra  176. 

Abu  Barza  alAsIamij  347. 


440 


Personennamen. 


Barza  biiit  Mas'iul   102. 

Buraida  b.  alXiicaib  175.  177.  "245. 

273.   295.  320.  358.  385.  391. 

418.  434  ff. 
Barlra  186.  292. 
Busr  b.  Sufjän  241  f.  244.  249.  326. 

358.  375.  385.  391. 
ümm  Bishr  281. 
Bishr  b.  alBarä  89.  116.  137.  248  f. 

278.  280.  289. 
Bashlr    b.   Sa'd   88.  204.  297.  299. 

300  f. 
Abu  Bashir  alMäzinij  s.  die  Ueber- 

lieferer. 
Abu  Bacra  287. 

Abu  Baclr»Usaid   b.  Xaritlia  261  f. 
alBaghüm  102.  344. 
Abubekr  39.  49  f.  53.  58.  69 f.  117. 

121.  136.  142f.  146  f.  149.  167  f. 

176.  184.  187.  193.  195.   197. 

201.  227.  230.  244  f.  250.  255  ff. 

287  f.  293.  297.  299.  306.  315  f. 

320.  323.  325.  328.  330.  333  f. 

336 f.  356.  359.  371  f.  376.  382. 

391.  393.  400.  408.  413.  416  f. 

423  f.  429.  434  ff. 
Biläl  b.  alXaritb  129.  184.  326.  358. 

400. 

—  b.  Rijäx  59.  79.  82  ff.  149.  184. 
199.  211.  278.  292  f.  302.  337. 
343.  377.  383.  398.  400  f.  407. 
426  f. 

Banäna  218.  224. 

Benjamin  b.  'ümair  98  f.  KU.  392. 

TumaOir  bint  alAcja'  237. 
Tamim  86. 

—  b.  Asad  341. 

—  maula  Xiräsli  78.  89. 

—  b.  Ja'är  88. 
Abu  Taniim   177. 


Tajjihaii    144. 

Ibii  alTajjihäu  (Gubair)  213. 

Thäbit  b.  Aqram  80.  86.  312.  410. 

—  b.  Tha'laba  89. 

—  b.  alGadba'  58.  82.  373. 

—  b.  Xansä  87. 

—  b.  Xalid  86. 

—  b.  alDaxdäxa  131. 

—  b.  'Amr  87. 

—  b.  Qais  128.  178.  188.  218  f. 
386.  424. 

—  b.  Hazzäl  89. 
Thubaita  bint  Ja'är  86. 
Tha'laba  b.  Unais  90. 

—  b.  Xaeib  85.  129.  396.  410  f. 
415  f. 

—  b.  SaVl   139. 

—  b.  Sa'ijja  213.  220. 

—  b.  Saläm  278.  280. 

—  b.  'Amr  87. 

—  b.  Glianama  90.  210.  392. 
Abu  Tha'laba  alXushanij  275. 
Tbiqäf  b.  'Amr  83.  289. 

Abu  Thaur  79.  81. 

Gcäbir  b.  Xalid  88. 

—  b.  'Abdallali  b.  Riäb  89. 

—  b. 'Abdallah  b. 'Amr  124  f.  149. 
172  ff.  189.  195.  209.  215.  274. 
283.  296. 

Abu  Gäbir  'Abdallah  b.  'Amr  38.  89. 

107.  125  f.  141.  143. 
Gärija  b.  'Amir  411. 
Gämi'  160. 
Gabbär  alTha'labij  99. 

—  b.  Sufjän  82. 

—  b.  Salma   154. 

—  b.  Caxr  62.  78.  90.  112.  286. 
295  f.  389. 

—  b.  'Abdallah  296. 


Persoiu'unaiiKMi. 


441 


Gabi-  349. 

—  b.  'Atik  SH.  217.  -iDl).  :):)X. 
Gabala  b.  alAihaiii  412. 

—  1).  Gavväl  289. 

Gubair   b.   MuH'ini   76  ff.   133.   148. 
159.  287.  296.  346.  375. 

—  b.  Ijäs  90. 
Gaxdara  352. 
Ibii  Gaxdam  80. 

alCiadd  b.  Qais  248  f.  392.  416. 

(iiidaij   b.  Axeab   163. 

Ibu  Abi  IGadha'  335. 

Ibn  Garrna  296. 

Bint  Garval  263. 

Gii'äl  b.  Suiäqa  106.  112.  188.  193. 

204.  272.  407. 
Ga'far  b.  Abi  Sufjan  328.f. 

—  b.  Abi  Galib  73.  83.  282.  287. 
296.  302  f.  309  ff.  433. 

alGiiläx  b.  Gbijara  362. 
alGuläs  b.  Snvaid  396. 

—  b.  Galxa  102.  141. 
Galaixa  b.  'Abdallah  373. 
Guinäiia  bint  Abi  Galib  287. 
Gamila  bint  Ibn  Ubaij   128.  415. 
Gundab  b.  alA'gam  342. 

—  b.  Camra  55. 

—  b.  'Amr  252. 

—  b.  Makith  307.  326.  391. 
Abu  Gandal  b.  Siibail  256. 
Gunaidib   b.  alAdla'  341  f. 
Gabgäh  b.  Sa'id  179.  188. 

Abu  Gabi  'Amr  b.  Hisham  33. 40 — 45. 

48.  51—54.  60.  62.  64.  66  f.  70  f. 

80  f.  82.  258. 
Abu  Gahm  b.  Xudhaifa  264. 
Gubaim  b.  alCalt  45. 
Ibn  Gavväs  212. 
Guvairija  bint  Abi  Gabi  343. 

—  bint  alXarith  176  ff. 


Xaliiu  alOaiJ  389  f. 
Xagiz  I».  Saili  82. 

—  b.  Suvaid   140. 

—  b.  Galxa  102.  141. 
alXäritb  b.  Anas  85.  111.  139. 

—  b.  Aus  85.  96  f.  222  f. 

—  b.  Xäeib  59.  66.  85.  129.  274. 
289. 

—  b.  Xazma   18C).  398. 

—  b.  aIXacramij  81. 

—  b.  Rifä'a  87. 

—  b.  Zani'a  b.  alA.svad  74.  82. 

—  Abu    Zainab    171.   265.   270  f. 
281.  289. 

—  b.  Sabl  b.  Abi  Ca'ca'a  373. 

—  b.  Sharamir  412. 

—  b.  alCimraa  66.  87.  115.  119  f. 
134.  141.  153  f.  156. 

—  b.  Abi  Ciiär  175  f. 

—  b.  'Ämir  b.  Naufal  39.  42  f.  .50. 
58.  80.  82.  133.  158. 

—  b.  'Äidh  99. 

—  b.  'üqba  129.  139. 

—  b.  'ümair  309. 

—  b.  'Auf  191.   204  f.   209.  270. 
280.  299. 

—  b.  Qais  86.  90.  296. 

—  b.  Kaiada  433. 

—  b.  (Malik  b.)  alBarcä  159.  307  f. 
348. 

—  Axu  Marxab  271. 

—  b.  alNu'man  8^.  315. 

—  b.  Ilisbam  50.  54.  64.  250.  321. 
336.  357.  376. 

—  b.  Abi  Vagza  78. 

—  b.  Jazid  408. 
Umni  alXarith  360  f. 

Xäritha  b.  Suräqa  52.  63.  81.  87. 

—  b.  'Arar  139. 

—  b.  alNu'man  79.  86.  211.  292. 
359  f. 


442 


Personennamen. 


Xäeib  b.  Umajja  124.   215. 

—  b.  Abi  Balta'a  79.  84.  1 16.  184. 
325.  363. 

—  b.  'Amr  85. 

alXubäb  b.  CAmr  b.)  alMuiiclhir  48. 
50.  59  f.  80.  82.  89.  104.  106. 
112.  115.  121.  168.  217.  267. 
270.  273  f.  276.  292.  357.  369. 
393. 

—  maula  'Utba  84. 

—  b.  Qaiehij   139. 
Xubaib  b.  'üjaina  231  f. 
Xablb  b.  alAsvad  89. 

—  b.  Taim  139. 

Unim  Xablb  bint  'Amir  388. 
Abu  Xabiba  b.  alAz'ar  410. 
Umm  Xabiba  bint  Gaxsh  287. 

bint  Abi  Sufjan  304.  323. 

Xathma  s.  Xaithama. 
alXaggäg  b.  alXaritb  80. 

—  b.  'Iläe  289  f.  326.  358. 
Xugair  b.  Abi  Ukäb  158. 

Ibn   Abi    Xadrad   ('Abdallah)   264. 
318  f.  325.  352.  357.  374.  397. 
Xudhaifa    b.    alJamäni    112.   208  f. 

409  f. 
Abu  Xudhaifa  b.  'ütba  54.  70.  83. 

arAdavij  379. 

Xaräm  b.  Milxän  87.  153  f.  156. 
Xarb  b.  Umajja  191.  340. 
Xarmala  b.  'Amr  60.  82. 
Xuraith  b.  Zaid*88. 

—  alAsadij  389. 

—  al'üdhrij  435. 
alXarlsh  86. 

Xazn  b.  Abi  Vahb  238. 

Xassän  b.   Thäbit  74.  91.  95.  134. 

140.    160  f.    164.    170.    187  ff. 

193.   199.  231.  328.   334.  343. 

386.  428. 
^  1).  'Abdalmalik  403. 


Xusail  b.  Xariga  265  f. 

—  b.  Nuvaira  224.  298  f. 
alXucain  b.  alXarith  83.  (287). 
Ibn  alXacramij  ('Amr)  35.  37.  51  f. 
Xucair  alKatäib  140. 

Xufcäf  b.  Nadba  358. 
Xafc  b.  alAxjaf  43. 
Xafca  bint  'Umar  292.  296. 
Abu  IXuqaiq  277  f.  286. 
alXakam  b.  aUÄc  250.  343. 

—  b.  'Amr  382. 

—  b.  Kaisan  35.  36.  156. 

Abu  IXakam  b.  alAxnas  132. 139. 141. 
Umm  Xakam   bint  alZubair  287. 

—  bint  Abi  Sufjan  264. 

Xakim  b.  Xizäm  41  f.  48.  51  ff.  57. 

64.  159.  331  f.  335.  357.  376. 
Umm  Xaklm  bint  alXarith  102.  344. 

bint  Gäriq  102. 

Abu  Xakima  'Amr  b.  Tha'laba  87. 

alXulais  b.  'Alqama  252. 

Xulaifa  b.  'Adij  90. 

Xallma  350. 

Ximäs  b.  Qais  335. 

Abu  IXamrä  b.  Sufjan  87.   142. 

Xamza  b.  'Abdalmueoalib  33.  53  f. 

56.   60.   63.  66.  79.  82  f.  105. 

110.  123.  128. 133 ff.  138.  Ulf. 

143  f.  302.  348. 

—  b.  'Amr  245.  409.  413. 
Xamna  bint  Gaxsh  118.  135. 
Xumaid  b.  Zuhair  117. 

Abu  Xumaid  alSa'idij  397. 

Abu  Xumaica  Ma'bad  b.  'Abbad  88. 

Xandala  84. 

Xanehala  b.  Abi  Sufjan  41.  75.  81. 

—  b.    Abi   'Amir  113.  128  f.  139. 
223. 

—  b.  Qablca  80. 
Abu  Xanna  86.   132. 
alXuvaiiitli   b.   Nn(j;ii(lli  ;>.')l.  346. 


Personeunaincn. 


443 


Xuvaicii  b.  Mas'ud  98.  291. 
Xiivaieib  b.  'Abdaruzza  41.  100.  159. 

245.  254  tf.  289.  -503.  ;}20.  341. 

344.  348.  357.  376. 
Xajjäii  b.  Milla  235. 
alXaisuman  b.  Xabis  65.  73. 
Xiijaij  b.  Aioab  94.  KU  ff.  190.  196. 

206  ff.  213.  216  f.  219.  224. 

Xäriga  b.  Xusail  239. 

—  b.  al  Xumajjir  89. 

—  b.  Zaid  88.  113.  122.  126.  130. 
139.  166.  398.  428. 

—  b.  'Amir  129. 
Abu  Xariga  87. 
Bint  Xariga  434. 
Xälid  b.  Asld  96'.  302. 

—  b.  alAsbqar  335. 

—  b.  alA'lam  52.  60.  79  f.  123. 141. 

—  b.  Abi  IBukair  157  f. 

—  b.  Zaid  s.  Abu  Ajjnb. 

—  b.  Sa'id  b.  aFAc  351.  370.  383. 
420. 

—  b.  Sufjän  142. 

—  b.  'Abbäd  247. 

—  b.  Hishäm  72.  79. 

—  b.  alValld  77.  79.  108.  110.  114. 
120. 129.  131  f.  139.  141.  199  ff. 
209  f.  244  f.  261.274.286.  303  ff. 
312.  330.  334  f.  338  f.  351  ff. 
358.  363.  368.  371  f.  403 f.  417. 
420.  429. 

Abu  Xalid  alZuraqij   152. 
Xubäb  (Xabbcäb)  b.  alAratt  66.  84. 
Xubalb  b.  Jasäf  42.  46.  58  f.  82  f. 
88.  122. 

—  b.  'Adij  157  ff.  227. 
Xadiga  bint  'Ubaida  287. 
Xidhäm  b.  Xalid  410  f. 

Xiräsh  b.  Umajja  253.  259.  302.  342. 

—  b.  aICimma  78  f.  89.  116. 


Xuzaiuia  b.  Tliabit  358.  413. 
Abu  Xuzairaa  b.  Aus  87. 
Xufaf  b.  Aima  50.  53.  64.  243. 
Xalläd  b.  Käfi'  39.  90. 

—  b.  Suvaid  88.  218.  220.  224.408. 

—  b.  'Amr  38.  89.  141. 
Xulaida  b.  Qais  89. 
Dhu-lXimär  Sabi'  (alAxmar)  l).  al- 

Xarith  355.  362. 
Xumäm  169  (alXumäni?). 
Xunäs  90. 

Xunäs  biut  Malik  102. 
Xunais  b.  Gabir  261. 

—  b.  Xudbcäfa  84. 
Ibn  Abi  Xunais  287. 

Xavvät  b.  Gubair  m.  77.  112.  132. 

140.  172.  198.  231. 
Xaula  (Xuvaila  BH.)  bint  Xakim  372. 
Xauüj  84. 

Dhu-lXuvaicira  377. 
Xijär  b.  Caxr  165  s.  Gabbär. 
Xaithama  (Abu  Sa'd)  105.  139. 
Abu  Xaithama  107.  291.  394.  416. 

Dä'is  162.  415. 

Abu  Dävud  'Umair  b.  'Amir  57.  64. 

80.  82.  88. 
Abu  Dugäna  Simäk  b.  Xaraslia  56. 

59  f.  82  f.  89.  115.  117.  120  f. 

