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Vakidi,
Muh am med in Medina.
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Muhammed in Medina.
Das ist
V a k i (1 i 's K i t a b a 1 M a g h a z i
in verkürzter deutscher Wiedergabe
herausgegeben
J. Wellhausen.
Berlin.
Druck und Verlag von G. Reimer.
1882.
5
Vorbemerkungen.
1. Was ich hier vorlege, ist die Reproduktion eines der ältesten
arabischen Geschichtswerke, des Buches der Feldzüge des Boten Gottes,
verfasst von dem Mediner Abu 'Abdallah Muxammad b. 'Umar b. Väqid,
dem unter den Namen Vakidi bekannten und berühmten Traditions-
sammler. Den Uebergang vom Alten Testament zu den Arabern habe
ich gemacht in der Absicht, den Wildling kennen zu lernen, auf den
von Priestern und Propheten das Reis der Thora Jahve's gepfropft ist.
Denn ich zweifle nicht daran, dass von der ursprünglichen Ausstattung,
mit der die Hebräer in die Geschichte getreten sind, sich durch die Ver-
gleichung des arabischen Altertums am ehesten eine Vorstellung gewinnen
lässt. Nun versteht es sich freilich, dass dabei vorzugsweise das unver-
fälschte Arabertum der vorislamischen Zeit in Betracht kommt. Aber
wir kennen die Araber nur durch den Islam; durch ihn sind sie in die
Welt eingeführt, ohne ihn lägen sie in Nacht und Nebel begraben. Der
Islam ist also der richtige Eingang nicht bloss für das, was vor ihm,
sondern auch für das, was hinter ihm liegt. Auch wer Sitte und Art
der alten heidnischen Araber — die arabischen Antiquitäten, um es mit
dem philologischen Kunstworte zu bezeichnen — erforschen will, wird
am Besten bei dem Gegensatz, in welchem der Islam dazu tritt, einsetzen.
Es sind von Vakidi's Kitäb alMaghäz! bis jetzt drei Handschriften
nach und nach zum Vorschein gekommen. Die eine hat Herr von Kremer
im Jahre 1851 zu Damaskus aufgefunden und hernach in der Bibliotheca
Indica abdrucken lassen. Sie enthält nur das erste Drittel des Werkes
und hat ausserdem das vierte Blatt verloren '). Eine andere, auch schon
') History of Muhammad's campaigns, by Aboo 'Abdollah Mohammad bin
'Omar alWakidy, ed. by Alfred von Kremer, Calc. 1856 (B. I. Nos. 110.
112. 113. 121. 139). Das Werk des Vakidi geht bis zu den Worten 360,18
'3\ ^^s> ^Li incl.; was folgt, ist ein wertloser Anhang zum Zweck
scheinbarer Vervollständigung. Das fehlende vierte Blatt ist gleichfalls
anders woher ersetzt ; das dafür eingeschobene fremdartige Slück geht von
7,9 (^AÜ^il ^V,v ijjs 9^2 ■>S3\ incl. Vgl. Preface p. 5. 6.
Vorbemerkungen.
seit längerer Zeit bekannte und von Sprenger in seinem Leben Moliammad's
benutzte Handschrift, Add. Ms. 20737 des Britischen Museums, umfasst
die erste Hälfte, hat jedoch vorn ebenfalls ein Blatt verloren'). Die
einzige vollständige Handschrift ist im Jahre 1878 vom Britischen Mu-
seum erworben und zwar aus dem Besitze Theodore Preston's, welcher
sie im Jahre 1847 zu Aleppo erstanden zu haben bezeugt '^) ; sie ist kata-
logisirt als Oriental. 1617. Diese letztere Handschrift habe ich im Spät-
sommer 1880 abgeschrieben, so weit sie sich nicht mit Kreraer"s Drucke
deckt. Für die Beschreibung derselben kann ich auf Tafel XLVIII der
Oriental Series der Palaeographical Society verweisen; Wright hat dort
eine Photographie der letzten Seite gegeben und die nöthigen palaeogra-
pliischen Bemerkungen gemacht. Hinzuzufügen ist, dass die gegenwärtige
Foliirung mehrfach unrichtig ist; es folgen foll. 3. 6. 7. 4. 5. 8; 62. 67 — 70.
66. 71; 92. 99. 100. 93—98. 101; 110. 112. 111. 113; 165. 167. 166. 168.
Der Prestonianus ist laut der Unterschrift (fol. 252 b) (zu Gazirat
Tmar im Jahre 465 der islamischen Aera geschrieben worden 3), in
schöner kräftiger Schrift, mit diakritischen Punkten. Vokalzeichen sind
reichlich beigesetzt, von verschiedenen Händen; sie schaden aber mehr
als dass sie nützen, Ueberhaupt wird der gute Eindruck, den die Hand-
schrift durch ihr Alter und ihr gediegenes Aussehen auf den ersten Blick
erweckt, bei näherem Zusehen einigermaassen herabgestimmt. Der Schreiber
scheint kein kundiger, mit dem Gegenstande vertrauter Mann gewesen
zu sein. Die selteneren Eigennamen sind im hohen Grade unzuverlässig
wiedergegeben, ebenso auch die nicht der gewöhnlichen Sprache ange-
hörigen Ausdrücke und Redewendungen, welche so häufig in der heiligen
Ueberlieferung vorkommen und für ihren Stil so charakteristisch sind.
Der Codex Add. Ms. 20737, der zwar weniger Ansehen hat, jedoch durch-
aus leserlich geschrieben und ebenfalls sehr alt ist, ist weit besser; am
sorgfältigsten scheint die Handschrift Kremer"s zu sein, die mir nur aus
seinem Abdruck bekannt ist^). Dieser ist zwar sehr fehlerhaft; aber es
') Sie beginnt mit dem Worte -jLj (Kremer 2,19) und schliesst mit dem
Zuge Abu 'Ubaida's nach Diiu IQacca (No. 39. S. 233), von dem nur die
allerletzten Worte fehlen.
^) Ex libris Theodori Preston coli. SS. Triu. Cant. socii. Empsi (sie) Halebis
Id. August. A. I). 1847.
•'') „Zu Ende ist das l>uch der Feldzüge ....; es wurde fertig am Sonnabend
dem ll.Sha'ban A. 4G5 in der Stadt alGa/.Tra. Geschrieben hat es . . .
Abu IBaraküt b. 'Isä b. Abi JaM;i u. s. w."
■•) Sie hat die Eigentümlichkeit, dass bei jeder neuen Kurrisa die ganze
Reihe der schriftlichen Ueberlieferer bis auf Abu Bakr b. 'Abdalbäqi wieder-
holt wird , mag dadurch auch der Zusammenhang vollkommen gesprengt
Vorbemerkun<jen. 7
liegt gewöhnlich auf der Hand, dass die Fehler nicht der Handschrift
zur Last fallen.
Alle drei Handschriften stellen dieselbe Recension dar. Der merk-
würdige Fehler *L*iiJ! ^c (statt j.wlixi! j-^c) Kremer 295, 12 findet sich
ebenso in den beiden anderen Handschriften und wiederholt sich in ihnen
an einer anderen Stelle; im Prestonianus kommt er sogar noch zum
dritten mal vor '). Das Auslassen der angekündigten Lieder findet sich
ebenfalls überall gleicliraässig-); einmal kommt bei einer solchen Gelegen-
heit sowohl in Orient. 1()17 als auch in Add. Ms. 20737 die Bemerkung
vor: so war es in der Vorlage^). Zwar hat schon Vakidi selber die
Lieder bei weitem nicht so sorgfältig überliefert wie Ihn Isxaq; er be-
zieht sich wohl einmal im Zusammenliang seiner Erzählung auf Verse, die
er gar nicht angeführt hat^). Aber wenn ihm auch solche Nachlässig-
keiten nachgewiesen werden können, so ist es ihm als Autor doch nicht
zuzutrauen, dass er z. B. die Lieder über den Grabenkrieg (S. 210) zuerst
ausdrücklich angesagt und dann doch nicht hergesetzt haben sollte. Eine
solche Auslassung ist doch wohl erst von einem späteren Textesüberlieferer
geschehen, mit Rücksicht auf Ihn Isxaq, den Vakidi selber geflissentlich
ignorirt.
Das Entscheidende ist, dass die Reihe der schriftlichen Ueberlieferer,
welche das Kitab alMaghazi nach Vakidi fortgepflanzt haben, in den drei
Handschriften übereins angegeben wird: Abu Muxammad alXasan b. 'Alij
alGauharij, von Abu 'Umar Muxammad b. aFAbbas b. Xajjuvaihi,
von Abu IQäsim 'Abdalvahhäb b. Abi Xajja, von Abu 'Abdallah Muxam-
mad b. Shugä' alThalgij, von Vakidi. Der eigentliche Recensent ist Ihn
Xajjuvaihi, und der Text, welchen er zu Grunde legte, war der des Ihn
Abi Xajja. Das eine wie das andere ergibt sich aus der Bemerkung
fol. 180a. 181b, worin Ibn Xajjuvaihi constatiert, dass er eine Lücke
an dieser Stelle in dem Exemplar des Ibn Abi Xajja vorgefunden und
werden (Kremer 17. 43. G9. 95. 121. 149. 177. 205. 229. 255. 281. 307. 331.
357). Ueber das Alter der Handschrift vgl. DMZ 1853 S. 215 Anm. 1
aus einem Briefe Kremer's an Fleischer vom 3L Juli 1851: „Während
meiues Aufenthaltes in Haleb und Damaskus hatte ich Gelegenheit manche
wertvollen arabischen Handschriften anzukaufen, z. B. das Kitab alMaghazi
des echten Vakidi, in einem 800 Jahre alten Exemplar, ein üuicum und
das älteste handschriftlich erhaltene arabische Geschiehtswerk."
') Vgl. S. 141 Anm. 1 am Schluss, S. 219 Anm. 3.
2) Kr. 32,4. 75,16. 269,2. fol. 90b. 102a. 114a. 122b. 177b. 196b. 197a.
3) S. 210 Anm. 2. Vgl. auch S. 34 Anm. 2.
*) S. 329 Anm. 2.
8 Vorbemerkung'en..
seinerseits belassen habe '). Man wird darnach wohl auch die ähnlichen
Bemerkungen auf fol. 114 a („so war es in der Vorlage") und auf fol. 199 a
(„eine weisse Stelle") auf das Exemplar des Ihn Abi Xajja beziehen
und dem Ihn Xajjuvaihi zuschreiben müssen. Aus zwei Angaben des
Prestonianus erfahren wir weiter, dass Ihn Xajjuvaihi im Jahre 377 der
islamischen Aera das Kitab alMaghazi dem Gauhari vorgetragen und dass
er selber es im Jahre 318 bei Ihn Abi Xajja gehört hat''). In demselben
Jahre hat er auch , wie wir wissen, das Schichtenbuch des Ihn Sa'd zu
Bagdad gehört, und zwar bei Ihn Ma'ruf^).
2. Ich habe arabisch ^ und -;;. mit x und x, o^ und U^ mit c und c,
2j und Ji? mit e und eh wiedergegeben. Wenn es ein herrschendes
System der Transcription gäbe, so würde ich mich einem solchen ange-
schlossen haben; bei der gegenwärtigen Anarchie glaubte ich mich berechtigt
zu thun, was mir gut dünkt. Mir scheint es sich von selbst zu verstehen,
dass die Umschreibung von dem alten semitischen Alphabet ausgehen
muss. Jeder der zweiundzwanzig Buchstaben desselben sollte einen ein-
fachen, nicht durch Punkte und Beizeichen verunzierten Repräsentanten
im Transcriptionsalphabet haben*). So weit wie möglich muss man dabei
^) w« JLc Li! »Jlj'-Äs ioj5> -jl oLili" ^3 U-^Laj ^^I^^^" O"^^ "^^^
QU^y) ü^U^. Vgl. S. 358 Anm. 1, S. 354 Anm. 1.
-) Der Prestonianus beginnt : ^j^_^~>-\ ^c;^ Q'J J^«-^^ _jj! ^j-^^
r
^'^\ cL:>\^ ,-vJ uX-«.^v-« ^JÜl J>^*£ ».jI l>oJ«.5» i3^*. lieber das
Quartier des Shabib zu Bagdad vgl. Baiadh. 29fi,12. Die andere Stelle
steht fol. 144b und lautet: qJ (j*L.jJ! q.j iA.»->^s.x ^_«x: jj! 'wOiA5>
^3'LS i<oL«.iJlji^ ^jjLjk.M»i ^.i^ *"»-w UiäJ *Ofcx;> Q.J 'r^-^J O"^ iA.«->^
^) Vgl. Otto Loth's Habilitationsschrift (Leipzig 1869) über das Classeubuch
des Ibn Sa'd S. 25. Kremer's Angabe (Preface p. 8), dass Ibu Abi Xajja
schon 295 gestorben sei, ist unrichtig, und darnach der Zweifel Loth's,
ob alGauharij noch den Ibn Xajjuvaihi gehört haben könne (a. 0. S. 24),
niederzusclilagen.
*) Das ist nicht gleichbedeutend mit der Forderung, für jedes semitische
Zeichen immer nur ein lateinisches zu setzen. Diese Forderung ist uu-
praktisch, weil wir die Vokale und die Verdoppelung (birchm'liend be-
zeichnen müssen, welche die Semiten nicht oder nicht immer bezeichnen.
Vorbemerkungen. 9
das historische Princip festhalten, also Q für p setzen, 0 für \^, V für ),
J für \ Die Zeichen W und Y für 1 und "< zu wählen hat man um so
weniger Grund, weil dadurch die in der semitischen Schrift gar nicht
vorhandene Differenz zwischen den langen Vokalen I U und den llalb-
consonanten J V unnötig vergrössert Avird ; darauf braucht man doch
keine Rücksicht zu nehmen, dass Deutsche und Engländer oder Franzosen
gegenwärtig das Vau anders ansprechen als einst die alten Lateiner. In
allen Fällen lässt sich freilich das historische Princip nicht durchführen.
Für n "'id ü habe ich nach dem Vorgange anderer x und c gewählt,
und zwar c ohne Cedille; denn die Cedille ist überflüssig, wo es nichts
zu unterscheiden gibt. Für x y und ]i< konnte ich keine passenden
Zeichen finden ; um der Consequenz willen schlechte zu erfinden schien
mir bedenklich, ich zog es vor, einstweilen inconsequent zu sein. Ich
habe j? durch den Spiritus Asper, \i> durch sh, j< nötigenfalls durch
irgend eine Andeutung der Silbentrennung ausgedrückt.
Die zweiundzwanzig Grundbuchstaben wird man im Arabischen genau
so wie im Hebräischen transcribiren müssen; es ist schwerlich zweck-
mässig ^ durch g, aber „ etwa durch dj wiederzugeben. Die sechs
Zeichen aber , die im Arabischen durch Abzweigung von den entspre-
chenden Grundbuchstaben hinzugekommen und mit diesen in der eigent-
lichen Schrift noch immer identisch sind, wird man auch in der Trans-
scription an die Grundbuchstaben anzulehnen haben. Man thut gewiss
nicht gut, ^ ija Jö p durch ganz andere Zeichen als -- (jo -b c w'ieder-
zugeben; schon die Rücksicht auf das Hebräische und Aramäische sollte
davon abhalten. Das Richtigste wäre hier, nach dem Beispiel der Araber
selber, diakritische Punkte anzuwenden, welche dagegen von den Grnnd-
buchstaben ganz fern gehalten werden sollten. Bei x x und c c habe
ich es auch so gemacht, aber neben t d und e habe ich th dh und eh
angewandt, aus einer Abneigung gegen die den Augen nicht zusagenden
kleinen Beizeichen, die ich allerdings hätte überwinden sollen. Das
Verwandtschaftsverhältnis zwischen p und ^ zu bezeichnen ist nicht mög-
lich, wenn man ersteres Zeichen durch den Spiritus Asper transcribirt ;
ich habe also für ^ wohl oder übel das übliche gh beibehalten. Man
wird eben nur allmählich zum Ziele gelangen.
Ganz inconsequent sind freilich Schreibungen wie Ramah für Rama und
Aehnlicbes. — Ein Transcriptionsalphabet, welches nicht bloss für die
semitischen, sondern auch für die arischen oder gar alle möglichen Sprachen
gelten soll, halte ich für unpraktisch, schon weil es notwendigerweise streng
phonetisch sein müsste. Die Stellung des Persischen macht allerdings
Schwierigkeiten.
10 Vorbemerkungen.
Mit dem bereits Gesagten fällt es teilweise zusammen , wenn ich
den Grundsatz aufstelle, dass es nicht darauf ankommt, die Aussprache
der Araber wiederzugeben, sondern vielmehr ihre Schreibweise. Wenn
sie alTaimij, alRashld schreiben, warum sollen wir dann atTaimij, arRashid
verbessern? Haben wir mehr Grund Djabal für Gabal zu setzen als etwa
Djentleman für Gentleman? Sollen wir zu den drei Vokalzeichen a i u,
mit denen die Araber sich begnügen, noch andere hinzufügen, um besser
als sie selber die thatsächlich vorhandenen Schattirungen der Aussprache
zu bezeichnen? Ich glau])e, wir sind nicht befugt ihnen ihre Orthographie
zu corrigieren. Natürlich aber müssen Xamen wie Koran, Mekka, Medina,
Täif, Muhammed, Omar, Abubekr, Othman nach wie vor in herkömm-
licher Weise geschrieben werden, wie es denn überhaupt nicht von uöten
ist, die strenge Transcription immer und überall anzuwenden.
Bei der verkürzten Wiedergabe des arabischen Textes hat mir als
Muster vorgeschwebt die Weise, wie Caussin de Perceval in seinem Essai
sur l'histoire des Arabes die Erzählungen des Kitab alAghani und die des
Ihn Hisham wiedergibt. Ich habe mich bemüht die sachlichen Züge
mit möglichster Vollständigkeit zu conserviereu und namentlich das her-
vortreten zu lassen, was Vakidi Eigentümliches hat. Auch den Ton
der arabischen Erzählung habe ich gestrebt festzuhalten und die origi-
nellen Redewendungen nicht zu verwischen; ich habe die Verkürzung
nicht benutzt, um halbes Verständnis durch allgemeine Redensarten un-
gefährlich zu machen. Dass der Discretion unter allen Umständen bei
diesem Verfahren reichlich viel überlassen bleibt, ist freilich nicht zu
ändern. Indessen wie wenig treue Wiedergabe und wörtliche Uebersetzung
zusammenfallen, zeigen bekannte Beispiele; hinter der Wörtlichkeit ver-
steckt sich nur zu oft das mangelnde Verständnis. Anmerkungen bei-
zugeben Avar ursprünglich nicht meine Absicht, ich sah mich jedoch ge-
nötigt, wenigstens diejenigen Emendationen zu Kremer's Texte, die nicht
völlig auf der Hand lagen, am Fusse anzumerken um meine Uebersetzung zu
rechtfertigen ; und von diesem Anfange aus wurde ich zu Weiterem geführt.
Es ist eine ungewöhnliche Art, ein noch nicht veröffentlichtes, sehr
altes und wichtiges Buch in dieser Weise zuerst bekannt zu machen.
Indessen, hätte ich es arabisch herausgeben wollen, so würde mich das
zunächst einen abermaligen Aufenthalt in London gekostet haben; denn
ich hatte im Jahre 1880 keine Zeit zu einer gründlichen Vergleichung
der beiden Handschriften des Britischen Museums mit dem Kreraer'schen
Texte, ich durchflog nur den Prestonianus zu dem Zwecke, die Folia
einzusetzen und etwa vorhandene Lücken zu constatieren '). Damit hätte
') Meine Emendationen sind also zwar meistens Vermutungen, aber sie
rechtfertigen sich von selbst, weuu man Kremer's Text einfach als Hand-
Voil)emerkungen. 1 1
ich jedoch auch nur die Möglichkeit gewonnen, die erste Hälfte des Kitäb
alMaghazi zu ediren. Für die zweite Hälfte stand mir nur eine, und
keine zuverlässige, Handschrift zu Gebote; ich getraute niicli nicht, darauf
hin gegenwärtig eine ordentliche Ausgabe zu machen. Allerdings würde
es mir im Lauf der Zeit wohl gelungen sein, zu fast allen Ueberlieferungen
Vakidi's in anderen Werken Parallelen aufzutreiben, die seinen Text ohne
Conjectur festzustellen ermöglichen ^) ; aber grade dieser Umstand , dass
schliesslich so wenig übrig bleibt, was nicht auch anderswo zu finden
ist, verleidete mir wieder die Herausgabe. Um so mehr glaubte ich mich
vorläufig auf ein ausführliches Excerpt beschränken zu können, da zu
Hin Hishara und Bochari, die wir in sehr guten Ausgaben besitzen, dem-
nächst Hm Isxaq selber, soweit er im Tabari steckt, hinzukommen wird.
Das sind vor der Hand Texte genug; damit das Studium gleichen Schritt
halte, wäre es wünschenswerter, den Gharlb alXadlth'-) oder ähnliche
Werke zu bearbeiten, als den Vakidi zu ediren.
3. Es liegt mir begreiflicher Weise nicht daran den Wert des Vakidi
herabzusetzen. Aber der Schätzung Muirs und Sprenger's, welche ihn
dem Ibn Isxaq vorziehen, kann ich mich nicht anschliessend). Es ist
zwar wahrscheinlich, dass die Form, in der uns gegenwärtig Ibn Isxaq
allein vollständig erhalten ist, die Bearbeitung des Ibn Hisham, jünger
ist als das Kitab alMaghazi, so dass letzteres in gewissem Sinne das
älteste historische Werk der arabischen Literatur wäre, welches wir be-
sitzen. Es ist auch richtig, dass Vakidi in einzelnen Fällen das Ursprüng-
lichere bietet. Klar ist das z. B. bei der Inhaltsangabe des Schreibens,
wodurch Muhammed den 'Abdallah b. Gaxsh den Frieden des heiligen
Schrift behandelt. Wo irgend ein Zweifel entstehen kann, Labe ich immer
ausdrücklich bemerkt, dass ich coujiciert habe.
') indessen auch das nur, wenn mir der Inhalt des Kitab alMaghazi über-
sichtlich vorlag. Ich hatte die Absicht die Parallelen im Bochari anzu-
führen; aber so lange mir der Vakidi bloss in meiner Handschrift vorlag-,
konnte ich nie die betreffenden Stellen finden. Natürlich meine ich bloss
die ParaHelen im 1. und 3. Bande des (Bul. unvokal.) Bochari, denn die
des zweiten Bandes anzumerken ist freilich Kinderspiel.
^) Vgl. de Goeje DMZ. 1864 S. 781 ff. Abu TTbaid steckt freilich zum grossen
Teil im Gauhari.
^) Sprenger, DMZ. 1849 S. 452: „Die zwei Hauptquellen der Biographie Mu-
harameds, Vakidi und Ibn Isxaq, sind von sehr verschiedenem Werte.
Die Wahrheitsliebe, der kritische Scharf bhck und die Sachkenntnis des
ersteren sind, so viel ich weiss, niemals bezweifelt worden. Für uns ist
sein Buch das beste Zeugnis dafür. Ibn Isxaq im Gegenteil ist unkritisch
und ungenau; er erdichtete Traditionen, erfand Gewährsmänner, und wird
daher von guten Autoren nie oder nur selten citiert." Vgl. 1860 S. 288 ff.
12 Vorhemerkunpfen.
Monats zu brechen veranlasste ^). Dasselbe lautet bei Vakidi, wenn man
die (durch die Wiederholung der Worte: bis du ins Thal von Naxla
kommst) deutlich begrenzte Erweiterung in der Mitte ausscheidet: ^reise
bis du ins Thal von Naxla kommst, und laure dort der Karawane der
Qurashiten auf". Dagegen bei BH. 424,4. 5: „reise bis du ins Thal von
Naxla kommst und laure dort den Qurashiten auf und such uns etwas
über ihr Thun und Treiben zu erfahren". Die Absicht, in welcher die
Karawane weggelassen und die dadurch ermöglichte authentische Er-
klärung des Auflauerns hinzugefügt ist, lässt sich leicht erkennen,
zumal wenn man die Tradition des Ihn Abi Sabra von Sulaiman (S. 36)
hinzunimmt, dass Muhammed überhaupt nicht zu kämpfen, sondern nur
Nachricht einzuziehen befohlen habe ').
Aber in bei weitem den meisten Fällen, wo sich Abweichungen zwi-
schen Vakidi und Ihn Isxaq finden, hat Ibn Isxaq das Bessere und Ur-
sprünglichere. Man vergleiche etwa die Erzählung über den Traum der
'Atika und die darauf folgenden Vorgänge in Mekka bei dem einen und
dem anderen Schriftsteller ^). Vakidi nennt zwar den Ibn Isxaq nie unter
seinen Gewährsmännern, aber er hat ihm dennoch an dieser Stelle gradezu
den Aufzug entnommen, in den hinein er dann seine Einschläge macht.
Diese Einlagen unterbrechen regelmässig den Ilauptzusammenhang; nicht
selten wird hinterher der Faden ausdrücklich da wieder aufgenommen, wo
er vorher fallen gelassen ist. Geschieht das Letztere aber einmal nicht,
so entsteht Beziehungslosigkeit und Unklarheit des Ausdrucks; das Ver-
ständnis Vakidi's wird dann nur durch Vergleichung des Ibn Isxaq mög-
lich. So Kremer 25,8: da rüsteten sich die Männer und einer ward
vom anderen abgezogen (S. 41). Die gesperrten Worte sind bei Va-
kidi durch den vorhergehenden Einsatz von ihrer notwendigen Beziehung
abgeschnitten; Sinn geben sie nur bei BH. 430,8, wo die sich eben an-
spinnende Scene zwischen al'Abbas und Abu Gahl damit ein vorzeitiges
Ende findet, dass plötzlich Camcam's Hülferuf erschallt und dadurch
die beiden Zänker von einander abgezogen werden.
Was sich aus dem Zusammenhange des Ganzen an dieser Stelle er-
') Vgl. No. 8, S. 34—37, insbesondere S. 3.') Anm. 1.
-) Freilich bleibt immer die Frage offen, ob die Conectur von Ibn Isxaq
selber, oder erst von Ibn Hisham heirührt. Wir werden diese Frage wahr-
scheinlich demnächst aus de Jong's Tabari beantworten können. — Ich
bemerke, dass ich Ibn Ilisham mit BH. abzukürzen pflege; ich eitlere
natürlich die Ausgabe von Wüstenfeld.
^) Kremer 22,10ff. BII. 428,12 ff. Die Ueberschüsse bei Vakidi sind in meiner
Verdeutschun<r (8.40 ff.) in besondere Absätze gestellt um] dunh das
Fehleu der Parallele aus Bü. zu erkennen.
Vorbemerkungen. 13
gibt, lässt sich aucli aus der Vcrgleicliuug der Ausdrücke bei den ein-
zelnen Erzählungen wahrscheinlich machen. Der Fall ist nicht seltem
dass Sätze oder Satzteile Vakidi's schlechte Abkürzungen sind aus den
entsprechenden bei BH.; vgl. namentlich Kr. 22,10 mit BH. 428,14; 23,8. 9
mit 429,6 ff.; 32,4 mit 431,17; 33,11 ff. mit 436,18 ff. — an der letzteren
Stelle entsteht bei Vakidi durch sein eilfertiges Bestreben das Misver-
ständnis, dass die beiden Spione bei Magdij selber abgestiegen seien.
Allerdings kommt es umgekehrt auch einmal vor, dass Vakidi statt eines
kurzen Ausdrucks des Ihn Isxaq einen weitläufigeren bietet, wie Kr. 33,15 :
„sie mahnte die andere zur Bezahlung eines Dirhams, den sie ihr schuldig
war" verglichen mit BH. 437,1: „die eine mahnte die andere"; oder
Kr. 59,19: „er entblösste sich und streute Erde auf seinen Hintern" ver-
glichen mit BH. 442,8, wo es einfach heisst : „er entblösste sich". Aber
der Unterschied ist, dass der kurze Ausdruck des Ibn Isxaq dennoch im
Zusammenhange ganz deutlich ist; denn wenn Weil versteht : „sie wichen
nicht vom Brunnen" (für „die eine drängte die andere zur Zahlung"),
oder: „er entblösste seinen Kopf" (für „seinen Hinteren"), so ist das
wirklich seine eigene Schuld. Es soll indessen durch die Behauptung,
dass Vakidi den Ibn Isxaq als seine Vorlage benutzte, nicht ausgeschlossen
werden, dass er für dessen Nachrichten noch anderweitige und unab-
hängige Zeugnisse sammelte, nach denen er sie zum Teil modificierte —
das musste er zufolge der ganzen Art der islamischen Traditionsgelehr-
samkeit naturgemäss thun.
Der Ueberschuss, den Vakidi in diesem Abschnitt vor Ibn Isxaq
voraus hat, besteht grossenteils aus rein legendarischen Wucherungen.
Von den bösen Vorzeichen, welche die Mekkaner hätten zurückhalten
sollen, wird weit mehr Aufhebens gemacht; ihre Zahl wird vergrössert,
ihr Eindruck gesteigert. Sehr närrisch Avird das Gesicht, das 'Atika im
Traume hatte, zu einem wirklichen Vorgange verdichtet, wenn 'Amr b.
al'Ac (welcher noch dazu gar nicht in Mekka anwesend, sondern bei der
Karawane war) bezeugt oder bezeugen gelassen wird, er habe die Stücke,
in die der vom Abu Qubais herabgewälzte Fels zersprang, selber überall-
hin einschlagen sehen (S. 40); man wird ganz an die Reliquie von der
Himmelsleiter zu Bethel erinnert, die Jakob im Traume sah. Noch ein
ähnlicher Fall kommt hinzu: was dem Guhaim in alGuxfa träumt, trägt
sich auch thatsächlich in Marr alOhahran zu, nämlich dass alle Zelte des
Lagers mit Blut bespritzt werden (S. 45. S. 42). Nicht übel ist die Er-
findung, dass die Kamele in der Karawane Abu Sufjan's sich gar nicht
halten lassen, sondern durchaus nach Badr wollen (S. 44): sie wären,
durch göttlichen Instinkt getrieben, am liebsten den Muslimen zur Beute
gefallen. Stark retouchiert ist vor Allem die Gestalt Abu GahFs als des
14 VorbemerkunjEreii.
Hauptbetreibers des Unternehmens '), der in Alles seine Nase hineinsteckt,
stets vorwärts drängt und eigentlich allein an dem ganzen Unglück Schuld
ist. Als Folie für ihn dienen die ehrwürdigen Brüder 'Utba und Shaiba,
die bis zuletzt immer noch die Hand zurückziehen wollen, aber jedesmal
von jenem "Wauwau angebellt und eingeschüchtert werden. Bei Ihn Isxaq
heisst es nur, es sei auf Abu Gabl's Vorschlag geschehen, dass die Qu-
rashiten nicht auf die Kunde von der Rettung ihrer Karawane Kehrt ge-
macht, sondern den Marsch nach Badr fortgesetzt haben: von hier aus ist
alles Uebrige ausgesponnen. Eine weniger harmlose Ausbildung der Tra-
dition bei Vakidi zeigt sich in der Aufbesserung des Betragens der Banu
Häshim und des 'Abbas (Kremer 23,15 — 22. 25,10. 11), vor allem aber
in dem Stillschweigen darüber (Kr. 23,4. 5), dass auch die Familie Mu-
hammed's mit gegen ihn zu Felde zog; der letzteren Thatsache ist freilich
auch schon bei BH. 438,13 ff. nach Kräften die Spitze abgebrochen. Für
die fortschreitende Denaturierung der Motive bei Vakidi ist es bezeichnend,
dass bei ihm (Kr. 29,9 ff.) Umajja b. Xalaf wegen einer Todesdrohung des
Propheten zu Hause bleiben will, bei Ibn Isxaq (430,15) wegen seines
Alters und seiner Beleibtheit.
Aehnlich liesse sich das Verhältnis noch an manchen anderen Bei-
spielen aufweisen. Die Tradition, wie Vakidi sie wiedergibt, ist einen
Schritt über Ibn Isxaq hinausgegangen; in der Richtung wie sie sich
überhaupt entwickelt, von dem was wahr ist zu dem was für schön gilt.
Die Wunder nehmen zu, Engel und Teufel bekommen mehr zu thun, der
ganze Ton wird geistlicher. Die Linien der Zeichnung werden derber
nachgezogen, die Farben des Bildes stärker aufgetragen. Charakteristische
Geschichten, markante Züge wiederholen sich immer öfter. Wenn Omar
auftritt, so weiss man schon Bescheid: er wird den Propheten um Er-
laubnis bitten irgend einem Unglücklichen den Kopf abschlagen zu dürfen.
Abubekr muss Träume auslegen, alXubab den Boten Gottes aufmerksam
machen, dass der Lagerplatz schlecht gewählt und besser an eine andere
Stelle zu verlegen sei. Gelungen ist besonders die Ausarbeitung 'Ujaina's
zum Typus des Beduinen wie er sein muss. Auch die eigenartigen Rede-
wendungen des Xadith erscheinen bei Vakidi viel stereotyper als bei Ibn
Isxaq. Bei Ibn Isxaq kommen z. B. die Worte ^j£iJis>\», *!. .i.*,!! ^-yc «.s.l
cLaAiJ q£ nur einmal (852,14. 15) vor, bei einer motivierenden Gelegen-
heit, wo der alte Duraid b. aICimma dem jungen Rabi'a b. Rufai', der
ihn töten will und es nicht recht versteht, Anweisung gibt wie er es
machen müsse; Vakidi aber wiederholt sie ausserdem noch in zwei an-
') Beachtenswert ist die Kleinip^keit, dass statt der Menschen (BH. 431,0)
Abu Gahl als Subject erscheint, Kremer 3'2,I3.
Vorberaerkuncen. 15
deren Fällen, wo sie (liirciiaus nicht in gleicher Weise am Platze sind
und wo sie bei Ihn Isxaq fehlen (fol. (){)b. fol. 110 b). Weitläufiger auf
diesen Gegenstand einzugehen, ist hier natürlich nicht der Ort.
Sowohl die zeitliche als auch die innere Priorität hat Ihn Isxaq vor
Vakidi voraus, wo man sie vergleichen kann. Stofflich hat er ausserdem
den Vorzug, w^eit mehr poetische Stücke mitzuteilen als die Späteren,
welche mehr und mehr der Ansicht Sprenger's zu werden scheinen, dass
die Poesie in der Tradition eigentlich nichts wert sei. Was aber sonst
die Reichhaltigkeit des Stoffes angeht, so wird darin Ihn Isxaq allerdings
von Vakidi übertroffen. Der Hauptwert desselben "liegt in der erschöpfen-
den Sammlung des Materials. In manchen Fällen freilich, z. B. bei der
Einnahme von Mekka, der Schlacht von Xunain, dem Zuge nach Tabuk,
ist es ihm kaum gelungen die Mitteilungen des Vorgängers wesentlich zu
überbieten. Dagegen von der Schlacht von Uxud, vom Grabenkriege, von
der Belagerung von Xaibar gewinnen wir aus den von ihm zusammenge-
brachten Ueberliefernngen ein ganz anderes, weit anschaulicheres und ver-
ständlicheres Bild. Und wenn manche Anekdote auch den historischen
Zusammenhang nicht klarer macht ') , so trägt sie vielleicht doch dazu
bei, unsere Vorstellung von dem Thun und Treiben und von der Sinnes-
art der alten Araber farbenreicher zu machen. So läppisch die Schlangen-
geschichten S. 203 S. 400 f. oder die Erzählung über den durch Muhammed
angewandten Zauber S. 400 uns anmuten mögen, sie sind nichtsdestowe-
niger lehrreich.
4. Den bedeutendsten Ruf geniesst Vakidi als Chronologe. Älit Recht
für die Zeit der grossen Eroberungen nach dem Tode des Boten Gottes,
wie sich durch die Untersuchungen de Goeje's und deren glänzende Be-
stätigung durch die Entzifferungen Wright's und Nöldeke's bei der Da-
tierung der Schlacht am Hieromax herausgestellt hat -). Was dagegen die
Maghazi betrifft, so ist zwar das chronologische Bestreben auch hier er-
sichtlich; alle die kleineren Züge, welche Ihn Isxaq noch gar nicht zu
datieren wagt, Averden von Vakidi genau nach der Zeitfolge in Reih und
Glied gebracht ^). Aber schon Sprenger hat eingesehen, dass darauf nicht
') Zuweilen ist auch dies der Fall. Z. B. scheint mir die Erzählung über die
Hündin S. 330 die auch sonst sehr probable Ansicht Muir's zu bestätigen,
dass die Einnahme von Mekka ein zwischen Muhammed und Abu Sufjan
abgekartetes Spiel war. — Hübsch sind die Geschichtchen von 'Ulba b.
Zaid S. 392 416, kostbar die von Abu Lahab S. 351.
-) DMZ. 1875 S. 76 if. Als Ueberlieferer der Eroberungskriege hatte Vakidi
sein eigentliches Renommee.
') Nur bei der Schlacht von Mu'ta fehlt bei Vakidi auffallender Weise die
Monatsangabe, sowohl in der Uebersicht als auch in der Ausfüluamg.
Vgl. S. 309 Anm. 1.
16 Vorbemerkungen.
viel zu geben ist. Die eigentliche und echte Ueberlieferung hat offenbar
diese meistenteils sehr unbedeutenden Unternehmungen nicht alle auf
Jahr und Monat bestimmt; dies ist vielmehr erst das Werk historischer
Gelehrsamkeit und zwar ein vielfach mit unzureichenden Mitteln unter-
nommenes Werk. Hie und da gerät denn auch Vakidi in seiner Chro-
nologie mit sich selber in Widerspruch, was ihm zwar auf der einen
Seite zur Ehre gereicht, auf der anderen jedoch nicht dazu angethan ist
Zutrauen zu dem ganzen System zu erwecken. Die Katastrophe von
alRagf im Cafar des Jahres 4 ist nach ihm die Folge der Ermordung
des Hudhaliten Sufjan b. Xalid, obwohl er diese erst in den Muxarram
des Jahres 6 setzt '). Die Hinrichtung der beiden bei jener Gelegenheit
den Mekkanern ausgelieferten muslimischen Gefangenen, Xubaib b. 'Adij
und Zaid b. alDathana, verzieht sich vom Cafar des Jahres 4 bis zum
Rabi' des Jahres 6, weil sie im heiligen Monat, nämlich im Muxarram,
nicht vollzogen werden darf '^). Der Zug Ghalib's b. 'Abdallah gegen
die Banu 'Abd b. Tha'laba im Ramacan des Jahres 7 ist veranlasst durch
Muhammed's Freigelassenen Jasär und unternommen nicht lange nach
dem Feldzuge von Kudr (bei dem Jasär dem Propheten zu eigen gegeben
wurde); aber der Feldzug von Kudr fällt schon in den Muxarram des
Jahres 3, und bereits im Shavval des Jahres 6 wird Jasär von den ver-
räterischen 'Uraniten auf grausame Weise zu Tode gebracht^). Den Ein-
fluss einer vielleicht richtigen, jedenfalls aber nicht die Ueberlieferung
ersetzenden Ueberlegung glaube ich bei der Bestimmung des Zuges von
Badr alMau'id zu erkennen. Nach Ibn Isxaq fiel derselbe in den Sha'ban
des Jahres 4, nach Vakidi jedoch erst in den Dhu - IQa'da dieses Jahres.
Vakidi nimmt nämlich an, dass die beiden kriegführenden Parteien sich
bei Gelegenheit der Messe von Badr vor versammeltem Marktvolke in
den Waffen haben messen wollen; da nun diese Messe in den Dhu-lQa'da
fiel, so musste auch der Feldzug in den Dhu-lQa'da verlegt werden. Wie
gesagt, ist das vielleicht richtig, aber es ist schwerlich Tradition *). Das-
selbe gilt wahrscheinlich auch von der Ansetzung des Grabenkrieges auf
den Dhu-lQa'da des Jahres 5.
0 Vgl. S. 157 und S. 224, und dazu die Anmerkung 2 auf S. 224.
2) Vgl. S. 158—160 und S. 226. 227; ausserdem die Anm. 1 auf S. 227.
3) Vgl. S. 298 mit S. 95 und S. 240.
*) Vgl. S. 167 ff. BH. 666. Voreilig habe ich auf S. 167 gemeint, über den
Dhu-lQa'da als Zeit des Zuges könne die Tradition kaum geschwankt
haben. Ein sehr günstiges Zeichen für die historische Tradition der
Muslime ist es, dass keine Version den Zug von Badr alMau'id auf den
Shavval datiert, obwohl Abu Sufjan hoi Uxud im Shavval A. 3 gesagt
hatte: übers Jahr treffen wir uns in Badr,
Vorbemerkungen. 1 7
Zuverlässig sind nur die Daten der Schlacht von Badr oder von
Uxud, des Grabenkrieges und ähnlicher Epochen, obgleich selbst bei einem
so wichtigen und verhältnismässig späten Ereignis, wie es die Belagerung
der Juden in Xaibar war, zwar nicht über das Jahr, wohl aber über den
Monat, beträchtlich geschwankt wird. Mehr Aufmerksamkeit, als ihnen ge-
wöhnlich zugewandt wird, verdienen die gelegentlichen Jahreszeitangaben;
sie sind bei Vakidi häufiger und treten mehr hervor als bei Ibn Tsxaq.
Wenn man ihnen trauen darf, so sind sie darum wichtig, weil sie die
hergebrachte Reducierung der arabischen Rechnung auf christliche bei
den Daten vor dem Jahre 10 einigermassen über den Haufen werfen.
Die Wertlosigkeit dieser Reducierung steht freilich ohnehin fest, da sie
von der falschen Voraussetzung ausgeht, dass das sogenannte strenge
j\Iondjahr, welches Muhammcd im Jahre 10 einführte, auch schon vorher
bei den Arabern geherrscht habe, während es unzweifelhaft ist, dass sie
ein rohes Sonnenjahr hatten '), mit einer höchst primitiven Einschaltungs-
raethode. Aber es ist darum doch nicht überflüssig, den Widerspruch
der Conventionellen Berechnungsweise zu einzelnen überlieferten That-
sachen aufzuzeigen.
Die Schlacht von Uxud A. 3 fiel in den Shavval, der Monat steht
fest. Damals war die Saat (d. h. die Gerste, die unter den Dattelpalmen
gebaut wurde) in Aehren, aber noch grün, so dass sie den Thieren der
Mekkaner zur Weide diente^). Das führt auf den Januar oder Februar,
denn im März wird in Medina die Gerste geschnitten (Muir III 156).
Nach der üblichen Rechnung begann der Shavval A. 3 (A. D. 624) am
17. März; das ist auf jeden Fall zu spät.
Der Grabenkrieg A. 5 fiel nach Ibn Isxaq in den Shavval, nach Va-
kidi in den folgenden Monat, Dhu-lQa'da. Es war damals in der Nacht
empfindlich kalt, gelegentlich herrschte heftiger Sturm, die Dattelvorräte
') Dies geht schon aus der Einschaltung an sich und aus den Namen einiger
Monate hervor, ebenso wie aus den Angaben der Griechen über die Zeit
der Feste. Es ist überhaupt, nach dem ganzen historischen Zusammen-
hange der Araber mit der übrigen semitischen Welt, die nächste Annahme,
die man nur durch starke Gegenbeweise gezwimgen aufgeben dürfte; als
solcher aber kann es nicht gelten, dass z. B. der Monat Rabi', vermöge
des Ungeschicks der Araber in der Ausgleichung der Moudumläufe mit
dem Erdumlauf, in Wirklichkeit auch schon vor Muhammed nicht immer
in die Jahreszeit Rabi' fiel. Uebrigens ist der Rabi' die erste Regenzeit
im Herbst und nicht unser Frühling; der GumEda (Winter) folgt auf
ihn. — Die ganze Sache ist äusserst dunkel, auch Sprenger (DMZ. 1859
S. 134 ff.) hat kein Licht hineingebracht.
■-) Vgl. S. 104. 108. 192 und die Anm. 2 auf S. 104. Ebenso bei Ibn Isxaq:
vgl. aucli das Lied des Abu Sufjan b. alXarith RH. CG7, 20. GG8, 1.
Väkidi, Muhammed. «
lg Vorbemerkungen.
der Mediner gingen auf die Neige. Die Gerste war schon vor einem
Monat eingelieimst, die Belagerer fanden auf den Feldern von al'Irc nur
noch Stoppeln vor'); die Jahreszeit war also beträchtlich weiter vorge-
rückt als bei der Schlacht von Uxud. Vielleicht deshalb fällt bei Vakidi
der Grabenkrieg einen Monat später: jedenfalls aber ist es hiernach un-
möglich, ihn entweder gleichzeitig oder gar einen Monat früher anzusetzen
als die Schlacht von Uxud, wie es nach dem herrschenden Systeme ge-
schehen müsste, nach welchem der Dhu-lQa'da A. 5 (A. D. 62(5) mit dem
24. März, der Shavväl mit dem 23. Februar begonnen haben würde.
Die Wallfahrt von Xudaibija A. 6 fand im Dhu-lQa'da statt; über
den Monat kann kein Zweifel sein. Vakidi hat nun mehrere Angaben,
aus denen hervorgehen würde, dass es damals Spätsommer oder Herbst
war^). Das würde eine colossale Differenz gegen den üblichen Ansatz
ergeben, wonach der Dhu-lQa'da A. 6 (A. D. 627) am 13. März anfing.
Ich bezweifle aber, dass die die Jahreszeit fixierenden Geschichten, welche
Vakidi bei Gelegenheit der Wallfahrt von Xudaibija vorbringt ,' ■\^irklich
an diese Stelle gehören. Wenn der Dhu-lQa'da, nach nicht anzuzweifeln-
den Nachrichten, im Jahre 3 und im Jahre 5 in den Frühling fiel, so
kann er schwerlich im Jahre 6 plötzlich in den Spätsommer übergesprun-
gen sein.
Ist bei der Wallfahrt von Xudaibija die Monatsangabe sicher, dagegen
das Material, woraus die Jahreszeit erhellen würde, unzuverlässig, so ver-
hält sich die Sache umgekehrt bei der Belagerung von Xaibar A. 7.
Hier schwankt die Monatsangabe zwischen Muxarram und Gumädä^).
Wir erfahren aber, dass damals die Zeit der grünen Früchte und der
1) Vgl. S. 191 f. 199. 203 f. 208 f.
') S. 242: Die Banu Nahd, welche M. unterwegs traf, waren auf der Wan-
derung und zogen einer Wolke nach, die vor einem Monate, im Xarif,
in Farsh Malal gefallen war und dort, wie sie wussten, giite Weide ge-
schaffen hatte. S. 248 : M. betete einmal in Xudaibija das Frühgebet
nach einem Nachtregen und äusserte darauf, wer sage „wir haben Regen
bekommen durch Gottes Güte", sei ein Gläubiger, wer aber sage „wir
haben Regen bekommen in Folge dieses oder jenes Gestirnwechsels", sei
ein Ungläubiger. Dazu auf derselben Seite: Ibn Ubaij sagte damals: das
ist der Eintritt (das Aufhören?) des Spätsommers (nau alxarif), der Sirius
hat uns Regen gebracht. Vgl. noch die Anm. 2 auf S. 248 und die
Anm. 1 auf S. 249, wo eine beredte Schilderung der Jahreszeit zu lesen
ist, die gewölinlicli Kabr, genannt wird. Auch die Jahreszeiten lassen
sich im Aral)isch(>n sehr schlecht unterscheiden. Vgl. BH. 9(53, 13.
■') Ibn Isxaq gibt den Muxarram an (BlI. 755), Vakidi auf fol. 144b (S. 2G4)
den f'afar oder Ral)r I, aber in der Uobcrsicht den Gumada I, letzteres
wahrscheinlich nach Ibn 'Abbas, vgl. fol. lG7a. b. (S. 300).
r
1
Vorhomorkiinnon. \()
unreifen Datteln war '). Selir genau wird dadurcli die Jahreszeit nicht
hestiuimt, iuunerliin lassen sich gewisse Grenzen abstecken, also etwa
März bis Juni'-). Wenn nun in den vorangegangenen Jahren der Dhu-
IQa'da uui das Frühlingsäquinoctium anzusetzen ist, so würde zwar der
Muxarrani in den Mai/ Juni, der Gumädä aber in den September/ Oktober
fallen. Also ist der Muxarram für den Zug nach Xaibar das richtige
Datum, und derselbe ist sehr bald nach der Rückkehr von Xudaibija
unternommen worden, wie auch aus anderweitigen Anzeichen erhellt.
Die übliche Rechnung lässt den Muxarram A. 7 (A. D. 028) mit dem
11. Mai anfangen, sie stimmt in diesem Falle mit den Indicien der Jahres-
zeit zusammen.
P]s ist zu erwarten, dass die Differenz zwischen der üblichen Rechnung
und den davon unabhängigen Indicien der Jahreszeit immer geringer wird,
je mehr wir uns dem Jahre 10 nähern. Leider wird diese Erwartung
bei dem Feldzuge von Tabuk im Jahre 9 auf unangenehme Weise ge-
täuscht. Derselbe soll in den Ragab gefallen sein; nach WüstenfehFs
Tafeln würde der Ragab A. 9 (A. D. 630) am 14. Oktober beginnen. Nun
ist es aber eine ganz unanfechtbare Thatsache, welche aufs innigste mit
dem ganzen historischen Zusammenhange verknüpft ist und sich auf
Schritt und Tritt selbst bezeugt, dass es damals Hochsommer war, die
Zeit der reifenden Früchte, kurz vor der Dattelernte, also Juli /August^).
Eine Differenz von drei Monaten zwischen der Conventionellen Rechnung
und der faktischen Zeit ist im Jahre 9 ganz unerklärlich. Es bleibt, wie
mir scheint, nichts anderes übrig als die überlieferte Monatsangabe
(des Ragab) zu bezweifeln. Ich glaube, dass man aus den beim Aufent-
') S. 268 Anm. 2 und S. 273: die Datteln waren in der Phase, wo man sie
baldax nennt.
-) Wenn die Jahreszeit nach dem Stande der Datteln bestimmt wird, so gilt
natürlich nicht die Ausnahme (ausnahmsweise scheint es fast immer ein-
zelne frische Datteln zu geben, vgl. S. 147), sondern die Regel. Der
Regel nach ist die Dattelernte in diesen Gegenden im August. Die Zeit
der gi-ünen Früchte und der unreifen Datteln ist allerdings eine sehr
dehnbare Periode. Z. B. wird die Schlacht von Uxud in dem Liede des
Abu Sufjau b. alXarith in die Zeit der sich entwickelnden Datteln und
der stehenden Saat gesetzt BH. 667 f. Nach der anderen Seite zu darf
man jedoch nicht zu weit gehen; wenn die Früchte dicht vor der Reife
stehen (im Juli), so lauten die Ausdrücke ganz anders, wie man bei dem
Feldzuge nach Tabuk sieht.
^) Vgl. S. 391 ff. Auf dem Hinwege nach Tabuk Hess M. die noch nnabge-
pflüokten Datteln auf einem reich tragenden Baume taxieren, auf dem
Rückwege wollte er nachsehen, ob die inzwischen abgeernteten Früchte
der Taxierung entsprächen (S. 397).
2*
20 Vorbemerkungen.
halt in Tabuk ausgestellten Urkunden, in denen die Entrichtung der
Steuer auf den Ragab fixiert wird, geschlossen hat, der Feldzug von
Tabuk sei in den Ragab gefallen und eben deshalb die Steuerzahlung
auf diesen Termin angesetzt. Es lassen sich aber auch andere und in
Wahrheit näherliegende Gründe denken, warum die Steuer im Ragab ge-
zahlt wurde; der heilige Monat Ragab, der als Semesteranfang dem
heiligen Monat Muxarram entspricht, könnte denselben in ge^nssen
Gegenden wohl auch als Jahresanfang vertreten haben '). Der Feldzug
von Tabuk hat wahrscheinlich im Rabi' 11 A. 9 stattgefunden.
Man sieht, auf wie schwankendem Boden wir uns in der Zeitrechnung
vor dem Jahre 10 bewegen; doch glaube ich, dass sieh bei vorsichtiger
Abwägung aller in Betracht kommenden Momente dennoch zu einigen
sicheren Positionen gelangen lässt, und dass dabei die Jahreszeitangaben
Vakidi's in den meisten Fällen gute Dienste leisten-).
5. Es ist möglich, dass ich in einigen Jahren noch eine Textausgabe,
mit vollständigen Parallelen, machen werde; aber auch dann wird die
vorliegende Arbeit nicht überflüssig sein. Wer sich mit der Geschichte
Muhammed's zu beschäftigen hat ohne zu den arabischen Quellen herab-
steigen zu können, der wird, glaube ich, bei diesem simplen Excerpt,
unter Hinzunahme etwa von Nöldeke's bekanntem kleinen Buche, besser
fahren als bei dem grossen Werke Sprenger's, welches gegenwärtig in
Deutschland den Markt beherrscht ^). Besser geformt als bei den alten
Traditionisten ist bei Sprenger das Material auch nicht, nur ist an die
Stelle ihrer Naivetät bei ihm ein stilloses Gemisch von Erzählung und
') Vgl. Anm. 2 auf S. 405. Die Messe (also wohl auch das Fest) von Xu-
bäsha war im Ragab; s. Sprenger! 191 Anm. 1.
-) In Bezug auf die Schlacht von Badr A. 2 genügen die ludicien nicht zur
Bestimmung der Jahreszeit. Die syrische Karawane, welche die Muslime
damals abfangen wollten, war jedenfalls die grosse Hauptkarawane (Sur. 112)
des Jahres; wäre es richtig, dass die Handelsreisen der Mekkaner nach
Syrien im Sommer unternommen wurden, so müsste es damals etwa Ende
Sommers gewesen sein. Aber die Behauptung S. 100 ist unzuverlässig;
gleich hinterher wird gesagt, Cafvan habe im Winter sich auf die Reise .
nach Syrien gemacht. Aus dem Regen, der bei Badr fiel, und daraus,
dass anderthalb Monate früher trockene Trauben von Trdf nach Mekka
eingeführt wurden, lässt sich ebenfalls nichts Sicheres schliessen. Man
hat sich lediglich daran zu halten, dass die Schlacht von Badr etwa einen
Monat früher fiel als die von Uxud, also in December/ Januar.
^) Noch besser würde sich freilich zu solchem Behuf eine deutsche Bear-
beitung des Ibn Ilisham eignen, für welche die Uebersctzuug Weil's wohl
noch Platz Hesse. Aber ich hatte zugleich den Zweck, ein wichtiges lu-
editum deui liiliaUe nach bekannt zu machen.
Vorbemerkungen.
21
kritischem Kaisonncniont irctrctcn. Was aber seine Zuverlässigkeit in
der "Wiedergabe des Stoffes betrifft, so bin ich durch die Bekanntscliaft
mit Vakidi vielfach dazu geführt sie in Zweifel zu ziehen. Man ver-
gleiche folgende Uehersetzung Sprengcr's (111 221 ff.) mit dem arabischen
Texte Vakidi's (fol. 119 vgl. S. 219), den ich daneben stelle, indem ich
zugleich in den Noten wenigstens die curiosesten Curiosa anmerke.
Der Jude Zobayr b. Bata hatte in
der Schlacht von Bo'ath dem Thahit
b. Kays das Leben geschenkt. Er
begab sich nun zu diesem ') und
fragte ihn: kennst du mich noch?
Wie, antwortete Thahit, soll ein
Mann wie ich seinen Wohlthäter
vergessen-)? Ich will dir nun ver-
gelten, was du an mir gethan hast^).
Der Edle, versetzte Zobayr, vergilt
die Wohlthat des Edlen, und ich
bin nie hülfsbediirftiger gewesen als
jetzt. Der Muslim begab sich zum
Propheten und sagte: schenke mir
den Zobayr, denn ich habe Ver-
pflichtungen gegen ihn und wünsche
mich dankbar zu erweisen. Seine
Bitte wurde gewährt und er kehrte
freudig zum Gefangenen zurück.
Dieser sagte : ich bin alt, habe mein
Vermögen verloren und meine Frau
und Kinder sind in Gefangenschaft.
Wozu soll mir mein Leben nützen?
Thahit ging wieder zum Propheten
und dieser schenkte ihm auch dessen
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Lf-"
') Vielmehr steht ausdrücklieb da: „Thabit kam zu alZablr" — wie das in
der Natur der Sache liegt, da der Jude gefangen war.
^) Der Text lautet: „er (der Jude) sprach: sollte ein Mann wie ich bin einen
Mann wie du bist nicht kennen? Thabit sagte: du hast bei mir eine (mir
von dir erwiesene) Wohlthat zu gut, und ich habe vor sie. dir jetzt zu
vergelten." Sprenger macht die Worte inna laka 4ndi jadan zum
Object des vorhergehenden jag hui u und lässt das dazwischen stehende
qäla Thabit unter den Tisch fallen, in Consequenz seiner willkürlichen
Vertauschung der Subjecte.
22
Vorbemerkungen.
Habe und Familie ; dann kam er zu
Zobayr und rief ihm zu: alles was
du besessen hast, wird dir zurück-
erstattet. Der Greis fragte ihn : was
ist aus dem Manne geworden, dessen
Antlitz ein chinesischer Spiegel ist,
in welchem Jungfrauen den Scham-
haften betrachten'), Asad b. Ka'b?
— Thabit antwortete: er ist tot! —
"Was macht der Herr der Nomaden
und Stadtbewohner, der Herr der
beiden Stämme , der sie im Kriege
anführte und im Frieden nährte "'),
Hoyay der Sohn der Aclitab! — Er
ist tot! — Wo ist der, der im An-
griffe vorausgeht und uns auf dem
Rückzuge schützt''), 'Azzal der Sohn
des Samuel? — Was macht der
Schlaue und Verschmitzte, welcher
nie eine Bande verfolgt, die er niciit
ausgespürt*), und dem nie ein Knoten
vorgelegt wurde, den er nicht gelöst
hätte, Nah hasch der Sohn des Kays?
— Er ist tot! — Wo weilt der
Fahnenträger der Juden und der
Heere ^), Wahb b. Zayd? — Er ist
tot! — Wie befindet sich der Ver-
treterjüdischer Gastfreundschaft, der
Vater der Waisen und Armen, 'Okba
Sjü ,jo-J1 J5 ^z^.i ^Jü?L 5Aj»»
^L>1j X_«wi-yJ) 51 -X \.A.>-» ,.,wi I C^Xjt
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') Ich .schäme mich fast zu bemerken, dass es heissen muss: „in welctiom
die Jungfrauen des Stammes sich besehen".
') Vielmehr: „der ihnen im Kriege llcitkamelc gibt und der sie speist in
der Hungersnot".
^) Es ist nicht xämijatulium zu sprechen, sondern xfim i jat i hl m, in
Abhängigkeit von avvalu und in Parallele zu 'fidijati.
*) Muss heissen: „der nie eine Zusammenrottung angreift (ja'uunnu) , die er
nicht auch sprengt, und nie einen Knoten, den er nicht auch löst" —
alles, was er angreift, führt er glücklich durch. „Der nie eine Bande ver-
folgt die er nicht ausgespürt" ist etwa eben so sinnreich als „in welchem
Jungfrauen den Schamhaften betrachten".
•■') „Was macht der, der die Fahne der Juden führt im Schlachtgedränge?"
Vorbemerkungen.
23
Xj ..ji-^Jü J.i ,.jlJ>J(
^t^
V.i ^Ui
V-
3^i
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JsJ^j ^J:;J>^.J! i^L^-'^ ^^ '
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b. Zayd? — Er ist tot! — Und sind ^.^\^\ jsxs -♦.: ^^.i Joii }3
die beiden 'Amr iiocli am Leben,
welche sich in (k'r lukh'irnng der
Thora vereinigten? — Auch sie sind
tot! — Dann, o Thabit, gewährt das
Leben keinen Genuss mehr; ich will
ihnen in die Heimat folgen, in welche
sie vorausgegangen sind '). Ich bitte
dich bei dem Einfluss, den ich auf -X^J^^i
dich habe"), mich nicht zu jenem
blutdürsUgen Manne, welcher die
Häuptlinge der Koraytziten hat töten ^j.
lassen, sondern auf den Richtplatz nj
zu führen '). Nimm meinen Säbel,
er ist scharf, und enthaupte mich.
Aber halte mir den Kopf und haue ^
hoch*); denn der Rumpf sieht schön q-
aus, wenn der Hals noch daran ist. ^j
Ich warte mit Ungeduld, bis der
Eimer meines Lebens ausgeflossen-') *-
und ich mit meinen Freunden ver-
einigt bin. Thabit antwortete u. s. w.
Aehnliche Beispiele stehen mir in Menge zur Verfügung, ich habe
dieses gewählt, weil es einen längeren Text betrifft, bei dem sich Sprenger,
wie es scheint, ganz besondere Mühe gegeben hat. Denn er gerät in
Entzücken über den Inhalt. „Ich bewundere den Heldenmut des greisen
.Li.
C^Ö^J
L^ ...
o^
A^.>vJLi
^S
o
.^Si
Li-
^''
') „0 Thabit, was liegt mir am Leben, nachdem sie tot sind? soll ich zu
der Stätte ziu-ückkehren, wo sie vordem wohnten, und dort nach ihrem
Tode fort dauern?" Sprenger scheint ba'da häulrd argi'u znsammen-
gefasst zu haben (,ich will ihnen folgen") untl dann mit Grazie fortge-
fahren zu sein.
-) „bei meiner (dir erwiesenen) Wohlthat,' die ich bei dir gut habe." Diese
gewöhnliche und hier öfters vorkommende Phrase scheint Sprenger nie zu
verstehen.
^) „Ich bitte dich mich nicht zu diesem Mörder zu bringen, der mich dann
auf den Richtplatz führen würde." Sprenger's „sondern" ist unverständ-
lich; es ist doch eben Muhammed, der auf dem Richtplatz hinrichten lässt.
*) Vielmehr: „haue höher als die Wirbelknochen und niedriger als das Hirn."
^) „Der Eimer meines Lebens" könnte den sei. Herrn von Hammer eifer-
süchtig machen. Es steht da: „ich mag nicht so lange warten wie das
Ausschütten eines Eimers aus einem Ziehbrunnen dauert, bis ich mit
meinen Lieben zusammenkomme. •'
24 Vorbemerkungen.
.luden, welcher das Schicksal semer Freunde teilen wollte; aber ich
bewundere noch mehr die Berichterstatter. Diese Darstellung ist allmäh-
lich von den Traditionisten erweitert worden , und sie ist vollendeter in
neueren als in alten Versionen. Sie ist daher nicht Eigentum eines
Mannes, sondern mehrerer Generationen von graubärtigen Traditionisten.
Der Soldat hält es für Ehrensache dem Feinde Gerechtigkeit widerfahren
zu lassen, von Verbrechern werden oft Züge von Grossmut erzählt, und
es hat Rauher gegeben, welche ihrer Mildthätigkeit wegen berühmt ge-
worden sind, selbst Fürsten und ihre Schergen haben in seltenen Fällen
Achtung für die Grundsätze ihrer politischen Gegner an den Tag gelegt;
aber dies ist der einzige mir bekannte Fall, dass Theologen Bewunderung
für den Heldenmut eines Andersgläubigen ausgesprochen haben, und
ich zweifle , ob in allen sechzig Foliobänden der Bolandisten auch nur
ein Charakterzug vorkommt, welcher dem menschlichen Herzen so viel
Ehre macht, als diese moslimische Schilderung des Todes eines helden-
mütigen Juden. Die christliche Liebe hat sich stets nur in dem Eifer
gezeigt, mit dem sie Scheiterhaufen anzündete."
Die Bedeutung von Sprenger's Arbeit zu leugnen, fällt mir nicht ein.
Im Gegensatz zu der eine Zeit lang stellenAveise in Deutschland üblich
gewesenen "Weise, die arabische Literatur als eine grosse Beispielsamm-
lung für die Regeln der Grammatik zu betrachten, hat Sprenger höchst
erfrischend gewirkt durch sein gesundes und lebhaftes Gefühl für die
Sachen, durch sein echtes und unmittelbares, nicht gelehrtes und an-
geschultcs Interesse für den Inhalt der Ueberlieferung. Er ist ein ur-
wüchsiger Naturalist; darin beruht seine Stärke, bei allen Schwächen,
die ihm auch deshalb anhaften. Was er nach allen Regeln seiner Kunst
beweisen will, hat gewöhnlich weder Hand noch Fuss; aber die Bemer-
kungen, die er bei "Wege lang ausstreut, werfen oft ein überraschendes
Licht auf den Gegenstand. In den Einzelheiten lässt er sich von Ihn
'Abbas und den übrigen Vätern der Koranexegese nicht selten anführen,
indem er z. B. nach ihrem Vorgange gewisse ganz allgemein lautende
Stellen specicll auf Umajja b. Abi ICalt oder andere beliebte Typen und
Sündenböcke bezieht; im Allgemeinen jedoch urtheilt niemand richtiger
über die Art und den Wert dieser Alleswisser als er. In antiquarischen
Fragen darf man ihn nicht hören, aber er erfasst die wirklichen, leben-
digen Probleme der Geschichte. Wenn er auf der einen Seite die voll-
kommen mythischen 'Aditen ') mit den vollkommen historischen Thamu-
denern auf eine Linie stellt und ihre „Türme" (oder was sonst damit
') Nie wird in der Poesie Tliamud so gebracht wie 'Ad und dessen Nisba
(z. B. Div. Hudh. 52, 1 ; vgl. auch Oj.ä S. 387 Anm. 1).
Vorbemorkuiiixt'n. 25
gemeint ist), weil sie Iniui lieisseii , direct mit eU;ii Araiuäerii eotiUjiiiirt,
so tlint er ;uif der anderen Seite, auf die Betrachtung der realen Verhält-
nisse gestützt, die hellsten Blicke in den durch Jahrtausende gehenden
Process, durch den sich die Semiten in immer neuen Schichten an den
syrisch -babylonischen Küsten des arabischen Wüstcnmcercs abgelagert
haben und noch ablagern. Er kennt und beherrscht die gesammte auf
Koran und Islam bezügliche Originalliteratur, seinem Eifer und Spürsinn
verdanken wir eine ungemeine Bereicherung unserer arabischen Bibliothek
— aber um das genaue Verständnis eines einzelnen Textes macht er
sich keine Sorge.
So fruchtbare Antriebe nun auch ein Buch, wie Sprenger's Leben
Muhammed's, der Forschung gegeben haben mag, so eignet es sich doch
nach meinem Urteil gar nicht dazu, das zu sein, was es gegenwärtig ist,
nämlich das Buch über den Gegenstand. Die genuine Ueberlieferung
haben die Franzosen eingeführt, zuletzt und am besten Caussin de Perceval ;
gelehrt zu haben, wie daneben der Koran als Hauptquelle für die Ge-
schichte des Boten Gottes zu verwenden ist , ist das Verdienst Weil's ;
die dritte und schwierigste Aufgabe, nämlich die "Wurzeln des Islam im
Boden der älteren Religionen aufzudecken, hat Sprenger wohl mit grösserem
Bewusstsein ihrer Bedeutung angegriffen, ohne jedoch grade für diesen
Zweck, wo mit den arabischen Quellen allein wenig zu machen ist, hin-
reichend ausgerüstet zu sein. Grundlegend ist also sein Buch nicht; in-
dessen würde darauf nicht viel ankommen. Die Hauptsache ist, dass
dasselbe für jeden, der in irgend einer Hinsicht gezwungen ist, sich dar-
auf zu verlassen ohne nachprüfen zu können, ein gefährliches Buch ist.
Zwar hat es keine Not, dass man künftig den Plural Ethnoi') in die
griechische Grammatik, oder den Genitiv Pharaonos in die Septuaginta
und das Neue Testament einführen-), oder aus Strabo (p. 781) heraus-
lesen wird, es habe zwei Städte des Namens Petra in Nordwestarabien
gegeben^); auch die vielen falschen Etymologien*) und mancherlei ähn-
') So übersetzt Sprenger regelmässig das arabische '«-jUs>t, wendet die
Form aber auch sonst mit einer gewissen Vorliebe an. Er scheint sie
indirect von Abr. Geiger bezogen zu haben, vgl. dessen Urschrift S. 151:
„In gleicher Weise bedient sich der Verf. des "2. Maccabäerbuches des
Ausdrucks o/Xot für V~ixn CJ?? während ixhrÄ der gewöhnliche Ausdruck
ist für Q^)^ als NichtJuden."
■') I 66.
*) I 62: eine für Sprenger's Methode höchst lehrreiche Auseinandersetzung.
*) II 222 : „die Benennung jCjl^s- Weisswäscher (für die Jünger Christi)
ist von den Nabatäern nach Mekka verpüauzt." Bedenklicher ist Abubekr
26 Vorbemerkung-en.
liebe Fehler, die ein jeder leiclit vermeidet, der durch eine Schule ge-
laufen ist, können keinen ernstlichen Schaden anrichten und sind nicht
schwer zu nehmen. Bedenklich ist nur das, dass Sprenger bei dem
Wälzen zahlloser Handschriften sich niclit Zeit und Mühe genommen
hat, das Einzelne ordentlich zu verstehen. Dies sollte man thun —
denn durch das Brüten über einer einzigen Handschrift gelangt man
z. B. nicht dazu, die richtige Form seltener Eigennamen festzustellen — ,
aber jenes sollte man nicht lassen: die Philologie rächt sich für ihre
Verachtung. Für urteilsfähige Arabisten ist Sprenger's Werk eine reiche
Fundgrube von Material und Ideen ; zur Orientierung für ein grösseres
Publicum aber ist es durchaus nicht zu empfehlen, obwohl es dazu be-
stimmt zu sein scheint. Diesen Zweck würde Caussin de Perceval's
Essai weit besser erfüllen, wenn er noch zu haben wäre.
(). Es bleibt mir zum Scliluss noch übrig eine nicht ganz geringe
Zahl von nachträglichen Berichtigungen hinzuzufügen. Zu S. 58 Anm. 1
vgl. S. 362 Anm. 1 und Thren. 5, 5. Den S. 70 Anm. 2 angeführten
Ausdruck kann man nicht im Sinne von Prov. 30, 20 verstehen , da die
.'uto.Lc im Xadith nur den Bart zu bedeuten scheinen (fol. 148a); auch
Indra streicht sich nach dem Trank des Soma den Bart. Die mir un-
verständlich gebliebenen Worte S. 93 Anm. 4 (Kremer 180, 21 f.) versteht
Ahlwardt, indem er alsharafa im auffordernden oder hinweisenden
Akkusativ ausspricht; 'Ubada treibt die auswandernden Juden au und
sagt: immer weiter, erst über die jetzt den Horizont begrenzende Höhe,
dann über die nächste! S. 125 Z. 29 bitte ich zu corrigieren: Einige
Tage vor seinem Tode war ihm. Zu S. 131 Anm. 1 vgl. S. 98 : unter
der Palme im Hofe der Ramla. Der Ausdruck woü bedeutet in der
Redensart S. 151 Anm. 1 den Fuss, vgl. *-<cX.'s ^l^Jj^ bei 'Abdolvahid
(ed. Dozy 1881) 19, 13. In der Anm. 2 auf S. 167 bitte ich die Paren-
these: „über diese Termine konnte schwerlich geschwankt werden" zu
streichen; über zwei Monate scheint ursprünglich eine Erklärung von
^j.r^( ^J, J<^ zu sein, als bedeute das im Anfange des Jahres,
d. h. im Muxarram, welcher vom Shavval durch zwei Monate getrennt
ist. Zu S. 203 Anm. 1: ^-oLJI qxj bedeutet doch wohl einfach im
Thorwege. Auf S. 223 Anm. 1 ist Nubaio das Richtige, vgl. S. 414;
Suvaibie war Emigrant. Auf S. 231 Z. 7 ist Furchtgebet statt Früh-
gebet beabsichtigt. Zu S. 243 Anm. 2: das dritte Geschenk könnte
„der Vater der Jungfrau" (I 407), nämlich der 'Aisha, die freilich ebenso
gut Bakr wie alBikr crcnannt werden konnte, da sie eigentlich nie Jung-
frau gewesen ist.
Vorbeiuerknii'jen. 27
jjüJix sein; nacli lul. 245 a (S. 124) lukaiii M. gejiaii an derselben
Stelle bei seiner letzten Pilgcrfalirt (^«ciJwV^ ^.ccJw L>J. Der arltlunetisclie
Ansatz S. 248 Anm. 1 innss heissen: lo mal 27 plus I l ist gleich 365.
In Bezug auf die mir unklaren Worte S. 4o2 Anm. 2 vermutet Snonck
Hnrgronje, sie seien eine Prophezeiung auf die Hinderung, welche 'Abd-
allah b. alZubair der Wallfahrt nach Mekka bereitete. In Anm. 4 auf
S. 338 ist S. 124 statt S. 111 und A. T. statt A. 7 beabsichtigt.
Vorzugsweise dadurch wird das Sündenregister angeschwellt, dass ich
nicht immer die nötige Sorgfalt auf die Richtigstellung der in den Hand-
schriften vielfach verschriebenen Eigennamen verwandt habe. Für Abi
Vagra S. 78 1. Abi Vagza, für Abu Usäma alGumaxij S. 81 alGushaniij,
für Abu 'Uzair bint 'Umair S. 102 bin 'Umair, für Sa'd b. Zaid S. 107.
230. 350 Sa'id, für 'ümara b. Xuzaima S. 121 b. Ohazijja, für alSuqra
S. 129 alShnqra, für 'Abdallah b. 'Amr S. 144 b. 'Umar, für KuUhum
S. 148 Umm Kulthum, für Sulaiman b. Milxan S. 15(> Salim, für Rasig
b. 'Abdalraxman 165 Rubaix, für alOharib S. 184 alBirf. für alMaväc
S. 233 alMaräc, für Aslama b. Zaid S. 234 Usäma, für Xariga b. al-
Xaut S. 240 b. alXarith, für Usaid b. Abi Sajjid S. 243 h. Abi Usaid,
für 'Acim b. 'Amr S. 300 b. 'Umar, für Thabit b. Arqam S. 312 b.
'Aqram. für alXaggag alNahvij S. 326 alBahzij, für Xarig S. 334
Anm. 4 Xariga, für Bishr b. Sufjan S. 358 Busr, für Malik b. Anas
S. 358 Anas b. Malik, für Zubair S. 362 Z. 3 v. u. Zuhair; für Abu
Xathma S. 107 Abu Xaithama, ebenso (vgl. S. 294 Z. 12) in dem
Namen des Ueberlieferers Muxammad b. Sahl h. Abi Xaithama — ob
auch bei Abu Bakr b. Sulaiman b. Abi Xathma, kann ich nicht ausmachen.
Für Mixraz S. 229 f. 232 ist auszusprechen Muxriz, für alCamma S. 66.
78.84 aICimma, für Musavvar constant Misvar, für Shuraiq S. 45. 296
Shariq. Ferner 'Ccaina statt Ghucaina S. 140, 'ülba b. Zaid statt
Ghulba S. 173, alBarä b. Ma'rur statt Maghrur S. 289; und Abu IRaggäl
statt Abu IRigal oder Abu IRaxxal S. 55. 231, X'baid b. Xagiz statt
Gäxiz S. 141, Abu Abs b. Gabr statt Xair S. 164, 'Adij b. alXijär statt
alGabbar S. 298. Endlich Ihn Ka'b statt Abu Ka'b S. 207, 'Abdalraxman
bin 'AbdaFaziz statt 'Abd. von 'Abd. S. 243, Abu 'Cfair statt Ibn Gliu-
fair S. 286, Abu Sa'id statt Ihn Sa'id 313.
Verwechslungen von Rijäx und Rabäx, Rabi' und Rabi'a, Sulaim
und Sallm, Sa'd und Sa'ld, Sahl und Suhail, 'Abd und 'Ubaid, 'Amr 'Umar
und 'Umair, Ma'mar und Mu'ammar, von Abu und Ibn. von 'an und bin
u. dgl. kommen noch öfter vor; ich bitte die Register zu vergleichen.
In Leiden ist es leichter, die richtige Aussprache unbekannter Namen
festzustellen als in Greifswald; ich weiss nicht, ob (Sulaiman b.) Suxaim
28 Vorbemerkung'en.
oder Sugaim das Richtige, oder ob beides falsch ist. In Ermangelung
reellerer Hiilfsmittel habe ich zuweilen nach der Etymologie gegriffen und
deshalb z. B. Salama (nach Analogie von Areät, Samara, Galxa u. s. w.)
und Raba'ij (nach Analogie von Qaiehij , Caifij, als Nisba zu Rabi') ge-
schrieben; es scheint aber Salima (Bux II 275 Rand) und RihMj überliefert
zu sein. Aehnlich verhält es sich mit Gadha* und Gidh'. Dagegen sind
Salläm und Saläm zwei verschiedene Namen; bei Arabern scheint Salläm
gesprochen werden zu müssen (DMZ 1864 S. 782 Anm. 1), bei Juden
Saläm (BH. 660,6).
Mein Freund Chr. Snouck in Leiden hat mich durch einige Bemer-
kungen in Betreff der Xaggat alVadä' verpflichtet, vor allem aber habe
ich meinem lieben Collegen Ahhvardt für eine Reihe von Emendationen
und Belehrungen zu danken, die er mir mit unverdrossener Liebens-
würdigkeit mitgeteilt hat.
Greifswald, 2. Mai 1882. J. Wcllhausen.
Uebersicht der Feldzüge').
Seite
1) A. 1 im Ramacan der Zug des Xamza 33
2) A. 1 im Sliavval der Zug des 'Ubaida b. alXarith nach Räbigli 33
3) A. 1 im Dhu-lQa'da der Zug des Sa'd b. Abi Vaqqäc nach al-
Xarrär 33
4)* A. 2 im Cafar der Zug von alAbvä 34
5)* A. 2 im Rabf I der Zug von Buväe 34
6)* A. 2 im Rabf I die Verfolgung des Kurz b. Gäbir 34
7)* A. 2 im Gumada II der Zug von Dhu-rUshaira 34
8) A. 2 im Ragab der Zug des 'Abdallah b. Gaxsh nach alNaxla 34
9)* A. 2 im Ramacan die Schlacht von Badr 37
10) A. 2 im Ramacan die Ermordung der 'Acmä 90
11) A. 2 im Shavval die Ermordung des Abu 'Afak 91
12)* A. 2 im Shavval Vertreibung der Qainuqa' 92
13)* A. 2 im Dhu-lXigga der Saviqzug 94
14)* A. 3 im Muxarram der Zug von alKudr 94
15) A. 3 im Rabl' I die Ermordung des Ihn alAshraf 95
16)* A. 3 im Rabi' I der Zug von Dhu-Amarr2) 99
17)* A. 3 im Gumada I der Zug von Buxrän 100
18) A. 3 im Gumada II der Zug des Zaid b. Xaritha nach al-
Qarada 100
') Vakidi teilt dieselben ein in 47 saräjä und 27 maghüzi, die letzteren,
d. h. die Züge, an denen der Bote Gottes in Person teilnahm, habe ich
mit einem Sternchen versehen. Vakidi zählt sie zum Schluss besonders
auf, indem er eine Liste der Männer gibt, welche den Propheten, während
er zu Felde lag, in Medina als Vorbeter vertraten. Diese Liste selber zu
reproducieren schien mir überflüssig.
^) Hier folgt in der Uebersicht die weiter unten als No. ö2 wiederholte Er-
mordimg des Hudhaliten Sufjan b. Xalid durch 'Abdallah b. Uuais A. 4
im Muxarram.
30 Uebersicht der Feldzüge.
Seite
19)* A. 3 im Shavval die Schlacht von Uxud 101
20)* A. 3 im Shavval der Zug von Xamrä alAsad 149
21) A. 4 im Muxarram Zug des Abu Salama h. 'Abdalasad nach
Qaean 151
22) A. 4 im Cafar der Mord von Bi"r Ma'Qna 153
23) A. 4 im Cafar der Mord von alRagf 156'
24)* A. 4 im Rahf I die Vertreibung der alXacIr 160
25)* A. 4 im Dhu-lQa'da der Zug von Badr alMau'id 167
26) A. 4 im Dhu-lXigga die Ermordung des Abu Räfi' 170
27)* A. 5 im Muxarram der Zug von Dhat-alRiqä' 172
28)* A. 5 im Rabi' I der Zug nach Diimat alGandal 174
29)* A. 5 im Slia'ban der Zug von alMuraisi' 175
30)* A. 5 im Dhu-lQa'da der Grabenkrieg 190
31)* A. 5 im Dhu-lQa'da und Dhu-lXigga die Belagerung und Hin-
richtung der Quraieha 210
32) A. 6 im Muxarram die Ermordung des Sufjan b. Xalid alLixjänij 224
33) A. 6 im Muxarram Zug des Muxammad b. Maslama gegen die
Qureä 226
34)* A. 6 im Rabi' I Zug gegen die Lixjän 226
35) * A. 6 im Rabi' II Zug von alGhäba 227
36) A. 6 im Rabi' II Zug des 'Ukkasha b. Mixcan nach alGhamr 232
37) A. 6 im Rabi' II Zug des Muxammad b. Maslama nach Dhu-
IQacca 232
38) A. 6 im Rabi' II Zug des Abu 'Ubaida b. alGarräx nach Dhu-
IQacca 233
39) A. 6 im Rabi' II Zug des Zaid b. Xaritha gegen die Bann
Sulaim in alGamum — beide in einem Monat ') 233
40) A. 6 im Gumada I Zug des Zaid nach alGaraf 234
41) A. 6 im Gumada II Zug des Zaid nach Xisma 234
42) A. 6 im Ragab Zug des Zaid nach Vadi-lQura 236
43) A. 6 im Sha'ban Zug des 'Abdalraxman b. 'Auf nach Dumat-
alGandal 236
44) A. () im Sha'ban Zug des Ali nach Fadak 237
45) A. 6 im Ramacan Ermordung der Umm Qirfa 238
46) A. 6 im Shavval Ermordung Usair"s h. Räzim 239
') Dieser Zug fehlt (ebenso wie No. 42) in der Ausführung; dafür steht dort
dann Zaid's Zug nach aVlc, der in der Uebersicht fehlt. Die Worte:
Ijcide in einem Monat (wobei man docli nur an beide Feldzüge Zaid's
denken kann) passen nicht, wenn No. ;!9 in den Ral)i' II, No. 40 in den
Gumada 1, und No. 41 in den Gumada II fiel.
Uebersiclit der Feldzüo^e. 31
Seite
A. 6 im Sliavval Ilinriclitung der 'Uraina 240
A. ß im Dhu-lQa'da die Wallfalirt von alXudaii)ija 241
A. 7 im Gumada I der Zug nacli Xaihar 2(54
A. 7 im Slia'])ai) Zug des Omar nach Turl)a 297
A. 7 im Slia'l)an Zug des Abubekr in das Nagd 297
A. 7 im Sha'ban Zng des BasliTr b. Sa'd nacli Fadak .... 297
A. 7 im Ramacan Zug des Glialib b. 'Abdallali nacli alMaifa'a 298
A. 7 im Shavval Zug des Basblr b. Sa'd nach alGiiulh . . . 298
A. 7 im Dliu-lQa'da die 'Umrat alQacijja BOO
A. 7 im Dbu-lXigga Zug des Ibn Abi TAugä gegen die Banu
Sulaim 303
A. 8 im Cafar Zug des Ghalib b. 'Abdallah nach alKadld . . 307
A. 8 im Rabi' I Zug des Ka'b b. 'Umair nach Dhfit-Aeläx . . 308
A. 8 im Rabi' I Zug des Shugä' b. Vabl nach alSiJ .... 308
A. 8 (im Gumada I) Schlaclit bei Ährta 309
A. 8 im Gumada II Zug des 'Amr b. al'Ac nach Dhat-alSaläsil 315
A. 8 im Ragab der Feldzug des Laubabsclilagens 317
A. 8 im Sha'ban der Zug des Abu Qatada nach Xacira . . . 318
A. 8 im Ramacan Einnahme von Mekka ') 319
A. 9 im Muxarram der Zug des 'Ujaina gegen die Banu Tamim 385
A. 9 im Cafar der Zug des Queba b. 'Amir gegen die Xatli'am 387
A. 9 im Rabi' I der Zug des alCaxxak b. Sufjan gegen die
Banu Kiläb 388
A. 9 im Rabi' II der Zug des 'Alqama b. Mugazzaz nach Shu'aiba 388
A. 9 im Rabi' II die Zerstörung des Fuls durch Ali .... 389
A. 9 im Ragab der Zug von Tabuk (nebst Xalid's Zuge gegen
Dumat alGandal) 390
A. 9 im Dhu-lXigga die Festwallfahrt des Abubekr 416
A. 10 im Rabi' I der Zug des Xalid b. alValid gegen die
'Abdalmadän 417 Anm. 1
A. 10 im Ramacan der Zug des Ali nach Jemen 417
A. 10 im Dhu-lXigga die Abschiedswallfahrt des Roten Gottes 421
A. 11 im Rabi' II Zug des 'Usama b. Zaid nach Syrien . . . 433
') Vorher steht noch: A. 8 im Ramacan Zug des Abu Qatüda nach Icam
(S. 325 Anm. 1). Es folgt : A. 8 im Ramacan Zerstörung der Götzen (S. 350 f.),
A. 8 im Shavval der Zug Xalid's gegen die Gadlilma (S. 351), A. 8 im
Shavval die Schlacht von Xunain (S. 354), A. 8 im Shavval die Belage-
mng von Täif (S. 3G8), ferner A. 8 die Festwallfalirt unter 'Attab b. A.sTd
(S. 381) oder ohne Führung {^^j^\).
1.
A. 1 im Ramacän ward Xamza mit 30 Mann zu Kamel ausgesandt, ca
um an der Küste einer von Syrien zurückkelirenden Karawane der Mekkaner 6 b
aufzulauern. Sie hatte aber eine starke Begleitung, Abu Gahl war dabei
und 300 Mann. Die beiden Parteien stellten sich gegen einander auf, aber
der Guhanit Magdij b. 'Amr, der mit beiden in Vertrage stand, trat unter-
handelnd dazwischen und verhütete den Kampf. Der Prophet war ihm
dafür erkenntlich und bezeugte nachmals seinen Dank gegen die Ver-
wandten Magdij's, als sie nach Medina kainen. Die Leute Xamza's be-
standen zur Hälfte aus Emigranten, zur Hälfte aus Medinern; verschiedene
Namen werden aufgeführt. — 'Abdalraxman b. 'Ajjäsh alMaxzumij von
'Abdalmalik b. 'Ubaid b. Sa'id b. Jarbü' von Sa'id b. allMusajjab und
'Abdalraxman b. Sa'id b. Jarbü': bis zur Schlacht von Badr war keiner
von den Medinern an einer Unternehmung beteiligt, weil M. glaubte, sie
haben sich nur zu seiner Verteidigung verpflichtet, wenn er in Medina
angegriffen würde. Das ist das Richtige. — BH. 419 — 421.
2.
A. 1 im Shavväl ward 'Ubaida b. alXärith b. 'Abdalmueealib mit 60 Mann
zu Kamel, lauter Emigranten, nach Eäbigh gesandt und traf dort auf eine
Karawane, die von Abu Sufjän und 200 Mekkanern begleitet war, am
Wasser Axjä. Sa'd b. Abi Vaqqäc war der erste, der im Islam einen
Pfeil abschoss; er schoss seinen ganzen Köcher leer und traf jedesmal
einen Menschen oder ein Kamel. Dann aber gingen beide Parteien ihres
Weges, ohne dass es zu einem Kampfe kam. Nach Hm Abi Sabra hat
Sa'd zur Verfolgung der fliehenden Mekkancr aufgefordert, 'Ubaida aber
nicht gewollt. — BH. 416 — 418.
3.
A. 1 im Dhu-lQa'da ward Sa'd b. Abi Vaqqäc mit 20 oder 21 Emi-
granten nach alXarrär, nahe bei Xumm, geschickt um einer mekkan.
o
Vukidi, Mnhanimed. O
34 AlNaxla A. 2.
Karawane dort aufzulauern. Als er am Morgen des 5. Tages hinkam, war
sie schon tags vorher vorbeigezogen; sie w'eiter zu verfolgen war ihm
verboten. So nach Abu Bakr b. Ismall b. Muxammad b. Sa'd von 'Amir
7 a b. Sa'd von Sa'd selber. — BH. 422 423.
4.
A. 2 im Cafar versuchte M. in alAbwä ') eine mekk. Karaw^ane abzu-
fangen; jedoch vergebens. Er blieb 15 Tage aus und schloss in dieser
Zeit schriftlich einen Vertrag mit den Banu Camra b. Kinäna. — BH.
415 416.
5.
A. 2 im Rabi' I zog M. nach Buväe (drei Poststationeu von Medina,
in der Gegend von Dhu-Xushub) um eine Karawane von 2500 Kamelen
abzufangen, bei der sich Umajja b. Xalaf mit 100 Mann befand. —
BH. 421.
6.
A. 2 im Rabi' I verfolgte M. den Fihriten Kurz b. Gäbir, der über
das Weidevieh in alGammä hergefallen war, bis nach Badr, ohne ihn zu
erreichen. — Vgl. BH. 423.
7.
A. 2 im Gumäda II „zog er zu Feld um den Karawanen der Quraish
auf ihrem Hinwege nach Syrien aufzulauern. Er forderte Freiwillige auf
und rückte aus mit 150 Mann, nach anderen waren es 200. Er hatte
Kunde davon, dass die Karawane Mekka verlassen habe um nach Syrien
zu reisen; die Quraish hatten ihr Geld und Gut zusammengeschossen um
es in diese Karawane zu stecken. Er ging also durch den Hohlweg der
Banu Dinar nach Bujfit alSuqjä das ist der Feldzug von arUshaira." -) —
BH. 421 422.
8.
AlNaila, A. 2 im Ragab.
M. bestellte beim Nachtgebet den 'Abdallah b. Gaxsh bewaffnet auf
den andern Morgen früh zu sich; als er hinkam, fand er eine Anzahl
anderer Emigranten da, über die ihm das Commando gegcl)en wurde. Er
') Daneben lag Vaddän (fol. 132h), wonach dieser Zug ebenfalls genannt
wird. In Ezech. 27,1!) stehen vor 'pilj^Q wahrscheiulicli keine Orts-, son-
dern Waarennameu.
^) Ich habe wörtlich übersetzt um zu zeigen, dass der Schluss, der in beiden
Hss. gleichlautet, verstümmelt ist. Bujüt alSuqja war eine Vorstadt von
Medina und wahrscheinlich nur der Sammelplatz der Auszieheudea.
AINaxla A. 2. 35
erhielt Befehl, die Nagdstrasse cinzusciilagen in der Riciitung auf Kakijja,
und wenn er zwei Nächte gereist sei, ein ihm übergebenes Schreiben zu
öffnen — es war ein Blatt von xaulanitischem Lcder und Ubaij b. Ka'b
hatte es geschrieben. Bei Bi'r Ibn Cumaira erbrach und las er es ; es
stand darin: „Reise bis du ins Thal von Naila kommst im Na-
men Gottes und mit seinem Segen , zwing aber keinen deiner Gefährten
mitzuziehen, sondern richte mit denen die dir folgen meinen Befehl aus,
bis du ins Thal von Naxla kommst, und laure dort der Karawane
der Qurashiten auf '). Alle seine Gefährten erklärten sich bereit ihm
zu folgen. Als er nach Naxla kam, waren die Mekkaner mit ihrer Ka-
rawane schon da. Sie schöpften Verdacht gegen die muslimischen Rei-
senden; um sie zu beruhigen, Hess sich 'Ukkäsha den Kopf scheren und
zeigte sich ihnen so. — BH. 423 424.
'Amir b. Rabi'a: ich schor ihn, die Absicht Väqid's und 'Ukkasha's 7b
war, ihnen den Glauben beizubringen, wir seien Pilger, da es der heilige
Monat war.
Dadurch sicher gemacht Hessen sie die Kamele weiden und kochten
ab. Die Muslime aber Avaren im Zweifel was sie thun sollten. „Warten
wir heute noch sie anzugreifen, so sind sie morgen im heil. Gebiete;
greifen wir sie aber an, so geschieht es im heil. Monate." Es meinten
zwar einige, es stehe nicht fest, ob der Ragab nicht schon vorüber sei;
die anderen aber sagten: wir wissen nicht anders als dass heute noch
heiliger Monat ist, und wir sind nicht gesonnen ihn zu profanieren wegen
irgend eines Gelüstes dem ihr gerne nachgäbet. Endlich drangen die
weltlich Gesinnten doch durch. Väqid b. 'Abdallah ging voran und tötete
Amr b. alXacramij mit einem Pfeilschuss; darauf erfolgte ein allgemeiner
Angriff der Muslime. Sie machten Xakam b. Kaisän und 'Uthmän b.
'Abdallah b. alMughlra zu Gefangenen, während des Letzteren Bruder
Naufal entkam; die Karawane trieben sie als Beute fort. — BH. 424 425.
*AHj b. Jazid b. 'Abdallah b. Vahb b. Zam'a alAsadij von s. Vater
von s. Base von ihrer Mutter Karlma bint alMiqdäd von alMiqdäd b.
'Amr: ich nahm alXakam gefangen; unser Anführer wollte ihn töten,
aber auf mein Verlangen wurde sein Schicksal in Äluhammeds Hand ge-
legt. M. forderte ihn zum Islam auf; er wollte aber nicht gleich, so
dass Omar schon die Geduld verlor und bat ihm den Kopf abschlagen
zu dürfen, damit er zu seiner Mutter, dem Nichts, heimkehre -j. Als
') iji^-'s -^ UiJ J^-o-Xs Ä.i..>^vi Q.-iJ , <r''-' c*-^' -*^ lauten die ge-
sperrten Worte auf arabisch.
-) i5o34-i! ka\ J! (»^^^ vgl. lob 1,21. Ps. 9,18 und zu Xj^^J5 (Sur.
101,6) vielleicht inP-
3*
36 AlXaxla A. 2.
aber M. das nächsteinal Omar wiedersah, hatte Xakam inzwischen den
Islam angenommen.
Omar: ich schämte mich sehr, aber ich hatte in redlichem Eifer ge-
handelt. Seine Bekehrung war aufrichtig und er fiel als Märtyrer bei
Bi'r MaTuia. — BH. 426.
Muxammad b. 'Abdallah von alZuhrij: nachdem M. dem Xakam den
Islam erklärt hatte, legte jener das Bekenntnis ab. Da sagte M. zu
seinen Gefährten: hätte ich eurem Rath zufolge ihn getötet, so wäre er
jetzt in der Hölle.
Also sie trieben die geraubten Kamele, die Leder, Wein und Rosinen
aus Täif führten, nach Medina. Die Mekkaner warfen dem M. die Ent-
weihung des heil. Monats als Treubruch vor; jedoch die dortigen Muslime
sagten, der Ueberfall sei im Sha'bän geschehen. M. liess die Beute un-
verteilt (als Vaqf) und sagte, er habe nicht befohlen im Ragab zu
kämpfen. — BH. 425.
Ihn Abi Sabra von Sulaimän b. Sugaim: er hatte überhaupt nicht
zu kämpfen, sondern nur Nachricht einzuziehen befohlen. — BH. 424.
4 a Darüber waren die Beteiligten sehr niedergeschlagen, zumal sie nun
auch von den anderen Muslimen hart angelassen wurden. Ganz Medina
brodelte ^vie ein Kessel, und die Juden machten ihre "VVitze mit den
Namen der Angreifer und des Gefallenen, als seien sie ominös'). —
Die Quraish aber schickten zu M. um ihre beiden Gefangenen zu lösen,
aber erst nach der Rückkehr Sa'd's und 'ütba's nahm er das Lösegeld
an, 40 Unzen Silber für jeden. — BH. 425 426.
Abu Bakr (u. s. w. wie in No. 3) von Sa'd b. Abi Vaqqäc: ich ritt
abwechselnd mit 'Utba b. Ghazvän auf seinem Kamele. In Buxrän, auf
dem Hinwege, entlief es uns und wir suchten es zwei Tage; hernach
■ konnten wir die anderen nicht wiederfinden und kamen erst einige Tage
später als sie nach Medina zurück, ohne bei Naxla dabei gewesen zu
sein. Von Mulaixa bis Medina, sonst drei Tagereisen, ritten wir ununter-
brochen einen Tag und eine Nacht '^); wir hatten keinen Mundvorrath;
wenn es uns zu arg w^ard, assen wir 'Icähblätter und tranken Wasser
dazu. Nach unserer Rückkehr nahm M. das Lösegeld an^). — BH. 424.
'Urnar b. 'üthmän alGaxshij von s. Vater von Muxammad b. 'Ab-
') SJü hier ausnahmsweise im schlechten Sinne.
>
2) Kj^ Gauhari I 107,4 der Bulaqer Ausgabe.
^) |*^bLs UxiJ^j Uli statt ^\S^ Kremer 9,21. Ich werde fortan bei
diesen Citaten gewöhnlich nur die Seiten- und Zeileuziffer geben; sie be-
ziehen sich immer auf Kremeis Ausgabe.
l'.adr A. 2. 37
dallah b. Gaxsli: 'Abdallah b. Gaxsh verteilte die Beute nach Abzug des
Fünften, noch bevor Sur. 8,42 geoffenbart war. — BH. 425 426.
Muxamraad b. Jaxjä b. Sahl von Muxammad b. Sahl b. Abi Xathma
von Räfi' b. XadTg von Abu Burda b. Nijär: M. sequestrierte die Beute
von Naxla und verteilte sie erst zusammen mit der von Badr.
In Anlass der Vorwürfe über die f^iitweihnng des heil. Monats er-
schien Sur. 2,214 '). — BH. 425.
Ma'mar von alZuhrij von 'ürva: M. bezahlte das Blutgeld für
'Amr b. alXacramij und hielt den Ragab nach wie vor heilig, bis Sur. 9
proklamiert wurde.
Ibn Abi Sabra von 'AbdalmagTd b. Sahl von Kuraib von Ibn 'Abbäs :
M. bezahlte kein Blutgeld. Das ist nach Vakidi die herrschende Meinung.
Abu Ma'shar : 'Abdallah b. Gaxsh ward zuerst Amir alMu'minln ge-
nannt,
Verzeichnis der acht (nicht 12 oder 13) Teilnehmer an diesem 4b
Zuge. — BH. 423.
9.
Badr, A. 2 am Freitag 17. Ramacän.
Als M. vernahm, dass die Karawane") aus Syrien zurückkomme,
schickte er öalxa b. 'Ubaidallah und Sa'id b. Zaid auf Beobachtung aus,
10 Tage ehe er selber aufbrach. Sie gingen nach alNaxbär bei Xaurä;
dort nahm sie der Guhanit Kashad gastlich auf, und als die Karawane
vorüberzog, brachte er sie auf einen Hügel hinauf, von wo sie sie beob-
achteten^). Den Leuten der Karawane versicherte er, da sie ihn fragten,
die Luft sei rein von Spionen M.'s. Am anderen Morgen gingen die
beiden zurück, von Kashad bis Dhu-lMarva geleitet. Sie kamen aber
erst am Tage von Badr in Medina an und trafen M. auf dem Rückmarsch
in Turban — die Karawane hatte den Weg an der Küste sehr rasch zu-
rückgelegt, Tag und Nacht reisend. Dem Kashad erwies sich M. hernach-
mals dankbar und belehnte seinen Neffen mit Janbu', da er selbst als
alter Mann das Anerbieten ablehnte.
M. bot die Seinen auf, manche waren sehr bei der Hand, viele aber
wollten nichts von dem Zuge wissen, und es erhub sich Gerede und
Streit darüber. Wer zurückblieb, ward nicht getadelt, weil man auf
2) Die von No. 7.
3) U^L>I 12,20 \J^iXi 13,1.
38 Badr A. 2.
Beute und nicht zum Kampfe auszog; es waren darunter auch aufrichtige
und eifrige Muslime, wie Usaid b. Xucair. — BH. 428.
Zum Sammelplatz machte M. alBuqa' d. i. Bujüt alSuqjä vor Mediua,
dort hielt er am Sonntag 1'2 Ramacan Musterung und wies 7 zu junge
Leute zurück.
5 a Abu Bakr (u. s. w. wie No. 3) von Sa'd b. Abi Vaqqäc: mein Bruder
'Umair versteckte sich um der Musterung zu entgehen, ward aber her-
vorgezogen und als erst 16 jährig zurückgewiesen. Da er aber anfing zu
weinen, aus Sehnsucht nach dem Martyrium, ward er doch mit gelassen
und fiel bei Badr.
Abu Bakr b. 'Abdallah von 'Ajjäsh b. 'Abdalraxmän alAshga'ij:
M. trank damals zuerst aus dem Brunnen von Bujüt alSuqjä. — Dasselbe
wird noch durch eine andere Tradition bezeugt, von 'AbdaFaziz b. Mu-
xammad von 'Amr b. Abi 'Amr. — Derselbe von Hishäm b. 'Urv^a von
'ürva von 'Äisha : seitdem Avard ihm das Trinkwasser immer von dort
geholt.
Ihn Abi Dhi'b von alMaqburi von 'Abdallah b. Abi Qatäda von s.
Vater: M. verrichtete das Gebet bei Bujüt alSuqjä und sagte: segne,
0 Gott, die Leute von Medina an Scheffel Mass und Früchten; mach uns
den Aufenthalt darin lieb und verleg die Fieberluft nach Xümm; ich
mache ihr Gebiet i) unverletzlich, wie Abraham das von Mekka. — BH. 414.
Von hier schickte M. 'Adij b. Abi Zughbä und Basbas b. 'Amr auf
Kundschaft voraus. 'Abdallah b. 'Amr sagte zu M. , Bujüt alSuqjä als
Musterungsplatz sei von guter Vorbedeutung ; von da seien sie, die Banu
Salama, einst gegen die Juden von Xusaika (— alDhubäb), damals die
mächtigsten, gezogen und haben sie so gedemütigt, dass die übrigen Juden
seit der Zeit gefügig geworden seien. Ebenso erzählte der alte 'Amr b.
alGamüx in Xurbä seinem Sohne Xalläd, von alBuqa' sei man einst gegen
Xuzaika gezogen; Xallad berichtete ihm, dass M. den Ort jetzt alSuqjä
umgenannt habe. Es Avar Xallads Absicht, den Brunnen zu kaufen, aber
Sa'd b. Abi Vaqqäc kam ihm zuvor und kaufte ihn um 2 junge Kamele-).
Sonntag Abend brach M. auf, mit 305 Mann (ausserdem bekamen
5b noch 8 Zurückgebliebene Los und Anteil) und 70 Kamelen: 2 — 4 Mann
ritten abwechselnd auf einem Kamele, Muhammed zusammen mit Ali und
Marthad u, s. w. — BH. 433.
1) LgAÄj*^ f-yjo L« 14,18. Nach dem Qamus unter ».-Jj-i ist nj^ = »y>-;
vgl. fol. 124 a li;2a und Bux. I 2G2, 2. 19 (Bulaqcr nicht vokal. Ausgabe in
3 Bd.) 2G4,16.
2) iOyj,v.o^o ^^^ ir),3: o^;.>Üp lx 15,10.
Ba.lr A. 2. 39
'Ubaid b. Jaxjä von MuTidh b. Rifä'a von Rifä'a b. Räfi': ich teilte
mich mit meinem Bruder Xalläd und Tbaid b. Zaid b. 'Ämir in ein noch
junges Kamel ; in alRaiixä wollte es nicht weiter '), bis M. es mit seinem
Ablutionswasser begoss ; nach der Rückkehr ward es dem Gelübde meines
Bruders gemäss geschlachtet und das Fleisch als Almosen verteilt.
Jaxjä b. 'AbdaFaziz b. Sa'id b. Sa'd b. 'Ubäda: Sa'd b. 'übada stellte
20 Reitkamele.
Abu Bakr (u. s. w. wie No. 3) von Sa'd b. Abi Vaqqäc: ich konnte 8 a
am besten von allen ohne Kamel fertig werden -) , ich war der rüstigste
Fussgänger und der beste Schütze, ich ritt keinen Schritt weder hin noch
zurück.
M. betete beim Aufbruch für seine Leute, dass ihnen Kamele u. s. w.
gegeben werden möchten; und es geschah so. Er setzte über die Fuss-
gänger den Qais b. Abi Ca'ca'a und trug ihm auch auf die Ausziehenden
zu zählen. Er nahm den "Weg über al'Aqiq und alMuktamin nach Baexä
Ibn Azhar; dort machte er bis zum anderen Morgen Halt unter einem
Baume und betete in einer von Abubekr errichteten Moschee.
Muxammad b. Bigäd von s. Vater von (dessen Grossvater) Sa'd b.
Abi Vaqqäc: in Turban zeigte mir M. eine Gazelle, zielte mit als ich
anlegte, und Avar sehr erfreut als ich traf. Das Fleisch ward verteilt.
Zwei Pferde hatten die Muslime, eins (alSail) gehörte dem Marthad,
das andere (Sabxa) alMiqdäd. Darüber folgen noch zwei Spezialtradi-
tionen der betreffenden Familien.
Die mekkanische Karawane war 1000 Kamele stark, fast jeder Qu-
rashit hatte sich dabei beteiligt, sei es auch nur mit geringem Einsatz ').
Es sollen 50 000 Dinare darin gesteckt haben ; zumeist der Familie des
Sa'id b. alÄc Abu Uxaixa gehörig, entweder eigen oder geliehen auf die
Hälfte des Gewinns. Die Banu Maizüm sollen 200 Kamele und 4 — 5000
Mithqäl Gold dabei gehabt haben, alXärith b. 'Ämir b. Naufal und Umajja
b. Xalaf jeder 1000 Mithqal, die Banu 'Abdmanäf (nach Hishäm b. 'Umära
b. Abi IXuvairith) 10000 Mithqal. Es waren mehrere Karawanen, die den
einzelnen mekk. Familien gehörten, in dieser Karawane vereinigt^); der
Markt, wohin die Handelsreise ging, war Gaza.
') \jj jlij 18,11.
=) sUi ».J^ ^ül ^^jS 19,7 vgl. 250,13. 251,20f. 275,21. Kremer:
these words give no meauing etc.
3) Ich vermute &.s'l>J( j^IjJj 20,22. Der Kamelsstrick steht für einen ganz
geringen Wert. Die Hss. bieten nichts Gescheites.
*) Daher wechselt der PI. mit den Sg. in No. 7. Vgl. überhaupt 198,17 ff.
40 Badr A 2.
ib 'Abdallah b. Ga'far von Abu 'Ann, dem Freigelassenen Misvar's, von
Mairama b. Naufal: in Syrien erfuhren wir durch einen Gudhamiten,
dass M. uns schon auf dem Hinwege aufgepasst habe (No. 7) und jetzt
auf unsere Rückkehr warte, und dass er mit den Arabern an der Strasse
gegen uns sich ins Vernehmen gesetzt habe. Wir waren also voll Be-
sorgnis als wir aufbrachen und schickten Camcam b. 'Amr um Hülfe nach
Mekka. — 'Amr b. al'Äc erzählt etwa dasselbe; der Gudhamit habe sie
in alZarqä in der Gegend von Ma'än getroffen. Die Begleiter der Kara-
wane waren unbewaffnet.
Da schickten sie den Ghifariten Camcam, den sie auf dem HinAvege
mit seinen zwei Kamelen für 20 Mithqal gedungen hatten, nach Mekka
ab ; Abu Sufjän trug ihm auf was er thun und sagen sollte. Nach einigen
geschah das erst in Tabük. Es waren 30 Qurashiten bei der Karawane. —
BH. 428.
Unterdessen hatte 'Atika bint 'Abdalmueealib einen Traum, den sie
ihrem Bruder aPAbbäs erzählte: ein Kamelreiter hielt in alAbeax und
schrie laut: herbei, ihr Saumseligen, rückt aus zu eurer Todesstätte; binnen
drei Tagen! Ebenso rief er auch auf dem Dach der Ka'ba und auf dem
Abu Qubais. Zuletzt rollte er einen grossen Stein vom Abu Qubais herab,
der zersprang am Fusse des Berges, und es war kein Haus in Mekka,
wo nicht ein Stück davon einschlug. — BH. 428 429.
'Amr b. aFÄc: ich sah dies Alles, ich sah in unserem Hause ein
Stück von dem Stein. — Die Quartiere der Bann Häshim und der Bann
Zuhra wurden übrigens nach den Traditionisten verschont.
Als aFAbbäs am anderen Morgen den Umlauf um die Ka'ba machte,
ward er von Abu Gahl (Abu IXakam, 'Amr b. Ilishäm, Ihn alXanohalijja)
wegen des Traumes zur Rede gestellt; er hatte nicht still geschwiegen.
Er versuchte sich dumm zu stellen, kam damit aber nicht durch. Abu
. Gahl sagte: ist es nicht genug, ihr Banu 'Abdahnueealib, dass eure Söhne
Propheten spielen, nun auch noch eure Töchter! nun wir wollen drei
Tage warten; erfüllt sich dann 'Atika's Traum nicht, so wollen wirs
euch zur Strafe schriftlich festsetzen, dass ihr die lügeuliaftcste Familie
unter den Arabern seid. — BH. 429.
Al'Abbäs antwortete zornig'), aber Abu Gahl behielt das letzte Wort:
9a unser Geschlecht und eures waren im Wettstreit der Ehre; ihr machtet
Anspruch auf die Siqäja und die Xigäba und die Nadva und die Rifäda —
daraus machten wir uns nichts; nun aber wollt ihr auch noch einen Pro-
') Zu \X^\ Ji^sui o 'J.",14 vol. .59,11. 60,22 und das Scholion zu BH.
442,11.
Badr A. 2. 41
pheten vor uns voraus haben? bei alLal und aTUzza, das geben wir
nimmer zu!
ATAbbäs ging ärgerlicli darüber, dass er 'Atika\s Traum in Abrede
gestellt hatte, zu Hause; dort machten ihm die Weiber Vorwürfe über
seine Feigheit, er versprach, wenn Abu Gabi noch einmal so etwas sage,
so wolle er ihm gehörig dienen. — Bll. 429.
Am folgenden Tage sagte Abu Gahl: nun ist's ein Tag, am nächsten:
nun sind's zwei, am dritten: nun sind es drei!
Am Morgen des 3. Tages kam aFAbbäs gereizt zur Ka'ba und wollte
eben auf Abu Gahl zugehen, als dieser plötzlich, in der Richtung auf
das Thor der Banu Salim, davon lief — weil er den Hülferuf des von
der Karawane abgesandten Boten gehört hatte. Canicam schrie unten im
Thal von Mekka : herbei, ihr Kinder Luaij b. Ghälib, zu Hülfe zu Hülfe,
ihr erreicht die Karawane kaum noch! Dabei hatte er dem Kamele die
Ohren abgeschnitten, den Sattel verkelu-t herumgelegt und sich den Kittel
hinten und vorn zerrissen. — BH. 429 430.
Ehe er ankam, sah er im Schlaf auf seinem Kamele, wie er zu er-
zählen pflegte, dass das Thal von Mekka bis oben hin von Blute floss.
Es W'ird gesagt, dass der Satan in Gestalt des Suräqa b. Ga'sham zuerst
Alarm gemacht habe, und Camcam erst hinterher. 'Umair b. Valib: der
Satan schrie durch die Zunge Camcams und Hess uns keine Ruhe bis
wir ausrückten. Xaklm b. Xizäm: es war der Satan, wir konnten nichts
dagegen machen ').
Da rüsteten sie sich und Hessen einer vom andern ab, und wer nicht
selber mitging, stellte einen Vertreter. — BH. 430.
Während die Quraish im Allgemeinen über den Traum der 'Atika
niedergeschlagen waren, freuten sich die Banu Häshim, dass er einge-
troffen war. Die Rüstungen dauerten 3 oder 2 Tage ; die Vermögenden
unterstützten die Aermeren durch Lieferung von Waifen und Reitkamelen.
So besonders Suhail b. 'Amr, Zam'a b. alAsvad, Ou'aima b. 'Adij. Die '-H)
Söhne Abu Sufjäu's, Xanehala und 'Amr, feuerten zwar auch die Leute
an auszurücken, trugen aber nichts zu den Kosten bei, weil sie über ihr
väterliches Vermögen nicht verfügen durften. Der Duilit Naufal b. Mu'ävija
empfing von 'Abdallah b. Abi Rabi'a 500 und von Xuvaieib b. 'AbdaFuzza
200 oder 300 Dinare, um die Unvermögenden mit Waffen und Kamelen
auszustatten ").
1) UxLj (J 25,4. 7.
-) 25,22 : wenn die Muslime die Karawane erbeiiten, so werden sie ehe ihrs euch
verseht auch Mekka erobern. 26,6 f.: er vertrat sie bei ihrer Familie liinsicht-
iich des Unterhalts er sorffte in ihrer Abwesenheit für deren Unterhalt.
42 Badr A. 2.
Jeder Qurashit rückte aus oder stellte einen Vertreter; nur Abu
Laliab that beides nicht, trotz allem Drängen; wegen des Eindrucks, den
'Atika's Traum auf ihn machte. Nach anderen schickte er an seiner
statt seinen Schuldner aFÄc b. Hishäm und erliess ihm dafür die Schuld.
— BH. 430.
Der christliche Sklav 'Addäs beschwor seine Herren, 'Utba und Shaiba
die Söhne RabiVs, nicht mitzugehen; mit Thränen, aber umsonst.
Hubal, vor dem Umajja b. Xalaf, 'ütba und Shaiba losten, verbot den
Auszug; aber Abu Gahl brachte sie dazu ihn trotzdem zu unternehmen.
Noch nach dem Aufbruch zog Zam'a b. alAsvad in Dhü-0uvä zweimal ein
verbietendes Los, bis er im Zorn die Pfeile zerbrach Aveil sie lögen; in
dieser Meinung bestärkte ihn Suhail b. 'Amr und sagte, dem 'Umair b.
Vahb sei es auch so gegangen. — Musa b. Camra b. Sa'id von seinem
Vater: Abu Sufjan hatte den Mekkanern entboten, sie sollten nicht erst
das Los fragen. — Muxammad lt. 'Abdallah von alZuhrij von Abu Bakr
lOa b. Sulaiman b. Abi Xathma von Xakim b. Xizäm : ich zog sehr ungern
aus, da ich jedesmal ungünstig loste; in Marr alöhahrän schlachtete Abu
Gahl ein Kamel, dessen Blut lebendig war und all unsere Zelte bespritzte ;
auf der weissen Höhe (oberhalb von Fagg) warf sich 'Addäs den beiden
Söhnen Rabi'as zu Füssen um sie festzuhalten, und die Thränen liefen
ihm über die Wangen, noch nachdem sie fort waren ; al'Äc b. Munabbih,
der ihn so traf, hörte von ihm ein beredtes Zeugnis zu Gunsten Muhammeds
und ward infolge dessen gläubig, zweifelte dann aber doch noch, beteiligte
sich am Kampfe und fiel. — 'Addäs soll nach Mekka zurückgekehrt sein,
in Wahrheit fiel er bei Badr.
Vor der Schlacht bei Badr war Sa'd b. Mu'ädh in Mekka bei Umajja
b. Xalaf; Abu Gahl kam und machte dem Umajja Vorwürfe, dass er
einen Mann beherberge '), der Muhammed bei sich aufgenommen und den
Mekkanem den Krieg erklärt habe. Da sagte Sa'd: red was du willst,
eure Karawanen müssen ja doch an uns vorbei! und als ihm sein AVirth
solche Drohung verwies, versetzte er dem: und dich hat M. zu töten
geschworen. Aus Angst davor hatte nuji Umajja keine Lust auszurücken ;
aber als 'Uqba b. Abi Mu'aio mit einer Räucherpfanne und Abu Gahl
mit Schminktopf und Pinsel ankamen um ihn wie eine Frau zu lie]iandeln->
schämte er sich und kaufte, um sich für den Feldzug beritten zu machen,
von den Banu Qushair um 300 Dirham den besten Kamelhengst, den er
kriegen konnte. Der fiel hernach dem Xubaib b. Jasäf als Beute zu. —
BH. 430.
Niemand zog weniger gern ins Feld als alXärith b. 'Amir, aber er
') ^ixj-i 29,5.
Badr A. 2. 43
wagte nicht sich auszuschliessen'). In Baen Jägig erzählte ihm Camcam
seinen Traum (s. fol. 9a). „Hätte icli das früher gehört, so wäre ich
keinen Schritt gegangen." Nun aber Avar es zu spät. — Also gerade die lüb
verständigsten Mekkaner alXarith, Umajja, 'Utba und Shaiba waren dem
Unternehmen im Grunde abgeneigt, wie u. a. auch daraus hervorgeht, dass
sie keinem Unvermögenden, der sich an sie wandte, Beihülfe zu seiner
Ausrüstung gewährten. Aber der Einfluss Abu GahPs überwog, neben ihm
waren 'Uqba b. Abi Mu'aie und alNacr b. alXarith b. Kaiada die eifrigsten
Dränger.
Ehe sie auszogen, wollten sie sich aber versichern, dass die Stadt
nicht in ihrer Abwesenheit von ihren Feinden überfallen würde — wie
besonders 'Utba besorgte, im Gegensatz zu Abu Gabi. Der Satan in Gestalt
des Suräqa b. Ga'sham alMudligij zerstreute ihre Besorgnisse, indem er
sie in seinen Schutz nahm und sie dadurch vor dem Angriff der Banu
Bakr b. Kinäna sicherte. Nach Jazid b. Firäs alLaithij von Shuraik b. Abi
Namir von 'Aeä b. Jazid alLaithij war die Veranlassung der Feindschaft
ZAvischen Bakr und Quraish folgende. Ein Sohn des Xacf b. alAxjaf, von
dem qurash. Geschlecht Ma'lc b. 'Ämir b. Luaij, ein lockiger hübscher
Junge, kam auf der Suche nach einem verlaufenen Kamel durch Caganän.
Dort traf ihn der Häuptling der Banu Bakr, 'Amir b. Jazid, und fragte ihn,
wem er gehöre. Als er es erfahren hatte, sagte er zu den Seinen: habt
ihr noch eine Blutforderung unter den Quraish ausstehen? wer diesen
Jüngling für seinen erschlagenen Verwandten tötet, macht damit nur sein
Recht bezahlt'-'). Darauf setzte ihm ein Bakrit nach und schlug ihn tot.
Die Qurashiten stellten 'Arnir darüber zur Rede; er antwortete, es sei nur
Vergeltung geübt; dabei Hessen sie es bewenden, da ihnen nicht viel an
dem Jungen lag. Als aber dessen Bruder Mikraz einst 'Amir's in Marr
alOhahran ansichtig wurde, stürzte er auf ihn los und erschlug ihn mit
seinem eigenen Schwerte, welches er dann in der Nacht darauf an der
Bekleidung der Ka'ba aufhing'). Zur Rache dafür waren nun die Banu
') V_^ 29,-21 eig. Fett, dann Kraft, YermGffen: Gauh. II 100,14. — 29,22
i^\ ^^\ r-<. — 30,1 Jc?l s^j-i '^-^'-J wie 36,16. Vgl. 50,5: ich be-
schwöre euch diese strahlenden Gesichter nicht jenen Schlaugeugesichtern
gleich und gegenüber zu stellen; näml. im Kampfe.
2) ^j.:^\ 31,18,
^) Die Worte 32,4 f. müssen bedeuten: „'Amir Hess sein Kamel niederknien,
er war mit seinem Schwert umgürtet; da kam Mikraz mit demselben (mit
'Amir's eignem Schwert) über ihn und erschlug ihn". Vgl. BH. 431,17.
18. In dem Liede BH. 432,4 ff., welches auch Vakidi 32,8 erwähnt, findet
sich nichts von diesem doch sehr eigentümlichen Umstände. ..Ich nahm
44 Badr A. 2.
Bakr parat, zwei oder drei der edelsten Qurashiten zu töten — daher an-
fänglich die Besorgnis vor ihnen. — EIL 430 — 432.
IIa Von dieser Sorge befreit rückten die Qurashiten eilig ans, voller Ge-
pränge (Sur. 8,49), die Speere in die Luft werfend, begleitet von drei
Sklavinnen mit Pauken, die ihnen an jedem Tränkplatz was vorsangen.
Es waren 950 Mann, 700 Kamele, 100 Pferde; wer ein Pferd hatte, hatte
auch einen Panzer, aber auch unter denen die zu Fuss kämpften waren
einige gepanzert. Die Banu Maxzüm stellten allein 30 Pferde (und
180 Mann 35,6); ihr Führer Abu Gahl hatte das grosse Wort gegen Mu-
hammed.
Als Abu Sufjan mit der Karawane in die Nähe von Medina kam, Hess
er die Kamele in der sehr dunklen Nacht, an deren Morgen er eigentlich
in Badr eintreffen wollte, hinter (d. h. westlich von) Badr halten, um
allein voranzugehen und erst zu recognoscieren. Die Kamele aber, ob-
wohl sie nicht durstig sein konnten, wollten durchaus weiter zum Wasser
von Badr und konnten nur mit grösster Mühe zurückgehalten werden ').
Die zwei Kundschafter M.'s, 'Adij und Basbas, hörten in einem Ge-
spräch zweier Mädchen am Brunnen von Badr die von Magdij (No. 1)
bestätigte Aeusserung fallen, dass die Karawane am nächsten oder über-
nächsten Tage zu erwarten sei, und meldeten das dem M. in 'Irq alOhabja-').
— BH. 436 437.
Kuthajjir b. 'Abdallah b. 'Amr b. 'Auf alMuzanij von s. Vater von
s. Grossvater, einem der Weiner: M. erzählte, Mose und 70000 Israeliten
mit ihm seien auch über Fagg alRauxä gezogen und haben das Gebet ver-
richtet in der Moschee von 'Irq alOhabja.
Während die Karawane zurückblieb, kam Abu Sufjan in aller Frühe
nach Badr und fragte Magdij aus^). Jener sagte, ihm sei nichts. Ver-
dächtiges vorgekommen, nur zwei Kamelreiter haben an der und der
Hb Stelle Halt gemacht und dann Wasser geschöpft. Abu Sufjan fand Dattel-
mich für ihn zusammen und warf meine Brust auf einen voUgerüsteteu
kampfgeübten Mann und erwies mich nicht als Erzeugnis unedler Eltern,
als mein Herz (rü'i, Kr. 220,22) und seines au einander geschmiegt waren."
Es ist nicht unmöglich, dass die Erzählung mit ihrem verdrehten Wortlaut
aus dem Liede hervor- und durch mehrere Stufen des Misverstäuduisses
hindurchgegangen ist. Gegen die Echtheit des Liedes wüsste ich nichts
vorzubringen, obwohl es allerdings wenig Individuelles hat.
) ^ ß 33,6.
) Ich vermute 34,5 j*ijtJ'' eher als ^.SXi.
'■*) Ui! statt Ljl 33,15. !,».iit 33,16
P.adr A. 2. 45
kerne im Mist der Kamele, erkannte daraus, dass sie von Medina waren,
und führte nun die Karawane eilig seitwärts '), an der Küste her, indem
er Badr links liegen Hess. — BH. 437.
Indessen machten die Qurashiten auf ihrem Marsch an jeder Tränk-
stätte Halt und thaten sich gütlich an geschlachteten Kamelen. Noch jetzt
dachten Ttha und Shaiba, deren einer dem anderen 'Atika's Traum er-
zählte^), daran umzukehren; aber Abu Gahl brachte sie davon ab.
In alGuxfa sah Guhaim b. alCalt aus der Familie alMueealib im Traum
einen Reiter, der ihm eine Anzahl der edelsten Mekkaner als gefallen oder
gefangen meldete , darauf einem Kamele , das er mit sich führte , in die
Gurgel hieb und es unter die Zelte des Lagers laufen Hess: keines blieb
übrig, das nicht von dem Blute bespritzt wäre. Der Traum ward be-
kannt, aber Abu Gahl verhinderte, dass er Eindruck machte: Guhaim sei
noch so ein Prophet von den Banu 'IMueealib. — BH. 437.
Auch 'Utba und Shaiba, die gern wieder umgekehrt wären, wusste
er festzuhalten, indem er sie bei der Ehre griff.
In alGuxfa bekamen sie durch den Boten Abu Sufjans, Qais b. Imrual- i2a
qais, die iSachricht, dass die Karawane geborgen sei, setzten aber auf
Betreiben Abu GahFs den Marsch doch fort und schickten nur die Sän-
gerinnen zu Hause. Als der Bote das dem Abu Sufjan in alHadda zurück-
meldete, sagte er, Abu Gahl gefalle sich gar zu sehr als Führer des
Ganzen. Abu Gahl sagte: wir wollen erst nach Badr (da war eine Fest-
feier, mit der ein Markt verbunden war) und da drei Tage bleiben, uns
etwas vorsingen lassen und uns gütlich thun — das wird Eindruck auf
die Araber machen, dass sie Respect vor uns bekommen. — BH. 437 438.
In alGuxfa kam alFurät b. Xajjän aPIglij, den die Mekkaner dem
Abu Sufjan entgegen gesandt hatten, zu ihnen zurück ohne jenen ge-
troffen zu haben; er machte den Feldzug mit, hatte es aber zu bereuen.
'Abdalmalik b. Ga'far von Umm Bakr bint alMusavvar von ihrem
Vater: alAxnas (Ubaij b. Shuraiq) bewog die Banu Zuhra, 100 Mann
wenn nicht weniger, jetzt wieder umzukehren; er wusste es listio-
so einzuricliten, dass ihr Zurückbleiben zunächst nicht auffiel ^) — i2b
BH. 438.
') »^JkC i(wSa-k V«>../k3 34,15.
2) l^j'Jö nach \S'S3^.
5) Auf alAxnas wird ein Lied bezogen, worin dieser Name vorkommt; und
dies Lied wird dem 'Adij zugeschrieben, weil darin Basbas angeredet wird.
„Vorwärts mit den Kamelen, o Basbas; die Tiere dürfen nicht aufge-
halten werden, sondern sie anzutreiben auf den Weg ist das gescheiteste;
Gott hat Sieg beschert und alAxuas hat sich davon gemacht." BH. 457 458,
46 Bach- A. 2.
Abu Bakr b. 'Abdallah von Abu Bakr b. 'Umar b. 'Abdalraxman
b. 'Abdallah b. 'Ümar b. alXaeeäb: die Banu 'Adij kehrten an der Höhe
von Lift Avieder um, indem sie seitwärts zur Küste abbogen, und recht-
fertigten sich darüber vor Abu Sufjtän, als er sie zur Rede stellte. —
Nach Vakidi kehrten die Banu Zulira in alGuxfa um, die Banu 'Adij aber
später auf dem Wege. — BH. 438.
Am Morgen des 14. Ramacan war M. in 'Irq alGhabja. Dort ward
ein Beduine vor ihn gebracht; als der ihn den Boten Gottes nennen
hörte, fragte er ihn, womit seine Kamelin trächtig gehe '), und erhielt
darauf von Salama b. Saläma eine unfläthige Antwort, die M.'s Unwillen
erregte. — BH. 433.
Mittwoch den 15. kam M. nach alRauxä und betete am Brunnen da-
selbst. — 'Abdalmalik b. 'AbdaFaziz von Abcän b. Cälix von Sa'id b.
alMusajjib : am Schluss des Gebets (Vitr) wünschte er einzelnen der
Feinde den Untergang, für andere bat er um Rettung. Er pries das
Thal von Rauxä und nannte es Sagäsig.
In aPAqlq waren die beiden Mediner, Xubaib b. Jasäf und Qais b.
alMuxarrath, zum musl. Heere gestossen, aber als annoch Heiden zurück-
13a gewiesen. Xubaib nun kam in alRauxä wieder an und legte das Glau-
bensbekenntnis ab, um mit zu dürfen. Der andere bekehrte sich erst
später und fiel bei Uxud.
M. hatte nur noch 1 oder 2 Tage nach dem Auszuge das Fasten
(des Ramacan) gehalten; die Anderen aber brachen es nicht eher, als
bis er es ihnen ausdrücklich gebot.
Kurz vor Badr bekam M. die Nachricht vom Anzüge des mekk.
Heeres und hielt nun einen Kriegsrath -), wobei es ihm vorzüglich darauf
ankam, die Stimmung der Mediner zu erforschen, die zu einem Kampf
ausserhalb ihrer Stadt eigentlich nicht verpflichtet waren. Sa'd b. Mu'ädh
versicherte ihn, dass sie ihm unbedingt und überall hin Folge leisten
würden, dessen ungeachtet dass der Anlass, zu dem man ursprünglich
ausgezogen sei (nämlich die Karawane abzufangen), jetzt vielleicht nicht
mehr bestehe ^). — BII. 434 435.
') ob mit einem mänul. oder weibl. Füllen.
2) 43,14f.: bei Gott sie werden ihren Trotz nicht aufgeben, sondern mit dir
kämpfen; also richte dich darauf ein imd rüste dich da.-.n. 44,1 bis Birk
alGhimäd ^=^ bis ans Ende der Welt (fol. 133a). Es ist gewiss ein
mythischer Ort, wenngleich die muslimischen Gelehrten seine Lage in
Arabien so gut anzugeben wissen wie die von Iram 'Äd.
=<) 44, 10 f.
Badr A. 2. 47
Muxammad b. Cälix von 'Acim b. 'Cmar o. Qatäda von MaxniUd b.
Labid: Sa'd sagte, auch die zurückgebliebenen Mediner seien von der
gleichen Hingebung für M. beseelt und würden mitgezogen sein, hätten
sie ahnen können, dass es zum Kampf kommen werde. Daran schloss i3b
er den Vorschlag, eine Zweighütte für M. zu bauen, in der er während
der Schlacht sich aufhalten solle, und dort Kamele für ilm bereit zu
halten, auf denen er im ungünstigen Fall fliehen könne. — BH. 439
440; vgl. unten fol. 14 b.
Darauf gab M. den Seinen Befehl vorzurücken, eröffnete ihnen, Gott
habe ihm einen der beiden Teile (die Karawane oder das Heer der Mek-
kaner Sur. 8, 7) versprochen, und zeigte ihnen die Stellen, wo die und
die Mekkaner erschlagen werden sollten. Daraus nahmen sie ab, dass
die Karawane entrinnen und es zum Kampf kommen w^erde. — BH. 435.
Abu Isma'il b. 'Abdallah b. 'Aeijja b. 'Abdallah b. Unais von s. Vater:
von jetzt an w^irden die Fahnen aufgebunden und die Waffen gezeigt.
Von alRauxä ging M. den Hohlweg bis alXablratän, wo er betete;
dann ging er bald am rechten bald am linken Ufer des Vadi, bis er über
das Xaif weggehend die Höhe aMu'tarica erreichte und hier weiter ging
auf alTajjä. — BH. 433 434 435.
M. war allein mit nur einem Begleiter vorausgeritten; in alTajjä traf
er den Camriten Sufjan und fragte ihn aus. Aber auf dessen Gegenfrage,
wer er denn selber sei, gab er ihm eine Antwort, die keine Antwort
war. — Die beiden Heere waren dicht bei einander, ohne es zu wissen;
ein Sandhügel trennte sie. — BH. 435 436.
Gebetet hatte M. in alDabba, dann in Sajir, dann in Dhat-Agdäl,
dann auf dem Xaif bei 'Ain aFAlä, dann in alXabiratan '). Dort liess
er sich die ominösen Xamen der beiden Berge und ihrer Bewohner nennen
(= BH. 434,5 — 8). Von da auflirechend kreuzte er das Xaif um es links
liegen zu lassen und über die Mu'tarica zu gehen. Hier trafen ihn Basbas
und 'Adij und brachten ihm Meldung. — BH. 434; vgl. fol. IIa,
Am Abend von Freitag 17. R. machte M. im Vadi Badr Halt und
schickte vier der Seinen aus, welche die Wasserholer der Quraish beim
0 Xaif ist der untere sandige Teil der Thallehne; vielleicht ist auch alMu'tarica
so ein technisches Terrainwort. — AlXabTratäni sind die beiden Berge,
zwischen denen alCafrü liegt BH. 434,5 ff. Nach alCafrä wird bekanntlich
Badr zubenannt, welches kein bewohnter Ort war, so wenig wie 'Arafa
(BH. 6G7,20 alvassu Inazä'u). Vakidi nennt die ganze Gegend alCafri.
Vgl. 143,5.
48 Badr A. 2.
Brunnen am Fuss des ölmraib, eines kleinen Berges, überfielen nnd ein
Ha paar davon fingen, während die meisten entkamen. — BH. 436.
Unter den Entkommenen war 'Ugair; der brachte den Mekkanern
die erste Kunde, dass M. in der Nähe sei, indem er im Lager schrie:
herbei, ihr Kinder Ghalib, der Sohn Abu Kabsha's und seine Leute haben
eure Wasserholer abgefangen. — Xakim b. Xizäm: wir waren zusammen
beim Schmause, als wir aber den Ruf hörten, war es aus mit dem Ver-
gnügen. 'Utba und ich verabredeten die Nacht "Wache zu halten, aus
Furcht vor einem plötzlichen Ueberfall. Abu Gahl aber wollte nicht be-
wacht sein und ging mit den Seinen abseits, obwohl es regnete ').
Die drei gefangenen Knechte bekannten wer sie wären, aber die
Muslime glaubten ihnen nicht. Sie hofften, sie gehörten zur Karawane
Abu Sufjan's und prügelten sie so lange bis sie das wirklich vorgaben.
Derweil hatte M. gebetet; als er fertig war, misbilligte er das Verfahren
gegen die Gefangenen und verhörte sie dann selber. Er erfuhr von ihnen,
dass die Qurashiten hinter dem Sandhügel lagerten, dass sie alle Tage
zwischen 9 und 10 Kamele schlachteten — woraus er auf eine Stärke
von 900 — 1000 Mann schloss — dass kein Mann bei Verstand und Jahren")
sich von dem Zuge ausgeschlossen habe, dass aber die Banu Zuhra und
'Adij unterwegs umgekehrt seien. — BH. 436.
AlXubäb b. alMundhir rieth das Lager an den den Qurashiten nächst-
gelegenen Brunnen zu verlegen und dort eine Tränke anzulegen . die
übrigen Brunnen aber zu verschütten. — BH. 439.
14 b Ihn Abi Xabiba von Dävud b. alXucain von Ikrima von Hm 'Abbäs:
Gabriel billigte den Rath.
'Ubaid b. Jaxja von Mu'ädh b. Rifä'a von Rifä'a: es regnete die
Nacht bei uns nur so viel, dass dadurch der tiefe Sand etwas fest wurde,
bei den Mekkanern aber so stark, dass sie nicht fort kommen konnten;
zwischen uns und ihnen lag ein Sandhügel. — BH. 439.
Die Muslime schliefen ermüdet ein, der Regen that ihnen nichts. —
AlZubair b. arAvväm: ich wollte mich zusammennehmen, aber der Schlaf
warf mich zu Boden ^); den andern ging es auch so. — Sa'd b. Abi
Vaqqäc: mein Kinn hing mir auf die Brust; ehe ichs merkte lag ich auf
der Seite. — Rifira b. Räfi': ich träumte und verrichtete die Waschung
am Endo der Nacht.
') Ich vermute iü! vor yt^ 47,14, imd /vJCjI.^, q./i 17,17.
2) ^b io 47,15f. — 47,17 \J>^^ Ö^U^ v^i^aJI = ihr Edelstes und
Iimerstes.
3) ^j^J^] ^^ J^Jl^ 49,20.
Badr A. 2. 49
Nach dem Verliör der gefangenen Knechte wurden 'Ammär b. Jäsir
und Ihn MasTid auf Kundschaft ausgesandt und kehrten zurück mit der
Meldung, dass unter den Femden Verwirrung herrsche. Am anderen Mor-
gen entdeckte Nubaih (oder s. Bruder Munabbih) b. alXaggäg im mekk.
Lager die Spur der beiden. Er rief aus: Muhammed ist da mit euren
eignen Thoren und mit den Thoren von Medina, gebet Acht, morgen beim
Zusammenstoss , und schonet eure Jungen, nehmt euch aber die Mediner
vor! Auch ein Kampflied citirte er: „der Hunger lässt uns keine Ruhe,
wir müssen sterben oder töten" ; das passte aber schlecht zur Lage, denn
sie hatten die Nacht vorher zehn Kamele verschmaust — wie Muxammad
b. Jaxja b. Sahl b. Abi Xathma von Naufal b. Mu'avija berichtet.
Maxmüd b. Labid: es wurde für M. eine Zweighütte beim Brunnen
gebaut, in die er mit Abubekr hineinging, während Sa'd b. Mu'ädh davor
Wache hielt. — BH. 439 440.
Jaxja b. 'Abdallah b. Abi Qatäda von 'Abdallah b. Abi Bakr b. Xazm :
M. stellte die Seinen auf, noch ehe die Quraish Halt machten. Die Tränke, ija
welche die Muslime beim Brunnen angelegt hatten, war von dem Herum-
werfen der Eimer trübe geworden '). Seine Standarte übergab M. dem
Muc'ab b. 'ümair, dass er damit an eine ihm bezeichnete Stelle vorgehe,
um sie dort aufzustellen. Die Muslime sahen nach Westen, die Mekkaner
nach Osten gegen die Sonne; jene hielten am nördlichen, diese am süd-
lichen Ufer (Sur. 8,43) des Vadi. Den Rath, höher im Vadi hinaufzugehen,
weil ihm dann der Wind günstig sei, lehnte M. ab. Offenbarung von
Sur. 8,9.
Mu'ävija b. 'Abdalraxmän von Jazid b. Rümän von 'Urva: als M.
die Truppen in Richtung brachte, stiess er Saväd b. Ghazijja, weil er
vortrat, mit einem Pfeile vor den Bauch. Als sich jener darüber beklagte
und Vergeltung von ihm verlangte, entblösste er seinen Bauch und sprach:
nimm dir Vergeltung! Statt dessen umarmte und küsste ihn Saväd.
Wegen seines Benehmens befragt antwortete er: ich fürchte zu fallen und
wünsche dich zu guter letzt zu küssen^). — M. pflegte seine Aufstellung
so gut zu richten, als ob er Pfeile damit grade machen wollte. —
BH. 444.
Musa b. Ja'qüb von Abu IXuvairith von Muxammad b. Gubair b.
Mue'im von einem der Banu Aud : Ali erzählte zu Kufa in einer Predigt,
er habe, als er grade Wasser aus dem Brunnen von Badr schöpfte, drei
starke Winde vorüberrauschen hören; das seien Gabriel, Michael und Sa-
') 51,8 vaqadhfi fihi 'l-äuijati? st. estr. getrennt durch fihi? Wegen des vor-
aufgehenden alsagari kann vaqadhfi nicht indeterminiert sein.
-) 3 zu streichen in ..L 52,8.
Väkidi, Muhammed. 4
50 Badr A. 2.
rafel gewesen mit je 1000 Engeln. Bei der Verfolgung der Feinde habe
ihm M. sein Pferd zu reiten gegeben; er habe sich zuerst kaum darauf
15b gehalten, dann aber so tapfer drein gehauen, dass sein Arm bis zur
Achsel roth von Blut geworden.
Den rechten Flügel der Muslime befehligte Abubekr, die Reiterei der
Mekkaner Zam'a b. alAsvad. — Jaxja b. alMughira b. 'Abdalraxman ^on
s. Vater: alXarith b. Hisham befehligte die Reiterei der Ungläubigen,
Hubaira b. Abi Vahb den rechten, Zam'a den linken Flügel. — Nach an-
deren befehligte alXarith b. 'Ämir den rechten, 'Amr b. 'Abd den linken
Flügel. — Muxammad b. Cälix von Jazid b. Ruman, und Ihn Abi Xabiba
von Dävud b. alXucain: es werden keine Namen für die Obersten der
Abteilungen des Propheten und der Mekkaner genannt, das ist nach Vakidi
das richtige.
Muxammad b. Qudäma von 'Umar b. Xusain : die grosse Fahne des
Gottesboten, die Fahne der Emigranten, trug Muc'ab b. 'Umair; die der
Xazrag trug alXubäb b. alMundhir, die der Aus trug Sa'd b. Mu'ädh.
Die drei Fahnen der Mekkaner wurden getragen von Abu 'Aziz, alNacr
b. alXarith, und Galxa b. Abi Galxa. BH. 432.
Es folgt eine Rede, welche der Prophet vor der Schlacht gehalten
haben soll ').
Muxammad b. 'Abdallah von alZuhrij von 'Urva. und Muxammad b.
Calix von 'Äcim b. 'Umar und Jazid b. Ruman : als M. die Mekkaner das
Thal herabkommen sah, Zam'a zu Pferd voran um ihnen einen Lagerplatz
16 a zu suchen, betete er um den Sieg über sie. Als er 'Utba's ansichtig wurde,
der auf einem grossen Kamelhengste ritt, sagte er, der sei der beste von
allen, und wenn sie dem folgten, wären sie auf dem rechten Wege. —
BH. 440.
Muxammad b. 'Abdallah von alZuhrij von 'Abdallah b. Mälik: Aimä
b. Raxca hatte durch einen seiner Söhne den durchziehenden Mekkanern
10 Schlachtkamcle geschickt und sich auch zu bewaffneter Hülfe erboten,
die sie jedoch ablehnten^). — BH. 440.
'Abdalraxman b. alXarith von s. Grossvater 'Ubaid b. Abi 'Ubaid
von Xufäf b. Alma b. Raxca: mein Vater kam mir nach, als ich die
Kamele den Qurashiten zugetrieben hatte; er that nichts lieber als Friede
stiften und gab dem 'Utba den Rat, er solle den Ersatz für das Blut
') -f^\ JLc 54,4 aufs beste; die Präpos. ist nicht „superfluous." — 54,5. 6:
ihr steht jetzt auf einer Stufe, wo Gott nur noch das von euch annimmt,
wodurch ihr sein Antlitz suchet (keine Opfer und Gaben). — ^jUiLT ^%
54,11. — In dem Satz 54, 14 f. vermisse ich ein PiiUlikat, ol>wold aliräuä
zur Not ausreicht.
Radr A. 2. 51
seines Schutzgenosseii (des zu alNaxla erschlagenen Ihn alXacramij) und
für die geraubte Karawane übernehmen und die Kosten auf sein Ge-
schlecht verteilen — denn das sei es ja doch was man von M. eigentlicli
zu fordern habe.
Ihn Abi IZinad von s. Vater: 'Utba b. Rabi'a ist der einzige be-
kannte Mann, der ohne Vermögen Geschlechtshaupt wurde.
Musa b. Ja'qub von Abu IXuvairith von Muxammad b. Gubair b. ]\Iue'im :
als die Feinde sich gelagert hatten, liess sie M. durch Omar jetzt noch
auffordern abzuziehen'). Xaklm b. Xizära war dafür-), aber Abu Gabi
dagegen.
Einige Mekkaner kamen zu der Tränke der Muslime um daraus zu
trinken; M. verbot es ihnen zu wehren -*). Alle die getrunken hatten
fielen hernach im Kampf, mit einziger Ausnahme von Xakim b. Xizam.
— BH. 440.
Abu Isxaq von 'Abdalraxman b. Muxammad b. 'Abd von Sa'id b.
alMusajjib: zweimal entrann Xakim durch Gottes Gnade dem Verderben,
einmal als M. in Mekka nach Vortragung von Sur. 36 Staub über die
Köpfe einer Anzahl ihm feindseliger Qurashiten warf, unter denen auch
er sich befand, das zweite Mal bei der Tränke von Badr.
Als die Feinde sich gelagert hatten, sandten sie 'Umair b. Vahb
alGumaxij zu Pferde aus, um zu recognoscieren und die Zahl der Muslime
zu schätzen. Er brachte ihnen ganz richtige Nachrichten*), machte sie
aber zugleich bange vor der finsteren Entschlossenheit der Gegner, die
kein Wort sprächen und giftig blickten wie die Nattern. — BH. 441.
Junas b. Muxammad alOhafarij von s. Vater: darauf schickten sie
noch den Gushamiten Usäma aus, der bestätigte die Angabe 'ümairs^).
Muxammad b. 'Abdallah von alZuhrij von 'Urva, und Muxammad b.
Calix von 'Acim b. 'üniar und Ibn Ruman: auf Anregung Xaklms ent-
schloss sich jetzt 'Utba, die Zahlung des Blutgeldes für Ibn alXacramij
') 56,12: ^kehret um, denn dass ein anderer diese Sache (den Kampf) gegen
mich übernimmt, ist mir lieber, als dass ihr sie gegen mich übernehmt;
und dass ich sie gegen andere übernehme, ist mir lieber, als dass ich sie
gegen euch übernehme." Kremer erklärt die Stelle für verderbt; aber es
ist nur das va vor dem zweiten alihi Z. 13 zu streichen.
') »».Uä wi 56,14.
3) ^,-^:cJL^Ö- 56,18.
■*) in zadii qalilan 57,10 = in zadu (zadii) qalilan.
*) Den Vergleich 58,1 „als wären sie Kiesel unter (am Grunde von) flachem
"Wasser" verstehe ich nicht: er muss sich wohl auf die vorher erwähnten
grellen Augen beziehen.
4*
52 Badr A. 2.
und des Ersatzes für die geraubte Karawane auf sich zu nehmen. Er
erbot sich dazu den Qurashiten, indem er auf seinem Kamel unter ihnen
herumritt, und ermahnte sie sich nicht auf einen Kampf mit den Mus-
limen einzulassen, da manche ihrer nächsten Verwandten dabei seien und
aucli niemand für den Sieg bürgen könne. „0 mein Volk, wenn Mu-
hammed ein Lügner ist, so würden ihn schon die Wölfe der Araber euch
vom Halse schaffen ; wenn er aber ein König ist, so habt ihr mit Genuss
an dem Königtum eures Bruders; und wenn er gar ein Prophet ist, so
17.1 seid ihr die glücklichsten aller Menschen^'). Aber Abu Gahl, der auf
des edlen und beredten Greises Einfluss eifersüchtig war, sagte, 'Utba
nehme nur Rücksicht darauf, dass sein Sohn unter den Muslimen und
Muhammed sein Vetter sei. „Deine Lunge bläht sich auf ^) o 'ütba, und
dein Mut entsinkt dir, nun die beiden Ringe des Sattelgurts sich ver-
einigen — aber bei Gott, wir werden nicht umkehren, bis Gott zwischen
uns und M. entscheidet!" Darüber ergrimmt bereitete sich 'ütba auf den
Tod im Kampfe^). Abu Gahl aber ging zu 'Ämir, dem Bruder des er-
schlagenen 'Amr b. alXacramij, und reizte ihn an, wie ein Schutzloser
laut und öffentlich um Hülfe zu rufen und dadurch 'Utba, der eigentlich
sein Patron war, zu beschimpfen, als leiste der ihm nicht seine Pflicht ■•).
Das that er denn auch, indem er sich entblösste, Erde auf seinen Hinteren
streute und schrie: weh um 'Amr! Er schwur mcht abzulassen, bis er
einen Muslim getötet habe. — BH. 441 442.
'Umair b. Vahb fing an zu plänkeln, aber die Muslime blieben fest
in Reihe und Glied. Erst als 'Ämir b. alXacramij vorrückte, begann der
Kampf.
'Äidh b. Jaxja von Abu IXuvairith von Näfi' b. Gubair von Xakim
b. Xizam : 'Amir ritt auf die Muslime ein und tötete Omar's Freigelassenen,
Mihga'. Als erster Mediner ward erschlagen Xäritha b. Suraqa, von
Xabban b. aFAraqa (diesen nennen alle Mekkaner); nach anderen 'Umair
b. alXumäm von Xälid 1). alA'lam arUqailij. — BH. 444 445.
') 58,9: hast du hist ihm eine unvergänghche Wohlthat zu erweisen, wie
einst zu 'Uqäoh. — Zu s-JcXil 58,18 ist ä jf jJi die beständige Variante. —
Die Wulfe der Araber sind die Beduinen.
^) "^IX/ii; BH. ,iiJü3\. Der Sinn wird im 2. Satz erklärt, das Gleichnis aber
scheint sich im 3. Satz zu vollenden und vom Pferde hergenommen
zu sein.
^) ^^./ii 0-<jL i^'"*^ 'oV? (las ist mein Ergebnis (quod collegi), ich habe
ausgeredet.
•') Vgl. ni.C iiiiil r.ll. -jI'kH). Lies lil.er.-ill Sjii> mit x.
B;i(lr A. 2. 53
'Umair b. Vahb bestätigte dem Cbalifeii 'Omar das, was oben (S. 51)
von ihm erzählt ist.
'Ctba schickte Xakim zu Abu Gabi und erbot sich zur Uebcrnahme der
Satisfaktion für NaxLa. Xakim erzählt: ich traf ihn wie er grade seinen
Panzer einräucherte und brachte ihn mit meiner 15utschaft in grossen
Zorn. Er befahl dem 'Ämir sein Patronat auszurufen (S. 52) und sagte: ni'
'Utba ist hungrig, gebt ihm Saviq zu essen; die Qurashiten sprachen
ihm den Witz nach '). Darauf ging ich zu Munabbih b. aIXaggäg, der
war ganz einverstanden mit 'Utba's Vorschlag. Als ich zu 'Utba zurück-
kam, fand ich ihn sehr böse über jene spöttische Redensart. Er war
vom Kamele abgestiegen und hatte seinen Panzer an, konnte aber keinen
Helm finden, der auf seinen grossen Schädel passte. Also band er sich
ein Stück Zeug um den Kopf und trat so vor zum Einzelkampfe, in der
Mitte zwischen s. Bruder Sliaiba und s. Sohne alValld. Vorher aber
zerhieb er noch der Stute Abu GahFs die Sehnen und sagte: steig ab,
heute ist kein Tag zu reiten. — BH. 442.
M. hatte den Seinen befohlen, sich in Reih und Glied zu halten,
dem Feinde mit Pfeilen zu begegnen und nur im letzten Augenblick die
Schwerter zu ziehen. Dann war er in seiner Zweighütte eingeschlafen;
jetzt wachte er auf und beschwor Gott ihm das Versprechen auf den
Sieg zu halten, das er ihm gegeben hatte. Abu Bakr ermutigte ihn ;
Ibn Raväxa aber fand es befremdend, Gott an ein Versprechen zu er-
innern. — BH. 443 444.
'Utba rückte ungeduldig vor, so dass Xakim ihn verwundert fragte:
du wolltest die anderen davon zurückhalten, was du nun selber zu-
erst thust!
Xufäf b. Alma: während die Mekkaner mit gezückten Schwertern
andrängten, zogen die Muslime die Schwerter niclit, sondern einige
spannten den Bogen, andere deckten sie mit den Schilden, alle blieben
in enggeschlossener Reihe — auf Befehl des Propheten -).
AlAsvad b. 'Abdalasad alMaizumij schwur, er wolle aus der Tränke
der Muslime trinken und sie zerstören, oder darüber zu Grunde gehen.
Xamza stellte sich ihm entgegen und schlug ihm den Fuss ab ^) ; dennoch
aber stürzte sich jener in die Tränke und zerstörte sie mit dem heilen
Fusse, bis ihm Xamza den Garaus machte. — BH. 442 443. isa
') Ich verstehe ihn nicht (61,7), Wenn einer, statt sich zu rächen, Kamele
als Sühne nehmen will, so sagt man, er wolle Milch (statt Blut) haben —
aber das passt ja nicht auf 'Utba's Fall, und Saviq ist auch keine Milch.
2) [j.Ä5>U>" 62,14.
^) Das viele Fussabhauen erklärt sich daraus, dass der übrige Körper durch
den Panzer geschützt ist. Vgl. Sur. 8,12 kulla banän.
54 Badr A. ■>.
Aus den siegesgewissen Reihen der Mekkaner traten 'Utba. Shaiba
und alValid vor und forderten zum Zweikampf heraus. Es wollten sich
ihnen drei Mediner stellen, Mu'ädh, Mu'avvadh und 'Auf, die Söhne
alXärith's und der 'Afrä ('Abdallah b. Raväxa war nicht darunter). Aber
M. gab es nicht zu, und auch die Herausforderer verlangten Gegner aus
ihrem eigenen Volk. Auf M.'s Aufforderung erhoben sich dann seine
nächsten Verwandten, Xamza, Ali und 'Ubaida, zum Kampfe. Nachdem
sie sich vorgestellt hatten und als ebenbürtige Gegner anerkannt waren '),
kämpfte Ali mit alValid, Xamza mit 'Utba, 'Ubaida mit Sliaiba. Ali und
Xamza erlegten jeder ihren Mann, nur 'Ubaida ward schwer verwundet,
aber die beiden andern kamen ihm zu Hülfe und trugen ihn zurück,
nachdem sie Shaiba erschlagen hatten. „Wäre Abu Oälib am Leben,
sagte M. , so würde er erkennen, dass wir mit mehr Recht als er von
uns sagen können: ihr lügt, wenn ihr behauptet, wir würden Muhamraed
austreiben und nicht für ihn kämpfen (u. s. w. BH. 174) "■. Offenbarung
von Sur. 22,20. — BH. 443.
'Ubaida b. alXarith war der älteste unter M.'s Gefährten; Xamza
war 4, aUAbbäs 3 Jahr älter als M.
Gegen 'Utba wollte sein eigener Sohn Abu Xudhaifa kämpfen; da
ihm das nicht gestattet wurde, half er ihn Avenigstens tot schlagen.
Um Abi IZinäd von s. Vater: Shaiba war 3 Jahr älter als 'Utba.
Ma'mar b. Räshid von alZuhrij von 'Abdallah b. Tha'laba b. Cu'air:
18b Abu Gahl betete: „Gott, wer von uns am schlimmsten ist im Zerreissen
der Verwandtschaftsbande und im Begehen unerhörter Dinge -) , den ver-
nichte beute Morgen ! " Sur. 8, 19. — BH. 445.
'Umar b. 'Uqba von Shu'ba dem Freigelassenen des Hin 'Abbäs von
diesem: als die Heere sich gegenüberstanden, ward M. ohnmächtig, kam
aber bald wieder zu sich und verkündete den Muslimen, Gabriel, Älichael
und Sarafel stünden ihnen mit 3000 Engeln bei. Als der Teufel, der in
Gestalt des Mudligiten Suräqa die Mekkaner zum Kampf anspornte, die
Engel sah, empfahl er sich schleunigst, schlug alXarith b. Hishäm, der
ihn festhalten wollte, zu Boden, und warf sich mit einem verzweifelten
Ausruf ins Meer. Abu Gahl aber sagte, der Verrat Suräqa's solle keinen
irren, so wenig wie der Tod der drei Gefallenen ; man solle die Muslime
nicht töten, sondern sie gefangen nehmen um sie dann züchtigen zu können.
Ihn Abi Xabiba von Dävud b. alXucain von 'Urva von 'Äisha:
das Feldgeschrei der Emigranten war ja bani 'abdilraxmäni. der
Xazrag ja bani 'abdillähi, der Aus ja banI 'ubaidillähi.
') Ich vermute iUft^i üwäJb* 63,22; nach BII. 85.
2) 65,1. 80,15. 128,15.
Badr A. 2. 55
'Uhaidallali Ii. Miixaniiiiad h. 'Uinar b. 'Alij von Isxäii 1». Saliiu von
Zaid b. 'AliJ : das Feldj>e,sclirei war ja manciirn am it.
Sieben schon glänbig gewordene, aber von ihren Vätern in Mekka
zurückgehaltene junge Männer waren mit gegen die Muslime ausgerückt,
und als sie ihre geringe Anzahl sahen, sagten sie: diese Leute hat iiire
Religion ins Verderben gestürzt. Darauf beziehen sich die Verse Sur. 8,
51. 57. 59. 60. 64, welche mitgeteilt und erklärt werden '). i'-'a
'Abdalraxman b. Muxammad b. Abi IRigäl von 'Amr b. 'Abdallah
von Muxammad b. Ka'b alQuraehij: 20 Muslime waren damals 2(X) Un-
gläubigen überlegen, 2000 Engel schickte ihnen Gott zu Hülfe. Ueber
die im Heere der Ungläubigen gefallenen zweifelhaften und ül)er die in
Mekka zurückgebliebenen Muslime erschien Sur. 16, oO — 32 -). Diese
strafende Offenbarung gelangte schriftlich nach Mekka und brachte den
kranken Xundhu'iten Gundab b. Canira zum Entschluss, auszuwandern.
Er benutzte seine Krankheit um zur Erholung mit seiner Familie nach
alTan'im (nahe bei Mekka, auf dem Wege nach Medina) zu gehen; das
rechnete ihm Gott als Xigra an (Sur. 4, 101). Die Anderen wollten seinem
Beispiele folgen, aber Abu Sufjan Hess sie zurückbringen, festsetzen und
peinigen, und manche erlagen der Versuchung. Darauf kam die Offen-
barung Sur. 29, 9^ — 11; die machte solchen Eindruck auf die mekkanischen
Muslime, dass sie zum zweitenmal die Flucht versuchten; und diesmal
gelang sie. — Die mit Gewalt zurückgebrachten Muslime hatten schwer
zu leiden und wurden gezwungen den Islam aufzugeben; Ihn Abi Sarx
dagegen war freiwillig von Medina nach Mekka zurückgekehrt und sagte
zu den Quraish : es lehrt ihn ^) Ibn Qammaoa, ein christlicher Sklav ; ich
habe für ihn geschrieben und dabei geändert was ich wollte. In Bezug
darauf ward Sur. 16, 105 — 111 herabgesandt.
Abu Isxäq b. Muxammad von Isxaq b. 'Abdallah von 'Uniar b. i.'.n>
alXakam : Naufal b. Xuwailid rief, man brauche sich den Verrat Suraqa's
nicht zu Herzen zu nehmen und durch den Fall 'ütba's und Shaiba's sich
nicht entmutigen zu lassen.
'übaid b. Jaxja von Mu'adh b. Rifa'a b. Rafi' von s. Vater: Avir
hörten den Teufel brüllen und Avehklagen, dann floh er und stürzte sich
') Der Satz 66,14. 15 von jaqülu bis xakim ist fälschlich eingeschoben.
In 66,20 ist nakkil zu lesen: „mögen sie getötet werden, mach sie den
Uebrigbleibeuden zum warnenden Beispiele" !
-) ^•y'j 67,10 er tröstete.
^) näml. den Muhammed was er für Offenbarung ausgibt.
56 Badr A. 2.
mit verzweifeltem Ausruf ins Meer. Die Mekkaner aher machten darüber
hinterher dem Suraqa, dessen Gestalt er angenommen hatte. Vorwürfe.
Abu Isxaq alAslamij von alXasan b. 'Ubaidallah b. Xunain, einem
Freigelassenen der Abbasiden, von 'Umara b. Ukaima alLaithij : ein alter
Fischer') erzählte mir, er habe Mittags den Suraqa b. Ga'sham sich mit
lautem Wehgeschrei ins Meer stürzen sehen. — BH. 474.
Die Engel trugen als Abzeichen flatternde grüne, gelbe und rothe
Turbane von Licht, und "Wollbüschel an der Stirn ihrer Pferde.
Muxammad b. Cälix von 'Äcim b. 'Umar von Maxmüd b. Labid : M.
sagte: die Engel haben Abzeichen angelegt, also thut ihrs auch; da thaten
sie es mit Wollzöpfen an den Helmen und Kappen.
Musa b. Muxammad von s. Vater: Xamza trug eine Straussenfeder,
Ali eine weisse Wollflocke, alZubair eine gelbe Kopfbinde, Abu Dugäna eine
rothe. Nach alZubair ritten die Engel Schecken und trugen gelbe Turbane.
'Abdallah b. Musa b. Umajja b. 'Abdallah b. Abi Umajja von Muc"ab
b. 'Abdallah von einem Freigelassenen SuhaiFs von Suhail b. Amr: ich
sah die Engel töten und binden.
Abu Usaid: wäre ich mit euch in Badr und könnte noch sehen (er
war erblindet), so zeigte ich euch den Spalt '^), aus dem die Engel kamen.
Ein Ghifärit hatte sich auf einem der beiden Sandhügel von Badr
und zwar auf dem nördlichen mit seinem Neffen eingefunden um sich
beim Raube dem Sieger anzuschliessen, da rauschte eine Wolke an ihm
vorüber voll Pferdegekeuch und Waffengeklirr, aus der er den Ruf horte :
vorwärts Xaizüm ! Der Neffe starb vor Schreck 3), die Wolke aber entlud
ihren Inhalt beim Propheten und kam dann leer wieder zurück. — BH. 449.
Xariga b. Ibrahim b. Muxammad b. Thäbit b. Qais b. Shammäs von
s. Vater: M. fragte Gabriel, welcher Engel denn das sei, der damals sein
Ross Xaizum angetrieben habe; aber Gabriel sagte, er kenne auch nicht
jeden von dem Himmelsvolk.
'Abdalraxmän b. alXarith von s. Vater von s. Grossvater 'Ubaid b.
Abi 'Ubaid von Abu Ruhm den Ghifariten: ich und mein Neffe glaubten
.die Muslime würden wegen ihrer geringen Anzahl zweifellos unterliegen.
wir begaben uns darum auf ihre Seite ^). Da fuhr eine Wolke über uns
her, aus der wir den Ruf vernahmen: vorwärts Xaizüm! und hinwieder:
sachte, dass der Nachtral) nachkommen kann! Die Wolke Hess sich auf
dem rechten Flügel M.'s nieder, dann kam noch eine, die sich auf dem
1) tab'Lt Zuhair 10,16 ed. Ahlw.
■-') (j^JUil jS>^ v_,ot.CiJt 71,8? Vielleicht ^4.XJ1 j.5>».
*) ^Jls cLäü OLiXXil 71,15.
■*) um belli] Rauben nahe v.w sein. Vgl. "2 Sam. 1,6.
H;u Ir A. 2. .57
linken Flügel nieclerliess. Die Muslime aber, die uns vorher nur ein
viertel so stark wie die Quraish vorgekommen waren, erschienen nun
doppelt so stark. Mein Neffe starb, ich hielt mich aufrecht, und bekehrte
mich zum Islam.
M. sagte, der Satan sei nie so gedemütigt und erzürnt wie am Tage
von 'Arafat und am Tage von Badr, als Gabriel die Engel commandierte.
M. sagte: dies ist Gabriel, den Wind treibend; er sieht aus wie
Daxja alKalbij; mir ward Sieg verliehen durch den Ostwind, und 'Ad
ward ins Verderben gestürzt durch den Westwind.
Abu Isxaq b. Abi 'Abdallah von 'Abdalväxid b. Abi 'Ann von Calix
b. Ibrahim von 'Abdalraxman b. 'Auf: ich sah zwei Engel links und
rechts von M., zwei hinter und vor ihm kämpfen.
Abu Isxaq (u. s. w^ bis b. Abi 'Aun) von Zijäd dem Freigelassenen
Sa'd's von Sa'd : ich sah zwei Engel links und rechts von M. kämpfen,
er blickte erfreut bald zum einen bald zum andern.
Isxaq b. Jaxja von Xamza b. Cuhaib von s. Vater: ich sah, ich
weiss nicht wie viel Hände abhauen und tiefe Wunden schlagen, ohne
dass Blut danach floss.
Muxammad b. Jaxja von Abu 'Ufair von Räfi' b. Xadig von Ai»u
Burda b. Nijär: ich legte drei Köpfe vor M. nieder, zwei von Männern. 201)
die ich selbst erlegt, den dritten von einem, den ein Engel getötet hatte.
Ihn Abi Xabiba von Dävud b. Xucain von 'Ikrima von Ihn 'Abbas:
nur bei Badr kämpften die Engel. In der Gestalt eines Bekannten nahten
sie sich den Muslimen und ermutigten sie, indem sie erzählten : ich nalite
mich den Feinden und hörte sie sagen „w^enn sie (die Muslime) auf uns
los gehen, halten wir nicht stand'' — sie sind nichts werth '). Darauf
bezieht sich Sur. 8, 12.
Musa b. Muxammad von s. Vater : in der Zeit des Chalifen Omar
pflegte alSäib b. Abi Xubaish alAsadij zu erzählen, ein Engel habe ihn
bei Badr gebunden, so sei er von 'Abdalraxman b. 'Auf gefunden und zu
M. gebracht, der alsbald Bescheid gewusst habe wie die Sache zugegangen.
„Trotzdem verzögerte sich noch meine Bekehrung."
'Äidh (u. s. w. wie fol. 17 a) von Xaklm b. Xizäm: ich sah in Vadi
Xalc (bei alRuvaitha) Rauch vom Himmel fallen, der die Aussicht ver-
sperrte; da floss das Thal von Ameisen. Ich dachte gleich, es wäre eine
himmlische Hülfe für M., und alsbald erfolgte die Flucht.
M. hatte verboten Abu IBaxtarij zu toten, der einst in Mekka be-
waffnet für ihn eingetreten Avar. Abu Dävud alMäzini forderte ihn auf
') ^^^ L-^ 74,3 128,5 vgl. Hamas. 7,20.
58 Badr A. 2.
sich zu ergeben, da er al)er nicht wollte, erscho.ss er ihn mit einem Pfeile.
Nach anderen hat ihn aUVIugaddhar b. Dhijäd getötet; er sagt das selber
in einem Liede (BH. 447). — BH. 446 447.
Auch alXarith b. 'Amir b. Naufal sollte verschont werden, wurde
aber unerkannt getötet von Xubaib b. Jasäf. Ebenso Zam'a b. alAsvad
von Thäbit b. alGidh'.
Als das Handgemenge anging, betete M. (wie fol. 17b), Ahubekr
sprach ihm Trost zu, Gott aber schickte ihm 1000 Engel zu Hülfe, die
den Feinden auf dem Nacken sassen '). Darauf verkündete M. dem Ahu-
bekr, Gabriel mit gelbem Turban sei durch die Luft geritten, dann im
Kampfgewühl verschwunden, dann staubbedeckt -') zu ihm gekommen mit
der Meldung, die Hülfe Gottes sei auf sein Gebet erschienen.
M. warf eine Hand voll Kies gegen die Feinde und sprach dazu eine
Verwünschung, da flohen sie ohne sich umzusehen; die Muslime töteten
und lianden sie. Sie hatten alle die Augen voll und wussten nicht wo-
iiin, die Engel und die Muslime töteten sie. — BH. 445.
'Adij b. Abi Zughba sang damals: ich bin 'Adij mit dem Saxal, in
dem ich hergehe stolz wie ein Hengst. M. fragte nach ihm, da meldete
sich zuerst ein Mann, der auch 'Adij hiess, aber nicht der rechte war.
Darauf erhob sich 'Adij b. Zughba und sagte: ich bin 'Adij. „Was für
einer? '^ Ich bin 'Adij mit dem Saxal, in dem ich hergehe stolz wie ein
Hengst. „Was ist der Saxal?"' Das ist mein Panzer. „Du bist der
beste 'Adij ! "
'Uqba b. Abi Mu'aio hatte ein (von Ihn Abi IZinad überliefertes)
Lied gegen M. gedichtet : „o du Reiter der Kamelin alQacvä, der du von
uns ausgewandert bist, in kurzem wirst du mich als Reiter zu Pferde
sehen, W'ie ich meine Lanze in eurem Blute tränke und abermals tränke,
und das Schwert wird jede Unklarheit (?) von euch nehmen.'* Darüber
fluchte ihm M. Bei Badr bockte ihm das Pferd, er ward von 'Abdallah
b. Salama aFAgläni] gefangen und auf M.'s Befehl von 'Acim b. Thabit
hingerichtet.
'Abdalraxman b. 'Auf pflegte zu erzählen: ich war befreundet mit
Umajja b. Xalaf, er nannte mich, nachdem mein heidnischer Name 'Abd
'Amr in 'Abdalraxmän umgewandelt war, stets 'Abdaliläh, weil alRaxmän
Name Jlusailima's sei. Auf dem Schlachtfcldc von Badr, nach der Flucht,
traf ich ihn, aussehend wie ein braunes Kamel, mit s. Sohne 'Alij, als
ich grade Panzer auflas, l-'.r rief mir zu, die möchte ich liegen lassen
0 so verstehe ich ^vXxil oJCf! lA-Lc ^jjJ^ 76,3. Es ist eine Erklä-
rung des Ausdrucks Sur. 8,9.
=*) „Staub auf seinen Zähueu" 76,6. 107,11). 22. BlI. 414,17.
15adr A. 2. 59
und lieber ihn gefangen nehmen '). Ich trieb ihn also vor mir her, er
hielt sich für einstweilen sicher und IVagte mich nach verschiedenen
Kämpfern, unter andern nach einem kurzen untersetzten Mann, der sich 21b
besonders ausgezeichnet habe; es war Simäk b. Xarasha (Abu Dugäna).
Da erblickte ihn Bilal, drehte sich flink die Finger vom Teige rein, den
er grade knetete, und hetzte die Mediner auf ihn. Er ward zu Boden
geworfen, vergebens suchte ich ihn mit meinem Leibe zu decken; alXubäb
b. alMundhir hieb ihm die Nasenspitze ab, Xubaib b. Jasäf schlug ihn
tot. Vorher hatte Uraajja selber dem Xubaib den Arm abgesciilagen, aber
M. ihn wieder angeheilt. Xubaib heiratete nachmals Umajja's Tochter;
als die die Narbe an seinem Arm sah, wünschte sie dem Gutes, der das
gethan habe , er aber sagte : ich habe ihn schon zum Sha'nb ■) hinab
befördert. — BH. 448 449.
Xubaib pflegte zu erzählen: ich hieb ihm durch den Panzer von der
Schulter bis zum Gurt, dann zog ich ihm die Rüstung aus. Seinem Sohn
'Alij, der auf mich los wollte, hieb alXubäb den Fuss ab, dass er gräss-
lich schrie; dann tötete ihn 'Ammär. — Dass 'Ammär ihn getötet habe,
bevor ihm der Fuss ab war, ist nach Vak. nicht richtig.
'Ubaida (u. s. w. wie fol. 5b) von Rifä'a b. Räfi' : ich tötete 'Umajja
im Zweikampf^).
Muxammad b. Qudama b. Musu von s. Vater von 'Aisha bint Qudama I).
Maoh'ün: der Sohn 'Umajja's, Cafvän, fragte Qudama, wer der gewesen sei, der
die Leute auf seinen Vater gehetzt habe. Er antwortete, es seien mehrere
Medincr auf ihn losgegangen, und Ma'mar b. Xabib b. 'Ubaid b. alXarith
— ein Mann ohne Ansehen — habe sein Schwert auf ihn geschwungen.
Da sagte er: der Affenvater! Das ward von alXarith b. Xäeib der Mutter
Cafvän's, Karima, hinterbracht, die eine Tochter Ma'mar's war; die machte
ihm Vorwürfe, dass er als Muslim einen Kämpfer von Badr schmähe, 2:.'.i
worauf er sagte, er AvoUe es nicht wieder thun, die Aeusserung sei ilim
unbedacht entfahren *). — Als ihr später alXubäb b. alMundhir in Mekka
als der Mann gezeigt wurde, der ihrem Sohn 'Alij das Bein abgeschlagen
habe, sagte sie, man solle sie damit in Ruhe lassen ; 'Alij sei als Muslim
') L)l statt 'lx 77,13 nach 86,6. Nicht übel Kremer zu 86,6: ^Al\ the
coats of raail. Es bedeutet hier die Kamele des Lösegelds.
^) Der Scheel, nicht einfach der Tod. Das folgt aus auradtuhu 78,13, das
man nicht wie saqaituhu oder adhaqtuhu wird verstehen dürfen.
3) 79,3 ^■^.
*) |.lAi Lj 79,8 verstellt. Hinter i^io^J*, 79,13 seheint x-ö zu fehlen.
vj5>J Jv^i5 bS 79,19 ich gebe dir nicht preis, concediere nicht.
60 Badr A. 2.
ausgezogen und als Ungläubiger gefallen, Gott habe über ihn durch
alXubab Schande gebracht und diesem durch ihn Ehre verliehen.
AlZubair pflegte zu erzählen: mir begegnete 'Ubaida b. Said b. aFAc
zu Pferd in voller Rüstung, aus der nur seine Augen hervorguckten, er
rief: ich bin der Vater des Dickbauchs, ich bin der Vater des Dickbauchs.
Er hatte nämlich ein kleines Mädchen, das an einer Bauchschwellung
litt und das er auf dem Arm zu tragen pflegte. Ich traf ihn mit einem
kurzen Speer ('anaza) ins Auge, dass er' hinstürzte; dann setzte ich ihm
den Fuss auf die Backe und zog den Speer heraus, das Auge kam auch
mit '). Dieser Speer pflegte vor Muhammed und ebenso vor Abubekr,
Omar und Othman hergetragen zu werden '^).
Abu Dugäna hatte 'Acim b. Abi 'Auf b. Cubaira alSahmij erschlagen
und wollte ihm eben die Rüstung ausziehen, als Omar vorüberkam und
ihn aufforderte, das zu verschieben und weiter zu kämpfen. Das that er
denn auch und schlachtete noch den Ma'bad b. Vahb ab , nachdem der-
selbe in eine Grube gefallen war, die er nicht gesehen hatte.
Die Maxzumiten sagten : zu Abu Gahl lassen wir keinen heran, und
umgaben ihn wie ein undurchdringlicher Wald ^). Seinen Harnisch
zogen sie erst dem 'Abdallah b. alMiindhir an, den tötete Ali. Darauf
dem Abu Qais b. alFäkih, den tötete Xamza. Endlich dem Xarmala b.
'Amr, den tötete Ali. Dann wollten sie Xälid b. alA'lam hineinstecken,
der weigerte sich aber. Zuletzt, sagt Mu'ädh b. 'Amr b. alGamüx (er
starb unter dem Chalifen Othman), drang ich doch, meinem Schwur ge-
mäss, bis zu Abu Gahl vor und liieb ihm den Fuss ab. Da kam sein
22 b Sohn 'Ikrima auf mich zu und hieb mir den Arm von der Schulter, so
dass er bloss noch an der Haut hing. Um ihn nicht nachzuschleppen,
trat ich darauf und zog, bis er ab war. Dann traf ich auf 'Ikrima , er
wich aber immer aus; hätte ich meinen Arm noch gehabt, so würde er
mir wohl nicht entgangen sein *). — BH. 450 451.
Abu Marvän von Isxäq b. 'Abdallah von 'Amir b. 'Uthmän von
Gabir b. 'Abdallah von 'Abdalraxmän b. 'Auf: der Prophet sprach das
Schwert Al)u GahFs dem Mu'ädh zu, der ihm von 'Ikrima selber als
') isXiJ^^ Q.X 80,11 besser als &ääjü-».
'■') um uiimlich bei der Festfeier auf dem Mucalla als sutra zu dienen: vgl.
Buxärij I 137,21 ff. od. Rul. und Tanssin de Perceval III 78f.
^) io.j> 81,4.
*) -^ für ^jId 81,15.17. BH. 451,1.2. — 81,lfi: einem Dattelkern zu
vergleichen, der unter dem Mörserstein wejjspiiugt. — sjd,.> 81,18 zwei
Mal.
Back A. 2. 61
derjenige, der seinen Vater getötet habe, bezeichnet wurde. Bei der
Familie des Mu'ädh ist das Schwert noch jetzt, es hat eine Scharte.
Thcäbit b. Qais von Näfi' b. Gubair b. Mue'im: nichts beklagten die
Bann lilughTra so sehr wie ') den Verlust des Schwertes Abu Gahl's, welches
dem Mu'Sdh zu teil ward, der ihn bei Badr erschlug.
Abu Isxaq von Junas b. Jusuf von einem, der es von Mu'ädh hatte:
ich bekam seinen Panzer und sein Schwert und verkaufte das Schwert
hinterher.
'Abdalxamid b. Ga'far von Tmar b. alXakam b. Thaubän von
'Abdalraxman b. 'Auf: als wir des Morgens in Reih und Glied standen —
schon in der Nacht hatte M. uns aufgestellt — , wandten sich zwei Jüng-
linge, mit um den Hals gebundenem Wehrgehenk, an mich mit der Bitte
ihnen Abu Gabi zu Aveisen, den sie zu töten oder darüber zu sterben ge-
schworen hatten. Sie behielten iliu unverwandt im Auge, und als es zum
Kampfe kam, töteten sie ihn und er tötete sie. Es waren die beiden
Söhne alXarith's (und der 'Afrä).
Muxammad b. 'Auf (aus der Familie des Mu'avA'^adh b. 'Afra) von
Ibrahim b. Jaxja b. Zaid b. Thabit: 'Abdalraxman sagte damals: ständen
doch stärkere Leute zu meiner Seite als diese beiden Jünglinge! 'Auf
lief wie ein Löwe auf Abu Gahl zu und sein Bruder (Mu'avvadh) war
dicht hinter ihm. Hinterher ging M. an den Leichen vorüber, sie lagen
neben der Abu GahFs.
Muxammad b. Rifä'a b. Tha'laba b. Abi Malik: mein Vater stellte
die grosse Jugend der zwei Söhne der 'Afra in Abrede; „der jüngste war
35 Jahr alt, sollte einem solchen das Schwertgehenk umgebunden^) Aver- 23a
den?" — Vakidi entscheidet sich indessen für die gewöhnliche Meinung.
'Abdalxamid b. Ga'far und 'Abdallah b. Abi 'Ubaid von Abu 'Ubaida
I). Muxammad b. 'Ammär b. Jäsir von Rubajji' der Tochter des Mu'avvadh:
ich und andere medinische Frauen kauften in der Zeit des Chalifen Omar
von Abu Gahl's Mutter, Asmä bint Maxrama, Parfüm, den sie von ihrem
Sohne 'Abdallah b. Abi Rabi'a aus Jemen bezog. Als sie aber durch den
Schuldschein, den ich ihr ausstellen Hess, meinen Namen erfuhr, fluchte
sie mir und nannte mich die Tochter eines Mannes, der seinen Herrn er-
schlagen habe. Nein, sagte ich, ich bin die Tochter eines Mannes, der
seinen Knecht erschlagen hat. Sie weigerte sich nun mir etwas zu ver-
') Ich vermute ^i für ^\ 82,10.
-) Vgl. oben 82,21. 22. Das JaJj (Festbinden) des Schwertes findet also
bloss bei ganz jungen Leuten statt. Regelrecht ist wohl das taqalhul,
aber ich habe keine Vorstellung von dem Unterschiede. Besteht er bloss
im Passivum und Aktivum? Vgl. noch 213jlL 358,9. 10.
62 Badr A. 2.
kaufen, und ich versetzte, ich wollte auch gar nichts von dem schlechten
Parfüm haben. Er roch freilich sehr gut, mein Sohn, aber, mein Sohn,
ich war aufgebracht.
Als der Kampf sich gelegt hatte, befahl M. den Abu Gahl aufzusuchen.
Ich fand ihn — erzählt (der Hudhalit 'Abdallah) Ibn Mas'üd — in den
letzten Zügen, setzte ihm den Fuss auf den Nacken und sagte: Gott sei
Lob, dass er dich geschändet hat! Er versetzte: schände Gott einen
Knecht, den Sohn der Mutter eines Knechts — du bist hoch empor gestiegen,
du Schäferlein! wessen ist der Sieg? Ich antwortete: Gottes und seines
Boten ; dann zog ich ihm den Helm vom Kopfe und kündigte ihm an, ich
würde ihn jetzt töten. Er sprach: du bist nicht der erste Knecht, der
seinen Herrn erschlägt; es ist das härteste, was mir heute begegnet, dass
du mich tötest; hätte es nicht einer von den Axläf oder den Mueajjabün ^)
übernehmen können? Darnach schlug ich ihm den Kopf ab und nahm ihm
die "Waffen, damit ging ich zu M., der hoch erfreut war. Ich erzählte ihm,
dass ich an seinem Leibe Striemen wie von Peitschen bemerkt habe. Er
sagte: da haben ihn die Engel gehauen. Dann sagte er: er muss eine
Schramme am Knie haben von einem Tritt her, den ich ihm beim Gast-
mahl des Ibn Gud'än versetzt habe. Man fand auch richtig die Narbe. —
Es heisst, dass Abu Salama b. 'Abdalasad alMaxzumij damals in der Nähe
des Propheten war und als Verwandter Abu Gahl's den Ibn Mas'ud darüber
zur Rede stellte , dass er einen Mann getötet habe , der ihn hätte in die
Tasche-) stecken können. Ibn Mas'ud versetzte, er hätte ihn nicht bloss
getötet, sondern auch ausgezogen und dabei an der Innenseite des rechten
Oberbeins ein schwarzes Mal gefunden. Als ihm Abu Salama darüber
noch mehr Vorwürfe machte, sagte er, er brauche sich darüber nicht zu
entschuldigen, dass er den grössten Feind des Islam erschlagen habe.
Darauf schwieg jener still und soll hinterher Gott um Verzeihung gebeten
haben. — Die Familie Ibn Mas'ud's behauptet das silbergeschmückte Schwert
Abu Gahl's in ihrem Besitz zu haben. Es ist aber anerkannt, dass Ihn
Mas'ud ihn nur zuletzt noch den Kopf abgeschlagen und dass Mu'ädh b.
'Amr und die zwei Söhne der 'Afra ihn zu Fall gebracht haben. Zeugnis
des Propheten darüber. — BH. 450 — 452.
Ma'mar von alZuhrij: Muhammed hatte zu Gott gebetet, er möge
ihm den Naufal b. X\ivailid vom Halse schaffen. Als die Qurashiten
geschlagen waren, rief Naufal erschrocken die Mediner an, sie sollten
doch lieber Milch als Blut nehmen. Gabbär h. Caxr nahm ihn gefangen
und trieb ihn vor sich her, als Ali auf ihn zu kam und auf ihn einhieb.
') BH. 84. 85. Ebenso teilte sich Tüif iu die Banu Malik und die Axläf.
•') *^ j 89,8.
Badr A. 2. ß3
Zuerst sass sein Schwert in NaufaKs Schilde fest; als er es heraus hatte,
schlug er ihm die Beine ab — sein Panzer ging nicht tief herunter —
und machte ihm dann den Garaus. Der Prophet war sehr erfreut über
diese Gebetserhörung.
Ali erlegte auch aFÄc b. Sa'Id. Dessen Sohne Sa'Id sagte Omar, er
liabe aFÄc nicht getötet, obwohl er sich nichts daraus machen würde,
denn er habe mit eigener Hand seiner Mutter Bruder, al'Äc b. Hishäm,
umgebracht. Sa'id erwiderte, es wäre ihm nicht übel zu nehmen, wenn
er es wirklich gethan hätte, worauf Omar sagte: die Quraish sind von
allen Menschen die verständigsten und die unantastbarsten ; alle die Böse-
wichter '), die ihnen was wollten, hat Gott zu Boden geschlagen. — BH. 452.
Als gegen Mittag sich die Heere mengten, erzählt Ali, sah ich auf
einem Sandhügcl einen vollgerüsteten Reiter der Mekkaner (= al'Äc) mit
Sa'd b. Xaithama kämpfen und denselben erschlagen. Als er mich sah
und an meinem Abzeichen erkannte, forderte er mich heraus, sprang vom
Pferd und lief mir entgegen. Ich aber kehrte um und ging den Hügel
herab, dass er nicht von oben über mich käme; ich war kurz von
Gestalt. Als ich festen Stand hatte 2), Hess ich ihn ankommen; einen 24a
Streich, den er führte, fing ich mit dem Schilde auf und hieb ihm dann
mein Schwert durch den Panzer so tief in die Schulter, dass es fest
darin steckte. In dem Augenblick sah ich von hinten ein Schwert
blitzen, Xamza hatte einen Hieb geführt, der ihm Helm und Schädel zer-
schmetterte.
'Umar b. 'Uthman alGaxshij von s. Vater von s. Base : dem ''Ukkäsha
b. Mixcan zerbrach sein Schwert, da gab ihm M. ein Holz, und siehe es
war ein blankes Schwert. Er führte es bis zu seinem Tode. — BH. 452.
Usäma b. Zaid von Dävud b. alXucain von einer Anzahl Banu 'Ab-
dalashhal : dem Salama b. Aslam zerbrach (u. s. w. wie vorhin). Er führte
das wunderbare Schwert, bis er fiel in der Brückenschlacht unter Abu
'übaid.
Xaritha b. Suräqa wurde am Wasser von einem abirrenden Pfeil in
die Gurgel getroffen, so dass die Leute am Abend von seinem Blute trinken
mussten. Seine Mutter und Schwester weinten nicht über ihn, da M.
ihnen sagte, dass er nicht bloss im „Garten", sondern im obersten Paradis
sei. Er gab ihnen Wasser, worin er die Hände gesteckt und sich den
Mund gespült hatte ; das tranken sie und sprengten es sich auf den Busen
und wurden dadurch wunderbar freudig gestimmt.
I) JJl^l 87,1.
-) Vielleicht .ä/i 87,9; bemerkenswert i.xj.s im PriUlikat. — CJ.ÄJC^t 87.10.
64 Badr A. 2.
Hubaira b. Abi Vahb ward bei der Flucht vor Schrecken gelähmt ')
und konnte nicht von der Stelle; sein Verbündeter Aha Usäma alGushamij
löste ihm den Panzer ab und hob ihn auf sein Kamel. — Xach anderen hatte
ihm Abu DSvud alMäzinij (oder Mugaddhar b. Dhijäd) einen Hieb versetzt,
in Folge dessen er für tot liegen blieb. Abu Usäma und sein Bruder
Malik, die Söhne Zuhairs, nahmen sich seiner an; der erstere rettete ihn
auf seinem Kamele. Der Prophet sagte: seine beiden Hunde haben ihn
geschützt; ein Eidgenosse wie Abu Usäma ist gleichsam ein hoher Baum").
— BH. 533—536.
Musa b. Ja'qub von s. Oheim von Abu Bakr b. Sulaiman b. Abi
Xathma: (der Chalif) Marvän b. alXakam fragte den alten Xakim b.
Xizäm nach Badr; der wollte zuerst nicht mit der Sprache heraus, end-
'jih lieh sagte er: es fuhr etwas vom Himmel herunter mit einem Gerassel
wie von Kieseln in einem Kupfergefäss; der Prophet nahm eine Hand
davon und warf damit; darauf flohen wir.
Abu Isxaq b. Muxammad von 'Abdalraxman b. Muxammad b. 'Abd
von 'Abdallah b. Tba'laba b. Cu'air: Xaufal b. Mu'avija alDuilij erzählt
Aehnliches.
'Abdalraxmän b. arAwäm, als er auf der Flucht Xakim b. Xizam
hinter sich herlaufen sah, sagte zu seinem Bruder 'Ubaidallah, welcher
hinkte und nicht gut zu Fuss war, er solle vom Kamel absteigen und
Xakim reiten lassen, da er dessen Rettung für wichtiger hielt. Als sie
mit einander nach Marr alGhahran kamen, erinnerte Xakim an das Omen,
das sich dort mit Abu Gahl's Kamel zugetragen hatte; darauf hin hätte
doch eigentlich kein Verständiger ausziehen dürfen ^) !
'Abdalraxmän b. alXarith von Muxallad b. Xufäf von s. Vater: auf
der Flucht warfen die Mekkaner die Panzer weg und die verfolgenden
Muslime lasen sie auf; ich brachte drei Panzer mit zu Hause, den einen
erkannte später ein Qurashit für den Panzer alXarith's b. Hisham.
Muxammad b. Abi Xumaid von 'Abdallah b. 'Amr b. Umajja von s.
Vater: die Fliehenden sagten selber, sie hätten sich benommen wie die
Weiber.
Qubath b. Ashjam alKinanij : die Mekkaner waren weit zahlreicher
als die Muslime, im Fliehen sagte ich zu mir selber : vor so was fliehen
sonst nur Weiber. Als uns die Verfolger auf den Fersen waren, konnte
') Jixi ^S^ 3i^^' ^8,20. 91,6. =) 89,4. 2n{;, 3. fol. ir)la.
^) „Xakim sagte: hol defj Henker den Abu Gahl, dass er behauptet, der
Tag sei dahin, der Tag ist noch wie er ist; er wünschte nämlich es
möchte Abend werden, damit die Verfolgung aufliüre". Er macht wohl
einen Witz, indem Abu Gahl das dhahaba luahäru uneigentlich meint.
liadr A.2. ß5
mein Begleiter vor Angst nicht weiter; icii aber machte mich auf und
kam noch vor Sonnenaufgang nach Gliaiqa (ö?itlicli von alöuijja. 1 Tage- 25a
reise von alFuru', 8 Poststationen von Merlina). wo ich von einem Stamm-
genossen ein Kamel und Zehrung bekam. Ich hielt mich links von der
Strasse, als Führer kannte ich die Wege genau. In alGuxfa kam ich
wieder auf die Strasse; in alGhamini sali icli den XuzaMten alXaisumän
b. Xäbis, ich hätte ihm voran kommen können, liess ihn aber zuerst
die Botschaft nach Mekka bringen, wo er schlechten Dank erntete').
Ich blieb dann eine Zeit in Mekka , bis nach der Grabenschlacht. Da
machte ich mich auf nach Medina und traf den Propheten inmitten seiner
Genossen bei der Moschee. Ich kannte ihn nicht, er aber fragte mich:
0 Qnbäth, bist du der der bei Badr gesagt hat: vor so was fliehen sonst
nur Weiber? Da bekannte ich den Islam, icli hatte das Wort nur zu
mir selbst gesagt und nichts davon verraten.
Zu Beginn des Kampfes hatte M. gesagt: wer einen Feind tötet, er-
hält das und das, und wer einen gefangen nimmt, erhält das und das.
Nach der Flucht imn legten sich einige Muslime aufs Plündern, andere
verfolgten die Feinde und töteten und machten Gefangene. Ein Teil
aber blieb bei der Hütte M.'s, um ihn nicht ungedeckt zu lassen, unter
ihnen Sa'd b. Mu'ädh nebst anderen vorneluncn Männern. Als die sich
darüber beklagten, dass sie nun nichts abkriegten, erschien Sur. 8, 1. 42,
wonach die sämmtliche Beute abgeliefert, gefünftet, und dann verteilt
werden sollte. — BH. 456.
Ja'qüb b. Mugähid Abu Xazra von 'Ubäda b. alValld b. 'Ubäda
von s. Vater von s. Grossvater 'Ubada b. alCämit : wir überliessen die
Beute Gott und seinem Boten; der Fünfte ward damals noch nicht
eingeführt, sondern erst später, bei der nächsten Beute. — Dasselbe
berichtete 'Abdalmuhaiman b. 'Abhas 1). Sahl von s. Vater von Abu
Usaid alSä'idij.
Ibn Abi Sabra von Sulaiman b. Suxaini von 'Ikrima: die Beute
wurde zusammengebracht und ganz gleichmässig verteilt, ohne dass der -^j h
besser Ausgerüstete vor den Uebrigen einen Vorzug bekam. Sa'd meinte,
ein Reiter müsse eigentlich mehr haben; aber der Prophet schalt ihn und
sagte: habt ihr denn nicht eben durch eure kleinen Leute den Sieg ge-
wonnen ?
'Abdalxamid b. Ga'far von Musa b. Sa'd b. Zaid b. Thabit: M. liess
ausrufen : wenn einer einen getötet hat, so gebühren ihm die Spolien,
und wenn einer einen Gefangenen gemacht hat, so gehört ihm der. Was
aber im Lager gefunden oder ohne Kampf erbeutet Avurde, wurde gleich-
') 2 Sam 18.20.
Vakuli, Muhumiiu'a. 5
66 Baclr A. 2.
massig ") verteilt. — Vakidi fragte den 'Abdalxamid, wer denn die
Waffen Abu Galil's bekommen habe? Er antwortete: nach Xäriga b. 'Ab-
dallah b. Ka'b bekam sie Mu'ädh b. "Amv, nach Said b. Xalid alQäriBhij (?)
bekam sie Ibn Mas'üd.
Ali bekam Panzer und Helm alValids, Xamza die Waffen 'Utba's,
'Ubaida and seine Erben den Panzer Sliaiba's.
Muxammad b. Jaxja b. Sahl von s. Oheim Muxammad b. Sahl b.
Abi Xathma: die Gefangenen und die Spolien wurden abgegeben iind
sammt der Beute gleichmässig verteilt^). — Das Richtige ist, dass M.
das, was er als Prämie ausgesetzt hatte ^), den Einzelnen überliess, das
Uebrige aber gleichmässig verteilte. — BH. 458.
Muxammad (u. s. w. wie vorhin): die Aufsicht über die Beute gab
M. dem Ka'b b. 'Amr alMäzinij, und er verteilte sie in Sajar. — Nach
anderen hatte Xubäl) b. alAratt die Aufsicht.
Ibn Abi Sabra von alMusavvar b. Rifä'a von 'Abdallah b. Muknaf
aus der medin. Familie Xaritha: die zu verteilende Beute bestand aus
Kamelen, Reisegeräth, und Kleidern; es kam auf den Mann ein Kamel
mit Reitzeug, oder zwei Kamele, oder ein paar Lederdecken. Es wurden
317 Lose gemacht für 313 Personen und zwei Pferde. Acht abwesende
Personen bekamen doch Anteil, nämlich drei Emigranten: Othman, der
26a bei seinem kranken Weibe Ruqajja geblieben war, Galxa und Sa'id, welche
auf Kundschaft nach alXaurä gesandt waren (fol. 4b), und fünf Mediner:
Abu Lubäba b. 'Abdalmundhir, der als M.'s Stellvertreter für Medina,
'Äcim b. 'Adij , der als stellvertretender Imam für Qubä und aFÄlija
zurückgelassen war, alXarith b. Xäeib. dem M. etwas bei den Banu 'Amr
b. Auf aufgetragen hatte, Xavvät b. Gubair und alXarith b. alCainma, denen
in alRauxä ihr Kamel verunglückt war. — Es heisst, dass auch Sa'd b.
Tbäda, den ein Schlangenbiss zurückhielt, Anteil bekommen habe, des-
gleichen Sa'd b. Mälik alSä'idij, der krank war und in M.'s Abwesenheit
starb, und noch zwei andere Mediner.
