Skip to main content

Full text of "Musica sacra : Monatschrift für Kirchenmusik u[nd] Liturgie"

See other formats


Google 



This is a digital copy of a book that was prcscrvod for gcncrations on library shclvcs bcforc it was carcfully scannod by Google as pari of a projcct 

to make the world's books discoverablc online. 

It has survived long enough for the Copyright to expire and the book to enter the public domain. A public domain book is one that was never subject 

to Copyright or whose legal Copyright term has expired. Whether a book is in the public domain may vary country to country. Public domain books 

are our gateways to the past, representing a wealth of history, cultuie and knowledge that's often difficult to discover. 

Marks, notations and other maiginalia present in the original volume will appear in this flle - a reminder of this book's long journcy from the 

publisher to a library and finally to you. 

Usage guidelines 

Google is proud to partner with libraries to digitize public domain materials and make them widely accessible. Public domain books belong to the 
public and we are merely their custodians. Nevertheless, this work is expensive, so in order to keep providing this resource, we have taken Steps to 
prcvcnt abuse by commercial parties, including placing lechnical restrictions on automated querying. 
We also ask that you: 

+ Make non-commercial use ofthefiles We designed Google Book Search for use by individuals, and we request that you use these files for 
personal, non-commercial purposes. 

+ Refrain fivm automated querying Do not send automated queries of any sort to Google's System: If you are conducting research on machinc 
translation, optical character recognition or other areas where access to a laige amount of text is helpful, please contact us. We encouragc the 
use of public domain materials for these purposes and may be able to help. 

+ Maintain attributionTht GoogXt "watermark" you see on each flle is essential for informingpcoplcabout this projcct and hclping them lind 
additional materials through Google Book Search. Please do not remove it. 

+ Keep it legal Whatever your use, remember that you are lesponsible for ensuring that what you are doing is legal. Do not assume that just 
because we believe a book is in the public domain for users in the United States, that the work is also in the public domain for users in other 
countries. Whether a book is still in Copyright varies from country to country, and we can'l offer guidance on whether any speciflc use of 
any speciflc book is allowed. Please do not assume that a book's appearance in Google Book Search mcans it can bc used in any manner 
anywhere in the world. Copyright infringement liabili^ can be quite severe. 

Äbout Google Book Search 

Google's mission is to organizc the world's Information and to make it univcrsally accessible and uscful. Google Book Search hclps rcadcrs 
discover the world's books while hclping authors and publishers rcach ncw audicnccs. You can search through the füll icxi of ihis book on the web 

at |http: //books. google .com/l 



Google 



IJber dieses Buch 

Dies ist ein digitales Exemplar eines Buches, das seit Generationen in den Realen der Bibliotheken aufbewahrt wurde, bevor es von Google im 
Rahmen eines Projekts, mit dem die Bücher dieser Welt online verfugbar gemacht werden sollen, sorgfältig gescannt wurde. 
Das Buch hat das Uiheberrecht überdauert und kann nun öffentlich zugänglich gemacht werden. Ein öffentlich zugängliches Buch ist ein Buch, 
das niemals Urheberrechten unterlag oder bei dem die Schutzfrist des Urheberrechts abgelaufen ist. Ob ein Buch öffentlich zugänglich ist, kann 
von Land zu Land unterschiedlich sein. Öffentlich zugängliche Bücher sind unser Tor zur Vergangenheit und stellen ein geschichtliches, kulturelles 
und wissenschaftliches Vermögen dar, das häufig nur schwierig zu entdecken ist. 

Gebrauchsspuren, Anmerkungen und andere Randbemerkungen, die im Originalband enthalten sind, finden sich auch in dieser Datei - eine Erin- 
nerung an die lange Reise, die das Buch vom Verleger zu einer Bibliothek und weiter zu Ihnen hinter sich gebracht hat. 

Nu tzungsrichtlinien 

Google ist stolz, mit Bibliotheken in Partnerschaft lieber Zusammenarbeit öffentlich zugängliches Material zu digitalisieren und einer breiten Masse 
zugänglich zu machen. Öffentlich zugängliche Bücher gehören der Öffentlichkeit, und wir sind nur ihre Hüter. Nie htsdesto trotz ist diese 
Arbeit kostspielig. Um diese Ressource weiterhin zur Verfügung stellen zu können, haben wir Schritte unternommen, um den Missbrauch durch 
kommerzielle Parteien zu veihindem. Dazu gehören technische Einschränkungen für automatisierte Abfragen. 
Wir bitten Sie um Einhaltung folgender Richtlinien: 

+ Nutzung der Dateien zu nichtkommerziellen Zwecken Wir haben Google Buchsuche Tür Endanwender konzipiert und möchten, dass Sie diese 
Dateien nur für persönliche, nichtkommerzielle Zwecke verwenden. 

+ Keine automatisierten Abfragen Senden Sie keine automatisierten Abfragen irgendwelcher Art an das Google-System. Wenn Sie Recherchen 
über maschinelle Übersetzung, optische Zeichenerkennung oder andere Bereiche durchführen, in denen der Zugang zu Text in großen Mengen 
nützlich ist, wenden Sie sich bitte an uns. Wir fördern die Nutzung des öffentlich zugänglichen Materials fürdieseZwecke und können Ihnen 
unter Umständen helfen. 

+ Beibehaltung von Google-MarkenelementenDas "Wasserzeichen" von Google, das Sie in jeder Datei finden, ist wichtig zur Information über 
dieses Projekt und hilft den Anwendern weiteres Material über Google Buchsuche zu finden. Bitte entfernen Sie das Wasserzeichen nicht. 

+ Bewegen Sie sich innerhalb der Legalität Unabhängig von Ihrem Verwendungszweck müssen Sie sich Ihrer Verantwortung bewusst sein, 
sicherzustellen, dass Ihre Nutzung legal ist. Gehen Sie nicht davon aus, dass ein Buch, das nach unserem Dafürhalten für Nutzer in den USA 
öffentlich zugänglich ist, auch für Nutzer in anderen Ländern öffentlich zugänglich ist. Ob ein Buch noch dem Urheberrecht unterliegt, ist 
von Land zu Land verschieden. Wir können keine Beratung leisten, ob eine bestimmte Nutzung eines bestimmten Buches gesetzlich zulässig 
ist. Gehen Sie nicht davon aus, dass das Erscheinen eines Buchs in Google Buchsuche bedeutet, dass es in jeder Form und überall auf der 
Welt verwendet werden kann. Eine Urheberrechtsverletzung kann schwerwiegende Folgen haben. 

Über Google Buchsuche 

Das Ziel von Google besteht darin, die weltweiten Informationen zu organisieren und allgemein nutzbar und zugänglich zu machen. Google 
Buchsuche hilft Lesern dabei, die Bücher dieser We lt zu entdecken, und unterstützt Au toren und Verleger dabei, neue Zielgruppcn zu erreichen. 
Den gesamten Buchtext können Sie im Internet unter |http: //books . google .coiril durchsuchen. 



PROPIRTY OF 



Midmn 



ß^ams. 




« 8«7 

BTELLFBLU fUKCHAaE l»t4 




a^ll 






1 



-ni 



S 



° 



.o e 



K 



iO 











gij 



Oc(cmndet von Dr. Franz Xaver Witt (f 1888). 



Halbmonatschrift 



fOr 



! 



Hebung und Forderung der kathol. Kirchenmnsik. 



ImosMeben m Dr. Prani Xaver laberl, Direktor der Kirchinmaeiksehnle In Regenaburit. 



* » o 



Neue Folge X., als Fortsetzung XXXL Jahrgang. 



Mit 12 MnsikbeUagen. 



-r» 



'^^®^ 




m^vcm 



Regensburg, Rom und New York. 

Ehruok und "Verlag von Friedrich 

1898. 



^ (5 ^ 






f Ih 



SIC 



ML 

. tyrrr 



v.'M 



STELLfELO 



Inhaltsübersicht 

vom 31. Jahrgang 1898 der Musica sacra. 



f. Abhandlnngen, Anft&txe, Leitartikel« 

Der neue Protektor des Cäcilienvereins, Se. Em. 
Andr. Steinhuber (mit Porträt) S. 1. — Der Kar- 
dinal von Salzburg über Kirchenmusik S. 2. •— 
Kunst braucht Gunst von allen Seiten S. 6. — 
Neu und früher erschieneneKlrchenkompo- 
Bitionen:*) S, 13, 37, 68, 97, 188, 146, 178, 224, 
229, 260. — Vom BQcher- und Musikalienmarkte : 
S. 21, 30, 73, 84, 118, 126, 166, 189, 219, 243, 
258. — Orgranarla**): (Literatur S. 26, 60, 
79, 121, 160, 238; Resolutionen des allgemeinen 
Organisten Vereins am 6. Oktober 1897. S. 26; die 
Beschlüsse des Mailänder Kongresses am 8. De- 
Eember 1897 S. 26; Über Orgelspiel S. 49; Orga- 
nistengehälter betreffend S. 77; die Orgel im Stift 
Einsiedeln S. 80 [mit 2 Illustrationen]; eine Salon- 
orgel von Steinmayer; neue Orgeln in Brixen, 
Bochum und Freising S. 246. — Das 23. Semester 
an der Kirchenmusikschule in Begensburg S. 28. ~ 
Der Priester und der Kirchenchor S. 34. — Das 
Dekret der hl. Biten-Kongregation vom 11. Des. 1897 
S. 44. — Die Charwochenmusik der älteren Vokal- 
komponisten S. 62. — Richard Wagner und Franz 
Witt S. 61. — Das römische Gradualbuch und das 
Epifome Ch-adualis Bamani S. 87. — Kirchenmusik. 
Auffuhrungen des Regensburger Domchores vom 
Palmsonntag bis Ostermontag 1898 S. 96. — Ein 
40 jähriges Bischofsjubiläum (Grundriss der Gäcilien- 
kirche) S. 113. — Vor 30 Jahren und doch heute 
S. 116, 205. — Einiluss des Pfarrherm auf die 
Kirchenmusik S. 124. — Der Volksgesang bei der 
Missa cantata S. 127. — Das silberne Jubiläum des 
amerik. Cäcilien -Vereins S. 142. — Die Gäcilien- 
kirche In Regensburg [mit 2 Abbild.] S. 161. — 
Über Choral Vortrag S. 166, 168, 181, 197. — Die 
Schlussfeicr an der Kirchenmusikschule zu Regens- 
burg S. 161. — Instruktionskurse in Turin und 
Paderborn S. 166, 208, 213. — Popularität S. 194. — 
Instruktion fllr die Regenschori in der Erzdiözese 

*) Dia nntar obtgvm Titel nnd unter der Marke „Vom 
RQcher- und Mueikaltenmarkte" beeproehenen Werke worden in 
» UntombteilanKen anegesohieden nnd eind in eigenem Regietor 
8. VI- VIII aafgexlblt. 

**) Die in dieser Rubrik beeproehenen Kompoeitionen sind im 
alphabotifoben Stobregiater 8. VIII eingereiht 



Wien S. 221, 236. — Grundstimmung der Kirchen- 
musik*. (Zum Andenken an den 10. Jahrestag vom 
Tode Dr. Wittes) S. 241. — Im Jahre 1899 S. 246. 

— Ordinariat Regensburg über DiOzesan-Cäcilien- 
Verein S. 266. 

II. Litnrgica. 

Die Herz-Jesu-Votivmesse am 1. Monatsfreitag 
S. 28. — Das Dekret der hl. Riten -Kongregation 
vom 11. Dez. 1897 8. 44. — Verbot nicht appro- 
bierter Litaneien, die wechselnden Messgesänge fttr 
das Fest des hl. Anton Maria Zaccaria S. 116. — 
Die MUsa cantata ist wirklich eine Missa sckmnis 
S. 223. — Messformular innerhalb der Oktaven be- 
treffend S. 132. 

Ilf. Ans Arotalven und Bibliotheken. 

Zur Geschichte des Kirchengesanges in Nord- 
deutschland S. 4. — Baumaterialien fttr Kirchen- 
musikgeschichte (Ingegneri, Walther Odington, 
Palestrina, Vaet. Croce, Psalmenüberschriften) S. 61. 

— Die 27 Responsorien für die Gharwoche von 
M. A. Ingegneri S. 66. — Ein vierstimmiges Haec 
dies von M. A. Ingegneri S. 90. — Die Musiker 
auf der Kaiserwahl zu Frankfurt 1612 S. 123. — 
Beiträge zur Geschichte der Ohoralbeglcitung S. 149. 

IT. Im Leseximmer. 

Die Zeitschriften über katholische Kirchenmusik 
im Jahre 1898 S. 43. — Alphabetisches - und Sach- 
register EU Nr. 1601 — 2100 des Gäcilien-Vereins- 
Kataloges. (Extrabeilage ku Nr. 12.) 

T. Yermltchte Nachrleliten und Mitteilungen. 

Amfelser, F., Jubiläum S. 36. f S. 193. — Aver- 
kamp, Kirchenkonserte in Amsterdam S. 12, 113. — 
Baden, Berichtigung zu „Mus. s." S. 78, S. 142. — 
Berlin, Konzert des Domchores S. 12. — Bimbach, C, 
t S. 144. — Birlinger f S. 261. — Bohn»s historische 
Konzerte in Breslau S. 12, 76. — Bonn, Festschrift 
zum 26. Jubiläum des Mttnsterchores S. 194. — 
Bordes, aus Paris in Turin S. 179. — Cäcilien- 
vereins -Katalog, Alphabetisches und Sachregister 
zu demselben S. 144. — Capocci, G., f S. 36. ~ 
Chicago, Einweihung des Alexianer-Hospitals S. 68. 



-ö IV ö- 



— China, e>n Missionär fülr Kirchen • Mnsik. — 
Cicognani, A., in Pesaro S. 86. — Denkmäler 
deutscher Tonkunst, bisher 2 Bände S. 196. — 
Dombim, Vorarlberger Cäcilien- Verein S. 268. — 
Dressier, F., Chordirektor in Aussig S. 194. — 
Freiburg i. B., Cäcilienfeier des Chores v. St. Martin 
S. 28. — Oallignani Gius. in Mailand S. 86. — 
GeneraWersammlung des Cäc.-Ver. 18^ S. 182. — 
Genua, K.-M.-Verein S. 69. — Gorzelniasky V. in 
Libau S. 48. — Graz, 12. Generalversammlung des 
Cäcilienvereins S. 86; Instruktionskurs 8. 148. — 
Grillparzer und die K.-M. S. 57. — Haag, M., 
Ehrung desselben S. 111. -— Kataloge für Musik 
S. 182, 265. — Kitzingen, Kirchenkonzert S. 180. ~ 
Kopenhagen, Dr. Hammerichs musikhistorische Vor- 
lesung S. 111. — Kremer, J,, t S. 48. — Kreuz- 
herren, deren K.-M. in Prag S. 76. — L.imburg, 
Bischof Dr. Dom. Willi S. 172. — Luypen, Titular- 
bischof von Orope S. 160; Consecration desselben 
S. 224. — München, Canisius von Huhn-Schmid 
aufgeführt S. 112. — Musikbeilagen zur Muskasacra 
S. 59 u. 96. — Musikunterricht an den bayrischen 
Lehrerbild.-Anstalten S. 58. — üfeurode, Stiftungs- 
fest des Cäcilienvereines S. 24. — Orgel, neue, in 
Steinweiler S. 143. — Paderborn, amtlicher Erlass 
K.-M. betr. S.Ul. — Nachträge zum Instruktionskurs 
S. 252. — Perosi, L., Oratorium: „La Passione" S. 86. 

— Pianino, das erste S. 57. — St. Polten, Anschluss 
an den Cäc.-Verein S. 172.— Dom Pothier, Abt S. 252. 

— Pütz, L., Stiftsorg, in Aachen S. 48. — Quadflieg, 
Jak., Schulrektor S. 144. — Bavanello, 0., in Padua 
S. 59. — Eegensburg, kirchenmusikalischer Kurs 
für 1899 S. 144, 220, 256. — Reinerz, Stiftungsfest des 
Cäc-Ver. S. 24. — Reiser, Bischof v. Rottenburg f 
S. 132. — Rickenbach, Jahresbericht des schwyzer. 
Lehrerseminars S. 110. — Rom, Riegers Orgel; 
Mustafä'sRhrung ; OrchesterkonzertPinelli^s ; Requiem 
im Pantheon: Konzerte an der Cäcilienakademie 
S. 59. — Die päpstliche Kommission für die röm. 
Choralbücher S. 252. — Rorate-Ämter, Missbräuche 
in denselben S. 111. — tSchildknecht, Jos., Diözesan- 
präses von St. Gallen S. 172. ^ Staude, Aug., Ehren- 
domherr S. 120. — Steinhuber, Andr., Dankschreiben 
desselben S. 86. — „Stille Nacht" S. 28. — Stimm- 
bänder-Verkauf (Aprilscherz) S. 112. — Tanz- 
kränzchen und Cäc.-Ver. S. 60, 251. — Tebaldini, G., 
in Parma S. 22. — Thermignon in Turin S. 22. — 
Thielen, P. H., St. Gregoriusritter S. 48. — Thurles, 
kirchenmus. Bericht S. 193. — Trier, Kammer- 
musik S. 76. — Turin: Neue Orgel S. 22; Preis- 
ausschreiben von Borriero und Capra S. 93; K.-M. 



Verein, Ausstellung S. 59. — Utrecht, Palestrina- 
chor gegründet S. 132. — Van Damme t S. 251. — 
„Vesperbuch, römisches" betreffend S.* 256. — 
UTaldsassener Kirchenchor in Arzberg S. 76. — 
Walter, K., MusikaufifÜhrungen im Schullehrer- 
seminar Montabaur S. 57. — Wamdorf, Stehles 
„Absalom'' S. 24. - Wecker , Rud. , kgl. Musik- 
direktor S. 120. — Weickert in Kilkenny S. 28. — 
Wölfel, 0, t 251. — Würzburg, Konzert des Schul- 
lehrer-Sem. S. 180. — Zerrbild, kirchenmusikal. 
aus Ungarn S. 120. 

VI* Offene Korrespondenz. 

Einsendungen von Kirchenmusik -Programmen 
betr. S. 24. — Orlando, Magnum opus S. 60, 96. — 
Röm. Gradualbuch S. 60. — An die firüheren Kirchen- 
musikschüler S. 112, 132, 144, 160, 172, 180, 212, 
220, 228, 244, 256. — Bausteine für die Cäcilien- 
kirche S. 112, 132, 144, 160, 172, 196, 220, 228, 
244, 256. — Neuausgabe des Lieder -Rosenkranzes 
S. 112, 160. — Harmonium von Packard, neue 
Kataloge S. 120, 196. — Messen Palestrina^s in 
modernen Schlüsseln S. 182. — Raffaels Cäcilia als 
Briefbogen S. 180, als Bildchen für Cäcilienvereins- 
Mitglieder und Bausteine für Cädlien-Kirche S. 245, 
256. — Antwort auf zwei Anfragen S. 212. — 
„Römisches Vesperbuch'' betr. S. 256, Beethoven^s 
musikal. Dankesgruss S. 256. 

Yll. Musikbeilagen. 

In Nr. 5 — 8 erschienen als Musikbeilagen die 
Offertorien des Froprium de Tempore vom III. Sonn- 
tag nach Ostern bis zum Dreifaltigkeitssonntag 
incl. für 2 Stimmen mit oblig. Orgelbegl. Es sind 
14 Originalkompositionen von: 

J. Conze, Benedictus ait vereinigte Oberst, u. 
Unterst. Nr. 53^. — L. Ebner, Meditabor S. u. A. 
Nr. 49*; BenedicttM sit T. u. B. Nr. 52*. — 
P. Griesbacher, Benedicite gentea 0. u. A., (A. If. 
ad lib.) Nr. 44*; Confbtna hoc Dem C. u. A. (A II. 
ad lib.) Nr. 46*. — M. Haller, Confitebor Domino 
T. u. B. Nr. 42*; Benedictus sit C. A. Nr. 61*. — 
P. ü. Kornmüller, Emitte spiritum tuum C. A. 
Nr. 45*. — Jos. Schildknecht, Domine Deus 
*$dlutis meae T. B. Nr. 50*. — Ed. Schmid, Conr 
firma hoc Ober- u. Unterst Nr. 48*. — Aug. Wilt- 
berger, Lauda arUma mea T. u. B. Nr. 40*; Bene- 
dicite gentes C. u. A. Nr. 41*; Cofrfitebor Domino 
Ober- und Unterst. Nr. 43*; Cor\firma hoc T. u. B. 
Nr. 47.* 



-K3 V BJ- 



Ortsnamen - Register. *) 



Aaoben 4^. 

Allleroheofeld (Wien) 286. 
Altwasier 204, 228*^, 282*. 
Amberg 251. 
Amiterdam 12*, 110. 
AnkooA 209. 
Annen 177. 
Annwoiler 21^ 249. 
AoBtA 209. 
Arnsdorf 23. 
Arxberg 76. 
ABti 209. 

Anheim 47^ 248. 
AugBbarg 58, 90, 188. 
Aussig 194. 

Bftden 285. 

Bamberg 7b*, 111, 166, 

165, 219. 
BatoTiA 160, 244. 
Bebeisheim 21*, 47*. 
Bellheim 47*. 
BoregszAss 120. 
Berg 47». 
Bergzabern 249. 
Berlin 12*, 120, 218. 
BirkenhOrdt 47*. 
Bisarchio 233. 
Blieskastel 47*. 
Bliesmeggen 47. 
Bochum 177. 
Bologna 209. 
Bonn 187*, 168, 194. 
Boppard 165. 
Bresda 209. 
Breslau 12, 7 '. 
Brighton (Engl.) 61. 
Brixen 208, 288, 246. 
Bumreiler 47*, 249. 
Batschwil 172. 

Chicago 58*, 120. 
China 110. 
Cilli 45*, 233. 
Cinoinnati 179. 
Como 209. 
Cnneo 209 
Csenstochau 227. 

Deggendorf 190. 
Deinsendorf 286. 
Diedesfeld 47*, 249. 
DinkelsbQhl 46*. 
Donauwörth 165. 
Dombim 8 258. 
Dorsten 247. 

Dortmund 187*, 165, 177. 
Dresden 64, 165. 
Duderstadt 188*. 

Ebersfeld 219. 
Edenkoben 21*, 249. 
Edesheim 249. 
Ehrenfeld 48. 
Einsiedeln 80, 211. 
Elberfeld 144, 218, 2ib*. 
Ellingen 4. 



Kllwangen 182. 
Elsass (Süd-RuBsl.) 208. 
Ems 4. 

Enneberg 85*. 
Eppan 288. 
Eflchbaoh 248. 
Essingen 248. 
Eussorthal 249. 
Ezin 188. 

Feldkiroh 94, 246. 
Fladnitz-Passoil 86, 19». 
Flemmlingen 249. 
Florenz 57, 210. 
St. Florian 250. 
8t.Franoi8l42*, 177*,250. 
Frankenthal 142 
Frankfurt a. M. 123. 
Freibnrg i. Br. 28, 218. 
Freiburg i. Sohw. 12*, 51. 
Freising 165, 247. 
Frendenthal 46*. 
Fflnfkirchen 104*. 

I Oagliano 58. 

8t. Gallen 172. 

Oand 251. 
I Qaubickelheim 149. 

Qein^heim 47*. 

QeislhOring 202*. 

Genua .^9, 209, 211. 

Germersheim 21*. 

Gleiswellor 47*, 249. 

Goch 48. 

Godramsstein 248. 

Gossersweiler 249. 

Götzis 94. I 

Graslitz 93*, 104*, 

Graz6,9*,86,93*,94*,148., 

Grossetto 209. j 

Grossgundertshausen 

234*. I 

Gramme 177. i 

Günzburg 138», 193*. 

Habelsohwert 282 

Halle 58. 
, Hallein 23. 

Hasslooh 47*. 
' HeidelbergC8adRussland) 
203. 

Heiligenstadt 165. 
, Hernais (Wien) 6. 
. Herne 177. 
> Herxheim 248. 

Hersogenburg 284*. | 

j HSchen 47*. ' 

HOrdt 47. 
; Hofstede 177. 
I Homburg 21*. 

Hurlach 202*. 

Hatschenhausen 47*. i 

Innsbruck 105*, 111, 208, 

247. 
Insheim 47*, 248. 
lyrea 209. 



Jfigemdorf 59. 
Jägersburg 47*. 
Jerusalem 2a3*, 258. 
Jookgrim 47*. 
Josefsthal 208. 

Kaiserslautern 47. 
Kapsdorf 232. 
Kapsweiler 47*. 
Karlsruhe (8Qd-Ruisland) 

130*, 202. 
Katschari 2^3. 
Kelheim 46*, 244. 
Kempten 251. 
Kilkenny 48. 
Kindsbaoh 47*. 
Kirohenarnbaoh 21*. 
Kirrweiler 249. 
Kitzeck 193. 
Kitztngen 180. 
Kleinaitingen 202*. 
Köln 4, 77, 198, 150. 
Kopenhagen 111. 
Kosthlim (SQdRussl.) 208. 
Kowno 228. 
Krefeld 204*. 

liambaohlO*, 130*, 179*, 

248 251. 
Landaui.'p'f. 21*,165,24P. 
Landshut 190. 
Langendreer 177*. 
Lauingen 188. 
Larant 233. 
Lechfeld 202*. 
Leitmeritz 147, 249. 
Liban 48. 
Lichtenfels 219*. 
Lienz 247. 
LimburK 172. 
Linz 78, 249. 
Lozern 59. 

Hährisch-SchOnberg 35*, 

194. 
Magdeburg 218. 
Maikammer 21*. 
Mailand 19*, 86, 209. 
Hainburg 234*. 
Mainz 149. 
Mallersdorf 202''. 
Mannheim 150. 
Mariaschein 207. 
Marienbad 165. 
Marienstadt 172. 
8t. Martin 249. 
Martinshöhe 48*. 
Mautem 105*. 
8t. Michael 238*. 
Milwankee 179. 
Modena 209. 
MOrlheim 21*, 48*, 248 
Mörzheim 21*, 48* 248. 
Montabaur 57, 14U. 
München 122, 208. 
Münchweiler 21*. 
Manchwies 47*. 
Münster i. W. 182. 



üfesselwang 188. 
Keukandl (SQd-R.) 20:>. 
Neurode 24. 
Neusatz 106*. 
Nenstadl 48*. 
Niederwürzbach 21*. 
Nordhausen 58, 190« 

Oberhochstadt 249. 
Oberigling 202*. 
Obermohr 48*. 
Obemdorf 23. 
Odessa 202. 
Offenbach 48*, 24.^'. 
Olpe 5. 

Orope 100, 244. 
Ossegg 207*. 
Otterbach 20*, 4S*. 
Öttingen 247. 
Oudonbosch 244. 
Oxford 51. 
Ozieri 223. 

Paderborn 5, 111, 16;', 
177, 208, 218, 220, 262. 
Padua 59, 107*. 
Palestrina 51. 
Paris 179. 
Parma 22, 209. 
Passail 36, 193. 
Passau 107*, 190. 
Patsohkan 282. 
Peking 110- 
Pesaro 86. 
8t. Petersburg 227. 
Pfaffenberg 202*. 
Pfarrkirchen 190. 
Pforz 21*. 
Piacenza 209. 
Pirmasens 21*, 48*. 
Plook 228, 227. 
8t.P01ten7d,165,172,23'/. 

Prag 76*. 
PragEmaus 207. 

queiohheim 48% 249. 

Bagusa 36*, 108*. 

Ramberg 249. 

Ransohbaoh 249. 

Reohtenbach 48*. 

Regensburg 10*, 28, 4b*, 
98*, 95*, 118, 140*, 144, 
151, 161, 245, 25r>. 

Reggio Emilia 209. 

Reifenberg 48*. 

Reinerz 24. 

Reinhausen 48. 

Ratz 286. 

Rheinzabem 48*. 

Rimioi 209. 

Roohester 47*. 

Rockenhausen 48*. 

Rohrbach 48*. 

Rom 1, 20, 86, 59*, 116, 
120, 252. 

Roschbach 249. 



*) Anf den mit einoiii * versehenen Seiten linden sieh Berichte Ober kirchenmuttikalisohe Aufltthrnngen. 



.-ö VI' ei- 



Rotienburg 132. 
Kttckenbaoh 110. 

»Alzburg 2, 10*, 57, 58, 
108* 140*, 154* 165. 
Sandelzhausen 2W. 
Sarnowo 228. 
Saulgau 2.51. 
Sohaidt 48^ 
SohesBlitz 219. 
Sohifferstadt 48'*'. 
Bohlegel 24*. 
Sobwaz 247. 
Seligentbai 20*, 120* 
Sia-miao-Oll-kon 110. 
Bondernbeim 48*. 
Speyer 21, 47, 141. 
Sprottau 120, 204, 282. 
Stadlau 236. 
Staffelatein 219. 



Steganraob 219. 
Steinaob 247 
Steinfeld 48*. 
Steinweiler 143. 
Stockerau 236. * 
Stötten 108*, 138. 
StraBBburg i. E. 158, 16.^ 

185. 
Strassburg i. Süd-R. 203. 
Straubing 190. 
Salz 180. 



Thnrles 198* 
Tiraepol 202. 
Traizmaner 234*. 
Trient 20, 109*, 150, 166, 

179*, 209. 
Trier 76, 123, 165. 
Tübingen 51. 



Turin 22, 59, 154, 165, 
179, 208. 

Uniermeitingen 202*. 
Utrecht 132. 

Venedig 36, 175. 
Vercelli 209. 
Yolkenzohwand 234. 

IValdbambaob 249. 
WaldzazBen 109*. 
WallenfelB 219. 
St. Wandrille 252. 
Warndorf 24. 
Warschau 227. 
Wartha 128, 144. 
Woismain 219. 
WettenhauBen 51. 
Weyber 48*, 249. 



Wien 51, 73, 94, 109, 

130*, 221, 236, 256. 
Wien-DObling 236. 
Wien-PreBBbaum 236. 
Wien-Strebersdorf 236. 
Wiener-NeuBtadt 235. 
Winkel 149. 
Winnwoiler 48*. 
Witten 177. 
WitterBheim 48*. 
Wloolawek 228 
WorbiB 138. 
WormB 150. ■ 
Würzburg 165, 180, 191. 
Wyl 165, 172. 

Zarskö-Selo 227. 
ZiegenhalB 204, 251. 
Zug 191. 
Zweibrüoken 21*,48*,14l*. 



Alphabetisches und Sachregister 

der im 31. Jahrg. (1898) der Mus. s. angezeigten und besproclienen 

Eompositionen und Werke. 



1. Choralgesänge. 

Gompendinm Antiphon, et Brev. Rom. S. 250. 

Enobiridion Qradualis Rom. S. 87, 134. 

Gradnale Rom. in 8^. S. 250. 

Kjriale Romannm. S. 87. 

Ofßoium maj. bebd. S. 2.^)0. 

Ordinarium missae. 8. 87. 

Psalterium Yespertinum in Cboral- und in weissen 

Noten (F. Haberl). 8. 250. 
Römisches Gradualbaoli. S. 87. 

2. Messen. 

Allmendinger, G. Op. 16. 4 st. S. 133. 

Op. 13. 3 Mst. 8. 173. 

Arnfelser, F. Op. 101. 3 gem. St. m. 0. 8. 38. 
Bartholomeus, Tb. 4 Mst. m. 0. 8. 38. 
Gonze, Job. Op. 6. 4 Mst. S. 229. 
Diebold, Job. Op. 62. 48t. 8. 38. 

Op. 72. 4 st. S. 39. 

Ebner, Ludw. Op. 11. 4 st. m. 0. 8. 98. 

Op. 42. 2 St. (Ober- n. Unterst.) m. 0. S. 173. 

Op, 44. 3 gleiche 8t. m. O. 8. 220 n. 225. 

Op. 4.'). 2 St. (8. u. A.) ni. 0. 8. 230. 

Eder, P. Viktor. Op. 4. 48t. 8. 220 u. 225. 
Graf, Bonif. Op. 10. 2— 4 st. m. 0. 8. 173. 

Op. 11. 4 st. m. 0. 8. 173. 

Op. 12. 4st. m. 0. 8. 173. . 

Greith, C. Op. 20. 2 gleiche St. ra. 0. S. 174. 
Griesbacher, P. Op. 26. 3 Oberst m. 0. 8. 13. 

Op. 25. 2 St. (Ober- n. Unterst.) m. 0. 8. 39. 

Op. 28. 4 st. m. 0. 8. 70. 

Qruber, Jos. Op. 87. 3 Mst. m. 0. 8. 135. 

Op. 51. 4 St. m. Orob. 8. 146. 

Qruberski, Eng. 4 Mst. m. 0. 8. 174. 
Habert, J. Et. Op. 55. 4 st. m. Orcb. S. 100. 

Op. 8. 4 St. m. 0. 8. 100. 

Haller, M. Op. 7a 15. n. 16. Auflage. 2 Oberst. 
8 14, 230. 

Op. 69«. 8 St. (A. T. B.) m. 0. 8. 70. 

Op. 69b. 3 Mst. m. 0. S. 70. 

Op. 7 b. 4 St. m. 0. 8. 135. 

Op. 71. 5 St. S. 135. 

Joohnm, E. 5 st. 8. 14. 

Kohler, Alois. Op. 1. 4 st. 8. 101. 



Kretsobmer, Edm. Op. 56. 4 st. 8. 14G. 
Lipp, Alb. Op. 46. 4 st. m. 0. 8. IG. 

Op. 61. 4st. m. 0. 8. 16. 

Op. 66. 4st. m. 0. 8. 71. 

L5ble, A. Op. 6. 48t. gem. Chor. 8. 17.^>. 
Mettenleitcr, Bern. Op. 40. 4Bt. S. 17. 

Op. 95. 4 Mst. 8. 101. 

Mitterer, Ign. Op 76. 4 Mst. m. 0. 8. 71. 
Molitor, J. B. Op. .^2. 4 Mst. 8. 147. 
Pagella, Oior. Op. 5. 2 Oberst, m. 8. 101. 
Perosi, Lor. 3 Mst. m. 0. 8. 175. 
Plag, Job. Op. 24. 1 Ober- u. 3 Unterst. 8. 220 

u. 230. 
Qnadflieg, Jak. Op. 12 b. 58t. S. 40. 
Quasten, Jos. Op. 1. 4 st. 8. 17. 
Ratbgeber, G. Op. 16. 3 Mst. 8. 18. 

Op. 23. 4 Möt. 8. 220 u. 230. 

Renner, Jos. jnn. Op. 31. 2st m. 0. 8. 72 u. 102. 
Rheinborger, Jos. Op. 190. 4 Mst. m. 0. 8. 231. 

Sobmidtkonz, M. 4 Mst. m. 0. 8. lO.'l 
Schmitz, P. Op. 7. 4 Mst. S. 220 u. 231. 
ScbOlIgen, W. Op. 6. 48t. 8. 72. 
Schwarz, Ant. Op. 12. 4 Mst. m. 0. S. 148. 
Singenberger , J. 2— 48t. m. 0. 8. 41. 

St. Galli. 2— 3 St. m. 0. 8 42. 

3 Oberst, m. 0. 8. 103. 

3 Mst. m. O. 8. 149. 

3 gleich.. St. 8. 220 n. 231. 

4Mst. m. 0. 8. 250. 

Stehle, Ed. Preismesse. 48t m. 0. 8. 220 u. 231. 
Tappert, H. 2 Oberst, m. 0. 8. 149. 
Thiel, C. Op. 17. 58t. 8. 72. 

Op. 18. 48t m. 0. u. PoB. S. 104. 

Tranken, P. J. Op. 2. 4 u. 5 Mst 8. 18. 
Wiltberger, Ang. Op. 74. 2 Mst. m. 0. 8. 104. 
Witt, Fr. X. Op. 8. 7. Anfl. 4 Mst m. 0. 8. 18. 

Op. 19b. 48t ro. 0. 8. 19. 

Zoller, G. Op. 26. 2 gleiche St m. 0. S. 177. 

3. Requiem. 

Bill, Jos. sen. 48t m. Orcb. 8. 97. 
Gasciolini, Cland. 3 Mst S. 220 n. 225. 
Cervi, L. A. T. u. B. (ambros. Ritus). 8. 166. 
Deschermeier, Jos. Op. 17. 48t 8. 97. 



-ö VII DJ- 



Diebold, Job. Op. 71. Choral m. 0. 8. 39. 
FoBohini, Qaet. Op. 1 15. 2 gleiche St m. 0. 8. 135. 
Haller, Mioh. Op. 3. 48t. 8. U. 
Mttuerer, Joh. Op. 4. 4Bt. m. 0. 8. 146. 
PeroBi, L. 3 Htt m. 0. 8. 176. 
Rathgeber, G. Op. 18. 4 HBt. m. 0. S. 148. 
Renner, Job. jun. Op. 1?. 2 Obervt. m. 0. 8. 102. 

Op. 43. ÖBt. 8. 102. 

SohiffeU Job. Op. 16. 4Bt. 8. 41. 

4. Latein. Motetten, 6raduaL, Offert, etc. 

Ahle, Dr. J. N. Conflrma hoo. 4Bt. 8. 98. 

Allegri-Filke. Lamentat. 48t. 8. 87. 

BOoker, Dr. P. 16 GeBänge für die Charwoohe. 

4 u. 5 eem. 8i 8. 68. 
BosBi. M. E Op.96. «Tota palchra.'' 48r. m. 0. 8.21. 
Byrd, William. „JuBtorum animae.** 58t. 8. 229. 
CerTi, L. 8 Motetten. 2- u. 4 bt. 8. 16G. 

7 Motetten. 2- u. 48t. 8. 166. 

Coronaro, A. Tola pnlchra. 3 Mi»t. m. 0. 8. 21. 
DeBohermeier , Job. Op. 81. 25 Offertorien. 4 et. 

8. 220 11. 22ri. 
Devalle, L. Angelas Domini. 48t. 8. 253. 
Ebner, Lndw. Op. 43. 10 Qes. f. d. hl. Cbarwoche. 

4— 5Bt. 8. 173. • 
£pp, Heinr. 8tabat mater. 4Bt. m. 0. 8. 69. 
Ett^ C. Cantioa Baora. 4. Aufl. Ton M. Mayer. 8. 98. 
Filke, M. Op. 70. 2. Lief. Offert 48t. m. Orch. 8.69. 
FoBohini, G.F. Op. 112. £oco8aoerdofl.4 8t.m.O. 8. 70. 
FttrBt, Konr. Op.58. „Kooe BaoerdoB.** 48t. m.O. 8. 98. 
Greith, 0. Op. 19. Ate Maria. 3 Oberst, m. 0. 8.22. 
Greith, C— Mitterer. Grad. u. Offert. 8. 134. 
Gmber, Job. Op. 109. 2-4 8t. Asperges etc. 8. 230. 
Habert, J. £y. Liber gradualia. 8. 99. 
Haller, M. Op 18. 10 Motetten. 2 Oberst, m. 0. 

S. 101. 
Ingegneri. 27 Besponsorien für die Charw. 8. 6G. 

Haeo dies. 8. 90. 

Krakanip, Fei. 10 Mot. Torsohiedener Kompon. 8. 186. ' 
Nekes, F. Op. 33. erux aie 6 st. 8. 230 
Offertorien, 2Bt.m. O. Mnsikbellagen derMuB s. 1898. 
Orlando^B Magnnm op. muB. 9. Band. 8. 33. 
PaloBtrina-Bewerunge. 6 Motett. 5MBt. 8. 71. 
Palestrina-Haberl. Dies sanotiflcatiiB. 48t. 8. 16. 

— — — — 8icnt oerroB. 4Bt. 8. 16. 

— - — — hone JeBU. 6Bt. 8. IC. 
Palestrina-Haller. quantns lactns. 48t. 8. 16. 
PeroBi, L. £oce sacerdoB. 68t. 8. 175. 
Pichler, B. J. Hora jam OBt 48t. 8. 244. 
Schiffels, Jos. Op. 10. Gradualien in zwei Aas- 
gaben. S. 41. 

Yictoria, T. L. de. Officium hebd. sanct. 4— 8 st. 

8. 42 a. 73. 
Witt, Dr. Fr. X. Op. 34. 155 Gradaal. Torsohied. 
Kompon. 8. 78. 

5. Latein. Hymnen, Psalmen, Litaneien etc. 

Allmendinger. Op. 17. 8 Ges&nge sar InvoBtitar 

eines Pfarrers. 4— Sst. 8. 73. 
Alt, J. W. Vesper für Ostern. 4 st. m. 0. 8. 68. 
Cohen, C. Op. IIa a. b. 5 Fronleichnamshymnen. 

4 gem. oder Mftnnerst. m. 4 oder 8 Pos. 8. 173. 
Deigendesoh, K. 2 YotitTespem. 4 Mst. 8. 145. 
Demattia, A. 10 Gesftnge f. Fronl. 48t 8. 133. 
Desohermeier, Jos. Op. 16. 6 Hymnen. 4 Mst. 8. 38. 
DeTalle, Lor. Op. 34. salat. ] st. m. H. 8. 166. 

— - Op. 31. Tantam ergo. Ist. m. 0. 8. 254. 
Dobler, J. Op. 2 a. „Gloria Deo.'' 4 Mst. 8. 85. 

Op. 2b. „Landate Deum.** 4 st. 8. 8.^. 

Ebner, L. Op. 40. 10 Antiphonen n. Hymnen. 2 st. 

m. 0. 8. 13. 
Engelhart, Fr. X. Bespons. f. Fronl. 4— 6 st. 8. 133. 



Fischer, C. Op. 9. 13 Magnifloat u. 2 Benediotas. 

5 St. 8. 145. 
Foschini, G. Op. 113. Te Deam. 48t. 8. 134. 

Pb. Dixit Dom. 48t. 8. 135. 

Gessner, A. 5 Hymnen 88. 8acram. 4M8t. m. Pop. 8.99. 
Goller, VinE. Lit. lauret. 2 Oberst, m. 8. 174. 
Griesbacher, Pet. Op. 19. Fronleichnamsgesänge. 

48t. 8. 220 a. 226. 

Veni Creator. Op. 27. 4— 78t. 8. 14. 

Haller, Mioh. Op. 16. Landes eachariflt. 8. 136. 
Hamma, Fr. Op. 24. „Aula cantoram.*' 4 M8t. 

8. 220 u. 226. 

- - — Op.25. „8urBum corda." 4 gem. 8t. 8. 220 u. 226. 
Holain,Lud. Op.l5. Te Deam. 4 st. m.O. 8.220a. 226. 
Jooa, Osw. Op. 19. Votivvesper B. M. V. 4Bt 8.89. 
Lipp, Alb. 10 Fange lingua. 4 n. 28t. 8. 15. 

12 eucharist. GeBänge. 2 a. 38t m. 0. 8.15. 

Lateinische Kirchengesänge. (Hymnen, Anti- 
phonen u. s. w.) 4 Mst. ni. a. o. 0. 8. 15. 

Op. 68. 6 lat. Kirchengesänge. 48t. 8. 16. 

Veni Creator. 4 st. m. 0. 8. 146. 

Op.64. 4 Lieferangen. 2— 4 st. 8. 220 a. 230. 

Mandl, Job. Lit. lauret. 3 gem. 8t. m. 0. 8. 16. 
Mittertrr, Ign. Op. 80. Landes 88. 8acram. 48t. 

m. Orch. S. 146. 
Molitor. J. B. Op. 33. „Cantus sacri." 4 Mst. 8. 147. 
NekeB,.Fr. Op. 32. Lit. lauret. 3 gl. St. m.O. 8. 101. 
Nikel, Em. Op. 35. Kirchengesänge (lat. u. deutsch). 

48t. 8. 85. 
Perosi, Lor. „Melodie sacre.'* 20 für 1, 2 und 

mehret, m. 0. 8. 40. 

Ve8perae Nativ. Dom. 4 8t. 8. 175. 

Poszolo, B. Fange lingua. 3 et. (A. T. B.) m. 0. 8. 72. 
Remondi, Rob. Op. 53. Padge lingua. 2 Oberet. 

m. 0. 8. 72. 

— - Op. 55. Lit. lauret. 2 gl. 8t. m. 0. 8. 30. 
RenatuB de Mel. Lit. lauret. 5st. 8. 40. 
Renner, Jos. jun., Op. 34 a u. b. 10 Yen! Creator, 

14 Fange lingua. 4— 8 st. 
Schiffels, Jos. Op. 20. 6 Hymnen. 4 Mst. 8. 103. 

Op. 18. Vesp. Totiv. 4 Mst. 8. 108. 

Op. 18 a. Mar. Antiph. 4 Mst. 8. 103. 

8chmid, Fr. „Die Psalmen der Vesper.*' Ist Choral. 

8. 75. 
8ingenberger, Joh. YIII cant.sacri. 2 gl 8t. m. 0. 8.42. 
8tehle, J. G. E. Te Deum. 8 gem. Ob. 8. 250. 
8trnbel, Jak. Op. 42. Lit. lauret. 4 st. m. 0. 8. 103. 
8zupper, A. Op. 60. 5 liturg. Gesänge. 8. 176. 
Waltrup, P. Bonav. Lit. 88. nom. Jesu. 48t. 8.149. 
Weinberger, K. F. Op. 40. Pealm Miserere. 48t. 

m. 0. 8. 42. 
Wiltberffer, Aug. Op. 71. Lit. lauret. 4 Mst. 8. 18. 
Zoller, G. 16 Fange lingua. 4 Met. 8. 220 u. 232. 

6. Mehrstimmige deutsclie Kirchengeeänge 
und VolIcsgesangbUcher. 

Allmendinger, Karl. Op. 17. Zur Investitur eines 

Pfarrers. 8. 73. 
Blied, Jak. Op. 10. „Hosianna.** Gesangbuch. 8. 32. 
Cohen, C. Psallite Dom. Gesangbuch. 8. 119. 
Colloredo-Mels. 6 Marien-Lieder. 4 st. 8. 32. 
Deschermeier, Jos. Op. 22. 3 Hers- Jesulieder. 4 st. 8. 32. 
Fiesel, G. Op. 10. Bischofempfangslieder. 4 st. 8.85. 
Gabler, Jos. „Te Deum laudamus.** Gesangbuch. 8.73. 
Greitb, K. ^eibnachtslieder. 2 u. 3 st. 8. 22. 
Griesbacher, P. Op. 29. Marlenlob. 4— ^st. 8.244. 
Haberl. Liederrosen krans. 60 Marienlieder zu 4 u. 

5 Mst. 8. 118 u. 190. 
Haller, Mich. Op. 17o. MaiengrQsse. 8. 118. 

Op. 32. Mariengarten. 8. 118. 

Inno cattolico. Harmonisiert fon Cervi und Terra- 

bugio. 8. 22. 



-*3 VIII Gh 



Joohnm, Eng. „Si quaerie miraoula/* S. 16f. 
Leitner, G. A. 3 Ironleiohnamslieder m. 0. o. m. 

Blechbegleitnng. S. 167. 
Lipp, A., 10 Weihnaohtolieder. 4 gem. St. S. 254. 

3 Marienlieder. 4 gem. St. S. 254. 

Lttdke, Aug. 67 kath. Kirchenlieder. 4 Hat. S. 254. 
Mitterer, Ign. Op. 77. Cantioa Hariana. 4 8t. ni. 

Oroh. S. 126. 
Molitor, P. Qregor. „Rosenkranz.^* S. 119. 
Nikel, Em. Op. 35. Klrobengesänge. S. 85. 
Piel, P. „Lumen oordium^S Gesangbuch. 8. 118. 
Schnb, Job. Bittgesang z. hl. Joseph. 28t S. 168. 
Tberesius, P. Op. 11. Lourdes-Lied. 4 st. S. 244. 
Walczyüski, Fr. Op. 16. Polo. Gesangbuch. S. 31. 
Wiltberger, Aug. Op. 27. Marienlieder. 3 Oberst. 

m. 0. S. 75. 
Zimmermann, J. Op. 9. „Heil nnserm Bischof.** 

3 Ausgaben. S. 31. 

?• Orgel- und Harmoniumkompositionen. 

Becker, C Organum ad Ordin. Missae. S. 79. 
Bossi, Enrico. Op. 49. Scherzo. S. 160. 
Bottazzo, L. Op. 110. 6 Trio f. 0. S. 160. 
Ebner, Ludw. Op. 32. 3 grossere Prftlnfjlien. S. 174. 
Gruber, Jos. Handbuch f. Org. S. 79. 
Habert, J. E. Org.-Bej^l. z. Gesangbuch. S. 74. 

Op. 101. Orgeleohule. S. 121. 

Hörn Mich. Orgelbegl. z. Ord. Miss. v. Solesmes. 8. 239. 
Kothe, B. „Orgelkompositionen.** S. 239. 
L'Organista italiano. 20 Orgelstücke. S. 27. 
Monar, A. Jos. Op. 15. Praclud. S. 122. 
Palme, Rud. „Der praktische Organist.'* S. 239. 
Piel, Pet. Op. 85. 2 Hefte, je 60 Stacke. S. 240. 
Qoadflieg, Jak. Orgelb. f. d.Diöz. Münster. LTeil. S.50. 
— — II. Teü. S. 160. 
Benner, Jos. jnn. Op. 39. 10 Trio. S. 26. 
Schildkneoht, Jos. „Harmoniumsohule.** S. 240. 
Schwarz, A. 2 Hefte. Orgelbegleitung zu den 

Responsorien. S. 240. 
Sursyiiski, Stef. Prael. u. Trio. S. 51. 
Tan der Linden. 7 Orgelstücke. S. 26. 
Walcsyüski, Fr. 56 Praeludien. S. 27. 

8. Theoret., Ssthet., geschieht!. Werke. 

Berghold, Jos. „Ehrenkrone d. hl. Joseph.** S. 31. 

DechoTrens, A. ,3jthm. gregor.** S. 16f^. 

Deoreta authentica 8. B. C. S. 166 u. 243. 

Düring, K. H. Über Ch. G. Schr5ter*s Hammer- 
meohanik. S. 190. 

DürmüUer, J. Bericht über „Hl. Kreuz**. S. 243. 

Enrico dj San Mariino. Saggio critico. S. 74. 

Fotchini, G. F. Esposieione d. Mus. i. Turin. 8. 254. 

Fraisen. Bitualbuoh d. Diöz. Schleswig. S. 254. 

Gebele, M. Kalender f. kath. Lehramtskandidaten 
u. für kath. Lehrer S. 244. 

Haberl, F. X. Kirohenmns. Jahrbuch 1898. S. 33. 

„ „ 1899. S. 255. 

Hess, M. Deutscher Musiker- Kalender. 8. 244. 

Kamp und Dierkesmann. Lehrer - Schematismus u. 
Kalender. S. 167. 

Kataloge mnsikalisch-antiquar. S. 132, 255. 

Kirchrath, P. Anleitung zu rationeller Gesang- 
methode. S 2r>4. 

KSstlin, H. A. Umrissd. Musikgesch. 1. Heft. 8. 126. 

Kreischmar, Dr H. „Konzertführer.** 8. 74. 

Kullak, Fr. „Vortrag der Mnsik.** 8. 32. 

Magister choralis. Span. Übersetzung. 8. 126. 

Mever, Wilh. „Über Motetten.'* 8. 126. 

Monier, Dr. A. Die grieoh., grieohisoh-r5m. n. alt- 
christlich-Iatein. Musik. S. 255. 

Musikkataloge u. Prospekte. S. 83 u. 255. 



Niederbayem, ans. Jahresbericht der Lehrerbild.- 
Anstalt 8. 190. 

Prüfer, Dr. Arth. Briefvreohsol swisohen K. Winter- 
feld und E. Krüger. 8 167. 

,,BeToe internationale de mnsiqne** Zeitschrift. 8. 85* 

Ri^mann, Dr.Hugo. Goschichte der Musiktheorie. 8. 244. 

Robert, Gnst. „La musique k Paris.** 8. 75. 

Schmidt, Ant. Wilh. Dissertation über Hothby. 8. 75. 

Vogel, Dr. Emil. Jahrbuch ron Peters f. 1898. 8. 86. 

Weber, W. Orat. „Israel in Igypt.'* von Händel- 
Chrysander. 8. 255. 

Werker. „Tonalitftts-Theorie.** 8. 127. 

Würzburg. Musikschalbericht. 8. 191. 

9. Kompositionen für Scliule, Haus, Konzert etc. 

Adam, A. Die Christnacht. l-a.3st. m.Harm. 8.254. 
Aletter, W. „Melodia** für Klarier. 8. 125. 
Becker, Albert. Op.89. 2 dentsche Psalmen. 8 st. 8; 85. 
Boers, J. C. „An die hl. Cäcilia.** Chor u. Solo. 8.253. 
Bonrin, L. Op. 36. Ges. z. Schansp. .,GK>tt schützt 

das Recht.'* 8. 253. 
Op. 40, 41, 44. Einstimm. Lieder mit Klavier- 
begleitung. 8. 253. 
Deschermeier, J. „FrühllngsblÜten.** Ist. m. Klar. 

8 166 

Op. 23. 5 Festges. 4 Mst. S. 32. 

Op. 25. 4 Festch6re. 4 st. 8. 32. 

Devalle , Lor. Op. 34. salutaris hostia. 1 st. m. 

Harmonium. 8. 166. 
Diepenbrook', A. J. M. Stabat mater. 8. 73. 
Ebner, L. Op. 21 8 Lieder, Op. 22 1 Jftgerlied. 

4 Mst. 8. 118. 
Egler, A. Op 27 n. 31. 2 Lieder. 4 Mst. 8. 243. 
Finotti, Ant. Canoni retrograd!. 8. 166. 
Malier, M. Op. 67. „Institutsleben.*' 3 Oberst, m. 

KlaTier. 8. 85. 

' Op. 32. 5. Aufl. Mariengarten. 8. 118. 

Herrmann, W. Op. 36. 2 Gesfinge. 4 st. 8. 85. 
Hoft, N. „Ehre sei Gott.** 3 Oberst. 8. 254. 
üorkk, Ed. Klanerschule. S. 166. 
Jansen, W. P. H. „Eine Fraoenhand.'* 8. 126. 
Kittan, G. „Herr, nun Iftssest da.** 4 st. 8. 254. 
Lehmann, Fr. „Liederborn.** 4 gem. St. S 22. 
Lipp, Alb. Op. 52 a n. b. Ein Trannngslied. 4 st. 8. 22. 
Lobmann, Hugo. Liederbuch für kath. Schulen. 8. 190. 
Machts, K. „Aus d. Lebens Mai** f. Klav. 8. 167. 
Mende, P. Op. 12. „In Freud und Leid** für Klav. 8. 167. 
Mendelssohii-Filke. „Selig sind die Toten.** 4 gem. St. 

8. 254. 
Mittmann; P. Op. 109. Papsthymne. lst.m.Begl.8.22. 
Moissl, Fr. Willkommgruss. Münnerchor. 8. 167. 
Molitor, P. Gregor. „Rosenkranz.** 8. 119. 
PaleBtrina,G.P.-Schreck,J. Tenebraef.gr. Oroh. 8.31. 
Pichler, R. J. Motette deutsch. 8. 75. 
Pozzolo, B. Ave maris Stella. 8. 30. 
Bauscher, M. Papsthymne. 8. 75. 
Rndniok, W. Op. 28, 29, 31 Ges&nge, 34 Andante 

für 2 V., Vdlo., Klav. u. Harm. 8. 30. 
Sohaick, J. 8. ran. ,.St. Joseph.*' Orator. 8. 167. 
Scholze, Ant. „Orgellehre.** 8. 80. 
Schreck, G. Op. 82. Adventsmotette. 5 st. 8. 254. 
Slunicko. Op. 19. „Tater unser.** 3 Ausg. 8. 86. 

Weihnachtszeit. 8 Ausg. 8. 255. 

Strubel, J. Op.43. „Amphion.** Für gem. Chor. 8. 189. 
Thiel, C. Op. 10. 2 goistl. Gesänge. 4 st. 8. 86. 
Waldmann von der Au. „Liedergarten.** Für gem. 

Stimmen. 8. 31. 
Wiltberger, Aug. Op. 70. „Die hl. Agnes.*' Cantate 

für 3 Oberst, m. Begl. S. 33. 
— — Conoertino für Yiolin und Klavier. S. 244. 



1398. Regensburg, am 1. Januar 1898. |^n 1 



MUSICA SACRA. 

GegTttndet Ton Dr. Frans Xayer Witt (f 1888). 

Halbmonatsclirift für Hebnng and Förderung der MM. Kirclieniniisik. 

Herausgegeben Ton Dr. Frans Xayer Haberl, Direktor der Kirohenmusiluchnle in Begensburg. 

Neue Folge X., als Fortsetzimg XXXI. Jahrgang. Mit 12 Musikbellagen. 



Die ,,Mtuiea $aen^* wiid am 1. und 15. Jeden Monats aaafi:egeben. Jede der 24 Nummern nmliust 12 Seiten Text. Die 12 Miuik- 
beilagen (48 Seiten) werden in den Nnmmem 5—8 yeraendet werden. Der Abonnementpreia des Jahrgänge betrftgt 8 Mark; die 
Beatellong kann bei fader Poatanatalt oder Bnobbandlnng erfolgen. — Bei der Reiobapoat mit 20 Pf. Anfaohlag. Bei franko Zuaendnng 

unter Streifband in Dentaohland nnd Österreich-Ungarn 4 Mk. — ins Analand 4 Mk. 80 Pf. 

iBkaltalbanlehi; Der neue Protektor des Cioilienyereines (mit Porträt). — Der Kardinal von Salzburg 
aber Kirohenmasik. — Ans Archiven nnd Bibliotheken: Zar Geschichte des Kirohengesanges in Norddeuteohland. — 
Kunst braucht Ounst Yon allen Seiten. — Kirchenmnsikalische Aufffihrungen nnd Berichte aus: Grai, Lam- 
baoh, Regensbnrg, Sa^sburg. — Vermischte Nachrichten und Mitteilungen aus: Amsterdam, Berlin, Breslau, Frei- 
burg i. Schw. 

_L 



Der neue Protektor des Cäcilienvereines 

8e. Eminenz Kardinal Andreas Steinhuber 

ist am 11. November 1825 za Unterattlaa bei Griesbach, Diözese Passaa, ge- 
boren uad wurde nach seinen von 1845 — 1853 im deutschen Eolleg zu Rom 
gemachten Stadien dortselbst zum Priester geweiht Im Oktober 1857 trat er 
in das Noviziat der Gesellschaft Jesu (österreichische Ordensprovinz) und wurde 
bereits 1867 als Rektor des deutschen Kollegs nach Rom berufen. Diese Stellung 
bekleidete P. Steinhuber 13 Jahre lang und sammelte in Mussestunden das 
Material für eine Geschichte des CoUegium Qermanicum Hungaricum, — ein 
Buch, das über Pflege des Sarchengesanges und der Musik im deutschen Kolleg 
sehr wertvolle und wichtige Nachrichten enthält.^) 

Se. Heiligkeit Papst Leo XIII. ernannte den einfachen Jesuitenpater, 
welcher seit 1880 als Konsultor in den päpstlichen Kongregationen durch seine 
Arbeitskraft und Frömmigkeit der Kirche überaus grosse Dienste geleistet hat, 
am 18. Mai 1894 zum Kardinal der römischen Kirche*) mit dem Diakonaltitel 
S. Agata alla Suburra, und übertrug dem als Präfekt der Index - Kongregation 
aufgestellten Kirchenfürsten, neben den zahlreichen Funktionen als Mitglied 
verschiedener Kongregationen (djaxunter auch der S. R. C), am 23. Oktober 1897 
das Protektorat des deutschen Oäcilienvereins. 

Möge der hohe Gönner diese offizielle Vertretung des kirchlichen Oäcilien- 
vereins beim heil. Stuhle recht viele Ji^e beizubehalten sich würdigen, denn 
auch die Kirchenmusik will jenem höchsten, des Menschen allein würdigen 
Zwecke dienen, dem alle übrigen Bestrebungen untergeordnet sein müssen, 
nämlich der Mehrung der göttlichen Ehre.^^) 

Dasselbe erschien 1895 in 2 Bttnden bei Herder in Freiburg und hat im „Kirchen- 
musikalischen Jahrbuch** wiederholt als reiche Quelle gedient. Auch in der Munca (focra 
(vgl. 1896, S. 195) wird es noch öfters erwähnt und benützt werden. 

') Das neueste Porträt Sr. Eminenz s. S. 3 ist dem Prachtwerke „Die katholische Kirche 
unserer Zeit und ihre Diener in Wort und Bild", herausgegeben von der Leogesellschaft in 
Wien, entnommen. 

') Aus dem Vorworte Sr. Eminenz im erwähnten Buche S. XL 



Jooh 

^ B," Der Kardinal von Salzburg übej 



Bl< 
Lipp 



3 



Bec 

B08 

Bot 
Ebr 
Gnj 
Hai 

Hol 
Kot 
L'C 

no 



Sur 



Be 



K 
K 

K 
K 



Die Ansprache, welche Se. Emi-r-Lz Kirl Hill^r zw Salzbnr«^ i' 
Festversammlong des Cäcilienrerein^s as 5. Fv^t.'^^ 15^7 eehalteii 



Lüdl 

Mitt( lautet also:') 

Or 
Holii 
'SWe ^ «_^ «^ , ^ *.-^i.^» — — ,^ 

Piel, aiLssprechen. Es ist viel Wast ja ich d^rf es w':i: si^ ^ i^^'JVS^diu^L 

Th« !l^]*^^^P ^?! der Kirche heraiL^eeÄhÄfi. niii es jätä «^liä* dailr hiwuur^tr 

Wftl 
Wilt 



^Vorerst rnnss ich dem Grüihier dieses Vrrrrti'es i:Li ale» '««i. weldie Ifis 
heutigen Präiies dem Vereine ihre Thau^ken zi^-^^-^i^ LA>«ys. il-tul** nuissten 



wörien. Ich wiU das nicht länger äasröirea. ki ie:-:e «s izr *a. Wie oft käar 
"^'^" erinnern ans meinen froheren Jahren, cä* i-i fz der Kir*'* «* maacbe Li 
» ?ehJ5rt habe. Instige Studentenlieder lait eise^ beiir*= T-siv Z^ ^ iOt ist e^ 

Z™ «chehen, dass sich die Musiker eine eise;* G-itiLt::: i-^-iifra laua:. Tdcher «V 

:KJärte weihten. Wie die Heiden stan de» Gone «3*ä.:i>:e a:::.r«ei<a nod rerberrli' ? 
z. B. die .Ninne, Sterne. Würmer, Schlangen o. dzL » is es ciri: $dta Toreek-L- • 
'^<a anch die nicht cädlianischen Mosiker eanz eigene G nüien skh Toreestdlt La 
nm sie zn verherrlichen. Da war es mänoh^iil der k:-f.>-::eär. d» als Götr 
w<,iite verherrlicht werden, mochte es dann ult den lirL-sis-ien Fanktioaen ütier. 
.r.rr..T.*:n oder nicht; das. was er gesohasen hane. m^fe a^rh n den imreclit^- 
Z^ren vorgetragen, gesungen, in der Kirdie z:a- Ve.-*err::±:=r «iner selbst da- 
;-ra/;iit werden. Bald war es ein Solo-Sänser «der eie >::>>ä:iierin. «üe da al* G ' 
i*.u« verheirLcht wnrden, .«ie wählten ihre Gesang se:-«. se issit^^ singen. m<^- 
^ dann passen oder nicht: sie nnd er moisten ihre <-±z=.r:ii L'.Kn Uaoi, im E 
f^r « -h zn erlaDgen. Während vor dem Altare die We i.'as -hw..Iken dem eir. 
Pal wahren Gott dargebracht wnrden. sanken damals die M=sier a:ir die Knie vor e 

Qai ?-^r.afenen Gottheit. Manchmal war es ein einfiassre: ier Mi:-i in der Gemeinde '■: 

2. -^r ..Agre einfach: ,3rorgen. oder am Sinntaar. niass Iz^dzr Misik g<^niacht werv 

Be- ■'••^ ':!"' 7^';^ gemacht. Die Gemeinde, welche so eine i:iri.-P Mx«ik haben w--' - 

S«J »4r 4:e Gottheit, vor der man mnsiziene 

I .. ■'. d "'*" f °* '»'«'«'« Frage ganz kurz l^.-^lres: Wie L^t es denn v. '■ 

koan^r..' Woran Legt die Schuld? Es L<t vielfach s.> sekomaen, wefl diejenis* 

-leuen vva der Kirche und von Gv.tt die Soree für die LiiL-^ie anfsenapen ist d-^ 

-^,rge d^n^^n a>*r,av^n hatten, denen sie nicht zukam. läe PrieMer selbst, die Se* 

v,rger v^.rM f;a'-:n sich um die Mu>ik nicht mehr l«kÜ2.i:.ert haten alles Laien öf^ 

U«^n. "..e ..a tf,-.n konnten, was sie woUten. Und das zrhi nicLt gut. wenn auch der' 

De v:^'" "v'' '1'*'\/''f ^^^ ^"^"'^ ^^? versteht, das kann er dvh wissen, was diel 

m .u -w ^'^^ *^"''^ rerlangt. das kann er doch wissen, welcher Text in der Kiifi« 

: '"■'.^i^^Z ?^'^'^"''-^n 'werden soU. und welche ffe>-tanet rjer wenigstens toleriert 

Dö ;:■•'-. *-•' f^»^ ö^-l -^^rf ni'^l't aUes denen üt^rlas^a, welchen diese Soree vor (irr 

Eo K.rc.« ar.d vor hört nicht zukommt. 1 

K , ^''*-" •'"'^K'^ '^'^ °''-'» ^^*° Gedanken an. Es steht den SeeUörgem zu an.-l| 

g^ -^r;v^ zu wa>-Len. da .^ aul dem Musikcbor jener Anstand gewahrt werde, wie er si- 

«•-,*»■ X". f-;-',\,"**~ «''^*^^?"- »»erk«neB<wen« Weise ee^e. dei kirch*" 
K- L' l:f. 7^ ■' 'f ^' f es^r^r^2JL.=I:^ des CäcilienTerems k ?iL-f.=rs c:e Winde mhrtol- 

*;^t•'■:V^-^. -*-.;;'. *^.i«^ W.:nM HaUer ei^p.t.U. ef'.iriBgüths. ™d M«efc«e.tlicL.t 
z-"., ;^^ tr . > r* *V* i*-""-'^ ''■"iv "^ <"<•«'»»>»«« B:^-« fallen nnd. n:n t*=^«ifiW« FrScb. ' 

" --t4 K-, ; ;■ f;.'i '^-C r t;-"* "'-^ ^^l^>ber dieses war 2.:tu:*. .U,i i> ein« Wiaerfie.. ■ 

K t.,!t?A / "* ^ ^^' fe.^r.;_-*n Ao?*-.i;,n« beim 40 stön.iiffeB Getute d«5 HMptachiff L 

p-.-«;;?.«^^. «H rf.^ I^r^..fc«k« er»./'^ kein Veto. Aber eine der»;^ ^hlLpera- wSehi das " 
j fc^'":t'f.J':t*rT*ri.*e'. I« 0->rTe:-h ari^al, e^cö^end- DB •«« - n-ampera i*ie«tiitet Ua. 



J 




Kardinal Andreas Steinhuber, S. J. 



Der Kardinal von Salzburg über Kirchenmusik. 

Die Anspräche, welche Se. Eminenz Kard. Haller zu Salzburg in der 
Festyersammlung des Cäcilienvereines am 5. Dezember 1897 gehalten hat, 
lautet also:*) 

„Vorerst muss ich dem Gründer dieses Vereines und allen jenen, welche bis zum 
heutigen Präses dem Vereine ihre Thätigkeit zugewendet haben, meinen innigsten Dank 
aussprechen. Es ist viel Wust, ja ich darf es wohl sagen, es ist viel Wust durch den 
Cäcilienverein aus der Kirche herausgeschafft, und es ist viel Gutes dafür hineingetragen 
worden. Ich will das nicht länger ausführen, ich deute es nur an. Wie oft kann ich 
mich erinnern aus meinen früheren Jahren, dass ich in der Kirche so manche Lieder 
gehört habe, lustige Studentenlieder mit einem heiligen Text. Und wie oft ist es ge- 
scheheU; dass sich die Musiker eine eigene Gottheit geschaffen hatten, welcher sie ihre 
Kräfte weihten. Wie die Heiden statt des Gottes Geschöpfe anbeteten und verherrlichten 
z. B. die Sonne, Sterne, Würmer, Schlangen u. dgl., so ist es nicht selten vorgekommen, 
dass auch die nicht cäcilianischen Musiker ganz eigene Gottheiten sich vorgestellt haben, 
um sie zu verherrlichen. Da war es manchmal der Kompositeur, der als Gottheit 
wollte verherrlicht werden, mochte es dann mit den liturgischen Funktionen überein- 
stimmen oder nicht; das, was er geschaffen hatte, musste auch zu den unrechtesten 
Zeiten vorgetragen, gesungen, in der Kirche zur Verherrlichung seiner selbst darge- 
bracht werden. Bald war es ein Solo-Sänger oder eine Solo-Sängerin, die da als Gott- 
heiten verherrliclit wurden, sie wählten ihre Gesänge selbst, sie mussten singen, mochte 
es dann passen oder nicht; sie und er mussten ihre Stimmen hören lassen, um Ehre 
für sich zu erlangen. Während vor dem Altare die Weihrauchwolken dem einzig 
wahren Gott dargebracht wurden, sanken damals die Musiker auf die Knie vor einer 
geschaffenen Gottheit. Manchmal war es ein einflussreicher Mann in der Gemeinde und 
der sagte einfach: „Morgen, oder am Sonntag, muss lustige Musik gemacht werden", . 
und sie wurde gemacht. Die Gemeinde, welche so eine lustige Musik haben wollte, 
war die Gottheit, vor der man musizierte. 

Ich will nun eine weitere Frage ganz kurz berühren: Wie ist es denn so ge- 
kommen? Woran liegt die Schuld? Es ist vielfach so gekommen, weil diejenigen, 
denen von der Kirche und von Gott die Sorge für die Liturgie aufgetragen ist, diese 
Sorge denen überlassen hatten, denen sie nicht zukam. Die Priester selbst, die Seel- 
sorger selbst haben sich um die Musik nicht mehr bekümmert, haben alles Laien über- 
lassen, die da thun konnten, was sie wollten. Und das geht nicht gut, wenn auch der 
Seelsorger selbst von der Musik wenig versteht, das kann er doch wissen, was die 
Kirche für eine Musik verlangt, das kann er doch wissen, welcher Text in der Kirche 
als Musiktext genommen werden soll, und welche gestattet oder wenigstens toleriert 
sind. Er kann und darf nicht alles denen überlassen, welchen diese Sorge vor der 
Kirche und vor Gott nicht zukommt. 

Dann knüpfe ich noch einen Gedanken an. Es steht den Seelsorgern zu, auch 
darüber zu wachen, dass auf dem Musikchor jener' Anstand gewahrt werde, wie er ge- 

') Ein Korrespondent der ,,Augsb. Postztg.** schrieb unter dem 14. Dezember 1897: „Nachdem 
die ,,ReichspoBt" kürzlich in sehr entschiedener, anerkennenswerter Weise gegen den kirchen- 
musikalischen Unfug Stellung genommen hat, der in Österreich gane und gäbe ist, hat Eardinal- 
Fürsterzbischof Haller in der Festyersammlung des Cäcilienvereins zu Sidzburg die Wunde mit rück- 
haltlosester Offenheit aufgedeckt und in erster Linie den Klerus an seine Pflicht erinnert, den kirchen- 
musikalischen Missständen abzuhelfen. Kardinal HaUer empfiehlt eindringlichst und angelegentlichst 
den Cäcilienverein und wünscht dessen Ausbreitung über die ganze Diözese Salzburg; es werden aber 
hoffentlich seine Worte auch darüber hinaus auf finichtbaren Boden fallen und, um tausendfältige Frucht 
zu tragen, wohl auch zu der Erkenntnis führen müssen, dass mit der Reform des Kirchenchores zugleich 
die Beseitigung des souveränen Kirchendienerunwesens notwendig ist, wenn das katholische 
Österreich seinen Gottesdienst von einer vielfach eingerissenen Handwerksmässigkeit zu der ihm eigenen 
Würde und Hoheit zurückgeführt sehen soU. Schreiber dieses war Zeuge, dass in einer Wiener ange- 
sehenen Kirche während der feierlichen Aussetzung beim 40 stündieen (lebete das Hauptschiff der 
Kirche mit dem Besen gekehrt wurde. Wahrsifheiiuieh war es am Ta^e der wöchentlichen Ejrchen- 
reinigung, und die leeren .Bänke erhoben kein Veto. Aber eine derartige Schlamperei beleuchtet das 
Kirchendienerregiment in Österreich mehr als genügend." D. R. 




Kardinal Andreas Steinhuber, S. J. 



-G 4 ei- 

wahrt werden soll im Hause des Herrn. Denn diejenigen, welche da musizieren, stehen, 
möchte ich sagen, mit der liturgischen Funktion in noch näherer Verbindung, als die 
andern Gläubigen in der Kirche, und deswegen sollen sie durch ihr Benehmen, durch 
ihr Stillschweigen, durch ihr ganzes Betragen zeigen, dass sie durchdrungen sind von 
dem hohen Berufe, den sie auf sich genommen haben. Auch diese Sorge darf nicht 
ganz anderen Menschen überlassen werden, der Seelsorger muss auch ein aufmerksames 
Auge darauf haben. 

Dann soll nicht vergessen werden, dass diejenigen, welche auf dem Chore zur Ehre 
Gottes singen und musizieren, das, was sie mit dem Munde sprechen, durch die That 
und durch ihr Leben nicht yerläugnen. Ich weiss einen FaU und will ihn kurz an- 
deuten. Es ist mir einmal gesagt und geklagt worden, dass auf dem Musikchor ein 
Glied mitwirke, das ein ärgerliches Leben' führe. Ich habe gesagt, fort damit, fort mit 
dem Gliede, und dann ist mir zur Antwort gegeben worden: „aber alle anderen sind, 
wenn nicht schlechter, jedenfalls nicht besser.'^ Schon wollte ich sagen: „Lieber keine 
Musik und nur eine stille Messe, als solche Mitglieder auf dem Chore, welche statt Gott 
zu verherrlichen, gewissermassen Hohn sprechen der Heiligkeit des Ortes und der 
Heiligkeit desjenigen, den sie verherrlichen soUen.^^ Aber ich habe dann doch geglaubt, 
die Sache ein bischen reifen lassen zu müssen und dann sehen, was zu thun sei, und 
ich kann nur sagen, wo seit längerer Zeit solche Glieder sich eingeschlichen haben auf 
dem Musikchor, die das Lob Gottes singen, während sie fort und fort durch die That 
und durch ihr Leben das Volk ärgern und den Herrn beleidigen, dass da so manches 
übersehen worden ist von Seite derjenigen, denen die erste Sorge obgelegen wäre und 
die in dieser Hinsicht vor allen teilnehmen sollen. Also nicht vergessen! Die erste 
Sorge auch in dieser Beziehung dürfen die Seelsorger nidit aus den Händen lassen ; sich 
nicht derselben entschlagen, und jemehr der Cäcilienverein begünstigt wird und wächst 
und gedeiht, desto besser wird es in dieser Beziehung werden. Denn die Kirchenmusik, 
wie sie aus kirchlichem und gläubigem Herzen hervorgegangen ist, veredelt gläubige 
Herzen und bildet heilige Herzen. Dann werden jene, welche einmal an kirchliche 
Musik gewöhnt sind, sie werden auch im Leben demjenigen Ausdruck geben, was ihr 
Herz fühlt und was der Glaube sie lehrt. Deswegen noch einmal meinen innigsten 
Dank dem Gründer dieses Vereines, allen demjenigen, welche so opferwillig sich einge- 
setzt haben für das Gedeihen dieses Vereines und der liebe Gott möge es Ihnen be- 
lohnen, und die heilige Cäcilia wolle den Verein weiterhin fördern, bis er über die 
ganze Diözese ausgebreitet sein wird und reiche Früchte trägt für Zeit und Ewigkeit." 



. Aus Archiven und Bibliotheken. 
Zur Geschichte des Kirchengesanges in Norddeutschland. 

1. Der durch den Emser Kongress bekannte Kurfürst Maximilian Franz, Erzbischof von 
Köln (1784 — 1801) erliess auf Grund einer am Oktober 1798 stattgehabten Visitation am 23. April 
1799 von Ellingen (in Franken) ans einen allgemeinen Visitationsrezess betreffend den sog. Harenser 
Bistrikt im (alten) Herzogtum Westfalen^). Die erste Abteilung dieses Rezesses handelt vom 
Pfarrgottesdienste. Daselbst heisst es: 

„Soviel den öffentlichen Pfarr- Gottesdienst betrifft, so haben wir 

§ 1. bemerket, dass in einigen Pfarrkirchen des Haarenser Distriktes der deutsche Volks- 
Gesang noch nicht üblich ist; Es werden sich demnach sämtliche Pastoren dessen baldige Ein- 
führung um so eifriger angelegen seyn lassen, je weniger es ihnen Selbsten entgehen kann, das^; 
ein gemeinschaftlicher verständlicher Kirchengesang die Andacht und Erbauung vermehre, Zer- 
streuung verhindere, und andere sich einschleicnende minder zweckmässige AndachtSDÜcher 
entferne. 

§ 7. Da in der, der Busse und Besserung vorzüglich gewidmeten Fastenzeit in mehreren 
Pfarreien gar keine Andacht gehalten wird, in andern sehr unzweckmässig die lateinischen 

Landes abgesungen werden, woran das Volk keinen unmittelbaren Antheil nehmen kann 

so wollen wir, dass fürrhin an allen Sonntagen der heiligen Fastenzeit, falls an denselben keine 
ßniderachafts- Andacht eingeführt ist, der Kreuzweg abgehalten werde. 

') Das Herzogtum Westfalen gehörte früher zu Köln, durch die BoUe „De salute animarum'' 
wurde es 1821 der Diözese Paderborn zugeteilt. Vergl. Binterim u. Mooren, Erzd. Köln. I. 62 f. 
(2 A.) Kirchenlexikon VIT, 842. 



5 F>- 

Der § 1. dieses Erlasses findet sich bereits abgedruckt bei Bäamker, das kath. d. Kirchenlied, 
Bd. m. S. 14. ., 

2. An den hochwürdigsten Herrn Bischof Dr. Martin zu Paderborn richtete am 7. Juli 1857 
der Pfarrer Heugstebeck von Olpe (im südlichen Westfalen) folgendes Gesuch: 

,,E. B. G. erlaube ich mir bekefiigtes Werk: Lateinisches Ghoralbuch, enthaltend die Vesper-, 
Kletten- und Messgesänge an den Sonn- und Festtagen des Kircheiyahres, zur gnädigsten Prüfung 
vorzulegen. In der Weise dieses Buches ist seit unvordenklichen Zeiten der Gottesdienst insbesondere 
an den liohen Festen des Jahres vom hiesigen Sängerchore, bestehend aus den angesehenst(6n und 
gebildesten Bürgern und Bürgerssbhnen der Stadt, g:ef eiert worden. In der vor etwa 30 bis 40 
Jahren herrschenden Aufklärunf^speriode, wo man mit Aufwendung aller Kräfte den lateinischen 
Choi-al^an^^ gänzlich zu beseitigen und ausschliesslich durch den deutschen zu ersetzen suchte, 
Hess sich die niesige Gemeinde gar nicht beirren und wollte sich nach wie vor an den erhabenen, 
schönen, ergreifenden Melodien des gregorianischen Kirchengesanges erfreuen. 

Die Einführung dieses Gesanges muss hier in unvordenklicher Zeit gleich Anfangs von 
geschickten Gesangslehrern und mit Kraft stattgefunden haben, da derselbe ohne Notenbncn bloss 
im Wege der Tradition sich bis jetzt erhalten hat. 

Der hiesige Organist, Lehrer Nölke hat nun diese musikalische Tradition fixiert, das 
Felllende aus bewährten Autoren ergänzt, das Irrige verbessert. Diese Arbeit war endlich unum- 
gänglich notwendig, damit Harmonie des Gesanges und Gesamtmitwirkung des Chors resp. der 
Gemeinde erzielt werden möge. 

Bei Ausziehung der Lieder aus dem Brevier, Missale und der Agende bin ich dem Lehrer 
Nölke behülflich gewesen. 

Die Bruchstücke aus der Agende bei Beerdigungen machen auf liturgische Vollständigkeit 
und Korrektheit keinen Anspruch, sondern drücken nur den Standpunkt des gegenwärtigen hiesigen 
Gebrauches aus. 

Dass statt der Offertorien des Missale der Hymnus des Festes aufgeführt ist, schien dadurch 
motiviert, dass die Einübung so vieler Offertorien schwer, dagegen die Hymnen aus den Vespern 
bekannt sind, und darum auch stets von der ganzen Gemeinde mitgesungen wurden. 

Kundig dessen, dass Ew. Bischöfliche Gnaden dem lateinischen Kirchengesange günstig sind, 
ja wollen, dass er da. wo er noch existiert, erhalten, da aber, wo diess nicht der Fall, eingeführt 
werde, üoerreiche icti Ew. Bischöflichen Gnaden mit Vertrauen dies Buch, mit der Unterthänigsten 
Bitte, demselben die Bischöfliche Approbation zu erteilen, und zu erlauben, dass es in seiner 
jetzigen Form beim Gottesdienste in der Pfarrei Olpe gebraucht werden dürfe."* 

Die Druckerlaubnis wurde zunächst am 17. August abgelehnt, damit dieses neue Buch nicht 
etwa späteren Bestimmungen über Einführung eines allgemeinen Gesangbuches und Begelung 
des kirchlichen Gesanges im Wege stehe. Man war eben damals schon mit den Vorarbeiten für 
ein allgemeines Diözesangesangbuch, das freilich erst in den siebziger Jahren erschien, beschäftigt. 
Die Verhandlungen betr. Edition eines Olper Gesangbuches scheinen indes wieder aufgenommen zu 
sein. Im Jahre 1862 erschien bei der Rügenberg'schen Verlagshandlung in.Olne ..mit Genehmigung 
der geistlichen Behörde," wie es auf dem Titelblatte heisst, das von F. A. x^ölke mit besonderer 
Rücksicht auf die Pfarrei Olpe bearbeitete lateinische Choralbuch. Übereinstimmend mit der oben 
abgedruckten, in mehrfacher Hinsicht interessanten Eingabe des Pfarrers Hengstebeck bemerkt der 
Herausgeber Nölke in dem Vorworte: ,J}er lateinische Choralgesang besteht in der Pfarrei Olpe 
seit Ureter Zeit, und ist von derselben ois auf den heutigen Tag mit grosser Liebe und Wärme 
festgehalten und gepflegt worden. Indessen stand der Erhaltung und gedeihlichen Pflege desselben 
Htets das Hinderniss entgegen, dass die Choräle von dem hiesigen Sängerchor nach einem alten, 
im Texte sehr fehlerhaften und unvollständigen Choralbudie ohne Noten ausgeführt werden mussten. 
Die Melodien der lateinischen Lieder sind aber meistens zu umfangreich und zu schwer, als dass 
dieselben ohne Noten durchs Gehör allein richtig aufgefasst werden könnten. Der lateinische 
Choralgesang in der Pfarrkirche zu Olpe hat sich aus diesem Grunde im Laufe der Zeit nicht rein 
erhalten können: es haben sich bei demselben vielfache und erhebliche Mängel eingeschlichen, 
deren Beseitigung ein dringendes Bedürfnis geworden ist " 

Da Nölke einesteils die Melodien, die er „aus der lebendigen Quelle des Sängerchors in 
Olpe schöpfte,^' wo sie ihm „auffallend verunstaltet" erschienen, nach eigenem Ermessen von den 
unnötigen Verzierungen und Übergängen" befreite, andemteüs auch Melodien, die bisher in seiner 
Pfarrkirche unbekannt waren, „aus alten Manuskripten und alten bewährten Werken" entlehnte, 
kann sein Buch leider nicht als ein in allen Details genaues Abbild der musikalischen Tradition, 
wie sich diesselbe mit der Zeit in Olpe in Bezuj? auf den Choral herausgebildet hatte^ gelten. 
Immerhin wird es im Grossen und Ganzen den Choral, wie er anfangs der sechziger Jahre zu 
Olpe nach mündlicher Überlieferung ohne Notenbuch gesungen wurde, ziemlich richtig wiedergeben." 

Den Ruhm, auch unter sehr schwierigen Verhältnissen gegen die Macht und den Einfluss der 
ganzen Zeitströmung den Choralgesang bis in unsere Tage festgehalten und als ehrwürdiges Ver- 
mächtnis gehütet zu haben, wird die rfarrei Olpe wohl nur mit sehr wenigen Kirchen der Diözese 
Paderborn zu teilen brauchen. 

Paderborn. Müller. 



-ö 6 o- 

Kunst braucht Gunst von allen Seiten. 

Diese Überschrift gibt die Redaktion der Muska sacra einer Bede, welche der für 
Kirchenmusik hochverdiente und eifrige Redemptoristenpater Heidenreich ans Wien 
(Hernais) bei dei* Cäcilienfeier in Graz (22. Nov. 1897) mit grossem Beifall gehalten 
hat. Soweit dieselbe von allgemeinem Interesse ist, soll sie als Neujahrsgabe den alten 
und neuen Lesern der Mus. s., der Bedeformeln entkleidet, dargeboten werden. Die 
Berichte über die musikalischen Aufiuhrungen wolle man S. 9 einsehen. Den Gedanken, 
dass für die kirchliche Tonkunst viribtts unitis „mit vereinten Kräften" gearbeitet 
werden müsse, führte der Hochw. Bedner in folgender Weise aus: 

„Ist's denn möglich, dass in unserer wild bewegten Zeit, die vom Streite der 
Parteien wiederhallt, wo in den Parlamenten die heftigsten Kämpfe sich abspielen, wo 
die Gegensätze rauh aufeinanderplatzen , — dass in einer solchen Zeit eine Versamm- 
lung stattfindet, die Versammlung eines Vereines zur Pflege und Eestaurierung der 
katholischen Kirchenmusik? Gilt nicht von unserer Zeit das Wort des Heilandes : „Man 
solle seinen Bock hingeben und sich ein Schwert kaufen?^ 

Nein, es ist billig und gerecht, dass wir, in einer Zeit der Disharmonie und 
schreiendster Dissonanzen, auf dem Gebiete der Musik, im Beiche schönster Harmonien 
uns zusammenfinden, es ist aber auch billig und gerecht, wenn wir Kinder der heiligen 
katholischen Kirche einer Sache wärmste Sympathie entgegenbringen, welche unsere 
gemeinsame Mutter so nahe angeht, wie dieses bei der katholischen ^rchenmusik der 
Fall ist. 

Wir desavouieren dadurch jene, welche meinen, das Beformwerk der liturgischen 
Musik sei nichts anderes als ein Streit, eine Meinungsdifferenz zwischen den Musikern 
verschiedener Bichtung, oder aber jener, welche die Frage der Kirchenmusik als etwas 
unendlich Nebensächliches im Schosse der Kirche betrachten, endlich jener, welche 
meinen, hier gar nichts mitthun zu sollen, weil sie musikalischer Bildung entbehren. 

Nein, nein! Als Katholiken darf uns die Frage der Kirchenmusik nicht kalt 
lassen, sie ist eine Frage der Kunst, deren sich unsere heilige Mutter bedient, um Gott 
zu ehren und auf das Gemüt der Gläubigen zu wirken, und wie die Kirche, da alle 
ihre Kinder, meint, so hofft sie auch ein teilnehmendes Verständnis, warme Sympathien 
von Seite aller ihrer Glieder. 

Ja,' Biehl hat recht, wenn er die Kirche die Kunstschule des gemeinen Mannes 
nennt. Der hat nicht Gelegenheit, Zeit und die Mittel, die herrlichen Werke der 
profanen Architektur, Skulptur, Malerei zu bewundern, sich zu erlaben an den 
Meisterwerken profaner Poesie, Tonkunst. 

Die katholische Kirche hat in der feierlich heiligen Pracht ihres Gottesdienstes 
diese Kunstschule für alle, also auch für den gemeinen Mann, eröffaet. 

„Siehe da (sagt so unübertrefflich schön Ambros) die Architektur hat einen mäch- 
tigen Dom aufgerichtet — tritt hinein, gerufen von den ehernen Stimmen der Glocken — 
gleich riesigen Springquellen steigen diese schlank kräftigen Pfeiler empor, sich treffend 
im Spitzbogen, im Durcheinanderspielen der Gewölberippen — die Materie von ihrer 
lastenden, zur Erde ziehenden Schwere befreit, strebt himmelan! Sinnig hat die Plastik 
die Bauglieder, wo sich ein schicklicher Platz bot, mit wundersam verschlungenem 
Zierwerk in Pfianzenform, bald mit seltenen fremden Thierbildungen geschmückt, ja, 
sie hat menschliche Gestalten, die dich ernst und feierlich anblicken, hervorgerufen, 
gleichsam als letzte und höchste Bildung des Baustoffes, wie ja auch der kosmische 
Stoff als letzte und höchste Bildung in der Menschengestalt erscheint. Eine fremde 
Geisterwelt scheint in den Bäumen jener Spitzfenster zu leben — dasselbe organische 
Zierwerk, dieselben heiligen G^talten, die du eben noch aus schwerem dunklen Stein 
herausgebildet sähest, schauen dich von dort entkörpert in brennenden Glutfarben ver- 
klärt an — milder und in der nahen Wirklichkeit vertrauterer Färbung hat sie die 
Malerei auf jene Flügelaltäre hingezaubert — eine holdselige Himmelskönigin, das lieb- 
lich segnende Kind, Gestalten von Männern und Frauen, die ihr Leben an ein Höchstes 
gesetzt und die dich fragen: „Warum bist du nicht wie wir?" Und was sich in 



-^ 7 &- 

Stein und Farbe schon zweimal anfgebaut, das baut sich ein drittesmal deinem Ohre 
auf in den Klängen der non ertönenden feierlich fagierten Musik, welche in ihren 
wundersamen Tongeweben die Formen des dich umgebenden Domes in ihre Weise über- 
setzt, gleich ihm dir zuruft: ,,Hinan zum Himmel I" und dir auf ihren Schwingen ent- 
gegenbringt jene heiligen Hymnen, welche gottbegeisterte Poesie gedichtet. Und siehe, 
am Altare, umwirbelt von Weihrauchwolken , in der goldenen Pracht der priesterlichen 
Gowftnder stehen geweihte würdige Gestalten und bringen dar das Opfer des neuen 
Bundes, die Messe, die in ihrer dramatischen Entwickelung selbst eip hohes Gedicht ist/^ 

Ja^ — und hier herein ruft die Kirche jeden, diese ihre heilige Kunst soll von 
allen geschaut und genossen werden, von dem Reichen und dem Armen, von dem 
Fürsten wie yom Bettler, yon dem Gelehrten wie von dem einfältigen Manne der Arbeit 
und des mühevollen Schaffens. 0, es ist gewiss nicht gleichgiltig, was da geboten wird, 
nicht gleichgiltig, ob das Gotteshaus wie eine Scheune mit glatten kahlen Wänden sich 
präsentiert, oder aber als ein stilgerechter kunstdurchdachter Bau, ob das Bildwerk 
als armseliges Stttmperwerk oder Musterleistung frommer kirchlicher Skulptur sich dar- 
bietet, ob das Auge andächtige erhebende Gemälde oder bunte Klexereien schaut, ob 
endlich vom Chore eine weltliche, an Theater oder Konzert oder die Drehorgel ge- 
mahnende oder aber eine liturgisch strenge, kirchlich erprobte Musik an's Ohr des 
Gläubigen dringt. Unzweifelhaft wird das eine wie das andere grosse, tiefe Wirkung 
auf die Seele des Katholiken hervorbringen, denn die Kunst, speziell die kirchliche Ton- 
kunst, hat schon in sich betrachtet eine eminente soziale Bedeutung für die menschliche 
Gesellschaft. 

Aber sie hat auch die Rolle eines heilsamen Gegengewichts gegen die bedenk- 
lichen Ausschreitungen der weltlidben Musik. Grossartig sind die Leistungen der pro- 
fanen Tonkunst in Bezug auf Theater und Konzert, eine schrankenlose Bethätigung 
aller innewohnenden Kräfte —• eine üngebundenheit, losgelöst von jedem Gesetze, eine 
Überwucherung des Instrumentalen über das Vokale, eine übermässige Anwendung des 
leidenschaftlichsten Chromas, ein wirksamer Appell an all' die unheimlichen Geister, die 
im Menschenherzen schlafen und nur des Augenblickes harren, wo sie ungezügelt los- 
gelassen werden. 

Dem gegenüber tritt die heilige Tonkunst mit der ihr eigentümlichen, alles Profane 
verachtenden Sprache, mit ihren weisen Gesetzen und Einschränkungen, mit ihrer Be- 
vorzugung des heiligen Wortes und darum der Stimme als Trägerin desselben, mit ihrer 
massvollen Anwendung des Instrumentalep, mit ihrer Ruhe und Leidenschaftslosigkeit, 
mit ihrer Sparsamkeit in Anwendung der modernen, aber auch zugleich bedenkUchen 
Mittel. Gerade von diesem Gesichtspunkte aus zeigt sich die eminent soziale und päda- 
gogische Bedeutung der echten katholischen Kirchenmusik. 

Man wende mir nicht ein: Ja, das ist dann aber Verzicht auf die Bezeichnung 
Kunst, denn, abgesehen von allen inneren Gründen, die Musterschöpiungen des gregori- 
anischen Chorals, der Meisterwerke des a capcUa- Stiles und der neueren kirchlichen 
liturgischen Komponisten haben die Billigung, ja den enthusiastischen Beifall der 
grössten Künstler, eines Beethoven, eines Mozart, eines Richard Wagner, eines Liszt 
gefunden. Bekannte doch Mozart z. B., er wäre bereit, seinen ganzen Künstlerruhm 
hinzugeben fär das Verdienst, eine einzige Präfation, das einzige Exültet komponiert 
zu haben, während Wagner und Liszt die Werke der Palestrina- Epoche bis in die 
Himmel erheben und den Bestrebungen des deutschen Cäcilienvereines mit der ganzen 
Autorität ihres lobeerumkränzten Namens Beifall spendeten. 

Der Cäcilien verein ! Er war ein Werk der göttlichen Providenz. Die göttliche 
Tonkunst war gleich ihren Mitschwestem auf dem Kunstgebiete in die Irre gegangen 
und hatte die I^Ue einer verlorenen Tochter übernommen, hatte vielfach ihre Aufgabe, 
Gott zu ehren und das gläubige Volk zu erbauen, vergessen, hatte verlernt, sich Urch- 
Uchen Gesetzen demütig zu beugen, hatte gemeint, als Kunst unbeirrt eigene, selbst 
gewählte Bahnen wandeln zu können, und während in der Architektur, in der Skulptur, 
in der Malerei, in der Paramentik eine herzerhebende Renaissance vor sich ging, wollte 
in der Tonkunst lange Zeit keine Erlösung kommen. Endlich dämmerte es und zwar 



im kttustsinnigen Bayerland, wo der grosse Mäcen der katholischen Kunst, Ludwig I., 
es durch seine Muniflcenz ermöglichte, in ßegensbnrg das Werk kirchlicher Bestauration 
zu beginnen. Der unvergessliche König fond herrliche Männer, treue Ausfuhrer seiner 
auf das Höchste gerichteten Absichten — die Namen Proske, Schrems, Mettenleiter 
werden für immerwährende Zeiten als die fundamentlegende Kräfte mit Buhm und 
Auszeichnung genannt werden. Doch was nützt es, wenn Begensburg ein kirchenmusi- 
kalisches Born wurde? Was half es, wenn die Bewegung nicht popularisiert und in 
die Massen als fruchtbringender Sauerteig geworfen wurde? 

Da erstand der sei. Dr. Franz X. Witt, ein Mann voll Kenntnis und Thatkraft, 
ein Mann heiliger Bücksichtslosigkeit und Energie, ein ebenso frommer Priester als 
gottbegabter Künstler; er gründete 1868 den „Allgemeinen Gäcilienverein für 
alle Länder deutscher Zunge." Und als er viel zu früh im Jahre 1887 seine 
Augen für immer schloss, da war sein Verein, für den er duldete und litt, für den er 
sozusagen sein Herzblut hergab, über Deutschland, Österreich, Schweiz, Amerika ver- 
breitet und eine tausendköpflge Phalanx hatte den heiligen Schwur geleistet, im Sinne 
seiner Ideen thätig zu sein mit aller Kraft und sie zu verbreiten an allen Orten. 
Der apostolische Stuhl und der katholische Episkopat segneten das heilige Werk und 
freuten sich seiner Erfolge. 

Ein Samenkorn fiel damals auch auf Steiermarks Erde UQd ich denke noch mit 
Bührung und seliger Freude an die Gründung des Seckauer Diözesan-Gäcilien Vereines 
im Jahre 1875 in Brück a. d. Mur. Welche Begeisterung, welche Anteilnahme, wie 
viele Grosses versprechende Kräfte, und welche Hoflöiungen! 

Das Werk der Beform der Kirchenmusik ist eine Sache, die uns alle eminent an- 
geht und für die wir alle, jeder in seiner Weise, thätig sein sollen. 

Für den Klerus ist es eine Ehrensache, für die Kirchenmusik thätig zu sein, denn 
sie ist eine Angelegenheit seiner Barche, der er dient, für die er lebt. Alle Fehler, 
welche eine unwürdige Kirchenmusik in sich und in ihrem Gefolge hat, werden mehr 
oder minder dem Klerus aufs Kerbholz geschrieben. Ursachen genug, dem Beform- 
werke der Kirchenmusik mit Bat und That gegenüberzustehen. 

Die Sonne braucht der Rosenstranch 
Und Kunst braucht Gunst. 

Die eminent soziale Bedeutung der Kirchenmusik sollte auch fürdieBegierungen 
ein Grund sein, sich wärmstens unseres Beformwerkes anzunehmen. 

Auch die hochgeehrte Lehrerschaft wolle mit uns Hand in Hand gehen! Soll 
denn immer Fehde zwischen ihr und dem Klerus bestehen, wollen denn die Missver- 
ständnisse kein Ende nehmen, kann die Kluft, die entstanden, nimmer überbrückt 
werden ? Hier in der Pflege der Tonkunst, zumal der heiligen Tonkunst, wäre ein ge- 
Wissermassen neutrales Feld. Auf diesem Felde würde vielleicht manche Fehde einge- 
stellt, manches Missverständnis aufgeklärt, manche Kluft würde tiberbrückt werden und 
man könnte zur Verständigung und zum ersehnten Frieden gelangen. 

Soll es nicht eine Ehrensache der jetzigen Lehrerschaft sein, sich Lob durch rast- 
lose, nimmermüde Thätigkeit zu erringen? In den Händen der Lehrerschaft liegt die 
musikalische Bildung, besonders die Gesangsbildung unserer Jugend. 

Ohne Zweifel, es geschieht viel in Bezug auf den Gesang, und zahlreiche Vereine 
pflegen ihn mit Lust und Liebe, aber es ist meist nur der Männergesang, während 
grosse Gefahr vorhanden ist, dass die Pflege des gemischten Ghorgesanges ausstirbt, 
weil es an dem nötigen Materiale, an dem musikalisch stimmkundigen Nachwuchs 
gebricht. 

Viele endlich (welche noch ausserhalb des Cäcilien - Vereins stehen) sind gewiss 
gesangeskundig und musikalisch gebildet. Wollen diese ihr bestes Können und ihre 
gediegenen Kräfte den Bestrebungen des Gäcilienvereines zur Verfügung stellen, indem 
sie ausübende Mitglieder desselben werden! In Leipzig z. B. besteht der berühmte 
Biedel'sche Oratorienverein: dort singt die arme Näherin neben dem adeligen Fräulein, 
der Gelehrte, der Mann der Wissenschaft neben dem Arbeiter. Und wdche Muster- 



-e tt- 

leistongen bieten sie! Sie alle vereinigt ein Band — das Band der gemeinsamen 
Ennstbegeisternng. Wie? sollte fiJmliches nicht möglich sein zur Pflege der „Musica 
Sacra'', der heiligen Tonkunst? Sollen wir nicht all' unsere Kraft einsetzen? 

Qtiantuin potes tantum aude, 

Air dein Können setz' gp ein 
Für den Herrn soll es sein. 

Für die wahre Kunst^ für Musterleistungen sei kein Opfer zu schwer, seien keine 
Kosten zu gross. Und in Bezug auf die heilige Tonkunst sollen wir uns mit dem ^bei- 
läufigen, dem stümperhaften, dem fehlerstrotzenden'^ in stummer Resignation begnügen? 

Jene aber, welche musikalisch nicht begabt, oder gehindert sind, als ausübende 
Mitglieder dem Vereine beizutreten, seien dringend gebeten: unterstützende Mitglieder 
des Cäcilienyereines zu werden. 

Die Ziele desselben sind hochideal, aber leider ,4st's einmal im Menschenleben so 
hässlich eingerichtet^^ dass man zur Erreichung des Idealen des Qeldes, der Unter- 
stützung des Sealen dringendst bedarf. 

Keine Furcht, kein Bangen! Gott ist mit unserem Werk! 

Und du, lieber Cäcilienverein, unser „Herzbinkerl" und unser Schmerzenskind, 
blühe und gedeihe bis in die spätesten Geschlechter Gott zur Ehre, den Seelen 
zum Heil!" 

Kirohenmusikalisohe Aufführungen und Berichte. 

D Graz. Ich hatte zu meiner Freude Gelegenheit der schönen Cädlienfeier In Graz beizn- 
wohnen, nnd erlaube mir im Nachstehenden einiges hierüber zu berichten. Das Programm der 
zwölften Mitglieder- Versammlung nnd Cädlien- Festfeier des Diözesan-Cädlien- Vereines Seckan am 
22. November 1897 lautete: 9 Uhr: Pontiflkal-Amt in der Hof- und Domkirche. (Chor des f.-b. 
Knabenseminars.) Introitns Loqudwr, Graduale Ättdi ßia , Commnnio ConfMndantwr superin, Choral. 
Missa in honorem 6. Mariae F., matria dolorosae, 5 st. von P. Griesbacher. Äf^erentur regt, Choral; 
dann Diffusa est gratia, für dreistimm, gem. Chor, von M. Haller. 11 Uhr: Mitglieder- Versammlung 
df»8 Diözesan-Cäcüien- Vereines Seckau: f. Rechenschafts- nnd Kassabericht. 2. Neuwahl des Vereins- 
vorstandes. 3. Vorlage von Resolutionen. 4. Wünsche nnd Anträge. 5 Uhr: Featversammlnng im 
Stefaniensaale: 1. Festmotette für Solo, vierst. gem. Chor und Orgel von Dr. 0. Müller. Domchor 
und Kirchenchor St. Andrä.) 2. Intomnt für vierstimm, gem. Chor und Orgel, von J. V. v. Wöss. 
(Herz-Jesn-Kirchenchor.) 3. Festrede, gehalten von Sr. Hochwürden Herrn P. J. C. Heidenreicli, 
C. Ss, R. 4. Ecce nunc benedidtej für zwölf Stimmen in drei gem. Chören, von P. Palestrina. (I. n. 
II. Domchor. III. Kirchenchor St. Andrä.) 6. Unter gefälliger Mitwirkung des Hochwohlgebomen 
Herrn Cavahere Heinrich Gottinger: Der 135. Psalm, für Bariton -Solo, 4 st. gem. Chor nnd Orgel 
von Fr. Witt. (Domchor.) 

Das Pontifikalamt war von Andächtigen trotz des Werktages sehr zahlreich besucht nnd bot 
in seinem musikalischen Teile den Gläubigen reichlichen Anlass zur Erbauung durch den herrlichen 
nnd andächtigen Vortrag der gewählten Kirchlichen Gesänge. Ich möchte der wackeren Sänger- 
schar ein besonderes Vvort des Lobes nnd der Anerkennung widmen und den Dirigenten Herrn 
Professor Haymäsy aufrichtig nnd herzlich beglückwünschen zu dem schönen Erfolge, den seine 
lieb- und verständnisvolle Hingabe gleicherweise wie der Eifer seiner Sänger rechtfertigte nnd ver- 
diente. Über die Art des Choral -A^rtrages dürfte eine von der des Herrn Dirigenten abweichende 
Ansicht vielleicht nicht unberechtigt, erscheinen; die Anffühmng war aber jedenfalls eine sehr gute 
zu nennen. 

• 

Bedauerlich ist es, dass dem Organisten in der Domorgel ein miserables Instrument zur Ver- 
fügung stand, das wohl schon längst ausser Gebrauch sein sollte. Vielleicht gelingt es (es wäre im 
Interesse der Würde des Gottesdienstes sehr zu wünschen} der Energie des Herrn Domkapellmeisters 
Wibl, unterstützt durch den eifervollen Kunst- nnd Schönheitssinn oes H. Herrn Dompfarrers, hierin 
Wandel zu schaJiBn und dem Ärgernis erregendem Zustande ein Ende zu bereiten. Die Mitglieder- 
versammlung konnte aus dem sehr sachlichen und eingehenden Bericht die Überzeugung gewinnen, 
dass die Vorstandsdiaft mit allem Eifer darnach strebt, die heilige Sache der Kirchenmusik zu 
fördern und das Interesse hierfür zu verallgemeinern. Es wäre gewiss sehr erfreulich, wenn dieselbe 
sich in dieser Thätigkeit von berufener Seite immer unterstützt, und von einer vergrösserten Mitr 
gliederzahl thatkräftig gefördert sähe. 

Auch in weiteren Kreisen wird die Mitteilung des Herrn Präses freudiges Interesse erwecken, 
dass Sr. fürstbischöfl. Gnaden eine ihm für einen kirchlidien Zweck übergebene Spende von 5000 fl. dem 
Diözesan-Verein widmete. Dem Vernehmen nach wird dieses Kapital der Abhaltnng von Instmktions- 
Kursen zu gute kommen. Die sehr zahlreich besuchte Festversammlung wurde durch die Gegenwart 
Sr. Exe. des Herrn Statthalters, des gewesenen Unterrichtsministers, aer Mitglieder des hohen Dom- 
kapitel, des Herrn Bürgermeisters und mehrerer Gemeinderäte ausgezeichnet. Über die bedeutsame 



-G lO E>- 

Bede des in Graz nicht weniger als in Wien gefeierten Bedners P. Heidenreich erhalten E. H. 
speziellen Bericht. Die AnffüÜming der einzelnen Nummern des Pro^amms war eine sehr gute 
und fand reichlichen und verdienten Beifall. Möge die schöne Feier die tüchtigen Chöre nnd deren 
verdienstvolle Dirigenten zu mutigen Ausharren und stetigen Fortschreiten auf dem Wege zu den 
Höhen kirchlicher Kunst ermutigen, und dem Vereine viele begeisterte und auch opferfreudige Mit- 
glieder und Freunde erworben haben. 

(Dem verehrl. Einsender besonderen Dank und Oruss. D. B.) 

Die Bedaktion der Musica aaara fügt diesem Ori^alberichte noch einige Stellen aus 

einem längeren Beferate im ,,Grazer Volksblatt" über Einzelheiten bei, die oben nicht erwähnt sind : 

,J)ie Neuwahl des Vereinsvorstandes ergab folgendes Besultat: Hochw. Herr Joh. Wibl, 
DiözesanpräAes ; Hochw. Herr Prälat Alois Karion, erster Vizepräses, und an Stelle des ausschei- 
denden Herrn J. Eortschak als zweiter Vizepräses Hochw. Herr Pfarrer Geistl. Bat Leopold 
Hofbauer. 

„Die ausgezeichnete Produktion des Gesangschores des fürstbischöfl. Enabenseminars beim 
Pontifikalamte veranlasste die einstimmige Annahme folgender Besolution: 

,J)ie zwölfte Generalversammlung des Diözesan- Cäcilienvereines Seckau nimmt zur freudigen 
Kenntnis, dass bisher im fturstbischöfl. Knabenseminar in Graz der kirchenmusikalischen Erziehung 
der Zö^mige ein so sorgfältiges Augenmerk zu teil ward und spricht daher dieselbe für diese ausser- 
ordentliche Förderung der guten Sache der verehrlichen Leitung dieser Anstalt ihren Dank, dem 
Begenschori Herrn Professor Haimäsy aber für seine aufopferungsvolle Thätigkeit ihre vollste 
Anerkennung aus." 

Im Anschlüsse daran wurde der Vereinsvorstand beauftragt, Sr. Fürstbischöfl. Gnaden folgende 
unterthänige Bitte im Namen der zwölften Generalversammlung und des Vereines zu unterbreiten: 

„In Erwägung, dass die dermaligen Verhältnisse des Domchores in Graz eine aktive Teil- 
nahme der Herren Alumnen des Priesternauses an den mehrstimmigen Aufführungen nicht zulassen, 
infolgedessen eine weitere Fortführung und Vertiefung der kirchenmusikalischen Ausbildung der 
hiezu befähigten Alumnen unmöglich ist- in weiterer Erwägung, dass nur die Verwendung von 
Singknaben jene Disciplin und Exaktheit bei den liturgischen Gesängen für die Dauer ermöglicht, 
wie sie einem kirchlichen Musterchore eigen sein soll, unterbreitet die zwölfte Generalversammlung 
des Diözesan -Cäcilienvereines Seckau Ew. Fürstbischöfl. Gnaden die ehrfurchtsvolle Bitte: Hoch- 
dieselben wollen gnädigst verfügen, dass die Schaffung eines Sängerknabeninstitutes an der Hof- 
und Domkirche in Graz in ernste Erwägung gezogen werde." 

Der Vereinsvorstand dankte zum Schlüsse allen Anwesenden für ihre rege Teilnahme an den 
Verhandlungen der zwölften Generalversammlung und richtete an sie, sowie an alle Mitglieder des 
Vereines, insbesondere aber an die hochw. Geistlichkeit und an die Herren Chorregenten den 
wärmsten Appell, die Bestrebungen des V'ereines in Wort und That zu untei*stützen. Es handle 
sich ja nicht um einen persönlichen Sport ^ nicht um eine reine Kunstfrage, sondern geradezu um 
ein Lebenselement unserer katholischen Liturgie. 

Wer sich das stets vor Augen hält, der könne sich unmöglich von den Bestrebungen unseres 
Vereines ausschliessen. 

Die Worte des heil. Augustinus seien fortan die Parole des Vereines und aller derjenigen, die 
ihm ihre Sympathien entgegenbringen: „In dubiis libertM, in necessariis unitas, inomnihußautemcaritfisJ* 

Hiemit schloss die zwölfte (jeneralversammlung des Diözesan -Cäcilienvereines Seckau.'* 

Lambach, Ob. -Ost. (Benediktinerstift,) Das Bepertorium unsers Chores ist bereits durch 
viele Jahre erprobt und daher ziemlich stabil geworden, so zwar, dass die bestimmten Namen alle 
Jahre wiederkehren. Doch bleiben auch neue Namen nicht unbekannt, wie nachfolgende Messen- 
Clironik vom 8. Juli bis 8. Dezember 1. J. bezeugt. Auer: M. B. M. V. de Lourdes 4 st c. org. 
(2 mal) M. op. 16 für Männerchor. Brunner, M. I. op. 5 3 st. m. Org. Deschermeier, K op. 2. 8 st. 
Ebner, M. op. 39, 5st. Ett, M. in A-dur, 8st., Ett-Haller, M. Requiem, Fischer, Requiem. Galuppi, 
M. 4st. Hailer, M. Octava, S. Henrici 5st. M. Sexta c. org., S. Antonü Päd. c org. Hasler, M. 
Biocit Maria. Marxer, iSegutem, M. in hon. B. M. V., M. op. 8. Mitterer, M. de SS. Martyribns 
(Männerchor), M. op. 47, 3st. m. Org., M. domin. IV, 2st. m. Org., domin. VI. op. 71, c. org. (modern!) 
M. S. Caroli Borom^ M. op. 35 (5 st.), Requiem, ojp. 53 (Männerchor). Modlmayr, Reyiiem. Molitor. 
Requiem. Nekes; M. op. Xl., 4— 6st.; op. 30. (2mal) 6— 7st. (ausgezeichnete Novität! hat einmal 
gar allen gefallen!) MT op. 18 (Männerchor), Credo aus Conze op. 4. Palestrina, M. Hodie Cliristua 
natu8 est, 8 st, M. Iste Coi^essor, M. brevis, M. Sine nomine, M. Äetema Christi munera, M. Lauda 
Sion, M. Veni Sponsa Christi, M. Papae Marzelli (4 st.), M. Jesu nostra redemtis ^4--6st.). Quadflieg, 
M. S. Caeciliae, 48t. c. org. Benner, Requiem. Schildknecht Requiem c. org. Thielen, M. Festiva, 
8 st. c. OM^., M. op 40, Männerchor (Creao aus Haller -FeUni). Viadana. M. Sine nomine. Weber. 
M. I u. M. n. Witt, M. S. Gregorii, M. op. 14, 4 st. c. org. Zöggeier, Requiem. 

P. Beruh. Grüner. 

* Reicensburff . Programm des Domchores am Weihnachtstage. Bei der Matutin : Ign. Mitterer, 
8 Bespons. mit Orgel. 1. Amt: Missa B. M. V. de Lourdes von Auer (mit Orgel). Graduale von 
Mitterer (4 st). Motett: Hodie Christus natus est (2chöri^) von Palestrina. 2. Amt: Ss. Nominis 
Jesu, 2 Männerst. m. Orgel von Mitterer. Off. 2 st von M. Haller. 3. Amt: M. Papae Marcelli; 
6 st von Palestrina. Graduale von P. Ortwein. Off: Tut sunt codi, 8 st von Orlando di Lasso. 

8. Chr. Die 25jährige Jubelfeier des Salzbnreer Cäcilien-VereineB ist vorüber und der 
Ausschuss sowohl, als die Freunde der Kirchenmusik-Keform können mit Freude und Genugthunng 
auf den Verlauf derselben zurückblicken. 



-G 11 F>- 

Der hochwürdigste Weihbischof Dr. Katschthaler, der langjähriga, verdiente Prftses des 
Vereiaes brachte den Jubelgottesdienst Gott dem Herrn dar. Das 37274 der Mus, a, 1897 mitge- 
teilte Programm wurde vom Domchor in glänzender Weise durchgeführt Orlando, Palestrina, 
Bemardi, Oreith — sie alle wurden in dem ihnen eigentämlichen Charakter erfasst und vorgeführt 
Der Domchor hat an diesem Tage neuerdin^ seine ffrosse Leistungsfähigkeit auch in Vokalmusik 
bewiesen und sich den Intentionen seines geistlichen Leiters gehorsam gezeigt 

Die geschäftliche Generalversammlung wickelte sich unter spärlichem Besuche ab. 

Nach einem kurzen Kassaberichte, welcher als ordentlich berunden wurde, leitete Herr Präses 
Feuersinger die Wahl des Ausschusses ein, die sich nach den Wahlzetteln mit Stimmeneinhelligkeit 
vollzog und folgendes Ergebnis hatte: 

Präsident: Feuersinger Balthasar. Ausschussmitglieder: Pletzer Hans, Fachlehrer, 
Spies Hermann, Domchordirektor; Greinz Christian, Domchorvikar; Hotter Johann, Dom- 
chorvikar; Pfisterer Balthasar. Zeremoniar; Httbl Heinrich, IL Domchordirektor: Gruber 
Franz f. e. Alumnus: Obersteiner Joseph, Kooperator; Gmachl Franz, Cnorregent; 
Schwaiger Michael, Lehrer. 

Den Schluss dieser Generalversammlung bildete ein Antrag des Präses, den Gründer des 
Vereines, Herrn Alfons Hübner, zum Ehren-Präsidenten zu ernennen. Der Antrag wurde 
mit Freude aufgenommen und begeistert zum Beschlüsse erhoben. 

Beim Nachmittags -Gottesdienst in der Priesterhaus -Kirche sang der Alumnatschor unter 
Leitung des Herrn Alumnus Gruber zur Prediget das Veni aancte Sjmitu» von Frey, zum Segen und 
als Lied die mitgeteilten Piecen. Ausnahmslos hörten wir über me Aufführungen Lob und Aner- 
kennung; man sagte sich, die Bildungsstufe, das gerade für diesen Ta^ gewählte Pro^mm, lassen 
erraten, dass der Alumnatschor im Laufe des Jahres nur kirchliche Musik und diese in glänzender 
Vorführung bietet 

Der Festversammlung in der Aula des f. e. Kollegium Borromäum (5. Dez.} wohnten unter 
anderen bei: Ihre kaiserl. Hoheit Erzherzomi Anna von Toscana, Se. Emineiiz Kardinal Haller, 
Weihbischof Dr. Katscht haier und Lanaesschul- Inspektor Dr. Luber, das hochwürdigste Dom- 
kapitel fast vollzählig, Schulrat und Direktor Dr. Bekk, sowie Damen aus den angesehensten 
bürgerlichen Familien. 

Kurz nach 5 Uhr eröffiiete Präses Feuersinger und begründete kurz die Veranstaltung der 
Jubelfeier. Schon der erste Chor entfesselte einen wahren Beifallssturm. Derselbe brach von neuem 
los, als Pfarrer Hüber die Kanzel bestieg, um die „Gründer*^ -Festrede zu halten, aus der folgende 
Sätze von allgemeinstem Interesse sind. 

„Schwierigkeiten hat es gegeben und jnbt es noch unzählige und unbeschreibliche, be- 
sonders am Lande; wer sich die Keform der Kirchenmusik angelegen sein lässt, muss sich 
regelmässig auf ein kleines Martyrium gefasst machen. Aber der Erfolg ist nicht ausgeblieben. 

Der Verein kann sich sagen: Ich habe gekämpft, aber nicht ohne Kuhm. Wenn es auch noch 
Kreise gibt, welche den Verein und seine Bestrebungen hassen, auf die Seite setzen: so ist die Idee 
doch schon in die entlegensten, tiefsten Thäler des Gebirges gedrungen, und selbst der Bauer weiss 
davon; freilich ist seine Auffassung häufig auf folgende Stichworte beschränkt: „Nix deutsch*', kein 
„Tusch!'' und mitunter ein bischen länger! Viele Chöre der Erzdiözese liaben sich schon aufge- 
schwungen zu genauer oder weni^tens genauerer Einhaltung der kirchlichen Vorschriften; mit 
elementarer Macht hat der cäcilianische Gedanke einen Posten um den anderen erobert, und wird 
ihm schliesslich niemand mehr widerstehen können. 

Besonders im Angesichte dessen^ was wir heute sehen und hören, im Angesichte derer, welche 
sich den Bestrebungen freundlich zeif^en, müssen wir uns herzlich freuen. Der Alumnatschor 
leistet Wunderbares. Vom Domchor in sdzburg kann man heute sagen: er ist einer der ersten 
in Österreich, was liturgische Gewissenhaftigkeit, kirchliche Auffassung und künstlerische Durch- 
führung anbelangt 

Woher kam dieser Umschwung? Von der Eintracht: die geistliche SteUe, von der höchsten 
angefangen bis herab, der Cäcilienverein in seinen Mitgliedern und Anhängern; die löbl. Behörden, 
denen die Heranbildung der jungen Lehrerschaft, unserer künftigen Chorregenten, obliegt und be- 
sonders der heranwachsende iQerus; sie alle nehmen zu an Interesse für die kirchliche Bichtung 
in der Musik für den Gottesdienst 

Diese Quadrupelallianz muss eingreifen und wo sie so einseift, wie es in Salzburg im gegen- 
wärtigen Augenblicke durch die Festversammlung zum Ausdruck kommt, da muss etwas erreicht 
werden. Für Priester und Lehrer ist das Zusammenwirken in der Kircnenmusik nicht bloss eine 
Arbeit zur Ehre Gottes, sondern eine wahre Kulturarbeit, ein Eden, ein wahres Paradies in 
unseren Tagen.*^ 

Nach dem salutarU hostia von Witt folgte die Kede des Fachlehrers Pletzer: «Warum 
wurden Cäcilien- Vereine gegründet?** Beifall und Heiterkeit wechselten im Publikum zum Zeichen, 
wie die Worte eingeschlagen hatten. 

Der „Jubelchor" von Händel (Orchester, Sängerchor und Solisten zusammen etwa 130 Personen) 
wurde mit einer Präzision und einem Ausdruck zu Gehör j;ebracht, dass es eine wahre Freude war. 

Nach dem Vortrag der „Allmacht" bestieg Se. Enunenz Kardinal Haller die Kanzel, um 
Worte, den Bestrebungen zu widmen, welche wir mit einigem Hechte als das „Ereignis" des 
R:estrigen Jubeltages bezeichnen möchten. 

Nach Absingung der majestätischen Leohymne schritt der Vorsitzende zum Schlüsse, indem er 
allen herzlich dankte, welche in irgend einer Weise zum Gelingen des Jubelfestes beigetragen haben." 



-43 1« DH 

Vermischte Nachrichten und Mitteilungen. 

L AniBterdaiii. Am 12. Dezember 1897 führte Anton Averkamp mit seinem Vokalchor 
nachfolgende kirchtiche Tonsätze anf: 1. Ps. 122 von Jan Pieters Sweelinck (in firanzdaischer 
Sprache), 2. Die marianische Antiphon Ave Regina codorum von Wilhelm Dnfay (anter Hin- 
weis auf Haberrs Bausteine für Musikgeschichte [Wilhelm DuÜEiyl 1885). 3. Ein Agnus Dei von 
Anton BrumeL 4 O sahOaria hostia von Pierre de la Bne. 5. Ps. 33 von J. P. Sweelinck (in 
franz. Sprache). 6. Die sechsstimmige Messe „Tu es Pärtuf* (S., 2 A.. 2 T. und B. aus dem 21. Band 
der Gesamt-Ausgabe von Palestrina's Werken nach den von F. X. H. mit Zeichen fär Phrasiemng 
und Dynamik versehenen Stimmheften. 

2. + Berlin. Donnerstag, den 2. Dez. 1897, ÜEuid in der Kaiser Wühelm-Gedflchtnis-Eirche 
Konzert des Kx\. Domchores statt unter Leitung semes Direktors, Professor Albert Becker, unter 

Stiger Mitwirkung der Konzertsängferin Frau Hedwig Ziemssen und des Organisten Herrn Prof. 
'. Keimann. Programm: 1. Orgel- Vortrag: Toccata in F-dur von Seb. Bach. (Herr Prol Dr. Eei- 
mann.) 2. Motette: Haec dies (68t) von G. F. Palestrina. 3. Männerchor: Tibi laus von Orl. di Lasso. 
4. Motett: Laudate dominum (Sst) von G. P. Palestrina. 5. Sologesang: Arie für Alt aus d. Weih- 
nachts- Oratorium mit obligater Violine ^^Bereite dich" von Seb. Bach. (Frau Hedwig Ziemssen.) 
(>. Weihnachtslied ans dem 14. Jahrhundert nach dem Tonsatz von Bodenschatz für Sst. Chor von 
A. Becker. 7. Orgel -Vortrag: a) NoSl von Nicolaus le Bogue. b) Musette von Dandrieu. c) Ghiacone 
von J. Pachelbel. (Herr Professor Dr. Beimann.) 8. Psdm 2 (fOr Sst Chor) von F. Mendelssohn. 
9. Altböhmisches Weihnachtslied, für Chor gesetzt von C. Biedel. 10. Sologesang: Weihnachtsüed. 
für Alt . J)ie Hirten'' von P. Cornelius. (Frau Hedwig Ziemssen.) 11. Altdeutsches Weihnachtslied 
von R. Volkmann. 12. Weihnachts- Motette ,^ürchtet euch nicht'' von A. Becker, 13. Orgel-Vor- 
trag: Fuge von Dayas. 

8. D Breslau, Im 69. historischen Konzert, welches der Bohn'sche Gesangverein im Musik- 
saale der Kgl. Universität am 29. November 1^7 veranstaltete, kamen Vokalkompositionen (mit 
Ausschluss der Oper) von Gaetano Donizetti (geb. 29. Nov. 1797, f S. April 1848) zur Auf- 
ftthrung. Das Programm des 70. historischen Konzertes, abgehalten am 13. Dezember 1897, brachte 
Arien und Chöre aus dramatischen Werken (,^Artamene', „Tetide", „Le Cadi dup6", „Orfeo", ,Jja 
Bencontre impr^vue", .,Paride ed Elena". „Iphigenie en Aulide". „Alceste", „Armida" und „Iphigenie 
en Tauride") von*Chnstoph WüUbald (iluck (geb. 2. JuU 1714, t 15. Nov. 1787) zu (]tehör. Leiter 
dieser wohlvorbereiteten und äusserst lehrreichen Konzerte ist seit Jahren der Kgl. Musikdirektor 
Dr. Emil Bohn. 

4. + Freibnrg i. Schw. Der Art in Nr. 19^ Jahrg. 1897 der Mus. «. hat bereits S. 271 
eine Erklärung hervorgerufen, welche neuerdings zu einer Bückänssemng Veranlassung gab. Die- 
selbe lautet: 

„Während des ganzen Schu^'ahres (Oktober — Juli incL) wird in der Kollegiumskirche alle 
Sonn- und Feiertage ein doppelter Hauptgottesdienst abgehalten, ein Studenten- und Pfarr- 
gottesdienst. In ersterem werden die liturgischen Vorschriften aufis Pünktlichste befolg. Begel- 
massig wird an den gewöhnlichen Sonntagen alles, was streng liturp^h zur Messe gehört, (also 
Messe mit Einladen) choraliter vorgetragen, mit Ausnahme des Onertoriums, des Tagesoffer- 
toriums meine ich, weiches mehrstimmig gesungen wird: an höheren Sonn- und Feiertagen, Messe, 
Oifertorium und Tantum ergo vierstimmig a capella, die üorigen Einlagen choraliter. Der beteiligte 
Männerchor zählt über 40 Mitglieder. 

Nicht ganz so verhält es sich mit dem Pfarrgottesdienst, bei welchem ein gemischter Chor 
von 45 Mitgbedem (Frauen-, Knaben- und Männerstimmen) gratis mitwirkt Wenn nun aber hier 
die liturg. Gesänge bisweilen (nicht immer) ausfallen, wie es am 5. September aus naheliegenden 
Gründen der Fall war, so geschieht dies nicht aus Missachtung gegen die kirchl. Be- 
stimmungen, wohl aber infolge der mangelhaften Organisation des Pfarrgottesdienstes 
selbst, der eben nur provisorisch und zu einer höchst ungelegenen Stunde in der KoUegiumskirche 
stattfindet (^enug dass auch dieser Chor sich bestrebt, im allgemeinen und nach Möglich- 
keit den liturgischen Vorschriften gerecht zu werden. 

Beide (Thöre bringen ausschliesslich cäcilianische Musik zur Aufführung und dürften 
in Bezug auf kirchlich ästhetische Leistungen hinter den anderen, nicht mit Unrecht gerühmten 
Kirchenchören jedenfaUs nicht zurückbleiben und mit ihnen gleichen Schritt halten." (Um so besser, 
bemerkt die Ked. der Mus. s. Es wird ihr aber im gleichen Berichte zugestanden, dass am 5. Sept. 
mittelmässig gesungen wurde, und als Grund angeführt, dass der betreffende Chor in den Fenen 
war. dass nur wenige in letzter Stunde eine notdürftige Probe mitmachen konnten, und dass der 
ständige Organist und Chordirektor nicht anwesend sein konnte. Eine ähnliche Entschuldigung 
fidng der Bedaktion aus Basel zu mit der Bemerkung, dass dort alles regelmässig in schönster 
Ordnung sei, und dass der Bed. der Musica sacra das Unglück gehabt habe an einem Tage Ohren- 
zeuge zu sein, als der tüchtige Chorregent und Organist in den Ferien war. Das thut inm selber 
leid; er hat jedoch keine allgemeinen Sdüüsse gemacht sondern nur thatsächliche Eindrücke erzählt 
Gut und löblich ist es. dass die betr. Herren soviel Buhe und Ehrgeiz besitzen, wohlmeinende 
Ausstellungen nicht übel zu nehmen, und dass sie eifrig bestrebt sind, den kirchlichen Vorschriften 
nach Möglichkeit nachzukommen.) 



Druck und Verlag von Friedrich Pnstet in Hegen sburg, Gesandtenstrasse. 

Nebst Anxeiffeblatt Nr. 1. 



1898. Regensburg, am 15. Januar 1898. J^n- 2. 



MUSICA SACRA. 

Gegrmndet vod Dr. Franz Xaver Witt (f 1888). 

HalbmoDatsclirift für HebnDj und FörderoDg der katbol. KirGbenmasik. 

Herausgegeben von Dr. Franz Xaver Haberl, Direktor der Elrchenmusikschiile in Regenaburg. 

Nene Folge X., als Fortsetznng XXXI. Jahrgang. Hit 12 Mnsikbeilagen. 



Die ..l/iHJUM taera" wird am 1. und 15. jeden Monate auagegeben. Jade der 24 Nmmnem amfiust lü Seiten Text. Die 12 Masik- 
beilagen (48 Seiten) werden in den Nummern 5 — 8 vei-sendet werden. Der Abonnementpreie des Jahrgangs betrilgt 3 Mark; die 
Beatellnng kann bei ied«' PostansUlt oder Bnchhandlung erfolgen. — Bei der Reichapost mit 20 Pf. AufschUg. Bei franko Zusendung 

unter Streifband in Deutschland und Osterreich-Ungam 4 Mk. -^ ins Ausland 4 Mk. 80 Pf. 

iBkaltalbenleht: Neu und frfiher erschienene Kirchenkompositionen: L. Ebner (2), Pet. Grieshacher (2). 
M. Haller (2), E. Jochum, Alb. Lipp (9), Joh. Mandl, Palestrina (4), Bernh. Mettenleiter, Jos. Quast«n, G. Rathgeber, P. J. Jos. 
Vnmken, Aug. Wiltberger, Dr. P. X. Witt (2). — Kirchenmusikalische Aufführungen und Berichte aus: Mailand. 
Otterbaeh, Seligenthai, Diöz. Speyer. — Vom Bücher- und Musikalienmarkt: M. E. Bossi, Ant. Coronaro, Karl Greith, 
Xorb. Horst, Inno cattolico, Frz. Lehmann, Alb. Lipp, P. Mittmann. — Vermischte Nachrichten und Mitteilungen: 
:«us Italien; „Stille Nacht"; Preiburg i. Br.; Neurode; Reinerz; Schlegel; Wamdorf — Offene Korrespondenzen. 



Neu und früher erschienene Kirchenkompositionen. 

Nach den gleichen Grundsätzen, welche bisher in der Musica sacra für die Referate 
über lateinische Eirchenkompositionen mit liturgischen Texten beobachtet worden sind, 
soll auch im nenen Jahrgang gehandelt werden. Die folgenden Kompositionen sind 
sämtlich im Jahre 1897 publiziert worden, wenn auch einzelne derselben — die meisten 
übrigen tragen, zum Schaden der Bibliographie und meistens zur Täuschung der Käufer, 
gar keine Jahresangabe — mit der Ziffer 1898 versehen sind, eine Gepflogenheit, welche 
för die Publikationen der letzten Jahresmonate allgemein üblich und in keiner Weise 
zu beanstanden ist. 

In zwei Heften komponierte L Ebner je fünf öfters benötigte Antiphonen und 
Hymnen für 2 Singstimmen mit Orgel. ^) Im ersten Hefte sind 3 Nummern für C. und A., 
die beiden Veni Creator mit 3 Textstrophen und der letzten auch für die ausseröster- 
liche Zeit für vereinigte Ober- und ünterstimmen; im zweiten Hefte haben die ersten 
3 Nummern die gleiche Besetzung, zwei Fange lingua aber sind für C. und A. Die 
Melodien der beiden Stimmen sind durchweg schwungvoll erfunden, die Begleitung ist 
gediegen und nicht schwer, die Klangwirkung eine voi^sügliche, die Ausstattung sauber 
und schön, weitere Empfehlung, besonders für kleinere Chöre, unnötig. 

Der unbefleckten Mutter Gottes weihte Peter Griesbaeher eine Messe*) für 3 Ober- 
stimmen mit obligater Orgelbegleitung, -welche den strebsamen Chören in Frauen- 
klöstern, Knaben- und Mädcheninstituten eindringlich empfohlen werden muss und 
den Lieblingsmessen genannter Chöre eingereiht werden wird. Sie ist modulatorisch 
ziemlicli reich, ohne zu sehr abzuschweifen, rhythmisch ohne viele Imitationen kräftig 
ausgestaltet, mit passender Abwechselung für eine, zwei und drei Stimmen, denen sich 
im Et incarnatvs est eine vierte Stimme ad lib. zugesellen kann. Warum BenedictiLs 
zweimal komponiert ist, kann sich Referent nur dadurch erklären, dass der Autor Ab- 



10 CantUB sacri. Op. 40, 1. Heft: Asperges, Vidi aquam, Ant. Veni sancte Spiritus und Q Veni 
Creator, - 2. Heft: 2 salutaris und 3 Fange lingua. Part, jeden Heftes 1 J^ t^ /^, St. ä, 20 .^. 
•T. ft. Bdssenecker (Ad. Stender) in Regensburg, m. J.; T. genau. 

') M. Immaculata in hon. B. M. Virginis Immaculatae ad III v. acqu. Op. 36. Part.. I Ji 50 .^, 
3 St. k 20 /^. T. genau. A. Coppenrath (H. Pawelek) in Regensburg. 



-*3 14 ef- 

wechsehing bringen wollte. Dem ersten Sopran, welcher öfter das hohe g aach auf dem 
Vokale a zu nehmen hat, schärfe man Mässigung bei der Intonation ein. 

Der gleiche Autor edierte beim nämlichen Verleger 13 Veni Creator^) von 

4 bis zu 7 Stimmen unter Beigabe der AUelujaverse Emitte Spiritum und Veni Sande 
Spiritus 8 stimm, für das Pfingstfest. Die ersten 4 Nummern sind fär 4 stimm, gem. 
Chor, Nr. 5 für A. T. Bar. und B., Nr. 6—8 und 10 für 5 Stimmen, Nr. 9 und 11 
für 6, Nr. 12 und 13 für 7 Stimmen komponiert.*) Sämtliche Nummern sind festlich 
und weihevoll empfunden, mit der Menge der Stimmen wächst nicht nur der äusser- 
liche Effekt, sondern auch die rhythmische Mannigfaltigkeit und das Feuer der Dekla- 
mation. Auch kleinere Chöre können die 5- und mehrstimmigen Nummern unschwer 
bewältigen, da auch die einfache Besetzung zu schöner Wirkung ausreichend ist. 

Als ein bibliographisches Unikum in der kirchenmusikalischen Litteratur dürfte 
die fünfzehnte Auflage der 2 stimm. Missa tertia^) von M. Haller bezeichnet werden. 
Dieses Opus 7 erschien zum erstenmal im Jahre 1877 und ist unter Nr. 312 im 
C.-V.-K. durch Fr. Konen, B. Kothe und B. Mettenleiter warm empfohlen worden. 
Ein Chor, welcher die Reform mit gutem Vortrag dieser unendlich einfachen und fass- 
lichen Messe beginnt, befindet sich auf dem besten Wege, guten Geschmack für weihe- 
uud würdevolle Kirchenmusik zu gewinnen. Wohl kann das erste Agnus Dei mit 
miserere noUs wiederholt oder recitiert werden; für eine Neuauflage der beliebten 
Messe aber möge der Komponist ein neues kurzes Agnus Dei mit miserere nobis bei- 
fügen, ein Wunsch, der dem Referenten wiederholt und von vielen Seiten brieflich mit- 
geteilt worden ist. 

Das 4stimm. Requiem^) Op. 3 (C.-V.-K. Nr. 299) von Haller mit 2 Tromp. 

in Es, Basstromp. in B und Bassposaune, übrigens auch ohne diese ausführbar, hat eine 
4. Auflage seit 1874 erlebt. Gewiss wird bei einer Neuauflage der Wunsch nach dem 
fehlenden Graduale Eequiem aetemam mit Vers, dem Kyrie, Christe und Kyrie nach dem 
Responsorium Libera und der Aufiiahme des als Supplement zu Op. 3 selbständig er- 
schienenen*) und im Oädlienvereinskatalog nicht erwähnten Dies irae nicht nur als 
vollständig berechtigt anerkannt, sondern auch erfüllt werden, damit ein so brauchbares 
und praktisches Eequiem liturgisch durchaus vollständig in die Hände der Chorsänger 
gelange. 

Der Nachfolger von Bernhard Mettenleiter als Chorregent in Kempten, E. Joe hani, 
tritt mit einer Messe ^) für 5 Stimmen mit gem. Chor in die Öffentlichkeit ohne Angabe 
der Opuszahl; man sieht jedoch, dass er früher schon eine Routine im Komponieren 
sich angeeignet hat Die ninf Stimmen, S., Mezzos., A., T. und B., sind zu sehr wirkungs- 
vollen Harmonien verbunden, jedoch nicht realer (selbständiger) Weise geführt, sondern 
bald einstimmig vereinigt, bald, wenn auch nur auf kurze Zeit mit dem nächsten Nach- 
bar Fühlung nehmend, so dass öfters die 5 Stimmen vierstimm., die 4 Stimmen dreistimni. 
Harmonien bilden. Ohne Zweifel nahm der Autor auf leichte Ausführbarkeit grosse 
Rücksicht und vermied polyphone Imitationen mit einer gewissen Ängstlichkeit. Die 
Deklamation des liturgischen Textes ist durchaus befriedigend und wird durch ver< 
ständige Direktion schöne Steigerung ermöglichen. Die klangreiche, in der Haupttonart 
As-dur sich bewegende Messe wird auch mittleren Chören leicht zugänglich sein und stellt 



*) HymnaB Veni Creator per moduios diversos IV — VII vocibus concinendus addito uno Veni 
sancte Spiritus VIII voc. necnon Graduali in Dom. Pent. VIII voc. Op. 27. Part. 2 j^ 40 ,^, 
4 St. ä 50 ^. H. P. in R. T. p;enau. 

*) Nr. I, 2, 4, 6, 9 'sind mit den 7 Textstrophen und mit Deo Patri (ausser der österlichen Zeit) 
versehen, in Nr. 3, 5, 7, 8, 10 — 13 ist die erste Str.. dann Accende lumen und die doppelte Sohlus<)< 
Strophe unterlegt. 

") Missa tertia ad II voc. aequ. com. org., Op. 7 a, ed. 15. Part. 1 Jk, 2 St. k 20 ^. T. genau, 
m. J. -^ Pustet in Regensburg. • 

^) Requiem. IV voc. cum quatnor trorobonis ad Hb. F. Pustet in Regensburg. Part. 1 Jt 20 ^, 
St. & 10 ^, Instr. 25 ^; m. J. 

') Im gleichen Verlage, Part. I M, Singst. & 10 ^, Instr. k 15 ^. 

•) M. in honorem 8.. Andreac Ap. 5 voc. inaequ. conciu. — Campoduni (Kempten), J. Kösel. — 
T. genau, m. J. Part, und St. 4 ^^ 25 ^. . 



-« 15 &h 

an die Tre&icherlieit geringe Anforderungen. Dass der Komponist durch die Wahl 
des harmonischen Stiles zu vielen Modulationen gedrängt wurde, soll ohne Tadel nur 
erwähnt sein. Ein gewisses Missbehagen verursachen die letzten Takte vor Christe 
tileisan und am Schluss des letzten Kyrie, die ziemlich sentimental ausgefallen sind, 
sowie die drei letzten Takte von Quoniam tu solüs sßhcttLs. Auch rauss es auffallen, 
dass bei Jesu Christe im Oloria als Tempo „eilend^* und als dynamischer Grad p an- 
gegeben sind. Das Werk kann als Festmesse auch für mittlere Chöre empfohlen werden. 

Eine ganze Reihe von Kirchenkompositionen, welche Alban Lipp im Vereine mit 
anderen Autoren herausgegeben oder als selbständige Werke komponiert hat, liegt zur 
Besprechung vor: 

1. Als Redakteur ist A. Lipp Herausgeber von 10 Fange lingua^) für gem. Chor 
ohne Orgel Nr. 1—7, und 2 stimmig (vereinigte Ober- und Unterst.) mit Orgel Nr. 8—10. 
Die erste Strophe, sowie Tantum ergo mit Oenitori ist überall untergelegt, Nr. 3 ent- 
hält auch noch die Strophe Nohis datus. Die leichten, vielbenötigten, würdigen und 
schönen Hymnen können gut empfohlen werden. 

2. 12 eucharistische Gesänge für 2 und 3 Oberstimmen mit Orgelbegl. ^) enthalten 
ausser einem Fänge lingua von A. Lipp Beiträge von H. Bill (Fange lingua, Jesu dulds 
memoria), Br. Stein (Fange lingua, sacrum convivium), F. Reidl (Fange lingua, 
Adoramus te), A. Löhle (0 salutaris), P. Griesbacher (Ädoramu-s te, VeHlla regis), 
J. B. Thaller (Adoro te) und F. Müller (0 esca viatorum), Wohl sind nicht alle 
Nummern von gleichem musikalischen Werte, unbrauchbar^) aber und unwürdig ist 
keiner der 12 einfachen Gesänge. 

3. Unter dem Titel „Lateinische Kirchengesänge für 4 stimm. Männerchor mit 
oder ohne Orgelbegleitung" gab A. Lipp vier Hefte heraus mit Beiträgen von J. Stein (2), 
K. F. Weinberger (3), A. Löhle, f U. L. Kimberger, f J. Modlmayr (3), f C. Aiblinger, 
t J. G. Mettenleiter, A. Wiltberger, L. Hofhnann, f J. B. Thaller, Fr. Bieger, G. Zoller, 
t C. Ett, V. Engel, C. A. Leitner, F. Müller und dem Herausgeber (8).*) Sämtliche 
Kompositionen sind sehr populär gehalten und lassen sich bereits mit einem einfacli 
besetzten Männerquartett gut zur Ausführung bringen; sie werden daher in Klerikal- 
und Lehrerseminarien gute Verbreitung finden. Die Texte des 3. Heftes sind durchaus 
liturgisch, mit Ausnahme des Ave Maria, in welchem der ganze englische Gruss bis 
Amen in Musik gesetzt ist; Referent ist nämlich der Ansicht, dass beim liturgischen 
Hochamt der Offiertoriumstext Ave Maria an den verscliiedenen Muttergottesfesten genau 
in der Fassung vorgetragen werden soU, welche von der Kirche im Graduale, bezw. 
Missale angegeben ist. Nicht ohne Absicht unterscheidet sich das Ave Maria am 
8. Dezember und Ave gratia plena des Festes der sei. Jimgfrau von Lourdes (11. Febr.) 
von dem des 4. Adventsonntages und der marianischen Votivmessen. Aus den mitge- 
teilten Texten, welche rhythmisch richtig'') und musikalisch recht anregend behandelt 
sind, kann ersehen werden, dass die vier Hefte bei mancherlei kirchlichen Anlässen 
erwünschte Dienste leisten können. 

A. Böhm & Sohn in Augsburg und Wien, Part. 1 wtt 20 ^, St. k 40 ^. Part. u. St, 2 M 60 .^. 
Beiträge lieferten L. Hoffmann, J. B. Thaller, P. H, Thielen, J. Modlmayr, Aug. Löhle (2), K. Fr. Wein- 
borger, J. Qaadflieg- (2) und der Herausgeber. 

») Gleicher Verlag; Part. 1 ^ 20 ^, St. & 40 ^, Part. u. St. 2 M. 

*) D. Red. musste bei der Korrektur für genauere Durchführung der TrennungRBtriche und 
lateinischer Orthographie sorgen, z. B. qui a statt qui-a; fer ist ein Wort fttr sich; recolitur memoriam 
Htatt memoria: hriva statt priva: adange statt adauge, und so einige Dutzendmal weiter. 

*) Augsburg, A. Böhm ; die ersten 3 Hefte Part. IJf 20 ^, St. a 40 .^, Part. u. St. A 2 Jf 80 ^ ; 

4. Heft mit den vier marian. Ant. Part, i Ji ^ St, k 2!) ^, Im 1. Hefte sind die Texte Borate codi 

Vetii Creator iSpir., Veni sancte Spir,, O salutaris, Ave maris stdla, Tantum ergo, Ecce sacerdos und 

Popule mens, im 2. Heft 2 Fange lingua, 2 Adoramus, O esca viatorum, O salutaris hostia, Jemt, duicis 

memoria und O sacrum convivium, im 3. Heft die 8 Offertorientexte Tui sunt codi. Terra tremuit, Con- 

Jirma hoc, Diffusa est, Oloria et honore, Laudate Dominum, Veritas mea, Ave Maria und Ascendit Dens, 

^) Auch in dieser Sammlung sind unrichtige oder fehlende Trennungszeichen, wodurch aus zwei 
Wörtern eines entsteht oder umgekehrt, in Partitur und Stimmen zu beanstanden, können übrigens von 
Inteinknndigon Sängern leicht verbessert werden. Schlimmer sind die ,.Heiden", beispielsweise in Nr. 4 
codis (panats ostium) statt codi, in Nr. 5 Frihwf honier (sie!) statt Tribiis honor, fulit statt tulit, vinda 
statt vittda und zahllose ähnliche Anzeichen mangelhafter Bildung in def lateinischen Sprache. 



-tö 16 fc;»- 

4. Eine sehr leicht ausführbare Messe ^) mit beliebiger Begl. der Orgel für 4 stimm, 
gem. Chor von A. Lipp trägt die Opuszahl 46. Musikalisch recht genügsame Chöre 
wird man nicht tadeln können, wenn sie diese schlichte, jedoch nicht schlechte Arbeit 
ilirem Programme einverleiben. 

5. Die nämliche Ansicht hat Referent von Op. 61, einer sehr leicht ansfuhrbaren 
Messe*) für 4 stimm, gem. Chor mit Orgel ad lib. 

6. Als Op. 63 komponierte A. Lipp 6 lateinische Kirchengesänge für gem. Chor.') 
Die Cantilene and die musikalische Disposition der 6 Nummern ist gewählt und an- 
regend. Besonderes Lob muss dem Responsorium Caligaverunt und Äsperges me ge- 
spendet werden. Auch die 3 Hymnen sind sehr gut geraten; keine Nummer fordert 
von den Sängern grosse Anstrengung. ^ 

Eine sehr leichte lauretanische Litanei für Sopran und Alt (Bass ad lib.) mit 
Orgelbegleitung komponierte Job. Mandl^) und fügte die üblichen 3 Strophen des Fange 
lingua bei. .Er wollte (laut Vorbemerkung) „keineswegs ein Kunstwerk liefern, sondern 
nur einem praktischen Bedürfnisse zu Hilfe kommen und jenen Landchören eine Gabe 
bieten, welche nur über wenige und meist schwache Gesangskräfte verfügen und bei 
welchen die Männer zu den Nachmittagsandachten nur selten kommen. Deshalb 
(?! D. R.) wurde auch dem Bass keine Invokation zugewiesen, sowie von einer selbst- 
ständigen Orgelbegleitung abgesehen". Letztere Bemerkung könnte irreführen, und 
darum sei ausdrücklich erwähnt, dass die 2 Singstimmen mit einer , einfachen , aber 
guten und leicht spielbaren Orgelbegleitung versehen sind. Um einer Übermüdung der 
Sänger und Hörer vorzubeugen, sind die Anrufungen bald dem Sopran, bald dem Altus 
und auch beiden Stimmen zusammen überwiesen. Bei dieser Veriuilassung möchte Ref. 
aufmerksam machen, dass die kirchliche Vorschrift von keiner Wiederholung beim Ein- 
gange der Litanei redet, dass also (auch nach römischer Praxis) dem ersten Kyrie 
eleison unmittelbar Chriate eleison, Kyrie eleison, Christe avdi nos und Christe exaudi 
nos folgen können, demnach nur 5 statt 10 Invokationen vor Pater de coelis Dens nötig 
sind. Die einfache Litanei kann gut empfohlen werden. 

Von den ausgewählten Werken, welche auf Grundlage der Gesamtausgabe der 
Kompositionen des Glov. PierL da Palestrlna durch M. Haller, Ign. Mitterer und den 
Redakteur der Musica sacra auf Wunsch der Verleger Breitkopf & Härtel in Leipzig 
für den heutigen Chorgebrauch eingerichtet und in einzelnen Nummern*) ediert werden, 
sind nachfolgende Motetten erschienen: 

In Serie A das 4 stimmige Dies sanctificatus (Nr. 7) und Sicut cervus desiderat 
mit dem 2. Teil Sitivit anima mea (Nr. 8), redigiert von F. X. H.; als Nr. 9 das 
Motett qitantus ludus zu Ehren des hl. Bischöfe und Bekenners Martin, redigiert 
von M. HaUer, — in Serie C das 6 stimmige Motett hone Jesu (2 Sopr. und 2 Ten.), 
redigiert von F. X. H. 

Über den musikalischen Wert dieser auserlesenen Nummern wird von keiner Seite 
irgend ein Bedenken oder Zweifel gehegt werden können. Was die Grundsätze für 
die Bearbeitung durch die 3 genannten Redakteure betrifft, so mögen dieselben aus dem 
vor 3 Jahren veröffentlichten Programm kurz wiederholt werden: a) Die Lesart der 
Gesamtausgabe wird berücksichtigt sowohl für Text als für Noten ; wo eine Abweichung, 
öfters wegen liturgischer Vorschriften, angezeigt und notwendig erscheint, wird dieselbe 
in kurzer Fussnote mitgeteilt; b) die Partitur wird für Sopran, Alt und Tenor in 



*) Missa in honorem Ss. Ang. Cust. (Schutzengelmesse). Augsburg, A. Böhm; Part. 1 jW 40 ^, 
St. ä 25 ^. T. genau. 

2) M. in hon. S. Elisabethae. A. B»hm & Sohn in Augsburg; Part. 1 UV 40 ^, St ä 25 ^. 
T. genau. 

') Äsperges, O salutaria, Veni Creator , Ave Maria (ganz bis Amen), Caligaverunt oculi mei und 
Fange lingua mit der ersten und den beiden letzten Strophen. Part. 1 .H 20 ^, St. & 25 -d». Bösseneckcr 
(A. Stender) in Regensburg. 

*) Op. 9. Regensburg bei Pustet. Part. 1 JK, St 4 10 ^. T. f^enau, m. J. 

^) Die Part, eines jeden der 4 Hefte ist von Breitkopf & Härtel ii\ Leipzig und durch jede Buch- 
handlung zum Preis je 1 M, jede Einzelstimme in beliebiger Anzahl ä 30 -^ zu beziehen. 



-ö 1» e^ 

Violinschlüssel umgeschrieben, so auch in den Stimmen, deichen für einheitliches 
Atmen oder Phrasieren (' und i) werden beigefügt, ebenso die dynamischen Angaben 
und die Accente des lateinischen Textes; c) jedes Tonstück wird in der Tonlage redi- 
giert, in der es erfahr ungsgemäss am besten wirkt, demnach eventuell höher oder 
tiefer als das Original. Mit Ausnahme der. Messtexte, welche allgemein verstanden 
werden, ist jeder Tonsatz mit der deutschen Übersetzung in Fussnote versehen." 

Man kann erwarten, dass durch dieses Vorgehen einerseits jene befriedigt werden, 
welche sich seit Jahren den Aufführungen von Werken Palestrina's durch die Ausrede 
entzogen haben, es falle den Sängern zu schwer, in den alten Schlüsseln, olme 
dynamische und rhythmische Angaben und oft auch ohne Kenntnis der notwendigen 
Tonhöhe Werke Palestrina's einzustudieren und vorzutragen, — und dass andererseits 
die Vorwürfe mehrerer, für Palesttrina begeisterter Schriftsteller entkräftet werden, 
welche nicht mit Unrecht lebhaft bedauern, dass auch gute Kirchenchöre lieber moderne 
Kompositionen als die klassischen Vokalwerke Palestrina's auffuhren. Ob diese Hoffnung 
und Erwartung erfüllt oder getäuscht werden wird, lässt sich bis heute weder bejahen 
noch verneinen; soviel aber muss konstatiert werden, dass Angebot und Nachtrage 
noch nicht in dem Verhältnisse stehen, als der Wert der auserlesenen Kompositionen 
und die bereits ziemlich reichhaltige Auswahl erwarten lassen.^) Der Unterzeich- 
nete ist gerne bereit, den freundlichen Wünschen und Anträgen für die Auswahl des 
einen oder des anderen unter den zahlreichen Werken Palestrina's zum Zwecke der 
Einzelausgabe möglichst Rechnung zu tragen, und ersucht die Dirigenten von Diözesan- 
oder grösseren kirchlichen Aufführungen um rechtzeitigen Ausdruck diesbezüglicher 
Wünsche. — 

Als Opus 40 bezeichnet der greise und für gute Kirchenmusik sein Leben lang 
mit Eifer und Liebe thätige Bernbanl Hettenleiter eine Messe ^ zu Ehren des hl. Michael 
für 4 stimm, gem. Chor. Da Kompositionen von ihm im C.-V,-K. schon höhere Nummern 
tragen, so scheint er diese praktische und auch in einfachster Besetzung leicht aus- 
führbare Messe aus früherer Zeit jetzt erst als druckreif befunden zu haben. Sie ent- 
spricht den Forderungen gesunder und ungekünstelter Stimmenführung, richtiger Dekla- 
mation und andächtigen Ausdruckes. Wenn der Dirigent auf discrete Abwechselung 
im rhythmischen Vortrag bedacht ist, so wird die nötige Frische und Beweglichkeit 
erzielt werden können, da die Gefahr naheliegt, beim Mangel belebender Imitationen 
und dem Vorherrschen des fast ununterbrochen homophonen Stiles, Sänger und Zuhörer, 
besonders in den längeren Sätzen des Oloria und Oredo, die übrigens musikalisch nicht 
leicht kürzer gefasst werden können, zu ermüden. Die Messe kann sehr gut empfohlen 
werden. 

Von guter Schule und tüchtiger Kenntnis im einfachen Tonsatz zeugt ein Op. 1 
von Jos. Qnasien, Messe ') für 4 stimm, gem. Chor ohne Credo. Die Melodiebildung iat 
fiiessend, die Singstimmen sind nicht bloss Harmonisierungen einer Sopranmelodie, 
sondern bewegen sich mit einer gewissen Selbständigkeit untereinander, einige Male 

') Zur Übersicht zfthlt die Bed. aus den 4 Serien die bisher vorliegenden Einzelnummern auf, 
unter Beifügung der Bedaktionsnaroen (Haller=Hr., Mitterer = Mr., Haberl=Hl. Wenn die Preise nicht 
eigens angegeben sind, so kostet jede in farbigem Umschlag auf feinstem Papier und durch deutlichsten 
Stich heri^estellte Partitur 1 JH, jede Stimme «30 ^. - Serie A (4 stimm.) enthält: 1. Die Messe 
Aetema Christi munera transponiert für A., T., Bar. und B. Part. 1 ^ 60 /^ (Hl.). 3. Exaudi Domine 
f. S., A., T., 6. (Hr.). 3. Erste Lament. des Grttndonnerst. f. Mchor (Hr.). 4. Zweite Lament. des 
Charfreit. f. Mchor. (Hr.). 5. Dritte Lament. des Charsamst. f. Mchor. (Hr.). 6. Die Messe Dies sancti- 
ficatus f. fi^em. Chor. Part. 2 M. (HL). 7.-9. Die obenangeführten Motetten. — Serie B (5 stimm.) 
enthält: 1. Messe wionim cmvivium f. S., A., 2 T., B. Part. 2 J£ 50 .^. (Mr.). 2. Offert. Terra 
tremuit Besetzung, wie 1. (Mr.). 3. Oifert. Äscendit Deus Bes. wie 1. (Mr.). 4. Offert. Cot\firma hoc 
Bes. wie 1. (Mr.) 6. Mot. admirabUe commercium Bes. wie 1. (Hr.). — Serie C (6 stimm.): Dritte 
Lament. des Charsamst. 2 S., A., T., Bar., B. (Hr.). — Serie D. (8 stimm.): Foptde meus f. Doppelchor (Hl.). 

*) M. in hon. S. Michaelis Archang., 4 vor. (S. A. T. B.) cantanda. Kempten, bei Jos. Kösel. 
T. genau, m. J. Part, und St. 4 M. 

•) M. zu Ehren ü. L. P. von der immerwährenden Hilfe. Part. 1 jÄ 20 ^, St. i 16 ^. 
L. vSchwann in Düsseldorf. T. genau. Hässliche Stichfehler, wie pac statt paa:, unrichtige Trennung; 
der Silben und Buchstaben, Mangel der Trennungszeichen, z. B. in carnatus (Et incamatfis ist als 
Einlage zum III. Choralcrcdo 4 stimmig; aufgenommen), verunstalten die sonst fleissigo Arbeit. 



-ö 18 E> 

auch in guten Imitationen, stets in bequemster Stimmenlage. Die Messe kann (nacii 
Angabe des Komponisten) „bei guter Tenorbesetzung" eine kleine Terz tiefer 
intoniert von einer Kinderstimme, Tenor und 2 Bässen ausgeführt werden; Eeferent 
zieht jedoch die Originallage vor. Die Komposition kann gut empfohlen werden. 

Eine Messe von 6. Hathgeber^) ist laut Titel und Vorwort in dreifacher Weise 
ausfuhrbar: a) für 3 Männerstimmen, b) einen Ton tiefer für 3 Frauenst., c) einen 
halben Ton höher für A., T. und B., wobei die Altstimme um eine Oktave tiefer singen 
müsste als geschrieben steht; im Credo wechseln 3 stimm. Sätze mit der harmoni- 
sierten (III.) Choralmelodie ab. Der Komponist entwickelt achtenswerte Kenntnisse im 
Kontrapunkt und in der Imitation und beschäftigt die 3 selbständigen Stimmen mit 
guter Deklamation des liturgischen Textes und unter Ausnützung des Stimmenmufanges 
fiir Tenor I, 11 und ßass. In dieser Besetzung dürfte die Messe am häufigsten Ver- 
wendung finden, wenigstens gibt Referent den Rat, mit den anderen angegebenen Expe- 
rimenten vorsichtig zu sein, denn „eines schickt sich nicht für alle!^^; man darf auch 
guten Sängern — diesen Namen verdienen nur diejenigen, die nicht gedrillt, sondern 
geschult sind! — nicht zuviel zumuten. 

Eine der besten Darbietungen für kirchliche Männerchöre ist eine 4-, in einzelnen 
Sätzen auch 5 stimmige Messe mit;, Orgelbegleitung von P. Jf. Jos. Vininken. ^) Die 
Motive des Introitus In nomine Jesu sind im ganzen Messtext schön verwoben und 
passend eingefügt. Die Orgel begleitung drängt sich nicht vor, dient meist nur als 
Folie für den Gesang einzelner Stimmen, oder als Überleitung zu und Abschluss von 
Textperioden. Die fünfte Stimme (Bariton) tritt nur beim Et incarnatas est und im 
Benedidtis, zwei wundervoll klingenden Vokalsätzen, auf. Alle übrigen Teile der Messe 
sind in modernel" Polyphonie, mit lobenswerter Zurückhaltung im Gebrauche der reich- 
lich zu Gebote stehenden Ausdrucksmittel und dennoch mit grosser Wärmiß und inniger 
Hingabe an den liturgischen Text deklamiert und komponiert. Es ist nicht zu zweifeln, 
dass diese feurige, für einigermassen geschulte Männerchöre äusserst dankbare Messe 
oft und in der vom Komponisten intendierten, durch mancherlei Angaben für Dynamik 
und Rhythmik bezeichneten Weise zu packendem Vortrag gelangen wird. 

Eine lauretanische Litanei für 4 stimm. Männerchor mit Orgel komponierte 
Aog. Wiitberger. ^) Das sehr brauchbare Werk beginnt richtig mit der einfachen, nicht 
wiederholten Einleitung von Kyrie bis Pater de coelis. In reicher Mannigfaltigkeit 
werden nun von einzelnen oder vereinigten Stimmen die Invokationen des offiziellen 
Textes, getragen durch eine fliessende und mittelschwere Orgelbegleitung, gesungen. 
Von Sancta Maria ab sind gewöhnlich 3 Versikel zu einem musikalischen Satz ver- 
einiget, dem ein entsprechendes Ora pro nohis folgt. Die schöne und liturgisch durchaus 
korrekte Litanei sei den katholischen Männerchören aul* das Beste empfohlen. 

Von der beliebten, seiner Zeit preisgekrönten Messe zu Ehren des hl. Franz Xaver, 
welche f Dr. F. X. Witt^i als Op. 8 fiir 4 stimm. Männerchor mit Orgelbegleitung 
komponiert hat, ist eine 7, Auflage notwendig geworden. Das Werk, durch welches 
schon vielen Feinden wahrer Kirchenmusik durch gute Auffuhrurg Einsicht in die 
Grundsätze kirchlicher Tonkunst geworden ist, wurde im Cäc. - Ver. - Kat. unter Nr. 8 
aufgenommen. „Sie (die Messe) zeichnet sich aus duich kirchliche Erhabenheit, Feier- 
lichkeit und edelsten musikalischen Ausdruck, ist eine sehr eiFektreiche Komposition, 
voll frommer Begeisterung und freudigen Jubels, und entspricht allen Anforderungen 
der Liturgie." 

^) M. in hon. 8. Josephi ad 3 voces aequ. et faut muss es heisscn! D. K.) inacqualcs. Op. 16. 
rüstet in Regensburg; ; m. J, T. genau. 

'^) 3L „In nomine Jesu" Op. 2 ad 4 (et 5) voces virilibus (sie! D. R.). Utrecht, van Rossum, fiir 
Deutschiand bei Pustet in Regensburg. Part. 2 ,i6 bO ^, St. a 35 v*). T. genau, m. J. , und kirchl. 
Approbation des Textes! 

») Op. 71. Part. 2 M. St. a 20 .^. Düsseldort, L. Schwann. T. genau. 

*) M. in hon. S. Francisci Xav. ad IV v. aequ. comit. org. Op. 8 a. Fr. Pustet in Regensburg, 
m. J., T. genau. Part, 2 J$ 40 ^, St. a 20 ^. 



-G 19 E>- 

Eine 2. Auflage erschien von Fr. Witt's Op. 19b,') jener Bearbeitung der 

6 stimmigen Konzilsmesse (C.-V.-K. Nr. 87), welche unter Nr. 822 durch Referat von 
P. Piel und Fr. Schmidt sehr empfohlen worden ist. Dem Unterzeichneten ist diese 
Bearbeitung viel sympathischer als das Original, und er empfiehlt sie wohlgeschulten 
Frauen- oder Knabenchören, welche über reichere Stimmittel verfügen, auf das Ein- 
dringlichste. Es ist ihm 1869 als Kaplan der deutschen Nationalkirche zu Born nicht 
gelungen, den Wunsch des f Komponisten durchzusetzen, das päpstliche Sängerkoliegiuni 
zur Aufführung des 6 stimmigen Originals bei Eröffiiung des Konziles zu bewegen ; man 
schützte Palestrina vor, sang ihn aber nicht. Vielleicht führt die Empfehlung dieser 
4 stimmigen Bearbeitung nach fast 30 Jahren dazu, dass einzelne grosse Schönheiten 
des Originals, mehr aber' noch die Fassung von Opus 9 b die Aufmerksamkeit unserer 
Chöre neuerdings auf sich ziehen. F. X. H. 



Kirohenmusikalisohe Auffahrungen und Berichte. 

X Über den Verlauf des Kongresses in Mailand^ dessen Programm in Mtmca sacra M»7, 
Nr. 23, Seite 273 mitgeteilt worden ist, liegen der Redaktion handschriftliche und gedruckte Eeferate 
vor, letztere von Journalen der verschiedensten nolitischen und religiösen Färbung („La Perseverama*', 
,,Vo88etTatore cattolko" , ,,11 secdo" , „Cwiriere deua sera", ,Jja sera** und „Musiea sacra^ von Mailand; 
sie muss sich also entschliessen, aus dem reichen und interessanten Material die bedeutendsten und 
auch für die deutschen Leser lehiTeichen Momente zusammenzufassen. 

1. Tag. 2. Dezember. Beim Hochamt im amhrosianischen Ritus wurden die liturgischen 
(jesänge von den Alumnen des Klerikalseminars nach den archäologischen Melodien ambrosianischer 
('odices gesungen; die Begleitung besorgte Laigi Cervi auf einem Harmonium, Lorenzo Perosi 
führte die Vor- und Nachspiele aus, nach einstinunigem Urteil in meisterhafter Weise. Die Vor- 
träge vom Propst Paolo Borroni beschäftigten sich ausschliesslich mit den Lesarten des ambro»!- 
anischen Gesanges, und jede Frage ttber die gregorianische Gesangesweise wurde ängstlich 
vermieden, denn es waren gemessene Weisungen vorhanden. In Bezug auf die Ausfülirung ver- 
suchte Borroni durch ein auffallendes und unwahr übertriebenes Deklamieren „nach Art der Deutschen**, 
im Gegensatz zur Methode Dom Pothier's und der Schule von Solesmes, Sensation zu machen, 
erreichte aber das Gegenteil, denn die Priester, welche aus italienischen Diözesen mit römischem 
Hitus dem Kon^esse beiwohnten, fanden die unbestimmte und dem italienischen Teinperament durchaus 
fremdartige Deklamations- und Cresangsweise unnatürlich und undurchführbar. (Der Korrespondent 
des „Secolo" äussert sich: ^ un vero perpetuo ondeggiare che non fa piacere", und wundert sich, dass 
man die Forschungen Gevaert's und die neuesten Aufstellungen über eine bestimmte Mensur der 
Neumenschrift des 9. und der späteren Jahrhunderte unerwähnt gelassen habe!) Noch sei bemerkt, 
dass ein Benediktiner von Solesmes, der an der Schule Ch. Bordes zu St. Gei-vais in Paris Unter- 
richt im archäologischen Choral erteilt, in fianzösischer Rede statistische Nachrichten über die 
kirchenmnsikalische „Restauration'^ in Frankreich brachte, und dass unter den fünf von der Ver- 
sammlung angenommenen Beschlüssen unter 2c wörtlich zu lesen ist: „Der heutige musikalische 
Geschmack und viele praktische Erwägungen verlangen eine Trennung mehrerer ausgedehnter 
melismatischer Neunienverbindun^en; man schlägt deshalb vor, bei Neuausgabe der Choralbücher 
|der amhrosianischen Gesanpweise] die alte Lesart genau beizubehalten, aber durch Klammern, 
Asteriscus oder andere Zeicnen jene Phrasen oder melodischen Abschnitte, die ohne Schaden für 
den Wohlklang wej^bleiben können, für schwächere Chöre zu bezeichnen.'* Was sagen die Leser 
der Musiea sacra zu diesem Beschluss. sowie alle jene, welche seit den Dekreten Korns über die 
offiziellen Choralbficher, in denen auf Wunsch der obersten liturgischen Autorität durch Palestrina 
und seine Schüler solche Abkürzungen und Zusammenfassungen schon vor Jahi'hunderten durchge- 
führt worden sind, von den ,.Gelehrten" den Vorwurf hören mussten, die Editio Medicaea sei eme< 
,, Verstümmelung** der altehrwürdigen (resäuj^e des hl. Gregor?! — Sämtliche vorliegende Journale 
besprechen eingehend und fast mit uneingeschränktem Lobe die erste Aufführung (Klarinetten und 
Flöten sind nicht verwendet) der Trilogie Perosi's (Passion nach dem hl. Evanpfelisten Markus), 
welche mit Aufwand eines bedeutenden Orchesters und trefflichen Sänprerchores am Abende des 
ersten Tages stattfand. Sie rühmen dieses neuartige Oratorium und äussern sich dahin, dass der 
Komponist Bach, Händel und Richard Wa^er vortrefflich kenne und Effekte derselben auszunützen 
verstanden habe. Perosi dirigierte selbst und erntete reichsten Beifall. 

Eine Disharmonie, welche Tebaldini. damals noch Kapellmeister zu Padua, nunmehr Direktor 
des Kgl. Konservatoriums in Paima. in Verbindung mit Domkapellmeister Gallotti in Mailand da- 
durcli hervorzurufen drohte, dass er am nämlichen Tage ein historisches Kirchenkonzert im Saale 
des Blindeninstitutes mit Kompositionen von Anerio, Palestrina, Bernabei, Lotti, Vittoria und Orlando 
I^asso veranstaltete, bei dem er illustrierende Einleitungen gab, soll hier nicht weiter berührt werden ; 
da^ \''orgehen war ausser Programm. 

') M. in loenior. Conc. Occ. Vatio. ad 4 v. acqu. coinit. or^. Op. 19 b. Fr. Pustet in Re^ensburg; 
m. J., T. genau. Part, i JH 40 ^, ät. a 10 ^. 



-G »O f>- 

2. Tag. An diesem Taj^e ponüfizierte Kardinal FeiTari selbst in S. Ambrogio und Propst 
Borroni dirigierte eine von Kapeilmeister Lor. Perosi in Venedig zu diesem Kongress komponierte 
neue Messe. Ein Journal bemerkt dass dieselbe in 10 Tagen geschrieben worden sei; Perosi selbst 
übernahm den Orgel nart. Die Urteile über den Wert derselben sind verschieden; eine liberale 
Zeitung vermisst in ihr „den mystischen und liturgischen Stempel** (!) und findet die Arbeit übereilt 
und unzusammenhängend; die „Pcraeverenta" bemerkt, dass die „SpeziaUsten** sich über den Wert 
derselben streiten werden, der eine werde den Mangel an Polyphonie, der andere eine gewisse 
Emanzipation vom herkömmlichen Kirchenstile und zu grosse Nachgiebigkeit des Komponisten gegen- 
über seiner Phantasie beanstanden. Das Werk ist noch ungedruckt. 

Einen ffrossen Erfolg hatte der H. H. Domkapellmeister Richard Pelini aus Trient zu 
verzeichnen, aer im letzten Augenblicke das Thema über den figurierten Kirchengesang übernehmen 
musste, nachdem Tebaldini, der zuerst diesen Vortrag zugesagt -hatte, aus nichtigen Gründen zurück- 
getreten war. In packender und praktischer Weise, teils die unter Terrabugio's Leitung vorgetragenen 
Musterbeispiele mehrstimmiger Kirchenkomno«itionen von Palestrina, Viadana, Lotti u. a. illustrierend, 
teils durch eigenen ausdrucksvollen und deklamatorisch belebten Gesang einzelner Melismeu aus poly- 
phonen Werken den musikalischen Voiirag darstellend, verstand es der Redner, die guten Saiten des 
Italienischen Musiktalentes anzuschlagen, welche nur dann verstummen oder nussklingend t.önen, 
wenn der Subjektivismus über Gebühr in den Vordergrund tritt, oder wenn unnatürliche Manieren 
die reichen Stimmittel und den feinen Sinn des hochbegabten Volkes abstossen und verletzen. Eine 
Reihe von Thesen und Beschlüssen, welche H. Feiini als Folgerungen der entwickelten Grundsätze 
vorlegte, wurde einstimmig angenommen. Der Präsident dieser Sitzung, Kanonikus Nasoni, zugleich 
Direktor der Mailänder „Musica aacra^, hatte den Vortrag Felini's unter Hinweis auf die Notwendig- 
keit einer Reform des mehrstimmigen Kirchengesanges, der Heranbildung von tüchtigen Chor- 
regenten^ der Belebung historischer und kirchenmusikalischer Studien u. s. w. in Italien, in beredter 
Weise eingeleitet. Se. Eminenz Kardinal Ferrari wohnte der Sitzung mit grossem Interesse bei 
und schloss dieselbe mit herrlichen Worten seines Beifalls und der Aunnunterung. 

Am 3. Ta^ trugen die Seminaristen während einer stillen Messe unter Leitung von Kanonikus 
Audreoni kirchliche Musikstücke vor; darauf folgten theoretische und praktische Vorträge über 
Orgelbau und Or^elspiel von L. Bottazzo, Gius. Lurani und Lor. Perosi und Annahme 
melirerer, den wichtigen Gegenstand betreffender Resolutionen. Am Nachmittag nahmen bei 
der Schlussitzung das Wort: Nasoni, zur Einheit in der reformatorischen Bewegung auf- 
munternd, Borroni. über mehrstimmige Hymnenkompositionen, die man strophenweise und nicht 
als sogenannte Musikstücke behandeln solle, und über das Vorurteil, dass man zur Aufführung 
guter Kirchenmusik recht viele gute Stimmittel benötige. Das Sclilusswort ergriff der Hoch- 
würdigste H. Bischof von Pavia imd munterte zur Ausdauer auf dem betreteneu Wege auf. 
Der Kardinal Ferrari sprach das Schlussgebet, und man begab sich nach der Ambrosiuskirciie, um 
das Te Deum zu singen und dem Segen beizuwohnen , weldien Se. Eminenz erteilte. Der Sänger- 
chor de« Klerikalseminafs trug ein Tantum ergo von Witt und das salutaria von Viadana vor. 
Nach dem sakramentalen Segen sprach der Kardinal noch ausserordentlich eindringliche und mit 
tiefer Rührung angehörte Dankes- und Aufmunterungsworte an die Versammelten. 

Am Abend fand die Wiederholung der Trilogie von Perosi statt, welcher die Musik verständigen 
von ganz Mailand beiwohnten, und welche dem Komponisten noch mehr Ehren und Triumphe ein- 
brachte, als die erste Aufführung. 

Die Red. der Muska sacra hat aus den wortreichen, 18 Druckseiten umfassenden Berichten 
nur das Sachliche in möglichster Kürze für die deutschen Leser zusammengestellt. Sie muss 
auf Einzelheiten verzichten , darf aber nicht verschweigen , dass der Enthusiasmus für die Trilogie 
Perosi's in allen Berichten vorheri'scht, ds ob die wichtigen Materien, welche bei diesem Kongresse 
verhandelt wurden, nicht das Hauptinteresse verdient hätten. 

Dieser bedenklichen Erscheinung gegenüber macht sie heute schon auf ein Buch aufmerksam, 
welches ihr jüngst aus Rom zugesandt worden ist, und den Grafen Enrico di San Martino, 
Direktor der Ac^emia di S. (3ecilia, zum Verfasser hat. Dasselbe ist betitelt ßaggio critico aopra 
alcune catue di decadenza deUa Muaica ItaUana aüa fine dd secölo XIX J^ (Kritische Gedanken über 
einige Ursachen des Verfalls in der italienischen Musik am Ende des 19. Jahrhunderts.) Dasselbe 
soll in nächster Zeit inhaltlich auch den Lesern der Mtmca sacra bekannt werden, da es mit Freimut 
und Geschick den Selbsttäuschungen und dem nationalen Chauvinismus vieler italienischen Musiker 
und Nichtmusiker einen scharfen Spiegel vor die Augen hält. Ein Wort zu rechter Zeit! Ob auch 
am rechten Ort? Es ist sehr scnmerzlich zu beobachten, dass die italienischen Kritiker und 
Zeitungsrepor^er herrlich und vielversprechend aufblühende Talente durch überreichen Mehltau un- 
gemessener Bewundening und den Enthusiasmus nationaler Eitelkeit auf grosse Ahnen gleichsam 
versengen, so dass dieselben keine Frucht mehr bringen, oder letztere vor der Zeit unreif abfällt. 

/ Otterbach (Rheiupfalz). Cäcilieufeier. 1. Generalkommuuion , an der sich sämtliche 
Sänger und Sängerinnen beteiligten. (Dirigent selbstverständlich auch.) 2. Beim vormittägigen 
Gottesdienste sangen wir Ebneres Missa: Ave mater amabüis, Einlagen Choral. Schlusslied: Lied zur 
hl. Cäcilia von K. Hamm. 3. Weltliche Feier: Aufführung des Schauspiels „Die hl. Cäcilia" von 
Mich. Haller, Dichtung von Bonn. 

= Kirchenmusikalische Auffülmmgen in der Klosterkirche Seligreiitlial (bei Landshut) 
während der hl. Weihnachtszeit. In der hl. (-hristnacht: Missa sexta 3 voc. c, (). von M. Haller. 
Offertorium recit, dann: VerHm caro factum est, 3 v. c. (). von P. Piel. Am hl. Weihnachtsfeste: 



-» tl »- 

Hochamt: Kunzils • Mobsp, 4 v. c. 0. von Dr. Fr. Witt. Offprtorium recit, dauu: (^leni fidktis, 3 v. 
c 0. von Fr. Konen. Vesper: Psalmen, Antiphojion und Hymnus choraliter. Magniftcat, fals. bord. 
3stimm. von P. Piel. Tantum ergo, 4 v. ohni! 0. von Kewitsch. Am Feste des hl. Stephanus. Hoch- 
amt: Missa Nati est inventus, 2 v. c. 0. von F. Witt. Offertorium: Klegerunt, 3 v. ohne (). von 
Breitenbach. Nachmittags: Litaniae lauretanae (A-dnr), 3 v. c. 0. von Fr. Witt. Tantum ergo, 

3 V. ohne 0. von P. Piel. Am Nenjahrstage. Hochamt: Missa i»honor. St Joseph! , 3 v. ohne 0. 
von Fr. Konen. Oflfertorinm: Laetentur, 2 v. c. 0. von Fr. Konen. Nachmittaes : Lauretanische 
Litanei und Tantum ergo, 4 v. ohne 0. von J. Renner. Am Feste der heil. 3 Äönige. Hochamt: ■ 
Missa in honor. Ss. Cordis Jesu, 3 v. c. 0. von üriesbacher. Offertorium: Regis Tharsis, 2 v. c. (>. 
von M. Haller. Nachmittags: Geh)bt sei Jesus Christus, 3 v. c. 0. von Fr. Witt. Tantum ergo, 

4 V. ohne 0. von Palestnua. — Introitus. (rradnale und Comnuinio werden jedesmtü choraliter 
gesungen. 

Der Katholikentag wird uns lange in Erinnerung bleiben, denn er brachte tur das Musik- 
leben in unserm Hause so viel Anregendes und Freudiges. Unser Repertoire wurde seitdem be- 
deutend bereichert durch manche Gratis-Gabe, welche neue Freunde unserm Hanse spendeten. 

Im Laufe dieses Jahren wui*de ausser mehreren kleineren Kompositionen die St. Anna -Messe 
von Piel und eine 3 stimm. Messe von Engler einstudiert. Gegenwärtig sind Missa „Immaculata^ 
und Missa „Angelica" von Griesbacher zum Einstudieren vorbereitet. 

K. M. Aus der Diözese Speyer erschienen in der „Landauer Ztg." drei Berichte über die 
grösseren kirchenmusikal. Produktionen in der Pfalz während des Jahren 1897. Die Mua, s. hat 
einige Programme bereits im dO, Jahrgang aufgenommen. Wir können uns nicht erinnern , dass 
seit der kirchenmusikal. Reformbeweguüg in der Pfalz ein Jahr so fruchtbar gewesen sei, als das 
Jahr 1897. Besondere Aufmerksamkeit wurde dem Choral gewidmet, sowohl der Ausführung des- 
selben, als auch der Frage seiner liturgischen Verpflichtung und seiner Würde. Die Haupt- 
programme kamen in den Bezirkscäcilienvereinen unter Mitwirkung der zugehörigen Pfarrvereine 
zur Austiihrung. Nur einige seien erwälint: Bezirksverein I^ndau mit Produktion in Mörlheim 
am 30. Mai; Bezirks ver. Pirmasens mit Prod. in Münchweiler am 27. Jnli: Bezirks ver. Landau mit 
Prod. in Mörzheim am 11. Juli, bei welcher der Diözesanpräses Domkapellmeister Niedhammer von 
Spever sich einfand; Bezirksver. Germersheim mit Prod. in PforÄ am 12. Juli; Bezirksv. Homburg 
in Homburg am 18. Juli; Sektion Edenkoben mit Aufführung in Maikammer in Gegenwart des 
Diözesanprftses , am 18. Juli; Bezirksver. Zweibrilcken am 8. Aug. zwei Produktionen in Bebels- 
heim und Kirchenarmbach, deren ersterer der Diözesanpräses beiwohnte; am 12, Sept. Produktionen 
in Niederwttrzbach und Annweiler. Man darf mit Dank gegen Gott bemerken, dass die Liebe zum 
Choral und zu den klassischen Meistern alter und neuer S^eit zunimmt, und die kirchenmusikalische 
Reform stetig vorwärts geht. Die Predigten und Reden haben jedenfalls wieder mehr alte Voi*- 
urteile zerstreut und zur richtigen Anschauung über Musik und Gesang in der Kirche verhelfen. 
Möge die Liebe zu grösseren Auftührungen nicht eher erkalten, bis in allen Pfarr- und Filial- 
gemeinden, in denen die nötige Sängerzahl vorhanden ist, Gäcüien vereine blühen, wachsen und 
gedeihen ! 

Vom Bücher- und Musikalienmarkte. 

Unter den Büchern nnd Musikalien, welche nicht zu direkt liturgischen Zwecken bestimmt sind, 
von denen jedoch einige bei ausserliturgischen Andachten verwendet werden können, wälirend andere 
zur Unterhaltung und geistigen Belehrung dienen, nimmt die Red. in vorliegender Nummer jene 
Einsendungen vor, welche bereits vor Weihnachten 1897 sich auf dem Redaktionstisch einge- 
funden haben. 

Einer der gefeiertsten Organisten Italiens H. E. Boss! komponierte zum 6. Centennarium 
der Übertragung des hl. Hauses nach Loretto die Antiphon Tota pukhra es, Maria als Motett für 
gem. Chor mit obligater Orgelbegl. (Od. 96, bei Borriero e Capra m Turin; in der Edition Marcello 
Capra Nr. 17, Part. Ti. 1,50, St. ä L. 0^20). Es ist Stil in dieser eigenartig angelegten Komposition, 
in welcher das Chroma mit einer gewissen Ängstlichkeit in der Begleitung vermieden ist, während 
in rhytlimischer und modulatorischer Beziehung eine moderne Freiheit waltet. Vor- und Nachhalte, 
die zu diatonischen Dissonanzen führen - diesen neuen Ausdruck wählt Referent für den neu- 
artigen Stil des Meisters — , verleihen dem in der Deklamation des Textes vorzüglich und mit 
grosser Innigkeit durchgeführten Vokalsatze eine packende Kraft. Die Wirkung steigert sich, von 
Satz zu Satz, die figurierte Orgelbegleitung bei Tu laeHtia und dem folgenden Tu honor\ficentia zeugt 
von reicher Phantasie, manni^altiger Wechsel der Taktarten und Tempi belebt den Tonsatz. Von 
Vir^o prudentissima ab übernimmt die Begleitung die Hauptrolle , teilt sie aber bei intercede pro 
nobis mit den polyphon geführten Stimmen und erreicht bei den Wort^.n ad Dominum Jeaum Christum 
den Gipfelj^unkt. Die abschliessende Wiederholung dieses Gebetes verklingt in einfachen, beruhigten 
und beruhigenden gleichzeitigen Akkorden. Bei Maiandachten, aber auch im Konzertsaal mögen 

Sut^ Chöre unter einem musikalisch fühlenden Dirigenten und Organisten die fein durchgeführte 
Komposition, die überdies typographisch glänzend ausgestattet ist, mit Liebe zum Vortrag bringen. 