122  f.  126.  136.  141.166.271. 

360.  393. 
Dixja  57.  211.  234  f.  278.  360. 
Abu  IDardä  'Uvaimir  120. 
Duraid  b.  alCimma  355.  364. 
Du'tbfir  b.  alXarith  99. 
alDughaina  102. 
Dammun  251. 

Dhuaib  b.  alAsvad  319. 
Abu  Dharr  228.  231.  265.  344.  358. 
394  f. 


444 


Personennamen. 


Dhakvän  b.  'Abdqais  70  f.  90.  107. 
113.  132.  141. 

Räfi'  b.  aIXarith  87. 

—  b.  Xadig  37.  57.  106.  112.  13C.. 
406. 

—  alXuzä'ij  321.  323. 

—  b.  Abi  Räfi'  alÖäij  315. 

—  b.  Sahl  149. 

—  b.  alMu'allä  81.  90. 

—  b.  Makith  237.  315.  326.  358. 
385.  391.  406. 

—  b.  Jazid  85. 

Abu  Räfi'  maulä  M.  166.  303.  353. 

—  Salära    b.   Abi    IXuqaiq    164  f. 
170  ff.  280.  418.  432. 

alRabäb  bint  Unaif  403. 
Rabäx  305. 

—  b.  alXarith  386. 
alRaba'a  87  (89). 
Raba'ij  b.  Räfi'  86. 

Rubbaji'  bint  Mu'avvadh  61.  87. 
Rabr  b.  Ijäs  89. 
Rabi'a  b.  alAsvad  369. 

—  b.  Aktham  83.  289. 

—  b.  Abi  Ißarä  155. 

—  b.  alXarith  287.  359. 

—  b.  Darig  80. 

—  b.  Rufai'  364. 

—  b.  'Abbad  349. 
Ibu  Abi  Rabfa  321. 
Ruxaila  b.  Tha'laba  90. 
Rushaid  der  Perser  123. 
Abu  Righäl  371.  397. 
Jiifä'a  b.  Umajja  82, 

—  b.  Räfi'  39.  48.  55.  59.  83.  90. 

—  b.  Zaid  235  f. 

—  b.  Samuel  217. 

—  b.  'Abdaltnundhir  85. 

—  b.  'Amr  88.  141. 

—  b.  Masrüx  289. 


Rifä'a  b.  Vaqsh  112.  139. 
Ruqaim  b.  Thabit  368. 
Ruqajja  bint  M.  66.  71.  83. 
Rukäna  b.  'Abdjazid  287. 
Ramla  bint  alXarith  98.  216.  390. 

—  bint  Oariq  102. 
Umm  Rumaitha  287. 

Abu  Ruhm  Kulthum  b.  alXucain  56 
116.  241.  300.  326.  373  f.  378 
391.  395. 

alRuvä  bint  'ümair  165. 

Ai)n  IRüm  114  f.  143. 

Raixäna  bint  Zaid  220. 

Abu  Risha  78. 

Zibriqan  b.  Badr  386. 

Ibn  alZiba'rä  101.  139.  343. 

alZabir  b.  Bäeä  196  f.  206.  210.  2 18  f. 

220  (281). 
alZubair  b.  al'Avväm  48.  56.  60.  82. 

84.  115.  119.  122  f.  135.  137. 

141.  143.  168.  197.  202.  210. 

213.  216.  220  f.  272.  278.  285. 

288.  294  f.  297.  325  f.  332.  335. 

346.  358.  375.  393.  413. 
Abu    Zur'a   Ma'bad   b.    Xalid   358. 

374.  407. 
Zam'a  b.  alAsvad  41  f.  49.  58.  67. 

74.  80.  82. 
Abu  Zam'a  100. 
Zanbar  (?)  85. 
Zuhair  b.  alAgharr  160. 

—  b.  Umajja  82. 
Zijäd  b.  'Amr  89. 

—  b.  Labid  90. 
alZajjäl  273. 

Zaid  b.  Arqam  106.  179  ff.  310. 

—  b.  Aslam  86.  416. 

—  b.  Thabit  106.  147.  193.  195. 
285.  291.  295 f.  377  f.  393.  395. 
398.  406. 


Persononnamen. 


445 


Zaid  b.  Gärija  410  f. 

—  b.  Xaritha  71.  83.  lUO  f.  HC). 
148.  198.  233  ff.  238.  289.  302. 
309  ff.  433.  43Ö.  437. 

—  b.  alXaeeäb  84. 

—  b.  Xalid  282. 

—  b.  alDathana  107  ff.  227. 

—  b.  Rifä'a  105.  183. 

—  b.  'Acim  126. 

—  b.  alLucait  183.  398.  408.  41.'). 

—  b.  Malaie  82. 

—  b.  Vadi'a  88. 
Abu  Zaid  39ß. 
Zainab  bint  Asid  9G. 

—  biut  Abi  Umajja  263. 

—  bint  Gaxsh  186.  196.  288. 

—  bint  alXarith  280  f. 

—  bint  M.  77.  233 f.  346. 
Abu  Zainaba  290. 

alSäib  b.  Umajja  82. 

—  b.  alXarith  373. 

—  b.  Abi  Xubaish  57.  79. 

—  b.  Caifij  82. 

—  b.  'Ubaid  78. 

—  b.  'Uthman  84.  116. 
Sära  die  Sängerin  334.  347. 

—  die  Muzanitin  325  f. 

Sälim  maula  Thubaita  86  (418  f.) 

—  maula  Abi  Xudbaifa  82  f.  117. 
402. 

—  b.  Sbammäx  79. 

—  b.  'Umair  86.  91.  217. 

—  b.  'Auf  392. 

Sibä'  b.  'ürfuea  263.  393. 
Umm  Sibä'  bint  Anmär  84. 
Abu  Sabra  b.  Abi  Ruhm  85. 
Subai'  b.  'Abd'auf  110. 

—  b.  Qais  88. 
Sadüs  b.  'Amr  310. 

Suräqa  b.  Ga'sham  41.  43.  54  ff.  374. 


SurfKia  b.  alXärith  368. 

—  b.  Xaritha  318. 

—  1).  'Amr  88.  315. 

—  I).  Ka'b  86. 

11)11  Abi  Sarx  ('Abdallah  b.  Sail)  55. 

322.  334.  345.  349. 
Saravät  b.  'Amr  306. 
Abu  Sarü'ä  160. 
Sarfik  b.  Abi  IXuqaiq  162. 
Sa'd  maula  Xäeib  84.  123.  138. 

—  b.  Xunaif  415. 

—  b.  Xaula  85.  433. 

—  b.  Xaithama  63.  66.  81.  86. 

—  b.  Rabr  82.  88.  102.  126.  131. 
136.  139.  146  f.  187. 

—  b.  Zurcära  398. 

—  b.  Suvaid  139. 

—  b.  'Ubäda  39.  66  f.  104  f.  106. 
114.  118.  136.  150.  1C)3.  166. 
176.  181.  186.  188  f.  197.  204. 
212.  217.  221.  231.  242.  249. 
257.  270f.  292.  295.  303.  317  f. 
333.  349.  357.  361.  380.  391. 
415.  424. 

—  b.  'übaid  (b.  Asid)  66.  85.  (373). 

—  b.  'Uthman  129. 

—  b.  Malik  66.  85 ;  s.  Abu  Sa'id. 

—  b.  Mu'adh  42.  46  f.  49  f.  65. 
68  f.  82.  85.  93.  104.  106.  118. 
136.  144.  149.  166  f.  186.  188. 
193.  197.  199.  201.  204  f.  210. 
215  f.  217.  221  ff.  403. 

—  b.  Nu'man  b.  Akkal  78. 

—  b.  Abi  Vaqqäc  33  f.  36.  38  f. 
48.  57.  67  f.  78  f.  80.  84.  110. 
115  ff.  120  f.  129.  138. 141.  143. 
152  f.  156.  199.  212.  234.  257. 
357.  370.  375.  385.  432  ff. 

Abu  Sa'd  alCamrij  391. 

—  b.  Vabb  164. 
Sa'Id  b.  Xuraith  347. 


44ß 


Personennamen. 


Sa'lcl  b.  Zaid  37.  GG.  84.  107.  168. 
230  f.  240.  242.  246.  294.  350. 
413.  434. 

—  1).  Sa'id  h.  Umajja  373. 

—  b.  Suhail  88. 

—  aUAc  s.  Abu  Uxaixa. 

—  'Amir  159. 

—  'Abdallah  159. 

—  b.  Jarbü'  341.  376. 

Abu  Sa'id  b.  Ab.  Galxa  110.  141. 

—  Sa'd  b.  Malik  alXudrij  105  f. 
1 17  f.  139.  143.  179.  203.  223. 
246.  297.  404. 

Sufjän  b.  Bishr  88. 

—  b.  Thabit  156. 

—  b.  Xalid  alHndhalij  157.  224  f. 

—  alCamrij  47. 

—  b.  'Abdallah  370.  382  f. 

—  b.  'Abdshams  122. 125. 139. 191. 
~  b.  X'vaif  102.  139.  142. 

Abu  Sufjan  b.  alXarith  139.  170. 
287  f.  328  f.  337.  359. 

—  b.  Xarb  33.  40.  42.  44.  46.  48. 
55.  73.  75  f.  94.  101  f.  103.  108. 
113. 128.  137  ff.  146.  150.  167  ff.' 
190.  196.  199.  201  f.  206  ff.  251. 
262.  289.  320  ff.  330  ff.  335. 
340.  348.  357.  363.  370.  375. 
381.  383  f. 

Sakan  81.  85.  87. 

Snläfa  bint  Sa'd  102.  110.  157. 

Saläin  b.  Mishkam   161  ff.  224.  270. 

281. 
Saläma  b.  alXuinäm  415. 
Silkän  b.  Salama  40(5. 
Salama  b.  alAslam  63.  78.  85.  198 ff. 

—  b.  alAkva'  228  f.  238.  241.  266. 
274.  312.  365. 

—  b.  Thabit  85.  139. 

-  b.  Xuraish  222. 

—  b.  Xuvailid   151. 


Salama  b.  Abi  Salama  303. 

—  b.  Caxr  392. 

—  b.  Qure  388. 

—  b.  Hishäm  155. 

Abu  Salama  b.  'Abdalraxman  237. 
Umm  Salama  72.    143  f.    152.    176. 

184f.  196.  199 f.  204.  214.  242. 

258  f.  262.  283  f.  292.  329.  335. 

349  f.  407.  413.  436. 
Salmän  der  Perser  192  ff.  370. 
Salmä  b.  alAsvad  319. 

—  bint  'Umais  302  f. 

—  alGhifarijja  165. 

—  bint  Qais  (Umm  alMuudhir)  217. 
220.  232. 

Sallo  b.  Sufjän  150. 

—  b.  'Amr  141. 

—  b.  Qais  79.  87. 

—  b.  alXu'man  100  f. 

Abu  Salle  Usaira  b.  'Amr   87.  358. 
Umm  SalTe  220.  360. 
Sallm  (Sulaim)  b.  alXarith  88.  135. 
141. 

b.  'Amr  90. 

b.  Qais  86.  358. 

b.  Milxän  87.  156. 

Umm  Sallm  b.  Milxän  118.  291.  360. 
Sulaimän  b.  'Abdalmalik  428. 
Simäk  b.  Xarasha   s.    Abu  Dugana. 

—  b.  Sa'd  88. 
Samura  b.  Gundab   IOC). 
alSumairä  bint  Qais   135.   141.  220. 
Sinän  b.  Abi  Sinan  83.  254. 

—  b.  Caifij  89. 

—  b.  Vabr  179. 

Abu  Sinän  b.  Mixcan  83.  220.  224. 
Umm  Sinän  2S4.  391. 
Ihn  Sunaina  97  f. 
Sahl  b.  Baicä  69. 

—  b.    Xunaif  86.   115.    120.   140. 
166.  292.  389. 


Personennamon. 


447 


Sahl  1).  Abi  Xaitliama  294. 

—  b.  Sa'd  397.  407. 

—  b.  'Amir  \n{\. 

—  b.  'Atik  87. 

—  b.  Qais  90.   143. 
Subail  b.  Baiiä  ()9.  Sf).  400. 

—  b.  Rfifi'  S7. 

—  'Amr  41  f.  5G.  G8  f.  72.  80. 
168.  244  f.  254  ff.  2(30.  202. 
302  f.  321  f.  325.  333  f.  343. 
357.  363.  376. 

Saväd  b.  Zaid  90. 

—  b.  Ghazijja  49.  79.  87.   129. 
Sauda  bint  Zam'a  72.  428. 
SuvaibiB  b.  Xarmala  84.  114.  143. 
Suvaibiq  b.  Xaeib  139. 

Suvaid  162.  415. 

—  b.  alCämit  140. 

—  b.  Caxr  307.  358. 

—  b.  Maxshij  83. 

—  b.  Nu'iivan  285. 
Sinn  189. 

Sbugr  b.  Vabb  83.  308. 

Abu  IShaxra  174.  221.  264  f.  278. 

Shuraxbil  b.  'Amr  309  f. 

—  T).  Ghailan  382. 
Shuraix  b.  Qärieh   110. 
Abu  Shuraix  358. 
alSharld  251. 

Ibn  Abi  Sharlq  296. 

Shuraik  b.  'Abda  347. 

alSha'thä  (alShaqrä)  161.  165. 

Sbuqrän  68.  83. 

Shumäx  277. 

Shammäs  b.  'Uthman  84.  121.  138. 

143. 
Dhu-lSliimälain  81. 
Shalba  b.  Rabfa  42  f.  45.  53  ff.  66. 

80  ff.  427. 

—  b.  'ütbman  322.  363. 


Sliaiba  bint  'Umair  290. 

—  b.  Maliic  121.  141. 
alShaitain  1).  'Abdnianaf  254. 

Abu  Shaix  Ubaij  b.  Tbabit  87.  15(;. 
Shaimä  bint  alXarith  364. 
Shujaim  (Shantam)  29(5. 

Cuäb  110  f.  141. 

Cubaix  83. 

Al)u  Ciirad  Zubair  b.  Curad  377. 

alCa'b  b.  Xuthäma  243.  358.  424. 

Abu  Ca'ca'a  'Amr  b.  Zaid  87. 

Cafvän  b.   Umajja  59.   70.   73.  75. 

100.  102f.  108.  Ulf.  114.  122. 

134.  138  ff.  150.  158.  160.  169. 

191.  233.  244  f.  250.  289.  302. 

306.  320 f.  325.  333  f.  345.  348. 

356  f.  363.  375  f. 

—  b.  Baicä  81.  85. 

—  Dhu-lSbaqir  176. 

—  b.  Mu'aeeal  185.  188  f.  423. 
Cafijja  bint  Xujaij   164.  276  ff.  291  f. 

432. 

—  bint 'Abdalmueealib  134  f.  199. 
220.  272.  287. 