Ibn Al)i Sabra von Ja'qub b. Zaid von s. Vater: die Anteile der
14 gefallenen Muslime fielen an die Erben. Zaid b. Galxa hörte von
'Abdallah dem Sohne des gefallenen Sa'd b. Xaithama: wir bekamen den
Anteil Sa'ds. 'Uvaitu b. Sä'ida überbrachte ihn uns.
0 -iSyi ^ 93,17.95,11 (BH. 47G,I2 tLj ^c) ist liier auffallender Weise
gleichbedeutend mit i-\jM ^^s. 93,9, während es sonst heisst: nach kurzer
Pause.
'^) J>.Äi statt J^-ilÄJ 95,10. Der mubüriz hatte sich selber das nafal ange-
eignet, ohne dass M. es ihm ausgesetzt hatte.
^) zu Beginn des Kampfes fol. 25a, nämlich die Spolien und die Gefangenen.
Badr A. -2. f;7
Ihn Abi Sabra von alMusavvar von 'Abdallah b. Muknaf von alSäib
b. Abi Lubäba b. 'Abdalmundhir: uns überbrachte Ma'n b. 'Adij den Au-
teil des gefallenen Mubasshir b. 'Abdalmundhir.
Man erbeutete 150 Kamele und viel Lcder. Eine rote Decke wurde
vermisst; der Verdacht wurde geäussert, dass M. sie unterschlagen habe.
Darauf erfolgte die Offenbarung Sur. 3,15ö. Es stellte sich heraus, dass
einer sie gestohlen und vergraben hatte. Der Prophet wurde angegangen,
Gott um Vergebung für den Missethäter zu l)itten, er wollte aber nicht ').
AlMiqdad pflegte zu sagen, er habe damals einen Teil für sich und
einen für sein Pferd bekommen. Nach andern bekam das Pferd zwei
Teile.
'Abdalmagid von Abu 'Abs von Abu 'Ufair Muxammad b. Sabl: Abu
Burda b. Ni.jär bekam das Pferd Zam'a's b. alAsvad; 10 Pferde waren
erbeutet. Den Kamelhengst Abu Gahl's bekam M.; er benutzte ihn zum sr.ij
Bespringen und auf Feldzügen, bis er ihn bei alXudaibija opferte, obwohl
ihm 100 Kamele dafür geboten wurden. M. bekam einen Voranteil (cafij)
vor der Verteilung der Beute.
'Abdalraxman b. 'Abdallah b. Dhakvän von s. Vater von 'übaidallah
b. 'Abdallah b. 'Utba von Ibn 'Abbäs, und Muxammad b. 'Abdallah von
alZuhrij von Sa'id b. alMnsajjib: damals bekam M. sein Schwert Dhu-lfaqär,
welches dem Munabbih b. alXaggäg gehört hatte. Vorher hatte ihm Sa'd
b. 'Ubäda ein Schwert, namens al'Acb, gegeben, und seinen Panzer Dhät-
alFucül.
Ibn Abi Sabra von Calix b. Kaisan: M. hatte überhaupt kein Schwert,
als er nach Badr zog.
'Abdalmuhaiman b. 'Abbas b. Sahl von s. Vater von Abu Usaid
alSä'idij : ich habe von Arqam b. Abi lArqam mehr als einen Schaden
gehabt. Bei Badr bekam er das Schwert alMarzubän des Ibn 'Äidh
alMaxzumij, welches ich erbeutet, aber dann wieder abgegeben hatte, vom
Propheten geschenkt, der keinem eine Bitte abschlagen konnte -). Ein an-
deres Mal hatte eine Ghul mein Söhnchen Jafa'a auf den Arm genommen
und entführt, er kam des Wegs, mein Söhnchen schrie ihn um Hülfe an,
er aber kehrte sich nicht daran, da die Ghul sich für seine AVärterin aus-
gab. „Gab es denn damals noch Ghule?" Ja, damals noch, jetzt sind
sie verschwunden. Dann hatte sich ein Pferd aus meinem Hofe losge-
rissen, er traf es in alGhaba und ritt darauf zurück bis dicht vorMedina;
da Hess er es entlaufen und ich habe es heute noch nicht wieder.
Abu Bakr (u. s. w. wie in No. 3) von Sa'd: ich bat M. um das
1) 98,1 f. *.^ J\ •,/!? 2) BH. 457.
ßg Badr A. 2.
Schwert des 'Äc b. Munabbih und erhielt es; hi Beziehung auf mich ward
Sur. 8,1 offenbart.
Die vier Knechte, die an der Schlacht teilnahmen, bekamen keine
Lose, sondern wurden beschenkt, am reichsten Shuqrän, der Knecht des
Propheten, dem die Gefangenen anvertraut waren und der für jeden Ge-
fangenen etwas bekam, so dass er am Ende viel mehr hatte als der An-
teil eines Freien betrug.
Abu Bakr (u. s. w. wie in No. o) von Sa'd : ich schoss Suhail b. 'Amr
in die Hiiftsehne; als ich der Blutspur nachging um ihn zu fangen, war
27a mir Mälik b. alDuxshum zuvorgekommen und hielt ihn am Stirnhaar.
Der Prophet') nahm ihn ))eiden ab. In alRauxa entlief er dem Malik;
M. sagte, wer ihn finde, solle ihn töten: da fand er ihn selber und tötete
ihn nicht.
Isa b. Xafc b. 'Acim von s. Vater: Ma'bad b. Vahb von den Banu
Sa'd b. Laith, der Gefangene Abu Burda's, Avard von Omar zusammenge-
hauen, nach anderen von Abu Burda selber.
Abu Bakr (u. s. w. wie in No. 3): M. verbot dem SaM zu erzählen,
dass sein Bruder 'ümair gefallen sei; sonst lasse er keinen Gefangenen
am Leben.
Xälid b. alHaitham, der Freigelassene der Hashimiden, von Jaxja
b. Abi Kuthajjir: M. verbot, dass einer dem anderen seinen Gefangenen
entreisse und ihn umbringe ; zum Aerger des Sa'd b. Mu'ädh, der sie gern
hingeschlachtet hätte.
Als in alUthail die Gefangenen dem M. vorgeführt wurden, warf er
auf alNacr b. alXarith . der ihn selber und den Koran verhöhnt hatte,
einen Blick, der jenen in Angst setzte'-). Muc'ab b. 'Umair, den er um
Fürbitte bat, wollte sich nicht für ihn verwenden. AlNacr: hätte Quraish
dich gebunden, so würdest du nicht getötet, so lange ich am Leben wäre!
Muc'ab: das glaube ich wohl, aber ich bin in anderer Lage wie du, denn
der Islam hat durch die alten Verhältnisse ^) einen Schnitt gemacht. Zwar
widersetzte sich alMiqdad, der ihn gebunden hatte, der Tötung seines Ge-
fangenen ; doch musste er damit zufrieden sein, dass M. betete. Gott möge
ihm das erhoffte Lösegeld reichlich ersetzen. Die Hinrichtung ward auf
Äl.'s Befehl durch Ali vollzogen. — BH. 458.
') 'u>.j-t lOO.fi vciiiuitlich für '^^.s.
-) .j^A.'J »AjI 101.8 = er lirachte Hin ausser sich, wie eine Bremse die Kuh.
3) ^j-^^ nicht bloss die Yertiäge, sondern die lieikümiuliclieu Rechte und
Pflichten.
Baclr A. 2. 69
Dem gefangenen Suhail b. 'Amr wollte Omar seine (hervorstehenden
108.21. 138.17) Vorderzähne ausziehen, damit seine Zunge heraushänge
und er keine Reden mehr gegen i\I. halten könne. Aber M. untersagte
jede Verstiimmclnng und bemerkte, vielleicht würde Omar noch einmal -<b
an dem Auftreten Suhaü's als Redner Gefallen haben. Wirklich hielt
Suhail auf die Nachricht von M."s Tode die gleiche Rede in Mekka, die
Abubekr in Medina hielt; und Omar, als er davon hörte, gab dem Pro-
pheten Zeugnis. — BH. 463.
Ali pflegte zu erzählen. M. habe es auf Gabricrs Veranlassung den
Muslimen freigestellt, ihre Gefangenen zu töten oder Lösegeld zu nehmen
und sich Zeugen für das Zahlnugsversprechen stellen zu lassen. Wer
aber das Zahlungsversprechen angenommen habe'), sei als Märtyrer bei
Uxud gefallen.
Die Gefangenen wandten sich an Abubekr, dass er ein gutes Wort
für sie einlege, und an Omar, dass er nichts gegen sie thun möge. Jener
verwandte sich eifrig für sie bei M., dieser aber hielt ihm das Widerspiel -s»
und verlangte ihre Hinrichtung. M. schwankte eine Weile, endlich ent-
schied er, dass die Gefangenen nicht umsonst frei kommen, sondern Löse-
geld bezahlen oder hingerichtet werden sollten. Jedoch mit Suhail b.
Baicä (vielmehr mit seinem Bruder Sahl, sagt Vakidi), der in Mekka offen
den Islam bekannt hatte, machte M. auf Bitten 'Abdallah's b. Mas'üd nach
einigem Besinnen eine Ausnahme. Hinterher sagte er: .,käme die Ver-
geltung für Badr. so Avürde niemand frei ausgehen als Omar, der sagte.
man solle die Gefangenen töten". Sa'd b. Mu'ädh sagte übrigens dasselbe
wie Omar-).
Ma'mar von alZuhrij von Muxammad b. Gubair b. Mue'im: M.
sagte damals: wäre Mue'im b. 'Adij am Leben, so würde ich ihm diese
1) ^'Ac J»Jwi 102,(1. 8. 9. 10. Mit J-.^Ä^( wird gespielt. Zeile 6 kann
es mir heissen: Zeugen fordern: qabilu ist Subject, ü zu streichen, das
zweite minhum ebenso zu verstehen wie das erste, nämlich von den Ge-
fangenen. In Z. 8 ist es doppelsinnig, je nachdem man es activ oder
passiv nimmt: a) es möge sich Zeugen stellen lassen, wer von euch ihr
Zahlversprechen annimmt, b) es wird unter euch zum Blutzeugen gemacht
werden, wer u. s. w. : die zweite Möglichkeit ist durch minkum nähergelegt.
Zeile 9 kann nur übersetzt werden: es mögen Märtyrer aus uns genommen
werden. — Wie so oft, scheint auch hier das Wort (nämlich das theolo-
gische Misverstäuduis des juristischen istishhad) die Mutter der Sache
geworden zu sein.
^) Der Satz Jw^jtX*«! bis /«-^tV^ 102,11. 12 ist, wenn echt, Parenthese. —
'-^>-J^J'täi ux 103,14 sie Hessen uns nicht zu W^orte kommen über die
Gefangenen: vgl. RH, 46l),7. — iywS 104,18 im Menschen.
70 Badr A. 2.
Ekel ') schenken. Mue'im hatte ihm Schutz gewährt, als er von Täif zu-
rückkam.
Muxammad b. 'Abdallah von alZnhrij von Sa'id b. alMusajjib: den
Dichter Abu 'Azza ('Anir 1). 'Abdallah b. 'Umair alGumaxij) gab M. seiner
fünf unversorgten Töchter wegen auf seine Bitte frei und erhielt von ihm
28 b das Versprechen, dass er nie wieder gegen ihn kämpfen wolle. Auf Zu-
reden des Cafvän b. Umajja, der sich erbot, ihn zu einem vermöglichen
Mann zu machen oder sonst für seine verwaisten Töchter zu sorgen, ging
er aber doch mit nach Uxud und fiel abermals den Muslimen in die Hände,
als der einzige Gefangene. Er legte sich wieder aufs Flehen, aber jetzt
war M. unerbittlich; er solle sich nicht in Mekka den Mund wischen")
und sagen: ich habe ihn zweimal angeführt. — RH. 591.
Isxaq b. Xäzim von Rabi'a b. Jazid von alZiihrij von Sa'id b. alMu-
sajjib: M. gab 'Acim b. Thabit den Befehl ihn hinzurichten, indem er
sagte: ein Muslim lässt sich nicht zweimal aus demselben Loche stechen.
Die gefallenen Mekkaner wurden in einen zugeschütteten Brunnen
geworfen; nur Umajja b. Xalaf ward liegen gelassen, ein fetter Mann,
dessen Fleisch schon am selben Tage aufgeschwollen war und auseinander
ging, als man ihn liineiiiwerfen wollte. vMs 'Utba, ein beleibter Mann mit
Pockennarben im Gesicht, zum Brunnen geschleift ward, veränderte sich
der Ausdruck seines Sohnes Abu Xudhaifa. weil er nun die Hoffnung ihn
bekehrt zu sehen aufgeben musste. M. ging unter den Leichen herum
und Hess sich von Abubekr jedesmal sagen, wessen Leiche er vor sich
habe; bei Abu Gahl drückte er seine besondere Befriedigung aus. Als
sie begraben waren, stellte er sich an den Brunnen und rief hinein : o Abu
Gahl, 0 'Utba, hat euch euer Herr "Wort gehalten wie mir mein Herr Wort
gehalten hat? ihr seid eurem Propheten schlechte Verwandte gewesen,
und Fremde haben mich aufgenommen! Darauf aufmerksam gemacht, dass
sie ja tot seien und die Anrede nicht hörten, sagte er: sie haben er-
fahren, dass ihnen ihr Herr erfüllt hat, was er ihnen drohte. — BH. 453 ff.
Die Flucht war Mittags; 'Abdallah b. Ka'b wurde, mit einigen Ge-
hülfen, beauftragt die Beute zu sammeln und fortzuschaffen; nach dem
Nachmittagsgebet brach M. von Badr auf und war noch vor Sonnenunter-
gang in alUthail, wo er übernachtete. Er fragte, wer die Wache über-
29a nehmen wollte; es uKsldete sich niemand, bis auf einen Mann, der sich
auf Befragen Dhakvän nannte. Auf eine zweite Aufforderung meldete sich
auch nur einer ; er nannte sich Ibn 'Abd(|ais. Zum dritten mal erhob sich
') -ÄÄJ 105,3 eig. Stiukcr, als Schimpfwort für die Gofaugencn.
^) tiS.AAO.wC ^Av^j ^ 10.5,20. Der Sinn ist entweder derselbe wie Proverb. 30,20,
oder: du sollst dir nicht wohlgefällig den Bart streichen. Vgl. fol. 71 b.
Badr A. 2. 71
wieder einer, Abu Sahn'. Als aber dann M. sagte: macht ihr drei euch
also auf!, stand blos ein einziger auf, Abu Sabu' Dhakvan b. 'Abdqais;
er hatte alle dreimal sich gemeldet').
Nach anderen betete M. das Nachmittagsgebet schon in alUthail und
hatte dabei eine Begegnung mit Michael und Gabriel, die ihn lächeln machte.
In Irq alOhabja Hess M. seinen Feind 'üqba b. Abi Mu'aie, den
'Abdallah b. Salama al'Aglänij gefangen hatte, trotz flehentlichen Bittens
durch 'Acim b. Thabit hinrichten-). — BH. 458.
Muxanimad b. Jaxja b. Sahl b. Abi Xathma von s. Vater von s.
Grossvater: in Sajar, einem Orte^) in alCafrä, wurde die Beute verteilt.
Von alUthail aus schickte M. Zaid b. Xaritha und 'Abdallah b. Ra-
vfixa nach Medina voraus; Sonntag vor Mittag kamen sie an, von al'Acaba
her. In al'Aqiq blieb Ibn Raväxa zurück und rief auf seinem Kamel die
Siegesbotschaft aus. 'Acim b. 'Adij trat an ihn heran und fragte ihn
leise, ob es wahr wäre; er antwortete: ja bei Gott, und morgen kommt
der Bote Gottes selber n>it den Gefangenen! Dann ging er die ganze
'Älija (wo die Bann 'Amr b. 'Auf und Xaema und Väil wohnen) durch
und sagte es Haus bei Haus an; und die Kinder liefen bis zu den Bann
Umajja b. Zaid und sagten: getötet ist Abu Gabi der Bösewicht! Zaid b.
Xaritha aber, auf M."s Kamel alQacva. brachte die Botschaft nach der
Stadt und rief sie laut aus auf dem Platze alMucallä ; er kam gerade
an, als Ruqajja auf dem Baqi' begraben wurde. Die Leute glaubten ihm
aber nicht, besonders die Heuchler und die Juden; sie äusserten, er sei •
ausgerissen auf Muhammed^s Kamele, nachdem dieser selbst mit seinen
vornehmsten Genossen in der Schlacht geblieben sei; bis die Gläubigen,
z. B. Abu Lubaba, in Zorn gerieten und sie in Furcht setzten. Usama
b. Zaid: ich fragte meinen Vater, ob er die Wahrheit sage, und als er
mir's versicherte, ging ich zu dem Heuchler, von dem ich jene Aeusserung
gehört hatte, und drohte ihm, M. werde ihm den Kopf abschlagen; er
sagte: es ist nur das, was ich die Leute habe sagen hören. — BH. 457.
Dann kam M. mit den Gefangenen^), 49 Mann, aber ursprünglich
waren es 70; die vornehmsten Xazragiten gingen ihm nach alRauxä ent-
gegen und gratulierten ihm. Salama b. Saläma meinte, dazu wäre kein
Grund, sie hätten nur alte Kahlköpfe totgeschlagen; aber M. wies ihn
zurecht; es seien höchst ehrwürdige Leute gewesen, Avenn auch schlecht
gegen ihren Propheten. Da bekam Salama einen Schrecken und erinnerte
') ,xxX,iLj 107,9 ist kaum möglich. Die Erzählung: wird fol. 52a wiederholt.
^) Es scheint, dass min haiui man 108,5 auszusprechen ist: nicht wie 180,11.
ä) shi'b, Tgl. 143,4 BH. 458.
*) 109,22 vgl. indessen 112,5 (qudima zweimal). 113,11. 12. EH. 459.
72 Badr A. 2.
sich, dass M. sich von ihm fern gehalten habe, seitdem er auf dem Hin-
wege in alRauxa dem Beduinen die hässliche Antwort gegeben. M. nahm
seine Entschuldigung an. er gehörte zu s. nächsten Genossen. — BH. 458.
Muxammad b. 'Abdallah von alZuhrij : Abu Hind alBajäcij, der Frei-
gelassene des Farva b. 'Amr. kam dem Propheten mit einem Schlauch
voll Xais ') entgegen, worauf dieser den Medinern empfahl, ihn als ihres
gleichen anzusehen und ihm das Connubium zu gewähren. — BH. 458 f.
Ihn Abi Sabra von 'Abdallah b. Sufjan: Csaid b. Xucair erklärte,
er habe nicht gewusst, dass es gegen den Feind gehe und sei darum
nicht mitgezogen; M. glaubte ihm.
'Abdallah b. Nux von Xubaib b. 'Abdalraxman : in Turban entschul-
digte 'Abdallah b. Unais sein Zuhausebleiben; er habe das Fieber gehabt^).
In Shanüka bat der gefangene Suhail b. Amr den Malik b. alDnishum
\\m Permiss zur Verrichtung eines Bedürfnisses, aber vergebens wartete
Malik auf sein Wiederkommen, er hatte sich von seinen Banden befreit
und war entlaufen. Nun ward eine allgemeine Suche auf ihn eröffnet;
M. sagte , wer ihn finde , solle ihn töten. Er entdeckte ihn schliesslich
selber in einem Samuragebüsch, band ihm die Hände auf den Nacken
30a und koppelte ihn an sein Kamel ; er musste bis Medina beiher laufen.
Isxaq b. Xäzim von 'Abdallah b. Miqsam von Gäbir b. 'Abdallah :
M. liess Usama b. Zaid. der ihm entgegen kam, vor sich auf seinem Kamel
alQacvä sitzen, während Suhail gebunden zur Seite ging, „er der in Mekka
das Brot zu essen gab".
'Abdalraxman b. 'Abdal'aziz von 'Abdallah b. Abi Bakr b. Xazm von
Jaxja b. 'Abdalraxman b. As'ad b. Zurära: als Sauda, von der Klage über
'Auf und Mu'avvadh im Hause der 'Afrä zurückkehrend, ihren Verwandten
Suhail gebunden bei ihrem Hause stehen sah — die Frauen waren da-
mals noch unverschleiert — . sagte sie: ihr habt euch ergeben, Abu Jazid?
konntet ihr nicht als wackere Männer sterben? Da hörte sie unversehens
M. aus dem Hause rufen : o Sauda , im Kampf gegen Gott und seinen
Boten? Sie antwortete erschrocken: o Prophet Gottes, ich konnte mich
nicht halten als ich ihn so stehen sah! — BH. 459.
Xälid b. Aljäs von Abu Bakr b. 'Abdallah b. Abi Gahm : als Umm
Salama, auf die Nachricht die Gefangenen seien da von der Klage bei
'Afra zurückkehrend, ihre Verwandten Xalid b. Hisham b. alMughira und
Umajja b. Abi Xudliaifa b. alMughira in ihrer Wohnung fand, redete sie
') Zu .^^j^:>- .s. BH. 458,20 und vjil. p?^n- Xais ist du Gemisch aus
Datteln, Butter und trockenem Quark.
^) 0»,fcX 111,7 tiobcrkrnnk. (^itr. fferötet.
Hadr A. 2. 73
sie nicht an, sondern fragte erst den Propheten, der sich bei 'Aisha be-
fand, um Erlaubnis, sie aufzunelimen und 7ai pflegen. Er gab sie ihr.
Muxammad I). 'Abdallah von alZuhrij: M. crmahnte zu guter Behand-
lung der Gefangenen. Abu VAc b. alRabi'a, einer der Gefangenen, er-
zählte, ihre Wirte hätten selber nur Datteln gegessen, ihnen aber Brod
gegeben, und da es sparsam gewesen, jeden Brocken ihnen zugetragen.
Dasselbe bestätigt alValid b. alValid b. alMughira und setzt hinzu, ihre
Herren hätten sie reiten lassen und wären selber zu Fuss gegangen.
Muxammad (wie vorhin): M. kam einen Tag nach dvn Gefangenen
an. Nach anderen am Abend des Tages, wo sie ankamen. — BlI. 459.
Auf dem Hinweg nach Badr waren zwei Qurashiten in Dhu-Öuvä
zurückgeblieben und unterhielten sich in der mondhellen Nacht. Da
hörten sie in ihrer Nähe aus unsichtbarem Munde ein Lied (überliefert
von 'Abdallah b. Abi 'Ubaida b. Muxammad b. 'Ammär b. Jäsir) : die
Xanifiten haben Badr mit einem Schlage heimgesucht, von dem die
Grundpfeiler Kosru's und des Kaisers erbeben, der die stummen Berge
erklingen lässt und die Kabilen zwischen alVatir und Xaibar in Schrecken
setzt, der bewirkt, dass die beiden Aishabberge von der Stelle rücken
und edle Weiber sich entblössen, um stöhnend ihre Brüste zu schlagen.
Erschrocken liefen die beiden Jünglinge zurück nach Mekka, wo sie im 30h
Xigr in der späten Stunde noch ein paar Greise fanden und sich von
ihnen die Verse erklären Hessen i) ; sie kriegten hinterher beide das Fieber.
Zwei oder drei Tage darauf brachte der Xuza'it alXaisuman die Nach-
richt der Niederlage nach Mekka; sie waren geneigt ihn für nicht recht
klug zu halten, mussten sich aber vom Gegenteil überzeugen, als er sich
durch eine Finte des Cafvan b. Umajja, der sich im Xigr der Ka'ba ver-
steckte und hoffte, er würde ihn nun auch unter den Gefallenen aufzählen,
nicht anführen Hess. — BH. 460.
Als der Negus die Nachricht von Badr bekam, erzählte er sie hoch-
erfreut sogleich Ali's Bruder Ga'far und den übrigen Emigranten ; er er-
innerte sich der Gegend von Badr, wo er einst die Schafe gehütet hatte,
und beschrieb sie als nahe an der Küste gelegen und von einem Fluss
durchzogen -).
Nach der Rückkehr des geschlagenen Heeres forderte Abu Sufjan
die Mekkaner auf, ihren Zorn nicht zu verweinen und den Muslimen
keine Gelegenheit zur Schadenfreude zu geben, sondern nur der Rache
zu gedenken ; er selbst wolle sich des Oeles und der Weiber enthalten,
') 114,2 f.: ilic Form n-vä-^ä.?-! ist nicht alt.
-) ^.L\>! 114,20.
74 Badr A. 2.
bis er gegen Muhammed zu Felde gezogen sei. Wirklich hörte man in
Mekka einen ganzen Monat lang keinen Dichter ein Trauerlied vortragen
und kein Klageweib die Klage rufen. — BH. 461.
Die Ankunft der Gefangenen in Medina machte auf die Heuchler
und die Juden einen niederschlagenden Eindruck ; der Unterschied zwi-
schen Glaube und Unglaube ward offenbar. Besonders aufgeregt war
Ka'b b. al'Ashraf, er ging nach Mekka, wo er bei Abu Vadä'a b. Cubaira ')
abstieg, und Hess dort Spottlieder über die Muslime und ein Tranerlied
über die gefallenen Qurasliiten los. (Es folgen einige Verse aus dem Liede
31.1 BH. 548 f., die dem Vakidi von Hm Abi IZinäd und zwei Anderen diktirt
sind; darauf die Angabe, dass Xassän b. Thabit jeden Mekkaner durch-
hechelte, bei dem Ka'b abstieg, bis er nach Medina zurückkehrte.) Das
Trauerlied Ka'b's war bald in aller Munde, und nun war kein Haltens
mehr; einen Monat lang dauerte die Klage in Mekka, und sie erscholl
in jedem Hause "). — Der alte erblindete alAsvad b. alMueealib Hess
sich, so lange die Klage in Mekka verboten war, hinaus führen auf den
"Weg, den sein gefallener Sohn Zam'a gezogen war, betrank sich dort
und weinte über ihn und streute Erde auf sein Haupt ^).
Muc'ab b. Thäbit von 4sa b. Ma'mar von 'Abbad b. 'Abdallah b.
alZubair von 'Äisha: die Qurasliiten hatten sich verabredet, sich mit der
Lösung ihrer Gefangenen nicht zu beeilen und über ihre Toten nicht zu
weinen. Als aber der blinde alAsvad, dem drei seiner Söhne gefallen
waren, Zam'a und 'Aqil und alXärith, nachts ein Weib über ihr entlau-
fenes Kamel jammern hörte, da fing er auch an zu klagen, denn sein
Herz brannte ihm*). Seine Verse (BH. 462. Hamas. 897) sind dem Vakidi
von Ihn Abi IZiiiad überliefert. — BH. 461 f.
') vgl. fol. ö-Jb und 4.'')a.
^) 1 1(5,7 : ,., .JC.W.J s^X^^^J ^.\ .-Y.^^-.P-» ( wv»J) _*äC i,wAw,Äji ■,:>■
,-r-5^-^ wj,^j' -».^..i^ » ,^J! ,.»*iiSk 'i^-^\ ,t , ».xawJL Ich verstehe
nicht Alles genau. Wo ich die Punkte gesetzt habe, steht der Satz:
so oft das Reitkamel oder das Pferd eines Erschlagenen gebracht wurde,
sammelt tu sicli darum die Klagenden. Er passt sachlich nicht her, da er
von der Anschauung ausgeht, dass die Klage gleich uach der Rückkehr
des flüchtigen Heeres losbrach, und fügt sich auch grammatisch nicht, da
janüxüna masculiuisch ist. I)amit soll jedoch nicht bezweifelt werden,
dass er von Vakidi herrührt.
•'') -.^^^jJ^ ^yj^ 11{;,14 eine Zeit lang, s. Gauh. uud Qamus unter jJo. —
it.4^\.'S j^ 116,18 hat verboten; vgl. Bux. I 66,5 sytuj ^.
*) ^»J^\ ^^=>- 117,6 wie löninDr:! Hoscall,8 Gen. 43,30. 1 Reg. 3,26
vgl. Lukas 24,32 = ich konnte mich nicht halten.
Badr A. 2. 75
Iliad, Abu Snfjaii"s Frau, deren Vater 'Utba sammt ihrem Bruder und
Oheim gefallen waren, wollte nicht weinen, da nur die Rache ihren :*th
Schmerz lindern könne. Sie verschwur es sich zu salinen und dem Lager
ihres Mannes zu nahen, und enthielt sich dessen bis zur Schlacht von
Uxud.
Als Naufal b. Mu'Svija der Duilit, der auch mit bei Badr gefochten
hatte, von dem Weinen zu Mekka erfuhr, reiste er hin und machte den
Qurashiten darüber Vorwürfe. Abu Sufjan sagte, er kimne nichts dafür;
in seinem Geschlecht ('Abdshams) habe er keine Klage geduldet, obwohl
er mit am schwersten betroffen sei durch den Verlust seines Sohnes
Xanehala und so vieler edler Mekkancr, durch deren Tod die Stadt ver-
ödet sei ').
Mu'ädh b. Muxammad alAncarij von 'Acim b. 'Umar b. Qatäda: Cafvän
h. Umajja erbot sich (bei einem Gespräch im Xigr) dem 'Umair b. Vahb
alGumaxij, seine Schulden zu bezahlen und für seine Kinder aufs beste
zu sorgen, wenn er Muhammed aus der Welt schaffe. 'Umair ging darauf
ein, er schärfte und vergiftete sein Schwert und reiste dann, von Cafvan
mit einem Kamel und Zehrung ausgestattet, nach Medina, unter dem Vor-
wand, seinen gefangenen Sohn lösen zu wollen: der wahre Zweck blieb
geheim. In Medina angekommen hielt er bei der Moschee und hing sein
Schwert um; da sah ihn Omar, fasste Verdacht und rief: fasst den Hund,
es ist der, der den Kampf bei Badr begann und unsere Zahl dem Feinde
mitteilte. Da packten sie ihn und Omar führte ihn zum Propheten, indem
er sein Schwert festhielt. Er w^ünschte M. einen ..guten Morgen"' (in 'am 3üa
cabäxan. Imrualciais 40,1. 52,1); M. belehrte ihn, der islamische Gruss
sei „Friede mit dir! (salämun 'alaika)*", worauf er erwiderte, M. müsse
den hergebrachten Gruss doch noch in frischem Gedächtnis haben. Bei
dem nun beginnenden Verhör wollte 'Cmair Ausflüchte machen, aber M.
sagte ihm auf den Kopf, in welchem Vorhaben er gekommen sei ; erstaunt
bekannte und bekehrte sich 'Umair; M. befahl ihn den Koran zu lehren
und seinen Sohn frei zu geben. Indessen wartete Cafvan ungeduldig auf
Nachricht und fragte jeden Reisenden, ob in Medina nichts vorgefallen sei ;
er war aber sehr enttäuscht, als er erfuhr was geschehen war, fluchte
dem 'Umair und verstiess seine Kinder. Mit M."s Erlaubnis präsentierte
sich 'Umair selber in Mekka und machte grossen Eindruck mit der Ge-
schichte von seiner Bekehrung, so dass viele dem Islam zufielen^).
Muxammad b. Abi Xumaid von 'Abdallah b. 'Amr b. Umajja (b. Cafvan?):
da 'Umair bei seiner Rückkehr nach Mekka nicht zuerst bei Cafvan, der
') jxJJ^'i\ 118,13.
2)»j,yiiJ Jjj> 119,14. y^.5 121,18 als Verwandten hehaiuleiu.
76 Badr A. 2.
ihn abgesandt hatte, einkehrte, erkannte dieser, dass er abtrünnig gewor-
den sei. und schwur, von nun an') kein Wort mehr mit ihm zu reden
und weder ibm noch den Seinen je etwas Gutes zu erweisen. 'Umair
versuchte zwar im Xigr. wo er ihn traf, mit ihm anzuknüpfen; aber er
wandte sich al) und antwortete nicht. — BG. 472 ff.
Verzeichnis der „Gastgeber*^, Avelche Kamele für das mekkanische
^-^ Heer schlachteten. Sie sollen alle bei Badr gefallen sein (vgl. fol. 36a.
wo dieselbe Sache ausführlicher und an passenderer Stelle behandelt wird).
Hisham b. 'Umära von 'Uthmän b. Abi Sulaiman von Näfi' b. Gu-
bair b. Mue'im von s. Vater: ich kam. um Gefangene zu lösen, nach
Medina. und legte mich nach dem Nachmittagsgebete in der Moschee
schlafen. Da ward ich beim Abendgebete aufgeweckt durch M."s Vortrag
von Sur. 52 ; damals drang zuerst der Islam in mein Herz.
'Abdallah b. 'Uthman b. Abi Sulaiman von s. Vater: es kamen
14 Qurashiten um Gefangene zu lösen.
Shu'aib b. 'Ul)ada von Bushair b. Muxammad b. 'Abdallah b. Zaid :
es kamen 15. zuerst alMueealib, drei Tage später die andern.
Muxammad b. Calix von 'Acim b. 'Umar b. Qatada von Jazid b.
alNu'man b. Bashir von s. Vater: M. setzte das Lösegeld auf 4000
Dirham' fest.
Isxäq b. Jaxja von Nafi' 1). Gubair: das Lösegeld bewegte sich zwischen
4000 — 1000 Dirham, einige wurden umsonst freigelassen. Für Abu Vadä'a
hatte M. den Preis hoch gesetzt, weil er einen gewitzten und vermögen-
den Sohn habe. Er war der erste, der losgekauft wurde; gegen die Ver-
abredung (sich nicht zu übereilen, damit M. nicht die Preise steigere)
und gegen s. eigenes Versprechen brach sein Sohn alMueealib heimlich
des Nachts auf, erreichte in 4 Tagen Medina und löste seinen Vater für
4000 Dinare. Die Anderen machten ihm darüber Vorwürfe; er erwiderte:
ich konnte ihn nicht in Feindes Hand lassen, da ihr die Hände in den
Schoss legtet. Abu Sufjan sagte: der junge Mann hält grosse Stücke von
seiner Einsicht und verdirbt euch das Geschäft; ich hätte auch Avohl die
Mittel meinen 'Amr zu lösen, aber ich werde nichts, zu eurem Schaden,
auf eigene Faust unternehmen^). — BH. 462.
Verzeichnis der Personen, welche nra Gefangene zu lösen nach Me-
dina kamen. Von Abdshams: alValid I). 'üqba b. Abi Mu'aie und 'Amr
b. alRabi'. der Bruder des Abu l'.Xc. Von Naufal b. 'Abdmanäf: Gubair
') ^AvK .-yA! iL'Ii.ll v(in diesem Aiifanir an.
'-) eNwuiJ l-'5,7 gegenseitige Ueherstürzung. ^=?'» 125,7. 8 die Mittel
haben, im Stande sein; gerade wie im Syr. und Hebr. — üJ-**\x^ 125,0;
*.Xjj.^.J 125,15 wie 119,3,
Radr A. 2. 77
b. Mue'im. Von 'Abclaldäv: Oalxa b. Abi Galxa. Von Asad: 'Utlnnan
b. Abi Xuliaish. VonMaxzum: 'Abdallab 1). Abi Rabi'a, Xalid b. alVaiid,
Hisham b. alValid b. alMugbira, Parva b. alSäib. 'Ikrima b. Abi Gabi.
Von Gumax: Ubaij b. Xalaf und 'Umair b. Valib. Von Sabni: alMiieoalib
b. Abi Vadcfa und 'Amr b. Qais. Von Malik 1). XasI : Mikraz b. Xafc
b. alAxjaf.
AlMundkir b. Sa'd von Tsa b. Ma'mar von 'Abbäd b. 'AI)dallali von
'Äisha: M.'s Tochter Zainab sandte ein Halsband der XadTga, welches
diese ihr an ihrem Hochzeitstage gegeben hatte '), als Lösegeld für ihren
Mann Abu l'Äc, durch dessen Bruder 'Amv. M. wurde darüber gerührt
und l)at, es ihr zurückzuerstatten und Abu l'Äc umsonst frei zu geben.
Das geschah denn auch; der ihn gefangen hielt, war Abdallah b. Gubair
b. alNu'män , der Bruder Xavvats. Dem Abu TÄc ward aber die Ver-
pflichtung auferlegt, Zainab nach Medina gehen zu lassen. — BH. 464 ff.
Folgt eine Erklärung der achten Sure fol. 33 a — 34b. Zu 8,6 wird be-
merkt, dass viele Mediner von dem Zuge nichts wissen wollten und dass
sich grosser Streit darüber erhob. Unrichtig wird däbira Ikäfirln 8,7
auf die bei Badr gefallenen Mekkaner gedeutet-). Murdifin 8,9 = einer
hinter dem anderen. Widerwärtig svird lij uoeabirak um 8,11 auf Fälle
wie den fol. 14b erwähnten des Rifä'a bezogen (indem angenommen wird,
die Waschimg sei nicht vollzogen). Tastaftixü 8.19 soll auf das Ge-
bet Abu GahFs fol. 18b gehen. Vers 20: bei Uxiid. Vataxünü amä-
nätikum 8,27 = gebt Gott wieder heraus, was er euch anvertraut hatte
(d. h. alle eure Habe, vgl. v. 28). Vers 30 : vor der Xigra. Vers 32 =
Aeusserung alXacr"s, auf welche die Verse 37,176. 177 antworten. Vers 43:
die Muslime waren auf dieser, die Mekkaner auf jener Seite eines Sand-
hügels, der zwischen ihnen lag^); die Karawane Abu Sufjan's aber zog
unterhalb Badr"s an der Küste hin. 'An bajjinatin 8.44 ^ 'ala
'udhrin vaxuggatin. Sallama8,45 nämlich al tanäzn'a. Vers 49:
wie das Heer der Mekkaner. V^ers 50 : alles dies that Suraqa b. Ga"sham.
') angeblich aus Onyx von Ohafär, wie 'Äisha's berühmtes Halsband.
^) Der Erfolg von Badr ist mir das Angeld auf die hier ausgesprochene
viel weiter gehende Erwartung. Der Ausdruck (6,45) besagt: auch der
letzte Mann der Ungläubigen, oder: die Ungl. bis auf den letzten Mann
= D^IU'^? rciX^' Arnos 1,8, welches Ewald richtig versteht, im Ge-
gensatz zu den übrigen Auslegern.
^) Diese Erklärung von s^vAc scheint mir richtiger als die fol. 15 a gegebene,
wo es von den beiden Ufern des Vadi verstanden wird; und zwar wegen
der folgenden Worte: hättet ihr euch ein Stelldichein geben wollen, so
hättet ihr euch verfehlt, aber trotzdem (unter viel schwierigeren Bedin-
gungen, da ihr nichts von einander ahntet) brachte euch Gott zusammen.
78 Hadr A. 2.
in den sich, wie man sagt, der Teufel verwandelt hatte. Vers 51: die
mekkanischen Jünglinge, die vorher schon einmal gläubig gewesen waren.
Vaadbärahum 8,52 Kunja für a st aha hu m. Vers 57: Qainuqä" und
NacTr und Quraieha. Vers 60 erschien in Bezug auf die Qainuqä'. Die
Anderen in Vers 62 sind die Juden von Xaibar. In Vers 63 sind die
QuraiHha gemeint ; in Vers 64 die Quraieha und alNacir. Vers 66 Avurde
durch V. 67 aufgehoben (vgl. Kremer 132,21 ff.). Vers 68 f.: eigentlich
hätten die Gefangenen getötet werden sollen, doch war nun einmal die
Erlaubnis gegeben, irdischen Gewinn aus ihnen zu ziehen. Vers 73: den
Muslimen, die nicht nach Medina übersiedeln, muss Beistand gegen Feinde
geleistet werden, ausser gegen solche, die mit Muhammed im Vertrage
stehen. In Vers 76 wird das Pirbrecht nach der Verwandtschaft auch
für das medinische Gemeinwesen wieder hergestellt, gegen Vers 73 ').
Auf Badr beziehen sich die Drohungen Sur. 44,15. 25.77. 22,54.
23.79. 54,45. 7,184. 73,11. 17.82. 10,109. 8,16. Ferner 14.33. 23,66.
32,21. — BH. 476 ff.
Aufzählung der Gefangenen. Von Häshim: 'Aqil b. Abi Gälib, ge-
bunden von 'Cbaid b. Aus dem Ghafariten, und ein aus Fihr stammender
Xalif Naufal b. alXarith -). Von alMueealib b. 'Abdmanäf: alSäib
b. 'Ubaid und 'Ubaid b. 'Amr b. 'Alqama, beide gebunden von Salama
b. Aslam dem Ashhaliten, umsonst freigegeben, da sie arm waren. Von
'Abdshams b. 'Abdmanäf: 'Uqba b. Abi Mu'aie, der in alCafrä hin-
gerichtet wurde ; und alXarith b. Abi Vaxra, geb. von Sa'd b. Abi Vaqqäc
und demselben (nach Muxammad b. Jaxja b. Sahl von Abu 'Ufair) durchs
Los wiederum zufallend, von alValid b. Tqba gelöst um 4000 Dirham;
und 'Amr b. Abi Sufjan, von Ali gebunden und durchs Los dem Pro-
pheten zugefallen, ausgewechselt gegen eiuen in Mekka festgenommenen
muslimischen Pilger Sa'd b. Nu'män b. Akkäl von den Banu Mu'ävija;
und Abu FÄc b. alRabi', gebunden von Xiräsh b. alCamma : und ein
Xalif Abu Risha, den 'Amr b. alRabi" löste; und 'Amr b. alAzrak, den
derselbe loskaufte und zwar von Xirash's Freigelassenen TainTui; und
'Uqba b. alXarith b. alXacramij, gebunden von 'ümära b. Xazm, bei der
Vertheilung dem Ultaij b. Ka'b zugefallen, gelöst von 'Ann- b. Sufjän 1).
') Lies -«.i 127,1. ^•,-^^3 ^ ( t^^^ -^jAxi' V2SS<. NÄ:>J 128.1G.
•}»,-^» (und wird anspruchsvoll) 129,1. lu 131,17 ist zwischen ^^^J^j.^^^
und ;3«->^^ c^ ^^"'^ Partie übersprungen: eS*<-j' ^-^ ^>X-»..v*sj> ^3>•ÄJ
^) Den Gabbär b. Caxr und 'Utba gebunden hatten BH. .^00,1. 2 vgl. Va-
kidi 133,22.
Kadi- A. 2. 79
Umajja; und Abu TAc b. Naufal b. 'Abdsbams, gebunden von 'Anunfir
b. Jäsir, gelöst von einem Vetter. Von Naufal b. 'Abdmanäf drei:
'Adij 1). alXijär, gel)unden von Xiräsh b. alCamma; und der Xalif 'Uthmän
b. 'Abdshams, ein Brudersohn Ttba's b. Ghazvän, geb. von Xaritha b.
alNu'män; und Abu Thaur, gebunden von Abu Marthad alGlianavij, gelöst
von Gubair b. Mue'ini. Von 'Abdaldär b. Quccaij zwei: Abu 'Aziz
b. 'ümair, gebunden von Abu IJasar, durchs Los an Muxriz b. Nacla ge-
fallen, Bruder Muc'ab's b. 'Umair", welcher letztere seinem Besitzer den
Rat gab , ihn ja recht fest zu halten und nur gegen hohen Preis loszu-
geben, da seine Mutter viel Geld hal)e („das rätst du ihm in Betreff
meiner!" „„er ist mir ein näherai' Bruder als du."''), gelöst um 4000
Dirham; und alAsvad b. 'Ämir b. alXarith b. alSabbaq, gebunden von
Xamza, gelöst von Galxa b. Abi Balxa. Von Asad 1). 'AhdaPuzza
drei: alSäib b. Abi Xubaish b. alMueealib b. Asad, gelninden von 'Ab-
dalraxman b. 'Auf; und alXarith b. 'Äidh, geb. von Xäeib b. Abi Balta'a;
und Sälim b. Shammäx, geb. von Sa'd b. Abi Vaqqäc; alle drei gelö.st
um je 4000 Dirham von 'Uthmän 1). x\bi Xubaish. Vom Taini: Malik
b. 'Abdallah b. 'Uthmän, gebunden von Queba b. 'Amir, starb als Ge-
fangener in Medina. Von Maizüm acht'): Xälid b. Hishäm b. alMughira,
geb. von Saväd b. Ghazijja; und Umajja b. Abi Xudhaifa b. alMughira,
geb. von Biläl; und 'Uthman b. 'Abdallah b. alMughira, geb. von Väqid
b. 'Abdallah alTamimij , dem er bei Naxla entronnen war — diese drei
gelöst um je 4000 Dirham von 'Abdallah b. Abi Rabi'a ; ferner alValid b.
alValid b. alMughira, den sein Bruder Xalid von 'Abdallah b. Gaxsh
(nach andern von Salle b. Qais alMäzinij) um 4000 Dirham löste — wäh-
rend sein anderer Bruder Hishäm, der nicht von derselben Mutter war, sr.i,
nur bis 3000 gehen wollte — in Dhu-lXulaifa lief alValid seinen beiden
Brüdern weg, nach Medina zurück, um den Islam anzunehmen, er habe
das nicht früher thun wollen um nicht den Schein zu erwecken, dass er
es mir um nicht das Lösegeld zu bezahlen gethan habe; ferner Qais b.
alSäib, geb. von 'Abda b. alXasxäs, gelöst nach längerem Warten von
seinem Bruder Farva um 4000 Dirham, die aber teilweise in Waare ge-
zahlt wurden; und Abu 'Aeä 'Abdallah b. alSäib b. 'Aidh. gebunden von
Sa'd b. Abi Vaqqäc, gelöst um 1000 Dirham; und Caifij b. Abi Rifä'a
b. 'Äidh b. 'Abdallah b. 'ümar Maizum, der nach einiger Zeit umsonst
freigelassen wurde, da er kein Geld hatte ; und sein Bruder Abu IMundhir,
gelöst um 2000 Dirham; und alMueealib b. Xanoab b. alXarith b. 'Ubaid
b. 'Umar b. Maxzum, gebunden von Abu Ajjüb und nach einer Weile
umsonst freigegeben; und ein 'uqailitischer Xalif Xalid b. alA'lam, von
') iu Wahrheit zehn.
80 Badr A. 2.
Xubäb 1>. alMundliir gebunden und von 'Ikrima gelöst. Von Gumax
vier ^) : 'Abdallah b. Ubaij b. Xalaf. den sein Vater von Farva b. 'Amr
alBajäcij nach einigem Handeln loskaufte; und Abu 'Azza'(s. fol. 28 ab); und
Valib b. 'Umair b. Valib (fol. 31b, 32 a); und Rabi'a b. Därig b. al'Anbas
h. Vahbän b. Vahb b. Xudhäfa b. Gumax, der kein Geld hatte und für
eine Kleinigkeit freikam; und alFäkih, der Freigelassene Umajja's b.
Xalaf, gebunden von Sa'd b. Abi Vaqqäc. Von Sa hm b. 'Amr vier:
Abu Vadä'a b. Cubaira (fol. 32 b); und Farva b. Qais b. Xudhäfa b. Su'aid
b. Sa'd b. Sahm, den 'Amr b. Qais um 4000 Dirham von Thabit b. Aqram
loskaufte ; und Xanehala b. QabTca b. Xudhäfa, gebunden von 'Uthmän b.
MaehTm; und Xaggäg b. alXärith b. Sa'd, gebunden von 'Abdalraxman b.
'Auf und nachdem er entsprangen war von Abu Dävud alMäzinij wieder
eingefangen. Von Mälik b. Xasl drei: Suhail b. 'Amr b. 'Abdshams b.
'Abdvudd b. Nacr b. Mälik, gebunden von Malik b. alDuxshum (dessen
Verse wie bei BH. 462), gelöst um 4000 Dirham von Mikraz b. Xafc b.
alAxjaf, der an seiner statt in Medina haftete, bis jener von Mekka das
Geld schickte-); und 'Abd b. Zam'a b. Qais b. Nacr b. Malik, ein Frei-
gelassener SuhaiFs, gebunden von 'Umair b. 'Auf; und 'Abdalraxman
(eiffentl. 'AbdaFuzza) b. Mashnrf b. Vaqdän b. Qais. den alNu'man b. Malik
gefangen genommen hatte. Von Fihr: alOufail b. Abi Qunai' und Ibn
GaxdL. — BH. 459 f. 462 ff.
Verschiedene Angaben über die Zahl der Gefangenen: 49,70, mehr
als 70,74; nach allen Angaben aber ist die Zahl der gefangenen und der
gefallenen Mekkaner gleich.
Namen der Gastgeber (fol. 32^ b). 'Abdallah b. Ga'far von Muxammad
b. 'Uthraau alJarbü'ij von 'Abdalraxman b. Sa'id b. Jarbü': es waren neun.
Drei von 'Abdmanäf: 'Utba und Shaiba und alXarith b. 'Amir b. Naufal
b. 'Abdmanaf. Zwei von Asad: Zam'a b. alAsvad und Naufal b. Xuvailid.
Einer von Maxzüm: Abu Gabi. Einer von Gumax: Umajja b. Xalaf.
Zwei von Sahm: Nubaih und Munabbih die Söhne alXaggäg's. — BH. 475.
Isma'il b. Hirahim von Musa b. 'üqba: zuerst schlachtete ihnen Abu
Gabi in Marr alöhahran 10 Kamele, dann Umajja in Usfan 9, dann Suhail
in Qudaid 10, dann Shaiba bei einer Wasserstelle abseits vom Wege nach
dem Meere zu 9, dann 'Utba in Guxfa 10, dann Qais alGnmaxij in alAbvä
9, dann einer 10, dann alXarith 9, dann Abu IBaxtarij am Wasser von
Badr 10, dann Miqjas daselbst 9, dann nahm sie der Krieg in Anspruch
und sie assen von ihrer Reisezehrung. — ibn Abi IZinäd glaubt nicht.
') es folgen fünf.
■-) *.s J 138, IG ist Akkusativ aOliänsis; von ^J^-O,.
P>ii(lr A. 2. 81
dass Miqjas ein einziges Kamel zur Verfügung gehabt habe; Vakidi kennt
Qais alGumaxij nicht.
'Abdallah b. Ga'far von Umm Bakr bint alMusavvar von ihrem Vater:
es trugen mehrere Personen zu einer Bewirtung bei, aber man schrieb sie
dann einem einzigen zu und schwieg von den übrigen.
Verzeichnis der zu Badr gefallenen Muslime. Es waren 14, 6 Emi-
granten und 8 Mediner.
Von alMueealib b. 'Abd Manäf: 'Ubaida b. alXarith, von Shaiba ge- :toh
tütet, vom Propheten begraben in alCafrä. Von Zuhra: 'Umair b. Abi
Vaqqäc, getötet von 'Amr b. 'Abd (Vudd); und 'Umair b. 'Abd Amr
Dhu-lshimälain , getötet von Abu Usäma alGumaxij. Von 'Adij b. Ka'b:
'Äqil b. Abi IBukair, ein Xalif aus Sa'd b. Bakr, getötet von Mcälik b.
Zuhair alGumaxij, und Omar's Freigelassener Mihga% den 'Ämir b.
aIXacramij tötete. Von alXarith b. Fihr: Cafvän b. Baicä, den öu'aima
b. 'Adij tötete. — BH. 506.
Von 'Amr b. 'Auf: Mubasshir b. 'Abdalmundhir, den Abu Tliaur tötete,
und Sa'd b. Xaithama, den 'Amr b. 'Abd (Vudd) oder Gu'aima b. 'Adij
tötete. Von 'Adij b. alNaggär: Xaritha b. Suräqa, den Xabbän b. al'Araqa
erschoss. Von Mcälik b. alNaggär: 'Auf und Mu'avvadh, die Abu Gabi
tötete. Von Salama b. Xaräm: 'Umair b. alXumäm b. alGamüx, den Xalid
b. alA'lam tötete — dieser soll der erste Gefallene von den Medinern ge-
wesen sein, nach andern aber Xaritha. Von Zuraiq: Räfi' b. alMu'alla,
den 'Ikrima tötete. Von alXarith b. alXazrag: Jazid b. alXarith b. Fusxuni,
den Naufal b. Mu'ävija alDuilij tötete. — BH. 506 f.
Ihn Abi Xabiba von Davud b. alXucain von 'Ikrima von Ihn 'Abbäs :
auch Anasa, M.'s Freigelassener, fiel bei Badr.
AlThaurij von alZubair b. 'Adij von 'Aeä von Ihn 'Abbäs: M. betete
über den Gefallenen.
Junas b. Muxammad alGhafarij: mein Vater zeigte mir vier Gräber
in Sajar und drei in alDabba unterhalb der Quelle alMusta'gila als Gräber
der zu Badr Gefallenen und das Grab 'Ubaida's in Dhat-Agdäl unterhall)
der Quelle alGadval.
Junas b. Muxammad von Mu'ädh b. Rufä'a: Mu'ädh b. Mä'ic ward
bei Badr verwundet und starb an seiner Wunde in Medina. 'Ubaid b.
Sakan ward krank und starb bei der Rückkehr.
Jaxja b. 'Abdal'azlz von Sa'ld b. 'Amr: der erste Mediner, der im Islam
einen Feind tötete, ist 'Äcim b. Thäbit, welcher den 'Amir b. aIXacramij
erschlug ; der erste gefallene Muslim ist Mihga', den 'Amir tötete ; der erste
gefallene Mediner ist 'Umair b. alXumäm, nach anderen Xaritha b. Suräqa.
Verzeichnis der gefallenen Mekkaner. Von Abd Shams zwölf:
Xanehala b. Abi Sufjan, den Ali tötete; und alXarith b. aIXacramij, den 37a
VäkiiU, Muhamuied. t)
82 Badr A. 2.
'Ammär b. Jäsir tötete ; und 'Amir b. alXacramij , den 'Acim b. Thabit
tötete; und der Freigelassene 'Umair b. Abi 'Umair, getötet von Abu
Xudhaifa's Freigelassenem Sälim; und dessen Sohn; und 'Ubaida b. Sa'id
b. aFÄc, den alZubair tötete; und aPÄc b. Sa'id, den Ali tötete; und
'Uqba b. Abi Mu'aie, den 'Acim b. Tbabit in alCafrä binricbtete; und
'Utba und Shaiba und alValid; und ein Xalif von Anmär, 'Amir b. 'Ab-
dallah, den Ali, nach anderen Sa'd b. Mu'ädh tötete. Von Naufal zwei:
alXarith b. 'Amir b. Naufal, den Xubaib b. Jasäf tötete; und Ou'aima b.
'Adij, den Xamza tötete. Von As ad fünf: Zam'a b. alAsvad, den Abu
Dugäna, nach anderen Thabit b. alGadha', tötete; und alXarith b. Zam'a,
den Ali tötete; und 'Aqll b. alAsvad, den Xamza und Ali zusammen,
nach anderen Ali allein tötete; und Abu IBaxtarij al'Äc b. Hishäm, den
alMugaddhar b. Dhijäd, nach anderen Abu Dävud alMäzinij, nach anderen
Abu IJasar tötete; und Naufal b. Xuvailid "b. Asad Ihn arAdavijja, den
Ali tötete. Von 'Abdaldar b. Qucaij: alNacr b. alXarith b. Kaiada,
den Ali in alUthail hinrichtete; und Zaid b. Mulaic, der Freigelassene
'ümair's b. Hasliim b. 'Abdmanaf b. 'Abdaldar, den Ali, nach anderen
Biläl, tötete. Von Taim b. Murra zwei: 'Umair b. 'Uthman b. 'Amr
b. Ka'b b. Sa'd b. Taim, den Ali tötete; und 'Uthman b. Mälik b. 'Übaidallah
b. 'Uthman, den Cuhaib tötete. Von Maxzum b. Jaqaeha neunzehn;
und zwar zunächst von den Bann IMugliTra: Abu Gahl b. Hishäm b. al-
MughTra; und sein Bruder al'Äc, den Omar tötete; und der Xalif Jazid
b. Tamim alTamimij, den 'Ammär b. Jäsir, nach anderen Ali, tötete; und
der Xalif Abu Musäfi' alAsh'arij, den Abu Dugana tötete; und Xarmala
b. 'Amr b. Abi Utba, den Ali tötete; und Abu Qais b. alValid b. alMu-
ghira, den Ali tötete ; und Abu Qais b. alFäkih b. alMughira, den Xauiza,
nach anderen Xubäb b. 'Amr b. alMundhir, tötete; und Massud b. Abi
ümajja b. alMughira, den Ali tötete. Sodann von den Banu 'Äidh b. 'Ab-
dallah b. 'Umar b. Maxzum: Rifä'a b. Umajja b. 'Äidh, den Sa'd b.
alRal)i' tötete; und sein Bruder Abu IMundhir, den Ma'n b. 'Adij al'Aglanij
tötete; und sein Bruder 'Abdallah, den Ali tötete; und sein Bruder Zu-
hair, den Abu Usaid alSa'idij tötete ; und sein Bruder alSäib, den 'Abdal-
raxman b. 'Auf tötete; und alSäib b. Caifij b. 'Aidh, den alZubair tötete;
und alAsvad b. 'Abdalasad b. Hiläl b. 'Abdallah b. 'Umar b. Maxzum,
den Xamza tötete; und zwei Xalife von Bajji, 'Amr b. Sufjaii, den Jazid
b. Ruqaish, und s. Bruder Gabbär, den Abu Burda tötete. Endlich von
den Banu 'Aidh b. 'Amrän b. Maxzum: Xägiz b. Säib b. 'Uvaimir b. 'Äidh,
den Ali tötete; und 'Uvaimir b. 'Äidh, den alNu'man b. Abi Malik tötete.
Von Gumax b. 'Amr b. llucaic sieben*): Umajja b. Xalaf, den
') es sind acht, iiiul dabei wird Sahni li. 'Amr mit zu (iiiinax b. 'Amr gestellt.
Badr A. 2. 83
Xubaib b. Jasäf und Biläl zusammen töteten, nach andern Rifä'a b. Käfi';
und sein Sohn 'Alij, den 'Ammar b. Jäsir tötete; und Aus b. alMu'abbir
h. Ijaudhän, den 'Uthman b. Maeh'ün und Ali zusammen töteten, nach
anderen 'Uthman allein; und Munabbih b. alXaggäg, den Abu IJasar,
nach anderen Ali, nach anderen Abu Usaid, tötete; und sein Bruder Nu-
baih, den Ali tötete; und aFÄc b. Munabbih, den Ali tötete; und Abu
TÄc b. Qais b. 'Adij b. Sa'd b. Sahm, den Abu Dugana, nach anderen
Ali, tötete; und 'Acim b. Abi 'Auf b. Cubaira b. Su'aid b. Sa'd, den Abu
Dugana tötete. Von 'Amir b. Luaij und zwar von Mälik b. Xasl: der
Xalif Mu'avija b. 'Abdqais, den 'ükkasha b. Mixcan tötete; und der kal-
hitische Xalif Ma'bad b. Vahb, den Abu Dugana tötete. Alles in Allem .
49 Gefallene '), davon tötete Ali allein oder zusammen mit einem An- asa
deren 22. — BH. 507 ff.
Verzeichnis der muslimischen Kämpfer von Badr. Ihre Zahl betrug
313, einschliesslich der acht, die ohne zu kämpfen ein Los bekamen.
Nach Ihn Abhas kämpften 20 Freigelassene bei Badr. Das Heer bestand
nur aus Emigranten und Medinern nebst ihren Xalifen und Freigelassenen.
Qurashiten. Von Häshim acht (abgerechnet den Knecht Shuqrän,
der kein Los bekam): Muhammed, Xamza, Ali, Zaid b. Xaritha, Abu
Marthad Kannäz b. Xucain alGhanavij , ein Xalif Xamza's , nebst seinem
Sohne Marthad, Anasa und Abu Kabsha, zwei Freigelassene M.'s. Nach
'Ahdal'aziz b. Muxammad von Ga'far b. Muxammad von s. Vater hat
M. auch Ali's Bruder Ga'far Los und Anteil gegeben, aber der wird von
den übrigen Autoritäten nicht genannt und steht auch nicht in der Original-
urkunde 2). Von alMue'ealib vier: 'Ubaida b. alXarith b. alMueealib,
und seine Brüder alXucain und alOufail, und Miseax b. Uthätha b. 'Ab-
häd b. alMueealib. Von 'Abdshams sechszehn: Othman, der zwar bei
Rüqajja zu Hause blieb, aber doch Los und Anteil bekam, Abu Xudhaifa
b. 'Utba und sein Freigelassener Salim. Von ihren Xalifen aus Ghaum
b. Dudan: 'Abdallah b. Gaxsh, 'Ukkäsha b. Mixcan, Abu Sinän b. Mixcan
und sein Sohn Sinän, Shugä' b. Vahb und 'üqba b. Vahb, Rabi'a b.
Aktham , Jazid b. Ruqaish, und Muxriz b. Nacla. Von ihren Xalifen
aus Sulaim: Mälik und Midläg und Thiqäf, die Söhne 'Amr's. Dazu ein
Xalif aus Gajji : Suvaid b. Maxshij , statt dessen alZuhrij den Abu IlLixsliij
Arthad b. Xumaira aus Asad Xuzaima nennt ^). Cubaix, ein Freigelassener
') es werden in Wahrheit 52 aufgeführt.
-) OlXjCJS .«A/^ J. 152,21 bedeutet im Original. Vgl. fol. 140a: M.
bekam das von Ali gesciiriebene Original (cadra Ikitäbi), Suhail die
Copie (saugatalni) des Vertrages.
3) ^»-^-..^1 ^xi 153,182.
6*
84 ßadr A. 2.
von al'Äc, hatte auch die Absicht mit auszuziehen, ward aber krank, und
gab sein Kamel dem Abu Salama b. 'Abdalasad, hinterher machte er alle
Feldzüge des Propheten mit. Von Naufal zwei: 'Utba b. Ghazvän
Mälik b. alXarith b. Mazin [des Bruders von Sulaim')] b. 'Ikrima; und
dessen Freigelassener Xubäb. Von Asad drei: alZubair, und der Xalif
b Xäeib b. Abi Balta'a, und dessen Freigelassener Sa'd. Von 'Abd b.
Qucaij: Gulaib b. 'Umair b. Vahb-). Von 'Abdaldär b. Qucaij zwei:
Muc'ab b. 'Umair, und Suvaibie b. Xarmala b. Malik b. 'Umaila b. alSabbäq
b. 'Abdaldar. Von Zuhra b. Kiläb acht: 'Abdalraxman b. 'Auf b.
'Abd'auf b. 'Abdalxarith b. Zuhra, Sa'd b. Abi Vaqqäc b. Uhaib b. 'Abd-
. manäf b. Zuhra, und dessen Bruder 'Umair. Von ihren Xalifen: 'Ab-
dallah b. Mas'ud der Hudhalit, und alMiqdäd b. 'Amr b. Tha'laba b. Malik
b. Rabi'a b. Thumäma b. Maerfid b. Zuhair b. Tha'laba b. Malik b. al-
Sharld b. Fäs b. Duraim b. alQain b. Ahvad b. Bahra (— alMiqdtäd b.
alAsvad b. 'Abdjaghüth b. 'Abd b. alXarith b. Zuhra), und Xabbäb b.
alAratt b. Xandala b. Sa'd b. Xuzaima b. Ka'b b. Sa'd, der Freigelassene
der Umm Sibä' bint Anmär, und Mas'ud b. alRabi' b. alQära, und Dhu-
Ijadain ^) 'Umair b. 'Abd'amr b. Nacla b. Ghubshän b. Sulaim b. Malik
b. Aqcä, der Xuzä'it. Von Taim fünf: Abubekr ('Abdallah b. 'Uthman
b. 'Amir b. 'Amr b. Ka'b b. Sa'd b. Taim), Oalxa b. 'Ubaidallah, der
obwohl abwesend Los und Anteil bekam, Biläl b. Rijäx, 'Amir b. Fuhaira,
Cuhaib b. Sinän. Von Mai zum fünf: Abu Salama b. 'Abdalasad b. Hiläl
b. 'Abdallah b. 'Umar b. Maxzura, Shammäs b. 'Uthman b. alSharld,
Arqam b. Abi lArqam, 'Ammär b. Jäsir, Mu'attib b. 'Auf b. alXamrä, ein
Xalif aus Xuzä'a. Von 'Adij b. Ka'b dreizehn: Omar b. alXaeeäb b.
Nufail b. 'Abdal'uzza b. Rijäx, Zaid b. alXaeeäb, Sa'ld b. Zaid b. 'Amr
b. Nufail, der obwohl abwesend Los und Anteil bekam, 'Amr b. Suräqa
b. alMu'tamir b. Anas b. Adät b. Rijäx. Von ihren Xalifen: vier Söhne
des Abu IBukair aus Sa'd b. Laith, 'Äqil, der bei Badr fiel, Xalid, der
bei alRagl' fiel, Unäs und 'Amir; ferner Omar"s Freigelassener Mihga' aus
Jemen, der bei Badr fiel; und Xaulij nnd sein Sohn; und 'Amir b. Rabi'a
aus 'Anz Rabi'a; und Väqid b. 'Abdallah alTamiraij. Von Gumax b.
'Amr fünf: 'Uthman b Maoh'un, seine Brüder Qudäma und 'Abdallah,
sein Sohn alSäib, und Ma'mar b. alXarith. Von Sahm b. 'Amr: Xunais
b. Xudhäfa. Von Malik b. Xasl sechs: 'Abdallah b. Maxrama b. 'Ab-
dal'uzza, 'Abdallah b. Suhail b. 'Amr, der mit s. Vater im Heere der
') ^^ «5.i>l 154,1 vgl. BH. 178,13.
2) nach zwei Traditionen. 'Umair b. Vahb wird sonst zu Gumax gerechnet.
^) er heisst fol. 36b oben Dhu-lshimülain — nach BII. 488, weil er linkshündig
war. Vgl. Bux. I 73,20. 103,12 v. u. 171,8.
Biidi A. 2. . 85
Mekkaiicr auszog, aber zu den Muslimen überlief, Abu Sabra b. Abi
Ruhm, 'Umair b. 'Auf, Suhail's Freigelassener, Sa'd b. Xaula, ein Xalif
aus Jemen, Xäeib b. 'Amr b. 'Abdsharas b. 'Abdvudd '). Von alXarith -Ws
b. Fihr sechs: Abu 'Ubaida 'Amir b. 'Abdallah b. alGarräx, Cafvän b.
Baicä, Suhail b. Baicä, 'Ijäc b. Zuhair, Ma'mar b. Abi Sarx, 'Amr b. Abi
'Amr; von den Banu Cabba. — BH. 485—491.
Nach 'Urva betrug die Zahl der Emigranten, die Anteil bekamen,
hundert. Nach anderen 86 (und 227 Mediner), oder 73 (und 240 Me-
diner '■')).
Ausiten. Von 'Abdalashhal fünfzehn: Sa'd b. Mu'ädh b. alNu'man
b. Imrualqais b. Zaid b. 'Abdalashhal, 'Amr b. Mu'ädh, alXarith b. Aus
b. Mu'cädh, alXarith b. Anas b. Räfi' b. Imrualqais. Ferner von 'Abd
('Ubaid) b. Ka'b: Sa'd b. Malik, und von Za'ürä b. 'Abdalashhal: Salama
b. Saläma b. Vaqsh, 'Abbäd b. Bishr b. Vaqsh, Salama b. Thabit b.
Vaqsh, Räfi' b. Jazid b. Kurz b. Sakan b. ZaTirä. Von ihren Xalifen
aus den zu alQaväqila gehörigen Banu Xäritha, die unter ihnen wohnten :
Muxammad b. Maslama b. Xalid b. 'Adij ('Udaij) b. Magda'a b. Xäritha
b. alXärith, und Salama (b. Aslam) b. Xarish b. 'Adij, der in der Brücken-
schlacht unter Abu 'Ubaid fiel. Und zwei Xalife aus Balij : Abu IHaitham
b. alTajjihän und sein Bruder 'Ubaid. Endlich 'Abdallah b. SahP).
Von Xäritha b. alXarith b. alXazrag b. 'Amr b. Malik b. alAus drei:
Mas'üd b. 'Abdsa'd b. 'Amir b. 'Adij b. Gusham b. Magda'a b. Xäritha,
Abu 'Abs b. Gabr b. 'Amr b. Zaid b. 'Adij, und Abu Burda b. Nijär,
Xalif aus Balij. Von Ohafar (Ka'b) fünf und zwar von Saväd b. Ka'b:
Qatäda b. Nu'niän b. Zaid, 'Ubaid b. Aus b. Malik b. Saväd; von Razäx b.
Ka'b: Nacr b. alXarith b. 'Abd b. Razax b. Ghafar b. Ka'b; und zwei
Xalife aus Balij: 'Abdallah b. Oariq b. Malik b. Taim b. Shu'ba b.
Sa'dallah b. Farän b. Balij, der bei alRagl' fiel, und sein Bruder von
Mutters Seite Mu'attib b. 'Ubaid b. Unäs b. Taim. Von Umajja b. Zaid
b. Malik b. 'Auf b. 'Amr b. Auf neun: Mubasshir b. 'Abdalmundhir b.
Zanbar, der bei Badr fiel, Rifä'a b. 'Abdalmundhir, Sa'd b. 'Ubaid b.
alNu'män b. Qais b. 'Amr b. Umajja b. Zaid b. Umajja, 'Uvaim-b. Sä'ida,
Räfi' b. 'Ungada (Name seiner Mutter), 'Ubaid b. Abi 'Ubaid, Tha'laba
b. Xäeib, Abu Lubäba, den der Prophet von alRauxä als seinen Verweser
nach Medina zurückschickte, und alXarith b. Xäeib, den er ebenfalls von
alRauxä zurückschickte. Von Cubai'a b. Zaid b. Malik fünf: 'Acim b. 39b
') Der fehlt bei BH. 491 , und soll nach Vakidi 156,15 nicht eingerechnet
sein, aber dann kommen nur fünf Personen heraus wie bei BH.
-) Aufgezählt sind achtzig.
•'') Der scheint in der Zahl 14 (158,2) nicht eingerechnet zu werden.
86 Badr A. 2.
Thabit b. Qais (Qais = Abu lAqlax) b. Icma b. Malik b. Ama b. Cu-
bai'a, der bei alRagi' fiel und von dem der Dichter alAxvac stammt,
Mu'attib b. Qushair b. Mulail b. Zaid b. al'AuHäf, Abu Mulail b. alAz'ar
b. Zaid und Umair b. Ma'bad b. alAz'ar, welche beide keine Nachkommen
hinterlassen haben, Sahl b. Xunaif b. Vähib b. 'Ukaim b. alXarith b.
Tha'laba. Von 'Ubaid b. Zaid b. Malik b. 'Amr b. 'Auf acht: Unais
b. Qatada b. Rabi'a b. Xalid b. alXarith b. 'Ubaid, der zu Uxud fiel ohne
Kinder zu hinterlassen, und die Xalife Ma'n b. 'Adij b. alGadd b. aFAgläu,
der in alJamäma fiel, Rabalj b. Räfi', Thabit b. Aqram, der gegen Öulaixa
fiel, 'Abdallah b. Salama b. Malik b. alXarith b. 'Adij al'Aglanij, Zaid b.
Aslam b. Tha'laba b. 'Adij al'Aglanij, der kinderlos starb, 'Acim b. 'Adij,
den der Prophet zurückschickte nach der Gegenmoschee, Sälim der Frei-
gelassene der Thubaita bint Ja'ar. Von Tha'laba b. 'Amr b. Auf acht'):
'Abdallah b. Gubair b. alNu'man, der bei Uxud fiel, 'Acim b. Qais, Abu
Cajjäx b. Thabit, Abu Xanna (nicht Abu Xabba), Salim b. 'Umair, einer
der Weiner, alXarith b. alNu'man b. Abi Xazma, Xavvät b. Gubair b.
alNu'man, dem in alRauxa das Kamel verunglückte. Von Gaxgabä b.
Kulfa b. 'Auf b. 'Amr b. 'Auf zwei: alMundhir b. Muxammad b. 'üqba
b. Uxaixa b. alGuläx b. alXarlsh b. Gaxgaba, nach seinem einzigen Sohne
zubenannt Abu 'Abda, und ein Xalif von den Banu Unaif, Abu 'Aqil b.
'Abdallah b. Tha'laba b. Baixän b. 'Amir b. alXarith b. Malik b. 'Amir
b. Unaif b. Gusham b. 'Äidhallah b. Taim b. Jaräsh b. 'Amir b. 'Umaila
b. Qismil b. Farän b. Balij , dessen heidnischer Name 'Abdal'uzza von
M. in 'Abdalraxman 'Aduv-alauthän verwandelt wurde. Von Ghanm b.
Salm (Sälim?) b. Imrualqais b. Mälik b. alAus fünf: Sa'd b. Xaithama,
der bei Badr fiel, alMundhir b. Qudama, Malik b. Qudama, Ibn 'Arfaga,
und der Freigelassene Tamim. Von Mu'avija-) b. Malik b. Auf b. 'Amr
b. 'Auf: Gabr b. 'Atik b. alXarith b. Qais b. Haisha b. alXarith b.
Mu'avija, und Malik b. Thabit b. Numaila ein Xalif aus Muzaina, und
Nu'män b. 'Acar, ein Xalif aus Balij, und alXarith b. Qais b. Haisha
(unsicher). — BH. 491—495.
Xazragiten von alNaggtär. Von Ghanm b. Malik b. alNaggar b.
'Amr b. alXazrag dreiundzwanzig, und zwar vier von 'Abd'auf b. Ghanm :
Abu Ajjub Xalid b. Zaid b. Kulaib b. Tha'laba, der zur Zeit Mu'awija's
im Lande der Griechen starb, Thabit b. Xalid b. alNu'man b. Xanscä
40a b. 'Asira ('Usaira), 'Umära b. Xazm b. Zaid b. 'Amr, Suräqa b. Ka'b b.
'Abdal'uzza b. Ghazijja b. 'Amr. Sieben von Tha'laba b. Ghanm: Xa-
ritha b. alNu'man b. 'übaid, Sulaira b. Qais b. Qahd (= Xalid) b. Qais
') muss hcissen: sieben.
') gehören nocli zu alAus; es liegt IG 1,5 ein V' ersehen vor.
Badr A. 2. 87
b. Tha'laba b. 'Ubaid, Suhail b. Räfi' b. Abi 'Amr b. 'übaid, und der
Xalif 'Adij b. Abi IZaghbä Sinän b. Subai' b. Tha'laba b. Rabi'a b. Bii-
dail b. Sa'd b. 'Adij b. Nacr b. Käliil b. Nacr b. Malik b. Ghaeafän
b. Qais b. Guhaina; ferner MasTid b. Aus b. Zaid, Abu Xuzaima b. Aus
b. Acram b. Zaid, Rafi' b. alXarith b. Saväd b. Zaid. Zwölf von Saväd
b. Mälik b. Ghanm: 'Auf, Mu'avvadh und Mu'ädh, die drei Sölino von
alXarith b. Rifä'a (und von 'Afrä bint 'Ubaid b. Tha'laba), Nu'aimän b.
'Amr b. Rifä'a b. alXarith, 'Aniir b. alMuiallad, 'Abdallah b. Qais" b.
Xalid b. Xalda b. alXarith, 'Amr b. Qais, Qais b. 'Amr b. Qais b. Zaid,
Thabit b. 'Amr b. Zaid b. 'Adij, ein Xalif 'Ucaima, ein anderer Vadi'a
b. 'Amr b. Guräd b. Jarbü' b. Ouxail b. 'Amr b. Ghanm b. alRaba'a b.
Rushdän b. Qais b. Guhaina; endlich (nach alRubajji' bint Mu'avvadh b.
'Afrä) Abu 'IXamrä, der Freigelassene von alXarith b. Rifä'a. Von 'Ämir
b. Malik b. alNaggär drei und zwar alle von 'Amr b. 'Atik b. 'Amr
b. Mabdhul: Tha'laba b. 'Amr b. Älixcan, Sahl b. 'Atlk b. Nu'man, al-
Xarith b. alCimma, der in alRauxä zurückblieb aber doc*h Los und An-
teil erhielt und bei Bi'r Ma'una fiel. Von 'Amr b. Malik (Banu Xu-
daila) b. alNaggar fünf: Ubaij b. Ka'b b. Qais b. 'Ubaid b. Zaid b. Rifä'a
b. Mu'avija, Anas b. Mu'ädh b. Anas b. Qais b. 'Ubaid, Aus (der Bruder
Xassan's) b. Thabit b. alMundhir b. Xaräm b. 'Amr b. 'Adij, sein Bruder
Abu Shaix (= Ubaij), Abu 9alxa Zaid b. Sahl b. alAsvad b. Xaräm.
Von 'Adij b. alNaggär acht'): Xaritha b. Suräqa b. alXarith b.
'Adij b. Malik, der bei Badr fiel, 'Amr (Abu Xakima) b. Tha'laba b.
Vahb b. 'Adij b. Malik, Salie b. Qais b. 'Amr b. 'Atik b. Malik b. 'Adij
I). 'Amir, Abu Salie Usaira b. 'Amr b. 'Amir b. Malik, der bei Uxud fiel,
Abu Xariga 'Amr b. Qais b. Malik b. 'Adij b. 'Amir b. Xansä b. Amr b.
Malik b. 'Adij b. 'Amir, 'Amir b. Umajja b. Zaid b. alXasxäs b. Malik
b. 'Adij b. 'Amir, Muxriz b. 'Amir b. Malik b. 'Adij I). 'Amir b. Ghanm
b. 'Adij, Thabit b. Xansä b. 'Amr b. Malik b. 'Adij b. 'Amir, der bei Uxud
fiel, und der Xalif aus Baiij, Saväd b. Ghazijja b. Uhaib. Von den 4ob
ebenfalls zu 'Adij b. alNaggär gehörigen Banu Xaräm b. Gun-
dab b. 'Amir b. Ghanm fünf'^): Abu Zaid Qais b. alSakan b. Qais b.
Zaid b. Xaräm, Abu lA'var Ka'b b. alXarith b. Gundab b. Ghalim b.
'Abs b. Xaram, Sulaim b. SDlxän b. Xalid b. Zaid b. Xaräm, und sein
Bruder Xaräm. Von Mäzin b. alNaggär sechs und zwar drei von
'Amr b. 'Auf b. Mabdhul b. 'Amr b. Ghanm: Abu Ca'ca'a 'Amr b. Zaid,
den der Prophet über die Fussgänger setzte, 'Abdallah b. Ka'b, dem er
die Aufsicht über die Beute gab, und 'Ucaim ein Xalif aus Asad; zwei
') Der Xalif Saväd scheint nicht mitßerechnet zu sein.
-) rnuss heissen: vier.
88 Badr A. 2.
von Xansä b. Mabdhul: Abu Davud 'Umair b. 'Aniir b. Malik , und Su-
räqa b. 'Amr b. 'Aeijja; einer von Tha'laba b. Mazin: Qais b. Muxallad
b. Tha'laba b. Caxr b. Xabib b. alXarith. Von Xaritha b. alDlnär
b. alNaggär acht: alNu'män b. 'Abd'amr b. Mas'ud b. 'Abdalashhal b.
Xaritha, sein Bruder alCaxxäk, Sulaim b. alXarith b. Tha'laba, der Bruder
der beiden vorigen von Mutters Seite, Ka'b b. Zaid, der bei Bir Ma'una
sich unter den Gefallenen aufraffte und dann im Grabenkriege fiel, Gäbir
b. Xalid b. 'Abdalashhal, Sa'id b. Suhail b. 'Abdalashhal , Ka'b b. Zaid
b. Malik b. Qais b. Malik b. Ka'b b. Xaritha, und der Xalif Bugair.
Xazragiten von alXarith. Von Imrualqais b. Tha'laba vier:
Sa'd b. Rabi' b. 'Amr b. Abi Zuhair b. Malik, der bei Uxud fiel, 'Abdallah
b. Raväxa b. Tha'laba, der bei Muta fiel, Xalläd b. Suvaid b. Tha'laba
b. 'Amr b. Xaritha, der gegen die Banu Quraieha fiel, Xäriga b. Zaid b.
Abi Zuhair, der bei Uxud fiel (Abubekr's Schwiegervater). Von Zaid
b. Malik b. Tha'laba b. Ka'b b. alXazrag sechs: Bashir b. Sa'd b.
Tha'laba b. Gulas, der in der Schlacht von 'Ain alTamr unter Xälid fiel,
Subai' b. Qais b. 'Aisha b. Umajja b. 'Amir b. 'Adij b. Ka'b, 'Ubäda b.
Qais b. Malik, Simäk b. Sa'd, 'Abdallah b. 'Abs, Jazid (genannt Fusxum)
b. alXarith b. Qais b. Malik b. Axmar b. Xaritha b. Tha'laba b. Ka'b.
Von den Zwillingen Gusham und Zaid: Xubaib b. Isaf, 'Utba b.
'Amir b. Xadig b. 'Amir b. Gusham, 'Abdallah b. Zaid b. Tha'laba b.
'Abdrabbihi b. Zaid, sein Bruder Xuraith, der das Ausrufen des Gebets
anregte, und Sufjän b. Bishr. Von Gidära b. 'Auf vier: Tamim b. Ja'är
b. Qais b. 'Adij b. Umajja, 'Abdallah b. 'Umair, Jazid b. alMuzzajjan,
'Abdallah b. 'Urfuea. Von alAbgar b. 'Auf: 'Abdallah b. alRabi' b.
Qais b. 'Abbäd.
Xazragiten von 'Auf. Von Balxublä (= 'Ubaid b. Malik b. Sälim
b. Ghanm) zwei : 'Abdallah b. 'Abdallah b. Ubaij b. Malik b. alXarith (Ihn
Salul hoisst Ubaij nach seiner Mutter), Aus b. Xaulij b. 'Abdallah b. al-
Xarith. Von Gaz' b. 'Adij b. Malik b. Salim sechs: Zaid b. Vadi'a b.
'Amr b. Qais \h. Gaz', Rufä'a b. 'Amr b. Zaid b. 'Amr b. Tha'laba b. Malik
b. Salim, 'Amir b. Salama b. 'Amirb. 'Abdallah, ein Xalif von den Jemeniten,
'üqba b. Vahb b. Kaiada, ein Xalif aus 'Abdallah b. Ghaeafän, Abu Xu-
maica Ma'bad b. 'Abbäd b. Qash'ar b. alQudm b. Salim, und der Xalif
'Acim b. al'Ukair. Von al'Aglän b. Ghanm b. SaHm b. 'Amr vier:
Naufal b. 'Abdallah b. Nacla b. Malik, Ghassän b. Malik b. Tha'laba b.
'Amr, Mulail b. Vabra b. Xalid, 'Icma b. alXucain b. Vabra. Von
Acram b. Fihr b. Ghanm b. Salim: 'Ubäda b. Cämit und sein Bruder
Aus. Von Da'd b. Fihr: alNu'män b. Malik b. Tlia'Inbn , genannt
Qauqal'). Von Qirjaush b. Ghanm (b. Umajja b. Laudhan) b. Salim:
') Sonst werden die Ghaura b. Sälim als die Qaväqila bezeichnet RH. 288.
Badr A. 2. 89
Tbabit b. llazzäl b. 'Aiiir. Von Mircaxa b. Gbaiini b. Saliiii: Malik b.
alDuishum. Von Laudbän b. Ghaiim acht: Rabi' b. Ijäs b. 'Aiiir b.
Gbanm, sein Bruder Varaqa, und der jemenitisclie Xalif 'Anir b. Ijäs; und
vier Xalifen von Balij (Tcaina), alMugaddbar b. Dhijäd b. 'Amr b. Zumzuraa
b. 'Amr b. 'Umära, 'Abda b. alXasxäs b. 'Amr b. Zumzuma, Baxxäth b.
Tlia'laba b. Xazma b. Acram b. 'Amr b. 'Umära, und sein Bruder 'Ab-
dallah; und ein Xalif von Bahrä, 'Utba b. Rabi'a b. Xalaf b. Mu'avija.
Xazragiten von Sä'ida b. Ka'b. Von Zaid b. Tha'laba b. al-
Xazrag zwei: Abu Dugäna Simäk b. Xarasha b. Laudhän b. 'Abdvudd b.
Tha'laba, und alMundhir b. 'Amr, der bei B'ir Ma'una fiel. Von alBadij
b. 'Amir b. 'Auf: Abu Usaid Malik b. Rabi'a'), und Malik b. Mas'ud, der
auf dem Hinweg (in alRauxa) starb und beim Hofe Ibn Färio's begraben
wurde. Von Garif b. alXazrag fünf: 'Abdrabbihi b. Xaqq b. Aus b.
Qais b. Tha'laba, Ka'b b. Gammän (Garamäz? Ximär?) b. Malik b. Tha'laba, ^n.
ein Xalif aus Ghassän (Ghubshän?), Camra b. 'Amr b. Ka'b b. 'Adij b.
'Amir b. Rifä'a b. Kulaib b. Mardha'a b. 'Adij b. Ghanm b. Raba'a b.
Rushdän b. Qais b. Guhaina, und sein Bruder Zijäd, und Basbas b. 'Amr
b. Tha'laba b. Xarasha b. Zaid b. 'Amr b. Sa'id b. Dhubjän b. Rushdän
b. Qais b. Guhaina.
Xazragiten von Gusham. Von Salama b. Sa'd b. 'Alij b. Asad b.
Thärida b. Tazid b. Gusham, und zwar zunächst elf") von Xaräm b.
Ka'b b. Ghanm b. Salama: Xiräsh b. alCimma b. 'Amr b. alGamüx, sein
Bruder Mu'ädh (zweifelhaft), sein Freigelassener Tamim, 'Umair b. alXumam,
der bei Badr fiel, Mu'avvadh b. 'Amr, sein Bruder Xalläd, Xubäb b. al-
Mundhir s), Abu Gäbir Abdallah b. 'Amr b. Xaram b. Tha'laba, der bei
Uxud fiel, 'Utba b. 'Amir b. Näbi b. Zaid, der Xalif Xabib b. alAsvad,
Thabit b. Tha'laba b. Zaid b. Tha'laba (alGadha'), 'Umair b. alXarith b.
Tha'laba. Sodann von 'Ubaid b. 'Adij b. Ghanm b. Ka'b b. Salama:
Bishr b. alBarä b. Ma'rür b. Caxr b. Xansä (b. Sinän), 'Abdallah b. alGadd
b. Qais b. Cair, Sinän b. Caifij b. Caxr, 'Utba b. 'Abdallah b. Caxr, Xamza
(oder Xäriga) b. alXumajjir und sein Bruder 'Abdallah, zwei Xalife von
den Banu Duhmän von Ashga'; ferner 'Abdallah b. 'Abdmanäf b. Nu'raän
b. Sinan, Gabir b. 'Abdallah b. Riäb b. alNu'män, Xulaida b. Qais b. al-
Nu'man (nach anderen Labda b. Qais), und der Freigelassene Nu'man b.
311, nach Yak. Kremer 157,21 aber die ausitischen Xaritha. Die Etymo-
logie kehrt immer wieder.
') ^\ 168,9 (Z. 16 ^a) findet sieh ebenso bei BH. 498,20.
") es sind zwölf.
^) alle diese vereinigen sich in alGamüx b. Zaid b. Xaräm, der doch wohl
auch der Urgrossvater des ersten ist, trotz BH. 499,16.
90 ßadi A. 2.
Jasär; ferner Jazid b. alMundliir b. Sarx b. Xunäs, sein Bruder Ma'qil,
und 'Abdallah b. alNu'män b. Baldhama b. Xunäs; ferner Gabbär b. Cair
b. Umajja b. Xansä b. Tbaid; alCaxxäk b. Xaritha b. Thalaba b. 'Ubaid,
Saväd b. Zaid b. Tha'laba. Von 'Adij b. Ghanm b. Ka'b b. Salama:
'Abdallah b. Qais b. Cair b. Xaräm b. Rabi'a b. 'Adij und sein Bruder
Ma'bad. Von Saväd b. Ghanm b. Ka'b b. Salama: Abu Mundhir Jazid
b. 'Amir b. Xadida (b. 'Amr b. Saväd), sein Bruder Qutba, Sulaim b. 'Amr
b. Xadida, und sein Freigelassener 'Antara, ferner 'Abs b. 'Amir b. 'Adij
b. Tha'laba b. Ghanama b. 'Adij b. Näbi' b. 'Amr b. Saväd, Tha'laba b.
Ghanama, Abu IJasar Ka'b b. 'Amr b. 'Abbäd b. 'Amr b. Saväd, Sahl b.
Qais b. Abi Ka'b b. alQain, der bei Uxud fiel, Mu'ädh b. Gabal b. 'Äidh
b. 'Adij b. Ka'b, und die zwei Söhne des Unais, Tha'Iaba und 'Abdallah. —
Von Zuraiq b. 'Amir b. 'Abdxaritha b. Malik b. Ghacb b. Gusham, und
zwar zunächst sieben von Muxallad b. 'Amir b. Zuraiq: Qais b.
Mixcan b. Xalid b. Muxallad, alXarith b. Qais b. Xalid, Gubair b. Ijäs b.
Xalid, Abu 'übada Sa'd b. 'üthman b. Xalid, sein Bruder 'üqba, Dhakvän
b. 'Abdqais b. Xalid, Mas'üd b. Xalada b. 'Amir b. Muxallad. Von Xalid
b. 'Amir b. Zuraiq: 'Abbäd b. Qais b. 'Amir b. Xalid. Von Xalada
b. 'Amir b. Zuraiq: As'ad b. Jazid b. alFäkih b. Zaid b. Xalada, al-
Fäkih b. Bishr b. alFakih, Mu'ädh b. Mä'ic b. Qais b. Xalada, sein Bruder
'Äidh, Mas'üd b. Sa'd b. Qais, der bei Bi'r Ma'una fiel. Von al'Aglän
b. 'Amr b. 'Amir b. Zuraiq: ßifä'a b. Räfi' b. Mälik, sein Bruder Xalläd,
'Ubaid b. Zaid b. 'Amir. Von Xubaib b. 'Abdxaritha b. Malik b. Ghacb
b. Gusham: Räfi' b. aLMu'allk b. Laudhän b. Xaritha b. Tha'laba b. 'Adij
b. Malik, und sein Bruder Hilal, der bei Badr fiel. Von Bajäca b.
'Amir b. Zuraiq: Zijäd b. Labid b. Tha'laba b. Sinän b. 'Amir b. 'Adij
b. 'Umajja b. Bajäca, Farva b. 'Amr b. Vadhafa b. 'Ubaid b. 'Amir b. Bajäca,
Xalid b. Qais b. Malik b. al'Aglän b. 'Alij b. 'Amir b. Bajäca, Ruxaila b.
Tha'laba b. Xalid b. Tha'laba b. Bajäca; ferner Xulaifa b. 'Adij b. 'Amr
b. Malik b. 'Amir b. Fuhaira b. 'Amir b. Bajäca, Ghannäm b. Aus b.
Ghannam b. Aus b. 'Amr b. Malik, 'Aeijja b. Nuvaira b. 'Amir b. 'Aeijja
b. 'Amir b. Bajäca. — BH. 495—506.
Die Lieder, die in Bezug auf Badr gedichtet sind, (sind ausgelassen).
10.
A. 2 am 5 letzten Ramacan geschah, nach 'Abdallah b. alXarith b.
alFucail, die Ermordung der 'Acmä bint Marvan, einer Frau aus Umajja
b. Zaid, welche mit Jazid b. Zaid b. Xicn alXaemij verheirathet war.
'Abdallah von s. Vater: da sie beleidigende und aufreizende Verse gegen
die muslimische Partei machte (= Bil. 995), so gelobte 'Umair b. 'Adij
b. Xarasha b. Umajja alXaomij sie zu töten, wenn der Prophet wohl-
'Acma und Abu 'Afak A. 2. 91
bclialten von Badr znriickkelirc. Darauf schlich er sich uaclits zu ihr
ein, während ihre Kinder um sie herum schliefen, das jüngste an ihrer 42 b
Brust, und durchbohrte 'sie mit dem Schwerte. Zum Morgengebet war
er wieder in Medina; M. fragte ihn sofort, ob er 'Aemä getötet habe, er
erschrak über die Frage, ward aber bald beruhigt: es würden sich keine
zwei Ziegen ihretwegen stossen — eine Redensart, die M. damals zu-
erst gebrauchte. M. stellte ihn den Anwesenden als Muster vor, und
sagte, als Omar seine Bewunderung über „diesen Blinden'' äusserte, man
solle ihn nicht den Blinden, sondern den Scharfsichtigen nennen. Bei
seiner Heimkehr zum Gehöft der Banu Xaema stellten ihn die Söhne der
Ermordeten zur Rede, er machte aus seiner That kein Hehl und es ge-
schah ihm kein Leides, vielmehr gewann der Islam seitdem die Oberhand
unter den Banu Xaema, und manche, die ihm bisher insgeheim anhingen,
bekannten ihn nun offen. Auf diese Sache beziehen sich einige Verse
Xassan's gegen die Ausiten, worin er auf die Verse der 'Acmä gegen
die Xazragiten repliciert (= BH. 996). — BH. 995 996.
11.
A. 2 im Shavväl ward, nach Ma'n b. 'Umar von Ibn Ruqaish, Abu
'Afak ermordet. Sa'id b. Muxammad von 'ümära b. Ghazijja, und Abu
Muc'ab Isma'il b. Muc'ab b. Isma'il b. Zaid b. Thabit: Abu 'Afak war
120 Jahr alt als M. nach Medina kam, er trat nicht zu ihm über, sondern
hetzte gegen ihn auf, und nach der Schlacht von Badr dichtete er fol-
gende Verse: „ich habe eine Weile gelebt und nie verständigere und
hülf bereitere ') Leute gesehen (als die Banu Qaila BH. 995); aber nun
hat ihnen ein hergereister Mann das Regiment aus der Hand genommen,
Unrecht und Recht geht alles durch einander — wolltet ihr die Herrschaft
und das Königtum anerkennen, so hättet ihr ja dem Tubba' Folge leisten
können!" Da gelobte der Naggarit Salim b. 'Umair, einer der Weiner, 43a
ihn zu töten, und führte seinen Vorsatz aus, als jener in einer warmen
Sommernacht draussen im Hofe schlief. Der Mord blieb ungerächt;
alNahdijja, eine Muslimin, dichtete mit Bezug darauf: „du glaubtest nicht
an die Religion Gottes und an den Mann Axmad; beim Leben dessen
der dich zeugte — es taugte nichts was er gezeugt hat! ein Frommer
(Xanif) versetzte dir am Ende der Nacht einen Stich: nimm den, Abu
'Afak, trotz deines hohen Alters! Ich aber wusste nicht ^), ob dein Mör-
') Ich vermute 174,20 <w^>wi.^, denn ^Lii heisst häufig: zu Haufe kommen
um einem zu helfen; z. B. 175,5.
2) Dass dies der Sinn von 175,10 sein muss, ist klar: vielleicht fainnija
lam a'lam aqätiluka.
92 Qainuqa' A. 2.
der, der dich in dunkler Nacht überfiel, zum Menschen- oder zum Ginn-
geschlechte gehörte^'. — BH. 994 995.
12.
Qainuqä', A. 2 im Shavväl.
Ihre Belagerung währte von Sonnabend 15 Shavväl bis zum 1 Dlui-
IQa'da. 'Abdallah b. Ga'far von alXarith b. alFucail von Ihn Ka'b
alQuraehij : anfangs stand M. im Friedensvertrage mit den Juden und be-
stätigte sie in ihren Bündnissen mit den medinischen Geschlechtern; nach
der Schlacht von Badr aber wurden sie ihm feindselig und brachen das
alte Verhältnis. Er Hess sie versammeln und trug ihnen den Islam an,
indem er sie auf das Schicksal der ungläubigen Mekkaner hinwies, aber
vergeblich. Unter diesen gespannten Verhältnissen begab sich nun eine
in Medina verheiratete Araberin ') auf den Markt der Banu Qainuqä', und
setzte sich dort ihres Schmuckes wegen zu einem Goldschmid. Da schlitzte -)
ihr unvermerkt ein Jude mit einem Dorn hinten das Kleid auf bis zum Steiss,
so dass die Leute lachten als sie aufstand und ihre Blosse zum Vorschein
kam. Darauf erschlug ein Muslim den Uebelthäter, die Juden aber
rotteten sich zusammen und töteten mederum den Muslim und gaben
den Frieden auf und verschanzten sich in ihrer Feste. Nun zog M. gegen
die Qainuqa' — nach Offenbarung von Sur. 8,60, wie alZuhrij von 'Urva
überliefert — und belagerte sie 15 Tage, bis sie sich auf Gnade und Un-
gnade ergaben. Sie wurden gebunden und unter Aufsicht des Sälimiten
alMundhir b. Qudäma gestellt. Ihn Ubaij forderte letzteren auf sie los-
zulassen , ward aber kräftig von ihm abgewiesen. Darauf stürzte er zu
M., steckte seine Hand hinten in dessen Panzer und sagte: Muhammcd,
thu meinen Schutzverwandten nichts zu leide! M. wandte sich ihm
zornig zu und forderte ihn auf loszulassen, aber jener sagte: ich lasse
dich nicht los bis du es zusagst; 400 Gepanzerte und 300 Ungepanzerte
haben mich am Tage von alXadäiq und am Tage von alBu'äth gegen
Rote und Schwarze verteidigt — die willst du an einem Morgen ab-
mähen? Da gab M. sie frei, befahl jedoch, dass sie aus Medina aus-
wandern müssten. Auch dies wollte Ihn Ubaij hintertreiben; als er aber
zusammen mit seinen jüdischen Verbündeten vor die Thür M.'s kam,
wollte ihn 'Uvaim b. Sa'ida nicht unangemeldet einlassen, und als jener
trotzdem einzudringen versuchte, stiess er ihn mit Gewalt zurück, so
') KxjJ 178,3 = in die Fremde verheiratet.
'-') J^ 178,6. Die Bedeutung: er heftete zusammen liegt zwar nach
Bn. 540,18 näher; aber daun wäre zu übersetzen er lieftete ihr Kleid
an ihren Steiss, und das em])liehlt sich niclit. Vgl. Aghaui XIX 7-1,19.
Qaiuuqä' A. 2. <)3
dass sein Gesicht sich an der Mauer schrammte und blutete. Da fingen
die Juden an zu schreien: Abu IXubäb, an einem Orte, wo deinem Cle-
sichte solches widerfahren ist ohne dass wir's ändern können, ist unseres
Bleibens nimmer mehr. Vergebens suchte Ihn Ubaij sie festzuhalten,
sie verharrten bei ihrem Entschluss. — BH. 545 ff.
Die Qainuqä' waren die tapfersten der Juden ; Ihn Ubaij forderte
sie auf sich in ihre Feste zurückzuziehen und versprach auch selber
hinein zu kommen, was er aber dann doch nicht that. Sie hielten sich
während der Belagerung ruhig hinter den Mauern, kämpften nicht und
schössen auch nicht mit Pfeilen, bis sie sich ergaben, unter der Bedin-
gung, dass ihre Habe in M.'s Besitz übergehen solle •). Muxammad b.
Maslama trieb sie aus und sammelte ihre Habe, worunter sich ihr Werk-
zeug — sie waren nämlich Goldschmiede — und viele Waffen befanden.
M. nahm davon drei Bogen, alKatüm (der bei Uxud brach) und alRauxä
und alBaicä, zwei Panzer, alSughdijja und Facfäca, drei Schwerter,
Qal'ij ■) und Battär und noch eins, und drei Lanzen. Ferner gab M.
dem Muxammad b. Maslama einen Panzer, und dem Sa'd b. Mu'ädh einen,
namens alSaxl. . Landbesitz') hatten die Qainuqä' nicht, M. nahm den
Fünften von der Beute und verteilte den Rest.
M. betraute Tbäda b. alCämit mit der Austreibung der Juden. Der
hatte vordem ebenso im Bunde mit ihnen gestanden wie Ibn 'Ubaij,
sagte sich aber von ihnen los, sobald sie die Feindschaft begannen, und
antwortete auf die Vorwürfe Ibn 'Ubaij 's: die Herzen haben sich verändert
und der Islam hat die Verträge ausgewischt. Nach einer Frist von drei
Tagen , die ihnen M. gewährt hatte , trieb 'Ubada die Juden aus , indem
er bis liinter Dhubäb ihnen nachging. Sie zogen nach Adhra'ät in Syrien ;
das Geld, welches sie in Medina ausstehen hatten, mussten sie auf M.'s
Befehl eilig sicher stellen *).
Muxammad b. 'Abdallah von alZuhrij von 'Urva: nach der ISchlacht
') \.4JCs> ^J^ 179,21 sieht aus wie ein Nachtrag zu xjS^vLo .J<^; das
letztere schliesst, wie es scheint, den Sinn ein, dass den Juden ihr Leben
gesichert ward. Vgl. 181,9.
'■') Für 'm^s 180,3 vermute ich nach 225,3 KjtoLä.^225. Zu (Jtiä \gl. G.iuli.
und Jaqut unter äaXäJ!. Auifallend ist das Fehlen des Artikels.
^) qiräb = mazäri' 180,8.
■*) 180,11: wer soll (wenn wir fort sind) vermitteln zwischen alAus und al-
Xazrag! 180,15: ist das der Lohn für ihre Wohlthaten (bijadihim), die
sie dir erwiesen haben. 180,18 vermute ich valau statt valaulä. Zu
\j.su:d^ [jJLflaü 181,2 vgl. fol. 86b. Die Worte 180,21.22 verstehe ich
nicht; es müsste denn faaqcä einfach Priidicat sein.
94 Der Saviqzua: A. 2.
von Badr zeigten sich die Juden neidisch und falsch; durch Sur. 8, 60
befahl Gott, ihnen den Frieden zu kündigen, und demzufolge bekriegte
sie M. , bis sie sich ergaben , unter der Bedingung , dass sie ihre Habe
verloren, aber "Weib und Kind behielten.
Muxammad b. alQäsim von s. Vater von alRabi' b. Sabra von s.
Vater: auf meiner Heimkehr aus Syrien traf ich in alFalaxän die Banu
Qainuqä', die Weiber und Kinder zu Kamel, die Männer zu Fuss. Von
da gingen sie nach Vädi IQura und verweilten dort einen Monat, die
dortigen Juden gaben ihnen Kamele und rüsteten sie aus — das trug
nicht am wenigsten zu ihrer Erhaltung bei. Sie zogen dann nach Adhra'ät
und wohnten daselbst.
Jaxja b. 'Abdallah b. Abi Qatada von 'Abdallah b. Al)i Bakr b.
Xazm: dreimal Hess M. den Abu Lubaba als seinen Stellvertreter in Me-
dina, bei Badr, Banu Qainuqä', und alSaviq.
13.
A. 2 im Dliu-lXigga war nach alZuhrij der Saviqzug, Sonntag den
5. zog M. aus und blieb fünf Tage fort.
Muxammad b. 'Abdallah von alZuhrij und Isxaq b. Xazim von Mu-
xammad b. Ka'b: Abu Sufjan hatte es verschworen sich zu salben, bis
er für die Gefallenen von Badr Rache genommen habe. Er zog also mit
200 oder 400 Kamelreitern auf der Nagdstrasse nach Medina und kam
nachts zu den Banu INacTr; Xujaij b. Axeab A\ies ihn ab, aber Saläm
b. Mishkam nahm ihn gastlich auf und erzählte ihm von Muhammed.
Am andern Morgen früh brach er auf, verbrannte in aFUraic zwei Häuser
und ein Saatfeld, und tötete einen Mediner, den er auf seinem . Acker
fand, oder dessen Tagelöhner ^). Nun glaubte er seines Eides quitt zu
sein und machte sich mit seinen Leuten eilig davon. M. verfolgte die
Flüchtigen; um schneller voraus zu kommen, warfen sie ihren Proviant
ab, der meist aus Saviq bestand; und die Muslime lasen ihn hinterher
auf. Darum heisst dieser Feldzug der Saviqzug.
Zum Schluss werden aus einem Liede Abu Sufjan's zwei Verse nach
44b alZuhrij angeführt, von denen der zweite bei BIT. 544 fehlt: ,,Das ist
Abu 'Amr, ein nobler Mann, dessen Haus in Medina der Aufenthalt jedes
Edeln, Freigebigen (xicrim) ist". Gewöhnlich heisst Saläm nicht Abu
'Anir, sondern Abu IXakam. — BH. 543 f.
14.
A. 3 in der Mitte des Muxarram zog M. nach der Heide von alKudr
und blieb 15 Tage aus. 'Abdallah b. Ga'far von Ibn Abi 'Aun von Ja'qub
') 182,1:5 »-<^>l.
AlKudr A. 3. 95
b. 'Utba: er hatte nämlich gehört, dass sich dort Sulamiten und Ghaoa-
faniten zusammengerottet hatten. Als er aber hinkam, fand er zwar die
Spuren der Kamele, aber keine Menschen an den Lagerstätten. Ein Hirt
namens Jasär, den er gefangen nahm, sagte: es wird nur alle fünf Tage
getränkt, heute aber ist ein fünfter Tag '), und die Leute haben sich also
aufgemacht zu den Wasserstellen. Darauf kehrte M. wieder um, mit
einer Anzahl erbeuteter Kamele; auf jeden Mann trafen 7 Kamele, und
es nahmen 200 Mann am Zuge teil-). Den Knecht Jasär, der sich als-
bald bekehrte, schenkten die Muslime ihrem Oberhaupt. — BH. 539 f.
'Abdalcamad b. Muxammad alSa'dij von Xafc b. 'Umar b. Abi Oalxa
von einem, der es von Abu Arvä alDausij hatte: in Cirär, drei Meilen
vor Medina, nahm M. den Fünften von der Beute und verteilte den Rest;
es waren in allem 500 Kamele, auf jeden Mann kamen zwei.
'Abdallah b. Nux von Abu 'Ufair: als stellvertretenden Imam Hess
M. den Ihn Umm Maktum zurück, der predigte neben der Kanzel, so
dass er sie zur linken hatte.
15.
A. 3 im Rabi' I ward Ka'b b. alAshraf ermordet.
'Abdalxamid b. Ga'far von Jazid b. Rnman, und Ma'niar von alZuhrij
von Ibn Ka'b b. Malik, und Ibrahim b. Ga'far von s. Vater von Gabir b.
'Abdallah: als M. nach Medina kam, hatte die Stadt eine sehr gemischte ^^a
Bevölkerung. Die eigentlichen Mediner waren geteilt in Muslime und
Heiden ; der Glaube trennte Vater und Sohn in derselben Familie. Hin-
zukamen die Xalifen, sowohl der Aus als der Xazrag, und endlich die
Juden. Der Prophet suchte ein friedliches Einvernehmen zwischen allen
diesen Elementen herzustellen; aber die heidnisch Gesinnten und vor allem
die Juden widerstrebten ihm (Sur. 3,183. 2,103). Unter den letzteren that
sich in dieser Hinsicht besonders der Dichter Ka'b b. alAshraf hervor. Nach
der Schlacht von Badr ging er nach Mekka um die Qurashiten zu Schmerz
und Rache aufzureizen, durch Verse, auf die Xassan b. Thabit replicierte
(BH. 548. 549). Er war abgestiegen bei Abu Vadä'a b. Cubaira alSahmij,
dessen Frau 'Atika bint Asid b. Abi Tic war. Der Prophet aber Hess
von Xassan ein Spottlied auf die Familie der 'Atika machen^), und sie
') 183,16: innama virdun lixamsia vahadha jauiuun rib'ijjun.
^) 183,19. 21 wird ein grammatischer Witz gemacht zur Erläuterung des
Unterschiedes von qasama I = etwas in getrennte Teile teilen; und
VIII = sich worin teilea.
^) 186,14 — 16: bring dem Asid von mir eine Botschaft: deiner Mutter Bruder
ist ein Knecht der mit den Herden Bescheid weiss; wahrlich Asiid hat
96 Ka'b b. alAshraf A. 3.
wies dem Juden in Folge dessen die Tliiir. Wenn er dann in einem an-
deren Hause einkehrte, ward er durch dasselbe Mittel daraus entfernt,
bis ihm nichts übrig blieb als nach Medina zurückzukehren. Als M. das
vernahm, sagte er: wer hilft mir gegen Ihn alAshraf? Es meldete sich
Muxammad b. Maslama, er wusste aber zuerst nicht ihm beizukommen
^•''i) und ass und trank deshalb mehrere Tage nicht, bis er endlich mit mehreren
anderen Ausiten sich zu gemeinsamer That vereinigte; dazu gehörten
'Abbäd b. Bishr, Abu Näila Silkän b. Saläma, alXarith b. Aus, und Abu
'Abs b. Gabr; M. erlaubte ihnen über ihn zu reden wie sie wollten. Abu
Näila, der Milchbruder Ka'b's ^), gmg zu ihm heraus und begehrte Einlass
unter dem Vorwande, dass er ein Anliegen an ihn habe. Nicht ohne Arg-
wohn Hess Ka'b ihn näher treten, ward aber durch seine Unterhaltung
bald so eingenommen, dass er seine Geschlechtsgenossen, die gerade bei
ihm waren, fortgehen Hess, damit Abu Näila ihm unter vier Augen sein
Begehr vortragen könne. Jener begann dann sich über Muhammed aus-
zulassen : seinetwegen befehden uns die Araber und versperren die Wege,
wir leiden Mangel an Nahrung und unsere Kinder verkommen, und dabei
sollen wir noch Armensteuer bezahlen! auch unter meinen Genossen sind
mehrere, die wie ich denken und sich vom Propheten loszusagen beab-
sichtigen, und wir wollen zu dir kommen und Nahrungsmittel von dir
kaufen und dir für die Zahlung genügendes Unterpfand geben. Der Jude
war hoch erfreut, versprach nichts zu verraten, und zeigte sich bereit von
seinen Datteln zu verkaufen '^). indem er zugleich vorschlug ihm die Frauen
und Kinder als Pfand zu übergeben. Ueber diesen Vorschlag stellte sich
der Andere sehr entrüstet und bot vielmehr an , die Waffen zu hinter-
legen — womit Ka'b ebenfaHs zufrieden war. Das that Abu Näila aber
nur, damit jener es nicht auffallend finde, wenn er mit seinen Genossen
bewaffnet ankäme. Der Abrede gemäss erschienen dann die Verschworenen,
bis alBaqi' vom Propheten geleitet, in der mondhellen Nacht des 14. Rabi'l
vor der Burg Ihn Ashrafs und riefen ihn heraus. Seine junge Frau
wollte ihn zurückhalten, aber er riss sich los und kam herunter. Sie ver-
anlassten ihn mit nach Sharg al'Agüz zu gehen, um dort die Nacht mit
ihnen im Gespräch zu verbringen. Unterwegs, nicht weit von alSharg,
fasste Abu Näila mit der Hand in sein krauses Haar und sagte : wie schön
seinem Schützling nicht die Treue gehalten, und ebenso wenig Xalid und
die dickbäuchige Zainab; und 'Attüb ist ein Knecht, -der seine Schutz-
pflicht nicht erfüllt, ein Lügner, ein Fratzkopf, ein geriebener Affe.
') 187,13 steht durch ein Versehen : der Milchbruder Muxammad's b. Maslama;
vgl. 188,5. — 187,9 falnaqul; 187,16 jaqüma man.
*) riffifi taqaccafu tamran 188,2. 3 =^ moino Borte sind brechend voll von
Datteln. Vgl. fol. 151b. 154b.
Ka'lj lt. alAsliiaf A. ;!. 97
du duftest, Ibn Asliraf! Das wiederholte er öfter bis jener daran ge- 46a
wohnt war; endlich aber packte er ihn mit beiden Händen fest am Schopf
und rief seinen Genossen zu, ihn zu töten. Diese fielen nun ülter ihn
her, konnten aber nicht viel ausrichten, da sie sich mit ihren Schwertern
gegenseitig im Wege standen') und er sich an Abu Näila schmiegte; bis
Muxammad b. Maslama ihm ein kurzes Messer, welches an seinem Schwerte
steckte, in den Nabel stiess und durch den Bauch zog. Auf den Schrei
des Gemordeten zündeten die Juden überall Feuer auf ihren Schlössern
an; Ibn Sunaina, einer der Juden der Bann Xaritha. behauptete, in Jathrib
vergossenes Blut zu riechen, auf eine Entfernung von drei Meilen. In-
dessen eilten die Mörder mit dem abgeschnittenen Kopfe ihres Opfers zu
Hause, über die Höfe der Bann Umajja b. Zaid, dann über die der Qu-
raieha, auf deren Schlössern die Feuer hoch loderten, dann über Bu'ütli.
Auf derXarra von arUraic konnte alXarith b. Aus, der bei dem verworrenen
Einhauen auf Ka'b verwundet war, nicht mehr weiter und musste von
den Anderen getragen werden. In Baqi' alGharqad angekommen, Hessen
sie das Takbir erschallen, welches von dem Propheten, der die Nacht
aufgeblieben war, gehört und beantwortet wurde. Sie warfen ihm, als er
sie vor der Thür der Moschee bewillkommnete, den Kopf des Juden vor
die Füsse, er heilte die \\^inde alXarith's, indem er darauf spie.
In Bezug hierauf dichtete 'Ahbäd b. Bishr: ,.Ich rief ihn und er
überhörte den Schrei nicht, sondern erschien oben auf seiner Burg; da
rief ich noch mal und er sagte: wer ist der Rufer? Ich antwortete: dein
Bruder 'Abbad b. Bishr, und Muxammad sagte: komm rasch zu uns, wir
sind gekommen, dass du uns zu Dank verpflichtest und bewirthest und
uns einen Gefallen thust mit einer halben Last Korn und Datteln —
denn Avir leiden Not ; dieser unser Panzer sei dir Unterpfand, nimm ihn,
bis zu einem vollen Monat oder einem halben. Da dachte er: es sind
Leute, die hungrig sind und nicht genug haben ohne doch arm zu sein ('?),
nnd kam eilig zu uns herab und sagte uns : ihr seid wegen einer wich-
tigen Sache gekommen. Wir aber hatten weisse scharfe Schwerter, geübt
im Spalten der Ungläubigen, in der Hand; Ibn Maslama alMuradij hielt
ihn umschlungen mit Pranken wie eines Löwen, und Abu 'Abs b. Gahr
fiel mit gezücktem Schwert über ihn her und streckte ihn nieder-) nnd
ich stürzte los mit den beiden Anderen, so dass wir ihn schlachteten
wie ein Opferthier. Darauf zogen mit seinem Kopfe ab fünf edle Männer,
Muster von Zuverlässigkeit und Treue, und Gott w'ar der sechste dabei;
') 189,10 c^iÄJ'uS wie 230,21.
-) »LaJ'i-> u*.P» xj.I_is J'^is»! Jlc ^wftjl — sJai. Gauli.
Väkidi, Muhamuied. l
98 KaM) 1). alAshraf A. 3.
und wir kehrten heim mit überschwänglicher Gnade und herrlichem Sieg."
Ihn Abi IZinäd sagt, wäre nicht die Aeusserung des Ihn Abi Xabiba,
dass er den Verfasser des Liedes persönlich kenne, so würde er es für
echt gehalten haben ^).
Am anderen Morgen befahl M. den Seinen, die jüdischen Männer,
die ihnen in die Hände fielen, zu töten, so dass die Juden in grosse
Angst gerieten und die Vornehmen unter ihnen sich nicht hervorwagten.
*6b Muxajjica b. Mas'üd tötete damals den Ibn Sunaina (vgl. fol. 46 a), einen
Xalif seines älteren Bruders Xuvaica. Der schlug ihn deswegen und
machte ihm Vorwürfe über seinen treulosen Undank, denn viel Fett in
seinem Leibe stamme von dem Gute jenes Juden her. Muxajjica er\viderte :
wenn der, der mich ihn töten hiess, mir auftrüge dich zu töten, so thäte
ichs; und als der Bruder verwundert fragte, ob das sein Ernst sei, sagte
er ja. Da sprach dieser: „bei Gott, eine Religion, die es dahin bringt, ist
eine erstaunliche Religion" , und bekehrte sich selbigen Tages. Der
Andere aber dichtete in Beziehung hierauf folgende Verse, deren Echt-
heit unbeanstandet ist: y,meiner Mutter Sohn tadelt mich darüber, dass
wenn ich Befehl erhielte ihn zu töten, ich sein Genick treffen würde
mit einem weissen zweischneidigen Schwerte, einem salzfarbenen blank-
geschliffenen, das nicht versagt, wenn man es herabfahren lässt — doch
würde es mich nicht freuen, dich aus eigenem Antriebe zu töten, auch
wenn ich dafür alles Land zwischen Bostra und Märib bekäme"^).
Am anderen Morgen kamen die Juden zu M. und beklagten sich
über die heimtückische Ermordung Ka'b's; er aber sagte, so würde jedem
geschehen, der sich nicht ruhig verhalte, sondern die Muslime beleidige
und verspotte. Er schloss dann mit ihnen einen schriftlichen Vertrag,
über dessen Inhalt sie übereingekommen waren, unter der Palme im
Hofe der Ramla bint alXarith. Seit der Zeit waren die Juden furchtsam
und eingeschüchtert.
Ibrahim b. Ga'far von s. Vater: Marvan b. alXakam fragte, als
Statthalter von Medina, den Naclriten Benjamin nach der Ermordung
Ka'b's; er sagte, sie sei .durch Verrat geschehen. Als Muxammad b.
Maslama, damals schon ein sehr alter Mann, das hörte, sagte er: „o Mar-
van, traust du dem Boten Gottes Verrat zu? denn nur auf seinen Befehl
haben wir den Mord vollzogen — bei Gott ich will nie mehr mit dir
') Die Unechtheit dieser versificirteu Erzählung, die bei BH. fehlt, scheint
mir keinem Zweifel zu unterliegen. Ihr Zweck ist der, den 'Abbüd auf
Kosten des Abu Näila vorzuschieben.
^) Ich vermute valau anna 191,15. Nach 191,11 ist qad aslama 191,5 un-
richtig: vgl. Dil. 55o,19f.
Dlui-Aiuair A. M. 99
unter einem Dache sein, es sei denn das Dach der Moschee! was aber
dich betrifft, Benjamin, so sollst du nicht entkommen ; ich werde dir den
Kopf absclilagen, wenn ich dich ') zu fassen kriege und habe ein Sehwert
bei mir!" In Folge dessen wagte sich Benjamin niclit aus dem Geliöft
der Banu Quraieha heraus, ehe er nicht die Gewisslieit hatte, dass der
Alte draussen auf einem seiner Landgüter sei. Einmal aber traf Muxam-
mad ilui doch bei einem Begräbnis in alBaqi% da ging er zu einer aus
frischen Palmenzweigen gemachten Bahre, löste das Geflecht auf, und
schlug die sämmtlichen Ruthen auf dem Rücken und Gesichte Benjamin's
in Stücke, bis keine heile Stelle (eabäx) mehr an ihm war. Dann Hess
er ihn laufen mit den Worten: hätte ich ein Scliwert zur Hand, so hätte
ich dich erschlagen. — BH. 548 — 555.
16.
A. 3 am .12 Rabi' I zog M. nach Dhu-Amarr und blieb elf Tage
aus. Othman b. 'Aftan war sein Stellvertreter in Medina.
Muxammad b. Zijäd b. Abi Hunaida von Zaid b. Abi 'Attäb, und
'Uthman b. alCaxxäk b. 'üthman, und 'Abdalraxman b. Muxammad b.
Abi Bakr von 'Abdallah b. Abi Bakr, und Andere: in Dhu-Amarr hatte
sich eine Anzahl von den Banu Tha'laba und Muxärib gesammelt, unter
dem Befehl des Du'thür b. alXarith b. Muxarib. Gegen sie zog M. mit
450 Mann, worunter einige zu Pferde. Er ging über alMunaqqä und
den Engpass von alXubait nach Dhu-lQacca, wo ihm ein ThaUabit, namens 47a
Gabbär, in die Hände fiel, der sich bekehrte und als Führer diente. Die
Beduinen aber, die schon vorher ihr Vieh und Ingesinde im höchsten
Gebirge in Sicherheit gebracht hatten, flohen jetzt auch selber auf die
Berge; M. sah sie dort, ohne ihnen etwas anhaben zu können.
Als M. mit den Seinen in Dhu-Amarr lagerte, ging er einst um seine
Nothdurft zu verrichten auf jenseit des Thaies; da fiel ein starker Regen,
so dass er nicht über den angeschwollenen Vadi zurück konnte. Er zog
also sein Zeug aus um es zu trocknen, und legte sich unter einem Baume
hin. In dieser Lage beobachteten ihn die Feinde, und plötzlich stand
Du'thur mit gezücktem Schwerte vor ihm und sagte: o Muhammed, wer
schützt dich jetzt vor mir? Er antwortete: Gott! Sofort stiess ihn Ga-
briel vor die Brust, so dass er zu Boden und das Schwert ihm aus der
Hand fiel. Der Prophet nahm es auf und trat damit ihm zu Häupten,
indem er sagte: wer schützt dich jetzt vor mir? Jener erwiderte: nie-
mand, legte das Glaubensbekenntnis ab und gelobte, nicht mehr gegen
') Die Construction des Satzes 192,9 ist mir bedenklieb, vgl. z.B. Bux. I
175,20.
7*
100 Buxran uud alQarada A. 3.
M. kämpfen zu wollen. Darauf erhielt er sein Schwert wieder, kehrte
zurück zu den Seinen, erzählte ihnen sein Erlebnis, und forderte sie auf
den Islam anzunehmen. Hierauf bezieht sich Sur. 5. 14 '). — BH. 544.
17.
A. 3 in der ersten Hälfte des Gumadä I zog M. nach Buxrän (bei
alFuru') und blieb zehn Tage aus. Sein Verweser in Medina war Ibn
Umm Maktum.
Ma'mar b. Rasliid von alZuhrij : M. rückte mit 300 Mann aus, um
die Sulamiten zu überfallen, die sich dort gesammelt hatten. Ein Mann,
den er in der Nähe von Buxrän gefangen nahm, sagte aus, dass sie tags
vorher sich zerstreut und zu Hause begeben hätten, und so verhielt es
sich wirklich. — BH. 544.
18.
A. 3 am 1 Gumadä II zog Zaid b. Xaritha nach alQarada.
Muxammad b. alXasan b. Usäma b. Zaid von seiner Familie : Cafvän
b. Umajja sagte zu den Mekkanern: Muhammed verstopft uns unsern
Handel, seine Leute weichen nicht von der Küste, und die Anwohner
stehen in Vertrag und machen grösstenteils gemeinsame Sache mit ihnen,
so dass wir nicht wissen wo wir gehen sollen ; bleiben wir aber zu Hause,
so verzehren wir unser Kapital und können uns auf die Dauer in Mekka
nicht halten , denn es ist nur eine Niederlassung um Handel zu treiben,
im Sommer nach Syrien und im Winter nach Habesch. Ihm antwortete
alAsvad b. alMueealib: so bieg ab von der Küste und nimm die 'Iräq-
strasse, ich weiss dir einen Führer der sie mit geschlossenen Augen
finden kann, Furät b. Xajjän aFIglij. Da liess Cafvan den Furat kommen,
und dieser versprach ihn den besagten Weg zu führen , der vor M. ganz
sicher sei. Es schade nichts, meinte Cafvan, dass derselbe durch trocknes
Hochland und Wüsten'-) führe, da man ja jetzt im Winter des Wassers
nicht so sehr bedürfe. Es beteiligten sich mehrere Mekkaner mit Gelde
an dem Unternehmen, so Abu Zam'a mit 300 Mithqal Gold- und Silber-
barren. Andere wie 'Abdallah b. Abi Rabi'a und Xuvaieib b. 'Abdaruzza
gingen selber auf die Reise mit Cafvan, welcher seinerseits 30000 Dirham
in Silberbarren und Silbergefässen in der Karawane stecken hatte. Die
Karawane nahm den Weg über Dhat-aFIrq. In Medina aber erzählte
Nu'aim b. Massud al'Ashga'ij die Geschichte beim Becher im Hause des
Juden Kinäna b. Abi IXuqaiq. Dabei war ein Muslim zugegen, Salie
') eSiJb *\ 193,14 parenthetisch. 193,15 t^. Zu 194,15 vgl. 220,2.
2) arcu uagdin vafajrifiii 19G,14I'. ; nagd appellativ.
Ixiid A. 3. 101
b. alNu'man b. Aslam (damals war der Wein nocli nicht verboten), der
hinterbrachte sofort dem Propheten, was er gehört hatte. M. sandte nun
den Zaid mit 100 Kamelreitern ab, und diesem gelang es die Karawane
abzufangen, doch entkamen die vornehmsten Begleiter mit Ausnahme von
einem oder zweien. Der Fünfte der Beute betrug 20000 Dirham , der
Rest ward unter die am Zuge Beteiligten verteilt. Unter den Gefangenen
befand sich der Führer Furat, der sich durch Annahme des Islam Leben
und Freiheit erkaufte. — BH. 547 f.
19.
Uxud, A. 3 am Sonnabend 7 Shavväl.
Stellvertretender Imam zu Medina Avar Ibn Umm Maktum.
Muxammad b. 'Abdallah b. Muslim, und Musa b. Muxammad b. Ibrahim
b. alXarith, und 'Abdallah b. Ga'far, und Ibn Abi Sabra, und Muxammad
b. Calix b. Dinar, und Mu'adh b. Muxammad, und Ibn Abi Xabiba, und
Muxammad b. Jaxja b. Sahl b. Abi Xathma, und 'Abdalraxman b. 'AbdaFaziz,
und Jaxja b. 'Abdallah b. Abi Qatada, und Junas b. Muxammad alOhafarij,
und Ma'mar b. Räshid, und 'Abdalraxman b. Abi IZinäd, und Abu Ma'shar 48 a
und Andere:
Bis zur Rückkehr der Kämpfer von Badr hatte Abu Sufjan die Kara-
wane unberührt im Gemeindehanse stehen lassen. Aber auch hinterher
ward sie nicht verteilt, sondern auf den Antrag der vornehmsten Qurashiten
der ganze Erlös in gemünztem Golde bei Abu Sufjan aufbewahrt und zur
Ausrüstung eines neuen Feldzuges gegen M. bestimmt. Nach anderen
wurde der Gewinn (100 Procent) dazu bestimmt, das Kapital aber zurück-
gegeben ; und einige ärmere Leute bekamen beides ausgezahlt. Bloss den
Anteil der Banu Zuhra (mit Ausnahme des Mairama b. Naufal, der Banu
Umajja, und der Banu 'Abd Manäf b. Zuhra) wollte Abu Sufjan voll-
ständig zurückbehalten, weil sie auf dem Wege nach Badr wieder umge-
kehrt waren; doch alAxnas protestierte dagegen mit Erfolg: Abu Sufjan
habe sie ja selber aufgefordert umzukehren. Auf diese Vorbereitungen
bezieht sich Sur. 8,36.
Darauf schickten sie vier Männer aus, um die 'Abdmanät und ihre
übrigen Verbündeten unter den Arabern zum Beistand aufzufordern, 'Amr b.
al'Äc, Hubaira b. Abi Valib, Ibn alZiba'rä, und Abu 'Azza. Abu 'Azza wollte
eigentlich nicht, da er dem Propheten gelobt hatte nicht gegen ihn zu
kämpfen, Hess sich endlich aber doch von Cafvan b. Umajja und Gubair 48b
b. Mue'im bewegen. Er sang damals : „ihr trotzigen Banu 'Abdmanät, ihr
seid wehrhaft und euer Vater ist wehrhaft, lasst uns nicht im Stich, es
ist nicht recht im Stich zu lassen, und versprecht uns eure Hülfe nicht
übers Jahr!" Die Boten kamen bis zu den Thacjafiten um zu werben.
102 Uxud A. 3.
Bukair b. Mismär von Zijcäd dem Freigelassenen Sa'd's von Nuseäs :
als der Auszug bevorstand, schlug Cafvan den edlen Mekkanern vor ihre
Frauen mit in den Kampf zu nehmen', da diese am geeignetsten (aqmann)
seien, sie in Zorn zu bringen und an die Gefallenen von Badr zu erinnern.
Der Vorschlag gefiel, nur Naufal b. Muavija alDuilij hielt ihn für unver-
nünftig und suchte Abu Sufjan dagegen einzunehmen. Aber dieser Avollte
sich der Meinung der Majorität nicht widersetzen, zumal seine Frau Hind
b. 'Utba mit Leib und Seele dafür war. Abu Sufjan nahm zwei Frauen
mit, Hind und die Kinanitin Umaima bint Sa'd b. Vahb b. Ashjam;
Cafvan auch zwei, die Thatjafitin Barza bint Mas'ud, die Mutter des älteren
'Abdallah, und die Kinanitin Baghüm bint alMu'addhil, die Mutter des
jüngeren 'Abdallah. Ferner zogen mit die Ausitin Suläfa bint Sa'd b.
Shuhaid, die Frau 6alxa"s und die Mutter seiner Söhne Musäfi' und alXarith
und Kiläb und Guläs; Umm Xakim bint alXarith b. Hisham, die Frau
'Ikrima's; Faeima bint alValid b. alMughira, die Frau von alXarith b.
Hisham; Hind bint Munabbih b. alXaggag, die Frau 'Amr's b. aFAc und
die Mutter seines Sohnes 'Abdallah; Ramla bint Gäriq b. 'Alqama, die Frau
von alXarith b. Sufjan; TJmm XakIm bint Gäriq, die Frau Kinäna's b.
'Alij b. Rabi'a b. 'Abclal'uzza; Qutaila bint 'Amr b. Hiläl, die Frau Suf-
jan's b. 'Uvaif ; 'Amra bint alXarith b. 'Alqama, die Frau Ghuräb's b. Sufjan
b. 'Uvaif (welche die Fahne aufhob , nachdem sie zu Boden gefallen war,
und bewirkte, dass die Quraish sich wieder sammelten). Abu 'Uzair bint
'Umair al'Abdarij nahm seine Mutter Xunäs bint Malik b. alMicrab mit,
ebenso alNu'män und Gäbir die Söhne des Misk alDhi'b ') ihre Mutter
alDughaina. — BH. 555 — 557.
Das mekkanischc Heer hatte drei Fahnen, eine trug Sufjan b. 'Uvaif
(welcher mit zehn Söhnen in den Kampf zog), eine trug Galxa b. Abi
Galxa, die dritte führten die Hülfsvölker. Nach besseren Nachrichten
führten die Quraish samt den Hülfsvölkern (laffuhä 202,1. 213,1) nur eine
Fahne, welche Galxa trug. Die Gesamtstärke betrug 3000 Mann, darunter
100 von Thaqif. Das Heer war gut ausgerüstet, 700 Gepanzerte, 200 Pferde,
3000 Kamele waren dabei.
Al'Abbäs benachrichtigte den Propheten durch einen Brief, den er
einem Ghifariten mitgab, welcher versprach, den Weg nach Medina in
drei Tagen zurückzulegen. Der Bote traf M. , auf einem Esel reitend,
bei der Moschee von Qubä; Ubaij b. Ka'b musste ihm den Brief vorlesen
und Schweigen geloben. Darauf ging M. zu Sa'd b. Rabi' und teilte ihm
im Vertrauen die Sache mit. Als er aber fort war, ward Sa'd von seiner
Frau gefragt, was ihm M. gesagt habe; und da er es nicht sagen wollte,
') sonderbarer Name = Wolfsmoscbus.
Uxud A. 3. 103
erzählte sie ihm die ganze Geschichte, sie hatte licimlich zugehört. l>a
packte er sie bei den Haaren, lief mit ihr dem Propheten nach, holte ihn
l)ei der Brücke ein, als sie schon ganz erschöpft war (balaxat) und trug
ihm den Fall vor. M. gebot ihm die Frau in Ruhe zu lassen').
Indessen verbreitete sich die Kunde in Medina, die Juden und die
Heuchler gerieten in Aufregung. 'Arar b. Sälira und einige andere Xu-
za'iten, die das mekkanische Heer in Dhu-Buva angetroffen hatten, eilten
in vier Tagen nach Medina, um es dem Propheten zu melden; auf dem
Rückwege fanden sie die Qurashiten in Räbigh, wichen ihnen aber aus.
'Abdallah b. 'Amr b. Zuhair von 'Abdallah b. 'Arar b. Abi Xukaima
alAslamij : in alAbvä erfuhr Abu Sufjan, dass den Abend vorher die Xu-
za'iten passiert seien ^), auf dem Heimwege nach Mekka. Er sagte: nun
sind^ die Mediner gewarnt und werden sich in ihre festen Häuser zurück-
ziehen, wo wir ihnen nichts anhaben können! Cafvan erwiderte: dann
hauen wir ihnen die Palmen um und machen sie dadurch hülflos, denn
sie können sie nicht wieder herstellen!
Als M. nach Medina kam, siedelte der dortige Xanif Abu 'Amir mit «b
50 Männern von Aus Allah nach Mekka über, um sich seiner Ueberlegen-
heit zu entziehen, und bestärkte die Mekkaner in dem Glauben, dass was
M. verkünde eitel sei. Nach Badr zog er nicht mit, wohl aber jetzt nach
Uxud. Er redete den Qurashiten vor, dass die Mediner nicht gegen sie
kämpfen würden, wenn er mit seinen 50 Ausiten dabei sei.^)
Die Qurashiten machten bei jeder Tränke Halt, thaten sich gütlich
und Hessen sich durch die Lieder ihrer paukenschlagenden "Weiber in
Kampfstimmung bringen. In alAbvä wollten einige die Asche von M."s
Mutter ausgraben und mitnehmen, um darin entweder ein Pfand der
Sicherheit ihrer eigenen Weiber vor den Muslimen zu haben oder sie durch
schweres Geld lösen zu lassen; aber der Vorschlag ward zurückgewiesen.
Am Donnerstag 5 Shavval, zehn Tage nach ihrem Aufbruch von Mekka,
waren die Qurashiten in Dhu-lXulaifa; .von dort schickten sie einige Reiter
voraus, die ihnen in alVaea' eine Lagerstelle suchen sollten. Zwei Kund-
schafter M.'s, Anas und Mu'nis, die Söhne Fucäla's, schlichen sich in
al'Aqiq unter die Mekkaner ein und zogen mit bis nach alVaea', worauf
sie Bescheid brachten. — BH. 557.
Die Gegend al'Irc, zwischen alVaea' (am Berge Uxud) bis nach al-
0 la; takallam bi.iägatika 202,14. Zur Brücke vgl, 356,11 Jaq. II 178,10.
^) ÄJui^U *.iwAw qJ _♦ -fJi ...1 -xi>t '_J-^^W O'^'^ y^^ f'^'^^ ^^
i^Is»! ^J'SUh yi\ ^Jsi) Ä.jC« ^! ^jj^sM..«./» \j^ [^i>K 205,9.
■') vftzara 206,1 = zu (gemeiuschaftlicher Arbeit zu) Hülfe nehmen.
104 r.xud A. 3.
Gurf (lieutzutage 'Arcat alBaqal). welche den Bami Saläraa und Xaritha
und Ghafar und 'Abdalashhal gehörte, stand grade in Saat. Das AVasser
war damals reichlich in alGnrf (ehe Mn'ävija den dortigen Quellen durch
Anlegung neuer in alGhäba das Wasser entzog) ; der Treiber konnte sich
kaum einmal setzen, da das Kamel im Augenblick das Wasser aus dem
Brunnen hatte '). Die Mediner hatten ihre Kamele — Usaid b. Xucair
hatte dort 20 Kamele, die ihm seine Gerste bewässerten — und ilir Acker-
geräth noch gerade in der Xacht vorher in die Stadt geschafft, als die
Feinde sich am Donnerstag in arirc lagerten und ihre Tiere in den
Saatfeldern weiden Hessen. Die Saat stand schon in Aehren-).
Im Auftrage M."s suchte alXubäb b. alMundhir die Stärke des feind-
lichen Heeres zu erforschen; er kam zurück mit genauen Nachrichten, die
50 a er aber nur dem Propheten allein mitteilte.
Noch am Freitag wagte, sich Salama b. Saläma b. Yaqsh auf seinen
Acker, dicht bei aFIrc, um sich seine dort vergrabenen Waffen zu holen.
Er kam auch glücklich mit ihnen nach Hause, nach einem Kampf mit
zehn feindlichen Reitern, die er von einem Hügel der Xarra aus mit
Pfeilen und Steinen beschoss bis sie abzogen!
In der Nacht auf den Freitag hielten die vornehmsten Mediner, u. a.
Sa'd b. Mu'ädh und Usaid b. Xucair und Sa'd b. 'Ubäda, vor M.'s Thür
Wache bis zum Morgen. Am Morgen hielt M. auf der Kanzel eine An-
rede, worin er (nach Muxammad b. Calix von 'Acim b. 'Umar b. Qatada
von Maxmüd b. Labid) einen Traum erzählte, den er die Nacht gehabt
hatte : „ich steckte in einem festen Panzer, mein Schwert Dhu-lFaqär brach
in der Mitte') ab, es wurden Rinder geschlachtet und ich nahm einen
AVidder hinter mich auf den Sattel — der feste Panzer ist die Stadt
Medina, in der Avir l)leiben müssen, das zerbrochene Schwert bedeutet
eine AVunde die mir selbst beigebracht wird, die geschlachteten Rinder
sind Erschlagene unter meinen Genossen, der hinten aufgeladene AVidder
ist der Anführer der feindlichen ^char (223,22), den wir Avills Gott er-
legen werden^. Nach Ibn 'Abbäs erklärte AI. das Zerbrechen seines
Schwertes dahin, dass einer aus seiner Familie fallen werde. Muxammad
b. 'Abdallah von alZuhrij von 'Urva von alMusavvar b. Alaxrama: M. sah
') Ich vermute '207,4: lam jara säiqu Inacixi maglisau växidau, janqulu
Igamalu fi sii'atin.
2) ^^^! c.^jJ! L-yi ^s 207,8 = die Saat hatte schon das Mehl ge-
trunken. Die Saatfelder hcissen 211,14 si'äf, Palmgärten.
^) sSk^ J<X£. qX 208,21. Darnach bedeutet K^Jä die Spitze etwa bis
zur Mitte der Schneide.
Uxud A.?,. 105
eine Scharte in seinem Schwerte, die ihm unangenehm war; es war die
Wunde, die er im Gesicht erhielt.
Nach diesem Traume hielt M. es für das geratenste, nicht aus Me-
dina herauszugehen; da er es aber gern hatte, dass seine Ansicht auch
von seinen Genossen gebilligt wurde, so fragte er sie um ihre Meinung.
Mit Entschiedenheit trat Ibn Ubaij dafür ein, dass man sich in der Stadt
verteidigen müsse ; so sei man niemals bezwungen worden, während man
im Kampfe draussen nur Unglück gehabt habe. Da sich auch die übrigen
älteren und erfahrenen Männer, Mediner sowohl als Emigranten, ebenso
aussprachen, so befahl M., dass die Weiber und Kinder in die festen
Häuser gebracht werden, die Männer aber den Kampf mit dem Feinde
in den Strassen aufnehmen sollten, avo sie die Ortskenntnis voraus hätten
und ausserdem durch die Steinwürfe der Weiber und Kinder unterstützt
würden. Die Lücken zwischen den Häusern wurden vermauert, so dass 5ob
die Stadt überall einer Feste glich').
Einige kampfesdurstige Jünglinge aber lagen dem Propheten an sie
doch gegen den Feind zu führen; sie erschienen in Massen, schwangen
die Schwerter und tobten wie die Hengste. Auf ihrer Seite waren auch
Männer von Gewicht wie Xamza, Sa'd b. 'Ubada, alNu'män b. Malik,
welche befürchteten, dass wenn man nicht ausrücke und die Saaten ver-
teidige . die Qurashiten das für Feigheit ansehen und ganz übermütig
werden, und auch die Beduinen die Felder nicht mehr respektieren würden.
In diesem Sinne redeten Mälik b. Sinän, der Vater des Abu Sa'id alXudrij.
Xamza b. 'Abdalmueealib (der zu fasten gelobte bis er draussen an den
Feind komme), alNu'män b. Malik alSälimij, "Ijäs b. Aus b. 'Atlk alAshhalij,
Xaithama der Vater des bei Badr gefallenen Sa'd, Anas b. Qatada. End- 5ia
lieh, beim Hauptgottesdienst, gab M. dem Drängen nach und verhiess
ihnen Sieg, wenn sie standhaft seien ^).
Die Männer sammelten sich; die Bewohner der 'Aväli, wie die 'Amr
b. Auf und alXabit, brachten ihr Gesinde in die festen Häuser und er-
schienen dann in Waffen. Während der Prophet nach dem Nachmittags-
gebet in seinem Hause sich wappnete, stellten sich die Krieger am Wege
von da bis zur Kanzel in Reihen auf, um ihn zu erwarten. AVährend
dem stellte ihnen Sa'd b. Mu'adh und Usaid b. Xucair vor, dass es un-
recht von ihnen sei, den Propheten trotz seiner Unlust zum Ausrücken zu
treiben, und dass sie am besten thäten ihm noch jetzt freie Hand zu lassen ^).
*) Lies 209,21 maglisiu und mafluliua. VsrL fol. 102 b.
2) -/.^ 210,13 211,14 vgl. 211,22 212,2. — "^^.5 211,1.
3) ^Ä/<^S *^J ^i 213,8. 9 ist zu tilgen.
106 Uxud A. 3.
Als M. nun endlich in voller Rüstung herauskam, trat ein allgemeiner Um-
schwung der Stimmung ein. Die ungestümen Eiferer bereuten was sie
gethan hatten und sagten zu M. : o Bote Gottes, es ziemte sich nicht für
uns dir zu widerstreben, also thu was dir gefällt. Nun wollte er aber
nicht mehr zurück und sagte, wenn ein Prophet die Waffen angelegt
habe, dürfe er sie nicht eher wieder ablegen, als bis Gott zwischen ihm
und seinen Feinden entschieden habe. — BH. 557 — 559.
Ja'qub b. Muxammäd alöhafarij von s. Vater: ehe M. nach Uxud
ritt, sprach er, schon gepanzert, an der Leichenstätte noch d?s Gebet
über dem am Freitag verstorbenen Malik b. 'Amr alNaggärij.
Usama b. Zaid von s. Vater : als M. sich auf den Weg nach Uxud
machte, sagte ihm Gu'äl b. Suraqa betrübt seufzend, es sei ihm mitgeteilt,
dass er (M.) morgen getötet werde. M. aber stiess ihn vor die Brust
und sprach: ist nicht die ganze Ewigkeit morgen!
Darauf band M. Fahnen an drei Lanzen, und übergab die Fahne der
Aus dem Usaid b. Xucair, die der Xazrag dem alXubäb b. alMundhir oder
nach andern dem Sa'd b. 'Ubada. und die der Emigranten dem Ali oder
nach andern dem Muc'ab b. 'Uma^r. Dann stieg er zu Pferd, hing den
Bogen um und nahm die Lanze in die Hand — der Beschlag am Ende
des Schaftes war damals von Messing. Die beiden SaVl gingen gepanzerc
vor ihm her, die übrigen Muslime zu seiner Rechten und Linken, unter
ihnen 100 Gepanzerte. Er nahm den Weg über alBadäi', Zuqäq aIXisj
und alShaiiäni. Auf der Höhe (ras althanijja) angelangt, wandte er
sich um und erblickte eine gewaffnete Schar von Juden, die als Bundes-
genossen des Ibn Ubaij mitziehen wollte; er wies sie aber zurück.
In alShaixäni, im Gebiet der Banu INaggär (216,2), lagerte M. und
hielt Musterung, wobei er mehrere zu junge Leute zurückwies, 'Abdallah
b. 'Umar, Zaid b. Thabit, Usäma b. Zaid, alNu'män b. Bashir, Zaid b,
Arqam, älBarrä b. 'Azib, Usaid b. 9huhair, 'Azäja b. Aus, Abu Sa'id
alXudrij, Samura b. Gundab und Räfi' b. Xadig. Aber auf Verwendung
öhuhair's b. Räfi', der ihn für einen guten Schützen erklärte, kam letzterer
doch noch mit, zumal er sich in seinen Schuhen emporreckte. Da ward
Samura b. Gundab durch seinen Stiefvater Muraij b. Sinän alXarithij bei
M. vorstellig, er müsse auch zugelassen werden, da er Räfi' strecken könne.
Nachdem er das durch die That bewiesen, ward er ebenfalls mitgenommen. . —
Ibn Ubaij lagerte mit seinem Anhange abseits; die Heuchler reizten ihn
auf gegen den Propheten, der gegen bessere Uebcrzeugung seinen Rat
verschmäht und den unerfahrenen Jünglingen nachgegeben habe '). —
') wi^i^ wi.Äi ^\ qj! ^ l^^j-^ 215,19 = sie tauschten von ihm
Heuchelei und Falschheit ein.
üxud A. 3. 107
Naclulcm M. das Abend- und Xachtgebct gehalten hatte, übergab er dem
Muxatnmad b. Älaslama mit 50 Mann die AVache für die Nacht. Die Reiter
'Ikrima's, der bei den Mekkanern die Nachtwache übernommen hatte,
kamen in die Nälie des muslimischen Lagers bis an den Kand der Xarra, 52 a
wagten sicli aber nicht weiter vor, aus Furcht vor der Xarra und vor
Muxammad b. Maslama. Es folgt eine "Wiederholung der Geschichte von
Dhakvän b. 'Abdqais, s. fol. 29 a.
Mit Morgengrauen machte sich M. auf, um geführt von Abu Xathma
(nach anderen von Aus b. Qaiehij, oder von Muxajjica) in die Nähe der
Feinde zu gelangen. Sie nahmen den Weg über die Höfe und Landgüter
der Bann Xaritha; als sie durch den Palmgarten des blinden Mirba' b.
Qaiehij kamen , sprengte der ihnen Erde ins Gesicht mit den Worten :
wenn du auch der Bote Gottes bist, sollst du doch nicht in meinen
Garten hinein! Der Ashhalit Sa'd b. Zaid schlug ihm mit dem Bogen
auf den Kopf, dass es blutete, darüber zürnten einige Xarithiten und
schoben es auf die Feindschaft der 'Abdalashhal gegen sie, von der die-
selben nicht lassen könnten. Aber Usaid b. Xucair warf umgekehrt den
Xaritha Heuchelei vor und drohte, er wolle dem Mirba' und seinen Ge-
sinnungsgenossen den Kopf abhauen, wenn er nur wüsste, was M. dazu
sagen würde. Da schwiegen sie still.
Am Uxud angelangt legte M. einen zweiten Panzer an, dazu eine
Kappe und einen Helm darüber; wo jetzt die Brücke ist, verrichtete er
mit den Seinen das Morgengebet. Die Feinde sammelten sich zur Auf-
stellung da, wo jetzt das Gut Ibn 'Amir's ist. Jetzt schied') Ihn Ubaij
mit seiner Schar ab, wie ein Strausshahn vor ihnen her ziehend^), ohne
sich durch die Bitten des ihm nacheilenden Abu Gabir 'Abdallah b. 'Amr
zurückhalten zu lassen. Hinterher verhehlte er seine Schadenfreude über 52 b
die Niederlage der Muslime nicht.
M. stellte die Seinen so auf, dass sie den Uxud im Rücken und
Medina vor sich, 'Ainain aber, wo er 50 Schützen unter dem Befehl
'Abdallah's b. Gubair postirt hatte, zur Linken hatten. Unrichtig ist,
1) ^j^6\ 217,21.
2) j*^l\äj 0^ ioLi' 217,22. Den Sinn des Vergleichs (vgl. BH. 762,16j
zu verstehen fehlt mir die Anschauung. Der Name / 'jj^ kommt bei
Immalqais 34,10 vor, und als Femininum iüL^ in dem Verse am Ende
des Scholion zu 124,2 des Divan Hudhail (ed. Koseg.). Er scheint noch
jetzt gebiäuehlich zu sein; denn es ist wohl ein Irrtum, wenn Wetzstein
(in Delitzsch's lob 2. Aufl. S. 513) / j.js>- schreibt.
108 Pxud Ä. 3.
dass er die Sonne und 'Ainain im Rücken gehabt habe. Die Mekkaner
rückten von gegenüber vor. im Vadi '). — BH. 559 — 561.
Ja'qub b. Muxammad al Ghafarij von alXueain b. 'Abdalraxman b.
'Amr von Maxmud b. 'Amr b. Zijäd b. alSakan: während die Feinde
(alqaum) in 'Ainain lagerten"), stellte M. seine Leute amUxud auf, mit dem
Rücken gegen den Berg. Er verbot vor seinem Befehl den Kampf zu be-
ginnen, so dass 'Umara b. Zijäd b. alSakan entrüstet ausrief: sollen die Saat-
felder der Banu Qaila abgeweidet werden, und wir nicht drein schlagen?
Indessen rückten die Feinde in Schlachtordnung vor, den rechten
Flügel befehligte Xalid , den linken 'Ikrima , die Reiterei ^) Cafvän b.
Umajja (nach andern 'Amr b. al'Ac), die Schützen — es waren 100 Mann —
'Abdallah b. Abi Rabi'a. Die Fahne trug 9alxa b. Abi Galxa, von den
Banu 'Abdaldar, welche das Vorrecht hatten die Fahne zu tragen. Abu
Sufjan forderte die 'Abdariten auf, die Fahne ja recht tapfer zu vertei-
digen — oder sie lieber seinen todesmutigen und rachedurstigen Leuten
zu überlassen. Davon wollten diese aber nichts wissen, sondern scharten
sich um die Fahne und legten die Lanzen auf ihn ein. Als er dann
noch eine andere Fahne machen wollte, wollten sie das nur dann zu-
geben, wenn auch diese von ihnen getragen würde. — BH. 560 562.
M. brachte die Seinen in Richtung, bis keine Schulter aus der Linie
hervorragte. Die Fahne übergab er dem Muc'ab b. 'Umair, und dieser
trat damit vor. Dann hielt er eine Anrede, worin er zu mutigem Aus-
harren und zu striktem Gehorsam ermahnte. „Das scheinbare Verziehen
des Lohnes möge euch nicht dazu verleiten, dass ihr ihn durch Unge-
horsam gegen euren Herrn zu gewinnen sucht; denn es lässt sich seinen
Gütern nicht beikommen, es sei deim durch Gehorsam gegen ihn. Er
hat euch das Erlaubte und das Verbotene unterscheiden gelehrt, jedoch
liegt ein zweifelhaftes Gebiet in der Mitte, welches nur wenige kennen,
die unter besonderer Hut stehen. Wer dasselbe vermeidet, bewahrt seine
Seele; wer aber sich darauf begiebt, ist wie der Hirt an der Grenze der
Bannweide (alximä), der alsbald hineingerät. Jeder König hat seine
Bannweide, und die Bannweide Gottes ist das von ihm Verbotene '*).''
') Ueber den Vadi vgl. 217,20. 2^8,17. 236,6 und bes. 260,2 ff. Der Abfluss
ging nach alGhaba vgl. 263,4 ff. und 207,5 ff. und Muir III 156. 164. 'Ainain
scheint eine Lokalfoim zu sein wie 'Enära im llebr., vgl. Kama =
Rämatain im Arab. (Jiuj. II 736,5) und im Hebr. (1 Sam. 1,1).
'^) Ob sich diese Angabe mit der, dass dort die musl. Schützen standen, ver-
trägt, weiss ich nicht; vgl. 277,13 und Muir III 165.
^) Zweihundert Pferde 219,7 ist eine falsch eingesetzte Glosse.
*) loh vermute 220,15 vaman raghiba 'anhu, nämlich 'ani Ixarämi. Des-
gleichen alä inna 221,7.
üxud A. 3. 109
Ibn Abi Sabra von ^^alid b. Rabäx von alMneealib b. 'Abdallah: Ab«
'Ämir ('Abd'amr) trat mit seinen fünfzig Genossen vor und suchte die
Ausiten zu sich herüberzuziehen, jedoch vergeblich. Mit ihm waren
Knechte der Mekkaner, die begannen mit Steinen zu werfen. Das dauerte
eine Weile von hüben und drüben, bis sich Abu 'Amir zurückzog. Nach
anderen Angaben kämpften die Knechte nicht, sondern bewachten das
Lager.. — BH. 561 f.
Ehe der Zusammenstoss erfolgte, zogen die Weiber mit ihren Pauken
(duföf, akbär = eubül 207,21, gharäbll) vor den Mekkanern her, dann
zogen sie sich in die letzte Reihe zurück, und endlich blieben sie hinter
dem Heere stehen, wo sie die Flüchtigen auffingen und zum Kampfe an-
spornten'). — BIT. 5()2.
Quzmän (Abu IGhaidäq 222,16), ein Heuchler, war anfangs in Medina
geblieben; da ihn aber die Weiber der Bann Ohafar der Feigheit ziehen,
waffnete er sich und stiess nachträglich zum Heere, in dem Augenblick,
als M. die Reihen richtete. Er drang von hinten bis in die vorderste
Reihe vor, schoss zuerst von den Muslimen einen Pfeil ab, und verrichtete
Grossthaten im Kampf. Als die Muslime flohen, zerbrach er die Scheide
und stürzte sich mit dem Schwerte unter die Mekkaner; wenn man
glaubte, er sei gefallen, so tauchte er wieder auf und rief: ich bin der
Ghafaritische Junge. Als er sieben erschlagen hatte, sank er von seinen
Wunden erschöpft zu Boden, So fand ihn Qatada b. alNu'man und be-
grüsste ihn als Blutzeugen; er aber antwortete: ich habe nicht für die
Religion gekämpft, sondern um die Qurashiten abzuwehren, dass sie nicht
unsere Palmgärten betreten. Endlich tötete er sich selber. Der Prophet
sagte, er gehöre zum Höllenvolk, jedoch helfe Gott der Religion auch
durch Bösewichter-). — BH. 578.
Den Schützen gab M. Befehl, unter keinen Umständen von ihrem
Posten zu weichen, sondern den Muslimen den Rücken frei zu halten,
wenn etwa die mekkanischen Reiter versuchen sollten, sie von hinten an-
zugreifen. — Wiederholung der Nachrichten (fol. 52 b) über die mekka-
nischen Befehlshaber und die muslimischen Fahnenträger. — Die Schützen
beschossen die feindlichen Reiter mit solchem Erfolg, dass sie sich flüchtig
zurückzogen; jeder Pfeil traf ein Pferd oder einen Reiter.
Aus den Reihen der Feinde trat der Fahnenträger Galxa hervor und
forderte zum Zweikampfe heraus. Ali stellte sich ihm und hieb ihn nieder,
^) Dies wird 223,12 ff. wiederholt und das bekannte Lied hinzugefügt, welches
anhebt : „wir sind die Töchter Oänq's". BH. 562,13. Hamas. 254,8.
-) Die Erzähkmg, die hier grösstenteils verfrüht ist, wird fol. G2a und 71a
wiederholt. Lies 222,16 jü labbaika.
110 Uxud A. 3.
sei es, dass er ihm den Kopf spaltete oder ihm, da sein Panzer nicht tief
herahging, die Beine ahhieh. Den Gnadenstoss soll er ihm nicht selber
gegeben haben, weil sich das Verwandtschaftsgefühl in ihm regte, als ihm
die Blosse des am Boden liegenden Gegners entgegensah. — BH. 5(56 f.
Dadurch schwoll den Muslimen der Mut so, dass sie auf die Feinde
losstürmten und ihre Reihe durchbrachen, ohne jedoch einen zu töten.
Nach Oalxa's Fall nahm sein Bruder Abu Shaiba 'üthmän die Fahne auf;
vor den paukenschlagenden Weibern hergehend sang er: der Fahnenträger
hat dafür zu sorgen, dass der Schaft rot gefärbt wird oder zersplittert.
Ihm hieb Xamza durch die Schulter bis zum Gurt; dann kehrte er um
und sagte: ich bin der Sohn dessen der den Pilgern zu trinken gab.
Darauf trug Abu Sa'd b. Abi Galxa die Fahne; den schoss Sa'd b.
Abi Vaqqäc mit einem Pfeil in die Gurgel, welche ungeschützt war, da
sich kein Halsüberhang (rafraf) an seinem Helm befand. — Nach einer
anderen und besseren Nachricht lief Sa'd auf ihn zu, während die Weiber
hinter ihm sangen „haut zu ihr 'Abdaldär, haut zu ihr Rückenschirmer,
haut zu mit jedem Spalter'^, und hieb ihm erst die rechte, dann die
linke Hand ab, worauf jener die Fahne mit beiden Armen an die Brust
schloss und sich auf dem Boden darüber beugte. Sa'd aber sprengte
ihm mit seinem Bogen den Helm ab und schlug ihn dann tot. Seine
schöne Rüstung ihm auszuziehen ward er jedoch durch Subai' b. 'Abd'auf
und andere verhindert.
Nun übernahm Galxa's Sohn MusJrfi' die Fahne; ihn traf 'Acim b.
Thabit alAqlaxij mit einem Pfeile. Als er todwund zu seiner mit an-
wesenden Mutter Suläfa bint Sa'd b. alShuhaid gebracht wurde, fragte sie
ihn wer ihn getroffen habe; er sagte, er habe sich Ihn Abi lAqlax ge-
genannt — nach andern: Ihn Kisra, denn die Aqlaxiten Messen ehedem
Kisriten. Da erfuhr sie, dass einer aus ihrer eigenen Familie ihren Sohn
getötet habe, denn sie war eine Aqlaxitin. Sie gelobte aus der Hirn-
schale des Mörders Wein zu trinken und setzte dem, der sie ihr l)rächte.
100 Kamele aus ')• — BH. 567.
Darauf nahm Kiläb b. Galxa die Fahne und ward von alZubair ge-
tötet. Darauf nahm sie Guläs b. Galxa und ward von Galxa b. 'Ubai-
dallah getötet. Darauf nahm sie Areät b. 'Abd Shuraxbll und ward von
Ali getötet. Darauf nahm sie Shuraix b. Qärieh und fiel, ungewiss von
wessen Hand. Darauf nahm sie Cuäb, ein Sklave der 'Abdariten, der
ward nach einigen von Sa'd b, Abi Vaqqäc, nach anderen von Ali, nach
den besten Nachrichten aber von Quzmän getötet. Als ihm dieser erst
die rechte, dann die linke Hand abgehauen hatte, schloss er die Fahne
') j^A5>l 225,13 ist wolil zu streicheu. Vgl. fol. 82 b.
UxucI A. 3, 111
in seine Arme und legte sich mit seinem Leibe darüber, indem er den
'Abdariten zurief, ob er nun seiner Pflicht genügt habe (hal a'dhartu 22(5,1)?
So schhig ihn Quzmän tot. — BH. 570.
Die Schlacht liess sich anfangs sehr günstig für M. an, die Mekkaner
flohen, ihre Frauen zeterten, vergebens machte Xalid mit den Reitern
wiederholte Versuche vom Fuss des Berges her den Muslimen in den
Rücken zu fallen, die Schützen trieben ihn zurück. Aber das Blatt
wandte sich, als die Schützen gegen den Befehl M.'s ihren Posten ver-
liessen um an der Plünderung des niekkanischen Lagers teilzunehmen;
ihr Anführer 'Abdallah b. Gubair, am weissen Gewände kennbar, konnte
sie nicht zurückhalten, kaum zehn Mann blieben bei ihm, darunter alXarith
b. Anas b. Rafi'. So ward der Berg für die feindlichen Reiter frei und ')
dadurch änderte sich die ganze Lage : die flüchtigen Fusskämpfer kehrten
wieder um, und gleichzeitig drehte sich der Wind von Ost nach West.
Nuseäs, damals der Sklave Cafvan's b. Umajja, erzählt: auf Abu
Sufjan's Vorschlag ward beschlossen uns Sklaven im Lager zu lassen — ■
nur Vaxshij und Cuväb kämpften mit. Wir brachten das Gepäck zusammen,
legten Decken darüber, und fesselten die Kamele ^). Inzwischen kämpften
unsere Herren eine Weile, dann flohen sie und die Muslime dranoen
plündernd in unser Lager ein und nahmen mich mit anderen gefangen.
Ich musste ihnen zeigen, wo Cafvan sein Geld hatte, und sie holten
150 Dinare aus der Truhe. Die Sachen standen verzweifelt für die
Mekkaner, die Frauen suchten gescheucht das Weite 3) — da bemerkte
ich, dass unsere Reiter ankamen und ins Lager drangen. Sie hatten
nämlich die Zugänge (thughür) von hinten unbesetzt gefunden; denn die
Schützen hatten ihren Stand verlassen um sich an der Plünderuno- zu
beteiligen. Bogen und Köcher über die Schulter hängend hatten sie Hände
und Arme voll von Beute. In dieser Weise bei der Plünderung des
Lagers plötzlich überfallen, Hessen die Muslime die Gefangenen und den
Raub fahren und zerstoben nach allen Seiten. Wir lasen' unsere Sachen
wieder zusammen und vermissten nichts; das Gold lag auf dem Kampf-
0 Das Ich 226,6 hat keine Beziehung, der Verfasser vergisst den Erzähler
zu nennen. Dergleichen kommt öfter bei ihm vor. — In 227,5 wird man
am besten iJ^>p-5 streichen.
2) 227,13 UIäc für L-U-äi, und ,»-iJ>lx>.*j für ^,:^x.^,
5) Q^^y qJ ^ crr^jr^ J" a^^ 227,20 sie waren in (mit) ihrem
Gemach eine Beute für jeden, der sie haben wollte. In (mit) was für
einem Gemach? Es scheint eine nicht allzu wörtlich zu nehmende sprich-
wörtliche Redensart zu sein.
112 Uxud A. 3.
platz umher. Meinen Herrn. Cafvan, hatte ein Muslim so fest gepackt,
■>a dass ihm der Athem verging; ich stach ihn mit einem Messer, dass er
hinfiel, es war, wie mir gesagt wurde, ein Mann von den Banu Sa'ida.
Ihn Abi Sabra von Isxaq b. 'Abdallah von 'Umar b. alXakam: nur
zwei von den Muslimen kamen mit erbeutetem Golde heim, 'Acirn b. Thabit
mit einem Gürtel der 50, und 'Abbad b. Bishr mit einem Beutel der 13 Di-
nare enthielt. M. liess es ihnen unverkürzt ').
Räfi' b. Xadig: als Xalid sah, dass der Bergabhang nicht mehr ge-
deckt war, machte er einen erneuerten Angriff mit der Reiterei, 'Ikrima
folgte ihm. Die wenigen zurückgebliebenen Schützen konnten sie niclrt
abwehren; nachdem 'Abdallah b. Gubair nach tapferstem Kampf gefallen
war, zogen sich Gu'äl b. Suräqa und Abu Burda b. Nijär als die letzten
vom Berge auf die Ihrigen zurück. Die Reiter brachen darauf in die
muslimischen Reihen ein, mit einem Schlage trat die ungünstige Wendung
ein. In diesem Augenblick rief der Teufel drei Mal laut: Muhammed ist
gefallen. Er hatte dabei die Gestalt Gu'aFs angenommen, so dass der
wahre Gu'al hernach in eine schlimme Lage geriet und beinah von den
Muslimen erschlagen wäre, wenn ihm nicht Abu Burda und Xavvät b.
Gubair bezeugt hätten, dass er tapfer an ihrer Seite gefochten habe, als
jener Schrei erscholl. In der allgemeinen Verwirrung, die nun entstand,
kehrten die Muslime ihre "Waffen gegen einander. Usaid b. Xucair ward
von Abu Burda, dieser selber von Abu Za'na verwundet; M. erklärte,
Gott rechne diese Wunden eben so an wie die von Feindes Hand ge-
schlagenen. Von zwei alten Männern, welche zuerst mit den Weibern
'ij und Kindern in Sicherheit gebracht waren, dann aber noch nachkamen
in die Schlacht, Avurde der eine, Rifä'a b. Vaqsh von den Mekkanern,
der andere aber, alJaraäni Xusail b. Gäbir, von den Muslimen selber
— man sagt von 'Utba b. Masild — erschlagen; sein Sohn Xudhaifa,
der sie vergebens von ihm abzubringen versucht hatte, verzichtete gvoss-
mütig auf das Blutgeld, welches M. ihm zusprach. AlXubäb b. alMundhir.
der an der Spitze der Banu Salama kämpfte, führte einen schweren Hieb
auf den Kopf des Gabbär b. Cair. Erst als die Muslime das Feldgeschrei
Amit Amit ausriefen, Hessen sie einer vom andern ab-). — BH. 570.
') .>LUü:i>! •2-28, IG ^.*AJu, 228,21.
^) 230,5 utlna min qibali aufusinü = wir sind seihst an unserem Un-
glück schuld (219,12). 230,10 mü jash'um bihi, jaqülu. 2oO,li): wir
haben kaum noch einen Eselsdurst laug zu leben. In 203,20 ist
zwischen *jiJuo uud As»o ausgefallen: äOLiUiw! ^-^jj^. ^^ J**^
*jtLo üJÜi ^3j-w-J iyi^^Jls i3^ä, 231,2 lies Ä-i^jJo statt xi^y. Zu
231,5 s>X^«-ir wäÄx: (wie Ein Manu) vgl. Div. lludliail 1,1.
üxud A.3. 113
Folgen Erzählungen von Engeln, welche den Muslimen halfen. Als
herrschende Meinung wird jedoch festgestellt, dass die Engel nur bei
Badr, aber nicht bei Uxud kämpften.
Ja'qub b. Muxammad b. Abi Ca'ca'a von Musa b. Camra b. Sa'id
von s. Vater von Abu Bashir alMazinij : als der Feldteufel ') schrie,
Muhammed sei gefallen, entsank den Muslimen das Herz,, sie zerstreuten
sich und flüchteten den Berg hinauf. Ka'b b. Malik verkündete ihnen
zuerst, dass M. noch am Leben sei; er begann es laut auszurufen, aber
jener winkte ihm zu schweigen.
Musa b. Shaiba b. 'Amr b. 'Abdallah b. Ka'b b. Malik von 'Qraaira 5«»
bint 'übaidallah b. Ka'b von Ka'b: nach der Flucht war Ka'b der erste,
der M. erkannte und den Muslimen verkündete, er sei am Leben und
wohlauf. In der Schlucht bat M. ihn um seinen gelben Panzer; Ka'b
legte statt dessen M.'s Panzer an und kämpfte tapfer, bis er aus sieben
Wunden blutete.
Ma'mar b. Rashid von alZuhrij von Ihn Ka'b von Ka'b: ich erkannte
M. an seinen Augen unter dem Helme durch. Als ich schrie, winkte er
mir zu schweigen. — BH. 574.
Ibn Abi Sabra von Xalid b. Rabäx von alA'rag: als der Ruf erscholl,
M. sei gefalleir, fragte Abu Sufjan, wer ihn denn getötet habe. Es mel-
dete sich Ibn Qamia; Abu Sufjan sagte, er solle zum Ritter geschlagen
werden (nusavviruka) \vie es bei den Persern Sitte sei. Um sich jedoch
mit eigenen Augen zu überzeugen, suchte er mit Abu 'Amir auf dem
Schlachtfelde nach M.'s Leiche. Abu 'Amir erkannte die Leichen des
Xariga b. Zaid b. Abi Zuhair, des 'Abbäs b. 'übada b. Nacla (Ibn Qauqal),
des Dhakvän b. 'Abdqais, endlich seines eigenen Sohnes Xanehala; Mu-
hammed aber fanden sie nicht. Zuletzt sagte ihnen Xalid dem sie be-
gegneten, er habe M. mit einigen seiner Leute den Berg erklimmen sehen.
Ibn Abi Sabra von Xalid b. Rabäx von Abu Sufjan, dem Freigelassenen
des Ibn Abi Axmad , von Muxammad b. Maslama : meine Augen sahen
und meine Ohren hörten damals den Boten Gottes die zum Berge fliehen-
den Muslime anrufen: her zu mir, du da! her zu mir, du da! ich bin
der Bote Gottes. Aber niemand wandte sich nach ihm um.
') Ä.Ji>tJt Ojt BH. 300,10. 570,7. = Tiytt' Isa. 13,21. 34,14. Tu dem
gleichen Sinne wie tu; *^'^ ^^§^ ^^^ ^^ch t(-x«ii iL^lj; s. den
Qamus unter dem ersten und Gauh. unter dem zweiten Worte. In J^i
jjj>^ V";^ A.&h. X 413,27 ist wohl nur an Tiere gedacht. Vgl. zum Ge-
brauch des Wortes noch Jaqut II 911,16 0".
Väkidi, Muhammed. <5 •
114 Uxud A. 8.
Ihn Abi Saln-a von Abu Bakr b. 'Abdallab b. Abi Gabm 'Ubaid:
Xalid pflegte in Syrien zu erzählen, er bal)e Omar bei Uxud absichtlich
verschont.
Ihn Abi Sabra von Isxäq b. 'Abdallah b. Aln Farva von Abu IXu-
vairith von Näfi' b. Cniliair von einem der Emigranten : ich sah wie die
Pfeile den Prapheten von allen Seiten umschwirrten, aber alle wurden
von ihm abgelenkt. Ich war Zeuge wie 'Abdallah b. Sliihäb alZuhrij
sagte: weiset mir Muhammed, ich will nicht davon kommen, wenn er
entkommt ! Nun war M. dicht bei ihm und ganz allein ; er aber ging an
ihm vorbei. Cafvän b. Umajja schalt ihn: zum Henker mit dir (tarixta),
konntest du M. nicht töten und diesen Seitenschoss (shäqqa) abhauen,
da Gott ihn dir in die Hand gab? Er hatte ihn jedoch nicht gesehen und
sagte: bei Gott, er ist gefeit gegen uns, unser vier haben sich verschworen
ihn zu töten, konnten aber nicht dazu gelangen.
Ibn Abi Sabra von Xalid b. Rabäx von Ja'qüb b. 'ümar b. Qatada
von Namla b. Abi Namla 'Abdallah b. Mu'adh (Mu'adh war von Mutters
Seite der Bruder von alBarä b. Ma'rür): nach der Flucht waren nur
ganz wenige Leute bei M. ; seine Genossen umgaben ihn und gingen mit
ihm nach der Schlucht. Die Muslime hatten keine Fahne mehr aufrecht
und waren in völliger Auflösung; die Feinde hetzten sie u^id schwärmten
im Vadi auf und ab, ohne Widerstand zu finden. Dann kehrten sie zu-
rück ins Lager und berieten sich ob sie Medina überfallen sollten, wobei
sie in Streit gerieten. Inzwischen gelang es M. zu seinen Leuten (in der
Schlucht) hinauf zu kommen; als sie ihn gesund hatten, war es als sei
ilinen nichts widerfalu'en.
Ibrahim b. Muxammad b. Shuraxbil arAbdarij von s. Vater: in der
Verwirrung hielt Mnc'ab mit der Fahne Stand, bis Ibn Qamia, der zu
Pferd war, ihm erst die rechte, dann die linke Hand abhieb und ihn zu-
letzt mit der Lanze durchbohrte. Darauf sprangen zwei 'Abdariten, Su-
vaibie b. Xarmala und Abu IRüm ') auf die Fahne zu um sie zu retten ;
der letztere bekam sie zu fassen und Hess sie nicht aus der Hand bis er
damit in Medina einzog. — BH. 566.
Musa b. Ja'qub von seiner Base von ihrer Mutter von alMiqdäd : bei
den Zweikämpfen zu Beginn der Schlacht sass M. bei der Standarte
Muc'ab's. Als die plündernden Muslime von den feindlichen Reitern im
Rücken angegriffen wurden, fasste Muc'ab die Fahne — die der Xazrag
fasste Sa'd b. 'Ubäda, die der Aus Usaid b. Xucair — , und M. stand
daneben. Als Muc'ab gefallen war, fibergab sie M. am Ende des Tages
*) Er war der Bruder Muc'ab's. Auch bei den Muslimen behaupteten also
die 'Abdaldür ihr Recht die Fahne zu tragen.
Uxud A. 3. 115
dem Abu IRüra. Eine Weile kämpfte mau in wüstem Handgemenge;
dann sammelten sich die Mekkaner unter iiirem Feldgesclirei: herbei ihr
Leute 'Uzza's, herbei ihr Leute HubaFs '), und richteten ein grosses Blut-
bad unter uns an. Trotzdem wich M. keine Handbreit, während die
Seineu bald zu ihm eilten bald sich zerstreuten; er beschoss die Feinde
mit Pfeilen und Steinen, so dass sie nicht heran konnten. Eine kleine
Schar hielt bei ihm aus, 14 Mann, zur Hälfte Emigranten, zur Hälfte
Mediner. Acht schwuren für ihn in den Tod zu gehen, Ali und alZubair
und Galxa von den Emigrauten, Abu Dugäna und alXavith b. alCimma
und Xubab b. alMundhir und 'Acim b. Thabit und Sahl b. Xunaif von
den Medinern; keiner von diesen fiel. Vergebens rief M. hinter den
Fliehenden her (Sur. 3, 147), sie hielten nicht an. bis sie in die Nähe '^ib.
des Mörsers gelaugten'').
'Utba b. Gabira von Ja'qub b. 'ümar b. Qatada: 30 Männer hielten
bei M. stand, jeder sagte: ich stehe mit Leib und Seele für dich ein,
Gott mit dir, auf Wiedersehen s) !
Als die Feinde ihm hart zusetzten und Abu Dugana, der ihn nach
Muc'ab's Tode verteidigte, kampfunfähig gemacht war, rief M. : wer setzt
sein Leben für mich ein? Da sprangen fünf Mediuer herbei, unter ihnen
'Umara b. Zijäd b. alSakan. Der focht, bis ihn vierzehn Wunden be-
deckten. M. legte ihm seineu Fuss als Kopfkissen unter, in dieser Lage
starb er. — BH. 572 f.
Die kleine Schar wurde von den Pfeilen der Feinde beunruhigt; als
Schützen thaten sich hervor, hinter grossen Steinen Deckung suchend,
Abu Usäma alGushamij und Xabban b. al'Araqa. Letzterer nagelte die
Schleppe der Umm Aimau, welche den Verwundeten zu trinken gab, mit
einem Pfeilschuss au den Boden, so dass sie abfiel; er lachte darüber
Thränen. Da reichte M. dem Sa'd b. Abi Vaqqäc einen Pfeil ohne Spitze,
und er traf den Xabban damit in die Halsgrube, dass er rücklings
hinfiel und seine Blosse zeigte. Nun lachte M. und sagte: du hast
ihr Eaclie verschafft, Gott hat dein Gebet gehört und deinen Pfeil ge-
richtet. Einem Bruder Abu Usäma"s, Malik b. Zuhair, schoss Sa'd, als
jener eben über einen Stein hervorguckte um zu zielen, ins Auge durch
') jäla Hubal, bemerkenswert, da sonst nach äl der Stammname folgt, der
freilich in vielen Fällen auch Gottesname ist.
-) alMihräs, nach 249,17 und Jaqut IV 697 Name einer Quelle am Uxud,
nach dem Zusammenhange der Erzählung bei Vakidi vermutlich am
Ausgangspunkt oder in der Mitte der oft genannten Schlucht.
3) 5;3»/5 IJ: -238,10 Div.IIudhail 21,-2. Zubair 20.-21. BIL15G,11. Sur.93,3.
Vgl. Hamas. 367,20 f.
116 TJxud A. 3.
den Kopf, dass er ein Klafter hoch in die Luft sprang i) und dann tot
niederfiel.
M. selber schoss bis sein Bogen zerbrach. Qatäda b. alNu'man nahm
denselben und hegte ihn auf. Qatada's Auge ward von einem Pfeil ge-
troffen und hing aus der Höhle, so dass er schon fürchtete nun seiner
jungen und schönen Frau nicht mehr zu gefallen; aber M. setzte es ihm
wieder ein und es blieb völlig gesund, war sogar hinterher sein bestes
Auge 2). — BH. 573.
M. beteiligte sich am Kampfe und schoss , hinter dem Schilde Abu
9alxa's , bis ihm die Pfeile ausgingen und der Bogen zerbrach. Vorher
Avar ihm einmal die Sehne gesprungen und nur etwa eine Spanne davon
am Holze sitzen geblieben; vergebens bemühte sich 'ükkäsha b. Mixcan
sie wieder anzuspannen. ' M. aber liiess ihn sie nur gehörig zu recken;
und richtig — sie reichte, und konnte noch zwei drei mal um das Ende
des Bogens gewickelt werden. Die Reliquie des Bogens hob Qatada auf.
57b Abu öalxa. ein guter Rufer im Streit und ein guter Schütze, schüt-
tete den Inhalt seines Köchers, 50 Pfeile, vor M. aus, indem er gelobte
sich für ihn opfern zu wollen ^). M. sah ihm, wenn er schoss, über die
Schulter, begierig wohin er träfe. Nachdem er sich verschossen hatte,
nahm M. ein Stück Holz vom Boden und reichte es ihm, und jener schoss
damit einen ausgezeichneten Pfeil.
Die besten muslimischen Schützen waren Sa'd b. Abi Vaqqäc, der
berühmteste, und alSäib b. 'Uthmän b. Maeh'un und alMiqdäd b. 'Amr und
Zaid b. Xaritha und Xaeib b. Abi Balta'a und 'Utba b. Ghazvän und
Xiräsh b. alCimma und Qutba b. 'Amir b. Xadida und Bishr b. alBarä
b. Ma'rür und Abu Näila und Abu Galxa und 'Acim b. Thabit und Qa-
tada b. alNu'man.
Abu Ruhm alGhifarij ward von einem Pfeil in den Hals getroffen,
jedoch durch den Speichel M.'s geheilt. Er bekam den Beinamen al-
Manxür, der in den Hals Getroffene.
'Abdallah i). Shihäb und 'Utba b. Abi Vaqqäc und Ihn Qamia und
übaij b. Xalaf hatten sich, sehr zu Dank der Mekkaner, verschworen,
M. zu töten. 'Utba warf ihn mit vier Steinen, so dass ihm unten rechts
ein Vorderzahn zerschmettert, die Ringe des Helms in die Backen ge-
drückt, und die Knie verletzt wurden. In Wahrheit aber traf ihn 'ütba
nur in die Lippe und den Zahn, und Ibii Qamia in die Backe. Darauf
hieb Ibn Qamia mit dem Schwert auf ihn ein; der Schlag verwundete ihn
') nazü fi Isainfti qüinataii 2;'.9,1L
'-') valam tacrur 239,18.
5) ^y*^o ^.^^J ^j^^ 240,12.
Uxud A. ?.. 117
zwar nicht, da er zwei Panzer trng; er fiel aber davon in eine der rirnben,
■welche Abu 'Amir auf dem Schlachtfeldc hatte graben lassen, und ver-
letzte sich dabei die Kniee. Ali und 0alxa halfen ihm wieder aus der
Grübe heraus ').
AlCaxxäk b. 'Uthmän von Camra b. Sa'id von Abu Bashir alMazinij:
ich war dabei, als Ibn Qamia mit dem Schwert über M. kam. Als ich
ihn auf die Knie stürzen und in einer Grube, die vor ihm war, ver-
schwinden sah, schrie ich — ich war noch ganz jung — bis die Menschen
ihm beisprangen. Galxa fasste ihn unter die Arme und richtete ihn auf.
Ausserdem soll M. noch von Ibn Shihäb an der Stirn verwundet sein.
"Während Salim, Abu Xudhaifa's Freigelassener, ihm das Blut vom Gesicht
abwusch, sprach M. seine Entrüstung über die Qurashiten aus, dass sie
solches an ihrem Propheten verübt — worauf Sur. 3,123 offenbart wnrde.
Sa'd b. Abi Vaqqäc hörte M. den Männern fluchen, die ihn verwundet
hatten; das tröstete ihn darüber, dass er vergebens gesucht hatte seinen
Bruder 'Utba zu töten. Der Prophet selber hielt ihn zuletzt davon zurück,
betete dafür aber zu Gott, dass keiner von denen, die ihn verwundet hätten,
das Jahr überleben möge; und so geschah es. 'Utba starb; Ihn Qamia fiel
nach einigen in der Schlacht, es gibt aber noch eine andere Version über
sein Ende. Darnach schoss er auf Muc'ab b. 'Umair einen Pfeil mit dem
Ausruf: den nimm von Ibn Qamia, und tötete ihn. Der Prophet aber sagte
darauf: was Avill er! möge ihn Gott klein machen-)! Eines Tages ward
er denn auch tot zwischen den Bergen gefunden; ein Schaf, das er melken
wollte, hatte ihn herabgestossen. Er gehörte zu den Bann lArzam von den
Bann Fihr, und hatte den Mekkanern vorgeprahlt, er habe M. getötet.
Als Xumaid b. Zuhair M. in dieser Lage sah, sprengte er in Eisen
gehüllt auf seinem Rosse an um ihn zn töten, aber Abu Dugäna stellte
sich ihm entgegen und erlegte ihn; zur Zufriedenheit des Propheten.
Isxaq b. Galxa von 'Isa b. öalxa von 'Aisha von Abubekr: ich eilte
zum Propheten, gleichzeitig kam von Osten her Abu Tbaida zu ihm; er
empfahl Galxa unserer Fürsorge (vgl. fol. 60 a). Abu 'Ubaida war mir
etwas zuvorgekommen und beschwor mich, ihn dem Propheten die beiden
Helmringe ausziehen zu lassen, die jenem in die Backen gedrungen waren.
Er riss sich dabei selber einen Zahn aus und fiel hinten über; fortan war
er mit einer Zahnlücke behaftet unter den Menschen. — Nach Anderen
zog Abu IJasar, oder 'Uqba b. Vahb b. Kaiada die beiden Ringe aus;
letzteres ist das zuverlässigste. — BH. 571 ff.
Abu Sa'id Sa'd b. Malik alXudrij: als die beiden Ringe ausgezogen
') bihi 241,10 statt lahu; und vahana 241,13.
^) aqmaahu, Wortspiel mit Qaiuia 242,21.
118 Uxud A. 3.
waren, strömte dem Propheten das Blut aus den Backen, mein Vater Malik
b. Sinän sog es ihm aus und schluckte es herunter"; die Anderen wunderten
sich,, dass er Blut trinke, aber M. sagte, wessen Blut sich mit seinem
Blute mische, der sei vor der Hölle sicher. AVir waren am vorigen Tage
von alShaixäni zurückgeschickt; als aber die CngliicksnachrichtnachMedina
kam, machte ich mich mit anderen Knaben der Banu Xudra auf um zu
.i8b sehen, wie es dem Propheten gehe, nnd den Unsern Bescheid zu bringen.
AVir begegneten dem heimziehenden Heere in Baen Qanät; als M. mich
erblickte, fragte er: Sa'd b. Malik? ich sagte ja, und nahte mich ihm und
küsste seine Kniee — er sass nämlich zu Pferde. Er wünschte mir Gottes
Lohn um meines Vaters willen. Auf jeder Backe hatte er eine Stelle
wie ein Dirhara gross, auf der Stirn, wo das Haar anfing, klaffte ein Schmiss,
seine untere Lippe blutete und ein rechter Vorderzahn war ihm zerbrochen;
man hatte gebrannte Matte auf die Wunde gelegt. Ich erfuhr, Ibn Qamia
habe ihm die Wunden auf den Backen beigebracht, Ibn Shihäb die auf
der Stirne, und Ttba die am Gebiss. Dann lief ich vor M. her bis vor
seine Thür, er musste vom Pferde abgehoben werden und sich beim Gehen,
da seine Kniee verletzt waren, auf die beiden Sa'de stützen um ins Haus
zu gelangen. Beim Abendgebet stützte er sich auch noch auf die beiden
Sa'de; zum Kachtgobet aber ging er, nachdem er inzwischen geschlafen
hatte, schon viel leichter und ohne Hülfe, während wir uns an seinem
Wege in Keihe stellten. Die vornehmsten Mediner blieben die Nacht in
der Moschee um M. gegen einen plötzlichen üeberfall der Mekkaner zu
schützen ; sie hatten Feuer angezündet und machten sich warme Umschläge
(kimäd 265,6) auf ihre Wunden. Ich aber ging nach dem Nachtgebet zu
Hause und berichtete, dass es deni Propheten gut gehe.
Fäeima, die mit anderen Weibern herausgekommen war, wusch ihrem
Vater das Blut aus dem Gesicht. Ali gab ihr sein Schwert zu halten;
als M. es erblickte, ganz von Blut gerötet, lobte er die Tapferkeit seines
Eidams und die einiger Mediner. Darauf kam Ali mit Wasser in seinem
Schilde zurück, welches er von aBlihräs (fol. 57a) geholt hatte, trinken
aber konnte es M. trotz heftigen Durstes nicht, er spülte sich nur den
Mund damit aus. Da machte sich Muxammad b. Maslama auf die Suche
nach Wasser, er hoffte bei den Frauen etwas zu finden, welche heraus-
gekommen waren um Speise und Trank zu bringen und die Verwundeten
zu pflegen — ausser Faeiraa waren . darunter Xamna bint Gaxsh und
Umm Aiman, ferner, nach dem Zeugnis Ka'b's b. Malik, Umm Sulaim bint
Milxän und 'Äisha, in allem vierzehn. Da sie aber nichts hatten, ging
.wa er zum Qanät, schöpfte dort aus einem Brunnen (xisj), da wo jetzt die
Schlösser der Taimiten stehen, und brachte dem Propheten süsses Wasser.
M. war Kutes Muts, er verhiess, dass die Feinde nicht wieder einen solchen
rxud A. 3. 119
Vorteil über die Muslime davontragen sollten, bis diese den heiligen
Stein küssen würden. Das Blut floss indessen noch immer, Faeima wusch
und Ali goss ihr aus seinem Schilde Wasser auf. Endlich streute sie
Asche von verbrannter Matte (nach andern verbrannte Wolle) in die
Wunde; das half. Hinterher curirte sie M. mit zerfallenen Knochen.
Den Schlag, den Ibn Qamia auf seine Schulter geführt hatte , verspürte
er noch einen Monat oder länger. — BH. 576.
Muxammad h. 'Abdallah von alZuhrij von Sa'id b. alMusajjib : Ubai.j
b. Xalaf sprengte auf M. los, dieser liess nicht zu, dass Andere dazwischen
träten , sondern warf selber seinen Speer (xarba) auf ihn und traf ihn
zwischen dem Ueberhang des Helmes ') und dem Panzer. Er stürzte vom
Pferde, brach dabei eine Ribbe und starb daran unterwegs. Darauf geht
Sur. 8,17.
Junas b. Muxammad alöhafarij von 'Acim b. 'Umar von 'Abdallah
b. Ka'b von s. Vater : Ubaij sagte in Medina, Avohin er kam um seinen
gefangenen Sohn zu lösen, zu M. : ich füttere ein Pferd mit Dhurra her-
aus') um dich darauf zu toten. Nach anderen that er die Aeusserung
in Mekka, und sie kam dem Propheten nur zu Ohren. M. erwiderte: ich
vielmehr werde ihn wills Gott darauf töten. Als nun Ubaij bei Uxud
auf M. einritt, gab dieser nicht zu, dass ein Anderer sich an ihn mache,
sondern schüttelte seine Gefährten von sich ab wie ein Kamel die Fliegen
(sha'ärlr). Dann traf er ihn mit einem Speer, den er sich von alXarith
b. alCimma (nach anderen von alZubair) hatte geben lassen, ins Auge^).
dass er brüllte wie ein Stier. Seine Genossen sagten ihm, sie würden
sich aus einer so geringfügigen Wunde nichts machen; er aber versetzte,
dass sein Schmerz genüge, um die sämmtlichen Besucher des Marktes
von Dhu-lMagäz zu töten. Sie trugen ilui darauf fort, und das hielt sie
ab von der Verfolgung des Propheten, so dass dieser zu dem Gros seiner
Leute in der Schlucht gelangen konnte. — Nach anderen versetzte Muc'ab
b. 'ümair dem Ubaij einen Hieb ins Gesicht, ehe M. ihn mit dem Speere
alZubair's zwischen Helmfall und Panzer traf (248,12 ff.). — BH. 575.
Ibn Omar: ich sah einmal in Räbigh nachts ein Feuer, daraus kam
ein Mann hervor, der eine Kette schleppte (jagdhubuhä 248,10) und da-
bei schrie: o mein Durst! Ein anderer aber verbot mir ihm zu trinken
zu geben, Aveil es der Erschlagene Aqs Propheten sei; und ich fluchte
ihm. Ubaij war nämlich in Räbigh gestorben. — Nach Andern starb
Ubaij in Sarif. 59 b
1) iüu'LA. 247,4 248,15 = ^jij 224,6.
') ugilluha firqan min dhurratin 247,11.
3) NÄÄc 248,2, aber ^^^c 248,4.
]^20 üxud A. 3.
'ütliman b. 'Abdallah b. alMughira galoppirte auf M. los, als dieser
sich in die Schlucht zurückziehen Avollte ; aber sein Grauschimmel stürzte
in eine der Gruben, M^arf ihn ab und lief fort'). Darauf focht alXarith
b. alCimma mit ihm, hieb ihm ein Bein ab — er hatte nur einen kurzen
Panzer — . und erschlug ihn zuletzt. Er war der einzige, der bei Uxud
sich Spolien gewann. 'Uthmän war schon einmal bei Naxla den Mus-
limen in die Hände gefallen, aber damals gegen Lösegeld wieder freige-
lassen.
'Ubaid b. Xägiz aFAmirij stürzte, um den Tod 'Uthman"s zu rächen,
wie ein Löwe auf alXarith und verwundete ihn an der Schulter, dass er
hinfiel und von seinen Kameraden fortgetragen ward. Dann aber machte
sich Abu Dugana an 'Ubaid, packte ihn. nachdem sie eine Weile gefochten
hatten, um die Brust, warf ihn zu Boden und schlachtete ihn ab wie
. ein Schaf.
Sah! b. Xunaif wehrte die Verfolger mit Pfeilen ab; M. sagte: gebt
Sahl Pfeile, er ist geschickt (sahl). Er lobte auch Abu IDardä 'Uvaimir
als tapferen Reiter; indessen soll derselbe gar nicht mit bei Uxud ge-
wesen sein.
Ihn Abi Sabra von Muxammad b. 'Abdallah b. Abi Ca'ca'a von al-
Xarith b. 'Abdallah b. Ka'b b. Malik : Abu Usaira b. alXarith b. 'Alqama
traf auf einen der Bann 'Auf. Sie fochten und parierten eine Weile, dann
rangen sie mit einander und fielen beide zu Boden ; aber Abu Usaira kam
oben auf und schlachtete den anderen ab. Darauf kam Xalid hergeritten,
auf einem Rappen mit einer Blesse und weissen Hessen, und erstach Abu
Usaira von hinten mit seiner langen Lanze.
Galxa b. 'Ubaidallah erwarb sich die grössten Verdienste um die
Rettung M.'s; er wehrte eine Zeit lang ganz allein die Feinde mit dem
Schwerte ab, als sie von allen Seiten gegen M. andrängten. S.ä'd b. Abi
Vaqqäc bezeugte ihm, dass er unentwegt bei M. stand gehalten habe,
fioa Avährend die anderen manchmal sich zerstreuten und dann wieder
sammelten*'). Als Malik b. Zuhair alGushamij auf M. schoss, parierte
Galxa den Pfeil, der sonst M. in's Gesicht getroffen hätte, mit der Hand.
so dass sein kleiner Finger verstümmelt ward. Er schrie dabei xassi!
M. äusserte: hätte er bismillahi gesagt, so wäre er vor unseren sehenden
Augen ins Paradies eingegangen; w^r einen Mann aus dem Paradiese
sehen will, der auf Erden wandelt, der sehe sich Galxa an; er gehört zu
denen, die ihr Gelübde erfüllt haben.
') (j*-sj' 248,20 ist entweder falsches Explicitum, denn das Subject muss
vielmehr der Reiter sein, oder in alfärisu zu verwandeln.
'■) füg sk^ zu hinter s.>*JiXj 250,1G, vgl. 252,1. 2.
I'xud A. o. 121
Bei der Flucht der Mnslimo kam Sliaiba b. Malik b. alMurarrih
arAmirij, in Eisen gehüllt, auf einem Fuchs mit einer Blesse angeritten
um M. zu töten. Aber Galxa brachte das Pferd zu Fall, stach ihm mit
seiner eigenen Lanze ins Auge, und tötete ihn endlich vollends').
Von einer Kreuzwunde am Kopfe getroffen und durch Blutverlust
erschöpft lag Galxa ohnmächtig am Boden, als Abubekr zum Propheten
zurückeilte (fol. 58 b). Auf M.'s Geheiss sprengte ihm Abubekr Wasser
ins Gesicht und brachte ihn wieder zu sich; seine erste Frage war nach
dem Propheten, und als er erfuhr, es gehe ihm gut, meinte er. alles
andere sei dann Nebensache -). — Als sich Galxa einmal nach vollbrachter
Wallfahrt den Kopf hatte scheren lassen, erblickte Clrär b. alXaeeäb die
Kreuznarbe und sagte, er sei derjenige, der sie ihm beigebracht habe.
Als sich nach der Kamelschlacht jemand in Basra geringschätzig
über Galxa äusserte, schalt ihn Ali und hob Galxa's Verdienste bei Uxud
hervor. Dann strich er noch Abu Dugana und Sa'd b. Abi Vaqqäc heraus,
und auch sich selber: er habe sich damals mit dem Schwert in der Hand
in eine feindliche Schar hineingestürzt und sei am anderen Ende wieder
herausgekommen ^).
Gabir b. Sulaim von 'Uthmän b. Cafvan von 'Umara b. Xnzaima:
alXubab b. alMundhir ward von den Feinden umringt, so dass man ihn
schon aufgab ; aber dann kam er wieder hervor mit dem Schwerte in der
Hand und sie zerstreuten sich. Er trug eine grüne Binde um seinen Helm.
'Abdalraxman b. Abi Bakr kam an, zu Pferd und in schwerer Rüstung,
und forderte einen Gegner zum Zweikampf aus. Abubekr Avollte sich ihm
stellen, ward aber von M. zurückgehalten.
Shammäs b. 'Uthman war immer allenthalben gegenwärtig wo es
galt M. zu verteidigen; als er ohnmächtig im Graben lag, deckte er ihn
mit seinem Leibe bis er erschlagen wurde. M. nannte ihn seinen Schild
(253,4 vgl. 252,2).