Eine zweite Komposition mit dem nämlichen Texte (Tota jmkhra es) komponieile Anton 
Coronaro für 3 Männerst mit Orgelbegl. (Ed. Gapra Nr. 11, Part. 90 cent., St. k 10 cent.) unter 
^ringerem Aufwand musikalischer Mittel und nicht ohne Anlehnung an den Geschmack des 
Italienischen Klrchenpublikums, das beim Vortrag subjektives Pathos des Sängers und unerwartete 



-83 »» en 

Harmoniewendungeii der Begleitung liebt. Die Kautilene ist uundrucksvoU augelegt, die Begleitnug 
ineist nur Stütze der Singstimmen, die Wirkung wird trotz der beschränkten Stimmenzahl eine 
gute sein. 

Über das Ave Maria tuv 3 Oberstimmen mit Orgel von Karl Greitli (Opus 19), das 
J. G. Bössenecker in Eegensburg in 2. Auflage einsendet (Part 1 .Ä 20 ^^. St. k 'SO .^), hat die 
Mt€s. 8. 1896, S. 266 berichtet : 4)ie erste Stimme ist grösstenteils Solo und betet gleichsam vor. 
während sich die beiden anderen Stimmen unter geistvoller, dem Stile Mendelssonn's sich an- 
schliessender Begleitung bald mit der ersten vereinigen, bald ihr folgen. Für häusliche Andacht, 
auch mit Harmoniumbegleitung, ist die sch^e Komposition bestens zu empfehlen. 

Zwei deutsche Weihnachtslieder a) „Ehre sei Gott" für 3 Oberst ohne Begl. b) Weihnachts- 
lied für 2 stimm. Kinderchor mit Klavierbegl. sind in Autographle vom Komponisten Xorbert Hörnt 
aus dem Selbstverlag (München, NvmphenDurgerstr. 61) zu beziehen. Jede Part. 1 Jt. jede Stimme 
von a) 10 /^, von b) 5 ^. Sie sina fnsch una populär gehalten und können bei Weihnachtsspielen 
oder vor dem Christbaume wohl gebraucht werden. 

Mit dem Titel Inno cattolico wurde unser bekanntes „Christ ist erstanden** mit 3 italienischen, 
von Conte Giu. Lurani in Mailand gedichteten Textstrophen versehen und auch beim letzten Musik- 
kongress von den Anwesenden mit Begeisterung gesungen. Die „Mimca scura'* in Mailand (Via 
Lanzone Nr. 2) veröffentlichte zwei Harmonisierungen zu demselben, die eine von V. (jervi. die 
andere von Gins. Terrabugio, die auch einzeln bezogen werden können. 

Eine wichtige und zum Gebrauch an Gymnasien, Realgymnasien und ähnlichen höheren 
Lehranstalten bestimmte Sammlung für 4 stimmigen gemischten Chor, gab. Franz Lehmann 
unter dem Titel „Liederborn" bei L. Schwann in Düsseldorf heraus (Preis der Part. 2 Jk ^ ^; 
werden nicht Stimmen dazu gedruckt? Referent hält solche fdr unentbehrlich.) In Abteilung A, 
religiöse Gesänge, ist nur die Aufnahme des O hone Jemi von Palestrina, der latein. Improperien 
von Bernabei und des Ecce quomodo von Jak. Handl zu bedauern; solche rein kirchliche Gesänge 
sollten nun einmal nicht in einer sonst weltlichen Sammlung stehen. Die 206 Nummern füllen 
497 Seiten der Partitur in 8° aus, die Text« derselben beziehen sich auf das Kirchenjahr (deutsche, 
vollerprobte geistliche Lieder), auf Trauer- und Grabgesänge und religiöse Gesänge allgemeinen 
Inhalts. Den weitaus grössten Teil (Nr. 47—206) nehmen Kaiser-, Vaterlands-, Heimats-, Wander-. 
Abschieds- und Soldatenlieder ein: dann werden Wald, Flur, Berg, Wasser. Jahres- und Tages- 
zeiten besungen. Den Schluss bilden 7 Lieder vermischten Inhajtes. Ein alphabetisches InhaJt*<- 
verzeichnis der Textanfänge und Komponisten belehrt, dass die meisten Gesänge dem reichen Schatze 
unserer liederfreudigen deutschen Meister Sucher, Schubert, Kreutzer, Zöllner, Mendelssohn, 
Marschner, Möhring, Abt, Schumann, Klein, Haydn, Mozart, Beethoven u. s. w. entnommen sind: 
unter den neueren Komponisten finden wir: I. Mitterer, P. Piel, A. Wiltberger, Waldmann v. d. Au. 
A. Löhle, J. Modlmajrr, E. Nikel. Fr. WüUner und den Herausgeber selbst genannt. Dass unter 
diesen vielen Kompositionen nicht alle gleichwertig sind, bedarf keiner weiteren Ausführung. Man 
freue sich dieser inhaltreichen Sammlung und dan versichert sein, dass unsere jugendlichen Sänger- 
chöre viel Freude an derselben haben und grossen Nutzen aus ihr ziehen werden. Der billige Preis 
verdient hervorgehoben zu werden. 

Ein Trauungslied „Glückselig, wer auf Gottes Wegen hinwandelt seinen Lebensgang" kompo- 
nierte Alb. Lipp Opus 52a u. b (für 4 stimmigen gem. und im Arrangement für Männerchor); 
A. l^ohm & Sohn in Augsburg; Preis der Part, und St. jeder Ausgabe 80 .^. Die durchaus gleich- 
zeiti|;e Komposition ist gefällig und leicht ausführbar. 

Eine Papsthymne für einstimm. Chor mit Klavier, auch 9 stimm, Blech- oder 18 stimm. Harmonie- 
umsikbegleit. Komponierte P. Mittinann, Chorregent der St. Micliaelispfarrkirche in Breslau als 
Op. 109 (bei Anton Böhm & Sohn in Augsburg) über ein Gedicht von Paul Keller. Papst Leo XIII. 
geruhte die Widmung anzunehmen. Klav. 1 .4(,, Klav.- und 9 stimm. -Begl. i JH 50 ^, Klav.- und 
18 stimm. Begl. 2 M. Schwungvolle Triolen, scharf markierte Rhythmen, volltönende Begleitung 
reissen zu dithyrambischer Wirkung fort und können eine zalüreiche Volksmenge zu höchster Be- 
geisterung elektrisieren. (Fortsetzung folgt.) 

Vermisohte Nachrichten und Mitteilungen. 

1. C. ]• Unter dieser Marke gedenkt die Redaktion der Muska sacra kürzere Mitteilungen 
und Nachrichten aus Briefen, Zeitungen, Broschüren u. s. w., die sich auf die Kirchenmusik beziehen, 
zu sammeln ; umfangreichere Artikel sollen in den bekannten Rubriken untergebracht werden. 

a) Giovanni Tebaldini, bisher Kapellmeister an der Antoniuskirche zu Padua, wurde zum 
Direktor des staatlichen Konservatoriums in Parma, als Nachfolger des an das Konservatmum in 
Mailand berufenen Direktors Giuseppe Gallignani. ernannt und Ende Dezember durch den Präsidenten 
des genannten Institutes, Mariotti, dem Lehrkörper vorgestellt. — b) Am musikalischen Liceo zu 
Turin wird Herr Professor Delfino Thermignon, der im verflossenen Jahre die Kirchenmusikschule 
zu Regensburg besucht hat und vorher scnon Direktor des Choralgesangvereins „Stefano Tempia" 
war, einen eip^enen Kurs für Theorie und Praxis des gregorianischen römischen Chorales eröffnen, 
an welchem sich Geistliche und Laien beteiligen können. — An der gleichen Anstalt wurde jüngst 
eine neue Orgel mit 13 Registern auf 2 Manualen und Pedal mit röhrenpneumatisehem System als 
Übungsinstrument aufgestellt. Auf dem I.Manual finden sichGambaH', BordonpH', Flaute annonieo4', 
im 2. Manual Principal 8', Duleiana 8', Uuda maris 8', Octava 4' und Mixtur, im Pedal Violon- 



-ö «51 a- 

eeÜo 8' und Subbass 16', sowie 4 Koliektivztige. Da« Pifwausschreiben , welches die neui^ Buch- 
handlung Borriero & Capra in Turin für eine Messe, und ein Requiem für H Mäuuei'Stimmen mit 
Orgel ad üb. im verflossenen Jahre erlassen hat, veranlasste 21 Einsendungen für die Messe und 10 
für das Requiem. Die Prüfungskommission, bestellend aus den Professoren Euriro Bossi in Venedig, 
Filippo Capocci in Rom, Roberto Remoudi und dem Priester Giov. Pagella in Turin, hat sämtliche 
Vorlagen abgelehnt, da keine derselben den im Preisausschreiben geforderten Bedingungen voll- 
kommen entsprochen hat. Deshalb wird zu einem neuen £onkui*8 unter den bereits in Mu9kn soc. 
1897, S. 95 angegebenen Bestimmungen von der genannten Musikalienhandlung aufgefordert und 
zwar a) Preis von 200 Lire für eine 2stimmige Messe (C. und A.) mit obligater Orgelbegleitung: 
letztere muss so gehalten sein, dass die Messe auch für T. und B. um eine Oktav tieter ausführbar 
ist, b) 250 Lire für ein vollständiges Reauiem mit gleicher Besetzung. Einsendungstermin ist der 
:jO. April 1898. Am Konkurse können alle teilnehmen, welche sich des ItalieniscJien als Mutter- 
sprache bedienen. 

2. „Stille Nacht"! — Vom Rheine her, aus Lothringen (Metz), Mitteldeutschland, Öster- 
reich und von der „Augsburger Postzeitung'* kamen der Redaktion der M^isica sacra Notizen und 
Zeitungsausschnitte zu, welche vom Weihnachtsliede „Stille Nacht" handeln und sich auf den Artikel 
beziehen, der in Muska sacra 1897 S. 41 gestanden hat und vom H. H. Domkapellmeister Webei- 
in Mainz zuerst im „Mainzer Journal" veröffentlicht worden ist. Ohne ein Wort des genannten 
Artikels zu widerrufen, hat die Redaktion der Muaica sacra nur eine kleine Verbesserung in der 
von ihr S. 42 /. c. gemachten Anmerkung anzubringen, nämlich ; „Nur der Text stammt von dem 1818 

gestorbenen Kooperator J. Mohr, die Melodie aber und die Harmonisierung derselben ist von Franz 
ruber (f 1863 m Hallein)." 

Die katholische Kirchenzeitung in Salzburg schreibt: ,.Am 23. Dez. 1897 wurde in Arnsdorf 
bei Obemdorf am Schulhause in feierlicher Weise eine Gedenktafel für den Dichter und Kompo- 
nisten des in aller Welt erklingenden Weihnachtsliedes: „Stille Narht, heilige Nacht" ent- 
hüllt. Dieselbe trägt folgende Inschrift: 

Stille Nacht, heiüge Nacht! 
Wer hat dich, o Lied, gemacht? 
Mohr hat mich so schön erdacht, 
Gruber zu Gehör gebracht — 
Priester und Lehrer vereint. 

Der Feier wohnte auch eine Tochter des Komponisten und ein Enkel. Herr Diakon Franz 
(tniber bei." 

Die in mehreren Einsendungen vorgeschlagenen Textverbesserungsversuche wollen wir lieber 
mit Stillschweigen übergehen; aber dagegen wird sich jeder wahre und mit den kirchlichen Vor- 
schriften bekannte Freund der Kirchenmusik grundsätzlich wehren müssen, dass man dieses 
Schlummerlied während des liturgischen Gottesdienstes, wenn auch als Einlast* nach dem eigent- 
lichen Oifertorium. vortrage. Die Salzburger Chronik von 1873 erzählt u. a., „dass der Hilfspriester 
Mohi' es vorzog, lieber mit reingestimmter Guitarre, als mit der verstimmten Orgel (der Kirche zu 
St. Nicola in Oberndorf) das Lied zu begleiten.** Die sentimentale Schilderung des J. B. F. in der 
tiAugsb. Postztg." über die Wirkung dieses Liedes auf Jung und Alt ist doch gar zu jämmerlich. 
Übrigens wird sich niemand beunrulugt fühlen, wenn ..die Klangeswellen dieses seelenvollen Weih- 
nachtsliedes, diese einschmeichelnde Tonmalerei der Weihnachtsstimmung, von den Alpen bis zum 
Nordseestrand, vom Schwarzwald bis zum Böhmerwald, vom 'Eifelgobirge bis zur Weichsel und 
überall, wo an unser Ohr deutscher Mutterlaut sclüägt, auf die heiligfrohe Menge" Eindruck machen. 
Man lasse ,,dieses wunderbar anheimelnde Lied unter dem funkelnden und schimmernden Tannen- 
baum, vor den mit vielfarbigen Wachslichtern, glänzenden Glaskugeln, bunten Sternen, vergoldeten 
Nüssen, rotwangigen Äpfeln und lockigen Engelchen gezierten Tannenästen in leisen, ganz leisen 
und dann allmählich anschwellenden Tönen und jetzt m helljubelnden Kinderstimmchen" als Volks- 
lied vortragen, gedulde aber unter keinen Umständen, auch nicht mit veränderten 
Textworten, eine Verwendung desselben als „Kirchenlied". 

Ein Korrespondent der Salzburger kath. Kirchenzt^. schreibt unter dem Eindruck von ähnlichen 
Entweihungen des hl. Christfestes nachfolgende Zeilen, mit denen die Red. der Mm. s. dieses unerquick- 
liche Thema für dieses Jalir abzuschliessen gedenkt: ..(Non plus ultra.) In Wien in der Pfarr- 
kirche zum hl. Carl Borr., die dem ritterlichen Kreuzheri'enorden aus Böhmen zuerkannt ist. wurde 
zur Christmette aufgeführt: Die Pastoralmesse von Kempter mit obligatem Hirtenflötengedudel. 
Graduale: ..Stille Nacht", Oflfertorium: ..Jauchzt Brüder* von Liska. Es ist ein walirer Grans, dass 
die kirchlichen Gesetze so tibertreten werden dürfen. In der Piaristenkirche wurde ein altfran- 
zösisches Weihnachtslied als Graduale aufgeführt. Wer zählt die Soli, Sopransoli, Altsoli, Männer- 
qnartette etc., die an beiden Weihnachtstagen die Chöre Wiens verunstaltet haben! Wie lange noch?" 

3. W Freibupg i. Br. Cäcilienverein von St Martin. Am 29. Nov. 1897, in den Sälen des 
kath. Vereinshauses: Konzert zur Feier des Cäcilienfestes unter gütiger Mitwirkung der Fräulein 
Olivia Diebold (Sopran) und Hedwig Heiland (Alt), der Herren Aug. Ganther (Tenor) und X. Petri 
(Bariton), des Fräuleins Lina Diebold (Klavier), des Herr Musikdirektors Dimmler (Klavier), des 
gemischten Chors des Cäcilienvereins, sowie einer Abteilung des hiesigen Militärorchesters. Leitung ; 
Herr Job. Diebold. Kgl. Musikdirektor. Programm: 1. Legende der heil. Cäcilia für Soli, Chor, 
Klavier und Orchester von J. G. E. Stehle. Einlaee: «5 stimm, gemischter Chor: Pie Jesu. Domine, 
dona eis requiem von Alexis Holländer. 2. Klavieilconzert in E-moU mit Orchesterbegleitung von 



-e *4 E>- 

Fr. C'hopin. Präiil. Lina Diebold. H Hyinno: „Preis" Dir! üottheit", gemlhtchter Chor mit Klavier- 
und Orcliesterbegleituug von W. A. Mozart. Di«'. Klavierbegleitung zu Nr. 1 und 3 hat Herr Musik- 
direktor Dinimler freundlichst übernommen. 

4. A Neurode, 27. Nov. Der Idesige Cäcilien- Verein feierte am vorigen Mittwoch 
sein 181. Stiftungsfest in der. altgewohnten Weise. Am Montage vorher fand für die veratorbenen 
Mitglieder früh 7 ühr in der Pfarrkirche ein Requiem statt. Am Tage selbst wurde ein feierliches 
Hochamt abgehalten, bei welchem die Messe in Es von M. Filke zum ersten Male zur Aufführung 
gelangte. Abends fand eine musikalische Auttühmng statt. Das Programm bildete: a) „Cäcib'a's 
Gebet," Kantate für gemischten achtstimmigen Chor. Solo und Klavierbegleitung mit [Tntersttitzung 
des Streichquartetts von Emil Nikel, b) ,Jn der Spinnstube". Text nach Volksliedern, zusammenge- 
stellt für gemischten Chor und Solo mit Begleitung des Pianoforte von Johann Pache. Beide 
Piecen, welche in exakter Weise zu üehör gebracht wurden, ernteten reichen Beifall. 

6. + Reinerz. Am 22. Nov. beging der hiesige Pfarr-Cäcilien-Verein sein 306. 
Stiftungsfest in feierlicher Weise. Früh um 72^ Uhr wurden die Herren Jubilare (der Senior 
feierte seine 60jährige, drei andere ('horbrüder ihre 25 jährige Mitgliedschaft) von den übrigen 
Vereinsmitgliedern in aas Vereinslokal abgeholt und dort mit Kranz resp. Silbersträusschen dekoriert. 
Von liier aus ging es in feierlichem Zuge in die Pfarrkirche, wo um 9 Uhr ein Hochamt zelebriert 
wurde. Während desselben gelangte zum Vortrag: Introitus, Graduale, OlFertorium und Communio 
aus dem Grf^duale Biomanum und die 9. Messe (H-moU und H-dur) von Brosig. Nach dem gesungenen 
Offertorium war gemeinsamer Opfergang. Abends gingbei vollbesetztem Hause „li^t. Christo phorus" 
von Schmalohr in Szene. Was man kaum gewagt hatte zu glauben : Die Aufführung gefiel allgemein! 
Man merkte es am Publikum, dass dasselbe ganz bei der Sache war. Freilich tbat ein jeder Mit- 
wirkende seine Schuldigkeit im vollstem Masse, Sänger wie Instrumental isten. Soli wie Chöre und 
nicht zu vergessen die Rezitative gelangen vortrefflich. 

6. + Schlegel, 24. Nov. — Vorigen Sonntag wurde in hiesiger Pfarrkirche das Fest der 
Kirchenpatronin, der hl. Katharina, begangen. Leider hatte unser Herr Pfarrer keine 
Aushilfe von auswärts erhalten. Vom Chore wurde die D- Messe von Georg Zeller mit den vor- 
schriftsmässigen Einlagen zu Gehör gebracht Am Choraigesang , welcher bei Introitus und Com- 
munio Verwendung findet, nahmen bereits Alt und Diskant teil, so dass derselbe schon recht kräftig 
und auch sicher klingt. Das Anfangs Ungewöhnliche hat sich bereits eingelebt und schon viele 
Freunde gewonnen. Ausdauer und zähe Festigkeit zeitigen auch hier günstige Eesultate. 

7. © Warndorf. Der Cäcilienverein brachte am letzten Sonntag im Colosseum unter Mit- 
wirkung mehrerer Mitglieder der Volksvereinsdilettanten -Section die biblische Tragödie „Absalom" 
mit der Musik von Stehle (s. Mus. s. 1896, S. 267) zur Aufführung. Es war eine Riesenanfgabe, 
die nur durch festes und geeignetes Zusammenwirken zu bewältigen war. Die Musik ist stellen- 
weise von gewaltiger Kraft, die Sprache edel. In letzterer Beziehung hätten wir im Interesse der 
Sache gewünscht, dass alle Darsteller in allen Teilen des Stückes einer deutlichen Aussprache 
sich beflissen hätten, da diese gerade bei einem derartigen Stücke zum vollen Verständnisse 
absolut notwendig ist. Glänzend darf man sans phrase die Ausstattung des Stückes nennen. 
Die farbenreichen Gewänder, die zahlreichen glitzernden Waffen und dazu die von Meisterhand 
gefertigten Dekorationen übten einen Effekt aus, dessen Eindruck sich wohl niemand entziehen 
konnte. Was das Spiel selbst anbelangt, so war in allen Teilen die sachkundige Hand eines um- 
sichtigen Regisseurs zu spüren. Aber auch die Darsteller auf der Bühne selbst setzten alle 
Kraft ein, um den zahlreichen Schwierigkeiten diesem Stückes gerecht zu werden. Die Rolle des 
Königs David, des Absalom, des Achitophel, des Chusai, Salomon, der Mirjam etc. lagen in den 
besten Händen. Den Höhepunkt erreichte die Spannung in dem markerschütternden Monologe 
Absaloms im 2. Aufzuge, im Zwiegespräch Absaloms mit dem dämonenhaften Intriguanten Achi- 
tophel und in dessen letztem Rache- und Verzweiflungs- Monolog. Einzelne Partien waren von der- 
artiger Wirkung, dass teils bei offener Bühne der Beifall der Zuhörer zum Ausdruck kam, t^ils 
nach Beendigung eines Aufzuges die Darsteller mit Applaus überhäuft wurden. Dem Cädlien- 
vereine kann |zu dieser Aufführung nur gratuliert werden — (wenn er seinem eigentlichen 
Zwecke beim liturgischen Gottesdienst in der Kirche mit dem gleichen Eifer und Enolg obliegt, 
die ihm lokale Lorbeeren im Konzertsaal eingebracht haben. D. K.) 

Offene Korrespondenzen. 

Einsendungen von Kirchenmusik -Programmen, deren Veröffentlichung in der Mus, s, gewünscht wird, 
wollen bis längstens 10., beziehungsweise 25. jeden Monates an die Red. geschehen.. Ältere kirchen- 
inusikal. Berichte haben kein Interesse für die Leser, wenn sie nicht etwa als viertel- oder halbjährige 
tthcrsicht gedacht sind. 

Niederrhein. Ihre scharfe Beleuchtung der Abonnementseinladung eines „gewissen^* Organs für 
kath. E.-M. kann des lieben Friedens willen nicht aufgenommen werden. Ich rate Ihnen zu folgender 
Erwägung: „Sehet, krähte der Gockel, auf meinen Ruf hin wird die Sonne aufgehen. Macht's nach, 
wenn ihr könnt! Die Sonne gin^ lächelnd auf, aber dichte Nebel und finstere Wolken hemmten den 
klaren und vollen Schein; diese wichen auch nicht dem Hahnenschrei. ** 

Drnck und Verlag von Friedrich Pustet in Regensbnrg, Gesandtenstrasse. 

NebBt Anzeifireblatt Nr. 2. 



1398. Regensburg, am 1. Februar 1898. |f>^ 3. 



MUSICA SACRA. 

Gegründet von Dr. Franz Xaver Witt (f 1888). 

Halbmonatschrift für Hebang und Fördepg der kathol. Kirchenniiisit 

Herausgegeben von Dr. Franz Xaver Haberl, Direktor der Kirohenmusikschule in Regensburg. 

Neue Folge X., als Fortsetzung XXXI. Jahrgang. Mit 12 Mnsikbeilagen. 



Die „Uusica sacra" wird am 1. und 15. jeden Monats HUB^e(;eben. Jede der 24 Nummern unifusat 12 Seiten Text. Die 12 Musik- 
beilafren (48 Soiteu) werden in den Nammern 5 — 8 versendet wei-den. Der Abonneroentpreia des Jahr^anRa beträft S Mark; die 
BeatelliuiK kann bei \edeT Pnstanstalt oder lJurhhandlun(( erfolgen. — Bei der Keichspoat mit 20 Pf. Aufschlag. Bei franko Zusendung 

unter Streifliand in Deutschland und Österreich-Ungarn 4 Mk. — ins Anstand 4 Mk. 80 Pf. 

iBhaltsQberaicIit : <) r pr ii n a r i a : B(*Hchl (Isso iIom Or^uistciivereins, des MniLändcr Kougrosses ; Litteratiir : .Van'der Linden, 
.Io>, ReniHT, F. Wiilozyiiski, li'orjranista itiiliano. — LiturßicA: Die Herz-Jesu-Votivmesse am 1. Monatsfreitaf^. — Beginn des 
::t. ScmrstcrM an der Kirchenmusikscbiile in Regensbiirg. — Vom Bücher- und Musikalienmarkt: B. Pozzolo, 
K. Uemoudi, W. Ruduick, Pale.striua-SclLreck. Liedorgarton, Walo/.ynski, Ziromennaun (2). — Rhrenkroue des hl. Joseph, Hosianna, 
< 'olloredo-Mels. J. De.schenucior a;, F. Kullak, KirehenmuM. Jahrbuch 18ÜH, Magnum opus nwa. von Orl. di Lasso, Aug. Wiltberger, 
Mu-sikkatologe und Prospekte. — Der Priester und der Kirehenchor. — Kirchenrousi knlisohe Aufführungen und 
Herich te aus: Euneburg (Tirol), Mfthriüdi-Sehönberg, Ragusa. — Vermi sollte Nachrichten und Mitteilungen: Kardinal 
Steinhulier; f Capocci, aus Pesaro und Mailand; Graz, Passail. 



Organaria. 

I. Resolutionen des allgemeinen ürganistenvereins. Am 6. Oktober 1897 
fand zu Köln unter dem Vorsitz des dortigen Domorganisten J. Rodenkirchen die 
4. ordentliche Generalversammlung des allgemeinen Organisten Vereins statt. ^) Der 
Ehrenpräsident des Vereins, H. H. Domkapellmeister C. Cohen, entwickelte in einem 
Einleitungsvortrag die kirchlichen Grundsätze über das Orgelspiel und ermunterte die 
Anwesenden, welche grösstenteils der Kölner -Diözese angehörten, zu eifriger Fort- 
bildung. Rodenkirchen ei'stattete Bericht über den Stand des Vereines, welchem im 
Oktober vorigen Jahres 600 Mitglieder angehörten (Jahresbeitrag 1 Jfe, für welche 
Gratiszustellung des Vereinsorganes erfolgt), und betont die Notwendigkeit einigen Zu- 
sammengehens. 

Dann wurde nachstehende Resolution verlesen und einstimmig angenommen: „Die 
Generalversammlung des Allgemeinen Organisten - Vereins gibt wiederholt ihrer Über- 
zeugung Ausdruck, dass zur Hebung der Notlage, in welcher der katholische Organisten- 
stand sich befindet, vor allem seitens der kirchlichen Behörden Massnahmen ergriffen 
werden müssen. Zur Erreichung des erwähnten Zweckes empfiehlt sie: 

1. Für die Folge Besetzung der Organistenämter mit Organisten, welche entweder 
eine Kirchenmusikschule mit Erfolg besucht oder durch ein Examen die Befähigung 
zum Organisten nachgewiesen haben. 

2. Festsetzung eines gerechten Mindestgehaltes. 

:i. Eine bessere Besoldung für die Nebendienste, insbesondere Erhöhung der Gebühr 
bei bestellten Ämtern und eine angemessene Remuneration bei neuen Stiftungen 
und bei regelmässig wiederkehrenden Verrichtungen. 

4. Anschaffung der Orgelmusikalien durch die Kirchenkassen. 

5. Freie Dienstwohnung oder entsprechende Mietsentschädigung. 

6. Pensionsberechtigung. 

^) Das Organ dieses Vereines erscheint in ungezwungener Folge und trägt den Titel „Der 
Or^^anist**. Die Nummer 8, welche den Bericht ttber die Generalvers, enthält, ist von J. Bodenkirchen 
rudigiert und bei Greven & Bechtold in Köln gedruckt. Von dieser Druckerei sind die einzelnen 
Nummern ii 30 -^ zu beziehen. 



-*3 «6 ei- 

Die Generalversammlung beauftragt den Vorstand, die auf dem Organistentag ge- 
äusserten Wünsche den bischöflichen Behörden mit der ehiiurchtsyoUen Bitte zu unter- 
breiten, hochdieselben möchten sicl^ die Verwirklichung dieser Wünsche angelegen 
sein lassen/^ 

Der Antrag, in den Verein auch Personen, welche kein Organistenamt bekleiden, 
z. B. Geistliche, Lehrer, Organisten a. D., Orgelbauer, Chordirigenten, überhaupt alle, 
welche die Bestrebungen des Allgemeinen Organisten - Vereins mit Interesse verfolgen, 
als ausserordentliche Mitglieder aufzunehmen, war bald erledigt. Die Versammlung 
gab ihre Zustimmung zu folgendem Zusatz zu § ^ der Statuten: 

Dem Allgemeinen Organisten -Verein können auch Organisten ausser Dienst oder 
Personen, welche dem Organistenstande nicht angehören, als ausserordentliche Mitglieder 
beitreten; dieselben haben einen Mindestjahresbeitrag von 1 S zu entrichten; sie haben 
Zutritt zu allen Versammlungen des Vereins, hierbei jedoch nur eine beratende Stimme. 

n. Die Beschlüsse des Mailänder Kongresses. In Nr. 2 der Miisica sacra 
hat die Red. mit kurzen Worten auf die Vorträge hingewiesen, welche am 3. Dez. 1897 
in Mailand über Orgelbau und,. Orgelspiel theoretisch und praktisch sich verbreitet 
haben. Die Red. lässt nun die Übersetzung der diesbezüglichen Beschlüsse, welche ein- 
stimmig angenommen wurden, folgen: a) Li Erwägung, dass aus den Konservatorien, 
städtischen Musikschulen und Blindeninstituten in Italien eine Menge gebildeter Organisten 
hervorgehen, und dass im allgemeinen die Orgelstudien in den genannten Anstalten 
einen ernsten Charakter tragen, spricht der Kongress den Wunsch aus, dass die 
Organisten mehr als bisher in der Behandlung des Instrumentes für den liturgischen 
Gottesdienst erzogen werden mögen und nicht so sehr für den Konzertstil, b) In Er- 
wägung, dass die Orgel, auch wenn sie den Gesang nicht begleitet, im Dienste der 
Liturgie steht, wünscht der Kongress, dass alle Stilformen, welche das Instrument 
seinem wahren Zwecke entfremden, vor, während und nach dem Gottesdienste ausge- 
schlossen sein sollen, c) In Erwägung, dass die Orgel bei der Begleitung des figurierten 
Gesanges eine dienende Stellung einnehmen und daher den Gesang nicht übertönen 
soll, schlägt der Kongress vor, dass man zur Begleitung keine Zungenstimmen ver- 
wende, wenn dieselben nicht ausdrückUch vom Komponisten in besonderen Fällen ver- 
langt werden, d) In Erwägung, das^ es eine hervorragende Aufgabe der Orgel ist, 
beim eigentlich liturgischen Gesang (dem ambrosianischen oder gregorianischen) als 
Zierde zu dienen, wünscht der Kongress 1. dass sich die Organisten auf das Angelegent- 
lichste mit dem Wesen und der Ausführung dieses Gesanges vertraut machen. 2. Be- 
deutende künstlerische Gründe sprechen dafür, den Choralgesang ohne Begleitung vor- 
zutragen; wenn aber eine Begleitung stattfindet, so wähle man eine Harmonisierung, 
welche im Wesen des Choralgesanges begründet ist. :J. Ebenso sorge man dafür, dass 
die Vor-, Zwischen- und Nachspiele zu den Choralgesängen mit den betreffenden Melo- 
dien im Zusammenhange stehen, und dass Motive dieser Gesänge die Grundlage für 
das Orgelspiel bilden. 

in. Litteratur. Sieben Stücke für Harmonium oder Orgel publizierte Nelly P. G. 
Van der Linden^) (Van Snelrewaard). Zum liturgischen Gottesdienst können nur 
wenige gebraucht werden, z. B. die leichte Fuge, das Andante und etwa noch das 
Largo. Für das Harmonium auch ohne Pedal klingen alle Nummern angenehm; sie 
drücken weiche Stimmungen in modernem Stile aus, ohne jedoch direkt sentimental zu 
werden. 

In Mus. 8, 1896, S. 89 wurde das Op. 39 von Jos. Renner ian. als Übungs- und 
Vortragsmaterial für das Triospiel gut empfohlen ; dasselbe ist auch durch Referate der 
Herren E. v. Werra und Aug. Wiltberger unter Nr. 1930 in den C.-V.-K. aufgenommen 
worden. Nunmehr liegt eine zweite, vermehrte Auflage ^) der „Zehn Trios" vor, welcher 

^) Verlag von Metzler & Co. iii>London, in Deutschland durch Heinrich Vos' Buchhandlung in 
EHsen a. Ruhr. Preis 2 JH, Praeludium, Elegie, Fuge, Largo, In mcmoriam. Andante, Postludiuni. 

^ Zwölf Trios für Orgel mit Rncksichtnahme auf leichten Pcdalsatz. Prein 2 J$. J. (t. Bussen- 
ccker (Adolf Stender) in Regensburg. 



-ö »? BH 

zwei neue Nammern (Canons) ohne Preiserhöhung beigegeben sind. Es ist von hohem 
Werte, fär das edle Triospiel eine Auswahl wohlgeformter, hier in modernem Stile er- 
fundener und durchgeführter Orgelsätze zu besitzen. Sämtliche Nummern stehen auf 
3 Liniensystemen, die Pedalapplikatur ist in der Weise bezeichnet, dass die üblichen 
Zeichen fär den rechten Fuss über, für den linken Fuss unter der Pedalnote ange- 
geben sind; ein Hauptwert liegt in der Bücksicht auf leichten und fortschreitend 
erst schwierigeren Pedalsatz. 

66 Präludien und Postlüdien publizierte Monsignore Franz WaleiynsU, ^) Kanonikus 
an der Kathedrale zu Tarnöw, als Op. 10 unter dem Titel „Cantantibus organü'^. Im 
strengeren Stile ist keine einzige Nummer gehalten. Jede besteht trotz der Kürze 
nochmals aus zusammengesetzten kurzen Stücken ohne Durchführung eines leitenden 
Gedankens. Es sind die meisten Stücke wohlklingende Träumereien, die auf dem 
Harmonium eine angenehme und wenig komplizierte Unterhaltung bieten werden, dem 
Charakter und der Majestät der Orgel jedoch zu wenig entsprechen. 

Eine Sammlung modemer Orgelstücke erschien unter dem Titel VOrganista itäliano 
und enthält 20 Originalbeiträge noch lebender italienischer Komponisten *) in prächtigem 
Stiche und herrlicher Ausstattung auf drei Liniensystemen. Dieses Orgelalbum ist ein 
äusserst wertvolles Zeugnis für (Se geistige Bewegung, welche besonders in Oberitalien 
zu gunsten einer ernsteren Richtung im kirchlichen Orgelspiel herrscht und immer 
weitere Kreise zieht. Wir dürfen nicht vergessen, dass Italiener für italienische Orgeln 
geschrieben haben, und schlagen es daher überaus hoch an, dass die besten Meister 
darin einig sind, dem ärgerlichen, possenhaften, gemeinen, ja lasciven und ausgelassenen 
Treiben vergangener Dezennien und dem geistlosen, skandalösen Oedudel tausender von 
Organisten dies- und jenseits der Apenninen müsse um jeden Preis ein Ende gemacht 
werden. Die meisten der angeführten Komponisten und Meister kennt Referent persön- 
lich, fünf derselben sind auch an der hiesigen Kirchenmusikschule gewesen, und er weiss, 
dass alle in künstlerischem Unmut über herrschende Zustände durch Wort und Beispiel 
bestrebt sind, besseren Geschmack zu fördern und auch die Technik des Orgelspiels, 
besonders im Gebrauche des Pedals, auf jene Höhe zu bringen, die notwendig ist, um 
die Königin der Instrumente vor der Gosse zu schützen. Ein offenes Wort darf der Unter- 
zeichnete nicht unterdrücken, das Bedauern nämlich über den Mangel an Einheit und 
stilvoller Durcharbeitung. Die Formen, welche das kirchliche Orgelspiel zur Ver- 
wendung bringen kann, sind nicht sehr zahlreich; aber es muss ein leitender Gedanke 
auch der einfachsten Kadenz zu gründe liegen, erst recht aber dem Vor-, Zwischen- und 
Nachspiel. Für musikalische Träumereien, für melancholische, sentimentale, hypnotische 
und hyperchromatische Gefuhlsausdrücke ist die Orgel nicht das richtige Instrument. 
Solche Dinge besorgen besser die Orchesterwerkzeuge, die eine Chromatik ermöglichen, 
welche in ihren gleichzeitigen Dissonanzen durch die helleren und dunkleren Tonfarben 
einen perspektivischen Eindruck hervorrufen und daher weniger grell das Ohr be- 
lästigen, als gleiche Stellen auf der Orgel. Die thematische Arbeit, die Imitation, 
die Teilnahme sämtlicher Stimmen, auch des Pedals, bei der Durchführung eines klaren 
Motives befriediget vollkommener, als ein bloss rhythmisches Tonspiel, variiert durch 
Registorwechsel, eingeschobene Dissonanzen, unvermutete und gewaltsame Modulationen 
— nach dem Rezepte: „Wo der Gedanke fehlt, da stell' ein leeres Wort sich ein!** — 
Der Italiener liebt farbenreiche Gebilde und wir wollen uns über dieselben gleichfalls 
freuen, wenn sie nicht blosse Arabesken und Zierraten sind. — Nach deutschen Be- 
griffen sind für kirchliche Zwecke am geeignetsten die Nummern von Bottazzo, 

■) Zn bexiehen durch Karl Basohka, Buchhandlung in Tamöw. Preis 2 M. 

'^ Nr. 21 der Edition MarceUo Capra. L^ Organista itaüano. Raocolta di XX Prelndi per organo 
<li compositori italiani contemporanei. Die Komponisten sind: Bolzoni Giov. (Turin). Bossi £nrico 
(Venedig), Bottazio Lui^ (Padua), Gapocci Filippo (Born), Gicognani Ant (Pesaro), Cicognani Gius. 
(AlesBandria), Cipolla Giov. (Savigliano) , Coronaro Ant. (Vicenza), Foschini Gaetano (Turin), Mattioli 
Gugl. (Pesaro), Mauro Ant. (Palermo), Perosi Lor. (Venedig), Piazzano Geremia (VerceUi), Poileri Giov. 
Batt. (Genua), BavaneUo Oreste (Venedig), Bemondi Boberto (Turin), Dino Sincero (Ivrea), Tebaldini Giov. 
(nanmefar in Parma), Terrabugio Gius. (Mailand), Thermignon Delfino (Turin). Komplet 6 Lire, für 
Nnmoier einzeln 1 Lire. Verlag Borriero e Capra in Turin. 



-e t8 £>- 

Ant. Cicognani, Foschini, Kavanello, E^mondi, Terrabugio und die Trio von Perosi 
nnd Thermignon. Nach rein musikalischer Seite stellt der Unterzeichnete 
das stimmungsvolle und einheitlich gearbeitete Präludium von Fil. Capocci an erste 
und das Postiudium von Bossi an zweite Stelle. Sämtliche Stücke tragen jedoch das 
Oepräge hohen Ernstes und bilden zu dem üblichen italienischen Orgelspiel einen Gegen- 
satz, der kaum schärfer gedacht werden könnte. F. X. H. 



Liturgie a. 

Die Herz- Jesu -Votivmesse am 1. Monatsfreitag 

ist durch päpstl. Dekret vom 28. Juni 1889, durch welches das Fest Ss. Cordis Jesu zu einem Feste 
erster Klasse erhoben wurde, für alle Kirchen gestattet, in welchen am 1. Freitag des Monates be- 
sondere Andachtsübungen zu Ehren des heiligsten Herzens Jesu abgehalten werden; dieselbe trägt 
durchaus feierlichen Charakter und hat daher Gloria und Credo, Seit dieser Zeit sind verschiedene 
Anfragen an die Kongregation der hl. Riten ergangen, dcTen Lösung kurz zusammengestellt werden 
soll, soweit die Entscheidungen auch den (iesangschor berühren. 

1) Die Votivmesse darf nur in denjenigen Kirchen und Oratorien gehalten werden, in denen 
mit Gutheissung des Diözesanbischofes am Morgen des ersten Freitags jeden Monates besondere 
Andachtsübnngen zu Ehren des göttlichen Herzens g^ehalten werden, so dass die Votivmesse als 
Vollendung und Abschluss dieser Andacht anzusehen ist. 

2) Wenn ein Fest erster Klasse oder eine privilegierte Ferie, Vigil, Oktave auf einen solchen 
Freitag fallen, dann darf diese Votivmesse nicht gewählt werden. 

3) Das Messformular ist dem Proprium Sanctorum (Freitag nach der Oktav von Fronleichnam, 
unmittelbar vor den Festen des Monates Juni) zu entnehmen und hat als Introitus den Text 
Mserebitur, als Graduale während des gewöhnbchen Kirchenjahres vos omnes mit dem Doppel- 
alleluja y. Discite a me, in der österlichen Zeit das Älleluja, alleluja. y. Domine Deus metis. AUelnja. 
y. Convertisti planctum meum, während der Zeit von Septuagesima bis Ostern als Grad. Improperium 
mit dem Tractus Ego autem sum vermis. Das Offertorium lautet Benedic, anima mea, die Communio 
Improperium. 

4. Die zwei Alleluja nach dem Introitus, sowie das Aüduja am Schlüsse des Offertoriums und 
der Conmiunio sind nur während der österlichen Zeit und am eiffentlichen Festtage (Freitag nach 
der Oktav von Fronleichnam) zu singen. An den übrigen ersten Monatsfreitagen des Kirchen lahres, 
also vom Advent bis Palmsonntag und nach Schluss der Osterzeit bis zum Advent, fallen die ge- 
nannten Alleluja weg. Frühere, sich widersprechende Entscheidungen sind geregelt durch die Antwort 
der Riten -Kongregation vom 5. April 1895. laut welcher auf Anfrage des hoch würdigsten Bischofs 
von Linz: „An in Missa votiva de Ss. Corde Jesu, extra tempus paschale, omitti debeant Alleluja". 
geantwortet wurde ,yAffirmativef*. 

5. Die Präfation ist de Cruce (nicht de Nativitate), das Ite missa est also bei dieser feierlichen 
Votivmesse mit Gloria und Credo im feierlichen Ton zu singen. 

Diese Notizen sind als Ergänzungen einer Bemerkung in Mus. s. Iö96 S. 3ß anzusehen. F. X. H. 



Das 24. Semester an der Kirchenmusikschule in Regensburg 

hat am 16. Januar begonnen. Die zur weiteren Ausbildung fiir katholische Kirchen- 
musik in diesem Jahre aufgenommenen Herren (6 Priester und Kleriker, 10 Lehrer 
und Musiker im Alter von 20 bis 31 Jahren) wurden dem versammelten Lehrerkollegium, 
bestehend aus HH. Domdekan Dr. G. Jacob, HH. Stiftskapellmeister M. Haller, HH. Dom - 
kapellmeister F. X. Engelhart und H. Jos. Renner, durch den unterzeichneten Direktor 
der Kirchenmusikschule vorgestellt. Dieselben gehören nachfolgenden Diözesen an: 
Breslau, Brixen (3), Freiburg i. B., Gnesen- Posen, Görz, Haarlem, Limburg (2), Linz, 
Paderborn, Eegensburg (2), Rottenburg und Trier. 33 weitere Anmeldungen konnten 
für dieses Jahr nicht mehr berücksichtigt werden, weil einerseits die programmässige 
Zahl der Eleven bereits erreicht war, anderseits die meisten Anmeldungen zu spät ein- 
gelaufen waren. 

Der Vorstand der Kirchenmusikschule eröffnete den 24. sechsmonatlichen Kurs 
mit dem katholischen Grusse, betonte den Zweck der Schule für Kirchenmusik, die 
Kürze der Zeit für diesen Unterricht und schloss mit dem Hinweis, dass erst dann 
eine gedeihliche Reform und gründliche Besserung ungehöriger und dem Geiste der 
Kirche wiedersprechender Verhältnisse in der Kirchenmusik eintreten könne, wenn sich 



w^t9^m^m 



jeder Ghorregent, Organist und Sänger stets bewnsst sei, dass er im Gotteshause 
dienen dürfe und müsse. So lange man den genannten Diener des Gottesdienstes den 
Vorwurf machen müsse: „wisset ihr nicht, dass ihr euch im Hause des himmlischen 
Vaters befindet?", solange müsse auch gebessert werden, ob gelegen oder ungelegen. 

Den eigentlichen Eröflfnungsvortrag zu halten hatte der HH. Dr. G. Jacob, wie 
seit Gründung der Schule, gütigst übernommen. Der HH. Domdekan führte nach- 
folgende Gedanken in längerer lebhafter Eede aus: 

Zur Arbeit und Fortbildung seien Schüler und Lehrer aut einem Gebiete ent- 
schlossen, das man lange Zeit vernachlässigt und als herrenloses, ja weltliches Terri- 
torium behandelt und betrachtet habe. Wer mit Gedeihen Kirchenmusik studieren 
wolle, müsse 1) Verständnis der Liturgie gewinnen, 2) Vertrauen zur Schule 
haben, 3) das innerliche Leben pflegen. 

Ad. 1. Die Kirchenmusik ist liturgische Musik und erhält von der Liturgie ihre Norm, 
ihre Form und ihre Wirkung. — Zu welcher Höhe musikalischer Kunst haben sich 
ein Palestrina, ein Orlando di Lasso emporgeschwungen, wie bewundern wir ihre 
genialen Schöpfungen! Selbst aus dem genialen Kopfe eines Palestrina konnte für die 
Kirchenmusik die Norm nicht kommen, sondern aus der Kirche selber, aus ihren litur- 
gischen Vorschriften. Wer nun kein Verständnis für die Liturgie hat, welche die Norm 
bildet, der hat auch für Kirchenmusik kein solches. — In der Kirche ist alles Kunst- 
werk, muss schön zusammenstimmen : die priesterlichen Kleider, der Altarschmuck u. s. w. ; 
die Einheit, dieses Prinzip des Kunstschönen, soll herrschen. Die Liturgie gibt hier 
auch die Form. — Sodann hat die Kirchenmusik einen anderen Zweck als die welt- 
liche Musik; sie ist nicht dazu allein da, um Effekt zu machen, sondern sie soll neben dem 
Lobe Gottes unsere Herzen erheben, uns erbauen. Die Erbauung ist eine Wirkung der 
Gnade, diese geht vom Altare, vom Tabernakel aus. Aus dem Verständnisse der 
liturgischen Bücher und Vorschriften wird sicher Liebe zu derselben gewonnen werden. 
Niemand wird dann nur zu dem Zwecke in's Gotteshaus gehen, um den Gesang zu 
hören, etwa mit der Partitur in der Hand; man wird sich vielmehr zuerst die Frage 
stellen, was für ein Fest feiert die Kirche heute, welches sind ihre Litentionen, ihre 
Vorschriften bezüglich der Zeremonien, des Textes u. s. w., wie kann und werde ich 
denselben am besten und vollkommensten entsprechen. 

Ad 2. Eine Schule, welche seit 24 Jahren öffentlich, aber auch vor dieser Zeit 
schon, segensreich gewirkt hat und deren Schüler fast in allen Ländern des katholischen 
Erdkreises direkt und indirekt thätig sind, verdient Vertrauen. An einer eigentlichen 
Schule muss man Kirchenmusik lernen, nicht aus Büchern allein. Nur eine Schule 
hat Erfahrung hinter sich, erfreut sich der Einheit in der Lehre, weiss die nötigen 
Grenzen für das Lemmaterial zu ziehen. Wo Widersprüche sind, wo ein Lehrer den 
andern bekämpft, wo die entgegengesetztesten Dinge gelehrt, verfochten und geübt 
werden, wo jeder Lehrer andere Grundsätze verteidigt und auf anderer Basis steht, da 
ist nichts Solides zu holen. Auf dem grossen und weitverzweigten Gebiet der Kirchen- 
musik kann die sichere und zielbewusste Führung und Leitung nur in einer Schule 
stattfinden, deren Lehrer nicht einseitig die vorzutragenden Materien ihres Faches 
ausbeuten und durch diesen übertriebenen Fachunterricht den Schüler gleichsam er- 
drücken, sondern welche einig und in stetem Verkehr untereinander und mit den Schülern 
dafür sorgen, dass für alle Fächer, für die theoretischen und praktischen, Zeit übrig 
bleibt. Der Geist des Widerspruches und des Kritisierens ist in jeder Schule ein feind- 
licher Geist; nicht als ob Zweifel ausgesprochen, Erläuterungen angestrebt, weitere 
Belehrung gesucht werden dürfte im Privatverkehr oder beim Unterricht, sondern in 
dem Sinne, dass man schweigend hört, in der Wirklichkeit aber anders handelt und 
arbeitet. Wer die Aufgaben, auch die leichtesten, mit Liebe und Sorgfalt anfertigt, 
wer sich nicht von dem stolzen Gedanken überwinden lässt, was er höre und übe, sei 
für ihn ein überwundener Standpunkt, er brauche ja nicht von vorn anzufangen, wer 
in andere Fächer eingreift, die nicht im Programme der Schule stehen, und sich lieber 
mit unnützen, ft-emdartigen , als mit den vorgeschriebenen und verlangten Übungen 
beschäftigt, der hat nicht das wahre Vertrauen zur Schule und wird voraussichtlich 
wenig in ihr lernen und später noch weniger leisten auf dem Gebiete der Kirchenmusik. 



-G 90 &h 

Ad 3. Die Eirchenrnnsik soll nicht nur Sache des Talentes oder Genie's sein, 
sondern auch Sache der Gnade und der Innerlichkeit, sonst schafft der Komponist 
profane, aber keine kirchliche Musik. Auch ist die Kirchenmusik an das heU. Wort 
gebunden; sie hat nicht die Gemätsbewegungen des Einzelnen wiederzugeben, sondern 
dem Sinne, den die Kirche dem heil. Worte beilegt, zu dienen. Nur wenn das Gemüt 
gesammelt ist, und das innerliche Leben durch Betrachtung, Gebet und Fühlung mit 
den Gnadenmitteln der Kirche gepflegt wird, kann ein tiefes Verständnis für Kirchen- 
musik gewonnen werden. Daraus folgt, dass ungeordnete Zerstreuungen, Hang nach 
weltlicher Unterhaltung und profanen Vergnügungen das innerliche Leben schwächen 
oder vernichten. 

Mit der Aufmunterung, zu beginnen ohne sich weiter zu besinnen, schloss der Hoch- 
würd. Herr Dignitär des bischöflichen Domkapitels seine tiefempfundenen und eindrucks- 
vollen Worte. 

Am folgenden Sonntage, Fest des heiligsten Namens Jesu, hatten die neueinge- 
tretenen Herren Eleven Gelegenheit, beim Hochamt in der Kathedrale die 4 stimmige 
Missa brevis von Joh. Franz Anerio (I. Bd. 1. Heft des Repertorium mtmcae sacrae) 
und nach dem Festoffertorium das 5 stimmige Motett von Palestrina für den 2. Sonntag 
nach Epiph. „Jübüate Deo universa terra*' mit den wechselnden Teilen der Messe nach 
den offiziellen Choralbüchem zu hören. 

Der Unterzeichnete wiederholt bei dieser Gelegenheit seine in der offenen Kor- 
respondenz der Mus. s, 1897 S. 384 ausgesprochene Einladung an die Herren, welche 
seit November 1874 die hiesige Kirchenmusikschule besucht haben, im Laufe dieses 
Jahres über ihre gegenwärtige Stellung, über ihre Thätigkeit in der Zwischenzeit vom 
Austritt aus der Schule bis zu diesem Jahre, womöglich unter Beifügung der neuesten 
Photographie, gefällige Nachricht geben zu wollen. Wenn auch bei dem projektierten 
Jubiläum der Kirchenmusikschule voraussichtlich kaum die Hälfte der zahlreichen Schüler 
persönlich erscheinen kann, so hat es für eine Jubiläumschronik und zur Ergänzung 
der Personallisten sicher einen grossen Wert, einen Überblick inbetreff der Thätigkeit 
unserer ehemaligen Schüler als Komponisten, Chordirektoren, Organisten, Musiklehrer 
und Sänger zu gewinnen. F. X. Haber 1. 



Vom Bücher- und Musikalienmarkte. 

(Fortsetzung ans No. 2.) 

Die 2 folgenden Nmmnem hätte Referent unter der Rubrik ^Liturgische Kompositionen*^ gern 
aufgeführt, wenn nicht in Betreff der Textbehandlung bezw. der Vollständigkeit des liturgischen 
Textes berechtigte Wünsche zu änssem wären. 

* 

a) B. Pozzolo, Kapellmeister am Dome zu Como komponierte die erste und zweite Strophe 
des Hymnus Ave^ maria steUa, fügt jedoch ein ganz unmotiviertes dreimaliges Ave am Schlüsse Sei, 
ebenso den Versikel und Responsonum Requiem aetemam und BequiescarU in pace. Amen, femer die 
erste Strophe von Fange lingua, sowie die erste und letzte von Vexiäa regis. Für diese willkürliche 
und beim Ofücium unbrauchbare Textbehandlung kann kein empfehlendes Wort gebraucht werden, 
wohl aber für die musikalische Bearbeitung, welche einfach und massvoll in zwei Ausgaben (für 
3 Oberstimmen und durch Transposition für 3 ünterstimmen) geliefert wurde. 

b) Eine lauretanische Litanei Op. 55 von Rob. Remondi fär 2 Stimmen (S. u. A. oder 
T. u. B.) ist more Italico (nach italienischer Weise) komponiert, d. h. die zwei Verse nach Sancta 
Matia, nach Maier castisaima, nach Mater Salvatoris, Vir^o fidelia, Va8 insigfie^ Janua coeli, Regina 
Angehrum und die drei Verse nach Regina Virginum mit je einem Ora pro nobis sind als 8 Ein- 
schaltungen des Volksgesanges gedacht und können nach Angabe des Komponisten auch ohne Orgel, 
also bloss 2 stimmig, gesungen werden. Referent möchte nicht wünschen, dass die Orgel wegbleibe, 
obwohl er ans Erfalirung weiss, dass beim Vortrage der übrigen Litaneiverse durch da^ Volk uner- 
quickliche Detonierungen stattfinden, die natürlich beim Eintritt der Orgel um so grausamer wirken ; 
aber ein 2 stimmiger Gesang, den Volksgesang gleichsam unterbrechend, macht ebenfalls keinen an- 
genehmen Eindruck. 

Die beiden Tonsätze sind in der Edition M. Gapra erschienen und zwar a) in doppelter Aus- 
gabe als Nr. 20, jede Part. 75 cent, St. ä 10 cent. b) als Nr. 22, Part. 1 L., St. ä 15 cent. 

Vier Kompositionen von W. Rudnick, erschienen bei C. F. Schmidt in Heilbronn a. N., eignen 
sich ganz besonders für Konzert und Hausmusik ; der Verleger meint auch, aber nach unseren Orund- 



-4G 31 e:}- 

Sätzen mit. unrecht/ für die Kirche, a) Op. 28 Trannngsgesang (ein abgeschmackter pietistischer 
Text) für Sopr. und Ten. mit Orgel, Harmonium oder Pianoforte, Part, und St. 1 jl6 80 ^. Musi- 
kalischer Ausdruck recht gut. 

b) Op. 29. Zwei Duette für Sopran und Alt mit Begl. wie oben, „Vertrauen auf Gott" und 
^Aufwärts . Schön im Ausdruck, trefflich deklamiert. Part, und St. 1 J$, 

c) Op. 31:. Geistl. Lied „Sei getrost" mit Begl. von Violin«», Harmonium oder Pianoforte. 
Sehr dankbar fftr den Vortrag. Part und St. \ .H> 20 ^. 

d) Op. 34. Ein Andante rdiffioso für 2 Violinen, Violoncello und Harmon. oder Pianoforte. 
Ist leicht und gefällig. Part, und St. l M 20 ,^, 

In gleichem Verlage erschien ein wahres Kuriosum, nämlich PaleHtrina G. P., Tenebt-ae 
fitciae mnt für ffrosses Orchester (Streichquintett, 2 Fl., 2 Ob., 2 Clar., 2 Fag., 4 H., 2 Tromp., 
3 Pos. und PauKen), natürlich ohne Text^ aber mit anerkennenswerter Instrumentaltechnik , ver- 
fertigt durch J. Schreck. Unsere Leser wissen, dass dieses Tenebrae nicht von Palestrina, sondern 
von M. A. Ingeg^eri komponiert ist; beide Zeitgenossen würden wahrscheinlich sohreckUche Augen 
machen, wenn sie die autographierte Partitur, eine monströse Vergrössemng des einfachen Originals, 
sehen würden. Dem gleichen Hefte (Part, und St 3 M,) ist eine altböhmische Choralmelodie 
..Komm herab o hl. Oejst'* in gleicher Instrumentierung angefügt. 

Hundert alte und neue Gesängo im Volkston gab Waldmann von der Au (wenn wir reclit 
unterrichtet sind. Silvester Bürgenmaier) mit dem Titel ..Liedergarten'* in der Strassburger 
Dnickerei und Verlagsanstalt (vorm. Schultz & Co.) heraus; Part. 1 wÄ 25 ^. geb. 1 .Ä 50 .^, -- 
sind keine Stimmen da? Das Motto „Nicht alles neue ist gut. und nicht alles gute ist neu^' wurdt* 
in trefflicher Weise beobachtet. Was den einfachen Landcnören und auch weniger geschulten 
Sängern zu angenehmer und bildender Unterhaltung dienen* kann, ist mit Sorgfalt ausgewählt auch 
aus dem Liederschatze früherer Zeiten (Silcher, Ha^dn, Mendelssohn. Klein u. s. w.): die Volks- 
weisen üind vom Herausgeber neu harmonisiert, die Texte streng gesichtet, das ßüchlein kann auch 
einem Schulkinde in die Hand gegeben werden. Es wurde dem Kufe „noch leichter", der von länd- 
lichen Sängerkreisen, aber auch von zahlreichen lustitutschören , in denen gemischte Stimmen sich 
zu einem Quartett oder kleineu Chor zusammenftnden . noch öfters erhoben wird, nach allen Be- 
ziehungen Kechnung getragen, jedoch auch alles Obei-flächliche und Flüchtige glücklich vermieden. 

Der H. H. Kanonikus von Tamöw Franz Walczynäki verfasste zum Gebrauch für die Pfarr- 
kirchen der Diözese Tamöw ein Büchlein mit Titel lind Rubriken in polnischer Snrache. nebst 
Approbation des Diözesanbischofs^ in welchem 16 Vesperpsalmen nach Weisen^ die von aen römischen 
verschieden sind, mit den lateinischen Texten sich Defiuden. Die 4 marianischen Antiphonen und 
i\ö lateinische Hymnen sind mit mensurierten einstimmigen Melodien versehen und zum Vortrag 
dnrch das Volk bestimmt. Sämtliche Gesangs weisen sind nach polnischen Kirchenliedern zum 
Zwpcke einer Andachtfivesper ohne strengliturgischen Charakter verarbeitet. Zu diesem Opus IH 
verfasste der Autor eine einfache Orgelbegieitung und fügte derselben 12 Kadenzen in verschiedenen 
Tonhöhen bei mit einzelnen Antiphontexten zum Zweck der Rezitation. Gesangsheft 50 -^. Orgel- 
begleitung 2 .#; zu beziehen durch das bischöfliche Konsistorium zu Tarnöw in Galizien. 

J. Zimmermann, Hauptlehrer in Remscheid, gab unter Mitwirkung von Jak. Quadflieg 
und Pet Piel deutsche Lieder zur Begrüssung eines Diözesanoberhirten unter dem Titel „Heil 
unserem Bischof*, in Ausgabe B für gemischten Chor (Part. 1 M), in Ausgabe C für Männerchor 
(Part, m ^) als Op. 9 heraus. Die Ausgabe A für 2- und 3 stimm. Kinderchor (Part. 1 ^ 20 ^) 
wurde in Mus. a. 1896, S. 75 besprochen und enthält 24 Lieder. Die 7 in Ausg. B und C ausge- 
wählten Texte eignen sich zum Vortrage für erwachsene Sänger, die als gemischter oder üänner- 
chor den hochw. J&ischof in oder vor seiner Wohnung begrüsseu. Verlag L. Schwann in Düsseldorf. 

Im gleichen Verlage edierte der nämliche Herausgeber 15 Gesänge für 3 stimm. Kinderchoi- 
zur Begrüssung eines neugeweihten Priesters mit dem Titel ..Primizlieder*', Ausg. A. Part. 2^40^: 
in Ausgabe B sind 8 Lieder zum gleichen Zwecke für gemiscliten 3- und 4 stimm. Chor ausgearbeitet, 
in Ausgabe A beflnden sich Beiträge von Joh. Diebold, B. Mettenleiter, P. Piel, Jak. Quadflieg. 
C. Sattler, J. G. Stehle und Jul. Wieraeyer. in Ausgabe B sind 5 Nummern vt)m Herausgeber 
.1. Zimmermann und je 1 von Mettenleiter. Piel und Quadflieg. Es ist ein sinniger Gedanke, den 
ueugeweihten Priester aus Kindermund und gläubigem Herzen dey kirchlichen Sängerchores beim 
Kintritt in seine Heimat und in das väterliche Haus musikalisch zu begrüsseu. Die (redichte. deren 
Verfasser angegeben sind, verleihen den GeiUhlen der Ehrfurcht und Hochachtung, welche ein gläubiger 
Katholik dem Diener des Altares darzubringen pflegt, schönen Ausdruck; derselbe wird erhöht 
durch das musikalische Kleid, das bald einfacher bald festlicher vom Herausgeber und seinen Mit- 
arbeitern gefertigft wurde. 

„Ehreukrone des heil. Joseph" betitelt sich eine neue Monatsschrift, deren Herausgeber 
•Io8. Berffhold, Priester der Wiener Erzdiözese und Direktor des St. Joseph-Knabenasyls V^ien El, 
Rennweg Nr. 81, neben der Verehrung des hl. Joseph in sehr populärem Tone auch die Pflege der 
hl. Musik auf das Programm gesetzt hat. Das erste Heft erschien am 1. Okt. 1897; dieser erste 
Jahrgang kostet bei Frankozusendung durch den genannten Herausgeber (zugleich Verleger) 1 fl. 12 kr., 
für aas deutsche Reichspostgebiet 2 M. In den ersten 2 Heften sind zwei deutsche 2 stimm. Lieder 
zu Ehren des heu. Joseph und zur heil. Cäcib'a von Pet. Piel abgedruckt In den 4 bisher vor- 



-«3 3»' F>- 

liegenden Heften ist eine ständige Rabrik „St. Joseph nnd St. Cäcilia'^ enthalten. Im Januarheft 
wnrde ein Artikel ans der „Reichspost "* von 29. Dez. 1897 (Wien) teilweise abgedruckt, nämlich 
die Stelle „über den Volksgesang in unseren Kirchen". — Die Red. der Mus, s. ersucht einen der 
österreichischen Leser um Zusendung der p[«nannten Nummer der .»Röichspost". da der betr. 
Artikel ihr unbekannt geblieben ist, jedoch, wie es scheint, nicht unberechtigtes Aufsehen erregt hat. 

Das Büchlein „Hosianna**, Sammlung 2- und 3 stimm. Kirchenlieder für Kinderchor, welches 
Jac. Blied als Opus 10 auch zum Gebrauche bei den Festen des katholischen Kircheijjahres bei 
L. Schwann in Düsseldorf schon vor Jahren herausgegeben hat (siehe C.-V.-K. Nr. 232 die Referate 
von Fr. Konen und Fr. Schmidt mit placet von Fr. Witt), wurde von Au^, Wiltberger neu 
bearbeitet und in dieser 3. Auflage durch 31 neue Gesänge (die 1. Auflage enthielt nur 30 Nummern, 
die gegenwärtige hat 61) vermehrt. Den Inhalt bilden Aavents-, Weihnachts-; Fasten -j Oster-, 
Pflngst-, Dreifaltigkeits-, Fronleichnams-, Muttergottes-j Heiligen-, Lob- und Danklieder. sowie solche 
zu Jesus^ zum Tröste der Abgestorbenen und auf Christi Himmelfahrt. Die Originalkompositionen 
Blied's sind unverändert geblieben, die neuen Gesänge haben meistenteils bekannte Melodien aus 
deutschen Gesangbüchern, deren 3 stimmiger Satz von Aug. Wiltberger recht einfach , den Kräften 
der siogenden Schuljugend vollkommen angemessen gehalten ist. Preis unbekannt. Die Sammlung 
wird den Lehrern und Priestern, welche sich der edlen Aufgab^ widmen, die Kinder im mehr- 
stimmigen Gesänge zu unterrichten, sehr willkommen sein und ist auf das Beste zu empfehlen. 

Sechs Lieder für 4stimm. gemischten Chor zu Ehren der sei. Jungfrau Maria komponierte 
Romeo Jos. Graf Colloredo-Mela, Regensburg, Feuchtinger & Gleichauf. Part. 1 .^ 20 ^/, 
St. ä 20 /ft. Nicht alle Gedichte dieser Sammlung eignen sich in ihrer lyrischen, zu wenig positiv 
kirchlichen Poesie für den Vortrag bei Maiandachten in der Kirche. Das musikalische Kleid unter- 
scheidet sich in keiner Weise von dem Schnitt, den lyrische Lieder mit weltlichen Texten zu tragen 
pflegen. Wir haben es mit modernen Liedern zu thun, die nach Seite der melodischen Erfindung 
und harmonischen Fassung angenehm und unterhaltend klingen und durch Weichheit in Melodie, 
Rhythmus und Harmonie besonaers den unmusikalischen Hörer fesseln, aber bei öfterer Wiederholung 
infolge alltäglicher Wendungen ermüden werden, da ihnen tieferer musikalischer Gehalt fehlt. 

Beim gleichen Verleger erschienen: a) drei Lieder zur Verehrung des allerh. Herzens Jesu für 
gem. Chor, Öp. 22, Part. 80 v^, St. ä 15 ^. b) Fünf Festgesänge für 4 stimm. Männerchor, Op. 23. 
rart. 80 c>, Partiepreis von 4 Exempl. ab ä 50 l\, c) Vier Festchöre für 4 stimm, gein. Chor, 
Op. 25. Part. 1 M, St. ä 20 bt^ komponiert von Jos. Deschermeier. 

Dass bei den 3 deutschen Herz- Jesu-Liedern die Angabe der Dichter, sowie die oberhirtliche 
Approbation der Texte fehlt, ist in den Augen des Referenten eine bedauerliche Unterlassung be- 
stimmter kirchlicher Vorschriften. Die Kompositionen halten sich sehr stark an das Metrum der 
Strophenverse, klingen aber musikalisch recht gut. 

Op. 23 trifft den Ton von Gelegenheitschören und wird gern benützt werden, wenn der Ober- 
hirt, der Pfarrer oder ein Primiziant begrüsst wird, bei Gratulationen, Jubiläen und ähnlichen Gelegen- 
heiten. Die Texte lassen eine Menge von Varianten und neuen Strophen in gleichem Versmass zu, 
ohne dass sich die musikalische Hülle bewegt. 

In Op. 25 steht ein Primizfestlied, ein Chor zum Empfang eines Bischofs, sowie das 
Gratulations- und Jubiläumsfestlied (beide letztere aus 0^). 23 arrangiert), die bei den genannten 
Gelegenheiten Freude wecken und dem ausführenden gemischten Chor Ehre bringen werden. 

Ein 128 Seiten in 8" umfassendes, mit vielen Notenbeispielen und einem Facsimile von C. M. 
V. Weber geziertes Buch handelt vom Vortrag in der Musik am Ende des 19. Jahrhunderts und 
hat Franz Kullak zum Verfasser. Leipzig, F. F. C. Leuckart. Preis nicht angegeben. 

Der bekannte Musikpädagoge erklärt in einer Vorbemerkung mit Freimut, dass er mit der 
Vortragsweise, in welcher die Klavier- und Orchesterwerke unserer grossen Tondichter heutzutage 
vielfach ausgeführt werden, nicht einverstanden sei. „Da ist ein hohles Pathos an die Stelle wahrer 
Gefühlsinnigkeit getreten; die langsamen Zeitmasse werden auf das Qualvollste verschleppt und 
selbst Alle^o - Themen in langweiligster Breite gedehnt; im Verlaufe der Tonstücke herrschen 
Manierirtheit und willkürlichste Tempoveränderun^n, während sich in den Finales die gepeinigte 
Natur durch masslose Wildheit für den erlittenen Zwang zu rächen scheint." 

Er will nun in 6 Kapiteln darthun , in welchen Grenzen sich ein wahrhaft schöner Vortrag 
zu bewegen habe. Im ersten werden die Angaben von Anton Schindler, dem Freunde Beethovens, 
über den Vortrag der Beethoven'schen Klaviersonaten und Sjnnphonien, sowie die Lehre von der 
Taktfreiheit, wie mir scheint, viel zu kurz und aphoristisch auf 14 Seiten besprochen. Das zweite 
Kap. behandelt wieder in sehr gedrängten Andeutungen die Einflüsse, welcne Hans v. Bülow in 
seinen öffentlichen Konzerten klassischen Werken gegenüber ausgeübt hat. Das 3. Kap. ist der 
Direktions- und Auffassungsweise von Rieh. Wagner gewidmet, das 4. befasst sich mit der Phra- 
siernngslehre von Dr. H. Kiemann. Erst im 5. und 6. Kaj). entwickelt Kullak seine eigenen An- 
schauungen über die Dynamik (der Korrektor hat auf S. 73 den Setzerkobold ,,das Dynamit** in der 
Kolumnenüberschrift übersehen) und Taktfreiheit Was er über den Bau der Phrasen und Perioden, 
über die Gipfelpunkte des Vortrages, unter Herbeiziehung der Regeln für gute Rezitation und Deklamation 
von Reden oder Gedichten, schreibt und lehrt, ist vorzüglich und durch Beispiele treffend illustriert. 

Für unsere Leser genügt es, auf die interessante Studie aufmerksam gemacht zu haben. Es 
wäre gewiss lehrreich, ähnliche Kommentare über den Vortrag kirchlicher Vokalkompositionen ab- 
zufassen, obwohl derlei Abhandlungen meist einem geschilderten Gastmahl gleichen , bei dem der 



33 

Zuhörer (Leser) hmirrig bleibt Übriffens bietet beim wahrhaft klassischen Vokalsatz, wenn der 
Komponist sich in me Deklamation des Textes wirklich versenkt hat, die richtige Wiedergabe 

f erinnere Schwierigkeiten als bei den Werken der sogenannten absoluten Musik. Dynamik und 
aktrreiheit gehören zweifellos zum wahrhaft schönen Vortrag einer Vokalkomposition; es hängt 
jedoch stets von der Bildung und dem Geschmacke des Dirigenten ab. von seinem Temperamente, 
von der Tüchtigkeit seines Chores und nicht wenig von akustischen Verhältnissen, welches Mass 
von Dynamik und Taktfreiheit angewendet werden soll. Dieses Kapitel, wird stets ein Zankapfel 
der Dirigenten sein; es hängt nur davon ab, dass man das Unwahre, die Pianofortemacherei, 
das falsche Pathos, das blosse Effekthaschen gewissenhaft meide und auch hier im Auslegen nicht 
gar zu frisch und munter sei, etwa nach dem Grundsatz: Legt ihr*s nicht aus, so legt was unter. 

Das kirchenmus. Jahrbach 1898 liegt nun in einem stattlichen Bande vor. £s übertrifft 
seine 12 beziehungsweise 22 Vorgänger im umfang der Musikbeilagen, da die Verlagshandlung 

S^r. Pustet) das grosse Opfer gebracht hat, statt der kontraktmässi^en Zahl von 32 Seiten in diesem 
ahre 84 Seiten, ohne Preiserhöhung (2 M 60 ^0 ^^^ ohne Minderung^der Seitenzahl für die 
wissenschaftlichen Artikel und Abhandlungen, zu gewähren. Möge dieses flntgegenkommen durch 
entsprechende Verbreitung des 23. Jahrgangs belolint und dankend anerkannt werden. 

Das ganze Werk des Officium hehdomadae sanctae von Victoria erscheint zu gleicher Zeit in 
Einzelausgabe als 4. bis 7. Hett des Bepertorium musicae sacrae mit eigenem Vorwort. Die Einzel- 
stimmen werden hergestellt, wenn auf dem Subskriptionswege wenigstens 100 Exemplare der vier 
Stimmenheft« gesichert sind : dieselben können schon bis April dieses Jahres geliefert werden, wenn 
die Interessenten im Laufe des Monates Februar die nötigen Bestellungen bei der Verlagshandlung 
anzumelden die Güte haben wollen. 

Über den Inhalt des 23. Jahrganges verweist die Redaktion auf das Inserat im Anzeigeblatt 
und erhofft für die mühevollen Studien der verehrlichen Mitarbeiter Anerkennung, Empfehlung und 
werkthätige Teilnahme. 

Der neunte Band der Gesamtausgabe von Orlando di LasHO^s Werken, 5. Teil des Magmm 
opus mtisicum, ist fertig gedruckt und wird in den nächsten Tagen au die verehrt. Subskribenten 
versendet werden (ungeb. 10 Ji, geb. 12 .lO. Derselbe umfasst die Nummer 337—^1, nach der 
Zählung des Magnum oims, in welchem die mehrteiligen Motetten als eine Nummer gelten, die 
Nummern 249—289. Die sämtlichen Motetten sind zu 5 Stimmen, sehr viele derselben eignen sich 
als Einlagen nach dem liturgischen Offertorium. Im Vorwort ist die erste Publikation der Nummern 
aus den Mnzeldrucken des 16. Jahrhunderts nachgewiesen, so dass die Stilbildung des grossen Vokal- 
komponisten , angefangen vom Jahre 1556 bis zu seinem Tode 1594, verfolgt werden kann. In 
diesem Bande befindet sich auch das zweiteilige, für die Kulturgeschichte jener Zeit höchst merk- 
Avürdige Tonstück Super flumina Babylon is, in welchem jede der fünf Stimmen den Text zuerst 
buchstabiert, dann syllabiert und die auf diese Weise zerpflückten Worte von rückwärts nach vor- 
wärts wiederholt, z. B. iS'-u, su, p-e-r, per, miper, f'l-u,ßu, p^ flu, super flu u. s. w. Am Schlüsse 
erst wird in feierlichen Akkorden der zusammenhängende Text, im ersten Teil Super flumina Babylonis, 
im zweiten Teil lllic sedimus etflevimus, gebracht. Wie in den ersten vier Teilen des Magnum opus 
(1., 3., 5.. 7. Band der Gesamtausgabe), so sind auch in dissem fünften Teil (9. Band der ö-es.-Ausg.) 
die Druckquellen für jede einzelne Nummer, die Angaben über den Fundort der lateinischen Texte 
und die apnoristischen Charakterisierungen von Dr. Karl Proske zusammengestellt. 

Auch in diesem Jahre hält es der Unterzeichnete weder für Bettelei noch für Schande, die 
öffentliche Bitte zu stellen, man möge ihm zur Fortsetzung und Vollendung des Magnum opus musicum 
durch Subskription entgegenkommen, da er sich auf 100 Exemplai-e verpflichtet hat, während nur 
72 Subskribenten zur Zeit vorhanden sind. „Man muss öfters im Leben aas Deutsche ins Deutliche 
tibersetzen." Bei dieser Gelegenheit sei Herr Dr. Hirschfeld höflichst bedankt für die Unterstützung 
in der Wiener „Neuen musikal. Presse" (Nr. 21 vom J. 1897) durch die Worte: „Den „offenen Weg" 
der Subskriptions- Einladung wollen wir in diesen Blättei-n noch etwas mehr öffnen. Orlando di 
Lasso, dieser Wundermann an musikalischer Kraft und Grösse, sollte auch in der Bibliothek moderner 
Musiker nicht fehlen. Diese Pflicht der Anschaffung wird durch den niedrigen Subkriptionspreis 
wesentlich erleichtert. Dabei ist der Subskribent nicht nur Förderer seines privaten Wissens und 
Geniessens, sondern auch je nach seinem Teile der Förderer der Musikwissenschaft und der Kunst." 

Die hl. Agnes (Dichtung von A. J. Cüppers), Kantate für S.- und A.-S0I0, 3stimm. Frauenchor 
mit Klavier- und Harmoniumbegleitung. Op. /O komponiert von Ang, Wiltberger, Part. 4 .Vfc 50 ^, 
3 Chorst. ä 15 /Ä, Textbuch 10 ^. Man muss sich freuen, dass durch dieses Werk auch den Mädchen- 
und weiblichen Erziehungsinstituten, Jungfrauenvereinen und ähnlichen Anstalten Gelegenheit geboten 
ist, durch freundliche, liebliche, nicht sentimentale, sondern lebensfrische und leichtfassliche Musik 
eine edle, bildende und erbauende Unterhaltung sich verschaffen zu können. Der Klavierpart wird 
durch das obligate Harmonium, das bei den 3 stimm. Chorsätzen selbständig gehalten ist, wirkungs- 
voll verstärkt, besonders aber ist dadurch den Stimmen eine festere Basis gegeben und das Klavier 
konnte in gebrochenen Akkorden harfenartig behandelt werden. Verlag von L. Sdlwann in 
Düsseldorf. 

Mnsikkatalofire und Prospekte liegen vor: 1. Die Monatsberichte über die Neuerscheinungen 
und Unternehmungen, der Jahresbericht für 1897 und ein Katalog der Werke für 1 Klavier zu 4, und 
2 Klav. zu 4 u. 8 Händen des Musikverlages von Breitkopf & Härtel in Leipzig, 2. die Verzeichnisse 
und Spezialkataloge über theoret. und prakt. Musiklitteratur aus dem Lager von C. F. Schmidt, 
Musikalienhandlung in Heilbronn a. Nekar, 3. Prospekt über die Virgil- Klavier -Schule mit Ab- 



-fi3 34 e:h 

bildung und Be8chreibaiie[ eines Tedmikklavleres mit tonstnmmer Mechanik. Berlin W. 35, Pots- 
damerstr. 121 k, 4 Eataloir 129 des Mnsikantiqnariats Leo Liepmannssohn, Berlin SW., Bem- 
burgerstr. 14. (255 wertvolle aber auch teure Nummern älterer Musiklitteratur), 5. Katalog Nr. 292 
von List & Francke in Leipzig, Thalstr. 2, über die verschiedenen Zweige der Musikwissenschaft, 
geistliche und weltliche Werke alter und neuer Zeit. 

Sämtliche Kataloge und Prospekte werden auf Wunsch gratis und franko an die Besteller 
durch die genannten Firmen versendet. F. X. H. 

Der Priester und der Kirchenchor. 

um es nur gleich zu verraten, verstehe ich von der edlen Kunst der Musik — 
ich bedauere das sehr — nicht vieL Ich kann nur sagen, dass ich an einem schönen 
(lesange grosse Freude habe und als Priester einen rechten Respekt vor der Erhaben- 
heit der hl. Liturgie und der für dieselbe geltenden Vorschriften der Kirche. 

Ich bin Präses unseres Kirchenchores, aber meine Thätigkeit beschränkt sich nur 
darauf, dass ich, wenn ich eben kann, zu den Übungsstunden mich einfinde, mit den 
Sängern vor- und nachher ein kurzes Gebet verrichte, — warum auch nicht, ist doch der 
Kirchengesang ein wichtiger Faktor, Gott zu ehren und die Gläubigen zu erbauen — 
ihnen den Text vorlese, übersetze und erkläre, und dann mit ihnen in einer Reihe singe 
unter der Leitung des Dirigenten, der einer unserer Lehrer ist. Der Dirigent macht 
gleichfalls keinen Anspruch, als sei er ein vollendeter Meister auf dem Gebiete der 
Kirchenmusik. Er leitete früher einen gewöhnlichen Gesangverein, nahm dann mit mir 
an dem kirchenmusikalischen Cursus in D. teil und gibt sich seitdem Mühe, sich immer 
mehr hineinzuarbeiten. Bei ihm sieht man, dass unverdrossener Fleiss das Notwen- 
digste erreiclien lässt. 

Unsere Sänger sind ganz einfache Leute, die grösstenteils erst abends spät aus 
der Fabrik kommen. Wir üben einmal in der Woche — Knaben und Männer je eine 
Stunde — und Sonntags Knaben und Männer zusammen, das Proprium mit einigen 
wenigen Knaben und Herren noch besonders. Vor kurzem hatten wir sogar einmal 
„Krach" im Kirchenchor: viele gute Sänger streikten. Aber gerade bei dieser Gelegen- 
heit konnten wir erfahren, wie wertvoll der Choral ist; mit ein paar Sängern und mit 
unseren Knaben, die noch nicht streiken dürfen, Hess sich der Kirchengesang halten, 
ja es wurde, weil weniger da waren, noch reiner und gefälliger gesungen. -^ Mit dem 
Choral ist's wie mit einem Goldstück, es hat seinen Wert in einer kleinen Hand so 
ofut^wie in einer grossen. — 

Was sagen aber die Leute? Es ist nicht zu verhehlen, dass manche Confratres 
einen schwierigen Stand haben. Das einmal in dieser Beziehung irregeleitete Volk wiU 
sich schwer dazu verstehen, den altehrwtirdigen Kirchengesang, den man ihm mit Ge- 
walt genommen hat, wieder lieb zu gewinnen, und doch ist's auch hiermit nicht so 
schlimm, wie mancher meint. 

Ich habe den Leuten in mehreren Predigten oflfen und deutlich den Standpunkt 
der Kirche zum Ejrchengesang klar gelegt — an einschlägiger Litteratur fehlt es nicht 
— sodann haben wir nach und nach, als wir etwas mit vieler Mühe eingeübt hatten, 
etwas gesungen; ein Kyrie, Saricttis, Benedictus — jetzt singen wir jedes Hochamt an 
Sonn- und Werktagen liturgisch. Dabei haben die Leute noch bei jedem Hochamt 
Sonn- und Feiertags 3 deutsche Lieder, eins vor Beginn des Hochamts, ein zweites vor 
der Predigt und ein drittes nach dem Hochamt. Anfangs wurden einige Stimmen laut, 
die mit der „Neuerung" nicht zufrieden waren, aber sie haben sich allgemach beruhigt. 
In meinem früheren Wirkungskreise, einer grösseren Stadt mit mehreren Pfarreien, ge- 
schah es, dass als eine Pfarrei mit dem Choral Ernst machte, eine ganze Anzahl Leute, 
und unter diesen einer, vor dem der Organist einen grossen Respekt und gewaltige 
Angst zugleich hatte, weil er die Orgel sogar übertönte, Sonntags zu einer der andern 
Pfarrkirchen ging, wenn sie die „Kerle mit den roten Büchern" ankommen sahen, bis 
denn auch in diesen Kirchen der liturgische Kirchengesang eingeführt wurde ! Jetzt ist 
Ruhe in allen Wipfeln und man freut sich auf beiden Seiten, dass man den liturgischen 
Gesang hat. Schon mehr wie einmal habe ich aus dem Munde einfacher Arbeiter das 



-is M &h 

Lob des liturgischen Gesanges gehöil;. Vor kurzem fragte ich ein Dienstmädchen, 
warum es denn in diese Kirche gehe: „weil sie dort so schön singen!^ antwortete sie. 
Ich erwiederte ihr darauf, dass das doch alles Latein wäre und sie davon nichts ver- 
stehen könne. Darauf meinte sie ganz naiv: das soUte ich nicht verstehen können? 

Allerdings fragten auch bisweilen einige, warum denn nicht auch früher so ge- 
sungen worden sei! Eine heikle Frage! Ich habe darauf die verlegene Antwort ge- 
geben : wir konnten früher nicht so singen, denn wir hatten noch keinen — Kirchenchor. — 

Allerdings darf nicht geleugnet werden, dass im Choral viel gesündigt wird. 
Woher es kommt, dass manche einen ganzen Horror vor dem Choral haben? — Sie 
haben den Choral singen hören, wie er nicht gesungen werden soll, in solch unwürdiger 
Weise, dass sie sich darüber ärgern mussten. Corruptio optimi pessima. Man kann 
wirklich einen Abscheu bekommen, wenn man im Lettner ein paar Chorsänger hat, 
deren Stimmen der Trompete gleichen, welche die Kugel durchlöchert hat und de auch 
den Oesangsunkundigsten verraten, dass nicht bloss ohne Sinn und Verstand, sondern 
auch ohne alles andere gesungen wird. Es ist wahrhaftig nicht genug nach Noten zu 
singen, von einem Mitgliede des Kirchenchors wird sogar sehr viel erfordert und es 
bedarf der steten Sorge des Geistlichen und des ganzen Fleisses des Dirigenten und 
der vollen Ausdauer der Sänger — dass der Kirchensänger ein moralischer religiöser 
Mensch sein muss, der singend betet und betend singt, versteht sich von selbst — , 
damit der Gesang so sei, wie die Kirche ihn haben will, wie er dient zur Ehre Gottes 
und ganz sicher auch — zur Erbauung der Gläubigen. Ein Pfarrer. 



Eirchenmusikalische Auflührunffen und Berichte. 



Der circa 30 Stimmen starke Chor au der Dekanats- Pfarre Enneberg in Tirol brachte 
an den Weihnachtstagen bis incl. Namen-Jesn-Sonntage folgende Messkompositionen zur Anfiführong: 
Von Mitterer Ign., M. in Epiphania 5 voc. M. in hon. S. Caroli Borrom. 4 voc. cum org. M. VIII toni 
4 voc. M. in hon. S. Caeciliae 4 voc. cum org. M. Papae Marcelli 4 voc. Witt Fr., M. in hon. 
S. Lnciae 4 voc. cnm org. M. op. XII 4 voc. cum org. et 2 Tromboni. Haller M.. M. solemnis 6 voc. 
nnd M. septima 4 voc. Tantum e9'go: 5- nnd 6 stimmig ans Ign. Mitterer, .TuDil. euchar. und ans 
P. Griesbacher, Ave Manna^ sowie Nr. 3 aus Haller M. Landes euch., welcher „unsterbliche Hymnus** 
dahier nur am hohen Weihnachts- und Fronleichnamsfeste zur Aufführung gelangt. Olfertoriuni 
aus Musica eccles. und von Demattia, 3 Responsorien von Mitterer. Maamficat von Mitterer 5 voc. 
von Thielen 6 voc. Viadana 5 voc. und aus der Sammlung von Haberl Fr. Am Feste Maria Purif. 
wird zum erstenmal Haller M. XI. 5 voc. aufgeführt. Die Aufführungen wurden teils vom Unter- 
/pirlineten und teils von dem für die Kirchenmusik sehr thätigen Herrn Kooperator AI. Demattia dirigiert. 

Enneberg, am 21. Januar 1898. J. Frontull, Lehrer und ChoiTegent. 

'1 Hährisch-Scliönberg. Jahresbericht. Der hiesige Pfarrkirchenchor besteht gegenwärtig 
;ius 13 Sopran-, 12 Alt-, 6 Tenor- und 10 Basstimmen nebst der städt. Musikkapelle £ds Instrumental- 
körper. Wöchentlich werden 2 Proben zu je 1 % Stunde abgehalten. Ausserdem unterhält der 
Unterzeichnete eine Gesangschule, in welcher als ÜbungsmateriarBertalottrs zweistimnuge Solfeggien 
und die zweistimmigen Onertorien (Heft I.) dienen. — Neueinstudiert und das erstemal im Laufe 
des Jahres 1897 aufgeftlhrt wurden: Missa Äetema Christi munera von Palestrina (5 mal), Stahai mater 
für Chor und kleines Orchester von Rheinberger (am Charfreitage) , Passionschöre nach Matthäus 
von Leitner. — Zu wiederholten Auftührungen kamen: Missa in hon. St. Chrysostomi von Eönen (4). 
Missa Exnltet und Missa in hon. S. Luciae von Witt (5 resp. 4 mal), Festmesse in A-dnr und Messe 
in C-dur von König (je 3), Festmesse in A-mqll von Förster (5), Messe in D von Filke (5), Missa 
in hon. S. Cassiani von Zangl (3), Johannesmesse von Schweitzer (3), Messen F- und C-moll von 
Hrosig (je 3), Messe in D-moll von Nick (2), Walburgismesse von Pilland (3), Messen von Gruber, 
San tner, Bauer, Schöpf und Choral. — Motetten wurden gesungen von: Bauer, Brosig. Greith. Frey, 
Dressler, Leitner, Schöpf. Kiiidler, Wösendorfer, Haller, Mitterer, Witt, Orl. Lassus una Palestrina. 
Te Deum von Dressler, Schöpf und Witt (Op. 10). — Segensgesän^e werden den eucharistischen 
Sammelwerken von Hanisch, Haller und Mitterer entnommen. — Seit Weihnachten besitzt unsere 
Pfarrkirche auch eine schöne neue Orgel; dieselbe hat 23 klingende Stimmen und ist vom Orgel- 
baumeister Carl Neusser in Neutitschein gebaut. Bei Übernahme des Werkes für den kirchlicnen 
Gebrauch durch den erzbischöflichen Or^elrevisor Jos. Nesvera in Olmütz wurde nicht allein die 
saubere und solide Arbeit der mechanischen Teile (Kegelladen), sondern ganz besonders die 
Charakteristik der einzelnen Stimmen , präzise Tonanspracne und eine leichte Spielart mit grosser 
Anerkennung hervorgehoben. Orgelbaumeister C. Neusser verdient für seine vorzügliche Leistung 
gewiss auch öffentlicli genannt zu werden, zumal der Preis von 4500 fl. Ö.-W. für das Werk ein 
Mehr billiger genannt werden muss. Ferdinand Dressler, Chordirigent. 



36 

t 

A RafiTUsa (Dalmatien). Endlich einmal ist die Zeit gekommen, von der wir ohne Über- 
hebun^ sagen können, dass eine Besserung totkranker Znstände zu erwarten steht, wenigstens 
gegenüber der Indolenz, mit welcher man bisher die Kirchenmusik behandelt und (leider aucn von 
Seite des Klerus) gewürdigt hat. Für das Fest des hl. Blasius (3. Februar. Patron von Ragusa) 
sind in Vorbereitung: Kyrie und Gloria aus einer Messe von Lotti für gem. Chor, Oredo für 3 gem. 
Stimmen von Mitterer , Sanctiis und Agnus Dei aus der M. Aeterna Christi munera von Palestrina. 
Bei der feierlichen Vesper werden wir sinffen: Diadt Dominus , 4 gem. Stimmen von 0. Eavanello, 
die übrigen Psalmen als Falsibordoni von mitterer und Molitor ^ den Hymnus von Lor. Perosi, das 
Magnificat von Orfeo Vecchi, 4 gem. Stimmen und Ave Regina coelorum für 3 gleiche Stimmen 
von 0. Ravanello. 

(Dank für die Mitteilung und das Besorgte, bitte um öftere Berichte, viel Glück und Gottes 
Segen zum angefangenen Werke! D. R.) 



Vermischte Nachricbten und Mitteilungen. 

1. ^ Se. Eminenz Kard. Andreas Steinliuber hatte die Gnade, auf Zusendung der Musica sacra 
mit Begleitschreiben eigenhändige Antwort zu geben. Aus derselben haben folgende Sätze für 
unseren Leserkreis sicher sehr hohes Interesse. Se. Eminenz schreibt: „Sie begrüssen mit 
freundlichen Worten meine vom hl. Vater vollzogene Ernennung zum Protektor 
des Cäcilienvereines. Meinerseits nehme ich davon Veranlassung, den löblichen 
und erfolgreichen Bestrebungen des Vereines meine vollste Anerkennung zu zollen 
und zu versichern, dass es eine besondere Freude für mich sein wird, wenn ich in 
irgend einer Weise die hohe Aufgabe desselben zu fördern Gelegenheit finden werde; 
denn hier handelt es sich wahrhaft um Gottes und seines Hauses Ehre.** 

2. C. L Am 11. Januar abends 8 Uhr 45 Min. starb zu Rom im Alter von 87 Jahren der 
seit dem Jahre 1854 immer in gleicher Stellung unermüdlich thätige Kapellmeister an der Lateranen- 
sischen Basilika von St. Johann, Cavaliere GaStano Capocci. Die von ihm gepflegte Musik- 

fattun^ hat besonders in geistlichen Kreisen grossen Beifall gefunden. Gestärkt durch den Empfang 
er heiligen Sakramente und hochgeehrt durch besonderen Segen des heiligen Vaters ist Capocci 
bald seinem Kollegen Meluzzi (vgl. Musica sacra lö97, S. 112), Kapellmeister von St. Peter, inB 
Jenseits gefolgt. Die Familie Uapocci hat sich schon im vorigen Jahrhundert durch musi- 
kalische Befähigung ausgezeichnet. Der berühmte Organist Filippo Capocci ist ein Sohn des Ver- 
storbenen. Ihm una seiner Familie spricht der Redakteur der musica sacra auch an dieser Stellf» 
das tiefste Beileid aus^ des Verstorbenen und seiner edlen Eigenschaften stets eingedenk, ß. 1. P. - 
Am Kgl. Konservatorium Rossini zu Pesaro , an welchem Pietro Mascagni Direktor ist, wird in 
diesem Jahre durch Professor Ant. Cicognani zum erstenmale auch Unterricht in der Kirchen- 
musik erteilt. Glückauf unserem ehemafigen Schüler, von dessen Kenntnis und Eifer für die 
Musica Sacra schöne Erfolge zu erwarten sind. — In Mailand hat der neue Direktor des Kgl. Kon- 
servatoriums, Cavaliere Gins. Gallignani, bei beginn des Schuljahres einen Kurs für Chorübungen 
eingerichtet, ein vorzügliches, ia unumgänglich notwendiges Mittel, um den in Italien so sehr dar- 
niederliegenden Chorgesang una indirekt auch den Kirchengesang zu heben und zu fördern. — Der 
berühmte Musikverlag Ricordi in Mailand hat das neue Oratorium von Lorenzo Perosi in 
Venedig:: „La Passione di Cristo secondo S. Marco" als Eigentum erworben und wird den Klavi(*r- 
auszug nach einigen Monaten veröffentlichen. 

8. y Über die 12. Generalversammlung und die Cäcilienfestfeier des Diözesancäcilienvereins 
S eck au, welche am 22. November v. J. in Graz stattgefunden hat. ist ein ^ Seiten umfassender 
Bericht hergestellt worden, welcher gegen einen „beliebigen Beitrag" vom Sekretariat des Cäc-Ver. 




44 Dekanatsbezirken der Diö:^ese Seckau. Sehr nachahmenswert fär alle Diözesanvereine. 

4. D (Jubiläum zweier Lehrer.) Am 2i, Dez. versammelte sich in Passail eine zahl- 
reiche, allen Ständen angehörende Gesellschaft, um Herrn Direktor Franz Arnfelser, wie Herrn 
Joseph Bauer zu feiern, da diese Herren durch volle 25 Jahre mit vereinten Kräften an der 
Schule Passail gewirkt haben. Herr Obmann J. Huber begrüsste die Erschienenen, erörterte den 
Zweck der Feier und Hess seine Worte in ein begeistert aufgenommenes dreifaches Hoch auf den 
Monarchen ausklingen; die Feuerwehrkapelle intonierte die Volkshymne, die von der Versammlung 
stehend angehört wurde. Herr Direktor Arnfelser dankte in bewegten Worten und versprach, der 
Schule Passail treu zu bleiben; ihm schloss sich Herr Bauer an. Nach der Festrede des H. Ober- 
lehrer Anton Stering überreichte Katechet Joh. Mandl einen von ihm vertonten, von dem Oberlehrer 
Herrn Stering gedicnteten Festehor, der in feierlicher Weise von der anwesenaen Lehrerschaft vor- 

getragen wurde. Herr Katechet Joh. Mandl feierte dann Herrn Direktor Arnfelser als 
Komponisten, dessen Ruf weit über Österreichs Gauen gedrungen sei. und überreichte 
ein dem Direktor gewidmetes, von ihm vertontes Lied „Frisch gesungen" von A. Cnamisso, welches 
Herr Schulleiter Fritz Karl in prächtiger Weise zu Genör brachte. 



Druck und Verlag von Friedlich Pustet in Regensburg, Gesandtenstrajsse. 

Nebst Anseifireblatt Nr. 3. 






1398. Regensburg, am 15. Februar 1898. ||» 4 



MUSICA SACRA. 

Gegrttndet vod Dr. Franz Xaver Witt (f 1888). 

Halbmonatscbrift för Hebnng nnd Förderong der katbol. Kircbenmnsik. 

Herausgegeben von Dr. Franz Xaver Haberl, Direktor der KirchenmusikBchule in Regensburg. 

Nene Folge X., als Fortsetzung XXXI. Jahrgang. Hit 12 Mnsikbellagen. 



Die „Mtmea saera" wird am 1. and 15. Jeden Monats ausgegeben. Jede der 24 Nammem nrnfasst 12 Seiten Text, Die 12 Musik- 
beilagen (48 Seiten) werden in den Ntunniem 5 — 8 versendet werden. Der Abonnementpveis des Jahrgangs betrtgt 3 Mark; die 
BesteUnng kann bei jeder Postanstalt oder Bncbbandinng erfolgen. — Bei der Reiehspost mit 20 Pf. Aufschlag. Bei franko Zusendung 

unter Streifband in Deutschland und Österreich-Ungarn 4 Mk. — itis Ausland 4 Mk. 80 Pf. 

iBhftltsBbertleht: Neu und frfiher erschienene Kirchenkompositionen: Greg. Allegri, F. Amfelser, Th. Bartholo- 
mSas, J. Deschermeier, J. Diebold (.S), P. Griesbacher, Osw. Joes, Ren. de Mel, Lor. Perosi, J. Quadflieg, J. SchifTels (2), J. dingen- 
befger (3), Th. L. de Victoria, K. F. Weiuberger. — Im Lesezimmer: Die Zeitschriften Aber kath. Kircbenmnsik i. J. 1898. — 
Das Dekret der 8. R. C. vom 11. Dez. 18»7. — Kirchenmusikalische Aufffihrungen und Berichte auss ClUi, 
Dinkelsbühl, Freudenthal, Kelheim, Regen.sburg, Rochester, Diöx. Speyer.— Personalnotizen aus: Goch, Aachen, Libaii, Kilkenny. 



Neu und früher erschienene Kirchenkompositionen. 

Die erste Lamentation des Charsamstags von Gregor Allegri/) welche bis znm 
Jalae 1870 nach dem traditionellen Musikprogramm der sixtinischen Kapelle zu Rom 
gesungen wurde (vgj. Kirclienmus. Jahrb. 1897, S. 48) und in der Sammlung von 
Bock (6. Band) für den Berliner Kgl. Domchor bereits ediert worden ist, wurde von 
Max Filke transponiert und mit Vortragszeichen versehen. Der musikalische Wert 
ist ein grosser, die Bearbeitung durch den Herausgeber eine gute, verständige und dem 
Geiste der alten Meister verwandte; die Lamentation Ällegri's jedoch hält den Ver- 
gleich mit der von Palestrina^j für den gleichen Tag in keiner Weise aus in Bezug 
auf allgemeine Stimmung, Zartheit der Kantilene und reizende Klangwirkung. Auch 
darf nicht vergessen werden, dass die sagenhafte Wirkung dieser AUegri'schen Lamen- 
tation, sowie des bekannten 5 stimm. Miserere von Allegri, wie Referent in den Jahren 
1868 — 1870 sich 3 mal persönlich überzeugen konnte, nicht in der treuen Wiedergabe 
des geschriebenen Originales zu suchen ist, sondern in den fast jährlich, je nach dem 
Geschmack der führenden Sopranisten, wechselnden Zuthaten an Fiorituren, Doppel- 
schlägen, Trillern, überschlagenden Oktaven und dynamischen, allein der Überraschung 

') Lamentation, Lectio (nicht Sectio) I. Sabbati Saneti (nicht Sabato Sancto) für 4 st. (Jerusalem 56t.) 
gem. Chor von Gr. Allegri (1590—1653). L. Schwann in Düsseldorf. Part. 1 JÄ 50 ^tj, von 10 Exempl. 
ab ä 40 /3}. T. vollständig. Viel schlimmer als der deutsche Titel sieht der italienische auf dem Bück- 
blatte aus; derselbe enthält nicht weniger als 9 Fehler, die den auf ihre Sprache mit Recht eifcrstlchtigen 
Italienern einen wahren Abscheu gegen diese Edition von vornherein einflössen werden. Gewisse 
^Kleinigkeiten", wie man öfter zur Entschuldigung sagt, und deren Tadel man als Nörgelei zu bezeichnen 
beliebt, sollten eben auch bei Herausgabe von ernsten und klassischen Werken sorgfältig beachtet werden, 
da sonst tüchtige, und als Musiker kompetente Persönlichkeiten leicht sich der Lächerlichkeit preisgeben. 
Auch über die Quelle , aus welcher der Herausgeber geschöpft , vermisst man jegliche Angabe, ßaini 
handelt von dieser Lamentation Alle^'s, welche um 1H40 an Stelle einer palestrinensischen eingeführt 
wurde, im 2. Bd. seiner Memorie stortco critiche S. 200 und bedient sich gegenüber einer zweiten Lamen- 
tation, welche 1651 von Allegri selbst an Stelle der von Palestrina gesetzt werden wollte, des 
drastischen Vergleiches: „Die Arbeit AUegri's im Vergleiche mit der Palestrina's ifcmme ihm vor, als 
wenn Hebe bei der Bedienung an der Göttertafel den Mantel der Juno sich umgeworfen hätte." 

■) Sie st^ht im 4. Bd. von Proske's Miisica d'mna u. im 25. Bd. der Gesamtausgabe von !Palestrina's 
Werken, S. 24; ebendaselbst ist S. 70 der gleiche Text für 4 Oberstimmen und 2 mal ftir 5 stimm, gem. 
(.'hör (S. 180 und 19B) komponiert. 



-W 3» Ei- 
dienstbaren Effekten. Die Komposition AUegri's ist gut, aber nicht mehr im strengen 
Palestrinastil, sondern in schwächlicher Nachahmung desselben komponiert; die Zeit, in 
welcher sie entstand, hatte schon viel zu tief in den Becher dramatischer Gesangskunst 
hineingeschaut und konnte nicht mehr jene Klarheit und reine Schönheit gewinnen, 
welche der Glanzperiode des Vokalsatzes im letzten Drittel des 16. Jahrhunderts eigen 
ist. Eine Aufführung in unserer Zeit nach den dynamischen Angaben Filke's wirrt 
jedoch immer eine dankbare und unschwere Aufgabe für einen Vokalchor bleiben, und 
sind solche für die herannahende Charwoche recht sehr zu empfehlen und zu wünschen. 

Als Op. 101 edierte F. Arnfelser^) eine seiner älteren umgearbeiteten Kompositionen, 
eine Messe für 3 gem. Stimmen mit oblig. Orgelbegleitung. Obwohl diese vortreffliche 
Messe der einfachen Besetzung wegen (S. A. und B.) in erster Linie für Landchöre 
passend ist, so wird doch auch ein grösserer Chor dieselbe gern singen und aufführen. 
Sie ist modulatorisch, besonders im CredOf ziemlich reicli — bei et vitam venturi tritt 
ein zweiter Sopran hinzu, beim Ägmis Dei IIL ein Tenor — , für rhythmische Ab- 
wechselung ist gut gesorgt, jede Stimme hat eine gewisse melodische Selbständigkeit 
und wird nicht über Gebühr angestrengt; nur dem Bass, der übrigens in den meisten 
Fällen mit Baritonen gemischt ist, wird ein Umfang vom tiefen F bis zum es ange- 
wiesen, meistenteils aber bewegt er sich in der Mittellage. 

Eine neue, wirkliche Kraft begrüsst Referent im Komponisten einer Messe ^) für 
4 stimm. Männerchor mit obligater Orgelbegleitung, dessen Name Th. Bartholomeus ist. 
Das Werk ist gross und feierlich angelegt, durchzogen von jener musikalischen Ader, 
die in allen Teilen sichtbar ist und überall lebhaft pulsiert. Eine gute mit feinen 
Registern versehene und reicher Abwechselung fällige Orgel bildet gleichsam die Instru- 
mentation zu dem im modernen, aber imitatorisch, melodisch und harmonisch gemässigten 
Stile gehaltenen Vokalsatze, in welchem der liturgische Text weihevoll, andächtig, 
mit rhetorischem Pathos deklamiert ist. Ein kräftiger Männerchor wird mit dieser 
guten Komposition durch kongeniale Auffassung der Intentionen des Komponisten 
Triumphe feiern, ohne sich rein konzertartiger Mittel bedienen zu müssen. Es ist Stil 
und Charakter in der Messe, und daher soll sie, nicht etwa weil sie modern, 
sondern weil sie einheitlich und mit begeisterter Wärme geschrieben ist, gut empfohlen 
werden. 

Sechs kirchliche Gesänge für 4 stimm. Männerchor komponierte J. Desehermeier ^) 
als Op. 16 Die Kompositionen sind rhythmisch gleichzeitig, leicht fasslich und von 
guter Wirkung. 

Drei würdige Kompositionen vom Kgl. Musikdirektor Job. Diebold^) verdienen gute 
Empfehlung. — Die Messe Op. 62 ist über die Motive des Gradualalleluja vom Char- 
samstag mit grossem Fleiss ausgearbeitet. Die Stimmen sind lebhaft geführt; da aber 
das genannte Choralthema ausserordentlich bekannt ist, und der Autor nicht müde wird, 
dasselbe in allen Stimmen und in verschiedenen Tonhöhen vorzuführen, so liegt die 
Gefahr der Übersättigung nahe. Meistenteils sind die vier Stimmen an der Aibeit, nur 

*) M. VI. ad II r vor. iiiaeqn. oomitanto ors:. Yx. Pustet in Roironsbnrfr; Part. 1 M. Stimmen a 15. 
T. jfenau, mit J. 

•) M. in hon. S. Scrvatii ad quatiior voees aeqii. Org.vno com., auct. Th. B. in Ecelenia S. Servatii 
Morac-Trajeeti Chori Reetor. Op 3.. L, Schwann in DüS5*eldorf. Part. 2 ^ 50 .5^, St. k 20 ^. T. jfenau. 
Meine ff eofifraphi sehen Hilfsmittel haben mich für das Wort Morae-Trajertum im Stirhe tjelassen, denn 
Maastricht, die Hauptstadt der holländischen Provinz Limburg mit dem merkwürdigen gotischen Dom 
St. ServatiuH, hcl-st ßfcwöhnlich Trajectum ad Mosam. Ist's aber nicht Maastricht, welcher Ort dann? 

') Sex Cantiones ecciesiasticae ad 4 voc. aequ. Part. 80 ^, St. ä 15 ^ ; Regensburg, bei Bossen- 
ecker (A. Stender): 2 Veni Oreator, 2 O salytai-is, 1 Fange lingvn mit Tantum ergo, und 1 Tantum ergo 
mit Qenitori. Vom Veni Creatw sind erste und letzte Strophe abgedruckt, ebenso von O salutaris die 
letzte. 

*) MiBsa Alleluja für 4 st. gem. Chor. Op. &2. Part. 1 .H 50 ^, St. ä 26 ^. Dem H. H. Stadt- 
pfarrer Dr. Hansjakob an St. Martin in Freiburg i. B. zum 60. Geburtstag gewidmet. — Opus 71. 
Jiequiem und Libera in cantu chorali Ton. I. und VI. Part. 1 Jk 50 ^. St. 25 ^. — Opus 72. Missa 
O sanctissima, leicht ausftihrbare Messe für 4st. gem. Chor. Part. 1 Jl 50 oj. St. a 25 c). Alle erschienen 
bei Feuchtinger & Qleichauf in Reö:cns])urtj:. T. genau, jedoch olmc Kt/rie am Schlüsse des Libera 
vou Opus 71. 



-*3 39 E^ 

einige Male tritt Ab>vechselung durch 2- und 3 stimm. Sätze ein. Von festlichem 
Charakter ist die Arbeit erfüllt, der Dirigent muss vor Überhastung gewarnt werden. — 
Für das Requiem Op. 71 hat Diebold eine neue Choralmelodie erfunden, die von der- 
jenigen in den offiziellen Büchern abweicht und als Abwechselung dienen soll, besonders 
in Kirchen, die mit Hunderten von jährlichen Trauergottesdiensten belastet sind. Man 
wird die Existenzberechtigung dieser neuen Melodie nicht nur anerkennen, sondern den 
Autor auch beglückwünschen müssen, dass er „dem unwürdigen Herabhaspeln des 
«Einzigen »^^ auf diese Weise Einhalt zu thun bemtiht war. Die Choralmelodie ist höchst 
einfach gehalten und bedient sich nur im Graduale mit Tractus, im Sanctus und Bene- 
dicttis des VI., in allen übrigen Teilen des I. Modus. Auch wurden einzelne Texte mit 
einem einzigen Rezitationston bedacht. Die Orgelbegleitung ist leicht und gut, die an- 
spruchslose Gabe werden Hunderte von Chören mit Dank begrüssen, und es kann nicht 
Wunder nehmen, wenn noch viele ähnliche Versuche in nächster Zeit gemacht werden. — 
Über das Thema der Messe Op. 72 hat Diebold bereits vor 18 Jahren eine Messe 
(Op. 17, bei Fr. Pustet, C.-V.-K. B12) komponiert. Er versuchte dieses Mal dem all- 
bekannten, etwas weicUichen Motive neue Seiten abzugewinnen. Mehr Prägnanz durch 
Einschaltung eines oder mehrerer Gegenthemate würde auch mehr Kraft und Ausdruck 
geschaffen haben. Was Witt seinerzeit am gleichnamigen Opus 17 getadelt hat, ist in 
Opus 72 glücklich vermieden. Die Messe kann und wird gefallen. 

Von Peter Qrlesbaeher ^) liegt eine zweistimmige Messe mit dem Titel „Tut mni 
coeli" für die vereinigten Ober- und Unterstimmen mit Orgelbegl. als Op. 25 vor, die 
wegen ihres grossen Wohllautes, ihrer beispiellosen Einfachheit und der natürlichen, 
ungekünstelten Textdeklamation auch von den schwächsten Chören mühelos aufgeführt 
werden kann. Im Credo sind einige Mal die Choralmelodien von Nr. ni. des Ordinarium 
Missae eingeschaltet. Die Orgelbegleitung ist ebenfalls kinderleicht. Solange die oft 
höchst armseligen Gesangskräfte unserer Kirchenchöre nicht durch Fleiss, Wunder oder 
Zufall tüchtiger werden, müssen wir für jede gute Gabe, die den Kranken und Schwachen 
geboten wird, aber auch die Gesunden und Kräftigen nähren kann, dankbar sein; zu 
diesen guten Gaben gehört sicher das genannte Opus 25. 

Unter Berufung auf die Indulgenz des römischen Stuhles vom 29. Dez. 1884 
(siehe Mus. sacra 1890, S. 84) bearbeitete Oswald Joos^) die Votivvesper zu Ehren 
der Mutter Gottes für 4 stimm, gem. Chor. Die Melodien der Antiphonen sind nach 
dem römischen Vesperale abgedruckt und mit Orgelbegleitung versehen. Eeferent be- 
anstandet die willkürliche Veränderung der offiziellen Schreibweise durch Einschaltung 

von Achtelnoten, z. B. -f-J—^-J--^ und ähnlich regelmässig, da auf diese Weise 

' m ac-cn-bi-tu 

jener hüpfende Choralvortrag entsteht und gefördert wird, gegen den in Theorie 
und Praxis nicht genug angekämpft werden kann. Das Umschreiben der Choral- 
noten in die modernen Noten ist besonders bei Orgelbegleitung nicht grundsätzlich zu 
verwerfen, wenn man die ^ durch o, die g durch J und die # durch J oder ^ J /^ 
wiedergibt unter genauer Beachtung der offiziellen Schreibweise; eine Vermischung 
der beiden Schreibweisen führt zu jenen rhythmischen Ungehörigkeiten, die auch im 
modernen kirchlichen Vokalsatze nicht zu loben sind, wenn der s eine J folgt, oder 
umgekehrt. Die Frage ist priuzipiell, leider jedoch nicht genug beachtet. Die ungeraden 
Verse der Psalmen und das Magnificat sind im Choralton mit Textunterlage nach Mohr 
gegeben. Für die geraden Verse hat Joos einfache Falsibordoni von je 2 Takten in 
Mediatio und Finalis komponiert; für die 1., 3., 5., 7. Strophe des Hymnus Ave maris 
Stella ist die bekannte Komposition von Kaspar Ett gewählt, die. übrigen Strophen, 
deren Text beigegeben ist, sollen rezitiert werden. Eine kurze Überleitung zu den 
einzelnen Antiphonen wäre, besonders zwischen dem ersten und zweiten, zweiten und 

*) M. „Tm* 8unt coeW äst. f. d. verein. Ober- und Unterst m. 0. Part 1 ^ 60 ^, St ä 30 .^; 
bei BösBenccker (Ad. Stender) in Regensburgf. T. genau, ni. J. 

*) Vespere votivae de B. Af. Virgine per annum. Op. 19. Part. 1 ^ 60 ^, St. ä 35 /^. Regens* 
biirg, J. G. Bösscnccker (A. Stender). T. genau , m. J. Die ständige Rubrik Tempore pnftchalia (statt 
paaeholi) kann nicht mehr nU Druckfehler angesehen werden. 



-ö 40 e^ 

dritten, vierten und fünften Psalm, für scliwaclie Organisten nützlich gewesen. Diese 
leichte Votivvesper von der Muttergottes kann auch von schwächeren Chören w^ürdig 
ausgeführt werden. 

Eine dankenswerte Bearbeitung der 5 stimmigen lauretanisclien Litanei von RenatüH 
de Mel (JRinaldo del Melle) '), welche f Jos. Schrems im Ann. 11. der Mus. div. Tom. IV, 
Fase. 1. 1869 aus dem Litaneiensammelwerk von Victorinus veröffentlicht hat,"* edierte 
Hermann Müller, Repetent am Collegium Leoninum zu Paderborn in passender Trans- 



position (3 |(, 4 fc und ^ Schlüssel) und mit Ergänzung der neuen Versikel vor dem 



Agnus Dei. Die herrliche^ leichte und bei einiger massen sorgfältigem Vortrag wirksame 
Litanei ist schon oft bei festlichen Gelegenheiten gern gesungen und gehört worden, 
sie wird im neuen Gewände (der 2. Tenor kann durch Bariton ersetzt werden) noch 
viel mehr Freunde gewinnen. Mehrere Verse sind, teils zur Abwechslung, teils um 
dem mehrstimmigen Chore Buhe zu gönnen, mit Choralmelodie versehen. Die Ausgabe 
ist sorgfältig redigiert und aufs Beste zu empfehlen. 

Unter dem Sammeltitel „Melodie sacre*^^) hat der H. H. Kapellmeister von S. Marco 
in Venedig, Lor. PerosK 20 ein-, zwei- und mehrstimmige Kompositionen ediert. Über 
die ersten 3 Nummern wurde bereits in Mus, s, 1897, S. B9 referiert. Die übrigen 
17 Stücke bestehen aus liturgischen Psalmen, Antiphonen und Hymnen.*) Der melodie- 
reiche Komponist kommt durch diese Sammlung den vaterländischen Kirchenchören in 
beachtenswerter Weise entgegen. Die Textdeklamation ist sehr ausdrucksvoll und ge- 
wählt, die Begleitung originell, ja oft ungewöhnlich und überraschend. Bei den Hymnen 
wäre Beifügung der übrigen Strophen ausser der ersten notwendig gewesen. Von der 
interessanten Sammlung, die übrigens lithographisch ziemlich unsauber ausgefallen ist 
und durch mehrere Flüchtigkeiten im Texte verunstaltet wird, kann jede der 20 Nummern 
auch einzeln bezogen werden. Der Komponist setzt seine Sammlung fort und kündigt 
für das laufende Jahr „Tantum ergo, Litaneien und durchkomponierte Psalmen" an. 

Einer Anregung, die dem Komponisten aus Padua bei Gelegenheit der 1895 statt- 
gehabten Centenarfeierlichkeiten für Komposition des Responsoriums Si quaeris miracula 
geworden war, verdankt eine prächtige Festmesse zu Ehren des hl. Antonius für 5 gem. 
Stimmen mit Orgel von Jak. Quadflieg^) ihre Entstehung. Was Referent über op. 12a 
a. a. 0. rühmend hervorgehoben hat, trifft bei dieser Bearbeitung für 5 gem. Stimmen 
(C, A., T., Bar., B.) in erhöhtem Masse zu : Mannigfaltige, stets melodisclie und natür- 
liche Stimmenführung, in Verbindung mit der selbständigen, sehr fliessend und korrekt 
geschriebenen Orgelbegleitung, sorgföltige, nach den besten Regeln durchgeführte Text- 
deklamation und eine Fülle von echten Kunstmitteln gebieten, diesem op. 12 b eine der 
ersten Rangstufen unter den neueren Kirchenkompositionen anzuweisen. Chore mit 
guten Stimmitteln — möchten doch auch Hofkapellen diese Komposition vortragen, um eine 
bessere Meinung von cäcilianischer Musik zu gewinnen ! — können diese durchaus leichte 
Festmesse mit siegreichem Erfolge auf ihr Programm setzen; sie werden dieselbe stets 
als eine Glanznummer immer mehr schätzen lernen. 

^) Reuati de 3Icl (Rinaldo del Mele [?j) Litaniae Lauret. V voc. concin. quas nostronnn rantorum 
rousuetudini liturgicinque rej^ub'H accmuodatas edidit H. Müller. Part. 2 .U 2o ^, Stinimcu iy '25 ^,. 
Paderborn, Jimferinanu (A. Papc). T. srenau, ui. J. und Imprimatur dos Ordinariates. Der Prci^ 
ist ungewöhnlich hoch. 

=*) Anno prirno. Selbstverlag des Verfassern. In Italien 4 Lire, in Deutschland 4 Lire 40 cent. 

•) Nr. 4. 5 Magnificaty 2 st. Falsihordoni m. 0. Nr. 5. Laudate pueri, 2 st. m. ü. Nr. <>. Domine 
8(dvum me fac, A. und T. m. 0. Nr. 7. Sace»'do8 et Fontifex, A. und Bar. m. 0. Nr. 8. Magnifimf. 

4 Mst. Nr. 9, *2 Lauret. Litaneien für A.. T., B. ui. 0., aber nur einige Verse als Einschaltuufir des 
Volkpgesanges. Nr. 10. Ave maris Stella, T. und B. m. 0. Nr. 11. Jem Corona virginum, A., T., B. m. O. 
Nr, 12. sacrum convivium, 4 Mst. Nr. 13. Hymnus Decora lux, S. , T. m. 0. Nr. 14 — 18 die 

5 Psalmen der Muttergottesvesper für 3Iezz. und Bar. m. 0., deren ungerade Verse, wie es die Italiener 
lieben, durchkomponiert sind. Nr. 19. Hymnus Ave mafis Stella und Nr. 20. Magnificat in gleicher 
Besetzung. 

*) Op. 12b M. in hon. S. Antonii de Padua super I^. Si quaeris miracula (Op. 11). Part. 2 Ji 50 4, 
SU Ä 40 .i/jj Paderborn. Junfermann (Albert Pape). T. genau. ~ U!)er op. 11 und op. 12a (Messe für 
3 Männerst. m. O.) siehe Mns. p, 1890, S. 277 und Aum. 4 dortsolbsr.. 



-*3 41 g>- 

Die Gradualien für alle Sonn- und Festtage des kath. Kirchenjahres*) zum (teil- 
weisen) Bezitieren eingerichtet von Jos. Sehiffels sind die Arbeit mehrerer Jahre von 
Seite des eifrigen Lehrer -Chorregenten (die 1.— 3. Lieferung wurde schon in Mus. sac. 
1895 S. 138 besprochen), denn 87 Nummern, jede mit dem betreffenden Graduale und 
Allelujavers, wenn auch im einfachsten Stile gehalten und durch ausserordentlich viele 
falsobordonartige Sätze noch mehr erleichtert, schafft man nicht in kurzer Zeit; dass 
ein einziger Komponist diese Arbeit auf sich genommen hat, ist für den musikalischen 
Wert bedenklich, nach Seite der Arbeitslust heroisch. Der Verfasser hat in einem 
Vorwort, welchem 2 Inhaltsverzeichnisse A der 6 Lieferungen, B der Gradualtexte in 
alphabetischer Ordnung beigegeben sind, sein Vorgehen gut motiviert.*) Wenn aber 
unsere Kirchenchöre jahraus jahrein nur zu diesem Auskunftsmittel, den kirchlichen 
Vorschriften zu genügen, greifen und nicht auch Choral singen oder bessere und durch- 
geführtere Gradualien, wie sie in der nunmehr vollendeten Gradualiensammlung von 
Witt sich vorfinden, aufführen, dann fallen sie der Stagnation anheira und gewöhnen 
sich an die höchst zweifelhafte Gewandtheit, der Pflicht äusserlich zu genügen, ohne 
innerlich bewegt zu sein oder anzuregen. Besohderes Missfallen erregen dem Referenten 
die Tractusrezitationen vom ersten Fastensonntag bis zum Palmsonntag inclusive; das 
ist absolute Monotonie, ein Wandern in musikalischer Wüste. Die Ausstattung dei* 
Sammlung und die Korrektur der vielen und langen Texte ist tadellos. Dem Referenten 
liegt nur Ausgabe A vor; die Ausgabe B für Männerchor ist oline Zweifel nur durch 
verschiedene Transposition der Ausgabe A zu stände gebracht. 

Der nämliche Autor komponierte ein vollständiges Requiem'*) mit Libera für 

4stimm. gem. Chor als op. 16. Die ei-sten beiden Kyrie sind nach der Choralmelodie 
eingeschaltet, das Graduale ist in kurzer Kadenz rezitiert, ebenso der 2. Vers des 
Tractus und die 6. — 7. Strophe des Dies irae. Für die übrigen Strophen der Sequenz 
sind 4 verschiedene, ganz einfache, 4 stimmige Sätze komponiert, auch im Offertorium 
wird der Vers Hostias grösstenteils rezitiert; im Libera wurden die Verse TVemens, 
Dies illa und Requiem im Modus Simplex der Choralmelodie abgedruckt. Das leichte 
Requiem verdient gute Empfehlung. 

Eine sehr leichte Messe zu Ehren des hl. Geistes für 2^ Kinderstimmen, auch für 
3 oder 4 gem. Stimmen ausführbar und mit leichtester Orgelbegleitung versehen, kom- 
l)onierte Job. Singenberger.^) Der verdiente Meister hat es in vorzüglicher Weise ver- 
standen, für Kinder kindlich zu schreiben, ohne kindisch zu werden; er hat sich des 
einfachen Geheimnisses bedient, den liturgischen Text ungezwungen zu deklamieren und 

Op. 10 AuflSfabc A fllr 4 peni. St. oder 1 stimm, m. O. , Ausg. B fttr 4 MttnnerBt. Jedo der 6 
Liefeniugen Part. 1 .H> 50 /^, St. A 25 ^. Feuchtinffcr und Gleichaiif in Ke^eoHburf^. 1. Lief. Weih- 
nachtHkreis. 2. Lief. Fastenzeit und Osterkreis. 3. u. 4. Lief. Pfin^fstkreis (1 — 10. und 11.— 23. Sonntag). 
.5- Lief. 12 Heiligen feste. 6. Lief, das Commune Sanctorum. 

'*) „Von den wechselnden Messf^esängen wird namentlich das Graduale noch vielfach zur ßoUc 
eines Aschenbrödels verurteilt. Man kennt die melodiereichen Weisen desselben nicht und gönnt ihnen 
im Rahmen eines zu singenden Hochamtes keinen Platz. Wenn's hoch kommt, leistet man durch ein 
eingelegtes Lied, das oft zur Liturgie des Tages in grellstem Gegensatze steht, vermeintlichen Ersatz 
für das ohne Hecht und Grund ausgelassene Graduale. An Stelle des Liedes tritt nicht selten auch ein 
beliebtes Repertoirstück des Organisten. Derartige Missbräuche sollten nicht weiter kultiviert werden. 
Das Graduale darf nicht ausgelassen, wohl aber rezitiert werden. Möchten die Kirchenchörc von 
dieser Vergünstigung nur ausgiebig Gebrauch machen, denn es ist ihnen so die Möglichkeit geboten, ohne 
besonders grosse Vorübungen den kirchlichen Vorschriften Genüge zu leisten und gleichzeitig dem Ein- 
wände, das choraliter gesungene Gradunle verursache zu viel Arbeit und verlängere den Gottesdienst, 
wirksam zu begegnen. Da an geeignetem Material keineswegs Überfluss ist, habe ich es unternommen, 
die Gradualien zum (teilweisen) Rezitieren einzurichten, um den Kirchenchören einen bescheidenen Dienst 
zu leisten. Damit dieselben nicht allzuviel Zeit und Mühe auf die Einübung der Gradualien verwenden 
müssen, ist auf eine möglichst einfache Bearbeitung Bedacht genommen wollen. Den Anfang lasse man 
durch den ganzen Chor (ein- oder mehrstimmig), die V V stets von Einzelnen (ein- oder mehrstimmig), die 
Alleliga immer durch den ganzen Chor singen. Auch kann jede Nummer einstimmig mit Orgelbegleitung, 
wobei die Partitur als Vorlage zu benutzen, vorgetragen werden. Ein leichter und wirkungsvoller 
Wechsel Ist also leicht zu ermöglichen." 

*) Missa pro Defunotis. Part. 1 J^ 50 /^, St. & 25 ^. Feuchtinger und Gleichauf in Regensburg. 
T. genau. 

*) M. in hon. S. Spiritus. Regensburg, bei Fr. Pustet. Part. 1 .W, St. h \2 ^. T. genau, m. J. 



-e 4» E>- 

dabei nicht in rnnsikalische Leiern zu verfallen. Auch ein Musterchor kann durch 
würdige Ausführung dieser Komposition sich Lob verdienen. 

Vom gleichen Komponisten sind 8 leichte Segensgesänge ^) mit dem Psalm 

Latidate Dominum in VI. und VIIL Ton für S. und A. mit Orgel. Nehmet und singet 
sie, ihr Knaben und Mädchen, Jungfrauen und Nonnen; sie sind lieblich und einfach. 

Die Gallusmesse*) von J. Singenberger für S. und A. (B. ad. lib.) mit Orgel 

liegt in 4. Auflage vor. Die 1. Auflage wurde bereits unter Nr. 513 dem C.-V.-K. ein- 
verleibt. Die Messe ist praktisch und unschwer zu singen. 

Das Officium hebdomadae sanctae des spanischen Priesters Tomas Lnis de Vietoria, 
welches im kirchenmus. Jahrbuch seit 1896 als Musikbeilage in moderner Partitur zum 
praktischen Gebrauche für den Palmsonntag, Gründonnerstag, Charfreitag und Char- 
samstag erschienen ist, liegt nun auch als stattlicher Band von 160 Seiten in Einzel- 
abdruck*) vor und bildet das 4. bis 7. Heft vom Bepertorium Musicae sacrae. Den 
Inhalt dieses Werkes, das seit 1585 zum erstenmale vollständig in Partitur veröffentlicht 
ist, bilden: Die Lamentationen der ersten Nokturn und die 6 ßesponsorien der zweiten 
und dritten Nokturnen der 3 letzten Charwochentage, die Chorantworten zur Passion 
des Palmsonntags und Charfreitags, das Canticum Benedictus und den Ps. Miserere mit 
den Improperien (Popide mens), die aus der betreffenden Tagesliturgie genommen sind; 
ein 6 stimm. Domine Jesu Christe und ein 4 stimm. Vere languores nostros können 
als Einlagen in der Fastenzeit benätzt werden. Die meisten der 36 Nummern sind 
4 stimmig (gem. Chor), bei mehreren Responsorien konnte 4 stimm. Männerchor, teils 
zur Abwec^lung teils zur Erhöhung der musikalischen Wirkung, gewählt werden. 
Unter den Lamentationen sind die dritte des Gründonnerstags und Charfreitags für 5, 
die dritte des Charsamstags ist für 6 gem. Stimmen; bei letzterer kann statt eines 
5 stimm. Jerusalem auch ein 8 stimmiges gesungen werden. Da gerade in der Char- 
woche auch solche Kirchenchöre, welche gewöhnlich nicht reine Vokalmusik pflegen, 
ernste und klassische Werke wählen, so glaubt die Redaktion hoffen zu dürfen, dass 
neben den einschlägigen Tonsätzen in Dr. Proske's Musica divina auch die dem 
Palestrinastile*) nicht unebenbürtigen Charwochengesänge Victoria's bei der heiligen 
Liturgie der Trauerwoche vielleicht schon in diesem Jahre erklingen werden. 

Eine sehr wirkungsvolle Vertonung der ungeraden Verse vom Psalm 50 „Msererc",*) 
der in der Fastenzeit bei Nachmittagsandachten, oder an den 3 letzten Charwochentagen 
nach den Landes gebraucht werden kann, ist als op. 40 von Karl Frledr. Weinberger, 
Domkapellmeister in Würzburg für 4 stimm, gem. Chor komponiert und dem bisherigen 
H. H. Bischof von Würzburg, Dr. Franz Joseph von Stein, jüngst zum Erzbischof von 



*) Cantus sacri. Fr. Pustet in Regensburg. Part. 80 ^, St. A, 12 ^ , ra. J. — Die Texte sind: 
sahdaris (2), Tantum ergo (8), esca viatorum, Panis angdicus und Ps. 116. 

') M. in hon. „S. Galli" ad II vcl III vor. com. org. vel harmonio. Part. 1 Ji 40 ^, St. 40 ^. 
Fr. Pustet in Regensburg. T. genau, m. J. 

') Officium hebdomadae sanctae continens varias cantiones sacras ex liturgia nacra Dominicae 
Palmarum, Feriae Y. in Coena Domini, Feriae VT. in Parasceve et Sabbati sancti, 4, 6, 6 et 8 voc. 
aequalium et inaequalium, quarum auctor Thomas Ludovicus de Victoria AbulenBin. Begensbur^', 
Friedr. Pustet. T. genau, m. J. Part. 3 Jl 20 -di. Die Stimmen zu den ersten 4 Nummern (Fueri 
He^aeorum, Chorantworten zur Passion nach Matthacus , 6 stimm. Motett Dotnine Jes^i Qiriate und 
1. Lament. des Gründonnerstages 4 stimm.) sind bereits hergestellt. Preis für die 1., 3. u. 4. Stimme 
^30 /^, 2. Stimme 40 ^. Die Stimmen von Nr. 5 bis zum Schluss können noch bis zur Charwochc 
geliefert werden, wenn ois längstens 15. März 100 Exemplare der Stimmenhefte beim Verleger 
durch Postkarte oder Buchhandlung fest bestellt werden. 

^) Wenn auch Baini auf diesen Spanier nicht immer gut zu sprechen ist und sich in seinem 
grossen Werke über Palestrina sogar zu dem gehässigen Vorwurfe hinreissen lässt: „Es üiesse Mauren- 
blut in Victoria's Adern'' — ja, wenn ein gewisser Bonini in einem Manuskripte der Bibliotcca Riccardiana 
zu Florenz im 17. Jahrhundert erzählt, man habe Victoria seinerzeit den „Affen" von Palestrina genannt, 
so woUen wir uns nach 300 Jahren nicht von nationalem Chauvinismus zu ungerechten Urteilen ver- 
leiten lassen, sondern der Wahrheit gemäss feststellen, dass Victoria der erste und einzige war, der in 
jener Zeit die relativ vollständigste Sammlung mehrstimmiger Tonsät^e für die Haupttage der Char- 
woche als treuer und kindlicher Schüler Palestrina's geschaffen hat. 

*) Ps. 50 Miserere. Feuchtinger & Gleichauf in Regcnsburg. Part, l Jl 50 /^, St. a 25 ^. T. genau. 



-tt 43 ö- 

Mimchen-Freising ernannt, gewidmet. Die geraden Verse können choraliter im VI. Ton 
gesungen oder auf dem Tone g von Männerstimmen ernst und feierlich rezitiert werden. 
Die 10 in gutem Stile durchgeführten nnd unter sich verschiedenen 4 stimmigen Vokal- 
sätze sind nicht schwer und klingen ganz vortrefflich ; die Textdeklamation ist ein- 
dringlich und andächtig. F. X. H. 

Im Lesesimmer. 
Die Zeitschriften Über Icatliolisclie Kirchenmusik im Jahre 1898. 

Da im kirchenmosikalischen Jahrbuch 1896 wegen Raummangel die kirchenmusikalische 
Jahreschronik nicht Platz findeü konnte, so zählt die Ked. an dieser Stelle sämtliche periodisch 
erscheinende Zeitschriften in chronolog:ischer Reihenfolge ihres Entstehens auf, welche 
im laufenden Jahre über kirchenmusikahsche Materien handeln, unter Angabe des Redakteurs, Ver- 
legers und Preises. Aus dem Verzeichnisse allein darf der Schluss gezogen werden, dass die 
katholische Kirchenmusik allenthalben lebhaftes Interesse findet. Die meisten der aufj^ezählten 
Publikationen arbeiten einheitlich nach den Grundsätzen des Gäcilienvereins. 

33. Jahrgang der «.Fliegenden Blätter für kathol. Kirchenmusik'S offizielles Organ des 
Gäcilienvereins, monatlich Imal, 12 Musikbeilagen k 4 Seiten und Vereinskatalog (Ende 1897 bis 
Nr. 2120 angewachsen). Red. Greneralpräses, Monsignore Fried r. Schmidt in Münster. Vorlag 
von Fr. Pustet in Regensburg. 2 M. 

31. Jahrg. „Musica sacra^S monatlich 2 mal, k 12 Seiten Text, jährlich 48 Seiten Musik- 
beilagen. Red. F. X. Haberl. Verl. von Fr. Pustet in Regensburg. 3 M. 

28. Jahrg. „Der Kirchenchor'\ monatl. Imal, Red. Fr. Jos. Battloffg in Frastanz. 
80 kr., in Deutschland 1 .If 50 «^. Mit freiwilliger Musikbeilage redigiert von w. Widmann in 
Eichstätt, aUein 60 kr. = 1 Jfe 20 ^. Selbstverlag in Frastanz. 

25. Jahr^. „Cäcilia", monatl. Imal, Red. und Verleger J. Singenb erger, in S.Francis P.O., 
Mil waukee, Wisconsin. Mit Mnsikbeilage / 2, in Europa / 2,25. 

23. Jahr^. „Kirchenmosikalisches Jahrbuch^', 1 mal im Jahre, mit Musikbeilage (23. Jahr- 

fang des Cäcilienkalenders, 13. Jahrgang des Jahrbuches). Red. F. X. Haberl, Verlag von 
r. Pustet in Regensburg. 2 JÄ 60 vv 

23. Jahrg. „Der Chorwächter", monatl. 1 mal, Red. J. G. E. Stehle in St. Gallen. Verlag 
von J. Glaus in Gossau, Kanton St. Gallen. 1 Fr. 50 cts., für Deutschland Feuchtinger & Gleichaiif 
in Regensburg 1 .H 25 ^. 

23. Jahrg. „8t. Grefforinsblad", 1 mal monatl., Red. M. J. A. Laus in Warmond, Verleger 
St. Jacobs-Godshuis in Haarlem. 1 fl. 50 kr. = 3 Fr. 30 cts. 

23. Jahrg. „GrefiTorinsblatt", Imal monatl. mit „Gregoriusbote** (s. unter 15. Jahrg.), 
Red. Heinricn Böckeier in Aachen, Verl. L. Schwann in Düsseldorf. 2 M. 

22. Jahrg. „Muaica sacra", Imal monatl., mit Musikbeilagen. Red. Nasoni und Borroni, 
Verl. Mailand, via Lanzone Nr. 2. 10 Lire, im Ausland 12 Lire. 

21. Jahrg. „Cerkyeni gla8benlk*\ (Der kirchliche Musiker.) Organ des Laibacher Gädlien- 
Vereins. Verantw. Red. Johann Gnjezua, für Mnsikbeil. Ant. Förster. Druck von Milic 
in Laibach 1 fl. 50 kr. 

20. Jahrg. „Musica Sacra'*, monatl. 1 mal, Red. P. F. R. Comire, S. J. (früher AI. Kunc), 
Verlag von Loubens et Trinchant m Toulouse, rue d'Aubuisson 27. Preis 6 Frs., im Ausland 8 Frs. 

Die „Cäcilia** von J. Gürtler in Boncourt (Schweiz) hat mit Dezember 1897 [19. Jahrg.] zu 
erscheinen aufj^ehört. 

18. Jahrg. „Muzyka Koscielna'* (Die Kirchenmusik), monatl. 1 mal, mit Musikbeilage, 
Red. Dr. Jos. SurzyiisKi in Kosten, Verl. von Teodor Bobowski in Kosten (Prov. Posen). 3 Ji 20 rdi. 

17. Jahr. ,JHiisica sacra'S von Aug. 1897—1896 monatl. Imal. mit Musikbeil., Red. Sosson 
in Namur, Verl. Pölman in Gand; in Belgien 5 Frs., Deutschland 6 Frs. 

15. Jahrg. „6regoriasbote*\ 1 mal monatl. (Gratisbeilage zum „Gregoriusblatt"), Red. 
'W. Schönen in Lennep, Verl. L. Schwann in Düsseldorf. Einzeln nur bei Entnahme von 
5 Exemplaren ä 60 .^. 

15. Jahrg. „Cäcilia*\ monatl. Imal, mit MusikbeiL, Red. abb6 Lutz, Verl. Le Roux & Co. 
in Strassburg i . E. 2 Ji 40 ^. 

13. Jahrg. „Kirchenmas. VierteUahrschrift", 4 mal lährlich , Red. Balthasar Feuer- 
Singer, Verl. von Mittermüller in Salzburg. 1 fl., in Deutschland 2 J(, 60 ^. 

11. Jahrg. „Der katholische KirclienBänger*\ monatl. Imal, Red. Jos. Schulz in Ober- 
weier, Verl. Herder in Freiburg i. B. 2 Jl 40 .^. 

10. Jahrg. „Courrier de St. Gr^(|rolre^\ monatl. Imal, mit Musikbeil., Red. A. Dirven in 
Kesselt (Lanaeken), Verl. P. Basqu6 in Li^ge (Lüttich). 8 Frs. 60 cts. 

Im 9. Jahrg. steht seit Oktober 1897 die in Solesmes, Imprimerie St. Pierre redmerte 
Palöographie umsicale. In Dentschland durch Breitkopf & Härtel in Leipzig (4 Hefte ^ 2d Frc.) 
zu beziehen. 



-ö 44 fc3J- 

6. Jahrg. „Cäcilia", Imal monktl., mit Musikbeil., verantw. Ked. F. Rotter, Verlag 
Franz Görlich in Breslau. 1 .Ä 25 ^. 

Den 6. Jahrg. begann im August 1897 die „Revue du chant gr^gorieni". monatl. 1 mal. 
verantw. Red. P. Paret, Verl. rue raul Bert in Grenoble. 3 Frs. 50 cts., im Ausland 5 Frs. 

5. Jahrg. „KatholikuH Egyhäzy Zeneközlöny^' (kathol. Kii'chenmusikzeitung), monatl. Imal, 
Red. Jos. Kutschera in Budapest. 1 fl. 60 kr. 

4. Jahrg. „Revue de Musique relifirieuse et de chant gr^gorien", monatl. Imal, ver- 
antw. Red. und Verl. J. Mingardon in Marseille. In Frankreich 3 Frs. 

3. Jahrg. „BoUettino ceciliano^', monatl. 2mal, Red. Richard Feiini, Verl. Monanni 
in Trient. 1 fl. 

8. Jahrg. „Spiew koscielny", (Der Kirchengesang.) monatl. 2 mal, mit Musikbeil., Red. 
Dr. Teofil Kowalski, Verl. von K. Miecznikowski, beide in Plock (Russisch - Polen). 3 Rubel: 
in Deutschland 4 Rubel. 

3. Jahrg. „La Mn»ica Religriosa en Espaiia'S monatl. Imal, Rt'd. Philipp Pedrell, 
Verlag im „Palacio Episcopal" zu Madrid. Im Ausland 8 Frs. 

2. Jahrg. „St. Greiroriusbode'S' Imal monatL in flämischer »Sprache, Red. abb6 A. Dirveu 
in Kesselt (Lanaeken), Verl. P. Basque, nie Bois-rEveque in Liege (Lüttich). 3 Frs., im Aus- 
land 3 Frs. 60 cts. 

Ausser diesen periodischen Zeitschriften erscheinen in zwanglosen Nummern a) „Literarischer 
Haudweiser für Freunde kath. Kirchenmusik", red. von Jos. Auer, jährlich 3-4mal, 
Verl. von H. Pawelek in Regensburg. Preis 20 ^. b) „Der Organist", Red. J. Rodenkirehon, 
\'erl. Greven & Bechtold in Köln. Nr. ä 30 ^. F. X. II. 



Das Dekret der hl. Riten-Kongregation vom 11. Dezember 1897 

liegt im Wortlaute in sehr fibersichtlicher Weise gedruckt vor; auf der linken Halb- 
spalte befindet sich der frühere, auf der rechten der neue Text, die Zuthaten oder 
Änderungen des letzteren sind durch Fettdruck ausgezeichnet.^) Diese „Zusätze und 
Veränderungen in den allgemeinen und besonderen Rubriken des römischen Breviers 
und Missale" berühren den Gesangstext der liturgischen Bücher in so geringem Um- 
fange, dass ein paar Zeilen hinreichen, um zu verkünden, 1) dass im Oflfertorium des 
2. Adventsonntages und des Quatemberfreitags der Adventzeit Deus te canversu^ 
(statt convertens) zu sprechen und zu singen ist, 2) dass am 8. September in der 
Commemoration statt Ädriani: Sadriani, 3) in der Postcommunio des Commune 
Doctorum bei einem Kirchenlehrer, der zugleich Bischof war, vom Priester zu singen 

ist: ut nobis ; beattis K Pontifex tuus et . , , .^ qtuiesufmiSf precator . . . ., 

bei einem Kirchenlehrer, der nicht Bischof war, nach dem Doppelpunkt beattis K Con- 
fessor tuus et Doctor egregiu^, qtiaesn/inttSf . . . ., und dass 4) unter den Festen, 
die für einzelne Orte im Anhange des Graduale bezw. Missale stehen, in der Post- 
communio vom heil. Isidor (Agricola 15. Mai) nach dem et praesta: vom Priester zu 
singen ist: ut tmjtis exsequlmtir ctUtunii, intercedeute Sattcto Isidöro Con- 
fessore tim, sentiamu^ effedum. 

Für unsere Kirchenchöre und Komponisten ist also nur die kleine Änderung unter 
1 \cxmversu8\ zu beachten, für die Besitzer des Compendium Gradual. et Miss. Romani 
gelten auch die Punkte 2—4. 

Im Brevier, bezw. Antiphonarium, Vesperale u. s. w. ist ausser dem Beisatze am 
Feste des heil. Paschalis Baylon in der 6. Lektion der 2. Noktum (17. Mai), der den 
lürchenchor nicht berührt, nur zu beachten, dass im Hymnus der Matutin vom Feste 
der Matemitas B, M. F. (11. Sonntag im Oktober unter den Festen pro aliquibus locis) 
in der 3. Verszeile von Coelo redemptar zu sprechen oder zu singen ist: „Ubi futura 
victima^^ statt „C76i caduca membra*'. 

Im eigentlichen Vesperale also ändert sich in Bezug auf den Text nicht ein 
einziges Wort, denn die neue Vorschrift für den 18. Mai, Fest des heil. Märtyrers 
Venantius, betreffend die Zusammensetzung der 4 eigenen Hymnen, wenn die erste oder 
zweite Vesper ausfällt, wird in jedem Diözesankirchenkalender ohnehin eigens angegeben. 

*) Additiones et VariationeH in BubriciR generalibus et äpccialibus Breviarii et Mißsalis Bomani 
induoendae ex decreto diei XI. Dt'cembrip 1897. Regonsbur^, Pustet. 1898. 50 Seiten in 8®. 40 ^. 



-53 45 &-- 

Alle übrigen Zusätze und Veränderungen in den General- und Spezialrubriken 
des Breviere und Missale haben eigentlich nur für einen einzigen Priester jeder 
Diözese, für denjenigen nämlich, der im Auftrage des Bischofs jährlich den Diözesan- 
kirchenkalender herzustellen hat, Wichtigkeit und besondere Bedeutung. Nach 
diesem Kirchenkalender richtet sich ja jeder Priester, Kleriker, Chorregent, Organist, 
Sänger u. s. w. 

Es ist demnach schwer zu begreifen, wie zuerst politische Blätter, dann .auch 
einige theologische und kirchliche Zeitschriften, mit einem wahren Aufwände von Über- 
treibungen über liturgische Revolutionen berichten konnten, und wie es Leute geben 
kann, die weder ein Brevier, noch ein Missale oder andere liturgische Bücher anschaffen 
zu wollen erklärten, wenn in denselben nicht die neuen Rubriken u. s. w. enthalten 
seien, ja die meinten, alle bisherigen liturgischen Bücher seien durch dieses Dekret un- 
brauchbar geworden! Wer sich mit dieser zur „Liturgik" geliörenden Rubrikenänderung 
nach dem erwähnten Büchlein vertraut gemacht hat, kann dem heil. Stuhle nur danken, 
dass gewisse Inkonsequenzen, Unklarheiten, Widersprüche und Schwierigkeiten, welche 
sich bei der Translation und Simplifizierung der Feste und bei der Unterscheidung 
in fe$ta primaria und secundaria ergeben hatten, durch diese wohldurchdachten Ab- 
änderungen und Zusätze, die bereits der frühere Kardinalpräfekt der S. R. C, Cajetan 
Aloisi- Masella angeregt, der gegenwärtige Kardinalpräfekt Mazzella vollendet, und 
der heil. Vater Leo Xni. am 11. Dezember sanktioniert hat, gehoben und beseitigt sind. 

Ohne Bedeutung für den Kirchenchor ist die Bestimmung, dass als Duplicia I. classis 
zu den bisher bekannten Festen auch das Fest des hhl. Herzens Jesu und Maria Ver- 
kündigung, zu denen II. classis das Rosenkranzfest gekommen ist, wobei die Ännuntiatio 
B. M, V. zu den festa primaria und das Festum Sacratissimi Cordts Jesu zu den 
festa secundaria gerechnet wird. 

Für den Leserkreis der Musica sacra werden diese Zeilen, welche die Redaktion 
ursprünglich unter „Liturgica" bringen wollte, aber wegen thörichter Agitatioiien 
und Ausstreuungen literarischer Heissporne als Hauptartikel behandeln zu müssen 
glaubte, die beruliigende Wirkung haben können, dass die oberste liturgische Behörde 
nicht Revolution macht, sondern Ordnung schafft. Am nächsten 2. Adventsonntag ist 
also in allen Kompositionen und Choralbüchern beim Offertorium Deus tu convertens 
die letzte Silbe auszustreichen und conversus zu rezitieren oder zu singen; das besorge 
man lieber heute noch, damit man bis zum 4. Dezember dieses Jahres nicht darauf 
vergesse. F. X. H. 

Kirchenmusikalische AuflPuhrungen und Berichte. 

X Cilli (Uutersteiermark). Seitdem ich im Jahre 1895 von der Kiichenmnsikschule in Regens- 
burg als Stadtpfarrorganist und ßegenschori hier die Stelle übernommen habe, wurden folgende 
Kompositionen aufgeftilirt: Missa 111. und IV. von M. Haller, Missa Nominis Jesus, Missa Domini- 
cahs V. und IV. von ig, Mitterer; Missa in hon. S. Elisabeth, und Sonntagsmesse Op. 15 von 
J. Gruber; Missa S. Caeciliae Op. 15 und Missa in hon. S. Jacobi Op. 21 von Ant. Förster; Missa 
in hon. S. Michaelis Archangeli von Fr. X. Witt; Missa Brevis in hon. S. Stanislai und Missa 
St Angelorum Custodum von Singenberger; Missa Jesu Redemptor, 4 8t. von A. Kaim; zweistimmige 
Messe in A von Fr. Konen; leichte Messe von Oswald Joos Op. 11; Missa in hon. S. Caeciliae, 
4 gem. Stimmen von A. Löhle; Festmesse in D für 4 Stimmen nut Orgel u. Instr. von Georg Zeller. 
Heim Requiem wird nur Choral gesungen. Offertorien für Männerchor von Ig. Mitterer Op. 63; 
Hninner, Op. 10; aus Enchiridion von Tresch 31 Offertorien für 4 gem. Stimmen. Introitus, Graduale, 
( 'ommnnio immer aus Grad. Rom. Tantum ergo von Witt, Förster^ Hribar, Haller, Jos. Weis u. s. w. 
DeutÄche Lieder von Haller, Mohr, Berger und Schmidt; slovenische Lieder von P. Ang. Hribar, 
Hugolin Sattner, Förster, HIadnik und 5 von mir. Unser Kirchenchor besteht aus 10 Damen und 
8 Herrn, welche für die gute Kirchenmusik sehr begeistert sind. (Dank und (rruss. F. X. H.) 

Karl Bervar, Organist und Regenschori. 

ö Dinkelsbtthl, 6. Februar. Am ^este Maria Lichtmess waren es 25 Jahre, dass der hochw. 
Herr Dekan und Stadtpfarrer Joseph Zell er seines hehren Amtes hier waltet. Welch hoher Ver- 
t'hnmg und Hochschätzung sich der hochw. Herr ob seiner segensreichen Wirksamkeit in den ver- 
schiedenen Sparten seines nohen Berufes erfreut, bewies die so gelungene Jubelfeier, au der die 
gesamte hiesige Einwohnerschaft und speziell die besten Kreise den innigsten Anteil nahmen. 
Wenn in diesem Blatte hierüber berichtet wird, so äfpschieht dies deshalb, um der vielen V»^rdlenste 
zu sredenken. die sieh der Gi'tViprto ii. a. ancli nm iEinführnnor liturgischer Kirchenmnsik in d^'m so 



-tä 46 DH 

herrlicheil hiesigen Gotteshause , das der hochsei. Erzbischof Steichele als ^^sicherllch die schönste 
Kirdie im Bistum Angsburg"* in Band ni seines Werkes über genanntes Bistum beschreibt, erworben 
hat. Erst unlängst wurde mit nicht geringen Kosten eine grössere Anzahl von Choralbüchern 
(Epitome und Vesperale) angeschafft, audi die 4 stimmige Gradnaliensammlung von Schiffeis op. 10. 
sodass, nachdem schon seit mehreren Jahren die Hochämter an den Sonntagen der Advents- ana 
Fastenzeit korrekt gemacht worden, nunmehr auch an den übrigen Sonn- und Festtagen die wecli- 
seluden Gesänge beim Hochamte zur Aufführung gelangen, womit bereits an einigen Tagen, sogar 
auch an mehreren Werktagen bei sogenannten Engelämtem der Anfang fi^emacht worden ist. Wir 
wünschen nur, dass der hochw. Herr Jubüar noch viele Jahre so segensreich, wie bisher, im Wein- 
berge des Herrn schaffen und dass er auch fernerhin der Kirchenmusik seine gnädige Unterstützung 
zu teil werden lassen möchte, um so mehr, da doch in dieser Beziehung der rector ecdesiae den 
Ausschlag gibt. 

A Frendenthal in österreichisch Schlesien. Mit dem Jahre 18d4 wurde in der hiesigen 
Klosterkirche der Deutsch-Ordens-Schwestem der erste Versuch gemacht im Choralgesange. Die 
Klosterfrauen zeigten grossen Eifer, und so war es möglich in kurzer Zeit die Beform in der Kirchen- 
musik durchzuführen. Jetzt werden bei jedem Amte die kirchlichen Vorschriften genau beobachtet. 
Introitus, Graduale und Oommunio werden immer aus dem Graduale Bomanum Choral gesungen. 
Folgende Messen wurden eingeübt und gesungen: Choral: Missa in festis solemnibus, dupliciDUs, 
B. V. Mariae und Choralrequiem. Zwei und obreistimmig: Witt, M. ezultet, Haller, Missa III., 
IV., VI., X.; Stehle: Preismesse und Ave R^na; Fiel: Sakramentmesse; Griesbacher: Herz 
Jesu-Aesse; Kenner: M. S. Petri, Hanisch: M. Ave Maria; Singenberger: M. in hon. S. Joan. 
Bapt. und Adorate; Stein: M. Angelorum. Fange lingua von Witt, Haller, Konen, Auer und 
Modimayer. Litaneien von Haller, Sönen, Auer. Überdies ist noch in der Klosterschule ein Gesang- 
unterricnt in 2 Abteilun|:en nach Hallers Vade mecum und Bertalottis Solfeggien. Bei alledem 
wird sich in der Pfarrkirche noch lan^e nichts machen lassen. Beim Bector ecclesiae fehlt das 
Verständnis und der Rector chori ist ein Schüler des Wiener Conservatoriums — auffidt!! Drum 
hat auch an Lichtmess das Credo nach einigen Sätzen aus dem Credo wieder mit „dredo in unum 

Deum Amen, Amen, Amen*" geschlossen. Die meisten Priester hiesiger Gegend haben ihre 

Freude an der Geigerei und Dudelei, Text ist Nebensache. Bei aller Gehässigkeit, bei allen 
Schwierigkeiten wird die Hoffhung nicht verlieren der : passer solitarius Süesius, 

* Kelheim. Der Red. liegt das Verzeichnis über die kirchenmusikalischen Aufführungen 
des verflossenen Jahres von Seite des Pfarrkirchenchores in Kelheim vor. Sie ersieht aus dem- 
selben, mit welchem Ernste und Geschmacke seitens des eifrigen Chorregenten und Lehrers, 
Herrn Limmer^ ein ständiges Kirchenrepertorium festgehalten wird, weiss aber, dass auch neuere 
und gute Erscheinungen tücTitig geprobt und diesem Repertoir einverleibt werden (vgl. Mus, 8. 1897, 
S. Im), Der Chor besteht an hohen Festtagen, wenn auch die benachbarten Herren Lehrer der 
Pfarrei mitwirken, aus 15 Sopran- und ebensoviel Altstimmen, sowie aus je 10 Tenoristen und 
Bassisten — eine stattliche Stimmenzahl. Der für Kirchenmusik unentwegt, begeisterte Chorregent 
hält jeden Freitag Abend allgemeine Probe in der Kirche^ im Laufe der Woche jedoch ungezählte 
Übungen mit den Schulkindern. Die Liste der Kompositionen, welche 1897 vorgetragen wurden, 
nennt: 1. Messen: Auer, in hon. S. Joseph; Beltjens; Ebner (2); Griesbacher. Missa Angelica: 
Haller (8); Mitterer (12); Molitor J. B., Tota pulchraj Falestrina, Iste confessor; Stehle, Salve Regina; 
Witt (7). 2. Yeni creator vor der Predigt, meist Choral gesungen, sowie Kompositionen von Bden- 
hofer, Goller, Mitterer, Witt. 3. Offert orien von Becker, Haller, Kommüller, Mitterer, Tresch 
und Witt. Der Chorgesang wird also gut gepflegt; vom Choralgesang ist wohl keine Rede, aber 
hoffentlich wendet man auch diesem Hauptzweige des liturgischen Gesanges beim Hochamt jene 
Sorgf^t zu, auf die er bei so vielen Gesangskräften rechnen darf. — Über das Interesse und die 
Teilnahme , welche für kirchenmusikalische Bestrebungen und Leistungen im Bezirke Kelheim von 
Seiten passiver Mitglieder bekundet wird, liegen befriedigende Nachrichten vor; leider ist auch ein 
Faktum zu beklagen — ein Beitrag von zwanzig Pfennigen (!?) von Seiten eines Mannes, welcher 
durch Beruf und Stellung mindestens das Zehnfache zu leisten Veranlassung, ja Pflicht gehabt 
hätte! Die Adresse ist nicht in Kelheim zu suchen. Die Red. betont für alle Orte und Verhältnisse 
eine recht lebhafte Agitation gegenüber den „Passiven", um die „Aktiven'' wenigstens moralisch 
zu heben und fibr ihre Bemühungen neu anzuspornen, denn meistens sind es letztere, welche von 
sich sagen können, wie einstens retrus : Gold und Silber habe ich nicht, was ich aber (an gutem 
Willen und Stimmitteln) besitze, das will ich dem Herrn im Gottesdienste opfern. 

O Regeneburir« Domchor. 23. Jan.: Messe „Trdhe me post W 5 stimm, gem. Chor von 
Vittoria, Offert. TvXerwii Jesum 5 stimm, gem. von P. Griesbacher. — 30. Jan.: Messe .JHxit Maria" 
48timm. gem. von Hans L. Hasler, Offert. Dextera Domini 5 stimm, gem. von Palestrina. — 2, Febr. (Licht- 
mess): Bei Austeilung der Kerzen und Prozession Gesänge 4 stimm, gem. von M. Haller, Messe 
„0 admirabüe commercium" 5 st. von Palestrina, nach dem Choraloffert. Einlage HoSie beata Mai-ia 
4 stimm, von Fab. Costantini. — 6. Febr. Missa „brevis" 4 stimm, von Palestrina, Offert. „Bonnm 
est' 5stimm. von Palestrina. Alles übrige Choral. 

O Rochester im Staate New- York, N.-Am. Schreiber dieser Zeilen ist seit ihrem Entstehen 
Leser der Mus, s. sowohl, wie der „Fliegenden Blätter*'. Durch fleissiges Lesen und Probieren der 
Beilagen verschaffte sich die cäcilianische Musik zuerst in meiner Gemeinde und von hier aus Ein- 
gang in den übrigen 5 deutschen Kirchen Rochesters, sowie auch in der Kathedrale. Bis zum 
heutigen Tage sind alle Kirchenchöre treue Cädlianer geblieben, nur einer, der zuerst die Reform 
eingeführt zu haben die Ehre hatte, ist mehr oder wenig(T zu den ägyptischen Fleischtöpfen zurück- 



gekehrt und das wider drn Wille« des ('h(n-diriy:euten dui-ch Druck von oben herab. — Es fehltf 
auch bei uns gar sehr am Vortrage, bis Dr. Witt selig uns den tüchtigen Herrn Prof. Siu^enberger 
schickte. Derselbe brachte im zweiten Jahre seines fiiei-seins sechs volle Wochen bei mir zu, um 
meinen Chor und andere ins rechte Fahrwasser zu bringen. Seit der Zeit haben wir schon 3 mal 
in Rochester das allgemeine amerikanische Cäcilienfest gefeiert. Mein Chor zählt nahezu 50 Mit- 
glieder und habe ich es mir zur Aufgabe und zum Vergnügen gemacht immer eine gute Anzahl 
Knaben zu treffsicheren Choralisten heranzubilden. Die amerikanische Jugend fasst ungemein schnell 
auf imd habe ich selbst bei den Cäcilienversammlun^en mit meinen „Buben** sehr lohnende Eesultate 
erzielt. Alle unsere Aufführungen beim Amte und Vesper, an Sonn- und Werktagen sind voll- 
ständig liturgisch. Die Kinder benützen das „Cantate** von Jos. Mohr und singen auch die Wittsche 
Messe 1 II tonu Gerne möchte ich an Sie eine Frage stellen und das ist : warum unsere Herren Komponisten 
die Dreizahl des Kyrie und Christe so wenig beobachten. Bald sind es nur zwei, dann auch wohl 
vier und fünf, was nach meiner allerdings unmassgeblichen Meinung nicht ganz liturgisch ist. 
(Weniger als ä muss als Defekt bezeichnet werden, D, RJ 

Fr. H. Sinclair, Rektor der St. Peter- und Paulikirche. 

© Die Feier des St. Cäcilientages 1897 in der Diözese Speyer ist von mehr als 40 Pfarr- 
nnd Bezirkscäcilien • Vereinen in so erhebender Weise begangen worden , dass dieser hl. Eifer als 
nachahmenswertes Beispiel für andere Diözesen gelten soll. Die Red, der Mus, s. hat bisher wegen 
Raummangels über diese grossartige Manifestation nicht berichten können und muss um Entschul- 
digung bitten, dass sie auch dieses Mal die Zusammenstellung, welche in 3 Nummern des Beiblattes 
zur „Landauer Ztg." enthalten war, auf kurze Angaben über die kirchliche Feier beschränken 
und von den Berichten über die weltliche absehen muss. 

„Da das Fest der hl. Cäcilia auf einen Montag fiel, wurde mancherorts Sonntags vorher oder 
nachher die Feier gehalten. 

In Arzheim, feierlichem Amt, am folgenden Mittwoch ein Bequietn für die verstorbenen 
Vereinsmitglieder. 

In Beb eis heim, gemeinschaftliche Kommunion, Cäcilienpredigt und 4 st. Messe für Männer- 
chor, nach der Vesper Generalversammlung. 

In Bellheim, Hochamt mit 4 st. Messe. 

Birken hör dt, gemeinsame Kommunion aller aktiven und auch einiger passiven Mitglieder. 
D<ä dem Hochamt mehrstimmige Messe von J. B. Molitor. 

Eine Anzahl der Mitglieder 'des Pfarrcäcilienvereins Blieskastel ging zur hl. Kommunion. 
Im Hochamt wurde eine Messe von Stehle gesungen. 

Burrweiler, verherrlichte das Hochamt durch eine Messe von Kaim. 

In Diedesfeld, gingen die meisten Mitglieder des Pfarrcäcilienvereins schon am Sonntag zur 
hl. Kommunion. Am Feste der hl. Cäcilia war Hochamt für die lebenden und am. folgenden Tage 
ein Seelenamt für die verstorbenen Vereinsmitglieder. 

InGeinsheim feierliches Hochamt, bei dem die Schutzengelmesse von Lipp vorgetragen wurde. 

Gleisweiler, gemeinsame Kommunion des grösseren Teiles der Mitglieder. Im Hochamt 
Teile aus einer 4 st. Messe von Viadana. 

Hassloch. Während des Hochamtes beteiligten sich 77 Mitglieder, darunter 45 Männer, 
voran der gesamte aktive Sängerchor, an der Generalkommunion. Gesungen wurde die Preismesse 
von Stehle. 

In der Pfarrei Höchen feierten die Cäcilienvereine Höchen-Münchwies und Jägers- 
burg die hehre Patronin fol^endermassen : In Frülimesse und Amt Sonntags vorher wurden ent- 
sprechende Predigten über die hl. Cäcilia gehalten, beim Amte eine 4 st. Messe aufgeführt. Am 
Montag Amt mit 4 st. Messe. 

Hör dt, feierliches Hochamt, dann Generalversammlung. 

Hütschenhausen, gemeinsame Kommunion der aktiven Vereinsmitglieder. In der Predigt 
wurde in entsprechender Weise des Festes gedacht und die Gläubigen aufgefordert, das Werk der 
hl. Cäcilia nach Kräften fördern zu helfen. Die Gesänge beim Hocnamte teils aus einer Messe von 
Walther, teils aus einer solchen von Molitor. 

Ins heim, feierliches Amt mit Generalkommunion der Mitglieder. 

Jock^rim, feierliches Hochamt, bei dem eine 4 8t. Messe von Haller (Op. 3) und zum Schlüsse 
ein 4 st. Cäcilienlied gesungen wurden. Dienstag war Requiem für die verstorbenen Vereinsmitglieder. 

Marienpfarrei in Kaiserslautern hielt eine weltliche Feier, in welcher Herr Stadtpfarrer 
Käst nach Wiedergabe zweier Fronleichnamslieder mit Instrumentalbegl. von Haller die inaktiven 
Mitglieder und geladenen Gäste begrüsste. Hr. Kaplan Kempf entwickelte die Berechtigung und 
Bedeutung der kirchlichen Cäcilienvereine für die Pflege der wahren musikalischen Kunst, die im 
Choral und in den Kompositionen der alten Meister verkörpert ist. 

Berg am 29. Nov. gemeinsame Kommunion, feierliclies Hochamt mit mehrstimmiger Messe; 
am 9. Dez. Stiftungsfest mit Choralmesse. 

Bliesmengen, Empfang der hl. Kommunion. 

Kapsweyer, feierliches Amt mit mehrst. Messe, Tags darauf Seelenamt für die ver- 
storbenen Vereinsmitglieder. 

Kindsbach, feierliches Amt mit kurzer Ansprache, und (Teneralkommunion der Mitjrlieder 
des Cäcilien Vereins. Eine 5 st. Messe wurde dabei aufgeführt. 



-<3 48 o- 

Za Martinshöhe hielt der ganze aktive Sängerchor am eigentlichen Festtage in feierlich ge- 
sungenem Hochamte Generalkommunion. Nach dem Hochamte wurde die 6 st. CäciUenhymne von 
Zoller gesungen. In der nämlichen Woche wurde noch ein 4 st. Requiem von Schaller für die 
verstorbenen Vereinsmitglieder gehalten. 

Mörlheim, Generalkommunion der sämtlichen aktiven und passiven Mitglieder. In der 
Predigt wurden die Pflichten bezüglich des Kirchengesanges auseinandergesetzt Amt für die 
lebenden und verstorbenen Vereinsmitglieder. 

Mörzheim, Predigt im Pfarrgottesdienste ttber die Schönheit und Kraft der Einheit im 
Cäcilienvereine. Nach Schluss des liturgischen Amtes (Messe von Casali) 4 st. Cäcilienlied von Kuhn. 
Nachmittags war liturg. Vesper vom Feste der hl. Cäcilia. Am 1. Adventsonntag gemeinsame 
Kommunion, an welcher der grössere Teil der Sänger sich beteiligte. 

Bezirkscäcilienverein Neustadt Produktion in der PfarrKirche zu Neustadt, welche aus 
3-, 4- und 5 stimm. Kompositionen von Mittlrer, Haller, Ebner, Niedhammer und Quadflieg bestand 
und in ihrem kirchlichen Teile von dem Pfarrcäcllienverein Neustadt allein ausgeführt wurde. 

Obermohr. 4st. Messe. 

Offenbach, Hochamt für die lebenden, am Dienstag Seelenamt für die verstorbenen Mitglieder. 

Otterb ach, fast sämtliche Mitgb'eder des Cäcilien Vereins gingen zur hl. Kommunion, im 
Hochamt 4 stimm. Messe. 

In Queichheim besprach die Sonntagspredigt die Pflichten bezüglich des Kirchengesanges. 
Am 24. Nov. Amt für die Vereinsmitglieder. 

Pirmasens, Generalkommunion und Vortrag einer Messe von Piel während des Hochamtes 
am äonntag. Die Predigt, handelte von der Schönheit, Erhabenheit und Angemessenheit des Clioral- 
gesanges und der Ehre und der Verdienstlichkeit des Mitwirkens im Kirchenchor. 

Kechtenbach, 4 st. Messe von Molitor und ein 4 st. Cäcilienlied. 

Rheinzabern, 4 st. Messe von Haller. 

Reifenberg. Amt mit 4st. Messe. Viele Sängerinnen empfingen während des Amtes mit 
den beiden Herren Dirigenten und Organisten die hL Kommunion; es schlössen sich auch einige 
passive Mitglieder an. 

Rockenhausen, 4 st. Predigtlied von Edenhof er, Predigt über Bedeutung und Wichtigkeit 
des Choralgesanges^ eine Messe von Molitor, zum Schluss Cäcilienlied von Götze. Am eigenthchen 
Festtage sangen die Schulkinder eine Choralmesse und zum Schluss das Cäcilienlied von Kuhn. 
Am fo&enden Samstag war ein feierliches Seelenamt für die verstorbenen Vereinsmitglieder. 

Kohrbach bei Landau, während des Hochamtes 4 st. Messe von Stein. Später Seelenamt för 
die verstorbenen Vereinsmitgueder. 

Schaidt, Hochamt, 4 st 

Schiffer Stadt, Levitenamt mit 4 st. Messe von Mitterer, Graduale von Mettenleiter. 

Sondernheim. Amt für die lebenden Mitglieder des Vereins. Am folgenden Tage Requiem 
für die verstorbenen Mitglieder des Pfarrcäcilienvereins. 

Steinfeld, Amt mit mehrst Messe von Weber, dann Seelenamt fär die abgeschiedenen 
Vereinsmitglieder. Die CäcUienhymne von Steinhauer scliloss die Tagesfeier. 

Weyher, Amt und Tags darauf ein Seelenamt für alle verstorbenen Chorsänger. Bei den 
Amtern haben alle lebenden Mitglieder des Pfarrcäcilienvereins statutengemäss beizuwohnen. Es 
wurde eine 4 st. Messe von Jaspers, und das 4 st Reqtiiem von Piel gesungen. 

Winnweiler, Generalkommunion der Mitglieder. Die Festpredigt behandelte die Eigen- 
schaften des kirchlichen Gesanges und Sängers im Anschluss an das Leben der hl. Cäcilia; im 
darauffolgenden Hochamt wurden die betrenenden liturgischen Gesänge teils aus einer Messe von 
Haller, teils aus einer Messe von Diebold genommen; in der Marianischen Nachmittagsandacht 
4 st M.uttergotteslieder von Haller. 

Wittersheim, Generalkommunion der Mitglieder. Beim Hochamt Cäcilienpredigt und 
4 st, Messe für Männerchor. Nach der Vesper Generalversammlung. 

In Zweibrücken setzte Herr Stadtpfarrer in der Festpredigt am Sonntag vorher die Vor- 
schriften der Kiixhe über den Kirchengesang in eingehendster Weise auseinander, legte den Sängern 
ans Herz, wie sie singen sollen, und forderte die ganze Pfarrgemeinde auf, mitzuhelfen, um die 
Sache der hl. Cäcilia zu fördern. Dann folgte ein feierliches Levitenamt, bei dem eine Messe von 
Haller gesungen wurde. Am Festtage selbst wurde ein feierliches Hochamt zu Ehren der hl. Cäcilia 
für alle Vereinsmitgueder gehalten. 

Personaliiotizen. Der hochverdiente Chordirektor und Komponist P. H. Thielen in Goch 
wurde unter dem ^. Januar d. J. von S. Heiligkeit Papst Leo Xlll. zum Ritter des St (^regorius- 
ordens ernannt (Die Red. der Mus, s. gratuliert zu £eser Auszeichnung auf das herzlichste.) — 
Das Stiftskapitel in Aachen ernannte als Nachfolger des f J- Kremers den bisherigen Organisten 
in Ehrenfeld, Ludwig Pütz, zum Stiftsorganisten. — H. VincenzGorzelniaskiist nunmehr 
Chorregent in Li bau (Kurland). — Der bisherige Lehrer in Reinhausen bei Regensburg, 
Herr Weickert, folgte einer Einladung nach Kilkenn^ (Irland) als Organist und Lehrer der 
Kirchenmusik« (Den beiden letztgenannten Schülern der hiesigen Kirchenmusikschule wünscht die 
besten Erfolge F. X. H.) 

Di*uck und Verlag von Friedrich Pustet in Regensburg, Gesandtenstrasse. 

Nebst Anzeigeblatt Nr. 4. 



1398. Regensburg, am 1. März 1898. ^» 5 



MUSICA SACRA. 

GegrOndet yon Dr. Frans Xayer Witt (f 1888). 

Halbmonatschrift für Hebung nnd Förderung der kathol. KircbenmusiL 

Herausgpegfeben von Dr. Franz Xaver Haberl, Direktor der Eirchenmiisikschule in Regfensburg:. 

Nene Folge X., als Fortsetzung XXXI. Jahrgang. Mit 12 Mnsikbellagen. 



Die ^Musica taera" wird am 1. nnd 15. jeden Monats aoagogeben. Jede der 24 Nummern umfaast 12 Seiten Text. Die 18 Moaik- 
büilagen (48 Seiten) werden in den Nmnmem .5 — 7 versendet werden. Der Abonnementpreis des Jahrgang betrftgt 3 Mark; die 
pestettnng kann bei ieder Poatanstalt oder Buchhandlung erfolgen. — Bei der Reichspost mit 20 Pf. Aufschlag. Bei franko Zueendiing 

unter Streifband in Deutschland nnd Österreich-Ungarn 4 Mk. — ins Ausland 4 Mk. 80 Pf. 

■■kaltsfiberaleht: Organaria: Orgelspiel (Paderborn, Berlin) und Orgellitteratur (Quadflieg, St. Sarzynski). — Ans 
Archiven nnd Bibliotheken: Baumaterialien für Kirohenmusikgeschiehte (Ingegneri . Palestrina , Vaet , Croce , Psalmen - 
ribersehriften). — Die Charwochenmusik der filteren VokalkomponiNtcn. — Vermischte Nachrichten und 
Mitteilungen: Konzert in Montabaur; GriJlparzer Über Kirchenmusik (Salzburg); das erste Pianino; Kirchweih in Chicago; 
Aufnahme musikalisch veranlagter LebrerpriLparanden ; Kori-espondenzen aus Italien; die 1.— 4. Musikbeilage der Mut, s»; Stiftschor 
in Lüstern; TanKkrftnzrhen und Cficilieuvcrein. — Offene Korrespondenzen. 



Organaria- 
Orgelspiel und Orgellitteratur. Im Rahmen der katholischen Liturgie findet 
das virtuose Orgelspiel sehr wenig Raum, denn beim Hocliamt und zur Vesper bleibt es 
die Hauptaufgabe des Organisten, die vorgeschriebenen Gesänge einzuleiten, zu den 
folgenden überzuleiten und die etwa übriggebliebene Zeit zu Nachspielen, welche die 
Stimmung der verklungenen Gesänge festhalten sollten, zu verwencien. Gerade diese 
Aufgabe ist jedoch schwieriger, als gar viele annehmen. Man behandelt den Gegenstand 
viel zu leicht und glaubt erst dann den Namen eines Organisten zu verdienen, wenn 
man nach langer mechanischer Übung grössere Orgelkompositionen wiederzugeben ge- 
lernt liat und Gelegenheit findet, sich als Virtuose hören zu lassen. Es liegt dem Unter- 
zeichneten ferne, diesen Kunstzweig gering zu schätzen, nur glaubt er zeitweise betonen 
zu müssen, dass die katholischen Organisten zuerst lernen möchten im Kleinen getreu 
zu sein, ehe sie sich mit Grösserem beschäftigen, denn oft ist es bereits vorgekommen, 
dass dieser oder jener Orgelvirtuose die künstlichsten Fugen und Choralbearbeitungen 
von Bach, Sonaten von Mendelssohn, Rheinberger, AI. Guilmant u. s. w. mit Erfolg zu 
Gehör brachte, über ein einfaches, aus eigener Fantasie entwickeltes Vor-, Zwischen- 
und Nachspiel jedoch oder über die Forderung einer logischen, wohlgeformten Modulation 
schmählich gestolpert ist. Es ist daher mit Freude zu begrüssen, dass der Hoch- 
würdigste Herr Bischof von Paderborn neuerdings auf diesen Punkt zurückkommt und, 
unter Einschärfung desselben, bestimmte Weisungen für die Bildung kirchlicher Gesangs- 
chöre auch auf dem Lande daran knüpft. Der Redaktion der Mus. s, wird darüber 
geschrieben : 

„Das „Amtliche Kirchenblatt für die Diözese Paderborn" veröffentlicht 
'Jahrgang 1898, St. 2, S. 5) im Anschluss an eine Verordnung betr. die Ausspendung 
der lü. Firmung folgende, vom 25. Januar d. J. datierte Verfügung des Hochwürdigsten 
Herrn Bischofes Hubertus Simar: „Die Herren Pfarrer ermahnen wir bei dieser Gelegen- 
heit aufs dringendste, für die Befolgung Unserer das kirchliche Orgel spiel betreffen- 
den Vorschriften (Amtl. Kirchbl. 1896, St. 4, Nr. 9) eifrig Sorge zu tragen und, wo 
immer es thunlich ist, die Einführung des von der Kirche vorgeschriebenen liturgischen 
Gesanges beim Hochamte anzustreben. EQerbei ist zu beachten, dass mit diesem Ge- 
sänge an erster Stelle die Schulkinder (zunächst ein ausgewählter Chor) betraut 



-ra 50 &h 

werden sollen ; die daneben allerdings wünschenswerte Teilnahme von Männern wird in 
den meisten Kirchen anf eine geringe Anzahl von Stimmen (3—4) beschränkt werden 
können. Den Abdruck des zitierten bischöflichen Erlasses über das kirchliche Orgel- 
spiel, der zuerst durch die Mits, s. (1896, Nr. 5, S. 61 ff.) weiteren kirchenmusikalischen 
Kreisen bekannt wurde (vergl. auch Mtis.s, 1894, S. 75, 136; 1895, S. 89, 105), leitete 
der Generalpräses Schmidt mit den Worten ein (Flieg. Bl. 1896, Nr. 5, S. 41 ff.): „Von 
dieser wichtigen und bedeutungsvollen Kundgebung des Hochwürd. Bischofes von Pader- 
born nehmen wir um so freudiger auch im Vereinsorgan Akt, als dieselbe einen Punkt 
betrifft, der nicht bloss in der Paderbomer Diözese, sondern wohl in allen Diözesen, in 
denen der Cäcilienverein Eingang gefunden hat, offenbar einer viel intensiveren Pflege 
und Förderung als bisher durchaus bedürftig ist. Mögen die Worte und Mahnungen 
des kunstverständigen Oberhirten überall die wirksame Beachtung finden, die sie ver- 
dienen."*) 

Ernstliches Streben für die klassische Orgellitteratur finden wir besonders in 
protestantischen Kreisen. Über Orgelkonzerte auf technisch vollendeten Instrumenten 
hat die Musica sacra öfters schon referiert und besonders der Thätigkeit von Herrn 
Dr. H. Reimann in Berlin Erwähnung gethan. In ähnlicher Weise trägt der Kgl. Musik- 
direktor Otto Dienel, welcher seit Jahren regelmässig an Mittwochen von 12 — 1 Uhr 
in der Berliner Marienkirche Orgelvorträge mit geistlichen Gesangstücken untermischt 
ausführt, zur Förderung der Orgelmusik bei. Ein schönes Zeugnis für das Interesse, 
welches er seinen Schülern*) und Hörern einzuflössen vermochte, bildet der Umstand, 
dass erstere während der über ein Jahr dauernden Krankheit ihres Meisters die Fort- 
führung der Vorträge gern übernommen haben und dieselben so gut durchführten, dass 
die weiten Räume der Marienkirche jeden Mittwoch dicht gefüllt sind. 

Viel bescheidener, aber in ihrer Art notwendiger für unsere zahlreichen Land- 
organisten, welche zum deutschen Kirchenliede Präludien und Interludien in stilgerechter 
Kunstform benötigen, ist ein Werk von Jae. dnadflfeg/) dessen erster Teil vorliegt, 
und dessen zweiter Teü bis Ostern d. J. in Aussicht steht. Wenn auch dieses Orgel- 
buch zunächst nur für die Diözese Münster bestimmt ist, so möchte Referent dasselbe 
doch in den Händen aller anfangenden, fortschreitenden und au^ebildeten Organisten 
sehen, damit sie lernen und üben, wie man mit den einfachsten Mitteln zu einer schönen 
Stimmenführung, zu einem reinen 3- oder 4 stimm. Orgelsatz kommt, wie man imitieren 
kann, ohne zu künsteln oder über Gebühr zu modulieren, wie man die Register mischen 
soll, wie man den im einfachen Kirchenlied gegebenen Motiven immer neue Seiten ab- 
gewinnen kann, ohne zu ermüden, wie man Trios anlegt und in den mannigfachsten 
Musikformen, Takt- und Tonarten schreiben soll, ohne an die technische Fertigkeit der 
gewöhnlichen Organisten zu grosse Ansprüche zu machen. Dieser erste Teil ist ein 
Meisterstück, vom Schlussteile darf wohl das Gleiche erwartet werden. Auch Harmonium- 
Spielern oder Organisten, deren Füsse noch nicht thätig sein können, ohne dass die 
Hände dabei erlahmen, wird in diesen wunderlieblichen Vor-, Zwischen- und Nachspielen 
(je 2—4 zu 93 Nummern) eine Quelle reinen Genusses fliessen, da fast sämtliche Sätze 
auch ohne Pedal bewältigt werden können. 

») Siehe auch „Cäcilia" (Strassburg, 1896, Nr. 6 u. 7); „Cäciiia" (Breslau, 1896, Nr. 7); St. Grc- 
goriuBblad (Haarlem, hoUändisch, 1896, Nr. 12); Gregoriusblatt (Dttsseldorf, 1896, Nr. 4); Musica sacra 

(Mailand, italienisch, 1896, Nr. 7); „Muzyka KoscieLna" (Posen, polnisch, 1896, S. 9-^11); Spiew Eos> 
cielny" (Flock in Russ.-Polen; 1896). 

') Der Red. der Afus. 8. liegen die Programme aus den Jahren 1895 — 1897 vor. Sie ersieht aus 
denselben, dass Seb. Bach, M. G. Fischer, Joh. Pachelbel, Th. Forchhammer, D. Buxtehude, Mendels- 
sohn und Werke von Otto Dienel das Hauptmaterial der Orgelstttcke bilden. Während der Krankheit 
übernahmen diese Vorträge die Herren B. Irrgane, R. Curth, P. Heuer, R. Schwisselmann , E. Rasch, 
der Domorganist C. Franz, Fr. Finke, M. Jacobi, G. Weisse und A. Mönch. Seit Dezember 1897 leitet 
0. Dienel selbst diese beliebten Kirchenkonzerte auf der von Schlag & Söhne in Schweidnitz erbauten Orgel. 

") Orgelbuch zum Gesangbuch der Diözese Münster, bearb. und mit Vor- und Nachspielen ver- 
gehen von J. Qu. — Münster i. W., AschendorfiTsche Buchhandlung, Vn Seiten Vorwort, 160 Seiten 
Noteustich mit dem Texte der 1. Strophe für jedes Lied. Preis 5 jtt 50 /^. 