—  bint  Abi  'Ubaid  127. 
alCalt  b.  Maxrama  287. 
Canä'a  bint  alZubair  287. 
Cuhaib  b.  Sinän  81.  84. 
Caifij  b.  Abi  Rifä'a  79. 

—  b.  Qaiebij   139. 

alOaxxäk  b.  Xaritha  90. 

—  b.  Xallfa  164.  215  (296). 

—  b.  Sufjän  154.  385.  388. 
Cirär    b.   alXaeeab    121.   131.    139. 

200  ff.  210. 
Camra  b.  'Amr  (alSulamij)  89.  139. 

322  (367). 
Camcam  b.  'Amr  40  f.  43. 
Abu  C'ajjäx  b.  Tliabit  86.  274. 

—  b.  alNu'man  289. 


448 


Personennamen. 


Abu  Bälib  54. 

Umm  Oälib  287. 

Guxail  (?)  87. 

eu'aima  b.  'Adij  41.  81  f.  133.  laß. 

alOnfail  b.  alXarith  83. 

—  b.  Sa'd  15ß. 

—  b.  'Amr  282.  350.  368.  370. 

—  b.  Abi  Qunai'  80. 

—  b.  alNu'man  202.  210. 
Umm  Oufail  187. 

Galxa  b.  Xuvailid  191. 

—  b.  Abi  Balxa  50.  77.  70.  102. 
108  f.  141.  343. 

—  b.  'Ubaidallah  37.  66.  84.  110. 
115.  118.  120  f.  135  ff.  141  ff. 
150.  210.  231.  258.  285.  295. 
375.  391.  413. 

Abu    Oalxa   Zaid    b.  Sabl  87.  116. 

125.  137.  296.  360. 
Gulaib  b.  'ümair  84.  152, 
Oulaixa   86. 

—  b.  Xuvailid  151. 

ehuhair  (Bubair)  b.  Räfi'  106  (217). 

'Äidli  b.  Ma'lc  90. 

Ibii  'Aidb  alMaxzumij  67. 

'Äisba  73.  118.  125.  135.  143.  176. 

178.  184  ff.  188  f.  194.  196.  199. 

201.   210.  218.  234.  269.  278. 

283.  292.  296.  322  f.  325.  386. 

414.  423  f.  426.  429.  432.  436. 
'Ätika  bint  Asid  95. 
• —  l)iiit  'Abdahuueealib  40  ff. 
7\ri(-   b.  allliaiaid  235. 
■dVÄc  1).  Sa'id  ()3.  82. 

—  h.  Muiiabbih  42.  G^.  83. 

—  b.  Hisbaui  42.  63.  82. 

Abu  l'Ac  1).  alRabr  73.  76  ff  233  f. 
324. 
b.  iNaiifal  79. 


'Äcim  b.  Thabit  58.  70  f.  81  f.  85  f. 
110.  112.  115  f.  141.  157  f. 

—  b.  Abi  'Auf  60.  83. 

—  b.  'Adij  66.  71.  86.  283.  285. 
295.  391.  410  f. 

—  b.  'Ukair  88. 

—  b.  Qais  86. 

'Äqil  b.  Abi  IBakair  81.  84. 
Abu  'Aqil  (?)  'Aduv  alAuthäu  86. 
'Ämir  der  Jude  269.  271  f. 

—  b.  alAcbae  325. 

—  b.  Umajja  87. 

—  b.  Abi  IBukair  84. 

—  b.  alXacramij  52  f.  81  f. 

—  b.  Rabi'a  84.  143.  296. 

—  b.  Salama  88. 

—  b.  Siuäu  alAkva'  265  f.  274. 
289. 

—  b.  alBufail  153  ff.  362. 

—  b.  'Äbdallab  82. 

—  b.  Fuhaira  84.  154.  156. 

—  b.  Malik,  s.  Abu  IBara. 

—  b.  alMuxallad  87.  141. 

—  b.  Vathila  (Abu  lOufail)  349. 

—  b.  Jazid  43. 

Abu  'Aniir  alAsb'arij  365.  368. 

—  CAbd'amr)  der  Ascet  103.  109. 
113.  117.  128.  161.  190.  410  f. 

Umm    'Amir    biut    Jazid    144.   204. 

230.  242. 
Abu  'Ubäda  Sa'd  b.  'Uthmau  90. 
'übäda  b.  alCamit  65.  88.  93.  144. 

176.  179.  181.  183.  347.  415. 

—  b.  Qais  88.  315. 

'Abbäs  b.  'Ubäda  113.  122.  139. 

—  b.  'AbdalmueHalib  40  f.  102. 
287.  290.  302.  328  f.  33 1  ff 
337  ff-.  359.  391  f. 

—  b.  Mirdäs  289. 330. 358. 376. 378. 
'Ubäda  CAbda)  b.  aIXasxäs  79.  89. 

140  (287.  347). 


Persouennameii. 


449 


Abu  'Ubäda  ('Abda)  86. 
'Abdallah  b.  Ubaij  s.  Ibn  Ubaij. 

—  b.  Ibn  Ubaij  88.  145.  163.  181  f. 
415. 

—  b.  Uraajja  82. 

—  b.  (Abi)  Umajja  b.  alMugliirn 
372  f. 

—  b.  Abi  Umajja  b.  Vabb  147. 
289.  329.  362.  379. 

—  b.  Unais  72.  90.  170  ff.  224  f. 
239.  284.  296.  363.  393. 

—  b.  Abi  Bakr  371.  373. 

—  b.  Tha'laba  89.  139. 

—  b.  Gubair  b.  alNu'man  77.  107. 
111  f.  132.  139. 

—  b.  Gaxsh  34.  37.  79.  83.  128. 
135.  138. 

—  b.  Gaxsh  (Abu  Axniad)  340. 

—  b.  (Abi  Vahb)  alGadd  89.  392. 

—  b.  Ga'far  313. 

—  b.  alXarith  373. 

—  b.  Xudhäfa  388.  430. 

—  b.  Xumaid  141. 

—  b.  alXumajjir  89. 

—  alXammär  275. 

—  alRabi'  88. 

—  Abi  Rabi'a  41.  61.  77.  100.  108. 
336.  348.  357. 

—  b.  Rav<äxa  54.  71.  88.  144.  167. 
169.  189  f.  204.  239.  266.  285  f. 
295.  301.  309  ff. 

—  b.  Zaid  (Jazid)  88.  126  ff.  358 
(358).  366. 

—  h.  Sa'd  b.  Xaithama  66. 

—  b.  Salläm  163.  215. 

—  b.  Salama  58.  71.  86.  139. 

—  b.  Sahl  85.  149.  293  f. 

—  b.  Suhail  84  f.  343. 

—  b.  Shihäb  114.  116  ff. 

—  b.  Gariq  85.  157  f. 

—  b.  'Ämir  373. 

Väkidi,  Muhammed. 


'Ahdailuli  I..  ■Al)dm:inaf  89. 

—  b.  'Abs  88. 

—  b.  'Atiq   170  f.  390. 

—  b.  'Uthman  264. 

—  b.  'Urfuea  88. 

—  b.  Tmar  106.  144.  195.  203. 
209.  294.  353.  375.  402.  424  f. 

—  b.  'Amv  alSaliiiiij  s.  Abu  Gabir. 

—  b.  'Amr  (b.  'Auf)  146.  326. 
358.  371.  404.  418. 

—  b.  'Umair  88. 

—  b.  'Ausaga  388. 

—  b.  Qais  b.  Xalid  87. 

—  b.  Qais  b.  Caxr  90. 

—  b.  Ka'b  70.  87.  127. 

—  b.  Mairama  84. 

—  b.  Mas'ada  238. 

—  b.  Mas'üd  49.  63.  6().  69.  84, 
377.  395.  400. 

—  b.  MaehTin  84. 

—  b.  alMughaffal  392.  407. 

—  alMundhir  60. 

—  b.  Nabtal  410  f.  415  f. 

—  b.  alNu'män  90. 

—  b.  Nu'aim  265. 

—  b.  Habit  (Hablb)  139. 

—  b.  Hiläl  b.  Xaeal  334.  346. 

—  b.  Vahb  287. 
'Abdrabbihi  b.  Xaqq  88.  89. 
'Abdalraxmän  b.  Abi  Bakr  121.  287. 

296. 

—  b.  Thabit  296. 

—  b.  Sahl  294. 

—  b.  arAvväm  64. 

—  b.  'Auf  57  f.  60  f.  79  f.  82.  84. 
130.  143.  145.  221.  228.  236  f. 
257  f.  285.  295  f.  333.  349.  353. 
375.  391.  399.  422.  425. 

—  b.  Habit  139. 
'Abdal'uzza  'Amr  b.  Nacla  141. 
'Abdalmundbir  85. 

29 


450 


Personpimamen. 


'Abdalmalik  b.  Marvan  341. 
'Abdalmueealib  b.  Rabl'a  288. 

—  b.  Hashim  320. 
•Abdjalll  b.  'Amr  382  f. 
^Abs  b.  'Amir  90. 

Abu  'Abs    b.   Gabr  85.    96  f.    164. 

265.  296. 
'Ubaid  b.  Aus  78.  85. 

—  b.  alTajjihän  85.  139. 

—  b.  Xagiz  120.  141. 

—  b.  Zaid  39.  90. 

—  b.  Sakan  81. 

—  alSihäm  285.  295. 

—  b.  Abi  'Cbaid  85. 

—  b.  'Amr  78. 

—  b.  Jäsir  405. 

'Ubaidallah  (b.  arA\'\'am)   64.  296. 
'Ubaida  b.  Xakim  159. 

—  b.  Said  60.  82. 

Abu  'Ubaida  b.  alGarräx  85.   117. 

233.    255.    257.    315  ff.    375. 

434. 
al'Ablr  152. 

'Attäb  b.  Asid  96.  355.  380  f. 
'Utba  b.  Rabi'  139. 

—  b.  Rabi'a  42  f.  45.  48.  50  ff.  66. 
70.  74.  80.  82.  89. 

—  b.  'Ämir  88  f. 

—  b.  'Abd  b.  Caxr  78.  89. 

—  b.  Ghazvan  3().  79.  84.  116. 

—  b.  Mas'ud  112. 

—  b.  Abi  Vaqqäc  116  ff. 
'Utbinan  b.  Abi  Xubaisli  77.  79. 

—  b.  Abi  Galxa  110.  141. 

—  b.  (Abi)  Oalxa  304  ff.  337.  339. 
426. 

—  b.  Abi  FAc  382  ff. 

—  b.  'Abdallali    b.  alMugbira   ;>5. 
79.  120.  141. 

—  b.  'Abdallah  alThaqafij  362  f. 

—  b.  'Abdshams  79. 


'Uthman  b.  'Affän  dß.  83.  99.  129  f. 
143.  148.  168.  172.  204.  221. 
253  f.  256  ff.  268.  287  ff.  296. 
323.  333.  340  f.  345  f.  353.  360. 
372.  375.  391  f.  395.  406.  422. 
434. 

—  b.  Mälik  82. 

—  b.  Maeh'un  80.  83  f.  166. 

—  b.  Munabbih  210. 
'Ugair  48. 

'Addäs  42. 

'Adij  b.  Xaeib  390. 

—  b.  alXijcär  79.  298. 

—  b.  Abi  Zugbbä  38.  44.  47.  58.  87. 

—  b.  Murra  274.  289. 

—  b.  Mue'im  160. 

'Irbäc  b.  Särija  326.  392.  406. 

Abu  'Arfaga  86. 

'ürfuea  b.  alXubäb  373. 

Ihn  al'Araqa  (Xabbau)  52.  81.  115. 

201.  210. 
'Urva  b.  alCalt  156. 

—  b.  Massud  250  ff.  368.  381  f. 

—  b.  alVard  1(55. 
'Arie  397. 

'Azäja  b.  Aus  106. 

Abu  'Azza  70.  80.  101.  141  f. 

Abu  'Aziz  b.  'Umair  102. 

'AsTra  ('Usaira)  86. 

'Acar  ('Acr)  86.  217. 

alAcja'  b.  'Amr  237. 

'Acmä  bint  Marvan  90  f. 

'Icma  b.  alXucain  88. 

'ücaim  87. 

'Ucaima  87. 

Abu  'Aoä  b.  alSfiib  79. 

'Ueärid  b.  Xagib  38(;. 

'Aeijja  b.  'Abd'anir  156. 

—  b.  Nuvaira  90. 
'Afrä  72.  87. 

Abu  'Afak  91. 


Personennamon. 


451 


'Uqba  b.  alXarith  78. 

—  b.  Zaid  197.  217. 

—  b.  'Amir  159.  401. 

—  b.  'Uthman  90.  129. 

—  b.  Abi  Mu'aie  42  f.  58.  71.  78. 
82.  262  f. 

—  b.  Vabb  83.  88.  117. 
'AqTl  b.  alAsvad  74.  82. 

—  b.  Abi  Galib  78.  278.  335.  366. 
•Ukkäslia  b.  Mixcan  35.  63.  83.  116. 

229.  232. 
'Ikrima  b.   Abi   Gabi   60.  77.  80  f. 

107  f.  112.  139.  141.  159.  201  f. 

206  f.  209.  244  f.  250.  252.  302. 

306.  321.  325.  333  f.  344.  350. 

363.* 
al'Alä  b.  Gärija  376. 

—  b.  alXacramij  320. 
Umm  arAlä  166.  220.  284. 

'Ulba    b.  Zaid    173.  223.  297.  392. 

416. 
'Alqama  b.  alCa'va  (?)  394. 

—  b.  Tlatha  306  f.  362. 

—  b.  Mugazzaz  388. 

Ibn  'Alqama  arAmirij  340. 
'Alij  b.  Umajja  58.  83. 

—  b.  Abi  Galib  54.  56.  60.  62  f. 
66.  68.  78.  82 f.  106.  109  f.  115. 
118  f.  121.  123.  130.  133.  141. 
143.  147.  149.  163.  167.  186. 
201  f.  210.  216.  236  ff.  256. 
271  f.  285.  287  f.  295.  302. 
324  f.  328.  333.  336.  346.  353. 
357.  359  f.  371.  375.  390  f. 
416  ff.  429. 

'Umära  b.  Xazrn  78.  86.  173.  188. 
193.  358.  395.  398. 

—  CAmr)  b.  Zijäd  108.  115.  139. 

—  b.  'Uqba  263.  273.  289. 

—  b.  Gbazijja  (Xuzaima  121)  s.  die 
Üeberliei'erer. 


Umiu    'Unuira    ^■usaiba    bint    Ka'b 

126  ff.   220.   242.   254  f.   258  f. 

284.  301.  360. 
'Ammär  b.   Jäsir  49.  59.  79.  82  ff. 

148.  347.  353.  396.  409  f. 
'Ammära  bint  Xamza  303  f. 
'Umar  b.  alXaee<äb  36.  51.  63.  68  f. 