Eine Anzahl Mediner, welche geflohen und schon bis zu den Höfen
der Banu Xaritha gekommen waren, kamen wieder zurück und starben
') jagurru rumxan lahu 251,2 vgl. 250,4. ,,Ich bin der Vater des Mädchens
mit den Muscheln" 251,3 wie 80,9.
2) Die Redensart 251,13. 261,5. 285,15 findet sich ähnlich bei Imrualqais 43,3:
sonderbar ist ba'dahu (wohl neutral wie 263,8), dem Sinne nach = da
er nicht tot ist. Galal in der Bedeutimg Kleinigkeit macht den alten
arabischen Philologen Schwierigkeiten, es scheint aber einfach (wie sonst
galla) den Sinn des hebräischen 7");; zu haben, vielleicht in einer uralten
sprichwörtlichen Phrase.
3) »lsL^\ J^l ^voAi 252,5. 6, Zu 252,12. 13 vgl. 271,10. Sur. 7,32.
60 b
122 Uxud A. 3.
alle den Heldentod. Ihnen voran war Qais 1). Mnxarrath. an dessen
Leiche man 14 Lanzenstiche und 10 Schwerthiebe fand. 'Abbäs b.
'übäda b. Nacla suchte den Tod im Kampfe, da er nicht mehr leben
wollte, nachdem M. gefallen sei; Helm und Panzer, die er abgelegt hatte,
bot er dem Xariga b. Zaid an, aber dieser erklärte, es ihm gleich thun
zu wollen. Den 'Abbas tötete Sufjän b. 'Abdshams alSulamij, der übrigens
selbst schwer von ihm verwundet Avar. Xariga fiel ganz zerstochen aber
noch lebendig dem Cafvan b. Umajja in die Hände, der ihm den Garaus
machte und ihn verstümmelte, zur Rache für seinen Vater, da er des
Xubaib b. Jasäf nicht habhaft werden konnte. Auch Aus b. Arqam b.
Zaid ward erschlagen ').
M. bot sein Schwert aus ,,um seine Gebühr" ; seine Gebühr sei den
»51 a Feind damit zu treffen. Omar und alZubair Avollten es haben, aber M.
gab es dem Abu Dugana, der sich erst meldete als es zum dritten mal
ausgeboten ward. Er gab in der That dem Schwerte seine Gebahr und
bewährte sich damit -). — Eifersüchtig auf ihn beschloss einer der beiden
') Der Satz, der mit ,-5^ 3 253,14 beginnt, ist unvollständig. Zu 253,20
vgl. 286,8. In 254,1 ist '^\s>^^ kaum richtig: der Prestoniamis bietet
*Js^l», was nach sy„4~iJ 253,13 339,21 als Deuoiniuativ von X-*w\3»
verstanden werden müsste. Vielleicht 'ixX^'U.
^) Ki »oV~o 255,14. Dies Wort ist im Arab. immer der Gegensatz zu
^-jj\y ( ■; J.A3 und Ol> J j~^y ^^' i*^ 'ii''*" ^'011 »wX-AS _;= . redet, so
auch von ^— jA.5 r!^ , , und wie mau von einem tapferen Mann sagt »,c>uo
(mau kann sich auf ihn verlassen), so von einem feigen <^jS (er hält
nicht stich). Natürlich kann aber ^JS .^ auch einer heissen, der
uicht versagt (dem die Kräfte nicht versagen) beim schnellen Da-
vonlaufen auf der Flucht: Div. Hudhail 21,3. Damit vgl. den sonderbaren
Sprachgebrauch bei 'Antara 5,3, wenn alAHam richtig erklärt: OJvi"
sk'^JsSi c>-Ä*^3 ^>^.w^ ..f^ .ü^ÄXx' ^J^i c>-jJO Js..>J.j ■^>^->_y-»
^CwIiX-w^ W.LW«. Zu ilein Bedeutungswechsel von /»--^^^ und pijj
vgl. Jos. contra Ap. 1,2: ^tX |j.rj Tai? [xaTatat? oo?at; fiTraxoXoui^eTv dXk' i^
ct'JTdiv TÖ otxafvv TÄv -payiAaTiov Xaix,3av£iv ■ — eine Stelle, auf die mich
Friedrich Giesebrccht aufmerksam ücmacht hat.
üxud A. 3. 123
Andern genan auf ihn Acht zn geben; er mnsste es ihm aber lassen,
dass er den Vorzng verdient liabe. — Mit dem ihm verliehenen Schwert
ging Abu Dugana stolzierend bei Beginn des Kampfes zwischen den beiden
Heeren her; M. sagte, Gott hasse solche Gangart, ausgenommen bei dieser
Gelegenheit. — Vier muslimische Kämpfer trugen Abzeichen, Abu Du-
gana eine rothe Binde, Ali eine weisse AV ollflocke, alZubair eine gelbe
Binde, Xamza eine Straussenfeder. — Abu Dugana holte zum Schlage
aus gegen 'Amra bint alXaritli, welche die Mekkaner schalt und in den
Kampf trieb; aber noch zu rechter Zeit erkannte er sie als Weib, gegen
ein Weib wollte er das edle Schwert nicht gebrauchen. — BH. 561. 563.
Ka'b b. Malik: ich hatte mich, verwundet, eben an einen sicheren
Ort geschleppt, um der Verstümmelung durch die Feinde zu entgehen;
da sah ich Xalid b. alA'Iam arUqailij in voller Rüstung die Muslime
verfolgen, wobei er ausrief: tötet Muhammed nicht, nehmt ihn gefangen,
damit wir ihn züchtigen können für das, was er gethan hat! Aber Quz-
man hieb ihm durch die Schulter, dass man die Lunge sehen konnte;
darauf wandte er sich gegen einen anderen Mekkaner, der herankam —
ich konnte nur seine Augen sehen, es war alValid b. aFAc b. Hisham — ,
und spaltete ihn mit einem Schlage mitten entzwei. Ich sah nie einen
besseren Schwertkämpfer, dennoch verfiel er seinem Verhängnis und
tötete sich selbst. — Ein anderer Mekkaner in voller Rüstung schrie
hinter den Flüchtigen her: drängt euch zusammen wie die räudigen Schafe!
Dem trat ein Muslim entgegen, der schlechter als er gerüstet war, und
führte einen solchen Schlag auf seine Schulter ^ dass das Schwert bis zu
den Schenkeln drang und ihn spaltete. Dann hob er den Helm vom
Gesicht und sagte zu mir — ich hatte mich hinter ihn gemacht: was
meinst du Ka'b? ich bin Abu Dugana.
Ein Kinanit, Ihn Uvaim, hiel) Sa'd den Freigelassenen Xaeib"s in
zwei Teile, ward aber darauf selber von dem Perser Rnshaid, einem
Freigelassenen der Banu Mu'ävia entzweigespalten. Rushaid rief aus
als er den Schlag führte : den nimm von dem persischen Jungen ! M.
sagte: sag doch lieber von dem medinischen Jungen! Als nun Ibn
'üvaimir, der Bruder Ibn 'Uvaim's sich dem Rushaid entgegenstellte,
klüftete ihm dieser den Schädel mit dem Ruf: den nimm von dem me-
dinischen Jungen! Da lächelte der Prophet zufrieden und redete ihn
„Vater 'Abdallah's" an, obwohl er gar keinen Sohn hatte.
Abu INamir alKinanij : ich focht samt zehn meiner Brüder gegen die
Muslime, der Wind war ihnen anfangs günstig, vier meiner Brüder fielen,
wir flohen, ich lief zu Fuss bis nach alGammä. Als dann aber die Reiter
den Angriff auf die das Lager plündernden Muslime machten, kehrten
wir zurück und gerieten in ein wüstes Handgemenge ; die Muslime hatten
124 Uxud A. 3.
keine Fahne mehr stehen, sie riefen aber: amit amit — ihr mir damals
nnverständliches Feldgeschrei. Muhammed war von seinen Gefährten um-
geben, die Pfeile nmschwirrten ihn ohne ihn zu treffen; ich schoss 50 mal
und traf einige seiner Gefährten.
'Amr b. Thabit b. Vaqsh alAshhalij hatte sich bisher von seiner Fa-
milie nicht zum Islam bereden lassen: als er aber jetzt in den letzten
Zügen liegend auf dem Schlachtfeld gefunden und gefragt Avnrde, was ihn
hieher getrieben habe, sagte er: der Islam, ich bin gläubig geworden an
Gott und an seinen Boten. M. sprach ihm das Paradies zu; Abu Huraira
sagte, er sei ein Mann, der in das Paradies gekommen sei, ohne je ein
Gebet verrichtet zu haben. — BH. 579 f.
Der Rabbiner Muxairlq wollte die Juden bewegen, den Sluslimen zu
Hülfe zu eilen; aber sie wollten am Sahbath nicht ausziehen. Da that er
es allein und fiel bei Uxud ; seine Güter hatte er vorher dem Propheten
vermacht, der den grössten Teil seiner Almosen daraus bestritt.
Als Jazid todwund von seinen Verwandten zu Hause gebracht wurde
und die Hausgenossen über ihn weinten, sagte sein Vater Xaeib b. Umajja,
der ein Heuchler war : ihr seid schuld an seinem Tode, ihr habt ihn ver-
führt, dass er auszog und fiel, indem ihr ihm „den Garten" verspracht,
ja wohl einen Garten von Xarmalkraut')!
Quzmän (Abu IGhaidäq) ward zu den Banu Ghafar gerechnet, trat
für sie ein und hing an ihnen, er war jedoch unbekannter Herkunft-) und
hatte weder Weib noch Kind. Die Tapferkeit, die er in den inneren
Kämpfen der Mediner bewiesen hatte, bewährte er auch bei Uxud. Als
er, nach Erlegung von sechs oder sieben Feinden, selber zum Tode ge-
troffen war, wünschte man ihm Glück zum -, G arten " ; er aber sagte: ja
zu einem Xarmalgarten , ich habe nicht um Garten oder Feuer, sondern
um die Ehre gekämpft. Darauf nahm er einen Pfeil , um sich damit zu
erstechen ; und als das zu langsam ging, fiel er in sein Schwert. M. sagte,
er sei der Hölle verfallen. — BH. 578.
'Amr b. alGamux wollte mit nach Uxud, aber seine vier Söhne, die
alle am Kampf teilnahmen, drangen in ihn zu Hause zu bleiben, weil er
hinkte. Er machte sich dann aber doch mit seinen Waffen auf, indem er
sagte: Gott treib mich nicht zu meiner Familie zurück, das wäre eine
Schande! Seine Söhne wollten ihn zurückhalten, er aber wandte sich an
') Darin wurden die Toten gebettet 260,1. 263,1. 271,18. 301,14. Die Steppen-
pflanze Ilarmala kommt unter diesem Namen auch in der Botanik vor.
Robertson Smith, Journey in the Hejaz §3 (Scotsman 9.3. 1880): the
path is fringed with . . . the whiteflowered harmal, used by the Arabs for
fumigating their houses.
') dem Namen nach ein Jude.
Uxud A. ;'.. 125
M., um, wie er sich imsdrückte, hinkend ins Paradies zu kommen; und
M. verwies es jenen, dass sie ihm das Martyrium niclit gönnen wollten.
Unter den Muslimen, die nach der Flucht sich wieder um M. sammelten,
sah Abu Oalxa auch 'Amr, er hinkte in der vordersten Reihe und rief:
bei Gott ich sehne mich nach dem Paradiese; sein Sohn lief hinter ihm
her, sie fielen beide. Als 'Äisha, die mit anderen Frauen sich Nachrichten
holen wollte, am Ende der Xarra aus dem Gebiet der Banu Xaritha in
den Vadi hinabging, begegnet ihr 'Amr's Frau, Hind b. 'Amr b. Xaräm
— die Weiber brauchten sich damals noch nicht zu verschleiern — mit
einem Kamele, welches die Leichen ihres Mannes sowie ihres Sohnes Xalläd
und ihres Bruders 'Abdallah trug. Sie sagte ihr, der Bote Gottes sei Avohl
auf, und somit stehe Alles gut. Als 'Aisha sie weiter fragte, was sie
denn da auf dem Kamele habe, antwortete sie kurz: meinen Bruder und
meinen Sohn und meinen Mann, ich will sie in Medina begraben. Damit
trieb sie das Kamel an, aber es fiel in die Kniee und wollte niclit vor-
wärts — bis sie es endlich nach dem Schlachtfelde zurückwandte; da ging
es ganz munter. Beim Propheten angelangt ward Hind von ihm befragt, t^^"^
ob ihr Mann irgend etwas geäussert habe; denn das Kamel handle auf
höheren Befehl. Sie erinnerte sich nun, dass er, nach Mekka gerichtet,
gebetet hatte, Gott möge ihn nicht zu seiner Familie zurücktreiben. Darauf
sagte ihr M. allerlei Tröstliches und Schönes über die Gefallenen; sie bat
um seine Fürbitte, dass sie mit ihnen vereinigt würde. — BH. 580. 587.
Gabir b. 'Abdallah b. 'Amr b. Xaräm: einige Männer hatten vor der
Schlacht Wein getrunken, unter ihnen mein Vater, sie blieben als Märtyrer.
Mein Vater war der erste, der unter den Muslimen fiel, noch vor der
Flucht, von der Hand Sufjan's b. 'Abdshams Abi Abi lA'var alSulamij.
Meine Base (die eben erwähnte Hind) weinte über ihn, aber M. sagte, die
Engel beschatteten ihn fortwährend mit ihren Flügeln bis er begraben
wäre. Dem Toten war einige Tage vorher Mubashshir b. 'Abdalmundhlr,
der Märtyrer von Badr, im Traume erschienen, um ihn zu sich ins Paradies
einzuladen. Auf M.'s Befehl wurden die Leichen 'Abdallah's und seines
Schwagers 'Amr in Einem Grabe begraben; sie waren schrecklich ver-
stümmelt, wurden jedoch daran erkannt, dass 'Abdallah ein roter, ge-
drungener, nicht grosser Mann war, 'Amr aber lang. Später, nach 46 Jahren,
wühlte ein Regenstrora das Grab auf, und die Leichen kamen zum Vor-
schein, jede in eine Burda (namira) eingehüllt. 'Abdallah bedeckte mit der
Hand im Gesicht eine Wunde, die wieder an zu bluten fing als man die
Hand entfernte. Sein Sohn Gabir') fand ihn ganz unverändert, seine
') er ist der Erzähler, aber es sind hier mehrere Traditionen zusaniineii-
ffeflossen.
12ß rxiid A. 3.
Füsse, zu deren Bedeckung die Burda niclit ausreichte, waren mit Xarmal
bestreut. Er dachte daran ihn mit Moschus zu parfümieren, aber die noch
lebenden ^^Genossen" wollten nichts geändert wissen.
Nach einer anderen Nachricht wurden die Grälier geöffnet als Mu'avija
in jener Gegend Bewässerungsanlagen machte'). Auf seine Aufforderung
kamen die Mediner heraus, um die Leichen ihrer Angehörigen zu reco-
guoscieren ; sie Avaren alle noch frisch und biegsam, aus einer floss sogar
Blut, in Folge eines Spatenstiches. 'Abdallah's und 'Amr's Grab wurde
verlegt, weil die Wasserleitung darüber ging; dagegen blieben Xariga b.
Zaid und Sa'd b. Rabi', die auch zusammen begraben waren, liegen und
ihr Grab wurde wieder zugeschüttet — die aufgewühlte Erde duftete
nach Moschus.
Dem Gabir erzählte M., Gott habe seinem Vater im Paradies gesagt,
''-^^i er möge einen Wunsch äussern, und dieser habe sich dann auf die Erde
zurückgewünscht, um noch ein Mal auf Seiten des Propheten zu fallen,
wieder auferweckt und dann zum dritten Mal getötet zu werden. Gott
habe ihm jedoch geantwortet, das Verstösse gegen seine Grundsätze.
Umm 'Umära Nusaiba bint Ka'b, die Frau Ghazijja's b. 'Amr -), er-
zählte auf Befragen ihrer Nichte Umm Sa'd bint Sa'd b. Rabi' : ich ging
früh morgens, mit einem Schlauch Wasser, hinaus nach Uxud. Zuerst
war das Glück und der Wind den Muslimen günstig, darauf aber flohen
sie. Da machte ich mich an den Propheten heran und kämpfte für ihn
mit Schwert und Bogen, bis mir die Wunden empfindlich wurden. Diese
tiefe Wunde, hier auf der Schulter, hat mir Ihn Qamia geschlagen, dem
ich mit Muc'ab b. 'Umair und Anderen entgegen trat, als er auf den
Boten Gottes los wollte; ich habe auch mehr als einen Hieb auf ihn ge-
. führt, er trug aber zwei Panzer. Die Hand habe ich am Tage von
alJamama verloren. Als die Araber flohen, riefen die Mediner: lasst
uns heran! da wurden wir herangelassen und drangen vor bis zum
Garten des Todes. Am Thore des Gartens fiel Abu Dugana, mir hieb
einer die Hand ab. als ich eindrang. Ich Hess mich dadurch aber nicht
aufhalten, bis ich vor der Leiche Musailima's stand, bei der ich meinen
Sohn 'Abdallah b. Zaid alMazinij traf, wie er grade sein Schwert an
seinem Zeuge abwischte. Ich fragte: hast du ihn getötet? Er sagte ja.
Da fiel ich nieder und dankte Gott. — BIT. 573.
Camra b. Sa'id hörte von seiner Grossmutter, die ebenfalls Wasser
') Vgl. fol. 49 b. [»lIü 2G3,5 sind nach Gauli. durch Leitungen verbundene
Brunnen; »L;äj! 263,11 ist nicht der bekannte gi-osse Vadi 244,13 24G,10
Baladh. 13,7, sondern, wegen des Artikels, der Kanal.
'-') ihr erster Mann war Zaid b. 'Acim.
iTxiui A. n. 127
zum Sclilaclitfelde gebracht hatte: M. spendete der Uuiiu 'Uinara grosses
Lob, er sah sie kämpfen, mit hochgeschürztem Kleide, bis sie aus
13 Wunden blutete. Als sie starb, Avusch ich ihre Leiche mit ab, und
zählte dabei ihre Narben; es waren 18, die grösste darunter war von
der Wunde, die ihr Ihn Qamia an der Schulter beigebracht hatte und die
erst nach einem Jahre wieder heil geworden war. Nach Xamrä alAsad
wollte sie auch mit, konnte aber nicht vor Erschöpfung. Wir machten
die Nacht den Verwundeten Avarme Umschläge; als am anderen Tage der
Prophet von alXamrä zurückkehrte, Hess er sich sogleich durch 'Abdallah
b. Ka'b alMäzinij nach ihrem Befinden erkundigen.
'Abdalgabbär b. 'Umära von 'Umara von seiner Mutter Nusaiba :
keine zehn Mann hielten bei M. aus, darunter ich und meine beiden
Söhne und mein Mann. Die Fliehenden liefen an uns vorbei, einer von
ihnen warf mir, auf die Aufforderung M.'s, seinen Schild zu, und ich
schirmte damit den Propheten. Die Feinde waren uns als Reiter über-
legen; wären sie zu Fuss gewesen, so hätten wir sie schon kriegen
wollen. Einem Reiter, der auf mich einhieb, brachte ich sein Pferd zu
Fall, so dass er zu Boden stürzte; mein Sohn, vom Propheten aufmerk-
sam gemacht, half mir ihn zur Hölle schicken.
Ibn Abi Sabva von 'Arar b. Jaxja von s. Vater von 'Abdallah b.
Zaid alMazinij : ein baumlanger ') Mann hieb mir in den linken Arm und
ging dann seines Weges ; meine Mutter (Nusaiba) verband mir die Wunde
und sagte dann: nun mach dich auf und hau drein, mein Sohn! worauf
M., der zusah, ihr bemerkte, es könne nicht jeder so viel wie sie. Da
kam der Mann an, der mich verwundet hatte; meine ]\Iutter, von M. auf
ihn aufmerksam gemacht, hieb ihm ins Bein, dass er in die Knie sank;
dann machten wir uns zusammen über ihn her und schlugen ihn tot.
Ja'qüb b. Muxammad von Musa b. Camra b. Sa'id von s. Vater:
Omar wurde aufgefordert, ein schönes Umschlagetuch, das er bekommen
hatte, seiner jung verheirateten '•*) Schwiegertochter, Cafijja bint Abi 'Ubaid,
zu schenken ; er aber schickte es der Nusaiba, von der er M. habe sagen
hören: mochte ich mich links oder rechts wenden, immer sah ich sie
für mich kämpfen.
Sa'id b. Abi Zaid von Marvän b. Abi Sa'id b. alMu'allä: auf die
Frage, ob auch die Weiber der Qurashiten mitgekämpft hätten, antwortete
Nusaiba: bewahre Gott! keine schoss auch nur einen Pfeil oder warf
einen Stein. Sie schlugen nur ihre Pauken und erinnerten an die Er-
schlagenen von Badr, und wenn einer der Ihrigen sich drücken wollte,
') vgl. S. 64 Anm. 2 und fol. 151a oben.
^) xidthrtua raä 266,18 vgl. die Bemerkung Kremer's.
128 T'xud A. 3.
so nahmen sie ihn vor und schminkten ihn, als sei er ein Weib. Als
dann ihre Männer, ohne sich um sie zu kümmern, flüchtig zu Pferd davon
eilten, liefen sie aufgeschürzt zu Fuss hinter ihnen her und stürzten da-
bei auf dem Wege. Die dicke Hind sah ich am Boden sitzen, sich fürch-
tend vor den Pferden, ohne weiter zu können; bei ihr war noch eine
andere.
Ihn Abi Sabra von 'Abdalraxman von 'Abdallah b. Abi Ca'ca'a von
alXarith b. 'Abdallah von 'Abdallah b. Zaid b. 'Acim: ich wehrte mit
meiner Mutter die Feinde von M. ab ; von ihm veranlasst warf ich einem
Pferde einen Stein ins Auge, dass es stürzte; den abgefallenen Reiter
begrub ich unter einer Last von Steinen. Der Prophet sah lächelnd zu ;
darnach sagte er zu mir, als er die Wunde an der Schulter meiner
Mutter sah : deine Mutter, deine Mutter, verbind ihre Wunde, Gott segne
euch, was seid ihr für eine prächtige Familie! Auf ihr Ersuchen betete
er, Gott möge uns zu seinen Gefährten im Paradiese machen; darauf
sagte sie: nun mache ich mir nichts mehr aus dem, was mich hienieden
betroffen hat.
t'8a Xanehala b. Abi 'Amir hielt mit Erlaubnis M.'s in der Nacht vor
der Schlacht Hochzeit mit Gamila bint Ihn Ubaij , um dann am folgenden
Morgen nachzukommen. Da seine Frau in Folge eines Traumes (dass
sich der Himmel für ihn öffnete und hinter ihm schloss) überzeugt war,
dass er fallen würde, nahm sie \äer Verwandte zu Zeugen, dass er zu
ihr eingegangen sei. (Sie gebar ihm nach seinem Tode den 'Abdallah,
dann heiratete sie den Thabit b. Qais und gebar diesem den Muxammad.)
Nachdem er sie dann noch einmal umarmt hatte, ging er bewaffnet fort
und kam an, als M. gerade die Reihen richtete. Bei der Flucht der
Mekkaner stiess er auf Abu Sufjän, zerhieb dessen Pferde die Sehnen,
und brachte ihn selber zu Fall. Aber alAsvad b. Sha'üb kam dem Abu
Sufjan zu Hülfe und erstach seinen Gegner; inzwischen floh jener zu
Fuss, bis ein qurashitischer Reiter ihn vor sich aufs Pferd nahm '). Als
Xanehala tot da lag, neben Xamza und 'Abdallah b. Gaxsh, ging sein
Vater (Abu 'Amir, s. fol. 56 a) an ihm vorbei, rief ihm wehmütige Worte
nach, und veranlasste die Mekkaner, ihn nicht zu verstümmeln, während
die übrigen Leichen verstümmelt wurden. Hind ging voran im Abschneiden
der Nasen und Ohren , die übrigen Weiber folgten ihrem Beispiel und
machten sich daraus Armbänder und andere Gehänge. — Auf M.'s Aeusse-
rung, er sehe die Engel zwischen Himmel und Erde seinen Leib waschen,
machte sich Abu Usaid alSa'idij mit Anderen auf um nachzusehen, und
•) Kl iT*j> 268,21 ist nicht Subject des Satzes, souderu Glosse zu s.^^..
Das Lied Abu Sufjan's 269,2 ist, wie oft, ausgelassen.
Uxud A. 3. 129
kehrte mit der Meldung zurück, dass Xanohala's Kopf in der Tat von
"Wasser triefe. Eine Anfrage M.'s bei der jungen Wittwe ergab den Grund
der himmlischen Ablution : er war unrein von ihr geschieden. — BH. 5G7 f.
Vahb b. Qcäbüs alMuzanij und sein Bruderssohn alXarith b. 'Uqba
kamen vom Gebirge Muzaina's mit Schafen nach Medina, und als sie er-
fuhren, die Männer seien ausgezogen zum Uxud, eilten sie ihnen nach
und beteiligten sich am Kampf und an der Plünderung. In der Ver-
wirrung, die dann durch den Reiterangriff Xalid's erfolgte, fiel zuerst der
Oheim, nachdem er auf's tapferste die Geschwader vom Propheten abge- 68 1.
Avehrt und 20 Lanzenstiche davon getragen hatte, darauf der Neffe. Omar
pflegte zu sagen, er wünsche sich einen Tod wie ihn der Muzanit ge-
funden habe. Biläl b. alXarith alMuzanij erzählt, er habe sich nach der
Schlacht von Qädisijja mit einem Mann aus der Familie Qabus von
Muzaina, der bei der Verteihmg der Beute übergangen sei, zu Sa'd b.
Abi Vaqqäc begeben; und dieser habe, in dankbarer Ernmerung an die
Verdienste seines bei Uxud gefallenen Oheims, ihm sofort seinen Anteil
und noch mehr gegeben, ihn auch bei sich behalten wollen, was jener in-
dessen abgelehnt. Sa'd bezeugte : der Prophet stand über Valib's Leiche,
so sauer ihm auch seiner Wunden wegen das Stehen ankam, bis sie be-
stattet war. Er zog ihm eine rotgezeichnete Burda über den Kopf und
wickelte ihn darin ein, sie reichte aber nur bis halb über die Beine; über
"die Füsse mussten wir auf sein Geheiss Xarmal streuen. Mir wäre nichts
lieber als so wie dieser Muzanit vor Gott zu treten ').
Auf den Ruf des Teufels, M. sei gefallen, flohen einige Muslime,
allen voran Sa'd b. 'Uthman Abu 'Ubäda, nach Medina, wurden aber dort
übel empfangen. Ihn Umm Maktum, der stellvertretende Imam, begab
sich an Ort und Stelle um sich zu erkundigen und kam zurück mit der
Nachricht, dass M. lebe. Unter den Geflohenen war ein geAvisser Jemand -), «sa
und alXarith b. Xaeib, und Tha'laba b. Xaeib, und Saväd b. Ghazijja,
und Sa'd b. 'Uthman, und 'Uqba b. 'Uthmän, und Xariga b. 'Amir (der
bis Malal kam), und Aus b. Qaiehij mit einer Anzahl von Banu Xaritha.
Als die letzteren alSnqra erreichten, kam ihnen Umm Aiman entgegen,
sprengte ihnen Erde ins Gesicht, nahm einem das Schwert ab, statt dessen
sie ihm eine Spindel in die Hand gab, und zog mit anderen Weibern
nach dem Uxud^).
0 269,21 füg "ä vor J.-o*si. 270,9 •}'Ji\ etwas rückgängig machen, i^^i^C-v-!
bitten, dass etwas rückgängig gemacht wird. Zu 271,1 vgl. Gaidi. II
340,1. Der Prestonianus liest 271,6 '^S>S^ ^,\ statt IJ^^V-j ^13 }S.
-) wohl der Chalif Othman.
^) , ij-ül( JLc >JA£^ 272,4. 5 = er brachte ihn auf den rechten Vieg.
Das vorhergehende *-iJ , is^J könnte nach dem Zusammenhange bedeuten :
Väkidi, MuhanuneLi. J
130 Uxud A. 3.
Einige Ueberlieferer sagen, dass die Mnslime sich nur bis an den
Fuss des Berges zurückzogen, aber nicht weiter, und dass sie dort sich
mit M. vereinigten ').
'Abdalraxman liess, Avie man sagt, dem Chalifen Othman, mit dem
er einen Wortwechsel gehabt hatte, dnrch alValid b. 'Uqba sagen: ich
kämpfte mit bei Badr, du nicht; ich hielt Stand bei Uxud, du flohest;
ich war bei dem Treuschwur von Xudaibija zugegen, du nicht. Jener
antwortete : bei Badr blieb ich mit Urlaub zurück , weil Ruqajja krank
war, meine Flucht bei Uxud hat mir Gott verziehen, bei dem TreuschAvur
konnte ich nicht zugegen sein, weil mich M. nach Mekka geschickt hatte.
Darauf gab sich 'Abdalraxman zufrieden. — Omar bezeugte , dass Gott
die Schuld Othman's verziehen habe. — Ihn 'Umar sagte (nach der Er-
mordung Othman's) : die grosse Schuld, die er gegen Gott begangen hat,,
hat dieser ihm verziehen ; aber Avegen der kleinen Schuld , die er gegen
euch begangen hat, habt ihr ihn getötet.
Ali erzählt seinen Kampf (nach dem Ueberfall) mit Umajja b. Abi
Xudhaifa b. alMughira, wie dessen Schwert in seinem Schilde sitzen ge-
blieben sei und er, ein kurzer Mann, die Gelegenheit, während jener sich
abmühte es wieder herauszuziehen , benutzt habe , um ihm beide Füsse
abzuhauen. Eine Weile habe er dann noch auf den Knien weiter ge-
fochten, sei aber endlich durch einen Stich in die Fuge des Panzers
unter der Achsel von ihm getötet.
An jenem Tage hat M. gesagt: ich bin der Nachkomme edler Frauen,
und ferner: ich bin der Prophet, kein Lügner, ich bin der Sohn 'Abdal-
mueealib's.
Als Anas b. alNacr b. Camcam, der Oheim von Anas b. Malik, den
Omar und andere, im Glauben M. sei tot, gelähmt da sitzen sah, rief er
ihnen zu: auf und sterbt wofür er gestorben ist! Dann focht er und
fiel, von 70 Wunden im Gesicht getroffen, so dass er ganz entstellt war
und nur seine Schwester ihn an seinen schönen Fingern (oder Zähnen)
erkannte ^). — BII. 574.
Als Malik b. alDüxshum den Xariga b. Zaid, der mit heraushängenden
Eingeweiden dasass^), von 13 tödlichen Wunden getroffen, die Nachricht von
M.'s Tode brachte, sagte er: Avenn M. tot ist, nachdem er seine Botschaft
er raistrautc ihnen. Im Qumus ist auch für , ii! mit V, die Bed. UJ^Xi
angegeben. Aber die Sache ist sehr zweifelhaft, uml ich ziehe vor , j.j,j
(juranniqu) zu lesen = er sah sie mistrauisch an.
') :\Xi Reserve, Verstärkung, Uilfscorps 272,13. 286,17. 291,10.
''') bainä statt atainä, 273,20.
2) 274,5. 6 fi xashvatihi, vgl. 277,18 und als Analogen .,ia seinem Blute".
Uxud A. ?,. 131
ausgerichtet, so ist doch Gott lelieiulig, Iviinipfe du also für deineu GLiii1)cn.
Ebenso sagte ihm Sa'd h. Rabi', den 12 tödliche Wunden bedeckten.
Kin Heuchler sagte: M. ist tot, kehrt nun nach Hause zurück, dass
die Feinde nicht eindringen.
'Ahdallah h. "Ammär von alXaritli h. alFucail alXaomij : Tliahit h.
alDaxdäxa rief den entmutigten Mediuern zu: wenn M. tot ist, so leht
doch Gott, also kämpft für euren Glauben! und stürzte sich an der Spitze
einer kleinen Schar gegen die feindlichen Reiter. Xalid erstach ihn mit
der Lanze, und auch die übrigen fanden alle den Tod. Es waren, wie
man sagt, die letzten, welche auf muslimischer Seite fielen; nachdem M.
glücklich in die Schlucht gelangt war, hörte der Kampf auf. Dem Thabit
war schon vorher Hoffnung auf das Martyrium gemacht worden. Es
hatte nämlich ein "Waisenknabe , vor der Schlacht von Uxud , mit Abu
Lubaba einen Streit um eine Palme; M. sprach sie dem letzteren zu.
Da ihn aber der Waisenknabe dauerte, bat er Abu Lubaba ihm die Palme
abzutreten ; er solle dafür eine Palme im Paradiese haben. Abu Lubaba
wollte jedoch nicht, aber Thabit kaufte ihm die Palme ab und schenkte
sie dem Knaben, um des himmlischen Lohnes theilhaftig zu werden.
Manche Palme im Paradies, sagte M. , werde ihm willig Ihre Früchte
reichen. Das fasste man als eine Verhelssung des Martyriums für
ihn auf).
Cirär b. alXaeecäb that sich bei Uxud als Reiter hervor. Er erstach
den 'Amr b. Mu'adh mit seiner langen Lanze, indem er ausrief: möge
deine himmlische Frau nicht ihren Mann entbehren. Zehn Muslime be-
hauptete er auf diese Weise verheiratet zu haben; in Wahrheit waren
es, nach Ihn Ga'far, doch nur drei, die er tötete. Seinem Bruder Omar
gab er, bei dem Ueberfall, nur einen Schlag mit dem Lanzenschaft, rief
ihm aber zu, das sei eine Gnade, die er ihm danken solle-). Als er
hinterher zum Islam übergetreten war, pflegte er zu erzählen: nach der
Schlacht von Badr erkundigte ich mich im Einzelnen nach den Mördern
meiner liebsten Freunde. Als wir nach Uxud ausrückten, dachte ich
gleich, dass wenn sich die Mediner in ihrer Stadt verteidigten, wir nach
ein paar Tagen unverrichteter Dinge wieder abziehen müssten, wenn sie
sich aber herauswagten, wir sie schlagen würden. Sie kamen heraus,
aber dennoch ging es ims zuerst schlecht; bis ich beschämt den Xalid
1) Wiederholt fol. 116a. Das Wort VÄc Palme liest Sprenger III 219
■•l\£. und fasst es als n. p. eines Brunnen in Medina (Jaq I 4o4,16).
Aber das Wort wird durchaus als Appellativ behandelt, und dass darunter
ein Baum zu verstehen sei, folgt deutlich aus J-iÄ/i 275,11.
2) Vgl. fol. 108 b.
9*
132 Uxud A. 3.
aufforderte, noch einmal auf die Feinde einzureiten. Er fragte mich, ob
ich denn dazu irgend eine Gelegenheit sähe; da nahm ich wahr, dass
der Berg von den feindlichen Schützen verlassen war, und machte ihn
darauf aufmerksam. Nun schwenkten wir seitwärts zum Berge, über-
wältigten mit leichter Mühe die wenigen Zurückgebliebenen, und über-
fielen dann die Muslime, welche sorglos unser Lager plünderten und nun
nach allen Seiten zerstoben. Ich suchte nach den Mördern meiner
Liebsten, konnte aber keinen finden. Es dauerte indessen nicht lange,
so sammelten sich die Mediner wieder und es entstand ein Handgemenge,
in dem sie uns tapfer stand hielten, obgleich wir zu Pferd waren. Ich
erschlug ihrer zehn; aber auch mir wurde das Pferd gelähmt, so dass
ich absteigen musste; und einmal war ich dem Tode nah, als mich einer
von ihnen würgte und nicht losliess, bis er von unzähligen Lanzenstichen
getroffen tot hinsank.
M. erkundigte sich nach Dhakvan b. 'Abdqais und erfuhr, dass ein
Reiter ihn auf der Flucht erlegt, Ali aber seinen Tod an demselben ge-
rächt habe. Der Reiter war Abu IXakam b. alAxnas b. Sharlq b. 'Iläg
b. 'Amr b. Vahb alThaqafij.
Calix b. Xavvät von Jazid b. Ruman von Xavvat b. Gubair: der
Reiterei Xalids stellten sich die wenigen Schützen, die auf ihrem Posten
in Ras 'Ainain geblieben waren, entgegen, in weiter Linie aufgelöst, der
Sonne zugewandt. Sie kämpften eine Weile, bis ihr Führer 'Abdallah
b. Gubair getötet und die meisten Anderen verwundet waren. Die Leiche
'Abdallah's lag nackt und entsetzlich verstümmelt, mit heraushängendem
Gedärm, da, als ich (sein Bruder Xavvät) nach der Flucht an ihm vorbei-
kam. Ich habe damals gelacht, wo sonst keiner gelacht hat. Als ich
nämlich mit Abu Xanna zusammen die l^eiche 'Abdallah's forttrug — ich
hatte an den Armen, er an den Füssen angefasst — , fiel mein Turban
ab, mit dem ich ihm den Bauch verbunden hatte, und das Gedärm kam
heraus. Abu Xanna glaubte erschreckt, es sei der Feind, und sah sich
um; da musste ich lachen. Und ich habe geschlafen, wo sonst keiner
geschlafen hat. Ein Mann nämlich legte die Lanze auf mich ein, grade
auf meine llalsgrube zielend, mich aber hatte der Sclüaf überwältigt —
die Lanze glitt ab. Und ich bin haushälterisch gewesen, wo es sonst keiner
war'). Als wir nämlich so weit waren, meinen Bruder zu begraben, war
uns der Berg zu hart und wir gingen hinab in den Vadi. Ich benutzte
meinen Bogen als Spaten, löste aber zuvor die Sehn(> ab. um sie nicht
zu verderben, und grub dann so lange bis wir ihn be(|uem bestatten
') 277,21 ^^-^-o (Ahlwanlt), weil er dif Schiio lüsto um sie zu srlioneu.
üxud A. 3. 133
konnten. Die Feinde waren währenddem nocli immer nahe bei'), doch
hatte der Kampf aufgehört und bald nachher zogen sie ab.
Die Tochter des bei Badr gefallenen aIXarith b. 'Amir b. Naufal -ob
versprach ihrem Sklaven VaxshiJ (nach anderen gehörte er jedoch dem
Gubair b. Miie'im) die Freiheit, wenn er entweder Muhammcd oder Xamza
oder Ali töte. Er nahm sich zuerst Ali aufs Korn, aber der war zu
sehr auf der Hut. Darauf, erzählt Vaxshij , sah ich Xamza ankommen
und die Menschen niedersäbeln. Ihm trat Abu Nijär Sibä' b. Umm An-
niär — seine Mutter war eine Freigelassene des Thaqafiten Sharlq (277,8),
welche in Mekka die Mädchen beschnitt — in den Weg, er aber hob
ihn auf, dass seine Füsse in der Luft blinkten-), warf ihn zu Boden und
schlachtete ihn ab wie ein Schaf. Währenddem lauerte ich ihm hinter
einem Stein auf; als er mich sah, ging er auf mich zu, glitt aber am
Rande des trockenen Eegenflussbettes aus, und in diesem Augenblick
sclüeuderte ich ihm meinen kurzen Speer in die Weiche, dass er ihm
durch den Bauch fuhr^). Seine Gefährten eilten zu ihm, aber er antwortete
nicht auf ihren Anruf, er war tot. Als sie sich von ihm zurückgezogen
hatten, machte ich mich au ihn heran, und schnitt ihm die Leber aus
um sie der Hind bint 'Utba zu bringen, deren Vater Xamza erschlagen
hatte. Sie kaute die Leber und spie sie wieder aus, sei es dass sie sie
nicht essen konnte oder sie nicht essen wollte. Mir schenkte sie zum
Dank was sie anhatte, ihre Kleider und ihren Schmuck; in Mekka ver-
sprach sie mir noch 10 Dinare dazu zu geben. Darauf musste ich sie
zu der Leiche hinführen, sie schnitt die Scham, die Ohren und die Nase
ab, hing sich die Glieder als Schmuck an und nahm sie sammt der Leber
mit nach Mekka.
'Abdallah b. Ga'far von Abu 'Ann von alZuhrij von 'ürva von 'Ubaid-
allah b. 'Adij b. alXijär: bei einem syrischen Feldzuge in der Zeit des
Chalifen Othman kamen wir nachmittags, unser 80 Mann, durch Hims
und fragten nach (Abu Dasma) Vaxshij. Es Avurde uns gesagt, er trinke
jetzt Wein und sei erst am andern Morgen zu sprechen. AVir blieben also
seinetwegen die Nacht da, am andern Morgen früh gingen wir zu ihm,
er war ein ganz alter Mann und sass auf einem Kissen. Wir fragten ihn
nach Xamza und nach Musailima, er wollte aber nicht erzählen, bis wir
ihm sagten, wir seien nur deswegen die Nacht da geblieben. Da sagte
er: bei dem Feldzuge von Uxud versprach mir mein Herr, Gubair b. Mue'im
b. 'Adij, die Freiheit, wenn ich Xamza umbrächte, welcher seinen Oheim
Ou'aima bei Badr getötet hatte. Als ich nun in der Schlacht Xamza an-
1) 278,8 ba'du näxijatan. ^ 279,L 280,9. 281,14 vgl. 278,1.
^) mukabbisun lahii kathithuu 278,19. 279,2 ist unverständlich.
134 t'xud A.3.
kommen sah. lauerte ich ihm unter einem Baume auf. Er ging auf mich
63a zu, nachdem er Sibä' alXuza'ij aus dem Wege geräumt hatte, fiel aber
über einen Uferrand. Da schoss ich ihm einen kurzen Spiess durch den
- -Bauch und tötete ihn. Hind, die mich schon unterwegs zur Ausführung
meines Vorhabens angespornt hatte, schenkte mir zum Dank ihre Kleider
und ihren Schmuck, Fussringe von Ghafärimuscheln, und Armbänder von
Gold, und goldene Zehenringe. Was Musailima betrifft, so traf ich ihn
mit dem Spiess im Garten des Todes, gleichzeitig aber führte ein ilediner
einen Hieb gegen ihn, so dass ich nicht weiss, wer ihn getötet hat; doch
hörte ich eine Frau auf dem Dache des Klosters rufen: der abessynische
Knecht hat ihn getötet. Als Vaxshij seine Erzählung beendet hatte, fragte
ich ('Ubaidallah) ihn , ob er mich nicht kenne. Er sah mich wiederholt
an und erkannte mich endlich, indem er sagte, das letzte Mal, wo er
mich gesehen, habe er mich als Säugling meiner Mutter hinaufgereicht in
den Sattel. — BH. 563—566. 580 f.
Xamza's Schwester Cafij ja pflegte zu erzählen: Xassan b. Thabit, der
sich mit uns in einem Turme, namens Färi' (BH. 728,16), geborgen hatte,
wurde von mir aufgefordert, einige Juden, die Pfeile auf unseren Turm
schössen '), zu verjagen, er hatte aber keinen Mut. Als es zu arg wurde,
liess ich mir sein Schwert geben und hieb einem Juden, der zu unserem
Turm heraufstieg, den Kopf ab; worauf sich die anderen aus dem Staube
machten. Am Morgen der Schlacht schien es mir, als ich auf dem Turme
ausschaute, als flöge ein Spiess auf Xamza; ich wunderte mich, dass sie
auch Spiesse führten. Abends ging ich hinaus auf den Kampfplatz, mit
dem Schwert in der Hand. Den Stand der Dinge erkannte ich an Xassan's
Verhalten ; er zog sich nämlich in den innersten AVinkel zurück, während
er wenn die Muslimen im Vorteil waren sich bis auf die Mauer des
Turmes hervorAvagte. Im Quartier der Banu Xaritha traf ich mit einigen
Medinerinnen zusammen, unter denen sich Umm Aiman befand; wir
setzten uns in Trab bis wir zu M. kamen. Der erste, der mir begegnete,
war Ali, er wies mir Muhammed, aber heimlich, damit es die Feinde nicht
merken sollten. Ich- ging zu ihm, er war verwundet-).
M. rief: was macht mein Oheim, was macht mein Oheim? Es ging
zuerst alXarith b. alCimma aus ihn zu suchen; hinter ihm her, da er
') jataqamma'üna fol. 106 a = benahmen sich wie die Fliegen namens qama'a.
-) Vgl. fol. lOGa. Ich vermute lau für ma 282,1: wenn ich mich im Stande
fühlte, was sollte mich dann zurückhalten. 282,9 birag'i. Nach BU. 565,6
war der kurze Wurfspiess bei den Abessyniern im Gebrauch. Die arab.
Lanze war lang und eine ReiterwalTe, mehr zum Stossen als zum Werfen
eingerichtet. Die Infanterie führte Bogen und Schwert, Die 'anaza al-
Zubair's 80,10 war eine Ausnahme.
Uxud A. 3. 135
lange ausblieb, noch Ali; letzterer meldete, Xamza sei gefallen. M. Hess 63b
sich zu der Leiche führen, er geriet in grosse Entrüstung. Cafijja aber
wurde auf seinen Befehl so lange von alZubair zurückgehalten, bis Xamza
begraben war. M. sagte: wenn es nicht unsere Frauen betrübte, so über-
liessen wir ihn den Raubtieren, damit er am jüngsten Tage aus dem
Bauch der Wölfe und Geier auferweckt würde. — BH. 584 f.
Als Cafvan b. Umajja sah, wie Xamza die Feinde scheuchte, äusserte
er, er habe nie einen Mann gesehen, der mit solchem Eifer gegen seine
Verwandten kämpfe.
Nach einer anderen Nacliricht wollten zwar die Mediner Cafijja nicht
an Xamza's Leiche heran lassen, aber M. gebot sie nicht zu hindern. So
setzte sie sich denn mit Faeima daneben, um zu Aveinen. M. weinte mit,
wenn sie weinte; und wenn sie eine Atempause machte, machte er auch
eine Pause. Endlich verkündete er ihnen, Gabriel habe ihm mitgeteilt,
dass Xamza im Verzeichnis der Himmelsbewohner stehe unter dem Namen:
Xamza b. 'Abdalmueealih, der Löwe Gottes und der Löwe seines Boten.
M. sagte, er wolle zur Rache für Xamza 30 Qurashiten verstümmeln,
aber durch Sur. 16,127 ward ihm das verboten. Er verhinderte auch
Abu Qatada es zu thun, unter Hinweis auf den besonderen göttlichen
Schutz und auf die grossen künftigen Thaten der Qurashiten *).
'Abdallah b. Gaxsh sagte zu M. , er habe Gott beschworen ihn zum
Märtyrer zu machen, und bat ihn, in diesem Fall für seine Hinterlassenen
zu sorgen. Er fiel wirklich und ward mit Xamza zusammen in einem
Grabe bestattet. M. nahm sich seiner Familie an und kaufte seiner Mutter
ein Gut in Xaibar^). — BH. 585.
Als Xamna bint Gaxsh von M. den Tod ihres Oheims Xamza und 64 a
ihres Bruders 'Abdallah erfuhr, fasste sie sich in Geduld; als sie aber
hörte, dass auch ihr Mann Muc'ab b. 'Umair gefallen sei, jammerte sie
laut. M. sagte, der Mann stehe der Frau näher als irgend ein anderer.
Dann rief er Gott an, den Waisen für ihren Vater einen guten Ersatz zu
verschaffen; durch Galxa b. 'Ubaidallah, der die Witwe heiratete, ging
diese Bitte in Erfüllung. — BH. 586.
Auch alSumairä bint Qais, von den Banu Dinar, war mit den anderen
Weibern herausgekommen; sie ertrug den Tod ihrer beiden Söhne, al-
Nu'man b. 'Abd'amr und Sulaim b. alXarith, mit Gelassenheit, als sie
hörte, dass M. gesund sei. 'Aisha begegnete ihr, wie sie ein Kamel mit
') axtasibuka 'iuda llähi 284,7 ich schreibe dich mir gut bei Gott, ich ver-
zichte auf dich (auf deine Rache) um Gottes Lohn (um mir dadurch
Lohn bei Gott zu erwerben). Vgl. 284,21 ff,
2) agri 284,17.
136 Uxud A. 3.
den Leichen ihrer Söhne nach Medina trieb, und erfuhr von ihr, dass
Alles gut stehe. Auf die Frage was sie denn da auf dein Kamel habe,
antwortete sie ganz kurz und trieb das Tier weiter. — BH. 587.
M. sagte: wer bringt mir Nachricht über Sa'd b. Rabi'? er liegt dort,
von zwölf Lanzenspitzen durchbohrt. Maxammad b. Maslama (nach An-
deren war es Ka'b b. Ubaij) suchte ihn in der Richtung wohin der Pro-
phet gezeigt hatte, fand ihn unter den Erschlagenen im Vadi und rief ihn
an. Aber erst als er sagte: der Bote Gottes schickt mich zu dir! hörte
Sa'd, röchelte tief und fragte, ob denn M. lebe? „Ja", war die Antwort,
„und er hat uns gesagt, du habest zwölf Lanzenstiche". Der Todwunde
bestätigte das und trug dem Boten seine letzten Worte an die Mediner
auf, worin er sie beschwur, ihres Eides gedenk, sich für den Boten Gottes
aufzuopfern '). — BII. 583 f.
Nachdem der Teufel gerufen hatte, M. sei gefallen, flohen die Muslime ;
kein Zurückrufen half; erst bei alMihräs machten sie Halt; endlich zog sich
auch M. in die Schlucht zurück. Musa b. Muxammad b. Ibrahim von s.
Vater: dort kamen sie ihm wieder zu Hülfe. AlCaxxak b. 'Uthman von
Camra b. Sa'id: er kam ihnen zu Hülfe. Sie waren zerstreut auf dem
64 b Berge und redeten vom Tode M.'s, da erschien er in Begleitung derer, die
bei ihm ausgehalten hatten. Ka'b sah ihn zuerst und schrie laut, M. winkte
ihm zu schweigen, und bat ihn um seine Rüstung, um sie statt seiner
eigenen anzulegen. Er ging geführt von Sa'd b. 'Ubada und SaVl b. Mu'adh
(nach anderen von öalxa) , bis zu dem Felsen , der an dem Wege zum
Uxud liegt, wenn man nach der Schlucht (Shi'b algazzärln) will; weiter
konnte er nicht. Von da trug ihn öalxa hinauf. Die Muslime in der
Schlucht hielten die kleine Schar für Feinde und zogen sich weiter zurück,
bis ihnen Abu Dugana mit seiner roten Kopfbinde winkte. Es wird ge-
sagt, dass anfangs Abubekr winkte und erst als das nicht half Abu Du-
gana; Abu Burda soll schon Anstalt gemacht haben, mit Pfeilen auf die
14 Männer zu schiessen. — BH. 576 f.
Als die Muslime den Propheten wieder hatten, war es als ob alles
Leid vergessen sei. Dann aber verfielen, sie, durch Satans Eingebung,
wieder in Trauer über ihre vielen und schweren Vtrlustc. Da, erzählt
Räfi' b. XadTg, entfernte Gott unsere Traurigkeit, indem er plötzlich die
Feinde über uns brachte, die wir fern geglaubt hatten. Der Prophet er-
mutigte uns zum Kampf, ich sah den und den (von den Feinden) den
Berg ^) hinauf laufen.
• 1) .xXil 286,4 Ia\ 286,8.
-) J-^-^5 L<^-^ -'88,6. 280,.^ vgl. 314,21. 315,1 -. die (schräge) Seite, Lehne.
Uxud A. 3. 137
Omar erzählte, er sei (nachdem der Satan gerufen, M. sei tot)') wie
eine Gemse auf den Berg geklettert und zum Propheten gekommen, welcher
grade den ihm eben offenharten Vers Sur. 3,138 vortrug, während Abu Suf-
jan am Fussdes Berges gestanden habe. Auf ein Gebet M.'s seien die
Feinde wieder abgezogen.
Abu Usaid alSa'idij: wir waren so niedergeschlagen, dass uns jeder,
der uns gewollt hätte, in die Gewalt bekommen hätte. So schliefen wir
ein, und zwar so fest, dass sich die Schnarchlaute stiessen''^). Als wir
wieder aufwachten, waren wir frisch, als ob uns nichts Aviderfahrcn wäre.
Dasselbe sagt öalxa b. 'Ubaidallah.
AlZubair: ich hörte wie im Traum (denn uns allen hing das Kinn auf
die Brust) Mu'attib b. Qushair sagen: hätten wir etwas zu sagen gehabt,
so wären wir nicht hier getötet. Das war der Anlass zu Sur. 3,148.
Abu IJasar: ich schlief mit vierzehn meiner Leute zur Seite M.'s,
während die Feinde unten am Berge standen. Dem Bishr b. alBarä b.
Ma'rur fiel das Schwert aus der Hand, ohne dass er es merkte. Hinterher
nahm er es wieder auf, es war nicht beschädigt^).
Abu Oalxa: ich liess im Schlafe das Schwert fallen. Nur die Glau-
bensgewissen schliefen, die Heuchler und Zweifelhaften nicht.
Ehe er den Rückzug autrat, erschien Abu Sufjan auf einer schwarzen
Stute noch einmal an dem Berge und rief laut den Muslimen zu: hoch
Ilubal! wo ist Ibn Abi Kabsha, wo Ihn Abi Quxäfa, wo Ibn alXaoeäb!
ein Tag für den Tag von Badr! nicht w^ahr, die Tage wechseln und das
Kriegsglück steigt auf und ab! ein Xanehala für den andern!
Jede dieser Aeusseruugen erwiderte Omar mit Erlaubnis des Pro-
pheten ■*). In einem darauf folgenden Zwiegespräch versicherte er dem
Abu Sufjan, dass M. nicht getötet sei, und dieser glaubte ihm auch. Dann
rief er abermals laut den Muslimen zu: ihr werdet eure Toten verstüm-
melt finden; es ist aber nicht nach der Absicht unserer Oberen geschehen;
doch — setzte er hinzu, da ihn der Trotz des Heidentums ergriff — hatten
wir auch nichts dagegen. Endlich rief er: übers Jahr wollen wir uns
treffen in Badr alCafrä! Im Namen M.'s antwortete Omar: ja! — BII. 582 f.
') Dieser Satz gibt den Anlass der Offenbarung an, lucht die Zeit von Omar's
Klettern; s. 3 13,3 f.
-) Zu 288,12. U. 19 vgl. Gauh. unter >,j!^: sit j^s. ^y^^ ^^J^'^^ j
3) KJsA XJ-^l näiul. iJ~it ^A Sur. 3,148.
*) In 289,10 ist die erste lliilfte der Zeile irrtümlich aus 289,16 wieder-
holt. Zu 289,22 vgl. 2^)6,13.
138 UxTid A. 3.
Darauf zog Aln; Sufjan ab und die Mekkaner traten den Rückzug an.
Die Muslime aber befürchteten, dass sie die Stadt überfallen würden. Um
sich darüber Gewissheit zu verschaffen, scliickte M. den Sa'd b. Abi Vaqqäc
hinter ihnen her. Wenn sie die Kamele ritten und die Rosse am Zügel
führten, sagte er, so sei das ein Zeichen, dass sie sich auf die Reise
machen wollten, wenn sie aber die Rosse ritten und die Kamele am Zügel
führten, so sei daran zu merken, dass sie kriegerische Absichten hätten.
Sa'd ging ihnen nach bis al'Aqiq. Dort hatten sie Halt gemacht und be-
rieten sich, ob sie in Medina eindringen sollten. Cafvän riet ihnen ab,
um den Erfolg nicht wieder aufs Spiel zu setzen, indem er anführte, dass
sie nach der Niederlage von den Muslimen auch nicht weiter verfolgt seien.
Sie zogen dann weiter nach alMukairain, indem sie die Kamele ritten und
65 b die Rosse am Zügel führten. Als Sa'd das sah, kehrte er um und brachte
dem Propheten die Nachricht, indem -er dabei ein niedergeschlagenes Ge-
sicht machte, damit es nicht scheinen sollte, als freue er sich über den
Rückzug der Feinde. Nach anderen rief er zuerst die Nachricht laut aus,
aber M. bedeutete ihn leise zu sein und den Leuten seine Freude nicht
so zu zeigen. Nach Ibn Abi Sabra von Jaxja b. Shibl von Abu Ga'far
hatte ihm M. nur gesagt, wenn die Feinde gegen Medina wollten, so möge
er es ihm unter vier Augen mitteilen; da sie nun aber abzogen, konnte
er sich nicht enthalten vor Freude laut zu schreien.
Als Abu Sufjan zurück nach Mekka kam, war sein erster Weg zu
Hubal, um Dank zu sagen und sein Haar zu scheren.
'Amr b. al'Ac, gebeten 2u erzählen wie es mit dem Aufhören des
Kampfes zugegangen wäre, wollte zuerst nicht daran, endlich sagte er:
nach unserem Ueberfall zerstreuten sie sich anfangs, dann aber sammelten
sie sich wieder. Wir waren zufrieden mit dem Siege und beschlossen
zurückzukehren; wir hatten erfahren, dass Ibn Ubaij mit dem dritten Teil
der Männer umgekehrt und andere Mediner in der Stadt zurückgeblieben
seien, und wir waren nicht sicher vor einem Angriff. Auch hatten wir
Verwundete, und die meisten Pferde waren von Pfeilen getroffen. Wir
zogen also ab, noch vor alRauxä zeigte sich uns eine Schar der Feinde,
Avir gingen aber weiter.
Verzeichnis der Gefallenen. Nach der herrschenden Annahme waren
es 70 Mediner und 4 Kmigranten. — ■ BH. 607 — 610.
Emigranten: Xamza von den Banu Hashim, 'Abdallah b. Gaxsh von
Umajja, Sa'd der Freigelassene Xaoib's von Asad, Shammäs b. 'Uthman
b. alSharld von Maizum, Muc'ab b. 'ümair von 'Abdaldar. Dazu kommt
noch Abu Salaina, der, wie man sagt, an oiuer Wunde starb, die er bei
üxud kriegte; er ward gewaschen im Gebiet der Baim Uinajja h. Zaid
Uxud A.3. 189
in der 'Alija, zwischen den beiden Hörnern des Brunnens '), der jetzt
in den Besitz des 'Abdalcamad b. 'Alij übergegangen ist.
Andere Nichtmediner: 'Abdallah und 'Abdah'axniän, die beiden Söhne
alliablt's, von Sa'd b. Laith ; Vahb b. Qabus und sein Bruderssohn alXarith
b. 'Uqba von Muzaina.
Von den Banu 'Abdalashhal zwölfe): 'Amr b. Mu'adh (getötet von
Cirär), alXarith b. Anas, 'Umära b. Zijäd, Salama b. Thabit b. Vaqsh
(getötet, von Abu Sufjan), 'Amr b. Thabit (von Cirär), Rifä'a b. Vaqsh
(von Xalid), alJamäni Abu Xudhaifa (aus Versehen von den Muslimen
getötet), Caifij b. Qaiehij (von Cirär), alXubäb b. Qaiehij, 'Abbäd b. Sahl «6a
(von Cafvän), dazu von den Bewohnern von Rätig, die sich zu 'Abdalash-
hal hielten: Ijäs b. Aus b. 'Atlk b. 'Amr b. 'Abdala'lam b. Za'ürä b.
Gusham (von Cirär getötet), Tbaid b. alTajjihän (von 'Ikrima), Xabib
b. Qajjim ').
Von 'Amr b. Auf; und zwar von Cubai'a b. Zaid: Abu Sufjan b.
alXarith der Vater der Töchter, der zu M. sagte: ich will kämpfen und
dann wieder zu meinen Töchtern ; worauf M. sagte : Gott halte "Wort !
Von Umajja b. Zaid b. Cubai'a: Xanehala b. Abi 'Amir, den alAsvad tö-
tete. Von 'übaid b. Zaid: Unais b. Qatäda, den Abu IXakam tötete, und
'Abdallah b. Gubair, den 'Ikrima tötete. Von Ghanm b. alSalm b. Malik
b. Aus : Xaithama Abu Sa'd, den Hubaira tötete. Von al'Aglän : 'Abdallah
b. Salama, den Ihn alZiba'rä tötete. VonMu'avija: Suvaibiq b. Xaeib b.
alXarith b. Haisha, den Cirär tötete. Acht *).
Von Balxarith b. alXazrag: Xariga b. Zaid (von Cafvan getötet) und
Sa'd b. Rabi', der in demselben Grabe bestattet wurde, und Aus b. Arqam.
Vier ^). Von alAbgar (Gidära) : Malik b. Sinän, der Vater des Abu Sa'id
alXudrij , den Ghuräb b. Sufjan tötete; Sa'd b. Suvaid, und 'Utba b.
Rabi'. Drei. Von Sä'ida: Tha'Iaba b. Sa'd, Xaritha b. 'Amr, Nafith (?)
b. Farva. Drei. Von 0arlf : 'Abdallah b. Tha'Iaba und Qais b. Tha'Iaba,
dazu der guhanitische Xalif Camra.
Von 'Auf b. alXazrag, und zwar von Malik b. al'Aglän b. Jazid b.
Ghanm b. Sälim: Naufal b. 'Abdallah (getötet von Sufjan b. 'üvaif),
al 'Abbäs b. 'Ubäda (getötet von Sufjan b. 'Abdshams alSulamij), alNu'man
*) Gauh.: „die Hörner des Bi-unnens sind zwei Pfosten, über die der Balken
gelegt wird, an dem die Winde hängt." Hoffentlich wird die Waschung
der Leiche auf dem Querbalken eines Brunnen als etwas Auffälliges be-
richtet. Vgl. 334,21 und fol. 106 a.
-) so auch 307,15; es werden aber nur 10 aufgeführt.
3) vielleicht Taim. BH. 607 : Jazid b. Taim.
*) Es sind nur sieben.
*) Es sind nur drei.
140 Uxud A. 3.
b. Malik (von Cafvän) und 'Ubäda b. alXasxäs , welche zusammen be-
graben wurden, Mugaddhar b. Dbijäd, den alXarith heimtückisch tütete,
und der nach alJamäni b. Ma'n (von Abu Vagza) mit den beiden letzt-
genannten in demselben Grabe bestattet wurde.
Nämlich Xucair alKatäib ladete Suvaid b. alCamit und XavN'ät b.
Gubair und Abu Lubäba (statt dessen wird auch Sahl b. Xunaif genannt)
zu einem Gelage ein. Sie tranken und schmausten bei ihm drei Tage,
bis das Fleisch verdorben war. Dann gingen sie fort; den schon sehr
alten Suvaid mussten die beiden andern tragen, weil er so schwer be-
trunken war. Als sie nun in die Xähe der Banu Ghucaiua kamen (sie
wohnten den Bann Sälim Östlich gegenüber), musste Suvaid sich setzen
um zu pissen; so sah ihn ein vorbeikommender Xazragit und meldete
dem Mugaddhar b. Dbijäd, er könne jetzt kalte (billige) Rache an dem
Ausiteh nehmen. Der ging sogleich mit gezücktem Schwert hin; die
beiden j-üngeren Männer flohen, da sie keine Waffen hatten; der Greis
ti6ij aber konnte nicht von der Stelle, und bot seinen Nacken dem Schwerte
des Xazragiten. Dieser Mord gab, wie man sagt, den Anlass zur Schlacht
von Bu'äth. Nach M.'s Ankunft bekehrte sich sowohl Mugaddhar wie
alXarith, der Sohn Suvaid's. Sie fochten beide bei Badr mit, und schon
damals suchte alXarith Gelegenheit den Mord seines Vaters zu rächen.
Er fand dieselbe aber erst bei Uxud, in der Verwirrung nach dem Ueber-
fall: da hieb er dem Mugaddliar von hinten den Kopf ab. Indessen
blieb die Sache nicht verborgen, Gabriel teilte sie dem M. mit, nachdem
er von Xamrä alAsad wieder zu Hause gekommen war. Sofort machte
M. sich auf nach Quba, bei grosser Hitze und nicht an einem der Tage
(Montag oder Sonnabend), wo er gewöhnlich in der dortigen Moschee
zu erscheinen pflegte. "Während er den Leuten , die einigermassen ver-
wundert zusammenkamen, die Hand gab und sich mit ihnen unterhielt,
fand sich auch alXarith b. Suvaid ein, in einem gelben Mantel. Sowie
M. ihn sah, befahl er 'Uvaim b. Sä'ida, ihn vor der Thür der Moschee
zu köpfen zur Rache für Mugaddhar, den er ermordet habe; dann Hess
er seinen Esel vorführen um abzureiten. Vergebens suchte ihn alXarith,
den Steigbügel festhaltend, durch ein reuiges Bekenntnis und das Ver-
sprechen vollkommenster Genugthuung zu erweichen; M. wiederholte
trocken den Befehl und ritt ab, während 'üvaim denselben vollstreckte
uiul die Söhne Mugaddhar's dabei standen. — Es wird gesagt, dass
Xubaib b. Jasäf sah, dass alXarith den Mugaddhar tötete, und es dem
Propheten anzeigte, dass dieser dann hinritt um eine Untersuchung anzu-
stellen, aber schon unterwegs von Gabriel Gewissheit erhielt. — Folgt
ein Vers Xassan's, der sich auf alXaritb's Hinrichtung bezieht, und zwei
Uxud A. 3. 141
Verse, welche drei namhaft gemachte Aiisitcii zur Rache gegen die Xazra-
giten auffordern und angeblich von Suvaid herrühren '). — BIl. 519.
Von Salama: der Freigelassene 'Antara, den Naufal b. Mu'avija
tötete. Von Balxublä: Rifä'a b. 'Amr. Von Xaräm: 'Abdallah h. 'Amr,
'Amr b. alGamüx, Xallad b. 'Amr b. alGamüx. Von Xabib b. 'Abdxaritha :
alMu'allä b. Landhan h. Xaritha b. Rustum, von 'Ikrima getötet. Von
Zuraiq: Dhakvan b. 'Abdqais.
Von alNaggär zwölf und zwar von Saväd: 'Arnr b. Qais, den Naufal
b. Mu'avia tötete, dessen Sohn Qais b. 'Amr, SalTe b. 'Amr, 'Amir b. Mu-
xallad. Von 'Amr b. Mabdhul: Abu Usaira, den Xalid tötete, 'Amr b.
Muearrif. Von 'Amr b. Malik (Mughäla): Aus b. Xaräm. Von 'Adij b.
alNaggar: Anas b. alNacr. Von Mäzin: Qais h. Mnxallad, und der Frei-
gelassene (oder Sklave) Kaisän. Von Dinar: Sulaim b. alXarith und al-
Nu'män b. 'Amr, die Söhne der Sumaira bint Qais.
Verzeichnis der gefallenen Mekkaner. Von Asad : 'Abdallah b. Xu-
maid (getötet von Abu Dugana). Von 'Abdaldar die Fahnenträger: öalxa
(von Ali), 'Uthman (von Xamza), Abu Sa'id (von Sa'd b. Abi Vaqqäc),
Musafi' (von 'Acim b. Thabit), alXarith (von demselben), Kiläb (von al-
Zubair), alGuläs (von Galxa), Aroät b. 'Abdshurahbil (von Ali). Qärieh b.
Shuraix, Cuv;lb (von Quzman); und Abu 'Aziz b. 'Umair. Von Zuhra:
Abu IXakam b. alAxnas b. Shuraiq (von Ali), der Xuza'it Sibä', der Sohn
des 'Abdal'uzza 'Amr b. Nacla und der Umm Anmär (von Xamza). Von
Maxzüm fünf: Hishäm b. Abi Umajja b. alMughira (von Quzmän), alValid
b. al'Ac b. Hisham (von Quzmän), Umajja b. Abi Xndhaifa b. alMughira
(von Ali), Xalid b. alA'lam al'Uqailij (von Quzmän), 'Uthman b. 'Abdallah
b. alMughira (von alXarith b. alCimma). Junas b. Muxammad alGhafariJ
von s. Vater: während Quzman mit Xalid b. alA'lam kämpfte, erhielt er
einmal von Xalid b. alValid und einmal von 'Amr b. al'Ac Lanzenstiche,
die, wie es schien, tödlich waren; er Hess aber darum nicht ab von seinem
Gegner bis er ihn erlegt hatte. Von 'Amir b. Luaij : 'Ubaid b. Gäxiz (von
Abu Dugana), Shaiba b. Malik (von Galxa). Von Gumax: Ubaij b. Xalaf
(vom Propheten selber) und Abu 'Azza. Folgt die Geschichte von Abu ;
') Die erste Hälfte von dem Verse Xas^san's 297,3 wird heissen müssen: ja
Xari, fi sinatin min naumin? avvi lakum! Demnach hat alXarith den
Mugaddhar im Schlaf ermordet. — In 297,6 ist mit dem Du in abligh
und kabirta nicht alXarith angeredet, sondern ein von ihm verschiedener
Alter (der Dichter selber?), welcher den gleichen Auftrag wie an Gulfis
und 'Abdallah auch an alXarith zu überbringen hat: dieser solle der dritte
im Bunde sein und die beiden anderen nicht im Stich lassen. Der Wechsel
in der Person ist bekanntlich im Arab. noch häufiger als im Hebr. —
297,7 'alä 'urfin vainkfiri -= fair or unfair. Zu 295,12 BH. 852,15.
142 üxud A. 3.
'Azza wie fol. 2Sa.h. mit dem Zusatz, nach Bukair b. Mismär sei er auf
dem Rückwege der Mekkaner schlafend in Xamrä alAsad zurückgeblieben
und dort von den Muslimen überrascht. Von 'Abdmanät : Xalid. Abu ISha'thä,
Abu IXamrä, und Ghuräb, vier Söhne Sufjan's b. 'Uvaif. — BIT. 610 f.
Nach dem Abzüge der Feinde bestatteten die Muslime ihre Toten.
Xamza war der erste, der zu M. gebracht wurde; M. betete über ihn und
sah dabei, dass die Engel ihn wuschen, weil er nämlich (religiös) unrein
gewesen sei. Denn das Blut wurde den Märtyrern nicht abgewaschen,
sie sollten in ikren blutigen Wunden vor Gottes Angesicht erscheinen.
Jedesmal wenn eine neue Leiche gebracht wurde, wurde sie neben Xamza
gelegt, und dann betete M. darüber und zugleich über Xamza; also über
den letzteren im Ganzen 70 mal, denn so viel waren der Gefallenen. —
Nach anderen wurden immer 9 Leichen zusammen zu Xamza's Seite ge-
legt, und dann erst betete M., also 7 Mal im Ganzen.
6alxa und Ihn 'Abbas und Gabir pflegten zu erzählen : M. sagte : ich
bin Zeuge für die Märtyrer am Tage der Auferstehung. Darüber unzu-
frieden fragte ihn Abubekr, ob nicht die Anderen ebenso gut ihre Mus-
limenpflicht gethan hätten? Ja, sagte M., aber die Toten haben noch nichts
von ihrem Lohne verzehrt, und ich weiss nicht, was ihr nach meinem
Tode anrichten werdet. Da weinte Abubekr, dass sie den Propheten über-
leben sollten.
Usama b. Zaid von alZuhrij von Anas b. Malik: M. betete überhaupt
nicht über den Toten. — Dasselbe überliefert 'Umar b. 'Uthman von 'Ab-
dalmalik b. 'Ubaid von Said b. alMusajjib.
M. befahl, zwei oder drei Tote in ein Grab zusammenzulegen, und
die voran zu bringen, die am meisten vom Koran gewusst hätten. Auf-
zählung einiger Paare (S. 125 135 139 f.). Als Xamza im Grabe lag, Hess M.
eine Burda über ihn breiten ; sie war aber zu kurz : wenn sie die Füsse
bedeckte, war der Kopf frei, und umgekehrt. Da befahl er, nur den Kopf
zu bedecken und über die Füsse Xarmalkvaut zu streuen. Als die Um-
stehenden weinten, dass sie nicht einmal für den Oheim des Boten Gottes
eine ordentliche Hülle hätten, sagte M. , sie würden dereinst noch die
reichsten Länder erobern und dann ihre Familien „aus dem kahlen Zwi-
schenlande') dahin kommen lassen; aber Medina sei besser für sie, wenn
sie verständig wären. „Bei Gott — so schloss er — für einen jeden, der
in der Unbequemlichkeit und Fähriichkeit Medina's ausharrt, werde ich
Fürsprech und Zeuge sein am Tage der Auferstehung." — BIL 586.
') Xiffäz ist 301,10 nicht als Eiffcniuiine, sondern nliiie Artikel als A|ipella-
tivinn gehraucht, und zwar so, als ob der Name an sidi ein tristes liajul
bedeute.
Uxud A. 3. 143
Dem 'Abdalraxman b. 'Auf wurde etwas zu essen gebracht, da sagte
er: für Xaiuza war keiu Leichentuch zu finden und für Muc'ab b. 'Uiuair
auch nicht, und sie waren doch bessere Männer als ich.
Als M. an Muc'ab's Leiche kam, sagte er : in Mekka war nie jemand
besser gekleidet und gekämmt als du, und nun liegst du da zerzaust in
einer schlechten Burda! Darauf Hess er ihn bestatten; es stiegen in sein
Grab sein Bruder Abu IRöm und 'Amir b. Rnbi'a und Suvaibio b. 'Amr
b. Xarmala. In Xamza's Grab stiegen Ali und alZubair und Abubekr
und Omar, während der Prophet am Rande sass.
Die Meisten hatten ihre Toten nach Medina gebracht, dort wurden
einige begraben in Baqi' alGabal (nicht weit davon wo jetzt der Hof
Zaid's b. Thabit ist auf dem Kamehnarkt), andere im Gebiet der Banu
Salama, Malik b. Sinän da wo jetzt die 'Abäjahändler ihren Stand haben
im Dar Naxla. Der Prophet Hess zwar ausrufen, die Leichen sollten zu-
rückgebracht und auf dem Schlachtfelde begraben werden; aber nur mit
einem geschah dies, der noch nicht begraben war, nämlich mit Shammäs
b. 'Uthman alMaxzumij. Er Avar in den letzten Zügen nach Medina ge-
schafft (erst ins Haus der 'Aisha, dann der Umm Salama, die nähere
Ansprüche geltend machte) und starb nach vierundzwanzig Stunden.
Dann Avurde er so wie er war in seinen Kleidern nach Uxud zurückge-
bracht und begraben, ungewaschen und ohne dass M. über ihm betete.
Wer auf dem Sclilachtfelde bestattet wurde, wurde im Vadi be-
stattet. Die gemeinschaftlichen Gräber am Berge sind, nach Galxa b.
'Ubaidallah, Gräber von Beduinen, welche in der Hungersnot zur Zeit
Oraar's starben. 'Abbäd b. Tamim alMazinij kennt keine Gräber von
Märtyrern am Uxud, sondern nur von Leuten, die in der Hungersnot
starben. Ihn Abi Dhi'b und 'AbdaPaziz b. Muxammad: die Gräber der
Beduinen und der Märtyrer sind nicht zu unterscheiden; bekannt sind
nur die Gräber Xamza's, Sahl's b. Qais, 'Abdallah's b. 'Amr, und 'Amr's
b. alGamux.
M. besuchte die Gräber alle Jahr'), ebenso Abubekr, ebenso Omar,
ebenso Othman, ebenso Mu'avija, wenn er nach Mekka wallfahrtete. 72b
Faeima ging alle zwei drei Tage hin, um zu weinen. Wenn Sa'd b.
Abi Vaqqac nach seiner Besitzung in alGhäba ging, besuchte er immer
die Märtyrer und grüsste sie ; er sagte, dass sie keinen Gruss unerwidert
Hessen so lange sie da lägen. Dasselbe hatte M. gesagt, als er einst
am Grabe Muc'ab's vorbeikam (Sur. 33,23). Auch Abu SaMd alXudrij
forderte dazu auf, die Märtyrer in ihren Gräbern zu besuchen und sie
zu grüssen. Muxammad b. Maslama und Salama b. Salama b. Vaqsh
') am Eingang der Schlucht 303,6; am Fuss des Berges 303,10.
144 Uxiid A. 3.
thateii das alle Monat; desgleiclien Umm Salama'): und als einmal der
Knecht, der sie begleitete — er hiess Tajjiliän — nicht mit grüsste,
setzte sie ihn gehörig zurecht. Auch Abu Huraira besuchte sehr häufig die
Gräber. Wenn 'Abdallah b. 'Amr auf dem Wege nach alGhaba nach Dhubab
kam. bog er ab zu den Gräbern um die Märtyrer zu grüssen, dann ritt
er wieder nach Dhubab an die Stelle zurück, avo er abgebogen war; denn
er wollte nicht den Weg über die Märtyrer nehmen"). Die Xuza'itin
Fäeima, die noch eine Zeitgenossin des Propheten war, will den Gegen-
gruss Xamza's selber gehört haben, als sie eines Abends nach Sonnen-
untergang mit ihrer Schwester die Gräber besuchte.
Nach der Bestattung stieg M. zu Pferd und ritt zurück, mit ihm das
Heer und die 14 Weiber. Die Mehrzahl der Muslime war verwundet, am
meisten hatten die Salama und 'Abdalashhal gelitten. Am Fuss der Xarra
73a hielt M. ein Gebet mit den Seinen. Dann gelangte er an den Höfen der
Xaritha^) vorbei zu den 'Abdalashhal. Als er dort die Klagelieder der
Weiber hörte, sagte er: Xamza hat keine, die ihn beweint. Wie wir
jammernden Weiber aber den Propheten gesund wieder sahen, war all
unser Leid dahin — erzählt die Ashhalitin Umm 'Amir.
Weiter erzählt Umm 'Amir : während M. im Quartier der 'Abdashhal
auf seinem Pferde hielt und Sa'd b. Mu'adli die Zügel gefasst hatte, kam
dessen Mutter Kabsha bint X'baid angelaufen und ward dem Propheten
vorgestellt. Er tröstete sie über den Tod ihres Sohnes 'Amr b. Mu'adh.
erzählte ihr, dass die zwölf gefallenen Ashhaliten nun im Paradiese seien
und dort Fürsprache einlegen für ihre Verwandten, und betete, Gott
möge die Trauer der Hinterbliebenen heilen und für sie sorgen. Dann
ritt er weiter, die Ashhaliten wollten ihn geleiten, aber auf seinen
gemessenen Befehl mussten die Verwundeten — es waren 30 Mann —
da bleiben und ihre Wunden pflegen. Sa'd selber ging mit bis zu M.'s
Hanse, dann kehrte er um und schickte uns Frauen hin, dass wir um
Xamza klagen sollten. Der Prophet freute sich sehr darüber , als er
nach dem ersten Drittel der Nacht aus dem .Schlaf erwachte und die
Klage hörte. Darauf gingen wir wieder mit unseren Männern heim, nach-
dem ein Teil der Nacht vergangen war. Seitdem blieb es Sitte bei
uns, jede Totenklage mit der über Xamza zu beginnen. — ßH.-586f.
Ea heisst, Mu'adh b. Gabal sei mit den Frauen der Banu Salama
■augekommen, und 'Abdallah b. Raväxa mit den Frauen der Balxaritli.
') 304,4 Jii>^ sie verbrachte dort den Tag.
'0 304,10 (J^Tr-^' L<^j^A neben hergehen 331, IS. 33;5,-J().
•■>) i-Äjw^j i3r^ 30r),9 ist unklar; vermutlich ei-j.
Uxml A. ?>. 145
M. sagte, das habe er nicht beabsichtigt, und verbot ihnen streng das
Weinen am folgenden Tage.
M. kam zur Zeit des Abendgebets in Medina an, die Ileucliler
äusserten offen ihre Schadenfreude. Ihn Ubaij maclite seinem Sohne
'Abdallah, der den grössten Teil der Nacht am Feuer sass und seine
Wunden ausbrannte, Vorwürfe, dass er diesen unvernünftigen Feldzug
mitgemacht habe. Die Juden sagten, M. trachte bloss nach der Herr-
schaft, ein Prophet sei nie in dieser Weise verwundet worden. Sogar
versuchten die Heuchler die Gläubigen zum Abfall von M. zu bewegen,
so dass Omar, der dergleichen öfters hörte, den Propheten um P^-laubnis
bat, jedem der einen solchen Versuch mache, den Kopf abzuhauen.
Aber M. gab es nicht zu; mit den Juden stehe er in Vertrag, und was
die Heuchler betreffe, so dürfe er keinem ein Leid anthun, der auch nur
mit den Lippen das Bekenntnis des Islams ablege — im Uebrigen sei
dies der letzte Vorteil, den die Qurashiten über ihn erringen würden.
Ihn Ubaij hatte bis dahin einen Ehrenplatz in der Moschee einge-
nommen, von dem er sich beim Freitagsgottesdienst, wenn M. sich ge-
setzt hatte, erhob um zu sagen: da ist der Bote Gottes in eurer Mitte,
Gott hat euch mit ihm beehrt; steht ihm bei und gehorcht ihm! Als er
nun das nach der Schlacht von Uxud wieder thun wollte, traten einige
Mediner — Emigranten waren nicht dabei — zu ihm hin, Abu Ajjub
(Xalid b. Zaid) fasste ihn beim Bart, 'Ubada b. alCämit stiess ihn in
den Nacken, und so warfen sie ihn von seinem Platze, dessen er nicht
würdig sei. Er ging hinaus, über die Nacken der Beter sich seinen Weg
suchend, indem er sagte : als ob ich etwas Unerhörtes ') geäussert hätte !
ich habe mich doch nur erhoben um seine Sache zu fördern! Draussen
begegnete ihm Mu'avvadh b. 'Afrä, der wollte ihn bewegen umzukehren,
damit M. um Vergebung für ihn bitte — davon wollte er aber nichts
wissen (Sur. 63,5) 2). — BH. 591 f.
Erklärung von Sur. 3, 117 ff. 'Abdallah b. Ga'far von Umm Bakr
bint alMusavvar b. Mairama: als alMusavvar einmal 'Abdalraxman b. 'Auf
bat ihm von Uxud zu erzählen, sagte dieser: lies die dritte Sure nach
Vers 120, so ist es als wärest du dabei gewesen.
Zu Sur. 3,118: Die „zwei Haufen'' sind die Banu Salama und die 7ia
B. Xaritha, die anfangs nicht mit wollten und erst auf den ausdrück-
lichen Befehl M.'s auszogen. Zu 3,125: nach vorislamischem Brauche
') I^^P 310,6, \y^i BH. 592,1; man sagt beides.
''') Der Erzähler, der aber nicht genannt ist, setzt hinzu: ich sehe noch, wie
sein Sohn ihn streng anblickte, er aber hob an zu sagen: M, hat mich
heransgeworfen ans dem Trockenplatze Sahl's imd SuhaiPs (BH. 336,10f.).
VäkUli, Mulinmiiied. 10
146 Uxud A. 3.
wurde eine Scliuld verdoppelt, wenn sie über die Zeit der Fälligkeit
741) hinaus gefristet werden sollte. Zu 3,144; M. sagte, Gott verleibe ibm
Hülfe und Sieg durcb den Schrecken, der einen Monat vor ibm her und
75 a einen Monat hinter ihm her ziehe ^). Zu 3,159: bei Badr sind doppelt
75b so viel Mekkaner gefallen wie Muslime bei Uxud. Zu 3,163: nach Ihn
'Abbas sagte M. : die Seelen der Märtyrer von Uxud seien in die Leiber
grüner Vögel übergegangen, und flögen darin lustig zu allen Herrlich-
keiten des Paradieses. Hin Mas'ud fügt hinzu : wenn sie dann noch einen
Wunsch hätten, so wäre es der, nocb einmal als Märtyrer fallen zu
können. Nach anderen sagte M. , die Märtyrer wohnten am Paradies-
flusse Bäriq unter einem grünen Zelte, und würden dort Abends und
Morgens verpflegt. — Zu 3,166: dies bezieht sich auf den Zug nach
Xamrä alAsad (No. 20). 'Abdalxamid b. Ga'far von s. Vater : am ersten
Muxarram^), als Bilal eben das Gebet angesagt hatte, kam der Muzanit
'Abdallah b. 'Amr b. 'Auf an und erzählte dem Propheten, als er her-
austrat, er sei in Malal gewesen, habe dort einer Berathung der heim-
ziehenden Qurashiten beigewohnt und gebort, dass Abu Sufjan sie auf-
forderte, nocb einmal umzukehren und Medina zu überfallen, Cafvan aber
sieb diesem Vorschlage widersetzte. Darauf bescliloss M. , nach dem
Rathe Abubckr's und Omar's, die Mekkaner zu verfolgen, und erliess das
Aufgebot. Die Ueberlieferer sagen: am Sonntag Morgen machten sie sich
auf zur Verfolgung des Feindes. — Zu 3,167: bezieht sich auf den Ver-
such Abu Sufjan's, die Muslime durch Nu'aim einzuschüchtern, so dass
7(;a sie sich nicbt, der Verabredung gemäss, in Badr alCafnä einstellten.
Zu 3,168: gebt auf die guten Geschäfte, welcbe die Muslime in Badr al
Cafrä macbten. Zu 3, 177 : der Jude Phinehas spottete über den Sur. 2,246
gebrauchten Vergleich der Almosen mit einem Darlehen an Gott, indem
er sagte : Gott ist arm und wir sind reich , so dass er von uns leihen
muss. Zu 3,200: das eigentliche Ribäe (im Sinne der „Marabuts") Avar
zur Zeit des Propheten noch nicht Sitte, es ist damit in diesem Verse
nur das Gebet nach dem Gebet gemeint. — BH. 592 — 606.
70 b Gabir b. 'Abdallah: Sa'd b. Rabi', der bei Uxud gefallen war, hintcr-
licss eine schwangere Witwe nebst zwei Töchtern; es beerbte ihn aber
nach heidnischem Recht sein Bruder, denn das islamische Erbrecht war
') wie Jahve die lionlensclieuchundc Bremse (d. i. die I';uiik) vor den Israeliten
her sendet.
^) Diese sonderbare (und aiicli unuewölmlieli ausiicdn'ickte 332,5) Zcilbe-
stimmung 317,22 beruht wohl auf einem Verscheu; man sollte erwarten
lAs*"^! *^j (t mit etwa dem Zusatz: vor Tagesijraueu. In 318,11 ist
unzweifelhaft J^:s-'!)1 ^j.j (Sonnta'j) zu lesen statt J^:>-\ j^j (Schlacht
von Txud).
tlxud A. 3. 147
noch nicht offenbart. Als wir uns nun eines Tages nach dem Fruhgebet
beim Propheten über Uxud unterhielten und auch auf Sa'd b. Rabi' zu
sprechen kamen, hicss er uns aufstehen und ging mit uns nach alAsväf.
Dort wohnte die Witwe Sa'd's, sie hatte M. zu einem Essen eingeladen.
Wir kamen hin und setzten uns, unser zwanzig Mann; Polster und Decken
gab es aber nicht, sondern nur Matten, die auf besprengtem Boden unter
den Palmen ausgebreitet waren. M. begann von dem Heldentode Sa'd's zu
erzählen, die Weiber weinten und er verbot es nicht, ihm kamen selber'
die Thränen. Darauf sagte er: es kommt ein Paradieseserbe. Wir er-
hoben uns und guckten durch die Palmen: Abubekr erschien. Zum an-
deren Mal wiederholte er die selbigen Worte : Omar erschien. Endlich
zum dritten Mal: Ali erschien. Nachdem sich alle gesetzt hatten, ward
das Essen gebracht; es reichte etwa für ein oder zwei Leute. Der Pro-
phet aber legte die Hand darauf und sagte: nun nehmt in Gottes Namen.
Wir assen zum ersten und zum zweiten Mal: die Speise aber nahm nicht
ab. Nachdem abgetragen war. kamen frische Datteln in einer Schüssel,
nur wenige, entweder frühreife oder verspätete ^). Auch davon assen wir
ein und zweimal, ohne dass es weniger wurden. Dann kam der Mittao-,
und der Prophet hielt das Gebet, ohne vorhergehende Waschung. Darauf
Sassen und sprachen wir wieder bis zur Vesper und assen uns noch ein-
mal an den Resten satt, dann hielt M. das Nachmittagsgebet, -wiederum
ohne sich zu waschen. Nun trat die Frau an M. heran und sagte: Sa'd
ist tot .und das Erbe ist an seinen Bruder gekommen, seine beiden Töchter
haben nun kein Vermögen und die Mädchen werden doch nur geheiratet
wenn sie Geld haben. M. betete, Gott möge für die Hinterlassenen sorgen,
und sagte dann zu der Frau: es ist mir hierüber noch nichts offenbart
komm einmal wieder zu mir wenn ich zu Hause bin ! Als er nun wieder
zu Hause war und wir zusammen vor seiner Thüre sassen, bekam er
einen Anfall; der Schweiss tropfte in Perlen von seiner Stirn, als er wieder '?»
zu sich kam. Sogleich liess er die Frau holen und darnach auch ihren
Schwager (dessen Wohnung im Quartier der Balxarith lag), und sprach
den hinterlassenen Töchtern zwei Drittel der Erbschaft zu, der Witwe ein
Achtel, und den Rest dem Bruder des Erblassers. Das noch ungeborene
Kind berücksichtigte er nicht, es war ein Mädchen und wurde hinterher
die Frau des Zaid b. Thabit. Dieser wollte ihr bei Omar (der es ein-
führte, dass auch die ungeborenen Kinder mit erbten) einen Anteil an
ihrem väterlichen Erbe erwirken, aber sie w^oUte ihrem „Bruder" ^) nichts
entziehen.
') ij. 321,22 ist wohl zu streichen.
■'') Damit sclieint des Vaters Bruder gemeint zu sein. Nach muslimischem
10*
148 Uxud A. 3.
Bei der Flucht der Mekkaner im Anfang der Schlacht war 'Abdallah
b. Abi Umajja b. alMughira bis nach Täif gekommen — nach Mekka zu
gehen vermied er — und hatte dort berichtet, die Schlacht sei verloren.
Der erste, der die Siegesnachricht nach Mekka brachte, Avar Vaxshij.
Musa b. Shaiba von Qaear b. Vahb alLaithij : Vaxshij erreichte Mekka
nach einem viertägigen Ritt, auf der Höhe von alXagfin hielt er und
rief mehrmals laut: o ihr Qurashiten! Die Leute sammelten sich um ihn,
voll Besorgnis was er bringen würde. Als er dachte es wären genug,
rückte er mit seinen frohen Nachrichten heraus und erregte damit allge-
meine Freude. Gubair b. Mue'im fragte ihn noch besonders, ob er auch
die "Wahrheit sage; er antwortete, zum Beweise habe er die Leber Xamza's
mitgebracht. Da hiess Gubair seine Frauen die Trauer ablegen und
wieder Parfüm und Salbe zu gebrauchen.
Auch Mu'avija b. alMughira b. Abi FAc war (bei der Flucht der
Mekkaner im Anfang) davongelaufen und hatte die Nacht nahe bei Me-
dina zugebracht. Am andern Morgen klopfte er bei Othman an; da
dessen Frau Kulthum ihm mitteilte, dass ihr Gatte bei ihrem Vater,
dem Propheten, sei, sagte er: lass ihn holen, ich wollte ihm ein Kamel
bezahlen — sonst gehe ich fort. Othman kam, erschrak sich als er ihn
77b sah, nahm ihn aber doch als Verwandten bei sich auf und. begab sich
zu M. zurück, in der Absicht, ihm Sicherheit zu erwirken. Indessen
hatte M. Mu'avija's Anwesenheit schon gewittert und ihn suchen lassen;
er ward bei Othman hinter einem Steinhaufen gefunden und vor ihn ge-
führt. Auf Othman's Bitten setzte er ihn jedoch in Freiheit und gab ihm
eine Frist von drei Tagen, innerhalb deren er sich aus dem Staube
machen solle. Von Othman , mit einem Kamel und Zehrung versehen,
brach er erst am dritten Tage auf und verfehlte dann den Weg, so dass
er am andern Morgen im oberen Teile des Vadi TAqiq den Muslimen in
die Hände fiel, als sie von Xamrä alAsad heimkehrten. Der Prophet
witterte ihn und Hess ihn verfolgen; Zaid b. Xaritha und 'Ammär b.
Jäsir fassten ihn in alGammä. Zaid führte einen Hieb auf ihn, 'Annuär,
der nähere Rechte auf ihn zu haben glaubte, schoss ihn mit einem Pfeile,
so dass sie ihn beide töteten. — Nach einer andern Nachricht ward er
auf der Flüchtlingshöhe (Thanijjat alSharld), acht Milien von Medina, von
jenen beiden Männern ereilt und mit Pfeilen erschossen'). — BIL 59L
Rechte hätte sie es freilich ihren Schwestern entzogen. Indessen
stiiiiint hier auch Anderes nicht zu Sur. 4,12(1.
>) Js^'^i j.u£ 324,9 letztes Jahr. — 324,1'.) lies 3^-*.:> = um die Tränke
aufgeschichtete Steine; s. Gauh.
Xararfi A. 3. |49
20.
Xanirä alAstul, A. 3.
Am' Sonntag 8. Shavval zog M. aus und ain Freitag darauf kam er
zurück.
Nach dem Früligebct Hess M. dnrcli Bilal die Kämpfer von Uxud
zur Verfolgung der Feinde aufbieten. Sogleich begaben sich die medi-
nisclien Häuptlinge, welche die Nacht in der Moschee zugebracht hatten,
zu ihren Geschlechtern um ihnen den Befehl zum Aufbruch zu über-
bringen. Sie kamen vollzählig ohne sich durch ihre Wunden zurück-
halten zu lassen. So die Bann 'Abdalashhal, die Banu Sa'ida, die Leute
von Xarbä (denen Abu Qatada den Befehl überbrachte), und die Banu
Salama. Die letzteren stiessen am Brunnen des Abu 'Utba, bei der Höhe 78 a
der Steigung, zu M. ; das war damals der nächste Weg. Es waren 40 Ver-
wundete unter ihnen ; M. war gerührt, als er sie sah.
'Utba b. Gablra von Leuten seines Geschlechts: Die Ashhaliten 'Ab-
dallah b. Sahl und Rafi' b. Sahl hatten beide viele Wunden, am meisten
der erstere. Als nun Sa'd b. Mu'adh das Aufgebot erliess, meinte Rafi',
es Aväre zwar eine Schande einen Feldzug des Propheten zu versäumen,
aber zu Fuss könnten sie doch nicht gehen und ein Reittier hätten sie
nicht. 'Abdallah aber sagte, sie müssten mit, um durch die ernste Ab-
sicht Lohn bei Gott zu suchen '). Als Rafi' unterwegs schwach wurde,
trug ihn der andere einmal eine Strecke und dann ging er wieder eine
Strecke. Abends spät kamen sie zum Lager, es brannten Feuer, 'Abbad
b. Bishr hatte die Wache. M. wünschte ihnen Gutes, er sagte, künftig
würde es den Muslimen an Reittieren aller Art nicht fehlen, sie wür-
den aber darum nicht besser daran seien. — 'AbdaUaziz b. Mnxammad
(von Ja'qub b. 'ümar b. Qatada) erzählt diese Geschichte von Anas und ,
Mu'nis.
Gabir b. 'Abdallah bekam Erlaubnis den Feldzug mitzumachen, ob-
wohl er nicht bei Uxud gekämpft hatte, da er auf Befehl seines Vaters
als der einzige Mann im Hause bei seinen Schwestern bleiben musste
(s. fol. 92b). Ausser ihm aber kamen nur die mit, die bei Uxud ge-
wesen waren.
Die Fahne, die noch vom Tage vorher am Schafte sass, übergab M.
an Ali, nach anderen an Abubekr.
Mit mehreren Wunden im Gesicht, mit geschundenen Knieen und
halblahmer Schulter stieg M. zu Pferd, nachdem er noch in der Moschee
gebetet hatte. Die Männer sammelten sich um ihn; die Bewohner der
') Ich vermute -r>i.jJ 326,21.
150 Xamra A. 3.
'Aväli (die erst in der Xaclit von M. fortgegangen waren) waren schon
zu Hanse gekommen, als sie das Aufgebot erreichte. Galxa kam zuerst
78b ohne Waffen um sich nach der Zeit des Ausmarsches zu erkundigen; als
er den Propheten schon in voller RSstung sah, lief er geschwinde zu
Hause und waffnete sich, obwohl er neun Wunden hatte. Als er zurück-
kam, fragte ihn M., wo nach seiner Ansicht die Feinde jetzt Avohl seien.
Er meinte, in alSajjäla; das war auch M.'s Vermutung.. M. versicherte
ihm, dass die Mekkaner nie wieder einen ähnlichen Vorteil wie bei Uxud
über sie davon tragen würden,
M. schickte drei Aslamiten voraus, Salie und Nu'män, die Söhne
Sufjan's b. Xalid b. 'Auf b. Därim von den Banu Sahm, und einen
dritten, dessen Name unbekannt ist, von den Banu 'Uvair. Letzterer
blieb zurück, die beiden Brüder liefen voraus. Dabei riss dem einen
der Schuhriemen, da stiess er dem andern vor die Brust, dass er auf
den Rücken fiel, und nahm dann dessen Schuh. Sie trafen die Feinde
in Xamrcä alAsad bei einer lärmenden Versammlung, wurden aber beide
ertappt und getötet. Die beiden Leichen wurden hernach von M. zu-
sammen begraben. Ihn 'Abbas zeigte ihr Grab als das der beiden Ge-
sellen (alQarinäni).
M. schlug in Xamrä alAsad Lager. Der Proviant bestand, nach
Gabir b. 'Abdallah, grösstenteils aus Datteln, doch wurden auch täglich
zwei oder drei Kamele geschlachtet — die Datteln sowohl als die Schlacht-
tiere lieferte Sa'd b. 'Ubada. Auf M.'s Befehl musste jedermann des
Tages Holz sammeln und des Nachts ein Feuer machen, es brannten
immer 500 Feuer, die von fern her sichtbar waren und die Kunde von
der Verfolgung der Mekkaner durch M. überall hin trugen.
Der Xuza'it Ma'bad — die Xuza'iten waren damals zwar noch Heiden,
• standen aber in fi-euridlichem Verhältnis zu den Muslimen — kam zu
M. und sprach sein Bedauern über den Unfall aus. Dann reiste er eilig
weiter nnd traf die Mekkaner in alRauxä; unzufrieden mit ihrem halben
Erfolg waren sie drauf und dran noch einmal umzukehren. Von ihnen
nach den Muslimen befragt, sagte er: sie sind hinter mir, und es sind
auch die dabei, die bei Uxud nicht mitgekämpft haben, sie sind rache-
entbrannt gegen euch und haben sich das Wort gegeben nicht umzu-
keiircn bis sie euch erreicht haben ; ilir werdet gewiss die Stirnmähnen
ihrer Pferde sehen, ehe ihr von hier aufbrecht. Schon vorher hatte Cafvan
den Qurasliiten geraten, mit ihrem Siege sich zu begnügen, und ihn nicht
wieder aufs Spiel zu setzen ; nun wurde ihnen so angst und bange, dass sie
sich eilig aus dem Staube machten. Unterwegs begegneten ihnen einige
'Abdalqais, die nach IMedina wollten; Abu Sufjan versprach ihre Kamele
in 'Uqäoh iiiil RosIiku zu behKk'ii, wenn sie in Mcdina sagen würden,
Qanan A. 4. 151
die Mekkaner seien dicht liinter ihnen, willens den Kampf zn erneuern.
Die 'Abdakjais thaten das auch, als sie demnäclist den Propheten in
alXamrä trafen; er vertraute aber auf Gott (Sur. 3,1G7). Er bekam zu-
dem durch Ma'bad die Nachricht, dass die Mekkaner voller Angst heim-
gekehrt seien; darauf kehrte er auch selber zurück '). — ■ BII. 588 — 590.
21.
Qaean, A. 4 im Muxorrara.
'Umar b. 'Uliiman b. 'Abdalraxman b. Sa'id b. Jarbu' von Salama
b. 'Abdallah b. 'Umar b. Abi Salama (und andere, aber die Hauptsache
stammt von 'Umar von Salama): Abu Salama war von Quba nach der
'Alija übergesiedelt und wohnte dort unter den Banu Umajja b. Zaid.
Er wurde bei Uxud verwundet, schloss sich aber doch beim Zuge nach
alXamra dem Propheten an, den er, auf einem Esel reitend, erreichte,
als er von al'Acaba in den Vadi al'Aqiq herabging. An derselben Stelle
trennte er sich auf dem Heimwege wieder von M. und blieb dann einen
Monat zu Hause um seine Wunde zu curiren, bis er dachte sie wäre
heil. Am 1. Muxarram übertrug ihm M. den Befehl über eine Schar
von 150 Mann, mit der er die Banu Asad überfallen sollte. Es hatte
nämlich ein Mann von 0ajjl, der zum Besuch bei einem Verwandten in
Medina war, erzählt, dass Gulaixa und Salama, die Söhne Xuvailid"s, die
Asaditeu zu einem Streifzug gegen Medina zu veranlassen suchten,
da die Gelegenheit dazu jetzt günstig sei, nach dem Schlage der die
Muslimen betroffen habe. Qais b. alXarith habe ihnen jedoch von einem
so weiten und aussichtslosen Zuge dringend abgerathen, und dadurch
seien sie fast zweifelhaft gew^orden, da sie sich noch nicht gebunden
hätten. Darauf hin beschloss M. die Expedition; der Mann von öajji
diente dabei als Führer. Sie bogen vom Hauptwege ab und gingen neben
her, Tag und Nacht reisend kamen sie allen Nachrichten zuvor. Als sie
aber ganz in die Nähe des Sammelplatzes der Asaditen, des Wassers
von Qaean, gelangt waren, raubten sie einige weidende Kamele; dadurch
bekamen die Feinde Wind und zerstreuten sich. Abu Salama Hess sie
zwar durch zwei Drittel seines Heeres verfolgen, aber vergeblich: nur
Schafe und Kamele wurden erbeutet. Dann machte er sich auf den
Rückweg; schon unterwegs verteilte er die Beute, nachdem er den
') 329,10. 11 ij5>-Axi^ N^-'' .e^^ deinen Fuss oder deinen Würfel? 330,9
v_^!Js^l ij"-*-^ t^wi' wie das vergangene Gestern; eine vollkommene
Parallele zu Ps. 90,4 (LXX). Die Verse, die Ma'bad gemacht und recitiert
haben soll (330,1—3 vgl. fol. 90a), stehen vollständiger bei BH. 590,4 ff.
Die hier gemeinten 'Abdalqais wohnten in alRauxä, s. fol. 99 b.
152 Qaoau A. 4.
Fünften abgezogen, auch einen Ehrenanteil für den Propheten ausgesucht
und dem Führer eine ihm zufriedenstellende Belohnung gegeben hatte i).
'Umar b. 'Uthman von 'Abdalmalik b. Tbaid von 'Abdalraxmän
u. s. w. : Abu Salama war einige zehn Tage ausgeblieben. Darnach brach
seine Wunde am Oberarm, die von einem Pfeil des Gushamiten Abu
Usäraa herrührte, wieder auf, und er starb daran am drittletzten Gumäda II.
Er ward von alJusaira gewaschen, zwischen den beiden Hörnern des
Brunnen der Banu Umajja ; alJusaira hiess vorher al'Abir und ward vom
Propheten umgenannt. Darauf ward die Leiche nach Medina getragen
und dort begraben -).
'Umar b. Abi Salama erzählt: nachdem meine Mutter 4 Monate und
10 Tage gewartet hatte, nahm sie M. zur Frau und vollzog die Ehe in den
letzten Tagen des Shav\'al. Sie pflegte zu sagen: es schadet nichts, im
Shavval zu heiraten; der Prophet hat die Ehe mit mir im Shavval
geschlossen und im Shavval vollzogen. Sie starb im Dhu-lQa'da des
Jahres 59.
Vakidi trug dem 'Umar b. 'Uthman die Erzählung über den Zug
Abu Salama's vor; er erkannte sie im Allgemeinen an und fügte hinzu,
der Mann von Oajji habe alValid b. Zuhair b. Oarif geheissen, seine in
Medina verheiratete Nichte Zainab , deren Mann Oulaib b. 'Umair. Er
sagte weiter, es sei, nach dem Ueberfall eines Truppes der Asaditen, zu
einem allgemeinen Zusammenstoss zwischen ihnen und den Muslimen
gekommen, und darnach haben sie sich zerstreut. Dann aber seien die
Asaditen von den Gajjiten angefallen und immerfort beunruhigt, bis der
Islam den Frieden brachte.
Abu Salama gilt als Märtyrer von Uxud, so gut wie Abu Xalid al-
Zurqij von Omar als Märtyrer von alJamäma anerkannt wurde, weil eine
Wunde, die er dort erhalten hatte, wieder aufbrach und seinen Tod her-
beiführte.
Vakidi trug ferner dem Ja'qub b. Muxammad b. Abi Ca'ca'a diese
Geschichte vor; der sagte, ihm habe Ajjub b. 'Abdalraxmän b. Abi Ca'ca'a
erzählt wie folgt :
Abu Salama wollte die Feinde im Morgengrauen in ihrer Lagerstatt
am Wasser von Qaean überraschen, aber sie waren Avach geworden und
hatten sich kampfbereit gemacht. Nachdem Sa'd b. Abi Vaqqäc einen
') 332,22 jad'ünahum. 333,4 rajja'nä — wir haben trainiert. 333,9 mä lanä
qibalahura vitrun. 333,L5 jushakkikahum.
^) Vgl. fol. 65 b. Sehr auffällig ist die passivische Coustruction mit be-
kanntem und genanntem Subject 334,20. 'Abir ist der Name eines Par-
füms (Imrualqais 39,5. 59,8 vgl. "i^y IQ Cant. 5,5. 13); ähnlich heissen
lliob's Töchter Kassia und Schminkbüchse, um von Ketura zu schweigen.
MaTma A. 4. 153
Asaditen und umgekehrt ein Asadit den Mas'iid h. Urva erlegt liatte, er-
folgte ein allgemeiner Angriff der Muslime. Die Araber flohen und zer-
streuten sich; die Muslime gaben die Verfolgung auf und machten sich «ob
auf den Heimweg, nachdem sie ihre Toten begraben und von dem zurück-
gelassenen Gerät der Feinde mitgenommen hatten was nicht zu schwer
war; Frauen und Kinder befanden sich nicht im Lager. Als sie eine
Nachtreise weit von dem Wasser ab waren, verfehlten sie den Weg, hatten
aber dadurch Gelegenheit, noch einige Kamele und Hirten zu erbeuten.
Hm Abi Sabra von alXarith b. alFucail von Sa'd b. Abi Vaqqäc:
der Führer, den wir mieteten, als wir uns verirrt hatten, erbot sich uns
zu Kamelen zu bringen, die wir rauben konnten; er bekam dafür den
fünften Teil der Beute. — BH. 975.
22.
Bi'r Ma'iina, A. 4 im Cafar.
Muxammad b, 'Abdallah, und 'Abdallah b. 'Abdal'aziz, und Ma'mar
b. Räshid, und Aflax b. Sa'id, und n)n Abi Sabra, und Abu Ma'shar, und
'Abdallah b. Ga'far und Andere : 'Amir b. Malik b. Ga'far Abu IBarä, der
Lanzenspieler (mulä'ib al'asinna) brachte dem Propheten zwei Pferde und
zwei Reitkamele zum Geschenk; der aber erklärte, von einem Heiden
nichts annehmen zu können, und trug ihm den Islam an. Jener war zwar
nicht abgeneigt, wollte aber nur in Gemeinschaft mit seinem Volk über-
treten, und forderte M. auf, Glaubensboteu dorthin zu senden, für deren
Sicherheit im Nagd er sich verbürgte, indem er erklärte, er wollte der
dortigen Bevölkerung gegenüber ihr Patron (gär) sein. Es waren aber
70 medinische Jünglinge, die Leser (qurrä) genannt, welche Abends bei
Medina zusammenkamen und lernten und beteten, gegen Morgen aber
Trinkwasser und Holz zu den Hütten der Frauen M.'s brachten: ihre
Familien dachten dann, sie seien in der Moschee, und die Leute in der
Moschee dachten, sie seien zu Hause. Diese sandte der Prophet aus; es
waren nach Abu Sa'id siebzig, wahrscheinlich aber nur vierzig Mann ').
M. gab ihnen ein Schreiben mit und setzte ihnen alMundhir b. 'Amr al-
Sa'idij vor. Nach (Muc'ab b. Thabit von Abu lAsvad von) Urva hatten
sie zum Führer einen Sulamiten Namens alMueälib. Beim Brunnen Ma'üna,
in dem gemeinschaftlichen Grenzgebiet der Bann 'Amir und Banu Sulaim,
machten sie Halt, Hessen ihre Kamele unter der Obhut von alXarith b.
alCimma und 'Amr b. Umajja weiden und schickten Xaräm b. Älilxan mit
dem Briefe des Propheten voraus, an 'Amir b. alGufail. Dieser aber las
') Nach Anas b. Malik siebzig 341,8 f. Abu Sa'id sagte, von den Medinern
seien immer siebzig gefallen, am Tage von Uxud und von Bi'r Ma'una
und von alJamäma und von Gisr Abi Ubaid 341,9 ff.
154 Ma'üna A. 4.
den Brief gar nicht, sondern schlug den Boten tot, und da er überzeugt
war, dass jener nicht allein gekommen sei, bot er die 'Amiriten zum Kampf
gegen die Uelirigen auf. Diese respektierten aber den Schutz (givär) des
si a Abu Barä und wollten nicht '). Darauf wandte er sich an die sulamiti-
schen Geschlechter 'Ucajja und Ri'l, die waren bereit ihm zu folgen. Der
Spur des ermordeten Xaräm nachgehend, kamen sie") zum Lager der
Muslime und machten sie alle nieder, bis auf den Anführer alMundhir b.
'Amr. Dem boten sie Pardon (Aman) an; er nahm ihn aber nur an bis
zu der Stelle, wo Xaram erschlagen war; dort angelangt, kämpfte er bis
er fieP). Nun waren noch die beiden Hüter der Kamele übrig. Durch
das Kreisen der Raubvögel über Bi'r Ma'una argwöhnisch gemacht, über-
blickten sie von einem Hügel aus was geschehen war. 'Amr b. Umajja
wollte zurück zu M., aber alXarith b. alCimma hielt ihn da und ging den
Feinden entgegen. Nachdem er zwei von ihnen getötet, ward er, samt
dem Anderen, gefangen genommen, und dann auf seine Bitte an die Stelle
geführt, wo alMundhir und Xaräm erschlagen waren. Dort losgelassen,
erneuerte er den Kampf und tötete abermals zwei von den Feinden, bis
er endlich von Lanzen gespickt erlag. Zu 'Amr b. Umajja sagte 'Amir
b. Oufail: meine Mutter hat einen Sklaven frei zu lassen gelobt, du bist
frei, damit sie quitt sei. Mit diesen Worten schnitt er ihm das Stirnhaar
ab. Weiter fragte er ihn nach Namen und Herkunft der Getöteten, und
ob sie es alle seien. 'Amr vermisste einen, einen Freigelassenen Abu-
bekr's namens 'Amir b. Fuhaira. Es stellte sich heraus, dass dies der-
jenige war. der, durch einen Lanzenstich getötet, vor den sehenden Augen
seiner Mörder zum Himmel fuhr.
Gabbär b. Salmä, von den Bann Kiläb, erzählt: ich erstach ihn,
darauf hörte ich ihn sagen: ich habe gewonnen; ich verstand das nicht.
Hinterher sagte mir alCaxxäk b. Sufjan alKilabij, er habe das Paradies
gemeint, und trug mir den Islam an, den ich auch annahm, bewogen durch
das was ich beim Tode Ihn Fuhaira's erlebt hatte, durch seine Himmel-
fahrt. AlCaxxak gab dem Propheten schriftlich Nachricht über meine Be-
kehrung und über mein Erlebnis mit Ihn Fuhaira; M. äusserte: die Engel
haben seinen Leib bestattet und ihm ist im obersten Himmel Wohnung
bereitet ■*).
') lan juxfara 338,21. 342,8 vgl. BU. 275,3. 10. 292,4. 290,1. 442,7. 650,10.
'^) „Die 'Amiritcn" 339,4. Der Widerspruch geht eher auf venschiedene Tra-
dition als auf schriftstellerische Nachlässigkeit zurück.
^) Ich vermute ry^'^ 339,7 für ry^*- M. sagte von ilnn cjj..*^ , ix^l
339,10 = er lief gestreckt in den Tod.
■•) Nach tlieser Erzähluuff ist die Aousserung fuztu (ich habe gewonnen)
der Ausgang der Legende,
Ma'fma A. 4. 155
Als M. die Kunde von Bi"r MaTuia erhielt (in derselben Xaclit, wo
er das Unglück Marthad's bei alRagi' erfuhr), sagte er: das hat Abu Barä an-
gerichtet, ich wollte nicht. Beim Frühgebet sprach er folgenden Fluch, nach
den Worten sanii'a llähu liman xaniadahu: „o Gott, zertritt die Mucariten,
nimm dir die Banu Lixjän (?) vor und Zi'l) und Ki'l und Dhakväu
und 'Ucajja; o Gott, nimm dir die Banu Lixjän vor und 'Acal und alQära;
0 Gott befreie alValid b. alValid und Salama b. Ilishäm und 'Ajjäsh b.
Abi Rabi'a und die Gläubigen, die in Mekka zurückgehalten werden, Gott
sei den Ghifär gnädig und gut Freund mit denAslam!" Das wiederholte 8ii>
er 15 (nach anderen 40) Tage, bis Sur. 3,123 erschien. Es schmerzte ihn
nie etwas so wie der Mord der Märtyrer von Bi'r Ma'una. Nach Anas
wurde auch ein Koranvers über sie offenbart, der aber nachmals getilgt
worden ist ').
Abu Barä, ein gebrechlicher Greis, schickte dem Propheten von al'Ic
aus, durch seinen Neffen Labid b. Rabi'a, ein Pferd. Aber dieser lehnte
es ab. Ich hätte nicht gedacht, sagte Labid, dass ein Mann von Mucar
ein Geschenk Abu Barä"s zurückweisen würde! M. erwiderte, wenn er
von irgend einem Heiden etwas annähme , so thäte er's von Abu Barä.
Der Zweck der Sendung des Greises war, M. um Heilung von einer Krank-
heit zu bitten; er litt an Magenkrebs (dubaila). M. spie auf einen Erd-
kloss : den solle er, in Wasser aufgelöst, einnehmen. Er thats und genas.
Nach anderen Hess er ihn an einen Beutel mit Honig lecken, davon ward
er besser. — Abu Barä war damals mit den Seinen unterwegs ins Land
der Balij, von aric schickte er seinen Sohn Rabi'a und seinen Neffen
Labid mit Esswaren an M. Auf M.'s Frage an Rabi'a, wie er sich zu
seinen Verwandten , den Mördern von Bi'r Ma'una, stelle, antwortete er,
er haue das Verwandtschaftsband durch mit einem Schwertstreich oder
einem Lanzenstiche. Zurückgekommen erzählte er die Geschichte seinem
alten Vater, für den es eine schwere Kränkung war, dass seines Bruders
Sohn ('Amir b. Gufail) seinen Schutz (givär) nicht respectiert hatte. —
Als sie an ihrem Ziel alHadm, einem Wasser der Balij, angekommen
waren , stieg Rabi'a zu Pferd , um gegen 'Amir zu reiten. Er traf ihn
auf einem Kamel und versetzte ihm einen Lanzenstich. Der Verwundete
aber rief aus: es hat mir nichts geschadet, es hat mir nichts geschadet!
Darauf kündigte ihm Rabi'a die Verwandtschaft mit Abu Barä. Jener
sagte, er verzeihe seinem Oheim diese Handlungsweise.
M. betete: o Gott, leite die Banu 'Amir auf den rechten Weg, aber
räche meine Schutzbefohlenen'-') an 'Amir b. Bufail.
') Nöldeke, Geschichte des Qorans S. 184.
^) Xufrati eigentlich: meinen (verletzten) Schutz. Da indessen ealaba
mit Akkus. (342,14) die Bedeutung rächen nicht hat, so heisst hier viel-
156 Ma'üna A. 4.
'Amr b. Umajja, der einzige Verschontgebliebene , legte den "Weg
nach Medina zu Fuss in vier Tagen zurück. Im oberen Teil des Vadi
Qanät traf er zwei Kilabiten, wartete bis sie Mittags schliefen, und schlug
sie alsdann tot zur Rache für seine gemordeten Gefährten. In Medina
angekommen brachte er dem Propheten die Unglücksnachricht; und fügte
hinzu, dass er zur Rache die beiden 'Amiriten erschlagen habe. Damit
hatte er aber niclits gebessert, denn diese beiden Männer waren bei M.
gewesen, und von ihm bekleidet und unter seinen Schutz genommen.
M. sah sich veranlasst, dem 'Amir b. Gufail das Blutgeld für sie zu be-
zahlen '). — Nach einer unglaubwürdigen Nachricht soll auch Sa'd b.
Abi Vaqqac unter den Glaubensboteh vor Bi'r Ma'una gewesen und bei
seiner Rückkehr von M. mit den Worten empfangen sein: du kommst
jedesmal allein wieder zu mir.
Muc'ab von Abu lAsvad von 'Urva: Urva b. alCalt, der ein Sulamit
war und mit 'Amir in Freundschaft stand, sollte Pardon haben, wollte
82a ihn aber nicht annehmen, sondern das Schicksal seiner Genossen teilen. —
Seinen Abschiedsgruss an M. soll Gabriel überbracht haben.
Ka'b b. Zaid b. Qais raffte sich noch auf unter den Gefallenen,
kehrte zurück und fiel im Grabenkriege. Als Gefallene werden genannt
drei Emigranten: 'Amir b. Fuhaira, alXakam b. Kaisän, Näfi' b. Budail
b. Varqä (getötet von Anas b. 'Abbäs alSulamij zur Rache für Gu'aima
b. 'Adij, der bei Badr fiel)-); dreizehn Mediner: alMnndhir b. 'Amr, Mu'adh
b. Mä'ic (Zuraiq), Xaräm und Sulaimän hb. Milxän (alNaggär), alXarith
b. alCimma und Sahl b. 'Arair b. Sa'd und alGufail b. Sa'd ('Amr b.
Mabdhul), Anas b. Mu'avija und Abu Shaix Ubaij b. Thabit ('Amr b.
Malik). 'Aeijja b. 'Abd'amr (Dinar b. alNaggär), 'Urva b. alCalt (Xalif
der 'Amr b. Auf), Malik und Sufjan bb. Thabit (alNablt) =>). — BH. 648 ff.
23.
AlRagl', A. 4 im Cafar.
Musa b. Ja'qub von Abu lAsvad von 'Urva: die Genossen von al-
Ragi' waren von M. ausgesandt um ihm Nachrichten über die Qurashiten
leicht xufra Sühne, wie xaffara Sühne geben Div. lludhail 3,20 (vgl,
die Variante zu 38,9, dagegen 38,5 = Schutz gewähren). In der theolo-
gischen Sprache wird dafür kaffara gebraucht, aber das ist Hebräisch.
') ausführlicher wiederholt 354,4 ff. fol. 84a. b.
'-') lauter Freigelassene und Xalifc, wie denn diese üherhaupt bei den raek-
kanischen Emigranten überwogen.
^) Die folgenden Verse stehen bei BH. 651,13f. und 651, lOf.; nur das letzte
Paar fehlt. Das bei Vakidi nur nach dem Stichwort saxxan ghaira
nazri angeführte Lied Xassan's 344,19 findet sich bei BIl. 651,16 ff.
AlRag-r A. 4. J57
zu bringen, sie gingen die Nagdstrasse, l)is sie in alKagi' den Bann l.ix-
jän in die Hände fielen.
Muxammad b. 'Abdallali, und Ma'mar b. Kasliid, und 'Abdalraxinan
b. 'Abdal'aziz, und 'Abdallab b. Ga'far, und Muxamniad 1). Calix , und
Muxammad b. Jaxja b. Salil b. Abi Xatlima, und Mu'adb b. Muxammad,
und Andere: nach der Ermordung Sufjan"s b. Xalid alHudbaliJ') ver-
sprachen die Banu Lixjän den 'Acal und alQära eine Anzahl Kamele,
wenn sie zu M. gingen und iliu zur Absendung von Glaubensboten an
sie veranlassten. „Wir wollen dann den Mörder Siifjan's töten , die
Uebrigen aber den Mekkanern überantworten, damit sie an ihnen ihre
Rache kühlen." Also kamen Abgesandte aus den 'Acal und alQära —
zweien zu Xuzaima sich rechnenden Stämmen -) — zu M. , und der gab
ihnen sieben (nach anderen zehn) Männer mit, die sie im Koran und im 82i>
Recht unterweisen sollten , Marthad b. Abi Marthad alGhanavij, Xalid b.
Abi IBukair, 'Abdallah b. Gariq alBalavij und sein Bruder von Mutters
Seite Mu'attib b. 'Ubaid, Xalife der Banu Ohafar, Xul)aib b. 'Adij von
den Balxarith, Zaid b. alDathana von den Bajaca, 'Acim b. Tliabit b.
Abi lAqlax. Der Erstgenannte war der Vorgesetzte , nach anderen der
Letztgenannte. Als sie nun in alRagi' waren, einem Wasser der Hudhail
bei alHadda, entfernten sich die Abgesandten um die Lixjaniten herbei-
zurufen, und plötzlich sahen sich die Muslime von 100 Pfeilschützen um-
zingelt. Sie entblössten die Schwerter zum Kampf, jene schwuren ihnen
indessen zu, dass sie sie nicht töten, sondern nur in Mekka verkaufen
wollten, um Geld zu verdienen. Drei Hessen sich darauf liin gefangen
nehmen, die anderen wollten sich nicht ergeben. 'Acim b. Thabit, zum
Schwert greifend, nachdem seine Pfeile verschossen und seine Lanze zer-
brochen war, betete: „o Gott ich habe deinen Glauben verteidigt heute
früh, so verteidige du mein Fleisch heute späf — die Leichen wurden
nämlich ausgezogen. Dann zerbrach er die Scheide nnd stürzte sich in
die Feinde. Nachdem er einen Mann getötet und zwei verwundet hatte,
brach er unter den Lanzenstichen zusammen^). Es hatte aber Suläfa
bint Sa'd b. alShuhaid, welche hei Uxud ihren Mann und vier Söhne ver-
loren hatte, gelobt, aus der Hirnschale 'Acim's Wein zu trinken — zwei
ihrer Söhne hatte er nämlich erschlagen (s. fol. 54 a) — und dem der
1) No. 32, Anno 5 oder 6.
') vielleicht ist vor ilä 345,16 ausgefallen jantasibäni; doch s. S. 89 1).
3) Die Verse 346,15ff. s. bei BH. 639,3ff. (vgl. Gauh. 11 211,13); die Verse
347,3 f. bei BH. 639,10. Der Vers 347,4 hat zwei Silben zu viel, ebenso
wie 347,3 der erste Vers — wo BH. das ana auslässt um des Metrums
willen, aber schwerlich mit Recht. Auch in 346,15 wird im zweiten Glied
des ersten Verses (•> n i» - oder «» <» — ) gegen die Regel Verstössen.
158 AlRajji' A. 4.
sie ilir brächte 100 Kamele ausgesetzt. Die Lixjauiten wollten ihm also
den Kopf abschneiden, aber Gott sandte einen Bienenschwarm, die Leiche
zu beschirmen. Sie warteten, bis er Nachts abgezogen sein würde, aber
Gott sandte die Regenfluth, welche die Leiche an einen unzugänglichen
Ort schwemmte. Omar sagte von 'Acim: Gott hat ihn im Tode bewahrt,
dass sie ihn nicht berühren konnten, wie er sich im Leben gewahrt hat,
mit ihnen in Berührung zu kommen. 'Acim hatte nämlich ein dahin
gehendes Gelübde gethan. Marthad, Xalid und Mu'attib fielen eben-
es a falls. Die anderen wurden mit ihren Bogensehnen gebunden und fort-
geführt; in Marr alOhahran aber streifte 'Abdallah die Bande ab und griff
zum Schwerte'); sie wichen ihm aber aus und warfen ihn mit Steinen
tot; sein Grab ist dort in Marr. Xubaib und Zaid wurden nach Mekka
gebracht, in einem lieiligen Monate^) und dort verkauft, ersterer für
80 Dinar (oder 50 Kamele) an Xugair b. Abi Ukäb (nach anderen an
Bint alXarith b. 'Amir b. Naufal für 100 Kamele), der seinen bei Badr
gefallenen Bruder alXarith b. 'Amir an ihm rächen wollte, letzterer für
50 Kamele an Cafvan b. Umajja (nach anderen an eine Mehrzahl von
Mekkanern), der ihn für seinen Vater töten wollte. Zaid b. alDathana
wurde bei Leuten von Gumax (nach anderen bei Nuseäs dem Knechte
Cafvan's) detinirt, Xubaib im Hause der Mävija.
Diese, später eine gute Muslimin, pflegte zu erzählen: durch die
Angelritze ^) beobachtete ich ihn in seinen Fesseln, er hatte Trauben wie
ein Mannskopf gross in der Hand, w^ährend es sonst keine Beere im
Lande gab; das war himmlische Speise. Die Nacht brachte er mit
Koransingen zu, so dass die "Weiber [gerührt anfingen zu weinen. Ich
fragte, ob er etwas wünsche, er bat mich ihn mit Trinkwasser zu ver-
sorgen und ihm kein Götzenopferfleisch zu bringen, und wenn er getötet
werden solle, es ilim zu sagen. Als nun nach Ablauf der heiligen
Monate seine Hinrichtung statt finden sollte und ich ihm das ankündigte,
bat er um ein Messer, um seinen Leib zu scheeren. Ich schickte es ihm
durch meinen Sohn AbuXusain; als der es ihm gab, sagte er im Scherz:
du bist wahrhaftig verwegen, fürchtete denn deine Mutter nicht Verrat
von mir,- da ihr mich doch hinrichten wollt? Ich hörte die "Worte —
der Gedanke, dass er meinen Sohn töten könne, war mir auch schon
gekommen — und rief ihm erschrocken zu, ich versehe mich zu ihm
keiner solchen Treulosigkeit. Nein, sagte er, wir halten in unserer Re-
ligion den Verrat für nicht erlaubt.
') Seine Worte: ^dies ist der Anfang des Verrats" 347,21 iiiiben keine er-
kennbare Beziehung. Vgl. 3ö;),9ff.
'0 nach der Angabe 348,10, die jedoch wohl Glosse ist. im I>hii-l(,>.r(ln..
•■*) .xo 348,15 vgl. Prov. 2(),13: die Thür dreht sich auf ilucin ~^i\j*.
AlRagi' A. 4. 159
Xubaib wurde, zusammen mit Zaid, zum Tode hinausgefülirt. Es
folgte ein grosser Ilaufe von Weibern, Kindern und Sklaven, aber aiicb
viele Männer, entweder von der Pflicbt der Blutrache, oder bloss von
Hass gegen den Islam getrieben. Tu alTauMm angelangt, gruben sie
einen Pfald ein um ilni daran zu binden, erlaubten ihm jedoch vorher
das Gebet zu verrichten — er war nach Abu Iluraira der Anfänger der
Sitte, vor der Hinrichtung das Gebet zu verrichten. Nachdem er es mit
ziemlicher Schnelligkeit beendet hatte, damit sie nicht glauben sollten,
ihm graue vor dem Tode, sprach er: o Gott, zähle sie genau und töte
jeden einzeln und vergiss keinen !
Mu'avija b. Abi Sufjän ward, bei diesem Fluch, von seinem Vater
zur Erde geduckt, und zwar so heftig, dass er auf den Steiss fiel und ^^ ''
eine Zeit lang Schmerzen hatte. Xuvaieib b. 'AbdaFuzza steckte sich
die Finger in die Ohren und lief fort, um den Fluch nicht zu hören.
Xaklm b. Xizäm verkroch sich in einem Gebüsch, aus Furcht vor dem
Fluch. Gubair b. MueMm versteckte sich mit andern und wagte nicht her-
vorzukommen. AlXarith b. alBarcä sagte: er hätte nicht geglaubt, dass
der Fluch an irgend einen von ihnen vorübergehen würde. Nach ('Ab-
dallah b. Ga'far von) 'Uthman b. Muxammad alAxnasij fragte Omar den
Statthalter von Hirns . Sa'id b. 'Amir b. Xidhjain alGumaxij , bei dessen
Anwesenheit in Medina, nach Ohnmachtsanfällen die er öfter in Gesellschaft
bekam. Jener sagte, er werde ohnmächtig, so bald er in Gesellschaft an
den Fluch Xubaibs denke, dessen Hinrichtung er mit angesehen habe;
er stieg dadurch in Omar"s Gunst. 'Urva hörte von Naufal b. Mu'avija
alDuilij, er habe sich bei dem Fluche Xubaibs platt auf die Erde ge-
w^orfen, einen ganzen Monat hinterher sei in Mekka von nichts Anderem
die Rede gewesen.
Xubaib ward dann an den Pfahl gebunden, mit dem Gesicht nach
Medina, von der Qibla abgewendet. Eine letzte Aufforderung sich vom
Islam los zu sagen, lehnte er entschieden ab ; auf die Frage ob er wünsche,
dass Muhammed an seiner Stelle und er selber zu Hause sei, antwortete er,
er wünsche nicht einmal dass M. seinetwegen von einem Dorn gestochen
werde. Darauf trug er noch Gott selber einen letzten Gruss an M. auf,
den nach Usäma b. Zaid der Engel Gabriel ausrichtete. Die Mekkaner
aber riefen die anwesenden Söhne ihrer bei Badr gefallenen Landsleute
und gaben ihnen Lanzen in die Hand, um den Tod ihrer Väter zu rächen.
Sie stiessen aber nicht kräftig, es gelang ihm Avährenddem sich nach
der Qibla herumzudrehen. — Diejenigen, die zur Hinrichtung Xubaib"s
gedrängt hatten, waren Tkrima "und Sa'id b. 'Abdallah b. Qais und alAxnas
und 'übaida b. Xakim alSulamij. — 'üt^ba b. alXarith b. 'Amir, für den
Xubaib eigentlich angekauft war, damit er ihn zur Rache für seinen
160 AlRagi' A. 4.
Vater töte, pflegte zu erzählen: ich war damals noch ein kleiner Knabe,
81a aber Abu Maisara b. 'Auf b. alSabbäq, der 'Abdarit, gab mir einen Speer
in die Hand, fasste dann meine Hand und führte damit ein paar Stösse,
dann lief er fort. Da schrieen sie: o Abu Sarfra, er hat ihn schlecht ge-
troffen! Darauf versetzte ihm Abu Sarira einen Stich, der ihm durch
den Rücken ging; trotzdem setzte er noch eine Weile das Tauxid fort. —
AlAxnas pflegte zu sagen: hätte er den Gedanken an M. irgendwann
fahren lassen, so hätte er es in dieser Lage gethan; aber nie hat ein
Kind so au Vater und Mutter gehangen, wie M.'s Genossen an ihm.
Zaid b. alDathana wurde bei Cafvän gefangen gehalten, betete in
seinen Fesseln des Nachts und fastete bei Tage. Die Speisen, die man
ihm brachte, ass er nicht, weil er kein Opferfleisch anrühren wollte').
Darauf Hess ihm Cafvan, der ihn freundlich behandelte, einen Kübel voll
Milch bringen, wenn er das Fasten brach, davon trank er bis er gemartert
wurde'). Als er zusammen mit Xubaib herausgeführt wurde, umarmten
sie sich noch und ermahnten sich zum Ausharren, ehe sie sich trennten.
Mit Zaid's Hinrichtung war Nuseäs beauftragt, der Knecht Cafvan"s; sie
fand ebenfalls in alTan'im statt, unter denselben Umständen.
Auf Xubaib's Geschick beziehen sich folgende Verse Xassan's: „hätte
doch Xubaib dem Sicherheitsversprechen nicht getraut, hätte er doch die
Leute besser gekannt! verkauft haben ihn Zuhair b. alAgharr und Gämi',
beide längst geübt im Begehen von Freveln. Ihr habt ihnen Schutz ge-
währt und sie darnach verraten, ihr seid zu Räubern 3) geworden bei al-
Ragi'." In einem anderen Gedichte sagt Xassan: wäre 'Adij b. Mue'im,
der Schwestersohn des Anas b. 'Ijäc alRi'lij zu Hause gewesen, so hätte
Xubaib nichts zu befürchten gehabt *). — BH. G38 ff.
24.
Banu INacIr, A. 4 im Ral)i'r.
Muxammad b. 'Abdallah und 'Abdallah b. Ga'far und Muxammad b.
84 b Calix und Muxammad b. Jaxja b. Sahl und Ibn Abi Xabiba und Ma'mar
b. Rashid und Andere: um das ßlutgeld für die beiden von 'Amr b.
Umajja getöteten 'Amiriten zusammenzubringen, wollte M. auch die jüdi-
schen Banu LXacir zu Beiträgen auffordern, welche mit den 'Amir ver-
bündet waren. Er ging am Sabbath mit einigen Begleitern zu ihnen
') Es scheint darnach alles Fleisch eiocuXeJSuTov gewesen zu sein.
* 2) icji vermute mathlubumä 352,20. min alqäbila = postridie.
3) ^-♦.c ci\ ,-*Ä (jojjtsL'i Kxi'w^'l Gauh. Nach Xassan war es also
Treubruch, dass die Iludlialiten .sie nach Mekka verkauften; vgl. Anm. 1
auf S. 158.
*) s. das öchoiion zu BU. G44,20.
AlNaöir A. 4. 161
heraus, traf sie, nachdem er unterwegs in der Moschee von Quha gebetet
hatte, in ihrer Versammlung und trug ihnen sein Anliegen vor. Sie gaben
ihm gute Worte und forderten ihn auf, es sich einstweilen bequem zu
machen, bis sie ihm etwas vorsetzten. Als sie aber unter sich waren,
um sich zu bereden, gab Xujaij b. Axoab den Rat, dem an eine Haus-
mauer gelehnten Propheten ein Paar Steine vom Dache auf den Kopf zu
werfen: mit seiner Person stehe und falle der Islam. Saläm b. Mishkam
sprach zwar dagegen, aber schon hatte 'Amr b. Gixäsh einen Stein bereit,
als M. , in Folge einer Offenbarung, sich plötzlich entfernte. Vergeblich
warteten seine Gefährten auf ihn, bis sie endlich auch weggingen. Xujaij
drückte ihnen sein Bedauern über M.'s eiligen Abschied aus, man habe
ihm seine Bitte gewähren und ihn bewirten wollen. Auf den Juden Ki-
näna b. Curijä aber machte der Vorgang solchen Eindruck, dass er sagte,
M. erweise sich nach allen Anzeichen als der letzte Prophet, von dem
man bisher gehofft habe, er solle aus den Söhnen Aharon's hervorgehen.
Wenn er selber trotzdem nicht zum Islam übertrete, so sei das Rücksicht
auf seine Tochter alSha'thä (die, auf welche Xassan Verse machte), w'elche
nicht wegen seines Uebertrittes gescholten werden solle. Er sei gewiss,
dass M. nun nicht anders als an der Spitze eines Heeres wiederkomme
und dass die Sache für die Nai-ir ein schlimmes Ende nehme. Zuletzt
beschwur er sie, wenn sie nun einmal den Islam nicht annehmen wollten,
dann wenigstens mit ihrer Habe auszuwandern, falls M. sie dazu auffordere. 85 a
Das sagten sie ihm denn auch zu, insonderheit Xujaij ').
Als die Begleiter M.'s zu ihm zurückkamen nach Medina, erzählte er
ihnen, er habe von Gott erfahren, dass die Juden ihn verräterisch hätten
töten Avollen. Dann sandte er alsbald den Ausiten Muxammad b. Maslama
an die Nacir mit der Aufforderung, auszuwandern. Als dieser hinkam,
erinnerte er die Juden zunächst an ein Gespräch, welches er bei einem
früheren Besuch einmal mit ihnen gehabt hatte. „Ihr erbotet euch mir
etwas zu essen zu geben, und auch, mich ins Judentum aufzunehmen. Als
ich das letztere ablehnte, sagtet ihr: dich hält nur das von unserer Re-
ligion ab, dass es die Religion der Juden istj du scheinst das Hanifentum
vorzuziehen, von dem du gehört hast. Abu 'Amir freilich ist bereits da-
mit unzufrieden und hat davon abgelassen; aber es kommt der wahre
Meister des Hanifentums (cäxibuhä 358,8), der heiter blickende, der
Kämpfer, mit geröteten Augen. Er kommt vom Süden, reitend auf einem
Kamele, er trägt ein schlechtes Gewand und begnügt sich mit Brocken,
') fidänä laka 354,21 weicht von der üblichen Redeweise ab, scheint aber
doch zulässig. Lies nughaddihi 355,20 (358,3 = Frühstück geben); und
vainna fi kutubina 356,3. Wie es scheint, bedeutet 'aqqaba (ta'aqqaba)
kalämahu 35G,18 er hatte Widerworte gegen ihn.
Väkidi, Muhammod. 1 1
162 AlNacir A. 4.
er hat das Schwert an der Schulter hängen, Wunder aber thut er nicht.
Der wird Entscheid sprechen, als sei er von eurer eigenen edelsten Wurzel ;
und es wird Raub und Blutvergiessen und Verstümmelung in eurer Stadt
sein')." Die Juden gaben zu, ihm das gesagt zu haben, leugneten aber,
dass die Beschreibung auf M. passe. Darauf entledigte sich Muxamniad
b. Maslama seines Auftrags; zu ihrem sprachlosen Erstaunen sagte er ihnen,
was sie gegen den Propheten im Schilde geführt hätten, und schloss daran
den Befehl, binnen 10 Tagen, bei Todesstrafe, auszuwandern. Sie ant-
worteten nur: das sagt uns ein Ausit! und machten in den nächsten Tagen
alle Anstalt zum Abzüge*), indem sie ihre Kamele von Dhu-lGazr holten
und andere von den Ashga'lten dazu mieteten.
Während sie jedoch sich reisefertig machten, Hess ihnen Ibn Ubaij
durch Suvaid und Dä'is sagen, sie sollten da bleiben und sich in ihren
Burgen verteidigen, er wolle ihnen mit 2000 Mann beistehen, ihre Ver-
bündeten von Ghaeafän würden ebenfalls Hülfe schicken, und auch die
Quraieha würden sie nicht im Stich lassen. Es zeigte sich freilich, dass
die Letzteren den Vertrag mit Muhammed nicht brechen wollten; doch
Hess Ibn Ubaij nicht ab, die Nacir zu bearbeiten, bis Xujaij sich zum
Kampfe entschloss. Saläm b. Mishkam erklärte zwar dem Beschlüsse
Xujaij's sich fügen zu wollen, um nicht das Ansehen des Oberhauptes zu
schwächen, bot aber doch Alles auf ihn davon abzubringen. Wie könne
man sich auf Ibn Ubaij verlassen, der doch die alten Bundesgenossen
seines Stammes (der Xazrag), die Qainuqä', verraten habe und noch weniger
den Nacir Wort halten werde, die immer auf Seiten der Aus gewesen
seien, bis Muhammed zwischen den feindlichen Parteien eingetreten sei.
Ibn Ubaij wisse gar nicht was er wolle, weder sei er dem Judentum noch
dem Islam noch auch der alten Religion seines Volkes ergeben. Aber
Xujaij Hess sich dadurch nicht irre machen. Es trat auch noch ein an-
derer Jude gegen ihn auf, Saruk b. Abi IXuqaiq, und sagte, er sei ein
Unglücksmensch, der die Nacir ins Verderben stürze. Dieser Saruk galt
jedoch für nicht recht klug und wurde von seinem Bruder durch Schläge
zum Schweigen gebracht, ,
') Die Schilderung enthält Züge aus Gen. 49. Zach. 9 u. a. Ich vermute
vashigatukum 358,10; vgl. Irarualq. 5,4 und dazu iu einem Gedicht
— . >
bei alBuxturij S. 128: {^-^\ .»^.^ ^-i! i^^W^ OJJsjts, nebst der ge-
nealogischen Nutzanwendung bei Abulfida I 14,G.
-') aghaddhü 358,20. Nach 359,19 ff. sollten die Nacir, welche die reichsten
und darum (sowie als Aharoniden) die angesehensten Juden waren, nicht
bloss ihre bewegliche Habe, sondern auch ihre Palmen behalten und alle
Jahr kommen dürfen, um die Datteln zu ernten. Vgl. 8.164 Anm.-2.
AlNarir A. 4. ' 163
Darauf schickte Xujaij seinen Bruder Ciudaij mit der Absage an den
Propheten, und mit der Bitte um schleunige Hülfe an Ibn Ubaij. Jener »C"»
stimmte sogleich ein freudiges Takhir an und Hess die Muslime zum
Kampfe aufrufen; dieser aber sah ruhig zu, dass sein Sohn 'Abdallah sich
rüstete um mit M. anszuziehon. Gudaij erkannte, dass von ihm nichts zu
hoffen sei, und meldete das den Juden zurück. Während Ibn Umm
Maktum als stellvertretender Imam zurückblieb, rückte M. noch selbigen
Tages aus und betete schon das Nachmittagsgebet im Gebiete der Nacir.
Diese standen auf ihren Mauern, schössen mit Pfeilen und warfen mit
Steinen, bis es dunkel wurde, so dass die Muslime sich entfernt hielten.
Nach dem Nachtgebet ging M. mit zehn Begleitern noch einmal zurück und
brachte die Nacht zu Hause zu, war aber schon beim Frühgebet wieder
im Gebiet der Banu Xaema. Dort wurde ihm ein ledernes Zelt — welches
Sa'd b. Ubada ihm verehrt hatte, wie Jaxjä b. 'AbdaFaziz berichtet — auf-
geschlagen, zuerst da wo jetzt die kleine Moschee ist, dann aber weiter zu-
rück, wo jetzt die Moschee von alFacTx ist, weil das Zelt an der ersteren
Stelle von einem Pfeil des jüdischen Schützen') 'Azük erreicht war.
Die Juden sahen sich von Ibn Ubaij im Stich gelassen (Sur. 59,11.
12. 16), Saläm b. Mishkam und Kinäna b. Curija behielten Recht und
Xujaij war verzweifelt-). Inzwischen ward die Belagerung Tag und Nacht
fortgesetzt, Sa'd b. 'Ubada versorgte das Heer mit Datteln. Eines Abends
vermisste man Ali, beim Nachtgebet aber erschien er und warf den Kopf
'Azuk's dem Propheten vor die Füsse. Er erzählte, er habe dem Juden
aufgelauert und ihn getötet, als er Abends mit einigen Anderen zu einem
Ueberfall der Muslime ausgezogen sei; die Anderen saien noch immer in
der Nähe und zu ereilen. Er wurde darauf mit zehn Mann hinter ihnen
hergeschickt und kehrte in kurzem mit den Köpfen der Juden zurück,
welche M. in einen Brunnen der Banu Xaema werfen liess.
Hernach blieben die Juden in ihren Mauern, M. aber legte nun Hand
an ihre Palmen. Abu Laila alMäzinij hieb die 'Agva ab, weil sie das am sGb
meisten schmerzte, 'Abdallah b. Saläm aber die Lün, weil er wusste,
dass Gott die Palmen dem Propheten bescheren würde und darum die
besseren schonen wollte. Darauf bezieht sich Sur. 59, 5 ^). M. that den
') Ly«L y^c.\ ^S Jud. 3,15. 20,16. Wozu die Linkshändigkeit dem
Schützen dient, habe ich nicht ermitteln können.
2) LLJU: ^^y^jjS iU^^JU ^ fol. 115b. 118a.
*) In der Erkläning dieses Verses fol. 88a wird hinzugefügt: Die Juden
sagten: als Muslime dürftet ihr die Fahnen nicht umhauen. E)arüber ent-
stand ein Streit unter den Muslimen, welcher den Aulass zu Sur. 59,5 gab.
11*
164 AlNacir A. 4.
Ausspruch : 'Agva und 'Atlq ') stammen aus dem Paradies und 'Agva hilft
gegen Gift. Als die jüdischen Weiber sahen wie die Palmen verwüstet
wurden, fingen sie an zu zetern, sich die Backen zu zerschlagen und die
Kleider zu zerreissen. Abu Rafi' (Saläm b. Abi IXuqaiq) verwies sie auf
ihre Palmen zu Xaibar, die ihnen ja doch verblieben, aber eine alte Frau
meinte , mit denen würde es wohl auch nicht anders gehen , worüber er
in grossen Zorn gerieth. Auf Anregung Saläm's b. Mishkam bot Xujaij
nun dem Propheten an auf seine früheren Bedingungen einzugehen ; aber
jetzt gewährte dieser nur noch freien Abzug mit der fahrenden Habe^),
jedoch ohne die Waffen. Einen oder zwei Tage zögerte Xujaij das an-
zunehmen, in dieser Frist gingen Benjamin b. 'Umair und Abu Sa'd b.
Vahb nachts zu den Muslimen über.
Von M. veranlasst liess Benjamin, nach der Auswanderung der Nacir,
seinen Schwager 'Amr b. Gixäsh durch einen um 10 Dinar (oder 5 Last
Datteln) gedungenen Qaisiten ermorden. Der Prophet freute sich über
den Tod des Mannes, der ihn verräterisch mit einem Steinwurf hatte
töten wollen.
Fünfzehn Tage nach dem Anfang der Belagerung wanderten die
Juden aus, mit Zurücklassung der Waffen; Muxammad b. Maslama be-
aufsichtigte sie dabei. Die Forderungen, welche sie noch ausstehen
hatten, mussten sie schleunig sicherstellen. Abu Räfi' hatte an Usaid
b. Xucair eine Forderung von 120 Dinar in Jahresfrist, er bekam das
geliehene Kapital heraus im Betrage von 80 Dinar. Nach Sur. 59,2 hatten
die Juden während der Belagerung selber an der Zerstörung ihrer Häuser
mitgewirkt, jetzt liiden sie Balken und Schwellen auf um sie mitzunehmen.
Der Prophet band dem Mutterbruder seiner späteren Frau Cafijja den
Sattel fest. Nachdem die Frauen und Kinder im Sattel waren, zogen die
Juden ab, 600 Kamele stark; durch das Gebiet der Balxarith und die
Gabalijja, und weiter über die Brücke und den Betplatz und den Markt,
durch die Reihen der zuschauenden Mediner hindurch. M. sagte: die
Nacir nehmen unter ihrem Volk dieselbe Stellung ein wie die Banu
IMughira unter den Mekkanern. Manche mitleidige Aeusserungen wurden
laut, so von Xassan b. Thabit, von alCaxxak b. Xalifa und von dem
Ashga'iten Nu'aim b. MasTid. Den Ausiten Abu 'Abs b. alXair, welcher
ihm riet, sich den Auswanderern anzuschliessen um mit ihnen zur Hölle
zu fahren, erinnerte Nu'aim an die Hülfe, welche die Nacir ihnen gegen
0 'Atiq sind nach der Glosse die männlichen Palmen, aber das ist unrichtig
('Antara 5,3); die Glosse erklärt auch die 'Adhq, weiche im Texte ganz
allgemein gebraucht werden, irrig für eine noch bessere Sorte als die 'Agva.
Ueber den Untcrscliied von 'Agva und Lun s. fol. 92b. 99a.
-) nicht mehr den Niessbrauch ilirer I'almeu 359,19 (S. \(>'2 Auin. 2.)
AlNiirir A. 4. 105
die Xazragitcn geleistet hätten; jener aber sagte: der Islam habe die
alten Verhältnisse zerrissen. Die Juden zogen unter Paukenschlag und
Saitenspiel aus , ihre Weiber hatten sich in ihren besten Staat geworfen.
Xijär b. Caxr sagte, so etwas habe er nie gesehen bei Leuten, die in
die Verbannung wanderten. Abu Rafi' hob eine Kamclhaut empor und
sagte: dergleichen') haben wir bereit für Höhe und Niederung der Erde,
und wenn wir unsere Palmen hier verlassen, so kommen wir zu unseren
Palmen in Xail)ar.
Abu Bakr b. Abi Salira von Rasig b. Abdalraxman b. Abi Sa'id
alXudrij von s. Vater von s. Grossvatcr: einige von den Weibern waren
so schön (sie zeigten ihre Gesichter unverhiillt) und so herrlich geschmückt,
dass ich ihresgleichen vielleicht nie wieder gesehen habe, z. B. alShaqrä
bint Kinäna und alRuvä' bint Uuiair, die Frau des 'Amr b. Gixäsh. Die
Heuchler in Medina waren sehr niedergeschlagen (Sur. 59,13); ich traf
Zaid b. Rifä'a b. alTäbüt im Quartier der Banu Ghanm im Gespräch mit
Ibn Ubaij und hörte ihn sagen, er komme sich ganz fremd in Medina
vor seit der Austreibung der Nacir.
Unter den Weibern der Juden war damals auch die schöne Salmä,
einst die Frau des 'Absiten 'Urva b. alVard. Sie war eine Ghifaritin,
'Urva hatte sie gefangen genommen, mehrere Kinder mit ihr gezeugt und
sie sehr lieb gewonnen. Da die Kinder aber „Kinder der Gefangenen"
gescholten wurden, so bat ihn Salma, sie zu ihren Verwandten zurück-
zulassen, damit diese sie ihm dann zur ebenbürtigen Frau wiedergäben;
was er auch zusagte. Als er nun einmal bei den Banu Nacir abge-
stiegen war^), Hess die Frau ihren Verwandten sagen, sie möchten mit
Wein kommen und ihn betrunken machen: dann thue er alles, was man
haben wolle. Das thaten sie denn auch und bekamen Salma zurück, 87b
gaben sie ihm dann aber zur Ehe wieder. — Nach anderer Version kam
er mit ihr zu den Nacir, und in der Trunkenheit verpfändete er sie für
noch mehr Wein und verlor sie auf diese Weise. Darauf beziehen sich
einige von Ibn Abi IZinäd überlieferte Verse Urva's^), worin er sagt:
') nämlich edle Metalle und Perlen und Steine, die in die Haut eingenäht
waren. Vgl. fol. 152 b. 153 a.
2) Dies ist offenbar nicht die eigentliche Fortsetzung, sondern eine etwas
andere Version.
^^
166 AlNacir A. 4.
„wäre ich so klug gewesen wie heute, so hätte ich ihnen Sahna nicht
gegeben, sie hätten anstellen können was sie wollten."
Abu Bakr b. 'Abdallah von Misvar b. Rifä'a : die Beute, die unter
Aufsicht Muxammad's b. Maslama den Juden abgenommen wuirde, bestand
ausser dem Landbesitz aus 50 Panzern, 50 Helmen, und 340 Schwertern.
M. nahm das Ganze für sich in Anspruch, auf Grund von Sur. 59,7.
Omar sagte, M. habe drei Sonderanteile (cafäjä) bekommen, die Nacir für
(kriegerische) Eventualitäten, Fadak für Reisende und Fremde, Xaibar
verteilte er zu zwei Dritteln unter die Emigranten, von dem Ertrag des
letzten Drittels bestritt er den Unterhalt seiner Familie, und wenn etwas
übrig war, bekamen es die Armen unter den Emigranten.
Musa b. 'Umar alXarithij von Abu 'Ufair: unter den Palmen der
Nacir wurde Korn gebaut, davon bekam M. alle Jahr die Datteln und die
Gerste für seine Frauen und für die 'Abdalmueoalib. Vom Ueberschuss
kaufte er Waffen und Pferde; von den Waffen war noch zur Zeit Omars
ein Vorrat vorhanden. Es waren sieben Palmgärten '), sie standen unter
der Aufsicht von M.'s Freigelassenem Abu Räfi', der ihm oft frühreife
Datteln daraus brachte. Aus dem Ertrage dieser Ländereien und der
(ihm vermachten) des Muxairlq flössen die Almosen M.'s.
Als M. von Quba nach Medina übergesiedelt war, hatten die Medincr
um die Emigranten gelost, weil jeder gern einen aufnehmen Avollte.
(Ma'mar von alZuhrij von Xariga b. Zaid von Umm arAlä: uns ward
'Uthman b. Manli'un durchs Los zu teil, er blieb bei uns bis er starb).
88 a Nach der Austreibung der Nacir versammelte M. die Aus und die Xazrag,
und nachdem er ihnen für ihre Gastlichkeit gedankt hatte, stellte er ihnen
die Wahl, ob die Ländereien der Nacir unter sie und die Emigranten
gleichmässig verteilt werden und die letzteren dann in der bisherigen
Weise bei ihnen wohnen bleiben sollten, oder ob sie es vorzögen, dass
die Emigranten die Pflanzungen allein bekämen und daini von ihnen aus-
zögen. Darauf erwiderten Sa'd b. 'Ubäda und Sa'd b. Mu'ädh, die Emi-
granten sollten das Land allein haben, aber doch bei ihnen wohnen
bleiben; und die ganze Versammlung stimmte diesem Vorschlage bei.
So geschah es denn auch (Sur. 50,9) ; nur zwei arme Mediner Sahl b.
Xunaif und Abu Dugana (b. Xarasha) bekamen etwas von dem Juden-
Vgl. I, 10 — 14 in Nöldeke's Ausgabe, und zum Sinn der zweiten Ilälfto
des letzten Verses Jaqut IV 1019,14. 15; den Mythus von dem wunder-
samen 'I(Tdi alJasta'ür kennen die aral). Philologen selber nicht mehr.
') Ji iü..cL<^ ^l^c^l^ '^'^ji*i . ^Ä.w.5>^ o'^S^Xit. byJuAojt^ ^^ix.*.ii
*j^jl, lelztoics der Aufenthalt der koptischen Sklavin Umm Ihiahim.
Radr alMairid A. 4. Iß7
lande'), und Sa'd b. Mu'udli erhielt das berühmte Schwert des Ibn Abi
IXuqaiq.
Erklärung von Sur. 59. Nach v. 7 teilen sich fünf Parteien in die «»»j
Gebühr Gottes oder den Fünften, darunter die Banu Hashim. Omar ver-
stand sich nur dazu, ihre ledigen Frauen und Mädchen (auszustatten und)
zu verheiraten, ihre Bedürftigen mit Dienerschaft zu verschen, und für
ihre Schuldner die Schulden zu bezahlen ; sie machten aber Ansprucli
auf volle Auszahlung des fünften Teils vom Fünften. Nach Muc'ab b.
Thabit von Jazid b. Ruman von 'Urva hielten es Abubckr und Ali ebenso
wie Omar. — V. 14 bezieht sich auf die Nacir und die Heuchler, v. 15
auf die Qainuqa', v. 16 auf Ibn Ubaij, welcher die Nacir ins Unglück S9a
lockte und dann darin sitzen Hess, sowie es der Satan mit dem Menschen
zu machen pflegt. — BlI. 652 — 656.
25.
Badr alMau'id, A. 4 am 1 Dhu-lQa'da.
Stellvertretender Imam war Ibn Raväxa, nach 16 tägiger Abwesenheit
kehrte M. zurück.
AlCaxxak b. 'Uthman, und Muxammad b. 'Amr alAncärij, und Musa
b. Muxammad b. Ibrahim b. alXarith, und Ma'mar b. Kasliid, und Abu
Ma'shar, und 'Abdallah b. Ga'far, und Muxammad b. 'Abdallah b. Muslim,
und 'Abdalxamid b. Ga'far, und Ibn Abi Xabiba, und Muxammad b. Jaxja
b. Sahl und Andere: noch auf dem Schlachtfelde von Uxud hatte Abu
Sufjän gesagt: wir wollen uns übers Jahr in Badr alCafrä treffen um dort
zu kämpfen, und M. hatte die Ausforderung durch Omar angenommen.
Nach anderen Angaben hat Abu Sufjän nicht übers Jahr, sondern
über zwei Monate gesagt, aber das ist nicht so glaubwürdig^). In
Badr war ein Markt, der am 1 Dhu-lQa'da anging und acht Tage dauerte.
') Ihre Besitzung hiess 'iLx^ji> q.j1 Ow«, die Abubckr's ^.:^ .-o, Omar's
*.z>- .-o, 'Abdalraxmau's iüt^<w oder (*.j~Lw i3^, die Cuhaib's xL)!-*:^]!,
die des Abu Salama und alZubair iUj^>.j(.
^) ij^.r>l (j*<l. ^Ic und q.j-.^ Jotj. Nach Vakidi war die Schlacht bei
Uxud im Shavval 3, Badr alMau'id im Dhü-lQa'da 4. Andere scheinen
den letzteren Zug schon ins Jahr 3 zu setzen ; wie sie dann zwischen
Shavval und Dhü-lQa'da — über diese Termine konnte schwerlich ge-
schwankt werden — zwei Monate herausbringen, ist unklar; man müsste
ba'da shahrin erwarten. Der Name Badr alCafrä für Badr alMau'id
scheint bloss daher zu rühren, dass Abu Sufjän den Ort in seiner Heraus-
forderung nun einmal so bezeichnet hatte; es ist kein anderer als der,
den die Mediner meist- einfach Badr nannten.
]^ßg ßadr alMau'id A. 4.
Als mm der Termin herankam, hatte Abu Sufjan keine Lust zu kämpfen,
wollte aber nicht gern selber feige scheinen, sondern versuchte die Mus-
lime durch falsche Nachrichten über seine gewaltigen Rüstungen bange
zu machen, damit sie zu Hause blieben und die Verabredung nicht hielten.
Nu'aim b. Mas'ud alAshga'ij verbreitete in Mekka, dass die Mediner
alle Vorbereitungen für den verabredeten Kampf träfen ; ihre Stadt gleiche
einem Ameisenhaufen '). Abu Sufjan sagte ihm, sie hätten keine Lust in
89 b diesem dürren unfruchtbaren Jahre auszuziehen, es sei ihnen aber lieber,
dass es durch M.'s Schuld nicht zum Kampfe komme; wenn er also die
Muslime veranlasse zu Hause zu bleiben , so solle er dafür 20 Kamele
haben, die sie bei seinem Freunde Suhail b. 'Amr für ihn einstelleu
wollten. Nu'aim ging darauf ein, schor sein Haar als hätte er die Wall-
fahrt gemacht, und ritt eilig nach Medina zurück. Dort machte er die
übertriebensten Angaben über die Mekkaner — „und denen, sagte er,
wollt ihr zum Kampf an einem beliebigen Orte entgegenziehen, noch dazu
an einem Markte, wo alle Welt zusammenkommt und zusieht !'•' Den Mus-
limen wurde angst und bange, zur Freude der Heuchler und der Juden.
Schon fürclitete M. , dass niemand mit ihm ausziehen werde; aber Omar
und Abubekr trösteten und stärkten ihn, so dass er den Entschluss aus-
sprach, unter allen Umständen auszurücken, wenn auch niemand ihn be-
gleite. Als er das gesagt hatte, öffnete Gott auch den Muslimen die
Augen über die Verblendung des Satans, und sie zogen aus nach Badr,
allerlei Waaren auf den Markt mitnehmend.
Jazid b. Xucaifa: Othnian erzählte, sie seien alle voll Furcht ge-
wesen und haben nicht ausziehen wollen, bis Gott die Aengstigung des
Satans von ihnen genommen habe; er habe Waaren mitgenommen nach
Badr und 100 Procent am Verkauf gewonnen.
M. langte am 1 Dhu-lQaVla in Badr an und blieb dort während der
acht Tage des Markts, mit 1500 Mann und 10 Pferden. Ausser M. hatten
Pferde Abubekr, Omar, Abu Qatäda, Sa'id b. Zaid, alMiqdäd (dessen
;iüii Stute hiess Sabxa), alXubäb, alZubair, 'Abbäd b. Bishr. Die Hauptfahne
trug Ali. — Auch die Mekkaner, unter Abu Sufjan, zogen ans, mit
2000 Mann und 50 Pferden. Sie hatten aber die Absicht bald wieder um-
zukehren; sie hofften sagen zu können, die Nachricht von M.'s Ausbleiben
habe sie zur -Umkehr bewogen, sonst wollten sie sagen, die Dürre passe
ihnen nicht, sie wollten fruchtbarere Zeit abwarten. Schon in Maganna
machte Abu Sufjan mit ihnen Kehrt; die Mekkaner nannten diesen Zug
Gaish alSavTq, weil man weiter nichts gethan habe als Saviq essen.
Maxshij b. 'Amr, der Häuptling der Camra. mit dem M. auf dem
Hadr ulMau'id A. -1. 169
Zuge von Vaddäii (No. 4) einen Freundscliiiflsvertrag geschlossen hatte,
sprach ihm jetzt seine Verwunderung darüber aus, dass die Muslime, von
denen er geglaubt habe, es sei (nach der Schlacht von Uxud) aus mit
ihnen, so zahlreich und stattlich erschienen und die Matadore des Marktes
seien. In der Absicht, dass es nach Mekka weiter gesagt werden sollte,
erwiderte M., sie seien allerdings eigentlich hergekpmmen um mit den
Mekkanern zu kämpfen, indessen seien sie nicht abgeneigt es auch mit
den Camriten zu versuchen, wenn Maxshij in die Lösung des Vertrags
willige — wozu dieser jedoch gar keine Lust hatte '). Der Xuza'it Ma'bad,
der auch auf den Markt gekommen war, meldete dies stolze Auftreten
M.'s und der Muslime zu Badr eiligst den Qurashiten. Die verdross es
nicht wenig; Cafvän b. Umajja liess seinen Aerger gegen Abu Sufjan
aus. Sie entwickelten nun den grÖssten Eifer zur Niederkämpfnng des
Islam, warben unter den Arabern und brachten eine Menge Geld zu-
sammen. Jeder Mekkaner sollte mit ins Feld ziehen, wenn er nicht
statt dessen Geld gäbe; weniger aber als eine Unze (40 Dirham) ward
nicht angenommen.
Auf diesen Zug nach Badr beziehen sich die Verse Sur. 3, 1G6. 167
und einige Lieder des Xuza'iten Mabad"), und der Mediner Ka'b b. Malik-^)
') Dieses Schaukämpfeu vor versammeltem Marktvolk, wobei es uiclit so sehr
darauf ankommt, dass die Gegner auch Feinde sind, entspricht zwar ganz
der grossen Wertlegung der Araber auf das, was die Leute sagen, ist
aber doch etwas Ungewöhnliches, lieblich ist die Ausfechtung eines Ehren-
kampfes auf dem Markte in der Weise, dass die Marktbesucher von jeder
der beiden Parteien traktiert werden, wobei dann die Partei gewinnt, dei-en
Mittel am weitesten reichen, und diejenige verliert, der die Mittel am ehesten
ausgehen. Vgl. den Bericht über einen solchen Wettstreit (auf dem Markt
von Hira) Agh. XVI 99,23 fr. Ein übers Jahr verabredeter Kampf findet
sich ibid. XIX 76,19.
'^) Nach anderen war Xumäm der Dichter. Die Verse stehen in anderer
Ordnung wie bei BH. 666, nämlich 3.4.5.1.2. „Sie (die Kamelin) stürzte
los im Interesse der angestammten väterlichen Religion, sie hatte sich
(zuerst) das Wasser von Qudaid zum Ziel gesetzt, wo ich eintreffen sollte,
dann das Wasser von Cagnän am folgenden Morgen, indem sie forteilte
von den beiden Parteien M.'s (Mediner und Emigranten) und von den
rosinengleichen Datteln Jathrib's." Er lobt seinen eiligen Botenritt.
^) So nach den Alten der Familie Ka'b's und nach allen Autoritäten Vakidi's ;
auch nach Ibn Hisham. Dagegen nennt Ibn Isxaq als Vf. 'Abdallah b.
Raväxa. Vgl. BH. 666f.: in v. 4b liest V. p^-CCol; auch zu 6a findet
sich eine Variante, die aber den Sinn nicht ändert.
170 Abu Räfi' A. 4.
und Xassan '). Letzterem antwortete von Seiten der Qurashiten Abu
Sufjan b. Xarith ■). — BH. 666—668.
26.
Ermordung des Juden Abu Räfi', A. 4 im Dhu-lXigga.
x\uszug aus Medina Montag früh am 4. d. M., Rückkehr nach 10 Tagen.
Abu Ajjub von s. Vater alNu'man von 'Aeijja von s. Vater 'Abdallah
b. Unais: M. sandte unser fünf nach Xaibar, ausser mir noch 'Abdallah
b. 'Atlq und Abu Qatäda und alAsyad b. Xuzä'ij und Mas'ud b. Sinän.
Als wir dort w^aren, verständigte 'Abdallah b. 'Atiq seine Säugmutter,
eine Jüdin in Xaibar, von unserer Ankunft, sie brachte uns gepresste
Datteln und Brot heraus und fand sich bereit, uns abends bei sich auf-
zunehmen, damit wir dann in der Nacht unseren Anschlag ausführen
könnten ^). Als Alles schlief, machten wir uns auf; unterwegs schlössen
wir alle Thüren der Häuser, an denen wir vorbei kamen — die Juden
Hessen sie nämlich offen, damit ein nächtlicher Gast, wenn etwa die
Wirtsleute draussen im Hofe schliefen, doch hineinkommen könne. Beim
Schlosse Abu Rafi's (Saläm b. Abi IXuqaiq) angelangt, gingen mr eine
Stiege*) hinauf und riefen um Einlass. 'Abdallah b. 'Atiq, der jüdisch
'.»la zu kaudern verstand, war voran und sagte der Frau des Juden, erbringe
ein Geschenk für Abu Rafi', worauf diese ihm öffnete. Als sie uns aber
hereindrängen sah und die Waffen in unserer Hand, wollte sie schreien;
doch ich bedrohte sie mit dem Schwerte, und zwang sie zu sagen, wo
Abu Rafi' sei. Darauf machten wir uns über den schlafenden Greis her,
dessen Haar und Bart so weiss aussahen als läge ein Stück ägyptischer
0 BH. 667. Bei V. ist die Anordnung der Verse folgende: 4. 5. 6. 3. 1. 2. 7. 8;
es fehlt V. 9, der erst von Ibn Hisham zugesetzt ist. Die Lesarten stimmen
öfters mit der Hs. T bei Wüstenfeld überein , z. B. v. 3 a. 7 b. In v. 2 b
liest V. iii^bUJ-j 'i^j' i •f'^ j'^^Z- '11 ^'^ 8 beide Verba in tlcr l.Phu-.
Activi und i--^^* für iJ^J , offenbar besser.
^) Dessen Verse sind ausgelassen: sie stehen bei BH. 667. 668. Dort ist
668,1 X>*iJAai zu lesen: „und was passend war für einen Zeltpflock in
dem lockeren Acker".
"•) s.*ai AÄ£: iOLs^^i:. Die Stiege sclicint aussen am Schlosse angebracht zu
sein und znm oberen Stock zu führen. — Vgl. Baladh. 52,14.
Abu Käfi' A. 4. 171
Leinwand da '), konnten aber wegen der niedrigen Decke mit den Schwer-
tern nicht recht ausholen. Endlich setzte ich ihm mein Schwert auf den
Leib und stützte mich darauf, bis es durchgedrungen war — ich war
zwar nachtblind -), sah aber seinen Kopf leuchten wie den Mond. Nach-
dem wir ihn den Garaus gemacht hatten und schon wieder unten waren,
hatte Abu Qatada seinen Bogen liegen lassen und kehrte trotz unserer
Gegenrede noch einmal um ihn zu holen. Beim Herabkommen aber brach
er den Fuss, so dass wir ihn abwechselnd tragen mussten.
Inzwischen hatte die Frau, die wir wegen des Verbotes des Pro-
pheten, Frauen zu töten, hatten laufen lassen, angefangen Lärm zu schlagen;
doch die Juden mühten sich lange vergeblich ab, aus den Häusern zu
kommen, weil wir die Thüren verschlossen hatten. Wir hatten Zeit ge-
funden uns in einem Stollen^) zu verstecken, als endlich alXarith (Abu
Zainab) an der Spitze von 3000. Mann mit Fackeln sich hinter uns her
machte. Wir hörten sie über uns gehen, sie fanden uns aber nicht.
Nach einer W'eile kehrten sie zu der Frau zurück und fragten sie, ob
sie keinen der Mörder kenne; sie sagte, der eine habe gesprochen wie
'Abdallah b. 'Atiq; wenn er in der Gegend sei, so sei er sicher dabei
gewesen. Darauf zogen die Juden zum zweitenmal auf die Suche. Einer
von uns , alAsvad , mischte sich unter sie mit der Fackel in der Hand,
und kehrte mit ihnen zurück um völlige Gewissheit über den Tod Abu
Rafi's zu erlangen. Durch den Jammer im Hause schon überzeugt, war-
tete er doch noch bis die Juden Anstalten zum Begräbnis machten, dar-
auf kam er wieder zu uns in den Stollen, in dem wir noch zwei Tage
blieben, um die Verfolgung vorüber gehen zu lassen. Dann kehrten wir
nach Medina zurück zum Propheten; da jeder den Juden getötet haben
wollte, so beroch er unsere Schwerter und entschied, 'Abdallah b. Unais
habe es gethan, da an dessen Schwert Spuren von (verdauter) Speise
seien.
Die Ursache, warum Abu Rafi' ermordet wurde, war, dass er die
Ghaeafän und andere benachbarte Araber zum Kriege gegen M. anwarb,
gegen grosse Versprechungen.
Ajjub b. alNu'man von Xariga b. 'Abdallah (b. Unais): da sie mit
1) iyiaxS Divan Hudh. 92,23 und Reiske Adnot. 16 zu Abulf. L Der Presto-
nianus liest K-c^i, das ist vielleicht dasselbe, nämlich oüovr; und nicht
Baumwolle.
") -Ui»x:l wird hier ausdrücklich von dem (auch mir eigenen) Augenfehler
erklärt, den wir Hühnerblindheit nennen.
3> minhar. Das seltene Wort wird fol. 162b durch gubb (Cisterne) ersetzt.
Vgl. lob 28,11 und hidic. 6,2.
172 Dhat-alRiqä' A. 5.
ihren Schwertern in einander kamen'), losten sie wer den Jnden töten
sollte; das Los traf Ihn Unais, welcher nachtblind war. Die Anderen
mussten ihm etwas Weisses zeigen: das sei Abu Rafi'. Während sie
dann das Weib hinderten zu schreien, ging Ibn Unais auf ihn los; da
er wegen der niedrigen Decke nicht ausholen konnte mit dem Schwerte,
so setzte er es ihm auf den Leib tind durchbohrte ihn — der Jude war
^ib schwer betrunken.
Andere setzen dies Ereignis in den Eamacan a. 6. — BH. 981.
•27.
Dhät-alRiqä'-), A. 5 im Muxarram.
M. zog aus am Sonnabend den 10. Muxarram und kam nach 15 Tagen
zurück nach Cirär am Sonntag den fünfletzten d. M. — Nach ('Äidh b.
Jaxja von) Abu IXuvairith Avar Othman stellvertretender Imam.
AlCaxxäk b. 'üthman von 'Ubaidallah b. Miqsam, und Hisham b.
Sa'd von Zaid b. Aslam und 'Abdalkarim b. Abi Xafca von Gäbir, und
'Abdalraxman b. Muxammad b. Abi Bakr von 'Abdallah b. Abi Bakr und
Malik b. Anas und 'Abdallah b. 'Umar von Vahb b. Kaisän von Gabir,
und Andere: ein Vichtreiber erzählte auf dem Markt der Nabatäer (Suq
alNal)9) in Medina, er komme vom Nagd, dort sammeln sich die Anmär
und Tha'laba gegen die Muslime. Darauf hin zog M. mit 400 — and.
700 oder 800 — Mann aus, ül)er die Schlucht nach Vadi IShuqra, wo
er einen Tag blieb und Streifscharen aussandte, die zwar den Feind
nicht zu Gesicht bekamen, aber frische Spuren fanden. Anderen Tags
rückte er vor und kam bis zum Lagerplatz der Araber; sie hatten ihn
verlassen und hatten sich auf die Berge zurückgezogen, wo sie alsbald
hoch über den Muslimen erschienen. Beide Theile fürchteten sich vor
einander; nach Gäbir und Xavvät, die beide dabei waren, wurde bei
dieser Gelegenheit das Furchtgebet (calät alxauf) angeordnet (fol. 133 b).
In dem Lager hatte M. einige Weiber erbeutet. Darunter war eine
schöne junge Frau, deren Mann schwur, sie zu befreien oder Rache zu
nehmen. Auf dem Rückwege nun hatte sich M. eines Nachts des heftigen
Windes wegen in eine Schlucht zurückgezogen, 'Amraär b. Jäsir und
92a 'Abbäd b. Bishr hielten Wache davor. Während nun 'Abbad, der für
die erste Hälfte der Nacht zu wachen übernommen hatte, die Sure Kahf
(18) betete, schoss jener Mann, der sich nahe heran geschlichen hatte,
') l»_>u/i:o
^) Ueber den Grund der Benennung s. Vakidi bei Jaqut II 799,5 — 8: die An-
gabe ist dort viel ausführlicher als in dem uns erhaltenen Texte der- Ma-
ghazi.
Dh:it-alRi(irr A. 5. 173
drei Pfeile auf ihn ab und traf jedesmal , denn der Wind liatte sich ge-
legt. 'Abbad aber Hess sich nicht stören ; erst als er mit der Sure fertig
war, weckte er stark blutend seinen schlafenden Genossen; worauf sich
der Feind entfernte. — Statt 'Abbad wird auch 'ümara b. Xazm genannt,
aber das ist weniger glaubwürdig.
Gabir, der dabei war, pflegte zu erzählen: es hatte damals einer
einen jungen Vogel gefangen, die Alte aber kam an und flog ihm in die
Hand. Die Leute wunderten sich darüber, M. aber sagte : bei Gott, euer
Herr liebt die Seinen noch mehr als dieser Vogel sein Junges.
Der Prophet verrichtete auf diesem Feldzuge das Gebet auf seinem
Kamele nach Sonnenaufgang gewandt.
Gabir: ich hatte mich, auf dem Heimwege, unter einem Baume nieder-
gelassen und ladete M. ein, sich mit in den Schatten zu setzen. Dann
wollte ich ihm etwas vorsetzen, fand aber nur eine Gurke') unten im
Sack, die noch von Medina her war. Einer von uns, der die Kamele
auf die Weide treiben sollte, hatte sehr zerrissenes Zeug an; M. fragte
uns, ob er kein besseres hätte, wir antworteten : o ja, er hat einen neuen
Anzug in der Lade. Da befahl er ihm den anzulegen, und er gehorchte.
Als er den Rücken wandte, sagte M. : es ist doch grade, als ob er seine
Habe gar nicht besässe! möge es ihm an den Hals gehen! Jener aber
hatte die Aeusserung gehört und fragte: von wegen (fi sabil) Gottes? M.
bejahte die Frage, und wirklich fiel der Mann später im heiligen Kriege.
Indessen brachte uns Ghulba b. Zaid alXarithij drei Strausseneier; die
richtete ich an, aber Brod dazu konnte ich nicht auftreiben. Der Pro-
phet ass sich satt davon, ohne dass es weniger ward; darnach erquickten
wir Anderen uns alle daran. Als wir Abends reisten, wollte mein Kamel
nicht vorwärts. M. besprengte ihm Kopf, Rücken und Schwanz mit
Wasser in das er gespieen hatte, dann stiess er es mehrmals mit einem
Stecken an und endlich hieb er es damit. Darauf bestieg ich es und 92 b
nun hielt es Schritt^) mit seiner Kamelin. Während unserer Unterhaltung
im Reiten fragte er mich, ob ich eine Frau habe, und ich bejahte die
Frage. „Eine junge oder eine alte^)?" Eine alte. „Warum denn keine
jmige, mit der du scherzen kannst?" 0 Bote Gottes, mein Vater fiel bei
Uxud und hinterliess sieben Töchter, da nahm ich mir eine dem ge-
wachsene Frau*), die sie kämmt und für sie sorgt. „Das hast du recht
.^ CO
') L*-o »^ LXj — charakteristisch.
■•) äjixl:> sL/«^ =: die zusammenhält.
174 Dhat-alRiqfi' A. 5.
gemacht — wenn wir nacli Cirär kommen, wollen wir ein Kamel schlachten
und einen Tag dort bleiben; deine Frau klopft währenddem die Bett-
kissen aus." Wir haben nur keine! „Künftig werdet ihr schon welche
bekommen, Avenn du es gescheit anfängst." Ich will thun, was ich kann.
„Verkauf mir dein Kamel, Gabir!" Ich schenke es dir, Bote Gottes.
„Nein, verkauf mir's!" Nun ja, mach mir ein Gebot! Darauf setzte er
mit einem Dirham ein und ging hinauf bis zu 40 Dirham, dafür trat ich
es ihm ab, er Hess es mir aber bis nach Medina. Als ich, nach dem
Aufenthalt in Cirar, zu meiner Frau kam, teilte ich ihr M.'s Rat mit,
dass ich es gescheit anfangen solle ; sie sagte : nur zu ! Am andern Morgen
brachte ich das Kamel zum Propheten, er nahm es nicht an, Hess mir
aber den Preis durch Bilal auszahlen, der mir noch einen oder zwei
Heller darüber gab als er erfuhr wer ich sei. Das verhalf uns zu Wohl-
stande, das Kamel hielten wir in Ehren, bis es hier nahe bei') getötet
wurde.
Isma'il b. 'Aeijja b. 'Abdallah b. Unais von s. Vater von Gabir: auf
dem Rückwege, in alShuqra, fragte mich M., wie es mit der von meinem
Vater hinterlassenen Schuld stehe ; ich antwortete , ich warte auf den
Ausfall der Dattelernte, der Jude Abu IShaxm sei unser Gläubiger und
habe eine Last Datteln zu fordern. Als ich nun die Datteln gepflückt
und je nach der Güte besonders zusammengelegt hatte 2), strich der Bote
99 !i Gottes, den ich herbei holte, mit der Hand über die in einer Reihe
liegenden Haufen; dann musste Abu IShaxm kommen und sich abmessen,
was er zu fordern hatte. Ein einziger Haufe 'Agva genügte dafür, die
andern Datteln verblieben mir. Wir lebten davon ein Jahr und konnten
noch verkaufen, während ich vorher gedacht hatte, ich könne kaum mit
dem Erlös des Ganzen die Schuld bezahlen. — BH. 661 — 665.
28.
Dumat alGandal, A. 5 im Rabi' I.
M. zog aus am fünfletzten Rabi' I und kam zurück am 10 Rabi' 11 ;
stellvertretender Imam war Sibä' b. 'Urfuea.
Ibn Abi Sabra von 'Abdallah b. Abi Labid von Abu Salama b. 'A!^-
dairaxman, und 'Abdalraxman b. 'Abdaraziz von 'Abdallah b. Abi Bakr,
und Andere: M. trachtete nach dem Besitz von Duma, weil es zu den
1) Nach BII. 664,17 in der Schlacht vou alXaira A. 64. Ich hätte niclit ge-
dacht, dass ein Kumcl so alt würde.
2) Als allgemeiner Name für gute Sorte wird gebraucht »j->V*il, für schlechte
-♦.ÄJ^ im'j-^'* ^'"'' ffwtcn Sorte gehören -J^ujnV>^I und ^^.fjOt-;-' ^4^^
iiiul S».j>\*j!; zur scliU>cliteu 1\ä.>^v.äj! und .-j-äj' inul i'LS'vÄ.^'.
Duma A. 5. 175
Eingängen Syriens gehörte '), um den Kniser in Furcht zu setzen. — Er
hatte gehört, dass sich dort Leute zusammengerottet und viele andere
Araber sich ihnen angeschlossen hatten, dass sie die des Weges Kom-
menden -), die auf den Markt in (der Stadt) Duma wollten , beraubten
und die Absicht hatten gegen Medina zu ziehen. So zog er, möglichst
heimlich und rasch, mit 100(3 Mann aus um sie zu überfallen; er hatte
einen Führer von 'Udhra, Namens Madhkür. Als die Muslime noch einen
Marsch von Duma entfernt waren, spürte ihnen der Führer die weit
ausgetriebenen Kamele und Schafe der Feinde aus. Sie machten einen
üeberfall darauf, dadurch aber kam die Kunde von ihnen in das Lager,
und der zusammengerottete Haufe zerstreute sich. M. fand ihre Stätte
leer, die Streifscharen, die er von da aussandte, brachten erbeutetes Vieh
zurück, mir Muxammad b. Maslama hatte auch einen Mann gefangen,
welcher den Islam anzunehmen veranlasst wurde. — BH. G68.
29.
AlMuraisT, A. 5 im Sha'bän.
M. zog aus am Montag dem 2. Sha'bän und kam am 1. Ramacan
wieder.
Muxammad b. 'Abdallah, und 'Abdallah b. Ga'far, und Ihn Abi Sabra,
und Muxammad b. Calix, und 'Abdalxamid b. Ga'far, und Ihn Abi Xabiba,
und Hisham b. Sa'd, und Ma'mar b. Räshid, und Abu Ma'shar, und Xalid
b. Aljäs, und 'Aidh b. Jaxja, und 'Omar b. 'Uthman alMaxzumij, und 99b
'Abdallah b. Jazid b. Qusaie, und 'Abdallah b. Jazid allTudhalij, und
Andere: alXarith b. Abi Cirär, der Häuptling der Balmucealiq rief seine
Leute, und wen er sonst konnte, auf gegen M. , und sie rüsteten sich
zu einem üeberfall Medina's. Auf die Kunde davon entsandte M. den
Aslamiten Buraida b. alXucaib als Kundschafter, mit der Erlaubnis zu
sagen was er wolle. Er ging nach dem Sammelplatz der Feinde, erkundigte
sich nach ihren Absichten unter dem Vorgeben, mit seinen Leuten eben-
falls zu ihnen stossen zu wollen , und entfernte sich dann um M. Nach-
richt zu bringen. Darauf bot M. die Muslime auf, und in Bälde zogen
-) KiasUaJJ i^A ^ jA ^-jA. Zu dem letzten Worte vgl. den Qamus:
^k^\ JvAxj ^) ^sLvw..#j! Jai'ui?. M. scheint diesen Zug wirklich zur
Unterdrückung einer Strassenräuberei unternommen zu haben, die auch
dem Verkehr von Medina schaden mochte. Vgl. fol. 222a über den Ver-
kehr der Säqioa, d. h. der Nabatäer an der syrischen Grenze, mit Mediua.
Der .,Nabatiiermarkt" in Medina ist bekannt.
176 AlMuraisi' A. 5.
sie aus mit 30 Pferden'). Es waren auch viele Heuchler dabei, die
sonst nie mitgegangen waren; denn das Ziel war nahe und man hoffte
auf Beute. Unterwegs in alXaläiq kam ein Mann von den 'Abdalqais,
die in alRauxä wohnten, zu M., um das Bekenntnis abzulegen und. am
Kampfe teilzunehmen. Auf seine Frage, welches von den guten "Werken
Gott am wohlgefälligsten sei, antwortete M. : die rechtzeitige Verrichtung
des Gebets. Darnach richtete sich der Mann seitdem.
Hisham b. Sa'd von Ja'qub b. Zaid b. Galxa: in Baq'ä fing man einen
Spion, der sich anfangs unwissend stellte, aber bekannte, als Omar drohte
ihm den Kopf abzuschlagen. M. trug ihm den Islam an, er wollte aber
warten, was sein Volk thun werde, und sich darnach richten. Nach
dieser Erklärung ward er von Omar hingerichtet. — Guvairija pflegte zu
erzählen, auf die Kunde davon , dass M. in der Nähe sei und den Spion
getötet habe, sei im Lager ihres Vaters (alXarith) ein grosser Schrecken
entstanden und seine Verbündeten aus fremden Stämmen haben sich aus
dem Staube gemacht.
Beim Wasser von alMuraisf , woselbst für M. und seine zwei Beglei-
terinnen, 'Äisha und Umm Salama, ein Lederzelt aufgeschlagen wurde,
trafen sich die Heere. M. stellte seine Schlachtreihe auf; die Fahne der
Emigranten trug Abubekr (and. 'Ammär b. Jäsir), die der Mediner Sa'd
1). 'Ubada. Nachdem die Feinde durch Omar vergebens aufgefordert waren
zu sagen: la iläh illa Uäh, begann der Kampf mit Pfeilschiessen. Bald
folgte ein allgemeiner geschlossener Angriff der Muslime, der unwider-
stehlich war. Zehn von den Feinden wurden getötet, die übrigen ge-
fangen, ihre Frauen, Kinder, Kamele und Schafe erbeutet. Von den Mus-
limen fiel nur einer. ,
Abu Qatäda: Fahnenträger der Feinde war Cafvän Dhu-lshaqir, er
hatte sich kaum in Positur gesetzt, als ich auf ihn einstürmte und der
Sieg entschieden war. — Das Feldgcschrei war: ja mancör amit amit!
Nach Ibn 'Umar wurden die Banu IMucoaliq völlig überrascht; das
ist jedoch weniger glaubwürdig.
Aus Versehen tötete ein Muslim aus der Sippe Tbada's b. alCämit
(nach anderer Angabe war es ein Mann von den 'Amr b. 'Auf) bei der
Verfolgung den Häshim b. Cubäba; es war sehr windig und staubig. Dem
Bruder des Getöteten, Miqjas, Hess M. das Blutgeld auszahlen; bcrnach
aber fiel derselbe doch noch über den Thäter her, schlug ihn tot und
floh zu den Qurashiten 2). M. ächtete ihn und Hess ihn nach der Eroberung
von Mekka von Numaila hinrichten.
') deren Besitzer, 10 Emigranten und 20 Mediner, mit Namen aufgeführt
werden.
■-') Seine Verse wie bei BIT. 728, in der Ordnung \. 4. ?> mit Auslassung von 2.
AlMuraisi' A. 5. 177
Sa'id b. 'AbdalLah b. Abi lAbjac von s. Vater von s. Grossmutter,
einer Freigelassenen der Guvairija, von Gnvairija bint alXarith: als die
Muslime ims angriffen, sagte mein Vater, wir seien ihnen in keiner Weise
gewachsen, und auch mir kam ihre Zahl unendlich vor. Hinterher sah
ich, dass es gar nicht so viel waren : es war ein Schrecken von Gott den
Ungläubigen ins Herz gefahren. — Einer von ihnen, der den Islam ange-
nommen hatte, erzählte: wir sahen weisse Männer auf scheckigen Pferden,
dergleichen wir sonst nie gesehen hatten.
Ibn Abi Sabra von alXarith b. alFucail von Um Mas'ud b. Ilumaida
von s. Vater Mas'ud: nachdem mich Abu Tamim freigegeben hatte, be- loou
grüsste ich M. in Baq'ä auf seinem Hinwege nach alMuraisi* und teilte
ihm mit, dass der Islam unter meinem Volke, das sich damals in alGa-
darät (?) aufhielt, und in der ganzen Gegend grosse Fortschritte mache.
Auch konnte ich ihm erzählen , dass ich einen Mann von 'Abdalqais be-
kehrt hatte, dem ich tags vorher begegnet war'). Er pries mich glück-
lich, veranlasste mich den Zug mitzumachen und gab mir von der Beute
eine Anzahl Schafe und eine Anzahl Kamele. Als ich ihm vorstellte, dass
ich beide Art Vieh zusammen nicht treiben könne, erhielt ich, nach meiner
Wahl, nur Kamele und zwar zehn. — Ob das aber ein Losanteil oder ein
Geschenk aus dem Fünften gewesen war, konnte Massud später nicht
angeben.
Abu Bakr b. 'Abdallah b. Abi Sabra von Abu Bakr b. 'Abdallah b.
Abi Gahm: die gefangenen Männer wurden gebunden und unter Aufsicht
Buraida's b. alXucaib gestellt, Gerät, Zeug und Waffen wurden gesammelt,
das Vieh zusammengetrieben und unter Aufsicht von M.'s Freigelassenem
Shuqrän gestellt, die Weiber und Kinder bildeten einen dritten Haufen.
Die Aussonderung des Fünften und die Verteilung der übrigen Beute be-
sorgte Maxmija b. Gaz' alZubaidij.
Muxammad b. 'Abdallah von alZuhrij von 'Urva b. alZubair, und
'Abdallah b. 'Abdallah b. alXarith b. Naufal: über den Fünften setzte M.
den Maxmija, zu ihm wurden die Fünften gebracht. Wer Anteil an der
Beute haben konnte, bekam vom Almosen nichts ; vom Almosen erhielten
nur die Waisen und Armen und Schwachen etwas. Wenn aber ein Waisen-
knabe erwachsen war, ward er vom Almosen zur Beute versetzt und
musste Kriegsdienste thun. M. sagte zu zwei Männern, die ihn um ein
Almosen aus dem Fünften baten — er schlug nie eine Bitte ab — : wenn
ihr wollt, will ich euch etwas geben; aber vermögliche und kräftige er-
werbsfähige Leute haben keinen Anteil daran 2).
1) vgl. fol. 99 b S. 176 (alXalrdq).
2) Das Almosen (cadaqa) iliesst hier immer aus dem Fünften und ist fast
gleichbedeutend damit.
VSkidi, Muhammed. 1^
178 AlMuraisi'IA. 5.
Die Beute und der Erlös aus dem versteigerten Zeug und Gerät ■wurde
verteilt, ein Kamel ward zehn Schafen gleich gerechnet, der Reiter be-
kam einen dreifachen Anteil. Es waren 2000 Kamele, 5000 Schafe,
200 "Weiber. Guvairlja fiel dem Thabit b. Qais b. Shammas und seinem
Vetter zu, dem er jedoch seinen Anteil um einige Palmen abkaufte. Er
legte ihr 9 Unzen Gold als Lösungspreis auf.
'Abdallah b. Jazid b. Qusaie von s. Vater von Thaubän von 'Äisha:
der Prophet war bei mir am Wasser von alMuraisi', als Guvairija herein-
trat, so schön, dass sich jeder in sie verlieben musste. Mir war es sehr
unangenehm, weil ich gleich wusste, was daraus folgen würde. Sie stellte
93 a sich vor, bekannte sich zum Islam und bat den Propheten um einen Bei-
trag zu ihrem Lösegeld. Er sagte, er wolle es ganz bezahlen und sie
heiraten; sie war es zufrieden. Auf die Kunde davon Hessen die Mus-
lime die bereits verteilten und beschlafenen Gefangenen frei; 100 Weiber
mit ihren Kindern verdankten der Guvairija die Freiheit.
Xizäm b. Hishäm von s. Vater: drei Tage vor der Ankunft M.'s sah
Guvairija, wie sie erzählte, den Mond von Medina kommen und in ihren
Schoss fallen; die Ereigebung der Gefangenen geschah ohne ihr Zuthun
und zu ihrer grossen Ueberraschung, durch den freien Willen der Mus-
lime. — Nach einer anderen Version war es M.'s Morgengabe an sie,
dass er alle Gefangenen — and. nur vierzig — frei gab.
Ihn Abi Sabra von 'ümära b. Ghazijja: einige von den gefangenen
Weibern gab M. umsonst frei, einige wurden nach der Verteilung gelöst
(die Frau mit ihren Kindern für sechs Kamele), andere erst in Medina;
aber zuletzt wurde jede Frau ihrer Familie wiedergegeben. Dies ist das
Richtige.
'Umar b. 'Uthmän von 'Abdalmalik b. 'Ubaid von 'Abdalraxman b.
Sa'id b. Jarbü' von 'Amrän b. Xucain: es kam eine Gesandtschaft nach
Medina und löste die gef. Frauen nach der Verlosung.
'Abdallah b. Abi lAbjac von s. Grossmutter, einer Freigelassenen der
Guvairija : Guvairija erzählte, ihr Vater habe sie gelöst und darnach erst
habe M. um sie angehalten. Sie hiess eigentlich Barra, M. nannte sie
Guvairija, damit man nicht sagen könne, er sei aus dem Hause der Barra
herausgegangen i). — Diese Version ist nicht so glaubwürdig wie die Er-
zählung 'Äisha's.
Isxaq b. Jaxja von alZuhrij von Malik b. Aus b. alXadathän von
Omar : der Bote Gottes stellte Guvairija auf gleichen Fuss mit seinen
übrigen Weibern und Hess sie sich verschleiern.
0 Der eigentliche Sinn ist wie in Ps. 19,fi, der zweite: er ist ein Cliarigit
geworden. Dabei wird Barra als Gehorsam verstanden und Rait auge-
wandt wie im Syrischen.
AUIuraisi' A. 5. 179
AlCaxxak b. 'Uthman von Miixammad b. Jaxja b. Xabban von Abu
MuxairTr und Abu Cirraa von Abu Sa'id alXudrij: Avir wollten zwar das
Lösegeld mit den gefangenen "Weibern verdienen, aber doch gerne unsere 93b
Lust an ihnen stillen. Wir fragten also den Propheten und er erlaubte
uns das 'AzP) — was entstehen solle, entstehe doch. Hinterher wurden
sie von einer Gesandtschaft, die nach Medina kam, gelost; sie kehrten alle
zurück, keine wollte bleiben, wenn ihr die Wahl gestellt wurde. — Abu
INacr, dem alCaxxak diese Geschichte erzählte, sagte, ihm habe Abu
Salama b. 'Abdalraxman gesagt, Abu Sa'id habe erzählt: ich ging mit
einem Mädchen auf den Markt um es zu verkaufen; ein Jude sagte zu
mir, sie sei gewiss von mir schwanger. Ich sagte: nein, ich habe das
'Azl ausgeübt; darauf erwiderte er, das sei der kleine Beischlaf. Als ich
die Geschichte dem Propheten mitteilte, sagte er: die Juden lügen, die
Juden lügen.
Die Begebenheit mit Ihn Ubaij.
Als der Kampf aus war und die Muslime beim Wasser von alMuraisi'
— welches nur sehr spärlich quillt-) — lagerten, verwickelten sich beim
Schöpfen die Eimer des Guhaniten Sinan b. Vabar, eines Eidgenossen
der Banu Sälim, und des Ghifariten Gahgäh b. Sa'Id, der bei Omar in
Dienst und Lohn stand. Sinän's Eimer kam zuerst heraus, aber Gahgah
behauptete, es sei der seinige, und versetzte, in dem entstehenden Streit,
dem andern einen Schlag, dass das Blut darnach floss. Da schrie Sinan
„Xazrag heraus'^, und als der fliehende Gahgah seinerseits die Qurashitcn zu
seiner Hülfe aufrief, überbot ihn jener durch den Ruf „Mediner heraus!"