-« 51 E>- 

Eine dritte Serie von 13 Präludien und 12 Trios erschien unter Redaktion von 

Stefao SnnyiisU«^) Chordirektor an der Kathedrale zu Tamöy mit Beiträgen der Brüder 
Miecislaus (5) und Josef Surzynski, H. Jarecki und H. Makowski (2)^ die 
12 Trios sind Opus 4 von J. Nowialis. Die Präludien sind recht gefällig, nicht zu 
schwer und in einfachen Tonarten gehalten. Sehr instruktiv^ mit Finger- und Fussatz 
(auf 3 Liniensystemen) und musikalisch sehr wertvoll sind die 12 Trios von Nowialis. 
Der polnische Titel „Preludya na Organy" darf die deutschen Orgelspieler nicht er- 
schrecken, denn der Inhalt ist^ wie eben die Musik überhaupt, international. F. X. H. 



Aus Archiven und Bibliotheken. 
Baumaterialien für Kirchenmusikgeschichte. 

Unter diosem Si)ezialtltel gedenkt die Red. der M^ub, s, zeitweise jene kleineren Notizen zn 
sammeln, welche als historische Neuheiten Beachtnng verdienen, oder ihr von Seite der verehrlichen 
Leser zukommen, oder als Resultate neuerer Forschung und als Korrekturen bisheriger Nachrichten 
Interesse beanspruchen. 

1. Zur Bemerkung in Mtmca sncra 1897, S. 198 und zum Kirchenmus. Jahrb. 1898, S. 79 
sclimbt Dr. Jos. Mantuani aus Wien folgende dankenswerte Zeilen: 

„Die Charwocbenresponsorien des Ingegneri hat Georg Moser in die Chorbächer anonym 
eingetragen; als ich diese zu bearbeiten bekam, stand kein Name dabei. Unterstützt von meinen 
eigenen Notizen, ferner durch die Notizen Schmid's, dem das Druckwerk bekannt war, ferner durch 
alte Bibliothekszettel, kam ich darauf, dass jene Responsorien nur dem Ihl. A. Ingegneri angehören 
können. Schmid nämlich hatte eine Reihe von Blättern, auf denen er Studien von Entzifferungen 
ans der Mensuralnotenschrift machte; einige haben sich erhaltet. Auf diesen nun mlissen nach 
seinen Notizen auch Bruchstücke des in Rede stehenden Werkes gewesen sein, denn er beruft sich 
auf ein Druckwerk (das ihm von Mich. Hauber zugemittelt worden war), in welchem die Respon- 
sorien, Palestrina sonst zugeschrieben, als Werk Ingegneris erscheinen. Auf dem alten Konzept- 
zt»ttel schrieb er die fraglichen Responsorien direkt Ingegneri zu, ohne jedoch irgend etwas als 
Beweis hinzuzufügen." 

2. H. Henry Davey in Bri^hton (England) meldet der Red., dass der Benediktinermönch 
Walther Odington, dessen Traktat m Ooussemackers ücriptores Bd< I. abgedruckt ist, noch um 1330 
in Oxford gelebt habe, dass also dessen Todesjahr in allen Büchern zu fi*üh angesetzt ist. — Auch 
teilt or eine Reihe von Manuskripten und Druckwerken seltenster Art mit, die sich in der Privat- 
bibliothek der Königen von England befinden. Unter denselben liest der Unterzeichnete die 
^Missae Dominieales o vocum diversorum auctomm", eine Sammlung, welche der Karmelitenpater 
Julius Pellinius in Mailand 1593 ediert hat. Da in derselben auch eine Messe von Palestrina steht, 
von der ich im 30. Bande der Gesamtausgabe nur den Altus und Bassus aus der Bibliothek in 
Modena mitteilen konnte, weil C, T. und Quinta vox fehlen^ so wäre es von höchstem Interesse, iune 
zu werden, ob diese 3 Stimmen in der genannten Privatbibliothek vorhanden sind, um dann eine 
vollständige Partitur der 5 stimm. Messe, die in die Jugendzeit des Magister Joannes von Palestrina 
zu setzen ist, herstellen zu können. Der dienstgefällige und eifrige Freund ist auf diesem öffent- 
lichen Wege gebeten, den in Arbeit befindlichen (33.) Schlussband von Palestrina's Werken, wenn 
möglich, durch diesen Beitrag bereichern zu wollen. 

3. Der H. H. Mnsikpräfekt Funk in Dillingen teilt mit, dafis sich in der dortigen Studien- 
bibliothek unter anderen auch zwei geschriebene Codices befinden, von denen der eine 4 stimmige 
Mngnificat in den 8 Kirchentönen von Jac. Vaet (± 8. Jan. 1567 als Kapellmeister des Kaisers Maxi- 
milian II.) enthält, der zweite (aus dem Kloster Wetteuhausen) eine 6 stimmige Messe von Giovanni 
Ooce, sowie Magnificat und Falsibordoni desselben, ferner Kompositionen von Johann Stadlmayr, 
Jakob Florius und Bramieri (ein mir gänzlich unbekannter Name) ausweist. Die 6 stimmige Messe 
von Croce und dessen Falsibordoni dürften wohl wert sein in Partitur gebracht zu werden. 

4. Im Jahrg. 1897 2. Quartalheft der in Tübingen erscheinenden „Theolog. Quartalschrift** 
schreibt Dr. Seb. Euringer S. 203, dass die Psalmenüberschriften (nur 34 haben keine solche) nach 
gewöhiüicher Anschauung entweder den Verfasser, oder die geschichtliche Veranlassung des Psalmes 
oder Anweisungen über den Vortrag geben, und vermutet, dass die Bezeichnuugen „die Hündin des 
Morgenrotes**, „Taube femer Terebintnen" u. s. w. vcx memorialü für dieNoten seien, nach welchen jeder 
Stichus gesungen, oder doch wie beim Psalmengesang geschlossen wurde. Er nimmt an, dass die 
alte hebräische Tonkunst, wie die moderne arabische Musik, ihre Musiktöne in Dritteile zerlegte, 
nnd dass die 7x3 Töne+ 1-22 Töne den 22 Buchstaben des hebräischen Alphabetes entsprechen u. s. w. 
Gegen diese Hypothese tritt a. a. 0. S. 580 Dr. Hubert Grimme zu Freiburg i. d. Schweiz auf in 
einem Artikel: „Zur Frage nach den Psalmenüberschriften** und gibt eine neue Erklärung des 
Inhaltes, dass diese Überschriften nur als Titel des ganzen Liedes zu gelten haben, der aus einem 
Schlagwort oder aus dem Inhalt des Psalmes genommen ist 

Treffend ist die Bemerkung: „dass die ganze Frage trotz der vielen schon dafür ver- 
schwendeten Tinte recht unbedeutend ist** F. X. H. 



') Preludya na Organ y. Utwory oryginalnc dla uiytku organistöw, zakladöw naukowych i 
miio^nlköw inuzyki ko^cielnej. Warschau und Krakau, Gebetbner & Wolff. Preis 75 kop. netto. 



-ö 5t E> 

Die Charwochenmusik der älteren Vokalkomponisten. 

Mit dem Worte „Charwochenmusik" pflegen die Gegner eines ernsten Kirchen - 
Stiles alle Tonsätze zu bezeichnen, welche ohne Begleitung von Orgel oder Instrumenten 
nur für den Vortrag durch Menschenstimmen komponiert sind; sie glauben mit diesem 
Schlagwort den kräftigen Beweis geliefert zu haben, dass man solche Kompositionen 
sich höchstens in der hl. Charwoche gefallen lassen könne, vielleicht auch noch in der 
Fastenzeit, im übrigen jedoch der eigenen und der Freude der Kirche auf eine leb- 
haftere, durch Beiwerk der Instrumente gesteigerte, in Melodie und Rhythmus den 
Ansprüchen des modernen Ohres gefälligere Weise Ausdruck verleihen müsse. Knüpfen 
wir demnach an dieses nicht ungünstige Vorurteil an in der Hoffnung, dass die be- 
treffenden Chorregenten Ernst machen und Stand halten, wenn in den folgenden Zeilen 
ausschliesslich Vokalwerke älterer Meister namhaft gemacht werden, welche in Partitur, 
meistenteils auch in Einzelstimmen, vorliegen, um die Charwochenprogramme unserer 
katholischen Kirchenchöre zu schmücken. 

Es ist richtig, dass die frommen Meister älterer Zeit mit besonderer Vorliebe und 
in tiefer Ergriffenheit vom Leiden des Gottmenschen herrliche Tonwerke betrachtend 
"geschaffen und betend gesungen haben, richtig aber ist auch leider die Thatsache, dass 
kaum neun Zehntel dessen, was im 16. und im ersten Viertel des 17. Jahrhunderts an 
Charwochenkompositionen gedruckt worden ist, zu praktischem Gebrauche in Partitur 
vorliegt. Man begnügte sich vor Erscheinen der Mtisica divina von Dr. Karl Proske 
mit den spärlichen Brocken, die seit Ende des vorigen Jahrhunderts meist von protestan- 
tischen Herausgebern für Zwecke der evangelischen Liturgie gesammelt worden sind 
und dem traditionell berühmten Programm der sixtinischen Kapelle entnommen waren. 
Sollte jemand den Vorwurf erheben, warum denn der Cäcilien verein aus dem 
reichen Schatze jener Zeit nicht mehr biete, wenn diese Dinge wirklich so kostbar 
seien, so muss ihm die laute Antwort erteilt werden, dass bereits mehr vorhanden ist, 
als in der Wirklichkeit gebraucht wird, und dass man gern noch mehr edieren werde, 
wenn die Verleger bei solchen Angeboten nicht mit der stereotypen aber wahrheits- 
getreuen Ausrede ablehnen würden, sie hätten ja ohnehin noch grosse Vorräte von älrn- 
Ucher Ware. Wo die Schuldigen sind, dürfte nach dieser kurzen Einleitung nicht 
schwer zu entscheiden sein! Wer sich aber heute noch darauf ausredet, dass er nicht 
gewusst habe, was in diesem Zweige der Liturgie bereits vorhanden und zugänglich 
sei, den möge nachfolgende Liste eines Besseren belehren und ihm die Überzeugung 
verschaffen, dass es Charwochenmusik älterer Meister im Überflusse gibt. Wenn bei 
dieser Aufzählung passende Ergänzungen oder Gesangssätze neuerer Kompositionen, 
die besonders seit dem Wirken des Cäcilienvereins in ziemlich grosser Menge erschienen 
sind, übergangen werden und unerwähnt bleiben, so ist das teUs im Thema dieses Auf- 
satzes begründet, teils in dem Umstände, dass aus dem Cäcilienvereinskatalog und aus 
den Ankündigungen der betreffenden Verleger das Vorhandene leicht aufzufinden ist. 

Von Messen und denjenigen Texten, welche die Chai-wochenliturgie mit der des 
übrigen Kirchenjahres gemeinsam hat, soll gänzlich abgesehen werden. 

Was kann also für den Palmsonntag an älteren Werken als wirksam und 
auch mittleren Chören zugänglich empfohlen werden? — Während der Austeilung 
der Palmen: 1) Pueri Hebraeorum von Palestrina aus Mus. div. Bd. 11, Nr. 39 wird 
eine Sext tiefer mit 3 jt oder 4 b für Männerstimmen besser wirken und auch leichter 
zur Ausfiihrung gebracht werden können, als in der Originallage für Oberstimmen. 
2) Der gleiche Text von T. L. Victoria*) für gem. 4 stimm. Chor ist unübertrefflich 
schön. 3) Die Chorantworten (Cantus turbae) zur Passion nach Matthaeus können aus 
Mus. div. IV. Bd. oder aus der in moderner Partitur mit Transposition und Schlag- 
wörtern versehenen Ausgabe im Bd. ü. Fase. 3 des Repertorium Mus. s., komponiert 
für 4 stimm, gem. Chor von Fr. Soriano, oder aus dem Off. h. s. von V. genommen 
werden. 4) Herrliche Kompositionen des Offertoriums Improperium exspectavit sind: 

^) Officium hebdomadae sanctae aus den Musikbeilagen zum kirchenmus. Jahrbuch und auch in 
Einzelausgabe bei Pustet in Eegensburg erschienen, soll hier nur mit Off. h. s. von V. markiert werdeu. 



- -w 5» e«- 

h) Nr. 40 des Bd. II der Mus. div., auch Nr. 101 des 2. Teils von Orlando di Lasso's 
Magnnm opus musicum für 4 stimm, gem. Chor, eine kleine Terz nach aufwärts zu 
transponieren; b) der gleiche Text für 5 gem. Stimmen steht im 9. Bande der Palestrina- 
ausgabe, einzeln, auch mit Vortragszeichen In Transposition und mit modernen Schlässeln 
versehen, im 10. Hefte des I. Bd. vom Repert. Mus. s. unter den lOfünfstimm. Oflfer- 
torien Palestrina's. 

Am Montag kann das 4 stimm. Offertorlum Eripe me von Orlando di Lasso aus 
Mus. div. Bd. IT, Nr. 37 oder Magnum Opus I. Teil, Nr. 84 in die kleine Oberterz ver- 
setzt gebraucht werden. Sehr tief empfunden ; in langsamem Tempo mit schmerzlichstem 
Ausdruck vorzutragen nach ernsten Proben! 

Am Dienstag dient für die Chorantworten der Passion nach Marcus die Kompo- 
sition des Francesco Soriano für 4 gem. Stimmen aus Mus. div. Bd. IV, S. 19—27, als 
Offertorium das 4 st. Oustodi me von Orlando di Lasso im Magn. op. mus. II. Teil, 
Nr. 134, etwa in die kleine Oberterz versetzt. 

Für den Mittwoch finden sich die Chorantworten von Fr. Soriano für 4 st. gem. 
Chor in Mus. div. Bd. IV, S. 27— 40, auch sind dieselben Texte in einer Komposition für 
4 M&nnerstimmen eines unbekannten Autors des 16. Jahrhunderts (in Einzelpartitur aus 
Mus. s. 1891) gut zu gebrauchen. Das Offertorium Domine exaudi orationem für 4 st. 
gem. Chor aus Magn. op. ü. Teil, Nr. 108 hat Orlando komponiert; es lässt sich in 
der Lage, wirkungsvoller aber einen Ton höher ausführen. 

Für die Matutin des Gründonnerstags existieren 1) von den 3 Lamentationen die 

4 st. Kompositionen Palestrina's aus Bd. IV. der Mus. div., S. 49—66, ebenso in Ge- 
samt -Ausg. von Palestrina, Bd. XXV, S. 1—12; die erste ist auch für Männerchor 
arrangiert.*) 5^ und 6 stimmige Lamentationen für diesen Tag siehe im 25. Bd. von 
Palestrina's Werken, die erste als op. dub. 8 stimm, im 32. Bande S. 163; — dazu 
kommen die 3 Lamentationen im Off. h. s. von V. Die erste Lamentation von 
J. M. Nanino ist für 4 Männerstimmen eingerichtet im kirchenmusikalischen Jahr- 
buch 1891 und in Einzelausgabe als 8. Heft des 1. Bd. vom Repert. Mus. s. erschienen. 
2) Die 9 Responsorien der 3 Noktumen siehe in Mus. div. IV. Bd. S. 105 — 121. Die- 
selben sind 4 stimm, von Croce (3), Viadana (4), Zoilo und Ferrari; da jedoch in vielen 
derselben die Texte nicht vollständig sind, so kann eventuell durch Rezitation das 
Fehlende ergänzt werden. Im III. Teil des Magn. op. befindet sich das grossartige 

5 stimmige Tristis est anima mea von Orlando, dessen Text wohl in Motettenform be- 
liandelt ist, aber mit dem des zweiten Responsorium übereinstimmt. 

H. Domkapellmeister Max Filke in Breslau schreibt darüber an die Red.: „Die 
Werke des grossen Meistere Orlando di Lasso, welche jetzt in der Gesamt -Ausgabe 
])ei Breitkopf & Härtel erscheinen, sind meist von einer solchen überwältigenden Kraft 
und Schönheit, dass man dieselben nicht oft genug bewundern kann. Leider werden 
dieselben viel zu wenig beim Gottesdienste verwendet, was freilich teils von der Schwierig- 
keit und teils von dem Texte abhängt. Es müssen deshalb die verwendbaren Texte und 
Nummern ausfindig gemacht werden, welche besonders schön und leicht sangbar sind. 
Zu den schönsten Nummern, welche in dem 5. Band (3. Teil des Magn. op.) ent- 
halten sind, gehört zweifellos das 5 stimmige „Tristis est anima'*. Orlando hat nur den 
1. Teil des Textes komponiert; ich habe mir nun erlaubt, in wenigen Akkorden den 
fehlenden Text zu ergänzen, woran sich eine V^iederholung der letzten 20 Takte der 
Orlando'schen Kompositionen anschliesst." 

„Die Wirkung dieses Tonstückes ist eine herrliche, besonders bei den Worten vos 
ftujam capietis. Mit einer wunderbaren Ruhe beginnt Orlando Tristis est. Dann steigert 
sicli die Kompostion zu einer nicht geahnten Kraft und Fülle, so dass man glaubt, 
20 Stimmen zu hören, welche immer wieder den Jüngern das vos fugam zurufen. Die 
Wirkung wird dadurch noch erhöht, indem man den Alt II zur Hälfte mit hohen 
Tenören und den Tenor zur Hälfte mit hohen Baritonstimmen besetzt. Möchten in der 

') In der bei Breitkopf & Härtel in Leipzig erseheinenden „Auswahl". 1. Bd., 3. Heft, bearbeitet 
von M. HaUer. 



-ö 54 ö- 

vorstehenden Charwoche recht viele Chöre dieses einzig schöne Stück zur Aufführung 
bringen." 



Sopran. 



I. Alt. 



11. Alt. 



Tenor. 



Bass. 



I 



r^w 



m 



i 



g=PM^-R 




/ Ecce appropinquat hora, | et Fiüns hominis trad^tur in ma - nns pec 

■im =im — 



- ca - 



± 




/ Ecce appropinqaat hora, | et Füios hominis trad^tor in ma 



nns 



:^.± 



m 



«= 



± 




3s: 

L.V- 



/ Ecce approplnqnat hora, | et Filins hominis trad^tnr in ma - nns pec 



m\ f H 



*=* 



m 



*= 



t 



ä 



m 



f Ecce appropinqnat hora, | et Filius hominis trad^tur in ma 



nuB 



^=1et: 



i=t 



I 



/ Ecce appropinquat hora, | et Filius hominis trad6tur in ma - nus pec - ca - 




pec - ca - tö - rum 



/ vos 



fu - gam ca - pi - 



^E^zt 



I 



X 



ca - t6 - rum 



t 



f vos 



fii - gam 



m 



X 




1=* 



1 



pec - ca - tö - rum 



/ vos 



P 



-T*^ ' •- 



X 



X 



X 



tö 



rum 



vos 



fu - gam ca - pi - 6 



Die letzten 
20 Takte 
des Motet- 
tes werden 
hier wie- 
derholt. 



Auch die 9 Responsorien von M. A. Ingegneri, welche im 32. Bande der Werke 
Palestrina's von S. 93 — 104 als op. dub. mitgeteilt, aber, wie unsere Leser wiederholt 
hören mussten, ein Werk Ingegneri's aus dem Jahre 1588 sind, verdienen alle Be- 
achtung wegen ihrer Klarheit und Textbehandlung. — Victoria hat nur die 6 Respon- 
sorien der II. und III. Noktum 4 stimmig bearbeitet, siehe dieselben im 4. Bande 
Mus. div. S. 161 und für den praktischen Gebrauch eingerichtet in Off. h. s. von V. 

3) Mehrstimmige Kompositionen des Cant. Benedidu^ bieten aj der 4. Band 
der Mus. div. in Tonsätzen von Palestrina, Victoria (auch im Oflf. h. s. von V.) und 
Jac. Händl; die Falsibordoni von Guidetti müssten jedoch mit vollem Texte versehen 
werden, b) die Gesamtausgabe von Palestrina im 32. Bande 4-, 5- und 9 stimmig S. 59, 
einzeln zu praktischem Gebrauche bearbeitet,^) sowie ein 5 stimmiges S. 112 und ein 
2 chöriges S. 169 des 31. Bandes, ferner ein 4 stimmiges im 30. Bande. 



') In meiner Sammlung „Ad iinem Laudum Tridui säcri'\ die auch ein 4 stimm. Christm f actus 
est und den 4- und 5 stimmigen Ps. Miserere von J. Fr. Anerio enthält. Bei Pustet in Regensburg. 



-ö 55 D«- 

c) Für die Antiphon Christus facttis est, deren Text am zweiten und dritten Tage 
einen kleinen Zuwachs erhält, sind aus Mus. div. 4. Bd. für Gründonnerstag mit Ab- 
schlnss bei ad mortem, und für Charfreitag die 2 Nummern von Jac. Händl sehr 
empfehlenswert, auch lässt sich das 4 stimmige Motett von Matteo Asola im 2. Bd. 
der Mus. div., Nr. 41 ohne Schwierigkeit für jeden der 3 Tage einrichten. Eine 
Komposition von J. Fr. Anerio siehe in der Sammlung „Ad finem laudum". 

d) Für den Psalm Miserere können die Falsibordoni von Palestrina, Dentice, 
Nanino und Viadana im 4. Bd. der Mus. ^v. mit Text versehen werden. Durch- 
komponiei-t und sehr brauchbar ist das von Jac. H&ndl I.e. S. 213. Eine mit dreierlei 
Falsibordoni und mit vollständigem Texte versehene 4 stimmige Komposition Victoria's* 
steht im Oflf. h. s. von V. Das 4- und 5 stimmige, auch in der Lück'schen Sammlung 
enthaltene Mserere von Greg. AUegri hat, wie schon in Nr. 4 der Mus, s. bemerkt, 
seine Berühmtheit mehr den Zuthaten als den einfachen Kadenzen zu verdanken, 
übrigens muss ausdrücklich bemerkt werden, dass ein mehrstimmiger Vortrag des 
Miserere nach den Landes der 3 letzten Charwochentage nicht in den liturgischen 
Vorschriften begründet ist, sondern seit 1514 als geduldete Licenz angesehen werden 
muss. *) 

4) Als Graduale während des Hochamtes eignet sich in hervorragender Weise das 
obenerwähnte 4 stimmige Motett von Asola. Das Oflfertorium Dextera Domini, 5 stimmig 
von Palestrina, steht im 9. Bande der Gesamt-Ausgabe, sowie in moderner Partitur im 
10. Heft des 1. Bandes vom Report. Mus. s. unter den 10 Offertorien. Eine 4 stimmige 
Komposition Orlando di Lasso's siehe in Mus. div. 2. Bd., Nr. 27, sowie im Magn. op. 
I. Teil, Nr. 89. Diese Nummer verlangt jedoch einen tüchtigen Dirigenten und wohl- 
geschulten Chor; sie verträgt Transposition in die grosse Untersekunde. 

Am Vorabend desCharfreitags finden sich 1) zurMatutin a) die Lamentationen 
von Palestrina in Mus. div. und Ges. -Ausg., wie oben am Gründonnerstag angegeben. 
Die zweite Lamentation, von M. Haller fiir Männerstimmen bearbeitet, in 1. Serie 4. Heft 
der ausgewählten Werke Pal., die erste Lamentation von Nanino für 4 Männerstimmen 
im achten Hefte des Repert. Mus. s. Ausserdem die erste 4- und zweimal 5 stimmig, 
die zweite 4-, 5- und 6 stimmig, die dritte 5- und zweimal 6 stimmig, die zweite 4-, 5- 
und 6 stimmig, die dritte 5- und zweimal 6 stimmig im 25. Bd. der Ges.- Ausgabe. End- 
lich die erste für gem. Chor, die zweite für 2 C. A. T., die dritte B stimmig von 
T. L. Victoria im Off. h. s. von V. — b) Von den 9 Responsorien der Mus. div. sind 
das erste und dritte von Viadana mit vollständigem Text, die übrigen, 2. und 5. von 
Croce, 4. und 6.-9. von Zoilo, müssen teilweise durch Rezitation ergänzt werden. Fast 
unbrauchbar sind* übrigens die von Zoilo wegen zopfiger rhythmischer Einschaltungen. 
Dagegen sind die 9 R^ponsorien von Ingegneri (32. Bd. der Pal. -Ausgabe), sowie die 
6 Responsorien der 2. und 3. Nokturn von Victoria (im Off. h. s. von V.) von schöner 
Wirkung. — c) Für Benedictvs, Christus f actus est und Miserere wurde oben bei 
Gründonnerstag die verfügbare Litteratur angegeben. 

2) Bei der Liturgie des Charfreitags ist wohl der gregorianische Choral, wie über- 
haupt in der Charwoche, weitaus der würdigste Chorgesang. *) Man pflegt jedoch mehr- 
stimmig zu singen a) die Chorantworten zur Passion nach Johannes, welche von Suriano 
und Victoria in den unterm Palmsonntag erwähnten Ausgaben zu finden sind, — b) die 
Improperien. Der 4. Bd. der Musica divina enthält die von Palestrina') und von 
G. A. Bemabei; letztere sind fast Kopie der ersteren, enthalten aber eine grössere An- 

') Siehe kirohenmus. Jahrb. 1897, S. 47, 3. Anm. 

■) Für die Charwoche ist bekanntlich das „Officium hcbdomadae sanctae" nach der offiziellen Aus- 
e:abe des Graduale und Antiphonarium Romanum von Palmsonntag bis Samstaf^ nach Ostern in ver- 
schiedenen Einzelausgaben hergestellt worden. Ausserdem hat der Unterzeichnete im Charwochenbucli 
7Ai allen Texten und Gesängen (letztere im Violinschlüssel mit weissen Noten auf 5 Linien) die deutsche; 
Übersetzung beigefügt. Die Passionsgesänge nach den vier Evangelisten mit den 9 Lamentationen fl\r 
die drei Tage und dem Rrstdtet für Charsamstag sind in 8 Kleinfolioheften mit grösseren Choralnotcn 
verteilt. Über diese Ausgaben kann man sich im Verlagskatalog von Fr. Pustet genauer orientieren. 

*) In der „Auswahl" bearbeitete der Unterzeichnete die Improperien fiir 8 st. Doppelchor nach dem 
Autograph Palestrina^s im 31. Bd. der Ges.- Ausgabe. Leipzig, Breitkopf & Härtel, 4. Serie, 1. Heft. 



--(3 5A e^ 

zahl der Versikel. Im 2. Bde. der Mas. div. zeichnen sich die von Victoria durch Innig- 
keit aus und haben den Umfang, der fiir die gewöhnlichen Funktionen in kleineren 
Kirchen auszureichen pflegt (siehe auch Off. h. s. von V.). — c) Die Hymnen Fange 
linffua und Vexilla regis singt man am besten choraliter oder nach homophonen Kompo- 
sitionen neuerer Meister; es ist jedoch in manchen Kirchen möglich, und nach der 
Meinung des Unterzeichneten nicht störend oder unliturgisch, während der Funktionen 
des Priesters vor dem Aufheben der heiligen Gestalten ein Adoramtis oder hone Jesu 
oder ähnliche Gesänge einzuschalten.*) 

Bei der Matutin des Charsamstages stehen zur Verfügung 1) die drei 4 stimm. 
Lamentationen von Palestrina im 4. Bd. der Mus. div.; die gleichen Texte im 25. Bd. 
der Gesamt -Ausg., welche überdies von der ersten und zweiten je eine 4- und zwei 
5 stimmige, und von der dritten noch drei 6 stimmige Bearbeitungen enthält.*) — Die 
3 Lamentationen von G. M. Nanino für 4 Männerst. siehe im Bepert. Mus. s. 1. Bd., 
8. Heft ; — die erste von Greg. Allegri, durch M. Filke neu ediert, wurde in Nr. 4 der 
Musica Sacra empfohlen; ~ die erste für gem. Stimmen, die zweite für 2 A., T. und 
Bar., die dritte 6 stimmig von Victoria siehe im Off. h. s. von V. 

2) Unter den 9 Responsorien des 4. Bandes der Mus. div. sind drei von Viadana, 
drei von Jac. Händl, zwei von Zoilo und eines von Croce. Nur die zwei von Zoilo 
sind nicht empfehlenswert. Femer existieren die 9 von M. A. Ingegneri (32. Bd. der 
Pal.- Ausgabe) und die 6 von Victoria im Off. h. s. von V. — Über Benedictus, Christus 
factus und Miserere vgl. die Angaben beim Gründonnerstag. — 

3) In der VormittagsUturgie des Charsamstags wird wohl der gregorianische Choral 
die hauptsächlichsten Dienste leisten, denn es verlohnt sich nicht der Mühe, den Vers 
Confitemini mit dem kurzen Tractus Laudate Dominum mehrstimmig zu singen. Beim 
Magnifkat jedoch leisten die Falsibordoni unserer alten Meister die besten Dienste. ^) — 
Statt des Orgelspiels vom Evangelium bis zur Präfation könnte beispielsweise das 4 st. 
Motett Sicut cervus^) von Palestrina vorgetragen werden, oder das wunderschöne, 
siegesfrohe Motett Vespere autem Sabbati von Jac. Händl (Nr. 44 des II. Bd. der 
Mus. div., eine kleine Terz oder einen Ganzton erhöht). 

Mit diesem Tage sei die Umschau über die allgemein zugänglichen Vokalkompö- 
sitionen der alten Meister geschlossen und nur das 5 stimmige Off. Terra tremuit von 
Palestrina ^) für den Ostersonntag erwähnt, dessen glanzvoller Jubel auch dem modernen 
Ohre Hochgenuss, dem liturgisch gebildeten Kirchensänger aber die höchste Festesfreude 
gewähren wird. 

Schliesslich sei erwähnt, dass J. Diebold (1881) die Responsorien der 1. Noctum 
für die 3 Tage der Charwoche nach alten Meistern (die Mehrzahl aus dem IV. Bd. 
der Mus. div.), als Op. 15 a sehr praktisch eingerichtet, ediert hat, und dass Dr. Böcker 
eben eine Sammlung 4 st. Gesänge für gem. Chor von alten Meistern bei I. Schweitzer 
in Aachen ankündigt.^ 

') Zu dicHera Zwecke können dienen a) die Adoramiis von Rosselli, Lasso und auctor inoertus in» 
4. Bd. der Mus. div. — b) Im 2. Bd. Nr. 43 von Gieg, Aichinger, am benten für Männerchor. — c) Das 
H St. Domine Jesu Christe, oder das 4 st, Vet-e languores von Victoria in Off. h. s. von V. — d) Das 
t> St. hone Jesu von Palestrina (in der Auswahl 3. Serie, 2. Heft) und ähnliche. 

'^) Der 31. Bd. bringt überdies die dritte Lamentation «stimmig, welche Mich. Haller 1894 in den 
Moduli selecti, die behufs des Zentenariums redigiert worden sind, aufgenommen hat. Dieselbe ist auch 
einzeln in der „Auswahl" 3. Serie, 1. Heft erschienen, während in der 1. Serie, 5. Heft die 4 st. Lamen- 
tation von ihm für Männerchor bearbeitet ist. 

*) Siehe die XXX Falsibordoni zu 4, 5 und 6 Stimmen über die 8 Töne des Magniticat im Rcpert. 
Mus. s. II. Bd., 1. Fase. Im 3. Band der Mvs. div. sind das 4 st. Magnificat von Pitoni und besonders 
das von Luc. Marenzio, beide im VIII. Ton, sehr wirksam. 

*) Mus. div. IL Bd. Nr. 163, in der „Auswahl" mit Vortragszeichen u. s. w. versehen als 
7. lieft der 1, Serie. 

*) 9. Band der Ges. -Ausg., in der Breitkopf - Härtel'schen „Auswahl" von Ign, Mitterer für den 
heutigen Gebrauch eingerichtet als 2. Fascikel der 2. Serie. 

^) Es sind laut Inserat Lamentationen, Eesponsorien, Miserere, Stabat mater von Croce, Viadana, 
Vecchi; dieselben werden in Nr. 6 besprochen. 



-e 5* DK 

Wo aber statt der Matutinen sogen. Grabmusiken üblich sind, kann eine Besserung 
unpassender Vorführungen durch Aufnahme der einen oder anderen ebenerwähnten 
Komposition von Palestrina^) oder Orlando^) bei gut gebildeten Sängern unschwer er- 
reicht werden. F. X. H. 

Vermischte Naohriohteii und Mitteilungen. 

1. X Montabanr. Am Sonntag, 23. Januar nachmittag von Vjö bis 6 Uhr fand in der 
Seminartarnhalle dahier eine Musikaufführung der Seminaristen und Präparanden unter Leitung 
des Seminar- und Musiklehrers Herrn K. Walter statt Wenn die Konzertveranstaltungen des 
Seminars sich immer eines starken Besuches erfreuen, so war dies ganz besonders bei obiger Ge- 
legenheit der Fall: die geräumige Halle war bis auf den letzten Platz mit Besuchern von hier und 
auswärts geföUt Das Programm war ein aussergewöhnlich reichhaltiges. Zur Eröffnung trugen 




Triumphgesan^' 

getragen und machten tiefen Eindruck. Ebenso verdienen die übrigen Lieder: „'s Eosmarinkranzle^' 
von Koschat und „lUieins Töchterlein" lobende Anerkennung. Aber auch die Musikpiecen wurden 
tadellos zu Gehör gebracht; es seien nur erwähnt: pLied ohne Worte** von Hecht, „Scherzo" von 
Kullak, Violinchor mit Klavierbegleitunff, pKommt ein Vogerl geflogen", niederöstr. Volkslied, mit 
Variationen in dem Stile verschiedener Meister, und „Ungarische Enapsodie' von Liszt; diese Vor- 
trl^e auf Violine und Klavier zeugten von wahrhaft künstlerischer Fertigkeit Mit dem Chor: 
„Nicht uns, Herr, nicht uns, sondern Deinem Namen gib die Ehre!" von K. Walter schloss das 
schöne Konzert. Lauter Beifall der zahlreichen Zuhörer belohnte die Mitwirkenden, ganz besonders 
sei aber dem eifrigen Dirigenten Herrn Musiklehrer Walter der öffentliche Dank hiermit ausge- 
sprochen. — Der Reinertrag obiger Aufführung, 200 M, ist dem Ausschusse zur Er- 
richtung eines Denkmals für Kaiser Wilhelm 1. in hies. Stadt überwiesen worden. 

2. -f Salzbnrff. „Franz Grillparzer und die Kirchenmusik'^ betitelte sich ein Aufsatz in 
Nr. 17 des hiesigen „Volksblattes"- Die ,,Salzburger Chronik" bemerkt in Nr. 23 zu diesem unge- 
schickten Angriff u. a.: „Wenn Grillparzer mit Emphase die Fragen hinwirft: ..Ihr wollt die Musik 
wegnehmen? warum nicht auch die Bilder? warum nicht die Pracht in der Ausschmückung der 
Kirchen, der Gewänder und Aufzüge?", so dürfte dieselbe dem Dichter wohl mehr Ehre machen, 
als dem Denker, denn „Qui nimium probat, niliil probat", d. h. mit Übertreibungen beweist man nichts. 
Das „Volksblatt" bringt noch einen anderen Kronzeugen für seine Ansicht, nämlich einen Suf^agan- 
bischof (??), der dem f Fürsterzbischof gegenüber — dem hochverdienten Keformator unserer Dom- 
inusik — den Niedergang der „weihevollen Kirchenmusik im Dom** bedauert haben soll. Es wäre 
unbedingt wirksamer und für die ..Cftcilianer"* vernichtender gewesen, wenn der verehrliche Ein- 
sender auch den Namen des betreffenden Kirchenfürsten, die näheren Umstände, unter welchen 
dieser sein Ausspruch erfolgt sein soll und die Antwort , welche Erzbischof Eder gegeben haben 
durfte, angeführt hätte. 

Als Kirchen, wo noch „alte, gute Musik" zu hören sei (??), nennt das „Volksblatt" St. Peter. 
die Kollegien-, Bürgerspital- lind Jtttillnerkirche. Nach unseren Erfahrungen möchten wir fast ver- 
muten, dass der Volksblätt-Schreiber wenigstens einige Jahre nicht mehr in manche der genannten 
Kirchen gekommen ist. Dass überhaupt das protestaut. ,,Volkablatt", welches von liturgischen 
Kirchengesetzen, von einem Zusammenhang zwischen heil. Messopfer und Musik etc. keine rechte 
Ahnung nat, sich dessen ungeachtet in Beurteilung von derlei Fragen für kompetent und unfehlbar hält, 
nun das findet man nach äouivalenten Leistungen aus der Vergangenheit begreiflich. Die. Vor- 
stehun^en der genannten Kirchen dürften auch kaum mit besonderem Dank das zweifelhafte Lob eines 
..Volksblatt" Quittieren. (Die Red. der Mm, 8. glaubt, dass der Aufsatz von Ed. Langer im kirchen- 
mus. Jahrb. 18^: »Wie steht der Cäc-Ver. zur Instrumental - Kirchenmusik" ein wahres Arsenal 
zur Verteidigung bildet, gesteht aber gerne zu, dass trotz aller Klarheit der kirchl. Anschauung die 
Feinde und Gegner fortbestehen werden; — und das ist gut und nützlich!) 

8. D Das erste Pianino. Man schreibt dem ,,B. B. C." aus Florenz: Cesare Ponsicchi, 
Konservator der iistrumentensammlung des Königlichen Musikinstitutes in Florenz, hat in diesen 
Tagen eine interessante Schrift, betitelt ,J1 primo pianoforte verticale" (Das erste Pianino), ver- 
öffentlicht. Wie schon seit geraumer Zeit feststeht, ist der erste Erfinder des Pianoforteraechanismus 
Bartolomeo Cristofori, Konservator der Instrumentensammlung des Grossherzogs von Toscana. 
Er gab seine Erfindung im Jahre 1711 bekannt, und damit waren alle wesentlichen Bestandteile 
des Tafelklaviers und des Flügels festgestellt. Freilich wurde die Florentiner Erfindung im Auslande 

^) Ich nenne nur das 8 stimm. Stabat mater, von dem Bichanl Wagner eine moderne Ausgabe 
hcHorgt hat; siehe C.-V.-Kat. unter Nr. 437. 

') Dazu ist beispielsweise aus>«er dem genannten Motett Tristis est anima mea das tiefempfundene 
6 stimm. In monte Oliveti, das in den 3 Mot. trium auct. (O.-V.-E. Nr. 1456) und in den, 1894 bei der 
Zentenarfeier vorgeführten „VII moduli von Orlando" sich vorfindet, in hervorragendem Masse geeignet; 
vgl. auch das zweiteilige, in der Liturgie nicht verwendbare JPopule tneus im 3. Teile (5. Band der 
lies. -Ausg.) des Maguum opus mus. Nr. (169). 



-«Q 5» &h 

nur langsam bekannt, so dass der sächsische Orgelbauer Gottfried SUbermann ums Jahr 1740 selbst- 
ständig die Klaviermechanik ein zweites Mal erfand. Anch Gh. G. vSchröter in Nordhaosen ver- 
öffentlichte 1763 einen aDgeblich von ihm selbständig erfundenen Entwurf zu einem Tafelklavier. 
Was nun das Pianino, das aufrechtälehende Klavier, anlangt, so weist Cesare Ponsicchi nach, dass 
es von dem Priester Don Domenico de Melazu Gagliano in Toscana im Jahre 1739 erfunden 
wurde. Das erste von dem musikkundigen Priester erbaute Pianino befindet sich noch heute in 
dem Besitze der Familie Del Mela. Die Mechanik ist im wesentlichen dieselbe wie die gegen- 
wärtig angewandte. Es dauerte 80 Jahre, ehe das Pianino die Alpen tiberschritt und auch in 
Deutschland gebaut wurde. Um das Jahr 1820 beginnen Schmidt in Salzburg und Grüneberger 
in Halle mit dem Bau der ersten deutschen Pianinos, die wegen ihrer Bequemlichkeit rasch ue- 
liebt wurden. 

(Die Red. der Mus, s. kann bei dieser Gelegenheit mitteilen, dass von Weitzmann's Geschichte 
der Klaviermusik eine Neuauflaj^e bei Breitkopf & Härtel voroereitet wird, deren Umarbeitung 
Prof. Dr. Fleischer und Dr. M. Seiffert besorgen.) 

4. 4t- Chicago. Am 8. Dez. 1897 wurde das neue, jetzt vollständig fertige Hospital der 
Alexianer-Brüder an der Racine und Beiden Ave. von dem Erzbischof Feehan feierlichst eingeweiht. 
Der gesangliche Teil der eindrucksvollen Feier wurde von Hrn. Prof. J. Singenberger mit dem 
nut>er seiner Leitung stehenden Studentenchor des Schullehrerseminars von St. Francis^ Wis., in 
hoclianerkennenswerter Weise zur Ausftilirung gebracht. Der vortreffliche Lehrer und seine JtLager 
waren speziell für die Hospital -Einweihung hierher gereist. Zwölf der besten Kräfte seines Chors 
hatte der verdienstvolle Gesangmeister für diese Gelegenheit ausgewählt. 

Es war wirklich ein musikalischer Genuss herrlichster Art, dieses dreifach besetzte Quartett 
in tiefempfundenen religiösen Nummern zu hören. Gleichmässig voll und schön verbanden sich die 
Töne zu den edel geschwungenen Linien der einfachen, aber ausdrucksreichen Melodien des kathol. 
Kirchengesanges, und der von frischen, prächtig geschulten Stimmen geführte und mit grosser 




.V.WXV »."« *«««*.*v.^^* Sorgfalt einstudiert und dem guten Material, das diese frischen Jünglings- 
stimmen abgeben, einen vollendeten Schliff verliehen hat, grosse Ehre. Der vortreffliche Lehrer 
und Chordingent hat sich um die Entwickelung des katholischen Kirchengesanges im Westen der 
Vereinigten Staaten grosse Verdienste erworben, die übrigens bereits vor Jahren durch die Ver- 
leiliung des St. Gregorius-Ritterordens an höchster Stelle zu Rom, vom Papst Leo XIII., gewürdigt 
worden sind. 

Das Programm, welches von den Genannten unter Leitung des Herrn Singenberger und unter 
Mitwirkung des im Münchener Konservatorium und an der Regensburger Kirchenmusikschule aus- 
gebildeten, technisch wie musikalisch schon auf hoher Stufe stehenden Chicagoei* Organisten 
HeiTn Albert Sieben zur Ausführung gebracht wurde, umfasste die folgenden Nummern: 

Ji^cce Sacerdos von J. Singenberger. Veni Oreator, Introitus, Graduale, Communio — gregor. 
Choral. Missa in hon. S. Luciae von Dr. Fr. Witt. Oredo mit Et incamatus est, 4 stimmig. Offert. 
Ave Maria von Ign. Mitterer. Zum heil. Segen: aacrum convivium von M. Hall er. Te Deunt, 
5 stimmig von Fr. Witt. Tantum ergo für 5 Männerst. von M. Haller. Marienlied von C. Aiblinger. 

Etwa fünfzig Priester und viele Deutsche, die durch ihren Gemeinsinn und ihre Freudigkeit 
am Wohlthun bestens bekannt sind, wohnten der schönen Feier bei. (Die Red. der Mus. s. freut 
sich herzlich dieser schönen Feier und bittet um Entschuldigung wegen des verspäteten Abdruckes 
dieser Korrespondenz. Dem seit Neuiahr an der Michaelskirche in Chicago wirkenden Organisten 
und (^horregenten H. Sieben die herzlichsten Glückwünsche und Grüsse.) 

5. A In dem Jahresberichte über den Stand des Diözesan-Cäcilien- Vereins Augsburg 
pro 1897 heisst es u. a.: Der erste Vizepräses unseres Diözesan-Cäcilien -Vereins, Herr Seminar- 
musiklehrer Karl Deigendesch von Lauingen, hat über den Musikunterricht an den 
bayrischen Lehrerbildungsanstalten folgende sehr beachtungswerte Vorschläge empfolilen: 
„Der Musikunterricht an den Lehrerbildungsanstalten lässt sich ohne grössern Zeitaufwand frucht- 
bar und erfolgreicher gestalten und es lässt sich ein höheres Mass der musikalischen Leistungen 
erreichen unter folgenden Bedingungen: 1. Bei der Aufnahme an die Präparandenschule soDen 
musikalisch nicht begabte Knaben nur dann berücksichtigt werden, wenn sie ausserdem Hervor- 
ragendes oder doch soviel leisten, dass sie in Kenntnissen und Anlagen mindestens die Note II ver- 
dienen. Durch diese Massre^eln würden musikalisch nicht begabte Knaben ^ssenteils ferne ge- 
halten, was für den Musikunterricht von grösstem Vorteil wäre. 2. Die in die Präparandenschule 
aufzunehmenden Schüler sollen eine entsprechende Vorbereitung in den Anfangsgründen der Musik 
(Gesang. Klavier, Violine) nachzuweisen haben. Dadurch würde der gesamte Musikunterricht an 
den Lehrerbildungsanstalten einen bedeutenden Vorsprnng gewinnen.^ — Da in absehbarer Zeit der 
Organisten- und li^antordienst auf dem Lande von den Schulstellen wohl nicht getrennt werden 
wird, so ist leicht einzusehen, dass durch die Durchführung der genannten Vorschläge die für den 
Kantor- und Organistendienat brauchbaren Persönlichkeiten erhalten blieben und für kirchenmusi- 
kalischen Nachwuchs in der Lehrerwelt überhaupt gesorgt wäre. Wird aber mit der .fetzigen 
Praxis, musikalisch nicht begabte Knaben onne alle Ausscheidung zum Lehrer- 
berufe zuzulassen, nicht gebrochen, so wird sich in absehbarer Zeit ein sehr grosser Teil 
der Lehrer an den Bestrebungen für Verbesserung der Kirchenmusik schon aus dem Grunde nicht 
mehr beteiligen können, weil ihnen die musikalische Vorbildung hierfür gänzlich felilen wird. 
Gegen die lueraus für die Kirchenmusik sich ergebenden traurigen Folgen würde der Cäcilien- 



-G 50 e*- 

verein vergebens ankämpfen. Es wäre dämm dringend zn wünschen, dass die massgebenden Kreise 
den obigen Vorschlägen ihre Beachtung schenken würden. (Kath. Schulzeitnng in Donauwörth.) 

(Die Eedaktion der Miis. s. ersieht in diesem Vorschlag eine Lebensfrage für die Zukunft der 
Kirchenmusik auf dem Lande.) 

6. C. I. (Vgl. S. 22.) Als Nachfolger von Tebaldini wurde der bisherige Organist zu 
S. Marco in Venedig. Oreste Ravanello, an die Antoniuskirche in Padaa zum Kapellmeister 
berufen. — Aus Rom wird an die Muß. s. unter anderem berichtet: a) Die neue Orgel in 
S. Carlo ai Catinari ist das 600ste Werk der Gebrüder Eieger in Jägemdorf und enthält auf 
2 Manualen 25 Regster, das Pedal hat 27 Tasten. Bei der Orgelprobe im November 1897 spielte 
Fil. Capocci unter anderen das grosse Präludium mit Fuge in Ä-moU von J. S. Bach und die 
(). O^eisonate von Mendelssohn mit ausgezeichnetem E^olg auf dem vorzüglichen Werke, b) Bei 
den Exsequiem für den am 11. Jan. des Jahres f Kapellmeister Gaetano Capocci waren alle 
musikalischen Institute Roms in grossartiger Weise beteiligt. Am 14. Jan. (die tertia) kam in der 
Pfarrkirche S. Carlo ai Catinari, zu welcher der Verstorbene gehörte, das Choralrequiem mit Orgel- 
begleitung in sehr diskreter und zufriedenstellender Weise zum Vortrat. Am 10. Febr. (die 30.) 
wurde unter Leitung Mustafas, des lebenslänglichen Dirigenten der päpstlichen Kapelle, das Requiem 
von Giov. Franc Aierio recht brav gesungen. Das Graduale von Capocci, Dies irae, Benedicttm 
und Libera von Mustafa waren in dem hinlänglich bekannten Effektstil gedacht und aufgeführt. 
c) Am 14. März stehen zu Ehren Mustafä's und zur Erinnerung an dessen vor 50 Jahren 
erfolgten Eintritt als Sopranist in die päpstliche Kapelle verschiedene Akademien und sonstige 
KundgebungQ^ für den Jubilar bevor, d) Am 8. und 10. Febr. fühlte die hiesige, sehr verdiente 
Bachgesellschaft unter Costa in Sala Costanzi das herrliche Magnificat Sach's mit durch- 
schlagendem Erfolg auf. e) Die Societä Orchestrale Roma gab in Sala Dante unter Pinelli 
je ein deutsches, russisches, französisches und italienisches Konzert. Am schönsten gelangten zur 
Wiedergabe die Akadem. Festouverture von Brahms, Beethoven's IX. (ohne Chöre) und das wunder- 
bare Klavierkonzert Sgambati's in G moll, Op. 15, von ihm selbst gespielt, f) Am 19. Jan. war im 
Pantheon das Requiem für Victor Emanuel. Die Komposition von M. Lucidi, ein kirchlich und 
musikalisch misslungenes Werk, wurde unter Direktion von Pietro Masca^, Direktor der Accademia 
Rossini in Pesaro, vorgetragen, g) Für die Konzerte der Accademia di ö. Cecilia lauten die Pro- 

£ ramme: Am 28. Febr. der Derühmte Pariser Orgel virtuos C. M. Widor; am 7. März der berühmte 
ondoner Violin virtuos C. Thomson; am 14. März Emil Sauer; am 21. März Sarasate; am 4. und 
ll.Aprü das Requiem voi> Verdi, Sopran-Solistin Fr. L. Ehrenstein, Hofopemsängerin in Wien. — 
Also Musik im Überfluss! (Zu Ehren der hl. Cäcilia? D. R.) — In Turin hat sich mit Approbation 
des neuen Erzbischofs, Monsign. Agostino Richelmy, ein kirchenmusikalischer Verein 
gebildet^ dessen Vorstände Kanonikus Antonius Berrone. Prof. Marcello Capra (Inhaber der Kirchen- 
musikalienhandlung Borriero e Capra), Ingenieur BeUina sind. Die Red. der Mus. a. wird bei 
nächster Gelegenheit die trefflichen Statuten mitteilen.— Der Unterricht im gregorianischen 
Choral j den Professor Delf. Thermignon am musikalischen Lyceum begonnen hat, ist von 
14 Klerikern und den Eleven der Orgelschule des Professors Kemondi besucht. — Die Vor- 
bereitungen für die bevorstehende Ausstellung kirchlicher Kunst in Turin werden auf das 
Lebhaftste betrieben. Das italienische Kultusministerium hat eine Prämie von 3(XX) Lire für eine 
kirchenmusikal. Konkursarbeit festgesetzt; eine eigene Kommission arbeitet am Programm für diesen 
Konkurs. — Auch in Genua hat sich ein Verein für Kirchenmusik gebildet. Der bisherige 
Organist an der Immacdata, Giov. Battista Polleri,ist zum Direktor der städtischen Musik- 
schule ernannt worden. 

7. * Mit der vorliegenden Nummer wird die 1. — 4. Mnsikbeilage versendet. Dieselben bilden 
die Fortsetzimff der Oriffinalkompositionen 2 stimmiger Offeitorien mit Orgelbegl. und werden vom 
3. Sonntag nach Ostern bis zum Fronleichnamsfeste incl, reichen. Für die Zeit von Quinquagesima 
bis zum 2. Sonntag nach Ostern incl. sei, besonders während der bevorstehenden Charwoche und 
derjenigen Fastensonntage, an denen nach kirchlicher Vorschrift die Orgel schweigt, auf die ein- 
fachen und wirksamen Onertorien für 4 stimm, gem. Chor hingewiesen^ welche den Innalt der Musik- 
beilagen von 1897 gebildet haben und auch als Einzelheft in Partitur und Stimmen erschienen 
sind. Die Stimmen für die Kompositionen des laufenden Jahrganges werden zeitig hergestellt, so 
dass sie bis zum 3. Sonntag nach Ostern in den Händen der Kirchensänger sein können. 

8. ö Lnzern. Der hiesige Stifts-Chor hat schon seit 3 Jahren eine Institution getroffen, 
wonach diejenigen Mitglieder, die den besten Proben- und Kirchenmusik-Besuch aufzuweisen haben, 
mit Prämien ausgezeichnet werden. Zu diesem Zweck wird bei jeder Probe und jedem Gottes- 
dienst ein besonderes Mitglieder- Verzeichnis mit der nötigen Kontrolle versehen^ sodass der Besuch 
ziffemmässig festgestellt werden kann. Ende des Jahres wird summirt und eine Tabelle mit den 
Besuchsziffern sämtlicher Mitglieder angefertigt. Gegenwärtig zählt der Verein 71 aktive Mit- 
glieder. Gewöhnlich werden ca. 2() Prämien festgesetzt und an die Träger der 20 höchsten Ziffeni 
verteilt. Bei gleichnamigen Ziffern prävaliert der grössere Probenbesuch. Auch für das abge- 
laufene Jahr 1897 wurden 20 Prämien ausgeteilt und fand die Preisverteilung am 31. Januar statt, 
wobei eine familiäre Vereinigiing für sämtliche Mitglieder arrangiert wurde. Die Preise bestehen 
durchwegs in Büchern und wird dafür eine passende Auswahl aus der katholischen Belletristik 

fetroffen. Es ist jedenfalls verdienstlich und nachahmenswert, auf diese Weise einen Zweig der 
athol. IJtteratur zu unterstützen, der es vollauf verdient, ganz abgesehen von der wohlthätigen 
Wirkung, welche die Prämiiemng mit sich bringt Thatsächlich hat der Probenbesuch und die 



-^ M ^ 

Leistnnffsfähigkeit des Chores in erfreulicher Weise znfi;enommen. Zur Verteüang gelangten 
wSlhrena den 3 Jahren n. a. folgende Werke, meist gebundene Exemplare: Spillmann, J.: Wolken 
nnd Sonnenschein, Wunderblume von Woxindon, Tapfer und treu. Franz v. Seeburg: Haydn, 
Marienkind, Nachtigall, de Waal: Katakombenbilder, Valeria. Fabiola's Schwestern. Newman: 
Kallista. Wiseman: Fabiola. Diehl: Novellen. Lambert: Bethlehem. Herbert: Aglae, Aphorismen. 
Bolanden: Sickinffen, Königin Bertha. A. Stolz: Hl. Elisabeth. Verdagner: Atlantis. Maj: Reise- 
romane, fremde Pfade. B. A. Betzinger: Von Welt zu Welt, ein Dante* Album. Cordula Peregrina: 
Was das ewige Licht erzählt Woude: Tom und ich. Redeatis: Herzenswünsche. Bauer: Treu 
im Kampf. Kreiten: Den Weg entlani?. Kausen: Im Blütenduft Gerhard: Geheime Sendung. 
Harten: Draussen in der Welt Pütz: Tochter des Marquis. Albini: Engel in der Familie. Dazu 
eine grössere Zahl Doppelbändchen aus Bachem's Novellensammlun^. — Gegenwärtig studiert unser 
Verein die von Herrn Feh aldini zur Feier des Antonius-Jubiläum in Padua komponierte Festmesse, 
ein durch kirchliche Haltung, Würde und Schwung, sowie musikalischen Gehalt sich auszeichnendes 
Opus. (Die gegenteilige Ansicht der Redaktion in betreff dieser Messe siehe M^mca sacra i89t), 
S. 232. F. X. H.) F. J. Breitenbach, Chordirektor. 

9. = Tanzkränzchen und CäclUenverein. Man schreibt der Red.: „Gfestatteri Sie mir 
eine Bitte. Es ist mir bekannt und es liegen förmliche Beschwerden vor, dass einzelne Cäcilien- 
vereine, trotz deutlicher Warnungen in Vereinsblättem , sogenannte Tanzkränzchen veranstalten. 
Man sieht darin wohl mit Recht ein wenig nachahmungs wertes Beispiel, und Pfarrherren, die ihren 
Vereinen solches versagen, kommen in Verlegenheit durch den Hinweis auf andere Vereine, die sich 
das ungerügt erlauben zu dürfen glauben. 

Der selige Generalpräses Witt hat die Sache sehr streng genommen und in den «Iten General- 
statuten stand ein Paragraph, der die Abhaltung von Bällen und Tanzkränzchen seitens der Cäcilieu- 
vereine ausdrücklich verbot 

Da ich voraussetze, dass Sie auch an den Vorbereitungen bei Aufstellung der neuen Statuten 
teilgenommen haben, bitte ich Sie, mir insbesondere zu sagen, warum man das Tanzverbot der 
alten Statuten nicht in die neuen herübergenommen hat Geschah dieses aus inneren Gründen, 
oder wollte man die Sache dem Ermessen der einzelnen Vereinsvorstände überlassen? 

Ich will nicht „römischer als Rom^^, d. h. nicht strenger als die Vereinsleitung sein, bin jedoch 
überzeugt, dass die rfarrcäcilienvereine durch solche Tanzkränzchen auf schiefe Bahnen geraten.** 

Ohne dem Hochw. H. Generalpräses vor^eifen zu wollen, glaubt der Unterzeichnete mit 
Sicherheit behaupten zu können, dass die „TanzKränzchen in Pfarr- oder Bezirksvereinen", welche 
zum allgemeinen Cädlieuvereine gerechnet werden wollen, auf das entschiedenste verboten und 
gründlich abgeschafft werden müssen. Wenn die allgemeinen Stataten ein ausdrückliches Verbot 
nicht mehr enthalten , so liegt die Begründung in dem Umstände, dass man in denselben nicht zu 
sehr ins Detail eingehen nnd gleichsam „den ganzen Dekalog^ aufnehmen wollte. Irrtümer und Miss- 
bräuche soll man abschaffen, wenn sie sich ans Taffeslicht waeen. Dass ein solches Vorgehen für 
den Pfarrvorstand odios ist, liegt auf der Hand. Das beste mttel wird nach meiner Ansicht eine 
Anzeige an den Diözesanpräses sein, welcher nicht säumen wird, bei dem Hochw. Ordinariat ein 
diesbezügliches Verbot in den Statuten des Dlöz esancäcilienvereins anzubalinen, um die 
Vorstände der Pfarr- oder Bezirksvereine zu entlasten. 

Zur Sache selbst sei liier folgende Stelle aus Paul Krutschek^s Buch: ,.Die K.-M. nach dem 
Willen der Kirche", 4. Aufl. S. 336, abgedruckt: j,Mit grosser Strenge ist darauf zu achten, 
dass der Pfarrverein ein kirchlicher bleibe, und kein Vergntigungsverein werde, 
der sich nur religiöser Bestrebungen als eines Deckmantels bedient In den Proben 
ist Rauchen, Biertrinken u. dgl. nicht zu gestatten, öffentliche Aufführungen ausserhalb der Kirche 
dürfen keinen vorherrschend weltlichen Charakter haben, wenn gleich dem Scherz, oder gediegener 
weltlicher Musik bei solchen Gelegenheiten der Zugang nicht durchaus verschlossen zu werden 
braucht Man wähle zur Aufführung am besten religiöse Musik, nicht aber, abgesehen von ein- 
zelnen instruktiven Stücken, eigentlich liturgische, z. B. ganze Messen. Die Musik im Saale 
muss sich von der in der Kirche ungefähr so unterscheiden, wie ein etwa dabei gehaltener Vortiag 
von einer Predig auf der Kanzel. Liebeslieder sind absolut zu vermeiden. Gemeinsame Ausflügi^ 
können, wenn sie sich in ehrbai'en Schranken halten, gestattet werden. Unbedingt zu verbieten 
sind aber bei solchen Gelegenheiten, ebenso nach Aufführungen oder Proben, Tanzvergnüguugen 
unter irgend welchem Titel.^* (Siehe auch Flieg. Bl. 1891, S. 20.) F. X. H. 

Offene Korrespondenzen. 

Der 5. Teil (9. Band der Gesamt - Ausg.) von Oriando's Magnum optis mus, kann erst Ende März 
versendet werden, da der Druck von den Platten nicht durch Mascklucn-, sondern durch Handbetrieb 
geschieht und mehr Zeit erfordert, als die Red. annahm. 

Über das fertige, gegenwärtig zur obcrhirtl. Druckgenehmigung vorliegende Rtfmiscbe Gradualbuch 
und das Enchiridion Oradualis Rtymani wird in der Nummer vom 15. März ein Hauptartikel erscheinen. 
DaH erstere ist dem Inhalte nach dem zweiten gleich, enthält aber deutsche Interlinearübersetzung und 
Rubriken. 

Das offizielle Gutachten über die neue Orgel in Einsiedoln, von der die „Alte und neue Welt" 
auch llluBtrationen gebracht hat« kann erst in der Doppelnummer 7 und 8 vom 1. April Platz finden. 



Druck und Verlag von Friedrich Pustet in Regen sburg, Gesandteustrasse. 
Nebst 1. bis 4. Hnsikbeilage, sowie Anzei^reblatt Nr. 5. 



]^398. Regensburg, am 15. März 1898. ^f» g. 



MUSICA SACRA. 

Gegrttndet yob Dr. Frans Xaver Witt (f 1888). 

Halbmonatschrift ffir Hebung nnd Förderung der katbol. Kirchenmnsil 

Heraugegeben von Dr. Frais Xaver Haberl, Direktor der Kirohenrnnsikiehule ia Begensbarg. 

Nene Folge X., als Fortsetsimg ZXXf. Jahrgang. Hit 12 Mnsikbeilagen. 



Die ^M^utca mtm** wird am 1. mid 16. jaden Monate aiufm(«^n. Jade der S4 Nniiunern oinfraat 12 Seiten Text. Die » Mofik- 
beilagen (48 Seiten) werden io den Nummern 6—7 veraendet werden. Der Abonnementpreia dea Jahrgänge betrigt 8 Mark} die 
Beetellong kann bei lader Poatanatalt oder Bnchhandlnng erfolgen. — Bei der Reichapoat mit 20 Pf. Anfaehlag. Bei firaiiko Znaendung 

unter fltreifbaed in Dentaohland and Oaterreioh-Ungam 4 Mk. — ins Ausland 4 Mk. 80 Pf. 

■■kaltalkeraleht: Richard Wagner und Franz Witt. — Aus Archiven und Bibliotheken: M. A. Ingegneri^s 
S7 CtaarwochenresponsoTJen. — Ken und früher erschienene Kirchenkompositionen: J. W. Alt, Dr. P. Btfoker, H. Epp, 
M. PUke, G. F. Fosehini, P. Oriesbacher, M. Haller (2), A. Lipp, Ign. Mitterer, Paleatrina-Beweronge, Bart Pozaolo, B. Bemondi, 
Joü. Renner jun.« W. Schöllgen, C. Thiel, Th. Lud. da Victoria, Dr. Fr. Witt. — Vom Bfloher- und Musikalienmarkte: 
K. Allmendinger . A. J. M. Diepenbrook , Jos. Qabler und Joh. Ey. Habert , Dr. H. Kretschmar , B. di San Maitino , R. J. Plohler, 
M. Rauscher, G. Robert, Fr. Schmidt, A. W. Sohmidt, Aug. Wiltberger. — Vermischte Naohriohten und Mitteilungen 
siis: Arxberg-WaldsasKen, Bamberg, Breslau, Prag, Trier. 

Richard Wagner und Franz Witt 

Unter dem Titel ,^wei grosse Reformatoren** schrieb R. Klafeky ^) in der «Wiener 
Reichspost» vom 9. Nov. 1897, Nr. 256 einen Artikel, welcher dem Unterzeichneten 
Veranlassung gibt, ein früher gegebenes Versprechen einzulösen, nämlich die Grundsätze 
Wagner's über kathol. Kirchenmusik, die bisher nur in Excerpten bekannt und ver- 
breitet waren, im Zusammenhange mitzuteilen. 

R. Elaüsky schreibt: „Während unter eines mächtigen Fürsten Gunst Richard 
Wagner von den Grosstadttheatem aus die ganze Welt mit seinen monumentalen 
Werken in Staunen und Erregung versetzte, arbeitete in einer kleinen Don^farre 
emsig und bescheiden ein schlichter Mann an demselben Material. Sie waren ganz 
unabhängig voneinander, der grosse Meister und der unbekimnte Dorfpfarrer, ja sie 
schufen in gerade entgegengesetzter Weise: dieser kirchliche, jener Theatermusik. 

Es mag fast paradox erscheinen, Wagner und Witt in einem Atem auszusprechen; 
jedoch — so himmelweit sie sonst verschieden — in einem Punkte glichen sie sich auft 
Haar: In ihrer Eigenschaft als Reformatoren. 

*) Der nämliche Schriftsteller (ist er nur Namensvetter der berühmten dramatischen Sängerin aus 
Ungarn?) scheint auch den Artikel, R. K. gezeichnet, Aber die Chormusik in den Wiener Kirchen, welchen 
unser Vereinsorgan , die FL Bl. t k. K.-M., in Nr. 2, S. S2 abgedruckt hat, sowie „Über dea Volks* 
gesang in unseren Kirchen" („Beichspost" vom 29. 12. 1897) verfasst zu haben. Es ist mit Freude zu 
begrttssen, das» in der Österreichischen Reichshauptstadt die „Einsicht^ wächst, obwohl zu bezweifeln 
ist, dasK die „Aussicht*' auf Erfolg eine grosse ist, wenn Anschauungen, wie sie ein M. M. in der 
„Deutschen Kunst- und Musikzeitung" (10. Jan. 1898 Nr. 1 und 2) in einem Artikel „Ein Wort fttr die 
Kirchenmusik" entwickelt, in weiteren Kreisen Boden gewinnen. Glücklicherweise sind die Anschau- 
ungen von R. K. und M. M. so diametral voneinander entfernt, dass ein Koropromiss undenkbar, also 
Scheidung der Geister möglich ist. H. M. scheint übrigens zum Bezirksamt Jerusalem zu gehören, denn 
so oft er von „Palestrina" redet, schreibt er regelmässig .«Palästina*'! Nur wo Klarheit in den 
Prinzipien herrscht, kann von einer durchgreifenden Besserung die Bede sein. Die Red. deir „Reichs- 
ix>8t" lässt keine nässende Gelegenheit vorübergehen, ohne mit Bestimmtheit ihren richtigen Standpunkt 
zu betonen. So uest man in der Nummer vom 4. März folgende präzise Korrespondenz: C. iL Sie 
fragen: Seit wann ist denn die Arie aus „Rinaldo'* von Händel: „Armida, Ünbarmherz'ge u. s. w." 
ein Qraduale im Hochamt des Sonntags Quinquagesima und überhaupt ein Kirchengesang geworden? 
Oder wie rechtfertigt es der Kirchenchor von St Augustin, daes er diese Arie auf einen andern 
italienischen Text durch eine Solistin am letzten Sonntag während des Hochamtes singen Hess?" — 
Wir antworten: „Sie scheinen in Wien fremd zu sein, sonst würden Sie sich Über nichts wundem." — 
Für die gütige Zusendung der genannten Art. dankt die Red. den .,WieuerfreundeD". 



-^ üt &h 
Die Charw^ochenmusik der älteren Vokalkomponisten. 

Mit dem Worte „Charwochenmusik" pflegen die Gegner eines ernsten Kirchen- 
Stiles alle Tonsätze zu bezeichnen, welche ohne Begleitung von Orgel oder Instrumenten 
nur für den Vortrag durch Menschenstimmen komponiert sind; sie glauben mit diesem 
Schlagwort den kräftigen Beweis geliefert zu haben, dass man solche Kompositionen 
sich höchstens in der hl. Gharwoche gefallen lassen könne, vielleicht auch noch in der 
Fastenzeit, im übrigen jedoch der eigenen und der Freude der Kirche auf eine leb- 
haftere, durch Beiwerk der Instrumente gesteigei1;e, in Melodie und Rhythmus den 
Ansprüchen des modernen Ohres gefälligere Weise Ausdruck verleihen müsse. Knüpfen 
wir demnach an dieses nicht ungünstige Vorurteil an in der Hoffnung, dass die be- 
treffenden Chorregenten Ernst machen und Stand halten, wenn in den folgenden Zeilen 
ausschliesslich Vokalwerke älterer Meister namhaft gemacht werden, welche in Partitur, 
meistenteils auch in Einzelstimmen, vorliegen, um die Charwochenprogramme unserer 
katholischen Kirchenchöre zu schmücken. 

Es ist richtig, dass die frommen Meister älterer Zeit mit besonderer Vorliebe und 
in tiefer Ergriffenheit vom Leiden des Gottmenschen herrliche Tonwerke betrachtend 
'geschaffen und betend gesungen haben, richtig aber ist auch leider die Thatsache, dass 
kaum neun Zehntel dessen, was im 16. und im ersten Viertel des 17. Jahrhunderts an 
Charwochenkompositionen gedruckt worden ist, zu praktischem Gebrauche in Partitur 
vorliegt. Man begnügte sich vor Erscheinen der Musica divina von Dr. Karl Proske 
mit den spärlichen Brocken, die seit Ende des vorigen Jahrhunderts meist von protestan- 
tischen Herausgebern für Zwecke der evangelischen Liturgie gesammelt worden sind 
und dem traditionell berühmten Programm der sixtinischen Kapelle entnommen waren. 
Sollte jemand den Vorwurf erheben, warum denn der Cäcilien verein aus dem 
reichen Schatze jener Zeit nicht mehr biete, wenn diese Dinge wirklich so kostbar 
seien, so muss ihm die laute Antwort erteilt werden, dass bereits mehr vorhanden ist, 
als in der Wirklichkeit gebraucht wird, und dass man gern noch mehr edieren werde, 
wenn die Verleger bei solchen Angeboten nicht mit der stereotypen aber wahrheits- 
getreuen Ausrede ablehnen würden, sie hätten ja ohnehin noch grosse Vorräte von ähn- 
licher Ware. Wo die Schuldigen sind, dürfte nach dieser kurzen Einleitung nicht 
schwer zu entscheiden sein! Wer sich aber heute noch darauf ausredet, dass er nicht 
gewnsst habe, was in diesem Zweige der Liturgie bereits vorhanden und zugänglich 
sei, den möge nachfolgende Liste eines Besseren belehren .und ihm die Überzeugung 
verschaffen, dass es Gharwochenmusik älterer Meister im Überflusse gibt. Wenn bei 
dieser Aufzählung passende Ergänzungen oder Gesangssätze neuerer Kompositionen, 
die besonders seit dem Wirken des Cäcilienvereins in ziemlich grosser Menge erschienen 
sind, übergangen werden und unerwähnt bleiben, so ist das teils im Thema dieses Auf- 
satzes begründet, teils in dem Umstände, dass aus dem Cäcilienvereinskatalog und aus 
den Ankündigungen der betreffenden Verleger das Vorhandene leicht aufeufinden ist. 

Von Messen und denjenigen Texten, welche die Charwochenliturgie mit der des 
übrigen Kirchenjahres gemeinsam hat, soll gänzlich abgesehen werden. 

Was kann also für den Palmsonntag an älteren Werken als wirksam und 
auch mittleren Chören zugänglich empfohlen werden? — Während der Austeilung 
der Palmen: 1) Pueri Hebraeorum von Palestrina aus Mus. div. Bd. U, Nr. 39 wird 
eine Sext tiefer mit 3 j{ oder 4 b Air Männerstimmen besser wirken und auch leichter 
zur Ausführung gebracht werden können, als in der Originallage fiir Oberstimmen. 
2) Der gleiche Text von T. L. Victoria*) für gem. 4 stimm. Chor ist unübertrefflich 
schön. 3) Die Chorantworten (Cantus turbae) zur Passion nach Matthaeus können aus 
Mus. div. IV. Bd. oder aus der in moderner Partitur mit Transposition und Schlag- 
wörtern versehenen Ausgabe im Bd. 11. Fase. 3 des Repertorium Mus. s., komponiert 
für 4 stimm, gem. Chor von Fr. Soriano, oder aus dem Off. h. s. von V. genommen 
werden. 4) Herrliche Kompositionen des Offertoriums Improperium exspectavit sind: 

^) Officium hebdomadae sanctae aus den Musikbeilagcn zum kirchenmus. Jahrbuch und auch in 
Einzelausgabe bei Pustet in Kcgensburg erschienen, soll hier nur mit Off. h. s. von V. markiert werdeu. 



-w 53 es- 

a) Nr. 40 des Bd. II der Mus. div., auch Nr. 101 des 2. Teils von Orlando di Lasso's 
Magnnm opus musicum für 4 stimm, gem. Chor, eine kleine Terz nach aufwärts zu 
transponieren; b) der gleiche Text für 5 gem. Stimmen steht im 9. Bande der Palestrina- 
ansgabe, einzeln, auch mit Vortragszeichen In Transposition nnd mit modernen Schlüsseln 
versehen, im 10. Hefte des I. Bd, vom Repert. Mus. s. unter den 10 fünfstimm. Oflfer- 
torien Palestrina's. 

Am Montag kann das 4 stimm. Offertorium Eripe me von Orlando di Lasso aus 
Mus. div. Bd. 11, Nr. 37 oder Magnum Opns I. Teil, Nr. 84 in die kleine Oberterz ver- 
setzt gebraucht werden. Sehr tief empfunden ; in langsamem Tempo mit schmerzlichstem 
Ausdruck vorzutragen nach ernsten Proben! 

Am Dienstag dient für die Chorantworten der Passion nach Marcus die Kompo- 
sition des Francesco Soriano für 4 gem. Stimmen aus Mus. div. Bd. IV, S. 19 — 27, als 
Oftertorium das 4 st. Oustodi me von Orlando di Lasso im Magn. op. mus. II. Teil, 
Nr. 134, etwa in die kleine Oberterz versetzt. 

Für den Mittwoch finden sich die Chorantworten von Fr. Soriano für 4 st. gem. 
('hör in Mus. div. Bd. IV, S. 27— 40, auch sind dieselben Texte in einer Komposition für 
4 Männerstimmen eines unbekannten Autors des 16. Jahrhunderts (in Einzelpartitur aus 
Mus. s. 1891) gut zu gebrauchen. Das Offertorium Domine eocaudi orationem für 4 st. 
gem. Chor aus Magn. op. ü. Teil, Nr. 108 hat Orlando komponiert; es lässt sich in 
der Lage, wirkungsvoller aber einen Ton höher ausfuhren. 

Für die Matutin des Gründonnerstags existieren 1) von den 3 Lamentationen die 
4 st. Kompositionen Palestrina's aus Bd. IV. der Mus. div., S. 49—66, ebenso in Ge- 
samt -Ausg. von Palestrina, Bd. XXV, S. 1—12; die erste ist auch für Männerchor 
arrangiert.^) 5-- und 6 stimmige Lamentationen für diesen Tag siehe im 25. Bd. von 
Palestrina's Werken, die erste als op. dub. 8 stimm, im 32. Bande S. 163; — dazu 
kommen die 3 Lamentationen im Off. h. s. von V. Die erste Lamentation von 
J. M. Nanino ist für 4 Männerstimmen eingerichtet im kirchenmusikalischen Jahr- 
buch 1891 und in Einzelausgabe als 8. Heft des 1. Bd. vom Repert. Mus. s. erschienen. 
2) Die 9 Responsorien der 3 Noktumen siehe in Mus. div. IV. Bd. S. 106—121. Die- 
selben sind 4 stimm, von Croce (3), Viadana (4), Zoilo und Ferrari; da jedoch in vielen 
derselben die Texte nicht vollständig sind, so kann eventuell durch Rezitation das 
Fehlende ergänzt werden. Im III. Teil des Magn. op. befindet sich das grossartige 
5 stimmige Tristis est anima mea von Orlando, dessen Text wohl in Motettenform be- 
handelt ist, aber mit dem des zweiten Responsorium übereinstimmt. 

H. Domkapellmeister Max Filke in Breslau schreibt darüber an die Red.: „Die 
Werke des grossen Meister-s Orlando di Lasso, welche jetzt in der Gesamt - Ausgabe 
bei Breitkopf & Härtel erscheinen, sind meist von einer solchen überwältigenden Kraft 
und Schönheit, dass man dieselben nicht oft genug bewundern kann. Leider werden 
dieselben viel zu wenig beim Gottesdienste verwendet, was freilich teils von der Schwierig- 
keit und teils von dem Texte abhängt. Es müssen deshalb die verwendbaren Texte und 
Nummern ausfindig gemacht werden, welche besonders schön und leicht sangbar sind. 
Zu den schönsten Nummern, welche in dem 5. Band (3. Teil des Magn. op.) ent- 
halten sind, gehört zweifellos das 5 stimmige „THstis est anima'*. Orlando hat nur den 
1. Teil des Textes komponiert; ich habe mir nun erlaubt, in wenigen Akkorden den 
fehlenden Text zu ergänzen, woran sich eine Wiederholung der letzten 20 Takte der 
Orlando'schen Kompositionen anschliesst." 

„Die Wirkung dieses Tonstückes ist eine herrliche, besonders bei den Worten vos 
fugam capietis. Mit einer wunderbaren Ruhe beginnt Orlando TVistis est. Dann steigert 
sicli die Kompostion zu einer nicht geahnten Kraft und Fülle, so dass man glaubt, 
20 Stimmen zu hören, welche immer wieder den Jüngern das vos fugam zurufen. Die 
Wirkung wird dadurch noch erhöht, indem man den Alt II zur Hälfte mit hohen 
Tenören und den Tenor zur Hälfte mit hohen Baritonstimmen besetzt. Möchten in der 

') In der bei Breitkopf & Härtel in Leipzig erscheinenden „Auswahl". 1. Bd., 3. Heft, bearbeitet 
von M. Malier. 



-ß 54 ö- 

Yorstehenden Charwoche recht viele Chöre dieses einzig schöne Stück zur Auffuhrung 
bringen.** 



Sopran. 



I. Alt. 



II. Alt. 



Tenor. 



Bass. 



te 



m 



i 




i 




/ Ecce appropinqaat hora, | et Filius hominis trad^tur in ma - nus pec - ca - 



m^. 



n 



m 



i 




f Ecce appropinqaat hora, | et Filins hominis trad^tor in ma 



nu8 



■^.± 



© 



** 



EE 



t 




/ Ecce appropinqaat hora, | et Filius hominis trad6tar in ma - nas ppc - 




^ 



1=1: 



'S, 



<= 



3 



p 



/ Ecce appropinquat hora, | et Filins hominis trad^tor in ma - 



nus 



^=l=t 



33 




I 



/ Ecce appropinqaat hora, | et Filius hominis trad6tur in ma - nus pec - ca - 



^ 




X 



rum / vos fu - gam c» - pi 




e - - tis. 



pec - ca - tö 



äflF=F=^ 



rum 



/ vos 



fn - gam ca - pi - 



I 



X 



ca - tö - rum 



X 



1 



/ vos 



in • gam 




fc5 




I 



i 



pec - ca - tö - rum 



/ vos 



Uie letzten 
20 Takte 
des Motet^ 
tes werden 
hier wie- 
derholt. 



^ 



4=1:=:^ 



i 



X 



i 



:R=5 



X 






\k 



rum 



vos 



fu - gam ca - pi - e 



Auch die 9 Responsorien von M. A. Ingegneri, welche im 32. Bande der Werke 
Palestrina's von S. 93 — 104 als op. dub. mitgeteilt, aber, wie unsere Leser wiederholt 
hören mussten, ein Werk Ingegneri's aus dem Jahre 1588 sind, verdienen alle Be- 
achtung wegen ihrer Klarheit und Textbehandlung. — Victoria hat nur die 6 Respon- 
sorien der n. nnd III. Noktnm 4 stimmig bearbeitet, siehe dieselben im 4. Bande 
Mus. div. S. 161 und für den praktischen Gebrauch eingerichtet in Off. h. s. von V. 

3) Mehrstimmige Kompositionen des Cant. Benedicts bieten aj der 4. Band 
der Mus. div. in Tonsätzen von Palestrina, Victoria (auch im Off. h. s. von V.) nnd 
Jac. Hdndl; die Falsibordoni von Guidetti müssten jedoch mit vollem Texte versehen 
werden, b) die Gesamtausgabe von Palestrina im 32. Bande 4-, 5- und 9 stimmig S. 59, 
einzeln zu praktischem Gebrauche bearbeitet,^) sowie ein 5 stimmiges S. 112 und ein 
2 chöriges S. 169 des 31. Bandes, femer ein 4 stimmiges im 30. Bande. 



') In meiner Sammlung ,,Ad finem Laudum Tridui säcri", die auch ein 4»timm. Ühristus f actus 
est und den 4- und 5 stimmigen P»). Miserere von J. Fr. Anerio enthält. Bei Pustet in Regensburg. 



-ß 55 e4- 

c) Für die Antiphon Christus factus est, deren Text am zweiten und dritten Tage 
einen kleinen Zuwachs erhält, sind aus Mus. div. 4. Bd. für Gründonnerstag mit Ab- 
schluss bei ad mortem, und för Gharfreitag die 2 Nummern von Jac. Händl sehr 
empfehlenswert, auch lässt sich das 4 stimmige Motett von Matteo Asola im 2, Bd. 
der Mus. div., Nr. 41 ohne Schwierigkeit für jeden der 3 Tage einrichten. Eine 
Komposition von J. Fr. Anerio siehe in der Sammlung „Ad finem laudum". 

d) Für den Psalm Miserere können die Falsibordoni von Palestrina, Dentice, 
Nanino und Viadana im 4. Bd. der Mus. div. mit Text versehen werden. Durcli- 
komponieit und sehr brauchbar ist das von Jac. H&ndl 1. c. S. 213. Eine mit dreierlei 
Falsibordoni und mit vollständigem Texte versehene 4 stimmige Komposition Victoria's' 
steht im Off. h. s. von V. Das 4- und 6 stimmige, auch in der Lück'schen Sammlung 
enthaltene Miserere von Greg. Allegri hat, wie schon in Nr. 4 der Mus. s. bemerkt, 
seine Berühmtheit mehr den Zuthaten als den einfachen Kadenzen zu verdanken, 
übrigens muss ausdrücklich bemerkt werden, dass ein mehrstimmiger Vortrag des 
Miserere nach den Landes der 3 letzten Charwochentage nicht in den liturgischen 
Vorschriften begründet ist, sondern seit 1514 als geduldete Licenz angesehen werden 
muss. ^) 

4) Als Graduale während des Hochamtes eignet sich in hervorragender Weise das 
obenerwähnte 4 stimmige Motett von Asola. Das Oflfertorium Dextera Domini, 6 stimmig 
von Palestrina, steht im 9. Bande der Gesamt-Ausgabe, sowie in modemer Partitur im 
10. Heft des 1. Bandes vom Repert. Mus. s. unter den 10 Offertorien. Eine 4 stimmige 
Komposition Orlando di Lasso's siehe in Mus. div. 2. Bd., Nr. 27, sowie im Magn. op. 
I. Teil, Nr. 89. Diese Nummer verlangt jedoch einen tüchtigen Dirigenten und wohl- 
geschulten Chor; sie verträgt Transposition in die grosse Untersekunde. 

Am Vorabend desCharfreitags finden sich 1) zurMatutin a) die Lamentationen 
von Palestrina in Mus. div. und Ges.- Ausg., wie oben am Gründonnerstag angegeben. 
Die zweite Lamentation, von M. Haller für Männerstimmen bearbeitet, in 1. Serie 4. Heft 
der ausgewählten Werke Pal., die erste Lamentation von Nanino für 4 Männerstimmen 
im achten Hefte des Bepert. Mus. s. Ausserdem die erste 4- und zweimal 5 stimmig, 
die zweite 4-, 6- und 6 stimmig, die dritte 5- und zweimal 6 stimmig, die zweite 4-, 5- 
und 6 stimmig, die dritte 5- und zweimal 6 stimmig im 25. Bd. der Ges.- Ausgabe. End- 
lich die erste für gem. Chor, die zweite für 2 C. A. T., die dritte B stimmig von 
T. L. Victoria im Off. h. s. von V. — b) Von den 9 Besponsorien der Mus. div. sind 
das erste und dritte von Viadana mit vollständigem Text, die übrigen, 2. und 5. von 
C'roce, 4. und 6.-9. von Zoilo, müssen teilweise durch Rezitation ergänzt werden. Fast 
unbrauchbar sind* übrigens die von Zoilo wegen zopfiger rhythmischer Einschaltungen. 
Dagegen sind die 9 Besponsorien von Ingegneri (32. Bd. der Pal. -Ausgabe), sowie die 
6 Besponsorien der 2. und 3. Nokturn von Victoria (im Off. h. s. von V.) von schöner 
Wirkung. — c) Für Benedicttis, Christits factus est und Miserere wurde oben bei 
Gründonnerstag die verfugbare Litteratur angegeben. 

2) Bei der Liturgie des Charfreitags ist wohl der gregorianische Choral, wie über- 
haupt in der Charwoche, weitaus der würdigste Chorgesang. *) Man pflegt jedoch mehr- 
stimmig zu singen a) die Chorantworten zur Passion nach Johannes, welche von Suriano 
und Victoria in den unterm Palmsonntag erwähnten Ausgaben zu finden sind, — b) die 
Improperien. Der 4. Bd. der Musica divina enthält die von Palestrina') und von 
G. A. Bemabei; letztere sind fast Kopie der ersteren, enthalten aber eine grössere An- 

') Siehe kirrhcnmus. Jahrb. 1897, S. 47, 3. Anm. 

') Für die Charwoche ist bekanntlich das „Officium hebdoinadae Hanrtae'' nach der offiziellen Aus- 
firabe des Graduale und ÄntipJumarium Romanum von Palmsonntaii: bis Samstag nach Ostern in vcr- 
srhicdcncn Einzelausgaben hergestellt worden. Ausserdem hat der Unterzeichnete im Charwochcnbnch 
zu allen Texten und (resän^n (letztere im Violinschlttssel mit weissen Noten auf 6 Linien) die deutsche 
ilbersetzun^ bei^efQgt. Die Passions^esän^ nach den vier Evangelisten mit den 9 Lamentationen iWr 
die drei Ta^e und dem Exsulttt ftlr Charsamstag sind in 8 Kleinfolioheften mit grösseren Choralnoton 
verteilt. Über diese Ausgaben kann man sich im Verlagskatalog von Fr. Pustet genauer orientieren. 

*) In der ,,Au8wahl" bearbeitete der Unterzeichnete die Improperien für 8 st. Doppelchor nach dem 
Autograph Palestrina^s im 31. Bd. der Ges.- Ausgabe. Leipzig, Breitkopf & Hftrtel, 4. Serie, 1. Heft. 



-» 56 &$- 

zjthl der Versikel. Im 2. Bde. der Mus. div. zeiclmen sich die von Victoria durch Innig- 
keit aus und haben den Umfang, der für die gewöhnlichen Funktionen in kleineren 
Kirchen auszureichen pflegt (siehe auch Off. h. s. von V.). — c) Die Hymnen Fange 
lingua und Vexilla regia singt man am besten choraliter oder nach homophonen Kompo- 
sitionen neuerer Meister; es ist jedoch in manchen Kirchen möglich, und nach der 
Meinung des Unterzeichneten nicht störend oder unliturgisch, während der Funktionen 
des Priesters vor dem Aufheben der heiligen Gestalten ein Adoramtis oder hone Jesu 
oder ähnliche Gesänge einzuschalten.^) 

Bei der Matutin des Charsamstages stehen zur Verfügung 1) die drei 4 stimm. 
Lamentationen von Palestrina im 4. Bd. der Mus. div.; die gleichen Texte im 26. Bd. 
der Gesamt -Ausg., welche überdies von der ersten und zweiten je eine 4- und zwei 
5 stimmige, und von der dritten noch drei 6 stimmige Bearbeitungen enthält.*) — Die 
3 Lamentationen von G. M. Nanino für 4 Männerst. siehe im Repert. Mus. s. 1. Bd., 
8. Heft ; — die erste von Greg. Allegri, durch M. Filke neu ediert, wurde in Nr. 4 der 
Musica Sacra empfohlen; — die erste für gem. Stimmen, die zweite für 2 A., T. und 
Bar., die dritte 6 stimmig von Victoria siehe im Off. h. s. von V. 

2) Unter den 9 Responsorien des 4. Bandes der Mus. div. sind drei von Viadana, 
drei von Jac. Händl, zwei von Zoilo und eines von Croce. Nur die zwei von Zoilo 
sind nicht empfehlenswert. Femer existieren die 9 von M. A. Ingegneri (32. Bd. der 
Pal- Ausgabe) und die 6 von Victoria im Off. h. s. von V. — Über Benedidus, Christus 
f actus und Miserere vgl. die Angaben beim Gründonnerstag. — 

3) In der Vormittagsliturgie des Charsamstags wird wohl der gregorianische Choral 
die hauptsächlichsten Dienste leisten, denn es verlohnt sich nicht der Mühe, den Vers 
Confitemini mit dem kurzen Tractus Laudate Dominum mehrstimmig zu singen. Beim 
Magnificat jedoch leisten die Falsibordoni unserer alten Meister die besten Dienste. ^) — 
Statt des Orgelspiels vom Evangelium bis zur Präfation könnte beispielsweise das 4 st. 
Motett Sicut cervus^) von Palestrina vorgetragen werden, oder das wunderschöne, 
siegesfrohe Motett Vespere autem Sabbati von Jac. Händl (Nr. 44 des II. Bd. der 
Mus. div., eine kleine Terz oder einen Ganzton erhöht). 

Mit diesem Tage sei die Umschau über die allgemein zugänglichen Vokalkompö- 
sitionen der alten Meister geschlossen und nur das 5 stimmige Off. Terra tremuit von 
Palestrina^) für den Ostersonntag erwähnt, dessen glanzvoller Jubel auch dem modernen 
Ohre Hochgenuss, dem liturgisch gebildeten Kirchensänger aber die höchste Festesfreude 
gewähren wird. 

Schliesslich sei erwähnt, dass J. Diebold (1881) die Responsorien der 1. Noctum 
für die 3 Tage der Charwoche nach alten Meistern (die Mehrzahl aus dem IV. Bd. 
der Mus. div.), als Op. 15 a sehr praktisch eingerichtet, ediert hat, und dass Dr. Böcker 
eben eine Sammlung 4 st. Gesänge für gem. Chor von alten Meistern bei I. Schweitzer 
in Aachen ankündigt.^ 

') Zu diesem Zwecke können dienen a) die Adoramiis von Rosselli, Lasso und auctor inrcrtus in» 
4. Bd. der Mus. div. — b) Ira 2. Bd. Nr. 43 von Gxeg. Aichinger, ain besten fftr Männerchor. — c) Das 
H 8t. Domine Jesu Christe, oder das 4 st. Vere languores von Victoria in Oflf. h. s. von V. — d) Das 
6 St. hone Jesu von Palestrina (in der Auswahl 3. Serie, 2. Heft) und ähnliche. 

^) Der 31. Bd. bringt überdies die dritte Lamentation 6 stimmig, welche Mich. Ualler 1894 in den 
Moduli selecti, die behufs des Zentenariums redigiert worden sind, aufgenommen hat. Dieselbe ist auch 
einzeln in der „Auswahl* 3. Serie, 1. Heft erschienen, während in der 1. Serie, 5. Heft die 4 8t. Lamen- 
tation von ihm fUr Männerchor bearbeitet ist. 

') Siehe die XXX Falsibordoni zu 4, 5 und H Stimmen über die 8 Töne des Magnilicat im Repert. 
Mus. s. 11. Bd., 1. Fase. Im 3. Band der Mus. div. sind das 4 st. Magnificat von Pitorii und besonders 
das von Luc. Marenzio, beide im VIIL Ton, sehr wirksam. 

*) Mus. div. IL Bd. Nr. 163, in der „Auswahl" mit Vortragszeichen u. s. w. versehen als 
7. Heft der 1. Serie. 

*) 9. Band der Ges. -Ausg., in der Breitkopf- Härtel'Bchen „Auswahl" von Ign. Mittlrer für den 
heutigen Gebrauch eingerichtet als 2. Fascikel der 2. Serie. 

*) Es sind laut Inserat Lamentationen, Responsorien, Miserere, Stabat mater von Croce, Viadana, 
Vecchi; dieselben werden in Nr. 6 besprochen. 



-^ SS &h 

Wo aber statt der Matutinen sogen. Grabmasiken üblich sind, kann eine Besserung 
unpassender Vorführungen durch Aufnahme der einen oder anderen ebenerwähnten 
Komposition von Palestrina^) oder Orlando*) bei gut gebildeten Sängern unschwer er- 
reicht werden. F. X. H. 

Yermisohte Nachrichten und Mitteilungen. 

1. X Montabaur. Am Sonntag, 23. Jannar nachmittag von Voö bis 6 Uhr fand in der 
Seminartamhalle dahier eine MusikaufiFührung der Seminaristen und Präparanden unter Leitung 
des Seminar- und Musiklehrers Herrn K. Walter statt. Wenn die Konzertveranstaltungeu des 
Seminars sich immer eines starken Besuches erfreuen, so war die.s ganz besonders bei obiger üe- 
legenheit der Fall; die geräumige Halle war bis auf den letzten Platz mit Besuchern von hier und 
auswärts gefüllt Das Programm war ein aussergewöhnlich reichhaltiges. Zur Eröfl&iung trugen 
die Schüler die „Hymne an Gott", komp. von L. Ebner in vorzüglicher Weise vor. Alsdann 
wecliselten Musik- und Gesangvorträge miteinander ab und erfreuten die Zuhörer. Die Chöre: 
„Der Tiroler Adler" von Mitterer, sowie „Römischer Triumphgesan^" wurden meisterhaft vor- 
getragen und machten tiefen Eindruck. Ebenso verdienen die übrigen Lieder: „'s Rosmarinkranzle^^ 
von Koschat und „Blieins Töchterlein** lobende Anerkennung. Aber auch die Musikpiecen wurden * 
tadellos zu Gehör gebracht; es seien nur erwähnt: ^Lded onne Worte"* von Hecht, „Scherzo" von 
KuUak, Violinchor mit Klavierbegleituuff, j,Kommt ein Vogerl geflogen**, niederöstr. Volkslied, mit 
Variationen in dem Stile verschiedener Meister, und „Ungarische Rhapsodie** von Liszt; diese Vor- 
träge auf Violine und Klavier zeugten von wahrhaft künstlerischer Fertigkeit Mit dem Chor: 
„Nicht uns, Herr, nicht uns, sondern Deinem Namen gib die Ehre!'* von K. Walter schloss das 
schöne Konzert. Lauter Beifall der zahlreichen Zuhörer oelohnte die Mitwirkenden, ganz besonders 
sei aber dem eifrigen Dirigenten Herrn Musiklehrer Walter der öffentliche Dank niermit ausge- 
sprochen. — Der Reinertrag obiger Aufführung, 200^, ist dem Ausschusse zur Er- 
richtung eines Denkmals für Kaiser Wilhelm 1. in hies. Stadt überwiesen worden. 

2. + Salzbarff. „Franz Grillparzer und die Kirchenmusik** betitelte sich ein Aufsatz in 
Nr. 17 des hiesigen „Volksblattes**. Die „Salzburger Chronik** bemerkt in Nr. 23 zu diesem unge- 
schickten Angriff u. a.: ^.Wenn Grillparzer mit Emphase die Fragen hinwirft: ..Ihr wollt die Musik 
wegnehmen? warum nicht auch die Bilder? warum nicht die Pracht in der Ausschmückung der 
Kirchen, der Gewänder und Aufzüge?**, so dürfte dieselbe dem Dichter wolil mehr Ehre machen, 
als dem Denker, denn „Qui nimium probat, niliil probat**, d. h. mit Übertreibungen beweist man nichts. 
Das „Volkflblatt** bringt noch einen anderen Kronzeugen für seine Ansicht, nämlich einen Suffiragan- 
bischof (??), der dem f Fürsterzbischof gegenüber — dem hochverdienten Reformator unserer Dom- 
musik — den Niedergang der „weihevollen Kirchenmusik im Dom** bedauert haben soll. Es wäre 
imbedingt wirksamer und für die „Cäcilianer* vernichtender gewesen, wenn der verehrliche Ein- 
sender auch den Namen des betreffenden Kirchenfürsten, die näheren Umstände, unter welchen 
dieser sein Ausspruch erfolgt sein soll und die Antwort , welche Erzbischof Eder gegeben haben 
dürfte, angeführt hätte. 

Als Kirchen, wo noch „alte, gute Musik** zu hören sei (??), nennt das „Volksblatt*' St. Peter, 
die Kollegien-, Bürgerspital- und MtiUnerkirche. Nach unseren Erfahrungen möchten wir fast ver- 
muten, dasR der Volksbfätt-Schreiber wenigstens einige Jahre nicht mehr in manche der genannten 
Kirchen gekommen ist. Dass überhaupt das protestaut. ,,Volkablatt**, welches von liturgischen 
Kirchengesetzen, von einem Zusammenhang zwischen heil. Messopfer und Musik etc. keine rechte 
Ahnung nat, sich dessen ungeachtet in Beurteilung von derlei Fragen für kompetent und unfehlbar hält, 
nun das findet man nach äauivalenten Leistungen aus der Vergangenheit begreiflich. Die Vor- 
stehungen der genannten Kircnen dürften auch kaum mit besonderem Dank das zweifelhafte Lob eines 
.,VolksDlatt** quittieren. (Die Red. der Mus. «. glaubt, dass der Aufsatz von Ed. Langer im kirchen- 
mus. Jahrb. 1898: «Wie steht der Cäc.-Ver. zur Instrumental -Kirchenmusik*' ein wahres Arsenal 
zur Verteidigung bildet, gesteht aber gerne zu, dass trotz aller Klarheit der kirchl. Anschauung die. 
Feinde und Gegner fortbestehen werden; — und das ist gut und nützlich!) 

3. D Das erste Pianino. Man schreibt dem ,,B. B. C.** ans Florenz: Cesare Ponsicchi, 
Konservator der Instrumentensammlung des Königlichen Musikinstitutes in Florenz, hat in diesen 
Tagen eine interessante Schrift, betitelt „11 primo pianoforte verticale** (Das erste Pianino), ver- 
öffentlicht. Wie schon seit geraumer Zeit iPesteteht, ist der erste Erfinder des Pianofortemechanismus 
Bartolomeo Cristofori, Konservator der Instrumentensammlung des Grossherzogs von Toscana. 
Er gab seine Erfindung im Jahre 1711 bekannt, und damit waren alle wesentlichen Bestandteile 
des Tafelklaviers und des Flügels festgestellt. Freilich wurde die Florentiner Erfindung im Auslande 

*) Ich nenne nur das 8 stimm. Stäbat mater, von dem Richard Wagner eine moderne Ausgabe 
besorgt hat; siehe C.-V.-Kat. unter Nr. 437. 

*) Dazu ist beispielsweise ausHcr dem genannten Motett Tristis est anima mea das tiefempfundene 
6 stimm. In numte Oliveti, das in den 3 Mot. trium auct. ((\-V.-K. Nr. 1456) und in den, 18H4 bei der 
Zentenarfeicr vorgdUhrten ^VII moduli von Orlando" sich vorfindet, in hervorragendem Mas^e geeignet; 
vgl. auch das zweiteilige, in der Liturgie nicht verwendbare Fopule meus im 3. Teile (5. Band der 
Ges.-Ausg.) des Maguum opus mus. Nr. (169). 



-^ 91» &h 




T6 - ne - brse fa - et» sunt, vo - ce mä 



gna 



in ma - nus tu - as Dö- mi - ne. 




x^-mnt in 



me VI - 



et in om-bra mor - tis. 




et in nm-bra 




Sehen wir nun ab von den unwesentlichen Differenzen in der SchlÜHselangabe, sowie von den 
Fehlem, welche die Kopisten des 18. Jahrhunderts machten, da sie die Bedeutung der Reschwärzteu 
Noten nicht mehr verstanden, dieselben also falsch auflösten, so ergibt sich als Ee^ultat der Yer- 
gleichung zwischen dem Originaldruck der Eesponsorien Ingegneris von 1588 und den Kopien der- 
selben, von denen manche das Werk fälschlich als Komposition Palestrina*8 bezeichnen, dass die 
im 32. Bande der Oes.- Ausgabe von Palestrinas Werken ^s opus dubium abgedruckten, in Wahr- 
heit voningegneri komponierten 27 Eesponsorien kaum 20 kleine Abweichungen aufweisen, welche 
insgesamt den eigentlichen Stil dieses oberitalienischen Meisters nicht be- 



rühren. 



r . X. M. 



Neu und früher erschienene Kirchenkömpositionen. 

Die vollständige zweite Vesper für das Osterfest mit den Antiphonen, welche mit 
Orgelbegleitung versehen sind, hat J. W. AH^) für gem. 4 stimm. Chor sehr praktisch 
bearbeitet. Für das Besponsorium Domine ad adjuvandum ist der feierliche Falso- 
bordone von Victoria gewählt, die Falsibordoni für die 5 Psalmen und Magnificat sind 
von Zachariis, Gima und Viadana. Der zweite, fünfte und achte Vers werden 4 stimm., 
die übrigen mit der ausgesetzten Choralmelodie abwechselnd zwischen Ober- und ünter- 
stimmen gesungen, sodass Klagen über lange Daner einer Vesper in kluger Weise 
abgeschwächt sind. Beim Psalm In eodtu sind sogar drei Choralverse zwischen den 
kurzen Falsibordoni von Zachariis eingeschaltet. Für die Antiphon Haec dies verfasste 
Alt eine wohlgelungene Abkürzung der Choralmelodie des Vesperale. Die schön aus- 
gestattete und äusserst bequem eingerichtete Ausgabe wird am nächsten Osterfeste 
schon einfachen Chören die besten Dienste leisten. 

Die bereits in Nr. 6 angekündigte Sammlung 4 stimmiger Gesänge von alten 
Meistern für gem. Chor zum Gebraudb in der Charwoche, welche Dr. P. BAcker') 
ediert hat, enthält in autographierter Partitur mit Stimmen 16 Nummern. Für den 
Gründonnerstag ist die erste Lamentation (A., T., 2 B.) eine äusserst einfache und würdige 
Komposition von Giov. Croce; die 9 Besponsorien (am Gründonnerstag die ersten drei, 
am Cbarfreitag das 4. — 6., am Charsamstag das 7.-9.) sind aus einem Chorbuch der 
Münchener Hofbibliothek genommen und das Werk eines unbekannten Autors des 



Vesperae de Dominica ReBurrectiunis D. N. J. Chr. ad IV voc. inacqu. Pustet in Regensburg. 
T. genau, m. J. Part. 1 M, St ä 20 >^. 

') In Part, gesetzt von Dr. P. B., emer. Pfarrer und Rektor der Salvatorkirche in Aachen. 
Aachen, Ign. Schweitzer, m. J. Partitur 2 Ul 40 ^, St. & 30 ^. Domchordirektor Franz Nekes schrieb 
dazu ein kurzes Vorwort., in welchem er sämtliche Nummern fttr recht geeignet, nicht wenige als „Perlen 
heiligen Gesanges" bezeichnet. 



HS •• e*- 

17. Jahrhunderts.^) Beim Vortrage der letzteren muss ein sehr massiges Tempo ein- 
gehalten und fast recitiereode Deklamation beobachtet werden. Das Christus factus 
est and den Psalm Miserere von Yiadana hat Beferent in den 70er Jahren wieder- 
holt aufgeführt und deren einfache Schönheit erprobt. — Für den Gharfreitag ist die 
zweite Lamentation, ein schlichtes Werk von Croce (C, A., T., B.) gewählt, sowie 
dessen Poptde meus^) für A., 2 T., B. Vom Hymnus Stdbat maier sind nur 4 Strophen 
mitgeteilt, nämlich die erste und zweite von Croce für 4 stimm, gemischten Chor und 
das Quis est homo und Vidit stium von Horatius Vecchi für A., 2 T., B. — Für 
Charsamstag finden wir die Oratio Jeremiae Prophetae für A., 2 T., B. von Croce. 

Trotz der grossen Einfachheit der 16 Nummern kann nur ein solcher Chor die- 
selben würdig zn Gehör bringen, der an Kompositionen alter Meister gewohnt und 
tmter Leitung eines feinfühligen Dirigenten mit der musikalischen Deklamation und 
deklamatorisdien Tonfarbenmischung auüs Innigste vertraut ist. 

Wenn auch das Stabat mater von HelHrleh Bpp') niemals bei Messe oder Vesper 
Verwendung finden kann, so muss demselben, da es den liturgischen Text vollständig 
bringt und bei Nachmittagsandachten in der Fastenzeit oder in den Andachtsstunden 
während der Charwoche recht schlimme Grabmusiken zu verdrängen geeignet ist, Platz 
an dieser Stelle gegeben werden. Das Werk besteht aus 3 Sätzen, der zweite beginnt 
mit Rro peccatis, der dritte mit Fac nie tecum; der in diesem letzten Satze ange- 
kündigte Canon ist übrigens schon nach einigen Takten erschöpft. Nach Seite der 
Melodie ist die Komposition schmerzlich sentimental, nach Seite der Harmonie krank- 
haft chromatisch. Ein Chor, der dieselbe erträglich rein zur Ausführung bringen will, 
kann nur mit Hilfe der Orgelbegleitung vor Entgleisung geschützt werden. Am meisten 
fürchtet Beferent jenes Gewinsel, das bei Kompositionen, wie die vorliegende, den 
Frauen- und durch kontagiöse Mitteilung den sie begleitenden Männerstimmen so nahe- 
gelegt ist Die reinste Jungfrau und Mutter hat sich nicht wie ein Wurm unter dem 
Kreuze gekrümmt, und konvulsivische Zuckungen, wie sie durch körperliche und 
seelische Leiden bei sensitiven Personen vorzukommen pflegen, sind ihr nach dem all- 
gemeinen Glauben erspart gewesen. Dass bei dem durch und durch modernen Stabat 
mater Epp's, der übrigens nicht ohne musikalische Anlagen ist und die verschiedenen 
Auflösungen der verminderten Septimenakkorde tüchtig gelernt hat, sogar die paradisi 
gloria noch chromatisch versalzen und verpfeflfert wird, vermindert das Verlangen nach 
solcher Paradiesesherrlichkeit. Wie schon Eingangs bemerkt, ist die religiöse Wirkung 
dieser Komposition entschieden grösser, als die vieler Grabmusiken, welche in der 
Charwoche das Heiligtum entweihen , und es soll keinem Chore der Vorwurf gemacht 
werden, dass er seine Kraft für unwürdige Musik aufgewendet habe, wenn es ihm 
gelingt, die mit religiösem Ernst und subjektiver Andacht vorgeführte Komposition den 
Intentionen des Autors entsprechend aufzuführen. 

Als Fortsetzung der Offertorien der hohen und höchsten Feste des Kirchenjahres 
komponierte Mu Fllke^) (vgl. Mus. s. 1897, S. 270) für die Osterzeit die Texte Terra 
tremuit und Angelus Domini descendit für 4 st. gem. Chor mit Orchester. Der Stil 
bringt es mit sich, dass eine dem Texte abgelauschte dramatische Steigerung, die auch 
die Singstimmen ergreift und bis zur Sec^timmigkeit teilt, bei den Worten Terra 
tremuit zur Anwendung kam. Die Fassung des dum resurgeret ist rhythmisch kräftig, 

') In Jul. Jos. Maicr's Katalag ist dieser Codex unter Nr. 112 beschrieben. Auh dem Umatando, 
dass derselbe 1653 dir das (1573 gegründete) Gregorianum von dem Alumnus Ignaz Sies kopiert worden 
int, darf nicht geschlossen werden, dass die in demselben enthaltenen Kompositionen etwa um diese 
Zeit entstanden sind. Aus dem Stile und Texte (im ersten Responsorium stehen noch die Worte fiat 
valuntaa tua, welche ürban VIIL 1632 aus dem Brevier gestrichen hat) wird man auf die Zeit von 
1610—1630 zu scbliessen haben. 

*) In demselben fehlen jedoch die ('horantworten Agioa o Theos, Sanctu4t Dens u. s. w. 

') Stabat maier für S., A.. T. u. B. m. Orgelbegl. A. Böhm & Sohn in Augsburg. Part, l jH 20 rdi, 
St. & 20 ^. T. genau. 

*) Op. 70, 2. Lieferung. Streichquintett, 2 Ob. od. Clar., je 2 Homer, Tromp., Pos., 2 Fag. ad lib. 
und Pünken. A. Böhm & Scmn in Augsburg und Wien. Orgel- und Dir.-Stimmc 1 J^ 50 ^>, Singstimme 
ii 25 r^, Orchesterstimmen kompl. 2 M 60 yd{. T. genau. 



-W 70 ö- 

durfte aber dynamisch nicht piano behandelt werden. Sehr wirksam ist der Orgelpunkt 
auf den Bassnoten A und G mit der Überleitung nach dem hellen, jubelnden und auch 
imitatorisch trefflichen Alleluja, — Viel einfacher ist das Angelte Domini für Oster- 
montag; die 18 Älleluja^ welche man im Wechsel von Solo und Chor zu hören bekommt, 
sind wohl ein sehr subjektiver Pleonasmus der Osterfreude, denn die Liturgie begnügt 
sich im Officium der Osterzeit im höchsten Falle nach den drei ersten Psalmen der 
Laudes mit 9 Älleluja. 

6. F. Fosfhinl komponierte für den feierlichen Einzug des neuen Erzbischofs von 
Turin ein 4 stimmiges Ecce sacerdos^) mit obligater Orgelbegleitung. Der festliche 
Charakter wird durch kräftige Akkorde, schwungvolle Intervallschritte und scheine 
Imitationen bei et testamentum wirksam ausgedrückt, die Orgelbegleitung ist meistens 
nur Stütze der Singstimmen. Der Stil ist modern, die Deklamation des Textes energisch. 

P. Griesbarher hat in Mits. s. 1897 das Offertorium Justitiae Domini (Nr. 24*) 
für den 3. Pastensonntag für 4 stimm, gem. Chor komponiert und erweiterte die schonen 
und ausdrucksvollen Motive desselben zu einer Messe ^), welche als op. 28 den lltel 
„Justitiae Domini" führt. Das Werk ist rhythmisch reich, melodisch einfach, durch 
kontrapunktische Imitationen fesselnd, erfüllt von musikalischem Leben, und auch für 
mittlere Chöre eine dankbare Messe. 

Auf Einladung des rührigen Kirchenmusikverlages Marcello Capra in Turin kompo- 
nierte Mir h. Haller zu den kirchlichen Centenarfeiern, welche in diesem Jahre in der ehe- 
maligen Hauptstadt des Königreiches Savojen stattfinden werden und mit einer Ausstellung 
kirchlicher Kunstgegenstände verbunden sind, eine neue Messe*; für Alt, Tenor, Bass 
und obl. Orgel zu Ehren des hl. Maximus, des ersten Bischofs von Turin. Den Ver- 
hältnissen der italienischen Kirchenchöre Rechnung tragend, bei denen in keinem Falle 
Frauenstimmen zur Verwendung kommen können, während die Knabenstimmen bisher 

noch nicht so gebildet sind , dass sie in der Sopranlage ohne Schreien über c oder ^ 
hinauskommen, wurde als Oberstimme Alt gewählt, der in der Tonart D-dnr zwischen 

h und h in bequemster und klangreichster Bruststimme sich vernehmen lassen kann. 
Die Motive der Messe sind ausserordentlich prägnant und von frischem VSTohlklang, die 
Imitationen und selbständigen Melodiebildungen der Tenor- und Basstimme sind aus- 
drucksvoll erfunden, die Deklamation des Textes drängt von selbst zu jener rhetorischen 
Freiheit des rhythmischen Vortrages, die nur bei solchen Werken angewendet werden 
kann, deren Schöpfer das angeborene musikalische Fühlen auch in Tönen wiederau- 
geben und in künstlerischen Formen darzustellen befähigt sind. Die Orgelbegleitung 
ist nicht blosse Stütze, andererseits nicht überwucherndes Ornament und schweigt 
einigemal gänzlich, um den Wohllaut des dreistimmigen Satzes, besonders wenn er 
gleichzeitig auftritt, nicht zu beeinträchtigen. Die Messe wird auch in Deutschland 
gern und viel gesungen werden, besonders an den Orten, wo man einsichtig genug ist, 
lieber eine dreistimmige Messe gut, als eine vierstimmige mit mittelmässigem oder 
schlechtem Sopran- und Altmaterial unbefriedigend aufzuführen. 

Das gleiche Werk bearbeitete M. Haller als Op. 69 b für 3 stimm. Männer- 
chor*) mit Orgelbegl. In richtiger Erwägung, dass der 3 stimmige Satz bei dem be- 
schränkten ^Umfange der Männerstimmen für eine selbständige Stimmenbewegung viel 
günstiger, wenn auch schwieriger ist, als der 4 stimm. Satz, geschah diese Bearbeitung 

^) Op. WA. f. 4 St. gcin. Chor. T. ifenaii, in. .1. Turin, Borriero & Oupra; Xr. 24 der Edixionc 
Marcello Capra. Pait. 75 ceiit., Stiininen a 10 cont. An italieiH^^che Gepfloji^enheit erinnern uns der 
Accent auf der Schlussilbe von Kcce im fünften Takt, auf da von jurejurando und auf re von crescere. 

■) L. Schwann in Düsseldorf. Part. 2 M, Stimmen a 20 ^i, T. ja;enau. 

^) Mij-sa XVIII. in hon. 8. Maximi, primi Eppi Taurincnsis ad 3 voc inaequ- (.V., T. et B.) org. 
comit. Op. 69 u. T. «renau, m. J. Bomero e Capra (Ed. Cain-a Nr. ZV. Partitur 1 Lire 20 cent. 
St. a 3ü cent. Stich und Ausstattung der Messe sind überraschend rein und schön. In Deutschlnnil 
durch jede Buchliandlun^ bei J. O. Bösseneckt'r (Ad. Stcnder) in Rcgensburij zu beziehen. 

*) Op. H9b. In hon. S. Maximi Ep. Conf. ad \\\ voces acqu. | viriles !| cum orsjf. Regensbur»;. 
Fr. Pustet. Part. 1 Ji 2() jj. St. A 12 ^; T. i>:enau. ni. J. Im Benedictuft Takt 12 ist eiu Stichfehler 
stehen geblieben: ihis c des Tenor y:ehr»rt in den 4. Zwischenraum, das Intervall ist also eine Sekunde, 
nicht eine Nonc. 



-G 71 E>- / 

mit besonderer Rücksicht auf deutsche Chorverhältnisse, wird aber auch im Auslande 
viele Freunde gewinnen, da die füllende Orgelbegleitnng, äusserst einfach gehalten, 
die von vielen Männergesangvereinen leider mit Unrecht gefttrchtete „Leere im Zu- 
sammenklang" prächtig ergänzt, ohne in instrumentales Wesen zu verfallen. Dieses 
Opus 69 b ist unter der geringen Zahl von Messen inr 3 stimmigen Männerclior eine 
der gediegensten und weist in anderer Tonfarbe die hervorragenden Eigenschaften 
aus, welche dem bei Borriero & Gapra in Turin erschienenen Opus 69a zugesprochen 
wurden. 

In beiden Messen können moderne Autoren lernen, was eine Komposition zu 
dem macht, was sie ist. Viele betrachten die Farbe als Hauptsache und die Zeichnung 
als Beiwerk. In der Missa XVIII, wie bei den meisten Werken Hallers, ist die 
Zeichnung, die Deklamation des liturgischen Textes, an der sich sämtliche Stimmen 
nicht mechanisch, sondern organisch beteiligen, die Hauptsache, Farbe (hier Begleitung) 
ist ihm Beiwerk, da die aus der richtigen Deklamation sich entwickelnde Farben- 
fülle vorausgesetzt wird. Die Begleitung ist in diesem Falle eigentlich nur Hinter- 
grund und hebt als solcher die Singstimmen klarer ab. Orosse Maler versichern, dass 
es nicht leicht sei, einen Hintergrund zu malen, und einer derselben (William Hunt, 
Schüler des grossen Millet) behauptet, die alten Meister hätten sich mehr Mühe ge- 
geben mit ihren Hintergründen als mit ihren Figuren; van Dyck sei zu Rubens mit 
der Empfehlung gekommen, er könne schon einen Hintergrund malen, letzterer habe 
ihm geantwortet: „Das ist mehr als ich kann." Wer beides kann, dessen Werke ver- 
dienen studiert und aufgeführt zu werden. 

Das Op. 66 von Alban Upp^) ist eine Messe für 4 stimm, gem. Chor (T. ad lib.) 
mit Orgelbegleitung, in welcher der liturgische Text richtig wiedergegeben ist, und die 
Orgelbegleitung keinerlei Schwierigkeiten enthält. Die einstimmigen Melodien des 
Kyrie und Christe sind keine Motive im Sinne der Kunst, da sie keine Ausarbeitung 
gefunden haben ; der Komponist liebt die Intervallschritte der grossen Sext, der kleinen 
Septime und Oktave, sowie zahlreiche Unisoni der vier Singstimmen; er glaubte wohl 
mit denselben mehr Ausdruck erzielen zu können. Die Messe ist kurz und leicht*^und 
kann auch schwächeren Chören gut empfohlen werden. 

Eine neue Messe von Ignaz Mltterer') verdankt ebenfalls den Turiner Centenarien 
ihre Entstehung und ist für 4 stimm. Männerchor mit oblig. Orgelbegleitung komponiert. 
Die Motive sind äusserst knapp, rhythmisch präcis und melodisch ausdrucksvoll^ er- 
funden und kehren im Laufe der Komposition in verschiedenen Wendungen wieder. 
Die Messe ist von südlichem Feuer durchglüht, voll dramatischer Effekte, anregend zur 
lebhaften Betrachtung des liturgischen Textes, nirgends trocken oder bloss reflektierend, 
in allen Stimmen festlich klingend. Die Orgelbegleitung umkleidet, besonders bei Solo- 
oder ünisonostellen , den Gesangsatz mit .farbenprächtigem Gewände und ist öfters 
orchestral angelegt. 

An dem Kunstwerke sollen und werden nicht bloss die Italiener Freude haben, 
denen zulieb der Komponist modulatorisch lebhafter gewesen ist, als er sonst bei seinen 
gewiss nicht langweiligen, vielmehr stets packenden Kompositionen zu sein pflegte, 
sondern auch die vielen Männerchöre des Cäcilien Vereines, welche diese Prachtmesse 
unschwer bewältigen werden. 

Sechs 5 stimm. Motetten von Giov. Pierluigi da Palestrlna^) hat H. Bewerunge, 
Mnsikprofessor am theologischen Zentralseminar zu Maynooth (Irland), für 5 stimmigen 
Männerchor eingerichtet (2 T., Bar., 2 B.), und mit Tempo-, Atem- und Vortragszeichen 

•) 8t. AlbanK-Messe. A. Böhm & Sohn in Aujfsbiirg: und Wien. Part. 1 ^ 10 ^, St. a 25 ^. 
T. genau. 

*) II. in hon. S.»«. Sindonin D. N. J. Chr., quam ad 4 voc. vir. conc. org. composuit J. M. Op. 76. 
Borriero e Capra in Turin. (Edizione Mnrceüo Capra Nr. is.) T. genau, m. J. Part. 2 Lire, St. ä 30 cent. 
In der Kathedrale San Giovanni befindet sich hinter dem Hochaltar die ('apclla del Ss. Sudario, in 
welcher ein Teil dos Linnenturhes. in dem der göttliche Leichnam eingehüllt war, aufbewahrt wird. 

•) O admirahile commercium. lmin*ouerium exHvecfavit, Terra tremuit, Dnmive Deua in MmyUcitatc. 
KxRuUnte Deo und Diffusa est gratia. So Wann in l)ti»8eldorf. Part. 3 M, St. a Wh ^^. T. y:cnau, m. J. 



^ HG It ö- 

versehen. Das Unternehmen ist geistreich und neu, auch muss man der Versicherung 
des Herausgebers, dass er sich durch mehrfache Aufführungen von der guten Wirkung 
dieser Bearbeitungen überzeugt habe, vollen Glauben schenken ; tüchtigen Männerchören 
ist durch die neuartige Fassung dieser sechs Palestrinaperlen eine wertvolle Gabe 
geboten. Wer die Originalien dieser 4 Offiertorien und 2 Motetten^) nicht kennt oder 
zu hören keine Gelegenheit hat, kann sich über die Wirkung und das Wesen des 
Palestrinastiles ein BÜd machen, das ebenso gut ist, als viele Nachbildungen Bafad'scher 
Gemälde in Radierungen oder Stichen. Dass aber jener Farbenschmelz, in welchem 
Palestrina durch Herbeiziehung von Sopran und Alt grösseren Tonumfang und mehr 
Licht erzielte, durch die Bearbeitung Bewerunge's verloren gegangen ist, wird auch 
der verdiente Herausgeber zugestehen müssen; die fünf Männerstimmen mit ihren 
dunkleren Tonfarben sind in dem engen Räume von zwei Oktaven eingeschlossen und 
haben nicht mehr jene freie Bewegung, welche dem Meister innerhalb dreier Oktaven 
zu Gebote stand. Der interessante Versuch ist aller Beachtung wert und Referent bittet 
um Nachricht, wenn tüchtige Männerchöre die eine oder andere dieser Motetten (viel- 
leicht das Improperium am Palmsonntag oder Terra tremuit am Osterfeste) nach den 
vorzüglichen Angaben Bewerunge's zur Aufführung bringen sollten. 

In einem Fange lingtta von B. Pozzolo für A., T. und B. sind die Strophen in 
die mensurierte Choralmeiodie (1., 3. u. 5. im ^U, 2., 4. u. 6. im V* Takte) gekleidet, 
unter Beifügung einer oblig. einfachen Orgelbegleitung.^) Die Arbeit bekundet tüchtige 
Schulung und kirchlichen Ernst. 

Tantum ergo und Oenitori in fortlaufendem Satze komponierte R. Remondi (op. 53.) 
für zwei Oberstimmem,*) die in zart geschwungener Cantilene, umspielt von selbständiger 
Orgelbegl. und unter sich imitierend, in melodiöser Führung andächtig und liebUch 
klingen. 

Eine zweistimm. Messe '^) von Jos. Renner Jim. wandelt nicht die ausgetretenen Pfade 
leichter Landmessen, ohne dem C. und A. mehr zuzumuten, als man überhaupt von 
einem Sänger verlangen muss. Melodieführung und Orgelbegleitung sind modern; letztere 
fordert, keine grosse Technik, wohl aber Geschmack in der Registrierung und Vertrautheit 
mit der Cadenz- und Harmonielehre. In rhythmischer Begleitung herrscht ausserordent- 
liche Mässigung und Ruhe, massige Chromatik ist der interessanten und nicht gewöhn- 
lichen Orgelbegleitung zugewiesen, die Singstinimen sind fast durchgehend in diatonischen 
Intervallen geführt. Guten und mittleren Chören kann diese Messe empfohlen werden. 

Eine ausserordentlich tüchtige Arbeit ist die Heinrichsmesse in As-dur für gem. 
46t. Chor von W. Sf hAllgen, ^) deren in den Kyriesätzen angekündigte Motive, mit 
Geschick erweitert und mit Kunst ausgearbeitet, bei den verschiedenen Teilen des Mess- 
textes wiederkehren und so zu einheitlicher Stimmung führen. Es ist ein frommes 
Singen in diesen imitatorischen Formen, ein Wohlklang und eine Klarheit in der 
polyphonen Stimmtührung, welche den Wunsch erregen, es mögen sich unsere guten 
Chöre mit dem anmuthigen Werke oft und gerne beschäftigen. 

Zu den preiswürdigsten Messen der neuesten Zeit ist das Op. 17 von Carl lUei für 
5 St. (C, A., T., 2 B.) zu zählen,®) wenn die musikalische Faktur als solche in Betracht 
kömmt ; die Anlage der Partitur auf 5 Liniensystemen (2 Viol.- und Bass- und 1 Tenor- 
schlüssel) erleichtert die Übersicht der Stimmenführung in ausserordentlicher Weise 
und muss lobend hervorgehoben werden. Obwohl aus dem Thema über die Antiphon 
Ave Maria (g c d d a b a), das auch in anderen Choralmelodien öfters zu finden ist, 
der Schluss gezogen werden kann, dass der kontrapunktisch durchgebildete Komponist 

^) Erstere aus dem 9. Bd., admirabüe aus dem 1., Extdtate aus dem 4. Bd. der Ge8.-Au8g;abc. 

*) Bartol. Pozzolo ist Kapellmeister in Como. Verlauf von Boiriero und Capra in Turin. JEdiz. 
l'apra Nr. 19. Part. 75 ccnt. 8t. ä, 10 cent. T. vollst., mit J. 

*) Turin, Borriero u. Capra. Ediz. Capra Nr. 16. Part. 75 cent. St. a 10 cent. Text vollst, m. J. 

*) 2. Messe für S. u. A. mit Or^el. Op. 31. Augsburg und Wien, Ant. Böhm. Part. 2 M, 
St. ä 40 ^. T. vollst. 

*) M. in hon. S. Henrici. Op. 6. Part. 2 ,Ä, St. ä. 25 /^. Schwann in Düsseldorf. T. voUst. 

°) Loretomesse über ein dorisches Thema für 58t. gem. Chor a capeila. Part. 3 M. St. a 60 v^. 
Leipzig, F. E. C. Leuckart (C. Sander). T. vollst. 



-13 »3 er- 
sieh auch in der dorischen Tonart zu bewegen gesonnen war, so muss doch konstatiert 
werden, dass die Loretomesse weder im Sinne des 16. Jahrhunderts, noch in dem der 
Bach'schen Schule als „dorisch" gelten kann, sondern sich auf modernen, übrigens ganz 
soliden Geleisen fortbewegt. Von dieser akademischen Frage absehend, wünscht Referent, 
dass tüchtige, gutgeschulte Chöre sich ernstlich mit dem Studium des schönen, festlich 
angelegten, modulatorisch reich ausgestatteten, rhythmisch hochpathetischen Werkes 
beschäftigen ; die Wirkung auf die Sänger und Hörer kann bei energischer und geistes- 
verwandter Direktion nicht fehlen, denn die dynamischen und rhythmischen Andeutungen 
des Komponisten verhindern Fehlgriffe auf das Möglichste. 

Unter Hinweis auf S. 52 der Mus. s. sei hier bemerkt, dass die 36 vier-, fünf- und 
sechsst. Tonsätze, wel(^he den Inhalt des Officium hebd. s. von Th. Lud. de Vietoria bilden, 
nunmehr auch in eigenem Bande als 4. — 7. Heft des 2. Bandes vom Repertarium mu$. s. 
erschienen sind.*) Ein eigenes Vorwort und doppeltes Inhaltsverzeichnis gibt die nötigen 
Aufschlüsse über Verwendung und Bedeutung dieses Meisterwerkes kirchl. Vokalgesanges. 

Die 155 Oradnalien, Alleluja und Traktus, Hymnen, Sequenzen und 
Motetten des ganzen Kirchenjahres für 1-, 3-, 4- und 5 st gem. und Männerchor, welche 
Pr. Witt in den „Flieg. Bl. für k. K. M. und Mus. .»." durch mehrere Jahre veröffent- 
licht hat, sind nunmelu: in Partitur vollständig erschienen und bilden einen stattlichen, 
sehr brauchbaren Band^) mit praktischen Registern. (Vgl. die Referate über das 3., 
4, und 7. Heft in MtM. s. 1897 S. 100, 210 und 268.) F. X. H. 

Vom Bücher- und Musikalienmarkte. 

„Drei Gesänge zur Investitur eines Pfarrers'', und zwar ein Begrüssougslied mit deutschem 
Text. 4 stimmig, sowie Ego sum paator Inmus 4 stimmig und Ymi Oreatar 5 stimmig komponierte 
Karl Allmenaini^er in Abtsgemünd als Op. 17, Eeigensburg bei Fr. Pnstet Partitur 1 M, 
8., A., T. ä 6 V), B. & 10 /^. Die di*ei Nummern sind trotz ihrer Einfachheit änsserst wirkungsvoll 
nnd mnsikalisch gediegen. Vom Hymnus Veni Creator ist nur die 1. Strophe komponiert und Amen 
beigefügt; derselbe kann auch vor der Pi-edigt gebraucht werden. 

Ein Stabat nuUer von A. J. M. Diepenbrock, Verlag von Stampf & Koning in Amsterdam, 
ist für den Konzertgebrauch bestimmt und dem Dirigenten des gemischten Gesangchors in Amster- 
dam. Herrn Ant. Averkamp gewidmet. Der lateinische Text dieser herrlichen Dichtung des Jacopone 
da Todi stimmt nicht in allen Versen mit dem der liturgischen Bücher überein. Was die Kompo- 
sition als solche anlangt, so wechseln ganz einfache, homophon nnd harmonisch gedachte Strophen 
mit Hehr chromatischen nnd durch Stimmenteilung 5-, 6- nnd 8 stimmig anwachsenden Sätzen ab. 
Der Antor bemühte sich dnrch Tonmalerei den Textausdmck zu erhöhen und ist um kein.. J^Iittel 
der Modulation, des Rhythmoswechsels nnd dynamischer Effekte verlegen. Den Zweck, dnrch Äusser- 
lichkeiti'n zu überraschen, hat er auf Kosten des reinen Satzes ohne Zweifel erreicht, dass aber die 
grellsten Tonfarben von # bis pp nebeneinander gesetzt sind , will dem Referenten aurchans nicht 
behagen; auch findet er den Farbenapparat für die Worte paradisi gloria, am Schlüsse der durch- 
komponierten Seqnenz, der von pp, cresc. bis /, decresc bis pp und dtmn zu- nnd abnehmend bis ppj) 
für sieben Takte in Anspruch genommen ist, nicht nnr unpassend, sondeni hier auch unnatürlich. 
Solche' Linien führen nicht zur Paradiesesherrliclikeit. 

Für die Diözesen Wien, Linz nnd St. Polten ist von Seiten der betreffenden Ordinariate ein 
katholisches Gesangbuch approbiert worden, das den Titel „Te Deum landamus" trägt. Zu dem- 
selben verfasste Jos. Gabier eine Broschüre von 100 Seiten in 8^ (Breitkopf & Härtel in Leipzig), 
in welcher znei^t allffemeine Bemerkungen über das katholische Kirchenlied (S. 1— 25J unter Hin- 
weis auf die einschlägige Litteratur znsammengefasst sind. Dann folgen die besonderen Bemerkungen 
über die 106 Nummern des neuen Gesangbuches, in ähnlicher Weise mit historischen und kritischen 
Notizen versehen, wie solche von P. Dreves für das „0 Christ hie merk'" und von Jos. Mohr zum 
„Psälterlein*' gegeben worden sind. Der Verfasser ist mit der einschlägigen Litteratur vollständig 
vertrant nnd erzählt S. 27. dass die Auswahl und Ordnung der Liedertexte von ihm selbst besorgt, 
die WaJil der Melodien aber von ihm in Verbindung mit f Joh. Ev. Habert, der für das ^anzo 
Werk die Harmonisierung bearbeitet hat, getroffen worden ist. Nachdem die Texte durch die ge- 
nannten Ordinariate approbiert worden sind , steht es dem Referenten nicht zu , sich über diesen 
Punkt persönlich auszusprechen. Was die Wahl der Melodien anlangt, so sind ihm unter anderen 
die gar zn liedermässigen Weisen von Aiblinger, Schnbiger, Schubert nicht sympathisch, obwohl 

') Off. h. s. continens varias cantiones sacras ex Liturgia sacra Dominicae Palmarum, Fer. V. 
et VL et Sabb. Sancti. Regensburg. Fr. Pustet, Part 3 .4( 20 ^4, in elegantem Einband 4 JK 20 4^, 
Text vollst., mit Jahr. Die Stimmen sind im Stich und werden bei sofortiger Bestellung zur rechten 
Zeit, noch vor der Charwocke, versendet 

^0p. 84. 1879—1889. Preis der 8 Hefte in elegantem Einband 8 Ul 80 ^. Fr. Pustet, Regens- 
. vollst, m. J. 



-P3 14 e^ 

sie niemand ankirclilich nennen kann; die Erfahitin^ jedoch hat gelehrt^ dass solche moderne Weisen 
im Munde des Volkes, besonders nach der rhythmischen Seite ^erne ausarten und entweder durch 
schleppenden oder durch zu lebhaften Vortrag einen trivialen Beigeschmack erhalten. Nach Seite 
der Liturffie befremdet nur der Hinweis auf eine Verordnung eines Ordinariates vom 29. Okt. 1845. 
aus dem hervorzugehen scheint, dass man auf die Intonation des lateinischen Te Deum laudamus 
von Seite des Priesters ohne Bedenken das deutsche ^jGrosser Gott, wir loben Dich" folgen lassen 
könne. Zur Erteilung einer solchen Erlaubnis ist kein katholisches Ordinariat befugt. Mit der 
Singmesse von Michael Haydn beginnt und mit der österi'eichischen Volkshymne „(lOtt erhalte, 
Gott beschütze** schliesst dieses katholische Gesangbuch, bei dessen zweiter Auflage (1880 ist die 
erste erschienen) „eine Anzahl minderwertiger oder seltener verwendbarer Texte und Melodien 
weggelassen und dafür bessere, entsprechendere aufgenommen wurden". — Zu diesem Gesangbuche 
schrieb der t Job. Ev. Habert die Harmonisiening in schlichtem 4 stimmigem Satze und so. dass 
die Lieder auch 4 stimmig gesungen werden können. Der Band von 117 Seiten in Folio, von ßreit- 
kopf & Härtel prächtig ausgestattet, enthält auch sämtliche Textstrophe^i , von denen jedoch nur 
die erste zwischen den zwei Notensystemen unterlegt ist. Die mit einem * versehenen Nummern 
sind nach dem Tode Haberts von einem Ungenannten harmonisiert worden; bei einer derselben 
(Nr. 97) muss satt des ^ ein l? als Vorzeichen konigiert werden. Gegenüber den Orgelbüchern, 
welche seit dem Wirken des Cäcilien Vereins in fast allen Diözesen erschienen und mit Vor- und 
Nachspielen auf das Mannigfaltigste und Eeichste ausgestattet sind, muss es als ein grosser Mane^el 
di^B Orgelbuches von J. E. Habert bedauert werden, dass nicht ein einziges Vor-, Nach- oder 
Zwischenspiel (für die einzelnen Strophen) beigegeben ist; man mutet den schwächeren Organisten gai- 
viel zu und öffnet auf diese Weise die Schleussen ungegohrener und unsauberer Organistenphantasie. 

Unter dem Titel -Kleiner Konzertführer" sind bei Breitkopf & Härtel in Leipzig 12 Heftchen 
ii 10 \ erschienen, weiche den ausgezeichneten Musikschriftsteller und Dirigenten Prof. Dr. Her- 
mann Kretzschmar , Universitätsmusikdirektor in Leipzig zum Verfasser haben. Dieselben sind 
mit Zustimmung des Verlegers A. G. Liebeskind, bei dem Kretzschmar's „Führer durch den Konzert- 
saal" erschienen ist, in Einzelausgaben durch Notenbeisniele bereichert und entsprechend umge- 
arbeitet, vortreffliche Hilfsmittel, um die Musiker und Musikliebhaber mit dem Aufbau grösserer 
Musikwerke vertraut zu machen. Bisher sind folgende Werke einzeln besprochen worden: 
Nr. 501. Bach, Johannes-Passion. Nr. 502. Bach, Matthäus -Passion. Nr. 503. Bach, H-moU-Messo. 
Nr. 504. Beethoven, Missa solemnis. Nr. 505. Beethoven, 5. Sjrmphonie in C-moll. Nr. 506. Berlioz, 
Harold-Symphonie. Nr. 507. Berlioz, Symphonie fantastique. Nr. 508. Händel . Israel in Eygypten. 
Nr. 509. Haydn, Schöpfung. Nr. 510. Liszt, Paust -Symphonie. Nr. 511. Liszt, Legende von der 
heiligen Elisabeth. Nr. 512. Mozart, Requiem. Weitere Konzertführer werden in rascher Folg»» 
erscheinen. Werke, die noch nicht ausgegeben sind, liefert die Verlagshandlung auf Wunsch von 
Konzertanstalten bei rechtzeitiger Mitteilung schon vorher. Jede Buch- und Musikalienhandlung 
nimmt Bestellungen entgegen. 

Über das Buch von Enrico dl San Martino, ^Saggio critko sopra akune cause ä% decadema 
mlla musica italiana aJle flne (kl secolo XIX.*' [Koma, via della Pace, Num. 35. (Tipografia di Filippo 
Cuggiani), 207 Seiten] hat sich die Mus. ». bereits auf S. 20 geäussert; sie will ihr Versprechen, den 
ernsten Inhalt auszüglich mitzuteilen, in folgenden Zeilen einlösen. In 11 Abschnitten spricht der 
Verfasser mit eindringlichen, manchmal Keulenschlägen nicht unähnlichen Worten von einigen 
Ursachen des Verfalls der Musik in Italien am Ende des 19. Jahrhunderts, fügt aber auch seine 
Katschläge zur Verbesserung bei. — Das 1. Kap. beginnt mit dem Satze: „Italien befindet sich 
gegenwärtig in einer nach jedem Gesichtspunkte unglückseligen Lage." In politischer, finanzieller 
und künstlerischer Beziehung steht es schlecht, nach musikahscher Seite wird die Seltenheit wahrer 
musikalischer Genie's, welche seit Jahrhunderten den Kuhm Italiens gebildet haben, beklagt. — Im 
2. Kap. ist von der Impotenz die Rede, mit welcher die neueren italienischen Kompositionen be- 
haftet sind, es fehle an der ruhigen, ernsten Liebe zur wahren, echten Kunst; die Form sei das 
Kleid des Gedankens, beides vermisse er. Statt gesunder, kräftiger Kost biete man aufregende und 
aufreizende Gewürze und Zuthaten; in den neuen Formen, die nicht existierten, wenn man das 
Studium der grossen Klassiker nicht vernachlässiget oder missachtet hätte , zwingt man uns die 
ganze Tonleiter vom Schönen bis zum Monströsen, vom Grossen bis zum Nichts^ vom Übermächtigen 
bis zum Schwächlichen zu durchlaufen. Das gi-osse Talent und die Leichtigkeit der Auffassung sei 
wohl die Ursache, dass der Italiener nicht so neissig und so ausdauernd sei, wie die anderen Völker. 
Als Gegenmittel wird unerbittliche Strenge der Lehrer. Kritiker und des Publikums gegen alle 
musikalischen Werke verlangt, denen trotz ihres bestechenden Glanzes Idee und Form f etilen. — 
Als weitere Ursache des Venalls wird im 3. Kapitel der Mangel an Glauben, unter dem der Ver- 
fasser nicht nur den religiösen, sondern vor allem den idealen an die Kunst versteht, beklagt. Man 
habe sich dem Skeptizismus ergeben, und darum sei sowohl die Kirchenmusik als auch das Oratorium 
so sehr in' Verfall geraten gegenüber der Zeit eines Palestrina, Marcello, Händel, Bach u. s. >y. — 
Das 4. Kapitel scmldert den schädlichen Einfluss, welchen Richard Wagner auf die italienische 
Kunst geübt habe; der Verfasser sieht in klimatischen Verhältnissen, nationalen Anlagen und Ge- 
wohnheiten so wesentliche Faktoren, dass er gemischte Chorvereine in Italien für unmöglich hält (!). 
Das Kapitel ist überhaupt äusserst merkwürdig, aber nach Lage der Dinge nur in nebensächlichen 
Punkten anfechtbar. — Im 5. Kap. wird das moderne Leben, die Nervosität und der fieberhafte 
Drang nach neuen Genüssen als Ursache der Verderbtheit des Geschmackes bezeichnet. Das 6. Kap. 
spricht von jenen, welche musikalisch arbeiten, nur um ihre Lebsucht befriedigen zu können. Daher 

a. Kap.) machen sich die Künstler zu Sklaven des Publikums und verlieren ihre Unabhängigkeit. — 
it dem 8. Kap. beginnen Vorschläge zur Besserung: In Italien sind zu viele Schulen ffir Musik- 



-43 »5 E>- 

anterrichtf in denen nnr die Mittelmässigkeit gepflegt wIihI. Die Vorbildung dieser Musikanten sei 
nach allen Beziehnngen eine geringe; man veriang:e deshalb eine allgemeinere, für die Konser- 
vatorien auch humanistische Bildung. — Das 9. Kap. redet von der JKonzentrieruiig der Musik- 
schulen in wenigen, aber bedeutenden Städten (in Italien hat nämlich jede, auch die kleinste Stadt 
eine Musikschule), das 10. macht Vorschläge, um die wirklichen Musiker vor den unvernünftigen 
Forderungen des Publikums zu schützen und ihre künstlerische Freiheit zu wahren. Ein kurzes 
Schlusswort (11. Kap.) bekundet den hohen £rnst und tiefen Schmerz des Verfassers, von dessen 
Vorschlägen nur zu wünschen ist, dass sie ins Leben treten können. 

Rud. Joh. Pichler (Eom, Via del camnidoglio 5) sendet der Red. eine Motette im mixolydisciien 
tVlI.) Ton mit deutschem Texte ,jünsere Trübsal, die zeitlich und leicht ist" in autographierter 
Partitur zu. Der Komponist hat eine strenge Schule durchgemacht und behandelt die trefflich ge- 
wählten Motive mit dem schwungvoll deklamierten Texte im gemischten 4 stimm. Chor äusserst 
gewandt und eindrucksvoll. Besten Dank für die Aufmerksamkeit und herzliches Criückauf zu 
grösseren Werken im gleichen Stil. 

Eine Papsthymne für Unisonochor mit Pianofortebegl. zu 4 oder zu 2 Händen „Erhebet euch 
im Freundesbunde" ist bei A. Coppenrath (H. Pawelek) erschienen und wurde von dem f Doni- 
kapellmeister Max Rauscher komponiert. Dieselbe ist sehr schwungvoll und Iflsst sich wegen der 

bequemen Stimmlage zwischen es und es durch Hunderte von Sängern wirksam zum Vortrag bringen. 

Die Konzertberichte und Artikel, welche der Musikreferent der Pariser Bevue ülmtrU von 
1896/97 veröffentlicht hat. sind in eineni Bändchen von 266 Seiten gesammelt erschienen. Das Buch 
betitelt sich La musique a Paris 1896— -1897, 3me annee, der Verfasser ist Gustave Robert, der 
Verleger Ch. Delagrave, 15 rne Soufflot in Paris. Preis 3 Fre. 50 cts. Man sendete dies Büchlein 
an die Red. der Mus, 8, mit dem Ersuchen, den Waschzettel des Buclihändlers als Inserat aufzu- 
nehmen; in demselben wird von den sehr interessanten Bemerkungen gesprochen, welche der Ver- 
fasser über die musikalische Begabung der deutschen (la musicalite des Allemands ä pt^opos des con- 
certs Nikisch) bei Gelegenheit des Konzertes von Nikisch gemacht hat. Man möchte aus diesen 
Worten auf Lob schUessen. Die Red. der Mus. s. hält es daher für notwendig zu konstatieren, dass 
G. Eobert im Gegenteile die musicalite der Franzosen als Komponisten und Dirigenten viel höher 
stellt, als die der Deutschen und mit Mottl und Nikisch sehr unzufrieden war, auch seine Lands- 
leute kräftig tadelt, welche in den Konzerten der Genannten applaudiert haben. Über diese Ansicht 
soll mit dem Verfasser nicht gerechtet werden; wer sich für das Buch interessiert, hat Gelegenheit, 
die Anflchauungen eines echten Franzosen in musikalischer Beziehung kennen zu lernen, denn Paris 
ist Frankreich. Unter den bibliographischen Besprechungen findet Referent eige sehr warme 
Empfehlung des Buches von Abb^, Chaminade „La musique sacree, teile qtte la veut VEglis^, über das 
auch in Mus, s. 1897. S. 57 lobend referiert worden ist. 

unter dem Titel „Die Psalmen der Vesper und der Komplet nach römischer Singweise und 
mit der in der Domkirche zu Münster gebräuchlichen Textunterlage" bearbeitete Monsignore 
Friedr. Schmidt sämtliche Vesperpsalmen mit dem G-Schlüssel auf 4 Linien und so transponiert, 
dass der I., IV. und VI. Ton eine Sekunde höher, der IL eine Quart höher, der III., V. und WY\1, 
eine Sekunde, der VII. Ton eine Terz tiefer stehen; der Text ist, wie im Psalterium vesj)ertinum 
des ünterzeicnneten bei Mediatio und Finalis durch senkrechte Linien auf die Melodie verteilt. Wir 
besitzen nun. seitdem die S. R. C. die Verteilung der Textsilben unter die Psjilmformeln vollständig 
freigegeben liat, bereits sechs unter sich nur in wenigen Punkten verschiedene Anweisungen. Das 
Büchlein unseres Generalpräses ist vorzüglich und wird den Zweck, Einheit und Übereinstimmung 
beim Psalmengesange zu erzielen, vollkommen erreichen. Münster i. W., Buchhandlung Regensberg; 
geb. 1 wÄ 20 -;?^. 

Als Inauffuraldissertation zur Erlangung der philosophischen Doktorwürde an der Universität 
Leipzig legte ÄJit. Wilh. Schmidt eine 74 Seiten umfassende und Dr. Hugo Riemann gewidmete 
Studie vor über die Calliopea legale des Johannes Hothby, einen Beitrag zur Musiktheorie des 
15. Jahrhunderts. Leipzig, bei Hesse & Becker. Der Verfasser hat die Litteratur über den 
engÜBchen KarmeütenmÖnch fleissig zusammengesucht und der Arbeit von P. ütto Kornmüller im 
klrchenmusikalischen Jahrb. 1893 die biographischen Notizen entnommen. In 4 Teilen wird dann 
der Inhalt der Calliopea legale, welclie Raimund Schlecht nach der französischen Übersetzung 
Ooussemaker's in der Trierer Cäcilia 1874 deutsch bearbeitet und mit Anmerkungen vei-sehen hat. 
nach drei italienischen Manuskripten kommentiert. Beim Lesen stört es. dass tür die italienischen 
Texte die gleiche Schrift angewendet wurde, wie für die deutschen Erklärungen. Dunkle Stellen 
in dieser und in den anderen Schriften Hothby's bleiben immer noch bestehen; dieser Theoretiker 
macht überhaupt den Eindruck, als habe der i. J. 1471 Verstorbene sich um nichts gekümmert, was 
zu seiner Zeit die praktischen Musiker des 15. Jahrhunderts ins Leben gerufen hatten. Die fieissige 
Studie Schmidt's sollte durch Herbeiziehung der übrigen Schriften Hothby's und durch Vergleichung 
mit denen des Tinctoris zu einem grösseren Buche über die Geschichte der musikalischen Theorie 
des 15. Jahrhunderts Veranlassung geben! Der kenntnisreiche Verfasser besitzt zui* Abfassung 
eines solchen Werkes die nötigen Eigenschaften, die Schwierigkeit wird nur darin bestehen, hierfür 
einen Verleger und die nötige Zahl von Abnehmern zu finden. 

,.Ave Maria** betitelt sich eine Sammlung von 10 deutschen Marienliedem für 3 st. Frauen- 
und Kinderchor mit Orgelbegl., komponiert von Aag. Wütberger Op. 27. Schwann in Düssel- 
dorf; Part. 2 M^ St. ä 25 /^. Einige Nummern, die auch ohne Orgelbegl. gesungen werden können, 
sind mit * bezeichnet. Melodie, Textdeklamation, Ausdruck und musikalische Behandlung sind lieb- 
lich, treffiich, innig und wirkungsvoll. F. X. H. 



h 



-Ö »6 BH 

YermiBohte Nachrichten und Mitteilungen« 

1. X Im katholischen Volksverein zu Arzberg fand ein Konzert des Waldsaasener Kirchen- 
chorcs am 13. März statt mit folgendem Programm. Weihegesang an die heilige Cäcilia, gem. 
Chor von Schildknecht. Wie lieblich sind die Boten, Chor aas „Pamns** von Mendelssohn. Singst 
Du für mich, Männerchor von Lipp. Dank sei Dir, Öott, Chor ans „Elias^ von Mendelssohn. Der 
Tiroler Adler, Cantate fdr Männerchor und Soli mit Klavierbegl. von Mitterer. Recitativ. Terzett 
und Chor aus „Christus" von Mendelssohn. Herbstsonntaff, gem. Chor von Löhle, Herr, unser 
Herrscher, Chor aus „Ellas** von Mendelssohn. Nun alle Eflumen träumen. Männerchor von Lipp. 
O welch eine Tiefe des Keichtums. Chor aus „Paulus** von MendelsHohn. 

2. + Bamberg. Der Domchor fährte am Feste Maria Lichtjuess die ProzesHionsgesänge 
von Hanisdi, sowie die Missa Papae Marcelli von Palestrina, femer das dreistimmige Offertoriuni 
Diffiim von HaUer auf. Wälirend der Sonntage Sentuagesima bis Quadragesima wurden die herr- 
lichen 5stimm. Offertorien von Palestrina. am 1. una 2. Fastensonntag je eines der schönen Respon- 
sorien für die (3harwoche von Mitterer nach dem Choraloffertorium eingelegt. Am 28. Februar und 
2. März sang der Domchor bei ausverkauftem Hause im hiesigen StadtUieater die Chöre zum Fest- 
spiel „Dreizehnlinden^* (in der Bearbeitung von Pauss), dessen Reinertrag dem hiesigen kathnl. 
Arbeiterverein zu einem projektierten Arbeiterheim zufloss. Was die Musik betrifft, so ist dieselbe 
von Maria von Arnds einfach, zu Herzen gehend, aber nicht ganz originell. Nach den Tages- 
blättern fanden die Chöre ungeteilten BeifaU. Für die Knaben waren &s häufige Chroma. der 
•*/« Takt und die hohe Lage anfangs ungewohnt. Die Soli wurden von Frl. Tremel (Alt) und Öerm 
Lehrer Friedrich (Bariton) bestens executiert. Am Feste der hl. Kunigunda, 3. März, sangen die 
Zöglinge des hiesigen Lehrerseminars unter Leitung des Herrn Musiklehrers Schmitt die Missa 
solemnis von Bill für Männerchor und Orgel (Orgelbegleitung H. Musiklehrer Schmidtkonz) in aus- 
gezeichneter Weise. 

3. O Breslau. Der Bohn'sche Gesangverein brachte am 15. Februar in 16 Nummern 
das deutsche Lied in den Befreiungskriegen (1813/15) nach Volksweisen und Komposititmen von 
Fr. H. Himmel, Ad. Philipsbom, Albert Methiessel^ Fr. Ign. Lanzka, Karl Keller, B. A. Weber, 
C. M. V. Weber, L. van Beethoven und Job. Cotta beim 71. nistorischen Kona^rt zur Aufführung. — 
Am 28. Febr. fand das 72. historische Konzert statt, bestehend in geistlicher Musik von Felix 
Mendelssohn-Bartholdy. Die 11 Nummern des ernsten Programmes bestanden aus dem Präludium 
f. Orgel op. 37, Nr. 2, und Ada^o aus der Sonate op. 65, Nr. 1, (Orgel gesnielt von Dr. Em. Bohn>, 
aus einer Hymne fdr Sopran mit Chor, dem Psalm Laudate jnteri op. 39, Nr. 2, Arie aus »Paulus'' 
Recitativ und Doppelquartett aus „Flias'S 8 stimmige Sätze aus op. 79, ersten Chor aus dem 42. Psalm, 
Nr. 5 aus op. 48 una Nr. 11 aus op. 9 und dem Chor „Es wird ein Stern*' aus op. 97. 

4. O Prair. Die Red. der Mus, s. veröffentlicht gern nachfolgende Erklärung, welche ihr 
infolge des Abdruckes einer Korrespondenz aus dem „Salzb. Kirchenbl.'' in Mus. s, S. 23 zugegangen 
ist. Da die Bemerkung über die Karlskirche in Wien leicht missverstanden werden kann, so ist es 
um so erfreulicher, von einem Mitgliede des Kreuzherrenordens aus Böhmen gute Nachrichten 
über Pflege der Kirchenmusik dortselbst zu erhalten. Die Erklärung lautet wörtlich: „In der Mutter- 
kirche des Kreuzherrenordens (bei St. Franz} in Prag werden grundsätzlich nur cäciUanische 
Kompositionen aufgeführt. Als Beweis stehe hier eine kleine Probe unseres kirchenmusikalischen 
Programm's vom 2. März (das Fest der sei. Agnes von Böhmen, Süfterin des Kreuzherrenordens) : 
Um 7 Ulir bei einf^r stillen Messe (zelebriert durch Sr. Eminenz den Hochwürd. Herrn Kardinal 
Schönborn) Kyrie und Sanctus aus der 3 stimmigen Messe von Lotti, Regnttm muni von Hai 1er. 
fJiffusa est gratia von Jos. Förster. Oratio S. Ignatii und S. Franci9ci Xav, von Witt, esca 
i)iatorum von Modlmayr, Jesu rex aämirabüis von Palestrina, Fange Hiwua von P. Tereaius 
a S. Maria. Um 10 Uhr beim Pontiflkalamte (Sr. Excellenz der Hochwürd. Herr Bischof von Leit- 
meritz, Dr. Emmanuel Schöbel): Ecce sacerdos magnus (Förster), Missa Panis Ängelicue (Koenen), 
Einlagen von Witt und Förster. Inti-oitus, Tractus, Communio — Choral, Fange lingua (Traumihler), 
Te Defm in C-moll von Witt" 

5. Hf Aus Trier erhält die Red. eine Nummer der „Tr. Landesztg." vom 1. März d. J., in 
welcher mit schwungvollen Worten über einen Kammermusikabend berichtet wird, der den Mit- 
glie/dem de« dortigen Musikvereins hohen Grenuss bereitete. Das Streichquartett des Oürzenich- 
orchesters aus Köln brachte 3 Quartette zu meisterhaftem Vortrage, Schöpfungen von Beethoven, 
Schubert und Schumann. Die Anre^ng, dass durch einheimische ICräfte ähnliche Kammermosik- 
abende veranstaltet werden mögen, hndet die Eed. der Mus. a. selxr erklärlich und lobenswert, denn 
orfuhrungsgemäss nimmt der (ieschmack für ernstere Kirchenmusik im gebildeten Publikum mit 
dt'r Freude an der Polyphonie der klassischen Quartette zu. 



_ Vorliegende Nnmmer enthält 16 Seiten Text, am 1. April wird eine Doppel- 
nnniiner mit 20 Textseiteu erscheinen, welcher auch die 8 noch rttckständigen Magik- 
beilage» beigelegt werden. 



Druck und Verlag von Friedrich PuBtet in Begensbnrg, Gesandtenstrasse. 

Nebst Anseigeblatt Nr. S. 



]>oppelnii]iinier. 

1S98. Regensburg, am 1. u. 15. April 1898. ^':> 7 ^ g. 



MUSICA SACRA. 

Gegründet von Dr. Franz Xaver Witt (f 1888). 

Halbmonatschrift für Hebung nnd Fördemng der kathol. Kircbeninnsik. 

Herausgegeben von Dr. Frans Xaver Haberl, Direktor der Eirchenmnsikschule in Begensbnrg. 

Neue Folge Z., als Fortsetzimg XXXI. Jahrgang. Mit 12 Mnslkbeilagen. 



Die „Mutiea Mcra" wird am 1. und 16. Jeden Monat« aDB^egeben. Jede der 84 Nnmnem omfiaaBt 19 Seiten Text. Die IS Monk- 
beila^n (48 Seiten) wurden in den Nonunem 6, 7 nnd 8 versendet. Der Abonnementpreis dea Jahrgangs betrilgt S Mark; dl« 
Beatellnng kann bei {eder Poatanstalt oder Bnohhandlnng erfolgen. — Bei der Reiohapost mit 20 Pf. Anfsohlag. Bei firaiiko Zusendiuig 

nnter Streifband in DentBchland und Österreich-Ungarn 4 Mk. — ins Analand 4 Mk. 80 Pf. 

lahAltalkerileht: Organaria: 1. Organistengehftlter betr. 2. Litteratur (C. Becker, Jos. Gmber, Ant. Soholxe). 3. Über 
die Orgel in Stift Ria^iedeln (mit % Illnstr.) — Vom Biloher- und Musikalienmarkte: Alb. Becker, Jos. Dobler (S), 

V 

O. Fiesel, M. Haller, W. Herrmaon, E. Nikel, Revae internationale, Job. Slonioko, C. Thiel, Petersjahrbaoh von E. Vogel. — 
Da.s rOmisohe Oradualbuoh und Rpitome Oradnalis Romani. — Ana Archiven und Bibliotheken: Ein 4at. 
Haee die» von Ingegneri. -- Kirchenmnsikalisohe Auffahrungen und Berichte aus: Oraslitz, Regensborg, Diösese 
Seckau, Vorarlberg, Wien. - Kirchenmnsikal. Programm des üoinchoreN Regensburg von Palmsonntag bis 
Ostermontag. — Offene Korrespondenzen. 

Organaria. 

I. Organistengehälter betreffend. — Auf die Eingabe, welche der Organisten- 
verein (Sitz in Köln) an den Hochwürdigsten Episkopat Deutschlands unter Vorlage 
der sechs Resolutionen, die in Nr. 3, Seite 26 der Mils. s. veröffentlicht worden sind, 
gemacht hat, sind im Laufe des Jahres 1897 Antwortschreiben der Ordinariate von 
Rottenburg, Würzburg, Eichstätt, Speyer, Posen und Paderborn erfolgt und in Nr. 9 
des Vereinsorgans „Der Organist" publiziert. Die ausführlichste und sachlichste Er- 
klärung gab wohl der Hochwürdigste Herr Bischof Hubert v. Simar in der Ajitwort 
vom 7. Januar 1898. Dieselbe lautet wörtlich: 

„Auf das gefilllige Schreiben des verehrlichen Vorstandes vom 20. v. M. erwidere ich er- 
gebenst, dass ich die Bestrebungen des Vereins mit dem wärmsten Interesse verfolge und, so weit 
es thonlich ist, gerne unterstütze. In welcher Weise ich in der hiesigen Diözese sowohl das kirch- 
liche Orgelspiel als auch die Besoldunffsverhältnisse der Organisten zu heben mich bemühe, wolle 
der verehrliche Vorstand aus meinem ErTasse vom 10. Febr 1896 ersehen. Den in der Resolution vom 
<). Okt. V. J. ausgesprochenen Wünschen ist durch denselben teilweise schon im voraus entsprochen wor- 
den. Im übrigen aber möchte ich den verehrlichen Vorstand darauf aufmerksam machen ^aass es nicht 
in der Macht der Bischöflichen Behörden liegt, einseitig durch allgemeine Verordnungen eine bessere 
Besoldung der Organisten herbeizuführen, da sie in dieser Beziehung auf die gesetzhche Mitwirkung 
der Kirchenvorstände bezw. der kirchlichen Gemeindevertretungen angewiesen sind. Auch aus dem 
Urunde ist eine allgemeine Regelung nicht wohl angängig, weil die amtlichen Aufgaben der 
Organisten in den einzehien Gemeinden wie auch die matenellen Verhältnisse der Gemeinden selbst, 
die grössten Verschiedenheiten aufweisen. Hier kann nur ein Weg zum erwünschten Ziele führen : 
die einzelnen Organisten müssen ihre Desiderien den betreffenden Eirchenvorständen unterbreiten; 
dif'se sind zunächst gesetzlich befugt, die Gehaltsverhältnisse der Kirchenbeamten bezw. die für 
<laH Orgelspiel im Nebenamte zu gewährende Remuneration zu regeln. Deren bezügliche Verbesse- 
rungsvorscüläge werden zweifelsonne bei den Bischöflichen Behörden, wenn nicht entscheidende 
Momente es verbieten, stets bereitwillige Zustimmung finden. Sollten in einzelnen Fällen die an 
di(^ Kirchenvorstände gerichteten Anträge keine Berücksichtigung finden, so würde es sich empfehlen, 
hiervon der Bischöflichen Behörde, unter Vorlegung des ablennenden Bescheides, Mitteilung zu 
machen. Diese würde dann in der Lage sein, nun auch ihrerseits je nach Befund der Umstände, 
mit dem Kirchenvorstande über die Frage in Verhandlung zu treten. 

Mit Rücksicht auf die mir vorgelegte Resolution möchte ich noch des weiteren bemerken, 
dass in meiner Diözese das Organistenamt fast ausschliesslich in den Händen der Lehrer liegt und 
dass nur solche mit demselben betraut werden, welche durch eine Prüfung ihre Qualifikation dar- 
$?ethan haben. 



-te »Ä £4- 

Den Bestrebungen des Vereinjes und seines Vorstandes wünsche ich Öottes Segen und den 
bersten Erfolg." 

Wie in Paderborn, so ist auch in sämtlichen bayrischen Diözesen die Funktion 
des Organisten oder Chorregenten mit den Schulstellen verbunden; sie werden nur als 
Nebenämter betrachtet. Diese „eigenartigen" Verhältnisse geben nun leider an vielen 
Orten Veranlassung zu den verschiedensten Klagen, sowohl von Seite der Lehrer- 
Organisten als auch der Kirchengemeinden oder -Vorstände. Ein grelles Streiflicht auf 
solche unerquickliche Zustände wirft ein Artikel in der neuen badischen Schulzeitung, 
welcher der Red. schon im Dezember vorigen Jahres zugesendet worden ist. In der 
Freiburger Diözese ist der Kirchenvorstand frei in der Wahl des Chorregenten und 
Organisten, in der Regel jedoch wird ein dazu befähigter Lehrer gewählt; in Bayern 
rauss der Lehrer den Organistendienst übernehmen, der Kirchenvorstand kann keinen 
anderen wählen. Das letztere Verhältnis fuhrt nirgends zu Unzukömmlichkeiten, 
wenn der Lehrer nicht von den Tendenzen erfüllt, ist, welche darnach streben, Kirche 
und Schule gänzlich von einander zu trennen. Über die Verhältnisse in Baden nun 
lässt sich der Verfasser eines längeren Artikels mit der Überschrift: „Wer soll noch 
Lehrer werden?" in Nr. 48 des Jahrg. 1897 der obengenannten, von M. Rodel in Mann- 
heim redigierten Schulzeitung folgendermassen vernehmen: 

„Ein weiterer Punkt, in dem die amtliche Stellung des badischen Volksschullehrers in recht 
bedenklicher Weise erscheint, sind die Kirchen dl enste, zu denen der Lehrer auf Grund des 
Gesetzes und der Verordnung „angehalten" wird. Es ist wahrlich nicht nötig , darüber noch viele 
Worte zu machen: es ist doch klar, dass es ein Unding ist, wenn man einen Teil zwingt, es dem 
andern aber freistellt, wenn man einen Beamten zwingt, Dienste zu verrichten, die mit seiner eigent- 
lichen Dienststellung nichts zu thun haben, wenn man dem Lehrer den Kirchgang und die Beauf- 
sichtigung der Kinder während des Gottesdienstes zur Dienstpflicht macht. Der Lehrer muss 
Organist sein, die Kirche kann anstellen, wen sie will; ersterer kann, wenn ihm die verletzend 
niedere Vergiitung von jährlich 100 M. bewilligt wird, den Vertrag mit der Kirche nicht kündigen, 
während dieser jeaerzeit freisteht, den Lehreror^anisten zu entlassen. Das ist ein unhaltbarer Zustand. 
Der Lehrer ist Staatsdiener, d. h. im wesentlichen dasselbe, was ein Amtmann, ein Gymnaaial- 
professor, ein Kreis- und Oberschulrat, was ein — Minister ist. Im wesentlichen — der Unter- 
schied zwischen ihm und den verschiedenen Beamtenkategorien ist nur ein gradueller. Becht^ 
fertigt aber dieser CTaduelle Unterschied eine gesetzliche Bestimmung, die gerade mit dem Wesent- 
lichen unvereinbar Ist? Ist der Lehrer Staatsdiener , so hat die Kirche kein Anrecht an ihn d. li. 
als Beamten, und der Staat sollte seine Beamten nicnt zwangsweise der Kirche zu gewissen Ver- 
richtungen zuweisen. 

Wenn man den Lehrer zwingen kann, den Organistendienst zu tibernehmen, (also eine mit 
dem Staate und dem Schulamte nicht in der geringsten Beziehung st.ehende Funktion), so muss man 
in Konsequenz dessen auch alle übrigen Beamten -anhalten" können, irgendwelche Funktionen, die 
mit dem Staate und den Dienstpflichten des betr. Beamten in keiner Beziehung stehen (jüso z. B. 
kirchliclie), auszuüben. Der Einwand, den man hin und wieder zu hören bekommt ^ dass nämlich 
sonst niemand ausser dem I^ehrer den Organistendienst übernehmen könne, hat auch nicht die leisest»« 
Beweiskraft. Es handelt sich ganz einfach darum, ob die Kirche das Recht hat, einen Staat*»- 
beamten in iliren Dienst zwingen zu lassen oder nicht, und ob der Staat, der alle mit gleichem 
Masse zu messen hat, nur eine Beamtenkatefforie zu Kirchendiensten gerechter weise „anhalten** 
kann. Wenn die Kirche düleses Recht hätte und der Staat nicht ^egen einen Beamtenstand anders 
sich verhalten will als gegen die übrip:en, dann müssten notwendigenveise alle diejenigen, welche 
sich in den Dienst des Staates stellen wollen, für kirchliche Dienste, z. B. den Orgaiiistendienst, 
vorbereitet werden, damit jeder Beamte, beispielsweise auch ein Oberförster, fähiff ist, auf Antrag 
der -kirchlichen Ooerbehörde** Kirchendienste zu übernehmen. Man sieht, zu weichen Reeultateii 
man 
die 
der „ 

das nämliche Recht einräumen, das man den übrigen Beamten und Staatsbürgern zugesteht. Bis 
dies geschieht, nimmt aber der Lehrer eine amtliche Stellung ein, die nicht in unsere Zeit und nicht 
in unsere Rechfc^verhältnisse passt." 

Die Red. der Musica sacra ersucht einen der freundlichen Leser in Baden, über 
die thatsächlichen Verhältnisse und die Ursachen der Verbitterung, die in obigen 
Zeilen so greU zu Tage tritt, in sachlicher Weise sich zu äussern, und wiederholt, dass 
auch die Grundsätze des Cäcilienvereins die so natürliche Verbindung des Lehrers mit 
der Kirche stets betonen und den Lehrer-Organisten oder -Chorregenten wünschen, 
dass ihre Bezüge aus kirchlichen Verrichtungen niclit mit in die Lehrergehälter ein- 
bezogen werden. 




-•g t9 F»- 

II. Littefatar. — C. Beekei*, der eifrige Chorregent am Salesianum zu St. Francis 
Wisc, hat eine Orgelbegleitong ^) zu mehreren Messformalaren des Ordinarium Missae 
veröffentlicht, welche mit Asper ges, Vidi aquam und 4 Melodien des Deo gratias zum 
Ite Missa est beginnt, und ^e erste bis fünfte, die siebente, elfte und zwölfte Messe, 
drei Credo, das Bequiem mit Libera, die Messresponsorien , die Hymnen Fange lingua, 
Vetii Creator und Te Deum nach den offiziellen Ghoralbüchern umfasst. Die Gaden- 
zierung ist an mehreren Stellen in dorischen und mixolydischen Tonsätzen öfters ver- 
sucht und dadurch ein befriedigender harmonischer Abschluss erreicht worden. Auch 
sind Querstände möglichst vermieden, und durchgehende Noten geschickt angewendet; 
damit hat der Verfasser ein klareres Harmoniebild erreicht, als in den unten (in der 
Anm.) genannten zwei Heften. Möge er in Zukunft noch einige Schritte weiter gehen 
und nicht fürchten, dass er den diatonischen Charakter der Begleitung zerstört, wenn 
er in den Mittelstimmen zur Verschärfung modulatorischer Tendenzen manchmal ein || 
beziehungsweise h einzuschalten den Mut hat. Beferent kann beispielsweise der Cadenz 
am Schluss des Ite missa est in duplicibus, bei welcher die Melodie f e d mit den Bass- 
noten f c d, oder mit Harmonisierung der Melodie b c h a g mit den Bassnoten g f g 
f gy oder endlich der Harmonie g a d zur Melodie d c d m keiner Weise zustimmen. 
Solche Harmonieabschlüsse befriedigen nicht, befremden wohl, widersprechen aber den 
natürlichen harmonischen Gefühlen. Der Stich ist sehr deutüch, in den Mittelstimmen 
wurde durch r und. l Handwechsel angegeben, Pedal ist unnötig; auch Harmonium- 
spieler können zur Übung diese ausgewählten stehenden Messgesänge benutzen und sich 
dadurch für das Legatospiel auf der Orgel vorbereiten. 

Das praktische Handbuch für Organisten ^), herausgegeben von Jos. Graber, dessen 
1. Heft bereits in Mus. s. 1896 S. 139 besprochen und gut empfohlen worden ist, hat 
zwei Fortsetzungen erhalten, nämlich ein zweites Heft mit 62 Cadenzen und 137 Orgel- 
stücken in den gebräuchlichsten modernen Dur- und Molltonarten, und ein drittes mit 
548 Modulationen von aUen Dur- und Molltonarten in sämtliche Dur- und Molltonarten. 

Die Komposition des 2. Heftes sind nach Tonarten geordnet, beginnen von c fort- 
schreitend bis E-dur und As-dur, ähnlich für die Molltonarten, welche der betreffenden 
Durtonart eingefügt sind. Eolumnenüberschriften würden das rasche Auffinden wesent- 
lich erleichtert haben. Einige schwierigere Stücke sind auf drei Notensystemen wieder- 
gegeben, in jeder Nummer ist die Pedalapplikatur beigefügt. Die Sammlung ist des- 
halb sehr wertvoll und empfehlenswert, weil sie unter Berücksichtigung der katholischen 
Liturgie besonders viele kurze, zwei oder drei Doppelsysteme ausfüllende und wohl- 
geformte Präludien, Cadenzen, Versetten u. s. w. enthält, welche nicht nur die musi- 
kalische Phantasie des Anfängers anregen und dessen Technik fördern helfen, sondern 
auch zum gottesdienstlichen Gebrauche sehr gut verwendbar sind. Bedeutende An- 
forderungen sind an den Organisten in keiner einzigen Nummer gestellt. 

Das 3. Heft von 27 Querquartseiten mit den 548 Modulationen ist vom Heraus- 
geber Jos. Gruber, Stiftsorganist in St. Florian allein bearbeitet (2 jK> 50 /^) und 



M über eine ähnUche Publikation des H. H., nämlich den ersten Teil der Orgelbeffleitung zu 
einzelnen Festen des Herrn ist in Muaka sacra 1894, S. 150 referiert worden. Der 2. Teil, einzelne 
Hauptfeste aus dem Commune und Proprium sanctorum enthaltend, wurde von M. Haller in Mus, a, 1896 
S. 25 eingehender besprochen. Auf letzteres Referat, in welchem ttber die Cadenzbildung, besonders des 
dorischen und mixolydischen Tones, über Trltonverhältnissc und die Unterscheidung zwischen Diatonie 
und Chroma bezw. konsonierende Harmonie wertvolle Grundsätze niedergelegt sind, sei hier ausdrück- 
lich aufmerksam gemacht. — Verleger des neuen „Organum ad selecta ex Ordinario Missae'* ist 
M. H. Wiltzius & Co. in Milwaukee, Wisc. Preis unbekannt. 71 Seiten in Quer-Folio. 

') Verlag von Feuchtinger & Gleicbauf in Regensburg. Der 1. Band mit 48 Cadenzen und 
136 Orgelstücken in den alten Kirchentonarten kostet 4 .^^ 50 /^, beim 2. Band sind als Mitarbeiter 
aufgezöilt: Adler (8), Albrechtsberger (5), J. S. Bach (3), J. F. Breitenbach (2). J. Diebold (2), 
G. E. Eberiin (2), M. G. Fischer (4), R. Führer (20), Gebhardi (2), H. Götze (3), J. Gruber (31), 
G. HöUer (2), P. M. Hom (3), W. Kothe (3), W. Plhak (4), Jac. Quadflieg (8), J. C. Rembt (3), Chr. H. 
Rinck (13), J. G. Vierling (4), ausserdem mit je 1 Nummer: Bachmann, Barthel, J. Bernards, P. Gries- 
bacher, J. C. Kittel, Knecht, E. Köhler, J. L. Krebs, Fr. Kühmstedt, A. Lipp, Q, Muffat, Aug. Mühling, 
i\ F. Pitsch, G. Srheibner, Jos. Schildknecht, E. A. Sorge, C. G. Umbreit, W. Wedemann, Aug. Wilt- 
berger und K. H. Zöllner. Preis der 111 prächtig ausgestatteten Querquartseiten 6 M. 



-«3 80 ES- 

recht praktisch angelegt. Die Modulationen gehen von G-dur oder A-moll aus und 
führen bis Ges-dur oder Es-moU, darauf folgen die von G-dur oder E-moll u. s. w., 
den Schluss bilden die von Fis (Ges)-dur und Dis (Es)-moll. Als Modulationsmittel 
sind meist Harmonien verwendet, welche nach 2 Takten in die neue Tonart einfuhren ; 
denselben ist dann eine Cadenz in Dur oder Moll beigefügt Anfängern und Übenden 
ist die Sammlung sehr zu empfehlen. 

Ein Büchlein von Anton Seholze behandelt auf 47 Seiten die innere Einrichtung, 
Pflege, Instandhaltung und Behandlung der Orgel, sowie auch das Orgelspiel und hat 
den Titel „Orgellehre^S Es ist schwer, über Compendien dieser Art keine Satire zu 
schreiben. Einen gründlichen Unterricht will der Verfasser nicht geben, glaubt aber 
doch, dass derselbe durch das Büchlein auch in kurzer Zeit einigermassen fruchtbringend 
gestaltet werden könne. Dieses muss Referent durchaus negieren, denn es fehlen nicht 
nur die allernotwendigsten Zeichnungen, sondern auch in den Definitionen sind empfind- 
liche Lücken. Stoffverteilung und Darstellung sind oberflächlich und einseitig, nicht zu 
reden von dem Register der berühmten Meister der Orgel, aus dem wohl niemand klar 
wird, nach welchen Gesichtspunkten dasselbe angelegt worden ist. Der Litteratur zu 
dem behandelten Gegenstand wird mit keiner Silbe Erwähnung gethan; wenn sie dem 
Verfasser bekannt wäre, so hätte er wohl seine Orgellehre nid^t drucken lassen. 

in. Über die Orgel im Stift Einsiedeln. — Das technische Gutachten von 
Stehle in St. Gallen, Breitenbach in Luzem und P. Ambros Schnyder in Stift Eigel- 
berg über die auf Veranlassung des gegenwärtigen Abtes Columban und unter dessen 
Mitwirkung ausgeführte Vervollständigung der Hauptorgel in Einsiedeln ist bereits in 
mehreren Blättern (auch in unserem Vereinsorgan) mit der Disposition des Werkes be- 
kannt geworden. Die Red. der Muska sacra ist also ihres Versprechens auf S. 60, 
diesen Expertenbericht über das von der Firma C. G. Weigle in Stuttgart durch 
13 Hochdrnckluftstimmen und drei 16-füssige Register mit Normalluftdruck vermehrte 
Orgelwerk, beziehungsweise über die Verbindung der Hauptorgel mit 2 Nebenorgeln, 
abdrucken zu lassen, überhoben. Da jedoch im sechsten Hefte der bei Benziger & Co. 
in Einsiedeln erscheinenden illustrierten Zeitschrift „Alte und Neue Welt^^ eine sehr 
populär und belehrend gehaltene, auch mit Zeichnungen und photographischem Auf- 
nahmen geschmückte Beschreibung der neuen Orgel in der Stiftskirche von Maria Ein- 
siedeln enthalten ist, welche zugleich eine kurze Geschichte der seit 3. Mai 1798 ver- 
stummten beiden Nebenorgeln bringt, so wendete sich die Redaktion an den Verfasser 
des genannten Artikels, P. Raimund Netzhammer, 0. S. B. mit der Bitte, aus Text und 
Illustrationen des Artikels den Lesern der Musica sacra die interessantesten Details 
mitteilen zu dürfen. Diese Erlaubnis ist erfolgt, und die Red. bringt nachfolgenoe Ab- 
schnitte zum Abdruck: 

„Der verstorbene Abt Basilius. ein ^osser Eiferer für die Zierde und Schönheit des Hauses 
Grottes, hatte die Ausschmückung und Renovation der Stiftskirche in Angriff genommen und bereits 
die Altäre aufgefrischt und Fenster und Boden geschmackvoll erneuert. Sein Nachfolger, mit dem 
Abschlnss dieser Arbeiten beschäftigt, sah sogleich ein, dass die beiden Orgelgehäuse aus dem 
vorigen Jahrhundert, weil kunstgerecht in den Gesamtbau eingegliedert, keineswegs entfernt, sondern 
um jeden Preis erhalten werden müssen. Da man zudem überzeugt war, dass £e in den vierziger 
Jahren von Orffelbauraeister Kiene über dem St. Anna -Altar erbaute Hauptorgel für die Zwecke 
der Klosterkirche nicht genüge, fasste Abt Columban den weitgehenden Plan, die beiden zer- 
trümmerten Orgelwerke zu erneuern, diese elektrisch mit der alten Hauptorgel zu verbinden und 
dadurch ein grosses einheitliches Werk zu schaffen, das allen Bedüi-fnissen von Einsiedeins grösseren 
und kleineren Festen gerecht werden könne. 

Der grossartig angelegte Plan umfasste aber nicht nur die elektrische Verbindung der drei 
Orgelteile, welche 40—50 Meter auseinanderliegen, sondern auch die Anwendung einer neuen 
Pfeifenart. Der geniale Orffeibauer Weirie in Stuttgart hatte eben Labialpfeifen erfunden, 
welche einen weit volleren unof kräftigeren Ton als gewöhnliche Orffeipfeifen geben; er erzielte 
diese starken und doch angenehmen Klangfarben, indem er seine Pfeifen mit halbkreisförmigem 
Kemspalt und ebensolchem Labium konatruiei-te und höhere Druckluft znführte. Herr Prälat 
Columoan, längst mit den Geheimnissen des Orgelbaues vertraut, folgte stets mit grösstem 

^) Es ist für Lehrerbildungsanstalten und angehende Organisten bestimmt und versichert, nicht 
nur eiue (beschichte der Orgel, sondern auch die Namen berühmter Heister des Orgelspieles bieten zu 
wollen. Verlag von Carl Gräser in Wien, geb. 1 Ji. 



-t3 81 £«> 

Interesse allen Erfindungen auf diesem Oebiete. Auf Weigles Erfindung war er besonders gespannt. 
Sollte sie sich bewähren, so hoffte er eine ausgiebige Verwendung derselben für seine Kirche, in 
welcher man wegen Mangel an Platz auf das Aufstellen weniger, aber starker Stimmen bedacht 
sein musste. Die Eonzertorgel der Liederhalie in Stuttgart, welche unter 56 Stimmen auch 8 sehr 
wohl gelungene Begister nach dem neuen System besitzt, half aber über alle Bedenken weg und 
80 ging es rasch an die Ausführung des grossen Gedankens. Das Weigle'sche Geschäft übernahm 
den Bau der neuen Orgelteile, Abt Columban seinerseits die Erstellung des für alle drei Werke 
gemeinsamen Spieltisches und die elektrische Verbindung derselben.'' 

Der Blasebalg wurde bereits im September 1896 aufgestellt, denn für die Hoch- 
druckregister ist ausserordentlich viel Wind notwend^ und der Hochwürdigste Prälat 
wollte auch die alte Hauptorgel von dem Zentralgebläse bedient wissen. Es wurden 
also zwei grosse je 4 m lange und 2,5 m breite Magazinbäige konstruiert, der eine 
mit Winddfttck von 120 mm für die gewöhnlichen Pfeifen, der zweite mit 300 mm 
Druckluft für die 13 Hochdruckregister. Über diese Orgelteile schreibt P. Baimund: 

„Es kann kaum überflüssig sein, hier zu erwähnen, wie der Orgelbauer den Luftdruck in den 
Kanälen und Bälgen mittels der Wind wage misst. In eine gebogene Glasröhre wird so viel 
(gefärbtes) Wasser gegossen, bis dessen Niveau in beiden Schenkeln genau auf den Nullpunkt der 
in Millimeter eingeteilten Skala trifft. Das eine Ende der Röhre wird durch einen Gummischlauch 
in den ausgebohrten Kanal eingeführt, so dass die gepresste Luft auch auf die Wassersäule wirken 
kann; druckt der Wind die Wassersäule z. B. um dO mm in den ersten Schenkel hinunter und 
wird sie demnach im zweiten um 50 mm gehoben, so sagt der Orgelbauer, der Wind sei 100 mm 
stark. —Den verlangten Dmck erhält man durch entsprechende Belastung der Blasbäl^e. Während 
bei dem einen unserer Bälge der Dnick von 120 mm durch das Eigengewicht der mit Eisen flan- 
kierten Oberplatte eneicht wird^ konnte bei dem zweiten Balg der SbO mm starke Druck nur durch 
eine Belastung mit starken Eisenbahnscliienen im Gewichte von ungefähr 66 Zentnern erreicht 
werden. 

Weil je vier Schönfbälge notwendig wurden^ um die Luft in die grossen Magazinbälge einzu- 
uumpen, konnte man nicht mehr daran denken, diese Maschinen durch Menschenkraft becuenen zu 
lassen, weshalb man zu einem Elektromotor von drei Pferdestärken seine Zuflucht nahm, der 
den Strom von einem Generator erhält, welcher zugleich der elektrischen Beleuchtung des Klosters 
dient. Den Schluss der Arbeiten beim Gebläse bildete das Anbringen jener Einrichtung, welche 
automatisch die Schöpfbälge ausschaltet oder in Bewegung setzt, je nachdem die Magazinbttlge 
gefüllt oder auf die Hälfte entleert sind. 

W^enn bei einem Orgelbau von gewöhnlichen Verhältnissen der Blasebalg, der selbstverständ- 
lich wegen des auszuhaltenden Winddruckes sehr solid gearbeitet sein muss, aufgestellt ist, so geht 
im allgemeinen die Verbindung desselben mit dem Registrier- und Pfeifenwerk rasch vor sich. In 
Einsieaeln aber, wo die Orgelteile weit von dem Centralgebläse entfernt liegen, nahm der An- 
schluss der Windkanäle, welche zum grosseh Teil quer über die Gewölbe des Chores geführt 
werden mussten, Wochen in Anspruch. Besondere Schwierigkeiten verursachten die Windleitungen, 
welche unter dem Boden der in stark geschwungenen Linien verlaufenden Galerie des Kirchen- 
schiffes bis zur Hauptorgel verlegt werden mussten." 