75.  82.  84.  114. 122. 127.  129  ff 

137.    143  f.  146  f.  158  f.  167  f. 

176.    178  ff.    193  ff.  197.  201  f. 

295  ff.  299.  302.  306.  315  ff.  323. 

325.  328.  331.  333.  337.  341. 

346.  353  f.   357  ff.  362.  370  ff. 

375  ff.  391.  400.  402.  407  f.  410. 

414.  425.  4.34  f. 

—  b.  Abi  Salama  296. 
'Amr  b.  alAzraq  78. 

'Amr  b.  Umajja  alThaqafij  382. 

—  b.  Umajja  alCamrij  153  f.  156. 
160.  304.  369.  403.  415. 

—  b.  alAhtam  386  f. 

—  b.  Autbär  232. 

—  b.  Ijäs  89. 

—  b.  Tbabit  124.  139. 

—  b.  Gixäsb  161.  164  f. 

—  b.  alGamüx  38.  124  f.  126.  141. 
143. 

—  b.  Xazrn  398. 

—  b.  alXacramij  35.  37.  51  f. 

—  b.  Xumäm  s.  'Umair. 

—  b.  Xumäma  350.  368. 

—  b.  alRabi'  76  ft\ 

—  b.  Sälim  103.  249.  322.  358.  391. 

—  b.  Suräqa  84.  296. 

—  b.  Su'dä  213.  218. 

—  b.  Sa'id  342.  369  s.  Tmair. 

—  b.  Sufjan  78  f.  82. 

—  b.  Abi   Sufjan  41.  76.  78.  254. 

—  b.  arÄc  40.  101.  108.  138.  141. 
199.  201. 208  f.  261.  303  ff.  315  f. 
350.  373.  385.  402. 

29* 


452 


Personennamen. 


'Amr  b.  'Abd  50.  81.  200  f.  210. 
■ —  b.  'Abdnulim  245. 

—  b.  Abi  'Amr  s.  'Umair. 

—  b.  'Auf  s.  'Umair. 

—  b.  Gbanama  258. 

—  b.  Qais  77.  80.  87.  141. 

—  b.  Muearrif  141. 

—  b.  Mu'adh  85.  131.  139.  144. 

—  ('Umair)  b.  Häsbiin  347. 

—  b.  Hishäm  s.  Abu  Gabi. 

—  b.  Jathribij  430. 

'Amra  bint  alXarith  102.  123. 

—  bint  Raväxa  204. 
'Umair  b.  alXarith  89. 

—  b.  alXumäm  52.  81.  89.  392. 

—  CAmr)  b.  Sa'id  396. 

—  b.  'Abd'amr  81.  84. 

—  b.  'Utbman  82. 

—  b.  Abi  'Umair  82.  85. 

—  b.  'Auf  80.  85.  392. 

—  maula  Abi  ILaxm  283. 

—  b.  Ma'bad  86. 

—  b.  Abi  Vaqqäc  38.  68.  81.  84. 

—  b.  Vahb  41  f.   51  ff.  75  ff.   80. 
345.  394. 

'Antara  maula  Sulaim  90.  141. 

'Ungada  85. 

'Avän  287. 

Ibn  Abi  l'Augä  303. 

'Auf  b.  'Afrä  54.  61  f.  72.  81.  87. 

—  b.  Mälik  314.  316.  367. 
'Uvaim  b.   Sä'ida  m.  85.  92.  140. 

217. 
Ibn  'Uvaim  alKiiianij   123. 
'Uvaimir  b.  'Äidli  82. 
Ibn  'Uvaimir  123. 
'Ajjäsh  b.  Abi  Rabi'a  155.  434. 
Abu  'Ajjäsh  229. 
'Ijäc  1>.  Zuhair  85. 

—  b.  Ghanm  264. 


Ghälib  b.  'Abdallah  297  f.  307. 
Gbubshän  (Ghassan)  b.  Malik  88. 
Ghuräb  b.  Sufjau  102.  139.  142. 
Ghirrlth  287. 
Ghazzäl  276. 

—  b.  Samuel  196  f.  206.  2 16  f.  219. 
Ghazijja  b.  'Amr  126.  254.  284. 
Ghainiäm  b.  Aus  90. 

Gbailcän  b.  Salama  355.  368. 

Ibn  Färie  89  s.  Shuraix  und  QäriHli. 
alFäri'a   bint  'Cbaid    (Umm  As'ad) 
222. 

—  bint  alXuza'ij  372. 

Fäeima  bint  M.  118  f.  135.  143.  287. 
313.  324.  336.  421.  436. 

—  bint  alValid  102.  344.  366. 

—  alXuza'ijja  144. 
alFäkih  353. 

—  b.  Bishr  90. 

—  maula  Umajja  80. 
alFurät  b.  Xajjan  45.  100  f.  234. 
Fartana  334.  346. 

Faraqa  b.  Malik  231. 
Farva  b.  alSäib  80. 

—  b.  'Amr  72.  80.  90.  281.  285  f. 
291.  295. 

—  b.  Qais  80. 

—  b.  Ilubaira  299. 
Fusxum  81.  88. 

Facäla  b.  'Ubaid  103.  282. 
alFacl  b.  'Abbäs  288.  359. 
Umm  alFacl  428. 
Fucail  b.  alNu'man  289. 
Phinehas  146. 

Qcärib    b.    alAsvad    355.    362.    381. 

384  f. 
Qärieh  141. 
alQära  84. 
alQäsim  b.  Maxriuna  287. 


Personenuamen. 


Qubäth   1).  Ashjani  (\\. 

Qatäda  b.   alNu'man  85.  KW.   IK). 

246.  358.  398. 
Abu  Qatada  (b.  Rib'ij)  38.  135.  149. 

168.  170  f.  176.  211.  228.230. 

243.  248  f.  301.  312.  318.  362 

(325).  390.  393.  406.  408.  412. 
Qutaila  bint  'Amr  102. 
Abu  Quxäfa  334. 
Qudäma  b.  Maeh'un  59.  84. 
Qaraeha  b.  'Abd'amr  322. 
Umm  Qirfa  238  f. 
Qurra  b.  Abi  Acfar  235. 
Qariba  334. 

Quraiba  bint  Abi  Quxäfa  334. 
Quraina  334. 
Quzmän  (Abu  IGhaidaq)  109 ff.  123 f. 

141. 
Queba  b.   'Amir  79.   90.  116.  312. 

358.  387. 
Ibn  Qamia  113  f.  116  ff.  126  f. 
Ibn  Qammaea  55. 
Qahd  86. 
Qauqal  88  (113). 
Ibn  Qauqal  283. 
Qais  b.  Imrualqais  45. 
Qais  b.  alXarith  151.  386. 

—  b.  alSäib  79. 

—  b.  Sa'd  b.  'Ubada  189.  231.  317  f. 
333.  424. 

—  b.  alSakan  (Abu  Zaid)  87. 

—  b.  Abi  Ca'ca'a  39.  192. 

—  b.  'Äcim  386  f. 

—  b.  'Adij  alGumaxij  80  f.  376. 

—  b.  'Amr  87.  141. 

—  b.  Filir  398. 

—  b.  alMuxarrath  46.  122, 

—  b.  alMusaxxar  239. 

—  b.  aiixcan  90. 

—  b.  Maxrama  287. 

—  b.  xAIuxallad  88.  141. 


Qais  b.  alNu'uian  238  f. 
Abu  Qais  b.  alFakih  (50.  82. 
b.  alValTd  82. 

Kabsha   bint  'übaid   (Umm  Sa'd  b. 

Mu'adb)  144.  222.  f.' 
Abu  Kabsba  48.  83.  137. 
Kurz  b.  Gabir  34.  240.  335. 
Umm  Kurz  258. 
Karkara  282. 
Kashad  37. 
Ka'b  b.  Ubaij  136. 

—  alAxbär  419. 

—  b.  Asad  196  f.  205  ff.  212  ff. 
216  f.  219. 

—  b.  alAsliraf  74.  95  ff.  208. 

—  b.  Gammaz  89. 

—  b.  alXarith  (Abu  lA'var)  87. 

—  b.  Zaid  88.  (bis)  156.  197.  210. 

—  b.  'Ugra  243  f.  404. 

—  b.  'Amr  66.  212. 

—  b.  'ümair  308. 

—  b.  Malik   113.    123.   136.   169. 
193.  326.385.393.  411  ff.  416. 

Ku'aiba  bint  Sa'd  b.  'Utba  215.  221. 
Küäb  b.  Galxa  102.  110.  141. 
Kultliüm  b.  alAsvad  319. 
Umm  Kulthum  bint  'Uqba  148.  262. 

437. 
Kinäna  b.  (alRabi'  b.)  Abi  IXuqaiq 

100.  190.  224.  26()  f.  270.  277  f. 

279. 

—  b.  Cürija  161.  163. 
Kauthar  261. 

Kaisan  141. 

Abu  Lubäba    b.  'Abdalmundhir  66. 

71.  85.  94.  131.  140.  213  ff.  358. 

410.  416. 
Labda  b.  Qais  89. 
Labid  b.  Rabi'a  155. 


454 


Personennamen. 


Ibn  alLutbijja  385. 
Ibn  Lu'e  321. 
Abu  Lahab  42.  349.  351. 
Abu  Laila  163.  392. 

Mälik  alBalavij  311. 

—  b.  Thabit  86.  156. 

—  b.  Xudhaifa  238. 

—  b.  alDuxshum   68.  72.  80.  89. 
130.  410. 

—  b.  Zuhair  64.  81.  115.  120. 

—  b.  Sinän  105.  118.  139.  143. 

—  b.  Ca'ca'a  296. 

—  b.  'Abdallab  79. 

—  b.  'Amr  83.  106. 

—  b.  'Auf  327. 354  ff.  369. 376. 379. 

—  b.  Mas'ud  89. 

—  b.  Abi  Naufal  415. 
Mäni'  371. 

Mävija  158.  227. 

Mubassbir  b.  'Abdalmundhir  67.  81. 

85.  125. 
Magdij  b.  'Amr  33.  44. 
alMngaddhar  b.  Dbijäd  58.  82.  140. 
Mugammi'  b.  Gärija  260.  410  f.  414. 
Abu  Mixgan  b.  Xabib  369.  371.  379. 
Muxriz  b.  'Amir  87. 

—  b.  Nacla  79.  83.  229  f.  232. 
Muxallam  b.  Gatthäraa  325.  366  f. 
Muxammad  b.  Maslama  85.  93.  96  ff. 

107.  113.  118.  136.  143.  161  f. 
.    164. 166. 175.  180  ff.  200.  212  f. 

215.  221.  226.  229.  232  f.  253. 

257.  267  f.  271  f.  274.  278.  296. 

300  f.  336.  391.  393. 
Maxnuid  b.  Maslama  268.  272.  289. 
Maxmija  b.  Gaz'  177.  221.  288.  319. 
Muxajjica   b.  Mas'ud  98.    107.  217. 

287.  291.  293  f. 
Maxsliij  b.  Xumajjir  396. 

—  b.  'Ami-  168  f. 


Muxairiq  124.  166. 

Midläg  b.  'Amr  83. 

Madhkur  175.  328. 

Murära  b.  Rabi'  393.  412  f. 

Mirba'  b.  Qaiebij  107. 

Martbad  38  f.  155.  157  f. 

Abu  Martbad  79.  83. 

Marxab  268-f.  271  f.  289. 

Marvan  b.  alXakam  296. 

Muraij  b.  Sinän  106. 

Musäfi'  b.  Galxa  110.  141. 

Abu  Musäfi'  82. 

Miseax  b.  Utbätha  83.  185.  287. 

Umm  Miseax  185. 

Mas'ada  b.  Xakama  228  ff.  238  f. 

Mas'üd  b.  alAsvad  315. 

—  b.  Abi  Umajja  82. 

—  b.  Aus  87. 

—  b.  Xalada  90. 

—  b.  alRabi'  84. 

—  b.  Ruxaila  191.  200.  206.  209. 

—  b.  Sa'd  90.  289. 

—  b.  Sinän  170.  418. 

—  b.  'Abdsa'd  85. 

—  b.  'Urva  153. 

—  b.  'Amr  251  f. 
Misk  alDhi^b  102. 
Musailima  58.  126.  133  f. 

Muc'ab   b.  'ümair  49  f.  68.  79.  84. 

106.   108.   114.  116.  119.  126. 

135.  138.  143.  290. 
Mucäd  b.  'Abdalmalik  404. 
Umm  Mueä'  273. 
alMueälib  153. 
alMueealib  b.  alAsvad  340. 

—  b.  Xaneab  79. 

—  b.  'Abdallah  109. 

—  b.  Abi  Vadä'a  76  f.  348. 
Mueahhar  (Mueliahhir)  294  f. 
Mu'ädh  b.  Gabal  90.  114.  144.  285. 

356.  379  f.  392  f.  396.  399.  412. 


Personennamen. 


455 


Miradli  b.  alCiiiima  S9. 

—  b.  'Afrä  54.  87.  296. 

—  b.  'Amr  60  ff.  66. 

—  b.  Ma'lc  81.  90.  156.  230. 
Mu'ävija  b.    Abi   Snfjan    104.    126. 

143.  159.  191.  208.  251.  263. 
287.  296.  341.  375. 

—  b.  'Abdqais  83. 

—  b.  alMugbira  148. 
Ma'bad  b.  Xalid  s.  Abu  Ziir'a. 

—  alXuza'ij  150  f.  169. 

—  b.  Qais  90. 

—  b.  Vahb  60.  68.  83. 
Mn'attib  alAslamij  273. 

—  b.  Tbaid  85.  157  f. 

—  b.  'Auf  84. 

—  b.  Qnshair  86.   137.   198.  210. 
215.  377.  408.  410.  416. 

Ma'qil  b.  Siiiän  326.  358. 

—  b.  alMundhir  90. 
alMu'allä  b.  Laudhan  141. 
Ma'mar  b.  alXarith  84. 

—  b.  Xabib  59. 

—  b.  Abi  Sarx  85. 

—  b.  'Abdallah  302.  337. 
Ma'n  b.  'Adij  67.  82.  86. 
Mu'avvadh  b.  'Afrä  54.  61  f.  72.  81. 

87.  144. 

—  b.  'Amr  89. 
Mu'aiqib  296. 

alMughira  b.  Shu'ba  250  f.  363.  370  f. 
381  ff.  399. 

—  b.  Mu'avija  234. 

alMiqdad  b.  'Amr  35.  39.  67  f.  116. 

168.  227  f.  230  f.  245.  287.  294. 

298. 
Miqsam,  der  Jude  287. 
alMuqaaqas  251. 

Miqjas  b.  Cubaba  80  f.  176.  334.  347. 
Ibn  Umm  Maktüm  100  f.  129.  163. 

210.  227.  242. 


Makxül  364. 

Mikraz  b.  Xafc    13.  77.  80.  252  ff. 