In Kürze standen sich Qurashiten auf der einen, Ausiten und Xazragiten
auf der anderen Seite in Waffen gegenüber, und die Gefahr eines Bruder-
krieges war gross. Aber einige Emigranten legten sich ins Mittel , und
da Sinan nicht auf eigene Hand vergeben zu können erklärte '), wandten
sie sich an 'Ubäda b. alCämit und andere seiner Eidgenossen. Als auch
diese ihm zuredeten, liess er sein Recht fahren.
Ibn Ubaij befand sich in Gesellschaft einiger anderer Heuchler —
doch war auch der junge Zaid b. Arqam dabei — , als Gahgäh's Ruf
„Qurashiten heraus" zu ihm drang. Er geriet in grossen Zorn und
äusserte: „bei Gott, eine solche Schmach ist mir noch nicht begeg-
net — bei Gott ich wollte den Zug nicht mitmachen, aber meine
Leute übermochten mich — nun ist es dahin gekommen, dass sie uns
in unserem eigenen Hause herausfordern und trotzen — das ist der
') Gen. 38,9. . ■ ■:
^) ,.j_fcÄ*: tUa = mit einem Eimer winde die Hälfte erschöpft.
12*
180 AlMuraisi' A. 5.
Dank für unsere Wolilthaten, wie das Sprichwort sagt: mäste deinen
Hund, so fi-isst er dich — bei Gott, ich hoffte nicht zu erleben, dass ich
das, was eben Gahgäh gerufen hat, hören und zugegen sein müsste ohne
zürnen zu dürfen! — bei Gott, wenn wir nach Medina zurückkommen,
wird der Stärkere den Schwächeren daraus vertreiben!" Darauf wandte
er sich zu den anwesenden Xazragiten und sagte : „das habt ihr euch
selber eingebrockt, ihr habt sie bei euch aufgenommen und euer Gut mit
ihnen geteilt; hättet ihr die Hand zugehalten, so wären sie anderswo-
94a hin gegangen — nun sind sie damit noch nicht zufrieden, sondern ihr
müsst auch für ihn kämpfen und euch dem Geschicke preisgeben und
eure Kinder zu Waisen machen, damit ihr klein Averdet und sie gross."
Zaid b. Arqam hinterbrachte diese Aeusserungen dem Propheten.
Diesem war die Sache sehr unangenehm; er sagte zu ihm, er sei viel-
leicht böse auf Ihn Ubaij , oder habe sich verhört , allein der Jüngling
blieb bei seiner Aussage. Bald sprach auch das ganze Lager von dem
was Ihn Ubaij gesagt hatte. Seinen Angehörigen, die ihn hart anliessen,
dass er den Obersten seines Volks verklagt und die Verwandtschaft zer-
rissen habe, erwiderte Zaid, er würde gegen seinen eigenen Vater nicht
anders gehandelt haben, und hoffe, dass Gott ihm die Wahrheit seiner
Aussage bestätigen werde. M. wurde von jemand aufgefordert, er möge
'Abbad b. Bishr oder Muxammad b. Maslama beauftragen, ihm den Kopf
Ihn Ubaij's zu bringen; er aber sagte sich unwillig abwendend, es solle
nicht heissen, dass er seine eigenen Genossen töte. Inzwischen waren
die Mediner, welche das Gespräch zwischen M. und Zaid mit angehört
hatten, zu Ihn Ubaij gegangen, um ihn aufzufordern, dass er entweder
gestehe und um Vergebung bitte, oder abschwöre, was ihm vorgeworfen
werde. Er that das letztere. Eine Partei glaubte ihm, die andere nicht.
Hisham von Sa'd von Zaid b. Aslam von s. Vater von Omar: der
Diener, den ich mir für mein Pferd gemietet hatte, Hess mich auf sich
warten. Als er endlich kam, schalt ich ihn aus; er aber sagte, ich wisse
wohl nicht was geschehen sei, und erzählte mir, was Ihn Ubaij gesagt
hatte. Da begab ich mich zu M. , er sass unter einem Baume und Hess
sich von einem kleinen schwarzen Sklaven den Rücken kneten, wo ihn
sein Kamel gestossen hatte. Ich bat. Ihn Ubaij töten zu dürfen, er aber
sagte: da würde seinetwegen die Nase mannig eines in Jathrib ins Zit-
tern geraten , der ihn selber töten würde , wenn ich es ihm beföhle ').
941) Auch davon wollte er nichts wissen, dass Muxammad b. Maslama ihn
töten solle. Meinem Vorschlag jedoch, alsbald den Aufbruch zu befehlen,
stimmte er zu.
') -^.jSS 0.i^ wS-it \j oj^c.t Vo]. fol. 95a.
AlMuraisi' A. 5. 181
Ehe siclis einer versah, sagt man, war M. schon auf dem Kamel,
in der grössten Hitze, ohne den Abend abzuwarten. Darüber von Sa'd
b. 'übada oder nach glaubhafterer Angabe von Usaid b. Xucair befragt,
sagte er : hast du nicht gehört, was Ibn Ubaij gesagt hat, wenn er wieder
in Medina sei, werde der Stärkere den Schwächeren vertreiben? Er ver-
setzte: dann wirst du ihn also vertreiben, denn du bist der stärkere.
Weiter aber bat er ihn um Nachsicht gegen Ibn Ubaij, „die Seinen waren
schon dabei ihm den Juwelenkranz zu machen'), es fehlte ihnen nur
ein einziges, mit dem der Jude Josua zu teuer war, weil er wusste,
dass . sie sie zur Krönung brauchten — da kämest du , und er denkt
nicht anders als dass du ihm sein Königtum entrissen hättest."
M. ritt sehr schnell, Zaid b. Arqam hielt sich in gleicher Linie mit
ihm, um seinen Blick auf sich zu ziehen. Plötzlich ward M. von der
Offenbarung befallen, der Schweiss troff ihm von der Stirn, und das
Kamel vermochte unter der Last kaum seine Füsse aufzuheben. Als er
wieder zu sich kam, fasste er Zaid beim Ohr, zog es gen Himmel, so
dass sich jener im Sattel aufreckte, und sagte: dein Ohr ist zuverlässig
und Gott hat deine Erzählung bestätigt. Es war ihm damals Sur. 63
offenbart.
'Abdallah b. alHurair von s. Vater von Räfi' b. Xadig: 'Ubada b.
alCämit forderte Ibn Ubaij auf zu M. zu gehen, damit derselbe um Ver-
gebung für ihn bitte. Er aber drehte den Kopf hin und her, so dass
'Ubada sagte, es werde gewiss noch ein Betvers über sein Kopfdrehen
erscheinen (Sur. 63,5).
Junas b. Muxammad alOhafarij von s. Vater von 'Ubada b. alValid
b. 'Ubada b. alCamit: nachdem die Offenbarung erfolgt war, grüsste 'Ubada
den Ibn Ubaij nicht als er au ihm vorbeikam, und Aus b. Xaulij grüsste
auch nicht. Ibn Ubaij liess fallen, das sei eine von ihnen verabredete
Sache; da kehrten sie um und schalten ihn. Aus sagte ihm, ehe er
nicht Busse thue, werde er nie wieder etwas ihm zu Gefallen für un-
wahr erklären; er habe Zaid hart angefahren und nun sei jenem durch
die Offenbarung Recht gegeben. Ibn Ubaij erwiderte, er wolle es nicht 95a
wieder thun.
Als Ibn Ubaij's Sohn 'Abdallah erfuhr, dass Omar dem Propheten
gesagt habe, er solle Muxammad b. Maslama mit der Hinrichtung Ibn
Ubaij's beauftragen, ging er zu M. und sagte ihm: wenn du meinen Vater
töten lassen willst, so gib mir den Befehl dazu ; so sehr ich ihn liebe und
ehre, werde ich dir doch seinen Kopf bringen — aber wenn ein anderer
ihn tötet, werde ich seinen Anblick nicht ertragen können, sondern ihn
1) Der Ausdruck wie bei BH. 727,6.
182 ÄlMuraisi' A. 5.
umbringen und zur Hölle fahren. Aber M. er^\^de^te ihm, er wolle Ibn
Ubaij gar nicht töten, sondern ihn auch ferner mit allen Ehren behandeln.
'Abdallah entschuldigte sodann seinen Vater : seine Umgebung erinnere ihn
immer wieder daran, dass er von seinem Stamm zum König bestimmt ge-
Avesen sei. Aus diesem Anlass dichtete 'Abdallah:
Der Weltlauf besteht aus Begebenheiten, auf die man gespannt ist '),
zu den wundersamsten Begebenheiten aber gehört, was Omar gesagt hat!
er riet so dem Inhaber der Offenbarung, der ihn doch bei Gott") nicht
um seine Meinung gefragt hatte. Hätte Xaeeäb sich ähnlich vergangen
und hätte ich dann in Bezug auf den gesagt, was er über meinen Vater
gesagt hat, so wäre es schlimm geworden ^). Er sagte : beauftrage Muxam-
mad ihn zu töten ; bei deinem Leben ein böser Rat ! Dem setzte ich ent-
gegen : Bote Gottes, -willst du ihn töten, so helfe ich dir von ihm in einem
Augenblick; mir steht eine Hand bei und eine grossartige Seele und ein
Herz, das in der Prüfung fester ist als Stein — daran ist nun was daran
ist, eine andere Möglichkeit aber ist, Nachsicht zu üben*): und mein eines
Auge schielt gegen das andere zu. Da sfirach er: es wird doch nicht
ein Mann mit Willen seinen Vater töten; darüber würde ja ganz Mucar
in Aufregung geraten^).
'Ubaidallah b. alHurair von Rafi' b. Xadig: wir brachen noch vor
Mittag auf und ritten eilig Tag und Nacht bis nahe zum folgenden Mittag.
Zuerst redeten die Leute nur über Ihn Ubaij, die Ermattung und Schläfrigkeit
aber bewirkte, dass sie endlich ganz still davon wurden, und das war eben
die Absicht M.'s. Als endlich Halt gemacht wurde, fielen sie schlafend
hin, sobald sie den Boden berührten. Abends setzte M. die Reise fort
und machte am andern Morgen Halt beim Wasser Baq'ä (oberhalb alNaqi'),
wo die Kamele auf die Weide getrieben wurden. Hier erhob sich ein
starker Wind, der für ein Zeichen gehalten wurde, dass etwas vorgefallen
sei; man fürchtete, 'Ujaina b. Xicn, mit dem der Waffenstillstand abge-
') .-aXxj. Die arab. Welt (dirnjä) ist die Zeit, nicht der Raum.
3) „io , ich vermute -io.
*) VU^wsÄC' conniveutia.
^) Vakidi hat das Lied von Israa'il b. Muc'ab b. Isma'il b. Zaid b. Thabit,
der es aus einem Buche entnommen hatte, imd von Ibrahim b. Ga'far b.
Maxmüd b. Muxammad b. Maslama. Bei BH. fehlt es; es ist eine flaue
Reimerei. Schwerlich kann der Sohn des designierten Königs der Xazrag
von einer Aufregung in ganz Mucar sprechen.
AlMuraisi' A. 5. 183
laufen war, habe in Abwesenheit der Krieger einen Ueberfall auf Medina
gemacht. M. aber sagte, es sei nur ein grosser Heuclüer gestorben. osb
Xariga b. alXarith von 'Abbäs b. Salil von Gäbir: der Wind wehte
aufs heftigste bis Mittag. In Medina angelangt fragte ich gleich, wer
gestorben sei; es war Zaid b. Rifä'a b. alTäbüt. Ich erfuhr, dass es
auch in Medina heftig gestürmt hatte, aber ruhig wurde, sobald Zaid be-
graben war.
'Abdalxamid b. Ga'far von s. Vater: 'Ubada b. alCamit sagte zu Ibn
Ubaij, sein Freund Zaid b. alTabut sei gestorben, dessen Tod einen Sieg
für den Islam bedeute. Ibn Ubaij fragte wehklagend, woher er denn
die Nachricht habe; er antwortete, M. habe ihnen mitgeteilt, dass sein
Tod so eben erfolgt sei.
'Abdalxamid b. Ga'far von Ibn Ruman und Muxammad b. Calix von
'Acim b. 'Umar b. Qatada: als sich der Wind am Abend gelegt hatte
und die Kamele wieder zusammen getrieben wurden, wurde M.'s Kamelin
alQacva vermisst. Während man sie überall eifrig suchte, äusserte Zaid
b. alLucait, der ein Heuchler war, zu ein paar vornehmen Medinern, ob
denn Gott nicht dem Propheten mitteilen könne, wo sie sei. Darüber
entstand ein grosser Unwille, Usaid b. Xucair sagte, er Avürde ihn mit
der Lanze durchbohren, wenn er wüsste, dass M. es billige; warum er
denn den Zug mitgemacht habe? Zaid antwortete: der Beute wegen,
und fügte hinzu: M. klärt uns doch wahrhaftig noch über ganz andere
Dinge auf als über den Verbleib einer Kamelin. Da stürzten sie alle
auf ihn los und sagten, sie wollten nie wieder unter einem Dache und
nie wieder unterwegs mit ihm zusammen sein; hätten sie ihn gekannt,
so wäre er auch jetzt nicht mitgenommen. Er entfloh ihnen, und während
sie seine Sachen verschleuderten, ging er zum Propheten und hörte diesen
erzählen, ein Heuchler habe eben geäussert, warum Gott ihm denn nicht
den Ort der Kamelin anzeige. „Gott allein, fuhr er fort, weiss das Ver-
borgene, er hat mir offenbart, dass die Kamelin in der und der Schlucht
sich mit dem Strick in einen Baum vermckelt hat." Als sie sich dort
wirklich fand, lief Zaid zu seinen Gefährten zurück, und nachdem er
sich überzeugt hatte, dass niemand von ihnen seine Aensserung dem Pro-
pheten hinterbracht habe, bekannte er frei und aufrichtig, dass Muhammed
der Bote Gottes sei. Von ihnen veranlasst begab er sich dann noch
einmal zu M. zurück, damit dieser für ihn um Vergebung bitte. — Nach 96a
Anderen ist er bis an seinen Tod nichtsnutzig geblieben und hat beim
Zuge nach Tabuk noch einmal eine solche Geischichte gemacht.
Ibn Abi Sabra von Shu'aib b. Shaddäd: als M. bei alNaqi' vorüber-
kam, sah er dort eine weite Fläche mit gutem Futter und vielen Tümpeln,
184 ÄlMuraisi' A. 5.
die mit einander in Verbindung standen ^). Er machte sie zu einer Bann-
weide, so weit die Stimme eines guten Rufers vom Berge Muqammil aus
in der Morgendämmerung hörbar sei, und bestimmte sie für die Pferde
und Reitkamele der Muslime, ohne jedoch das Milchvieh ganz auszu-
schliessen, wenn es wenig war und Frauen oder solchen Leuten gehörte,
die nicht damit von "Weide zu Weide ziehen konnten. Zum AufsPher
setzte er Bilal b. alXarith alMuzanij. Da er erfuhr, dass das Wasser im
Sommer schwinde, liess er durch Xaeib b. Abi Balta'a einen Brunnen
graben. Auch unter Abubekr, Omar und Othman blieb alNaqi' Bann-
weide für die Kriegspferde. — Bei einem damals veranstalteten Wettr
rennen siegte M.'s Kamelin alQacva über die Kamele und sein Pferd al-
Gharib über die Pferde; erstere ritt Bilal, letzteres Abu Usaid alSä'idij.
Die Verleumdung 'Äisha's.
Ja'qub b. Jaxja b. 'Abbad von 'Isa b. Mu'ammar von 'Abbad b.
'Abdallah b. alZubair von s. Vater von 'Äisha: bei den Zügen des Boten
Gottes entschied das Los, welche von seinen Frauen ihn begleiten sollten;
am liebsten hatte er mich bei sich. Beim Zuge von alMuraisi' traf das
Los mich und Umm Salama. Auf dem Rückwege, als Avir einmal Halt
gemacht hatten-), verlor ich ein Halsband und verzögerte dadurch den
Aufbruch bis zum Morgen; die Stelle war wasserlos und bei sich hatten
die Leute auch kein Wasser. Sie wurden darum ärgerlich auf mich und
veranlassten meinen Vater mich auszusclielten. Er stiess mich mit der
Hand in die Seite; ich konnte mich nicht rühren, weil der Prophet
seinen Kopf auf meinen Schoss gelegt hatte und schlief. Usaid b. Xucair
äusserte die Hoffnung, dass bei diesem Anlass irgend eine Erleichterung
geoffenbart werden würde; und wirklich ward das Tajammum (Sur. 4,46.
5,9) offenbart; worauf Usaid bemerkte, das sei nicht die erste Segnung
der Familie Abubekr's. — Dann brachen wir auf und machten wieder
Halt an einem schönen sandigen Platze mit Aräkbüschcn, wo ich, hoch
aufgeschürzt, mit dem Propheten in die Wette lief. Er kam voran und
sagte: nun ist es wieder gut gemacht, dass ich dich damals nicht ein-
96b holen konnte — er Avar nämlich einmal zu meines Vaters Wohnung ge-
kommen, und ich sollte ihm etwas geben, was ich in der Hand hatte;
ich wollte aber nicht und lief weg, er lief hinter mir her, konnte mich
aber nicht kriegen. — Jslcht weit von Medina machte M. noch einmal
Halt und ruhte einen Teil der Nacht, schon vor Tagesanbruch aber brach
er wieder auf, wäln-end ich eben eines Bedürfnisses wegen abseits ge-
2) nach fol. 98a in Dhat-alGaish.
AlMuraisi' A. 5. 185
gangen war. Ich hielt mich länger auf, weil ich noch einmal umkehren
musste um mein Halsband aus Ghafärimuscheln zu suchen ; ich fand es
auch da, wo ich es vermutete. Als ich zurückkam, war das Heer fort
und mein Kamel auch. Die beiden Führer — der eine war Abu Mau-
hiba, ein Freigelassener M.'s — hatten meine Sänfte, in dem Glauben
ich sei darin, auf das Thier gehoben und es fortgetrieben. Dass die
Sänfte leichter war als sonst, fiel ihnen nicht auf, denn wir Frauen
wogen damals nicht viel, weil wir nur magere Kost') bekamen. Ver-
schleiert dagegen waren wir schon, und zu reden pflegte ich nie mit den
Führern; wir ritten abseits von der Menge,' es durfte sich uns niemand
nahen ausser dem Propheten, der bald an mich, bald an Umm Salama
heranritt. Als ich nun keinen mehr im Lager fand, hüllte ich mich
ein und legte mich schlafen, überzeugt, dass man mich schon aufsuchen
werde. So traf mich Cafvan b.* Mu'aeeal alSulamij , der ein Nachzügler
Avar, und erkannte mich — denn er hatte mich schon vor der Einfüh-
rung des Schleiers gesehen. Ich wachte von seinem verwunderten Rufe
auf und verhüllte rasch mein Gesicht. Er sprach bei Gott kein "Wort
mit mir, sondern liess mich aufs Kamel steigen, indem er sich abwandte,
und führte es dann bis wir bei hohem Tage das Heer erreichten. Dort
war ich schon zum Gespräch geworden, besonders durch die böse Zunge
des Ihn Ubaij (Sur. 24,11). Ich erfuhr indessen nichts davon, auch nicht
durch meine Eltern; nur befremdete es mich, dass der Prophet nicht
so herzlich und mitleidig gegen mich war wie sonst, obwohl mir^s sehr
schlecht ging. Zwischen Abend- und Nachtgebet pflegten wir Frauen nach
alManäci' zu gehen, um unsere Notdurft zu verrichten — Abtritte in den
Häusern kannten wir damals noch nicht; da sagte eines Abends Umm Miswax,
an deren Mantel ich mich hielt: zum Henker mit Miseax! und als ich
die Aeusserung ungehörig fand, versetzte sie: du merkst nichts, während
der Strom über dich hergeht! und erzählte mir das Gerede. Da konnte
ich vor Aufregung^) meinen Gang nicht thun und ward noch kränker 9''a
und weinte immerfort. Als anderen Tages M. bei mir eintrat, bat ich
ihn um Erlaubnis zu meinen Eltern zu gehen, um von ihnen die Sache
genau zu erfahren. Ich machte meiner Mutter bittere Vorwürfe über ihr
Stillschweigen gegen mich ; sie aber tröstete mich , bei einer hübschen
jungen Frau, die Nebenbuhlerinnen habe, bleibe das Gerede selten aus.
Ich erschrak, dass es schon zum allgemeinen Klatsch geworden war,
^) (4^^' =^ wäs einen mir eben hinhält. Aehnlich »».c
^) ^^y^ ^^'^ U^ii wie BH. 735,5 ; vgl. den Qamus,
186 AlMuraisi' A. 5.
und weinte auch die folgende Nacht durch ohne zu schlafen i). M. aber
fragte Ali und Usama um ihre Meinung, jener riet ihm mich zu ent-
lassen, da ihm ja Gott in der Auswahl der Weiber keine engen Schranken
gesetzt habe, dieser sagte, ich würde verläumdet und Barlra sage die
Wahrheit. Darauf wandte sich M. an Barira, die sagte: 'Äisha ist treu
wie Gold, und Gott wird dir das schon offenbaren, aber sie ist sorglos
und schläft überm Brotteige ein, dass die Schafe kommen und ihn fressen.
Auch Zainab bint Gaxsh, die sehr eifersüchtig auf mich war, stellte mir
das beste Zeugnis aus; und ebenso Umm Aiman. Deshalb, sagte 'Äisha,
hat Gott auch die Zainab behütet, aber Andere (Ali) sind zu Grunde
gegangen.
Darauf bestieg M. die Kanzel und fragte: wer avüI mich schützen
vor-) solchen, die mich in meiner Familienehre beleidigen, und einen
Mann (Cafvan) verläumden, von dem icS nur Gutes weiss und der nur
in meinem Beisein in meine Häuser eingeht? Ihm antwortete (der Ausit)
Sa'd b. Mu'adh: wenn er zu den Aus gehört, will ich dir seinen Kopf
bringen; aber auch wenn er ein Xazragit ist, werde ich deinen Befehl aus-
richten. Da sprang (der Xazragit) Sa'd b. Ubada zornig auf und sagte:
du lügst, einem Xazragiten darfst du nichts anthun — obwohl du das
nur gesagt hast, weil du wusstest, der Schuldige sei ein Xazragit ^) ; denn
du willst den alten Hass zwischen Aus und Xazrag noch verfolgen. Ihm
aber erwiderte (der Ausit) Usaid b. Xucair: du lügst, wir werden ihn
töten, zu deiner Schande^); du bist ein Heuchler und verteidigst einen
Heuchler; ich würde den Kopf auch meines nächsten Verwandten dem
Propheten auf seinen Befehl zu Füssen legen, aber ich kenne seine Ab-
97 b sichten nicht. Der Wortwechsel endete damit, dass Sa'd b. 'Ubada die
Xazrao-, und Sa'd b. Mu'adh die Aus auf seine Seite rief und die beiden
Parteien sich geschlossen gegenüber standen. Ein Ausit, alXarith b.
Xazma, holte sogar sein Schwert, um damit „das Haupt und den Schlupf-
winkel der Heuchelei '")' zu treffen ; doch hielt ihn Usaid zurück, es dürfe
nur auf M.'s Befehl geschehen. Der Gottesbote aber bedeutete die beiden
Stämme sich nicht so aufzuregen, stieg von der Kanzel und beschwich-
tigte sie, so dass sie aus einander und zu Hause gingen.
■") ,.y^ ^.jvxj ^/a vgl. Div. Hudhail 56, 12 Scholiou. Es steckt mehr von
dem alten hebriüsch-aramiiischen Begriff (helfen) darin als von dem spe-
cifisch arabischen (rechtfertigen).
5) Ihn Ubaij.
^) *i;t. ^J>^^^ = wälireiul deine (hohe) Nase im Staube liegt.
AI Muraisi' A. 5. , 187
'Aisha: einen ganzen Monat lang bekam der Prophet keine Offen-
barung meinetwegen. Darauf trat er einmal (im Hause Abubckr's) zu mir
ein und sagte, wenn ich mich wirklich verschuldet habe, möge ich be-
kennen und Gott um Verzeihung bitten. Ich konnte vor Thränen nicht
sprechen und bat meine Eltern für mich zu antworten, aber sie schwiegen.
Da sagte ich: auf euch hat das Gerede Eindruck gemacht; wenn ich meine
Unschuld beteure, glaubt ihr mir nicht, wenn ich aber eine Schuld, die
ich nicht begangen habe, auf mich nähme, glaubtet ihr mir — ich weiss
mich nur mit dem Vater Joseph's (der Name Jakob fiel mir nicht ein,
ich war noch nicht sehr bewandert im Koran) zu vergleichen, als er sagte :
es ziemt sich Geduld zu haben und Gott um Hülfe zu bitten (Sur. 12,18).
Dann ging ich fort und legte mich weinend aufs Bett; mein Vater kam
mir nach, um mich zum Geständnis zu bewegen, ich aber sagte: bei
Gott, ich bin unschuldig und Golt wird meine Unschuld schon an den Tag
bringen. Ich dachte freilich nicht, dass ein Betkoran meinetwegen geoffen-
bart werden würde, sondern nur, dass der Prophet durch einen Traum
oder eine andere Mitteilung meine Schuldlosigkeit erführe. Es dauerte
aber nicht lange, da bekam er einen Anfall. Während er nun in seine
Kleider gehüllt, ein ledernes Kissen unter dem Kopf, dalag, waren meine
Eltern in namenloser Angst; ich dagegen freute mich. Das erste Wort,
als er wieder zu sich kam, war, dass er lächelnd sagte, indem er sich
den Schweiss von der Stirne wischte: o 'Äisha, Gott hat deine Unschuld
offenbart (Sur. 24,11). Meinen Eltern fiel ein Stein vom Herzen; meine
Mutter forderte mich auf, aufzustehen und zum Propheten zu gehen. Ich osa
aber erwiderte, ich stehe nur auf, um Gott zu danken und ihn zu preisen.
Darauf las M. in der Moschee den neuen Koran vor; die Verleumder aber
liess er geissein, nämlich Ibn Ubaij, Miseax b. Uthatha und Xassän. —
Die letztere Angabe erklärt jedoch Vakidi für unglaubwürdig.
Nach Sa'id b. Gubair bezieht sich der Vers: „wer eine ehrbare Frau
verleumdet, dem flucht Gott in dieser und in der anderen Welt ')" speciell
auf den Fall 'Äisha's.
Ihn Abi Xabiba von Davud b. alXucain von Abu Sufjan von Aflax,
dem Freigelassenen des Abu Ajjub: Umm Ajjub sagte zu Abu Ajjub:
hörst du was die Menschen über 'Äisha sagen? Er: ja, aber es sind
Lügen, würdest du so etwas thun, Umm Ajjub? Sie: bewahre Gott!
Er: und 'Äisha ist besser als du. — Darauf bezieht sich Sur. 24,12,
Xariga b. 'Abdallah b. Sulaiman (von Ibrahim b. Jaxja von Umm
Sa'd bint Sa'd b. Rabf) erzählt dieselbe Geschichte von Ubaij b. Ka'b
und Umm alOufail.
1) »y>^5_5 Lo^5 ^ iJUI *woiJ i^xa^^U ^j ^y9. Der Vers steht
nicht im Koran, findet sich aber auch nicht bei Nöldeke a. 0. S. 174 ff.
188 . AlMuraisi' A. 5.
Nachdem ein paar Tage verstrichen waren, nahm M. Sa'd b. Mu'adh
bei der Hand und führte ihn zu Sa'd b. 'Ubada; der trug Speisen auf
und die Ausiten assen davon. Einige Zeit darauf führte M. umgekehrt
Sa'd b. 'Ubada zu Sa'd b. Mu'adh; der trug ebenfalls auf und die Xaz-
ragiten assen bei ihm.
Ma'mar von alZuhrij von 'Ubaidallah b. 'Abdallah b. 'Utba von Ibn
'Abbas von 'Ammär b. Jäsir : wir waren dabei, als 'Äisha in Dhat-alGaish
das Heer wegen ihrer verlorenen Halskette aufhielt. In der Morgen-
dämmerung, oder etwas früher, ward das Tajammum offenbart (Sur. 4,45.
5,9); wir strichen mit den Händen über den Boden und dann hinten
und vorn über die Schultern. M. legte zwei Gebete zusammen auf dem
Marsche.
'Abdalxamid b. Ga'far von Ibn Human, und Muxammad b. Cälix von
'Acim b. 'Umar, und 'Abdallah b. Jazid b. Qusaie von s. Vater: bei
seiner lästerlichen Aeusserung erwähnte Ibn Ubaij des Gu'ail ') b. Su-
räqa und des Gahgäh, zweier der ärmsten Emigranten, indem er sagte :
„solche Leute wollen die Oberhand haben über mein Volk? ja, Avir haben
uns die Edelsten und Besten von Kinana aufgehalst! Gu'ail war ehedem
zufrieden den Mund zu halten, nun fängt er an zu reden!" Ibn Ubaij
9Sb war es auch, der Cafvan b. Mu'aeeal verleumdete. — Xassän b. Thabit
hatte bei dieser Gelegenheit einen Vers gemacht: die edelen Herren von
Mekka ziehen die Augen auf sich und haben die Oberhand, während Ibn
Furai'a (= ich) im eigenen Lande vereinsamt ist-). Darauf wollte ihn
Cafvän mit Gu'al i) zusammen erschlagen, da aber letzterer ohne Erlaubnis
M.'s nicht wollte, machte er sich allein auf und verwundete Xassan mit
dem Schwerte inmitten seiner Geschlechtsgenossen. Diese sprangen auf,
packten Cafvan und banden ihn schimpflich, auf Befehl des Thabit b.
Qais b. Shammäs. Aber 'Umara b. Xazm, der dazu kam, bewog sie nicht
eigenmächtig zu verfahren, sondern ihn loszulassen und mit ihm vor den
Propheten zu kommen. Auch Thabit b. Qais musste mit, obwohl er sich
dem gern entziehen wollte. Der verwundete Xassan verklagte Cafvan
alsdann vor M., dieser tadelte ihn zwar wegen seiner Spottverse, übergab
jedoch den Friedensbrecher gebunden den Klägern, damit sie ihn töteten
wenn Xassan stürbe. Als aber Sa'd b. 'übada davon erfuhr, bewog er
Xassan, dem Propheten zu Gefallen sein Recht preis zu geben. Indessen
') Die Formen u— ai und u— fi wechseln, z. B. ünas und ünais, Xunäs vmd
Xunais, Xudhafa und Xudhaifa. Die Demimitivform u — ä (resp. u — ü — i),
welche bei Appellativen sehen ist, ist bei Eigennamen häufig; mit imd
ohne Femininendung.
=) BH. 738,3; für l.;c hat Vakidi \j.c\^.
AlMuraisi' A. 5. 139
Xassairs Verwandte waren nicht geneigt, dem Sa'd zu willfahren, bis
dessen Sohn Qais ihnen zornig zurief, sie würden doch dem Wunsche
ihres Häuptlings nicht widerstreben ; da schämten sie sich und gaben den
Gefangenen preis. Er erschien alsbald in der Moschee, in einem Ehren-
kleid, womit ihm Sa'd ausgestattet hatte; so sah ihn M., erkundigte sich
nach ihm und sagte : kleide Gott Sa'd mit dem Ehrenkleid des Paradieses !
Von Sa'd veranlasst, welcher schwur, sonst nie wieder ein Wort mit ihm
reden zu wollen, ging Xassän auch selber zu M., und trat ihm ausdrücklich
sein ganzes Recht an Cafvan ab. Er bekam zur Entschädigung von M.
die Besitzung Bi'r Xä ') und (die Sklavin) Sirin und von Sa'd b. 'übada
einen reichtragenden Palmgarten.
Ibn Abi Sabra, dem Vakidi diese Erzählung vortrug, berichtete ihm
von Sulaiman b. Suxaim von Näfi' b. Gubair: Xassan hielt Cafvan ge-
fangen bis er geheilt war, dann trat er ihn dem Propheten ab, und dieser loi a
schenkte ihm zum Ersatz ein Landgut.
Aflax b. Xumaid von s. Vater: 'Äisha sprach stets gut von Xassan,
und als 'Urva b. alZubair einmal auf ihn schalt, verwies sie es ihm,
da er den schönen Vers gemacht habe: mein Vater und Grossvater und
meine Ehre seien preisgegeben um die Ehre Muhammeds vor euch zu
schützen.
Sa'id b. Abi Zaid alAncarij von einem Ungenaanten von Abu 'Ubaida
b. 'Abdallah b. Zam'a alAsadij von Xamza b. 'Abdallah b. 'Umar von
'Äisha: der Bote Gottes nannte Xassan die Scheide (xigäz) zwischen
Gläubigen und Heuchlern, kein Heuchler liebe ihn und kein Gläubiger
hasse ihn. Folgen Lobverse Xassau's auf 'Aisha-), worin er ableugnet
etwas gegen sie gesagt zu haben.
'Abdallah b. Ga'far b. Muslim von Abu 'Atiq von Gabir: ich war
auf dem Feldzuge von alMuraisi' der Gefährte 'Abdallah's b. Raväxa.
Als wir um Mitternacht im Vadi TAqiq ankamen und dort Nachtruhe
machten, sagte er mir, wir wollten vorangehen und unsere Frauen über-
raschen. Ich wollte nicht, obwohl es der Prophet noch nicht verboten
hatte; er aber verliess seine] Balxarith und ging allein nach seinem
Hause. Er sah dort Licht und eine grosse Person neben seiner Frau
liegen. Voll schlimmen Verdachts drang er mit gezücktem Schwert ein,
in der Absicht beide zu töten. Nach einiger Ueberlegung jedoch weckte
er seine Frau 3) und fragte sie , wen sie da bei sich habe. Da war es
1) tL5> ^-o ^3 L>Ul 'wiD^! BH. 739,3.
2) BH. 739,19.
2) indem er sie mit dem Fasse austiess. Das ist aber nicht etwa eine Giob-
heit (Sprenger 1257,2 f. s. Aghaui VIII 50f.), sondern das Uebliche. Stiefel
hatte er nicht an, die Frau aber schbef auf dem Boden. BH. 422,8.
190 Grabenkrieg A. 5.
eine Kämmfrau ') , welche sie schön machen sollte zu seinem Empfang!
Am andern Morgen kehrte er zum Heere zurück, M. sah ihm das unan-
genehme Erlehnis an, veranlasste ihn zu erzählen, und sagte dann: über-
rascht nicht eure Frauen bei Nacht! Damals, sagte Gabir, verbot er das
zum erstenmal ; das Heer blieb seitdem immer bis zuletzt fest zusammen.
Auf der Rückkehr von Xaibar lagerten wir die letzte Nacht in alGurf,
und der Prophet hatte ausrufen lassen, man solle nicht die Frauen über-
raschen. Zwei Männer aber thaten es doch und erlebten nichts Erfreu-
liches. — BH. 725—740.
30.
Der Grabenkrieg, A. 5 im Dhu-lQa'da.
M. bezog das Lager am Dienstag den 8. und kehrte nach 15 Tagen
heim am Mittwoch den siebtletzten (23) des Monats; stellvertretender
Imam war Ibn Umm Maktüm.
Musa b. Muxammad b. Ibrahim b. alXarith von s. Vater, und Rabi'a
b. 'Uthman, und Muxammad von alZuhrij, und 'Abdalcamad b. Muxammad,
und Junas b. Muxammad alGhafarij, und 'Abdallah b. Ga'far, und Jaxja
b. 'Abdallah b. Abi Qatäda, und Ibn Abi Sabra, und 'Abdalxamid b.
Ga'far, und Ma'mar b. Räshid, und Xizäm b. Hisham, und Muxammad b.
Jaxja b. Sahl, und Ajjub b. alNu'man b. 'Abdallah b. Ka'b b. Malik,
und Musa b. 'Ubaida, und Qudäma b. Musa, und 'Äidh b. Jaxja alZuraqij,
und Muxammad b. Cälix, und 'Abdalraxmän b. 'AbdaFaziz, und Hisham
b. Sa'd, und Mugammi' b. Ja'qub, und Abu Ma'shar, und alCaxxak b.
Tthman, und 'Abdalraxman b. Muxammad b. Abi Bakr, und Ibn Abi
Xabiba, und Ihn Abi IZinäd, und Usäma b. Zaid und Andere: die ver-
triebenen Nacir waren nach Xaibar gezogen zu den dortigen Juden,
welche, wenn auch zahlreich und waffentüchtig, ihnen doch an Adel (bujüt)
und Ansehen nachstanden; denn die Nacir und die Quraieha gehörten zu
den Kobens vom Stamme Aharon"s. Von dort betrieben sie ein Bündnis
mit den Qurashiten zur Ausrottung des Islam. Xujaij b. Aieab und Ki-
nana b. Abi IXuqaiq gingen zu diesem Zweck nach Mekka, mit ihnen
Abu 'Amir der Ascet (räbib) und Haudha b. Qais alVäilij aus dem ausi-
tischen Geschlecht Xaoma und noch einige andere Mediner. Abu Sufjan
empfing sie mit offenen Armen und das Bündnis kam zu Stande. Fünfzig
Qurashiten gingen mit ihnen liinter den Behang der Ka'ba, und unmittelbar
sie berührend^) schwuren alle, einmütig zu sein „gegen diesen Mann" so
lange noch einer von ihnen am Leben sei. Bei dieser Gelegenheit geschah
-) ta^ Jjw>J ' , a*.iJLi ^^^ x>jtX-' ,J«Lwl -^aj Jo>w\J niiinlicli K.oiX-^
Grabenkrieg A. 5. 191
es, dass die Qurashitcn die Juden fragten, ob ihre Religion oder die M.'s
die bessere sei, und die Antwort erhielten, sie seien der Wahrheit näher ;
Sur. 4,54. Nach dem Schwur verabredeten sie sich, um eine Frist fest-'
zusetzen; Cafvän b. Umajja schärfte seinen Landsleuten ein, diese Frist
nun aber auch einzuhalten und es nicht wieder so zu machen wie bei
Badr alMau'id. Die Qurashiten rüsteten denn auch eifrig und riefen ihre
Verbündeten (Axäbish) zu Hülfe und wen sie sonst konnten. Indessen
gingen die Juden zu den Banu Sulaim, welche teilzunehmen versprachen,
wenn die Qurashiten zu Felde zögen, und weiter zu den Banu Ghaeafän,
denen sie für ihre Hülfe die Datteln von Xaibar auf ein Jahr aussetzten;
am eifrigsten war 'Ujaina b. Xicn dabei. — BH. 668 ff. 673.
Nachdem die Quraish im Rathause die Fahne angebunden hatten,
rückten sie mit den Axäbish unter Abu Sufjan's Befehl aus, 4000 Mann,
300 Pferde, 1500 Kamele stark. In Marr alGhahrän stiessen die Sulaim
zu ihnen, 700 Mann, geführt von Sufjan b. 'Abdshams, dem Eidgenossen
Xarb's b. Umajja und dem Vater des Abu lAVar, der bei Ciffin auf Seite
Mu'avija's focht. Die As ad zogen aus unter Befehl des Galxa b. Xuvailid,
die Fazära unter Ujaina und zwar vollzählig, 1000 Mann stark, die
Ashga', 400 Mann, unter Mas'ud b. Ruxaila, die Murra, 400 Mann,
unter alXarith b. 'Auf. Zwar sagt alZuhrij, die Muiu'a seien, auf den Rat
alXarith's, zu Hause geblieben und sie selber behaupten das auch; aber
glaubwürdiger ist die andere Version, nach 'Abdalraxman b. 'Abdaraziz
von 'Abdallah b. Abi Bakr b. 'Amr b. Xazm und 'Acim b. 'Umar b. Qa-
täda, welche beiden einen Vers Xassan's anführen, worin er alXarith ver-
spottet '). Doch war alXarith am ersten wert verschont zu werden.
Zusammen waren es 10000 Mann in drei Heeren, unter dem Ober-
befehl ^) Abu Sufjan's. Die Quraish mit den Axäbish und dem sonstigen
Anhang lagerten in Ruma und im Vadi TAqiq, wo sie ihre Kamele an
den 'Icähbäumen weiden Hessen, während sie das Futter für ihre Pferde,
Dhurra, mitgebracht hatten. Die Ghaeafän lagerten in alZaghäba zur Seite
des Uxud (nach Na'qamä zu, fol. 104b), ihre Kamele weideten an den
Athl- und Garfäbäumen von alGhäba und an den 'Icah von alGurf, wurden
1) ös^v.^ if^"^' öj^^-* ^i/^^i L'*"^ uVixjU ^>.^=> »ijpwP. Es
scheint tJwCioU und tJ^3» zu lesen und vielleicht \1j,...^v^ mit folgrd.
Akkus. Vgl. fol. 109 b unten.
2) „Lac. Die drei Heere sind Quraish, Sulaim, Ghaftaffui : die Asad werden
den letzteren untergeordnet. Hinterher werden aber nur zwei Lager an-
gegeben, die Sulaim scheinen nach fol. 113a mit den Ghaeafän zusammen
gewesen zu sein.
192 Grabenkrieg A. 5.
aber ganz mager dabei. Ibre Rosse, 300 an der Zahl, suchten sich küm-
merlich ihr Futter auf den Stoppeln von aPIrc '). denn die Saat war schon
'vor einem Monat eingeheimst; es war die unfruchtbare Jahreszeit.
Die Kunde vom Auszuge der Mekkaner erhielt M. durch die Xuza'a.
Er berief einen Kriegsrat — im Kriege beriet er sich gerne — und fragte,
ob man dem Feinde entgegen gehen solle, oder sich verschanzen, sei es
in der Stadt selber, oder nahe dabei an den Berg Sal' gelehnt. Von den
Vorschlägen, die gemacht wurden, leuchtete am meisten der des Persers
102b Salmau ein, sich gegen die Reiterei durch einen Graben zu verschanzen.
Ihn Abi Sabra von Abu Bakr b. 'Abdallah b. Abi Gahm: M. ritt aus,
um einen passenden Lagerplatz zu suchen und entschied sich dafür, sich
an den Berg SaF zu lehnen und dann einen Graben zu ziehen von al-
Madhäd über Dhubäb nach Rätig. Darauf erliess er das Aufgebot, die
Muslime lagerten sich am Fusse des Sal' und begannen schleunigst den
Graben zu ziehen, M; selber arbeitete mit; die Quraieha, damals noch gut
Freund, liehen Schaufeln, Picken und Körbe 2). Einer jeden Familie war
ihre Strecke zugeteilt ; die Emigranten gruben von Rätig bis Dhubäb, die
Mediner von Dhubäb bis zum Berge der Banu Ubaid; der übrige Teil der
Stadt war Haus an Haus gebaut. — BH, 670.
Muxammad b. Jaxja b. Sahl von s. Vater von s. Grossvater: ich sah
die Muslime graben, der Graben war ein Klafter^) breit. Die Jungen
trugen Erde, in Körben auf dem Kopfe, und schütteten sie in der Nähe
von M.'s Standorte auf; war das geschehen, so holten sie Steine in den
Körben und schichteten sie gleichfalls dort zusammen ; Steine Avaren die
Hauptwaffe zur Abwehr der Feinde.
Ibn Abi Sabra von Marvan b. Abi Sa'id: M. trug auch mit Erde; die
Leute machten Knittelverse bei der Arbeit, und wenn einer nachliess,
lachten sie ihn aus. Emigranten und Mediner stritten sich, wem Salman
zugehöre; M. nahm ihn für sich in Anspruch. Der Perser arbeitete aber
auch für zehn, bis Qais b. Abi Ca'ca'a ihn mit dem bösen Blick traf und
zu Boden Avarf. Nachdem er aber ein ihm von M. verordnetes Mittel an-
gewandt hatte, war es, als sei er von Banden gelöst ■•). — BH. 677.
1) *-iJ»-o> ,-wa! ij<vJÖ ^5Lw-*o es srriff sie an.
2) J^jwV«^ ■yjx^.it , — v.^. Mit dem zweiten (Sing, und Phu-.), wofür
auch ma'fivil steht, wird nach fol. 10-ia eiugehauen, mit dem ersten die
Elrde geschürft und in das dritte hincingethan.
3) '^Ijm^, nicht selten als Mass identisch mit iüoLä, Gegen Sprenger HI
14 f. Aum., der üher die Fcininincndung stolpert.
^.Xi \^si \s\j>- tÜbSI uäXj. .\j ^.v«-Xi.>l- . sl -^O^JOÜli s»^ jJü
Grabenkrieg A. 5. 193
Ibn Abi Sabra von alFucail b. Mubasshir von Gabir: Salman hatte eine
5 Ellen lange Strecke 5 Ellen tief zu graben, im Umsehen war er damit
fertig.
Anas b. Malik : ich sah den Propheten staubbedeckt vom Graben, er
bekam Gerstenbrei mit einem Ueberguss von ranziger Butter, und ass ihn
indem er sagte : o Gott, das wahre Brot ist das des zukünftigen Lebens.
Ajjub b. Nu'man von s. Vater von s. Grossvater von Ka'b b. Malik: 10.3 a
wir Banu Salama improvisirten Verse beim Graben; aber M., der sonst
nichts dagegen hatte, da es harmlos gemeint sei, verbot es mir und dem
Xassan, weil wir beiden den Andern gar zu überlegen seien.
Jaxja b. 'Abdal'aziz von 'Acim b. 'Umar b. Qatada: Gu'ail b. Suraqa
war ein frommer Mann, stand aber nicht in Achtung und sah hässlich
aus. M. änderte, damals seinen Namen, da dichteten die Muslime : er hat
ihn 'Amr genannt statt Gu'ail , und wer schon die Hoffining aufgab , be-
kam eines Tages doch noch ein Reittier '). — BH. 671.
Als Sa'd b. Mu'adh, der bei dem Propheten sass, den jungen Zaid
b. Thabit Erde tragen sah, sagte er zu M. : Gott sei Dank, der mich durch
dich zum Glauben geführt hat; mit dem Vater dieses Jünglings habe ich
am Tage von Bu'ath gerungen und ihn zu Boden gestreckt! Mit Zaid
trug es sich später zu, dass er, in starker Kälte, ermüdet am Rande des
Grabens einschlief, während die Anderen ausschwärmten, um die Feinde
abzuwehren. Als er aufwachte, waren seine "Waffen fort. Der Prophet
schalt ihn aus, verschaffte ihm aber zugleich seine Waffen Avieder, welche
'Umara b. Xazm w^eggenommen hatte, und verbot fürs künftige dergleichen
Scherze.
'Alij b. 'Isa von s. Vater: alle beteiligten sich bei der Arbeit, auch
der Prophet. Abubekr und Omar, w^e immer unzertrennlich, trugen Erde
in ihrem Zeuge, weil die Körbe in Eile vergriffen waren.
AlBarä b. 'Azib : kein Mann in rotem Prachtkleide ist mir je schöner
vorgekojumeu als damals der (halbnackte) Prophet. Er war auffallend
i^Lftc Q-* ij^5>. Ziemlich unklar (vgl. fol. 147 a); das tavaccu seheint
Qais, das ightisäl mit dessen Vacü dagegen Salman thun zu sollen. Ob
'änahu feststeht und richtig verstanden ist, sei dahingestellt.
^) BH. 671,9. Die zweite Vershälfte macht Schwierigkeiten, die geringste ist
der Akkus, .bei kana. Die Uebersetzxmg , die ich im Text gebe, ist die
durch den Sprachgebrauch gesicherte. Der Sinn wäre spöttisch: er ist
gewaltig avanciert, nun er Hinz statt Kxmz heisst. Kaum gestattet ist zu
übersetzen: „und dem Hoffnungslosen ist ein heller Tag erschienen" —
wobei man jauman substantivisch und ehahran adjectivisch verstehen
müsste.
Vükidi, Muliaiiimed. lo
194 Grabenkrieg A. 5.
weiss, sein starkes Haar hing ihm auf die Schultern; ich sah ihn Erde
auf dem Rücken schleppen, bis der Staub mir den Blick hemmte.
Abu Sa'id alXudrij sah M. graben und den Staub auf seinem Rücken
und in seinen Bauchfalten liegen; dabei sagte er: lähumma laulä anta
mä htadainä u. s, w.
Ubaij b. 'Abbäs b. Sahl von s. Vater von s. Grossvater: M. traf mit
der Picke auf einen Stein, dass es klang. Da lachte er und sagte: ich
lache über Leute, die von Osten her in Fesseln gebracht werden um mit
103b Gewalt ins Paradies getrieben zu werden^).
'Acim b. 'Abdallah alXakamij von 'Umar b. alXakam : Omar traf mit
der Picke auf hartes Gestein, beim Berge der Bann 'Ubaid; M. nahm ihn
die Picke aus der Hand und hieb dreimal zu ; das erste Mal blitzte es
nach Süden, das zweite Mal nach Norden, das dritte Mal nach Osten;
darauf zerbrach der Stein und ward zu Sand. Salnian sah die drei Blitze,
der Prophet erklärte, Avas sie zu bedeuten hätten, die Eroberung der
Burgen von Jemen, von Syrien und vom Irak, und beschrieb dabei die
Königsburg von Madäin aufs genaueste, wie Salman, der sie kannte, be-
zeugen konnta. — BH. 673.
Der Graben lief vom Berge der Bann 'übaid in Xurbä bis nach
Ratig; die Emigranten gruben von Dhubäb bis Ratig, die Mediner von
Dhubab bis Xurbä; überall sonst verbanden sie die Häuser von Medina
durch Mauern. Die 'Abdalashhal gruben bei Ratig hinter der Moschee,
die Dinar von Xurbä an bis dahin wo jetzt das Haus des Ihn Abi IGanüb
ist. Weiber und Kinder wurden in die Türme gebracht , 'Äisha in den
der Banu Xaritha, welcher besonders fest war. Die 'Amr b. 'Auf, die
Xaema, Umajja, Väil, Väqif brachten ebenfalls ihr Ingesinde in die Türme
und beteiligten sich selber an der Verteidigung (Medina s) -), nur ein Teil
der 'Amr b. 'Auf verschanzte sich in Quba.
'Abdalraxman b. Abgar"') von Calix b. Abi Xassau von einigen alten
Vaqifiten: Die Banu Väqif waren selber beim Propheten; hatten aber
Weib und Kind in ihren Türmen. Dort besuchten sie sie alle Mittag,
zuletzt bewaffnet, weil es M. ihnen anders nicht erlauben wollte, aus
Furcht vor den Quraieha.
Hiläl b. Umajja: ich wollte mit einigen Gefährten aus meinem Volke
und aus 'Amr b. 'Auf zu Hause, wir bogen von der Brücke und von
Cafna auf Quba ah, als wir in al'Ausä von einigen Quranhiten, darunter
') Kr meint wolil den persischen Sklaven Salinän.
■'') LÄ/.i:>> vgl. fül. 104 u unten.
=) Var. AlXaritli.
Grabenkrieg A. 5. 195
Nabbäsh b. Qais , mit Pfeilen begrüsst wurden. Wir scbossen wieder,
bis sie sich zurückzogen.
Aflax b. Sa'id von Muxammad b. Ka'b: der Graben lief vom Berge
der Banu Ubaid bis Rätig. Das ist nach Vakidi das Richtige.
Muxammad b. Zijäd b. Abi Hunaida von Muxammad b. Ibrahim b.
alXarith von Gabir: die Leute stiessen auf Fels und zerbrachen die
Hauen; der Prophet aber goss Wasser darauf und er ward wie Sand.
Ich sah ihn graben , er war abgemagert , der Staub haftete in seineu
Bauchfalten. Da ging ich zu meiner Frau und sagte Ihr, sie solle von
dem was wir hatten — es war ein Schaf und ein Mass Gerste — dem
Propheten ein Mahl bereiten. Als es fertig war, ladete ich ihn ein, mit
denjenigen seiner Gefährten , die er gern mitbringen wolle. Er faltete
seine Finger in meine und rief: kommt alle mit zu Gabir, er ladet euch
ein. Ich war erschrocken , aber meine Frau sagte : er wird es schon
machen. Bei uns angekommen befahl M. der Gesellschaft sich zu je zehn
zu gruppieren; dann mussten wir auftragen. Das Fleisch im Kessel
ward nicht weniger und das Brot im Ofen nahm nicht ab, sie assen alle
und wurden satt, und wir verschenkten noch etwas. — Es beteiligten
sich Alle an der Arbeit, auch der Prophet; dabei improvisirten die Me-
diner einen Vers, worin sie M. ihrer Treue versicherten ; und M. erwiderte
mit einem Verse. — BH. 671 f.
Ibn Abi Sabra von Calix b. Muxammad b. Zijäda von Abu Salama
b. 'Abdalraxman b. 'Auf von Abu Vaqid alLaithij : M. musterte die Jüng-
linge, einige wies er zurück, andere Hess er zu, z. B. Ihn 'Umar, Zaid b.
Thabit, und alBarä b. 'Azib, alle drei 15 jährig. Die Zurückgewiesenen
halfen indessen mit am Graben, doch als die Sache ernst wurde, mussten
sie zu ihren Familien zurück in die Türme. Die Zahl der Muslime
belief sich auf 3000. M. arbeitete sowohl mit der Haue, als mit der
Schaufel und dem Korbe. Einmal schlief er erschöpft ein, mit der
linken Seite an einen Stein gelehnt. Abubekr und Omar hielten die
Leute fern, ich kam ihm doch nahe, so dass er aufwachte. Er war un-
zufrieden, dass man ihn nicht geweckt habe, und nahm sofort wieder die
Arbeit auf, indem er einenVei*s dazu sagte').
'Abdalxamid b. Ga'far von s. Vater : der Graben ward in sechs Tagen
fertig, M. lagerte am Sal' -) , so dass er ihn im Rücken und den Graben
') lähümma inna Faisha 'aishu l-üxira
faghfir lilAncäri valilMuhägira
allähummä l'än 'Acalän valQrua
hum kallafüni anqulu Ixigära
^) ^JLav -jO hinter dem SaU.
- - 13*
19G Grabenkrieg A. 5.
vor sich hatte. Seine lederne Qubba stand bei der Moschee alA'lä am
104 b Fusse des Berges (gabal alAxzäb). Von seinen Frauen war bald 'Äisha,
bald Umm Salama. bald Zainab bei ihm; die übrigen waren im Turm
der Banu Xaritha; nach anderen in einem Tuim der Banu Zuraiq,
namens alMushajjad '); oder, wenigstens teilweise, im Färi'.
Abu Ajjüb b. Nu'män von s. Vater: Xujaij b. Aieab hatte den
Mekkanern gesagt, die Quraieha würden auf ihre Seite treten, sie könnten
750 wohlgerüstete Krieger stellen. Nun forderte Abu Sufjan ihn auf,
sie zum Bruch ihres Vertrages mit M. zu bewegen. M. hatte nämlich
bei seiner Ankunft in Medina mit den sämmtlichen Juden abgemacht,
dass sie weder für noch gegen ihn sein sollten; nach andern sollten sie
ihm im Falle eines Angriffs gegen Medina helfen und im Uebrigeu bei
ihren besonderen Verträgen mit den Aus oder Xazrag bleiben. Xujaij
ging, wie man sagt, von Dhu-lXulaifa über al'Ucba nachts zu Ka'b b.
Asad, welcher im Namen der Quraieha den Vertrag geschlossen hatte
und im Besitz der Urkunde war.
Muxammad b. Ka'b alQuraeliij: Xujaij war ein Unglücksmensch, der
sein Volk ins Verderben stürzte, wie Abu Gahl die Quraish. Er be-
gegnete zuerst dem Ghazzäl b. Samuel und teilte ihm die Nachricht
über die Ankunft der Quraish und Ghaeafän mit; jener war darüber
aber keineswegs erfreut. Ka'b b. Asad, bei dem er sodann anklopfte,
wollte ihm anfangs vor der Thür abfertigen und nichts von seinem An-
trage wissen 2), bis Xujaij sagte, er thue so bloss aus Geiz, um ihm
nichts vorsetzen zu müssen. Da ward Ka'b zornig und Hess ihn ein;
nach und nach kriegte ihn der Andere so weit herum ^) , dass er sich
bereit erklärte, die Obersten der Juden zu befragen. Aber jeuer sagte,
die thäten ja doch was er wolle, und bearbeitete ihn so lange bis er
weich Avurde. Er sprach freilich die Besorgnis aus, dass man ihn, wenn
die Sache schlecht gehe, sitzen lassen und der Rache M.'s überliefern
105a würde; aber Xujaij verpflichtete sich in diesem Falle*) bei ihm zu
bleiben und das Schicksal der Quraieha zu teilen. Da gab ihm Ka'b
die Urkunde über den Vertrag mit M, heraus, und er zerriss sie. Ver-
gnügt erzählte Xujaij es dann den Juden, die in der Nähe Ka'b's wohnten,
aber diese waren wenig erfreut darüber; alZablr b. Bäeä jammerte: nun
') so glaube ich lesen zu dürfen.
*) Er erklärte von M. : I-Xa« wL, ^jXJCP "i» iU3 jJ, Jis>-\ u«, uml von
sich selber: ^c^^i l5j'^ ^J^ o' ^,As' "b ^j^\ ^^ ^ Üt
*) »jkäi^ sÄ# Jl tSjJSLi ♦J .,( d.h. dieses Mal.
Grabciikrieg A. 5. J^97
sei es mit ihnen vorbei, künftig werde kein Jndc mehr in Hazm ') und
keine Jüdin in Medina wohnen. Ka'b aber Hess fünf der edelsten Juden,
alZabir und Nabb.äsh und Ghazzcäl und Tqba b. Zaid und Ka'b b. Zaid,
zu sich rufen und erzählte ihnen, was geschehen sei und dass Xujaij
versprochen habe, im schlimmen Fall sich ihnen zu stellen und bei ihnen
zu bleiben. „Was hast du denn davon?" fragte alZabir, und Ka'b
musste schweigen. Sie erklärten übrigens, ihm nicht zuwider sein zu
wollen , obgleich Xujaij ein bekannter Unglücksmensch sei. Da bereute
■Ka'b doch wieder seinen Schritt, that ihn aber doch nicht zurück; denn
. Gott wollte die Juden schänden. — BH. 674.
Als Omar dem Propheten die erste Nachricht von dem Vertragsbruch
der Juden brachte — er traf ihn in seinem Zelte mit Abubekr, während
die Muslime sich gegenseitig ablösend den Graben bewachten und ihre
Reiter, dreissig und einige, den Graben auf und ab ritten, um die Ver-
bindung mit den Wachen zu unterhalten — bekam derselbe einen grossen
Schrecken. Um sich zu vergewissern, schickte er alZubair zu den Qu-
raieha; der kam zurück mit der Meldung, dass sie ihre Burgen aus-
besserten und sonstige Vorbereitungen für den Krieg träfen-). Darauf
ordnete M. Sa'd b. 'Ubäda, Sa'd b. Mu'ädh, und Usaid b. Xucair zu den
Juden ab ^) ; sie beschworen dieselben den Vertrag nicht zu brechen und
Xnjaij nicht zu folgen. Aber Ka'b b. Asad sagte: ich zerreisse den Bund,
wie ich diesen Schuhriemen zerreisse! Als er von dem Ausiten Usaid
an das Schicksal der Nacir erinnert wurde, die wie er wohl wisse den
Quraieha überlegen und heim Blutgelde doppelt so hoch geschätzt gewesen
seien, erwiderte er ihm: hätten wir deinem Vater nicht am Tage von
Bu'ath geholfen, so hätten ihn die Xazrag aus dem Lande getrieben. luSb
Darauf brachen die Juden in ein unanständiges Schimpfen aus auf Mu-
hammed und auch auf den anwesenden Xazragiten Sa'd b. 'Ubäda; be-
sonders thaten sich Nabbash und Ghazzäl dabei hervor. Sa'd geriet in
Zorn und wollte wieder schimpfen, aber der andere Sa'd hielt ihn davon
zurück und antwortete auf die Unflätereien nur: schön ist anders. Dar-
nach kamen die Abgesandten zu M. zurück und meldeten ihm, dass der
Abfall Thatsache sei, aber seiner Anweisung gemäss bloss andeutend
durch die Worte: „'Acal und alQära" — das sollte heissen, die Juden
seien ebenso treulos wie jene. M. stimmte sofort das Takbir an, als
') *;>-, aber Jaqut *iP.
-) „Damals erklärte ihn M. für seinen Apostel (xavärij)".
^) Nach einer anderen weniger verbürgten Nachricht fol. lO.M» waren es ausser
den beiden Sa'd noch 'Abdallah b. Raväxa imd Xavvät b. Gubair.
J98 Grabenkrieg A. 5.
habe er eine freudige Nachricht erhalten. Aber die Wahrheit ward doch
bald ruchbar. — BH. 674 f.
Die Gefahr und die Furcht war gross, besonders für die Weiber. und
Kinder, in der Stadt war man besorgt (Sur. 33,10). Die Heuchler aber
führten das grosse Wort, Mu'attib b. Qushair sagte : er verspricht uns die
Schätze Kosru's und des Kaisers, und dabei kann niemand von uns in
Sicherheit seine Notdurft verrichten. Das war nach Calix b. Ga'far von
Ihn Ka'b die Antwort auf eine Prophezeiung, die M. damals that um den
Mut der Seinen zu beleben. — BH. 675 f.
Ihn Abi Sabra von alXarith b. alFucail : die Quraieha hatten vor, .
nachts über die Stadt herzufallen, und erbaten sich dazu von den Quraish
und Ghaeafan je 1000 Mann Unterstützung. Der Prophet aber erfuhr es
und Hess die Stadt nachts durch zwei Abteilungen (unter Salama b. Aslam
und Zaid b. Xaritha) und (sie) die Reiter bewachen. Abubekr pflegte
zu sagen: wir fürchteten uns wegen der Weiber und Kinder in Medina
vor den Quraieha mehr, als vor den Quraish und Ghaeafan. Ich pflegte
auf den Sal' zu steigen um nach Medina zu sehen, und wenn ich dann
die Feinde auf dem Rückzug sah, lobte ich Gott. Die Ursache, dass sie
sich zurückzogen, war dass Medina bewacht wurde.
Calix b. Xavvät von Ihn Ka'b von Xavvät b. Gubair : ich erhielt von
M. Befehl zu sehen, ob die Quraieha irgend eine unbeschützte, einem Ueber-
fall zugängliche Stelle hätten. Ich kletterte bei Sonnenuntergang vom Sal'
herunter, gelangte über Ratig, 'Abdalashhal, Zuhra und Bu'ath in die Nähe
ihrer Schlösser, und verbarg mich dort um zu beobachten. Nach einer
Weile aber war ich eingeschlafen, da nahm mich ein Vorposten der Juden
auf den Rücken, trabte mit mir auf ihre Schlösser los, und rief (auf
jüdisch, was ich verstand): da bring ich euch ein fettes Kalb. Ich
schämte mich nicht wenig; als aber der Mann durch das Gespräch mit
den Anderen abgezogen war, suchte ich nach der Axt'), welche die Juden
immer mit sich zu führen pflegten, fand sie und traf ihn damit in die
Leber, dass er zusammenbrach mit dem Ausruf: die Bestie! Die Juden
zündeten sofort Feuer auf ihren Türmen an, ich aber entkam glücklich
auf dem Wege, den ich gekommen war. Als ich zu M. zurückkam, hatte
der mein Erlebnis bereits durch Gabriel erfahren. — Xavvät sagte: wir
machten bei der Belagerung die Nacht zum Tage.
Ihn Abi Sabra von 'Abdallah b. Abi Bakr b. Xazm: Nabbäsh b.
Qais und noch 10 der besten jüdischen Krieger waren nachts gegen Me-
') Andere Version: ich hatte mich, da ich ihnen ihre Freundschaft schlecht
vergolten hatte, schon auf das Aeusserste gefasst gemacht, als mir das
Beil einfiel.
Crnibenkrieg- A.b. 199
dina gezogen und bis Baqi' alGharqad gelangt, dort aber wurden sie von
der Abteilung des Salama b. Aslam zurückgetrieben. Salama, der sich
in der Gegend der Bann Xaritha befand, verfolgte sie bis zu ihren
Schlössern und zerstörte ihnen einen Brunnen, so dass die Juden ihrer-
seits vor einem Ueberfall in Angst gerieten.
Nach einem Schaich von Quraish, mit dem Ibn Abi IZinäd und Ibn
Ga'far übereinstimmen, hat sich die (fol. 63 a erzählte) Geschichte von
Xassan und Cafijja erst beim Grabenkriege zugetragen. — BH. 680.
Die Banu Xaritha baten durch Aus b. Qaiehij um Erlaubnis, zu ihrem loob
Quartier zurückkehren zu dürfen, Avelclies den Ghaoafan offen stehe. M.
gab ihnen Erlaubnis, zog sie aber wieder zurück, als Sa'd b. Mu'adh hin-
zukam und sagte, so machten sie es immer. — BH. 675 f.
'Äisha: M. ging eines Nachts öfter fort um nach einer schwachen
Stelle in der Verschanzung zu sehen ; wenn ihn fror, kam er wieder und
wärmte sich in meinen Armen; bis er endlich sagte: wenn doch ein
frommer Mann die Nacht für mich wachen wollte. Da hörten wir draussen
Waffengeklirr, es war Sa'd b. Abi Vaqqäc — dem vertraute er die Wache
bei der schwachen Stelle an und schlief dann bis er schnarchte.
'Abdalraxman b. Muxammad b. Abi Bakr von 'Abdallah b. Abi Bakr
b. Xazm von Umm Salama: ich war die ganze Zeit über bei dem Pro-
pheten. Einmal, bei grosser Kälte, erhob er sich vom Gebet, ging aus
dem Zelte, draussen hörte ich ihn sagen: da sind die feindlichen Reiter,
wer schützt uns vor ihnen? 'Abbäd b. Bishr, der sich mit seiner Schar
stets in der Nähe des Zeltes aufliielt, versprach aufzupassen. Richtig
versuchte Abu Sufjan einen Angriff, aber die Muslime waren auf ihrer
Hut und trieben seine Reiter mit Steinwürfen und Pfeilschüssen zurück.
'Abbad meldete dem Propheten, den er im Gebet traf, den Rückzug der
Feinde; darauf schUef jener ein und schnarchte und rührte sich nicht,
bis Bilal ihn zum Frühgebet weckte.
Ajjüb b. Nu'man von s. Vater: der Graben war in der Eile nicht
überall gleich breit gemacht; an einer Stelle, wo die Pferde ihn nehmen
konnten, machten 100 feindliche Reiter unter 'Amr b. al'Ac einen An-
griff; aber die Muslime, unter Usaid b. Xucair, schlugen sie mit Stein-
würfen und Pfeilschüssen ab. In der folgenden Nacht liess Salman den
Graben an dieser Stelle verbreitern. Man litt sehr von Kälte und Hunger lui a
bei der Nachtwache.
Xariga b. alXarith von Abu 'Atiq alSulamij von Galnr: 'Amr b. al'Ac
und Xalid b. alValid sachten uns mit der Reiterei nachts zu überfallen;
an einer schmalen Stelle machte Xalid Anstalt, mit 100 Pferden über den
Graben zu setzen, aber wir schössen mit Pfeilen, bis es Morgen wurde.
Ibrahim b. Ga'far von s. Vater von Muxammad b. Maslama: Xalid
200 Grabenkrieg A. 5.
kam in jener ^'acht mit 100 Reitern von al'Aqiq her und machte in al-
Madhäd gegenüber dem Zelte M/s Halt. Ich machte 'Abbäd b. Bishr,
der die Wache hatte, aufmerksam; und nun begann ein Pfeilkampf von
diesseit und jenseit des Grabens, der sich von einer zur anderen Stelle
fort und um den ganzen Graben herum zog; immer wenn Avir an eine
Wache kamen, traten neue Kämpfer ein und ein Teil der alten blieb
zurück. Bei Ratig hielten die Feinde länger stand, weil sie auf einen
Ueberfall der Stadt durch die Juden warteten. Da aber wurden sie von
Salama b. Aslam und seinen Reitern in die Flanke gefasst, worauf sie
sich zurückzogen. Am andern Morgen ward Xalid gescholten, dass er
weder beim Angriff auf den Graben nocli im Felde gegen die Reiter etwas
ausgerichtet habe; er aber sagte, er wolle einmal sehen wer es besser
mache.
Ibn Abi Sabra von 'Abdalvaxid b. Abi 'Ann von Umm Salama:
mitten in der Nacht wachte M. auf von dem Kampfruf der Emigranten:
ja iaila llähi! Er ging heraus und erfuhr von 'Abbad b. Bishr, der bei
seinem Zelte Wache hielt, Omar habe diese Nacht den Befehl und rufe
die Muslime bei Xusaika (zwischen Dhubäb und der Siegesmoschee) zum
Kampfe heraus — ich hörte vor der Thüre zu. 'Abbad erhielt darauf
den Auftrag sich an Ort und Stelle umzusehen; er meldete, dass 'Amr
b. 'Abd mit den Mekkanern und Mas'ud b. Ruxaila mit den Ashga'iten
einen Angriff machten und mit Pfeilen und Steinen beschossen würden.
Da wappnete sich der Prophet und ging selber an den gefährdeten
Punkt ; aber bald kam er ■s\'ieder und sagte erfreut, Gott habe die Feinde
107 b abgeschlagen. Darauf schlief er wieder fest ein. Nach einer Weile er-
hub sich ein neuer Lärm, 'Abbad meldete, dass Cirär b. alXaeeäb und
'üjaina b. Xicn beim Berge der Banu Tbaid angriffen. Wiederum ritt
der Prophet liin; früh Morgens kam er erst wieder. Ich habe die mei-
sten Feldzüge mitgemacht, aber nie Avar unsere Furcht und unsere An-
strengung so gross; denn wir .steckten in einem Loch und waren nicht
sicher, dass nicht die Quraieha Medina übei'fielen ; die Stadt wurde immer
bewacht bis zum Morgen, die ganze Nacht hörte man das Takbir.
Ihrahim b. Ga'far von s. Vater von Muxammad b. Maslama: eines
Nachts, während M. schlief und schnarchte, erschienen plötzlich Reiter
auf dem SaF; ich wurde von 'Abbad, der mit uns bei M.'s Zelte Wache
hielt, auf Recognoscicning geschickt; es waren aber die muslimischen
Reiter unter Salama b. Aslam. — Weiter sagte Muxammad : unsere Nacht
war während des Grabenkrieges wie der Tag, bis Gott uns erlöste.
Xariga b. alXarith von Abu 'Atiq von Gabir und alCaxxak b. 'Uth-
man von 'Ubaidallah b. Miqsam von Gabir: wir fürchteten uns wegen
unserer Familie vor den Quraiyha mehr als vor den anderen.
Grabenkrieji' A. '>. 201
Die Mekkaner wechselten ab, bald griff Abu Siifjan an, bald Xalid,
bald 'Amr b. aFAc, oder Ilubaira b. Abi Valib, oder 'Ikrima b. Abi Gahl,
oder Cirar b. alXaeeab; aber immer tummelten sie sich zwischen alMa-
dhäd und Rätig, mancbmal sich zerstreuend, manchmal sich vereinigend.
Unter den Schützen, welche sie vorschickten, zeichneten sich aus
Xabbän b. aFAracja und Abu Usäma alGushamij. Eines Tages, als sie
gegenüber von M.'s Zelte kämpften, schoss Xabban (nach anderen Abu
Usama) einen Pfeil auf Sa'd b. Mu'adh mit den Worten: den nimm von
Ihn al'Araqa ! und traf ihn in die Handader. Der Prophet, der in voller
Rüstung dabei stand, sagte: möge Gott dich im Höllenfeuer schwitzen
(= 'ariqa) lassen. Sa'd trug zwar einen Panzer, der jedoch nicht über
die Arme ging, worüber 'Aisha gleich gegen seine Mutter, mit der sie im
Turme der Bann Xaritha zusammen war, ihre Besorgnis ausgesprochen
hatte, als sie ihn stolz und todesfreudig zu Felde ziehen sah^). ^^^^
Auf die fortgesetzten kleineren Angriffe folgte ein allgemeiner Angriff
mit der gesamten Reiterei, sowohl der Mekkaner, als auch der Bundesge-
nossen. Sie schimpften über den Graben, das sei eine unwürdige und
unarabische Kriegslist. Einer Anzahl mekkanischer Führer gelang es aber,
an einer schmalen und nicht gehörig bewachten Stelle hinüberzukommen;
nämlich 'Ikrima b. Abi Gahl, Naufal b. 'Abdallah, Cirär b. alXaeeab, Hu-
baira b. Abi Vahb und 'Amr b. 'Abd; dagegen zog Abu Sufjan es vor,
auf der anderen Seite zu bleiben. 'Amr b. 'Abd, schon ein sehr alter,
wie man sagt 90 jähriger Mann, forderte zum Zweikampfe heraus; er hatte
nämlich für eine schwere Wunde, die er bei Badr erhalten hatte, Rache
zu nehmen gelobt'), an der Schlacht von Uxud jedoch nicht teilnehmen
können. Ali nahm die Herausforderung an, da, aus Hochachtung vor
'Amr, kein anderer wollte; M. übergab ihm sein Schwert und legte ihm
eine Kopfbinde an. 'Amr hatte auf Abubekr oder Omar als Gegner ge-
rechnet, Ali Avar ihm zu jung. Aber durch dessen Aeusserung, er hoffe
ihn zu erlegen, gereizt, stieg er vom Pferde ab und lähmte es, um zu
O , , O w
') Er sagte: 'i5 o^t q..^vO>( U ^=> 'uj^VaJI üi^^J ^^i >,i>.J
Jj>^l n""^' ^S^' ^^' ß''^'^. Der gemeinte Xamal ist Xamal b. Badr
alFazärij, nach einem Scholion. •
2) ^-j:?*>.;t sü^^.^-» o.JsJ. Es ist klar, dass die israelitischen Nazire aus
Voventen zu Devoten geworden sind. Die Araber enthielten sich des
Weines, der Weiber, des Salböles, bis sie ihr Gelübde (meist auf Krieg
und Rache bezüglich) erfüllt hatten. Ganz auf gleicher Linie steht es,
dass sie sich das Haar weder scheren noch kämmten und putzten, viel-
mehr in Schmutz und Läusen aufgehen Hessen, bis sie ihrem Gelübde
gemäss das Fest gefeiert und das Opfer gebracht hatten.
202 Grabenkrieg A. 5.
Fuss auf Leiten und Tod mit ihm zu kämpfen. Der Staub, erzählt Gabir,
verhüllte die beiden Kämpfer; da aber hörten wir Ali's Takbir und nahmen
daraus ab, dass er 'Amr getötet hatte. Darauf setzten die Mekkaner über
den Graben zurück, wobei jedoch Naufal b. 'Abdallah hineinfiel und ge-
108 b steinigt wurde. Omar und alZubair verfolgten sie und begannen ein Ge-
plänkel, bei dem der erstere beinah schlecht weggekommen wäre. Sein
Bruder Cirär nämlich ritt auf ihn ein und hielt ihm die Lanze unter die
Nase, zog sie jedoch dann wieder zurück, indem er sagte, er habe gelobt,
keinen Qurashiten zu töten , aber Omar solle ihm diese Gnade danken ").
AlZubair — von dem erzählt wird, er habe mit einem Hiebe Naufal mit-
samt seinem Sattel bis auf den Rücken des Pferdes durchspaltet, und
dann gesagt, als man deswegen sein Schwert bewunderte: es liegt nicht
am Schwerte, sondern am Arme — ritt auf Hubaira ein, hieb seinem
Pferde in die Gurgel und erbeutete seinen Panzer, den er hinter sich am
Sattel hatte. 'Ikrima liess auf der Flucht seine Lanze fallen. Als sie
glücklich wieder zu Abu Sufjan gelangt waren, rieten sie für heute den
Angriff aufzugeben; man richte doch nichts aus. Also kehrten beide, die
Qurashiten und ihre Bundesgenossen, in ihre Lager zurück. Aber wäh-
rend der Nacht rüsteten sie sich zu einem neuen Angriff, den sie am
folgenden Morgen vor Tau und Tage begannen. — BH. 677 f.
AlCaxxäk b. 'Uthmän von 'Ubaidallah b. Miqsam von Gabir: der An-
griff währte den ganzen Tag, dem Propheten gegenüber kämpfte Xalid
mit einer starken Schar, zu keinem Gebete liess er ihm Zeit. Erst in der
Nacht kehrten die Feinde zurück; da begaben sich auch die Muslime ins
Lager bei dem Zelte des Propheten. Doch Messen sie 200 Mann unter
Usaid b. Xucair zur Bewachung des Grabens zurück, und das war gut,
denn Xalid versuchte noch einmal einen Reiterangriff, Avobei Vaxshij den
zu den Banu Salama gehörigen alOufail b. alNu'man mit seinem Spiesse
tötete.
Folgen mehrere Versionen, in welcher Weise M. die während des
109 a Tages versäumten Gebete nachgeholt habe. Ibn Abi Dhi'b von alMaqburij
von 'Abdalraxman b. Abi Sa'id alXudrij von s. Vater: damals war nämlich
das Furchtgebet noch nicht offenbart. — Die Banu Maxzum Hessen um
die Leiche NaufaFs bitten und boten Lösegeld dafür; M. gab sie ihnen
heraus, verschmähte aber das Lösegeld für das Eselsaas''').
Nach diesem unternahmen die Mekkaner keinen Gesamtangriff mehr,
nur noch allnächtlich kleine Ucbcrfälle mit wenigen Leuten. Einmal ge-
rieten zwei muslimische Vorposten, die sich für Feinde ansahen, in Kampf,
1) Vgl. fol. fiflb.
2) Jercin. 22,19.
Grabeukrieg A. 5. 203
bis sie sicli an der Losung erkannten: xumma lä juncarnna! M. erklärte,
dass wenn einer von den beiden seinen Wunden erliege, er als Blutzeuge
anzusehen sei. Hinterher nahmen sich die Muslime in Acht und riefen
immer erst die Losung, ehe sie anfingen zu schicssen und zu werfen.
Die Plänkelei am Graben dauerte fort, jede Nacht bis zum Morgen; die
Muslime lösten sich dabei ab.
Die Bewohner der 'Aväli baten M. um Erlaubnis ihre Familien zu
besuchen; er gab ihrem Drängen endlich nach, jedoch nur unter der Be-
dingung, dass sie die Waffen mitnähmen, denn er war ihretwegen in Furcht
vor den Quraieha. Sie nahmen den Weg über den Sal' durch Medina
nach der 'Älija.
Malik b. Anas von Caifij, dem Freigelassenen des Ibn Aflax, von Abu
ISäib, dem Freigelassenen Hisham's b. Zuhra: ich ging zu Abu Sa'id al-
Xudrij hinein, traf ihn im Gebet und setzte mich um zu Avarten bis er
fertig wäre. Da hörte ich unter seiner Bettstelle sich etwas rühren, ent-
deckte eine Schlange, und schickte mich an sie zu töten. Er aber winkte
mir, sitzen zu bleiben, beendete sein Gebet und erzählte mir: siehst du
das Haus da? da wohnte zur Zeit des Grabenkrieges ein Jungverheirateter
Mann, der erhielt eines Mittags vom Propheten Urlaub seine Frau zu be-
suchen, doch sollte er der Juden wegen seine Waffen mitnehmen. Als
er nun hinkam, sah er seine Frau draussen im Hofe ') stehen und wollte
sie aus Eifersucht erstechen. Aber sie sagte, er solle die Lanze einziehen
und erst sehen was sich im Hause befinde. Da ging er hinein und siehe
da, eine Schlange lag zusammengerollt auf seinem Bette. Er stiess ihr die
Lanze in den Leib, wickelte sie darum, und pflanzte die Lanze im Hofe
auf, mit der zappelnden Schlange auf der Spitze. Sobald aber die Schlange
starb, fiel er selber tot nieder. Wir erzählten es dem Gottesboten und i09b
baten ihn Gott anzurufen, dass er ihn wieder lebendig mache. Er aber
sagte: bittet für ihn um Vergebung, es gibt Ginnen in Medina, welche
den Islam angenommen haben — wenn ihr also eine Schlange seht, so
gebt ihr drei Tage Frist, kommt sie euch dann noch zu Gesicht, so tötet
sie, denn es ist ein Teufel.
Qudäma b. Musa von 'Äisha bint Qudäma von ihrem Vater: wir
schickten nachts unseren Schwestersohn Ibn 'ümar nach Brod und Decken,
denn uns hungerte und fror gewaltig. Er ging über den Sal' nach der
Stadt zu , kam aber gar nicht wieder. Ich wurde zuletzt ängstlich und
ging ihm nach : da fand ich ihn schlafend an der anderen Seite des Berges,
als schon die Sonne aufgegangen war. Ich fragte, ob er schon gebetet
') ^^-o^xil ^^■fr^^ Das bedeutet doch wohl: zwischen der Thür des Hauses
(bait) und des Hofes oder Häusercomplexes (dar), zu dem es gehörte.
204 Grabenkrieg A. 5.
Iiabe; er sagte: nein, und lief schnell zum Wasser. Derweil holte ich
Datteln aus der Stadt und eine Decke; mit der mussten wir nachts ab-
wechseln.
Ibn 'Abbas: die Ganüb (d. i. der Südwind) kam in der Nacht zur
Shamäl (der Nordwind) und sagte: geh mit, wir wollen dem Propheten
zu Hülfe kommen; sie aber sprach: eine ehrbare Frau wie ich geht in
der Nacht nicht aus! Da schickte Gott die Cabä (Ostwind), die löschte
die Feuer der Feinde aus und zerriss ihre Zeltseile.
'Umar b. 'Abdallah b. Rijäx von alQäsim b. 'Abdalraxmän b. Räfi',
einem der Banu 'Adij b. alNaggär: 'Amra bint Raväxa schickte ilirem
Manne ßashir b. Sa'd und ihrem Bruder 'Abdallah b. Raväxa eine Schale
voll Datteln. Ihr Töchterchen trug die Schüssel im Kleide zum Lager
und suchte dort nach ihren Verwandten. So sah sie M. , nahm ihr die
Datteln ab, und Hess durch Gu'äl b. Suräqa alle Muslime dazu einladen,
und sie wurden alle satt, ehe die Datteln auf dem ausgebreiteten Tuche,
auf dem sie lagen, verzehrt waren. — BH. 671 f.
Shu'aib b. 'Ubäda von 'Abdallah b. Mu'attib : Umm 'Amir alAshhalijja
schickte dem Propheten eine Schale Xais, als er sich in seinem Zelt bei
Umm Salama befand. Er Hess Umm Salama sich satt davon essen, dann
ging er heraus und lud jedermann zu seinem Abendessen ein. Die Leute
kamen und assen einmal und zweimal, aber die Schale ward nicht leerer.
Unterhandlungen M."s mit Ghaeafan.
Muxammad b. 'Abdallah von alZuhrij von Sa'id b. alMusajjib: wäh-
rend der schlimmsten Not schickte M. zu 'Ujaina b. Xicn und nach den
verbürgtesten Angaben auch zu alXarith b. 'Auf und bot ihnen den dritten
Teil der Datteln von Medina, wenn sie abzögen. Sie verlangten die
Hälfte, begnügten sich aber schliesslich. Schon waren sie mit zehn An-
deren zum Abschluss des Vertrages zu M. ins Lager gekommen, Dinte
und Papier lag bereit, und Othman b. 'Affan wollte sich eben ans
Schreiben begeben — da kam Usaid b. Xucair hinzu und hörte um was
es sich handele. Er fulir zunächst 'Ujaina an, er solle seine Beine nicht
so unanständig vor M. ausstrecken; er würde ihm die Lanze durch die
Brust jagen, wenn ihn nicht die Rücksicht auf M. abhielte. Dann aber
sagte er zu M.: Bote Gottes, w^enn es ein Befehl vom Himmel ist, so führ
ihn aus — sonst aber werden wir ihnen nichts geben als das Schwert,
wenn sie das lüstet! M. schwieg, darauf Hess er die beiden Sa'd rufen
und beriet sich eine Weile leise mit ihnen. Sie waren derselben Meinung
wie Usaid : vf)rdem sei es den Arabern auch in der schlimmsten Not nicht
eingefallen die Datteln von Medina anders zu bekommen als im Wege
Grabeukriefj A. 5. 205
des Kaufs oder der Bewirtung. Darauf befalil M. dcru Sa'd b. Mu'adli,
welcher die Urkuude zur Hand • genommen hatte, sie zu zerreisseu, und
schickte 'Ujaina und alXarith unverrichteter Dinge zurück, indem er ihnen,
als sie Versuche machten ihn noch umzustimmen, mit erhobener Stimme
zurief: zwisclien uns entscheidet das Schwert. Den beiden war jedoch
die Lust vergangen den Kampf fortzusetzen. Sic fürchteten, dass die
Mekkaner von den Unterhandlungen etwas erfuhren, es war ihnen auch
nicht sonderlich daran gelegen ihnen zum Siege zu helfen. Die Quraieha
lagen ihnen allerdings mehr am Herzen, aber aufopfern wollten sie sich
für diese auch nicht. Dazu kam, dass ihre Tiere nichts zu fressen nob
hatten, weil in der Jahreszeit nichts wuchs. — BH. 67G.
'Abdallah b. 'Äcim alAsliga'ij von seinem Vater von Nu'aim b. Mas'ud
b. Ruxaila: wir Ashga'iten waren arme Araber, und hatten nur Schafe
und Kamele, die Quraieha aber waren reiche vornehme Juden. Ich
pflegte bei ihrem Fürsten Ka'b b. Asäd einzukehren und dort mich eine
Weile schön verpflegen zu lassen; beim Abschiede bekam ich dann noch
Datteln auf mein Kamel geladen. Als die Scharen (Axzäb) gegen M.
zogen, rückten wir auch mit aus. Ich kannte M. persönlich, war aber
noch Heide. Doch jetzt warf mir Gott den Islam ins Herz, wenngleich
ich's meinem Volke verhehlte. Heimlich ging ich eines Abends zu M.
und legte ihm das Bekenntnis ab, indem ich hinzufügte: befiehl mir
was du wüUst, mein Volk weiss nichts von meiner Bekehrung. Er trug
mir auf, die Feinde, so viel ich vermöge, von ihrem Unternehmen ab-
zubringen, und erlaubte mir zu diesem Zweck zu sagen was ich wolle.
Ich begab mich nun zunächst zu den Quraieha, die mich sehr freundlich
empfingen, und sagte, ich wolle ihnen einen guten Rat geben, aber sie
möchten es für sich behalten, dass er von mir stamme. „Ihr seid gegen-
über M. nicht in der gleichen Lage Avie die Quraish und Ghaeafan, also
lasst euch nicht darauf ein ihnen zu helfen, ehe ihr nicht Geiseln von
ihnen bekommen habt zur Bürgschaft, dass sie nicht eines Tages ab-
ziehen und euch die Sache allein ausbaden lassen." Da dankten sie
ihm ') und nahmen den Rat an. Er aber ging weiter zu Abu Sufjän
und sagte: „ich ■will dir was anvertrauen, es muss aber davon still-
geschwiegen werden, dass ich's gewesen bin — die Quraieha bereuen es, iisa
den Vertrag mit M. gebrochen zu haben, und wollen ihren Frieden mit
ihm machen; sie haben ihm, als ich bei ihm war, sagen lassen: wir wollen
70 Geiseln von den Quraish und Ghaeafan nehmen, und sie dir überant-
worten und mit dir zusammen kämpfen, wenn du die NacTr wieder her-
stellst — also, ihr Qurashiten, gebt ihnen keine Geiseln, wenn sie sie
') Das Ich gebt hier iu Er über — wie so häufig.
206 Grabenkrieg A. 5.
fordern.'' Darauf ging Nu'aim auch noch zu den Ghaeafan und sagte
ihnen dasselbe. Als nun die Juden wirklich durch Ghazzäl b. Samuel
dem Abu Sufjan entbieten liessen, so gehe es nicht weiter, es müsse ein
gemeinsamer Angriff von zwei Seiten verabredet werden, aber sie würden
sich nur dann daran beteiligen, wenn sie Geiseln von den Alliirten be-
kämen zum Pfände, dass sie nicht von ihnen sitzen gelassen würden,
da bekamen sie gar keine Antwort. Statt dessen begab sich Nu'aim
wieder zu ihnen und teilte ihnen mit, Abu Sufjan habe geäussert, er
werde ihnen nicht einmal Rosse zum Pfände geben, geschweige denn
Geiseln, denn sie würden dieselben an M. ausliefern. „Also seht euch
vor und kämpft nicht gegen M. , damit ihr, nach dem Abzüge der Be-
lagerer, wieder in das alte Verhältnis zu ihm zurücktreten könnt." Ka'b
b. Asad erklärte diesem Rate folgen zu wollen, er habe sich so wie so
nur mit AViderstreben von Xujaij verführen lassen; alZabir b. Bäeä je-
doch gab die Hoffnung auf, dass es ihnen noch etwas nützen werde,
wenn sie jetzt nicht gegen M. kämpften.
Am Freitag Abend aber entschlossen sich die Mekkaner, als Abu
Sufjan sie zum Rückzuge aufforderte, es noch einmal mit den Juden zu
versuchen, indem sie ihnen durch 'Ikrima sagen liessen, sie möchten am
anderen Tage mit ihnen zusammen angreifen. Sie erwiderten jedoch, am
iiiJi>' Sabbath dürften sie nicht kämpfen, sie würden es aber auch sonst nur
thun, wenn sie Geiseln bekämen. 'Ikrima kam unverrichteter Sache zu-
rück und schwur den Qurashiten, dass Nu'aim Recht habe und dass die
Juden Verrat im Schilde führen. Auch die Ghaeafan, welche die Juden
durch Mas'ud b. Ruxaila zum Kampfe zu bewegen suchten und von denen
sie die gleiche Antwort bekamen, gewannen die Ueberzeugung. dass Nu'aim
die Wahrheit gesagt habe. Ihrerseits schwuren auch die Juden darauf,
dass die Sache sich so verhalte wie Nu'aira sie darstelle. Noch einmal
und dringender forderte sie Abu Sufjan zur Mitwirkung auf, sie blieben
aber bei ihrem Entschluss. So wurden beide Parteien in der Ueberzeugung
bestärkt, dass Nu'aim Recht habe, und mistrauten sich gegenseitig. Er
war auf seine Leistung später immer sehr stolz. — BH. 680 — 682.
Musa b. Muxammad b. Ibrahim von s. Vater: Abu Sufjan machte dem
Xujaij Vorwürfe, dass er den Mokkanern falsche Hoffnungen in Betreff der
Quraieha gemacht habe, während jene Verrat vorhätten. Xujaij entschul-
digte sie mit dem Sabbath, ging aber gleichwohl zu ihnen, um sie zum
Bruch des Sabbaths zu bewegen. Aber das wollten sie unter keinen
Umständen. Ohne etwas erreicht zu haben kam Xujaij wieder zu Abu
Sufjan, setzte ihm die Bewandtnis des Sabbathtages auseinander (Sur. 5,65),
und versicherte ihm, am Sonntage würden die Juden kämpfen. „Ja, sagte
dieser, aber nur gegen Geiseln, die sie verraten wollen; ich glaube, du
Grabeukiiepf A. 5. 207
steckst mit ihnen unter einer Decke, ich hleibe keinen Augenblick länger."
Darüber geriet Xnjaij in solche Furcht, dass er nach alRauxä floh, von
wo er heimlich zurückkehrte, nachdem die Quraish bereits abgezogen
waren, nm seinem Worte gemäss das Schicksal der belagerten Quraieha
zu teilen.
Cälix b. Ga'far von Abu Ka'b alQuraehij : Xnjaij hatte auf seine eigene
Hand, ohne dazu ermächtigt zu sein, dem Ka'b b. Asad 70 Geiseln von
Quraish und Ghaeafän versprochen, um ihn zum Brechen des Vertrages
mit M. zu bewegen; er Avusste, dass er nicht wieder zurücktreten könne,
wenn das einmal geschehen sei. Als nun Ikrima die Juden aufforderte,
einen Ausfall zu machen, sagten sie, am Sabbath thäten sie es nicht, auch
nicht eher als bis sie die Geiseln hätten. 'Ikrima fragte verwundert, was ni!
für Geiseln sie denn meinten; sie erwiderten, diejenigen, die Xujaij ihnen
versprochen habe. Xujaij aber, darüber von Abu Sufjan zur Rede ge-
stellt, schwur, er habe das nicht gesagt.
Mnsa b. Ja'qub von seines Vaters Bruder: Ka'b Hess durch Xujaij
70 Geiseln von den Quraish, Ghaeafän und Qais fordern, sie erklärten sich
bereit dieselben zu stellen. Auf dies Versprechen hin zerriss er den Ver-
trag mit M. Als er jedoch zur Beteiligung am Kampfe aufgefordert wurde,
wollte er erst die Geiseln haben; er bekam sie aber nicht.
Ma'mar von alZuhrij: die Quraieha Hessen Abu Sufjan sagen: kommt
zu uns, wir wollen im Rücken der Muslime über ihre Stadt herfallen!
Das hörte Nu'aim, der sich bei 'Ujaina befand; er ging hin zu M., mit
dem er im Vertrag stand, und erzählte es ihm. M. liess fallen „vielleicht
haben wir den Juden das befohlen" und um sicher zu sein; dass Nu'aim
die Aeusserung auch ja weiter sagte, schickte er ihm nach und bat ihn
sie für sich zu behalten — trotz Omar's Widerstreben gegen eine solche
Kriegslist. Sofort erstattete jener an 'Ujaina und dieser an Abu Sufjan
Bericht; die Folge war, dass die Juden in den Verdacht der Verräterei
gerieten. Abu Sufjan liess sogleich einen Boten zu ihnen abgehen und
Geiseln ') fordern. Da es aber Freitag Abend war, sagten die Juden dem
Boten, bis der Sabbath vorüber sei, müsse man ihnen Zeit lassen. Als
Abu Sufjan und die übrigen Anführer diesen Bescheid bekamen, waren
sie von der Verräterei der Juden überzeugt und beschlossen schleunigst
die Belagerung aufzuheben. Alsbald Avurde zum Aufbruch gerufen; Gott
aber sandte einen solchen Sturm, dass sie kaum den Weg zu ihrem Ge-
päck finden konnten.
^) arab.: die Geiseln. Doch bedeutet das wohl nicht ^die bewussten, ver-
sprochenen Geiseln", da der arab. ebenso wie der bebr. Aitikel viel all-
gemeiner steht als der deutsche.
208 Grabenkrieg A. 5.
Mau sagt, Xnjaij habe sich anheischig gemacht, die Quraieha zum
Stellen von 70 Geiseln zu bewegen, als Bürgschaft dafür, dass sie mit-
kämpfen wollten. Aber die erste auf Nu'aim zurückgehende Version
(wornach die Geiseln vielmehr den Juden gestellt werden sollten) ist
die glaubwürdige.
Folgt ein gereimtes Gebet M.'s gegen die Axzäb, nach 'Abdallah b.
Abi Aufa.
Kuthajjir b. Zaid von 'Abdalraxman b. 'Abdallah b. Ka'b b. Malik
von Gabir: der Bote Gottes betete gegen die Axzäb in der Moschee
alAxzab am Montag, Dienstag und Mittwoch; am Mittwoch bald nach
111 b Mittag wurde er erhört , wir sahen die Freude auf seinem Gesicht.
Seitdem versetze ich mich im Geist, wenn ich in Not bin, immer in
jene Stunde und rufe an und bin der ErhÖrung gewiss.
Ihn Abi Dhi'b von einem der Banu Salama von Gabir: M. trat im
Unterhemd (izär) auf den Berg, wo jetzt die Moschee liegt und betete
mit erhobenen Händen; hinterher that er es noch einmal.
'Abdallah b. 'Umar: er betete auf dem Xarlq gegenüber alCabb im
Gebiet der Nacir, wo jetzt die Moschee am Fusse des Berges steht. —
Nach anderen hat er überall da gebetet, wo jetzt Moscheen, um die
Moschee auf dem Berge herum, errichtet sind. Das ist das Glaub-
würdigste.
In der Nacht auf den Sabbath, in der Gott den Wind schickte, ver-
blieb M. lange Zeit im Gebet, wie er es auch bei der Ermordung des
Ihn alAshraf gethan hatte und sonst that,- wenn ihm etwas auf der Seele
lag. Unter den Muslimen herrschte grosser Kleinmut, der durch die
Kälte und den Hunger gesteigert wurde. Dreimal rief M. : wer will uns
zusehen, was die Feinde machen! — es meldete sich niemand. Endlich
wandte er sich gradezu an Xudhaifa b. alJamäni, der sich nun wohl
oder übel erheben musste, obwohl ihm das Herz klopfte, und er es vor
Hunger und Kälte kaum aushalten konnte. Er erhielt Befehl, sich unter
die Feinde zu mischen und zu hören was sie sagten; es werde ihm
nichts Böses widerfahren. Gestärkten Mutes begab er sich, während
M. ein Gebet für ihn zum Himmel schickte, zum Lager der Mekkaner.
Sic wärmten sich am Feuer, der Wind warf ihnen jeden Kessel um.
Ich hatte mich auch an ein Feuer gesetzt, erzählt Xudhaifa; da erhub
sich Abu Sufjan und warnte vor Spionen, ein jeder solle sich genau
seinen Nachbar ansehen. Ich wandte mich sogleich an 'Arar b. al'Ac
und fragte ihn, wer er sei; ebenso machte ich es mit Mu'avija b. Abi
Sufjän, Darauf sagte Abu Sufjan: hier ist unseres Bleibens nicht, der
Wind lässt kein Zelt und keinen Kessel stehen, und die Juden lassen
uns im Stich — also folgt mir! Damit stieg er auf sein Kamel und trieb
Oral)ciikrieg A. 5. 209
es an; da er es aber noch nicht einmal losgebunden hatte, so sprang es
auf drei Beinen und konnte nicht weiter — hätte M. mir nicht verboten,
von meinen Waffen Gehrauch zu machen, so liätte ich eine schöne Ge-
legenheit gehabt ihn zu töten. 'Ikrima rief ihm zu, ob er sich denn
nicht schäme; da stieg er ab und wartete, bis die Anderen fertig waren
zum Aufbruch. 'Amr b. al'Ac und Xalid b. alValid veranlasste er mit ii3:i
200 Reitern zurückzubleiben um den Rückzug zu decken. — BII. 682 ff.
Nachdem Xudhaifa sich von da zu den Ghaeafän begeben und auch
diese im Aufbruch getroffen hatte, kehrte er zurück und erstattete M.
Meldung. Die 200 mekkanischen Reiter blieben bis zum andern Morgen
früh, dann zogen sie auch ab und erreichten das Heer in Malal; von da
ging es weiter nach alSajjäla. Auch die Reiter der Ghaeafän, unter
Mas'ud b. Ruxaila und alXarith h. 'Auf, und der Sulaim zogen am an-
deren Morgen dem voraufgegangenen Heere nach. Bis alMaräc ritten sie
zusammen, dort trennten sie sich.
'Abdallah b. Ga'far von 'Uthman b. Muxammad alAxnasij: 'Amr b.
al'Ac oder Xalid b. alValid — oder auch alle beide — thaten auf dem
Rückzuge die Aeusserung, jeder Verständige wisse, dass M. nie gelogen
habe. Ersterer wurde darüber von 'Ikrima, letzterer von Abu Sufjan zu-
rechtgewiesen: eine solche Aeusserung schicke sich am wenigsten für einen
(Maxzumiten), dessen Familienehre M. geschändet und dessen Geschlechts-
haupt er getötet hahe.
Muxammad h. 'Abdallah von alZuhrij von Ihn alMusajjib: die Bela-
gerung hatte zehn und einige Tage gedauert. Nach alCaxxäk b. 'Uthman
von 'Ubaidallah b. Miqsam von Gabir zwanzig Tage. Nach anderen fünf-
zehn Tage — das ist das zuverlässigste.
Als M. am Morgen sah, dass die Feinde sämtlich abgezogen Avaren,
erlaubte er den Seinen zu Hause zu gehen. Das Hessen sie sich nicht
zweimal sagen, denn es quälte sie der Hunger und die Kälte. Hinterher
wollte M. sie gern wieder zurückhaben, damit die Quraieha nicht er-
führen, dass sie das Lager verlassen hätten; aber sie kamen nicht. 'Ab-
dallah b. 'Umar: der Bote Gottes sah es ungern, dass sie in solcher Eile
zu Hause gingen, er fürchtete Spione der Mekkaner; in seinem Auftrage
lief ich ihnen nach, um sie zurückzurufen, aber es war vergeblich. Gabir:
ich lief den Bann Xaritha nach, holte sie aber erst ein, nachdem sie be-
reits in ihren Häusern waren, wo niemand auf meinen Ruf hörte; als ich
es dem Propheten meldete, den ich im Quartier der Bann Xaräm beim
zu Hause gehen traf, da lachte er.
Musa b. Muxammad b. Ibrahim von Abu Vagza: nach aufgehobener
Belagerung schickte Abu Sufjan durch Abu Usäma alGushamij an M. einen
Brief, worin er den Graben als eine unwürdige Kriegslist bezeichnete, usb
Väkiili, Muliaimned. 14
210 Grahenkricjj A. 5.
Ubaij b. Ka'b las denselben dem Propheten vor,' und dieser diktierte ihm
die Antwort').
Erklärung von Sur. 33,9 ff., nach Musa b. Muxammad b. Ibrahim von
S.Vater von Ibn 'Abbäs. 33,9 gunüd = Quraish Ghaeafan Asad Sulaim.
33,10 min fauqikum — Quraieha. 33,12 ^ Aeusserung Mu'attib's b.
Qushair (fol. 105 b). 33,13 = die Banu Xaritha, insbesondere Aus b.
ii'fa Qaiehij (fol. lOßb). 33,15 bezieht sich auf Tha'laba, welcher am Tage
von Uxud schwur, er wolle künftig nie wieder den Rücken wenden. Zu
33,23 erzählt Isxaq b. Jaxjä von Mugahid : M. schaute auf Galxa und sprach :
der gehört zu denen, die ihr Gelübde erfüllt haben. — BIT. 693 ff.
Verzeichnis der getöteten Muslime. Von 'Abdalaslihal : Sa'd b. Mu'adh
(durch Ibn alAraqa oder Abu Usäma), und Anas b. Aus b. 'Atik b. 'Amr
b. 'Abdala'lam b. Za'ura b. Gusham (durcli Xalid b. alValid), und 'Abd-
allah b. Sahl (durch einen Mann von den Banu 'Uvaif). Von Salama:
alöufail b. Nu'man (durch VaxsliiJ) und Tha'laba b. Ghanama b. 'Adij
b. Näbi (durch Hubaira b. Abi Vahb). Von Dinar: KaM) b. Zaid, der
sich unter den Erschlagenen von Bi'r Ma'üna aufgerafft hatte und wieder
gesund geworden war, nun aber von (Jirär getötet wurde.
Von Mekkanern wurden getötet 'Amr b. 'Abd b. Abi Qais b. 'Abd-
vudd (durch Ali), und Naufal b. 'Abdallah b. alMughira (durch alZubair,
and. Ali), und 'Uthman b. Munabbih b. 'Ubaid aUAbdarij, der zu Mekka
an einem Pfeilschuss starb. — BH. 699 f.
Folgen die Lieder, welche in Anlass des Grabenkrieges gedichtet
wurden % — BH. 700 ff.
31.
Quraieha, A. 5 im Dhu-lQa'da und Dhu-lXigga.
Der Auszug erfolgte Mittwoch den siebtletzten Dhu-lQa'da, die Rück-
kehr am Donnerstag 9. Dhu-lXigga, die Belagerung dauerte fünfzehn Tage.
Stellvertretender Imara war Ibn Umm Maktüm.
Bei den Quraieha sah zuerst das Weib des Nabbfish b. Qais, dass die
verbündeten Heere fort seien; durch ihren Mann erfuhr es alZablr, welcher
sogleich erkannte, dass M. nun zu ihrer Belagerung schreiten werde. In-
dessen dachte M. nicht von selber daran, sondern er ging in 'Äisha's
Wohnung und wusch und räucherte sich dort. Nach dem Mittagsgebet
') Die Briefe werden mitgeteilt, es ist aber nicht der Mühe wert, sie zu über-
setzen. Ibrahim b. Ga'far von s. Vater vervollständigt den Brief des Abu
Sufjan noch durch eine Uebersicht der sämtlichen bisherigen Kämpfe zwi-
schen Mekkanern und M. und deren Ergebnisse.
■'') Viebnchr folgen sie niclit, sondern sind aus<relassen, und es steht in den
Handschriften der Vermerk dabei: so war es (in tier N'oriage).
Qtirainlia A. 5. 211
aber kam Gabriel auf einem schön gesattelten Maulthiere (and. auf einem
scheckigen Pferde) angeritten, hielt an der Stelle, wo die Leichen auf-
gebahrt zu werden pflegten, und rief laut: du bist mir ein schöner
Krieger!') Als M. erschrocken heraustrat, sagte er zu ihm: du hast die
Rüstung schon ausgezogen, während die Engel sie noch anhaben? Gott
befiehlt dir, gegen die Juden zu ziehen: ich mache mich schon auf den ii4i)
Weg ihnen ihre Schlösser zu erschüttern. M. übergab darauf die noch
nicht abgebundene Fahne an Ali und Hess durch Bilal ausrufen , das
Nachmittagsgebet solle im Gebiet der Quraieha verrichtet werden. Er
selber wappnete sich, stieg zu Pferde und ritt umgeben von den Seinen
ab. Es waren im Ganzen 36 Pferde (deren Besitzer mit Namen aufge-
führt werden), M. ritt auf alLuxaif und hatte daneben noch zwei andere.
Ibn Abi Sabra von Ajjub b. 'Abdalraxman b. Abi Ca'ca'a: als M. in
alCaurain an einigen Naggariten, die sich in Waffen vor ihm aufstellten,
vorbeiritt, erzählten sie ihm auf Befragen, Dixja alKalbij, der auf einem
reichgesattelten Maulthier des Weges gekommen, habe sie aufgefordert,
sich zu rüsten, in Folge dessen seien sie in Waffen erschienen. M. sagte,
das sei Gabriel gewesen. Unter den Naggariten befand sich Xaritha b.
alNu'man; er pflegte zu erzählen: ich habe Gabriel zweimal gesehen, in
alCaurain, und später, nach der Rückkehr von Xunain, an der Stelle wo
die Leichen aufgebahrt werden. M. machte Halt beim Brunnen Anna
unterhalb der Xarra der Banu Quraieha. Ali jwar schon vor ihm ange-
kommen, mit einer Schar, in der sich Abu Qatada befand. — BH. 684 f. '
Ibn Abi Sabra von Usaid b. Abi Usaid von Abu Qatäda: Ali pflanzte
die Fahne am Fuss der Burg") auf, die Juden aber schmähten uns von
ihren Schlössern. Da kam der Prophet in Sicht, Ali übertrug mir die
Fahne und ging ihm entgegen um ihn wo möglich ausser Gehör des
Schimpfens zu halten — jedoch gelang es ihm nicht. Einem von M.'s
Begleitern Usaid b. Xucair, welcher vortrat, machten die Juden Vorwürfe, ii">a
dass er ihr treues Halten zu den Aus gegen die Xazrag vergesse; er ant-
') O^L^<V/s ^A u^-jÄc. Vgl. Div. nudh. 97,24 ^_JUv-* ^/) t6.jjv£:
JJ„^l=/) {^^j, und alBuxturij's Ilamasa p. 112 ^^i '-^J-H^ »^'i-x5> lXj.I
oL-* Qv8 e5>vL-L> qXi ^jj\c. Diese drei Stellen scheinen mir klar
zu sein und zu bedeuten: a) schäme dich ein solcher Krieger zu sein;
b) schäm dich, so verstandesbar und verrückt zu sein ; c) schäm dich eines
solchen Vorhabens gegen deinen Freund. Darnach wird diese Bedeutung
wohl auch in weniger deutliehen Stellen für 'adhira festgehalten werden
müssen, z. B. ITudh. 20,L 56,12.
2) mit dem Singular scheint der ganze jüdische Häusercomplex gemeint zu
sein.
14*
212 Quraieha A. 5.
wortete, er habe kein Verhältnis (weder 'ahd noch ill) mehr zu ihnen.
Als M. selber, von uns mit den Schilden geschützt, in ihre Nähe kam,
begann er sie zu schelten, dass sie ihn zu lästern wagten; sie aber ver-
schwuren es gethan zu haben. Darauf schickte M. seine Schützen vor.
Farva b. Zubaid von 'Äisha bint Sa'd von Sa'd b. Abi Vaqqac: wir
überschütteten sie mit Pfeilen, bis sie sich verkrochen; darauf schössen
wir nur einzeln hin und wieder, um die Munition zu sparen. (Ka'b b.
'Amr alMäzinij verschoss alle seine Pfeile, bis in die Nacht hinein). Die
Juden schössen wieder; der Prophet mit den muslimischen Reitern stand
dabei. Darauf zogen wir uns die Nacht ins Lager zurück und assen von
den Datteln, welche Sa'd b. 'Ubada geschickt hatte. Beim Nachtgebet
waren alle vollzählig beim Propheten versammelt; das Nachmittagsgebet
hatten einige noch in Medina verrichtet, andere es im Gebiet der Qu-
raieha nachgeholt; M. tadelte weder diese noch jene. Am andern Morgen
ganz früh nahmen die Muslime den Kampf mit Pfeilen und Steinen wieder
auf, indem sie sich dabei ablösten. Das Schiessen ward ununterbrochen
fortgesetzt, bis die Juden des Verderbens gewiss waren.
AlCaxxäk b. 'Uthmän von Nafi' von Ihn 'Umar: die Juden schössen
und warfen wieder; wir standen so, dass sie uns treffen konnten.
AlCaxxak b. 'Uthman von Ga'far b. Maxmüd von Muxammad b.
Maslama: wir setzten ihnen heftig zu, des Morgens früh vor der Dämmerung
waren wir ihnen aufgerückt und Hessen nicht locker bis zum Abend.
Auch selbige Nacht kehrten wir nicht ins Lager zurück, sondern blieben
vor ihren Burgen. Da hörten sie auf zu kämpfen und baten um eine
Unterredung, die ihnen gewährt wnirde. Ihr Abgesandter, Nabbäsh b.
Qais '), sollte die Bedingungen der Nacir verlangen, aber M. gewährte
keine Bedingungen. Darauf entfernte sich der Unterhändler um Bericht
zu erstatten. In der Versammlung der Juden trat Ka'b b. Asad auf und
115 b forderte sie auf dem Islam beizutreten, wie ihnen einst Ihn Gavväs ge-
raten, als er vom Land des Weines und des Hefebrodes und der Despotie
nach Mediua gekommen sei ins Land der Bewässerung und der Datteln
und der Gerste'-*). Da er dafür kein Gehör faiul, riet er Weiber und
Kinder zu töten und sell)cr den Tod im Kauipfe zu suchen. Als die
Juden auch das nicht wollten, schlug er ihnen als letzte Möglichkeit^)
') So heisst or sonst, hier aber Qaisli. Das köunto tJ'>p sein, da es ein Jiule
ist. Vermutlich ist allenlings urspr. kein Unterschied zwisciien tleui iiebr.
und arab. Namen; der Vokal i steht natürlich in Kis durchaus nicht fest.
Qais ist wohl ein Gottesname, vgl. Imrualqais uiit iMupouXXot;' (.louru.
As. 1882 I p. 9), Meribaal, und 'Abdalqais.
'0 Muxammad weiss mit den Juden Bescheid, vgl. fol. SJia. 1181».
•') LixAvt j.Xj *>lju5 w>fci.>.Äj ^ r)^j der Uat sciicint persouiticiert.
Quiaiolia A. 5. 213
vor, den Sahbath zu einem I)urclil)rurli.sversiirli zu l)enutzen, da sie an
diesem Tage vermutlich niclit beobachtet würden. Al)Gr sie sagten, das
sei unrecht und es gehe auch nicht, nicht eiinnal bei Nacht, denn die
Muslime unterbrächen ja die Belagerung sogar bei Nacht niclit. So
endeten sie in einer Verzweiflung, die durch das Geschrei der Weiber
und Kinder noch gesteigert wurde. — BH. G85 f.
Calix b. Ga'far von Muxammad b. 'Uqba von Tha'lalia b. Abi Malik :
die Söhne Sa'ijja's, Tha'laba und Usaid, und ihr Vetter Asad b. UJbaid
sagten zu den Juden, sie wüssten ja doch, dass M. der Prophet sei,
da die Beschreibung namentlich des sterbenden Guliair (?) b. alTajjihan
auf ihn passe. Da aber jene die Thora nicht verlassen wollten, so
machten sich diese drei in der Nacht, bevor die Quraioha sich ergaben,
davon, bekehrten sich zum Islam und retteten ihr Gut und Blut.
AlOaxxak b. 'Uthman von Muxammad b. Jaxja b. Xabbän : auch
'Amr b. Su'dä ging in jener Nacht über, nachdem die Juden seine ver- iisa
ständigen Vorschläge zurückgewiesen hatten. Als er an den Wachen
vorbeikam, liielt ihn der Befehlshaber, Muxammad b. Maslama an, Hess
ihn aber passieren '), nachdem er seinen Namen erfahren hatte. Ibn Su'da
brachte die Nacht in der Moschee des Pro])heten zu, am anderen Morgen
verschwand er auf Nimmer^viedersehen. M. sagte von ihm, Gott habe
ihn seiner Treue wegen gerettet. — Ebenso erzählt Ibrahim b. Ga'far
von s. Vater. — BH. 687 f.
AlThaurij von 'Abdalkariui alGazarij von 'Ikrima: alZubair erlegte
einen Juden im Zweikampf. Das ist aber nach Vakidi eine Verwechslung
mit einer Begebenheit, die sich bei Xaibar zutrug; von den Quraieha
wagte sich keiner heraus um zum Zweikampf aufzufordern.
Ma'mar b. Räshid von alZuhrij von Ibn alMusajjib: Wiederholung
der fol. 69 b erzählten Geschichte von Abu Lubaba.
Rabi'a b. alXarith von 'A])dallah b. Muxammad b. 'Aqll von alSäib
b. Abi Lubaba von s. Vater: als den Juden die Belagerung zu arg ward,
Hessen sie bitten, dass ich zu ihnen gesandt werden möge; M. gab mir
Erlaubnis zu gehen. Nachdem sie mich an das Bündnis, welches spe-
ziell zwischen mir und ihnen bestehe, und an die Hülfe, welche sie uns
Ausiten bei alXadäiq und Bu'äth geleistet haben, erinnert hatten, fragte iit^i»
Ka'b b. Asad, ob es nicht möglich sei, dass sie freien Abzug nach Syrien
oder Xaibar erhielten. Ich wies auf Xujaij und sagte : so lange der bei
euch ist, wird er nicht ablassen euch zu verderben. Darauf folgte eine
Scene, in der Xujaij die bittersten Vorwürfe zu hören bekam. Weiter
') mit den Worten: *Lxil oLic ioLsl (?) -.Ä/)..^ö' "b *.JLJS w«. —
Vgl. die sehr verschiedene Ver.sioa fol. llOa.
214 Quraieha A. 5.
fragte mich Ka'b, ob icli ihnen zur unbedingten Ergebung rate. Ich
sagte ja, aber gleichzeitig machte ich eine Handbewegung am Halse,
welche bedeutete: dann wird es euch an den Hals gehen. Alsbald aber
fasste mich die Reue, und zum Erstaunen der Juden ging ich weinend
fort, stieg von hinten die Burg herunter und begab mich gradeswegs
. zur Moschee in Medina, wo ich mich an eine Säule festbinden Hess —
an welche, darüber wird gestritten. M. sagte : wäre er zu mir gekommen,
so hätte ich Gott für ihn um Vergebung gebeten ; da er aber seiner Wege
gegangen ist, so lasst ihn, bis Gott in Betreff seiner eine Aenderung
schafft.
Musa b. 'Ubaida von 'Ajjub b. Xalid von Abu Lubäba: bei der Be-
lagerung der Quraieha hatte ich einen Traum. Ich stak in stinkendem
Schlamm ^) und kam fast darin um, dann aber sah ich einen fliessenden
Bach und wusch mich darin rein und roch den Gestank nicht mehr.
. Abubekr erklärte mir auf meine Bitte den Traum dahin , dass ich in
grosse Trübsal geraten, dann aber daraus befreit werden werde. Dessen
tröstete ich mich, als ich mich angebunden hatte.
Ma'mar von alZuhrij : in die Befehlshaberstelle des Abu Lubaba setzte
M. den Usaid b. Xucair. Sieben Tage und Nächte blieb Abu Lubaba an
der Säule beim Thor der Umm Salama angebunden, in fürchterlicher
Hitze, ohne zu essen und zu trinken, bis er vor Erschöpfung keinen
Laut mehr hören konnte. M. sah nach ihm Morgens und Abends; end-
lich ward ihm angekündigt, dass Gott ihn wieder zu Gnaden annehme;
er wich aber nicht von der Stella, bis M. selber seine Banden löste.
Wie alZuhrij von Bint alXarith von Umm Salama überliefert, rief ihm
M. dabei laut zu, dass Gott sich ihm -wieder gnädig zuwende; aber er
verstand nicht viel davon, weil er so matt war.
Er soll 15 Tage an der Säule gestanden haben. Seine Tochter
brachte ihm am Abend (lifierihi) ein paar Datteln, an denen er aber nur
lutschte; zu jedem Gebet band sie ihn los, und wenn er es sonst nöthig
hatte. Das härene Seil, mit dem er gebunden war, schnitt ihm so in
117a die Arme, dass er eine Zeit hinterher daran zu heilen und noch lange
Schmerzen daran hatte.
'Abdallah b. Jazid b. Qusaio von s. Vater von Muxammad b. 'Abd-
alraxman b. Thaubän von Umm Salama : eines morgens früh hörte ich
den Boten Gottes lachen, fragte ihn nach dem Grunde, und erfuhr, dass
Abu Lubaba zu Gnaden angenommen sei. Ich bat ihm das verkünden
zu dürfen, trat in die Thür meiner Hütte — damals war die Verschleierung
') iswLv-i >i,-*J>- — riN^^n unti y^'1^ wofür Gesenius keine zutreffenden Ver-
gleiche bringt.
(^uniiiih;t A. 5. 215
noch nicht geboten — und rief es iliin zu. Darauf stürzten die Men-
schen zu ihm um ihn zu lösen ; er aber verlangte dass M. sell)er komme.
Das geschah denn auch beim Frühgebet.
In Bezug auf diesen Vorfall ward offenbart Sur. 9,103 (das ist die
zuverlässigste Angabe), nach andern Sur. 8,27, nach alZuhrij Sur. 5,45.
Ma'mar von alZuhrij von Ibn Ka'b b. Malik: Abu Lubaba gelobte
das Gehöft seiner Verwandten zu verlassen'), wo er diese Schuld be-
gangen habe, und sein Vermögen als Almosen zu geben. Auf M.'s Be-
fehl Hess er es aber beim dritten Teil bewenden. — BH. G86f.
Nachdem die Juden sich auf Gnade und Ungnade ergeben hatten,
wurden sie unter Aufsicht Muxammad's b. Maslama gebunden und zu-
sammen gethan. Die Weiber und Kinder wurden auch zusammen gethan
und unter Aufsicht 'Abdallah's b. Salläm gestellt. Was sich an Geräten,
Waffen, Kleider und sonstiger fahrender Habe in den Schlössern vor-
fand, wurde gesammelt; darunter waren (nach Ibn Abi Sabra von al-
Musavvar b. Rifä'a) 1500 Schwerter, 300 Panzer, 1000 Lanzen, 1500 Schilde ;
auch viele Gefässe mit Wein und berauschendem Getränke; ferner Ka-
mele und anderes Vieh. Der Wein wurde ausgeschüttet; Gabir b. 'Abd-
allah erzählt, er habe mit ausschütten helfen.
Xariga b. 'Abdallah von Davud b. alXucain von Abu Sufjan von
Muxammad b. Maslama: die Ausiten kamen zu M. und baten für die Ge-
fangenen; so wie er die Qainuqä' aus Rücksicht auf Ibn Ubaij und die
Xazrag verschont habe, so möge er jetzt aus Rücksicht auf die Aus deren alte
Bundesgenossen, die Quraieha, verschonen. M. schwieg eine Weile, als
sie aber immer dringender wurden, fragte er, ob er die Entscheidung
über das Schicksal der Juden einem ihrer Stammesgenossen übergeben
solle. Sie erklärten sich einverstanden, und er stellte das Urteil dem
Sa'd b. Mu'ädh anheim. Sa'd befand sich in der Moschee, in der Pflege
der Ku'aiba bint Sa'd b. 'Utba, welche allerlei Werke der Barmherzigkeit int
übte und zu diesem Behuf ein Zelt in der Moschee hatte. Dorthin be-
gaben sich nun mehrere Ausiten und hoben ihn auf einen Esel um ihn
zum Propheten zu bringen. Unterwegs lagen sie ihm beständig an, dass
er Mlde walten lassen möge; besonders legten ihm alCaxxäk b. Xalifa
und Salama b. Saläma b. Vaqsh ans Herz, sich gegen die alten Verbün-
deten dankbar zu erzeigen. Indessen schwieg Sa'd still, nur zuletzt als
es ihm zu viel wurde sagte er: es ist Zeit für Sa'd daran zu denken, dass
ihn vor Gott kein Tadel treffe. Da erhob alCaxxak ein Wehgeschrei und
lief zu den Aus zurück um den Tod der Quraieha anzukündigen. Aehn-
lich machte es Mu'attib b. Qushair und Xäeib b. ümajja alGhafarij. Als
^) ahguru dura qaumi.
216 Quraieha A. 5.
Sa'cl ankam, mussten sich auf M.'s Befehl alle Anwesenden (and. nur die
Mediner) erheben; die Ausiten, welche beim Propheten geblieben waren,
baten ihn auch ihrerseits, jetzt den Juden den Dank abzutragen für ihre
Gutthaten gegen die Ans, wurden aber sehr stutzig, als er antwortete: ich
werde es euch an Eifer nicht fehlen lassen '). Nachdem er sodann so-
wohl die Ausiten als die übrigen Anwesenden sammt dem Propheten
feierlich bei Gott verpflichtet hatte, sich bei seinem Spruch zu beruhigen,
sawte er : alle über die -) das Schermesser gefahren ist, sollen getötet, Frauen
und Kinder zu Sklaven gemacht, die Güter verteilt werden. „Das ist
das Urteil Gottes im siebenten Himmel", fiel M. ein. — In der Nacht
vorher hatte Sa'd gebetet, Avenn noch ein Krieg der Mekkaner gegen den
Islam bevorstehe, so wünsche er dazu am Leben zu bleiben; andernfalls
möge ihm Gott jetzt das Martyrium vergönnen, ihn jedoch nicht eher
sterben lassen, als bis er sein Auge am Blut der Quraieha gekühlt habe.
— Die Weiber und Kinder, und ebenso die Güter, wurden ins Gehöft der
118a Ramla bint Xarith gebracht; die Kamele blieben draussen und weideten
an den Bäumen. Die Männer wurden ins Gehöft Usäma's b. Zaid ge-
trieben, und bekamen Datteln zu essen, die sie knupperten wie die Esel.
Sie unterredeten sich die ganze Nacht über das Gesetz und ermahnten
sich gegenseitig, am Glauben festzuhalten. — BH. 688 f.
Am anderen Morgen liess M. auf dem Markte Gräben ziehen, von da
an wo jetzt das Haus des Abu Gahm aFAdavij steht bis zu den Oel-
steinen"'). Dann liess er die Juden nach einander zur Hinrichtung vor-
führen. Sie wussten nicht, wozu sie geholt wurden und fragten ihren
Obersten, Ka'b b. Asad, was wohl mit ihnen geschehen soll? Der aber
schalt sie, dass sie noch immer nicht wüssten, was die Stunde geschlagen
habe, sowie sie vordem ihre Lage nicht eingesehen und darum seine Vor-
schläge verworfen hätten. Sie erwiderten ihm , dass sie zuerst doch nur
deshalb in dieses Unglück geraten seien, weil sie ihm nicht hätten wider-
streben wollen — bis Xujaij ihnen bemerkte, es sei das beste das Zanken
zu lassen und mannhaft das Schwert zu erdulden. So wurden sie denn
ununterbrochen zum Tode geführt; Ali und alZubair besorgten die Hin-
richtung; der Prophet sah zu mit seinen vornehmsten Gefährten. Als
Xujaij vorgeführt wurde, zcrriss er sein schönes Gewand (xulla shuqaxijja),
um es nicht zum Raube der Muslime werden zu lassen. M. rief ihm zu:
Gott hat dich in meine Gewalt gebracht, du Feind Gottes! er aber ant-
wortete würdig auf die schadenfrohe Rede. Nach ihm kam Ghazzäl b.
'^) d. h. über deren Pubes.
3) .Ia(|. I 111,10.
Quiainha A. 5. 217
Samuel an die Reihe, darauf Naiibäsii b. Qais. Dem war die Nase von
dem, der ihn herbrachte, bhitig geschhigen, angeblich weil er sich wider-
setzt habe. M. misbilligte die Roheit ernstlich und befahl den Gefangenen
zu essen und zu trinken zu geben und ihnen wälirend der Mittagshitzo
Ruhe zu gönnen — es war ein heisser Tag. — Bll. G80 f.
Am Abend ward die Arbeit fortgesetzt. Einem der Juden, Rifa'a b.
Samuel, schenkte M. das Leben auf die Fürbitte der Salmä bint Qais
(Umm alMundhir). Er maclite die Gebete mit und ass Kamelfleisch und ns^
bekehrte sich zum Islam. Man nannte ihn hinterher den Freigelassenen
der Uram alMundhir; darüber ärgerte er sich aber so, dass er ihre Woh-
nung mied, bis sie ihm sagen liess, der Prophet habe ihr zwar sein Leben
geschenkt, aber sie wolle nicht als seine Schutzherrin gelten und er solle
seinen eigenen Familiennamen weiterführen. — BH. 692.
Sa'd b. 'Ubada und alXubab b. alMundhir äusserten zu M., die Aus
seien unwillig über die Hinrichtung ihrer alten Bundesgenosseii. Aber
Sa'd b. Mu'adh versicherte ihm, alle frommen und gottgefälligen Männer
von den Aus seien damit einverstanden; und Usaid b. Xucair forderte
ihn auf, die noch übrigen Juden auf die ausitischen Familien zur Hin-
richtung zu verteilen und ihm selber den ersten zu schicken. Wirklich
schickte M. den 'Abdalashhal zwei Juden, denen Usaid und Abu Näila
den Kopf abschlugen, desgleichen den Banu Xaritha zwei, die von Abu
Burda mit Hülfe Muxajjica's und von Abu 'Abs mit Hülfe Buhair's b. Rafi'
getötet wurden, und den Ghafar zwei^ welche (nach Ja'qub b. Muxammad
von 'Acim b. Tmar b. Qatäda) von Qatada b. alNu'man und von Nacr b.
alXarith hingerichtet wurden , und (nach 'Acim von Ajjub b. Bashir al-
Mu'avij) den Banu Mu'avija zwei, denen Gabr b. 'Atik und Nu'man b.
'Acr, ein Eidgenosse aus Balij, den Kopf abschlugen, und den 'Arar b. Auf
zwei, nämlich 'Uqba und' Vahb die Söhne Zaid's, w^elche von 'Uvaira b.
Sä'ida und von Sälim b. 'Umair getötet wurden, und endlicli schickte er
auch welche zu den Banu Umajja b. Zaid.
Als Ka'b b. Asad, die Hände auf dem Rücken, vorgeführt wurde,
sagte M, zu ihm: ihr habt aus dem guten Rat des Ibn Gavväs keinen
Nutzen gezogen; hat er euch nicht geheissen, mir zu folgen und mich von
ihm zu grüssen')? Er antwortete: du hast recht, auch würde ich dir
folgen, wenn ich mich nicht scheute vor dem Vorwurf, es geschehe aus
Furcht vor dem Schwerte. Darauf ward er geköpft.
'ütba b. Gabira von alXucain b. 'Abdalraxmän b. 'Amr b. Sa'd b.
Mu'adh: nachdem die Köpfe Xujaij's und Nabbash's und Ghazzal's und
Ka'b's gefallen waren, erhub sich der Prophet und übertrug die Sorge
für die Hinrichtung der übrigen dem Sa'd b. Mu'ädh.
1) foL 115 b.
218 Qm-airtha A. ö.
Banäna war eine Naciritin, aber die Frau eines Quraehiten. Ihr Mann
liebte sie sehr, und um im Tode nicht von ihr getrennt zu werden, ver-
anlasste er sie unter irgend einem Vorwande, einen Mühlstein von dem
Schlosse alZablr^s, wo sie sich befanden, herabzuwerfen auf die Muslime,
die sich an der Mauer Schatten suchten; in der Absicht, dass sie ihrer
Rache verfallen sollte. Sie zerschmetterte wirklich dem Xalläd b. Suvaid
den Kopf.
Am Tage der Hinrichtung war sie zu 'Äisha gegangen und schüttelte
sich eben vor Lachen ') , indem sie sagte : nun werden die Fürsten der
Quraieha getötet — als sie ihren Namen rufen horte. Mit den Worten:
„ich bins wahrhaftig, die gerufen wird" sprang sie auf, und von 'Äisha
befragt, sagte sie, ihr Mann habe ihr zum Tode verholfen, und erzählte
ihr das Nähere. Sie wurde zur Rache für Xallad hingerichtet, es war
eine süsse junge Frau. Fröhlichen Herzens und lachenden Mundes ging
sie dem Tode entgegen, unvergesslich für 'Äisha. Bis in die Nacht
hinein, erzählt 'Aisha, wurden die Juden noch hei Fackelschein hinge-
richtet. — BH. 690 f.
Ibrahim b. Thumäma von alMusavvar b. Rifä'a von Muxammad b.
Ka'b alQuraehi: sie wurden gerichtet, bis die Abendröte unterging; dann
wurden die Gräben über ihren Leichen zugeschüttet. Es wurde nach der
Pubes gesehen; wer sie hatte, verfiel dem Schwert, wer sie noch nicht
hatte, ward zur Sklaverei bestimmt.
'Abdalraxman b. 'AbdaFaziz vqn 'Abdallah b. Abi Bakr b. Xazm: es
waren 600, einer entkam, weil sein Strick zerriss, nämlich 'Amr b. Su'dä.
Aber nach Vakidi ist die andere Version über Ibn Su'da (fol. 116 a) besser.
Musa b. 'Ubaid von Muxammad b. alMunkadir gibt die Zahl auf 6 — 700
an, Ibn 'Abbas auf 750.
Als die jüdischen Weiber, im Gehöft der Ramla und des Usama, am
anderen Morgen die Hinrichtung ihrer Männer erfuhren, zeterten sie und
zerrissen die Kleider und Hessen die Haare flattern und schlugen sich auf
die Backen. Aber alZablr b. Baea sagte: seid still; ihr seid die ersten
jüdischen Weiber seit Anfang der Welt, die in Sklaverei geraten, nun
aber wird die Sklaverei nicht aufhören bis zum jüngsten Tage; hätten
eure Männer etwas getaugt, so würden sie sich für euch geopfert haben-);
haltet nur fest am Glauben, darauf wollen wir leben und sterben.
'Abdalxamid b. Ga'far von Muxammad b. Jaxja b. Xabbän und Ibn
Abi Xabiba von Davud b. alXucain: Thabit b. Qais begab sich zu alZabir
') ^Li>.j \.^ j>.^v^j c>^JL*^i BH. ni)0,17.
.Quiiiinlia A 5. 219
I). Raea, der ihn in der Schlacht von Hivalli verscliont liatte '), und sagte
ihm, er wolle ihm jetzt die Wohlthat vergelten, die er ihm schuldig sei.
Darauf ging er zu M. und sprach : alZabir hat eine Wohlthat bei mir gut,
er hat mir die Stirnhaare abgeschn-itten am Tage von Bu'ath und dabei
gesagt, ich solle es ihm gedenken; nun möchte ich ihm gern den Dank
abtragen, schenk ihn mir! M. gewährte die Bitte. Der Jude aber sagte:
ein alter Mann, ohne Frau und Kinder und Vermögen — was soll der
mit dem TiCbcn ! Da ging Thabit noch einmal zu M. und erlangte auch
Frau und Kinder und Vermögen für ihn wieder. 0 Thabit, sprach darauf n'Jb
alZalnr, du hast genug an mir gethan und bezahlt, was du schuldig warst
— sag mir, Thabit, was macht der Mann, in dessen strahlendem Gesicht,
gleichwie in einem Spiegel von Sina, sich die Jungfrauen des Stammes
besehen, Ka'b b. Asad? „Er ist tot." Und was macht der Fürst der
Sesshaften und der Schweifenden, das Oberhaupt aller beider Stämme'-),
der den Leuten Reittiere gibt im Feldzug und Nahrung in der Hungers-
not, Xujaij b. Aieab? „Er ist tot." Und was macht der Führer des
Vordertreffens beim Angriff und der Nachhut beim Rückzug, Ghazzal b.
Samuel? „Er ist tot." Und Avas macht der Listige und Gewandte, der
jede Zusammenrottung sprengt und jeden Knoten löst, Nabbash b. Qais?
„Er ist tot." Und was macht der Fahnenträger, Vahb b. Zaid? „Er ist
tot." Und die beiden 'Amr, die sich in der Gesetzforschung vereinigen?
„Sie sind tot". 0 Thabit, sagte da der Greis, was liegt mir dann noch
am Leben! soll ich in die Stätte zurückkehren, wo sie vordem wohnten
und dort nach ihrem Tode fortdauern? aber ich bitte dich, bei der Wohl-
that, die ich bei dir gut habe, bring mich nicht zu jenem Mörder, dass
er mich töte auf dem Richtplatz, sondern nimm mein Schwert — es ist
scharf — und triff nicht zu hoch und nicht zu niedrig, unter das Hirn
und über den Wirbel'^), denn es sieht besser aus wenn der Hals am
Rumpfe bleibt; o Thabit, ich mag nicht einen Augenblick^) mehr warten
bis ich mit meinen Lieben vereinigt werde! Aber Thabit weigerte sich.
Es ist mir am Ende gleich, fuhr alZabir fort, wer mich tötet, versprich
mir nur auf mein Weib und meine Kinder Acht zu haben und dafür zu
0 ^JLe y> vgl. Exod. 12,13. 23. 27. ^) alNacir und Quraieha.
•'') Die Stelle (hier und fol. 205 b ebenso wie bei Kremer 295,12) ist nach
BH. 852,15 Agh. IX 16, 2 zu verbessern.
^) wörtlich: nicht so lange als das Ausschütten eines Eimers aus dem Brunnen
(^_,yjAüj^ dauert. Die Poesie wird an dieser Stelle durch die theolo-
gische Prosa Abubekr's unterbrochen, „welcher zuhörte und sagte: o Ihn
Baea, es handelt sich nicht um das Ausschütten eines Eimers, sondern
um die ewige Höllenstrafe".
220 Quraieha A. 5.
sorgen, dass sie frei kommen und ihr Vermögen wieder erhalten. Darauf
ward er zu alZubair h. al'Avvam gebracht und von demselben hingerichtet.
Seine Familie bekam ihre sämtliche Habe, mit Ausnahme der Waffen, zu-
rück; sie wohnte bei Thabit b. Qais b. Shammäs. — BH. 691 f.
M. hatte sich die schöne Naciritin Raixana bint Zaid, die unter den
Quraieha verheiratet war, als Voranteil ausgesucht. Nachdem er ihr ver-
gebens den Islam angetragen hatte, übergab er sie dem bekehrten Juden
Ibn Sa'ijja zu weiterer Bearbeitung, dem es wirklich in kurzer Frist ge-
lang, sie zur Annahme der neuen Religion zu bewegen.
120a 'Abdalmalik b. Sulaiman von Ajjub b. 'Abdalraxman b. Abi Ca'ca'a
von Ajjub b. Bashir alMu'avij : M. schickte sie zu Salmä bint Qais
(üram alMundhir) und Hess sie unberührt, bis sie einmal ihre Regel ge-
habt hatte. Darauf ging er hin und stellte ihr frei, ob sie seine Frau
oder seine Sklavin sein wolle; sie zog das letztere vor als das leichtere
für beide Teile. — Jedoch nach alZuhrij , dessen Version Vakidi vor-
zieht, wurde sie seine Frau und trug als solche den Schleier. Ihr erster
Mann hiess alXakam. — BH. 693.
Verteilung der Beute.
Die fahrende Habe und die Gefangenen wurden verkauft, die Palmen
aber ohne Verkauf verteilt — einen Teil davon bekamen die 'Abd-
alashhal, Ghafar, Xaritha und Mu'avija (das sind die Nablt), einen die
'Amr b. 'Auf und die übrigen Aus, einen die alNaggar, Mazin, Malik,
Dinar und 'Adij, einen die Salama, Zuraiq und Balxarith •). Auf das
Pferd kamen zwei und auf den Reiter ein Auteil, so wie es zuerst bei
alMuraisi' gehalten worden war. Die Anteile des getöteten Xalhld b.
Suvaid und des während der Belagerung gestorbenen Abu Sinan b. Mixcan
wurden den Hinterlassenen ausgezahlt. Es wurden im Ganzen 8072 Lose
gemacht, für 3000 Mann und 36 Pferde. Dieselben Zahlen nennt Ibrahim
b. Ga'far von s. Vater, behauptet aber gleichwohl, M. habe für seine
drei Pferde und sich selber nur ein Los beansprucht. Die Beute sei in
fünf gleiche Teile geteilt 2), sowohl die Güter (alamväl praedia) als das
Gerät und das' Vieh und die Gefangenen; einen Teil davon halie man
• für Gott ausgelost, die übrigen vier unter die Krieger zerstückelt''). Die
Weiber, die mit zu Felde gezogen waren, erhielten Geschenke; so Cafijja
bint 'Abdalmuooalib und Umm 'Umära und Umm Salle und Umm al'Alä
und alSumaira bint Qais und Umm Sa'd b. Mu'adh.
') Der fünfte Teil kam (iott zu.
^) scheint noch zu Ibraliim's F>ericht zu geliörcu.
(^imiolia A. 5. 221
Mux.iimiiad b. 'Al)d;illah b. Malik von Muxammad 1). Ibrahim b.
Aslam b. Bagra alSä'idij von s. Grossvater: icli war dabei als der Bote
Gottes die gefangenen Weiber verkaufte. Der Jude Abu iSbaxm kaufte
zwei Mütter mit je drei Kindern für 150 Dinare; sie versicherten ihm
unter Thränen, sie wollten in ihrem Glauben leben und sterben. '2ob
Tbn Abi Sabra von Ja'qub b. Zaid von Galxa von s. Vater: M.
schickte einige der gefangenen Weiber und Kinder mit Sa'd b. 'Ubada
nach Nagd und Syrien, um für den Erlös Waffen und Pferde einzuhan-
deln; andere verkaufte er an Othman und 'Abdalraxman b. Auf. Als
die beiden sich in ihren Kauf teilten, stach Othman den 'Abdalraxman
aus. Er bestimmte für jede Frau einen zu zahlenden Preis ') , wählte
dann für sich die alten, die Geld bei sich führten, und Hess dem anderen
die jungen, wodurch er ein gutes Geschäft machte.
'Abdalxamid b. Ga'far von s. Vater: der Gottesfünfte ward vor dem
Verkauf und der Vereinzelung abgesondert. Nachdem zunächst Alles
in fünf grosse Teile geteilt war, wurde einer davon für Gott bestimmt
und zwar durchs TiOs, nicht durch Auswahl, wie auch Ihn 'Umar bezeugt.
Maxmija al Zubaidij hatte die Aufsicht über die Fünftung und die nach-
folgende Einzelverteilung. M. gebot, Mutter und Kinder beim Verkauf
nicht zu trennen — nicht vor der Geschlechtsreife der Mädchen und Kna-
ben, wie Ibn Abi Sabra von Isxaq b. 'Abdallah hinzufügt.
Ibn Abi Sabra von Ja'qub b. Zaid von s. Vater: Mütter mit kleinen
Kindern wurden von den Arabern und den Juden in Medina, Taimä und
Xaibar gekauft und ausgeführt; aber kleine Kinder ohne die Mütter
wurden weder von den Heiden noch von den Juden, sondern bloss von
den Muslimen genommen.
'Utba b. Gabira von Ga'far b. Maxmüd b. Maslama: ich kaufte drei
Weiber mit ihren Kindern für 45 Dinar. So viel betrug mein Anteil
als Reiter, an Land, Sachen und Gefangeneu zusammen; es war das
Dreifache eines gewöhnlichen Anteils. — BH. 692 f.
AlMughira b. 'Abdalraxman alXuzamij (mit dem Beinamen Qucaij)
von Ga'far b. Xariga: alZubair behauptete für sich und sein Pferd nur
zwei einfache Anteile erhalten zu haben. — BH. 692 f.
'Abdalmalik b. Jaxja von 'Isa b. Ma'mar: alZubair bekam für sich
und seine zwei Pferde fünf Anteile.
Tod Sa'd's b. Mu'cädh. ma
Nachdem Sa'd das Urtheil über die Quraieha gesprochen, kehrte er
in das Zelt der Ku'aiba zurück. M. brannte (kavä und xasama) ihm
') Liyi Loi; f^-^tVt-*- O-'* '-^r=- (^-^ d'^ ur^^ S-'
222 Qurainlia A. 5.
seine Wunde zweimal, aber die Hand schwoll davon an und blutete
wieder, wenn das Brennen aufhörte. Gebet Sa'ds'). Als er im Sterben
lag^), besuchte ihn M. mitten in der Nacht, nahm seinen Kopf in den
Schoss und befahl seine Seele Gott. Sa'd erwachte davon aus seinem
Schlummer, schlug die Augen auf und bekannte noch einmal seinen
Glauben. Darauf begab sich M. in seine Wohnung zurück und wartete
eine Stunde oder etwas länger — da kam Gabriel zu ihm und fragte,
was für ein frommer Mann da eben gestorben sei, die Pforten des Himmels
seien ihm aufgethan und der Thron des Allbarmherzigen seinetwegen in
Bewegung geraten. Schnell eilte M., seine Kleider am Boden schleifend,
zum Zelte Ku'aiba's — Sa'd war tot. Die Leiche ward von den Ashha-
liten. denen M. folgte, in seine Wohnung getragen. Einem riss der Schuh,
er kümmerte sich nicht darum; einem andern fiel der Mantel ab, er Hess
ihn liegen; keiner hielt sich auf bis sie in Sa'd's Haus kamen. — Nach
anderen Nachrichten war M. bei Sa'd's Tode zugegen.
Mu'adh b. Muxammad b. 'Aeä b. Abi Muslim von 'Ikrima von Ibn
'Abbas: als das Blut aus Sa'ds Wunde strömte, nahm ihn M. in den
Arm und achtete es nicht dass ihm Gesicht und Bart besudelt wurden;
wenn ihn jemand davor wahren wollte, rückte er dem Verwundeten nur
näher.
Sulaiman b. Davud von alXucain von s. Vater von Abu Sufjan von
Salama b. Xuraish : ich sah M. zu SaVl hineingehen , er that wie einer
der durch andere hhidurch sich einen Weg sucht, obwohl ausser Sa'd
niemand zu sehen war; uns winkte er zurückzubleiben. Als er nach
einer Weile wieder herauskam, fragte ich ihn und er erklärte, es sei so
voll von Engeln gewesen, dass er keinen Fleck zum Sitzen habe finden
können, bis ein höflicher Engel einen seiner Flügel eingezogen hätte, um
ihm ein wenig Platz zu machen.
1211) Muxammad b. Calix von Sa'd b. Uirahim von 'Amir b. Sa'd von s.
Vater: Omar verwies es der Mutter Sa'd's, dass sie um ihn klagte^), aber
M. gebot ihm sie zufrieden zu lassen. Sie hiess Kabsha bint 'Ubaid b.
Mu'avija b. 'Ubaid b. alAbgar b. 'Auf b. alXarith b. alXazrag, ihre
Schwester alFäri'a war die Mutter As'ad's b. Znrära.
Im Beisein M.'s ward die Leiche gewaschen, von alXarith b. Aus b.
Mu'adh und Usaid b. Xucair und Salama b. Salama b. Vaqsh, zuerst mit
Wasser, dann mit Sidrwasser, zuletzt mit Kampherwasser. Darauf ward
') s. fol. 117 b. Der folffcndo Bericht wird eingeleitet ihiicli die Worte
äÜ! »_>\ft5. Weiter uTitcn folirt -^iu vA*>w Aj u:j..>\äj!.
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^) wai-l-uinnii S.rdiu Sa'dü, gaiädataii vagiildä.
(,hir;niilin A. 5. 92;'>
sie in drei ciixärische Tücher gelüillt uiul auf eine Bahre gelegt'); der
Prophet sah zu.
'Abdalraxman b. 'Abdal'aziz von 'Abdallali b. Abi Rakr b. Xazm von
Jaxja b. 'Abdallah b. 'Ahdalraxman von 'Amra von 'Äislia: ich sah den
Boten Gottes vor der Leiche hergelien.
Sa'id b. Abu Zaid von Rubaix b. 'Abdalraxman b. Abi Sa'id alXndrij
von s. Vater von s. Grossvater: ich war unter denen d4e ihm sein Grab
in alBaqi' gruben, Moschus duftete uns entgegen bei jeder Scholle-), die
wir aufwarfen, bis wir dazu gelangten die Nische zu machen-').
Rubaix von Muxamm;',d b. alMnnkadir von Muxammad b. Shuraxbil
b. Xasana: es nahm einmal einer eine Hand voll Staub von Sa'd's Grabe
mit fort; als er liernach zusah, war es Moschus.
M. beeilte sich so bei der Leiche Sa'd's, damit ihm nicht, wMe bei
Xanehala, die Engel zuvorkämen, ihn zu waschen. SaVl war ein beleibter
Mann, den Trägern aber kam er wunderbar leicht vor — nämlich die
Engel halfen tragen, wie der Prophet sah. Die Heuchler freilich sagten,
er sei in Folge seines Bluturteils über die Quraieha so leicht geworden.
Abu Sa'id alXudrij: wir hatten sein Grab gegraben (da wo jetzt die
Wohnung 'Uqail's ist) und Milch und Wasser dabeigesetzt; da erschien
der Prophet, sagte ihm Lebewohl und betete über ihm. Der ganze Kirch-
hof (alBaqi') war voll Menschen.
Ibrahim b. alXucain von Davud b. alXucain von 'Abdalraxmän b.
Gabir von Gabir: alXarith b. Aus b. Mu'adh und üsaid und Abu Näila
und Salama b. Saläma stiegen ins Grab, um die Leiche in die Nische zu
setzen. Als sie beigesetzt war, machte M., der am Rande des Grabes mit
zusah, ein betrübtes Gesicht, dann stimmte er ein dreimaliges Tasbix und
ein dreimaliges Takbir an, in welches die Muslime einfielen, so dass der
Kirchhof erbebte. Befragt wegen der Veränderung seiner Mienen und wegen 122 j
des Tasbix erklärte M. : das Grab engte ihn ein und er ward zusammen-
gedrückt mit einer Gewalt, der niemand entgehen kann — darauf aber
schaffte ihm Gott Luft.
Ibrahim b. alXucain von alMusavvar b. Rifä'a : Sa'd's Mutter kam um
ihn noch einmal im Grabe zu sehen, die Leute wollten es ihr wehren,
aber M. gebot sie zu lassen. So sah sie ihn denn noch einmal in seiner
Nische (laxd), ehe sie mit den Ziegeln verbaut Avurde. M. blieb in der
Nähe sitzen, bis das Grab zugeschüttet war; dann betete er noch einmal
darüber und entfernte sich. — BH. 697 — 699.
') welche der Familie Ji>-w (Suvailtie's?) gehörten.
-) ^5.j q/i H-Ä5 Li.ft:>- U.b',
3) jo=\JÜl ^\ wL^;ol ^>.
224 Qui-aieha A. 5.
Ausserdem hatten die Muslime noch zwei Tote, Xallad b. Suvaid von
den Balxarith, Avelchera Banana mit einem Mühlstein den Kopf zer-
schmetterte, und Abu Sinan b. Mixcan, welcher bei der Belagerung der
QuraiHha starb und auf ihrem Kirchhof begraben wurde.
Ibrahim b. Ga'far von s. Vater: der Ashga'it Xusail b. Nuvaira
brachte, Irinnen zwei Tagen, die Kunde vom Schicksal der Quraieha nach
Xaibar, wo er die Obersten der Nacir und der einheimischen Juden in
einer Versammlung antraf. Die Weiber zeterten, zerrissen die Kleider
und schnitten sich das Haar ab; bei dem Klaggesang, den sie anstellten,
beteiligten sich auch die Araberinnen. Salam b. Mishkam saarte: die
Schuld hat der unglückselige Xujaij 1). Axeab; es ist für immer aus mit
den Juden im Higäz, sie haben keine Einsicht und keine Energie. Be-
fragt um seine Meinung was zu thun sei, riet er, da es zweifellos sei,
dass M. demnächst gegen Xaibar ziehen Avürde, ihm zuvorzukommen und
sich mit der gesamten Judenschaft von Taimä Fadak und Vadi IQura zum
Augriff gegen Medina zu vereinigen, die unzuverlässigen Araber aber gänz-
lich aus dem Spiel zu lassen. Die Juden stimmten ihm bei; nur Kinana
b. alRabi' b. Abi IXuqaiq meinte, die Sache stehe nicht so schlimm, die
Araber seien M.'s entschlossene Feinde, und dieser werde nie wagen
Xaibar anzugreifen. AVorauf Salam erwiderte , er sei ein Mann, der nicht
^--^ eher kämpfen würde,' als bis man ihn am Kragen habe').
32.
A. 6 im Muxarram.
Ermordung des Hndhaliten Sufjan b. Xalid b. Nubaix durch 'Abdallah
b. Unais. Ihn Unais sagt: ich verliess Medina am Montag 5. Muxarram
im 54sten Monate 2), blieb 18 Tage aus, und kehrte zurück Sonnabend
den siebtletzten d. M.
') Folgt die Ankündigung eines Klageliedes Xassan's auf Sa'd b. Mu'adii,
welches jedoch in den Hss. ausgelassen ist.
^) In der üebersicht kommt diese Sarijja nicht bloss au dieser Stelle vor,
als No. 32, sondern noch einmal au einer anderen Stelle, zwischen No. 16
und 17 (Kreraer 3,20—4,2). Ibn Unais gibt dort die übrigen Data ebenso
an wie hier, nur nennt er den Muxarram nicht den 54., sondern den
3."). Monat. Da bei dieser Art Zählung der Rabi'I des Jahres 1 als erster
Monat gerechnet wird, so trifft der 3ö. Monat allerdings auf den Muxarram
a. 4., aber der Muxarram a. 6 ist der 5!). mul nicht der 54. Monat. In-
dessen wird die letztere Angabe auch am Schluss von No. 32 (fol. 123a)
noch einmal wiederholt, und i^i No. 33 (fol. 123a) wird noch dazu der
Muxarram a. 0 als der 55sto Monat gerechnet. Es wird also kaum 50
statt 54 oder 55 corrigiort werden dürfen.
Siifjaii alLixjaiiij A. 0. 225
IsmaMl 1). 'Ahdallali b. Gubair von Musa b. Gubair: als M. erfulir,
dass der Lixjanit Siifjan in 'ürana ein Heer gegen ihn sammele, befahl
er dem Ihn Unais sich unter dem Vorgeben, er sei ein Xuza'it, an ihn
zu machen und ihn aus dem Wege zu räumen. Als Zeichen, woran er
Sufjan erkennen Avcrde, gab M. ihm an, dass ihn bei seinem Anblick
ein Schauder überfallen werde: Ibn Unais hatte sonst noch nie Furcht
empfunden. Er erhielt ausserdem Erlaubnis zu sagen was er wolle. Ich
machte mich also, erzählt Ibn Unais, auf den Weg, indem ich mich für
einen Xuza'iten ausgab. Ich nahm bloss mein Schwert mit; in Qudaid
boten mir die Xuza'iten, die ich dort traf, ein Reittier und Begleitung
an, Avas ich aber ausschlug. In Baen Sarif bog ich ab nach 'Urana,
überall verbreitend, dass ich mich Sufjan zur Verfügung stellen wolle.
Als ich ihn endlich inmitten seiner Rotten') sah — es war um die Zeit
des Nachmittagsgebetes — bekam ich wirklich einen Schrecken, wie M.
gesagt hatte. Ich stellte mich ihm dann vor, als einen Xuza'iten, der
mit ihm gegen M. zu kämpfen wünsche, und wusste ihn durch mein Ge-
spräch so einzunehmen, dass er mich mitnahm in sein Zelt, im Gehen
den Boden mit seinem Stocke erschütternd. Dort Hess er melken, ich
nippte ein wenig vom Eimer, er aber steckte die ganze Nase in den
Milchschaum und soff wie ein Kamel. Als es nun rings ruhig geworden
war und er auch selber schlief, überfiel ich ihn und schlug ihn tot.
Während seine Weiber schrieen, gelang es. mir mit seinem Kopfe, den
ich abgeschnitten hatte, auf einen Berg zu entkommen und dort in eine
Höhle zu kriechen. Die Verfolger kamen mir nach zu Fiiss und zu
Pferde. Ein Mann hockte am Eingang meines Versteckes um zu pissen;
ich sei nicht darin, rief er den Anderen zu — es hatte nämlich eine
Spinne ihre Fäden vor die Mündung gezogen. Er hatte sein Wasserge-
fäss und seine Schuhe abgesetzt, das war mir sehr willkommen, denn ich
war barfuss und so durstig, als befände ich mich in der Hitze der Tihäma.
Ich ging also, nachdem sie fort waren, heraus, trank und zog die Schuhe 123 a
an, und gelangte endlich glücklich nach Medina, indem ich bei Nacht
marschierte und mich bei Tage versteckte. Den Kopf des Ungeheuers
warf ich dem Propheten in der Moschee vor die Füsse und erstattete ihm
Bericht. Er gab mir einen Stock, auf den ich mich im Paradiese stützen
solle — es gebe wenig Leute, die dort einen Stock führten. — Dieser
Stock wurde dem Ibn Unais auf seinen Wunsch ins Leichentuch ge-
wickelt. — BH. 981 f.
') es ist merkwürdiger Weise der Ausdruck Axabish gebraucht.
Vakidi, Muliainiiied. lö
226 AlQuiefi A. ß.
33.
AlQureä, A. 6 im Muxarram.
Xalid b. Aljäs von Ga'far b. Maxmud von Muxammad b. Maslama:
ich zog am 10. Muxarram aus, im 55. Monat, blieb 19 Tage aus und
kehrte am letzten d. M. zurück.
'Abdal'aziz b. Muxammad b. Anas alGhafarij von s. Vater und 'Abd-
al'aziz b. Sa'id von Ga'far b. Maxmud : M. sandte 30 Mann , unter
Muxammad b. Maslama, gegen die Bakr b. Kilab (im Nagd). In alSha-
rabba begegneten sie reitenden Frauen und erfuhren von ihnen, dass
sie zu Leuten von Muxarib gehörten und dass dieselben in der Nähe
lagerten. Sie Hessen nun den Muxaribiten Zeit ihr Vieh Abends von der
Weide zu holen, und überfielen sie, als sie tränkten, wobei sie eine An-
zahl Kamele und Schafe erbeuteten. Dann ging es weiter gegen die
Banu Bakr; 'Abbad b. Bishr erspähte ihre Niederlassung am Wasser,
und als sie am Abend ihr Vieh zusammengetrieben , gemolken und ge-
tränkt hatten, erfolgte der Ueberfall, wobei zehn getötet wurden. Eiligst
machten sich dann die Muslime mit der Beute auf den Heimweg nach
Medina, weil sie verfolgt zu werden fürchteten; die Schafe mussten laufen
wie die Pferde. Schon am andern Morgen früh waren sie in Carijja,
ein oder zwei Tagereisen weit von dem Ort des Ucberfalls entfernt, und
gelangten von da über al'Adäsa glücklich nach Medina; aber in alRabadha
konnten die Schafe nicht mehr mit, sie mussten nachkommen. — Muxam-
mad b. Maslama pflegte zu erzählen, er sei von alCarijja bis Baen Naxl
keinen Schritt geritten. Die Beute bestand aus 150 Kamelen und 3000
Schafen; nachdem der Fünfte abgezogen Avar, bekam jeder Teilnehmer
12 Kamele '), ein Kamel zehn Schafen gleichgerechnet. — BH. 975.
34.
Banu Lixjän, A. 6 im Rabi' I.
'Abdalmalik b. Vahb Abu IXasan alAslamij von 'Aoä b. Abi Marvan:
M. zog aus am 1. Rabi I, gelangte bis Gliurän uiul 'Usfän, und blieb zehn
Tage aus.
Ma'mar von alZuhrij von Ihn Ka'b b. Malik, und Jaxja b. 'Abd-
allah b. Abi Qatada von 'Abdallah h. Abi Bakr b. Xazm, und Andere:
M. empfand tiefen Schmerz über das Schicksal der Märtyrer von Bi'r
Ma'una und wollte sie rächen. Kr zog mit 200 Mann und 20 Pferden
aus, für die er Macrib alQubba bei alGurf zum Sammelpunkt bestimmt
hatte, als solle es gegen Norden gehen. Abends aber brach er von da
') Das 01)joct fehlt, vielleiciit weil Vakiiii zu f;uil war die Rechnung zu
machen, die ans den angegebenen Zahlen sich mit Leichtigkeit ergibt.
P.anu Lixjaii A. ß. 227
über Glmräbät und Jaiii auf nach Cuxainlt alTliuiiirun, wo er auf den
richtigen Weg kam, und dann zog er eilig bis nach Baen Ghurän, der 123b
Stätte des Unglücks, und' befahl die Märtjrer der Gnade Gottes. Die
Lixjan aber hatten Wind bekommen und waren in die Berge geflohen,
wo sie allen Streifscharen unerreichbar waren. Nach ein oder zwei Tagen
zog M. wieder ab ; von 'Usfan aus schickte er Abubekr mit zehn Reitern
nach alGhamlm, um den Mekkanern Angst zu machen. Diese hielten
damals Xubaib b. 'Adij und Zaid b. alDathana gefangen (fol. 80 f.) und
glaubten, M. wolle einen Befreiungsversuch machen; sie erzählten sich,
er sei schon in Oaganän. Mävija berichtete es dem Xubaib und sagte
ihm dabei, die Mekkaner seien willens seine Hinrichtung bis zum Ende
des Muxarram hinauszuschieben; da aber M. im heiligen Älonat sie be-
kämpfe, würden auch sie sich nicht scheuen, seinen Anhänger im heiligen
Monat zu töten. Indessen kam Abubekr bald wieder, und M. kehrte
nach Medina zurück, mit dem Gebet: äibüna täibüna etc. Während der
14 Tage seiner Abwesenheit hatte Ihn Umm Maktum seine Stelle ver-
treten; es war im Muxarram A. G '). — BIT. 718 f.
35.
AlGhäba-), A. 6 im Rabi' II.
'AbdaFaziz b. 'Uqba b. Salama b. alAkva' von Ijäs b. Salama von
s. Vater: 'üjaina machte den Ueberfall am Mittwoch d. 3. Rabi' II A. 6,
wir machten uns selbigen Tages zu seiner Verfolgung auf und kamen
am folgenden Montag wieder; Ihn Umm Maktum war stellvertretender
Imam.
Musa b. Muxammad b. Ibrahim von s. Vater, und Jaxja b. 'Abdallah
b. Abi Qatäda, und 'Alij b. Jazid und Andere : die 20 Milchkaraele M.'s
weideten in alBaicä, und da hier das Futter ausging, in alGhäba an den
Atlil- und Oarfäbäumen; jeden Abend brachte der Hirt dem Propheten
die Milch. Eines Tages bat Abu Dharr M. um Erlaubnis zu seinen Ka-
melen zu gehen, M. gab sie ihm, aus Furcht vor 'Ujaina, nur wider- 124 a
strebend, indem er sagte: es ist mir als sähe ich dich auf deinen Stock
gestützt wiederkommen, nachdem dein Sohn gefallen und dein Weib ge-
fangen geführt.
In der Nacht, wo der Ueberfall geschah, war alMiqdäd's Stute Sabxa
') Wieder eine chronologische Differenz über die Vakidi mit Stillschweigen
hinweggeht. Dass der Feklzug gegen die Bann Lixjan nicht in den Rabi',
sondern in den Muxarram fiel, ist auch bei Äbnbekr's Diversion nach
alGliamim die Voraussetzung.
■^) auch Jaum alSarx und Dhu Qarad genannt.
15*
228 AlGhaba A. fi.
so unruhig, dass Abu Ma'bad ') meinte, es müsse ihr etwas sein; aber sie
war weder hungrig noch durstig. Als das Zwielicht aufging, sattelte er
sie und legte seine Waffen an; darauf besuchte er das Morgengebet.
Da aber nichts geschehen w^ar, so nahm er, als er wieder zu Hause kam,
dem Pferde den Sattel und sich selber die Waffen ab und legte sich hin,
ein Bein übers andere streckend — als er plötzlich hörte, dass die
- Reiterei aufgeboten wurde.
• Abu Dharr: nachdem das Vieh am Abend zusammengetrieben, ge-
tränkt und gemolken war, legten wir uns schlafen. Da war plötzlich
'Ujaina ül)er uns mit 40 Reitern. Mein Sohn kam hervor und ward er-
schlagen, seine Frau und drei andere Personen retteten sich. Ich schlug
mich auf die Seite, die Feinde waren mit dem Abbinden der Kamele be-
schäftigt und Hessen mich unbehelligt. Als ich dem Propheten die Sache
erzählte, lachte er, dass er Recht gehabt habe.
Salama b. alAkva': ich wollte morgens zu den Kamelinnen M.'s um
die Milch für ihn zu holen, da begegnete mir der Hirt 'Abdalraxman's,
der seine Kamele aus Versehen auf die Weide des Propheten getrieben
hatte, und erzählte mir was geschehen sei. Ich wandte mein Pferd und
galoppierte zurück; auf der Thanijjat alVadä' hielt ich und schrie dreimal
„Ueberfall, Ueberfall", so dass es im ganzen Weichbild der Stadt ver-
nehmlich war.
Musa b. Muxammad von 'Acim b. 'ümar von Maxmüd b. Labid: er
rief dreimal „Hülfe, Hülfe", dann hielt er auf seinem Pferde, bis M. in
Eisen gehüllt erschien. Der erste, der auf den Hülferuf zu M. eilte, war
alMiqdäd; M. band ihm die Fahne an seine Lanze und sagte: reit voran,
die Reiter und ich selber kommen dir nach. Also ritt ich voran, erzählt
alMiqdad, und bat Gott um das Martyrium. Im Nachtrab der Feinde sah
ich einen jungen Fuchs, der nicht weiter wollte; der Reiter sprang ab
und sass hinter einem Andern auf; ich fing das Pferd, welches ganz er-
schöpft war, und bezeichnete es durch eine Bogensehne, die ich ihm um
den Hals band, als mein Eigentum. Darauf holte ich den Mas'ada ein
und stiess nach ihm mit meiner Fahnenlanze ohne jedoch zu treffen.
Nun wandte er sich um und stiess nach mir, aber ich fasste seine Lanze
und zerbrach sie, worauf er entfloh. Dann pflanzte ich die Fahne ein,
damit meine nachkommenden Kameraden sie sähen. Bald kam denn auch
Abu Qatäda an, der einen gelben Kopfbund als Abzeichen trug; wir
ritten eine Weile zusammen hinter Mas'ada her, aber sein Pferd war
124 b besser, er kam voran und entschAvand meinem Blicke. Als ich ihn wieder
einholte, war er grade dabei seine Burda auszuziehen und sie über
') Das ist alMiqdäd sell)ei-; im Arahischen ist der Wechsel noch auffälliger.
AlÜhaba A. ß. 229
Mas'ada's Leiche /u decken, ziiia Zeichen seines Rechts an den Spolicn.
Mein Bentcpferd fand ich hernach im Ik'sitz 'Ulha's b. Zaid alXarithij;
ich erhub Anspruch darauf, aber M. schhig es zur allgemehien Beute.
Salama b. alAkva': ich lief zu Fuss ') wie ein wildes Thier liinter
den Feinden her und schoss mit Pfeilen auf sie; wenn sie dann sich
wandten , um mich anzugreifen , entfloh ich lan einen unnahbaren "'') Ort,
und schoss von neuem sobald ich konnte , indem ich sagte : wartet nur
ein wenig bis unsere Reiter euch zu fassen kriegen. Das Spiel wieder-
holte ich fortwährend, bis ich mit ihnen nach Dhu Qarad kam. Dort
holte mich spät Abends der Prophet und die Reiterei ein. Ich bemerkte
ihm, dass die Feinde Durst leiden, aber kein Wasser in der Nähe finden
würden; mit 100 Mann könne ich ihnen die Beute fibjagen und sie selbst
gefangen nehmen. Er war zunächst geneigt darauf einzugehen, dann
aber sagte er: sie sind schon in Sicherheit in Ghaeafan.
Xalid b. Aljäs von Abu Bakr b. 'Abdallah b. Abi Gahm: der 'mus-
limischen Reiter waren in allem acht, drei von den Emigranten und
fünf von den Medinern. Die Namen werden aufgezählt.
Abu 'Ajjäsh: als ich auf meinem. Pferde angeritten kam, äusserte M. :
wenn du doch einen besseren Reiter darauf Messest! Ich reite wie einer,
antwortete ich, und wollte es zeigen; aber nach kaum 50 Ellen hatte
mich der Gaul abgeworfen. Wunderbar, dass er das gesagt hatte!
Inzwischen Avar der Hülferuf bis zu den 'Amr b. 'Auf gedrungen;
es kamen immer neue Truppen nach, zu Pferd und zu Fuss, zu Kamel
und zu Esel, und erreichten M. in Dhu Qarad. Zehn Kamele wurden
den Feinden wieder abgenommen (darunter der Hengst Abu GahFs,
fol. 126a), mit den übrigen zehn entkamen sie.
Das Pferd Muxammad's b. Maslama, Dhu-lLimma, ward wild und
ungeduldig, als es den Lärm und das Gewieher hörte und Sa'd mit der
Standarte arUqäb vorüberziehen sah; die Frauen des Hauses boten es
einem Eidgenossen der 'Abdalashhal an, Mixraz b. Nacla. Er ritt über
Vadi Qanät, und alMiqdad überholend erreichte er die Feinde in ITaiqä'')
und brachte sie zum Stehen. Aber er erlag im Zweikampf mit Mas'ada,
sein Pferd kam ohne ihn zur Krippe zurück gesprengt. — Nach einer
anderen Version war es das Pferd 'Ukkäsha's , alGanäx, welches er ritt ;
der Name dessen der ihn tötete war Authär; Authar seinerseits ward i25a
') Hier ist er zu Fuss, wo er hätte beritten sein sollen; vorher (fol. 12-la)
ist er zu Pferd, wo man's gar nicht erwarten sollte.
2) jj.*/» = eine Gefahr (für sie) enthaltend. Anders Hiidh. 10n,4.
s) oder Ilaifa. Vgl. No. 38.
230 AlGhaba A. 6.
dann in einem schweren Kampfe von 'Abbad b. Bishr erlegt. — 'Uuiar
b. Abi 'Atika von Al)u lAsvad von 'Urva: Authär teilte sein Pferd, alQure,
mit seinem Sohne 'Amr, 'Ukkäsha b. Mixcan tötete sie beide. — Zakarijja
b. Zaid von 'Abdallah b. Abi Sufjan von s. Vater von Timm 'Amir bint
Jazid b. alSakan: ich hatte Mxraz mit veranlasst dem Propheten nach-
zureiten; hernach waren wir auf unseren Turm gestiegen und schauten
in die Richtung, wo der Staub aufwirbelte, da sahen wir Dhu-lLimma
leer zurücktraben. Besorgt Hessen wir alsbald einen Mann darauf zurück-
reiten, um uns Nachrichten vom Propheten zu bringen. Der traf ihn in
Haiqä und meldete uns, dass es ihm gut gehe. — Ihn Abi Sabra von
Calix b. Kaisau: einen Tag vor seinem Martyrium sah Mixraz im Traum,
wie er in den Himmel, ging, der ihm aufgethan war, und bis zum äusser-
sten Sidrabaum gelangte. Abubekr deutete ihm den Traum richtig.
Jaxja b. 'Abdallah b. Abi Qatada von s. Mutter von s. Vater von
Abu Qatäda: ich wusch mir grade den Kopf, als ich Gazvara wiehern
und scharren hörte. Ohne die Waschung zu beenden, ritt ich sofort aus,
in eine Burda gehüllt; der Prophet rief: ,,zu Hülfe, zu Hülfe!" Ich holte
alÄliqdad ein und als ich von ihm erfuhr, dass Mixraz von Mas'ada
getötet sei, gelobte ich ihn zu rächen oder zu fallen. "Wir ritten eine
Weile zusammen, dann aber kam ich ihm zuvor, da mein Pferd besser
war, ereilte Mas'ada und zerschmetterte ihm den Wirbel mit einem Lanzen-
stoss, so dass er tot^ zu Boden fiel. Darauf bedeckte ich ihn mit meiner
Burda , fasste sein Pferd am Zügel und setzte die Verfolgung fort. Als
die Anderen nachkamen und meine Burda über der Leiche sahen, kriegten
sie einen Schrecken, aber M. beruhigte sie und sagte, ich sei es nicht selber,
sondern das sei ein von mir erschlagener Feind. Ich bekam die Spolien
und das Pferd Mas'ada's zugesprochen; die Spolien musste mir Sa'd b.
Zaid herausgeben, der sie sich angeeignet hatte. Als mich M. zu Gesicht
bekam, sagte er: Gott segne ihn an Haar und Fleisch; es hatte mich ein
Pfeil im Gesicht getroffen, er spie auf die Wunde, und sie heilte ohne
i-'öi» schwürig und eitrig zu werden. — Als Abu Qatada im 70. Jahre starb,
war er wie 15 Jahr alt.
Ibn Abi Sabra von Sulaiman b. Shuxaim von Sa'd b. Zaid alAshlialij :
auf den Allarm wappnete ich mich, bestieg mein Pferd alNaxl und be-
gab mich zu M., den ich in voller Rüstung fand. Die Reiter trabten
schon auf Qanät zu, M. gab mir den Befehl über sie bis er selber nach-
käme. Ich ritt, so schnell ich' konnte, vorbei an einem abgematteten
Gaul, weiter an der Leiche Mas'ada's, dann an der Leiche Mixraz's, bis
ich alMiqdad und Mu'ädh b. Mä'ic einholte und wir zusammen der Staub-
wolke der Feinde nach eilten. Abu Qatada war ihnen auf den Fersen,
allen voran aber lief Ibn alAkva' und schoss seine Pfeile auf sie. Sic
Alrthaha A. fi. 231
hielten uns dann eine Weile stand und es entspann sich ein Geplänkel,
in dem ich Xubaib b. 'Ujaina erlegte und sein Pferd erbeutete. Unsere
Losung war amit amit.
Musa b. Muxammad b. Ibrahim von s. Vater: alMiqdad b. 'Amr
tötete den Xubaib b. 'Ujaina und dessen Hintermann Faraqa b. Malik b.
Xudhaifa b. Badr.
In Dhu Qarad vereinigten sich die Muslime, und M. betete das Früh-
gebet. — Ibn 'Abbas beschreibt aufs weitläufigste die Ceremonie.
Malik b. Abi lEaxxäl von 'Abdallah b. Abi Bakr b. Xazm von 'Umara
b. Ma'mar: M. blieb einen Tag und eine Nacht in Dhu Qarad, um Kund-
schaft einzuziehen. Es waren 500 (and. 700) Mann bei ihm, für je
100 schlachtete er ein Kamel. Sa'd b. 'Ubada mit 300 Xazragiten hielt
während der fünf Tage bis zur Rückkehr M.'s Wache in Medina. Er
schickte einige Lasten Datteln und zehn Schlachtekamele zum Heere,
durch seinen Sohn Qais, der auf seinem Pferde alVard den Feldzug mit-
machte. M. war über seine Aufopferung gerührt, die Xazragiten aber i26a
waren stolz auf ihren Führer und sagten, so edel und freigebig habe er
sich immer gezeigt — worauf M. äusserte, die Besten im Islam seien
diejenigen, die auch in der vorislamischen Zeit die Besten gewesen seien.
Als M. zum Brunnen Hamm ') kam, forderte man ihn auf darauf
zu bieten; er lehnte es aber ab und sagte, es möge ihn ein anderer
kaufen und eine Stiftung daraus machen. Galxa b. 'Ubaidallah that es.
Musa b. Muxammad von s. Vater: der Befehlshaber der Reiter war
alMiqdad, bis M. in Dhu Qarad zu ihnen stiess.
Muxammad b. alFacl b. 'Ubaidallah b. Räfi' b. Xadig von alMusavvar
b. Rifä'a von Tha'laba b. Abi Malik : Sa'id b. Zaid war der Befehlshaber,
alMiqdad ist nur deshalb von Xassan b. Thabit dazu gemacht, weil er
ihm besser in den Vers passte, wie er selber gestand, als ihn Sa'id zur
Rede stellte. Dieser schwur, nie wieder ein Wort mit ihm sprechen zu
wollen.
Als M. wieder in Medina war, kam die Frau des Abu Dliarr auf
seiner Kamelin alQacvä angeritten, erstattete ihm Bericht, und sagte am
Ende, sie habe gelobt, Avenn Gott sie auf der Stute errette, von ihrer
Leber und ihrem Höcker zu essen. Lachend versetzte M. : das ist ein
schlechter Dank, dass du sie schlachten willst, weil du auf ihr entkommen
bist; dein Gelübde gilt nicht, weil es widergöttlich ist und die Kamelin
dir auch gar nicht gehört.
0 1*^ j*-^ zweimal, ohne dass hurn eine Beziehung hätte. Ob aber ein
Eijjenname darin steckt und ob er richtig ausgesprochen ist, sei dahin-
gestellt.
232 AlGhamr A. ß.
Fäid, der Freigelassene 'Abdallalrs, von 'Abdallah b. 'Alij von s.
Grossmutter Salmä: ich sah eine der Kamelstuten M.'s, namens alSamrä,
vor seinem Hause stehen und meldete es ihm. Da ging er vergnügt
heraus, ein Bruderssohn 'Ujaina's hatte sie am Zügel und sagte auf Be-
fragen '), er bringe sie ihm zum Geschenk. M. schenkte ihm 3 Unzen
Silber zum Lohne : ich fand das sehr überflüssig, aber jenem war es noch
nicht einmal genug. Das war denn doch dem Propheten zu stark, und
126b in der Kanzelrede, die er bald darauf hielt, erklärte er, hinfort nur von
Qurashiten oder Medinern Geschenke annehmen zu wollen. „Oder von
einem Thaqafiten oder Dausiten," setzt der Dausit Abu Huraira hinzu.
Gefallen waren von den Muslimen nur Mixraz b. Nacla, von den
Feinden Mas'ada b. Xakama, Authar und s. Sohn 'Amr, und Xubaib b.
Ujaina^). — BH. 719—725.
36.
AlGhamr, A. 6 im Rabi' IP).
11)11 Abi Sabra von 'Abdrabbih b. Sa'id von einem Asaditen, der es
alQasim b. Muxammad erzählte : M. schickte 40 Mann unter dem Befehl
'Ukkasha's b. Mixcan gegen die Banu Asad b. Xuzaima. Diese aber waren
gewarnt und hatten sich ins Hochland gerettet. 'Ukkasha fand ihre Nieder-
lassung am Wasser leer, bemächtigte sich aber eines ihrer Vorposten,
der die Nacht über auf dem Ausguck gewesen und am Morgen einge-
schlafen war. Von diesem erfuhr er, dass die Asaditen, denen der Ueber-
fall galt, geflohen seien, dass aber Verwandte von ihnen in der Nähe
Kamele hüteten. Auf diese stürzten sich nun die Muslime und erbeuteten
200 Kamele, die Nomaden flohen und wurden nicht verfolgt. — BH. 975.
37.
Dliti-lQacca, A. G im Habi' II.
'Abdallah b. alXarith von s. Vater: zehn muslimische Krieger, unter
dem Befehl Muxamniad's b. Maslama, begaben sich nachts zum Wasser
der Banu Tha'laba und 'Uväl um sie zu überfallen, Avurden aber selber
im Schlaf von diesen mit 100 Mann umzingelt, niedergemacht und aus-
gezogen. Auch Muxammad blieb für tot auf dem Schlachtfelde liegen,
als er aber einen des Weges kommenden Mann die Ergebungsformel
(istirgä') sprecTien hörte, rührte er sicli, ward von dem Muslim mit Speise
') u5o *-jl ~ was hat dich hergebracht.
-) Darnach sollen noch Verso Xassan's folgen, die jedoch ausgelassen sind.
^) So in der Uebersicht; an dieser Stelle aber steht Rabi' I, vgl. dagegen
No. 35.
I)liu-l(M-c:i A.C. 233
und Trank gestärkl uiul iiacli Mediiia gcbraclit. Daraiil' saiullc M. den
Abu 'Uhaida mit 40 Manu ah, der jcducli die Feinde niclit fasste, sondern
nur Kamele erbeutete.
Ibrahim b. Ga'far b. Maxmud b. (?) Muxammad b. Maslama: es zogen
mit Muxammad zehn Männer, davon fielen drei, zwei Muzaniten und ein
Ghaeafanit, er selber blieb für tot liegen, raffte sich aber wieder auf. i27:
Auf dem Feldzug von Xaibar sah er einen von denen, die bei Dhu-lQacca
auf ihn losgehauen hatten; derselbe hatte Eile zu erklären, er habe sich
jetzt zum Islam bekehrt, worauf Muxammad sagte: sehr ratsam!
38.
Dhu-lQacca, A. 6 im Rabi' II
unter Befehl Abu 'Ubaida's, der am Sonnabend auszog und zwei Tage
ausblieb.
'Abdalraxinan b. Zijäd alAshga'ij von 'Isa b. 'Amila, und 'Abdallah
b. alXarith b. alFucail von s. Vater: im Gebiet der Banu Muxarib und
Tha'laba und Anmär herrschte Dürre, es fiel aber ein Regen in alMaväc
bis nach Taghlamain, diesem Regen gingen jene nach. Zugleich aber
wollten sie auch über das Vieh von Medina herfallen, welches in Baen
Haiqä weidete. Gegen sie sandte M. Abu 'übaida aus, mit 40 Mann.
Er brach nach Sonnenuntergang auf, marschierte die Nacht durch, und
kam im Morgengrauen bei Dhu-lQacca an die Feinde. Aber diese ent-
wischten in die Berge, nur einer ward gefangen, später aber wieder frei-
gelassen, da er den Islam annahm. Einiges Vieh und Gerät ward er-
beutet. — BH. 973.
39.
Zaid's Zug nach aTIc, A. 6 im Gumadä I.
Musä b. Muxammad b. Ibrahim von s. Vater: nach seiner Rückkehr
von alGliaba erfuhr M., dass eine mckkanische Karawane von Syrien her
auf dem Anzüge sei und sandte Zaid b. Xaritha mit. 170 Mann zu Kamel
aus um sie abzufangen. Die Absicht gelang, man erbeutete viel Silber,
welches dem Cafvan gehörte, und einige Gefangene, darunter Abu FAc
b. alRabi'. Der verzog nichts), in Medina angekommen, sich noch im
Morgengrauen zu Zainab zu begeben und sie um ihren Schutz zu bitten.
Nachdem M. das Frühgebet verrichtet hatte, trat Zainab vor ihre Thür
und rief laut, sie habe Abu TAc unter ihren Schutz genommen. M. er-
klärte darauf öffentlich, die Sache sei ohne sein Wissen geschehen, aber
') lXäj j*J. M.'s Tochter Zainab war seine Frau, lebte aber von ihm ge-
trennt in Medina.
234 Al'Ic A. fi.
die Muslime stehen zusammen für einander ein, und das Wort des Ge-
ringsten unter ihnen binde sie alle. Auf Zainab's Bitte Hess M. hinter-
her auch das geraubte Gut dem Abu TAc zurückgeben, nicht blos sein
eigenes, sondern auch das ihm anvertraute, wofür er einstehen musste.
Er untersagte jedoch seiner Tochter den ehelichen Umgang mit ihrem
Manne, so lange derselbe Heide sei. Abu TAc aber kehrte, nachdem
er die nicht ihm gehörigen Waren in Mekka abgeliefert hatte, nach Me-
dina zurück, legte das Glaubensbekenntnis ab und bekam seine Frau
wieder. — Man sagt, die Karawane habe die 'Iraqstrasse eingeschlagen,
und der Führer sei Furät b. Xajjän gewesen. — Ein anderer Gefangener
war alMughira b. Mu'avija b. Abi TAc, der entfloh aus Medina auf der
öffentlichen Strasse, fiel aber einer heimkehrenden Schar von Muslimen
127b (unter Sa'd b. Abi Vaqqac) in die Hände und ward von Xavvat b. Gubair
zurückgebracht.
Muxammad b. Ibrahim von Dhakvän dem Freigelassenen der 'Äisha
von dieser: M. hatte mir den Gefangenen übergeben, ich geriet aber mit
einer anderen Frau ins Gespräch und liess ihn entwischen. Da kam M.
herein und fragte, wo der Gefangene sei; ich sagte, eben sei er noch
da gewesen, worauf er versetzte: haue dir Gott die Hand ab. Dann rief
er die Leute zur Verfolgung auf und sie fassten ihn in alCaurain. Als
M. wieder zu uns kam, flatterte meine Hand am Arme, in Folge seines
Fluchs. Da betete er: o Gott ich bin ein zornmütiger Mensch und gerate
in Wut wie Menschen pflegen ; wenn ich aber je einem Gläubigen fluche,
so verwandle du den Fluch in Segen. — BH. 469 f,
40.
Zaid's Zug nacli alGaraf, A. G im Guniada IP).
Aslama 1). Zaid alLaithij von 'Amrän b. Mannäx: Zaid überfiel mit
15 Mann die Banu Tha'laba in alGaraf und erbeutete Kamele (20) und
Schafe, mit denen er glücklich in Medina ankam, nach einer Abwesenheit
von vier Tagen. Die Araber waren geflohen im Glauben von M. selber
angegriffen zu werden, hinterher verfolgten sie Zaid ohne ihn zu ereilen.
Ibn Abi Sabra von Abu Rushd von Xumaid b. Malik von einem der
dabei war: es kamen auf den Mann zwei Kamele oder ein gleichwertiger
Betrag von Schafen; die Losung war amit amit. — Bll. 979.
41.
Zaid's Zug nach Xisraä, A. (i im Gamada II.
Musa I). Rluxamniad b. Ibrabim von s. Vater: der Kaibit Dixja war
als Gesandter lici Ib'iakliiis gewesen, der Kaiser hatte ihn mit Gelde
') nach der Ucbersicht: (iuinada I.
Xisina A. C 235
iiiul Kleidern hesclieiikt. Auf dem ITeiinwcgc aber wurde er in Xi.sina
von einigen Gudlianiiten überfallen und ausgeraubt.
Musa b. Muxaiuniad von einem alten Sa'd-lludbaiuiiten von s. Vater:
alHunaid b. 'Äric und sein Sohn 'Arie plünderten Dixja aus; al)er einige
Banu ICubaib entrissen ihnen den Raub und erstatteten ihn dem Dixja
zurück, der damit unversehrt in Medina ankam. Unter den Banu ICubaib
that sich alNu'man b. Abi Gu'äl') im Pfeilkampf gegen Qurra b. Abi
Acfar hervor.
Musa von einem anderen Alten: ein Mann von QuciVa entriss den
Räubern die Beute und erstattete sie Dixja zurück.
Zurückgekehrt forderte Dixja den Propheten auf, ihn an alllunaid i-^S'
und seinem Sohne zu rächen'-^); und M. sandte Zaid zu diesem Zwecke
ab. — Es war aber damals ein-Gudhamit, Rifa'a b. Zaid, als Abgesandter
seines Stammes (vafid) nach Medina gekommen, hatte sich dort einige Zeit
aufgehalten um den Koran zu lernen, und war dann mit einer Bundes-
urkunde ^) zu den Seinen zurückgekehrt. Diese hatten darauf den Islam
angenommen, sie waren auch eilig ausgezogen zu der Stelle wo Zaid b.
Xaritha überfallen war, jedoch zu spät gekommen, seine Genossen hatten
sich bereits zerstreut und er selber Avar auch schon wieder nach Medina
zurückgekehrt'). Nun sandte M. Zaid mit 500 Mann aus, dabei auch
Dixja; ein 'Udbrit diente als Führer. Von alAuläg her kommend über-
fielen die Muslime mit Morgengrauen die in alRaglä versammelten Stämme
von Gudham^), töteten alllunaid und seineu Sohn, und erbeuteten 1000 Ka-
mele, 5000 Schafe, und 100 Weiber. Darauf aber begab sich eine Ge-
sandtschaft der Banu ICubaib, unter Führung Xajjän\s b. Milla, zu Zaid^)
und stellte ihm vor, dass sie Muslime seien. Nachdem sie die erste
Sure hergesagt hatten, erhielten sie zurück, was ihnen genommen war,
•) iij'Lx.J!3 jJUS \3 ^j.J! ^i:>^ ^LS' Gauh. II 54G,1.
»..^ (*-r^ u*■•^*' cy-*-' ^•'y'^-j t:-'^» ^A.-' c-'^ /♦•^•^^^ i*~T*^ l>-^^
^) Bezugnahme auf ein gar nicht erwähntes Faktum ; vgl. zu No. 42.
^) Ghaeafän, Yäil, Salämat, Bahrä, welche alle dabei gewesen waren als Rifa'a
mit der Urkunde kam.
*■) Dabei wäre es fast noch zu Blutvergiessen gekommen, weil die Gesandten
anfangs wie Gefangene behandelt wurden. Einer von ihnen stiess schon
ihren Kriegsruf ^c^'i (so zweimal der Prestoniauus) aus, aber Xajjan, der
allein das Recht das Wort zu führen hatte, verwies es ihm.
236 Duma A. 6.
und ihr Vadi wurde vor Angriffen gesichert. Sie verweilten Abends bei
ihren gefangenen Weibern, nachts aber, als Alles im Lager schlief, ritten
sie von dannen zu Rifä'a b. Zaid, welcher abseits von den übrigen Cu-
baibiten in Kurä' Rabba wohnte und noch nichts von dem Vorfall wusste,
und sprachen zu ihm: du sitzest hier und melkest die Ziegen? Darauf
machte er sich mit ihnen auf nach Medina, traf nach dreitägigem Ritt
dort ein, übergab dem Propheten die von ihm ausgestellte Urkunde und
erzählte ihm, dass Zaid b. Xaritha sie trotzdem überfallen habe. M. war
bereit die Sache wieder gut zu machen, zumal da einer der Cubaibiten,
i2Sb Abu Jazid b. 'Amr erklärte, die Freilassung der Lebendigen genüge ihnen,
die Gefallenen sollen nicht in Rechnung gebracht werden. Auf Ersuchen
der Gesandten ward Ali mit ihnen zu Zaid b. Xaritha geschickt, um dem-
selben den Befehl zu überbringen, dass er die Beute herausgebe; zur
Beglaubigung seiner Vollmacht gab ihm M. sein eigenes Schwert mit.
Usäma b. Zaid b. Aslam von Jusr b. Mixgan alDuilij von s. Vater:
wir hatten ein jeder 7 Kamele und 70 Schafe und ein oder zwei AVeiber
bekommen, es wurde aber Alles ') zurückerstattet. — BIL 975 ft\
42.
Zug Zaid's nach Vadi IQura, A. G im Ragab"-').
43.
Dumat alGandal, A. 6 im Sha'ban.
Sa'id I). Muslim b. Qammädin von 'Aeä b. Abi Rijäx von Ibn 'Uuiar:
M. befahl 'Abdalraxman b. 'Auf sich zu rüsten, da er ihn -selbigen oder
nächsten Tages aussenden wolle. Ich machte mich am anderen Morgen
beim Frühgebet in die Nähe M.'s, um seine letzten Worte an Ibn Auf
zu hören. Derselbe war noch da , obgleich sein Heer — 700 Mann —
schon in der Dämmerung nach alGurf aufgebrochen war. M. fragte ihn,
was ihn zurückgehalten habe ; er antwortete, er habe in reisigem Gewand
von ihm Abschied nehmen wollen. Darauf Hess M. ihn hinsitzen, löste
ihm seinen Kopfbund auf, l)aiul ihm einen anderen, schwarzen um, dessen
Ende er über seinen Rücken hängen liess, und sprach: zieh aus in Gottes
Namen, bekämpfe die Ungläubigen, üb nicht Verrat und Trug, und töte
') offenbar nicht bloss an die Cubaihiten, sondern an alle Gudliamiteu, da
sie insgesamt in den Vertrag eingegangen waren (S. 235. Anra. 5).
") Dieser Zug steht nur in der Uebersicht, fehlt aber hier in der Ausführung
und wird nur nachträglich berichtet als Voraussetzung von No. 45. Zaid
wurde dabei gcplüiulort und halb totgeschlagen; es scheint sich darauf
die Stelle fol. TiSa (S. 235 Anm. 4) zu beziehen, trotz der Differenz in
der Monatsangabe. Vgl. 1511.97;» f.
Fadak A. G. 237
keine Weiber und Kinder! Daran scliloss er eine Vermalumng an die Ge-
meinde, sich zu hüten vor falschem Mass, vor Vertragsl)rnch, vor Stener-
verweigerung , vor schwerem Frevel, und vor Abweichung von der Ent-
scheidung des Koran ; denn daraus entstünden Kriege und andere Fähr-
lichlteiten. In Dumat alOandal angelangt, forderte Ibn Auf die Bewohner 12;) a
zum Islam auf, nach drei Tagen bekehrte sicli ihr Fürst, alAcja' b. 'Amr
alKalbij , der ein Christ war. Ibn Auf teilte das dem Propheten mit
durch einen Brief, welchen der Guhanit Rafi' b. Makith überbrachte, und
erklärte zugleich seine Absicht, sich eine Frau aus den Kall)iten zu ueh-
men. M. schrieb zurück, er solle Tumäcir bint alAcja' heiraten ; und das
that er auch. Sein Sohn Abu Salama stammt von ihr.
'Abdallah b. Ga'far von Ibn Abi 'Auf von Calix b. Ibrahim: M.
sandte ihn zu den Kalbiten mit dem Befehl, wenn sie sich unterwürfen,
die Tochter ihres Königs oder ihres Fürsten zu heiraten. Sie unter-
warfen sich, er blieb eine Weile um die Unterthanensteuer ') einzuziehen,
heiratete Tumäcir, die Tochter ihres Königs alAcja% und kam mit ihr
nach Medina zurück. Sie ward die Mutter Abu Salama's.
44.
Ali 's Zug nach Fadak, A. 6 im Sha'bän.
'Abdallah b. Ga'far von Ja'qub b. 'Utba : M. sandte Ali mit KX) ]\Iann
gegen die Banu Sa'd in Fadak, die sich sammelten um die Juden von
Xaibar zu unterstützen. In alllamag fiel ihm ein Abgesandter der Feinde
in die Hände, welcher in Xaibar Unterhandlungen über den Preis der
Hülfe führen sollte. Er erhielt Pardon unter der Bedingung, dass er
den Muslimen den Weg zum Lager der Seinen -zeige; dieselben waren
200 Mann stark und ihr Oberster hiess Vabr b. 'Ulaim. Schon hatten
die Muslime Verdacht, dass der Gefangene sie irre führe, als er mit
ihnen über Steinwüsten und Hügel zu einer Eliene gelangte, wo das Vieh
der Sa'diten weidete. Die Muslime machten grosse Beute, 500 Kamele
und 2000 Schafe, die Hirten aber flohen und warnten das Lager, welches
sich alsbald zerstreute. Den Führer gab Ali nicht eher frei, als bis er
ihn zu dem verlassenen Lager gebracht hatte.
Ubair b. al'Alä von 'Isa b. 'Umaila von s. Vater von s. Grossvater:
ich befand mich im Vadi alllamag gegen Jadf zu, als plötzlich die Banu
Sa'd, mit ihren Frauen zu Kamel, fliehend vorbeikamen. Ihr Häuptling
Vabr b. 'ülaim erzählte mir auf meine Frage die Ursache der Flucht,
und klagte über den verräterischen Abgesandten, der noch dazu sein
Bruderssohn sei und sein vollstes Vertrauen besessen habe. Ich äusserte,
0 gazijja. Darnach blieben sie also Christen, und das ist das Wahrschein-
lichere, üeber den Sinn der Heirat vgl. fol. 160 b.
238 Umm Qirfa A. 6.
129b gegen M. sei niclit aufzukommen, und es werde nicht lange dauern, so
ziehe er gegen Xaibar. Er erklärte aber, eher würden die dortigen Juden
M. in Medina angreifen. Meinst du? sagte ich. Das haben sie vor,
sagte er.
Ali verweilte drei Tage, dann teilte er die Beute aus nach Abzug des
Fünften und einer Ehrengabe für den Propheten, bestehend in der Ka-
nielin alXafida. — BH. 975.
45.
Zaid's Rache an Umm Qirfa, A. 6 im Ramacän.
''Abdallah b. Ga'far von 'Abdallah b. alXusain b. alXasan b. 'Alij :
Zaid b. Xaritha unternahm eine Handelsreise nach Syrien, an der sich
auch andere Genossen M.'s durch Beiträge ') beteiligten. Er gerbte sich
einen Bocksbeutel, that das Geld hinein und machte sich mit einigen Be-
gleitern auf den Weg. Vor Vadi IQurä aber wurden sie von den Banu
Badr b. Fazära überfallen, ausgeplündert und für tot liegen gelassen.