In der, alten Hauptorgel wollte man die Mechanik mit der Kölirenpneumatik ver- 
tauschen. Über diese neuere Vervollkommnung im Orgelbau äussert sich P. Baimund; 

„Sofern das Gebläse der Orgel in Thätigkeit ist, braucht es von Seite des Organisten besonders 
zweier Bewegungen, um aus dem komplizierten Instrumente Töne hervorzubringen. Er muss Register 
ziehen und Tasten drücken. Durch uas Herausziehen der Begisterknöpfe, welche gewöhfüich rechts 
und links von der Klaviatur angebracht sind, bewirkt der S|)ieler, dass durch Aufziehen einer 
Klappe (V^iitil) die Druckluft in engere Kanäle (Windladen) einströmen kann, über weichen die 
Pfeifen der betreffenden Stimmen stehen, so dass es nur noch des Herabziehens eines kleinen Ventils 
bedarf, um dem Wind den Zugamg zu den Pfeifen zu offnen. Das Bewegen dieses letztem Ventils 
bewirkt der Organist durch Drücken der Taste. Alle diese Bewegungen der Ventile Hessen Mher 
die Orgelbauer mit Hilfe eines sinnreich ausgedachten und fein ausgeführten Hebelwerkes aus- 
föhren, das sich mit seinen Zugruten (Abstrakten) glockenzugähnlich durch die ganze Orgel ver- 
zweigte. Solche rein mechanisch gebaute Orgeln machten siber ein rasches Spiel mühsam, indem 
besonders bei voUgriffi^en Akkorden so viele Hebel in Bewegung gesetzt werden mussten, uass die 
Fingerkraft rasch abnahm und ermüdete. 

Die Orgelbauer unserer Tage erleichtern nun dem Organisten das Sjjiel wesentlich dadurch, 
dass sie durch das Herabdrücken der Tasten nur ein kleines Ventil, das sich im Spieltisch in un- 
mittelbarer Nähe der Taste befindet, heben lassen, welches plötzlich Druckluft in ein Röhrchen 
einströmen lässt. Dieser Windstoss veranlasst dann in weiter entlegenen Apparaten neue Bewegungen, 
bis endlich den Windmassen der Kanäle der We^ zur Pfeife geöffhet wird. Da bei diesem System 
Wind (griechisch „pneuma") durch enge Blei- una Messingröhren geleitet wird, nennt man dasselbe 
Röhrenpneumatik. 

Ein solches röhrenpneumatisches System konstruierte nun auch Abt Columban füi' die Haunt- 
orgel, welche yon Kiene mit einer rein mechanischen Traktur gebaut worden war. Hen* Präiat 
Columban hatte aber liiebei nicht notwendig, fiemde Systeme zu kopieren; als gewandter Orgel- 



-K3 



EJ- 



physiker war es ihm leicht, ein eigenes System anHzndenkea, bei welchem er luter anderem anch 

Quecksilber (Qnecksilberpeamatik} als Abaperrflüssigkeit für die Dmcklnft der Bahren verwendete. 
Diese Pnenraalik masste an die dten Schleifladen, welche man beibehalten wollte, angeschlossen 
werden. Dieser sinnreiche, pnenmatische Heclianismos entstand in der Elosterschreiiierei unter der 
kundigen Hand zweier Laienbrüder, welche die Angaben und Zeichnuneen ihres Vorgesetzten 
gewissenhaft ansfälirten. Die Th&tigkeit des Abl«s beschränkt« sich aber hiebei nicht etwa einzig 
auf Eeissbrett, Stift nnd Zirkel, oft genng nahm er selbst Hobel und Felle zur Hand, 
Durch AnsfUhmng 8 



Quf 

deb 



löckgllber -Pneumatik bil- 



BchwierigB ten Teil des ganzen 
Werkes vor, auf den Bau 
eines Spieltisches für das 
gesamte, weitverzweigte In- 
stromeut, der seinen Platz 
an St«Ue des ällheren Spiel- 
daches der Kauptorgel erhal- 
ten sollte. Hätte es genügt, 
durch Tasten und Re^ater- 
züge nur die pneumatischen 
Hebel der alten Orgel ans- 
läsen zu lassen, so wttrde 
die Konstruktion leicht ond 
die AosfUhrung derselben eiu- 
fkch gewesen eeiu, Da ea 
sich aber darum handelte, 
mittels der [gleichen zwei 
Klaviaturen auch noch die 
Pfeifen der weit entlegenen 
Orgelt«ile in den Spielbereich 
des Organisten zu stellen, so 
musstendieEinricbtungendes 





SchamiHtchs DarsliHuni dsr BawafuifM von der Taste bis lu ilan Pfeilen. 

Spieltisches komplizierter nnd doppelt schwierig dadurch werden, dasa 
der verfügbare Kaum sehr beschr^ikt war. Han half sich jedoch glfick- 
lich ilber die vielen Schwierigkeiten weg, zirkelte jedes Plätzchen gnt 
ans und bante bis auf die Gewölbe hinunter, auf denen die Orgel tribfini' 
steht. So gewann man Eanm znm Aufstellen nicht nur der Windkäetchen 
mit der Unmasse von Ventilen, Stechern und Rohrchen, sondern auch dei' 
Kontaktvomchtungen, die beim Niederdrücken der Tasten oder beim Ziehen 
der Register dpn Schluss der elektrischen Stromkreise vermitteln müssen." 
Besonders lehrreich ist die Schilderung des Vorganges , wie die Töne so wunder- 
bar rasch in der kaum messbaren Zeit zwischen dem Drücken der Taste und dem Eiin- 
strOmen des Windes in die Pfeifen sich bilden: 

„Wird auf der Klaviatnr der Hauptorgel die Tast« a (in der Figur abgekürzt gezeichnet), 
welche auf dem Drehpunkt b ruht, her abgedrückt, ao bewegt sie den auf ihr sitzenden Stecher c 
und mit diesem die Holzklappe d (Ventil) in die Höhe. Letzteres Ventil befindet sich nebst vielen 
andemin dem sog. Ventilkasten A, der beständig mit einem Windkanal verbanden und demnach 
immer mit Druckluft nnd zwar hier mit solcher von 120 mm Starke gefMt ist. Durch daa Heben 
des Ventiles d strömt die Druckluft in das Röhrchen e nnd durch dieses zur Kontaktvorrich- 
tung B. Indieaem Apparat trifft der Wind zunächst auf ein geachmeidiges Leder f (Ledermem- 
bran), das winddicht auf dem Holz befestigt ist. Weil die Ledermembran nicht straff angespannt 
ist, wird sie vermöge des Winddmckes nm einige Miilimeter in die Höhe betrieben nnd hebt dadurch 
auch den auf ihr befestigten Stecher g, der seinerseits das Metallfedenmen fa mit der Platinspitze 
gegen den Eontaktatreiten i drückt. Dnrch diese wichtige Bewegung wird eine Drahtleitnng 
geechlossen; der Strom durcheilt mit Blitzesschnelle die langgestreckten Drähte bis zu den neuen 



-t3 83 Ea- 

OrjKelteilen, am in dum t'lekiii scheu AaslOsnaesapparat C Welgles Röhrenpneamatik in Tbätig- 
keit EQ setaen. Sobald nämlich der Strom in den vielen Windungen der Spole k zirkoUert^ wird 
der weiche Eisenkern 1 magnetisch und zieht infolgedeaBen das mit einem kleinen HulzvenUl ver- 
bundene BlseoklOtzchen m an sich. Dadurch wird der 120 mm starken Dmckluft des Kanälctaene n 
der Weg zum Böhrcheu o freigegeben und treibt in der sog. Station D mittels einer Leder- 
membran den Stecher u und mit diesem das mit einem kleinen Grwichtchen beschwerte Schwana- 
ventil q in die Höhe. Iiurch Heben des Ventils q tritt nun auch die hochgespannte Tiuft von 300 mm 
Druck, mit welcher der Windkasten r bestÄndig geflUlt ist, in Thfttigkeit. Dieser Wind streicht 
durch das Bdhrchen s und hebt bei der Windateuemng E mittels Ledermembran den Stecher t, 
au welchem zwei Ventile u und v befestigt sind. Sobald diese Vi'ntUe nach oben getrieben werden, 
Hchliessl V die 300 mm starke Druckluft des Kanals w ab , und n lässt den langgestreckten, mit 
Drncklnft geflUlten Kanal F sich entleeren. Anf den Rahmen des Kanals F sina geschmeidige. 



/ 



A-' 




Splattiuh dw Hauplofgsl. Nnih lincr für „.Vltc und Nciiu Welt" gcinncliteii p bot ograph Ischen Aufnahme. 

luftdicht schliesseude Ledirmembranon x und y aufgeleimt. Diese Uembrauen werden in der 
Ruhelage infolge des Winddmckes im Kanal F gi'g<'U den Boden der Windladen G gedriickt. 
Sobald aber F eutleei-t wird, lassen die Membranen nach und uehmeii im gleichen AugenoHck die 
l.aee der gestrichelten Linien an , sofern die Windl&den U mit dem für die Pfeifeu beistimmten 
Wind von 280 mm Druck gefüllt sind, was durch Ziehen der Register bewirkt werden kann. Sind 
aber die Ledemi eiubraneu in der Sleilnng der gestrichelten Linien , ^o gelangt die Drncklnft ans 
i; In der Richtung der I'feil« zu den Pfeifen H und J. In der ersti-ivn entsteht der Ton dadurch, 
ilass die Lnfi durili die Sniilic S gegen die scliaiie Kunte L iLabium) getrieben wird und in der 
zweiten, dass sie beim Einströmen in dius liobr K <lic Metullzunge Z lu Schwingungen versetzt. 
.MIe diese teils durch Dmckluft, teils durch F^lektrizität verunlus>teu Bewegungen folgen sich mii 
Holcher Geschwindigkeit, diiss der Ton selbst beim kflrzeslen Anschlag der Tasten rauch, sicher und 
in voller Starke gebildet wird. Ein wulirhuft .stuunenswerter Mechatiisnius!" 

Übel* die DispositioB und Intonatiou der drei Orgeln schreibt P. R.: 
„Es reiht sich aber uiclit uline weiters l'leife an Pfeife . denn jede wird vom Stimmer, bevor 
sie den ihr bestimmten Platz auf dem l'feifeustock endgültig einnehmen darf, genau auf Charakter 
und Stärke, auf Auspraohe und StJmmhöhe nniersnclit. Alle vorhandenen Fehler müssen beseitigt. 
and die Töne eines Registers so umgestaltfit werden, dass sie von den höchsten bis zu den tiefsten 
nicht nur gleJcheii Charakter, z. B. Fliitencharakter, sondern auch gleich mäs.'i ige Stärke besitzen- 
Diese .\rbeit, man nennt sie Intonieren, ist schwierig nnd erfordert von seite de^ Intonators 
grosses Gestdiick, feines Gehbr und ausdauernde Geduld. Herr Schneider, Wcigles vorzuglichster 



1! 



-K3 84 e^ 

Intonator, verfägt über diese Eigenschaften in hervorragender Weise und ihm verdankt Eilisiedelns 
KTosse Orgel ihre künstlerisoh vollendete Intonation. Aot Eolumban, selbst Musiker und Organist, 
bestimmte Anzahl nnd Art der Eegister für sein grosses Werk. Überzeugt, dass sich alle Labial- 
reffister mit Hochdrack nach Weigles System behandeln lassen, disponierte der hohe Prälat auch 
solche Hochdruckstimmen, die bis anhin noch nicht gemacht wurden, wie eine Fugara^ein Geisen- 
prinzipal, eine eng mensurierte Violine, einen Kontrabass und einen Prinzipalbass 32^. An dem 
Orgelbauer war es, die Möglichkeit in Wirklichkeit umzusetzen, und er löste die an ihn gestellte 
Aufgabe in meisterhafter Weise. 

Das äusserst schwierige Intonieren der Hochdruckpfeifen nahm viel Zeit in Anspruch und es 
reihte sich deshalb nur lan^am Stimme an Stimme. Die musikalischen Ohren wurden aber für das 
wochenlan^e eintönige Musizieren der Orgelbauer reichlich entschädigt, als sie Ende Juli anlässlicli 
der kirchhchen Schlussfeier der Stiftsschule zum ersten Mal die vollen kräftigen Hochdrucktöne 
der Manualstimmen in den hohen Gewölben des vielbesuchten Gotteshauses wiederhallen hörten. 
War man damals schon von der Schönheit und Stärke der Klangfarben überrascht, so war dies in 
noch weit höherem Masse der Fall, als bei der ergreifenden Abendprozession der weltbekannten 
Feier der Engelweihe auch die unterdessen spielbar gewordenen Bässe, man möchte sagen, donner- 
ähnlich durch die Kirche brausten. Damit aber auch das Liebliche und Zarte in der Orgel ver- 
treten sei, wurden für die Hochdruckstimmen des zweiten Manuales feine Eegister disponiert: eine 
Flöte, eine Gamba, eine Violine und, damit die Zungenstimmen nicht fehlen, ein Hom. Weil aber 
auch diese möglichst feinen Register wegen der Konstruktion und des ihnen zugeföhrten Windes 
von 300 mm Druck immer noch einen recht starken Klang geben , wurden sie in ednen dreiseitig 
zugemauerten Kasten gestellt, dessen vierte Seite durch bewegliche Jalousien teilweise oder voll- 
ständig geöffnet werden kann. Die 14 beweglichen Bretter dieser Jalousien werden durch einen 
elektro-pneumatischen Mechanismus geöffiiet oder geschlossen, wenn der Organist mit seinem rechten 
Fuss ein Trittbrett abwärts oder aiSwärts bewegt. 

Sobald einige der mächtigen Hochdruckregister zum Spielen fertig waren, konnte man es 
deutlich bemerken, wie sie im vollen Werk mit ihrer wuchtigen Fülle die Stimmen der alten Haupt- 
orgel dermassen übertönten und verwischten, dass diese nicht mehr gebührend zur Geltung kam. 
Es mangelte namentlich an demjenigen, was man den Glanz der Orgel nennt. Dieser Glanz wurde 
aber sofort in vollkommen befriedigendem Masse erzielt, als man im alten Werke die Mixturen und 
ähnliche Eegister stärker intonieren liess, wodurch diese gewöhnlich dünnen und spitzigen Stimmen 
so kräftig wurden, dass sie, die dicken und vollen Tonmassen gleichsam durcliDrechend, in dem 
Fluten und Wogen der Tonwellen sich oben zu halten vermögen. 

Um es dem Organisten zu ermöglichen, einzelne Sätze seiner Orgelstücke rasch in beliebigen 
Tonstärken und verschiedenen Klangfarben abwechslungsvoll vorzutragen, wurden über dreissig 
Druckknöpfe angebracht. Diese gestatten mittels elektrisch oder pneumatisch wirkender Mechanismen 
das sofortige Spiel aller Stimmen gleichen Charakters (Chöre), das Ausschalten der Hochdruck- oder 
der Hauptorgei oder auch einzelner Teile derselben , das Einschalten des Werkes in verschiedenen 
Stärken vom feinsten Pianissimo bis zum Fortissimo im vollen Werk, endlich das Umschalten der 
Hochdruckstimmen vom ersten Manual auf das zweite und umgekehrt, was besonders für Solospiel 
von überraschend schöner Wirkung ist Mit dem Anbringen der komplizierten Einrichtungen für 
die Dmckknöpfe war der ganze umfängliche Orgelbau zum Abschluss gekommen. 

Das grosse Werk, das mit nur 50 Registern we^en der ihr eingesetzten 13 Hochdruckstimmen 
an Kraft und Tonfülle mit jeder bestehenden Orgel sich messen kann, ist eine herrliche Zierde der 
berühmten Wallfahrtskirche und bedeutet eine erfirenliche Erscheinung auf dem Gebiete des Orgelbaues." 

Nach diesen meisterhaft klaren Schilderungen^ kann es nicht wundernehmen, wenn 
die drei eingangs erwähnten Orgelrevisoren das Gesamtresaltat ihrer Untersuchungen 
in dem Satze zusammenfassten : ,^iese Orgel ist ein nach genialen Ideen erbautes, mit 
grösster Meisterschaft aasgeführtes, durch neue Erfindungen ausgezeichnetes, in seiner 
Dreiteilung und Vereinigung geradezu ganz einziges Werk, vorzüglich gelungen, und 
erfüllt mit mächtiger Urgewalt so majestätisch als wohlthuend den weiten Raum, wie 
es eine rare Menge der herrlichsten Solostimmen enthält, ist ein Triumph der neuesten 
fortgeschrittensten Orgelbau-Technik und setzt der Restauration der herrlichen Stifts- 
kirche die Krone auf." F. X. H. 



Vom Bacher- und Musikalienmarkte. 

< Zwei* Psalmen für gem. Doppelchor a capella erschienen als Op. 89 von Albert Becker bei 
Breitkonf & Härtel in Leipzig. Part, je 1 ^, 8 St. ä 30 ^. Die erste Nummer über den Text 
yjch heoe meine Augen aui zu den Bergen*' beginnt in zarter Deklamation der 4 Oberstimmen; die 
vier Männerstimmen wiederholen nach 4 Takten die gleichen Worte mit gesteigertem Ausdruck. 
„Meine Hilfe kommt von dem Herrn** verkünden nacheinander die 8 Stimmen in wachsender Ton- 
stärke; hei der Wortmalerei „und der dich behütet, schläft nicht" klingt der Doppelchor pianissimo 

') Die Bed. dankt höflichst für Zusendung des Expertenberichtes und des „Separatabdruckes** aus 
,,Alte und neue Welt", der ausser den im Art. von P. Baimund befindlichen sechs Blustrationen noch 
ein Gedicht von Lamartine über die Orgel als kirchliches Instrument, Porträt des Prälaten P. Colnmban 
und Ansicht von Kirche und Kloster Einsiedeln enthält. 



-« S5 E«- 

an8 und tasat in einem Schlt&saatz Text und Motiv der Einleiinng aasdrucksvoll und kriftiff zu- 
sammen. — In der zweite Nummei* über die Worte , J)a Hirte Israels, h5re^^ treten U&q zwei Gl^öre 
als gemischte schon anfangs auf, teilen sich jedoch im Fortschritt der Komposition öfters in Ober- 
stimmen nnd Unterstimmen. Durch prächtige Elan^irkungen. Kombinationen, Tonfarbenmisohungen 
und energische, begeisterte Textesdeklamation zeichnen sicbi beide Psalmen aus nnd werden oei 
Konzerten nnd Vereinsversammlungen grösserer Oesangschöre. deren Bässe das tiefe H und C 
(jedoch nur ein paar Mal im zartesten piano und als Schlnssnbte) ohne Schnarren erreichen, aus- 
gezeichnete Eindrucke hervorrufen. Sie sind nicht schwer nnd äusserst dankbar. 

Nicht alle der 42 Nummern, die den Inhalt der Sammlung „Gloria Deo" für 4 st. Männer- 
chor bilden, haben streng liturgischen Text, die meisten dieser lateinischen Kircheugesänge jedoch 
eignen sich als Hymnen oder Oneilorien auch beim liturgischen Gottesdienste. Die Sammlung ist 
herausgegeben von Joh. Dobler. Seminarmusiklehi*er in Zug, und besteht aus Originalkompoedtionen 
von Jos. Dobler (30), M. Dobler (1). P. Haas (1), B. Kühne (2), D, PfylT6), F. Schell ®, 
J. Schildknecht (4). Dem Text nach bilden den Inhalt 9 Veni Creator, 1 Ymi Sancte SnirÜM 
(Antiphon), 7 Fange Itnftta, Deus ego amo te, eaca viatoruin, Lauda Sum, 2 salutaria, Verbum 
ffwpemwnf 2 Jesu duicts mentorta, Cor didoe, Jesu Bedemptor, Vexiüa rem$, 4 Laudate Dominum 
(Ps. 116), Haec dies (t Ostern), 2 late conjtsaor, Ave maria Stella und die öffertorien Ave Maria (2), 
In omnem terram, Justorum animae, Mirabüis Deus und Veritas mea. Bei den Hymnen sind meist 
nur 2 bis 3 Strophen untergelegt, die übrigen sollen (nach Wunsch des Herausgebers) choraliter 
gesungen oder rezitiert werden. Die Kompositionen sind einfach und würdig und Können auch von 
einem kleineren Männerchor oder im Quartett wirkungsvoll vorgetragen werden. Verlag von 
FeuchtinRer & Gleichauf in Begensburg. rart. 1 •!( 50 .^, bei Abnahme von 10 Exemplaren ä 80 ^. 
da Einzelstimmen nicht erschienen sind. 

Als Seitenstück zu diesem Op. 2a gab Jos. Dobler als Op. 2b 15 der obengenannten 

lateinischen Kirchengesänge, welche von ihm komponiert sind, für gemischten Chor heraus mit 
dem Titel „Laudate Deum\ Verlag, wie Op. 2 a. Part 1 j« 50 ^, St. ä 30 ^. Darunter befinden 
sich 10 Hymnen, das Haec dies, Ps. Laudate Dominum, die Ofifertorien Ave Maria für 8. Dez. und 
4. Adventsonntag, sowie Veritas mea und In omnem terram. Auch für schwächere Chöre gut brauchbar. 

G. Flesel edierte als Op. 10 bei Feuchtinger & Gleichauf in Begensburg „Drei deutsche 
(besänge zum Empfange des Ooerhirten'^ für 4stimm. gem. Chor; Part i jtt. St ä 20 ^. Die 
kernigen Melodien sind klangvoll harmonisiert und in sehr be<iuemen Stimmlagen, so dass auch 
kleinere und an Gesaneskräften ärmere Gemeinden und Chöre sich mit Erfolg an dieselben wagen 
dürfen. Die Texte sind a) „Ein Haus voll Glorie", b) „Dem Hirten lasst erschslllen**, c) „Das ist 
ein Tag der Gnaden**, jede Nummer mit drei Strophen. 

Nicht über das dramatische Gedicht mit Chören für Töchttrinstitute , welches Dr. A. Schegl- 
mann verfasst hat unter dem Titel „Institutsleben** , sondern über die Musik, welche M. Haller 
als op. 67 zu einzelnen Scenen komnonierte, sollen folgende Zeilen berichten. In einer vier- 
händigen Ouvertüre, frisch, kurz una leicht, sind drei Motive späterer Gesänge eingeflochten. 
Der Einleitungschor für 3 Oberstimmen mit Klavierbegleitung ist besonders sinnig bei deu 
Worten „Lasst die Kleinen zu mir kommen**. Beim Chor der Lehrerinnen konnte aem Texte 
gegenüber („Willst du wahre (!?) Zögling sein") nur das Versmass anregen. Lustig ist der „Eisen- 
bimnchor*' mit dem Motive der grossen Sext , das zur Zeit der basischen Ostbamigesellschaft als 
Signal zu hören war und auch den Wiener Musikern, welche im Jahre der Grundsteinlegung des 
Waffnertheaters in Biwreuth bei der 9. Svmphonie Beethovens mitgewirkt hatten, soviel Spass 
machte, dass sie auf der Bückfahrt nach Wien bei mehreren Stationen mit gewendetem Bock auf 
den rasch herbeigeholten Instrumenten die heitersten Walzer darüber improvisierten. Besonders 
zart ist das herrliche Gedicht Schenkendorffs „Muttersprache** fär Chor una einfache Soli in Tönen 
geraten. Auch die Musik zu Nr. 7 „Ausfluff^^ entspricht ihrem Zweck vollkommen. Es ist nicht 
zu zweifeln ) dass die in Alfred Coppenraths (H. Paweleks) Verlag zu Begensburg erschienene, 
55 Seiten in Hochfolio umfassende Musik Hallers wegen ihrer einfachen Lieblichkeit und lieblichen 
Kindlichkeit in den unter geistlicher Leitung stehenden katholischen Töchterschulen viele Freundinneu 
ünden wird. 

Zwei Gesänge für 4 st. gem. Chor komponiert von W. Herrmann Op. 36 vertonen ein Ge- 
dicht von Bodenstedt „Vom Bergsee** und 0. F. Gensichen's „Abschied vom Meer** in gefäUiffer 
Form und können als Ünterhaltungslieder besseren Gesangvereinen wohl empfohlen werden. Verlag 
von Feuchtinger & Gleichauf. Part. 1 j« 20 ^, St ii 25 ^. 

Dreissig Kircheneesänge für 4st. gem. Chor gab Emil Nlkel, z. Z. Pfarrer in Marienau, 
als Op. 35 heraus; Feucnünger & Gleichauf in Begensburg. Part 2 M, St ä, 50 .^. An lateinischen 
Texten finden sich Ecce sacerdos, Asperges, Vidi aquam, Tantum ergo, Jesu dukis memoria, Salve 
Regina und Veni Creator, sämtlich vom Herausgeber komponiert Die übrigen Nummern mit 
deutschem Text haben den gleichen Autor, ausgenommen je eine Nummer von A. Marx, W. Nikel, 
P. M. Ortwein, J. Stein, 2 von J. Quadflieg und ein von P. Piel harmonisiertes quam amabUis. 
Unter den deutschen Liedern hält Beferent för unkirchlich in Text die Nr. 9 „Wenn mich kein 
Mensch verstehen will** von A. Marx, die ,jBetauten Bösen und ihr Geheimnis** nach Text und 
Musik; solche Marienlieder sollten nicht einmal bei der häuslichen Andacht zu Gehör ge- 
bracht werden. 

Mit dem Titel „Revue internationale de uinsiqne, himenstidle et iUiuftree, absolument 
kiectimte ä iwüpendante** erscheint zu Paris, rue Viffuon 3, ^chsmal jährlich eine Zeitschiaft, welche 
über die musikalischen Bewegungen in Konzert una Oper durch hervorragende französische Schrift- 



HQ 86 ö- 

steiler bedient ist. Preis 25 Frs. für den Jahrgang von 6 Heften von je ca. 60—70 Seiten in gi*. 8^. 
Musikalische Kritik und Chronik, sowie Notizen üoer Geschichte der Mnsik, Publikationen des Aus- 
landes, musikalische Rechtspflege und kleinere Mitteilungen aus der Eunstwelt bilden den Inhalt 
der Hefte, von denen der KedT der Mu8. s, der zweite Fascikel vom 15. März vorliegt. Derselbe 
berichtet über die Aufführungen der Wagnerischen „Meistersinger" zu I^yon und Paris, referiert 
über musikalische Schriften, die sich auf Opern beziehen, gibt eine Beschi'eibung des DruckeH 
29 französischer Chansons, welche 1590 zu Paris bei Pierre Attaingnant herausgekommen sind — 
in der Eitner'schen Bibliographie sind sämtliche Drucke dieses französischen Petrucci, jedoch mit 
ungenauer Angabe des Druckiahres aufoeführt — sowie der Sammlung, welche Export in neuerer 
Zeit von älteren 4 stimmigen Chansons besorgt hat. Darauf folgt eine von Adolf Julien im Feuille- 
tonstile abgefasste Besprechung der Werke und des Lebens von Johannes Brahms; den Rest bilden 
Chronik und Bibliographie. 

Als Op. 19, Nr. 1 von Job. Slunicko versendet Anton Böhm & Sohn in Augsburg und 
Wien ein „Vaterunser" in dreierlei Ausgaben a) für gem. Chor, Part, und St. 1 .It 20 .^, d) für 
S. oder T. mit Orgel oder Pianof. c) für A. oder B. mit O. od. P. (i 80 ^. Für die Kirche könnte 
bei einer Nachmittaesandacht die vierstimmi&^e Bearbeitung geeignet sein. In harmonischer Gleich- 
zeitigkeit, die bei den Worten „Unser täglich Brot*' chromatisiert und durch enharmonische Ver- 
wechselung bei der Bitte ,,sondem erlöse uns** in die Tonart zurückkehrt ^ ist der ganze Satz ge- 
halten, der mit Amen abschliesst und von reb'giösem Ernste durchdrungen ist. 

Zwei geistliche Gesänge für 4 stimm, gem. Chor oder Soloquartett von Carl Thiel (Op. 10) 
empfiehlt Beferent für Vereinsversammlungen, Abendunterhaltungen oder Konzerte auf das An- 
gelegentlichste. Nr. 1 ist eine liebliche musikalische Meditation über die Worte der hl. Schrift 
„Gott ist die Liebe", Nr. 2 über den Psalmvers „Glückselig, wer den Herrn fürchtet". Jede Stimme 
bewegt sich in schön geschwung:ener melodischer Linie, die Vereinigunjp^ der vier Stimmen bewirkt 
ein reizendes Harmoniebild. Die Kompositionen sind nicht schwer, rast durchaus diatonisch ge- 
halten und ganz dem religiösen Texte angepasst. Verlag von F. £. C. Leuckart in Leipzig; Part, 
und Stimmen jeder Nummer l Ji 20 ^^ einzelne Stimmen k 15 ^. 

Zum viertenmaie erscheint das Jahrbuch der Musikbibliothek Peters für 1897, herausgegeben 
von Dr. Emil Vogel. Leipzig, Verlag von C. F. Peters. 105 Seiten in gr. 8°. Nach einem kurzen 
Jahresbericht über den Besuch und die Benützung der Bibliothek, sowie der Neuanschaffungen für 
dieselbe schreibt der Eed. eine sorgf^ldge Ikonographie über Christ Gluck, dessen Porträt nach 
einem Kupferstich von S. C. Miger in raris das Jtuirbuch schmückt. Schon Burney schrieb in 
seinem Tagebuch (1773) von dem damals 58jährigen Gluck: „Er ist ein ebenso fürchterlicher Mann, 
als Händel zu sein pflegte: ein wahrer Dragoner, vor dem sich jedermann furchtet ** Darauf folgt 
der Bericht von Dr. Hermann Kretzschmar über bemerkenswerte musikalische Bücher und Schriften 
aus dem Jahre 1897 (S. 21—44). Beferent dankt herzlich für die ehrende Erwähnung, welche das 
„kirchenmusikalische Jahrbuch'* in diesen geistvollen Spalten gefunden hat; es wurden ihm 2 Seiten 
gewidmet, und der Bericht über den Ji^gang 1^7 schliesst mit den Worten : 

„Das Haberische Jahrbuch richtet den Blick ausschliesslich nach rückwärts: wird es jemand 
„darum reaktionär nennen wollen? Man könnte ebensogut fragen, ob jemand me Lust und den 
„Mut hat, unserer Musik ihren Sebastian Bach wieder zu nehmen. Das Band, mit dem unser Jahr- 
„hundert die neue Tonkunst an die Schätze der Vergangenheit geknüpft hat , kann für die nächste 
„ZMt nur noch straffer angezogen werden. Denn die Aussichten unserer Komposition sind noch 
„auf lange hinaus nicht d^e besten und der laufende Bedarf wird sich ohne die Heranziehung 
„weiterer Bibliothekvorräte nicht decken lassen. Bei dieser Sachlage haben alle Arbeiten, die 
„unsere Bibliothekskunde erleichtem und erweitem, nicht bloss wissenschaftliche, sondern unmittelbai- 
„praktisch einleuchtende Bedeutung. Sie bilden die erste Vorbedingung für die femeren Erfolge 
„im Erforschen und Benutzen alter Kunst." — Es ist von ßrosser Wichtigkeit und Bedeutung, dass 
ein Mann vom Ansehen Kretzschmars auch die wissenschaftliche Bildung des Musikers im genannten 
Berichte ausserordentlich betont und unter anderen goldenen Worten Gmndsätze, wie folgende, 
aufstellt: ,J)ie Musik als Kunst braucht eine Ei^&izung. eine Führung durch die Musikwissenschaft 

auf Schritt und Tritt Wo das Wissen fällt, begmnt die Stümperei ihrer Pflichten 

gegen die praktische Kunst soll die Musikwissenschaft jederzeit eingedenk bleiben, immer soll 
Qire Vertreter der Gmndsatz leiten: dass musikalische Wissenschaft uncT musikalisches Schriftentuni 

nicht für sich, sondern für die Kunst da sind, dieser helfen und die Wege ebnen sollen 

!E^ndet die Gelehrsamkeit zur Praxis das richtiee Verhältnis, so werden ihre Arbeiten in der 
Begel das Wesen und Streben einer Periode vollständiger und genauer wiederspiegeln, als die 
KompoEdtionen." Kretzschmar erblickt in dem Übergewichte des Konzertes eine der grössten 
Gefanren für die deutsche Musik und schliesst mit dem mahnenden, durchaus berechtigten Satze: 
„Selbst wenn es (das Konzertwesen) innerlich gesünder wäre, als es zur Zeit ist, müssten wir mit 
allen Kräften darnach streben, dieses Institut zu anderen, zwar bescheideneren, aber wichtigeren 
Formen der Musiknflege allmählich wieder in dm rechte Verhältnis zu bringen." — Der gleiche 
Schriftstdler lässt aann von S. 47-60 einen Au&atz über das deutsche Lied seit dem Tode Bichard 
Wagners folgen, beklsH2:t Auswüchse in demselben, die auf ein Sinken des „Liedgeistes" schliesseii 
lassen, und freut sich über die von Brahms besorgten 49 Volkslieder und die in neuerer Zeit angt>- 
bahnten Sammlungen alter VolksUeder. unter den neuesten Kompositeuren, welche auch die Ballade 
wieder in die HAUsmusdk einführen, nennt Kretzschmar Plüddemann, Philipp Graf zu Eulenburg, 

S. 24 ist irrtümlich Nanini statt Nanino gedruckt; die 6 Codices mit Kompositionen aus der 
2. Hälfte des 15. Jahrh. sind nicht in „Trier", sondern in Trient aufgefunden worden. F. X. H. 



-«3 8» ES- 

Hans Hennann, besonders aber Rngp Wolf. — Unter den „Kleinen Mitteilungen^ sind: Balladenfra^- 
mente von Bob. Scliumann (Max Friedländer), Graupner als Konkurrent von Bach für die Stelle 
als Leijpzifi[er Thomaskantor (1722/23), ein Beitrag von Dr. Rud. Schwartz über Friedrich Grimmer 
(t 185Cf), Aomponist von Romanzen und Balladen, und von Dr. Emil Vogel über die älteste Sing- 
weise von Arndts Gedicht „Was ist des Deutschen Vaterland?*' Diese soll von Zelter stammen, 
ist aber durch die bekannte von Gustav Reichardt, welche 1828 für Männerchor als op. 7 zum 
erstenmale erschienen ist, verdrängt worden. — Den Schluss des Petersjahrbnches bildet ein Ver- 
zeichnis der 1897 erschienenen Bücher und Schriften über Musik in allen Sprachen, geordnet nach 
dem Schema: A. Lexica und Verzeichnisse, B. Periodische Schriften, C. Geschichte der Musik, 
D. Biographien und Monographien in Sammlungen, E. Biographien und Monographien, F. Allgemeine 
Musiklehre (Kunstgesang, Kirchen^esang, Instrumentenbau und Instrumentationslehre), G. Ästhetik, 
Belletristik, Kritik, Akustik, Physiologisches, Autorenrechte. F. X. H. 

Das römische Gradualbuch und das €pitome Qradualis J(omanL 

unsere freundlichen Leser erinnern sich an eine offene Anfrage, welche der Ver- 
leger der authentischen römischen Ghoralbücher (libri chorici Ecclesiae), in Nr. 24 der 
M\i8, 8, von 1896, S. 283 mit den folgenden Worten stellte: ,,Die Bedürftiisse, An- 
schauungen, Wünsche, Anfragen u. s. w. in betreff populärer Ausgaben der offiziellen 
Choralbächer sind aus Gegenden und Ländern deutscher Zunge in so vielfacher und 
mannigfaltiger Weise kundgegeben worden, dass die Verlagshandlung es für not- 
wendig erachtet, die offene Anfrage zn stellen: „Auf welche Art und Weise kann den 
Ausreden, Klagen, Vorstellungen und Wünschen wegen eines praktischen Buches, 
das besonders den Laiensängem, den Lehrern und Chorregenten in Filial- und Pfarr- 
kirchen möglichst entgegenkommen und den Vortrag der von der Kirche vorgeschriebenen 
Gesangstexte nach den offiziellen Choralbüchem erleichtern soU, — abgeholfen werden?'' 

Die Antworten und Zuschriften auf diese Frage, welcher auch eine engere und 
genauere Formulierung, ein Schema und zwei Probedruckseiten beigegeben waren, er- 
folgten in solcher Menge, aber auch in so bunten und mannigfaltigen Formen, dass 
einerseits kein Bedenken und Zweifel über das dringende Bedürfnis nach einer solchen 
Ausgabe mehr Platz finden konnte, anderseits die voUste Überzeugung gewonnen werden 
musste, wie fest und tief seit dem Erscheinen der ersten Handausgabe des Graduale 
Bomanum (1871) das Vertrauen auf die Auktorität des römischen Stuhles, der die von 
Palestrina selbst teilweise besorgte editio medicaea von 1614 und 1615 als Norm des 
römischen Choralgesanges gewählt hat, Wurzel gefasst hatte, ungeachtet, vielleicht 
gerade wegen der leidenschaftlichen, unwahren und mit den giftigsten Waffen geführten 
Verdächtigungen gegen dieselben. 

Eingehende und reifliche Beratungen mit hervorragenden Freunden und Führern 
der kirchenmusikaliscben Reformbewegung, des Cäcilienvereins und massgebender 
Persönlichkeiten in Rom haben den Entschluss gereift, statt des früher projek- 
tierten Buches „Enchiridion Oradualis RomanV^ eine Doppelausgabe zu veran- 
stalten, eine für die Gesangschöre deutscher Zunge, eine zweite für die aus- 
ländischen Diözesen und Länder, in denen der auüientisch römische Choral, besonders 
seit dem letzten, abschliessenden Breve Rom's vom 7. Juli 1894 (Qtiod, S. Augustinus), 
ebenfalls eingeführt worden ist. Beide Ausgaben sind nach ernster* Arbeit von 14 Monaten 
fertig gestellt und haben nach genauer Prüfung die Druckgenehmigung des Hoch- 
würdigsten Ordinariates Regensburg erhalten. 

Gleichsam als Vorläufer der beiden Werke ist im Laufe des Jahres 1897 das 
Ordinarium Missae in der Doppelausgabe als Kyriale Bomanum und mit dem Titel: 
„Die gewöhnlichen Messgesänge des Oraduale Romanum*^ erschienen und auf das freund- 
lichste aufgenommen worden. 

Ans den Vorbemerkungen zum „Römischen Gradualbuch %^) das in deutscher 
Sprache auch die notwendigsten Bemerkungen über die Einrichtung des römischen Mess- 

^) Römische» Gradualbuch. Die wechHelnden und ständigen MessgCBänge des offiziellen Graduale 
Bomanum mit deutscher Obersetzung der Rubriken und Texte. Ausgabe mit Choralnoten im Violin- 
schlüssel auf fünf Linien, in der Tonlage der Orgelbegleitung zum Graduale Romanum. Mit Approbation 
des bischöflichen Ordinariates Begensburg. VIII u. 608 Seiten 3 ^. — In Halbchagrinband 4M 20 /^. 
Fr. Pustet, Regensburg. 



buches entbält/) werden die Omndsatze, Dadi denen die Redaktion der beiden Bficher 
darchgefübrt wurde, am klarsten erkannt; dieselben lauten: 

M Vielfachen Anträgen und Wünschen nachkommend, hat sich der Verleg^ der 
ofiBzieUen römischen Choralbächer entschlossen, diejenigen Gesinge des „römischen 
Gradnalbuches^ (Oraduale Bamanum), welche in Ffarr- oder Filialkirchen im Laufe 
des Kirchenjahres benötigt werden, in den Violinschlüssel übertragen zu lassen und in 
der Tonhöhe dem Auge darzustellen, in welcher sie gewöhnlich vorgetragen werden. 

Es wird nützlich sein, über die Einrichtung des römischen Messbuches, welcher 
die des römischen Gradualbuches entspricht, die notwendigsten Bemerkungen voraus- 
zuschicken. 

Das Ißssale Bamanum besteht aus sechs grösseren Abteilungen, ebenso das 
Oraduale Bofnanum, nämlich: 

1) Preprim de Tenpore, d. h. Messen für die Feste, Sonn- und Wochentage der 
Kirchenzeit (tempus) vom ersten Adventsonntag bis zum letzten Sonntag nach Pfingsten. 
Zwischen Charsamstag und Ostern ist 

2) der Ordo Nfssae mit dem Canon eingeschaltet^) 

3) Das Preprim Hisstnmi de SaHetfs enthält die wechselnden Messformulare der 
Feste Mariens, der Heiligen, Engel etc. vom 29. November (Vigilie des heil. Apostels 
Andreas) bis 26. November. Da die meisten Feste der Heiligen bis auf wenige Gebete 
bestimmte Formularien gemeinsam haben, so ist 

4j ein Teil des Messbuches mit Couiiuie SaHftoniii betitelt. Dasselbe zerfällt 
in folgende Unterabteilungen: 

I) In Vigüia unitis Apostoli (Vigilie eines Apostelfestes); 2) Commtme imiics 
Martyris Pontificis (Feier eines Märtyrers, der Bischof war) mit zwei verschiedenen 
Formularen; 3) Commtme unius Mart. non Pont (Märtyrer aber nicht Bischof) 
mit zwei Formularen; 4) Comm. Mart tempo^-e Paschali. De uno Martyre (Fest 
eines Märtyrers während der Osterzeit); 5) De pluribus MartyriJms temp. Pasch. 
(Fest mehrerer Märtyrer während der Osterzeit) ; 6) Comm. plurimorum Mart extra 
temp. Pasch. (Feier mehrerer Märtyrer ausser der Osterzeit) mit drei Formularen; 

7) Commune Confessoris Pontificis (Bekenner und Bischof), mit zweierlei Messen; 

8) Commune Doctorum (Kirchenlehrer); 9) Commune Conf. non Pont (Bekenner 
nicht Bischof), mit zwei Messen; 10) Ißssa pro Ahbatibus (hl. Äbte); 11) Comm, 
Virginum, Pro Yirgine et Mart. (Jungfrau und Martyrin) mit dreierlei Messen; 

12) Pro Virgine tantum (die bloss Jungfrau, nicht Martyrin war), zwei Formulare , 

13) Commune non Virginum. Pro uno Martyre non Virgine (bloss Martyrin, nicht 
«rungfrau); 14) Pro nee Virg. nee Mart (weder Jungfrau noch Martyrin, also z. B. 
eine hl. Witwe); 15) In anniversario Dedicationis Ecdesiae (Kirchweihfest). — 

5) In der Abteilung der Votivmessen^) (Hissae votivae) sind zuerst Formulare 
für jeden Tag der Woche angegeben; für Montag von der heil. Dreifaltigkeit, wenn 
nicht für Verstorbene zelebriert wird,*) für Dienstag von den heil. Engeln, für Mitt- 
woch von den Apostelfürsten Petrus und Paulus, fiir Donnerstag vom heil. Altars- 
Sakrament, für Freitag vom heil. Kreuz oder vom Leiden des Herrn, für Samstag von 
der Mutter Gottes, letztere mit fünf Formularen, je nach der Kirchenzeit. Auf diese 
folgen dreizehn Votivmessen für verschiedene Anliegen, z. B. Papstwahl, fär Kranke, 

') AuH dem Magister chwalis und dem ,,Kleineii Gradual- und Messbuch'' von F. X. H. 

Der Ordo Missae enthält die Gebete, welche in jeder Messe regelmässig vorkommen. Im vor- 
liegenden Böm. Qradualbuch sind die feststehenden Gesänge des Kyrie, Gloria, SanctvSf Benedictus und 
Agnys Dei, sowie des Oredo am Ende unter der Überschrift Ordinarium Missae ({gewöhnliche Mess- 
gesänge) aufgeführt; in einem Anhange sind mehrere Hymnen, sowie der y. Glorta Patri nach dem 
Introitus in den 8 Tonarten mit den nötigen Versetzungen in die verschiedenen Tonhöhen beigefügt. 

') „Votiv heissen jene Messen, welche in einem besonderen Anliegen, sei es als Bitte, oder Dank, 
oder Lob, dargebracht werden." Amberger, Postoraltheol. 2. Bd. Seite 241. 

^) Die Mssa pro Defunctis steht im Messbuch am Ende aller Votivmessen, im „Gradualbuch" am 
Ende des Ordinaritim Missae. 



-G 9» &- 

am Frieden, für Brautleute etc., verschiedene Gebete, die Messen für die Verstorbenen, 
die Austeilung des Weihwassers') u. s. w. 

Da die Regeln, wann und welche Votivmesse gehalten werden können, hier unmög- 
lich Platz finden können, so ist aufs dringendste zu wänschen, dass der zelebrierende 
Priester den Chorregenten oder die Sänger bei jedem einzelnen Falle 
sowohl auf das Messformular als auf den Rang der Feier (ob feierlich 
oder gewöhnlich) aufmerksam mache. 

6) In der Abteilung Feste pro allqnlbns loels sind eine grosse Zahl von Festen 
aufgeführt, welche nicht allgemein, sondern nur an einigen Orten gefeiert werden; 
sie beginnen mit dem 8. Dezember und reichen bis 29. November. 

Als Anhang wird den Missalen das Diözesanproprium beigebnnden; auch Länder, 
Orden, Provinzen u. s. w. können ihr Proprium haben. 

Wie schon Eingangs bemerkt, sind nicht sämtliche Gesänge des vollständigen 
Graduale Romanum aufgenommen, sondern nur diejenigen der Sonn- und Festtage des 
ganzen Kirchenjahres und der Heiligenfeste, welche feierlich (ritu duplici) begangen 
werden; demnach sind die Messformularien der sogenannten einfachen oder halbfeier- 
lichen Heiligenfeste (rittts simplex und semiduplex)^ sowie der Werktage (feriae) während 
der Advent- und Fastenzeit fibergangen worden. Diejenigen Ferien jedoch, die auf 
Zeiten des Kirchenjahres treffen, während welcher kein Heiligenfest gefeiert werden 
kann, z. 6. während der Char-, Oster- und Pfingstwoche, wurden aufgenommen, da an 
solchen Tagen auch in kleineren und überhaupt in Pfarrkirchen ein gesungenes Amt 
mit oder ohne Leviten notwendig werden kann. 

Die vorliegende Ausgabe unterscheidet sich, wie schon aus dem Titel hervorgeht, 
von der Originalausgabe des Oraduale Romanum durch Anwendung des Violinschlüssels 
auf fünf Linien und Versetzung der Melodien in die Tonlage, in welcher auch die Orgel- 
begleitung zum Oraduale Romanum von Haberl-Hanisch-Quadflieg-Schildknecht steht, 
sowie mit Rücksicht darauf, dass alle Stimmgattungen in bequemer, weder die Stimm- 
noch die Sprechwerkzeuge hindernder Weise am Vortrage der Choralgesänge teilnehmen 
können. Überdies sind sämtliche Texte in möglichst wortgetreuer Übersetzung dem 
lateinischen Texte unterlegt, und auch die sogenannten Rubriken (Vorschriften) in 
deutscher Sprache beigegeben. 

Man wird nach dem Schlüssel und den Vorzeichen eine Note in Klammem finden. 
Dieselbe kann als Recitationston gelten, wenn ein Gesangssatz, z. B. die Wiederholung 
des Introitus oder ein Teil des Graduale aus irgend einem Grunde nur rezitiert wer- 
den soll. 

Wenn einsilbige, jedoch zu betonende Wörter, z. B. te, me, non und ähnliche in 
der Melodie nur mit einer einzigen Note versehen sind, so wurde der Vokal meistens 
fttt gedruckt, damit die Sänger solche Wörter mehr betonen als z. B. die einsilbigen 
Wörter de, in, ad, per. 

Bei den Gesängen zwischen Epistel und Evangelium, dem eigentlichen Graduale, 
wurde die Einrichtung getroffen, dass im sogenannten Commune Sandorum (Formulare, 
welche vielen Festen gemeinsam sind) sämtliche Melodien des Graduale, sowie der 
doppelten und einfachen Alleluja mit y. vollständig zum Abdruck gelangten, während 
von den TracUis meist nur der letzte Vers mit der Melodie versehen ist, die vorher- 
gehenden Verse jedoch nur mjt der Rezitationsnote abgedruckt sind. Im Proprium de 
Tempore (Gesänge der Sonn- und Festtage während des Kirchenjahres), im Proprium 
Sandorum (Gesänge für einzelne Heiligenfeste) und in der Abteilung der Festa pro 
aliquibus locis (Feste einzelner Orte und Diözesen) wurden auch Verse des Graduale, 
sowie der einfachen oder doppelten Alleluja — die Alleluja sind stets in Noten aus- 
gesetzt — bloss mit der Rezitationsnote versehen. Folgen mehrere Verse nur mit der 
Kezitationsnote nacheinander, wie das bei den Tradus von grösserem umfange der 

') Mit Asperaea und Vidi aquam beginnt darf Ordinär iutn Misaae, welches durch * bei der Seiten- 
zahl vom vorhergehenden Teile, welcher durch [ ] vom ersten Teile mit gewöhnlichen Ziifem sich unter- 
scheidet, abgesondert iHt. 



-ö 90 ES- 

Fall ist, so wird vorausgesetzt, dass einer von Männerstimmen, ein anderer von IQiaben- 
stimmen, ein dritter vom Gesamtchor singend rezitiert werde. Es bleibt natürlich dem 
Chorregenten überlassen , in welcher Weise er eventnell auch solche mit Melodien ver- 
sehene Texte in würdevoller und erbauender Abwechslung mit oder ohne Orgelbe- 
gleitung vortragen lassen will. 

Wer sich mit der Rezitation der liturgischen Texte, welche in diesem römischen 
Gradualbuch vollständig enthalten sind, nicht befreunden kann, dem bleibt es unbe- 
nommen, durch wenige ausgewählte Sänger aus dem Oraduale Romanum selbst die in 
vorliegender Ausgabe nur mit Bezitationston versehenen Texte mit den authentischen 
Melodien zur Ausfuhrung bringen zu lassen. 

Da besonders in Deutschland die meisten Chöre von Jugend auf nur im Lesen 
des Violinschlüssels und im Treffen der Noten auf Grund der fixen Tonhöhe der Tasten- 
instrumente (Orgel) geschult sind, so dürften die Schwierigkeiten, welche mancherorts 
der Einführung und dem Vortrag des Choralgesanges entgegengestanden haben, durch 
diese Ausgabe beseitigt sein. 

Wer übrigens bisher mit Erfolg die Gradualgesänge aus den typischen Original- 
ausgaben mit den Schlüsseln und in der Schreibweise derselben geübt hat, möge bei 
dieser löblichen Gewohnheit bleiben, da sowohl das vollständige Oraduale Romanum 
als auch der Epitome ex Oraduali Romano und das Compendium Oradiidlis et Missalis 
Romani (selbstverständlich auch nach dem Erlöschen des 30 jährigen, dem Eegensburger- 
Verleger durch den hl. Stuhl gewährten Privilegiums mit dem Jahre 1900) fortbestehen. 

Möge auch dieser Versuch, die kirchlichen Gesangsweisen, welche der Chor beim 
heiligen Messopfer ausführen soll, immer populärer zu machen, zu den Erfolgen fähren, 
die nach zahlreichen Zuschriften an die Verlagshandlung der offiziellen Choralbücher 
aus weiten Kreisen in Aussicht gestellt worden sind." 

Die ganz gleiche Anlage und Einteilung findet sich im Enchiridion Gradualis 
Romani,^) das jedoch nur den lateinischen Text mit den Rubriken wie im Gradttah 
Romanum enthält und daher weniger umfangreich geworden ist. 



Aus Archiven und Bibliotheken. 
Ein vierstimmiges Haec dies von M. A. Ingegneri 

veröffentlicht die Red. der Mus. s. 10 Tajfe vor Ostern uud glaubt damit jenen Chören, welche bei 
den Landes und Vespern der Osterwoche ein frisches, aus den Motiven des ffregorianischen Chorals 
gewähltes Tonstück zum liturgischen Gebrauch verwenden wollen, einen Gefallen zu erweisen. Die 



Atem- und Vortragszeichen hat die Red. einge- "JT °~"l ~n~ ^^ ~~] "^^ TM 



setzt, die Öriginalschlüssel sind: TO i- [f3 



1 



t^i 



es erfolgte demnach die Transposition des im äolischen Modus komponierten Tonstückes in die kleine 
ünterterz. Das Zeitmass nehme man frisch und beweglich, und es wird sich zeigen, dass die kleine und 
leichte Arbeit des Kapellmeisters von Cremona, über welchen im kirchenmus. Jahrbuch 1898 eine 
eingehende bio - bibliographische Studie veröffentlicht worden ist, eine Perle der klassischen Poly- 
phonie genannt zu werden verdient Die Nummer ist dem Dmckwerk von 1586 (Sacraiiun Cantionum 
cum quatuor vocibus Liber primus) entnommen. Den Inhalt desselben haben die HeiTen Eleven, 
welche im laufenden Jalire die Kirchenmusikschule daliier besuchen, nach dem kompletten Exemplar 
des Stadtarchives in Augsburg, das in zuvorkommendster Weise durch Herrn Bibliothekar Dr. Ruess 
für mehrere Wochen geliehen worden ist, in Partitur gebracht, sodass diese 21 Nummern voll- 
ständifi^ zur Beurteüung vorliegen; die Antiphon Haec dies ist Nr. 12. Da die genannten Herren 
auch ranf- und sechsstimmige Kompositionen ingeg^neri's in Partitur setzen werden, so besteht jetzt 
schon der Entschluss, eine Auswjäu der besten vier- bis sechsstimmigen, sowohl nach liturgischer 
Seite brauchbaren als auch musikalisch wertvollen Motetten als Beilage zum kirchenmusikaüschen 
Jahrbuch 1899 zu veröffentliclien. 



') Enchiridion Gradiialiis Romani sivc C'antiones Missae pro diversitate temporis et festorum 
hodiemis rhoris accoiumodatae juxta editionem typicam Gradualis Romani quod curavit S. Rituum Con- 
gregatio. Cum approbatione Rev. Ordinarii Ratisbonensis. VIII u. 494 S. 2 JH 40 ^, In Halbchagrin- 
band 3 jtf 60 /^. Regensburg, Fr. Pustet. 



■^ "•■ 



- .J— -I 




Cantiis. mf 



-ö 91 en 



^^^ 



^^ 



Hbbo 



Altiis. *) 



dl 




3TJI =J'j -^^ 



Hsec 



es, quam fe - cit 



Tenor. 




w/ H»c . . . di - - - 



js: 



mf H»c 
Bassiis. 



^ 



Das ist der Tag, 



es, 



quam 



den 



« 



1 



:s: 



es, 



#^ 







^S 



^n 



3:3^ 



:i==±=4=1: 



#z«zatz:t 



quam fe - cit 1)6 



mi - 



D6 



mi-uus, quam fe - cit D6 - mi - nus, 



iS 



quam fe 



cit 




m 



I 



t 



±^ 



mi • aus, quam fe - - cit 



D6 - mi- 



I 



quam 



fe - - cit 
gemacht hat 



Dö . 
der Herr: 



mi - aus, 




/ 



l^^ü 




11: 



t 



nus> 



hsec di 



es, 



hsdc di 



/ 



es, quam fe - cit 



^^^ 



DÖ - - - im 



--^ 



mi - uns. 



hiec 



di 



es, hopc di 




^^^^^^^^^^^^^^ 



i=z 



nos, hsec 



di 



ÄE^ 



/ 



es, 



qoam 



i 



^ 



^ 



^m 



h8BC 



di 



*) Der Organist leite nach den Psalmen der Laude» oder Vesper nach Fis-mdl und schlicssc mit 
dem teraloscn Accordc fia ci8 fis. 



^ 9» B(- 



m 



g^^^^ 



s^ 



3 



Do - mi-nus, haec di - - es 



quam fe 



cit Dö - mi- 




68, 



quam fe - dt D6 



mi-nns. 



quam fe - cit 




!BS 



;-Ui^j. -rTr-rz} r r ' r'HTl 



fe - cit Dö 



mi- nns, quam fe - cit D6 



mi-nas, 







^E^ 



* 



i 



U 



" r r \ ~ f^ n ^^ r 



es, quam fe - cit Dö 



mi- nus, 



hsec di 




i 



I 




^^^ 



^^m 




1^ 



nus, quam fe - cit Dö 



mi 



rit. 



nus, ex-sul - t6 
fnf 



m 



i 




P 



■i 






t 



^ 



:35 



Dö - mi-nus, quam fe - - cit Dö 



mi - nus, ex-sul - tö 



rit. 



^ 



t 



g 



1^^ 



hiBc di - - es, quam fe - cit Dö 




.02. 



rit. 



mi 



nus, 



ä 



± 



^ 



es, quam fe - cit Dö 



nu 



nus, ex-sul - tö 

lasset uns frohlocken 



ffei^ 



'—i 



^ 



/ 



ISS3 



mus, ex'Sul - t^ 




mu8, ex-8ul - te 

f 



mtis et 



• • ■ 



lae-tÄ - 



p 



.—^-4. 



mus, ex-sul ' tt 



m 



*=t 



5; 



1 



mus 



et liB - t6 



mur, et 




1 



w^- 



1^^ 



/ 



-1PT-S=g= 



ex - sul - tö 



mus, ex ' sul - tt 



Ä 



m'us et 



Ise-tö 



& 




m 



m 




mus, ex-suZ - te 



mus, eX'Sfd - tö 



mus et . . . Ise - • 
und uns erfreuen an ilun. 



ea 




Wt ^ — — — 



' mar m e 



Ise - t6 - 



mur in e 




i^^izi^^a 



'^- 



j^t^±. 



l8ß-t^ 



mnr. 



et 



Ise 



t6 



mnr m 



e 



a. 




mnr, et Im - U - 



mur, et Ise - t6 - mnr in e - a. 




^!^b:^ 




t6 



mnr^ et ke ' ti 



mur, et Ise - t^ - mnr in p 



a. 



Kirohenmusikalisohe Aufführungen und Berichte. 

Gädlien -Verein in Graslitz (Böhmen). Derselbe brachte nnter Leitnn^ seines Dirigenten 
Herrn Regenschori Johann Stnrm zar Anffühmng;: am 3. Fastensonntag: Missa Brevis von 
Palestrina. Gradaale: Mxsurge von Leitner. Offertorinm: Justitiae von Dr. Fr. X. Witt. Introltas, 
Commanio nnd Fange lingua, Choral. Am 4. Sonntag in der Fasten : Missa Brevis von J. B. Molitor. 
Gradnale: Laetatus von Leitner. Offertorinm: Laudate Dominum von Dr. Witt. Introitns, Commnnio 
nnd Fange lingua, Choral. Am Feste Maria Verkündigung: Messe von Wynand Nick, Op. 8 mit 
Instmmentalbegleitnng. Gradnale. Choral. Offertorinm: Ave Maria von Dr. Fr. X. Witt. Introitns 
und Commnnio, Choral. Fange lingua von Ig. Tranmihler. Nachmittag nach der Fastenpredigt, 
znm ersten Mal. Ps. 50. Miserere von Caspar Ett, 4 st. Am Passions -Sonntag: Introitus, Kyrie, 
(Choral. Gradnale: Erij^e me von C. A. Leitner. Credo: Nr. L, Choral. Sanctus, Benedictus nnd 
Agnus: ans der Missa in hon. St. Fidelis von J. B. Molitor, Op. 12. Offertorinm, Commnnio nnd 
Fange lingua, Choral. G. 

Reirensburir. Domchor. In der Zeit vom 10. Febr. bis 27. März (Passionssonntag) ge- 
langteu im hiesigen Dome folgende Kompositionen zur Aufführung: a) Messen von: Anerio, 
M. vHI. Toni, 4 St.: Ebner, De Spiritu sancto, 4 st. m. 0., Ave Regina, 5 st.; Griesbacher, Matris 
dolorosae, Sst; Haller, M. VII., 4 st. m. 0., M. XIL B., 4 st. m. 0„ M. XVIIL i. h. B. M. V., 5 st.; 
Hasler, 11. secunda, 4 st, Ecce quam honnm, 5 st; Mitterer, VIII. Toni, 4 St.; Orl. Lassus, V. Toni, 
4 8t, Laudate Dominum, 4 st, Fuistpie fay perdu, 4 st; Palestrina, Ute Con/easor, 4 st. Sine nomine, 
48t, M. Papae Marcelli, 6st; Viadana, L^hora passa^ 4st, Sine nomine, 4st b) Gradnalien: 
Mitterer', Domine praevenisti, 4 st m. 0.; Wittj Eripe me, 48t c) Offertorien: Aner, Veritan 
mea, 5 st; Ebner, 'JF^io« regum, 2 8t m. 0., Constttues, 2 8t m. 0.; Haller, Ave Maria, 5 st, Afferentur 
regi, 4 st m. 0., Sacerdotes, 48t, Veritas mea, 5 st m. 0.; Mitterer, Vetitas mea, 5 st; Palestrina, 
Ferjßce aresaua, Benedict%i8 es, Scapylis suis, Meditabor, Justitiae Domini, Laudate Dominum, Cot^fitebor, 
sämtliche 5 st; Quadflieg, Inveni David, 2 st m. 0. d) Aap er g es: 4 st von Haller nnd Hanisch, 
e) Fange lingua und Tantum: von Engelhart, Hanisch, Haller und Mitterer. f) Te Deum: von 
(Griesbacher für 4 st. gem. Chor nnd für 4 st Männerchor. 

+ Chorberichte aus der Diözese Seckau. Veröffentlicht durch den Vorstand des 
Diözesan-Cäcilien- Vereines Seckau - Graz. 

1. Chor der Hof- und Domkirche. 10 Soprane, 10 Alte (Damen), 6 Tenöre, H Bässe. — Die 
Heranbildung von Sängerknaben wurde mit Beginn dieses Jahres in Angriff genommen. — Die 
GesangsschuTe besuchen bis jetzt 7 Knaben. — Das Repertoire wurde seit dem letzten Thätigkeits- 
bericht einer durchgreifenden Sichtung unterzogen nnd in seinem branchbaren Teile bedeutend ver- 
mehrt — Nenangeschafft wurden u. a.: Messen und zwar Palestrina Aetema Christi munera. Dies 
sanctificatus : G. Croce, Missa prima; Bequiem 4 st c. Org. von Schildknecht: Te Deum von Cohen; 
Gradualien- Sammlung von Modlmayr; Offertorien -Sammlung von Leitner: daneben der Fortbezug 
des Magnum opus musicum von Orlando , Kirchenmusikwerke redig. von Th. Kretschmann. — Neue 
Instmmentalmessen von Mitterer: In hon. Ss. Cordis Jesu, von M. Filke, Op. 34. Zur Aufführung 
gelangten zum erstenmale die Missa Angelomm von Griesbacher, (6 st c. organo); Herz-Jesn-Messt* 
von Mitterer; Requiem von Schildknecht; aus dem früheren Repertoire hauptsächlich Messen von 
Hailer (VIH., XIL, XIV., XL, XVIL); Mitterer, Missa in Epiphania; Palestrina, Assumpta est, Me 
confessar, Missa brevis; Instmmentalmessen von Greith, Filke, Witt — Messen mit Orgelbegleitnug 
von Stehle, Witt, Gmber, Haller. — Beim nachmittägigen Gottesdienste an höheren Festtagen 
werden für die bisher gebräuchlichen Litaneien meistens Sakraments -Motetten verwendet. (Hauer. 
Mitterer.) Die Choralgesänge bei Amt, Terz und Vesper werden nur mehr nach der offiziellen Aus- 
gabe des Gradnale und Vesperale gesungen. Deutscher Volksgesang bei der täglichen Segenmesse 
nach dem Diözesan-Gesangbuch „Hosanna^. Johann Wibl, Domkapellmeister. 



-« 94 R>- 

2. Chorberichte aus dem Kreisdekanate Graz. Chor der Klosterkirche nnd Vorstadtpfarre 
St. Anna im Münzgraben zu Oraz. -- 7 Soprane, 4 Alte. 2 TenÖre, 3 Bässe. — Das reichhaltige 
Mnsikalienrepertoire des Chores wurde fleissi^ benützt. Neuangeschafft: Missa in hon. S. Thomae, 
4 st. c. Org. von Gmber; Missa Papalis Jubilaei, 48t. c. Org. von Diebold. Missa Sancta Maria. 
4 St. c. Org. von L. Ebner: Missa in hon. B. M. V. von M. Filke; Lauretanische Litanei, 4 st. c. Org! 
von L. Ebner; Lauret. Litanei von Witt; Pia cantica, Op. 73 von Mitterer; Marienlieder von ver- 
Hchiedenen Komponisten; Gradualien und Offertorien aus verschiedenen Sammelwerken, zum teil 
von dem gefertigten Regenschori selbst komponiert oder den Verhältnissen entsprechend einge- 
richtet. P. Benedict Bertignol, 0. Pr. und Regenschori. 

8. Pfarrkirche Thal bei Graz. — Die Neuanschaffungen dieses Chores beweisen einen guten 
Geist und regen Fortschritt auf der Bahn der Reform. -^ Missa dominiciJis von Gruber; Eoner, 
Lauretanische Litanei für 4 Stimmen nnd Orgel; Ebner, Marianische Antiphonen; M. Brosiff, Messe 
Nr. 4; Hesse Orgelalbum 3. Band; Diebold Orgelkompositionen Op. 43. — Neuaufgeführt: Missa in 
hon. 8. Augustini von Gruber: Ebner, 4 Marianische Antiphonen; Brosig, Missa Nr. 4; Stein, Offer- 
torien,\Op. 38; Brückner, A., S Tantum ergo für gem. Chor. 

Franz Bernhard, Chordirigent und Oberlehrer. 
(Fortsetzung folgt) 

An die Mitglieder des ..Vorarlbergrer-Cäcilien Vereines** richtet Wunib. Briem in 
Feldkirch folgende Mitteilung: „Wie die Mitglieder wissen, ist bei der letzten Generalversamm- 
lung am 25. August 1897 in Götzis bei der Wahl eines Vorstandes kein Resultat erzielt worden, 
und es wurde mit der Lösung dieser Frage von der Generalversammlung ein Komit^ betraut. 
i}a88elbe hatte 3 Sitzungen, in Dombim, Br^enz und in Feldkirch, und bei der letzteren am 
8. März d. J. wurde endlich diese Aufgabe gelöst, und ich kann allen Mitgliedern die freudige 
Mitteilung machen, dass Herr Max Scnwenl^. Cnordirektor in Bregenz, die Vorstandstelle nun 
definitiv übernommen hat. An seiner Seite stenen hochwürd. Herr Johann Gabi, Kaplan in Hat- 
lerdort" (Dombirn) als Schriftführer und hochwürd. Herr Müller, Pfarrer in Grossdori (Bregenzer- 
wald) als Kassier. Vorstandsstellvertreter ist der Unterzeichnete. Es mögen also in Zukunft die 
Mitglieder sich in allen Vereinsangelegenheiten (Anmeldungen, Austritte, Bezirks- und Organisten- 
versammig. etc.) an den neuen Vorstand wenden. Die Berichte über Organisten- und Bezirksver- 
sammlungen sollen kurzgefasst immer an den Schriftführer und die Vereinsbeiträge der Mitglieder, 
(die noch restanten pro 1897 und die neuen pro 1898) an den Kassier eingesandt werden. 

So scheide ich denn als Vorstand aus dem „Vorarlberger Cäcilienverein^, den ich nun durch 
27 Jahre geleitet habe, mit dem frohen Bewusstsein, denselben gut organisiert und materiell geordnet 
meinem Nachfolp;er, Herrn Chordirektor Schwenk, übergeben zu können, und mit der Beruhigung 
diesen Verein einem Manne überg[eben zu haben, dem Sie Alle das vollste Vertrauen entgegen 
bringen, und unter dessen energischen und tüchtigen Leitung der Verein sicher wachsen und 
blühen wird." Wunibald Briem. 

Wien. D. A. M. Wenn aus Österreich Nachrichten über Kirchenmusik einlangen, kann 
man darauf gefasst sein , dass sie wenig Erfreuliches enthalten. (Dieser Satz ist wohl zu pessi- 
mistisch gefasst! D. R.) Auch und insoesonders von Wien, der „gössen Musikstadt*', hört man 
nichts Gutes. Die einzelnen p. t. Chorregenten haben — mit wenigen Ausnahmen — • kein Ver- 
ständnis für die echte Kirchenmusik, die hochw. Geistlichkeit kümmert sich darum blutwenig. 
Sclireiber dieses — selbst dem geistlichen Stande angehörig — hat Gelegenheit genu^, in die Ver- 
hältnisse näheren Einblick zu nehmen, wäre aber froh, hätte er diese Gelegenheit nicht, denn er 
sah und sieht nichts Gutes. Soll doch S. Eminenz der Erzbischof selbst verlangen, dass oei seinen 
Pontificalämtem Haydn und Mozart aufgeführt, die Responsorien vierstimmig gesunken werden. 
Ein musikalisch gebildeter Geistlicher äusserte sich mir gegenüber: „Ich mische mich in die Sache 
nicht ein; mir ist es gleichgiltig , was auf dem Chore gesungen wird, — nur kurz muss es sein.*' 
Da aber bei den Cäcilianem (Warum diesen Ausdruck , als ob die Cfhorregenten, welche sich an 
die kirchlichen Vorschriften halten, Sektierer wären!? D. R.) der liturgische Text voUkommen 
genommen wird, so ist damit von diesem Herrn und seinen Gesinnungsgenossen das Urteil schon 
gesprochen. Man ist hier eben gewohnt, vom Credo z. B. den Anfang, das „Et incamatos est** 
— ein rührendes Sopransolo — und das „vitam venturi saeculi** unter Pauken und Trompeten 
mit einer mächtigen Fuge das „Amen"* zu hören — davon will man nicht abgehen. Findet sich 
nun ein Chorregent, der dem entgegenzutreten wagt, so wird er von seinen KoUe^en in einer 
solchen Weise angegriffen, dass ihm wahrlich alle Lust vergehen könnte, sich noch weiter zu 
bemühen. Doch davon will ich schweigen! 

Ich habe mir für heute vorgenommen .dem allgemeinen Tadel ein wenig Lob entgegenzu- 
stellen und will demnach ablassen^ in diesem Tone fortzufahren. Vor allem ist es aufs freudigste 
zu begrüssen, dass seit einiger Zeit, da in hiesigen Blättern vernichtende Artikel gegen die Schand- 
leistungen der meisten Chorregenten erschienen sind, sich fast alle in strengeren k&chlichen Werken 
versuchten. So konnte man am dritten Fastensonntage in der Stadtofarrkirche am Hof die Missa 
Papae MarcelU hören, in der Petei-skirche sogar etwas Choral, wofür dem Herrn Dirigenten Rouland 
die wärmste Anerkennung zu zollen ist. Ich will keine Kritik über das „Wie?** des Gebrachten 
üben, denn das Messe der guten Sache entgegenarbeiten: ohne Zweifel ist Palestrina schwerer auf- 
zuführen, als Mozart. (Je nach Umständen! wer richtig Choral singen und ohne Hilfe der Instru- 
mente zu intonieren, zu deklamieren, zu atmen und selbständig zu treffen gelehrt worden ist, wird 
Palestrinas Gesänge leichter ünden, als alle neueren und neuesten, im diatonisch temperierten oder 
im chromatischen Stile komponierten Gesänge mit oder ohne Begleitung. D. R.) Der erste Versuch 



-i3 M &h 

kann kaum gut f^lingen. vielleicht der zweite and dritte, — also »wie**, dan i^t Vorderhand 
Nebensache, creoen wir ans vielmehr, dass etwas geschieht. Aach in der Votivkirche^ St. Johannes- 
kirche, in der Pfarrkirche zu Gersthof wird kirchliche Mnsik getrieben. Doch die Hauptstütze für 
den Cäcilianismns sind and bleiben die Dominikaner und St. Michaelerkirchen, und darüber will ich 
heute sprechen. Da aber die Chormusik in den ersteren bis vor kurzem derselbe Dirigent besorgte, 
der nunmehr in der Hof- und Stadtpfarrkirche zu St. Michael angestellt ist, und sein wackerer 
Nachfolger F. Habel ganz in seine Fusstapfen tritt, spreche ich nur speciell von der Chormusik 
b(ü St. Michael. 

Dirigent Prof. Auffust Weirich studierte unter Joseph Böhm, der dem Cäcilianismns durch 
den Ambrosiusverein in Wien Fingaug verschaffte, abef leider durch die Kurzsichtigkeit und den 
Starrsinn seines Pfarrers gebunden war. Unser Mann hat demnach gute Schule gemacht; überdies 
bezeichnete ihn sein Lehrer als einen seiner besten Schüler. Nachdem er über zehn Jalire an der 
Brigittenauer Pfarrkirche gewirkt hatte, wurde er an die Dominikaner Klosterkirche berufen und 
von da direkt in die Hof^farre St. Michael. , 

Gegenwärtig verfügt Prof. Weirich über einen Chor von 14—16 Sopranen und hat dazu 10 Alte, 
<>— 10 Tenöre und 5-12 fiässe. Er kann also einen Chor von beinahe SO Sängern herstellen, lauter 
tüchtige, geschulte Sänger, die etwas zu leisten imstande sind. Dabei — und das ist nichtrühmlich 
genug zu oetonen — herrscht unter ihnen die musterhafteste Ordnung. Kein unnützes Geplauder ist 
gestattet, bei der Wandlung und Kommunion knieen alle nieder, wonn der Kapellmeister mit eutem 
ßeispiel vorangeht. Weirich ist ein ausgezeichneter Interpret des unsterblichen Witt, bringt dessen 
Werke zu mustergiltiger Aufführung. Ich glaube nach dem Gesagten gut zu tlinn, sein Programm 
hier anzufügen. 

Von Meister Witt bringt er die Messen S. Francisci, S. Ambrosii, S. Raphaelis und die 
unvergleichliche T. jonici. Von 1. Mitterer die Missa S, Caroli Borr., S. Thomae. Von Kaim die 
S. Henrici- und St. Annae-Messe. Von Ett das grosse Requiem. An den grossen Feierta«pen führte 
er zum Feste des hl. Erzengels Michael (Patron der Kirche) die Missa solemnis von Stehle auf. 
der noch durch seine Preismesse „Salve Regina^ vertreten ist. zu Weihnachten die Missa solemnis 
von Greith, — ein grossarti^ kontrapunktisch angelegtes Werlc. — Zu Epiphania Domini die Missa 
choralis von Fr. Liszt, zu Lichtmess Rheinbergers originelle Messe in F-moU. Die Üffertorien und 
(i^raduale sind meistenteils von Witt und von Weirich selbst. Denn er komponiert auch mit viel 
Glück, wie das seine Sonntagsmesse, Festmesse in Es-dur und besonders Missa „S. Ludovici** in 
G-molI beweisen. Letzteres Opus verdiente wirklich, allgemein bekannt zu werden, — ich kann 
mir nicht erklären, warum er es nicht in Druck ^bt. Mir steht eine Autorität zur Seite, wenn 
ich behaupte, die Technik unseres Komponisten sei geradezu verblüffend. Ich weiHS nicht ^ ob es 
dem Betreffenden angenehm ist, öffentbch genannt zu werden, bin aber gerne bereit, ihn auf 
Hpeziellen Wunsch zu nennen. Er ist weit tOber die Grenzen Europas bekannt, hat er ja selbst in 
Amerika Triumphe gefeiert. Schliesslich will ich noch bemerken, dass Hofballmusikdirektor Strauss 
sich mit Vorließe die Aufführungen bei St. Michael anhört. Es ist zwar liier der Platz nicht, das 
Auditorium anzuführen, aber ich that dies — aus Freude darüber, dass auch Musiker von Rui sich 
für cäcilianische Musik interessieren. Gott pebe, dass sie bald auch bei uns in der Kirche die 
dominierende Stellung einnehme. Prof. Weirich trägt hiezu gewissenhaft bei , und deswegen möge 
er sich auch gefallen lassen, ein wenig Anerkennung zu finden. (Der volle Name und die Stellung 
des verehrlichen Einsenders dieser Originalkorrespondenz waren der Red. hinreichende Gewähr 
für unverkürzte, wenn auch mit Commentaren versehene Aufnahme.) 

Kirchenmusik. Aufführungen des Regensburger -Domchores 

vom Palmsonntag bis Ostermontag 1898. 

Palmsonntag, den 3. April. Um Vjd Uhr Palmweihe: Gesänge bei der Weihe, 
Austeilung der Palmen und bei der Prozession, 4 stimmig von Hai 1er. — Beim Hoch- 
amt: Messe Hör le tue forze, 48t von Fei. Anerio. Passion, 4st. von Suriano. Offer- 
torinm, 4 st. von Haller. 

Montag, den 4. April Um H Uhr: Messe Latida Sion von Palestrina. Offer- 
torium, 4 st. von Au er. 

Dienstag, den 5. April. Um H Uhr: Messe Sine nomine j 4 st. von Viadana. 
Passion, 4st. von Suriano. Offertorinm, 5st. von Griesbacher. 

Hittwofh, den 6. April. Um 8 Uhr: Messe Dixit Maria von H. Leo Hassler. 
Passion, 4 st. von Suriano. Offertorinm choraliter. Als Einlage: Vere languores, 4 st. 
vonVittoria. Nachmittag Vs4Uhr: Matutin. Incipit Lamentatio, 8st. von Palestrina. 
1., 2., 3. Responsorium von Mitterer. 4., 5., (>. Responsorium von Haller. 7., 8., 
9. Responsorium von Vittoria. Benedicttis, 4 st. von Vittoria. Christus factus est, 
4 St. von Mitterer. 

CIrflndonnerstag, den 7. April. Um 8 Uhr: Pontifikalamt. Missa brevis, 4 st. von 
Palestrina. Grad.: Christus factus est, 2 chörig von Hai 1er. Offertorinm: Dextera 
Domini, 5 st. von Palestrina. Ad Communi(mem Cleri: Domine non sum dignus, für 



-ö »6 Bj- 

4 Knabenst. von Hall er. salutaris hostia, 5 st. von Orlando Lasso. Pange lingua^ 5 st. 
von Thielen. Nachmittag V24Uhr: Matutin. Lamentation. Matribiis, 4st. von Vittoria. 
Responsorien 1 — 9 von Mitterer. Benedictus, 4 st. vonPalestrina. Christus factus est, 
4 st. von Mitterer. Am Ölberg (Domgarten): In monte Oliveti, 6 st. von Orlando. 

€harfreitag, den 8. April. Anfang der Zeremonien nm 8 Uhr. Passion, 4 st von 
Suriano. Improperien, 2 chörig von Palestrina. Bei der L Prozession: Vexilla 
regis, 4 st. von Mitterer. Auf der Epistelseite: Domine Jesu Christ e, 6 st. von 
Vittoria. Bei der 2. Prozession: Jesu dulds amar, 48t. von Ha 11 er. Tenebrae factae 
sunt, 4 st. von Ha 11 er. Nachmittag ^2^ Uhr: Matutin. Lamentatio HL., 6 st. von 
Vittoria. 1. — 6. Responsorium, 4 st. von Mitterer. 7., 8., 9. Resp. von Vittoria. 
Benedictus, 4 st. von Handl. Christus factus est, 4 st. von Mitterer. 

Charsamstag, den 9. April. Um 7 Uhr: Weihe des Feuers, der Osterkerze 
und des Taufwassers, choraliter. Um 9 Uhr: ad Missam: Kj/rie choraliter. Das 
Übrige aus der Messe: De Spiritu sancto, 4 st. mit Orgel von Ebner. Grad, choraliter. 
Psalm: Laudate, 5 st. von Viadana. Magnificat, 5 st. von Mitterer. Abends 6 Uhr: 
Auferstehungsfeier. 2 Responsorien, 4 st mit Orgel von Mitterer. Te deum, 
choraliter. Haec dies, 6 st von Griesbacher. Benedictus, 5 st von Vittoria. Zur 
Auferstehung: Motett: Surreocit pastor bonus, 5 st von Haller. Aurora coelum 
purpurat, 4 st von Mitterer. Tantum ergo, 5 st von Griesbacher. 

Ostorsonnta^, den 10. April. Um 9 Uhr: Pontifikalamt Ecce Sacerdos, 6 st 
von Thielen. Missa: Papae Marcelli, 6 st von Palestrina. Graduale, 4st von Haller. 
Sequenz, 4 st von Hai 1er. Offertorium: Ten-a tremuit, 5 st von Palestrina. Nach- 
mittag 3 Uhr: Vesper. Psalmen, 5- und 6 st von verschiedenen alten Meistern, 
L Dixit, 5st von Viadana. 2, Confitebor, 5 st von Viadana. 3. Beatus, 6 st SLUCtore 
incerto. 4. Laudate pueri, 5 st von Viadana. 5. In exitu, 6 st von Stemmelio. 
Haec dies, 6 st von Griesbacher. Magnificat, 6 st von Viadana. 

Ostermontag, den 11. April. Um 9 Uhr: Hochamt Missa in hon. B. M. V., 
5 st von Haller. Graduale, 4 st von Haller. Sequenz, 4st von Haller. Offer- 
torium: 4 st von Renner jun. Nachmittag Va^ Uhr: Vesper. Psalmen, 4 st. von 
verscliiedenen alten Meistern. 1. Dixit, 4 st von Zachariis. 2. Confitebor, 4 st von 
Viadana. 3. Beatus, 4 st von Viadana. 4. Laudate pu^ri, 4 st von Sario. 5. In 
exitu, 4 st von Zachariis. Haec dies, 4 st von Haller. Magnificat, 4 st von Mitterer. 

Fr. X. Engel hart, Domkapellmeister. 

Offene Korrespondenzen. 

Die Musikbeila^en für den lanfd. Jahrgang der Mus, s. werden mit der vorliegenden Doppel- 
numm^er versendet und enthalten die Offert, vom 3. Sonntag nach Ostern bis zum Dreifalügkeitst'este 
incl. Die Autoren dieser Originalkompositionen über die liturg. Offertorientexte sind in alphabetischer 
Ordnung: Joh. Conze(Nr.53*), L. Ebner (Nr. 49*, 52*), P. Griesbacher (Nr. 44* 46*), M. Haller, 
(Nr. 4^, 51*), P. ü. Kornmtiller (Nr. 45*), Jos. Schildknecht (Nr. 50*). Edm. Schmid 
(Nr. 47*). Aug. Wiltberger (Nr. 40*, 41*, 43*, 48*). Nach alphabetischer Ordnung der Texte 
sind mit beifolgender Stimmenbesetzung komponiert: > Äscendit Deus für C. und 2 Aj (A. U ad lib.) 
von P. Griesbacher, Benedicite gentes für C. u. A. von A. Wiltberger, Benedictus dt tür C. u. A. von 
M. Heller, für T. u. B. von L. Ebner, für Ober- u. Unterst, von Jon. Conze , Confirma hoc für 0. n. 
A. (A. II ad üb.) von P. Griesbacher, für T, u. B. von A. Wiltberger, für Ober- u. Unterst, von 
E. Schmid, Cor^tebor Domino nimis für T. u. B. von M. Haller, für Ober- n. Unterst, von A. Wilt- 
berger. Domine Dem für T. u. B. von Jos. Scliildkuecht, Emitte SpirUum iuum für C. u. A. von 
P. Ü. Kommüller, Lattda anima mea Dominum für T. u. B. von A. Wiltberger, Meditabor in mandatis 
für C. u. A. von Ebner. Unter diesen 14 Nummern sind also für C. u. A.: Nr. 41*, 51*. 49*, 44*, 
4H*, 45*, fiir vereini^t^ Ober - u. Unterstimmen Nr. 53* 48*, 43*, für T. u. B. 40*, 42*, 47*. 50*, 52*. 
Da bei den Offertonen Ckmfirma und Benedictus sit auch auf die Votivmessen Bücksicht genommen 
wurde, die ausser und während der österlichen Zeit in feierlicher Weise abgehalten werden, so 
erklärt sich die geringe Zahl der verschiedenen Offertorientexte (auch tiir die drei Tage der 
Bittwoche und das Fest des hl. Marcus ist eine zweite, bezw. dritte Komposition aufgenommen 
worden); in den folgenden Jahrgängen 1899 und 1900 wird die Offertoriensammlung des Proprium 
de Tempore abgeschlossen werden. Die Einzelausgabe der Part, findet im Laufe dieses Monates statt. 

+ Den verehrlichcn Subskribenten den Magnum opus von Orlando di Lasso diene zur gefälligen 
Nachricht, dass bei Versendung den 5. Teile» (9. Band der Ges. -Ausg.) nicht mehr Postnachnalmie ge- 
wählt wurde, sondern dass jedem Exemplar eine Postanweisung ohne Stempelmarke beigelegt wird. 
Die Empfänger sind gebeten den notierten Preis fUr Band und Frankatur einzusenden und den Post- 
schein als Quittung zu betrachten. F. X. H. 



Druck und Verlag von Friedrich Pnstet in Regen ab urg, Gesandtenstrasse. 
Nebst 5. bis 12. Musikbeilaire, sowie A.nzeiffeblatt Nr. 7. 



1898. Regensburg, am 1. Mai 1898. ^n- 9 



MUSICA SACRA. 

GeerrOndet von Dr. Frans Xaver Witt (f 1888). 

HalbmoDatschrift fflr Hebnng und Fördenini der kathol. Kircheninnsik. 

Herausgegeben von Dr. Frans Xaver Haberl, Direktor der Kirohenmuaikflohule in Aegensbnrg. 

Neue Folge X., als Fortsetzung XXXI. Jahrgang. Mit 12 Mnsikbeilagan. 



Die „Muäca ioera" wird am 1. und 15. jeden Monate aascrefreben. Jede der 84 Nammem ambaat 12 Seiten Text. Die IS Mnaik- 
b«ila|^n (48 Seiten) wurden in den Nammem 5, 7 und 8 veraendet. Der Abonnementpreia dea Jahrgänge betiftgt 9 Mark; die 
Boatellong kann bei fader Poatanatalt oder Buohhandlnng erfolgen. ~ Bei der Reiohapoat mit 80 Pf. Anfaohlag. Bei franko Znaandiing 

unter Streifband in Dentichland und ÖMterreich-Ungam 4 Mk. — in» Analand 4 Mk. 80 Pf. 

lahaltalkaraleht: Neu und frUber erNohienene RirohenkompOMitionen: Joa. Bill sen.., Jos. Deaohermeier, 
I^iidw. Ebner, Konrad Fttrst und J. X. Ahle. A. Gesaner, Job. By. Habert (S), M. Haller, A. Kohler, B. Mettenleiter, Fr. Nekea, 
»iov. PHgella, J<»s. Kenner juu. (3), Jos. ScliifWs (3), M. Schmidtkonz, J. äingenberger, Jac Strubel, C. Thiel, A. Wiltbaiger. — 
Kirehenmuaikalisohe Aufführungen und Berichte aua: Ffinfkirchen, Oraalitz, Innsbruck, Mautem, Neoaats, Padua, 
Passnu. Raguüa. Salzburg. Stötten, Trient, Wald.«mjis«u, Wien. — Vermisch teNachrichten undMitteilungen aus: Amaterdamp 
HiokenlMich, China. Btunberg, ÖNterreich, Innsbruck, Paderborn, Kopenhagen, MOnohen; ein AprilHoherz. — Offene Korreapondensen. 

Neu und früher erschienene Kirchenkompositionen. 

Ein Bequiem in D - moU mit Libera von Jos* Bill sen. ') kann aus den Angaben 
der Direktionsstimnie, welche nur die Sopranmelodie und im Orgelpart kurze An- 
deutungen über die Instrumentation enthält, sehr schwer beurteilt werden. Der Stil 
dieses Requiem ist durchaus modern ; Chromatik und Enharmonik herrschen vor, können 
jedoch über eine ermüdende Homophonie nicht hinweghelfen. Die Instrumentation ist 
sehr zurückhaltend, immer nur Stütze des Gesanges; die Violinen brechen die Akkorde 
und sind ohne selbständige Führung. Mit Ausnahme des Libera ist der Text liturgisch 
vollständig, auch gut deklamiert; der Gesangspart ist trotz tiberwuchernder Chromatik 
unschwer zu singen. Die Arbeit gehört mit zu den Erzeugnissen, welche auf ihren 
Kunstwert nicht streng geprüft werden dürfen, die angenehm klingen und als Lttcken- 
büs.ser für jene Chöre bestimmt, ja empfeldenswert sind, welche im Laufe des Jahres 
^o.ssen Bedarf an instrumentierten Requiem, aber schlechte oder minder gute Auswahl 
an solchen haben. Die Auffassung des Textes ist an vielen Stellen zu dramatisch und 
subjektiv;^) auch ist die Komposition nicht aus dem Texte herausgewachsen, letzterer 
erst nachträglich in den modernen Periodenbau eingefugt. Am wenigsten kann eine 
Aufführung mit Orgel allein befürwortet werden, da letztere, z. B. im ersten Benedictus 
oder im Agnus Dei, eine ihrem Charakter nicht entsprechende Behandlung erfahren hat. 

Ein Requiem von Jos. Desrhermeier ') mit Sequenz und Libera für 4 st. gem. 
( Ihor ist auch für die bescheidensten Verhältnisse wegen leichter Ausführbarkeit, ausser- 
ordentlich massigen Stimmenumfanges, besonders fär Sopran und Tenor, empfehlenswert 
und passend. Der liturgische Text ist sogar beim Dies irae vollständig wiedergegeben.^) 

*) Die Ausgabe für 4 st gem. Chor ni. 0. koHt«t 4 M, die Ausffabe mit Orchesterbegleitung 7 M* 
A. Böhm ÜL Sohn in Augsburg. Das Requiem kann auch 3 st. ohne Tenor, von einer Singstimme und 
im Unisono der 4 Singst, ausgeführt werden! Ausser dem Streichquintett sind auch 3 Posaunen und 
Pauken vorhanden, die ohne Schaden wegbleiben können. 

') Man sehe das Tremens factus im Libero, die Worte de ore leonis und in obscnriim im Oifertorium, 
das erste der zwei Benetlictus u. s. w. 

*) Op. 17. Boessenecker (Ad. Stender) in Regensburg. Part 1 ^ 20 ^, St. & 30 ^. T. genau. 
Das Requiem ist 18d8 erschienen. 

^) Zur Brleichterung einer Auswahl wäre die Xumerierung der einzelnen Strophen, gut gewesen. 
Vor huic ergo parce muss das t des Wortes juiicantm in ff verwandelt werdeo; kleinere Inteisunk- 
tions- und Trennungsfehler sind leicht su verbessern. 



-ra 98 e:4- 

Beim Libera hätte noch Kyrie mit Christa und Kyrie beigefügt werden sollen, um jeder 
Willkür oder handwerksmässigen Behandlung beim Vortrag £eser Versikel, welche vom 
Musikchor aus besorgt werden müssen, vorzubeugen. 

Eine der festlichsten und schönsten Messen des fleissigen und tüchtigen Meisters 
Ludwig Ebner ^) ist die Missa de Spiritu sancto für 4 st. gem. Chor mit obligater Orgel- 
begleitung. Die vokale Wirkung ist glanzvoll, durch schöne Stimmenfuhrung und ge- 
wandte Imitationen einfacher, in prägnanter Kürze erfundener Motive ausgezeichnet. 

Das g kehrt im Sopran öfters wieder, aber auf günstigen Vokalen und so vorbereitet, 
dass es bei einiger Aufmerksamkeit nicht zu grell wirkt. Die Orgelbegleitung ist 
selbständig und verleiht durch Steigerung der Vokalwirkung dieser Komposition einen 
hochfestlichen Charakter. Auch im modernen polyphonen Satz ist trotz der feurigen 
und eindringlichen Deklamation des liturgischen Textes jede theatralische Effekthascherei 
glücklich vermieden; man glaubt das liturgische Wort aus dem begeisterten Munde 
eines lebhaft bewegten Predigers zu hören. 

Die bekannte, schon vor etwa fünfeig Jahren von J. M. Ha üb er und 0. Ett 
besorgte Sammlung Cantica sacra hat bereits durch Dr. F. X. Witt im Jahre 1870 
eine Neubearbeitung erfahren, über welche der Unterzeichnete im C.-V.-K. unter Nr. 100 
unter anderem bemerkte: „Hauber's und Ett's Eifer für eine würdige K.-M. zu einer 
Zeit, wo Sinn und Verständnis für dieselbe viel rarer waren als jetzt, verdient alle 
Anerkennung; .... ihr Budi hat viel Gutes gestiftet und war ein Sendbote besseren 
Geschmacks." Als Witt im Jahre 1889 eine dritte Auflage der Cantica sacra vor- 
bereitete, überrasclite ihn der Tod nacli den Schlussworten der Sequenz „dona eis requiem, 
Amen\ Der H.H. Seminarinspektor und Ohorregent Mich. Mayer in Regensburg 
vollendete 1890 die dritte Auflage und konnte bereits in diesem Jahre eine vierte 
besorgen, in welcher eine durchgreifende Neuordnung der Gesänge und zahlreiche Ver- 
besserungen angebracht wurden.^) Ausser den Gesängen der 1. Auflage, welche mit 
einer 3- oder 4 stimmigen sehr leichten Orgelbegleitung ohne Pedal versehen sind (in 
der 1. Auflage war nur Melodie und Bass mit den nötigen Ziffern bezeichnet), wurden die 
Messresponsorien nach den offiziellen Büchern in mehrfacher Harmonisierung und Ton- 
höhe, eine Choralmesse von Witt, eine mensurierte einstimmige Messe von J. Neudegger, 
zwei Requiemmessen von M. Mayer (Choral und 1 stimm, mit Orgel), die Votivvesper 
vom allerheiligsten Altarssakrament (mit 3 stimm. Falsibordoni von M. Mayer) und andere 
Gesänge, welche den Bedürfnissen kleinerer Chöre Rechnung tragen, aufgenommen.^) 
Diese Cantica sacra sollen auf keinem Kirchenchore fehlen, denn nach liturgischer Seite 
ist das Gebotene tadellos, nach musikalischer trotz aller Einfachheit, natürlich bei an- 
ständigem Vortrage, andächtig und befriedigend. Man beachte die Nachträge und Be- 
richtigungen auf S. 255. 

Ein Ecce sacerdos von Konrad FArst, Op. 58, und die Antiphon Confirma Jioc von 
Dr. J« S* Ahle für gem. Chor, ersteres mit teilweiser, letztere ohne Orgelbegleitung, 
sind für den Empfang des Diözesanbischofs bei Spendung des hl. Sakramentes der Fir- 
mung bestimmt und in den einfachsten Weisen, jedoch ausdrucksvoll und feierlich 
komponiert. *) 

Fünf Hymnen zu Ehren des allerheiligsten Altarssakramentes, komponiert von 
A. fifessner, bildeten in Nr. 3 der „Cäcilia^^ (Strassburg 1898) eine Musikbeilage, die 

') Op. 11. T. genau, ohne J. Part. 1 ^ 60 /^, St. ä 30 ^. Boessenecker (Ad. Stender) iu 
Begensburg. ^ 

*) Cantica sacra. Kirchliche Oesänge mit Orgelbegleitung für den Pfarrgottesdienst. Gesammelt 
und herausgegeben von Hauber, Ett und Witt. Mit obcrhirtlicher Druckgenehmigung. Fr. Pustet. 
Begensburg; geb. 1 JC 40 ^j YIII u. 256 Seiten in 8^, mit ausführlichem Inhaltsverzeichnis für Vor- 
mittags- und Nachmittagsgottesdienst; m. J. 

') Für diese Neuauflage wurden auch zu mehreren Nummern Einzelstimmen hergestellt. Auf diese 
Weise können für Messe und Requiem auch die Schulkinder herangezogen werden. Preis dieser Einzel- 
stimmen ist auf der Rückseite des Einbandes notiert und beträgt beispielsweise für 16 Seiten 8 ^, für 
24 S. 12 .^, bei Bezug von 12 Stücken 80 ^, von 50 Stücken 3 ^ 20 ^, bezw. 1 M 20 ^ oder 4 J4 80 ^. 

^) Ant Böhm & Sohn in Augsburg. Part, und St. 1 ./« 20 ;^ , St. & 15 ^. Bei Ecce Sacerdos 
konnte auch auf das Ällel%^a Rücksicht genommen werden, das in der österlichen Zeit nach den Worten 
in plebem suam angefügt werden muss. 



-«3 90 e»- 

anch im Einzelabdrack erschienen ist.^) Dieselben sind für 4 Männerstimmen kompo- 
niert und mit Vor-, Zwischen- und Nachspielen von je 2 Trompeten und Posaunen 
versehen. Der Bass kann mit Tuba verstärkt werden, für die Vor- und Nachspiele 
wird ein reicher besetztes Blasorchester feierlich wirken. Die Komposition ist vorzüg- 
lich, voll Majestät, nach rhythmischer Seite und harmonisch mannigfaltig ausgestattet. ^ 
Die fünf Hymnen verdienen für die herannahende Fronleichnamszeit recht viele gute 
Aufluhrungen. Da in der Partitur nur die Texte der ersten und letzten Strophen an- 
gegeben sind, so werden Komponist und Verleger gut thun, Einzelstimmen herstellen 
zu lassen, in denen dann sämtUdie Textstrophen abgedruckt werden sollen, denn bei 
öffentlichen Prozessionen wird man mit zwei Strophen bei jedem Hjrmnus selten aus- 
reichen ; auch werden erfahrungsgemäss Kompositionen, die noch dazu für stark besetzte 
Chöre berechnet sind, ohne bUUge Einzelstimmen wenig gekauft. 

unter dem Titel ^oh. Ev. Habert*s Werke^'*) liegt ein stattlicher, prachtvoll 
ausgestatteter, 249 Folioseiten umfassender Partiturband vor, welcher dem Hoch- 
würdigsten Herrn Bischof von Linz, Dr. Franz Maria Doppelbauer, dediziert ist und 
den Untertitel „Liber Oradualis erstes Buch: Nr. 1 — 66^ trägt. Der musikalische 
Wert der 66 Nummern ist ein sehr ungleicher, interessant aber bleibt es, die Wand- 
lungen zu beobachten, welche J. E. Habert vom Jahre 1868 bis etwa 1888 durch- 
gemacht hat Die vokalen Bearbeitungen der wechselnden Messteile sind im kontra- 
punktischen Stile des vorigen Jahrhunderts gehalten, können also von jenen, welche die 
Kontrapunktik von Fux ttr echten Palestrinastil halten, als Nachahmung der Werke 
des Meisters von Präneste angesehen werden. Wer jedoch die 32 Bände der Gesamt- 
ausgabe von Giovanni Pierluigi durchstudiert hat, oder einen grossen Teil derselben 
aufführen hörte, wird diese Ansicht nicht teilen; trotzdem braucht man ihn nicht als 
Gegner von Fux und Habert anzuklagen. Auch ist der Zweck der Kirchenmusik nicht 
allein der im Vorworte S. XII angegebene; „an Festtagen dem Gottesdienst den Glanz 
durch die heilige Musik erhöhen zu helfen, insbesondere durch den Gebrauch eines 
grösseren Orchesters**, nicht einmal die „erbauende Wirkung** reicht hin, um den Zweck 
der Kirchenmusik zu erfüllen. Wenn der Komponist von diesem Standpunkte aus , Jeder 
.seichten Kirchenmusik die Existenzberechtigung abspricht, mag sie auch leicht und vom 
liturgischen Standpunkt aus untadelig sein**, so sind unsere Landchöre und die kleineren 
Kirchen, welche nur auf wenige Sänger angewiesen sind, durch diese rigorose, von der 
Kirche niemals aufgestellte Sentenz auf den Aussterbeetat gesetzt. Übrigens wurde 
übersehen, dass es der Vortrag ist, welcher auch die einfachste, unscheinbarste, 

') Verlag von F. Le Eoux & Co. Part 60 ^. 1. Sacria aolemniia, 2. Verbum 8upemum, 8. 8aluti8 
humanae, 4. Aeteme Bex, B. Tantum ergo. 

') Derselbe ist als 2. Lieferung der Gesamtausgabe bezeichnet und kostet bei Subskription 20 Jk, 
Leipzig, Breitkopf & Härtel. Er ist mit Unterstützung der Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissen- 
Hcbaft, Kunst und Litteratur in Böhmen herausgegeben und mit Approbation für die Texte vom hochw. 
biRchöfl. KonRistorium in Linz vom 8. Juli 1893 versehen. Den Inhalt bilden Introitus, Graduale, Oifer- 
torium und Communio vom 1. — 4. Sonntag im Advent, fOr die erste und dritte Messe von Weihnachten 
4 stimm., vom 3. Adventsonntag und am Weihnachtsfeste 4 stimm, m. Listr. und 4 stimm, m. Orgel. 
Darauf folgt Grad., Off. und Comm. vom 80. Nov., Intr. vom 8. Des., Comm. vom 4. Dez., Grad, vom 
0., 7.- und 13. Dez., Intr. (2), Grad. (4), Offert (4), ('omm. (2) vom 8. Dez., Grad., Off. und Comm. vom 
21. Dez., 4 stimm., teils m. Org. teils m. Instr. Den Schluss bilden von S. 218 — 249 die wechselnden 
Me^steile der Apostelvi^lien , sowie der Missa Sti^tuit und Sacerdotes Dei, Ein alphabetischer Index 
gibt Aufschlüsse über die komponierten Introitus, Gradualverse mit Aüehfja u. s. w., in einem chrono- 
logii^chen Register wird die Entstehungszeit der 65 Nummern von 1858 bis zum Januar 1898, also aus 
oinem Zeitraum von 35 Jahren, angegeben; die meisten Nummern fallen in die Jahre 1891 und 1892. 
Im Vorwort, das vomJMai 1894 datiert ist, erzählt der f Meister seinen Bildungsgang und motiviert 
die Kompositionen der Introitus und Comrounionen mit dem Satze: „Einer Instrumentalmesse einen 
,Jntroitii8 im ('horal voranzustellen halte ich für ganz unkünstlerisch und ich halte es für gut, wenn 
««entweder mehrstimmiger Gesang allein oder mit Begleitung der Or^el oder der Streichinstrumente beim 
., Introitus zur Anwendung kommt." Diese Begründung ist gewiss nicht stichhaltig, denn die Intonation 
des Qloria und Credo durch den Priester, der Gesang der Orationen, der Präfation, des Pater noater^ 
Jte miasa est u. s. w. müsste folgerichtig ebenfalls als unkünstlerisch qualifiziert werden, oder man 
müsste diese Intonation durch Melodien ersetzen, die eventuell mensuriert, mit Orgel oder Instrumenten 
liegleitet, dem Stile der nachfolgenden Chorkomposition sich gleichsam assimilieren. Es ist eben die 
Signatur verfehlter Kirchenkompositionen, wenn sie mit (lem liturgischen Gesang des Priesters sich 
schlecht verbinden. Wer soll da Platz machen? 



leichteste, wenn man will ^seichteste'' Komposition nicht nur erträglich, sondern auch 
erbauend, glänzend, kirchlich, würdig gestalten kann. Wenn der Franzose sagt „ce n'est 
pas le ton qui fait la musique'', so will er gewiss damit auch ausdrücken, dass die 
schönste Komposition durch schlechten Vortrag verdorben werden kann. Dieses Un- 
glück kann aber besonders die vokalen Werke Habert's treffen, welche in fast trockenen 
Formeln, meist unter syllabischer Behandlung des Textes, von einer verschwindend 
geringen Anzahl von Dom- und Klosterkirchen und von besseren Chören in Städten 
und auf dem Lande, für die Habert den „Liber Oradtuüis'^ geschrieben hat, bewältiget 
werden können. Es fehlt diesen Werken das, was den Dichter zum Dichter macht, 
jenes packende, innerliche, feurige Moment, das die Form vergessen lässt und durch 
seinen Inhalt niemals ermüdet. Man denke z. B. an die Messiade von Klopstock! Die 
Kompositionen mit Orgelbegleitung sind dem Meister gut gelungen, besonders jene, in 
denen die Orgel selbständig auftritt und nicht als blosse Stütze oder Füllung der Sing- 
stimmen erscheint. Als dritte Stilgattung bilden den Inhalt des bunten Werkes die 
instrumentierten Tonsätze. Einige derselben sind, wie Nr. 19, 21, 23, 25b, 28, 37 
und ähnliche, nach Ansicht des Unterzeichneten diiekt abzulehnen, besonders jene, in 
denen eine freirhythmische Ohoralmelodie , wie beispielsweise in Nr. 37 {Oaudens 
gaudebo), zerrissen und in mensurierte Fesseln geschlagen wird, während die Instru- 
mente sich an dieser Qual zu erfreuen scheinen. Referent wünscht nur, dass recht 
viele praktische Musiker und erfahrene Komponisten diesen Band durcharbeiten, wie es 
der Unterzeichnete gethan hat, denn er zweifelt nicht, dass ihm die Mehrzahl bei- 
stimmen wird in der Behauptung, dass eine Reform der katholischen Kirchenmusik mit 
der überwiegenden Mehrzahl der 65 Kompositionen Habert's weder Fortscliritte machen, 
noch Boden gewinnen wird. Es liegt dem Unterzeichneten ferne, den guten Willen, das 
tüchtige Können und die fromme Absicht des seligen Meisters von Gmunden in Zweifel 
zu ziehen, aber gegenüber vielen besseren und lebensfähigeren Werken muss der „Liber 
Gradualis^* in den Hintergrund treten. Dass durch denselben anderseits wertlose Mache, 
ärgerliche Trödelmusik, sentimentale und geistlose Instrumentalwerke verdrängt werden 
mögen, ist auf das Lebhafteste zu wünschen, und es kann nur mit Freude begrüsst 
werden, wenn die mit heiligem Ernste, mühevollem Fleisse und grosser Sauberkeit 
gearbeiteten Instrumentalkompositionen Habert's die Stelle der genannten unkirchlichen 
Erzeugnisse einnehmen werden. 

Die Messe zu Ehren des hl. Jordan^) Op. 55 von J. E. Habert nimmt auf 

bessere Landchöre Rücksicht, hält sich in Bezug auf Tonalität (C-dur) in engen Grenzen 
und ist liturgisch durchaus korrekt. Das Credo ermüdet sehr, und aucli die figurierenden 
Streichinstrumente können den Pulsschlag matter Deklamation niclit beschleunigen. Die 
Messe ist übrigens wegen ihrer Einfachheit, Klarheit und Würde gut zu empfehlen. 

Eine Messe in G-moll (und -dur) zu Eliren des hl. Franz von AssLsi ist 

für 4 stimm, gem. Chor mit Orgel geschrieben; letztere spielt meist nur mit den Sing- 
stimmen und fügt nur an einigen Stellen fällende Töne ein. Witt äusserte sich 18()8 
über Bruchstücke dieser Messe,^) die ihm durch den Komponisten zu Händen gekommen 
waren: „Dieselben zeigen eine durchaus schöne und tüchtige, ernste und kirclüiche 
Arbeit. Nach diesen Bruchstücken zu urteilen, wird diese Messe keinen grossartig 
feierlichen, aber einen frommandächtigen Eindruck machen.^' Diese Ansicht kann für 
das ganze Werk gelten, das ein schönes Zeugnis von den guten Grundsätzen ablegt, 
mit welchen J. Ev. Habert in die Reform der kathol. Kirchenmusik eingetreten ist. 

») Pur S., A., B. (T. ad Hb.), 2 Viol.. 2 H., Violonc, Violon und Org:. Leipzig, Breitkopf & Härtel. 
34 Seiten. Partitur 4 JC, T. genau. 

') Op. 8 erhielt beim internationalen Konkar» für Kirchenmusik, der in Belgien 1866 ausge- 
schrieben war,^ und bei dem sich 76 Konkurrenten aus 12 Nationen beteiligt hatten, den 3. Preis. Die 
Jury hatte übrigens bemerkt, dass keine der eingelaufenen Kompositionen vollständig befriedigt habe. 
Man vergleiche den Artikel von V^itt in Nr. 4 der „Fliegenden Blätter" 1868, Seite 28 über diesen 
Konkurs, bei welchem ein Eduard Silas den 1., und Gottfr. Preyer den 2. Preis erhalten hatten. Der 
Artikel ist fortgesetzt Seite 34 bis 36. Die Messe bildet in der 1. Serie der Gesamtausgabe (1. Buch 
der Messen) die Nr. 2. Verlag von Op. 8 bei Breitkopf & Härtel in Leipzig. Preis unbekannt. 



-<3 lOl O- 

Die 10 Motetten ftir 2 Oberstimmen mit Orgel von Hlrh« Hatter sind in 3. unver- 
änderter Auflage erschienen.^) Den Inhalt bilden die Offertorien für die drei Weih- 
nachtsämter, für Epiphanie, Ostersonntag und -Montag, Christi Himmelfahrt, Pflngst- 
sonntag und die liturg. Texte Farvulus ßitis und Haec dies. Das Werk fand bereits in 
der 1. Auflage im C.-V.-K. No. 522 Aufnahme und wird seine Zugkraft für kleinere 
Chöre, für religiöse weibliche Genossenschaften und Enabenseminarien noch auf Dezennien 
hinaus bewahren. 

Das erste Werk, welches Alois KoUer *) der Öffentlichkeit übergibt, ist eine Messe 
für 4 st. gem. Chor. Der gewissenhafte und talentierte Komponist gibt in den Vor- 
bemerkungen Aufschluss über die Verwendung der drei Motive, welche in den drei 
Teilen des Kyrie zuerst auftreten und später in den verschiedenen Messteilen wieder- 
kehren. Auf diese Weise hat der Dirigent Gelegenheit, beim Vortrag der Messe das 
kontrapunktische Beiwerk zurücktreten zu lassen und die verwendeten Themen hervor- 
zuheben, natürlich im Rahmen der Satzdeklamation. Die Motive sind äusserst einfach, 
durch Imitationen jedoch, geschickte Umkehrungen, Verkürzungen und Verlängerungen 
und eine frische, lebendige Textbehandlung wird rhythmische Mannigfaltigkeit, fliessende 
iStimmenfiihrung und geschlossene Einheit im diatonischen Stile erzielt. Die Messe klingt 
sehr angenehm, ist leicht auszuführen und wird eine schöne Wirkung nicht verfehlen. 
Solche Arbeiten wiegen ganze Bände harmonisch - modulatorisch gearbeiteter Kirchen- 
kompositionen auf. 

Bernhard Hettenlelter^) komponierte als Op. 96 eine Messe für 4 st. Männerchor. 
Die Komposition ist von äusserster Schlichtheit, kurz, leicht, meist homophon. Der Be- 
handlung des Credo kann Referent nicht zustimmen, denn sowohl die einstimmig er- 
fundenen choralartigen Melodien, welche dem 1. und 2. Bass als Rezitativ zugedacht 
sind, als auch die 2 stimmigen für 1. und 2. Tenor in Mensur komponierten Sätzchen 
stören im Zusammenhang mit den übrigen vierstimmigen.^) 

Mit dem Titel Litaniae Lauretanae (Nr. 3) edierte Franz Kekes^j als Op. 32 die 
Anrufungen der Muttergotteslitanei für 3 gleiche Stimmen mit den Antworten für Volks- 
gesang mit Orgel oder för 4 st. gem. Chor. Bei den Antworten Ora pro nobis u. s. w. 
hat der Komponist 22 Sätzchen für 4 st. gem. Chor geschaffen, unter denen der Dirigent 
auswählen kann, wenn er nicht vorzieht, diese 22 verschiedenen zweitaktigen Gadenzen, 
bei welchen der Sopran immer die gleiche Melodie hat, in ihrer Aufeinanderfolge vor- 
tragen zu lassen. Die Komposition kann auch in der Weise benutzt werden, dass nur 
die Antworten vom vierstimm. Chore, die Anrufungen aber, einstimmig nach der Volks- 
melodie (fgag|gaba|agahc) von einem oder mehreren Sängern gesungen 
werden ; in diesem Falle haben die Vorsänger immer drei Versikel zusammenzunehmen, 
der Chor aber antwortet nur mit einem Ora pro nobis. Diese einfache Litanei in F-dur 
sei für den kommenden Maimonat aufs Beste empfohlen. 

Eine Messe zu Ehren des hl. Herzens Jesu für 2 Oberstimmen mit Orgelbegleitung 
von dem Salesianerpriester Cliov. Pagella ^') erfreut durch das Bestreben nach schöner 

') X Mot. pro festiH principalibus Douiini ad 2 voccs cum Org. Op. 18. Text yoUständig, mit 
Jahr. ReRensbiirg:, Fr. Pustet. Part. 1 .^ 20 ^, St. & 26 ^. 

^) Missa I. 4 voc. inaequ. Op. 1. Dem H. H. M. Haller vom ehemaligen Schüler der Kirchen- 
iiiuHikschuIc gewidmet. PuKtet in Regensburg. Part. 1 Ji 20 .^j St. k 15 ^. T. genau, m. J. 

') Sic trägt den Titel Jubiläumsmosse und ist dem Hochw. Herrn Bischof von Eichstätt zum 
70. Geburtstage (27. August 1897) gewidmet. L. Sehwann in Düsseldorf. Part. 1 ^ 50 .^, St. k 15 ^. 
T. genau, ohne J. 

*) Für den Ausdruck wurden italienische Wörter, wie religioso, solenne, maestoso, gewählt, welche 
wühl zu allgemeinen Sinn haben; ungewöhnlich und sprachunrichtig ist der Ausdruck Jubüoso beim 
(rloria und Portafo beim Benedictus. 

^) Ign. Schweitzer in Aachen. Part. 50 -^ , in Partien von wenigstens 10 Exemplaren k 15 ^. 
Diese Preisbestimmung findet Referent sehr praktisch, denn auf diese Weise werden bei kleineren 
Werken (8 Seiten) die Anschaffungskosten für die Einzelstimmen erspart und die Sänger an das Lesen 
einfacher Partituren gewöhnt; damit ist auch das Treffen erleichtert. 

*) M. Ss. Cordis Jenu a 2 voci blanche Op. 6 auf dem Titel, Op. 5 in der Partitur! Der Komponist 
ist Kapellmeister und Organist an der Kirche S. Giovanni Evangelista in Turin und Professor des ^regor. 
Chorals am erzbischöfl. Seminar dortselbst. Part. 2 Lire , die Singstimme 30 cent. Verl. der Libreria 
Salesiana in Turin, Via Madama Cristina 1. T. genau, ohne J. 



-63 109 E^ 

Textesdeklamation and ausdrucksvoller Cantilene. Wenn, besonders in Gloria und Credo, 
die häufige Aufeinanderfolge Von je 2 verbundenen Achteln über je einer Silbe den 
Rhythmus nicht beeinträchtigen würde, so wäre an der Melodiebilduug fast nichts zu 
tadeln. Die Begleitung ist nach den Gesetzen der in Deutschland üblichen Harmonie- 
lehre, welche besonders für Quartsextakkorde und Dissonanzen Vorbereitung und Auflösung 
verlangt, auffallend frei und regellos. Ansätze zu Imitationen sind gegeben, werden 
aber nicht durchgeführt. Der phantasiereiche Jünger Don Bosco's müsste eine strenge 
Schule durchmachen, um Spreu vom Waizen sdieiden zu lernen und sein musikalisches 
Talent durch Studium klassischer Werke und Bezähmung übersprudelnder Einfälle 
zu bilden. 

Von Jos. Renner lim* liegen 3 Kompositionen vor: 

1. Ein Bequiem für S. und A. mit Orgelbegl. Op. 13, in welchem der liturgische 
Text nicht nur vollständig^) (beim Dies irae sind 11 Strophen unterlegt, leider fehlt 
die vorletzte Lacrimosa, sodass die Strophe Huic ergo ohne den notwendigen Vorder- 
satz dasteht), sondern auch deutlich wiedergegeben ist. Die Führung der zwei Sing- 
stimmen ist meist diatonisch (beim de ore im Offertorium wird es sich empfehlen, den 
Sopran bei der Silbe o - d statt c singen zu lassen ; im zweiten Satz der Sequenz wirkt 
der Tritonus h f unangenehm), die Orgelbegleitung bewegt sich in modernen Geleisen, 
ist jedoch edel, mittelschwer und an vielen Stellen mit überraschenden Akkordwendungen 
ausgestattet. Bei feinem Vortrage und guter Registrierung (Pedal ist nirgends ange- 
geben und auch entbehrlich) wird dieses Bequiem tiefen Eindruck machen; es unter- 
scheidet sich vorteilhajft von den sogenannten leichten Landrequiem. 

2. Op. 31 ist als „zweite Messe für S. und A. mit Orgelbegl." betitelt.*) Auch in 
dieser Messe ist der moderne Stil vertreten, besonders bei Behandlung der Orgelstimme, 
die ebenfalls ohne Pedalangabe geblieben ist. Die Führung der zwei Singstimmen ist 
eine gewandte und selbständige, nur einige Male sind sie im Einklang, oder homophon 
gehalten. Die Behandlung der Orgelstimme ist modulatorisch reich und farbensatt. Gutge- 
schulten, modern gebildeten Chören wird die nicht schwierige Messe willkommen sein. ^) 

3. Ein grosses, in modernem Trauergewande auftretendes Werk ist ein Requiem 
für 5 gem. Stimmen, Op. 43.*) Als 5. Stimme ist Bariton eingefügt, überdies werden 
an manchen Stellen die Einzelstimmen geteilt, um grössere harmonische Effekte zu er- 
zielen. Ein Vergleich mit den bisher bekannten Bequiemkompositionen ist unzulässig, 
denn dieses Op. 43 ist einstweilen ein Unikum. Referent anerkennt die reiche Phantasie, 
den Ernst der Motive, die Innigkeit der Cantilene in jeder Stimme, den Ausdruck in 
der Behandlung des liturgischen Textes, den ausserordentlichen Wohlklang an Stellen, 
welche durch dissonierende, vor- oder nachgehaltene Töne oder durch chromatische Ein- 
schaltungen nicht alteriert sind, zweifelt jedoch an der Geduld unserer Chorregenten 
und Sänger, welche ernstliche und eindringliche Proben abhalten müssen, um den In- 
tentionen des Komponisten gerecht zu werden und das mit hohem Ernste und tiefer 
Ergriffenheit entworfene und durchgeführte Werk oline irgendwelche instrumentale Stütze 
zu vollendetem Vortrag zu bringen. Diese Totenmesse fordert einen nach Menge und 
Qualität des Stimmenmaterials tüchtig geschulten Sängerchor, sowie^ungewöhnliche Auf- 
fassungskraft des Dirigenten für Tempomodifikationen und beim Eintritt enharmonischer 
Verw^hselungen (siehe besonders die letzten Takte des dritten Agnus Dei), Durch 
einfachere Mittel konnten grössere Wirkungen erzielt werden, denn bei Kompositionen 
für die Kirche haben subjektive Stimmungen nicht jene Berechtigung, welche ihnen im 

^) Im Responsorium Lihera fehlt An|B:abe der Wiederholung ,von Libera bis f. Tremens, sowie 
Kyrie mit Christe und Kyrie. 

*) Op. 13 und 31 sind bei A. Böhm & Sohn in Augsburg, ohne Angabe des Jahres, erschienen. 
Die Part, des Requiem kostet 2 Ji 60 ^, St. ä 50; Part, von Op. 31 2 ^, St. d, 40 ^. 

^) Dass der Querstand Es-dur A-dur im 4. Takt des Agnus Dei und ähnliche Dissonanzen, be- 
sonders im Oredo, nicht nach jedermanns Geschmack sind, glaubt Referent betonen zu sollen, besonders 
wenn der Organist auf Registrierung keine oder geringe Sorgfalt verwendet. 

^) Diese Missa pro Defunctis hat der Komponist seinem f Vater, Jos. Renner sen., gewidmet. 
Part. 1 Jt 60 ^, St. ä 30 /3). T. genau, nur im Libera fehlt Angabe der Wiederholung yon Libera^ 
sowie ^/rie, Christe, Kyrie. 



-t3 lOS Bh 

Oratorium gerne zugestanden werden. Wenn auch der moderne Stil von der Kirche 
nicht ausgeschlossen und von der kirchlichen Autorität nicht verboten ist, so muss im 
Interesse einer gesunden Entwickelung unserer EirchengesangschOre dafür gesorgt 
werden, dass sie nicht in dunkle Gebiete und unwirtsame Begionen gefittirt werden, 
die dem Canon jeder kathol. Kirchenmusik, dem gregorianischen Choral, so ferne liegen, 
dass sie nur den liturgischen Text gemeinsam haben, ausserdem aber äusserst wenige 
Berührungspunkte aufweisen. 

Sechs Vesperhymnen für Männerstimmen (4 st.) von Jos. Sf hilf eis sii^d einfach, 
strophenartig komponiert und können bei Vespern oder Nachmittagsandachten auch 
schwächeren Männerchören empfohlen werden. Bei jedem Hymnus sind sämtliche 
Strophen unterlegt und die treffenden Versikel angefügt. Die Deklamation ist richtig, 
nur musste im Ave maris steUa statt manstrate die Trennung der beiden Wörter so 
eingerichtet werden, dass dem te eine grössere Betonung gegeben werden kann. Auch 
befriediget das Amen dieser Nummer in keiner Weise, da ihm der Charakter einer 
Cadenz fehlt. Bei Veni Creator hätte die letzte Strophe zum Gebrauche ausserhalb 
der österlichen Zeit beigefügt werden können. 

Eine Votivvesper zum allerheiligsten Altarssakrament komponierte derselbe 

Autor*) für 4 Männerstimmen mit Detis in adjutorium, den harmonisierten Antiphonen 
zu den Psalmen und den beiden Magnificat, und unter Einschaltung falsibordoniartiger, 
nur je 2 Takte bei Mediatio und Finalis zählender Cadenzen. Die Komposition nimmt 
auf die schwächsten Männerchöre Rücksicht, beim Hymnus wechselt die Choralmelodie 
mit einem ganz leichten 4 st. Satz ab ; am Schluss der Vesper sind die vier marianischen 
Antiphonen ebenfalls in ganz anspruchslosem, jedoch würdigem Tonsatz angefügt. 

Diese vier Antiphonen sind als Op. 18 a beim gleichen Verleger (Part. 75 /^, bei 
10 Exempl. k 50 ^) auch in Einzelabdruck erschienen. 

H. Srhmldtkonz ^ komponierte über die Motive des Tractus Veni spansa Christi 
eine Messe für 4 Männerstimmen mit Orgelbegleitung, die den Titel „Missa Veni sponsa 
Christi** trägt. Die sieben benutzten und in den verschiedensten Wendungen bearbeiteten 
Themen sind in einer Vorbemerkung aufgeziQilt und in der Partitur bei jedem Er- 
scheinen mit römischen Ziffern angedeutet. Trotz dieser strengen, vor Abirrungen der 
Phantasie trefflich bewahrenden und die Stileinheit fördernden Disposition ist der ge- 
wandte Eontrapunktiker nirgends dem blossen Ton- und Formenspiel unterlegen und 
wusste durch eine belebende, öfters auch selbständig eingreifende Orgelbegleitung Ab- 
wechselung zu schaffen. Die vier Männerstimmen bewegen sich selbständig und in so 
bequemer Lage, dass keiner derselben eine Überanstrengung ausserhalb des natürlichen 
Tonumfanges zugemutet wird. In der Orgelstimme muss beim Credo S. 16 der D-moll- 
Akkord (also a statt b) genommen werden. Die Messe sei den Männerchören besonders 
in Seminarien und Anstalten zum Studium und zur Auffühiiing aufs Beste empfohlen. 

Eine Messe von J. Slnxenberger ^) zu Ehren der hl. Familie für 3 Oberstimmen 
(2 S. u. A.) mit Orgelbegl. wird als Ausgabe B bezeichnet. Sie eignet sich trefflich 
für Frauenchöre, klingt frisch und abwechselungsreich, und stellt an den Organisten 
nur bescheidene Ansprüche, ohne in Monotonie zu verfallen. 

Die lauretanische Litanei von Jar. Strobel/) welche die 1. und 2. Musikbeilage 
des laufenden Jahrgangs unseres Vereinsorgans gebildet hat, ist mit einem Fange lingua 
(erste, vorletzte und letzte Strophe) auch in Einzelabdruck erschienen. Sie ist für 
4 St. gem. Chor mit Orgelbegleitung, sehr fasslich, von geringem Stimmumfang und im 
mannigfaltigen Wechsel der Anrufungen und Antworten geschrieben. Im Maimonat 

') Op. 20. Part. 80 ^, bei Bczuf^ von wenigHtcn» 4 Exemplaren ä 50 /^, Stimmen sind nicht 
orschienen. Kegensburgr, Feuchtinger & Gleichauf, ohne Jahr. Die Texte sind Jesu Bedemptor, Veni 
(Veator, Fange lingua, Placare Christe, Ave maris steUa und Oodestis urbs. 

^^ Op. 18. L. Schwann in Düsseldorf. Part. 2 M, von 10 Exemplaren ab je 1 ^ 60 /^, also 
ohne Einzelstimmen. T. genau, ohne J. 

*) Pustet in Ref^ensburg. Part. 1 j^ 40 ^, St. ä 15 ^. T. genau, mit J. 

*) Regensburg, Pr. Pustet. Part. 1 .11 20 J>, St. k 15 ;^. T. genau, m. J. 

') Op. 42. Fr. Pustet in Regensburg. Part. 60 ^, St. & 10 ^, T. genau, m. J. 



möge sie recht viele Aufführungen erleben; auch schwächeren Chören ist sie sehr zu 
empfehlen. 

Einen neuartigen, jedoch ernst-feierlichen und würdigen Eindruck wird die Missa 
choralis in hon. S. Sebastiani für gem. Chor mit Orgelbegl. und 3 Posaunen, oder Orgel 
allein, von Carl Thiel erzielen. Frei erfundene, mensurierte und an syllabische Choral- 
ges&nge erinnernde Motive treten als Unisoni der unter- und Oberstimmen auf und 
erscheinen in modemer und reicher Harmonisierung auch in 4 stimm, gem. Chor. Die 
Orgelbegleitung ist äusserst prunkvoll und modulatorisch sehr mannigfaltig ausgestattet ; 
zu den 3 Posaunen, welche sicher ausserordentlichen Glanz verleihen werden, kann 
man nur raten, wenn sehr diskrete, tüchtige und rhythmisch dem Gesänge sich eng 
anschmiegende Bläser zur Verfügung stehen. Was auf harmonischem Wege und durch 
schwungvolle, in grossen Intervallsdiritten sich bewegende Melodien erreichbar ist, hat 
der phantasievolle Komponist erschöpft. Das deklamatorische Pathos wird auf das 
höchste gespannt, und an Überraschungen und dramatischen Wirkungen fehlt es nicht. 
Der liturgische Text ist in das farbensatteste Eleid gehüllt, ohne dessen Eindringlich- 
keit und Verständlichkeit wesentlich zu beeinträchtigen. 

Zu Ehren des hl. Erzengels Michael schrieb Aug. Wlltberger eine Messe (Op. 74) 
für zwei Männerst. mit Orgel,') deren praktische Brauchbarkeit betont werden muss. 
Die kurzen Motive sind schön imitiert, die Sanglichkeit der Cantilenen ist eine vorzüg- 
liche, die Orgelbegleitung eine selbständige, den Textausdruck erhöhend und belebend. 
Sdche Messen sind besonders jenen jugendlichen Männerchören dringend zu empfehlen, 
welche ihre mangelhaften oder unfert^en Stimmittel gerne mit mehrstimm. Kompositionen 
von grösserer Anlage vergeuden und dadurch ihren Stimmorganen und den Kompo- 
sitionen mehr Schaden zufügen, als sie glauben wollen. F. X. H. 



Kirohenmusikalisclie Aufführungen und Berichte. 

Nachfolgende Einseudangeu sind ein erfreulicher Beweis, dass die Charwoche vielen Chören 
Veranlassung gegeben hat, das kirchenmusikalische Pro^mm gediegener und reicher zu gestalten« 
und besonders Werken älteren oder strengeren Stiles sich zuzuwenden. 

A Eirchenmusikalisches Programm des Fttnfkirchner Domchores für die Charwoche 1898. 
Palmsonntag: Ecce sacerdoa, 6st. lOonst. Porta. Gesänge der Palmweihe: Choral; Respons. In monte 
Oliveii, Cum Angdia und Inaredimte, 4 st. von M. HaUer. Missa choraliter, Passion 4 st von Suriano. 
Offertorinm: Improperiwmy Ist. von Orl. di Lasso. — Mittwoch zur Matutin: 9 Responsorien von 
Mitterer. Christus f actus est, 2 chörig von M. Haller. Miserere, 4 u. 5 st. Allegri. — Gründonnerstag: 
Ecce sacerdos, 6 st. von Thielen. Missa choraliter. Qloria aus Palestrinas „ Missa Papae Marcelli*^ 6 st., 
Grad. Christus f actus est, 2 chörig von M. Haller. Offert. Dextera Domini, 4 st. von Orl. di Lasso. Zur 
Communion Lauda Sion, 4 st. — Fange linaua, 4 st. von Haller. — Zur Fusswaschuug: Mandatum 
novum, 4Bt. von J. G. Mettenleiter. — Zur Matutin: 9 Responsorien, 4 st. von Haller. Christus /actus 
est und Misttrere von Fr. Anerio. — Charfreitag. Passion 4 st von Suriano. Improperien 2 chörig 
von Palestrina. Zur Prozession: VeodUa reois, 68t von Mettenleiter. Zur 2. Prozession: Jesu dulcis 
amor, 48t von Haller. — Zur Matutin: 9 Responsorien, 4 st. von Haller. Christus /actus est 48t. von 
Mitterer. — Miserere 4- und öst von Palestrina. — Charsamstag: Missa: choraliter, Gloria aus 
der Missa „De Immac. Conc. B. M. V." von Quadflieg 2 st mit Orgel. — Ps. Laudate Bonünum und 
Magnificat, 48t von Caes. de Zachariis. Zur Auferstehung: Exsurge, 4 st. von 1. Glatt. Regina coeli, 
4 st von Suriano. Tantum er^ — Qenitori, 4 st. von L. Vittoria. — Ostersonntag: Ecce sacerdos^ 
6 st von M. Haller. Missa ,^aj[)ae Marcelli", 6 st. von Palestrina. Offert. Terra trcmuit, 48t. von 
M. Haller. Intr., Grad., Sequentia, Communio: Choral. Die Vesper mit 4st Falsibordoni. — Oster- 
montag: Missa „Octavi Toni" ost von Jo. Croce. Offert. Ängdus Domini 5st Palestrina. Alles 
übrige resp. wie am Ostersonntag. Ignaz Glatt, Domkapellmeister in Fiinfkirchen. 

Cädlienverein GrasUtz (Böhmen). Von diesem Verein wurde in letzter Zeit aufgeführt: 
Am Palmsonntag zur Palmenweihe Antiphonen, Resi^onsorien und Gloria Laus im Choral nach 
liturgischer Vorschrift. Während des Hochamtes: Introitus und Communio Choral, Chrdo I, Choral. 
Die übriffen Gesänge u. zwar: Kvrie, Sanctus, Benedictus und Agnus für 4 gem. Stimmen aus Missa 
St. Fidelis von J. B. Molitor. Offertorinm: Improperium von Dr. F. Witt, für 4 gem. Stimmen. 
Passion nach St. Matthäus liturgisch bearbeitet für Solo und 4 st. gemischten Chor von Jos. Wer- 

') Dieses Op. 18 ist dem neuen Propst bei St Hedwig in Berlin, C. Neuber („dem hochverdienten 
Förderer kirchlicher Liturgie und Musik'O gewidmet. L. Schwann in Düsseldorf. Part, l Ji SO .^. 
St & 15 /^, die Posaunenstimmen sind in Abschrift zu beziehen. T. genau, ohne J. 

') Part. 2 ^, St* ä 80 ^. L. Schwann, Dttsseidorfl T. genau, ohne Jahr. 



H3 105 &- 

liczek. Sämtliche Nummern ohne Orgelbegleitang dirigierte Herr Regenschori Johann Sturm. Am 
Gründonnerstag ohne Orgelbegleitang. Missa in fefitis solemnibns Choral. Graduale; Ch-istus 
/actus, für 4 gemiscnte Stimmen von Johann Sturm. Credo I Choral. Offertorinm: Dextera Domini, 
für 4 gemischte Stimmen von Johann Sturm. Zur Prozession Fange lingua» Choral. Am Char- 
frei tag L Tractns Domine audivi, Choral. Passion nach St. Johannes liturgisch bearbeitet für Soli 
und 48t gemischten Chor von Jos. Worliczek. Popide weus, für 4 gemischte Stimmen von Vittoria. 
VeariOa regü, für 4 gemischte Stimmen von Joh. Sturm. Ecce qitomodo für 4 gemischte Stimmen von 
J. Handl. Charsamstag: Bei den verschiedenen Weihen alles Choral, besonders erwähne des 
herrlichen Gesanges Exultet, welchen hochw. Herr Kaplan Anton Schicker, zugleich Dirigent Stell- 
vertreter des C. V'., in einer hier noch nie gehörten Vollkommenheit sang. Zum Hochamte : Kyrii» 
Choral. Alles übrige für 4 gemischte Stimmen aus einer Messe von Scnöpf. Zur Auferstehungs- 
feier: Te Deum für 4 gemischte Stimmen mit Orchesterbegleitung von Schöpf. Reaina codi für 4 ge- 
mischte Stimmen mit Orchester von Johann Sturm. Tantum ergo für 4 gemischte Stimmen mit 
Orgelbegleitung von Traumihler. — Am Ostersonntag: Vidi aquam, Choral. Introitus, Seouenz 
und Communio, Choral. Messe für 4 gemischte Stimmen, Orchester und Orgel von Wienand Nick, 
opus 8. Graduale für 4 gemischte Stimmen von C. A. Leitner. Offertorinm Terra tremuif, für 4 ge- 
mischte Stimmen und Orchester von J. Gruber. Fange lingva, 4 st. von J. Mohr. Nachmittag 
liturgische Vesper von J. B. Molitor, 4 st. falsibordoni. Haec dies, 48t von C. Ett. Regina cotli, 
48t von Jos. Schulz. Fange linmia, 4st Ostermontag: Direktion Chormeisterstellvertreter 
Hochw. Herr Kaplan Anton Schicker. Orgel: Herr Regenschori Joh. Sturm. Introitus und Com- 
munio, Choral. Missa „St Luciae" für 48t. gemischten Chor mit Orchester und Orgelbegleitung 
von Dr. Fr. X. Witt. Graduale: Haec dies 48t. von C. A. Leitner. Offertorinm : Angelu» Domini, 
48t. mit Orchester und Orgelbegleitung von Gruber. Fange lingua von Litterscheid. Nachmittag: 
Litanei von M. Mosmair 4 st J&gina codi von Ad. Kaim. 4 st G. 

X Programm für die Aufführungen des Chores der St. Jakobs-Stadt^farrkirche zu Innsbruck 
während der Char- und Osterwoche 1®8. Palmsonntag: Zur Palm weihe: Hosanna Filio David, 
In monte diveti, Sanctus mit Benedictus und Fueri Hd»-aeorum, 4 st. von M. Haller, Op. 45b. Zur 
Prozession: Ante sex dies und Ingrediente Domino, 4 st von Ig. Mitterer. Zum Hochamte: Missa 
sacf-um contnvium, 5 st von G. P. da Palestrina. Graduale TentUsti manumj 4 st. von lg. Mitterer. 
Offertorinm Improperium exspectavit, 5 st von G. P. da Palestrina. Passio nach Matthäus. 48t. von 
Francesco Soriano. Asperges, Introitus , Communio etc. choral. — Abends 5 Uhr zur Rbsenkranz- 
Bruderschaftsandacht: Magnificat, V toni und Tantum ergo, 5 st. von Ig. Mitterer. — Zur Trauer- 
mette am Mittwoch, Donnerstag und Freitag der Charwoche: Lamentationen für 4 Mänuerst 
von J. Kerer, 27 Responsorieu, 4 st. von Ig. Mitterer, Benedictus und Christus /actus est, für 4 Männerst. 
von M. Haag. — Gründonnerstag: Missa de Ascensione Domini, 5 st von lg. Mitterer. Gloria 
aus der Missa in hon. S. Antonii, 4 st. mit obl. Or^elbegl. von P. Piel. Graduale Christus /actus 
est, 4 st von G. M. Asola. Offertorinm Dextera Domim, 4 st. von Orlando di Lasso. Zur Kommunion 
der Priester Coenantihus Ulis, 6 st Motett von M. Haller. Während der Prozession Tange lingua, 
in E-dur, 4 st von M. Haller. -- Char fr ei tag: Passio nach Johannes 48t von Soriano. Impro- 
perien für 4 st. Doppelchor von G. Bemabei. Hymnus Vexüla regis, 5 st. von M. Haller. ^ur 
Prozession: Tenebrae, 4 8t von P. H. Thielen. -• Abends Grabmusik: Stabat mater, für gem. Chor, 
Soli. Streichquintett, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotttr. 2 Homer und Bassposaune von Jos. Rliein- 
berger, Op. 16. — Charsamstag: Die Gesänge bis inklusive der Allerheiligen - Litanei Choral. 
Kyrie choral. Oloria, Sanctus und Senedictus aus der Missa in hon, S. Mathiae Ap., 4 8t mit oblig. 
Orgelbegl. von P. Piel. Graduale Conßtemini, und Tractns Laudate Dominum, 4 nt. von lg. Mitterer. 
Magnificat, VIII. toni, 5 st. von L. Viadana. — Abends: Auferstehungslied und Tc Deum, für gem. 
Chor, Streichquintett, 2 Klarinetten. 2 Hörner. 2 Trompeten und Posaune von lg. Mitterer. Tantum 
ergo und Genitori, für gem. Chor, Streichquintett, 2 Klarinett^en. 2 Hörner, 2 Trompeten und Posaune 
von Ig. Mitt-erer. Op. 80 Nr. 1 (XII. Tantum ergo, Joh. Gross). — Ostersonntag: Missa in hon. 
S. Joseph und Offertorinm Terra tremuit, für gem. Chor, Streichquintett, Flöte, 2 Klarinetten, 
2 Hörner. 2 Trompeten und 3 Posaunen von Karl Greith. Sequenz Victimae pasvhali, 4 st von 
lg. Mitterer. Introitus und Communio choral. — Abends: Lauretanische Litanei für gem. Chor, 
Streichouiutett , 2 Klarinetten, 2 Homer und 2 Trompeten von Karl Greith. Te Deum, für gem. 
Chor, Streichqnintett, 2 Klarinetten, 2 Homer und 2 Trompeten von Horak - Brosig. Tantum ergo 
und Genitori fiir gem. ('hör, Streichquartett, 2 Klarinetten, 2 Homer, 2 Trompeten und Posaune von 
Ig. Mitterer, Op. 80. Nr. 6. — Ostermontag: Missa in Es und ()ffertorium Angdus Domini, für 
gem. ('bor, Streichqnintett, 2 Klarinetten, 2 Fagott, 2 Höraer, 2 Trompeten und 2 Posaunen von 
Max Filke. Sequenz wie oben. Introitus und Communio choral. Abends: Hymnus Jesu rea- 




Introitus, Seonenz und Communio choral. -— Abends: Jesti dulcis memoria, für gem. ('hör. Streich- 
quintett. 2 Klarinetten und 2 Hörner von Ig. Mitterer. Te Deum, für gem. Chor, Streicliquartett. 
2 Klarinetten, 2 Hörner, 2 Trompeten und Posaune von J. Gmber. Tantum ergo und Genitori, für 
gem. Chor. Streichqnintett 2 Klannetten, 2 Hörner, 2 Trompeten und Bassposaune von Ig. Mitterer. 
Op. 80. Nr. 5. 

'^ Redemptoristenkirche in Mautern. Obersteiermark. Aufführungen vom Palmsonntag bis 
zum weissen Sonntag. Palmsonntag. Palmweihe: ganz choraliter. Messe: Aßtema Christi munera 



von Palestrina, für Alt und 3 Männerstimmen edidit Haberl. Grad, choraliter; Off. rezitiert, dann: 
Exaudi Dens von Giovanni Croce. ~ PassioO Turba der ganze ('hör choraUter. Nachmittag: 
vor der Predigt: Omnes (tmici dereliquerunt me von Palestrina: nach der Predigt: Adoramus te Chrüte 
von Aichinger. Mittwoch und an den 2 folgenaen Tagen, Landes choraliter. Lamentationen von 
Stehle, Mkerere von Witt.^ — Gründonnerstag. Messe von Singenberger SS. Cordis Jesu. Grad. 
Chriatits /actus est von Witt, Off. Coenantibus Ulis von Haller, 58t. Zur Fusswaschung: Domine tu 
mihi lavas pedes, Ubi charitas, choraliter. — Char fr ei tag. Alles choraliter. Tractus, Improperia, 
VexiUa. Passio von Suriano. Bei der Übertragung des Allerheiligsten zum hl. Grabe: Ecce quo- 
modo moritur justm von Handl. Abends vor der Predigt: Stabat mater, 8 st. von Palestrina; nach 
der Predigt: Popule meus von Vittoria. — Charsamstag. Bei der Übertragung des Allerheiligsten, 
Septdio Domino signatum est monumentum von Handl. Das übrige alles choraliter. Missa; Kyrie: 
de S. Cruce von Mitterer, Gloria, 'Sanctus, Benedictus aus der Messe Salve resina von Stehle. 
Auferstehung. Bei der Prozession: Freu dich erlöste Christenheit, aus dem Diözesangesangs- 
buche „Hosanna^^ Te Deum von Witt, C-moll, mit Instrumenten, Regina coeli von Piel, 8 st. — 
Ostersonntag. I. Amt. Messe: Eorultet von Witt. Einlagen Choral. U. Amt. Messe S. Luciae 
von Witt. Grad. Dies sanct^catus von Giov. Croce, Oflf. Äudujd von Handl. Nachmittag, Vesper, 
alles choraliter. — Ostermontag. Amt. Missa papae Marcelli, 6 st. von Palestrina. Grad. Mate 
dies von Ingegneri aus Mus. s. No. 7. ') Off. Ängdus autem von Anerio. Nachmittag, Litanei von 
Auer, 5st., Kegina coeli von Witt — Weisser Sonntag. Vorabend: Litanei von Orlando Lasso, 
58t. Ke^a coeli von Piel, 28t. Amt: Missa L sexti toni von Giov. Croce, 5 st., Grad. Haec dies 
von Thielen. Off. An^elus autem Domini von Anerio. Nachmittag. Litanei von Witt (A-dur) 
Regina coeli von Lotti. Dazu verschiedene Tantum ergo von Haller, Mitterer, Jaspers, Witt, 
Palestrina. P. Gottlieb Matejic, C. 8s. R. 

D Der Nensatzer Pfarr-Cäcilien- Verein. Es ist allgemein bekannt, dass der hiesige Kirchen- 
chor schon seit Jahren mit dem schönsten Erfolge gewirkt und während dieser Zeit solch klassische 
Werke berühmter Meister zur Aufführung brachte, welche selbst einem grösseren Domchore zur 
Ehre gereicht hätten. 

Um noch intensiver im Dienste des Herrn — und zu seiner grösseren Ehre zu sein, wird sich 
der Kirchenchor unter dem Namen „Nensatzer Pfarr-Cäcilien- Verein" zu einem Vereine konstituieren. 
Dieser Verein bildet eine Filiale des „üng. Landes-Cäcilien- Vereins", welcher unter dem Protektorate 
Seiner Eminenz des hochwürdigsten Kardinals und Fürst-Primas von Ungarn steht. 

Ehrenpräses des „N. Pf.-C.-V." ist der hierortige hochw. Herr Abt-Pfarrer. Ferner wird 
Se. Excellenz unser hochwürdigster Herr Erzbischof ehrfurchtsvoll ersucht, da^ Protektorat dieses 
Pf.-C.-Vereines gnädigst anzunenmen. 

Wir haben grosse Hoffnung, dass S. Excellenz das Protektorat anzunehmen geruhen wird, 
da er in seinem Rundschreiben vom 11. März 1898 die Bildung der Pfarr-Cäcilien- Vereine sowohl 
in seiner Residenzstadt, als auch in den grösseren Pfarrg;emeinaen warm empfahl. 

Schon in der Generalversammlung der hiesigen Kirchenrepräsentanz vom 29. Dezember 1897 
wurde beschlossen, einen Pfan'-Cäcilien- Verein zu gründen. Noch an diesem Tage gaben 21 Herren 
ihre Unterschrift, dass sie mit dem Beitrage von jährlich 2 Kronen als unterstützende Mitglieder 
in den „N. Pf.-C.-V." eintreten. Der Grundstein ward hiemit gelegt. Bald darauf, am 6. Jänner 1898, 
erging ein Aufruf an das röm.-kath. Publikum, es möge je zalilrdcher in den Verein eintreten. 

Der Erfolg war glänzend, drei beständige, (welche ein- und allemal 40 Kronen in den Verein 
einzahlen), und 102 unterstützende Mitglieder zählt bisher der Verein. Unter den letzteren gibt 
es auch solche, welche den Verein mit einer jährlichen Taxe von 4—10 Kronen unterstützen. 

Das eingeflossene Geld dient: 1. zur Anschaffung von Musikalien; 2. zur Bezahlung der Militär- 
Kapelle bei kirchenmusikalischen Aufführungen. 

Zugleich wird das röm.-kath. Publikum ersucht, es mös^e als unterstützende Mitglieder in den 
Verein eintreten. Melden kann man sich bei jedem aktiven Mitgliede, deren der Verein 32 zählt. 

Es wird auch je eher eine konstituiejeude Generalversammlung abgehalten, bei welcher alles 
andere näher besprochen wird. — 

Und nun folge das Osterprogramm des „Neusatzer Pfarr-Cäcilien-Vereines"* : Ostersonntag, 
den 10. April. Um halb 10 Uhr Predigt. Um 10 Uhr: PontifikaJamt. Missa in hon. B. M. V. 48t. 
mit Orchester von M. Filke. GradusJe: Haec dies, V. Confitemini, 48t. von Leitner. Offertorium: 
Tefra tremuit, 4 st. mit Orchester von M. Filke. — Ostermontag, den 11. April ein feierlicher 
Dankgottesdienst. Um 10 Uhr: Pontitikalamt, dem ein Te Deum vorausgeht. St. Kassiansmesse, 



^) Schade, dass die herrlichen, verheissenen Passionschöre, von denen ein Teil in der M^is. a. 1891 
veröffentlicht wurde (sec. Lucam), noch nicht erschienen sind. (Sie wären erschienen, wenn schon vor 
7 Jahren irgend eine Stimme nach denselben verlangt hätte. Vielleicht können sie im nächsten Jahre 
den Inhalt eines Heftes vom Repcrtorium Musicae sacrae bilden. D. B.) 

^) Die schönen Lamentationen von Nanino sind nicht vollständig, was den Text betrifft, und es 
müssten demnach die Priester die Lamentationen nachbeten; deswegen konnten wir sie nicht auffuhren. 
(Dieser Defekt trifft bei sämtlichen Lamentationen der alten Meister zu. Da auch coram summoPontifice 
vor 1870 nur diejenigen Texte gesungen wurden, welche AUegri, Palestrina, Vittoria, u. s. w. komponiert, 
hatten, so darf eine stillschweigende Zustimmung des kirchlichen Oberhauptes bei Abkürzung der Lamen- 
tationentexte angenommen werden. Die heutige Praxis in Rom handelt ebenso. D. R.) 

*) Wahrhait ein herrliches und frisches Motett. 



48t. mit Orehester von ZangL Gradaale: Eaec dies, V. Dicat nimc, 4 st. von Leitner. Offertorinm: 
Äng^u8 Domini, 4Ht. von Stehle. 

Padaa. Unter Leitung des neuen Kapelhneisters Oreste Bavauello wurden von der 
Kapelle an der Basilika des hl. Antonius nachfolgende Werke vorgetragen: 

3. Ajpril. Palmsonntag: Pueri Hebraeorum, für 4 gleiche Stimmen von Palestrina. Gloria, 
laus, Introit., Credo und Communio, gregorian. Graduale und Tractn», 3 st. in falsobordone von 
Tebaldini. Passio, 4 st. von F. Suriano. jKyrie, Sanctus, Agnus Dei, aus der 3 st. Messe von A. Lotti. 
Nachmittags am 3. und 5. Aprü: Fange lingua, 48t. von C. P. Colonna. Zum Completorium : Te 
iMcis, 4 8t. von G. Tebaldini. Tantum ergo, 4 8t. von 0. Eavanello. — 6. April. Mittwoch: Die 
Responsorien für 3 gl. St. von einem unbekannten Autor des 17. Jahrh. IX. Kesponsor. für 3 gl. 8t. 
von C. Grassi. Benmictus, 4 st. von Palestrina. Miserere, 4 st. von 0. Eavanello. — 7. April. Grün- 
donnerstag: Introitus, Grad., Offert, und Commnnio, in falsobordone und Choral. Kyrie, Oloria, 
4 St. von Td)aldlni. Sanctus, Agnus Dei^ 4 st. aus der Messe Aeterno Christi munera, von Palestrina. 
Die Eesponsorien für 3 gl. St. von Autor Ignotus (1600). IX. Eesponsor., 4 st. von L. Bottazzo. - 
Benedictus, 4 8t. von Psüestrina. Miserere, 4 st. von 0. Ravanello. — 8. April. Charfreitag: Tractus, 

3 gl. St. von Tebaldini. Passion, 4 8t. von Vittoria. Improperien, 48t von Bemabei. Die Respon- 
sorien far 3 gl. St. von Auetor Ignotus (1600). IX. Eesponsoriiim von M. A. Ingegneri. Benedwtus, 

4 5t von Palestrina. Miserere, ist von 0. Ravanello. — 9. April. Charsamstag: Kyrie, 3 st von 
Singenberger. Gloria, 48t. mit Org. von Tebaldini. Tractus, AUdt^ja, Vesper, Choral. Laudate 
Dominum, 2 st von Haller. Magnificat, 48t von Piel. — 10. April. Ostersonntag: Introitus und 
Sequenz, Choral. Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus, Agnus Bei, Messe zu Ehren des hl. Joseph, für gem. 
4 st Chor mit Orgel von 0. Ravanello. Graduale, 4 st von L. Bottazzo. Offertorium, 4 st von 
Greith. Communio, 4st. von L. Bottazzo. Diadt Dominus, 4 st von 0. Ravanello. Co^/itebor, 4 st. 
falsobordone von Viadana. Beatus vir., 4 st. falsobordone von F. Carole Andrea, Laudate pueri, 
48t von 0. Ravanello. In eaitu Israel, gregor. Choral. Magnificat, 4 st. von 0. di Lasso. Regina 
codi, 4 st von A. Lotti. 

ö Eirchenmusikaufführungen in der hohen Domkirche zu Passau vom Aschermittwoch, 
den 23. Febr. bis Ostermontag, den 11. April. 23. Febr. Aschermittwoch. Missa: L'hora passa, 
4 voc. Yiadana. Offert, a) de cRe, Choral, b) Eacaudi Deus und Voce mea, 4 voc. Croce. 24.Tebr. 
Donnerstagamt: Missa de Apostolis, 5 voc. Mitterer. Offert. Constitues, 2 voc. cum org. Monar. 
27. Febr. Dom. I. Quadr. Missa in Amoll, 4 voc. Canniciari. Offert. Scapulis suis, 4 voc, Witt.- 
3. März. Donnersta^amt Missa Vn., 4 voc. Haller. Offert. Aferentur, 4 voc, Mitterer. 6. März, 
Dom. n. Quadr. Missa -Sine nomine**, 4 voc. Viadana. Offert Meditabor, 8 voc. Ebner. 10. März. 
Donnerstagamt Missa Ivb., 4 voc cum org^ HaJler. Offert. Laelamini, a) 4 voc, Witt, b) 2 voc 
cum org.. Ebner. 12. März. PontiÜkalamt Ecce sacerdos, 5 voc, Thielen. Missa in h. s. Raphaelis 
Ardi., 5 voc, Witt Offert, a) de Missa Benedictus sit Deus, 4 voc, Mettenleiter, b) Benedictus es, 
8 voc, Ett. Te Deum, 5 voc. cum org., Auer. 13. März. Dom. 111. Qua^. Missa Aetema Christi 
munera, 4 voc, Palestrina. Offert. Justitiae Domini, 4 voc, Witt. 15. März. Missa de Requiem, 
4 voc, Löhle. 17. März. Donnerstagamt. Missa VIb., 3 voc ae^u. cum org.. Haller. Offert. Inveni 
David, 2 voc. cum org., Schildknecht. 19. März. S. Joseph. Missa in h. B. M. V., 5 voc. Haller. 
Offert. Veritas, 5 voc, Mitterer. 20. März. Dom. IV. Quadr. Missa. in hon. s. Luciae, 4 voc. cum 
org., Witt. Offert. Laudate Dom., 8 voc, Ett 24. März. Donnerstagamt. Missa Exuttet, 4 voc. 
cum org., Witt. Offert, a) de Missa Choral, b) Ave verum, 4 voc. Mozart. 25. März. Annuntiatio 
B. M. V. Missa in hon. s. HieronvmL 7 voc, Ahle. Offert. Ave Maria, 5 voc. Haller. 27. März. 
Dom. V. Quadr. Missa n. 4 voc, L. Hasler. Offert. CorMehor tibi, 4 voc, Orlando Lasso. 31. März. 
Donnerstagamt. Missa XIII., 4 voc, Haller. Offert. Calix bened., 2 voc cum org., Breitenbach. 

3. April. Dom. Palmarum: a) zur Palmenweihe: Osanna Füio David 4 st. von Michael Haller. 
In monte OHveti 4 st. von Giov. Croce; Sanctus"^ xmä. Benedictus 4 st. von Michael Haller. b) Zur 
Palmenausteilung: Fueri Hebraeorumy 4 st. von Palestrina. c)}Zilr Prozession: Cum Angdis et pu&ris, 
48t. von Michael Haller; Ingrediente Domino, 4 st. von Michael Haller. d) Zum Hocnamte: Missa 
tertia Vni. toni, 5 st von Giovanni Croce; Turbagesänge zur Passion, 4 st. von Francesco Soriano; 
Offertorium: Improperium exsvectavit, 5 st. von Palestrina. e) Zur Vesper: Hymnus Veocüla regis pro- 
deunt, 5 st. von Michael Hauer. Mc^ificat Vin/lj 4 st von Witt; Ave Begina coelorum, 8 st von 
Palestrina. Alle übrigen vorgeschriebenen hier nicht aufgeführten Gesänge werden im offiziellen 
romischen Chorale ausgeführt. Am Gründonnerstag: 1. Eoce sacerdos magnus, 6 st von CostanzoPorta ; 
2. Missa Iste Confessor, 4 st. von Palestrina; 3. Graduale Christus f actus est, 4 st von Matteo Asola; 

4. Offertorium Deoctera Domini, 48t von Orlando Lasso; 5. Zur Kommunion des Klerus: a) Respon- 
sorium: Coenantibus iüis, 6 st. von Haller: b) Ave verum corpus, 4 st. von Mozart; c) Responsonum: 
Misit me vivens Pater, 6 st von M. Haller. 6. Zur Prozession: Hymnus Fange lingua, 6 st. von 
P. Griesbacher. — Am Charfreitage: Turbagesänge zur Passion, 4st von Francesco Soriano; 
2. Improperien, 8 st von Palestrina-ßernabei ; 3. Hymnus Veocilla Begis prodeunt , 4 st von C. Ett, 
Strophe 6: crux avef und 7. Te fons salutis, 6 st von Orlando Lasso; 4. Zur Grablegungsprozession: 
Ecce qmmodo moritur justus, 48t. von Jak. Handl. — Am Charsamstage: 1. Zur Taufwasserweihe: 
Sicut cervus, 4 st von Witt; 2. Hochamte; Missa Exultet, 4 st mit Orgelbegleitung von Witt. — 
Versus Confitemini Domino und Traktus Laudate Dominum, 4 st. von Witt;1rsalmus Laudate Dominum, 
48t.; Canticum Magnificat, Ost. von Witt. Alle übrigen an den genannten 3 Tagen vorgeschriebenen, 
hier nicht aufgefohrten Gesänge werden im offiziellen römischen Choräle ausgeführt. Zur Aufer- 
stehung: 1. Te Deum, 5 st mit Begleitung der Orgel und eines Posaunenchores von Auer (Posaunen- 
chor von J. Weidner); 2. Responsorium: Aüelmja, 6st. von Tom. Lud. Vittoria; 3. Prozessionschor: 
Cum rex gloriae Christus, Ostermotett tür 4st gem. Chor, Orgel und Posaunen von M. Füke; 4. Tant^mi 



ergo, 5st. mit Orgel- und Posannenbegleitaiig von M. Haller. — Ostersonntag. Znm Pontifikal- 
amt: 1. Ecce meerdos magnus, 4 st. mit Orgelbegleitang von C. Greith; 2. Missa £cce ego Joamiea, 6 st. 
von Palestrina; 3. Gradaale Haec dies, 5 st. von P. Ortwein; 4. Sequenz: Victimae Paschali, choraliter; 

5. Offertorium: Terra tremuitj 48t. von Haller. Zur Vesper: Domine ad a^juvandum, 4 st von Tom. 
Lud. da Vittoiia; 2. Psalmi 109. HO, 111, 112 und 113 5 st. Falsibordoni von Lud. Viadana; 
3. Haec dies, 2chbrig von J. Handl; 4. Magnificat, 4 st. von A. Ebenberger; 5. Regina coeli, 2 chörig 
von P. Piel. — Ostermontag. Zum Hochamte: 1. Missa de Apostolis, öst. von I. Mitterer; 

2. Graduale Haec dies, 4 st. von M. Haller; 3. Offertorium: Angelus Domini, 4 st. von M. Hailer. Zur 
Vesper: 1. Haec dies, 4 st. von Wiltberger; 2. Magnificat, 4 st. Falsibordoni von Cäsar de Zachariis; 

3. Regina codi, 48t. von Leitner. Alle übrigen vorgeschriebenen hier nicht aufgeführten Gesänge 
werden im offiziellen römischen Choräle ausgeführt Clem. Bachstefel, Domkapellmeister. 

§ Ra£[asa. Die kirchenmnsikaüsche Bewegung macht hier infolge des Interesses, das unsere 
jungen Kleriker an gutem Eirchengesange nehmen, grosse Fortschritte seit zwei Jahren; leider 
kann von anderen Orten Dalmatiens eine ähnliche Osterbotschaft nicht verkündet werden. Wälu*end 
der Charwoche wurden aufgeführt die Passionsantworten nach Matthäus und Johannes für 4 gleiche 
Stimmen von Encrois (wer ist er? wo war er? D. R.). An jedem Tage des Triduum Sanctum 
sangen wir die 3 letzten Responsorien von M. A. Ingegneri, am Gründonnerstag auch das 5. (Ter^hrae), 
ferner Christus f actus est von Pitoni und das 4 st. Miserere von A. Lotti. Beim Pontifikalamt des 
Gründonnerstags kam die 2 st. Missa XU. von Haller mit dem Sanctu^s aus der Messe Aeter^ia Christi 
munera von Palestrina zum Vortrag, am Charfreitag sangen wir die Improperien von Vittoria. Am 
Osterfeste Kyrie von Lotti, Olof-ia und Credo von Ig. Mitterer, Sanctus von Palestrina und Agnus Dei 
von M. Haller. Zu grosser Ermutigung gereicht es uns, dass jene Personen, welche Anfangs einer 
Gesangsreform sehr feindlich gegenüberstanden, nunmehr vollständig für dieselbe gewonnen, ja 
begeistert sind, und dass einige Laien mit erbaulichem Mfer bei unseren Aufführungen durch ihre 
Stimmittel freiwillig mitgeholfen haben. Möge das Beispiel von Baffusa auch in anderen Städten 
Dalmatiens nachgeanmt werden. (Die Red. der Mus. 's, wünscht zu diesen ersten Erfolgen herzlich 
Glück, dankt für die Mitteilung und meldet dem freundlichen Einsender, dass die Sendung des 

Herrn Dubokovic befriedigt hat). 

-fr Salzbur^r. Domchor. Am Palmsonntag: Gesänge zur Palmweihe von Haller. Ursula- 
Messe von Haller. Gradualien und Tractus 2 chörige Falsibordoni im 4. Ton von Steph. Bemardi, 
Offertorium Improperium von Hdler. Zum Stundgebet Instiumental- Litanei in B von Carl Greith. 
Am Montag Instrumental-Litanei de Sacramento in Es von Carl Santner. — Am Montag u. Dienstag 
wurde nach der Nachmittagspredigt Adoremus te Christe, 4 st. von Bemardi, und nach der Komplet 
Miserere von C. Ett und am Mittwoch zur Einsetzung Faii^e lingua, 7 st. von Haller ^ gesungen. 
Zur Trauermette für den Gründonnerstag: Lamentationen: Choral. Responsoneu: 1. In 
mante oliveti, 2. Tristis est 3. Ecce vidimus von Dr. Frz. Witt. 4. Amicus meus, 5. Judas mercator. 

6. ünus von Haller. 7. Eram quasi agnus von Viadana, 0. S. Fr. 8. Tina hora von Ferriario. 
9. Seniores von Viadana. Benedictus, I. toni von Jak. Handl. Christus /actus est, 4 st. von Haller. 
Miserere, 2 chörig von Palestrina. (?) — Am Gründonnerstag: Zum Hochamt um 7 Uhr: Introitus 
und Communio, Choral. Missa: II biatico e dolce cigno von Bemardi. Qloria aus der Missa in hon. 
B. M. V. von HöUwart. Graduale: Christus f actus est, Doppelchor von Haller. Offertorium: Dextera 
Domini von Mitterer (Alt und 3 ünterstimmen). Zur Priest^rkommunion: Coenantihus, 6 st. von 
M. Haller. Zur Übertragung des Allerheiligsten: FatMe lingua von Hupfauf. — Zur Trauermette 
für Karfreitag: Responsonen: 1. Omnes amid von Viadana, 0. S. Fr. 2. Vdum templi. 3. Vhiea 
mea von Mitterer. 4. Tamquam ad latronem von Haller. 5. Tmebrae, Männerchor, unbekannter 
Auktor (18. Jahrb.). 6, Anima meam von Haller. 7. Tradidemnt von Mitterer. 8. Jesum tradidit 
und 9. Caligaverunt von Haller. Das übrige wie am Mittwoch. — Charfreitag: 8 Uhr zur Fassio 
sec. Joamiem, Turba aus einem salzb. Kodex unbekannten Auktors. Improperien : Pomüe meus, Doppel- 
c.hor von Palestrina. Zur Prozession aus der Sakristei: Vexilla regis, 5 st. von Haller. Zum Grabe: 
Recessit pastor von Haller. Nach der Grablegung: Tenearae in As von Haydn. Zum Einzug der 
Kreuzprozessiou gegen 4 Uhr: Vexilla regis, wie oben. — Zur Trauermette für Charsamstag: 
Responsorien: 1. Sicut ovis von Dr. Witt. 2. Jerusalem surge von Haller. 3. Flange von Mitterer. 

4. Mecessit pastor von Haller. 5. O vos omnes, Männerchor von Vittoria. 6. Ecce quomodo von Handl. 

7. Afititerunt und 8. Aestimatus sum von Mitterer. 9. SepttUo Domino von Haller. Das übrige wie 
am Mittwoch. — Am Charsamstag: Zur Auferstehungsmesse Eandtet-Kesse mit Orgel und Posaunen 
von Dr. Witt. Magnificat VIII. , 2 st. von Viadana. Zur Auferstehungsfeier lun Va^ Uhr Invita- 
torium : Surrexit Dominus vere (Der Herr ist wahrhaft auferstanden !) Responsorium : Angdus Domini 
und Cum transiisset sdbbatum, 5 st. von Stefano Bemardi. Te Deum von Horak-Brosig. Zu den ge- 
sungenen Landes: Haec dies von Haller, Benedictus von Viadani. Regina codi von Lotti. — Am 
Ostersonutag: Zum Einzug des Kardinals -Fürsterzbischofes, Ecce sacerdos mit Posaunen und 
Trompetenbegleitung von Thadd. König. Missa solemnis in Es mit Orchester von Max Filke. 
Graduale und Sequenz von Mich. Haller. Offert. Terra tremuit mit Orchester von Carl Greith. 
Nachmittags: Fasibordonivesper von Viadana. — Am Ostermontag: Instrumentalmesse in F von 
BYanz Picka. Graduale und Sequenz von Haller. Offert. Angdw Damini von Jos. Renner. Stdla 
codi von Johann Pletzer. 

ö Stötten, (Diöz. Augsburg). Infolge der Besprechung in Mus. s, 1897 Nr. 20, S. 236 f. 
liessen wir uns die Messe von Nekes crux, ave senden. Hr. Lehrer Franz Heuberger hier hat 
mit imserm Chor die Messe seit ein paar Monaten mit grossem Fleisse einstudiert. Am Ostersonntag 
und Montag wurde sie recht gut aiugefohrt. Der Chor ist begeistert; die Wirkung war mächtig; 



-43 lOO &h 

im Volke, an welches ich einige Worte der Belehrung gerichtet habe, herrscht Anerkennung. — 
Am Ostersonntag Alts neue Ostervesper, auch recht schon. Fr. Rönigsberger, Pfarrer. 

yf Trient. Wahrend der (Jharwoche wurden in der hiesigen Domkirche unter Leitung des 
H. H. Domkapellmeisters Rice. Feiini ausser den Antiphonen und Psalmen der authentischen Choral- 
ansgaben nachfolgende mehrstimmige Kompositionen zur AuiTülirung gebrachs: An den 3 Tagen 
sang man die 3. Lamentation von Mitterer-Kerer , die Responsorien des (Trändonnerstages waren 
Kompositionen von Giov. ('roce, Ant. Ferrari, M. Haller und L. Viadana, am (/harfreiti^ wurden 
die Responsorien von Giov. Croce, M. Haller, Lud. da Viadana und Annib. Zoilo gesungen, bei der 
X'^erehrung des Kreuzes die Improperien von Palestrina, am Chai*Hamstag kamen die Responsorien 
von Giov. ('roce, M. Haller, Jac. Handl und Lud. Viadana zur AuifUhrung. Beim Pontiftkalamt 
dos Ostersonntajgfs tnig man die 5 st. Messe VL Toni von Giov. Croce vor. Die Vesper bestand 
aus Falsibordoni von Ctts. de Zachariis und Lud. Viadana. (Soeben gehen der Red. Iierichte der 
Trienterblätter „La Patria^ und .La Voce cattolica" zu, aus denen sie ersieht, dass die Auf- 
fühmngen sehr gelungen waren und den besten Eindruck gemacht haben. Wenn auch das reiclüicho. 
wohlverdiente Lob eine Ermutigung für den energischeji und geduldigen Don Feiini ist, so reichen 
diese Worte nicht hin, um seine Tnaten genärena zu belohnen. Die Red. wttnscht, dass er schon 
um Pfingsten nach dem Gebete (hv^rma hoc I)eii8 Gewährung der allemötigsten Bedürfnisse zur 
Festigung seines neugebildeten Chores finden werde.) 

4* WaldsasHener Kirchenchor. — Programm: Palmsonntag: Prozessionsgesänge von 
Vittoria und Haller; Missa Vi. Toni, öst von Croce; Graduale von Witt; während der Fassion: 
O Domine, 6st. von Vittoria; Chriatw fnctiis ext, 5st von Ebner; Offert. Improperium, 5Bt. von 
Palestrina. Gründonnerstag: O snlufaria hostia, Messe von Haller; Grad. (Ihriatw f actus est von 
Anerio; Offert Dextera Domint von Mitterer; am Abend ölbergandacht: Lamentationen choraliter 
und 4st. von Palestrina. Charfreitae: C^irist^ui factm est, 5 st. von Ebner: Improperien von Vittoria; 
Veaciüa regis, 58t von Ebner; am Abend: Tn monte Oliveti, 6 st. von Orlando; Stabat mater von 
Mitterer. Charsamstag: Preismesse von Stehle; Cof{fitemini von Witt; MagnifictU, 5st von Witt. 
Zur Auferstehung: Angdus Domini, 4st mit Orgel von Mitterer; Surrexit pastor bowis, 5 st von 
Haller; Aurora codi von Hanisch; Te Deum, 58t von Quadfiieg: Tantum ergo, 4st. mit Or^el von 
Mitterer. Ostersonntaff: Vidi aquam^ 5 st von Haller; Missa de Ni^vitate, <ist von Mitterer; 
Graduale^ 58t von Ort wein; Sequenz, 48t. von Mitterer: Off. Terra tremuit von Palestri^ Ve«per, 
5 St. Fals] bordoni von Viadana, Mitterer; Haec dies von Haller: Regina coeli vonLotti; Fange lingua 
und Tantum trao, 5- und 68t von Mitterer und Griesbacher. Beaeutendore Neuauiftthmn^en wälireud 
des Winters: Missa O erux.ave, 6 st von Neke«; sämtliche 5 st Offertorien von Palestrina aus dem 
Repert Mus. s. Fase. II; rassauer Dommesse, 6 st. mit Orgel von Griesbacher; Laurentiusmesse, 
4 st von Qnadflieg; Missa VL toni von Croce; Missa Dies sanctificatus von Palestrina; Missa solemnis, 
Hat von Thielen; Missa de Spiritu sancto, 4 st. mit Orgel von Ebner. — Das reiche Programm 
spricht für sich selbst und loot den musterhaften Fleiss und Opfermut der Waldsaj^sener Sänger- 
schar und ihres energischen, begabten Dirigenten. Sämtliche Piecen wurden mit kaum einer einzigen 
Ausnahme glücklichst zu Gehör gebracht und stets dankbar aufgenommen. Der seltenen Pracht 
unserer beHihmten Klosterkirche entspricht die Schönlieit der hl. Musik. Franz Lehner. 

(Die Red. drückt ihr bewundeiiides Erstaunen über dieses herrliche Programm aus, das jeder 
(.'athedrale zum Ruhme gereicht) 

= In der „Reichspost" (Wien) vom 24. März ist zu losen : „Neues zum Kapitel: Kirchen- 
musik in Wien. In der Fastenzeit, wo Streich- und Hlechmusik in der Kirche schweigt, kommt 
Ko recht klar zu Tage, ob und was ein ('hör leistet. Das Gesaugsquartett tritt in den Vonlergrund, 
das eigentliche Element der Kirclienmnsik , frei und losgelöst von jedem stützenden Instrumente. 
„Die menschliche Stimme ist das beste und schönste Instrument.** Sie kann das donnernde Forte 
uurch unzählige feine Nuancen übergehen lassen in ein ersterbendes Piano, wie es der geübteste 
Bogen des Violinvirtuosen nicht vermag. Sie kann jubeln, frohlocken, trauern und weinen, sie kann 
drohen und zürnen, bitten und flehen. Wohl bringt dies auch der Künstler auf seiner Geige zu- 
wege: Paganini spielte seine Zuhörer in Freud und Leid, Zorn und Be^istemng; aber, welch 
himmelweiter Unterschied zwischen seiner noch so zarten Sordine und der einschmeicne]nden.Stimni(* 
des Menschen! Dort, totes Holz, hier frisch pulsierendes Leben; dort, künstliche Töne, hier natür- 
liche Ijaute. ~ Was Wunder also, wenn die katholische. Kirche, die Gründerin und erste Pflegerin 
unserer Kunst überhaupt, bei ihrer eottesdienstlichen Musik sich in erster Linie des menschlichen 
Gesanges bedient? Die Stimme des Menschen ist das dankbarste, sie ist aber auch das schwerste 
Instrument: dem Sänger sowohl als auch dem Komponisten, der für sie schreibt. Trotzdem ge- 
bricht's uns an beiden nicht Wir haben einen Palestrina, Orlando di Lasso, Lotti etc., die ihre 
Kunst in den Dienst der Kirche stellten und durch sie gross wurden, wir nennen einen Witt, 
Greitli, etc. Ein grosser Verein besteht — faat über die ganze Erde verbreitet — für diesen 
Zweck und bringt allenthalben ^ite Früchte zur Reife. Er fasst die Musik in der Kirche, wie sie 
CB vei*dient und wofür sie von jeher gegolten, als eigenen Kunstzweig auf und eifert seine Mit- 
glieder au, in diesem Sinne zu wirken und zu schaffen. Wohl hat er bei uns zu Lande nocli 
nicht eanz festen Fuss gefasst, doch seinen Einfluss schon geltend gemacht 

Mit CTOsser Genugthuung hat wohl Jeder, der dafür Verständnis und Interesse besitzt, gesehen, 
wie eben in der Fastenzeit bei uns in Wien echte, wahre Kirchenmusik auf den Chören ge- 
pflegt wird, wie die alten Meister neben den gediegenen modernen Künstlern Gottes Lob und Ehre 
verkünden. In der Kirche .Am Hof* wurde am dritten Fastensonntag die Missa Papae Marcelli 
von Palestrina, am vierten die Missa in C von Witt gesungen, in der Votivkirche die Missa in C 



-e llO en 

von LottL im Petersdom soffar Choral gebracht Darüber wollen wir uns freuen und haben Grund 
zur Freude. Das wahrhaft Gute wird uud muss den Sieg davontragen, wenn auch die Augustiner- 
kirche bei Mozart und der Frau Baronin Skrebensky verharrt. Herrscht doch wenige 
Schritte davon die hehre Cäcilia uneingeschränkt! Es ist eine Freude, einem Hochamte bei St. Michael 
beizuwohnen, herzerhebend die Andacht, die einem die wackeren Männer und Frauen ins Herz 
singen. Ich will nicht zum Lobredner werden. Aber zu Invocabit die unvergleichliche Missa 
T, jonici, zu ReminiAcere die Missa iSt. Ambrosii. zu Laetare die Missa S. Raphaelis von Witt zu 
h'ören — das kann nicht genug gelobt werden, l^rofessor Weirich mag mit Befriedigung auf seine 
tüchtige Sängerschar blicKen: sie leistet unter seinem Zauberstab Hervorragendes.** 



Vermisohte Nachrichten und Mitteilungen. 

1. Q Amsterdam. Am Charfreitag (8. April) brachte Ant. Averkamp im 17. Konzert far 

feistliche Musik mit seinem Vokalchor nachfolgende klassische Werke zur Aufführung: 1) Von 
^alestrina die 6 stimm. (Jrntio Jeremiae Fi'ophetae, welche im August 1894 bei der Palestrinafeier 
in Eegensburg gesungen worden ist , sowie die 8 stimm. Improperien mit dem Orux fiddis aus der 
Gesamtausgabe, 2) von T. L. daVittoria die beiden Motetten Vere languores und vos omnes aus 
dem neu edierten Officium hebd. sanctae Vittoria's, 3) von MatteoAsola das 4 stimm. Christus f actus 
est aus Proske's Mus. div., 4) das 5 stimm. Stabai mater von Josquin de Pres, 5) das 6 stimm. 
Motett Timor et tremor von Orlando die Lasso. 

2. 2L Rickenbach. Der Jahresbericht des Schwyzerischen Lehrerseminars zu Bickenbach 

Sibt auch Kunde von der eifrigen Pflege der Musik dortselbst (Ferd. Schell). Im Vorkurs und in 
er ersten Klasse muss eine Stunde wöchentlich genügen, um die allgemeinen Vorkenntnisse (Ton, 
Tonart, Skala, Intervall) zu lehren, in der zweiten, um die Akkorolehre durchzunehmen, in der 
dritten, um die Modulationen, Kirchentonarten und iure harmonische Behandlung zu zeigen. Für 
Gesang sind in der ersten Klasse 2 Wochenstunden festgesetzt, für die zweite und dritte werden 
die Obung[en in einer Stunde fortgesetzt sowie der Chor- und Volksgesang gelehrt. Zwei V7ochen- 
stunden sind gemeinsame Übungen für Choral nach Graduale und V esperale , sowie für 4 stimm. 
Messen. Litaneien, Motetten u. s. w. für Männerchor. Das Orgelspiel wird von der zweiten Klasse 
an in 2 Wochenstunden gellehrt und in der dritten fortgesetzt; beim täglichen Seminargottesdienst 
aber, in welchem abwechselnd Choralmessen, Bequiem und deutsche Messgesänge vorgetragen werden, 
wird das Orgelspiel von den flUiigen Zöglingen der Reihe nach besorgt. Das Schu^ahr hat am 
27. April d. J, mit einer musikiüiscnen Produktion abgeschlossen, deren Programm teils für Streich- 
instrumente, teils für Klavier- und Gesang -Nummern von A. Wiltberger, F. Silcher, Boieldieu. 
F. Schell, J. Haydn, M. Ziehrer, W. Decker (die Red. ersucht den freundlichen Einsender um An- 

fabe des Verlages des als Nr. 8 angeführten Chinesenmarsches für 4 stimm. Männerchor) und 
eter Piel aufweist. 

3. 4- Ein Missionär in China für Kirchenmusik. In den fünfziger Jahren dieses 
Jahrhunderts wirkte als M)ostolischer Vikar der Mongolei Bischof Daguin. Er war gebürtiger 
Franzose. Mitglied der Kongregation der Mission (Lazarist). Als der Bischof Mounr, früher 
apost. Vikar der Mongolei, nach der Mission von Peking transferiert wurde, wurde er 1051, schon 
mehrere Jahre als missionarius apost. in der mongolischen Mission beschäftigt, zum Nachfolger des 
Bischofs Mouly ernannt und zum apost. Vikar der Mongolei geweiht, wo er bis zu seinem Tode 
(Ende der fünfziger Jahre) segensreich wirkte. Über diesen Bischof teilt J. E. Beiffert,') vordem 
apost. Missionar des chinesischen Reiches , in seinem Buche „Zehn Jahre in China^ auf Seite 134 
Folgendes mit: 

„Bischof Daguin war, wie alle bekennen, denen es vergönnt war, ihn näher zu kennen, ein 
Mann von hervorragendem apostolischem Eifer. Es würde zu weit führen, Proben seiner Geduld 
und Sanftmut mitzuteilen: Kurz, diese Tugenden übte er in heroischer Weise. Es lag ihm besonders 
am Herzen, die Schönheit und Erhabenheit des katholischen Kultus in dem Heidenlande zu Tage 
treten zu lassen und dadurch nicht bloss die Chiisten in ihrem Glauben zu befestigen und dafür zu 
begeistern, sondern auch die Heiden anzuziehen. Zu dem Ende hatte er sich der unbeschreiblichen 
Mühe unterzogen, das römische ,jGraduab/ und „Vesperale" dem chinesischen Chorgesange zugänglicli 
zu machen, indem er die lateinischen Worte mit chinesischen Charakteren wiederzugeben, und da, 
wo es nicht gelang ^ mit Zeichen, worüber die Sänger in Kenntnis gesetzt wurden, auszuhelfen 
suchte. Die Noten hess er wie sie waren. Er hat einen ganzen Folio-Band ausgearbeitet. Ais ich 
diese Arbeit sah, wusste ich nicht, was ich mehr bewundem sollte, das kühne Unternelunen oder 
seine Ausdauer, womit er die Schwieriffkeit^.n zu überwinden gesucht hat. Zugleich hatte er sich 
in Sia-miao-öU-kou') einen Chor gebildet und denselben in sein Werk ein^eföhrt und darin ein- 
geübt. Ich muss gestehen, dass die Sänger an Sonn- und Festtagen, wo ich ein Hochamt hielt, 
sowie bei der sakramentalen Nachmittags-Andacht mit ihren Leistungen mich zufrieden stellten. 
Oft habe ich mir sa^en müssen, dass in mancher Pfarrkirche der Heimat') nicht ein solch guter 
Gesang zu finden sei, wie in der Kirche von Sia-miao-öU-kou. Bei der Onferung und nach der 
Wandlung Hessen die Sänger sich die Freude nicht nehmen, einige Musikstückchen mit ihren 

^) Der freundlichen Güte dieses ehrwürdigen JubilarprIeBters verdanken wir auch die obigen 
biographischen Nachrichten. 

') Daselbst hatte der Bischof seine Residenz. 

*) NorddeutAchluid. Der Verfasser stammt aus Driburg (Westfalen). 



-t3 Ul »- 

chineBiBchen Instrnmeaten (Flöten, Pauken, Violinen, Cimbeln und Harfen) einzufügen. Wenn an 
hohen Festen beim Beginn des Hochamtes nnd bei der Wandlung dann noch das Rauschen, Geknall 
und Geknatter der Feuerwerkskbrper hinzukamen, dann war alles geschehen, was die Feier des 
Festes heben und die Kunde davon im ganzen Dorfe und der nächsten Umgegend verbreiten konnte." 

H. M. in P. 

4. Der katholische Verleger und Buchdruckereibesitzer P. Franke in Bamberg erhielt 
als Anerkennung für 2 seiner Kompositionen (Lieder mit Klavierbegleitung) vom GrsdT-Keffenten 
Ernst von Lippe-Detmold die Erinnerungsmedaille. Dieselbe wird an rotseidenem mit Silber durch- 
wirktem Bande getragen. 

5. FL Bezu^ehmend auf die in Mwica sacra abgedruckten Artikel der ^Wiener Reichspost*' 
bemerke ic^ dass sie nicht bloss von Wien, sondern so ziemlich von ganz Österreich gelten. — Leider 
hat unser Volk weder Sinn, noch Verständnis für eine ernstere, kirchliche Melodie. Es will eben 
seine ,, Jodler" auch in der Kirche singen, und das wollen selbst die .,sogenannteu" Chorsänger! — 
Nur ein Beispiel. Bei. uns musste ich trotz meines feierlichen Protestes oei den Mai-Andachten und 
öfter bei den Rorate -Ämtern ein Marienlied hören, dessen Hauptmotive dem Tyrolerlied: „Auf der 
Alm, da gibt's koa Siind'!'' so ähnlich sind, wie ein Ei dem andern. Sollte E. H. dieses Lied und 
das nachgemachte Marienlied zufällig unbekannt sein, so kann ich Ihnen von beiden die Abschrift 
zur Verfügung stellen. (Danke für die Bescherung und nehme sie für empfangen an. D. R.) 

6. Die yjNeue Tiroler Stimmen'^ berichten in Nr. 296 aus Innsbruck: Eine Familien-Feier. 
So möchten wir das Fest nennen, welches zu Ehren des Namensfestes und zugleich der hohen päpst- 
lichen Auszeichnung unseres hocnw. Herrn Stadtpfarrers und Prälaten Dr. Johann Kometer im 
Kreise geladener Gäste stattfand. Der Andreas- Hofer -Saal beim „goldenen Stern" war mit einer 
erlesenen Gesellschaft gefüllt; die Bürgerschaft war ebenso gut vertreten wie der Regulär- und 
Säkular-Klerus. 