301.  320. 
Mukaital  alLaithij  366. 
Milkäii  b.  'Abda  287. 
Abu  Mallx  381.  384  f. 
Mulail  b.  Vabra  88. 
Abu  Mulail  b.  alAz'ar  86. 
Munabbih  b.  alXaggag  49.  53.  67.  80. 
alMundhir  b.  'Abdallah  373. 

—  b.  'Amr  89.  153  f.  156. 

—  b.  Qudäma  86.  92. 

—  b.  Muxammad  SQ. 

Abu  IMundhir  b.  Umajja  79.  82. 

b.  Jazid  90. 

Umm  Manf  242. 

Mihga'  52.  81.  84. 

Abu  Müsa  alAsh'arij  365.  380. 

Abu  Mauhiba  185. 

Abu  Maisara  160. 

Maimuna  302  f.  335.  349. 

Abu  Näila  Silkän  b.   Salama  96  f. 

116.  217.  223.  357.  406.  413. 
Näbi  89. 

iS^äbigha  b.  Maxrama  287. 
Nägija  (b.  alA'gam)  b.  Gundab  241  f. 

244.  247.  289.  300.  416.  422. 
Näfi'  b.  Budail  156. 
Nabbäsh  b.  Qais  195.  197.  210.  212. 

217.  219. 
Nubaie  223  (Anm.  1)  415. 
Xubaih  b.  alXaggag  49.  80. 
Mgäd  (Bigäd)  b.  'Uthman  411. 
Nusuäs  158.  160  s.  die  Ueberlieferer. 
Nusaiba  s.  Umm  Tmära. 
alNacr  b.  alXarith  43.  50.  68.  82. 
alNucair  b.  alXarith  376. 
Nacla  alAslamij  424. 
Nafith  (?)  b.  Farva  139. 
Nufaila  269. 


456 


Personennamen. 


alNu'män  b.  Bashir  106. 

—  b.  Abi  Gu'äl  235. 

—  b.  alXarith  328. 

—  b.  alZuräfa  368. 

—  b.  Sufjän  150. 

—  b.  Abi  'Amir  -415. 

—  b.  'Abcl'amr  88.  135.  141. 

—  b.  'Acar  86.  217. 

—  b.  (Abi)  Malik  80.  82.  88.  105. 
139  f. 

—  b.  Muqrin  358. 

—  b.  Jasär  89  f. 

—  der  Jude  309. 
Jsu'aim  287. 

—  b.  Sa'd  386. 

—  b.  'Abdallah  385. 

—  b.  Mas'ad  100.  U6.  168.  205  ff. 
326.  358.  391. 

Nu'aiman  b.  'Amr  87.         '      .- 
Abu  Namir  123. 
Numair  b.  Xarasha  382. 
Numaila  b.  'Abdallah  176.  287.  347. 
Naufal  b.  alXarith  78. 

—  b.  Xuvailid  55.  62  ff.  80.  82. 

—  b.  'Abdallah  88. 139.  201  f.  210. 

—  b.  Mu'avija  41.  49.   102.    141. 
159.  289.  320  f.  323.  372  f.  427. 

—  b.  Ihn  alMughlra  35. 
Nun  h.  Josua  291. 

Abu  Nijär    Sibä'    b.    Umm    Anmär 
133  f.  141. 

Häshim  b.  Cubäba  176.  347. 
Umm  Häni  287.  335  f.  343.  349.  42(5. 
Habbär  b.  alAsvad  334.  346. 
Hubaira  b.  Abi  Vahb  64.  101.  139. 

201  f.  21p.  335.  343. 
Hudhail  b.  Abi  ICalt  369. 
Heraklius  310.  391.  436. 
Haramij  b.  'Amr  392. 
Abu  lluraira  265.  282.  300.  397.  407. 


Hisham  b.  Abi  Umajja   141. 

—  b.  al'Ac  350. 

—  b.  'Amr  376. 

—  b.  alValld  77.  79. 

Hiläl  b.  Umajja  194.  358.  393.  412  f. 

—  b.  alMu'alla  90. 

Ihn  llumaida  alXarith  b.  Ja'mar  362. 
Hind  bint  Uthätha  287. 

—  b.  Xaritha  273.  326. 

—  bint  'Ubaida  287. 

—  bint  'Utba  75.   102.    128.    133. 
824.  334.  344.  350. 

—  bint  'Amr  125. 

—  bint  Munabbih  102.  344. 
Abu  Hind  72.  281. 
alHunaid  b.  'Äric  235. 
Haudha  306  f. 

Haudha  b.  Qais  190. 

Hit  371. 

Abu  IHaitham  b.  alTajjihan  85.  286. 

291.  295. 
Haisha  Sß.  139. 

Väthila  b.  alAshqa'  404. 
Väqid  b.  'Abdallah  35.  79.  84. 
Abu  Väqid  alLaithij  195.  356.  358. 

391. 
Vabr  b.  'Ulaim  237. 

—  b.  'Amr  310. 

Vaxshij   (Abu   Dasma)    111.    133  f. 

147.  202.  210.  348. 
Abu  Vadä'a  74.  76.  80.  95. 
Yadl'a  b.  Thabit  396.  408.  411. 

—  b.  'Amr  87. 
Varaqa  b.  Ijäs  89. 
alValld  b.  Zuhair  152. 

—  b.  al'Ac  123.  141. 

—  b.  'Utba  53  f.  66.  82. 

—  b.  'Uqba  76.  78.  130.  263.  387. 

—  b.  alValld  73.  79.  155  (262).  305. 
Vahb  b.  Gabir  381. 


Personennarnen. 


457 


Vahb  b.  Ziüd  217.  2U>. 

—  b.  Sa'd  315. 

—  b.  'Umair  80. 

—  b.  Gliijara  o(>2. 

—  b.  Qabus  129.  139. 

Jäsir  271  f. 

Jaxja  b.  alXakam  288. 
Juxanna  b.  Ruba  405. 
Dhu-lJadain  84. 
Jazid  b.  TamTm  82. 

—  b.  alXarith  81.  88. 

—  b.  Xaeib  124. 

—  b.  Riiqaish  82  f. 

—  b.  Zam'a  370.  373. 

—  b.  Zaid  90. 

—  b.  Abi  Sufjan  375. 


Jazid  b.  alMiizajjan  88. 

—  b.  alMundbir  90. 
Abu  Jazid  b.  'Amr  236. 

Jasär  maiila  M.  95.  240.  298.  345. 

—  der  Abossynier  2(59  f.  .289. 

—  der  Jude  281. 

Abu   IJasär  Ka'b  b.  'Amr  79.  82  f. 

90.  117.  137.  273.  340.  34(5. 
Josua,  der  Jude  181.  273. 
Jusair  (Usair)  271  f.  289. 
Jusair  (Usair)  b.  Räzim  239  f. 
alJusaira  152. 
Ja'är  S6.  88. 
Ja'qub  b.  Zam'a  369. 
Ja'lä  b.  Munabbih  (Murra)  370.  399. 
Jafa'a  67. 
alJamäni  Abu  Xudbaifa  112.  139. 


U  e  1 )  e  r  1  i  e  f  e  r  e  r. 


Abän  b.  Calix  46. 
Ibrahim  b.  Ismail  302. 

—  b.  Abi  Bakr  b.  alMukaidir  420. 

—  b.  Thumäma  218. 

—  b.  Ga'far  b.  Maxmud  b.  Muxam- 
mad  b.  Maslama  95.  98.  182. 
199  f.  213.  220.  224.  233.  264. 
277.  286.  288.  295  f. 

—  b.  alXucain  223. 

—  b.  alXuvaica  298. 

—  b.  'Abdalraxman  353. 

—  b.  Muxammad  alAncarij  317. 

—  b.  Muxammad  b.  Shuraxbil  114. 

—  b.  Abi  Nacr  426. 

—  b.  Jaxja  b.  Zaid  b.  Tbabit  61. 
187.  312. 

—  b.  Jazid  349.  428. 
Ubair  b.  al'Ala  237. 

Ubaij  b.  'Abbas  b.  Sahl  194. 
Uthaim  b.  Gubair  b.  Kulaib  428. 
Abu  Arvä  alDausij  95. 


Usama    b.   Zaid    all.aithij    63.   106. 

142.    190.  234.  236.  241.  264. 

267  f.  297.  319.  348.  368.  409. 

416.  421.  427. 
Isxaq  b.  Xazim  70.  72.  94.  427. 

—  b.  Salim  55. 

—  b.  Galxa  117. 

—  b.   'Abdallah   55.  60.  112.  221 
(241).  248.  387. 

b.  Xariga  428. 

b.    Abi    Galxa   308  f.    312. 

319.  403. 
b.  Abi  Farva  114.  257.  274  f. 

284  f.  420. 
b.  Muxriz  349. 

—  —  b.  Nuseäs  419. 

Abu  Isxaq  (alAsIamij)  51  (56).  61. 

—  b.  Abi  'Abdallah  57. 

—  b.  Muxammad  56.  64. 

Asmä    bint    Abi    Bakr    334.   423  f. 
427. 


458 


Personennamen. 


Isma'il  b.  Ibrahim  SO.  "2(34.  oo7. 
388.  403. 

—  b.  'Abdallah  b.  Gubair  225. 

—  b.  'Abbäs  302. 

—  b.  Muc'ab  s.  Abu  Miic'ab. 
(Abu)  Isma'il  b.  'Abdallah  b.  'Aeijja 

b.  'Abdallah  b.  Unais  (47).  174. 
Abu  lAsvad  153.  156.  230.  239. 
alA'rag  113.  313.  424.  433. 
(Ibn)   Aflax    b.   Xumaid    189.  296. 

425.  428  (432). 

—  b.  Sa'id  153.  195.  297.  315. 

—  maula  Abi  Ajjub  187. 

Ijäs  b.  Salama  b.  alAkva'  227.  247. 

297. 
Aimaii  b.  Xäil  429. 
Ajjub  b.  Bashir  217.  220. 

—  b.  Xalid  214. 

—  b.  'Abdalraxman  b.  Abi  Ca'ca'a 
152.  211.  220. 

(Abu)  Ajjub  b.  alNu'man  b.  'Abd- 
allah b.  Ka'b  b.  Malik  (170). 
190.  193  (196).  199  (296). 
391.  414. 

Abu   IBaddäx  (?)  b.  'Acim  b.  'Adij 

430. 
alBarä  b.  'Azib  193.  360. 
Burda  (?)  426. 

Abu  Burda  b.  Abi  Mnsa  433. 
Barra  bint  Abi  Bagrät  338.  426. 
Bashir  b.   Muxammad  b.  'Abdallah 

b.  Zaid  76.  297  f. 

—  b.  Jasär  286. 

Abu  Bashir  alMäzinij   113.  117.  335. 

420. 
Abu  Bakr  b.  Isma'il  b.  Muxammad 

b.  Sa'd  b.  Abi  Vaqqäc  34.  36. 

38.  39.  67  f. 

—  b.  Xazm  315.  430. 

—  b.  Abi  Sabra  s.  Ibu  Abi  öabra. 


Abu  Bakr  b.  Sulaiman  b.  Abi  Xathnia 
42.  64. 

—  b.  'Abdallah  38.  46.  114.  166. 
177.  229.  421. 

b.  Abi  Gahm  72.  177.  192. 

b.  'Utba  313.- 

—  b.  'Abdalraxman  b.  alXarith  b. 
Hisham  313.  326. 

—  b.  Muxammad  b.  'Amr  286. 

—  b.  Jaxja  b.  alNacr  436. 
Umm  Bakr  bint  alMisvar  b.  Mairama 

45.  81.  145. 
Bukair   b.   Mismär    102.    142.  311. 

314.  354. 
Ibn  Biläl  241. 

Thäbit  b.  al'Aglan  302. 

—  b.  Qais  60. 

Thubaita  bint  Xanehala  284. 
Tha'laba  b.  Abi  Malik  213.  231.  312. 
Thauban  178. 
Thaur  b.  Jazid  274. 
alThaurij  81.  213.  429. 

Gäbir  b.  'Abdallah  60.  72.  95.  125. 
142.  146  f.  150.  172  ff.  183. 
189.  193.  195.  200.  202.  208  f. 
223.  245.  258.  273.  300.  314. 
317  f.  326.  335.  348  f.  359.  403. 
405  f.  414.  421.  429. 

—  b.  Sallm  (Sulaim)  121  255. 
Gubair  b.  Zaid  428. 

—  b.  Mue'im  (vgl.  Sa'id,  Muxam- 
mad, Näfi')  287.  350.  427. 

Ibn    Guraig    ('Ubaid)    422.    425  ff. 

430  ff.  436. 
Ga'far  b.  Xariga  221. 

—  b.  'Amr  319. 

—  b.  Maxmud  b.  Muxammad  b. 
Maslama  83.  212.  221.  226. 
241.  2(;8.  274.  277.    121. 


Personeiiii.niicn. 


459 


Umm  Ga'far  313. 

Guvairija  (?)  bint  alXucain  342. 

Xätim  b.  Isma'il  421. 
alXärith  b.  'Abdallah  b.  Ka'b  b.  Ma- 
lik  120.  255.  273.  275.  284.  301. 

—  b.  'Abdallah  b.  Zaid  128. 

—  b.  'Abdalraxmän   b.   'Auf  246. 
349.  423.  429. 

—  b.   alFucail   90.   92.    131.    153. 
177.  308.  422. 

—  b.  Muxammad  alFihrij  420. 
Bint  alXarith  214. 

Xäritha  b.  Abi  'Amran  416. 
Xabib  b.  Aus  alThaqafij  305. 
Abu  Xabiba  maula  alZubair  344. 
Ibn  Abi  Xabiba  48.  50.  54.  57.  81. 

98..  101.   160.   167.   175.    187. 

190.   218.  239.  245.  264.  295. 

300.    302.  319.  354.  390.  403. 

409.  416. 
Ibn  Abi  Xadrad  325. 
Abu  IXurr  436. 
Abu  Xarmala  279. 
Xizäm    b.    Sa'd    b.    Miixajjica   283. 

285  f.  293. 

—  b.  Hishäm  178.  190.  241.  319. 
322  f.  324.  347.  422. 

alXasan  alBacrij  367. 

—  b.  'Ubaidallah  56. 

Xusain    b.    (Abi)    Bashir    alMuzinij 

420.  436. 
Xakam  b.  Xakim  326. 
Xakim  b.  'Abbäd  351, 

—  b.  Muxammad  295. 
Xamza  b.  Cuhaib  57. 

—  b.  'Abdallah  b.  'Umar  189. 

—  b.  'Abdalvaxid  297. 

Abu  Xamza  'Abdalvaxid  s.  Ibn  Abi 

'Auu. 
Xumaid  b.  Malik  234. 


XauHhala  b.  'xVlij  353. 
Abu  IXuvairith  49.  51  f.   \\i.  172. 
300.  437. 