Zaid aber kam Avieder zu Kräften und kehrte nach Medina zurück ').
Darauf ward er von M. zu einem Rachezug gegen die Banu Badr ausge-
sandt. Diese waren gewarnt und hatten einen Ausgucker 3) auf einen Berg
postiert, von wo man die Gegend, von der Zaid kommen musste, etwa
eine Tagereise weit übersehen konnte. Aber der Führer der Muslime
verfehlte den Weg, in Folge dessen gelangten sie von einer ganz anderen
Richtung an die Feinde und überraschten ihre Niederlassung am Wasser
im Morgengrauen. Dem Gebote Zaid's entgegen verfolgte Salama b. al-
Akva' einen Fliehenden weit hinaus und tötete ihn endlich; er machte
zugleich Umm Qirfa (Fäeima bint Rabi'a b. Zaid) und ihre Tochter, Bint
Malik b. Xudhaifa b. Badr, zu Gefangenen. Die Tochter erbat sich M.
von ihm, indem er mehrere Male sich nach ihr erkundigte, bis Salama
die Absicht merkte. M. schenkte sie weiter an Xazn b. Abi Vahb, dem
sie nur ein Mädchen gebar.
Mnxammad von alZuhrij' von 'Urva von 'Äisha: als Zaid, zurückge-
kehrt, an unsere Thür klopfte, lief ihm M. entgegen, indem er die Kleider
naclischleifte, um ihn zu umarmeu und zu küssen; icli habe ilni nie sonst
nackend gesehen.
Getötet wurden 'Abdallah h. Mas'ada, Qais b. Nu'man b. Mas'ada b.
') ,«.juiij ist hier wie öfter Geld, nicht Ware; ebenso *>Ä/« «.*:^>^j' = einem
Kaufgeld mitgeben.
2) Dies ist die plusriuamperfecte Voraussetzimg unserer Erzälilung, wolclie
eigentlich in No. 42 liiitte gegeben werden sollen.
^) . ».IjÜ, das aramiiische Wort für i^..
üsair A. T». 2?)9
Xakama b. Malik b. Radr, und endlich die alte Umni Qirfa, welche Qais
b. alMusaxxar von zwei Kamelen zerreisseii Hess'). — RH. 9S0.
40.
Ermordung Usair's b. Räzim, A. ß im Shavval.
Musa b. Ja'qub von Abu lAsvad von 'Urva b. alZubair: zuerst ward ison
'Abdallah b. Raväxa mit drei Gefährten im Ramacan nach Xaibar gesandt,
um Kundschaft über das Thuu und Treiben Usair^s und der anderen Juden
einzuziehen, darauf zog er, nach erstattetem Rerichte, zum zweitenmal im
Shavval aus.
Ibn Abi Xabiba von Davud b. alXucain von Ahn Sufjan von Ihn
'Abbas: nach der Ermordung des Al)u Räfi' machten die Juden Usair b.
Razim zu ihrem Haupte '). Der warb unter den Gliaoafän und hatte vor
einen Angriff auf Medina zu unteruehmen. Als M. das von dem Ashga'iten
Xäriga b. Xusail erfuhr, forderte er Freiwillige auf, und es meldeten sich
30 Mann, zu deren Anführer Ibu Raväxa ernannt wurde. Ibn Unais, der
auch dabei war, erzählt: als wir nach Xaibar kamen, baten wir um Sicher-
heit zum Rehuf einer Unterredung mit Usair und sagten ihm, der Prophet
wolle ihn über Xaibar setzen und sich ihm gnädig erweisen, er solle mit
uns gehen. Er Hess sich trotz der Abmahnung der Juden dazu bewegen,
weil er gern Frieden haben wollte, und machte sich mit uns auf den Weg
nach Medina, mit 30 Regleitern, deren jeder mit einem von uns das
Kamel teilte. Auf der Haide von Thibär bereute Usair seinen Entschluss,
ich merkte, dass er nach meinem Schwerte langte, und rief mein Kamel
anspornend ihm zu: beabsichtigst du Verrat, Feind Gottes? Darauf stellte
ich mich schlafend und näherte mich ihm wieder; als er abermals mein
Schwert zu greifen suchte, lähmte ich das Kamel, stieg ab, und trieb die
übrigen Kamele vorwärts, so dass er allein zurückblieb ^); darauf hieb ich
') ^5> LgjJji-^ Q.-0 JiJ^ = er band ihr einen Strick an jedes Bein.
'^) In der Uebersicht heisst es zu No. 26 (Kremer 4, 17 ff.): „und nachdem
Saläm b. Abi IXuqaiq getötet war, wandten sich die Juden erschrocken
an Salam b. Mishkaui, der wollte aber nicht ihr Oberster werden, worauf
Usair b. Räzim die Leitung des Krieges übernahm". Usair heisst anders-
wo Jusair, ähnlich wie v_jLw! und v_jL*>.j wechseln.
^) Es entsteht bei Vakidi der Schein, als ob Ibn Unais und Usair jeder sein
Kamel für sich hatte, aber man muss festhalten, dass sie zusammen auf
demselben Tier sitzen. Das Lähmen des Kamels geschieht, damit es nicht
mitkomme, wenn die anderen voraneilen. Der Text lautet: ic-.>jtj CJi^jts
.->ww) O.ÄJ) c'-^^' (•»•^•^^ ^U^Ä.«^5 ^c.xJlJ
240 üsair A. 6.
ilim erst den Fnss and weiter das ganze Bein ab, bis er herabstürzte.
Er hatte einen Stock von Sliauxae in der Hand und verwundete mich
damit am Kopfe. Dann machten wir uns über die Anderen her und
töteten sie insgesamt, nur einer entkam; von uns ward Keiner getötet.
A'ls wir zurückkehrten, wartete der Propliet auf uns auf der Thanijja,
wohin er uns entgegen gekommen war, und Hess sich unsere Geschichte
erzählen. Er heilte meine Kopfwunde, indem er darauf spie, brach mir
einen 'Icahzweig ab und sagte: den heb auf als Zeichen zwischen mir
und dir am Auferstehungstage, ich werde dich daran erkennen, dass du
dann auf einen Stock gestützt ankommst. Der Stock wurde dem Ihn
Unais bei seiner Bestattung unter die Kleider unmittelbar auf den Leib
gelegt.
Xariga b. alXaut von 'Aeijja b. 'Abdallah b. Unais von s. Vater: ich
machte meinen Bogen zurecht, dann kam ich und fand, dass meine Ka-
meraden gegen Usair b. Räzim beordert waren, der Prophet sagte: möge
ich Usair nicht sehen; er meinte, ich solle ihn töten. — BIT. 980 f.
47.
'Uraina A. 6 im Shavval.
Xariga b. 'Abdallah von Jazid b. Ruman : es kamen einige 'Uraina zu
Fuss nach Medina und nahmen den Islam an. Da sie das Fieber kriegten,
schickte M. sie nach Dhu-lGadr, wo seine Kamele weideten, mit der Er-
laubnis, von der Milch und dem Harn derselben zu trinken. Als sie nun
aber gesund und rund geworden waren, fielen sie über die Kamele her
— es waren 15 — und trieben sie fort, nachdem sie Jasar, den Freige-
lassenen M.'s, der ihnen nachsetzte, auf die grausamste Weise zu Tode ge-
quält hatten. Eine Frau von den Banu 'Amr b. 'Auf sah ihn tot unter
einem Baume liegen, als sie auf ihrem Esel des Weges kam ; sie ritt zurück
und brachte den Ihrigen Nachricht, welche die Leiche nach Qubä holten.
M.aher schickte Kurz b. Gabir alFihrij (nach anderen Ibn Zaid alAshhalij)
mit 20 Reitern zur Verfolgung aus. Diese trafen am anderen Morgen eine
Frau in der Xarra, welche eine Kamelschulter bei sich hatte und erzählte,
sie habe dieselbe von Leuten bekommen, welche an der und der Stelle
ein Kamel geschlachtet und ein Feuer angezündet hätten. Darauf wurden
die Räuber umzingelt, allesamt gefangen und zu Pferde nach Medina ge-
bracht. Da aber M. nach alGhäba gegangen war, so begab sich die Schar
auf den Weg dorthin.
Xariga von Jazid b. Rnman von Anas b. Malik: ich begleitete sie
mit anderen Knaben; in alZagbaha. wo sich die Regenbetten vereinigen,
begegnete uns M.; er befaiil, den Missethätern Hände und Füsse abzu-
Uraiiia A. 6. 241
schneiden, ihnen die Angen ansznstechen und sie zu pfiihh'n. Ich stand
dabei und sah zu.
Isxaq von Calix , dem Freigelassenen alTauama's, von Abu Iluraira:
darnach ward Sur. 5,37 offenbart, seitdem Hess M. nie wieder einem die
Augen ausstechen.
Abu Ga'far von s. Vater von s. Grossvater: so oft M. später eine
Expedition aussandte, verbot er immer Verstümmelungen.
Ibn Biläl von Ga'far b. Muxammad von s. Vater von s. Grossvater: i:!ia
M. hat überhaupt nie die Zunge abschneiden oder die Augen ausstechen,
sondern höchstens Hände und Füsse abhauen lassen.
Ihn Abi Sabra von Marvän b. Abi Sa'id b. alMu'allä: als AI. von al-
Zaghäba nach der Stadt zurückgekehrt war und in der Moschee sass,
hörte er auf einmal seine Kamele draussen stöhnen, welche von Salama
b. alAkva' und Abu Ruhm alGhifarij hergetrieben waren. Er vermisste
darunter eins, namens alXajä; das war von den 'Uraina geschlachtet. Auf
seinen Befehl trieb Salama sie auf die Weide in Dhn-lGadr zurück; jeden
Abend bekam er einen Schlauch Milch von ihnen.
Salama b. alAkva' zählt die Namen der 20 Reiter auf. — BH. 999.
48.
AlXudaibija, A. (> im Dhn-lQa'da.
Rabi'a b. 'Umair b. 'Abdallah b. alHaram, und Qudama b. Musa, und
'Abdallah b. Jazid alHudhalij, und Muxammad b. 'Abdallah b. Abi Sabra,
und Musa li. Muxammad, und Usama b. Zaid alLaithij, und Abu Ma'shar,
und 'Abdalxamid b. Ga'far, und 'Abdalraxman b. 'Abdaraziz, und Junas
b. Muxammad, und Ja'qub b. Muxammad b. Abi Ca'ca'a, und Mugammi'
b. Ja'qub, und Sa'id b. Abi Zaid alZurqij, und 'Äidh b. Jaxja, und Mu-
xammad b. Calix von 'Acim b. 'Umar, und Muxammad b. Jaxja b. Sahl
b. Abi Xathma, und Jaxja b. 'Abdallah b. Abi Qatada, und MuTidh b.
Muxammad, und 'Abdallah b. Ga'far, und Xizam b. Hisham von s. Vater
und Andere: M. träumte, er begehe das Fest in Mekka und bekomme
den Schlüssel der Ka'ba; dadurch veranlasst, bot er die Seinen auf zur
Wallfahrt ('Umra) und sie machten sich bereit. Busr b. Snfjan alKa'bij,
welcher gegen Ende des Shavval nach Medina kam, um sich als Muslim
vorzustellen, kaufte dem Propheten Opferkamele, Avelche einstweilen in
Dhu-lGadr auf die Weide gingen, bis sie beim Antritt der Wallfahrt nach
Medina gebracht und dort dem Aslamiten Nägija b. Gundab übergeben
wurden , dass er sie nach Dhu-lXulaifa treibe. — Die Muslime glaubten
wegen des Traumes fest an den Sieg, sie hatten die Schwerter in den isib
Scheiden und weiter keine Waffen, einige vermögliche Leute trieben Opfer-
tieve. Omar fragte M., ob Kampf in Aussicht sei, zu dem man sich nicht
Väk'uli, Muliammed. ID
242 Xudaibija A. G.
gerüstet habe; er antwortete, er wisse es nicht, wolle aber zur Wallfahrt
keine Waffen tragen, und dabei blieb er trotz der Bitten Sa'd's b. 'Ubada.
Als Stellvertreter in Medina blieb Ibn Umm Maktum zurück.
Montag 1 Dhu-lQa'da brach M., nachdem er die Waschung verrichtet
und cuxärische Gewänder angelegt hatte, auf der Kamelin alQacvä von
Medina auf; Mittags betete er in Dhu-lXulaifa, zeichnete dort die Opfer-
kamele an der rechten Seite und behängte sie mit Schuhen (oder liess
es durch Nagija besorgen); es waren 70, darunter der Hengst Abu Gahl's.
Ebenso thaten auch die Anderen mit ihren Opfertieren. Darauf ward
Busr ausgesandt, um über die Absichten der Mekkaner Kunde einzuziehen
und eine Vorhut von 20 Reitern unter 'Abbad b. Bislir (and. Ibn Zaid
alÄshhalij) dem Pilgerheer voraufgeschickt. Bei der Moschee von Dhu-
lXulaifa nahm M. den Ixräm an und ebenso die meisten Uebrigen, nur
einige thaten es erst bei alGuxfa. Es Avaren 1600, and. 1400, and.
1525 Mann; darunter 100, and. 90 Aslamiten, und 4 Frauen: Umm Sa-
lama, Umm 'Umära, Umm Manf , Umm 'Amir alAshhalijja. Die Opfer-
kamele zogen voran, gleich nach den Reitern der Vorhut, getrieben von
132 a Nagija und einigen Aslamiten. Der Weg ging über alBaidä. M. forderte
die Araber, an denen er vorbeikam, die Bakr und Muzaina und Guhaina,
auf, sich anzuschliessen, sie aber entschuldigten sich mit allerhand Ge-
schäften — in Wahrheit hielten sie das Unternehmen für aussichtslos und
tollkühn'). — BH. 740 f.
Dienstag früh langte M. in Malal an. Von da brach er Abends auf
nach alSajjäha und war am Mittwoch Morgen in alRauxä. Dort traf er
einige von den Banu Nahd und forderte sie auf den Islam anzunehmen.
Sie lehnten es ab, schickten ihm aber Milch zum Geschenk, welche er
zu ihrer grossen Freude bezahlte, da er von Heiden nichts annehmen
wollte. Sie brachten auch drei lebendige Eidechsen an; es kauften sie
Leute, die den Ixram noch nicht angenommen hatten, und boten auch
den Anderen, die sich schon geheiligt hatten (Muxrimün) davon an.
Diese glaubten sie nicht essen zu dürfen, aber M. erlaubte ihnen Wild-
pret zu geniessen, wenn es nicht von ihnen selber oder ausdrücklich für
sie erlegt worden sei. Beides war hier nicht der Fall, denn die Araber
hatten die Eidechsen nicht für die Muslime gefangen und nicht gewusst,
dass sie ihnen begegnen würden. Sie waren auf der Wanderung und
zogen einer Wolke nach, die vor einem Monat, im Spätsommer^) in
') j»-=>- '>^^ ^-^'^ ->^-^ -^-j' fol. 132a; vgl. fol. 111b (zu Sur. 48,G)
die V'ariante [j^^\ *^ L
■'') xanf vgl. fol. 13r)a HIT. 90.3,13.
Xuilaihija A. (>. 243
Farsli Malal gefallen war und dort gute Weide geschaffen hatte, wie sie
von ilirem Futtersucher erfuhren.
'Abdal'aziz b. Muxammad von 'Amr b. Abi 'Amr von alMuoealib b.
'Abdallah b. Xaneab von Abu Qatäda: in alAbvä gewahrte ich einen
wilden Esel: ich hatte den Ixram noch nicht begonnen und stieg zu
Pferd um ihn zu jagen. Ich bat einen, mir Peitsche und Speer zu
reichen; der wollte aber nicht, so dass ich noch einmal absteigen musste.
Ich erlegte dann den Esel und kochte ihn, die Muxrimün aber trugen
Bedenken davon zu essen, bis ihnen der Prophet, den wir wieder ein-
holten, nachdem er uns während des Kochens voran gekommen war, mit
gutem Beispiel voranging und den Vorderbug verzehrte.
'Abdalraxmän von 'AbdaFaziz von alZuhrij von 'Ubaidallah b. 'Abd-
allah b. 'Utba von Ihn 'Abbas von alCa'b b. Xuthäma: ich brachte M.
in alAbvä einen wilden Esel, er wies ihn aber zurück wegen des Ixräm.
Ich fragte, wie es sei, wenn wir die Feinde im Morgengrauen überfielen
und dabei auch die Kinder nicht schonen könnten? Er antwortete: sie
gehen mit den Eltern. Damals hörte ich ihn auch sagen : es gibt keinen
Schutz ausser den Gottes und seines Boten ').
'Abdalraxmän b. alXarith von s. Grossvater von Abu Ruhm alGhifarij :
in alAbvä brachte Xufäf b. Aimä im Auftrage seines Vaters dem Pro-
pheten Schlachttiere und Milch. M. erkundigte sich, seit wann sie in
dieser Gegend wohnten; er antwortete, sie haben sich vor kurzem hierher
gewandt, weil in ihrem Gebiet Dürre herrsche.
Abu Ga'far alGhifärij von Usaid b. Abi Sajjid: M. bekam aus Vaddan
eine Ziege und Gurken-), die ihm sehr gut schmeckten.
Saif b. Sulaiman von Mugähid von 'Abdalraxman b. Abi Laila von
Ka'b b. 'Ugra : in alAbvä blieb M. bei mir stehen, während ich unter den
Kessel pustete, und sah auf meinem Kopfe die Läuse wimmeln, denn ich
war im Ixräm 3). „Schinden dich deine Plagegeister?" Ja wohl, Bote
Gottes! „So scher dir den Kopf, und opfere dafür ein Schaf*), oder faste
drei Tage, oder gib sechs Armen je zwei Mass (Gerste)!'' Damals erschien
^) la ximä illä lillähi varasülihi. Vielleicht auch: kein Bannrecht.
-) y*^^Li/to. Daneben wird noch ein drittes Geschenk, aber nicht deutlich
als Essware, erwähnt: wiisXvO — vielleicht l-iyjt/i im Sinne von »-CC^j^x:^
d. h. Brot.
3) und durfte mich daher weder kämmen noch scheren, bis zur Erfüllung des
Gelübdes der Festfeier. Die Naziraeer sind ursprünglich einfach vi>.*^;
die Enthaltung vom Haarschneideu steht der Enthaltung vom Kämmen
und Salben gleich.
') Glt'N oder nXIin-
16*
244 XTidaibiJa A. C.
Sur. 2,192. — Man sagt, dass Ka'b ein Rind als Festopfer bringen wollte
i;nd dasselbe schon behängt und gezeichnet hatte.
Dem Nagija b. Gundab fiel eins von den Opferkamelen dicht vor al-
Abvä, M. befahl es zu schlachten, den Behang ins Blut zu tauchen, das
Fleisch aber ungegessen liegen zu lassen „für die Leute".
In alGuxfa fand sich kein Wasser. Ein Mann, der nach alXarär ge-
schickt wurde, um welches zu holen, kam wieder und sagte, er könne
vor Furcht nicht weiter. Einem zweiten und dritten ging es ebenso.
Darauf schickte M. einen seiner Genossen mit den Wasserträgern, der ge-
langte zum Brunnen von alXarär, holte Wasser und kam damit zurück.
Darnach Hess M. den Boden unter einem Baume säubern ') und hielt dort
eine Rede, worin er sich als Endpunkt und Wegweiser -) der Muslime be-
zeichnete.
Als die Qurashiten erfuhren, dass M. auf dem Wege nach Mekka sei,
gerieten sie in Aufregung; sie glaubten, er wolle mit Gewalt in die Stadt
eindringen, um die 'Umra zu feiern, und das wollten sie nicht dulden.
Sie beauftragten Cafvan b. Umajja, Suhail b. 'Amr, und 'Ikrima b. Abi
Gabi, geeignete Massregeln zu treffen. Auf Cafvan's Vorschlag wurden
200 Reiter nach Kurä' arAmlm gesandt, über welche 'Ikriraa oder viel-
mehr Xalid 1). alValid den Befehl führte. Auch wurden die Axäblsh und
die Thaqif zu Hülfe gerufen, und auf den Bergen ein Wachdienst von
Spähern eingerichtet, die mit einander in Verbindung standen, von Sa-
rävi' ") an bis nach Baidax. In Baidax bezogen nämlich die Qurashiten
mit Weib und Kind ein Lager von Zelten und Hütten.
Busrj b. Sufjän überbrachte die Xachriclit von diesen Dingen dem
Propheten, den er beim Teiche von Dhat-alAshoäo, hinter 'üsfan, traf-*).
M. stellte darauf zur Erwägung, ob man nicht mit Umgehung des mekka-
nischen Heeres (in arAmim und Baidax) die verlassene Stadt überfallen
solle; Abubekr wollte jedoch, dass man grade ausgehe, nur die Wallfahrt
im Auge habe, und um sie ausführen zu können nötigenfalls die AVaffen
brauche. Aber, sagte M. , Xalid ist ja in arAmim mit seinen Reitern^)!
^) Jacjut III 86, G ff. kennt nur den Singular Savva'a. ^
•') Vgl. fol. 131 b. P>usr sagte: qJ ^^s^* ^J^ ^j woti" ti^xv'i s^^ JS
,„.^J;,^,^\ J5i^t (Ilamas. 82,13. 17. BII. 534,18. 741,3)
^) Hier ist eine Bemerkung Abu Huraira's eingeschoben, dass M. im Krieg
stets die Anderen um ihre Meinung fragte, sonst aber nicht. Zum Fol-
genden vgl. S. 40 Anm. 2.
Xud.iiliija A. G. 245
AlMiqdäd und Usnid b. Xiicair versetzten: und wenn du uns nach Birk
alGhimäd fiilirlest, wir gingen mit! wir werden mit jedem kämj)l'en, der
uns den Weg vertritt. Worauf Äl. bemerkte, man sei zur Wallfahrt und
nicht zum Kampfe ausgezogen. — BII. 741.
Indessen kam Budail b. Varqä mit einigen Begleitern zu M. und
machte ihm bange. Von Abubekr deswegen angefahren, versicherte er,
er thue das nur aus Interesse für M. i^*'"'
Sa'id b. Muslim b. Qammädln von 'Uthman b. Abi Siüaiman: die
Bundesgenossen der Quraish wurden ausser auf dem Rathause noch an
vier anderen Stellen gespeist, bei Cafvän, l)ei Suhail I». 'Amr, bei 'Ikrima,
und bei Xuvaieib b. 'AbdaFuzza.
Ibn Abi Xabiba von Davud b. alXucain: Xalid rückte mit seinen
Reitern vor und ordnete sie angesichts der Muslime, M. schickte 'Abbäd
b. Bishr vor, dass er sich mit seiner Schar ihm entgegenstelle.
'Ikrima von Ibn 'Abbas: trotz dieser gefährlichen Lage verrichtete
M. in gewohnter Weise das Mittagsgebet mit den Seinen, so dass Xalid
sich wunderte, wie ihnen das Gebet teurer war als das Leben. Darauf
aber erschien Sur. 4,103, und demzufolge betete M. Nachmittags zum
ersten Male das Furchtgebet.
Sufjan b. Sa'id von Mancür von Mugahid von Abu 'Ajjäsh alZurqij:
das war das erste Furchtgebet.
Rabi'a b. 'Uthmän von Vahb b. Kaisän von Gäbir b. 'Abdallah: das
Furchtgebet betete M. zuerst auf dem Zuge von Dhat-alRiqä', dann vier
Jahr später bei üsfän '). Das hält Vakidi für das zuverlässigste.
Abends befahl M. dem Heere rechts zu schwenken, da die Späher
der Quraish in Marr alöhahran oder Caganän seien. Er fragte , ob je-
mand die Passhöhe (thanijja) von Dhat-alXanehal kenne? Es meldete
sich der Aslamit Buraida als Führer, und schlug den Weg nach Westen
gegen die Sarävi'-Berge ein, aber bald geriet er zwischen die Steine
und Gebüsche -) und konnte nicht weiter.. Nicht besser erging es einem
anderen Aslamiten Xamza b. 'Amr, bis endUch ein dritter Amr b. 'Abd i3ia
Nuhm 3) glücklich den Weg fand. Es war anfangs ein Pfad schmal wie
ein Riemen, schliesslich aber wurde es eine breite Heerstrasse, so dass
das Heer formiert darauf marschieren konnte. Die Nacht war so hell
als schiene der Mond. M. verglich die Passhöhe mit dem Thore, in
') d. h. an unserer Stelle. Freilich stimmt dazu die Chronologie Vakidi's
nicht, vgl. No. 27.
-) Das Terrain wird J.Aa*j! genannt, was etwa s. v. a. CiDD~l bedeutet.
Das Dickicljt heisst -.>;.^1 ~*^.
^ • -j
^) Es steht <«-iJ cX.x£ da, vgl. aber Baladh. 55,4.
246 Xudaibija A. 6.
Avelches Gott die Israeliten einzugehen befohlen habe Sur. 2,55. 7,161.
(Nach Abu Huraira sollten die Israeliten beim Eingehen in das Thor
sagen: kein Gott ausser Gott! und anbetend niederfallen, statt dessen
gingen sie ärschlings liinein und sagten: ein Korn in einer Gerstenähre.
Andere anders.) Ferner sagte M. , wer die Höhe hinter sich habe, er-
halte Vergebung der Sünde. Die Leute beeilten sich hinüberzukommen,
nur Qatada b. alNu'man blieb so weit hinten, dass Abu Said alXudrij,
sein Bruder von Mutters Seite, fürchtete, es werde Morgen sein, ehe er
herüber sei. Als M. Halt machte , befahl er , wer Mehl ') bei sich habe
— der Ilauptvorrath bestand in Datteln — , der solle Brot backen. Die
Muslime scheuten sich jedoch Feuer anzuzünden, um nicht von den
Qurashiten gesehen zu werden. Aber M. beruhigte sie, und bald loderten
mehr als 500 Feuer auf. Als es Morgen ward, hielt M. das Frühgebet
und äusserte dann, Gott habe Allen vergeben mit Ausnahme eines Reiter-
leins auf rotem Kamel. Man suchte nach demselben und fand ihn
schliesslich bei '^) Sa'id b. Zaid. Der forderte ihn auf sofort zum Pro-
pheten zu gehen und für sich bitten zu lassen. Jener aber hatte sein
Kamel verloren und sagte, es liege ihm wirklich mehr an seinem Tier
als an der Fürbitte M.'s. Da fluchte ibm Sa'id und jagte ihn fort. Er
aber durchirrte das Lager und ging dann suchend weiter auf die Sarävi'-
Berge; dort glitt er aus und fiel sich zu Tode und die wilden Tiere frassen
ihn auf. — BH. 741.
Hisham b. Sa'd von Zaid b. Aslam von 'Aeä b. Jasar von Abu Sa'id
alXudrij^): es sprach der Bote Gottes: eure Thaten werden gering er-
scheinen im Vergleich zu denen der Jemenier, sie sind zarter von Herzen
und weicher von Sinnesart. Auf unsere Frage, ob sie denn besser als
wir seien, machte er eine Handbewegung, welche ja (nach Hisham b. Sa'd :
134b ihr steht gleich) bedeuten sollte, und setzte hinzu: nur haben wir den
unerreichbaren Vorsprung, dass wir schon vor der Eroberung von Mekka
Opfer (für den Islam) gebracht haben. — Nach Ibn Abi Dhi'b von alXarith
b. 'Abdalraxraan von Muxainmad b. Gubair b. Mue'im fragten ihn die Me-
diner, ob sie nicht besser seien als die Jemenier; M. aber schwieg, und
erst als die Frage zum viertenmal Aviederholt wurde, sagte er leise ja.
Ma'mar und 'Abdalraxman b. 'Abdal'aziz von alZuhrij von 'Urva
von alMusavvar b. Maxrama: in der Nähe von alXudaibija stürzte M.'s
') JJü. Glosse: / äxi^^ JJÜj!.
'0 ^^'-> c-Ji in Anlehnung an.
■'■) Abu Sa'id scheint auch für die vorige Geschichte die Autorität letzter
Instanz zu sein.
Xiidaibiju A. C>. 247
Kamcliii liltcr eine (iriihe ') und wollte dann nicht weiter. Die Leute
glaubten, sie sei störnsch, aber M. sagte, es halte sie derselbe zurück,
welcher den Elephantcn Abrahams zurückgehalten habe, in das Xaram
einzudringen. In umgekehrter Richtung getrieben, erhob sich alQacva
sofort. Man lagerte an einem der Brunnen von alXudaibija. Da er sehr
wenig ausgiebig war 2), Hess M. einen Pfeil aus seinem Köcher hinein-
stecken; da quoll das Wasser bis zum Rande. Derjenige, Avclcher den
Pfeil hineinsteckte, war Nägija b. alA'gam von Aslam; nach Musa b.
'Ubaida von Ijäs b. Salama b. alAkva' von s. Vater war es Nägija b.
Gundabs). — BH. 741 f.
AlHaitham b. Vaqid von 'Aeä b. Abi Marvän von s. Vater von einem
aslamitischen Zeitgenossen M.'s : Nagija b. alA'gam musste dem Propheten
einen Eimer voll aus dem Brunnen bringen — es war der einzige, die
übrigen hatten die in Baidax lagernden Quraish vorweg genommen, es
war sehr heiss*). Dieser wusch und spülte sich den Mund darin, dann
beauftragte er ihn das Wasser wieder in den Brunnen zu schütten und
ihn mit einem Pfeil, den er aus seinem Köcher zog, umzurühren. Da
quoll das Wasser brausend hervor, bis es über den Rand lief und für
Alle genügte. Es sassen aber ein paar Heuchler am Rande des Brunnen,
unter anderen Ibn Ubaij. Zu dem sagte Aus b. Xaulij, ob er jetzt noch
ZAveifeln könne? Er antwortete, dergleichen habe er schon öfter gesehen.
„Wann hast du dergleichen geselfcn," fragte ihn M., zu welchem er sich i35i
bald darauf begab. „Nie und nimmer,'' Avar die Antwort. „Warum sagst
du es denn?" „Ich bitte Gott um Verzeihung." Auf Bitten seines Sohnes
bat M. Gott um Verzeihung für ihn.
Statt Nagija wird auch Xalid b. 'Abbad alGhifarij genannt als der,
der in den Brunnen stieg, oder auch alBarä b. 'Azib.
Es fiel öfters Regen in alXudaibija, so dass 'reichlich Wasser vor-
handen war. Sufjän b. Sa'id von Xalid alXaddhä von Abu IMalix al-
Iludhalij : es regnete in alXudaibija, wir aber blieben ganz trocken. M.
Hess ausrufen, das Gebet solle in den Quartieren verrichtet werden ^). —
') ^_ySj\ -b-j'j- -Ic — derg-leichen vergisst die Tradition nicht leicht, ob-
wohl sie wenig daraus macht.
^) Vermutlich dieselbe Person. Die Verse BH. 742,10—17 gibt auch Vakidi,
und zwar nach der üeberlieferung eines Nachkommen Nägija's, 'Abdal-
malik b. Vahb alÄslamij. Natürhch ist BH. 742,13 vainmaggidünaka
auszusprechen.
••) Vgl. fol. 136a: die Quraish lagerten an den Wassern von alXudaibija.
5) (^L^jr-S! ^ B^aJ! ^,5
24!^ Xubaidija A. 6.
Malik b. Anas von Calix b. Kaisän von 'Ubaidallah b. 'Utba von Zaid b.
Xalid alGuhanij : M. betete einmal in alXudaibija das Frühgebet nach
einem Nachtregen, und äusserte darauf, wer sage: wir haben Regen bekommen
durch Gottes Güte, sei ein Gläubiger, wer aber sage: -wir haben Regen
bekommen in Folge dieses oder jenes Gestirnwechsels ') , sei ein Un-
gläubiger.
Ibn Abi Sabra von Isxaq b. 'Abdallah von Abu Salama alXacramij
von Abu Qatäda : ich hörte damals Ibn Ubaij sagen : das ist der Eintritt
des Spätsommers-), der Sirius hat uns Regen gebracht.
Muxammad b. alXigazij von Usaid b. Abi Usaid von Abu Qatada:
ich hörte alGadd b. Qais in alXudaibija sich unwillig über unseren Zug
äussern, er habe weiter keinen Erfolg als dass man umkomme vor Durst.
Auf meine Frage, warum er ihn denn mitmache, antwortete er: „um
mit meinem Volke zu gehen, nicht etwa um zu wallfahren, ich habe
den Ixräm gar nicht angenommen". Nachdem das AVunder mit dem
Brunnen geschehen war, sah ich ihn am Rande desselben sitzen und
seine Füsse ins Wasser strecken. Ich redete ihn auf seine vormalige
Aeusserung an, worauf er sagte, er habe bloss Spass gemacht, ich solle
M. nichts davon sagen. Ich hatte es aber schon gethan; darüber geriet
er in Zorn: „wir leben jetzt mit einer jungen Generation zusammen, die
uns keine Ehre und keinen Altersvorrang zugesteht". Auch meine
Stammgenossen hatten mich schon gescholten, dass ich unseren Aelte-
sten und Obersten verklagt habe; ich aber erwiderte ihnen: der Bote
Gottes hat ja statt seiner den Bishr b. alBarä b. Maghrür zum Fürsten
') „Nau' ist, wenn ein Gestirn von denen, welche die Mondhäuser bilden,
am Morgen im Westen untergeht und gleichzeitig das Gegenjrestirn (raqTb)
im Osten aufgeht, dreizehn Tage hindurch. So lange dauert es bei allen
diesen (28) Gestirnen das ganze Jahr hindurch, mit Ausnahme des
alGabha genannten (10. Mondhaus), dessen Nau' vierzehn Tage währt
(13.27 + 28 = 36.5). Abu übaid sagt, nau' bedeute abgesehen von dieser
Anwendung nie s. v. a. suqüe. Die Araber schrieben Regen und Wind
und Hitze und Kälte dem untergehenden Gestirn zu, oder nach alAcma'ij
vielmehr dem gleichzeitig aufgehenden Gegengestirn." So Gauharij. Als
ein Paar von Gegengestirnen werden genannt Thurajjä und Iklll. Mir
scheint übrigens, dass der Sprachgebrauch der alten Araber weit freier
ist und sich nicht in die obige Erklärung einzwängen lässt. Sie wissen
kaum etwas von Mondhäusern. Die sonstige Bedeutung von nau' i.st be-
kanntlich : sich aufzurichten versuchen, Anstrengungen machen um wieder
in die Höhe zu kommen; z.B. Hamas. 20 v. 1. Vgl. Sprenger III 532 f.
'-') iwÄj->l iijJ, Der Stern wird .alShi'rä genannt; Xarif ist nicht Name
eines Sterns , sondern einer Jahreszeit (August) und des in ihr fallenden
Regens. Vgl. fol. 141a: vahum cäifüna.
Xuihiiliija A. (i. 249
der Bann Salaiiia gcinaclit , iiiul wir lialicn unsere Zelte vor alGadd's
Tlüir ahgehrochcii und sie vor Bishr's Thür wieder aufgeschlagen. —
Der Huldigung von alXudaibija suchte sich alGadd dadurch zu entziehen,
dass er unter den F)auch eines Kameles kroch; dort fand ich ihn und
stellte ihn zur Rede; er behauptete aus Angst vor dem Lärm sich ver- i-'^'^
steckt zu haben. — Als der Heuchler, unter der Regierung OÜiman's,
im Sterben lag, hielt Abu Qatada sich zu Hause, um bei seinem Begräb-
nis nicht für ihn beten zu müssen; wäre er ausgegangen, so hätte er
aus Familienrücksichten teilnehmen müssen. Nach einer anderen Ver-
sion zog sich Abu Qatada bei diesem Anlass auf seine Besitzung in alVädi-
jain zurück. — BH. 746.
Zwei Xuzä'iten, Busr b. Sufjan und 'Amr b. Sälinj, brachten dem
Propheten (letzterer ausserdem auch noch dem Sa'd b. 'Ubäda, mit dem
er befreundet war) Schlachtvieh zum Geschenk. M. wünschte den Spen-
dern Gottes Segen; die Gaben verteilte er, so dass (nach Umm Salama)
auf ihn selber nicht mehr kam wie auf die anderen. j\Iit dem Jungen,
der das Vieh von Caganän hergetrieben hatte, Hess er sich in ein Ge-
spräch ein und fand Gefallen an seiner Rede '). Er schenkte ihm einen
Anzug, liess sich die Hand von ihm küssen, strich ihm über den Kopf
und segnete ihn. Der Junge ward hernachmals ein angesehener Mann
unter seinem Volke und starb unter der Regierung alValid's b. 'Abdal-
malik.
Als M. in alXudaibija sich eingerichtet hatte , erschien der Xnza'it
Budail b. Varqä mit 'Amr b. Sälim und anderen Begleitern bei ihm.
Die Xuza'iten spielten mit M. unter einer Decke und hielten ihn über
alle Vorgänge in Tihama unterrichtet, sie standen im Vertrage mit ihm,
waren aber nur zum Teil Muslime. Budail teilte M. mit, die Mekkaner
haben sich aufs beste mit Rüstungen und Hülfsmannschaften vorgesehen
und geschworen, er solle nicht zur Ka'ba gelangen, es sei denn über
ihrer aller Leichen -). Darauf erwiderte M.; wir wollen nur den Umlauf
') Auf M.'s Frage nach dem Futterstaude iu seiner Heimatgegend antwortete
J^.*./::;» ij^j.:>- q-* ^-^-^ U-* 'i^^-'tV^^ 15^' ^-^jrtV*^ ,^•^'^3 S~f:^^
(jis.^Sl 'xij.L).j JyJ.ä £-l.«j! J! iüwüw*j5. Zwischen S^^ und iU.-J.j5
ist kein Unterschied, die Absicht geht bloss auf eine kleine Abwechshmg
des Ausdrucks.
-) *..i:>wÄj>ö' £--^^" vgl. fol. Io6a. ^
250 Xuhaidija A. fi.
um die Ka'ba machen, hindert uns daran jemand, so bekämpfen wir ihn
— übrigens sind wir geneigt einen Waffenstillstand mit den Qurashiten
zu schliessen, Avorin wir ihnen Sicherheit (für ihre Karawanen) versprechen,
sie aber uns in unserem Verhältnis zu den übrigen Arabern freie Hand
lassen; wenn dann meine Sache siegt, können sie ihr entweder auch bei-
treten oder mich bekämpfen; ich werde bei Gott für meine Sache- eifern,
bis sie entweder durclulringt oder mir die Schulter ausfällt '). Mit diesem
i3ria Bescheide begab sich Budail zu den Mekkanern. Diese wussten wohl
woher er käme,erkundigt en sich aber absichtlich nicht, so dass er end-
lich selber anfing, ob sie etwa von M. etwas zu hören wünschten. 'Ikrima
und alXakam b. aUAc äusserten, sie hätten nicht den Wunsch, er möge
nur M. melden, in diesem Jahre gelange er nicht zur Ka'ba. Jedoch
der Thaqafit 'Urva b. Mas'ud (Abu Ja'qub fol. 137 a) fand, es sei doch
thöricht, Budail nicht anhören zu wollen; seiner Meinung schlössen sich
Cafvan und alXarith b. Hisham an. Von ihnen aufgefordert trug nun
Budail das Anerbieten des Waffenstillstandes vor. Darauf sprach 'Urva:
ihr traut mir doch , ihr Mekkaner? bin ich doch Blut von eurem Blute
und habe die Leute von al'Uqäeh zu eurer Hülfe aufgeboten und . bin
selber mit meinen Söhnen und meinem Gefolge erschienen — ich gebe
euch den Rat, den Vorschlag, den Budail überbringt, anzunehmen und
mich zu M. zu senden, um zu sehen ob er es ernst damit meint, und
um Kundschaft für euch einzuziehen. So sandten die Quraish ihn ab,
und er kam und sprach zu M.: deine Landsleute lagern mit ihren Ver-
bündeten an den Wassern von Xudaibija und schwören dich nicht ein-
zulassen; entweder musst du sie alle aus dem Wege räumen oder wenn
du unterliegst, so verlässt dich dein Anhang, denn es ist zusammenge-
laufenes Volk (aubäsh), von unbekannter Herkunft und mit unbekannten
Gesichtern, lieber diese Worte entrüstet schleuderte ihm Al)ubekr eine
unflätige Beleidigung ins Gesicht; 'Urva jedoch enthielt sich ihm mit
gleicher Münze zu zahlen, weil er ihm Dank schuldete für einen Beitrag,
den er ihm einst zur Aufbringung eines Sühngeldes geleistet hatte.
Wälirend der Fortsetzung seiner Verhandlungen mit M. fasste er iWter
an dessen Bart; so oft er das aber that, gab ihm alMughira, der dabei
stand, einen Schlag auf die Hand und sagte, er solle sie zurückziehen,
bis endlich 'Urva böse wurde und M. fragte, in welchem Verhältnis denn
eigentlich dieser Mensch zu ilim stehe. M. antwortete: es ist deines
Bruders Sohn alMughira b. Shu'ba (b. Abi 'Amir b. Massud b. Mu'attib).
Da fuhr 'IJrva los: das sieht dir ähnlich, du Verräter, der du kaum
') ^XäJwäv 0-ä-o, weil der Arm das Werkzeug der Handhinp; ist.
Xiidaibija A. H. 251
iiocli ') deinen Verrat (das verräterisch vergossene 151iit) aljgewaschcn hast!
du hast uns den Erbhass der Thakafiten auf ewige Zeiten zugezogen!
Darauf erzählte er dem Propheten, was er verbrochen liattc.
AlMughira war mit einigen Malikiten auf die Reise gegangen, in
Begleitung zweier seiner Eidgenossen, Damnum von Kinda und alSharld ;
er selber gehörte zu den Axläf''). Sie gingen zu alMuiiauqas nach
Alexandrien; der zog die Malikiten vor und zeichnete sie vor alMughira
aus. Als sie nun auf dem Rückwege waren und nach Jasäq (?) kamen,
tranken sie Wein — nur alMughira liiclt sich nüclitern, fiel über die Mali-
kiten her als sie trunken waren, und erschlug sie sämmtlich , es waren
13 Mann. Darauf suchte er nach Dammun, der sich versteckt hatte im
Glauben jener sei im Rausch, und als er ihn trotz Rufens und Suchens
nicht fand, fing er an zu weinen. Da kam Dammun zum Vorschein und
erfuhr, dass es die Bevorzugung durch alMuqauqas war, welche die IMa-
likiten mit dem Tode hatten büssen müssen. Nachdem alMughira dann
die Erschlagenen ausgezogen hatte, machte er sich auf und schloss sich
dem Propheten an; er wollte ihm auch den Fünften von der Beute geben,
den M. jedoch nicht annahm. AlSharid aber, der ebenfalls verschont
blieb, floh nach Mekka und erzählte die Sache dem Abu Sufjan; dieser
liess sie durch Mu'avija dem 'ürva b. Mas'ud melden. Mu'avija erzählt:
ich machte mich auf; in Na'man überlegte ich, ob ich den bequemeren
Weg über Dhu-Ghifär oder den kürzeren über Dhu-'Alaq einschlagen solle;
ich wählte den bequemeren. Ich langte nachts bei 'Urva b. Mas'ud an
— seit 10 Jahren hatte ich kein Wort mit ihm gesprochen — und wir
begaben uns zusammen zu Mas'ud b. 'Amr alMalikij ■'). Der äusserte
sogleich über den Anlass des nächtlichen Besuches schlimme Vermu-
tungen''); 'Urva musste sie ihm bestätigen und fragte, was er zu thun
gedenke. Mas'ud war bereit zu vermitteln, erbat sich al)er Stillschweigen.
Am anderen Morgen trug er den Bann Malik den Fall vor, und forderte
sie auf Sühne anzunehmen. Sie wollten aber nicht, sondern rüsteten
sich zum Kampf, worauf denn auch die Axlaf die Waffen ergriffen, voran
') (jw^t 2S^xj "^^ .... La. Ich vermute (jw*4-^i! für ^j^^^ : nur mit
Sonnenfiulen (d. h. mit den gleichsam einen Faden ziehenden Sonnen-
stäubcheia) hast du deinen Verrat abgewaschen.
-) Malik war der alte Hauptstamm, die Axlüf die Neubürger von Täif. Al-
Sharid (— der Entronnene) empfing erst später diesen Beinamen und hiess
eigentlich 'Amr. Dammun ist sonst bekanntlich Name der Heimat der
Kinditen. Vgl. Imrualqais No. 61.
^) 'ürva ist das Oberhaupt der Axläf und hat für alMughira einzustehen;
Mas'ud ist das Oberhaupt der Malik und vertritt die Sache der Getöteten.
252 Xudaihija A. T..
Kiiiana b. 'Abdjrilll ') und Guiidab b. 'Amr -). Als die beiden Parteien
sich so gegenüberstanden, nahmen die Banu Malik endlich doch noch
Vernunft an und fügten sich dem Willen Mas'nd's. Dieser trat darauf
137a mit 'ürva zwischen den beiden Heeren zur Unterhandlung zusammen,
'ürva verpflichtete sich zur Zahlung von je 100 Kamelen für jeden der
13 erschlagenen Malikiten. In Bezug darauf hat alA'shä gedichtet : 'Urva
von den Axlaf , da er eine Sache sah , bei der einem die Brust enge
wird , nahm er auf sich die Zahlung von 1300 Kamelen : so handelt ein
fester unverzagter Mann^).
M. wiederholte dem 'Urva gegenüber das Anerbieten, welches er
durch Budail hatte machen lassen. Als 'ürva zu den Mekkanern zurück-
kam, riet er ihnen dringend, den Waffenstillstand anzunehmen, indem
er ihnen voller Bcwnnderung die Macht M.'s und den Einfluss, den er
auf die Seinen ausübe, schilderte. „Sie wagen ihn nicht scharf anzusehen,
noch laut vor ihm zu sprechen; er braucht bloss zu winken, so geschieht
es; sie bestreichen sich die Haut mit seinem Auswurf und rcissen sich
um sein Waschwasser''); ihr Leben ist ihnen nichts, wenn es gilt ihn zu
schützen , und sogar die Weiber würden ihn unter keinen Umständen
preisgeben." Die Mekkaner jedoch beharrten dabei, dieses Jahr solle M.
keinen Zutritt haben, nächstes Jahr könne er kommen.
Darauf kam Mikra'z b. Xafc b. alAxnaf zu M. ^) und erhielt dieselbe
Antwort von diesem. Dann ordneten die Quraish den Führer der Axabish
zu ihm ab, alXulais b. 'Alqama. Als M. den zu Gesicht bekam, sagte
er, der gehöre Leuten an, die sich durch fromme Bedenken imponieren
Hessen*^); auf seinen Befehl wurden ihm also die behangenen Opferkamele
entgegengetrieben, die vor Hunger schon ihre Wolle abgefressen hatten
und fortwährend stöhnten, und unter Labbaikarufen mussten sich ihm
die Pilger nahen, die schon einen halben Monat gewartet hatten und
elend und struppig aussahen. Da kehrte alXulais gleich unterwegs um und
sagte zu den Mekkanern, so frommen Absichten mit Gewalt entgegen zu
') x*i..:>-, ^X:>., N£.,J> ^_J,a1:ij häugt licriib bis auf die Fusssohleu.
') -^-J -i»A* (*~rr^ c^- '-^'-^ einen Pfeil im Munde, einen anderen an
die Sehne legend.
jj.j</^2j\ ^Ai^l J^*ÄJ tiNJÖO Lfti!_5 ivP'-^ CT:^^' t^cber ^jj^^c
s. Gau!i.
*) Epiph. Pauar. 41 B.
^) der ihm gleich den Vcniiter ansah — s. fol. löTb. loSa.
Xndaihija A. C 253
treten, sei Frevel und dnzu seien die Axabisli nicht vei-pfliclitet. Die
Mekkaner erwiderten ihm, er habe sich aufiiliren lassen, nnd baten ihn
nicht eher abzuziehen als bis si(! von M. zufriedenstellende P)('dingung(Mi
erreicht hätten. — BII. 742—745.
Der erste Abgesandte M.'s an die Häupter der Qnraish war Xiräsli
b. Umajja alKa'bTj, er sagte ihnen, M. begehre nur den Undauf zu maclien
und die Opfer zu bringen, ward aber schlecht empfangen. 'Ikiima licss
sein Kamel — es war M.'s Hengst alTlia'lab — lähmen und hätte ihn
am liebsten selber getötet. Mit genauer Not entronnen, sagte Xirash zu i:!vij
M., er müsse einen absenden, der unter den Qurashiten besseren Schutz
finde als er. M.'s Wahl fiel zuerst auf Omar, aber auch dieser verbat
sich die Ehre, da keiner von seinem Geschlecht ('Adij) dabei sei, der ihn
schützen könne; er schlug Othman zum Gesandten vor. Der ging denn
auch nach Baidax ins Lager der Feinde und trug ihnen noch einmal M.'s
Begehr vor. Sie sagten, daraus werde nichts, er solle nur wieder um-
kehren und M. melden, dass sie bei ihrer Weigerung verharrten. Aber-
Abän b. Sa'id b. al'Ac ritt an ihn heran, grüsste ihn freundlich nnd nahm
ihn vor sich in den Sattel, zum Zeichen, dass er ihm Schutz gewähre.
Othman sprach darauf mit den einzelnen Häuptern der Qnraish, teils in
Baidax, teils in Mekka; denn er kam auch nach Mekka und besuchte
dort die zwangsweise zurückgehaltenen Gläubigen, Männer und Frauen,
welche sich sehr über die tröstlichen Verheissungen des Propheten, welche
Othman ihnen mitteilte, freuten und demselben ihren Gruss bestellen
Hessen. — Inzwischen wunderten sich die Muslime über Othman's langes
Ausbleiben und vermuteten, er mache gewiss den heiligen Umlauf; M.
jedoch traute ihm nicht zu, dass er das für sich allein und ohne die An-
deren thun werde. Als Othman zurückkam und erfuhr, wessen man sich
zu ihm versehen hatte, war er entrüstet; die Muslime aber sagten: der
Bote Gottes weiss am besten von uns über Gott Bescheid und ist auch
am fündigsten in Vermutungen. — BH. 745 f.
Nachts wurde das muslimische Lager bewacht, den Befehl über die
Wachen führten abwechselnd Aus b. Xaulij, 'Abbad b. Bishr, und Muxam-
mad b. Maslama. Als der Letztere eines Nachts die Wache hatte, suchte
Mikraz b. Xafc mit 50 Mann Gelegenheit zu einem Uelierfall; aber Mu- issa
xammad war auf der Hut und nahm mehrere von den Feinden gefangen.
Der Prophet behielt sie als Pfand, denn Othman war damals schon drei
Tage ausgeblieben und auch andere Muslime'), die mit Erlaubnis M.'s
ihre Familien in Mekka besuchten, waren nicht zurückgekommen, so dass
das Gerücht entstand, sie seien umgebracht — es war in der Zeit als M.
') es waren zehn, ihre Namen sind fol. 138 a unten aufgeführt.
254 Xiulaibija A. 6.
zur Huldigung aufforderte. Als die Quraish die Gefangennahme der Ihrigen
erfuhren, kam ein Haufe von ihnen an, schoss mit Pfeilen und warf mit
Steinen; davon machten die Muslime wiederum einige dingfest. Darauf
■wurden Suhail h. 'Amr, Xuvaieib b. 'AbdaUuzza, und Mikraz b. Xafc von
Seiten der Mekkaner zu M. abgeordnet.
Währenddem begab sich M. zu dem Lagerplatz der Bann Mäzin b.
alNaggär, um sich huldigen zu lassen. Umm 'Umära, die Frau des Gha-
zijja b. 'Amr, erzcählt: als der Bote Gottes herkam, glaubte ich, er wolle
sein Bedürfnis verrichten; aber er nahm Platz in unserem Quartier, um
sich Treue schwören zu lassen — er hatte gehört, Otliman sei getötet.
Die Menschen drängten sich zu ihm und zei*traten all unser Gerät; sie
hatten sich gerüstet, aber es fehlte an "Waffen, weil die Absicht des Unter-
nehmens nur auf die Pilgerfahrt gerichtet war. Als ich meinen Mann mit
dem Schwert umgürtet fortgehen sah, fasste ich mit einer Hand einen Pfahl
unseres Obdachs, mit der anderen ein Messer, das ich im Gurt trug, und
sagte: kommt mir einer zu nahe, so hoffe ich ihn zu töten! — M. Hess
die Muslime durch Handschlag schwören, dass sie nicht fliehen wollten;
oder nach anderen, dass sie für ihn sterben wollten. Der erste, der den
Handschlag leistete, war Omar; nach anderen Sinän b. Abi Sinan b.
Mixcan. Sinan sagte: ich gelobe mich dir zu Allem was du im Sinne
hast; dies Gelöbnis legte M. auch fernerhin zu Grunde.
Als die drei Abgeordneten bei M. angelangt waren, nahm Suhail
unter ihneu das Wort und bat M. um Freigabe der Gefangenen, die Feind-
seligkeiten seien gegen den Willen der raekkanischen Führer begangen
worden. M. aber wollte abwarten, dass seine Leute aus Mekka wieder-
kämen. Da Avard alShaitam b. 'Abdmanaf nach der Stadt geschickt mit
dem Befehl, die Muslime, die sich dort aufhielten, sofort zurückzusenden.
Nun Hess auch M. die Gefangenen los, es befand sich unter ihnen 'Amr
b. Abi Sufjän.
Die Huldigung geschah unter einem grünen Baum. M. Hess ausrufen,
der h. Geist habe ihm befohlen sich huldigen zu lassen. Omar machte
sich (nachdem er selber geschworen hatte) auf, um die Anderen herbei-
zurufen, sein Sohn begleitete ihn anfangs, kehrte aber dann zu M. zurück
und leistete den Handschlag zum zweitenmal. Als die Qurashiteu die
gewaltige Bewegung im muslimischen Lager gewahrten, bekamen sie einen
Schrecken und beeilten sich den Vertrag ') abzuschliesscn. Auch Othman
huldigte bei dem Baume, als er zurückgekehrt war; vorher aber hatte M.
schon für ihn gehuldigt, indem er mit seiner rechten Hand in seine linke
schlug. — BlI. 746.
') ■'"
Xiulaibija A. G. 255
Gabir b. Siilaim von Cafvaii b. TTthman: dorn Iltn Ubaij Hessen die
Quraish anbieten, den b. Umlauf zu macben, wenn er wolle. Auf Bitten
seines Sohnes aber schlug er es aus, worüber M. sehr erfreut war.
Zurückgekehrt, erzählten Subail, Xuvaieib und Mikraz von der IIul-
digungsscene. Die Qurashiten hielten es darnach für das Beste, sich mit
M. dahin zu vertragen, dass er dies Jahr abziehe, damit die Araber nicht
erzählten, er habe den Einlass erzwungen, das nächste aber wiederkomme
und drei Tage lang im Xaram verweile um zu opfern. Mit diesem An-
trage ward Subail (nebst den beiden Anderen) zu M. zurückgesandt und
verhandelte lange mit ihm darüber.
Ja'qub b. Muxammad von 'Abdalraxman b. 'Abdallah von alXarith
b. 'Abdallah b. Ka'b von Umm 'Umära: der Bote Gottes sass mit unter-
geschlagenen Beinen, 'Abbad b. Bishr und Salama b. Aslam standen in
voller Rüstung bei ihm. "Wenn Subail laut redete, sagten sie zu ihm, er
solle vor dem Propheten seine Stimme massigen. Subail lag auf den
Knien, ich sehe noch den Spalt in seiner Lippe und die Zähne dahinter.
Die Muslime sassen im Kreise herum.
Als der Vertrag geschlossen und nur noch aufzuschreiben war, sprang
Omar auf und sagte zu M. : sind wir nicht Muslime? „Gewiss"'. Warum
geben wir denn schimpflich nach in Sachen unseres Glaubens? „Ich bin
der Knecht und Bote Gottes und thue nichts gegen seinen Befehl und er
wird mich nicht ausser Acht lassen." Darauf wandte sich Omar an Abubekr
und redete zu ihm die selbigen Worte ; jener versetzte: halt dich eng an
seinen Steigbügel, denn er ist der Bote Gottes. Aber noch immer nicht
beruhigt, wiederholte Omar seine Vorwürfe gegen M., bis Abu Ubaida b.
alGarrax ihm zurief, er möge doch Vernunft annehmen und mistrauisch
werden gegen seine eigene Meinung. Da schlug er in sich und that i39a
Busse. — BH. 747.
Dem Ihn 'Abbas erzählte Omar als Chalif: ich geriet in Zweifel wie
sonst nie; hätte ich damals einen Anhang (shi'a) gefunden, so Aväre ich
aus der Gemeinschaft ausgetreten (xaragtu) um des Vertrages "willen ; aber
Gott wandte den Erfolg desselben zum guten, und sein Bote wusste es
am besten. — Dem Abu Sa'id alXudrij erzählte er, er habe, um seinen
Zweifel und seinen Widerspruch gegen M. zu sühnen, mehrere Sklaven
freigegeben und eine Zeit lang gefastet, aber noch immer befalle ihn Be-
kümmernis, wenn er daran zurückdenke. Es thue den Menschen gut mis-
trauisch gegen ihre eigene Meinung zu werden, damals sei er in einer
Stimmung gewesen , dass wenn er 100 Gleichgesinnte gefunden hätte , er
den Vertrag nicht würde anerkannt haben, und doch seien in dem Waffen-
stillstände nach dem Vertrage mehr Menschen zum Islam übergetreten,
als die ganze Zeit vorher. — Das Misvergnügen war übrigens unter den
256 Xudaibija A. 6.
Muslimen allgemein, weil sie Avegen des Traumes des Propheten fest auf
die Eroberung von Mekka gerechnet hatten.
Als der Vertrag abgeschlossen, aber noch nicht aufgeschrieben war,
kam plötzlich Abu Gandal b. Suliail an, seine Fesseln nach sich schlei-
fend, mit einem Schwert umgürtet; es war ihm gelungen aus seinem Ge-
fängnis in der Unterstadt zu entkommen. Sein Vater Suhail schlug ihn
mit einem Dorn ins Gesicht und packte ihn an der Gurgel; er aber schrie:
0 ihr Muslime, ich soll zurückgebracht und zum Götzendienste gezwungen
Averden! Darüber wurden die Muslime noch unwirscher und trauriger;
ihr Verhalten machte auf Xuvaieib und Mikraz den grössten Eindruck :
dies sei das letzte Mal, raunten sie sich zu, dass man mit M. auf gleichem
Fusse unterhandele. Suhail jedoch bestand darauf, dass sein Sohn aus-
geliefert werde; dies sei die erste Bedingung des Vertrags. M. gab nach
und ermahnte den Jüngling zu geduldigem Ausharren für kurze Zeit,
Xuvaieib und Mikraz nahmen ihn unter ihren Schutz, so dass sein Vater
von ihm abliess. Omar aber hatte bei dieser Gelegenheit einen Rückfall
130 a in seine Zweifel an dem Boten Gottes. Von M. und Abubekr zurückge-
wiesen, machte er sich an Abu Gandal und forderte ihn auf, seinen Vater
um Gottes willen zu töten. Warum tötest du ihn denn nicht selber?
fragte ihn dieser. Der Bote Gottes hat es mir verboten, war die Ant-
wort. Nun, sagte Abu Gandal, ich will dem Boten Gottes so wenig un-
gehorsam sein wie du. — BIT. 748.
Omar und andere mit ilim fragten M. , ob er nicht gesagt habe, er
werde in die Ka'ba gehen und die Schlüssel empfangen u. s. w. M.
antwortete , er habe nicht gesagt , dass das grade jetzt geschehen werde,
und erinnerte sie an andere Fälle, wo er ihrem Ungehorsam, Zweifel
und Verzagen gegenüber Recht ' behalten habe. Bei der "Wallfahrt des
folgenden Jahres spracli M. : nun hat sich meine Verheissung erfüllt; bei
der Eroberung Mekka"s und später bei der Abschiedswallfahrt sagte er
zu Onuir insonderheit: das ist es, was ich euch gesagt habe; Omar er-
widerte: ja wohl, kein Sieg des Islam ist wichtiger als der Vertrag von
Xudaibija. Abubekr pflegte zu äussern : kein Sieg des Islam ist wichtiger
als der Vertrag von Xudaibija, die Menschen wollen die Dinge immer
beschleunigen, aber Gott lässt sie reif werden. Als ich bei der Ab-
schiedswallfahrt sah, wie Suhail die abgeschorenen Ilaare des Propheten
auflas und auf seine Stirn legte, und damit verglich, wie derselbe Mann
sich bei Xudaibija benommen hatte, da pries ich Gott.
Als nach langem Hin- und Ilerreden über den Vertrag Dinte und
ein Blatt gebracht wurde, wollte M. zuerst Aus b. Xaulij schreiben
lassen, aber Suhail wollte entweder Othman oder Ali haben, und so
wählte M. Ali dazu. M. diktirte: Im Namen Allah's, des barmherzigen
Xiidaibija A. 6. 257
Raxman. Suliail aber erklärte, er kenne den Kaxinan nicht, und ver-
langte die hcrkömm liebe Formel: in deinem Namen, Allahumma ! M. gab
nach, trotz des Murrens der Muslime. M^eiter diktirte er: dieses ist der
Friedensvertrag zwischen dem Boten Gottes — da protestierte Suhail
wiederum: wenn er ihn als Boten Gottes anerkenne, so würde er sein
Anhänger werden, er solle einfach seinen Namen hinsetzen, Muharamed
b. 'Abdallah. Darüber murrten die Muslime noch lauter und wollten
in die Aenderung nicht willigen.
Ibn Abi Sabra von Isxaq b. 'Abdallah von Abu Farva von Vaqid b. i*oa
'Amr von einem Augenzeugen: Usaid b. Xucair und Sa'd b. 'Ubada hielten
dem Schreiber die Hand fest und sagten, es solle geschrieben werden
„Muhammed der Bote Gottes", sonst werde das Schwert entscheiden.
M. aber winkte ihnen zu schweigen. Es war ein neuer Anlass für
Xuvaieib, sein Staunen über den Geist, der die Muslime beseelte, zu
Mikraz auszusprechen.
M. gab wiederum nach, damals ward Sur. 17,110 offenbart. Das
Schriftstück lautete Avie folgt. „In deinem Namen, o Gott! Dies ist
der Friedensvertrag, der von Muhammed b. 'Abdallah und Suhail b.
'Amr abgeschlossen ist. Sie sind übereingekommen die Waffen zehn
Jahre ruhen zu lassen. Während dieser Zeit soll ein jeder sicher sein,
und keiner dem anderen etwas anthun, so dass auch kein heimliches
Abbruchthuen stattfindet, sondern eine aufrichtige Ehrlichkeit zwischen
uns waltet '). Wer mit M. in Vertrag und Bund treten will , kann es
thun , und wer mit den Quraish in Vertrag und Bund treten will, kann
es thun. Wenn aber ein Qurashit ohne Erlaubnis seines Vormundes
(Valij) zu M. kommt, wird er ausgeliefert, dagegen wenn einer der An-
hänger M.'s zu den Quraish kommt, wird er nicht ausgeliefert. Dieses
Jahr muss M. mit seinen Genossen von uns (sie) abziehen, im nächsten
Jahr aber darf er zu uns (sie) hineinkommen und drei Tage verweilen,
jedoch ohne andere Waffen als die eines Reisenden, die Schwerter in
den Scheiden". Zeugen waren Abubekr und Omar und Ibn- 'Auf und
Ibn Abi Vaqqac und Othman und Abu 'Ubaida und Muxammad b. Mas-
lama und Xuvaieib und Mikraz. M. bekam das von Ali geschriebene
Original, Suhail eine Abschrift des Vertrages. — BH. 746 ff.
Auf der Stelle erhoben sich die Xuzä'a und erklärten ihre Buudes-
genossenschaft mit M., umgekehrt die Bakr mit den Quraish. Die Xuza'a
') Der Satz lautet K5».äXx xx-^ '-^^•^ ry^» d"^^^ ^* ^^^' "^ ^j' J<^.
Der letztere Ausdruck bedeutet eigentlich „ein unangerührtes Deposita-
rium"; zum ersteren vgl. das Glossar zu Baladh. Von den Xuza'iten
heisst es stehend, sie seien des Propheten 'aibatu nucxin gewesen.
Väkidi, Muharameil. 1 i
258 Xudaibija A. 6.
waren Verwandte SuhaiFs von seiner Mutter her; Xuvaieib machte ihm
aus ihrem Verhalten einen Vorwurf und meinte, als er den Vorschlag,
die Bakr gegen sie zu hetzen, als Vertragsbruch zurückwies, das thue er
bloss aus Rücksicht auf seine mütterliche Familie. Aber Suhail erklärte,
dass die Rücksicht auf Quraish bei ihm stets obenan stehe und dass aus
diesem Grunde die Bakr ihm lieber seien als die Xuza'a.
Als die mekkanischen Abgeordneten fortgegangen waren, forderte M.
die Seinen auf, zu opfern und sich zu scheren. Er wiederholte die Auf-
forderung dreimal, aber niemand kam ihr nach. Zornig zog er sich end-
lich zu Umm Salama zurück, sie musste (wie sie selber erzählt) mehr
140b als einmal fragen, ehe er ihr mitteilte, was geschehen war. Sie gab ihm
den Rat, nur erst selber anzufangen mit dem Opfern, so würden die An-
deren schon folgen. Da ging er mit geschürztem Kleid hinaus, stürzte
mit dem Messer (xarba) auf das Opfertier und rief mit lauter Stimme:
in Gottes Namen, Gott ist der grösste! Sein Beispiel zündete und riss
die Anderen fort. — Umm 'Umära sah ihn schlachten.
Malik b. Anas von Abu IZubair von Gabir: M. Hess seine Gefährten
an den Opfertieren teilnehmen, er schlachtete je eins für sieben. Im Ganzen
waren es 70 Kamele, darunter der mahritische Hengst Abu GahPs. Der
war bei alXudaibija von der "Weide weggelaufen und erst vor Abu Gahl's
Hause stehen geblieben. Der Sulamit 'Amr b. Ghatma ging ihm nach
um ihn wieder zu holen, gewisse törichte Leute in Mekka wollten ihn
jedoch nicht herausgeben, bis Suhail vorschlug, man solle dem Propheten
100 andere Kamele dafür bieten. Aber M. konnte nicht darauf eingehen,
da er ihn bestimmt zu opfern gelobt hatte. Er schlachtete ihn dann für
eine Gesellschaft von sieben Leuten, unter denen sich Abubekr und Omar
befanden,
Ibn alMusajjib : es waren 70 Opfertiere und 700 Mann , eins für je
zehn. — Aber in "Wahrheit waren es 1600 Mann.
Auch Oalxa, Ibn 'Auf und Othman brachten Opfer. M.'s Zelt stand
ausserhalb des Xaram, aber er betete innerhalb des Xaram. Es meldeten
sich einige Heischende, aber nicht viele; denen schenkte er vom Fleisch
und von den Häuten. Der Ka'bitin Umm Kurz, die ihn ansprach, Hess
er zwei gleiche Schafe ^) für je einen Knaben und eins für je eiu Mädchen
geben. Auch die übrigen MusHme gaben den Armen von ihren Opfern
zu essen. Zwanzig Kamele Hess M. durch einen Aslamiten beim Marva-
hügel schlachten und ilir Fleisch verteilen.
Ja'qub b. Muxammad von 'Abdalraxman b. 'Abdallah b. Abi Ca'ca'a
von alXarith b. 'Abdallah b. Ka'b von Umm 'Uraära: nach vollbrachter
') Q'LjtijC» i")^^ ^- Gauharij I 21,9.
Xudaibija A. 6. 259
Schlachtung ging M. in sein rotes liCderzelt und Hess sich scheren (von
Xiräsh b. Umajja, wie Xirash b. Ilunaid von s. Vater überliefert). Dar-
auf steckte er seineu kahlen Kopf heraus und rief: sei Gott den Kahl-
geschorenen hold! Man rief ihm entgegen: und auch den Gestutzten? Er
wiederholte dreimal: den Kahlgeschorenen, schliesslich fügte er hinzu:
und den Gestutzten. — BH. 749.
Ibrahim b. Jazid von Abu IZubair von Gahir: ich sah Avie er bei
einer grünen Saraura geschoren und sein Haar auf den Baum geworfen
wurde. — Umm 'Umara: die Menschen nahmen das Haar von dem Baume i^ia
herunter und rissen sich darum; ich drängte mich durch und bekam auch
ein paar Strähnen. (Diese Haare hatte sie bei sich bis zu ihrem Tode,
sie pflegte die Kranken zu waschen.)
Einige schoren sich glatt, andere stutzten blos das Haar oder schnitten
sich die Spitzen ab, ^^n.e Umm Salama und Umm 'Umära').
Der Aufenthalt M.'s in Xudaibija dauerte einige zehn, nach anderen
20 Tage. Auf dem Rückwege machte er zuerst in Marr alOhahrän, dann
in 'Usfän Halt. Dort ging den Leuten die Zehrung aus, er gab ihnen
auf ihre Bitte Erlaubnis ein oder das andere Eeitkamel zu schlachten,
zog sie aher auf Omars Dazwischentreten wieder zurück und befahl nach
dessen Rate, Lederdecken auszubreiten und darauf Alles zusammen zu
werfen, was noch von Zehrung bei den Einzelnen vorhanden war. Abu
Shuraix alKa'hij : die meisten konnten nichts bringen, einige "sah ich mit
einer Dattel, andere mit einer Hand voll Mehl oder Saviq kommen, aber
es war recht wenig. Als Alles zusammen war, betete M. einen Segen
und befahl dann, mit den Essbeuteln zu kommen. Da steckten sie soviel
ein als sie wollten, bis sie kaum mehr Platz hatten.
Als sie wieder unterwegs waren, fiel reichlicher Regen, obwohl es
Sommer war. Sie stiegen ab und tranken und M. hielt eine Rede. Er
erzählte von drei hergekommenen Männern, von denen sich zwei zu ihm
gesetzt, der dritte aber sich abgewandt und von dannen gemacht hatte.
Der eine, sagte er, schämte sich und Gott schämte sich seiner; der an-
dere bekehrte sich und Gott kehrte sich zu ihm -) ; der dritte wandte sich
ab und Gott wandte sich von ihm ab.
Mu'ädh b. Muxammad von Shu'ba, dem Freigelasseneu des Ihn 'Abbas,
von Ihn 'Abbas von Omar: auf dem Heimwege richtete ich eine Frage
an M. , einmal, zweimal, dreimal, bekam aber keine Antwort. Da fasste
mich die Angst über mein Benehmen zu Xudaibija und ich fürchtete,
') (j^ÄÄ*J = mit einer Schere.
^) Der Unterschied zwischen diesen beiden ist in der Erzählung nicht klar
angedeutet.
17*
260 Xudaibija A. 6. .
es werd« ein Vers über mich offenbart werden. Während ich in ge-
drückter Stimmung einsam vorausritt, kam ein Bote um mich zu M.
zurückzurufen. Erschrocken folgte ich, er aber grüsste mich mit heiterer
Miene und sagte, es sei ihm eben eine Sura (zehn Verse) offenbart, die
ihm lieber sei als Alles was die Sonne bescheine (Sur. 48, 1 ff.).
Mugammi' b. Ja'qub von s. Vater von Mugammi' b. Gärija: auf dem
141b Rückwege entstand in Cagaucän ein Auflauf, weil es hiess, M. erhalte
eine Offenbarung ; ich lief auch mit hin und hörte ihn Sur. 48, 1 reci-
tieren. — Gabriel und die Muslime gratulierten ihm zu der Offenbarung.
Erklärung von Sur. 48. V. 6 bezieht sich auf die Muzaina und
Guhaina und Bakr, die sich -dem Pilgerzuge nicht anschliessen wollten.
V. 10 redet von der Huldigung des Wohlgefallens unter dem Baume.
V. 11 bezieht sich auf das Verhalten der Muzaina u. s. w. , nachdem M.
wider ihr Erwarten wohlbehalten nach Medina zurückgelangt war; V. 15 f.
142a desgleichen auf ihren Wunsch, am Zuge nach Xaibar teilzunehmen; die
gefährlichen Feinde, gegen die sie aufgeboten werden sollen, sind Perser
und Griechen, oder die Haväzin, oder die Banu Xanifa. V. 17 hat 24,57
zur Voraussetzung; es wurden nämlich in Folge von 24,57 die Blinden,
Lahmen und Kranken an die Luft gesetzt; hier nun wird erlaubt, sie
trotz 24,57 im Hause zu behalten. Nach anderen besagt V. 17, es sei
den Kranken keine Schuld, beim Feldzug zu Hause zu bleiben. Muxam-
mad und M&'mar von alZuhrij von Sa'id b. alMussajjib : es pflegten einige
Muslime , wenn sie zu Felde zogen , ihre Hausschlüssel den daheim-
bleibenden Kranken zu übergeben ; das wird ihnen in V. 17 ausdrücklich
gestattet. V. 20a bezieht sich auf Xaibar, V. 20b auf den Schutz des
Lagers zu Xudaibija vor den feindlichen Absichten der Mekkaner; oder
auf den Friedensvertrag. V. 21 deutet auf die Eroberung des persischen
und römischen Reichs, oder der Stadt Mekka. V. 24 geht darauf, dass
sowohl die Muslimen den mekkanischen Gefangenen , als die Mekkaner
den in ihren Händen befindlichen Muslimen kein Leid anthaten. V. 25
besagt, der Angriff auf Mekka sei bloss aus Rücksicht auf die heimlichen
Gläubigen, die dort von ihren Vormündern zurückgehalten würden, unter-
blieben um nicht auch sie zu gefährden (lau tazajjalQ = wenn diese aus-
geschieden wären). In V. 20 wird auf SuhaiTs Protest gegen die Aus-
142b drücke Raxman und Bote Gottes angespielt. — Auch Sur. 11). ',M be-
zieht sich auf alXudaibija. — BH. 749 ff.
Kein Sieg im Islam war wichtiger als der Vertrag von Xudaibija.
Vorher bestand eine Scheidewand zwischen den Muslimen und den übrigen
Menschen, sie sprachen nicht mit einander, wo sie sicli trafen, gerieten
sie in Kampf. Nachher legte sich die Feindschaft, Sicherheit und gegen-
seitiges Vertrauen trat ein. Jeder einigermassen Verständige, der etwas
Xudaibija A. 6. 261
vom Islam hörte, trat über; sogar solche Ilaii])tmenschcn unter den Mek-
kanern wie Xalid und 'Amr. Der Friede dauerte 22 Monate, bis die
Mekkancr ihn brachen ; während dieser Frist bekehrten sich mehr Menschen
als in der ganzen Zeit vorher, der Islam breitete sich nach jeder Richtung
unter den Araberstämmen aus. — BII. 751.
Abu Baclr Usaid b. Xaritha, ein Eidgenosse der Zuhriten, floh um
des Glaubens willen zu Fuss aus Mekka und kam zu M. nach Medina.
Aber die Zuhriten, alAinas b. Shariq und Azhar b. 'Abd'auf verlangten
seine vertragsmässige Auslieferung. Xunais b. Gabir, ein Mann, von 'Amir
b. Luaij, besorgte ihnen den Brief und übernahm zugleich, mit seinem
Freigelassenen Kauthar, den Flüchtigen zurückzuholen. Er kam drei
Tage später als der letztere in Medina an, M. Hess sich den Brief durch
IJbaij b. Ka'b vorlesen, und übergab darauf den Flüchtling den beiden
Männern. Abu Bacir machte ihm verzweifelte Vorstellungen, aber er
erklärte des Vertrages wegen nicht anders handeln zu können, sagte
ihm jedoch zum Trost, Gott werde ihm schon Rettung und Ausweg ver-
schaffen. Als er abgeführt wurde, raunten ihm die Muslime ins Ohr:
sei gutes Mutes, Gott verschafft dir einen Ausweg, ein rechter Mann ist
tausend anderen überlegen, also handle! Das Mittagsgebet verrichtete er
in der Moschee von Dhu-lXulaifa, lehnte sich dann an die Mauer um von
seinen Datteln zu essen und nötigte auch seine beiden Bogleiter zuzu-
langen. Sie thaten es endlich, indem sie auch ihrerseits ihre Brodstücke
zum Besten gaben. Vertraulich geworden legte dabei der 'Amirit sein
Schwert ab, Abu Bacir knüpfte ein Gespräch mit ihm an, fragte ob das
Schwert scharf sei und Hess es sich zeigen. Jener hielt ihm die Scheide
hin und Hess es geschehen, dass er den Griff fasste, das Schwert auszog,
und ihn erschlug. Kauthar entfloh nach Medina, wo er bald nach dem
Nachmittagsgebet mit verstörter Miene eintraf und dem Propheten Bericht
erstattete. Gleich hinter ihm her kam auch Abu Bacir, der ihn bloss
deshalb nicht ereilt hatte, weil er durch das Aufladen der Beute auf
das Kamel des 'Amiriten aufgehalten war. Er meiute, nun sei doch der
Pflicht gegen die Mekkaner, durch seine Auslieferung, genügt und zu-
gleich der Gefahr, dass er zum Götzendienst verführt würde, vorgebeugt;
und wollte M. den Fünften vom Raube- geben. Aber M. , obwohl von
Bewunderung für ihn ergriffen, nahm den Fünften nicht an, sondern fragte
vielmehr Kauthar, ob er den Flüchtling wieder mitnehmen wolle. Als
dieser jedoch sich voller Schrecken dessen weigerte, stellte er Abu Bacir
frei, zu gehen, wohin er wolle. Dieser wandte sich darauf nach der
Küste in der Gegend von aFIc, wo die Karawanenstrasse nach Syi'ien
geht. Er hatte nur eine Hand voll Datteln bei sich und nährte sich davon
drei Tage, bis gestrandete Fische ihm aus der Not halfen. Bald sammelten
262 Xudaibija A. 6.
sich zu ihm andere aus Mekka entflohene Muslime (70 Mann) , welche
durch einen Brief Omar's die bewundernde Aeusserung M/s über Abu
Bacir erfahren hatten: schade um (vailummi) einen solchen Schürer des
Kriegsbrandes, hätte er doch Leute bei sich! Sie töteten alle Qurashiten,
die ihnen in die Hände fielen, und fingen alle Karawanen ab, zuletzt
eine von 30 Kamelen, wobei jeder Einzelne eine Beute von 30 Dinar
Wert machte. Sie beabsichtigten davon dem Propheten den Fünften zu
schicken, aber Abu Bacir sagte, er würde ihn nicht annehmen. Er war
ihr Haupt in geistlichen und weltlichen Dingen und sie leisteten ihm
willigen Gehorsam. — Suhail war sehr böse auf M. wegen der Ermordung
143b des 'Amiriten durch Abu Bacir; die übrigen Mekkaner jedoch erkannten
an, dass M. keine Schuld habe. Er fand aber, dass damit der Mord des
Gesandten nicht aus der Luft geschafft sei, legte seinen Rücken gegen
die Mauer der Ka'ba und schwur diese Stellung nicht zu verändern, bis
das Sühngeld erlegt sei. Abu Sufjan erklärte das für töricht, da das
Geld so schnell nicht aufzubringen sei, zudem sei dasselbe nicht von
Gesammtquraish , sondern nur von der Familie Zuhra zu zahlen, von
Avelcher der Bote ausgesandt sei. Dazu wollte sich nun aber wieder al-
Ainas dem Suhail nicht verstehen, und so wurde die Sühne nicht bezahlt,
bis M. Mekka eroberte '). — Das Wegelagern Abu Bacirs trieb schliess-
lich die Mekkaner dazu, M. schriftlich zu bitten, er möge ihn doch nur
in seine Gemeinschaft aufnehmen, damit die Räubereien aufliörten. M.
that das denn auch in einem Briefe, aber als derselbe ankam, lag Abu
Bacir schon im Sterben, er starb mit dem Brief in der Hand. Seine
Gefährten begruben ihn und bauten eine Moschee über seinem Grabe,
dann übersiedelten sie nach Medina. Einer von ihnen, alValid b. alValid
b. alMughira, brach am Eingang der Xarra den Finger und starb an der
Wunde in Medina. Umm Salama veranstaltete ihm eine Leichenklage
mit Totenschmaus-). — BH. 751 — 753.
Die einzige qurashitische Frau, von der bekannt ist, dass sie auf
eigene Hand um des Glaubens willen nach Medina floh, war Umm Kul-
thum bint 'Uqba b. Abi Mu'aie. „Ich pflegte, erzählt sie, öfters meine
Verwandten in der Wüste (bei alShu'aim oder alXacäc) auf drei, vier
Tage zu besuchen. Ich that also als ob ich zu ihnen wollte, schlug
') Folgen einige Verse Mauhah's b. Rabäx BII. 7515.
-) Er selbst sprach im Ragaz iJÜl Jwo_v. j^ vi>^0 T-y^' -'' <^^ S^
i,i>yJL' -^. Die Klage lautete: ••>^-^j~'^ ^ '^^j^ ij^^ O"^ ^
M. sagte, die stete Wiederholung des Namens alValid geschehe aus Sehn-
sucht.
Xudaibija A. ß, 263
dann aber die Strasse nach Mcdina ein und traf dort einen Xuza'iten,
dem ich meine Absicht offenbarte. Er verschaffte mir ein Kamel und i44a
führte mich nach Medina, ebenso dienstbereit wie zurückhaltend'). In
Medina ging ich zu Umm Salama, sie erkannte mich zuerst nicht, bis
ich mich nannte und meinen Schleier lüftete. Ich drückte ihr meine
Besorgnis aus, dass meine Verwandten in Bälde mich zurückholen wür-
den, und stellte ihr vor, dass die Lage einer Frau in solchem Falle
schlimmer sei als die eines Mannes. Sie sprach darüber mit M. , und
dieser entschied, dass die Auslieferung von Frauen durch den Vertrag
nicht gefordert sei. Demgemäss, als am anderen Morgen meine Brüder
alValid und 'Umara, die Söhne 'üqba's b. Mu'aie erschienen, um mich
zurückzufordern, wurden sie abgewiesen. Die Qurashiten fanden sich
darin. Sur. 60, 10.
Muxammad b. 'Abdallah von alZuhrij : ich kam zu 'Urva, während
er grade eine Frage Hunaid's, des Vertrauten des Chalifen alValid b.
'Abdalmalik, in Betreff von Sur. 60, 10 schriftlich beantwortete wie folgt.
„Im Frieden von Xudaibija war ausgemacht, dass- M. die Mekkaner,
welche ohne Erlaubnis ihres Vormundes zu ihm kämen, ausliefern solle.
Als aber auch Frauen zu ihm flüchteten, lieferte er sie nicht aus, Avenn
sie die Prüfung im Islam bestanden und aussagten, aus Liebe zum Islam
geflohen zu sein. Gott befahl ihm, die Morgengabe dieser Frauen zurück
zu erstatten, unter der Bedingung der Gegenseitigkeit von selten der
Mekkaner.''
Zu 60,11: die Muslime richteten sich nach dem Befehl, die Morgen-
gabe der zu ihnen geflüchteten Weiber zurückzuerstatten; die Götzen-
diener aber leisteten im umgekehrten Falle keine Gegenseitigkeit. Darum
befahl Gott, die Schuld gegen die Forderung zu rechnen, und die Muslime,
deren Frauen zu den Heiden entliefen, ohne dass die Morgengabe her-
ausgegeben wurde, schadlos zu halten von der Morgengabe der Frauen,
die sich nach Medina flüchteten.
In Folge des Befehls 60,10, die unglänbigen Frauen nicht festzu- i^ib
halten, entliess Omar die Zainab bint Abi Umajja (welche darauf Mu'avija
b. Abi Sufjan heiratete), und die Xuza'itin Bint Garval (welche Abu
') „Ich stehe Tag und Nacht zu Diensten (ahlu llaili valnahäri) und be-
gleite dich nach Medina." Während er das Kamel führte, redete er kein
Wort mit mir; wenn er es niederknien liess, entfernte er sich von mir
(shaxä 'anni), bis ich abgestiegen war, band es dann an einen Baum,
und kam zu mir (shaxä ilajja) unter den Baum. Am Abend löste er das
Kamel und fährte es vor, sich wiederum zurückziehend, bis ich aiifge-
stiegen war; dann fasste er es am Zügel und ging ohne sich umzusehen
bis wir abermals Halt machten.
^
264 Xaibar A. 7.
Galim b. Xudhaifa heiratete); desgleichen 'Ijäc b. Ghanm alFihrij die
Umm alXakam bint Abi Sufjän (welche 'Abdallah b. 'üthman al Thaqafij
heiratete, dem sie den 'Abdalraxman gebar). — BH. 754. 755.
49. ■
Xaibar. A. 7 im Gumada I ').
Muxammad b. 'Abdallah, und Miisa b. Muxammad b. Ibrahim b. al-
Xarith alTaimij, und 'Abdallah b. Ga'far, und Ibn Abi Sabra, und Ihn
Abi Xabiba, und 'Abdalraxman b. 'Abdal'aziz, und Muxammad b. Calix,
und Muxammad b. Jaxja b. Sahl, und 'Äidli b. Jaxja, und 'Abdalxamid
b. Ga'far, und Jaxja b. 'Abdallah b. Abi Qatada, und Usama b. Zaid al-
Laithij, und Abu Ma'shar, und Mu'adh b. Muxammad, und Ibrahim b.
Ga'far, und die beiden Ohafariten Junas und Ja'qub b. Muxammad. und
Ja'qub b. Muxammad b. Abi Ca'ca'a, und Sa'd b. Abi Zaid b. alMu'allä
alZurqij, und Rabi'a b. 'Uthman, und Mugammi' b. Ja'qub, und 'Abdallah
b. Jazid, und 'Abdalmalik und 'Abdalraxman die beiden Söhne Muxam-
mad's b. Abi Bakr, und Ma'mar b. Rashid, und Isma'il b. Ibrahim b.
'Uqba, und Andere : M. kam am Ende des Jahres 6 von alXudaibija zurück
und zog gegen Xaibar im Cafar A. 7, nach anderen am 1 Rabi' I. Die
Araber, die an der Pilgerfahrt nicht hatten teilnehmen wollen, drängten
sich jetzt dem Propheten auf^); er aber Hess ausrufen, dass sie auf die
Beute keinen Anspruch haben und bloss mitziehen sollten um frommen
Kriegseifer zu beweisen. Sehr unwillig über das Unternehmen waren die
Juden von Medina, mit denen M. im Vertrage stand; sie zeigten es da-
durch, dass sie alle ihre ausstehenden Forderungen von den Muslimen
eintrieben. So Abu IShaxm fünf Dirham von 'Abdallah b. Abi Xadrad
alAslamij für gelieferte Gerste. Vergebens bat ihn derselbe um Frist,
bis er seinen Anteil von der Beute von Xaibar bekommen haben würde;
der Jude sagte giftig, er solle die Eroberung von Xaibar nicht für so
selbstverständlich halten, es werde von 10000 Kriegern verteidigt. Ent-
rüstet versetzte Ibn Abi Xadrad: du willst uns mit unseren Feinden bange
machen und bist doch in unserer Mund und Schntzhcrrschaft ? ich werde
dich bei dem Boten Gottes angeben. Abu IShaxm ging mit; M., als ihm
145.1 der Fall vorgetragen war, schwieg eine Weile mit bebender Lippe, darauf
befahl er dem Schuldner zu zahlen. Dieser musste darob eins seiner
Kleider 3) vorkaufen und statt dessen seinen aufgelösten Kopfbund um-
schlagen, bis ihm Salania b. Aslam ein anderes Oberkleid schenkte. Bei
') So Inder Uebersicht und fol. 107 a. b (Ibn 'Abbas); vgl. dagegen fol. 144b.
2) ^)l5./l!3 Ly'o^^ LoLxIj jL:^! ^^_j Lp!. Vgl. fol. 169 b. 160a. .
•'') Der Anzug besteht aus Unter- und Oliorkleid = althaubfini. Vgl. fol. 188b.
Xaibar A. 7. 265
Xaibar aber fiel ihm eine mit Abu IShaxiu verwandte Frau zur Beute,
welche ihm dieser teuer abkaufen musste.
Dem Abu 'Abs b. Gabr, der weder Zehrung noch Zeug für den Feld-
zug hatte, schenkte M. einen kostbaren Stoff (shuqcia sunbuläiiijja). Den
verkaufte er für acht Dirham, zwei davon liess er seiner Frau, für zwei
kaufte er sich Zehrung, für die anderen vier eine Burda. Unterwegs sah
ihn M. vor sich herreiten, sein blanker Helm blitzte im Mondschein. Er
liess ihn holen und fragte warum er vorauseile. Mein Kamel ist so
munter, war die Antwort. „Wo hast du denn das schöne Zeug gelassen,
das ich dir schenkte?" Hab ich verkauft um acht Dirham, um das und
das anzuschaffen. Da sagte M. lachend: du bist wahrhaftig ein armer
Schlucker, ihr werdet es aber erleben, dass ihr Geld und Gut die Fülle
habt — doch werdet ihr darum nicht besser daran sein.
Stellvertretender Imam war Sibä' b. 'UrfuHa alGhifarij, and. unrichtig
Abu Dharr. Wir kamen, erzählt Abu Huraira, nach Medina, als M. auf
dem Zuge gegen Xaibar war, unserer achtzig Familien von Daus. Sib;V
war sein Vertreter, wir beteten ihm Sur. 83,1 (gegen doppeltes Mass)
nach, und ich bemerkte dazu, dass mein Oheim in alSarät immer doppeltes
Mass führe. Wir AvoUten nicht warten bis ]\I. zurückkehrte, sondern
gingen zu ihm nach Xaibar und trafen ein, als er alNaeät erobert hatte
und alKatiba belagerte. Wir blieben dann dort, bis der Kampf aus war.
Die Juden in Xaibar meinten , M. werde es nicht wagen sie anzu-
greifen, und pochten auf ihre wohl versehenen hohen Burgen und ihre
wohl gerüstete zahlreiche Mannschaft — durch sie allein, sagten sie, sei
Ghaeafän im Stande sich gegen alle Araber zusammen zu wehreu. Sie
sorgten dafür, dass dergleichen Aeusserungen auch nach Medina gelangten.
Inzwischen erfuhren sie über den Auszug des Propheten nichts Bestimmtes,
bis er eines Nachts plötzlich da war. Als sie merkten, dass er auf dem i45b
Wege sei, gab ihnen alXarith Abu Zainab den Rat, draussen vor ihren
Burgen ein Feldlager zu beziehen, denn wenn sie in denselben sich ein-
schliessen Hessen, so drohe ihnen das Schicksal der medinischen Juden.
Sie aber sagten, ihre Burgen seien anderer Art, weil auf Bergspitzen be-
legen, und blieben darin.
M. hatte zwei Ashga'iten zu Führern, Xusail h. Xäriga und 'Abdallah
b. Nu'aim. Er nahm den Weg über Thanijjat alVadcä', Zaghäba, Kacjamä
und alMustanäi; von da listiger Weise') über 'Icr und alCahbä. Unter-
wegs forderte er 'Amir b. (Sinän) alAkva' auf, abzusteigen und eins zu
singen , was er denn auch that -). Er fiel hernach bei Xaibar. Sein
') K u?j.J^ i/^ r*^
2) Bn. 756,8 — 10. Aber Z. 9 lautet bei Yakidi hier anders, dagegen weiter
unten (Ibn Raväxa) ganz ähnlich.
266 Xaibar A. 7.
Neffe Salama erzählt: in der Nähe von Xaibar fehlte ich beim Schiiss auf
eine Gazelle , 'Amir traf sie , aber die Sehne riss und wickelte sich um
das Ende des Bogens, so dass er sie nur mit Mühe wieder los machen
konnte — ich dachte gleich, es sei ein Vorzeichen fürs Martyrium.
Nach einer anderen Version ') forderte M. Ihn Raväxa auf die Kamele
durch ein Lied in Bewegung zu bringen, und er that es. Der Prophet
wünschte ihm darauf Gottes Huld, und er fiel bei Mu'ta.
In Cahbä verblieb M. vom Nachmittags- bis zum Nachtgebet und ass
dort Saviq und Datteln. Darauf befahl er dem Xusail, sie auf dem Kamme
des Gebirges ^) so weit zu führen , dass sie von Norden her nach Xaibar
kämen. An eine Stelle gelangt, wo mehrere Wege gewählt werden
konnten, musste der Führer dem Propheten die Namen derselben nennen.
146a Die Wege mit ungünstig klingenden Namen verwarf M. und entschied
sich zuletzt für einen, welcher m a r x a b (Weite, Behagen) hiess ; er liebte
die glücklichen und scheute sich vor den unglücklichen Vorbedeutungen.
'Abbad b. Bishr, der die Reiter des Vortrabs befehligte, fing einen
Kundschafter der Juden, einen Asliga'iten. Der log erst und suchte ihn
nebenbei mit der Macht der Juden und ihrer Bundesgenossen von Ghaeafan,
die bereits zu ihnen gestossen seien, bange zu machen, aber durch ein
paar Peitschenhiebe gewitzigt gestand er, nachdem er Sicherheit für sein
Leben erhalten hatte , die Bewohner von Xaibar ^) hätten grosse Angst,
Avären aber von ihren Glaubensgenossen in Medina ermutigt, sich nur
tapfer zu wehren, dann würden die Muslime, schwach an Zahl und schlecht-
gerüstet, wie sie wären, schon Avieder 'abziehen. Kinana b. Abi IXuqaiq,
der Oberste der Juden, habe ihm den Auftrag gegeben, sich unbefangen
den Muslimen zu nähern, ihnen von der Kriegsmacht ihrer Feinde über-
triebene Begriffe beizubringen, und dann möglichst rasch mit Nachrichten
über ihre Zahl und ihre übrigen Verhältnisse zu ihm zurückzukehren. Er
erzählte auch, dass unter den Arabern eifrig für oder gegen M. Partei
genommen werde, in Bezug auf den Ausgang seines Unternehmens.
'Abbad brachte den Kundschafter zu M., dieser überliess ihn einstweilen
seiner Hut, ohne dem Omar zu gestatten, dass er ihm, der versprochenen
Sicherheit zuwider, den Kopf abschlage. Hinterher in Xaibar liess er ihn
') die indessen nicht als andere Version, sondern einfach als Fortsetzung
eingeführt wird.
3) jLx^ Plural von ^^^.x^wi» (gegen Sprenger HI 272), wie das schon im
alten Arabisch häutig ist, Div. Hudliail 78,1. 106,1 Näbiglia 23,2; vgl. die
Nagadat (die Charigiten von Jamama, deren Anführer Nagda b. 'Amir
war Shahr. 91) und ähnlich auch die Ancär, Äxläf, Anbäe.
Xaibar A. 7. 267
kommen und trug ihm den Islam an, mit dem Bemerken, wenn er ihn
nach dreimaliger Aufforderung nicht annehme, so müsse er hängen').
Das wirkte.
Der Führer ging den Gebirgskamm entlang bis zwischen Xäc und
alSurair, von da hinab nach alXaraca, und dann wieder hinauf bis zwischen
alShiqq und alNaeät. Bevor die Muslime in Xaibar einzogen und Halt
machten, sprachen sie dem Propheten ein Gebet nach: o Gott wir bitten
dich um das Beste dieser Stadt und ihrer Bewohner u. s. w. Es war
noch Nacht, vor Morgen schon pflegten die Juden in Waffen auszuziehen
und Uebungen zu machen, es waren 10000 Krieger. Ausserdem war^
Kinana b. Abi IXuqaiq mit 14 anderen unter den Ghaeafan herumgereist, i^sb
um sie zur Hülfe aufzubieten und ihnen dafür die halbe Dattelernte von
Xaibar auf ein Jahr zu versprechen. Ein Fazarit, der in Medina Waare
verkauft hatte, hatte den Juden die Nachricht gebracht, dass M. gegen
sie rüste. — BH. 757.
Die Juden rührten sich die Nacht über nicht und kein Hahn krähte. .
Als es Morgen ward, wollten sie mit Schaufeln, Hacken und Körben aus-
ziehen, flohen aber alsbald entsetzt in ihre Burgen zurück mit dem Rufe :
Muxammad valiamls!') — den M. mit siegesgewissem Drohworte beant-
wortete. Von der Stelle, wo er zuerst Halt gemacht hatte, verlegte er
sein Lager an einen Felsen, wo sein durchgegangenes Kamel sich nieder-
gelassen hatte, und gründete dort die Moschee, die noch heute da steht.
Da ihm aber am anderen Morgen alXubab b. alMundliir vorstellte, der
Platz liege zu nahe bei den Burgen, zu sehr im Bereich der Pfeilschützen
von alNaeät, ausserdem zu niedrig und feucht und zu wenig offen ^), er
möge sich lieber hinter die Xarra zurückziehen, so beauftragte M. den
Muxammad b. Maslama einen anderweitigen und passenden Ort auszu-
suchen. Den Tag über kämpfte er indessen gegen die Juden von der
niedrig gelegenen Stelle aus, wo er war; erst am Abend siedelte er über
nach alRagf. Die Muslime kämpften in verschiedenen Fähnlein (ra'jät),
die Losung war: ja mancür amit.
Durch alXubäb veranlasst gab M. Befehl, die Palmen abzuhauen, zog i^' a
ihn aber auf Abubekr's Rat wieder zurück, nachdem der Anfang gemacht
war ihn auszuführen. — Der Grossvater Muxammad's b. Jaxja sah noch
die Stümpfe der abgehauenen Palmen in alNaeät." — Usama b. Zaid al-
^) Wenn xamis ein jüdischer Ausdruck ist, so rechtfertigt sich um so eher
die Vergleichung mit Exod. 13,18.
3)]J!^ J.^:uJ! ^^p ^^
268 Xaibar A. 7.
Laithij von Ga'far b. Maxmud: es wurden 400 Bäume in alNaeät umge-
hauen; Muxammad b. Maslama betrachtete einmal den Stumpf eines Palm-
baums ') und sagte : ich Avar eben mit diesem Stumpf beschäftigt, als ich
Bilal den Befehl ausrufen hörte, wodurch dem Umhauen Einhalt geschah.
Gleich am ersten Tage des Kampfes gegen alNaeät ward Maxmüd b.
Maslama tötlich verletzt. Da es sehr heiss war, setzte er sich in den
Schatten einer dem Juden Nä'im gehörigen Burg, welche zuerst angegriffen
wurde; er glaubte nämlich, es seien keine Leute darin, sondern nur Vor-
räte. Da warf unversehens Marxab einen Mühlstein auf ihn herab, der
ilim den Helm tief ins Gesicht quetschte. M. zog ihm die abgeschundene
Haut wieder über die Stirn, dass sie war wie zuvor, und verband ihm
die Wunde; am Abend verlegte er das Lager nach alRagi'. Von da aus
zog er eine "Woche lang jeden Morgen zum Angriff gegen alNaeät — und
zwar griff er nicht mehr von unten sondern von oben her an — und
kehrte Abends dorthin zurück, indem er mittlerweile Othman b. Affan zur
Aufsicht zurückliess. AVer verwundet war, ward ins Lager transportiert;
am ersten Tage des Kampfes wurden 50 Muslime von Pfeilen getroffen.
Nach einer Version verlegte M. des Fiebers wegen sein Lager von
der Stelle, wo es anfangs war, nach alRagi'. Es Avar damals die Zeit
der grünen Früchte; die davon genossen, wurden schlaff vom Fieber-).
Der Prophet, dem sie es klagten, verordnete ihnen, zwischen den zwei
Gebetsrufen Wasser aus einem Schlauch auf sich zu spritzen. Sie thaten
es und waren wie von Randen befreit.
Ka'b b. Malik : am P^nde einer Nacht kam ein Jude nach alRagi' und
bat um sicheren Einlass, den wir ihm gewährten. Vor M. geführt, erbot
er sich, gegen das Versprechen der Sicherheit für sich und seine Familie,
ihm den Weg zu „der Blosse der Juden"' zu zeigen. In Folge dessen
ward alNaeät sofort angegriffen und auch erobert, es -waren aber nur
Frauen und Kinder dort. Als wir hinterher nach alShiqq gelangten, fan-
den wir auch dort nur Frauen und Kinder, darunter die schöne Frau des
A'^errätcrs, welche dieser wieder bekam.
In der sechsten Nacht des Lagers zu alRagi' ward ein Jude zu Omar,
der die Wache hatte, gebracht, welcher vor M. geführt zu werden ver-
langte^). M. betete gerade, als Omar mit dein Juden eintrat. Auf sein
') ij^fV^ -y^ \y^- L)ass Hos. 9,13 mit arab. caur nichts zu thuu hat,
versteht sich von selbst; der Sinn ist nach LXX und dem I'arallelglicde :
zu Jagdwild sind bestimmt seine Söhne.
-) ti>JLj" qX UJLJ cS i'U-v^*^ '*^3 i5^3 Lau?» 5-.«.i ^ j-'rfP' ^y^J^i
^^^J.\ ^^j^C^\*^ 5>*äJ5. Vgl. fol. 150b.
*) Omar will ihm natürlich den Kopf vor die Fasse legen — anders tluit er
es nicht.
Xaibar A. 7. 269
Befragen sagte derselbe aus, die Juden, ohne Ordnung und Zucht, wie
sie seien, flüchteten sich in dieser Nacht einzehi von alNaeät nach alShiqq;
ihre Waffen und Vorräte hätten sie unter der Erde versteckt an einem
Orte, den er morgen dem Propheten zeigen werde. So Gott will, sagte
M. Der üeberlänfer erbot sich ferner, die Muslime im Gebrauch der Be-
lagerungsmaschinen, die man in dem Versteck finden werde zu unter-
weisen'); er bedang sich dafür Sicherheit für sich und seine Frau aus,
welche letztere sich in der Burg alNizar befinde. Von M. befragt, warum
die Juden ihre Familien von alNaeät nach alShiqq und alKatiba gebracht
haben, antwortete er, es sei geschehen um alNaeät für die Kämpfer frei
zu machen. Aufgefordert zum Islam überzutreten, bat er sich Bedenkzeit
aus. Am folgenden Morgen ward alNaeät besetzt, der Verräter brachte
die versteckten Waffen und Vorräte zum Vorschein. Die Wurfmaschine
richtete er darauf gegen die Burg alNizar in alShiqq, aber ehe noch ein
Stein damit geschleudert war, war die Burg schon erobert; sein Weib Nu-
faila, welche dabei den Muslimen in die Hände fiel, bekam er zurück.
Nachdem auch alVatIx und Sulalim gefallen waren, bekehrte er sich zum
Islam, wanderte aber aus und Hess nichts wieder von sich hören. Sein
Name war Simäli.
Bei dem Angriff auf die Burg des Nä'im in alNaeät verbot M. sich
ohne seine Erlaubnis in einen Kampf einzulassen; trotzdem aber fiel ein
Ashga'it einen Juden an, erlag aber dem Schwerte Marxab's, der jenem
zu Hülfe eilte. M. sprach ihm das Martyrium ab und Hess ausrufen,
ein Ungehorsamer dürfe nicht ins Paradies. Dann erst gab er das Zeichen
zur Eröffnung des Kampfes.
Jasär, der abessynische Sklav des Juden 'Amir, nahm für den Pro-
pheten Partei, trieb ihm die Schafe seines Herrn zu, und trat zum Islam
über. Die Schafe musste er aber auf M.'s Befehl aus dem Lager jagen, usa
sie kamen allein zu ihrem Besitzer zurück, und dieser merkte, wo der
Hirt geblieben Avar.
Die Muslime kämpften unter drei Ra'jät, vordem hatten sie nur
Livä. M.'s Livä war weiss , seine Ra'ja war schwarz und hiess arUqäb,
sie war aus einem Tuche der 'Äisha gemacht. Ali trug sie, hinter ihm
') „Diese Maschinen pflegten die Juden in ihren Kämpfen gegen einander
zu gebrauchen." j»Lii *.^J ^JW-^J *yi fol. 154 a — in der Tbat! Die
politische Uneinigkeit der Juden, trotz aller religiösen Unifovmität , steht
im merkwürdigen Gegensatz zu der eben durch die Religion bewirkten
politischen Geschlossenheit des muslimischen Gemeinwesens.
2) Zwischen Ra'ja und Livä wird gewöhnlich kein Unterschied gemacht.
Vgl. fol. 201b, wonach das Livä weiss, die Räja rot, grün, schwarz ist.
270 Xaiber A. 7.
her zog der Abessynier Jasar und fiel im Kampf. Die beiden anderen
Ra'ja wurden von alXubäb und Sa'd b. 'Ubada getragen.
Ein Murrit, Abu Shujaim, der sich in dem Hülfscorps der Gbaeafan
befand, erzählt: als wir uns in Xaibar — aber nicht in einer Burg, son-
dern draussen — gelagert hatten , suchte M. 'Ujaina zum Abzüge zu be-
wegen, indem er ihm die Hälfte der diesjährigen Dattelemte von Xaibar
versprach; aber jener wollte seine Verbündeten nicht verraten. Wir
blieben also da — da hörten wir plötzlich dreimal den Ruf: euer Inge-
sind, euer Ingesind in Xaifä! sie sind in eurer Abwesenheit überfallen!
Es heisst, dass 4000 Ghaeafaniten unter 'Ujaina b. Xicn den Juden
zu Hülfe kamen und in den Burgen von alNaeät aufgenommen wurden,
drei Tage vor der Ankunft M."s. In M."s Auftrag begab sich- Sa'd b.
'übada zu der Burg, in der 'Ujaina war, um ihn zu sprechen; aber
Marxab gewährte ihm keinen Einlass, sondern 'Ujaina musste behufs der
Unterredung draussen vor das Thor treten. Sa'd stellte ihm den Antrag,
dass er abziehe gegen das Versprechen der vollen Dattelernte von Xaibar;
er ging aber nicht darauf ein.
Denselben Abend Hess M. im Lager ausrufen, am anderen Morgen
148 ij solle der Angriff auf die Burg Na'ims beginnen, wo sich die Ghaeafaniten
befanden. In der Nacht aber hörten diese dreimal den Ruf: zu Hülfe,
zu Hülfe, euer Ingesind in Xaifa (ist zu schützen), nicht Land und Gut
(in Xaibar zu erwerben) ! Da machten sie sich alle auf und eilten davon.
Als Kinana, der sich in alKatiba befand, am anderen Morgen die Kunde
vernahm, war er verzweifelt; zu spät erkannte er, wie recht sein Bruder
Saläm hatte, als er den Rat gab, sich nicht auf diese Araber zu trügen,
sondern sie ganz aus dem Spiel zu lassen. Zu Hause wurden die Gha-
eafaniten mit grosser Verwunderung empfangen, denn es war nicht das
Geringste geschehen. So kehrten sie denn nach ein paar Tagen wieder
nach Xaibar zurück, vergebens suchte alXarith b. Auf dem 'Ujaina vor-
zustellen, dass jener Ruf vom Himmel, den sie gehört hätten, es ihnen
zur Pflicht mache, zu Hause zu bleiben und nicht gegen M. zu kämpfen,
zumal M. ihnen am Ende doch auch lieber sei als die Juden!
Inzwischen belagerte M. die Burg Na'im's, oder vielmehr die Burgen,
demi es waren mehrere '). Die Juden schössen mit Pfeilen, die Muslime
deckten sich mit den Schilden, geschart um den Propheten, der sich
in voller Rüstung auf seinem Pferde alGirf in ihrer Mitte befand. Sein
Livä übergab er erst einem, dann einem anderen der Emigranten, sie
richteten aber beide nichts aus, ebensowenig wie der Fahnenträger der
Mediner. Eine jüdische Schar, die unter alXarith Abu Zainab einen Aus-
') xicn wird in der Tliat üfter für einen Complex von xucün gebraucht.
Xaibar A. 7. 271
fall machte, ward zwar von den Medinern in die Burg zurückgeschlagen;
darauf aber rückte Usair mit einer neuen Schar aus, trieb die Mediner
vor sich her und drang bis in die Nähe des Propheten vor ; der Fahnen-
träger der Mediner, SaVl b. 'Ubada, ward verwundet, desgleichen der
Fahnenträger der Emigranten. M. Hess den Juden durch einen Herold
zurufen, er verlange weder Gut noch Blut von ihnen, sondern nur den
Uebertritt zum Islam; aber sie Avollten nichts davon wissen. Darauf n'-^a
sprach M. : morgen will ich die Ra'ja einem Manne geben, den Gott liebt;
morgen soll dein Bruder gerächt werden, Muxammad b. Maslama! Am
anderen Morgen Hess er Ali rufen; der war aber augenkrank imd konnte
Ebene und Berg nicht unterscheiden. Da spie M. ihm in die Augen, seitdem
hatte er nie wieder daran zu leiden. Dann übergab er ihm das Livä,
und der Kampf begann. An der Spitze der jüdischen Kämpfer rückte
zuerst alXarith, der Bruder Marxab's, aus; die Muslime flohen vor ihm,
aber Ali hielt stand und erlegte ihn. Darauf machte Marxab einen Aus-
fall, aber Ali warf ihn ins Thor zurück ') und drang selber nach , die
Burg hatte jedoch zwei Thore. — BH. 7G1 f.
■Ihn Abi Sabra von Xalid b. Rabäx von einigen Alten der Bann
Sä'ida: Abu Dugäna hat alXarith, den Vater der Zainab , getötet; er
hatte damals einen rothen Kopfbund als Abzeichen; auch alXarith hatte
ein Abzeichen auf seinem Helme, und ebenso Jäsir und Usair und 'Ämir.
Ihn Abi Sabra von 'Amr b. Abi 'Amr: in der Zeit Sulaiman's b.
'Abdalmalik trafen wir in Jericho unter einem jüdischen Geschlechte
einen Mann mit stolzem Gange, der fragte woher wir seien. Als er er-
fuhr, dass wir aus dem Hegäz seien, sagte er: o wie sehne ich mich
nach dem Hegaz! ich bin der Sohn des Juden alXarith, des Ritters der
Xaibariten, den Abu Dugana erschlagen hat; uns aber hat Omar nach
Syrien ausgetrieben. Auf meine Frage, warum er nicht zum Islam über-
trete, antwortete er, er scheue sich vor dem Vorwurf, dass sein Vater
für das Judentum gefallen sei, und er selber es verlasse.
Abu Rafi' erzählt, er habe sich bei Ali befunden und gesehen, wie
dieser bei dem Angriff auf die Burg Marxab's eine Thür ergriff, sie
als Schild gegen einen Juden benutzte der auf ihn einhieb, und schliess-
lich die Burg eroberte. — Marxab forderte, wie es heisst, zum Zweikampf
heraus ^) ; es stellte sich ihm Muxammad b. Maslama entgegen, der Bruder
') ^lxj( -JLc »iii Gauh. II 389,5 v. u.
272 Xaibar A. 7.
des von ihm getöteten Maxmud'). Beim Fechten suchten sie beide Deckung
149b hinter 'Ushrasträuchen , die dort wuchsen, bis sie sie alle abgehauen
hatten und nur die Stümpfe übrig waren. Am Ende hieb Muxammad
seinem Gegner beide Füsse ab, und liess ihn, trotz seiner Bitten so liegen,
damit er die Bitterkeit des Eisens schmecke; erst Ali machte ihm hinterher
den Garaus und zog ihm die Rüstung aus, welche M. jedoch dem Muxam-
mad zusprach, in dessen Familie das Schwert noch später aufbewahrt
wurde. Es trug eine Inschrift die keiner entziffern konnte, bis sie ein
Jude von Talma las; hädhä saifu Marxab man jadhuqhu ja'eab^). — Drei
andere unabhängige Zeugnisse bestätigen, dass Muxammad b. Maslama
den Marxab erschlagen hat. — BH. 760 f.
Darauf tötete Muxammad auch noch den Usair im Zweikampf. Nach
diesem forderte Jäsir einen muslimischen Gegner heraus, Ali wollte sich
ihm entgegenstellen, trat aber zu Gunsten alZubair's zurück. Seine
Mutter Cafijja wehklagte über den sicheren Tod ihres Söhnleins, aber
dieser erlegte vielmehr den Juden, wie M. vorausgesagt hatte. M. er-
klärte ihn für seinen Apostel (xavärij); mit Bezug auf die glückver-
heissenden Namen Marxab's und Jäsir" s, die doch so unglücklich endeten,
scherzte er: qad taraxxabat Xaibar vatajassarat. Dann trat der lange
Jude 'Amir zum Kampf hervor, den tötete Ali. Ausser diesen namhaften
Helden der Juden wurden aber noch viele andere bei dem Angriff auf
die Burgen Na'im's getötet.
Maxmud b. Maslama kämpfte im Lager zu alRagi' noch drei Tage
mit dem Tode. Die Zukunft seiner Töchter lag ihm schwer auf der Seele ^),
denn nach damaligem Rechte beerbte ihn sein Bruder Muxammad. Dieser
aber beruhigte ihn und versprach, mit seinem eigenen Vermögen für die
Waisen eintreten zu wollen, wenn er ihnen nichts hinterlasse; in Wahr-
iso a heit war Maxmud der reichere. Am dritten Tage nach seiner Verwun-
dung liess ihm überdies der Prophet durch Gu'äl b. Suraqa sagen, dass
eine Offenbarung über das Erbrecht der Töchter erschienen, und ferner,
dass Marxab gefallen sei. Bald darauf starb Maxmud, er ward in einer
Höhle begraben, zusammen mit 'Amir b. Sinan, der sich selbst verwundet
hatte''). Muxammad b. Maslama bat den Propheten, ihm das Land bei
150b dem Grabe seines Bruders anzuweisen; M. bewilligte ihm einen „Pferde-
lauf'' und wenn er Avacker kämpfe, zwei „Pferdeläufe" ^).
^) interessant wegen des offenbar trochäischen Rhythmus.
*) Vgl. fol. 150 h.
^) ^yj<^j.i .-Ci^ ^li ^^vUc (^.,LS ^J^J^\ ^wci:> ^. Vgl. Baladh. 35,4.
Xaibar A. 7. 278
Die Burg alCa'b's b. Mu'adh in alNaHüt, die von 500 Mann ver-
teidigt wurde, war reich mit Vorräten versehen; die Muslime aber
litten Mangel, Der Aslamit Mu'attib erzählt: wir hatten schon als wir
ankamen Not, und in den ersten zehn Tagen fiel uns keine Feste in
die Hände, die etwas zu essen enthalten hätte. Da sandten wir Asmä
b. Xaritha zu M. , um ihm unsere Not zu klagen. Buraida b. alXucaib
fand das zwar gegen allen arabischen Anstand, aber Hind b. Xaritha
war anderer Meinung und knüpfte die besten Hoffnungen an die Sendung.
Als Asmä seine Botschaft an M. ausgerichtet hatte , rief dieser laut Gott
an, er möge den Aslamiten diejenige Burg zu erobern geben, welche am
besten mit Vorräten ausgestattet sei. Unter der Führung von alXubab
b. alMundhir, der die Fahne trug, eroberten wir darauf noch vor Sonnen-
untergang die Burg alCa'b's. — Die Aslamitin Umm Mueä% welche mit
dabei war, erzählt einige Einzelheiten über den Angriff: der Jude Josua,
der zum Einzelkampf ausforderte, Avurde von alXubab erlegt; ein anderer
namens alZajjäl von dem Ghifariten 'Umara b. 'Uqba. Weil 'Umara
seinen tötlichen Hieb mit dem Ausruf: den nimm von dem ghifaritischen
Jungen! begleitet hatte, meinten die Muslime er habe sein Verdienst
dahin; aber M. sagte, dergleichen Prahlerei schade nichts. — Abu IJasar:
die Belagerung dauerte drei Tage, es gelang mir von einer Herde, welche
in die Burg hineingetrieben wurde, zwei Schafe zu packen, die ich unter
den Arm nahm und im Laufschritt zum Propheten brachte ; M. teilte das
Fleisch aus, so dass alle beim Angriff auf die Burg Beteiligten etwas be- i^ou
kamen; eine Anzahl war im Lager von alRagi' zurückgeblieben. Im
hohen Alter klagte Abu IJasar, dass seine Genossen vor ihm hin stürben
und nicht für ihn sorgten, so wie er einst für sie. — BH. 759. 762 f.
Abu Ruhm alGhifarij: wir kamen nach Xaibar in der Zeit der halb-
reifen Datteln (balax) ; es ist ein heisses Fieberland i). Als wir die Burg
alCa'b's belagerten, brachen einmal 20 bis 30 Esel aus. Wir fingen sie
ab, schlachteten und kochten sie; denn wir litten starken Hunger. Als
es aber M. sah, liess er ausrufen: der Bote Gottes verbietet euch die
zahmen Esel und die IVIietehe (mut'a) und Alles was Kralle und Klaue
hat. Da woirden die Kessel umgeschüttet. — BH. 758.
Nach Ihn Abi Sabra von alFucail b. Mubasshir pflegte Gabir zu er-
zählen, man habe bei der Belagerung der Burg alCa'b's mit Erlaubnis
M.'s Pferdefleisch gegessen, aber kein Maultierfleisch.
Ihn Abi Sabra von 'Abdalraxman b. 'Abdallah b. Abi Ca'ca'a von
alXarith b. 'Abdallah b. Ka'b von Umm 'Umära : wir (Banu Mazin b. al-
Naggär) schlachteten zwei Pferde und assen davon, ehe die Burg alCa'b"s
erobert wurde.
') Vgl. fol. 146b. 147a.
Väkidi, Muliaranied. lo
274 Xaibav A. 7.
Nach Thaur b. Jazid von Calix b. Jaxja b. alMiqdam soll Xalid b.
alValid gesagt haben, M. habe damals Esel-. Pferde- und Maultierfleisch
verboten. Aber Xalid war gar nicht dabei, sondern bekehrte sich erst
im Cafar des Jahres 8.
Ibn alAkva* : beim Angriff auf die Burg alCa'b's flohen die Muslime,
wir Aslamiten aber folgten dem Fahnenträger Sa'd b. 'Ubada und gingen
vorwärts. 'Amir b. alAkva' bestand einen Zweikampf mit einem Juden und
hieb ihm den Fuss ab, verletzte sich dabei aber mit seinem eigenen
Schwerte und starb am Blutverluste, üsaid b. Xucair äusserte, nun sei
sein Thun vergeblich gewesen; aber M. sagte, er bekomme im Gegenteil
doppelten Lohn und schwärme im Paradies so lustig \äe ein Fisch im
Wasser '). — BH. 756.
Xalid b. Aljäs von Ga'far b. Maxmud b. Muxammad von Muxammad
b. Maslama: ich schützte, nebst anderen, M. mit dem Schilde; er schoss
einen Pfeil auf einen Juden und lächelte uns zu, als er getroffen hatte.
Ibn Abi Sabra von Isxaq b. 'Abdallah b. Abi Farva von 'Abdalraxman
von s. Vater Gabir b. 'Abdallah: wir kämpften unter der Führung al-
Xubab's b. alMundhir, unseres Fahnenträgers ; wir waren hungrig, in der
Burg Ca'b's aber befanden sich Vorräte aller Art. Als am dritten Tage
läia der Angriff früh morgens erneuert wurde, machten die Juden einen Aus-
fall. Zuerst Hessen sie einen wahren Pfeilregen auf uns los, gegen den
wir M. mit unsern Schilden schirmten; sodann stürmten sie vor ^vie ein
Mann und gelangten bis dicht zu M. , der vom Pferde abgestiegen war.
Die Muslime flohen, aber alXubab hielt stand mit unserer Fahne und
schoss im Sattel auf die Feinde. Auf den Ruf des Propheten sammelten
wir uns wieder zu der Fahne, alXubab drang mit uns Schritt für Schritt
vor, bis die Juden endlich eilig in ihre Burg zurückliefen. Sie tauchten
dann auf der Mauer wieder auf — auf der äusseren, dahinter war noch
eine innere — und warfen Steine auf uns; worauf wir zurückgingen.
Nicht lange währte es jedoch, da machten sie, mit dem Mute der Ver-
zweiflung, einen neuen Ausfall. Wir zogen ihnen entgegen, und es ent-
stand ein heftiger Kampf vor dem Thor der Burg, wobei drei der Unsrigen
fielen, Abu Cajjäx, 'Adij b. Mnrra b. Suräqa, alXarith b. Xfieib. Wenn
wir einen Juden töteten, so trugen ihn die Anderen immer in die Burg.
Endlich machte unser Fahnenträger mit uns einen gemeinsamen Angriff;
wir warfen die Juden ins Thor zurück, drängten ihnen nach und eroberten
ihre Burg. Eine Anzahl von ihnen töteten und banden wir, die meisten
aber Hessen wir entkommen; sie flohen in grösster Verwirrung über die
Xarra nach der Burg QaTat alZubair. Wir stimmten indessen auf der
Xaibar A. 7. 275
Mauer ein weithin schallendes Takbir an, wobei sich besonders die Aslam
und Ghifar beteiligten. Es fanden sich die reichsten Vorräte in der l>urg;
M. liess ausrufen, man solle sie an Ort und Stelle verbrauchen und nichts
davon in die Heimat mitnehmen. Verschiedene grosse Fässer mit starkem
Getränk wurden ausgeschüttet. Auch Geräte und Zeug fand sich vor.
Abu Tha'laba alXushanij : die kupfernen und irdenen Gefässe der
Juden durften wir zum Kochen gebrauchen, nachdem Avir sie gewaschen
hatten. Wir erbeuteten viele Schafe, Rinder und Esel, auch Adele Waffen
und Kriegsmaschinen; die Juden hatten sich sichtlich auf eine lange Be-
lagerung eingerichtet.
'Abdalxamid b. Ga'far von s. Vater: es wurde aus der Burg alCa'b's
an Beute herausgebracht: 20 zusammengeschnürte Ballen (1km) groben
jemenischeu Zeuges, 1500 Mäntel (qaeifa), 10 Lasten Holz '), welches auf
M.'s Befehl angesteckt wurde und mehrere Tage brannte, mehrere Fässer
mit starkem Getränk , die zerbrochen, und Schläuche mit Wein, die aus-
geschüttet wurden. Einer der Muslime, 'Abdallah alXammär, trank von ijii^
dem Wein und ward derhalben beim Propheten angegeben. Der klappte
ihn mit seinen Schuhen und die übrigen Anwesenden folgten seinem Bei-
spiel. 'Abdallah konnte das Trinken gar nicht lassen, trotz aller Hiebe,
so dass Omar in die Worte ausbrach: Gott verdamme ihn, wie oft muss
er Hiebe haben! Doch M. verwies ihm diese Aeusserung, da der Trun-
kenbold doch ein Mann sei, der Gott und seinen Boten lieb habe. Nach
erlittener Strafe setzte sich 'Abdallah zu den Anderen, als sei nichts ge-
schehen.
Ihn Abi Sabra von 'Abdalraxman b. 'Abdallah b. Abi Ca'ca'a von al-
Xarith b. 'Abdallah b. Ka'b von Umm 'Umära: an den reichen Vorräten,
die sich in der Burg alCa'b's fanden, hatten die Muslime, so lange sie in
Xaibar blieben, einen Monat und länger, genug für sich und ihre Tiere.
Sie wurden nicht gefünftet, ein jeder konnte sich nach Belieben davon
nehmen. Die übrige Beute wurde verkauft und dann verteilt; die Käufer
waren Muslime, Araber, und Juden von Katiba, welche kapituliert hatten.
Den muslimischen Käufern wurde der Preis, den sie zu zahlen hatten,
auf ihren Anteil von der Beute gerechnet.
Ibn Abi Sabra von Isxaq b. 'Abdallah: als 'Ujaina die vielen Vorräte
aus der Burg alGa'b's herausbringen sah, sprach er: ist denn niemand,
der uns und unseren Tieren von dieser Fülle etwas abgibt? die früheren
Besitzer waren so freigebig damit! Die Muslime aber schalten ihn und
sagten, er solle sich mit Dhu-lRuqaiba begnügen, was ihm M. versprochen
hatte.
') Das Wort ist unleserlich, ich denke ._^/ii,i».
18*
276 Xaibar A. 1.
Bei der Eroberung der Burg alCa'b's wunderten sich die Muslime
über das schwarze Blut eines Juden, dem sie den Kopf abgeschlagen
hatten. Da hörten sie einen sagen: auf einem dieser Borte ist Knoblauch
und gefülltes Brot ') ! Dadurch verriet er sich, ward aus seinem Versteck
geführt und hingerichtet.
Aus den eingenommenen Burgen flohen die Juden nach Qal'at alZu-
bair; nur einige wenige blieben zurück, welche von den muslimischen
Wachen niedergehauen wurden, wenn sie zum Vorschein kamen. Qal'at
alZubair lag auf einer Bergspitze und war ganz unzugänglich. Nachdem
M. drei Tage davor gelegen hatte, kam ein Jude namens Ghazzäl zu ihm
und verriet ihm, nachdem er sich Sicherheit für sein Gut und Blut be-
dungen hatte, die Belagerten hätten unterirdische Gänge •), durch die sie
zum Wasser gelangten, sie könnten sich nicht halten, wenn ihnen diese
abgeschnitten würden. Er zeigte ihm dann die Gänge, und sie wurden
abgeschnitten. Da mussten die Juden, von Durst getrieben, die Burg
verlassen; sie schlugen sich tapfer kämpfend durch; ihrer zehn wurden
dabei getötet und auch mehrere Muslime. Mit QaFat alZubair fiel auch
152a die letzte Burg von alXaeät in M.'s Hände. Er verlegte darauf das Lager
von alRagi' wieder an die frühere Stelle, da er keinen Ueberfall mehr zu
besorgen hatte. Nunmehr wandte er sich gegen alShiqq.
Musa b. 'ümar alXarithij von Abu 'Ufair Muxammad b. Sahl b. Abi
Xathma: in alShiqq begann die Belagerung mit der Burg Ubaij's, und
zwar mit dem Angriff auf die Bergfeste Sumrän. Zuerst wurden einige
Zweikämpfe ausgefochten, in denen sich alXubab und Abu Dugana aus-
zeichneten. Darnach enthielten sich die Belagerten des Herausforderns,
die Muslime aber erstürmten die Feste unter der Führung Abu Dugana's
und fanden auch hier allerlei Vorräte. Die Juden sprangen die Mauer
herunter wie die Gazellen, und flohen in eine andere Burg von alShiqq,
namens alNizar. Hier erneuerte sich nun der Kampf, die Muslime rückten
vor die Mauer, die Belagerten aber wehrten sie mit Steinen und Pfeilen
ab, bis M. eine Hand voll Kies gegen die Burg warf: da wankte sie
und sank in die Erde. Die Insassen wurden gefangen genommen, dar-
unter Cafijja bint Xujaij und ihre Mulnne.
Nach der Einnahme von alNizar verliessen die Juden die übrigen
Burgen von alShi(jq und flohen nach alKatil)a und alVaoTx und Sulälim.
Muxammad b. Maslama sagte, als er alNizar wiedersali: das war die
letzte Burg, um die gekämpft wurde; damit war der Kampf aus.
') tharid. Der Zusammenhang scheint an die Hand zu geben, dass dieser
vorlaute Schwätzer erklären will, woher das Blut des vorhin erwähnten
Juden so schwarz geworden sei. Vgl. fol. 154 b.
') i3j^^, auch fol. 154 a.
Xaibar A. 7. 277
'Abdalraxman b. Muxammad b. Abi Bakr fragte Ga'far b. Maxmud,
wie es zugehe, dass Cafijja in alNizar gefangen genommen sei, da doch
Sulalim die Burg der Familie Abu IXuqaiq's gewesen, und dass von all
den Burgen in alNaeat und alShiqq nur in al^'izar Weiber und Kinder
erbeutet worden seien. Jener antwortete : die Juden hatten alle ihre
Weiber und Kinder nach alKatiba gebracht, aber Kinana b. Abi IXuqaiq
hielt alNizar für sicherer und] brachte seine Frau dorthin, grade in der
Nacht, an deren Morgen der Prophet gegen alSliiqq rückte.
In alKatiba befanden sich über 2000 Juden mit Weib und Kind; iä2b
bei der Kapitulation behielten sie ihre Familien und jedermann ein Kleid;
alles übrige mussten sie herausgeben. Heimlich aber brachten sie viel
Geld über die Seite, denn sie betheiligten sich hinterher lebhaft bei der
Versteigerung der Beute ').
Darauf wandte sich M. gegen alKatiba und alVaeix nnd Sulalim 2),
wohin sich alle Flüchtigen aus alNaeät und alShiqq begeben hatten ;
die Hauptfeste von alKatiba hiess alQamüc. Die Juden hielten sich in
ihren Burgen eingeschlossen, ohne zum Kampf hervorzukommen. Schon
dachte M. nach 14tägiger Belagerung daran das Geschütz aufzustellen,
da baten sie um Frieden. — BH. 764.
Ich denke, es waren 500 arabische Rosse in alKatiba? sagte Vakidi
zu Ibrahim b. Ga'far. Er erwiderte : mein Vater erzählt^, mir von einem,
der gesehen hatte, wie Kinana auf 300 Ellen mit drei Pfeilen nach ein-
ander ins Schwarze traf; als aber die Besatzung von alQamuc vor das
Thor rückte um M. mit Pfeilen zu empfangen, war er vor Angst nicht
im Stande seinen Bogen zu spannen und gab Befehl das Schiessen zu
lassen. Es Hess sich dann Keiner sehen, bis sie von der Belagerung
und der Angst aufs Aeusserste getrieben wurden. Da schickte Kinana
den Shumäx zu M. und liess ihn. um eine Unterredung bitten, welche
jener gewährte. — Die auszuliefernden Bogen und Waffen, sagte Ibrahim,
gehörten alle der Familie Abu IXuqaiq's, sie pflegten sie an die Araber
zu verleihen, ebenso wie auch ihre Juwelen. Sie waren die schlimmsten
unter den Juden von Jathrib.
In der Unterhandlung ward bestimmt, dass die Juden ihr Leben,
ihre Weiber und Kinder behalten, aber all ihre Habe im Stich lassen
und bloss mit einem Kleide auf dem Leibe aus Xaibar abziehen sollten;
wer irgend etwas unterschlage, solle vom Frieden ausgenommen sein.
püU-u >wJ.-yl*) Qvs ..j^JCC^ u^. Seruper eidem. / iÄj5 bedeutet
teuer machen, den Preis in die Hohe treiben: vgl. fol. 155a.
-) Sulalim scheint jedoch zu alKatiba zu gehören.
278 Xaibar A. 7.
Von Waffen wurden ausgeliefert 100 Panzer, 400 Schwerter, 1000 Speere,
500 arabische Bogen mit Köchern. Darauf erkundigte sich M. bei Ki-
nana nach dem Verbleib des in eine Kamelhaut eingenähten Schatzes
der Familie Abu IXuqaiq, der immer vom Aeltesten auf den Aeltesten
vererbte und dessen Juwelen bei Hochzeiten bis nach Mekka verliehen
153a zu werden pflegten. Die Antwort war, derselbe sei für die Rüstungen
und Werbungen verbraucht; Kinana und sein Bruder beschwuren das
feierlich. Wenn er sich nun doch bei euch findet, sagte M., so seid ihr
vogelfrei und mir mit Gut und Blut verfallen. Die beiden erklärten
sich einverstanden, und M. nahm darüber vier seiner Genossen und zehn
Juden zu Zeugen. Einen der Juden, der ihn noch zu warnen versuchte,
wies Kinana grob ab. Er hatte aber einen schwachsinnigen Neffen,
Tha'laba b. Saläm b. Abi IXuqaiq; den fragte M. nach dem Schatze.
Er sagte, er wisse nichts davon; wenn aber irgendwo, so werde der
Schatz unter einer Ruine vergraben sein, bei der er Kinana alle Morgen
habe herumgehen sehen. In Folge dessen ward alZubair mit Tha'laba
an die bezeichnete Stelle geschickt, und brachte richtig den Schatz zum
Vorschein. Kinana hatte ihn dort nach der Eroberung von alNaeat nachts
vergraben; nun ward er auf M.'s Befehl von alZubair gefoltert, um zu
weiteren Geständnissen veranlasst zuwerden. Nachdem alZubair ihm ein
Zündholz in die.Brust gebohrt hatte ^), überliess ihn M. dem Muxammad
b. Maslama, damit er ihn zur Sühne für seinen Bruder töte. Der Bruder
Kinana^s wurde ebenfalls gefoltert und dann den Verwandten Bishr's b.
alBarcä zur Blutrache übergeben. Die Habe der beiden Brüder verfiel,
ihre Familien wurden geknechtet. — BH. 763 f.
Xalid b. Rabi'a b. Abi Hiläl von Hilal b. Usama von einem, der
einen Einblick that in die Kamelhaut, als sie vor den Boten Gottes ge-
bracht wurde: es waren darin alle Arten von Spangen und Gehängen und
Ringen. Eine Perlenschnur davon gab M. an 'Äisha (oder an eine seiner
Töchter), verbrachte aber darum eine schlaflose Nacht und wollte das
unbefugt verschenkte Gemeingut am anderen Morgen sich zurückgeben
lassen. Da erfuhr er, dass 'Äisha die Perlen unter die Armen verteilt
hatte, und lobte Gott. Eine Perle davon kaufte der Judo Abu IShaxm.
Die Schnur gehörte, wie Cafijja erzählte, der Tochter Kinana's.
Cafijja war nach ihrer Gefangennahme zusammen mit ihrer l\Iulnnc
dem Bilal übergeben, der sie in M.'s Quartier bringen sollte. Er führte
sie an den Leichen der erschlagenen Juden vorbei, und zwar mit Absicht.
Bei dem Anblick schrie die Muhme laut auf; M. sagte, sie sei ein Satan,
issb tadelte aber zugleich Bilal wegen seiner Gefühllosigkeit. Dixja alKalbij
') ^J<J.^s> ^ \>JÜJj Aij.j ^^^=^, vffl. BlI. 704,1. Falsch Muir IV 08,
Xaihar A. 7. . 279
bat M. (der ihm, wie mau sagt, ein Mädchen versprochen hatte) um Ca-
fijja, erhielt aber nur die Muhme. — BII. 7"6o.
Ihn Abi Sabra von Abu Xarmala von seiner Schwester Umm 'Abd-
allah von der Tochter des Äluzaniten Abu IQain, welche Cafijja gut kannte
und sie folgendermassen erzählen hörte: nach unserer Vertreibung aus
Medina Hessen wir uns in Xaibar nieder. Dort nahm mich Kinana zur
Ehe und vollzog sie einige Tage vor der Ankunft M.'s und führte mich
über auf seine Burg Sulalim. Mir träumte, der Älond käme von Medina
her und lasse sich nieder in meinen Schoss; darüber gab mir Kinana
einen Schlag ins Gesicht, dass es noch grün w'ar, als ich zu M. einging.
Die Juden hatten ihre Familien nach alKatiba gebracht und alNaeät für
die Krieger frei gemacht; als aber alNaeät erobert wurde und die Ghaeafan
sich als unzuverlässig erwiesen, brachte Kinana mich nebst einigen an-
deren Frauen in die Burg alNizar, weil sie am festesten war. Die Mus-
lime jedoch eroberten alNizär vor alKatiba; ich ward gefangen und in
M.'s Quartier gebracht. Am Abend rief er mich zu sich und trug mir
den Islam an; ich trat über, ward zu seiner Frau bestimmt und erhielt
als Morgengabe die Freiheit. Als wir nach Medina aufbrachen, Hess er
mir einen Schleier geben und ich verhüllte mich; daraus nahmen die
Muslime ab, dass ich seine Ehefrau und nicht seine Beischläferin sei.
Um mir aufs Kamel zu helfen, hielt mir M. sein Bein hin, dass icli meinen
Fuss darauf setzen sollte; ich aber setzte mein Knie (f. 161a) darauf und
stieg so auf. Seine anderen Frauen behandelten mich hochmütig und
nannten mich das Judenmädchen; darüber w^einte ich einst, als er zu
mir einging; er aber zürnte und sprach: sag nur, mein Vater ist Aharon
und Mose mein Oheim.
Abu Shujaim alMurrij , der mit 'Ujaina ausgezogen war: da wir die
Unsrigen in Xaifä in voller Ruhe und Sicherheit fanden, kehrten Avir
wieder um nach Xaibar. Unterwegs, nicht weit von Xaibar, sah Ujaiua
im Traum, wie er uns sofort mitteilte, dass er Dliu-lRuqaiba , einen Berg
von Xaibar, von M. geschenkt bekäme '). Als wir anlangten, war Xaibar
schon erobert; 'Ujaina bat M. um einen Auteil an der Beute, denn er
habe das Verdienst, seine Bundesgenossen mit 4000 Mann im Stich ge-
lassen zu haben. M. Hess ihn zwar merken, dass er die wahre Veran- i
lassung seines plötzlichen Abzuges recht gut kenne, gab ihm aber dann
doch Dhu-lRuqaiba zum Besitz; und als er sich stellte, als wisse er nicht
was Dhu-lRuqaiba sei, sagte er ihm, es sei der Berg, den er im Traume
gesehen und angewiesen erhalten habe. Darauf begab sich 'Ujaina zu den
1) lX-*.j5=\.»8 ü.».i.J o^Äj>( Ai xL!_5 lAi, setzt er aufgeregt hinzu, als ob
der Traum ihm zwingende Gewalt über M. verliehe.
280 ■ Xaibar A. 7.
Juden und schalt sie wegen ihrer Feigheit. Aber Tha'laba D. Salam b.
Abi IXuqaiq, der für schwachsinnig galt, gab ihm seine Vorwürfe zurück
und sagte, er selber trage die Hauptschuld am Untergange der Juden.
'Ujaina suchte sich zu verantworten: M. habe ihnen listiger Weise den
Glauben beigebracht, er überfalle in ihrer Abwesenheit ihre Familien;
darum seien sie abgezogen, aber alsbald wiedergekommen in der Absicht
ihren Bundesgenossen zu helfen. Aber Tha'laba spottete über diese edle
Absicht, und auch ein Ghaeafanit gab dem Tjaina bittere Wahrheiten zu
hören. Mismutig kam er zu den Seinigen und kaute an den Nägeln ^).
Heimgekehrt empfing er Besuch von alXarith b. Auf ; der sagte: hab ichs
dir nicht gesagt, dass du dich vergeblich abhetzest-)? hat mir doch der
Jude Abu Rafi' Salam b. Abi IXuqaiq selber bezeugt, dass M. zur Herr-
schaft über die ganze Erde bestimmt sei und dass die Feindschaft der
Juden gegen ihn nur auf Neid und Eifersucht beruhe und zu ihrem Ver-
derben ausschlagen werde.
Als M. zur Ruhe gekommen war, brachte ihm Zainab bint alXarith
eines Abends nach dem vorletzten Gebete ein geschlachtetes Schaf zum
Geschenk, welches sie mit einem schnellwirkenden Gifte eingerieben hatte,
besonders an Schulter und Bug, den Lieblingsstücken des Propheten. M.
nahm das Schaf an und Hess es für sich und seine anwesenden Gefährten
auftragen *). Er nahm sich ein Stück vom Bug , verschluckte es aber
nicht, da er das Gift spürte, und sagte zu den Gästen: esst nicht davon,
dieser Bug thut mir kund, dass das Schaf vergiftet ist. Bishr b. alBarä
(nicht Mubashhir) hatte aber schon ein Stück genommen und es, obwohl
auch er das Gift empfand, aus Rücksicht auf seinen Wirt hinunterge-
schluckt. Er wurde alsbald kreidebleich und lag dann noch ein ganzes
Jahr mit seinen Schmerzen, unbeweglich, bis er starb. Nach Anderen
starb Bishr auf der Stelle, der Prophet aber lebte noch drei Jahre. Zainab,
zur Rede gestellt, gestand ihre That ein. Du hast, sagte sie, meinen Vater
und meinen Oheim und meinen Mann getötet und meinem Volke das
Schwerste angethan; so dachte ich: ist er ein Prophet, so wird ihm das
Schaf kund thun, was ich gethan habe, ist er aber ein König, so atmen
wir auf durch seinen Tod. Sie wurde nach Einigen getötet und darnach
aufgehenkt, nach Anderen erhielt sie Verzeihung. Es hatten noch drei
andere Gäste ein Stück von dem Schafe genommen, es aber nicht zu Ende
^) Das scheint der Sinn von i>^wX-o J^^ zu sein. Jedenfalls nicht: er
faltete die Hände, legte sie in den Schoss.
2) ^^ ^ ^ 5-^j.j. Es ist Activ. IV, vgl. fol. 167a. 181a. 190b. 192 a.
205 a. 209 b. 217 a, i ramer mit der Präpos. fi.
Xaibar A. 7. 281
gegessen ; auf M.'s Geheiss Hessen sie sich mitten auf dem Kopfe schröpfen.
Ihn selber schröpfte Abu Hind mit Horn und Messer unterhalb der linken
Schulter. — BH. 764 f.
Als M. in seiner letzten Krankheit (wie man sagt, Pleuritis) lag, be-
suchte ihn ümm Bishr, befühlte ihn und sprach ihr Erstaunen über die
Hitze des Fiebers aus. Er erwiderte, das Leiden stamme nicht von Gott,
sondern sei ein Streich ') des Satans. Von dem Gifte der Zainab sei ihm
immer ein Fieber verblieben, bis es nun so weit gekommen.
Vakidi erkundigte sich bei Ibrahim b. Ga'far nach den Verwandten
der Zainab, die M. getötet habe, und bekam zur Antwort: ihr Vater war
alXarith, ihr Oheim Jasar -— derjenige, der von dem Borte herunterge-
holt und hingerichtet wurde (fol. 151b) — , ihr Bruder Zabir, ihr Mann
Abu IXakam Salam b. Mishkam. Der letztere lag krank in einer der
Burgen von alNaeät, wollte sich aber doch nicht nach alKatiba zurück-
ziehen, sondern lieber sterben. Er war der Kriegsoberst der Juden, aber
Gott hinderte ihn durch die Krankheit-).
Ueber die Beute setzte M. den Farva b. 'Amr alBajäcij. Sie wurde
insgesamt auf einen Haufen gebracht, mit Ausnahme von Esswaren, Futter
und Leder, wovon jeder seinen Bedarf nahm; die Waifen wurden zwar
auf die Dauer des Kampfes ausgethan , mussten darnach aber zurückge-
stellt werden. Das Ganze wurde dann in fünf Teile geteilt und zuerst iss?
das Los Gottes davon abgenommen, die übrigen vier Fünftel gelangten
zur Versteigerung. Die Menschen überboten sich im Kaufen, binnen zwei
Tagen war Alles geräumt''), während Farva gedacht hatte, es würde eine
ganze Zeit dauern, bis all die vielen Sachen losgeschlagen wären. —
Den heiligen Fünften verwandte M., wie Gott wollte, er beschenkte davon
seine Frauen, und seine Verwandten vom Geschlecht 'Abdalmueealib, und
die Waisen und die Heischenden. Die Thorabücher wurden den Juden
auf ihre Bitte zurückgegeben.
Der Grundsatz, dass die Beute Gemeingut sei, Avurde aufs strengste
gehandhabt. Es ward ausgerufen, dass Alles bis auf Nadel und Faden
ausgeliefert werden müsse ^). Farva hatte bei der Versteigerung einen
Kopfbnnd genommen um sich vor der Sonne zu schützen und vergessen
ihn abzulegen als er in sein Quartier ging. Sobald er aber erinnert
wurde, brachte er ihn wieder zurück und erzählte darauf die Sache dem
1) äi.*J3 = sJoi* Gauh. — Fieber •-= jIAc.
-) Zwei seine Kriegstüchtigkeit feiernde Verse des alRabi' b. Abi IXuqairj
werden citiert.
^) / fli-ÄJ. Ein Mädchen / ^ft-o L/i = bleibt sitzen, fol. 251b.
282 Xaibar A. 7.
Propheten. Der sagte : es war ein Kopfbund vom Höllenfeuer '). — Man
meldete M., Karkara (ein Schwarzer der ihm sein Tier zu halten pflegte)
^^ei Blutzeuge geworden". Er aber sprach: er brennt schon in der Hölle
wegen eines Kleides, das er unterschlagen hat. — Nachdem die Beute
verkauft und verteilt war, kamen einige Männer, unter ihnen Zaid b.
Xalid alGuhanij, noch mit ein paar Steinen oder Muscheln (xaraz). keine
zwei Dirham wert, zum Vorschein, die sie abzugeben vergessen hatten.
Sie mussteu einzeln schwören, dass sie es wirklich nur vergessen hätten,
A\Tirden darauf gebunden auf eine Leichenbahre gelegt, und der Prophet
verrichtete über ihnen das Totengebet. — Indessen Hess M. demjenigen,
bei dem sich unterschlagenes Gut befand, nicht sein ganzes Gepäck ver-
brennen ; er schalt und strafte ihn nur mit Worten. — Ein Mann, der in
einer Ruine 200 Dirham gefunden hatte, musste davon den Fünften geben,
behielt aber das Uebrige.
Facäla b. 'Ubaid verkaufte eine goldene Kette, die ihm zugefallen
Avar, um acht Dinare; M. aber gebot das ungemünzte Gold (tibr) gegen
gemünztes (dhahab) nach dem Gewicht, und nicht nach ungefährer
Schätzung zu verkaufen. Die beiden Sa'd mussteu in Folge dessen einen
Handel (von tibr gegen dhahab) rückgängig machen.
Damals hielt M. folgende Rede: wer an Gott und an den jüngsten
Tag glaubt, der begiesst nicht fremde Saat mit seinem Wasser, und ver-
kauft niclits von der Beute, ehe sie verteilt ist, und reitet kein Tier und
trägt kein Kleid von der Beute, um es abgebraucht zurückzugeben, und
liegt bei keiner gefangenen Frau, bis sie die Reinigung gehabt hat oder
niedergekommen ist. — Da er an einer schwangeren Gefangenen vorbei
kam und hörte sie sei von ihrem Hen'n beschlafen, sagte er: wie! mit
einem Kinde im Schoss, das nicht sein Kind ist? und das, wenn er es
sich wieder Fug aneignet, ihm Hören und Sehen vergehen macht! ich
habe daran gedacht, einen Fluch über ihn auszusprechen, der ihn bis
ins Grab verfolge. — BH. 759.
Nach der Eroberung von Xaibar kamen die Leute der beiden Schiffe
(BH. 781) aus Habesch an; M. umarmte und küsste Ga'far, indem er
sprach : ich weiss nicht, ob ich mich mehr über die Eroberung von Xaibar
oder über die Rückkunft Ga'far's freue. — BH. 781.
Es kamen auch die Dausiten (darunter Abu Huraira und alOufail b.
'Amr) und eine Anzahl Ash'ariten; auf M.'s Ersuchen bewilligten ihnen
die Muslime Anteil an der Beute. „Aber du kriegst nichts ab," sagte
Abän b. Sa'id b. aFAc zu Abu Huraira, worauf dieser sich au M. wandte
') Folgen noch ein paar gleichgiltige und anonyme andere Beispiele der
Strenge. Vgl. Josua 7. Num. 31. 1. Sam. 30,22— 25.
Xaibar A. 7. 283
mit den Worten: o Bote Gottes, er ist der, der den Ibn Qauqal getötet
hat ! Aban erwiderte : der Vorwitzige ') will uns den Tod eines Mannes
ankündigen, dem Gott durch meine Hand zu Ehren verhelfen hat, nicht
mir durch seine Hand zu Schanden !
Dem Propheten gebührte der Fünfte immer, mochte or am Feldzuge
teilnehmen oder nicht. Sonst bekamen nur die anwesenden Krieger Teil
an der Beute; jedoch bei Badr ausserdem noch acht andere, und bei
Xaibar alle die, welche mit bei alXudaibija waren (Sur. 48,20). Von
letzteren zogen nicht alle mit nach Xaibar, z. B. nicht Gabir b. 'Abdallah;
zwei von ihnen waren gestorben. Doch bekamen auch solche Anteil an
der Beute von Xaibar, die nicht mit bei alXudaibija gewesen waren,
u. s. w. So nach Ibn Abi Sabra von 'Abdalraxman b. 'Abdallah b. 'Abdal-
raxman b. Abi Ca'ca'a. Andere behaupten fi-eilich, nur die Genossen von
alXudaibija hätten mitlesen und auch nur sie mitkämpfen dürfen;
aber das ist unrichtig.
Ibn Abi Sabra von Queair alXarithij von Xizam b. Sa'd b. Muxaj-
jica : auch zehn Juden von Medina im Heere SI.'s bekamen Anteil. Nach
anderen losten sie nicht mit, sondern wurden nur beschenkt. Ein paar
Knechte, die auch mitkämpften, darunter 'Umair, der Freigelassene des
Abu ILaxm. bekamen Geschenke.
Zwanzig Frauen machten den Feldzug mit, von denen sechzehn mit
Namen aufgeführt werden, darunter Umm Salama, aber nicht 'Äisha. i56a
Die Frau 'Acim's b. 'Adij gebar ihm in Xaibar eine Tochter, welche
Sahla genannt wurde.
Ibn Abi Sabra von Sulaiinan b. Suxaim von Umm 'Alij bint Abi
IXakam von der Ghifaritin Umajja-) bint Qais b. Ihn alCalt: ich zog
mit anderen Frauen der Bann Ghifar mit zu Felde, um die Verwundeten
zu pflegen und sonst Hülfe zu leisten^). M. nahm mich hinter sich auf
sein Kamel; als wir morgens hielten und abstiegen, sah ich Blut auf
meinem Sattel — es war meine erste Reinigung, denn ich war noch ganz
jung. Ich drückte mich voller Scham an das Kamel; als der Prophet es
gewahrte, gebot er mir, mich einzurichten und den Sattel mit Wasser
und Salz abzuw^aschen. Nach der Eroberung von Xaibar schenkte er
uns Kleinigkeiten von der Beute; mir hängte er diese Kette hier an
meinem Halse selber um. — Sie nahm immer Salz zu ihrer Reinigung
und bestimmte, dass auch ihre Leiche mit Wasser und Salz gewaschen
werden sollte. Mit dem Halsbande Hess sie sich begraben. — BH. 768.
') j.jv.i Q./« '"^•^•^ ,c^^^ •{}■•' >-^■>^■'^ ^j.
-) Umajja ist sonst Maunsname. Vgl. BH. 768,2,
^) z. B. Schläuche zu nähen f. 156 a.
284 Xaibar A. 7.
'Abdalsaläm b. Musa b. Gubair von s. Vater von s. Grossvater von
'Abdallah b. Unais: mein schwangeres Weib, welches mich begleitete,
hatte unterwegs eine Blutung. Der Prophet verordnete ihr in Wasser
zergangene Datteln; da spürte sie keine schädlichen Folgen. Nach der
Eroberung von Xaibar gab er ihr und dem inzwischen geborenen Kinde ')
Geschenke. Lose bekamen die Weiber nicht, nur Geschenke — doch
wird auch das Gegenteil behauptet (fol. 156 b).
Ihn Abi Sabra von Isxaq b. 'Abdallah von 'Umar b. alXakam von
Umm al'Alä alAncärijja: ich war mit anderen AVeibern der Emigranten
und Mediner und der Araber mit nach Xaibar gezogen; M. verteilte
Steine oder Muscheln unter uns, ich bekam drei. Einen goldenen Ohr-
ring (ri'äth), der zum Fünften gehörte, brachte M. der Tochter As'ad's b.
Zurära mit.
'Abdallah b. Abi Jaxja von Thubaita bint Xanohala alAslamijja von
ihrer Mutter Umm Sinän: ich bat den Propheten mich mitzunehmen und
er gesellte mich zu seiner Frau Umm Salama. Sieben Tage lagerten wir
in alRagi', bis alNaeät eingenommen war; darauf ward das Lager an die
Stelle zurückverlegt, wo es zuerst gewesen war. Nach der Eroberung
von Xaibar bescherte uns M. kleine Geschenke; mir gab er ausserdem
einen fadakischen Mantel und eine jemenische Burda und einen Schleier
und einen kupfernen Kessel; ich hatte mehrere Verwundete mit einem
Mittel meiner Familie geheilt. Auf dem Heimwege ritt ich neben Umm
Salama auf einem Kamel M.'s; als wir dicht vor Medina waren, sagte
156b sie, M. schenke mir das Tier. Ich verkaufte es um sieben Dinare und
pries Gott.
Ja'qub b. Muxammad von 'Abdalraxman b. 'Abdallah b. Abi Ca'ca'a
von alXarith b. 'Abdallah b. Ka'b: ich fragte Umm 'Umara, woher sie
die rothe Schnur am Halse habe. Sie sagte, dieselbe stamme aus einem
in der Burg alCa'b's aufgegrabenen Schatze von dergleichen Sachen, den
M. unter die anwesenden Frauen verteilt habe; es seien ihrer zwanzig
gezählt worden. Sie habe ausserdem noch eine Decke und eine Burda
und einige Dinare bekommen ; ähnlich auch die anderen. Auf die Frage,
wie viel denn der Anteil der Krieger betragen habe, antwortete sie, ihr
Mann Ghazijja b. 'Amr habe für 11 '/i Dinar Sachen gekauft''^), das sei
wohl der Anteil eines Reiters gewesen. Ausserdem habe er drei Land-
anteile in alShiqq bekommen und dieselben zur Zeit Othman's um 30 Di-
nare verkauft.
') Ob Sohn oder Tochter wusstc 'Abdalsalam nicht.
2) Sie setzt hinzu: fakam jiioälabu bishaiin — man weiss nicht, ob vorher
oder nachher.
Xaibar A. 7. - 285
M. hatte drei Pferde, aucii alZubair hatte mehrere, andere zwei,
z. B. alBarä, der Milchvater Ibrahim's, des Sohnes des Propheten. Wer
zwei oder mehr Pferde hatte, soll fünf Lose erhalten haben; aber das
Richtige ist, dass jeder Reiter drei Lose bekam, mochte er ein Pferd
oder mehrere haben. Wie es heisst ward nur arabisches Vollblut berück-
sichtigt, kein Halbblut'); andere behaupten jedoch, dass es zur Zeit M.'s
noch gar keine Mischrace gegeben habe, sondern erst seit der Eroberung
Iraqs und Syriens.
Ihn Abi Sabra von Isxaq b. 'Abdallah b. Abi Parva von Xizäui b.
Sa'd b. Mnxajjica: Suvaid b. Nu'män bekam den Anteil eines Reiters,
obwohl sein Pferd gleich in der Nacht der Ankunft von Xaibar verun-
glückt und er selber dadurch kampfunfähig geworden war.
Die Zahl der Pferde war 200 (nicht 300), der Männer 1400, Zaid
b. Thabit besorgte die Zählung. Darnach mussten 1800 Lose gemacht
werden. Das Land in alShiqq und alNaeät wurde in 18 Teile geteilt, i^Ta
und jeder Teil, im Betrage von 100 Losen, einem Vorsteher übergeben,
welcher den Ertrag alljährlich an die Berechtigten verteilte *). Die
18 Teile waren benannt nach 1) 'Acim b. 'Adij 2) Ali 3) Ibn 'Auf
4) Galxa 5) Banu Sa'ida 6) B. alNaggar 7) B. Xaritha 8) B. Aslam und
Ghifar ^) 9. 10) B. Salama , deren Vorsteher Mu'adh b. Gabal war
11) Tbaida*) 12) . . . . s) 13) B. Aus 14) alZubair 15) Usaid b. Xucair
16) Balxarith, deren Vorsteher Ibn Raväxa war 17) B. Bajäca, deren
Vorsteher Parva war 18) Na'im^). Wer wollte, verkaufte sein Teillos;
M. kaufte einem Ghifariten das seinige ab, nicht ohne ihn aufmerksam
gemacht zu haben, dass es mehr wert sei. Auch Omar kaufte Lose auf,
so dass ihm schliesslich der Teil der Aus, welcher alLafif hiess, allein
gehörte. Ebenso erstand Muxammad b. Maslama Lose von den Aslamiten.
M. überliess den Juden auf ihre Bitte „so lange Gott woUe^ die Be-
stallung der Gärten von Xaibar, gegen die Abgabe der Hälfte des Ertrages
von Palmen, Saat und Gemüse ^). Dabei blieb es bis zur Regierung
') ^^^JJ^ ^L ^^_^-*i5 ^.
^) Das Laud war also t^j-^ und wurde nicht parcelliert (^^) ; '^gl-
fol. 163 a. b.
3) „Die Ghifar hatten 30, die Aslam 70 Lose."
*) Ein Jude, derselbe, welcher fol. 163b 'übaid alSiham heisst und von
BH. 774 als Xazragit bezeichnet wird.
^) Hier sind nach fol. 163 b die Banu 'übaid ausgefallen.
'') Dies ist der Name des früheren Besitzers, des Juden Na'iiu, nach dem
auch die häufig vorkommende Burg Na'im's benannt ist.
^) = '■iJsL.w.Ä^ oder '^Xa^xa.
286 Xaibar A. 7.
Oniar's. Die Abschätzung und Einzieliung der Hälfte des Ertrags besorgte
anfangs Ibn Raväxa ; nach seinem Tode Abu IHaitham b. alTajjihan ; oder
Gabbär b. Cair; oder Farva b. 'Amr. Ibn Raväxa teilte die Palmen bei
der Ernte in zwei Hälften und liess dann die Juden wählen, welche von
beiden sie für sich haben wollten. Vergeblich versuchten sie ihn durch
Bestechung zu ungleichmässiger Teilung zu bewegen. — BH. 777.
Später beklagten sich die Juden bei M. , dass die Muslime wider-
rechtlich in ihre Gärten eindrängen. In Folge dessen liess er die ganze
Gemeinde durch Xalid b. alValid zusammenrufen und hielt ihr eine Predigt,
1571) dass den Pächtern die Früchte bezahlt werden müssten. In Wahrheit
hatten das jedoch die Muslime auch gethan, selbst wenn die Juden sich
erboten die Früchte zu schenken.
Bei alKatiba ist es strittig, ob es der Prophet vorweg bekam, oder
ob es der Fünfte vom Lande war. Ersteres überlieferen 'Abdallah b.
Nux von Ibn Ghufair und Musa b. 'Amr b. 'Abdallah b. Eafi' von Bushair
b. Jasär, und Ibrahim b. Ga'far von s. Vater. Letzteres Qudama b. Musa
von Abu Bakr b. Muxammad b. 'Amr b. Xizam. Dem Abu Bakr erzählte
auf seine Frage die 'Amra biut 'Abdalraxman : naclidcm M. die Capitu-
lation mit den Banu Abi IXuqaiq geschlossen hatte, machte er aus alXaeät
und alShiqq und alKatiba fünf Teile, alKatiba war ein Fünfteil. Dann
nahm er fünf Stücke Viehmist, bezeichnete eins davon als Los Gottes,
während er die übrigen unbezeichuet liess, und betete, dass das Los
Gottes auf alKatiba treffen möge. So geschah es denn auch; die übrigen
vier Fünftel des Landes wurden in 18 Teile geteilt, welche Gemeingut
(faucä) der Muslime wurden. Diesen Bescheid der 'Amra teilte Abu Bakr
dem Chalifen Omar b. 'Abdal'aziz mit, welcher sich bei ihm nach der
Sache erkundigt hatte. Mit Abu Bakr stimmen überein Ibn Abi Sabra
von Abu Malik von Xizam b. Sa'd b. Muxajjica, und 'Abdallah b. 'Auf
von Abu Malik alXimjarij von Sa'id b. alMusajjib, und Muxammad von
alZuhrij. Dieser Meinung schliesst sich auch Valddi an; jedenfalls habe
M. von alNaoät und alShiqq nichts bekommen und allein vom Ertrage
von alKatiba seine Unterstützungen an Verwandte und Andere bestritten.
Der Ertrag ward geschätzt auf 8000 Vasq Datteln, 3000 Scheffel (cä')
, Gerste und etwa 1000 Scheffel Navcä ') : von allem bekam M. die Hälfte.
Aufzählung der Lose von alKatiba: 1) der Fünfte des Propheten^)
2) Sulalim 8. 4) alGäsimän 5. G) zwei Lose der Weiber 7. 8) zwei Lose
') Das sind sonst Dattelsteiue, aber die können doch nicht neben deu Datteln
noch einmal aufgeführt werden; vgl. fol. 1.58a oben.
^) was vorher alKatiba schlecljthiu heisst. Der Name wird in engerem und
weiterem Sinne gebraucht.
Xaibar A. 7. 287
des Juden Miqsam 9. 10) zwei Lose des 'Aväii 11) ein Los des Gliirrlth
12) ein Los des Nu'aim — zusammen zwölf.
Anweisungen M.'s auf alKatiba. Jede seiner Frauen erhielt 80 Vasq
Datteln und 20 Vasq Gerste. AFAbbas 200 Vasq; Ali und Faeima 100
und 200, davon 25 Gerste; Usäma b. Zaid 150, davon 40 Gerste und i-^s»
50 Dattelkerne; Umm Rnraaitha bint 'Umar b. Hasbim b. aOIueealib
5 Vasq Gerste; alMiqdad b. 'Amr 15 Vasq Gerste, w'elcbe Mu'avija um
100000 Dirham ablöste; Abubekr 100 Vasq'); 'Aqll b. Abi Galib 140;
die Söhne Ga'far's 50; Rabi'a b. alXarith b. 'Abdalmueealib 100; Abu
Sufjan b. alXaritb 100; alCalt b. Maxrama b. alMueealib-) 30; sein Bruder
Abu Xabiqa 50; sein Bruder alQasim 50; sein Bruder Qais 50; Rukana
b. 'AbdjazTd 50; Miseax b. Uthätha b. 'AbbSd und seine Schwester Hind 30;
Cafijja bint 'Abdalmueealib 40; Buxaina bint alAratth b. alMueoalib (sie)
30; Canä'a bint aiZubair b. 'Abdalmueealib 40; ihre Schwestern Umm Xa-
kam 30; alXucain und Xadiga und Hind b. 'Ubaida b. alXarith 100;
Umm Häni bint Abi Galib 40; ihre Schwester Gumäna und Umm Galib
je 30; Abu Arqam 50; 'Abdalraxman b. Abi Bakr 40; Abu Bacra 40;
Ibn Abi Xunais 30; 'Abdallah b, Vahb und seine beiden Söhne 50 und 40;
Xumaila alKalbij von den Banu Laith 50; Umm Xabiba bint Gaxsh 30;
Malkän^*) b. 'Abda 30; Muxajjica b. Mas'ud 30. — BH. 775 f.
In seinem letzten Willen wies M. den Ruhäviten, den Dariten und
den Ash'ariten je 100 Vasq aus dem Fünften von Xaibar an *). Weiter
verfügte er (nach alZuhrij von 'Ubaidallah) nichts, als dass der Zug gegen
die Griechen ausgeführt werden und dass in Arabien keine zwei Religionen
neben einander bestehen bleiben sollten. — BH. 777.
Den Fünften der Beute von Xaibar verteilte M. auf GabrieFs Weisung
an die Hashim, an die alMueealib, und an die 'Abdjaghüth. Ma'mar von
alZuhrij von Said h. alMusajjib von Gubair b. Mue'im: bei der Verteilung
des Verwandtenloses gingen Othman b. 'Affan und ich -zu M., um ihm issb
vorzustellen, dass wir ebenso nahe mit ihm verwandt seien wie die al-
Mueealib und also ebenfalls bedacht zii werden verdienten. Er aber sagte,
die alMueealib haben sich mit den Hashim im Quartier Abu Galib's ein-
') Die (ganz kurze) Urkunde wird angefülirt.
-) so und nicht 'Abdalm. heisst der Vater Maxrama's dreimal.
'■'•) Bei BH. 776,6 heisst dieser Mann Malkü — eine Namensform, die sonst
im classischen Arabisch nicht erhalten ist. Der Wechsel von Malkü und
Malkäu ist wie T"in^ ^m^l ]~in^-
*) Vgl. fol. 163b. Die Ruhäviten sind eine Kabile von Madhxig, Jaq. II 877,2.
Sprenger III CXXXVII. Die Dariten kamen ans Dairan in alShäm zu M.,
zehn Mann, deren Namen Vakidi aufführt (BH. 777).
288 Xaibar Ä. 7.
scliliessen lassen und seien völlig eins mit denselben; dabei verschränkte
er seine beiden Hände in einander.
Auf Antrieb ihrer Väter gingen einmal alFacl b. al'Abbas und 'Abd-
almueealib b. Rabi'a b. alXarith zu M., um ihn zu bitten, dass er ihnen
die Verwaltung der s. g. Armensteuer (cadaqät) übertrage. Sie Avarteten
auf ihn beim Mittagsgebet vor der Thür der Hütte Zainab's und trugen
ihm ihr Anliegen vor. Er schlug es ihnen ab, die Armensteuer sei keine
Pfründe für seine Familie. Statt dessen aber warb er für alFacl die
Tochter Maxmija's alZubaidij und für 'Abdalmueealib die Tochter Abu
Sufjan's b. alXarith, und beauftragte den Maxmija, das Brautgeld für beide
Jünglinge aus dem Fünften zu bezahlen.
H)n 'Abbäs : Omar wollte uns zum Verzicht auf unsere regelmässigen
Einkünfte von Xaibar bewegen, aber es kam zu keinem Einvernehmen.
Muc'ab b. Thabit von Jazid b. Ruman von *Urva: Abubekr und Omar
und Ali verwandten diese beiden Lose ') zum Besten der Armen und
Waisen, nach anderen für den heiligen Krieg. — Die Proviantanweisungeii
wurden bis zum Chalifat Mu'avija's nach dem Scheffel (cä') des Propheten
gemessen; Jaxja b. alXakam aber vergrösserte den Scheffel um ein Sechstel
Mass (mudd), und Aban b. 'Uthmän vergrösserte ihn nochmals. — ■ Der
Prophet und Abubekr zahlten die Pensionen auch an die Erben fort.
Aber Omar zog sie bei Todesfällen ein^); nur den Frauen M.'s gestattete
159 a er testamentarisch darüber zu verfügen oder auch sie zu verkaufen. —
Unter Othman bekam Usama die Pension seines Vaters zurück, aber nicht
alZubair die seiner Mutter. — Shu'aib b. Oalxa b. 'Abdallah b. 'Abdal-
raxman b. Abi Bakr: nach Abubekr's Tode ward seine Pension im Be-
trage von 100 Vasq an seine Kinder und seine Witwen fortgezahlt bis
auf die Zeit 'Abdalmalik's oder etwas später.
Vakidi erkundigte sich bei Ibrahim b. Ga'far nach der Sache; der
versicherte ihm, dass die Pensionen in der Zeit Abubekrs, Omar's und
Othman's auf die Erben übergingen und auch verkauft werden durften ;
er wisse das ganz genau von seinem Vater und anderen Verwandten.
Als jedoch Vakidi diese Angabe dem 'Abdalraxman b. 'AbdaFazTz vor-
trug, sagte ihm dieser: Omar zog beim Tode des Pensionars die Pension
ein, und machte von dieser Regel auch bei den Frauen des Propheten
keine Ausnahme, z. B. als Zainab bint Gaxsh a. 20 starb. So hielt es
') Damit muss der Landfünfte von Xaibar gemeint sein; nach Abzug der
Pensionen.
2) Mi5> JJju *jjLuJt oLo \3\. Darüber kam es zu harten Reden, Omar
war zu weitgehendem Ersatz bereit, aber die Erben verlangten hartnäckig
ihr volles Rofht.
Xaihar A. 7. 289
Omar, bis er starb luid Oihiuan folgte. Dem Zaid b. Xaritha hatte M.
eine Pension gegeben, aber keine Urkunde darüber; nacli dessen Tode
hatte er sie dem Usama gelassen. Auf Vakidi's Bemerkung, dass nach
Anderen Usama bei Omar und Othman vergeblich um Fortzahlung der
Pension seines Vaters angetragen habe, erwiderte 'Abdalraxman, die
Sache verhalte sich so, v^ie er gesagt habe.
Verzeichnis der bei Xaihar gefallenen Muslime. Von den Eidgenossen
der Umajja: Rahi'a b. Aktham, Tliaqif b. 'Amr b. Sumaio, und Rifä'a b.
Masrux ; Thaqif ward von Usair, die anderen beiden von alXarith getijtet.
Von Asad b. 'Abdaruzza: ihr Schwestersoliii und Eidgenosse 'Abdallah
b. Abi Umajja b. Valib, der bei alNaeät fiel. Von 'Abdalashhal : Maxmud
b. Maslama. Von 'Amr b. 'Auf: Abu Oajjäx b. alNu'man und alXarith
b. Xaeib, zwei Badrkämpfer, ferner 'Adij I). Murra b. Suräqa, Aus b.
Xablb und Unaif b. Väil, welche letzteren vor der Burg Naim's fielen.
Von Zuraiq: Mas'ud b. Sa'd, den Marxab tötete. Von Salama: Bishr I). i-'i^b
al Barä b. Maghrür, Fucail b. alNu'man alAslamij, und 'Amir h. alAkva'.
Von Ghifar: 'Umara b. 'Uqba b. 'Abbäd b. Mulail. Ferner der schwarze
Sklav Jasär und ein Mann von Ashga'. Im Ganzen 10 (vielmehr 17)
Mann. - BH. 768 f.
Dem Gabala b. Gavväl gab M. alle kleinen Hausthiere (dägin) in
Xaibar, oder vielmehr nur die in alNaeät '). — BH. 767.
'Abdalraxman b. 'AbdaFazTz von 'Abdallah b. Abi Bakr b. Xazm:
'Abbas b. Mirdäs alSulamij brachte die Nachricht nach Mekka, dass M.
gegen Xaibar gezogen sei, und bot eine Wette an, dass er nicht gut da-
von kommen werde. Xuvaieib b. 'AbdaFuzza wettete dagegen; einige
Andern hielten mit ihm, während Caf\^än b. Umajja und Naufal b. Mu'avija
mit 'Abbas hielten ; der Einsatz betrug 100 Kamele. In dem lauten Hin-
und Herreden äusserte Abu Sufjan, er fürchte wahrhaftig, dass 'Abbas
verliere; darüber ward Cafvan sehr böse. Aber Abu Sufjan war gut
unterrichtet und behielt Recht.
Die Mekkaner wetteten untereinander, die einen sagten, Asad und
Ghaeafan (= aJXalifän) und die Juden würden gewinnen, die anderen
behaupteten das Gegenteil-').
Als alXaggäg b. 'Iläe alSulamij (alBahzij) auf einem seiner Raub-
züge hörte , dass M. in Xaibar sei , kam er zu ihm und trat zum Islam
über. Er bat ihm aber um Erlaubnis, einstweilen seinen Glauben ver-
leugnen zu dürfen, bis er seine Gelder eingezogen habe. Er hatte näm-
') Folgt ein Titel: die über Xaibar gedichteten Lieder. Es werden aber nur
ein paar ganz unbedeutende Improvisinxngen Nagija's b. Guudab ange-
führt, welche Vakidi von einem seiner Nachkommen hörte.
2) Vgl. fol. 146 a.
V.^ikidi, Miiliummed. 19
290 Xaibar A. 7.
lieh viel Geld, das aus den Goldgruben im Lande der Sulaim stammte,
in Mekka stehen, namentlich bei seiner dortigen Frau Shaiba bint 'Umair
b. Häshim, der Schwester des 'Abdariten Muc'ab. Als ich nun, erzählt
alXaggag, ins heilige Gebiet kam, traf ich auf der weissen Höhe (althanijja
albaicä) eine Anzahl Qurashiten, die von M.'s Zuge gehört und Wetten
160a darüber gemacht hatten und nun sehr gespannt auf Nachricht waren').
Während sie sich um meinen Sattel drängten , erzählte ich ihnen , M.
sei geschlagen und in die Hände der Feinde gefallen, die ihn gebunden
nach Mekka schicken wollten; die übrigen Emigranten würden dann von
selber de- und wehmütig zu ihren Familien zurückkehren. Da wurden
sie froh und riefen die gute Botschaft laut aus. Ich bat sie nun mir
beim Eintreiben meiner Forderungen behülflich zu sein , denn ich wolle
gern auf den Markt der Beute in Xaibar, bevor die Menge der Händler
einträfe; und im Umsehen hatte ich alles zusammen. Darauf ging ich
zu meiner Frau und liess mir von ihr unter demselben Verwände mein
Geld zurückgeben. Die Muslime in Mekka wurden sehr betrübt; als aber
aFAbbas die Kunde bekam, that er als fechte ihn nichts an und empfing
die Leute, die sein Haus umdrängten, gutes Mutes, damit die schaden-
frohen Feinde M.'s sich getäuscht, seine heimlichen Anhänger aber sich
gestärkt fühlen sollten. Heimlich jedoch schickte er seinen Knecht Abu
Zainaba zu mir um sich genau zu erkundigen. Ich liess ihm sagen, ich
wolle ihn am folgenden Mittag da und da treffen und ihm eine erfreu-
liche Mitteilung machen. Vor Freude umarmte er den Knecht, als er
wieder kam, machte ihn frei und gelobte noch zehn andere Sklaven zu
befreien. Der Verabredung gemäss erzählte ich ihm dann die Wahrheit,
nachdem ich ihn verpflichtet hatte noch drei Tage (and. einen Tag und
eine Nacht) Stillschweigen darüber zu bewahren, um mich vor Verfolgung
zu sichern. Die Wartezeit währte dem 'Abbas lange; als sie endlich vor-
über war, legte er ein Feierkleid an, räucherte sich, nahm einen Stock
in die Hand und ging stolzen Schrittes zum Hause alXaggag's. Dort
klopfte er an und trat bei der Frau ein, sie fragend, wo ihr Mann sich
iGüb befinde. Sie sagte, er habe sich nach Xaibar begeben, um den übrigen
Händlern beim Verkauf der Beute zuvorzukommen. Da eröffnete ilir al-
'Abbäs , dass alXaggag mitsamt seinem Geld in Wirklichkeit für immer
von ihr sich geschieden habe, wenn sie nicht den Islam annehme; und
sie glaubte es ihm"''). Dann ging er nacli der Ka'ba, verrichtete den
heiligen Umlauf, und als die dort anwesenden Qurashiten, übrigens nicht
1) Sie nennen M. ;k.L>'^\ (RH. 770), d.i. doch wohl (•''-=*j^' ,<"-'^^, der
Abtrünnige.
Xaihar A. 7. 291
wenig über sein mannluit'tcs Auftreten verwundert, ihn fragten, warum
er sich denn die letzten drei Tage nicht habe -sehen lassen, sagte er
ihnen was er von alXaggag gehört hatte. „M. hat Xaibar erobert und
sich die Königstochter beigelegt und den weissen kraushaarigen Söhnen
Abu IXuqaiq's die Kiipfe abgeliauen ; und alXaggag ist mit seinem Gelde
auf und davon gegangen." Keine fünf Tage später erhielten die Quraish.
die Bestätigung dieser Nachrichten. — BH. 770 — 772.
Fadak. Gleich bei seiner Ankunft vor Xaibar hatte M. Muxajjica
b. Mas'ud nach Fadak geschickt, damit er die dortigen Juden zur An-
nahme des Islam auffordere. Sie führten anfangs eine unangemessene
Sprache ; als sie aber erfuhren, dass die Burg Na'im's gefallen sei, wurden
sie zalim und boten Muxajjica viele Kleinodien an, wenn er ihre Aeusse-
rungen dem Propheten verschwiege — worauf dieser indessen nicht ein-
ging. Sie schickten darauf Nun b. Josua mit Muxajjica zu M. und
schlössen das Abkommen, dass sie Leben und Freiheit behalten, Hab
und Gut aber verwirken und aus dem Lande ziehen sollten.
Nach einer anderen Version erboten sie sich aus dem Lande zu
ziehen unter der Bedingung, dass sie ihre Habe und auch das Niessrecht
an den Palmen behielten. Darauf aber Hess sich M. nicht ein. Da nun
Muxajjica ihnen klar machte, dass sie ganz wehrlos seien und 100 Mus-
lime genügten sie gefangen vor M. zu treiben, bequemten sie sich ihr
Land zur Hälfte abzutreten. Unter dieser Bedingung Hess M. sie wohnen,
Omar aber trieb sie aus, nachdem er ihre Besitzungen durch Abu IHai-
thama b. alTajjihan (and. Abu Xaithama alXaritbij) und Farva b. 'Amr
und Zaid b. Thabit hatte schätzen und ihnen die Hälfte des Schätzwerthes,
50000 Dirbam oder mehr, auszahlen lassen. Sie Hessen sich in Syrien
nieder. — BH. 764.
Heimweg M. 's nach Med i na. Als wir auf dem Wege nach i6ia
Vadi IQura waren, erzählt Anas, warf M. seinen Mantel über Cafijja —
es wollte sie schon jemand für sich erbitten — und trug ihr den Islam
an: er wolle sie nicht dazu zwingen, wenn sie jedoch überträte, solle
sie seine Frau werden. Sie that es, und bekam ihre Freiheit zum Braut-
geschenk. In alCahbä sollte Hochzeit gemacht werden; da keine Zelte
und Teppiche vorhanden waren, befestigte ich zwei Stück Zeug an einen
Baum, um eine Hülle zu machen. Nachdem Umm Sulaim die Braut ge-
kämmt und parfümiert hatte, hielt M. das Beilager. — Schon in Thibär
wollte er es thun; aber erst in alCalibä willfahrte sie, bei einer Dauma-
palme. Sie sagte, Thibar sei ihr zu nahe bei Xaibar und nicht sicher
genug gewesen; es ist von da sechs Meilen, alCahbä aber zwölf Meilen
entfernt. Zur Feier der Hochzeit Avard ein Mahl veranstaltet, wobei es
Xais und Saviq und Datteln auf ledernen Decken gab. — In der Braut-
19*
292 Xaibar A. 7.
nacht hielt Abu Ajjub mit gezogenem Sollwerte vor dem Zelte "Wache,
weil er Cafijja nicht traute; lachend dankte ihm M. am folgenden Mor-
gen. — In Medina bezog Cafijja das Haus Xaritha's b. alNu'man, welches
dieser räumte. Von Neugier und Eifersucht getrieben, veranlasste 'Aisha
die Barira, zu Umm Salama zu gehen und zu fragen ob Cafijja niedlich
sei. Umm Salama merkte gleich, dass 'Aisha dahinter stecke und Hess
ihr sagen, sie sei sehr niedlich und der Bote Gottes liebe sie. Darauf
ging 'Aisha verkleidet ins Haus der Cafijja, M. aber erkannte sie und
fi-agte sie hernach, wie ihr die neue Frau gefallen habe. ,,Ich finde nichts
daran, antwortete sie, es ist eine Jüdin von den Jüdinnen." Der Xafca
aber, die immer mit ihr zusammenhielt, erzählte sie, sie sei hübsch, und
diese überzeugte sich auch selber davon. — BH. 766.
Von alCahba zog M. über Burma nach Vadi IQura gegen die dortigen
Juden, denen sich einige Araber angeschlossen hatten. Abu Huraira:
Rifä'a b. Zaid alGudhämij hatte ihm einen schwarzen Sklaven geschenkt,
der sein Reitknecht war'). Als dieser den Sattel ahnahm, traf ihn ein
irrender Pfeil von den Türmen der Juden und tötete ihn. Die Muslimen
priesen ihn selig, aber M. sagte: das Kleid, das er von der Böute ent-
wandt hat, entzündet sich ihm zu höllischem Feuer. Als der Ausspruch
ruch])ar ward, brachte einer einen oder zwei Riemen zurück; M. sagte:
ein Riemen von höllischem Feuer!
Darauf stellte M. die Seinen in Schlachtordnung; seine Fahne übergab
er an SaVl b. 'Ubada, die drei anderen an alXubab, Sahl b. Xunaif, und
'Abbad b. Bishr. Nachdem die Auffordening an die Juden gerichtet war,
den Islam anzunehmen, begannen die Einzelkämpfe, in denen sich alZubair,
Ali und Abu Dugana auszeichneten; immer wenn einer von den Juden
gefallen war, erneuerte M. die Aufforderung an sie sich zu bekehren.
Das dauerte bis zum Abend; am andern Morgen früh fiel die Feste mit
reicher Beute in die Hände der Angreifer. Die Ländereien liess M. den
Juden in Pacht (mu'ämala). Auf die Kunde von dem Schicksal ihrer
Glaubensgenossen unterwarfen sich auch die Juden von Taimä und zahlten
Kopfsteuer (gazijja). — Omar vertrieb die Juden aus Xaibar und Fadak,
liess sie aher in Vadi IQura und Taima wohnen, weil Vadi IQura noch
zu alSham gehöre und das Hegaz erst südlich davon beginne.
Nach viertägigem Aufenthalt in Vadi IQurä machte sich M. auf den
Rückweg nach Medina. In der Nähe der Stadt machte er kurz vor
Tagesbruch Halt um ein wenig zu schlafen; Bilal übernahm es wach zu
bleiben und zum Morgengebet zu wecken. Er ward jedoch ebenfalls vom
') namens Midgham; ebenso fol. 151a, wo er das Pferd M.'s hält. Vgl.
fol. 155a. Balüdh. 34.
Xaibar A. 7. 293
Schlafe übermannt und wachte erst von dem Fluchen der Anderen auf, i«2a
als die Sonne schon hoch am Himmel stand; am härtesten fuhr Ahubekr
ihn an, M. selber war der gelindeste der Imame. Nachdem die Menschen
in die Büsche gegangen waren um ihre Notdurft zu verrichten, liess sie
M. das Morgengebet in der Hitze nachholen; der Schwciss troff ihnen
dabei von der Stirne. — Beim Blick auf den Berg Uxud sagte M. : das
ist ein Berg, der uns liebt und den wir lieben; o Gott ich erkläre das
Gebiet zwischen den beiden Xarra's von Medina für heilig. — Nachts in
alGurf angelangt verbot M. einem Jeden, noch nach dem letzten Gebete
seine Frau zu überraschen. Einer that es dennoch, erlebte aber Avas ihn
Avurmte. So Ja'qub b. Muxammad von 'Abdalraxman b. 'Abdallah b. Abi
Ca'ca'a von alXarith b. 'Abdallah b. Ka'b von Umm 'Umara. — BH. 767.
'Abdallah b. Nux alXarithij von Muxammad b. Sahl b. Abi Xathma
von Sa'd b. Xizam b. Muxajjica von letzterem: Avenn in der Zeit vor
dem Islam') in Medina Hungersnot Avar, so gingen Avir nach Xaibar und
Fadak und Talma ; die Juden hatten immer Früchte, weil sie nie Wasser-
mangel-) hatten. Nach der Eroberung von Xaibar Avurde uns zwar gesagt,
die Juden seien jetzt falsch und böse auf uns; aber der Hunger ZAvang
uns dennoch hinzugehen. Wir fanden die Verhältnisse sehr verändert;
statt der reichen und vornehmen Herren Avaren nur noch arme Feld-
arbeiter da. Wir blieben einen Tag in alShiqq und einen in alNaeät,
darauf längere Zeit in alKatiba , avo es uns am besten gefiel. Von hier
begab sich mein Gefährte 'Abdallah b. Sahl eines Abends nach alShiqq ;
als er am anderen Morgen noch nicht wieder gekommen Avar, ging ich
ihm nach um ihn zu suchen. Man sagte mir in alShiqq, er sei Aveiter
gegangen nach alNaeät; aber als ich mich schon auf den Weg dorthin
machte, führte mich ein Knecht zu einem Stollen''), aus dem Fliegen- i<'>2b
schAvärme aufstiegen. Ich stieg hinab und fand darin meinen Gefährten
tot. Die Juden behaupteten nichts von der Sache zu Avissen, einige von
ihnen halfen mir die Leiche herausholen. Nachdem ich dieselbe bestattet
hatte, machte ich mich eilig auf den HeiniAveg und erstattete den Meinigen
Bericht. Wir gingen dann, 30 Mann hoch, zu M., der damals grade die
'ümrat alQacijja*) vor hatte. Der Bruder des Ermordeten, 'Abdalraxman
0 1 >-ü iAäxj ^ \y>>.jö J^xi LÄi" = wir waren religiös indifferent.
-) Kx.Lis Gauh. I 015 unten. J^as^ q-o „ .^J K.J. ^X>jt.i u*_<.j L/sl
£^ i'T^'Tj t'-*^ ">:V-^ ^ l; c>o'u5 ÖS.ÄX isotiii L..i.*.Aaj ^ J^-t—r"
.iJ^JJ JJU-S fciiJö LcL i^>^J! ^3 scX-Äjt^
') minhar, hinterher gubb, jedoch in einer anderen Tradition. Vgl.
fol. 91a.
*) No. 55 fol. IGT ff.
294 Xaibar A. 7.
b. Sahl, kniete vor M. nieder, um die Klage vorzubringen, aber M. sagte:
lass dem Aelteren den Vortritt. Darauf wollte ich sprechen ; er aber sagte
wieder: lass dem Aelteren den Vortritt. Da nabm mein Bruder Xuvaica
das Wort, nach ihm erzählte ich die Sache ausführlich. Der Prophet
entschied, die Juden müssten entweder das Blutgeld zahlen oder bekriegt
werden ; in diesem Sinne schrieb er an sie. Da sie aber zurückschrieben,
sie hätten 'Abdallah nicht getötet, verlangte er von den Klägern fünfzig
Eide für die Wahrheit ihrer Beschuldigung. Da sie die nicht leisten
konnten und wollten, sagte er: dann sollen euch die Juden schwören.
Sie aber antworteten: deren Eid ist uns nichts wert. Da bezahlte M.
selber die Sühne, 100 weibliche Kamele '). „Ich sah wie sie auf unsern
Hof getrieben wurden, erzählt Sahl b. Abi Xaithama, eins davon trat
mich, ein rotes Tier; ich war noch ein Knabe."
Ihn Abi Dhi'b und Ma'mar von alZuhrij von Sa'id b. alMusajjib:
den Zeugeneid (qasäma) des Heidentums bestätigte M. für den Islam
und wollte ihn auferlegen, als jener Mediner erschlagen in einer Cisterne
von Xaibar gefunden wurde. Er sagte zu den Angehörigen des Ermor-
deten: es sollen euch fünfzig Juden fünfzig Eide schwören, dass sie ihn
nicht getötet haben, oder ihr müsst, euer fünfzig, fünfzig Eide schwören,
dass sie ihn getötet haben. Da sie aber weder das eine noch das an-
dere wollten, so legte M. den Juden deshalb die Blutsühne auf, weil
der Mord auf ihrem Gebiet begangen war.
Maxrama b. Bukair von Xalid b. Jazid von 'Amr b. Shu'aib von s.
Vater von s. Grossvater: M. unterstützte die Juden bei der Zahlung der
Sühne mit dreissig und einigen Kamelen. Damals ward zum erstenmal
(im Islam) die Qasama auferlegt. — BH. 777 f.
'Abdalraxman b. alXarith von Salim von s. Vater 'Abdallah b. 'Umar:
wir pflegten zur Zeit M.'s und der ersten Ghalifen ab und zu nach un-
seren Besitzungen in Xaibar zu sehen, als ich nun einmal mit alZubair
und alMiqdad und Sa'id b. Zaid dort war, wurden mir mitten in der
Nacht beide Hände gelähmt ■) ; die Anderen lösten sie mir wieder. —
Nach anderen Angaben war Ibn 'Umar im Schlaf behext und beim Er-
ics a wachen wie in Banden, bis ihm die Anderen die Hände frei machten.
Muxammad b. Jaxja b. Sahl b. Abi Xathma von s. Vater: Mueahhar^)
b. Räfi' alXarithij kam mit zehn christlichen Sklaven, die ihm sein Land
bestellen sollten, aus Syrien. In Xaibar machte er drei Tage Rast, die
') 25 gadha'a, 2.5 xiqqa, 25 bint labün, 25 bint maxüc.
2) ;;_j.X5 Jaj ^^£.>03 kAc: ^J^£ vgl. Baladh. 28,14. 25,3.
■') oder Muohahhir
>:ailuir A. 7. 295
dortigen Juden hraclitcn die Sklaven auf den Gedanken ihren Herrn zu
ermorden, und gaben ilnien z-u dem Zweck ein paar Messer. In Thibär
überfielen und töteten sie ihn, Avurden dann von den Juden mit Zelirung
und Reittieren ausgestattet und gelangten glücklich nach Syrien. Als
Omar Kunde von der Sache erhielt, hielt er eine Predigt, wies hin auf
die Ermordung 'Abdallah's b. Sahl, die Behexung seines Sohnes, und
nun wieder die Ermordung Mueahhar's, und erklärte die Juden austreiben
und das ihnen bisher pachtweise belassene Land an die muslimischen
Eigentümer vertheilen zu wollen '); der Bote Gottes habe ja gesagt, er
wolle sie so lange wohnen lassen, als Gott sie wohnen lasse. Die ganze
Gemeinde war damit einverstanden.
Ma'mar von alZuhrij von Tbaidallah b. 'Abdallah b. 'Utba: Omar
erfuhr, M. habe in seiner letzten Krankheit gesagt, es sollten in Arabien
■ keine zwei Religionen zusammenstossen, und nachdem er sich von der
Zuverlässigkeit der Aeusserung überzeugt hatte, gab er den Juden des
liegaz Befehl auszuwandern. Die Verteilung der Ländereien besorgten
Farva b. 'Amr, Gabbar b. Caxr, Abu IHaitham, und Zaid b. Thabit.
Sie legten die achtzehn Lose, die M. gemacht hatte, zu Grunde und be-
liessen die Vorsteher, die er ernannt hatte; nach anderen jedoch ernannte
Omar die Vorsteher. Darauf wurde mit achtzehn Stücken Viehmist ge-
lost, von denen jeder Vorsteher eins als das Seinige bezeichnet hatte,
und wessen Los herauskam, erhielt das an der Reihe befindliche Land.
AlShiqq war in 13, alNaeät in 5 Lose eingeteilt, wie Xakim b. Muxam-
mad aus der Familie Mairama's von s. Vater berichtet. Bei alNaeät kamen
die Lose in folgender Ordnung heraus: 1) alZubair, 2) Bann Bajcäca
(Farva), 3) Usaid b. Xucair, 4) Balxarith (Ibn Raväxa), 5) Na'im. Bei
alShiqq kam auch diesmal 6) 'Acim zuerst heraus, an dessen Lose der Pro-
phet participiert hatte ^). Sodann 7) Ali, 8) Ibn 'Auf, 9) Oalxa, 10) Banu
Sa'ida (Sa'd b. 'Ubada), 11) alNaggar, 12) Xaritha, 13) Aslam und Ghifar
(Buraida b. alXucaib), 14. 15) Salama, 16) 'übaid alSihcäm '), 17) 'übaid,
18) Aus — dies letztere Los ging hernach in den Besitz Omar's über.
Ibrahim b. Ga'far von s. Vater: Omar hatte den Wunsch, seinen An-
teil zusammen mit dem des Propheten zu bekommen. Als dieser Wunsch
sich nicht erfüllte, wünschte er sich ein abgesondertes Grundstück, das
mit den anderen ausser Verbindung stehe. Das bekam er auch; seine
-) Balädh. 26,lfi.
^) Nach Ibn Abi Xabiba von Davud b. alXucain ward er so benannt, weil
er die Teillose zusammenkaufte.
296 Xaibar A. 7.
Miteigentümer waren Beduinen, denen er ihren Anteil für Spottpreise ab-
kaufte, bis ihm das Los Aus allein gehörte.
'Abdallah von Nafi' von Ihn 'Umar: bei der Parcellirung von Xaibar
liess Omar den Witwen M.'s die Wahl, ob sie ihre Pension an Datteln
und Gerste fortbeziehen oder statt dessen Ackerkrume und Wasser ange-
wiesen haben wollten. Sie entschieden sich fast alle für die Pension,
nur 'Äisha und Xafca wählten Ackerkrume und Wasser.
Aflax b. Xumaid von alQasim b. Muxammad von 'Aisha: ich stand
mich gut bei meiner Wahl, denn Marvän zahlte zwar zuweilen die
Pensionen aus, aber zuweilen verkürzte er sie und zuweilen hielt er sie
ganz zurück.
Ibraliim b. Ga'far von s. Vater: nicht bloss den Witwen M.'s, sondern
allen Pensionaren stellte Omar die Wahl, ob sie die Naturallieferungen fort-
beziehen oder statt dessen Ackerkrume und Wasser haben wollten. Sie •
durften die Pension auch verkaufen ; z. B. verkauften die Ash'ariten und
die Ruhäviten ihre 100 Vasq an Othman und an Mu'avija für je 5000 Di-
nare. Das ist nach Vakidi die richtige und die in Medina herrschende
164 a Meinung. — Nach Abu Ajjub b. Nu'man von s. Vater wählte Usama b.
Zaid dieNaturallieferung.
Von Xaibar begab sich Omar nach Vadi IQura und vergab die dortigen
Ländereien, nachdem sie durch die vier Feldmesser eingeteilt waren, an
1) Othman 2) Ihn 'Auf 3) 'Umar b. Abi Salama 4) 'Amir b. Rabi'a
5) 'Mu'aiqib 6) Ihn alArqam 7) die Erben Ga'far's 8) 'Amr b. Suraqa
9. 10) 'Abdallah und 'Ubaidallah 11) Shujaim (Shantam?) 12) Ihn 'Abd-
allah b. Gaxsh 13) Ibn Abi Bakr 14) Omar 15) Zaid b. Thabit 16) Ubaij
b. Ka'b 17) Mu'adh b. 'Afrä 18) Abu Oalxa und Gubair 19) Gabbar b.
Caxr 20) Gabbar b. 'Abdallah 21) Malik b. Ca'ca'a und Gabir b. 'Abd-
allah 22) Salama b. Saläma 23) 'Abdalraxman b. Thabit und Ibn Abi
Shuraiq 24) Abu 'Abs b. Gabr 25) Muxammad b. Maslama 26) 'Abbäd b.
Oariq 27) Gabr b. 'Atlk und Ibn alXarith b. Qais 28) Ibn Garma und
alCaxxäk. — BH. 779—781.