Den Hauptgenuss verschaffte der Versammlung der Innsbrucker Pfarrchor, dessen Dar- 
bietung allgemeines, begeistertes Lob fanden. 

Der Herr Chordirektor M. Haag hat bei dieser Gelegenheit gezeigt, was er aus dem hiesigen 
Pfarrchore gemacht hat Das Programm war folgendes: Festchor. 4 st. gem. Chor von P. H. Thielen; 
Prolog (Frl. Maria Huter); j^Singet dem Herrn ein hohes Lied", gem. Chor für vereinigte Ober- 
und Unterstimmen und Eiavierbegl. von L. Ebner; Vision des heil. Johannes oder Bilder aus der 
Entwickelung der kirchlichen Baukunst und Musik (FrL Maria Perr): Gloria in eoccdsis Deo. 6 st. 
Weihnachtsmotette von P. H. Thielen: Festrede. (Prof. H. v. Schmuck); Erwiederung des Prälaten 
Dr. Kometer und Toast auf Se. Heiligkeit Papst Leo XHL: ^uam apedasi pede8 evan^dizantium 
pacem! 4 st gem. Chor mit Klavierbegl. von Ig. Mitterer; a) Weihnachtsglocken, 2 8t. mit Klavier- 
bc^L von S. JBreu, b) In dulci jubilo, Weihnachtslied aus dem 13. Jahrhundert nir Sopran und Alt 
mit Klavierbegl.; Toastrede auf Se. Majestät den Kaiser, gesprochen vom Redakteur Dr. Jehly; 
Auf dem See. Gedicht von Goethe, 4 st. gem. Chor von F. Mendelssohn; ,^Glückwunsch" und 
„Wunsch", (Frl. Maria Dinkhauser und Maria Auer); „Seid nun fröhlich, jubilieret!** 6 st Weih- 
nachtslied von P. H. Thielen; Toast auf Fiirstb. Simon gesprochen vom Msgr. Mayr; ,,0 wunder- 
bares, tiefes Schweigen**, 4 st. gem. Chor von F. Mendelssohn ; , JiObet den Herrn nah und fem**, 
4 st. gem. Chor von J. Äheinberger; „Herr bleib' bei uns!** 6 st. gem. Chor mit Klavierbegl. von 
K. Deigendesch. 

(Die Red. gratuliert zu den schönen Erfolgen und bittet um Nachricht über Einweihung und 
Eröffiiung des neuen, durch die Anregung bei diesem Konzert und durch die Munificenz de^ 
H. H. Prälaten entstellenden Übungslokales für den Stadtpfarrchor.) 

7. Das „Amtliche Kirchwiblatt für die Diözese Paderborn** veröffentlicht (J. 1898 St. 5 S. 30) 
folgenden, vom 4. April d. J. datierten Erlass des Hochwürd. Herrn Bischofes Dr. Hubertus Simar : 

„Nachdem nunmelir durch die Ernennung der Bezirks -Präsidenten die Organisation des 
Cäcilienvereines in der ganzen Diözese angebahnt ist. geben wir uns der Hoffnung hin, dass 
die Herren Geistlichen, Organisten und Chordirektoren dem Vereine beitreten und die Bestrebungen 
desselben thunlichst unterstützen und fördern werden. Wir bemerken bei dieser Gelegenheit noch- 
mals, dass es sich bei jenen Bestrebungen nicht bloss um die Einführung des von der Kirche vor- 
geschriebenen liturgischen G^anges handelt, sondern auch um die Pflege des deutschen Kirchen- 
liedes, und dass in beiden Beziehungen die wilnschenswerte Reform an erster Stelle von der Mit- 
wirkung der Schule erwartet wird.** 

„Da die Benutzung verschiedener, von einander abweichender Ausgaben der liturgischen Ge- 
sangbücher (Graduale und Yesperale) innerhalb der Diözese die Schwierigkeiten der Einführung 
des Choralgesanges vermehren und die Eintracht unter den dabei beteiligten Faktoren gefährden! 
würde, so bestimmen wir hiermit, dass nur die offizielle römische Ausgabe der genannten 
Choralbücher, welche bei Pustet in Regensburg erschienen ist, in den Kirchen der Diözese ein- 
geführt und gebraucht werden darf.** 

8. (S> Kopenhagen. Herr Dr. Hammerich hat vor ein paar Jahren die musikhistorischen Vor- 
lesungen an hiesiger Universität nach einer Pause von ca. 150 Jahren wieder aufgenommen; die 
praktischen, illustrierenden Probestücke wurden durch den Chor des hiesigen Organisten Jos. Hammer- 
müller gegeben. Er hat mit dem gregor. Choral angefangen, (über 100 Zuhörer) und in den letzten 
Semestern über die niederländischen und itaUenisch^ Schulen, besonders Orlando und Palestnna 



Im Laufe des letzten JahreB errichtete er ein masikhistorisches Hnsenm (300 No.) nnd nnter« 
nimmt jetztf nm dieses zn erweitem, eine Reise nach Deutschland und Belgien. 

fEei den Vorlesungen im letzten Winter sind von einem kleinen Chor des H. HammerrnttUer 

gesungen worden: Von Orlandus Lassus: Domine ne in furore tuo, L Busspsalm und Miserere^ 5 St., 
hansou: Qtumt mon mari vient, 4 st. Von Palestrina: Improperien, 2 chörig, vos omnea (eigentlich 
von M. A. Ingegneri) für 4 Männerstimmen, Kyrie aus Missa: Äetema Chrütti munera, PueriHebrae- 
orfim, Agnus aus Missa de beata Virgine. Luca Marenzio: Madrigal Z^ro toma, Morales: vos 
omnes. Vittoria: Kyrie aus Missa Quarti toni." Giov. Croce: Ovoeomnea, Gastoldi: Baletto: Viver 
lieto voglio, (Dem Dirigenten, unserm ehemal. Schüler, die besten Grüsse und Glückwünsche. D R.) 

9. rV München. Canisius. Geistlische Dichtung von Adalbert Huhn. Musik von Jos. Schmid für 
Soli nnd Chor mit Klavierbegleitung wurde aufgefünrt am Feste des hl. Petrus Canisius am Mitt- 
woch den 27. April^ nachmittags im grossen »aale des kath. Kasino Barerstrasse 7, durch den 
Kirchenchor der Heilig-Geistkirche mit gütiger Unterstützung hervorragender Gesangskräfte. Der 
Reinertrag fiel dem Pensionsverein des Chor- und Mesnerpersonals der Heilig -G^tkirche zu. 
(Kurzer Bericht über die Aufführung, Dichtung des H. H. Diözesanpräses für München -Freising, 
und Komposition wird die Red. der Mus. s. gerne aufnehmen und erbittet einen solchen.) 

10. § Ein „Aprilscherz'* wurde am 1. April d. J. in einem Nachbarorte der Stadt H. in 
Scene gesetzt. In einer dortigen Wirtschaft sprach ein Gast sein Bedauern darüber aus, dass es 
dem Gesangverein, dem er afi Mitglied angehörte, noch nie gelungen sei, sich einen Preis zu er- 
singen. „Ja,** meinte ein loser Schalk, „das liegt an den Stimmbändern! — Wenn ein Gesangverein 
im Besitze guter Stimmbänder ist dann ist es sehr leicht für ihn, einen Preis zu erzielen."* Darob 
Ohrenspitzen des nicht mit besonderem Mutterwitz ges^eten fremden Gastes. „Ja, wo sind demi 
diese zu haben?** wagte er endlich zn fragen. Die ob dieser naiven Frage vergnügt schmunzelnde 
Gesellschaft gab nun dem Fragesteller die Adresse des Wirtes ihrer hiesigen Stammkneipe an, und 
der Gast hatte nichts eiligeres zu thun, als rasch nach H. zu fahren und sich bei dem betr. Wirte 
nach dem Preise der „Stimmbänder** zu erkundigen. Natürlich hatte dieser leider augenblicklich 
keine mehr „vorrätig", — der Herr möge sich nur geflQligst zu dem in dem betr. Nachbarorte 
wohnenden städtischen Kapellmeister bemühen, dieser werde sicher noch im Besitze vorzüglicher 
„Stimmbänder** sein. Ob der Sangesbmder sie dort erhalten, oder ob er dort eingesehen hat, dass 
er das Opfer eines Aprilscherzes geworden, ist nicht bekannt. 



OfTene Korrespondenzen. 

Der in Mus. s. 1897, S. 284 erfolgten und 1898, S. 30 wiederholten Einkdung an sämtliche Herren, 
welche seit November 1874 die hiesige Kirchenmusikschule besucht haben, entsprachen bis zum heutigen 
Tage nur nachfolgende: H. B. in X., L 0. in F., F. Seh. in R«, W. J. in Y., St. 8. in T., 
sämtliche mit Photographie. In dieser Abkürzung werden zukünftige Einsendungen regelmässig ver- 
öfTentlicht und wollen zugleich als dankende Empfangsbestätigung angesehen werden. Voraussichtlich 
wird dan 25jährige Jubiläum der Kirchenmusikächule dahier im Sommer 1900 stattfinden; demungeachtet 
sind unsere ehemaligen SchtUer freundlichst gebeten, möglichst bald und zahlreich ttber ihre Stellungen 
nach dem Verlassen der Kirchenmusikschule unter Beilage der neuesten Photographie im Laufe dieses 
Jahres Bericht zu erstatten, da die Jubiläutnschronik auf die Jahrgänge 1899 und 1900 des Kirchen- 
musikalischen Jahrbuches verteilt werden muss. — 

J. M. in W. Bestätige dankend den Empfang von 10M79 ^ für die „Cäcilicnkapelle*'. Ihnen und allen 
verehrlichen Lesern, welche sich filr die Errichtung eines Gotteshauses bei der K.-M.-Schule interessieren, 
kann heute die Mitteilung gemacht werden, dass eine ansehnliche Kirche mit Seelsorgstelle bereits ttber 
das Stadium der Wünsche hinaus ins Auge gcfasst ist, und dass die oberhirtliche Stelle diesen Plänen 
zustimmt. Wenn die vorbereitenden Schritte in den nächsten Monaten vollendet sein werden, dann 
sollen Zeichnungen und nähere Details nicht länger verschwiegen werden. Wenn sich daher Mitglieder 
des Cäcilienverems , ehemalige Schüler und tlberhaupt Wohlthäter für den Kirchenbau bei der Kirchen- 
musikschule schon durch diese Notizen angeregt fühlen sollten, ein kleines oder grosses Geschenk zu 
spenden, vielleicht besonders mit Hinblick auf die Orgel und die Glocken, welche m der neuen Kirche 
notwendig sind, so werden auch die kleinsten Gaben mit herzlichem „Vergelte Gott!^ an dieser 
Stelle als Quittung für den Empfang verzeichnet werden. 

Nach B., R,, P. und 8. Die beiden Hefte des „Liederrosenkranzes", von welchem 1866 das 
erste, 1867 das zweite durch den Red. der Mus. s., damals Musikpräfekt an den bischöil. Seminarien in 
Passau, herausgegeben worden sind, werden im Laufe des Monats Mai in neuer Auflage in Partitur und 
Stimmen erscheinen. Viele Nummern der ersten Anflage sind weggelassen und durch neue Original- 
kompositionen Ä!lr 4 und 6 Männerstimmen ersetzt worden. Der neue „Liederrosenkranz*^ wird 60 Ge- 
sänge enthalten, und zwar, gleichsam als Oredo des „Rosenkranzes", eine laurct. Litanei von M. Haller, 
als Pater noster vor „Glaube, Hoffnung und Liebe" die laurct. Litanei von Fr. Witt, nach der 1. Aufl. 
umgearbeitet und ergänzt. Derselben folgen 3 Pange lingua mit Tantum ergo u. s. w. Als erstes 
Pater noster ist der Hymnus Ave maris steüa, als zweites bis fünftes sind die marian. Antiphonen ge- 
wählt; denselben folgen dann je 10 deutsche Marienlieder. Die Ausgabe erfolgt nicht mehr in 2 Heftin. 
sondern als Ganzes. Die erste Auflage ist schon seit 1885 gänzlich vergriffen. 

Dmck nnd VerUig von Friedrich Pustet in Regen sbnrg, Gesandtenstrasse. 

Nebst Aniel^eblatt Nr. 8. 
Dieser Nummer mit 16 Seiten Text wird am 15. Mal die Nr. 10 mit 8 Seiten Text folsren. 



1898. Regensburg, am 15. Mai 1898. Kf»- IQ 



MUSICA SACRA. 

Gegrtlndet yob Dr. Frani Xaver Witt (f 1888). 

Halbmonatsclirift für Hebimi und Fördenmi der katM. KircheiiiDasik. 

Heransgegebei yon Dr. Frani Xaver Haberl, Direktor der Kirchenmosiksehule In Begeasbarg. 

Nene Folge Z., als Fortsetzimg XXXI. Jahrgang. Mit 12 Mnsikbellagen. 

Di« „Mudeß taera" wird am 1. und 15. Jeden Monate aoaKeReben. Jede der 24 Nummern amüaaat IS Seiten Text. Die tv Kuaik< 
beiUiK** (^ Seiten) worden in den Mmamem 6, 7 und 8 veraendet. Der Abonnementpreia dea Jahrgänge batrigt 8 Hark} die 
BtateUiUf kann bei Jeder Poatanatalt oder Bnobhandlnng erfolgen. » Bei der Reiohapoat mit M Pf. Aufschlag. Bei franko Zuaendong 

unter Streifband in Dentaehland und Osterreioh-Üngam 4 Mk. -~ ins Ausland 4 Mk. 80 PI 

lakaltslikaraieht: Ein vierslgjthriges Bischof sjubiltom.— Litnrgioa: 1. Verbot nicht aipprobierter Litaneien, 
a. Die wechselnden Ifessgesinge fUr das Fest des hl. Ant. M. Zacoaria.^- Vor 80 Jahren und doch hente. ~ Vom Bücher- 
and Mnsikalienmarkte: Ludw. Ebner, If. Haller (8), Liederrosenkranz , PiaOUe Domfno von Cohen, Lumtn eonUMin von Fiel, 
F. Oreg. Ifolitor. — Vermischte Nachrichten und Mitteilnngen: JabiUomsfeier in Seligenthal, ein Urohemaa. Zenbild, 
PeiBonalnotisen. — Offene Korrespondenzen. 

Ein vierzigjähriges Bischofsjubiläum 

wurde am 2. Mai, Fest des heil. Athanasiiis, in der hohen Kathedrale zn Regensborg 
in wttrdigster Weise gefeiert. 

Se. bischöflichen Gnaden Ignatios von Senesträy, der im Jahre 1858 vom damaligen 
päpstlichen Nontius Fttrsten Chigi unter Assistenz der hochwürdigsten Bischöfe von 
Passan nnd Würzbnrg am genannten Tage zum Bischof konsekriert und inthronisiert 
worden ist (geb. 13. JaU 1818), hatten wohl den Wunsch geäussert, dass man yon fest- 
lichen Veranstaltungen absehen möge, allein die katholischen Vereine der Stadt und 
der Klerus der Diözese veranstalteten eine zwar einfache, aber ergreifende und höchst 
wärdige Feier. 

Am 1. Mai beehrte der Hochwttrdigste Herr Jubilar die im grossen ISaale des 
katholischen Kasino abgehaltene Festversanunlung mit seiner Gegenwart. Ein imposanter 
Männerchor brachte unter der Leitung des H. H. Domkapellmeisters Engelhart einen 
schwungvollen Festgesang von Wilhelm Kothe, eine zu diesem Zweck von H. Hüttinger 
gedichtete und von M. Haller für Männerchor mit Begleitung von Klarinetten, Fagott, 
Hörnern, Trompeten, Posaune und Bombardon komponierte Festhymne, sowie die Papst- 
hymne von P. H. Thielen zu packendem Vortrag. 

Am Festage selbst pontifizierte Se. bischöfl. Gnaden in der mit Fahnen, Blumen 
und Gesträuchen aufs reichste dekorierten Kathedrale, empfangen von mehr als 
200 Klerikern und Priestern aus der ganzen Diözese und vom Domchor begrflsst mit 
dem 6 stimmigen Ecce sacerdos von L. Ebner. Die 6 stimmige Messe Tu es Petrus für 
S., 2 A., 2 T., B. von Giov. Pierl. da Palestrina, welche 1894 auch beim Palestrina- 
Jubiläum gesungen worden ist (aus dem 21. Band der Ges. -Ausg.), fand eine trefiftiche 
Wiedergabe, Introitus, die Gradualallelujaverse und Communio wurden choraliter ge- 
sungen, als Offertorium die 4 stimmige Komposition Inveni David von M. Haller, und 
am Schlüsse des Pontifikalamtes das 6 stimmige Te Deum mit Orgel von Jos. Auer 
aufgefiihrt. 

Unter Hinweis auf den Cäcilienkalender für 1884, in welchem bei Gelegenheit des 
26 jährigen Bischo£^ubiläums (2. Mai 1883) der berühmte, vom sei Vorgänger des Hoch- 
würdigsten Herrn Bischofs Ignatius, Valentin v. Riedel, am 16. April 1857 erlassene 
Hirtenbrief über die Kirchenmusik zum Abdruck gebracht worden ist, sei mit Dank 
gegen Gott wiederholt, dass der Hochwürdigste Herr Bischof Ignatius von Seneströy 



-ö 114 &- 



während der 40 Jahre seines Episkopates an den dort ausgesprochenen Grandsätzen 
unentwegt festgehalten und durch die musterhafte, beim Altardienst streng durchge- 
führte Beobachtung der liturgischen Vorschriften und Zeremonien der idealen Eichtung 
katholischer Kirchenmusik jene Stellung gewahrt und gewährt hat, durch welche sie 
im Dienste der Kirche zu ihrer yollen Geltung kommen kann, da sie nicht als Zuthat 
und blosse Festzierde, sondern als wesentlicher Bestandteil der Liturgie sich ent- 
wickeln kann. 

An diese Grundsätze hat auch das Programm der Kirchenmusikschule in Regens- 
burg sich angeschlossen und nur auf diese Weise ist es möglich geworden, seit 23 Jahren 
den Besuchern dieser Schule die praktischen Beispiele über die Kirchlichkeit und Würde 
des römischen Chorales und des Palestrinastiles zu bieten; würde diese Möglichkeit — 
was Gott verhüten wolle — irgend einmal der Schule entzogen werden, dann müsste 
auch ihre Existenz fallen. Dieser Gedanke was es auch, der den Unterzeichneten ge- 
drängt hat, Sr. bischöfl. Gnaden am Vorabende des Jubiläumsfestes als Vorstand der 
Kirchenmusikschule die ehrerbietigsten Glückwünsche darzubringen. Bei dieser Gelegen- 
heit wagte er auch die Bitte, für eine neue katholische Kirche, welche neben der Kirchen- 
musikschule im Osten vier tcd von Begensburg, wenn möglich im Laufe der nächsten 
zwei Jahre erbaut werden soll, zu gestatten, dass dieses Gotteshaus, dessen Grundriss 
hier beigefügt ist, den Namen der hl. CftfUia, Schutzpatronin des Cäcilien Vereins, 
tragen dürfe. ^^^ 



M 




Diese Bitte wurde gerne gewährt, ein Umstand, der sicher in weiteren Kreisen, 
besonders unter den zahlreichen Mitgliedern des Cäcilienvereins , Dankbarkeit und 
Freude* hervorrufen wird. Wir bitten zu Gott und hoflTen, dass der Hochwürdigste 
Herr Jubilar die Kirche zu Ehren der hl. Gäcilia in vollster Rüstigkeit längstens in zwei 
Jahren feierlich konsekrieren könne und laden alle Verehrer der römischen Jungfrau 
und Martyrin ein, auch ihrerseits zum Bau und zur Ausschmückung des Gotteshauses 
ein Scherflein beitragen zu wollen, da nicht nur lokale Bedürfnisse und Interessen durch 



-« 115 b>- 

die Gftcilienkirche befriedigt werden, sondern anch ein Denkmal der Begeisterung für 
die hohen Ziele der kirchlichen Kunst und ein Zeichen der Verehrung gegen die 
Männer Dr. Carl Proske, J. G. Mettenleiter, Jos. Schrems, Dr. Fr. X. Witt^ welche als 
Pioniere liturgischer Eirchenmusikreform mit glänzendem Beispiele yorangegangen sind, 
geschaffen werden kann. Die Namen der Wohlthäter werden getreulich in eigenen 
Bachern verzeichnet werden ; die freundlichen Geber sind für alle Zukunft in die Gebete 
und Opfer, welche in der neuen Cäcilienkirche stattfinden werden, eingeschlossen. 

F. X. H. 

Liturgica- 

1. Verbot nicht approbierter Litaneien. 

Eine Entscheidung der S. B. C. vom IL Februar 1896 behandelt die Litaneienfrage, ttber 
weiche In Mus, «. 1897, S. 250 eingehender gesprochen worden ist. Bekanntlich ist ausser der 
Allerheiligen-, der lanretanischen und Namen Jesu-Litanei durch Entscheidunp: der S. R. C. vom 
28. November 1895 der Gebranch anderer Litaneien (z. B. Herz Jesu oder Maria, de SS. Sacra- 
mento, Aloysius-, St. Josephs-, Antonius-Litanei), auch wenn sie die Gutheissung einzelner 
Bischöfe erhalten haben, bdm öffentlichen, wenn auch ausserliturgischen Gottesdienst 
verboten worden. 

Bei der Ritenkongregation vnirden nun drei Einzelanfragen gestellt und in folgender Weise 
beantwortet. 

I. Ob solche vom heiligen Stahl nicht approbierte Litaneien so strenge verboten seien, dass sie 
auch in Klöstern und Instituten privatim nicht gebetet oder gesungen werden dürfen? 

Resp. Negative, d. h. sie sind nicht so strenge verboten, als dass man sie auch privatim 
nicht gebrauchen dürfte. 

II. Ob solche Litaneien in Klöstern, Instituten, reb'giösen Genossenschaften gemeinschaftlich im 
Chor oder in einem öffentlichen Oratorium gebetet oder gesungen werden dürfen? 

Resp. Negative, d. h. aie sind so strenge verboten, dass sie beim gemeinsamen öffentlichen 
C'horgeoet (in choro pubUco) oder in einem öffentUcnen Oratorium nicht verwendet werden 
dürfen. 

111. Wurde gefragt, ob es den Gläubigen erlaubt sei, solche Litaneien in der Kirche (in publica 
Ecclesia) entweder privatim oder gemeinschaftlich zu beten und zu singen? 

Resp. ad L partem: Affirmative, d. h. privatim können sie von den einzelnen Gläubigen 
für sich gebetet werden, ad U. partem: Negative, gemeinschaftlich darf es nicht geschehen. 

2. Die wechselnden Messgesänge fOr das Fest des hl. Antonius Maria Zaccaria 

sind unter dem 22. April d. Jahres von der Kongregation der hl. Riten mit eigener Approbation 
versehen worden. Bekanntlich hat die Heiligspreoiung im vorigen Jahre zu Rom stattgefunden, 
und wird das OfHzinm des hl. A. M. Zaccana im Messbnch und Brevier am 5. Juli 1899, unter 
Versetzung der hh. Cyrillufi und Methodius auf den 7. Juli, iu allen Kirchen der katholischen 
Welt begangen werden. Die päpstliche Kommission für die Ghoralbücher hat die Gesangsweise 
des Introitus, Graduale u. s. w. abgefasst und geprüft, worauf die S. Rit. Congreg. die Appro- 
bation in besonders feierlicher Weise erteilte. Sie befiehlt ^ diese Gesangsweisen dem römischen 
(rradnale einzuverleiben, welches „unter apostolischer Antontftt und auf Veranlassung der Riten- 
konkregation in Rom hergestellt und von fViedrich Pustet za Rej|;ensburg im Jahre 1871 so^ 
wie in späteren Jahren gedruckt worden ist" Diese Approbationsformel ist deshalb nicht ohne 
tiefe Bedeutung, weil einzelne Stimmen noch nicht verklungen sind, welche die Hoffiiung hegen, 
die Ritenkongregation werde nach dem Erlöschen des Dmckprivilegiums, das der Firma Friedrich 
Pustet bis 31. Dezember 1900 gewährt ist, die römischen Cnoralbücher, welche im letzten Dekret 
vom 7. Jnli 1894 als „libri choricl Ecdesiae" (Chorbücher der Kirche) erklärt worden sind, fallen 
lassen oder durch neue ersetzen. 

Der Wortlaut dieser Approbation ist folgender: 

Approbatio. Suprascriptum Introitum, Graduale, Tractum etc. recentioris Missae propriae 
iu fpsto S. Antonii Mariae Zaccaria Conf., exaratum a Fontificia Commissione ad Chorales libros 
recognoscendos deputata, Sacrorum Rituum Congregatio approhavit, atque inseri mandavit Qraduali 
Romano de Tempore et de Sanctis, qnod ApostoUca Auctoritate et cura ipsiusmet Sacri Consilii Romae 
digestum, typis cl. Viri Comm. Fnderid Pustet Ratisbonae anno 1871 ac deinceps editum fuit. In 
fidem etc. 

Ex Secretaria Sacror. Ritnnm Congregationis die 22. Aprilis 1898. 

.T Q , Pro R. P. D. D. Panid S. R. C. Secretario 

^^- ^'^ Philippus di Fava Substitutus. 



H3 US &h 

Vor 30 Jahren und doch heute. 

Wolkenlos lächelt der Himmel, eine Yorahnong der Anferstehungsfrende im Herzen 
erweckend. 

Etwas leidend will ich die Prophezien etc. abwarten, um bei Beginn des Amtes 
einzutreffen. Da ich dafür zwei Stunden annehme und die Zeremonien um 7 Uhr be- 
ginnen, so stehe ich um 9 Uhr an der Eirchenpforte: da plötzlich erheben nach zwei- 
tägigem Schweigen die Osterglocken ihr sehnlich erwartetes AUelqja- Geläute und aus 
der Kirche dringt mir würziger Weihrauchduft entgegen; dazu ein wahres Chaos 
von Schall und Tönen, dessen Entstehungsgeschichte nicht so leicht zu beschreiben ist, 
da ja mehrere Faktoren zusammenwirken. Die meiste Aufmerksamkeit yerdienen offen- 
bar die Ministranten, welche mit geröteten Gesichtern und strahlenden Augen ihre 
Glocken schwingen mit dem offenbaren Bestreben, es einander allem, was singt und 
tönt, zuYorzuthun; der Zelebrans rezitiert dabei mit ziemlich vernehmlicher Stimme den 
Gloria -Text und yom Chore erschallt — nun, was erschallt denn? Ja das ist wieder 
nicht so einfach ; das dominierende sind sicher die paar Hörner, die ihren Namen wohl 
yon „Hören^ ableiten wollen, dann vernimmst du etliche Geigen, eine dünne Sopran- 
stimme, einen ausgesungenen Alt und dazwischen mitunter bei hervorragenden Stellen 
des Chorregenten durchdringenden Bass. Das Ganze wird von der Orgel getragen, an 
der ich sonst nichts auszusetzen habe, als dass sie bei dieser Gelegenheit wieder einmal 
durch ein miserables Staccato- Spiel und durch diverse Fehlgriffe auf dem Pedal miss- 
handelt wird — das Manual aber ist durch zwanzig- bis dj^issigjährige Wiederholung 
bereits in Fleisch und Blut übergegangen, da gibt es gottlob seltner Fehlgriffe. 

Diese sämtlichen Cliorfaktoren einigen sich, um zum misslungenen Vortrage zu 
bringen das Gloria aus einer Messe von — ja von wem ? Ich wüsste es wirklich nicht 

I 



genau und sicher anzugeben; q S« i ^ ^ . i ^ -^ 

^elleicht gibt die folgende ±= =^^ ^B^ - ^ ^ f—-^^ 
Probe Aufschluss: '^^ k ^ ~ — ^-^ 1 — ' — ^d : 



S: 



X 



Lau - dÄ - mns te. Be-ne- dl - ci-mus te. etc. 

Heute sind sie auch etwas begeisterter als sonst und daher ist auch das Tempo 
etwas lebhafter als sonst; heute J = ca. 60 M. M. Aber sie mühen sich nicht lange. 
Oloriam tuam. Cum sancto Spiritu in gloria Dei Patris. Amen, amen, amen. Das 
genügt. Der Zelebrans ist fertig, die Ministranten ruhen aus, die Trompete hat mit 
einem jähen Stoss-Seufzer geendet, die Violinen werden in den Kasten gelegt, Sopran 
und Alt treten ab, die Orgel schweigt wieder mit Ausnahme des AUelvja und der 
Vesper, nur der Chorregent singt eintönig und schwerfällig den Choral; es ist wieder 
Charfreitag geworden. Ist so etwas nicht geistreich, ja sagen wir geradezu effektvoll? 
Erinnert das nicht so ganz an Haydn's genialen Gedanken bei der Abschiedssymphonie? 
unser Chorregent ist auch ganz entzückt von solcher Wirkung und wird darum am 
Charsamstag cäcUianischer a& der CäciUaner; er schweigt auch und spielt nicht beim 
Offertorium, das ja heute aus&llt; er begleitet selbst den Choral nicht ausser bei 
Graduale und Vesper. 

Das Graduale aber wird in folgender Weise executiert: Celebrans: Allduja; 
Chorregent: Alleluja mit Orgel. Item einen Ton höher und zum 3. Male eine grosse 
Terz höher dasselbe Alleluja. Dabei helfen dem Chorregenten ein paar Bassisten mit 
kräftigen Stimmen; die Orgel wächst bis Pleno. 

Hierauf der Chorregent allein ohne Orgel: 



^.^.y^^irfit^A ;> J^ i^f^^ffp4=^4^^4.^^^Mi^n^^ 



Con-fi-t6 - mi-ni D6-mi-no,qn6-ni-am bo-nus, quo - ni-amins^-cultmimi-se-ri-cördi-a e-jns. 

Das genügt; Chorregent schliesst, Celebrans singt: Dominus vobiscum, mein Freund 
schaut mich lächelnd an und zuckt die Achseln. 



H3 in B»- 

Beim Sandus (ohne Orgel) zeigt sich der 



^ b, ^ -^=i— JH^^^^T^^ 



ehemalige Konservatorist im vollen Glanae .^ ^ ^ . -. 

seiner Stimme und Vortragsweise: X - a - o oun - ctu *) 

Mit den Zischlauten lebt der Chorregent auf dem Eriegsfuss; nur hie und da be- 
kommt man sie zu hören, *dann aber um so deutlicher, so z. B. gestern bei der Grab- 
muepk, als es sich darum handelte, dem blasenden und schreienden Chorpersonal ein 
wirkungsvolles ppp abzuringen. 

Benedidus wie Sanctus. Agnus Dei nan dicitur. 

Nach den Domiite non sum dignus singt der Chorregent immediate sein Äüelvja 
aus einer jedenfalls hundertjährigen Choral-Ausgabe. Hierauf mit Orgel: 




^^z£;^^J^'^'^rTqg^!r]fcfc!^lP^>^=^ ^l 



Lau- dA - te Dö-mi-nnm omnes gen-tes: lau • d&- te e - nm o-mueä pö- pu - li. 

Der eine Vers genügt dem eifrigen Chorregenten vollauf; für den VIII. Psalmton 
scheint er eine besondere Vorliebe zu haben; denn so oft; ihm in seiner Praxis etwas 
unterkommt, das ein Bsalmvers zu sein scheint, legt er ihn dem VUI. Tone unter. 

Celebrans ist noch bei der Sumptio Sanguinis; lange Pause — endlich stimmt er 
an: Vespere autem Sabbati; der Chorregent singt die Antiphon zu Ende und stimmt 
hierauf allein mit Orgel das Magnificat an, welches er diesmal gewissenhaft Vers für 
Vers durchsingt ; wenigstens vermute ich, dass das seine Absicht war, verstehen konnte 
man ihn nicht, weil er zu seiner faulen Stimme beinahe sämtliche Mixturen gezogen hatte. 
Mir kam es beinahe vor, als ob das Gemurmel gar nicht lateinisch wäre, mir war es, 
als hörte ich ganz andere Sprache: 



^Z^-^TT^-^L > > J-,^^=^=# - ?-J»-^^^ff 



, Jjfit ei - nem Cha - os von Tö - neu wül ich die Ve - spar ver - höh - nen. 

Die Kir - chen-ver-wal-tiuigmusskar-gen: wer will mir mein Sin -gen ver- ar-gen? 
Dem Ca - ciü - a - nis-mns zum Höh - ne: sing' ich: ,,Ehre dem Va - ter, dem Soh - ne.^* 

Hierauf wollte der Chorregent vorschriftsgemäss die Antiphon wiederholen, be- 
merkte aber noch rechtzeitig, dass sie ungebührlich lang sei, daher begnügte er sich 

mit einer wiederholten In- _f. ^ ' V k k V k k ^ > . . ^ ., 

tonation des Magnificat ^_p-~yng Z-J r/ J" J^/ J^ / J, ^^^ 



Ma - gni -fi-cat &-ni-mame-aD6-mi- num. 
So schloss die merkwürdige Charsamstag- Vesper. 

Entschuldigen Sie, wenn ich mir mit diesem Berichte etwas Luft mache; es wird 
einem etwas be&user im Herzen, wenn man nach solchen Erfahrungen sich aussprechen 
kann. Wenn Sie einmal die Bubrik eröfihen: „Vor dreissig Jahren und doch heute'', 
kann ich Ihnen noch weitere derartige Berichte zur Verfögung stellen.'' 

(Diesen Schmerzensschrei eines bekannten, ja berühmten Eirchenkomponisten ver- 
öffentlicht die Red. der Mus. s, als Leitartikel und eröffnet hiermit die vom Einsender 
gewünschte neue Bubrik. Wie weit es, nicht etwa nur auf dem Lande, in Märkten 
oder kleineren Städten, sondern auch in Eathedralkirchen und Landeshauptstädten, an 
der Pflege des Gesanges überhaupt, am Vortrag des Chorals und an der Beobachtung der 
liturgischen Vorschriften auch nach 30 Jahren ernstlichen und unermüdeten Fleisses für 
Besserung kirchenmusikalischer Verhältnisse noch fehlt, das haben sieben Männer er- 
fahren, welche am Ostermontag in Begleitung des Bed. der Mus. s. in fönf Haupt- 
kirchen einer musikalisch berühmten Residenzstadt bei Amt und Vesper Kompositionen 
und Vortragsweisen, Textverstümmelungen und musikalische Roheiten zu vernehmen 
Gelegenheit hatten, die man im 19. Jahrh. für unmöglich halten möchte und nur mehr 
in katholischen Kirchen wagen zu können scheint Am meisten wunderte sie der Um- 

^) Ich schaute auf den Chor, der Regent lag, den Kopf auf die Hand g;esttttzt, an der Brüstung 
und lang Pfundnote fUr Pftindnote gleiehmäsBig an? die armen Zuhörer herab. 



H3 IM GH 

ruhiger. 



Idhaft I I I I ruhiger. ^^^ — 




Darf sich denn ein Frem- der drän*gen zu der Got-tes-mut - ter traut? 

PP 



^^^^^^^^^^^ 



Die Figuren des anmutigen Titelbildes haben archaistische, die Ton weisen des lieblichen -Rosen- 
kranzes" moderne Züge. F. a. H. 

Vermisohte Naohrichten und Mitteilungen. 

1. ö Kirchenmusikalische Aufführungen bei Gelegenheit der 8. Centenar-Feier der Gründung 
des Cisterzienserordens an den 3 letzten Tagen des Monats Mai in der Klosterkirche zu SeUiren- 
thal (Landshut). Sonntag den 29. MaL Hochamt: Konzilsmesse, 4 voc. c. o. von Fr. Witt. Offner- 
torium: Cor^firma, 4 voc. s. o. von P. Fiel. Abends: Maiandacht: Marienlied, 4 st mit Orgel von 
G. Greith. Tantum ergo, 4 voc. s. o. yon Fr. Witt — Montag den dO. Mal. Hochamt: Missa in hon. 
St. Joseph!. 3 voc. s. o. von Fr. Konen. Credo aus Missa in hon. Ss. Ck>rdi8 Jesu, 3 voc. c. o. von 
P. GriesDacner. Offert, redt, dann Cowfirma, 3 voc. c o. von Fiel. Abends: Maiaudacht: Marien- 
lied, 3 St. ohne Orgel von P. Piel. Tantum ergo, 4 voc. s. o. von Griesbacher. — Diensta«^ den 
31. Mai. Predigt und Hochamt: Veni Creator, 4 voc. s. o. von Fr. Witt Missa „Angelica^, 4 voc. 
c. 0. von P. Griesbacher. Offert. Portos codi, 4 voc c. o. von P. Piel. Nachmittags: Litaniae laure- 
tanae, 4 voc. s. o. von K Stehle. Te Deum, 3 voc. s. o. von Fr. Witt. Tantum ergo, 4 voc. s. o. 
von ralestrina. Abends: Maiandacht: Marienlied. 4 st m. Orgel von C. Greith. Tantum ergo, 4 voc. 
s. 0. von Griesbacher. Introitus, Graduale und Communio werden stets choraliter gesungen. 

Vom Brevier wird an diesen Tagen die Terz und die Vesper gesungen. 

(Die Bed. macht Ghorregenten una Sänger, welche an den genannten Tagen abkommen können, 
auf diese FesÜichk:eiten besonders aufmerksam. Ohne Zweifel wird dieser Musterchor von Frauen- 
stimmen nicht nur das musikalische, sondern auch das ideale, religiöse Moment, wie bei der Katho- 
likenversammlung im Aug. 18d7, zur Geltung bringen, also belehren und erbauen. 

2. A ^Bin kirchenmasikalisches Zerrbild erhielt die Redaktion aus Ungarn: In 
Bereffszäsz fand ein feierliches Traueramt mit voller Assistenz für die gestorbene Gräfin 
SchönDom- Buchheim (geb. Trautmannsdorf^ statt. Die .Pi^cen*' waren: Introitus: Ein Teil aus 
Beethovens Trauermarsch, Solo-Stimme mit Orgel, ungariscn. Qraduale: Ein kalvinischer Grabgesang 
aus Debreczin (Hauptstadt der Kalviner in Ungarn), was sie vierstimmig singen, Solo, vorgetragen 
mit Orgel, ungarisch. Cffertorium: ein ungarischer Grabgesang unbekannten un^rischen Textes für 
Solo-Summe mit Orgel. Sanctus: Ein Teil aus Bachs Trauermarsch, Solo-Stimme mit Org[el. Benedictus: 
Männerquartett unter der Leitung des kathol. Lehrers; „Slijatok** (Weinet alle), ein ungarisches 
Grabliea. Zwei liturgische Gesänge waren lateinisch: Dies irae (erste und letzte Strophe, die anderen 
nicht) von einer Solo-Stimme mit Orgel j und Libera mit vollständigem Texte, Quartett, aber alles, 
nur kirdilich nicht, mit ekelhafter Snssigkeit und Sentimentalität vorgetragen.'^ 

8. Personalnotizen. Mit grosser Freude erfüllte die schlesischen Cäcilianer die Ernennung 
des um die Förderung der Sache der heiligen Cäcilia so rühmlich bekannten H. H. Erzpriesters 
Augunt Staude in ^rottau zum Ehrendomherm der Kathedrale Breslau. Möge die Erfüllung 
unseres aufrichtigen Wunsches: Äd muitos annos! die heil. Cäcilia erflehen. (Dielted. der Mus, s. 
schliesst sich dieser Gratulation mit Freude und Hoflhung an.) — Der Chordirigent und Organist 
der kathol. Kirche St. Hedwig in Berlin, H. Rnd. Wecker, ist zum Kgl. Musikdirektor ernannt 
worden. — 

Offene EorrespondenBen. 

F. D. in M.-8ch. Dankend erhalten; das Gewünschte besorgt. 

Alb. 8. in Chicago. Gratuliere zur Organistenstelle zu St. Michael dortselbst und danke für die 
interessanten Zeitungsnummem. Herzlichen Grass. 

D. F. Die Firma Fr. Pustet dahier erOiFnet eine Filiale in Rom (bei Fontana Trevi) und wird den 
neuen liturgischen Ausgaben aach „Itomae*' beifOgen. Bis auf weiteres wollen Sie Ihre Wünsche 
richten an Herrn Gius. Antinori, via della Maddfuena n. 27, Roma. 

R. E., B. Ly K. 0. Harmonium nach amerikanischem System mit Sauggebläse besorgt auch die 
Kirchenmusikschule in Regensburg, resp. der Geschäftsführer derselben in dieser Branche, um den Preis 
von 120 Mk.; dieselben umfassen jedoch, wie auch die von Ihnen erwähnten, nur 4 Oktaven und 
eine Zungenreihe. Nächstens wird ein neuer Katalog ausgegeben, der jedoch den bewährten, aus- 
gezeichneten Instrumenten von Packard nur wenige neue r^ummern beifügt. Die Litteratur für 
die Instrumente von Estey oder Mason & Hamlin kann auch ^ die Hannonium von Packard 
dienen und von Breitkopf & Härtel besorgt werden. 

Druck und Verlag von Friedrich Pustet in Regensburg, Gesandtenstrasse. 

Nebst Ansel^eblatt Nr. 9. 



-^ HO &h 

Eletoriom und einige lateinische Hymnen, wie Veni Cfreator, Tantum ergo n. s. w. Ohne Zweifel 
atte der emsige nnd hocliverdiente Meister von Boppard die rheinischen Gymnasialverhältnisse im 
Auge, nach welchen ansser dem sonn- nnd festtäglichen Vor- nnd Nachmittagsgottesdienste noch 
zweimal in der Woche heilige Messe obligat ist, nnd bei welcher gebetet nnd s^esnngen wird. Das 
dentsche Kirchenlied wird bei diesen Gottesdiensten vorzugsweise gepflegt, nna es mnss konstatiert 
werden, dass die allermeisten der aufgenommenen Lieder wertvoll und gediegen sind; Konzessionen 
wurden gemacht bei Nr. 1, 25, 32, 33, 65 und wenigen anderen. Ein Vergleich mit dem 1896 in 
Mu8. 8, S. 230 besprochenen, im musikalischen Teil von C. Cohen redigierten und eben in 3. Aufl. 
bei Schwann in Dusseldorf erschienenen (geb. 2 J6 30 /^) Fsaüite Domino!, das ebenfalls für höhere 
Lehranstalten bestimmt ist, föllt nicht zu Unlüsten des von Fiel besorgten Lumen cordium aus; 
beide Bücher verdienen Beachtung und Einführung in den Kreisen, für welche sie bestimmt 
sind. Referent bedauert jedoch in Piers Büchlein, dass bei der Wiedergabe der liturgischen 
Gesänge im Violinschlüssel eine Schreibweise der offiziellen Melodien in lauter Viertelnoten 
gewählt wurde, besonders aber, dass Punkte und Striche, „bei denen eine milde Betonung 
angebracht werden soll", über einzelne Noten und Notengruppen gesetzt wurden. Auf diese Weise 
entsteht ein manierierter, hüpfender und stossender Vortra&f des Chorals, der dem anerkannten 
Grundsatz: „Singe die Worte mit den Noten so, wie du sie ohne Noten sprichst*^ schnurstracks 
entgegen ist nna zu einer Verwirrung führen muss, wie sie seiner Zeit bei der Referentenversamm- 
lung m Bamberg (1890) zu äusserst unerquicklichem Ausdruck gekommen ist. Die Sänger, (die 
H. ü. Ahle, Cohen, Tresch, Maurer und Referent) wurden vom befi^eitenden Organisten (riel) teils 
gejagt, teils zurückgehalten und hatten alle Mühe, den liturgischen Text spraclirichtig zu dekla- 
mieren und den sich aufdrängenden rhythmischen Stössen des Organisten auszuweichen. Wenn der 
Vortrag für Laienohren nicht geradezu verunglückte, so lag das Verdienst in der Nachgiebigkeit 
der fünf genannten Sänger. Manchmal treffen die Punkte, welche im J^umen cordium** über 
Accentsilben stehen, mit den Sprachregeln überein, sehr oft jedoch nicht, besonders, wenn beim 
Podatus oder Clivis die erste Note ohne Grund hervorgehoben wird, wodnrch unmotivierte, vom 
Texte gewaltsam losgetrennte Betonungen entstehen, die auf das Ohr wirken, wie nervöse 
Zuckungen und Gliederreissen eines Gichtkranken auf das Auge, z. B. 



ikj:%Jif??nlItgJTJll^^^77^ ^ 



Oi-b& - vit. mel - le &nm^n - ti e - - os. Sic - ut e - rat u. s. w. 



Solche Accente erschüttern und vernichten den freien Rhythmus der Deklamation. Nach dieser 
Seite spricht sich Referent unumwunden gegen die rhythmische Alteration der offiziellen Choral- 
gesänge aus, besonders da auch die Archäologen beim Vortrag aus dem Liber Gradualis von 
Dom Pothier in neuerer Zeit von dem System des Stossens und Trippeins abzugehen sich bewogen 
gefunden haben und zur Einsicht gelangt sind, dass die fliessende Deklamation und die musikalische 
Rhythmik unter diesen Manieren Schaden nehmen. 

Die Sammlungen PieFs nnd Cohen's haben zwischen 50 nnd 60 Gesänge und Lieder gemein- 
sam; unter denselben aber gibt es für die gleichen Texte verschiedene Melodien oder in den sonst 
gleichen Melodien kleine Abänderungen. Für die Choralgesänge, soweit sie beiden Bücliem gemein- 
sam sind, sind ähnliche Differenzen ausgeschlossen, besonders wenn man die unglückseligen Punkte 
nnd Striche im „Lumen cordium" gänzlich unbeachtet lässt Cohen hat die Choralnote belassen 
und die Gesänge auf fünf Linien mit G-Schlüssel umgesetzt; das verdient den Vorzug. Wer sich 
in Deutschland der Hoi&iung hingibt, dass es möglich sein werde, ein einheitliches Gesangbuch von 
deutschen Kirchenliedem zu schaffen, der mag schon aus dem Vergleich zwischen den beiden, mit 
Geschick und Geschmack redimierten Büchlein von Piel und Cohen diese Hoffnung ruhig fallen 
lassen; die musikalische Autorität allein bringt so etwas nicht zustande, wenn nicht der ganze 
Episkopat, oder wenigstens ein grosser Teil desselben diese Frage in die Hand nimmt. 

„Rosenkranz" sind fünfzehn Lieder zur sei. Jungfrau und Gottesmutter betitelt, welche 
P. GreflTor Molitor, Benediktiner der Beuroner Kongregation, für vierstimm. Frauenchor 
komponiert hat; Verlag der Kunstschule in Beuron, Part. 2 M,St ä dO ^ Den dichterisch wert- 
vollen Texten von Ansgar Pöllmann, Louise Hensel, G. M. Dreves, Emilie v. Ringseis und 
F. W. Weber entsnrechen auch die zarten Weisen des Tondichters. Die Deklamation strebt mit 
allen Mitteln nach innigem, verständnisvollem^ begeistertem^ ja hinreissendem Ausdrucke. Frauen- 
chöre, welche diese 15 Lieder mit soviel Innigkeit, Zartheit und lebhafter Empfindung vortragen, 
als sie der Komponist gedacht hat, werden tiefe Bewegung hervorrufen; mau lasse sie jedoch lieber 
unauf geführt und freue sich des Wohlklangs derselben am Klavier und Harmonium, wenn das 
Stimmenmaterial ungenügend, oder die Textesdeklamation nicht ausserordentlich exakt und einheit- 
lich ist, oder gar wenn die dirigierende Persönlichkeit diesen zarten Geschöpfen Bewegung und 
Leben nimmt. Jede Sentimentalität ist glücklich vermieden, aber ein starkes nnd doch fein ge- 
bildetes Gefühl für Rhythmik und Selbständigkeit der Einzelstimmen muss vorausgesetzt werden. 
Dissonierende Vorhalte, Durchgänge und Nachschläge, überraschende Harmoniewendungen wechsebi 
mit lichtvollen und wohlklingenden diatonischen Fort«chreitungen ab; Referent hat nur eine Stelle 
zu beanstanden, von der er wünschen möchte, dass sie der Komponist als Stichfehler erklären 
könne, obwohl er sie zweimal wiederholt, nämlich die Zeile in Nr. 2, besonders der zweite Takt in 
Verbindung mit dem ersten und dritten. Man urteile selbst: 



H3 Ml» h>- 

Was die Zeichen für Pedalapplikatur anlangt, so spricht Ref. wiederholt das 
schmerzliclie Bedauern aus, dass jeder Orgellehrer seine Privatansichten als allgemeine 
Norm hinzustellen pflegt. Dadurch ist in neuerer Zeit eine Menge der verschiedensten 
Zeichen entstanden, welche auch geäbte Organisten zwingen, sich entweder mit den 
Privatanschauongen zuerst gründlich zu befreunden, oder dieselben ganz ausser acht 
zu lassen und zu sehen, wie sie mit dem Pedalsatz fertig werden. Hier scheint eben- 
falls, wie bei Orthographie, temperierter Stimmung und ähnlichen pädagogischen Fragen 
ein Kommando von oben herab, so eine Art militärischen Befehles, notwendig zu sein. 
Vielleicht findet sich unter den Lesern der Mibs. s. eine Persönlichkeit welche dieses 
Thema entweder sehr ausfuhrlich im kirchenmusikalischen Jahrbuch für 1899 nach 
historischer und graphischer Seite behandelt, oder in einem kürzeren übersichtlichen 
Artikel in der Musica sacra. 

Eine Sammlung von Fest-Vor- und Nachspielen für die Orgel gab A. Jos. Monar^) 
mit dem Titel „Pleno organo" unter Mitwirkung verschiedener Komponisten heraus. 
Dieselben sind nach Tonarten (C — E-dur, F — As-dur, A — Fis-moll, D-— F-moU) 
geordnet. Noch praktischer wäre es gewesen, diese Tonarten als Kolumnentitel über- 
sichtlich anzugeben, um nicht für jeden Bedarfsfall im Inhaltsregister nachschlagen zu 
müssen. Nr. 60 — 66 sind Nachspiele zu verschiedenen Ite missa est, den Schluss 
bilden zwei wirkungsvolle Orgelphantasien des Herausgebers. Lobend ist hervorzuheben, 
dass der Wechsel des Pleno organo mit anderen Eegistem, Rohr- oder Zungenstimmen, 
angegeben ist, und dass die meisten Nummern auf 3 Systemen, also mit eigener Pedal- 
zeile, dargestellt sind. Wenn auch nicht virtnosenhafte Anforderungen an den Spieler 
gestellt werden, so fordern doch die meisten Nummern wenigstens zweimanualige Orgel- 
werke und eine Technik, welche über die Mittelmässigkeit hinausgeht Auch tüchtigen 
Orgelimprovisatoren ist diese schöne Sammlung zu empfehlen, denn man redet bezw. 
spielt nicht immer glücklich aus dem Stegreif, und es ist keine Schande, in der Kirche 
nach Vorlagen zu spielen; überdies wird der gebildete Organist durch wohlüberlegte 
Kürzungen oder Erweiterungen anregender Kompositionen in seiner Phantasie nicht 
beschränkt, sondern nur gesammelt und zu neuen Gedanken angeregt. Der -{> Dom- 
organist Jos. Hanisch improvisierte dann am allerbesten, wenn er irgend ein nur mit 
den Melodien versehenes Choralbuch vor sich hatte; er pflegte ständig und aufmerksam 
in demselben zu lesen, und wer ihm zusah, hatte den Eindruck, als ob er seine Vor- 
und Zwischenspiele aus dem Graduale oder Vesperale heraus fix und fertig ablese. 
Das schön ausgestattete, in seinem musikalischen Inhalt wohl mehr und minder wertvolle, 
aber keine unwürdige Nummer enthaltende Werk bietet grösstenteils moderne Orgel- 
musik, und zwar gute und tüchtige. 

n. Eine Salonorgel. Die „Augsb..Postztg." berichtet über eine Privatorgel aus 
der Anstalt von Steinmayer & Co. zu Öttingen im Ries (Bayern), welche sich ein 
Augsburger Fabrikant herstellen liess. Die architektonischen Teile sind im Stile der 
deutschen Benaissance gehalten, statt des Pfeifenprospektes sind fünf Füllungen mit 
passenden Gemälden und Medaillons angebracht. Die Zeichnung des Gehäuses von 
Architekt Keller und die von Kunstmaler W. Eilers in München ausgeführten Gemälde 
werden als Kunstwerke gerühmt. „Der Magazinbalg mit zwei Schöpfern, wird von 
einem Heissluftmotor angetrieben, beide arbeiten ruiug und tadellos. Als Salonorgel 
in einem bescheidenen Baum stehend, ist die Disposition (I. Manual Geigen*Princip. 8', 
Salic. 8', Wienerfl. 8', Dolce 4', ü. Man. Äoline 8', Liebl. Gedact 8', Vox coel. 8'. 
Pedal: Bourdoubass; zwei Pedalkopp, und eine Manualkopp, nebst Oktavkopp.) so glück- 
lich getroffen, dass bei grosser Fülle keine Übersättigung vorhanden und eine reiche 
Kombination von Klangwirkungen ermöglicht ist. Nachdem das eigentliche Orgelwerk 
in einen Schwellkasten eingebaut, so ist dadurch nicht nur eine eigenartige unbeschreib- 

^) Op. 15. Junfermann (Pape) in Paderborn. 185 Seiten in Quer-4^ Preis 6 «M 50 .«5^. Dieselbe 
enth&lt von Eman. Adler 1, Bemards 8, Blum 2, Dahm 2, Deigendesch 1, Diebold 1, EsBcr 2, OöUse 2, 
Hoffinann 8, Kölzer 1, Monar 15, Pauli 8, Piel 5, Plag 6, PUUs 1, Quadflieg 8, Ravanello 3, Renner jun. 1, 
Rodenkirchen 2, Schildknecht 1, Schweich 8, Dr. Surzynski 2, Veith 2, A. Wiltberger 8 Nummern. Der 
Herausgeber war so artig, ein Verzeichnis der von den Mitarbeitern bisher veröffentlichten Orgelkompo- 
sitionen mit Angabe des Preises, Verlegers u. s. w. anzu^gen. 



-ra «MI Bi- 

liehe Wirkung zn erzielen, sondern ist die Mannigfaltigkeit noch ganz bedeatend ver* 
mehrt Dass in der Technik alle modernen Erfindungen angewendet sind, versteht sich 
von selbst. Die Mechanik ist durch Röhrenpneumatik ersetzt, und mustergijtig ge- 
raten, da fortwährende Versuche auf eine erstaunliche Höhe gefdhrt haben." 

Es ist erfreulich zu hören, dass auch Hausorgeln wieder gebaut werden, denn auf 
diese Weise kann eine gediegene Technik des Orgelspiels und der gute Geschmack für 
Begisterwechsel und Toi^arben gefördert werden, da wenige Organisten sich in der Lage 
be&den, für ihre Übungen zu jeder Jahreszeit die Eirchenorgel zu benätzen. F. X. H. 



Aus Archiven und Bibliotheken. 
Die Musiker auf der Kaiserwahl zu Franl(furt a. M. 1612. 

Selten mag man die ^Furier vnd Futterzettel" der Kurfürsten und sonstigen hohen Herren, 
^wie dieselbe sampt den Dingen zur Krönung einritten**. so vollzählig beisammen finden, wie es mii 
j^en Dokumenten möglich ist, die gelegentlich der Wahl und Krönung des Kaisers Matthias L zu 
Frankfurt a. M. 1612 ausgegeben wurden. ^) Es sind nicht weni^r als zwölf gedruckte Schriften 

frösseren und geringeren umfanges, die üoer den Hofstaat der einzelnen Fürsten detaillierte Aus- 
onft geben. 

Die Furierzettel sind auch für die Musikgeschichte wichtige Quellen. Mögen sie dies selbst 
bekunden. 

Kaiser Matthias, dem besonders daran liegen musste, den grössten fürstlichen Pomp zu ent- 
falten, führte nicht weniger als fünfzig Mnsiker mit sich, nämlich: 

Gammer Musici: „Christoff Strauss, Don Pietro de Nngera (Nagera), Amoldus de Sayve, 
Marco Antonio Mosto. 

Spanische Musici: Martin Valdivieso^')'^ Antonio Vitoria."^ 

Zur Cap eil gehörig: Alexander Orologio, Vicecapellmeister; Thomas Podenstein, Org^iist. 

Altisten: (Jeorg Straub, Frandscus Mengadf, Matthias de Sayve, Christoff Wagner, 
Johann Chreutzer (Krevczer), Jacob Häberle. 

Tenoristen: Andreas de Roriff, Johannes Lippins, Matthäus Habereitter (Habereiner), 
Georg Conrad de Londn ^ongin), Johann Jacob Kuppers. Jacob Langhans. 

Bassisten: Georg Pleicnsrnm, Caspar Christian, Paulus Danat (Donat), Don Francesco de 
Fascoselos,'*' Friedrich Lorenkhofer. 

Discantisten: Johann Dalwin, Jacobus Wanner. 

Capellknaben: Andre Frisch (Früz), Georg Seybalt,* Zacharias Prenner,* Caspar Pestel,* 
Sebastian Gieter,* Simon Strobel.* — 17 Trompeter.** 

Kurfürst Johann Georg von Sachsen hatte folgende Mitglieder seiner Kapelle bei sich: 

„Johann Leon Hessler FI]. Thomaa Dax (Tax),"^ Wilhelm Günther,* Johann Geckritz,* Gregor 
Haiger (Hoier), Michael Mehlich,* Hans Klee^^ Augnstas Dax. Wentzell Hübner,* Simon Michael, 
Johann Max,* Zacharias Hangk,* Johann Agncola beneben 4 Knaben.** 

Im Gefolge des Erzbischofs Ferdinand yon Köln befanden sich von Musikern: 

„Joannino Favereo, Capellmeister^ Wilhelm Blota^o. Organist; Wilhelm, Lautenist;* Peter 
Anthoni^ Michael Bouchon,* Jacobus Pieluack,* Anthomus le Badde,* Matthäus Janiar,* Hans Ider- 
hoffer,* Bartholomäus Khncher,* Simon a Cmce,* Senger Knabe, Jonas Schiefel.* ** 

Den Erzbischof Lothar von Trier begleiteten : 

-Nicolaus Kirchhoff,* Organist; M. Johann Esch,* Eobert Kirchhoff,* Florentz Camis,* 
Michael,* Bassist; Polycarpus,* Posaunblaser.** 

Bei den übrigen Fürsten sind entweder gar keine Musiker oder nur die Gesamtzahl der 

Trompeter angegeben. , , ™. ,. , 

Der G^chichtsknndige wird ohne weiteres den Wert dieses dürren Namensverzeichnisses er- 
messen. Die Namen der Kaiserlichen und kurfürstlich -sächsischen Musiker sind, wenige ausge- 
nommen, zwar schon durch Köchel (die kais. Hofbiusikkapelle in Wien) und Fürstenau ^. Gesch. 
d. Musik und d. Theaters a. Hofe zu Dresden) bekannt geworden. Allein ein näherer Vergleich 
lehrt, dass mandier Musiker in Frankfurt eine andere Funktion zu erfüllen hatte, als daheim. Sind 
demnach die Furierzettel hinsichtlich der kaiserlichen und sächsischen Kapelle wertvolle Ergänzungen 
zu den Listen Köchers und Fürstenau's, so bieten sie andererseits ganz neues, wenn auch geringes 
Material zur Musikgeschichte von Köln und Trier. Was aber noch mehr bedeutet, als diese Be- 
reicherung unseres lexikalischen Wissens, das ist die Vertiefung unserer musikalischen Anschauung. 
Wieviel und was mag hier nicht alles von Sängern und Spielern zusammen musiziert worden sein! 
Wie mögen die guten Beichsstädter Mund und: Nase au^^perrt haben, wo es der Herrlichkeiten 

') Siehe das 91. Bücherverzeichnis des Ho&ntiquariats von Em. Mai in Berlin (unter „Frank- 

l^irt: B„ M "^ 

*) Die bisher unbekannten Musiker sind durch * bezeichnet. Über die anderen geben ausser 
Köchel und Fürstenau die Lexika von F6ti8, Walther, Gerber u. s. w. Auskunft. 



zn sehen und zu hören schier eine Überfälle gab! Wie mögen sich aber auch bei solchen Gelegen- 
heiten Beziehungen von Person zu Person unter den Mnsikem, die räumlich weit getrennt sonst 
liur dem Kufe nach einander, kannten, mit Leichtigkeit angebahnt haben! Und nun denke man sich 
als Gegensatz zu diesem festlichen Treiben, zu Spiel, Gesang und Trompetenschall den Tod Hassler^s, 
der ihn mitten auf der Wahlstatt musikalischen Wettstreites hier am 8. Juni ereilte , und seine 
feierliche Beisetzung am 10. Juni. Man müsste ein Dichter sein, um diesen Kontrast des Näheren 
9»uszumalen. 

Man siebt, auch die unscheinbaren Furierzettel reden eine eindringliche Sprache. Wem der 
Zufall ähnliche Dokumente in die Hand spielen sollte, lege sie darum nicht achtlos bei Seite. 

Berlin. Dr. Max Seiffert. 

Einfluss des Pfarrherrn auf die Kirchenmusik. ') 

Vor etlichen Monaten brachte die Augsb. Postzeitong im Feuilleton einen Artikel, 
vfOTin der Verfasser manche Mängel, welche in der katholischen Kirchenmusik hie und 
da nnd nicht gar so selten vorkommen, bespricht und Vorschläge zn deren Abhilfe 
macht. Als besonders wirksames Mittel wird hervorgehoben und empfohlen, dass bei 
Bischöflichen Visitationen auch ein besonderes Augenmerk auf die Kirchenmusik der 
betreffenden Pfarrei gerichtet werden solle, und dass eine Einsichtnahme des kirchen- 
muäikalischen Repertoires ganz am Platze wäre. 

An und für sich erscheint dieser Vorschlag vollkommen richtig, da es sich um 
eine Sache handelt, die nicht weniger der Beachtung und Bischöflicher Revision be- 
nötiget, als der Zustand der hl. Gefässe, Päramente u. s. w. Jedoch kömmt man damit 
nach meiner unmassgeblichen Ansicht keineswegs zum gewünschten Ziele. 

Wer soll und wer kann eine solche musikalische Revision bei dieser Gelegenheit 
vornehmen, und wie soll sie geschehen? Die Kirchenmusik, welche bei einer vorher 
bekannt gewordenen Bischöflichen Visitation, bei der Firmung, bei Einweihung einer 
Kirche u. s. w. aufgeführt wird, kann bei weitem nicht an allen Orten als der richtige 
Masstab angenommen werden, um einen Chor zu beurteilen; denn dazu bereitet man 
sich eigens vot und zieht sehr häufig bessere Kräfte aus der Nachbarschaft herbei. In 
Betreff dessen, was in dieser oder jener Kirche aufgeführt zu werden pflegt, kann man 
sidi höchstens an das Verzeichnis des Kirchenmusik -Archivs halten. Aber wie viele 
oder vielmehr wie wenige Kirchen besitzen ein eigentliches Archiv und erst gar ein 
Verzeichnis vom Inhalte desselben? Und wenn auch ein solches vorhanden ist und 
wirklich nur Gutes enthält, so ist damit nicht immer auch schon die Bürgschaft ge- 
gegeben, dass nur dies Gute gebraucht wird. Kann nicht ein Chor ein gutes Repertoire 
besitzen und der Chorregent doch hin und wieder alten Schund auffuhren? Gar so un- 
denklich ist dies nicht. Und wie wird der Vortrag beschaffen sein? 

Überdies muss ein Censor auch bedeutende Musikkenntnisse besitzen und nament- 
lich in der Kirchenmusik-Litteratur erfahren sein, um richtig urteilen zu können; dies 
wird aber bei den den Bischof begleitenden Persönlichkeiten gar selten der Fall sein. 
Man wird sich gewöhnlich mit den Angaben des betreffenden Pfarrvorstandes begnügen 
müssen. Es können nur noch Fragen gestellt werden z. B. ob und in wiefeme die 
kirchlichen Vorschriften bezüglich des Chores beobachtet werden, wie das Chorpersonal 
sich verhält, ob von selten der Kirchenverwaltung auch etwas für die Kirchenmusik ge- 
schieht u. d. gl. 

Die Bischöflichen Visitationen werden demnach auch nicht zuwege bringen, was 
der obengenannte Verfasser von denselben sich erwartet. Die wirksamste Macht, die 
Kirchenmusik in Ordnung zu bringen und in Ordnung zn erhalten, liegt in den Händen 
des Pfarrvorstandes; dieser nämlich hat als rector ecclesiae und Wächter des Heilig- 
tums nicht bloss das Recht, sondern auch die Pflicht, wie auf die würdevolle Vollziehung 
aller Kultushandlungen, so auch auf eine dieselben begleitende Musik seine Sorge zu 
erstrecken. Wenn ein Pfarrer diese seine Pflicht wohl in acht nimmt, so wird er 
sicherlich Gutes, auch bei weniger begabten und minder fähigen Chorregenten wenigstens 
Anständiges erzielen. 

Von P. Utto Kornmüller, 0. S. B., in Metten in theol prakt. Monatsschrift (Passau, 1898, 
5. Heft S. 821). 



-» IM &- 

Sind dem Pfarrer hiezn spezifisch musikalische Eenntnisse notwendig? Gut ist 
es, wenn er sie hat, aber durchaus notwendig sind sie nicht. Auch olme dieselben 
kann er die Beachtung der kirchlichen Vorschriften urgieren; er kann fordern, dass bei 
den liturgischen Gottesdiensten stets die lateinischen, und zwar die treffenden Texte 
gesungen werden ; dass die Sänger alle Texte deutlich und richtig singen, dass der Chor 
die Besponsorien der heil. Messe anständig vortrage, und dass dieselben nicht durch 
volles Orgelspiel unhörbar werden; dass das Ghorpersonal sich ehrerbietig verhalte; dass 
der guten Erhaltung der Orgel und der der Kirche zugehörigen Musikalien die nötige 
Sor^alt zugewendet werde. Auch dazu gehört keine besondere Kenntnis, um zwischen 
einer ernsteren Musik und zwischen blosser Liedelei und tänzelndem Wesen zu unter- 
scheiden. Andächtig vermögen auch minder begabte Sänger zu singen. Also darauf 
kommt es am allerwenigsten an, dass der Pfarrer etwa ein guter Musiker sei. Die 
meisten Ghorregenten sind ja doch Leute, welche, wenn sie auf etwas' aufmerksam ge- 
macht werden, sich gefügig zeigen und selbst so viel religiösen Sinn oder wenigstens 
ästhetisches Gefühl besitzen, um auf eine anständige Musik bedacht zu sein. 

Freilich sollten die Priester ihrerseits mit gutem Beispiele vorangehen und sich 
stets bemühen, die Altar- und sonstigen liturgischen Gesänge z. B. bei Begräbnissen 
und Vigilien immer würdevoll vorzutragen. Wenn aber etwa ein Geistlicher die Gebete 
und Gesänge zu rasch und unandächtig absingt, so wäre dies keiji gutes Beispiel, und 
er könnte den Chor nicht tadeln, der solches nachahmen würde. 

Bei dieser Gelegenheit will ich auch einen Punkt zur Sprache bringen, der einer 
Berücksichtigung bedürfte, ich meine die verschiedenen Manieren, welche beim Priester* 
gesange sich bemerklich machen. Einer singt so langsam, dass man das Ende z. B. 
einer Präfation kaum erwarten kann, ein anderer so rasch, als wäre die grösste Eile 
geboten; einer singt alle Töne, mögen sie verbunden oder unverbunden sein, gleich lang; 
ein anderer trägt nach einem kräftigeren Ansatz die Texte sehr schnell und mit leiserer 
Stimme vor bis zu den letzten zwei oder drei Silben vor einem Abschnitte, welche 
dann mit starker Stimme hervorgebracht und übermässig gedehnt werden; wieder 
andere behandeln bei gebundenen Noten alle, ausser einer Hauptnote, wie kürzeste Vor- 
oder Nachschläge. Manche junge Geistliche lieben es, in sehr hoher Tonlage zu singen, 
so dass dem Chore das Respondieren oft schwer ist; ob das Gegenteil jetzt auch noch 
vorkommt, weiss ich nicht, jedoch vor sehr vielen Jahren hörte ich einen Pfarrer, der 
die Orationen u. s. w. regelmässig im untern B sang. 

In den Seminarien werden doch die Kleriker in gutem und ordentlichem Gesange 
einheitlich unterrichtet, warum nun diese verschiedenen Manieren? 

Um niein oben begonnenes Thema zu Ende zu führen, glaube ich, da mir die 
Bischöflichen Visitationen für die Besserung der Kirchenmusik ziemlich unzulänglich 
erscheinen, viel mehr dagegen von der Thätigkeit des Pfarrers abhängt, als ein er- 
spriessUches Mittel in Vorschlag bringen zu dürfen: 1) es möchten bei den geistlichen 
Exerzitien, worin ja stets über die Pflichten des Priesters gehandelt wird, auch eine 
eindringliche Erinnerung an die Pflicht, um eine kirchenwürdige Musik nach Möglich- 
keit besorgt zu sein, nicht fehlen; 2) es möchte in den Klerikalseminarien den Kandi- 
daten der Wert und die Bedeutung aer Kirchenmusik gründlich auseinandergesetzt und 
die kirchlichen Vorschriften im einzelnen ihnen vorgeführt werden. Die Kirchenmusik 
gehört auch in die Pastoral, und warum sollte man auf die Einhaltung der übrjgen 
liturgischen Vorsdiriften so strenge dringen, die Vorschriften über kirchlichen Gesang 
ganz stiefmütterlich behandeln? 



Vom Bücher- und 

A. Aletter*8 Musikverlag in Wiesbaden (C. F. Fleischer , Leipzig) tibersendet eine Klavier-^ 
komposition von W. Aletter, ^Melodia'* betitelt als Probe emer neuen Sammlung „Zwanzig- 
pfennigbibliothek^. Die Piöce ist wirklich melodiös und einschmeichelnd, die CantUene liefet 
in der haken Hand. Das Stück ist von mittlerer Schwierigkeit. Femer von Ludwig Mendels- 
sohn eine Maznrka, On. 68 Nr. 3, för Violine und Pianoforte (Violiostimme in L Lage) ans der 
Sammlung „Leichte ona gefällige Vortragsstücke", die ebenfalls der „20 ^ -Bibliothek** einverleibt 



-«3 IM ^ 

ist und recht nett klingt Ans den ^leichten nnd melodiösen Einderstückchen'' liegen zn bleichem' 
Preise vor zwei leichte, niedliche Pi^cen, Walzer and Polka, für Pianoforte von Leo Norden. 

Znr feierlichen Krönung der jungen Königin von Holland vertonte W. P. H. Jansen ein 
Gedicht von D. F. van Heyst „Een Vronwehand, Neuw Koninginnelied*' für gem. Chor. Dieses 
Op. 24 ist in *S-Gravenhage bei Gh. van Eck erschienen; Elavieranszug 1 fl. 50 kr., St ä 90 kr. 
Die Einleitung bildet ein Tenorsolo, nach welchem der Chor ,.die lieve, {enge Eoninffin'' mit be- 
geistertem Juoel begrttsst, darauf ladet der Tenor zu neuer Huldigung ein, und der Cnor ruft ein- 
stimmig ,^omt küssen w^ die vrouwehand, die 't volk regeert van Nederland.'' Patriotischer Jubel 
und kmdiiche Gefühle strömen aus den Solo- und Chorweisen, die von einer geschickten und gut 
figurierten Elavierbegleitung , deren Übertragung für Orchester schöne Effekte erzielen wird, ge- 
hoben sind. 

Von der ^Musikgeschichte im ümriss** von H. A. Köstlin, Prof. an der Universität Giessen, 
wurde der Redaktion einstweilen die erste lieferung der 5. verbesserten Auflage durch den Ver- 
leger Beuther & Reichard in Berlin als Recensionsexemplar zugesendet. Das Werk soll in 7 Liefe- 
rungen k 1 Ji vollständig sein. Die Musik des Altertums hat in dieser neuen Auflage Dr. Earl 
Schmidt, das Eapitel über die Entwickelung der Musik in Italien, Frankreich und England Dr. Willibald 
Nagel bearbeitet Die Redaktion der Mt«. «. behält sich vor, nach dem Erscheinen des ganzen 
Werkes eine eingehendere Besprechung abzufassen; die vorliegende 1. Lieferung reicht bis zu Gregor 
den Grossen. In betreff der &bliographie hat Referent die Bemerkung zu machen, dass entweaer 
eine chronologische oder alphabetische Aufzahlung der benützten litteratur hätte gewählt werden 
sollen. Von mehreren dtierten Werken sind nicht die neuesten Auflagen benützt; so flguriert z. B. 
der Magister chorab's noch in seiner 1. Auflage von 1863. Schliesslich sei bemerkt, dass diese neue 
Auflage als Handbuch für Vorlesungen gedacht ist und diesen Charakter noch bestimmter als bisher 
zum Ausdrucke bringt; dem Professor ist ein weiter Spielraum für Einschaltungen gelassen, wenn 
er die Grundlinien und Thesen anzunehmen in der Lage ist. 

Vom ,,Maffister choralis** ist bereits im Jahre 1889 die erste spanische Übersetzung erschienen, 
die schon seit 2 Jahren vergriffen ist Nunmehr hat der Augustinerpater Leoncio ^ufiria im 
Eskurialkloster zu Madrid eine zweite Auflage nach der letzten fhuazösischen Übersetzung des 
„Magister choralis" ausgearbeitet mit dem Titel „Ouia teMco prdcHco para d estudio y ^ecucSon del 
conto romano cfiddV*. l^gensburg, bei Fr. Pustet Preis br. 2 M. in Leinwand 2 Ui^ 60 ^. Die £ed. 
wollte diese spanische Übersetzung an dieser Stelle anzeigen, da vielleicht mancher unserer Leser 
Interesse hat, an der Hand der deutschen Ausgabe sich in der spanischen Sprache zu üben. 

Bei L. Auer in Donauwörth erschien a) unter dem Titel „Das Pfingstfest** ein Melodrama in 
3 AbteilungexL gedichtet von G. Pirkl, für SoU, gem. Chor, Männerchor und Elavier komponiert 
von Anton Maier , Op. 72 , Preis für Part und St 1 j^ 20 /^ und b} „Der gute Hirt^ melo- 
dramatisches Tableau, nir SoU. dreistimm. Chor (gleiche Stn.) und Elavier vom gleichen Dichter 
und Eomponisten (Op. 70), Preis für Part, und St 60 /^! Freunden melodramatiscner Musik seien 
diese einnichen Eompositionen , unter denen besonders das Op. 72 recht wirksam ist, für Festvei^ 
Sammlungen oder Abendvorstellimgen ai^ das wärmste empfonlen. Den Klavierpart kann ein mittel- 
mässiger Spieler nach einiger Übung unschwer beherrschen. Besonders hervorzuheben ist der 
billige Preis der beiden mit Tvpendruck hergestellten Musikstücke gegenüber ähnlichen weniger 
umfangreichen, aber um das dreifache kostspidigeren, zur Erbauung oder Unterhaltung bestimmten 
Publikationen. 

Eine Studie .Über den Ursprung des Motettes, vorläufige Bemerkungen von Wilhelm Meyer 
(aus Speyer), Professor in Göttingen^ wurde der Ked. als Einzelabdruck aus den Nachrichten der 
Kfi;l. CTesellschafb der Wissenschanen zu Göttingen (philog.-histor. Elasse. 1896, Heft 2) zugesendet 
wcDn auch der Verfasser, wie er selbst bemerkt, kein eigentlicher Musiker ist, so hat er imt dieser 
Studie aus einem der dunkeln Gebiete mittelalterlicher mehrstimmiger Eirchenmusik dem Musik- 
historiker sehr schätzenswerte Beiträge geliefert, und man wird es ihm danken, wenn er diese „vor- 
läufigen Bemerkungen'' über den sinnigen Zusammenhang der Texte, deren oft ebensoviele von ver- 
schiedenen Stimmen gesungen werden, als Stimmen vorhanden sina, über die Erweiterungen der 
liturgischen Texte durch hochrhetonscne Zusätze, über den Anfang, die Eigentümlichkeiten und die 
Weiterentwickelung des Motetts, über die Conducti und den Inhalt der kostbaren Florentinerhand- 
schrift aus der Zeit der Meister Leoninus und Perrotinus u. s. w. durch Fortsetzung seiner Studien 
noch weiter ausführt Wer von unseren Lesern Handschriften einschlägigen Inhalts, besonders 
mehrstimmig komponierter Antiphonen und liturfi;ischer Stücke vom 12. bis 14. Jahrhundert besitzt 
oder kennt, wolle die Bitte des Verfassers, ihm Mitteilung davon zu geben, gütigst erfüllen. 

Der hehren Himmelskönigin sind sieben marianische Gesänge zum Gebrauche bei nach- 
mittägigen Andachten mit dem litel „Cantica Mariana^^ eewidmet. Dieses Op. 77 von Ign. Mitterer 
ist für gem. Chor mit Befdeit des Streichauartetts oder der Orgel komponiert; Direktionsstimme 1 fl., 
Singstn. 80 kr., In8tmm.%tn. 70 lor., Verlag von Johann Gross (Sim. A. Beiss) in Innsbruck, Stich 
von Jos. Eberle & Co. in Wien. Die Texte sind: Sub tuum praesidium, glorioea virginum, Ave marü 
itdla, Alma Bedemptoris^ Ave Begina, Regina codi. Salve Regina, Dem Streichquartett können zwei 
nicht obligate Homer sich zugesellen. Nur bei Nr. 7 wird die Orgelbegleitung statt des Streich- 
quartettes abzulehnen sein; eine Verbindung des letzteren mit der ersteren möchte Referent der 
Tonreinheit halber nicht anraten, da das Streichquartett (Vdl. und Bass gehen mit einander) ohne 
Orgel viel idealer klingt. Die 7 Nummern sind Perlen geistlicher Musik und werden bei marianischen 
Andachten gerne gehört und gesungen werden, mcht als liturgische Gesänge sind die vier 



-t3 19V &h 

marisnischen Antiphonen nnd der ^rmnns Ave maris steUa gedacht und empfimden, sondern als 
frommes, and&chtiges Gebet, wie es der Priester dem Volke zu G^ör bringt, durch den Zauber der 
Töne natörlich viel eindringlicher, als durch das blosse Wort. Wenn es sich um das Gefallen 
handelt^ so gibt Referent unter den 7 Nummern dem Ave maris steUa den Vorzug (in der Begleitung 
S. 8 beim Worte castos hat auch die Orgel mit der Singstimme c zu nehmen) ; sehr schön deklamiert 
ist auch Ahna 'Bedemptoris (im 12. Takt hat die Orgel mit dem Sopran fis statt e zu spielen; in der 
1. Violinstimme sind die beiden Noten richtig). Einen freiereu Stil schlägt der Meister im Salve 
Btiffina an; die Synkopierungen in den Streichinstrumenten illustrieren sehr wirkungsvoll die fest- 
geschlossene Deklamation der Sin^timmen. Von Chören, welche gute Instrumentalmusik pflegen, 
werden diese sieben „Cantica Manana*^ sicher mit Freude begrüsst werden. 

Eine Broschüre von Werker, erschienen bei Herm. Braams in Norden und Nordemey 
(50 Seiten), hat fieferent zweimal gelesen und auch andere gebildete Leute lesen lassen, muss aber 
erklftren, dass er sie nicht verstanden hat. Sie ist betitelt: ,4)ie Theorie der Tonalität, ein Beitrag 
zur Gründung eines konsequenten Ton- und Musiktheorie-Systems". Es scheint fast, als ob Werker 
unsere Dur- und Moll tonieitern beseitigt und durch die „Zigeunertonleiter'' ersetzt haben möchte, 
da er von ihr behauptet, „dass sie als streng beschlossene Tonalität reicher an Harmonien sei und 
mehr melodische Vielseitigkeit, vor allem aucn mehr Modulationsgele^enheit biete, als die alten 
Kunstleitem.'' Die beigefdgten Notenbeispiele machen die Sache nicht viel klarer, und Bef. muss mit 
dem Autor S. 35 erklären: ,7Was man damit sagen will, ist mir einigermassen verschleiert." F. X. H. 



Der Volksgesang beim einfachen Amte (Jvfissa canfafaj.^) 

Wie bekannt, stellte Herr Dr. Bimbach vor einigen Jahren die Behauptung auf, 
es gäbe nach den Rubriken des Missale nnd nach den Rubrizisten nur zwei Arten 
von Messen, feierliche and private. Das ohne Assistenten gesungene Amt sei aber 
nicht feierlich, also privat, nnd demgemäss seien die bezüglich des Gesanges in der 
feierlichen Messe erlassenen kirchlichen Vorschriften für dasselbe nicht verpflichtend, 
so dass man mit gutem Gewissen während desselben in der Volkssprache singen könne. 
Eine ganze Reihe von Widerlegungen erfolgte und es v^urde festgestellt: 1) die Rubriken 
enthalten auch nicht einen Schatten von Beweis für diese Behauptung; vielmehr be- 
handeln sie das einfache Amt im Anschlüsse an die feierliche, nicht an die private 
Messe ^t. cel. Miss. VI. 8). Auch müsse nach Rubr. gen. Miss. XVI. 1. bei der Privat- 
messe Verschiedenes nur laut gesprochen werden, das Singen komme nur der feier- 
lichen Messe zu (1. c. nr. 3). 2) Das einfache Amt besitzt die Privilegien der feier- 
lichen Messe, welche der privaten versagt sind. 3) Die von Herm Dr. B. in seinem 
ersten Aufsatz gänzlich übergangenen, den Rubriken gleichwertigen Dekrete der 
Ritenkongregation verlangen auch von der „gesungenen Messe^ den Ausschluss der 
Volkssprache, oder den Gebrauch der lateinischen, so die vom 27. Febr. 1847, 11. Sept. 1847, 
7. Aug. 1875, 21. Juni 1879, 29. Dez. 1884, 31. Jan. 1896. Ebenso stellen sie das einfache 
Amt In ausdrücklichen Gegensatz zur Privatmesse, den 9. April 1808, 6. Febr. 1892, 
31. Jan. 1896. 4) Die Rubrizisten behandeln aus praktischen Gründen das einfache 
Amt teils im Anschluss an die Privat-, teils an die feierliche Messe, aber kein einziger 
nennt sie eine Privatmesse, Banldry an einer Stelle ausgenommen, der sie aber an 
anderer Stelle wieder davon ausschliesst, und buchstäblich kein einziger sagt, dass dabei 
in der Volkssprache gesungen werden dürfe, vielmehr setzen sie entweder den lateinischen 
Gesang als selbstverständUch voraus, da sie einen Widerspruch nicht voraussahen, teils 
fordern sie ihn ausdrücklich. Ich nenne hier: De Herdt, Baldeschi, Falise, Schober, 
Bjirtmann, Thalhofer, Wapelhorst, Mancini, Piller, Eienle. Die Beweisstellen kann ich 
unmöglich hier nochmals anführen, und muss deshalb auf meine früheren Broschüren 
verweisen. 

Nenestens (1897) hat sich diesen noch Professor A. Schmid in seinem „Caeremoniale^ 
angeschlossen, der S. 156 f. augenscheinlich in Rücksicht auf die jüngsten Pressfehden 
schreibt: ,J)er Text soll in missa cantata ohne Leviten und in solemni mit Leviten 
zur Übereinstimmung mit dem Gebete und Gesänge des Priesters lateinisch sein; nur 
in der Privatmesse ist deutscher Volksgesang gestattet. Die lateinische Sprache ist 
geboten Jn functionibus et offlcüs liturgicis^, auch wenn Introitus -- Agnus lateinisch 

^) Obwohl dieser Art. von Krutschek bereits in Nr. 4 unseres Vereinsor^anes abgedruckt war, so 
glaubt die Red. der Mus, s, denselben wegen seines wichtigen Inhaltes auch jenen Lesern mitteilen 2u 
sollen, welche nicht Abonnenten der „Fliegenden Blätter fUr kathol. Kirchen-Musik*' sind. 



gesungen würde; dagegen extra functiones litorgicas trage man der Gewohnheit Rech- 
nung. S. R. C. 21. Juni 1879 ad 1. Auch am 31. Jan. 1896 untersagte die S. R- C. 
Gesänge in der Volkssprache in missa solemni vel cantata, erlaubt sie aber in missa 
privata. Nach dieser Unterscheidung von dreierlei Arten von Messen, welche schon in 
den Generalrubriken des Missale I. 16 n. 3 und U. 6 n. 8 (cantata) ausgesprochen sich 
findet, ist die missa cantata ohne Leviten (II. 6 n. 8) nicht missa privata (I. 16 n. 3); 
ebenso ist die cantata nicht solemnis, wohl aber jede solemnis eine cantata. Auch in 
anderer Hinsicht tritt dieser Unterschied deutlich vor Augen, z. B. ist ein festum 
Simplex an Festen 11. Klasse in allen gesungenen Messen mit und ohne Leviten nicht 
zu commemorieren, wohl aber in missis privatis. S. R. C. 9. April 1808 ad 4; 
7. Sept. 1816 ad 10." S. 164 sagt Schmid mit dürren Worten: „Deutsche Gesänge in ge- 
sungenen Ämtern mit oder ohne Leviten sind verboten, weil sie mit den liturgischen 
Texten nicht zusammenstimmen, die künstlerische Einheit der Opferhandlung 
stören und einen Übergang zur Nationalkirche bilden." . . . Ausführlich habe 
ich mich hierüber in meinem Buche „Die Kirchenmusik" verbreitet und bemerke nur, 
dass unter den heutigen Verhältnissen der letzte Punkt nicht oft und scharf genug be- 
tont werden kann. Was aus unserm katholischen, für alle Völker bestimmten 
Gottesdienste werden kann, wenn der Fanatismus der Sprachenfrage sich ihn als 
Objekt seiner leidenschaftlichen Agitation erwählen darf, das lassen uns die jüngsten 
in verschiedenen Parlamenten und Städten vorgekommenen rohen und wüsten Skandal- 
scenen ahnen. Dass es jetzt schon geschieht, dass Katholiken sich nur deshalb vom 
pflichtmässigen Gottesdienste fernhalten, weil darin verbotenerweise in der Sprache 
ihrer „Gegner" gesungen wird, habe ich auch berichtet. 

Deshalb haben auch eine Anzahl Hochwürdigster Herren Bischöfe erklärt , dass im 
liturgischen Gottesdienste, in Amt mit und ohne Assistenten und Vesper, nur lateinisch 
gesungen werden dürfe, mit Ausschluss des Gesanges 'in der Volkssprache und zwar 
haben sie das nicht al^ Diözesanvorschrift bezeichnet, sondern als Vorschrift 
der katholischen Kirche. Spezielles hierüber findet man gleichfalls in meinem 
oben erwähnten Buche. Hier muss ich ganz kurz sein, da es sich nur um das ein- 
fache Amt handelt (denn die Ausschliessung der Volkssprache vom Amt mit Assistenz 
hat Dr. B. nicht bestritten) und da ich nur zur Orientierung der Leser eine Zusammen- 
fassung der Hauptargumente bieten will. 

Der Streit schien einzuschlafen, zumal nachdem für die von mir ausgesetzten 
500 Mark auf Seite der Gegner sich kein Liebhaber gefunden hat; da tritt plötzlich 
Dr. B. in der römischen Zeitschrift Analecta ecclesiastica mit einer lateinischen 
Wiederholung seiner Behauptung auf. Nachricht davon erhielt ich durch folgende Notiz 
der Neisser Zeitung: 

„6r. — Über den deutschen Volksgesang bei unserem sogenannten Amte hat Herr Erz- 
priester Dr. Birnbach in Wartha eine lateinische Abhandlung verfasst, die im AuguiBt- 
hefte der Römischen analecta ecclesiastica veröffentlicht ist. Die Redaktion macht dazu 
folgende Anmerkung: „Huius dissertationis conclusiones , etsi non omnibus arrideant, 
possunt libere exponi, usquedum aliter a suprema auctoritate definiatur", zu Deutsch: 
„Obwohl die Schlussfolgerungen vorstehender Abhandlung nicht allen zusagen, dürfen 
sie doch frei und ungehindert vorgetragen werden, bis dass von höchster Stelle anders 
bestimmt wird." Da die Römische Redaktion eine solche Anmerkung sicher nicht ohne 
vorausgehende Anfrage bei der Riten -Kongregation gemacht haben dürfte, so folgt 
hieraus das, was Pfarrer Dr. Birnbach stets verteidigt hat: dass nämlich dem deutschen 
Volksgesange bei unserem Amte kein römisches Dekret entgegensteht. Der Volks- 
gesang ist also auch bei unserem Amte toleriert und wird sicherlich toleriert bleiben." 

Jetzt sind wir natürlich glänzend geschlagen. Wenn das kein Beweis fär unser 
Unrecht ist, dass die Riten-Kongregation von dem Artikel vorher Kenntnis gehabt und 
gegen ihn keine Einwendung erhoben haben „dürfte", so gibt es überhaupt keinen. 
Die Anfrage dürfte geschehen sein, folglich ist der Volksgesang beim Amte offiziell 
geduldet. Leider ist uns diese Logik, für welche nur Gr., nicht Dr. B. verantwortlich 
zu machen ist, zu unverständlich, als dass wir uns ihr widerstandslos unterwerfen 



-ö 199 &h 

könnten. Mir kam daher der Gedanke, eine Anfrage „dürfte^' vielleicht nicht erfolgt 
und die Spekulation aof unsere Vertrauensseligkeit ,,dtirfte^' vermessen sein. Deswegen 
wandte ich mich mit Beilegung des Zeitungsausschnittes nach Rom. Die mir von dort 
gewordene Antwort war sehr interessant und ich will das, was zu veröffentlichen ich 
ausdrücklich ermächtigt wurde, den geehrten Lesern nicht vorenthalten. 

Die betreffende sehr kompetente Stelle teilt nämlich mit, „dass an die Biten- 
Eongregation keine Anfrage erfolgt sei; wäre das geschehen, so wäre der Artikel 
wahrscheinlich nicht erschienen, im übrigen bringe er nichts neues und es sei wirklich 
nicht der Mühe wert, ihn zu lesen.^ Da ich demnach nichts neues zu widerlegen habe, 
so ist es natürlich, dass ich mir diese unfruchtbare Mühe erspare, und herzlich froh 
bin, in keine neue, mir in der Seele widerstrebende Polemik eintreten zu müssen. 

Mein Gewährsmann schreibt mir weiter: „er habe über die Bemerkung in der 
Neisser Zeitung herzlich lachen müssen. Was verstehen denn die Deutschen eigentlich 
unter Biten-Kongregation ? Die Eonsultoren, die OfQziale, den Substitut, den Sekretär 
u. s. w.? Diese alle bilden nicht die Biten- Kongregation; sie sind Mitglieder, aber 
nicht die Kongregation, sie können ihre subjektive Meinung ausdrücken, aber damit 
ist noch nichts gesagt; in der Kongregation wird oft gerade das Gegenteil davon ent- 
schieden. Es wurden allerdings zwei Mitglieder vom Redakteur gefragt, aber beide 
sprachen sich im negativen Sinne aus. Das ist die ganze Fühlung der Bedak- 
tion mit der Biten-Kongregation.'^ Die in der Neisser -Zeitung gezogene Folgerung 
„dürfte'^ demnach jedes Grundes entbehren. Endlich wundert sich meine Quelle, dass 
hier nicht die Entscheidung vom 31. Januar 1896 genüge, wodurch ausdrücklich er- 
klärt wurde, nur in der Privatmesse ist der Volksgesang zulässig, nicht aber in der 
feierlichen oder der gesungenen. Anderen Leuten mag dieses Dekret ja genügen, nicht 
aber Herrn Dr. B., denn er erklärte im Schlesischen Pastoralblatt, dasselbe ginge uns 
nichts an, da es nach Italien gerichtet sei. Ich machte ihn sofort darauf aufmerksam, 
dass er mit dieser Ausrede nicht durchkomme, denn es enthalte die authentische Er- 
klärung, dass die „gesungene Messe^' keine Privatmesse sei und entziehe somit seiner 
ganzen Beweisführung die Grundlage. Es sei doch direkt unmöglich, dass in Deutsch- 
land die gesungene Messe eine Privatmesse sei, in Italien aber nicht. Dass mein Ein- 
wand erfolglos war, sieht man. 

Nachdem ich schon kurz in der „Cäcilia^^ den Sachverhalt dargelegt und die un- 
bequeme Thatsache ans Tageslicht gezogen, dass die Kongregation nicht gefragt worden 
sei, sondern nur zwei Mitglieder, welche sich aber gegenteilig ausgesprochen hätten, 
erklärte Dr. B., das spräche für ihn, da offenbar die Meinungen der beiden Konsultoren 
nicht durchschlagend gewesen seien! Wie man doch aus bitteren Blumen Honig zu 
saugen versteht! Die beiden Konsultoren sollten und wollten gar keine Widerlegung 
liefern, sondern nur ihr Urteil abgeben, und das war negativ. Sollte die Sache 
vor die Kongregation kommen, so würden die Herren schon imstande sein, ihr Urteil 
auch zu begründen. 

Zum Schlüsse möchte ich noch die Frage stellen: Was soll die römische Publi- 
kation eigentlich bezwecken? Ich meine, es soll dort Stimmung gemacht und mass- 
gebende Pei-sonen, welche die deutschen Widerlegungen nicht kennen, sollen beeinflusst 
werden. Glaubt man denn wirklich, dadurch zu erreichen, Bom werde einigen eigen- 
willigen Köpfen zuliebe seine bisherige konsequente Gesetzgebung ändern und sich 
selbst und diejenigen deutschen Bischöfe, welche amtlich und wiederholt öffentlich er- 
klärt haben, nach kirchlicher Vorsclirift sei der Volksgesang bei der gesungenen Messe 
nicht erlaubt, desavouieren? An eine sofortige^Durchfühioing der kirchlichen Vor- 
schrift denkt bei uns niemand, wie schon bis zum Überdruss oft erklärt wurde, sondern 
nur die prinzipielle Leugnung des Bestehens der Vorschrift wird von uns so scharf 
bekämpft. Sobald man allseitig anerkennt, dass das Verbot des Volksgesanges bei 
feierlichen liturgischen Funktionen besteht, wird sich auch ein Weg finden lassen, diese 
Überzeugung vorsichtig und allmählich praktisch durchzufuhren. Je älter man wird, 
desto mehr lernt man wohl warten; dabei darf man aber nie das zu erstrebende Ziel 
aus dem Auge lassen. Wenn wir beten und arbeiten, wird Gott auch Gedeihen geben 
und den WiUen der Kirche zum endlichen Siege fähren. 



Der CäcilienYerein strebt ausschliesslich danach, den Willen der Kirche anszu- 
fdhren. Sollte die kirchliche Oesetzgebnng ihrer durch Jahrhunderte hindurch befolgten 
Praxis entgegen den Volksgesang beim einfachen Amte gestatten« so würde bei uns 
sofort aller liturgische Gesang zum Tode verurteilt sein; denn das einfache 
Amt ist die Regel, das mit Assistenten die Ausnahme und in den allermeisten Kirchen 
Deutschlands kann nur in ganz aussergewGhnlichen Fällen, bei Primizen, Sekundizen etc., 
ein Amt mit Assistenz gehalten werden. Welcher Ghordirigent wird dann noch sich die 
Mühe geben, anstatt des bequemen Volksgesanges lateinischen Kunstgesang aufzuführen ? 

Der Unterschied zwischen katholischem und protestantischem Gottesdienst würde 
verwischt werden, denn gesungen wird hier nicht anders wie dort, und bei den zahl- 
reichen gemischten Ehen wäre der Besuch des protestantischen Gottesdienstes seitens 
der in protestantischen Gegenden wohnenden Katholiken noch mehr als jetzt zu be- 
fürchten. Doch das wäre dann nicht unsere Verantwortung. Bom hat hierin zu be- 
fehlen und wir werden gehorchen. Paul Krutschek. 

KirchenmuBikalische Aufiührungen und Berichte. 

J. St. Kolonie Karlsruhe (Südrussland). Charwochenprogramm. Am Palmsonntag: Zur 
Prozession: Cum Angdis und Inof-ediente, 48t. von Haller; wänreud der Paasion Miserere , 2ch&rig 
von Victoria, b<me Jesu von Palestrina. — Donnerstag: Qloria aus der Koenenmesse, 2st m. 
Orgel, zur Prozession: Fange lingua von E. Schmid. — Freitag: Währeni^der Prozession wie am 
Pafinsonntag. Popule mens von Victoria. I. Prozession: Vexilla regis, (Choral). IE. Prozession zum 
hL Grabe: Becesstt von E. Schmid. — Samstag: Prozession zum Taufbronnen: Sieut cervua von 
E. Schmid. Qloria, wie Donnerstag. Anferstehnngsfeier: Nach der Prozession Matuün. Die 
2 Responsorien 4 st. c. Org. von Mitterer. BMtna coeli, 4 st von Suriano. Deutsches Lied: „Freu 
dich erlöste Christenheit^. 4 st. c. Org. von £. Schmid. — Ostersonntag: Vor dem Hocnamte 
lanret. Litanei von M. Hailer. Zur Aussetzung: salutariSy 4 st. von E. Schmid. Missa brevis von 
Jaspers. Haec dies von M. A. Ingegneri. Motett zum Offertorium: Angdus Domini von Mitterw. 
Tantum ergo I. von Hanisch. Vesper: Zur Aussetzung und Se^en wie im Hochamte. Ps. DiacU 
Dominus von Zacharüs. Ps. Beatus vir. von J. Steingass. Maantf. von E. Schmid. Haec dies von 




von grossem Eifer der hiesigen Gemeinde fiir die heilige Sache Zeugnis gibt Neu wurden in 
diesem Jahre einstudiert: Ave Regina von Gr. Aichinger. Miserere von Victoria. Missa brevis von 
Jaspers. Haec dies von M. A. Ingegneri. Begina codi von Suriano. Ps. Dixit Dominus von Zacharüs. 
Ps. Beatus vir, von Steingass. 

6r. Stiftschor Lambach, Ober- Osterreich. Seit Neigahr wurden folgende Messen neu auf- 
^efährt und für das ständige Repertoir bereit gelegt: Ebner, Op. 39. 5 st Kumin D. Op. 5. Nekes, 
Op. 12 und On. 15. Quadffieg:, Op. 12b, 5 st c (Jrg. Schöllgen, Op. 6. Die übrigen Messen in 
bunter Abwecnslung, wie frttnere Jahre, je nach Stand der Sänger; so z. B. a^i 17. April: Thielen, 
Od. 25, 8 st c. Org. Am 1. Mai: Orl. Lassus: Qual dtnna, 5 st In der Charwoche nahezu alles 
klassische Namen, wie frühere Jahre. Besonders ragten wieder hervor die 4— 5 st. Lamentationen 
von Dr. Witt. Vom Herrn Prälaten an bis zum letzten Alt herab greifen wir 3 mal lieber nach 
der nächstbesten Palestrina -Messe, als nach den weitgehenden, öfters zu weichen Kompositionen 
einzelner neuer Komponisten! 

y Wien. AnlässUch der Heiligsprechung ihres Stifters Anton Maria Zaccaria haben die 
P. P. fiamabiten der österreichischen Ordensprovinz in ihrer K. K. Hofkirche „St Michael" zu 
Wien vom 12. bis 15. Mai L J. ein pompöses Triduum veranstaltet, das am 12. eine Eröffiiungsfeier 
einleitete, während an jedem der drei folgenden Tage ein Pontiükai-Amt und *Segen, eine feierliche 
Vesper und Predigt abgehalten wurde. Die Chormusik hatte demnach diese Ta^e hindurch sdiwere 
und anstrengende Arbeit, wenn man überdies bedenkt, dass für den neuen Heiligen ein ganz eigenes 
Officium vorgeschrieben ist. 

So musste schon für die Eröffnungsfeier die Antiphon: „Bespice de coelo, Pater" komponiert 
werden, welcher Aufgabe sich der Dirigent Prof. August Weirich mit gutem Glücke unterzog. 
Darauf folgte ein Te JUeum von C. Kempter , das — wenn auch mitunter etwas verbraucht — im 
ganzen doch als wirkungsvoll und kirchncb bezeichnet werden kann. Sehr gut gefallen haben die 
Litaniae lauretanae in A-dur von Witt. Ohne Ermüdung wird die Gottesmutter bei allen ihren 
vielen Beinamen angerufen, und folgt jedem einzelnen Rute eine innige andächtige Bitte, wobei die 
vier gemischten Stimmen abwechselnd die EoUe des Vorbeters und Volkes übernehmen. Nur eines 
hätten wir an dem Werke auszusetzen: das Kf^e deison am Schlüsse, als zur lauretauischen Litanei 
nicht gehörig. Die sehr wirkungsvolle Instmmentation von Meister Greith gab dem Prachtwerke 
einen schönen Beiscbmuck. Ein Begina codi von Weirich und ein annehmbares Tantum ergo von 
K. Führer beschlossen die Vorfeier. 

Während des Pontiükalamtes am ersten Festestage wurden Introitns und Communio aus 
dem Choralbuche und die Messe Begina codi von Stehle gesungen. Gut klangen das Graduale von 



-43 ISl et- 

Wdrich und das Offertorilun von Witt für vierstiinmigen gemischten Chor. Die nachmittägige 
Vesper war von Troppmann. der H3rmnns Choral und das B^na codi von Weirich. Die Litaneien 
wnraen an diesem nnd dem folgenden Tage vom Volke gebetet 

Als Festmesse für den zweiten Festtag figurierte die in Es von Weirich. Da dieses Werk 
— infolge allzn^osser Bescheidenheit von Seiten des Komponisten, der sie nicht in Druck legen 
will — über Wien hinans nicht bekannt sein dürfte, 




will — uDcr Wien mnaxis uigdx, oe&iuiui) seui aome, q y 
wollen wir sie hier etwas näher besprechen. Im jSS^ 
Ktfrie brinirt das Motiv: y 



Kyrie bringt 

zuerst der Alt unter harmonischer Begleitung von Tenor und Bass. Im zweiten Takte fällt der 
Sopran ein, bringt das Motiv in der Oktave, variiert dasselbe bei der zweiten Wiederholung, und 
führt in den Dominantdreiklang nach B-dur. Im Christe erscheint das Thema umgekehrt Der 
Sopran setzt ein. die Violinen begleiten in Terzen, bis im dritten Takte Alt und Tenor einfallen, 
im 6. der Bass die Leiter des Dominantdreiklanges hinabsteigt, um über einem kurzen Orgelpunkte 
auf B die übrigen Stimmen das Christe ddaon zum Schlüsse bringen zu lassen. Zum zweiten Kyrie 
erscheint das ursprüngliche Motiv von einem Terzette (Sopran, Alt und .j^^ 



erscneini aas ursprungiicne mouv von emem xerzene i^oopran, axi una .a -u. 
Tenor) eingeführt, vom Bass im dritten Takte in Gegenbewegung auf- jfcFj 



^tTT^ 



gefasst, und durch mehrere Variationen zu einem ruhigen Schlüsse ? 

febracht — Das Qkria be^nnt unisono mit dem Hauptmotive also: Ft in ter-ra pax 

is zum LaudamM te^ wo sich die Stimmen teilen und in kräftigen Akkorden Gottes Lob verkünden, 
um bei adoramua te wieder nachzulassen und andächtig anzubeten. Ebenso 



wird Gott ruhig der Dank ausgesprochen mit gratias agimw, wobei jedoch ^^ 
ein kleines crescendo eintritt, das in einem forüssimo Gott als Himmels- ^^ 
könig, als ailmäditigen Vater preist. Das Qui töUia bringt das Hauptmotiv 
in der Form unverändert 




qui tol-lis 



und verwendet es zu einem schönen Satze in G-moll. Miserere singen die Stimmen unisono, das die 
Violinen in Sequenzen immer steigern, zuletzt jedoch in einen verhaudienden Dominantoreiklang 
austönen lassen. Qu/miam nimmt die ursprün^uche Gestalt des Themas wieder auf. Das ganze 
Stück ist frisch geschrieben und thut seine Wirkung. 

Im Oredo wird das Haupt- pj- j^ m \ n- \ » i T^i^ f I F * — f I ( ■ T 
motiv etwas erweitert: f m T^ \ I— p 



T' r i! I.-LZ B 



E 



^ 



und kommt in den verschiedensten Variationen zum Vorschein; am grossartigsten wirkt es bei 
Deufn de Deo, Deum verum de Deo vero, wo es Sopran und Alt in Terzen beginnen, Tenor und Bass 
im zweiten Takte (ebenfalls in Terzen) wieder bnngen. 

Das Et incamahiB est variiert in ruhiger, erhebender Form das Hauptmotiv, lässt sich in 
einem homophonen Satze an, um bei Orucifiants unisono, bei 8ub Ponüo imitationsweise die Leidens- 
geschichte zu besingen, die in das ruhige sepultus est ausklingt. Mit Et resurrexit wird die anfäng- 
liche Form des Themas wieder aufgenommen und unter mannigfachen, dem Textesworte entsprechenden 
Variationen bis zum Schlüsse fortgeführt. Das Credo ist unbedingt das schönste an dem ganzen Werke. — 

Im Sanetus lautet das 'i Jf ' i ^ 



Hauptmotiv 




nnd besingt sehr schön die Heiligkeit Gottes 



ctus, Sabaoth. Hier setzen die 'Colinen pianissimo 
ein zu einem kleinen Nachspiele, auf das ein kräftiges Pleni im D-moll-Akkorde folgt Das Hosanna 
ist kontrapunktisch gehalten. 

Ruhig klinfii das Benedietus, das in Sw K^ J I J T J I -^^ kontrapunktisch 

einer herruchen Variation das Hauptmotiv ffl J '^ -l-^ ^ ^ ° I tritt wieder das J7o«anna 
erkennen lässt Be-ne - di - ctus, auf. 

Das Agnus Dei kehrt ^ i, —^ — bringt es zuerst in C-moll, das zweite Mal 



das Hauptmotiv um. 



p 



fc 








in Es-dur , das dritte Mal wieder in der An- 
fangstonart, wobei Eontntpunktik mit har- 



monischen Sätzen schön abwechselt. Das Dona nobis pacem ist ähnlich wie Kyne eleison gehalten 
und klingt dnrdi die Singstimmen in eine sehr ruhige Bitte um «Frieden" aus. — 

Die Messe gefiel allgemein; besonders auch ihre geistreiche Instrumentation, die mit viel Ge- 
schick sich an die Singstimmen anschmiegt, ohne sie je zu erdrücken. Eine kurze Charakteristik 
könnte man mit Lessing's Worten dahin abgeben: Einheit in Mannigfaltigkeit 

Die Vesper für Nachmittag stammte auch aus der Feder Weirich*s und hat viele schöne 
Stellen aufzuweisen. Das Begina codi war von Fioravanti. 

Einen Hochsfenuss bot die Festmesse fär den dritten Tag, als welche Greith*s Missa solemnis 
fi^egeben wurde. Sie ist wohl allgemein bekannt und bedarf deshalb nicht erst unserer Würdigung. 
Betreffs ihrer Aufführung kann man, ohne zu übertreiben, sagen, dass sie vollkommner kaum ge- 
boten werden wird. Besonders erhebend wurde das Sanetus ge- ^. - — * 
sungen, bei dem sich ein hiesiger Fachmann für Kirchenmusik ^=i 
äusserte: er habe noch nie ein herrlicheres Hosanna -Motiv ge- ™== 
fnnden als das von Greith. 0-sän 



~ ^4=U=f^ ^ 



na 



Im allgemeinen kann man über die Musik während des Triduums ein fast uneingeschränktes 
Lob auBspredien* Das Programm war, wie wir gesehen, sorgfältig ausgewählt, und die Ausführung 
gelang mit dem, an 60 Mann starken Chor aufs vortremichste. — (Die volle Veranwortlichkeit für 
diese Ausführungen muss die Redaktion dem Herrn Einsender überlassen.) 



Vermischte Nachrichten und Mitteilungen. 

1. * Der H. H. Generalpräses Monsignore Friedr. Schmidt in Münster hat in Nr. 5 des 
Vereinsorgans vom 15. Mai mitgeteilt, dass in diesem Jahre (entgegen den Vereinbamngen in 
Landshut) keine Generalversammlnng stattfinden könne, dass aber dieselbe im Jahre 1899, da anch 
Neuwahl der Vorstände vorgenommen werden müsse, wahrsdieinlich zu Münster i. W^ werde ab- 
gehalten werden. 

2. + Utrecht. Ähnlich dem Chore A. Averkamj[) in Amsterdam hat sich auch in Utrecht 
ein „Palestrinachor" >- unabhängig vom Domchor Eppink's — gebildet unter der Direktion des 
Domorganisten P. J. Jos. Vranken. (13 Damen und 12 Herrn.) Im 4. Konzerte am 19. Mai (Peters- 
kirche) lautete das Programm der Kompositionen von Palestrina: I. Teil: Dies sanctificatus, 4 8t. 
Innocentea pro Christo, 4 Frauenstimmen.^ Ave Maria, 48t. Dum complerentur, 68t. 11. Teil: Missa 
Hodie Christus natus est^ 8 st. (ohne Credo). Auch in der Kathedrale werden vom Chor „St Gregorius 
Magnus" meistens Werke von Palestrina während des Gottesdienstes aufgeführt. Der „Palestrina- 
Koor^ besteht jedoch aus Damen und Herren, die Palestrina gerne stu£eren und aufführen, und 
dessen Werke nerrlich finden. Die Damen sind erössem Teils Konzert- Sän^erinen oder Gesangs- 
Lehrerinen, die keine Befriedigung mehr finden in Mendelssohns, Schubert's, Schumanns Werken und 
nun auf Palestrina, als Meister des Vokalgesanges schwören. (Wie bildend und erfreulich wäre 
es, wenn in grösseren Städten, wo viele Gesangskräfte schlummern oder vergeudet werden, frei- 
willige Chöre unter Leitung sachkundiger und mit den alten Meistern vertrauter Dirigenten 
Palestrina und Orlando di Lasso pflegten. Man muss das Publikum erziehen und besonders auch 
die feineren Kreise für diese Gattung der reinsten Vokalmusik begeistern und gewinnen. D. E.) 

8. t Bottenbnrfi:. In der Nacht des 11. Mai ist der H. H. Bischof v. Eeiser in EUwanffen 
an Magenblutung verscnieden, nachdem er die zwei letzten Tage noch ca. 2500 Firmlingen das 
heil. Sakrament gespendet hatte. Über die vom H. Chordirektor Alt in Ellwangen geleitete Sirchen- 
musik hatte sich der Hochw. Oberlvirt aus Anlass eines Ständchens noch in den anerkennendsten 
und begeistertsten Worten ausgesprochen. 




platz 

Kulturhistorikers' 

Leipzig über die Novitäten von Februar und April 1898; Leo Li'epmannsso'hn, Berlin SW., 
Bernburgerstr. 14, Katalog 131, sehr kostbare und seltene theoretische und nraktische Musikdrucke 
enthaltend, z. B. die Practica musice des Franchinus Gaffur, Ausgabe von 1496 für 300 M, Ausgabe 
von 1512 rar 250 M\ die Kataloge von C. F. Schmidt in Heilbronn a. Neckar bieten in den ver- 
schiedenen Zusammenstellungen rar Pianoforte, Gesang, Orgel oder Harmonium, Streichinstrumente 
mit und ohne Begleitung eine reiche Auswahl mit verhältnismässig recht billigen Preisen; das Buch- 
und Kunstantiquariat von Jac. Kosenthai, München, Karlstrasse 10, gab im Katalog 18 ein auch 
in bibliographischer Beziehung wertvolles Verzeichnis litterarischer Seltenheiten , Handschriften, 
Einbände u. s. w. heraus, welches auf 216 Seiten u. a. für Liturgie (S. 159) und Musik (S. 183) 
Kostbarkeiten, z. B. das Büchlein des Pietro Aaron, „Thoscanello de la Musica" in Ausgabe 
von 1523 für 175 M, das gleiche in Ausgabe 1529 für 125 M, den .^Dialoge** von Vinz. Galilei 
um 225 Mj ein Gradualmanusknpt aus dem 11. Jahrh. um 2000 .fi, die Missae posthumae von Orlando 
di Lasso, München 1610, um 220 M, das Enchiridion von G. Ithaw in Wittenberg, um 100 M^ 
u. s. w. anbietet 



Offene Korrespondenzen. 

Gaben fOr die Clclllenkirohe. Übertrag von S. 112: 10 M 79 <^. F. 8ch. in ^,bM, F. D. in M. 
„Cäcilia hilft!'' 3 j«i 40 ^, J. M. in W. 10 M, A. A. in H. 30 M. Summa: 59 M 19 ^. Vergelt's Gott! F. X. H. 

Photogr. mit curr. v. (vgl. Mus, s, 112) übersendeten J. 8ch. in R., 8. G. in M., J. A. in N., W. A. 
in E. Vivant sequentes! 

V. D. in D. Wenn in Mus. s» 1889, S. 69 und 167 als Formular des Ordinarium Missae fttr den 
Sonntag innerhalb der Oktaven von Epiphanie und Ascensio die Wahl zwischen den 7. und 9. Mess- 
formular freigestellt wurde, so konnte trotzdem jedes andere gesungen werden, so gut als man eine 
1- oder mehrstimmige Messe irgend eines Komponisten ausführen kann. Wird nämlich von Seite des 
Priesters Oloria und Ite missa est an den beiden genannten Oktav Sonntagen vorschriftsmässig semiduplex 
gesungen, so steht diese Weise im 7. und im 9. Formular. Wird jedoch die Frage gestellt: „ob diese 
beiden Dom. infra Oct. zu den Sonntagen infra annum gehören^', so wird man antworten müssen: 
nein! sondern zu den Tagen, welche (wie das 9. Formular besagt) infra Oct., quae non sunt B. M. V. 
fallen. — Von Messen Palestrina's, die bisher in modernen Schlüsseln erschienen sind, nenne ich 
Ihnen die 48t. Aetema ChrisU muneraj Dies sanctificatus, die 5 st. sacrum convivium (S., A., 2 T., B) 
und admirahüe commercium; letztere bei Fr. Pustet in Regensburg, die ersteren drei in der „Samm- 
lung der ausgewählten Werke Palestrina^s für den heut. Chorgebrauch" bei Breitkopf & Härtel in Leipzig. 
Wenn die Auswahl nicht grösser ist, so liegt die Schuld an denjenigen Chören, die sich nicht mit 
Palestrina^s Werken beschäftigen, dieselben mögen nun in neuen oder in alten Schlüsseln stehen. 



Dmck nnd Verlag von Friedrich Pustet in Regen sbnrg, Gesandtenstrasse. 

Nebst Anselffeblatt Nr. 10. 



1398. Regensburg, am 15. Juni 1898. '^'i- 12. 



MUSICA SACRA. 

Gegründet von Dr. Frans Xaver Witt (f 1888). 

Halbmonatschrift für Hebung nnd Förderung der kathol. Kirchenrnnsik. 

Heransg^geben von Dr. Frans Xaver Haberl, Direktor der KirchenmuflikBchule in Regensburg. 

Nene Folge X., als Fortsetzung XXXI. Jahrgang. Mit 12 Mnsikbeilagen. 

Di« „Mmäea »aera** wird am 1. und 16.' jeden Monats anage^bon. Jede der 24 Nummern omfaast 19 Seiten Text. Die 19 Moaik- 
beüagen (48 Seiten) worden in den Nnmmem 5 , 7 und 8 veraendet. Der Abonnementpreia dea Jahrgangs beträgt 8 Mark ; die 
Beetellnng kann bei {eder Poatanstalt oder Bnchbandlnng erfolgen. — Bei der Reiohapoat mit 90 Pf. Aufschlag. Bei franko Znsondnnf? 

unter Streifband in Deutschland nnd Österreich-Üngam 4 Mk. — ins Ausland 4 Mk. 80 Pf. 

iBkalisfikerateht: Neu nnd frflhor erschienene Kirehenkompositionen: C. Allmendinger, A. Demattia, Franz 
Xav. Sngelhazt, Greith-Mittcrer , Enchir. Grad. Rom., G. F. Foschini (3), J. Gruber, M. Haller (3), F. Krakamp. — Kirchen- 
musikalische Anfffihrungen nnd Berichte aas: Bonn, Dortmund, Duderstadt, Gfinzburg, Regensburg, Salzburg, Zwei- 
brflcken. — Das silberne Jnbilftum des amerik. Cäc-Yer. — Vermischte Nachrichten and Mitteilungen: Neue 
Orgel in Steinweiler; Eirchenmna. Kurse in Graz; f Dr. 0. Birnbach; J. Quadflieg, Sohulrektor; Einladung zum Kurs a. d. K. M. 
Hch. Regensbnrg i. J. 1899; Sachregister zu Nr. 1501—9100 des C.-V.-K. — Offene Korrespondenzen. 



Neu und früher erschienene Kirchenkompositionen. 

Gediegene Faktur, fiiessende und saubere Melodieführung , schöne Imitationen der 
Einzelstimmen und ausdrucksvolle Textdeklamation zeichnen die Messe „De S. Cruce^' 
für 4 stimm, gemischten Chor von Carl Allmendinger^) aus. Dieselbe ist von mittlerer 
Schwierigkeit nnd kann von allen Chören mit Glück und Erfolg vorgetragen werden, 
welche Sinn und Verständnis für guten Vokalsatz haben. Inbezug auf die Textver- 
teilung, besonders nach Viertelnoten, hat sich der Komponist in lobenswerter Weise 
Mühe gegeben, dem guten Beispiel der alten Meister zu folgen; einige Kleinigkeiten, 
besonders die Verwendung des Vokals u oder o bei längeren Melismen, verursachen 
keine wesentliche Störung der Klangwirkung. 

A« Demattia^) komponierte zehn Gesänge zur Feier der Fronleichnamsprozession 
für 4 stimm, gem. Chor mit 4 stimm. Blechbegleitung. Die Gesänge sind in der aller- 
einfachsten Weise behandelt, ausserordentlich leicht und recht angenehm zu hören. Die 
Blechinstrumente leiten jede Nummer mit drei bis fünf Takten Vorspiel ein und unter- 
stützen auch den Gesangschor in diskreter Weise. Es ist schade, dass der Komponist 
nur eine einzige Strophe der genannten Hymnen unterlegt hat, und dass sogar bei Nr. 10 
die Schlusstrophe Oenitori fehlt. Wenn auch Landcliöre vielleicht keinen Bedarf an 
den sämtlichen Hymnenstrophen haben, so war doch nach liturgischer Vorschrift das 
Oenitori nicht zu umgehen. Trotz dieser Textkürzung ist in Nr. 1, 5 und 7-10 ein 
Amen beigefügt. Manche Chöre werden sich dadurch helfen, dass sie die Texte der 
einen oder anderen, darunter jedenfalls der Schlusstrophe, mit Tinte eintragen. 

F. I. Encelhart ') gab die Responsorien zur Fronleichnamsprozession heraus, welche 
nach dem Eudiologium Ratisbonense bei den vier Altären nach den Evangelien und vor 
dem Segen üblich sind, für Unisonochor, d. h. mit der Choralmelodie in der Sopran- 
stimme unter Beifägung einer falsobordoneartigen Harmonisierung für S., A., 2 T., Bar. 
und B. Die Wirkung dieser einfachen Harmonisierung der bekannten Responsorien- 

*) Op. 16. J. G. Boessenecker (Ad. Stender), Regensburg. Part. 1 .^ 20 ^, Stimmen ä 30 <^. 
T. genau, m. J. 

') Regensburg, A. Coppenrath (H. Pawelek), Part. 80 -S^, St. ä 15 /3). Die eucharistischen Texte 
sind : 1. Fange lingtui, 2. Latula Sion mit der Strophe SU laus plena^ 3. Sacris solemniis, 4. Qttod in coena, 
5. Verbf^m mpemum, 6. Ecce panü, 7. SaluHs humanae, 8. Bonepastor, 9. Aeteme Rex, 10. Tantum ergo. 

"*) J. Gr. Boessenecker, Kogetfsburg; mit J. Prei^ 6 ^, bei 12 Exemplaren 60 ^. 



-K3 134 ö- 

melodien, die auch 5- und 4 stimm, gesungen werden können, ist jedesmal eine hoch- 
feierliche und empfiehlt sich im Freien, wo die Orgel fehlt, auf das Allerbeste, wenn 
sämtliche Stimmen deutlich und gut zusammensprechen. 

Die 9. und 10. Lieferung der nachgelassenen kirchenmusikalischen Werke von 
€arl Oreith, weiland Domkapellmeister in München, gab Ign. Mitterer heraus und 
spendete dadurch den Chören, welche edle Instrumentalkirchenmusik aufzuführen in der 
Lage sind, eine schöne mustergiltige Sammlung von Oflfertorien und Gradualien. *) Die 
vorliegenden Kompositionen Oreith's sind äusserst einfach, sehr leicht und fasslich, 
aber dennoch musikalisch gehaltvoll und recht andächtig. „Ganz hervorragend schön 
und dabei leicht fassbar ist das Oflfertorium Elegerunt", bemerkt Mitterer zur 9. Liefe- 
rung. Die Tempobestimmungen stammen vom Herausgeber. Sämtliche Kompositionen 
der zwei Hefte sind für 4 st. gem. Chor mit Begleitung des Streichquartetts und einer 
nicht obligaten OrgelfüUstimme. Bei den vier Gradualien der 10. Lieferung ist nur 
der eigentliche Gradualtext ohne den Vers zum Alleluja komponiert, ein liturgischer 
Defekt, welchen der Herausgeber ohne Mühe ergänzen konnte, da ihm der Greith'sche 
Stil wohlbekannt und geläufig ist. Wenn auch — was jedoch bedauerlich ist — auf 
den meisten Chören, besonders wo die Instrumentalmusik gepflegt wird, dem liturgischen 
Gradualtext nicht jene Sorgfalt gewidmet wird, die er vorschriftsmässig verdient, so 
hätte die Ergänzung der fehlenden Textworte durch Mitterer den Greith'schen Kompo- 
sitionen einen besonderen Vorzug gegenüber den früher üblichen Verstümmlungen der 
Gradualtexte verschafft. 

Unter Hinweis auf den Artikel in Mus. s. S. 87: „Das röm. Gradualbuch und das 
Enehiridion Gradnalls Romani^^ sei nur kurz erwähnt, dass letzteres Buch ^) erst Ende des 
Monats Mai fertig gedruckt und zur Versendung gelangt ist. Ausstattung und Inhalt 
stimmen mit denen des römischen Gradualbuches überein, es fehlt jedoch die deutsche 
Interlinearübersetzung der liturgischen Texte; die Überschriften und Rubriken sind, 
wie im offiziellen Graduale Romanum, nur in lateinischer Sprache abgedruckt. Da 
sowohl in Ländern deutscher Zunge, als auch in ausländischen Diözesen und Kirchen, 
die sich des authentischen römischen Choralgesanges bedienen, Chöre bestehen, welche 
die gleichmässige Choralnotation auf fünf Linien mit ausschliesslicher Verwendung des 
G-Schlüssels und in der Versetzung, beziehungsweise Tonhöhe, in der man die Gesänge 
auszuführen pflegt, wünschen und bedürfen, so ist durch das Enehiridion auch für solche 
Verhältnisse gesorgt. Als Orgelbegleitung sowohl für das römische Gradualbuch, als 
auch für Epitome und Enehiridion Gradualis Romani dienen die zwei Quartfoliobände 
des Organum comitans von Haberl-Hanisch-Quadflieg- Schildknecht. Für die zu rezi- 
tierenden Texte ist im Enehiridion und im röm. Gradualbuch der Rezitationston ange- 
geben; wem die Übung fehlt, auf einem Tone mannigfaltig zu harmonisieren, der 
bediene sich der Rezitationskadenzen von Jos. Schildknecht (bei Pustet in Regensburg). 

Drei Werke von OaeUuio F. Fosf hin! wurden zur Besprechung der Red. zugesandt^} : 

a) Im Te Deum wechseln Choralverse (in Italien vom Volke gesungen) mit 4 st. 
Sätzen ab; letztere sind äusserst einfach und populär gehalten. Da sie jedoch mehr als 
Kadenzformeln behandelt sind, so muss sich der Text Verrenkungen gefallen lassen, 

*) Die 9. Lief. Op. 60a (op. posth. 20a) enthält die Offertorientexte EUgerunt Apoatdi, Ccdix hene- 
dictionis und De profundia, die 10. Lief. Op. 60 b (op. posth. 20 b) die Gradualien Justus ut palma, 
Spccioaus forma, Oloria et honore und Esto mihi. Preis jeder Lieferung 1 fl. 50 kr. Verlag von 
Job. Gross (S. A. Reiss) in Innsbruck. Die früheren Serien sind in der Vereinsbuchhandlung zu Inns- 
bruck erschienen und nunmehr mit der Fortsetzung in den genannten neuen Verlag übergegangen. 

*) Regensburg, Fr. Pustet, VIII und 494 Seiten, darunter 284 für Proprium de Tempore und de 
SanctiSy [132] für Commune Sanctorum sowie Feata pro (üiquihus locis, und 94* flir Ordirutrium Missae 
mit Requiem, Anhang und Register. 1896. Preis, 2 M, 40 r^, ^eh. S JH, bO ^. Mit oberhirtlicher 
Approbation. Durch den Wegfall der deutschen Übersetzungen ist das Enehiridion um 100 Seiten 
weniger umfangreich geworden, als das römische Gradualbuch. 

') Sie sind sämtlich bei MarccUo Capra in Turin erschienen: a) Op. 113, Te Deum für 4 stimm, 
gem. Chor (Nr. 25 a) und in Ausgabe für 3 Männerst. (Nr. 25 b) m. 0. Part. 1 Lire 25 cent., St. & 20 cent. 
b) Op. 115. Requiem mit Dies irae und Resp. Libera für 2 gleiche St. m. 0. (Nr. 27.) Part 2 Lire, 
St. ä 40 cent. c) Op. 116. Deua in adjutorium und Ps. Dixit Dominus für 4 st. gem. Chor. (Nr. 5 der 
Edizlone Capra). Part, l Lire 25 cent., St. k 20 ocut. Sämtliche m. J. 



H3 135 Ein- 
weiche das Sprachgefühl verletzen. Die Sätzchen Nr. 12, 14, 22, 28 sind in betreff 
der Melodiebildung nicht gut geartet und verleiten zu trivialem Vortrag. 

b) Im Bequiem Op. 115 finden sich mehrere liturgische Verstösse, welche hindern, 
das ganze Werk zur Aufführung zu empfehlen. Das Graduale Bequiem ist nämlich mit 
dem letzten Kyrie eleison musikalisch so verbunden, als ob sie zusammengehörten; am 
Schlüsse der Communio ist das Bequiescant in pace, welches der Priester zu singen hat, 
mit dem Besponsorium Amen fälschlich als kurzer musikalischer Satz angefugt. Eine Ai^- 
föhrnng für S. und A. ist weniger empfehlenswert, besser wählt man T. und B. Für 
italienische Gepflogenheiten bedeutet das Requiem Foschini's einen grossen Fortschritt. 

c) Im Psalm Dixit Dominus ist jeder Vers in kadenzenartigen Sätzen komponiert. 
Der Text ist in mensurierte Formeln eingezwängt, wodurch rhythmische Monotonie und 
einigemale unrichtige Textdeklamation entsteht.^) 

Referent bemerkt mit grosser Freude, dass sich in Italien immer mehr ernste 
Männer finden, welche, musikalischen Trivialitäten abhold, auf allmähliche Zurück- 
fiihrung zu besserem Geschmack hinarbeiten, wenn sie auch manchmal noch Kon- 
zessionen machen, die ihnen vielleicht selbst schwer fallen, die sie aber zu vermindern 
trachten, nach dem Sprichwort „chi va piano, va sano — wer langsam geht, bleibt 
gesund." 

Messen fiir drei Männerstimmen mit obl. Orgelbegl. sind immer willkommen, vor- 
nehmlich für jene Ghorverhältnisse, in denen sich sehr viele kleinere Kirchen befinden, 
oder bei Funktionen, welche mit geringerer Feierlichkeit begangen werden, auch in 
Klerikalseminarien , deren Stimmenmaterial noch nicht vollständig entwickelt ist Zu 
diesen Kompositionen gehört die Messe zu Ehren der allerh. Dreifaltigkeit (ohne Oredo) 
von Jos. Oniber,') welche in ganz schlichten melodischen Wendungen und sehr sang- 
baren Weisen den liturgischen Text deutlich und fromm deklamiert; die ebenso ge- 
schickte wie leichte Orgelbegleitung bildet einen gesättigten Untergrund. Ein schöner 
und sorgfältiger Vortrag dieser Messe wird erbauen und befriedigt sicher mehr, als eine 
über die Kräfte gehende 4 stimm. Männerstimmen-Messe mit oder ohne Orgelbegleitung. 

Von der „Missa tertia^, Ausgabe B für 4 stimm, gem. Chor mit Orgel, welche 
Xieh. Hidler') ursprünglich zweistimmig komponiert hat (siehe über die 15, Auflage 
Mus. 8. S. 14), ist nunmehr die 3. Auflage erschienen. Man singe sie oft und überall. 

Die neue 6stimmige „Missa XIX.'' zu Ehren des hl. Erzengels Michael^) 

wird bald eine der beliebtesten Messkompositionen unserer Kirchenchöre sein. Referent 
hat sie unter Direktion des Komponisten gehört, als das Werk noch im Manuskript 
war, und am Pfingstmontag einer Aufführung derselben durch den hiesigen Domchor 
beigewohnt. Man suche nicht einen grossen Aufwand kontrapunktischer Formen, 
packender Rhythmen, überraschender Harmoniewendungen, pausbackiger Effekte, un- 
ruhiger, aufregender oder aus nervöser Aufregung stammender Modulationen, sondern 
bewundere die Logik in der Durchführung und Verwendung der bescheidensten und 
unscheinbarsten Motive, die reizenden, durch Gegenbewegungen, Nachahmungen, unge- 
zwungene Textdeklamation, synkopierte Rhythmen, Mannigfaltigkeit des Stimmenwechsels 
(Bariton ist die 5. Stimme) erzielten Klangwirkungen. Niemals ermüdend, stets die 
vollste Aufmerksamkeit anregend und bis zum Ende fesselnd strömen die Tonwellen 
dahin, bald in ruhigster Bewegung, bald sich drängend und anwachsend erheben sie 
sich an gewissen Punkten in gewaltiger Weise, ohne in Sturm und Ungewitter auszu- 



^) Im ersten Vers haben alle 4 Stimmen a dextris (nicht ad) zu singen; beim Worte genui ist 
(He kurze Silbe auf dem schlechten Vokale u über Gebtthr betont. 

*) M. (sine Credo) in hon. äs. Trinitatis, für Ten., Bar. und Bass m. 0., Op. 87b. Begensburg, 
Pustet. Part. 1 jM, St. ä 16 .^. T. genau, ro. J. In der Partitur ist der Tenor eine Oktave tiefer in 
der wirklichen Klanglage gesetzt, sodass er mit der Oberstimme der Orgelbegleitung harmoniert; in der 
Einzelstimme ist die sonst übliche, um eine Oktave höhere Schreibweise gewählt. 

■) M. III. ad 4 voces Op. 7b (Ed. 3.) Fr. Pustet in Regensburg. Part. 1 j« 20 ^, St. ä 12 ;^ 
(siehe über die 1. Aufl. Referat unter Nr. 1846 des C-.V.-E.). T. genau, m. J. 

*) M. XIX. 6 voc. in hon. S. Mich. Archang., Op. 71. Part. 1 .^ 20 ^, St. k 16 ^. Pustet in 
Regensburg. T. genau, m. J. 



-ra 136 &h 

arten, nur vom Hauche des im betrachtenden Gebete versunkenen, den liturgischen 
Text nach allen Seiten erwägenden Sängers geleitet. 

Ohne auf die einzelnen Schönheiten des Meisterwerkes näher einzugehen, beschränkt 
sich Ref. auf den Hinweis, wie natürlich, unmerklich und doch so wirkungsvoll das 
Ab- und Eintreten der Einzelstimmen erfolgt, mit welch' unwiderstehlicher Zug-, nicht 
Schlagkraft die fünf Stimmen zu einem mächtigen f (z. B. Deus Pater omnipotens^ 
miserere nohis, Amen im Gloria und Credo) sich vereinen. Zarte und ergreifende p-Stellen 
fehlen natürlich nicht; unter denselben sollen hervorgehoben werden das erste Qui toüis, 
das Et incamatus est, besonders jedoch der Eintritt des Soprans im 8. Takt des Bene- 
didus. Zu allen diesen Vorzügen gesellt sich aber einer der grössten: die Messe 
Haller's kann von fünf oder zehn Sängern ebenso wirkungsvoll vorgetragen werden, als 
von dem stärksten Gesangschor; der Eindruck wird geistig der gleiche säin, wenn auch 
akustisch verschieden. Wem dieses Urteil als übergrosse Schmeichelei erscheint, den 
ersucht Referent um gegenteiligen Bericht nach einer guten Auifuhrung. 

Aus den „Landes Eucharisticae" Op. 16 (C.-V.-K. Nr. 399) wurden fünf 

Hymnen mit je 4 Textstrophen (Fange lingua jedoch mit allen) für Unisonochor — 
Melodie des Sopran — einzeln abgedruckt unter Beifügung der Versikel und Respon- 
sorien, welche nach dem Eucholog, Ratisbon. bei der Fronleichnamsprozession vorge- 
schrieben sind. Eine fünfstimmige Begleitung von Blechinstrumenten (3 Tromp., Pos. 
und Bomb.) dazu ist von F. X. Engelhart arrangiert. Die Wirkung dieser volkstüm- 
lichen Hymnenmelodien ist bei entsprechender Besetzung des Unisonochores (ca. 40 bis 
60 Männerst., besser noch, gemischt mit Knaben- und Mädchen-Stimmen) eine äusserst feier- 
liche. Auf diese Weise kann auch der gemischte Chor, welcher etwa an den Altären 
Motetten oder bei der Prozession ähnliche Hymnen von Auer, Ebner, Hanisch, Mitterer u. a. 
(Siehe die Sachregister zu C.-V.-K. Nr. 1—2100 unter II, 7) mehrstimmig vorträgt, 
geschont, und die latts plena et decora zu einer continita ausgestaltet werden. 

Zehn Originalkompositionen rheinischer Kirchenkomponisten für 4-, 5- und 6 stimm, 
gem. Chor kamen beim 25 jähr. Jubelfeste des Münsterchores zu Bonn zur Aufführung 
Und sind vom Organisten und Chordirektor der genannten Münsterkirche, FeUx Krakamp,') 
als geschlossene Sammlung herausgegeben worden. Diese Kompositionen sind ein glän> 
zendes Zeugnis nicht allein für die Tüchtigkeit des Bonner Münsterchores und den regen 
Eifer der rheinischen Kirchenchöre, sondern besonders für den hohen Ernst, die liturgische 
Durchbildung und die kirchenmusikalischen Grundsätze der zehn Komponisten, welche 
Perlen und Schmuck zum Jubiläumsfeste gewidmet haben. Die Sammlung ist sichtbar 
mit Rücksicht auf die Brauchbarkeit und Verbreitung auf allen Kirchenchören, welche 
gediegene Vokalmusik pflegen, entstanden, also keine blosse Gelegenheitspublikation, 
und verdient darum alle Beachtung der Chorregenten, welche über eine grössere Sängerzahl 
verfügen oder an den Hauptfesten des Kirchenjahres packende und wirkungsvolle Offer- 
torien aufiuhren können, z. B. die 6 stimmigen: Veritas mea von Nekes, Confirma hoc 
von Quadflieg, Terra tremuit von Piel, die Ant. Sacerdos et Pontifex von P. H. Thielen, 
sämtliche für 2 Ober- und 4 Unterstimmen. Aucti die übrigen 4- und 5 stimm. Nummern 
sind wertvoll und sehr wohlklingend. Wenn bei grösseren Cäcilienvereins -Versammlungen 
bei der Wahl des Programmes Verlegenheiten eintreten, so greife man frisch zu diesem 
Festhefte und stosse sich weder in Süddeutschland noch in Österreich an den „rheinischen 
Kirchenkomponisten", denn sie haben gute Musik für die katholische Liturgie geschrieben. 
— (Fortsetzung folgt in Nr. 13.) 

Sing- und die 5 Instr.-St. ä 10 ^, Die Hymnen sind Tange lingua, Sacris soUrnniis, Verhim 
ftupemum, Salutü hunmnae und Aeteme Rex. In den „Land. Euch." als Nr. 4 und 8—11 enthalten. 
Regensburg, Fr. Pustet. 

•) Verlag von A. Henry in Bonn. Part. 3 jÄ, 4 Stn. k 25 ^. Inhalt: 1. Oflf. Veritas mea. 
68t. V. Franz Nekes, 2. Ave Maria, 4 st. v. Jul. Frischen, a. OfF. Confirma hoc, 6 st. v. Jak. Quadflieg. 
4. Off. Domine Deus, f. A., 2 T., 2 B. m. obL Org. von Priedr. Konen, 6. Off. Dextera Domini, 4Btimm. 
V. Fei. Krakarap (Op. 14), 6. Off. Tm sunt codi, 4»t m. Org. v. Friedr. Konen. 7. Off. Terra tremuit, 
68t. V. P. Piel, 8. Off. Confitdmntur codi, 5 st. v. Karl Cohen, 9. Tantum ergo mit Genitori, 5 st. von 
Aug. Wiltbergcr, 10. die Xnt. Sacerdns et Pontifejc zum Empfang des BischofH. 6»t. v. P. H. Thielen 
(Op. 83). 



-« 13V B4- 

Kirchenmusikalisohe AuflKllirungen und Berichte. 

^ Bonn. Der Kirchliche Gesang-Verein ,, Münsterchor" veranstaltete ans Anlass seines 
:^5jäliriffen Jubilänrns am 15. Mai Mittag m der Beethovenhalle einen Festakt, nachdem am Morgen 
in der Miinsterkirche die Mitglieder znr gemeinschaftlichen hl. Kommnnion gegangen waren nnd 
später einem feierlichen Hochamt beigewohnt hatten, bei welchem Herr Oberpfarrer Neu eine An- 
sprache hielt. Der Vereins -Präsident. Herr Henry, warf zunächst einen Rückblick auf die Ent- 
stehung des Vereins, verbreitete sich dann des Weitem über dessen V^irken und wies u. A. darauf 
hin, dass der Verein aus Anlass seines Stiftungsfestes die Aufführung eines grösseren Musikwerkes 




die mau dem Vereine dargebracht habe, bat, dieselben auch fernerhin dem Vereine zu bewahren 
und endete mit einem Hoch auf die Anwesenden. Nachdem der Münsterchor das Könen'sche Tut 
tnmt codi präzise und stimmungsvoll vorgetragen, trat Herr Jacobs vor, um die 5 Jubilare, die 
dem Vereine seit seinem Bestehen angehört haben, zu beglückwünschen. Herr Diözesanpräses 
Cohen erörteil« dann das Wesen der .Sirchenmusik, die in aen Dienst Gottes, des Volkes und der 
Kunst gestellt werden müsse, besonders wie diese Musik das Volk in die Kirche ziehen, und auf 
den Altar hinweisen müsse und sprach dem Münsterchor für die Leistungen seine Anerkennung aus. 
Die grosse Höhe, auf die der Verein gebracht worden, sei nur möglich, wenn Pfarrer und Kirchen- 
vorstand ihn so oj)ferwillig unterstützten, wenn ein so unermüdlicher Präsident an der Spitze stehe, 
wenn die eigentliche Seele, der Dirigent so vielseitig und meisterhaft thätig sei. Auch die Mit- 
glieder hätten allen Anspruch hierauf wegen ihrer gewissenhaften Mitwirkung. 

Nach versclüedenen Glückwünschen mehrerer Deputationen und auswärtiger Vereine folgte 
nachmittags 5 Uhr ein zweites Konzert des Münsterchores, dessen Programm aus deutschen Kirchen- 
liedern nnd lateinischen Kompositionen bestand, beginnend vom Aaventsonntag und die Haupt- 
momente des ganzen Kirchenjahres strdfend. 

Am Abend vereinigte ein Gartenfest mit weltlichem Musikprogi*amm Einheimische und 
Fremde zur Erholung und Unterhaltung. 

Eine eigene Festschrift von 78 Seiten berichtet über Entstehung des kirchlichen Gesangvereines 
,,Mtinsterchor^ und enthält die Statuten und Namen, sowie das Programm mit den Texten der Ge- 
siinge, welche vom 12.— 15, Mai zum Vortrage kamen. 

(Die Red. der Afu«. «. wünscht den wohlorganisierten Vereinsmitgliedern mit ihrem Dirigenten 
uachti^ägUch Glück zu den schönen Erfolgen und verweist auf das Referat über die zehn Nummern 
(S. 136), welche Fei. Krakamp herausgegeben hat. Dieselben wurden mit vielen anderen schon bekannten 
Kompositionen von Witt, Äiblinger, ralestrina, Mitterer, Haller u. s. w. beim Jubelfeste gesungen; 
beim Hauptgottesdienst wurde me 6 stimm. Messe O crux ave von Nekes, als Beqtiiem das 4 stimm, 
von C. Ett aufgeführt. — Könnte die Festschrift nicht auch dem Buchhandel übergeben werden? 
Sit* kann viel Gutes wirken und schlummernde Kräfte wecken.) 

==* Die III. Generalversammlung des Diözesan-Cäcilienvereins Paderborn ta^te 
am Dienstag 31. Mai d. J. in Dortmund. Der Diözesan-Cäcilienverein Paderborn wurde im 
Jahre 1893 in Bochum gegründet und hielt seine erste Versammlung 1894 zu Dortmund. Bis zur 
II. Generalversammlung (1895 zu Paderborn) hatten 23 Kirchenchöre unseres Bistums ihren Beitritt 
erklärt. Auf der diesiährigen III. Generalversammlung konnte den zahlreich erschienenen Freunden 
der Muskd sacra die Nachricht mitgeteilt werden, dass die Zahl der dem Verbände aggregierten 
Kirchenchöre der Diözese in den drei letzten Jaliren auf 71 gestiegen ist; die Zahl ofer aktiven 
Mitglieder, unter denen sich viele Geistliche und Lehrer befinden, beträgt etwa 1500. In der am 
Morgen stattfindenden Festversammlung behandelte HeiT Lehrer Ewald aus Dortmund einige Ein- 
wendungen und Bedenken gegen den von der Kirche für das Hochamt vorgeschriebenen Gesang; 
Herr Lehrer Hengesbach aus Lippstadt ermunterte in überaus praktischer Darlegimg zur Pflege 
and Förderung des deutschen Kirchenliedes. Der vom Diözesanpräses Herrn Repetenten Müller 
aus Paderborn erstattete Jahresbericht gab ein erfreuliches Bild von der gedeihlichen Entwickelung 
des Verbandes. In der Nachmittagsversammlung wurde in sehr re^er und interessanter Diskussion 
hauptsächlich die Pflege des deutschen Kirchengesanges durch die Schule und die Hebung und 
Beorderung eines den Gesetzen der Kunst und der Kirche gleichmässig entsprechenden Or^elspieles 
eingehenof erörtert und beraten. Für die musikalischen AufPühruugen war ein reichhaltiges Pro- 
mmm aufgestellt, das eine grosse Men^e deutscher Kirchenlieder, Choralsätze, mehrstimmige 
Kompositionen und grössere Orgelkompositionen enthielt. Die Meister der vokalen Polyphonie 
waren mit den Namen Palestrina, Anerio, Thiel, Lotti, Commer sehr glücklich vertreten; als Orgel- 
komponisten wies das Programm u. a. Albrechtsberf^er, Bach, Stehle, Brosig, Rheinberger, Buxtehude, 
Qnaoflie^ und Radecke auf. Der unter der tüchtigen Leitung des Herrn Holtschneider stehende 
Pfarrcäcilienvein der Propsteikirche zu Dortmund brachte die mehrstimmigen Gesangssätze in 
wirkungsvoller Weise zu Gehör; besonderes Lob fand die Aufführung der Messe Aetema Christi 
mnnera von Palestrina. In dem Vortrage der Orgelwerke erwies sich Herr Holtschneider, ein 
Schüler der Hochschule für Musik zu Berlin, als hervorragender Organist mit virtuoser Technik 
und gutem Geschmack. Mögen die den Forderungen der Kunst und der Liturgie in gleicher Weise 
dienenden Bestrebungen des Diözesan-Gädlienvereins. der sich der hohen Protektion und steten 
Fürsorge des hoch würdigsten Herrn Bischof es Hubertus erfreut, des steigenden Interesses und der 
wachsenden Teilnahme bei GeistHchen und Laien sicher sein! 

(Westfäl. Volksblatt (Paderborn). 2. Juni 1898. Nr. 146.) 



^ 138 BH 

+ Daderstadt. (Ohne Schuld der Red. verspätet.) In der Pfarrkirche zu Duder»tadt 
wurde wiederholt die Votivvesper zum Allerhl. Altarssakramente von grösseren Schulkindern — 
Knaben und Mädchen abwechselnd — gesungen. Es waren an 140 Sänger, die sich zum Lobe des 
Allerhöchsten zusammengefunden. Die betreffenden Antiphonen, welche immer wiederholt wurden, 
führten 2 Männerstimmen aus. Am meisten erbauten wohl die 6 Strophen des unvergleichlichen 
Hymnus: Panoe lingua. Die Vesperpsalmen, sowie das Magniißcat wurden einstimmig (choraliter) 
vorgetragen. Man sah es den kleinen Sängern an, dass sie mit Lust und Liebe wirkten. Wäre es 
nicht praktisch, die Sache im Auge zu bebrüten und auch in anderen Orten ab und zu eine Vesper 
zu singen? Der Titel des Heftchens lautet: „Die Votivvesper vom Allerhl. Altarssakramente nach 
dem römischen Vesperbuch im ViolisscÜüssel mit weissen Noten und einheitlicher Textunterlage der 
Psalmen". Volksausgabe. Preis ä, 20 .^ bei Pustet -Regensburg. • 

Bei dieser Gelegenheit sei auch noch einer Pflicht der Dankbarkeit genügt. Herr Lehrer 
Augustin Apel in Worbis ist seit 1. «Tan. 1^7 an das Lehrerseminar in Exin (Prov. Posen) 
berufen worden. Er hat der Sache des Kirchengesanges grosse Opfer an Zeit und Geld gebracht. 
Seinem Eifer ist das Interesse mit zu verdanken, welches sich auf dem Eichsfelde allenthalben für 
den kirchlichen Gesang zeigt. Die Freunde des gregorianischen Gesanges werden dies stets dankbar 
anerkennen. (Dem tüchtigen und unermüdlichen Förderer der Mus, s, entbietet die Red. herzliche 
Glückwünsche und gute Erfolge.) 

A Am 30. und 31. Mai fand zu Gfinzbnrff a. D. die XIL Generalversammlung des 
Diözesan-Cäcilienvereins Augsburg statt , deren Verlauf die sehr zahlreichen Besucher vollauf be- 
friedigte. Eingeleitet wurde dieselbe am Abende des 30. Mai mit einer Maiandacht in der Stadt- 
pfarrkirche , wobei nach der von H. H. Domkapellmeister V^idmann-Eichstätt gehaltenen Predigt 
ein Tantw/n ergo und Ave Maria, 4 voc. von L. da Vittoria, sowie der Ps. 41 Quemadirwdum desiderat 
C€rvi48, für gem. Chor mit Orgel begleitung von Fr. Konen zur Aufführung gelangte. Die Ausführung 
war tadellos; doch schien der Psalm im Ganzen mehr zart als kraftvoll gefasst, wozu vielleicht 
auch die Länge des Tonstückes, das überdies besonders an den Tenor starke Anforderungen stellte, 
mag beigetragen haben. Nach dieser kirchlichen Feier führte H. H. Domkapellmeister Widmann- 
Eichstätt die neue von Steinmeyer in Öttingen erbaute 32 stimmige Orffei vor in .Fantasie*' und 
„Pastorale** aus Sonate XII von Rheinberger. Die Wirkung der an sich herrlichen Stimmen dieses 
Orgelwerkes wird leider durch die ungünstigen, akustischen Verhältnisse der Kirche nicht unwesent- 
lich beeinträchtigt. Abends 8 Uhr fand im Aronensaale die Begrüssung der Gäste statt, wobei der 
Kirchenchor Günzburg nicht müde wurde, durch den Vortrag gewählter Lieder die zahlreich 
erschienenen Festgäste zu erfreuen. 

Die Begrüssüngsrede hielt der Hochw. Hr. Stadtpfarrer J. B. Berkmüller, welcher den 
Cäcilienverein als die Arche pries, in die sich jeder retten kann und soll, der sich nicht von den 
schmutzigen Wassern der kircnenmusikalischen Sündflut fortreissen lassen will. Der H. H. Diözesan- 
präses Dr. J. N. Ahle sprach hierauf seine Freude und seinen Dank für die herzliche Begrüssung 
aus und entbot den Erschienenen herzlichen Willkomm. Hr. Pfarrer Königsberger von Stött^n, 
einer von der „alten Garde** des Diözesancäcilienvereins Augsburg, zeigte in humorvoller Rede am 
Beispiele seines eigenen, kleinen Kirchenchores die Möglichkeit, auch bei schwachen und schwächsten 
Kränen liturgisch richtig zu singen. 

Die Festfeier am 31. Mai nahm ihren Anfang mit einer stillen hl. Messe 7 Uhr morgens in 
der Frauenkirche. Während derselben gelangte durch den Chor der englischen Fräulein muster- 
haft zur AuflÜhrung: Ki/rie, Qloria, Benedictus aus der D-dur- Messe für 3 stimm. Frauenchor von 
A. J. Engler; Ave Matta, für 4 stimm. Frauenchor von Dr. J. N. Ahle (Manuskript); O glorima 
Domina, für 4 stimm. Frauenchor und Orgel von Stehle, Op. 69. Überraschend wirKten die vielen 
dynamischen Schattierungen im Gesanp^e und besonders das p war hie und da von reizender Wir- 
kung, dass es wirklich an einen „englischen** Chor gemahnte. 

Um 9 [Ihr begann die Predigt in der Stadtpfarrkirche, welche der H, H. Pfarrer Waggiu 
von Nesselwang hielt über das Thema, wie ohne den hl. Geist auch keine wahre Kirchenmusik zu- 
stande kommen kann, und dass darum der hl. Geist das Herz des Musikers und des Laien gänzh'ch 
in seiner Gewalt haben muss wie ein Instrument, das mit den vier goldenen Saiten des Glaubens, 
der Sittlichkeit, der Demut und des Gehorsams bespannt sein soll. Nach dieser von hoher Be- 
geisterung getragenen und zündenden Rede begann das vom H. H. Präses Dr. Ahle zelebrierte Hoch- 
amt. Unter der Direktion des H. H. Chorregenten Alois Griesmayr gelangte zur Auffiihrung: 
Introitas, Sequentia: Ymi sancte Spirifm, Communio Choral, Missa: Op. 169 m C für Solo, Chor, 
Streichinstrumente und Orgel von Jos. Rheinberger; Offertorium Portas codi, 5 voc. von Dr. J. 
N. Ahle (Manuskript). Der Choral wurde fliessend vorgetragen, unterstützt von einer sehr diskreten 
Orgelbegleitung, oie nur auffallender Weise bei der Sequenz wegblieb. Die Walil der Messe möchte 
vielleicht manchem auffallend erscheinen, wenn auch sicher nur sehr wenige solches Entsetzen 
dariiber empfinden, wie es in einer Zuschrift an den H. H. Diözesanpräses zum Ausdruck kam, 
worin es nämlich hiess, eine solche Messe zur Aufführung bei der Generalveraammlung eines Cädlien- 
vereines wählen, wäre ebenso, wie wenn man an der Spitze einer monarchischen Feier die Marseillaise 
stellen würde. Ist es nun wirklich so are? Wenn man bedenkt, — Hr. Seminarlehrer Deigendesch 
von Lauingen fühlte dies in nachfolgender Versammlung aus, - wie unser ganze« musiKalisches 
Fühlen und Empfinden in neuer und neuester Zeit ein ganz anderes geworden ist als ps früher war,') 

') Die Konsequenzen dieseti . vielleicht ungenau gefaHsten Satzes müssten auf allen Gebieten der 
Wissenschaft und Kunnt verheerende Hein. „Ganz anders", also wesentlich anders kann auch das 



180 &h 

wie unsere Ohren durch die modernen Akkorde (Nonenakkorde) , Harmonlenfortsclireitungen) 
Rhythnuk n. s. w. verwöhnt sind wie der Gaumen eines Gourmands, der einfache Kost nicht mehr 
verträgt.*) so Iftsst sich wohl^ auch bei höchster Anerkennung der vollendeten Meisterwerke des 
16. ona 17. Jahrhunderts, doch die Existenzberechtigung der neueren Kirchenmusik, die nicht im 
Gewände ihrer älteren Schwester einhertrittj sofeme sie nur den Geist der Kirche atmet, gewiss 
nicht in Abrede stellen. Man sagt zwar, die Kirchenmusik müsse sich wesentlich von der welt- 
lichen Musik unterscheiden und weist darum hin auf die klassischen, polyphonen Werke der Alten ; 
allein man verfi^isst vielleicht doch dabei, dass die Kirchenmusik eines Palestrina, Orlando und 
anderer KirchenKomponisten damalip^er Zeit sich in nichts vom weltlichen Liede unterschied.*) Wenn 
man nun dieser Kircnenmusik. die sich in ihrer äusseren Form ganz mit dem weltlichen Liede deckt, 
im eminenten Sinne Kirchlicnkeit und Klassicität vindiziert, warum sollte es heutzutage verboten 
sein, von den gewiss mächtigen Errungenschaften der Profanmusik seit jener fernen Zeit auch in 
der Kirche einen vernünftigen, der Heiligkeit des Ortes entsprechenden Gebrauch zu machen? 
Würden die alten Meister heutzutage leben, so würden sie gewiss auch anders schreiben") und die 
modernen Mittel der musikalischen Ausdrucksweise ergiebigst benützen. Von diesem Gesichtspunkte 
aus betrachtet, ist es gewiss gerechtfertigt, — uro nicht mehr zu sagen — auch einmal einen 
modernen Meister bei einer solcheu Gelegenheit zur Sprache kommen zu lassen. Was nun die 
Wahl der C-dur- Messe von Rheinberger anbelangt, so glaubte der H. H. Präses, gestützt auf das 
Urteil Dr. Haberrs in Musica sacra 1893 Nr. 7, das. ohne die vom liturgischen Standpunkte aus sich 
ergebenden Mängel der Messe zu verschweigen, doch die Messe als „erhaben dastehend unter den 
Instrumentalmessen aus neuerer Zeit'' bezeichnet, sein tölerari potest aussprechen zu sollen.^) Die 
Messe ist vom Standpunkte der Kunst betrachtet ein Meisterwerk und vom Standpunkte der Liturgie 
aus steht ihr wohl kein kirchliches Verbot entgegen. Weisen wir also solche Kunstwerke nicht 
kurzer Hand aus der Kirche, sondern handeln wir, wie H. H. Diözesanpräses sagte, nach dem alt- 
bewährten Grundsatze, alles Hohe und Edle, was der Menschengeist eraacht, unserem Schöpfer zu 
Füssen zu legen! — Die Ausführung der Messe war musterhaft; sehr gut war der Wechsel von 
;} und/; das Orchester, das leider die charakteristische Färbung des Bläserchores vermissen Hess, 
umspielte in äusserst zarter Weise das immer hervortretende herrliche Gefüge des 4 stimm. Satzes. 
Das Offertorium, ein 5 stimmiger, herrlicher, polyphoner Jubelgesang war in seinem Geiste richtig 
erfasst und mit Begeisterung vorgetragen. Nach dem Hochamte spielte Hr. Domkapellmeister 
Widmann die Konzert-Fantasie über die österreichische Nationalhymne von Stehle. 

Um 11 Uhr war geschlossene Mitgliederversammlung im Kronensaale. Der H. H. Diözesan- 
präses gab eine Übersicht vom Stande und der Wirksamkeit des Vereins, wonach in der Diözese 
acht Bezirks- und neun Pfarrcäcilienvereine bestehen. Es wirken aber noch viele fl,ndere Chöre 
im Geiste des Vereins, wenn sie demselben auch nicht formell angeschlossen sind. H. H. Präses 
ermahnt die schwächeren Chöre, statt zu den schwierigen Werken der Alten, für welche meist 
noch das Verständnis und das Können fehlt, lieber zu den guten Werken neuerer Meister zu greifen. 
Im Interesse der Pflege einer guten Kirchenmusik , die ia meist in den Händen des Lehrers liegt, 
wäre der Vorschlag des Hm. Seminarlehrers Deigendescn freudigst zu be^üssen. dass künftig bei 
der Aufnahme von Knaben in Präparandenschulen der Befähigungsnachweis hinsichtlich genügender 
musikalischer Begabung und eine gewisse musikalische Voroildung gefordert würde. Für einen 
diesbezüglichen Antrag des Hm. Landtagsabgeordneten Wörle im Landtag spricht H. H. Präses 
den geziemenden Dank aus ; ebenso richtet er noch Worte des Dankes an den Kirchenchor Günz- 
burg, der mit Übemahme der musikalischen Auffühmngen so grosse Opfer gebracht hat. Nach 
Erstattung des Kassenberichts durch H. H. Seminarpräfekten Funk nielt Herr Seminarlehrer 
Deigendesch von Lauin^en eine kurze Ansprache, welche recht beherzigenswerte Gedanken ent- 
hielt. Nach seiner Ansicht kann man das Schmerzenskind Choral besser auf die Füsse bringen 
durch die Auswahl gewisser Kirchentonarten , die, wie die lydische, mixolydische. jonische, unserem 
Ohre näher liejB^en'.) Redner warnt vor schlechten Aufführungen alter Meister, oeklagt. dass viele 
Komponisten sich nicht als Meister in der Beschränkung, sondern als Beschränktheit aes Stoffes^) 

heutige musikal. Empfinden und Fühlen nicht sein; wir haben nur eiuen gröseercn Reichtum von Hilfs- 
mitteln und können eklektischer, erfahrungsreicher urteilen. Der Stil istja nicht das Wesen des 
Gedankens, sondern nur eine mehr oder weniger glückliche Ausdrucksform. F. X. H. 

^) Das ist aber ein ungesunder Zustand , gegen den auch im engeren Vaterland von Seb. Kneipp 
Abhilfe möglich ist, wenn starker Wille vorherrscht. F. X. H. 

*) Wenn dieser Satz wirklich gesprochen worden ist, dann muäs man solchen Hangel an musik- 
historischem Wissen bedauern und den Redner yerurteilen, über den Inhalt des 29. und beispielsweise 
9. Bandes von Palestrina's Werken eine vergleichende Studie für das kirchcnmus. Jahrbuch zu schreiben. 
Dass die Madrigale Palestrina*« heutzutage zu ausserordentlich ernsten Kirchcukompositionen verwendet 
werden könnten, sei gerne zugegeben. F. X. H. 

') Diese falsche Logik ist wiederholt als Trugechluss zurückgewiesen worden. Als Beweis für 
die .«Inferiorität^' Palestrina's gegenüber den modernen Komponisten wird der Satz sicher nicht gelten 
wollen! F. X. H. 

^) Da sich der verehrte H. Korrespondent auf Mm», s. beruft, so bittet die Red. den ganzen 
zitierten Artikel im Zusammenhang zu le^en, besonders S. 83—85, 90 und 92. 

') Diese halben Hassregeln werden niemals zum Ziele führen. F. X. H, 

•) Unverständlich! Oder grob? F. X. H. 



-ö 140 ö-^ 

zeigen;. .ermahnt, die eugen Schraukeu der Kirchenmusik nicht noch mehr einzuengen durch allzu- 
grosse Ängstlichkeit*,) cBe an jedem freieren musikalischen Gedanken etwas Weltliches wittert, 
wodurch so häufig die Schwingen der Phantasie heim Komponisten gelähmt werden.') Grundsatz 
soll sein: Gehorsam gegen die Kirche und Treue gegen die Kunst! Den hedauemswerten 
Rückgang des musikalischen Lebens im Volke führt Redner zurück auf die immer grösser werdende 
Vernachlässigung des Volksgesanges in Schule und Saus und verspricht sich Besserung von der 
Ausführung seiner schon oben angedeuteten Vorschläge. Leider war wegen vorgerückter Zeit eine 
Debatte über diese äusserst interessanten und zeitgemässen Gedanken nicht mehr möglich.') 

Nachmittags 2 Uhr war eine kirchenmusikalische Produktion in der Frauenkirche. Das sehr 

fut durchgeführte Programm war folgendes: 1) Gloria, aus der Messe Iste Cor^fessor von Palestrina; 
) Siiper flumina Babylonia, 4 voc. v. Orlando di Lasso ; 3) De profundiSf 4 voc. v. J. Fux ; 4) Ängdus 
Domxni, 4 voc. V. Stehle; 5) Credo aus der A-dur- Messe, 8 voc. für Doppelchor v. Ett; 6) Sanctus 
aus der Missa XIII, 4 voc. v. Haller; 7) Jubüate Deo, 5 voc. v. Aiblinger; 8) Agnus Dei aus der 
Missa Ad regias Agni dapeSj 4 voc. v. Habert; 9) Veritäs mea, 8 voc. für Doppelchor v. Witt. Nach 
Beendigung der Produktion hielt Hr. Domkapellmeister Widmann einen theoretisch -praktischen 
Vorti'ag über Orgelbau und Orgelspiel. 

O Reffensbarg:. In der Zeit vom 2L Apiil bis zum Dreifaltigkeitssonntage brachte der 
hiesige Domchor nachfolgende Kompositionen zur Aufführung: a) Messen: von Croce: Sexti Toni, 
5 St.; von Ebner: Are mater amahüiSf 4 st. und De spiritu sancto, 5st. m. 0.; von Griesbacher: In hon. 
S. Emmerami. 4 st.; von Haller: In hon. S. Maximi (M. XVin.) f. A., T.. B. m. 0., Missa VIII., 48t. 
m. 0., Missa !XI., öst, Missa XTTT.. 4st., Missa XIX. in hon. S. Michaelis, öst; von Mitterer: De 
Ascensione, 5st., M. Papae Marc, 4st. bearb., M. Dom. IE., 4st. m. 0., M. Dom. IV. f. Ober- und 
ünterstn. ui. 0., In hon. S. Caroli Borr., 48t. m. 0.; von Palestrina: Lauda Sion, 4st., Tu es Fetrw, 
Hst. (zum 40.jähr. Bischofsjubiläum (s. Mu8. a, S. 113), AacmAo ad Patrem, 58t. (am Christihimmel- 
fahrtstage, an welchem Se. Excell. päpstl. Nuntius Lorenzelli im hohen Dome pontifizierte), tkxe ego 
Joannes, 6st. (an Pfingsten); von Vittoria: Simüe est regnum, 4st. — Gradualien und Sequenzen: 
von Mitterer und P. Ortwein. — c) Offertorien und Motetten: von Oroce, Gnesbacher, 
Haller (7), Marenzio, Mitterer (3), Palestrina (4) und Benner jun. — d) Ecce sacerdos: 4 st und 6 st 
von Ebner, 6 st. von Haller. — e) Fange lingua und Tantum ergo: 2 st. m. 0. von Ebner, 5 st. von 
Griesbacher 2 4 st. gem. und 4 st. Mch. (3) von Haller, 4 st. von Hohnerlein. 4 st. (2) von Mitterer, 
5st. von Thielen. — f) Te Deum: 5st. m. 0. von Auer, 4st. m. 0. vou'Engel. 

* Salzbarg:. (Das goldene Priesterjubiläum des Kardinals Haller). Es ist in 
weiteren Kreisen nicht unbekannt, welchen Schutz Se. Eminenz Kardinal -Fürsterzbischof Joh. 
Haller dem Salzburger Cädlienvereine angedeihen lässt und mit welchem Interesse Hochdieselbe 
an den Bestrebungen des Cäcilien Vereins überhaupt thatkräfbigen Anteil nimmt. Die Nummern der 
Musica saa-a von 1897 und 1^ sind hiefür ein sprechender Beleg. Am 21. Mai d. J. war der 
50. Jahrestag der Priesterweihe unseres vielgeliebten Oberhirten wiedergekehrt. Zur würdigen 
Feier dieses üfedenktages rüstete sich die gesamte Erzdiözese, und in der Landeshauptstadt wie im 
kleinsten Gebirgsdörflein wurde das seltene Fest mit gleicher Begeisterung begangen. Die Haupt- 
feierlichkeit wurde auf Sonntag den 22. Mai verlegt. Die Einleitung am Vorabende bildete ein 
imposanter Fackelzug mit Serenade und bengalischer Beleuchtung auf dem Kapitelplatze vor dem 
fürsterzbisch. Palais. Ein prächtiges Wetter begünstigte die Hauptfeier am Sonntag. Um 8 Uhr 
früh fand Einzug in die herrliche Metropolitan-Domkirche statt, woselbst Fürstbischof Dr. Kahn 
die Festpredigt hielt. Bei dem solemnen Hochamt fand der Domchor unter der Leitung des Hochw. 
Hm. Chordirektors Hermann Spies vorzügliche Gelegenheit, ein glänzendes Zeugnis seiner erprobten 
Leistungsfähigkeit zu Uefem. Das Programm war folgendes : Zum Einzug: Ecce sacerdos v. Th. König. 



^) Diese Furcht ist sicher sehr unbegründet; es wäre lehrreich, die „ängstlichen Chorregenten '^ 
in Deutschland kennen zu lernen. F. X. H. 

') Das Gleichnis ist trefflich; leider sind diese Schwingen meist von der Qualität der Dädalus- 
flügel. F. X. H. 

') Wenn die Red. der Mtis, s. diese Ausführungen mit ausserordentlichen Anmerkungen versehen 
hat, so lag es ihr ferne, den eiirigen, tüchtigen und wohlmeinenden H. Seminarlehrer Deigendesch zu 
verletzen. Sie möchte die verehrlichen Leser anregen, in ihren Kreisen ähnliche Fragen aufzuwerfen, 
Mühe, Studien und Zeit zu verwenden, um dieselben zu klären und zu lösen ,,im Gehorsam gegen die 
Kirche, in Treue gegen die Kunst" und im Lichte der Kirchen- und der Musikgeschichte. — 
Ein Bericht in Nr. 127 der „Augsb. Postztg.'* enthält übrigens den Inhalt des Vortrages in einer Fas- 
sung, welche zu keinerlei Einwendung oder Widerspruch Veranlassung gibt. A. a. 0. heist es; „Herr 
Seminarlehrer Deigendesch-Lauingen besprach drei Hindemisse, welche einem erfolgreichen Wirken des 
Cäcilienvereins vielfach im Wege stehen: erstens die Fremdartigkeit des Tonsystems im Choral und 
im Palestrinastil für unser, an moderne Musik gewohntes Ohr, — wogep^en zu wirken ist durch Ange- 
wöhnung in guten Aufführungen. Aber eben mangelhafte Aufführung wirkt als zweites Hindernis und 
bringt £e beste, ältere oder neuere, Komposition und die cäcilianische Sache überhaupt in Misskredit. 
Ein drittes Hindernis liegt darin, dass der Musik im gesamten Unterrichts- und Erziehungswesen 
überhaupt nicht die wünschenswerte Pflege zu teil wird.'* Allseitiger BeifaU wurde diesem so lehr- 
reichen Vortrage gespendet und die Red. der Mi*s, s. schliesst sich unter solchen Verhältnissen 
demselben an. 



-ö 141 &- 

Dann Vmi treaicr, bat. von Kenner. Ziun Hochamt bt:kamcn wir die herrliche InstrumentalniBäse 
in C von Rheinbereer zn hören, welche wirklich in g:ediegener Weise ausgeführt wurde. Das 
Graduale, ÄlUlt^af negnavit Dominus war eine neue wirkungsvolle Komposition unseres Domchor- 
direktors Herm. Spies. Offertorium Äscetidit Dens von J. Renner, Te Deum von Jos. Gruber. ~ 
Zur nachmittä^gen Festversammlung im städtischen Kursaale vereinigte sich der Domchor und 
dessen vorzügliches Orchester mit einer ausgewählten Sängerschaar von HeiTen und Damen vom 
J.Mozarteum", von der Salzburger Liedertafel und dem Männergesangverein ,, Harmonie", um dem 
vornehmen Auditorium, unter welchem sich Mitglieder des allerhöchsten Kaiserhauses und der 
hohen Aristokratie, der Landesvertretung und des Stadtmagistrates , geistliche und weltliche Hono- 
ratioren u. s. w. befanden, einen gediegenen Kunstgenuss zu verschaffen. Die Versammlung wurde 
nach dem Erscheinen Sr. Eminenz und der geladenen Bischöfe mit dem neuen Begrüssungschor 
eröffiiet, welchen Domkapellmeister Filke in Breslau für den Empfang des Kard. Kopp (für Männer- 
stimmen und Harmoniemusik) komponiert hatte. Der Text war von dem bekannten genialen Dichter 
Militärkaplan Joseph Seeber umgedichtet. Unter der Leitung des Herrn Fachlelirers Hans Pletzer 
mit Akkuratesse zur Vorführung gebracht, verfehlte dieses Opus nicht, einen feierlichen Eindruck 
auf die Zuhörerschaft hervorzurufen. Nicht minder gilt das auch von Schubert's ^ossem Chor 
„die Allmacht*', für Soli. Chor und Orchester eingerichtet von Gottschalg und Götze (Dirigent: Dom- 
kapellmeister Spies), weicher an zweiter Stelle, nach dem sinnigen Festgedicht (ebenfalls von Seeber) 
zum Vortrag gelangte. Am meisten Eindruck machte iedoch der prächtige Schlusschor mit Arie 
-Kommt all ilu* Seraphim in Flammenreih'n** auaJLändel s .Samson**, unter der Direktion des Herrn 
Spies mit wirkungsvoller Ferve exekutiert. — Die Musik hatte demnach sowohl in der Kirche wie 
im Festsaale einen Hauptanteil an dem schönen Verlaufe der Jubelfeier. 

Gelegentlich möchte ich auch noch des Alumnatschores im hiesigen f: e. Priesterhause 
Erwähnung machen. Derselbe verfügt über einen tüchtigen Gesangschor und eine gutbesetzte 
Instrumentalmusikkapelle, welche ebenfalls vor einer Woche im engeren Kreise der Theologen Ge- 
legenheit fand, bei einer Huldigungsfeier für Se. Eminenz ihr Können an den Tag zu legen. Seinen 
acntenswerten Aufschwung verdankt dieser Chor zumeist den Bemühungen des cand. theol. Franz 
Grub er. Der von ihm für diese interne Feier komponierte Jubelchor für Männerstimmen mit 
Orchester fand sehr grossen Beifall. 

> Zweibrttcken, L Juni. Die diesjährige Versammlung des Diözesan-Cäcilienvereins 
Speyer tagte am Pfingstdienstage in den Mauern unserer Stadt. Eine grosse Anzahl Geistlicher, 
Lehrer, Vereinsdirigenten und anderer Freunde des cäcilianischen Gesanges hatte sich eingefunden. 
Programmgemäss begann die Feier mit einem levitierten Hochamte, bei dem der Pfan*verein die 
M. EandtaU Deo von Stehle zum Vortrage brachte. Sie wurde nut ungewöhnlicher Sicherheit und 
Präzision durchgeführt. Dem Choral wurde im Proprium seine Stelle angewiesen. Welche Bedeu- 
tung dem Chord zukommt , wenn derselbe gut eingeschult ist^ wenn insbesondere ein exaktes Zu- 
sammensprechen und eine gewisse Accentuierung beobachtet wird, wurde hier zum prägnanten Aus- 
dru(^ georacht. Das Hochamt allein hätte genu^, um den vollgiitigen Beweis zu erbringen, dass 
der lateinische Gesang allein der berufene beim liturgischen Gottesdienst, beim Hochamt und sakra- 
mentalen Segen ist Die nachmittägige kirchenmnsikalische Feier wurde in der Form eines Gottes- 
dienstes abgehalten. Dem Introitus In nomine Jesu, choraliter. folgte das Kyrie aus der Missa 
sexta B von Haller, das Qloria aus der Ostermesse (Choral), dann das Jttbüate Deo von Orlando 
di Lasso. Um auch die tiefergreifende Wirkung des Klagegesanges auf das Gemüt der Zuhörer 
zu lenken, wurden die Responsorien vom Charsamstag Flanpe quasi von Viadana und O vos omnes 
von Croce eingelegt. Hierauf kam die Weihnachtsfreude im Tecum vrincimum von Stehle zum 
Ausdruck. Um dem Choral nach Gebühr gerecht zu werden, folgte aas Onertorium Domine vom 
Kirchweihfeste, welchem sich der österliche Jubelgesang Sun-exit von Haller anschloss. Das fünf- 
stimmige Diffusa est von Palestrina wurde mit Geschick zu Gehör gebracht Feierlich erklang 
nun das Magnificat von Viadana , abwechselnd choraliter mit Falsibordoni vorgetragen. Das nach- 
folgende Regina coeli von Lotti wirkte erfrischend und belebend, während oie nächste Nummer, 
Tantum ergo von Ett, der ehrfurchtsvollen und demütigen Anbetung des allerheiligsten Altarssakra- 
mentes reichen AUvSdruck verlieh. Grossartig und erhaben sollte sich der Schluss der kirchenmusi- 
kalischen Produktion gestalten in dem vierstimmigen Te Deum mit Orgel- und Orchesterbegleitung 
von Konen. Der Pfarrcäcilienverein Zweibrücken hat sich mit diesen Leistungen ein enrendes 
Denkmal auf dem Gebiete des Kirchengesanges gesetzt und gezeigt, was Eifer, Müne und Ausdauer 
auch hier zn Stande bringen. Eine eigenartige Erscheinung wollen wir hier nicht unerwähnt 
lassen, weil sie mit der Sache in engstem Zusammenhange steht Als vor vier Monaten die Ein- 
übung der Gesänge mit allem Ernst und Nachdruck aufgenommen werden sollte, befiel den ein- 
übenden Dirigenten eine schwere Krankheit, die ihn voraussichtlich auf Monate hinaus arbeitsunfähig 
machte. Was nun thun, da ein geeigneter Dirigent scheinbar nirgends zu finden war? Da trat 
ein Mann aus den Reihen der Sänger hervor^ bot dem Präses des Vereines, dem Herrn Stadtpfarrer, 
sein ganzes musikalisches Können und Wissen an mit dem Versprechen, alle seine Kräfte zur 
Erreicnnng des Zieles einzusetzen. Dieser dem Gewerbestande angehörige Mann, der, nebenbei 

gesagt, über einen Fond musikalischer Kenntnisse verfügt, schulte in der Kurzen Zeit den hiesigen 
farrcäcilienverein so allseitig und gründlich ein, dass derselbe furchtlos an seine Aufgabe heran- 
treten und die Zuhörer mit wahren Glanzleistungen überraschen konnte. In Anerkennung seiner 
Verdienste wurden ihm denn auch in der an die kirchliche Feier sich anreihenden weltlichen von 
den Sängerinnen des Vereins ein Lorbeerkranz, von den Sängern ein silberner Pokal, vom Pfarr- 



-G 14!t &- 



Cäcilienvereiü als solclieu eine goldeue Uhr überreicht. Ferner wurde er zum Ehrendirigenten 
* Ku.^ iu :^. i.ai«^i.i.^..>^i- x-xx_^_ TT_i. — j_ ingehftndifft wurde. — D' '^ " 

in FranKenthal statt 



V/C»V»AU.OU Y ex CAIX CU0 OVfl^UVU CXU13 ^\ßl\JLXjU.r- Ulli UUC11C/1\>111'. J^V/lllt31 

ernannt, worüber ihm eine künstlerisch ausgestattete Urkunde eingehändigt wurde. — Die nächst- 
jährige Versammlung de-s Diözesan-Cäcilienvereins Speyer findet ii 



Das silberne Jubiläum des Amerikanischen Cäcilienvereines. 

Mit den aufrichtigsten und wärmsten Glückwünschen zur Jubiläunisfeier des von 
H. Prot J. Singenberger vor 25 Jahren begründeten und unter unsagbaren Opfern und 
Kämpfen erhaltenen nnd verbreiteten amerikan. Cäcilienvereins teilt die Redaktion der 
Musica Sacra nachfolgende Einladung aus der „Cäcilia" Singenberger's mit: 

„Die XV. Generalversammlung des Amerikanischen Cäcilienvereines 
wird am 20., 21. und 22. Juni in St. Francis, Wis., gehalten, und wird zugleich die 
Feier seines 25jährigen Bestandes sein. 

Am 7. Mai 1873 versammelten sich im Lehrerseminar zu St. Francis, Wis., etwa 
60 Musikfreunde aus dem Priester- nnd Lehrerstande, um im Anschluss an den 
deutschen vom heil. Vater Pius IX. approbierten Cäcilienverein den „Amerikanischen 
CäciUenverein" zu gründen. Der hochwürd. Dr. J. Salzmann, Gründer und Rektor 
beider Seminarien, wurde znm Vorsitzenden der konstituierenden Versammlung erwählt. 
Er besprach die Notwendigkeit und Wichtigkeit eines solchen Vereines, las die von 
einem improvisierten Komite ausgearbeiteten Statuten vor und forderte zur Wahl der 
erforderlichen Beamten auf. Das Resultat war folgendes: J. Singenberger, Präsident; 
C. R. Scholter, Theologe, Vizepräsident; J. Jung, Prokurator des Lehrerseminares, 
L Schatzmeister; F. W. Pape, Theologe, ü. Schatzmeister; J. Enzelberger, Theologe, 
korrespondierender Sekretär ; H. Karis, Lehramtskandidat, rekordierender Sekretär. Der 
hochwürdigste Herr J. M. Henni, damaliger Bischof von Milwaukee, Wis., übernahm 
das Protektorat über den jungen, so wichtigen Verein, über dessen Gründung er seine 
grosse Freude äusserte. Schon sechs Wochen nach der Gründung, am 21. Juni, fand 
durch die vereinigten Chöre beider Seminarien, unter Direktion des Vereinspräsidenten, 
im Priesterseminar die erste kirchenmusikalische Aufführung statt. Gregorianischer 
Choral, sowie Kompositionen von Palestrina, Haller, Croce, Hassler, Witt, Stehle und 
Singenberger wurden in vortrefflicher Weise zu Gehör gebracht. 

Das Entstehen des Vereines wurde allenthalben mit Freuden begrüsst; die Zahl 
der Mitglieder wuchs rasch; ermutigende Zuschriften aus allen Teilen der Union von 
Priestern und Laien trafen ein, besonders auch von Seiten vieler hochwürdigster Erz- 
bischöfe, Bischöfe und Äbte. Durch die nun im Laufe der Jahre abgehaltenen Vereins- 
versammlungen, verbunden mit mustergiltigen Vorführungen gregorianischen Chorales, 
sowie kirchlicher Tonwerke alter und neuer Meister, durch das im Jahre 1874 ins 
Leben gerufene Vereinsorgan „Cäcilia", durch mehrere vom Präsidenten veranstaltete 
Choral- und Direktionskurse, sowie durch die eifrige Thätigkeit so mancher Mitglieder 
hat der Amerikanische Cäcilienverein im Dienste der Kirche vieles, ja sehr vieles für 
die Besserung unserer kirchenmusikalischen Zustände gethan und erreicht Trotz all 
der vielen und grossen Hindemisse und Schwierigkeiten, welche der Ausbreitung des 
Vereins naturnotwendig hemmend entgegentraten, kann er am Ende des ersten Viertel- 
jahrhunderts auf eine segensreiche Wirksamkeit und auf Erfolge zurückblicken, welche 
Freund und Feind anerkennen rauss. Die Vereinsmitglieder mögen darum mit dank- 
erfülltem Herzen zu demjenigen aufblicken, für dessen Ehre allein sie so opferwillig 
gearbeitet haben, und zu ihm flehen, dass er auch fernerhin ihren Bemühungen für eine 
gottesdienstliche Musik nach den Vorschriften und dem Geiste der Kirche Segen und 
Gedeihen verleihe! — 

Man wird es ganz passend finden, dass die Feier des 25jährigen Jubiläums hier 
in St. Francis, Wis., an der Wiege des Vereines, in würdiger, für einen kirchlichen 
Verein geziemenden Weise begangen werde. 

Der Eröfihungsgottesdienst, Montag abend den 20. Juni, findet jedoch nicht in 
St. Francis, sondern in Milwaukee, und zwar in der St. Franziskus -(Kapuziner-) Kirche 



-» 143 \>' 

statt. Seit Bestand des Cäcilieüvereines wird in dieser Kirche jahraus-jahrein durchaas 
liturgisch gesungen, und ich betrachte es als eine Ehrenpflicht, den hochw. Kapuziner- 
vätern den ersten Teil des Festes anzubieten. Die Obern sowohl wie der Dirigent und 
Organist acceptierten denn auch bereitwilligst, und so ist durch Mitwirkung dieses 
Kirchenchores zugleich die Möglichkeit zur Darbietung wenigstens einiger Kompositionen 
für gemischten Chor geschaffen, während unserseits bei den Gottesdiensten am Dienstag 
und Mittwoch in der Priesterseminarkirche in St. Francis durch die beiden Chöre des 
Priester- und Lehrerseminares ausschliesslich Choral und Männerchöre geboten werden. 

Ich lade nun hiermit alle Mitglieder und Freunde des Amerikanischen Cäcilien- 
vereines zu dessen Jubiläumsfeier herzlichst ein. Besonders interessant dfirfte der Be- 
such von Seiten jener Herren aus dem Priester- und Laienstande sein, welche dem 
Vereine gleich bei seinem ersten Entstehen beigetreten und ihm durch die nun vor- 
flossenen 25 Jahre treu geblieben sind. 

St. Francis, Wis., 1. Mai 1898. J. Singenberger, 

Präsident des Amerik. Cäcilieüvereines.^' 



Vermisohte Naohriohten und Mitteilungen. 