Xäriga  b.  Ibrahim  b.  Muxammad  b. 
Thabit  b.  Qais  Ij.  Shamuias  56. 

—  b.  alXaritli  183.  199  f.  240. 

—  b.  'Abdallah  b.  Unjüs  171. 

—  —  b.  Sulaiman  187.  215.  240. 
Xälid  b.  Aljäs  72.    175.   226.  229. 

274.  313.  354.  422.  432. 

—  alXaddhä  217. 

—  b.   Rabäx  109.  113  f.  271.  426. 

—  b.  Rabi'a  b.  Abi  Hilal  278. 

—  b.  alHaitham  68. 

—  b.  Jazid  294.  309. 
Xubaib  b.  'Abdalraxman  72. 
Ibn  Xadig  s.  Räfi' 

Xiräsh  b.  Hunaid  259. 
Xalläd  b.  Suvaid  408. 

Dävud  b.  alXucain  (s.  Sulaiman) 
48.  50.  54.  57.  63.  81.  187. 
215.  218.  223.  239.  245.  295. 
300.  302.  403;  409. 

—  b.  Sinän  312. 

—  b.  Qais  317. 

Ibn  Abi  Dhi'b  38.  143.  202.  208. 
246.  294.  318.  336  f.  348  f.  421. 
428.  430. 

Räfi'  b.  Isxaq  309. 

—  b.  Xadig  181  f.  317.  335. 
Abu  Rcäfi'  271.  335. 

alRabi'  b.  Sabra  94.  349. 
Rabi'a  alSulamij  361.  364. 

—  b.  alXarith  213. 

—  b.  'üthman  190.  245.  264.  309. 
311.  315.  390. 

—  b.    'Uraair  b.    'Abdallah    b.   al- 
Haram  241, 


460 


Personennamen. 


Rabi'a  b.  Jazid  70. 

Rubaix  h.  'Abdalraxman  b.  Abi  Sa'id 

alXudrij  165.  223.  409. 
Ragä  b.  Xaida  (?)  420. 
Rashid  maula  Xabib  305. 
Abu  Rushd  234. 

Rifä'a  b.  Tba'laba  b.  Abi  Malik  393. 
Ibn  Ruqaisli  91. 
Abu  Ruhm  alGhifarij  243.  273. 
Ibn  Ruman  s.  Jazid. 

alZubair  b.  'Adij  81. 

Abu  IZubair  258. 

Zakarijja  b.  Zaid  230. 

Ibn  Abi  IZinäd  ('Abdalraxman)  51. 

54.  58.  74.  80.   98.   101.   165. 

190.  199.  342  f.  350.  367.  376. 

424. 
alZuhrij   36.   37.   42.   .50  f.   54.   62. 

67.   69  f.   72  f.   83.  92  ff.   100. 

104.   113.   119.  1.33.  142.  166. 

177  f.    188.    190  f.    204.    207. 

209.  213  ff.  220.  226.  238.  243. 

246.   260.  263.  308.  376.  410. 

423.  425.  427  f.  430.  434.  437. 
Zijäd  maula  Sa'd  57.  102. 
Zaid  b.  Arqam  309. 

—  b.  Aslam   172.   180.   246.  327. 
348. 

—  b.  Xalid  248. 

—  b.  Oalxa  66. 

—  b.  Abi  'Attäb  99. 

—  b.  'Alij  55. 

alSäib  b.  Abi  Lubäba  67.  213. 
Abu  ISäib  maula  Ilisham  203. 
Sälim  maula  Thabit  418. 
Abi  Ga'far  418. 

—  von  Ibn  'Umar  294.  423.  425. 
428. 

Ibn  Abi   Sabra  Abu  Bakr  (Muxam- 
mad  241.)  b.  'Abdallah  33.  36  f. 


65  ff.  72.  101.  109.  112  ff.  120. 
127  f.  138.  153.  165.  174f.  177  f. 
183.  189  f.  192  f.  195.  198.  200. 
211.  215.  221.  230.  232.  234. 
241.  248.  257.  264.  271.  273. 
27.5.279. 283  ff.  300.  308  f.  311  f. 
319.  333.  335.  344.  348.  350. 
354.  361.  366.  368.  387.  391. 
397.  410.  416.  421  f.  425  ff. 
Sa'd  b.  Ibrahim  222. 

—  b.  Rashid  409. 

Umm  Sa'd  bint  Sa'd  b.  Rabi'  126. 

187. 
Abu  Sa'id  alXudrij    153.  165.  179. 

194.  203.  223.  246.  255.  313. 

326.  361.   377.  397.  418.  420. 
Sa'id  353. 

—  b.  Xalid  66. 

—  b.  Abi  Zaid  b.  alMualla  127. 
189.  223.  241.  264. 

—  b.  Abi  SaMd  432. 

—  b.  aFÄc  63. 

—  b.  'Abdallah  b.  Abi  lAbjac  177  f. 

—  b.  'Abdalraxman  b.  Ruqaish315. 

—  b.  'Abdal'aziz  alTanuxij  419. 

—  b.  'Amr  alUudhalij  81.  333.3.50. 

—  b.  Muxammad  b.  Guhair  b.  Mu- 
e'im  91.  187.  o46.  422.  426. 

—  b.  afflusajjib  33.  46.  51.  67. 
70.  119.  142.  204.  209.  213. 
258.  260.  286  f.  294.  302.  342. 
349.  356.  376.  422. 

—  b.  Muslim  b.  Qamraädln  236. 
245.  328. 

Sufjän  b.  Sa'id  245.  247.  348. 

—  b.  'Ujaina  433.  436. 

Abu  Sufjan  maula  Ibn  Abi  Axmad 
113.  187.  215.  222.  239. 

Salama  b.  'Abdallah  b.  'Umar  b. 
Abi  Salama  151  f. 

Abu  Salama  alXaöramij  248. 


Pei'isoiicniuiincn. 


461 


Abu  Salania  b.  'Abdalraxmaii  b.  'Auf 
174.  17i).  195.  237.  422.  427. 
Umm  Salauia249.  350.  422. 
Ibn  Abi  Sulmä  388. 
Sulaiman  b.  Bilal  314.  360.  424.  432. 

—  b.  Dcävud  b.  alXucaiu  222. 

—  b.  Suxaim  (Sugaim)  o(>.  ()5.  189. 
2.30.  283.  350.  410. 

Sumaij  maula  Abi  Bakr  32G. 
Sinän  b.  Abi  Siuän  356. 
Salil  b.  alXauelmlijja  357. 

—  b.  Abi  Xaitbama  294. 
Abu  Sabl  409. 

Suvaid  b.  Gabala  367. 
Saif  b.  Sulaiman  243. 

Shibl  b.  al'Alä  298. 
Abu  Sburaix  342. 
Shuraik  b.  Abi  Namir  43. 
Sbu'ba  maula  Ibn  'Abbas  54.  259. 
Sbu'aib  b.  Shaddäd  183. 

—  b.  Oalxa  b.  'Abd.  b.  'Abdalrax- 
man  b.  Abi  Bakr  288.  330. 

—  b.  'Ubäda  76.  204. 

Abu  Shujaim  alMurrij  270.  279. 

Cälix  b.  Ibrahim  57.  237. 

—  maula, Tauama  241.  428. 

—  b.  Ga'far  198.  207.  213. 

—  b.  Abi  Xassan  194.  313. 

—  b.  Xavvat  132.  198. 

—  b.  Kaisan  67.  230.  248.  409. 

—  b.  Muxammad  b.  Zijada  195. 

—  b.  Jaxja  b.  alMiqdad  274. 
Abu  Calix  348. 

Abu  Cirma  179. 
Cafvan  b.  Sallm  436. 

—  b.  Ttbman  255. 
Abu  Cafvan  309. 
Cafijja  bint  Shaiba  338. 


alCaxxäk  b.  'Utlnuan  1 17.  136.  167. 

172.   179.  190.  200.  202.  209. 

212  f. 
Oirär  b.  alXaeeab  333. 
Camra  b.  Sa'id  1J7.   126.  136. 

Oalxa  221. 

Ibn  Abi  Oaväla  423. 

'Äidb    b.    Jaxja    alZuraqij    52.    57. 

172.   175.   190.  241.  264.  301. 
'Äislia   38.   54.   74.   77.    117.    178. 

184  ff.  189.  199.  223.  238.  296. 

314.   359.  423.  426.  428.  432. 

437. 

—  bint  Sa'd   b.  Abi  Vaqqac  212. 

—  bint  Qudama  59.  203. 

'Äcim  b.  'Abdallah   194.  422.  425. 

—  b.  'Omar  b.  Qatada  47.  50  f. 
56.  75  f.  104.  119.  183.  188. 
191.  193.  217.  228.  241.  300. 
311.  359.  405. 

'Ämir  b.  Rabi'a  35. 

—  b.  Sa'd  222.  432. 

—  b.  'Abdallah  b.  alZubair  313. 

—  b.  'üthman  60. 

'Ubäda  b.  alValid  b.  'Ubada  b.  al- 

Camit  65.  181. 
'Abbäd  b.  Tamim  143. 

—  b.  Abi  Calix  333. 

—  b.  'Abdallah  b.  alZubair  74.  77. 
284.  334.  424. 

'Abbäs  b.  Sahl  (s.  Ubaij)  183. 
Ibn  'Abbcäs  37.  48.  54.  57.  67.  81. 

83.    104.   142.   146.   150.   188. 

204.   209.  218.  222.  231.  239. 

243.  245.  255.  259.  288.  300. 

302.  323.  326.  331.  338.  348. 

357.  359  f.  403.  422.  425  ff.  432. 
'Abdallah  b.  Abi  Aufä  208. 

—  b.  Budail  307. 


462 


Personennamen. 


'Abdallah  h.  Abi  Bakr  b.  Xazm49. 72. 
94.  99.  172.  174.  191.  198f.  218. 
223.  226.  231.  289.  311.  389. 

—  b.  Tha'laba  b.  Cu'air  54.  64.  426. 

—  b.  Ga'far  40.  80  f.  92.  101.  131. 
133.  153.  157.  159  f.  167.  175. 
190.  209.  237  f.  241.  264.  298. 
300.  307.  319.  321  f.  347.  354. 
368.  376.  (390).  425. 

—  b.  Ga'far  b.  'Abdallah  b.  Azhar 
b.  'Auf  434. 

—  b.  alXaritb  b.  alFucail  90.  232  f. 
297.  312. 

—  b.  Abi  Xurra  353. 

—  b.  alXusain  b.  alXasan  b.  'Alij 
238. 

—  b.  alZubair  344.  429. 

—  b.  Zaid  335. 

—  b.  alSäib  425. 

—  b.  Sä'ida  333. 

—  b.  Sa'd  alAslamij  327.  424. 

—  b.  (Abi)  Sufjäii  72  (230). 

—  b.  Abi  Ca'ca'a  (s.  'Abdalraxman) 
128. 

—  b.  'Äcim  alAshga'ij  205. 

—  b.  'Ämir  (alAslamij)  b.  RabT'a 
422.425  (321  f.). 

—  b.  'Abdallah  b.  alXarith  b.  Xaufal 
177. 

—  b. 'Abdalraxman  alGumaxij  391. 

—  b.  Abi  'Ubaida  b.  Muxammad  b. 
'Ammar  b.  Jasir  61.  73.  131. 
409. 

—  b.  'Uthman  b.  Abi  Sulaiman  76. 
324. 

—  b.  'Ikrima  b.  'Abdalxarith  321. 

—  b.  'Alij  232.  361. 

—  b.  'Amr  b.  Umajja  64.  75. 

—  b.  'Amr   h.  Abi   Xukaima    103. 

—  b.  'Amr  b.  Zuhair  103.  306. 
320  f.  361.  374. 


'Abdallah  b.  'Amr  b.  al'Ac  409.  432. 

—  b.  'Umar  s.  Ibn  'Umar. 

—  b.  'Auf  286. 

—  b.  Abi  Qatäda  38.  49.  300. 

—  b.  Abi  Labrd  174. 

—  b.  Mälik  50. 

—  b.  Muxammad  b.  al'Aqil  213. 
302.  (311).  314. 

—  b.  Maslama  307. 

—  b.  Mu'attib  204. 

—  b.  Muknaf  66  f.  296. 

—  b.  alMughira  b.  Abi  Burda  366. 

—  b.  Müsa  b.  Umajja  56. 

—  b.  Näfi'  342. 

—  b.  Nux  72.  95.  286.  293. 

—  b.  Vafdän  426. 

—  b.  alValid  b.  'üthmau  b.  'Affan 
427. 

—  b.  Abi  Jaxja  284. 

—  b.  Jazid  b.  Qusaie  175. 178.  188. 
214.  319.  325.  333.  352.  363. 
368.  436. 

—  b.  Jazid  alHudhalij  175.  241. 
264.  348  ff. 

'Abdalgabbar  b.  'ümara  127.  311. 
'Abdalxamid  b.  Ga'far  61.  65  f.  95. 

146.  167.  175.  183.  188.   190. 

195.  218.  221.  241.  264.   275. 

305.  315.  319.  .323.  391.   410. 

416. 
'Abdrabbih  b.  Sa'id  232. 
'Abdalraxman  b.  Abgar  194. 

—  b.  Gabir  223. 274.  359.  405.409. 

—  b.  alXärith  b.  'übaid  50.  56. 
64.  194.  243.  294.  367. 

—  b.  Ibn  Abi  Xadrad  319.  352. 

—  b.  Xarmala  342. 
"  b.  Zijäd  233. 

—  b.  Säbie  328. 

—  b.  Sa'id  b.  Jarbü'  33.  80.  152. 
178. 


Porsononiiainm. 


463 


'Abdalraxuian  b.  Abi  Sa'id  alXucliij 
'(s.  Rubaix)  202.  430. 

—  b.  'AbdalLab  b.  Dhakvan  (57. 

—  b.  'Abdallab  b.  Abi  Caxa'a  258. 
273.  275.  283  f.  301.  408. 

—  b.  'Abdallab  b.  Ka'b  b.  Malik 
208.  255. 

—  b.  'Abdal'aziz  72.  101.  153. 157. 
174.  190  f.  218.  223.  241.  243. 
24G.  264.  288  f.  319.  32G.  351. 
359.  368.  389.  301.  430. 

—  b.  'Ajjash  33. 

—  b.  alQäsim  314.  423. 

—  b.  Abi  Laila  243.  429. 

—  b.  Muxammad  327. 

b.  Abi  Bakr  99.    172.   190. 

199.  269.  277. 

—  —  b.  Abi  IRaggäl  55. 
b.  'Abd  51.  64. 

—  b.  Masbnrr  80. 
'AbdalsaUiüi  b.  Musa  b.  Gubair  248. 
'Abdalcamad  b.  Muxammad  alSa'dij 

95.  190.  354.  364.  368. 
'Abdal'aziz  b.  Sa'id  226. 