Nach einer anderen Angabe, die auf 'Abdallah b. Muknaf alXarithij
zurückgeht, stellte Omar nicht vier, sondern nur zwei Männer an, um
die Ländereien Xaibar und Vadi IQurä auszuteilen und die Palmen von
Fadak abzuschätzen, nämlich Gabbar b. Caxr und Zaid b. Thabit, die
Austeilcr und Taxatoren von Medina '). Den Juden von Fadak ward
der lial))e Schätzpreis ihrer Palmen ausbezahlt. Zaid b. Thabit verzichtete
zum gemeinen Besten auf sein Los ■) in Vadi IQurä ; andere thaten ebenso.
») '^.jy^^=^» sLiJ^'J u^^'i LH. 780.
2) iii. 1!II. 781.
Muna A.7. 297
50.
A. 7 im Sha'ban - erzählt Usama b. Zaid von Abu Bakr h. 'Umar
b. 'Abdalraxiiiaii — ward Omar nach Tiirba geschickt, gegen den „Schwanz
der Haväzin'- '), fand aber die Lagerstätten verlassen. Als er auf der
Nagdstrasse heimkehrte, wollte sein Führer, ein Hilalit. ilm zu einem
nach Futter schweifenden Xath'amstamme bringen, den er zum Ersatz
überfallen solle. Aber Omar sagte, dazu habe er keinen Auftrag. — Bll. 973.
51.
A. 7 im Sha'ban — erzählt Xamza b. 'Alidalvaxid von 'Ikrima b.
'Ammar von Ijas b. Salama von s. Vater — gab der Bote Gottes Abubekr
den Befehl über uns und wir überfielen Leute von den Ilavazin.
A. 7 im Sha'ban — erzählt 'Abdallah b. alXarith b. alFucail von s.
Vater — ward Bashir b. Sa'd mit 30 Mann gegen die Banu Murra nach i<>H'
Fadak gesandt. Von Schafhirten, die er traf, hörte er, die Murra seien
jetzt im Winter in ihrem Vadi und lageren nicht am "Wasser. Darauf trieb
er allerlei Vieh zusammen und Avollte damit nach Medina zurück. Aber
nachts ward er von den Murriten überrascht; seine Leute fielen oder
flohen ; er selber, am Knöchel verwundet, blieb für tot auf der Wahlstatt
liegen. Am Abend jedoch raffte er sich auf, schleppte sich nach Fadak
und blieb dort bei einem Juden, bis er so weit genesen war, dass er
nach Medina zurückkehren konnte. Die Nachricht von der Niederlage
erfuhr M. zuerst durch 'ülba b. Zaid alXaritbij, der entkommen war. Er
rüstete sogleich eine Racheschar von 200 Mann und . hatte schon dem
Zubair den Befehl darüber gegeben, als eben Ghalib b. 'Abdallah sieg-
reich von einem Raubzug heimkam; da stellte er diesen statt alZubair's
an die Spitze. Auch 'Ulba ging mit. — BH 975.
Aflax b. Sa'id von Bashir b. Muxammad b. 'Abdallah b. Zaid : es ge-
lang Ghalib ein murritisches Lager, welches 'Ulba ausfindig gemacht hatte,
in der Nacht zu überraschen. Die Beute an Weibern, Kindern und Vieh
war beträchtlich; auf jeden Krieger fielen 10 Kamele. — Ghalib hatte je
zwei und zwei seiner Leute verbrüdert; sie sollten sich nicht trennen,
keiner sollte ohne den anderen zurückkehren und nach ihm befragt ant-
worten, er wisse nicht, wo er geblieben sei. Usäma b. Zaid aber, dessen
Kamerad (zamll) Abu Sa'id alXudrij Avar, hatte sich trotz diesem Verbote
von den Anderen losgerissen um den Nahik b. Mirdäs zu verfolgen, er
traf erst spät Abends wieder an. Darüber vom Emir zur Rede gestellt,
') 'Ugz naväzin, DMZ. 1881 S. 596. Sprenger III 282: Stamm 'Ogzl
298 'Abel b. Tha'Iaba A. 7.
sagte er, er sei durcli die höhnenden Reden des Mannes, den er verfolgt
habe, gereizt gewesen; als er ihn endlich erreicht habe, habe derselbe
zwar gerufen: es gibt keinen Gott ausser Gott'; dadurch sei er jedoch nicht
abgehalten ihn zu töten. Er hatte in gutem Glauben gehandelt; als ihm
aber die Anderen schwere Vorwürfe machten, ward er sehr angst und
niedergeschlagen,
i''^^ Shibl b. aFAlä von Ibraliim b. Xuvaica von s. Vater von Usama b.
Zaid: ich beichtete bei meiner Rückkunft dem Propheten, mich damit
entschuldigend, dass der Murrit bloss um sein Leben zu retten das Be-
kenntnis gesprochen hatte. „Hast du sein Herz gespalten, dass du sehen
konntest, ob er die Wahrheit sagte oder nicht?^ war die Antwort. Da
gelobte ich nie wieder einen zu töten, der das Bekenntnis spräche; ich
. wünschte erst von dem Tage an Muslim geworden zu sein. — BH. 984.
Ma'mar b. Rashid von alZuhrij von 'Aeä b. Jazid alLaithij von
'Ubaidallah b. 'Adij b. alGabbar von alMiqdad: ich fragte M. : wenn
ein Ungläubiger im Kampf gegen mich mir den Arm abhaut und dann
vor mir in den Busch kriecht und sagt, er nehme den Islam an — darf
ich ihn dann nicht tödten ? „Nein ! " Wenn ich es aber doch thue ? „Dann
tritt er an deine Stelle , in der du wärest ehe du ihn tötetest ; und du
trittst an seine Stelle, in der er war, ehe er den Islam annahm."
53.
A. 7 im Ramacan war der Zug Ghalib's b. 'Abdallah (aus der Fa-
milie Kalb b. 'Auf b. Laith) gegen die Banu 'Abd b. Tha'laba. 'Abdallah
b. Ga'far von Ibn Abi 'Ann von Ja'qub b. 'Utba: einige Zeit nach dem
Feldzuge von Kudr sagte Jasar zu M., er wisse wie den Banu 'Abd b.
Tha'laba beizukommen sei. Da ordnete M. 130 Mann unter Ghalib ab,
Jasar führte sie lange durch unwegsame dürre Gegend, so dass sie schon
schlimmen Verdacht gegen ihn fassten, bis sie eines Nachts an eine
ausgewaschene Stelle ') und dann an einen Basaltkegel-) gelangten und
sich nun plötzlich ganz in der Nähe der Feinde fanden, die am Wasser
165b alMaifa'a lagerten. Sie überfielen sie und erbeuteten Kamele; dass sie
auch Gefangene gemacht haben, wird nicht berichtet.
54.
A. 7 im Shavval war der Zug Bashir's b. Sa'd nach alGinäb. Jaxja
b. 'AbdaFaziz von Bashir b. Muxammad b. 'Abdallah h. Zaid: der Ash-
ga'it Xusail b. Nuvaira, welcher dem Propheten als Führer nach Xaibar
') ^^^.2S- = J>-<-w.j) NAiJ>- ...ÜS-*
') ■^J'\ ^A (_^w^^ v^l. Judic. lf),19 und J^:?- ^ fol. 245 a.
'Ujaiiia A. 7. 299
gedient liatte, meldete, dass die Glianafaiiitcii sich in feindlicher Al)sicht
in alGinab zusammengerottet haben, und auch 'üjaina zu ihnen stosscn
wolle. Gegen sie sandte M., nachdem er sich mit Abubckr und Omar
beraten hatte , 300 Mann unter dem Befehl Bashir\s aus ; Xusail diente
ihnen als Führer. Unterhalb von Xaibar machten sie in Siläx Halt;
als sie von dort aufbrechend den Feinden sich bis auf eine halbe Tage-
reise oder weniger genähert hatten, ward Xusail auf Beobachtung vor-
geschickt und kehrte bald mit der Meldung zurück, dass ihr äusserstes
Weidevieh ganz in der Nähe sei. Die Muslime konnten sieh nicht ent-
halten darüber herzustürzen, verrieten sich aber eben dadnrcli den Feinden
und fanden hernach deren Lager verlassen — sie hatten sicli in die Berge
zurückgezogen. Auf dem Heimweg fasste Bashir in Silax einen Späher
Tjaina's ab und tötete ihn; bald darauf stiess er unversehens auf'üjaina;
selber und seine Leute. Er suchte nach kurzem Geplänkel sein Heil in
der Flucht und entkam; doch Avurden ein oder zwei der Seinen von den
Muslimen gefangen und mit nach Medina genommen. M. gab sie frei,
nachdem sie zum Islam übergetreten waren. — BH. 975.
Als 'üjaina flüchtig auf seinem edlen Renner an alXarith b. 'Auf
alMurrij vorbeikam, wollte ihn dieser anhalten; er aber ritt Aveiter, die
muslimischen Verfolger dicht hinter sich wähnend. Es war die reine
Angst, alXarith konnte weit und breit keine feindlichen Reiter entdecken.
Er stellte ihm hernach die Unvernunft seines ganzen Verhaltens vor und
suchte ihn zu bewegen zu M. überzugehen'). 'Ujaina meinte, es sei i67a
jetzt zu spät, mit den Kämpfern von Badr gleichgestellt zu werden sei
keine Aussicht mehr. Aber alXarith entgegnete, es sei gut wenigstens
den Mekkanern zuvorzukommen, und einer ehrenvollen Aufnahme von
selten M.'s sei man noch immer sicher. So machten sich denn beide zu-
sammen auf nach Medina ; als sie jedoch unterwegs mit Farva b. Hubaira
alQushairij zusammentrafen, der nach Mekka wallfahrtete, riet ihnen
dieser ihre Absicht zu verschieben, bis er sich über die Haltung der
Qurashiten unterrichtet habe. Er fand, dass dieselben dem Propheten
zwar sehr feindselig waren, aber vor entschiedenen Schritten Avie dem
Bruch des Vertrages von Xudaibija zurückscheuten und nicht einmal den
Mut hatten, sich die Xuzä'a, M.'s geheime Spione, vom Halse zu schaffen.
Von der 'Umra zurückgekommen, sagte er zu 'Ujaina und alXarith: die
Mekkaner sind überzeugt davon, dass M. gewinnen wird; und wenn sie
den einen Fuss vorrücken, so ziehen sie den anderen zurück.
') Er benutzte als Motiv vor allem die Siege M.'s über die mächtigen Juden,
„bei denen doch einst die Xaritha (= alAus) gegen die Xazrag Schutz
gesucht und gefunden haben''.
300 'Umrat alQacijja A. 7.
55.
'ümrat alQacijja^) A. 7 im Dhu-lQa'da.
Muxammad b. 'Abdallah von alZuhrij, und Ibn Abi Xabiba von Davud
b. alXucain, und Mu'adh b. Muxammad von Muxammad b. Jaxja b. Xu-
bab, und 'Abdallah b. Ga'far, und Ibn Abi Sabra, und Abu Ma'shar und
Andere: am 1 Dhu-lQa'da A. 7 gab M. den Seinen Befehl die 'ümra zu
begehen. Keiner von denen, die bei Xudaibija gewesen waren, durfte
dahinten bleiben '^) ; doch zogen auch andere mit, insgesammt 2000 Mann.
'Ikrima von Ibn 'Abbäs: vier Monate nach seiner Zurückkunft von
Xaibar unternahm M. diese 'ümra, genau ein Jahr nach der von Xudai-
bija (Sur. 2.190). Um einigen armen Arabern, die bei Medina siedelten,
'die Teilnahme an der Pilgerfahrt zu ermöglichen, forderte er die Seinen,
die freilich selber nichts hatten, zu milden Gaben auf, sei es auch noch
so wenig (Sur. 2,191).
M. führte 60 Opferkamele mit sich; der Treiber war Nagija b. Gundab,
der damit voranzog und sie an den Bäumen weiden Hess; vier andere
Aslamiten halfen ihm. Nach anderen Angaben gehörten auch Abu Ruhm
und Abu Huraira zu den Treibern; ersterer soll eins der Opfertiere zum
Reiten benutzt haben.
Mu'adh b. Muxammad von 'Acim b. 'Amr: M. nahm alle Arten
Waffen und 100 Pferde mit. In Dhu-lXulaifa schickte er die Pferde vor-
aus, unter Befehl Muxammad's b. Maslama, und ebenso die mit den
"Waffen beladenen Kamele, unter Befehl Basblr's b. Sa'd. Da er befragt
wurde, wie er trotz der Vertragsbedingung Waffen mitnehmen könne,
antwortete er, er wolle sie ausserhalb des Xarams lassen, aber sie für
alle Fälle in der Nähe haben. Auch die Opfertiere schickte er voraus.
Ibn Abi Sabra von Musa b. Maisara von Gabir b. 'Abdallah: gleich
vor der Moscliee begann M. den Ixräm, weil er den Weg über alFuru'
einschlug; sonst hätte er ihn erst in alBaidä angenommen.
Ibn Abi Sabra von Musa von 'Abdallah b. Abi Qatada von s. Vater:
') d. h. die vertragsmiissig (bei Xudaibija) stipulierte 'Uiura. Der gewöhn-
liche Name ist 'Umrat alQacä, d. h. die 'ümra der nachträglichen Vollen-
dung, im Vergleich zu der nicht zum Ziel gekommenen 'Umra des vorigen
Jahres. Vgl. fol. 16Gb oben: die Weiber, die bei Xudaibija gewesen, da-
mals aber nicht zum Ueiligtum gekommen waren und die Ilaare nur ge-
stutzt hatten, vollendeten jetzt die Ceremonien qacäan li'umratihinna.
S. auch Fleischer s. v. in de Goeje's Glossar zum Baladli.
''') Vgl. Umm 'Umara fol. Ififih, welche einige gefallene oder gestorbene Teil-
nehmer des Zuges von Xudaibija aufführt, die die jetzige 'Umra nicht mit-
machen konnten.
Tmrat alQacijja A. 7. 301
ich sali unterwegs einen wilden Esel, nnd dn ich mich iin(di nicht ge-
heiligt hatte, lief ich auf ihn los und brachte ihn durch Abhauen der
Sehnen zu Fall. Meine Gefährten, die den Ixram schon angenommen
hatten, wollten zum Teil das Fleisch nicht essen; mir erlaubte es der
Prophet. Er selber hatte den Ixram schon bei der Moschee begonnen;
bei der letzten Festreise that er es erst in alBaidcä, diesmal jedoch ging
er über alFnru'.
Als l\Inxammad b. Maslaraa und Bashir b. Sa'd mit der Reiterei und
den Waffen in Marr alöhahrän anlangten, Avaren dort einige Qurashiten,
welche, nachdem sie erfahren hatten, dass M. am folgenden Tage nach-
kommen werde, eiligst nach Mekka umkehrten und dort berichteten, was
sie gehört und gesehen hatten. Die Mekkaner erschraken und wussten
nicht, warum M. sie bekriegen wolle, da sie sich keines Friedensbruches
bewusst waren. In Märr alOhahran angekommen, schickte M. die Waffen ictja
nach Baen Jägig, von wo die Grenzsteine des Xaram zu sehen sind, vor-
aus und folgte dann selber mit dem Heere nach. Dort trafen ihn Abge-
sandte von Mekka, Mikraz b. Xafc und andere, und erinnerten ihn daran,
dass er vertragsmässig nur mit den Waffen des Reisenden , das Schwert
in der Scheide, das heilige Gebiet betreten dürfe. Sie erhielten beruhi-
gende Zusicherungen und überbrachten dieselben alsbald den Qurashiten,
welche nun ihre Stadt räumten und sich oben auf die Berge begaben.
Darauf ritt M. , umgeben von seinen schwertumgürteten, Labbaika rufen-
den Genossen, weiter bis Dhu-6uva, wohin er seine Opfertiere schon vor-
ausgesandt hatte. Von hier, von der Hohe über alXagün, hielt er seinen
Einzug in die Stadt, auf der Kamelin alQacva, welche Abdallah b. Raväxa
am Zügel führte. Die Labbaikarufe erschollen ununterbrochen bis zu den
Vorstadtbuden (aFurüsh) , nach Anderen bis zur Berührung des heiligen
Steines.
'Äidh b. Jaxja von Abu IXuvairith : 200 Mann ') unter Befehl des
Aus b. Xaulij Hess M. bei den Waffen zurück.
Ja'qub b. Muxammad von 'Abdalraxman b. 'Abdallah b. Abi Ca'ca'a i<">(;b
von alXarith b. 'Abdallah b. Ka'b von Umm Tmara, die sowohl diese
als die vorjährige 'Umra mitmachte : ich sehe noch, wie der Bote Gottes,
durch die in Reih und Glied stehenden Muslime hindurch, zum Tempel
kam und auf alQacva reitend im umgeschlagenen Kleide -) den heiligen
Stein mit seinem Stabe berührte. Ihn Raväxa, der sein Kamel führte,
') sie wurden nach fol. lG8a abgelöst, um die TTmra auch vei-richten zu
können.
^) mucoabi' bithaubihi — die Ai't, wie das Kleicl beim heiligen Umlauf um
die Schulter geschürzt werden mxxss.
302 'ürarat alQacijja A. 7.
brach in Verse aus '); Omar wollte es ihm wehren, ward aber vom Pro-
pheten veranlasst, ihn gewähren zu lassen.
Isma'il b. 'Abbäs von Thabit b. al'Aglän von 'Aeä b. Abi Rabäx:
Gabriel sagte zu M. : die Mekkaner sind auf den Bergen und sehen euch
nicht, gehet zu Fuss zwischen dem südlichen und dem schwarzen Steine!
'Ikrima von Ihn 'Abbäs: M. verrichtete den öaväf um den Tempel
und zwischen alCafa und alMarva zu Kamel; darauf machte er bei al-
Marva Halt und schlachtete dort seine Opfertiere. Er sagte: dies ist der
Opferplatz, und alle Breiten (figäg) von Mekka sind Opferplätze. — Nach
Vakidi nahmen am Opfer nur die teil , welche bei alXudaibija gewesen
waren.
Ibn 'Abbas: M. befahl den Teilnehmern der 'Umra Opfer zu bringen,
womöglich ein Kamel, sonst ein Rind. Es wurden Rinder angetrieben
zum Verkauf an die Opferer.
Xiräsh b. Umajja schor den Propheten bei alMarva ; nach anderen
that es Mu'ammar b. 'Abdallah aFAdavi].
'Alij b. 'Umar von 'Abdallah b. Muxammad b. 'Uqail von Sa'id b.
alMusajjib: nach der Vollendung der heiligen Bräuche ging M. in die
Ka'ba und blieb darin, bis Bilal das Mittagsgebet ansagte, auf dem Dache
der Ka'ba, wie ihm befohlen war. Als 'Ikrima b. Abi Gabi Bilal dort sah
und rufen hörte, sagte er: Gott sei Dank, dass mein Vater das nicht mehr
erlebt hat! Desgleichen sagten auch Cafvan b. Umajja und Xalid b. Asid;
Suhail b. 'Amr aber und Andere verhüllten das Gesicht.
Ibraliim b. Isma'il von Davud b. alXucain: M. kam nicht hinein in
die Ka'ba. Er bat zwar die Qurashiten um Erlaubnis, aber sie wollten
nicht. Der Gebetsruf erscholl allerdings vom Dach der Ka'ba, jedoch
nur einmal. — Das ist nach Vakidi das Richtige.
Ibn Abi Xabiba von Davud b. alXucain von 'Ikrima von Ibn 'Abbas:
M. hielt um Maimuna an, sie legte die Sache in al'Abbas' Hand, und
dieser gab sie ihm zur Frau, während er noch im Ixräm war -). Xamza's
Tochter 'Ammara, deren Mutter Salma bint 'Umais hiess, befand sich da-
mals noch in Mekka. Ali erbat und erhielt von M. Erlaubnis , sie aus
der Mitte der Ungläubigen herauszureissen und mit nach Medina zu
nehmen. Darauf aber machte auch Zaid b. Xaritha Ansprüche auf sie,
weil er der Bruder und Erbe Xamza's war. Endlich kam noch Ga'far
hinzu und machte geltend, dass er nicht bloss als Verwandter ihres
Vaters, sondern auch als Gatte der Schwester ihrer Mutter, der Asmä
') BIT. 789. Die Lesarten bei Vakidi sind .schlechter, uur im drittletzten
Verse möchte ('araburikuin für qatahirikinii den Vorzug verdieuen,
2) nach Ibu alMusajjib war er schon wieder frei.
Sulaim A. 7. 303
bint 'Uinais, das nächste Recht habe, sie aufzunehmen und ])ei sich zu
erziehen. Ihm sprach sie M. zu, verbot ihm jedoch sie zur Frau zu i68a
nehmen; denn es sei nicht Recht, IS^ichte und Base zusammen zu hei-
raten. Vor Freude hüpfte da Ga'far uia den Propheten herum (xagala),
wie es die Abessynier beim Negus zu machen pflegten. Hernach ver-
heiratete M. die 'Ammara mit Salama b. Abi Salama.
'Ubaidallah b. Muxammad: am Mittag des vierten Tages kamen Su-
hail und Xuvaieib zu M. , der sich in einer Gesellschaft vornehmer Me-
diner befand, und erinnerten ihn, dass die Frist abgelaufen sei. Der
Prophet (der unter kein Dach gegangen, sondern in seinem Lederzelt in
alAbeax geblieben war) fragte sie, ob sie etwas dagegen hätten, wenn
er noch hier bliebe und das Beilager mit Maimuna hielte, und sie auch
zur Hochzeit einlüde? Sie aber dankten für die Einladung und bestanden
darauf, dass er abziehen müsse, da die drei Tage um seien. Entrüstet
fuhr darauf Sa'd b. 'Ubada gegen sie los, doch M. beschwichtigte ihn und
befahl den Aufbruch: kein Muslim solle am Abend noch in Mekka zu
treffen sein. Zum Nachtquartier bestimmte er Sarif, dort sammelten sich
die Seinen zu ihm. Dort vollzog er auch die Ehe mit Maimuna, mit der
Abu Rafi' spät in der Nacht anlangte. Letzterer lief unterwegs einige
Gefahr von dem mekkanischen Pöbel belästigt zu werden und freute sich,
als er in den Schutz der 200 Mann kam, die in Baen Jägig postiert
waren und ihn nach Sarif geleiteten. — BH. 788 — 791.
56.
A. 7 im Dhn-lXigga, erzählt Muxammad von alZnhrij, sandte M. nach
seiner Rückkehr von der Pilgerfahrt den Sulamiten Ihn Abi TAugä mit
50 Mann gegen die Bann Sulaim. Es war aber ein Kundschafter der-
selben in Medina, welcher sie warnte. Die Muslime fanden sie zu ihrem
Empfang gerüstet, von allen Seiten umringt starben die meisten den iGSb
Heldentod. Auch der Führer Ihn Abi TAugä ward schwer verwundet
imd blieb für tot liegen, raffte sich aber doch auf und schleppte sich
nach Medina zurück.
Bekehrung 'Amr's und Xalid's, A. 8 im Cafar.
'Abdalxamld b. Ga'far von s. Vater lässt 'Amr b. al'Ac erzählen:
nach dem Grabenkriege hatte ich mich mismutig auf mein Landgut al-
Vahe bei Täif zurückgezogen , so dass ich beim Vertragsschluss von
alXudaibija in Mekka nicht anwesend war. Als ich vernahm, dass dar-
nach M. im nächsten Jahre Einlass in die Stadt haben sollte, sagte ich:
in Mekka ist meines Bleibens nicht, noch auch in Taif. Ich sammelte
304 Bekehiima- 'Amr's und Xalid's A. 8.
also einige Männer meines Volkes, auf die ich Einfluss hatte, um mit
ihnen nach Ilabesch auszuwandern ; denn die Sache des Propheten stieg
in befremdlicher Weise, und die Herrschaft des Negus schien uns erträg-
licher. Als wir angelangt waren, kam grade auch ein Gesandter M.'s,
'Amr h. Umajja alCamrij, zum Negus und überreichte ihm ein Schreiben,
worin sich M. die Uram Xabiba bint Abi Sufjan von ihm zur Ehe aus-
bat. Nachdem der Gesandte heraus war, sagte ich zu den Anderen: wie
wäre es, wenn ich jetzt zum Negus ginge und ihn bäte, mir 'Amr zu
übergeben, damit ich ihm den Kopf abhiebe? Der Negus empfing mich
freundlich und fragte, ob ich ihm denn auch was mitgebracht hätte.
Ja, sagte ich, und brachte ihm das viele Leder, welches wir ihm zum
Geschenk bestimmt hatten. Er freute sich sehr darüber, verteilte einiges
an seine Grossen, und Hess das Uebrige anschreiben und aufspeichern.
Da dachte ich seine gute Laune zu benutzen und trug meinen Wunsch
vor. Er aber gab mir einen Schlag auf die Nase , dass ich dachte sie
wäre zerschmettert ; ich fing das herausstürzende Blut mit meinem Kleide
auf, ich hätte vor Scham in die Erde kriechen mögen. Darauf sagte ich :
liätte ich gewusst, dass ich mit meiner Bitte dich erzürnen würde, so
hätte ich sie nicht gethan. Er schämte sich nun auch und sagte: o 'Amr,
ich soll dir den Gesandten des Boten Gottes ausliefern, zu dem das grosse
Gesetzbuch kommt, welches vordem zu Moses und zu Jesus gekommen
ist? Li dem Augenblicke verwandelte Gott mein Herz, ich dachte in
meinem Sinn: Araber und Welsche erkennen diese Wahrheit an, und du
willst ihr widerstreben? Ich fragte also: ist das dein aufrichtiges Be-
kenntnis, Herr König? „Ja wohl, sagte er, und du folge ihm auch,
denn er wird wie einst Moses siegen über alle seine Feinde." Da bat
ich ihn, meinen Handschlag auf den Islam anzunehmen , und er that es.
Darauf wusch er mir das Blut von der Nase und gab mir einen neuen
Anzug. Als ich zu meinen Genossen zurück kam, gab ich vor, ich hätte
diesmal mein Gewerbe noch nicht vorbringen mögen, aber nächstens
wolle ich es thun. Darauf verliess ich sie, wie um meine Notdurft zu
verrichten, begab mich aber nach der Rhede und fuhr mit einem eben
abstossenden Schiffe nach alShu'aiba, wo ich mir ein Kamel kaufte um
nach Medina zu reisen. Als ich über Marr alOhahran nach allladba ge-
kommen war, sali icli etwas vor mir zwei Männer, die abgestiegen waren;
in dem einen, der die Kamele hielt, erkannte ich Xalid b. alValid. Ich
rief ihn an und fragte wohin er wolle; er sagte: zu Muhammed, jeder
Verständige geht jetzt zu ihm über ; w^cnn wir es nicht thun , so fasst
er uns ab wie eine Hyäne in ihrer Höhle. Dann kam auch der Andere
aus dem Zelt hervor und begrüsstc mich, es war 'Uthman b. Galxa. Da
teilte ich mit ihnen das Quartier und reiste mit ihnen zusammen. In
l',.'l(ohniiis- 'Ainr's luul Xalid's A.8. B05
Bi'r Abi 'Utba (nahe 1)ci Mcdiiia.) lii'ti'trii wir einen Mann rufen: o Rabäx,
0 Rabäx — und freuten uns der giinsti<^eu VorbedeuUiiig '). Als er
mich und Xalid erblickte, äusserte er: nun hat Mekka die Zügel über-
geben, nachdem diese beiden nicht mehr dort sind '-) ; darauf lief er rasch
nach der Moschee, um l\f. zu benachrichtigen. Auf der Xarra angelangt,
machten wir Halt um uns umzuziehen; als das Nachmittagsgebet an-
gesagt ward, begaben wir uns zusannnen zu M. Sein Gesicht strahlte
vor Freude, und ebenso freuten sich auch die Anderen. Zuerst huldigte
Xalid, dann 'Uthman, dann ich. Beschämt, ohne aufzublicken,, leistete
ich ihm den Handschlag, unter der Bedingung, dass er mir mein früheres
Verhalten verzeihe. Er sagte: die Bekehrung zum Islam, und noch mehr
die Auswanderung nach Medina, wischt aus, was vorhergegangen ist. Er
stellte hernachmals keinen seiner Genossen mir und dem Xalid gleich,
wenn es sich um Rat und That handelte. So blieb es auch unter Abu-
bekr, und was mich betrifft, auch unter Omar, während derselbe den
Xalid behandelte, als ob er etw^as wider ihn hätte. — BH. 716 — 718.
Diese Erzählung trug 'Abdalxamid dem Jazid b. Abi Xabib vor, der
sie ebenfalls, und zwar durch eine andere Zeugenreihe (Rashid maula
Xabib b. Abi Uvais von Xabib b. Aus alThaqafij von 'Amr), gehört hatte
und sie auf die Zeit kurz vor der Eroberung Mekka's datierte, während
sich 'Abdalxamid von s. Vater hatte sagen lassen, die drei Männer seien
A. 8 am 1 Cafar zu M. gekommen.
Jaxja b. alMughira b. 'Abdalraxman b. alXarith b. Hisham von s.
Vater: Xalid sagte: die Erfolglosigkeit aller unserer Unternehmungen
gegen M. überzeugte mich, dass er zuletzt siegen werde. Als ich ihm
auf dem Zuge von alXudaibija in arUsfan mit der Reiterei in den Weg iß'.>ij
trat und mich gefechtsbereit machte, machte es grossen Eindruck auf
mich, dass er ruhig das Mittags- und hernach das Nachmittagsgebet ver-
richtete; dann bog er rechts ab. Nach der Unentschiedenheit, welche den
Qurashiten darauf im Friedensschluss bewiesen^), gab ich die Hoffnung
auf, wusste aber nicht wohin ich mich wenden sollte. Bei der 'Umrat
alQacijja war ich nicht in Mekka anwesend; aber mein Bruder alValid
b. alValid, der mit dem Propheten einzog, schrieb mir damals einen
Brief, worin er mich aufforderte , den Islam anzunehmen und hervorhob
wie grossen Wert M. auf meinen Uebertritt lege. Das machte mir Eindruck,
im Traume sah ich, wie ich aus einem engen dürren Ijande in ein weites
') Rabfix, ein häufiger Maunsuaine, heisst appellativ Gewinn.
c ^ • ■ '
VSkiJi, Muluuumed. —U
306 Biief an die Xuza'a A. 8.
grünes käme ^). Ich bescliloss auszuwandern, wollte aber niclit gern allein,
sondern sali mich nach einem Gefährten um. Ich fragte Cafvan und dar-
nach 'Ikrima, beide jedoch weigerten sich entschieden. Schon hatte ich
beschlossen allein zu gehen, als mir 'Uthman b. Galxa begegnete. Ich
scheute mich erst ihn zu fragen, da er Rache für seines Vaters Blut an
den Muslimen zu nehmen hatte. Ich that es dann aber doch und fand,
dass er mit demselben Gedanken umging wie ich. "Wir verabredeten
Jägig als Stelldichein und trafen uns dort am andern Morgen ganz früh;
in alHadba stiess 'Amr b. aFAc zu uns. Als wir in der Nähe Medina's
170a waren, erfuhr M. unsere Ankunft; auf der Xarra stiegen wir ab und
egten unsere besten Kleider an. Mein Bruder kam mir entgegen ,um
mir zu sagen, dass der Prophet mich erwarte; ich machte mich eilig auf
den Weg zu ihm und er lächelte immerfort, bis ich vor ihm stand und
das Bekenntnis ablegte. Dann huldigten 'Amr und 'Uthman, es war A. 8
im Cafar. Der Prophet legte hernach auf meine Meinung immer den
grössten Wert.
Vakidi fragte 'Abdallah b. 'Amr:b. Zuhair alKa'bij, wann M. seinen
Brief an die Xuza'a geschrieben habe. Darauf berichtete 'Abdallah von
s. Vater von Qabica b. Dhuaib : er schrieb ihnen A. 8 im Gumada II, als
viele Araber sich bekehrt hatten, andere aber auch noch im Götzendienst
verharrten. Die Xuza'iten hatten sich nach dem Frieden von alXudaibija
sämmtlich bekehrt-), aber unter ihren Nachbaren war der Islam nur Avenig
verbreitet. Als nun 'Alqama b. 'Ultätha und die beiden Söhne Haudha's
nach Medina auswanderten, schrieb der Bote Gottes an sie wie folgt:
„Im Namen des barmherzigen Gottes ! Von Muhammed dem Boten Gottes
an Budail und an Bishr und Saravät, die Söhne 'Amrs. Friede sei über
euch, ich preise Gott euretwegen, den Gott, ausser dem es keinen Gott
gibt. Im Uebrigen habe ich nie eure Zugehörigkeit hochmütig übersehen ^)
noch euch geringschätzig behandelt ; ihr steht mir am höchsten von den
Bewohnern der Tihama und am nächsten in der Verwandtschaft, ihr und
euer Anhang von den Mueajjabun. Ich gewähre denen von euch, die zu
mir auswandern, die Rechte, die ich selber habe , sogar wenn -sie dabei
in ihrem Lande bleiben''), wenn sie nur nicht in Mekka sich aufhalten,
ausgenommen bei der Festfeier. Ich behandle eucli wahrlich nicht ge-
') Natürlich muss Abubekr hernach den Traum auslegen — ebenso sicher
wie Omar immer Köpfe abschlagen uniss oder wenigstens um die Er-
laubnis dazu nachsuchen.
^) Diese Angabe wird durch den Brief selber widerlegt.
^) <»^iuj *-iil j*J ashammi biillikuin? oder: asli'am bikum? S. 312 A. 2.
•*) als bloss virtuelle Muhagirun; vgl. lol. 171b. ITGu. 177b.
Kadid A. 8. 307
ringschätzig , nun da icli Friede gcsclilosseu habe; ihr braucht euch vor
mir nicht zu fürclitcii und nicht hedrängt zu sein '). Im Uebrigen hat
sich 'Alqama b. 'ülätlia bekelirt und die beiden Söhne Haudha's, sie sind
beide nach Mekka übergesiedelt und haben gehuldigt für die, welche
ihnen folgen von der Familie 'Ikrima. Wer von euch mir folgt, dem
gewähre ich die Rechte, die ich selber habe; wir gehören immer und
überall zu einander 2). Ich halte euch bei Gott nicht für Lügner, und
euer Herr hat euch lieb"^).
Dasselbe erfuhr Vakidi von 'Abdallah b. Budail von s. Vater von s.
Grossvater von 'Abdallah b. Maslama von s. Vater von Budail b. Varqä.
57.
AlKadld A. 8 im Cafar.
'Abdallah b. Ga'far von 'Abdalvaxid b. Abi 'Aun von Ja'qub b. 'Utba
von Muslim b. 'Abdallah alGuhanij von Gundab b. Makith alGuhanij : M.
schickte uns unter Befehl Ghalib's b. 'Abdallah alLaithij gegen die Banu
Mulavvix in alKadld, einen Zweig der Banu Laith. Unterwegs in Qudaid
begegneten wir aIXarith b. Malik b. alBarcä, er sagte, er sei im Begriff
zum Islam überzutreten, wir aber legten ihn auf alle Fälle in Bande und I70b
Hessen Suvaid b. Caxr als Wache bei ihm zurück mit dem Befehl ihn zu
töten, wenn er sich nicht füge. Bei Sonnenuntergang gelangten wir nach
alKadid und versteckten uns an einer Stelle des Thaies. Darnach bekam
ich den Auftrag auf einen Hügel zu steigen, von dem man die Nieder-
lassung der Feinde beobachten konnte. Ich streckte mich oben platt hin;
aber ein Mann trat aus dem Zelte und sagte zu seiner Frau: ich sebe
da oben was Schwarzes, welches ich heute früh nicht gesehen habe; sieh
einmal nach, ob dir die Hunde etwas weggeschleppt haben. Da sie nichts
vermisste, Hess er sich Bogen und Pfeile von ihr reichen und schoss
auf mich zweimal. Er traf mich auch, ich blieb aber ruhig liegen und
zog nur die Pfeile heraus. Da sagte er: wäre es ein Späher, so würde
er sich rühren; meine beiden Pfeile stecken darin; morgen früh holst du
•) (•-:^-!_5 Jvi>-i i3 1^1 (J^2Jtj ^-yA Loüsxj d. i. im heiligen und profanen
Gebiete. Gegen Sprenger III 314.
^) M. begegnet dem Verdachte der Xuza'a, dass er sich weniger aus ihnen
mache, seit er sie (in Folge des Friedens mit Mekka A.'s) weniger nötig
habe, luid erklärt sich bereit sie eventuell — wenn sie den Islam an-
nehmen — den Emigranten gleichzustellen, selbst wenn sie nicht nach
iledina übersiedeln. Vgl. fol. 176 b. 177 a.
2U*
308 Dhat-Anlax A. 8.
mir sie wieder, hol dich der Henker ! damit die Hunde sie nicht zerkauen.
Damit ging er in sein Zelt. Das Vieh kam von der Weide zu Hause und
wurde gemolken und getränkt; als Alles ruhig war, üherfielen wir sie,
töteten die, die sich zur Wehre setzten, nahmen Weiber und Kinder ge-
fangen und trieben das Vieh fort. Dann machten wir uns mit der Beute
auf den Rückweg, indem wir unterwegs den Ibn alBarcä und seinen
Wächter mitnahmen. Indessen hatten die Ueberfallenen den Landsturm
aufgeboten und waren uns mit Ueberraacht nachgerückt — vdv waren
nur etwas über zehn Mann. Es trennte uns aber ein Vadi, über den sie
nicht herüber konnten, weil er durch einen plötzlichen Regenguss auge-
schwollen war; ich sehe noch ihren Zorn darüber. Beim Antreiben seines
Kamels sang damals unser Führer: Abu IQasim will nicht, dass du frei
schweifest auf einer Weide mit saftigem dichten Kraute, dessen Spitzen
gelb sind wie Gold ')• — BH. 973—975.
• . 58.
A. 8 im Rabi' I schickte M. , wie alZuhrij berichtet, 15 Mann unter
Ka'b b. 'Uniair alGhifarij nach Dhat-Aeläx in alShäm -). Sie trafen auf
eine grosse Schar ^) und fielen allesamt, bis auf einen, der ebenfalls ver-
wundet war und für tot liegen blieb, sich dann aber nachts, als es kühl
ward, aufraffte und glücklich nach Medina entkam.
59.
171a A. 8 im Rabi' I schickte M., wie Ihn Abi Sabra von Isxaq b. 'Abd-
allah b. Abi Farva von 'Umar b. alXakam berichtet, 24 Mann unter
Shugä' b. Vahb gegeu einen Haufen der Ilaväzin in alSij im Lande der
Banu 'Amir. Der Ueberfall gelang, sie machten reiche Beute, so dass
auf jeden Mann 15 Kamele oder 150 Schafe kamen, und kehrten nach
15 Tagen nach Medina zurück. — Ibn Abi Sabra von IMuxammad b.
'Abdallah b. 'Umar b. 'Uthman: auch Weiber waren erbeutet, wurden aber
ihrem Stamme zurückgegeben , als derselbe Abgeordnete nach Medina
schickte und seinen Uebertritt zum Islam erklärte. Nur ein hübsches
Mädchen zog es vor (wie Il)n Abi Sabra von einem alten Mediner erfuhr)
bei Shugä' zu bleibeu, in dessen Besitz sie gekommen war. Sie blieb
sciue Frau, bis er am Tage von alJamama fiel, gebar ihm aber keiue
Kinder.
') Das Lied I)e7,ieht sich offenbar niclit auf das Antreiben des Reittieres,
sondern auf das Forttreiben dos geraubten Viehs von der schönen Weide.
*) eine Tagereise von alßakiä fol. ob.
^) Nach Ibn Abi Sabra von aiXatilh b. alFucail iiatten die Feinde Wind
bekommen.
^ij A. 3- 309
Als V;ikidi dein Ihn Abi Öabra gcstanci, filier diesen Zug nocii nie
etwas gehört zu haben, sagte dieser, er wisse noch niclir und erzählte
ihm den Zug Queba's b. 'Amir gegen die Xath'am. Vgl. No. 66 fol. 220a.
(;o.
Mu'ta, A. 8 im Guniada I ').
Rabi'a b. Tthman b. alXakani: M. schickte alXarith b. 'Uniair al-
Azdij, von den Banu Lihb, mit einem Schreiben zum Könige vonBostra;
unterwegs aber, in Äluta, ward er von Shuraxbil b. 'Amr alGhassänij an-
gehalten, eingekerkert und als Gesandter M. 's enthauptet; keinem anderen i'H»
Gesandten des Boten Gottes ist das je begegnet. Um den Mord zu rächen,
erliess M. das Aufgebot; die Muslime waren sehr bei der Hand und
sammelten sich in alGurf, schon ehe der Führer ernannt Avar. Nach dem
Mittagsgebet sagte M. : Zaid b. Xaritha hat den Befehl; wenn er fällt, so
geht er auf Ga'far über; nach diesem auf 'Abdallah b. Raväxa; fälltauch
dieser, so soll das Heer sich selber einen Führer setzen. Als der Jude
alNu'man") diese Worte hörte, sagte er zu M.: wenn du ein Prophet
bist, Abu IQasim, so fallen sie alle drei; und zu Zaid: mach dein Testa-
ment! Darauf übergab M. dem Zaid die weisse Fahne, und 3000 Krieger
rückten aus. Die Zurückbleibenden nahmen besorgten Abschied von
ihnen, besonders von den Befehlshabern, und sprachen den Wunsch aus,
dass Gott sie gesund und beutebeladcn heimführen möge. Aber dem Ibn
Raväxa stand der Sinn auf Höheres '■).
H>n Abi Sabra von Isxaq b. 'Abdallah b. Abi Balxa von Rafi' b. Isxaq
von Zaid b. Arqam: ,Zaid bekam folgende Verhaltungsregeln von M. mit
auf den Weg. „Fordere die Feinde auf dem Islam beizutreten, und zwar
entweder nach Medina überzusiedeln — dann haben sie alle Rechte und
Pflichten der Emigranten, oder in ihrem Lande zu bleiben -^ dann stehen
sie wie die Araberstämme der Muslime unter der Herrschaft Gottes, haben
aber keinen Teil an der Beute, ausser wenn sie mit zu Felde ziehen.
Wollen sie den Islam nicht annehmen, so fordere sie auf die Kopfsteuer
zu entrichten. Wollen sie auch das nicht, so eröffne den Kampf. Kapi-
tulationen schliesse nicht im Namen Gottes und seines Boten, sondern
nur in deinem und deines Vaters und deiner Genossen Namen ; dann hat
es weniger auf sich, Avenn ihr sie nicht halten könnt."
Abu Gafvan von Xalid b. Jazid: M. gab den ausziehenden Kriegern
das Geleit bis zur Abschiedshöhe, da blieb er stehen und befahl ihnen
') Bei Vakidi fehlt die Mouatsangabe; auch in der Uebersicht.
-) {^J^:~f/> ry^ zwei mal.
^) folgt einer der Verse BH. 7'Jl.
310 Mu'ta A. 8.
172a ZU guter letzt, sie sollten die hochmütigen Glatzköpfe niedersäbeln, aber
die Einsiedler in Frieden lassen '), keine Frauen und Kinder und Greise
töten, keine Bäume umhauen und keine Häuser zerstören.
Abu IQasim b. 'Umara b. Ghazijja von s. Vater von 'Aeä b. Abi
Muslim: Ibn Ravaxa bat M. beim Abschied ihm einen Denkspruch mit
auf den Weg zu geben. „Du kommst morgen in ein Land, wo wenig an-
gebetet wird, mehre du die Anbetung (sugüd)!'' Er bat um mehr. „Ge-
denke Gottes, denn er ist dir Beistand bei allem, wonach du trachtest."
Das genügte ihm auch noch nicht, er wollte etwas Besonderes haben 2).
„0 Ibn Raväxa, so oft du einem Dinge nicht gewachsen bist, zwing dich,
auch wenn du es zehnmal schlecht gemacht hast, es einmal gut zu
machen." Damit war er zufrieden.
Zaid b. Arqam: Ibn Ravaxa Avar mein Pflegevater, nie hat es einen
besseren gegeben. Ich zog mit ihm aus nach Muta, er Hess mich hinter
sich reiten. Eines Nachts sang er, das Kamel anredend: „Bringst du mich
hin und trägst du meinen Sattel vier Tagereisen weit hinter alXisä, so
seien gute Dinge deine Kost (zäduka) und Tadel bleibe dir ferne, und
ich will nicht zurückkehren zu den Meinigen daheim. Die Muslime, heim-
gekommen, werden mich im Xordlande zurückgelassen haben in meiner
letzten Ruhestatt (muntaha Ithaväi); da nehme ich keinen Teil mehr am
Wachstum von Kräutern (nuglin) und von Palmen, deren Boden gut be-
wässert ist." Darüber fing ich an zu weinen, er aber klappte mich mit
der Hand und sagte: was schadet es dir, wenn mir Gott das Martyrium
schenkt und mich von den Leiden dieser Welt befreit, und wenn du dann
im Sattel des Kamels ^) zu Hause reitest? Darauf stieg er ab und nach-
dem er lange gebetet hatte, rief er mich und sagte: es ist, so Gott will,
das Martyrium. — BH. 793. 794.
Der Auszug der Muslime war den Feinden nicht unbekannt geblieben.
Als sie in Vadi IQurä lagerten, trafen sie mit einer Schar von 50 Reitern
zusammen, welche Shuraxbil b. 'Amr alAzdij auf Recognoscierung ausge-
sandt hatte, und töteten deren Führer Sadüs b. 'Amr, den Bruder Shurax-
blFs. Darauf schickte Shuraxbil noch einen anderen Bruder vor, Vabr b.
*Amr, er selber hielt sich furchtsam in der Festung. Als die Muslime
in der Gegend von Ma'än waren, erfuhren sie, Heraklius habe sich in
Tabari ed. Koseg. p. 48.
O 1
^) ,\s>',j) _ilAJt.vi .-»-o, nicht inelii' hinten auf.
Mu'ta A. 8. -311
Maiil) im Lande alBahia gelagert mit lOOO(X) Mann von Bahra und Väil
und Bakr und Laxm und Gudbam, iil)er die ein Mann von Balij namens
Malik das Commando füiire. Auf diese Kunde machten sie zwei Tage
Halt um sich zu beraten. Sie meinten erst, es sei das beste an M. zu
schreiben, damit er sie entweder zuriiclvberufe oder ihnen Verstärkung
schicke. Aber Ibn Ravaxa brachte sie dazu, ihr Zagen zu besiegen und
vorwärts zu ziehen.
Rabi'a b. 'Uthman von alMaqburij von Abu Huraira: ich war ge-
blendet') von der Zahl, der Bewaffnung und dem Schmuck des feind- i'2b
liehen Heeres; Thabit b. Arqam erinnerte mich an Badr, um mich zu
ermutigen.
Bukair b. Mismär von Ibn Ka'b alQuraehij, und Ibn Abi Sabra von
'ümära b. Ghazijja: als die Heere zusammenstiessen , nahm Zaid die
Fahne, um vor den Reihen der Muslime zu kämpfen, und zwar zu Fuss,
denn die Anführer kämpften jenes Tags zu Fuss. Er ward durch einen
Lanzenstich getötet; darauf ergriff Ga'far die Fahne, nachdem er abge-
stiegen war und sein Pferd — es war ein Fuchs — gelähmt hatte, und
kämpfte bis er fiel. — 'Abdallah b. Muxammad von s. Vater: ein Grieche
spaltete ihn durch einen Hieb; allein auf der einen Hälfte, die in ein
Rebengewinde fiel, fanden sich über dreissig Wunden. — Nach anderen
waren zweiundsiebzig, nach anderen über sechzig Wunden an seiner Leiche.
Muxammad b. Calix von 'Acim b. 'ümar b. Qatäda, und 'Abdalgabbär
b. 'Umära von 'Abdallah b. Abi Bakr: derweil sass M. auf der Kanzel
und sah den Kampf mit geistigem Auge -) und erzählte den Anwesenden,
wie die Fahne von Zaid auf Ga'far und von Ga'far auf Ibn Ravaxa über-
ging, bis auch dieser erlag. Als Ga'far gefallen war, sagte er: er ist
ins Paradies eingegangen luid fliegt darin herum, wohin er Lust hat,
mit ZAvei Flügeln von Hyacinth. Bei Ibn Ravaxa sagte er bloss: er ist
mit einigem Widerstreben ins Paradies eingegangen. Darüber gekränkt,
fragten ihn die Mediner, was das Widerstreben zu bedeuten habe. Sie
erhielten zur Antwort: die Wunden trafen ihn, da ward er kampfscheu,
aber dann schalt er seine Seele und fasste neuen Mut; und so ist er
als Märtyrer gefallen und ins Paradies gekommen. Da fiel den Medinern
ein Stein vom Herzen. — 'Abdallah b. Muxammad b. 'ümar b. 'Alij von
s. Vater, berichtet folgenden Ausspruch M.'s : ich sah Ga'far als Engel im
Paradiese fliegen mit blutigen Schwungfedern, und Zaid sah ich in ge-
ringerer Herrlichkeit. Darüber wunderte ich mich; denn ich hätte Zaid
für nicht geringer als Ga'far gehalten. Aber Gabriel sagte mir: Zaid
312 • ^I"t'a A. 8.
steht nicht unter Ga'far, Ga'far ist bluss wegen der Verwandtschaft mit
dir bevorzugt. — Jaxja b. 'Abdallah b. Abi Qatada von alMacjburij von
Abu Huraira: M. sagte, der beste Reiter sei Abu Qatada, und der beste
Fusskämpfer Salama b. alAkva'.
Näfi' b. Thabit von Jaxja b. 'Abbad von s. Vater: ein bei der
Schlacht beteiligter Murrit, dem gesagt wurde , Xalid sei ja wohl damals
ausgerissen, erwiderte : nein, so war es bei Gott nicht, sondern nach Ihn
Raväxa's Fall entstand ein Handgemenge um die hingesunkene Fahne;
darauf sah ich Xalid mit ihr entfliehen, und Avir folgten ihm.
Muxammad b. Calix von einem Araber von s. Vater: nach Ihn Ra-
växa's Fall entstand die schimpflichste Flucht, die ich je gesehen habe,
bis Thabit b. Arqam die Fahne aufnahm und die Mediner um sich sam-
melte — viele waren es freilich nicht. Als er aber Xalid gewahrte,
übergab er diesem die Fahne. Nach einigem Sträuben nahm Xalid sie
an, setzte noch eine kurze Zeit den Kampf fort, und zog sich dann mit
den Muslimen zurück. — Ihn Abi Sabra von Isxaq b. 'Abdallah von
Ibn Ka'b b. Malik von einigen seiner Verwandten, die dabei gewesen
waren : als die flüchtigen Muslime von den Feinden verfolgt wurden, rief
Queba b. 'Amir den Seinen zu, es sei besser von vorn als von hinten ge-
tötet zu werden, und wollte sie zum Stehen bringen. Aber sie folgten
alle dem flüchtigen Fahnenträger. — Isma'il b. Muc'ab von Ibrahim b.
Jaxja b. Zaid: es geschah auf allgememen ßeschluss, dass Thabit die
Fahne an Xalid übergab.
'Aeeäf b. Xälid: nachdem ll)n Ravaxa Abends gefallen war, blieb
Xalid die Nacht auf dem Schlachtfeldc ; am anderen Morgen erneuerte er
den Kampf mit veränderter Schlachtordnung, indem er sein Hintertreffen
zum Vordertreffen, seinen linken Flügel zum rechten machte, und umge-
kehrt. Da glaubten die Feinde, es seien Verstärkungen eingetroffen, und
bekamen einen Schrecken und flohen und wurden niedergemacht wie nie. —
Abdallali b. alXarith b. alFucail von s. Vater: als Xalid die Fahne er-
griff, sagte der Propliet : nun ist der Ofen heiss geworden '). — Aber das
Glaubwürdige ist nach Vakidi, dass Xalid die Flucht leitete. Davud b.
Sinan von Tha'laba b. Abi Malik : die Muslime schoben auf Xalid die
Schuld der Flucht-)-
1) (j/^j.-' ^^> ^■,^^ (M. lila. :.'0-Jb). Um Abi IZiuad erklärt freilich
anders: ^Jff~*~JJ.j\» ji'\.^^\ ^a -c^^^ibS! ^/:^j.^ J^:^' ry^ pL/!j»Jt c>jtJLj
Der Sinn der Redensart' steht fest: vgl. Gauh. unter dem Worte.
") Ki j.'wi:ö'
Mii'tii A. 8. 313
Xalid I). Aljas von Calix b. Ahi Xassaii von 'Ubaid o. Xiiiiain von
Ibn Sa'id alXudnJ : bei der Heimkehr der Flüchtigen gingen die Leute
ihnen bis alGurf entgegen, sprengten ilinen Flrde ins Gesicht und schmähten
sie. M. aber nahm sie in Scliutz '). — Derselbe von Abu Bakr b. 'Abd-
allah b. 'Utba: so übel wurden die Flüchtigen empfangen, dass wenn
einer zu Hause kam und anklopfte, ihm die Seinigen nicht aufthun wollten.
So erging es den Jüngeren; die Alten aber schämten sich auszugehen,
bis der Prophet dem ein Ende machte. — Muc'ab b. Thal)it von 'Amir
b. 'Abdallah b. alZubair von Abu Bakr b. 'Abdalraxman b. alXarith b.
Hisham: Umm Salama wunderte sich, warum Salania b. Hisham b. al- i'-ib
Mughira sich gar nicht sehen lasse, und fragte seine Frau, ob ihm etwas
fehle. Als sie erfuhr, dass er nicht ausgehen könne, weil er sofort als
Ausreisser von Muta verhöhnt würde, sagte sie es dem Propheten; der
sorgte dafür, dass die Belästigung aufhörte. — Xalid b. Aljäs von alA'rag
von Abu Huraira: wir bekamen unangenehme Dinge zu hören; bei einem .
Wortwechsel nannte mich mein Vetter einen Ausreisser von Muta, da
Avusste ich ihm nichts zu erwidern.
Malik b. Abi Raggäl von 'Abdallah b. Abi Bakr b. Xazm von Umm
'Isa b. alXazzär von ümm Ga'far bint Muxammad b. Ga'far von Ga'far's
Frau Asmä bint 'Umais: am Morgen des Tages, an welchem Ga'far fiel,
gerbte ich Häute-) und knetete Teig, dann nahm ich meine Kin-
der vor und wusch ihnen das Gesicht und that lihnen Fett ins Haar.
Darauf besuchte mich M. und wollte die Kinder sehen. Als ich sie
brachte, nahm er sie in den Arm und beroch sie und weinte dabei. Ich
fragte gleich, ob er etwa Nachrichten von Ga'far habe; er sagte: ja, er
ist gefallen. Da fing ich an zu schreien, und die Weiber sammelten sich
zu mir. Er aber verbot mir zu zetern und die Brust zu zerschlagen.
Darauf ging er fort, um seiner Tochter Fäeima die Trauerkuude zu über-
bringen, die sagte nur: weh um meinen Oheim! — das billigte er. Er
gab Auftrag, uns Essen zu kochen, da wir an andere Dinge dächten.
Muxammad b. Muslim von Jaxja b. Abi Ja'lä von 'Abdallah b. Ga'far:
ich erinnere mich, wie der Bote Gottes zu meiner Mutter kam um ihr
den Tod meines Vaters anzusagen, wie er mir und meinem Bruder den
Kopf streichelte, wobei ihm die Thränen in den Bart rannen, und wie
er für uns betete, dass Gott uns den Vater aufs Beste ersetzen möge.
Darauf sagte er meiner Mutter zum Trost: Gott hat Ga'far zwei Fittiche
verliehen , mit denen er im Paradies herumfliegt. Da sie ihn bat, das
') sie seien nicht furrär, sondern kmrrir; d. h. sie ziehen sicli mir zurück,
um den Augritf zu erneuern.
2) ^j>\ ^A .J^ o^i>^ ^^^- '''■^ß'ii-
314 Mu'ta A. 8.
doch allen Leuten zu verkünden, ging er in die Moschee, stieg traurigen
Gesichts auf die Kanzel und machte es öffentlich bekannt. Mich hatte er
mitgenommen, ich sass auf der untersten Stufe der Kanzel. Dann ging er
mit mir in sein Haus und Hess auch meinen Bruder holen ; wir assen hei
ihm zu Mittag, wahrhaftig eine schöne, gesegnete Mahlzeit! Seine Magd
Salmä mahlte Gerste, blies die Kleie ab, und machte den Teig gar; dann
bestrich sie ihn mit Oel und streute Pfeffer darauf; das bekamen wir
beiden zu essen. Wir blieben drei Tage bei dem Propheten, indem wir
mit ihm in den Hütten der Frauen wechselten. Hernach, als wir wieder
zu Hause waren, besuchte er uns einmal, als mir grade ein Angebot für
ein Schaf meines Bruders gemacht wurde. Er sprach: Gott segne seinen
Handschlag — seitdem hatte ich immer Segen bei allem Kauf und
Verkauf.
'ümar b. Abi 'Atika von 'Abdalraxman b. alQasim von s. Vater von
174a 'Äisha: als die Nachricht von Ga'far's Tode kam, war dem Boten Gottes
die Traurigkeit anzusehen; er sagte aber: es ist eine alte Geschichte,
dass die Aufopferung den Menschen schadet. Als ihm ein Mann mel-
dete, dass die Weiber gar nicht aufhören wollten zu jammern, befahl er
ihm, ihnen Schweigen zu gebieten, und wenn sie sich nicht sagen Hessen,
ihnen den Mund mit Erde zu stopfen. Ich aber dachte bei mir selbst:
dass dich! du wirst doch wohl so verständig sein, dem Befehl nicht
zu gehorchen! Ich hörte nämlich — berichtet Sulaiman b. Biläl von
Jaxjä b. Sa'id von 'Amra von 'Äisha — durch die Thürritze zu.
'Abdallah b. Muxammad von Ibn 'Aqil von Gabir b. 'Abdallah:
ein Mann brachte zu M. einen Siegelring, dessen Besitzer er bei Muta
erschlagen hatte; M. sprach ihm den Ring zu.
Auf b. Malik alAshga'ij : im feindlichen Heere befanden sich viele
Quca'iten und andere christliche Araber. Als wir uns gegenüberstanden,
sprengte auf einem Fuchse ein Grieche daher, mit vergoldeten Waffen
und vergoldetem Zaum, um die Seinen zum Kampfe gegen die Muslime
anzufeuern. Ich hatte aber einen Mann von den himjarischen Hülfstruppcn
zum Gefährten , der den Zug mitmachte ohne Waffen zu haben. Einen
Schild hatte er sich aus der Haut eines geschlachteten Kamels gemacht,
die ihm geschenkt war; er hatte sich ein passendos Stück herausgeschnitten,
CS gedörrt, den Kand mit Nägeln beschlagen und als es trocken war eine
Handhabe daran gemacht. Jetzt lauerte er jenem Griechen hinter einem
Steine auf, und als derselbe dort vorbeiritt, brachte er sein Pferd und
ihn selber zu Fall, kam dann mit dessen eigenem Schwerte über ihn und
tötete ihn.
Bukair b. Mismär von 'Uniara b. Ghazijja von s. Vater: bei Muta
erlegte ich im Zweikampf einen i\lann, welcher einen llyaciiith am Helm
Dhat-alSaläsi! A. 8. 315
trug; grade auf den llyacintli hatte icli es abgesehen. Ich bekam ihn
von M. zugesprochen, verkaufte ihn zu Omar's Zeit für acht Dinare, und
erwarb dafür einen Palmgarten im Gebiete der Banu Xaema.
Verzeichnis der bei Muta Gefallenen: Ga'far, Zaid, Mas'ud b. alAsvad
b. Xaritha b. Nacla, Vahb b. Sa'd b. Abi Sarx von den Emigranten;
Suräqa b. 'Amr, alXarith b. alNu'man, Ihn Kaväxa, 'Ubada b. Qais von
den Medinern. — BH. 791—802.
61.
Dhat-alSaläsil, A. 8 im Gumada II.
Rabi'a b. 'Uthman von Ihn RiVman, und Aflax b. Sa'd von Sa'id b.
'Abdalraxman b. Ruqaish von Abu Bakr b. Xazra, und Abdalxamid b.
Ga'far und Andere : ein Haufe von Balij und Qucä'a hatte sich zusammen-
gerottet um Streifzüge gegen M. zu nnternehmen. Gegen sie sandte M.
den 'Amr b. al'Ac, mit 300 der edelsten Emigranten und Mediner und
30 Pferden; er übergab ihm ein weisses Livä und eine schwarze Räja.
Unterwegs sollte er Hülfstruppcn an sich ziehen von den Balij, 'Udhra,
und Balqain; er war nämlich mit diesen Stämmen durch seine Gross-
mutter Umm al'Ac b. Väil verwandt, welche aus Balij stammte. Er kam i74b
unvermerkt bis dicht an die Feinde und schlug eines Abends in ihrer
Nähe Lager. Es war "Winter und die Gegend kalt; seine Leute sammelten
Holz um Feuer anzuzünden; er aber verbot es und trat scharf auf, als
ein angesehener Emigrant "VViderworte hatte. Da ihm die Feinde zu
zahlreich waren, Hess er M. durch Räfi' b. Makith alGuhanij um Ver-
stärkung bitten. M. sandte 200 Mann, darunter Omar und Abubekr, unter
Abu 'Ubaida b. alGarrax. Es entstand aber ein Streit über den Ober-
befehl, Abu 'Ubaida machte Anspruch darauf, aber 'Amr wollte ihn nicht
fahren lassen. Zuletzt gab Abu 'Ubaida nach, eingedenk der Mahnung,
die ihm M. mit auf den Weg gegeben hatte, Eintracht zu halten und
sich nicht zu streiten; so betete also 'Amr sämmtlichen 500 Mann vor.
IVIit diesem Heere zog er nun offen, nicht bloss bei Nacht, sondern auch
bei Tage, durch das Land der Balij und 'Udhra und Bahjain, aber immer
wenn er an den Ort, wo sich ein Haufe zusammengerottet haben sollte,
hinkam, hatten sich die Feinde zerstreut, bis sie ihm endlich in nicht
grosser Zahl an der äussersten Grenze ihres Gebietes stand hielten. Er
sprengte sie auseinander und blieb dann noch ein paar Tage dort; die
Reiter erbeuteten einiges Vieh, aber nicht mehr als was zur Schlachtung
diente. — BH. 984 f.
Rafl' b. Abi Rafi' alOäij : als Heide hatte ich ein Räuberleben ge-
führt, ich that "Wasser in Strausseneier und stellte dieselben an Orte die
316 Dhat-alSalnsil A. 8.
ich mir merkte, wenn ich dann vorbeikam und hatte Durst, holte ich sie
und trank daraus. Jetzt war ich unter denen, die mit Abu 'Ubaida
auszogen. Da ich gern einen Kameraden haben wollte, durch den Gott
mir Nutzen schaffte, so schloss ich mich an Abubekr an. Er trug einen
fadakitischen Ueberwurf ; Avenn er ritt, steckte er ihn mit einer hölzernen
Nadel zu; wenn er abstieg, breitete er ihn als Decke auf den Boden.
Auf dem Rückwege bat ich ihn, mir etwas zu lehren, wodurch Gott mir
Nutzen schaffte. Er antwortete, das würde er auch ungebeten gethan
haben, zählte dann die fünf Hauptgebote des Islam auf und fügte zum
Schluss den guten Rat hinzu: „wirf dich nicht zum Befehlshaber auf,
175a sei es auch nur über zwei Muslime!"') Als er hernach Chalif geworden
war, hielt ich ihm seinen guten Rat vor; er sagte, er habe sich den
Menschen nicht entziehen können. — BH. 985 f.
'Auf b. Malik aLVshga'ij war auf diesem Feldzuge der Quartiergeuosse
Omar's und Abubekr's. Er verstand sich aufs Schlachten und besorgte
das eines Tages für Leute, die es nicht konnten; zum Lohn empfing er
den zehnten Theil des Fleisches, den er dann zusammen mit Omar und
Abubekr verzehrte. Als diese beiden aber erfuhren, wie er zu dem
Fleisch gekommen war, verwahrten sie sich ■) und machten ihm schwere
Vorwürfe; ebenso thaten auch Abu 'Ubaida und die Anderen. — BII. 986 f.
'Amr b. 'Ac hatte auf dem Rückwege eine Pollution; da es sehr
kalt war, unterliess er die vorgeschriebene Volhvaschung, wusch nur die
Scham und betete darnach vor. Er schickte den 'Auf b. Malik nach
Medina voraus; als der morgens früh zu M. kam (den er im Gebet traf),
sagte ihm dieser gleich: du bist der, der die Geschichte mit dem ge-
schlachteten Kamel gemacht hat? Dann Hess er sich über Alles Bericht
erstatten und erfuhr auch, dass 'Amr die Vollwaschung unterlassen habe.
Er stellte denselben hernach darüber zur Rede, musste aber lachen, als
'Amr erwiderte: „ich hätte mich zu Tode erkältet, und es steht doch
geschrieben (Sur. 4, 3.3), man solle sich nicht selber umbringen."
') Darauf fol^ noch eine weitere Rede. „Alle Muslime sind Gäste ('uwäd)
und Schützlinge (glrün) Gottes und stehen in seinem Frieden (anifina);
wer den verletzt (axfara), verletzt Gott selber in seineu Schützlingen.
Wenn einem von euch ein Schaf oder Kamel verloren geht, so schwollen
ihm gleich, aus Eifer für diesen seinen Schützling, s.eine Muskeln;
ebenso steht auch Gott hinter seinem Schützling." ßll. 986, 10—13.
'■') ..LÜiXj wa-i j*-i. üeber den gegenwärtigen Anteil des Schlächters an
Fleisch in Arabien siehe Robertson Smith, The 0hl Testain. p. 440.
(ihazvat alXabo A. S. 317
G2.
Der Felclzug des Laubabschlageiis, A. 8 im Ragab.
Davud b. Qais, und Malik b. Anas, und Ibrahim b. Muxammad al-
Ancarij (aus der Familie Tbabit b. Qa^s b. Sbammäs b. Xariga b. alXaritli):
eine Scl'iar von 300 Mann, -welche unter Abu 'Ubaida gegen einen guha-
nitischen Stamm an der Meeresküste ausgesandt war, hatte schwer von
Hunger zu leiden. Der ' Anführer Hess allen Mundvorrath zusammen-
bringen, sogar eine Dattel wurde noch in Stücke geteilt. „Was koinite
denn das Dritttheil einer Dattel helfen!'' — wurde dem Gabir ') eingeworfen.
Er sagte: wir vermissten es schmerzlich. Wir waren zu Fuss, nur einige
Lastkamele hatten Avir bei uns, wir schlugen das junge Laub'-) von den
Bäumen und assen es, bis unsere Lippen aussahen wie die Lefzen von
Kamelen , die 'Icahblätter gefressen haben. Wären wir auf den Feind
getroffen, so hätten wir uns nicht mehr rühren können. Als das so
einige Tage gedauert hatte, trat Qais b. Sa'd b. Tbada auf und rief:
wer will mir Schlachtkamele gegen Datteln verkaufen, so dass er mir
die Kamele hier und ich ihm die Datteln in Medina liefere? Ein Guhanit nüb
hörte es, und als er erfuhr, dass Qais der Sohn Sa'd's b. Tbada b. Du-
laim sei, war er sofort bereit ihm fünf Kamele zu verkaufen, jedes um
zwei Vasq trockener Datteln von den Palmen der Familie Dulaim. Zeugen
sollten den Handel bestätigen, auch Omar Avard dazu aufgefordert. Dieser
hatte schon vorher sich höhnisch geäussert, dass Qais Schulden auf fremdes
Gut mache, denn es gehöre nicht ihm, sondern seinem Vater; er weigerte
sich jetzt, Zeuge zu sein, und es kam darüber zu einem heftigen Wort-
wechsel. Drei Tage nach einander gab nun Qais je ein Kamel zum
Besten; als er es aber am vierten Tage wieder thun wollte, verbot es
ihm der Anführer: er solle nicht seine Familie ruiniren, da er selber
kein Vermögen habe.
Muxammad b. Jaxja b. Sahl von s. Vater von Rafi' b. Xadig: Omar
steckte hinter Abu 'Ubaida und -Jjewog ihn auch sich durch die Vor-
stellungen nicht erweichen zu lassen, die Qais ihm machte. Was Sa'd b.
'Ubada betrifft, so hatte er gleich, als er durch Hörensagen von der
Hungersnot erfuhr, gesagt : wenn Qais so ist wie ich hoffe, so wird er den
Leuten schlachten. Er billigte durchaus das Verfahren seines Sohnes und
schenkte ihm, als er heimgekehrt war, vier Palmgärten, damit ihm eine
^) Es erftilit sich erst hier, dass Gabir der autor primarius dieser Erzäh-
lung ist.
318 Xacira A. 8.
solche BehancUnng nicht ahermals -ttiderfahreii könne'). Ueber die Schen-
kung stellte er ihm eine Urkunde aus, welche auch Abu 'Ubaida unter-
schrieb ; Omar aber wollte nicht mit unterschreiben. Der Beduine bekam
die ausbedungenen Datteln und ward dazu mit einem Reittier und einem
Anzüge ausgestattet. Als M. von Qais hörte, sagte er, er gehöre einem
nobeln Hause an.
Malik b. Anas von Vahb b. KaisJln von Gabir, und Ibn Abi Dhi'b
von s. Vater von Gabir : das Meer warf uns einen Fisch aus, der war so
gross wie ein Berg, davon ass das Heer zwölf Tage. Unter zweien seiner
Rippen, die Abu 'Ubaida aufpflanzen Hess, konnte ein Reiter zu Kamel
hindurch ohne anzustossen; in seiner Augenhöhle (xagäg) konnte einer
sitzen. — BH. 992.
63.
Xacira-), A. 8 im Sha'ban.
Muxammad b. Salil b. Abi Xathma von s. Vater von 'Abdallah b. Abi
Xadrad alAslamij : ich war verlobt mit der Tochter des bei Badr gefallenen
Naggariten Suraqa b. Xaritha und liebte sie über Alles; aber ich konnte
das Brautgeld von 200 Dirham, das ich versprochen hatte, nicht auf-
bringen. Endlich stellte ich meine Lage dem Boten Gottes vor. Der
sagte , die Summe sei sehr hoch ^) und er könne mir nichts dazu geben,
doch solle ich teilnehmen au einem Zuge, zu dem er eben den Abu Qatada
aussende, da werde mir Gott wohl den -Brautpreis bescheren. Das that
ich denn auch. Wir zogen unser 16 Mann nach dem Nagd zu gegen die
Ghaeafan, und es gelang uns, einen grossen Trupp derselben in einer
Niederlassung am Wasser in der Nacht zu überraschen; ich hörte einen
rufen: o Xacira '•'); das nahm ich für ein glückliches Vorzeichen. Nachdem
uns der Angriff geglückt war, tanzte ein langer Mann mit gezücktem
Schwerte höhnisch vor mir her, lästerte den Boten Gottes und rief mir
zu: komm her, Muslim, ins Paradies. Nun hatte Abu Qatada unser zwei
und zwei verbrüdert, so dass wir uns nicht von einander trennen sollten,
und uns geboten die Feinde nicht zu weit zu verfolgen. Ich konnte aber,
obwohl mein Geselle mich zurückhalten wollte, es nicht lassen, jenem
Manne nachzulaufen und ihn mit Pfeilen zu beschiessen, bis ich ihn end-
lich erlegte und ihm sein Schwert abnahm. Abu Qatada schalt, als ich
') Nach 'Abdallah 1). alXiüfazij von 'Amr Ij. '[Jtlimaii b. Shugä' that er das
auf Veranlassung des IkHluincn.
2) -äLc ,.,Lä.wj iAÄ£ !!ljwa ,.-j^£ , -Jl& iA.>-o K>.^>'J fol. 3b. Die
appellative Bedeutung ist = grünes, üppiges Land.
Einnahme von Mekka A. 8. H19
zurückkam; aber ich entschuldigte mich. Darauf machten wir uns mit
der Beute auf den Heimweg, ich fand mich unvermutet im Besitz eines
schönen Weibes '). Sie drehte sich immer um auf dem Kamele ; auf
meine Frage, nach wem sie denn sehe, antwortete sie : nach einem Manne,
der mich gewiss befreien würde, wenn er am Leben wäre. Da kam ich
auf den Gedanken, dass es am Ende der sei, den ich erschlagen hatte,
und sagte ihr das. Sie erkannte in der That die Scheide, die am Sattel
hing, und bat mich das Schwert hineinzustecken. Da es passte, begann
sie verzweifelt zu weinen. — BII. 989 — 991.
Abu Maudud von 'Abdalraxnian b. 'Abdallah b. Abi Xadrad von
s. Vater: nach der Rückkehr konnte ich Hochzeit halten, es trafen auf
jeden Mann 12 Kamele. — 'Abdallah b. Ga'far von Ga'far b. 'Amr: es
wurden 200 Kamele und 1000 Schafe, nebst vielen Gefangenen, erbeutet; i^^i»
nach Abzug des Fünften kamen 12 Kamele (= 120 Schafe) auf den
Mann. Der Zug hatte 15 Tage gedauert. — Ihn Abi Sabra von Isxat^
b. 'Abdallah von 'Abdalraxman b. 'Abdallah b. Abi Xadrad von s. Vater:
wir erbeuteten vier Weiber nebst Kindern, darunter eine sehr schöne, die
Abu Qatada für sich nahm. Er musste sie aber dem Maxmija b. Gaz'
alZubaidij abtreten, der den Propheten darum bat.
64.
AlFatx, A. 8 im Ramacan.
Muxammad b. 'Abdallah, und Musa b. Muxammad, und 'Abdallah b.
Ga'far, und 'Abdallah b. Jazid, und Ibn Abi Xabiba, und Ibn Abi Sabra,
und 'Abdalxamid b. Ga'far, und 'Abdalraxman b. 'Abdal'aziz, und Junas
b. Muxammad, und Muxammad b. Jaxja b. Sahl, und Ibn Abi Xathma,
und Muxammad b. Calix b. Dinar, und Naglx, und Usäma b. Zaid, und
Xizäm b. Hishäm, und Mu'adh b. Muxammad, und Jaxja b. 'Abdallah b.
Abi Qatäda, und Ma'mar b. Rashid, und Andere: noch aus der heidnischen
Zeit her bestand zwischen den Bann Xuzä'a und den Bann Bakr (und
zwar besonders den Bann IDuil) Blutfehde. Die Xuzä'a hatten einen
Bakriten erschlagen und beraubt, darnach die Bakr einen Xuzä'iten, und
wieder die Xuzä'a drei der edelsten Bakriten, für die doppeltes Wergeid
entrichtet werden musste, Dhuaib und Salmä und Kulthum, die Söhne
alAsvad's b. Razan : die hatten sie in 'ürana getötet, bei den Grenzsteinen
des Xaram. Darauf trat eine Pause ein, weil der Islam sie von einander
abzog. Aber die Feindschaft brannte fort, und nachdem die Xuzä'a sich
seit dem Frieden von alXudaibija offen auf Seite Muhammed^s gestellt
320 Einnalime von Mekka A. S.
hatten •) , brach sie bei folgendem Anlasse aus. 'Abdallah b. 'Amr b.
Zuhair b. Mixgan b. Valib: zuletzt ward Anas b. Zunaini alDuilij von
einem Xuza'iten blutrünstig geschlagen, weil er Spottlieder auf M. machte;
das schlug dem Fass den Boden aus. Zweiundzwanzig Monat nach dem
Friedensschluss, im Sha'ban, traten die zu Bakv gehörigen Banu Nufätha
— die Mudlig schlössen sich aus, da sie den Frieden nicht brechen
wollten — ■ in heimliche Verhandlung mit den Qurashiten, um sich ihres
Beistandes zur Befehdung der Xuza'a zu versichern. Sie fanden dieselben
bereit — Abu Sufjan jedoch erfuhr nichts von der Sache — und wurden
von ihnen mit Waffen und Tieren und Männern unterstützt, wenn auch
heimlich, damit die Xuza'iten im Vertrauen auf den Frieden nicht ge-
stört würden. Weiter verabredete man, die Xuza'a beim Wasser alVatir
gemeinschaftlich zu überfallen. Das geschah denn auch, der Führer der
Bakriteu Avar Naufal b. Mu'avija alDuilij; von den Mekkanern w'aren da-
bei Cafvan b. Umajja, Mikraz b. Xafc, Xuvaieib b. 'Abdal'uzza, mit ihrem
Gefolge; sie hatten sich aber unkenntlich gemacht. Die Xuza'a wurden
nachts überrascht und flohen verfolgt bis zu den Grenzsteinen des Xaram;
aber selbst im Xaram fuhr Naufal fort sie zu bekämpfen-), bis sie sich
') Schon 'Ahdalmueealib, wird hier eingeschoben, hatte mit den Xuzä'a eine
Eidgenossenschaft (xilf) geschlossen und ihnen darüber eine (von Vakidi
mitgeteilte) Urkunde ausgestellt. M. bestätigte sie mit den Worten: jedes
aus der Zeit vor dem Islam stammende Xilf gilt auch im Islam, aber im
Islam wird kein (neues) Xilf mehr geschlossen. — Daran knüpft Vakidi
noch folgende Nachricht. Als M. in Ghadir alAshoäe war, kam Buraida
b. alXucaib, welcher ihm und Abubekr auf der Flucht einen so grossen
Dienst erwiesen hatte, zu ihm uud sagte: hier wohnen wir Aslam, manche
sind zu dir nach Mediua übergesiedelt, manche sind aber in ihrer alten
Lebensweise (fi maväshihim vama'^rishihim) verblieben. M. erklärte darauf,
sie seien alle Emigranten, mögen sie nun wirklich nach Medina gekommen
oder auch in ihrem Lande geblieben sein. Durch al'Alü alXacramij Hess
er ihnen folgende Urkunde ausstellen : „Dies ist eine Urkunde von Muham-
med, dem Boten Gottes, für Aslam. Wer von ihnen an Gott glaubt uud
bekennt, dass kein Gott ausser ihm und dass Muhammed sein Knecht
uud Bote sei, der ist sicher im Frieden (amün) Gottes und steht im Schutze
(dhimma) Gottes und seines Boten. Wir und sie haben gemeinsame Sache
gegen alle Angreifer, die Eand ist eins und die Hülfe ist eins. Und ihre
Beduinen (ahlu bädijatihiin) stehen ihren Ansässigen (ahlu qarru'ihim)
gleich; sie gelten als Emigranten, wo immer sie sich heliudcn.'" Vgl.
fol. 170a; die Aslamitcn gehören zu Xuzä'a (fol. 190a).
-) Gemahnt seines Gottes zu gedenken, sprach er: ich habe heute keinen
(iott; ihr Baiui Bakr, ihr liabt schon öfter die Pilger geplündert, wollt
ilir uun nicht Hache nehmen an eurem Feiudo? niemand gehe zu seiner
JM-au, l.fvor i, h Kriaubuis gebe. — IUI. So;;. \[. !.">.
Einiialiino von Mekka A. 8. 321
in die Höfe Budaii's und Rfifi^s, ihrcM- StammesgenosscTi , flüchteten. Die
beteiligten Qurashiten schlichen sicli beim Morgengrauen davon, in der
Hoffnung, dass sie unerkannt geblieben seien und dass M. nichts erfahren
werde. — BII. 802 f.
'Abdallah b. /Amir alAslamij von 'Aeä b. Abi Marvan: 20 Xnza'iten
fielen, die Uebrigen wurden in den Höfen BudaiFs und l^afi's, wohin sie
sich geflüchtet hatten , von Nufail belagert. Den Qurashiten war ihre
That hinterher leid, denn sie wussten, dass es ein Vertragsbruch war.
'Abdallah b. 'Amr b. Zuhair von 'Abdallah h. 'Ikrima b. 'Abdalxarith
b. Hisham: alXarith b. Hisham und Ihn Abi Rabi'a gingen zu Cafvan
und Suhail und 'Ikrima '). und tadelten sie wegen ihrer That. Um weiteres
Blutvergiessen zu verhüten begalien sich darauf diese drei zu Nufail und i^tij
bewogen ihn die Belagerung der geflüchteten Xuza'iten aufzugeben-).
AlXarith aber und Ihn Abi Rabi'a gingen weiter zu Abu Sufjan und
stellten ihm vor, dass die Sache jedenfalls friedlich beigelegt werden müsse,
wenn nicht die allerübelsten Folgen daraus entstehen sollten. Der Meinung
bin ich auch, sagte Abu Sufjan, und ein böser Traum meiner Frau be-
stärkt mich darin: sie sah nämlich Blut von alXagun herabfliessen , eine
Weile in alXandama stehen bleiben, und dann verschwinden. „Das be-
deutet Schlimmes, *■' meinten sie.
Mugammi' b. Ja'qub von s. Vater: Abu Sufjan sagte: dies ist eine
Sache, bei der ich nicht zugegen und auch nicht abwesend war; ich habe
die Last davon, obwohl ich nicht dabei zu Rate gezogen bin und kein
Interesse dafür gezeigt habe (havitu) ; es bleibt mir nichts übrig, als dass
ich zu M. gehe und ihn bewege den Frieden zu verlängern, ehe er die
Geschichte erfährt. Da die Qurashiten derselben Meinung waren, so
machte er sich mit einem Freigelassenen schnell auf den Weg nach Me-
dina, in der Hoffnung, dass ihm niemand zuvorkommen werde.
Von einem zuverlässigen Manne hörte Vakidi eine (über 'Anir b.
Dinar auf Ihn 'Umar zurückgehende) Tradition , Avelche dem Ibn Ga'far,
Muxammad b. Calix, Abu Ma'shar und Anderen denen er sie erzählte,
unbekannt war: als M. von den Xuza'iten, die sich klagend an ihn
wandten, erfuhr, dass, wie sie glaubten, Naufal b. Muavija alNufathij und
') Hier erscheinen Suhail und 'Ikrima statt Mikraz und Xuvaioib.
-) Folgen einige Verse aus dem Liede des Ibn Lii'e, BH. 804. Ferner die
Stichworte eines Liedes des CUbaidallah) Ibu Qais alRuqajjät (von den
Banu 'Amir b. Luaij), worin er von Suhail sage, dass er mit seinen
mütterlichen Verwandten, den Xuza'a, wieder in Verkehr getreten sei,
nachdem er sie bekämpfen geholfen. Vgl. über diesen Dichter Aghäni IV
155£F, Weil I 408. Wie Ahlwardt mir mitteilt, hat auch Ibu Qutaiba in
den Oabaqät alShu'ara einen Artikel über ihn, fol. 113a der Wiener Hs.
Väkidi, Muhammed. Jl
322 Einnahme von Mekka A. 8. •
die Bann Nnfätha die Thäter seien, schickte er Camra zn den Mekkanern
und stellte ihnen drei Bedingungen znr Wahl. Qaraeha b. 'Ahd'anir al-
A'gamlj erwiderte in ihrem Namen : die ersten beiden Bedingungen lehnen
wir ab ; wir w^oUen weder das Wergeld für die (23) erschlagenen Xuza'iten
178 a entrichten >), noch uns von der Eidgenossenschaft mit den Nufatha los-
sagen; wir kündigen vielmehr M. den Vertrag und erklären ihm den
Krieg-). Mit diesem Bescheide kehrte Camra heim, hinterher aber be-
sannen sich die Qurashiten eines Bessern und sandten Abu Sufjan nach
Medina, um den Frieden zu erneuern. — Nur ein einziger Ueberlieferer,
Xizäm b. Hisham alKa'bij kannte diese Geschichte, aber in etwas anderer
Form: da die Qurashiten vor einem Ueberfall M.'s in Angst waren, sagte
ihnen Ihn Abi Sarx, der Abtrünnige : M. wird euch nicht überfallen, son-
dern euch drei Bedingungen stellen, deren jede weniger schlimm ist als
ein Ueberfall, nämlich entweder Zahlung des Wcrgeldes, oder Kündigung
der Eidgenossenschaft mit den Nufatha, oder offene Kriegsansage. Suhail
wollte die zweite Bedingung wählen, man hatte ihn jedoch in Verdacht,
dass er das bloss aus Parteinahme für seine mütterlichen Verwandten,
die Xuza'a, thue. Shaiba b. 'Uthman al'Abdarij erklärte sich für die
erste, Qaraeha b. 'Amr für die dritte Bedingung. Aber Abu Sufjan war
dafür, den Vertragsbruch einfach in Abrede zu stellen und die Ver-
antwortung für das , was einzelne Qurashiten vielleicht gethan haben
möchten, abzulehnen; er für seine Person könne das mit gutem Gewissen
thun. Die Anderen stimmten ihm bei und ordneten ihn als Gesandten
nach Medina ab. — In dieser Form nahmen auch die übrigen Ueberlieferer
die Geschichte an, und 'Abdallah b. Ga'far schrieb sie sich nach Vakidi's
Erzählung auf.
'Abdallah b. 'Amir alAslamij von 'Aoä b. Abi Marvan: M. sagte zu
'Äislia, er sei in Unruhe wegen der Xuzä'a; er besorge einen Friedens-
brucli der Quraish, aber Gott werde die Sache zum Besten wenden.
Xizam b. Ilisham b. Xalid alKa'bij von s. Vater: 'Amr b. Sälim b.
Xaclra begab sich an der Spitze einer Gesandtschaft von 40 Xuza'iten
zu M., und trug vor ihm in der Moschee einige Verse vor, worin er um
i'»'j Beistand gegen die Qurashiten bat. Er verklagte auch den Anas b. Zu-
naim bei M. wegen des Spottliedes, welches er auf ihn gemacht liatte,
und dieser erklärte denselben in die Acht. Hernach verzieh er jedoch
2) iU.*M (C^^ C^J^V '"^^ ö^>.-o. Objoct sollte der Vertrag sein;
wenn statt dessen der Krieg es ist, so hat die Redensart den Sinn ange-
uoiniiieu: durch Vertfagsküudigung den Krieg erklären. Vgl. fol. 241a.
Kiinuihino von Mekka A. 8. • 323
auf Fürbitte Naufal's b. Muavija alDuilij dem Anas b. Zunaim, nachdem
dieser ein Lobgedicht auf ihn vcrfasst hatte. — BH. 805 806 830 831.
'Abdalxamid b. Ga'far von 'Amran b. Abi Anas von Ibn 'Abbas:
da, sprang der Bote Gottes, ohne sich erst zu gürten, auf und sagte:
möge mir Gott niclit lielfen, wenn ich den Banu Ka'b') nicht helfe, wie
ich mir selber helfe. — Xizam b. Hisham von s. Vater: M. sagte, es
sei als sähe man Abu Sufjan schon kommen, um die Erneuerung und
Verlängerung des Waffenstillstandes zu beantragen, er werde aber voll
Aerger Avieder abziehen müssen. Darauf entliess er die Xuza'iten mit
dem Befehl, sich in ihre Thäler zu zerstreuen, und zog sich ins Haus
der 'Äisha zurück. Diese hörte ihn sagen während er sich wusch: möge
mir Gott nicht helfen, wenn ich den Banu Ka'b nicht helfe.
Einem Teil der zurückkehrenden Xuza'iten begegnete Abu Sufjan i79ii
auf seinem Hinwege nach Medina. Er war sofort überzeugt, dass sie bei
M. gewesen waren; aber als er sie fragte, gab ihr Anführer, Budail b.
Umm Acram vor, er habe eine drohende Blutfehde zwischen xuza'itischen
Familien in dieser Gegend geschlichtet. Abends reisten sie weiter; da
untersuchte Abu Sufjan den Mist ihrer Kamele, fand darin medinische
Dattelkerne-), und sagte: die Leute müssen gleich am Morgen nach dem
Ueberfall sich nach Medina begeben haben! Sie hatten den Weg^) in
nur drei Tagen zurückgelegt, Abu Sufjan war aber erst fünf Tage nach
der Affäre von Mekka aufgebrochen: drei Tage nämlich dauerte die Be-
lagerung der Xuza'iten , die sich in die Gehöfte BudaiFs und Räfi's ge-
flüchtet hatten, danach beschlossen die Mekkaner den Abu Sufjan abzu-
ordnen, er wartete aber noch zwei Tage bis er abreiste. — BH. 806 807.
Bei M. angelangt sagte Abu Sufjan: ich war beim Friedensschlüsse
von alXudaibija abwesend, befestige nun den Vertrag und verlängere die
"Waffenruhe! „Ist denn von eurer Seite etwas geschehen, was die Lage
ändert?" Bewahre Gott! „Nun, so verharren auch wir in dem alten Ver-
hältnisse." — Darnach ging Abu Sufjan fort zu seiner Tochter Umm
Xabiba. Er wollte auf einem Teppich Platz nehmen, aber sie zog den-
selben unter ihm fort; es sei das Lager des Boten Gottes, auf dem er
als unreiner Götzendiener nicht sitzen dürfe. — Da entfernte er sich und
sprach mit Abubekr, um ihn zu veranlassen, dass er als Patron zwischen
die Mekkaner und Muslime treten möge; jener aber weigerte sich. Als
er sich darauf mit dem gleichen Ersuchen an Omar wandte, bekam er
') Hauptstamm der Xuza'a.
^.. _^
^) nach Medina. Im Text steht freilich „bis dahin wo ibneu Abu Sufjan
begegnete" ; aber diese Worte sind zu streichen.
21*
324 Kinnahme von Mekka A. 8.
von diesem die Antwort : wenn ich eine Ameise mit euch im Kriege fände,
würde ich ihr Beistand gegen euch leisten. Auch Othman lehnte es ab,
den Waffenstillstand zu verlängern und den Vertrag zu erneuern ; er habe
sein Recht auf M. übertragen'). — 'Abdallah b. Muxammad von s. Vater:
Abu Sufjan sprach Fäeima an, sich zur Schutzpatronin zu erklären, da
ja auch ihre Schwester den Abu TÄc in Schutz genommen habe und
damit bei M. durchgedrungen sei. Sie weigerte sich jedoch und wollte
auch nicht, dass eins ihrer Söhnchen die Erklärung abgäbe. Auch Ali
wollte sich nicht darauf einlassen, denn M. habe es ausdrücklich ver-
i'9b boten. Auf Abu Sufjan"s Bitte gab er ihm zuletzt den Rat, sich als
Fürst der Kinäna seinerseits zum Patron zu proclamieren, versprach sich
aber selber nicht viel von dem Erfolge. In Folge dessen rief Abu Sufjan
laut und öffentlich aus: ich nehme die Leute in Schutz vor einander,
und ich denke, dass M. meinen Schutz respectieren wird. Das sagst du,
sprach M. — Ihn Abi Xabiba von Väqid b. 'Amr b. Sa'd b. Mu'adh : Abu
Sufjan wollte seinen Gastfi-eund (gär) Sa'd b. 'Ubada bewegen, den Schutz
zwischen den Leuten zu übernehmen und den Vertrag zu verlängern.
Aber dieser erklärte, niemand könne ihn gegen den Boten Gottes in Schutz
nehmen. — Nach Anderen verliess Abu Sufjan Medina, nachdem M. „das
sagst du" gesprochen hatte, mit den Worten, M. schere sich nicht um
seine Verwandtschaft. — BH. 807 f.
Die Mekkaner hatten ihn inzwischen wegen seines langen Ausbleibens
schon im Verdacht, er sei Sabier geworden. Als er Nachts zu Hause
kam, redete ihn seine Frau Hind darauf an. Da näherte er sich ihr,
wie der Mann dem Weibe thut, und erzählte ihr, wie es ihm ergangen
sei. Sie aber stiess ihn mit beiden Beinen gegen die Brust und sagte:
was für ein schlechter Unterhändler bist du! — 'Abdallah b. 'Uthman
b. Abi Sulaiman von s. Vater: am anderen Morgen sclior er sich den
Kopf bei Isaf und Näila, opferte ihnen, bestrich ihre Häupter mit dem
Blute und gelobte, in ihrem Dienste zu leben und zu sterben wie sein
Vater. Er that das, um sich vou dem Verdachte der Qurashiten zu
reinigen. — Xizam b. Hisham: darauf erstattete Abu Sufjan den Qura-
shiten Bericht. Sie erkannten, dass M. ihn mit den Worten: das sagst
du, Abu Sufjan! zum Besten gehabt habe. — BII. 808.
') Das Schutzversprechen eines Einzelnen gegen einen Einzelnen band im
alten Arabien zugleich den Stamm gegen den Stamm — darauf rechnet
Abu Sufjan. Im Islam ward das anders; der Einzelne legte sein Recht
in die Hände M.'s, d. h. des Ganzen. Auf die Bitte iwwxJ)
U*^' O'
jO
sagen daher Abubekr und Othman: isXit dj~^j J-y"^ ^ L5;!^"?"*
Auf dem Givär (;£-/{«) der Eiuzeluen beruhte eliedem das ganze Staats- und
Völkerrecht.
P^iiiualiinc von Mekka A. 8. 325
Mnxammad 1). 'Abdallah von alZnliriJ von Mnxanimad h. Gnbair 1).
Mue'im: als Abu Snfjan fort war, befahl M. der 'Aisha insgeheim für
Reisevorrat zu sorgen. Er bat Gott, die Qurashiten nichts merken zu
lassen, so dass er sie plötzlich überfallen könne. Er Hess durch Omar
die Wege nach Mekka bewachen und keinen passieren, der irgendwie
verdächtig war.
Abubekr traf 'Äislia beim Bereiten der Reisekost für M. und suchte isoa
sie über das Ziel des Zuges auszuforschen , aber vergebens. M. selber
eröffnete ihm schliesslich, dass er die Absicht habe, die Quraish zu be-
kriegen, da der Friede von ihnen gebrochen sei, legte ihm jedoch Still-
schweigen auf. Man stellte verschiedene Vermutungen darüber auf,
Avohin es gehen solle, nach Syrien, oder gegen die Thaqif, oder gegen
die Haväzin. — BH. 808.
Um die Leute auf falsche Fährte zu bringen, sandte M. den Abu
Qatäda b. Rib'ij mit acht Mann nach Baen Icam '). 'Abdallah b. Jazid
b. Qusaio von s. Vater von Ihn Abi Xadrad, der wiederum dabei war:
als wir in einem Teil des Vadi Icam waren , kam 'Amir b. alAcbae al-
AshgaMj an uns vorbei und grüsste uns mit dem Grusse des Islam.
Trotzdem überfiel ihn Muxallam b. Gatthäma, der auch an dem Zuge
teilnahm, tötete und beraubte ihn — das war der Anlass zur Offen-
barung von Sur. 4, 9(5. Wir trafen auf keinen Feind ; als wir in Dhu-
Xushub hörten, dass M. gegen Mekka ziehe, marschierten wir über Bain
nach alSuqjä, wo wir zu ihm stiessen. — BH. 987 vgl. fol. 206 b. 207 a.
AlMundhir b. Sa'd von Jazid b. Ruman: als M.'s Absicht in Medina
bekannt geworden war, schrieb Xaeib b. Balta'a heimlich den Qurashiten
einen Brief um sie zu warnen , und übergab denselben der Muzanitin
Sära (and. Kanüd) zum Besorgen, welche ihn unter ihren Flechten ver-
barg. Aber M. bekam vom Himmel Wind und schickte Ali und alZubair
hinter der Botin her. Sie ereilten sie in alXallqa und zwangen sie <len
Brief herauszugeben. Der Verräter, von M. zur Verantwortung gezogen,
entschuldigte sich damit, dass er in Mekka Frau und Kinder habe. Omar
wollte ihm den Kopf abschlagen, aber M. meinte, den Badrkämpfer ver- isob
zeihe Gott Alles, möchten sie begehen was sie wollten. Offenbarung von
Sur. 60,1. — BH. 809 f.
Musa b. Muxammad b. Ibrahim von s. Vater: Xaeib schrieb an drei
Mekkaner, Cafvan und Suhail und 'Ikrima. Die Muzanitin war aus al-
'Arg und hiess Kanüd, es war ihr ein Dinar als Botenlohn versprochen.
Sie ging links von der Pilgerstrasse auf Bergpfaden (fulüq), bis sie in
') In der Uebersieht wird dieser Zug besonders aufgeführt zwischen No. 63
und 6i.
326 Einnahme von Mekka A. 8.
al'Aqiq auf den Weg kam. — 'Utba b. Gabira von alXucain b. 'Abdal-
raxman b. 'Amra b. Sa'd: sie hiess Sära und sollte zehn Dinare haben.
Nachdem M. das Ziel des Zuges enthüllt hatte, schickte er zu den
muslimischen Arabern ringsum und befahl ihnen, sich im Ramacan in
Medina einzufinden. Die Aslam, Ghifär, Muzaina, Guhaina, Ashga' thaten
das, die Sulaim aber stiessen erst in Qudaid zum Heere. — Sa'id b.
'Aeä b. Abi Marvan von s. Vater von s. Grossvater: Asmä und Hind,
die Söhne Xaritha's, wurden als Boten zu Aslam gesandt; Gundab und
Räfi% die Söhne Makith's, zu Guhaina; Aimä b. Raica und Abu Ruhm
Kulthum b. alXucain zu Ghifär und Camra; Ma'qil b. Sinan und Nu'aim
b. Mas'ud zu Ashga'; Bilal b. alXarith und 'Abdallah b. 'Amr zu Mu-
zaina; alXaggag b. 'Iläe alNahvij und Irbäc b. Särija an Sulaim; Bishr
b. Sufjän und Budail b. Varqä an Ka'b (Xuzä'a). Die Banu Ka'b stiessen
in Qudaid zum Heere, abgesehen von denen, die in Medina waren.
M.'s Sammelplatz war Bi'r Abi 'Utba. Dort band er auch die Fahnen
und verteilte sieH. Nach 'Utba b. Gabira von alXucain that er das
erst in Qudaid.
Am Mittwoch dem 10. Ramacan, nach dem Nachmittagsgebete, brach
M. mit seinem 10000 Mann starken Heere auf und machte erst in alCalcal
wieder Halt"). Den Vortrab, 200 Mann, führte alZubair.
In Baidä angelangt sagte T\I: ich sehe die Wolke leuchten mit dem
Siege (tastahillu binacri) der Banu Ka'b — wie Ibn 'Abbas und Abu
Huraira bezeugen. — BH. 806.
Beim Auszuge aus Medina hatte M. ausrufen lassen, wer das Fasten
(des Ramacan) halten wolle, möge es halten, und wer es brechen wolle,
möge es brechen. Er selber hielt es. ■ — Malik b. Anas (von Sumaij, dem
Freigelassenen Abu Bakr's, von Abu Bakr b. 'Abdalraxman b. alXarith)
berichtet von einem Mann, welcher sah, wie M. in al'Arg sich Wasser
über Kopf und Gesicht goss, vor Durst. — 'Abdalraxman b. 'Abdal'aziz
von Xakam b. Xakim von Abu Ga'far von Gäbir: in alKadid nahm M.
ein Gefäss mit Wasser und brach vor aller Augen das Fasten. Als er
hörte, dass es trotzdem von einigen Muslimen noch fortgesetzt werde,
sagte er, das seien Ungehorsame. — Abu Sa'id alXudrij : in Marr alÖhah-
ran sagte M. : da ihr im Begriff seid den Feind anzugreifen, so ist es euch
besser das Fasten zu brechen.
Noch in al'Arg waren die Muslime in Zweifel, ob es gegen die
Quraish oder gegen die Haväzin gehe. Um ihnen Gewissheit zu ver-
schaffen begab sich Ka'b b. Malik zu M. , kniete vor ihm nieder und
sprach ein Gedicht, Avorin er die Vermutung aussprach, dass der Zug
') Vgl. unten fol. 201.202.
^) xalla 'u(jdahu lautet hier einmal vollständig die Redensart.
Kiiiualinu" von Mi'kka A. 8. 327
den Thaqif gelte') M. alxT lächelte nur ohne etwas zu sagen, uiul Ka'b isib
wurde ausgelacht. — llisham b. Sa'd von Zaid b. Aslani: in Qiidaid
wurde M. gefragt, ob ihm nach weissen Frauen und bräunlichen Kamelen
der Sinn stehe? Er antwortete: Gott habe ihm die Mekkaner unverletzlich
gemacht ''').
Qurrän b. Muxanimad von Isa b. 'Umaila alFazärij: auf die Kunde,
dass M. einen Zug vorhabe und die Araber dazu aufbiete, kam auch
'Ujaina nach Medina, und da er hörte, dass RI. schon vor zwei Tagen aus-
gerückt sei, eilte er ihm nach und ercichtc ihn in al'Arg. Er sprach ihm
seine Verwunderung aus, weder kriegerischen, noch auch wallfahrtsmässigen
Aufzug (haiatu xarhin, haiatu ixrämin) zu sehen, und fragte wohin denn
eigentlich die Reise gehe. Wohin Gott will, war die Antwort. In alSuqjä
stiess auch noch alAqra' b. Xabis mit 10 Mann zum muslimischen Heere.
Als in Qudaid die Fahnen und Feldzeichen bereit gemacht wurden, biss
sich 'Ujaina auf die Finger, im Aerger darüber, dass er nicht auch seine
Leute mitgebracht hatte. Die kriegerische Absicht des Zuges war ihm
jetzt klar, wenngleich er noch immer nicht erfuhr, gegen wen er unter-
nommen wurde. M. hielt seinen Einzug in Mekka in der Mitte zwischen
alAqra' und 'Ujaina.
'Abdalraxman b. Muxammad von 'Abdallah b. Abi Bakr b. Xazm:
auf dem Wege von al'Arg nach alGalüb sah M. eine Hündin, die ihre
Jungen säugte und dabei knurrend die Zähne wies. Er befahl Gu^ail b.
Suraqa bei ihr Wache zu halten, dass sie von den Vorüberziehenden nicht
gestört werde.
Mu'adh b. Muxammad von 'Abdallah b. Sa'd : zwischen al'Arg und
alOalüb brachten vorangeschickte Eeiter einen Kundschafter der Haväzin
ein, der, Avie er gestand, den Auftrag liatte sich den Muslimen anzu- i*'"
schliessen und bis Baen Sarif mit ihnen zu gehen, um dort zu sehen, ob
sie den Weg nach Mekka fortsetzten oder sich gegen die Havazin wen-
deten. M. erfuhr von ihm, dass sich die Havazin sammelten, dass auch
die Thaqif zu ihnen stossen Avollten. Den Oberbefehl über die Havazin
führe Malik b. 'Auf, indessen seien nicht alle Stämme seinem Aufgebote
') BH. 870. „Nachdem wir in Tihama und in Xaibar mit allem Verdächtigen
fertig geworden, haben wir die Schwerter von Frischem gezogen (agmamnä),
sie befragend — und könnten ihre Schneiden sprechen, so gäben sie Ant-
wort — : gilt es Daus oder Thaqif? Doch ich will nicht Mahk's Sohn
(BH. : ehrlicher Mutter Kiud) sein, wenn ihr (Thakafiten) unsere Tausende
nicht in eurem Weichbild seht, um die Buden in Baen Vagg zu zerstören,
dass eure Häuser von euch verlassen dastehen."
Der zweite Satz ist mir unverständlich,
328 Einnahme von Mekka A. 8.
gefolgt, z. B. nicht die Ka'b und die Kilab, und nur zum kleinen Teil die
Hiläl. In Mekka, wo er tags zuvor durchgekommen sei, herrsche wegen
des Berichtes des Abu Sufjan grosse Aufregung und Besorgnis. Nach
diesen Aussagen wurde der Kundschafter dem Xälid übergeben und von
diesem bei alAräk in Marr alGhahran wieder eingefangen, nachdem er
entsprungen war. Nach der Einnahme von Mekka trat er auf M.'s Auf-
forderung zum Islam über, machte den Kampf gegen die Havazin mit und
fiel bei Aueäs.
Sa'id b. Muslim b. Qamädln von 'Abdalraxman b. Säbie und Andere:
Abu Sufjan b. alXarith, M.'s Milchbruder und Jugendfreund,- verwandelte
sich seit der Berufung in seinen bittersten Feind und schloss sich sogar
aus, als sich die 'Abdalmueealib ins Quartier Abu Galib's zurückzogen.
Er verfasste Spottlieder auf M. und seine Genossen; Xassan b. Thabit er-
widerte ihm mit Hülfe Abubekr's. M. wollte es zuerst nicht erlauben,
weil er besorgte, dass der Spott gegen seinen Verwandten auch seine
eigene Familie und ihn selber treffen würde. Aber als Xassan sagte: ich
will dich aus ihm herausziehen, wie man ein Haar aus dem Brotteige
zieht, gab er seine Einwilligung. — In dieser Feindschaft gegen M. ver-
harrte Abu Sufjan 20 Jahre, er fehlte nie bei einem Unternehmen der
Mekkaner gegen ihn. Jetzt aber, erzählt er, sprach ich bei mir selber:
„mit Avem soll ich es halten und auf wessen Seite sein? der Islam hat
sich völlig befestigt" ') ! Ich beschloss mit Weib und Kind mich zu M.
zu begeben, mein Knecht Madhkur beeilte sich mein Pferd und die Kamele
zu satteln. In alAlivä, wo die Vorhut bereits eingetroffen war, machten
wir Halt, am anderen Morgen ging ich zu Fuss mit meinem Sohn Ga'far,
dem Boten Gottes entgegen. Als er erschien, stellte ich mich ihm in den
182b Weg; er warf einen langen Blick auf mich und wandte dann sein Ange-
sicht ab. Ich trat auf die andere Seite, da kehrte er sich wieder ab, und
das wiederholte sich mehrere Male. Ich hatte gedacht, er würde sich
sehr über meinen Beitritt zum Islam freuen; nun war ich getäuscht und
geriet in Furcht. Auf das Beispiel M.'s wandten sich auch die Anderen
von mir ab; Omar hetzte einen Mediner auf mich, der mir mit lauter
Stimme alle meine Frevel vorhielt, zum Ergötzen der Zuhörer, während
ich nicht aus noch ein wusste. AVeder aFAbbäs noch Ali wollte ein gutes
Wort für mich bei M. einlegen; doch brachte aFAbbas Avenigstens den
schimpfenden Mediner zur Ruhe, Avenn auch mit vieler Mühe; es war
Nn'man b. alXarith alNaggarij, ein kurzer Mann, von sehr dunkler Farbe,
mit einer Schramme auf der Stirn. Ich ging dann dem Boten Gottes nach,
und überall avo er sich lagerte, Avich ich nicht von seiner Thüre, meinen
Eiiiualane von Mekk;i A. 8. 329
Sohn GaTar an der Hand. Er redete niicli nicht an, sondern wandte sich
ab, wenn er mich sali; ebenso aucli die Muslime. Nach der Eroberung
Mekka's endlich, als er von Adhäxir herkommend in alAboax sich ge-
lagert hatte, warf er mir einen etwas freundlicheren Blick zu, da er mich
vor seinem Lederzelte sah; meine Frau, die ihn dort mit anderen Weibern
der 'Abdalmueealib besuchte, stimmte ihn milder. Ich begleitete ihn dar-
auf zur Moschee und verliess ihn überhaupt unter keinen Umständen.
Auch auf dem Zuge gegen die Haväzin war ich an seiner Seite, und hielt
mit aUAbbas bei ihm Stand, als die Muslime beim ersten Ansturm der
Feinde wichen (Sur. 9,25). Mit gezogenem Schwerte, nachdem ich die
Scheide zerbrochen hatte, sprang ich von meinem Pferde herab , mit der
Linken das graue Maultier des Propheten am Zügel fassend, entschlossen
für ihn zu sterben. Da fragte er aFAbbas nach mir — ich war im Helm
nicht zu erkennen — und verzieh mir; ich küsste seinen Fuss im Steig-
bügel.
Nach einer anderen Version trafen Abu Sufjan und 'Abdallah b. Abi
timajja ') den Propheten in Nlq arUqäb, wurden aber trotz der Fürbitte
der Umm Salama nicht vorgelassen. Da sagte Abu Sufjan: entweder er
nimmt mich an, oder ich ziehe mit diesem meinem Söhnchen ins Elend
und sterbe vor Hunger und Durst. Als M. das erfuhr, Hess er sich rühren
und vergab beiden. Sie wurden gute Muslime, 'Abdallah fiel bei Täif,
Abu Sufjan starb in Äledina unter dem Chalifat Omar\s. — M. hatte den
Abu Sufjan in die Acht erklärt, bei der Begegnung in Niq arUqab sprach
er zu ihm: du sagst, du habest mich auf jede Weise getrieben und ge-
stossen "), vielmehr hat Gott dich auf jede Weise getrieben und gestossen.
Abu Sufjan's Aeusserung „ich ward als Verwandter Muhammed"s ange-
sprochen, obwohl ich mich nicht dafür ausgegeben hatte'', bezieht sich
darauf, dass er, vor dem Islam zum Kaiser geflüchtet, dessen Interesse
grade durch seine Verwandtschaft mit M. erregte — worauf ihn zuerst
der Islam anwandelte, während er bisher ebenso seinen Göttern geholfen
und für seine Väter gezürnt hatte wie die Weisesten und Edelsten seiner
Landsleute. - BH. 811.
Al'Abbas und Mairama b. Naufal stiessen in alSuqjä zu M. ; ersterer
') Auf ihn bezieht sich Sur. 17,95, vgl. BH. 190.
-) Es wird hier zweiaial Beziehung genommen auf ein Lied Abu Sufjan's,
das zwar bei BH. 8111". steht, aber von Vakidi nicht angeführt ist. Da'ä
(BH. 811,19) bedeutet einen bei seinem Familiennamen (zum Zwei-
kampf) aufrufen: häufiger ist das abgeleitete idda'ä = intasaba
z. B. Div. Hudh. 30,5. 88,3. 131,8. Die Begegnung mit Heraklius wird
bekanntlich sonst, wenngleich in anderer Form, von Abu Sufjan b. Xarb
erzählt: Bux. 1 4.
330 Einnahme von Mekka A. 8.
hatte mit ihm in seinem Zelte eine lange Unterredung und blieb darauf
immer in seinem Quartier bis zum Einzüge in Mekka. — BH. 811.
In der Nacht, wo das Heer in alGuxfa Halt machte, kam eine Hündin
an und wies knurrend die Zähne; als man aber auf sie zuging, warf sie
sich auf den Rücken, und ihre Zitzen strotzten vor Milch. Von Abubekr
darauf aufmerksam gemacht, sagte der Prophet: die "Wut der Mekkaner
ist vorbei, sie lassen sich nun melken, sie wenden sich bittend an euer
Verwandtschaftsgefühl'); Avenn ihr Abu Sufjan begegnet, so tötet ihn
nicht.
In Qudaid stiessen die Sulaim zum Heere, unter ihnen auch die
beiden Boten M.'s, welcher den Eifer lobte, mit welchem sie seinem Auf-
gebote gefolgt seien. Es waren 900 (and. 1000) Mann, allesammt zu
. Pferde; sie hatten zwei Livä's und fünf schwarze Raja's. Sie sagten zu
M.: du hast uns fern gehalten und uns nicht recht getraut, wir sind
aber deine mütterlichen Verwandten-), und du wirst uns jetzt erproben.
- M. machte sie zu seiner Vorhut, unter Befehl Xalid's b. alValid.
Shu'aib b. Galxa b. 'Abdallah b. 'Abdalraxmän b. Abi Bakr von s. Vater:
die Sulaim waren zwar in voller Rüstung ausgezogen, aber ohne Feldzeichen,
deren Verteilung sie dem Propheten überlassen wollten. Er sagte : wer
eure Fahne im Heidentum getragen hat, soll sie auch jetzt tragen —
was macht der hübsche redegewandte Mann, der mit unter euren Abge-
ordneten nach Medina kam? „Er ist vor kurzem heimgegangen."
'Ikrima b. Farüx von Mu'avija b. Gähim von s. Grossvater 'Abbäs
b. Mirdäs alSulamij : wir stiessen zu M., als er von alMushallal herabzog,
und machten zu Pferde in voller Rüstung vor ihm Front. Er rief 'Ujaina
zu sich und lobte uns. ihm gegenüber als gute Reiter und Fechter und
Schützen. Der wollte jedoch im Aerger darüber, dass seine Leute nicht
auch mit gezogen waren, die Sulamiten nicht anerkennen und Hess sich
vernehmen, die Ghaeafan seien doch noch ganz andere Kerle ^). 'Abbas
b. Mirdas diente ihm darauf, und es erhub sich ein grosses Prahlen
zwischen den beiden, bis der Prophet mit dem Finger auf sie zeigte.
Da schAviegen sie still.
Als das muslimische Heer schon in Marr alGhahrän lagerte, waren
noch immer keine bestimmten Nachrichten nach i\Ickka gedrungen. Als
aber am Abend auf M.'s Befehl 10000 Feuer in Marr alGhahran zum
Himmel loderten, bcscblosscn die Qurasliiten Abu Sufjan dorthin abzu-
isia senden um Kunde einzuzielien und Sicherheit (givar) von M. zu erlangen.
') Im Arabischen wird mit dem Doppelsinn von ^^Li und i*^^\ gespielt.
-) 'Atika, die Mutter Hashim's, war eine Sulamitin.
■'') Dieser Satz steht nicht im Prestonianus, ich habe ihn nach dem Zu-
sammenhange ergänzt.
Einiialime vou Mekka A. 8. 331
Mit ihm ging Xakim b. Xizam, uutenvegs scliloss sich ihnen auf ihre Bitte
noch Budail b. Varqä an. Als sie in alAräk (in Marr alBhahran) die
Menge der Zelte und Feuer überblickten und das Gewieher und Gebrüll
hörten, gerieten sie in Schrecken. Ihr erster Gedanke war, es seien die
Banu Ka'b; dann rieten sie auf die Ilaväzin. Aus dem muslimischen
Lager war inzwischen aUAbbas auf M.'s Maultier alDuldul aasgeritten,
um einen Boten zu suchen, der den Mekkanern melden sollte, dass der
Prophet mit 10000 Mann in ihre Stadt einzudringen im Begriff sei. Ihm
begegneten zu ihrem Glück die Gesandten von Mekka; er klärte sie über
die Lage auf und riet ihnen sich zu bekehren. Er geleitete sie sodann
bis zu M. und verschaffte ihnen Einlass bei demselben — ohne seinen
Schutz wären sie nicht durchgekommen, denn Omar befehligte die Wachen.
Der grösste Teil der Nacht verging unter Verhandlungen. Budail und
Xakim legten das Glaubensbekenntnis ab, Abu Sufjan jedoch hatte zwar
nichts wider den ersten Satz (kein Gott ausser Gott), hinsichtlich des
zweiten (M. der Bote Gottes) aber erklärte er noch leichte Zweifel zu
hegen. Nachdem M. die Gesandten in seinen Schutz genommen hatte,
nahm sie al'Abbas mit in sein Quartier. Am Morgen erschrak Abu Suf-
jan über den im ganzen Heer widerhallenden Gebetsruf, al'Abbas klärte
ihn auf und teilte ihm mit, dass die Muslime fünf tägliche Gebete ver-
richten müssten. Abu Sufjan fand, das sei viel. Als er darauf die
Muslime sich auf das Ablutionswasser des Propheten stürzen sah, sprach
er verwundert: dergleichen habe ich weder beim Perserkönig noch beim
Kaiser gesehen. „So bekehre dich doch", sagte al'Abbas. Er begehrte
nochmals vor M. geführt zu werden und legte nunmehr das vollständige
Bekenntnis ab. „Hätte mein Gott Recht und deiner Unrecht, nachher
(ba'du) hätte ich dich besiegt!" Darauf hielt er dem Propheten vor, wie
er nur solch zusammengelaufenes Volk gegen sein Vaterland führen könne;
er möge doch lieber gegen die Havazin ziehen. „Ich hoffe zu Gott, dass
er mir beides zusammen gewährt", antwortete M.
Ja'qub b. 'Utba von 'Ikrima von Ibn 'Abbäs von al'Abbas: als M. isi b
in Marr alOhahrän Lager schlug, befürchtete ich das Schlimmste für die
Quraish, wenn ihre Stadt mit Gewalt genommen würde. Ich ritt also
auf M.'s grauem ') Maultier aus, um einen Boten zu finden und den
Mekkanern sagen zu lassen, sie sollten dem Boten Gottes entgegengehen
um Schlimmes abzuwenden. Wie ich nun suchend nach alAräk kam,
sagte auf einmal einer — es war Abu Sufjan — : nie habe ich so etwas
an Feuern gesehen wie diese Nacht ! und als ein anderer — es Avar Bu-
dail — äusserte, es seien wohl die Banu Ka'b, fuhr er fort: die Xuzä'a
') Lx^ulxit; dagegen fol. "202a Laü^aJI, und ebenso BH. 812.
332 Einnahme von Mekka A. 8.
sind viel zu wenig und gering für diese Feuer und diese Truppen! Da
erkannte ich ihn als Abu Sufjan, rief ihn an, und legte ihm die Lage
dar. Erschrocken fragte er, was er thun solle. ,,Setz dich hinten auf
die Kruppe des Maultiers und komm mit zum Propheten; sonst bist du
des Todes, wenn man dich fasst." Darauf kehrten Budail und X,akim
wieder um; Abu Sufjan aber ritt hinter mir durch die Wachtfeuer. Wir
wurden überall angerufen, kamen aber immer glücklich durch, bis Omar
uns erblickte. Als der den Abu Sufjan erkannte, rief er: Gott sei Dank,
dass er uns den Feind des Islam, ungeschützt durch Vertrag und Bünd-
nis, überliefert- hat. Dann lief er spornstreichs zum Propheten, aber auch
ich setzte das Maultier in Trab, so dass wir zugleich ankamen. Er
trat gleich nach mir in das Zelt ein und bat um Erlaubnis dem Abu
Sufjan den Kopf abschlagen zu dürfen; ich aber sagte, derselbe stehe
unter meinem Schutze, und mich dicht an dem Boten Gottes haltend er-
klärte ich, es solle ausser mir diese Nacht niemand mit ihm unter vier
Augen reden. Nachdem wir noch eine Weile den Wortwechsel fortgesetzt
hatten, sagte M. zu mir: ich gewähre dir seinen Schutz, nimm ihn mit
in dein Quartier und bring ihn morgen früh wieder her. Am anderen
Morgen führte ihm M. den Islam zu Gemüthe; dass es keinen Gott ausser
Gott gebe, leuchtete ihm ein — denn Avenn es einen gäbe, meinte er,
so würde er ihm doch zu etwas geholfen haben. Aber dass M. der
Bote Gottes sei, daran hatte er noch leise Zweifel, die indessen ver-
schwanden, als ich ihm zurief: weh dir, bekenne, sonst wirst du, wahr-
haftig, umgebracht! Da legte er das vollständige Bekenntnis ab. Ich
sagte darauf zu M. : du kennst Abu Sufjan und seinen Ehrgeiz, setz ihm
etwas aus! Er sprach: ja! wer ins Gehöft Abu Sufjan's geht, soll sicher
185.1 sein, und wer sein Gehöft zuschliesst, soll sicher sein. Als wir fort
gingen, sagte M. zu mir: halt ihn ein wenig auf im Hohlwege an dem
Bergvorsprunge (xaem algabal), damit die Truppen Gottes an ihm vor-
überziehen und er sie sehe. Das that ich denn auch unter irgend einem
Verwände — er dachte gleich an Verrat. Mittlerweile hatte M. den
Vorbeimarsch der Truppen angeordnet. Unter lautem Takbir zogen sie
an uns vorüber, voran die Sulaim, dann ein gemischter Haufe unter al-
Zubair, dann die Ghifär, dann die Aslam. Verwundert fragte Abu Sufjan,
was denn diese beiden Stämme hielier führe, mit denen die Quraish doch
in gar keiner Beziehung stünden. „Sie gehören zur Gemeinschaft des
Islam.'' Dann kamen die Ka'b b. 'Amr, dann die Muzaina. dann die
Guhaina, dann die kinanitisclien Stämme Laitli, C'anua und Sa'd b. Bakr.
daiui die Ashga'. Darauf nahte die dichte dunkle Scliar der Medinor
185b und Emigranten, in der sich M. selber befand. Immer ungeduldiger
fragte Abu Sufjan ein iil)er das andere Mal, ol) M. noch nicht vorüber-
Einnahm.' von Mekka A. 8. 333
gekommen sei. Endlicli i<am er auf alQacvü daher geritten, in der Mitte
zwisclien Ahiibckr und LIsaid . wälircnd Omar mit lauter Stimme befeh-
lend auf und abritt. Als der Prophet an Abu Sufjan vorbeikam, redete
dieser ihn darauf au, ob er wirklich befohlen habe seine Laudsieute zu
tüten; das hatte er nämlich aus den drohenden "Worten ') Sa'd's b. 'Ubada
entnommen , der mit der Hauptfahne der ganzen Schar voranritt. Da
auch 'Abdalraxman b. 'Auf und Othman zuredeten, so setzte M. Sa'd ab
und gab die Fahne dessen Sohne Qais, dem jener sie aber erst abtrat,
als M. zur Beglaubigung seines Befehls seinen Turban mitschickte. Der
Eindruck aber, den das Ganze auf Al)u Sufjan machte, war derart, dass
er zu mir sagte: dagegen haben wir nicht Wehr noch Waffen, das König-
tum deines Neffen ist gewaltig geworden! „Weh dir, es ist nicht König-
tum, sondern Prophetentum ! " Nun ja, sprach er. — BH. 812 — 815.
Ihn Abi Sabra von Sa'id b. 'Amr b. Shuraxbil von s. Familie: Sa'd
behielt die Fahne, bis er sie in alXagün einpflanzte. — Nach Cirär b.
alXaeeäb alFihrij wird gesagt, dass Ali die Fahne übernahm und sie beim
heiligen Steine einpflanzte. — BH. 816.
'Abdallah b. Jazid von 'Abdallah b. Sa'ida : aPAbbas sagte zu Abu
Sufjan: mach dass du fortkommst, ehe die Stadt mit Gewalt genommen
wird. Da eilte er fort, kam von Kudä her nach Mekka und rief: wer zu
mir eingeht, ist sicher, und wer sein Gehöft zuschliesst, ist sicher, und
wer die Waffen wegwirft, ist sicher. Zu Hause angelangt, wurde er von
Hind beim Kopfe gefasst und ausgefragt; sie fand, er sei ein schlechter
Unterhändler. Darauf begann er auf der Strasse zu schreien : Mnhammed
ist im Anzüge mit 10000 Mann, nehmt den Islam an, so seid ihr sicher.
Seine Frau hetzte die Qurashiten auf, ihn tot zu schlagen , und zornig
genug waren sie auf ihn. Er aber sagte: trügt euch nicht, ich habe ge-
sehen, was ihr nicht gesehen habt. — BH. 815.
In Dhu-6uvä machten die Muslime Halt, bis Alle zusammen waren;
M. trug einen gestreiften Kopfbund. Indessen hatten Cafvän, 'Ikrima und
Suhail in Mekka zu den Waffen gerufen; es sammelten sich zu ihnen
Männer von den Quraish und den Bakr und den Hudhail. — BH. 817.
Muxammad b. 'Abdallah von 'Abbäd b. Abi Calix von s. Vater von
Abu Huraira: M.'s Kopfbund war schwarz, ebenso sein Livä und seine
Räja. Als er in Dhu-9uva hielt, berührte er mit seiner Bartspitze fast
die Mitte seines Sattels, indem er sich demütig vor Gott neigte im Hin-
blick auf den Sieg und auf die Menge der Muslime. Die Reiter wogten
auf allen Seiten, ehe sie zur Ruhe kamen und Nachtquartier machten.
0 BH. 816,15. Das Metrum ist auch bei Vakidi im zweiten Verse nicht in
Ordnung; es ist die Frage, ob man es herstellen darf (z. B. jaumnn jnxiUu
'Ixuruma).
334 Einnahme von Mekka Ä. 8.
Ja'qub b. Jaxja b. 'Abbad von 'Isa b. Ma'mar von 'Abbad b. 'Abd-
allah von Asmä bint Abi Bakr: der blinde Abu Quxafa ging, geführt von
seiner jüngsten Tochter Quraiba '), auf den Abu Qubais und Hess sich von
ihr sagen, was sie sehe. Sie sah, wie der Befehlshaber ordnend auf und
nieder ritt, und wie der dichte schwarze Haufe sich nach den einzelnen
Geschlechtern sonderte. Da stiegen sie ^\'ieder herab, das Mädchen Avar
in Schrecken, aber Abu Quxafa verwies sie tröstend auf ihren Bruder Abu-
bekr. Sie trug ein silbernes Halsband, das raubte ihr einer der einrücken-
den Krieger. Vergeblich versuchte Abubekr hernach es ihr wiederzu-
schaffen; seine Beschwörung half nichts, so dass er ihr endlich sagte:
ergib dich in den Verlust deines Halsbandes, die Ehrlichkeit ist etwas
seltenes unter den Menschen. — BH. 815 f.
M. liess sich von einem Mediner, der bei ihm stand, den Vers des
Xassan b. Thabit eitleren: mögen wir unserer Reiter verlustig gehen, wenn
ihr sie nicht den Staub aufwirbeln seht auf beiden Seiten (min katifai)
von Kudä. Darauf befahl er, alZubair solle von Kudä eindringen, Xalid
von alLle, Sa'd b. 'Ubada — dessen Fahne übrigens «s. Sohn Qais trug —
von Kadä^); er selbst zog von Adhäxir ein. Er verbot zu kämpfen,
ächtete aber sechs Männer und vier Weiber, nämlich 'Ikrima, Habbär,
Ibn Abi Sarx, Miqjas b. Cubäba alLaithij, alXuvairith b. Nuqaidh, 'Abd-
allah b. Hiläl b. Xaeal alAdramij; und Hind bint 'Utba, Sära, die Frei-
gelassene 'Amr's b. Häshim, und die beiden Sängerinnen des Ibn Xaeal,
Qurainä ^) und Qarlba, oder Fartanä und Arnab. — BH. 818 f.
Die Muslime zogen ein, ohne Widerstand zu finden; nur dem Xalid
stellten sich Cafvan, 'Ikrima und Suhail mit ihren Truppen in den Weg.
Nach kurzem Kampfe aber, wobei 24 Qurashiten und 4 Hudhaliten fielen,
wandten sie sich zur Flucht und wurden verfolgt bis nach aIXazvara und
teilweise noch Aveiter bis auf die Gipfel der Berge ^). Indessen riefen Abu
') Vgl. BH. 815,16 Scholion, den Qamus, und alDhalial.ij 423.
'') Ueber Kuda und Kada s. Jaqut IV 441 ff.
^) Kopivva?
■•) Im Zweikampf mit Xarig b. Xuvailid alKa'bij recitierte damals Xalid
L^.j.>w uz>i .^w« .jS'o '>^JS JS.j\, lA>i nJLjM v3»-«>'i ^ '^'
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}
Die Es. hat v. 1. b näla; mala ist eine Verbesserung Ahlwardt's. In v. 2
kann färisijja nicht (wie BH. 814,16) die Reiterschar bedeuten, sonderu
nur den persischen Panzer, vgl. Aghani IX 4, 6 v. u. Die siebou ersten
Silben von v. 3 fehlen in der Us.
Eiimahmc von Mekka A. 8. 335
Siifjan und XakUii: o ihr Qiirasliiten, waniiu stürzt ilir euch in den Tod?
wer in sein Haus geht, ist siclier, und wer die Waffen ablegt, ist auch sicher.
Da liefen sie in die Häuser und verschlossen sie uijd warfen die Waffen
weg, die Muslime lasen sie auf. Als M. von der Höhe von Adhaxir das
Geblitz der Schwerter sah, ward er zornig über die Uebertretung seines
Gebotes, beruhigte sich aber als er die Bewandtnis erfuhr. — Unter denen,
die gegen Xalid fochten, befand sich Ximäs b. Qais b. Xalid alDuilij. Als
er seine Waffen in Ordnung brachte, um in den Kampf zu ziehen, wollte
ihm seine Frau darein reden, ,,gegen M. lasse sich ja doch nichts aus-
richten" — er aber war gutes Mutes. Jetzt kam er flüchtig zurück und
befahl seiner Frau das Haus zuzuschliessen; als sie über ihn spottete,
dichtete er ein paar Verse, in denen er sich entschuldigte '). — AlZubair
kam mit seiner Schar unangefochten nach alXagün, wo er die Fahne beim
Quartier des Propheten aufpflanzte. Nur zwei ]\[uslime, die sich verlaufen
hatten, waren gefallen, Kurz b. Gabir alFi1n-iJ und Xalid alAshqar'-), der
Grossvater Xizäm's b. Xalid. Letzteren hat Ibn Abi IGidh' alGumaxij ge-
tötet. — BH. 817 f.
Qudama b. Musa von Bashir, dem Freigelassenen der Maziniten, von
Gabir b. 'Abdallah: von Adhaxir herab auf die Häuser von Mekka i87a
schauend zeigte mir M. die Stelle, wo die Quraish sich gegen ihn ver-
schworen hatten (alXaif) 3) und sagte , da solle sein Zelt stehen. Ich
erinnerte mich, dass er eine ähnliche Aensserung schon in Medina gethan
hatte. Wir lagerten dann in alAboax, gegenüber dem Shi'b Abi Oälib,
wo die Haschimiden drei Jahre eingeschlossen wurden. — 'Abdallah b.
Zaid von Abu Ga'far: das Lederzelt des Propheten war von Abu Räfi' in
alXagün aufgeschlagen. Von seinen Weibern begleiteten ihn Umm Salama
und Älaimuna. — Mu'avija b. 'Abdallah b. 'Ubaidallah von s. Vater von
Abu Räfi': auf die Frage, ob er nicht seine alte Wohnung in Mekka be-
ziehen wolle, antwortete M. : 'Aqil hat sie ja verkauft! Er wollte auch
unter kein anderes Dach gehen, sondern blieb in seinem Zelt in alXagun
und besuchte von da aus die Moschee. — Ibn Xadig von 'Aeä: nach
der Flucht ging M. nicht wieder in ein Haus zu Mekka, sondern zeltete
in alAbeax, bei allen drei Besuchen. — Ibn Abi Sabra von Muxammad
b. Gubair b. Mue'im von s. Vater von s. Grossvater: M. zeltete in al-
Xagun, er besuchte jedes Gebet.
Umm Häni bint Abi Oalib, die Frau Hubaira's b. Abi Vahb alMax-
1) Vgl. fol. 186 a und die Verse bei BH. 818,6 ff. Jedoch finden sich bei
Vakidi einige Varianten; so lautet V. 3: vabü Jazida kaTagfizi
Irau'tima und V. 5. 6 vacarrabatnü bilsujüfi linuslima, lahum
zairun xalfanä va'am'ama.
-) Vgl. fol. 196b. ') Bux. 12-25.
336 Einnahme von Mekka A. 8.
ziimij : ich hatte 'Abdallah b. Abi Rabi'a und alXarith b. Hisham,
zwei Verwandten meines Mannes, die bei mir Zuflucht suchten, auf-
genommen und ihnen Schutz gewährt. Da trat mein Bruder Ali ein, in
voller Rüstung, so dass ich ihn nicht erkannte, bis er den Helm lüftete.
Als er die beiden Männer gewahrte, wollte er sie umbringen; ich aber
warf mein Gewand über sie (Hamas. 366 v. 3), trat in die Mitte und
sagte, zuerst müsse er mich umbringen. Unwillig ging er hinaus, ich
schloss die Thür zu und beruhigte meine Schützlinge. Dann ging ich
— berichtet Ibn Abi Dhi'b von alMaqlnirij von Abu Murra, dem Freige-
lassenen 'Aqirs, von Umm Häni — nach alBaexä zu M. , fand aber zu-
erst nur Fäeima dort. Die schalt noch schlimmer als Ali selber, bis der
Prophet erschien, staubbedeckt, in nur einem Kleide. Er begrüsste mich
herzlich und bestätigte mein Schutzversprechen, nachdem ich ihn den
Fall vorgetragen hatte. Darauf wusch er sich und betete acht Knie-
beugungen, in ein einziges Gewand gehüllt, als Extragebet (cuxä) am
Tage der Eroberung von Mekka. Nachdem ich heimgekehrt war, blieben
die beiden Verwandten noch zwei Tage bei mir, dann gingen sie zu
187 b Hause. Ich pflegte mich seitdem in alAbeax im Zelte M.'s aufzuhalten,
bis er nach Xunain zog. Da kam einmal einer und meldete: alXarith b.
Hisham und Ibn Abi Rabi'a sitzen in reichen Gewändern im Kreise der
Ihrigen. M. aber sagte: es ist ihnen nichts anzuhaben, wir haben ihnen
Sicherheit gewährt. — BH. 820.
Nachdem M. eine Weile geruht und sich gewaschen hatte, bestieg er
alQacva und ritt in voller Rüstung zur Ka'ba, mit Abul)ekr, der ihm zur
Seite ritt, sich unterhaltend. Die Truppen stellten sich ihm in Reihe,
die Reiter wogten zwischen alXagun und alXandama. Mit aufgelösten
Haaren standen die Töchter Abu Uxaixa's vor der Wohnung ihres Vaters
in alBaexä und schlugen mit ihren Schleiern den Pferden ins Gesicht.
Der Prophet lächelte darüber und erinnerte den Abubekr an einen Vers
des Xassan, der hierauf anspielt"). Bei der Ka'ba angelangt, berührte er
den h. Stein mit dem Stabe und stimmte ein Takbir an, Avelches sich
durch die Reihen der Muslime fortpflanzte, bis er Schweigen gebot.
Dann verrichtete er den Umgang auf seinem Kamel, welches Muxammad
b. Maslama am Zügel führte ; die Mekkaner sahen von den Bergen herab
zu. Um die Ka'ba herum standen 360 mit Blei festgelöthete Götzen-
bilder, das des Hubal, das grösste von allen, stand gegenüber der Thür
der Ka'ba, Isaf und Näila standen da, wo die Opfer geschlachtet werden.
Wenn nun der Bote Gottes vor einem Götzenbilde vorbeirritt , wies er
') tLwwJÜI -t-^o v^ii-oL o^ . i.t'jji vJjuo» Jv-!ij Vgl. die ausfübi-
licliere Darstellinirr unten S. Mit.
EiiiiKilimo von Mekka A. 8. 337
mit dem Stock darauf liiii, dann fiel es aufs Gesicht'). Bei jedem Um-
gange berührte er den schwarzen Stein mit seinem Stabe; nachdem er
sie alle sieben beendet hatte, Hess er sein Kamel von Ma'mar b. 'Abd-
allah b. Nacia abführen, begab sich zu Fuss zum Maqäm, der damals
an die Ka'ba stiess, und betete dort zwei Kniebeugungen. Von da ging
er zum Brunnen Zamzam und Hess sich daraus von aFAbbas (and. von
Abu Sufjan b. alXarith) einen Eimer Wasser schöpfen. Darauf ward
auf sein Geheiss das Bild des Hubal zertrümmert, während er zusah.
Dann setzte er sich inmitten der Menschen und sandte Bilal zu 'üthmäfi
b. 9alxa, um ihm den Schlüssel zur Ka'ba abzufordern. 'Uthmaii wandte
sich an seine Mutter, welche denselben in Verwahrung hatte; sie wollte issa
ihn aber nicht herausgeben, sondern versteckte ihn in ihrem Schosse: da
werde ihn niemand suchen. Als sie aber draussen die drohenden Stimmen
Abubekr's und Omars horte, sagte sie ängstlich; da ist der Schlüssel
mein Sohn ! Er überbrachte ihn selber dem Propheten; alsbald streckte
aPAbbäs die Hand aus und bat, M. möge ihm zu dem Recht der Pilger-
tränkung auch das Recht der Tempelhut verleihen; aber die Bitte wurde
ihm nicht gewährt. — BH. 820 f. 824 f.
Ismail b. Ibrahim b. 'Uqba von Nafi' von Ibn 'Umar: M. ritt am
Tage des Fatx auf einem Kamele des Usama b. Zaid, welcher hinten
auf sass; bei ihm waren Biläl und 'Uthman b. Galxa. Auf der Höhe
(von Adhäxir?) angekommen schickte M. 'Uthman ab, und er brachte
den Schlüssel. Das ist nach Vakidi das Richtige.
Von alBaexä aus sandte M. Omar und 'Uthman zur Ka'ba voraus,
um sie aufzuschliessen und alle Bilder darin auszuwischen, mit Ausnahme
des Bildes Abrahams — welches ihn als einen uralten Greis darstellte,
der mit Pfeilen loste. Nach anderer Angabe Hess Omar dies Bild gegen
den Befehl stehen; M. stellte ihn darüber zur Rede als er es sah, und
hiess es ihn nachträglich auswischen. — Nach alZuhrij war neben den
Bildern der Engel auch ein Bild der Maria vorhanden; das Bild Abra-
ham's befahl M. zu erhalten. — Ibn Abi Dhi'b von 'Abdalraxman b.
Mihran von 'ümair , dem Freigelassenen des Ibn 'Abbas , von Usäma b.
Zaid: ich musste dem Boten Gottes einen Eimer Wasser bringen, er
tauchte sein Kleid darein und wischte damit die Bilder aus, indem er
sprach: zum Teufel mit den Leuten, die abbilden wollen, was sie nicht
zu schaffen verstehen. — BH. 821 f.
Die Ka'ba wurde verschlossen, es waren ausser M. nur Usama, Bilal
und 'Uthman b. Galxa darin. Bilal erzählte dem Ibn 'Umar, der sich
') Es folgt eine Specialtradition gleichen Inhalts von Ibn Abi Sabra von
Xusain b. 'Abdallah von Ukrima von Ibn 'Abbas.
Väkidi, Muhammed, tiu
338 Einnahme von Mekka Ä. 8.
bei ihm erkundigte: M. betete zwei Kniebeugungen und stand dabei so,
dass er zwei Pfeiler zur Rechten, einen zur Linken, und die übrigen
drei im Rücken hatte — die Ka'ba ruhte damals auf sechs Pfeilern.
Dann ging er heraus, den Schlüssel in der Hand. Xalid hatte inzwischen
vor der Thür gestanden und die Menschen abgewehrt. — 'Alij b. Muxam-
mad b. 'Ubaidallah von Mancür alXagabij ') von seiner Mutter Cafijja
bint Shaiba von Barra bint Abi Bagrät: als M. herauskam, fasste er die
188b Pfosten ('icädatai) der Thür, und steckte vor den Augen der Menschen
den Schlüssel, den er zuerst in der Hand hielt, in seinen Aermel.
In dieser Stellung hielt M. eine Rede an das ringsum gelagerte Volk.
Ausgehend von Sur. 12,92 ermahnte er zum Vergeben und Vergessen.
Aus der Zeit des Heidentums stammende Forderungen auf Zinsen, Blut,
oder Blutgeld erklärte er für erloschen; ebenso alle Privilegien des
Heidentums, mit Ausnahme des Hüteramts an der Ka'ba (sidäna) und
des Rechts die -Pilger zu tränken (siqäja). Für Tötung (eines Knechtes)
mit Stock oder Peitsche, sei es mit oder ohne Absicht, erhöhte er die
Sühne auf 100 Kamelinnen, darunter 40 trächtige. „Dem Adelsstolz hat
Gott ein Ende gemacht, ihr stammt alle von Adam, und Adam vom
Staube, der Vornehmste unter euch ist wer am frömmsten ist. Aber
Mekka hat Gott geheiligt*), niemand vor mir hat das heilige Gebiet
antasten dürfen und niemand darf es nach mir, und ich durfte es nur
für eine kurze Weile. Es ist darin verboten das Wild zu verscheuchen^),
■ die 'Icähbäume zu fällen, die verirrt gefundenen Kamele zu schlachten,
das Grün zu schneiden. „Abgesehen vom Idhxir, warf aFAbbas ein, denn
das ist unentbehrlich zum Begraben und zum Dachdecken" ■*). Abgesehen
vom Idhxir, sagte der Prophet nach einer Weile. Das Recht des Erben
ist unabhängig vom Testament; das Kind gehört dem Ehebett, und für
den Ehebrecher gehört der Stein ^). Die Frau darf nur mit Erlaubnis
0 Von der Xigüba der Ka'ba. Zu Abu Bagrät vgl. fol. 196 a. 246 a.
2) Vgl. zum Folgenden Bux I 339 ff. II 256. Baladh. 42 f. '
^) Ihn 'Umar Hess die Tauben gewähren, wenn sie sich auf seinem Sattel,
seinen Kleidern, seinen Speisen niederliessen; Ibn 'Abbas erlaubte sie zu
verscheuchen (fol. 189 b. 190 a).
*) Im Prestonianus steht, der Idhxir diene Ok>^! , »-ilj» -aäIj, bei
Bux. o^-ijaJ^^ q^jäÜ, bei Baladh. o»jj>j5 .^»..i-jj ,.j_»-üiU. Zum Be-
graben dient sonst der Xarmal (S. 111). Ohuhür sind die Dächer (wie
ehahr alka'ba, vgl. Gen. 6,16); als oahür hätte der Idhxir eine ähnliche
Bedeutung wie im A. 7 der Ezob.
^) d. h. dem Manne, dessen das Bett ist worauf das Kind geboren wird.
La recherche de la paternite est interdite, aber — dem Ehebrecher ge-
bührt Steinigling. Das scheint wenigstens der muslimische Sinn des alt-
arabischen Wortes.
Eiiinulnnc von Mekka A. 8. 339
des Mannes etwas von ihrem Vermögen verschenken. Der Muslim ist
der Bruder des Muslims, die Muslime sind Brüder, eine Hand gegen
alle Anderen; sie stehen gemeinschaftlich ein für ihr Blut, ihr Fernster
wirkt auf sie zurück und ihr Niedrigster verpflichtet sie bindend '). Für
einen Ungläubigen darf kein Muslim getötet werden, auch kein Jude oder
Christ, so lange er im Vertrage bleibt-). Angehörige verschiedener Re-
ligionen sollen sich nicht beerben. Der Zehnte soll den Muslimen in
ihren Häusern und Höfen abgeholt werden, sie brauchen nicht ihre Heer-
den an eine dem Eintreiber genehme Stelle zusammen zu treiben^).
Man darf nicht die Nichte zu der Base heiraten. Der Beweis liegt dem
Kläger ob, der Eid dem Verklagten, wenn er leugnet. Eine Reise von
drei Tagen darf eine Frau nur in Begleitung eines Verwandten machen,
dem die Heirat mit ihr verboten ist. Frühgebet und Nachmittagsgebet
leiden keinen Aufschub. An zwei Tagen ist es verboten zu fasten, am
Opferfest und am Schluss des Ramacan. Zwei Arten der Bekleidung
sind unerlaubt, das Umschlagen nur eines Gewandes, und das sich Ein-
wickeln in eine Gamma*). Ich denke, ihr habt mich verstanden."
Darauf kam der Prophet herab und setzte sich, den Schlüssel in der
Hand haltend. Feierlich übergab er denselben sodann dem 'Uthman b.
Galxa als Zeichen der erblichen Belehnung seiner Familie mit dem Thür- i89a
hüteramt. Ebenso gab er das Recht die Pilger zu tränken dem aFAbbäs
zurück^). — BH. 821.
Den Xalid b. alValld stellte M. zur Rede, dass er gegen den Befehl
gekämpft habe. Er verantwortete sich, musste aber der Verfolgung der
flüchtigen Feinde Einhalt thun. Nur die Xuzä'a erhielten Erlaubnis, bis
') ^.»i^'LJL^l f*-rrf^ '^'"^^.•i |*^i-*^s! /W-JLc- O.J. Vielleicht ist wegen des
Gegensatzes aqcähum als der Höchste aufzufassen. Die Verba köunteii
auch passivisch ausgesprochen werden.
^) Ein Versuch Muxammad's b. alXanafijja, dem Ibn 'Abbas die Siqäja
streitig zu machen, war erfolglos. Schon vordem hatte Ibu 'Abbas dem
Ali selber durch verschiedene Zeugen den Beweis geliefert, dass al'Abbas
im Heidentum das Vorrecht gehabt und es nach der Einnahme von Mekka
aufs neue bekommen habe. Al'Abbas hatte einen Weingarten in Täif,
die dorther bezogenen Rosinen that er in das Zamzamwasser; desgleichen
nach ihm Ibn 'Abbas , und nach diesem dessen Sohn 'Alij , bis auf den
heutigen Tag. (Den Erzähler, für den niH C1M li? gut, nennt Vakidi
nicht.)
22*
340 Einnalime von Mekka A. 8.
zum Naclimittagsgebet ihre Kaclie an den Bann Bakr zu kühlen '). Irgend
einen Xuza'iten zu töten, hatte M. verboten. Abu IJasar: als wir unter
Xalid von alLie her eindrangen, erschlug ich einen Mann, der sich für
einen Xuza'iten ausgab ; ich erfuhr jedoch hernach zu meiner Beruhigung,
dass er von alXana, dem Bruder Xuza'a's (?), abstamme.
Als M. mit seiner Rede fertig war, ritt Abu Axmad 'Abdallah-) b.
Gaxsh auf seinem Kamel vor die Thür der Ka'ba und beschwor mit
lauter Stimme die 'Abdmanäf ihm die Eidgenossenschaft zu halten und
sein Gehöft zurückzuerstatten. Im Auftrage M.'s flüsterte ihm Othman
einige Worte zu, da stieg er vom Kamele herab und setzte sich unter
dem Volke. Den Inhalt der Worte hat niemand erfahren, auch nach M.'s
Tode schwieg Othman darüber. — Abu Axmad hatte mit Xarb b. Umajja
Eidgenossenschaft geschlossen und blieb derselben treu, trotz der Versuche
189b alMueealib's b. alAsvad ihn zu sich herüberzuziehen^). Hinterher aber
hatte Abu Sufjan das Gehöft Abu Axmad's an Ihn 'Alqama aFAmirij
verkauft, für 400 Dinare, von denen 100 baar, die übrigen in Raten zu
bezahlen waren*). — Nach der Familientradition hat M. zu Abu Axmad
gesagt: du sollst dafür ein Haus im Paradiese haben. — BH. 339.
Isaf und Näila, ein Mann und ein Weib von den Gurhumiten, hatten
') „Darauf klopften sie sie eine kurze Weile, das ist die kurze Weile, welche
dem Propheten erlaubt war und keinem vor oder nach ihm." Falsche
Erklärung der Aeusserung S. 338 Z. 21.
2) Nicht zu verwechseln mit seinem bei Uxud gebliebenen, bekannteren Bruder,
der auch 'Abdallah hiess. Ursprünglich wird wohl hinter 'Abd der Name
eines Götzen gestanden haben, welcher bei BH. 316 noch nicht in Allah
umgewandelt, sondern — was oft vorkommt — einfach ausgelassen ist.
^) „Ihr Banu Umajja, wie könnte ich euch im Stich lassen, ich bin ja euer
Sohn und euer Jlidgenosse von den drei heiligen Tagen! Ein anderer hat
mich gelockt, ich aber habe nicht gewollt, sondern habe euch mir aufge-
hoben für die Wechselfälle der Zeit." Die Eidgenossenschaft war nämlich
in den drei heiligen Tagen des Dhu-lXiga geschlossen in der üblichen
Weise: jatamitsaxüna (gaben sich die Hand) kamä tatamüsaxu Ibajji'äui.
'') Darauf machte Abu Axmad ein Lied, welches Vakidi nach 'Amr b. 'üth-
man alGaxshij folgendermassen überliefert:
KiüiKiliinc von Mekka A. 8. 341
im Inneren der Ka'ba gcliiirl und waren dafür in zwei Steine verwandelt
worden. Die Quraish aber beteten sie an und opferten und schoren die
Ilaare bei ihnen, wenn sie die heiligen Bräuche vollendet hatten. Jetzt
stürzte ein schwarzes nacktes "Weib heraus, mit aufgelösten, halb er-
grauten Haaren, sich das Gesicht zerkratzend und wehklagend. „Es ist
Näila" sagte M. „sie verzweifelt daran, je wieder bei euch verehrt zu
werden". — Wie man sagt, hat der Teufel dreimal einen Schrei ge-
than: als er verflucht wurde, als er M. zuerst in Mekka beten sah, und
als Mekka erobert wurde. Damals gab er seiner Rotte den Rat, die
Poesie unter den Muslimen zu verbreiten, denn sie zum Götzendienste
zurückzubringen sei aussichtslos.
Die Grenzsteine des heiligen Gebiets wurden nach Gabriels Anweisung
von Abraham errichtet, darauf von Ismael und nachher von Qucaij er-
neuert. Nach der Einnahme von Mekka Hess M. sie durch den Xuza'iten
Tamim b. Asad erneuern; später Omar durch Maxrama b. Naufal, Azhar
b. 'Abd'auf, Xuvaieib, und Sa'id b. Jarbü'; nach ihm Othman; zuletzt
Mu'avija durch dieselben vier Qnrashiten. — Ihn Abi Sabra von alMu-
savvar b. Rifö'a : als 'Abdalmalik wallfahrtcte, Hess er den ältesten Mann
von Xuza'a und von Quraish und von Bakr holen und durch sie die
Grenzsteine erneuern. Jedes Vadi im heiligen Gebiet hat nach dem ge-
meinen Gebiet seinen Abfluss, aber kein Vadi im gemeinen Gebiet fliesst
nach dem heiligen ab, mit Ausnahme eines einzigen bei alTan'im.
In der heidnischen Zeit war eine Schar Hudhaliten, unter ihnen loo;
Gunaidib b. alAdla''), ausgezogen, um gewisse Aslamiten zu überfallen,
zu denen Axmara Ba'san gehörte. Das war ein sehr tapferer Mann,
dem nichts anzuhaben war. Er pflegte ausserhalb des Lagers zu schlafen
und dabei so gewaltig zu schnarchen, dass er seinen Ort immer verriet;
wenn aber ein Schrecken über die Seinen kam, so riefen sie nach ihm,
und dann setzte er an wie ein Löwe. Als nun die Hudhaliten in der
Nähe des Lagers waren, sagte Gunaidib zu ihnen: ist Axmara Ba'san
drinnen, so können wir nichts machen ; schläft er aber, so ist das leicht
heraus zu kriegen. Er horchte auf, und da er ihn schnarchen hörte,
ging er dem Laute nach, bis er ihn liegen fand; da setzte er ihm das
\x.
Bemerkenswert ist in V. 4 (j;~i in der iirspr. Bedeutung lösen, be-
zahlen. Die richtige Lesung von v. 6 a verdanke ich Ahlwardt.
') BH. 822 f.: b. alAthwa'; 824: alAkwa'.
342 Einnahme von Mekka A. 8.
Schwert auf die Brust und durchbohrte ihn. Darnach überfielen sie die
Leute im Lager und thaten ihnen was sie wollten; vergeblich war der
Hülfeschrei nach Axmara Ba'san. Der Islam kam aber dazwischen und
brachte die Sache in Vergessenheit. Bei der Einnahme von Mekka trieb
sich nun auch Gunaidib in der Stadt herum. Der Aslamit Gundab b. alA'gam
fragte ihn, ob er der bekannte Gunaidib sei, und da er es bejahte, ging
er die Xuza'iten gegen ihn zu hetzen. Der erste, auf den er traf, war
Xiräsh b. Umajja alKa'bij ; der versteckte sein Schwert unterm Zeuge
und begab sich sogleich zu Gunaidib, welcher eben, an eine Mauer ge-
lehnt, den Leuten seine Heldenthat erzählte. Nachdem die Umstehenden
auf seine Aufforderung Platz gemacht hatten, stürzte er auf ihn los und
durchbohrte ihn. Die Eingeweide hingen ihm aus der Wunde, die Augen
rollten ihm im Kopfe, da sagte er noch : ihr habts gethan, ihr Xuza'iten.
Dann fiel er um und starb. — Als M. den Fall erfuhr, hielt er am Tage
nach der Eroberung eine zweite Rede, worin er noch einmal die Heilig-
keit von Mekka einschärfte; nur er habe dieselbe einen Augenblick ver-
letzen dürfen, ohne damit ein Beispiel zu geben, worauf sich jemals ein
Anderer berufen könnte. An die Xuza'a insonderheit sich wendend sagte
er, er wolle für diesmal noch die Sühne statt ihrer bezahlen, künftig
aber solle den Rächern die Wahl zustehen, Blut oder Geld von den
Thätern zu fordern. — Als 'Amr b. Said b. al'Ac vor Mekka rückte um
Ihn alZubair zu bekämpfen, kam Abu Shuraix zu ihm um ihm diese Rede
des Propheten zu Gemüth zu führen. Er sagte aber: wir verstehen von
der Heiligkeit Mekka's mehr wie du, sie schützt keinen, der sich an
fremdem Gute vergreift und den Gehorsam bricht und Blut vergiesst.
Darauf versetzte jener: ich habe dich nur mahnen wollen, weil der Pro-
phet damals gebot, der Anwesende solle es dem Abwesenden bezeugen —
i;)ob du hast freie Hand! — 'Abdallah b. Näfi' von s. Vater von Ibn 'Omar
(dem Näfi' erzählte, .was Abu Shuraix gethan hatte): Abu Shuraix hat
seine Pflicht gethan, ich weiss dass M. in Anlass der Ermordung des
Hudhaliten etwas gesagt hat, habe es aber nicht behalten und nur ge-
hört, es sei das und das. — 'Amr b. 'Umair von 'Abdaimalik b. 'Ubaid
von Guvairija ') bint alXucain von 'Amran b. alXucain: Xirash tötete ihn,
nachdem der Prophet verboten hatte zu toten; er entging der Hinrichtung
nur, weil der Hudhalit ein Heide war. Die Busse ward den Xuza'a auf-
erlegt, ich sehe die Banu Mudlig noch mit den rötlichen ('ufr) Schafen
ankommen, mit denen sie in der alten Zeit das Wergeid zu bezahlen
pflegten. Es war das erste Wergeid, welches M. im Islam auferlegte. —
Ibn Abi IZinad von 'Abdalraxman b. Xarmala von Ibn alMusajjib: die
Banu Ka'b entrichteten für den Erschlagenen 100 Kamele. — BH. 822 ff.
^) So glaube ich den unleserlicheu Namen lesen zu dürfen.
Eiiinahinc von Mekka A. 8. 348
Als die vornehmen Mekkaner auf den Bergen, wohin sie geflüchtet
waren, hörten, wie Bilal nach M.'s Befohl das Mittagsgebet vom Dach der
Ka'ba herab ansagte, äusserten sie in leidenschaftlichen Worten ihre Ge-
fühle. Guvairija bint Abi Gahl sagte: das Gebet wollen wir wohl ver-
richten, aber den zu lieben, der unsere Liebsten get(3tet hat, vermögen
wir nicht; auch mein Vater hätte die Prophetie bekommen können, er
hat sie aber zurückgewiesen um nicht in Streit mit seinem Volke zu ge-
raten. AlXakam b. Abi TAc fand es unerträglich, den Sklaven der Banu
Gumax auf dem Gebäude des Abu Galxa brähen zu hören. Abu Sufjan
aber sprach: ich sage nichts dazu, denn auch diese Kiesel würden es ihm
berichten. Richtig erfuhr M. durch Gabriel Alles. — BH. 822.
Suhail b. 'Amr stürzte nach der Einnahme der Stadt in sein Haus
und schloss die Thür zu. Da er aber in grosser Angst wegen seiner
bösen Vergangenheit war, so schickte er seinen Sohn 'Abdallah zu M.,
um sich von ihm Schutz und Sicherheit zu erwirken. M. war sehr freund-
lich und hiess ihn hervorkommen; zu seiner Umgebung sagte er: niemand
werfe einen scharfen ßlick auf Suhail, ein Mann wie er, von Verstand
und Adel, bleibt dem Islam nicht fremd, er sieht ja, dass seine bisherigen
Anstrengungen nichts geholfen haben. Suhail ging darauf frei ein und wia
aus, zog auch mit nach Xunain, bekehrte sich aber erst hinterher in
Gi'räna.
Hubaira b. Abi Vahb und Ihn alZiba'ra flohen zusammen nach Nagran
und fühlten sich erst in der Burg dort sicher. Die . Balxarith b. Ka'b
wurden durch sie so bange gemacht, dass sie begannen die Mauern aus-
zubessern und das Vieh zusammenzutreiben, um sich auf den Angriff M.'s
vorzubereiten. Ihn alZiba'ra aber fasste nach kurzer Zeit, durch Verse,
die Xassan auf ihn gedichtet hatte '), veranlasst, den Entschluss heimzu-
kehren und den Islam anzunehmen ; er ward von M. mit offenen Armen auf-
genommen. Hubaira war schmerzlich enttäuscht über den Abfall seines
Freundes und noch mehr über den Uebertritt seiner Frau Umm Häni und
sprach seine Empfindungen in einem Liede aus -). Er blieb in Nagran
und starb daselbst als Heide. — BH. 826 — 828.
') Vakidi eitiert nach Ibu Abi IZiuad ausser dem Verse BH. 826 noch zwei
andere, von denen der eine erwähnenswert ist, '»-Jj..?-! ^% i^i^oLÄi o^>J^
} ^ wo
j^j-03 olö sLi-i» iÜL*.:> c^yJJj'j. Die Hs. hat i-Jj-^ l\ju.^5> ; ich
denke iüL*J>- = &!_♦»>.; imd tL's.i>.
_^
2) BH. 828; Vakidi hat die Verse 1. 2. 5. 6. 9. 10. 11. V. la: naäka. V. 2b:
baVla hannin. V. 6b: idhä kurrihat naxva raväli fixäluhä. V. 10b: vqe't
statt v'eft.
344 Einnahme von Mekia A. 8.
191b Ihn Abi Sabra von Musa b. 'Uqba von alMundhir b. Gahm: Xu-
vaieib b. 'Abdaluzza war in den Garten 'Auf's geflohen, dort fand ihn
zufällig Abu Dharr, versicherte ihm, er habe nichts zu befürchten, und
geleitete ihn auf seine Bitte in sein Haus. Der Prophet, davon benach-
richtigt, sagte: wir haben ja allen Sicherheit gewährt, ausser den Ge-
ächteten.
Ihn Abi Sabra von Musa b. 'Uqba von Abu Xabiba, dem Freige-
lassenen alZubair's, von 'Abdallah b. alZubair: mehrere jetzt zum Islam
übergetretene Frauen, darunter Hind bint 'Utba, Umm Xaklm, alBaghüm,
Fäeima (Schwester Xalid"s) und Ilind bint Munabbih kamen zu M. nach
alAbeax und bezeugten ihm, in Gegenwart seiner Frau und seiner Tochter
und der Weiber der 'Abdalmueealib, ihren Gesinnungswechsel; Hind bint
'Utba war die Wortführeriu. M. las ihnen den Koran vor und nahm sie
in seine Huld, ohne jedoch, wie Hind wollte, jeder einzelnen die Hand
zu geben. Nach Anderen legte er ein Gewand über seine Hand und dann
fuhren sie darüber; oder er steckte seine Hand in eine Schale Wasser
und sie thaten der Reihe nach dasselbe — aber nach Vakidi ist das nicht
so glaubwürdig ').
Umm Xakim hatte für ihren von M. geächteten Mann 'Ikrima Ver-
zeihung erbeten und erlangt. Er war nach Jemen geflohen, sie reiste ihm
nach in Begleitung eines griechischen Knechtes. Der stellte unterwegs
ihrer Ehre nach; sie hielt ihn hin, bis sie zu einem Lager der 'Akkiten
kam welche ihn auf ihre Bitte festnahmen. 'Ikrima war indessen am
192a Strande des Meeres zu Schiff gegangen. Der Schiffsherr aber verlangte
von ihm das la iläh illa "lläh zu hören, er weigerte sich dessen, da er
grade um diesem Bekenntnis zu entgehen geflohen sei. In dieser Lage
traf ihn seine Frau, er liess sie herankommen und erfuhr von ihr, dass
ihm M. Sicherheit gewährt habe. Da kehrte er mit ihr um und tötete
unterwegs den Knecht, der ihr nachgestellt hatte. Als sie in die Nähe
von Mekka kamen, sagte M. zu den Seinen: 'Ikrima b. Abi Gahl kommt
als Gläubiger zu euch, schmähet nun nicht seinen Vater, denn die
Schmähung des Toten verletzt nur den Lebendigen. Bald darauf erschien
'Ikrima, ohne sich zu gürten sprang M. vor Freuden auf und ging ihm
entgegen. Dann setzte er sich, während 'Ikrima, seine verschleierte Frau
zur Seite, stehend das Bekenntnis vor ihm ablegte. Er gelobte doppelt
so viel Geld und doppelt so viel kriegerischen Eifer wie ehedem auf die
Bekämpfung des Islam nunmehr auf dessen Ausbreitung zu verwenden.
') lieber die Verhältnisse der genannten Frauen vgl. fol. 48 b; über das Flin-
einstecken der Hände in eine Schale behuf der Bundschliessung S. 54
Anm. 1.
Eiiinahinc von Mekka A. 8. 345
Darnach erhielt er auf (irund der alten Klie seine Frau wieder, die sich
ihm, als einem Ungläubigen, bisher hatte versagen müssen '). Er fiel als
Märtyrer. — BH. 819.
Cafvcän floh in Begleitung seines Knechtes Jascär nach alShu'aiba.
Da sah er 'Umair b. Vahb kommen, und sich des Schlimmsten versehend,
ging er ihm entgegen und hielt ihm vor , welche Wohlthaten er ihm er-
wiesen habe. Tmair aber hatte bei M. Sicherheit für ihn erwirkt und
war ihm nachgeeilt um ihn davon zu benachrichtigen. Doch Cafvan
traute ihm nicht und beruhigte sich erst, als 'Umair zurückritt und ihm i92b
den Kopfbund des Propheten, mit dem er denselben hatte einziehen
sehen, zum Pfände brachte. Da kam er endlich mit und traf M. in der
Moschee beim Nachmittagsgebete. Noch ehe er abstieg, fragte er M.,
ob er ihm wirklich Sicherheit, und falls er den Islam nicht annehme,
zwei Monate lang Reisefreiheit gebe? Du sollst vier Monat haben, war
die Antwort. Da stieg er ab, machte hinterher den Feldzug gegen die
Havazin und die Thaqif mit, zu dem er dem Propheten 100 Panzer nebst
Zubehör lieh, bekehrte sich aber erst in Gi'räna. Dort nämlich sah ihn
der Prophet lange den Blick auf eine Schlucht (shi'b) voll Schafe und
Kamele richten. Er fragte ihn ob ihm das Vieh gefiele, und schenkte
es ihm dann insgesamt. Da sagte Cafvan: so etwas verschenkt niemand
aus freien Stücken , es sei denn ein Prophet ! und ward Muslim zur sel-
bigen Stunde. — BH. 825 f.
'Abdallah b. Sa'd b. Abi Sarx pflegte, so lange er als Emigrant in
Medina lebte, dem Propheten die Offenbarungen zu schreiben; dabei er-
laubte er sich Aenderungen, z. B. wenn ihm diktiert wurde samTun
'allm, schrieb er 'allmun xakim. Da M. es nicht merkte, zweifelte
Ihn Abi Sarx an dem Unterschied zwischen der Offenbarung und seinen
eigenen Einfällen. So ward er abtrünnig und ging nach Mekka zurück.
Bei der Einnahme der Stadt von M. in die Acht erklärt flüchtete er sich
zu seinem Milchbruder Othman b. 'Affan und bat ihn sich beim Propheten i93a
für ihn zu verwenden. Der aber w^ollte nicht anders als wenn er selber
mit ginge, was er denn trotz seiner Angst auch am Ende that. Ehe M.
sich's versah, standen die beiden vor ihm; Othman sagte zu ihm: seine
Mutter hat mich auf den Arm genommen und ihn gehen lassen, mich
hat sie gesäugt und ihn entwöhnt, Avillst du nun gegen mich gütig sein
und gegen ihn nicht? schenk ihn mir! M. wandte sich ab, Othman aber
stellte sich wieder vor ihm hin und wiederholte seine Rede. Das ge-
') Ueber diesen Punkt folgt fol. 192b noch eine speciellere Tradition^ wie
es mit den Weibern gebalten wurde, die nach und die vor ihren Männern
gläubig wurden.
346 Einnahme von Mekka A. 8.
schall mehrere Male; da Othmau immer dringender wurde, gewährte
M. schliesslich die Bitte. In seiner Hoffnung, es werde jemand dazwischen
treten, getäuscht wandte er sich an die Umstehenden mit der unwilligen
Frage : warum hat denn nicht einer von euch diesen Hund niedergeschlagen ?
'Abbad b. Bishr (and. Abu IJasar, and. Omar) erwiderte, er habe nur
auf einen Wink gelauert. Ich töte nicht mit AVinken, sagte M. (Sur. 40,20).
Ihn Abi Sarx aber A\dch dem Propheten aus, wo er ihn sah, bis Othman
noch einmal ein gutes Wort für ihn einlegte und mrkliche Verzeihung
für ihn erlangte. Da kam er und grüsste den Propheten mit den Uebrigen.
— BH. 818 f.
Der ebenfalls geächtete alXuvairith b. Nuqaidh von den Vuld Qucaij
ward von Ali getötet, als er aus seinem Hause in ein anderes fliehen
wollte. — Habbär b. alAsvad hatte M.'s Tochter Zainab, als sie nach der
Schlacht von Badr von Mekka nach Medina übersiedelte, mishandelt, so
dass sie eine Fehlgeburt that. Seitdem gab M. jeder Schar die er aus-
sandte, den Auftrag : kriegt ihr Habbar zu fassen, so Averft ihn ins Feuer,
oder da das nicht erlaubt ist, so haut ihm Hände und Füsse ab! Aber
er ward nicht gefasst, auch nicht bei der Einnahme von Mekka. Erst
hinterher, nicht lange nach der Heimkehr von Gi'räna, tauchte er plötz-
lich vor dem Propheten in Medina auf und legte das Glaubensbekenntnis
193 b ab. M. nahm ihn in Gnaden an und verbot seiner Magd Salma und den
Andern ihn zu schmähen oder sich von ihm abzuwenden. Gubair b.
Mue'im und alZubair waren bei der Scene gegenwärtig, wie Hisham b.
'Umara von Sa'id b. Muxammad b. Gubair b. Mue'im, und Vaqid b. Abi
Jäsir von Jazid b. Ruman von alZubair bezeugen.
'Abdallah b. Xaeal war von M. ausgesandt, um Steuern einzutreiben,
in Begleitung eines Xuza'iten, der ihn bedienen sollte. Als dieser nun
einmal Mittagsschlaf gehalten hatte statt das Essen zu kochen, prügelte
ihn Ihn Xaeal tot. Darauf wagte er nicht zu M. zurückzukommen, son-
dern ward abtrünnig und floh mit der Steuer nach Mekka. Er machte
Spottverse auf M. und liess sie von Fartanä und Arnab, zwei liederlichen
i;»4a Sängerinnen, die ihm gehörten, den Mekkanern vortragen, die bei ihm
einkehrten und Wein tranken. Das war sein Verbrechen. Als die Mus-
lime in Mekka eindrangen, kam er auf seinem langschweifigen Pferde in
voller Rüstung von der Oberstadt um nach alXandama zu reiten. Die Töchter
Sa'id's b. al'Ac, denen bekannt war, dass M. schon eingedrungen sei,
standen mit aufgelöstem Haare auf der Strasse und schwangen ihre Schleier
den Pferden ins Gesicht; er schlug sie und sagte: M. wird nicht eher
eindringen, als bis ihr Wunden seht, strömend wie die Oeffnungen der
Schläuche! Als er aber den Kampf sah, bekam er Angst, liess Pferd
und Waffen im Stich, und verkroch sich hinter der Bekleidung der
I
Einnahme von Mekka A. 8. 347
Ka'ba '). Von dort zog ihn Abu Barza alAshiniij licrvor und tötete ihn zwi-
schen dem heiligen Stein und dem Maqäm^). Nach weniger glaubwürdigen
Angaben tötete ihn Sa'id b. Xuraith alMaxzuniij, oder 'Animär b. Jäsir, oder
Shuraik b. 'Abda al'Aglänij. Von den beiden Sängerinnen, die ebenfalls
geächtet waren, wurde nur eine hingerichtet, die andere verschont. Letztere
starb unter Othman an einem Rippenbruch; das Sühngeld betrug 6000 Dir-
ham, wozu noch 2000 als Zuschlag kamen zur Verschärfung der Strafe.
— Auch die Klagefrau Sara, eine Freigelassene 'Amr's b. Hashim, sang
Spottlieder auf M., die ihr zugetragen wurden. Sie hatte sich deswegen
früher einmal in Medina vor M. damit entschuldigt, dass die Qurashiten
nach der Schlacht von Badr gar nichts anderes mehr hören wollten; er
hatte ihr damals verziehen und sie reich beschenkt entlassen. Sie aber
trieb dann ihr -altes Wesen in Mekka weiter, und als sie nun bei der Er-
oberung der Stadt wieder in seine Hände fiel, liess er sie hinrichten. —
BH. 819f.
Miqjas b. Cubäba alLaithij hatte für seinen Bruder Iläshim, der bei
alMuraisi' von Aus b. Thabit (and. von einem 'Amriten) aus Versehen im
Staubwirbel erschlagen war, von der Sippe des 'Ubada b. alCäniit (and.
von den Banu 'Amr b. 'Auf) das ihm von M. zugesprochene Blutgeld er-
halten, hernach aber doch den Thäter ermordet. Darauf war er, abtrünnig
geworden, nach Mekka geflohen ■'') und hielt sich dort bei den Banu Sahm
auf, seinen mütterlichen Verwandten. Am Tage der Eroberung zechte er
mit einigen Genossen, Numaila b. 'Abdallah alLaithij wusste seinen Auf-
enthalt und vollstreckte die Acht an ihm. Er rief ihn, und als er trunken,
ein Lied hersagend, aus dem Hause kam, machte er ihn kalt. Nach an-
derer Angabe stürzten die Muslime auf ihn, als er zwischen alCafä und
alMarva trunken zum Vorschein kam''). — BH. 819 f.
') Xizam b. Hisham von s. Vater: ein Xuza'it las die Waffen auf und fing
das Pferd ein und überbrachte beides dem Propheten in alXagün (fol. 186 b).
*) Auf ihn soll sich Sur. 90,1. 2 beziehen.
^) Seine Verse wie bei BH. 728. Nach Ka'b b. Malik schor er sich bei
seiner Ankunft bei den beiden Götzenbildern.
*) Die beiden Verse BH. 820 werden von Vak. nicht der Schwester des Ge-
töteten, sondern dem Dichter der Banu Laith zugeschrieben. Das Zech-
lied lautet bei Vak. nach Ihn Ga'far also:
i»Lw.P Q^ ^,Jij Oj-*»;) o-jIi ^il -Xj u ^\»*.._lo! r-yj^-^
VJ\^
o" LT-J' 3' '^t'^ ^J^j o'^' r^' ^y-^^
348 Einnahme von Mekka A. 8.
194 b 'Abdallah b. Jazid alHudhalij von Abu Xucain alHudhalij: als sich
die Totenklage über die hingerichteten Personen erhob, ging Abu Sufjan
zu M. nm ihn Vorstellungen zu machen, und erhielt die Versicherung,
dass niemand weiter hingerichtet werden solle. — Jazid b. Firäs von
'Irak b. Malik von alXarith b. alBarcä: M. sprach: nie werden die Qu-
raish wegen des Unglaubens wieder überfallen werden.
Ihn Abi Sabra von Xusain b. 'Abdallah von 'Ikrima von Ihn 'Abbas :
auch Vaxshij war unter den Geächteten, er entfloh aber nach Täif.
Von dort kam er mit der Gesandtschaft der Thaqafiten nach Medina und
legte das Glaubensbekenntnis ab. Der Prophet gebot ihm sein Angesicht
zu meiden, nachdem er sich von ihm hatte erzählen lassen, wie er Xamza
getötet habe. — BH. 565 f.
'Abdallah b. Jazid von Abu Xucain: M. lieh von Cafvan 50000, von
'Abdallah b. Abi Rabi'a ^) und Xuvaieib je 40000 Dirham, um sie an
die Bedürftigen in seinem Heere zu verteilen. Sie bekamen jeder etwa
50 Dirham. Auch an die Banu Xuzaima schickte er etwas von diesem
Gelde.
Sufjän b. Sa'id von alKalbij von Abu Cälix von alMueealib b. Abi
Vadä'a: als M. an einem heissen Sommertage nach dem heil. Umlauf
Durst hatte, brachte ihm ein Mann Rosinenwasser; er konnte es aber
nicht trinken weil es stank. Darauf Hess er sich Wasser aus dem Zamzam
bringen und es über sich giessen, und sprach : wem sein Getränk zweifel-
haft vorkommt, der lösche (den Durst) mit Wasser '^).
105 a Usama b. Zaid von Aslam, und Hisham b. Sa'd von Zaid b. Aslam
von Abu Va'la von Ibn 'Abbäs: ein Thaqafit schenkte dem Propheten
Wein , und als dieser ihn nicht annehmen wollte, sagte er leise zu seinem
Knechte, er solle denselben nach alXazvara bringen und dort verkaufen.
Aber auf M.'s Befehl ward er in alBaexä ausgeschüttet.
Ibn Abi Dhi'b von alZuhrij: M. verbot damals Wein und Schweine
und Gefallenes und Götzenbilder zu verkaufen und dem Wahrsager Lohn
zu geben ■''). — Sa'id b. Bashir von 'Abdalkarim b. Abi Umajja von 'Aeä
b. Abi Rijäx von Gabir b. 'Abdallah: gefragt, ob man nicht das Fett
des Gefallenen, z. B. zum Schmieren der Schläuche, gebrauchen dürfe,
sagte M. : strafe Gott die Juden, er hat ihnen das Fett verboten, aber
') Nach einer Familicutradition bekam dieser nach dem Feldzuge gegen die
Haväzin sein Darlehn mit schönem Dank zurückerstattet.
2) »„«.^^IjJi. Den Durst (Ps. 104,11) habe ich expliciert, nach dem Wort-
laut iinisste sich das Suffix auf das Getränk bezichen = der breche
(mische) das Getränk mit Wasser. Will man so auffassen, so ist vorher
zu übersetzen: und es dazu giessen — statt über sich giessen.
«) qPlXJI q[^J^ und das Douceur des Kähin. Gauh. II 464 Z. 0 v. u.
Einnahme von Mekka A. 8. 349
sie verkaufen es und vorzeliren den Erlös. — • Aehiilicli erzählt Ma'inar
von alZulirij von Ihn alMusajJlb. — Auch die Mietehe (mut'a) verbot M.
damals, wie Ihn Abi Dhi'b und Ma'mar von alZuhrij von alRabi' b.
Sabra von s. Vater berichten.
In alXazvara sagte M. , das heilige Gebiet anredend: du bist das
beste Land Gottes und das mir liebste Land Gottes, und wäre ich nicht
aus dir vertrieben, würde ich nie fortgegangen sein.
Ein alter XuzaMt von Gabir b. 'Abdallah: ein jüdischer Knecht der
'Abdaldar, namens Gabr, hatte vor der Flucht von M. die Sure Jusuf
gehört und sich in Folge dessen bekehrt, aber heimlich. Erst durch den
abtrünnigen Ibn Abi Sarx erfuhren die Mekkaner, dass er Muslim sei,
und peinigten ihn nun so lange bis er sagte, was sie wollten. Nach der
Eroberung von Mekka beklagte er sich bei M., der gal) ihm Geld, dass
er sich frei kaufen konnte. Er heirathete nachmals eine vornehme Frau.
Ibrahim b. Jazid von 'Aeä b. Abi Rijäx : ein Mann hatte gelobt in
Jerusalem zu beten, wenn Gott dem Propheten Mekka öffne. M. sagte
ihm, ein Gebet in Mekka sei besser als tausend anderswo. — Ein gleiches
Gelübde hatte Maimuna gethan; aber M. machte ihr klar, sie könne
nicht nach Jerusalem kommen, auch nicht mit einem Beschützer (xafir);
sie solle statt dessen Gel für eine Lampe dort stiften. In Folge dessen
schickte sie alle Jahr Geld für Gel nach Jerusalem und setzte bei ihrem
Tode ein Legat dafür aus.
Ibn Abi Dhi'b von alXarith b. 'Abdalraxman b. 'Auf, und Ibrahim
b. 'Abdallah b. Muxriz: als Sa'd b. 'übada beim Anblick einiger qurashi- i95b
tischen Frauen äusserte, sie seien nicht so schön als man sie ihm ge-
schildert habe, wurde 'Abdalraxman b. 'Auf so zornig, dass er fast über
ihn hergefallen wäre. Sa'd floh zum Propheten und beklagte sich bei
ihm, aber da kam er vom Regen in die Traufe.
'Abdallah b. Jazid: dem Abu IGufail 'Amir b. Vathila zeigte seine
Mutter den Propheten; er war mittelgross, von sehr Aveisser Haut und
sehr schwarzem Haar. Seiner Kleider wusste sich 'Amir nicht zu er-
innern. — Rabi'a b. 'Abbäd hatte den Boten Gottes in Dhu IMagäz ge-
sehen, als Abu Lahab ihn auf Schritt und Tritt folgte: er erkannte ihn
gleich wieder, als er einige Tage nach der Einnahme mit seinem Vater
nach Mekka kam. — Umm Häni bewunderte die schönen Zähne M.'s und
die vielen Falten seines Bauchs ; er hatte am Tage des Einzugs sein Haar
in vier Locken (cafäir) geflochten. — Diese vier Locken hatte ihn Umm
Salama schon in Dhu IXulaifa gemacht'), erst als er nach Xunain auf-
') Das Flechten geschieht, damit das Haar nicht zu sehr in Unordnung
gerät, wenn es weder gekämmt noch geschoren wird.
350 Einnahme von Mekka A. 8.
brach, löste er sie Aviecler auf und liess sich den Kopf mit Sidrwasser
Avaschen — erzählt 'Alij b. Jazid von s. Vater von s. Base von Umm
Salama.
Hind bint 'Utba schickte durch ihre Magd dem Boten Gottes in al-
Äbeax zwei Böckcheu; sie liess sich entschuldigen, dass es nicht mehr
wären, aber es hätten nur wenige Ziegen geworfen. Der Prophet that
zum Dank eine Fürbitte für die Fruchtbarkeit ihrer Viehs, und der Erfolg
blieb nicht aus. Hind hatte einen Traum : sie stand in der Sonne, während
der Schatten ganz nahe war; erst als der Prophet herankam, konnte sie
in den Schatten treten. — Abu Xucain: eine Milchverwandte des Boten
Gottes, von Sa'd b. Bakr, brachte ihm in alAbeax Butter und Quark, er
nahm die Gabe von ihr an, nachdem sie zum Islam übergetreten war.
Er erfuhr von ihr, dass Xalima tot und ihre Kinder in bedürftigen Um-
ständen wären, femer dass die Banu Sa'd in Dhanab Aueäs lagerten; und
entliess sie reich beschenkt.
'Abdallah b. JazId von Sa'id b. 'Amr alHudhalij : nach der Einnahme
von Mekka ward alGufail b. 'Amr alDausij ausgesandt gegen Dhu-lKaffain,
den Götzen des 'Amr b. Xumama, er verbrannte ihn mit Feuer'). Des-
gleichen Sa'd b. Zaid alAshhalij gegen Manät in alMushallal. Desgleichen
'Amr b. al'Ac gegen Suva', den Götzen der Hudhail : der Priester glaubte,
derselbe werde sich wehren, als er darin getäuscht wurde, bekehrte er
sich. Im Schatzhause des Suva' war nichts zu finden. Dieselben, und
Ibn Abi Sabra von Sulaiman b. Suxaim von der Familie Gubair's von
Gubair b. Mue'im: in Mekka rief der Herold aus: wer an Gott und seinen
Boten glaubt, lasse keinen Götzen in seinem Hause, sondern zertrümmere
und verbrenne ihn ; ihn zu verkaufen ist verboten. 'Ikrima beteiligte sich
besonders eifrig an der Vernichtung dieser Götzen. Sie fehlten in keinem
Hause; beim Eingang und Ausgang pflegte man sie zu streicheln um
ihren Segen zu gewinnen. Abu Bagrät machte und verkaufte sie; es
wurde mit ihnen ein lebhafter Handel an die Beduinen getrieben. — Ibn
Abi IZinäd von 'Abdalmagid b, Suhail: als Hind nach ihrem liebertritt
zu Hause kam, schlug sie, enttäuscht, ihren Hausgötzen in Stücke. —
Der Aufenthalt M.'s in Mekka dauerte nach 'Ubaidallah b. 'Utba 15, nach
' 'Irak b. Malik 20 Tage; er vollendete das Gebet in zwei Beugungen^).
'Abdallah b. Jazid von Sa'id b. 'Amr alHudhalij: Freitag 10. Ra-
macän kam M. in Mekka an. Er schickte von dort Streifscharen nach
allen Seiten gegen die Stämme, welche noch nicht den Islam angenommen
hatten; so 200 Mann unter Hisham b. al'Ac nach Jalaralam, und 300 Mann
') Seine Verse wie bei BU. 254.
*) d. h. er sprach das abgekürzte Reisegebet und bezeichnete dadurch Mekka
als fremde Stadt. Vgl. Tabari ed. Koseg. S. l.'jG. BIT. 840.
Eimialime von Mekka A. 8. 351
unter Xalid b. Sa'id b. al'Ac nach 'Urana. Xalid b. alValid mit 30 Reitern
ward beauftragt die 'Uzza zu zerstören. Als er wieder l^am und den
Befehl ausgerichtet zu haben glaubte, fragte ihn M., ob er etwas gesehen
habe. „Nein!" „Dann hast du sie nocli nicht zerst(3rt, kehr noch mal
um!" Da ging er noch einmal hin, und, an Ort und Stelle angelangt,
zog er zornig sein Schwert. Da kam ein schwarzes nacktes AVeib mit
fliegenden Haaren heraus; ihm fuhr ein Schauder über den Rücken, als
ihr Priester sie anschrie sich zu wehren, aber er ging doch mit dem
Schwerte auf sie los und hieb sie in zwei Stücke. Darauf kehrte er
zurück und nun war der Prophet zufrieden'). Xalid sprach seine Ver-
wunderung darüber aus, wie man nur einen solchen Stein, der weder
nützen noch schaden könne, habe dienen können. „Ich habe es öfter
erlebt, dass mein Vater mit 100 Kamelen und Schafen zur 'Uzza zog und
sie ihr opferte; drei Tage blieb er dort, dann kam er vergnügt heim." Die
Zerstörung erfolgte A. 8 am fünftletzten Ramacan. Als ihr letzter Priester,
Aflax b. Nacr alShaibanij (vom Stamme Sulaim), auf dem Todbette
lag, besuchte ihn Abu Lahab und fand ihn traurig, in der Besorgnis,
dass 'Uzza nach seinem Tode verwahrlost werden möchte. Abu Lahab
aber versprach sich ihrer dann annehmen zu wollen. Er that es auch
und pflegte darum zu sagen: gewinnt al'Uzza, so habe ich hei ihr zu
gut, dass ich für sie gesorgt habe; gewinnt aber Muhammed — was ich
nicht glaube — , nun so ist er meines Bruders Sohn. Aus diesem Anlass
ward Sur. 111 offenbart. Nach Anderen soll Abu Lahab seine Aeusserung
mit Bezug auf alLät, nicht auf alTzza gethan haben-). — BH. 839 f.
Verzeichniss der Getöteten. Von den Muslimen Kurz b. Gabir, und
Xalid alAshqar ^) von den Banu Ka'b. Von den Qurashiten fielen 24 Mann
bei alXandama; hingerichtet wurde Ihn Xaeal, alXuvairith, und Miqjas,
64 a.
Banu G a d h T m a.
'Abdalraxman b. 'AbdaFaziz von Xakim b. 'Abbcäd b. Xunaif von
Abu Ga'far: nach der Zerstörung der 'Uzza ward Xalid zu den Banu
GadhTma, unterhalb Mekka's, gesandt, um sie zum Lslam aufzufordern,
nicht um sie zu bekämpfen ; er hatte 350 Mann bei sich , Emigranten,
Mediner und Sulamiten. Die Gadhima versahen sich zu ihm keines
Bösen, da sie den Islam angenommen, Moscheen errichtet und den Ge-
') Von den beiden Versen des Priesters, die bei BH. 839 f. Tavil sind, steht
bei Vakidi der erste dem Ragaz näher : a'uzza shuddi shiddatan la takdhubl,
a'uzza vaalqi Iqinä'a vashammiri. Zu kadhaba (feige sein) vgl. S. 122 A. 2.
^) Hier werden Verse Xassan's zwar angekündigt, aber nicht angeführt.
^) Hdschr.: alAsh'arij, vgl. oben fol. 186 b.
352 Einnahme von Mekka A. 8.
betsruf eingeführt hatten. Doch griffen sie zu den AVaffen, weil sie nicht
gewiss waren, ob nicht der anziehende Heerhanfe statt der Muslime ihnen
feindliche Araber auf den Hals brächte. Sobald aber Xalid sie aufforderte
die Waffen niederzulegen, thaten sie es. Nur einer von ihnen, Gaxdam,
traute dem Frieden nicht; er fürchtete, Xalid werde sie erst wehrlos
machen, dann binden, und endlich hinrichten, um seinen alten Bluthass
zu befriedigen. Er musste zwar der Mehrheit nachgeben , aber dass er
Recht hatte, zeigte sich alsbald. Denn sobald die Banu Gadhima die
Waffen abgelegt hatten, befahl ihnen Xalid sich gegenseitig zu binden
und übergab dann jedem seiner Krieger einen oder zwei Gefangene. Ge-
bunden verbrachten sie die Nacht, nur zum Gebet wurden sie gelöst.
Am anderen Morgen früh, während die Muslime sich vergebens fragten,
was denn eigentlich die Absicht einer solchen Behandlung der Banu
Gadhima sei, rief plötzlich der Herold Xalid's aus, ein jeder solle seinen
Gefangenen töten. Aber nur die Sulamiten töteten sie, die Emigranten
197 b und Mediner Hessen sie frei und protestierten gegen Xalid's BefehP).
'Abdallah b. Jazid b. Qusaie von s. Vater von 'Abdalraxraan b. 'Abd-
allah b. Abi Xadrad von s. Vater: einer der Gefangenen bat mich ihn
am Strick zu den Frauen und dann zurück zu führen. Er sprach mit
einer der Frauen, Hess sich dann von mir zurückbringen und wurde
hernach niedergemacht. — Eines Abends, sagt man, näherte sich ein
Reiter von den Banu Gadhima den Muslimen und rief ihnen zu, dass sie
von ihm abliessen. Aber die Sulamiten, welche mit den Gadhima in
Fehde standen und die Niederlage von Burza-) zu rächen hatten, stürzten
auf ihn los , so dass auch er gezwungen wurde gegen sie zu kämpfen.
Nachdem er zwei von ihnen erschlagen hatte, brach die Nacht ein. Am
anderen Morgen kam er wieder an, um Erlaubnis zu einer Unterredung
mit seiner Frau zu erbitten, welche mit den übrigen Frauen und Kindern
in Xalid's Gewalt war. Die Sulamiten jedoch erneuerten den Kampf mit
ihm und setzten denselben durch den grüssten Teil des Tages fort,
bis er ihnen entfloh. Darnach kehrte er aber nochmals zurück und ergab
sich ihnen unter der Bedingung ebenso behandelt zu werden Avie die
Frauen und Kinder. Trotzdem ward er von ihnen dem Xalid überliefert
und von diesem hingerichtet. Doch erlaubten sie ihm vorher seine Frau
') Es folgen eine Reihe identischer Einzelzeugnisse: Musa b. 'Ubaida von
Ijäs b. Salama von s. Vater; 'Abdallah b. Näfi' von s. Vater von Ibn 'Omar;
Ma'mar von alZuhrij von Salim von Ibn 'Umar; 'Abdallah b. Jazid von
Camra b. Sa'id von Abu BasliTr alMüzinij; Isxaq b. 'Abdallah b. Xariga
b. Zaid b. Thabit. Dazu kommt fol. 198a. b noch Jaxja b. 'Abdallah b.
Abi Qatada von seiner Familie von Abu Qatäda.
^) Ja(i. 1 'iMMW.
Banu (Jadhima A. 8. 353
zu sprechen. Als er sie sah, blickte er lange starr zu Boden; dann sagte
er: sei ergeben, Xubaish, Avenn auch der Vorrat auf die Neige geht!
und nahm in einem Liebesliede von ihr Abschied '). — 'Abdallah b. Abi
Xurra von alValid von Sa'id von Xanehala b. 'Alij : nach seiner Hin-
richtung warf sich eine Frau über ihn und küsste ihn fortwährend, bis
sie tot war.
Als Xalid nach Mekka zurückkam, machte ihm 'Abdalraxman b. 'Auf,
unterstützt von Omar, schwere Vorwürfe, dass er die Banu Gadhima
wegen einer aus der heidnischen Zeit herrührenden Sache belangt habe,
um nämlich das Blut seines Oheims alFäkih zu rächen. Vergebens gab
Xalid vor, sie wegen des Mordes von 'Abdalraxman's Vater belangt zu
haben; 'Abdalraxman Hess sich durch Othman bezeugen, dass er den
Mörder seines Vaters selber getötet habe, und fügte hinzu, dass diese
Entschuldigung, selbst wenn sie wahr sei, nicht gelte, da muslimisches
Blut nicht für heidnisches vergossen werden dürfe. „Woher weisst du,
dass sie Muslime sind?" ,.Das sagen alle." „Der Prophet hat mir durch
einen Boten aufgetragen, über sie herzufallen." „Du lügst wider den
Propheten." Als M. von diesem Wortwechsel hörte, sagte er zu Xalid:
lass meinen Gefährten zufrieden ; wenn eines Mannes Nase getroffen wird,
wird er selber getroffen; besässest du einen Berg Gold und gäbest es
bis auf den letzten Heller für Gottes Sache aus, so würdest du damit
noch nicht so viel erreichen wie 'Abdalraxman auf einem Morgen- oder
Abendgange. — 'Abdallah b. 'Umar von Ncäfi' von Ibn 'Umar: Omar
machte dem Xalid Vorwürfe, er versuchte sich herauszureden, aber Omar
hielt ihm die Aussagen seines Sohnes entgegen, dessen Zuverlässigkeit
er nicht zu bestreiten wagte. — Als M. die Nachricht von Xalid"s Ver- issb
fahren bekommen hatte, hatte er mit aufgehobenen Händen feierlich vor
Gott seine Unschuld daran beteuert. — Ma'mar von alZuhrij von Ibra-
him b. 'Abdalraxman: Xalid Hess 'Abdalraxman durch Othman um Ent-
schuldigung bitten. — Auch 'Ammär verklagte Xalid vor dem Propheten ;
Xalid wollte ihn anfahren, aber M. verwies es ihm ernstlich.
Um das von XaHd vergossene Blut zu sühnen, schickte M. AH zu
den Banu Gadhima mit einem Teil des Geldes, welches er in Mekka ge-
liehen hatte; da Ali nicht genug daran hatte, Hess er sich durch Abu
Räfi' noch mehr holen. Er ersetzte den Gadhimiten jeden Verlust, bis
auf die Hundeschüssel; als dann noch etwas vom Gelde übrig blieb,
schenkte er es ihnen. — Der Bote Gottes lobte ihn deswegen und ver-
sicherte nochmals an dem Blut der Gadhima unschuldig zu sein. Nach
1) BH. 837 f. Bei Vakidi folgen V. 4. 2. 1. 5. 6; der dritte Vers fehlt. Die
Variauten verdienen keiner Erwähnung, mit Ausnahme von idlügaV. 2b.
Väkidi, Muhammed. CiO
354 Bami Gadhima A. 8.
diesem war er wieder freundlich gegen Xalid, von dem er sich bis dahin
abgewandt hatte, und hielt ihn in hohen Ehren.
'Abdallah b. Ga'far von 'Uthman b. Muxammad alAxnasij von 'Abdal-
malik b. Abi Bakr b. 'Abdalraxman b. alXarith: M. verbot, Xalid zu
schmähen, denn er sei ein Schwert in der Hand Gottes gegen die Un-
199 a gläubigen. Jusuf b. Ja'qub von 'Uthman b. Muxammad (u. s. w. wie
vorhin): Xalid hatte den Auftrag von M. , die Kinana zu bekriegen, es
sei denn dass er den Gebetsruf vernehme oder sich sonst von der An-
nahme des Islam überzeuge. Die Gadhimiten traten ihm gerüstet ent-
gegen. Er wartete einen halben Tag, da er aber keinen Gebetsruf hörte,
griff er sie an , tötete eine Anzahl und machte Gefangene. Hinterdrein
behaupteten sie Muslime zu sein ; der Prophet tadelte aber den Xalid
nicht und beliess ihn in seiner Stellung als Führer der Vorhut. Auch
auf dem Feldzuge von Tabuk vertraute er ihm die Vorhut an , er gab
ihm ferner den Befehl über die Expedition gegen Ukaidir und gegen die
Balxarith b. Ka'b. Auf der Abschiedspilgerfahrt verehrte er ihm seine
abgeschorene Stirnlocke; die trug Xalid seitdem vorn in seiner Helm-
kappe. Als dieselbe ihm in der Schlacht am Jarmuk abfiel, rief er mitten
im heissen Kampf: die Helmkappe, die Helmkappe — so dass sich die
Leute wunderten, bis er ihnen di.e Bewandtnis erzählte. Er starb im
Felde und ward in Hims begraben, einer, der seine Leiche \vusch, hat
mir erzählt, es sei keine heile Stelle an seinem Leibe gewesen, nichts
wie Narben von Schwerthieben und Lanzenstichen und Pfeilschüssen.
Mit Omar stand er anfangs schlecht, doch besserte sich das Verhältnis
später.
Xalid b. Aljäs ') : es wurden beinah 30 Mann von den Banu Gadhima
getötet. — BH. 833 — 839.
64 b.
X u n a i n.