1. W Stein weiler (Pfalz). Cäcilienverein, Dirigent: H. Lehrer Bayersdörfer. Im Laufe des 
Monates Juni findet in der hies. kath. Kirche die Aufstellanp^ einer neuen Orgel statt, welche von den 
K. Württemberg. Hoforgelbaumeistern E. F. Walker & Co. m Lndwigsbnrg erbant worden ist. Das 
nene Werk zählt 21 klingende Register, 3 Kopijelnngen, eine Eollektivanlage .Tuttl^ mit Koppeln und 
als Stenenmg eine „freie Kombination^ mia ist nach pneumatischem Kegelladensystem ausgeführt. 
Die Register verteilen sich wie folgt: I. Manual: Bourdon 16', Prinzipal 8', Gamba 8', Doppelnöte 8', 
Salicional 8', Gedackt 8', Oktave 4',.. Rohrflöte 4', Mixtur 2»/,' 4 fach. II. Manual: Geigenprinzipal 8', 
Lieblich Gedackt 8', Gam8horn8', Aoline 8^ Voix c61este 8' von 4' an. Fugara 4', Plauto dolce 4', 
ComettS' 3— 5 fach. Pedal: Violon 16', Subbass 16', Oktavbass 8', Violoncello 8'. Auf die fest- 
stehenden Kollektivanlsjgen Piano und Forte wurde verzichtet, weil man bei ihrer Verwendung selten 
die erwünschte Klangwirkung erreicht, man also bei immer gleicher Klangfarbe und bei dem- 
selben Stärkegrad bald ein oder mehrere Register zu viel, bald deren zu wenig hat Ungleich 
interessanter namentlich für jene Organisten, die zugleich Chorregenten sind und ihre Messen selbst 
begleiten mfLssen, ist die Anbringung einer Neuerung in dieser Orgel, der sogenannten ^freien 
Kombination". Der Organist ist dadurch, ohne fremde Hilfe beanspruchen zu müssen, in oie an- 

genehme Lage versetzt, mittelst Druckknöpfchen oder breitliegenden, über der oberen Manualtastatur 
egenden Registertasten jede erwünschte Registrierung vor dem Spiel vorbereiten d. h. 
frei einstellen und in jedem beliebigen Momente erklingen lassen zu können. Welcher 
Vorteil, zumal wenn man bedenkt, wie schwer z. ß. auf alten Schleifladenorgeln das Registrieren 
beim Spielen sich bewerkstelligen lässt. Diese Registrierungen sind demnach nicht ein für allemal 
dieselben, wie z. B. bei den KoUektivanlagen^ sondern man kann, soviel und so oft man will, jedes- 
mal eine andere Klangmischung brinp^en. Die freie Kombination, die zu beiden Seiten der Manual- 
klaviaturen untergebrachte Hauptregistratur und endlich die Kollektivanlage für Tntti und Koppeln 
lösen sich durch besondere Re^stertasten über der oberen Manualklaviatur gegenseitig aus. Die 
Kosten der Orgel stellen sich einschliesslich des Preises für das Gehäuse auf 7100 M. 

Mit begreiflicher Erwaitung und Spannung sehen deshalb die hiesigen Katholiken, welche 
seit dem Brande ihrer Kirche am 3. Oktober 1895, wobei auch die 1856 von Schlimbach in Speyer 
erbaute 20 registrige Orgel in Flammen aufging, auf die erhebenden Klänge der „Königin der 
Instrumente" verzichten mussten, der Anfstelning des neuen Werkes entgegen. Ea soll gleichsam 
die glückliche Vollendung und Ausschmückung unserer, herrlicher als zuvor aus der Äsche er- 
standenen ^ Vierzehn -Notnelferkirche" krönen. Bei der Übernahme und Weihe der neuen Orgel 
wird der hiesige C'äcilienverein ausser dem 4 stimmigen Psalm Laudate Dominum und der 4 stimm. 
Motette Jubünte Deo von Allmendinger beim Hocbamte Dr. Fr. Witt's Lucienmesse zum erstenmal o 
zur Aufführung bringen. An einem der darauflbigenden Sonntage findet sodann hier ein Kirchen- 
konzert statt, bei welchem sich mehrere auswärtige Cäcilienvereine beteiligen werden. 

2. ^*^^ Graz. Die Einrichtnng der nunmehr regelmässigen kirchenmnsikalischen 
lustrnktionskurse für unsere Diözese wurde in einer am 4. Mai 1. J. zu Graz stattgehabten 
Konferenz von Kirchenmusiken! in folgender Weise beschlossen: 

Der Kurs zerfällt in zw^i Lehrgänge, von denen der erste Harmonielehre mit besonderer 
Rücksicht auf das kirchliche Orgelspiel, Methode des Elementar-Gesan^nterrichtes, Liturgik, kirchen- 
musikalisches Repertoire und Choralgesang; der zweite Lehrgang Kontrapunkt, Musikgeschichte, 
Ästhetik der Kirchenmusik und Choralgesang umfasst. 

Den Beschlüssen dieser Konferenz entsprechend wird der Instruktionskurs als erster Jahr- 
gang am 19. September 1. J. in Graz eröffnet und dauert bis incl. 24. September (Montag bis Samstag). 
Der UnteiTicht wird in 3 Vormittags- (9 bis 12) und 3 Nachmittagsstunden (3 bis 6) erteilt. 



-ö 144 &- 

Zur Teilnahme am lustraktionskurBe äiud znuächst jene Herren berufen und berechtigt, welche 
als Chorregenten beziehunffsweise Organisten bereits fungieren und in gleicher Weise jene Herren 
Lehrer, welche auf einen Cfhorregentenposten reflektieren. 

Die Anmeldungen zur Teilnahme am Kurse werden bis spätestens 1. September d. J. beim 
»Sekretariate des Diözesan-Cädlienvereines, Albrechtgasse 5, in Graz entgegengenommen, wofern di** 
Zahl der bereits früher erfolgten Anmeldungen eine weitere Aufiiahme überhaupt noch ermöglicht. 

Den P. T. Kursteilnehmern kann für die Dauer des Kui*ses eine entsprechende Ermässigunir 
der Wohnung- und Verpflegekosten zugesichert werden, wenn sie die diesbezüglichen, vom Vor- 
stande des Diözesan-Cäcilienvereines getroffenen Vereinbarungen acceptieren. 

Nähere Auskünfte in dieser Angelegenheit erteilt das Sekretariat des Diözesan-Cäcilien- 
vereines in Graz, Albrechtgasse 5. 

3. t I^er in den Vereinsblättern oft genannte H. H. Erzpriester und Stadtpfarrer von Wart ha, 
Dr. Otto Birnbach, ein vorher kerngesunder Mann, erlag den 4. Juni — noch nicht 43 Jahre 
alt — einem Herz- und Nierenleiden. Seinen Eifer, der mit einer ausserordentlichen persönlichen 
Liebenswürdigkeit gepaart war, wird niemand bestreiten. Zu bedauern ist nur, dass er denselben 
auch stark bethätigt hat, um die den kirchlichen Vorschriften zuwiderlaufende Behauptung zu ver- 
fechten ^ beim einfachen Amte dürfe man in der Volkssprache singen. Geboren am 26. Juli 1855 
in Berlin, wurde er am gleichen Tage 1883 als Germaniker in Rom zum Priester geweiht, wirkte 
bis 1890 als Kaplan zu St. Sebastian in Berlin und Ottmachau; seit 28. Okt. 1896 stand er dem 
Archipresbyterat Camenz vor. Die kunstgerechte Renovierung der schönen Wallfahrtskirche in 
Wartna ist ein ehrendes Denkmal seines Wirkens. R. L P. 

4. So Herr Jakob Qnadflieg, bisher Lehrer und Organist an der Marienkirche zu Elber- 
feld, wurde am 1. Mai d. J. in seine neue Stellung als Schulrektor in der gleichen Stadt eingeführt. 
(Die Red. der Mus, «. beglückwünscht den ersten Eleven der K.-M.-Sch. und treuen Mitarbeiter für 
die musikalische Zierde des Gotteshauses zu dieser ehrenden Beförderung auf das herzlichste.) 

5. O Regensburg. Für den kirchenmusikalischen Kurs vom 15. Januar bis 15. Juli 1899 
erfolgten bis heute 19 Anfragen, von denen 6 ihre definitive Erledigung durch Ai±iahme in die 
Kirchenmusikschule gefunden nahen. Da nur 14 SchtUer programmässig zugelassen werden können, 
so ersucht der Unterzeichnete, unter Vorlage der verlangten Zeugnisse im Laufe der Sommermonate 
die Anmeldungen bethätig:en zu wollen. Erfahrungsgemäss können viele Priester und Lehrer, 
welche sich gegenwärtig in fester Stellung befinden, oftmals erst nach Monaten den benötigten 
sechsmonatlicnen Urlaub oder erbetenen Bescheid ihrer vorgesetzten Behörden erlangen. Um daher 
bei der Aufnahme der programmässigen Zahl von Schülern nicht behindert zu sein, erscheint es 
wünschenswert, dass die Aufnahmen mindestens drei Monate vor Beginn des 24. Semesters geregelt 
sind. — Schulprogramm und Statuten werden auf Wunsch gratis und ft'anco versendet: vgl. auch 
Mus. 8. 1897, 9. 120 und 183. F. X. Hab er 1, Direktor der K.-Ml-Sch. 

6. 15 Das alphabetische and Sachregister über Nr. 1501—2100 des Cäcilienvereinskataloges 
wird nicht nur der Nr. 6 des Vereinsorgans vom 15. ds. Mts., sondern auch der vorliegenden Nummer 
der Mus, s. gratis beigelegt, da die Arbeit vom Red. der Zeitschrift unter Beihilfe der jeweiligen 
Sekretäre der K.-M.-Scn. (ähnlich dem Sachregister von Nr. 1—1500) besorgt worden ist. Die 32 Seiten 
ausserordentlicher Beilage sollen dadurch wieder eingebracht werden, dass acht von den zwölf noch 
folgenden Nummern nur acht statt zwölf Seiten Text enthalten werden. — Wenn auch die 
meisten Abonnenten der Mus. s. zugleich die „^i^- Blätter für kath. K.-M.^ halten, also in den 
Besitz eines doppelten Exemplars des Sachregisters gelangen, so werden dieselben gute Verwendung* 
für das zweite Exemplar dadurch finden, dass sie es dem Chorregenten, Organisten oder Liventar 
überlassen. Leider sind diese Sachregister zum C.-V.-K. noch viel zu wenig bekannt und verbreitet; 
daher die unzähligen und lästigen Anfragen über Eirchenkompositionen, welche für diese oder jene 
Verhältnisse passend wären. Der kürzeste und beste Rat wird immer sein : „Nehmet und leset die 
Sachregister von 1—2100 des C.-V.-K., lasset euch mehrere der passend scheinenden Kompositionen 
von einer Buchhandlung zur Ansicht senden, wählt dann aus und kauft, was ihr brauchen könnt.^ 
Das beiliegende Register ist überdies durch jede Buchhandlung in Einzelausgabe zum Preise von 
40 /^ zu beziehen. 

Offene Korrespondenzen. 

Photogr. mit curr. vitae (vgl. Mus. s. S. 112) sendeten H. T. in K., R. H. in F. 

Nach dem Rhein. Artikel über Ghoralvortrag mit aufgedrungener Polemik werden mit Nr. 13 
beginnen. 

Gaben fUr die CScilienklrche. Obertrag von S. 133: 69 Ji 19 di, i. B. in S. 10 jfi, J. Q. in E. 15 M 
= 84 J( 19 ^. Vergelt's Gott! F. X. H. 



Druck und Verlag von Friedrich Piutet in Hegensburg, Gesandtenstrasse. 

Mit Beilagen: AlphabetiBches and sachlicheB Generalregister zum Yereinskatalog 

(No. 1501-2100) und Anzoigeblatt Nr. 11. 



Doppelnununer. 

1898. Regensburg, am 1. u. 15. Juli 1898. J^»- ]^ ^ \^ 



MUSICA SACRA. 

Gesrrttndet von Dr. Frans Xaver Witt (f 1888). 

Halbmonatschrift fflr Hebon^ nnd Fördernng der katM. KirchenmasilL. 

Herausgegeben von Dr. Frans Xaver Haberl, Direktor der Kirohenmuflikschule in Begensbnrg. 

Neue Folge X., als Fortsetzung XXXI. Jahrgang. Mit 12 Mnsikbeilagen. 



Die „Muiica $aem** wird am 1. nnd 16. jeden MonaU anagegeben. Jede der 24 Nunmani nmfaaat 12 Seiten Text. Die 12 Mnsik- 
beilagen (48 Seiten) wurden in den Nonunem 5, 7 nnd 8 yenendet. Der Abonnementpreis des Jahrgangs betrigt S Mark 4 die 
Beetellnng kann bei {ed«r Poetanstalt oder Bnchhandlnng erfolfren. — Bei der Reiohspost mit 20 Pf. Aufschlag. Bei franko Zusendung 

unter Streifband in Deutschland und Österreich-Ungarn 4 Mk. — ins Ausland 4 BIk. 80 Pf. 

iBbaltsflberileht: Nen nnd frQher erschienene Kirchenkompositionen: K. Deigendesch, G.Fischer, J. Oruber, 
Edm. Kretschmer, A. Lipp, Job. Meuerer, Ign. Mitterer, J. B. Molitor (2), 2 stimm. Offertorieu, G. Rathgeber, Jos. Renner jun. (2), 
Ant. Schwan, Joh. Singenberger , H. Tappert, P. Bonav. Waltrup. — Aas Archiven and Bibliotheken: Beiträge znr Oe- 
Kchichte der Choralbegleitong (von K. Walter). — Die Cäcilienkirche in Regensburg (mit 2 Abbild.). — Kirehenmosi- 
kalische Auffflhrnngen und Berichte aas: Salzbui^, Turin, Dresden. — Über Choralvortrag. ~ Orgauaria: 
Litteratur: Enr. fiossi, L. Bottazzo, Jac. Quadflieg. — Offene Korrespondenzen. 

Neu und früher erschienene Kirchenkompositionen. 

Zwei Votivvespem mit Falsibordoni für Männerchor von Karl Dei^endesfh^) sind 
geeignet, in ElerikaLseminarien, Lehrer- und Präparandenanstalten praktische Anleitung 
zur Aufführung einer liturgischen Vesper zu geben und als solche bei Nachmittags- 
andachten verwendet zu werden. Die sämtlichen Antiphonen, Psalmen, Hymnen und 
Magnificat der beiden Votivvespem sind in Transposition, abwechselnd als Choral und 
leichte Falsibordoni abgedruckt und mit kurzen Zwischenspielen, beziehungsweise Über- 
leitungen versehen. Die Antiphonen sind nicht harmonisiert, bei den Choral versen 
jedoch steht bezifferter Bass. In den Hymnen Fange lingua und Ave maris Stella ist 
nur die erste Strophe choraliter mit bezifferter Bassbegleitung abgedruckt, die übrigen 
sind mit Rezitationston und einer Orgelbegleitung versehen. Für die erste und siebente 
Strophe von Ave maris Stella ist eine einfache Komposition für 4 Männerstimmen ad Hb. 
beigegeben. Wenn die Rezitation, wie es sich geziemt, eine rhythmisch bewegte ist, so 
wiM man sich in der Begleitung mit einer geringeren Zahl von durchgehenden und 
ornamentierenden Noten behelfen njüssen. 

C. Fisfher^) komponierte dreizehn Magnificat über die 8 Kirchen töne (den 1., 3., 
4., 7. und 8. je zweimal) sowie das Benedictes im ersten Ton für das Triduum sacrum 
und im achten Ton für Weihnachten und Ostern als Falsibordoni für 5 gem. Stimmen. 
Jeder der fünfstimmigen Falsibordoni steht auf 3 Systemen. Die Psalmverse sind wegen 
der Teztverschiedenheit einzeln behandelt, entweder die geraden als Falsibordoni und 
die ungeraden mit der Choralmelodie, oder umgekehrt. Diese 6 stimmig. Cadenzen sind 
kräftig, klar und kürz, und werden eine hochfestliche Wirkung nicht verfehlen. 

^) Vom allerheil. AltarHsakrament und zu Ehren der sei. Jung^frau. Partitur l Ji bO ^; sind 
nicht auch Einzelstimmen erschienen? Verlag von A. Böhm in Augsburg. Der verehrte Herr Heraus» 
geber, Kgl. Seminarlehrer in Lauingen, ersucht, einige Stichfehler zu verbessern, da ihm vom Verleger 
eine dritte Korrektur nicht mehr zugesendet worden ist. Dieselben sind: S. 3 soll der Punkt bei 
AUduja im vorletzten Takt nicht bei a. sondern bei c stehen; S. 7 Vers 2 soll das c des ersten Basses 
einen Punkt haben ; S. 13^ ist in der Choralantiphon bei der Silbe tu von accubitu $§ statt a zu singen : 
S. 20 muss in der Intonation des Maffnificat auf die Silbe gni f b gesungen werden. 

Psal- 



«) Op. 9. 13 Intonationes Oantici „MagniflcaV* et 2 Intonationes Cantici: „Benedicts** cum Ps 
modus quae vulgo „Falsibordoni'' nuneupantur, V vocibus imparibus, seil.: C, A., T., B.ir., H. \'orl 
von L. .Schwann in Dilsscldorf ; Preis 4 M, von 10 Exompl. ab je .'1 M, T. genau. 



ag 



-ö 146 b>- 

Eine Messe, welche Jos. firiiber unter dem Titel „M.Mater dolorosa"^) für gem. 
Chor mit Streichquintett und 2 Hörnern mit Org. oder mit letzterer allein komponiert 
hat, kann nur vom Standpunkt eines Zugeständnisses an die vielen musikmachenden 
Chöre beurteilt werden. Besonders im Credo ereignen sich rhythmische Vorgänge, z. B. die 
oft wiederkehrenden Mensuren ^- _J^J^_J_J_, oder _J_Aj^J_, oder ^. ^ \ ^ ^ ^ 
welche mit den Sprachgesetzen und Deklamationsregeln in unlöslichem Widerspruche 
stehen. Der Text ist ja vollständig und genau, die Musik kurz und sehr leicht aus- 
fuhrbar — kombiniert. Dem Komponisten aber und den Chören muss man zurufen: 
„Excelsior!" 

Die Messe Nr. 6 für gemischten vierstimmigen Chor von Edm. Kretsf hmer ^) hat 
in liturgischer Beziehung den Vorzug der Textvollständigkeit aufeuweisen ; nur im Credo 
S. 11 muss de statt te Deo vero stehen. Sie ist im modernen Stile geschrieben, ein 
leitender musikalischer Gedanke ist nicht ausgeprägt. An Selbständigkeit der Einzel- 
stimmen mangelt es nicht, noch aucli an modulatorischer Abwechselung, dynamischen 
Effekten, zarten Stellen und markigen Rhythmen. Alle diese Mittel stehen jedoch zu 
wenig im Dienste des liturgischen Textes, sondern mehr in dem der absoluten Musik. 
Überdies sind tüchtige Sänger, beziehungsweise Treffer erforderlich. Wer durch Scharf- 
sinn neue melodische und harmonische Tonverbindungen ausklügelt, irrt gewöhnlich 
von den natürlichen und gegebenen Pfaden ab und verwickelt sich mehr oder weniger 
im Staudenwerk der Spekulation. 

Zwei Hefte mit je vier Veni sande Spiritus y das erste für gemischten Chor mit 
Begleitung von 4 Blechinstr. oder Orgel, das zweite für gem. Chor mit und ohne Orgel 
edierte Alban Lipp.^) 

Ein Requiem für 4stimm. gem. Clior mit Orgel oder 4stimm. Blechbegleitung 
von Job. Heilerer^) weist wohl keine holie Opuszahl auf, ist aber nach musikalischer 
und liturgischer Seite durchaus entsprechend, nicht schwer und sehr zu empfehlen. Der 
liturgische Text ist vollständig, und auch beim Dies irae wurden sämtliche Verse kom- 
poniert, sodass eventuell von der Indulgenz, einige Strophen dieser Sequenz zu übergehen, 
ohne Störung und mit kluger Umgehung der offenen Frage, welche Absätze man aus- 
lassen könne,*) Gebrauch gemacht werden kann. Im Responsorium Libera ist in anerken- 
nenswerter Weise auf die sämtlichen vorgeschriebenen Wiederholungen Rücksicht genom- 
men und auch das Kyrie etc. am Schlüsse in Choralmelodie abgedruckt. Die Orgel oder 
statt ilirer 2 Trompeten und 2 Posaunen sind sehr diskret, meistens nur als Stütze 
für die Singstimmen und zur Vermeidung des Sinkens der letzteren behandelt. Wenn 
freilich Chöre an die Ausführung dieses Requiem gehen, welche kaum sechs Takte zu 
singen vermögen, ohne zu detonieren, dann mag der Einsatz der Orgel oder der In- 
strumente zu einer musikalischen Höllenqual werden; solche Sängen haben voraussicht- 
lich überhaupt keinen Geschmack und Sinn für die Schönheiten eines Vokalsatzes. 

Eine Sammlung von zwölf Tantum ergo mit Genitori für gem. Chor mit Orchester- 
begleitung, auch 4stimm. mit Orgel ausführbar, komponierte Ignaz Mltlerer^) Unter 

M Op. 51. Au8g. mit Instr.-Bcgl. 6 Ji, mit Singstn. und Or«;. 4 M kompl. A. Böhm & Sohn 
in Augsburg. • 

') Op. 56. Part. 2 j« 40 ^, St. a ao ^. Otto Junne in Leipzig, Schott freies in Brilssel. 

') Im ersten Hefte ist je eine Nummer von F. Bieger, P. (rricsbachcr, J. B. Thaller und Lipp, 
im zweiten komponierte Lipp zwei, J. A. Troppmann und J. B. Thaller je eine Nummer der bekannten 
Antiphon Veni sancte Sidritus. Im 2. Heft wird konstant fehlerhaft reiMnorum als ein Wort ge- 
schrieben, im 1. begeht nur Griesbachcr diesen Fehler nicht. -- A. Böhm & Sohn in Augsburg. Preis: 
1. Heft Part. 1 J(, St. a 25 i?j, Blechstn. zus. 50 ^; 2. Heft Part. 70 v^ Singstn. ix 20 ^, 

*) Op. 4. Fr. Pustet in Regensburg. Part. 1 M <>0 ^, Singstn. ä 20 ^, Instr.-Stn. a 15 ^. 
r. genau, m. Jahr. 



6 



) Nach der Privatanschauung des Unterzeichneten sollten, wenn irgendwie möglieh, die L, 9.. 
10., 12., 14. — 19. Strophe mit Amtn sreaungcn werden. 

*) Op. HO. Org.- u. Direktionsatimme 90 kr.. Singstn. a 45 kr., Orchesterstn. 1 fl. 80 kr., kompl. 
4 fl. 50 kr. Innsbruck, Joh. Gross (S. A. Reisa), in Deutschland durch Keuyhtinger & Glcichauf in Regensburg. 



dem Titel „Laudes SS. Sacraiiienti". Die zwölf Stücke können in vierfacher Art aus- 
geführt werden : a) in voller Besetzung, nämlich zum Streichquintett Klarinetten, Hörner, 
Trompeten, Posaune und Pauken bei Nr. 1, 3, 5, 6, 9 und 11, b) bei den übrigen 
Nummern Streichquintett, Klar, und Hörner, c) mit Streichquintett allein, wobei die 
Orgel mit streichenden Stimmen gebraucht werden kann, wenn der Gesangschor stark 
besetzt ist, d) nur mit Orgelbegleitung. Da gerade dieser heilige Text seit etwa 
l(K) Jahren in Instrumentalkompositionen ausserordentlich nachlässig, tändelnd, ja skan- 
dalös behandelt worden ist, und ein ganzer Sumpf blasphemischer Fange lingua und 
Tantum ergo nachgewiesen werden kann, so ist das Beginnen und Unternehmen des 
hinlänglich berühmten Komponisten, den liturgischen Text des grossen Aquinaten in 
mannigfaltigster Weise nach Seite der Melodie, des Rhythmus und der Harmonie in 
modernem Stile zu bearbeiten und auch die Instrumente, wo sie üblich sind und gut 
besetzt werden können, zum Schmucke und Festesglanz heranzuziehen, anerkennens- 
wert und löblich. Mögen diese zwölf Tantum ergo dazu beitragen, dass gemeine 
Instrumentalmache von unseren .Kirchenchören verschwinde. Auch ohne Instrumente 
mit der einfachen Orgelbegleitung werden dieselben für die Fronleichnamszeit und bei 
Segensandachten sich den Beifall der Kirchenchöre erringen. 

Eine äusserst schlichte und leichte, in den vier Männerstimmen durchweg homo- 
phon gehaltene Messe von 4. B. Holitor^) ist zu Ehreir des hl. Johannes des Täufers 

geschrieben. Der I. Tenor überschreitet niemals das /*, der II. Bass das F. Der Text 
wird ohne Aufenthalt verständlich und gut deklamiert und dadurch eine grosse Kürze 
bei der Ausführung erreicht. Im Credo ist bei Et resurrexit, Et in Spiritum und Et 
unam aandam harmonische Bezitation angewendet, welche besser vermieden werden 
konnte, da alle übrigen Teile in^der Mensur stehen. Eine leichtere Messe für Männer- 
stimmen, als dieses Op. 3^ wird ^ohl kaum existieren. Sie lässt übrigens eine schwung- 
volle Direktion und einen deklamatorisch belebten Vortrag zu und wird auch von den 
schwächsten Chören gut zu Oehör gebracht werden können. 

Unter dem Titel „Cantus sacri*'''*) Op. 33 edierte J. B. Molitor eine 

grosse Sammlung lateinischer, fast durchgehends liturgischer Gesänge für Männer- 
stimmen (110 Nummern). Die meisten Kompositionen sind vom Herausgeber, 4 von 
Witt, 3 von P. Piel, je 2 von Ett, Aiblinger, A. Wiltberger, P. Greg. Molitor, 
P. U. KommüUer, Ed. Stehle, je 1 von Dr. Ahle, Casciolini (das Fanis Angelicus ist 
nicht von Baini, wie Ref. schon vor Jahren quellenmässig nachgewiesen), P. Doss,^) 
Durante, Groiss, Martini, V. Kuffo und P. H. Thielen. Antiphonen, Motetten und Offer- 
torien zu Ehren des allerheil. Altarssakramentes, der Muttergottes, für die Advent-, 
Fasten-, Passionszeit und Charwoche bilden den Hauptinhalt dieser praktischen und 
auch schwächeren Männerchören leicht zugänglichen Sammlung.*) Im Vorwort sind 
recht beherzigenswerte Gedanken über „leicht ausführbare Kirchenkompositionen" aus- 
gesprochen und Referent stimmt unter gewissen Voraussetzungen gern dem Satze bei: 
„Chöre, die mit einfachen, kirchlichen Kompositionen beginnen, werden zu reger Thätig- 
keit angeeifert, weil sie ohne grosse Mühe und Zeitaufwand frühzeitig die Fertigkeit 
erlangen, das Gelernte beim Gottesdienste in würdiger Weise vorzutragen. Lust und 
Liebe zur Sache werden wachsen und das Verlangen erwecken, neue, grössere und 
auch kunstreichere Werke kennen zu lernen, zu üben und aufzuführen." Ein beson- 
derer Vorzug dieser Sammlung sind die geringen Anforderungen, welche an den I. Tenor 
gestellt werden; derselbe berührt hohe Lagen nur vorübergehend und schliesst niemals 
in denselben. 

^) M. in hon. S. Joa. Bapt. ad 4 voc. aeqii., Op. 32. Fr. Pustet in Regensburg; T. genau, mit J. 
Part. IM 20 /^, Stimmen k 15 \ 

') Fr. Pustet in Regensburg. Dem hoch würdigsten Herrn Bischof Joh. Bapt. Schöbcl von 
Leitmeritz gewidmet. Part. fUr 112 Seiten in Quart 4 M 80 ^, Stimmen (jede 47 Seiten) 4 1 Ut 80 ^; 
mit Jahr. 

') Über die Litaneien vom Herzen Jesu siehe Mus, a. 1898, Nr. 10, S. 116! 

*) Im Offertorium des 2. Adventsonntags muss convertens in cofiversus und in Nr. 44 Jmtitint* 
korrigiert werden. 



-<3 148 &h 

Über den Inhalt der Musikbeilagen zur Mtis. s. wurde bereits S. 96 kurz berichtet. 
Nunmehr ist auch die Einzelausgabe der Zweisttniiii. Off ertorien ^) mit obl. Orgelbegl. 
(2. Bd., 3. Heft, vom R'oprium de Tempore) erschienen mit 14 Originalkompositionen 
von Conze, Ebner (2), Griesbacher (2), Haller (2), Kornmüller, Schildknecht, E. Schmid, 
A. Wiltberger (4), Sechs von den 14 OflFertorien vom 3. Sonntag nach Ostern bis zum 
Dreifaltigkeitsfest sind für C. und A., darunter 2 für C. und 2 A., drei für vereinigte 
Ober- und ünterstimmen, fünf für T. u. B. Auch dieses Heft wird gleich den bisherigen, 
nicht nur an den genannten Sonn- und Festtagen, sondern auch bei Votivämtern zu Ehren 
der hl. Dreifaltigkeit oder des heiligen Geistes, sowie bei Heranbildung der Sänger zum 
imitatorischen und polyphonen Kirchengesang, zu welchem die Unabhängigkeit der Stimmen 
Vorbedingung ist, gute Dienste leisten. 

Ein Requiem für 4stimm. Männerchor mit Orgelbegl. von G. Rathgeber^) kann 
gut empfohlen werden. An Requiem für Männerstimmen mit Orgel, welche bei Leichen- 
begängnissen von Priestern oder Lehrern, zu denen gewöhnlich sangeskundige Mit- 
brüder oder Kollegen sich in grösserer Anzahl einfinden, aufgefiihrt werden können, 
ist noch kein Überfluss; nur hüte man sich, das Requiem ohne Probe vorzutragen, ob- 
wohl es keine besonderen Schwierigkeiten enthält, da die Orgel helfend eingreift. Har- 
monische Kecitationen bei Te decet und dem Anfang des Graduale konnten vermieden 
werden. Vom Dies irae sind nur fünf Strophen in Choralmelodie abgedruckt, der 
Y- Hostias im Oflfertorium wird von allen Stimmen auf einem Ton recitiert. Mit Aus- 
nahme des Schlusskyrie ist das 1^. Libera liturgisch richtig durchgeführt. 

Zehn Vem Creator für gem. Chor (fünf 4 st., drei 5 st., ein 6 st. und ein 8 stimmiges) 
Op. 34 a und vierzehn Fange lingua für gem. Chor (sechs zu 4, drei zu 5, zwei zu 6, 
eines zu 7, zwei zu 8 Stimmen) Op. 34 b komponierte Jos. Renner Jun.^) in festlich 
modernem Stile für jene liturgischen Funktionen, in denen zur Anrufung des hl. Geistes 
oder bei eucharistischen Andachten solche Gesänge häufig gebraucht werden. Im 
Hymnus Veni Creator sind die erste, fünfte und letzte Strophe unterlegt; auch ist auf 
die Veränderung der letzten Strophe während der österlichen Zeit Rücksicht genommen. 
Bei den meisten Nummern kann im Bedarfsfälle die Choralmelodie in entsprechender 
Transposition für die übrigen Strophen eingelegt oder Rezitation derselben angewendet 
werden. Beim Hymnus Fange lingua sind durchweg die sechs Strophen abgedruckt. 
Für Abwechselung im Rhythmus, in harmonischen Fortschreitungen, chromatischen Durch- 
gängen und dynamischen Wirkungen ist reichlich gesorgt. 

Eine Messe für 4 Männerstimmen mit obl. Orgelbegl. zu Ehren des hl. Petrus von 
Anton Schwarz steht nach dem Urteil des Referenten an der Grenze des kirchenmusika- 
lischen Stiles, nicht so fast wegen Melodiebildung — die Motive des Kyrie kehren 
vielmehr bis zum Überdruss wieder — sondern wegen Mangel an vollständiger Aus- 
arbeitung derselben. Um diesen Defekt zu bemänteln, greift der musikalisch offenbar 
reichbegabte Autor zu allerlei äusserlichen Mitteln. In der Orgelbegleitung, die fleissig 

») Regensburg, Fr. Pustet, 1898. Part. 1 M, 2 St. ä 30 ^. T. genau; in. Jahr. 

^) M. pro Def. Op. 18. Regensburg: , Fr. Pustet. T. genau, am Schluss des Libera fehlt jedoch 
KyrU etc.; m. Jahr. Part. 1 Ut 40 /^, St. ä 15 ^. 

») Op. 34a. Part. 2 fr. 50 cts., St. k 30 cts., Op. 34b. Part. 3 frs. St. k 40 cts. Leipzig, 
Otto Junne und Brüssel, Schott fröres, ohne Jahr. Die Bemerkung des Verlegers: „tous droits d*execuHo7i 
publique et de reproductian riaervis*^ hat für Prankreich und Belgien volle Geltung, für Deutschland 
und Österreich gilt nur das Verbot des 'Sa.chdrncks (reproductim), nicht aber der. Aufführung (executimiK 
In neuerer Zeit gehen nämlich Autoren, Komponisten und Musikverleger in Österreich und teilweise 
auch in Deutschland mit dem Gedanken um, eine Gesellschaft, von welcher auch die Aufführungsrechte 
erworben werden müssen, ins Leben zu rufen, ähnlich wie bei Opern, Operetten u. s. w. Für die 
kirchenmusikalische Produktivität könnte das Zustandekommen einer solchen Gesellschaft zu einem zwei- 
schneidigen Schwerte werden. Die Notenfabrikanten und die wirklichen Komponisten einerseits, die 
schwachen und die guten Kirchenchöre anderseits werden sich voraussichtlich in zwei Lager teilen! 
Diese Perspektive in die Zukunft hat auch Literessc für die Rntwickolung des Cäcilienverems , sowie 
für das Absterben oder Aufblühen unserer katholischen Kirchenchöre. „Qui vivra, verra!" sagt der 
Franzose, der Italiener aber: „chi viwä vedrä;" wir Deutsche lassen uns Zeit und übersetzen: ,,wer'.s 
erlebt, wird schon sehen, was herauskömmt!" 

*) Op. 12. M. in hon. S. Petri. Schwann in Düsseldorf. Part. 2 Ji 50 ^, Stimmen a 20 .^. 



-» 140 &- 

mit FiBgersatz versehen ist, hilft Abwechselung der Manuale und der Register über 
leere ünisonistellen oder siissliche Soli einzelner Stimmen hinweg. Chromatisch - modu- 
latorische Einschaltungen suchen für neue Wirkungen zu sorgen. Auf diese Weise wird 
der Eindruck längerer Sätze, besonders des Credo ein unruhiger; sie spannen nicht, 
sie überraschen nur und erinnern zu sehr an weltliche Männerchöre, in welchen solche 
Tendenzen weniger gefährlich und yerfahrerisch sind, da man in diesem Genre den 
Effekt programmässig pflegt. Der liturgische Text ist in dieser Petrusmesse durch die 
subjektiven Stimmungen des Komponisten bald lieblich idyllisch, hald hochpathetisch 
und dramatisch behandelt, stets aber würdig. 

Von der Messe Job. Singenberger^s zu Ehren der heil. Familie liegt die Aus- 
grabe A für a T. und B. mit Orgelbegl. zur Besprechung vor. Was in Mtis, $. S. 103 
bei der Ausgabe für 2 S. und A. empfehlend und lobend geschrieben wurde, kann auch 
für diese Bearbeitung gelten; die Messe wird in der Besetzung für drei Männerstimmen 
ohne Zweifel noch besser wirken, da die dunkleren Tonfarben der Männerstimmen mit 
den helleren Tönen der Orgel in reicherer Abwechselung sich verbinden. 

Eine höchst einfache, wirklich kinderleichte und geföUige Messe für 2 Oberstimmen 
mit Orgelbegl. schrieb Heinr. Tappert') zu Ehren der hl. Schutzengel. 

Eine Litanei vom hl. Namen Jesu für vier gem. Stn. schrieb P. Bonav. Waltrop ^) 
(). F. M. mit Zwischensätzen für 3 st. Männerchor. In den Vorbemerkungen werden 
über die einstimmigen taktfreien Sätze, sowie über die Einschaltungen des dreistimmigen 
Männerchores die notwendigen Anweisungen gegeben. Die Litanei ist äusserst einfach, 
recht andächtig, und liturgisch genau. Ein Tantum ergo mit Oenitori für gemischten 
Chor ist beigenigt. F. X. H, 

Aus Archiven und Bibliotheken. 
Beiträge zur Geschichte der Choralbegleitung. 

Von K. Walter in Montabaur. 

I. Vor einiger Z»»it erwarb ich von eiuer Familie aus Winkel im Rheingau folgendes Buch 
für meine Bibliothek: .Choral-Schlag-Buch, In welchem der Generalbass mit dem Unterschied 
sine mensura zu dem Choral-Gesang ist componiret , und zwar ausgesetzt und abgetheilt zu sehen, 
welche Noten zu dem Discant-Griff für die rechte Hand, und welcne Noten zu dem Bass- Griff für 
die linke Hand gehören, welches deneA,jenigen, so nur den General-Bass gedencken zu lernen, auch 
Anfangs zum Vortheil dienet. Vorhero ist eine kurtze Unterriclitung von dem General-Bass, und 
von dem Cantu Chorali und Fifi^urali beygefügt. Zur Nachricht. Weilen der Cantus Choralis ver- 
schiedentlich, und einer nach dem andern, wie dieser, in den Druck erfolget, derowegen aus welchem 
gedrucktem Choral-Buch derselbe genommen seye, davon ist der Titulus eines jeden Theils, wie hier 
m pagina prima, allemahl zu sehen. Par» prima. Der Choral -Gesang ist genommen aus dem 
("horal-Bnch, dessen Titulus : Manuale eccleaiasttcum pro Archi-Dioecesi Moguntina^ complectens Missas etc. 
Item aus dem Choral-Buch, dessen Titulus : Extracttis AntipJumarii, complectens Vesperas Dominicarum 
et Festorum totius anni pro Parochis, Archi-IHoecesis Moguntinae, Breviario Bomano, Cantui vero Gre- 
ooriano accommodatus. Aus alleinigem Motivo zum nothwendigen Gebrauch bei dem heiligen Gottes- 
Dienst, und zum leichten Begriff und Nutzen für die Anfänger, und für die nicht Gegründete. Ein- 
gerichtet von Gerardo Lentz, Ludirectore in Gaubickelheim, Archi-Dioecesis Moguntina. 1761. (htm 
Apirrohatione et Permiasu Suiteriorunr. Moguntiae, Ex Typogr. Klect. Aulic. Academ. p-ivil. apud Haeredes 
Haeffner, per Joann. Benjam. Waylandt.** Querform. 72 S. 




derowegen würdig gefunden, dass solche Choral- Schlag- Bücher in Kupffer gestochen, und in den 
Druck Defördert werden. Welches wir Ends-Ünterschriehene hiermit anprohieren. In ndem Joannes 
Michael Schmitt, Churfürstlicher Capell- Meister in Maynz.*) iYanz Aaverius Richter, Cammer- 

») M, in hon. S. Familiae Jesu, Mariae, Joseph. Part. 1 j« 20 ^, Stn. k 15 ^. Fr. Pustet in 
Regensburg. T. genau, m. J. 

*) Verlag von J. Singenbergcr , St. Francis, Wisc. Für Deutschland bei Bcnzigcr, Herder und 
laustet. Preis unbekannt. 

■) Part. 1 Jiy Stn. ä 15 ;^. L. Schwann in Düsseldorf. T. genau. 

♦) F^tis, Biogr. univers. des musiciens VIII. 477. Gerber, hiBtorisch-biogr. Lexikon der Ton- 
künstler. 11. Leipzig 1792. Sp. 438. Gerber, Neues historisch - biogr. Lexikon der Tonkttnstler. IV. 
Leipzig 1814. Sp. 92. Mendel, Musikalisches Eonversations- Lexikon. IX. Berlin 1878. S. 127. 
Schilling, Encyclopädic der gesamten musikalischen Wissenschaften. VI. Stuttgart 1838. S. 228. 



•^ 150 DH 



Virtnos und Compositeur von Ihro Ghorfl. Dhlt. zu Pfaltz.^) Don Giuseppe Ludoli, Maestro di Capella 
della Sua A. S. ßlect. di Colon. Georgius Fridericus Cron,') Churfürsthch-Trierischer Capell-Meister. 
Frandscus Rietschel, Ihro Churftirstlichen Durchlaucht zu Pfalz erster Hof- Organist. Joannes 
Ignatius Maxfelder, Ihro Churfürstlichen Durchlaucht zu Pfabs zweyter Hof - Organist. Joannes 
Antonius Schwachhofer, Churfürstlicher Concert-Meister in Maynz.') Joannes Adamus Becker, 
Churftirstlicher Hof- Organist in Maynz. Aegidius van den Eden, Cammer -Virtuos und Organist 
von Ihro Churfürstlichen Durchlaucht zu Colin. Franciscus Anschütz. Organista Aulae Trevirensis. 
Fridericus Stark, Vicarius et Organista Metropol. Mogunt.*) Philippus Carolus Vogelmann, 
Vicarius et Succentor Metropol. Mo^;unt. Theodorus Eltz, Succentor etMusicae Director Ecdesiae 
Metropol. Colon. Joannes Gregorius van der Linden, Organista Metropol. Colon. Wilhelmus 
Gern, Ecclesiae Cathedralis Wormatiensis Organista. Ernestus Melchior Rosalino, Stadt-Organist 
in Manheim. Joannes Carolus Prochaska, Kector Manhemii. J. G. Petz, Organista ad Gradus 
B. Mariae Virginis et ad S. Quintinum in Maynz. Benedictus Löscher, Ord. Praedicat. Organista 
An Maynz. 

Die „Kurtze Explication üher das Choral- Schlag- Buch*^ enthält u. a. folgende interessante 
Sätze: „Unter dem Choral-Schlägen ist zierlich, kleine Läuffger oder Gänge bisweilen einzufuhren: 
bey den Cadentzen und sonsten, wo es vonnöthen, Triller zu machen. Zu dem Choral -Gesang offt 
die Orgel nicht stärcker angehen lassen, als wie nur nöthig, den Chor bey dem Thon zu erhalten. 
Mit dem Pedal bey einer oder mehreren Haupt-Bass-Noten Interim als ein wenig zu pausiren. Aus 
dem Choral -Schlag -Buch können hin und wieder nach Belieben einige Sachen in den Figural ge- 
setzet, daraus Praeludien und Fantasien gemacht werden." 

Folgende Gesänge sind in dem Buche mit einer Orgelbegleitung versehen: das (hdinarium 
Missae, die Missa pro Defunctis, das Te Deum laudamus, die Complet, die Hymnen für die Haupt- 
feste des Kirchenjanres, das Magnificat in den 8 Kirchentonarten und die 4 marianischen Antiphonen. 

Besonders interessant ist die angewandte Notation. Es ist dieselbe, welche über 100 Jahre 
später von H. Oberhoffer,*) J. E. Habert.®) P. Piel und P. Schmetz^ hauptsächlich aus dem Grunde 
gebraucht worden ist, um in der Melodie jegliche Vorstellung von Mensur zu unterdrücken.*) 

Einige Proben aus dem Werke des G. Lentz mögen hier Platz finden: 



Lau 



da 



mus 



te. 



f 



£"^ ^ iiT-rj^."^^ 



^=i=^ 



4=Ä- 



\ 




Ky - ri - e 




r 

*) Der Name dieses Komponisten ist handschriftlich nachgetragen worden. Fetis 1. c. VII. 247. 
Gerber l. c. IL 283. Neues Lexik. HL 854. Mendel 1. c. VlIL 335. Schilling l. c. V. 734. 

M. f. M. 1892, S. 37. 

») Gerber 1. c. IL 479. Schilling 1. c. VI. 296. 

*) Gerber 1. c. H. 562. Neues Lexikon. IV. 251. SchilHng 1. c. VI. 469. F6tis 1. c. VIIL 113. 

*) Die Schule des katholischen Organisten. Op. 36. Trier 1869. 5. Aufl. 1896. 

^) Besponsorien bei der heil. Messe. Missa in Dominicis per annum. Gmunden (Selbstverlag). 

^) Orgelbegleitung zum Ordinarium Missae. Düsseldorf 1887. 2. Aufl. 1894. — P. Schmetz, die 
Harmonisierung des gregorianischen ('horalgcsangcs. Ein Handbuch zur Erlernung der Choralbegleitnng. 
Düsseldorf 1885. 2. Aufl. 1894. 

*) Diese Illusion wird aber durch die mensurierten Werte der begleitenden Stimmen wieder zer- 
stört! — Diese Publikation unseres verehrten H. Mitarbeiters wird besonders wertvoll durch die für die 
K.-Mus.-Gesch. des 18. Jahrb. interessanten Namen der „Referenten", welche ihr Urteil über das Werk 
von G. Lentz abgegeben haben. Die Einrichtung der Referate des Cäc. -Vereins -Kataloges, sowie die 
Methode, die Choralmelodien mit schwarzen Noten darzustellen, ist also bereits vor mehr als hundert 
Jahren üblich gewesen! Wahrlich: Nihü stth seile novum! F. X. H, 



-t3 151 E>- 






e 



lei 



8on. 




::^: 



^^^^^^^^^^^ 




1 



S. 1. 



Pff#F"=^==^g^ 



Di 



es 



i - ne, di 



es 



il - la. 



^fl=^-^ 



2e 



±± 



t 



ir 



S. 31. 



'* 



-S- 



=p 



ti 



i: 



-i 




l 



Als Anhang? sind dem Bucht' vorschiedeue deiitscho ( handschriftliche) „Gesäuge zum Amt*' 
der heiligen Messe, welche bei den K. K. Regim, pflegen gesungen zu werden", beigefügt worden. 
Die nichtssagenden Text« mit ihren wässerigen Melodien erweisen sich als echte Kinder des aus- 
gehenden 18. Jahrhunderts. Ein Teil dieser verwerflichen Produkte stammt, soweit ich feststellen 
konnte, aus den genügend bekannten Gesangbüchern von Salzburg, St. Gallen, Konstanz und Frei- 
burg, sowie aus dem fast unbekannten Werke: „Melodien zu dem Katholischen Gebeth- und Gesang- 
buch des Landkapitels Dietkirchen im Herzogthum Nassau. Hadamar 1823. Im Verlage der neuen 
Gelehrten Buchhandlung". Querform., I. Abtheilung 66 Seiten, IL Abtheilung 61 Seiten. 



Die Cäcilienkirche in Regensburg 

beziehungsweise der Neubau eines Gotteshauses im romanischen Stile mit einer Seelsorg- 
stelle für das Ostenviertel der Stadt findet nicht nur in den hiesigen Kreisen, sondern 
auch auswärts lebhaftes Interesse. 

Den Nachrichten, welche in Mus. «., S. 114 gegeben wurden, können heute nach- 
folgende Thatsachen angereiht werden. Eine Versammlung, welche am 2. Juni, auf 
schriftliche Einladung des H. H. Dompropstes, Prälaten Dr. Kagerer, an mehrere an- 
gesehene Geistliche und Laien der Stadt, abgehalten wurde, zeigte erfreuliche Über- 
einstimmung über Notwendigkeit und Nützlichkeit der projektierten Kirche. Es wurde 
der Beschluss gefasst, einen Kirchenbauverein „St. Cäcilia" zu gründen. Die Nachricht, 
dass von Seite der Kirchenmusikschule ein namhafter Beitrag, bestehend in der 
Schenkung des Bauplatzes, eines Hauses mit Garten für den Seelsorger und der Baar- 
summe von 30000 Jk geleistet werde, so dass der zu gründende Verein nur mehr 
die Summe von 150000 Jh aufzubringen habe, ermutigte zur beschleunigten Aus- 
fuhrung des Statutenentwurfes für den Kirchenbauverein. Se. bischöflichen Gnaden er- 
klärten überdies, dass er selbst als Bischof von Regensburg, auch für seine Nachfolger, 
Bauherr und Protektor der neuen Kirche sein wolle. In einer zweiten, grösseren Ver- 
sammlung am Feste des Aloysius (21. Juni) wurden die Statuten des Vereines beraten 
und angenommen, sowie der aus zwölf Personen bestehende Ausschuss gewählt. Nach 
obrigkeitlicher Genehmigung dieser Statuten und Anerkennung des Vereins werden die 
Sammlungen beginnen können. Der Mindestbeitrag eines Vereinsmitgliedes ist auf 20 ^^ 
monatlich festgesetzt. 

Wenn der Red. der Mtis. s. auch nicht erwarten kann, dass sich die Leser dieses 
Blattes, die Mitglieder des Cäcilienvereins und die früheren Herren Eleven der Kirchen- 
musikschule in dem Masse für die Cäcilienkirche interessieren und erwärmen, als die 
Kreise der Stadt Regensburg selbst, so wagt er doch im Hinblick auf die edlen Zwecke, 
zunächst die Ehre Gottes und das Heil der Seelen % dann unter Hinweis auf das Andenken 

*) Für die Stadt wurden weitere Motive namhaft gemacht: 1) die Notwendigkeit einer neuen 
Kirche im ÖHtenviertel, da in Regensburg bekanntlich aUe Kirchen im Zentrum der Stadt liegen, während 




Ältliche, von <»r WaluMburg«rttnit< aut ilchttwri Selt«n(afid« mit Sakrittei. 

der Männer, welche zuerst die KirchenDHisikreform von hier ans in weitere Kiei.se 
trugen (s. Mus. s. S. HB), auf das 20jährige Pontifikat Leo XIII., auf das nahende 
Ende des 19. Jahrhunderts, das mit Zustimmung und Billigung des hl. Vaters in der 
ganzen katholischen Welt durch Almosen und Gebete feierlich begangen werden soll, 
auf das im Jahre 1900 stattfindende 25jährige Jubiläum der hiesigen Kirchenmusik- 
schule, die höfliche Bitte und freundliche Einladung, noch im Laufe dieses Jahres, etwa 
bis zum Feste der hl. Cäcilia, entweder dem hiesigen Kirchenbauverein „Sancta Cäcilia" 
durch einen jährlichen Beitrag von a Jfc 40 ^ — Hunderte und Tausende von Mark 
sind natürlich nicht ausgeschlossen — beizutreten, oder durch eine einmalige Gabe fiir 
die erste Cäcilienkirche in Deutschland seit der Verehrung der hl. Cäcilia als Patronin 
der Kirchenmusik , Bausteine an den Unterzeichneten einzusenden. Die einmaligen 

enh .-VuxdehnuDg der Staut nach Westen und Osten die let/teic Oegend Kiemliüh weit von einem Güttea- 
hnuee entfernt sei und die Dompfarrei an Seelen^ahl immer mehr zunehme. 3) Dass seit mehr nls 
!i90 Jahren in Regensburg keine neue Kirchi? mehr gebaut worden itei, obwohl die Einwohnerzahl min- 
destens um das dreifache gestiegen ist. 3) Die Erinnerung an das Mjährige Episliopat des HochwUrd. 
DiOzesanbischofs Ignatius und an die 150 Jahre, welche seit dem Einzug der Thum und Taiis'sehea Ptlraten- 
familie in Hegenshurg (dies JubilSum wird im Herbst feierlieh begangen werden) verflossen nind. 



-13 153 a- 







HBrdlich« gegen die RelcKtitraue gBrlchtete Hauptanticht 

Gaben auswärtiger Freunde werden in eigenem Buche gesondert von den Beiträgen 
aus hiesiger Stadt verzeichnet und sollen zunächst dazu dienen Orgel und Glocken 
in stilgemässer und den mn^ikaliiächen Anforderungen entsprechender Weise zu be- 
schaffen. Da der Hauptaltar der hl üäcilia zugedacht ist ) so wäre es höchst erfreu- 
lich, wenn die Gaben der Etrchenmusikfreunde so leicblich fliessen dass em würdiger 
(.'iborinms-Altar aus Marmor durch diese Beiträge geschaffen werden konnte 

Dem Grundnss der mehr als ^noo lersonen fassenden Cäcihenkirche (s S. 114) 
folgen hier die ostbche Seiten and die nbrdbche Hauptfa^ade der Kirche deren Pläne 
von einem hiesigen Architekten dem Kgl Ereis und ßegierungshauassessor Friedrich 
Niedermeier, entworfen sind Wenn Gott seinen Segen die heibge Cäcilia ihre Für- 
bitte und die hiesigen und auswärtigen Gunner und Wohlthäter die übrigen Mittel 
spenden, dann können no h in diesem Jahre die Grundmauern wachsen so dass die 
Kirche im Jahre l'^OO dem öffentlichen Gottesdienste übergeben werden kann 

Regensburg am Feste des hl Johannes Baptist 

des Schutzheiligen der Kirchen'.anger Franz Xa^ Haberl. 

') Zwei 8eit«naltäre Kind /u Ehren der Heligsten Jungfrau Mana uotl des hl. Joseph heRtimmt. 



HG 164 &h 

Eirchenmusikalische Aufführungen und Berichte. 

Q Salzburg. Kurze Jahresübersicht des Domchorprogrammes 1897. 1) VokalmeHseu: 
Haller Michael: Missa qttam auavis und Ursnlamesse. Mitterer Ignaz: De nativitate, epiphania, 
de ascensione, de assumptione. Orlando di Lasso: Qual dona, Palestnna: Iste confessor^ missa brevis. 
Papae Marcelli, 48t. Vittoria: quam gloriosum. Croce Giov.: VUI. toni. Joseph Renner jun. : 
Männerchormesse in B. Requiem für Männerchor von H. Spies. 

2) Orgelmessen: Griesbacher Pet. : Missa angelica. Gruber Jos., Thomas- u. Friedrichsmesse 
(für Männercnor), Mitterer Iffn.: Borromäus- und Josephsmesse. Dr. Witt: Xaveriusmesse (für gem. 
und Männerchor), Exultet und Lucienmesse. 




(t 1872): Messe in G u. Requiem in F. HöUwarth Hans: die 3 ersten Messen. Kinns Ferd.: Messe 
in C. König Thadd. : Messe in D, A u. B , Requiem in F. Mitterer Ign. : Herz-Jesu-Messe, Reqiiiem 
in C u. As. Picka Franz (Prag-Chordirektor) : Messe in F. Rheinberger Jos. : Messe in B (Männer- 
chor) u. C. Schweitzer: Messe in E. Zangl: Messe in D. G u. B. Stehle Ed.: Messe in D u. E. 
*Pembaur: Messe in D. Zeller: 1. u. 2. Festmesse. Bibl Äud.: Requiem in C. Cherubini: Requiem 
in C. Ett Kasp.: Requiem in C. Fülirer-Habert: Messe in Es u. Requiem in C. Taux: Requiem für 
Männerchor. Kammerlander. »Hans Pletzer. 

4) Grradualien: Mitterer (4 Lief.), Greith, Spies, Dr. Witt, König (Dreifaltigkeitssonntag). 
Habert (Liber grad.), Haller, das Graduale wird fast immer mehrstimmig gesungen. Auf das Fest 
der hl. Cäcilia widmete Hochw. Griesbacher dem Domchor ein 6 stimmiges Graduale, welches lHii7 
das erste Mal zur Auffuhrung kam. Förster (Ocuii), Diebold, Piel, Kammerlander, Bonamico, Ber- 
uardi, Tractus), Schaller, Scarlatti, Stehle. 

5) Offertorien: Im Laufe der letzten Jahre wurde das Repertoir in dieser Richtung so sehr 
bereichert, dass fast für alle Gelegenheiten der liturgische Text genommen werden kann. Nicht 
selten nahm der Chorleiter Gelegenheit, eine Lücke auszufällen durch Komposition des treffenden 
Textes. Folgende Namen mögen für die kurze Übersicht genügen: Palestrina, Orlando, Greith, 
Haller, Mitterer, Filke, Quadflieg, Nekes, Hupfauf. Renner, Stehle, Witt, Platzer. Spies, Taux, Gries- 
bacher, Jettinger, Picka, Piel, Bernardi, Eberlin, Habert, Biechteler, Gruber, Rheinberger, Benevoli, 
Arkadelt, Obersteiner. Auer, Foggia, Aiblinger, Kothe, Brosig, Jork. 

6)Vespern: Die Choral vespern kommen am öftesten zur Aufführung: an höheren Festen 
singen wir Falsibordoni-Vespern : Gfroiss, Alt, Molitor, Witt-Cima, und etwa 5, welche aus Musica 
divina, Musica sacra und Kirchenmus. Jahrbuch und den alten Salzb. Falsibordoni des Stefano Ber- 
nardi für einzelne Feste eigens zusammengestellt wurden. An Vorabenden für festa Pallii werden 
mit wenigen Ausnahmen nach altem Herkommen Instrumentalvespem aufgeführt und zw. Dr. Brosig, 
Schnabel, Schaller, im Ganzen 6 mit vollständigem Text. Vesperhymnen, zumeist harmonisierter 
Choral von L. Deisböck, auch polyphone Kompositionen von Engl, Abraham Megerle und Hupfauf. 

7)Litaneien: Greith in B., Santner, Aiblinger, König, Führer, Schnabel, Rastrelli, Obersteiner, 
Stein, Gruber, Mitterer, Kempter, Moosmeier, Dr. Witt, Zoller, Mettenleiter, Habert. 

Nach der Pontificalvesper werden an Stelle der Litaneien öfters die Motetten und Hymnen — 
instrumentiert — von Greith und Mitterer und das Ave verum von Mozart aufgeführt. 

8) Fange lingua, bezw. Tantum ergo: Abb6 Vogler, Taux, Haller, Brückner, Hupfauf, 
Schmidt, Spies, Schreiner, Hanisch, Ett, Molitor, Ferd. Gruber, Santner. 

9) Momo quidam bei theophorischen Prozessionen an Donnerstagen: Taux (harmonis. Choral), 
Gruber, 4 Männerchöre von Herm. Spies. 

10; Stella coeli, Votivgesang für Kapitelkirchen im Salzburger Sprengel: Bernardi, 5st. 
Haydn. Santner, flupfauf (9), Spies (11), Platzer (2). 

11) a. Asperges me: Habert, Haller, Gruber Jos. u. Felix, Hupfauf, Stadlmayr (2 Nummern 
östimm.), Spies, Taux u. Mitterer. — b. Vidi aquam: Haller, Mitterer, Gruber Fei., Spies, Taux. 

12) Te Deum: Horak- Brosig, Mitterer, Führer, Gruber Joseph. 

13) Responsorien für die Weihnachtsmette von Mitterer, für Ostern und beim Totenofficium 
von Steph. Bernardi und Achleitner. 

14) Responsorien bei der Fronleichnamsprozession von Santner, Gruber und Haller. 

15) Liber a von M. Haydn, Hupfauf, H^ler, Bernardi, Thielen, Renner, Spies, König, Zaininger, 
P. Singer, Kammerlander. 

X Turin. Bald nach seiner Rückkehr von der Kirchenmusikschule in Regensburg konnte» 
Herr Professor Delfino Thermignon auf Anregung des Direktoriums der städt. Musikschule in 
Turin einen Kurs für gregorianischen Kirchengesang am Liceo musicale eröffnen. Seit 1. Januar d. Js. 
haben 12 Kleriker des hiesigen erzbischötlichen Seminars mit Erlaubnis des Hochw. Herrn Erz- 
bischofs diesen Choralkurs besucht. Ausserdem haben noch zehn Orgelschüler des genannten 
Lyceums und mehrere eifrige Freunde des Kirchengesanges an demselben teilgenommen. 

Bereits nach 5 Monaten wurden herrliche Resultate erzielt. Am 6. Juni feierte man in der 
Kirche Corpus Domini das Kirchweihfest mit feierlichem Hochamt unter Assistenz des Erzbischofs. 
Unter der Direktion ihres Lehrers sang die Schule die wechselnden Teile des Officiums aus dem 
Proprium von Turin „Festum Miraculi insignis sanctissimi Corporis Christi**, die stehenden Teile 
aber aus cjer von Prof. Thermignon selbst zu diesem Zwecke Komponierten Messe für 3 Männer- 
stimmen mit Orgelbegleitung. 



HG IM &- 

Dieser Fuuktiou woliute ausser dem Direktionsrat des Lkeo mwiade uud dem Komit^. für die 
AnööteUuüg kirchlicher Kunst, welche gegenwärtig stattfindet und bis Oktober dauert, eine Depu- 
tation des Stadtraagristrates bei. Alle erklärten einstimmig ihre vollste Befriedigung über die 
empfangenen Eindrücke und sprachen den Wunsch aus, dass diese Schule auch in den folgenden 
Jahren fortbestehen möge. Der Kirchenvorstand und das Kollegiatkapitel der Kirche Corpus JDomini 
druckten Herrn Prof. Thermignon In den schmeichelhaftesten Worten ihre Freude und Bewunderung 
über die Schönheit und den Ernst der gehörten Musik aus. 

^Ä ^i* "^^^^ ^*^^ ^^ Schlussprüfung in Gegenwart des Schulrates vom Liceo musicale 
stntt. Die Schüler beantworteten die theoretischen Fragen über die Kirchentonarten. Reper- 
knssionen u. s. w. auf das Sicherste und trugen dann einzelne Gesänge aus dem Graduale, unter 
anderem auch den herrlichen Introit. Exsurge; quare obdotynis, Domine! vor. Einige Antiphonen 
und Psalmen, mit Falsibordoni für 3 Männerstimmen von Thermignon abwechselnd, bildeten den 
.schlufls des Kurses. Der Direktor des Liceo, Prof. BohsonijUnd die Mitglieder des Direktionsrates 
sprachen ihre Befriedigung über das Gehörte aus mit dem Wunsche, dass die Schülerzahl sich ver- 
dreifachen möge. 

Ohne Übertreibung kann versichert werden, dass die Restauration der Kirchenmusik in Turin 
seit kurzer Zeit bedeutende Schritte nach von^'ärts gemacht hat. Möge das Beispiel von Turin 
und Ivrea (in letzterer Stadt geschieht auf Anregung des Domkapitels und der Seminarien 
ausserordentlich viel in diesem Punkte) auch auf dem Lande und in den übrigen Diözesen Piemonts, 
in denen leider manche noch zaudern und nicht an die Arbeit wollen, dauernden Einfluss ausüben. 
Ihr jungen Kleriker jedoch, die ihr mit so grossem Eifer und Opfersinn eure Unterhaltungsstunden 
d|*i»Studium der Musica sacra geweiht habt, fahret fort in diesem Dienste der Kirche, damit ihr 
aJs Pnester für die heilige Sache arbeiten und wirken könnt nach dem Willen der Kirche ! (Danke 
nir die erfreubche Mitteflung! Auf Wiedersehen im September! D. Red.) 

O ,,yor dreissi^ Jahren und doch heute." — Diese Rubrik aus Nr. 10 der Mus. s. ver- 
anlasst mich (so sclireibt ein bedeutender und in seiner äusserlichen Stellung hochangesehener 
Musikfreund aus Osterreich au die Red. der Mus. ä. unter dem 26. V. 1898). meine jüngsten Er- 
fahrungen über die Hofkirchenmusik in Dresden als Schmerzensschrei Ilirem Blatte auf phono- 
ffraphischem Wege zu senden. Die 30jährige Wirksamkeit des Cäcilienvereins hat an dieser mit 
den reichsten Mitteln ausgestatteten Hofkirche nicht das geringste gebessert. Der Gradualientext 
war nicht der von jenem Sonntage, vom Oifertorium habe ich kein Wort verstanden. Das Kyrie 
dauerte eine Ewigkeit und doch wai* es kein feierliches Amt, nur ein Geistlicher beim Altare. 
Die Instrumente übertönten sehr oft die Singstimmen und traten weniger begleitend, mehr als 
Selbstzweck auf; sie erinnerten auch sehr an Theatermusik. Hatten doch die Pauken mehrmals 
Solo durch einen Takt. Selbstverständlich wurde sehr gut gegeigt und geblasen; die Komposition 
ist's, die mir gar nicht zusagte, aber gar nicht. Vom Texte verstand ich hie und da ein Wort, mit 
Not. Glofia und (hedo hatten am Schlüsse eine Fuge. Ich konnte besonders der über: Cum sancto 
Spiritu gar keinen Geschmack abgewinnen. Warum sollen denn diese 2 Schlussätze 10-20 mal 
wiederholt werden? Beim Graduale atmete ich auf; die Instrumente hatten die Güte zu schweigen. 
Ein Motett wurde gesungen, freilich nicht in guter Vortrags- ^ 

art. Was hätte ich für ein Stück „Choral" gegeben! 
Die Responsorien so wie seit Menschengedenken. Es ist 
wirklich schon ein Menschengedenken, dass ich sie höre; ich 
bin schon Anfang der Sechzigerjahre durch Dresden ge- 
kommen und in dieser Kirche gewesen. Ich habe die ganze 
Entwickung des Eisenbahnbaues mitgemacht, aber eine Ent- 
wicklung der Musik der kath. Hofkirche in Dresden habe 
ich nicht erlebt, diese blieb wie sie war, und machte keinen 

Schritt, den kirchlichen Vorschriften näher zu kommen, oder I 

besser zu entsprechen. A-men, A - - men. 

Et cum spiri - tu tu - o. 

Ungefähr so ist das Amen und Et cum Sjnritu tuo. Vor der Präfation sind 3 Respons. etwas 
anders. Wenn der Priester Tenorstimme hat und sein Dorn, vob. in c singt, dann muss der Sopran 
des Chores bis g steigen. („Wer kann da helfen?" fragt die Redaktion der Mus. s.) 

Über Choralvortrag 

hat die Redaktion der Mos. s. seit Jahren schon so vielfach geschrieben (nicht nur im 
Magister chorälis)^ gesprochen, auf kirchenmusikalischen Kursen gelehrt, durch Hunderte 
von Schülern weiterverbreitet, in Form von Aphorismen (s. Mus. s. 1897, S. 49, 201 
und 257) ihre Ansichten dargelegt, dass es ihr schwer, ja unmöglich zu sein scheint^ 
diese Materie noch klarer und eingehender zu behandeln. In den letzten Wochen jedoch 
sieht sie sich durch Zuschriften, Klagen, Proteste und Vorkoramnisse genötigt, wieder- 
holt auf diesen Gegenstand zurückzukommen. 

Den ersten ^Jistoss, die Prinzipien frage des Choralvortrages wieder hervorzu- 
heben, gibt eine Zuschrift des Kgl. Musikdirektors H. Peter Piel in Boppard, in welcher 




-43 156 g>- 

er gegen Bemerkungen im Referate über sein Büchlein „Lumen cordiumf^ (S. 119) Protest 
erhebt und dessen Veröffentlichung in der Mm, s. trotz aufklärenden und versöhnlichen 
Briefwechsels verlangt. Herr Seminaroberlehrer P. Piel wünscht folgende vom 20. Mai 
datierte Erklärung aufgenommen; die Redaktion beschränkt sich einstweilen auf erläu- 
ternde und abwehrende Fussnoten. 

„Nehmen Sie meinen Dank für die wohlwollende Kritik, die Sie an dem Büchlein Lumen 
cordium übten. — Dass Sie durch die in demselben angewendete Notation der Choralgesänge Ver- 
anlassung nehmen, eine Prinzipienfra^e über den rhytmnischen und dynamischen Choralvortrag 
zu streifen in einer Weise, die mich m der Öffentlichkeit als einen Mann darstellt, der eine ebenso 
ärgerliche als lächerliche Vortragsweise des Chorals lehre, thut mir deshalb leid, weü ich eine 
solche Behandlung nicht verdiene.') Wenn meine Art, den Vortrag des Chorals zu lehren, das 
Kesultat hätte, das Sie ihr zuschreiben, so müsste sich das ja in erster Keihe bei dem Chor der 
Seminai'zöglinge zeigen. Nun haben aber sehr urteilsfähige Männer, die zu den hervorragendsten 
Mitgliedern des Cäcilien- Vereins zählen (Dr. Frz. Witt, P. ütto KommüUer^ Professor Singen- 
berger, Domkapellmeister Koenen, DomkapeUmeister Lenz u. v. a.), unsere Zöglinge Choral singen 
hören, und das Urteü ist stets das gewesen, dass der Vortrag ein sehr würdiger sei. Ich kann nicht 
annehmen, dass die Lobspräche, die aus dem Munde solcher Männer unserm Choralgesang gespendet 
wurden, eine unwahre Schmeichelei gewesen sein sollten.') — 

Sie exemplifizieren meinen Choral -Vortrag durch ein Vorkommnis bei der Referenten -Ver- 
sammlung zu Bamberg 1890. Ich will gewiss mein Orgelspiel bei dem damals gesungenen Amt 
nicht als vollendet darstellen; es wäre das auch verwegen: Man denke sich fünf Herren, die viel- 
leicht in ihrem Leben zum erstenmale ein Ensemble bflden, dazu einen Organisten, der keinen der 
Herren beim Choral -Vortrag je begleitet hat. dazu ein ganz unbekanntes Messformulare, für den 
Organisten noch dazu schwierige Transpositiönen der einzelnen Choralstücke, und das Ganze ohne 
die allergeringste Vorbereitung. Da müsste schon ein Wunder geschehen, wenn das einen 
Muster-Vortrag geben sollte.*) — Für den Organisten kam noch hinzu, dass das redal gar nicht zu 
gebrauchen war, die ganze Messe also manualiter gespielt werden müsste. Wenn trotzdem ein 
sehr musikknndiges Mitglied der Versammlung, mit aem ich absolute keine nähern Beziehungen 
hatte, mir nach dem Amte ein Kompliment über das Orgelspiel machte (und das kann nur die 
Choralbegleitung betroffen haben, denn im übrigen hat sich die Orgel sehr schweigsam ver- 
halten), so muss doch auch selbst das musikkundige Auditorium so grosse ünvollkommenheiten, 
wie die Choral-Begleitung sie gehabt haben sollte, nicht empfunden nahen*). 

Sie wissen, verehrter Herr Direktor, ein wie grosser Gegner einer Übertragung der 
Choralnoten in moderne Noten ich bin; war ich doch mit dem verstorbenen Schmetz der erste, 
der bei der Notation der ChoraJbegleitungen die Melodie genau nach den römischen Büchern in 
Choralnoten drucken liess.') — Wenn ich für meinen Freund, den Hochw. Herrn P. Mohr manche 
Choralbegleitungen in früherer Zelt ausarbeitete und dabei die Choralmelodien in modernen Noten 
darstellte, so geschah das auf ganz speziellen Wunsch des genannten Herrn. In den Fällen, wo ich 
selbständig arbeiten konnte, habe ich die Melodien stets in Choralnoten notiert; ich erwähne 
nur mein Ordinarium Missae, das Laudate Dominum, die Begleitung zum Vesperale 

§arvum, zum Officium parvum B. M. V. und zu den Choralstücken meines Op. 50. Ich that 
ieses, weil ich überzeugt bin, dass keine Darstellung mit modernen Noten die Notation der 
Choralnoten ersetzen kann. Dass ich in dem Lumen cordium von dieser Gepflogenheit abgewichen 

*) Gegen diesen Vorwurf verteidige ich mich i^jcht, sondern bitte jeden Unbefangenen, das Beferat 
S. 119 nochmal» aufmerksam und mit den schärfsten Augen zu lesen. Amicus Pid, sed magis amica 
veritas. Der Daumer'sche Spruch: „Auf ein Gemüt von Adel wirkt schon ein leiser Tadel** ist sicher 
richtig, auch ein anderer: „Es gibt eine Lieblosigkeit, die sich Wahrheitsliebe nennt*', — wer aber in 
der Öffentlichkeit lehrt, schreibt, steht und wirkt, muss Widerspruch ertragen lernen und darf sich nicht 
persönlich gekränkt fÜfaJen, wenn sachlich geurteilt worden ist. Man möchte sonst an Schiller^s 
Worte denken: „Nicht der laute, nur der gerechte Tadel kann verletzen." 

^) Dieses Lob ist unzweifelhaft verdient gewesen und sicher wird auch der Unterzeichnete dem- 
selben beipflichten, wenn er die Seminarzöglinge unter H. PieTs Leitung singen hören könnte. Nach 
der Methode PiePs muss aber jeder Choralsatz erst zugerichtet werden, und dann bleibt die Frage 
offen: „Warum wird diese Note betont, die andere nicht?" Eine prinzipielle Methode muss für alle 
Fälle gelten können! Überdies kann ein Vortrag „würdig** und doch unrichtig sein. 

*) Den Fehler haben wir alle gemacht. Der Vorfall sei ein warnendes Beispiel, auch den Choral 
niemals ohne Probe vortragen zu lassen. In Arezzo ist^s gelungen, in Bamberg nicht. 

^) Vor- und Nachspiel, sowie die Harmonisierung als solche waren ja meisterhaft! Da aber die 
Sänger dem Organisten nachgaben, konnten offene Dissidien hintangehalten werden. Ideal ist eine 
solche Aufführung keineswegs und die nachträglichen Äusserungen der Mitwirkenden bestätigten dieses 
Urteil. Vielleicht wäre es besser gewesen, schon damals die Prinzipienfrage des rhythmischen und 
dynamischen Vortrages nicht bloss zu streifen, sondern gründlich zu diskutieren. Wir waren aber zu 
anderen Beratungen versammelt; auch die Zeit drängte. 

*) Diese Meinung wird durch den Artikel S. IBO dieser Nummer widerlegt. Wenn aber der 
Schaden wirklich so enorm, und diese Art der Notierung für die Orgelbegleitung wirklich „so falsch als 
möglich ist", dann war es nicht konsequent, „auf Wunsch*' Orgelbegleitungen mit „weissen Noten" z« 
schreiben und im Lumen cordium eine dritte Methode anzuwenden. 



H3 159 Bh 

bin. hat seinen Grund darin, dass, nachdem ich das Manuskript getreu nach den römischen Bücliern 
in Choralnoten ausgearbeitet hatte, die Hauptinteressenten des Buches sich so sehr gegen die Auf- 
nahme der Choralnoteu aussprachen, dass ich dadurch mich gezwungen sah, moderne Noten an- 
zuwenden. Sollte ich nun zu der vielfach adoptierten Weise mich bekennen, die ^ durch o, die p 
durch ^ und die $ durch J darzustellen? 

Das konnte mir nicht in den Sinn kommen, da ich diese Darstellungs weise für so falsch als 
nif^glich halte. Wie soll ich mir z. B. Stellen wie folgende, aus dem III. Credo deuten? 

r Q — -.« Sollen die beiden Podatus so gesungen werden, dass der 

F irn Tim .,-- - — ^ u-- höhere Ton eine doppelt so lange Dauer oder über- 

I v)/ "H — " JOL n rit * haupt eine längere Dauer als der tiefere Ton erhält? 

Pa - trem sa - lü - tem Grsmz gewiss nicht! Wenn die beiden Töne nicht gleich 
' lang gesungen werden, so muss eher der zweite Ton der 

P Q . , — kürzere sein. Die Noten fahren also hier gewiss irre.*) — 

^^ i ffr \ ' ~l i ^ mt \ JT^ gJ ^^®^ ®^^ ^® Ä-Note vielleicht den Accent bezeichnen? 

I \yy *^ 7Z — ^ II mi-^^ ■ ■ Auch in diesem Falle wäre die Notation falsch. Ich habe 

Pa - trem sa - liT^- tem ^^^^ *^ diesem Grunde für eine solche Notierungsweise 
' nicht entschliessen können, und die Notierung in Viertel- 

noten ist mir, wenn nicht richtig, so doch richtiger vorgekommen, als die eben berührte 
Notierungsweise, wenn ich auch nicht für die Ansicht schwärme, dass die Töne der Choralgesänge 
eine mathematisch abgemessene gleiche Dauer haben sollen. 

Bezüglich des Accentes steht nun einmal fest, dass der Choralgesang, wie jede Musik, 
Accente aufweisen muss. Der von Ihnen angezogene Grundsatz: „Singe die Worte mit den 
Noten so, wie du sie ohne Noten sprichst! — kann nur solange Geltung beanspruchen, als 
es sich um syllabische Gesänge handelt; er lässt uns aber vollständig im Stich, sobald es sich 
um reichere, melismatische Formen handelt, und bei diesen sollen doch auch Accente zur Geltung 
gelangen. Auf welchen Tönen der accentuierten Silbe aber ruht nun der Accent? Er kann doch 
unmöglich auf der ganzen Gruppe liefen, denn wo alles accentuiert ist, da ist nichts accen- 
tuiert.*) — Es ist deshalb für den Unkundigen nötig, bei reichern Gesäugen die Töne zu bezeichnen, 
welche den Accent haben sollen, mag das nun in dem Notentext durch besondere Zeichen geschehen, 
oder ma^ es vom Leiter des Gesanges den Ausführenden mündlich mitgeteilt werden, oder mag 
die richtige Accentuierung durch blosses Vorsingen gelehrt werden. (? D. R.) 

Dass bei Bezeichnung der Accente eine manirierte, stossende Vortragsweise entstehen 
kann, will ich nicht in Abrede stellen: es wird das aber nur dann der Fall sein, wenn der Accen- 
tuieiiing nicht die nötige Aufmerksamkeit geschenkt wird und namentlich dann, wenn die Accente 
nicht milde genommen werden. — Es ist das gerade so. als wenn man Schülern den Hexameter 
erklärt und wül nun eine entsprechende Dichtung vortragen lasqen. Es muss hierbei zweierlei be- 
achtet werden: Versmass und Inhalt der Dichtung. Das Versmass muss herausklingen, aber so 
massvoll und milde, dass die Schüler die Verse nicht scandieren, sondern nur den schönen Wechsel 
von Hebung und Senkung zur Wahrnehmung bringen und dabei den Ausdruck, der dem Inhalt 
gilt, hiebt vernachlässigen. (Das trifft beim Uymnengesang zu; die Prosatexte verlangen anderen 
Vortrag. F. X. H.) 

Ich habe bis jetzt in allen meinen Choralausgaben die Darstellung der Accente durch Punkte 
und Striche angewendet und habe noch von keiner Seite vernommen, dass das dem Choral -Vor- 
trag hiuderlicb gewesen sei, wohl aber von vielen Seiten, dass diese Bezeichnung als eine dankens- 
werte Direktive empfunden worden sei. Wer übrigens einer solchen Direktive nicht bedarf, hat 
nichts weiteres zu tnun, als die angebrachten Zeichen einfach zu ignorieren.') 

Es würde mich ausserordentlich freuen, wenn sich mir Gelegenheit bieten würde, Ihnen unsere 
beiden obern Seminarklassen im Choralgesang vorführen zu können; ich glaube nicht, dass Sie den 
Vortra;«: unwürdig ünden würden. 

Ich darf Sie wohl bitten, meinen Zeilen Aufnahme in Ihr Organ zu gewähren.*' 

Die kurzen Bemerkungen zum Briefe des Herrn Fiel konnten die Differenzpunkte 
nur andeuten. Weitere Art&el, welche sich besonders mit der rhythmisch • dynamischen 



') Die Notationsweise der offiziellen Choralbücher ist «im Mag. clor, seit 1883 nach den von der 
päpstl. Kommission angenommenen Nonnen eingehend dargelegt; s. § 7 der 11. Aufl. von 1896 S. 28, 
1. und 2. Anm. S. 29, § 43, S. 202 flgde. Diese Regeln stammen nicht von mir, Hondern haben aln 
Kommentar der päpstlichen Kommission zu gelten und sollen in folgenden Artikeln neuerdings durch 
Beinpiele gestützt werden. 

') Qui hene disHnguitf bene docet: wer gut unterscheidet, lehrt richtig. Hier ist aber nicht gut 
unterschieden. Die prinzipielle Trennung bei der Behandlung des syllabi»chen und des neumierten Choral- 
gesanges seheint die Hauptursache für alle Experimente zu sein, welche (nicht von H. Fiel allein) 
heim Vortrage der offiziellen Choralmelodien so viel Unheil und Verwirrung anrichten. Daher verlohnt es 
sich, in eigenen Artikeln zu zeigen, dass der obige Grundsatz fttr den syUabischen Gesang auch auf die 
reicheren Melodien ausgedehnt werden kann und muss, wenn Einheit und Sicherheit des Vortrages er- 
zielt werden soll und will. 

') Durch dieses Zugeständnis sind den subjektiven Auffassungen und Vortragsweisen Thür 
und Thor geöffnet. „Wenn der Purpur fällt, muss auch der Herzog nach/' Diese Alternative ist 
Kwingcnd. Gilt der Text mehr als die Noten? Gelten die Noten mehr als der Text? ,,Seiu oder 
Nichtsein" ist hier die Frage, deren Lösung versucht werden muss. 



-e 158 ö- 

Prinzipienlrage , die nur aus dem Texte und dessen richtiger Deklamation einheitlich 
und verständlicli gelöst werden kann, zu beschäftigen haben, sollen in nächster Zeit 
fdgen. Unterdessen sind in der Strassburger „Cäcilia" Regeln für den Vortrag des 
gregorianischen Chorals erschienen, welche auch in unserem Vereinsorgan vom Hochw. 
Herrn Generalpräses abgedruckt worden sind. Dieselben stammen grösstenteils aus 
den Bemerkungen und Beispielen, welche Schreiber dieser Zeilen beim kirchenmusikal. 
Instruktionskurs zu Strassburg im September 1897 gelehrt und vorgetragen hat. Be- 
kanntlich wurde dieser Kurs von der oberhirtlichen Stelle aus angeordnet, um Dissidien 
zu beseitigen, welche in der Diözese Strassburg über den Vortrag des gregorianischen 
Chorals entstanden waren; vgl. Mils. $, 1897, S. 118 (Referat über die Broschüre „Vom 
elsässischen Choralboden") und S. 227. 

Die Grundsätze des Herrn Musikdirektors Piel sind übrigens viel weniger gefähr- 
lich, als jene, welche Ursache zur Entzweiung in der Strassburger Diözese waren und auch 
zu unerquicklichen Auftritten bei der jüngsten Diözesanversammlung in Bonn, ziemlich bald 
nach den glänzenden Jubiläumsfestlichkeiten des dortigen Münsterchores, Anlass gaben. 

Herr Musikdirektor Piel lässt sich in seinem Eifer, was er als das Beste erkennt 
zu lehren und praktisch durchzuführen, auf verschiedene Versuche ein, ohne die Textes- 
deklamation zu Gunsten der Notation vollständig in den Hintergrund zu drängen, aner- 
kennt wenigstens für den syllabischen Gesang die Herrschaft des Textes über die Noten, 
sowie die rhythmische Deklamation und „schwärmt nicht für die mathematisch abge- 
messene gleiche Dauer der Noten im Choralgesang.*' Herr Krabbel jedoch machte den 
Versuch, für die in Mus, s, 1896, S. 265 kurz besprochenen Regeln über den Vortrag des 
gregorianischen Chorals Propaganda zu machen. Welche Eindrücke erzielt worden sind, 
ist gedruckt in der neuesten Nummer 6 des „Gregoriusboten" zu lesen: 

„Ein Cäcilianer schreibt mir, wie folgt: „Lieber Herr Bruno! Ohne Zweifel waren Sie bei 
der diesjährigen General versammlimg wieder mit dabei, und so dürfte Ihre ,Mappe* schon um 
einige Blätter bereichert worden sein. Ich für meinen Teü habe die Rückreise von Bonn mit selt- 
sam gemischten Gefülilen angetreten: erinnern Sie sich nur der schönen musikalischen Aufführungen 
in den einzelnen Kirchen, namentlicn in der Münsterkirche, und anderseits der Choralvorträge im 
Gesellenhause! Also das soll mustergültig gesungener Choral sein, wie wir ihn bei der instruEtiven 
Probe zu hören bekamen? So sollen die Benediktiner den ehn\'ürdigen Gesang — zerhacken? 
Dann hätten wir allerdings auch ,Hackati8ten* in mtmdsl Und der grosse hl. Gregor hätte sein 
,Ad televavi^ so gesungen, wiejene jugendlichen Sänger in Bonn? Und endlich St. Äugustin hätte 
bei solchem Gesänge ois zu Tnränen gertlhrt werden können? . . . Ich gestehe offen: der Herr 
Rektor Qnadflieg hat da mit seinem (zwar etwas derben) Proteste mii* ^anz aus der Seele gesprochen; 
sein argumentum ad hominem war kurz, packend, schlagend, — oder smd Sie anderer Ansicht?" — 

Der verehrte Herr Briefschreiber geräth da in eine Erregimg, als ob es sich um Sein oder 
Nichtsein des gregorianischen Chorals handle*), während doch der den Vorsitz führend«» Herr 
Diözesanpräses bei dem hochgehenden Wellenschlag der gedachten Diskussion das Steuer richtig 
handhabte, indem er zu verstehen gab: die richtige Vortragsweise des Chorals sei wohl in der 
Mitte zwischen den beiden extremen Anschauungen zu suchen. Die eine Vortragsweise, wie sie 
bis um die Mitte der 80er Jahre innerhalb des Cäcilienvereins, und speziell hier zu Lande, gelehrt, 
wurde, ist heute von fast allen besseren Chören thatsäclilich aufgegeben; ihr Hauptfehler lag darin, 
dass die betonten Silben und Töne (in Tonfiguren) zu sehr gedehnt, die unbetonten entsprechend 
verkürzt wurden; dass man ferner zu stark betonte etc.; das andere Extrem zu hören, hatten wir 
allerdings in der instruktiven Probe vom 2. ds. Mts. . reichlich Gelegenheit. Die Textsilben und 
selbst die Tonftguren klangen ungefähr so, wie wenn in einem profanen Musikstücke mit etwas 
bewegtem Tempo jede Note das staccato-Zeichen trägt; ja, jener G-esang machte auf das Ohr einen 
ähnlichen Eindruck, wie das Skelett eines schöngestalteten menschlichen Körpers auf das Auge. 
Bisher habe ich denn auch niemand von den Besuchern der Generalversammlung gesprochen, der 
diese Vortragsweise ,schön* gefunden hätte. Der Hinweis des Hrn. K. auf die Vortragsweise der 
deutschen Kirchenlieder (bei (xelegenheit derselben instruktiven Probe) war meines Erachten« 
so unglückb'ch, wie möglich. Um es kurz zu machen: das Richtige liegt hier, wie so oft, in der 
Mitte." Bruno. 

Das von H. Bökeler redigierte „Gregoriusblatt" bringt nicht die leiseste An- 
deutung über diesen Vorfall ; auch Berichte anderer Zeitungen über diese Versammlung 
sind dem Unterzeichneten nicht bekannt geworden. Um so eindringlicher aber lauten 



*) Wenigstens handelt es sich um den würdigen Vortrag des offiziellen römischen Chorals. Wie 
man die archäologischen Melodien vortragen will, kann man getrost den Freunden derselben überlassen 
und abwarten, ob dir Theorien von Pothier, Moequereau, Hou'lard oder Dechcvrens den Sieg erringen. F. X. H. 



-t3 150 E^H 

die Korrespondenzen an die Ked. der Mus. s., nicht nur von ehemaligen Schülern oder 
Eursteilnehmern, sondern auch von Persönlichkeiten, mit denen der Unterzeichnete bis- 
her i¥eder mündlich noch schriftlich verkehrt hat. In einem derselben wird mitgeteilt: 

Gestern (2. Jnni) fand in Bonn die diesjährige Diözesan -Versammlung des Cäcilien Vereins 
statt Der Grund, weshalb ich dieses Schreiben an Sie richte, ist die Befürchtung, es möchte ein 
Vortrag, den Hocnw. Herr Repetent Krabbel vom erzbisch. Konvikt in Bonn über Clioralgesang 
hielt, emen unheilvollen Einflnss auf die Entwicklung der Kirchenmusik in unserer Diözese gewinnen. 
Hen* Kr. berief sich in seinem Vortrage besonders auf Ihre Person.*) Nach meiner Meinung wird 
nie und nimmer eine Vortragsweise Ihren Beifall finden, die so ganz und gar allen Gesetzen der 
Schönheit und Natürlichkeit zuwider ist. 

Es wurde im Verlaufe dieses Vortrages von einem aus 12 Konvlktoristen gebildeten Chor 
der Versammlung eine Serie von 8 Introiten vorgeführt. Die Art der Ausführung war eine der- 
artige, dass nach Schluss der Produktion aus der Mitte der Versammlung heraus der bei vielen 
mit Mühe zurückgehaltene Ärger über eine solche Misshandlnng de^ ehrwürdigen Choralgesanges 
zu einem sehr drastischen Ausdruck kam. 

Sie gestatten mir wohl, Ihnen, soweit das schriftlich geschehen kann, vorzuführen, wie der 
Vortrag der Gesänge beschaffen war. 

Herr Kr. Hess die einzelnen Noten (longae, brevea, semibreves) gleich lang, gleich betont und 
dabei stark abgestossen in einem Tempo singen, das (mit Ausnahme der Scnlussnoten) zwischen 
m. m. 206-220 geschwankt haben mag. Also richtig martellato (gehämmert)! Das hatte aber die 
Wirkung, dass bei vielen Zuhörern einerseits das Zwerchfell in sympathische Schwingungen geriet, 
bei andern der Zorn über eine solche Unnatur vorherrschend wurde. 

Schon im September vorigen Jahres war ich versucht, über den Choralvortrag der Benedik- 
tiner zu Maria-Laach an Sie zu schreiben, besonders da Herr Direktor Boekeler mir dort erklärte, 
„Sie wären ebenfalls auf demselben Standpunkte angekommen. Die Akten über den Vortrag 
des Chorals wären geschlossen —jetzt neisse es sich fügen" u. s. w. (Wa as?! F. X. H.) 

Zu Maria-Laach merkte man deutlich die Absicht, die Noten von gleicher Dauer zu machen, 
das Zeitmass war indess m. m. 80—112. Die Sänger sangen jedoch ausserordentlich leise und ab- 
solut rein. Durch die häufigen Cäsuren, vor denen immer retardiert wurde, gestaltete sich der 
Eindnick ernst und würdevoll, — aber gekünstelt klang es doch! Der natürlicne Fluss der Melodie 
darf doch wohl nicht durch das hässliche Scandieren fortgesetzt unterbrochen werden ! Wie ungern 
hört man anstatt meam mehahaham singen! 

Mag also immerhin Herr Direktor Boekeler Recht haben, wenn er behauptet, eine accen- 
tuierte (i. e. lange) Silbe muss kurz — und eine unbetonte Silbe soll etwas länger sein (? möglich? 
I). R.) — das natürliche Gefühl sträubt sich energisch dagegen, und ich glaube^ mau würde den 
Eindruck des Choralgesanges nicht verbessern, sondern viel eher verschlimmem nut dieser Gesangs- 
nianier. 

Herr Direktor! Ich würde mir nicht erlaubt haben, Sie mit dieser Zuschrift zu behellige», 
wenn ich nicht bestimmt wüsste, dass Sie immer und überall (Jnnatur und hässliche Manieren 
bekämpft haben und bekämpfen werden. Erheben Sie doch noch einmal Ihre waniende Stimme, 
dass man nicht aus dem funkelnden Edelstein des Chorals einen Flitterkram mache, den man ohne 
Abscheu nicht besehen kann.** 

Die Red. der Mus. s. übergeht den Wortlaut zweier anderer Zuschriften, welche 

Äusserungen, Urteile und Vorgänge mitteilen, die sie für unmöglich zu halten geneigt 

ist. Nur eine Stelle aus einem 4. Briefe muss sie zur Fixierung der Situation abdrucken 

lassen. Dieselbe lautet: 

„Am Pfingstdonnerstag den 2. Juni war in Bonn die Diözesanversammluug des Cäc-Ver. 
der Erzdiözese Köln. Die Aufführungen des Münsterchores waren durchgängig musterhaft. 
Die andern Chöre zeigten auch gutes Streben, doch waren die Leistungen verschieden wertig, 
Dirigenten mit guter musikalischer Bildimg, mit musikalischem Gefühl und bedeutender Keproduktions- 
fähigkeit fehlen noch allenthalben. Das non plus ultra war eine Choralprobe an Introiten, vor- 
genommen von H. H. Krabbel -Bonn. Na, so was! Alle Noten von absolut gleicher Länge, nur 
an den Schlüssen kleine Dehnungen. Dabei wurde jede Note so -<^'=*- ausgeführt: — 




3^d=^^ ^^3^==S=^^^^ ^ 



t 



Ad te le - - va - - vi a - - ni - mam me - - am 

also da braucht's keine besondere Notiening, keine Phrasiening, keinen Rhythmus, keinen Schwung, 
überhaupt kein Choralstudium mehr. Da ist Gesang und Musik Nebensache; freier Rhythmus ist 
ein überwundener Standpunkt! Genug, wenn das die richtige, oder anders gesagt, die zukünftige 
Ausffthmngsweise des Chorals sein soll, singe ich keine Note Choral mehr und gehe jedem solchen 
Choralhochamt 100 Schritt© aus dem Wege.^ 

*) Mit welchen Worten und in welcher Weise? Sollte die versöhnliche Bemerkung, welche in 
Mus, s. 1897 S. 191 über den Art. Ui omnes unum des Hrn. Kr. im Gregoriusblatte Nr. 6 ]897 gemacht 
worden ist, ihn dazu angeregt haben? Dann müsste man wieder erfahren, dass zwischen Thooric und 
Praxis eine grosse Kluft bestehen und die niusikallspho fides wirklich nur ex nitdihi (vom Hören) kommen 
kann. F. X. H. 



-ö 160 &h 

Hiemit schliesse ich vorläufig den Ai-tikel, der nach Lage der Dinge sich mit 
Namen abgeben musste. Da man aber den Unterzeichneten als Gewährsmann für einen 
durchaus verwerflichen, für den römischen, ofliziellen Choralgesang geradezu mörderi- 
schen Vortrag herangezogen hat, so sieht er sich — zu seinem grössten Bedauern — 
genötigt, in folgenden Artikeln zum hundertetenmale zu wiederholen, was jeder im 
Magister chorälis^ in verschiedenen Polemiken seit 30 Jahren, theoretisch und praktisch 
(bei 15 Instruktionskursen seit 9 Jahren) hören konnte. 

Es liegt ihm ferne, als „autoritative Stimme" gelten zu wollen, er wird auch 
jedes persönliche Gezänk vermeiden; wenn aber bis zur Generalversammlung 1899 
niclit Klärung und Klarheit geschaflfen werden kann, dann wird man die Prinzipien- 
frage des Choralvortrages unter die Themate und Thesen für diese Versammlung 
aufnehmen müssen. F. X. H. 

Organaria. 

Ein Scherzo in G-moU für die Orgel von Enrieo Bossi,^ Op. 49, Nr. 2, kann 
wohl nicht für die Kirchenorgel gemeint sein, nicht so fast schon des Titels halber, als 
besonders wegen der wirklich humorvollen, technisch bemerkenswerten und musikalisch 
geistreichen Anlage und Durchführung. Für die Konzertorgel wird das Scherzo eflfektvoll 
klingen, obwohl einem die Königin der Instrumente leid thun kann, wenn sie zu neckischer 
Unterhaltung sich hergeben muss. Für das Pedal ist ein drittes Liniensystem gewählt. 

Nicht nur instructiv, sondern auch besonders schön, sehr fein erdacht und streng 
durchgeführt sind sechs Orgeltrio zu kirchlichem Gebrauch von Lnlgi Bottazzo,^) Op. 110. 
Auf drei Notensystemen sind die Cantilenen der zwei Manuale deutlich phrasiert, mit 
Legatobogen und Fingersatz versehen, sowie das selbständige Pedal mit Zeichen für 
Absatz und Spitze für linken und rechten Fuss genau bezeichnet. Die sechs Kompo- 
sitionen gehören mit zu den schönsten und orgelmässigsten , die in neuerer Zeit für 
das edle Triospiel geschaffen worden sind. 

Von der Orgelbegleitung zum Gesangbuche der Diözese Münster, bearbeitet und mit 
Vor- und Nachspielen von Jae. QnadfUeg') versehen, ist nunmehr auch der zweite Teil er- 
schienen. Was in Mus, s, S. 60 vom ersten Teile empfehlend und rühmend geschrieben 
worden ist, gilt auch von diesem zweiten abschliessenden Teile. Man kann der Diözese 
Münster nur Glück wünschen, man muss sie sogar beneiden wegen eines Werkes, das 
besonders in den mannigfaltigsten, durchaus mit hohem Ernste und minutiösem Fleisse 
ausgearbeiteten Vor- und Nachspielen vor ähnlichen Orgelbüchem sich auf das Vorteil- 
hafteste auszeichnet. Vielleicht wird sich in Mus. s. noch in diesem Jahre für den Ab- 
druck einiger Beispiele daraus Platz finden lassen, ähnlich wie auch mehrere Vorspiele 
Quadflieg's über den Introitus Oaudeamu^ omnes aufgenommen worden sind. Den Löwen- 
anteil an der Riesenarbeit kann Quadflieg beanspruchen ; einige Vorspiele sind von J. Die- 
bold, Pet. Piel, Jos. Schildknecht und J. Singenberger. F. X. H. 

Offene Korrespondenz: FUr die CScilienkirche. Übertrag aus S. 144: 84 M 19 ^, J. H. in L. 
:]8 Jfi Sl .^, A. St. in R. 30 JC, H. B. in St. 10 M = 158 M. Vergelt's Gott! F. X. H, 

Photogr. mit curr. vitae sendete Ch. L. in E. Dank für Brief und Nachrichten. 

Die Stimmen zum „Liederrosenkranz" werden bis zum August fertiggestellt sein. 

Nach Holland. Danke fUr die von drei Seiten gemeldete Nachricht, dass der H. H. Edmund 
Luypen, S. J., welcher 1882 die hiesige Kirchcnmusikschule besucht bat, 1883 in den Jesuiten- 
orden trat und 1889 als Missionär nach Indien gekommen ist, von Sr. Heiligkeit zum Titularbischof 
von Orope und apostolischen Vicar von Batavia auf Java ernannt worden ist. Ich bitte um genauere 
Adresse des Hochwürdigsten Bischofes, um denselben von Seite der K. M. Seh. auf das Herzlichste 
beglückwünschen zu können. Den verehrlichen Lesern der Mw. 8. ist dieser Name nicht unbekannt, 
denn der H. H. Edmund Luypen hat 1883 die offenen Briefe von Lann über den Kongress von Arezzo 
aus dem Holländischen ins Deutsche übersetzt. 

*) Turin, Marcello Capra. Preis 1 Lire 50 ct.. 13 Seiten in quer 4**. 

*) Turin, Marcello Capra. Preis 1 Lire 50 ct. 15 S. in quer 4®. „Äet Trio per orqano ad U80 ecdesiasHco^' 

') Münster in WestL, AschendorfiTs Buchhandlung. Seite 161 — 336, mit einem alphabetischen 

Verzeichnis zu den 177 Kirchenliedern. Als Anhang sind grössere Nachspiele für feierliche Gelegenheiten 

(8 Seiten) beigegeben. Preis 6 Ji. 



Druck und Verlag von Friedrich Pustet in Regen sburg, Qesandtonstrasse. 

Nebflt Beilage Nr. 12. 



1898. Regensburg, am 1. August 1898. ^i? 15^ 



MUSICA SACRA. 

Gegrftodet von Dr. Frans Xaver Witt (f 1888). 

Halbmonatsclirift ffir Hebung und Förderong der kathol. Kircbenmasik. 

Herauflgegeben von Dr. Franz Xaver Haberl, Direktor der Kirchenrnnsikschule in Regensbnrg. 

Neue Folge X., als Fortsetzung XXXI. Jahrgang. Mit 12 Musikbeilagen. 

Die „Jfiofca Mcra" wird am 1. and 15. jeden Monate aasgegeben. Jede der 24 Nnnunern aiiifaaat 18 Seiten Text. Die 18 Mnaik- 
beilagen (4S Seiten) worden in den Nummern 6, 7 und 8 versendet. Der Abonnementpreia dee Jahrgänge betrftgt S Mark; die 
Bestellung kann bei |eder Poatenstelt oder Buchhandlung erfolgen. — Bei der Reichapoat mit 80 Pf. Anfaohlag. Bei firaiiko Zusendung 

unter Streifband In Deutachland und Österreich-Ungarn 4 Mk. — ins Analand 4 Mk. 80 Pf. 

lahAltsfiberaieht: Die Schlussfeier an der K.-M.-Sch. zu Regeusburg. — Im Lesezimmer: Sind die Vor- 
schriften Aber den Kirchengesang ernst zu nehmen? — Instruktionsknrse in Turin und Paderborn. — Vom Bücher- 
und Musikalienmarkte: L. Cervi, A. Dechevrens, J. Deschermeier , L. Devalle, Decreta Authentioa S. R. C. , Ant. Finotti, 
Rd. Horak, Eug. Jochura, westphftl. Lehrerkalender, C. A. Leitner, K. Machte, P. Monde, F. Moissl, A. Prüfer, J. S. van Schalk, 
Job. Schuh. — über Choralvortrag. 1. Artikel. — Vermischte Nachrichten und Mitteilungen aus: Limburg, 
St. Gallen, St. Polten. - Offene Korrespondenzen. 

Die Schlussfeier an der K.-M.-Sch. zu Regensburg 

fand in diesem Jahre am Feste des hl Heinrich statt. Dasselbe wird in der Diözese 
Eegensborg und speziell als dupl L cl in der Stiftskirche U. L. Frau zur alten Kapelle, 
die vom hl. Kaiser Heinrich und dessen Gemahlin, der lil. Kunigunde, gegründet wurde, 
am 13. Juli begangen. Die 15 Herren, welche den sechsmonatlichen Kurs in diesem 
Jahre besucht haben (s. Mics. s. 8. 28) wohnten dem feierlichen Hochamte in der ge- 
nannten Kirche bei. H. H. Stiftskapellmeister Mich. Haller führte mit sehr verstärktem 
Chore seine neueste 5 stimm. Messe in wirksamster Weise auf;^) als Oflfertorinm sein 
glänzendes 5 st. Veritas mea. In den Nachmittagsstunden wurde der offizielle Schluss 
durch einige Worte des Unterzeichneten über den Gedanken des hl. Paulus: „Oursttm 
amsummavi, fidem servavi — den Lauf hab' ich vollendet, den Glauben bewahrt" — mit der 
Mahnung, an den Grundsätzen der Schule festzuhalten, um dieses Geständnis auch beim 
Lebensende ablegen zu können, eingeleitet. 

In den Abschieds werten betonte der H. H. Domdekan Dr. G. Jacob als Fundament 
für die Fortbildung die Liebe zum kirchlichen Gottesdienste und fährte 
nachfolgende Gedanken aus: 

„Es gibt keine Fortbildung im kirchenmusikalischen Wirken ohne Liebe zur 
Liturgie; das gilt für Geistliche und Laien, für jede Lebensstellung. Dieses Fundament 
aber vertieft sich und stärkt sich, wenn im Auge behalten wird: 

1. Das immer richtigere Verständnis der Liturgie. 

2. Das richtige Mitwirken mit der Liturgie. 

3. Das richtige Mitleben mit der Liturgie. 

1. Alles Verständnis der Kirchenmusik nach allen Seiten beruht einzig auf dem 
Verständnis des Gottesdienstes. Je tiefer dieses Verständnis geht, desto tiefer wird die 
Liebe zum Gottesdienste, desto leichter gelingt die Fortbildung. Diese Liebe zeigt sich 
im grossen Verlangen, die hl. Bücher des Gottesdienstes gut kennen zu lernen. Es 
gibt viele Männer, die in gar vielen kirchlichen Dingen erfahren sind, aber nicht wissen, 
was im Messbuche, Brevier, Pontificale, Rituale u. s. w. steht. Hierin Verständnis zu 
erlangen, ist eine Notwendigkeit; dieses Studium ist sehr erleichtert durch die vollständigen 
ofSziellen Ausgaben der liturgischen Bücher. Diese Liebe und das Verständnis der Kirchen- 
musik zeigen sich dann in der Aufmerksamkeit auf den Bitus, auf die Feier des Gk)ttes- 

^) In hon. S. Michaelis; siehe Mus. 8, S. 135. 



A 



-ö 169 ES- 

dienstes. Es ist in der Kirche Gottes alles (Gebet, Opfer, Segnnngen etc.) umgeben 
mit einer gewissen äusserlichen Feierlichkeit, die aidf das Auge und Gemüt gleichmässig 
wirkt. Wenn ein Priester noch so alt wird und noch so lange studiert, immer wird 
er neue Schönheiten, neue tie&innige Gedanken finden. Im Mittelalter schätzte man 
das Kleinste nicht gering, überall sah man den Geist Gottes; vgl. das Bationale von 
Durandus. Eine Reihe von Werken sind in neuerer Zeit erschienen, um einzuführen 
in die Liturgie. Amberger II. Band der Pastoraltheologie z. B. behandelt Liturgie und 
Gottesdienst in einer Schönheit, mit einer Begeisterung, wie sie nirgends gefunden 
werden kann. Wer dieses Werk durchstudiert, emp&ngt ein ganz anderes Bild von 
der Bedeutung der Liturgie; dasselbe hilft zum Verständnis und fördert die Liebe zum 
Gottesdienste. 

2. Ein Spruch sagt: Docendo discimtis (durch Lehren lernen wir), wir können auch 
sagen: operando dtsdmtcs (durch Arbeiten lernen wir). Wer einmal recht mitwirkt mit 
der Liturgie, darin thätig ist mit Ehrfurcht, Freude und Beharrlichkeit, der 
zeigt, dass er Liebe zum Gottesdienste im Herzen hat, der wird sich leicht fortbilden, 
er wird immer fester werden in seinen Grundsätzen. 

Man hört und liest öfter: „Der niedere Kirchendienst ist nichts Würdiges för den 
Lehrer!*' Wer aber den Mesnerdienst verrichtet, vertritt die Stelle eines Ostiariers 
und Acolythen. In der Kirche gibt es keine niederen Dienste. Was fär den Altar und 
Gottesdienst geschieht, kann nichts Niedriges sein. Wer wahrhafte Liebe zum Gottes- 
dienste hat, der sieht es als eine Ehre an, für Kirche und Altar arbeiten zu können. 
Im Leben des sei. Thomas Morus liest man, dass er es im Brauche hatte, wo es ge- 
schehen konnte, bei der hl. Messe zu dienen, auch wenn er auf dem Lande war. Als 
man ihn darüber beredete, sprach er: „Ich halte es für eine grössere Ehre, dem Priester 
beim Altare zu dienen, als meinem Könige am Hofe.'' .Das ist Ehrfurchtl Diese Ehr- 
furcht aber fehlt meistens. Das zeigt sich schon im Äusseren, im Hin- und Hergehen, 
bei der Kniebeugung u. s. w. 

Dieses Mitwirken muss auch mit Freude geschehen, ohne Zwang. Es ist eine 
Schande, wenn ein Ghorregent immer und bei jeder Gelegenheit fragt: „Was bekomme 
ich z. B. für diese gesungene Litanei, diese Verrichtung steht nicht in meiner Fassion." 
Es sind leider niedrige Besoldungen vorhanden ; dieselben sollen aber die ideale Freudig- 
keit, die Bereitwilligkeit und die Liebe zum Gottesdienste nicht ertöten oder die Fort- 
bildung hindern, sonst werden solche Männer auch das Bezahlte nur handwerksmässig 
thun, weil es sein muss und so weit es sein muss. 

Auch die Ausdauer und die Beharrlichkeit sind notwendig. Man kann in Lagen 
kommen, wo man sich sagen muss: „Jetzt kann ich das Gelernte nicht anwenden. Es 
stellen sich Hindemisse entgegen auch von geistlicher Seite, ich stosse überall auf 
Widerwillen.'' Da muss man sich einfach fügen, und das was notwendig geschehen 
muss, recht vollkomme^ und gut thun. Kann diese oder jene Messe nicht auf- 
geführt werden, dann singe man recht vollkommen was möglich ist, und wären es auch 
nur ßesponsorien der hl. Messe, oder das Asperges, Libera u. s. w. Wer die einfachsten 
Gesänge gut und würdig, mit Ernst und Andacht singt und vortragen lässt, bildet sich 
ebenfalls fort Je grösser die Schwierigkeit, desto vollkommener wird dann die Liebe, 
desto besser schreitet man in der Kirchenmusik fort. Wer sich durch Schwierigkeiten 
nicht abhalten lässt, bei dem ist keine Gefahr, dass er zurückbleibt Mit einer gewissen 
Bangigkeit wird der dritte Punkt erwähnt, da er leider viel zu wenig beachtet wird. 

3. Wo eine wirkliche Liebe zur K.-M. ist, da ist auch notwendig das Mitleben 
mit der Kirche. Was nützt der beste Orgelspieler, Sänger oder Komponist, wenn er 
nicht im Innern mitlebt mit dem Gottesdienste. Der beste Musikdirigent, wenn er 
nicht mit der Kirche lebt, ist kein Direktor für Kirchenmusik. Daher halte jeder an 
den 3 Entschlüssen fest: 1. zu beten, 2. öfters die hl. Sakramente zu empfangen und 3. 
einen christlichen Wandel zu führen. Eine Fortbildung ohne diese gibt es nicht, das 
zeigt die Erfahrung. Wer sich wieder aufrichtet zu diesen drei Übungen, schreitet 
wieder fort. Es ist nun einmal in der Kirche Gottes so: wir müssen alles betend thun, 
betend singen und singend beten. Alles muss Gebet werden. Wer überhaupt sich nicht 
im Gebete übt, sondern alles nur äusserlich nimmt, der hat kein innerliche^ Leben. 



-43 1611 &^ 

Der berähmte Maler Fra Angelico da Fiesole wiederholte: „Der kann Christas nicht 
malen, der Christas nicht im Herzen trägt/^ Wer kein Bedürfnis znm Empfange der 
hL Sakramente hat, in dem ist auch keine Liebe znm Gottesdienste. Wer meint, man 
könne das äossere Leben und das Leben in der Kirche, am Altare oder auf dem Chore 
trennen, wird sich niemals in der E.-M. fortbilden. Was hat denn die Welt mit dem 
Altare gemein? Hat denn der Weltmensch die Fähigkeit, beim Altare zu dienen I Licht 
und Finsternis vertragen sich nicht. 

Diese ernsten Worte können nützlich werden. „Mein Wunsch ist: Bewahren Sie 
die Liebe, bewahren Sie den Glauben zum Berufe, die Freudigkeit am Gottesdienste; 
dann werden Sie am besten sich fortbilden. Die Liebe zum Gottesdienste muss Sie 
drängen, das Ziel anzustreben, dessen Erreichen in sechs Monaten nicht möglich ist." 

Anmeldungen zum 24 Kurse ^) vom 16. Jan. — 15. Juli 1899 nimmt der Unter- 
zeichnete bis 1. Sept. d. J. entgegen, soweit die auf 14 bis 16 Personen normierte Schüler- 
zahl (Priester und solche Laien, die das 18. Lebensjahr tiberschritten haben) es gestattet. 
Programm und Statuten werden gratis und franko auf Verlangen zugesendet vom Red. 
dieser Halbmonatschrift, dem derzeitigen Direktor der K.-M.-Sch. Diejenigen Herrn, 
welche sich fttr 1898 angemeldet hatten, aber wegen Überschreitung der Normalzahl 
nicht mehr aufgenommen werden konnten, wollen längstens 1. Sept. erklären, 
ob sie für den Kurs 1899 noch auf Zulassung reflektieren. F. X. H. 

Im Lesezimmer. 
' Sind die Vorschriften Über den Kircliengesang ernst zu nehmen? 

Eine beinah sündhafte Frage! Aber verzeihlich, wenn man die Ignoranz gegen die kirchlichen 
Gesangsvorschriften öfters an kompetent scheinender Stelle wahrnehmen moss. Man zähle die Pfarr- 
kirchenchöro und die Altäre einer Diözese and unterscheide zwischen denen, welche den Gehorsam 
gegen die kirchlichen Gesangsvorschriften jahraus, jahrein thatsächlich üben, und denen, welche es 
an einem solchen Gehorsam offenkundig ermangeln lassen. Wer getraut sich, zn behaupten, gar 
nachzuweisen, dass die Zahl der erstem die Mehrheit bildet? Da kommen aus drei oder vier Nach- 
barpfarreien die Bittprozessionen in eine Kirche. Damit es nfoierUch" wird, singt der Priester am 
Altar die lateinischen Gesänge eines Amtes und der Kirchenctior singt gemeinsam mit Schulldndem 
und Volk einen dentschen Messgesang! Viele der Anwesenden kennen das Verbot eines solchen 
p Amtes'*; die mitwirkenden Lehrer -Organisten kennen es, und den Ghoraängem blieb das von der 
Kirche gegebene Verbot nicht unbekannt, walirscheinlich ist es auch den Schulkindern schon mit- 
geteilt worden; jedoch — es wird ein „deutsches Amt" mit dem Mischmasch eines lateinischen Altar- 
nnd deutschen Volksgesanges gehalten! £in Beispiel des Gehorsams, nein, dürfte man nicht auf 
mildernde Umstände erkennen, so müsste man sagen: ein Beispiel des offenkundigen Ungehorsams 
gegen eine ausdrückliche kirchliche Vorschrift! Ich hüte mich, Namen öffentlich zu nennen; es ist 
nicht notwendig. Auch Jesus brauchte niur in flüchtigen Sand zu schreiben; die Schuldigen wussten, 
warum sie keine Nachweise forderten. Sind die Vorschriften über den Kirchengesang 
ernst zu nehmen? Ja? oder Nein? 

In N. hält der Cäcilien verein eine Bezirks- oder auch eine Diözesanversammlung. Zwei, drei, 
vielleicht mehr Nachbar- Kirchonchöre beteiligen sich an den Aufführungen oder sie nehmen als 
Gäste daran teil. Der Festprediger verkündet von der Kanzel aus, wie der Kircheogesang des 
Chores und des Priesters nach dem Willen der Kirche beschaffen sein muss. Die Festaufführungen 
lieben eine Probe darüber. Nach dem Feste, — in wie vielen Kirchen wird ein kirchengesang- 
hcher Abusus abgestellt? Es wird nach wie vor nur beim Requiem der Introitus gesungen und 
selbst da ohne mederholung oder ohne K^ie. Am Sonntag bleibt das DamintM vobiacum und Oremiis 
vor dem Offertorinm gesan^ich regelmässig weg. Text- Verstümmelungen im Gesang des Kirchen- 
chores werden der Komposition zur Last gelegt; Neuanschaffungen scheitern an der Ebbe der Stif- 
tungskasse; für regelmässige Gesan^proben fehlt die Zeit — ausser es gelte dem Sololied bei einer 
ausserliturgischen , obgleich immerhin auch kirchlichen Andacht! — Ich gestehe, die Häufong der 
hier aufgezählten Fälle sieht schwarz aus. Man mildere ab^r immerhin me Farbentöne; wird man 
das Gemälde weiss waschen können? Diejenigen, welchen Gesetz -Übertretungen solcher Art zur 
Last fallen, kennen die kirchlichen Gesangsvorschriften; man hat sie för Sänger und Nichtsänger 
von der Kanzel aus ~ wohl noch dazu in Gegenwart des Bischofs — verkündet und eingeschärft. 
Befolgt werden sie in der einen Pfarrkirche; in wie vielen andern aber nicht? Sind die Vor- 
schriften über den Kirchengesang ernst zu nehmen? 

Gestern wohnte der Ghorregent einer kleinen Stadt einem Leichengottesdienste in der ent- 
fernten Bischofsstadt bei; er hatte einen verstorbenen Verwandten dort zu Grabe begleitet. Zu 

') Da der erste Kurs wohl im Nov. 1874 begonnen, aber im Juni 1876 geschlossen hat, so ist der Kurs 
vom Jahre 1900 als 25. zu bezeichnen; daher wird auch die Jubiläumsfeier auf das Jahr 1900 festgesetzt. 



-» 164 ^ 

seinem Tröste hoffte er in der ersten Kirche der Diözese, in der bischöflichen Kathedrale, einem 
mnstergültigen Seelenamte beiwohnen zu können. wie enttäuscht kam er zurück! Mit welcher 
Verstümmelung wurden die Texte der Cantica sacra abgesungeu! und wie wenig erbauUch! Nicht 
einmal die Responsorien waren korrekt! „Auf meinem Chore würde ich mich der Sünde furchten," 
spricht er, „so singen zu lassen ! Wofür geh' ich mir Mühe, auf Korrektheit zu dringen, wenn das 
in der Diözesanhauptkirche geschehen dm?" — Sind die Vorschriften über den Kirchen- 
gesang ernst zu nehmen? 

ui den Seminarien werden die Kleriker in ^tem und vorschriftsmässigem Gesänge einheitlich 
unterrichtet. Und die erste heilige Messe , die sie als festliches Amt feiern , — ist nun auch dafür 
gesorgt, dass dabei die kirchlichen Vorschriften über den Gesang beobachtet werden? Ja. es sind 
mir Fälle solcher Vorsorge bekannt. Gegenteilige Fälle, in welchen vom Primizianten selbst eine 
Messkomposition gewünscht wird, die allen kirchlichen Anforderungen widerspricht, darf man als 
Ausnahmsfälle ansehen, und man hüteli sich, in öffentlichen Blättern darüber Berichte zu versenden. 
Aber in solchen (thatsächlichen) AiisnahmsfäUen , die doch nicht ohne Zustimmung und Assistenz 
mehrerer gutunterrichteter Teilnehmer möglich sind, fragt man sich betroffen: „Sind die Vor- 
schriften über den Kirchengesang ernst zu nehmen?" Wenn ja, wie ist es möglich, dass 
diese Vorschriften da und anderwärts un^erügt^ offenkundig und fortgesetzt übertreten werden 
können? Wenn nein, werden die Vorschriften nicht öffentlicn von der Kanzel verkündet? warum 
rühmt sich der Cäcilienverein, der ihre Befolgung anstrebt, höchster Approbation? 

Ach^ die „souveränen" Pfarrer sind schuld! Ach, die „bösen" Chorregenten sind schuld! Hat 
sich da eine Pfarrei einer jahrelangen Übung des kirchlich -liturgischen Gesanges beflissen. Nun 
tritt ein Wechsel in der Person des eifrigen Kaplans, des begeisterten Chorregenten ein, und die 
kaum geschaffene Chortradition ist abgeschnitten! Ja, es lassen sich leider solche Erlebnisse auf- 
zählen. Schützt ein Rector ecderiae seine mehr oder weniger stichhaltigen Gründe vor, oder wird 
sich ein Chorregent des Verpflichtenden der kirchlichen Vorschrift nicht bewusst^ oder vermochte 
die ihm anerzogene Bildung die Renitenz gegen die kirchliche Autorität nicht zu klären und nicht 
zu überwinden, so muss es freilich zu betrübenden Erlebnissen kommen. Vielleicht spielen dabei 
politische Uneinigkeiten mitherein. Vielleicht hat die Erziehung und Vorbildung es versäumt, das 
Gewissen nach dieser Eichtung hin zu schärfen oder die nötigen Kenntnisse zu vermitteln. Das 
alles sind freilich traurige Erscheinungen, die nicht oder nicht sogleich zu ändern sind; sie lassen 
sogar die Frage: „Sind die Vorschriften über den Kirchengesang ernst zu nehmen?" vielleicht in 
einem etwas andern Lichte erscheinen! Man kann da z. B. enteegen fragen: .,Sind die 
Massregeln gegen den Alkoholismus ernst zu nehmen?" Man kennt die Folgen des Alkonolismus; 
dennoch erweisen sich die Massre^eln ^egen denselben meistens als unzureichend, ja vielfach als gar 
nicht vorhanden. Die Gewohnheit gleicht auch hierin einem eisernen Kleide, das man nicht ohne 
Umstände abwerfen kann. Die gesellschaftlichen Verhältnisse, die Vorurteile über die Nährkraft 
oder Stärkungsfälii^eit alkoholischer Getränke u. s. w. lassen sich nicht über Nacht umändern. 
Auch ist der böse Wille nicht ganz aus der Welt zu schaffen und Fehler werden unter Menschen 
immer vorkommen. 

Allein der Parallelismus beider Fragen stimmt nicht ganz. Dort autoritative Personen, manch- 
mal von hoher Instanz, hier willkürliche Anerkennung der VeniunftgrtLnde. Da es sich bei den 
Vorschriften über den Kirchengesang in der That um eine Gewissensirage handelt, so lautet die 
Antwort auf die wiederholt gestellte Frage entschieden: „Ja, die Vorschriften über den 
Kirchengesang sind ernst zu nehmen!" Die da und dort vorkommenden Übertretungen heben 
die Verpflichtung zum Gehorsam nicht auf. Die da und dort notwendige Warnung vor einer Über- 
stürzung der Reform ist selbst eine Bestätigung der stetig ane^estrebten Besserung. Die von oben 
feübte, oft unerklärlich scheinende Nachsicht ist die weise Nacnsicht des Arztes, der beim Weichen 
er Elrankheit schon mit dem Eintreten eines Schlafes sich begnügt Das Erwachen wird ein Er- 
wachen zur Genesung sein. So auch mit den Kirchenchören. Ein sicheres Zeichen der überwun- 
denen Krisis macht sich schon bemerklich: niemand komponiert, fast niemand verlegt noch Kirchen- 
musik, die mit den liturgischen Gesetzen im offenen Widerspruch steht. Auch dieser Schlaf ver- 
spricht ein Erwachen der Genesung. 

Von der Besiegung des Feindes ^eben übrigens auch die vorstehend aufgeführten Anklagen 
Zeugnis. (1 und 2.) Ja, die Vorschriften über den Kirchengesang sind ernst zu nehmen; denn 
da — wie zugegeben — schon die Kinder und das Volk die Verbote gegen unkirchlichen gottes- 
dienstlichen Gesang inne werden, und da Musteraufführungen bei den Kirchenmusikfesten der Cäci- 
lienvereine jedermann mit der Musik nach dem Willen der Kirche bekannt machen: darum fällt der 
Widerstand des sonst an alten Gewohnheiten hängenden Volkes allmählich von selbst hinweg; für 
die Eeform ist der Boden geebnet 

(3 und 4.) Ja, die Vorschriften über den Kirchengesang sind ernst zu nehmen; denn wenn 
Kathedralkirchen und Orte mit Primizfeierlichkeiten, wo kirchlich unkorrekte Musik gemacht wird, 
sich jetzt schon hüten, mit ihren Aufführungen zu prahlen, und wenn sie öffentliche Berichte scheuen, 
ja verhindern: dann empfinden sie bereits den Eindruck der Minderwertigkeit ihrer Kunst und die 
Eückständigkeit ihres Geschmackes. Eingeständnis des Irrtums ist aber der erste Schritt zum Sieg 
der Wahrheit. 

Alle diese Erscheinungen bedeuten somit einen allmählichen Rückzug der reformfeindlichen 
Kirchenmusik. Der Feind Will seinen Rückzug jetzt noch maskieren durch einen Schein widerstand; 
aber dass er sich geschlagen fühlt, gesteht er teils unbewusst und teils bewusst längst ein. 

Also „verliere kein Mensch Jen Mut wegen dieses Pliilisters"! Der Goliath ist längst ge- 
schlagen durch den David „Witt". Das Philisterheer: verweltlichte klassische und unklassisdie 



-<3 165 ?>- 

.,Masik in der Kirche" räumt Schritt für Schritt das Feld. Wie aber einst David sein ganzes Leben 
lang den Kampf fortzusetzen genöti^ war, so sah auch der Pionier der Kircheamusikrefonn, der 
selige Witt, die lange Dauer des Kampfes für eine tridentinisch vorgezeichnete Kirchenmusik voraus. 
Er anerkannte, dass nicht in der ersten Generation, kaum schon in der zweiten Generation die 
Durchfährung der von ihm eingeleiteten Reform erreichbar sei. Dennoch Hess er den Mut nicht 
sinken, um so weniger darf heute der Cäcilienverein die Geduld verlieren: Kirchliche Ordnungs- 
gesetze gleichen dem Sauerteige im Evangelium; die widerstrebende oder träge Mehlmasse der Ge- 
wohnheitsmacht findet sich allmählich und unwillkürlich vom Sauerteig durchdmngen , — soweit 
überhaupt lebendes Mehl, statt Schwerspatstaub in Betracht zu kommen hat. Schwerspatstaub ver- 
mag zu drücken; im Mehle wirkt der echte „Sauerteig'^ — 

Vom Bilde zur Sache! Der Kirchengesang ist ein wesentlicher Bestandteil des feierlichen 
Gottesdienstes der Kirche. Ausschliessliches Recht, über die Gestaltung ihrer Gt)ttesdienstfeier zu 
bestimmen, hat die Kirche. Wenn nun die Kirche dennoch in der Geltendmachung dieses Rechtes 
auf die Schwachheit der Menschen langmütige Rücksicht nimmt, dann müssen wohl wir alle an 
unsere Brust klopfen und gestehen, dass auch unsere Schwachheit einen Teil der Schuld trägt an 
den langsamen Portschritten der Reform. Wir unterlassen vielleicht zu sehr, die Schwachheit unserer 
Mitwirkung durch anhaltendes Gebet zu unterstützen. Die Darbringung eines vollkommenen Gottes- 
dienstes ist vor allem ein Werk der Gnade Gottes. Verbinden wir also mit unserm unverzagten 
Eifer für die Ehre Gottes ganz vorzüglich das Gebet. Das ist dann der sicherste Prüfstein, dass 
wir selbst es mit den Vorschriften über den Kirchengesang ernst nehmen, und der 
Erfolg wird bestätigen, dass sie wirklich tiefernst zu nehmen sind. 
(Aus der bei Auer in Donauwörth erscheinenden, durch M. Gebele redig. „Kath. Schulztg." Nr. 28.) 



Instruktionskurse in Turin und Paderborn 

hat der Unterzeichnete auf Einladung der betreffenden Cäcilienvereine und mit Gut- 
heissung der zuständigen Diözesanoberhirten zugesagt. 

In Turin findet bekanntlich in diesem Jahre bei Gelegenheit mehrfacher Centenar- 
feiern (vergl. Mus. s, 1897 Seite 49) eine Ausstellung kirchliclier Kunst statt. Das 
Eomit6 hat mit Approbation des gegenwärtigen Erzbischofes von Turin, Agostino 
Eichel ray, den Unterzeichneten eingeladen, in Verbindung mit dem K H. Domkapell- 
meister von Trient, Riccardp Feiini, in den Tagen vom 11. bis 18. September einen 
Instruktionskurs für gregorianischen Choral, polyphone und figurierte Kirchenmusik, Orgel- 
spiel und liturgische Vorschriften abzuhalten. Das genaue Programm (täglich Unter- 
richt von 8—10 und von 16Va bis 18V« d. L 4 bis 6 Uhr nachmittags) nennt als Lehr- 
mittel das Psalterium Vespertinum, die 50 zweisilbigen Solfeggien von A. Bertalotti, 
die italienische Ausgabe des „Magister choralis^^ das Compendium Oradualis und Epitome 
Vesperalis Bomani^ die 4 stimmige Messe „Aetema Christi munera^' in der Bearbeitung 
für Alt, Tenor, Bariton und Bass und das 6 st. Motett „0 hone Jesu'' von Palestrina, 
sowie die Messe (opus 76) von Ign. Mitter er in honorem Ä 8. Sindonis D. K J. Chr. für 
Männerchor mit Orgelbegleitung; diese soll am 18. September (Fest der 7 Schmerzen 
Mariens) mit dem treffenden Proprium im authentisch-römischen Choral zur Auffuhrung 
gebracht werden. 

Acht Tage später beginnt der 3. Kurs in der Diözese und Bischofsstadt Paderborn 
mit Unterstütznng des H. Domchordirektors Herm. Müller. Ähnlich dem ersten in Dort- 
mund (s. Mus. s. 1894 S. 136) und dem zweiten in Heiligenstadt (s. Mus. s. 1896 S. 105) 
abgehaltenen Instruktionskurse wird sich auch das Programm des für die Zeit vom 
25. September bis 1. Oktober in Aussicht genommenen Kurses in Paderborn gestalten; 
die thatkräftige Initiative des Hochw. Bischofes Dr. Hubert Simar bietet die beste 
Garantie für den Eifer und die Zahl der Teilnehn\er. Zu demselben können auch Männer, 
welche dem genannten Bistum nicht angehören, kommen, wenn sie sich frühzeitig 
ab den H. H. Müller, Repetent am Kollegium Leoninum dortselbst, wenden. 

Die Instruktionskurse hat der Unterzeichnete seit 1890 immer nur mit Vorwissen 
und ausdrücklicher Genehmigung der hochwürdigsten Diözesanbischöfe (in Freising, 
Nymphenburg, Landau i. d. Pf., St. Polten, Salzburg, Trier, Wyl, Würzburg, Bamberg, 
Dortmund, Heiligenstadt; Marienbad, Strassburg i. E.) gegeben , also im Anschlüsse an 
die kirchUche Autorität. Das nämliche geschieht auch in Turin und Paderborn, und 
deshalb werden auch diese Kurse nicht ohne segensreiche Früchte für die Besserung 
kirchenmusikalischer Verhältnisse und für Befestigung in den Vorschriften und Regeln 
der Kirche und der Kunst sich gestalten. Das gebe Gott! F. X. H. 



-fä 166 &h 
Vom Bücher- und Musikalienmarkte. 

Unter dem Sammeltitel .^mposizioni sacre a 2, 8 e 4 vod di fädle esecazione con e seuza 
accompagnamento d'Orffano od Harmoniain'' erschienen zu Mailand in der Calcoffrafia Mnsica sacra, 
Via Lanzone 2, drei Hefte mit Kompositionen von hnigi Cervi. Da die meisten der gnt gearbeiteten 
zwei-, drei- and vierstimmigen Kompositionen für £e ambrosianische Litiirgie bestimmt sind, so 
können sie nur an dieser Stelle erwannt werden. 1. Im Reqoiem für A., TT und B. stimmen nor 
der Introitns, das Offertorinm, Sanctns und Benedictns mit den Texten der römischen Liturgie 
überein. Die Komposition ist ernst, kurz, leicht and ohne Orgelbegldtang. 2. Eine Sammlang von 
acht lateinischen Motetten, daranter vier 2 stimm, mit Orgelbegi. and vier für 4 st. gem. Chor, 
enthält zam Gebraach in der römischen Liturgie die Texte aacrum convivium, Juatus ut palma, 
Dextera Domini and zwei Motetten za Ehren des hl. Joseph. 3. Eine ähnliche Sammlung von sieben 
lateinischen Gesängen (vier zu 2, zwei zu 3. eine zu 4 gemischte Stimmen) bietet u. a. die brauch- 
baren Texte Tota pukhra ea, Coro mea una Stabunt justi. Der Komponist zeigt sich als guter 
Deklamator , tüchtiger Musiker und feinsinniger Organist; er überschreitet niemals die Grenzen 
kirchlicher Würde, einfacher CantUene und dezenter ßhythmen. 

Von den itudes de sdence muaieale des Jesuitenpaters A. Dechevrens ist im Verlage des 
Autors (Paris, 26. rue Lhomond oder in der typographie musicale, 4, rue Malebranche) der 
2. „Rythmique er^gorienne*' betitelte, 436 Sdten in Gross-Oktav umfassende Band erschienen. Das 
grossartig^ angelegte Werk kann hier nur angezeigt und wird im kirchenmusikalischen Jahrbuch 
lur 1899 inhaltlicn genauer besprochen werden. 

J. Deschermeier edierte bei J. G. Bössenecker (A. Stender) in Regensburg 50 der schönsten 
Jugendlieder für eine Singstimme, bearbeitet mit einfacher Klavierbegleitung. Brosch. 2 ^, ge- 
bunden 3 Jü 26 ^ unter dem Titel „Frühlingsblüten^. Namen wie Schubert, Schumann, 
Mendelssohn, Beethoven, Weber, und unsere schönsten Volkslieder sind in der trefüich ausgestatteten 
Sammlung vertreten. Der Herausgeber hat eine sehr leichte Klavierbegleitung zu sämtlichen 
Nummern ausgearbdtet und selbst mehrere Melodien beigesteuert. Die Texte sind alle edel. Die 
trefiüiche Sammlung kann in Familien und Instituten unbedenklich gebraucht werden. Tiefere Ton- 
lage würde sich bei den meisten Nummern empfehlen, besonders wenn Kinder singen. 

Ein salutaria von Lorenzo Devalle, Organist in Dogliani (Mondovi}, op. 34, ist im Selbst- 
verlag des Autors (75 cent) für dne Sopranstimme mit Harmoniumbegleitung erschienen. Der 
zweite Teil ist nach Text^und^usik wörtliche Wiederholung des ersten. Der Bingstimme ist der 

geringe Tonumfang von d bis Iis zugeteilt. Für die Kirche kann das sonst sympathische Tonstück 
nicht empfohlen werden. 

Die bekannte Sammlung der Dekrete^ welche die Konfi^re&^ation der hl. Riten in Rom seit dem 
Jahre 1588 erlassen hat, und welche seinerzeit (1807) (iaraellini edierte, ist auf Wunsch des 
hl. Vaters Leo Xni. neu bearbeitet worden durch mehrere Konsultoren der S. R. C. und unter der Auf- 
sicht des gegenwärtigen Kardinalpräfekten und Bischofs von Palestrina, S. Emin. Mazzella. Der L Bd. 
dieser ofuziellen Aktensammlung ist zu Rom in der Buchhandlung der Propaganda erschienen mit 
dem Titel: Decreta Anthentica Congre^ationis Sacrorum Rituum Ex Actis f^'usdem OoUecta 
ejusque auctoritate promulgata sub Auspiciis SS. Domini Nostri Leonis Papae XIII. Vd. I. 
Ab Anno 1588 Num. 1 usque ad annum 1705 num. 2162. In Zukunft werden nur mehr diejenigen 
Entscheidungen, welche in dieser offiziellen Ausgabe enthalten sind, als ^tig und rechtskräftig 
anfi^esehen, da eine Menge sich widersj^rechender oder unklarer und überfltissiger Decisionen weg- 
lielen. Am Schlüsse des voraussichtlich m 2 Jahren vollendeten Werkes werden eingehende Register 
den Gebrauch der umfangreichen Sammlung erleichtem. Auf dasselbe kann bei Fr. Pustet subscri- 
biert werden. 

Oanoni retrogradi im strengen Kontrapunkt für 4, 6, 8 und 10 Stimmen publizierte 
Ant. Finotti in Ferrara im Verlag der musica sacra zu Mailand (Via Lanzone 2). Die interessanten 
Arbeiten geben Zeugnis von den tüchtigen Studien des Autors^ dem daranliegt, dass die .[ugend- 
lichen Musikschüler in den strengsten, wenn auch oft mechanischen Kontrapunktformen sich be- 
wegen lernen. 

Der österreichische Klavierpädagoge Ed. Horak hat in Verbindung mit seinem Bruder Adolf 
eine zweibändige Klavierschule herausgegeben, vom ersten Anfang bis zur Mittelstufe nach päda- 
gogischen Grundsätzen verfasst. Von derselben lie^ der erste Band aus dem Verlag von P. J. Tonger 
in Aöln a. Rh. vor. Preis 3 M^ 125 Seiten in Folio. Eine Abhandlung über die Klavierunterrichts- 
methode ist dem Bande vorgedruckt und gibt die Erklärung für die Tnatsache, dass die Horak*sche 
Klavierspielmethode sich besonders beim Massenunterricht vortrefflich bewährt hat. Von einem 
zweiten Werke: „Einführung in die Kunst des Klavierspiels" ist von Ed. Horak im gleichen 
Verlag der erste Band, 10 Vortragsstudien (Werke von Wanhal, Clement!, Steibelt, Kozeluch und 
Baldenecker) erschienen. 35 Seiten in Folio, Preis 1 M. 

Eufiren Jochnm komponierte die H^ne zu Ehren des hl. Antonius: „Si qtuieris miracula'* 
mit deutschem Texte für Soli und Chor mit Begl. der Orgel oder des Harmoniums in vier Ab- 
teilungen. Jos. Kösel in Kempten, Part, und St. 2 ^ 60 c^. Das schwun^oU geschriebene und 
effektreiche Tonstück wurde zur Feier der Grundsteinlegung der Kapuzinerkirche m München kom- 
poniert. Autor oder Verleger (?) fügen bei, dass sich die Hymne zum Gebrauche in allen Männer- 



-ß 16V &- 

kl58tern, sowie in jenen Kirchen, deren Patxon der hl. Antonius von Padna ist, eigne. Referent 
ist darchans anderer Ansicht; kann jedoch ^e mit einem Baritonsolo, dem sich der Männerchor 
anschliesst, beginnende Hymne (ein Kräftiger Satz für Männerstimmen, sowie als Nr. 3 ein Tenor- 
solo mit jfolfi^endem Chor und als Schlnsseffekt wiederum ein Männerchor) für Abendunter- 
haltungen oder Konzerte Jn Klerikal- oder Lehrerseminarien, auch in Klöstern und Jün^lings- 
vereinen gat empfehlen. Über die gewöhnlichen Wirkungen, welche bei solchen Kompositionen 
gewünscht und erreicht werden, geht die Hymne nicht hinaus; durch Taktwechsel zwischen '/4, ^/« 
und % wird schöne Abwechslung erzielt. Klavierbegleitung kann eventuell das Harmonium ersetzen; 
für die Kirchenorgel passt die Begleitung weniger. 

Der Schematismus und Kalender der kath. Lehrer und Lehrerinnen Westfalens für 
das Jahr 1898/99 im Auftrag der litterarischen Kommission der Hermann-Hubertus-Stiftung heraus- 
{?egeben von K. Kamp, Lehrer in Bochum und J. Dierkesmann, Lehrer in Arnsberg kann bei 
J. Stahl in Arnsberg gebunden um den Preis von 1 M bezogen werden. Neben dem statistischen 
Material aus 44 Kreisen, mit Personalrenster, Angabe der Gehaltsverhältnisse u. s. w. ist der 
Kalender vom April 1898 bis Dezember 1899 mit Terminkalender für Konferenzen, Gedenktafeln 
u. s. w., auch mit andern nützlichen Tabellen beigegeben. H. Müller in Paderborn erläutert kurz und 
trefflich die 5 Gebote für Organisten, nämlich ij übe und studiere, 2) präpariere deine Funktionen, 
3) benütze gute Vorlagen, 4) begleite leise. 5) diene Gott! — Solche Kalender sind ein treffliches 
Bindemittel für gutgesinnte katholische Lenrer und Lehrerinnen. 

Drei Fronleichnamslieder für Volksgesang oder Kirchenchor mit Orgelbegl. oder mit Begl. 
von 4 Blechinstr. arranji^erte G. Ang. Leitner und gab sie bei A. Böhm & Sohn in Augsburg 
heraus. Part. 1 M, die eine Singstimme 10 ;;^, in Partienbezug billiger. Die Texte sind „Himmelsau , 
„Herr, von ganzem Herzen lieb* ich Dich**, „0 Heiland, der erbarmungsvoll". Was den Gesang 
deutscher Lieder während der Kommunionspendung beim Hochamt oder bei einer theophorischen 
Prozession betrifft, so mnss auf eine Entscheidung der Biten- Kongregation vom 14. Januar d. J. 
hingewiesen werden. Auf die Fra^e nämlich, ob es erlaubt sei, beim Hochamt wähi*end der Kom- 
munionspendung und bei der feierlichen Prozession mit dem Allerheiligsten abwechselnd mit 
liturgiscnen Hymnen Gesänge in der Muttersprache vorzutragen, erfolgte die Antwort: Negative 
ad utrumque d. h. es ist in l)eiden Fällen nicht erlaubt. 

„Aus des Lebens Mai^ beütebi sich acht leicht« kleine und niedliche Charakterstücke für 
Piano mit Bücksicht auf kleine Hände von Karl Machts. Regensburg, J. G. Bössenecker. 1 .^ 20 .^^ 

Paul Mende komponierte 5 charakteristische Kinderstücke (Op. 12, Verlag von Bössenecker 
in Regensburg, Preis 1 ^H) mit dem Titel: „In iSreud und Leid**. 

Den Willkommgruss des Reichenberger Männergesangvereins an den Wiener -Schubertbund 
komponierte Franz Moissl in packenden und tremchen Weisen für Männerchor. Verlag von 
F. E. C. Leuckart in Leipzig. 

Den Briefwechsel zwischen Karl von Winterfeld und Ed. Krüger veröffentlichte 
nach dem Original Dr. Arthur Prüfer, Dozent der Universität Leipzig. Derselbe schrieb eine 
57 Seiten umfassende Einleitung über den Lebensgang und die musikalische Thätigkeit der beiden 
genannten Männer und fü^e ein Namen- und Sachregister bei. Die Briefe v. Winterfeld's an 
Krüger und vice versa steigern das Interesse an diesem musikalischen Meinungsaustausch. Den 
Schluös der 136 Seiten bildet ein Brief von Frz. Commer, Berlin 15. September 1853 an Krüger, 
da der erstere von der Familie von Wüiterfeld's den Auftrag erhalten hatte, dessen musikaliscnen 
Nachlass zu ordnen. Drei Bildnisse von Dr. Krüger, Rektor des Gymnasiums zu Emden in Ost- 
friesland, Karl von Winterfeld und des 1611 verstorbenen Johannes Eccardus schmücken das der 
Schriftstellerin La Mara zugeeignete und von der Verlagshandlung E. A. Seemann schön aus- 
gestattete Buch (Preis 4 .#), über welches im kirchenmusikalischen Jahrbuch 1899 eingehender 
referiert werden wird, da besonders C. v. Winterfeld sowohl für da* Verständnis der klassischen 
Vokalkomponisten des 16. Jahrhunderts, als besonders für die Herstellung des Gemein- und Choral- 
gesanges m der evangelischen Kirche grosse Verdienste sich gesammelt hat. 

Ein ganz besonders hervorragendes Werk ist Op. 4 des H. H. J. S. van Schalk, betitelt 
„Sankt Joseph. Oratorium mit lebenden Bildern für Soli, Chor und Orchester. Dichtung von 
.1. H. Vaas, deutsche Übersetzung von Leo von Heemstede. Verlag von J. R. van Rossum in Utrecht. 
Der Klavierauszug gibt einen guten Begriff von der musikanschen Faktur und der mehr als 
gewöhnlichen Tüchtigkeit des holländischen Priesters. Der erste Satz, von vier Männerstimmen 
vorzutragen, spricht von der Verlobung des hl. Joseph. Demselben folj^ ein kurzer, aber reizender 
Zwischensatz von vier Knabenstimmen, bei dem das erste lebende Bild erscheinen kann. Daran 
schliesst sich ein Tenorsolo, dem ba}d ein 4 stimm, gem. Chor sich anreiht; der Text preist die 
Keuschheit des Nährvaters Jesu. — Ähnlich wird der zweite Satz, ,jTraum des hl. Joseph^ betitelt, 
von einem Männerchore eingeleitet. Beim Tenorsolo kann das zweite Bild folgen, in welchem ein 
Engel den Sohn Davids ermahnt, jeden Verdacht über die Reinheit Mariens sich auszuschlagen. 
Der Männerchor, mit einem durchschlagenden Baritonsolo durchilochten, nreist den hl. Joseph ob 
seines Opfergeiste^. — Der dritte Satz, 4 stimm, ^em. Chor, schildert die Stellung Joseph's bei der 
Geburt des Herrn. Eine prächtige Gabe für Weilmachten. Tenor und Bariton , bald einzeln . bald 
im Duo vereint, untermiscnt von Knabenstimmen, führen zu einem 4 stimm, gem. Chor von einfacher 
Schönheit und Feierlichkeit. — Im vierten Satz wird „die heil. Familie" geschildert. Tenor- und 



-i3 16S E> 

Baritonsoli und ein Männerchor haben diese Aufgabe zu lösen. — Der fünfte Satz ist „Tod des 
heil. Joseph** betitelt (Tenor, Männerstimmenquartett und gem. Chor, letzterer gebildet aus vier 
Männerstimmen und den zwei Oberstimmen). — Im sechsten Teile wird St. Joseph als „Patron der 
Arbeiter** gepriesen. Dem Liede des Aufruhrs (gedichtet von Dr. Schaepmann) folgt dius Lied der 
christlichen Arbeiter. Aus diesem Tumulte schsJlt das Gebet zum hl. Joseph, von Sopran und Alt 
einstimmig gesungen. Dieser dramatische Gegensatz ist besonders packend. Das Baritonsolo leitet 
zu einem einstimmigen, wiederum von Dr. Schaepmann gedichteten Katholischen Lied zu Ehren des 
hl. Joseph tlber, das von allen Anwesenden gesungen werden kann und vom Komponisten prächtig 
durchgearbeitet worden ist in dem glanzvollen doppelchörigen Schlussatz: „hilf auf freiem Boden 
bauen uns mit dir den Arbeitsstand**, 2. Strophe „segne, Gott, die dir vertrauen, segne, Gott, das 
Vaterland**. 

Gegenüber ähnlichen Kantaten und sogenannten Oratorien, die in den letzteren Jahren für 
unsere katholischen Vereine, Gesangschöre, mstitute u. s. w. gedichtet und komponiert worden sind, 
nimmt dieses Werk, dessen deutsche Übersetzung gelungen und der Musik angepasst ist, eine ausser- 
ordentlich hervorragende Stellung ein. Es ist nicht zu zweifeln^ dass einigermassen tüchtige Chöre 
im Laufe des nächsten Winters sich an die Aufführung dieses heblichen, in Text und MusiK poesie- 
reichen und nicht allzuschwierigen Werkes macheu werden. Die Red. der Mus. s. wird sich freuen, 
recht viele gelungene Aufführungen mit oder ohne lebende Bilder seinerzeit registrieren zu können. 

Joh. Schah komponierte zu Ehren des hl. Nährvaters Joseph einen 2 stimm. Bittgesang 
mit deutschem Texte bei J. Lentner in München. Preis 75 ^. Das Reinerträgnis fällt dem Kirchen- 
baufond der neuen St Josephskirche in München zu. S. und A. oder T. und Bar. können die lieb- 
lichen, andächtigen und ausdrucksvollen Melodien dieses Bittgesanges zu recht innigem Vortrag 
bringen, sowohl bei häuslicher Andacht als auch in der Kirche zu Ehren des hl. Nährvaters Jesu. 

_^___ F. X. H. 

Über Choralvortrag. 

1. Artikel. 

Obwohl über den Vortrag des rezitierten ..und syllabischen Choralgesanges unter 
allen Forschern und Praktikern, Einheit und Übereinstimmung zu herrschen scheint, 
und alle den Grundsatz anzuerkennen vorgeben, dass die Rezitation des Textes auf 
einem Tone oder der syllabische Gesang auf wechselnden Tönen sich nach den Gesetzen 
der lateinischen Sprache und den Regeln der Deklamation zu richten habe, so zeigen 
sich dennoch in der Praxis Unterschiede und Verschiedenheiten, ähnlich denen, welche 
aus den Temperamenten sich ergeben und durch geringeres oder tieferes Verständnis 
des Textinhaltes, durch mangelhafte oder fortgesetzte Schulung und Übung der Sprech- 
und Ton Werkzeuge, durch grössere oder geringere Deutlichkeit bei Wiedergabe der 
Sprachlaute und Wortverbindungen und ähnlicher, die Kunst des Vortrages bildender 
Momente zu erklären sind. 

Man lasse die nach der Interpunktion der liturgischen Bticher wiedergegebenen 
Worte: Pater noster, qui es in coelis: Sanctificetur nomen tuum: adveniat regnum 
tuum, fiat volnntas tua, sicut in coelo et in terra, von einem Phlegmatiker, Sanguiniker, 
Eoleriker oder Melancholiker, von einem der lateinischen Sprache unkundigen oder von 
einem mit der Sprache nach Wortlaut und Sinn wohl vertrauten, aber gedankenlosen, 
unvernünftigen Sänger auf einem Tone rezitieren, und es wird sich zeigen, dass in Be- 
treff der Betonung, des Zeitmasses (Tempo, Pausen, Rhythmus), und der Modulation 
(hier nur als Klangfarbe zu verstehen) die verschiedensten Eindrücke entstehen, von 
denen es für den ersten Augenblick scheint, als ob sie niemals zu künstlerischer oder 
musikalischer Einheit sich vereinigen Hessen. 

Kann vielleicht dadurch geholfen werden, dass man die Sänger anleitet und zwingt, 
die Deutlichkeit und Verständüctteit des Textes durch gleichmässiges, im Tone zurück- 
haltendes Tempo aller Wörter und Silben zu erreichen? Die Gesetze der Sprache 
imd Tonkunst erheben lauten Widerspruch; denn niemand kann Gefallen finden an 
einem Redner, der die Silben und Wörter seines Vortrages in gleichmässiger Hast oder 
mit konsequenter Trägheit rezitiert.^) 



*) Der offizielle Bericht des H. H. Dinzesanpräses und Domkapelhneißters C. Cohen in Köln drückt 
sich in der neuesten Nummer den „Greg:oriusboten" über die in Mus. s. Seite 158 erwähnte Choralprobe 
in Bonn folgendermassen aus: ,,Nachdem (U. Repetent Krabbel) in kurzen ZQgen theoretische Aus- 
einandersetzungen und Regeln geboten hatte, die im wesentlichen sich auf die Forschungen von Dom 



HS teil &- 

m 

Als das einzige und beste Mittel zur Erzielung deklamatorischer und musikalischer 
Einheit empfiehlt es sich, den liturgischen Text, der, wie jede Sprache, schon Musik 
in sich trägt, nach Seite der Deutlichkeit, des Accentes, der Wörter und Sätze, der vor- 
gezeichneten Interpunktion u. s. w. so lange mit den Sprechwerkzeugen zu äben, bis 
jede Undeutlichkeit, Ungenauigkeit, Fehlerhaftigkeit und Unverständlichkeit gehoben 
ist. Wer nicht gut spricht, hört auch nicht gut. Reinheit, Wohlklang und Charakter 
der Sprache muss aus dem Munde de9 Lehrers in das Qehör des Schülers übergeleitet 
werden. Es ist nicht unbedingt notwendig, dass die Schüler, was sie aussprechen auch 
verstehen und auffassen; man macht ja täglich die Erfahrung, dass Kinder aus Familien, 
in denen zwei oder drei Sprachen üblich sind, nicht nur iiQ Auffassungskraft für die 
richtige Aussprache der Wörter besitzen, sondern auch genau so nachsprechen, ihre 
Sprech Werkzeuge genau so ausbilden, wie sie durch tägliche Übung gewöhnt werden. 
Wer im Schwabenland aufwächst und erzogen wird, nimmt schwäbischen Dialekt an. 
Wer in Deutschland von deutschen Eltern geboren ist, in Italien aber erzogen wird 
und nur mehr die Sprache Dante^s hört, wird nicht deutsch, sondern italienisch sprechen. 
Zuerst also erziehe man den Choralsänger zu guter, deutlicher, richtiger, genauer 
Artikulation, Vokalisation, Behandlung der Konsonantenformen, Accentuierung und Unter- 
scheidung der Wörter, richtige Betonung der Sätze, — mit einem Worte, zur Kunst 
der Deklamation und des Vortrags. 

Zu diesem Zwecke eignen sich an erster Stelle die stehenden Messgesänge 
(Ordinarium Missae) und die Vesperpsalmen (Psalterium vespertimim). Wenn auch die 
lateinische Sprache unter die toten Sprachen gezählt wird, so ist sie doch in der 
Liturgie so lebendig, ausdrucks- und eindrucksvoll, wie jede lebende Sprache, und es 
wäre ein grosses Unrecht, diese lebensvolle, im Wohlklang der Vokale, Silben und 
Wörter so erhabene und durch ihre Auserwählung als liturgische Sprache gleichsam 
geheiligte Mundart der Kirche durch stossende, trippelnde, stampfende, in Tonstärke 
gleichmässige Aussprache gleichsam mit kleinen Hammerschlägen zu Tode zu martern, 
um sich in Kehlkopfübungen oder Solfeggien ergehen zu können. — 

Für die Lektionen, Evangelien und grösstenteils auch für die Psalmodie bedürfen 
wir kaum einer Notation oder äusserer Zeichen für Melodie und Rhythmus. Man lässt 
in diesen Fällen den Grundsatz gelten, dass die Worte und Sätze den einfachen Tönen 
rhythmische Bewegung, richtige Accentuation , natürlichen Vortrag mitzuteilen haben, 
dass der Buchstabe die Königin, die Musik deren Sklavin sei. Als man anfing, durch 
Neumenzeichen die einfachen und zusammengesetzten MeIodiet{)ne darzustellen, unter- 
schied man bereits die tieferen und höheren Töne, die einfachen und die aus drei oder 
mehr Noten bestehenden Gruppen durch eigene Zeichen. ') 

Pothier stützen, suchte er deren Anwendung mit einem kleinen, von Konviktoristen gebildeten Chor, 
durch den Vortrag mehrerer Introiten der Advent- und Weihnachtszeit klar zu machen. Der Eindruck, 
den die Zuhörer von den vorgefllhrteu Beispielen gewannen, war ungeföhr derselbe, den auf der General- 
versammlung des Cäcilien Vereins zu Brixen die Bede des P. Ambrosius Kienle über den Choralvortrag 
hervorrief. Die gleiohmässige Behandlung der Textsilben und das mit dem Ticken einer Uhr zu ver- 
gleichende Punktieren der einzelnen Noten liess den Choral so fremdartig erscheinen, dass damals der 
(iencralpräses Schmidt sich veranlasst fühlte, die Eirchenchöre vor der Annahme und Durchführung 
einer solchen Methode des Choralvortrages zu warnen. In Bonn stiess auch diese Art und Weise der 
Behandlung des Chorals auf lebhafte Opposition, welcher Herr Rektor Quadflieg aus Elberfeld Ausdruck 
verlieh. Um einer erregten und voraussichtlich unfruchtbaren Debatte vorzubeugen, ergriff der Unter- 
zeichnete das Wort, und betonte, dass manche der vorgetragenen Regeln für eine schöne Deklamation 
des Textes wertvoll seien und deshalb die Beachtung verdienten; denn sie trügen dazu bei, mit der 
veralteten Vortragsweise, welche noch heutzutage auf manchen Chören herrschte, aufzuräumen. Das 
übermässig lange Anhalten der Accentsilben , das Verschlucken von Nebensilben, das flüchtige Hinweg- 
gleiten über die mittleren Noten der Neumen und das regelmässige Dehnen der obersten, beziehungsweise 
der letzten Note von einer neuen Silbe, das ruck- und stossweise Singen und sonstige, der richtigen 
Deklamation zuwiderlaufende Gewohnheiten könnten korrigiert werden durch Annäherung an die von 
Herrn Krabbel gebotenen Belehrungen. Das Bichti^^e liege auch hier in der Mitte. Die Versammlung 
bekundet durch lauten Beifall ihr Einverständnis mit dieser kurzen Vermittelung." 

^) In welcher Weise das geschah, kann und soU hier nicht weiter ausgerahrt werden; die reiche 
Litteratur über die archäologische Schi^ibweise ist seit etwa 20 Jahren zu einer Spezialwissenschaft 
herangewachsen. Wer sich genauer informieren will, findet in den Referaten des kirchenmusikalischen 
.Tsüirbuches über die Studien von Dom Pothier, Mocquereau, Dechevrens, Houdard und vieler anderer, 
meist französischer Schriftsteller die reichsten Aufschlüsse. 



Für die Leser der Mtmca sacra und die Mitglieder des Cäcüienvereins haben nur 
die offiziellen Aasgaben des authentischen römischen Choralgesanges, niedergelegt in den 
Libri chorici Ecclesiae, praktischen Wert. Auch über die Entstehung und Geschichte 
dieser Choralbucher ist seit 30 Jahren ausserordentlich viel geschrieben worden.^) Da 
durch die letzten Kundgebungen Borns das Interesse für den römischen Ghoralgesang 
stets in der Zunahme begriffen ist, und die Zahl deijenigen, welche sich fttr die 
archäologischen Lesearten begeistert haben, immer geringer wird, so bleibt als Haupt- 
aufgabe für private und öffentliche Belehrung das ernstliche Eindringen in die richtige 
und sachgemässe Vortragsweise, in die sor^ltige und kunstgerechte Wiedergabe der 
offiziellen Melodien übrig. 

Versetzen wir uns sogleich in das 16. Jahrhundert. In den Ghoralbüchern, 
welche vor dem Konzil von Trient im Drucke erschienen sind, finden wir bei den ein- 
fachen Noten entweder die sogenannte longa 1^ oder die brems M, sowie die Ver- 
bindungen von zwei und drei Noten, für sich und in Gruppen verbunden.*) In vor- 
tridentinischen Missalen (Ven. 1533) sind beispielsweise die eingangs erwähnten Worte 
des „Pater noster" notiert wie in Tabelle unter a. Die Edition von Solesmes schreibt 
wie unter b; die erste offizielle Ausgabe des Missale Bomanum von 1570 unter Pius V. 
notiert wie unter c. Die Präfationsausgabe von Joh. Guidetti, Bom 1588, schreibt wie 
unter d; die zweite Ausgabe des römischen Missale von 1589 mit den Dekreten von 
Pius V. und Sixtus V. versehen, notiert wie unter e. Nehmen wir zu diesen die Missale- 
Ausgaben bis herauf zur typischen Edition von 1883 (s. unter f), so ergeben sich so 
viele Varianten in der Notierungsweise, dass man irre werden möchte, ob denn über- 
haupt ein leitendes Prinzip zu Grunde gelegen habe.^) 

Guidetti führte zum 1. Male die ♦ als einzelne Note fdr eine Silbe ein, schreibt 
aber im Vorwort zum Cantus passionis (1586)*): „Diejenigen, welchen diese Singweise 
vielleicht neu zu sein scheint, sollen beachten, dass durch die ♦ die kurze Silbe, welche 
bei der Aussprache schneller zu singen ist, angezeigt wird.^' 

Siehe: Offener. Brief in Betreff der Neuedition der Ed. Medicffia von F. X. H. 1870, Palestrina 
und das oifizieUe Qraduale Roman um von F. X. H. 1894; offene Briefe Über den Kongress von Arezzo 
von J. M. Lang, ins Deutsche übersetzt von Edmund Luypen und des nämlichen Autors Broschüre Dix 
ans aprh le Beeret Romanorum Pontificum; Dr. J. Ahle, die Choralausgabe der hl. Ritenkongregation 
(editio Medicsea) , ihre (beschichte und Stellung unter den liturgischen Büchern der römisch-katholischen 
Kirche, sowie eine Menge einzelner Artikel in Mus, «., angefangen von 1870 bis zu diesem Jahre. 

*) 9 heisst podatus^ Ji divis, tP. scandicus, $% dimacus, ü torculus^^^ porrectus; i0 heisst 
scandictis flexus, pi porrectus fleocus, fi\ torculus resupinus, ^ pes subbipunctis , IJW dimacus re8t4pinus, 
J^ scandicus subhipunctisj f ^ porrectus praebipunctis, Nl% porrectus subhipundis u. s. w. bis zu 6 und 
7 Ünterverbindungen. Die Archäologen der Schule von Solesmes sagen uns, dass diese verschiedenen Noten- 
formen keinerlei Einfluss auf die Dauer des Tones haben, sondern in ihrem Zeitmass alle gleich sind. 
Dechevrens und Houdard nehmen eine Mensur und Wertunterschiede von M M und # an, gehen aber 
in der Bestimmung dieser Unterschiede auseinander. Wenn man die Geschichte der Mcnsuralnotation bis 
zum 15. Jahrhundert ins Auge fasst, so muss der Umstand auffallen, dass ein Wert unterschied zwischen 
^ M ♦ schon bei Beginn der Mensuration sich vorfindet, so dass die Hypothesen von Dechevrens 

wenigstens historische Basis haben.^ Auch ist es merkwürdig, dass die Formen der Mensuralnotation in 
den verschiedenen Jahrhunderten, bis herauf in das 16., denen der Choralnotation sehr ähnlich sind, aber 
bei den klassischen Vokalkomponisten des 16. Jahrhunderts, wie bei Palestrina, Lassus, Victoria u. s. w. 
mit Rücksicht auf die Verständlichkeit des Textes und auf die Klarheit der musikalischen Perioden immer 
mehr sich vereinfachten, und dass auch die Choralmelodien als Motive für mehrstimmige Kompositionen 
verkürzt wurden. Man vergleiche die Tabelle von Nanino im kirchenmusikalischen Jahrbuch 1898 S. 30 
und den Artikel: „Wie bringt man ältere Vokalkompositionen in Partitur?'^ 

') Die Ausgaben a, c, d, e sind auch in bezug auf Interpunktion, Absatzzeichen u. s. w. unter- 
einander verschieden. 

^) In der Einleitung zumDirectorium chori von 1582 sagt er: „Obwohl ich mich bei Redaktion der Musik- 
noten, wie sie nämlich gestellt, verbunden, getrennt, vermehrt oder vermindert werden sollen, der alten 
Antiphonarien und Psalterien unserer vatikanischen Basilika und der neueren Ausgaben bedient habe, 
so wollte ich doch weder auf diese Handschriften, noch auf mein Urteil mich verlassen. Ich gab daher 
das Werk zur Einsicht und Korrektur jenem Manne, der sicher als Fürst der Musikkunst gelten kann, 
dem Johann Pierluigi von Palestrina, unserem Kapellmeister. Derselbe hat in seiner angebornen Liebens- 
würdigkeit nicht nur meiner Bitte entsprochen, sondern auch das Urteil abgegeben, dass dieses Buch 
vorzüglich gut und in seiner Art vollkommen sei." 



-ö IW ö- 



" 'S 1 1 i l i i zEiz ^ i 1 11 1 1 1 ^in ^1 -U 



Pa ter no ster qni es in cce lis sancti ü ce tur no men tu am, ad ve ni at etc. 



b)$ 



!)fe 




?f^: 



^F^ 




tp p-1-ij-qe MiJb:^^^ 




w=E3EJf 




e)$ 



jlL^'i:, l '^TF^Jilii^J!":^^ ■VlI.'L-l 1 1 ] 




Pa -ter no-ster, qui es in coB-lis: San-cti - fi - ce -tur no-men tn-nm: Ad-v6-ni-at etc. 



Das Resultat dieser kleineD Tabelle lässt sich in den Satz fassen: „Im letzten 
Viertel des 16. Jahrhunderts zeigt sich das Bestreben, den einfachen Noten je nach 
ihrer Gestalt auch das Verhältnis einer relativen Zeitdauer unter sich beizulegen, und 
zwar so, dass die li^ eine Accentsilbe bezeichnet, ohne etwa zu bestimmen, dass alle als 

langae geschriebenen Noten gl eich lang und gleichstark sein sollen, sondern dass sie stets 
mit Bezug auf die wechselnde Betonung der Wörter im Satze aufzufassen seien. Das war 
ein grosser Fortschritt, eine wahre Kriegserklärung gegen den Canto martellato, 
der £e 1^ gleichsam als grossen Hammer mit Stiel ansah, durch welche jede Silbe 

totgeschlagen werden müsse. Das Prinzip der Sprachdeklamation war dadurch sanktio- 
niert, der Wortaccent, den die liturgischen Bücher bis zum heutigen Tag bei 
allen drei- und mehrsilbigen Wörtern angeben, ist auch bei den zweisilbigen Wörtern 
in der Notenform sichtbar. 

Die editio Mediccea, von welcher Palestrina wenigstens den ersten Band, das 
Proprium de Tempore mit dem Ordinarium Missae, im Auftrage von Papst Gregor XIIT. 
druckfertig hergestellt hat, während der zweite Band von seinen Schülern Franc. Suriano 
und Fei. Anerio vollendet und revidiert worden ist, haben das Prinzip Guidetti's nur 
in der Weise modifiziert, dass sie die ♦ nicht für einzelne Silben anwendeten, sondern 
bei den nicht accentuierten und kurzen Silben regelmässig sich der H bedienten.') 

Die Kongregation der hl. Riten verlangte vor 30 Jahren eine dem Originaldruck des 
Grad. Bom, der ed. Mediccea vollständig gleiche Wiedergabe, sowohl für die Folio- 



^) Das bekannte Credo (Nr. 3) bildet die einzige Ausnahme und ist so notiert, dass man den Sprach- 
rhythmus in subjektiver V^eise darzustellen sich bemühte. So lautet Fol. 206 des 1. Bandes der Ed. Med. 
der Anfang des Credo folgendermassen : 




S^^ife 



Pa trem omnipo tent-em, facto rem coe li et terrae, vi si bi li um o mni um et 



m 




vi si bi li nm. Et in n num Do mi num Je sam Chri stum Fi li um De i etc. 

Wohl liegt dieser Notation eine rhjrthmische Sprachbewegung zu gründe, sie kann aber bei 
obiger Schreibweise sehr leicht in Manier und läppische Vortragsart umschlagen. Dass in den jetzigen 
Drucken die Interpunktionen genau beachtet, die Trennungsstriche für die Silben und der Zwischen- 
raum für die einzelnen Wörter nunmehr in den Text verlegt sind, ist doch eben&lls eine bedeutende 
Verbesserung ! 



j 



als für die neue Oktavausgabe, welche im Jahre 1871 erschienen ist; diese letztere ist 
ein durchaus genauer Abdruck der Ed, Med. von 1614 und 1615. Da aber in Betreff 
des Gebrauches der li^ für die Accentsilben eine konsequente Durchführung mangelte, 

und nur manchmal und sehr selten die longa bei Accentsilben vorgefunden wurde, so 
entschloss sich die päpstliche Kommission nach den Ereignissen auf dem Kongresse 
von Arezzo zu einer durchgreifenden, auf festbestimmten und genau umgrenzten Prin- 
zipien beruhenden einheitlichen Schreibweise, für welche sie nach langen Beratungen 
und im Einverständnis mit dem damaligen Präfekten der Ritenkongregation nachfolgende 
Regeln zu Grunde legte: 1) Die li^ soll immer die Accentsilbe anzeigen, wenn sie allein 

steht; sie wird auch regelmässig bei der Notenverbindung des divis und climacus 
gebraucht (wie auch in der Originalausg.) , ohne jedoch eine eigene Betonung oder 
Verlängerung der ersten Note auszudrücken. 2) Der podatus und scandicus wird 
durch ,1^ ^ oder J^'/l^ ausgedrückt. Die erstere Schreibweise ist angewendet, wenn 
eine accentuierte Silbe unterlegt ist, und wenn die folgende Note einer neuen Silbe auf 
gleicher Stufe steht oder tiefer ist als die letzte des podatus; die zweite Schreibweise ist 
gewählt, wenn die dem podatus folgende Note einer neuen Silbe höher steht, als die letzte 
des accentuierten podatus, oder wenn bei kurzen und accentlosen Silben ein podatus 
oder scandicus vorgezeichnet ist. 3) Der Gebrauch der ♦ ist in der Weise geregelt, 
dass dieselbe niemals für eine einzelne Silbe gewählt wird, sondern nur (wie in der 
Ed, Medic.) in abwärts sich bewegenden Notengruppen; sie sind in diesen Fällen auch 
leichter, rascher, — stets aber legato zu singen. 

Beispiele und Erläuterungen über den Vortrag der syllabischen Gesänge nach 
dem Grundsatze: „Singe die Worte mit den Noten dynamisch und rhythmisch so, wie 
du sie ohne Noten sprachrichtig und ausdrucksvoll deklamierst", sowie über die prak- 
tische Bedeutung obiger Hauptregeln sollen den Inhalt des 2. Artikels bilden. F. X. H. 



Vermischte Nachricbten und Mitteilungen. 

1. A Limburg. Der neuerwählte Hochwürdigste Herr Bischof Dr. Dominikns Willi, 
bisher Abt des Cisterzienserklosters in Marienstatt, Diözese Limburg, gilt als eifriger Förderer der 
Ideen nnd Grundsätze des Cäcilienvereins. Möge durch den neuen Hochwtirdigsten Oberhirten 
für unsere Diözese die Morgenröte fiir die echte Kirchenmusik anbrechen! 

2. §o St. Gallen. Bei der neunten Generalversammlung des Diözesancäcilien Vereins, welche am 
30. Mai in Bütschwil stattgefunden hat, lehnte der bisherige Präses. Dekan H. H. Job. Chr. Bischoff 
in Wyl, eine Wiederwahl ab. Statt seiner wurde H. Jos. Schildknecht, Musikprofessor am Lehrer- 
seminar in Korschach zum Diözesanpräses gewählt. 

3. D St. Polten. Der Beschluss, welcher bei der letzten Generalversammlung des Diözesan- 
Cäcilienvereins gefasst worden ist, sich dem „allgemeinen Cäcilienvereine" anzuschliessen, 
hat die Zustimmung des Hochw. Diözesanbischofes Dr. Kössler gefunden. Deo gratiaa! 



Offene Korrespondenzen. 

FOr die CIcilienkirche. Übertrag aus S. 160: 158 Ji. J. B. Rektor in C. 10 Ji, M. G. in D. 3 J^, 
J. B. in H, 10 M>j Pfaircäcilienverein ad S. Patroclum in Soest 30 Ji , C. C. in K. 10 ^ , A. L in B. 
2 .1i 40 .^, F. S. in G. 12 .^ 60 ^ = 236 M. Vergelt's Gott! 

Photogr. oder curr, vitae sendeten: J. A. van S. in U., H. B. in St., C. C. in K., Br. L. F. in Bl., 
M. H. in I. , 0. S. in B. , J. P. in S. (Natürlich sehr willkommen 1900 !) Dringend um Einsendung der 
Photographie gebeten sind die Herren, welche vom November 1874 bis Juli 1882 (Transferierung der 
Schule als selbständiges Institut) hier gewesen sind, da bereits im kirchenmusikal. Jahrbuch für 1899 
die Chronik bis zum genannten Jahre publiziert werden soll. 

Die vielen Berichte Über kichcnmusikal. Aufführungen müssen auf die Nummern vom 
15. August und 1. September verteilt werden; die Redaktion bittet die verehrl. Einsender um Geduld. 

Druck nnd Verlag von Friedrich PuBtet in Begensbnrg, Gesandtenstrasse. 

Nebst Beilage Nr. 13. 



1398. Regensburg, am 15. August 1898. |^» lg 



MUSICA SACRA. 

Gegründet von Dr. Franz Xaver Witt (f 1888). 

HalbmoMtscIirift für Hebnni nnd Fordernn^ der UM. KircheDmnsil 

Herausgegeben von Dr. Frans Xaver Haberl, Direktor der Xirchenmusikflchule in Regensburg. 

Nene Folge X., als Fortsetzung XXXI. Jahrgang. Mit 12 Mnsikbeilagen. 



Di« „J/Mfaa taera" wird am 1. nnd 15. jeden Monats aasf^egeben. Jede der 24 Nammern omfaiat 12 Seiten Text. Die 12 Moaik- 
beil«!^ (48 Seiten) worden in den Nnmmem 5, 7 nnd 8 versendet. Der Abonnementpreis des Jahrgangs beträgt 8 Mark; die 
Beetellong kann bei ieder Postanstalt oder Bncfahandlnng erfolgen. — Bei der Keiohspost mit 20 Pf. Anfschlag. Bei franko Zusendnni; 

nnter Streifband in Deutschland und Ösferreich-Ungam 4 Mk. — ins Ausland 4 Mk. 80 Pf. 

iBliBltsiberilelit; Neu nnd früher erschienene Kirchenkompositionen: K. Allmendinger, C. Cohen, L. Ebner (3), 
V. Ooller, P. B. Graf (3), E. Oniberski, A. Löhle, L. Perosi (3), A. Szupper, G. Zoller. — Kirchenmnsikalisohe Auf- 
fnhrungen und Berichte aus: Bochum (Witten), St. Francis, Lambaoh, Trient, Turin, WOnburg (Kitzingen). — Offene 
Korrespondensen. 

Neu und früher erschienene Kirchenkompositionen. 

Eine Messe de Ss. Jhinitate für 2 Tenöre and 1 Bass komponierte Karl Allmen- 
dinger.') Die einfache und würdige Komposition ist als Musikbeilage des Vereins- 
organs (Flieg. Bl. f. kath. E.-M. 1898 Nr. 6 u. 6) erschienen, nnd dadurch von selbst 
empfohlen. Die schwierige Aufgabe, für 3 stimmigen Männerchor ohne Begleitung den 
Regeln der Kunst und den Vorschriften der Liturgie zu entsprechen, ist sehr gut gelöst, 
sowohl in Bezug auf Melodiebildung als auch Textbehandlung, Imitation, Ausdruck 
und Natürlichkeit. Beim zweiten Affnus Dei ist noch ein erster Bass beigefügt; das 
hohe g muss dem ersten Tenor ohne Gewaltthätigkeit gelingen, ebenso dem 2. Bass 
das tiefe g. 

Fünf Fronleichnamshymnen in doppelter Ausgabe: A für gem. 4 stimm. Chor und 
B für 4 stimm. Männerchor mit Begleitung eines 4- oder 8 stimm. Posaunenchores 
komponierte C. Cohen als Opus IIa und b. Kurze Vor- und Nachspiele der Blech- 
instrumente leiten die latein. Hymnentexte ein, können aber auch von der Orgel be- 
sorgt werden. Melodien und Harmonisierung sind kräftig und wirkungsvoll. In der 
Partitur ist nur die 1. Strophe unterlegt; die Texte der übrigen sind am Schlüsse jeder 
Nummer abgedruckt.*) 

Opus 42 von L Ebner ist eine Messe zu Ehren der hl. Schutzengel für vereinigte 
Ober- und Unterstimmen mit Begleitung der Orgel,') deren melodischer Fluss, ge- 
wandte Harmoniebildung, ausdrucksvolle Textesdeklamation und schwungvolle Rhythmik 
nicht nur jenen Gesangskräften angepasst ist, welche mit Mezzosopran- und Bariton- 
stimmen übermässig gesegnet sind, sondern auch besseren Chören bei einfacheren Gelegen- 
heiten, und zur Abwechslung bei Überladung mit kirchlichen Verrichtungen sehr empfohlen 
werden kann und willkommen sein wird. 

Op. 43 des gleichen Meisters enthält zehn Gesänge zum Gebrauch in der 

hl. Charwoche für 4- und 6 stimm. Chor.*) Die acht, bezgw. zehn Gesänge zeugen von 

') Op. 13. Regensburg, Fr. Pustet. T. genau, m. J. Part. 80 ^, St. i 15 ^. 

*) Düsseldorf, L. Schwann. T. genau, m. J. 1. Fange lingua, 2. Sacris solemniia. 3) Verbum 
supemum. 4. Salutis hutnanae Sator, 5. Aeteme Itex. Preis nicht angegeben. 

*) Missa in hon. Ss. Angelorum Custodum. Regensburg, J. G. Bössenecker (A. Stender). Partitur 
1 .^ 60 ^, St. k 80 ^. T. genau, mit J. 

*) Regensburg, J. G. Bössenecker (A. Stender). T. genau, m. J. Inhalt: 0£f. Improperium des 
Palmsonntag, Grad. Christus /actus est, eines zu 4, eines zu 5 St. und Off. Dextera Domim für Grün- 
donnerstag, die Responsorien In monte Oliveti, Trisiis est, Ecce vidimus und Caligaverunt, sowie eine 
4- und eine 5 stimm. Komposition des Hymnus Veociüa regis prodeunt 



• 
tiefem Verständnisse des liturgischen Textes und drücken die ernste Charwochen- 
stimmong in treffenden Tönen und Weisen aus. Jede der 4 Stimmen weiss vom Mit- 
gefühle des gläubigen Herzens mit den erschütternden Leiden des Gottmenschen etwas 
zu sagen ; sie klingen zusammen in Andacht, Ehrerbietung und innigem Gebete. Sänger 
und Dirigent haben Gelegenheit zu zeigen, dass sie mit dem Komponisten fühlen, und 
sollen bei der Deklamation nach dynamischer und rhythmischer Seite ihre Schuldigkeit 
erfüllen, nicht nach Angabe des Taktpendels, sondern sprachmusikaliscl^ geschult 

Da andere Orgelkompositionen augenblicklich nicht zum Referate vorliegen, 

so schaltet die Red. das Opus 32 von L. Ebner ausnahmsweise an dieser Stelle, nicht ^ 
unter organaria, ein. Drei grössere Präludien für Orgel sind als Einzelabdruck aus 
Diebold, op. 68, „100 grössere und kleinere Originalkompositionen" (s. Mus. s. 1897, 
S. 141) erschienen und eignen sich vorzüglich als Festvorspiele und zur Übung für vor- 
geschrittene Orgelschüler. Die effektvollen Stücke sind auf drei Liniensystemen, in Manual 
mit genauem Fingersatz, in Pedal mit den üblichen Angaben r. 1. und Klammem ver- 
sehen^). Gegenüber den mehr Virtuosenzwecken dienenden Orgelstücken moderner, 
neuerer Meister sei der hohe Ernst, die durchaus regelmässige Behandlung der Motive, 
der vollgriffigen Akkorde und der rhythmischen Figurationen lobend und als muster- 
giltig hervorzuheben. Wechsel der Tonfarben und eventuell der Manuale ist nur durch 
p, mf, f und ff angedeutet; das reicht auch vollkommen hin. 

Eine lauretan. Litanei für 2 Oberstimmen mit Orgelbegl. von ¥ine. GoUer wendet 
sich besonders an Instituts- und Elosterchöre und brin^ den vollständigen liturgischen 
Text in einfach lieblichen Melodien, mannigfaltiger Abwechslung von Soli, Chor der 
beiden Stimmen (einzeln und im Zusammenklang) zu andächtigem Ausdruck unter dis- 
kreter und leichter, stützender und füllender Begleitung der Orgel ^). 

Drei sehr leichte und kurze Messen mit Orgelbegl.^) von Bonlfaz Graf, 0. S. B., 
wollen den schwachen Landchören entgegen kommen. Sie sind würdig, stellen an Sänger 
und Organisten geringe Anforderungen, behandeln den liturgischen T^xt deklamatorisch 
gut und sind frei von Gemeinplätzen in Melodie, Harmonie und Rhythmus. 

Die Messe zu Ehren der hl. Klara von C. Gretth für zwei gleiche Stimmen mit 
Orgelbegl. liegt in neuer Titelauflage vor*). Unter 143 des Cäc.-Ver. Kat. hat diese 
Messe in Referaten von Fr. Witt, B. Mettenleiter und Fr. Schmidt sehr warme 
Empfehlung gefunden. Witt nennt sie einen „Wegweiser für Pensionate, Klöster etc. 
in das Gebiet strengerer kirchlicher Tonkunst, — nur wenige Wendungen sind ihm 
zu weich." 

Ein mit viel Talent, Fleiss und Sorgfalt geschriebenes, von gründlicher Schulung 
in Melodiebildung, Textesdeklamation und Verwendung musikalischer Motive zeugendes 
Werk ist die Messe zu Ehren des heiligen Sigismund für 4 stimmigen Männerchor 
mit Orgelbegleitung von Eng. Graberski ^). Die kirchen musikalische Reform in 
Russisch -Polen nimmt seit einigen Jahren unter kundiger Führung musikalisch aus- 
gebildeter Priester und Laien, im Anschlnss an die Grundsätze des Cäcilienvereins, einen 



Begensburg, Feuchtinger und Gleichauf, Preis 1 Ji 20 ^, 

') Regensburg, A. Coppenrath (H. Pawelek). Part. 1 .Ä, St. 4 20 ^. Wiederholung vom Kyrie, 
Ckriate u. s. w. konnte wegbleiben. Die Trennungsstriche fehlen bei Exaudi und müssen entfernt werden 
bei Audi noa. Ähnlich sind S. 4 Trennungsstriche bei inviolota und intemerata^ S. 5 bei Yeneranda 
und S. 11 im Parce anzubringen. Diese Bemerkungen wolle man nicht als kleinliche Nörgeleien auf- 
fassen, denn Trennung von Silben, die verbunden, und Verbindung von Wörtern, die getrennt sein sollen, 
erzeugen erfahrungsgemäss falsche Betonung, unrichtige Atemverteilung und Dynamik. 

•) Op. 10 für S. und A., S., A., B. oder 4 ffem. St., op. 11 fUr gem. Chor (T. nicht obligat), 
Op. 12, 4 St. gem. Chor. Verlagsanstalt Benziger und Cie. in Einsiedeln, Waldshut und Köln. T. genau, 
m. J. Partitur und Stimmen je 1 M 20 .^. Es darf nicht verschwiegen werden, dass Partitur und 
Stimmen nur authographiert sind, und zwar in einer Weise, dass unsere, durch deutliche und schöne 
Stiche und Drucke verwöhnten Sänger und Chorregenten unangenehm berührt werden müssen. 

^) Missa in hon. S. Clarae ad 2 voces aequales. Op. XX.* Part. \ M bO ^^ die beiden Sing- 
stimmen auf einem Blatt 40 Jd{. Begensburg, J. G. Bössenecker (A. Stender). T. genau, m. J. 

^) Missa in hon. S. Sigismundi, patroni ecclesiae cathedralis Plocensis ad 4 voces viriles comit. 
organ. Begensburg, Fr. Pustet. Part. 1 j^ 60 ^, St. k 15 ^. T. genau; m. J. und Approbation des 
bischöfl. Ordinariates von Plo^k. « 



-e 1*5 F>- 

so gewaltigen Au&chwang, .dass Kunst and Religion nur gewinnen können. Wenn in 
den Priesterseminarien neben der gewissenhaften Pflege des römisch - liturgischen Ge- 
sanges auch die mehrstimmige Mnsik mit Geschmack und Verständnis geübt werden 
will, so liegt viel daran, ob die gewählten Kompositionen musikalisch gediegen sind 
nsd die Kräfte der Ausführenden nicht übersteigen. Die Messe Gruberski's ist wohl 
nicht im strengen Stile geschrieben, bewegt sich aber in Formen, welche als musikalisch 
und kirchlich durchaus berechtigt anzuerkennen sind; die Orgelbegleitung ist nicht 
schwer und erhöht die Tonfarbenwirkung. 

Eine Messe zu Ehren der heil. Anna schrieb A« LöUe für 4 stimm, gem. Chor^). 
Die einfache Komposition ist rhythmisch und thematisch interessant, in der Stimmen- 
fährung gewandt, in der Wirkung gut. Der Dirigent hat dafür zu sorgen, dass die 
Textesdeklamation beim öfteren Wechsel der Taktarten und bei den Hauptabschlüssen 
des liturgischen Textes nicht in steifer metronomischer, sondern in freier, den Sprach- 
gesetzen entsprechender Weise gehandhabt werde. 