—  b.  'Uqba  b.  Salama  b.  alAkva' 
227. 

—  b.  Muxammad  b.  Anas  38.  83. 
143.  226.  243. 

'Abdalkarim  alGazarij  213.  429. 

—  b.  Abi  Umajja  348. 

—  b.  Abi  Xafca  172. 
'Abdalmalik  b.  Abi  Bakr  354  (264). 

—  b.  Ga'far  45. 

-^  b.  Sulaiman  220. 

—  b.  'Abdal'aziz  46. 

—  b.  'Ubaid  b.  Sa'id  b.  Jaibu'  33. 
142.  152.  178. 

—  b.  Vabb  Abu  IXasan  226.  247. 
'Abdalmagid  b.  Subail  37.  67.  350. 
'Abdalmubaiman  b.  'Abbas   b.  Sabl 

65.  67. 


Abu  'Abs  67. 

'Ubaid  b.  Gubair  (Xunaiii)  313.  397. 

—  b.  Jaxja  39.  48.  55.  59. 
'übaidallab  b.  'Abdallah  b.  'Utba  67. 

188.  243.  248.  295.  350. 

—  b.  'Abdal'aziz  408. 

—  b.  'Adij  b.  alXijar  133.  298. 

—  b.  Muxammad  b.  'Umar  b.  'Alij 
55.  303.  311.  389. 

—  b.  Miqsam  72. 1 72. 200. 202. 209. 

—  b.  alHurair  181  f. 

Abu  'Ubaida  b.  'Abdallah  b.  Zam'a 

189. 
—  —  b.  Muxammad  b.  'Aminar  b. 

Jasir  73. 
'Utba  h.  Gabira  115.  149.  217.  221. 

326. 
Abu  'Atlq  189.  199  f. 
'Utbman  b.  Abi  Sulaiman   76.  245. 

—  b.  Cafvau  121. 

—  b.  alCaxxak  99. 

—  b.   Muxammad    alAxnasij    159. 
209.  354. 

'Irak  b.  Malik  348.  350. 

'Urva   b.  Zubair  37  f.  49  ff.  54.  85. 

92.  93.  104.  133.  153.  156. 159. 

167.  177.  189.  230.  238  f.  246. 

263.  288.  359.  376.  423.  434- 

437. 
'Aeä  b.  Abi  Rijäx  236.  302.  348  f. 

—  b.  Abi  Marvan  226.  247.  321  f. 
326.  422. 

—  b.  Abi  Muslim  310. 

—  b.  Jazid  43.  81.  298  (335). 

—  b.  Jasär  246.  436. 
'Aeeäf  b.  Xalid  312. 

'Aeijja   b.   'Abdallah  b.   Unais  170. 

240. 
Abu   'Ufair  Muxammad   b.   Sahl  b. 

Abi  Xaithama  49.  57.  iSiS  f.  78. 

95.  166.  276.  286.  318  f. 


464 


Personennamen. 


'Ikrima  48.  57.  65.  81.  213.  222.  245. 
300.  302.  331.  348.  403.  409. 
425.  429  f.  432. 

—  b.  Farüx  330. 

—  b.  'Ammar  297. 
'Alqama  b.  Abi  'Alqama  424. 
'Alij  b.  'Umar  302.  •     • 

—  b.  'Isa  193. 

—  b.  Muxammad  b.  'Ubaidallab  b. 
Ibn  'Umar  338.  42(5. 

—  b.  Jazid  b.  'Abdallah  b.  Vabb  b. 
Zam'a  b.  alAsvad  35.  227.  350. 

Umm  'Alij  bint  Abi  IXakam  283. 
'Umära  b.  Ukaima  alLaitbij  56. 

—  b.  Ghazijja  91.  127.  178.  310  f. 
314.  360.  366.  430. 

—  b.  Ma'mar(?)  231. 

'Umar  b.  alXakam  55.  61.  112.  194. 
284.  308.  422. 

—  b.  Sulaiman  b.  Abi  Xatbma  391. 

—  b.  'Abdallah  b.  Rijäx  204. 

—  b.  'Abdal'aziz  286. 

—  ('Amr)  b.  'Uthman  . . .  b.  'Abd- 
allah b.  Gaxsh  36.  37.  63.  (340). 

—  b.  'Uthman  b.  'Abdalraxman  b. 
Sa'id  b.  Jarbü'  142.  151  f.  178. 
390. 

—  b.  'Aeä  429. 

—  b.  'Uqba  54. 

—  b.  Muxammad  b.  'Umar  b.  'Alij 
418. 

Ihn  'Umar  ('Abdallah)  119.  130.  172. 

176.  208  f.  212.  221.  236.  294. 

296.  337  f.  342.  353.  397.  402  f. 

423.  425  ff. 
'Amr  b.  Dinar  428.  436. 

—  b.  Shu'aib  294.  427. 

—  b.  Abi  'Ätika  230.  314. 

—  b.  'Abdallah  al'Absij  55. 361 .419. 

—  b.  Abi  'Amr  38.  243.  271.  4:50. 
432. 


'Amr  b.  'Umair  342. 

'Amrän  b.  Abi  Anas  323.  426.' 428. 

—  b.  Xucaiu  178.  343. 

—  b.  Mannäx  234.  389. 

'Amra    (bint    'Abdalraxman )    223. 

(286).  314. 
'Umair  maula  Ibn  'Abbas  337. 
'Umaira  bint  'Ubaidallab  b.  Ka'b  b. 

Malik  113. 
Abu  'Aun  40.  133.  390. 
Ibn    Abi    'Aun    'Abdalväxid    (Abu 

Xamza)  57.  94.  200.  298.  307. 

421.  423.  424. 
Abu  'Ajjäsh  alZuraqij  245. 
'Isa  b.  Xafc  b.  'Acim  68. 

—  b.  Galxa  117. 

—  b.   'Amlla  ('Umaila)  233.  237. 
327. 

—  b.   Ma'mar    74.   77.    184.   221. 
334.  424. 

Fäic  maula  'Abdallah  232. 

Farva  b.  Zubaid  212. 

Abu  Farva  257. 

alFucail  b.  Mubasshir  193.  273. 

alQäsim   b.    'Abdalraxman    b.   Räfi' 
204. 

—  b.  Muxammad  232.   296.  428. 
432. 

Abu  IQäsim  b.  'Umära  310. 
Qabica  b.  Dhuaib  306. 
Qudäma  b.  'Abdallah  429. 

—  b.  Musa  190. 203.  241.  286.  335. 
Qurrän  b.  Muxammad  327. 

Ibn  Qusaie  s.  'Abdallah  b.  Jazid. 
Qaear  b.  Vahb  alLaithij   148. 
Queair  alXarithij  283. 
Ihn  Qais  alRuqajjät  321. 
Abu  IQain  279. 


I 


PcM'soneiniainen. 


4G5 


Kuthajjir  b.  Zaid  208.  aö9.  ::J72. 

--  b.  'Abdallali  44. 
Kuraib  o7. 
Karlina  biiit  alMiqdad  35. 

—  biiit  Ma'mai-  (?)  50. 
Ka'b  b.  Malik  118.  2()8.  :U7. 

Ibn  Ka'b  alQnvaehij  (Muxainmad) 
55.  92.  94.  195  f.  198.  207. 
218.  :ui. 

—  b.  Malik  ('Abdallab)  95.   1 19  f. 
215.  223.  312.  387. 

Luqmän  b.  'Amiv  367. 

Malik  b.  Anas  172.  203.  248.  258. 
317  f.  32B.  358.  366.  432. 

—  b.  Aus  b.  alXadathan  178.  361. 

—  b.  Abi  Raggäl  313. 
Abu  Malik  alXiuijarij  286. 
Mugähid  210.  243.  245.  422.  426  f. 

429.  433. 
Mugammi'  b.  Ja'qub  190.  241.  260. 

264.  321. 
Muxammad    b.    Ibrahim    b.    Aslam 

221. 
b.  alXarith  195.  234. 

—  b.  Bigad  b.  Sa'd  b.  Abi  Vaqqäc 
39. 

—  b.    Gubair  b.    Mue'im   49.   51. 
69.  246.  325.  335. 

—  b.  Xigazij  248. 

—  b.  Xarb  367. 

—  b.   alXasan  b.   Usama   b.   Zaid 
100.  436. 

—  b.  Abi  Xumaid  64.  75. 

—  b.  Xaue  436. 

—  b.  Rifa'a  61. 

—  b.  Zijäd  b.  Abi  Hunaida  99.  195. 

—  b.  Zaid  436. 

—  b.  Sabl  s.  Abu  'Ufair 

—  b.  Shuraxbil    (s.   Ibrabini)  223. 

Väkiili,    Miilianiiiii'Al. 


Muxaiiiniad  b.  Calix  b.'Acim  b.  'Umar 
b.  Qatada  47.  50  f.  56.  76.  101. 
104.  157.  160.  175.  183.  188. 
190.  222.241.  264.  311  f.  319. 
321.  354.  403. 

—  b.  'Abdallah  36.  42.  50  f.  67. 
70.  72.  73.  93  f.  101.  104.  119. 
153.  157.  160.  175.  177.  190. 
204.  209.  238.  260.  263  f.  300. 
303.  319.  325.  333.  354.  359. 
368.  416.  424  f.  427.  432.  437. 

—  b.  'Abdallah  b.  Abi  Ca'ca'a  120. 
361. 

b.  'üraar  308. 

b.  Malik  221. 

b.  Nanfal  423. 

—  b.  'Abdalraxmaii  b.  Thauban 
214. 

—  b.  'Uthman  alJarbu'ij  80. 

—  b.  'Uqba  213. 

—  b.  'Umar  b.  'Alij  389.  418. 

—  b.  'Amr  alAncarij  167. 

—  b.  'Auf  61. 

—  b.  alFacl  b.  'Ubaidallah  b.  Kafi' 
b.  Xadig  231. 

—  b.  alQäsim  94. 

—  b.  Qudama  b.  Musa  59. 

^  b.  Qais  b.  Maxrama  427.  433. 

—  b.  Ka'b  s.  Ibn  Ka'b. 

—  b.  Muslim  alGubanij  167.  313. 
428. 

—  b.  alMunkadir  (?)  218.  223. 

—  b.  Nu'aim  422. 

—  b.  alValld  367. 

—  b.  Jaxja  b.  Xabbän  179.  213. 
218. 

Maxmüd  b.  'Arar  b.  Zijäd  b.  alSakau 
108. 

—  b.  Labid  47.  49.  5(5.  104.  228. 
398.  423. 

Abu  Muxairir   179, 

30 


466 


Personemiamen. 


Mairama  b.  Bukair  294.  437. 

Muxallad  b.  Xufaf  64. 

Abu  Murra   maula   'Aqll   336.   409. 

426. 
Marvän  b.  alXakam  64.  98. 

—  b.  Abi  Sa'id  b.  alMu'alla  127. 
192.  241. 

Abu  Marvan  60.  429. 
Ibn  alMusajjib  s.  Sa'id. 
IbuMas'ndCAbdallah)  146.  377.  429. 

—  b.  Hinnaida  177. 
Muslim  b.  'Abdallah  307. 
alMisvar  45.  81. 

—  b.  Rifra  66.  67.  166.  215.  218. 
223.  231. 

—  b.  Maxrama  104.  145.  246. 
Muc'ab  b.  Thabit  74.  153.  15<).  167. 

288.  313. 

—  b.  'Abdallah  56. 

Abu   Muc'ab    Isma'il    1).   Muc'ab    b. 

Isma'il  b.  Zaid   b.   Thabit   91. 

182.  312. 
Umm  Mueä'  273. 
alMuHoalib  b.  'Abdallah  243.  426. 
Mu'adh  b.  Rifä'a  39.  48.  55.  81. 

—  b.  Muxammad  75.  101.  157. 
222.  241.  259.  264.  300.  319. 
327.  354.  403. 

Mu'ävija  b.  Gahm  330. 

—  b.  'Abdallah  335. 

—  b.  'Abdalraxnian  49. 
AbuMa'shar  37.  101.  153.  167.  175. 

190.  241.  264.  300.  321.  354. 
368.  391. 
Ma'mar  b.  Rashid  37.  54.  62.  69.  95. 
100  f.  113.  153. 157. 160.  166  f. 
175.  190.  207.  213  ff.  226.  246. 
260.  264.  287.  294  f.  298.  319. 
349.  353.  356.  359.  376.  409. 
416.  121.  423.  426.  430.  432. 
437. 


Abu  Ma'mar  429. 

Ma'n  b.  'Umar  91. 

alMughira  b.  'Abdalraxman  221. 

alMaqbnrij  38.  202.  311  f.  336.  374. 

Abu  IMallx  247. 

alMundhir  b.  Gahm  344.  433. 

—  b.  Sa'd  77.  325. 

Mancür  b.  'Abdalraxman  245.  426. 

—  alXagabij  (?)  338. 
Abu  Maudüd  319. 
Müsa  b.  Gubair  225. 

—  b.  Sa'id  b.  Zaid  b.  Thabit  406. 
425. 

—  b.  Shaiba  b.  'Amr  b.  Ka'b   b. 
Malik  113. 

—  b.  Camra  b.  Sa'id  42.  113.  127. 

—  b.  'Ubaida  190.  214.  218.  247. 

—  b.  'Uqba  344.  403. 

—  b.  'Umar   166.  276.  286. 

—  b.  'Amran  b.  Mannax  389. 

—  b.  Muxammad  b.  Ibrahim  b.  al- 
Xarith  56  f.  101.  135.  167.  190. 

206.  209  f.  227  f.  231.  233  ff. 
241.  264.  319.  325.  388.  391. 
421. 

—  b.  Maisara  300. 

—  b.  Ja'qub  49.  51.  64.  114.  156. 

207.  239.  427.  437. 

Abu  (Ihn)  Mauhab  368.  388  (185). 
Maimun  422. 

Näfi'  337.  342.  353. 

—  b.  Thabit  312. 

—  b.  Gubair  b.  Muo'im  52.  61.  76. 
114.  189.  212  (29(;).  410. 

Naglx  319. 

Ihn  (Abi)  Naglx  424.  427.  433. 

Nuseas  102.  111. 

Namla  b.  'Abdallah  b.  Mu'ndli    111. 

alNahdiJja  91. 


Ortsnamen. 


467 


Abu  Häshim  'Abdallah  h.  M.   h.  al- 

Xanafijja   1'22. 
Abu    Uuraira    12 1.    144.    löl).   2:)2. 

246.  311  ff.  Ö2G.  333.  372.  374. 

397.  417. 
Hisham  b.  Sa'd  172.  175 f.  ISO.  190. 

246.  327.  348. 

—  b.  'Urva  38. 

—  b.  'ümära  39.  7(;.  346.  430. 
Hiläl  b.  Usäma  278. 
Humaida  177. 

Hiinaid  263. 

alHaitbam  b.  Vaqid  247.  422. 