Muxammad b. 'Abdallah, und 'Abdallah b. Ga'far, und Ibn Abi Sabra,
und Muxammad b. Calix, und Abu Ma'shar, und Ibn Al)i Xabiba, und
Muxammad b. Jaxja b. Sahl, und 'Abdalcamad b. Muxammad alSa'dij,
und Mu'adh b. Muxammad, und Bukair b. Mismär, und Jaxja b. 'Abdallah
b. Abi Qatada, und Andere: nach der Einnahme von Mekka'-*) beschlossen
die Haväzin und die Thaqif, sich zu sammeln und dem zu erwartenden
199b Angriff M.'s zuvorzukommen. Das Haupt der Havazin war Malik b. 'Auf,
ein noch junger Mann von 30 Jahren, der kein Geld sparte um seine Leute
') Der Sanad ist unvollständiff, in der Vorlage (des Xajjuvaibi?) befand sich
eine weisse Stelle.
2) Vgl. damit fol. 182 a.
Xunaiii A. 8. 355
auszurüsten. Die Tliaqif hatten zwei Übcrliäiipter, Qarib b. alAsvad b.
Mas'üd über die Axlaf, und Dhu-lXimär Sabf b. alXarith (and. alAxmar b.
alXarith) über die Banu Malik; sie Latten sich zwar hinter den Mauern
ihrer Stadt vor M. verteidigen können, vereinigten sich aber dennoch mit
den Havazin um ihn anzugreifen. Ghailan b. Salama alThaqafij scliickte
zehn Söhne ins Feld, und zwar alle zu Pferde. Auf den Rat Kinäna's
b. 'Abdjalil wurden aber wenigstens die Mauern von Täif für alle Fälle in
Stand gesetzt. Von den Banu Hiläl beteiligten sich nur Wenige an dem
Feldzuge, keine hundert. Die Banu Ka'b und Kiläb fehlten ganz; dass
die letzteren nicht kamen, hatte Ihn Abi IBarä schuld. Dabei waren da-
gegen die Banu Gusham unter dem Befehl des alten blinden Duraid b.
b. alCimraa b. Bakr b. 'Alqama, der zwar nicht mehr kämpfen, wohl
aber guten Rat erteilen konnte. Den Oberbefehl führte Malik b. 'Auf
alNacrij. Er hatte Auefis zum Lager bestimmt, dorthin sammelten sich
zu ihm von allen Seiten die Hülfstruppen, ihr Ingesinde und Vieh mit-
bringend: das hatte Malik angeordnet, damit sie wüssten, wofür sie kämpf-
ten. — BH. 840.
Als Duraid langsam aus seiner Kamelsänfte abgestiegen war, befühlte
er den Boden von Vadi Aueäs und fand ihn geeignet als Tummelplatz
der Rosse. Aber das Geblök des Viehs und das Geschrei der Kinder
gefiel ihm nicht; das Fehlen der Banu Kiläb und Ka'b b. Rabi'a, sowie
der Banu Hilal b. 'Amir setzte ihn in Besorgnis, und durch die Anw^esen-
heit der 'Amr und 'Auf b. 'Amir ward er nicht getröstet. Er Hess Malik 2ooa
rufen, trug ihm seine Bedenken vor und forderte ihn auf, die Weiber und
Kinder sammt dem Vieh auf dem Gebirge in Sicherheit zu bringen. Malik
aber sagte: ich ändere meinen Befehl nicht, du bist altersschwach ge-
worden, und jüngere Leute sind an deiner Stelle aufgekommen, die mehr
vom Kriege verstehen. Da rief Duraid: o ihr Havazin, dieser Mann führt
euch ins Verderben, und wenn ihr darin sitzt, so rettet er sich in die
Feste der Thaqafiten; kehrt heim und lasst ihn im Stich! Darauf zog
Malik sein Schwert, pflanzte es auf und sprach: ihr Havazin, entweder
gehorcht ihr mir, oder ich stürze mich in das Schwert. Das hatte Wirkung ;
Duraid fand keinen Anhang. „Es ist ein Tag, sagte er, an dem ich
nicht dabei war, und doch auch nicht fehlte." Er war damals 160 Jahre
alt, schon mit 20 Jahren war er ein berühmter Reiter gewesen. — BH. 840f.
M. zog am Freitag, dem zehntletzten Ramacan, in Mekka ein '), blieb
15 Tage dort und zog am Sonnabend 6. Shavval gegen die Havazin zu
Felde. Als Vorbeter Hess er den 'Attäb b. Asid zurück, und als Unter-
') Nach Ma'mar von alZuhrij ward Mekka am 13. R. erobert und damals
Sur. 110,1 offenbart.
23*
356 Xunain A. 8.
"weiser im heil. Brauch und Recht den Mu'ädh b. Gabal. Sein Heer war
12000 Mann stark, darunter befanden sich 2000 Mekkaner. .„Und wenn
wir auf die Banu Shaibän stiessen, so würde es uns nichts machen;
durch Uebermacht besiegt uns heute niemand!" — sagte einer der Ge-
200b fährten M.'s; nach Said b. alMusajjib war es Abubekr selber. Darauf
bezieht sich Sur. 9,25'). Es zogen auch viele Mekkaner mit, die noch
Heiden waren; unter ihnen Cafvan b. Umajja, der dem Propheten
100 Rüstungen lieh und sie ihm nach Aueas schaffte. — BH. 842 f.
Ma'mar von alZuhrij von Sinan b. Abi Sinan alDuilij von Abu Vaqid
alXarith b. Malik alLaithij; die Qurashiten und andere heidnische Araber
hielten einen grossen grünen Baum, Dhat-Anväe''), heilig und feierten
ihm alle Jahr ein Fest, wobei sie opferton und ihre Waffen daran hängten.
Als wir nun auf dem "Wege nach Xunain an einem grossen grünen Baume
vorbei kamen, riefen wir dem Boten Gottes zu, er soll für uns auch eine
solche Dhät-Anväe stiften. Er aber sagte erschrocken : Herr Gott, Herr
Gott ! ihr sprecht grade wie die Israeliten zu Mose : mach uns auch solch
einen Gott wie die Anderen haben; ihr steckt noch in der Un^\^ssenheit,
das sind ja heidnische Bräuche! — BH. 844.
Abu Burda b. Nijär: nicht weit von Aueäs machte der Bote Gottes
unter einem grossen grünen Baume Halt und hing sein Schwert und
seinen Bogen daran; ich befand mich ganz in seiner Nähe. Auf einmal
rief er mich; als ich zu ihm kam, sass ein Fremder bei ihm, von dem
er mir erzählte, er habe ihn im Schlaf überfallen und töten wollen. Ich
zog mein Schwert, um den Mann, den ich für einen Spion hielt, nieder-
2oia zuhauen, aber der Prophet wehrte es mir. Darauf wollte ich im Heere
Lärm machen, aber der Prophet rief mich zurück und sagte : der Schrecken
Gottes hat den Mann unschädlich gemacht^); Gott schützt mich, um seiner
Religion zum Siege über alle anderen zu verhelfen.
Am Abend vor Dinstag dem 10. Shavval kam M. nach Xunain.
Malik schickte drei Kundschafter ins muslimische Lager, aber sie kehrten
mit schlotternden Gliedern zurück, durch weisse Männer auf scheckigen
Rossen, die sie gesehen hatten, in Angst gesetzt. Einem anderen Kund-
') Aussprach M.'s nach Ihn 'Abbas: die beste Zahl einer Gesellschaft ist 4,
einer Streitschar 400, eines Heeres 4000.
^ d. h. einen Baum zum Aufhängen der Anathemata, femininisch. In einer
auf Ihn 'Abbas zurückgehenden, übrigens identischen Tradition wird hin-
gefügt, dass bei dem Xagg (d. h. dem heiligen Reigen) das Oberkleid
(rida) aus Ehrfurcht abgelegt wurde.
^) (}«r*^-'' Q-^ ^'- Aehnlich S. 99 fol. 47a. Hier scheint der fremde Gast
mit dem heidnischen Baumgenius zusammenzuhängen.
Xiinaiii A. 8. 357
schafter, den Malik aussandte, erging es nicht hesser; er aber Hess sich
dadurch nicht irre machen. — Von M. wurde Ihn Abi Xadrad ins feind-
liche Lager gesandt. Er wusste sich in eine Versammlung der Häuptlinge
einzuschleichen und hörte Malik sagen: bis jetzt hat M. es noch nicht
mit Männern, die zu kämpfen verstehen, zu thun gehabt — morgen früh
stellt euer Ingesind und euer Vieh hinter euch auf, dann ordnet eure
Reihen vor ihnen, zerbrecht die Scheiden und greift mit 20000 Schwertern
an Avie ein Mann; denn der Sieg ist dessen der den Angriff macht.
Damit kehrte Ibn Abi Xadrad zu M. zurück, Omar behauptete zwar er
lüge, aber der Prophet schenkte ihm Glauben. — BH. 842.
Sahl b. alXanehalijja alAncarij: als wir auf dem Wege gegen die
Havazin waren, eilte der Prophet so, dass das Heer nicht nachkommen
konnte. Darauf aufmerksam gemacht machte er um die Zeit des Nach-
mittagsgebetes Halt, und die Uebrigen sammelten sich zu ihm. Ein Reiter,
der von einem Berge ausgeschaut hatte, meldete, dass die Havazin alle
Mann, mit Kind und Kegel und Kamel, zu Häuf gekommen seien'); M.
sagte lächelnd: das wird morgen so Gott will die Beute der Muslime.
Für die Nacht hielt Unais b. Abi Marthad alGlianavij zu Pferde auf einem
Hügel Wache; nach dem Frühgebet kam er zurück, ohne etwas Verdächtiges 201 b
bemerkt zu haben.
Eine Anzahl Mekkaner zogen zu Fuss und zu Kamel hinter dem
muslimischen Heere her, darunter Abu Sufjan (der alle verlorenen Waffen
und Pfeile auflas, bis es eine schwere Last wurde), Cafvän b. Umajja,
Xakim b. Xizäm, Xuvaieib, Suhail, alXarith b. Hisham, 'Abdallah b. Abi
Rabi'a. Sie wollten sehen wer siegen Avürde, und sich darnach am Beute-
machen beteiligen; sie hatten nichts dagegen, dass M. siegte-). Da kam
ihnen ein Mann entgegen, welcher Cafvan anredete und ihm gratulirend
berichtete, M. sei geschlagen. Cafvan aber sagte: Avenn ich nun einmal
einen Herrn haben soll, so ist mir einer aus Quraish noch lieber als
einer aus Havazin. — BH. 845.
Schon in der Nacht hatte Malik seine Krieger im Vadi Xunain
aufgestellt, das ist ein Thal von Tihäma voller Schluchten und Engen.
M. ordnete die Seinen am frühen Morgen. Bei den Emigranten führte
Ali das Livä, Sa'd b. Abi Vaqqac die eine, Omar die andere Raja. Bei
den Medinern führte alXubab b. alMundhiv (and. Sa'd b. 'Ubada) das
Liva der Xazrag, Usaid b. Xucair das der Aus; dazu kamen die Raja's
der Unterabteilungen^). Abu Näila trug die Raja der 'Abdalashhal, Abu
') '-^■**J3 ^^^•^3 ^-r^*^ 'h^^ »y^ ^ Ojl^r? ^-^'•
2) äjL>J^ = vX«.;«\.4-S iöoAxii! iM_>^J* z-)^, wenn die Lesart richtig ist.
') Die Räja's der Mediner waren wie im Heidentum so auch im Islam grün
und rot, die der Emigranten schwarz, und die Liva's weiss. Vgl. fol. 148 a.
358 Ximain A. 8.
Burda die der Xaritha, Qatada die der Ohafar, Gabr b. 'Atik die der
Mu'avija, Hiläl b. Umajja die der Väqif, Abu Lubaba die der 'Amr b.
'Auf, Abu Usaid die der Srdda. Ferner 'Umara b. Xazm die der Malik
b. alNaggar, Abu Salle die der 'Adij b. alNaggar, Salle b. Qais die der
Mäziu '). Die Emigranten waren 700 Mann mit 300 Pferden, die Mediner
4000 Mann mit 500 Pferden.
Die Aslam, 400 Mann und 30 Pferde, hatten zwei Fahnen ; die Träger
waren Buraida b. alXucaib und Nägija b. Gundab. Die Ghifar, 300 Mann,
hatten eine Fahne; der Träger war Abu Dharr (and. Aimä b. Raica).
Die kinanitischen Geschlechter Camra, Laith, und Sa'd b. Bakr, 200 Mann,
hatten eine Fahne ; der Träger war Abu Väqid alXarith b. Malik alLaithij
— nach Anderen stellten die Laith allein 250 Mann , die Fahne trag al-
Ca'b b. Xuthäma. Die Ka'b b. 'Amr, 500 Mann , hatten zwei (and. drei)
Fahnen; die Träger waren Bishr b. Sufjan, Abu Shuraix (und 'Amr b.
Sälim). Die Muzaina , 1000 Mann und 100 Pferde , hatten drei Fahnen ;
die Träger waren Biläl b. alXarith, alNu'man b. Muqrin, und 'Abdallah
b. 'Amr b. 'Auf. Die Guhaina, 800 Mann und 50 Pferde, hatten vier
Fahnen; die Träger waren Räfi' b. Makith, 'Abdallah b. Jazid'-^), Abu
Zur'a Ma'bad b. Xalid, und Suvaid b. Cair. Die Ashga', 300 Mann,
hatten zwei Fahnen; die Träger waren Ma'qil b. Sinän und Nu'aim b.
Mas'ud. Die Sulaim, 1000 Mann, hatten drei Fahnen; die Träger waren
al'Abbäs b. Mirdas, Xufäf b. Nadba, alXaggag b. 'Iläe ■').
Malik b. Anas: als wir im Morgengrauen in Schlachtordnung ins
Vadi Xunain herabstiegen, lag ein Heer vor uns, wie ich es noch nicht
gesehen hatte. Die Havazin hatten die Weiber zu Kamel hinter der
Linie aufgestellt, und hinter den Weibern in dritter Reihe die Kamele,
Rinder und Schafe; wir aber hielten den ganzen schwarzen Haufen für
Krieger. Plötzlich stürzten die feindlichen Reiter aus den Schluchten
und Engen, in denen sie Malik während der Nacht verteilt hatte; die
Sulamiten, die unter Xalid's Befehl die Vorhut bildeten, flohen, ihnen
') Auch auf fol. l<Sla findet sich eine ordre de bataille. Dort tritt alZubair
an Stelle Omar's; die ausitischen Geschlechter werden um Xaoma, unter
Xuzaima b. Thabit, und um Umajja vermehrt; bei Umajja aber fehlt der
Name des Führers, statt dessen sich eine Lücke findet, welche Xajjuvaihi
schon im Exemplar des Abu Xajja constatiert. Bei den Xazragiten fehlt
'Adij, es kommen hinzu Balxarith unter 'Abdallah b. Zaid, Salama unter
Quoba b. 'Amir, und Dinar, wo abermals statt des Führernamcns eine
Lücke gelassen ist. Aufrallond ist die Unvollständigkcit der xazragiti-
schen Liste.
^) Varianten Zaid und Badr.
■■') Ich habe hier die Angaben auf fol. 181 a. 18.5a und 201. 202 combiniert;
sie stimmen überein.
Xmuiiu A. 8. 359
nach die Mckknner, und auch die Uchrigcn wurdeu fortgerissen. Der
Prophet aber rief uns Medinern zu: o ihr Helfer Gottes und seines
Boten, ich bin der Knecht und Bote Gottes, ich halle stand ! Da wandte
sich das Blatt.
Ma'mar und Muxammad b. 'Abdallah von alZuhrij von Kuthajjir
von Ihn 'Abbas von aFAbbas: der Prophet rückte trotz der Flucht un-
ablässig gegen die Heiden vor, aber nur Abu Sufjan b. alXarith blieb
bei ihm, sein Maultier am Schwanzriemen (thafar) haltend. Ich eilte dar-
auf zu ihm hin und fasste den Maulkorb (xakama) des Tieres; auf sein
Geheiss rief ich laut: o ihr Mediner, o ihr Männer vom Samurabaume ') !
— ich hatte eine starke Stimme. Da sagten sie: wir stehen zu Diensten, 202 b
wir stehen zu Diensten, und den Kamelen gleich, wenn sie sich zu ihren
Jungen neigen, kamen sie an"-); wer sein Tier nicht gleich umwenden
konnte, sprang ab und ging zu Fuss. Zuerst riefen sie: 0 ihr Mediner
(jälaAncär)! hinterher beschränkten sie sich auf den Ruf: 0 ihrXazrag!
Sich in den Steigbügeln aufrichtend sah M. zu , wie sie kämpften, und
sprach: nun ist der Ofen heiss geworden. Darauf nahm er eine Hand
voll Kies') und warf sie gegen die Feinde; da flohen sie, beim Herrn der
Ka'ba, und er sprengte auf seinem Tier hinter ihnen her. — BH. 846 f.
'Abdalraxman b. 'Abdal'aziz von 'Acim b. 'Umar b. Qatada von 'Abdal-
raxman b. Gabir von Gabir : die Havazin kehrten nicht um auf der Flucht,
bis sie gebunden zum Propheten geschleppt wurden. M. fragte nach Abu
Sufjan b. alXarith und lobte ihn wiegen seines tapferen Aushaltens.
Als die Muslime flohen, lenkte M. etwas rechts ein und hielt auf
seinem Tier ohne abzusteigen mit gezogenem Schwert, die Scheide hatte
er fortgeworfen. Bei ihm blieben Ali und aFAbbas und dessen Sohn al-
Facl und Abu Sufjan und dessen Bruder Rabi'a und Usama b. Zaid und
der Xazragit Aiman b. 'übaid und Abubekr und Omar, und einige andere
Emigranten und Mediner. Xaritha b. alNu'mau schätzte sie, Avie man
sagt, auf hundert; es sollen 33 Emigranten und 67 Mediner gewesen sein.
In der Not betete M. ein Gebet, worin er, wie Gabriel ihm mitteilte,
grade dieselben Worte gebrauchte wie Mose vor dem Durchgang durchs
Rote Meer. 203 a
Ma'mar b. Räshid von alZuhrij von 'Urva von 'Äisha: eines Tages
kam Xaritha b. alNu'man an M. und Gabriel vorbei und grüsste die bei-
') unter dem sie ihm bei Xudaibija Treue bis zum Tode geschworen.
-) In einer Variante sagt al'Abbas: sie kamen mit eingelegten Lanzen, so
ungestüm, dass ich für den Propheten mehr von ihren Lanzen fürchtete
als von den Lanzen der Feinde.
^) welche ihm nach der einen Angabe aPAbbas, nach der anderen Abu Sufjan
reichte.
360 Xunain A. 8.
den Männer, die in vertrautem Gespräch waren. Hinterher fragte ihn M.,
ob er den Anderen auch gekannt habe, und auf seine Verneinung sagte
er ihm, es sei Gabriel gewesen und er habe ihm den Gruss erwidert. — '
Nach anderen Angaben (Ibn 'Abbäs) hielt Xaritha den Fremden für Daxja
alKalbij, Gabriel erwiderte den Gruss nicht wirklich, sondern, als er er-
fahren hatte, wer der Griissende war, sagte er zu M. : hätte ich ihn ge-
kannt, so hätte ich ihn wiedergegrüsst; das ist ja einer der 100 Stand-
haften von Xunain, denen Gott für ihren Unterhalt im Paradiese, ihren
eigenen und den ihrer Familien, Sorge trägt!
AlBarä b. 'Äzib: der Bote Gottes wich nicht zurück, sondern hielt
stand und rief um Hülfe; darauf stieg er ab und sagte: ich bin der
Prophet, kein Lügner, ich bin der Sohn 'Abdalmueealib's.
Einen Führer der Havazin, mit einer schwarzen Fahne an einer langen
Lanze, der auf einem roten Kamel voranritt und jeden, der ihm entgegen-
kam, tötete, brachte Abu Dugana zu Fall, Ali half ihm den Garaus machen.
Einen anderen, einen Reiter zu Ross, mit roter Fahne, erlegten sie gleich-
falls gemeinschaftlich. Mit dem Ausziehen des Raubes hielten sie sich
nicht auf, sondern kämpften weiter; Abu Galxa nahm den Erschlagenen
die Rüstung ab. Othman und Ali und Abu Dugana und Aiman b. 'Ubaid
kämpften damals vor dem Propheten.
Sulaiman b. Bilal von 'Umara b. Ghazijja von Umm 'Umara, die mit
anderen Weibern , Umm Sallm und Umm Salle und Umm alXarith , an
der Schlacht teilnahm: ich trat einem feindlichen Liväträger, der auf
seinem gelben Kamele den Muslimen nachsetzte, in den Weg, hieb mit
meinem scharfen Schwert dem Kamel in die Sehnen, dass es zusammen-
brach '), und liess dann nicht ab, bis ich den Reiter erschlagen hatte.
Der Prophet stand mit gezogenem Schwert und rief: o ihr Leute der
roten Kuh (d. h. der zweiten Sure)! Da erscholl das Feldgeschrei der
in den Kampf zurückkehrenden Muslime; einen Augenblick") hielten ihnen
die Havazin stand , dann aber flohen sie unaufhaltsam. Meine Sölme
203b Xabib und 'Abdallah brachten Gefangene ein, dem einen schlug ich den
Kopf ab, da ich mich nicht halten konnte vor Wut. Im Ganzen machten
die Banu Mazin b. alNaggar 30 Gefangene.
Anas b. Malik: einige von den flüchtigen Muslimen liefen bis Mekka;
doch schloss M. sie hinterher nicht von der Beute aus und gab der Auf-
forderung sie wie die Heiden zu töten nicht Folge, indem er ihre Be-
strafung Gott überliess. Es war Um Salim bint Milxan, die Frau Abu
öalxa's, welche diese Aufforderung an ihn richtete. Sie hielt das Kamel
ihres Mannes, und da sie fürchtete es möchte sich losreissen, zog sie die
J
Xuuain A. S. HBl
Schnauze zu sich und steckte ihre Hand mit dem Zügel in den Nasenring.
Um sich zu schürzen hatte sie sich ein Stück gestreiftes Zeug als Gürtel
um den Leib gebunden — sie war damals schwanger mit 'Abdallah; in
der Rechten hielt sie einen Dolch, damit, wie sie ihrem Manne sagte,
ihr kein Heide zu nahe komme. — BH. 847 f.
Umm alXarith alAncarijja hielt ihres Mannes Kamel alMigsär am
Zügel fest, damit es nicht mit den anderen Kamelen davon laufe, und
sagte zu ihrem Sohne: o Xarith, du wirst doch nicht den Boten Gottes
verlassen! Als Omar an ihr vorbeikam, sagte sie: ach Omar, was ist das!
Der Wille Gottes ! antwortete er. Darauf sagte sie zu M. : ich werde jeden,
der hier an meinem Kamel vorüber.will, niederstechen; so etwas lebt nicht!
Sie meinte: so etwas wie die Flucht der Sulamiten und Mekkaner.
Ihn Abi Sabra von Muxammad b. 'Abdallah b. Abi Ca'ca'a: Sa'd b.
'Ubada und Usaid b. Xucair riefen die Xazrag und die Aus zurück, und
sie sammelten sich zu ihnen wie die Bienen zum Weisel. Auf der Ver-
folgung kamen sie so ins Morden, dass sie auch die Kinder nicht schonten,
bis M. dem Einhalt that. Usaid b. Xucair meinte freilich, es seien ja
doch nur Heidenkinder, aber M. sagte: sind denn nicht auch die Besten
von euch Heidenkinder? jedes Kind wird geboren wie es Gott geschaffen
hat, bis es sprechen lernt und seine Eltern es zum Juden oder Christen
machen.
'Abdallah b. 'Alij von Sa'ld b. Muxammad b. Gubair b. Mue'im von
s. Vater von s. Grossvater : als wir auf den Feind stiessen, sahen wir eine
unzählige schwarze Menge, das waren die Kamele und die Weiber.
Darauf kam eine schwarze Wolke am Himmel her, die liess sich ins
Thal von Xunain herab, und es wimmelte von Ameisen, es war ohne
Zweifel die Hülfe vom Himmel. — Eine andere ähnliche Tradition fügt
hinzu, dass die Muslime die vom Himmel herabgefallenen Ameisen von
den Kleidern schüttelten, und dass die Engel flatternde rote Kopfbunde
als Abzeichen trugen. — Suvaid b. 'Amir (der bei Xunain gekämpft hatte)
befragt, wie der Schrecken (ru'b), der die Havazin befiel, gewesen sei,
warf Kies in einem Gefäss herum , dass es klirrte und sagte : so etwas
fühlten wir in unserem Inneren. — Malik b. Aus b. alXadathän hörte
von mehreren seiner Volksgenossen, die dabei gewesen waren: M. warf
eine Hand voll Kies gegen uns, da blieb keiner von uns übrig, dem nicht 204 a
etwas in die Augen und ins Herz geflogen war. Zwischen Himmel und
Erde fochten weisse Männer mit flatternden roten Kopfbunden auf scheckigen
Pferden, wir vermochten sie wegen des Schreckens nicht anzusehen. —
'Abdallah b. 'Amr b. Zuhair von 'Umar b. 'Abdallah al'Absij von einem
Ungenannten von Rabi'a von mehreren seiner Volksgenossen, die dabei
waren: aus den Schluchten und Engen, in denen wir uns versteckt hatten,
362 Ximain A. S.
stürzten wir uns auf sie und schlugen sie in die Flucht, bis wir zu
einem Mann gelangten, der auf einem hellen Maultier ritt, umgeben von
weissen schönen Männern. Auf dessen Fluch wandte sich das Blatt;
wir wandten uns zur Flucht, und der Schrecken riss uns fort bis in die
höchsten Berge. Darauf warf uns Gott den Islam ins Herz ^). — BH. 849.
Was die Thaqlf betrifft, so machten sich die Axläf bei Zeiten aus
dem Staube, ihr Fahnenträger Qärib b. alAsvad lehnte die Fahne an
einen Baum und floh den Anderen voran. Dagegen kämpften die Banu
Malik tapfer, nahe an 100 Mann fielen bei der Fahne. Nachdem ihr
Führer Dhu-lXimär getötet war, ergriff 'Uthman b. 'Abdallah die Fahne;
den erschlug 'Abdallali b. Abi Umajja ^). Von den Axlaf fielen nur
zwei, Vahb und alGuläx von den Banu Ghijara; den letzteren erklärte
M. für den besten Sohn der Kunna, abgesehen von Ibn Hunaida (alXarith
b. Ja'mar b. Ijäs b. Aus b. Rabl'a b. alXarith); und dabei lachte er.
Kunna war eine Frau aus 'Amir, eine jemenitische Magd, die in ver-
schiedenen Stämmen Kinder geboren hatte. AlXarith kaufte alle un-
freien Kinder seiner Mutter los ; er war auch sonst sehr gut gegen Kunna,
fütterte sie mit eigener Hand, wusch ihr den Kopf und kämmte sie.
Als ihn der Chalif Omar einmal fragte, ob er wünsche, dass die Frauen
'Amir's b. Gufail und 'Alqama's b. 'Ulätha für Kunna — die Fürstinnen
von 'Amir gegen die Magd von 'Amir — hingegeben würden, sagte er
ja. — Nachdem sie der Schrecken befallen hatte, machten die Thaqlf
nicht eher halt, als bis sie hinter den Mauern ihrer Festung waren; sie
glaubten, die Muslime dicht hinter sich zu haben. — BH. 849 f.
Abu Qatada : ich hatte gleich zu Anfang des Kampfes einen feind-
lichen Krieger, der einen Muslim hart zusetzte, mit einem Schwertstreich
') Vgl. S. 56—58. 04. fol. 20a.b. 21a. 24a. b. Wir verfolgten sie = rakibnä
aktäfahum; s. S. 58 Anm. 1. Der Fluch lautet: shähati Ivugühu. Da kam
es so weit ^= känat ijjühri; s. fol. 203 a unten. Wir konnten vor Schrecken
nicht sprechen = juxka'u 'annä Ikalämu.
2) M. wünschte ihm deswegen Gottes Gnade, denn der Erschlagene sei ein
grosser Qiuashitenhasser gewesen. Als Ibn Abi Umajja das erfuhr, hoffte
er auf das Martyriiim und fiel auch richtig vor Täif. — So heisst es auf
fol. 205a, darnach wird der Ausspruch M.'s berichtet: wäre nicht Ibn Xu-
thäma's (S.358 Z. 13) jüngster Sohn, so wären die Reiter zu schänden gemacht.
Weiter: eine Xuza'itin sagte damals: uns gehört das Wasser von Xunain,
versucht es nur euch dabei niederzulassen; ihr werdet nicht dazu kommen,
davon zu trinken. Desgleichen: alLah's Reiter haben alLät's Reiter be-
siegt, alLäh muss auch besser stand halten können. (BH. 849,15.) In
letzterem Spruch tritt das Bewusstsein der Coirelation von alLäh und al-
Lät noch ziemlich deutlich hervor, und dass er der Mann und sie die
Frau ist.
I
Xunain A. 8. 363
von hinten erschlagen, ihn aber nicht ausgezogen. Als nun M. die Be-
rechtigten aufforderte sich zum Empfang der Spolien zu melden und
Zeugen vorzubringen, meldete ich mich und brachte 'Abdallah b. Unais ^'i»4b
und Asvad b. Xuza'ij als Zeugen vor. Der Muslim aber, der die Waffen
meines Erschlagenen an sich genommen hatte, sagte zu M. : o Bote Gottes,
die Spolien sind in meinem Besitz , leiste ihm an meiner statt Ersatz !
JDass ich den Feind erschlagen hatte, stellte er gar nicht in Abrede.
Abubekr schalt ihn wegen seiner Unverschämtheit, M. nahm ilim die
Spolien ab und sprach sie mir zu. Ich verkaufte sie für 280 Dirham
an Xäeib b. Ahi Balta'a, dafür erwarb ich mir einen Palmgarten in Me-
dina in der Feldmark der Banu Saläma. — BH. 848 f.
Die vornehmen Mekkaner hinter der Front waren in sehr zweifel-
hafter Gesinnung ausgezogen. Shaiba b. 'Utliman b. Abi öalxa wollte
das Blut seines bei Uxud gefallenen Vaters an M. rächen, ward aber
auf wunderbare Weise daran gehindert und bekehrte sich nun auf-
richtig. — Abu Sufjan meinte, als die Muslime flohen, sie würden erst
beim Meere Halt machen. — Kaiada b. alXanbal, ein Schwarzer von den
Schwarzen Mekka's, schrie: jetzt hat der Zauber') seine Kraft verloren;
aber Cafvan b. Umajja, sein Bruder von Mutters Seite, hiess ihn schwei-
gen, ein Herr von Quraish sei ihm immer noch lieber als ein Herr von
Haväzin. — Suhail b. 'Amr sagte: von dem Schlage werden sich Mu-
hammed und seine Anhänger nicht erholen ; aber 'Ikrima erwiderte ihm :
wenn M. auch heute eine Niederlage erleidet, so wird ihm doch der end- 205 a
liehe Sieg nicht fehlen. — BH. 845 f.
'Abdallah b. Jazid von Ja'qub b. 'Utba: mit 'Uthman b. 'Abdallah,
dem Bannerträger der Banu Malik, kämpften und fielen seine Knechte
und Freigelassenen, darunter einer, welcher ein helläugiger Christ und
unbeschnitten war. Als nun Abu Galxa, der die Leichen auszog, den
letzteren entdeckte, schrie er laut, die Thaqafiten seien unbeschnitten.
Aber Mughira b. Sliu'ba — der selber ein Thaqafit war und fürchtete,
diese Rede würde sich unter den Arabern verbreiten — überzeugte ihn
an einigen Leichen vom Gegenteil. — BH. 849 f.
Die Sulamiten unter Xalid hatten ein Weib erschlagen, die Menschen
sammelten sich an bei ihrer Leiche. Als M. es sah, schickte er dem.
Xalid nach und verbot ihm Weiber oder Sklaven ('asif) zu töten. Noch
an einem anderen erschlagenen Weibe kam er vorbei, auf seine Frage
meldete sich der Thäter: er hatte sie in der Notwehr erschlagen. Der
Prophet Hess sie begraben. — BH. 856.
Bei der Flucht der Havazin gedachten die Sulaim ihrer Verwandt-
') BH. 252. Sur. 61,6. 74,24 u. s. w. Ein Schwarzer ist Schimpfwort. ■
364 Xunain A. 8.
Schaft mit ihnen ') und hieben nicht darein , zum Aerger des Propheten,
der daran dachte, wie wenig sie sich daraus gemacht hatten das Blut
der Qurasliiten zu vergiessen. Er trieb die Seinen an die Feinde zu ver-
folgen und empfahl ihnen insonderheit, den Sa'diten Bigäd nicht entwischen
zu lassen. Der hatte nämlich einen Muslim, der zu ihm gekommen war,
Stück für Stück zerhackt und die Glieder verbrannt. Die medinischen
Reiter — die Mediner waren am schlimmsten gegen die Havazin — kriegten,
ihn auch zu fassen und trieben ihn zusammen mit einer gefangenen Frau
vor sich her, wobei sie nicht glimpflich verfuhren. Da sagte die Frau:
ich bin die Milchscliwester eures Herrn! es Avar alShaimä bint alXarith
b. 'Abdal'uzza. Sie fand aber keinen Glauben, bis sie vor M. kam und
diesem die Narbe eines Bis.ses wies, den er ihr einst beigebracht hatte, da sie
ihn auf dem Arme trug. Da erkannte er das Zeichen, sprang auf, breitete
seinen Mantel auf den Boden und ladete sie ein sich zu setzen. Weinend
licss er sich von ihr erzählen, dass seine Pflegeeltern gestorben seien ; er
stellte ihr frei, ob sie bei ihm bleiben oder zu den Ihrigen (die gleich-
falls gefangen waren) zurück AvoUe; da sie das letztere vorzog, entliess
er sie mit einem Geschenk von drei Knechten und einer Magd. Der eine
Knecht, Makxul, heiratete die Magd; ihre Nachkommen traf Muxammad
alSa'dij noch unter den Banu Sa'd an, wie Vakidi von dessen Sohn 'Abd-
alcamad erfuhr. Zu den Ihrigen zurückgelangt, wurde alSliaimä bewogen,
Fürbitte für Bigad beim Propheten einzulegen. M. begnadigte ihn auf
ihre Bitte und liess sie dann mit den Ihrigen nach alGi'räna gehen, wohin
er ebenfalls nachkam, nachdem er Täif belagert hatte. — BH. 856. 857.
Die Flüchtigen wandten sich zum Teil nach Täif, zum Teil nach
dem Lager von Aueäs, einige auch nach Naila, das Avaren aber nur die
Banu Ghijara von Thaqif. Die Reiter verfolgten die, Avelche nach Naila
flohen, aber nicht die, Avelche die Wege ins Gebirge (althanäjä) ein-
schlugen. — BH. 852.
Der Sulamit Rabi'a b. Rufai' b. Vahbän b. Tha'laba b. Rabi'a b. Jarbu'
b. Suhail b. 'Auf b. Imrualqais holte den alten Duraid ein, fasste sein Kamel
am Halfter und liess es niederknien. Er dachte es sei eine Frau in der
Sänfte, zu seiner VerAvunderung Avar es ein Greis von IGO Jahren. Er
hieb auf ihn ein, richtete aber nichts aus. Duraid fragte Aver er sei,
dann sagte er zu ihm: deine Mutter hat dich schlecht ausgerüstet, nimm
mein Schwert hinter deui Sattel in der Sänfte, und triff damit nicht zu
hoch und nicht zu niedrig, und melde deiner Mutter, du habest Duraid
b. alCimma getötet: gar manches Mal habe ich dciirc Weiber beschirmt!
') Die Mutter Sulaim's war Bukma bint Murra, die Schwester Tamim's b.
Murra.
Xunain A. 8. 865
Als er tot da lag, erzählen die Banu Sulaim, sali Rabi'a, dass sein Gesäss
und die Innenseite seiner Schenkel Avie Pergament war, vom vielen Reiten
auf ungesattelten Rossen. Die Mutter Rabi'a's sagte, als er ihr erzählte,
er habe Duraid umgebracht: bei Gott, drei deiner Mütter hat er an einem
Morgen freigegeben und deinen Vater hat er am Stirnhaar gehabt ! \\r er-
widerte, dass er es nicht gewusst habe. — BH. 852.
Zur Verfolgung derer, die sich nach Aueäs gewandt hatten, ward soGa
Abu 'Amir alAsh'arij von M. abgesandt, mit einer Schar, bei der sich
auch Salama b. alAkva' befand '). Die Feinde verschanzten sich in ihrem
Lager; einzelne kamen heraus und forderten zum Zweikampf heraus. Neun
von ihnen erlegte Abu 'Amir, nachdem er Gott angerufen hatte dabei zu
sein. Da kam der zehnte, Abu 'Amir sprach wie gewöhnlich: Gott sei
zugegen! aber der andere sagte: Gott sei nicht zugegen! und hieb ihn
zu Boden. Die Muslime trugen ihn fort, sterbend übergab er dem Abu
Musa alAsh'arij die Fahne, bezeichnete den Mann mit dem gelben Kopf-
bund als seinen Mörder, und vermachte sein Pferd und seine Waffen dem
Propheten. Abu Musa erstürmte das Lager und tötete den, welcher
Abu Amir getötet hatte. Der Prophet betete für Abu 'Amir, Gott möge
ihn in seiner Gemeinde oben ansetzen im Paradiese. Für Abu Musa
betete er ebenso, jedoch mit Auslassung der Worte: im Paradiese. Man
glaubt, dass sich die Bitte für Abu Musa am Tage des Schiedsgerichts
(zwischen Ali und Mu'avija) erfüllt habe. — BH. 853. 855.
Ein heisser Kampf entspann sich gegen die Banu Nacr-). Malik b.
'Auf hielt mit einigen Reitern in einem der Pässe, um die Flucht der
Unberittenen zu decken und auf die Nachzügler zu warten. Da erschienen
feindliche Reiter, die ihre Lanzen zwischen die Ohren ihrer Rosse legten ;
er sagte: das sind eure Brüder, die Sulaim, die thun euch nichts zu
leide. Darauf kamen Reiter in Sicht, welche ihre Lanzen ohne Spitze auf
die Kruppe ■^) ihrer Rosse legten ; er sagte : das sind die Xazrag, die thun
euch auch nichts, sondern schlagen' denselben Weg ein wie die ersten. Endlich
kamen Reiter, die wie Bildsäulen zu Pferd aussahen; da sagte Malik : das
sind die Banu Ka'b b. Luaij, die werden euch angreifen'*). In dem dar-
auf folgenden Reiterkampf sprang er vom Pferde und verkroch sich im
Gebüsch, dann ging er zu Fuss übers Gebirge oberhalb Naxla und ent
kam in sein Schloss zu Lijja; nach andern floh er in die Veste der Tliaqif.
— BH. 854 f.
') auf welchen dieser Bericht zurückgeht.
-) vorzugsweise mit den Banu ^^j oder y^'uj.
3) J^5 yji^\ ^ . . . ^S^t. Vgl. Aghani IX 3. 4.
*) Als zweite Version folgt das von BH. 855,1 — 5 berichtete.
366 Xunain A 8.
M. wurde auf einen Mann aufmerksam gemacht, der tapfer gekämpft
hatte, bis er vor Wunden nicht mehr konnte. Er sagte zum Befremden
der Seinen: er gehört zum Höllenvolk. Der Verwundete aber, da ihm
die Schmerzen zu viel wurden, nahm einen Pfeil aus seinem Köcher und
durchstach sich damit die Halsgrube.
20Gb Die Beute wurde auf M.'s Befehl auf einen Haufen zusammengebracht,
kein Einzelner durfte etwas für sich behalten. 'Aqil b. Abi Oälib hatte
seiner Frau Fäeima bint alValid b. 'Utba eine Nadel mitgebracht; als er
aber den Herold ausrufen hörte, dass jeder seine Beute herausgeben solle,
nahm er sie ihr wieder ab und warf sie zum Ganzen. — Hm Abi Sabra
von Tmara b. Ghazijja: 'Abdallali b. Zaid alMazinij erbeutete einen Bogen,
gebrauchte ihn Avährend des Kampfes, und gab ihn dann wieder ab.
Ein Mann bat den Propheten , ihm ein Bündel Haare '), ein anderer, ihm
ein Seil zu überlassen ; er aber sagte : meinen Teil und den Teil der
'Abdalmueealib gebe ich dir, aber über den Anteil der Muslime kann ich
nicht verfügen. — Malik b. Anas von Jaxja b. Sa'id von 'Abdallah b.
alMughira b. Abi Burda: M. ging zu den einzelnen Stämmen um für sie
zu beten, in einem Stamm hatte man in der Satteldecke eines Mannes ein
unterschlagenes Halsband von Muscheln gefunden. Da sprach M. über
ihnen das Takbir wie es über dem Toten gesprochen wird. — Ihn Abi
Sabra von 'Umara: M. schalt den, bei dem sich unterschlagenes Gut fand,
strafte ihn aber nicht und verbrannte sein Gepäck nicht. — In Betreff
der Behandlung der kriegsgefangenen Weiber erschien damals Sur. 4,28.
Die Schwangeren sollten bis nach ihrer Niederkunft, die übrigen bis nach
ihrer Reinigung unberührt bleiben. Das 'Azl erklärte M. für nicht un-
erlaubt. — BH. 880.
Als M. nach dem Mittagsgebet sich unter einen Baum gesetzt hatte,
trat 'Ujaina vor ihn und verlangte Blutrache für den erschlagenen 'Amir
b. alAcbae (fol. 180a); alAqra' b. Xabit aber verteidigte wegen seiner
Stellung unter den Xindif den Mörder, Muxallam b. Gatthäma. M. forderte
Ujaina auf Sühngekl anzunehmen, er wollte aber nicht. Als der Streit
heftig und laut wurde, erhob sicli der Laithit Mukaital, ein kurzer ge-
drungener Mann, in voller Rüstung und sprach: ich rauss bei diesem' am
Beginn des Islam erschlagenen Manne an Scliafe denken die bei der
Tränke sind : werden die vordersten von einem Stein getroffen, so fliehen
auch die hintersten — lass heute das alte Recht 2) gelten und ändere es
^) jxJJ. kIT BII. 880,9.
'■0 t^Xi .^ji» f^k-J' Q>LwL Nach dem alten Recht kann der Beleidigte
nicht gezwungen werden, Sühngekl anzunehmen. Der Vergleich mit den
Xunain A 8. 367
morgen ab! Aber M. erliob die ITaiid und sagte: nein, ibr müsst das
Siibngeld annebmen, 50 Kamele auf der Stelle und 50 in Medina zablbar.
Er Hess nicbt nacb, bis sich 'Ujaina bereit erklärte. Indessen hatte
Muxallam abseits gestanden, jetzt holten ihn die 'Leute heran. Er Avar 201 a.
ein langer Mann, der sich mit Xinnä rot färbte; er hatte sich ein Feier-
kleid angezogen um darin zu sterben. Weinend Hess er sich vor dem
Propheten nieder und bat ihn Gottes Vergebung für ihn zu erflehen.
M. aber rief dreimal mit erhobener Stimme: 0 Gott vergieb dem Muxallam
nicht! Darauf befahl er ihm abzutreten; weinend entfernte er sich, indem
er die Thränen mit dem Saum seines Mantels abwischte. — Camra al-
Sulamij (der dabei war): wir erzählten uns, M. habe den Wert des
Blutes bei Gott zum Bewusstsein bringen wollen, unhörbar aber habe er
um Vergebung für ihn gebeten. — Ibn Abi IZinäd von 'Abdalraxmän b.
alXarith von alXasan alBacrij: als Muxallam gestorben war'), begruben
ihn die Seinen : aber die Erde warf ihn dreimal wieder aus, bis er endlich
liegen gelassen wurde und die wilden Tiere ihn frassen. — BH. 987 — 989.
Muxammad b. Xarb von Muxammad b. alValld von Luqman b. 'Amir
von Suvaid b. Gabala: 'Auf b. Malik alAshga'ij bat den sterbenden Mu-
xallam, ihm doch wo möglich nach seinem Tode zu erscheinen und mit-
zuteilen, wie es im Jenseits wäre. Nach Jahresfrist erschien ihm der
Verstorbene wirklich und sagte, es gehe ihnen allen gut, jedoch mit Aus-
nahme der Axräc. „Wer sind denn die Axräc?" Die, auf welche mit
Fingern gewiesen wird. Er bekomme nichts von Gott heraus, fügte er
hinzu, als was er voll bezahlt habe, so dass sogar eine Katze im Besitz
seiner Familie zu Grunde gegangen sei , die er bezahlt habe -). Diese
Angabe benutzte 'Auf um die W^ahrheit der Erscheinung zu prüfen. Er
ging zu den Verwandten Muxallam's, die überrascht waren ihn zu sehen.
„Du besuchst uns nicht oft, Heber 'Auf!" Wie geht es euch denn? „Es
geht uns gut, deine Nichte da war gestern Abend auch ganz munter, sie
ist jetzt nur so, weil ihr Vater letzte Nacht abgereist ist." Ist euch etAva
eine Katze zu Grunde gegangen? „Ja wohl, habt ihr sie denn bemerkt?"
Nein, ich habe eine Mitteilung über sie empfangen, ergebt euch in ihren
Verlust!
Schafen besagt, dass die beleidigende Wirkung der Hemmung der Blut-
rache sich nicht auf die zunächst Betroffenen beschränken, sondern sehr
weit greifen werde.
') BH. 989 : er lebte nur noch sieben Tage.
\S>^ .--^^t-x-f Jsjjis o-^-^J^ JlP^ »lii. Die Katze scheint zu
Grunde zu gehen um ihm ins Jenseits folgen zu können. — Zu Äxrac
s. Sur. 12,85.
368 Xunain A. 8.
Usäma b. Zaid von alZuhrij von 'Abdalraxman b. Azhar, der dabei
war: M. fragte in Xunain nacli Xalid b. alValid; ^^ ward ein Jüngling
vor ihn gebracht, den er von den Umstehenden schlagen Hess, während
er selber Staub auf ihn spritzte.
Gefallene Muslime: Aiman b. 'Ubaid, Suräqa b. alXarith, Ruqaim b.
Thäbit, Abu 'Amir. — BH. 857. 876.
64 c.
T ä i f .
207b 'Abdallah b. Ga'far, und Ihn Abi Sabra, und Ihn Mauhab, und 'Abd-
allah b. Jazid, und 'Abdalcamad b. Muxammad alSa'dij, und Muxammad
b. 'Abdallah alZuhrij, und Usama b. Zaid, und Abu Ma'shar, und 'Abdal-
raxman b. 'Abdal'aziz, und Muxammad b. Jaxja b. Sahl, und Andere:
nach dem Siege von Xunain ward al6ufail b. 'Amr ausgesandt, um Dhu-
IKaffain, den Götzen 'Amr"s b. Xumama, zu zerstören und Hülfstruppen
von Daus dem Propheten nach Täif zuzuführen ^). Er vollzog den Auf-
trag und kam vier Tage nach dem Propheten vor Täif an, mit 400 Azditen
und auch mit einer "Wurfmaschine. Die Fahne der Azditen trug, mit
M.'s Billigung, derselbe Mann, der sie auch im Heidentum getragen hatte,
Nu'man b. alZurafa alLihbij.
Während die Gefangenen, die unter der Aufsicht des Xuza'iten Bu-
dail b. Varqä gestellt waren, und die übrige Beute nach alGi'räna ge-
bracht wurden, zog M. mit dem Heere gegen Täif; Xalid führte die Vor-
hut. Die Thaqif hatten sich in ihre bei der Stadt gelegene zweithorige
Burg geflüchtet', die sie gut ausgebessert und mit Vorrat auf ein Jahr
versehen hatten. Sie hatten 'Urva b. Mas'ud und Ghailän b. Salama
nach Gurash geschickt, um sich dort auf die Bedienung der Geschütze
einzuüben, die auf der Mauer der Burg aufgestellt werden sollten. Sie
waren beide weder bei Xunain, noch bei der Belagerung von Täif zu-
gegen. — BH. 869 f.
M. zog von Aueäs über Naxla alJamänija, Qarn, alMulaix nach Buxrat
') M. gab ihm folgenden Spruch mit auf den Weg: „verbreite den frommen
(jruss und halt offenen Tisch, und schäme dich vor Allah ebenso wie ein
ehrbarer Mann sich vor den Seinen schämt!" Allah legt Pflichten auf; die
Götzen erfüllen die irdischen Wünsche ihrer Verehrer nach dem Contracte
do ut des. Zu mavaddata bainikum Sur. 29, 24 vgl. nacTxatu
baininä Alq. 1,2 = unsere gegenseitige Freundschaft, nach Imrualqais 4,9
Ahlw.; Socin versteht nicht richtig. — Die Verse, die alOufail beim Ver-
brennen des Götzen sprach, lauten ebenso wie bei BII. 254. Vgl. übrigens
N. 71 fol. 241a.
BclaffcniTisr von Täif A. 8. 369
alRughä bei Lijja, wo er eine Moschee baute'). Dort hielt er Gericht
über einen Laithiten, der einen Hudhaliten erschlagen hatte, und übergab
denselben den Hudhaliten, die ihn hinrichteten; es war das erste Sühnblut,
das im Islam vergossen wurde. In Lijja Hess M. das leere Schloss 208a
des in die Burg von Täif geflüchteten Malik b. 'Auf anstecken, es brannte
vom Nachmittag bis Sonnenuntergang. Bei dem Anblick des Grabes Abu
Uxaixa's Sa'id b. aFAc, welches sich bei seinem Landgut befand, fluchte
Abubekr über den Toten; ihrerseits fluchten dann dessen beide Söhne,
'Amr und Abän, die anwesend waren, dem Vater Abubekr's. M. sagte:
die Schmähung des Toten kränkt die Lebenden; haltet euch allgemein,
wenn ihr auf die Heiden scheltet. Von Lijja schlug er einen Weg ein,
welcher der enge hiess und von ihm der bequeme umgenannt wurde,
und gelangte nach Naxb, wo er unter dem Sidrbaum alCädira Halt
machte. Einen Garten in der Nähe zerstörte er mit Feuer, da der Eigen-
tümer nicht zu ihm herauskommen (d. h. überlaufen) wollte. Darauf
ging er weiter und schlug das Lager nahe bei der Burg von Täif auf.
Aber alsbald ergoss sich ein wahrer Heuschreckenschwarm von Pfeilen
über das Lager — besonders Abu Mixgan tliat sich (nach 'Amr b. Umajja
alCamrij) als Schütze hervor — , so dass M. den Xubab b. alMundhir,
der ihn gleich anfangs auf die Gefahr aufmerksam gemacht hatte, beauf-
tragte, eine höher und weiter zurück gelegene Stelle auszusuchen. Er
wählte den Hügel draussen vor der Stadt, wo jetzt die Moschee steht,
dahin verlegte M. das Lager. — BH. 871 f.
Als M. zuerst vor der Burg Halt machte, führten die Thaqafiten eine
Hexe vor, die kehrte dem muslimischen Heere den blossen Hinteren zu -).
Von dem Hügel rückten die Muslime zum Angriff gegen die Burg
vor, ihnen voran ritt Rabi'a b. alAsvad. Dieser erbat und erhielt, zum
Behuf einer Unterredung, Sicherheit von den Belagerten, ward jedoch
verräterisch von ihnen erschossen. Dafür wurde aber der Thaqafit
Hudhail b. Abi ICalt, der Bruder Umajja's, als er unvorsichtig sich her-
vorwagte, gefangen genommen, wie es heisst von Ja'qub b. Zam'a (b. al-
Asvad), und hingerichtet.
Für die beiden Frauen, die ihn begleiteten, Umm Salama und Zainab
liess M. zwei Zelte aufschlagen, zwischen denen er das Gebet verrichtete,
so lange die Belagerung dauerte, 18 oder 19 oder 15 Tage. An der
Stelle baute hinterher der Thaqafit Umajja b. 'Amr b. Vahb b. Mu'attib 208b
b. Malik die Moschee. Darin war eine Säule, die beim Aufgang der Sonne
regelmässig einen Ton (naqlc) von sich gab, mehr als zehnmal; mau
hielt das für eine Lobpreisung. — BH. 872.
') Folgt eine Specialtradition darüber. •
^) eine eclit arabische Meihisa!
Väkiili, Miihnmmed. ä4
370 Belagerung von T;iif A. S.
Der Perser Salman machte eine Wurfmaschine und richtete sie gegen
die Burg. Nach anderen Angaben brachte Jazid b. Zam'a, oder alGufail
b. 'Amr, oder Xalid b. Sa'id, eine Wurfmaschine und zwei Schirmdächer
von Gurash. Es wurden auch spanische Reuter (xasak min 'Idän) um
die Burg gelegt. Unter dem Schutz der Schirmdächer versuchten die
Muslime die Mauern der Burg zu untergraben, aber die Belagerten warfen
glühende Pflugscharen auf die Schirmdächer und steckten sie in Brand;
das ist der Tag der Shadxa, d. i. des Kopfzerschmetterns. — BH. 873.
Nun befahl M. die Weinberge zu verwüsten; wer eine Rebe (xabala)
umhaue, bekomme dafür eine im Paradies. 'Ujaina sagte darauf zu Ja'lä
b. Murra alThaqafij: hau du für mich, so trete ich dir meinen Lohn ab!
Hinterher jedoch, als jener es that, sprach er: dein Lohn ist das Höllen-
feuer! Aber M. sagte: 'Ujaina verdient die Hölle eher als Ja'lä. — Omar
rief dem Thaqafiten Sufjan b. 'Abdallah zu: nun hauen wir den Vater
(d. h. den Ernährer) deiner Familie ab! Er antwortete: das Wasser und
die Ackerkrume müsst ihr uns doch lassen ! Bald aber verlor er den Trotz
und rief: o Muhammed, warum haust du unsere Weingärten ab? wenn du
gewinnst, so bekommst du sie; sonst lass sie Gotte und der Verwandt-
schaft. M. sprach: ich lasse sie Gotte und der Verwandtschaft')! —
Abu Vagza alSa'dij: M. befahl, jedermann solle fünf Weinstöcke abhauen;
Omar veranlasste ihn, die jungen Reben, die noch nicht trugen, zu ver-
schonen.
Abu Sufjan b. Xarb und alMughira b. Shu'ba begaben sich, nachdem
ihnen Sicherheit zugesagt war, zu den Thaqafiten, um einige qurashitische
Frauen ") zu bewegen , der Gefahr einer Eroberung der Stadt zuvorzu-
kommen und zu den Muslimen herauszugehen ; sie hatten aber keinen Er-
folg darin. Dagegen wurden sie von den Banu lAsvad b. Mas'ud gebeten,
20!»a bei M. dafür einzutreten, dass er ihr Gut nicht verwüste, da es sehr
schwer wieder anzubauen sei. Auf ihre Fürsprache verschonte M. wirk-
lich das Gut der Banu lAsvad ; sein Lager lag zwischen demselben und
der Stadt im Vadi TAqTq. — BH. 873.
Ein Mann in der Burg trat vor, schmähte die Muslime als Sklaven
Muhamnied's und riet ihnen nur wieder abzuziehen, da die Verwüstung
von ein paar \Veinl)ergen sie ihrem Ziele nicht näher bringe. Sa'd b. Abi
Vaqqac schoss ihn mit einem Pfeil in die Gurgel, dass er tot von der Mauer
') A.£>,U^ \U i-zcOl BH. 873. Allah sorgt wie der gastliche Zeus für die
Innehaltung der internationalen, allgemein menschlichen Pflichten. Vgl.
Deut. 25,18.
^) Darunter die Tochter des Kaleudermachers (alNäsi') Umajja b. Qal'.
BH. 873,1 liV.
Relagruuff von Tüif A. S. B71
stürzte; zur Freude des Propheten. — M. erklärte dem Ali die Bewandtnis
mit dem Grabe Abu Righäl's (BH. 32).
AlMugliira b. Sliu'ba hörte einen Muzaniten zu einem anderen sagen,
bei der Eroberung der Stadt solle er sich an die "Weiber der Familie
Qärib halten, die seien den Fang wert. Da wies er ihm den Abu Mixgan
auf der Mauer, auf den solle er schiessen. Er that es und fehlte, darauf
aber zielte Abu Mixgan, der beste Schütze unter den Thaqif, auf ihn und
erschoss ihn. „Mach du die Leute lüstern auf die Frauen von Täif^ ! sagte
alMugliira; er hatte das, was eintrat, vorausgesehen und beabsichtigt. Da
geriet 'Abdallah b. 'Amt b. 'Auf alMuzanij in hellen Zorn über dieses
Luder (dähija), diesen Heuchler; er wolle nie wieder ein Wort mit ihm
reden; wäre nicht der Islam, so würde er ihn morden. Jener bat ihn,
still zu schweigen, aber das wollte er nicht. Als Omar die Sache erfuhr,
erklärte er alMughira der Statthalterschaft von Kufa für unwürdig. — Abu
Mixgan traf auch Abubekr's Sohn 'Abdallah mit einem Pfeile, die Wunde
heilte schlecht, und 'Abdallah starb daran unter dem Chalifat seines
Vaters. Abubekr hob den Pfeil auf und zeigte ihn dem Abu Mixgan, als
dieser ihn später in Medina besuchte.
M. Hess durch einen Herold ausrufen, jeder Sklav, der aus der be-
lagerten Festung zu den Muslimen überlaufe, solle frei sein. Es kamen
ihrer einige zehn (deren Namen aufgeführt werden); M. teilte sie ange- 209 b
sehenen Muslimen zu, dass sie für sie sorgten und sie im Koran und in
der Sunna unterrichteten. Für die Thaqafiten war das ein schwerer
Schlag, und sie bewachten in Folge dessen ihre Sklaven sehr streng.
Nach ihrem Uebertritt zum Islam wollten sie die Ueberläufer wieder haben,
bekamen sie aber nicht. Zwei jedoch wurden ihren Herren zurück er-
stattet. — BH. 874.
Mit M.'s Erlaubnis ging 'Ujaina zu den Thaqafiten in die Burg, nachdem
sie ihm als einem Bekannten Abu Mixgan's Sicherheit gewährt hatten. Er
ermahnte sie tapfer auszuharren, die Muslime seien der Belagerung schon
satt. Als er zu M. zurückkam, sagte ihm dieser gradezu, was er gethan
habe, erlaubte indessen Omar nicht, ihm den Kopf vor die Füsse zu legen.
Dafür hielt Abubekr, wie man sagt, dem unverbesserlichen Beduinen eine
Strafpredigt.
M. hatte einen Knecht seiner Base, namens Mäni' (und einen anderen,
der hiess Hit) bei sich, den er sorglos bei seinen Weibern aus- und ein-
gehen liess, in dem Glauben, er achte nicht auf das, worauf die Männer
bei den Weibern zu achten pflegen '). Da hörte er ihn einmal zu Xalid
^) Nach dem Scholion zu BH. 874,3 war der Knecht ein Zwitter. Vel.
Buxarij II 258.
24*
372 Belairernnir von Täif A. 8.
b. alValid (oder zu 'Abdallah b. Abi Umajja b. alMughira) sagen: bei der
210a Eroberung der Stadt lass dir die Bädija bint Ghailäu nicht entgehen, sie
zeigt vorn vier und hinten acht'), und wenn sie sitzt, wiegt sie sich in
den Hüften, und wenn sie spricht, singt sie u. s. w. -). In Folge dessen
verbot ihm M. sein Haus und verbannte sowohl ihn als den anderen
Knecht nach Gamma. Nur alle Freitag erlaubte er ihnen zur Stadt zu
kommen um zu betteln. Nach M.'s Tode baten sie um Aufliebung der
Verbannung, aber erst Othman gewährte die Bitte.
Abu Mixgan b. Xabib b. 'Amr b. 'Umair alThaqafij trat auf die Mauer
der Burg, höhnte die „Knechte Muhammed's"^ und riet ihnen nur -wieder
abzuziehen 3). Ihm erwiderte Omar, man werde schon Mittel und Wege
finden, den Fuchs aus seinem Loch zu treiben, eher sei an kein Abziehen
zu denken. Aber Abubekr bat ihn das nicht zu sagen, dem Propheten
sei die Eroberung Täif s nicht bewilligt. Da lief Omar zu M. um ihn zu
fragen, und er bestätigte, was Abubekr gesagt hatte.
Xaula bint Xakim b. Umajja b. alAuqac alSulamijja, die Frau 'Uth-
man's b. Maeh'un, kam zu M. mit der Bitte, ihr im Fall der Eroberung
von Täif den Schmuck der Färi'a bint alXuzä'ij oder der Bädija bint
Ghailan zu schenken. „Aber wenn Gott uns nun Täif nicht bewilligt ?-
war M.'s Antwort. Xaula teilte dieselbe dem Omar mit, dieser forderte
darauf vom Propheten Erlaubnis, sofort den Befehl zum Aufbruch im
210 b Heere ausrufen zu dürfen. Die Leute wollten aber nicht und wandten
sich an Abubekr, damit er den Propheten umstimme. Der hatte jedoch
selber an dem Entschlüsse M.'s schuld; er hatte nämlich einen Traum
M.'s, wonach ihm ein Hahn eine Schüssel mit Rahm, die ihm beschert
war, durchpickte, so dass sie auslief, dahin gedeutet, dass er Täif jetzt
nicht einnehmen werde. Darnach wandten sich die Leute an Omar, aber
gewitzigt durch seine übele Erfahrung bei Xudaibija wollte der am aller-
wenigsten dem Propheten entgegen treten. — BH. 873 f.
Kuthajjir b. Zaid von alValld b. Rijäx von Abu Huraira: nachdem
die Belagerung 15 Tage gewährt hatte, fragte M. den Duiliten Naufal b.
') sc. Hautfalten, als Q'^U-' isLj»-a>^wfl Agli. VI '2,5.
-) wie Ihn alXafMin singt:
Für w»i^ steht Agh. II 1G8 lA^cii und II 159 I^i-Xs-; der Sinn muss
sein: die rechte Mitte, das Centnim; vgl. '„JuaJ BH. 879,1.
-) uw.'i »-J^^^ tr^ CT^^"'" ^^*^'' I^'I- 2"^ i^t Qasij Name Thaqifs. Vgl.
den Spruch Al.u 'Azza's fol. 48b (S. IUI, Z. ;; v. u.).
Gi'räna A. «. 873
Mu'avija, was er meine. Er sagte: Fuchs im Loch — wenn da ihm auf-
passt, so fasst du ihn, und wenn du ihn lässt, so schadet er dir nicht.
M. Hess darauf durch Omar den Befehl zum Aufbruch erteilen. Die
Muslime aber machten grossen Lärm darob , und erst als sie bei einem
nochmaligen Angriff mit blutigen Köpfen zurückgekommen waren, ge-
horchten sie willig und eifrig dem erneuerten Befehl zum Rückzuge.
Den Abziehenden rief der Thaqafit Sa'd b. 'Uhaid b. Asid b. 'Amr b.
'Iläg nach: so bleibt unser Stamm also doch bestehen! Ja, mit Glanz
und Ehren, antwortete 'üjaina. Hol dich der Geier, sagte ihm 'Amr b.
al'Ac, du lobst die Feinde des Boten Gottes und bist doch hier um
ihm gegen sie beizustehen ? Nein, sagte 'üjaina, ich bin nur in der Ab-
sicht hergekommen, um bei der Einnahme von Täif ein thaqafitisches
Mädchen zu erbeuten und von ihr einen Knaben zu erzielen, denn die
Thaqif sind eine verteufelte Race. M. lachte über diese Aeusserung, als
sie ihm mitgeteilt wurde, und sprach: das ist die urwüchsige Dumm-
heit '). Er betete zum Abschied für die Thaqif, dass Gott sie leiten und
herzuführen möge.
Verzeichnis der Gefallenen. Von Quraish: Sa'id b. Sa'id b. Umajja,
der Xalif 'Urfuea b. alXubab b. Xabib, Jazid b. Zam'a b. alAsvad (mit
dem sein Pferd alGanäx durchging bis unter die Mauern der Burg, so
dass die Thaqafiten ihn töteten'-)), 'Abdallah b. Abi Bakr, 'Abdallah b. 211 a
Umajja b. alMughira, der Xalif 'Abdallah b. 'Amir b. Rabi'a al'Anazij,
alSäib h. alXarith und sein Bruder 'Abdallah. Von Sa'd b. alLaith: Gu-
laixa b. 'Abdallah b. Muxärib. Von den Medinern: Thabit b. alGadha'
(=Tha'laba), alXarith b. Sahl b. Abi Ca'ca'a, alMundhir b. 'Abdallah b.
Naufal. Zusammen zwölf. — BH. 875 f.
64 d.
A 1 G i ' r ä n a.
Von Täif zog M. über Daxnä, Qarn alManäzil und Naxla nach al-
Gi'rana^). Unterwegs ward er von Abu Ruhm alGliifarij, der neben ihm
ritt, mit der Schuhspitze ans Bein gestossen; da hieb er ihm mit der
Peitsche auf den Fuss, so dass jener in Angst geriet und besorgte, es
möchte ein Koran über ihn erscheinen. In alGi'rana übernahm er das
Kamelhüten, obwohl er nicht an der Reihe war, bloss um dem Propheten
'■) c'uIa«Ji iJ*"^^ spontane Dummheit = Naivetät. Eine gute Bezeichnung
für das Unvermögen der Beduinen, anders zu sein als sfe sind.
-) Vgl. die andere Version fol. 208 a, wo Rabi'a statt Jazid genannt ist.
*) Ziemlich denselben Weg hat Robertson Smith gemacht, (ku-ch den wir
über alGi'räna aufs genaueste unterrichtet sind.
374 Gi'raua A. 8.
aus dem Gesichte zu kommen. Als er Abends heimtrieb. hatte M. schon
nach ihm geschickt; voll banger Erwartung begab er sich zu ihm. ward
jedoch aufs angenehmste enttäuscht, als er eine Anzahl Schafe zur Ent-
schädigung für den Hieb bekam. „Seine Gnade aber, sagte Abu Ruhm,
war mir w'ertvoller als der irdische Besitz" ').
Abu Zur'a alGuhanij war dem Propheten in Qarn beim Aufsteigen
aufs Kamel behülflich gewesen^), und ritt dann hinter ihm. M. hieb
öfters mit der Peitsche hinter sich und traf dabei regelmässig den Abu
211 •> Zur'a, bis er es endlich merkte. Darauf gab er ihm in alGi'räna 120 Schafe
zur Entschädigung.
Suraqa b. Ga'sham wollte zu M., als er auf dem Wege nach alGi'rana
war; aber die medinischen Reiter trieben ihn zurück, da sie ihn nicht
kannten. Er gelangte aber doch in die Nähe des Propheten, und indem
er ein Schreiben, welches Abubekr ausgestellt hatte, in die Höhe hielt,
rief er: ich bin Suräqa b. Ga'sham und dies ist mein Schreiben. M.
Hess ihn herankommen, empfing von ihm die Viehsteuer, die er angetrieben
hatte, und Hess sich in ein Gespräch mit ihm ein. „Wenn ein verirrtes
Kamel zu einer Tränke kommt, die ich für meine Kamele gefüllt habe,
wird es mir dann angerechnet, wenn ich es saufen lasse?" Ja, antw^ortete
M., bei jedem durstigen Tier (dhätu kabidin xarräa) wird das angerechnet.
'Abdallah b. 'Amr b. Zuhair von alMaqburij von Abu Huraira: ein
Aslamit stellte sich dem Propheten in den Weg, um ihm Schafe zum
Geschenk zu bringen. Da M. sagte, er nehme von einem Heiden kein
Geschenk an, versicherte er Muslim zu sein und seine Steuer an Buraida
b. alXucaib entrichtet zu haben. Buraida bestätigte das und fügte hinzu,
der Mann sei vornehm unter den Aslam. Er wohnte eigentlich in al-
Cifäx. jetzt w'ar er nach Naxla übergesiedelt, weil dort besseres Futter
wuchs. M. sagte ihm, er möge nach alGi'räna kommen, hier unterwegs
sei er ihm unbequem. „Soll ich denn auch die Schafe dorthin treiben?"
Nein, ich will dir dort Schafe schenken. „0 Bote Gottes, wenn zum
') Die gleiche Geschichte wird darauf von Ihn Abi Xadrad alAslamij be-
richtet, nur haut da M. mit dem Stock, indem er /.ugleich sein gummfira-
gleiches Bein vor Schmerz in die Höhe hebt. Interessant ist dabei die
Bemerkimg, dass die Aslam mit den Ancär schlecht standen. Mit den
Emigranten standen sie gut, M. suchte sie auf alle Weise heranzuziehen
(S. 320 Anm. 1). Bekanntlich trug diese Politik bei der ersten Chalifen-
wahl ihre Früchte; es gelang dadurch die Ancär in ihrer eigenen Stadt
zu terrorisieren.
2) j.>,:t ^ ^y ^yL^ ^^Oo ^ ^^jj\^ '^j«^ ^ x! c>-,v^3
Gi'räna A. 8. 375
Gebet gerufen wird, während ich Abends die Kamele tränke, muss ich
es dann auf der Stelle verrichten?" Nein. „Aber, wenn es geschieht,
während ich die Kamele von der "Weide heimtreibe, muss ich es dann?"
Ja. „Darf der Mann sich dem Weibe nahen, wenn auch kein AVasser
in der Nähe ist?^ Ja, er muss dann das Tajammum (Sur. 5,9) ver-
richten. „Und wenn ein Weib bei ihrer Reinigung fern vom Wasser ist?"
So verrichte sie das Tajammum. — In Gi'rana gab M. dem Aslamiten
100 Schafe.
Noch auf dem Wege wurden die Araber so ungestüm in ihren For-
derungen an den Propheten, dass sie ihn an einen Samurabaum drängten
und ihm den Mantel vom Leibe rissen. Er rief: gebt mir meinen Mantel,
gebt mir meinen Mantel; Avären alle diese 'Icähbüsche Kamele, so wollte
ich sie euch austeilen; ihr sollt mich nicht habsüchtig und ungrossmütig
und wortbrüchig finden. Bei der Verteilung der Beute selber nahm er
einen Flocken Kamelwolle und sagte: nicht einmal so viel darf ich für
mich nehmen; abgesehen vom Fünften, aber auch der kommt wieder euch 212;
zu gut! — BH. 880.
Die gefangenen Weiber und Kinder, (3000 an der Zahl, waren in al-
Gi'rana in hölzernen Pferchen (xaehä'ir) untergebracht, zum Schutz gegen
die Sonne. Der erbeuteten Kamele waren 24000, die Zahl der Schafe ist
unbekannt. Als M. ankam, liess er durch den Xuzalten Busr b. Sufjan
in Mekka Zeug für sie kaufen und kleidete sie alle. Von den Frauen
hatte M. schon in Xunain mehrere an Emigranten und Qurashiten verteilt,
so an 'Abdalraxman b. 'Auf, an Cafvan b. Umajja, an Ali (mit Namen
Raiea), an Othman (Zainab, sie liess ihn nicht zu), an Omar, an Gubair
b. Mue'im, an Galxa, an Sa'd b. Abi Vaqqäc, an Abu Tbaida, an alZu-
bair. Omar schenkte das ihm zugefallene Mädchen seinem Sohne 'Abd-
allah, der sie bei den Banu Gumax, seinen mütterlichen Verwandten,
unterbrachte, um nach vollbrachtem heiligen Umgang das Beilager mit
ihr zu halten. Als er aber von der Ka'ba heimkam, erfuhr er, dass die
Havazin auf M. 's Befehl Weib und Kind wieder haben sollten; da gab er
sein Mädchen sofort heraus. Die Anderen hatten ihre Beute meist schon
angegriffen. — BH. 878.
In der Erwartung einer Bittgesandtschaft von den Havazin verschob
M. die Verteilung der Gefangenen in alGi'rana und begann mit der Ver-
teilung der übrigen Beute. Als Abu Sufjan das viele Silber vor dem
Propheten liegen sah, sagte er: du bist heute der reichste Mann von Qu-
raish, schenk mir etwas von deinem Gut. Er bekam 40 Unzen Silber
und 100 Kamele. „Schenk meinem Sohne Jazid auch etwas !" Er bekam
ebenfalls 40 Unzen Silber und 100 Kamele. „Schenk meinem Sohne
Mu'avija auch etwas!" Er bekam den nämlichen Betrag, Da dankte Abu
376 Gi'räna A. 8.
Sufjan dem Boten Gottes aus vollem Herzen. — Ma'mar von alZuhrij von
Sa'id b. alMusajjib und 'Urva von Xakim b. Xizam (dem Haupt der Banu
Asad): ich bat den Boten Gottes um 100 Kamele, darnacli um weitere
212 b 100, und zum drittenmal um 100. Er gab sie mir, indem er mich zu-
gleich vor Gier warnte, denn die obere (d. h. gebende) Hand sei besser
als die untere (d. h. empfangende). Ich gelobte ihm, hinfort von keinem
anderen mehr etwas anzunehmen; als später Omar mir seine Geschenke
anbot, schlug ich sie aus. — Ihn Abi IZinad: alNucair b. alXarith, der
Bruder alNacr's, von den 'Abdaldar, bekam 100 Kamele. — Von den
Banu Zuhra bekam der Xalif Usaid b. Xaritha 100, aFAlä b. Gärija .50,
Mairama b. Naufal 50 Kamele — das letztere leugnet indes 'Abdallah b.
Ga'far (von) alZuhrij. — Von den Banu Maizum bekam alXarith b. Hisham
100, Sa'id b. Jarbü' 50 Kamele. — Von den Bann Gumax bekam Cafvan
b. Umajja 100 '), Qais b. 'Adij 100, Tthman b. Vahb 50 Kamele. — V^on
'Amir b. Luaij bekam Suhail b. 'Amr 100, Xuvaieib b. 'Abdal'uzza 100,"
Hisham b. 'Amr 50 Kamele.
Von den Arabern bekam alAqra' b. Xäbis alTamimij , 'üjaina b.
Badr^), und Malik b. 'Auf je 100 Kamele, al'Abbas b. Mirdas alSulamij
aber bloss vier. Seine Unzufriedenheit darüber äusserte der letztere in
einem Liede, welches durch Abubekr zur Kenntnis des Propheten kam^).
Er Hess den Dichter holen und stellte ihn über einen Vers seines Liedes
zur Rede; dabei zerstörte er im Citieren durch Umstellung das Metrum
und den Eeim (baina lAqra'i vaUjainata statt baina 'Ujainata
välAqra'i). Abubekr verbesserte, aber der Prophet konnte nicht cin-
213a sehen, was das für ein Unterschied sei, so dass jener ausrief: so teuer
du mir bist — du bist kein Sänger und kein Sager (rävija), und es ge-
hört sich auch nicht für dich. In Bezug auf al'Abbas aber gab M. Be-
fehl, ihm die Zange abzuschneiden, d. h. ihm 100 (and. 50) Kamele zu
schenken. Einige Leute entsetzten sich, weil sie das Zungenabschneiden
eigentlich verstanden. — BH. 880—883.
Woher M. die Geschenke nahm, darüber herrscht Streit. Am glaub-
würdigsten ist die Angabe, dass er sie aus dem Fünften bestritt; nach
Anderen flössen sie aus dem Ueberschuss (färi'a) der Beute.
AVährend M. sass und die Leute von dem Silber nehmen liess,
0 Nach der Version fol. li'^b, die hier wiederholt wird, bekam Cafvan viel
mehr.
^) So heisst er bei Vakidi öfter als 'Ujaina b. Xicn.
3) Die Verse lauten, mit unbedeutenden Abweichungen, ebenso wie bei
BH. 881, aber v. 5 steht vor v. 4. Die erste kurze Silbe fehlt auch bei
Yakidi am Anfange von v. 5. Im Kitab alAgh. XIH 67 ist v. 5 ganz
ausgelassen.
1
d
Orräna A. 8. 877
welches in Bilars Kleide lag, kam Dlm IXnvaicira alTaniiniiJ zu ilim und
sprach: sei gerecht o Bote Gottes! Er erwiderte: weh dir, wer ist denn
sonst gerecht, wenn ich es nicht hin? Omar bat, dem Unverschämten
den Kopf abschlagen zu dürfen, aberM. sagte: lass ihn, er hat Genossen,
in Vergleich zu deren Gebet und Fasten euch euer Gebet und Fasten
gering vorkommen wird; sie lesen den Koran leise, ohne ihre Kehle
übermässig anzustrengen ') ; sie dringen so tief in die Religion ein, dass
sie auf der anderen Seite wieder durchgehen, wie durch ein "Wild ein
scharfer Pfeil, an dem keine Spur von Blut und Unrat zu entdecken
ist; sie ziehen aus in Feindschaft gegen (jaxrugüna 'alä) eine Partei der
Muslime, unter ihnen ist ein schwarzer Mann, dessen eine Hand wie die
eines Weibes ist und die andere wie ein Stück Fleisch, das zuckt').
Abu Sa'id bezeugt diese Geschichte von 'Alij gehört zu haben. — BH. 884.
'Abdallah b. Mas'ud: ich hörte einen Heuchler — es war Mu'attib
b. Qushair arAmrij — sagen „mit diesen Gaben wird nicht das Ange-
sicht Gottes gesucht", und hinterbrachten die Aeusserung dem Boten
Gottes, der zuerst in grosse Aufregung darüber geriet, dann aber sagte,
Moses sei noch schlimmer beleidigt und doch geduldig geblieben.
Darauf liess M. die Krieger und die Beute durch Zaid b. Thabit
zählen und nahm dann die Verteilung vor. Auf jeden Mann trafen
4 Kamele oder 40 Schafe, auf den Reiter das Dreifache.
Da kamen die Abgesandten der Havazin zu M. , unter ihnen des
Propheten Oheim (durch die Milchverwandtschaft) Abu Burqän, um ihn
zur Freilassung der gefangenen Frauen und Kinder zu bewegen. M. sagte,
er habe so lange vergeblich auf sie gewartet, bis er endlich die Gefangenen 2i3b
verteilt habe.
Es waren vierzehn Havaziniten, Avelche ihren eigenen Uebertritt und
zugleich den Uebertritt ihres Volkes zum Islam anmeldeten. Ihr Sprecher
hiess Abu Curad Zuhair b. Curad. Er berief sich auf M.'s Milchverwandt-
schaft mit ihnen und gab ihm zu bedenken, dass sich in den Pferchen
seine Muhmen und Basen befänden. ,,Hätten wir alXarith b. Abu Shamir
oder alNu'man b. alMundhir genährt und wären diese dann in der Lage uns
gegenüber, in der du bist, so verliessen wir uns auf ihre Huld und Gnade*)."
') Der Ausdruck wie bei Bux. II 263,25.
-) .OjiAXj iüiAiaxi'^ hL+J! njAj ^A5>! hat der Prestonianus, die Ueber-
setzung beruht auf Vermutungen Ahlwardt's. Das Ganze ist eine treffende
Kritik der Charigiten, die den Islam übertrumpften und durch consequente
Schärfung seiner ursprünglichen Principien über ihn selber hinausgeführt
wurden.
^) Vgl. das sechste Lied Nabigha's in Ahlwardt's Ausgabe. Vakidi teilt
noch ein paar nichtssagende Verse mit, in die Zuhair zum Schluss aus-
378' Gi'räna A. 8.
Der Prophet sagte, die ganze Beute könne er ihnen nicht herausgeben,
da er Rücksicht auf die Muslime zu nehmen habe, ob sie nun lieber
ihre Familien oder ihr Hab und Gut wieder haben wollten? Da sie sich
für ihre Familien entschieden, so instruierte er sie Avie sie verfahren sollten,
und sie handelten nach seinem Rat. Sie erhüben sich nämlich nach dem
Mittagsgebet in der gottesdienstlichen Versammlung und riefen : wir bitten
den Boten Gottes, bei den Muslimen ein gutes Wort für uns einzulegen,
und wir bitten die Muslime, bei dem Boten Gottes ein gutes Wort für
uns einzulegen. Da sagte M. : Avas mir und den 'Abdalmueealib zukommt,
das gehört euch! Darauf die Emigranten und die Mediner: und was uns
zukommt, gehört dem Boten Gottes! Aber alAqra' b. Xabis und 'Ujaina
und al'Abbas b. Mirdas wollten auf ihren Anteil nicht verzichten ; letzterer
ward jedoch von den Bann Sulaim, in deren Namen er gesprochen hatte,
verleugnet, indem dieselben ihrerseits verzichten zu wollen erklärten.
Zum Schluss sagte der Prophet in einer Rede, wer die ihm zugefallenen
Gefangenen nicht umsonst herausgeben wolle, solle eine Anweisung auf
sechs Kamele aus der nächsten Beute haben. Zaid b. Thabit fragte die
214a Mediner, Omar die Emigranten, Abu Ruhm die Kabilen der Araber; sie
waren alle mit dem Vorschlage des Propheten einverstanden, was die
Vertrauensmänner ('urafä, umanä) demselben zurückmeldeten. So be-
kamen denn die Havazin ihre Weiber zurück; nur die dem Sa'd b. Abi
Vaqqac zugefallene Frau zog es vor bei ihm zu bleiben. — BH. 876 ff.
'Ujaina hatte sich unter den Gefangenen eine alte Frau ausgesucht,
für die er hohes Lösegeld zu bekommen hoffte. Anfangs waren ihm
100 Kamele noch nicht genug für sie, so viel nämlich erbot sich ihr
Sohn zu geben. Da aber die Alte diesen ob der vorhabenden Verschwen-
dung schalt, ward 'Ujaina stutzig, und als er dem Sohne wieder begegnete,
sagte er ihm, er wolle sich mit 100 Kamelen begnügen. Nun wollte der
aber nur 50 geben, damit war 'Ujaina nicht zufrieden. Nach einer Weile
jedoch erklärte er sich mit 50 Kamelen einverstanden; nun aber wollte
der Andere nur 25 geben. Darauf zerschlug sich wiederum der Handel;
doch als der Aufbruch bevorstand, suchte 'Ujaina den Sohn auf, um das
Gebot von 25 Kamelen anzunehmen. Der wollte aber jetzt nur 10 geben,
darauf ging 'Ujaina wieder nicht ein. Als aber aufgesessen wurde, begab
er sich noch einmal zu dem Sohne und wollte ihm die Mutter für 10 Kamele
lassen. Da sagte der Sohn : lass sie umsonst frei, so will ich dich loben!
Mich lüstet nicht nach deinem Lob, antwortete 'Ujaina und fing an sich
gebrochen sein soll. — Nähren heisst hier malaxa = arca'a. Vgl.
Ezech. 16,4, wonach das Wort wohl eigentlich allgemeineren Sinnes ist:
ein Kind aufziehen, oder zum Aufziehen bestimmen, durch eine Ceremonie,
wobei ursprünglich Salz gebraucht wurde.
1
Gi'räna A. 8. 379
selber zu schellen. Der andere aber sagte ihm, er sei allein daran schuld,
dass er sich die alte Vettel ausgesucht habe'). Darauf übergab sie ihm
'üjaina mit den Worten: nimm sie hin, Gott segne dich nicht dabei!
Nun wollte der Sohn auch noch ein Kleid für sie haben, weil M. allen
gefangenen Weibern ein Kleid geschenkt habe, und er Hess nicht nach,
bis 'Ujaina widerwillig sich auch dazu verstand; worauf er spottend abzog,
'üjaina klagte dem Aqra' b. Xabis sein Leid; der fand aber, es sei ihm
ganz recht geschehen.
Die Bann Tamim, unter alAqra', Hessen sich für die Hergabe der
Gefangenen entschädigen, mit sechs Kamelen, drei tragfähigen und drei
ganz jungen.
Nach Mu'adh b. Gabal sagte M. damals: könnte einer der Araber
oder Nichtaraber -') mir Stand halten, so wäre es heute geschehen; aber
es gibt nur Gefangennahme und Loskauf.
Die Verteilnng der Beute besorgte Abu Xudhaifa al'Adavij.
Den Abgeordneten der Havazin trug M. auf, dem Malik b. 'Auf, der
nach Täif geflohen war, zu melden, wenn er als Muslim zu ihm komme,
so solle er nicht nur seine Familie und sein Gut zurück, sondern noch
100 Kamele dazu haben. Sein Gut ward nicht verlost, seine Weiber und
Kinder blieben in Gewahrsam bei ihrer Verwandten Umm 'Abdallah bint
Abi Umajja in Mekka. Auf diese Mitteilung hin floh Malik heimlich 2i4h
aus Täif und kam mit M. zusammen, als dieser schon von alGi'rana
aufgebrochen war, wie man sagt, in Mekka. M. hielt ihm sein Ver-
sprechen und gewährte ihm das Fürstentum über die Kabilen der Fahm
und Havazin (Thumäla und Salama) in der Umgegend von Täif, welche
zum Islam übergetreten waren. An ihrer Spitze befehdete er die Heiden,
und führte insbesondere einen beständigen Raubkrieg gegen die Thakafiten.
Jedes Stück Vieh, das sie austrieben, nahm er weg; jeden Mann tötete
er; dem Propheten schickte er den Fünften, manchmal 100 Kamele und
manchmal 1000 Schafe. An Stelle der abgezogenen Feinde, klagte der
Thakafit Abu Mixgan, seien nun ■ verräterischer Weise die eigenen Bundes-
genossen getreten^). — BH. 879.
Bei der Verteilung der Geschenke an die Qurashiten und die Araber
waren die Mediner leer ausgegangen. Sie begannen endlich darüber zu murren.
Beim Kampf, sagten sie, sind wir seine Leute; aber bei der Verteilung
sind es die Qurashiten; wir möchten wohl wissen, ob das von Gott aus-
') Die Ausdrücke lauten ebenso wie bei BH- 878 in der Rede Ziihair's und
alAqra's.
^) '*jjJ^ nach Vermutung.
2^
^) Die Verse wie bei BH. 879.
380 Gi'räna A. 8.
geht — dann müssten wir uns beruhigen, oder von ihm selber — dann
würden wir Genugthuung verlangen. Sehr aufgeregt über dies Gerede liess
215 a M. die Mediner durch Sa'd b. 'Ubada in einem der Pferche zusammenkommen
— einige Emigranten wurden ebenfalls zugelassen, andere jedoch zurück-
gewiesen — , brachte ihnen in Erinnerung, was er für sie gethan und
was sie für ihn gethan hätten, und fragte sie, ob das persönliche Ver-
hältnis, welches zwischen ihnen bestehe, nicht mehr wert sei als einige
Schafe und Kamele, indem er jedoch zugleich es ihnen schriftlich zu
geben versprach, dass sie nach seinem Tode Baxrain für sich bekommen
sollten. ,,Ihr werdet, so schloss er, nach meinem Tode schon erleben,
dass ihr bevorzugt werdet; harrt nur aus, bis ihr mit Gott und seinem
Boten am Xauc ') zusammentrefft ; Gott sei den Medinern gnädig und
ihren Kindern und ihren Kindeskindern ! '^ Da weinten die Männer alle,
dass ihnen der Bart nass wurde, und sagten : o Bote Gottes, wir sind zu-
frieden mit unserem Lose und Anteil. — BH. 885 f.
M. kam am Donnerstag 5. Dhu-lQa'da nach alGi'rana, blieb 13 Tage
dort, und machte sich am Mittwoch 18. Dhu-lQa'da Avieder auf den Weg,
zunächst nach Mekka. Er begann den Ixräm bei seinem Betplatz in alGi'rana
auf dem nördlichen Ufer des Vadi und rief ununterbrochen Lahbaika, bis er
den Stein küsste (oder bis er den Tempel vor sich hatte). An der Pforte
der Banu Shaiba liess er sein Kamel niederknieen , um zunächst einen
dreimaligen Umgang um die Ka'ba zu verrichten, wobei er von einem
Stein zum anderen trottete (ramala). Darauf ritt er zu Kamel siebenmal
zwischen alCafa und alMarva auf und ab, und liess sich endlich am Marva
scheeren, ohne Opfer gebracht zu haben. Noch selbigen Tages ging er
nach alGi'rana zurück und von da am Donnerstag über Sarif nach Marr,
von wo er auf die Strasse und am Freitag dem drittletzten d. M. nach
Medina gelangte.
In Mekka liess er Mu'adh b. Gabal und Abu Musa alAsh'arij zurück
um die Leute im Koran und im heiligen Recht zu unterweisen ; zu seinem
215 b dortigen Statthalter bestellte er 'Attäb h. Asid, durch welchen er dem
Volke Gottes (= den Mekkanern) vier Handelsregeln entbieten liess *).
^) „Euer Stelldichem ist die Tränke ((j^r^l ^ Jsjiy«), die ist so gross
wie der Raum zwischen Can'a und 'üraän, und die Schiffe darauf sind
zahlreicher als die Sterne." Vgl. Buxarij III 277 f.
tj5^iAÄ£ <*^ -^ »-^j J^ ^j ^3- Verboten ist 1) die Bedingungen bei in
Verkauf verschieden (zweierlei) zu stellen, 2) Vorausbezahlung auf später
zu liefernde Ware, 3) Verkauf einer Sache, wofür nicht gebürgt wird,
4) Gewinn zu ziehen von etwas, was man nicht besitzt.
Uebertritt der Tliaqif A. 9. 381
Sei es kraft seines Statthalteramtes, oder auf ausdrückliclien 13efehl M.\s
leitete 'Attab demnächst die Feier des Pilgerfestes, an welchem auf
Grund des Waffenstillstandes ') Muslime und Heiden gleicherweise teil-
nahmen. — BH. 886f.
64 e.
Beitritt der Thaqafiten zum Islam.
'Urva b. Mas'ud war während der Belagerung von Täif in Gurash,
erst nachher kehrte er in seine Vaterstadt heim und richtete dort das
Geschützwesen ein, was er in Gurash gelernt hatte. Bald aber bekehrte
er sich zum Islam, legte in Medina ^) das Bekenntnis ab, und bat dann
M. um Erlaubnis als Prediger des Islam nach Täif zurückgehen zu dürfen.
Ungern gewährte sie ihm endlich der Prophet, da er für sein Leben be-
sorgt war. Als nun 'Urva, nach nur fünftägiger Reise Abends in Täif
eingetroffen, gleich in sein Haus ging, fiel es den Thaqafiten schon auf,
dass er nicht zuvor der Rabba seinen Besuch machte und bei ihr sein
Iljtar schor, sie entschuldigten es jedoch mit seiner Ermüdung und kamen
ihn zu grüssen. Als er ihnen aber den Gruss des Heidentums verwies
und sie den Islam anzunehmen aufforderte, gerieten sie in Zorn, dass er
Sabier geworden sei, beleidigten ihn und entfernten sich, um sich gegen
ihn zu beraten. Mit Morgengrauen stieg 'Urva auf einen Söller seines
Hauses und sagte das Gebet an. Da schoss auf ihn ein Mann von den ■
Axlaf, zu denen 'Urva selber gehörte, namens Vahb b. Gabir; nach glaub-
würdigeren Angaben traf ihn jedoch Aus b. 'Auf von den Banu Malik
mit einem Pfeil in die Pulsader; das Blut wollte sich nicht stillen lassen.
Die Axlaf wappneten sich für ihn, die Banu Malik stellten sich ihnen
gegenüber; er aber verhinderte den Kampf, indem er sein Blut umsonst
hingeben zu wollen erklärte. Auf seine Bitte bestatteten ihn die Seinigen
bei den Gräbern der Muslime, die bei der Belagerung von Täif gefallen
waren. M. verglich ihn mit dem Cäxib Jäsln (Sur. 37,130), der ebenfalls
von seinem eigenen Volke umgebracht sei, als er es zu Gott gerufen habe.
Der Sohn des Gemordeten, Abu Malix, und sein Bruderssohn, Qarib b. al-
Asvad b. Mas'ud, sagten sich von den Thaqafiten los und gingen nach sica
Medina, als Schützlinge Gottes und seines Boten und als Eidgenossen
ihres mütterlichen Oheims Abu Sufjan b. Xarb. Sie stiegen bei alMughira
b. Shu'ba ab und blieben dort, bis die Gesandten von Täif kamen, im
Ramacan A. 9.
1) *^*vX/) JLc vgl. fol. 241a.
^) Nach minder zuveirässigeu Angaben traf er M. noch auf dem Wege von
Mekka nach Mediua.
382 Uebertritt der Thaqif A. 9.
'Amr b. Umajja, von den Banu 'Iläg, war einer der geriebensten
Leute seiner Zeit. Bisher hatte er sich von 'Abdjalll b. 'Amr fern ge-
halten; nun aber ging er Mittags zu dessen Gehöft und liess ihn heraus-
rufen; verwundert folgte 'Abdjalll der Aufforderung. Amr sagte ihm,
gegen den immer weiter sich ausbreitenden Islam seien die Thaqafiten
vereinsamt und wehrlos, nicht im Stande auch nur einen Schritt sich aus
ihrer Festung hervorzuwagen. 'Abdjalil gab ihm völlig Recht, und auch
die Ratsversammlung von Täif sah ein, dass man seinen Frieden mit dem
Islam machen müsse, um zur Ruhe zu gelangen. Also ward 'Abdjalil, so
wie früher 'Urva, als Unterhändler zu M. gesandt; durch das Schicksal
'Urva's gewitzigt, wollte er aber nicht allein gehen, sondern liess sich Ge-
nossen mitgeben, von denen, wie er hoffte, ein jeder sein Geschlecht be-
arbeiten sollte, zwei von den Axläf, alXakam b. 'Amr b. Vahb b. Mu'attib
und Shuraxbil b. Ghailän b. Salama b. Mu'attib, und drei von den Banu
Malik, 'Uthman b. Abi TAc und Aus b. 'Auf und Numair b. Xarasha.
Nach anderer Angabe bestand die Gesandtschaft aus mehr als zehn Per-
sonen, unter denen sich auch Sufjän b. 'Abdallah befand.
Bei Dar Gare (?) im Vadi Qanät trafen die Abgeordneten ihren
Landsmann alMughira, an dem grade die Reihe war die Kamele zu
hüten. Er überliess dieselben ihrer Obhut und lief voraus nach Medina
um sie bei M. anzumelden. Aber Abubekr, dem er vor der Moschee be-
• gegnete , beschwur ihn zu gestatten , dass er dem Propheten die erste
Mitteilung mache; übrigens hatte M. schon vorher die bevorstehende
216 b Ankunft der Thaqafiten seinen Genossen angekündigt. Darauf empfing
alMughira von M. die Versicherung, dass den Thaqafiten so gute Bedin-
gungen wie nur immer möglich gewährt werden würden; mit diesem Be-
scheide kehrte er zu den Gesandten zurück. Während er sie herbrachte,
unterwies er sie, wie sie sich benehmen sollten; auf den islamischen
Gruss Hessen sie sich aber nicht ein, sondern blieben bei ihrem in'am
cabäxan. Sie begrüssten M. in der Moschee, er fand nichts Anstössiges
darin, dass sie als Heiden dieselbe betraten. Sie wohnten bei alMughira
in alBaqT', wo ihm M. Land angewiesen hatte. Doch liess ihnen M.
ausserdem drei Hütten im Raum der Moschee aufschlagen, wo sie das
nächtliche Lesen hören und die Reihen der Beter beobachten konnten.
Essen und sich waschen thaten sie bei alMughira; der Prophet aber kam
für ihre Bewirtung auf. Bei der ersten Predigt, die sie von ihm hörten,
vermissten sie seine eigene Bezeugung, dass er der Bote Gottes sei; das
zweitemal bezeugte er es dann ausdrücklich. Während ihrer täglichen
Besuche bei M. Hessen sie ihren jüngsten, 'Utluuan I). Abi l'Ac, beim
Gepäck zurück. Wenn sie aber zurückkamen und Mittagsruhe hielten,
ging er heimlich zu M.. oder wenn dieser schlief, /u Almltekr (and. Ubaij
TTebertritt der Thaqif A. 9. 883
b. Ka'b) und Hess sich im Koran und in den heiligen Satzungen unter-
weisen. So kam er seinen Gefährten im Islam und in der Huldigung
zuvor, ohne dass sie es wussten.
Nachdem die Gesandten ihre Besuche beim Propheten mehrere Tage 217 a
fortgesetzt hatten, wurden die Verhandlungen über den Vertrag eröffnet,
auf Grund dessen der Beitritt der Thaqafiten zum Islam erfolgen sollte.
Sie verlangten, dass ihnen das Huren '), das Zinsnehmen, und das Wein-
trinken gestattet bleiben sollte; aber diese Forderungen lehnte M. ab, auf
Grund von Sur. 17,34. 2,278. 5,92. Sie Hessen sich bewegen davon ab-
zustehen, da Sufjan b. 'Abdallah ihnen darlegte, dass die übrigen Muslime
sich dieser drei unentbehrlich scheinenden Dinge auch hätten entwöhnen
müssen. Dir Sprecher war 'Abdjalil; der Unterhändler, der zwischen
ihnen und dem Propheten auf- und abging, war Xalid b. Sa'ld b. al'Ac,
welcher auch den Vertrag schrieb. Die Speisen, welche M. ihnen schickte,
rührten sie erst an, nachdem Xalid sie gekostet hatte, bis sie den Islam
annahmen. — Die grösste Schwierigkeit erhub sich in Betreff der Rabba.
Als der Vertrag schon geschlossen war, baten die Gesandten den Boten
Gottes, sie ihnen ans Rücksicht für ihre Thoren und ihre Weiber und
Kinder noch auf drei Jahre zu lassen — oder auf zwei Jahre — oder
auf ein Jahr — oder wenigstens auf einen Monat. Aber M. war uner-
bittlich, nur von der Verpflichtung, selber ihre Göttin zu zerstören, ent-
band er sie, indem er damit Abu Sufjan und alMughira beauftragte. Auch
den Dispens vom Gebet, um den sie nachsuchten, bekamen sie nicht;
eine Religion ohne Gebet, sagte M., sei nichts wert. So lernten sie denn
alle Satzungen und Pflichten des Islam, und fasteten auch den noch übrigen
Teil des Monats Ramacan. Sie nahmen es anfangs sehr genau mit der
Bestimmung, dass man vor Sonnenuntergang oder nach dem Morgengrauen
das Fasten nicht brechen dürfe; wenn Bilal ihnen das Essen („das Brech-
fasten") früher oder später brachte, glaubten sie, es sei eine Versuchung, -Jub
und rührten es nicht eher an, als bis er ihnen versicherte, M. esse auch
schon, oder esse auch noch. Für die Folge aber merkten sie sich diese
Verkürzung der Fastenzeit. — Als sie abzogen, machte M. 'Uthman b.
Abi lAc zu ihrem Anführer, weil er, obzwar der jüngste, doch der eifrigste
Muslim war. Er legte ihm beim Abschied ans Herz, keinen Gebetsaus-
rufer um Lohn anzustellen und sich als Vorbeter nach dem Mass des
Schwächsten zu richten.
') „da sie oft ausser Hause sein müssten." Vgl. ßH. 254,2 £F. 256,14 ff. und
Bentley (ed. Dyce) III 310: Pope Plus V, upon hearing that the Protestants
were in earnest against adultery and fornication, he said: if they will not
allow of such kiud of sport in their religion, it will never be of any long
duratiou.
384 ITebertritt der Thaqif A. 9.
In der Nähe von Täif gab 'Abdjalil den übrigen Abgeordneten den
Rat, zu thun als haben sich die Verhandlungen zerschlagen und den Ver-
tragsschluss erst dann einzugestehen, wenn den Thaqafiten Lust und Mut
zum Kampf mit M. vergangen seien. Mit verhülltem Gesichte, wie Leute,
die nichts gutes bringen '), ritten sie in die Stadt ein und machten zuerst
der Rabba ihren Besuch. Darauf teilten sie, ein jeder seinen Stammge-
genossen, die Bedingungen des Vertrages mit, erklärten sie für unannehm-
bar, und schalten auf M. als einen harten übermütigen Mann — wozu sie
vorher seine Erlaubnis eingeholt hatten. „Also macht euch auf Krieg ge-
fasst, schafft Vorrat auf zwei Jahre an — länger wird euch M. wohl nicht
belagern — , grabt einen Graben zum Schutze eurer Burg, und verliert
keine Zeit!" Zuerst waren nun die Thaqafiten dazu entschlossen, nach
ein oder zwei Tagen jedoch verloren sie den Mut und sagten zu den
Unterhändlern, sie sollten nur wieder umkehren und in die Bedingungen
willigen. Da bekannten diese die Wahrheit und teilten mit. dass al-
218a Mughira und Abu Sufjan demnächst die Rabba zerstören würden. Ein
Greis äusserte: das sei die Bestätigung des Vertrages; wenn M. im Stande
ist, sie zu zerstören, so ist er im Recht und wir im Irrtum; sonst zweifle
ich noch daran. Als 'Uthman ihn au das Schicksal von alUzza, Isaf und
Näila, Hubal, Manät und Suva' erinnerte, meinte er, mit alLät stehe die
Sache doch anders.
Wenige Tage nach der Abreise der Gesandten machten sich al-
Mughira und Abu Sufjan auf den Weg nach Täif, mit ihnen der Sohn
und der Neffe 'Urva's, die von M. eine Anweisung auf den Schatz der
Rabba erhalten hatten, um damit die Schulden ihrer Väter zu bezahlen.
Während Abu Sufjan bis zum folgenden Morgen auf seinem Landgute
bei Täif, Dhu-lHarm, blieb, ging alMughira mit einigen zehn Begleitern
in die Stadt, übernachtete bei seinen Verwandten, und begab sich am
anderen Morgen ans AVerk. Mit einem Beil in der Hand stieg er bis an
den Kopf der Rabba heran; die Banu Mu'attib standen gerüstet um ihn
herum um ihn zu schützen. Wie er nun den ersten Streich mit dem
Beil geführt hatte, fiel er alsbald wie ohnmächtig zur Erde. Da erhob der
umstehende Haufe, darunter viele Weiber, Kinder und Sklaven, ein
Triumphgeschrei; aber alMughira hatte sich bloss einen Spass mit den
Thakif erlaubt, den er seinen Begleitern zum voraus angekündigt hatte.
Nach einiger Zeit richtete er sich wieder auf und sprach: ihr Thaqif
geltet zwar für die gescheitesten Araber, aber ihr seid die allerdumuistcn.
Darauf zerschlug er das Götzenbild vollends, und die Anderen halfen
') *-ij'w>Jo LxiJtj^ Jo^S' '^7^^^ I t"*
P.anu Tamiin A. 9. 385
ihn. Der Priester') meinte freilich, wenn der Frevler nur erst ans Fun- 2i8b
dament komme, so werde ein vernichtender Zorn von demselben aus-
gehen; als aber alMughira den Grund bis zur Tiefe eines halben Klafters
aufgrub , gelangte er an den Schatz -) der Göttin und holte daraus ihre
Kleider und Juwelen und Weihrauch und Silber und Gold hervor. Da-
von gab der Prophet dem Abu Malix und Qarib und anderen Leuten,
den Rest verwandte er zu frommen Zwecken und zum Ankauf von
Waffen.
In Betreff des Bannes (ximä) von Vagg erliess M. folgendes Schreiben:
die 'Icähbäume und das Wild von Vagg sollen nicht verletzt werden, und
wer dabei betroffen wird, soll Hiebe haben und die Kleider verlieren*),
und wer zuwider handelt, soll gefasst und vor Muhammed gebracht
werden, das ist der Befehl des Propheten Muhammed. Geschrieben hat
es Xalid b. Sa'id auf Befehl des Gesandten, Muhammed b. 'Abdallah.
Also handle niemand zuwider, zu seinem eigenen Schaden, in Betreff'
dessen , was Muhammed der Bote Gottes befohlen hat. — Die Aufsicht
über den Bann von Vagg bekam Sa'd b. Abi Vaqqäc. — BH. 914 — 919.
65.
'Ujaina's Zug gegen die Bann Tamira, A. 9.
Am 1 Muxarram des neuen Jahres schickte M. die Steuereinnehmer
aus*), und zwar Buraida b. alXucaib (and. Ka'b b. Malik) zu den Bann
Aslam und Ghifar, 'Abbad b. Bishr zu den Sulaim und Muzaina, Raff' b.
Makith zu den Guhaina, 'Amr b. al'Ac zu den Fazära, alCaxxak b. Suf-
jan alKilabij zu den Kiläb, Busr b. Sufjan alKa'bij (and. Nu'aim b. 'Abd-
allah alNaxxäm aFAdavij) zu den Ka'b, Ihn alLutbijja alAzdij zu den
Dhubjan, und einen Sa'diten zu den Banu Sa'd b. Hudhaim.
Bei den Banu Ka'b (von Xuzä'a) hatten sich die tamimitischen Banu
'Amr b. Gundab niedergelassen, sie benutzten gemeinschaftlich mit ihnen
ihren Teich Dhat-alAsheäe. Als nun der Steuerempfänger dorthin (oder
nach 'Usfän) kam, trieben die Xuza'iten willig ihr Vieh zusammen, damit
er den Zehnten nehme ; die Tamimiten jedoch, die noch nicht dem Islam
beigetreten waren, traten ihm mit gewaffneter Hand entgegen, so dass er
unverrichteter Sache abziehen musste. In Folge dessen wollten die
') Das Priestertum (sidana) besassen die Bami l'Aglan b. 'Attab b. Malik
(b. Ka'b). — Die Aeussenmg des alten Weibes wie bei BH. 918,2.
2) L^lp> = wouo.il (?)
2) Das Pfänden der Kleider ist eine gewöhnliche Strafe für die Verletzimg
des Bannes. Vgl. Baladh. 8. 9.
••) mit dem Befehl, jÄjtil (Sur. 7,198) zu nehmen und nicht die besten Tiere
auszusuchen.
Väkiili, Muhammed. ^'^
386 Bann Tamira A. 9.
Xuza'iten nichts mehr mit ihnen zn thnn haben und trieben sie aus ihrem
Revier heraus. Dem Propheten aber erbot sich 'Ujaina b. Xicn die Tami-
219a miten zu verfolgen und zu bestrafen. Mit 50 beduinischeu Reitern eilte
er ihnen nach, über aFArg und alSuqjä ins Gebiet der Banu Sulaim, wo
sie sich auf einer Ebene (caxrä) niedergelassen hatten. Während die
Männer grösstenteils draussen auf der Weide waren, überfiel 'Ujaina die
Zelte, nahm 11 Männer, 11 Frauen und 30 Kinder gefangen, und brachte sie
nach Medina, wo sie im Gehöft der Ramla bint alXarith in Gewahrsam
gehalten wurden.
Darauf kamen zehn Abgeordnete der Banu Tamim nach Medina,
darunter arUeärid b. Xagib, alZibriqän b. Badr, Qais b. 'Acim, Qais b.
alXarith, Nu'aim b. Sa'd, 'Amr b. alAhtam, alAqra' b. Xabis, Rabäx b.
alXarith b. Mugäshi'. Sie fragten nach ihren Gefangenen, die Weiber
und Kinder weinten, als sie sie sahen. Dann gingen sie wieder in die
Moschee, vor dem Mittagsgebet, und äusserten mit lautem Schreien ihre
Ungeduld, dass M., der an diesem Tage bei 'Aisha wohnte, auf sich
warten Hess ; so dass die zum Gebet versammelten Muslime sie zu klappen
begannen. Als M. endlich erschien, hingen sie sich sogleich an ihn um
ihr Gewerbe vorzubringen; er aber ging lächelnd weiter, betete das Mit-
tagsgebet und verrichtete dann erst noch in seinem Hause zwei Beugungen,
ehe er ihnen im Hofe der Moschee Gehör gab. Dir Redner 'Uearid hielt
nun eine Rede, worin er Tamim als den edelsten wohlhabendsten und
zahlreichsten Stamm des Ostens (ahlu Imashriq) pries. Als er geendet
hatte, rief M. Thabit b. Qais auf; der antwortete, obwohl völlig unvor-
bereitet, mit einer Lobrede auf den Boten Gottes und seine Anhänger.
219 b Darnach trug alZibriqan, der Dichter der Tamimiten, einige Verse zu
ihrem Lobe vor: „wir sind die Edelsten, und kein anderer Stamm kommt
uns nah, unter uns sind die Könige und unter uns werden die Kirchen er-
richtet". Ihm antwortete auf M.'s Befehl Xassan b. Thabit mit einem
Liede zum Preise der Emigranten und Mediner, welches er von einer
eigens für ihn errichteten Kanzel vortrug '). Die Tamimiten mussten
selber, als sie unter sich waren, zugestehen, dass sie in diesem Wett-
kampf unterlegen waren. — In Anlass ihres ungebührlichen ungeduldigen
Schreiens nach dem Propheten erschien Sur. 49,2. — BH. 933 — 937.
220a Zum Abschied gab M., wie er pflegte, den Abgesandten Geschenke;
und als er hörte, dass ein beim Gepäck zurückgelassener Jüngling, 'Amr
b. alAhtam, nicht bedacht war, Hess er auch den rufen, obwohl Qais b.
') Die Reden und die Lieder lauten bei Vakidi grade so wie bei BH. 934
bis 937, mit ganz unerheblichen Abweichungen. Finä tuncabu Ibija'u
(BH. 935,17) zeigt, dass auch unter den Tamim das Christentum verbreitet
war; denn durch uns blüht der Handel (Weil) heisst das nicht.
Xath'am A. l). 387
'Acini meinte, der brauclie nichts zu bekommen, da er jung und nicht
von edler Herkunft sei. Ueber diese Aeusserung erzürnt verfasste 'Amr
ein paar Spottverse auf Qais '). — BII. 938 f.
Die Banu IMucoaliq wollten den Valid b. 'Uqba, der zu ihnen ge-
sandt war, mit '20 Mann freundlich einholen; es war das erstemal, dass
sie einen Steuersammler sahen, und sie freuten sich sehr darauf. Aber
alValid floh voller Furcht vor ihnen und erzählte dann in Medina, er sei
mit Waffengewalt am Einziehen des Zehnten gehindert worden. Schon
plante M. einen Rachezug gegen die Balmucealiq, da kamen sie noch
zu rechter Zeit und rechtfertigten sich vor ihm; in ihrer Gegenwart ward
M. von der Inspiration befallen, durch w'elche Sur. 49, G offenbart wurde.
Auf ihre Bitte gab er ihnen sodann 'Abbad b. Bishr als Steuersammler
mit. Der benahm sich gerecht und billig, lehrte sie die Satzungen und
den Koran, und kehrte nach 10 Tagen zu M. zurück. — BH. 730 f.
66.
A. 9 im Cafar (Avie Ihn Abi Sabra von Isxaq b. 'Abdallah von Ihn
Ka'b b. Malik dem Vakidi erzählte) sandte M. den Queha b. 'Amir mit
20 Mann und 10 Kamelen gegen einen Stamm der Xath'am in der Nähe
von Tabäla- Ueber Futuq nach Baen Masxab (Masxä?) gelangend nah-
men sie einen Mann gefangen um ihn auszufragen. Er aber that als
verstehe er sie nicht-), und statt zu antw^orten, begann er die in der Nähe
befindliche Niederlassung am Wasser zu allarmieren, so dass Queba ihm
den Kopf abhauen musste. Die Muslime warteten nun bis zur Nacht
und überfielen dann die Niederlassung, wobei sie jedoch auf heftige
Gegenwehr stiessen. Am Morgen kamen die Xath'amiten in hellen Haufen
herbeigeeilt, aber ein plötzlich angeschAVollener Regenbach schützte
die Muslime und sie entkamen glücklich mit der Beute nach Medina.
Es trafen nach Abzug des Fünften 4 Kamele oder 40 Schafe auf jeden
Theilnehmer. — Vgl. fol 171a (No. 59).
') BH. 939,2.3. In v. 1 ist alHalbü nicht (wie Weil meint) mein, sondern
dein Hinterer, vgl. 'Antara 11,1. Der v. 2 lautet bei Vakidi anders, und
es folgt noch ein v. 3:
V_J_Jl)J i^'LAiiiAj! ti5^J ^ f»5-jU ^^wLot *»J! ,.,L5 ÜiLAi2i.O ,..t
Nach (Rabi'a b. 'Uthman von einem Alten von) einer Naggaritin bekamen
die Gesandten I2V2 Unze, ihr jüngster bekam 5 Unzen.
2) j*;f\AX^^, z.B. fol. 180a von 'Aisha gesagt, die ihrem Vater gegenüber
sich dumm stellt.
25*
388 Qureä, Abessynier, A. 9.
220b 67.
A. 9 im Rabi' I (-wie Rashid Abu Maiihiib alKilabij von zwei Söhnen
Abu Sulma's, und Xucain b. 'Abdallah dem Yakidi berichteten) schickte
M. eine Schar, bei der sich alCaxxak b. Sufjan b. 'Auf b. Abi Bakr
alKilabij und alAcjad b. Salama b. Qure b. 'Abd befanden, gegen die
Qureästämme '). Da sie den Islam nicht annehmen wollten, kam es zum
Kampf in Zugg Lava. Dabei brachte alAcjad seinem Vater Salama das
Pferd zu Sturz, so dass er herab und in einen Teich fiel, worin ihn der
Sohn so lange festhielt, bis einer kam und ihn tot schlug; er selber
tötete seinen Vater nicht.
Abu Mauhüb von den beiden Söhnen Abu Sulma's: M. sandte am
Beginn des Rabi' I durch den 'Uraniten 'Abdallah b. 'Ausaga ein Schrei-
ben an die Banu Xaritha b. 'Amr b. Quraie , worin er sie zum Islam
aufforderte. Sie nahmen das Blatt, wuschen es ab und flickten damit
den Boden eines Eimers. Der Prophet sprach sich verwundert über
solche Dummheit aus. Sie waren scheue Leute mit verworrener Sprache,
Vakidi sah einen von ihnen, der sich nicht ausdrücken konnte ^).
68.
A. 9 im Rabi' II fand der Zug 'Alqama's b. Mugazzaz alMudligij statt.
Musa b. Muxammad von s. Vater, und Ismail b. Ibrahim b. 'Abdalraxman
von s. Vater: M. erfuhr, dass abessynische Truppen zu Schiff bei Shu'aiba
in Sicht gekommen seien. Gegen sie sandte er 300 Mann unter dem Be-
fehle 'Alqama's aus. Sie griffen, durchs Meer watend, die Abessynier auf
einer Insel an und schlugen sie in die Flucht. Nach einigem Aufenthalte
am Endpunkt seines Zuges (BH. 998,8) machte sich 'Alqama mit seinen
Truppen wieder auf den Rückweg. Unterwegs entliess er einen Teil der-
selben, unter der Führung 'Abdallah's b. Xudhäfa alSahmij, welcher gern
Spass machte. Als seine Leute in einem Quartiere Feuer gemacht hatten
um sich zu wärmen und abzukochen, befahl er ihnen feierlich ins Feuer
zu springen; als sich aber wirklich einige dazu schürzten, sagte er, sie
') Jaqut II 919,1; lies Z. 5 ^.jAc ^JLc.
j,'^^jjt\. Umm Xabilj biiit 'Aiiiir b. Xalid b. 'Amr b. Quiai(t b. 'Abd b.
Abi Bakra machte folgende Spottverse auf sie:
a^
L^
.j^jj] i-i^ Lp^-i:\^ lA.^.^S'v/) ^^ X_)t *-i>j1 '^ 5öl
«ajji A. 9. 389
sollten sitzen blei1)cn, er Iiube ja nur Spass gemacht. Als das dem Pro-
pheten berichtet wurde, sagte er: wer euch Frevelhaftes befiehlt, dem ge-
horchet nicht. — Bll. 998.
69.
Zerstörung des Götzen alFuls, A. 9 im Rabi' II.
'Abdalraxman b. 'AbdaFaziz hörte, Avie 'Abdallah b. Abi Bakr b. Xazm
den Musa b. 'Amran b. Mannäx fragte, während sie in alBaqf bei einander
Sassen, ob er den Zug gegen alFuls kenne; da jener verneinte, lachte Ihn
Xazm und erzählte Avie folgt: anf M.'s Befehl zog Ali mit 150 Mann aus; 221 n
es waren lauter Mediner, sie ritten 100 Kamele und führten 50 Rosse
am Zügel. Sie überfielen im Morgengrauen das Lager der Familie Xa-
tim's '), füllten ihre Hände mit Gefangenen und Vieh, und zerstörten al-
Fuls, ein Götzenbild des Stammes Oajji.
Als 'Abdalraxman diesen Bericht dem Muxammad b. 'ümar b. 'Alij
erzählte, fand der ihn unvollständig und ergänzte ihn wie folgt: die
schwarze Raja führte Sahl b. Xunaif, das weisse Livä Gabbar b. Caxr
alSalamij. Der Wegweiser war ein Asadit namens Xuraith, er führte sie
den Weg nach Faid. Unterwegs sagte er an einer Stelle zu ihnen: von
hier ist die Niederlassung, die ihr überfallen wollt, noch eine Tagereise
entfernt; wenn wir den Weg bei Tage machen, so treffen wir auf ihre
Aussenposten (aeräf — Extremitäten) und ihre Hirten, die werden sie
warnen, so dass sie sich zerstreuen und ihr nicht zum Ziel gelangt; also
wartet hier bis heute Abend, dann macht euch zu Pferde auf und über-
fallt sie vor Tau und Tage ! Sie folgten diesem Rat und schickten vorerst
nur einige Späher aus. Diese brachten einen schwarzen Sklaven ein,
welcher, wie er gestand, einem Gäiten von den Bann Nahbän gehörte und
den Auftrag hatte, aufzupassen und Meldung zu tliun, wenn er muslimische
Reiter gewahr werde. Die nächste Niederlassung war nach seiner Aus-
sage in einer Nacht zu erreichen. Während nun die Uebrigen mit dem
asaditischen Führer im Lager zurückblieben, machten sich die Reiter zum
nächtlichen Ueberfalle auf, der gefangene Sklave musste ihnen, wohl oder 221b
übel, den Weg zeigen. Als er sie so nahe an die Niederlassung gebracht
hatte, dass sie das Gebell der Hunde und das Geräusch des Viehes in
den Hürden hörten, beschlossen sie nicht im Dunkel anzugreifen, damit
die Ueberfallenen sich nicht verstecken konnten, sondern bis zum nahen
Morgen zu warten. Das thaten sie denn auch und hatten den besten Er-
folg. Die gefangenen Männer wurden von den Frauen und Kindern ge-
sondert, unter den letzteren befand sich auch die Familie Xatim's. Ueber
') Es steht (mehr als einmal) geschrieben *.j-s-J! isJL^v.^.
390 f^ajji A. 9.
die gefangenen Frauen und Kinder ward Abu Qatada gesetzt, über die
übrige Beute 'Abdallah b. 'Atiq. — Als eines der Mädchen den schwarzen
Sklaven, welcher Aslam hiess, gebunden bei den Muslimen erblickte, rief
sie : das hat euch Aslam gethan, möge es ihm nicht gut gehen (la salima) !
Er aber entschuldigte sich mit seiner Notlage. Dem Versprechen gemäss,
welches man ihm gegeben hatte, verlangte er jetzt losgelassen zu werden;
aber Ali wollte, dass er erst den Islam annehme. Dessen weigerte er
sich, er zog vor das Schicksal der übrigen Gefangenen (d. h. der Männer)
zu teilen. Diesen wurde darauf der Islam angetragen; wer ihn annahm,
kam frei, wer ihn nicht annahm, verlor den Hals. Als die Reihe nun an
Aslam kam, erklärte er lieber den Tod leiden, als sich bekehren zu wollen.
Da ihm aber von seinen Mitgefangenen vorgehalten wurde, dass wenn ihm
am Leben nichts liege, er dann doch auch nicht, um es zu erhalten, dem
Feinde den Weg habe zeigen sollen, so ward er anderen Sinnes und be-
quemte sich zum Islam. Hernach kämpfte er tapfer unter Xalid in der
Schlacht von Jamäma. — Darauf zerstörte und verwüstete Ali den Fuls.
In seinem Hause fanden sich drei Schwerter (Rasöb, alMigdham, alJamäni)
und drei Panzer; er trug Kleider, die man ihm anzulegen pflegte. — In
Rakak ward die Beute verteilt, mit Ausnahme der Familie Xatim's. Für
M. wurden ausser dem Fünften noch die drei Schwerter als Ehreuanteil
bestimmt.
222 a 'Abdallah b. Ga'far alZuhrij von Abu 'Aun: die Tochter Xatim's, die
ebenfalls mit gefangen, aber nicht mit verteilt (also unverletzt) war,
wurde zu Medina im Gehöft der Ramla bint Xarith untergebracht. Wenn
nun M. an ihr vorüberkam, bat sie ihn Gnade zu üben, ihr Vater sei tot
und ihr Anwalt ') verschwunden. „Wer ist denn dein Anwalt?" Mein
Bruder 'Adij. „Ein Ausreisser vor Gott und seinem Boten!" 'Adij war
nämlich durch einen Kundschafter, den er in Medina hielt, rechtzeitig von
der drohenden Gefahr unterrichtet und hatte sich ihr durch die Flucht
nach Syrien entzogen. So ging es mehrere Mal, bis sie die Hoffnung auf-
gab. Da, am vierten Tage, als M. wieder vorbeikam, winkte ihr ein Mann
zu, ihn anzusprechen, und diesmal Hess er sich erbitten. Der Mann war
Ali selber, sie kannte ihn aber nicht, denn sie hatte seit ihrer Gefangen-
nahme auf dem ganzen Wege ihr Gesicht verhüllt. — BH. 947 — 950.
70.
T a buk, A. 9 i m R a g a b.
'Uniar b. 'Uthman b. 'Abdalraxman b. Sa'id, und 'Abdallah b. Ga'far
alZuhrij, und Muxammad b. Jaxja, und Ibn Abi Xabiba, und Rabi'a b. 'üth-
') vafid, d. h. der Unterhändler, welcher kommt um die Freilassung zu er-
wirken. Die Tochter Xatim's heisst Agh. XVI T6ff. Safffina.
Tabiik A. 0. 391
man, und 'Abdalraxman b. 'AbdaPaziz b. Abi Qatada, und 'Abdallah b.
'Abdalraxman alGumaxij, und 'ümar b. Sulaiman b. Abi Xathma, und
Musa b. Muxainmad b. Ibrahim, und 'Abdalxamid b. Ga'far, und Abu
Ma'shar, und Ja'qub b. Muxamraad b. Abi Ca'ca'a, und Ibn Abi Sabra,
und Ajjub b. alNu'man und Andere: die Säqiea^), das sind die Nabatäer,
pflegten mit Oel und feinem Mehl (darmak) nach Medina auf den Markt
zu kommen, durch sie erfuhr man dort immer, was in Syrien vorging.
Sie berichteten, dass Heraklius ein gewaltiges Heer zusammengezogen
und auf ein Jahr verproviantiert habe, dass die Truppen der Laxm,
Gudham, Ghassan, 'Amila zu ihm gestossen seien, dass die Spitzen des
Heeres in der Balqä stehen, während Heraklius selber in Hims sich be-
finde. Es war jedoch nicht so, sie hatten es nur sagen hören und er-
zählten es weiter. Kein Feind schien den Muslimen furchtbarer, denn
von ihren Handelsreisen her kannten sie die Macht der Griechen. Während
darum M. bei allen anderen Zügen, die er unternahm, das Ziel so lange
wie möglich geheim hielt, sagte er es jetzt den Leuten frei heraus, damit
sie sich rüsteten. Er Hess auch die Mekkaner und die Kabilen aufbieten,
die Aslam (in alFuru') durch Buraida, die Ghifar durch Abu Ruhm, die
Laith durch Abu Vaqid, die Camra (an der Küste) durch Abu Sa'd al-
Camrij, die Guhaina durch Rafi' und Gundab die Söhne des Makith, die
Ashga' durch Nu'aim b. Mas'ud, die Ka'b durch Budail und 'Amr b.
Salim und Busr b. Sufjan, die Sulaim durch 'Abbad b. Bishr und Andere. 222b
Zur Bestreitung der Rüstungen forderte M. auf, freiwillige Gaben
darzubringen. Abubekr war der erste and opferte sein ganzes Vermögen,
Omar opferte sein halbes. 'Abdalraxman b. 'Auf gab 200 Unzen Silber,
*Acim b. 'Adij 90 Last Datteln; ähnlich aPAbbas, Galxa, Sa'd b. 'übada,
Muxammad b. Maslama. Am meisten that sich Othman hervor, er stattete
den dritten Teil des Heeres mit allem Nötigen aus, bis auf die Schlauch-
bänder. Aber auch die Aermeren steuerten bei, z. B. ein Reitkamel für
die, die keines besassen. Selbst die Weiber blieben nicht zurück. Li
'Aisha's Hütte lag, wie die Aslamitin Umm Sinau berichtet, ein Kleid
vor M. ausgebreitet, worauf Moschus, Hals- und Armbänder und der-
gleichen freiwillige Opfer der Weiber geworfen wurden.
Es war die Zeit, wo die Früchte reifen, wo die Menschen lieber
im Schatten sassen als in der fürchterlichen Hitze und unter den
schwierigen Umständen'^) zu Felde zogen. Der Sammelplatz war bei der
Abschiedshöhe, die Krieger wurden wegen ihrer Menge nicht aufgezeichnet,
') ein eigentümlicher Name (Q^ 1*33 1^2) ^i" die alte ansässige Bevölkerung,
welche die nach Nordwesten vordrängenden Araber in Edom, Moab u. s. w.
sich unterworfen hatten.
-) aTusra, daher dieser Feldzug auch ghazvat al'usra heisst, fol. "2383.
392 Tabuk A. 9.
so dass manche meinten, zurückbleiben zu können ohne dass M. es merke,
wenn er nicht etwa eine Offenbarung bekomme. Den Salamiten Abu
Vahb alGadd b. Qais fragte M., ob er nicht auch mitziehen wolle und
sich eine hübsche Griechin hinten aufladen; er aber bat ihn nicht in
Versuchung zu führen, denn er sei ein gefährlicher Weiberfreund; worauf
M. sich unwillig abwendend ihm Urlaub gab. Hinterher aber, als alGadd
von seinem Sohne 'Abdallah — er war ein Beduine, der Bruder des
Mu'adh b. Gabal von Mutters Seite — zur Rede gestellt wurde, sagte er:
was! bei diesem Winde und in dieser Hitze soll ich gegen die Griechen
(Banu lAcfar) ziehen? ich bin froh, wenn sie mich hier in Ruhe lassen!
Da warf ihm der Sohn vor, er sei ein Heuchler, worauf ihm der Alte
mit seinem Schuh ins Gesicht schlug. Der Ekel wollte auch die übrigen
Banu Salama zurückhalten und versuchte in diesem Sinne auf Gabbär
b. Caxr und einige Andern zu wirken, wie er denn auch nichts zu den
223 a Kosten der Ausrüstung beisteuerte. Aus Anlass seiner ward damals
Sur. 9, 82. 49 offenbart. Der Sohn überbrachte ihm davon die Nachricht,
er aber sagte: schweig, du bist wahrhaftig schlimmer gegen mich als
Muhammed. — BH. 894. 908.
Die Weiner (alBakkäün) waren arme Leute, die M. um Reitkamele
baten und anfingen zu weinen, da er ihnen keine geben konnte (Sur. 9,93).
Es waren sieben, Sälim b. Auf von den 'Amr b. 'Auf, Hurair (Haramij?)
b. 'Amr von den Vaqif, 'Ulba b. Zaid von den Xaritha, Abu Laila 'Abdal-
raxman b. Ka'b von den Maziu b. alNaggar, 'Amr b. Xumäm von den
Salama, Salama b. Caxr von den Zuraiq, 'Irbäc b. Sarija von den Sulaim.
Andere nennen weniger richtig 'Abdallah b. alMughaffal und 'Amr b.
'Auf von den Banu Muqrin b. Muzaina '). 'Ulba b. Zaid ist der, welcher,
da er sonst nichts zu opfern hatte, zum Propheten kam und seine Elire
preisgab ^) , worauf M. erklärte , Gott nehme dieses Opfer an. Nachdem
M. die Weiner abgewiesen hatte, traf der Nacirit Benjamin zwei von
ihnen und stattete sie mit einem Kamele und vier Mass Datteln aus.
Die übrigen fünf wurden von al'Abbas und Othman beritten gemacht
und ausgestattet. — BH. 895 f.
M. hatte befohlen: es sollten nur gut berittene Leute den Feldzug
mitmachen. Einer jedoch kam auf einem uuzugerittenen jungen Tiere,
das warf ihn in alSuvaidä ab. Da riefen die andern: ein Märtyrer, ein
Märtyrer! M. aber Hess ausrufen: die Ungehorsamen gehen nicht ins
Paradies ein.
Den medinischen Heuchlern, die sich bei M. mit allerlei nichtigen
') Auf fol. 240a (zu Sur. 9,93) wird Tha'laba b. Ghanaiua genannt.
»
Tahuk A. 0. B03
Vorwäiidcn entschuldigten, gab er Urlaub, es waren einige 80 Mann.
Die Entschuldigung der Ghifariten, die ebenfalls zu Hause bleiben woll-
ten, nahm er nicht an; es waren 82 Mann, darunter Aimä b. Raxca. —
BH. 896. 909.
Ihn Ubaij mit seinem Gefolge von Juden und Heuchlern hatte sein
besonderes Lager beim Abschiedshiigel gegenüber Dhubab; es war, wie
behauptet wird, nicht das kleinste der beiden Lager. Dem Lager des
Propheten stand Abubekr als Imam vor. Als die Hülfstruppen einge- 223 b
troffen waren, liess M. den Sibä' b. 'Urfuea, oder den Muxammad b. Mas-
lama (der nur das eine Mal nicht mit M. zu Felde zog) als seinen Stell-
vertreter in Medina zurück und brach mit dem Heere auf, nachdem er
noch mit besonderen Nachdruck empfohlen hatte sich gut mit Schuhen
zu versorgen. Da nun blieb Ihn Ubaij mit seinen Gesinnungsgenossen
zurück. — BH. 897.
Das Hauptlivä führte Abubekr, die Haupträja alZubair, die Raja der Aus
Usaid b. alXucair, das Livä der Xazrag Abu Dugana oder alXubab b. alMun-
dhir. — Rifä'a b. Tha'laba b. Abi Malik von s. Vater von s. Grossvater von
Zaid b. Thabit, der auf diesem Zuge die Fahne der Malik b. alNaggar trug:
es waren 30,000 Mann, der Aufbruch begann am Mittag, aber die letzten
konnten erst am Abend aufbrechen und erst am folgenden Morgen zum
(Nacht)lager gelangen. — Auf der Höhe der Thanijjat alNur wollte sich
ein Knecht in Waffen dem Zuge anschliessen, ward aber von M. ange-
wiesen zu seiner Herrin, einer Frau von den Bann Camra, zurückzukehren.
Einige Muslime blieben aus Saumseligkeit zurück, ohne dass sie
Zweifel und Unglauben im Herzen hegten; zu ihnen gehörte Ka'b b.
Malik. Er erzählt: ich hatte damals zwei Kamele und war in guten
Umständen, verschob es aber mich auszurüsten, und als M. am Donnerstag
aufbrach — an diesem Tage that er es am liebsten ■ — , war ich mit
nichts fertig. Ich dachte: morgen will ich ihm nachziehen, am folgenden
Tage aber machte ich dann doch keinen Ernst, und so blieb ich endlich
ganz zurück, freiüch mit schlechtem Gewissen, denn wenn ich ausging,
sah ich nur Heuchler oder Beurlaubte. M. vermisste mich anfangs nicht,
erst in Tabuk fragte er, was ich denn mache. „Er beguckt sich in
seinem Staat von hinten und vorn, das hält ihn zurück''' (BH. 909, 8),
antwortete 'Abdallah b. Unais. Aber Mu'adh b. Gabal (and. Abu Qatäda)
verteidigte mich. — BH. 896. 908. 909.
Aehnlich erging es dem Hilal b. Umajja alVaqifij. Er erzählt: ich
blieb nicht aus Zweifel und Unglauben zurück, sondern ich war noch
auf der Suche nach einem Kamel. Murära b. Rabi' war in der gleichen
Lage, wir verabredeten uns zwei Kamele zu kaufen und zusammen nach-
zureiten, verschoben es aber von einem Tage zum anderen, bis es zu spät
394 Tabuk A 9.
war. Es machte mir Kummer zu sehen, in wie schlechter Gesellschaft
ich zuriickblieb.
Zehn Tage nach dem Ausmarsche M.'s kehrte Abu Xaithama 'Abdal-
lah b. Xaithama nach Hause zurück; seine beiden Frauen hatten zu
seinem Empfang jede ihre Laubhütte gesprengt, "Wasser gekühlt und ein
Essen bereitet. Als er nun aber vor den Hütten stand, sprach er: was,
ich soll es hier bequem haben, und der Bote Gottes schleppt sich in
fürchterlicher Hitze mit seinen AV äffen? das ist keine billige Teilung!
Sofort machte er sich wieder auf, in Vadi IQura holte er 'Umair b. Vahb
alGumaxij ein und reiste mit ihm zusammen bis in die Nähe von Tabuk ;
dort bat er seinen Gefährten ihn vorangehen zu lassen, weil er es nö-
tiger habe, einen guten Eindruck zu machen um seine Schuld zu ver-
wischen. Als dem Propheten die Ankunft eines Kamelreiters gemeldet
wurde, wünschte er, es möchte Abu IXaithama sein; hernach sagte er
ihm, es sei nur gut, dass er noch erschienen sei, und betete für ihn.
— BH. 807. 808.
Nach dem Aufbruch aus Medina machte M. am folgenden Morgen in
Dhu Xushub unter der Daumapalme Halt; als Führer hatte er den Xu-
za'iten 'Alqama b. alCa'vä (?) bei sich. Erst am Abend zog er weiter,
wegen der grossen Hitze; aus dem selben Grunde legte er während des
ganzen Zuges das Mittagsgebet mit dem Nachmittagsgebete zusammen.
Seine Betplätze auf dem Zuge von Tabuk sind bekanntlich in Dhu Xushub,
alFaifii, alMarva, alShiqqa, Vadi IQura, alXigr, Dhanab Xaucä, Cadr Xaucä
(= Dhu IGifa), Shiqq Tärä in der Nähe von Gaubar (?), Dhät-alXiomij,
Samana (?), alAxcar, Dhät-alZiräb, alMidrän, Tabük. — BH. 907.
224 b Als M. beim Aufbruch von der Abschiedshöhe darauf aufmerksam
gemacht wurde, dass dieser und jener dahinten geblieben sei, sagte er:
lasst ihn; wenn etwas an ihm ist, so bringt ihn Gott nach, sonst erleich-
tert er euch von ihm. Indessen gingen auch manche Heuchler mit, die
nur Beute machen wollten. — Abu Dharr blieb ein paar Tage zurück,
um sein abgemagertes Kamel etwas aufzufuttern ; darauf ritt er dem Heere
nach. Aber in aßlarva war das Tier nicht mehr vorwärts zu bringen, er
musste absteigen, sein Gepäck auf den Rücken nehmen und den Weg zu
Fuss machen, einsam, in fürchterlicher Hitze. Eines Mittags kam er dem
Propheten in Sicht, der sprach gleich den Wunsch aus, es möchte Abu
Dharr sein, und als er es wirklich war, sagte er: willkommen Abu Dharr,
er geht allein und stirbt allein und wird auch allein auferweckt. Nach-
dem sich Abu Dharr ihm vorgestellt und die Ursache seiner Verspätung
erklärt hatte, sagte er: für jeden Schritt, den du gegangen bist, hat Gott
dir eine Sünde vergeben. Darauf legte Abu Dharr sein Gepäck ab und
Avarf sich, halbtot vor Durst, zu Boden. Man brachte ihm ein Gefäss mit
Tabuk A 0. 39.5
Wasser, das trank er ans. — Als Othnuui ihn später nach Kabadha ver-
bannt liatte nnd ihn dort sein Geschick ereilte, trug er seiner Frau und
seinem Knechte — das waren die einzigen, die bei ihm waren — auf,
seine Leiche im Totenhemd oben auf die Strasse zu legen'), und sie
thatcn demgemäss. Da kamen 'Abdallah b. Mas'ud und andere Pilger
aus dem 'Iraq des Weges und stutzten beim plötzlichen Anblick der Leiche
am Boden, fast hätten ihre Kamele dieselbe zertreten. Der Knecht aber
kam herzu und sprach: dies ist Abu Dharr, der Gefährte des Boten Gottes,
helft mir ihn zu begraben. Dem 'Abdallah stürzten die Thränen aus den
Augen. „Der Bote Gottes, rief er aus, hat wahr gesprochen, als er sagte :
Abu Dharr geht allein, stirbt allein, wird allein auferweckt !" Darauf
stiegen sie ab und begruben ihn, und 'Abdallah erzählte seinen Gefährten
die Geschichte von Abu Dharr auf dem Feldzuge von Tabuk. — BH. 900 f.
Abu Ruhm Kulthum b. Xucain alGhifarij: in alAicar war ich eines
Nachts im Reiten eingeschlafen, ich wachte auf davon, dass mein Kamel
sich an das des Propheten herandrängte, ich besorgte, an seinen Fuss im
Steigbügel gekommen zu sein. Nachdem ich mein Kamel von ihm abge-
bracht hatte, schlief ich wieder ein; da drängte es sich wieder an seines
heran; ich wachte auf von seinem Rufe: xassi, und bat ihn um Ver-
zeihung. Während wir weiter ritten, fragte er mich nach den Ghifariten^
die nicht mit ausgezogen waren. „Was machen die roten, grossen, langen-)
Leute?" Sie sind zu Hause geblieben. „Und was machen die schwarzen,
kurzen, kraushaarigen, mischfarbigen?" Die kenne ich nicht. „Doch, die
bei den Brunnen von Shadax!" Da fiel mir endlich ein, dass er gewisse
Aslamiten meinte, die unter uns wohnten, und ich sagte ihm das. „Da 225a
diese Leute nicht selbst mit ausgezogen sind, warum haben sie dann nicht
wenigstens den eifrigen und kampfbereiten ein Kamel gestellt! Wenn die
Emigranten, die Mediner, und die Ghifar und Aslam ausbleiben, das liegt
mir am schwersten auf." — BH. 905 f.
Es hatte einer von dem Kriegsvolk ein erschöpftes Kamel im Stich
gelassen, ein anderer aber es gefunden und gepflegt, bis es wieder in
Stand war. Da nun machte es ihm der frühere Besitzer streitig. M. ent-
schied: wer ein Tier (iuff au kurä') in wüster Gegend wieder auf die
Beine bringt (axjä), dem gehört es.
Das Heer zählte 30000 Mann und 10000 Pferde. Jedes Geschlecht
der Mediner und jeder Stamm der Araber hatte seine besondere Fahne.
Die Fahne der Malik b. Naggar übertrug M. dem Zaid b. Thabit, nachdem
er sie zuerst dem 'Umara b. Xazm gegeben hatte. Er habe zwar nichts
^jÜI :<^JJs = ^^L£^ Gauh.
nach Gauh. — ij!^lijl.
396 Tabuk A. 8.
gegen ihn, erklärte er dem letzteren, aber der Koran müsse voran und
Aver ihn am besten könne, sei es auch ein schwarzer Knecht mit ver-
stümmelter Nase (mugadda'). Nach diesem Grundsatze verfuhr er über-
haupt. Die Fahne der 'Amr b. 'Auf trug Abu Zaid, die der Salama Mu'ädh
b. Gabal.
Während der Bote Gottes eines Tages vorbetete, pisste sein Pferd
und bespritzte seinen Rock (gubba); er wusch es aber nicht ab, da so
etwas nichts schade.
Eine Gruppe von Heuchlern hielt sich über die Tollheit dieses Zuges
gegen die Griechen auf, darunter Vadl'a b. Thabit, alGuläs b. Suvaid,
Maxshij b. Xumair, Tha'laba b. Xäeib. Vadfa sprach: diese unsere Koran-
kenner sind die gierigsten von uns, was den Bauch angeht, und die lüg-
nerischsten, Avas die Zunge angeht, und die feigsten, was den Kampf an-
geht. AlGuläs sprach: diese Leute sind jetzt unsere Obersten und Vor-
gesetzten! wahrhaftig, wenn Muhammed Recht hat, so sind wir schlimmer
als die Esel ! aber bei Gott es wäre besser, dass jeder von uns zu hundert
Hieben verurteilt würde und unentdeckt bliebe, als dass eine Offenbarung
über unsere Reden erschiene. Da schickte M. den 'Ammar b. Jasir zu
ihnen, um sie nach ihren Aeusserungen zu fragen; wollten sie sich aufs
Leugnen legen, so sollte er ihnen eröffnen: das und das habt ihr gesagt.
Nun kamen sie an und entschuldigten sich bei M. , Vadi'a fasste den
Sattelgurt seines Kamels, trabte die Steine aufwirbelnd neben ihm her
und versicherte, sie hätten es nicht so schlimm gemeint (Sur. 9,66. 67.).
225b Maxshij b. Xumair sagte: o Bote Gottes, mein Name und meines Vaters
Name ') hat sich auf mich gelegt. Er erhielt Vergebung (Sur. 9,67) und
erlitt am Tage von Jamama den Zeugentod, wobei seine Leiche spurlos
verschwand — genau so, wie M. es für ihn erbeten hatte. Seinen Namen
veränderte M. in 'Abdallah oder 'Abdalraxman. AlGuläs war der Mann
der Umm 'Umair, für deren Sohn aus erster Ehe, 'Umair b. Sa'id er väter-
lich sorgte. 'Umair Hess sich dadurch jedoch nicht abhalten, ihm auf
seine Aeusserung „hat M. Recht, so sind wir schlimmer als die Esel" zu
antworten: ja du bist schlimmer als ein Esel. Er aber schwur darauf
dem Propheten, die Aeusserung gar' nicht gethan zu haben. In Bezug
auf ihn erschien Sur. 9,75 — der Prophet hatte nämlich für ihn eine
Sühne bezahlt, die noch aus der Zeit des Heidentums auf ihm lastete. —
Nach einer anderen Angabe that alGulas die böse Aeusserung noch in
Mcdina, indem er die Leute von der Teilnahme an dem Feldzuge abzu-
halten suchte; 'Umair erklärte, ihn trotz der dankbaren Liebe, die er ihm
schuldig sei, beim Boten Gottes angeben zu müssen u. s. w. — BH. 901 f.
') Xumair heisst Eselein, Maxshij heisst furchtbar, aber BH. hat statt
dessen iluxTishiu d. li. Grobian. Also: Grobian Sohn Eseleins.
Tal.uk A. 9. 397
Abu Xumaid alSa'idij: als wir auf dem Wege nach Tahuk in Vadi
IQura an einem Palmgarten vorbeikamen, liiess uns der Prophet die Früchte
schätzen, wir schlugen sie auf 10 Vasq an. Er gebot darauf der Be-
sitzerin, die Datteln aufzuheben bis zu unserer Rückkunft.
Als wir Abends nach alXigr kamen , befahl uns M. , die Kamele
recht fest zu binden und nur zu zweien vom Platze zu gehen, denn es
würde sich in der Nacht ein heftiger Sturm erheben. Zwei Männer von
den Bauu S.l'ida gingen dennoch einzeln aus ; der eine seiner Notdui-ft
wegen, der blieb erstickt Hegen, bis M. ihn durch sein Gebet gesund
machte; der andere um sein Kamel zu suchen, der ward auf die Berge
von Gajji geschleudert und hinterher von den Gälten nach Medina zurück-
geliefert. — BH. 898 f.
Als M. in Vadi IQura Halt machte, brachten ilim die Sühne des
Juden 'Arie ein Gericht Haris. Er gab ihnen eine Anweisung auf 40 Vasq
Datteln jährlich, welche sie noch immerfort beziehen.
Abu Huraira: M. verbot uns das Wasser von aIXigr zu trinken oder 226 a
zur Ablution zu gebrauchen; den Teig, den wir damit angerührt hatten,
sollten wir in die Kamele füttern. — Sahl b. Sa'd: als der jüngste
meiner Gefährten knetete ich ihnen den Teig und suchte eben Holz um
ihn zu backen, als jenes Verbot von M. ausging; da fütterte ich unsere
beiden schwächsten Kamele mit dem Teige. Wir begaben uns dann zum
Brunnen des Propheten Calix um Wasser zu schöpfen, und kehrten erst
Abends von dort zurück. Bei der Gelegenheit erzählte uns M. die Ge-
schichte von dem Volk des Calix und von seinem Steuereinnehmer Abu
Righäl, dem Vater der Thaqafiten. Er ermahnte uns die Wohnungen
des von Gottes Gericht getroffenen Volkes nur weinend, oder sonst gar
nicht zu betreten. — Abu Sa'id alXudrij : ein Mann kam mit einem
Ringe, den er in den Wohnungen der Gerichteten gefunden hatte, zu
M. ; der aber wandte sich ab , hielt sich die Hand vor die Augen und
gebot den Ring fortzuwerfen. — Ibn 'Umar: als der Bote Gottes mit
seinen Begleitern an den verlassenen Wohnungen vorüberkamen, spornten
sie ihre Kamele zur Eile um aus dem verfluchten Vadi herauszukommen.
— Ibn Abi Sabra von Junas b. Jusuf von 'Ubaid b. Gubair von Abu
Sa'id alXudrij : der Bote Gottes setzte sein Kamel in Galopp, bis er vor-
bei war. — 'Abdallah b. Abi Xadrad: als am Morgen der Aufbruch er-
folgte, war kein Wasser vorhanden, und es ward darüber Klage beim
Propheten geführt. Da betete er, und plötzlich bezog sich der blaue
Himmel überall mit Wolken. Es erfolgte ein heftiger Regen, der aber
sofort wieder aufhörte und nur überall Lachen zurückliess, aus denen
wir schöpften. Ich hielt das Wunder einem Heuchler vor, er aber sagte, 22Gb
es sei eine vorüberziehende Wolke gewesen. Es war Aus b. Qaiehij,
398 Tabuk A. 9.
oder Zaid b. alLucait. — Wie Junas b. Muxammad dem Vakidi erzählte,
fragte Ja'qub b. 'Umar b. Qatada einst den Maxmud b. Labid, ob denn
die Heuchler den Muslimen ganz bekannt gewesen seien. Ja, antworte er;
ich hörte einst deinen Grossvater Qatada b. alNu'man sagen: es folgten
uns heuchlerische Leute in unser Gehöft; und hinterher hörte ich Zaid
b. Thabit sagen: unter den Banu INaggar giebt es Leute, die Gott nicht
segnen möge; er meinte Sa'd b. Zurära und Qais b. Fihr^). — BH. 898 f.
Auf einer der Haltestellen vor Tabuk hatte sich eines Morgens M.'s
Kamelin alQacva verlaufen und musste gesucht werden. Da äusserte Zaid
b. alLucait, ein Heuchler voii den jüdischen Qainuqä', der mit 'Umara b.
Xazm zusammen reiste: M. erzählt euch wie es im Himmel zugeht und
weiss nicht, wo sein Kamel geblieben ist ! Auf der Stelle teilte M. seinen
Gefährten diese Aeusserung des Heuchlers mit und fuhr fort: Gott allein
weiss das Verborgene, er hat mir oifenbart, dass die Kamelin in der und
der Schlucht sich mit ihrem Strick in einen Baum verwickelt hat. Dort
ward sie in der That von alXarith b. Xazma aufgefunden. Als 'ümara,
der sich in Gesellschaft des Propheten befunden hatte, in sein Quartier
zurückkehrte und von seinem Bruder 'Amr b. Xazm erfuhr, dass Ihn al-
Lucait jene Aeusserung gethan hatte, packte er denselben in den Nacken
und warf ihn sofort aus seinem Quartier (raxl) heraus. Der Heuchler
soll übrigens von dieser Stunde an ein aufrichtiger Muslim geworden
sein; nach Xariga b. Zaid b. Thabit freilich ist er sich gleich geblieben
bis an seinen Tod. — Vgl. fol. 95 b. 96 a. BH. 899 f.
Im Vadi IMushaqqaq hörte M. mitten in der Nacht den Gesang (xadv)
eines Kameltreibers, ging mit seinen Begleitern der Stimme nach und
traf auf eine Gesellschaft von Reisenden, die sich auf Befragen als Mu-
cariten zu erkennen gaben. Ich stamme auch von Mucar, erwiderte M.
und führte seinen ganzen Stammbaum auf. „Wir sind die ersten, sagten
die Reisenden, welche den Kamelen zugesungen haben." Wie so? fragte
der Prophet. „In der alten heidnischen Zeit, als überall Raubanfälle
gemacht wurden, befahl einmal ein Mann, der überfallen wurde, seinem
Knechte, er solle die zerstreuten Kamele zusammenholen, und da derselbe
227a das nicht zu können erklärte, schlug er ihn mit einem Stocke auf die
Hand. Da schrie der Knecht wä jadäh, wä jadäh (au meine Hand!),
und alsobald kamen die Kamele angelaufen. So musst du bei den Ka-
melen sagen, sagte sein Herr." Der Prophet lachte.
Im Reiten verkündete M. dem Bilal, Gott habe ihm die beiden
Schätze, das persische und römische Reich, beschert und ihn durch den
kriegerischen Beistand der Könige, der Könige Ilimjar's, gestärkt.
') einen Verwandten Maxmud's b. Labid.
I
I
Tal>uk A. 9. 399
AlMughira b. Shu'ba: als wir zwischen alXigr und Tal)iik waren,
wollte M. nach dem Zwielicht sein Bcdürfniss verrichten und ging dabei,
wie gewöhnlich, weit weg; ich folgte ihm mit Wasser. Inzwischen war-
teten die Leute beim Gebet auf ihn, und als er zu lange verzog, maclitcn
sie 'Abdalraxman b. 'Auf zum Vorbctcr. Als M. fertig war, goss ich
ihm Wasser auf und er wusch sein Gesicht, darnach wollte er seine
Arme waschen, aber die Aermel seines griechischen Rockes (gubba) waren
zu eng, er streckte also bloss die Hände heraus, wusch sie und trocknete
sie an seinen Schuhen ab '). Als wir zurückkamen , hätten die Leute
fast das Gebet unterbrochen; 'Abdalraxman wollte ihm den Platz räumen,
aber er verbat es sich und betete 'Abdalraxman nach. Das müsse jeder
Prophet einmal in seinem Leben thun, sagte er.
Ein Miethknecht des Ja'lä b. Munabbih war von einem Manne, mit dem
er Streit hatte, in die Hand gebissen und hatte demselben die Vorderzähne
weggerissen, als er seine Hand aus dessen Munde herauszog. Deretwegen
belangte ihm nun jener'''), aber M. gab ihm Unrecht, Aveil er wie ein
Hengst seinen Bruder gebissen habe, und annuUirte die Zähne.
Mu'adh b. Gabal : die Quelle von Tabuk hatte, als wir ankamen, fast
gar kein Wasser, zwei Männer waren gegen den Befehl vorausgeeilt und
hatten es ausgetrunken. Nur allmählich brachten wir so viel zusammen,
dass M. damit Gesicht und Hände waschen konnte. Nachdem er aber
dann sein Waschwasser wieder hineingegossen hatte, begann sie reichlich
zu sprudeln. Du wirst es noch erleben, Mu'adh, sagte M. zu mir, dass
sie mehrere Gärten bewässert. — BH. 904.
'AbdaFuzza alMuzanij war durch den Tod seines Vaters eine ver-
mögenslose Waise geworden , aber sein Oheim ^) sorgte für ihn , so dass
er in guten Umständen war. Als M. nach Medina kam, zog ihn sein
Herz zum Islam; aber seines Oheims wegen konnte er nicht beitreten.
So gingen die Jahre und die Feldzüge hin, bis M. von der Eroberung
Mekka's zurückkam. Da sagte 'AbdaFuzza zu seinem Oheim, er wolle
nicht noch länger vergeblich auf ihn warten, sondern auf eigene Hand
zum Propheten gehen. Jener nahm ihm nun Alles ab, sogar das Hemd
zog er ihm aus. Seine Mutter aber schnitt ein Decke (bigäd) entzwei,
damit er die eine Hälfte als Unter-, die andere als Oberkleid *) gebrauche.
Darauf ging er vom Gebirge Variqan nach Medina und begab sich in die
') Statt masaxa xuffaihi, wie geschrieben steht, ist zu lesen bixuffaihi
nach Bux. I, 57.
2) lazimahu = drängte ihn zur Bezahlung der Schuld Kr. 33,15 BH. 437,L
3) Jy-*. Er hatte seine Mutter geheiratet, wie nicht gesagt, sondern als
selbstverständlich angenommen wird.
*) izär und ridä = althaubäni. Matth. 5,40.
400 Tabiik A. 9.
Moschee. Als M. nach dem Frühgebet den Leuten, wie er pflegte, die
Hand gab, erblickte er den fremden Mann in der seltsamen Tracht und
fragte ihn nach Is^amen und Herkunft. Darauf sagte er: du sollst 'Abd-
allah Dhu-lBigädain heissen. Er hielt ihn als seinen Gast und lehrte
ihn den Koran; der Jiinglijig sagte so eifrig und laut her, dass Omar
bat, ihn zur Ruhe zu verweisen, weil er die anderen störe, worauf aber
M. nicht einging. Bei dem Zuge nach Tabuk, den er mitmachte, bat er
den Propheten um seine Fürbitte, dass er als Märtyrer falle. M. aber
nahm den Bast eines Samurabaumes , band ihm den um den Arm und
sprach : o Gott, ich mache sein Blut unverletzlich für die Ungläubigen ').
Als 'Abdallah dagegen Vorstellungen machte , sagte M. : wenn du im
heiligen Kriege am Fieber stirbst oder an einem Sturz vom Kamel, so
bist du Märtyrer, einerlei wie es kommt. Er starb einige Tage nach
der Ankunft in Tabuk. — Biläl b. alXarith: ich sah den Gebetsausrufer
Bilal mit einer Fackel bei einem Grabe stehen, der Prophet stand im
Grabe, Omar und Abubekr Hessen die Leiche zu ihm herab, und er
setzte ihn in der Seiteunische bei. Daraufsprach er: Gott, sei ihm hold,
wie ich ihm hold gewesen bin. „Läge ich doch in diesem Grabe ! " sagte
'Abdallah b. Mas'ud ^). — BH. 904 f.
Suhail b. Baicä: M. rief mich mit lauter Stimme (ich ritt hinter ihm
auf dem Kamel), ich antwortete: zu Diensten! Als er das dreimal wieder-
holte und die Leute sich in Folge dessen um ihn gesammelt hatten, sagte
er: wer bezeugt, dass kein Gott ausser Gott ist, den schützt Gott vor
der Hölle.
Unterwegs kam eine grosse pralle männliche Schlange auf den Pro-
pheten zu und blieb lange vor ihm, während er auf seinem Kamele hielt ;
darauf bog sie seitwärts vom Wege ab und stand aufgerichtet (qämat
qäimatan). „Wisst ihr, sagte M., wer das ist? einer von den acht Ginnen,
welche den Koran zu hören begehrten (Sur. 46,28. BH. 281) ! sie verdient
gegrüsst zu werden, da sie den Boten Gottes in seinem Lande besucht;
') \Ju^\ £-,^Jü! (^Jo^^ ^ ol-*^ (*^ ^J-^^ '^^ Crf^jr^^ lwL:üi' (J\
Das ist: habt ihr nicht die beiden Xirg getötet, als sie in eure Macht ge-
rieten, während sie den geflochtenen Bast in ihren ITänden (auf ihre Arme?)
wanden! Div. Hudh. 106,4. Darnach ist es ursprünglich das Zeichen der
Ergebung, wenn jemand sich Bast um die Hände oder Arme windet; indem
er sich gleichsam selber bindet und zum Gefangenen (asir) macht, erbittet
und erhält er Pardon. Daraus scheint die Vorstellung erst abgeleitet, dass
der umwundene Bast vor dem blutigen Tode schützt. Die Mythologen
haben hier also schwerlich etwas zu suchen ; es handelt sich weniger um
heilige Bäume, als um einen Naturstrick.
2) Der ist nämlich der Erzähler bei BII. 904f.
Talnik A. 9. 401
siehe da, >-ie selbst bietet euch den Grass an, also erwidert iiiu!'' Da
tbaten die Leute alle so, der Prophet aber sprach: liebet die Knechte
Gottes, wer sie auch seien !
M.'s Aufenthalt in Tabuk währte 20 Tage, Heraklius war der Zeit
in Hirns. — BH. 904.
'Uqba b. 'Amir: eine Tagereise vor Tabuk verspätete sich M. beim
Aufstehen, Bilal hatte ihn nicht geweckt, weil er die Zeit verschlafen 228a
hatte. Am anderen Morgen kam er nach Tabuk und hielt dort eine Rede
ans Volk ').
Ein Mann von den Banu 'Udhra, namens 'Adij, erzählt: ich hörte M.
in Tabuk die Rede halten , er ritt dabei auf einem roten Kamele unter
den Leuten herum. Als er fertig war, trat ich heran und sagte zu ihm:
meine beiden Weiber kämpften mit einander, da schoss ich und traf eine
von ihnen, so dass sie starb. „Du musst das Blutgeld für sie bezahlen
und darfst sie nicht beerben'^, lautete der Spruch des Propheten.
An der Stelle, wo jetzt die Moschee ist, sitzend, schaute der Bote
Gottes gegen Jemen (Süden), zeigte' mit erhobenen Händen dorthin und
sprach: der Glaube ist jemenisch 2). Darauf« Avandte er sich gen Osten
und sprach: die Rücksichtslosigkeit und Herzenshärte im Handel um das
Lösegeld ist die Religion der Leute der Kamelhaarszelte ^) im Osten, wo
der Satan seine beiden Hörner erscheinen lässt.
Ein Mann von den Banu Sa'd Hudhaim erzählt: ich kam in Tabuk
zu M. und legte vor ihm das Glaubensbekenntnis ab. Er befahl darauf
Bilal, uns zu essen zu geben ; es waren sechs Leute bei ihm. Bilal langte
die Reste eines mit Butter und Quark durchkneteten Dattelnteiges aus dem 228 u
Schlauch (xamit); davon assen wir alle und wurden satt. Auf meine Be-
merkung, sonst esse ich allein so viel, erwiderte M. : der Ungläubige isst
in sieben Bäuche, der Gläubige nur in einen. Am folgenden Morgen traf
ich, um mich im Islam aufzuerbauen, zum Frühstück wieder ein und fand
eine Gesellschaft von zehn .Personen bei M. Bilal musste wieder auf-
tragen , er warf ein paar Hände voll Datteln auf die Tischdecke und
schüttete schliesslich auf M.'s Befehl den ganzen Sack aus, etAva 2 Mass.
Der Bote Gottes legte seine Hand darauf, darnach hiess er uns in Gottes
Namen zugreifen. Wir assen was wir konnten; aber als wir satt waren,
hatten die Datteln nicht abgenommen. Das wiederholte sich drei Tage
hintereinander.
Heraklius hatte einen Mann von Ghassan zu M. geschickt mit dem
Auftrage, nach den Merkmalen des Prophetentums , die er ihm angab,
zu sehen, ob er sie an ihm fände. Er fand sie in der Thal und meldete
') Sie folgt in extenso imd ist moralischen Inhalts.
-) Wortspiel mit Tmän und jamäu. "J Ali! alVabar.
Vrikiili, Miihamraed. wO
402 Tabiik A. 9.
das dem Kaiser. Nur durch die Furcht vor seinem Volke ward dieser
abgehalten, den Propheten anzuerkennen; geschweige dass es ihm einge-
fallen wäre gegen ihn zu Felde zu ziehen. Die Nachricht, auf welche
hin M. den Zug unternommen hatte, erwies sich als falsch. Omar gab
den Rat, ihn nicht fortzusetzen, sondern umzukehren.
Als einmal ein heftiger "Wind in Tabuk wehte, erklärte M., das be-
deute den Tod eines grossen Heuchlers; und so war es denn auch in
der That.
Es ward ein Käse (gubna) vor M. gebracht und Bedenken gegen
den Genuss dieser persischen Speise geäussert, da tote Tiere darin sein
könnten. Der Prophet erlaubte in Gottes Namen davon zu essen.
Ein Mann von Qucä'a verehrte dem Boten Gottes ein Pferd, er
schenkte es weiter an einen Mediner, jedoch mit der Bedingung es in
seiner Nähe anzubinden, weil ihm das Wiehern vertraulich klang. In
Medina hörte er das Wiehern plötzlich nicht mehr; auf Befragen erfuhr
er von dem Besitzer, dass er das Tier verschnitten habe. Darauf Hess
229 a er sich über die Vorzüge der Kriegsrosse und Märtyrer aus. — Darauf
angeredet, dass er sein Pferd alGirf mit seinem eigenen Mantel abreibe,
erwiderte M. : mein Freund Gabriel hat mir mitgeteilt, dass er mir für
all und jedes, was ich dem Pferde zu gute thue, eine gute That an-
schreibe und eine schlechte absetze , und dass wenn ein Muslim ein
Kriegsross halte, ihm für jedes Korn, womit er es füttere, eine Sünde
abgenommen werde. Sodann beschrieb er wie ein gutes Pferd aussehen
müsse. In Bezug auf das Fasten im heiligen Kriege äusserte er, wer
es auch nur einen Tag übe, der werde dadurch einen Weg von 100 Jahren
von der Hülle entfernt '). Des Verdienstes der Krieger seien auch ihre
Frauen teilhaft; wenn ein Daheimgebliebener die Frau eines im Felde
Stehenden heimlich besuche, so dürfe dieser am jüngsten Tage von den
guten Werken des Verführers sich aussuchen und aneignen was er wolle.
'Abdallah b. 'Umar (oder 'Amr b. aFAc): als eines Nachts in Tabuk
blinder Lärm entstand, setzten Salim, der Freigelassene Abu Xudhaifa's,
und ich uns bewaffnet in die Nähe des Zeltes des Propheten. ' Er trat
heraus und lobte uns beide, während er auf das unruhige Treiben der
Uebrigen schalt.
M. holte einen Stein aus ziemlicher Entfernung, machte ihn zur
Qibla des Betplatzes von Tabuk, und sagte dann, nachdem er das Mit-
tagsgebet verrichtet hatte, dieser Stein bezeichne die Grenze zwischen
Jemen und Shäm.
') Die Sitte vor der Scliluclil zu fa^^ten, ist boust aitarabisch und grade nicht
islamisch.
Tal)uk A. 9. 403
'Abdallah b. 'Umar: M. ptlcgtc oft in der >«'acht aurzustehcu — wo-
bei er sich jedesmal die Zähne putzte — und draussen vor seinem Zelte
zu beten: einige Muslime hielten dann Wache bei ihm. Eines Nachts
sagte er zu uns, er habe fünf Gaben empfangen, die kein anderer empfan-
gen habe. „Ich bin zu allen Menschen insgemein gesandt, während jeder
andere Prophet nur an sein eigenes Volk Auftrag gehabt hat. Mir ist
die ganze Erde als Betplatz rein, während die Früheren nur in den
Synagogen und Kirchen anzubeten gestattet haben. Ich darf Beute
machen und Nutzen daraus ziehen, während die Früheren das verpönt
haben. Das Fünfte aber das ist, das ist, das ist — '^ Nun was denn?
„dass ich bitten darf und es dann euch zu Gute kommt und jedem, der
da bezeugt, dass kein Gott ausser Gott ist'' ').
Ibn Abi Xabiba von Davud b. alXucain von 'Ikrima von Ihn 'Abbas,
und Muxammad b. Calix b. 'Acim b. 'Omar b. Qatada. und Mu'adh b.
Muxammad von Isxaq b. 'Abdallah b. Abi Galxa, und Ismail b. Ibrahim
von Musa b. 'Uqba: von Tabuk aus, A. 9 im Ragab, schickte M. 420 Reiter
unter Xalid gegen den Kinditen Ukaidir b. 'Abdalmalik, den christlichen
König von Dumat alGandal. Er sagte dem Xalid voraus wie es kommen
werde, um ihm Mut zu machen, dass er sich mit der kleinen Schar
mitten ins Gebiet der Banu Kalb hineinwage. Als nun die muslimischen
Reiter in die Nähe von Duma kamen, befand sich Ukaidir in der mond-
hellen Sommernacht mit seiner Frau alRabäb bint Unaif b. 'Amir alKindij
auf dem Dach seiner Burg, trank und Hess sich von seinen beiden
Sängerinnen vorsingen. Da stiess etwas an das Tor der Burg, die Königin
sah herunter und entdeckte Wildkühe, die sich mit den Hörnern am Tore
rieben. Sogleich befahl Ukaidir, dass ihm sein Ross gesattelt werde
zur Jagd auf die Tiere; denn so bequem sei die Gelegenheit noch nie
gewesen. Also ritt er mit seinem Bruder Xassan und zwei Dienern
aus, den Reitern Xalid's entgegen, deren Pferde sich nicht räusperten noch
regten, bis die Beute ihnen nicht mehr entgehen konnte. Ukaidir ward
gefangen, Xassan wehrte sich und fiel, die beiden Diener entflohen.
Anas b. Malik und Gabir b. 'Abdallah: den goldgestickten seidenen
Rock (qabä) Xassan's schickte Xalid durch den Camriten 'Amr b. Umajja
an M. Bewundernd befühlten ihn die Muslime, aber M. sagte, die Schweiss-
tücher Sa'd's b. Mu'adh im Paradiese seien schöner als dieser Rock. —
Den wundersamen Hergang beim Fange Ukaidir's besang Bugair b. Bagra
aieäij (BH. 903,19. 20).
') Das Vierte scheint iu der Hs. übersprungen zu sein vgl. Bux. I G7. —
Es folgt dann fol. 229 b der Anfang der Erklärung von Sur. 9,38 ff., der
auf fol. 237 b wieder aufgeuommen und zu Ende geführt wird,
26*
404 Tabnk A. 9.
230b Xalid sicherte dem gefangenen Könige zu, ihn leben zu lassen und
vor M. zu bringen, falls er die Burg übergebe. Gebunden vor das Thor
geführt, forderte Ukaidir seinen Bruder Mucäd auf zu öffnen. Da dieser
aber nicht wollte, so erklärte er dem Xalid, die Uebergabe der Burg
nicht anders erwirken zu können, als wenn er freigelassen Avürde. Da
schloss Xalid mit ihm einen Vertrag, Avonach er 2000 Kamele, 800 Sklaven,
400 Panzer und 400 Lanzen herausgeben und samt seinem Bruder sich
vor M. stellen solle. Darauf hin ward er losgelassen, öffnete die Burg
und erfüllte die übrigen Bedingungen. Er wurde sodann nebst seinem
Bruder nach Medina geführt; M. stellte ihm eine mit seinem Fingernagel
untersiegelte Friedensurkunde aus, worin er ihm die Unterthauensteuer
(gazijja) auferlegte '). — BH. 903.
Kurze Zeit vor dem Zuge nach Tabuk kam Väthila b. alAshqa' al-
Laithij, ein junger Mann, der in- der Nähe Äledina's zu Hause war. zu M.
und huldigte ihm. Als er heimkam, war sein Vater sehr böse über ihn
und verschwur je wieder ein Wort mit ihm zu reden. Sein Oheim -) war
schon milder und meinte nur: du hättest wohl auf uns warten können.
Seine Schwester aber kam aus freien Stücken zu ihm, begrüsste ihn zu
seinem Erstaunen mit dem Salam, das sie ihm bei seiner Unterredung
■ mit dem Oheim abgelauscht hatte, und erklärte sich für den Islam. Auf
meine Bitte, erzählt er, besorgte sie mir Zelirung, weil ich an dem Kriegs-
zuge gegen die Griechen teilnehmen wollte. Zwei Tage nach dem Auf-
bruch M.'s kam ich nach Medina, stellte mich auf den Markt und rief:
wer mich reiten lässt, dem trete ich meinen Anteil an der Beute ab, —
ich war nämlich nicht gut zu Fuss. Ka'b b. 'Ugra hörte das und teilte
mit mir sein Kamel. Als nun Xalid nach Duma zog. gingen wir beide
mit und machten grosse Beute; ich wollte ihm der Verabredung gemäss
meinen Teil (sechs flinke Kamele) abtreten, aber er nahm es nicht an.
231a Abu Sa'id alXudrij: ich bekam einen Panzer, einen Helm, eine Lanze,
und zehn Kamele von der Beute von Duma. — Biläl b. alXarith alMu-
zanij: M. bekam einen Voranteil ausser dem Fünften; wir nahmen Ukaidir
und seinen Bruder gefangen und brachten sie vor den Propheten. —
'Abdallah b. 'Anir: wir waren unser vierzig Muzaniten auf dem Zuge gegen
') Diese Angabo wird fol. 231a wiederholt, zugleich aber, nach der Ueber-
lieferung eines Sohaichs von Duma, eine Friedensurkunde mitgeteilt, nacli
der Ukaidir den Islam angenommen haben müs.ste. Da dem die Gazijja
widerspricht, so wird die Urkunde gefälscht sein; sie lautet wie bei Ja-
qut II 627 oder vielmehr wie bei Baladh. Ol, denn es steht qvo iö^LjC2-l
^^^-^■oüajt und nicht i3^*>-ii ,-^^ 'xj^waI^J!.
^) ..Er kam zu ihm, indem er der Sonne den Kücken zu(behte, und begrüsste
iliii mit dem Salam. "
Tabuk A. 9. 405
Ukaidir, wir liekamen ein Jeder ttinf Kamele und einen Panzer und ein
paar Lanzen.
Ja'qub b. Muxammad alBhafarij von 'Acim b. 'Umar b. Qatada von
'Abdalraxman b. Gabir von s. Vater: Ukaidir trug ein seidenes Gewand
und ein goldenes Kreuz darauf, als er vor den Propheten kam.
Durch das Schicksal Ukaidir's besorgt gemacht, kam Juxanna b. Kuba,
der König von Aila, nach Tabuk, um sich mit M. zu vertragen. Der
Prophet legte ihm eine bestimmte Abgabe (gazijja) auf (jährlich 300 Dinar,
einen Dinar für jeden Mann) und stellte ihm eine Friedensurkunde aus ').
— Ja'qub b. Muxammad (u. s. w.) von Gabir: Juxanna trug ein goldenes
Kreuz und hatte die Stirnhaare gebunden (ma'qüd alnäcija), als er vor
M. trat; er senkte den Kopf, bis M. ihn freundlich anredete und ihm
bei Bilal Quartier anwies. — BH. 902.
Den Bewohnern von Garbä und Adhrux, die gleichzeitig mit Juxanna
kamen, und den Juden von Maqnä legte M. ebenfalls jährliche Abgaben
auf und stellte ihnen Vertragsurkunden aus -).
Die Einkünfte von Maqnä, bestehend in dem vierten Teil des Meeres-
ertrages und der Datteln und der Webereien, verlieh M. dem 'Ubaid b.
Jäsir b. Numair von Sa'd Allah, und einem Gudhamiten von den Bann
Väil, der mit ihm zusammen nach Tabuk kam und den Islam annahm.
Dem Pferde 'Ubaid's wies M. 100 Grasstreifen'') an, die noch bis heute*) den
Bann Sa'd und Väil zustehen. 'Ubaid gab später sein Pferd einer Jüdin
in Maqna zur Wartung und trat ihr dafür 60 von den 100 Grasstreifen
ab, welche ihr erst in der letzten Zeit der Umajjiden wieder abgenommen
wurden, ohne dass indessen die Erben 'Ubaid's sie zurückbekamen,
'übaid hatte noch einen Hengst, Murävix, mitgebracht, Avelchen er dem
Propheten verehrte. Dieser gab ihn dem Miqdad, der darum bat, um
') Sie lautet wie bei BH. 902, mit dem Zusätze am Schluss ^^XS \S.^
^) Die Urkunde von Adhrux, welche Vakidi nach seiner eigenen Abschrift
mitteilt, lautet wie bei Sprenger III 423 f. Ob die Zahlung im Ragab
(Baladh. 59. 60) bloss durch den zufälligen Umstand bedingt ist, dass M.
eben im Ragab in Tabuk ihre Unterwerfung annahm, oder mit einem
Jahresanfang im Ragab, dem Gegenmonat des Muxarram, zusammenhängt,
darüber vgl. die Einleitung. — Von den Juden von Maqna fordert M.
nach Yakidi den vierten Teil ihrer Früchte und Gewebe. Der Prestonianus
wenigstens liest ghuzül, nicht wie Ihn Sa'd (Sprenger III 420) 'arük:
Baladh. 60,1. 11 verbindet beides; ebenso wie Vakidi in der gleich fol-
genden Erzählung. Zu 'arük vgl. S. 56 Anm. 1 und de Goeje im Glossar
zu Baladh.
3) '■i.jji.^ erklärt durch 'isX:i>. *) IJ^P < wwÄ.l *».j _,!.
4(^ Tabuk A. 9.
ihn mit seiner schon etwas ältlichen Stute Sabxa zu paaren. Sabxa warf
in der Folge ein Füllen, welches den Namen alDhajjäl bekam und als
Renner in der Zeit Omar"s und Othman's berühmt wurde; Othman kaufte
es für 30000 Dirham von seinem Besitzer.
Bei einem Gange, den M. in Tabuk zu verrichten hatte, sah er
einen Haufen Menschen zusammenstehen und erfuhr, dass Räfi' b. Makith ein
Kamel geschlachtet, sich seinen Teil genommen und das Uebrige zu freier
Benutzung liegen gelassen habe. Trotzdem verbot M. den Leuten sich
davon zu nehmen, und befahl Alles dem Eigentümer zurückzubringen ').
Gabir b. 'Abdallah: M. befahl die Halszierrate der Kamele abzu-
schneiden und die Rosse nicht mit Bogensehnen zu behängen -).
Den Befehl über die Wachen führte 'Abbad b. Bishr von Anfang
bis zu Ende in Tabuk; eines Nachts aber hatte Silkan b. Salama noch
ausserdem unaufgefordert mit zehn Reitern Wache gehalten. Da sagte
232 n M. : sei Gott euch hold, dass ihr die Wachen bewacht, sie sind schuldig
euch einen Heller von ihrem Lohne abzugeben!
Einige Sa'd-Hudhaim kamen zu M. und klagten über den AVasser-
mangel in ihrem Brunnen bei dieser heissen Jahreszeit; die Furcht vor
ihren heidnischen Umwolmern mache es ihnen nicht möglich sich Futter-
suchens halber zu zerstreuen; wenn sie aber Wasser in ihrem Brunnen
haben, so seien sie mächtig und willens, niemand passiren zu lassen,
der dem Islam widerstrebe. Der Prophet gab ihnen drei Kiesel, die er
in seiner Hand gerieben hatte, mit dem Befehl, sie einzeln, in Gottes
Namen, in den Brunnen zu werfen. Sie thaten das mit bestem Erfolg
und verhalfen dem Islam zur Herrschaft in der Umgegend.
Zaid b. Thabit: wir machten in Tabuk Handelsgeschäfte, ohne dass
uns M. darein redete.
Rafi' b. XadTg: da wir wenig zu essen und heftiges Verlangen nach
Fleisch hatten, begab ich mich, mit M."s Erlaubnis, auf die Jagd. Wir
ritten zu Pferde aus, unser zehn Mann, darunter Abu Qatada. Er er-
legte 5 wilde Esel mit der Lanze, ich einen Strauss und beinah 20 Ga-
zellen mit dem Pfeil. In M.'s Auftrage verteilte ich Abends das Wild im
Lager; er selber bekam eine Gazelle, die er mit seinen Gästen verspeiste.
Die Jagd zu wiederholen erlaubte er uns nicht, aus Besorgnis vor feind-
lichen Ueberfällen.
Ibn Abi Sabra von Musa b. Sa'id von 'Irbäc b. Särija: ich war be-
ständig vor der Thür des Boten Gottes , mochte er zu Hause oder im
') Das beste Almosen, erklärte M. damals, sei i-..^i> Js-j oder j.O-i> l\xA-i»
oder ij^^^s xi».!:», nämlich \Li J>>j>-vrf i3-
2) Hier nicht ßesitzmarken, sondern eher Amulette^
Tabuk A. 0. 407
Felde sein. Eines A1)ends in Tabiik verspäteten wir uns beim Verrichten
unserer Nothdurft, und als Avir zurückkamen , war M. mit dem Essen
schon fertig und im Begriff, sich in das Zelt der Umm Salama zurück-
zuziehen. Als er uns sah, mich und Gu'äl b. Suräqa und 'Abdallah b.
Mughaffal alMuzanij, und erfuhr dass wir noch hungrig seien, ging er
in das Zelt, um für uns etwas zu essen zu suchen, fand aber nichts.
Da rief er Bilal zu, ob er nichts mehr habe; Bilal antwortete, die Säcke
seien leer. Er aber Hess die Säcke herbringen und ausschütteln, es fielen
ein oder zwei Datteln heraus, bis es im Ganzen sieben waren. Die
sammelte er in eine Schüssel, legte die Hand darauf und hiess uns in
Gottes Namen zulangen. Ich ass darauf 54 Datteln — ich zählte sie 232 b
indem ich die Steine in die andere Hand that — , die beiden andern
assen ebensoviel. Als wir aber aufhörten, waren die sieben Datteln noch
da wie vorhin; Bilal hob sie auf M.'s Befehl auf. Wir verbrachten die
Nacht bei seinem Zelte, er erhob sich einmal um nach seiner Gewohn-
heit zu beten. Nach dem Frühgottesdienste fanden wir uns, unser zehn
Arme , wieder bei ihm ein ; er Hess die sieben Datteln zum Frühstücke
auftragen, und es wiederholte sich das "Wunder von gestern Abend. Wir
wurden alle satt, die Datteln aber blieben wie sie waren. „Wenn ich es
nicht für eine Unverschämtheit gegen meinen Herrn hielte, sagte der Bote
Gottes, so ässen wir von diesen Datteln alle miteinander, bis wir zu
Hause kämen." Darauf gab er sie einem Jungen von den Bewohnern
jener Gegend, welcher sie aufsog.
Nachdem der Rückzug von Tabuk beschlossen war, baten die Leute
um Erlaubnis einen Teil der Kamele zu schlachten, da sie der Hunger
plagte. M. hatte bereits die Erlaubnis gewährt, als Omar hinzukam und
ihn bewog sie zurückzunehmen und statt dessen den Leuten zu befehlen,
dass sie ebenso wie auf dem Rückwege von Xudaibija (S. 259 fol. 141)
alle ihre Vorräte zusammenthäten und sich dann ein jeder nach Bedürfnis
von dem Haufen nähme. Das geschah, es wurden Decken ausgebreitet,
darauf warf der eine ein Mass, der andere eine Hand voll Mehl oder SavTq
oder Datteln oder Brotstücke. Dann betete der Prophet zwei Beugungen,
erflehte den Segen Gottes über die Vorräte, und Hess darnach durch den
Ausrufer jedermann auffordern, sich nach Bedürfnis zu nehmen. Da
füllten sie sich alle ihren Sack, manche auch zwei, und thaten wohl noch
Mehl in ihr Kleid. Der Prophet stand dabei und sprach : ich bezeuge,
dass kein Gott ausser Gott und dass ich sein Knecht und Bote bin; ich
bezeuge, dass Gott jeden, der dies aus Herzensgrund bekennt, vor dem
Höllenfeuer bewahrt. Einhellig bezeugen diese Geschichte Abu Huraira,
Abu Xumaid alSä'idij, Abu Zur'a alGuhanij (Ma'bad b. Xalid), Sahl b.
Sa'd alSä'idij, die alle dabei gewesen sind.
408 Tabuk A. 9.
233 a Auf dem Wege von Tabuk nach Vadi INäqa verbot M., vor ihm aus
dem dortigen Born (vashal) zu schöpfen, der nur für zwei oder drei
Kamelreiter Wasser lieferte. Aber vier Heuchler thaten es dennoch,
Mu'attib b. Qushair, alXarith b. Jazid al9äij, Vadfa b. Thabit, Zaid h.
alLucait. M. fluchte ihnen als er es gewahr wurde; dann stieg er ab,
sammelte ein paar Tropfen aus dem Born, besprengte ihn damit und
bestrich ihn mit seiner Hand — da brach das Wasser mit lautem Donner
heraus, wie Mu'adh b. Gabal bezeugt. Man werde es noch erleben, sagte
M., dass dies Thal mehr Futter liefere als irgend ein anderes. — iSalama
b. Saläma sagte zu Vadl'a, ob er nach diesem Wunder noch zweifeln
könne; der antwortete jedocli, dergleichen komme wohl vor. — BH. 904.
'Ubaidallah (der Bruder 'Abdalraxman's) b. 'AbdaFaziz von 'Abd-
alraxmau b. 'Abdallah b. Abi Ca'ca'a alMazinij von Xalläd b. Suvaid von
Abu Qatäda: da M. eines Nachts im Schlafe herunterzufallen drohte,
ging ich liin und stützte ihn. Er wachte auf und wünschte mir Gottes
Lohn; bald aber schlief er wieder ein und ich musste ihn wieder fest-
halten. Da wünschte er Nachtquartier zu machen; ich rief ein paar
Leute herzu und wir legten uns zur Ruhe, unser fünf Mann. Als wir
aufwachten, stand die Sonne hoch am Himmel und die richtige Zeit des
Frühgebets war vorbei. Der Prophet aber sagte : „wir wollen den Satan
ärgern wie er uns geärgert hat^, verrichtete die Ablution mit "Wasser
aus meinem Schlauch, und betete dann mit uns aus der 5. Sure. £s
blieb noch etwas Wasser übrig, das hiess er mich aufheben, denn es
habe damit eine eigene Bewandtnis. Als wir das Heer wieder einholten,
fand es sich, dass die Tiere vor Durst nicht weiter konnten; gegen den
Rat Omar's und Abubekr's hatte man sich an einer wasserlosen Stelle
in der Wüste gelagert. M. Hess sich nun meinen Schlauch geben und
legte seine Finger an die Oeffuung; da quoll das Wasser immerfort
zwischen seinen Fingern durch, bis sich Menschen und Tiere satt ge-
trunken hatten. Es waren 30000 Mann . 10000 Pferde, und 12000 oder
15000 Kamele.
Darnach entstand bei dem heissen Wetter ') zum dritten Mal ein
'SiZ b grosser Durst , zwischen Tabuk und alXigr. M. sandte Usaid b. Xucair
aus um Wasser zu suchen; diesem glückte es endlich von einer Frau
von Balij einen Schlauch voll für den Propheten zu erhalten. Als er
damit zurückkam, rief M. alle Mann zusammen, jeder füllte seinen
Schlaacli und bekam genug für sich und sein Tier. Man sagt, M. habe
das Wasser in einen grossen Eimer geschüttet, sich darin Gesiclit und
') ^_Ajw/«3 *».j JL =^ AjwV.^ — ^^ J^- Hbouso wird aucli vorher cäif als
Adjectivuin v.n (|ai(ili gel)r;ui<'lit : man sagt nicht gerne qäieh.
Tabiik A. 0. 409
Hände gewaschen, und diinn zwei Ikuigiingen gebetet: da sei der Kimer
zur Quelle geworden und alle liabcn daraus Wasser zur Genüge geschöpft.
Usama b. Zaid b. Aslam von Abu Sahl von 'Ikrima: die Reiter zer-
streuten sich nach allen Seiten um Wasser zu suchen; der erste, der
etwas fand und die Nachricht brachte, hatte ein braunes Pferd, der
zweite auch und der dritte ebenfalls. Da erflehte M. Gottes Segen über
die braunen Rosse. Er erklärte sie für die besten, nach 'Abdallah b.
Abi Ubaida und Sa'd b. Räshid von Calix b. Kaisan von Abu Murra,
dem Freigelassenen 'AqlFs, von 'Abdallah b. 'Amr b. al'Ac.
Einige Heuchler hatten sich verabredet M. von einem Bergpfade
('aqaba) herabzustürzen, über den der Weg führte. Er aber erhielt Kunde
davon nnd Hess nun das Heer im Thal um den Berg herumgehen. Nur
er selber wollte über den Berg reiten, mit zwei Begleitern, 'Ammar b.
Jasir und Xudhaifa b. alJamäni. Unterwegs hörte er jedoch plötzlich
Leute hinter sich flüstern; zornig befahl er Xudhaifa sie zurückzutreiben.
Dieser hieb mit dem Stocke auf ihre Kamele ein. worauf sie eilig Kehrt
machten; AVer sie waren, konnte Xudhaifa nicht feststellen; sie hatten
das Gesicht verhüllt und es war Nacht; doch glaubte er einige Kamele
erkannt zu haben.
Bei dem schnellen Reiten fiel dem Propheten ein Teil seiner Sachen
aus dem Sattel ; man suchte sie im Dunkeln und fand sie wieder bei
dem Lichte, das von den fünf Fingern des Aslamiten Xamza b. 'Amr
ausging. Dieser hatte sich nämlich ebenfalls dem Propheten angeschlossen,
als er über den Berg ritt.
Am anderen Morgen fragte Usaid b. Xucair dem Boten Gottes, warum
er denn nicht auf dem ordentlichen Wege geblieben sei. „Die Heuchler
wollten mir über den Berg folgen und in der Nacht die Sattelriemen
durchschneiden, damit ich vom Kamele stürzen sollte.^ Usaid wollte
sie alle getötet wissen, aber M. sagte, es solle nicht heissen, dass er, 234a
nach Beendigung des Kampfes gegen die Heiden, nunmehr an seine
eigenen Anhänger Hand anlege; es sei ihm verboten Leute zu töten, die
auch nur mit den Lippen sich zum Islam bekennten. — Ja'qub b. Muxam-
mad von Rubaix b. 'Abdalraxman b. Abi Sa'id alXudrij von s. Vater von
s. Grossvater: die Verräter waren 13, M. nannte sie dem Xudhaifa und
dem 'Ammär. — Ibn Abi Xabiba von Davud b. alXucain von 'Abdalraxman
b. Gabir b. 'AbdaUah von s. Vater: 'Ammar hatte einmal einen Wort-
wechsel, in welchem er gegen seinen Gegner den Kürzeren zog; da fragte
er diesen plötzlich : wie viel Mann hoch waren die Männer des Bergpfades ')?
') N>.Ä*ji ^.j>^A^'. lu jedem anderen Zusammenhang niüssite maji darunter
die Mediuer verstehen, welche dem Propheten in Mekka hiddigten. Hier
sollen die Verräter von Tabuk (wenigstens zweideutig) gemeint sein.
410 Tabuk A. 9.
Er wurde verwirrt und schwieg, da aber die Umstehenden ihn drängten,
antwortete er, es seien ihrer 14 gewesen. ^Und Avenn du dazu gehörtest,
«0 waren es 15", sagte 'Ammar. Der Andere beschwur ihn still zu sein ;
'Ammar aber sprach: ich nenne keinen Namen; ich bezeuge aber, zwölf
von den fünfzehn sind Feinde Gottes und seines Boten in diesem Leben,
und in jenem Leben wartet ihrer eine böse Aufnahme. — Ma'mar von
alZuhrij : in einer Verzückung, die ihn iinterwegs überfiel, wurde dem
Boten Gottes verboten, über gewisse Heuchler zu beten; er nannte sie
dem Xudhaifa mit Namen, aber keinem Anderen. Wenn später Omar
als Chalif zum Begräbnis eines Mannes, dem er nicht recht traute, ge-
rufen ward, so holte er Xudhaifa ab; Avenn der nicht mit wollte, so
betete er nicht über dem Toten. — Ihn Abi Sabra von Sulaiman b. Suxaim
von Näfi' b. Gubair: nur Xudhaifa erfuhr von M. die Namen; es waren
12 Leute, darunter kein Qurashit.
'Abdalxamid b. Ga'far von Jazid b. Rnman: als M. den Zug nach
Tabuk vorbereitete, waren fünf Abgesandte') von den Bann Sälim zu
ihm gekommen und hatten gesagt: wir haben eine Moschee gebaut für
234 b die Kranken und Unabkömmlichen, sowie für den Regen- und Wintertag,
und wir möchten gern, dass du zu uns kämest und uns darin vor-
betetest. M. antwortete, jetzt habe er keine Zeit, aber nach der Be-
endigung des Zuges wolle er kommen. Als er jedoch auf dem Heim-
wege von Tabuk in Dhu-Avän Halt gemacht hatte, erfuhr er vom Himmel
die Bewandtnis mit der neuen Moschee, dass sie nämlich eigentlich für
Abu 'Amir gebaut war (Sur. 9,108), welcher gesagt hatte: ich kann nicht
in die Moschee der Banu 'Amr b. 'Auf kommen, sie sehen uns so feind-
selig an. Darauf gab er dem 'Aglaniten 'Acim b. 'Adij und dem Sälimiten
Malik b. alDuxshum Befehl, die Gegenmoschee (M. alCirär) einzureissen
und zu verbrennen. Die beiden eilten zu der Stelle und vollzogen ihren
Auftrag, nachdem sich Malik aus seinem Hause Feuer in einer Palm-
fackel geholt hatte. Es war zwischen Abend- und Nachtgebet, als sie
die Moschee in Brand steckten; die Leute, die darin versammelt waren,
unter ihrem Imam Mugammi' b. Gärija, spitzten erstaunt die Ohren; einer
von ihnen, Zaid b. Gärija, Hess sich nicht vertreiben, bis ihm der Steiss
versengt wurde. Den Platz des ausgebrannten und darauf dem Boden
gleichgemachten Gebäudes bot M. hinterher dem 'Acim b. 'Adij an, der
wollte ihn aber nicht, und so bekam ihn Thabit b. Aqram, um sich dort
anzubauen. Die Balken zu der Moschee hatte Abu Lubaba hergegeben;
er steckte zwar nicht mit in der Heuchelei, aber er that doch allerlei
^) Muattib b. Qushair, Tba'laba b. Xftoib, Xiilliäin h. Xalid, Abu Xabiba
b. alAz'ar, 'Abdallah b. Nabtal b. alXarith.
Tabuk A. 9. 411
Dinge, die ihm verdacht wurden. Jetzt holte er sich seine Balken wieder
und baute damit ein Haus in der Nähe; in dem Hause wurde ihm kein
Kind geboren, keine Taube nistete, und keine Henne brütete dort.
Es waren 15 Männer , welche die Gegenmoschee gebaut hatten ; 7a\
ihnen gehörten ausser den sieben genannten noch Gärija b. 'Amir'), der
Vater von Mugamrai' und Zaid, Vadfa b. Thabit, Nigäd b. 'Uthman,
'Abbad b. Xunaif-). Einer von ihnen pflegte den Propheten auszuhorchen
und dann den Heuchlern Avieder zu erzählen, Avas er gesagt hatte. Gabriel
machte diesen endlich darauf aufmerksam und beschrieb ihm den Böse-
wicht. „P]r hat dichtes schwarzes Haar, seine roten Augen sehen aus
wie ein paar kupferne Kessel, er hat den Blick des Satans und ein Esels-
herz." Es war 'Abdallah b. Nabtal. — BH. 356 f. 925.
'Acim b. 'Adij : als wir uns auf den Zug nach Tabuk vorbereiteten,
erzählten mir 'Abdallah b. Nabtal und Tha'laba b. Xäeib, während sie
grade einen Abfluss für das Regenwasser bei ihrer Moschee machten, 235a
der Prophet habe versprochen, nach seiner Rückkehr darin zu beten.
Da ich wusste, dass sie von Heuchlern gebaut war, als Gegenmoschee
gegen die der 'Amr b. 'Auf in Qubä, so wunderte ich mich darüber
nicht wenig. Aber noch bevor M. nach Medina zurückgekehrt war, er-
fuhr er von Gott den wahren Sachverhalt. Mit der auf Grund der Fröm-
migkeit gebauten Moschee (Sur. 9, 108 109) ist die von Quba gemeint^). —
Auf die Frage, warum denn die Heuchler ihre Gegenmoschee gebaut
haben, sagte 'Adij: wenn sie in unsere Moschee (in Qubä) zum Gebet
kamen und heimlich unter sich reden wollten, warfen wir ihnen un-
willige Blicke zu; das war ihnen unangenehm und so beschlossen sie,
eine Moschee zu gründen, wo sie unter sich wären; Abu 'Amir steckte
dahinter, der sich scheute, mit den aufrichtigen Anhängern des Propheten
zusammen zu beten *). — BH. 906. 357 f.
Ka'b b. Malik : als ich die bevorstehende Rückkehr jM.'s erfuhr, sann
ich , mit Hülfe meiner Frau und meines Dieners , auf Lügen um mein
') .^v>Jl jU.s=» j^5, er war der Esel des Haiises.
-) 0L>\.j Q.* .-(ji> -by.^^ (»itXp- ^-yn _<jj> j»L.*; — sagte M. mit Bezug
auf Xidhäm und Nigäd. Bei j»!Js3» ist wohl an (»'j-^ gedacht; Ou>VJ
heisst im Arab. das Wehrgehenk, da aber ein solches mit einer Peitsche
nicht verglichen werden kann, so liegt es nahe hier einen Aramaismus
anzunehmen. Uebrigens heisst der Mann bei BH. Big ad.
^) Nach anderen jedoch die des Propheten in Medina. Als einen guten Mann
unter den Banu Salim bezeichnete M. den 'Uvaira b. Sä'ida.
4) Es wird nicht ausdrücklich gesagt, dass dieser damals wieder ia Medina
war, aber doch wenigstens vorausgesetzt, dass seiner Anwesenheit niclits
im Wege stand.