Man kann die Beobachtung machen, dass die genialsten Künstler in Malerei, 
Skulptur und Tonkunst sich gedrungen fublten, recht viel zu schaffen, und recht 
schnell zu arbeiten. Dieser Schaffensdrang ist der Künstlerseele angeboren. Überall 
und von allen Seiten strömen ihr Formen, Farben, Töne, Harmonien, Motive zu. Der 
BUdhauer und Maler braucht nur die Zeit, sie in Holz und Stein, durch Pinsel und 
Farben dem Auge yorzuzaubern, während der Komponist bei der Improyisation auf 
irgend einem Instrumente in unmittelbarsten Kontakt mit dem Zuhörer tritt Wenn 
er jedoch die Tonweisen niederschreibt, so läutern sich die Phantasiegebilde, der Ver- 
stand scheidet aus und wählt, die Vernunft bringt Nüchternheit, Gefühl und Herz dürfen 
und sollen mitsprechen, aber geleitet von der Erfahrung, in der Kirchenmusik von den 
liturgischen Vorschriften, beim Gottesdienst geschützt durch die Erinnerung und Be- 
trachtung der hl. Mysterien. Brinkmann äussert sich über Talent und Genie: 

„Trauet dem echten Genie! Es veredelt und stärkt die Empfindung; 
Aber ein leichtes Talent schmückt nur und schwächt den Verstand, 

und Jean Paul bemerkt: „Genialische Menschen haben so viel Festtage, als andere 
Werkeltage." 

Diese Einleitung zu Referaten über drei neue Kirchenkompositionen von Lor. Perofii, 
dem jungen Eiipellmeister zu San Marco in Venedig, hält Referent für notwendig, denn 
seit etwa einem Jahre hat sich die Thätigkeit des nicht nur talentierten, sondern wirk- 
lich genialen jimgen Priesters in einer Weise gesteigert, die teils Bewunderung und 
Freude, teils Bedenken, ja Bangen erregt. Seine Oratorien, besonders das neueste: 
„Auferweckung des Lazarus", haben in Italien und auch in deutschen, französischen 
und englischen Musikzeitungen und in Kunstberichten politischer Blätter so viel Aufsehen 
erregt, so viel Enthusiasmus hervorgerufen, dass ein „neues Gestirn am südlichen 
Himmel angegangen zu sein" scheint Ist's ein Stern, der zur hL Krippe führt? Die 
Mu8. 8, hat sich schon öfters mit den Kirchenkompositionen Perosi's beschäftigt, auf 
dessen Melodienfüllhorn und auf die neuartigen Harmonien, wie sie geistreiche Organisten 
improvisieren, hingewiesen. Die drei vorliegenden Arbeiten*) sind ohne Opuszahl, sie 
scheinen aber — wenigstens Requiem und Messe — im Laufe des letzten Jahres ent- 
standen zu sein. Die gewählten Töne in der Weihnachtsvesper stimmen mit dem röm. 
Vesperale überein (statt 11. muss bei Laudate pueri YIJL Ton stehen !), die Zwischenverse 
für Choral sind nur im Text ohne Noten abgedruckt; das Magnijficat im Vin. Ton 
Als Stil wählte Perosi die „Psdlmodda modulata*' (s. IH. Bd. von Proske's Mus. div.), nach 
welcher jeder Vers nicht als Falsobordone behandelt, sondern mit zarten und gelungenen, 
kurzen und charakteristischen, musikalisch rhythmischen Meditationen über den mehr 
oder weniger dramatischen Psalmentext versehen ist, um das Interesse der Sänger und 



Op. 6. Ravensburg, Dom. T. genau. Part. 1 ^ 50 ^, St. ^ 20 ^. 

^ Ein 6 stimm. Ecce scuxrdos und £e Ps. der 1. Vesper von Weihnachten für gern. 4 stimm. Chor. 
Part 2 Ft., eine Messe fttr 3 Männerst. mit Orgelbegl. Part. 2 Fr. öO cent. und ein Requiem mit voll- 
ständigem Dies irae und Ltbera, Part. 3 Fr. ; sämtliche verlegt bei Ricordi & Co. in Mailand. T. genau ; 
nur im Ecce aacerdoa hätten die paar Zeilen für Qloria Patri im 8. Psalmton nicht gespart werden soUen. 






-^ 17A Vi- 

flörer stets wc^ch zu erhalten. Die Vesper ist sehr leicht, gut sangbar, wohlklingend 
und bietet dem Dirigenten Gelegenheit, nach deklamatorischer Seite herrliche Wirkungen 
zu erzielen. Das 6 stimm. Ecce sacerdos klingt frisch und festlich, stellt aber an die 
beiden Tenöre „hohe" Anforderungen. Während Perosi in dieser Festvesper ziemlich 
objektiv erscheint, tritt er in der Messe mit seiner persönlichen Eigenart hervor. Jean 
Paul würde sagen: „Alle Kräfte stehen auf einmal in der Blüte und die Phantasie ist 
nicht die Blume, sondern die Blumengöttin, welche die zusammenstäubenden Blumen- 
kelche für neue Mischungen ordnet, gleichsam die Kraft voll Kräfte." Der Komponist 
schwimmt in süssen, einschmeichelnden Melodien und zieht Sänger — die 3 Männer- 
stimmen liegen meist sehr hoch, sind aber durch eine musikalisch reizende, dem Streich- 
orchaster ähnliche Orgelbegl. getragen ~ und Hörer in dieses Bad hinein. Oratorien- 
stil herrscht vor und fesselt den Musiklaien durch reichste Abwechslung, harmonische 
Fülle und mannigfaltigen Ehythmus. Wer von dieser Speise viel geniesst — und sie 
schmeckt sehr pikant — wird nie mehr Palestrina oder die ernsteren Vokal- 
werke singen und hören wollen. — Höher steht nach Seite der Erfindung das 
Requiem für 3 Männerst., — eine bezaubernde Leistung beim ersten Genuss! Eine 
bezeichnende Wendung (ähnliche finden sich in Messe und Requiem) ist im Hosanna 
(Tonart G-dur): 

Ho-sÄn- na in ex - o61 - . - . gis. 

VPP I I 

crf_ 




E, A, 

Was die Zukunft bringt aus Perosi's unbestritten genialer Kunstseele, wagt Referent 
nicht zu prophezeien. Wenn demselben die Läuterung des Geschmackes seiner Lands- 
leute einstweilen als Ideal vorschwebt, so ist sein Streben ein lobenswertes und sicher 
erfolgreiches; aber die Gefahr liegt nahe, dass er den schlechten Geschmack nur betäubt 
und bei ähnlichen weiteren Hervorbringungen selbst schwach und hypnotisch wird, oder 
den bezaubernden Farbenschmelz der Zeichnung und Durchführung vorzuziehen sich 
gewöhnt. — Wenn jetzt schon Stimmen in seinem Vaterlande laut werden, welche von 
Perosi als einem neuen „Palestrina^^ reden und den römischen Altmeister als „unzeitgemäss^^ 
nur mit patriotischer Hochachtung, jedoch als „überwundenen Standpunkt" beurteilen,^) 
so ist Referent überzeugt, dass Perosi theoretisch Palestrina bewundert und hoch- 
schätzt — er hat's an der hiesigen K.-M.-Sch. oft und begeistert bewiesen — , aber der 
betretene Weg führt nicht zu Palestrina, sondern, wenn auch nicht in Abgründe, 
nur in den Zauberwald der Phantasie. Möge ihn die Vorsehung vor dem Schicksal 
des Amfortas bewahren! Wer die Messe lind das Requiem von Perosi gut vorträgt, 
erfasst und dirigiert, wird eines überraschenden Erfolges sicher sein, aber auch die 
warnenden Zeilen eines herzlichen Freundes des Komponisten nicht unberechtigt oder 
gar ungerecht finden. 

Fünf liturgische Gesänge von A. Sznpper bekunden eine gewisse Fertigkeit in 
musikalischen Formen, welche vor etwa 40 Jaliren noch günstig beurteilt wurden, auch 
nicht direkt unkirchlich sind, aber den Text in den Hintergrund drängen und sich mehr 
für die Orgel eignen als für den getragenen Gesang. Eine rühmliche Ausnahme macht 
das Tantum ergo und das Asperges^). Es sind Anläufe zu Imitationen gemacht, 
aber der Text leidet dabei Schaden. Die offene Quinte zwischen es und h bei exältavit 
in Nr. 4 könnte man noch verzeihen, denn solche Dinge passieren jedem Organisten, 
der mehr an das harmonische Spiel gewöhnt ist; am meisten befremdet der Satz 
Qu,aniam in saeculum in „Vidi aquam** und das letzte „e^ quievit" im ,f Terra tremniV^, 
Wolle der talentierte Komponist sich durch diese Bemerkungen in seinem Eifer nicht 
abschrecken lassen, sondern gute ältere und neuere Werke studieren. 

^ Die „Mttnchener Flieg. Bl.'' geisselten in Nr. 5 1897 älmliche Anschauungen moderner Maler 
folgendermassen: „Ein modemer Maler ruft vor einem Gemälde Raphaels aus: ,;Wenn der jetzt lebte, 
was könnte der Kerl von uns lernen !** 

") Op. 60. 1. Asperges, 2. Vidi aquam, 3. Terra tremnit 4. Dextera Domini. Der Komponist 
leitet den Chor der Prämonstratenser in Czoma (Ungarn). Preis der Part 2 SLronen. 



Eine Messe za Ehren des heiligsten Herzens Jesu von 6. Zoller für zwei gleiche 
Stimmen mit Begleitung der Orgel, verdient hohes Lob und fleissige Aufführung. ') Die 
Führung der 2 Singstimmen ist klar und lieblich, die Behandlung des Textes vortreff- 
lich; die begleitende Orgel hat eine gewisse Selbständigkeit auch in den Oberstimmen, 
obwohl sie im allgemeinen die beiden Singstimmen unterstützt und fährt. F. X. H. 



Kirchenmusikalisohe AuflPahrungen und Berichte. 

+ Bochum. Der Bezirks -Cädlien- Verein für das Dekanat Bochnm hielt am 10. Juli seine 
XV. General-Versammlung in Witten ab. Das Programm lautete: Feierliches Leviten-Hoch- 
amt mit Festpredigt in der Pfarrkirche. Der Kirchenchor Witten übernahm den Gesang, 
a) Aaperges, Introitns, Gradnale, 0£fertoriam, aus dem Qrad. Eom, b) Kyrie, Gloria, Sanctus, Bene- 
dictus, Agnus Dei aus Witt: M. in hon. S. Ludae, opns 11, für 4 st. gem. Chor und Orgel, c) Oredo 
ans Konen: Messe für 3 st. Männerchor (Tenor, Bariton, Bass). d) Zum Sclüusse: Fuge. Nach- 
mittags 3 Uhr: Andacht und Aufführung kirchlicher Gesänge. Gebet und deutsches Kirchen- 
lied: ^Dem^erzen Jesu singe" (Knabenchor Witten). Introitus für den 4. Fastensonntag. Kyrie 
fär die Sonntage des Advents und der Fastenzeit (Kirchenchor der St. Josephspfarre Bochum). 

r' u8 Dei aus Witt, M. in hon. S. Raphaelis 5 st. (Chor der Propsteikirche Bochum). Credo aus 
in hon. S. Clementis von Plel für 4st. Männerchor (Kirchenchor Hofstede-Riemke). Introitus 
und Grad. Choral aus Dilexisti juatitiam (Kirchenchor Herne). Sanctua aus Missa von riel opus 48 
für gem. Chor (£[irchenchor Langendreer). Lauda Sion von C. Jaspers (Kirchenchor Grumme). 
Gebet und deutsches Kirchenlied: „0 Mensch erkenn die Triebe etc.^ (Knabenchor Witten^. In- 
troitus, Choral Viri GalHaei (Kirchenchor Grumme). Kyrie aus Missa von Fiel opus 48. (Kirchen- 
chor Langendreer). Offertonum und Communio aus Missa in hon. Ss. Petri et Pauli (Kirchenchor 
der St Josephspfarre Bochum). Ascendit Dem von Haller (Offertorium von Christi Himmelfahrt) 
(Kirchenchor der Propsteikirche Bochum). Offert Füiae.regum und Communio Ouinque prudentes 
vir^nes ans Grad Bom. (Kirchenchor Herne). Benedicta für gem. Chor (Kirchencnor Annen.) In- 
troitus Multae tribulationea. (Kirchenchor Hofstede-Riemke). Magnificat Vill. Ton. Choral mit Falsi- 
bordon. für 58t gem. Chor von Viadana. (Kirchenchor Witten). Tantum ergo und Genitori für 7 st. 

fem. Chor von P. Magnus Ortwein 0. S. B. (Kirchenchor Witten). Nachmittags 5 Uhr: General- 
versammlung im grossen Saale des katholischen Gesellenhauses. Tagesordnung: a) Be- 
richterstattung, b) Vortrag und instruktive Probe, c) Verschiedenes. Der Kirchenchor Witten sang 
zur Eröffiiung den 4 st Chor Lobsingt dem Herrn von August Wiltberger und zum Schluss den 
4 st Männercnor: Ave Maria von Fr. Abt 

Der Pfarrcäcilienverein in Witten ist einer der ältesten Kirchenchöre der Diöcese Paderborn. 
Bereits im Jahre 1893 konnte er sein 50jährige8 Bestehen feiern. Unter mehrmals wechselndem 
Namen und trotz vieler Hindernisse hat der Verein sich ehrenvoll seinen kirchlichen Charakter 
erhalten. Er kann sich rühmen, den liturgischen Gesang mehr oder minder vollständig schon 
gepflegt zu haben, als man ihm anderwärts — auch in den grösseren Städten des Bistums — noch 
Antipathieen entgegenbrachte. In der letzten Periode hat sidi das Hauptverdienst um den Kirchen- 
chor Herr Rektor Heggen (jetzt in Dortmund) erworben, welcher mit hoher Begabung und uner- 
müdlichem Fleisse als Dirigent von 1883—1894, eifrig unterstützt durch Herrn Lehrer Schmeck, 
gewirkt hat. Später stand der Verein unter der kundigen Leitung des Herrn Lehrers Westhaus ; 
seit 1894 dirigirt mit erfreulichem Erfolge Herr Lehrer Becher. Sowohl die beiden ersten Pfarrer 
Wittens: Herren Pfarrer Werner und Dechant Poggel, als auch der jetzige Herr Pfarrer Kühling 
haben dem Verein ratend imd helfend zur Seite gestanden. Im letzten Jahrzehnt leiteten ihn mit 
Interesse und Erfolg in die von der Kirche gewünschten Bahnen Herr Kaplan Hovestadt (jetzt 
Pfarrer in* Annen), Herr Vikar Funke (jetzt Repetent in Paderborn) ^ und seit 1896 Herr vikar 
Schulte. Dem Bezirks Cäcilienverein für das Dekanat Bochum, der, wie heute seine XV., so 1883 
seine I. Generalversammlung in Witten abhielt, gehört der Wittener Kirchenchor seit dessen Grün- 
dung an; als Zweigverein des Diözesan-Cäcilienvereins wurde er am 22. April 1896 aufgenommen. 

Der Personalbestand beläuft sich auf ca. 120 Mitglieder, worunter ca. 55 Ehrenmitglieder 
(Jahresbeitrag M 3,00), ca, 40 mit guter Stimme begabte Knaben im Alter von 10—14 Jahren, 
ca. 25 aktive Mitglieder (Männerstimmen). 

Der Vorstand besteht aus folgenden Herren: Pfarrer Kühliiyi:, Ehrenpräses. Vikar Schulte, 
Präses. Lehrer Becker, Dirigent. Lehrer Conze, Schriftführer. Kemper sen., (früher langjähriger 
Präses);; Kassier. Blöming, Bibliothekar. 

Das Fest ist gut verlaufen. Nachmittags hielt unser Diözesanpräses Müller aus Paderborn 
den Vortrag und machte u. a. auf den Kursus in Paderborn im September d. J. aufmerksam. Das 
nächstj^rige Cäcilienfest findet in (brumme bei Bochum statt. 

Q Das silberne Jubiläum des amerikanischen Cäcilienvereins zu St. Francis, Wis. 
Am 20., 21. und 22. Juni d. J. beging der amerikanische Cäcilienverein das Fest seines 25jährigen 
Bestehens. An dem Orte, wo der Verein ins Leben gerufen wurde, um die Missbräuche in katho- 

*) Op. 26. Missa in hon. Ss. cordis Jesu. Regensburg, J. G. Bössenecker (A. Stander). Partitut 
1 Jk 20 ^, St. > 30 ^. T. genau, m. J. 



liflcher Kirchenmaslk abzuschaffen und den Gesetzen der kirehlichen Liturgie Achtong und Gehorsam 
durch Hinweis anf dieselben zn verschaffen, wurde auch das silberne JnbilSUim in gebührender Weise 
gefeiert. Die Beteiligung seitens der hochw. Geistlichkeit war eine bisher nie dagewesene. Nach 
meiner Schätzung waren etwa drei bis vierhundert Priester anwesend. Aus den Prärien Nebraska's. 
aus dem weiten Dakota, aus dem fernen Süden^ aus St Louis, ja sogar aus New Orleans, waren 
Freunde kirchlicher Kunst herbeigeeilt: durch ihre Gegenwart wollten sie dem Jubelvereine ihre 
Verehrung und Anerkennung zollen una zu gleicher Zeit sich erbauen an dem mustergiltigen Vor- 
trag kirchlicher Tonstücke. 

Montag Abend wurde das erste Konzert in der Kapuziner -Kirche in der Stadt Milwaukee 
gegeben. Man nahm den tüchtigen Gesangchor dieser Kirche zur Teilnahme an dem Jubelfeste, 
weil derselbe seit dem Bestehen des Vereins kirchliche Musik in der edelsten Weise gepflegt hat. 
Diesem Gesangchor und seinem tüchtigen Dirigenten, Herrn Prof. J. M^er, erwies man die Ehre, 
das Jubelkonzert mit dem grossartigen achtstimmigen Motett von Witt : Qloria et hanore zu erö&en. 

Folgendes Programm wurde in Anbetracht der beschränkten Anzahl der Chormitglieder in 
wahrhaft glänzender und für die Kirchenmusik befriedigender Weise durchgeführt. 

1. Oloria et Aonore, für 8 gemischte Stimmen v. Dr. Fr. Witt. 2. Salve Begina, Gregoranischer 
Choral. 3. Domine, non fium digwis, für 4 Männerstimmen v. T. Vittoria. 4. Diffusa est gratia, für 
5 Männerst. v. G. P. Palestrina. 5. Gloria aus Missa Brevis , für 4 gem. Stimmen von G. P. Pale- 
strina. 6. Improperiwn eocspectavit für 4 Männerst. v. Fr. Nekes. 7. Lamentntio in Fer. V. in Coena 
Domini, für 4 Männerst. v. G. P. Palestrina. 8. Begina codi, für 4 gemischte Stimmen und Orgel 
V. J. G. E. Stehle. 9. Veritas mea, für 4 gem. Stimmen v. Ch. Becker. 10. Marienlied, für 4 Männerst. 
V. C. Greith. 11. Coenantibus iUis, für 5 Männerst. v. M. Haller. 12. Veni Creator ^ Gregor. Choral. 
Zum hl. Segen: 13. O Deua, ego amo te, für 4 Männerst mit Orgel v. Fr. Witt. 14. Tantf$m ergo, 
Gregor. Choral. 15. Marienlied, für 4 Männerst. v. H. Tappert. Bei diesem Konzerte sang: No. 1, 5. 8, 9 : 
Der Chor der St. Franziskus-Kirche, Dirigent J. Meyer. No. 3, 6, 10 : Der Chor des Pnesterseminares 
zu St Francis, Wis. j Dirigent Rev. Ch. Becker. No. 4, 7, 11: Der Chor des Lehrerseminares zu 
St. Francis, Wis., Dirigent J. Singenberger. No. 2, 12, 13, 14, 15: Die beiden Seminarchöre, unter 
Direktion von J. Singenberger. 

Was nun die Tüchtigkeit der einzelnen Chöre anbetrifft, muss ich sagen, alle drei verdienen 
grosses Lob; denn aus den Leistungen war die gute Schulung und fleissige Arbeit der Chormitglieder 
zu erkennen. Ganz besonders abgefeilt waren die Nummern, welche der Chor des Lehrerseminars 
vortrug; man erkannte aus dem Vortrag die feine AnfCassung, wie auch die strenge Schulung des 
Herrn Prof. Singenberger. Die TüchtigKcit dieses Chores ist um so mehr zu loben, weil sicn das 
Material zusammensetzt aus jimgen Leuten im Alter von 15 bis 20 Jahren, in welchen, wie bekannt, 
bei jungen Männern die Stimme noch nicht ^fertig^ ist. Der Chor des Priesterseminars war beson- 
ders in den Bässen und Baritonisten besser bestellt; auch dieser Chor und sein verdienter Dirigent, 
Hochw. Prof. Karl Becker, verdient für die zarte und kunstvolle Wiedergabe der schönen Kompo- 
sitionen unbedingtes Lob. Mächtiff kamen die Konzertnummern zur Geltung, welche beide Männer- 
chöre vereint sangen. Kein Wunder, dass bei den meisten Anwesenden fiese Kompositionen den 
grössten Anklang fanden! Sehr nobel hielt sich der gemischte Chor der Kapuzinerkirche. Ja, 
viele geistliche Herren schienen an den Vorträgen dieses Chores am meisten Freude zu finden. 
Dem Dirigenten, Prof. Meyer, und seinen Chormitgliedem kann man in der That zu dem Erfolge 
dieses Abends gratulieren. Der Vortrag des Chorales hat mich mit Ausnahme von ein paar Num- 
mern befriedigt. Wie man sich zu hüten hat, den ^Fluss** der Chortdmelodie durch Scnleppen zu 
hemmen, so muss auch jede „Hast" vermieden werden. Sobald der Zuhörer merkt, dass der Vor- 
trag des Chorales „hastig'^ ist^ schwindet die Andacht. Dem Chore des Lehrerseminars merkte 
man die „Schule" an. Das Artikulieren war zu hörbar; Jeder Ton der Nenmen erklang fast wie 
staccato gesungen. 

Ich verstehe ffar wohl, dass sich dieses ,^chulmässige" Singen im Laufe der Zeit abschleifen 
wird, auch dass jeder Lehrer gezwungen ist, die Vokaie und Konsonanten von seinen Schülern 
schärfer nehmen zu lassen^ als inm selbst lieb ist; von diesem Gesichtspunkte aus betrachtet, wird 
man nicht leicht ein ungünstiges Urteil über die Vortragsweise des CnorsJes seitens der Schüler 
des Lehrerseminars fällen. Sehr schön wurden während der Festtage verschiedene Choralnummern 
der kombinierten Seminarchöre unter Direktion von Prof. Singenberger vorgetragen. Über das 
Orgelspiel bei dem Konzerte, sowie bei den beiden Hochämtern ist nicht viel zu sagen; über das 
Niveau des Alltäglichen erhob es sich nicht. Aber sehr fein und kirchlich war das Orgelspiel bei 
dem sonntäglichen Hochamt im Lehrerseminar. Prof. Singenberger spielte selbst; in der That, das 
war ein kirchliches Orgelspiel! 

Für Dienstae und Mittwoch war folgende Tagesordnung: Dienstag, den 21. Juni (Fest des 
hl. Alovsius). In der Kapelle des Priesterseminars zu St Francis, Wis. Bajuiem für die verstor- 
benen Mitglieder des Cäcilien- und Albertusvereines, Gregorianischer Choral. Pontiflkal-Amt Eece 
Sacerdos, für 4 Männerstimmen v. I. Mitterer. Missa Septimi toni, für 4 Männerst v. Dr. fr, Witt 
Introitus, Graduale, Communio. Gregorian. Choral. Onertorium Quis ascendet, für 4 Männerst von 
M. Haller. Festversammlung des Cäcilien -Vereines. Nachmittags: Dramatische Aufftlhrung des 
Albertus- Vereines. Abends: Festversammlung des Albertus- Vereines. 

Mittwoch den 22. Juni (Votivmesse vom hl. Joseph). Pontifikal-Amt Ecce Sacerdos, for 
4 Mftanerst und Orgel v. J. Smgenberger. Missa in honorem S. Gregorii, für 4 M&nnerst. und Orgel 
V. J. Singenberger. Festpredigt gehalten v. V. Rev. P. M. Abbelen. äegen mit dem Allerheihg- 



-« 199 Ei- 
sten: sacrttm convivium, fdr 8 Männerst. v. M. Haller. Te Deum laudamua, für 4 Männerst von 
Dr. Fr. Witt. Tantum ergo, für 5 Männerst. v. U. Haller. Lied zum hl. Joseph, für 4 Männerst 
V. P. Fiel. Nadimittags: Musikalisch -deklamatorische Schlussnnterhaltnng, gegeoen von den Zög- 
lingen des Lehrerseminares und Pio-Nono- Colleges, in der Schulhalle des Lehrerseminares, wozu 
sämtliche Festbesucher herzlichst eingeladen wurden. 

Die Gottesdienste am Dienstag und Mittwoch fanden in der Kapelle des Priesterseminares zu 
8t. Francis, Wis., statt Sämtliche Uesänge wurden gemeinschaftlich von den ChOren des Priester- 
und Lehrerseminares, unter Direktion von J. Singenberger vorgetragen. 

Es genüge, die musikalischen Aufführungen in diesen Tagen mit dem Prädikate ».grossartig'^ 
zu bezeichnen. Die neue Messe Singenbergers zu Ehren des nl. Gregor ist ein präctitiges Opus 
voll Glanz und Kraft. Alle Musikkenner zollten dieser neuesten Schö|)ran^ des Vereinspräsidenten 

S*osses Lob. Wir zweifeln nicht, dass diese Messe, sobald sie publiziert ist, von den Kirchlichen 
ännerchören des In- und Auslandes gerne gesungen wird. 

Bei der Festversammlung am Dienstag Morgen wurde Herr Prof. Singenberger. welcher 
25 Jahre lang mit der grössten Umsicht den Verein geleitet hat, in herrlicher weise geehrt. Der 
Hochwürdigste Erzbischof von Milwaukee, Fr. Katzer, sdienkte dem Jubilar eine schöne Heimstätte, 
in welcher Herr Singenberger bis dahin mietweise gewohnt hatte; die Vereinsmitglieder überreichten 
ihm ein Geldgeschenk in der Höhe von mehr als 700 Dollars. In der That eine ehrenvolle Aner^ 
kennung der grossen Verdienste des Vereinspräsidenten. 

Möge die Festversammlung beim silbernen Jubiläum des Cäcilien Vereins reiche Früchte zeitie^en! 

Die vielen Hunderte von Priestern und Organisten, welche derselben beiwohnten, sind sicner- 
lich in ihre Heimat zurückgekehrt, um mit Begeisterung und neugestähltem Mute für walire und 
echte kirchliche Kunst weiterzuarbeiten und auch andere dafür zu gewinnen. Das walte Gott! 

H. Tappert im Cincinnati— Volksfreund. 

O Lambach, Ob. -Ost Seit 15. Mai bis L Juli wnrden von dem Stiftschor aufgeführt: 
Messen: Anerio, M. brevis, M. Hör le tue forze adopra. Casali (Lück Nr. 13). Croce, M. HI. 
octavi toni, 5 st Diebold, M. „Te Deum^*. Griesbacher. op. 28. Haller, M. S. Ursulae, op. 20. op. 41 
und op. 71, 58t (Ist meines Erachtens nach erstmaliger Aufführung weit besser ausgefallen als 
op. 65. Beim „Qui sedes** steht für Tenor in der Partitur eine Viertel statt halbe Note. Und das 
Btnfdicimw möchte ich bedeutend ritardando zum Adoramua hinüberleiten. Es ist wahr, Effekt 
macht z. B. ein op. 30 von Nekes mehr, aber Gebet ist da wieder durch und durch.) Haisler, M. 
Secunda. Marxer, M. op. 8 und in hon. B. M. V. und Requiem. Mitterer, M. de Asceu. D., 58t; 
M. de Assumptione, 5st; M. op. 47 c. org. Nekes, op. XI, 4- 6 st. Palestrina, M. Papae Marc, 4st. 
SchöUgen, M. op. 6. Viadana, M. sine nomine. Weber, M. I. et M. 11, — Litaneien: Auer, op. 7, 
5 st (2 mal). Gruber, 8 st Haller, op. 11. Mitterer, 4 st Nusser, für 4 Männerst. Witt, H-molL 5st 
Die Fronleichnams -Gesänge von Haller op. 16 wurden heuer zum erstenmal mit 4 stimmiger Blech- 
begleitung sehr vorteilhaft ausgeführt Die treffenden Einlagen waren meist von Mitterer, Witt, 
Stehle, Auer, Haller. Obenan steht immer der Choral. 

% Trient. Am Feste des Patrones der Kathedrale und Diözese Trient, des heil. Vigilius 
(26. Juni), wurde beim Pontifikalamt unter Leitung des H. H. Domkapellmeisters Richard Feiini 
die 4 st Messe ,Xauda Sion*^ von Palestrina zur Aufführung gebracht; zur Vesner sang man Falsi- 
bordoni von Giov. Croce und de Zachariis. Die „Voce Cattdica" enthält einen scnwungvoll geschrie- 
benen Artikel über die vorzügliche Aufführung, welche der aus Knabenstimmen, die H. Feiini mit 
unendlichen Mühen herangebüdet hat, und aus den Männerstimmen des Klerikalseminars gebildete 
Gesangschor zu stände brachte. Besonders rühmenswert ist die Reinheit der Aussprache, die Schön- 
heit der Intonation und das einheitliche Zusammensingen des jugendlichen Chores, so dass ein her- 
vorragender Musiker Trients das Urteil fällen konnte, der gegenwärtige Domchor übertreffe die 
Gesangschöre in Padua und Venedig, die man gegenwärtig als nie besten Italiens bezeichet. Sicher 
wird es dem Fleiss und der Ausdauer Felinis gebngen, ausser der bereits früher aufgeführten Messe 
^.Aetet-na Chriati munera*'^ von Palestrina und andern klassischen Vokalwerken, auch noch die 6 st 
Mi88a Papae Marcdli zu Gehör zu bringen. 

D Tarin. Vom 2. bis 4. Juni hörten wir einen aus 'Herrn und Damen zusammengesetzten 
Vokalchor (circa 30 Personen) unter der Leitung des jungen Kapellmeister Bordes, aen viel- 
gepriesenen Dirigenten der schola cantorum zu Saint Gervais in Paris. Das Ausstellungskomit^ 
hatte die nicht geringen Kosten übernommen und man muss bekennen, dass diese seit 1892 von 
Bordes gebildete Sängerschar mit grosser Feinheit der Intonation und in trefflichen Ensemble ihre 
Aufgabe gelöst hat. Aus dem 1. Konzert heben wir das 4 stimmige Motett O magnum mysterium 
von Th. L. da Vittoria, das Ave Maria von Palestrina, den „Vogelgesang** des französ. Altmeisters 
Jannequin und das Ave verum von de la Tombelle hervor, im 2. Konzert gefielen ein Choral der 
Bach*schen Kantate: „Aus tiefer Not**, die Lamentation von Palestrina und dessen Madrigal „la 
cruda mia nemica'*. Die altfranzösischen Canzonen und eine 5 stimm. Chanson k danser des engl. 
Komponisten Th. Morley riefen lebhaften Beifall hervor. Im 3. Konzert, dem auch die Herzogin 
Mutter von Genua beiwohnte, bewunderte man am meisten das Christus resurgens von Richafort, ein 
Responsorium von Palestrina — es ist aber von M. A. Ingegneri ! — und dessen Madrigal I vaghi 
fiori und das Ave Maria von Bordes. Einen wahren Enthusiasmus erregte die 4 stimm. Phantasie 
von Jannequin: Bataiüe de Marignan (1545). — Der Chor brachte auch gregorianische Gesänge 
nach der Ausgabe und Vortragsweise von Solesmes zu Gehör mit ernstem , weichem Ausdruck und 



H3 180 E^ 

einem Ensemble der Stimmen^ dass sie wie aus einem Munde erklangen. Da aber der Sprach- 
rhythmns, den auch das Lateinische, wie das Italienische verlangt, fast gänzlich in den Hinterhand • 
trat, und die Hänfang und Men^e der Nenmen den Zusammenhap^ und die Verständlichkeit des Textes 
ausserordentlich hemmten und ninderten, so konnte man nur die dynamische Fertigkeit anstaunen und 
die Gewandtheit Jiber die Neumenketten in leichtem Flug hinwegzusetzen . — Sämtliche Auffährungen 
fanden in der Herz Mariäkirche statt, in der sich eine grossartige neue Oi^el von der Finna 
Vegezzi-Bossi befindet^ welche ebenfalls in diesem Jahre fertig geworden ist Bei Gelegenheit der 
Orgelprüfting haben sich die hervorragenden modernen Organisten: der Italiener Enrico Bossi, der 
Franzose A. Guilmant und der Amerikaner Clarence Eddy , ausgezeichnet; letzterer entwickelt auf 
dem Pedal eine bisher unerhörte Technik mit den Füssen, als ob dieselben zwei fünffingerige Hände 
wären. (Ob durch solche Konzerte von Kunstfertigkeiten die walure und echte Kircnenmusik in 
Italien gefördert wird, bezweifelt die Bed. der Mu8, s, !) 

Der Corriere nazionale und die neueste Nummer der mailändischen Muaica saera begrüssen den 
vom 11. bis 18. Septbr. angekündigten kirchenmusikalischen Instruktionskurs mit sehr sympatischen 
Worten. . . . Die Beteiligung an demselben scheint eine sehr starke zu werden. Aber auch von 
Seite der Musikkräfte Turin's sind während der Aussteilung für kirchliche Kunst heiTorragende 
Leistungen zu verzeichnen. Gius. Dogliani, der Dirigent des salesianerchores (Knaben- und Männer- 
stimmen) führte ein Ave Maria von Palestrina, das schwierige Motett Tota pukhra es von Bossi 
(Op. 96) und „die Schöpfung* von Haydn trefflich auf. Delph. Thermignon brachte mit seinem Chor 
der Akademie Stefano Tempia einen Psalm von Marcello, ein Motett von Bosselli, das Tend>rae von 
M. A. Ingegneri und ein sehr schönes SaluHs humanae satoi- eigener Komposition zu gelungenster 
Aufführung. Während des marianischen Kongresses im September werden wir die beiden neuen 
Oratorien unseres ausgezeichneten Lorenzo Perosi (Domkapellmeister in Venedig) hören, nämlich 
die Traffignrazione di Criato und die Risurrezione di Lazzaro, — Was ausserdem während der gross- 
artigen Aussteilung in Turin zu sehen und zu hören ist, werden Sie im September mit eigenen 
Augen und Ohren beobachten und — beurteilen. 

-ff Wttrzburff. Seit einer Reihe von Jahren veranstaltet das hiesige Schullehrerseminar am 
Jahresschlüsse ein Kirchenkonzert. Auch am 5. Juli 1. Js. war dasselbe von einem zahlreichen 
Publikum besucht. Die Aufführung fand grossen Beifall. Besonders wirkten die musterhafte 
Deklamation und korrekte Textaussprache beim Choral und den mehrstimmigen Chören. Bei den 
Orgelstticken zeigten sich die Schüler als würdige Nachfolger ihres Lehrers K. Weinberger. Die 
beiden einfachen Kirchenlieder aus dem Diözesangebetbuch erweckten allgemeine Begeisterung. 

Das Pro^amm lautete: Konzert des Kgl. Schullehrer- Seminars zum Besten des Vereins zur 
Obsorge für hilfsbedürftige Taubstumme Unterfrankens in der Neubaukirche zu Wtirzburg. Pro- 
gramm. 1. Praeludium (Monolog Nr. XI) von Rheinberger. (Schäder, II. Kurs.) 2. Zwei Motetten: 
a) Quoniam die ac nocte von Orlando di Lasso, b) Coenantibus Ulis, fünfstimmig von Haller. 3. Missa 
in honorem St. Joannis Evangelistae: Kyrie, Sanctus, Benedidus, Agtiua Dei, zweistimmig mit Orgel- 
begleitung von J. Stein. (Orgel: Barthelmes, II. Kurs.) 4. Largo appasionato aus der Sonate patn6- 
tique von Beethoven. Für Orgel und Violinchor eingerichtet von Gr. fleciit. (Orgel: Warmuth. II. Kurs.) 
5. Vesperae de Nativitate D. N. J. Chr.: Hymnus, V. R., Antiphona ad Magniflcat. Psalm Magni- 
ticat falso bordone von J. G. Maier. 6. Fuge für die Orgel, op. 30 von K. F. Weihberger. (Deeg^ 
IL Kurs.) 7. Zwei Kirchenlieder a. d. Diözesan-Gesangbuche : a) Schönster Herr Jesu; b) Jesus 
Christus für uns am Kreuz gestorben. 8. Andante für Orgel und Violinchor von Albert Becker. 
(Orgel: Bardroff, I. Kurs.) 9. Gebet: ,jHerr, den ich tief im Herzen trage". Männerchor, op. 42, 
No. 1 von K. F. Weinberger. 10. Adagio molto aus der 3. Sonate für Orgd von Guilmant. (Englert, 
IL Kurs.) IL Friedhoflied, preisgekrönter Männerchor von Heybiom. Direktion: K. F. Weinberger. 

Auch in Kitzingen fand im Laufe des Sommers ein Kirchenkonzert statt von Seite der Kirchen- 
chöre von Stift Haag aus Würzburg, Wiesentheid, Kitzingen und Marktbreit Überraschend war 
der Erfolg, den der Kitzinger Kirchenchor unter Leitung des neuen Dirigenten H. Lehrer Heuler 
(».rzielte. Es waren besonders die Motetten von Palestrina und Orlando di Lasso, welche musterhaft 
aufgetuhrt wurden. Solche Musterproduktionen bewirken auch im Volke das Verständnis für echte 
Kirchenmusik und erreichen mehr, als alle Belehrung durch Wort und Schrift. — 

Offene Korrespondenzen. 

• 

Photogr. oder curr, vitae sendeteD : C. A. V. in Y., E. W. in C, F. E. in U., M. 8. in Th., B. 6. in P., 
A. G. in St., A. H. in L (Hcrzl. Beileid zu den Hchmerzlichen Verlusten. Für das Übrige Dank; P. genilgt.) 

Nach T. und P. Der Holzschnitt Brendamour's von Baphaers „Cäcilia^ (Original in Bologna) ist 
auf feinem Briefpapier in Braundruck wieder aufgelegt worden. Das Dutzend (Briefbogen in 4^ mit 
3 leeren Seiten tUr Schrift oder Druck) kostet, direkt von der K.-K.-Sch. in Regensburg bezogen, 
franko 1 M bei vorheriger Einsendung des Betragen in Briefmarken oder durch Postanweisung. Siehe 
auch Inserat. 

An ehemal. SchOler. Wer LuHt hat, eine Mesner- und Organistenstelle in den deutschen Kolonien 
Südrusslands zu Übernehmen, wende sich unter Einsendung des ZeugniHSCs der hiesigen K.-M.-Srb. an 
H. H. Jos. Kessler, Pfarrer in ISulz, Sttdrussland (Kreis Odessa, Post Tschemerlejef). 



Druck und Verlag von Friedrich Pnntet in Regensburg, Gesandtenstrasse. 

Nebst Beilage Nr. 14. 



Doppelmunniei^. 

1898. Regensburg, am 1. u. 15. September 1898. {^i» j^7 & 18. 



MUSIC A SACRA. 

Oegrttndet von Dr. Franz Xaver Witt (f 1888). 

Halbmonatschrift für Hebno^ und Fördenm^ der kathol. EircheninnsiL 

Herausg^egeben von Dr. Franz Xaver Haberl, Direktor der KirchenmusikBchule in Regensburg;. 

Nene Folge X«, als Fortsetznsg XXXI. Jahrgang. Mit 12 Mnsikbeilagen. 

Di« ^Mutiea mera** wird am 1. und 15. jeden MonaU RasK«seb«n. Jede der 24 Nummern amCaast 18 Seiten Text. Die 18 Mosik- 
b«ilagen (48 Seiten) wurden in den Nonunem 5 , 7 und 8 versendet. Der Abonnementpreie des Jahrgangs betrftgt 3 Mark ; die 
Bectellong kann bei feder Postanetalt oder Bncbkandlnng erfolgen. — Bei der Reiohapost mit 80 Pf. Anfachlag. Bei franko Zusendung 

unter Streifband in Deutschland und Österreich-Ungarn 4 Mk. — ins Ausland 4 Mk. 80 Pf. 

iBliBltsflbertlehl: Über Choralvortrag. 2. Artikel. — Vom Bttcher- und Mnsikalienmarkte: J. Strubel, 
Haberra Liederroscnkrans (Stimmen), Hugo Löbmann, Karl Heinr. Döring, Jahresberichte der Lehreranstalten in Niederbayem, 
des KoaservatoriumH in Wflnburg und des Institutes in Zug. -- Vermischte Nachrichten und Mitteilungen aus: Baden* 
Fladnitz - l'assail , Qflnzburg (zu JAm. s. S. 138), Thurles, Bonn, Aussig. — Popularität. — Offene Korrespondenzen. 

Über Choralvortrag. 

2. Artikel. 

Im Ansckloss an die Notationsweise der ofBziellen Ghoralbticher (seit 1883, vergl. 
S. 170 bis 172) sei wiederholt, dass die ^ den Wortaccent auch in den Noten dar- 
stellen will, ohne etwa die Betonung der 1. Note beim divis fV, der 2. beim podatits i^ 
darstdlen zu wollen. Es wäre demnach falsch, die Figur ^ in der Weise vorzu- 
tragen, dass nur die zweite Note betont oder verlängert wird. Beide Töne sind 
gleich stark und lang; der höhere darf weder eine doppelt so lange Dauer noch über- 
haupt eine längere Dauer als der tiefere erhalten. Dass im f^ die ^ auch bei nicht 
accentuierten Silben so gut wie bei accentuierten angewendet ist, könnte man als die 
einzige Inkonsequenz der von der päpstlichen Eommisston normierten Schreibweise hin- 
stellen, besonders da die erste Note einer jeden Ton Verbindung, dieselbe mag zwei 
oder mehr Töne in sich fassen, eben als erste, von selbst deutlich vernehmbar ist. 
Man behielt jedoch diese Notationsweise des ^ bei, weil alle Manuskripte und Drucke 
aller Zeiten diese Schreibweise des divis (Verbindung von acuttis und gravis) an- 
wenden. Wer die Intention der ,JSerausgeber^ kennt, wird sich jedoch an dieser „In- 
konsequenz^ ebensowenig stossen, als etwa jene Lehrer und Schüler verwirrt werden, 
welche bald Heiligtum, bald wieder Heiligthum lesen, da eben auch die „Herausgeber^^ 
der neuen Orthographie nur in den äusseren Zeichen von den früheren Zeiten abweichen, 
für beide Schreibweisen jedoch eine und dieselbe Aussprache voraussetzen und ver- 
langen. Die gleiche Bemerkung hat für den scandicus, als Erweiterung des podatiis, 
für den porrectu^ als Verbindung von divis und podatus, und für den dimacus, als 
Erweiterung des divis zu gelten. Das Hauptaugenmerk des Sängers beansprucht der 
liturgische Text, dessen richtige, deutliche, schöne, nach allen Seiten und in allen mög- 
lichen Verbindungen von Konsonanten und Vokalen ausgefeilte Wiedergabe die einzig 
solide Grundlage für schöne Deklamation und richtigen Choralvortrag bilden und bleiben 
muss. Ganz richtig ist demnach der Satz: „die Note kann das geistige Verständnis 
fördern, nicht schaffen; vielmehr muss dieses selbstmächtig das Wort als Träger des 
Gedankens erfassen und mit dem rechten Sinne auch den rechten Ausdruck heraus- 
fühlen".^) 



') D. Pothier in Mölodies grtgorieimeB, Übersetzung von P. Ambrosiua Kienle, S. 81 und 82. 



I 

Die sechs auf Seite 171 zusammengestellten Notier ongsformen des Pater noster 
können nur in einer Weise, nämlich unter Beachtung der Deklamationsgesetze richtig 
vorgetragen werden. Wenn diese Worte des Pater noster — abgesehen von der indi- 
viduellen Tonfarbe der Stimme, vom Temperament, vom jugendlichen oder vorge- 
schrittenen Alter oder ähnlichen rein äusseren Zufälligkeiten — nicht einheitlich er- 
klingen, wenn vielmehr die Erfahrung gemacht werden muss, dass Männer von hohem 
Ernste, geistiger Durchbildung, grosser Frömmigkeit, gutem Geschmacke in Sachen der 
Ästhetik und Kunst beim Vortrag des Pater noster eine Aussprache, Deklamatin und 
Vortragsweise zu Gehör bringen, die man nicht für möglich halten sollte, wenn solche 
Männer, welche das lateinische Pater noster beim lauten Gebete oder bei der blossen 
Rezitation tadellos aussprechen, beim Gesänge aber alle Silben auf den Eopf stellen, 
die langen kurz, die kurzen läng, die SchlussUben mit unmässiger Dehnung, mit einer 
furchtbar anwachsenden Stimme, mit unmotivierten Schreilauten, in hüpfenden oder 
schwerfälligen Rhythmen vortragen, so daif und muss man annehmen, dass ihnen die Ge- 
heimnisse der Gesangsdeklamation niemals bekannt gegeben wurden oder zum Bewusstsein 
gekommen sind. Es gab eine Zeit, in welcher man dem Grundsatz huldigte: Musica 
non subiacet reguiis Donati — die Musiker und Sänger haben sich nicht nach den 
Regeln der Grammatik des Donatus zu richten, diese Zeit ist glücklicherweise vorüber, 
wir sagen vielmehr: Potitcs considerandus est senstis quam modulatio — viel mehr Be- 
achtung muss dem Texte als der Melodie geschenkt werden; die Silben, Wörter und 
Sätze sollen den Oberbefehl über die einzdnen, paarweise oder in grösseren Gruppen 
vereinigten Noten und Töne führen. 

So lange die Regeln Cicero's und QuintiUan's ^) über die Kunst des Vortrages, 
über die, Sprachelemente, Atemgymnastik, Wortverbindung, Betonung der Wörter un4 

') Die Red. der Mus. s. kann es sich nicht versagen, einige Sätze aus dem 11. Buche Quintilian^s, 
de institutione oratoria (Anleitung zur Bedekunst) in Übersetzung mitzuteilen, denn dieselben sind auch 
Sängern von grösstem Nutzen: 

„1) Der Atem werde nicht zu häufig eingezogen, so dass er den Satz gleichsam zerstückelt; noch 
so lange ausgehalten, bis er gleichsam erstirbt. 

2) Diejenigen, welche einen längeren Satz aussprechen woUen, müssen Atem schöpfen, so jedoch, dass 
sie dies nicht allzulange dauernd oder mit Geräusch machen, noch überhaupt so, dass es merkbar wird. 

3) Der Atem ist zu üben, dass er möglichst lang sei. Um dies zu erreichen, stieg Demosthenetn 
bergauf, während er viele Verse dabei aussprach. Derselbe pflegte auch, damit er desto leichter die 
Worte mit geübtem Munde aussprechen könne, zu Hause zu sprechen, während er Steinchen im 
Munde hatte. 

4) Es gibt Leute, welche den Atem mangels einer genügenden Anzahl von Zähnen nicht schöpfeu, 
sondern gewissermassen schlürfen. 

Ebenso finden sich solche, welche durch häufiges Atmen, welches, indem es einwärts geschieht, 
laut vor sieh geht, Zugtiere, die unter der Last und dem Joche keuchen, nachahmen. Zu husten, häufig 
auszuspucken, ganz von der Lunge aus Schleim heraufzubefördem , mit dem Speichel des Mundes die 
Umstehenden anzuspritzen und den grössten TeU des Atems beim Sprechen bei der Nase herauslasBen, 
sind zwar an und für sich keine Fehler der Stimme; da sie aber gelegentlich der Stimmbildung 
vorkommen, seien sie hier angeführt. 

5) Bei der Rede muss eine gewisse Gleichheit herrschen, dass sie nämlich nicht durch Ungleich- 
heit der Pausen und Töne hüpfend erscheint, indem lange Silben mit kurzen, gewichtige mit leichten, 
betonte mit unbetonten verwechselt werden, und so durch die Ungleichheit dieser Dinge, welche man 
füglich mit Füssen vergleichen kann, die Rede förmlich hinkt. 

6) Bei der Rede muss aber auch eine gewisse Verschiedenheit herrschen, und diese bezieht sich 
auf die Aussprache. 

Wie die Fertigkeit wohlgefällig wirkt, die Stärke der Stimme zu verändern und den Ohren wohl 
thut, so erquickt sie den Sprecher selbst, durch Veränderung dessen, was anstrengt; wie dies beim 
Stehen, Gehen, Sitzen uud Liegen der Fall ist, von welchen Beschäftigungen wir keine lange aushalten 
können. Wir wollen also meiden, was griechisch ^ovoiovia (Monotonie) genannt wird, welche in einer 
und derselben Richtung des Geistes und der Stimme besteht; so dass wir bloss alles nicht heraus- 
schreien, was ja unverständig wäre; oder in einer Sprach weise, welcher die Bewegung abgeht; oder 
unter so leisem Gemurmel, dass die ganze Energie der Rede verloren geht, sondern uns bestreben, dass. 
wenn auch in den Redeteilen und Gefühlen eine gewisse Gleichheit vorhanden ist, in der Stimme doch 
gewisse, wenn auch nicht allzugrosse Veränderungen statt haben, wie es die Wichtigkeit der Worte 
oder der Gehalt dessen, was ausgesprochen wird, das Ende der Rede, der Anfang oder Übergang er- 
fordert, wie jene, welche wohl mit gleichen Farben malen, jedoch das eine hervortretend, anderes zurück- 
tretend darstellen. 

7) Wie jedes Gut, so wird auch das der Stimme durch Sorgfalt vergrössert, durch Nachlässig^keit 
vermindert. Es liegt aber dem Redner nicht ob, dieselbe Sorgfalt 2n haben, wie die Sangmeister, vieles 



-43 ISft e^ 

Sätze und ähnliche Bestandteile des rednerischen Vortrages nicht schon in den Latein- 
schulen, Knaben- und Elerikalseminarien gründlich gelehrt und geübt werden, so lange 
werden wir uns über den sogenannten Predigerton, der in mechanisch wiederkehrenden, 
auf- und absteigenden, ab- und zunehmenden, mit dem Inhalt der Worte und Sätze 
selten in Verbindung stehenden Tönen und Tonfarben besteht, beklagen müssen, aber 
auch über schlechten Altar- und Chorgesang. 

Der syllabische Gesang enthält meistens schon Verbindungen von 2, 3 und 
mehreren Noten; das blosse Rezitieren, auch wenn es auf einem Tone in gesangartiger 
Weise geschieht, ist noch kein Oesang, sondern nur Vorbereiljung zu demselben. „Der 
Einklang^ — so sagen die alten Theoretiker — „ist nicht Gesang, denn unter 
Gesang versteht man eine Veränderung des Tones, es findet eine Tonverschiedenheit 
statt, wenn sich die Stimme ändert*^ Die einfachsten Veränderungen entstehen durch 
auf- und abwärtssteigende Intervalle. Jede Tonleiter kann durch rhythmische Gliede- 
rung für die verschiedensten Texte zu einem nützlichen Übungsmaterial verwendet und 
umgestaltet werden; vergl. Mag. chor. 11. Auflage S. 45 ff. Ein Beispiel mag zur 
Anregung dienen: 



^^=f=^^3^^ r-ps;5=^ 




ä 




Pa - ter no -ster, qui es in cob - lis: san- cti - fi - cö - tar no - men in • um 
Lan - d4 • te pd - e - ri D6 - mi* num, lau - dÄ - te no - men D6 - mi - ni. 
Me- m6 - ri -am fe - oit mi - ra - bi - li - um su - 6 - ram. 
D6 - mi - ne, quin- que ta - l^n • ta tra - di - di • sü mi - hi. 
Di • 16 - zi, qa6 -ni-am ex-&a-di-et D6-mi- nns. 
Vo - ta me - a D6 - mi - no red- dam in con- apö - ota o - mnis p6 - pu - li. 

Man würde sich mit Recht wundem, wenn die Notierung für die obigen 6 ver- 
schiedenen Sätze, deren Accente, Wortlängen, Interpunktionen u. s. w. unter einander 
verschieden sind, in der gleichen Weise (wie oben) notiert wären, oder gar in gleich 
langen und gleich starken Tönen gesungen werden wollten. Man versuche, jedem der 
obigen Texte in deklamatorischer Form das musikalische Gewand umzuwerfen, und 
man wird finden, dass sich, um beim Gleichnisse zu bleiben, der einfache Faltenwurf un- 
gekünstelt und natürlich mit jedem Texte verändert. Auf diesem Wege und durch 
ähnliche Mittel wird der Chorallehrer das Sprachgefühl wecken und seine Schüler an- 
leiten, die erste Aufmerksamkeit dem Texte, seinen Beugungen, langen, mittleren und 
kurzen Silben, wachsenden, abnehmenden, starken und schwachen Tönen zuzuwenden^ 



jedoch ist beiden gemein, die Festigkeit des Körpers, damit nicht unsere Stimme zum Geflüster der Ver- 
schnittenen , der Weiber und Kranken herabsinke , was durch Spazierengehen , Salben , Enthaltung von 
Unzucht, leichte Verdauung der Speisen, also Massigkeit, vermieden wird. Ausserdem muss der Schlund 
rein sein, d. i. weich und leicht; durch einen Fehler an ihm wird die Stimme geschwächt ^ undeutlich, 
rauh und gewaltsam unterbrochen. Denn wie eine Flöte, auf dieselbe Weise angeblasen, einen anderen 
Ton bei geschlossenen, einen andern bei geöffneten Löchern gibt, wieder einen verschiedenen, wenn sie 
nicht genügend gereinigt ist, und einen andern, wenn sie zerbrochen ist, so erstickt ein nicht gereinigter 
Schlund die Stimme. 

8) Was in der Musik der ttbermässifl: starke oder allzu schwache Ton ist, passt nicht fllr den 
Redner; denn ersterer, der zu wenig deutlich und aUzu laut klingt, kann keine ' Gemütsbewegung her- 
vorrufen, und letzterer kann, da er weffen seiner übermässigen Feinheit nicht mehr wahr ist, weder in 
der Aussprache verändert werden, noch kann er den Gegenstand weiters wirksam vortragen. Die 
Stimme ist wie eine Saite; wenn sie, allzu nachgelassen, keine Kraft mehr hat, so läuft sie, aufs 
äusserste gespannt, GefiJir zu springen. Man wende also die Mittelstärke des Tones an; wenn der 
Inhalt des Bedestoffes eine Steigerung erheischt, kann er erhöbt, wenn die Bede ein Nachlassen erfordert, 
kann er leiser gemacht werden. 

9) Die Stimme darf nicht über Gebühr erhoben werden ; denn es macht sich sonst öfter ein er- 
stickender Ton bemerkbar, und bei grösserer Anstrengung ist die Deutlichkeit eine geringere, und wenn 
sie gar zu sehr herausgepresst wird, macht sich jener Ton bemerkbar, dem die Griechen seinen Namen 
von dem allzufrüh singenden Hahn' gegeben haben. Die Stimme darf auch nicht durch allzu grosse 
Schnelligkeit verdorben werden; denn dadurch geht Deutlichkeit und Ausdruck verloren, und öfters 
werden auch die Worte um einen ihrer Teile verkürzt. Das Gegenteil ist eine allzu grosse Langsamkeit. 
Der Mund sei also leicht, aber nicht überstürzend; gemässigt schnell, aber nicht schleppend.*' 

(Vielleicht hat einer der verehrl. Leser die Güte, die sämtlichen, für Sprache und Vortrag ein- 
schlägigen Lehren dieses berühmten Schülers Cicero^s für das kirchenmusikal. Jahrbuch zu bearbeiten?!) 



-» 194 Dh 



die zweite aber den mit den Silben, Wörtern und Sätzen verbundenen einfachen Noten. 
Als Tempo wähle man ein moderato, um der Stimme und den Sprechwerkzeugen die 
nötige Zeit zur Beobachtung der für Sprache und Ton notwendigen, soeben angeführten 
Elemente zu lassen; die geübteren können es auch in rascherem Tempo versuchen, 
ohne die Grenzen der Deutlichkeit und Würde zu überschreiten. 

Wird nun diese Übung mit den Psalmen und den verschiedenen Psalmtönen nebst 
ihren Finalen fortgesetzt, so häufen sich die Punkte, auf welche Lehrer und Sänger 
ihre Aufmerksamkeit zu richten haben. Wählen, wir als Beispiel den Psalm Dvxit 
Dominus im 7. Ton mit der 1. Finala In der Melodie des initium begegnen wir zuerst 
einem clivis, dem ein podatus folgt, während in der mediatio die umgekehrte Notenver- 
bindung erscheint. Man hat sich gewöhnt (man erlasse uns, die Ursachen dieser Ge- 
wohnheit aufzuzählen; dieselben sind entweder äusserst lächerlich oder unendlich 
traurig), stereotype Betonungen, besonders in der mediatio und für die höchsten Noten 
zu gebrauchen und für schön zu halten. Die Konsequenz des Prinzips: „Singe, wie du 
sprichst!^ fordert aber, dass eine und dieselbe Note oder Notengruppe (in 
unserem Falle der Podatus) länger, kürzer, stärker, schwächer gesungen werde, je nach 
dem Worte, das bei jedem Psalmyers auf diese Note oder Gruppe trifft. Das Beispiel 
wird die These am besten erläutern. Die Versetzung hat in die kleine ünterterz statt- 
gefunden, die Text -Verteilung geschah nach dem Grundsatz: „So viele Noten oder 
Notengruppen {Podatus und Clivis werden als eine Note gezählt) in Mediatio oder Finalis 
stehen, so viele Silben werden abgezählt. Als einzige Ausnahme gelten jene 
kurzen Silben, welche, bei Wörtern mit dem Accent auf der drittletzten Silbe, auf 
die vorletzte Stelle kommen; dieselben werden nämlich bei der Zählung übergangen, 
jedoch deutlich und leicht mit dem Tone der accentuierten Silbe versehen, z. B. in 
D6mi-nus, g6nü-i, Spiritü-i,Mdchisedech, FilT-o, 6rdl-nem u. ähnl. 




teB^ 



i p=^ 



^1 



mi-^) 



1. Di - xit Dominus 

2. Donec ponam ini 

3. Virgam virtütis tu« | emittet Dömi - - - nus*) 

4. Tecnm principiam in die virtdtis tnse | in splendöri-busv 

5. Jur&vit Dominus, et non poeni 

6. Dominus a 

7. Judicäbit in natiönibns | imple .... 

8. De torr^nte in 

9. Gloria Pa 

10. Sicut erat in principio, | et v 



D6-*)-ini - no me - 

cos tu - 

ex Si - 

San - ctö - 




wt 

tns 
m 
a 
et 
et 



e - 
tu - 

1 - 

bi - 

Fi-li 

sem - 



o: 

OS, 

on: 
mm: 
um: 

is, 
nas: 
bet: 

0, 

per, 







1^ 



:«=»: 



1. 
2. 
3. 
4. 
5. 
6. 
7. 



dex-*) - tris 
dum*) 



tu - 

tu - 

g^-nu 

Mel - 



me 
6 

6 

■ 

- 1 



18. 

rum. 
rum. 
te. 



chi-se -dech. 



- 8B 



re 
tö 
ca 
san 
A 



ges. 

rum. 

pnt. 

cto. 

roen. 



Sede a 

8cab611um pe - - ------ 

dominäre in m6dio inimicö mm*) 

ex utero ante luclfe mm*) 

Tu es sac^rdos in set^mum | secündum ordi - • nem*) 

confrögit in die ir» su-') 

conquass&bit c&pita in ter ra*) mul - 

8. proptörea exal tÄ-') - bit 

9. et Spi ri-»)-tu - i 

10. et in saecula saecu 16-') - mm. 

^) Bei Vers 1, 2, 5, 6, 8 würde der Podatua so zu schreiben sein i/^, da Accentsilben auf ihn 

treffen, welche die beiden Noten — nicht etwa die letzte allein — dynamisch in den Vordergrund 
drängen. 

^) Bei Vers 3, 4, 7 u. 9 ist der Podatus s o zu schreiben ^, Die fettgedruckte Silbe tritt heraus, 
die beiden Noten des Podatus schwingen sich, gleich sämtlichen Schlussilben einer jeden Vershälfte leicht 
und p in die Höhe. In Vers 10 ist mittlere, nicht aecentuierte Betonung. 

') In Vers 1, 6, 8, 9 u. 10 könnte die einzelne Note so ^ geschrieben sein, ebenso die vorletzte 
in Vers 1, 2, 3, 6—10. 

*) In Ver.^ 2, 8, 4, 6 ist der Accent durch fett gedruckte Vokale angegeben; die beiden Noten der 
Finale seien leicht und schwächer (decresc.) im Tone, wie die SUbe auch in der Rede sein müsste, — 
und etwas gedehnt. 



-» 195 &h 

Auf diese Weise lernen die Sänger, der Note die Bewegungen und Beugungen 
der Wörter mitzuteilen, dieselbe in den Dienst des Textes zu stellen. Man erkennt 
unschwer den Dilettanten, wenn man die höhere Note in allen Fällen stärker 
singen hört, auch wenn die mit dem Tone zu verbindende Silbe eine abnehmende und 
schwächere Tonfarbe fordert. Wer also beispielsweise singt: 

7 




D6 - roi - na- -8 6r - di- ne--xii D6- zni- nils pe - dam bi - bei 

hat alle erdenkliche Ursache, eine sacbgemässe und gründliche * Schulung für die 
rhythmisch-dynamische Verbindung der Wörter und Sätze mit den Noten durchzumachen. 
Durch solche Übungen in der Psalmodie (s. das Psalterium Vespertinum des Unter- 
zeichneten in weisser Notation mit Violinschlüssel und auch in Choralnotetion) wird 
am wirksamsten jener einschläfernden Monotonie vorgebeugt, mit welcher bestimmte 
Noten, besonders die höheren nach der Dominante, regelmässig und mechanisch betont 
werden. Das Psalmensingen soll nicht einem Glockenspiel (cariUonJ gleichen, das durch 
Walzen wie in der Drehorgel oder Spieluhr die fünf oder sechs Gloäen in rhythmisch 
gleichmässigen Zwischenräumen zu Gehör bringt, sondern muss durch den mannig- 
faltigen Wechsel von accentuierten, schweren, leichten, kräftigen und schwächeren 
Tönen, die ihren Charakter aus der gehobenen Textesdeklamation erhalten, zu jener 
Höhe gebracht werden, die der Psalnüst mit den Worten: „JPsallite sapienter — psaUeret 
vernünftige^ beschreibt Nur auf diese Weise werden die Worte des hl. Augustin ver- 
ständlich (Conf. IX, 6, 14): „Wenn ich mich aber der Thränen erinnere, welche ich 
nach Wiedergewinnung meines Glaubens bei den Gesängen deiner Kirche vergossen 
habe, so fühle ich mich jetzt noch gerührt, nicht durch den Gesang selbst, sondern 
durch die gesungenen Worte, die in fliessendem Vortrage und ganz ange- 
passterMelodie gesungen werden, und ich anerkenne neuerdings den grossen Nutzen 
dieser Einrichtung.'' 

Bei der Wichtigkeit des Gegenstandes wolle man den wiederholten Hinweis auf 
die Notwendigkeit vollendeter Textesdeklamation nicht für eine Liebhaberei oder subjektive 
Anschauung des Unterzeichneten halten, sondern .überzeugt sein, dass alle Mühen und 
Versuche, auf einem anderen Wege als dem der Übertragung des Wortes auf den Ton 
einen musikalisch und sprachlich richtigen Eindruck hervorzurufen, weder zu einem 
einheitlichen noch befriedigenden Ghoralvortrage führen können. 

Dieser Ansicht sind erfreulicherweise auch die Verfasser der Regeln für den Vortrag des 
gregorianischen Chorals, welche im Auftrage des Vorstandes des elsässischen CäcUien- 
Vereins zusammengestellt und in der Cäcilia (Bed. Abb6 Lutz in Strassburg) Nr. 4 u. 6 
veröffentlicht worden sind ^). Der Unterzeichnete lässt dieselben ebenfalls abdrucken und 

unser VereiDBorgan hat dieselben bereits mitgeteilt und auch die Augustnummer des Gregorius- 
boten (Red. W. SchOnen) beginnt mit dem Abdruck derselben. Interessant ist auch, was a. a. 0. S. 61 
aus der trefSichen, seinerzeit bei Hurter in Schaffhausen erschienenen « nunmehr der internationalen Ver- 
lagsanstalt (yormals J. G. Manz) in Regen sburg gehörigen Schrift „Choral und Liturgie" zitiert wird: 

„Es glaube niemand, dass es zum guten Choralgesange keiner Kunstfertigkeit bedürfe; ia, wir 
behaupten Jdlhn, dass es viel leichter sei, die bestimmten, genau abgegrenzten Gesetze und Schranken 
des mensurierten polyphonen Gesanges (beispielsweise des Palestrinagesonges) einzuhalten, als im rezi- 
tativen, sich frei bewegenden Choralgesange die entsprechende, den Geist des Textes vollkommen 
ausdrückende Bewegung und Acoentuation nicht bloss in jedem grammatischen und 
melodischen Satze, sondern sogar in jedem Worte und. jeder melodischen Formel zu 
beobachten, alle Nüancirungen der guten ungebundenen Redeform auf den Gesang zu 
Übertragen, — kurz, redend zu singen und singend zu reden, oder besser: betend zu 
sinffen und singend zu beten. Hierzu fürwahr reicht einige mechanische Gewandtheit 
nicht aus.** Die zugehörige Applikation wird der verständige Leser sich schon selber machen. 

An einer anderen Stelle der zitierten Schrift wirft der Verfasser die Frage auf: „Woran soll man 
nun erkennen, ob eine Methode, welche die Ausführung des gregorianischen Chorals leiten will, die 
richtige ist?" — Er beantwortet sie, indem er u. a. sagt.: „Wenn die Methode musikalische 
Schönheiten enthüllt, welche keine andere (Methode) erkennen lässt; wenn sie die traditionellen 
Merkmale einer richtigen Ausführung erklärt und anwendet und dabei in keinem Stücke den grossen 
Meistern, deren Aussprüche auf diesem Gebiete massgebend sind, entgegentritt; wenn sie in ihren Regeln, 
überall natürlich, Privatgeschmack und Willkür flieht und jene Regeln praktisch wie theoretisch als 
treue Eonsequenzen stets aus einem natürlichen Prinzip, aus der Natur und dem Wesen des liturgischen 
Gesanges selbst ableitet, dann muss sie unbedenklich die richtige sein." 



H3 186 e4- 

wird nur diejenigen Punkte, bei denen er anderer Ansicht sein zu müssen glaubt, teils 
weglassen, teils mit Anmerkungen versehen, soweit die weggelassenen oder zu modifi- 
zierenden.. Stellen mit der Gesangs- und Notationsweise der offiziellen Choralbttcher 
nicht in Übereinstimmung zu bringen sind. Nach einer den lokalen Verhältnissen der 
Diözese Strassburg angepassten Einleitung heisst es: 



Intellanff. 

Seinem Wesen nach ist der Ghoralgesang, was jeder andere Kmistgesang sein soll, eine 
in schöner Modiilatioü und geordneter Bewegung einhergehende feierliche Textoeklamation. Es 
sind also in ihm dre# Dinge wohl zn beachten: 

1. Der Text. Er ist die Hauptsache und moss sie sein. Die gute Textanssprache ist das 
Hanpterfordemis zu dem schönen Vortrag der Choralgesänge. 

2. Die Modulation (Melodie) d. h. die schöne und geordnete Reihenfolge von Tönen, abge- 
sehen von ihrer Verbindung mit dem Texte betrachtet 

3. Die geordnete Bewegimg der Melodie, in ihrer Verbindung mit dem Texte betrachtet. Sie 
wird Rhythmus genannt. 

Es werden also zu behandeln sein: 

I. Die Aussprache des Choraltextes, 
n. Die (reine) Choralmelodie, 
m. Der Choralrhythmus. 

Anhang: Allgemeine Vortragsregeln. 

I. Aii»»praehe de» Choraltextes. 

Die gute Textaussprache ist so wichtig, dass von ihr schlechthin der schöne Vortrag des 
Choralgesanges bedingt ist. Vor allem muss man richtig spredien, wenn man schön singen will. 
Man vergesse nie den alten Satz: Singe die Worte mit den Noten so, wie du sie sprichst 
ohne Noten. Es ist dies der Fundamentalsatz für den Vortrag des Chorals. 

Der Choral text wird aber nur dann richtig gesprochen, wenn in ihm 1) jedes einzelne Wort 
für sich, und 2) die Worte in ihrem Satzzusammennange richtig gesprochen oder deklamiert werden. 

1. Aussprache des Einzelwortes. • 

Jedes Wort, auch jedes lateinische, besteht aus einem oder mehreren Vokalen (Selbstlauten) 
und einem oder mehreren Konsonanten (Mitlauten) und wird mit einer gewissen Betonung 
gesprochen. Der Sänger muss stets bestrebt sein, jedes Wort, jede Silbe des Wortes mit grösster 
Deutlichkeit und schönstem Wohlklang zu sprechen und zu singen. Den Wohlklang geben 
die Vokale, die Deutlichkeit die Konsonanten. 

a. Die Vokale. 

1) Die einzelnen Vokale oder ihre Zusammensetzungen als Diphthonge (Doppellaute) müssen 
klar und rein, hell oder dunkler je nach ihrer Natur erklingen, frei von Trübungen des Dialekts. 

2) Der Klang des Vokals muss während der ganzen Tondauer die gleiche Färbung haben. 

3) Bei Diphthongen hat der erste Vokal den Klang während der ganzen Tondauer mit der 

Einschränkung, dass der zweite Vokal am Ende derselben rasch angefügt wird, z. B. la udem. 

NB. Man spricht cU-i-i, fi-de-i, nicht diai, fidai. Besonders ist dde Aussprache des Wortes 
elHson zn merken. Dieses Wort ist viersilbig und wird demnach ^-usan gesprochen, nicht daisan 

4) Zwischen zwei Vokale, die nicht Diphthong sind, darf kein fremder Vokal gesetzt werden, 
z. B. me(i)u8, me(i)am, De(i)us etc. 

5) Einem Vokale am Anfange eines Wortes darf man keinen fremden Laut vorsetzen, z. B. 
(n)Amen, (h)Amen, (n) Agnus etc. 

b. Die Konsonanten. 

Die Konsonanten geben dem Worte die Deutlichkeit. 

1) Sie müssen deshalb je ihrer Natur nach als harte (p, t, c) und weiche (b, d, g) reclit 
bestimmt und scharf ausgesprochen werden. Dies gilt schon in der gewöhnlichen Sprache, besonders 
aber im Gesänge. 

2) Da der Tonklang auf den Vokalen ruht, müssen die Konsonanten schnell ausgesprochen 
werden, um nicht zu sehr den Klang der Vokale zu unterbrechen. 

3) Die klingenden Konsonanten (1, m, n, r. s) sollen bei Verdoppelung als verdoppelte 
tönend vernommen werden, z. B. tol-lis, nicht iolia, ü4a, nicht ila, aibf/l-la, nicht sibyla, hosdn-fm, 
nicht hosdna, ter-ra, nicht tera etc. 

4) Man hüte sich, die Endkonsonanten in der Aussprache zu vernachlässigen. Man spreche 
et, nicht e oder ed, sunt etc. In allen diesen Punkten hüte man sich jedoch vor lächerlicher Über- 
treibung. 

c. Betonung. 

In jedem lateinischen Worte gibt es nur eine betonte Silbe (Accentsilbe). Dies ist von 
Wichtii^keit bei längeren Worten, z.^. dominoH^neSf benedictiSnibus etc., in denen man versucht ist, 
d6mindti6neSf bhiedicttönibus zu sprechen. 



^ 19V ^ 

1) Die einsilbigeu Wörter bedürfen für die Betonung keiner besondeni Regel. (Siehe jedoch 
die Anmerkung.) 

2) Die zweisilbigen haben die Betonung (den Accent) auf der ersten Silbe. 

3) Die drei- und mehrsilbigen haben den Accent auf der zweit- oder drittletzten Silbe, 
die dann in unsem Büchern durch das Accentzeichen ' bemerkbar gemacht ist. Der Accent geht 
nie über die drittletzte Silbe zurück. 

Anmerkung: Tonlose Wörter sind: 

a) Die Konjunktionen zu Anfang eines Satzes oder Satzteiles; z. B. Sicut erat in prindpio, 
et nunc et »emper . . . wobei die Worte sicut und et ein wenig zurücktreten, nicht betont werden, 
um den Accent des ihnen folgenden Wortes besser hervorzuheDen. 

b) Die Präpositionen vor^ ihrem Pronomen oder Substantiv; z. B. ad te, super te, propternös, 
in ti, in si, Deum de Deo, lumen de lümine. 

^c) Die Relativpronomina, die keinen Hauptsatz beginnen, z. B. A^nus Dei, qui toüis. . Tu 

es qui ventürus es, . Aber: Qui mdt venire post me; Qui sedes ad dttteram Patris; Qui töttis peccäta 
mundi, 

NB. Betont sind die fragenden Fürwörter: Quis ^t iste, qui venit de Edom? — Quis revolvet 
nobis läpidem? 

4) Der Accent eines Wortes besteht in einer verstärkten und ein wenig ver- 
längerten Aussprache der Accentsilbe. Daraus ergibt sich folgende Regel: 

Die Vormund nach dem Accent stehenden Silben sind schwächer als die Accentsilbe aus- 
zusprechen; pardvit, keines. 

Anmerkung: Die tonlosen Silben müssen recht deutlich gesprochen und verstanden werden, 
besonders in den auf der drittletzten Silbe betonten Wörtern, z. B. Dominus, nicht D&m^nus, 
hömines, nicht h6m'nes, pidum tu6rum, auch nicht pid^m t(u)orum etc, . . 

Bei den auf der drittletzten Silbe betonten Wörtern ist es ebenso hässlichj die letzte Sübe 
rasch abzubrechen, als sie unnatürlich zu verlängern: man spreche also mcht homtness,^) auch nicht 

hdminees. 

2. Satzdeklamation. 

Die hl. Texte des Choralgesanges sind nicht einzeln dastehende, abgerissene Worte, sondern 
bilden in ihrem Zusammenhange die DegeistertOj inhaltsreiche, wunderbare Gebetssprache der heil. 
Kirche. Es ist deshalb von der gpössten Wichtigkeit, die Texte so zum Ausdruck zu bringen, dass 
ihr Inhalt vollständig wiedergegeben werde. 

Hierzu ist vor allem erfordert, dass man sich die Regeln für die Aussprache der Einzelworte 
theoretisch und praktisch zu eigen gemacht habe. Es mögen jedoch für die Aussprache der Worte 
im Zusammenhang mit andern noch folgende Winke angezeigt sein: 

1) Jedes Wort muss als solches für sich gesprochen und verstanden werden, d. h. man muss 
jedes einzelne Wort von seinem Nachbarworte unterscheiden. Man spreche demnach nicht Diaci- 
dominusdominomeo, man könnte ebensogut folgende Worte herausnehmen: Diocido minus dornt nomeo, 
sondern Diocit D&minus Domino mSo. 

2) Gleichartige An- und Auslaute der Worte trenne man deutlich, jedoch nicht ängstlich 
übertrieben, von einander, z. B. Diocit Dominus, Qui sedes ad dexteram Patris; Tu es Sachyios. — 
Kyrie düson, Veni eUcta mea; erit glöria a Domino etc. . . 

Die Hauptsache jedoch, die bei der richtigen Textdeklamation zu beobachten ist, besteht im 
sinngemässen Sprechen oder Singen. Hierzu ist selbstverständlich die Kenntnis des Textinhaltes 
die erste Voraussetzung, damit man das zusammenspreche oder singe, was inhaltlich zusammeu- 
gehörtj und je durch kleinere oder grössere Absätze oder Pausen trenne, was logisch voneinander 
verschieden ist. Es ist somit keine unberechtigte, sondern ganz naturgemässe Forderung, dass der 
Dirigent den Text der Choralgesänge in der tJoersetzung besitze, um den Sängern wenigstens dem 
Sinne nach den Inhalt des zu Singenden mitzuteilen. 

Man würde dann nicht mehr singen Oruc\fia:us \ etiam pro nobis, Er wurde gekreuzigt auch 
(sogar) für uns (!), sondern Oruc^fixus Hiam pro nofns: Er wurde auch gekreuzigt für uns; nicht 

mehr Et in Spiritum, sanetum Dörntttum, (Ich glaube) An den Geist, den heiligen Herrn, sondern 
Et in Spiritum sanetum, D6mmum et vivificdntem: Und an den hl. Geist, den Herrn und Lebendig- 
macher; oder Im Libera: dum discussio \ venerit atque | Ventura ira: Wenn das Gericht | kommt und 
I der kommende Zorn, statt dum discussio venerit \ atque ventüra ira; oder im Alma: Tujtuae — 

genuisti: Du welche | geboren hast, statt Tu \ quae genuisti, u. s. w. Und so würden ähnliche und 
noch scnlimmere Text-Entstellungen und Verzerrungen verschwinden. 

^) Aus einer der vielen Zuschriften, welche der Red. der Mus. s, seit dem Erscheinen der Artikel 
über Choralvortrag zugekommen sind, zitiert sie nachfolgende Zeilen: „Mich zog es nach dem gefeierten 
B., um während eines Choralamtes dorten im Himmel sein zu können. Da war ich wirklich wie vom 
Himmel — gefallen. Dieses Hymnusgetänzel (s. v. v. !) ja sogar dieses Salve Regina l Dieses H-loss 
turiMss mt-8e-n-corr-<feM oe-culoss ad noss! Fein ,zart, deutlich war die Aussprache, aber als „gekünstelt*' 
rousste ich sie beurteilen n. s. w.'* 



Nummer n redet von der Choralmelodie, führt die bereits in Mus. s. S. 170 an- 
gegebenen einfachen und zusammengesetzten Choralnotenformen auf, jedoch in der Dar- 
stdlung, welche ihnen im neuen Strassburger Graduale gegeben sein wird. Entgegen 
der Notation in den offiziellen Choralbächem wird dort auch die ♦ als kürzeste, selbst- 
stäiidige Note gebraucht, der podatus nur durch >^, der clivis bezw. cUmacus durch 1^ 
oder ^ dargestellt. Letzteres hält der Unterzeichnete für unrichtig, da, wie oben be- 
merkt, die erste Note schon nach physikalischen Erwägungen — weil sie als erste in 
das Ohr eintritt — betonter klingt als die folgende zweite. Beide sollen aber gleich 
stark oder schwach, kurz oder lang sein, je nachdem die Silbe, mit der sie Verbin- 
dung eingehen, stark oder schwach ist. 

In ni ist vom Choralrhythmus die Kede. 

III. Der Clioralrliytliiiin». 

Unter Choralrhythmns versteht man die schöu geordnete Bewegung des Vortrags der Choral- 
melodien. Wie ein guter Redner bald leiser, bald stärker, bald langsamer, bald rascher spricht 
and dadurch eine gewisse schöne Bewegung, einen gewissen Fluss in seinen Vortrag bringt, 
ebenso muss auch der Sänger die aufeinanderfolgenden Töne einer Melodie in einer gewissen 
Bewegung , in einem fs^ewissen Ehvthmus singen. Dieser Rhythmus wird in der modernen Musik 
durch den Takt bewirkt, im Choral durch den Rhythmus des Textes, und es gim das oberste Gesetz 
tlir den Choralrhythmus; Der Choralrhythmus ist Sprachrhvtnmus, d. h. die Choralmelodien 
werden wesentlicn mit der Bewegung gesungen, mit der der Choraltext gesprochen wird. Es 
ist dieses Gesetz nichts anderes als der oben ausgesprochene Fundamentalsatz: „Singe die Worte 
mit den Noten so, wie du sie ohne Noten sprichst.^ 

Die Choralmelodien sind entweder einfache oder reichere. Die allereinfachsten sind jene, 
bei denen jede Textsilbe in der Regel nur eine Note hat; sie werden infolgedessen syllabische 
Melodien genannt. 

1. Der Rhythmus der syllabiachen Choralmelodien.' 

Diese Melodien (Oredo, Salve Beuina [5. Ton], viele Antiphonen des Vesperale) bieten am 
wenigsten Schwierigkeiten in ihrem rhythmischen Vortrage, da der Rhythmus ganz allein durch 
den Textrhythmus bestimmt ist. Was im Texte betont oder nicht betont gesprochen wird, wird 
auch in der Melodie betont oder nicht betont gesungen. Wie oben schon gesagt, hat jede Textailbe 
der syUabischen Melodien in der Regel nur eine Note. Diese kann dreifach sein: entweder eine 

Virga ^« die über einer betonten Silbe steht , und wegen der eintretenden kleineren Verlängerung 

Longa genannt wird , oder ein Punctum M ♦, wovon die erste Note (H) über einer unbetonten kurzen 
Silbe steht und deshalb auch Brevis heisst. Die Note ♦ steht im syUabischen Gesänge in unsem 
(Strassburger) Büchern meist hinter der Accentsübe eines dreisilbigen Wortes; sie klingt ein wenig 
kürzer als die Brevis und wird deshalb auch Semibrevis genannt. Es ist jedoch zu bemerken, dass 
diese Note einen deu^ich vernehmbaren Ton darstellt, und dass, wie man nicht z. B. D6m(i)nu» 




sprechen darf, man auch nicht \ singen soll 

D6-m(i)-nus 

Stehen in einzelnen Ausnahmsfällen über einer betonten Silbe einer syUabischen Melodie 
andere Tonfiguren, nämlich Podatus, Clivis, Forrecttts, Torciüus, Scandicus, Climacus, so wird die 
betreffende figur mit einem gewissen Ansätze angesungen und der Accent ziemlich gleichmässig 
auf sie verteilt, z. B. : 

I j_ I » I 

'P 'P 'i~^ T"^ "i"^ T"^ 




Dö-mi-nus. D6-mi-nus. Dö - mi-nus. D6 - mi-nus. D6 - mi-nus. D6 - mi-nus. 

Stehen diese Tonfigaren über unbetonten Silben, so sind sie ebenfalls unbetont, Mcht und 
abgerundet zu sinken. Besonders ist dies zu beobachten und durch lange, sorgfältige Übung zu 
erstreben, wenn die Accentsübe nur eine Note, unbetonte Silben aber deren mehrere haben. In 
diesem Falle ist die Accentnote sorgfältig und deutlich hervorzuheben, damit sie ein gewisses Über- 
gewicht über die unbetonten Silben habe. Man singe also nicht: 



- H ^ ■. ~ — rr sondern * 




Do-mi-nÜ8, Dö-mi-nus. 

Statt der hier angeratenen Betonung der ersten Note im podatus, clivis, porrectu^, 
torcülus, scandicus, und climacus befürwortet die Red. der Mus, s., dass man bei 
accentuierten Silben den dynamischen Ausdruck nicht nur „ziemlich'^, sondern durch- 



-» 189 E>- 

aus gleichmässig auf die 2 oder 3 auf- oder abwärts steigenden Notengruppen verteile 
und die durch Wahl der ♦ sehr nahe liegende, häpfende Silbenaussprache durchaus 
vermeide. Die Meister des polyphonen Gesanges haben niemals auf eine o eine J folgen 
lassen, sondern die Vermittlung der p oder p* in Anspruch genommen und hiemit 
ihren feinen Sinn für rhythmische Gliederung kundgeben. 

Die kurzen Bemerkungen der „Gäcilia^* über „den Rhythmus der reicheren Choral- 
melodien" sind wohl zu summarisch und befriedigen am wenigsten; es soll im 4. Artikel 
auf Einzelheiten zurückgekommen werden. Becht gut und praktisch sind die «allge- 
meinen Vortragsregeln" im Anhang (Caecilia S. 35): vom Tempo (Bewegung), von der 
Djrnamik (Tonstärke) und dem Ausdruck. Sie lauten: 

„Die gate Textdeklamation besteht neben einer guten Aussprache in einem bald schnelleren, 
bald langsameren Vortrag der Sätze oder der einzelnen Satzteile. Ein ^ter Redner beobachtet 
dieses in seinem Vortrag, und so mnss auch der Choralsänger die heiligen Texte bald rascher, bald 
langsamer singen. Das Tempo (Bewegung) richtet sich besonders nach dem Gedanken- nnd 
Gemhls-Inhalt des Textes, welcher auch nier mass- nnd ausschlaggebend ist. So muss z. 6. das 
flehende £yn> in der hl. Messe gemessener und feierlicher gesungen werden, als das recitativartige, 
fliessende Oredo, das anbetende SancHts langsamer als das juDelnde Oloria. 

Ja selbst in einem einzelnen Gesangsstücke soll der Vortrag häufig sich beschleunigen oder 
verzögern, je nach Inhalt der Worte. So zum Beispiel sind etwas langsamer zu singen, doch so, 
dass Qie einheitliche Bewegung des ganzen Gesangstückes nicht darunter leide, der hl. Name Jesu, 
oder jene Stellen, bei welchen der Ptiester das Haupt verbeugt oder entblösst: Adoramus te, Gratias 
ägimus tibi, Sügcipe deprecatiönem nostram, Et homo /actus est. 

Im Allgemeinen ist in Bezug auf das Tempo die goldene Mittelstrasse zu wählen zwischen 
dem zu hastig eilenden und dem besonders vielfach vorkommenden schleppenden und breiten 
Choralvortrage. In der Begel soll der Vortrag leicht fliessend und lebhaft, ja oft freudig und 
schwungToll gehalten werden.** 

„Eine gute Textdeklamation erfordert ferner eine sich abermals aus dem Inhalte und der 
Beschaffenheit des Textes sich ergebende Verschiedenheit in der Tonstärke des Vortrages. 

Im allgemeinen soll der Choral nie mit voller und breiter oder gar schreiender 
Stimme gesungen werden, was demselben einen harten und rohen Ausdruck verleiht; vielmehr 
soll derseloe in der Begel nur mezza voce d. h. mit halber Stimmstärke vorgetragen werden, 
was die mannigfaltigsten Vorteile zur Erzielung eines schönen Choralgesanges bietet 

Dementsprechend darf die Orgel den Choral nur mit sanften Stimmenregistern begleiten 
und nie den Gesang übertönen, sondern demselben nur einen weichen, ruhigen Teppich unterbreiten, 
auf dem er sich bewegen kann. Es gäbe viel zu klagen über die Thatsache, dass gerade der Miss- 
branch nnd die falsche Behandlung der Orgel den grössten Teil der Schuld trägt an dem Verfalle des 
Choralgesan^es. (Diesen Satz klebe man in grossen roten Lettern auf die Organistenpulte. F. X. H.) 

Die fernere Schattierung des Vortrages, d. h. der Wechsel von leiser- stärker-, creacetido' de- 
creaeendo-Singea), welcher sem* dazu beiträgt, einen ausdrucksvollen Choralgesang zu erzielen, 
ergibt sich wieder aus der natürlichen } schönen und begeisterten Deklamation des Textes, dart 
aber nie affektiert und gekünstelt sein.** 

„Zu diesen praktischen . natürlichen Grundregeln , auf welche der ^te und richtige Vortrag 
des Chorals beruht, kommt äoer bei demselben noch ein anderes, übernatürliches Moment. 

Der Choral als liturgischer Kirchengesang ist nämlich vor allem die Gebetssprache der Kirche, 
der feierlichste und vollkommenste Ausdruck des Lob-, Dank- und Bittgebetes,, welches dem Herzen 
der Kirche entströmt Der innerliche Grundcharakter des Chorals ist also vor allem Gebet, und 
ist der Choral vor allem als Gebetsgesang und Gesangsgebet in seiner feierlichsten und er- 
habensten Form aufzufassen.** 

Nach diesen Einschaltungen über die Vorbedingungen zum richtigen Choralvortrag 
sollen Beispiele über den Vortrag antiphonartiger Gesänge, zu denen auch IntrmttM und 
Commtmio gezählt werden müssen, und die das Mittelglied zwischen den einfach* 
syllabischen und den reicheren Choralmelodien bilden, im 3. Artikel folgen. F. X. H. 



Vom Bücher- und Musikalienmarkte. 

„Amphion" betitelt sich eine schön ausgestattete Sammlung vierstimm, gem. Chöre für den aus- 
schliesslichen Gebrauch in Gymnasien und Realschulen, welche J. Strubel als Op. 43 jugendlichen 
Sängern darbietet. Es ist auf den Stimmenumfang sowohl der noch nicht ausgereiften Tenoristen 
nnd Bassisten als auch auf die bequeme Lage von Sopran und Alt — ersterer überschreitet äusserst 
selten das / — auf das sorgfältigste Räcksicht genommen. Die Partitur (Stimmen sind nicht er- 
schienen) kostet in dauerhaftem Einband 2 .^( 50 ^, bei Partiebezug von mindestens 10 Exemplaren 
a 2 ^; ein äusserst billiger Preis för die 153 Nummern auf 443 Seiten; Verlag von Feuchtinger 
nnd Gleichauf in Regensburg. Der Inhalt setzt sich zusammen aus Vaterlandsliedem (21 Nr.), ^eistl. 
Liedern und Gesängen, nicht für die Kirche bestimmt (Nr. 22—37), Morgen- und Abendhedern 
(Nr. 38—54), Frühlings-, Sommer-, Herbst-, Marsch- und Naturliedem (Nr. 54—94), vermischten Liedern 
nnd (besängen (Nr. 95--128), 8 heiteren Liedern, 7 Grabgesängen und schliesslich einigen Gesellschafts- 



-« lOO E>- 

liedern für 1 und 2 Stimmen. Wer junge Leute vom 10. bis 18. oder 20. Jahre musikalisch be- 
schäftigten soll, wird dem Herausgeber zum Dank verpflichtet sein, dass die Texte nach Inhalt und 
Form in keiner Weise weder Parität noch Sittlichkeit verletzen, vielmehr die jugendlich -lebhafte 
Phantasie immer in gesunden Bahnen zu erhalten und dieselbe anzuregen geeignet sind; auch sind 
ausrangierte und musikalisch wenig wertvolle Eompositioneu veralteter Gesänge weggeblieben. 
Die guten, alten Lieder begrüssen wir mit Freude, die neuen Kompositionen sindT frisch, schwung- 
voll und wirksam. Von besonderem Werte ist aas i^phabetische Verzeichnis der Komponisten 
(circa 96 aus 3 Jahrhunderten) mt kurzen biographischen Notizen. Ein alphabetisches Register der 
Textanfänge vervollständigt die Übersichtlichkeit und erleichtert das Anfänden der Lieder. Amphion 
hat nach mythologischen Erzählungen die Gabe des Gesanges und Saitenspieles besessen und beim Bau 
Thebens die Felsenblöcke durch sein bezauberndes Spief mühelos zusammengefügt. Eine ähnliche 
Aufgabe, die kantigen und schwerfälligen Elemente unter den jugendlichen Sängern zu frischem und 
lebendigem Zusammenwirken beim Gesänge anzuregen, wolle das Strubersche Liederbuch erfüllen, 
denn die pädagogische Musiklitteratur ist verhältnismässig noch arm an Werken, welche gleich dem 
vorliegenden, den bedeutungsvollen und wichtigen Zweck, den gemischten Ghorgesang schon von 
Jugend auf zu pflegen, zu erfüllen geeignet sind. 

Vom Liederrosenkranz zu Ehren der seligsten Jungfrau Maria, dessen 2. Aufl. in Partitur 
S. 118 der Mus. a. kurz angekündiget worden ist, sind nun auch die 4 Einzelstimmen in 4 bequemen 
Notenheften erschienen. Preis brosch. ä 60 .^, g^b. ä 75 /5>, Verlag von Fr. Pustet Nachfolgende 
Druckfehler, welche sich in der Partitur vorfinden, wurden in den Stimmen bereits verbessert 



II. Bass: , n. Tenor: L Tenor: 



^^- 



Pag. 1, Zeile 6, p> f — =H ; pag. 39, Z. 1, m p r~3 ; pag. 63, Z. 1, ^ 



Afr "• r c r '• 'T'Äs: " ^^ 



^ 



Takt 3: 



st/ 

Die 60 Marienlieder für 4 Männerstimmen (nur 2 Nummern sind für 5) sind grösstenteils 
schon seit 1866 bekannt und verbreitet und wollen zum Lobe der Himmelskönigin und zur Erbau- 
ung der Gläubigen bei nicht liturgischen Nachmitta^andachten dienen, der Monat Oktober ist 
ja besonders der „Rosenkranzkönigin** geweiht 

Das Liederbucn für katholische Schulen von Hufiro Löbmann, 2. Teil, Oberstufe, über 
welches die Mus, s, in Nr. 5 des Jahrgangs 1897 sehr empfehlend berichten konnte, wurde in 
2. Auflage als 3. und 4 Tausend (bei F. X. Pflugmacher in Leipzig, Preis 40 ^) neu ausgegeben. 
Der Übungsstoff ist noch vermehrt, stets aber wurde auf die beschränkten Ziele des Gesangsunter- 
richte in der Volksschule gewissenhafte Rücksicht genommen. 

Jahresberichte aus Anstalten, welche sich ausschliesslich oder wenigstens (wie dieLehrer- 
seminarien) eingehender mit der Musik beschäftigen, wurden der Red. eingesendet aus: Dresden. 
Der Bericht des Kgl. Konservatoriums für Musik über das 42. Studieirjahr (Wamatz und Lehmann, 
Preis 30 ^) ist durch eine musikhistorische Studie von Karl Heinr. Döring: geschmückt, in welcher 
Rückblicke auf die Geschichte der Erfindung des Hammerklavieres im 18. Jahrhundert dem Gedächtnis 
Christoph Gottlieb Schröter's gewidmet sind, des Mannes, der mit dem Italiener Christofori, dem 
Franzosen Marius und dem deutschen Silbermann zu den Erfindern der Hammermechanik in den Klavieren 

fezählt werden muss. Die Studie ist mit grossem Fleisse ausgearbeitet und ^bt neuerdings Zeugnis, 
ass die geistigen Urheber nicht jenen Lohn zu erhalten pflegen, den sie in den Annalen der Gt^- 
schichte verdienen. Gh. G. Schröter ist im Jahre 1732 zu Nordhausen gestorben; die materielle 
Ausbeute seiner Erfindung der Hammermechaidk hat J. Silbermann besorgt, das „Klavier der Zu- 
kunft" aber ist schon nach 100 Jahren durch die Klaviervirtuosen, Frz. Liszt an der Spitze, zu 
ausserordentlicher Vollendung gekommen. 

Der Jahresbericht der Kgl. bayr. Lehrerbildungsanstalten in Niederbayern umfasst die 
Kgl. Präparandenschulen Deggendorf, Landshut, rassau und Pfarrkirchen, sowie das 
Kgl. Schuilehrerseminar in Straubing. In diesen 5 Anstalten wird der Musik, beziehungsweise dem 
Gesänge, Klavier, Orgel- und Violinspiel, der Harmonielehre und nicht zuletzt auch der Kirchen- 
musik und dem Kirchendienst erfreuliche Aufmerksamkeit gewidmet So lautete beispielsweise das 
Unterrichtsprogramm für die 2 Kurse des Kgl. Schnllehrerseminars in Straubing (Anton Schwarz, 
Musiklehrer für Harmonielehre, Orgel, Gesang und Kirchenchordienst, Brücklmayer für Klavier 
und Violin in beiden Kursen sowie für Orchester, und der H. H. Seminarpräfekt Jos. Reiter für 
Kirchendienst): 

1. Gesang. I. Kurs. a. Choral. Theorie: Wesen des Chorals. Tonleiter. Noten. Linien- 
system. Schlüssel. Custos. Intervalle. Die 8 Kirchentöne und ihre Merkmale. Vertiefiings- und 
Auflösezeichen. Digsis. Pausen. Vortragsweise. Wert des Chorals. 

Praktisch: Studieren der 8 Psalmtöne. Anwendung derselben in den Vesper- Psalmen aus 
Psälterium Vespertinum von Haberl. Offic. defunct. Teilweise Wechselgesänge zum Hochamt. 

b) Figuralgesang: Tonbildung, Vokalisation, Textaussprache, Vortrag. Übungen in Tonleitern 
und Intervallen; dynamische, sowie Accord- und Modulationsübungen mit Notennamen und Solmi- 
sationssilben, 2 stimm. Solfeggien von Bertalotti, Messen etc., weltliche Chöre. (Siehe n. Kurs.) 

U. Kurs. Vertiefung und Erweiterung des im I. Kurse Behandelten; hiezu kommt im 

a. Choral: Offic. de Nativ., de hehdom. sanct. Sämtliche treffende: Introitus^ Oraduale, Sequenzen, 
Tractus, Communio aus Grad, Rom, Antiphonen, Hymnen aus Vesperale Rom, 

b. Fi^uralgesang: Fortsetzung der Solfeggien von Bertalotti. Gesteigerte Übungen im 
Treffen, sowie zur Krzielung eines gediegenen Vor&ages. Messen von Bemards, Bill, Brücklmayer, 



-e 1»! ö- 

Dohmen, Haller, Hamiua, Sander, Hanisch, Koenen, Mitterer, Nekes, Oberhofer, Piel, Rheinberger, 
Schweitzer, Singenberger, A. Wiltberger, Witt, Edenhofer, Löbmann. Auer X, Ahle, Schwarz, Stehle. 
Offert orien von AibUnger, Ett, Haller, Koenen, P. ütto Kommäller. Kothe, Piel, A. Wiltberger, 
Witt, Klein, Nanino, Brücklmayer, Orlando, Palestrina. Vespern von Cima-Witt, Schaller. Zachariis- 
Witt. Litaneien von Edenhofer, Haller, Koenen, Piel, Renner, Schmidt, Schwarz, Singenberger, 
Stehle, Stein, Perlatiq, Witt, Modimayer, Schmidkonz. Miserere von Allegri, Casciolini, Witt. 
Te Deum von Nekes. Piel, Witt, Maas, choraüter ans Ord. Miss. Tantnm ergo von Baini, Brückl- 
mayer, Colonna, Haller, Pitoni, Schmidt. Tangel, Thielen, Vittoria, Witt. Marienlieder: Greith, 
Hauptmann, Koenen, Seiler, Schwarz, Aiblinger. Marianische Antiphonen von Modimayer, Röder, 
Piel, Konen, Kothe. Requiem von Ett und Piel. 

2. Or^elspiel. I. Kurs. Übungen aus Herzogs Orgelschule mit besonderer Berücksichtigung 
des Pedalspiels. Kadenzen. Sequenzen mit den verschiedenen Accorden in allen Tonarten in enger 
and weiter Harmonie, im Anschlüsse an die Harmonielehre. Die verschiedenen Arten von Respon- 
sorien zum Hochamte, zur Litanei, Wettersegen, Te Deum, Tantum ergo etc. harmonisiert von 
A. Edenhofer. Diktieren von bezifferten Bässen, Transponieren von leichteren Stücken. Präludieren 
in freier und in periodischer Form. Die 8 taktige Periode im ganzen und Vi T^^^ ^ ^^^' luid 
MoUtonaiten. Modulationen mit Dominant-Dreiklang, Sextakkord und Dominant-Sept-Akkord samt 
Umkehrungen von Dur nach Dur. 

II. Kurs. Derselbe Stoff mit gesteigerten Forderungen. Sämtliche Responsorien. Modu- 
lationen mit Septakkord salht ümkehrungen, 7 fache Lösungen des Dominantseptakkordes, enhar- 
monische Mehrdeutigkeit des Dominantseptakkordes als übermässiger '/s und '/s Akkord, Alteration 
der Akkorde, der verminderte 7 Akkord in 12 facher Lösung mittels 3 Regeln. 

Die Kirchentonarten. Charakteristische Unterschiede und Merkmale. Harmonisierung der 
treffenden Skalen, Bildung von Schlüssen samt gebräuchlichen Transpositionen. Harmonisierung 
von gregorianischen Chorälen , Bestimmung, Harmonisierung und Transpositionen von Melodien aus 
dem Oraduale Bomamtm, 

3. Harmonielehre. I. Kurs. Wiederholung der allgemeinen Musiklehre und der Lehre 
vom Dreiklane, Septimen-Akkord samt Umkehrungen. Die l^benseptimenakkorde. Harmonisieren 
gegebener Melodien nach ihrer tonartlichen Zugehörigkeit Transponieren gegebener Beispiele 
schriftlich oder praktisch am Klavier und auf der Orgel. Einfache Modulationen mit Dominant- 
Dreiklang und Septakkord von Dur-Dur samt Umkehrungen. 

n. Kurs. Wiederholung des im I. Kurs erlernten Stoffes. Lehre von den Nebenseptimen- 
Akkorden, dem Nonen - Akkorae , dem verminderten Septimen -Akkorde, den alterierten Akkorden, 
dem Vorhalte, der Vorausnähme, dem Wechseltone, den Durchgangs- und Hilfstönen, der diatonischen 
und enharmonischen Mehrdeutigkeit der Akkorde, dem Orgelpunkte etc. etc. nach Heinze. Muster- 
beispiele aus Piel, Rheinberger, Bach etc. 

Modulationslehre an praktischen Beispielen. Die Modulation in einem Tonstücke. Tonschlüsse. 
Harmonisierung von metrischen Chorälen, wobei besonders auf gute Führung des Basses Rücksicht 
genommen wurde ^ ausführliche Behandlung der Kirchentonarten und Harmonisieren modemer und 
alter Choralmelodien. Bildung und Transponierung von Kadenzen in den Kirchentonarten, Harmoni- 
sierung von Psalmtönen, teilweise Responsorien. 

4. Kirchenmusik. An den Werktagen zweimal allgemeiner Kirchen^esang mit Benützung 
des Gesangbuches „Cädlia^ von Mohr, an den übrigen Tagen einstimmige Messen mit Orgel von 




spielten. 

An Sonn- und Festtagen Messen, Vespern, Litaneien, Miserere, Offertorien aus dem Kataloge 
des Cäcilienvereins. Heranziehen aller hiezu befähigten Zöglinge zum Orgelspielen beim Amte, bei 
der Vesper und den Litaneien. Siehe Gesang IL. Kurs. 

5. Kirchendienst. Pflichten des Mesners im allgemeinen, bei sämtlichen gottesdienstlichen 
Funktionen am Altar und bei Spendung der hl. Sakramente und Sakramentalien. Kenntnis des 
Direktoriums, des Kiche^jahres und der damit verbundenen Funktionen. Erklärung des Officium 
defunctorum. 

Der Bericht der Kgl. Musikschule Würzburff (Direktor Dr. Karl Kliebert, Professor für 
Orgel Leo Glötzner, für Chorgesang Simon Breu und H. Sehultze) weist aus, dass für die Or^el 
11 Schüler und 5 Hospitanten, für Kontrapunkt 20 Schüler eingeschrieben waren. Am stärksten ist 
der Chorgesang (180 Schüler und 330 Hospitanten = 510). sowie die Harmonielehre (83 Schüler 
und 7 Hospitanten) vertreten; für Partiturspiel und Direktion sind nur 7 Schüler und 1 Hospitant 
angeführt Dabei ist zu erwähnen, dass die Zöglinge des Kgl. Lehrerseminars den obligatorischen 
Unterricht in Violin- und Klavierspiel von Lehrkräften der Kgl. Musikschule erhalten, und dass 430 
aus der Universität, den 2 Gymnasien und dem Lehrerseminar unter den 671 Eleven der Kgl. Musik- 
schule sicli befinden, so dass immerhin noch 211 Musikschüler übrig bleiben, welche das Studium 
der Musik berufsmässig betreiben. Es drängt sich da wohl die ängstliche Frage auf, „woher wird 
man Brot nehmen für so viele ?** 

Der Jahresbericht des Knabenpensionates und des freien kath. LehrerseminaiH bei St. Michael in 
Zaj: spricht ebenfalls vom Musikunterricht (Musiklehrer J. Dobler) und zählt das Pensum der 4 Kurse 
in tolgender Weise auf (Klavier- und Violinunterrichtsprogramm übergeht die Redaktion der Mus. s:) 



-43 19* &h 

I. Mnsiktheorie. I. Knrs. 1 Stnnde. Allgemeine Mnsiklehre: Vorkenntnisse; (das mensch- 
liche Grehör- und Stimmorgan);. Lehre von den Intervallen, Tonleitern, Tonarten; (Verzierungen); 
Eirchentonarten. 

n. Kurs. 1 Std. Harmonielehre: die Dreiklänge und deren Umkehnmgen; die verschiedenen 
Schlüsse (Kadenzen); Dominant-Septakkord und seine Umkehmngen; Harmonisieiiing der Tonleitern; 
Transpositionen. 

III. Kurs. 1 Std. Die Nebenseptimenakkorde; Nonenakkord: die alterierten Akkorde, die 
harmoniefremden Töne; Mehrdeutij^keit der Akkorde; Modulationen, Generalbassübungeo. 

rv. Kurs. 1 Std. Hamonisieren yon Kirchenliedern j der Vokalsatz; das Einfachste aus der 
Formenlehre; Choralharmonisierung. Liturgik (Einführung in den Organistendienst) ; Bau, Re^strie- 
run^ und Pflege der Orgel; Abriss der Musikgeschichte; Kurze Belehrung über die gebräucUichsten 
musikalischen Instrumente. Kenntnis der kirchenmusikalischen Litteratur (nach Oäc.-Ver.-Katalog.). 

n. Gesang. I. Kurs. I Std. Elementarübungen; Tonbildungs-, Unterscheidungs-, Treff- und 
rhythmische Übungen nach Massgabe der eingeführten Gesanglehre; Vorbereitung der zutreffenden 
Chorgesänge. 

IL Kurs. I Std. Gesteigerte Übungen mit besonderer Bücksicht auf selbständiges Singen und 
Sicherheit. 

m. Kurs. 1 Std. Die schwierigeren Übungen aus der Gesanglehre; Singen der Molltonleitem ; 
Singen vom Blatt. 

IV. Knrs. 1 Std. Solfeggien (von Bertalotti, Ausgabe in den aiten Schlüsseln); Direktions- 
übungen; Behandlung des Gesangnnterrichtes in der Volksschule. 

L— IV. Kurs. 2 Std. gemeinsam. Chorgesanff: a) Choralgesang nach dem Qraduale und 
Vesperale Boinanum (Übersetzung und Erklärung derselben); b) Figuralgesang: mehrstimmige Messen 
mit und ohne Begleitung, Gradualien, Offertorien, Hymnen, Motetten, Magnificat, Litaneien, c) Kirchen- 
lieder, nach dem ein^eiührten Diözesangesangbuch (P. M.ohr, „PsSIterlein*'). d) Vierstimmige welt- 
liche Lieder aus Heim, Weber etc. Vor jedem Feiertage Vorbereitung auf die |fottesdienstlichen 
Gesänge; die liturgischen Gesänge werden immer genau nach kirchlicher Vorschnft ausgeführt. 

m. Orgel. UL Kurs. 2 Std. Manualübungen nach Massgabe der eingeführten Orgelschule. 
Angewandte Manualübungen: Orgelstücke, Begleitung zu Kirchenliedern und Choralgesängen; das 
Pedalspiel, Orgelstücke mit Pedal. 

IV. Kurs. 2 Std. Schwierigere Orgelstücke; Pedal -Etüden; Begleitung zu Choral- und 
deutschen Messgesängen; vierstimmige Messen für gemiscbten Chor. — Die fanigen Zöglinge be- 
gleiten abwechslungsweise den Gesang bei Singmessen, Nachmittags- und Abendandiu^hten. F. X. H. 



Vermisohte Naohriohten und Mitteilungen. 

A Aus Baden erhält die Redaktion zu dem Artikel in der Aprilnummer der Mus, s. S. 7d nach- 
folgende dankenswerte Zuschrift eines eifrigen Lehrer-Chorregenten: 

„Wenn man ausserhalb der gelbroten Grenzpfähle von den badischen Lehrern spricht und 
schreibt, so ist man gar zu gern (? D. R.) mit dem Urteil fertig, als seien dieselben in ihrer grossen 
Mehrzahl halbe Heiden, die alles, was auf Relig^ion und Kirche Bezug hat, nur gezwungen, schlecht 
und um den Lohn thun. Allerdings beten die badischen Lehrer etwas laut ums tägliche Brot; 
aber ihre Berufsarbeit wird keineswegs nur schlecht und ungern besorgt. Was insbesondere den 
Organistendienst betrifft, so kann Einsender sagen, dass die vielen Organisten, die er kennt, den- 
selben gerne und nach bestem Vermögen besorgen. Nur ganz selten hört man von jenen Fällen, 
dass ein Lehrer von der Schulbehörde zur Übernahme des Organistendienstes gezwungen werden 
muss: dagegen gibt es gar manche Orte, wo mehrere Lehrer zur Übernahme bereit wären. Der 
Organistenoienst wird auch meistens gut besorgt. (Bravo! D. R.) Es werden fast regelmässig in 
den Prüfungsbescheiden der kompetenten Behörden die Verdienste des Organisten und Lehrers um 
den kirchlicnen Gesang gewürdigt und nicht selten liest man in öffentlichen Blättern das Lob über 
die Leistungen des Organisten und der Sänger bei kirchlichen Festlichkeiten. Auch der Eifer der 
Lehrer bei den kirchenmusikalischen Kursen, und die schönen Leistungen bei den von den Bezirks- 
vereinen veranstalteten Gesangsfesten bekunden die freudige Erfüllung dieser Berufspflichten. 

Durch diese eifervolle Pflichterfüllung der Lehrer und Organisten ist denn auch in den 
meisten Kirchen der Diözese trotz der Kürze der Zeit für eine so schwierige und heikle Sache die 
Reform der Kirchenmusik durchgeführt, an dem einen Orte vollständiger und besser als an einem 
andern, je nach der Fähigkeit und Fertigkeit des Organisten und der Gunst der Umstände. 

Wenn aber mancherorts die Kirchenmusik noch nicht den kirchlichen Vorschriften entspricht, 
oder noch im ar^en liegt, so fehlt es deswegen nicht immer am guten Willen des Lehrers, sondern 
häufiger liegt die Schmd in äussern Umständen, die sich hindernd in den Weg steUen, oder an 
den Sängern, die man nicht überall für den heiligen Dienst bereit findet, oder auch an der. durch 
die Aufführungen der weltlichen Gesangvereine und die früheren kirchenmusikalischen Produktionen 
verdorbenen Geschmacksrichtung des Volkes. Auch ist wohl zu beachten, dass die Reform der 
Kirchenmusik bei uns erst während einer verhältnismässig kurzen Zeit angestrebt wird. War 
doch vor 20 Jahren noch der Choral in der Lehrerschaft kaum bekannt, noch weniger wurde er 
in gewöhnlichen Kirchen des Dorfes oder der kleineren Stadt gesungen; man verstand bei uns 
unter Choral ein in ein- und zweizeitigen Tönen fortschreitendes Kirchenued. ?Erst in den 80 er Jahren 
wurde er erstmals von dem verdienten Chordirektor Molitor in einzelnen Kursen gelehrte 



I9d 

Bessere Ansbildnng der Lehrer in der Eirchenmnsik , Kenntnis der kirchenmosikalischen 
Litteratnr, der Eirchensprache nnd der liturgischen Vorschriften, Bekanntschaft mit den besten 
Erzea^nissen der Kirchenmusik aus neuer und alter Zeit würden ganz gewiss eine weitere Hebung 
der heiligen Musik zur Folge haben. Man sollte schon im Seminar mit den besten Kompositionen 
bekannt machen und bei Ftüfiinffen darnach fragen. Auch die Aufiführung einiger Kompositionen 
der alten Meister würde den Geschmack Iftutem, Verständnis für die richtige Kirchenmusik anbahnen 
und manche minderwertige und vielbentttzte Erzengnisse zurückdrängen. Die Kenntnis von Samm- 
lungen vierstimmiger religiöser Lieder kann dem angehenden Organisten wenig nützen. Die Semi- 
naristen dürften auch das w-adtude Bomanum in die Hand bekommen und mit der Notation desselben, mit 
den Kirchentonarten und mit der Harmonisierung des Chorals vertraut gemacht werden. (Bravo! D. R.) 

Wenn nun aus vereinzelten Aitikeln in den beiden Schulzeitungen des Landes auf eine dem 
Organistendienst abgeneigte oder gar feindliche Stimmung unter den badischen Lehrern geschlossen 
werden möchte, ist wom zu beachten^ dass diese Artikel nicht der Meinungsausdruck der 
ganzen badischen Lehrerschaft sind, vielmehr nur eines einzelnen Herrn, der seiner 
gegenwärtigen Misstimmung berechtigten oder unberechtigten Ausdruck gibt. Mancher ältere 
Lehrer hat nämlich die Reform als eine unnötige, aufgedrungene Neuerung empfunden, nicht gern 
vom Hergebrachten gelassen und sich nur schwer in me kirchlichen Vorschriften hineingelebt. Ist 
doch in der erten Zeit der Reform sogar mancher Geistliche der Sache gleichgültig gegenüberge- 
standen. Manchmal wird aber auch die heilige Sache mit mehr Eifer als Sachkenntnis und 
Klugheit betrieben. Dem gewissenhaften, mit den liturgischen Vorschriften vertrauten Lehrer 
sollte man auch in der Auswahl der einzuübenden Kompositionen innerhalb des Vereinskataloges 
f^eieHand lassen, nicht die Produktion derselben einzeln vorschreiben und ihm dadurch die Schaf- 
fungsfreude ersticken und die Arbeitskraft lähmen. (Ganz einverstanden. D. R.) 

Solche Stimmen in der Presse sind vereinzelt und würden bei einer anderweitigen Besorgung 
des Organistendienstes vielleicht noch mehr laut werdoi; sie gehen wohl manchmal gar von 
solchen Herren aus, die keinen Organistendienst besorgen, noch ie oesorgt haben und es auf eine 
gänzliche Trennung der Schule von der Kirche aogesenen haben. 

Es steht also nicht so schlimm in der badischen Lehrerwelt in dieser Sache, wie man gerne 
ausserhalb des Landes annimmt. Im Gegenteil wissen die meisten Organisten und Lehrer sehr 
wohl, dass der pekuniäre Schaden, der ihnen durch die Entziehung des Organistendienstes erwüchse, 
der gerinpte wäre , und sie würden es tief beklagen, wenn mit Aufhebung des § 38 des Elemen- 
tamntemchtsgesetzes, wodurch der Lehrer zur Übernahme des Organistendienstes angehalten 
werden kann, noch eines der wenigen Bande, welche die Schule mit der Kirche verbinden, durch- 
schnitten würde. Der vom rechten Berufsgeiste erfüllte Lehrer ist auch bei uns der Kirchenbehörde 
dankbar für die weise Anordnung, wodurch sie den für den Lehrer ehrenden Organistendienst und 
den biblischen Geschichtsunterricnt in seine Hände gelegt hat (Besten Dank! D. R.) 

+ Fladnitz-Passail (Steiermark). Der verdienstvolle, mit Eifer und Beharrlichkeit für die 
Sache der hl. Cädlia seit vielen Jahren thätige Chordirektor und Komponist Franz Arnfelser ist 
nach nur einwöchentlicher Krankheit als Opfer der Typhus-Ejpidemie am 21. Juli um Vs^ Uhr früh 

festorben. Er war geboren im Jahre 1846 zu Kitzeck in Steiermark und über 25 Jahre im Markte 
assail als Lehrer und Oberlehrer thätig. Anlässlich seines 25jähr. Dienstjubiläums in Passail am 
27. Dez. 1897 wurde ihm der Titel „Volksschuldirektor" mit 100 fl. jährl. Zulage verliehen. Der 
Verein erleidet durch seinen Tod einen grossen Verlust — Möge die hl. Cäcilia mit dem grossen 
Chore der himmlischen Cäcilianer ihn zum ewigen Frieden geführt haben. R. I. P. 

Johann Mandl, Kaplan, Fladnitz-Passail (Steiermark). 

Zu Mm^. #• S. 138. Die Fussnoten zu dem Berichte aus Gttnsbarff würde die Red. nicht 
gemacht haben, wenn ihr damals schon der Gedankengang und Wortlaut des Vortrages bekannt 
gewesen wäre, den Herr Seminarlehrer Deigendesch bei der genannten Generalversammlung abge- 
halten hat. Leider hat der Beriditerstatter die von der Red. Deanstandeten Sätze aus dem Zusam- 
menhang der Rede gerissen und dadurch bei den Lesern und der Red. den Eindruck hervorgerufen, 
als hätten diese Sätze den Hauptinhalt des durchaus korrekten, sehr fleissig und gründlich aus- 

fearbeiteten Vortrages wiedergegeben. Die Red. der Mu8. s. bedauert, wenn Herr Deigendesch infolge 
er hiednrch entstandenen Missverständnise in seiner Stellung als Seminarmusiklehrer oder von Seite 
der Leser der Mua. a. fälschlich beurteilt worden sein soUte. Übrigens hat die Red. der Mus. a. 
schon in Anm. 3 S. 140 dem lehrreichen Vortrage nach dem Referat der Augsb. Postztg. 
uneingeschränkten Beifall gespendet und wiederholt hier ihre volle Übereinstimmung mit den Haupt- 
gedanken desselben. F. X. Haberl. 

A Thurles. Co. Tipn. (Irland). Die Kirchenmusik wird hier mit unermüdlichem Eifer treu 
dem Graste der heiligen Cäcilia ausgeführt. Im Priester-Seminar (St. Patrik's-CoUege) wird fleissig 
Choral gesungen, im Ghanzen 4 Übungen wöchentlich. Auch die Chöre der beiden Nonnenklöster 
(Ursulinnen und Schulschwestem) zeigen gössen Eifer. — Im Pensionat fand nun anfangs Juni die 
jährliche Musik -Prüfung (Pianoforte, V iolm und Gesang) seitens der Royal -Akademie in London 
statt. Sir George Martin, Organist von St. Paul, London, war sehr befriedigt über die Leistungen 
der Gesangsschülerinnen. 

Seit Weihnachten 1897 wurden in der hiesigen erzbischöflichen Kathedrale folgende Kompo- 
sitionen aufgeführt: Haller, Missa Septima und Octava. Hanisch, Missa Auxilium Christianornm. 
Koenen, Missa in hon. SS. Trium regum. Mitterer, Missa festiva in hon. S. Caroli Borromaei. 
Piel, Messe zu Ehren des hl Antonius von Padna. Quadflieg, Missa in hon. S. Jacobi. Witt, Missa 
in hon. S. Luciae. Witt, Missa in hon. S. Franäsci Xaverfl. — Offertorien aus : Stehle's Motetten- 



buch, Haller^s 12 Motetten nnd 18 Motetten, Mitterer, Pia Cantica, Motetten von Greith, Jaspers, 
Piel^ Witt, Zangl, Dr. Smith (Dnblin). — Zum sakramentalen Searen: salutarü v. Haller, Dr. Smith. 
Fama angdicus v. Haller. Ädoro te v. Öreith. Avejverum v. Piel n. Schmidt. Tantum ergo v. Haller, 
Ett, Mitterer, Witt, Smith, Scherer. Litaneien v. Koenen. — Während der Charwoche: Mitterer's 
Besponsorien, Ecce auamodo v. Handl, Miserere v. Rheinberger, Popule meua v. Vittoria, Stdbat Mater 
V. Rheinberger. — Von dem Alumnenchor des St Patnck's-College: Motetten aus Wittes Cantus 
Hocri, Jepkens und PieUs Kirchliche Gesänge. Wiltberger. — Introitus, Graduale, Credo, Communio 
wurden immer choraliter von dem Alumnencnor ausgeiührt. — Während derselben Zeit von dem 
Chor der ürsulinnen: Bheinberger, Missa Sti. Kosarii. Haller, Missa sexta. Mitterer, Missa 
Veni spwaa. Koenen, Missa in hon. S. Ursulae. Piel, Messe zu Ehren der seligsten Gottesmutter 
Maria; Missa in hon. Ss. SacramenÜ; Missa in hon. Ss. Cordis Jesu. Koenen, Missa in honorem 
S. Joseph. Modimayer, Messe zu Ehren des heil. Benedictus. Greith^ Missa in hon. S. Clarae. Gries- 
bacher, Missa in hon. Ss. Cordis Jesu. Witt, Missa in mem. Condlii Oecum. Vaticani. — Oifertorien 
von Haller, Piel, Cohen, Mitterer, Koenen, Witt, Scherer. — Von dem Chor der Schul- 
schwestern: Greith. Missa in hon. S. Clarae. Hanisch, Missa in hon. S. Joseph. Dr. Smith, Herz- 
Jesu-Messe. Hiedler, Missa Sexta. Mitterer, Missa Yeni sponsa. — Offertorien von Haller, Singen- 
berger, Bheinberger, Koenen, Scherer. Max Scherer, Organist u. Chordirektor. 

Bonn. Anknüpfend an die Anfrage in Nr. 12, S. 137 der Mm, a,, teüen wir mitj dass 
soweit aer Vorrat reicht, die Festschrift zur Feier des 25jähr. Jubelfestes des kirchl. 
Gesangvereines Münsterchor Bonn, ge^en Einsendung von 50 Pfg. (Briefkaarken) vom Prä- 
sidenten des Vereins Carl Henry, Bonn. Schillerstrasse 12 zu erhalten ist. (Für die ehrende 
Zuschrift des „Münsterchores" spricht die Redaktion ihren Dank aus.) 

2|. Aussig. (Böhmen.) Dem bisherigen Chordirektor zu Mährisch-Schönberg, Ferd. Dressler, 
wurde unter mehreren Bewerbern die Lmtung des hiesigen Kirchenchores übertragen. (Die Red. 
der Mus, s. gratuliert beiden Teilen.) 



Popularität *) 

Aristoteles sagt, wenn je ein Gerechter auf die Erde käme, wäre er nicht an 
seinem Platz, und er würde sich gewiss fremd fühlen. Sicherlich wäre er nicht populär. 
Darin liegt ausgedrückt, dass die grosse Menge nicht gerecht ist. Die Athener wurden 
es müde, Aristides „den Gerechten^^ genannt zu hören: sie schickten ihn in die Ver- 
bannung. Darin liegt wiederum ausgedrückt, dass die Volksmeinung von Athen keine 
Geduld mit einem Gerechten hatte. Er war ihnen ein Dorn im Auge, ein Stachel im 
Gewissen. Erfreute sich daher jemand der Gunst dieses zivilisieriesten Volkes der 
alten Welt, so ist das gerade kein Beweis dafür, dass er sich durch sittliche Grösse 
auszeichnet. Am populärsten waren bei ihnen die Kleons und die Demagogen, die ihren 
ungerechten Gelüsten schmeichelten. P^re Gratry hat irgendwo gesagt, die Sophisten 
seien wieder bei uns eingekehrt, das heisst, jene Schule geistiger Verrenkung, die das 
Gesetz des Widerspruches leugnet und behauptet, es könne etwas zugleich wahr und 
fatech sein, nach denselben Kategorien der Zeit, des Umstandes und der Beziehung. 
Zum Glück ist diese Schule nicht gross, denn niemand versteht sie; aber wir furchten, 
auch die Demagogen sind wieder bei uns eingekehrt, und zwar in voller Macht; denn 
wir zählen jetzt eine grosse Zahl von Eleons höher und niederer Art unter uns, die 
mit geradezu unersättlicher Gier nach Volksgunst haschen. Popularität bedeutet vielerlei. 
Sie bedeutet, dass jemand beim Volke allgemein beliebt ist, oder dass er allgemein be- 
wundert wird, oder dass er sich der Sympathie oder des Vertrauens des Volkes erfreut. 
Das isind vier verschiedene Arten legitimer Popularität. Aber diese Popularität kann 
nur von guten Männern, grossen Männern, wohlthätigen Männern oder weisen Männern 
erworben werden. Daneben gibt es viele Arten fakcher Popularität. Von ihr kann 
man meistens sagen: Wie gewonnen, so zerronnen, denn sie hat keinen bleibenden, 
dauerhaften Grund. So ist der Löwe oder die Löwin der Saison populär; und so haben 
die meisten Abenteurer ihre Zeit. So ist es auch mit populären Predigern, populären 
Sängern und populären Spassmachern. Doch das ist eine Popularität, die sich auf be- 
stimmte Gesellschaftskreise beschränkt, oder sogar nur auf die oberen Zehntausend. Sie 

^) Von dem bertüimten Kardinal Manning, Erzbischof von Westmünster , ist im Heideröschen 
Verlage unter dem Titel „Erholungsstadien" eine Sammlung von sehr lesenswerten kleineren Auf- 
sfttzen erschienen, von welchen wir hier einen mitteilen. — Wer nach ^^Popularität" in kirchenmusikal. 
Fragen hascht, wird aus diesen kernigen Gedanken viel lernen können. Für die wahre Popularität 
der Kirchenmusik hat der sei. Dr. A. Walter im Cäcilienkalender 1880 und 1881 geistvolle und über- 
zeugende Worte geschrieben. F. X. H. 



HS 1A5 eh 

kommt und geht, sie steigt und fällt, schliesslich geht sie aus wie ein Nachtlicht und 
lässt nichts zurück, was besonders angenehm wäre. 

Es gibt yiele Wege, auf denen sich die Menschen populär zu machen suchen. Die 
Griechen' nannten gewisse Popularitätshascher ^ Gefälligkeitsmenschen ^'; sie suchten 
jedermann zu gefallen. Die Römer nannten sie ,^ustimmungsmenschen^^ ; sie stimmten 
allem zu und widersprachen niemanden. Das ist vielleicht die ursprügliche Bedeutung 
des Wortes „angenehme Person^': eine Person, die alles annimmt. Der heilige Paulus 
nennt solche Leute „menschengefällig". Und die Mo^altheologie spricht von einer be- 
rechneten Willfährigkeit, die bis auf Simon Magus zurückgeht und daher den Namen 
„Simonie der Zunge" hat. Aber die Menschen gehen im allgemeinen nur selten auf all 
(Üesen Vogelleim. Leute, die keine eigenen Ansichten haben, haben auch keine eigene 
Überzeugung; wer aber keine Überzeugung hat, hat auch keine Willenskraft und kein 
Gewissen. Es sind menschliche Chamäleons ohne bestimmte Farbe. Sie wechseln die 
Farbe, je nachdem sie mit diesem oder jenem leben oder reden. Sie jagen nach 
Popularität, sind aber nie populär; man toleriert sie in der Gesellschaft, aber niemand 
traut ihnen. Inmitten solcher Leute wäre es eine wahre Erfrischung, Dr. Johnson's 
„rechtem Hasser" zu begegnen; denn wie der Philosoph sagt, ist es ein Zeichen von 
magnanimittis, wenn man in Freundschaft und Feindschaft offen ist. 

Andere Menschen suchen sich beliebt zu machen, indem sie die Kunst der Unter- 
haltung pflegen. Ein Mann, der mehr gut als gross war, hat ein Tagebuch hinter- 
lassen, worin sich alle Unterhaltungsthemata notiert finden, auf die er sich vor jedem 
Essen vorbereitet hatte. Sydney Smith beschreibt einen andern einflussreichen Mann 
seiner Zeit als „einen Tischgenossen reinsten Wassers". Dergleichen Personen sind in 
Privatkreisen oft recht beliebt. Es sind amüsante Gesellscha^r; sie helfen die grössten 
aller menschlichen Qualen, die man „dinner-parties" — Tischgesellschaften — nennt, 
etwas weniger unerträglich machen. Allein auch diese Popularität der Gesellschafts- 
menschen hat ihre Grenzen. In der Wissenschaft der geselligen Unterhaltung gilt es 
nämlich als ein Axiom, dass gute Leute langweilig sind: sie suchen ja niemand zu ver- 
leumden, kramen keinen Klatsch aus, erzählen keine Skandalgeschichten, haben keine 
Freude an geheimen Bosheiten, verraten keine Familiengeheimnisse, lachen nicht über 
die Schwächen oder gar über die Tugenden anderer und würzen ihre Beden nicht mit 
zweideutigen Worten. Der Beiz der Unterhaltung mit ihnen geht daher halb ver- 
loren; sie wird fade und geschmacklos; sie wird eben nie persönlich und boshaft und 
sündigt nicht gegen die Nächstenliebe. Diese Leute lange anhören zu müssen, ist daher 
für die meisten eine harte Geduldprobe; ihre gute Natur irritiert geradezu, sie ist ein 
zu starker Hemmschuh für die Zügellosigkeit plauderhafter Zungen. Und sie sind ganz 
entschieden nicht populär. 

Wenn ^r von Männern der Bede zu Männern der That übergehe^ , müssen wir 
das Gebiet der Popularität noch mehr begrenzen. Es gibt gute und demütige Leute, 
die, dem Bäte des griechischen Weisen gemäss, ihren Lebenslauf still vollenden, bevor 
die Welt von ihrem Leben und ihrem Hingang Notiz genommen hat. Leute dieser 
Art können weder populär, noch unpopulär sein, einfach deshalb, weil man sie nicht 
kennt. Andere sind so passiv, dass sie sich dem Einflüsse eines jeden hingeben, mit 
dem sie gerade zusamQentrefien. Wer das letzte Wort hat, hat sie in seiner Gewalt, 
und oft kann man aus der Wendung ihrer Sätze und beinahe aus dem Tone ihrer 
Stimme erraten, mit wem sie zuletzt gesprochen haben. Leute dieser Art sind eben- 
ffidls zu unbedeutend, um populär oder unpopulär zu sein. Das Weisse des Eies hat 
keinen Geschmack. 

Aber es gibt andere, die nicht umhin können, ihr eigenes Urteil zu haben und zu 
sagen, was sie denken, und zu denken, was sie sagen. Es sind Männer, die nicht 
G^uld genug haben, um viele Worte zu verlieren; es widerspräche ihrem offenen 
Charakter, nicht aufrichtig zu sein, und sie sind zu voll von ihren Gedanken und 
Plänen, um viele Umstände zu machen. Die Italiener nennen solche Leute irrtienti, da 
sie auf Menschen und Dinge einstürmen. Sie sind geneigt, grosse Hoffnungen auf 
andere zu setzen, da es ihnen selbstverständlich dünkt, dass jedermann nach hohen 
Zielen strebe. Sie sind einigermassen befehlshaberisch, geradeheraus und aggressiv. Sie 



1<^6 

arbeiten selbst und treiben andere zur Arbeit an, sie sind nicht unfreundlich und nicht 
unsympathisch; aber sie machen's wie schnelle Fussgänger, die ihre Begleiter zum 
Dauerlaufe zwingen, und das ist nicht sehr angenehm. Der heilige Augustinus sagt, 
für die, welche gut zu Fuss seien, sei es eine Liebespflicht, langsam zu gehen; denn 
sie können das. Die Langsamen hingegen können mit ihnen nicht gleichen Schritt 
halten. Solche Leute nun sind nicht populär; aber sie sind's, die wir zuerst au&uchen, 
wenn wir in Verlegenheit sind; bei schönem Wetter halten wir uns in angemessener 
Entfernung von ihnen. Man kann sie mit den heissblütigen , wilden Soldaten ver- 
gleichen, £e in Disziplin und militärischem Geist exakt und pünktlich, dabei jedoch im 
Frieden lästige Kameraden sind: es sind die Männer, nach denen sich im Kampfe alle 
umsehen. Populär sind sie nicht, denn sie gefallen nur denen, die sie verstehen und 
dieselben Ziele verfolgen. Andern sind sie entschieden unangenehm. Sie sagen und 
thun Dinge in dieser unserer leichtlebigen, lustigen und gewissenlosen Welt, £e nicht 
selten die Freude der Sorglosen stören und das Gewissen der Schuldigen beunruhigen. 
Wäre die Mehrzahl der Menschen gerecht und ehrlich, massig und hochherzig, so hätte 
die Popularität eines Mannes, den die Mehrzahl verehrt, die Bedeutung, dass er alle 
genannten sittlichen Vorzüge in hohem Grade besitzt. Ist die Mehrzahl der Menschen 
aber gerade das Gegenteil davon, so begreift man leicht, warum gesagt wurde: „Wehe 
euch, wenn alle Menschen gut von euch reden I^^ 

In Wirklichkeit findet man ^meistens keine Popularität , wenn man danach strebt, 
und wenn man gar nicht daran denkt, kommt sie unbemerkt. Ein Popularitätshascher 
verrät sich selbst und verdirbt sich dadurch das Geschäft. Seine Haltung und sein 
Auftreten sind zu selbstbewusst , er sieht aus, wie die Amerikaner sagen, „wie seine 
eigene, mit allgemeinen Beiträgen errichtete Statue'^ 

Wer im Leben am populärsten war, wird nach dem Tode oft am schnellsten ver- 
gessen; und wer jetzt, in dieser Welt des Kampfes, gar nicht populär ist, dem wird 
oft später in der Geschichte eine ungeahnte Verehrung zuteil. Als Sir Robert Peel die 
erste Reformbill bekämpfte, war er vielleicht der unpopulärste Mann von ganz England. 
Als er die Korngesetze aufhob, war in den Häusern und Herzen des engUschen Volkes 
niemand so populär, wie er. John Bright genoss dreissig Jahre hindurch die Popularität 
eines Volkstribuns; aber vor kurzem wurde er ausgezischt. Hätte einer von diesen 
Staatsmännern den Beifall des Volkes gesucht, so würden sie in der Geschichte Englands 
nicht als Führer und Wohlthäter des Volkes bezeichnet werden. Unpopularität ist das 
Schicksal derer, die allein zu stehen wissen und kräftige Spuren ihres Wirkens bei 
anderen Menschen zurücklassen. Allein die Zeit berichtet das momentane Unrecht, 
das allen geschieht, die sich von dem veränderlichen Hauch populären Beifalls nicht 
fortreissen lassen. _, 

' Offene Korrespondenzen. 

Photogr. dankend erhalten von H. M. in W., R. F. in T«, E. 8t. in 0., H. 8ch. in B. 

Bausteine fttr die caclllenkirche. Übertrag aus S. 172: 236 M. R. F. in T. 20 M, L. E. in D. 10 M, 
A. Seh. in M. 20 ^ = 286 Ji. Verhelfe Gott! 

An Viele. Der neue Katalog für die amerikanischen Harmonium liegt dieser Nummer bei. Die 
Preise ü\i die bisher geführten Instrumente sind ganz gleich geblieben, obwohl die Numerierung wegen 
Einschaltung neuer Modelle und Stile sich geändert hat. Es wurde besonders Rücksicht genommen: 
1) dass auch einfachere und billige Instrumente (von 140 M ab) von Anfängern ausgewählt werden 
können, dass 2^ bei jedem Instrument die Anzahl der Zungen beigesetzt wurde ^ denn nicht die 
Zahl der Register, sondern die Menge der Zungen ist für den höheren oder genngeren Wert der 
Harmonium massgebend, und dass 3) einige Pedalharmonium zu Übungszwecken eingeschaltet wurden, 
um den vielen iGifragen nach billigen und zur Übung im Pedalspiel geeigneten Zungeninstrumenten 
zu genügen. 

7 ? Von den „Denkmälern deutscher Tonkunst^, welche seit 1892 durch eine von der Kgl. preuss. 
Regierung berufene Kommission bei "Breitkopf und Härtel in Leipzig ediert werden, sind bisher nur 
zwei Werke erschienen, nämlich Samuel Scheidt's Tabulaiura nova ftir Orgel und Klavier von Max 
Sei ff er t und der 1. Band von Hans Leo Hassler's Werken: Cantiones sacrae für 4—12 Stn. heraus- 
gegeben von Herm. Gehrmann. Seit 1894 ist eine Stockung eingetreten, deren Ursachen sich einstweilen 
der Öffentlichkeit entziehen. 

Drack und Verlag von Friedrich PuBtet in Regen sb arg, Gesandtenstrasse. 
Nebst Beilage Nr. 15 und Harmoninm-Katalofir. 



]^398. Regensburg, am 1. Oktober 1898. }^» 19, 



MUSICA SACRA. 

Gegründet von Dr. Franz Xaver Witt (f 1888). 

HalbmoMtsclirift fflr Hebung und Fördernng der kathol. Kircbenrnnslk. 

HerauBg^egeben von Dr. Franz Xaver Haberi, Direktor der EirchenmuBlkscliule in BegenBburg. 

Nene Folge X., als Fortsetzung XXXI. Jahrgang. Mit 12 Mnsikbeilagen. 

Die „Mtaica tacra" wird am 1. und 15. jeden MonaU anagegeben. Jede der 84 Nammem tunfaaat 12 Seiten Text. Die 12 Moaik- 
beilagen (48 Seiten) wurden in den Nummern 5, 7 und 8 veraendet. Der Abonnementpreia dea Jahrgänge beträgt S Mark; die 
Beatellnng kann bei jeder PoaUnatalt oder Buchhandlung erfolgen. — Bei der Reichapoat mit 20 Pf. Aufachiag. Bei franko Znaendnng 

unter Streifband in Deutachland und Österreich-Ungarn 4 Mk. — ins Analand 4 Mk. 80 Pf. 

Inlialtaiiberatcht: Über Choralvortrag. 3. Artikel. — Kirohenmusikalische Aufffihrnngen und Berichte 
aus: Lechfelii, Mallersdorf, Russland, Sclüesien (Altwasser, Ziegenhals), Krefeld i vor 30 Jahren und doch heute (sein OfTertorien- 
Repertoire), aas Böhmen. — Ein Brief über den kirchenmusikalischen Kurs in Turin. — Offene Korrespondenzen. 

Über Choralvortrag. 

3. Artikel. 

„Die einfache, den Worten und Sätzen des Textes sich anschliessende Sprach- 
melodie der Antiphonen mag die Ursache sein, dass .die verschiedenen Ausgaben der 
Choralbücher beim Antiphonengesang die erfreulichste Übereinstimmung durch die Jahr- 
hunderte hindurch aufweisen. Von der eifrigen Pflege des Antiphonengesanges hängt 
wohl vorzugsweise das wachsende Gedeihen und segensreiche Fortschreiten im grego- 
rianischen Gesänge ab, durch ihn kann eine gute, nachahmenswerte Tradition begründet 
werden." *) „Melodien,*) welche im allgemeinen wenig ausgedehnt sind, des Reizes eines 
regelmässigen Rhythmus und instrumentaler Begleitung entbehren und nur aus etwa 
50 traditionellen Motiven (Themen) bestehen, — das sind die Antiphonen. Kann eine 
so ärmliche Musik, eine solche Kompositionsweise zu ästhetischen Schöpfungen fuhren? 
Wer ausschliesslich die moderne Kunst pflegt und von Jugend auf gewohnt ist, die 
Mehrstimmigkeit (Polyphonie) als unentbehrliches Element des musikalischen Werkes 
zu betrachten, wird ohne Zweifel auf unsere Frage eine verneinende Antwort geben. 
In seinen Augen haben die Gesänge des Antiphonars nur archäologisches Interesse; für 
ihn sind sie versteinerte Modulationen, ohne lebendigen Ausdruck und ohne jede 
musikalische Schönheit. Ganz verschieden wird die Antwort des Künstlers lauten, der 
von Jugend auf diese ersten kirchlichen Gesänge gepflegt hat, und bei welchem auch 
die tägliche Beschäftigung mit moderner Musik keineswegs die Empfänglichkeit für 
diese magere homophone Musik ertötet hat."*) 

Gewiss kann der schöne Vortrag unserer herrlichen Vesperantiphonen, die um so 
einfacher und schwungvoller sich dem liturgischen Texte anbequemen, je älter sie sind, 
die Liebe zum Choralgesange entflammen und bewahren, aber nur bei richtiger, sinn- 



^) Magister chorcUis, 11. Aufl. S. Ö25. 

*) Übersetzt aus Fr. Aug. Gevaert^s Werk La Melop^e aniique. Gand, Ad. Hoste. 1895. S. 151. 

•) „Der Ataviwiius (Auftreten erblicher, hier geistiger Eigenschaften von mehr oder weniger ent- 
fernten Ahnen. F. X. H.) spielt hier wahrscheinlich eine Bolle. Personen, vom Lande, deren Ahnen in 
einer Boihe von Generationen keine anderen Konzerte oder Schauspiele kennen gelernt haben, als die 
kirchlichen Officien, müssen diese Musik viel lebhafter empfinden als die gebomen Städter, und es ist 
zweifelhaft, ob die Nicht -Katholiken jene unaussprechliche Freude an den liturgischen Gesängen voll 
^eniessen können." (Dieser Gedanke erklärt auch das zähe Festhalten am deutschen Volksgesaug in 
jenen Gegenden, in denen vor etwa 100 Jahren Kanonen angewendet wurden, um die Liebe zum Choral- 
gesang zu vernichten. F. X. H.) 



-ö 19» ö- 

gemässer Deklamation, bei genauester Bieachtong des Sprachrhythmas, der die Noten . 
und Notengruppen in den ausschliesslichen Dienst der Wörter und Sätze, der Inter- 
punktionen, Absätze und des Textsinnes stellt. 

Es ist deshalb sehr zu bedauern, wenn in neuerer Zeit viele Chöre von dem 
Privilegium, an gewöhnlichen Pfarr- oder Filialkirchen statt der Tages- irgendeine 
Votiv- Vesper zu wählen, einen so umfangreichen Gebrauch machen, dass die herr- 
lichen Antiphonen und Hymnen des Vesperäle Romanum fast niemals oder doch sehr 
selten geübt, gehört und gebraucht werden. Andererseits muss beständig gegen die 
Verkrustung oder „Versteinerung" solcher Melodien gekämpft werden, welche sehr 
geläufig geworden sind, wie z. B. die Antiphonen des Officium defundorum, besonders 
bei den Vespern und beim Benedictus am Grabe. Welche Töne und Laute muss 
man bei diesen ernsten kirchlichen Verrichtungen hören! Wie kläglich und ärger- 
lich werden diese Choralantiphonen abgeleiert, abgebrüllt, herausgestossen, misshandelt 
in Wort und Ton, abgejagt, veruustaltet, gemartert. Wenn dann Gebildete oder auch 
Andersgläubige (bei Begräbnissen) solch tölpelhaften Tongebilden und Kraftäusserungen 
zuzuhören genötigt sind, — dann ist das Urteil über den Choralgesang der katholischen 
Kirche bald gefällt! Der Priester (Kirchen vorstand oder Seelsorger), welcher derlei 
Ärgernisse nicht mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln bekämpft und beseitigt, 
wird mitschuldig an dem moralischen Schaden, den solche Aufiführungen am Grabe 
oder im Gotteshause anrichten. Worte schildern es nicht, aber die Erinnerungen der 
verehrl. Leser werden ohne Zweifel lebhaft, wenn der Unterzeichnete auf eine der 
schönsten und erhabensten, aber auch am schlimmsten malträtierten Antiphonen bei- 
spielsweise hinweist, auf Ego sum vor dem BenedidiLS. Jesus war noch nicht im Hause 
des Lazarus angekommen, als Martha ihm entgegeneilte und ihr Leid klagte. Da 
sprach zu ihr Jesus (Joh. 11, 25): „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer da 
glaubt an mich, wird, selbst wenn er gestorben ist, leben. Und jeder, der da lebt und 
glaubt an mich, wird nimmer sterben in Ewigkeit." Wer diesen Choralgesang so vor- 
tragen kann, wie man fast regelmässig und allgemein ihn hören muss, dem möchte 
mau am offenen Grabe zurufen: „Oredis hoc? — Glaubst du das?** 

Und doch ist nichts einfacher, natürlicher, verständlicher und tiefer, den Um- 
ständen, dem feierlichen Ernste der Kultushandlung mehr angepasst, als die gregorianische 
Melodie der Antiphon Ego mm. Eine Klagearie, ein Trauer-Chor oder -Marsch, musi- 
kalisch noch so kunstvoll und erschütternd, muss in der geistigen, seelischen Wirkung 
gegen diese wenigen, im SprachrhytJimus feierlich und gläubig vorgetragenen Intervalle 
zurücktreten. Die Melodie lautet bekanntlich: 



fegEÜfl^SEEr^EÄEiEg-^fpi^ 




E-go sum re-sur-r6cti - et vi - ta: quicre-dit in me, e - ti-am si mör-tu-ns fii - o-rit, 



vi-vet: et o-mnis qui vi-vit, et cre-dit in me, non mo-ri - 6 - tur in se - ter-mim. 

Wie ist sie nach den bisher erörterten Grundsätzen und Regeln vorzutragen? 
Der intonierende Priester spricht im Namen des Erlösers und singt, ergriffen von 
der unendlichen Liebe Jesu, mit ernstfeierlichen Tönen Ego sum. Die Sänger fahren 
olme störende und unmotivierte Pause fort. Die höchste Steigerung in Melodie und 
Tonstärke liegt bei den Worten qui credit in me; der eingeschaltete Zwischensatz 
etiam si bis vivet ist im Rhythmus zu beschleunigen, bei fuerit trete ritardando 
und decrescendo ein, um das tröstliche vivet vorzubereiten. Die Bewegung hebt sich 
wieder bei den verheissenden Worten et omnis, nach denen kurze Trennung stattfinden 
kann, obwohl kein Unterscheidungszeichen angebracht ist, damit die, auch durch gleiclie 
Melodie sinnreich ausgedrückte Übereinstimmung zwischen „Leben und Glauben" nach 
und an Jesus, recht deutlich hervortrete. Der Schlussatz ist eine herrliche Prophe- 
zeiung, ein wahrer Triumphgesang des Siegers über Tod und Hölle, von dem die Kirche 
am Charsamstage mit freudiger Zuvemcht meldet: mors, ero mors Um - o Tod, 
ich werde dein Tod sein! 



-ö 199 &- 

Soweit äussere Zeichen den inneren Gehalt dieser wundervollen Antiphon darzu- 
stellen vermögen, versucht der Unterzeichnete durch Markierungen in Text und Noten 
den richtigen, sinn- und sachgemässen Vortrag niederzuschreiben, wählt Trans- 
position in die Oberquart und (für die allerschwächsten Sänger) das fünflinige System 
mit Violinschlüssel 



tnf rit f ^^ *^^ mf accd. 










m 



u) I b) c) I b) 0) c) c.) 

E-go snm re-Bur-r^-ctT-o et vi - ta: qiücre-dit in nie, 6 - ti-am si mör-tu-us fii - c-rit, 
Ich bin die Auferstehung und das Leben : wer glaubt an mich, auch wenn er gestorben ist, 

f zs^^ *»/ rit 



<r- 



lE^i^ 



(') 




vi-vet: et o-mnis qui vl-vit, et cre-dit in me, nonm5-rr- ^ - tnr in aß - t^r-nnm. 
wird leben: und jeder, der lebet und glaubet an mich, nicht wird er sterben in Ewigkeit. 

a) Dieier podattu muss gleichmftssig, leicht und legato vorgetragen werden. 

b) Dieser cUvi8 ist ohne Druck auf die erste Note auszuftlhren ; bei mof^iehtr treten beide Noten hervor. 

c) Dieser podatua muss die Acoentsilbe durch glcichmässiges Hervorheben der beiden Noten 
hörbar machen, am stärksten bei credit und omnia. 

Wenn auch nicht alle Antiphonen textlich und musikalisch so reich und anregend 
sind, wie die genannte, so bietet doch jede Anhaltspunkte, um den richtigen, sprachlich- 
musikalischen Ausdruck zu erlernen oder zu verbessern. Man lasse sich diese kleine 
Mühe nicht gereuen; jeder Chor wird dadurch nicht nur gewinnen, sondern sicli stets 
auf der Höhe kirchlichen und musikalischen Denkens und Fühlens halten. — 

Eine reichere Gestaltung zeigen die Antiphonen, welche im römischen Graduale als 
Introitus und Communio ehemals mit Psalmen verbunden waren, nunmehr aber für sich 
stehen ; — nur im Introitus ist der erste Psalmvers mit dem Oloria Patri noch erhalten. 
Im 16. Jalirhundert hat die römische Kirche den Entschluss gefasst, in Erfüllung der 
Trienter-Concilbeschlüsse vorerst Missale und Brevier zu reformieren, dann auch die 
in denselben vorhandenen Choralmelodien einheitlich zu gestalten. Papst Gregor XIII. 
beauftragte den römischen Meister Giovanni Pierluigi ans Palestrina (gewöhnlich nur 
„Palestrina" genannt), welcher es fttr die „grösste Ehre" erklärte, den Choralgesang 
„von Barbarismen und von den üblen Klängen gut zu läutern." ^ In der editio Medicaea 
des Graduale von 1614, die von der päpstlichen Kommission (1868) als Norm für die 
offizielle Neuausgabe gewählt worden ist, sieht man die Grundsätze durchgeführt, welche 
der Unterzeichnete in einigen Artikeln „Archäologische und offizielle Choralmelodien" 
(Mus, 8. 1896 S. 184, 217, 1897 S. 53, 113, 265) durch vergleichende Beispiele gezeigt 
iiat. Das Prinzip, der Oberherrschaft des Textes über die Noten ist hochgehalten, die 
Auswüchse und Überwucherungen einfacher und natürlicher Sprachgesangsweisen sind 
von kundiger Meisterhand zugeschnitten, für Licht und Luft, d. h. Verständlichkeit und 
Deutlichkeit des liturgischen Wortes ist gesorgt worden.*) Die Dienste, welche 
Palestrina der polyphonen Gesangsmusik geleistet hat, und welche die kirchl. Autorität 
bis auf unsere Zeit her anerkennt, erwies er auch dem liturgisclien, frei rhythmischen 
Gesänge; er gab dem Texte die Freiheit, entlastete ihn von der Menge und Schwere 
der Notengruppen, förderte seine Ausdrucksfähigkeit und verlieh ihm jenen idealen 
Schwung, den auch seine besten, polyphonen Werke in den Einzelstimmen befolgen, wenn 
sie richtig erfasst werden. In diesem Sinne ist auch Dr. Proske's berühmter Grundsatz 



') Kirehenmus. Jahrbuch 1886, S. 39 im Briefe an Herzog Wilhelm von Mantua vom 5. Nov. 1578. 

*) Edm. Langer schrieb im Sept. 1897 an den Unterzeichneten: „Wenn der Choral auch wirklich 
in den Ambrosianischen Hymnen von der alten Musik Ausgang genommen, so Ist das System der gleichen 
Dauer der Choralnoten oder auch einer mensuriertcn Wertmessung durchbrochen worden, sobald man 
zu nicht metrischen Sätzen griff — und zwar zum Heile des Kirchengesanges, da in der freie icu 
(4cbundenheit mehr „Oeist" lag, als im Takt-Rhythmus. Die von Gott geleitete Praxis der Kirche hat 
allmählich ein ererbtes, starres, weltliches Prinzip zum Heile der C^eistesfreiheit durchbrochen, und der 
(/horal aus dieser Periode ist der bessere, kirchlichere.'^ 



-G »00 ö- 



(Einleitang zum 1. Bande der Mu8. div.) zu verstehen: ,J)ie allgemeine Basis und Brücke 
zur Auffassung und Darstellung der kontrapunktischen Werke der alten Eirchenkom- 
ponisten ist der gregorianische Gesang/^ 

Wie weit, aber in neuer Zeit die Meinungen über die Lesearten der archäologischen 
Gesangsweisen und besonders über den Vortrag derselben auseinander gehen, 
möge folgendes Beispiel darthun. Der Introitus Oaudeamics findet im Graduale Born, 
an vielen Festen Verwendungen mit ganz geringen Textänderungen in der Mitte. Es ge- 
nügt, Anfang und Schluss desselben nach verschiedenen Lesearten mitzuteilen und zwar 
a) nach Dom Pothier's Liber Oradualis (1883 und 1895), b) nach der editio medicaea 
von 1614, c) nach der typischen Ausgabe der hl. Eiten-Kongregation (1896), d) nach 
der Ansicht von G. Houdard^), e) und f) nach den beiden Lesearten von Dechevrens *). 



I 



a) Pag. 44, 8, Thomae, Ep. et Mari, 



5fl= 




-: X > f J^V^*^ ^ ::: ? < ■ fS i. i ^. i -iw 



Gau -de - A-mus o-mnes in Dö - mi 



^ 



no, di-em fe-stiim ce-le - brän-tes w. s, w. 




\J^<-!^ 



1 irV^ 



t^cz^, in^„ 




gaa-dent An - . ge 



li , et col - lÄu - dant Fi - li - um 



De 



^ 



1. 



b) Ed. med. Tom. L fol. 28b S. Thomae, Ep. et Mart 



^^=^^^s^ 




'"^'^P ^i» < f ^ w nf '^ ^ ~^ 



Gau-de - a - mos o-mnes in Do 



mi-nO) di-em fe-stam ce-le-bran-tes u. s. w. 




gau - dent An - ge - li , et col - lau - dant Fi - li - nm De - i. 

c) Pag. 28. Ebenso in allen Auszügen, wie Epitome, Compendium etc. 




:'3*"-ÜEÜE^ 



gpg 



Gaa-de - ä - mus o-mnes in Dö 



mi - no, di - em fe-stum ce - le-brän-tes «. s. w. 




et col - lau - dant Fi - li - nm De 



1. 




gau - dent An - ge - 11 , 

d) Houdard. Ez. 269. Nacli St. Gallen und Einsiedlercodex aus Neumen übertragen. 

-«CT --•* allarg , mölto. 



3=3^ 




Gande-& - nrns o - mnes 



in Dö 



mi 



no u. 8. w. gan - dent An 




li, et col - lÄu 







^^^ffl4^ 



dant Fi 



li-um 



*) Le rythme du chant dit Gr^gorien dUpr^s la notation neumatique. Parig. Fischbachcr. 
1898. S. 196. 

*) Btudes de science musicale. Paris, Rue Lhomond 26. 1898. Tom. 111. p. 341 und 479. 



H3 *01 E»- 



e) Decbevrens. pag. 341. 



m 



w^ 



nt 



i^ja^ 



Gaude-a - 



mus - ranes 




in Do 



no u. 8, tr. 



^gjs^^^gijj^'p^^^i^li^ 



gau - 



dent An 



pp 



li 



et col - lau 



^^^mj^ m 




m^^^^i^^ 



dant 



Fi 



li-nm 



De 



]. 



f) Dechevrens 1. c. pag. 479. 

Aüegro, 



ipg^^^aga-^i^ ^ g^^g^^ 



Gaude-a 



mu8 0- mnes 



in Do 



mi- no u. 9. w. 



^Süi^^ig 




ti 




^-sfid -^FJ^^ 



gau 



- dent An 



ge - li 



et col-lau 



|^=gtegj^g{a^-i^^^ä Ej^T^ ^ 



dant 



Fi - li-um 



De 



1. 



Es sei dem Leser äberlassen, die melodische Übereinstimmung zwischen a, d, e 
und f, sowie die rhythmischen Verhältnisse, beziehungsweise Anordnungen und Ver- 
schiedenheiten der gleichen Töne und Intervalle eingehender zu vergleichen und schliess- 
lich einen Blick auf b und c zu werfen, um zu beurteilen, ob die editio medicaea und 
die typische Ausgabe der offiziellen römischen Choralbücher wirklich „Verstümmelungen" 
der archäologischen Leseart enthält, ob sie dem liturgischen Texte, der Deklamation 
und Verständlichkeit desselben gerecht wird u. s. w. Die -Tonleiter ist bei gleichmässig 
rhythmisierter Aufeinanderfolge der Intervalle noch kein musikalisch geniessbares 
Produkt, erst durch die Verschiedenheit der Rhythmen (und beim Gesang durch die 
wechselnden Stärkegrade) kann sie einen ästhetischen Eindruck machen; ähnlich ist es 
bei der Anordnung einzelner oder verbundener, auf- und abwärtssteigender Intervalle. 
Letztere können ohne Worte höchstens einen instrumentalen Eindruck durch Be- 
tonen, Rhythmisieren, Verdoppeln und Verzieren der Noten hervorrufen, aber ein Ver 
ständnis des Textes, eine aus voller Seele strömende Deklamation der kirchlichen 
Texte kann nicht erreicht werden, ohne dass die Noten und die Gruppen derselben 
nach Tempo, Stärkegrad, Betonung, Ausdruck in absoluter Unterordnung und vollstän- 
digem Gehorsam der Wörter und Sätze stehen. Diese Forderung kann bei den Bei- 
spielen b und c leicht und allgemein erfüllt werden, und es dürfte überflüssig sein, 
eine weitere Darstellung durch moderne Schriftzeichen zu geben. Der 4. Artikel wird 
übrigens Gelegenheit bieten, auch vom Vortrage der reicher neumisierten Gesänge in 
den „Chorbüchern der Kirche" zu reden und das gleiche Prinzip auf dieselben 



anzuwenden. 



F. X. H. 



Eirchenmusikalische Auflührungen und Berichte. 

D Am 29. Augast fand in Kloster Lechfeld die 17. Versammlung des Bezirkscäcilienvereins 
Lechfeld statt, welcher an diesem Tage zugleich das 25jälirige Juhiläum seines Bestehens feierte. 
Das Programm lautete: 10 Uhr Predigt und Amt in der Klosterkirche, wohei die heilige Messe für 
die noch lehenden und bereits verstorbenen Mitglieder des Vereins fjelesen wird. Veni aancte Spiritus, 
5 stimmig von Aiblinger. Introitus und Communio choraliter. Kvrte, Sanctns, Benedictus und Ägiius 
aus der Augustinus-Messe Op. 18. 4 st. von Witt, Olaria aus der Missa solemnis Op. 23 von L. Ebner, 
Graduale, Manuskript, 48t. von M. G., Oifertoriura In virtute tua für Männerchor aus den Offerte- 
Heften Nr. 21. Mittags 12 Uhr: Gemeinsames, einfaches Mahl, bei welcher Gelegenheit auch Bericht 
erstattet wurde über die Entstehung und bisherige Wirksamkeit des Vereins. Nachmittags 2 Uhr: 
Kirchenmusikalische Produktion in der Klosterkirche. I. Kirchenchor Hurlach: a) Motett: Cum 
nngelis et jnteris zur Prozession am Psdmsonntag von M. Haller für 4 st. gem. Chor. Op. 45. b) Marien- 
lied: ,,Mutter der göttlichen Gnade" aus Ave, Maier amabüis von Fr. Koenen für zwei gl. St. und 
Orgelbegl., Op. 51. c) Kyrie aus der Missa in hon. St. Thomae Aquin. von T. Mitterer für 4 st. 
gem. Chor und Orgelbegl. — IL Kirchenchor Kleinaitingen: a) Introitus aus der Messe Statuü 
de Com. Conf. , Choral. — Psalm öst. b) Domine exaudi orationem meam aus der Messe des Char- 
mittwochs, 5 st. von Witt, c) 1. Ontcem tuam aus der Charfreitagsliturgie, Choral. 2. Ego sum aus 
d»'m Begräbnisritus. 3. Ite missa est, resp. Bcnedicamus Domino an den Mutter-Gottes-Festen, an den 
Sonntagen unter dem Jahre, auch an Septuag., Sexag. und Quinquag., an den Advent- und Fasten- 
Monntagen, an den Ferialtagen unter dem Jahre und innerhalb der Advent- und Fastenzeit. 4. Onidelis 
Herodes, Hymnus aus der Dreikönigsvesper. Choral, d) ^Maria Osterfreud", 48t. Marienlied von 
Haller. e) Äscendit Deus, Offertorium aut Cliristi HimmeliaJirt für vier gem. St. von Schaller. - 
ill. Kirchenchor Oberigling: a) Vidi aquam, Choral, b) Grad. Venite filii für den 7. Sonntag 
nach Pfingsten, Choral mit Orgel aus Grad. Rom. c) Kyrte und Oloria aus der Missa in honorem 
St. Andreae Avell. von Witt. 3) Grad. Requiem aeternam, Choral mit Orgel aus Grad. Bom., sodann 
Tr. Ahsolve aus Missa pro def. für vereinigte Ober- und Unterstimmen von I. Mitterer, Op. 69. 
p) Offert. Füiae regum für zwei gleiche Stimmen mit Orgel von I. Mitterer. f) Sanctus und 
Jknedidus für zwei gem. Stimmen mit Or^el aus der Heribertmesse, Op. 39 von Fr. Koenen. 
g) Vesperhymnus Salutis humanne, Choral mit Orgel, 3 Strophen gesungen, 2 rezitiert, für Christi 
Himmelfahrt. — IV. Kirchenchor Unterm ei tingen in Vereinigung mit dem Frauenchor von 
Graben: a) Sanctus, 2 st. aus Missa V. von M. Hafler. b) Psalm XLl (41) Ouemadmodum desiderat 
von Fr. Koenen. Nachmittag 4 Uhr: Gesellige Unterhaltung im Gasthaus. Alles zur grössern Ehre 
Gottes und der heil. Cäcilia, der Schutzpatronin unserer Kirchenchöre. 

Der Vereinspräses: AI. Hacker, Pfarrer in Kleinaitingen. 

X Der Bezirks-Cäcilien- Verein Mallersdorf (Diöz. Begeusburg) feierte am 5. September in 
Mallersdorf das herkömmliche Cäcilienfest mit folgendem Programme: Um V«10 Uhr: Hochamt. 
(Kirchenchor Mallersdorf) Missa: Jam sd recedit von Griesbacher. Introitus, (^raduale, Communio 
Choral. Offertorium; Inveni David, 4 st. von Haller. Um 11 Ulir: Vereinsversammlung. Um 12 Uhr: 
Gemeinsames Mittagessen. Um 1 Uhr: Probe des Gesamtchores. Um 2 Uhr: Feierliche Litanei. 
(Kirchenchor Mallersdorf.) Lit laur, für mehrst gem. Chor von Jos. Gruber. Tantum ergo, mehrst, 
von Haller. Unmittelbar darauf: Kirchenchor Geiselhöring: Intonuit, 4 st. von Mitterer. Ädjuva 
nos, N. 2 in C, 4 st. von Brticklmeier. Agnus aus Missa Dom. I. 4 st. von Mitterer. Kirchenchor 
Pfaffeuberg: I. 2 Offertorien: a) Assumpia est für Sopr. und Alt von Jos. Bartsch, b) In virtute tua 
für Tenor und Bass von L. Ebner. II. Magnificat^ 5 st. von Viadana. Gesamtchor: Offertorium 
Desiderium fiir Männerchor von Griesbacher. 

Q Spanisches aus Russland. Seit mehreren Jahren hat sich die kirchenmusikalische 
ReformBewegung, Dank der Initiative eines eifrigen Priesters, auch in die Diözese Tiraspol ver- 

Sflanzt, die die deutschen Kolonien im Süden und Osten des europäischen Russland umfasst Aber 
as Jempus beneplaciti'* ist noch nicht gekommen. Immerhin wird jedoch von vielen Seiten eifrig 
fearbeitet, diese Zeit vorzubereiten, ihr die Wege zu ebnen. Der Acker wird bearbeitet, die Sameu- 
örner werden ausgestreut, und mit dem Säemanne im Evangelium wartet man auf den Segen 
von oben. 

Ein bedeutender Schritt vorwärts wurde gethan. indem sich die grösste Stadtpfarrei der 
Diözese, die katholische Stadtpfarrei in Odessa, den Retormbestrebungen anschloss. Der bisherige 
Organist in Karlsnihe, der dort 5 Jahre die Kirchenmusik in kirchlichem Sinne geleitet hat, 
H. Edm. Schmid, wurde von H. H. Stadtpfarrer und Dekan R. Reichert nach Odessa berufen , und 
ihm der Auftrag erteilt, die Kirchenmusik so einzurichten, dass alle kirchlichen Vorschriften be- 
obachtet werden. So kann man nunmehr in dieser Kirche, in welcher früher nur gespielte Ämter 
und Vespern, im höchsten Fall halbe Gloria und Viertels -Credo zu hören waren, an Feier-, Sonn- 
und Werktagen ganzen Ämtern und liturgisch vollständigen Feierlichkeiten beiwohnen. Und das 
will sicher viel sagen, wenn grosse Städte, die ja gewöhnlich mit dem schlechten Beispiel voran- 
gehen, auch einmal ein gutes geben. Das zieht mehr, als wenn ein kleiner Ort, selbst mit idealen 
Zuständen, sich als Muster bietet. Wenn auch die Proauktionen des jungen und noch kleinen Chores 
keine hervorragenden, grossartigen sind, so sind sie doch anständig u^a würdig. Das andere kann 
und wird, bei ungestörter Entwicklung, daraus hervorwachsen. Es war im abgelaufenen ersten 
Jahre schon sehr' angenehm zu bemerken, dass überhaupt ein ('hör da war, während früher bei 
l^ozessionen, Umzügen u. dergl. von einem solchen nichts bemerkbar war. Die Priester musst-en 
bei solchen Gelegenheiten die Gesänge ausführen. Und da diese Priester aus verschiedenen Nationen 



-43 903 e:^ 

(Polen, DoutÄche. Fraiizosen und Italiener) und verschiedenen Diözesen, da ferner die betr. Gesänge 
wühl in Noten vorhanden waren^ aber „traditionell" gesungen \\iirden, so kam bei diesem Zusammen- 
wirken verschiedener Gewohnheiten manchmal etwas recht - Spanisches heraus. Im vergangenen 
Jahr ist der kleine Chor bei allen solchen Gelegenheiten eingetreten mit einfachen, würdigen Ge- 
sängen; hoffentlich wird es auch in Zukunft so bleiben. 

Sehr anerkennenswert ist, dass die Priester der Odessaer kathol. Kirche, die früher, wie viele 
ihrer Kollegen noch, am Gottesdienste besonders die Kürze lobten, nun geduldig ihr ganzes Gloria 
und Credo, den Introitus und das Graduale abhören, ohne darüber in Ohnmacnt zu fallen. Eine 
echt priesterliche That war es von H. Superior Reichert, dass er, einmal aufmerksam gemacht, kurz 
und einfach entschied: „Gibt es solche kirchliche Vorschriften über die gottesdienstliche Musik, so 
müssen sie auch beobachtet werden," und sofort selbst mit dem guten Beispiel voranging. Damit 
aber das Spanische nicht fehle, fand sich auch Opposition in den verschiedensten Formen. So musstr 
der Organist nachgeben , wenn ihm der zelebrierende Priester in das (gekürzte) Dies irae hinein 
das Evangelium sang! Ist das nicht Spanisch? Erhebend dagegen wirkt es wieder, wenn ein alter, 
fa^it 90 jähriger Greis, seine körperliche Gebrechlichkeit überwindend, ruhig abwartet, bis den kirch- 
lichen Vorsciiriften genügt ist. 




Besserem sind vorhanden. Das hat ein kirchenmusikalischer Instruktionskurs, der in Odessa vom 
dortigen Organisten abgehalten wurde, bewiesen. Dieser Kurs wurde, wie es in der Einladung 
heisst, auf Wunsch einiger Organisten einberufen; wohl mit bischöflicher Genehmigung, aber 
doch nur vom Kursleiter selbst, der um die Auslagen und Zeitverluste zu decken, sogar einen 
kleineren Beitrag von den Kursteilnehmern erheben musste. Da aller weitere Antneb fehlte, so 
waren die Aussichten so gering, dass, wie einige hintennach meinten, sie die Anmeldung unter- 
liessen, weil sie glaubten, es komme doch nichts zu stände. Trotzdem fanden sich 6 Organisten ein, 
zum tt'il aus weiter Ferne. Trotz der so geringen Entlohnung, von der die meisten Familien zu 
unterhalten haben, nahmen sie die nicht gerade unbeträchtlichen Kosten auf sich und setzten sich 
1 1 Tage lang zusammen, um täglich 5—6 Stunden fleissig und eifrig zu üben, was so vielfacli uocli 
nicht geschätzt wird. Das ist anerkennungswert, das ist nachahmenswert! Darum auch sollen die 
Namen dieser 6 eifrigen Jünger der Musica sacra hier genannt werden. Es sind: Joseph Frank aus 
Heidelberg, Anton Bader aus Kostheim (beide im Taurischen Gouvernement). Sebastian üng^miach 
aus Josepnsthal, Peter Black aus Elsass, Joseph Black aus Neukandel. und Wend. Heilfuss aus 
Katschari, Pfarrei Strassburg (im Cherson'schen Gouvernement). Allerdings hätten es statt sechs, 
zwanzig bis dreissig Kursteilnehmer sein können, wenn mehr Antrieb und Unterstützung dagewesen 
wäre. Die Kursisten hatten die Ehre, dass der in Odessa z. Z. anwesende Bischof Symon eigens 
von seiner Villa hereinkam, um ihrem Schlussgottesdienste beizuwohnen. Ein in Odessa zufällig 
anwesender polnischer Priester (H. fl. Bugaitschik. Mitglied des Ausschusses für Reform der Kirchen- 
musik in Russisch-Polen) besuchte dagegen täglich zweimal die Gesangsttbungen der Kursisten und 
eiferte sie an durch seine Teilnahme und sein Interesse. Dass er von Mitbrüdern zu hören bekam, 
„das sei ein schülerhaftes Benehmen^, ist sicher spanisch. 

„Es fiel ein Reif in kühler Nacht" u. s. w., so klang es kürzlich in unserer neugegründeten 
katholischen Zeltschrift „Clemens". Ein Ruf nach alten Fleischtöpfen! Das klang schon wieder 
sehr spanisch. 

In einem Aufsatze „Ein Jahr im Seminar" leistet sich der Verfasser nebenbei folgenden 
P;issus: ..Nun (bei den Exerdtien) beginnt das Abendgebet, das seinen Abschluss mit dem Miserere 
erhält. Dieser 50. Buss^salm wurde früher (nebenbei gesagt) nach einer Melodie gesungen, die der 
Stimmung der Schüler in diesen Tagen vortrefflich entsprach. Es lag in dem Tone etwas Weh- 
mütiges und Sehnsüchtiges. Man fühlte den tiefen Schmerz der Seele über die Beleidigungen 
Gottes; man merkte ihr Ringen und Arbeiten, um sich von den Fessein der Sünde loszumachen. 
Das ganze (?) machte den tiefen Eindruck einer wahren Bussgesinnung." Zu Nutz und Frommen 
der Musikästhetiker wollen wir diese Melodie hersetzen, wie sie hier meist gesungen wird. 

I II I V V V 




j ^BgBj i 




Miserere me - i De - us secundum magnam miseri - cor-di- am tu - am. 



Nun möge mir einmal einer all das, was da oben gesagt, aus dieser Melodie' heraussuchen! 
Im besten Falle ist anzunehmen, dass die Sänger die Wirkungen, die der erhabene Text in ihnen 
h**rvorgebracht, fälschlicherweise der Melodie zuschrieben. Thatsächlich haben schon manche fromme, 
Priester, die das noch mitmachten, versichert, dass dieser Gesang grossen Eindruck auf sie gemacht 
habe. Seitdem sie aber einmal aufmerksam gemacht worden sind, können sie ihn nicht mehr hören. 
Die Wirkung der Melodie blieb eben neben der übermächtigeren des Textes verborgen. Zwar ist 
jede Melodie an und für sich verschieden deutbar, und erhält ihren Charaktca* mehr oder weniger 
durch den Rhythmus, und ihre volle Deutuns; erst durch den begleitenden Text. Doch lässt sich 
das nioht soweit ausdehnen, da.ss eine iede Melodie zu jedem Texte passt. Und dass sie nicht 
zusammenpassen, trifft sicher hier zu. Wenn diese Melodie an und für sich etwas bedeuten soll, so 
ist es sicher etwas Tändelndes und Leichtfertiges, im höchsten Falle etwas Süss! ich-schm achtendes, 



am liebsten möchte ich sagen etwas Fades, Nichtssagendes. In eine solche Melodie kann der beste 
Vortrag keine wahre Bussgesinnone hineintragen, um so weniger der hier gewohnte. Sollte sich 
der Verfasser jenes Artikels dnrch diese Aasfünrangen beleidigt fühlen, so möge er verzeihen nnd 
künftig bedenken: „was man nicht versteht, davon soll man die Hände lassen^. Hätte er übrigens 
nur Obiges geschrieben, so wäre ich darauf nicht eingegangen. Aber er fährt in seinem Aufsätze 
fort, wie folgt: 

„Schade nur, dass der Fsalmton dem Übereifer für die Verbesserung des Kirchengesauges zum 
Opfer gefallen ist. Er steht nicht im „Haberl**, und das war der einzige hinreichende Grund, um 
ihn abzuschaffen. Ja, er steht nicht darin, aber mit allen, die dort verzeichnet sind, kann er den 
Vergleich aushalten. Es wäre wünschenswert, in diesem Stücke den „alten Weg" aufzusuchen, 
damit er nicht mit Gras verwachse.'^ 

Zunächst sei bemerkt, dass jene Melodie gar kein „Psalmton'' ist, sondern nur eine durch 
unsere Gewohnheiten des Freibegleitens und Übersetzens entstandene, kaum mehr erkennbare Ver- 
unstaltung des bekannten Misereretones : 




Ein ganz flüchtiger vergleichender Blick auf die beiden Melodien zeigt, wie sehr dieser 
„Psalmton** verballhornisiert worden ist, bis zur völligen Umwandlung. Das übrige möchte fast 
vermuten lassen, die östlichen Ghoralfeinde hätten von den westlichen gelernt, was aber kaum der 
Fall ist, da keine Verbindung besteht. Die Kampfweise ist aber dieseloe. Man hat einen Rücken 
vor sich, sagt, das ist ein Eselsrücken und schlägt drauf los. 

In einem Seminar, wo Priester erzogen werden, gibt es kein Publikum, das zu berücksichtigen 
wäre, sondern es gibt nur Gehorsam gegen die kirchlichen Vorschriften. Wenn da nicht, wo dann? 
Und es ist ein ^tes Zeichen einmal nir den Geschmack an unserm Seminar, dass man jene Bänkel- 
sängermelodie aogeschafft hat, und ebenso für den kirchlichen Geist dort, dass man Destrebt ist. 
jenen Weg zu wandeln, der zu unserer Mutterkirche nach Rom führt — und nicht nach Spanien. — 

Das Erfreulichste ist, dass die Reform der Kirchenmusik auch in Russisch -Polen unter 
kundiger und eifriger Leitung und mit Förderung angesehener Bischöfe so schöne Fortschritte 
macht. Wenn von dorther, worauf sich bisher unsere Gegner berufen haben, mit uns gearbeitet 
wird, so werden wir unser Ziel um so schneller erreichen. — 

(Ein Amerikaner, und darum Feind alles Spanischen — in der Kirchenmusik.) 

A Schlesien. Am 24. Juli waren 25 Jahre verflossen, seitdem in Altwasser die erste 
Generalversammlung des mittelschlesischen Cäcilienvereins abgehalten wurde, um das 
silberne Jubiläum dieses Festtages zu feiern, wird in diesem Jahre wieder die Generalversammlung 
des obengenannten Vereines in unserm Orte abgehalten werden und zwar am 3. und 4. Okt. Am 
3. Okt. wird abends eine feierliche Seeensandacht stattfinden. Nach derselben werden die Improperien 
Palestrina's für 8 stimmigen Doppelcnor, bearbeitet von Dr. F. X. Haberl, gesungen werden. An 
die kirchliche Vorfeier scnliesst sich eine weltliche im Saale des Hotel Seifert an, wobei die Kantate 
„Cäcilia*8 Gebet" von Nikel für Soli, achtstimmigen Chor mit Klavier-, Harmonium- und Streich- 
quartettbegleitung zur Aufführung kommen wird. Am Hauptfesttage wird Herr Kanonikus Staude 
aus Sprottau die Festpredigt halten. Diese Notiz allein dürfte genügen, Cäcilianer aus allen 
Richtungen der Windrose herbeizulocken. An das levitierte Hochamt, wobei die Missa secunda von 
Hasler und ein fünfstimmiges Offertorium von Haller gesungen wird, reihen sich Aufführungen 
kirchlicher Tonwerke älterer und neuer Meister. Auch werden Orgelsätze von Frescobaldi, Munat, 
Kolb, Nauss, Hörn, Piel, Adler, W. Kothe und Brosig während und nach dem Festgottesdienste zu 
Gehör gebracht werden. Eine Dr. Karl Proske Gedäditnisfeier, wobei das De profundis von Proske 
von der Gesangsabteilung des kathol. Gesellenvereines vorgetragen werden wird, reiht sich an die 
kirchliche Feier an. 

-fr Das 50 jähr. Dienstjubiläum des Herrn Seminar -Oberlehrers Heinze in Ziegenhals und 
die Erinnerungsfeier an das 25jähr. Bestehen des Lehrerseminars in Ziegenhals werden durch eine 
gemeinsame Feier am 30. Sept. und 1. Okt. d. J. begangen mit Konzert am 30. abends, ausgeführt 
von den Zöglingen der Anstalt in Verbindung mit einem gem. Chor und am 1. Okt. durch Fest- 
gottesdienst in der Pfarrkirche. Festakt u. s. w. (Die Red. der Mus, s. dankt für die ehrende Ein- 
ladung zu diesem Jubiläum, die ihr von Seite des Komites zugegangen ist und wird des greisen 
und hochverdienten Herrn Oberlehrers Leop. Heinze beim Kurs in Paderborn und beim Hochamte 
daselbst am 1. Okt. (M. in hon. S. Antonii de Padua für 3 st. Männerchor, Op. 12 von Jak. Quad- 
flieg) geistig und mit Worten gedenken.) 

^f Krefeld. Das Pontifikalamt bei Eröffnung der 45. Generalversammlung der 
Katholiken Deutschlands am Montag, den 22. August, in der Dionysiuskirche gab dem Unter- 
zeichneten Gelegenheit, die Leistungen des Pfarr- Cäcilienvereins an genannter Kirche kennen zu 
lernen. Der Chor hatte, wie es bei so hochfeierlichen Anlässen sich geziemt, nur Kompositionen 
von entschiedenem Kunstwerte auf sein Programm gesetzt. Beim Einzüge des hoch wür- 
digsten Herrn Bischofs erklang das Responsorium Ecce sacerdos, eine sehr schöne, schwungvolle 
Konaposition, deren Autor dem Referenten unbekannt ist. Frisch und begeistert vorgetragen, machte 
das Dttick einen sehr guten Eindruck. Als der bischöfliche Celebrant dann an die Stufen des Altares 
trat, wurde der Introitus choriditer angestimmt und ebenso zu Ende gesungen. Mit besonderer 



-ß SOS >■ 

Gena^hunn^ moss hervorgehoben werden , dass der Dionysioschor nicht, wie so mancbre Kirchen- 
chöre es leider thnn , den Choral als notwendiges Übel , als Aschenbrödel, sondern mit der gleichen 
Sorgfalt nnd Liebe behandelt, wie auch die polyphonen Gesänge. So schön, wie der Htroitns, 
worden anch die übrigen Choralstücke gesungen. Alles klang andächtig nnd wahrhaft erbauend. 
Als Ordinarium Mssae war eine Novität von Michael Haller gewählt — eine herrliche funfstimmige 
Missa, deren ganze Haltung lebhaft an die grossen Meister des 16. Jahrhunderts erinnert. Dass 
dieses erst vor kurzem erschienene Werk schon jetzt zu Gehör gebracht werden konnte, ist ein 

flänzender Beweis von der Tüchtigkeit und dem Fleisse des Dionysiuschores nnd seines Dirigenten 
[erm Jx. — Zum Ofifertorium wurde ein grossartiges sechsstimmiges Confoina hoc von dem Alt- 
meister Orlandus Lassus vorgetragen. — Nach Schluss des Amtes erklang dann noch der Hymnus 
Veni Creator, in welchem der Choral mit mehrstimmigen Zwischensätzen von Palestrina abwecnselte. 
Diese mehrstimmigen Sätze sind ausgezeichnet durch die geistreiche Art, wie Palestrina die dem 
Choral entnommenen Motive zum kunstreichen polyphonen Satze verarbeitet. 

Aus dem Vorstehenden dürfte zur Genüge hervorgehen, dass man es verstanden hatte, für 
das Pontifikalamt ein kirchenmoKikalisches Programm zusammenzustellen von solcher Gediegen- 
heit, ja von solcher Grossartigkeit, dass selbst der grösste Domchor eines solchen Programms 
sich nicht zu schämen hätte. 

Was nun die Wiedergabe der gewählten Gesangstücke seitens des Chores betrifft, so be- 
merkte man überall, dass dieselben mit gutem Verständnis und ausserordentlichem Fleisse ein- 
studiert waren. Jeder Satz, ja jeder Takt war bezüglich des Ausdruckes sorgfältig ausgefeilt. So 
konnte es nicht ausbleiben, dass die Aufführungen einen guten Eindruck machten, und es darf dem 
Dionysiuschore die Anerkennung nicht vorenthalten werden, dass derselbe ganz wesentlich zu dem 
tiefen Eindruck beigetragen hat, den die grossartige kirchliche Feier bei allen Anwesenden hervorrief. 

Einige kleinere Unvollkommenheiten, die sich beim Vortrage der Gesänge zeigten, wollen wir 
nicht betonen, da man uns sonst angesicnts der weit überwiegenden guten Eigenschaften 
mit Recht der kleinlichen Nörgelei zeihen würde. Diese guten Eigenschaften verdienen um so 
grössere Anerkennung, weil der Chor bei dicht vollgedrängter Kirche und an einem Tage sang, der 
unter den heissen Tagen des August der allerheisseste war. Jeder Kenner weiss, was das zu be- 
deuten hat. Dass der Chor trotzdem sogar die Schlnssnummer, das ausgedehnte Veni Creator von 
Palestrina, nach all der vorhergehenden Anstrengung noch glockenrein und mit wohlthuender 
Frische sang, verdient ein besonders warmes Lob. Franz Nekes, Domchordirigent. 

-H Vor 30 Jahren und doch heute! (Vgl. Mus. s. S. 116.) II. Sein Offertorien- 
ßepertoire. Das Märchen erzählt von einem Schlosse, in dem auf einen Zauber hin alle in 
tiefen Schlaf versanken vom Könige an bis zum Eittersmann und Knecht, von der Königin an 
bis zur Kammerfrau und Zofe; und das Vöglein im Käfig und die Fliege an der Wand und alles, 
was Leben hatte, war von dem gleichen Zauber erfasst und schlief ein. Die Zeiten änderten sich, 
das Schloss blieb im Schlummer; Jahre vergingen, Generationen wechselten, der König schlief 
weiter und der Rittersmann erwachte nicht und die Königin hielt tiefer Traum umfangen, bis das 
erlösende Zauberwort gesprochen wurde. 

Solchen Schlaf schläft unser Chorregent. Vor 30 Jahren hat ihn der Zauberstab berührt: 
seitdem schläft er. 