Väqid    b.  'Amr    b.  ^n'd    h.  ^Iiradli 
257.  324. 

—  b.  Abi  Jasir  346. 

Abu  Vaqid  alLaithij    195.  356. 
Abu  Vagza   140.  209.  370. 
Abu  Va'la  348. 

Vahb  b.  Kaisan  172.  245.  318. 
alValid  b.  Rijäx  353.  372. 
Jaxja  b.  Ga'da  436. 

—  b.  Sa'id  366. 

—  b.  ShibI  138. 

—  b.  'Abbäd  312. 

—  b.  'Abdallah  b.  Abi  Qatada  49. 
94.  101.  190.  226  f.  230.  241. 
264.  312.  319.  354.  425. 

—  b.  'Abdallah  b.  'Abdalraxmaii 
223. 

—  b.  'Abdalraxman  b.  As'ad  b. 
Zurära  72.  422. 


Jaxja  b.  'Abdal'aziz  b.  Sa'id  b.  Sa'd 
b.  'Ul>rida  39.  Sl.  163.  193.  298. 

—  b.  Abi  Kathajjir  (iS. 

—  I).  alMughira  50.  305. 

—  b.  Hisham  433. 

—  b.  Abi  Ja'la  313. 
Jazid  b.  Abi  Xabib  305. 

—  b.  Xncaifa  167.  436. 

—  b.  Riiraän  49  ff.  95.  132.  167. 
183.  188.  240.  288.  315.  325. 
346.  410. 

—  b.  alXu'man  b.  Basliir  76. 
Ja'qub   b.  Zaid   (>6.   176.  221.  422. 

427. 

—  b.  'Utba    95  f.   237.   298.   307. 

O  ."»  -|        o  r»  o 
OOl.    ODO. 

—  b.  'Umar  b.  Qatada  1 14  f.  398. 

—  b.  Magalüd  Abu  Xazra  6ö. 

—  b.  Muxammad  b.  Abi  Ca'ca'a 
113.  152.  241.  264.  391. 

—  b.  Muxau;imad  alOliafarij  106. 
108.  127.  217.  258.  264.  284. 
301.  405.  409. 

—  b.  Jaxja  b.  'Abbad  b.  'Abdallah 
b.  alZubair  184.  334.  424. 

alJamäni  b.  Ma'u  140. 

Jüsuf  b.  Ja'qub  354. 

Jünas  b.  Muxammad  alGhafarij  51. 

81. 101. 119. 141. 181.  190.241. 

264.  319.  398. 

—  b.  Maisara  b.  Xulais  419. 

—  b.  Jusuf  61.  397. 


Ort.siutmeD. 


alAbeax  40.   303.   329.  335  f.  350. 

417.  425  f.  432. 
übna  433.  435. 

alAbvä  34.  80.  103.  243.  328.  424. 
aUthäja  423. 


alUthail  Q8.  71.  82. 

Dhat-Agdäl  47.  81. 

Uxud  101.  103. 106  ff.  167.  201.  293. 

Masgid  alAxzäb  196.  208. 

Axjä  33. 


468 


Ortsnamen. 


Aishabaiu  73. 

alAxcar  394  f. 

Adhäiir  329.  334  f. 

Adbrux  405. 

alAräk  328.  331.  425. 

alAsvaf  147. 

Dhat-alAsbecäe  244.  320.  385. 

Icain  325. 

Dhat-Aeläx  308. 

Dhu-Amarr  99. 

Dliat-Anväe  356. 

Dhu-Avän  410. 

Aueäs  328.  350.  355  f.  364  ff.  368. 

alAuläg  235. 

Aila  405. 

Bi'r  Anna  211. 

—  Xä  189. 

—  Abi  'Utba  149.  305.  326. 

—  Ibn  Cumaira  35. 

—  Ma'una  36.  153  ff.  210.  226. 

—  Hamm  (?)  231.  ' 
Buxrän  100. 

Buxrat  alRughä  368  f. 

alBadäi'  106. 

Badr  37—90.  137.  146.  167  ff.  191. 

346. 
Burza  352. 

Birk  alGhimad  46.  245. 
Burma  292. 
Bostra  98.  309. 
alBaexä  336  f.  346. 
Bu'ath    92.    97.    193.    197  f.     213. 

219. 
Baq'ä  176  f.  182. 
Baqi'  alGabal  143. 

—  alGharqad  71.  97.  99.  199.  223. 
382.  389. 

Baidax  244.  252. 
Balqä  311.. 391.  436. 
alBaidä  242.  30f )  f .  326. 


alBaii'ä  227. 
Bain  325. 

Tabcäla  387. 

Tabuk  40.  390  ff. 

Turba  297. 

Turban  37.  39,  72. 

Tagblamain  233. 

alTan'im  55.  159.  341.  422.  432. 

alTajja  47. 

Tbibär  239.  291. 
Tbablr  417.  429. 
Tbanijjat  Aräk  425. 

—  alBaicä  42.  290. 

—  Dbat-alXanebal  245. 

—  alSbarld  148. 

—  alNür  393. 

—  alVadä'  228.  240.  265.  309.  391. 

Gabal  Bani  'Ubaid  192.  194  f.  200. 

Gabalijja  164. 

alGuxfa  45  f.  65.  242.  244.  329.  425. 

übu-lGadr  (Dbu-lGazr)  162.  240  f. 

alGadarät  (?)  177. 

alGadval  81. 

Garbä  405. 

Gurasb  368.  370.  381. 

alGurf   104.    190  f.   226.   236.   293. 

309.  434  ff. 
Gi'räna  345.  364.  368.  373  ff. 
alGamra  417. 
alGammä  34.  123.  372. 
Garn'  417.  423.  427  ff. 
alGinäb  299. 
Dbat-alGaisb  188. 
Ubu-lGifa  394. 

alXigr  394.  397.  399.  408. 
alXagün   148.  301.  333.  335  f.  347. 
alXadäiq  92.  213. 


I 


Ortsnamen. 


469 


alXudaibija  -iAi;  ff.  l'8.'}.  BOO  ff.  yoii. 

319.  372.  407. 
alXazvara  348  f. 
alXiscä  310. 
Xismä  234  f. 
Xusaika  38.  200. 
alXacäc  2(52. 
alXaläiq  176. 
Dhn-lXulaifa   79.    103.    190.  241f. 

349.  416.  422. 
Xamrä  alAsad  127.  140.  142.  148  ff. 
Hirns  133.  391.  401.  436. 
Xunain  349.  354  ff.  368.  375. 
Xancä  394. 

Xäc  267. 

alXabiratain  47. 

alXubait  99. 

alXarrär  33.  244. 

Xurbä  149.  194. 

alXaraca  267. 

Xarlg  208. 

Dhu-Xiishub  34.  325.  394.  436. 

Xacira  318. 

Dhat-alXiemij  394. 

Vadi  Xalc  57. 

alXallqa  325. 

Xu  mm  33.  38.  425. 

Xandama  336.  346. 

Xaibar  73.  135.  164  ff.  170  ff.  190  f. 

213.   221.  223  f.  237  fl\  264  ff. 

292  ff.  299.  413. 
alXaif  47  (335). 
Xaifä  270.  279. 

Dar  Gare  (?)  382. 

alDabba  47.  81. 

Daxnä  373. 

Dumat  alGandal  174  f.  236  f.  403. 

alDhubäb   38.    93.    144.    192.    194. 
200.  393. 


Kahigh  33.   103.   119. 

Kätig  138.  192.  194  f.  198.  200  f. 

alRabadha  226.  395. 

alKaglcä  235. 

alRagl'  155  ff.  —  bei  Xaibar  267  f. 

272  f.  276.  284. 
Dhat-alRiqä'  172.  245. 
Dhu-lRuqaiba  275.  279. 
Kaqijja  35. 
alKauxä  39.  44.  46  f.  68.  71.  85  f. 

89.  138.  150  f.  176.  207.  242. 
Riima  191. 
alRuvaitha  57. 

Zugg  Lava  388. 
Dhat-alZiräb  394. 
alZarqä  40. 

aiZaghäba  191.  240.  265. 
Zuqäq  alXisj   106. 
Zamzani  337.  430. 

Sagäsig  46. 

alSidra  418. 

Sarävi'  245  f. 

Baeii  Sarif  119.  225.  303.  327.  329. 

386. 
alSurair  267. 

alSuqjä  65.  325.  327.  329.  386.  424. 
Bujüt  al  Suqja  (alBuqa*)  34.  38. 
Siläx  299. 
Dhat-alSalcäsil  315. 
Sulälim  269.  276  f.  279. 
Sar  192.  195.  198.  203. 
Sumräu  276. 
alSunx  434. 
Süq  alNabe  172. 
Sajjäla  150.  242. 
Sajar  47.  66.  71.  81. 
alSij  308. 

Sliadax  395. 
alSharabba  226. 


470 


Ortsuamen. 


Sharg  aTAgiiz  96. 
alShu'aiba  304.  345.  388. 
alSIiii'aim  2()2. 
alShuqra  129.  172.   174. 
Shiqq  Tara  394. 
alShiqq  267  f. 
alShiqqa  394. 
Shannka  72. 
alShaixain  106.  118. 

alCäbb  208. 

Cirär  95.  172.  J74. 

alCafä  302.  342.  380.  425  f. 

alCifäx  374. 

alGafra  47.  71.  78.  81  f. 

Cafna  194. 

Ciffrn  191. 

alCalcal  326. 

alCahbä  265  f.  291  f. 

alCaurain  211.  234. 

Caganäu  43.  169.  227.  245.  249.  260. 
Carijja  226. 

Täif  147.  303.  364.  368  ff.  379.  381  ff. 

alOaraf  234. 

aiealub  327. 

Dhu-Bnva  42.  73.  103.  301.  333. 


'Uiana  225.  319.  351.  417.  426. 

arUraic  94.  97. 

'Usfän    80.    227.    244  f.    259,    306. 

385.  425. 
arUshaira  34. 

aPAcaba  (al'ücba)  71.  151.   196. 
'Icr  265. 

'Uqäeh  150.  250. 
aPAqaba  417.  427.  429. 
Vatli  rAqlq   39.  46.  71.   103.    138. 

148. 151. 189. 191  (bei  Täif  370). 
Dhii-'Alaq  251. 
al'Amim  244. 
arAusä  194. 
alle  155.  233.  261. 
'Ain  al'Alä  47. 

—  alMusta'gila  81. 
'Aiiiain  107  f.  132. 


alGhäba  67.   104. 

233.  240. 
Ghuräbät  227. 
Baeii  Ghurän  226. 
Gaza  39. 
Dlm-Gliifäi-  251. 
Gliaiqä  65. 
alGhamr  232. 
alGliamim  65.  227 


143  f.    191.  227. 


eiiuraib  48. 

aFÄlija  (al'Aväli)  66.  71.  135.  150  f. 

203. 
aUAdäsa  226. 
'Adhri'at  93  f. 

al'Arg  325  ff.  386.  416.  423. 
'Arcat  alBaqal  104. 
arirc  103.  f.  192. 
'Arafa  416  f.  423.  426  f. 
'Irq  alOliabja  44.    16.  71.  423. 
Dhat-arU-q  100. 


Färi'  134.  196. 

Fntuq  387. 

Fagg  (Faix)  42.  44. 

Fadak  166.  224.  237.  291  ff.  29(>  f. 

alFiiru'  65.  100.  301.  391. 

alFacIx  163. 

alFalaxän  94. 

Faid  389. 

al  Faifä  394. 

alQaxa  423. 
Qädisijja  129. 


Ortsnamen. 


471 


Qubä  66.   102.  140.  151.   161.   1(')6. 

194.  240.  411.  417. 
Abu  Qubais  40.  334. 
Qudaid  80.    169.    225.    307.   326  f. 

330.  425. 
Dhu-Qarad  229.  231. 
alQarada  100. 

Qarn  368  —  alManäzil  373  f. 
Vadi  IQnra  94.  224.  238.  291  f.  29(;. 

310.  394.  397.  435  f. 
Quzax  417.  428  f. 
Dliu-lQacca  99.  232  f. 
Qaean  151  f. 
Qanät  118.  126.  15(;.  229  f.  382. 

Kabkab  (?)  435. 

alKatlba  265.  269  f.  275  ff.  286.  293. 

Kadä  334.  425. 

Kiidcä  333  f.  425. 

alKudr  94  f.  298. 

alKadld  307.  326. 

Kurr  Rabba  236. 

Kurä"  arAuiTm  244. 

Laxj  Gamal  298.  424. 
Lift  46.  425. 
alLle  340. 
Lijja  365.  369. 

Maäb  311. 

Märib  98. 

Mal  Ibu  'Amir.107. 

Mu'ta  309  ff.  433  ff. 

Dhu-lMagäz  119.  349. 

Maganna  168. 

Muxassir  417.  427.  429. 

Madäin   194. 

alMidran  394. 

alMadhäd  192.  201. 

Man-    aiehahran    42.   64.   80.    158. 

191.   245.  259.  301.  304.  326. 

328    330.  380.  425. 


alMarär  209.  233. 

alMarva  302.  342.  380.  426. 

Dhu-lMarva  37.  394. 

alMuraisr  175  ff  184 

Muzdalifa  427  ff 

Baen  Masxä  (?)  387. 

alMiistanäx  265. 

Vadi  IMushaqqaq  398. 

alMushallal   330.  .'550.  425. 

alMusbajjad  196. 

alMu'tarica  47. 

alMu'arras  432. 

Muqanirail  184. 

Maqnä  405. 

alMuktaman  (Mukaiinin)  39.  138. 

Malal  129.  146.  242  f.  423. 

alMiüaix  368. 

Miilaixa  36. 

alManäci'  185. 

alMiincarif  423. 

alMunaqqä  99. 

Minä  417.  423.  426  f.  429  f. 

alMihväs  115.  118.  136. 

Maifa'a  298. 

Vadi  INäqa  408. 

Nagrau   343. 

alNaxbär  37. 

Baen  Nail  226. 

alNaxla  34  ff.  364  f.  368.  3731 

alNizär  269.  276  f.  279. 

alNaeät  265.  267  ff  276  ff.  284  ff 

Na'män   251. 

Naqama  265. 

alNaqf  182  ff. 

Namira  417.  427. 

Nlq  al'Uqäb  329. 

allladda  45.  157. 
allladlia  3U4.  306. 
alHadni   155. 


472  Ortsnamen. 

Dhu-lHarm  384.  Vaddän  34.   169.  243.  424. 

Hazm   197.  Variqän  399. 

alHicäb  417.  alVaea'  103. 

alHacb  432. 

allTamag  237.  Jadf  237. 

Haiqä  (Haifa)  229  f.  .                     Jamük  354. 

Jalamlam  351. 

alVatlx  209.  276  f.  Janbu'  37. 

alV^atlr  73.  Jain  227. 
Vagg  327.  385. 


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