412 Tabuk A. 9.
Daheimbleiben zu entschuldigen; als er aber da war. verging mir das
Lügen. iSach seiner Gewohnheit hatte er an dem Morgen, an dem er
einzog, zuerst zAvei Beugungen in der Moschee gebetet und sich dann
gesetzt, um die Leute zu empfangen. Da kamen nun die Zurückgeblie-
benen, einige SO Mann, und trugen ihm unter Eidschwüren ihre Ent-
schuldigungen vor; er nahm dieselben an, indem er das Urteil über
die Geheimnisse des Herzens Gott überliess '). Als ich vor ihm Platz
nahm, fragte er mich, zornig lächelnd, nach dem Grunde meines Aus-
bleibens. Ich sagte, bei jedem anderen würde ich mich weiss zu waschen
wissen, vor Gott und ihm aber könne ich nicht lügen, ich müsse ge-
235 b stehen, dass ich keine Entschuldigung habe. Er befahl mir darauf mich
zu entfernen, bis Gott über mich entscheide, und ich erhob mich dem-
gemäss. Einige von den Banu Salama traten an mich heran und wollten
mich l)ewegen, mein Heil in der Lüge zu suchen; aber Mu'adh b. Gabal
und Abu Qatada rieten mir davon ab. Von ihnen erfuhr ich , dass Mu-
rära b. Rabi' und Ililal b. Uniajja mit mir in gleicher Lage seien. Der
Bote Gottes untersagte nun allen Muslimen den Verkehr mit uns dreien,
fünfzig Tage lang redete keiner ein Wort mit uns, auch die Kinder mieden
uns aus Gehorsam gegen den Boten Gottes, ich kannte schliesslich die
Stadt und mich selber nicht mehr. Die beiden anderen blieben zu Hause ;
ich dagegen ging aus, in den Gottesdienst und auf die Märkte, aber
jedermann wandte sich von mir ab. Es gelang mir nicht beim Gebet
einen Blick vom Propheten zu erhaschen; und wenn ich ihn in der
Sprechstunde nach dem Gebet grüsste, so war mirs zweifelhaft, ob er
auch nur mit einer stummen Lippeubewegung dankte. Als es mir gar zu
arg wurde, stieg ich über die Gartenmauer zu Abu Qatada, der mein
Vetter und mein liebster Freund war; er erwiderte aber nicht einmal
meinen Gruss. Ich beschwur ihn zu sagen, ob er nicht wisse, dass ich
Gott und seinen Boten liebe; er schwieg, und erst als ich ihn zum
dritten Mal drängte, antwortete er, Gott und sein Bote wüssten es am
Besten. Mir stürzten die Thränen aus den Augen, ich sprang über die
flauer zurück und ging auf den Markt — da war ein Nabatäer aus
Syrien, von denen die Lebensmittel zum Verkauf brachten, der fragte
nach mir und übergab mir einen in Seide eingeschlagenen Brief des
Königs von Ghassan, alXarith b. Shammir (oder Gabala b. alAiJiam),
worin er schrieb, er habe gehört, dass mein Herr micli schlecht behandele,
') Nach einem anderen Berichte, der an dieser Stelle eingeschoben wird,
kamen die zurückgebliebenen Heuchler dem Boten Gottes nach Dhu-Avän
entgegen; er verbot jedoch jede Unterredung mit ihnen. Hinterher aber,
in Mediua, Hess er sich doch bald durch ihre Bitten und Entschuldigimgen
erweichen.
Talmk A. 9. 413
ich solle zu ihm kommen, so wolle er mich trösten. Das war ein neuer
Schlag für mich, dass schon die Götzendiener meiner begehrten; ich
warf den Brief in den Ofen. Nachdem 40 Tage herum waren, Hess mir
der Bote Gottes durch Xuzaima b. Thahit sagen, ich solle mich von
meinem Weibe trennen, niclit die Klie auflösen, sondern nur mich von
ihr trennen; den gleichen Befehl erhielten auch die beiden anderen. J)ie
Frau Ililärs b. Umajja indessen durfte auf ihre Bitte bei iiirem Mainie
bleiben, welcher schon sehr alt war und keinen Diener hatte und immer- S3Ga
fort zu Hause sass und weinte ohne einen Bissen anzurühren; es ward
ihr jedoch eingeschärft, ihn nicht an sich heran zu lassen — wozu er
freilich so wie so keine Regung spürte. Mir rieten in Folge dessen die
Meinigen, ich sollte mir auch mein Weib zurück erbitten; aber ich wollte
nicht, da ich ein junger Mann war. So vergingen noch zehn Tage, da
hörte ich nach dem Frühgebet, während ich mich in einer Hütte auf
dem Sar aufhielt, in dem Zustand wie ihn Gott Sur. 9, 119 beschreibt,
den lauten Zuruf: o Ka'b b. Malik, empfange gute Botschaft — ich er-
kannte, dass ich erlöst sei, und fiel anbetend nieder.
Schon des Nachts hatte M. der Umm Salama mitgeteilt, dass ihm die
Begnadigung der drei offenbart sei ; sie wollte ilmen dieselbe sogleich an-
sagen lassen, was er jedoch verhinderte. Erst beim Morgengebet kündigte
er sie der Gemeinde an; Abubekr lief dann gleich den Sal' hinauf zu
Ka'b und überbrachte ihm die Botschaft eher als alZubair, der zu Pferde
im Thale ritt; Said b. Zaid ging ins Quartier der Banu Vaqif zu Hilal
(welcher so scliwach war, dass er sich mir zu Esel zu M. begeben konnte) ;
Abu Näila und Salama b. Salama ins Quartier der 'Abdalashhal zu Murära.
Ka'b b. Malik : alZubair galoppirte im Thal zu mir, aber der, dessen
Ruf ich zuerst hörte, war Xamza b. 'Amr alAsIamij, welcher zu Fuss den
SaU hinauf kam. Ich zog meine Kleider aus und gab sie ihm zu Boten-
lohn, lieh mir dann von Abu Qatada anderes Zeug und begab mich in s-cij
die Moschee. Die Leute, die mir begegneten, gratulierten mir, nur von
den Emigranten in der Umgebung des Propheten bot mir keiner freund-
lichen Willkomm , ausser Galxa '). Der Prophet selber aber pries mich
glücklick über diesen Tag und versicherte, dass die Begnadigung nicht
von ihm, sondern von Gott im Himmel stamme. Dabei strahlte er vor
Freude, sein Gesicht sah aus wie der Halbmond. Ich gelobte, all mein
Vermögen zu Almosen zu geben ; er wollte aber nur ein Drittel annehmen,
also behielt ich meinen Anteil in Xaibar. Darauf sagte ich : o Bote Gottes,
Gott hat mich gerettet durch die Aufrichtigkeit; meine Bekehrung soll
nun darin bestehen, dass ich nie im Leben eine Lüge sage. Dies Ge-
') „Das vergass Ka'b dem Halxa uie."
414 Tahnk A. 9.
lübcle — so schloss Ka'b seine Geschichte . — habe ich bisher treulich
gehalten und hoffe es auch ferner zu halten. — BH. 907 ff.
Es folgen zwei von Ajjub b. alNu'man b. 'Abdallah b. Ka'b b. Abi
IQain überlieferte Verse Ka'b's '), und eine Erklärung von Sur. 9,118 ff.
Die Rückkehr M.'s erfolgte im Ramacan des Jahres 9. Trotz '■Äisha''s
Einspruch erklärte er, gestützt auf Sur. 9,123, die ohne ihre Schuld Zu-
rückgebliebenen für teilhaft des Verdienstes der zu Felde Gezogenen, das
237 a Gebet der Qa'ada sei wirksamer als die Waffen der Ghuzät. In der Meinung,
es sei nun mit den heiligen Kriegen aus, begannen damals manche Mus-
lime ihre Waffen zu verkaufen; aber M. verbot es, denn das Kämpfen
werde kein Ende nehmen, bis der Antichrist erscheine.
Im Dhu-lQa'da starb 'Abdallah b. Ubaij, nachdem er 20 Tage, seit
Ende Shavval, krank gelegen hatte. Während seiner Krankheit besuchte
M. ihn öfters; noch an seinem Todestage machte er ihm Avegen seiner
Judenfreundschaft Vorwürfe. „Was hat es denn dem As'ad b. Zurara ge-
nützt, sagte Ibn UbaiJ, dass er die Juden gehasst hat")? lass jetzt lieber
das Schelten, versprich mir bei meiner Waschung zugegen zu sein, und
gib mir dein Hemd zum Totenkleid!" M. gab ihm das obere Hemd; er
aber ruhte nicht, bis er das untere bekam, welches auf der Haut des
Boten Gottes gesessen hatte. Dann sagte er : bete über mich und erbitte
mir Vergebung. — Nach Gabir b. 'Abdallah Hess M. den toten Ibn Ubaij
aus dem Grabe holen, nahm ihm die Hülle vom Gesicht und spützete
darauf, und zog ihm dann sein eigenes Unterhemd an, wobei er ihn auf
seinem Schosse liegen hatte. Glaubwürdiger aber ist die andere Angabe,
dass er bei seiner Waschung und Einkleidung zugegen war. — Sodann
betete M. über Ibn Ubaij an der Stätte, wo die Leichen aufgebahrt wur-
den, ohne sich durch Omar's Einspruch irre machen zu lassen. „Wenn
ich wüsste, dass ihm dadurch Vergebung zu teil würde, sagte er, so
würde ich mehr als siebzig Gebete über ihm sprechen'' (Sur. 9,81). Kaum
aber hatte er sich von dem Gebet erhoben, als das Verbot über einem
Heuchler zu beten erschien (Sur. 9,85). — Mugammi' b. Gärija: ich sah
M. nie so lange über einem Toten beten wie über Ibn Ubaij ; darnach
ward die Leiche auf der Bahre, welche der Familie Nubaio's gehörte,
zu Grabe getragen. — Anas b. Malik : seine Fasse ragten über die Bahre
') 'J-^'i i«-^'' ^h '^^--^ ^>^ ^) Q^ ^ÄXJ ^ ^.,t ^^j (;y^^^
lautet der eine; der andere, mir unverständliche, beginnt: ,»J> Joui
'l/j^ j.tjJt ry*^^ i5^j ^"'' CT-*^' (Ahlwardt) steht in der ILs. j^jut.
^) Verl. über den vorzeitigen 'l'od dieses frühesten Anliiinoers M.'s in Medina
BH. ;U(i.
Tabiik A. 9. 415
heraus, da er so gross war. — Uram 'Umära: bei der Klage um Ibu Ubaij
schloss sich keine Frau der Aus und der Xazrag aus, sie kamen alle zu
seiner Tochter Gatnila, welche schrie : wä gabalfili, wä riiknäh ! ohne dass
ihr jemand darein redete.
'Amr b. Umajja alCamrij : wir strebten uns beim Begräbnis der Bahre
zu nähern, aber es war kaum möglich, so drängten sich die Heuchler
vor, die Qainuqa'iten und Andere, wie Sa'd b. Xunaif und Zaid b. alLu- 2:i7i.
cait, und Saläma b. alXumäpi, und Nu'man b. Abi 'Amir, und Räfi' b.
Xarmala, und Malik b. Abi Naufal, und Dä'is und Suvaid. Sie hatten
ihn auch immer in seiner Krankheit besucht, zum Aerger seines frommen
Sohnes. Dieser hatte ihnen sogar die Thür zuschliessen wollen, aber sein
Vater mochte keine Anderen in seiner Nähe haben. Eure Gesellschaft,
sagte er zu ihnen, ist mir erquicklicher als Wasser dem Durstigen! Ach
könnten wir, antworteten sie, könnten wir dich nur loskaufen mit unserem
Ciut und Blut! Sie wollten nun auch durchaus in die Grube steigen um
die Leiche beizusetzen; es entstand ein Lärm und ein Gedränge, Avobei
einem von ihnen, Dä'is, die Nase blutig geschlagen wurde. Endlich
mussten sie doch den Gläubigen weichen, X'bada b. alCamit warf sie
zurück, während M. sie böse ansah. Es stiegen nun in die Grube 'Abd-
allah, der Sohn des Verstorbenen, Sa'd b. 'Ubada, und Aus b. Xaulij;
die vornehmsten Genossen des Propheten Hessen die Leiche herab, er soll
sogar selber mit geholfen haben. Er blieb so lange bis das Grab wieder
zugeschüttet war, darauf tröstete er den 'Abdallah und entfernte sich.
Die Heuchler streuten sich Erde aufs Haupt und sagten: o wären wir
für dich gestorben ! Gute Rede führten dagegen über ihn die Armen,
denen er ein Wohlthäter gewesen war. — BH. 927.
Es folgt fol. 237 b — 241a eine Erklärung von Sur. 9,38ff. V. 58f.
geht auf Tha'laba b. Xaeib, der sich über ungerechte Verteilung des
Almosens beklagte, sobald er einmal nichts abkriegte. In v. 60 sind die
fuqarä die bedürftigen Emigranten, welche nicht bettelten, die masäkln
die Leute der Cuffa, die 'ämilün 'alaihä diejenigen, welche Arbeit thaten
um das Almosen zu verdienen, die riqäb die Sklaven, welche sich ihren
Herren zur Zahlung eines bestimmten Lösegeldes verpflichtet hatten ').
In v. 61 — 64 ist 'Abdallah b. Nabtal gemeint, der damit gross that, dass
ihm der Prophet glaube, was er ihm weiss mache. V. 65 — 67 bezieht
sich auf die fol. 225 berichtete Veranlassung. Hammu bimä lamjanälu
V. 75 geht entweder auf den Anschlag, den Propheten auf dem Bergpfade
') Kein König und kein Propliet (^^jSjh [j>S/s und J»aw-xi ^>j) von Gottes
Gnaden, sagte M., dürfe das Ahnosen anders als zu den acht (Sur. 9,60
aufgezählten) Zwecken verwenden; wer es unberechtigt empfange, dem
werde es zu Weh im Kopfe und zu Scbiuerzen im Bauche.
416 Tabuk A.9.
zum Sturz zu bringen, oder auf das Vorhaben, den Ibn Ubaij zu krönen.
In V. 76 ist Tha'laba b. Xaeib gemeint, der gelobt hatte Almosen zu geben,
wenn er Geld hätte, es aber doch nicht that, nachdem ihm ein Sühngeld
von 12000 Dirham zugefallen war. V. 80 bezieht sich auf eine Aeusse-
rung Mu'attib's b. Qushair und 'Abdallah's b. Nabtal, dass Zaid b. Aslam
al'Aglanij sein Almosen nur gebe um von den Leuten gesehen zu werden;
und ferner darauf, dass 'Ulba b. Zaid alXarithij von Ibn Nabtal verlacht
wurde, weil er sich bei einem Juden als Tagelöhner verdang, um dem
Propheten, dessen Magerkeit ihn gedauert hatte, ein Mass Datteln ') ver-
ehren zu können. V. 81. 85 bezieht sich auf Ibn Ubaij, v. 82. 87 auf
alGadd b. Qais, v. 91 auf die Ghifariten, v. 93 auf die Weiner, v. 102
auf 'Ujaina und die Ghaeafaniten , v. 103 auf Abu Lubäba, v. 107. 119
auf Ka'b b. Malik und seine beiden Leidensgefährten, v. 108 ff. auf die
Erbauer der Gegenmoschee "), v. 118,(Schluss) auf Abu Xaithama, v. 121
auf die Mediner und auf die Banu Ghifar, Aslam, Guhaina, Muzaina und
Ashga', V. 125 auf 'Abdallah b. Nabtal. — BH. 924 ff.
Festwallfahrt Abubekr's, A. 9^).
Ma'mar, und Muxammad b. 'Abdallah, und Ibn Abi Xabiba, und Ibn
Abi Sabra, und Usäma b. Zaid, und Xaritha b. Abi 'Amran, und 'Abd-
alxamld b. Ga'far, und Andere: an die Spitze des Festzuges im Jahre 9,
an dem 300 Pilger aus Medina teilnahmen, setzte M. den Abubekr und
sandte mit ihm 20 von ihm selber behängte und an der rechten Seite
gezeichnete Opferkamele, deren Hut er dem Aslamiteu Nagija b. Gundab
anvertraute ; ausserdem wurden noch von einigen anderen wohlliabenden
Leuten Opferkamele dargebracht. In Dhu-lXulaifa begann Abubekr den
Ixräm (ahalla). Als er eines Morgens früh in al'Arg war, hörte er plötz-
lich alQacva hinter sich brüllen: Ali kam darauf angeritten, welcher von M.
den Auftrag erhalten hatte, beim Feste die Lossaguug (Baräa = Sur. i),l ff.)
vorzulesen und den Frieden zu kündigen*).
Abubekr unternahm nur den Xagg, nicht zugleich die 'Lhura. M.
halte ihn angewiesen, entgegen dem Iieidnischen Brauch nur in 'Arafa
') I>aiuiilei" keine J5,u\.i» und keine Nft-Cij>, d. Ii. keine dureli Riuieli ü'e-
schw;ii7,te Dattel und keine von schlechter Gattung.
^) Der Freund der Reinigungen v. 108 ist 'Uvaim b. Sä'ida. Vul. 8.411 A. o.
'■') In der Uebersicht (fol. 3b) wird hinzugefügt: und die Zerstürun.i;- des Dlni
IKaffain, des Götzen 'y\mr's I). Xumaina. Vgl. fol. 207 lt.
■') ^lS^c uX..i£. ^^c:j> J>3 ^Ji ^xil. Dazu die IkMuerkiing: ,-,1 J^xi .,L5
•»>0 .Xi^4.ji ,-r>* '^-w-J J^^c- >A5 äi-Lj J.ÄJ. \<j:\. olit'U fol. 2ir»ii.
Wallfahrt Ahnbekr'.s A. 9. 417
und nicht in Garn* Station zu machen, sowie erst nach iSounenuntergang
von 'Arafa und schon vor Sonnenaufgang von Garn' den Lauf zu be-
ginnen (df). In Mekka angekommen hielt er einen Tag vor der Tarvija
eine Predigt nach dem Mittagsgebet ; am Tarvijatage machte er Mittags
den siebenfachen Umgang um die Ka'ba, stieg dann am Thor der Banu 24ib
Shaiba zu Kamel, und betete das Mittag-, Nachmittag-, Abend-, Nacht-
und Frühgebet in Mina. Ais die Sonne über dem Thablr aufging, ritt
er weiter nach Namira, wo er in einem Haarzelt bis zum Mittag Ruhe
hielt. Dann stieg er zu Kamel und hielt eine Predigt in Baen 'Urana,
wo er das Mittags- und Nachmittagsgebet (mit Idhän und zwei Iqäma's)
verrichtete. Darauf machte er Station (vaqafa) in alHicäb, d.i. 'Arafa
nebst dem zugehörigen Betplatz (alMucalla). Als die Zeit des Fasten-
brechens da war, begann er den Rücklauf (dafa'a) und ritt in gestrecktem
Trabe ('anaq) bis nach Garn', wo er abstieg und nahe bei dem Feuer
auf Quzax lagerte. Beim Tagesgrauen hielt er das Frühgebet, wartete
(vaqafa) bis sich die Morgenröte zeigte und brach noch vor Sonnenauf-
gang auf. Bis nach Muxassir ritt er gestreckten Trab, dann Carriere
(auca'a), dann wieder das frühere Tempo bis nach alGamra, wo er zu
Kamel sieben Kiesel warf. Hierauf kehrte er zum Opferplatz (alMinxar
= Mina) zurück, schlachtete, und schor sich das Haar.
Bei alGamra las Ali am Opfertage die Lossagung vor und kündigte
die Verträge. Er sagte: so spricht der Bote Gottes: nach diesem Jahre
darf kein Götzendiener mehr das Fest begehen noch nackend den Umlauf
um das Haus verrichten.
Abu Huraira: ich war dabei, es war der Hauptfesttag, und Abubekr
predigte auf seinem Kamele nach dem Mittagsgebet. Er hielt damals
drei Predigten, eine in Mekka vor dem Mittagsgebet, eine in 'Arafa zur
selben Zeit, und eine in Mina am Opfertage (cadar) nach dem Mittags-
gebet; dazu kommt noch die Predigt am Tage vor der Tarvija. Die
Steine warf er zu Fuss gehend, hinter al'Aqaba stieg er wieder zu Kamel.
In alAbeax betete er das Mittagsgebet, dann zog er in Mekka ein und
betete dort Abend- und Nachtgebet, und noch in derselben Nacht machte
er sich auf den Heimweg nach Medina. — BH. 919 ff.
72.
Zug Ali 's gegen Jemen, A. 10 im Ramacan').
Ali's Sammelplatz war Qubä, dort band M. einen aufgelösten Kopf-
bund als Fahne ^) an seine Lanze und gab ihm (nach Usäma b. Zaid
') In der Uebersicht fol. 3b steht vorher: Zug Xalid's b. alValid gegen die
'Abdalmadan, A. 10 im Rabi' I.
-) LuiiO *ji — >s/)Jt ^^«-L ^% 'wdlx^s Kxj./« iy.Äi^ '^•^i iwo'w*.£: j^£>\
Väkidi, Muhamiued. ^ •
418 Ali in Jemen A. 10.
von s. Vater von 'Aeä b. Sajjär von Abu Räfi') Anweisung, mit grösster
Milde gegen die Jemenier zu verfahren, da es nur darauf ankomme sie
für den Islam zu gewinnen. Mit 300 Reitern brach Ali auf und überfiel
zuerst die Banu Madhxig; über die Beute an Weibern und Kindern und
Vieh, die dabei gemacht wurde, setzte er Buraida b. alXucaib. Als dar-
auf die Feinde sich sammelten und es zum Zusammenstoss kam, forderte
er sie zunächst zum Islam auf, und erst als sie nicht hören wollten,
242a ül)ergab er dem Sulamiten Mas'ud b. Sinan die Fahne, und machte sich
gefechtbereit. Nach einem Zweikampfe, in welchem der Sulamit alAsvad
b. Xuza'ij seinen madhxigitischen Gegner erlegte, erfolgte der allgemeine
Angriff der Muslime, dem die Feinde nicht widerstehen konnten. Es
fielen ihrer zwanzig, die anderen flohen, indem sie ihre Fahne stehen
Hessen. Ali verfolgte sie nicht, sondern wiederholte die Aufforderung an
sie den Islam anzunehmen, diesmal mit Erfolg. Einige ihrer Häupter
kamen als Abgeordnete, um die Huldigung zu leisten und die Armensteuer
zu überbringen.
'Umar b. Muxammad b. 'Umar b. 'Alij von s. Vater: von dem Beute-
fünften pflegten die Befehlshaber sonst immer den beteiligten Kriegern
etwas vorabzugeben und dazu nachträglich die Erlaubnis des Propheten
nachzuholen; Ali aber wollte ihm nicht vorgreifen, sondern befahl ihm
den Fünften unangerührt nach Mekka zu überbringen, wo er sich damals
zur Festfeier aufhielt. Nach Abu Sa'id alXudrij, der an dem Feldzuge
teilnahm, verbot Ali auch auf den Kamelen der Armensteuer zu reiten.
In alFutuq nun eilte er seinem Heere voraus und übertrug dem Abu
Räfi' den Befehl an seiner statt. Dieser war nicht so streng wie Ali,
sondern gab den Leuten von den jemenischen Kleidern, die sich unter
dem Beutefünften befanden, damit sie sich warm anzögen. In der Nähe
von Mekka aber, bei alSidra, kam Ali der Schar entgegen, und als er
bemerkte was geschehen war, machte er dem Abu Rafi' heftige Vor-
würfe und riss sogar Einzelnen die Kleider wieder ab. Man beklagte
sich bei M. über sein Benehmen, er aber rechtfertigte sich, und M.
schwieg still.
Salim, der Freigelassene Thabit's, von Salim, dem Freigelassenen
Abu Ga'far's: nachdem Ali die Beute dem Buraida übergeben und die
besiegten Feinde, Banu Zubaid und Andere, veranlasst hatte den Islam
anzunehmen, blieb er in ihrer Mitte und benachrichtigte M. durch einen
Brief, welchen der Muzanit 'Abdallah b. 'Amr b. 'Auf bestellte. M. aber
,-r^^ 'ucLö V.x:>-» .\*.5\ Kii'j; Kx!u.*.c \.«.».r» «-tJLl 1^>^ oJJ A-t^i'
Ali in J.'inoii A. 10. 419
Hess ihm durcli den Hoton sagen, er möge iliii Iteiiu Kesie (fi liiiausiiii)
treffen. 242 h
Sa'id b. 'Abdal'azTz alTamixij von Junas b. Maisara b. Xulais : in
einer Predigt, die Ali damals in Jemen hielt, sagte er: es giebt Leute,
die nur bei Nacht und nicht bei Tage, und andere, die weder bei Nacht
noch bei Tage sehen ; und wer giebt mit der kurzen Hand , dem wird
gegeben mit der langen Hand. Bei jedem dieser Sprüche äusserte Ka'b
alAxbar, welcher zuhörte, seine Zustimmung; von einem anderen Rabbinen,
der dabei war, befragt, erklärte er, die bei Nacht und nicht bei Tage
Sehenden seien die, welche bloss an das erste und nicht an das letzte
Buch glaubten, die weder bei Tage noch bei Nacht Sehenden aber die,
welche an keins von beiden glaubten; der Spruch mit der kurzen und
langen Hand beziehe sich auf die Almosen, welche Gott reichlich lohne.
Darauf schenkte er das Feierkleid (xuUa), das er anhatte, einem Bettler,
worüber der andere Rabbine so zornig ward dass er fortging. Ein
Weib aber bot ihr Kamel aus zum Tausch gegen ein anderes, Ka'b er-
klärte sich zum Tausch bereit, wenn sie ein Feierkleid dazu gäbe, und
sie ging darauf ein. Da lief er in dem neuen Kleide dem Rabbinen nach
und sagte: wer mit der kurzen Hand giebt, dem wird gegeben mit der
langen Hand. — Isxaq b. 'Abdallah b. Nuseäs von 'Amr b. 'Abdallah
aFAbsij von Ka'h alAxbär: ich Hess mir damals von Ali eine Beschrei-
bung des Propheten geben und war erstaunt, wie sie übereinstimmte
mit der Beschreibung, die in einem Buche enthalten war, welches mir
mein Vater versiegelt übergeben hatte mit dem Befehl es nicht eher zu
öffnen, als bis ein Prophet in Jathrib aufstehe. Ich nahm den Islam an,
blieb aber trotzdem in Jemen und kam erst unter Omar's Chalifat nach
Medina: hätte ich es doch nur früher gethan!
Tarif der Armensteuer. In einem Buche, welches Jaxja b. Shibl
(wie er Salim, dem Freigelassenen Thabit's, erzählte) bei Abu Ga'far
las, stand geschrieben: Im Namen des alibarmherzigen Gottes! Das ist
es, was Muhammed der Bote Gottes als Armensteuer der Muslime zu
nehmen befiehlt von ihrem Weide vi eh. Von Schafen bis zu 120 eins,
bis 200 zwei, bis 300 drei, und für jedes weitere Hundert eins mehr.
Von Kamelen bis zu 24 ein Schaf für je 5 Kamele, von 25 — 35 eine
bint maiäc oder ein ihn labün dhakar, von 46 — 60 eine xiqqa,
von 61 — 75 eine gadha'a, von 76 — 90 zwei bint labun, von 91 — 120
zwei besprungene xiqqa, für jede weiteren 50 eine xiqqa, oder bis zu 243a
40 'eine bint labun. Von Rindern unter 30 nichts, von 30 an ein
gadha' oder eine gadha'a, von 40 an eine musinna. Ziegen und
altersschwache oder mit einem Fehl behaftete Tiere werden nicht ange-
nommen; vereinigte Heerdeu dürfen, zum Behuf des Steueransatzes, nicht
27*-
420 Ali in Jemen A. 10.
getrennt und getrennte nicht vereinigt werden. Von Land, welches
A'om Himmel ') oder vom fliessenden Wasser getränkt wird, wird der
Zehnte, von künstlich bewässertem der Zwanzigste bezahlt. — Von
Christen oder Juden, welche bei ihrer Religion bleiben, bezahlt jeder er-
wachsene Mann einen Dinar oder ein Aequivalent in Zeugen (ma'äfir).
Ibrahim b. Abi Bakr b. alMukaidir von Xusain b. Abi Bashir alMa-
zinij von s. Vater von Abu Sa'id alXudrij: ich war mit Ali auf dem Zuge
nach Jemen und sah wie er bei der Armensteuer verfuhr. Er nahm von
Kamelen ein Kamel, von Schafen ein Schaf, von Rindern ein Rind, vom
Korne Korn und von Rosinen Rosinen. Er machte den Leuten keine
Last, sondern besuchte sie in ihren Niederlassungen, teilte die Herden
nicht und wartete ruhig ab , was man ihm brachte. Er Hess dann den
Zehnten sammeln ^) und zuletzt an die Armen verteilen.
AlXarith b. Muxammad alFihrij von Isxaq b. 'Abdallah b. Abi Parva
von Ragä b. Xaida (?) : M. hatte schon den Xalid b. Sa'id b. aFAc ') nach
Jemen geschickt in Begleitung einer himjaritischen Gesandtschaft; als er
Ali aussandte, gab er diesem den Oberbefehl für den Fall, dass sich Xalid
bei Kriegsgefahr mit ihm vereinigte. Er hatte das Blutgeld festgesetzt
auf 100 Kamele für die Kamelleute, oder 2000- Schafe für die Schaf leute,
oder 200 Rinder, oder 2000 Ma'äfirgewänder für die Gewandleute (ahl
alxulal). — BH. 999.
In einen Brunnen, den die Leute in Jemen gegraben hatten, war ein
Lowe gefallen. Als sie nun herumstanden um sich den Löwen zu be-
sehen, fiel einer hinein, zog noch einen anderen, an dem er sich festhalten
wollte, mit herab, dieser einen dritten, der dritte einen vierten. Der
Löwe zerriss sie alle vier, bis er schliesslich durch einen Lanzenwurf er-
legt wurde. Die Leute sagten, da der erste die drei anderen getötet habe,
so liege ihm die Zahlung des Blutgeldes für sie ob. Ali aber entschied,
der erste habe Anspruch auf ein Viertel des Blutpreises, weil er noch
drei andere mit sich in den Tod gezogen habe, der zweite auf ein Drittel,
der dritte auf die Hälfte, der vierte auf den vollen Preis. Die Leute be-
ruhigten sich jedoch nicht bei diesem Urteil, sondern trugen, ihrer zehn
1) ;^'u*.*w-i5 c^Jivw u/i, sonst auch J^äxJI . ^-ä-« L«. Ursprünglich ist J.ju.il
sonach i-U-«.«.ji (IJiinmel, Luft, Regen) selber, sowie das durch den Himmel
bewässerte Fruchtland ^^,'jJ^^\•, s. den lehrreichen Artikel de Gocje's im
Glossar zu Baladh. und Ilosea 2. Bei den Rabbinen heisst 'py^H ^"'2
das natürlich bewässerte Land, im Gegensatze zu l^n^t^'n H^Z^ d*-''" diuch
Kanäle bewässerten, s. Buxtorf s Lexikon. Eine ähnliche Uebertragung von
mni^y findet sich bekanntlich schon Deut. 7. 28. Vgl. ßll. 7S)3, ID.
■'') w>JiAv erklärt durch , ^***5 aber *-giju.
') HH. im-. Xalid b. alV;did. Vgl. No. 72 und IUI. 958 f.
Ali in Jemen A. 10. 421
Mann, den VaW dem Propheten in Mekka vor, der indessen ebenso ent-
schied. M. erfuhr von ihnen, dass sie viel Löwen hätten und erzählte
ihnen eine hübsche Geschichte vom Löwen. „Der Löwe fiel über einen
Sohn Eva's her und frass ihn auf. Eva machte ihm Vorwürfe, er aber
versetzte: warum sollte ich nicht das Futter fressen, das mir Gott zu-
führt? Da kam Adam und sagte: weh dir, du hast ihren Sohn gefressen
und wagst noch mit ihr zu reden, schäm dich! Da Hess er den Kopf
hängen und deswegen geht er noch immer so kopfhängerisch." "Weiter
sagte M. : wenn ihr wollt, weise ich ihm eine Abfindung an Fleisch an,
bei der er sich begnügen muss; sonst lasse ich ihn gewähren, dass er
euch auflauert und ihr euch vorseht. Sie berieten sich darüber, erst 2431)
wollten sie den Vorschlag annehmen, hinterher aber glaubten sie nicht
dafür einstehen zu können, dass ihr Volk dem Löwen seine Abfindung
regelmässig entrichte. Sie baten also M. es beim Alten zu lassen. Damit
waren aber hinterher ihre Landsleute sehr unzufrieden, sie schickten zu
M. um sich zur Abfindung des Löwen bereit zu erklären — da Avar er
aber grade gestorben.
Abu Bakr b. 'Abdallah und Xatim b. Isma'il, ein Freigelassener der
Xarith b. Ka'b, von Ga'far b. Muxammad von s. Vater von Gabir b. 'Abd-
allah : bei seiner Rückkehr von Jemen wunderte sich Ali, dass seine Frau
Fäeima den Ixram bereits gebrochen hatte; sie berief sich auf den Be-
fehl ihres Vaters. Er erkundigte sich bei M. und erfuhr, dass sie die
Wahrheit gesagt hatte. M. fragte ihn darauf nach dem Wortlaut seines
Wallfahrtsgelübdes; er antwortete, er habe gesagt: Gott ich nehme durch
meine Heiligung dasselbe auf mich, was dein Bote durch seine Heiligung
auf sich nimmt '). Da befahl ihm M. , den Ixram für seine Person noch
nicht zu brechen, um an der Schlachtung der Kamele teilnehmen zu
können. Die Anderen, die keine Opfer zu bringen hatten, brachen den
Ixräm und stutzten sich die Haare. — BH. 967.
iO.
Xaggat alVadä' A. 10.
Ma'mar b. Räshid, und Ibn Abi Sabra. und Usama b. Zaid, und
Musa b. Muxammad, und Ibn Abi Dhi'b, und Abu Xamza 'Abdalvaxid, und
0 uhillu bimä ahalla (BH. 967,8). Ihläl bedeutet: in den Ixram treten, und
Labbaika sagen. Wahrscheinlich wurde der Ixram ursprünglich nicht an
einem bestimmten Orte, sondern zu einer bestimmten Zeit angenommen,
nämlich beim Eintritt des Neumondes (Hilül). Bei Bux. I. 233,9 v. u.
heisst es: die Mekkaner ahallu, wenn sie den Hilül sahen, Ibn 'ümar
dagegen that es bei seinem Aufenthalt in Mekka erst am Tarvija-Tage.
Vgl. Snouck Hurgronje, het Mekkaausche Feest (Leiden 1880) S. 93. 74. 75.
422 Wallfahrt Muhammecrs A. 10.
Maimun, und Xizam b. Hisham. und Ibn Guraig, und 'Abdallah li. 'Arair,
und Andere: M. beging zwar in Medina jährlich das Opferfest, aber zur
Wallfahrt nach Mekka entschloss er sich erst im zehnten Jahre der Flucht ;
auf seine Aufforderung kamen eme Menge Leute nach Medina, um daran
teilzunehmen und sich nach ihm zu richten. Die 'Umra vollbrachte M.
dreimal, in Dhu-lQa'da A. 6, A. 7 und A. 8. — Ibn Abi Sabra von al-
Xarith b. alFucail: Ibn alMusajjib sagte mir, die Xaggat alVadä' sei
die einzige,- die M. seit seiner Berufung zum Propheten mitge-
macht habe; aber Abu Hashim 'Abdallah b. Muxammad b. alXanifijja
sagte, er habe ausserdem noch eine (Mugahid: noch zwei) begangen, so
lange er noch in Mekka predigte. Die Meinung des Ibn alMusajjib ist
indessen nach Vakidi die allgemein angenommene. Ibn 'Abbas wollte
die Xaggat alVadä' vielmehr Xaggat allsläm genannt wissen.
Ibn Abi Sabra von Sa'id b. Muxammad b. Gubair b. Mue'im von s.
244a Vater: Sonnabend den fünftletzten Dhu-lQa'da machte sich M. auf den
Weg, betete zu Mittag in Dhu-lXulaifa ') und begann dann sogleich den
Ixram. Dies ist nach Vakidi das Richtige. — 'Acim b. 'Abdallah von
'ümar b. alXakam: er wartete in Dhu-lXulaifa auf die Anderen bis zum
folgenden Mittag und nahm dann erst den Ixram vor. — Ibn Abi Sabra von
Ja'qub b. Zaid von s. Vater: er trug im Ixram zwei cuxärische Kleider
(Izär und Ridä) und wechselte sie in alTan'im gegen zwei eben solche.
Nachdem seine sämmtlichen Weiber und die übrigen Pilger und die
Opfertiere in Dhu-lXulaifa bei einander waren, ging er nach dem Mittags -
gebet in die dortige Moschee und verrichtete zwei Beugungen; als er
wieder herauskam, zeichnete er die Kamele an der rechten Seite und
behängte ein jedes mit einem Paar Schuhe. Dann stieg er zu Kamel, und
auf der Höhe von Baidä begann er den Ixram.
Xalid b. Aljäs von Jaxja b. 'Abdalraxman von Abu Salama b. 'Abdal-
raxman von Umm Salama: wir kamen nachts zu M. nach Dhu-lXulaifa,
in Begleitung von Othman und Ibn 'Auf; am Morgen wurden ihm die
Kamele vorgeführt, nach dem Mittagsgebete zeichnete und behängte er
sie, bevor er sich geheiligt hatte. — Muxammad b. Nu'aim alMugmir von
s. Vater von einem der Prophetengenossen: eigenhändig zeichnete und
behängte er jedes Kamel"-). — Nach Anderen überliess er das dem Nagija
b. Gundab.
Alllaitham b. Vaqid von 'Aeä b. Abi Marvän von s. Vater von Na-
gija b. Gundab: mir, nebst noch zwei anderen Aslamiten, Avaren die
Opferkamele M.'s zum Treiben übergeben, sie hatten Decken auf. Ich
^) Von s. Hause bis dahin ging er (j-j>iX/i ^L>J«;/! w-LPA^^ nach Ibn
'Abbas.
^) wobei er es nach Ihn 'Abbas der Qibla zuwandte. Es waren 100 Kamele.
Wallfahrt Muhamined's A. 10. 423
hatte Befehl, wenn eins falle, es zu schlachten, den Behang ins Blut zu
tauchen, und es dann unangerührt liegen zu lassen. Tags darauf (sie)
kamen wir nach Mekka, am Abend des Tarvijatages machten wir uns
mit den Tieren auf nach 'Arafa; dann gingen wir herab von 'Arafa nach
Garn' und von Gam' nach Mina; auf dem Opferplatz daselbst schlachtete
M. die Kamele ') eigenhändig.
M. erlaubte die Opferkamele zdm Reiten zu benutzen und befahl es
denen, die Bedenken dagegen hatten.
'Äisha: ich selber habe dem Boten Gottes den Ixrtäm zurecht ge-
macht. In alQäxa fiel ein röthlicher Schein auf mein Gesicht, da sagte
er: wie schön ist jetzt deine Farbe, du kleine Rote! Er betete unter-
wegs und in Mekka nur zwei Beugungen, befahl aber den einheimischen 244b
Mekkanern das Gebet unverkürzt zu verrichten.
Es herrscht Streit darüber, in a\ elcher Absicht M. den Ixram an-
nahm — ob für Xagg und 'Umra zugleich (so Ihn Abi Oaväla von Xabib
b. 'Abdalraxman von Maxmud b. Labid von Abu Oalxa) 2), oder ob allein
für die Tmra (so Ma'mar von alZuhrij : von Muxammad b. 'Abdallah b.
Naufai b. alXarith von Sa'd b. Abi Vaqqäc, und von Salim von Ibn
'ümar), oder ob allein für den Xagg (so Malik b. Anas von 'Abdalraxman
b. alQasim von s. Vater von 'Äisha). Das letztere ist die medinische
Tradition.
'Äisha: am Sonntag Morgen war M. in Malal. am Abend auf der
Höhe (sharaf) von alSajjäla, am Montag früh betete er in 'Irq alOhabja,
in der Moschee rechts von der Strasse, darauf machte er Halt in alRauxä.
Dort bekam er einen wilden Esel geschenkt, den ein Xahdit erlegt hatte ;
er Hess ihn unter seine Genossen verteilen, indem er sagte: "VVildpret
(caid albarr) ist euch erlaubt, wenn es weder von euch noch ausdrück-
lich für euch gejagt ist. Nachmittag und Abend verbrachte er in al-
Muncarif, am Dienstag früh betete er in alAthäja und machte dann Halt
in al'Arg.
Abu Xamza 'Abdalvaxid b. Macün^) von 'Urva von Asmä: das Kamel
Abubekr"s, welches den Proviant für ihn und M. trug, war in alAthaja
seinem Treiber, der eingeschlafen war, fortgelaufen. Als derselbe Mittags
ohne das Kamel nach al'Arg kam, ward er von Abubekr übel empfangen,
aber gleich darauf erschien auch schon Cafvan b. alMu'aeeal mit dem
') welche J.ä*J! ^
") Für diese Meinung wird, wie es scheint, eine Erzählung von (Malik b.
Anas von Nafi' von Ibn 'Omar von) Xafca angeführt, dass M. den Ixräm
(und das Talbid BH. 966,19 Gauh. I 258,12 f.) länger fortgesetzt habe
als die Uebrigen, weil er noch die Kamele zu schlachteu gehabt habe.
Vgl. fol. 243b. ^) wohl: Abi 'Ann.
424 Wallfahrt Muhammed's A. 10.
Kamel vor der Tliür. Abvxbekr vermisste nichts von dem Gepäck ausser
einem Beclier, den jedoch der Knecht bei sich hatte, Abubekr sagte zu
dem Knechte: Gott hat das dir anvertraute Gut (das du verloren hattest)
für dich zurückerstattet. — Ja'qub b. Jaxja b. 'Abbäd b. 'Abdallah b.
alZubair von 'Isa b. Ma'mar von 'Abbäd b. 'Abdallah von Asmä: als M.
245 a in al'Arg mit Abubekr vor seinem Quartier sass, 'Aisha zu seiner Seite
und ich zur Seite meines Vaters, kam der Knecht im Kittel (sirbäl) an-
gelaufen und sagte, das Kamel sei ihm entlaufen. Ein einziges Kamel,
und das entläuft dir! sagte Abubekr und prügelte ihn ergrimmt durch.
M. aber sah lächelnd zu uud sprach: seht da den Pilgersmann und was
er thut! — Abu Xamza von 'Abdallah b. Sa'd alAslamij von den Ange-
hörigen des Aslamiten Nacla : als wir hörten, das Proviantkamel M.'s sei
abhanden gekommen , brachten wir ihm eine Schüssel voll Xais ; da rief
er dem Abubekr zu, er solle nicht so zornig gegen den Knecht sein, der
nicht dafür könne, sondern dem schönen Essen zusprechen. — Sa'd b.
'Ubada und sein Sohn Qais wollten ihr Proviantkamel dem Boten Gottes
zur Verfügung stellen ; da aber das seinige sich schon wieder eingefunden
hatte, so dankte er ihnen vielmals, er habe ohnehin genug von ihnen
angenommen. Da sagte Sa'd: was du von uns nimmst, freut uns mehr,
■ als was du uns lässt. Ich glaube es, antwortete M., die Naturen sind
in Gottes Hand, wem er will, verleiht er eine gute Natur, dir hat er
eine gute verliehen. Zu Thabit b. Qais, welcher ihn darauf aufmerksam
machte, dass die Familie Sa'd's auch in der heidnischen Zeit in allen
Notfällen eingetreten sei, sagte M.: die Menschen sind Minen'), die besten
im Heidentum sind auch im Islam die besten.
Muxammad und Ihn Abi IZinäd und Sulaiman b. Bilal von 'Alqama
b. Abi 'Alqama von alA'rag von "Ihn Naglx: in Laxj Gamal Hess sich
M., als Muxrim, am Kopfe schröpfen.
Am Mittwoch lagerte M. in alSuqja, am Donnerstag Morgen war er
in alAbvä. Dort brachte ihm alCa'b b. Xuthama das blutige Hinterteil
eines Esels, das er jedoch als unerlaubt zurückwies. In alAbvä sah
Mu'avija ihn ausgeschältes (oder zerquetschtes) Mark verzehren, das ihm
von Vaddan gebracht Avar. Darauf betete er, ohne vorhergehende Ab-
lution in der Moschee links vom Wege nach Mekka. Abends brach er
auf und betete bei einem Samurabaume ^) , den Ibn 'Umar regelmässig
') ,.jJ>'wXÄ y*,LÄi!, sie sind (moralische) ilctallgiiiben verschiedener Art; sie
producieren, was in ihnen angelegt ist, es lässt sich nichts herausbringen,
was nicht darin ist. Das Wort ist beachtenswert insofern als es zeigt,
wie nahe der Bergrbau den Anschauungen der Araber lag.
2) ^^y^\ OläJlXj (?), vgl. Bux. I 71.
Wallfahrt Muhammed's A. 10. 425
begoss so oft er vorbeikam. Das Friiligebet am Freitag verrichtete er,
nach Aflax b. Xumaid von Ihn 'Umar in der Moschee auf der Thanijjat 245b
Aräk vor alGnxfa. Den Tag über war er in alGuxfa, am Abend brach
er auf und betete in der Moschee hinter aIGnxfa, wo man den Ixräm
anzunehmen pflegt, und in der Moschee von Xumm, links vom Wege.
Den Sonnabend war er in Qudaid, und verrichtete dann die (Abend)ge-
bete in der Moschee von alMushallal und in der Moschee unterhalb von
Lift'). Am Sonntage war er in 'Usfan; als er von da Abends weiter
ritt, klagten ihm die Fussgänger über Fussschmerz; er rieth ihnen zu
laufen (naslän) und sie verspürten davon Erleichterung. Am Montage
war er in Marr alGhahran; erst nach Sonnenuntergang brach er von da
auf und betete das Abendgebet nicht eher als bis er nach Mekka (sie)
kam. Die Nacht lagerte er zwischen den beiden Höhen (thanijjatain)
von Kuda und Kada. Am folgenden Morgen verrichtete er die Waschung
und zog bei Tage in Mekka ein.
Ibn Abi Sabra von Musa b. Sa'd von 'Ikrima von Ibn 'Abbas: er
ritt auf alQacva von Kuda über alAbeax in die Oberstadt ein, bis er
vor dem Thor der Banu Shaiba hielt. Als er die Ka'ba sah, hub er die
Hände auf und betete für die Mehrung der Ehre des Tempels; dabei
entfiel ihm der Zügel des Kamels, er fasste ihn mit der Linken wieder.
Muxammad b. 'Abdallah von alZuhrij von Salim von n)n 'Umar: er
begann sogleich den Umlauf, vor dem Gebete. — An den Stein gelangt
küsste er ihn und sprach: im Namen Gottes und Gott ist der grösste!
dann trottete er dreimal von einem Stein zum andern, wobei er die
Ridä über die Schulter geschlagen trug. — Ihn Guraig von Jaxja b.
'Abdallah von s. Vater von 'Abdallah b. alSäib alMaxzumij : zwischen
dem südlichen und dem schwarzen Steine sprach er: Gott verleihe uns
Güter in diesem und jenem Leben und behüte uns vor der Höllenstrafe!
— 'Abdallah b. Ga'far von 'Acim b. 'Abdallah von 'Abdallah b. 'Amir
b. Rabi'a von s. Vater: ich beobachtete ihn, er berührte von den Steinen
nur den südlichen und den schwarzen und ging viermal auf und ab. —
Darauf betete er hinter dem Maqam zwei Beugungen, wobei er Sur. 109
und 112 vortrug, kehrte dann zum heiligen Steine zurück und berührte
ihn. Dem Omar gebot er sich nicht zu demselben durchzudrängen, um
nicht sich und andere zu verletzen; den Ibn 'Auf lobte er, dass er den
Stein einmal berührt und sich damit begnügt habe. Darnach ging er
durch das Thor der Banu Maxzum zum Cafa, indem er sprach : ich fange
•) Eingeschoben wird eine Erzählung, die auf Ibn 'Abbas zurückgeht. Eine
Frau fragte den Propheten, ob ihr kleiner Junge, den sie mitgenommen
hatte, auch als Pilger gerechnet werde; der Prophet sagte: ja, und du
hast den Lohn davon.
426 Wallfahrt Muhammed's A. 10.
an wo Gott angefangen hat. — 'Abdallah b. Vafdän von 'Amrän b. Abi
Anas von 'Abdallah b. Tha'laba: sogleich') begann er auf seinem Kamel
den Lauf zwischen alCafa und alMarva. — Nach allgemeiner Annahme
stieg er auf den Cafa. sprach dort siebenmal das Takbir und einiges
Andere, ging dann herab zum Marva, und als seine Füsse das Thal be-
traten, trottete er. Im Thal sprach er wieder eine Fürbitte, auf dem
Marva that er dasselbe wie auf dem Cafa, aber mit dem Cafa machte er
den Anfang, und mit dem Marva den Schluss. — 'Alij b. Muxammad b.
'Ubaidallah b. 'Abdallah b. 'Umar b. alXaeeäb von Mancur b. 'Abdalrax-
man von s. Mutter von Barra bint Abi Bagrät: als M. zum Laufplatz
kam, sprach er zu den Menschen: Gott hat euch den Lauf geboten, also
lauft. Dann lief er selber so, dass seine Lenden unter dem Izar zum
Vorschein kamen.
Burd von Ibrahim b. Abi INacr von s. Vater von Abu Murra, dem
Freigelassenen 'Aqil's, von Umm Hani: M. wollte kein Haus in Mekka
beziehen, sondern blieb in seinem Zelte in alAbeax, sowohl vor als nach
der Wallfahrt nach 'Arafa, bis er nach Medina zurückkehrte.
In Begleitung von 'Uthman b. Abi Galxa, Biläl und Usäma ging M.
in die Ka'ba, Hess die Thür schliessen und verweilte lange daselbst.
Nach Bilal, den Ibn 'ümar fragte sobald er herauskam, betete M. zwei
Beugungen zwischen den beiden vordersten Säulen; nach (Ibn 'Abbas
von) Usama sprach er an mehreren Stellen das Takbir, betete aber
nicht. — 'Äisha: M. kam traurig zu mir zurück, er bereute es in die
Ka'ba hineingegangen zu sein, weil nicht jeder von seiner Gemeinde ihm
das nachthun könne und darüber dann vielleicht Bitterkeit empfinde;
geboten sei nur der Umlauf, aber nicht der Eintritt. — Ibn Abi Sabra
von Xalid b. Rijäx von alMueealib b. 'Abdallah b. Musa von al'Abbas
b. 'Abdalmueealib: M. bekleidete die Ka'ba neu mit gestreiftem Zeuge.
Sie mass damals 18 Ellen (ins Geviert).
Am Dienstag kam M. nach Mekka und verweilte bis zum Freitag,
dem Tage der Tarvija. Am Donnerstag hielt er nach dem Mittagsgebet
zu Mekka eine Predigt, desgleichen am 'Arafatage zu Mittag vor dem
Gebet, und am folgenden Tage bei der Schlachtung in Mina nach dem
Mittagsgebet — das ist das allgemein Angenommene. Am Tarvijatage
sagte M., zwischen dem heiligen Steine und dem Maqam stehend: wer
von euch kann, bete zu Mittag in Mina. Dann machte er siebenmal den
Umlauf und ritt ab nach ]\lina, wo er an der Stelle des jetzigen Dar
'■) y5ÜO ».ji qX. Sa'id b. üubaiv: ^i w« j-P^ j.A5 — dann machte er
den Lauf zwischen alOafa und alMarva auf seinem Kamel. Nach Ibu Abi
Guraig von Mugrdiid: auf sciueiii .Maultier — aber das wird verworfen.
Wallfahrt Muhaimnpd's A. 10. 427
alliiiara abstieg. Er betete dort zu Mittag, Nachmittag, Abend, Naclit '^*'>^
und Morgen. 'Äisha wollte ihm eine Laubhütte (kanif) machen, er lehnte
es aber ab mit den Worten: Mina ist der liagerplatz für den, der den
Wettlanf (bereits?) gemacht hat. — Ibn Guraig von Muxammad b. Qais
b. Mairama: erst nach Sonnenaufgang ritt M. von Mina ab nach 'Arafa,
er stieg ab in Namira, avo ihm ein Haarzelt aufgeschlagen war. Nach
anderer Angabe hielt er Mittagsruhe im Schatten eines Felsen, während
seine Frauen in Zelten um ihn herum lagerten. — Darauf ritt er weiter
in das Thal 'Urana. Naufal b. Mii'avija teilte ihm mit, dass die Qurashiten
glaubten, er Averde in Gam' Station (mauqif) machen. Er aber sagte,
er habe schon vor seiner Prophetenschaft in 'Arafa Station gemacht, im
Gegensatz zu den Qurashiten, — Gabair b. MueMm: ich sah M. schon
vor seiner Berufung in 'Arafa Station machen, während alle anderen
Qurashiten es in Gam' thaten, mit alleiniger Ausnahme Shaiba's. — Musa
b. Ja'qub von s. Oheim von 'Abdallah b. alValid b. 'üthman b. 'Affan
von Asmä bint Abi Bakr: von allen Qurashiten pflegte allein Shaiba b.
Rabi'a mit den übrigen Arabern in 'Arafa Station zu machen und mit
ihnen zu laufen; wir aber machten in Gam' Station und redeten nicht
mit den Menschen, indem wir sagten, wir sind die Angehörigen Gottes
(ahlu llähi). — Ibn Abi Sabra von Ja'qub b. Zaid von s. Vater: im Thal
'Urana predigte M. auf seinem Kamele in der Mittagszeit, wobei er vom
Gebetsrufe BilaFs unterbrochen wurde; hernach betete er dort das Mit-
tags- und gleich hinterher das Nachmittagsgebet'). — Usama b. Zaid
von 'Amr b. Shu'aib von s. Vater von s. Grossvater: nach der Predigt
in 'Urana ritt M. weiter, indem er den Menschen mit der Hand die
Weisung gab. sie sollten in 'Arafa Station machen.
Muxammad b. 'Abdallah von alZuhrij von Abu Salama b. 'Abdalrax- 247«
man von Ibn 'Abbas: der Bote Gottes machte auf den Hügeln (alHicäb)
von 'Arafa Station und sprach: ganz 'Arafa ist Station ausser dem Thal
'Urana, und ganz alMuzdalifa ist Station ausser dem Thal Muxassir, und
ganz Mina ist Opferstätte ausser dem Teile hinter al'Aqaba. — Den
Leuten die am äussersten Ende von 'Arafa standen, liess M. sagen: haltet
euch herzu zu den heiligen Stätten, ihr seid die Erben dessen, was
Abraham hinterlassen hat^). — Isxaq b. Xazim von Hm Naglx von
Mugahid von Ibn 'Abbas: vom Anfang des Berges, der an das Thal
'Urana reicht, bis zum Berge 'Arafa gehört alles zu 'Arafa. — Ibn 'Abbas :
') Der Bericht über diese Rede („die Rede in 'Arafa vor den beiden Ge-
beten") ist mu- eine Abkürzung aus der grossen Rede zu Mina fol. 248 b
mit unerhebliclien Varianten.
-) (^j^^ '^} a"* ^} 1^^ r^^
428 Wallfahrt Muhammed's A. 10.
ich sah den Propheten, wie er in 'Arafa hielt und seine Hände ausstreckte,
und jeden den er wahrnahm (man axassahu) aufs Gesicht küsste. —
Ihn Abi Dlii'b von Calix, dem Freigelassenen alTauama's, von Ibn 'Abbas :
um den Streit zu entscheiden, ob M. am Tage von 'Arafa faste oder
nicht, schickte ihm Umm alFacl eine Schale voll Milch, und er trank sie
während er predigte.
Auf seinem Kamele sitzend machte M. Station bis Sonnenuntergang.
Die Heiden pflegten den Lauf von 'Arafa zu beginnen, wenn die Sonne
auf den Berghäuptern wie ein Turban auf den Köpfen der Männer aus-
sah, M. aber wartete bis sie untergegangen war '). — Muxammad b. Muslim
alGuhanij von 'Uthaim b. Gubair b. Kulaib alGuhanij von s. Vater von
s. Grossvater: M. trabte von 'Arafa nach Gam' auf das Feuer zu, welches
in alMuzdalifa angezündet war, und stieg nahe bei dem Feuer ab. — Isxaq
b. 'Abdallah b. Xariga: als der Chalif Sulaiman b. 'Abdalmalik das Feuer
sah, fragte er Xariga b. Zaid nach dem Ursprung desselben. Er ant-
wortete: es bestand schon in der heidnischen Zeit, die Qurashiten legten
es an; sie pflegten nicht aus dem Xaram herauszugehen nach 'Arafa, weil
sie sagten: wir sind die Angehörigen Gottes. Nach Xassan b. Thabit und
anderen Medinern pflegten die Heiden die "Wallfahrt zu machen, wenn sie
dieses Feuer sahen. — Ibrahim b. Jazid von 'Amr b. Dinar von Ihn 'Abbas:
247 b M. hielt Mittagsruhe in der Idhiirschlucht links vom Wege, in der Mitte
zwischen den beiden Engpässen (alMäzimain); er betete nicht (zu Mittag).
— Ibn Abi Dhi"b von alZuhrij von Salim von Ibn 'Umar: Abend- und
Nachtgebet, zusammengelegt und abgekürzt, betete er in alMuzdalifa.
Der Bote Gottes lagerte dicht beim Feuer, beim Feuer auf Quzax,
das ist der Berg und die heilige Stätte ^). Gegen die Zeit des Frührots
erlaubte er Weibern und Kindern aufzubrechen. — Aflax b. Xumaid von
alQasim von 'Aisha: Sauda bint Zam'a bat ihn um Erlaubnis vor der
Menge aufzubrechen und bekam sie; ich wollte, ich hätte ihn auch um
Erlaubnis gebeten, aber wir anderen Weiber blieben bei ihm. — Ibn Abi
Sabra von Isxaq b. 'Abdallah von 'Amran b. Abi Anas von s. Mutter:
ich lief mit Sauda vorauf, noch vor Morgengrauen warfen wir die Steine. —
Ibn Abi Dhi'b von Shu'ba von Ibn 'Abbas: uns (Kinder) schickte M. mit
seinen Weibern' und wir warfen die Steine im Morgengrauen. — Gubair
b, Zaid von Abu Ga'far: als der Morgen durchbrach, betete M. das Früh-
') Ich übergehe eine Anzahl Traditionen über das Tempo, welches M. nahm,
gewöhnlich / i-ooi, gelegentlich ^Ki-*-i'; aber in beiden Uafa's galoppirte
er nicht (^L.ijJo Kj3J> ^:>jts, -x). Er rief den Gutberittenen zu: ge-
mach, gemach, drängt euch nicht vorl
■^)^Ui
Wallfahrt Muhammod's A. 10. 429
gebet, stieg zu Kamel, 'und hielt auf dem Quzax: das sei die Station und
ganz alMuzdalifa sei Station. Schon vor Sonnenaufgang brach er auf, im
Gegensatz zu den Heiden, welche es nicht eher thaten als bis die Sonne
über dem Berge Thabir erschien '-). — Ibn Abi Sabra von 'Umar b. 'Aeä
von 'Ikrima von Ibn 'Abbas : Garn' erstreckt sich von dem äussersten der
beiden Engpässe bis zu dem Hörn hinter Vadi Muxassir.
AlThaurij von Ibn alZubair von Gabir: im Vadi Muxassir ritt er
Carriere. — Abu Marvän von Isxaq b. 'Abdallah von Abän b. Cälix: die
Steine für aFAqaba nahm er von alMuzdalifa mit. — AlThaurij von Aiman
b. Näil von Qudama b. 'Abdallah alKiläbij : er warf in al'Aqaba die Steine
auf seinem Kamel, ohne zu schlagen und ohne zu stossen und ohne zu
sagen: zu dir, zu dir (ilaika)! — Ibn Abi Sabra von alXarith b. 'Abdal-
raxman von Mugahid von Abu Ma'mar von Ibn Mas'ud : er rief fortwährend
Labbaika bis zum Steinewerfen.
Auf dem Opferplatz angekommen sprach er: dies ist der Opferplatz
und ganz Mina ist Opferplatz und alle Breiten (figäg) von Mekka sind
Weg und Opferplatz. Dreiundsechzig Kamele tötete er eigenhändig mit
dem Opfermesser (xarba), die übrigen schlachtete ein Anderer. Ein Stück
von jedem Kamel liess er sodann in einen Kessel werfen und kochen;
darauf ass er von dem Fleisch und schlürfte von der Brühe-).
Ma'mar von 'Abdalkarim alGazarij von Mugahid von 'Abdalraxman
b. Abi Laila von Ali: auf M.'s Geheiss verteilte ich Decken und Haut
und Fleisch der Opferkamele als Almosen, durfte aber für das Schlachten
nichts geben.
Nach dem Opfer liess M. sich scheren, die Muslime umstanden ihn
um etwas von seinem Haar zu erhaschen. Abu Galxa bekam das Haar 248a
der rechten Seite, Xalid das Stirnhaar, welches er fortan in seiner Helm-
kappe trug (fol. 199 a). Abubekr war über den Umschwung in Xalid's
Sinnesart verwundert, wenn er an Uxud und Xudaibija und den Graben-
krieg dachte. — 'Äisha bekam ebenfalls von dem Haar und bewahrte es
auf. — Was M. von seinem Bart und seinen Nägeln abschnitt, liess er
begraben. — Da sich einige kahl scheren, andere aber bloss stutzen Hessen,
sagte M. dreimal: sei Gott den Kahlgeschorenen hold! „Und auch den
Gestutzten?" ward ihm jedesmal eingerufen, bis er das viertemal zusetzte :
und auch den Gestutzten. — Nachher räucherte er sich, zog einen Kittel
(qamic) an und setzte sich um Besuch anzunehmen; bei allen Fragen,
die ihm vorgelegt wurden , ob etwas früher oder später geschehen dürfe
(ein Mann z. B. hatte sich geschoren ehe er geopfert hatte, ein anderer
Ci o o
')jt^ W^ j^ ,3>"^'
2) V. w« Jud. 6,19 f. Isa. 65,4. Geschichte Israels I, 58. 70.
430 ' Wallfahrt Jruliamraecl's A. 10.
geopfert, ehe er die Steine geworfen hatte), sagte er, es hahe nichts auf
• sich. — Ihn Ahi Dhi'b von alZiihrij : M. liess durch 'Abdallah h. Xudhäfa
alSahmij ausrufen; dies sind Tage zu essen und zu trinken und Gottes
zu gedenken. Da hörten die Leute auf zu fasten, ausser denen, die ver-
hindert waren, die Ceremonien zu vollenden oder sich noch zu mehr ver-
pflichtet hatten ^).
Am Opfertage machte M. den Lauf von Mina zur Ka'ba-); oder er thät
es mit seinen Weibern in der Nacht vorher und befahl den Anderen, es
am Tage darauf zu thiin. Er liess sich einen Eimer aus dem Zamzam
schöpfen, trank daraus und goss sich das üebrige über den Kopf, indem
er sagte : ich würde selber geschöpft haben, wäre es nicht euer Vorrecht,
ihr Söhne 'Abdalmueealib's ! — Ihn Guraig von 'Aeä: M. schöpfte sich
selber (und ich, 'Aeä, machte es ebenso, so lange ich die Kraft dazu
hatte) aus dem Zamzam. Er warf die Steine um Mittag vor dem Gebet,
bei der ersten Gamra hielt er sich länger auf, als bei der zweiten, bei
der dritten (al'Aqaba) blieb er gar nicht stehen. — Ma'mar von alZuhrij
und 'Abdalraxman b. 'Abdal'aziz von Abu Bakr b. Xazm von Abu
IBaddäx (?) b. 'Acim b. 'Adij von s. Vater: er erlaubte den Hirten, die
Nacht ausserhalb Mina 3) zuzubringen, und wenn sie wollten, nachts die
2481. Steine zu werfen. Auch seine Weiber warfen des Nachts*).
Hisham b. 'Umara von 'Abdalraxman b. Abi Sa'id von 'Umara b.
Ghazijja von 'Amr b. Jathribij, und Ihn Abi Dhi'b von 'Amr b. Abi 'Amr
von 'Ikrima von Ihn 'Abbas berichten, dass M, am Tage darauf, am Tage
der Schlachtung, nach dem Mittagsgebet auf seinem Kamele alQacva fol-
gende Rede gehalten habe : o ihr Leute, hört was ich sage und beherzigt
es, denn wer weiss, ob ich euch hier noch einmal treffe. Was für ein
Monat ist dies? heiliger Monat! was für ein Land? heiliges Land! was
für ein Tag? heiliger Tag! So heilig wie dieser Monat in diesem Lande
an diesem Tage ist, so heilig macht euch Gott euer Blut und euer Gut
und eure Ehre ^) — habt ihr mich verstanden? Ihr werdet fürwahr vor
») ^\ JS ^^4.:^ »5 J.Aj .Aa^,'vgl. SnODck a. 0. S. 53 ff. '
^) afäca wird bei Vakidi stets in diesem speciellen Sinn gebraucht.
3) ^iL* Q,c Nach einer Trad. des Ihn 'Abbas fol. 249 a verbot M., dass
Jemand die Festtage von Mina ausserhalb von Mina zubringe.
■•) Die Eifersucht scheint ein wenig im Spiel zu sein bei M.'s Art, das Fest
zu feiern.
^) 'Amr b. Jathribij von den Rann ("amra fragte, ob er ein Tier aus der
Herde seines Vetters schlachten dürfe, wenn sie ihm begegne. „Wenn es
auch nur ein schäbiges Scliaf ist und du I)egognost ihm in Nabt alGamlsh,
so rühr niciit daran.'' Xabt aKiamish ist ein Ort in der Küsteuobene, wo
'Amr wolinte.
Wnllfalirt Muliunimert's A. 10. 431
eurem Herrn erscheinen und Rechenschaft ablegen müssen; wem also
fremdes Gut anvertraut ist, der gebe es zurück. Aber aller Zins, aus
der heidnischen Zeit, ist niedergeschlagen, und alles Blut, aus der heid-
nischen Zeit, ist niedergeschlagen; den Anfang mache ich mit dem Blute
des Ijäs b. Rabi'a b. alXarith b. 'Abdalmueealib, welches ich nieder-
schlage ') — habt ihr mich verstanden? „Ja!'' 0 ihr Leute, der Sclialt-
monat ist eine Steigerung des Unglaubens, womit die Ungläubigen sich
verirren, ein Jahr erklären sie ihn"-) für heilig, ein anderes Jahr für ge-
mein, um mit der Zahl der von Gott geheiligten Monate Schritt zu halten
(Sur. 9, 37). Jetzt ist nun die Zeit herumgelaufen und auf den Punkt
zurückgekommen, wo sie war als Gott Himmel und Erde schuf. Die
Zahl der Monate ist zwölf nach dem Buche Gottes"'), davon sind vier
heilig, drei auf einander folgende und dazu der Eagab, welcher der
Monat Mucar's genannt wird, jeder Monat hat 29 oder 30 Tage — habt
ihr mich verstanden? „Ja." 0 ihr Leute, ihr habt Pflichten gegen eure
Weiber, und sie haben Pflichten gegen euch. Sie dürfen keineft in euer
Bette lassen und keinen gegen euren Willen Eintritt in euer Haus ge-
währen ; thun sie es dennoch, so ist es euch erlaubt, ihr Lager zu meiden
und sie mit massigen Hieben *) zu züchtigen. Hören sie dann auf und
gehorchen euch, so habt ihr ihnen gutwillig Unterhalt und Kleidung zu
gewähren. Die Weiber stehen zu euch wie Kriegsgefangene und haben
über sich selbst keine Gewalt, ihr habt sie aber nur gegen einen heiligen
Eid^) empfangen und im Namen Gottes') das Beilager mit ihnen gehalten;
also fürchtet Gott und haltet euch an zu guter Behandlung der Weiber
— habt ihr mich verstanden? „Ja." 0 ihr Leute, der Satan hat die 249s
Hoffnung aufgegeben in diesem euren Lande verehrt zu werden, aber er
möchte gern in anderen Dingen, die ihr leicht nehmet, Gehorsam finden,
also nehmet euch in Acht. Jeder Muslim ist der Bruder jedes anderen
') eines Neffen M.'s, der wie er selber unter den Bauu Sa'd b. Laitli auf-
wuchs, und dann von den Iludhaliten getötet wurde. Vgl. im 1)1 van
Hudhail ed. Koseg. S. 223 die Version des Ihn alA'rabij, welche indessen
der voraufgehendeu alAcmü'ij's widerspricht und wie es scheint zureclit
gemacht ist, um eine Beziehung zum Xadith zu erhalten.
^) eigentlich nicht ihn, sondern die Lunation, in die er fallen uiiide. Die
Lunation ist heilig, wenn nicht geschaltet wird, wird profan, wenn sie
zum Schaltmonat gemacht wird.
=») d, h. nach dem himmlischen Buche Sur. 9,3G (96,1. 3. 87,G).
'') d.i. JotÄJL:^ i^(vAw.i'vJ nach Ibn Guraig von 'Aeä.
^) iJlit io'L/)u und i-Xj\ is-JlXj. Das ist nach Ibn 'Abbas die -.\XxJt ix».ij
und der _Ji>JLi »LiL«^ Sur. 4.2.').
432 Wallfahrt Muhammed's A. 10.
Muslim, sie sind alle Brüder. Keinem Muslim ist das Blut seines Bru-
ders erlaubt, noch sein Gut, es werde denn freiwillig hergegeben. Die
anderen Menschen habe ich Befehl, zu bekämpfen, bis sie sagen: la iläh
illa Iläh; wenn sie es sagen, so übertragen sie Gott den Schutz ihres
Blutes und Gutes und ihrer Ehre. Thut es euch selbst nicht zu Leide,
nach meinem Tode wieder zum Unglauben abzufallen und euch gegen-
seitig die Köpfe abzuschlagen, da ich euch doch in dem Buche Gottes
eine "Weisung hinterlassen habe, dass ihr nicht fehlgehen könnt. Habt
ihr mich verstanden? „Ja.^ Gott sei Zeuge, und der Anwesende möge
dem Abwesenden Mittheilung machen.
Sulaiman b. Bilal von *Amr b. Abi 'Amr von 'Ikrima von Ihn
'Abbas: M. betete am Tage der Rückkehr (alcadar) das Mittags- und
Nachmittagsgebet in alAbeax, wo ihm Abu Rafi' das Zelt aufgeschlagen
hatte. — 'Aisha: er lagerte in alHacb, weil ihm das für den Aufbruch
am bequemsten war. — Ibn Aflax b. Xumaid von alQasim von 'Aisha:
M. fragte nach Cafijja bint Xujaij und erfuhr, dass sie die Reinigung
hatte, indessen nach bereits vollendeter Ifäca, so dass sie keinen Aufent-
halt verursachte. Nachdem 'Aisha von alTan'im zurückkam und ihre
'Umra vollbracht hatte '), befahl M. den Aufbruch. Als er an der Ka'ba
vorbeikam, machte er den Umlauf noch vor dem Frühgebet; darauf be-
gab er sich zurück nach Medina. — Er sagte, der Emigrant dürfe nur
drei Tage nach dem Opfern in Mekka verweilen; länger erlaubte er es
keinem. — Xalid b. Aljäs von Sa'id b. Abi Sa'id von 'Ubaid b. Guraig:
nach dem siebenten Umlauf nahm er Abschied vom Tempel, an der
Hinterseite, indem er die Thür rechts hatte. — 'Abdallah b. 'Amr b.
aFAc: er sprach den Schutzsegen (ta'avvadha) zwischen dem schwarzen
Stein und der Thür, indem er seinen Leib und seine Stirne an das Haus
drückte.
Wenn M. auf dem Heimwege auf eine Höhe kam, pflegte er ein drei-
faches Takbir anzustimmen und das Glaubensbekenntnis zu sagen mit
Hinzufügung von: äibüna täibüna u. s. w. — In Mu'arras alAbeax ange-
langt verbat er den Leuten, ihre Weiber nachts zu überraschen; zwei
249b Männer aber waren ungehorsam und erlebten zur Strafe nichts Gutes.
M. blieb den grössten Teil der Nacht in alMu'arras, er sagte zu seinen
Weibern: das ist die Pilgerfahrt, darnach kommt das Eintreten der Hinde-
rung'''). Sie pflegten auch später die Pilgerfahrt mitzumachen; nur Zainab
und Sauda wollten nach seinem Tode kein Reittier mehr besteigen.
Ma'mar und Muxammad b. 'Abdallah und Malik von alZuhrij von
'Amir b. Sa'd von s. Vater Sa'd b. Abi Vaqqäc: der Bote Gottes besuchte
') Vgl. Rux. 1I27I. l-lCtr. lill.lKJH. ') -x^l .yj^ ^ Kj>\^1 sJnJi
Mn'ta A. 11. 433
mich auf seiner Pilgerfahrt, weil ich krank lag. Ich l)at ihn, da icii nur
eine Tochter hatte, zwei Drittel meines beträchtliclien Vermögens z-u
Almosen geben zu dürfen; er gestattete aber nur ein Drittel. „Es ist
besser, sagte er, dass du deine Erben reich, als dass du sie bedürftig
hinterlässt, und Lohn emiifängst du auch für das Geringste, was du um
Gottes willen dahingiebst, sei es auch nur das, was du in den Mund deiner
Frau steckst." Da fragte ich ihn, ob ich denn meine Genossen überleben
werde '). Er antwortete, wenn das der Fall sei, so werde das zu meiner
eigenen Ehre und zum Heil oder auch zum Unheil der Völker gereichen ;
keine Aussicht auf Besserung dagegen habe Sa'd b. Xaula (der in Mekka
starb). — Sufjan b. 'üjaina von Isma'il b. Muxammad von alA'rag: M.
Hess bei Sa'd einen Mann zurück mit dem Befehl, ihn nicht in Mekka
zu begraben, wenn er dort sterbe. — Sufjan von Muxammad b. Qais von
Abu Burda b. Abi Musa: Sa'd fragte den Boten Gottes: magst du nicht,
dass jemand in dem Lande stirbt, welches du geheiligt hast? Er ant-
wortete nein. — Sufjan von Ihn Abi Nagix von Mugahid von Sa'd: als
M. mich in meiner Krankheit besuchte, legte er die Hände auf meine
Brust, so dass ich die davon ausgehende Kühlung über meinem Herzen
fühlte, und sprach: du bist herzkrank, geh zu alXarith b. Kaiada, dem
Thaqafiten, der sich mit Heilkunde befasst, und sag ihm, er möge sieben
Datteln von der besten medinischen Art mit ihren Kernen zerquetschen
und es dir eingeben. — BH. 966 ff.
74.
Mu'ta, A. 11 im Rabi' IL
Dem Boten Gottes brannte der Gedanke an das Schicksal Zaid's b.
Xaritha und Ga'fars beständig auf die Seele. Am Montag, dem viertletzten
Cafar A. 11, forderte er die Muslime auf sich zu einem Ueberfall der
Griechen zu rüsten; am Dienstag rief er Usama b. Zaid und übertrug ihm
den Befehl über den zur Rache seines Vaters unternommenen Zug. Am
Mittwoch bekam er Kopfweh und Fieber, am Donnerstag Morgen band er
mit eigener Hand dem Usäma die Fahne und gab ihm Verhaltungsmass-
regeln: er solle mit grösster Heimlichkeit vorrücken, einen eigentlichen
Kampf vermeiden und nur einen Reitcrüberfall bei Morgengrauen auf die
Leute von Ubnä machen'-). Ubnä wird auch von Jaxja b. Hisham b. 'Acira 25oa
alAslamij (von alMundhir b. Gahm), und von 'Abdallah b. Ga'far b. 'Abdal-
') Er scheint das aus dem Rate M.'s zu schliessen, seine Erben reich zu
liiutevlassen; gegenwärtig hatte er noch keine Erben.
-) xijL<.Ji c>-^^J x-l:;-! : das Paradies steckt hinter dem Schwert.
Väkidi, Muhaiumed. ■ «jO
434 Mii'ta A. 11.
raxman b. Azliar b. 'Auf (von alZnlirij von 'Urva von Usäma) als Ziel
des Zuges angegeben.
Usama Hess die Fahne durch den Aslamiten Buraida b. alXucaib in
seine Wohnung bringen und lagerte dann an dem von M. bestimmten
Sammelplatze in alGurf, wo jetzt die Tränke Sulaiman's ist. Wer zu
Hause fertig war, begab sich dorthin; die Anderen machten, dass sie
fertig wurden. Von den mekkanischen Emigranten blieb keiner zurück,
aber viele von ihnen waren nicht zufrieden damit , dass Usama den Be-
fehl führen sollte, am lautesten äusserte 'Ajjäsh b. Rabi'a seinen Unmut.
Als das durch Omar dem Boten Gottes hinterbracht wurde, stieg er im
Kopfbund und Mantel auf die Kanzel und hielt eine nachdrückliche Rede
um das Murren zum Schweigen zu bringen. Das war am Sonnabend,
den 10. Rabi'. Seinen zu Felde ziehenden Gefährten, die von ihm Ab-
schied nahmen, sagte M. : führt die Sendung Usama's aus! Dasselbe
sagte er auch zu Usama's Mutter, Umm Aiman, da sie ihn bewegen
wollte, das Unternehmen bis zu seiner Genesung*) zu verschieben. Am
Sonntag besuchte ihn Usama und fand ihn schwer krank ; er konnte nicht
sprechen, hub aber die Hand zum Himmel und Hess sie dann auf Usama
fallen, woraus dieser erkannte, dass er für ihn gebetet habe. Am Mon-
250b tag Morgen ging es dem Propheten besser, seine Weiber putzten sich
das Haar vor Freude, Abubekr wagte ihn zu verlassen, um nach alSunx
zu seiner Frau Bint Xariga zu gehen, deren Tag eben war. Voll guter
Hoffnung nahm Usama von ihm Abschied um Mittags mit dem Heere
aufzubrechen; da als er grade den Befehl zum Aufbruch erteilt hatte,
Hess ihm seine Mutter sagen, dass der Bote Gottes am Tode sei. Er
eilte sofort mit Omar und Abu 'Ubaida zurück ; sie fanden ihn im Sterben
liegen, er verschied am Mittag, Montag den 12 Rabi' I ^). Auf die Nach-
richt von seinem Tode kehrten die Krieger in die Stadt zurück ; Buraida
pflanzte die Fahne vor der Thür des Propheten auf. Nachdem aber
Abubekr Chalif geworden war, befahl er die Fahne ins Haus Usama's
zu bringen und sie nicht abzubinden, ehe der Feldziig ausgeführt sei.
Ungeachtet des Abfalles der Araber befahl Abubekr dem Usama
seinen Auftrag auszuführen. Omar und Othman und Sa'd b. Abi Vaqqac
und Abu 'Ubaida und Sa'id b. Zaid stellten ihm vor, dass Medina gegen
die Angriffe der Beduinen nicht schutzlos gelassen werden dürfe und
dass der Krieg gegen die Griechen Zeit habe, bis der Islam sicli in
Arabien wieder befestigt habe. Er Hess sie ausreden, dann sprach er:
glaubte ich auch, dass mich die wilden Tiere in Medina zerrissen, so
würde ich doch diese Sendung ausfüliren und nichts Anderes vorher an-
Mu'ta A. 11. 435
fangen, denn der Bote Gottes, auf den die ()ffenl)aning vom Tlimmel
lierabkomnit, sagt: führet den Zug Usama's aus - — um eins aber möchte
ich Usama bitten, dass er nämlich Omar bei mir zurücklässt, da ich nicht
ohne ihn auskommen kann; ich weiss freilich nicht, ob Usama es er-
lauben wird oder nicht, zwingen kann ich ihn nicht. Darauf ging er
zu Usama ins Haus und erhielt von ihm Urlaub für Omar. Sodann Hess
er ausrufen, es solle keiner, der bei Lebzeiten des Propheten sich zu 251 a
dem Zuge gestellt habe, jetzt sich zuriickziehen ; wer dabei betroffen
werde, solle zu Fuss nachgeschickt werden. Er schalt insbesondere die
Emigranten aus, die gegen Usama geredet hatten, hielt sie an auszurücken,
und es blieb keiner dahinten. Als das Heer, P>000 Mann und 1000 Pferde
stark, von alGurf ausrückte, gab Abubekr eine Weile dem Usama das
Geleit und nalim dann von ihm Abschied, indem er hervorhob, dass er
einem Manne , welcher den Befehl vom Boten Gottes selber habe , weder
etwas gebieten noch verbieten könne.
Usama eilte zunächst durch das Gebiet befreundeter Stämme, wie
der Guhaniten und anderer Qucä'iten , die nicht vom Islam abgefallen
waren. Von Vadi IQura aus schickte er den 'Udhriten Xuraith als Kund-
schafter voraus nach Ubna; der kam zurück als das Heer noch zwei
Tagereisen von da entfernt war, meldete dass die Bewohner völlig sorg-
los seien , und riet zu einem raschen Ueberfall. — Hisham b. 'Acim von
alMundhir b. Gahm: da sagte Buraida zu Usama, ob es nicht dem Be-
fehle M.'s entgegen sei, die Feinde ahnungslos zu überfallen, ohne ihnen
vorher den Islam anzutragen. Usama antwortete, seinem Vater Zaid habe
M. allerdings geboten, den Feinden zuerst den Islam anzutragen, ihm
aber habe er aufgetragen, einen plötzlichen Ueberfall zu machen und zu
sengen und zu verwüsten. — Als er Ubna zu Gesicht bekam, ordnete
er die Seinen zum Angriff und befahl ihnen die Verfolgung nicht zu
weit auszudehnen. Kein Hund bellte und niemand rührte sich, als sie
über die Stadt herfielen, um zu morden und gefangen zu führen, in
Brand zu stecken und zu verwüsten'). Usama tötete den, der seinen
Vater erschlagen hatte, nach der Angabe eines der Gefangenen. Nach-
dem sie die Beute geordnet und verteilt hatten, machten sie sich Abends
auf den Rückweg und lagerten erst als sie weit von dem Orte des Ueber-
falls waren ; binnen neun Tagen waren sie Avieder in Vadi IQura. ohne 251 b
einen einzigen Mann verloren zu haben. Unterwegs züchtigte er noch
die Bewohner von Kabkab^), die Feindseligkeiten gegen ihn übten, sowie
sie es schon gegen seinen Vater gethan hatten.
') ^>3-3»iA-5 ^A ij^^ o.wxii; vielleicht ,jo»A2.ci.
-) Die Handschrift iiat ö-.Xi5'_
28*
436 5Iu'ta A. 11.
Als Heraklius in Hirns die Nachricht bekam, rief er seine Patricier
zusammen und sprach: das ist es, was ich euch vorhergesagt habe, und
ihr wolltet es nicht annehmen; die Araber haben aus einer Entfernung
von einem Monat einen Ueberfall gemacht und sind nun auf und davon
gegangen ohne irgend einen Verlust. Auf den Rat seines Bruders (Saq?)
hielt er nun ein stehendes Reiterheer in der Balqä, welches dort blieb
bis zu den syrischen Kriegen Abubekr's.
Abu Bakr b. Jaxja b. alNacr von s. Vater: von Vadi IQura schickte
er die Siegesbotschaft nach Medina, sie erregte dort die grösste Freude.
Alt und Jung und sogar die Frauen zogen ihm entgegen, als er auf dem
Pferde, auf dem sein Vater bei Muta getötet war, namens Sabxa. von
Dhu-Xushub her einritt, während Buraida die Fahne vor ihm her trug.
Sein erster Weg war die Moschee ; nachdem er gebetet hatte, ging er zu
Hause. Die Fahne nahm er mit und bewahrte sie bei sich bis zu seinem
Tode. Sein Abmarsch von alGurf hatte am 1 Rabi' II stattgefunden, und
35 Tage blieb er aus, wovon 20 auf den Hinweg und 15 auf den Rück-
weg kamen.
Muxammad b. alXasan b. Usama b. Zaid von s. Familie : Usama
war damals 19 Jahr alt. Im Alter von 15 Jahren verheiratete ihn M.
mit einer 9äitin, von der er sich bald schied, dann mit einer anderen
Frau, die ihm noch zu M.'s Lebzeiten Kinder gebar. — Abu IXurr
'Abdalraxman b. alXurr alVaqifij aus der Familie alSäib's von Jazid b.
Xucaifa : als das schwärzlich aussehende Söhnchen Usama's zu M. eintrat,
meinte Umm Salama, in deren Hause es geschah, wenn es ein Mädchen
wäre, so -würde es sitzen bleiben. „Nein, sagte M., sondern wenn Gott
wollte, so würde er ihr zwei Spangen von Gold und ein Paar Ohrringe
stiften und " ')• — Muxammad b. Xaue von Cafvan b. Sulaim
von 'Aeä b. Jasär: Usama bekam bald nach der Uebersiedlung nach
Medina die Pocken; dabei lief ihm, da er ein kleiner Junge war, der
Rotz in den Mund, so dass 'Aisha sich vor ihm ekelte. Aber der Prophet
küsste ihn in diesem Zustande; da nahm sich auch 'Aisha vor, .sich
nie mehr vor ihm zu ekeln. — Muxammad b. alXasan von Xusain b.
Abi Xusain alMäzinij von Ihn Qusaio von Muxammad b. Zaid: als Usama
sich einmal durch einen Fall den Kopf verletzt hatte, sog ihm M. das
Blut aus der Wunde. — Ihn Guraig und Sufjan b. 'Ujaina von 'Amr
b. Dinar von Jaxja b. Ga'da: als Faoima dem Usama einmal etwas aus
2ö2a dem Gesichte wischte und dabei nicht sänftlich zu verfahren schien,
riss ihn M. zu sich und fuhr sie an, so dass sie sagte: sie wolle es nie
') y^ö JOwX: Vj.JL:> ^Ä.JL«*-*J1 ^j^^ J^*-^^Hi ' '"^'^ weiss nichts
damit anzufaugen.
Mu'ta A. 11. 437
wieder thun. — Ährmar von alZiiliriJ von 'Urva von 'Aislia: Muxarrar
alMiuUigij sagte, da er Zaid und Usama in einen Mantel eingewickelt,
ihre Köpfe und Füsse an einander geschmiegt, liegen sah: es ist doch
grade als ob die vier Füsse zu einander gehören. Darüber freute sich
der Bote Gottes. — Muxammad von alZulirij von 'Urva von 'Aisha: nur
einmal habe ich den Boten Gottes cntblösst gesehen , als er die Stimme
des siegreich von seinem Zuge zurückkehrenden Zaiti hörte und unge-
gürtet aufsprang, um ihn zu küssen (fol. 129 b). — Musa b. Ja'qub von Abu
IXuvairith, und Mairama b. Bukair von s. Vater von 'Urva: der Bote
Gottes forderte Umm Kulthum bint 'Uqba auf, Zaid zu heiraten, sie
wollte aber nicht. Im Anlass davon erschien Sur. oo, 36: es ziemt sich
den Gläubigen nicht, Avenn Gott etwas bestimmt hat, dann noch freie
Wahl in ihren Angelegenheiten haben zu wollen. — BH. 970.
Personennamen ').
Abän b. 'Uthman '288.
— b. Sa'id 253. 282. 369.
Ibrahim b. Muh. 28.5.
Ubaij b. Xalaf 77. 80. IIH. 119. Ul.
Ibn Ubaij CAbdallali b. SalOl) 80.
88. 92 f. 105 ff. 138. 145. 162 f.
165. 167. 179 ff. 185 ff. 215.
247 f. 393. 414 ff.
Ubaij b. Shariq (alAxnas) 45. 101.
132 f. 159 f. 261.
— b. Ka'b 35. 78. 87. 102. 187.
209. 261 f. 296. 382 f.
Axmara Ba'san 341 f.
Abu Uxaixa Sa'id b. al'Ac 39. 336.
346. 369.
alAxvac 86.
Arthad b. Xumaira 83.
Abu Arqam 287.
Arqam b. Abi Arqam 67. 84.
Ihn alArqam (Zaid) IOC). 179—181.
296. 310.
Antat b. 'Abdshuraxbil 110. 141.
Arnab 334. 346.
Azhar b. 'Abd'auf 261. 341.
Usäma b. Zaid 71 f. 106. 186. 216.
287 ff. 296 ff. 337. 359. 426.
433 ff.
Abu Usäma alGushamij 64. 81. 115.
152. 201. 209 f.
Asad b. 'Ubaid 213.
As'ad b. Zurära 284. 414.
— b. Jazid 90.
Aslam, der Sklav 390.
— b. Bagra 221.
Asmä b. Xaritha 273. 326.
— lünt 'Uraais 313.
— bint Maxrama 61.
alAsvad b. Xuza'ij 170. 363. 418.
— b. Sba'ub 128.
— b. 'Ämir 79.
— b. '.'\bdalasad 53. 82.
— b. Mas'ud 370.
— b. alMu.u.alil) 74. 100.
Asld 1). Al)i l'Ic 95.
') Die Namen sind nach dem arabischen Alphabet geordnet, so dass zuerst
diejenii^en an die Heiiie kommen, die mit einerlei welchem Vokal (eigent-
lich mit Spiritus lenhs) anfangen. Son.st kommen die Vokale überhaupt
nicht in Betracht, wenigstens die kurzen nicht. Von den Längen und
Diphthongen steht a immer an der ersten Stelle, ü au, I ai an der vor-
letzten und letzten. Die Vorsatzwürtcr .\bu, Dhu, Dhat, Ihn, Umm,
Bint sind nicht gerechnet. — Es kann sein, dass in einigen Fällen iden-
tische Namen doppelt aufgeführt sind.
Persouennatnen.
439
Usaid b. Xaritba 376.
— b. Xiicair 38. 72. 104. 106 f.
112. 114. 164. 181. 183 f. 186.
197. 199. 202. 204. 211. 214.
217. 222 f. 245. 257. 274. 285.
295. 333. 357. 361. 393. 408 f.
— b. Sa'ijja 213.
— b. Ghuliair 106.
Abu Usaid Malik b. Fvabi'a 5(). 65.
67. 82 f. 89. 128. 137. 184. 358.
Abu üsaira b. alXarith 120. 141.
alAcjad b. Salama 388.
alA'sbä 252.
Abu lA'var 191.
Aflax b. Nacr 351.
alAqra' b. Xabis 327. 366. 376. 378 f.
387.
Abu lAqlax 86. 110.
Ukaidir b. 'Abdalmalik 403 ff.
Umainia bint Sa'd 102.
Umajja b. Abi Xudbaifa 72. 79. 130.
141.
— b. Xalaf 34. 39. 42 f. 58 f. 70.
80. 82.
— b. Abi ICalt 369.
— b. 'Amr b. Vahb 369.
— bint Qais 283.
Unäs b. Abi IBukair 84.
Anas b. Aus 210.
— b. Zunaim 320. 322 f.
— b. 'Abbas 156.
— b. 'Ijäc 160.
— b. Facäla 103. 149.
— b. Qatada 105 s. Unais.
— b. Mälik 130. 358. 360.
— b. Mu'ädb 87.
— b. Mu'avija 156.
— b. alNacr 130. 141.
Anasa 81. 83.
Umm Anmär 133. 141.
Unais b. Qatada 86. 139.
Unais b. Abi Maithad 357.
Unaif b. Väil 289.
Authar 229 f. 232.
Aus b. Aiqam b. Zaid 122. 139.
— b. Tliabit 87. 347.
— b. Xabib 289.
— b. Xaräm 141.
— b. Xaulij 88. 181. 242. 252.
256. 301. 415.
— b. alCämit 88.
— b. 'Auf 381 f.
— b. Qaiebij J07. 199. 210. 397.
— b. alMu'abbir 83.
Ijäs b. Aus 105. 139.
— b. Rabfa 431.
Aimä b. Raxca 50. 326, 358. 393.
Aiman b. Tbaid 359 f. 368.
Umm Aiman 115. 118. 129. 134.
186. 434.
Abu Ajjub Xalid b. Zaid 79. S6.
144. 187. 292.
Umm Ajjub 187.
Bädija bint Gbailan 372.
Bigäd alSa'dij 364.
Dhu-lBigädain 399.
Abu Bagmt 338. 350. 426.
Bugair (b. Bagra) 88 (403).
Baxxätb b. Tba'Iaba 89.
Buxaina bint alAratth 287.
Abu IBaxtarij 57. 80. 82.
Budail b. Abi Acram 323.
Budail b. Varqä 245. 249 f. 252.
306. 321. 323. 326. 331. 368.
374. 391.
Abu IBarä 'Amir b. Malik 153 ff. 355.
alBarä 285.
— b. Ma'rür 114.
— b. 'Azib 136. 217. 356. 358.
Barra 176.
Abu Barza alAsIamij 347.
440
Personennamen.
Barza biiit Mas'iul 102.
Buraida b. alXiicaib 175. 177. "245.
273. 295. 320. 358. 385. 391.
418. 434 ff.
Barlra 186. 292.
Busr b. Sufjän 241 f. 244. 249. 326.
358. 375. 385. 391.
ümm Bishr 281.
Bishr b. alBarä 89. 116. 137. 248 f.
278. 280. 289.
Bashlr b. Sa'd 88. 204. 297. 299.
300 f.
Abu Bashir alMäzinij s. die Ueber-
lieferer.
Abu Bacra 287.
Abu Baclr»Usaid b. Xaritlia 261 f.
alBaghüm 102. 344.
Abubekr 39. 49 f. 53. 58. 69 f. 117.
121. 136. 142f. 146 f. 149. 167 f.
176. 184. 187. 193. 195. 197.
201. 227. 230. 244 f. 250. 255 ff.
287 f. 293. 297. 299. 306. 315 f.
320. 323. 325. 328. 330. 333 f.
336 f. 356. 359. 371 f. 376. 382.
391. 393. 400. 408. 413. 416 f.
423 f. 429. 434 ff.
Biläl b. alXaritb 129. 184. 326. 358.
400.
— b. Rijäx 59. 79. 82 ff. 149. 184.
199. 211. 278. 292 f. 302. 337.
343. 377. 383. 398. 400 f. 407.
426 f.
Banäna 218. 224.
Benjamin b. 'ümair 98 f. KU. 392.
TumaOir bint alAcja' 237.
Tamim 86.
— b. Asad 341.
— maula Xiräsli 78. 89.
— b. Ja'är 88.
Abu Taniim 177.
Tajjihaii 144.
Ibii alTajjihäu (Gubair) 213.
Thäbit b. Aqram 80. 86. 312. 410.
— b. Tha'laba 89.
— b. alGadba' 58. 82. 373.
— b. Xansä 87.
— b. Xalid 86.
— b. alDaxdäxa 131.
— b. 'Amr 87.
— b. Qais 128. 178. 188. 218 f.
386. 424.
— b. Hazzäl 89.
Thubaita bint Ja'är 86.
Tha'laba b. Unais 90.
— b. Xaeib 85. 129. 396. 410 f.
415 f.
— b. SaVl 139.
— b. Sa'ijja 213. 220.
— b. Saläm 278. 280.
— b. 'Amr 87.
— b. Glianama 90. 210. 392.
Abu Tha'laba alXushanij 275.
Tbiqäf b. 'Amr 83. 289.
Abu Thaur 79. 81.
Gcäbir b. Xalid 88.
— b. 'Abdallali b. Riäb 89.
— b. 'Abdallah b. 'Amr 124 f. 149.
172 ff. 189. 195. 209. 215. 274.
283. 296.
Abu Gäbir 'Abdallah b. 'Amr 38. 89.
107. 125 f. 141. 143.
Gärija b. 'Amir 411.
Gämi' 160.
Gabbär alTha'labij 99.
— b. Sufjän 82.
— b. Salma 154.
— b. Caxr 62. 78. 90. 112. 286.
295 f. 389.
— b. 'Abdallah 296.
Persoiu'unaiiKMi.
441
Gabi- 349.
— b. 'Atik SH. 217. -iDl). :):)X.
Gabala b. alAihaiii 412.
— 1). Gavväl 289.
Gubair b. MuH'ini 76 ff. 133. 148.
159. 287. 296. 346. 375.
— b. Ijäs 90.
Gaxdara 352.
Ibii Gaxdam 80.
alCiadd b. Qais 248 f. 392. 416.
(iiidaij b. Axeab 163.
Ibu Abi IGadha' 335.
Ibn Garrna 296.
Bint Garval 263.
Gii'äl b. Suiäqa 106. 112. 188. 193.
204. 272. 407.
Ga'far b. Abi Sufjan 328.f.
— b. Abi Galib 73. 83. 282. 287.
296. 302 f. 309 ff. 433.
alGiiläx b. Gbijara 362.
alGuläs b. Snvaid 396.
— b. Galxa 102. 141.
Galaixa b. 'Abdallah 373.
Guinäiia bint Abi Galib 287.
Gamila bint Ibn Ubaij 128. 415.
Gundab b. alA'gam 342.
— b. Camra 55.
— b. 'Amr 252.
— b. Makith 307. 326. 391.
Abu Gandal b. Siibail 256.
Gunaidib b. alAdla' 341 f.
Gabgäh b. Sa'id 179. 188.
Abu Gabi 'Amr b. Hisham 33. 40 — 45.
48. 51—54. 60. 62. 64. 66 f. 70 f.
80 f. 82. 258.
Abu Gahm b. Xudhaifa 264.
Gubaim b. alCalt 45.
Ibn Gavväs 212.
Guvairija bint Abi Gabi 343.
— bint alXarith 176 ff.
Xaliiu alOaiJ 389 f.
Xagiz I». Saili 82.
— b. Suvaid 140.
— b. Galxa 102. 141.
alXäritb b. Anas 85. 111. 139.
— b. Aus 85. 96 f. 222 f.
— b. Xäeib 59. 66. 85. 129. 274.
289.
— b. Xazma 18C). 398.
— b. aIXacramij 81.
— b. Rifä'a 87.
— b. Zani'a b. alA.svad 74. 82.
— Abu Zainab 171. 265. 270 f.
281. 289.
— b. Sabl b. Abi Ca'ca'a 373.
— b. Sharamir 412.
— b. alCimraa 66. 87. 115. 119 f.
134. 141. 153 f. 156.
— b. Abi Ciiär 175 f.
— b. 'Ämir b. Naufal 39. 42 f. .50.
58. 80. 82. 133. 158.
— b. 'Äidh 99.
— b. 'üqba 129. 139.
— b. 'ümair 309.
— b. 'Auf 191. 204 f. 209. 270.
280. 299.
— b. Qais 86. 90. 296.
— b. Kaiada 433.
— b. (Malik b.) alBarcä 159. 307 f.
348.
— Axu Marxab 271.
— b. alNu'man 8^. 315.
— b. Ilisbam 50. 54. 64. 250. 321.
336. 357. 376.
— b. Abi Vagza 78.
— b. Jazid 408.
Umni alXarith 360 f.
Xäritha b. Suräqa 52. 63. 81. 87.
— b. 'Arar 139.
— b. alNu'man 79. 86. 211. 292.
359 f.
442
Personennamen.
Xäeib b. Umajja 124. 215.
— b. Abi Balta'a 79. 84. 1 16. 184.
325. 363.
— b. 'Amr 85.
alXubäb b. CAmr b.) alMuiiclhir 48.
50. 59 f. 80. 82. 89. 104. 106.
112. 115. 121. 168. 217. 267.
270. 273 f. 276. 292. 357. 369.
393.
— maula 'Utba 84.
— b. Qaiehij 139.
Xubaib b. 'üjaina 231 f.
Xablb b. alAsvad 89.
— b. Taim 139.
Unim Xablb bint 'Amir 388.
Abu Xabiba b. alAz'ar 410.
Umm Xabiba bint Gaxsh 287.
bint Abi Sufjan 304. 323.
Xathma s. Xaithama.
alXaggäg b. alXaritb 80.
— b. 'Iläe 289 f. 326. 358.
Xugair b. Abi Ukäb 158.
Ibn Abi Xadrad ('Abdallah) 264.
318 f. 325. 352. 357. 374. 397.
Xudhaifa b. alJamäni 112. 208 f.
409 f.
Abu Xudhaifa b. 'ütba 54. 70. 83.
arAdavij 379.
Xaräm b. Milxän 87. 153 f. 156.
Xarb b. Umajja 191. 340.
Xarmala b. 'Amr 60. 82.
Xuraith b. Zaid*88.
— alAsadij 389.
— al'üdhrij 435.
alXarlsh 86.
Xazn b. Abi Vahb 238.
Xassän b. Thäbit 74. 91. 95. 134.
140. 160 f. 164. 170. 187 ff.
193. 199. 231. 328. 334. 343.
386. 428.
^ 1). 'Abdalmalik 403.
Xusail b. Xariga 265 f.
— b. Nuvaira 224. 298 f.
alXucain b. alXarith 83. (287).
Ibn alXacramij ('Amr) 35. 37. 51 f.
Xucair alKatäib 140.
Xufcäf b. Nadba 358.
Xafc b. alAxjaf 43.
Xafca bint 'Umar 292. 296.
Abu IXuqaiq 277 f. 286.
alXakam b. aUÄc 250. 343.
— b. 'Amr 382.
— b. Kaisan 35. 36. 156.
Abu IXakam b. alAxnas 132. 139. 141.
Umm Xakam bint alZubair 287.
— bint Abi Sufjan 264.
Xakim b. Xizäm 41 f. 48. 51 ff. 57.
64. 159. 331 f. 335. 357. 376.
Umm Xaklm bint alXarith 102. 344.
bint Gäriq 102.
Abu Xakima 'Amr b. Tha'laba 87.
alXulais b. 'Alqama 252.
Xulaifa b. 'Adij 90.
Xallma 350.
Ximäs b. Qais 335.
Abu IXamrä b. Sufjan 87. 142.
Xamza b. 'Abdalmueoalib 33. 53 f.
56. 60. 63. 66. 79. 82 f. 105.
110. 123. 128. 133 ff. 138. Ulf.
143 f. 302. 348.
— b. 'Amr 245. 409. 413.
Xamna bint Gaxsh 118. 135.
Xumaid b. Zuhair 117.
Abu Xumaid alSa'idij 397.
Abu Xumaica Ma'bad b. 'Abbad 88.
Xandala 84.
Xanehala b. Abi Sufjan 41. 75. 81.
— b. Abi 'Amir 113. 128 f. 139.
223.
— b. Qablca 80.
Abu Xanna 86. 132.
alXuvaiiitli b. Nn(j;ii(lli ;>.')l. 346.
Personeunaincn.
443
Xuvaicii b. Mas'ud 98. 291.
Xiivaieib b. 'Abdaruzza 41. 100. 159.
245. 254 tf. 289. -503. ;}20. 341.
344. 348. 357. 376.
Xajjäii b. Milla 235.
alXaisuman b. Xabis 65. 73.
Xiijaij b. Aioab 94. KU ff. 190. 196.
206 ff. 213. 216 f. 219. 224.
Xäriga b. Xusail 239.
— b. al Xumajjir 89.
— b. Zaid 88. 113. 122. 126. 130.
139. 166. 398. 428.
— b. 'Amir 129.
Abu Xariga 87.
Bint Xariga 434.
Xälid b. Asld 96'. 302.
— b. alAsbqar 335.
— b. alA'lam 52. 60. 79 f. 123. 141.
— b. Abi IBukair 157 f.
— b. Zaid s. Abu Ajjnb.
— b. Sa'id b. aFAc 351. 370. 383.
420.
— b. Sufjän 142.
— b. 'Abbäd 247.
— b. Hishäm 72. 79.
— b. alValld 77. 79. 108. 110. 114.
120. 129. 131 f. 139. 141. 199 ff.
209 f. 244 f. 261.274.286. 303 ff.
312. 330. 334 f. 338 f. 351 ff.
358. 363. 368. 371 f. 403 f. 417.
420. 429.
Abu Xalid alZuraqij 152.
Xubäb (Xabbcäb) b. alAratt 66. 84.
Xubalb b. Jasäf 42. 46. 58 f. 82 f.
88. 122.
— b. 'Adij 157 ff. 227.
Xadiga bint 'Ubaida 287.
Xidhäm b. Xalid 410 f.
Xiräsh b. Umajja 253. 259. 302. 342.
— b. aICimma 78 f. 89. 116.
Xuzaiuia b. Tliabit 358. 413.
Abu Xuzairaa b. Aus 87.
Xufaf b. Aima 50. 53. 64. 243.
Xalläd b. Käfi' 39. 90.
— b. Suvaid 88. 218. 220. 224.408.
— b. 'Amr 38. 89. 141.
Xulaida b. Qais 89.
Dhu-lXimär Sabi' (alAxmar) l). al-
Xarith 355. 362.
Xumäm 169 (alXumäni?).
Xunäs 90.
Xunäs biut Malik 102.
Xunais b. Gabir 261.
— b. Xudbcäfa 84.
Ibn Abi Xunais 287.
Xavvät b. Gubair m. 77. 112. 132.
140. 172. 198. 231.
Xaula (Xuvaila BH.) bint Xakim 372.
Xauüj 84.
Dhu-lXuvaicira 377.
Xijär b. Caxr 165 s. Gabbär.
Xaithama (Abu Sa'd) 105. 139.
Abu Xaithama 107. 291. 394. 416.
Dä'is 162. 415.
Abu Dävud 'Umair b. 'Amir 57. 64.
80. 82. 88.
Abu Dugäna Simäk b. Xaraslia 56.
59 f. 82 f. 89. 115. 117. 120 f.
122 f. 126. 136. 141.166.271.
360. 393.
Dixja 57. 211. 234 f. 278. 360.
Abu IDardä 'Uvaimir 120.
Duraid b. alCimma 355. 364.
Du'tbfir b. alXarith 99.
alDughaina 102.
Dammun 251.
Dhuaib b. alAsvad 319.
Abu Dharr 228. 231. 265. 344. 358.
394 f.
444
Personennamen.
Dhakvän b. 'Abdqais 70 f. 90. 107.
113. 132. 141.
Räfi' b. aIXarith 87.
— b. Xadig 37. 57. 106. 112. 13C..
406.
— alXuzä'ij 321. 323.
— b. Abi Räfi' alÖäij 315.
— b. Sahl 149.
— b. alMu'allä 81. 90.
— b. Makith 237. 315. 326. 358.
385. 391. 406.
— b. Jazid 85.
Abu Räfi' maulä M. 166. 303. 353.
— Salära b. Abi IXuqaiq 164 f.
170 ff. 280. 418. 432.
alRabäb bint Unaif 403.
Rabäx 305.
— b. alXarith 386.
alRaba'a 87 (89).
Raba'ij b. Räfi' 86.
Rubbaji' bint Mu'avvadh 61. 87.
Rabr b. Ijäs 89.
Rabi'a b. alAsvad 369.
— b. Aktham 83. 289.
— b. Abi Ißarä 155.
— b. alXarith 287. 359.
— b. Darig 80.
— b. Rufai' 364.
— b. 'Abbad 349.
Ibu Abi Rabfa 321.
Ruxaila b. Tha'laba 90.
Rushaid der Perser 123.
Abu Righäl 371. 397.
Jiifä'a b. Umajja 82,
— b. Räfi' 39. 48. 55. 59. 83. 90.
— b. Zaid 235 f.
— b. Samuel 217.
— b. 'Abdaltnundhir 85.
— b. 'Amr 88. 141.
— b. Masrüx 289.
Rifä'a b. Vaqsh 112. 139.
Ruqaim b. Thabit 368.
Ruqajja bint M. 66. 71. 83.
Rukäna b. 'Abdjazid 287.
Ramla bint alXarith 98. 216. 390.
— bint Oariq 102.
Umm Rumaitha 287.
Abu Ruhm Kulthum b. alXucain 56
116. 241. 300. 326. 373 f. 378
391. 395.
alRuvä bint 'ümair 165.
Ai)n IRüm 114 f. 143.
Raixäna bint Zaid 220.
Abu Risha 78.
Zibriqan b. Badr 386.
Ibn alZiba'rä 101. 139. 343.
alZabir b. Bäeä 196 f. 206. 210. 2 18 f.
220 (281).
alZubair b. al'Avväm 48. 56. 60. 82.
84. 115. 119. 122 f. 135. 137.
141. 143. 168. 197. 202. 210.
213. 216. 220 f. 272. 278. 285.
288. 294 f. 297. 325 f. 332. 335.
346. 358. 375. 393. 413.
Abu Zur'a Ma'bad b. Xalid 358.
374. 407.
Zam'a b. alAsvad 41 f. 49. 58. 67.
74. 80. 82.
Abu Zam'a 100.
Zanbar (?) 85.
Zuhair b. alAgharr 160.
— b. Umajja 82.
Zijäd b. 'Amr 89.
— b. Labid 90.
alZajjäl 273.
Zaid b. Arqam 106. 179 ff. 310.
— b. Aslam 86. 416.
— b. Thabit 106. 147. 193. 195.
285. 291. 295 f. 377 f. 393. 395.
398. 406.
Persononnamen.
445
Zaid b. Gärija 410 f.
— b. Xaritha 71. 83. lUO f. HC).
148. 198. 233 ff. 238. 289. 302.
309 ff. 433. 43Ö. 437.
— b. alXaeeäb 84.
— b. Xalid 282.
— b. alDathana 107 ff. 227.
— b. Rifä'a 105. 183.
— b. 'Acim 126.
— b. alLucait 183. 398. 408. 41.').
— b. Malaie 82.
— b. Vadi'a 88.
Abu Zaid 39ß.
Zainab bint Asid 9G.
— biut Abi Umajja 263.
— bint Gaxsh 186. 196. 288.
— bint alXarith 280 f.
— bint M. 77. 233 f. 346.
Abu Zainaba 290.
alSäib b. Umajja 82.
— b. alXarith 373.
— b. Abi Xubaish 57. 79.
— b. Caifij 82.
— b. 'Ubaid 78.
— b. 'Uthman 84. 116.
Sära die Sängerin 334. 347.
— die Muzanitin 325 f.
Sälim maula Thubaita 86 (418 f.)
— maula Abi Xudbaifa 82 f. 117.
402.
— b. Sbammäx 79.
— b. 'Umair 86. 91. 217.
— b. 'Auf 392.
Sibä' b. 'ürfuea 263. 393.
Umm Sibä' bint Anmär 84.
Abu Sabra b. Abi Ruhm 85.
Subai' b. 'Abd'auf 110.
— b. Qais 88.
Sadüs b. 'Amr 310.
Suräqa b. Ga'sham 41. 43. 54 ff. 374.
SurfKia b. alXärith 368.
— b. Xaritha 318.
— 1). 'Amr 88. 315.
— I). Ka'b 86.
11)11 Abi Sarx ('Abdallah b. Sail) 55.
322. 334. 345. 349.
Saravät b. 'Amr 306.
Abu Sarü'ä 160.
Sarfik b. Abi IXuqaiq 162.
Sa'd maula Xäeib 84. 123. 138.
— b. Xunaif 415.
— b. Xaula 85. 433.
— b. Xaithama 63. 66. 81. 86.
— b. Rabr 82. 88. 102. 126. 131.
136. 139. 146 f. 187.
— b. Zurcära 398.
— b. Suvaid 139.
— b. 'Ubäda 39. 66 f. 104 f. 106.
114. 118. 136. 150. 1C)3. 166.
176. 181. 186. 188 f. 197. 204.
212. 217. 221. 231. 242. 249.
257. 270f. 292. 295. 303. 317 f.
333. 349. 357. 361. 380. 391.
415. 424.
— b. 'übaid (b. Asid) 66. 85. (373).
— b. 'Uthman 129.
— b. Malik 66. 85 ; s. Abu Sa'id.
— b. Mu'adh 42. 46 f. 49 f. 65.
68 f. 82. 85. 93. 104. 106. 118.
136. 144. 149. 166 f. 186. 188.
193. 197. 199. 201. 204 f. 210.
215 f. 217. 221 ff. 403.
— b. Nu'man b. Akkal 78.
— b. Abi Vaqqäc 33 f. 36. 38 f.
48. 57. 67 f. 78 f. 80. 84. 110.
115 ff. 120 f. 129. 138. 141. 143.
152 f. 156. 199. 212. 234. 257.
357. 370. 375. 385. 432 ff.
Abu Sa'd alCamrij 391.
— b. Vabb 164.
Sa'Id b. Xuraith 347.
44ß
Personennamen.
Sa'lcl b. Zaid 37. GG. 84. 107. 168.
230 f. 240. 242. 246. 294. 350.
413. 434.
— 1). Sa'id h. Umajja 373.
— b. Suhail 88.
— aUAc s. Abu Uxaixa.
— 'Amir 159.
— 'Abdallah 159.
— b. Jarbü' 341. 376.
Abu Sa'id b. Ab. Galxa 110. 141.
— Sa'd b. Malik alXudrij 105 f.
1 17 f. 139. 143. 179. 203. 223.
246. 297. 404.
Sufjän b. Bishr 88.
— b. Thabit 156.
— b. Xalid alHndhalij 157. 224 f.
— alCamrij 47.
— b. 'Abdallah 370. 382 f.
— b. 'Abdshams 122. 125. 139. 191.
~ b. X'vaif 102. 139. 142.
Abu Sufjan b. alXarith 139. 170.
287 f. 328 f. 337. 359.
— b. Xarb 33. 40. 42. 44. 46. 48.
55. 73. 75 f. 94. 101 f. 103. 108.
113. 128. 137 ff. 146. 150. 167 ff.'
190. 196. 199. 201 f. 206 ff. 251.
262. 289. 320 ff. 330 ff. 335.
340. 348. 357. 363. 370. 375.
381. 383 f.
Sakan 81. 85. 87.
Snläfa bint Sa'd 102. 110. 157.
Saläin b. Mishkam 161 ff. 224. 270.
281.
Saläma b. alXuinäm 415.
Silkän b. Salama 40(5.
Salama b. alAslam 63. 78. 85. 198 ff.
— b. alAkva' 228 f. 238. 241. 266.
274. 312. 365.
— b. Thabit 85. 139.
- b. Xuraish 222.
— b. Xuvailid 151.
Salama b. Abi Salama 303.
— b. Caxr 392.
— b. Qure 388.
— b. Hishäm 155.
Abu Salama b. 'Abdalraxman 237.
Umm Salama 72. 143 f. 152. 176.
184f. 196. 199 f. 204. 214. 242.
258 f. 262. 283 f. 292. 329. 335.
349 f. 407. 413. 436.
Salmän der Perser 192 ff. 370.
Salmä b. alAsvad 319.
— bint 'Umais 302 f.
— alGhifarijja 165.
— bint Qais (Umm alMuudhir) 217.
220. 232.
Sallo b. Sufjän 150.
— b. 'Amr 141.
— b. Qais 79. 87.
— b. alXu'man 100 f.
Abu Salle Usaira b. 'Amr 87. 358.
Umm SalTe 220. 360.
Sallm (Sulaim) b. alXarith 88. 135.
141.
b. 'Amr 90.
b. Qais 86. 358.
b. Milxän 87. 156.
Umm Sallm b. Milxän 118. 291. 360.
Sulaimän b. 'Abdalmalik 428.
Simäk b. Xarasha s. Abu Dugana.
— b. Sa'd 88.
Samura b. Gundab IOC).
alSumairä bint Qais 135. 141. 220.
Sinän b. Abi Sinan 83. 254.
— b. Caifij 89.
— b. Vabr 179.
Abu Sinän b. Mixcan 83. 220. 224.
Umm Sinän 2S4. 391.
Ihn Sunaina 97 f.
Sahl b. Baicä 69.
— b. Xunaif 86. 115. 120. 140.
166. 292. 389.
Personennamon.
447
Sahl 1). Abi Xaitliama 294.
— b. Sa'd 397. 407.
— b. 'Amir \n{\.
— b. 'Atik 87.
— b. Qais 90. 143.
Subail b. Baiiä ()9. Sf). 400.
— b. Rfifi' S7.
— 'Amr 41 f. 5G. G8 f. 72. 80.
168. 244 f. 254 ff. 2(30. 202.
302 f. 321 f. 325. 333 f. 343.
357. 363. 376.
Saväd b. Zaid 90.
— b. Ghazijja 49. 79. 87. 129.
Sauda bint Zam'a 72. 428.
SuvaibiB b. Xarmala 84. 114. 143.
Suvaibiq b. Xaeib 139.
Suvaid 162. 415.
— b. alCämit 140.
— b. Caxr 307. 358.
— b. Maxshij 83.
— b. Nu'iivan 285.
Sinn 189.
Sbugr b. Vabb 83. 308.
Abu IShaxra 174. 221. 264 f. 278.
Shuraxbil b. 'Amr 309 f.
— T). Ghailan 382.
Shuraix b. Qärieh 110.
Abu Shuraix 358.
alSharld 251.
Ibn Abi Sharlq 296.
Shuraik b. 'Abda 347.
alSha'thä (alShaqrä) 161. 165.
Sbuqrän 68. 83.
Shumäx 277.
Shammäs b. 'Uthman 84. 121. 138.
143.
Dhu-lSliimälain 81.
Shalba b. Rabfa 42 f. 45. 53 ff. 66.
80 ff. 427.
— b. 'ütbman 322. 363.
Sliaiba bint 'Umair 290.
— b. Maliic 121. 141.
alShaitain 1). 'Abdnianaf 254.
Abu Shaix Ubaij b. Tbabit 87. 15(;.
Shaimä bint alXarith 364.
Shujaim (Shantam) 29(5.
Cuäb 110 f. 141.
Cubaix 83.
Al)u Ciirad Zubair b. Curad 377.
alCa'b b. Xuthäma 243. 358. 424.
Abu Ca'ca'a 'Amr b. Zaid 87.
Cafvän b. Umajja 59. 70. 73. 75.
100. 102f. 108. Ulf. 114. 122.
134. 138 ff. 150. 158. 160. 169.
191. 233. 244 f. 250. 289. 302.
306. 320 f. 325. 333 f. 345. 348.
356 f. 363. 375 f.
— b. Baicä 81. 85.
— Dhu-lSbaqir 176.
— b. Mu'aeeal 185. 188 f. 423.
Cafijja bint Xujaij 164. 276 ff. 291 f.
432.
— bint 'Abdalmueealib 134 f. 199.
220. 272. 287.
— bint Abi 'Ubaid 127.
alCalt b. Maxrama 287.
Canä'a bint alZubair 287.
Cuhaib b. Sinän 81. 84.
Caifij b. Abi Rifä'a 79.
— b. Qaiebij 139.
alOaxxäk b. Xaritha 90.
— b. Xallfa 164. 215 (296).
— b. Sufjän 154. 385. 388.
Cirär b. alXaeeab 121. 131. 139.
200 ff. 210.
Camra b. 'Amr (alSulamij) 89. 139.
322 (367).
Camcam b. 'Amr 40 f. 43.
Abu C'ajjäx b. Tliabit 86. 274.
— b. alNu'man 289.
448
Personennamen.
Abu Bälib 54.
Umm Oälib 287.
Guxail (?) 87.
eu'aima b. 'Adij 41. 81 f. 133. laß.
alOnfail b. alXarith 83.
— b. Sa'd 15ß.
— b. 'Amr 282. 350. 368. 370.
— b. Abi Qunai' 80.
— b. alNu'man 202. 210.
Umm Oufail 187.
Galxa b. Xuvailid 191.
— b. Abi Balxa 50. 77. 70. 102.
108 f. 141. 343.
— b. 'Ubaidallah 37. 66. 84. 110.
115. 118. 120 f. 135 ff. 141 ff.
150. 210. 231. 258. 285. 295.
375. 391. 413.
Abu Oalxa Zaid b. Sabl 87. 116.
125. 137. 296. 360.
Gulaib b. 'ümair 84. 152,
Oulaixa 86.
— b. Xuvailid 151.
ehuhair (Bubair) b. Räfi' 106 (217).
'Äidli b. Ma'lc 90.
Ibii 'Aidb alMaxzumij 67.
'Äisba 73. 118. 125. 135. 143. 176.
178. 184 ff. 188 f. 194. 196. 199.
201. 210. 218. 234. 269. 278.
283. 292. 296. 322 f. 325. 386.
414. 423 f. 426. 429. 432. 436.
'Ätika bint Asid 95.
• — l)iiit 'Abdahuueealib 40 ff.
7\ri(- b. allliaiaid 235.
■dVÄc 1). Sa'id ()3. 82.
— h. Muiiabbih 42. G^. 83.
— b. Hisbaui 42. 63. 82.
Abu l'Ac 1). alRabr 73. 76 ff 233 f.
324.
b. iNaiifal 79.
'Äcim b. Thabit 58. 70 f. 81 f. 85 f.
110. 112. 115 f. 141. 157 f.
— b. Abi 'Auf 60. 83.
— b. 'Adij 66. 71. 86. 283. 285.
295. 391. 410 f.
— b. 'Ukair 88.
— b. Qais 86.
'Äqil b. Abi IBakair 81. 84.
Abu 'Aqil (?) 'Aduv alAuthäu 86.
'Ämir der Jude 269. 271 f.
— b. alAcbae 325.
— b. Umajja 87.
— b. Abi IBukair 84.
— b. alXacramij 52 f. 81 f.
— b. Rabi'a 84. 143. 296.
— b. Salama 88.
— b. Siuäu alAkva' 265 f. 274.
289.
— b. alBufail 153 ff. 362.
— b. 'Äbdallab 82.
— b. Fuhaira 84. 154. 156.
— b. Malik, s. Abu IBara.
— b. alMuxallad 87. 141.
— b. Vathila (Abu lOufail) 349.
— b. Jazid 43.
Abu 'Aniir alAsb'arij 365. 368.
— CAbd'amr) der Ascet 103. 109.
113. 117. 128. 161. 190. 410 f.
Umm 'Amir biut Jazid 144. 204.
230. 242.
Abu 'Ubäda Sa'd b. 'Uthmau 90.
'übäda b. alCamit 65. 88. 93. 144.
176. 179. 181. 183. 347. 415.
— b. Qais 88. 315.
'Abbäs b. 'Ubäda 113. 122. 139.
— b. 'AbdalmueHalib 40 f. 102.
287. 290. 302. 328 f. 33 1 ff
337 ff-. 359. 391 f.
— b. Mirdäs 289. 330. 358. 376. 378.
'Ubäda CAbda) b. aIXasxäs 79. 89.
140 (287. 347).
Persouennameii.
449
Abu 'Ubäda ('Abda) 86.
'Abdallah b. Ubaij s. Ibn Ubaij.
— b. Ibn Ubaij 88. 145. 163. 181 f.
415.
— b. Uraajja 82.
— b. (Abi) Umajja b. alMugliirn
372 f.
— b. Abi Umajja b. Vabb 147.
289. 329. 362. 379.
— b. Unais 72. 90. 170 ff. 224 f.
239. 284. 296. 363. 393.
— b. Abi Bakr 371. 373.
— b. Tha'laba 89. 139.
— b. Gubair b. alNu'man 77. 107.
111 f. 132. 139.
— b. Gaxsh 34. 37. 79. 83. 128.
135. 138.
— b. Gaxsh (Abu Axniad) 340.
— b. (Abi Vahb) alGadd 89. 392.
— b. Ga'far 313.
— b. alXarith 373.
— b. Xudhäfa 388. 430.
— b. Xumaid 141.
— b. alXumajjir 89.
— alXammär 275.
— alRabi' 88.
— Abi Rabi'a 41. 61. 77. 100. 108.
336. 348. 357.
— b. Rav<äxa 54. 71. 88. 144. 167.
169. 189 f. 204. 239. 266. 285 f.
295. 301. 309 ff.
— b. Zaid (Jazid) 88. 126 ff. 358
(358). 366.
— h. Sa'd b. Xaithama 66.
— b. Salläm 163. 215.
— b. Salama 58. 71. 86. 139.
— b. Sahl 85. 149. 293 f.
— b. Suhail 84 f. 343.
— b. Shihäb 114. 116 ff.
— b. Gariq 85. 157 f.
— b. 'Ämir 373.
Väkidi, Muhammed.
'Ahdailuli I.. ■Al)dm:inaf 89.
— b. 'Abs 88.
— b. 'Atiq 170 f. 390.
— b. 'Uthman 264.
— b. 'Urfuea 88.
— b. Tmar 106. 144. 195. 203.
209. 294. 353. 375. 402. 424 f.
— b. 'Amv alSaliiiiij s. Abu Gabir.
— b. 'Amr (b. 'Auf) 146. 326.
358. 371. 404. 418.
— b. 'Umair 88.
— b. 'Ausaga 388.
— b. Qais b. Xalid 87.
— b. Qais b. Caxr 90.
— b. Ka'b 70. 87. 127.
— b. Mairama 84.
— b. Mas'ada 238.
— b. Mas'üd 49. 63. 6(). 69. 84,
377. 395. 400.
— b. MaehTin 84.
— b. alMughaffal 392. 407.
— alMundhir 60.
— b. Nabtal 410 f. 415 f.
— b. alNu'män 90.
— b. Nu'aim 265.
— b. Habit (Hablb) 139.
— b. Hiläl b. Xaeal 334. 346.
— b. Vahb 287.
'Abdrabbihi b. Xaqq 88. 89.
'Abdalraxmän b. Abi Bakr 121. 287.
296.
— b. Thabit 296.
— b. Sahl 294.
— b. arAvväm 64.
— b. 'Auf 57 f. 60 f. 79 f. 82. 84.
130. 143. 145. 221. 228. 236 f.
257 f. 285. 295 f. 333. 349. 353.
375. 391. 399. 422. 425.
— b. Habit 139.
'Abdal'uzza 'Amr b. Nacla 141.
'Abdalmundbir 85.
29
450
Personpimamen.
'Abdalmalik b. Marvan 341.
'Abdalmueealib b. Rabl'a 288.
— b. Hashim 320.
•Abdjalll b. 'Amr 382 f.
^Abs b. 'Amir 90.
Abu 'Abs b. Gabr 85. 96 f. 164.
265. 296.
'Ubaid b. Aus 78. 85.
— b. alTajjihän 85. 139.
— b. Xagiz 120. 141.
— b. Zaid 39. 90.
— b. Sakan 81.
— alSihäm 285. 295.
— b. Abi 'Cbaid 85.
— b. 'Amr 78.
— b. Jäsir 405.
'Ubaidallah (b. arA\'\'am) 64. 296.
'Ubaida b. Xakim 159.
— b. Said 60. 82.
Abu 'Ubaida b. alGarräx 85. 117.
233. 255. 257. 315 ff. 375.
434.
al'Ablr 152.
'Attäb b. Asid 96. 355. 380 f.
'Utba b. Rabi' 139.
— b. Rabi'a 42 f. 45. 48. 50 ff. 66.
70. 74. 80. 82. 89.
— b. 'Ämir 88 f.
— b. 'Abd b. Caxr 78. 89.
— b. Ghazvan 3(). 79. 84. 116.
— b. Mas'ud 112.
— b. Abi Vaqqäc 116 ff.
'Utbinan b. Abi Xubaisli 77. 79.
— b. Abi Galxa 110. 141.
— b. (Abi) Oalxa 304 ff. 337. 339.
426.
— b. Abi FAc 382 ff.
— b. 'Abdallali b. alMugbira ;>5.
79. 120. 141.
— b. 'Abdallah alThaqafij 362 f.
— b. 'Abdshams 79.
'Uthman b. 'Affän dß. 83. 99. 129 f.
143. 148. 168. 172. 204. 221.
253 f. 256 ff. 268. 287 ff. 296.
323. 333. 340 f. 345 f. 353. 360.
372. 375. 391 f. 395. 406. 422.
434.
— b. Mälik 82.
— b. Maeh'un 80. 83 f. 166.
— b. Munabbih 210.
'Ugair 48.
'Addäs 42.
'Adij b. Xaeib 390.
— b. alXijcär 79. 298.
— b. Abi Zugbbä 38. 44. 47. 58. 87.
— b. Murra 274. 289.
— b. Mue'im 160.
'Irbäc b. Särija 326. 392. 406.
Abu 'Arfaga 86.
'ürfuea b. alXubäb 373.
Ihn al'Araqa (Xabbau) 52. 81. 115.
201. 210.
'Urva b. alCalt 156.
— b. Massud 250 ff. 368. 381 f.
— b. alVard 1(55.
'Arie 397.
'Azäja b. Aus 106.
Abu 'Azza 70. 80. 101. 141 f.
Abu 'Aziz b. 'Umair 102.
'AsTra ('Usaira) 86.
'Acar ('Acr) 86. 217.
alAcja' b. 'Amr 237.
'Acmä bint Marvan 90 f.
'Icma b. alXucain 88.
'ücaim 87.
'Ucaima 87.
Abu 'Aoä b. alSfiib 79.
'Ueärid b. Xagib 38(;.
'Aeijja b. 'Abd'anir 156.
— b. Nuvaira 90.
'Afrä 72. 87.
Abu 'Afak 91.
Personennamon.
451
'Uqba b. alXarith 78.
— b. Zaid 197. 217.
— b. 'Amir 159. 401.
— b. 'Uthman 90. 129.
— b. Abi Mu'aie 42 f. 58. 71. 78.
82. 262 f.
— b. Vabb 83. 88. 117.
'AqTl b. alAsvad 74. 82.
— b. Abi Galib 78. 278. 335. 366.
•Ukkäslia b. Mixcan 35. 63. 83. 116.
229. 232.
'Ikrima b. Abi Gabi 60. 77. 80 f.
107 f. 112. 139. 141. 159. 201 f.
206 f. 209. 244 f. 250. 252. 302.
306. 321. 325. 333 f. 344. 350.
363.*
al'Alä b. Gärija 376.
— b. alXacramij 320.
Umm arAlä 166. 220. 284.
'Ulba b. Zaid 173. 223. 297. 392.
416.
'Alqama b. alCa'va (?) 394.
— b. Tlatha 306 f. 362.
— b. Mugazzaz 388.
Ibn 'Alqama arAmirij 340.
'Alij b. Umajja 58. 83.
— b. Abi Galib 54. 56. 60. 62 f.
66. 68. 78. 82 f. 106. 109 f. 115.
118 f. 121. 123. 130. 133. 141.
143. 147. 149. 163. 167. 186.
201 f. 210. 216. 236 ff. 256.
271 f. 285. 287 f. 295. 302.
324 f. 328. 333. 336. 346. 353.
357. 359 f. 371. 375. 390 f.
416 ff. 429.
'Umära b. Xazrn 78. 86. 173. 188.
193. 358. 395. 398.
— CAmr) b. Zijäd 108. 115. 139.
— b. 'Uqba 263. 273. 289.
— b. Gbazijja (Xuzaima 121) s. die
Üeberliei'erer.
Umiu 'Unuira ^■usaiba bint Ka'b
126 ff. 220. 242. 254 f. 258 f.
284. 301. 360.
'Ammär b. Jäsir 49. 59. 79. 82 ff.
148. 347. 353. 396. 409 f.
'Ammära bint Xamza 303 f.
'Umar b. alXaee<äb 36. 51. 63. 68 f.
75. 82. 84. 114. 122. 127. 129 ff
137. 143 f. 146 f. 158 f. 167 f.
176. 178 ff. 193 ff. 197. 201 f.
295 ff. 299. 302. 306. 315 ff. 323.
325. 328. 331. 333. 337. 341.
346. 353 f. 357 ff. 362. 370 ff.
375 ff. 391. 400. 402. 407 f. 410.
414. 425. 4.34 f.
— b. Abi Salama 296.
'Amr b. alAzraq 78.
'Amr b. Umajja alThaqafij 382.
— b. Umajja alCamrij 153 f. 156.
160. 304. 369. 403. 415.
— b. alAhtam 386 f.
— b. Autbär 232.
— b. Ijäs 89.
— b. Tbabit 124. 139.
— b. Gixäsb 161. 164 f.
— b. alGamüx 38. 124 f. 126. 141.
143.
— b. Xazrn 398.
— b. alXacramij 35. 37. 51 f.
— b. Xumäm s. 'Umair.
— b. Xumäma 350. 368.
— b. alRabi' 76 ft\
— b. Sälim 103. 249. 322. 358. 391.
— b. Suräqa 84. 296.
— b. Su'dä 213. 218.
— b. Sa'id 342. 369 s. Tmair.
— b. Sufjan 78 f. 82.
— b. Abi Sufjan 41. 76. 78. 254.
— b. arÄc 40. 101. 108. 138. 141.
199. 201. 208 f. 261. 303 ff. 315 f.
350. 373. 385. 402.
29*
452
Personennamen.
'Amr b. 'Abd 50. 81. 200 f. 210.
■ — b. 'Abdnulim 245.
— b. Abi 'Amr s. 'Umair.
— b. 'Auf s. 'Umair.
— b. Gbanama 258.
— b. Qais 77. 80. 87. 141.
— b. Muearrif 141.
— b. Mu'adh 85. 131. 139. 144.
— ('Umair) b. Häsbiin 347.
— b. Hishäm s. Abu Gabi.
— b. Jathribij 430.
'Amra bint alXarith 102. 123.
— bint Raväxa 204.
'Umair b. alXarith 89.
— b. alXumäm 52. 81. 89. 392.
— CAmr) b. Sa'id 396.
— b. 'Abd'amr 81. 84.
— b. 'Utbman 82.
— b. Abi 'Umair 82. 85.
— b. 'Auf 80. 85. 392.
— maula Abi ILaxm 283.
— b. Ma'bad 86.
— b. Abi Vaqqäc 38. 68. 81. 84.
— b. Vahb 41 f. 51 ff. 75 ff. 80.
345. 394.
'Antara maula Sulaim 90. 141.
'Ungada 85.
'Avän 287.
Ibn Abi l'Augä 303.
'Auf b. 'Afrä 54. 61 f. 72. 81. 87.
— b. Mälik 314. 316. 367.
'Uvaim b. Sä'ida m. 85. 92. 140.
217.
Ibn 'Uvaim alKiiianij 123.
'Uvaimir b. 'Äidli 82.
Ibn 'Uvaimir 123.
'Ajjäsh b. Abi Rabi'a 155. 434.
Abu 'Ajjäsh 229.
'Ijäc 1>. Zuhair 85.
— b. Ghanm 264.
Ghälib b. 'Abdallah 297 f. 307.
Gbubshän (Ghassan) b. Malik 88.
Ghuräb b. Sufjau 102. 139. 142.
Ghirrlth 287.
Ghazzäl 276.
— b. Samuel 196 f. 206. 2 16 f. 219.
Ghazijja b. 'Amr 126. 254. 284.
Ghainiäm b. Aus 90.
Gbailcän b. Salama 355. 368.
Ibn Färie 89 s. Shuraix und QäriHli.
alFäri'a bint 'Cbaid (Umm As'ad)
222.
— bint alXuza'ij 372.
Fäeima bint M. 118 f. 135. 143. 287.
313. 324. 336. 421. 436.
— bint alValid 102. 344. 366.
— alXuza'ijja 144.
alFäkih 353.
— b. Bishr 90.
— maula Umajja 80.
alFurät b. Xajjan 45. 100 f. 234.
Fartana 334. 346.
Faraqa b. Malik 231.
Farva b. alSäib 80.
— b. 'Amr 72. 80. 90. 281. 285 f.
291. 295.
— b. Qais 80.
— b. Ilubaira 299.
Fusxum 81. 88.
Facäla b. 'Ubaid 103. 282.
alFacl b. 'Abbäs 288. 359.
Umm alFacl 428.
Fucail b. alNu'man 289.
Phinehas 146.
Qcärib b. alAsvad 355. 362. 381.
384 f.
Qärieh 141.
alQära 84.
alQäsim b. Maxriuna 287.
Personenuamen.
Qubäth 1). Ashjani (\\.
Qatäda b. alNu'man 85. KW. IK).
246. 358. 398.
Abu Qatada (b. Rib'ij) 38. 135. 149.
168. 170 f. 176. 211. 228.230.
243. 248 f. 301. 312. 318. 362
(325). 390. 393. 406. 408. 412.
Qutaila bint 'Amr 102.
Abu Quxäfa 334.
Qudäma b. Maeh'un 59. 84.
Qaraeha b. 'Abd'amr 322.
Umm Qirfa 238 f.
Qurra b. Abi Acfar 235.
Qariba 334.
Quraiba bint Abi Quxäfa 334.
Quraina 334.
Quzmän (Abu IGhaidaq) 109 ff. 123 f.
141.
Queba b. 'Amir 79. 90. 116. 312.
358. 387.
Ibn Qamia 113 f. 116 ff. 126 f.
Ibn Qammaea 55.
Qahd 86.
Qauqal 88 (113).
Ibn Qauqal 283.
Qais b. Imrualqais 45.
Qais b. alXarith 151. 386.
— b. alSäib 79.
— b. Sa'd b. 'Ubada 189. 231. 317 f.
333. 424.
— b. alSakan (Abu Zaid) 87.
— b. Abi Ca'ca'a 39. 192.
— b. 'Äcim 386 f.
— b. 'Adij alGumaxij 80 f. 376.
— b. 'Amr 87. 141.
— b. Filir 398.
— b. alMuxarrath 46. 122,
— b. alMusaxxar 239.
— b. aiixcan 90.
— b. Maxrama 287.
— b. xAIuxallad 88. 141.
Qais b. alNu'uian 238 f.
Abu Qais b. alFakih (50. 82.
b. alValTd 82.
Kabsha bint 'übaid (Umm Sa'd b.
Mu'adb) 144. 222. f.'
Abu Kabsba 48. 83. 137.
Kurz b. Gabir 34. 240. 335.
Umm Kurz 258.
Karkara 282.
Kashad 37.
Ka'b b. Ubaij 136.
— alAxbär 419.
— b. Asad 196 f. 205 ff. 212 ff.
216 f. 219.
— b. alAsliraf 74. 95 ff. 208.
— b. Gammaz 89.
— b. alXarith (Abu lA'var) 87.
— b. Zaid 88. (bis) 156. 197. 210.
— b. 'Ugra 243 f. 404.
— b. 'Amr 66. 212.
— b. 'ümair 308.
— b. Malik 113. 123. 136. 169.
193. 326.385.393. 411 ff. 416.
Ku'aiba bint Sa'd b. 'Utba 215. 221.
Küäb b. Galxa 102. 110. 141.
Kultliüm b. alAsvad 319.
Umm Kulthum bint 'Uqba 148. 262.
437.
Kinäna b. (alRabi' b.) Abi IXuqaiq
100. 190. 224. 26() f. 270. 277 f.
279.
— b. Cürija 161. 163.
Kauthar 261.
Kaisan 141.
Abu Lubäba b. 'Abdalmundhir 66.
71. 85. 94. 131. 140. 213 ff. 358.
410. 416.
Labda b. Qais 89.
Labid b. Rabi'a 155.
454
Personennamen.
Ibn alLutbijja 385.
Ibn Lu'e 321.
Abu Lahab 42. 349. 351.
Abu Laila 163. 392.
Mälik alBalavij 311.
— b. Thabit 86. 156.
— b. Xudhaifa 238.
— b. alDuxshum 68. 72. 80. 89.
130. 410.
— b. Zuhair 64. 81. 115. 120.
— b. Sinän 105. 118. 139. 143.
— b. Ca'ca'a 296.
— b. 'Abdallab 79.
— b. 'Amr 83. 106.
— b. 'Auf 327. 354 ff. 369. 376. 379.
— b. Mas'ud 89.
— b. Abi Naufal 415.
Mäni' 371.
Mävija 158. 227.
Mubassbir b. 'Abdalmundhir 67. 81.
85. 125.
Magdij b. 'Amr 33. 44.
alMngaddhar b. Dbijäd 58. 82. 140.
Mugammi' b. Gärija 260. 410 f. 414.
Abu Mixgan b. Xabib 369. 371. 379.
Muxriz b. 'Amir 87.
— b. Nacla 79. 83. 229 f. 232.
Muxallam b. Gatthäraa 325. 366 f.
Muxammad b. Maslama 85. 93. 96 ff.
107. 113. 118. 136. 143. 161 f.
. 164. 166. 175. 180 ff. 200. 212 f.
215. 221. 226. 229. 232 f. 253.
257. 267 f. 271 f. 274. 278. 296.
300 f. 336. 391. 393.
Maxnuid b. Maslama 268. 272. 289.
Maxmija b. Gaz' 177. 221. 288. 319.
Muxajjica b. Mas'ud 98. 107. 217.
287. 291. 293 f.
Maxsliij b. Xumajjir 396.
— b. 'Ami- 168 f.
Muxairiq 124. 166.
Midläg b. 'Amr 83.
Madhkur 175. 328.
Murära b. Rabi' 393. 412 f.
Mirba' b. Qaiebij 107.
Martbad 38 f. 155. 157 f.
Abu Martbad 79. 83.
Marxab 268-f. 271 f. 289.
Marvan b. alXakam 296.
Muraij b. Sinän 106.
Musäfi' b. Galxa 110. 141.
Abu Musäfi' 82.
Miseax b. Utbätha 83. 185. 287.
Umm Miseax 185.
Mas'ada b. Xakama 228 ff. 238 f.
Mas'üd b. alAsvad 315.
— b. Abi Umajja 82.
— b. Aus 87.
— b. Xalada 90.
— b. alRabi' 84.
— b. Ruxaila 191. 200. 206. 209.
— b. Sa'd 90. 289.
— b. Sinän 170. 418.
— b. 'Abdsa'd 85.
— b. 'Urva 153.
— b. 'Amr 251 f.
Misk alDhi^b 102.
Musailima 58. 126. 133 f.
Muc'ab b. 'ümair 49 f. 68. 79. 84.
106. 108. 114. 116. 119. 126.
135. 138. 143. 290.
Mucäd b. 'Abdalmalik 404.
Umm Mueä' 273.
alMueälib 153.
alMueealib b. alAsvad 340.
— b. Xaneab 79.
— b. 'Abdallah 109.
— b. Abi Vadä'a 76 f. 348.
Mueahhar (Mueliahhir) 294 f.
Mu'ädh b. Gabal 90. 114. 144. 285.
356. 379 f. 392 f. 396. 399. 412.
Personennamen.
455
Miradli b. alCiiiima S9.
— b. 'Afrä 54. 87. 296.
— b. 'Amr 60 ff. 66.
— b. Ma'lc 81. 90. 156. 230.
Mu'ävija b. Abi Snfjan 104. 126.
143. 159. 191. 208. 251. 263.
287. 296. 341. 375.
— b. 'Abdqais 83.
— b. alMugbira 148.
Ma'bad b. Xalid s. Abu Ziir'a.
— alXuza'ij 150 f. 169.
— b. Qais 90.
— b. Vahb 60. 68. 83.
Mn'attib alAslamij 273.
— b. Tbaid 85. 157 f.
— b. 'Auf 84.
— b. Qnshair 86. 137. 198. 210.
215. 377. 408. 410. 416.
Ma'qil b. Siiiän 326. 358.
— b. alMundhir 90.
alMu'allä b. Laudhan 141.
Ma'mar b. alXarith 84.
— b. Xabib 59.
— b. Abi Sarx 85.
— b. 'Abdallah 302. 337.
Ma'n b. 'Adij 67. 82. 86.
Mu'avvadh b. 'Afrä 54. 61 f. 72. 81.
87. 144.
— b. 'Amr 89.
Mu'aiqib 296.
alMughira b. Shu'ba 250 f. 363. 370 f.
381 ff. 399.
— b. Mu'avija 234.
alMiqdad b. 'Amr 35. 39. 67 f. 116.
168. 227 f. 230 f. 245. 287. 294.
298.
Miqsam, der Jude 287.
alMuqaaqas 251.
Miqjas b. Cubaba 80 f. 176. 334. 347.
Ibn Umm Maktüm 100 f. 129. 163.
210. 227. 242.
Makxül 364.
Mikraz b. Xafc 13. 77. 80. 252 ff.
301. 320.
Mukaital alLaithij 366.
Milkäii b. 'Abda 287.
Abu Mallx 381. 384 f.
Mulail b. Vabra 88.
Abu Mulail b. alAz'ar 86.
Munabbih b. alXaggag 49. 53. 67. 80.
alMundhir b. 'Abdallah 373.
— b. 'Amr 89. 153 f. 156.
— b. Qudäma 86. 92.
— b. Muxammad SQ.
Abu IMundhir b. Umajja 79. 82.
b. Jazid 90.
Umm Manf 242.
Mihga' 52. 81. 84.
Abu Müsa alAsh'arij 365. 380.
Abu Mauhiba 185.
Abu Maisara 160.
Maimuna 302 f. 335. 349.
Abu Näila Silkän b. Salama 96 f.
116. 217. 223. 357. 406. 413.
Näbi 89.
iS^äbigha b. Maxrama 287.
Nägija (b. alA'gam) b. Gundab 241 f.
244. 247. 289. 300. 416. 422.
Näfi' b. Budail 156.
Nabbäsh b. Qais 195. 197. 210. 212.
217. 219.
Nubaie 223 (Anm. 1) 415.
Xubaih b. alXaggag 49. 80.
Mgäd (Bigäd) b. 'Uthman 411.
Nusuäs 158. 160 s. die Ueberlieferer.
Nusaiba s. Umm Tmära.
alNacr b. alXarith 43. 50. 68. 82.
alNucair b. alXarith 376.
Nacla alAslamij 424.
Nafith (?) b. Farva 139.
Nufaila 269.
456
Personennamen.
alNu'män b. Bashir 106.
— b. Abi Gu'äl 235.
— b. alXarith 328.
— b. alZuräfa 368.
— b. Sufjän 150.
— b. Abi 'Amir -415.
— b. 'Abcl'amr 88. 135. 141.
— b. 'Acar 86. 217.
— b. (Abi) Malik 80. 82. 88. 105.
139 f.
— b. Muqrin 358.
— b. Jasär 89 f.
— der Jude 309.
Jsu'aim 287.
— b. Sa'd 386.
— b. 'Abdallah 385.
— b. Mas'ad 100. U6. 168. 205 ff.
326. 358. 391.
Nu'aiman b. 'Amr 87. ' .-
Abu Namir 123.
Numair b. Xarasha 382.
Numaila b. 'Abdallah 176. 287. 347.
Naufal b. alXarith 78.
— b. Xuvailid 55. 62 ff. 80. 82.
— b. 'Abdallah 88. 139. 201 f. 210.
— b. Mu'avija 41. 49. 102. 141.
159. 289. 320 f. 323. 372 f. 427.
— b. Ihn alMughlra 35.
Nun h. Josua 291.
Abu Nijär Sibä' b. Umm Anmär
133 f. 141.
Häshim b. Cubäba 176. 347.
Umm Häni 287. 335 f. 343. 349. 42(5.
Habbär b. alAsvad 334. 346.
Hubaira b. Abi Vahb 64. 101. 139.
201 f. 21p. 335. 343.
Hudhail b. Abi ICalt 369.
Heraklius 310. 391. 436.
Haramij b. 'Amr 392.
Abu lluraira 265. 282. 300. 397. 407.
Hisham b. Abi Umajja 141.
— b. al'Ac 350.
— b. 'Amr 376.
— b. alValld 77. 79.
Hiläl b. Umajja 194. 358. 393. 412 f.
— b. alMu'alla 90.
Ihn llumaida alXarith b. Ja'mar 362.
Hind bint Uthätha 287.
— b. Xaritha 273. 326.
— bint 'Ubaida 287.
— bint 'Utba 75. 102. 128. 133.
824. 334. 344. 350.
— bint 'Amr 125.
— bint Munabbih 102. 344.
Abu Hind 72. 281.
alHunaid b. 'Äric 235.
Haudha 306 f.
Haudha b. Qais 190.
Hit 371.
Abu IHaitham b. alTajjihan 85. 286.
291. 295.
Haisha Sß. 139.
Väthila b. alAshqa' 404.
Väqid b. 'Abdallah 35. 79. 84.
Abu Väqid alLaithij 195. 356. 358.
391.
Vabr b. 'Ulaim 237.
— b. 'Amr 310.
Vaxshij (Abu Dasma) 111. 133 f.
147. 202. 210. 348.
Abu Vadä'a 74. 76. 80. 95.
Yadl'a b. Thabit 396. 408. 411.
— b. 'Amr 87.
Varaqa b. Ijäs 89.
alValld b. Zuhair 152.
— b. al'Ac 123. 141.
— b. 'Utba 53 f. 66. 82.
— b. 'Uqba 76. 78. 130. 263. 387.
— b. alValld 73. 79. 155 (262). 305.
Vahb b. Gabir 381.
Personennarnen.
457
Vahb b. Ziüd 217. 2U>.
— b. Sa'd 315.
— b. 'Umair 80.
— b. Gliijara o(>2.
— b. Qabus 129. 139.
Jäsir 271 f.
Jaxja b. alXakam 288.
Juxanna b. Ruba 405.
Dhu-lJadain 84.
Jazid b. TamTm 82.
— b. alXarith 81. 88.
— b. Xaeib 124.
— b. Riiqaish 82 f.
— b. Zam'a 370. 373.
— b. Zaid 90.
— b. Abi Sufjan 375.
Jazid b. alMiizajjan 88.
— b. alMundbir 90.
Abu Jazid b. 'Amr 236.
Jasär maiila M. 95. 240. 298. 345.
— der Abossynier 2(59 f. .289.
— der Jude 281.
Abu IJasär Ka'b b. 'Amr 79. 82 f.
90. 117. 137. 273. 340. 34(5.
Josua, der Jude 181. 273.
Jusair (Usair) 271 f. 289.
Jusair (Usair) b. Räzim 239 f.
alJusaira 152.
Ja'är S6. 88.
Ja'qub b. Zam'a 369.
Ja'lä b. Munabbih (Murra) 370. 399.
Jafa'a 67.
alJamäni Abu Xudbaifa 112. 139.
U e 1 ) e r 1 i e f e r e r.
Abän b. Calix 46.
Ibrahim b. Ismail 302.
— b. Abi Bakr b. alMukaidir 420.
— b. Thumäma 218.
— b. Ga'far b. Maxmud b. Muxam-
mad b. Maslama 95. 98. 182.
199 f. 213. 220. 224. 233. 264.
277. 286. 288. 295 f.
— b. alXucain 223.
— b. alXuvaica 298.
— b. 'Abdalraxman 353.
— b. Muxammad alAncarij 317.
— b. Muxammad b. Shuraxbil 114.
— b. Abi Nacr 426.
— b. Jaxja b. Zaid b. Tbabit 61.
187. 312.
— b. Jazid 349. 428.
Ubair b. al'Ala 237.
Ubaij b. 'Abbas b. Sahl 194.
Uthaim b. Gubair b. Kulaib 428.
Abu Arvä alDausij 95.
Usama b. Zaid all.aithij 63. 106.
142. 190. 234. 236. 241. 264.
267 f. 297. 319. 348. 368. 409.
416. 421. 427.
Isxaq b. Xazim 70. 72. 94. 427.
— b. Salim 55.
— b. Galxa 117.
— b. 'Abdallah 55. 60. 112. 221
(241). 248. 387.
b. Xariga 428.
b. Abi Galxa 308 f. 312.
319. 403.
b. Abi Farva 114. 257. 274 f.
284 f. 420.
b. Muxriz 349.
— — b. Nuseäs 419.
Abu Isxaq (alAsIamij) 51 (56). 61.
— b. Abi 'Abdallah 57.
— b. Muxammad 56. 64.
Asmä bint Abi Bakr 334. 423 f.
427.
458
Personennamen.
Isma'il b. Ibrahim SO. "2(34. oo7.
388. 403.
— b. 'Abdallah b. Gubair 225.
— b. 'Abbäs 302.
— b. Muc'ab s. Abu Miic'ab.
(Abu) Isma'il b. 'Abdallah b. 'Aeijja
b. 'Abdallah b. Unais (47). 174.
Abu lAsvad 153. 156. 230. 239.
alA'rag 113. 313. 424. 433.
(Ibn) Aflax b. Xumaid 189. 296.
425. 428 (432).
— b. Sa'id 153. 195. 297. 315.
— maula Abi Ajjub 187.
Ijäs b. Salama b. alAkva' 227. 247.
297.
Aimaii b. Xäil 429.
Ajjub b. Bashir 217. 220.
— b. Xalid 214.
— b. 'Abdalraxman b. Abi Ca'ca'a
152. 211. 220.
(Abu) Ajjub b. alNu'man b. 'Abd-
allah b. Ka'b b. Malik (170).
190. 193 (196). 199 (296).
391. 414.
Abu IBaddäx (?) b. 'Acim b. 'Adij
430.
alBarä b. 'Azib 193. 360.
Burda (?) 426.
Abu Burda b. Abi Mnsa 433.
Barra bint Abi Bagrät 338. 426.
Bashir b. Muxammad b. 'Abdallah
b. Zaid 76. 297 f.
— b. Jasär 286.
Abu Bashir alMäzinij 113. 117. 335.
420.
Abu Bakr b. Isma'il b. Muxammad
b. Sa'd b. Abi Vaqqäc 34. 36.
38. 39. 67 f.
— b. Xazm 315. 430.
— b. Abi Sabra s. Ibu Abi öabra.
Abu Bakr b. Sulaiman b. Abi Xathnia
42. 64.
— b. 'Abdallah 38. 46. 114. 166.
177. 229. 421.
b. Abi Gahm 72. 177. 192.
b. 'Utba 313.-
— b. 'Abdalraxman b. alXarith b.
Hisham 313. 326.
— b. Muxammad b. 'Amr 286.
— b. Jaxja b. alNacr 436.
Umm Bakr bint alMisvar b. Mairama
45. 81. 145.
Bukair b. Mismär 102. 142. 311.
314. 354.
Ibn Biläl 241.
Thäbit b. al'Aglan 302.
— b. Qais 60.
Thubaita bint Xanehala 284.
Tha'laba b. Abi Malik 213. 231. 312.
Thauban 178.
Thaur b. Jazid 274.
alThaurij 81. 213. 429.
Gäbir b. 'Abdallah 60. 72. 95. 125.
142. 146 f. 150. 172 ff. 183.
189. 193. 195. 200. 202. 208 f.
223. 245. 258. 273. 300. 314.
317 f. 326. 335. 348 f. 359. 403.
405 f. 414. 421. 429.
— b. Sallm (Sulaim) 121 255.
Gubair b. Zaid 428.
— b. Mue'im (vgl. Sa'id, Muxam-
mad, Näfi') 287. 350. 427.
Ibn Guraig ('Ubaid) 422. 425 ff.
430 ff. 436.
Ga'far b. Xariga 221.
— b. 'Amr 319.
— b. Maxmud b. Muxammad b.
Maslama 83. 212. 221. 226.
241. 2(;8. 274. 277. 121.
Personeiiii.niicn.
459
Umm Ga'far 313.
Guvairija (?) bint alXucain 342.
Xätim b. Isma'il 421.
alXärith b. 'Abdallah b. Ka'b b. Ma-
lik 120. 255. 273. 275. 284. 301.
— b. 'Abdallah b. Zaid 128.
— b. 'Abdalraxmän b. 'Auf 246.
349. 423. 429.
— b. alFucail 90. 92. 131. 153.
177. 308. 422.
— b. Muxammad alFihrij 420.
Bint alXarith 214.
Xäritha b. Abi 'Amran 416.
Xabib b. Aus alThaqafij 305.
Abu Xabiba maula alZubair 344.
Ibn Abi Xabiba 48. 50. 54. 57. 81.
98.. 101. 160. 167. 175. 187.
190. 218. 239. 245. 264. 295.
300. 302. 319. 354. 390. 403.
409. 416.
Ibn Abi Xadrad 325.
Abu IXurr 436.
Abu Xarmala 279.
Xizäm b. Sa'd b. Miixajjica 283.
285 f. 293.
— b. Hishäm 178. 190. 241. 319.
322 f. 324. 347. 422.
alXasan alBacrij 367.
— b. 'Ubaidallah 56.
Xusain b. (Abi) Bashir alMuzinij
420. 436.
Xakam b. Xakim 326.
Xakim b. 'Abbäd 351,
— b. Muxammad 295.
Xamza b. Cuhaib 57.
— b. 'Abdallah b. 'Umar 189.
— b. 'Abdalvaxid 297.
Abu Xamza 'Abdalvaxid s. Ibn Abi
'Auu.
Xumaid b. Malik 234.
XauHhala b. 'xVlij 353.
Abu IXuvairith 49. 51 f. \\i. 172.
300. 437.
Xäriga b. Ibrahim b. Muxammad b.
Thabit b. Qais Ij. Shamuias 56.
— b. alXaritli 183. 199 f. 240.
— b. 'Abdallah b. Unjüs 171.
— — b. Sulaiman 187. 215. 240.
Xälid b. Aljäs 72. 175. 226. 229.
274. 313. 354. 422. 432.
— alXaddhä 217.
— b. Rabäx 109. 113 f. 271. 426.
— b. Rabi'a b. Abi Hilal 278.
— b. alHaitham 68.
— b. Jazid 294. 309.
Xubaib b. 'Abdalraxman 72.
Ibn Xadig s. Räfi'
Xiräsh b. Hunaid 259.
Xalläd b. Suvaid 408.
Dävud b. alXucain (s. Sulaiman)
48. 50. 54. 57. 63. 81. 187.
215. 218. 223. 239. 245. 295.
300. 302. 403; 409.
— b. Sinän 312.
— b. Qais 317.
Ibn Abi Dhi'b 38. 143. 202. 208.
246. 294. 318. 336 f. 348 f. 421.
428. 430.
Räfi' b. Isxaq 309.
— b. Xadig 181 f. 317. 335.
Abu Rcäfi' 271. 335.
alRabi' b. Sabra 94. 349.
Rabi'a alSulamij 361. 364.
— b. alXarith 213.
— b. 'üthman 190. 245. 264. 309.
311. 315. 390.
— b. 'Uraair b. 'Abdallah b. al-
Haram 241,
460
Personennamen.
Rabi'a b. Jazid 70.
Rubaix h. 'Abdalraxman b. Abi Sa'id
alXudrij 165. 223. 409.
Ragä b. Xaida (?) 420.
Rashid maula Xabib 305.
Abu Rushd 234.
Rifä'a b. Tba'laba b. Abi Malik 393.
Ibn Ruqaisli 91.
Abu Ruhm alGhifarij 243. 273.
Ibn Ruman s. Jazid.
alZubair b. 'Adij 81.
Abu IZubair 258.
Zakarijja b. Zaid 230.
Ibn Abi IZinäd ('Abdalraxman) 51.
54. 58. 74. 80. 98. 101. 165.
190. 199. 342 f. 350. 367. 376.
424.
alZuhrij 36. 37. 42. .50 f. 54. 62.
67. 69 f. 72 f. 83. 92 ff. 100.
104. 113. 119. 1.33. 142. 166.
177 f. 188. 190 f. 204. 207.
209. 213 ff. 220. 226. 238. 243.
246. 260. 263. 308. 376. 410.
423. 425. 427 f. 430. 434. 437.
Zijäd maula Sa'd 57. 102.
Zaid b. Arqam 309.
— b. Aslam 172. 180. 246. 327.
348.
— b. Xalid 248.
— b. Oalxa 66.
— b. Abi 'Attäb 99.
— b. 'Alij 55.
alSäib b. Abi Lubäba 67. 213.
Abu ISäib maula Ilisham 203.
Sälim maula Thabit 418.
Abi Ga'far 418.
— von Ibn 'Umar 294. 423. 425.
428.
Ibn Abi Sabra Abu Bakr (Muxam-
mad 241.) b. 'Abdallah 33. 36 f.
65 ff. 72. 101. 109. 112 ff. 120.
127 f. 138. 153. 165. 174f. 177 f.
183. 189 f. 192 f. 195. 198. 200.
211. 215. 221. 230. 232. 234.
241. 248. 257. 264. 271. 273.
27.5.279. 283 ff. 300. 308 f. 311 f.
319. 333. 335. 344. 348. 350.
354. 361. 366. 368. 387. 391.
397. 410. 416. 421 f. 425 ff.
Sa'd b. Ibrahim 222.
— b. Rashid 409.
Umm Sa'd bint Sa'd b. Rabi' 126.
187.
Abu Sa'id alXudrij 153. 165. 179.
194. 203. 223. 246. 255. 313.
326. 361. 377. 397. 418. 420.
Sa'id 353.
— b. Xalid 66.
— b. Abi Zaid b. alMualla 127.
189. 223. 241. 264.
— b. Abi SaMd 432.
— b. aFÄc 63.
— b. 'Abdallah b. Abi lAbjac 177 f.
— b. 'Abdalraxman b. Ruqaish315.
— b. 'Abdal'aziz alTanuxij 419.
— b. 'Amr alUudhalij 81. 333.3.50.
— b. Muxammad b. Guhair b. Mu-
e'im 91. 187. o46. 422. 426.
— b. afflusajjib 33. 46. 51. 67.
70. 119. 142. 204. 209. 213.
258. 260. 286 f. 294. 302. 342.
349. 356. 376. 422.
— b. Muslim b. Qamraädln 236.
245. 328.
Sufjän b. Sa'id 245. 247. 348.
— b. 'Ujaina 433. 436.
Abu Sufjan maula Ibn Abi Axmad
113. 187. 215. 222. 239.
Salama b. 'Abdallah b. 'Umar b.
Abi Salama 151 f.
Abu Salama alXaöramij 248.
Pei'isoiicniuiincn.
461
Abu Salania b. 'Abdalraxmaii b. 'Auf
174. 17i). 195. 237. 422. 427.
Umm Salauia249. 350. 422.
Ibn Abi Sulmä 388.
Sulaiman b. Bilal 314. 360. 424. 432.
— b. Dcävud b. alXucaiu 222.
— b. Suxaim (Sugaim) o(>. ()5. 189.
2.30. 283. 350. 410.
Sumaij maula Abi Bakr 32G.
Sinän b. Abi Siuän 356.
Salil b. alXauelmlijja 357.
— b. Abi Xaitbama 294.
Abu Sabl 409.
Suvaid b. Gabala 367.
Saif b. Sulaiman 243.
Shibl b. al'Alä 298.
Abu Sburaix 342.
Shuraik b. Abi Namir 43.
Sbu'ba maula Ibn 'Abbas 54. 259.
Sbu'aib b. Shaddäd 183.
— b. Oalxa b. 'Abd. b. 'Abdalrax-
man b. Abi Bakr 288. 330.
— b. 'Ubäda 76. 204.
Abu Shujaim alMurrij 270. 279.
Cälix b. Ibrahim 57. 237.
— maula, Tauama 241. 428.
— b. Ga'far 198. 207. 213.
— b. Abi Xassan 194. 313.
— b. Xavvat 132. 198.
— b. Kaisan 67. 230. 248. 409.
— b. Muxammad b. Zijada 195.
— b. Jaxja b. alMiqdad 274.
Abu Calix 348.
Abu Cirma 179.
Cafvan b. Sallm 436.
— b. Ttbman 255.
Abu Cafvan 309.
Cafijja bint Shaiba 338.
alCaxxäk b. 'Utlnuan 1 17. 136. 167.
172. 179. 190. 200. 202. 209.
212 f.
Oirär b. alXaeeab 333.
Camra b. Sa'id 1J7. 126. 136.
Oalxa 221.
Ibn Abi Oaväla 423.
'Äidb b. Jaxja alZuraqij 52. 57.
172. 175. 190. 241. 264. 301.
'Äislia 38. 54. 74. 77. 117. 178.
184 ff. 189. 199. 223. 238. 296.
314. 359. 423. 426. 428. 432.
437.
— bint Sa'd b. Abi Vaqqac 212.
— bint Qudama 59. 203.
'Äcim b. 'Abdallah 194. 422. 425.
— b. 'Omar b. Qatada 47. 50 f.
56. 75 f. 104. 119. 183. 188.
191. 193. 217. 228. 241. 300.
311. 359. 405.
'Ämir b. Rabi'a 35.
— b. Sa'd 222. 432.
— b. 'Abdallah b. alZubair 313.
— b. 'üthman 60.
'Ubäda b. alValid b. 'Ubada b. al-
Camit 65. 181.
'Abbäd b. Tamim 143.
— b. Abi Calix 333.
— b. 'Abdallah b. alZubair 74. 77.
284. 334. 424.
'Abbäs b. Sahl (s. Ubaij) 183.
Ibn 'Abbcäs 37. 48. 54. 57. 67. 81.
83. 104. 142. 146. 150. 188.
204. 209. 218. 222. 231. 239.
243. 245. 255. 259. 288. 300.
302. 323. 326. 331. 338. 348.
357. 359 f. 403. 422. 425 ff. 432.
'Abdallah b. Abi Aufä 208.
— b. Budail 307.
462
Personennamen.
'Abdallah h. Abi Bakr b. Xazm49. 72.
94. 99. 172. 174. 191. 198f. 218.
223. 226. 231. 289. 311. 389.
— b. Tha'laba b. Cu'air 54. 64. 426.
— b. Ga'far 40. 80 f. 92. 101. 131.
133. 153. 157. 159 f. 167. 175.
190. 209. 237 f. 241. 264. 298.
300. 307. 319. 321 f. 347. 354.
368. 376. (390). 425.
— b. Ga'far b. 'Abdallah b. Azhar
b. 'Auf 434.
— b. alXaritb b. alFucail 90. 232 f.
297. 312.
— b. Abi Xurra 353.
— b. alXusain b. alXasan b. 'Alij
238.
— b. alZubair 344. 429.
— b. Zaid 335.
— b. alSäib 425.
— b. Sä'ida 333.
— b. Sa'd alAslamij 327. 424.
— b. (Abi) Sufjäii 72 (230).
— b. Abi Ca'ca'a (s. 'Abdalraxman)
128.
— b. 'Äcim alAshga'ij 205.
— b. 'Ämir (alAslamij) b. RabT'a
422.425 (321 f.).
— b. 'Abdallah b. alXarith b. Xaufal
177.
— b. 'Abdalraxman alGumaxij 391.
— b. Abi 'Ubaida b. Muxammad b.
'Ammar b. Jasir 61. 73. 131.
409.
— b. 'Uthman b. Abi Sulaiman 76.
324.
— b. 'Ikrima b. 'Abdalxarith 321.
— b. 'Alij 232. 361.
— b. 'Amr b. Umajja 64. 75.
— b. 'Amr h. Abi Xukaima 103.
— b. 'Amr b. Zuhair 103. 306.
320 f. 361. 374.
'Abdallah b. 'Amr b. al'Ac 409. 432.
— b. 'Umar s. Ibn 'Umar.
— b. 'Auf 286.
— b. Abi Qatäda 38. 49. 300.
— b. Abi Labrd 174.
— b. Mälik 50.
— b. Muxammad b. al'Aqil 213.
302. (311). 314.
— b. Maslama 307.
— b. Mu'attib 204.
— b. Muknaf 66 f. 296.
— b. alMughira b. Abi Burda 366.
— b. Müsa b. Umajja 56.
— b. Näfi' 342.
— b. Nux 72. 95. 286. 293.
— b. Vafdän 426.
— b. alValid b. 'üthmau b. 'Affan
427.
— b. Abi Jaxja 284.
— b. Jazid b. Qusaie 175. 178. 188.
214. 319. 325. 333. 352. 363.
368. 436.
— b. Jazid alHudhalij 175. 241.
264. 348 ff.
'Abdalgabbar b. 'ümara 127. 311.
'Abdalxamid b. Ga'far 61. 65 f. 95.
146. 167. 175. 183. 188. 190.
195. 218. 221. 241. 264. 275.
305. 315. 319. .323. 391. 410.
416.
'Abdrabbih b. Sa'id 232.
'Abdalraxman b. Abgar 194.
— b. Gabir 223. 274. 359. 405.409.
— b. alXärith b. 'übaid 50. 56.
64. 194. 243. 294. 367.
— b. Ibn Abi Xadrad 319. 352.
— b. Xarmala 342.
" b. Zijäd 233.
— b. Säbie 328.
— b. Sa'id b. Jarbü' 33. 80. 152.
178.
Porsononiiainm.
463
'Abdalraxuian b. Abi Sa'id alXucliij
'(s. Rubaix) 202. 430.
— b. 'AbdalLab b. Dhakvan (57.
— b. 'Abdallab b. Abi Caxa'a 258.
273. 275. 283 f. 301. 408.
— b. 'Abdallab b. Ka'b b. Malik
208. 255.
— b. 'Abdal'aziz 72. 101. 153. 157.
174. 190 f. 218. 223. 241. 243.
24G. 264. 288 f. 319. 32G. 351.
359. 368. 389. 301. 430.
— b. 'Ajjash 33.
— b. alQäsim 314. 423.
— b. Abi Laila 243. 429.
— b. Muxammad 327.
b. Abi Bakr 99. 172. 190.
199. 269. 277.
— — b. Abi IRaggäl 55.
b. 'Abd 51. 64.
— b. Masbnrr 80.
'AbdalsaUiüi b. Musa b. Gubair 248.
'Abdalcamad b. Muxammad alSa'dij
95. 190. 354. 364. 368.
'Abdal'aziz b. Sa'id 226.
— b. 'Uqba b. Salama b. alAkva'
227.
— b. Muxammad b. Anas 38. 83.
143. 226. 243.
'Abdalkarim alGazarij 213. 429.
— b. Abi Umajja 348.
— b. Abi Xafca 172.
'Abdalmalik b. Abi Bakr 354 (264).
— b. Ga'far 45.
-^ b. Sulaiman 220.
— b. 'Abdal'aziz 46.
— b. 'Ubaid b. Sa'id b. Jaibu' 33.
142. 152. 178.
— b. Vabb Abu IXasan 226. 247.
'Abdalmagid b. Subail 37. 67. 350.
'Abdalmubaiman b. 'Abbas b. Sabl
65. 67.
Abu 'Abs 67.
'Ubaid b. Gubair (Xunaiii) 313. 397.
— b. Jaxja 39. 48. 55. 59.
'übaidallab b. 'Abdallah b. 'Utba 67.
188. 243. 248. 295. 350.
— b. 'Abdal'aziz 408.
— b. 'Adij b. alXijar 133. 298.
— b. Muxammad b. 'Umar b. 'Alij
55. 303. 311. 389.
— b. Miqsam 72. 1 72. 200. 202. 209.
— b. alHurair 181 f.
Abu 'Ubaida b. 'Abdallah b. Zam'a
189.
— — b. Muxammad b. 'Aminar b.
Jasir 73.
'Utba h. Gabira 115. 149. 217. 221.
326.
Abu 'Atlq 189. 199 f.
'Utbman b. Abi Sulaiman 76. 245.
— b. Cafvau 121.
— b. alCaxxak 99.
— b. Muxammad alAxnasij 159.
209. 354.
'Irak b. Malik 348. 350.
'Urva b. Zubair 37 f. 49 ff. 54. 85.
92. 93. 104. 133. 153. 156. 159.
167. 177. 189. 230. 238 f. 246.
263. 288. 359. 376. 423. 434-
437.
'Aeä b. Abi Rijäx 236. 302. 348 f.
— b. Abi Marvan 226. 247. 321 f.
326. 422.
— b. Abi Muslim 310.
— b. Jazid 43. 81. 298 (335).
— b. Jasär 246. 436.
'Aeeäf b. Xalid 312.
'Aeijja b. 'Abdallah b. Unais 170.
240.
Abu 'Ufair Muxammad b. Sahl b.
Abi Xaithama 49. 57. iSiS f. 78.
95. 166. 276. 286. 318 f.
464
Personennamen.
'Ikrima 48. 57. 65. 81. 213. 222. 245.
300. 302. 331. 348. 403. 409.
425. 429 f. 432.
— b. Farüx 330.
— b. 'Ammar 297.
'Alqama b. Abi 'Alqama 424.
'Alij b. 'Umar 302. • •
— b. 'Isa 193.
— b. Muxammad b. 'Ubaidallab b.
Ibn 'Umar 338. 42(5.
— b. Jazid b. 'Abdallah b. Vabb b.
Zam'a b. alAsvad 35. 227. 350.
Umm 'Alij bint Abi IXakam 283.
'Umära b. Ukaima alLaitbij 56.
— b. Ghazijja 91. 127. 178. 310 f.
314. 360. 366. 430.
— b. Ma'mar(?) 231.
'Umar b. alXakam 55. 61. 112. 194.
284. 308. 422.
— b. Sulaiman b. Abi Xatbma 391.
— b. 'Abdallah b. Rijäx 204.
— b. 'Abdal'aziz 286.
— ('Amr) b. 'Uthman . . . b. 'Abd-
allah b. Gaxsh 36. 37. 63. (340).
— b. 'Uthman b. 'Abdalraxman b.
Sa'id b. Jarbü' 142. 151 f. 178.
390.
— b. 'Aeä 429.
— b. 'Uqba 54.
— b. Muxammad b. 'Umar b. 'Alij
418.
Ihn 'Umar ('Abdallah) 119. 130. 172.
176. 208 f. 212. 221. 236. 294.
296. 337 f. 342. 353. 397. 402 f.
423. 425 ff.
'Amr b. Dinar 428. 436.
— b. Shu'aib 294. 427.
— b. Abi 'Ätika 230. 314.
— b. 'Abdallah al'Absij 55. 361 .419.
— b. Abi 'Amr 38. 243. 271. 4:50.
432.
'Amr b. 'Umair 342.
'Amrän b. Abi Anas 323. 426.' 428.
— b. Xucaiu 178. 343.
— b. Mannäx 234. 389.
'Amra (bint 'Abdalraxman ) 223.
(286). 314.
'Umair maula Ibn 'Abbas 337.
'Umaira bint 'Ubaidallab b. Ka'b b.
Malik 113.
Abu 'Aun 40. 133. 390.
Ibn Abi 'Aun 'Abdalväxid (Abu
Xamza) 57. 94. 200. 298. 307.
421. 423. 424.
Abu 'Ajjäsh alZuraqij 245.
'Isa b. Xafc b. 'Acim 68.
— b. Galxa 117.
— b. 'Amlla ('Umaila) 233. 237.
327.
— b. Ma'mar 74. 77. 184. 221.
334. 424.
Fäic maula 'Abdallah 232.
Farva b. Zubaid 212.
Abu Farva 257.
alFucail b. Mubasshir 193. 273.
alQäsim b. 'Abdalraxman b. Räfi'
204.
— b. Muxammad 232. 296. 428.
432.
Abu IQäsim b. 'Umära 310.
Qabica b. Dhuaib 306.
Qudäma b. 'Abdallah 429.
— b. Musa 190. 203. 241. 286. 335.
Qurrän b. Muxammad 327.
Ibn Qusaie s. 'Abdallah b. Jazid.
Qaear b. Vahb alLaithij 148.
Queair alXarithij 283.
Ihn Qais alRuqajjät 321.
Abu IQain 279.
I
PcM'soneiniainen.
4G5
Kuthajjir b. Zaid 208. aö9. ::J72.
-- b. 'Abdallali 44.
Kuraib o7.
Karlina biiit alMiqdad 35.
— biiit Ma'mai- (?) 50.
Ka'b b. Malik 118. 2()8. :U7.
Ibn Ka'b alQnvaehij (Muxainmad)
55. 92. 94. 195 f. 198. 207.
218. :ui.
— b. Malik ('Abdallab) 95. 1 19 f.
215. 223. 312. 387.
Luqmän b. 'Amiv 367.
Malik b. Anas 172. 203. 248. 258.
317 f. 32B. 358. 366. 432.
— b. Aus b. alXadathan 178. 361.
— b. Abi Raggäl 313.
Abu Malik alXiuijarij 286.
Mugähid 210. 243. 245. 422. 426 f.
429. 433.
Mugammi' b. Ja'qub 190. 241. 260.
264. 321.
Muxammad b. Ibrahim b. Aslam
221.
b. alXarith 195. 234.
— b. Bigad b. Sa'd b. Abi Vaqqäc
39.
— b. Gubair b. Mue'im 49. 51.
69. 246. 325. 335.
— b. Xigazij 248.
— b. Xarb 367.
— b. alXasan b. Usama b. Zaid
100. 436.
— b. Abi Xumaid 64. 75.
— b. Xaue 436.
— b. Rifa'a 61.
— b. Zijäd b. Abi Hunaida 99. 195.
— b. Zaid 436.
— b. Sabl s. Abu 'Ufair
— b. Shuraxbil (s. Ibrabini) 223.
Väkiili, Miilianiiiii'Al.
Muxaiiiniad b. Calix b.'Acim b. 'Umar
b. Qatada 47. 50 f. 56. 76. 101.
104. 157. 160. 175. 183. 188.
190. 222.241. 264. 311 f. 319.
321. 354. 403.
— b. 'Abdallah 36. 42. 50 f. 67.
70. 72. 73. 93 f. 101. 104. 119.
153. 157. 160. 175. 177. 190.
204. 209. 238. 260. 263 f. 300.
303. 319. 325. 333. 354. 359.
368. 416. 424 f. 427. 432. 437.
— b. 'Abdallah b. Abi Ca'ca'a 120.
361.
b. 'üraar 308.
b. Malik 221.
b. Nanfal 423.
— b. 'Abdalraxmaii b. Thauban
214.
— b. 'Uthman alJarbu'ij 80.
— b. 'Uqba 213.
— b. 'Umar b. 'Alij 389. 418.
— b. 'Amr alAncarij 167.
— b. 'Auf 61.
— b. alFacl b. 'Ubaidallah b. Kafi'
b. Xadig 231.
— b. alQäsim 94.
— b. Qudama b. Musa 59.
^ b. Qais b. Maxrama 427. 433.
— b. Ka'b s. Ibn Ka'b.
— b. Muslim alGubanij 167. 313.
428.
— b. alMunkadir (?) 218. 223.
— b. Nu'aim 422.
— b. alValld 367.
— b. Jaxja b. Xabbän 179. 213.
218.
Maxmüd b. 'Arar b. Zijäd b. alSakau
108.
— b. Labid 47. 49. 5(5. 104. 228.
398. 423.
Abu Muxairir 179,
30
466
Personemiamen.
Mairama b. Bukair 294. 437.
Muxallad b. Xufaf 64.
Abu Murra maula 'Aqll 336. 409.
426.
Marvän b. alXakam 64. 98.
— b. Abi Sa'id b. alMu'alla 127.
192. 241.
Abu Marvan 60. 429.
Ibn alMusajjib s. Sa'id.
IbuMas'ndCAbdallah) 146. 377. 429.
— b. Hinnaida 177.
Muslim b. 'Abdallah 307.
alMisvar 45. 81.
— b. Rifra 66. 67. 166. 215. 218.
223. 231.
— b. Maxrama 104. 145. 246.
Muc'ab b. Thabit 74. 153. 15<). 167.
288. 313.
— b. 'Abdallah 56.
Abu Muc'ab Isma'il 1). Muc'ab b.
Isma'il b. Zaid b. Thabit 91.
182. 312.
Umm Mueä' 273.
alMuHoalib b. 'Abdallah 243. 426.
Mu'adh b. Rifä'a 39. 48. 55. 81.
— b. Muxammad 75. 101. 157.
222. 241. 259. 264. 300. 319.
327. 354. 403.
Mu'ävija b. Gahm 330.
— b. 'Abdallah 335.
— b. 'Abdalraxnian 49.
AbuMa'shar 37. 101. 153. 167. 175.
190. 241. 264. 300. 321. 354.
368. 391.
Ma'mar b. Rashid 37. 54. 62. 69. 95.
100 f. 113. 153. 157. 160. 166 f.
175. 190. 207. 213 ff. 226. 246.
260. 264. 287. 294 f. 298. 319.
349. 353. 356. 359. 376. 409.
416. 121. 423. 426. 430. 432.
437.
Abu Ma'mar 429.
Ma'n b. 'Umar 91.
alMughira b. 'Abdalraxman 221.
alMaqbnrij 38. 202. 311 f. 336. 374.
Abu IMallx 247.
alMundhir b. Gahm 344. 433.
— b. Sa'd 77. 325.
Mancür b. 'Abdalraxman 245. 426.
— alXagabij (?) 338.
Abu Maudüd 319.
Müsa b. Gubair 225.
— b. Sa'id b. Zaid b. Thabit 406.
425.
— b. Shaiba b. 'Amr b. Ka'b b.
Malik 113.
— b. Camra b. Sa'id 42. 113. 127.
— b. 'Ubaida 190. 214. 218. 247.
— b. 'Uqba 344. 403.
— b. 'Umar 166. 276. 286.
— b. 'Amran b. Mannax 389.
— b. Muxammad b. Ibrahim b. al-
Xarith 56 f. 101. 135. 167. 190.
206. 209 f. 227 f. 231. 233 ff.
241. 264. 319. 325. 388. 391.
421.
— b. Maisara 300.
— b. Ja'qub 49. 51. 64. 114. 156.
207. 239. 427. 437.
Abu (Ihn) Mauhab 368. 388 (185).
Maimun 422.
Näfi' 337. 342. 353.
— b. Thabit 312.
— b. Gubair b. Muo'im 52. 61. 76.
114. 189. 212 (29(;). 410.
Naglx 319.
Ihn (Abi) Naglx 424. 427. 433.
Nuseas 102. 111.
Namla b. 'Abdallah b. Mu'ndli 111.
alNahdiJja 91.
Ortsnamen.
467
Abu Häshim 'Abdallah h. M. h. al-
Xanafijja 1'22.
Abu Uuraira 12 1. 144. löl). 2:)2.
246. 311 ff. Ö2G. 333. 372. 374.
397. 417.
Hisham b. Sa'd 172. 175 f. ISO. 190.
246. 327. 348.
— b. 'Urva 38.
— b. 'ümära 39. 7(;. 346. 430.
Hiläl b. Usäma 278.
Humaida 177.
Hiinaid 263.
alHaitbam b. Vaqid 247. 422.
Väqid b. 'Amr b. ^n'd h. ^Iiradli
257. 324.
— b. Abi Jasir 346.
Abu Vaqid alLaithij 195. 356.
Abu Vagza 140. 209. 370.
Abu Va'la 348.
Vahb b. Kaisan 172. 245. 318.
alValid b. Rijäx 353. 372.
Jaxja b. Ga'da 436.
— b. Sa'id 366.
— b. ShibI 138.
— b. 'Abbäd 312.
— b. 'Abdallah b. Abi Qatada 49.
94. 101. 190. 226 f. 230. 241.
264. 312. 319. 354. 425.
— b. 'Abdallah b. 'Abdalraxmaii
223.
— b. 'Abdalraxman b. As'ad b.
Zurära 72. 422.
Jaxja b. 'Abdal'aziz b. Sa'id b. Sa'd
b. 'Ul>rida 39. Sl. 163. 193. 298.
— b. Abi Kathajjir (iS.
— I). alMughira 50. 305.
— b. Hisham 433.
— b. Abi Ja'la 313.
Jazid b. Abi Xabib 305.
— b. Xncaifa 167. 436.
— b. Riiraän 49 ff. 95. 132. 167.
183. 188. 240. 288. 315. 325.
346. 410.
— b. alXu'man b. Basliir 76.
Ja'qub b. Zaid (>6. 176. 221. 422.
427.
— b. 'Utba 95 f. 237. 298. 307.
O ."» -| o r» o
OOl. ODO.
— b. 'Umar b. Qatada 1 14 f. 398.
— b. Magalüd Abu Xazra 6ö.
— b. Muxammad b. Abi Ca'ca'a
113. 152. 241. 264. 391.
— b. Muxau;imad alOliafarij 106.
108. 127. 217. 258. 264. 284.
301. 405. 409.
— b. Jaxja b. 'Abbad b. 'Abdallah
b. alZubair 184. 334. 424.
alJamäni b. Ma'u 140.
Jüsuf b. Ja'qub 354.
Jünas b. Muxammad alGhafarij 51.
81. 101. 119. 141. 181. 190.241.
264. 319. 398.
— b. Maisara b. Xulais 419.
— b. Jusuf 61. 397.
Ort.siutmeD.
alAbeax 40. 303. 329. 335 f. 350.
417. 425 f. 432.
übna 433. 435.
alAbvä 34. 80. 103. 243. 328. 424.
aUthäja 423.
alUthail Q8. 71. 82.
Dhat-Agdäl 47. 81.
Uxud 101. 103. 106 ff. 167. 201. 293.
Masgid alAxzäb 196. 208.
Axjä 33.
468
Ortsnamen.
Aishabaiu 73.
alAxcar 394 f.
Adhäiir 329. 334 f.
Adbrux 405.
alAräk 328. 331. 425.
alAsvaf 147.
Dhat-alAsbecäe 244. 320. 385.
Icain 325.
Dhat-Aeläx 308.
Dhu-Amarr 99.
Dliat-Anväe 356.
Dhu-Avän 410.
Aueäs 328. 350. 355 f. 364 ff. 368.
alAuläg 235.
Aila 405.
Bi'r Anna 211.
— Xä 189.
— Abi 'Utba 149. 305. 326.
— Ibn Cumaira 35.
— Ma'una 36. 153 ff. 210. 226.
— Hamm (?) 231. '
Buxrän 100.
Buxrat alRughä 368 f.
alBadäi' 106.
Badr 37—90. 137. 146. 167 ff. 191.
346.
Burza 352.
Birk alGhimad 46. 245.
Burma 292.
Bostra 98. 309.
alBaexä 336 f. 346.
Bu'ath 92. 97. 193. 197 f. 213.
219.
Baq'ä 176 f. 182.
Baqi' alGabal 143.
— alGharqad 71. 97. 99. 199. 223.
382. 389.
Baidax 244. 252.
Balqä 311.. 391. 436.
alBaidä 242. 30f ) f . 326.
alBaii'ä 227.
Bain 325.
Tabcäla 387.
Tabuk 40. 390 ff.
Turba 297.
Turban 37. 39, 72.
Tagblamain 233.
alTan'im 55. 159. 341. 422. 432.
alTajja 47.
Tbibär 239. 291.
Tbablr 417. 429.
Tbanijjat Aräk 425.
— alBaicä 42. 290.
— Dbat-alXanebal 245.
— alSbarld 148.
— alNür 393.
— alVadä' 228. 240. 265. 309. 391.
Gabal Bani 'Ubaid 192. 194 f. 200.
Gabalijja 164.
alGuxfa 45 f. 65. 242. 244. 329. 425.
übu-lGadr (Dbu-lGazr) 162. 240 f.
alGadarät (?) 177.
alGadval 81.
Garbä 405.
Gurasb 368. 370. 381.
alGurf 104. 190 f. 226. 236. 293.
309. 434 ff.
Gi'räna 345. 364. 368. 373 ff.
alGamra 417.
alGammä 34. 123. 372.
Garn' 417. 423. 427 ff.
alGinäb 299.
Dbat-alGaisb 188.
Ubu-lGifa 394.
alXigr 394. 397. 399. 408.
alXagün 148. 301. 333. 335 f. 347.
alXadäiq 92. 213.
I
Ortsnamen.
469
alXudaibija -iAi; ff. l'8.'}. BOO ff. yoii.
319. 372. 407.
alXazvara 348 f.
alXiscä 310.
Xismä 234 f.
Xusaika 38. 200.
alXacäc 2(52.
alXaläiq 176.
Dhn-lXulaifa 79. 103. 190. 241f.
349. 416. 422.
Xamrä alAsad 127. 140. 142. 148 ff.
Hirns 133. 391. 401. 436.
Xunain 349. 354 ff. 368. 375.
Xancä 394.
Xäc 267.
alXabiratain 47.
alXubait 99.
alXarrär 33. 244.
Xurbä 149. 194.
alXaraca 267.
Xarlg 208.
Dhu-Xiishub 34. 325. 394. 436.
Xacira 318.
Dhat-alXiemij 394.
Vadi Xalc 57.
alXallqa 325.
Xu mm 33. 38. 425.
Xandama 336. 346.
Xaibar 73. 135. 164 ff. 170 ff. 190 f.
213. 221. 223 f. 237 fl\ 264 ff.
292 ff. 299. 413.
alXaif 47 (335).
Xaifä 270. 279.
Dar Gare (?) 382.
alDabba 47. 81.
Daxnä 373.
Dumat alGandal 174 f. 236 f. 403.
alDhubäb 38. 93. 144. 192. 194.
200. 393.
Kahigh 33. 103. 119.
Kätig 138. 192. 194 f. 198. 200 f.
alRabadha 226. 395.
alKaglcä 235.
alRagl' 155 ff. — bei Xaibar 267 f.
272 f. 276. 284.
Dhat-alRiqä' 172. 245.
Dhu-lRuqaiba 275. 279.
Kaqijja 35.
alKauxä 39. 44. 46 f. 68. 71. 85 f.
89. 138. 150 f. 176. 207. 242.
Riima 191.
alRuvaitha 57.
Zugg Lava 388.
Dhat-alZiräb 394.
alZarqä 40.
aiZaghäba 191. 240. 265.
Zuqäq alXisj 106.
Zamzani 337. 430.
Sagäsig 46.
alSidra 418.
Sarävi' 245 f.
Baeii Sarif 119. 225. 303. 327. 329.
386.
alSurair 267.
alSuqjä 65. 325. 327. 329. 386. 424.
Bujüt al Suqja (alBuqa*) 34. 38.
Siläx 299.
Dhat-alSalcäsil 315.
Sulälim 269. 276 f. 279.
Sar 192. 195. 198. 203.
Sumräu 276.
alSunx 434.
Süq alNabe 172.
Sajjäla 150. 242.
Sajar 47. 66. 71. 81.
alSij 308.
Sliadax 395.
alSharabba 226.
470
Ortsuamen.
Sharg aTAgiiz 96.
alShu'aiba 304. 345. 388.
alSIiii'aim 2()2.
alShuqra 129. 172. 174.
Shiqq Tara 394.
alShiqq 267 f.
alShiqqa 394.
Shannka 72.
alShaixain 106. 118.
alCäbb 208.
Cirär 95. 172. J74.
alCafä 302. 342. 380. 425 f.
alCifäx 374.
alGafra 47. 71. 78. 81 f.
Cafna 194.
Ciffrn 191.
alCalcal 326.
alCahbä 265 f. 291 f.
alCaurain 211. 234.
Caganäu 43. 169. 227. 245. 249. 260.
Carijja 226.
Täif 147. 303. 364. 368 ff. 379. 381 ff.
alOaraf 234.
aiealub 327.
Dhu-Bnva 42. 73. 103. 301. 333.
'Uiana 225. 319. 351. 417. 426.
arUraic 94. 97.
'Usfän 80. 227. 244 f. 259, 306.
385. 425.
arUshaira 34.
aPAcaba (al'ücba) 71. 151. 196.
'Icr 265.
'Uqäeh 150. 250.
aPAqaba 417. 427. 429.
Vatli rAqlq 39. 46. 71. 103. 138.
148. 151. 189. 191 (bei Täif 370).
Dhii-'Alaq 251.
al'Amim 244.
arAusä 194.
alle 155. 233. 261.
'Ain al'Alä 47.
— alMusta'gila 81.
'Aiiiain 107 f. 132.
alGhäba 67. 104.
233. 240.
Ghuräbät 227.
Baeii Ghurän 226.
Gaza 39.
Dlm-Gliifäi- 251.
Gliaiqä 65.
alGhamr 232.
alGliamim 65. 227
143 f. 191. 227.
eiiuraib 48.
aFÄlija (al'Aväli) 66. 71. 135. 150 f.
203.
aUAdäsa 226.
'Adhri'at 93 f.
al'Arg 325 ff. 386. 416. 423.
'Arcat alBaqal 104.
arirc 103. f. 192.
'Arafa 416 f. 423. 426 f.
'Irq alOliabja 44. 16. 71. 423.
Dhat-arU-q 100.
Färi' 134. 196.
Fntuq 387.
Fagg (Faix) 42. 44.
Fadak 166. 224. 237. 291 ff. 29(> f.
alFiiru' 65. 100. 301. 391.
alFacIx 163.
alFalaxän 94.
Faid 389.
al Faifä 394.
alQaxa 423.
Qädisijja 129.
Ortsnamen.
471
Qubä 66. 102. 140. 151. 161. 1(')6.
194. 240. 411. 417.
Abu Qubais 40. 334.
Qudaid 80. 169. 225. 307. 326 f.
330. 425.
Dhu-Qarad 229. 231.
alQarada 100.
Qarn 368 — alManäzil 373 f.
Vadi IQnra 94. 224. 238. 291 f. 29(;.
310. 394. 397. 435 f.
Quzax 417. 428 f.
Dliu-lQacca 99. 232 f.
Qaean 151 f.
Qanät 118. 126. 15(;. 229 f. 382.
Kabkab (?) 435.
alKatlba 265. 269 f. 275 ff. 286. 293.
Kadä 334. 425.
Kiidcä 333 f. 425.
alKudr 94 f. 298.
alKadld 307. 326.
Kurr Rabba 236.
Kurä" arAuiTm 244.
Laxj Gamal 298. 424.
Lift 46. 425.
alLle 340.
Lijja 365. 369.
Maäb 311.
Märib 98.
Mal Ibu 'Amir.107.
Mu'ta 309 ff. 433 ff.
Dhu-lMagäz 119. 349.
Maganna 168.
Muxassir 417. 427. 429.
Madäin 194.
alMidran 394.
alMadhäd 192. 201.
Man- aiehahran 42. 64. 80. 158.
191. 245. 259. 301. 304. 326.
328 330. 380. 425.
alMarär 209. 233.
alMarva 302. 342. 380. 426.
Dhu-lMarva 37. 394.
alMuraisr 175 ff 184
Muzdalifa 427 ff
Baen Masxä (?) 387.
alMiistanäx 265.
Vadi IMushaqqaq 398.
alMushallal 330. .'550. 425.
alMusbajjad 196.
alMu'tarica 47.
alMu'arras 432.
Muqanirail 184.
Maqnä 405.
alMuktaman (Mukaiinin) 39. 138.
Malal 129. 146. 242 f. 423.
alMiüaix 368.
Miilaixa 36.
alManäci' 185.
alMiincarif 423.
alMunaqqä 99.
Minä 417. 423. 426 f. 429 f.
alMihväs 115. 118. 136.
Maifa'a 298.
Vadi INäqa 408.
Nagrau 343.
alNaxbär 37.
Baen Nail 226.
alNaxla 34 ff. 364 f. 368. 3731
alNizär 269. 276 f. 279.
alNaeät 265. 267 ff 276 ff. 284 ff
Na'män 251.
Naqama 265.
alNaqf 182 ff.
Namira 417. 427.
Nlq al'Uqäb 329.
allladda 45. 157.
allladlia 3U4. 306.
alHadni 155.
472 Ortsnamen.
Dhu-lHarm 384. Vaddän 34. 169. 243. 424.
Hazm 197. Variqän 399.
alHicäb 417. alVaea' 103.
alHacb 432.
allTamag 237. Jadf 237.
Haiqä (Haifa) 229 f. . Jamük 354.
Jalamlam 351.
alVatlx 209. 276 f. Janbu' 37.
alV^atlr 73. Jain 227.
Vagg 327. 385.
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