Damals war er wohl der Tüchtigsten einer; er spielte seine Orgel gar meisterlich und 
modulierte phantasiereich von der Tonika zur Dominante und von der Dominante zur Tonika, trat 
auf dem Pedal nur gar selten daneben, sang und spielte die schönsten Messen und Vespern von 
Drobisch, Horak, Führer, Schmid, Schottenhammel etc. etc., und gar mancher seiner Kollegen mochte 
mit Neid und Bewunderung auf ihn sehen. Damals war er im Zenithe seines Euhmes und seiner 
Wirksamkeit. Da trat der Schlaf ein. Er war zufrieden mit seinen Lorbeeren; er fühlte sich glück- 
lich im Bewusstsein seines Könnens und sprach mit dem Manne, der seine Scheunen voll Hatte : 
Nun will ich es mir gut aufthun. Mit trügerischem Selbstbewusstsein lullte er sich in das dolce 
ffir nienfe, in den Scmaf der Bequemlichkeit und Selbstgenügsamkeit, die der Hemmschuh alles 
Eifers und Strebens ist. So schläft er seit 30 Jahren und es ist sehr zu fürchten, dass er nimmer- 
mehr erwachen werde. 

Die Zeiten änderten sich. Es kam eine bessere Einsicht. Es traten Männer auf, welche das 
Tändelnde, Sinnliche und Frivole der bisherigen Kirchenmusik erkannten und mit Macht ihre 
Stimme erhoben gegen den Missbrauch, der sich in die Gotteshäuser eingeschlichen hatte, gegen 
die Leichtfertigkeit und den Ungehorsam, der sich über alle Gesetze der Kirche hinwegsetzte. In 
alle Welt drang ihrEuf. Tausende schlössen sich ihnen an, ein Verein wurde gegründet unter dem 
Banner der heu. Cäcüia, neues Leben und Streben begann, eine neue Musik erstand, „cäciliauisch** 
ist Trumpf geworden: — Das alles hat unser Chorregent verschlafen. Der Euf der Begeisterung 
drang nur im Traum an sein Ohr; was er bedeutete, darüber .ist er sich nicht klar geworden. 
Schöne Beispiele sah er vor Augen; er verschloss seine lieben Äuglein absichtlich. Es fehlte in 
seinen Kreisen nicht an Begeisterung für das Bessere; seine' Umgebung rief nach Eeform, er 
allein blieb kalt. Der Schreiber dieses hat selbst den Versuch gemacht, ihn aus dem Sclilummer 
der ünthätigkeit zu wecken, ihn durch das lebendige Beispiel für eine edlere Kirchenmusik zu ge- 
winnen. Mit welchemErfolge mag man aus dem Nachfolgenden entnehmen. 

Als er mich eines Tages um meine Mitwirkung bei einer festlichen Gelegenheit ersuchte, 
stellte ich ihm den Antrag, er, solle mir die ganze Sache überlassen, ein Antrag, der ft^eudigst 



H3 906 et- 

acceptiert ivurde. Selbigen Tages schrieb ich an die Buchhandlung, bestellte Musikalien und machte 
mich auf die Füsse, um zu den vorhandenen zwei Sängerinnen neue Cliorkräfte anzuwerben. Inner- 
halb acht Tagen konnten wir die 5stimmige Missa de Apostolls von Mitterer mit den treffenden 
Wechselgesängen (darunter eine 7 stimmige Komposition) bei ca. Sfacher Besetzung der Stimmen, 
also mit einem Chore von ungefähr 40 GesangsKräften auffüliren. Des anderen Tages sang er 
seinen „Führer" wieder. 

Die Aufführungen wiederholten sich bei festlichen Gelegenheiten; eine stattliche Anzahl von 
neuen Messen und Musikalien wurden angeschafft, darunter Messen von Haller, Mitterer und Witt, 
das Stabat Mater von Witt, das 5 st. Te Deum von Griesbacher und dessen Fanae /iw^wa-Sammlung 
Ave Manna etc. Als ich nach längerer Pause wieder einmal auf den Chor kam. fand ich den 
„Führer" wieder obenan und hinten in der^cke lag ein Pack Musikalien, sorgfältig zusammen- 
gebunden und mit einem Papierstreifen umwunden, worauf in grossen Buchstaben zu lesen stund : 
„Cäcilienverein". 

Armer Chorregent! Wann wirst du ausgeschlafen haben?! 

Wie viel ist doch in den letzten 30 Jahren an Aufklärung geschehen! Wie oft sind die 
kirchlichen Gesetze über Kirchenmusik eingeschärft worden von allen Seiten! Wie viel ist über 
die Rubriken geschrieben worden! Wie einfach und klar sind alle die kirchenmusikalischen Vor- 
schriften im „Magister choralis" niedergelegt worden! 

Unser Chorregent hat alles verschlafen. Er hat keine Ahnung, was eine Rubrik ist. Als ich 
einstens an einem hohen Festtage ihn ersuchte, die Vesper nicht allzusehr abzukürzen, weil sie be- 
sonders feierlieh abgehalten werden sollte unter Assistenz von 2 Leviten, da gab er bereitwilligst 
zur Antwort: „Ja, ja, gewiss! Ich werde mir heute überhaupt etwas seltenere Psalmen aus- 
suchen, weil das heil. Weihnachtsfest ist." Dachte mir: „Herr, verzeihe ihm!" und ging meine Wege. 

Dass solch ein Chordirektor nicht weiss, was ein Offerte rium ist und bei Auswahl eines 
solchen auf die seltsamsten Ideen kommt, darf uns nicht wundem. Ob deutsch, ob lateinisch, ist 
natürlich ganz einerlei. Es sind ja die Lieder und Liedchen mit deutschem Texte gewöhnlich viel 
melodiöser, gefälliger und einschmeichelnder, als dieser lateinische j,Cäcilienverein" in der Ecke des 
Musikalienkastens. Wer sollte darum eine so festliche Gelegenheit, wie die hl. Weihnacht, ver- 
säumen, ohne zum mitternächtlichen Hochamte ein süsses Offertorium „Schlaf wohl, du Himmels- 
knabe du" zu singen? Wie lauschen da die Leute so still und andächtig! Wie fliesst es der 
Sopranistin so wonnig von den Lippen, und die widzemde Orgelbegleitun^ im •/« Takt, wem sollte, 
sie nicht jene wonnigen Gefühle in die Füsse zaubern, welche den königbchen Psalmensänger einst 
zwangen, vor der Bundeslade herzutanzen? 

In der Adventzeit sind die Marienlieder an Stelle des Offertoriums herkömmlich, und 
Pfarrer und Volk hören sie ^em; da darf man sogar 5 Strophen singen und es liegt nichts dran, 
wenn der Celebrans einmal einige Minuten warten muss, bis er die Präfation anstimmen kann ; aber 
wehe, wenn einmal das Credo ganz gesungen würde, das wäre eine unverträgliche Verzögerung! 

Der Kooperator hat sich die deutschen Gesänge, also auch die Marienlieder, während seines 
Amtes speziell und eindringlichst verbeten; dem singt man dann nach dem Oremus das Et incamaim 
est weiter bis ei resurreocit oder bis vivificantem oder halt so lange, bis er bei der Präfation ange- 
kommen ist. So ist der Pfarrer beiriedigt durch die Marienlieäer, und der Kooperator hat auch 
sein lateinisches Offertorium, auf das er unbe^eiflicherweise so versessen ist. 

Überhaupt spielt die Höflichkeit eine grosse Rolle in unseres Chorregenten rubricistischem 
Gewissen. Er tibersieht gewiss nicht das Namensfest des Herrn Pfarrers und legt am 24. Juni ein 
feierliches Ecce sacerdos als Offertorium auf. Wenn der Gesellenverein seine ratronatsfeier hat, 
dann gehen gewöhnlich einige vom Liederkranze auf den Chor; dazu ist die Blechmusik zu haben, 
welche den weltlichen Teil des Festes mit schönen Weisen zu verherrlichen hat. Wie könnte es 
da noch eine passendere Gelegenheit geben, um Kösporers „Sängers Gebet*^ mit Blechbegleitung 
aufzuführen? 

Einmal hatte ich selbst aushilfsweise das Hochamt zu halten. Einem so eifrigen Cäciliauer 
konnte man doch nicht ein deutsches Lied als Offertorium sinken, oder das Et incamatm est, oder 
etwa das alte viel gesungene Vias tuas, Doniine, das bei uns jährlich lOOfache Aufführung erlebt, 
während es sonst schon überall verbrannt worden ist. Da musste man also schon im „Cäcilien- 
verein" nachsehen. Richtig, da fand sich das 2 stimm. Inveni David von Kornmüller. Das musste 
paasen, es passte auch: es war gerade das Herz- Jesu-Fest!! 

Am 2. November vorigen Jahres war ich ganz überrascht, als mir zur Zeit, wo der vormit- 
tägige Gottesdienst stattfinden sollte, — ich ging zufällig vorüber — aus der Kirche feierlicher 
Psalmengesang entgegentönte. Man sang das Canticum Zachariae: Benedictus Dominik Deus Israel 
im 6. Psalmton, langsam in staccatierten Pfundnoten und zur Abwechslung immer wieder einen 
Falsobordone-Vers dazwischen 6 stimmig (Tenor und Sopran, Alt und Bariton in Octave), nach der 
bekannten Schnadahüpfelmelodie: 

»Jerusalem ist nicht weit von Bethlehem: 

Bethlehem ist nicht weit von Jerusalem.** 

Ja, was ist denn da los? Was gibt's denn zu dieser Stunde zu psallieren in der Pfarrkirche? Ist 
denn ein Leichenbegängnis? Werden die Landes gesunken? Die Neugier treibt mich, einen Augen- 
blick stehen zu bleiben. Richtig, da ertönt ein feierliches Per omnia saecvla saeadorum — es war 
das Offertorium gewesen. Werden da die armen Seelen eine Freude gehabt haben! 



-13 iMvr g^ 

Doch ist nnser Ghorregent nicht so sanz unffelehrigr« Er hat cb mir bereit« abgegnckt, wie 
ich es an solchen Tagen mache, an denen ich das treffende Offertorinm in der gewünschten Besetzung 
uicht vorfinde; ich habe nämhch in solchen Fällen die Cfewohnheit, den trelfenden Text choraliter 
zu singen oder recitiereu zu lassen und nachher ein mehrstimmiges Motett einzulegen. Es kam 
eine Gelegenheit, wo sich auch mein Rivale in solcher Klemme oefand. Bei einem Primizfeste, 
in Gegenwart so vieler Geistlicher, konnte man doch nicht ganz unkirchlich sein, musste mau 
Hucksicht nelimen und nach cäcilianischem Muster yorsehen. Kichtig, da fand sich im ,.Cäcilien* 
verein^ ein Adoro te von £tt, das ich selbst bei Gelegenneit einmal dem Chore eingelernt natte. 

Das zog er nun aus der Ecke hervor und sang uns zwei Strophen davon als Offertorinm, die 
erste unisono, die zweite vierstimmig — welch ^in Effekt! — und, nachdem in solcher Weise dem 
CäcilianismuB und dessen anwesenden Vertretern Rechnung getragen war, wurden wir durch das 
schöne Hiller^sche Lied „Sei du bei mir** für Klavier (in unserem Falle Orgel) und Bass-Solo überrascht. 

Was doch das gute Beispiel für Früchte bringt! 

Das ist wohl das „Non plus ultra" einer Offertorien- Leistung, und der sehr verehrte Leser 
möfi;>e nur gestatten, hiemit meinen Bericht über unseres Chorregenten Offertorienrepertoire abzu- 
schliessen. Wir haben so ziemlich seine ganze Auswahl kennen gelernt, und können uns ein Bild 
machen, wie er es jahraus jahrein treibt seit 30 Jahren und länger. So muss man es machen, 
wenn man es bequem haben will. So hat man keine Mühe: man braucht gar nicht viel zu können; 
man braucht sicn weiter sieht zu planen; man braucht keine Sänger abzurichten, man braucht 
keine Proben zu halten; man geht einlach, wann die Stunde da ist, auf den Chor, zieht die alten 
zerlumpten Musikalien hervor, singt und spielt sie zum tausendsten Male und geht dann ruhig heim, 
nni seinen Chorregentengehalt einzuscliieben und sich's gütlich zu thun. 

Arbeit, Singstunden, Proben u. dgl. fürchtet unser Chorregent, wie mein Pinsclierl das Wasser 
im Dezember. Enst brachte ich ihm auf Fronleichnam ein neues Fange lingua mit dem Ersuchen, 
es zur Abwechslung einmal aufzuführen an Stelle der Ett'schen Komposition , welche bei uns die 
Spatzen bereits auf den Dächern pfeifen. Aber da hätte man den armen Mann sehen sollen, wie 
er da zusammenfuhr. Ein neues Fange lingua! Als ob nicht das alte Ett'sche ohnehin so schön 
wäre. Das wäre eine schöne Arbeit ! Wenn man da wieder alle Sänger zusammentrommeln müsste. 
Und erst die Blechbegleitunff! Bis da die Musiker wieder alles begriffen hätten. Da müsste man 
sogar eine eigene Probe hidten. Und immer indignierter wurde er über mein Anersuchen und 
immer feierUciier sich verwahrend, schloss er mit vernichtender Logik: „Ja, wenn man da alle 
Jahre eine Singstunde halten müsste !** 

Den Nachsatz habe ich ihm erspart. Der verehrte Leser wird ilin leicht ergänzen können. 
Nun sage mir einer: Wie ist denn dem Manne zu helfen? Nürnberger Trichter? Hm! Mir ist 
schon oft der gottlose Gedanke gekommen, seine Musikalien dem Feuer zu übergeben; dann wäre 
er lahm gelegt. Im Buchhandel sind sie ja vergriffen und auf anderen Chören sind sie längst ver- 
brannt. Woher also nehmen? Da bliebe nur noch eines: Abdanken und dem „Cäcilien verein** 
Platz machen. Lieber aber wäre es mir, wenn mir einer der geehrten Leser das Zauberwort ver- 
raten könnte, womit Dornröschen und all die verzauberten Schlossbewohner aus dem Schlafe geweckt 
wurden; ich würde es dann bei unserem Chorregenten anwenden. Wenn der einmal aus seinem 
30jährigen Schlafe erwachte, was würde er für Augen machen! — 

A Ini altehrwürdigen Cisterzienserstift Ossegfi: im böhmischen Erzgebirge — Filiale des 
ehemaligen Stiftes Waldsassen — wurde das Fest des heiligen Bemardus (20. August) in folgender 
Weise gefeiert. Am 19. August nachmittags feierliche Vesper, abends 5 Uhr Matutin und Landes, 
presun^en nach dem einfach-feierlichen Cisterzienserchoral. Am 20. August früh 4 Uhr begannen 
die heiligen Messen. *ifi Uhr Prim, hierauf levitiertes Konventamt, wobei die Konventuaien» im 
Chore unter Begleitung der eigenen Chororgel (neben dem Presbyterium) die treffenden Gesänge 
nach Cisterzienserchorä ausführten. Um 8 Uhr war Terz, Sext und Non, dann Predigt; hierauf 
Einzug des Herrn Abtes in die Kirche unter ^osser Assistenz und jetzt begann die (bei den Cister- 
zionsem an mehreren Hauptfesten vorgeschnebene) Prozession in den Kreuzgängen des Klosters 
mit den Stationen im Kapitel saal, an aer Mariensäule etc. unter den üblichen Gesängen. Daran 
schloss sich das hochfeieruche Pontiilkalamt, bei dem die liturgischen Funktionen und Gesänge in 
schönster und erbauendster Weise ausgeführt wurden. Der Musikchor besteht aus Herren und 
Damen, Knaben und Mädchen der Stadt Ossegg und wird geleitet von einem Lehrer der Stadt; die 
Orgel stielt der Pater Kantor des Klosters in musterhaft würdiger Weise. Introitus und Communio 
wurden im Cisterzienserchoral vorgetragen. Femer wurden aufgeführt: Festmesse in hon. S. Antonii 
von Piel. Graduale, gem. Chor von Ohlhans. Offertorium, Männerquartett von Ohlhans. Nach dem 
Amte: Fange lingua und Tantum ergo von Ett Nach dem Segen: Adwro te von Frey (aus Stehle's 
Motettenbuch). Nachmittags wieder feierliche Choralvesper. 

Auch in Mariaschein traf ich beim Hauptgottesdienst am 2L August ganz würdigen Gesang 
und würdiges Orgelspiel, vierstimmigen Gesang mit den Choraleinlagen (Introitus und Communio 
scesungen, Graduale rezitiert, AUeli^a gesungen). 

Zum Schlüsse meiner Reise hatte ich das Glück, die Vorschriften über kirchliche Zeremonien 
und kirchlichen Gesang gleichsam verkörpert zu schauen in der Klosterkirche der Benediktiner zu 
Emans in Prag. 



Ein Brief über den kirchenmusikalischen Kurs in Turin 

wird der Red. der Mm, s. aus Paderborn zugesendet. Ohne auf Öiskussionen über 
„Zweiseelentheorie" einzugehen, bringt sie denselben zum Abdruck, nur an einzelnen 
Stellen notwendige Anmerkungen beifiigend, da eine „Redaktion" stets objektiver und 
rücksichtsvoller sein muss, als der „Berichterstatter'* und den Grundsatz wahren soll: 
„Man kann loben, ohne zu schmeicheln und tadeln, ohne zu kränken." Der Brief lautet: 

„Wie Ihnen bekannt, habe ich meine Reise zu dem Instrnktionskurse in Turin 
(s. Mii8, 8. S, 165) am 1. Sept. angetreten und benutzte die Tage vor dem 11. Sept. 
teils zur Erholung, teils zur Bereicherung meiner Erfahrungen. Erste Station war die 
Landeshauptstadt München, so reich an Kunstwerken aus schönen Zeiten, so arm in 
den Darbietungen, welche die sogen, „kirchliche Kunstausstellung^^ ausweist. Ein 
klassisches Orchesterkonzert in den „Kaimssälen" wäre ein Hochgenuss gewesen, — die 
„Christusbilder*' moderner Maler stehen an der Grenze lächerlicher, ja blasphemischer 
Auffassung und verletzen das religiöse Gefühl aufs tie&te. Die wenigen technisch und 
kirchlich befriedigenden Darstellungen basieren auf Tradition älterer Kunst und pietät- 
vollem Verständnis für die dogmatischen, historischen und liturgischen Forderungen der 
Kirche. Warum hat sich die „Deutsche Gesellschaft für christl. Kunst**, sowie der 
„Münchener christl. Kunstverein" nicht reger beteiligt? Sind vielleicht die nämlichen 
„Grossmächte" Schuld, welche auch auf dem Gebiete der Kirchenmusik ein energisches, 
zielbewusstes Vorgehen, eine radikale Änderung bestehender Missbräuche, einen un- 
schwer zu erringenden Anschluss an die Grundsätze des Cäcilienvereins hindern, hinter- 
treiben und unmöglich machen? Wie herrlich war dagegen die Musik zur Mozart's 
„Zauberflöte" im Hoftheater. Dass aus derselben in illo tempere ganze Stücke mit 
Messtexten versehen und in der Kirche angeführt worden sind, überrascht nicht, wenn 
man dem Prinzipe huldigt, dass die Kirchenmusik als Hauptzweck die Unterhaltung 
des Publikums zu erstreben habe und nur den Charakter „religiöser Weihe" an sich 
tragen müsse. — Grossartiger, packender wird wohl gegenwärtig kein Schauspieler den 
Juden „Shylock" in Shakespeare's Kaufmann von Venedig rednerisch und mimisch dar- 
zustellen vermögen, als Ernst Possart in der Aufführung dieses Schauspiels am 2. Sept. 
im Kgl. Residenztheater. Da kann man hören und lernen, worin die Kunst der Dekla- 
mation, die Schönheit der Sprache, die Wahrheit des Ausdruckes besteht. Wie ledern 
und kalt wurden dagegen die herrlichen Verse Shakespeare's im gleichen Schauspiel 
über die Macht der Musik abgeleiert! Beziehungen auf Vortrag der Kirchenmusik 
liegen nahe, Gedanken des Schmerzes und der Erbitterung über handwerksmässige 
Kirchensänger stürmten ein, Vergleiche über den Eifer und die Kunstfertigkeit in 
profaner Kunst und über die Znstände auf kathol. Kirchenchören beschäftigten die 
Phantasie Tage lang.*) 

Am 4. Sept. (Sonntag) wohnte ich in Innsbruck einem nicht unanständigen, aber 
liturgisch mangelhaften Hochamte (4 stimm. Messe mit Orgelbegl.) in der „Hofkirche^^ 
bei, sowie später dem feierlichen Gottesdienste in der Stadtpfarrei St. Jakob. Der Stell- 
vertreter des H. H. Chorregenten Melch. Haag — letzterer in Ferien — dirigierte eine 
4 stimm. Messe von C. Greith mit kleinem Orchester ganz gut und sehr ruhig. Die 
Disciplin auf dem Chore ist musterhaft. Die wechselnden Teile und die Eesponsorien 
(Grad, und Offertorium mehrst) sang man würdig in gregorian. Choral. — 

Bei einem 4 stund. Besuch in Brixen konnte ich einer Prozession zu Ehren der 
Mutter Gottes beiwohnen, bei welcher der Domklerus die lauretan. Litanei sang, das 
andächtige Volk laut betete. Eine neue, gross angelegte Orgel mit Röhrenpneumatik 
wird eben in der jüngst restaurierten Kathedrale aufgestellt. H. Domchordirektor 
Ign. Mitterer tritt in den ersten Tagen des Oktober eine Pilgerfahrt nach Palästina 
an und verfügt bei derselben über einen imposanten Männerchor. Viel Glück und 
Segen auf diese schöne, in nationaler Gesellschaft mit Extrazug — und Schiff unter- 
nommene Reise, die auch Samenkörner kirchlicher Musik im heil. Lande, auf dem 
Boden der biblischen Gleichnisse, verbreiten wird. 

Diese Aufzeichnungen übergeht die Red. der Mus, s., um nicht vom „Reiseziel'' zu sehr ab- 
zuschweifen. 



Zwei Tage in Trient galten Freundesbesnch und den letzten Vereinbarungen mit 
dem H. R Domkapellmeister Rieh. Feiini, der mich beim Turinerknrse durch Wort und 
Beispiel, Bat und That zu unterstützen gerne zugesagt hatte. Über Verona nahmen 
wir das erste Standquartier in Brescia. Grosse Plakate und laute Ausrufe der Zeitungs- 
verkäufer meldeten die Aufführung des neuesten „Oratoriums" von Lorenzo Perosi, 
Kapellmeister zu S. Marco in Venedig, unter persönlicher Leitung des Komponisten. 
Dieser ungeahnte Zufall änderte meinen Plan, auch nach Bergamo zu gehen, und ich 
konnte noch in den letzten Reihen ein Billet für die mit Enthusiasmus angekündigte, 
durchgeführte und aufgenommene Produktion erhalten, bei der 80 Mann im Orchester 
und etwa 120 Personen (Damen und Herrn) als Sänger mitwirkten. y,La risurreziane 
di Lazaro^^ — Auferweckung des Lazarus — ist eine neuartige Schöpfung, bei der dem 
Orchester der Löwenanteil zufällt, während Soli und Chor eine ziemlich untergeordnete 
Rolle zu versehen haben. Einen frenetischen Beifall (mehrere bis wurden vom Publikum 
an Stellen verlangt, die nicht die bedeutendsten sind I) rief der Schlusschor Benedicamus 
Domino*' mit der bekannten Melodie in festis solemnibus hervor; der jugendliche Kom- 
ponist im Priestertalar wurde wiederholt hervorgerufen.*) Ein neuer, recht glück- 
licher und erfreulicher Zufall führte mich am Feste Maria Geburt (8. Sept.) auf der 
Fahrt von Brescia nach Mailand in persönlichen Verkehr mit dem ehemaligen Schüler, 
dem das priesterliche Kleid trefflich ansteht und dessen kindliche Offenheit und glück- 
liche Künstlerseele noch in altem Glänze leuchten. Möge es die Vorsehung fügen, dass 
die ausgetauschten Meinungen und Pläne zur grösseren Ehre Gottes und zum Auf- 
schwung der Kirchenmusik sich verwirklichen, und dass der vertrauensselige Meister, 
dessen Oratorium nächstens auch in Bologna, Mailand, Rom u. s. w. zu Gehör gebracht 
werden soll, vor bitteren Enttäuschungen bewahrt bleibe. 

In Mailand feierte man das Hauptfest der Kathedrale (Mariae nascenti dediciert) 
am 8. Sept. Bei dem solennen Hochamt im ambrosianischen Ritus, während dessen 
S. Eminenz auch die Predigt unter grosser Assistenz hielt, wurde die M. Salve Regina 
von Ed. Stehle von einem aus Knaben- und Männerstimmen gebildeten Chor unter zu 
rauschender Begleitung der Orgel recht würdig und festlich gesungen. Eine lauretan. 
Litanei am Schlüsse des Hochamtes, mit Prozession durch den Wunderbau des Mai- 
länderdomes, konnte nach Seite der Komposition, Intonation und des Vortrages nicht 
befriedigen ; die Vesper am Nachmittag bot einzelne sehr wirkungsvolle Momente. Der 
nach der Abreise von Regensburg eingetroffenen Einladung des H. Domkapellmeisters 
Gallotti, ihn zu besuchen, konnte ich leider nicht nachkommen, da ich erst nachträg- 
lich von derselben Kenntnis erhielt und auch mit der Zeit haushälterisch umgehen, 
also auch Gius. Gallignani, Conte Lurani und andere Freunde in Mailand zu sehen, mir 
versagen musste. 

Am Freitag abends trafen wir in Turin ein, aufs herzlichste begrüsst von 
mehreren Mitgliedern des vorbereitenden Komit^, darunter auch von den ehem. Schülern 
Marcello Gapra und Delf. Thermignon, die uns in die Wohnung (Pfarrhaus von 
S. Agostino) führten. Die erste Nachricht, dass bereits 143 Anmeldungen zum Kurse 
aus allen Teilen Italiens erfolgt seien, konnte nur ermuntern. Ich hatte auf etwa 
60 Personen gerechnet und war am Sonntag abend bei Beginn des Kurses hocherfreut, 
zu hören, dass 182 Personen,') darunter etwa 18 Damen, sich eingezeichnet hatten. 
Allen voran leuchtete das Beispiel des Hochwürdigsten Bischofes von Grossetto, Mon- 
signore Bernardino Caldaioli, der an keinem Tage von 8 — 10 und 16*/« — 18 V2 
fehlte und auch den Proben am Samstage in der Hauptkirche der Salesianer des 
Don Bosco, in S. Maria Ausiliatrice, beiwohnte, sowie das Gebet vor und nach dem 

^) Die Red. muss die Aufzeichnungen über Einzelheiten, Anlage, Orchesterbehandlung, Effekte, 
Sftnger und Sängerinnen auf obi^e kurze Notizen beschränken ; ähnlich die folgenden Zeilen, „Eisenbahn- 
Unterhaltung'^ betreffend, kann aber versichern, dass die in Mus, s, S. 176 niedergeschriebenen Gedanken 
mit wenigen Modifikationen aufrecht erhalten werden kOnnen. 

**) Die Red. kann hier nicht die ganze gedruckte Liste der Teilnehmer mitteilen, nennt aber unter 
den bekannteren und grösseren Städten Italiens ausser Turin noch Besucher aus Qcnova, Bologna, 
Hodena, Asti, Milano, Cuneo, Aosta, Ancona, Parma, Piacenza, Como, Rimini, Reggio Emilia, ivrea, 
Vercelli, aus Sizilien und dem Yenetianischen. 



-43 ittO &- 

unterrichte zu sprechen die Gnade hatte. Am ersten Tage war auch der Hochwär- 
digste Weihbischof von Tnrin, an einem anderen Tagender Salesianerbischof Monsign. 
CaJiero gegenwärtig. Der Hochw. Herr Erzbisdiof Agostino Bichelmy empfing uns 
in gnädiger Andüenz und stellte die Kirche seines Palastes für die Vorträge und kirchen- 
mosikalischen Übungen zu gnädigster Veriiigung. 

Ein Hauptyerdienst an dem schönen und einträchtigen Zusammenwirken gebührt 
dem H. H. Ant. Berrone, Kanonikus der Kathedrale in Turin, der mit dem Ingenieur 
Vinc. Demorra und dem Präsidenten Baron Ant Manne die nötigen Anordnungen ge- 
troffen hatte, um die für Italien ganz neue Erscheinung eines grösseren y,corso teorico- 
pratico di Mtisica sacra^^ — nicht eines Kongresses — vorzubereiten und den 
Sekretär Marc. Capra thatkräftig zu unterstätzen. Auch die Musikprofessoren von 
Turin, darunter besonders Advokat Stef. Scala, Redakteur des kath. „Corriere naziondle", 
Gaet Foschini, Gius. Dogliani, Delf. Thermignon u. a, wetteiferten in Zuvorkommen- 
heit gegen die beiden Fremden.^) Die Tagesordnung war bereits im Programm ge- 
geben und wurde auf das genaueste eingehalten. Ich hatte die Einleitung über den 
Zweck und die Aufgabe der Kirchenmusik, die Pflichten der Kirchenvorstände, Sänger, 
Organisten u. s. w. gegenüber den kirchlichen Vorschriften in drei Vorträgen über- 
nommen, die übrige Zeit wurde in den Vormittagsstunden mit Vorsingen und Üben des 
offiziellen Choralgesanges und mit theoretischen Bemerkungen aus dem italienischen Mag, 
choralis ausgefüllt; in den Nachmittagsstunden wurden, zu freudiger Überraschung der 
,Jjandsleute^^ die Solfeggien von Aug. Bertalotti aus Bologna^ die Messe in hon. Sacrat. 
Sindonis für 4 Männerstimmen von Ign. Mitterer (s. Mus, s. S. 71), sowie ein Tantum 
ergo für 3 Männerst. von G. Foschini fieissig geprobt. Der Versuch, die Messe 
Aeterna Christi munera , sowie das 6 stimmige Motett hone Jesu von Palestrina 
wenigstehs probeweise einzustudieren, ist grösstenteils wegen Mangel an Oberstimmen 
und wegen rhythmischer, in so kurzer Zeit unüberwindlicher Schwierigkeiten, leider 
misslungen, aber das Interesse dafür war in hohem Masse vorhanden. 

H. Kapellmeister Feiini unterstützte mich als Sänger, Dirigent und Bedner aufs 
beste und wurde besonders in seinen Vorträgen über Palestrina (Leben, Werke, Wesen 
des Stiles, Verdienste in der Reform des Uturg. Gesanges u. s. w.), sowie über die 
Stellung der Instrumentalmusik auf das lebhafteste applaudiert. Da ich dringend 
gebeten worden war, das Hochamt am Sonntag (Fest der 7 Schmerzen Maria) am 
Altare zu singen, übernahm er bei der Hauptprobe und Auffuhrung auch die Direktion 
der Messe Mitterer's und der wechselnden Gesänge (mit Sequenz Stabat mater und 
Choral -Te Deum) in gregorian. Choral und erntete verdienten Beifall; es ging ganz 
prächtig mit den etwa 40 Sängern, die sich aus den Kursteilnehmern für den Vortrag 
in der schönen Kirche S. Maria Ausiliatrice gemeldet hatten. Das Orgelspiel besorgte 
sehr geschickt der noch jugendliche Organist von S. Agostino, H. Mattei. Ein viel 
grösserer Nutzen aber scheint mir aus dem persönlichen und eingehenden Verkehr mit 
verschiedenen Kursteilnehmern nach den offiziellen Vorträgen und Proben zu erwachsen. 
Das waren förmliche Generalbeichten, Ausbrüche des Bedauerns über nicht geahnte 
Wahrheiten, Vorsätze zur Besserung, Anfragen über die Mittel, dieselbe ins Werk zu 
setzen, heisse Versicherungen, der erkannten Wahrheit nicht länger zu widerstreben, 
nach den gehörten Grundsätzen anzufjEingen, fortzusetzen, zu verbessern u. s. w. Das 
alles bei einer tropischen Hitze, die auch nachts nur unmerklich sich abkühlte I 

Soll ich nun von der „Ausstellung^ in Turin reden, die in Deutschland leider fast 
keine Beachtung gefunden hat und doch, besonders in der Abteilung „arte sacra'^, wunder- 
bare Schätze aus den Heiligtümern Italiens, sowie an Musikdrucken und Manuskripten 
des Mittelalters und der klassischen Zeit ausweist. Die moderne kirchliche Kunst 
freilich ist fast ebenso schlecht in Turin wie in München vertreten; — ich erinnere 



^) Eine längere Einschaltung über einen Brief: ^f,Otiido Monaco Aretino al Bevmo Sacerdote 

D. Franc. Sav, Haberl di Ratiabona, sdltM*, der in mehreren Exemplaren aus Florenz (Extraabdruck 

aus dem „Atmeo" v. 11. Sept d« J.) an den Kursleiter eingesendet wurde und mit „nn Benedettino" 

gezeichnet ist, sowie eine weitere anonyme Epistel aus Turin übergeht die Red. einstweilen. — Solche 

,Tapfcrkeitcn" erregen teils Mitleid, teils Heiterkeit. 



-O 211 &h 

nur an die Machwerke, welche nach dem vom hl. Vater ausgesetzten Preise für die 
beste Darstellung eines Bildes „der hL Familie'^ strebten. Da ist kein einziger 
Dreiklang, -— lauter Dissonanzen fär das Auge. Um so erfreulicher ist die That- 
sache, dass unter den 41 Messkompositionen, welche zum Konkurse von Italienern laut 
Aufforderung des Kultusministeriums eingesendet worden sind, nur etwa 3 nicht im 
stüe osservato (für gem. 4 stimm. Chor mit oder ohne oblig. Orgelbegleitung) gehalten 
waren, alle übrigen aber wenigstens von tüchtigem musikalischem Können Zeugnis 
geben. Den 1. Preis erhielt mit Einstimmigkeit eine Messe von Mattioli, Professor 
am Konservatorium in Pesaro, den 2. (lobende Erwähnung) Lor. Perosi in Venedig. Die 
mündlichen Äusserungen der Preisrichter, welche zu gleicher Zeit für die endgiltige Ent- 
scheidung in Turin versammelt waren (darunter auch Fil. Capocci und Parisotti aus 
Rom), habe ich mir besonders aufgezeichnet; sie sind ein erfreuliches Zeichen, dass der 
K.-M. laut Einsicht der besten und tüchtigsten Musikkräfte geholfen werden kann und 
uiuss. Gott gebe seinen Segen zu diesen keimenden und gährenden guten Elementen. 

Nicht unerwähnt darf ich einen Vortrag über das „Ideal der Kirchenmusik" lassen, 
den ein Barnabite, P. Alessandro Ghignoni aus Genua, am 10. Sept. im Konferenz- 
saal der Ausstellung gehalten hat, und der als Vorbereitung für den kirchenmusikal. 
Instruktionskurs galt; er war nach Form und Inhalt tadellos und vortrefflich. Wenn 
sich noch einige solche Männer in Wort und Schrift der armen K.-M. in Italien 
annehmen, dann ist die Zeit gekommen, neben der Musica sacra in Mailand, die 
ja mehr oder weniger die Interessen und Bedürfnisse des ambrosianischen Kultus 
besorgt, eine Zeitschrift zu gründen, welche besonders für die römische Liturgie offen 
und mutig unter dem Schutze des Episkopates und auf der Grundlage des regolamento 
von 1894 eintritt. An gutem Willen, an Talent, Eifer und Liebe fehlt es keineswegs, 
aber I<^hrung sachverständiger, kluger und ausdauernder Männer ist notwendig, die 
sich durch Sticheleien, Angriffe, Thorheiten und Verdrehungen nicht irre machen lassen, 
ausschliesslich die Ratschläge und Wünsche der obersten kirchlichen Behörde auf ihre 
Fahne zu schreiben und diese überall aufzupflanzen, wo man ihr Raum, Licht und Luft 
gewährt. 

Ein von den Orgelvirtuosen Rob. Remondi und Enr. Bossi in der neuen, architek- 
tonisch und malerisch überraschenden Kirche „Cuor di Maria ^' zu Ehren der Kurs- 
teilnehmer gegebenes Konzert brachte die Effekte der viermanualigen Orgel von 
Vegezzi-Bossi (vgl. Mus. s. S. 180) in blendendes Licht. 

Mit grösstem Danke erwähne ich schliesslich das liebevolle Entgegenkommen des 
Rectors in S. Maria Ausiliatrice (Via Cottolengo), der die „Artigianelli" zur Erhöhung 
der Feierlichkeit für den Altardienst freiwillig zur Verfügung stellte und dadurch das 
hohe Interesse, welches die Jünger Don Bosco's für die Zierde des Hauses Gottes und 
die Pflege guter K.-M. hegen, aiu das glänzendste bekundete. Don Pagella und maestro 
Dogliani sollen hervorragende Kräfte herangezogen haben, leider waren ihre Chöre 
der Studenten und Singknaben in den Ferien. Dass aber die weltliche Musik in 
Italien mit hinreissender Macht und musterhafter Tüchtigkeit ausgeführt wird, dass die 
(feiger, Holz- und Blechbläser unter genialer Leitung Wunder wirken, konnte ich an 
einem Abende in der Ausstellung beobachten, wo in der Sala Verdi von Humperdink, 
Berlioz, Saint -Saens und Lallo Orchesterwerke mit Bravour und Geist exekutiert 
wurden. Die K.-M. braucht und verlangt nicht die Hälfte solcher Opfer, Übungen und 
Anstrengungen; arm und einfach soU sie sein, niemals armselig und einfältig! 

Voll von Eindrücken verliess ich das grossartige Turin. Mein Reisegefährte 
begleitete mich bis Novara und Arona, wo wir am Lago maggiore Nachtquartier 
machten. Am 19. Sept. genossen wir in vollen Zügen die herrlichen landschaftlichen 
Scenen auf dem Dampfboote bis Luino und mit der Eisenbahn bis Bellinzona. Die 
Schritte des treuen" Genossen wendeten sich nach Trient zurück, meine Wege führten 
bis Airolo unter lachendem Himmel und brennender Sonne. Nach 21 Minuten, jenseits 
des Gotthard- Tunnels, hing der Himmel in Göschenen voll Wolken und Nebel, kalte 
Winde umwehten die heisse Stirne. Ein erbaulicher Abend in Einsiedeln beschloss 
den Tag. Am 20. führte mich der Weg über Luzern und Basel nach dem stillen 



MttUheim in Baden. Am nächsten Tage konnte ich den Vormittag dem lieblichen Frei- 
bnrg im Breisgan mit dem schönen Schlossberg widmen nnd kam abends über Heidel- 
berg und Frankfurt nach Cassel. Seit gestern ruhe ich hier im prächtigen CoUegium 
Leoninum, in dessen hl. Bäumen die Friesterexercitien heute geschlossen worden sind. 
Beim Klange des Te Deum in der Hauskapelle begann ich diese Zeilen und warte ab, 
wie viele Kursteilnehmer erscheinen werden, da viele derselben wegen gelinden Auf- 
tretens des Typhus in der Stadt des hl. Liborius ihr teueres Leben nicht bei einem 
kirchenmusikal. Kurse verlieren wollen, also abgesagt haben, — sonst wären es fiber 
300 gewesen. 

Leben Sie wohl und sorgen Sie dafür, dass die Nummer der Mus. s. vom 1. Okt. 
nicht gar zu umfangreich wird/) sonst meinen die verehrlichen Leser, das müsse 
immer so sein. 

Paderborn am 23. September 1898. Fr. X. Haberl. 



Offene Korrespondenzen. 

Photographie mit curricul, vitae sendeten ein: I. 8t. in R«, 0. K. in W., I. I. in K., E. R. in K. 

Der Bedakteur der Mw. s. wird bis 6. Okt. wieder in Regensburg sein und die rückständigen 
Korrespondenzen möglichst rasch erledigen, soweit sie seit 1. Sept. nicht besorgt werden konnten; er 
bittet daher um Entschuldigung und Nachsicht. 

Zwei Anfragen: 1. Ein Pfarrer, der eine Orgel anschaffen will, wird von verschiedenen Seiten 
bedrängt. Um etwas klarer zu sehen, bittet er um Auskunft, -ob es jetzt noch anständige Orgelbau- 
firmen gebe, die zu Bestellungen zu gelangen suchen durch Baoattgewäbrungca , Oeldversprechungen 
und ähnliche Manipulationen an Personen, die die Orgel nicht bezahlen." ~ Die Redaktion rät dem 

feistlichen Herrn, jene Firmen energisch zurückzuweisen, die zu solch semitischen und unsauberen 
Taktiken ihre Zuflucht nehmen. Wenn es auch öfters „tiblich" ist, so gilt hier sicher der Satz: „Man 
nennt so manches eine Sitte, was eigentlich eine Unsitte ist." — 

2. In einer Pfarrei ist das Patrozinium am Tage der Assumptio B. M. V- und der darauffolgende 
Sonntag ist Änniversarius Dedicationis Ecdesiae. Beide Feste treffen zusammen auf Samstag und Sonntag. 
Was fttr eine Vesper ist zu nehmen am Abend des Patroziniumsfestes V — Antwort: Vesp. a Cap, de 
sequ. commemaratio praecedentis. 

A. M. in 0. In Ihrem Falle und ohne Zweifel an vielen anderen Orten lässt sich der „Gedanken- 
splitter** in den „Münchener Flieg. Bl." verwenden: 

„Mancher erwartet das Aufgehen der Saat, — Der ganz aufs Säen vergessen hat, 
Natürlich vergebens; doch seine Klagen — Gelten dem Boden, der nichts getragen.** 

^) Ist geschehen. D. B. 



^extaq von §frie6rtc^ Ruftet in '^e^en^S^nv^. 

(Sbzn rechtzeitig für ben SRofenfrangmonat ift erfdjienen: 




3U €l^ren bat fcHgft(jn 3ungfrau 211aria. 



' » 4- 



60 (Driginalkontiiolittonett fär Jtännerlltmmen. 

^efatntnelt uni j^erau^gegcbctt f Ott Dr. Sv, X. I^abevi, 

2. 9(itf[age* 

9lii |)ntift(|ettel)mi(|itti0 bes t^o^wüxhi^fi^n Qif^dfliAeti #tb{tiatiat$ Jtegmseitrg. 

^Partitur ^JrciS 2 Ji 40 ^. — 4 ©timmen^efte ä 60 ^. 
„ flcb. 3 ^ 20 .^. — „ „ geb. ä 75 ^. 



Druck und Verlag von Friedrich Pustet in Regensburg, Gesandtenstrasse. 

Nebst Beilage Nr. 16. 



]^398. Regensburg, am 15. Oktober 1898. J^»- 20. 



MUSICA SACRA. 

Gegründet yon Dr. Franz Xaver Witt (f 1888). 

Halbionatsclirift fflr Hebung lud Förderung der katbol. Kirchenmnsik. 

Herausgegeben yon Dr. Franz Xaver Haberl, Direktor der KirchenmnsikBchnle in Begensburg. 

Nene Folge X., als Fortsetzang XXZI. Jahrgang. Hit 12 Hnsikbeilagen. 



Oi« „Miuiea mera" wird am 1. uod 16. jeden Monata anai^Keben. Jede der 84 Nammern amfasat 18 Seiten Text. Die 18 Moatk- 
beilegen (48 Seiten) wurden in den Nunmern 6 , 7 und 8 yeraendet. Der Abonnementpreia dee Jah^anga betrMgt 8 Mark ; die 
BeatellunK kann bei jeder Poatanatalt oder Bnobbandlnng erfolgen. — Bei der Reiobapoat mit 80 Pf. Aufaoblag. Bei franko Zuaendnng 

anter Streifband in Deutschland nnd Osterreioh-Ungam 4 Mk. ~ ins Ausland 4 ICk. 80 Pf. 

iBhalttlberaleht; Der klrchonmusikalische Kurs in Paderborn (mit Schlussrf^de des H. H. Bisobofes Dr. Hubert 
Siniar). — Kirchenmasikalisohe Auffflhrnngen und Berichte ans: Froiburg i. Br. und Lichtenfels. — Vom Büoher- 
and Mnsikalienmarkte: I. Titel, Verleger und Preis frflher und neuerschienener Kirohenkompositionen. — Offene Kor- 
respondenzen. 

Der kirchenmusikalische Kurs in Paderborn 

war trotz der in Nr. 20 angedeuteten Typhnsgefahr sehr gut besucht, besonders von 
Seite der HH. Lehrer. Die gedruckte Präsenzliste weist 260 Namen auf, trotz des 
täglich sechsständigen Unterrichtes war niemals eine Abnahme der Aufmerksamkeit und 
Beteiligung zu bemerken. Das „Westfälische Volksblatt" (Verlag von F. Schöningh, 
Redakteur H. Abels) brachte täglich kurze Berichte und nach dem Kurse eine Reihe 
von Artikeln. Letztere mögen hier zum Abdrucke gelangen mit Hinweglassung einiger 
Sätze, welche die Person des Eursleitei*s mehr als nötig und für die gute Sache nütz- 
lich in den Vordergrund stellen. „Die Erinnerungen an den kirchenmus. Instruktions- 
kurs" (Westf. Volksblatt vom 6. Okt. und folgende) melden: 

„Der Hochw. H. Dr. F. X. Haberl hat znm dritten Male in unserei* groRsen Diözese Paderborn 
einen kirchenmusikalischen Instraktions-Eursus abgehalten. Der erste dieser Kurse fand im Jahre 1894 
in Dortmund statt, der zweite 1895 in Heüigenstaat nnd jetzt der dritte in den Tagen vom 25. Sept. 
bis 1. Okt. in der ehrwürdigen Bischofestaat Paderborn; jeder Kurs hatte vorher die ausdrückliche 
Genehmigung nnd Gutheissung des Hochw. Herrn Bischot'es, Dr. Hubertus Simar, gefunden, ja der 
Paderbomer Kurs war sogar durch die ehrenvolle Teilnahme und den öftem Besuch Sr. Bischöf- 
lichen Gnaden, unseres hochwürdigsten Herrn Diözesan-Bischofes ausgezeichnet. Programm- 
gemäss fand am Sonntag den 25. September abends 8 Uhr die Eröffiiung im kath. Gesellenhause 
statt. Der Saal war vollbesetzt; ausser einer grossen Zahl von Kursteilnehmeru war auch der 
Hochw. Herr Weihbischof Dr. Augustinus Gockel erschienen, sowie zahlreiche Bürger der 
Paderstadt. Herr Bürgermeister Plassmann hatte sich wegen seines Fembleibens, das durch 
dringliche Geschäfte veranlasst war, entschuldigt und sein Erscheinen für den auf Donnerstag abend 
angesetzten Kommers in sichere Aussicht gestellt. Unter den Gästen des Abends bemerkten wir 
noch den hervorragenden Kirchenkomponisten Herrn Rektor Jakob Quadflieg aus Elberfeld. 
Der Diözesanpräse^ des Cäcilienvereins , Herr Domchor -Direktor Hermann Müller, Repetent am 
Colleginm Leoninnm, eröffnete den kirchenmusikalischen Kursus mit einer herzlichen Ansprache. Er 
begrüsste die Anwesenden namens des Vorstandes des Diözesan- Cäcilienvereins, namentlich den 
Hochw. Herrn Weihbischof, sodann insbesondere den Knrsleiter Herrn Dr. Öaberl und die- 
jenigen Geistlichen und Lehrer, welche zur Teilnahme an diesen „kirchenmusikalischen Exerzitien" 
znm Teil aus weiter Feme herbeigeeilt waren. Redner betonte, es sei vor aUem notwendig, dass 
der Segen Gottes über den kirchenmusikalischen Bestrebungen walte. Derselbe sei zwar in etwa 
schon gewährleistet durch die Gutheissung und ausdrückliche Genehmi^ng dieses Kursus seitens 
des Hochw. Herrn Bischofs, jedoch bitte er die Herrn Kursteilnehmer, m diesen Tagen mühevoller 
Arbeit recht Üeisslg zu beten, durch die gute Meinung die Arbeit zu heiligen und die Hochwürd. 
Herrn Confratres ersuche er, um ein Memento beim hochheiligen Messopfer, damit der hl. Geist 
jedem Einzelnen helfe, ihn erleuchte, ihm den erhabenen Sinn der kirchlichen Liturgie erschliesse 
und somit der Kursus reiche Früchte trage zur Ehre Gottes und zur Erbauung der Gläubigen. Auf 
Bitte» des Herrn Diözesanpräses Müller erhob sich der Hochw. Herr Weihbischof Dr. Augustinus 
Gockel nnd si)racli zunächst über die Anfänge der cäcilianischen Bestrt^bungen in unscTem liistuiu, 



-t3 M4 ei- 

wobei der Hochw. Herr zwei Namen nicht verschweigen zn dürfen glaubte, nämlich den sehr ver- 
dienten Herrn Seminar-Miisiklehrer Schräge zu Büren und den ebenfalls verdienten Herrn Bektor 
Nottebohm, früher in Horde, zuletzt in Dortmund. Sodann verbreitete sich Redner über seine 
Erfahrungen auf dem Eichsfelde in Bezug auf Kirchenmusik: er habe die Überzeugung gewonnen, 
dass der Kursus in Heiligenstadt für die dortige Gegend ein sehr schönes Resultat gezeigt habe, 
und so wünsche er auch diesem Kursus den besten Erfolg. Zum Schluss erteilte er den oischöf- 
lichen Segen. Herr Direktor Dr. Haberl bedankte sich mr den freundlichen Empfang, welchen er 
in Paderborn gefunden, dankte dem Hochw. Herrn Weihbischof für die ermunternden Worte, welche 
Hochderselbe an die Versammlung zu richten die Güte gehabt habe, und erörterte, dass ein Chor- 
regent gedeihlich und fruchtbar seines Amtes walten könne, wenn er das ,, Wollen". „Wissen" 
und „Wagen" miteinander vereint. Bei seinem Eintritt in den Saal habe er über der Eingangs- 
thür gelesen: „Gt)tt segne das ehrbare Handwerk". Dieser Satz habe zwar volle Berechtigung, 
aber nicht in der Kirchenmusik. Man dürfe unter keinen Umständen dieselbe zum .Handwerk** 
machen, sondern müsse sie stets als Kunst betrachten und vom idealen Standpunkte aus künstlerisch 
betreiben. 

Erwähnen wollen wir noch die unter der bewährten Leitung des Herrn Gymnasiallehrers 
Rohrbach exakt zu Gehör gebrachten Lieder, welche zur Unterhaltung und Verschönerung des 
Empfang^abends wesentlich beitrugen. 

Am 26. Sept. fand im hohen Dome eine Schulmesse statt. Wie uns aus eigener Anschauung 
bekannt ist, herrscht in der Diözese eine verschiedenartige Praxis in Bezug auf die Schulmessen. 
An manchen Orten wird bis zur hl. Wandlung gebetet und gleich nach derselben bis zum Schluss 
gesungen: in andern grössern Pfarreien finden meistens Seelenämter statt, die an vielen uns be- 
kannten Orten im Monat Oktober we^en des Rosenkranzgebetes noch gar verstümmelt werden, da 
es einfach ein Ding der Unmöglichkeit ist, während eines Hochamtes den Rosenkranz vorzubeten. 
I)en Kursteilnehmern sollte es nun praktisch gezeigt werden, wie man füglich eine Schulmesse ein- 
richtet (selbstverständlich, um das hier gleich beizufügen, nur mit Erlaubnis des Hochwürdigen 
Herrn Pfarrers). Zum Eingang wurde von einem SchulKinae vorgebetet, sodann begann die Orgel 
mit einem Vorspiele (von Piel) zum Liede Nr. 275 aus dem Diözesan-CJesangbuche Sursum coraa; 
ein Zwischenspiel von Schildknecht wurde eingelegt und nach der zweiten Strophe ein Nachspiel 
von Quadflieg gespielt. Sodann hörte die Orgei auf und zur Opferung, nach der hl. Wandlung und 
zur Kommunion wurde in gleicher Weise zuerst vorgebetet und darauf ein deutsches Lied ge- 
sungen. In Fussnoten war genau angegeben, aus welchem Werk bezw. Sammelwerk die Vor-, 
Zwischen- und Nachspiele entnommen waren. Mancher mag über den Vortrag des deutschen 
Kirchenliedes sehr überrascht gewesen sein; indes wird sich jeder nachher haben sagen müssen, 
zumal nach den Vorträgen und Erläuterungen des Herrn Domchor -Direktors Müller über das 
deutsche Kirchenlied, dass ein Vortrag in diesem Rhythmus und dem Sinne des Textes gemäss 
jedenfalls das einzig Richtige und überall Anzustrebende ist. Wir kommen auf diesen Punkt 
später noch zurück. 

Um 9 Ulir begann der Unterricht im Gesellenhause. Der Hochw. Herr Bischof Dr. Hubertus 
Simar war persönlich erschienen und ergriff auch gleich zu Anfang das Wort, um seiner grossen 
Freude Ausdruck zu geben, dass der Herr Direktor Dr. Haberl so bereitwillig die Mühen und An- 
strengungen dieses Kursus übernommen, dass Geistliche und Lehrer in grosser Zahl erschienen 
seien, um ihre Kenntnisse in der Kirchenmusik zu bereichem. Hochderselbe verbreitete sich über 
die hohe Bedeutung und heilige Aufgabe der Kirchenmusik und legte dar, wie der Sänger auf dem 
Chore in inniger Verbindung sich befände mit dem Priester, welcher das hl. Opfer aarbringt an 
Stelle Jesu Christi, des höchsten Liturgen. Er wünsche den Arbeiten gesegneten Erfolg, wolle die- 
selben mit seinem Gebet begleiten und spendete zum Schluss den bischöfiichen Segen 

Die Vorträge des Herrn Dr. H. beschäfti^n sich hauptsächlich mit dem gregoriani- 
schen Choral und der sogenannten historischen Methode des Gesangunterrichtes, 
femer gab er Bemerkungen über Orgelspiel, Direktion und Litteratur des Cäcilien- Vereins, während 
Herr Domchor -Direktor Müller sich sehr warm an vier Nachmittagen des deutschen Kirchen- 
liedes annsüim und dringend empfahl, diese echte Perle deutscher Lyrik recht zu hegen und zu 
pflegen. Herr Orgelbaumeister Eggert hielt einen äusserst lehrreichen, interessanten und fesselnden 
Vortrag über den Bau der Orgel, die einzelnen Teile derselben, sprach ferner über Mechanik und 
Pneumatik, sowie Anwendung von Elektro-Motoren. 

Der Referent des „Westf. Volksbl." verbreitet sich nun über die Einzelheiten des 
kirchenmusikal. Instruktionskurses, bei welchem Dr. H. in täglich 5 Standen theoretisch 
und praktisch thätig war, zitiert grundsätzliche Bemerkungen über Gesangsmethode, 
über den Vortrag des gregorianischen Chorales, Textaussprache, Direktion, Litteratur, 
sowie über die Möglichkeit und Notwendigkeit, die Kirchensänger soweit heranzubilden, 
dass sie „vom Blatte zu singen" verstehen. 

Am 30. September wurden vpm Kursleiter 72 durch die Kursteilnehmer schrift- 
lich an ihn gerichtete Fragen in möglichster Kürze oder unter Hinweis auf den Magister 
choralis und andere Werke beantwortet. Der Korrespondent des „Westpfäl. Volksbl." 
berichtet weiter: 

„Dem deutschen Kirchenliede wurde bei diesem Kursus eine sehr eingehende und 
gebührende Würdigung zu teil, seits von Herrn Dr. Haberl selbst in gelegentlichen Bomf^rkungen. 



-»3 Mft &h 

hauptsächlich aber vou Herrn Domchordirektor Müller, welcher an vier Nachmittagen, jedesmal 
i»ine Stunde lang, über dasselbe Vorträge hielt und zwar über Text, Melodie, RhyUimik, Dynamik 
und Orgelbegleitung. 

Für die Hen'en Organisten gab Herr Müller folgende fünf „Gebote": 1. Übe und studiere, 
2. Präpariere deine Funktionen, 3. spiele nach Vorlagen, 4. Begleite leise, 5. Diene Gott. 

Ad 1 machte Herr Müller aufmerksam auf den Erlass des Hochwürdissten Herrn Bischofs 
von Paderborn vom 10. Februar 1896 über das Orgelspiel, worin es heisst: „Wir ermahnen insbe- 
sondere die jüngeren Organisten aufs nachdrücklichste, das theoretische und praktische Studium des 
Orgelspiels auch nach erlangter Anstellung mit allem Eifer jahrelang fortzusetzen.^ Zum Studium 
empfahl Herr Müller äusserst gediegene Werke. 

Ad 2. Der Organist muss die Vor-, Zwischen- und Nachspiele aus der ihm zur Verfügung 
stehenden Litteratur mit Geschmack auswählen, über Modulationen (ein sehr wichtiges Eapitf'l für 
viele Organisten!!) und Transpositionen muss er sich vor der Funktion klar sein. Jedes Hochamt, 
jede mit Gesang begleitete stille hl. Messe, jede Vesper soll sich als ein einheitliches Ganze dar- 
H teilen und muss daner präpariert sein. 

Ad. 3. Der selige Dr. Witt sagte einmal, er habe nur zwei Tonktinstler gekannt, die es 
vt^rstanden hätten, frei zu phantasieren, Bach und Mendelssohn, und richtete darauf an seine Zuhörer 
die Frage: „Meine Herren, sind Sie der Bach oder der Mendelssohn?" Mancher Organist würde 
vor Scham erröten, wenn er seine „freien Phantasien*' gedruckt vor sich sähe. Zudem verrät es 
grosse Eitelkeit und Mangel an musikalischer Bildung, ständig ft*ei zu phantasieren. In unserer 
Diözese ist in dem oben erwähnten Erlasse des Bischofs eigens bestimmt, dass in allen Kirchen 
auf Kosten der Kirchenkasse Vorlagen, für die Würde des Gottesdienstes dem Organisten ganz 
unentbehrliche Hilfsmittel, angeschafft werden. Es ist selbstredend, dass jeder Organist zuweilen 
in die Lage kommt, hier und aa eine Modulation oder eine Kadenz spielen zu müssen ohne ^'^orlage; 
dazu sollte er auch befähigt sein. Es ist aber sehr praktisch, sich bei derartigen kleinen Zwischen- 
spielen an eine bestimmte Taktart festzubinden. 

Ad. 4. Sowohl der Choral, wie das deutsche Kirchenlied sollen, da die Melodie die Hauptsache 
ist, durch eine leise Begleitung den passenden Untergrund erhalten, nicht durch dieselbe erstickt 
werden. Vorteilhaft für den Gesang ist es auch, denselben im sogenannten Triospiel zu begleiten. 

Ad. 5. Dieser Punkt ist eigentlich selbstverständlich, und dennoch kann man oft hören: 
„Mein (unkirchliches) Orgelspiel gefällt aber dem Volke." Der Geschmack des Volkes lässt sich 
erziehen und veredeln, ein katholischer Organist soll stets vor Augen haben, dass er nicht für sich, 
nicht nach dem wandelbaren Geschmack des Volkes, sondern bescheiden und demütig nach dem 
Willen der Kirche spiele. 

Ans dem Programm des Kursus müssen wir noch erwähnen die mustergiltigen Gottes« 
dienste im hohen Dome. Morpheus 10 Uhr war am Montag und Mittwoch Schulmesse, am Dienstag 
und Donnerstag Requiem^ Freitag Hochamt und Samstag ein feierliches Pontifikalamt, welches der 
Hochwürdigste Herr Bischof selDst zelebrierte, unter Assistenz des Hochwürdigsten Domkapitels. 
Am Donnerstag Naclimittag fand 2 ^'2 Uhr feierliche Vesper statt. Vor derselben wurde seitens der 
Kursteilnehmer eine Besichtigung des Domschatzes und KeUquienschreines unter Führung des Hoch- 
würd. Herrn Domkapitulars Hellwig vorgenommen, die vom Hochwürd. Domkapitel nreundlichst 
gestattet war. Wir danken auch an dieser Stelle dem Hochwürd. Domkapitel für alle Aufmerk- 
samkeit und Güte, welche dasselbe den Kursteilnehmern geschenkt, insbesondere dem Hochwürd. 
Herrn Domkapitular Hellwig für die gütige Führung. 

Für die einzelnen Abende waren Reunionen auf dem Programm angesagt, die audi jedesmal 
ziemlich gut besucht wurden. Hervorheben müssen wir aber den Kommers im oaale des Rathauses, 
der am Donnerstag Abend stattfand'). 

Die Gesamtzahl der Teilnehmer (Passanten eingeschlossen) betnig ungefähr 3(X). Während 
der Vorträge herrschte stets die gespannteste Aufinerksamkeit. Mit Ausnahme des Donnerstags 
hat auch der Hochwürdigste Herr Bischof an jedem Tage dem Kursus einige Zeit geschenkt. 

Am Samstag Morgen 9 Uhr wurde zum Abschluss des Kursus ein feierliches Pontifikalamt 
im Dome abgehalten, wobei ein aus Kursteilnehmern gebildeter Chor in Stärke von etwa 50 Herren 
die Quadflieg'sche Messe in honorem S. Antonii de FcMua für dreistimmigen Männerchor mit Orgel 
vortrug. Nach dem Choraloffertorium wurde eine ganz neue Komposition Quadflieg's (im Druck 
noch nicht erschienen) eingelegt: Beatn es för dreist. Männerchor nut Orgd. Nach dem Pontifikal- 
amt fand im Gesellenhause eine unvergessliche Schlussfeier statt. Gleich zu Anfang ergriff der Hocli- 
würd. Herr Diözesanbischof Dr. Hubertus Simar das Wort zu folgender, wahrhaft 
goldener Rede, welche dem ganzen Kursus gleichsam die Krone aufsetzte. 

^Hoch würdige, hochgeehrte Herren! 

Unser kirchenmusikalischer Kursus hat in dem feierlichen Pontifikalamte einen 
ebenso erhebenden wie passenden Abschluss gefunden. Beim Beginne des Kursus wurde 
hier das Bekenntnis abgelegt, dass wir denselben zur Ehre Gottes unternehmen wollten, 

Über Einzclnheiten desselben wird die Red. der Mus, s. erst in späteren Nummern nach dem 
„Wcatfäl. Volksbl.'' gelegentlich und cur Unterhaltung referieren. 



und nun haben wir in dem heiligen Opfer Gott dem Herrn als Dankesgabe das Kost- 
barste dargebracht, das wir besitzen. 

In dem feierlichen Hochamte trat Ihnen zugleich der Hauptgegenstand aller 
kirchenmusikalischen Bestrebungen noch einmal entgegen, der erhabenste und feier- 
lichste aller liturgischen Akte, um den sich alle übrigen, sei es zur Vorbereitung, sei 
es zur Danksagung gruppieren, der wie eine helleuchtende, erwärmende und belebende 
Sonne die Strahlen der Gnade durch die ganze Liturgie der Kirche und das gesamte 
christliche Leben ergiesst. Dabei fanden Sie zugleich die erwünschte Gelegenheit, die 
Erstlingsfrüchte dieses Kursus als Weihegabe aÄ den Altar niederzulegen in den Ge- 
sängen, womit Sie das heilige Opfer begleiteten. 

Nunmehr erübrigt es mir, eine ebenso angenehme wie dringende Pflicht zu erfüllen, 
indem ich dem hochw. und hochverehrten Leiter dieses Kursus, Herrn Direktor Haberl, 
meinen innigsten und wärmsten Dank abstatte für die unschätzbaren Wohlthaten, die 
er in den für ihn so mühevollen Tagen des Kursus meiner teuern Diözese erwiesen 
hat. Ich weiss kaum Worte zu finden, verehrtester Herr Direktor, um Dinen zu sagen, 
wie hoch ich Ihre Arbeiten schätze, und wie sehr ich mich Ihnen zum Danke ver- 
pflichtet fahle. Möge Gottes reichster Gnadenlohn Ihnen zu teil werden. Irdischen 
Lohn suchen Sie nicht; doch das eine wünsche ich, dass Sie zu Ihrer Freude und Genug- 
thuung es noch erfahren möchten, wie aus den Samenkörnern, die Sie hier ausgestreut, 
eine reiche Saat zur Ehre Gottes und zur Erbauung der Gläubigen erblüht sei. 

Ich danke auch dem Herrn Domchordirektor Müller, der diesen Kursus so sorg- 
faltig und umsichtig vorbereitet und an den Arbeiten desselben in hingehendster Weise 
sich beteiligt hat, ebenso auch allen übrigen Herren, welche irgendwie dazu mitgewirkt 
haben, Ihnen diese Tage zu genussreichen und nutzbringenden zu gestalten. Auch 
Ihnen, verehrte Herren, die sie in so grosser Zahl und mit so regem Eifer an 
diesem Kursus teilgenommen haben, danke ich herzlichst für die Freude, die Sie mir 
dadurch bereitet haben. Dieser Dank gilt insbesondere den Herren Lehrern, welche 
als Organisten und Chorregenten an erster Stelle zur Pflege der Kirchenmusik berufen 
sind. Durch Ihre Teilnahme haben Sie aufs neue bekundet, dass Sie, wie in allen 
übrigen Beziehungen, so auch nach dieser Seite hin im engsten Anschluss an die heil. 
Kirche Ihrem wichtigen, verantwortungsvollen Berufe gerecht zu werden entschlossen 
sind. In dieser Gesinnung, für die ich Gott danke, erblicke ich die sichere Bürgschaft 
dafür, dass Ihr Wirken ein gesegnetes, für die Jugend, die Familie und den Staat heil- 
bringendes sein wird. 

Ich glaube annehmen zu dürfen, dass Sie alle sich heute in einer ähnlichen Stim- 
mung befinden, wie derjenige, der mit Eifer und gutem Erfolge geistliche Übungen 
gemacht hat. Er hat in denselben sein höchstes Endziel noch einmal recht klar ins 
Auge gefasst; es sind ihm die Mittel und Wege gezeigt worden, die zu demselben hin- 
fuhren. Er hat die in der Vergangenheit begangenen Fehler erkannt und durch auf- 
richtige Busse wieder gutgemacht, sein Leben für die Zukunft neu geordnet. Und nun 
zieht er hinaus in den christlichen Lebenskampf, getragen von einer klaren Erkenntnis 
seiner Pfiichten, von bestimmten praktischen Entschlüssen und der wärmsten Liebe zu 
seinem Gott und Erlöser. So haben auch Sie, verehrte Herren, durch diesen Kursus 
gewonnen an Erkenntnis; Sie haben Ihr Wissen bereichert ih Bezug auf die heilige 
Liturgie und die für dieselbe geltenden Vorschriften der Kirche, sowie in Bezug auf 
die musikalischen und ästhetischen Gesetze der Kirchenmusik. Ihre Herzen sind durch 
das Wort und das persönliche Beispiel Ihres Meistei^ mit warmer Begeisterung für 
die Schönheit des liturgischen Gesanges erfüllt worden. Nun wird es Urnen unter 
Gottes Beistand auch nicht an dem notwendigen opferfreudigen Mute gebrechen, um 
die hier von Ihnen gefassten Vorsätze treu und beharrlich ins Werk zu setzen. 

Drei Worte möchte ich Ihnen als Andenken an diesen Kursus mitgeben auf Ihren 
Weg. Das erste heisst: Verwahren. Verwahren, d. h. behüten Sie sorgfaltig den 
Schatz des Wissens, den Sie hier gewonnen haben. Ich unterscheide in demselben 
zwei Elemente, das liturgische und das musikalisch -ästhetische Element 
Lassen Sie sich in ersterer Hinsicht durch nichts in den hier gewonnenen oder be- 



festigten AnschauuDgen irre machen, yor allem nicht in Bezug auf das alles umfassende 
liturgische Grundgesetz: Der kirchliche Gottesdienst soll immer und überall und in 
allen seinen Bestandteilen den Vorschriften der Kirche gemäss gestaltet werden. 
Es wird Ilinen vielleicht die Einrede begegnen: In einer Domkirche mag das möglich 
und angebracht sein; für eine schlichte Landkirche geht diese Forderung zu weit. 
Halten Sie dieser Einrede die Frage entgegen: Wohnt denn nicht derselbe mensch- 
gewordene Gottessohn in dem ärmsten Kirchlein wie in der vornehmsten Kathedrale? 
Wird nicht hier wie dort dasselbe hl. Messopfer dargebracht ohne jede Einschränkung 
seiner Würde? Muss darum nicht hier wie dort von dem Liturgen und von der Ge- 
meinde alles aufgeboten werden, was in ihren Kräften steht, um den eucharistischen 
Gott würdig zu ehren und das hl. Opfer in gottgefälliger Weise zu feiern? Wie anders 
aber könnte das geschehen, als durch möglichst treue Befolgung der Vorschriften der 
hl. Kirche, in der wir die von Gott gesetzte Hüterin und Leiterin der hl. Liturgie an- 
zuerkennen verpflichtet sind? Eine andere Binrede wird vielleicht dahin lauten: Der 
Bischof hat bis jetzt bezüglich des liturgischen Gesanges noch keine allgemeine Vor- 
schrift erlassen, und daher sind wir auch nicht gebunden. Es ist wahr, dass eine der- 
artige Vorschrift meinerseits nicht erfolgt ist. Dennoch beruht jene Einrede auf einem. 
Missverständnis. Die auf den liturgischen Gesang bezüglichen Gesetze sind längst von 
der höchsten kirchlichen Autorität (Papst und Konzilien) für^e ganze Kirche 
erlassen und bestehen in ungeschwächter Geltung fort. Aus Gründen, die hier nicht 
zu erörtern sind, hat sich freilich im Laufe der letzten Jahrhunderte in manchen 
Diözesen eine denselben widersprechende Tradition herausgebildet und ist infolge dessen 
auch das zur Ausführung des liturgischen Gesanges erforderliche Wissen und technische 
Können vielfach geschwunden. Diesen Thatbestand fand ich auch in sehr vielen Ge- 
meinden der Diözese Paderborn bei meinem Eintritte in dieselbe vor. Wiewohl ich 
daher von dem innigsten Verlangen beseelt war, die wünschenswerte Reform der 
Kirchenmusik und insbesondere des Kirchengesanges herbeizuführen, musste ich mir 
doch sagen, dass diese durch blosse gesetzliche Vorschriften nicht erreicht werden 
könne, dass vielmehr durch, planmässiges, jahrelanges Wirken zunächst die dazu unent- 
behrliche Erkenntnis und Übung bei den an der Ausführung des liturgischen Gesanges 
zunächst beteiligten Faktoren, den Geistlichen und Lehrern angebahnt werden müsse. 
In dieser Absicht wurden die Bestrebungen des Cäcilien- Vereins gefördert - wurde 
die theoretische und praktische Unterweisung der Kandidaten der Theologie im litur* 
gischen Gesang während der Studienzeit und im Priesterseminare angeordnet, — das 
Interesse der Lehrerseminare für den liturgischen Gesang an massgebender Stelle in 
Anspruch genommen, und wurden endlich — last not hast — die kirchenmusikalischen 
Kurse abgehalten. 

Alle diese Veranstaltungen nnd der bisher erzielte Erfolg, sowie das von allen 
Seiten unserer heiligen Sache entgegengebrachte Interesse lassen mich hoffen, dass in 
absehbarer Zeit die geplante Reform in der ganzen Diözese zur Durchführung gelangen 
wird, ohne dass es dazu einer besonderen Einschärfung der kirchlichen Vorschriften 
seitens der bischöflichen Behörde bedürfte. 

Bewahren Sie auch, meine Herren, den Schatz des musikalischen Wissens und 
Könnens, den Sie hier erworben haben, durch fleissiges Studium der theoretischen Werke, 
auf die Sie während, des Kursus aufmerksam gemacht worden sind, sowie durch fort- 
gesetzte praktische Übung des Gesanges und des Orgelspieles. 

Da die sicherste Art, einen Schatz zu bewahren, darin besteht, dass man ihn zu 
vermehren sucht, so ist dieses das zweite Wort, das ich Ihnen als Andenken darbiete: 
Suchen Sie Dir Wissen in Bezug auf die Kirchenmusik durch gründliches Studium aU- 
seitig zu vermehren und durch beharrliches Üben Ihre Fertigkeit im Orgelspiel und 
im Gesang stetig zu vervollkommnen. Es ist leider ein bei vielen Organisten herr- 
schendes Vorurteil, dass es zu einer.zweckentsprechenden Beherrschung der Orgel keines 
stetig fortgesetzten, planmässigen Übens bedürfe, während doch ohne ein solches bei 
diesem so wenig wie bei jedem anderen Instrumente kein Fortschritt denkbar ist, viel- 
mehr die etwa vorhandene Fertigkeit mehr und mehr schwinden, und an die Stelle 



-ö MS &h 

eines würdigen, kunstgerechten Spieles nur zu bald ein unerträglicher, geistloser Schlen- 
drian sich einschleichen wird. 

Das dritte Wort heisst: Verwenden. Kehren Sie in Ihre Heimat zurück mit dem 
festen Vorsatze, das hier gewonnene oder vermehrte Talent nun auch treu und eifrig 
im Dienste Gottes zu verwenden, sei es als Organisten, als Sänger, Lehrer oder Chor- 
dirigenten. Dabei mögen insbesondere zwei Eegeln Ihnen als Leitstern dienen. Unter- 
nehmen Sie vor allem in liturgischen Dingen keinerlei Änderungen oder Reformen ohne 
vorausgegangene Zustimmung Ihrer nächsten kirchlichen Vorgesetzten. Diese wird Ihnen 
ohne Zweifel gerne zu teil werden, wenn Sie in angemessener Weise Ihre Absichten 
darlegen und begründen. Sodann dürfen Sie nicht damit beginnen, dass Sie mit einem 
bis dahin völlig ungeschulten Chore mehrstimmige Messen oder Gresänge einüben. Die 
damit verbundenen Schwierigkeiten und Nachteile sind Ihnen im Verlauf des Kursus 
in eindringlichster Weise vorgeführt worden. Beginnen Sie vielmehr damit, einen kleinern 
Chor von Schulkindern zu vollkommener Treffsicherlieit auszubilden und alsdann mit 
diesem den Choral, zunächst die sog. stehenden Gesänge, einzuüben und erst allmählich 
— vielleicht nach mehrjähriger Übung — zur Bildung eines gemischten Chores und 
zur Einübung mehrstimmiger Sachen fortzuschreiten. 

Verwahren, vermehren, verwenden ! Das sind also die drei Worte, in die ich noch 
einmal alle Anregungen, welche dieser Kursus Ihnen geboten hat, sowie alle Hofliiungen 
und Wünsche, die sich für mich an denselben knüpfen, zusammenfassen möchte. 

Gelobt sei Jesus Christus 1" 

Nach dieser Rede des hochwürdigsten Herrn Bischofes, die sichtlich auf alle Zuhörer den 
tiefsten Eindruck machte, erhob sich Herr Dr. Haberl zum Abschiedswort. Er sei ganz erschüttert 
von den Worten des hoch würdigsten Herrn Bischofes und könne weiter nichts sagen als: „Herr, Cfott 
vergelt's." Er danke seinerseits dem Hochwürdigsten Herrn für die schönen Worte, die er an die 
Versammlung gerichtet, sowie überhaupt für das warme Interesse, welches er der Kirchenmusik 
bezeige. Sem Bank gelte auch dem nochw. Herrn Domchor -Direktor, der sich ausserordentliche 
Verdienste erworben habe für die Sache der hl. Cäcilia in der Diözese Paderborn. Er danke femer 
allen KursteUnehmern, welche ihm ungeteüte Aufmerksamkeit eine ganze Woche hindurch geschenkt 
haben. Sodann erklärte er in ergrei^nder Weise das Büd der hl. Cäcilia, welchem auf der Rück- 
seite die Namen der Kursteünehmer zum Andenken an diesen Kursus aufgedruckt waren. Das 
Bild (Brendamour's Holzschnitt) führt die Unterschrift: „Sancta Csedlia, virgo et martyr inter 
Ss. Apostolos Paulum et Joannem, S. Augnstinum, Episc. et Eccl. Doct. ac S. Mariam Magdalenam 
pcenitentem." 

Nach einem kurzen Worte des Herrn Repetenten Müller, der namens des Diözesan-Cäcilien- 
vereins den Kursus schloss, spendeten Se. Bischöfl. Gnaden der Versammlung den bischöflichen 
Segen. Damit hat der kirchenmusikalische Instruktionskursus seinen Abschluss gefimden. Es war 
für die grosse Schar der Kursteilnehmer eine Woche harter Arbeit, hoher geistiger Freude, reichen 
Nutzens und Segens. Möge das Senfkömlein, vom Meister mit sorgsamer Hand ansgesäet, von der 
Kirche liebevoll gesegnet, mit Gottes Hilfe zu einem prächtigen Baume heranwachsen: Gott zur 
Ehre, dem gläubigen Volke zur Erbauung! 

Der Red. der Mus. s, verliess mit dankbarem und frohem Herzen die Stadt des 
hl. Liborius, um in. Magdeburg (Burg der h. Magde Maria) das Rosenkranzfest zu 
feiern und kehrte über Berlin, wo er litterarische Freunde und kirchenmusikalische 
Gesinnungsgenossen zu begrüssen Gelegenheit hatte, über Leipzig und Hof in die Heimat 
zurück, — um reichliche Arbeit vorzufinden und fortzusetzen. 

Kirohenmusikalisolie Aufführungen und Beriohte. 

F. FreiburfiT i. Er. Der musikalischeTeilderKonsekrations- undlnthronisations- 
feierlichkeiten 8r. Exzellenz des Erzbischofs Dr. Thomas Nörber. Es waren muster^ltige 
Kompositionen, die unter der Direktion. des hochwürd. Herrn Domkapellmeisters Gustav Schweitzer 
zu einer den Gesetzen musikalischer Ästhetik entsprechenden Auffühning kamen. Zwar hat die 
Serenade am Abend des 28. Sept. unter dem Drucke ungünstiger Umstlüide — Witterungs-, Be- 
leuchtungs -^ Platzverhältnisse — merkbar gelitten, aber gleichwohl kam die innigßromme Männer- 
Chorkomposition von dem seligen Domkapellmeister Johannes Schweitzer (Psalm 99) zu aner- 
kannt guter Geltung. Die kirchliche Feier des andern Tages eröflfnete das kraftvolle instrumen- 
tierte Ecce Sacerdos von Greith. Die wuchtigen Töne vereinigten sich mit dem Farbenglanze der 
einziehenden Prozession, an der ausser dem Consecrandus vier Bischöfe und mehrere Prälaten teü- 
nahmen, zu einer herzerhebenden Gesamtwirkung. Das Pontiükalamt durchzog eine fünf stimmige 



a capella Messe, komponiert von Johannes Schweitzer (Op. 25), eines der letzten und voUendet- 
ston Werke des Frtihverbllchenen. Indem die mit grosser Präzision von Mitgliedern der Dom- 
kapelie yorgetra^ne Messe das klassisch Fignrale und Eontrapunktische der Alten nachahmt, teilt 
sie mit diesen E^ompositioneu den kontemplativen Charakter; aber die starre Form dnrch eine tief- 
empfundene Melodienfiihrung belebend, geht sie einer naheliegenden Monotonie glücklich aus dem 
Wege.'} Im ganzen genommen lieferte uns die Komposition bei aller Einfachheit und AnspruchR- 
losigkeit der Präsentierung den indirekten Wahrheitsbeweis fdr die treffenden Worte Thibaut's: 
,;£ine Komposition, die der Empfindung nichts bietet, ist und bleibt weiter nichts als höchstens ein 
Übungsstück, sollten auch die Freunde des Halsbrechenden darüber in heller Freude sein." Ge- 
denken müssen wir weiterhin der prachtatmenden Einlagen von Greith, des Gradaale und Offer^ 
torium in feste 8. Michaelis, kirchenmusikalischer Kabinetstücke. in denen der geniale Meister den 
Glanz himmlischer Herrlichkeit und das Gluck englischer Seligkeit in wenige Töne zu bannen ver- 
sucht. Einen gelungenen Abschluss der kirchlichen Feier bildete das gefeierte Te Daum von Witt 
und das bekannte achtstimmige Laudate von Ett. 

Unter den gesanglichen rartien des Festbankettes am Abend des St. Michaeltages in der 
Kunst- und Festhalle gebührt entschieden die Palme der Festkantate, komponiert für Soli, 
Männer- und Fraueuchor mit Orchester von Domkapellmeister Gustav Schweitzer, mit dem 
stimmungsvollen gebundenen Text unserer Dichterin Stephanie Beuttner. Diese Kantate hat von 
den verschiedensten Seiten eine rückhaltslos günstige Beurteilung erfahren. Wir stehen in der 
That einer Tondichtung gegenüber, in der Originalität und dramatische Frische der Auffassnng die 
hervorstechenden Züge sind. Und nicht zuletzt zieht sich durch das Ganze eine in ihrer Wii'kuug 
feinberechnete Tonmalerei, zu welcher der stimmungsvolle Text der Anhaltspunkte genug bietet. 
Die nicht gerade leicht ausführbare Komposition, deren Elnstudierun^ sich c. 150 sangeskundige 
Freiburger Herren und Damen unter persönlicher Direktion des Komponisten gewidmet hatten, zeugt 
von durchaus selbständigem ehrlichem Schaffen. 

a Lichtenfeis, 27. Sept. Cäcilien verein. In der festlich beflaggten Stadt Lichtenfels tagte 
vorige Woche die 6. Generalversammlung des Bamberger Diözesan-Cäcilienvereins, welche von den 
ober^änkischen Lehrern und Geistlichen sehr zahlreich besucht war und einen glänzenden Verlauf 
nahm. Die Festpredigt hatte Herr Domkapitular Dr. Schädler übernommen. In gewohnter 
Meisterschaft entwickelte derselbe die idealen Grundsätze, nach welchen die Kirche die heilige Ton- 
kunst gepflegt wissen will, seiner Predigt dabei den Psalmvers zu Grunde legend: ,jSinget dem 
Herrn ein neues Lied !'* Zum Pontifikalamt sang der Lichtenfelser Chor unter L<>itung seines' eifrigen 
Ghorrektors Pscherer, Mitterer's fänfstimmige Messe für Christi Himmelfahrt, wozu die Wechsel- 

fesänge choraliter gesungen wurden. Nach dem Ofiertorium wurde das Motett: hone Jesu von 
alestrina eingelegt. Die Versammlung im hübsch dekorierten Schiesshaussaale wurde eingeleitet 
durch einen Chor aus Wiltberffer's Kantate: „Die heilige Cäcilia", gesungen vom Ebensfelder Kirchen- 
chor. Herr Bürgermeister Wenglein von Lichtenfeis hiess alsdann die Gäste aufs herzlichste 
willkommen, worauf Herr Diözesanpräses und geistlicher Rat Benker ans Bamberg die Versamm- 
lang eröffnete. Se. Exzellenz, der hochwürdigste Herr Erzbischof von Bamberg, legten nunmehr 
mit glänzenden Worten die Schönheit und Berechtigung des gregorianischen Chorals oeim heiligen 
Oi>fer dar und begründeten hochseine Ausführungen durch Hinweis auf die Geschichte der orien- 
talischen und abendländischen Liturgie. Es musste bei diesen Worten des Oberhirten wohl jedem 
Zuhörer klar werden, warum der Choral, wenn gut vorgetragen, die eigentliche katholische 
Kirchenmusik sei und warum das sonst wonl berechtigt« Volkslied bei den Ämtern eine unpassende 
Stellung einnehme. Herr DomkapeUmeister Adler gab noch verschiedene Erläuterungen über die 
Art und Weise, wie der Choral gesungen werden soll. Herr Bezirkshauptlehrer Ruhl von Ste^- 
aurach hielt einen sehr praktischen, mit humoristischen Beispielen gewürzten Vortrag über die 
Pflichten all jener Stände und Kreise, welche zur Pflege der Kirchenmusik berufen seien. Mit einem 
„Ave Maria'* von König, vorgetragen vom Ebensfelder Chor, schloss die lehrreiche Versammlung. 
Nach der nachmittägigen, vom Herrn Domkapitular Maurer zelebrierten Vesper produzierten sich 
die Kirchenchöre von Wallenfels, Schesslitz. Weismain, Ebensfeld und Staffelstein, während in den 
Zwischenpansen von der Lichtenfelser Schugugend deutsche Kirchenlieder gesungen wurden. Die 
Produktionen der Chöre zeugten von dem grossen Eifer der Chorrektoren und liei?rten den Beweis, 
dass in den letzten Jahren zur Hebung und Förderung der Kirchenmusik im Sinne und Geiste der 
Kirche in der Bamberger Diözese schon selir vieles geschehen ist. Möge die Kunst, welche der 
heil. Liturgie unter allen Künsten am näclisten steht, die Kirchenmusik, immer mehr Pflege und 
Förderung flnden. 

Vom Büolier- und Musikalienmarkte 

sind im Laufe von fünf Wochen nachfolgende Werke zur Besprechung an die Redaktion der Mumm 
mcra eingesendet worden. Da dieselbe erst in den folgeüden Tagen Prüfung vornehmen kann, 
so begnügt sie sich für dieses Mal mit Angabe der Komponistennamen und Heransgobor in alphabe- 
tischer Ordnung und zwar nach den droi Rubriken: 

1) Neue und früher erschienene Kirchenkompositionen. 2) Orgellitteratnr. 3) Verschiedene 
laudier und nicht liturgische Musikalien. 

*) Man kann diesen Satz m iss verstehen , als ob in den Werken der „Alten'' nur die starre Form 
ohne Melodie zu finden sei; hoffentlich wollte der verehrte Einsender, den .,Alt.en" nicht die „Melodie" 
absprechen, da unzunchiucn ist, dass er dieselben kennt! F. X. U. 



HG 990 ,&- 

In den späteren Referaten wird man sich in Betreif der Titel, des Preises und der Verleger 
auf gegenwärtige Angaben kurz beziehen können. 

1. Casciolini, CL, Missa pro defunctis et „Libera mc", 3 voc. aequ. (3 Männerstimmen) Ed. III. 
Regensburg. Fr. Pustet. Partitur 1 Mj Stimmen ä 15 ^. 

Descnermeier, Jos., 25 Ofifertorien der wichtigsten Feste des Kirchenjahres für Sopran, Alt, 
Tenor und Bass, op. 31. Düsseldorf, L. Schwann. Partitur 2 Jk 50 /^, Stimmen ä 30 ^. 

Eder, P. Vikt., Missa in hon. ß. M. V. „Matris ter admirabüis", 4 voc. imp. (4 gemischte St.) 
op. IV. Regensburg, Fr. Pustet. Partitur 1 M 20 ^, Stimmen li 15 ^. 1898. 

Griesbacher, P., Sämtliche Fronleiclinamsgesänge. 4 gem. Stimmen mit Blech- oder Orgel- 
begleitung ad lib., op. 19. Regensburg, A. ("oppenrath (H. Pawelek). Partitur 2 M^ Blechbegl. 1 M, 
4 Singstimmen ä 50 ^. 

Hamnia, Fr., Aula cantorum. 80 Cantica sacra für Tenor I, II, et Bass I, U, op. 24. Regens- 
burg, M. (3()hen. Partitur 2 M gebundeu. 

Sursum corda. 80 Cantica sacra für Sopran, Alt, Tenor und Bass, op. 25. Regensburg, 

M. Cohen. Partitur gebunden 2 ^, Stimmen ä 80 ,5^. 

üollain, L., Te Deum für gem. Chor mit Orgelbegleitung, op. 15. R. Promberger iq Olmütz. 
Partitur 1 ./tt oO /^, Stimmen i\ 35 ^, 

Lipp, Alb., Sammlung leicht ausführbarer, katholischer Kirchenmusik für Sopran, Alt, Tenor 
und Bass, ad lib. mit Orgelbegl. Lieferung I bis IV, op. 64. Ziegenhals in Schlesien, A. Pietsch. 

I. Lieferung;. Veni sancte Spirihts, Veni creator, salutat-is, Jesu dulcis memoria, Adjuva wo«, 
Fange lingua. Partitur und Stimmen l Jh ^ ^. 

II. Lieferung. esca viatorum, Jesu dulcis memoria^ Vexilla regia, sacrum convivium, Ado- 
ramus, Fange lingua, Partitur und Stimmen 1 .f^ 80 ^. 

III. Lieferung. Asperges me. Vidi aquamj Da pacenif Rorate codi, Ego sum pastor honiM, Ecce 
saardos. Partitur und Stimmen 2 Ä bO ^di. 

IV. Lieferung. Alma, Ave Begina, Regina coeli, Salve Regina, Part, und Stimmen 1 .i^ 80 <^. 

Nekes, Fr., „0 Crux, ave". Motette für Sopran, Alt, Tenor I u. II, Bass I u. II, a capella 
odcsr mit Begleitung von Blasinstrumenten, opus 33. Aachen, J. Schweitzer. 1898. Partitur (Gesang) 
()0 /^, Stimmen ä 8 /^, Instrumental-Stimmen ä 10 .^tj. 

Plag, Jy Messe zu Ehren der lil. Cäcilia für Mezzosopran, Tenor, Bariton (2. Tenor) und 
Bass, op. &. Düsseldorf, L. Schwann. Partitur 2 M», Stimmen ä 20 /^. 

Itathgeber, G., Missa ,,Stabat mater" III. toni für Sopran, Alt, Tenor und Bass, opus 23. 
Düsseldorf, L. Schwann. Partitur 2 M^ Stimmen a 20 ^, 

Schmitz, P., Missa in hon. SS. Cordis Jesu. Leichte Messe ohne Credo für Tenor I n. II, 
Bass I und II, op. /. Düsseldorf, L. Schwann. Partitur 1 M^ Stimmen ä 15 ^. 

Slngenberger , J., Missa in hon. S. Aloysii für 3 voc. aequ. (3 gleiche Stimmen), ed. V. 
Regensburg, Fr. Pustet. Partitur 80 ^, Stimmen ä 10 ^. 

Stehle, J. G. E., Preis-Messe „Salve Regina" für Sopran und Alt (obligat). Tenor und Bass 
ad lib. n. Orgelbegl. 9. Auflage. Regensburg, Fr. Pustet. 1898. Part. 1 Jh 40 ,^, St. 50 ^. 

Zoller, G., IH Pauge lingua für 4 voc. aequ. (Tenor 1 u. II, Bass 1 u. II). Regensburg, 
Fr. Pustet. 1898. Partitur 1 J^ 40 .^, Stimmen a 40 ^. 

Fortsetzung folgt in Nr. 21. 

Offene Korrespondenzen. 

Photographie mit curricul. vitae «endeten ein: P. S. in P., Fr. L. in B., J. N. in K. 

Bausteine für die Cäcilienkirche. Übertrag aus S. 196 286 M. I. I. in C. 20 M,, N. in K. 11 M 65 ^, 
der Hoebw. Herr Bischof Dr. Hubert Slmar 300 J^, die Kursteilnehmer in Paderborn 150 M^ Ungenannt 
aus München '6 M -^ 770 ^ 65 ^. Vergelt's üott! 

P. J. V. in M, Zur Aufführung des St. Josephs -Oratoriums des HH. van Schaik am 1. November 
wünsche besten Erfolg; erbitte jedoch kurzen Bericht nach der Execution. 

P. B. S. in W. Empfehle Molitor's Benedicite oder Mohr's Cäcilia. Warum die Mus. s, aus Graz 
keinen Bericht über den dortigen Instruktionskurs erhielt, wundert auch die Kedaktion; sie bittet also 
um einen solchen. 

W. K. in H. Von der Vcrlagshandlung F. in H. bis heute keine Zusendung erhalten. 

B. Y. in S. Sie haben nicht klug gehandelt. In der Feria TV. infra hebd. IL Oct. lasen Sie aus 
dem 1. Buch der Machabäer ohne Zweifel die Stelle: In die illa cecidenint sacerdofes in bdlo, dum volunf 
fortiter facere, dum sine consilin exeunt in praelium. Den Fehler können Sie hoftentlich wieder 
gutmachen; thun Sic es möglichst rasch! 

An Mehrere. Die statutenmässige Zahl der Teilnehmer am scchsmonatlichen Instruktionskurs der 
hiesigen Kirchenmusikschule vom 15. Januar bis 15. Juli 1899 ist bereits erreicht. Alle nachträglichen 
oder verspäteten Anmeldungen müssen unberücksichtigt bleiben oder auf 19()0 (das Jubiläumsjahr der 
Kirchcnmusikschulc) vcrwicRcn werden. 

Druck und Verlag von Friedrich Pustet in Regeusb nrg, Geaandtenstrasse. 

Nebst Beilage Nr. 17. 



Xg98. Regensburg, am 1. November 1898. Jjn 21. 



MUSICA SACRA. 

Gegründet von Dr. Pran« Xaver Witt (f 1888). 

HaMonatschrift für Hebung und Fördernng der kathol. Kircheninsik. 

Herausgegeben von Dr. Franz Xaver Haberl, Direktor der Kirchenmusikschule in Begenaburg. 

Nene Folge X., als Fortsetznng XXXI. Jahrgang. Mit 12 Mnsikbeilagen. 



Die »Muaica aaera** wird am 1. und 15. jeden Monats aiuKegeben. Jede der 24 Nommern omfasst 12 Seiten Text. Die 12 Muiik- 
beilagen (48 Seiten) wurden in den Nonunem 5 , 7 und 8 versendet. Der Abonneitientpreis des Jahr^an^s beträgt S Mark *, die 
Beatellnng kann bei )eder Postanstalt oder Buchhandlung erfolgen. ~ Bei der Reichspost mit 20 Pf. Aufschlag. Bei franko Zusendung 

unter Streifband in Deutschland und Österreich-Ungarn 4 Mk. — ins Ausland 4 Mk. 80 Pf. 

laksltelbereleht: Instruktion für die Rogenschnri in der Krzdiuzcsc Wien. — Liturgica: ,,Dio Mista 
cantata ist wirklich eine Mi»aa »olfmni$.'* — Neu und früher erschienene Kirohenkompositionen: Claud. Casciolini, 
Jos. Dcschemieier , L. Ebner, P. Viktor Eder, Pet. örieMbacher, Fr. Hnmniu (ä). Lud. Holain. Kircbenmusikalische Auf- 
führungen und Berichte: Aus Rnssland und Schlesien (Altwasser). Offene Korresponclonz. 



Instruktion für die Regenschori in der Erzdiözese Wien-O 

„An Erlässen, Verordnungen, welclie die Kirchenmusik regeln sollten, hat es nie 
gefelilt. Der vorliegende erzbischöfliche Erlass zeichnet sich jedoch durch seinen 
energischen Ton und vomehmlicli dadurch aus, dass er die Misstände, welche er be- 
seitigen möchte, deutlich beim Namen nennt; der Wert des Erlasses beruht zudem 
darauf, dass er nicht allein die ethischen, sondern auch ästhetischen Forderungen 
der Kirchenmusik berücksichtigt; und im höchsten Grade willkommen ist er allen, 
welchen die Kirchenmusik am Herzen liegt, darum, weil er die Ernennung von In- 
spektoren für Kirchenmusik erwähnt, also auch praktische Massregeln zur Ver- 
besserung der Kirchenmusik .in Aussicht stellt. Die Mahnungen allein haben bis jetzt 
wenig gefruchtet. Gerade dort, wo man den tiefsten Ernst und das heiligste Pflicht- 
bewusstsein erwartete, in den Kirchen Wiens, wurde die Kunst am leichtfertigsten ge- 
pflegt — nein, herabgesetzt. Ärgernis erregten in den Blättern die ofiSziellen An- 
zeigen, welche für Kirchensängerinnen eine unwürdige Reklame besorgten. Wir haben 
wiederholt auf diesen Unfug verwiesen. Das war aber nur der äussere Skandal ! — 
war, sagen wir; denn wir hoffen ihn durch den weisen Erlass endgiltig aus der Welt 

geschafft Der innere Skandal lag aber in den vorgetragenen Ofiertorien und 

Gradualien, welche Dilettanteneitelkeit, Gewissenlosigkeit mit unleidlicher Anmassung 
in die Kirche einschmuggelte. Der Erlass verbietet Messeinlagen, welche „musikaliscli 
wertlos, leer, seicht, sentimenta?^ sind. Diese Sprache ist deutlich, so deutlich, dass ein 
Missverstehen unmöglich scheint, und es wäre nur zu wünschen, dass ein Areopag be- 
stellt würde, in welchem bezüglich der „wertlosen, leeren, seichten, sentimentalen 
Musik'* — diese letztere ist in der Kirchenmusik die gefährlichste — keine Meinungs- 
verschiedenheit besteht. Ohne vorhergehende Probe, sagt der Erlass, dürfen neue Werke 
nicht aufgeführt werden. Die Ergänzung wäre zu wünschen, dass auch älteren Werken 
wenigstens eine Probe vorangehen müsse. Dagegen hätten wir gern den Satz, welcher 
von einer „Herabwürdigung der Kirche zum Konzertsaal' spricht, in dem Erlasse 
vermieden gesehen. Die Kirche als Religionsstätte, der Konzertsaal als Kunststätte 
sind völlig gleichwertige Kulturfaktoren in unserem öffentlichen Leben geworden. 



*) Da der Red. der Müs, 8. durch direkte Nachrichten keinerlei Notiz über diese wichtige, ein- 
schneidende und erfreuliche Kundgebung des Wiener Ordinariates zugekommen ist, so druckt sie die- 
selbe aus „Neue musikalische Presse'* vom 16. Okt. 1898, Nr. 42 ab, mit der Einleitung der Red. der 
genannten, wöchentlich bei 0. KratochwiU erscheinenden Zeitflchzift. 



Wenn in nnseren Kirchen auch nur annähernd so ernste und so gute Musik gepflegt 
würde, wie in unseren Gesellschaftskonzerten, so wäre der erzbischöfliche Erlass wahr- 
haftig nicht nötig gewesen. Messen, wie unser Sing^erein im Verein mit den Phil- 
harmonikern auffährt, sind in dieser Vollendung in keiner £irche je zu hören. Wird 
gute Musik in der Kirche aufgeführt, so nähert sie sich den Idealen des Konzertsaales, 
ohne sich deshalb „herabzuwürdigen^^ Es wird aber meistenteils schlecht, ja so 
schlechte und seichte Musik in den Kirchen gemacht, dass die Konzertsäle mit ihrer 
Musik bedeutend höher stehen. Der moderne Konzertsaal, in welchem die erhabensten 
Schöpfungen unserer grossen Meister vor einem kunstandächtigen Hörerkreis zur Auf- 
führung kommen, ist eine sehr ernste, durch die vollkommensten geistlichen Auf- 
führungen geradezu geheiligte Stätte. Die Kirche würdigt sich also, wie der Erlass 
sagen will, nur dann herab, wenn sie sich in einen unwürdigen Konzertsaal ver- 
wandelt. Jeder ethisch gefestigte Mensch möchte dem Erlasse nur den Erfolg wünschen, 
dass alle Kirchenmusik fortan auf der Höhe der Aufführungen in unseren Konzertsälen 
stünde. Offertorien, wie sie jetzt in den Kirchen gesungen werden, wären in einem 
Konzertsaale, vor unserem Publikum ganz unmöglich; es ist ja auch leider nur zu be- 
kannt, dass junge Sängerinnen, welche sich noch lange nicht in den Konzertsaal wagen, 
ihre „Carrifere** bereits in der Kirche begonnen haben. Der Konzertsaal mit den Auf- 
führungen heiligster, hehrster, ernstester Musik und die Kirche, welche mit der „wert- 
losen, leeren, seichten" Musik ihrem erhabenen Eeligionsberufe nachgeht — beide 
schliessen als weltliche Kunst- und religiöse Andachtsstätte einander wohl aus. Man 
kann nur sagen, dass die Kirche kein Konzertsaal werden möge. Von einer „Herab- 
würdigung" der Kirche zum Konzertsaal liest man aber nicht gern. Denn der moderne 
Konzertsaal ist trotz seines weltlichen Charakters eine höchst würdige und im modernen 
Kulturleben vielleicht die einzige Stätte, wo die erhabensten Geistesschöpfangen, geist- 
liche und weltliche, in erhebendster Weise lebendig werden. Möge dies bezüglich der 
geistlichen Musik auf Grund des Erlasses, nach dem alle Verehrer der Kirchenmusik 
längst schmachteten, auch bald von allen unseren Kirchen zu sagen sein! Es wird 
Sache nicht allein der Inspektoren, sondern auch der Öffentlichkeit sein, auf die Be- 
folgung der segensreichen Grundsätze in dem Erlasse das Augenmerk zu richten und 
unseren Kirchen endlich zu geben, was ihnen gebührt und frommt: eine edle, reine, 
und edel und rein vorgeführte, von den liturgischen Vorschriften nicht abirrende Musik." 

Erlass des fürsterzbischöflichen Ordinariates in Wien vom 24. August 1898, Zahl 8328. 

Da die Kirchenmusik ein integrierender Bestandteil des Gottesdienstes ist, so ist das Amt 
eines Regenschori ein kirchliches. Der Regenschori, welcher also bei kirchlichen Funktionen 
mitwirkt, mnss behufs entsprechender Ausübung seines ebenso schönen als wichtigen Amtes folgende 
Weisungen beobachten: 

1. Bei dem Antritte seines Dienstes hat der Regenschori die dem Kirchenchore eigentümlichen 
Musikalien, Musikinstrumente und andere Utensilien mittelst eines von ihm unterfertigten Inven- 
tar es von dem Kirchenvorstande (Pfarrer, Rektor) zu übernehmen; er Wird Sorge tragen, dass 
dieselben in gutem Zustande erhalten und vor mutwilliger Beschädigung bewahrt bleiben. 

2. Über die Zahl und Art seiner Obliegenheiten hat sich derselbe mit dem Kirchen- 
vorstande ins Einvernehmen zu setzen. Zum Benufe der Evidenzhaltung sind die im Laufe des 
Kircheinahres regelmässig wiederkehrenden musikalischen Auiführungen und sonstigen Funktionen 
in ein Verzeichnis (Agenda) aufzunehmen, welches von ihm und dem Kirchenvorstande zu unter- 
fertigoü und in Absclurift an das Ordinariat einzusenden ist. 

3. Nach den kirchlichen Vorschriften ist es erlaubt, dass bei dem Gottesdienste ausser dem 
gregorianischen Choral auch Vokal- und Instrumentalmusik in Verwendung gebracht 
werden kann. Da in der Wiener Erzdiözese hauptsächlich Instrumentalmusik bei Hocliämtem in 
tTbung ist, wird der Regenschori aufmerksam gemacht, dass solche an den Sonntagen des Adventes 
und der vierzi^tägigen Fastenzeit unzulässig ist Anstatt dieser sollen Vokalmessen a capella oder 
mit Orgelbegleitung gesungen werden. 

Bei den Hochämtern an Sonn- und Feiertagen in jenen Kirchen, in welchen aus Mangel an 
den nötigen geschulten Sängern und Instrumentalisten weder mehrstimmige Vokal- noch Instnimental- 
musik in kirchlicher, würdevoller Ausführung möglich ist. soll ein guter, kirchlicher Volks- 
gesang an deren Stelle treten. Doch ist es in diesem J'alle nicht gestattet, eine tnissa cantatn 
zu halten. 

4. Die Wahl der Tonstücke, welche in der Kirche aufgeführt werden sollen, bleibt dem 
Regenschori überlassen. Es dürfen jedoch nur solche Musikstücke zur Aufführung gebracht werden, 
welche dem Geiste der kirchlichen Vorschriften entsprechen und den vollständigen 



litargischen Text enthalten. Die Wahl der Gradnalien and Offertorien ist derart zu treffen, 
dass der Text derselben sich in möglichster Übereinstimmung mit dem für das betreffende Fest 
liturgisch vorgeschriebenen Messformulare befindet. Um sich hierüber zu informieren, wird der 
Kegenschori in das auf Kechnung des Eirchenvermöffens für denselben beizustellende Diözesan- 
Directorium und Qraduale Eomasmm Einsicht nehmen, bcd auftauchenden Zweifeln aber sich an den 
Kirchenvorstand um Auskunft wenden. 

Auszuschliessen sind demnach alle jene Kompositionen, welche musikalisch wertlos, leer, 
seicht, sentimental oder weltlichen Musikwerken, wie Opern, Oratorien u. s. w. entnommen sind, 
und welchen somit der kirchlich-liturgische Charakter fehlt. 

5. Damit liturgisch entsprechende und musikalisch wertvolle Kompositionen korrekt und 
möglichst wirkungsvoll zu Gehör gebracht werden, wird sich der Regenschori die Heran- 
bildung tüchtig[er Sänger und Musiker angelegen sein lassen. Ohne vorhergenende Proben dürfen 
neue Werke nicht aufgeführt werden. Insbesondere wird der Eegenschori dafür sorgen, dass die 
Orgel in würdevoller Weise gespielt und die Besponsorien deutlich und nicht zu schnell ge- 
sungen werden. 

6. Zur Heranbildung tüchtiger Chorsänger und um Sinn und Geschmack für kirchliche Ton- 
kunst zu wecken und zu fördern, sollen nach Möglichkeit kirchliche Gesangsschulen gegründet 
und unterhalten werden; Kirchenmusikvereine werden zur Förderung dieses Zweckes am 
ehesten dienlich sein. 

7. Der Regenschori hat die Pflicht, dafür Sorge zu tragen, dass während des Gottesdienstes 
von den am Musikchore Mitwirkenden alles überflüssige Reden und sonstige Störungen vermieden 
werden. Es soll den Sängern und Musikern zum Bewusstsein gebracht werden, dass sie hier nicht 
schlechthin bei einer musikalischen Produktion mitwirken, sondern bei einer religiösen Funktion 
zur Ehre Gottes und zur Erbauung der gläubigen Gemeinde. 

Mit dieser Auffassung des Berufes der Kirchensänger und -Musiker ist durchaus unvereinbar 
der bei einzelnen Kirchenmusikchören herrschende Unfug, die Namen der Solisten von Fall zu Fall 
in den Zeitungen zu veröffentlichen. Eine solche Herabwürdigung der Kirche zum Konzertsaale 
wird hiemit auf das strengste untersagt und ist der Regenschori für die Befolgung dieser Vorschrift 
sowie überhaupt für die Aufrechtnaltung der Ordnung auf dem Musikchore verant- 
wortlich. 

8. Derselbe wird die ihm obliegenden Pflichten jederzeit und bei jeder Funktion, die 
nach kirchlicher Ordnung seine Dienste in Anspruch nimmt, pünktlich erfüllen, im Ver- 
hinderungsfalle aber für einen geeigneten Vertreter sorgen. 

9. Der Regenschori hat alljährlich einen Bericht zu verfassen über alle Musikauf- 
führungen, über die Kräfte und Mittel, die ihm zu Gebote standen, über den Zustand der Orgel, 
der Instrumente, Musikalien u. dgl., welcher Bericht vom Pfarrer revidiert an das Ordinariat ein- 
zusenden ist. 

10. Derselbe soll sich bemühen, sich immer mehr in seinem Amte und seiner Berufs- 
thäti^keit zu vervollkommnen, sowohl in liturgischer Hinsicht^ um in den Geist der heiligen 
Liturgie einzudringen, als in künstlerischer Beziehung, um seinen Kirchenchor, Sänger und Instru- 
mentaiisten, zu einem Musterchor zu gestalten. 

11. Die ffenaue Befolgung vorstehender Weisungen wird der betreffende Kirchenvorstand 
überwachen. Überdies wercten vom hochwürdigsten Ordinarius ernannte Inspektoren für 
Kirchenmusik sich von Zeit zu Zeit über den Stand derselben in den einzelnen Kirchen in- 
formieren und hierüber an das Ordinariat Bericht erstatten. 

12. Im Falle freiwilligen Rücktrittes vom Chordienste hat die Kündigung ein Viertel- 
jahr vorher schriftlich an das betreffende Pfarramt zu erfolgen. Das Recht der viertel^jährigen 
Kündigung steht in gleicher Weise auch der Kirchenvorstehung zu, bei wiederholter grober Pflichtr 
verletzung kann jedoch der Regenschori ohne vorherige Kündigung seines Dienstes enthoben werden.*) 

Liturgie a. 

„Die Missa cantata ist wlrklicli eine Missa soleninis.*^ 

In Nr. 8 der von Edm. Langer redigierten „Christi. Akademie" befindet sich unter obiger 
Überschrift die neueste Entscheidung der heil. Riten -Kongregation in dieser viel und heftig um- 
strittenen Frage. 

Die Entscheidung vom 31. Januar 1896 an den Pfarrer von Ozieri in Sardinien, Diözese Bisarchio, 
(siehe Mus. «. 1896 Seite 148 und Flieg. Bl. 1896 Seite 35) wurde von manchen nicht als allgemein 
gültig anerkannt, und der Streit, ob das Hochamt ohne Leviten den nämlichen liturgischen Ver- 
ordnungen unterliege als das feierliche, dauerte fort. Infolge einer Anfrage aus Plozk (Plocen. in 
Russiscn- Polen), welche von der Kong[regation der hl. Riten am 25. Juni 1898 beantwortet wurde, 
ist nun kein Zweifel mehr, dass die einfache Mma cantata in Betreff der Gresangsteile als eine 
Missa solemnis zu betrachten ist. 

Die Redaktion der Mus, s. begnügt sich mit der von E. Langer verfassten Übersetzung dieses 
Dekretes (den latein. Wortlaut siehe auch in Nr. 10 des Vereinsorgans: „Flieg. Blätter für kathol. 

^) Kommentare zu diesem Erlasse nimmt die Red. der Mus, «. gerne entgegen, teils um Dunkel- 
heiten zu beleuchten, teils um die eindringlichen Mahnungen und Weisungen der fUrsterzbischöfl. Stelle 
sachlich nach Kr&ften zu unterstützen. 



Kirchenmufidk") und fügt die Bemerkungen des ßedakteurs der „Christlichen Akademie" hei, welcher 
stets in dieser Frage den korrekten Standpunkt eingenommen und verteidiget hat. Das Dekret der 
hl. Kiten-Kongregation lautet: 

„Es wurde der hl. Ritus -Kongregation berichtet, dass in der Diözese von Plozk und andern 
Diözesen Polens ein Gebrauch bestehe, womach in Ämtern, die ohne den Dienst eines Diakons und 
Hubdiakons gesungen werden, die Orgelspieler, die zugleich als Sänger ftingieren, dem Zelebranten 
bloss lateinisch respondieren, als etwa „Amen — Et cum spiritu tuo"y und unter Unterlassung anderer 
Gesänge, wie des Introitus, Kyrie , während der übrigen Zeit des Amtes verschiedene andächtige, 
aber nicht immer der Messe entsprechende Gesänge m der Volkssprache mit Orgelspiel singen. 
Deshalb wurde bei der lü. Kongregation angefragt: 

1. Ob die geschilderte Übung bezüglich der Gesänge gebilligt oder wenigstens geduldet 
werden könne? 

2. Ob in den ohne Diener höherer Weihen gesungenen Mess - Ämtern Orgelspieler und Chor 
immer alle Teile aus dem Gh'oduale Romanum im Gesang oder wenigstens in vernehmlicher Reci- 
tation bei Orgelspiel ausführen müssen? 

Dieselbe hl. Kongregation hat auf Bericht des Sekretärs, auch nach Einholung des Gutachtens 
einer liturgischen Kommission, und nach Erwägung aller Umstände für gut befunden zu antworten : 

1. Es stehen die Dekrete entgegen, besonders das vom 31. Januar 1896 in der Anfrage aus 
Bisarchio. 

^. iia« 

Und so wurde geantwortet am 25. Juni 1898." 

„Wichtig ist in dieser Antwort besonders der zweite Punkt. Der erste Punkt mit seiner 
Antwort hätte allenfalls neue Gelegenheit für juristische Einwendungen geboten. Die Antwort auf 
den 2. Punkt sagt ganz klar, dass der Chor (bestehe er auch nur aus dem Orgelspieler, der zn- 
ffleich singt) bei einem gesungenen Mess-Amte ohne Diakon und Subdiakon gerade so an alle Teile, 
die das Uraduah Bomanum für die M. solemnis vorschreibt, gebunden sei, wie im Hochamt mit 
Ministranten höherer Weihen. Damit ist zugleich das Oraducde Bern, als verbindliche Norm für 
alle gesungenen Mess-Ämter erklärt. Die Antwort der Ritus -Kongregation ist nicht eine einfache; 
sie ist mit einer gewissen Feierlichkeit gegeben, denn es wurde noch eigens für sie ein Gutachten 
von einer liturgischen Kommission eingeholt. Liturgisch -rechtlich ist nun endlich die Sache über 
allen Zweifel erhoben worden. Das legt nun wolil endlich auch der Praxis eine Pflicht auf, näm- 
lich die, sich mit grösserm Ernste anzustrengen, um die Durchfühning des nun zweifellosen Ge- 
setzes in absehbarer und möglichst naher Zeit möglich zu machen.'^ 



Neu und früher erschienene Kirchenkompositionen. 

Nach längerer Unterbrechung nimmt die Red. der Mus. s. ihre Referate über ein- 
gesendete Rezensionsexemplare wieder auf. Eine allgemeine Bemerkung muss sie 
voranstellen, um eine und dieselbe Unvollkommenheit der meisten Kompositionen zu kenn- 
zeichnen, nämlich die willktirliche , nachlässige, ungenaue oder geradezu fehlerhafte 
Interpunktion der liturgischen Textworte. Im Missale und im Brevier ist von Seite 
der kirchlichen Obrigkeit schon längst in den typischen Ausgaben die Anwendung der 
Unterscheidungszeichen normiert und angegeben; dieselbe ist auch in den offiziellen 
Choralbüchern ( Äntiphonarium und Qraduale oder Auszüge derselben) aufs genaueste 
durchgeführt. 

Wenn irgend jemand einen Brief schreibt oder einen Aufsatz in der Zeitung 
drucken lässt, so wird er es sicher nicht versäumen, die grösseren und kleineren Inter- 
punktionszeichen nach dem Sinn der Sätze und nach den grammatikalischen Kegeln 
anzubringen. Wer aber liturgische Texte in Musik setzt, hat noch mehr Ursache, 
diesem Punkte Beachtung zu schenken, da Melodie- und Satzbildung, Imitation und 
Phrasierung der musikalischen Perioden auf das innigste mit der £iterpunktion zu- 
sammenhängen. Sollte der Komponist bei Schaffung seines Werkes auch diesen wichtigen 
Punkt vor Augen haben, so darf er sich doch die kleine Mühe nicht gereuen lassen, auch 
die Unterscheidungszeichen im Texte richtig und sichtbar anzubringen, nicht bloss in 
der musikalischen Phrase hörbar zu machen. Auf diese Weise bewahrt er sich am 
besten vor der Hast, den liturgischen Text gleichsam wie einen Zwimknäuel abzu- 
wickeln; er wird bei der Deklamation und Kadenzbildung durch den Text und die 
Interpunktion geleitet und trägt dadurch zur Verständlichkeit des Textes, zur Würde 
des Vortrages und zu tieferem Eindruck wesentlich bei. 

Wenn die Red. der Mu^. s, bisher sich begnügt hat, in einer Anmerkung zu 
setzen „T. (Text) genau", so wird sie in Zukunft auch beisetzen: „T. n. I. (Text und 



Interpunktion) genau", um jene Publikationen, welche sich vor andern nach dieser 
Seite auszeichnen, empfehlend zu unterscheiden. Man nenne das nicht „Tüftelei", son- 
dern bedenke, dass die Komponisten mindestens die nämlichen Pflichten haben, als die 
Schriftsteller, welche bekanntlich einen Punkt setzen, wenn der Satz aus ist, und ein 
Komma, wenn ein neues Subjekt erscheint. Wenn übrigens, wie z. B. im Gloria und 
Credo die Interpunktion der liturgischen Bücher an einzelnen Stellen Punkte und Doppel- 
punkte anbringt, an denen auch ein Komma zu genügen scheint, so liegen dafür triftige 
Gründe vor, deren Entwicklung hier zu weit Ähren würde; Priester, Komponist und 
Sänger handeln jedoch nicht nur klug und vernünftig, wenn sie diesen Interpunktionen 
gemäss sprechen, deklamieren und singen, sondern sind auch gehorsam im kleinsten und 
unscheinbarsten. Das kann der Kirchenmusik nur zum Segen sein, wenn sie vor der 
Flüchtigkeit geschützt ist; sie wird an Ernst und Tiefe, Andacht und Eindringlichkeit 
gewinnen. 

Das Requiem von Claud. Casfiollni für 3 Männerstimmen (s. Mus. s. S. 220) ist 
in 3. Auflage erschienen, hat also trotz seiner Einfachheit jenen Beifall gefunden^ den 
gute Kompositionen, schön deklamiert und ausdrucksvoll vorgetragen, verdienen.*) 

26 Offertorien für gemischten Chor von Jos. Desfhermeier vertonen die liturgischen 
Texte der hauptsächlichsten Festtage in würdiger Weise. *) In rhythmischer Beziehung 




entsprechen Stellen, wie: ' ' ' ' ^ ^ * ^ ^ und ähnliche, Bassbewegungen, 

Tu-i, tu - a, ve - ri-tas 
welche auf- oder abwärtssteigend nur die Akkorde brechen, oder in rollenden Achtelnoten 
fortschreiten, nicht den Regeln guter Deklamation. Das Terra tremuit und das In- 
tonuit sucht Worte zu malen und ahmt Trompetenmotive nach. Die 25 Nummern sind 
übrigens anständig, ohne den guten Geschmack direkt zu verletzen; feinere Arbeit und 
geistigen Schwung kann ein guter Dirigent vermehren. 

Den Chören der Frauenklöster und Knabeninstitute hat L Ebner eine ebenso lieb- 
liche als gediegene Messe zu Ehren der hl. Dreieinigkeit Ar 2 Soprane und eine Alt- 
stimme mit Orgelbegl. dargeboten.") Ebner liebt die Synkopen, erzielt mit denselben 
kräftige Rhythmen, markante Züge und vermeidet dadurch süssliche und weichliche 
Melodien und Harmonien, ohne in den Dissonanzen zu schroff und widerhaarig zu 
werden. Die Deklamation wird durch die Imitationen nicht unklar oder verwirrt, viel- 
mehr eindringlicher und verständlicher. Die Motive des Kyrie klingen durch die ganze 
Messe durch und wahren thr die Einlieit trotz aller Manni^altigkeit Die Orgel- 
begleitung ist meisterhaft, ohne Überladung und ohne die Stimmen zu verdecken, und 
von einer gewissen Selbständigkeit. Im Oredo, dem schwierigsten Teile einer jeden 
Messe, sind die gefährlichsten Klippen glücklich vermieden, und die Frische des musi- 
kalischen Satzes erhält, ja steigert sich bis zum Schlüsse. Das et incamatits est, bei 
dem sich ein 2. Alt zugesellt, ist ein reizender 4 stimm. Satz ohne Begleitung. 

Eine Messe für 4 stimm, gemischten Chor komponierte P. Viktor Bder zu Ehren 
der seligsten Jungfrau Maria. ^) Eine äusserst einfache Komposition, deren Motive in 
schöner Ordnung, rhythmischem Flusse, ungezwungener Imitation und massiger Selbst- 

^) Die 1. Auflage erschien im Cäcüienkalender 1880. Die 2. Auflage steht im C.-V.-E. unter 
Nr. 1686 mit den Referaten von A. D. Schenk und P. Fiel. T. und I. genau; m. J. 

') S. Mus, 8, S. 220. T. ziemlich genau. Die Texte sind: Tui sunt coelu Elegerunt ApostolL Reaes 
Tharsis. Diffusa est Veritas mea. Ave Maria (der Text ist weder für den 25. März, noch für den 
8. Dezemher richtig, denn das Sancta Maria etc, gehört nicht zum Offertorium). Terra tremuit Ängdus 
Dnmini descendit, Ascendit Deus, Confirma hoc, Intonuit de codo. Benedictus sit. So/cerdotes Domini, 
Benedic anima mea, Justus ut palma, Constitues eos, Assumpta est Benedicite Dominum, Beata es. 
Domine Deus in simplicUate (nicht simplisitatej, Justorum antmae, Confitehor Domino, In te speravi^ 
Domine, Desiderium antmae, Inveni David, 

') M. in hon. Ss. Trinitatis ad UI voc. aeq. com. Org. op. 44. T. und I. genau; m. J. Regens- 
burg, Pustet Part. 1 jÄ 50 ^, St. k 24 ^. 

^) S. Mus, 8, S. 220. T. u. I. genau; m. J. Das Werk ist dem HH. Abt des Benediktinerklosters 
Metten, Dr. P. Leo Mergel, gewidmet, der nach dem im Juli d. J. erfolgten Tode des, auch in musi- 
kalischer Beziehung, als Schriftsteller und Historiker, hochverdienten Prälaten, Dr. P. Benedikt Braun- 
müller, als Abt erwählt worden ist. 



ständigkeit der Einzustimmen auftreten, kann aach besseren Chören gut empfohlen 
werden. Reiche Abwechslung zwischen Chor und Soli, Angabe der Vortrags- und Atem- 
zeichen sind vom Komponisten eingehend besorgt. Im Creio ist die von Viadana über 
die Melodie des Hymnus Fem', Creator Spirittis gearbeitete Choral weise (aus den 
20 Choralcredo) gewählt. Der Komponist hat die Verse Et in unum, Et incamatus, 
Simtd adoratur, und Et vitam venturi in 4 stimmigen mensurierten Sätzen beigegeben ; 
Referent zieht bekanntlich ein ganz im Choral oder im mensurierten Stil gehaltraes 
Credo vor. 

Die Fronleichnamsgesänge von Pet. Griesbaeher bestehen aus 11 Nummern.^) 
Jede Nummer ist mit einem Vorspiel für Blechinstrumente versehen, das auch auf der 
Orgel gespielt werden kann. Die Begleitung stützt meist durch kurze Zwischenspiele 
den Gesangschor. Die Deklamation der Hymnentexte ist eine firische und belebte, fest- 
liche und majestätische. 2) Einige dieser Hymnen wurden bei der feierlichen Fronleich- 
namsprozession d. J. von den hiesigen vereinigten Kirchenchören mit schönem Erfolg 
aufgeführt und dienen bei ähnlichen Anlässen unter freiem Himmel, vorzüglich wenn die 
Blechbläser gebunden zu spielen, d. h. auf ihren Instrumenten zu singen vermögen. 

Zwei Sammelwerke mit je 80 lateinischen Gesängen und Hymnen, und zwar Aula 
cantorum für Männerchor (Op. 24) und Sursum corda (Op. 26) für gemischten Chor, 
hat Fr. Hamma gesammelt und in handlichem Format ediert. Die meisten Nummern 
sind vom Herausgeber, einige derselben wurden älteren populär gewordenen Kirchen- 
gesängen entnommen; dem Inhalte nach sind die beiden Sammlungen, wenige Nummern 
ausgenommen, gleich,^) d. h. Op. 24 ist grösstenteils ein Arrangement von Op. 25, 
oder umgekehrt. Siehe Mus, s. 220. Die Kompositionen sind einfach, leicht, für 
schwächere Chöre berechnet und können meistenteils auch beim liturgischen Gottes- 
dienste gebraucht werden. 

Ein Te Deum von Lid. Hokiii (T. und I. genau; s. Mus, s, S. 220) ist aus Ver- 
anlassung des 50 jährigen österreichischen Kaiseijubiläums komponiert worden und 
macht einen äusserst imposanten Eindruck, trotz der bescheidenen Mittel, die der 
Komponist gewählt hat. Die 4 gemischten Stimmen und die Orgelbegleitung sind 
korrekt und schön behandelt, das ganze Werk ist aus einem Gusse, sehr feierlich 
und würdig. Fortsetzung folgt in Nr. 22.) 

Eirchenmusikalisohe Aufführungen und Berichte. 

Über den Gesang in den katholischen Kirchen Russlauds. Die Miisica sacp-a macht 
ihre Leser mit den Leistungen mid Fortschritten im Kirchengesange in und ausser Deutschland 
bekannt; es wird also nicht ohne Interesse sein, einiges über den Gesang in den katholischen 
Kirchen Rnsslands mitzuteilen. Dieser war in der letzten Zeit gänzlich m Verfall gekommen. 
Wenn das Volk mit seinem Gesänge in der Nationalsprache keinen Anteil am Gottesdienste nahm 
(was gewöhnlich auf den Dörfern der Fall war), so diente die Kirche als Ort für die Auszeichnung 
einzelner Stimmen. Einerseits die Volkslieder, und andererseits Maniuszko, Kurpiriski (polnische 
Komponisten, deren Musik, obgleich schön, eigentlich doch nichts gemeinsames hat mit dem Texte 
der heiligen »chrift und mit dem Kirchengesange im allgemeinen), Mozart, Gounod, Donizetti u. s. w. 



') S. Mus. 9. S. 220. T. genau, mit Ausnahme folgender Fehler im Text: S. 9 quia (statt gnü), 
S. 10, 3. Str. subatantitie, S. 14, 2. u. 3. Syst. filios, S. 15 in den 4 Stimmen dimittens statt dimisitj 
S. 16, 2. Syst. indulgentia, 3. Syst. innocens uud tuique, S. 18 Äeteme, S. 19, 2. Syst., 6. Str. et corda 
«ur«ttm (statt noatra). Die Texte sind: Fange lingua mit den 6 Strophen. sacrum convivium, Sacrü 
solemniis. Da pacem. Ego sum panis. Verbum supemtim, Adjuva no8, quam suavia est Salutis 
humanae. 8<üutaris hostia. Aeteme rex und die Kesponsorien mit den Versikeln bei den 4 Altären. 

*) An Stichfehlem im Notensatz korrigiere man S. 6, 1. Takt, /f, c, b im Tenor (statt d, b, c). 

5. 10, 7. Takt, vorletztes Viertel f, a (statt g). S. 11, drittletzter Takt bei Amen, Bass b, c, d (statt 

6, b, d), S. 14, vorletzte Zeile, 1. Takt, 3. Viertel es statt d. S. 15, drittletzte Zeile, 1. Takt, Tenor 
d, es, f (statt /, es, es), S. 18, 2. Zeile, letzter Takt im Bass des, as (statt c). 

•) Nr. 1 — 21 bringt lat. Gesänge zu Ehren des allerheiligsten Altarssakramentes , Nr. 22 — 49 be- 
handelt die kirchliche Festzeit vom Advent bis Fronleichnam, Nr. 50—62 sind Hymnen und Antiphonen 
zur allerseligstcn Jungfrau, Nr. 63 — 74 bilden meist Offertorientexte an Heiligcnfesten, zum Schluss sind 
Veni sancte Spiritus, Da pacem, Sacerdos ei Pontifex etc. beigefügt. T. u. I. genau; auch die Accent* 
Silben sind angegeben. 



--«3 mit eiH 

Das war das fiepertoir des Gesanges in der Kirche. Die berühmteu polnischen Komponisten der 
klassischen Epoche aber, wie Szadek. Zielenski, Felsztyiiski, Lwowczyk, Szamotnlski. Gorczycki, 
deren Werke volle Anerkennung verdienen, waren in ihrer Heimat seit langem gänzlich in Ver- 
gessenheit geraten. Vom liturgischen Gesanse wnsste man bis zur letzten Zeit wenig oder ffar 
nichts. Erst seit dem Anfkommen der nun drei Jahre erscheinenden Zeitschrift „Spiew Kosciemy 
(der Kirchengesang)" beginnt eine neue Bewegung und ein Bekanntwerden mit aem Geiste der 
Reform. Bis dahin waren nur einzelne und seltene Versuche gemacht worden; jetzt beginnt in 
vielen Kirchen der echte Gesang und einige polnische Bischöfe, aber lange nicht alle, haben schon 
ihre Verordnungen in Betreff desselben erlassen; doch ist im allgemeinen noch nicht viel erreicht. 
Der Grund ist der, dass diese Reform sehr viele Gegner unter der Geistlichkeit gefunden hat. Der 
W^iderstand erklärt sich teils durch den niedrigen Bildungsgrad massgebender Personen, teils 
durch den Umstand, dass man bei uns infolge verschiedener historischer Verhältnisse immer die 
nationalen Interessen höher stellt, als die der KirchejUnd viele Leute haben mehr Verständnis für 
eine nationale, als für eine allgemeine Kirche. Hierzu eine kleine Illustration der hier be- 
stehenden Verhältnisse. In Zarskoje Selo bei St. Petersburg, einer der Residenzen, in welcher nicht 
nur der kaiserliche Hof sich aufhält, sondern auch Vertreter der ausländischen Diplomatie nicht 
selten zeitweilig wohnen, existiert eine katholische Kirche, vom Kaiser Alexander I. gebaut und 
im Jahre 1826 eingeweiht. Die Mitglieder der Gemeinde gehören zu verschiedenen Nationalitäten; 
es gibt darin Polen, Czechen^ Lithauer, Deutsche, Franzosen und andere. Vor anderthalb Jahren 
bestand hier ein Chor, der sich die Aufgabe stellte, den liturgischen Gesang einzuführen und mit 
dem weltlichen Gresange in der Kirche aufzuräumen. Zum ersten Male wurde hier der römische 
(Jhoral gesungen, zum ersten Male wurden hier die Kompositionen von Palestrina, Haller, Mitterer, 
Stehle, Witt, Koenen, Kothe, Surzynski und anderer aufgeführt Der Chor bildete eine organisierte 
Institution und bestand aus Kindern armer Eltern, welche dafür eine kleine Vergütung empfingen, 
aus Liebhabern und aus einigen bezahlten Sängern. Die Kosten trug eine Gesellschaft von 25 Ge* 
meindegliedem. Hervorragende Programme dieses Chores kündigte mehrmals die polnische Zeit- 
schrift „Spiew Koscielny" an. Die Fortschritte des Chores wurden immer bemerkbarer, die Haupt- 
sache dabei aber war, dass der Gesang rein kirchlich war, und dass alle Teile des Gottesdienstes 
ansgefnhrt wurden, insoweit die Genehmigung des Pfarrers dazu erfolg[te. Aber das Eingreifen des 
Priesters beschränkte die Thätigkeit des Chores auf jedmögliche Weise. So wurde es z. B. ver- 
boten das Kyrie, das ganze Oredo und die wechselnden Teile der Messe zu singen; ebenfalls wurden 
die Antiphonen und die Hymnen in der Vesper nicht gestattet Endlich wurde der Chor vom 
Priester ganz aufgelöst, weil derselbe sich erlaubt hatte den Introitua, das Qradttale und das ganze 
Oredo (alles im Choral) am Himmelfahrtstage zu singen. Der Pfarrer erklärte, dass er den Chor 
auflöse, weil er auf aas Ende des Qraduale (2 Minuten) und des Oredo (4 Minuten) warten müsse. 
Der Gesang, welcher, nach seinem eigenem Ausspruche, von der Kirche niemals verordnet worden 
sei (?!), erscheine ihm überflüssig, und das Orgelspiel vollkommen genügend: nur für den Volks* 
gesan^ könnte man eine Ausnahme machen! .... Zu unserem lebhaften Bedauern steht dieses 
neispiel nicht vereinzelt da! — Welche Folgen kann ein solches Verhalten zum heiligen Kirchen- 

fesang mit sich bringen? Führt es nicht zum Emporkeimen einer Nationalkirche, deren Gründung 
ie Feinde der katholischen Kirche erstreben? So hat z. B. die russische Petersburger Zeitung 
,<Nowoje Wremia** schon mehrere Aufsätze in ihren Spalten erscheinen lassen, welche einen für 
Kussland hödist gewünschten Abfall der katholischen Earche von Eom und die Bildung einer 
polnischen Kirche prophezeien. Die Folgen des Mangels an Verständnis für die Liturgie und die 
Gewohnheit an den Gesang in nationaler Sprache während des Gottesdienstes haben schon ihre 
traurigen Resultate gezeigt Auswanderer ^us Posen haben nicht gesäumt, eine Nationalkirche in 
Amerika zu Runden, da sie in den katholischen Kirchen Amerikas die polnischen Lieder während 
der Messe nicht hörten, an welche sie in ihrer Heimat gewöhnt waren. — Die Frage um den 
Kirchengesang wurde sogar hier in der Presse berührt. Als Ausdruck zweier verschiedener 
Meinungen erschienen zwei Zeitschriften: «Spiew Koscielny (der Kirchengesang)", der den liturgi- 
schen Gesang befürwortete, mid „Przeglaa Katolicki (die katholische Rundschan* , welche für den 
Gesang in der polnischen Sprache eintrat Der Streit entbrannte so heftig, dass Spiew Koscielny 
der letzteren Zeitschrift die Benennung „katholisch" entzog. Ein Resultat dieses Kampfes war die 
Anfrage des Plozk'er Konsistoriums in Rom. ob der polniscne Gesang während des einfachen Amtes 
(Missa cantata) gestattet werden könne. Darauf kam, wie es zu erwarten war, die Antwort der 
8. Riten-Congregation vom 25. Juni, dass das einfache Amt alle Privilegien der feierlichen Messe 
besitze, und deshalb der Gesang kein anderer, als der lateinische sein könne. 

Wie es aber auch sein möge, der Kirchengesang macht bei uns Fortschritte, und vielleicht 
kehren wir einst mutatis mutandis, zu den Zeiten zurück, wo man bei uns Gott zu preisen verstand. 
Gegenwärtig können wir folgende katholische Chöre in Russland nennen. In Warschau, dem Mittel- 
punkt des pohlischen Katholizismus, existiert nur ein Kirchenchor im vollen Sinne des Wortes. Das 
ist der Clhor an der heil. Antonius -Kirche, der nur aus Knaben und Männern besteht. Im Dome 
singt man sehr schön unter Leitung des Herrn Maszyiiski, obgleich der Chor sich nicht immer streng 
an die Vorsdiriften der Kirche hält, und der Gesang manchmal einen theatralischen Eindruck macht. 
Übrigens hat man schon viel ^ethan, indem man die Instrumentalmusik und den Sologesang be- 
seitigt- hat. In den anderen Kirchen Warschaus singt man entweder in polnischer Sprache, oder 
ordnet Konzerte an, manchmal macht man leider nur Versuche, den Kirchengesang einzuführen. — 
Ein sehr tüchtiger und wirklich im streng kirchlichen Sinne thätiger Männer- Chor existiert in 
Czenstochowa, wohin alljährlich Millionen von Pilgern wallen, um das berühmte wunderthätige 



-ß »98 Gl- 




der besuchtesten und einen internationalen Charakter tragenden Kirche, singen Opernsänger unter 
der Leitung des Herrn Sasnowski. Der Gesang ist unzweifelhaft sehr schön; aber es würde zu 
wünschen sein, dass man dort auch des Chorals nicht vergesse! Die wechselnden Teile der Messe 
werden sehr selten ausgeführt. In der früheren Kirche des Maltheser-Ordens, einem Sammelpunkte 
der Aristokratie, ist nur der weltliche Gesang gestattet. Auch gibt es noch in Peters.burg die 

Solnische Stanislaus- Kirche, wo jetzt der Kirchengesang eingeführt wird und wohin. man als 
Organisten einen früheren Schüler der Eegensburger-Schule eingeladen hat. Um den Kirchengesang 
in der geistlichen Akademie zu Petersburg ist es sehr gut bestellt unter der Leitung des Herrn 
Professor Dr. Pranajtis. Auch im Petersburger geistlichen Seminar wird der Gesang sehr kultiviert; 
die Kleriker singen manchmal im Dome unter der Leitung des Herrn Professor Losiüski. Von 
anderen Seminanen ißt das in Kowno in dieser Beziehung am hervorragendsten, wo Herr Novialis, 
durch seine Kompositionen im Auslande bekannt, Chordiiigent ist. Auch müssen wir noch der 
kirchlichen Chöre in Wloclawek und Plozk gedenken ^ im ersteren zeichnet sich Herr Kanonikus 
Moczynski, im letzteren Herr Priester Gruberski aus ; sie sind beide Schüler aus Re^ensburg. Auch 
in der Saratow'schen Diözese zählt man einige gute Chöre. — Die zweiwöchentlichen Kurse für 
Organisten wurden .vor 3 Jahren in Warschau eröffnet. In früheren Jahren leitete dieselben der 
Pnester Kowalski, Redakteur der oben erwähnten Zeitschrift ,,Spiew Koscielny", in diesem Jahre 
der Priester Gruberski. Ausserdem hat Herr Kowalski bei sich auf dem Lande, in Samowo, wo er 
Probst ist, zweimonatliche Kurse veranstaltet. — Man sieht, etwas ist schon gethan, aber vielem 
bleibt noch zu thun übrig. In jedem Falle ist die Geschichte des Chores in Zarskoje Selo sehr 
belehrend! N. N. 

A Das Programm für die Generalversammlung des mittelschlesischen Bezirks-Cäcilien- Vereins 
am 3. und 4. Oktober zu Altwasser lautete: Kirchliche Vorfeier. Montag den 3. Okt. Bei der 
feierlichen Segensandacht gelangten zur Aufführung: Lauretan. Litanei für 4 st. gem. Chor mit Orgel- 
begltg. von Paul Kindler. Salve Regina, Gregorian. Choral. Tantum et-go für 4 st. gem. Chor mit 
Orgeloe^l. von L. Ebner. Orgelsatz von Girol. Frescobaldi. Improperien für 8 st. Doppelchor von 
Giovanni Pierluigi da Palestrina. Bei der Abendunterhaltung sang man „Cäcilia's Gebet", Kantate 
^r Soli, achtst. gem. Chor mit Klavier-, Harmonium- u. Streichquartettbegl., Dichtung v. Jos. Auer. 
Musik von Emil Nikel, Pfarrer in Marienau und Präses des mittelschlesischen Bezirks - Cäcilien- 
Vereins. Instrumental- Vorträge wurden von der Waldenburger Bergkapelle besorgt. Bei den kirch- 
lichen Auffuhningen am Hauptfesttage (Franziskus von Assisi) hielt Herr Kanonikus Staude ans 
Sprottau, Präses des Breslauer Diözesan-Cäcilien- Vereins, die Predigt; vor derselben wurde Nr. 144 
ans dem Breslauer Diözesan-Gesangbuche: „Beim frühen Morgenlicht", gesungen. Thematisches Vor- 
spiel und thematische Zwischenspiele von P. Piel. (Manusknpt.) Beim Hocnamt gelangte zur Auf- 
fuhrung: Missa secunda für 4 st gem. Chor von Hans Leo Hasler, Introitus Mihi autem und Com- 
munio Fiddis senma wurden aus dem Graduale Romanum gesungen, Grad. Os jusH mit dem f. Fran- 
ciscus pauper wurden rezitiert. Off. Veritaa mea, 5 st. gem. Chor v. M. Haller. Nach dem Hochamt: 
Versett von Karlmann Kolb, Fughette von Nauss, Fughette von Gottlieb Muffat (die 4 Stücke aus 
dem Orgelbuch von Ernst v. Werra), ein Orgelsatz von P. Mich. Hom und Andante von Em. Adler. 
Deutsches Kirchenlied: „Ich will dich lieben, meine Stärke", Nr. 137 des Breslauer Diözesan-Gesaug- 
buches, 4 st. Tonsatz von W. Kothe. Thematisches Vorspiel und thematische Zwischenspiele von 
P. Piel (2), W. Kothe (Manuskript) und Jak. Quadflieg. „Bittgebet zu Maria" für 4 st. gem. Chor 
mit Or^lbegl. von E. Nikel. Kytne aus der 4st. Messe von Pomneo Canniciari. Off. für die 3. Messe 
zu Weihnachten. Vierst. gem. Chor mit Orgelbegl. von Jak. Quadflieg. Jubünte Deo, 48t. gem. 
Chor von Orlando de Lasso. Um IP/, Uhr fand im Saale des Hotel Seifert die Gedächtnisfeier 
an Dr. Karl Proske (geborner Schlesier) statt, bei welcher Herr Lehrer Feigl— Altwasser die Ge- 
dächtnisrede hielt. Das De profundis für 4 Älännerstimmen von Dr. K. Proske bildete den würdig 
ernsten Abschluss. 



Offene Korrespondenzen. 

Photographie mit curricul. vitae sendete ein: E. G. in P. Diejenigen Herrn, welche die hiesige 
Kirchenmusikschule in den Jahren 1875—1882 inclus. besucht haben, sind gebeten, im Laufe des Novembers 
ausser Photographie und cwric, vitae auch die Kompositionen oder schriftstellerischen Arbeiten (Artikel, 
Broschüren, Bttchcr) bibliographisch genau mitzuteilen, welche sie bis zu diesem Tage^ dem Drucke über- 
geben haben. — 

Bausteine für die Cäcillenklrche. Übertrag aus S. 220: 770 M 65 ^. P. Seh. in L. lOlJi, H. M. 
in D. 1000 M = 1780 M %^ ^. Vergelt's Gottl — Vielleicht nehmen auswärtige Cäcilienvereine am 
22. Nov., dem Feste der hL Cäcilia, Veranlassung, zum Besten des KirchenbaufondsTMitglieder zu werben? 
20 .^ monatlich (jährlich 2 ^ 40 ^) sind als Beitrag statu tenmässig festgesetzt. Grössere jährliche 
oder einmalige Gaben nimmt das Kirehenbau-Komit6 (anerkannter Verein) jederzeit dankend ent- 
gegen; siehe Inserat. 



Druck und Verlag von Friedrich Pustet in Regensbnrg, Gesandtenstrasse. 

Nebst Beilasre Nr. 18. 



1898. 



Boppelnammei'. 

Regensburg, am 15. Nov. u. 1. Dez. 1898. 



N'2?-22&23. 



MUSICA SACRA. 

Gegründet von Dr. Franz Xaver Witt (f 1868). 

Halbmonatsclirift für Hebung und Fdrdenmg der kathol. Kirchenmasik. 

Herausgegeben von Dr. Franz Xaver Haberl, Direktor der Kirchenmusikschule in Regensburg. 

Nene Folge X., als Fortsetzung XXXI. Jahrgang. Mit 12 Mnsikbeilagen. 



Die „iftaie^ taera" wird un 1. und 15. Jeden Monats aasfir^Reben. Jede der 24 Nummern nmfasst 12 Seiten Text. Die 12 Muaik- 
beilagen (48 Seiten) worden In den Kammern 6, 7 und 8 versendet. Der Abonnementpreis des Jah^angs beträgt S Mark; die 
Beatellong kann bei ieder Postanstalt oder Bncbbandlnng erfolgen. — Bei der Ueicbspost mit 20 Pf. Aufschlag. Bei franko Zusendung 

unter Streifband in Dentsobland und Österreich-Ungarn 4 Mk. ~ ins Ausland 4 Mk. 80 Pf. 

lahAltsfiberiieht: Neu und früher erschienene Kirchonkompositionen: Will. Byrd , Joh. Conze, L. Ebner, 
J. Oruber, Mich. Haller, A. Lipp, Fr. Nekcs, Job. Plag, G. Rathgeber, Jos. Rheinberger, P. Schmitz, J. Singenlicrper, E. Stehle, 
G. Zoller. — Kirchenmosikalisohe Aufführungen und Berichte aus: AltWBHNer. Cilli, St. Michael (Eppnn), vom Pilger- 
zug nach Jerusalem, Mainburg, St. Polten (Herzogen bürg), Wien (4). — Organ aria: Ad. Gessner, M. Hörn, W. Kothc, R. Palme, 
P. Piel, J. Hchildkneoht, A. Schwarz. — „Grundstimmung der Kirchenmusik." (Zum Andenken an den 10. Jahrestag vom 
Tode Dr. Fr. Wltt's.) —Vom Bücher- und Musikalienmarkte: Decreta S. R. C, J. DflrmUller, A. Egler, M. Geliele (2 Kalender), 
P. GrieHbacher, Musikkalendor von M. Hess, R. Pichler', Dr. H. Riemann, P. Theresius, A. Wiltbergcr. — Offene Korrespondenz. 



Neu und früher erschienene Kirchenkompositionen. 

Ein klangvolles und schön gearbeitetes Motett Justorum animae für 5 gemischte 
Stimmen von WilUam Byrd, dem Palestrina der Engländer, publizierte W. Barclay Squire 
in modemer Partitur auf fünf Systemen (2 S., A. und T. im Violinschi, und B.) mit 
Vortragszeichen und einem Elavierauszug. ^) Beim liturgischen Gebrauch als Offertorium 
von Allerheiligen u. s. w., muss das Wort mortis in malitiae abgeändert werden durch 
leicht ausführbare Verkleinerung der Notenwerte z. B. 

statt ~~ 





tor - m4n-tmn ma - li - ti 



8B 



tor - m6n - tmn 



mor 



tis. 



Wegen der hohen Lage des Tenor ist eine Transposition um eine Sekunde tiefer anzu- 
raten. Das Motett ist 1607 komponiert, Byrd f 1623. 

Die Messen fär Männerstimmen im polyphonen Stil sind ausserordentlich selten, 
daher ist die Missa solemnis super ,,801, Ja, mi, re, ui" in hon. S. Nicolai von Job. Conze 
mit Freude zu begrässen*) und sollte von den Chören in Lehrer- und Priester- 
seminarien sogleich in Angriff genommen werden. Der II. Bass beginnt feierlich ernst 
in B-dur mit dem Motiv : f, es, d, c, b, die Imitationen sind ungezwungen, die einzelnen 
Stimmen durchaus selbständig und sehr melodiös gehalten, die Textunterlage ist muster- 
haft, die Einfügung der Atem- und Vortragszeichen wohl überlegt, Wechsel, beziehungs- 
weise Ruhe der einzelnen Stimmen durch den polyphonen Stil von selbst gegeben. Diese 
aufmunternden Worte mögen nicht nur den talentvollen und gut geschulten Komponisten 
anspornen, auf dem betretenen Wege fortzuwandeln zu immer höheren Zielen, sondern 
auch unsere besseren Männerchöre anregen, dem liedertafeligen harmonischen Kling- 
klang endgültig zu entsagen und nicht bloss gute Männermessen mit stützender, 
helfender, farbenspendender Orgelbegleitung, sondern besonders Arbeiten wie das Op. 6 

') Nr. 614 aus der Oktavausgabe einzelner Antheni's, die bei Novelle & Comp, in London er- 
Bcbeinen. Preis 3 d. circa = 30 /^. Diese Sammlung ftkr die anglikanische Liturgie, deren lateinischen 
Texten auch der englische zum Vortrag beim Gottesdienste unterlegt ist, ruft den Gedanken warb, ob 
eine ähnliche Kollektion klassischer Vokalwerke, besonders Offert orien, zum Gebrauche beim liturgischen 
kathol. Gottesdienste als Einzelpartituren ohne Stimmen nicht auch in DeutFchland Verleger finden 
könnte. Wir möchten aber ftr die entstehenden Verlegenheiten nicht verantwoitlich gemacht werden! 

') T. und I. genau, auch die Accente. Paderborn, Junfero:rnn (A. Pape). Part. 2 Mt St. k 36 /^;. 



•43 MO Gh 

von Conze ihren Programmen einzuverleiben. Das Benedidus wird durch Einschaltang 
von Bariton fiinfstimmig. — 

Eine zweistimmige Messe (S. und A.) mit Begleitung der Oif^el yon L Ebier zu 
Ehren der hl. Cäcilia ^ zeiclinet sich aus durch schöne Cantilene, ausdrucksvolle Textes- 
deklamation, ungezwungene Imitation, treffliche Orgelb^leitung und bequeme Stimmen- 
lage. Auch zwei Männerstimmen können die schöne Komposition mit guter Wirkung 
singen, wenn der Organist mit Geschick zu registrieren versteht; für Knaben-, Mädchen- 
odef Frauenchöre jedoch kßngt dieses Op. 45 besonders lieblich und feierlich. 

2 Asperges, 1 Vidi aquam, und 1 Veni sancte Spirittis schrieb Jos. flniber fUr 
2—4 Singst, mit Orgel als Op. 109.^) Die oft b^ötigten Gesänge sind ausseist ein- 
fach und kurz gehalten, ungemein leicht und anspruchslos. 

Von der Missa IIL, welche Hieb. laUer für 2 gleiche Stimmen mit Orgelbegleitung 
vor 20 Jahren als Op. VII zum erstenmal herausgab, ist bereits die 16. Auflage not- 
wendig geworden.') Siehe auch Mus. s. 1897 S. 4 und 1898 S. 14. 

Die 4 Lieferungen des Op. 64 von ADban Uff enthalten öfters benötigte liturgische 
und ausserliturgische latein. Texte in sehr leichter Ausföhrbarkeit, zunächst fär S., A. 
m. 0., T. und B. ad lib.^) Die 22 Nummern bieten gut sangbare, bescheidene und auch 
für die schwächsten C!höre brauchbare Gesänge. 

Fr. lekes hat nun auch das 6 stimm. Motett crux ave, über dessen Motiven er 
die gleichnamige 6 stimm. Messe bearbeitet hat, die in JMus. s. 1897 S. 236 rühmend 
hervorgehoben worden ist, der Öftentlichkeit übergeben. (T. und I. genau; mit J. 
Siehe Mw. s. S. 220). Dasselbe ist ursprünglich ohne Begleitung gedacht. Da jedoch 
diese Strophe aus dem Hymnus Vexüla regis bei Einweihung von Missionskreuzen, 
Kreuzwegstationen u. s. w. öfters auch unter freiem Himmel gebraucht werden wird, so 
ist eine Besetzung von 13 Instrumenten ad IIb. • beigegeben. ^) 

Der heil. Cäcilia zu Ehren komponiert Job. Pias eine recht gediegene und für 
viele Chöre sehr praktische Messe für 1 Einderst. und 3 Männerst ohne Begleitung. ^ 
Der Mezzosopran bewegt sich in der Tonart Äsdur zwischen des und des, der Tenor 
überschreitet sehr selten das f, Bar. und Bass liegen bequem. Beicher Stimmenwechsel 
bietet Buhepunkte, fördert Textverständnis und Knappheit Beferent kann nur an den 
Unisonistellen, z. B. Domine Deus, qui sedes, und öfters im Credo, weniger Gefallen 
finden, sowie an dem rollenden Bassgang bei nobis vor dem qui toUis des Oloria. 
Diese Dinge stören den reinen Vokalsatz und die Einheit des Stiles. Die Imitationen 
der sangreichen Motive sind gewählt und trefiUcL 

Die Messe Stabat mater für gem. 4 stimm. Chor von fl. Rafbgeber ist als m. Toni 
bezeichnet. Wer im IH Ton schreiben will, muss sich an d^e Gesetze halten, welche 
im 16. Jalirh. fttr die phrygische Tonart — nicht bloss ftir die Schlusskadenzen — 
noch in Praxis waren! Die imitatorische Arbeit ist mit Geschick gefertigt, in der 
rhjrthmischen Behandlung aber stossen die falschen Wortaccente bei agimus, Domine 

Missa in hon. S. Caeciliae. Op. 46. Begensburg, J. G. Boessenecker (A. Stender). T. n. 1 
genau; m. J. Part 1 j«( 20 ^, St & 30 ^. 

*) Das 1. Asperges ist 4 stimm., T. una B. jedoch sind ad Hb., das 2. ist 1 stimm, bis zum 4 stimm. 
Qhria PaJtri, Vidi aquam kann 2-, 3^ oder 4 stimm, gesungen werden. Die Ant. zum hl. Oeist ist für gern! 
4 stimm. Chor ohne Begleitung. Begensburg, J. G. Boessenecker (A. Stender). Part. 1 JH, St ä 20 ^. 
T. genau; m. J. 

■) C.-V.-K. Nr. 312. T. u. I. genau, m. J. Opus VUa. Begensburg, Fr. Pustet Part. 1 .«, 
2 St. & 20 /^. Das 1. Agnus kann repetiert oder rezitiert werden, das U. mit diona nobis hat als III. 
zu gelten. 

^) S. Mus» 8. S. 220. T. u. I. lassen zu wünschen übrig. Man korrigiere z. B. in 1. Lieferung 
Nr. 1 den Trennungstrich zwischen Beple und iuorum, in Liet 2, Nummer 3 verbinde man die Worte 
inquinatumy invdutum und Ugimine zu je einem Worte, u. s. w. 

*) 6 Blechinstrumente geben die Harmonie der Singstimmen, 1 Oboe, 3 Klarinetten, Fagott und 
2 Posaunen verstärken die Gesamtwirkung, ein Chor von mindestens 60 ausgiebigen Stimmen ist vor- 
ausgesetzt. Beim Vortrag in der Kirche und ohne Begleitung werden schon 20—30 Sänger genügen, 
um die Schönheiten des polyphonen und doch einfachen Motettes zu voUer Geltung zu bringen. 

*) Mu8. 8. S. 220. T. u. I. genau. 



-«3 Ml £ih 

• 

im Oloria, die Leerheit bei den 2 stimm. Sätzen genitvm, ad deocteram, et vivificantem 
u. 8. w. im Oredo und ähnliche Formelstellen. Wer die hohen Lagen des Sopran nnd 
Tenor nicht zn scheuen hat, wird die abwechslungsreiche, mit grosser Verve und hohem 
Pathos geschriebene Messe mit schöner Wirkung und gutem Effekt zur Auffährung 
bringen können. 

Opus 190 von Jos. Rhelnberger ist eine Messe für 4 stimm. Männerchor mit 
Orgelbegl., ^) welche als modernes Werk hohe Beachtung verdient und den erfreulichen 
Beweis liefert, dass der angesehene Meister den Forderungen des liturgischen Wortes 
genägen konnte, ohne dass der musikalische Gedanke Schaden nahm. 

Jede Stimme singt in sanft und weich geschwungenen Linien selbständig, chro- 
matische Fortschreitungen sind massig, rein rhythmische Accente stören in keiner Weise 
die Teztesdeklamation. Was noch vervollkommnet werden konnte, um den Eindruck 
abzuschwächen, als ob der Komponist die Texte des Oloria und Credo mit einer 
gewissen Ängstlichkeit vor Ermüdung der Zuhörer oder wegen Ungeduld eines Gele- 
branten in rascher Aufeinanderfolge der Sätze behandelt habe, sind die Kadenzen und 
Verzögerungen der musikalischen Phrase, wie sie durch die Interpunktion der litur- 
gischen Bücher und durch ein meditierendes Sprechen der heiligen Worte von selbst 
sich ergeben. Dadurch hätten die Sätze von Laudamtis bis gloriam tuam mehr Breite 
gewonnen, und der Abschluss wäre feierlicher geworden; ähnlich im letzten Credo- 
satz von Et in spiritum angefangen. Es ist jedoch Aufgabe des Dirigenten, durch 
Tempomodiflkationen, die ihm der feierlich ernste Text nnd die würdige Deklamation nahe 
legen, gegen ein unwürdiges Hasten ..und Jagen, als ob mehr Menschen zur Kirchenthüre 
hinausdrängen wollten, als an der Öffiiung Platz haben, mit aller Energie anzukämpfen. 
Mit besonderer Meisterschaft ist die selbständige Orgelbegleitung ausgearbeitet; das 
Pedal ist mit einer eigenen 3. Notenzeile bedacht. Die Messe ist für gut geschulte 
Männerchöre mit feinem Stimmenmaterial eine treffliebe Gabe des in modernen Formen 
fühlenden, mit Andacht und Hingebung für den katholischen Gottesdienst und den 
hl. Text erfüllten Meisters. Beim Benediäus wird eine kleine Kürzung vor dem 
Osanna nötig sein, um den Priester nicht über Gebühr aufzuhalten; Kyrie und Agnus 
gewähren wenig Zeit, um den Introitus und die Communio vorschriftsmässig zu. singen. 

P. Sehmltz schrieb eine „leichte Messe^' ohne Credo (Op. 7) für einen 4 st. Männer- 
chor,*) welche auch schwächeren Chören keinerlei Schwierigkeiten bietet. Etwas befrem- 
dend sind die einstimmigen Stellen : gratias, Domine fili unigenite und Qui sedes im Oloria, 
welche ohne Begleitung oder folgende imitatorische Durchführung sehr „verödet" 
dastehen; auch der Rhythmus der 4 Stimmen bei 

j I J J_ ist verbesserungsfähig. Der Umfang für die einzelnen 

_^^, Stimmen ist ein äusserst massiger ; fie bescheidene Messe 

glo - ri - fi - ca - mos empfehlenswert. 

Von der Aloysiusmesse J. Slngeiiberger's ist bereits die 6. Auflage notwendig 
geworden. Im C.-V.-K. referierten B. Mettenleiter und J. N. Ahle über die 4. Aufl., 
und letzterer bemerkt, dass auf dem Titelblatt die Angabe fehle, dass die Messe 3 stimm, 
sei (für 2 Oberst, und 1 Bass). Leider wurde auch in der 6. Aufl. diese Unterlassung 
nicht nachgeholt.') Die schwächsten Chöre werden um diese einfachste Messe dankbar 
sein, wenn sie die Mahnung des Komponisten befolgen: „Man vermeide alles Schreien 
und gedankenlose Herableiem, trachte vielmehr singend zu beten !*^ 

Die Preismesse von Bd. Stehle über Salve Begina liegt in neunter, unver- 
änderter Auflage vor (s. Mus. s. S. 220, T. genau; m. J.), obwohl auf S. 3 die Angabe 
8. Auflage stehen geblieben ist. Im C.-V.-K. steht die 2. Aufl. von 1875 unter Nr. 272. 
Die Notizen des Vorwortes über Registrierung dürfen nicht übersehen werden. 

') Leipzig, Otto Forberg. Part. 4 j« 75 ^, St. k 50 ^. T. genau; m. J. 

') In hon. S. Cordis Jesu. Mus. e. 220. T. genau. 

') Die Angabe in Mus. 8. S. 228, dass die Messe für 3 gleiche Stimmen sei, ist also unrichtig. 
Im Vorwort liest man, dass die Orgel nur obligat ist, wenn Alto — Solo — oder Tutti vorgeschrieben 
ist. T. genau, mit J. ^ 




H3 !>3t &- 

Die 16 Fange lingtia für 4 stimm. Männerchor von fl. ZoUer sind bei dem grossen 
Bedarf dieses eucharistischen Hymnus in Elerikalseminarien und auf Xircheuchören eine 
äusserst dankenswerte Gabe.^) Sie sind würdig, feierlich, nicht schwer und wirkungs- 
voll. Zwei nicht nummerierte Hymnen Cor Jesu und O salutaris hostia mit je zwei 
Strophen sind ebenfalls gut brauchbar. F.'X. H. 



Eirchenmusikalische Aufführungen und Berichte. 

Altwasser. DieOeneralversammlnngdes mittelschlesischenBezirks-Cäcilien- 
Vereins, deren Programm S. 228 abgedruckt wurde, ist nach den Berichten der „Schieß. Volksztff.** 
aufs beste verlaufen. Bei der Segensandacht brachte der Ghorrektor und Hanptlehrer Herr Scholz- 
Altwasser mit seinem wackeren Sängerchor sämtliche Nummern zu g[utem Vortrag, nur in den 
Improperien konnte mehr Schattierung verwendet werden. Der Organist, Lehrer Feigel, spielte 
mit grosser Sauberkeit den Orgelsatz von Girolamo Frescobaldi. 

Bei der Abendunterhaltung beffiiisste Ortspfarrer Hoffmann nach dem Vortrag von „Cäcilias 
Gebet", das mit stürmischem Beifall aufgenommen wurde , in herzlichster Weise die Versammlung 
im Namen des Vereins und seiner Gemeinde, wotur Herr Pfarrer Nikel als Präses dankt und dem 
Verein die herzlichsten Glück- und Segenswünsche für das weitere Wachsen, Blühen und Gedeihen 
ausspricht. — Herr Erzpriester Kitter-Patschkan, der ehemalige Pfarrer von Altwasser, gab einen 
Rückblick, wie schon unter seinem Regimente die musica aacra m Altwasser gepflegt und schou vor 
25 Jahren an nämlicher Stelle ein Cäcilienfest abgehalten worden ist. Auen in ratschkau is{ er 
seinem alten Vorsatze: „Nur Kirchenmusik nach den kirchlichen Vorschriften*' gelten za lassen, 
treu geblieben und freut sich herzlich, dass 1899 die Diözesan-Cäcilienversammlnng in seiner Pfarr- 

femeinde tagen wird, wohin er alle mit grosser Freude einladet Herr Kanonikus Staude-Sprottau 
ankt als Diözesanpräses für die gastfreundschaftliche Aufnahme und verrät, dass er mit Altwasser 
schon seit 1844 in engster Verbinaung stehe und dabei gefunden habe, dass hier immer grosse Be- 
geisterung für gute Kirchenmusik geherrscht hat. Schliesslich übermittelt Herr Lehrer Feigel-Alt- 
wasser der Versammlung die besten Grüsse des Königl. Musikdirektors und Seminar -Oberlehrers, 
Herrn Wilhelm Kothe aus Habeischwert, der am Erscheinen durch Krankheit verhindert war, und 

gab einen erklärenden Überblick über das Gesamtprogramm und die zur Aufführung kommenden 
Kompositionen. Das Streichquartett der Waldenbnrger Bergkapelle sorgte durch echt klassische 
Musik für wohlthuende Abwechselung, und so gestaltete sich schou der Begrüssungsabend recht 
genussreich und glänzend. 

Dienstag, am Feste des heil. Franziskus von Assisi, war die Haupt fei er. Dieselbe wurde 
durch eine Festpredigt eingeleitet, welche Herr Kanonikus Staude-Sprottau hielt und zwar über 
den Kanzelspruch: „Ohne Glauben ist es unmöglich, Gott zu gefallen^^ In derselben führte der 
Hochwürdigste Herr Festprediger aus: 1) die geschichtliche Entwicklung des Credo, 2) seine Stel- 
lung in der heiligen Messe. 3) die hohe Bedeutung seines Inhaltes und 4) betonte er, dass es die 
heiligste Pflicht eines Kircnenchores sei, das Oredo unverkürzt und in der lateinischen Sprache zu 
singen, und schloss mit der Bitte, Lehrer und Priester möchten schon den Kindern Aufschlnss geben 
über den unerschöpflichen Inhalt des Oredo, auf dass dieselben frühzeitig aus dem ewigen Leoens- 
born der heil. Kirche schöpfen könnten. Während des Levitenamtes , gesunken von Pfarrer Nikel, 
kam die „Missa secunda" für 4st. gem. Chor von Hans Leo Hasler zur Aufführung. Dieses beliebte 
Opus, welches der Verein schon vor 25 Jahren zur Aufführung brachte, wurde durchweg recht 
vorzüglich gesungen. Dasselbe gilt auch von dem Offertorium: Yeritaa mea, 5 st. gem. Chor von 
Michael Haller. Hingegen wollte uns Introitus und Graduale, welche nach dem Graduale Romanum 
mit Orgelbegleitung gesungen wurden, nicht gefallen, denn cier Choral wurde viel zu langsam und 
die Hauptsilben zu sehr gestossen gesungen, desgleichen war die Aussprache oft ungleich und sehr 
gaumig, besonders bei den Knabenstimmen. Nach dem Hochamte gelangten die S. 228 kurz auf- 
geführten .Tonstücke in mustergiOtiger Weise zur Anffühmng. 

Um IVji Uhr eröffnete der Bezirkspräses. Herr Pfarrer Nikel, die beratende Versamm- 
lung, indem er auf die Wichtigkeit und frucntbringende Thätigkeit derartiger Versammlungen 
hinwies und jedem Chorleiter ans Herz le^e, Cäcilienvereine zu gründen una sich dem Ganzen 
anzuschliessen. Aus dem Jahresberichte ist kurz zu erwähnen, dass der Verein gegenwärtig 
234 Mitglieder zählt und einen Kassenbestand von Mk. 102,83 aufweist. • Die Unterstützungskasse 
für Kirchenmusikstudierende hat ein Kapital von 900 Mk. angesammelt und wurde durch eine frei- 
willige Spende seitens der Teihiehmer um 28^75 Mk. bereichert. Eine Unterstützung ist seitens des 
Vorstandes einem Mitgliede des Cäcilienverems an St. Karolus in Breslau zugesagt, welches Neu- 
jahr 1899 die Kirchenmusikschule in Kegensburg besuchen wird. Auf Antrag des Herrn Pfarrers 
Hnizdill-Kapsdorf wird die Mitwirkung anderer Vereine bei den Aufftlhrun^en für gut befunden 
und durch Abstimmung angenommen. Die>i)ächstj ährige Bezirksversammlung wird mit der Diözesan- 
versammlung in Patschkau verbunden und erst lÖOO wird erstere wieder allein in Breslau in 
Mitte des Cädlien- Vereins an St. Karolus gefeiert. Schliesslich sprach Herr Pfarrer Nikel noch 

') S. Mus. 8. S. 220. T. u. 1. ^eoau; m. J. Nur in den beiden Schlusshymnen sind einige Tren- 
nnogsstriehlein unrichtig ; S. 19 ist stmülimum zu lesen. Den voUständigen Text des Fange lingua ent- 
halten die Nummern 1, 2, 3, 9, 10, 11; bei den übrigen stehen nur die üblichen drei Strophen. 



aber Kirchenmnsikallen und erteilte dann Herrn Lehrer Feigel -Altwasser das Wort zu seinem 
interessanten Vortrage: „Dr. Karl Proske", womit dessen Gedächtnisfeier begann. Stürmischer 
Beifall lohnte den begeisterten Beferenten. Nun lichtete sich ein Vorhang und das Bildnis Proske's 
prang[te inmitten von Palmengewächsen. Das niedliche Töchterchen des Herrn Vortragenden true; 
das einzig vorhandene Gedicht von Pioske vor, das im Cäc-Kal. 1876 steht: „Kreuz Christi . 
Auch wurden photographische Aufnahmen des Geburtshauses Proske's in Gröbnig bei Leobschütz 
und des herrlicnen Grabmonumentes in Regensburg, sowie die Photographie „Proske auf dem Parade- 
bett" vom Vortragenden gezeigt. Mit dem Männerchor: De profundis von Karl Proske, von der 
Gesangsabteilung des katnol. Gfesellenvereins unter Leitung des Herrn Lehrer Feigel vorgetragen, 
schloss die erhebende Feier. 

Um 2 Uhr war gemeinsames Mittagbrot, wobei die heiterste Stimmung herrschte und eine 
Reihe Toaste ausgebracht wurden. Herr Pfarrer Nikel toastete in langer, schwungvoller Rede auf 
Se. Eminenz den Hochwürdigsten Herrn Kardinal , Herr Pfarrer Hoffmann-Altwasser auf die geist- 
lichen Herren, Herr Kanonikus Staude -Sprottau in launiger Weise auf den Altwasser Sängerchor; 
Herr Kantor Scholz -Altwasser auf alle seine lieben Gäste. Der Dirigent des Breslauer Cäcilien- 
vereins an St: Karolus, Herr Schink, wusste durch seine humoristischen Vorträge die Lachmuskeln 
in Bewegung zu setzen; gegen Vs4 Uhr wurde die Tafel aufgehoben und der gemeinsame Ausflug 
nach der Vogelkoppe in gehobenster Stimmung angetreten. Damit waren die genussreichen 
Tage beendet und gewiss hat diese Bezirksversammlung wieder neue Freunde gewonnen , den alten 
Stamm aber mit frischer Begeisterung erfüllt, auf dass in allen Kirchen das Lob Gottes immer 
reiner und edler erklingen möge, wie es Wille der Kirche und Pflicht jedes Cäcilianers ist. 

D CiUi, Diözese Lavant, üntersteiermark. Es wurden vor einigen Monaten nicht weit von 
unserer Stadt zwei Kirchweihfeste abgehalten, über deren Verlauf in kirchenmusikal. Beziehung 
nachstehender (von der Red. der Mus. s, in viel milderer Form gefasster) Bericht eingesendet 
worden ist: „Ein wahrhaft skandalöses, unpassendes Orgelspiel mit slovenischem Gesang kam bei 
den Hochämtern am Kirchweihfeste zu H. u. St. P. zu Gehör, ein förmliches ,. Volksgeschrei". Nur 
die Mess-Responsorien wurden in lateinischer Sprache gesungen, jedoch vom Organisten, der keine 
einzige Note lesen kann, mit voller Orgel begleitet! Die Lieder selbst sind durchaus walzer- 
mässig oder wenigstens ekelhaft sentimentaJ. Vor einigen Jahren wurden bei der Synode in Mar- 
burg viele schöne Reden über die echte liturgische Kirchenmusik geredet; aber man lobt und 
feduld^t noch alles, was derselben direkt entgegen ist. Wozu sind denn die liturgischen Bücher, 
ie verschiedenen Gesetze und Dekrete, welche der hl. Vater allein für die Kirchenmusik publizieren 
Hess, wenn niemand ihrer achtet? „Gustos quid de nocte?'* Ihr Wächter der Nacht, wann wird 
wohl das Morgenrot grauen; oder stehen wir noch vor der Mittemachtszeit? Schlechter kann^s 
bald nicht mehr werden!** 

rK' Am 26. Oktober 1898 fand zu St. Michael, Eppan Generalversammlung des Südtiroler 
Cäciüenvereines statt. (Deutscher Teil der Diözese Trient.) In der Dominikanerkircne wurden unter 
Leitung des HH. P, Ceslaus, 0. S. D., folgende Gesangsstücke zum Vortrage gebracht: Beim Hoch- 
amte: Introitus: Os juati, Choral. Mitterer's 5st. Apostel-Messe. Graduale: Justus, 4st. Nr. 12 aus 
Mitterer's Op. 58. Oflfert.: Veritas, 68t. von P, Ortwein. Communio: Beatua, Choral. Schlussegen: 
Tantum erao, 7 st. von P. Griesbacher. (Nr. 16 aus Ave Manna.) Nach dem Hochamte: St. Michael, 
altes Kirchenlied, 1- und 4st. Requiem, Litroitus, 4 st. von C. Ett. Salve Begina, Quartett, Solo und 
48t Chor von C. Greith. Benedictua, von Haller, 4- und 5 st. -0 Heiland**, altes Adventlied, Unisono. 
Ave Maria f 6 st. von Dreschner. Justus oerminabit, 48t. und Jubilate, 58t. von Aiblinger. Dieser 
Chor hat unter den schwierigsten Verhältnissen anfangen müssen, konnte jedoch infolge kräftigen 
Zusammenwirkens aller Faktoren bereits schöne Resultate erzielen. Eines der giössten Hindernisse 
für Besserung sind in dieser Gegend die rebellischen Musikanten und das sogenannte „Volk**. So äusserte 
sich ein tüchtiger Chorregent eines grösseren Ortes in der Nähe, in welchem t Dr. Witt öfters weilte 
und gute Freunde hatte: „Bei uns herrschen Schiedermeier, Diabelli, Horak und ähnliche Geister. Die 
Leute aber finden an dieser ausgelassenen und oberflächlichen Musik Gefallen und wollen durchaus 
nichts Besseres, Edleres. Wenn mir der best geschulteste Chor zur Verfügung gestellt würde, so 
dürfte ich mit demselben keineswegs ein liturgisches Amt auffähren, widrigenfalls wir nach kurzer 
Zeit beim Gottesdienste eine leere Kirche hätten. Als heuer einigB, hier sehr angesehene Personen 
in Innsbruck und Brixen den Introitus anstimmen hörten, gingen sie gleich aus der Kirche, denn sie 
hatten schon genug und woUten das Kyrie gar nicht mehr hören." 

X Kirchenmusikalisches vom Pilgerzug der Tiroler nach Jerusalem im Okt. 1898. 
In Nr. 19 der Mu8, s, ist kurz erwähnt, dass Herr Domchordirektor Mitterer von Brixen einer 
Tiroler Pilgerreise nach dem heiligen Lande sich anschliessen werde und ihm dabei ein imposanter 
Männerchor zur Verfügung stehe. Von den kirchenmusikalischen Ereignissen auf dieser Pilger- 
fahrt wollen wir nun Kurz berichten. Der Gesangschor setzte sich grösstenteils aus Geistlichen 
zusammen, welche sich unter die Direktion Mitterer's stellten. Das Programm wies folgende Namen 




Pilgerlic 

gleiteten uns bis zur Bahn. In raschem Fluge gings dann über Franzensfeste, Villach nach Triest. 
Auf dieser Fahrt wurde uns manche Überraschung. So standen in Bruneck, Welsberg und Lienz 
Musikkapellen am Bahnhof und spielten uns zu Enren. Die Böller krachten und alles war in fest- 
licher Stimmun^f. Am 6. Okt. erreichten wir endlich in Triest das Meer. Bald waren wir auf der 
„Amphitrite** eingeschifft. Unter den frommen Klängen des Pilgerliedes wurden die Anker ge- 



-ö- S34 &h 



18 ging's in die weite See. Aber wir waren ja auf unserem Schiffe in sicherer Hut. 
„Stella maris*^ begleitete uns und täglich stieg ihr göttlicher Sohn in beinahe 



lichtet und hinaus 
Die Statue der „ 

100 heil. Messen zu uns hernieder. Am Schiff wurde auch fleissig Predigt und Amt gehalten, wobei 
unser wackerer Männerchor sein Bestes leistete. Man hielt meistens Votiv-Amter. Nach jedem 
Amt und Abendrosenkranz wurde wieder das Pil^erlied oder die Herz-Jesu-Hymne ffesungen. Auch 
das Leo- und Kaiserlied ertönten mit Musikbegleitung (6 Mann). Bei der hl. Wandlung des Haupt- 
gottesdienstes wurden immer die Schiffskanonen gelöst. Am 9. Okt.. war Choral -Vesper auf dem 
Schiff, das Magnificat 4 stimm, von Peter Griesbacner. Bei den hl. Ämtern wechselten: Missa VT. 
von Haller, Missa Ss. Martyr. und de St. Cruce von Mitterer. Die Offertorien wurden der Samm- 
lung von M. Haller (Op. 60) entnommen. Zum Te Dewn sangen wir meistens das „Grosser Gott", 
doch hatten wir auch eines von J. Modimayer bei uns. Die Wechselgesänge wurden natürlich nach 
dem Grad. Born, gesungen. 

Am ersten Tage nach unserer sehnstLchtifi^ erwarteten Ankunft in Jerusalem im hl. Grabes- 
dom war ein feierliches Requiem. Es wurde choraliter gesungen^ bis auf die teilweise rezitierte 
Sequenz, das Offertorium 4st. Wir hatten unsere Freude daran, wie unser Sängerdior so schön und 
andächtig den Choral sang. Propst Mitterer spielte meistens Harmonium oder Orgel. Doch auch 
die mehrstimmigen Gesänge wuraen sehr schön und erbauend gesungen. So hat also die Mus. s. 
auch auf unserer Pilgerfahrt zu Wasser und zu Lande Pflege gefunden und wir wünschen, dass die 
Samenkörner kirchlicner Musik, welche unser Pilgerzug ausgestreut , im hl. Lande, auf dem Boden 
der biblischen Gleichnisse, hundertfältige Früchte bringe. Auf der Kückreise komponierte Mitterer 
für unsere Schif&kapelle zwei Märsche; einen Pilgermarsch und einen Oberst-Himmelmarsch, welch 
letzterer unserem hochverehrten Zugleiter Oberst v. Himmel gewidmet ist. Zu Hause angekommen, 
wollen wir wieder arbeiten zum Lobe Gottes und zur Ausbreitung ernster, kirchlicher Musik. 
(Herzlichen Dank! D. R.) . • 

+ Mainbarg. Programm der 5. General-Versammlung des Bezirks-Cäcilien- 
Vereins der Hollerdau (Präses Hribl) am 26. Okt. 1898 in Mainburg. Nachmittags 1 Uhr: 
Litanei für gem. Chor mit Orgelbegl. (H-moll) von Dr. F. X. Witt. Tantum ergo, einstimmig. Un- 
mittelbar darauf folgten die Einzelvorträge. 1. Chor Grossgundertshausen: a) Äanus Dei aus Missa 
von G. Weber, b) Graduale: Tu es Deus von Jos. G. Zangl. c) Marienlied von M. Haller. 2. Chor 
Sandelzhausen: a) Salve Regina (deutsches Marienlied für 1 Singst.) von Edenhofer. b) Kyrie aus 
Missa Tertia in hon. St. Camilli de Lellis für 3 Franenst. von Max Bauer, c) Agnus Dei aus der 
1. Messe für 4stimm. gem. Chor von E. A. Leitner. 3. Chor Volkenschwand: a) Credo aus Missa 
O Crux fftr 1 Singstimme von Job. B. Molitor. b) Offertorium aus Missa pro defunctis für ver- 
einigte Ober- und Unterstimmen von Ign. Mitterer. c) Agnus Dei aus Missa III., 3 stimm, mit teil- 
weiser Orgelbegl. von E. Brunner mit darauffofgendem Tantum ergo, 3 stimm. Nr. 5 aus Cantica Sacra 
von Witt. 4. Chor Mainburg: a) Introitus Cognovi. Off. Diffusa est und Comm. Dikxisti, choraliter. 

b) Gloria aus Missa in hon. B. M. Virginis Immaculatae, 4stimm. mit Orgelbegl. von Jos. Auer. 

c) Ecce Sacerdos, für 4 stimm. Männerchor von P. H. Thielen. 

O St. Polten. Die Generalversammlung des Diözesan-Cäcilien-Vereins am6. Okt. 
fand zu Herzogenbarg statt, war zahlreich besucht und zeigte insbesonders. dass das Interesse 
für eine echt kirchliche Musik in der geehrten Lehrerschaft und auch in den Reihen des jüngeren 
Klerus vorhanden sei. Das Programm lautete : 

Hochamt in der Stiftskirche, M. in hon. S. Caeciliae von Jos. Gruber Op. 79. — Introitus 
und Communio, Choral. Gradnale: Justus ut palma von J. Straub. — Offertorium: Veritas mea für 
S. und A. mit Orgelbl. von Jak. Quadflieg. — Tantum ergo von M. Schwenninger (aus dem Enchi- 
ridion von Tresch). Nachmittag in der Pfarrkirche: Domine Deus, 7 st. von Ed. Stehle. Wir beten 
an, deutsches Kirchenlied. Kurie und Gloria aus der Missa jonici toni, Op. 38, von Dr. Fr. Witt. 
Ave Maria, sechsstimm, von Tresch. „Christi Mutter," (stäbat mater) und „dem Herzen Jesu singe**, 
zwei deutsche Kirchenlieder. Das erste Choral-Credo, mit eingestreuten vierstimm. Sätzen. Offer- 
torium aus dem zweistiram. Requiem für vereinigte ()ber- und Unterstimmen von Ignaz Mitterer, 
Op. 69. beatum Pontificem, vierstimm, von Luca Marenzio. Te Deum, fünfstimm, mit Instrumental- 
begl. von Franz Witt, Op. 10. Salve Regina, Choral. Tantum ergo, fün&timm. von Jos. Zeiger. 
Ltoera me, vierstimm, von Michael Haller. Den liturgischen Gesangs zum Hochamte besorgte aer 
Stiftskirchenchor von Herzogenburg allein; nachmittags wurden die Nummern 1, 4, 7 und 9 von 
ebendemselben Chore allein, die Nummern 2, 3, 5, 6 und 8 vom Kirchenchore aus Traismauer, und 
die letzten 3 Nummern von beiden vereinigten Chören vorgetragen. 

Ohne Lobhudeleien kann man sagen, dass der Leiter des Stiftschores, Hochw. Herr Ambrps, 
mit seinem Stiftschore und auch der Organist H. Lehrer Schiel Gutes geleistet haben. Die General- 
versammlung selbst wurde im Saale Geggenhofer abgehalten. Präses Herr Konsistorialrat 
Jos. Zeiger begrüsste die Versammlung und teilte einiges über die Fortschritte mit, weddie der 
Verein seit der letzten Generalversammlung zu verzeiclmen hatte. Es wurde konstatiert, dass es 
mit der Musica sacra in unserer Diözese wohl langsam, aber sicher vorwärts gehe. Das eine hat 
der Cäciüenverein zum mindesten schon erreicht, dass in vielen Kirchen die dem Geiste der Kirchen- 
musik geradezu Hohn sprechenden Kompositionen von Schiedermeyer, Bühler, Dreyer u. s. w. aus- 
gemerzt wurden. Es gibt aber auch bereits Kirchenchöre auf dem Lande, die nicht nur vollständige 
Messen, sondern auch jedesmal die richtigen Gradualien und Offertorien. ja auch den Introitus und 
die Communio bringen. Nachdem der Verein über entsprechende Gelomittel verfügt, wurde be- 
schlossen, die Sammlungen von Tresch (Enchiridion), das römische Gradualbuch (im Violinschlüssel) 
und noch einige andere für Land -Kirchenchöre geeignete Kompositionen durch den Verein anzu- 



schaffen and sie den änneren Eirchenchören zu bedeutend ermässigten Preisen zur Verfiig^nff zn 
stellen. Die Wahl der VereinsleitnnA: ergab, dass alle Mitglieder wiedergewählt worden. An Stelle 
des ausgetretenen Ansschussniitglieaes r. ttobert Johau£, der eine Wiederwahl abgdehnt hatte, 
trat der Stifts-Kegenschori Herr Ambros Benierschke. Die Nachmittags-Aofführungen verdienen 
ebenfalls alles Lob ; es wechselten hiebei der Stiftschor und der Kirchenchor Traismauer ab. Präses 
Herr Konsistorialrat Zeiger hat gezeigt, dass es in verhältnismässig kurzer Zeit möglich ist. etwas 
zu leisten. Es war wiedfer ein Schritt vorwärts auf einem Oebiete, auf dem man so oft des bankes 
der Mitwelt entbehren muss; die Devise des Cäcilienvereines bleibe aber auch für die Zukunft: 
„Alles zur grösseren Ehre Gottes!*^ 

A Wien. Alle jene echten Freunde und Förderer der wahren Kirchenmusik, «die sich in 
diesen Blättern Rat und Auskunft holen, hatten oft und oft Gelegenheit, die berechtigten Klagen 
deijenigen Wiener Chorregenten, die es mit ihrer Sache ernst nehmen, zu hören; Klagen gegen- 
über den Anfeindungen anders gesinnter Kollegen und hauptsächlich gegenüber der Teilnahmslosig- 
keit der autoritativen Kirchenbehörde. Trotzdem nämlich in Berufs- und Tagesblättern die miss- 
liche La^e, in der sich die musica sacra in Wien befindet, wiederholt dargetnan wurde, hat man 
lange Zeit von dieser Seite auf eine Stellungnahme warten müssen. Endlich ist sie erfolgt in dem 
Erlasse des fürs terzbischöflichen Ordinariates vom 24. August 1898') Z. 8328, der die „Besetzung 
der Regenschori- und Organistenstellen** zu regeln und „Instruktionen fär die Regenschori in der 
Erzdiöze Wien" einzuschärfen sucht. (Der 2. Teil ist bereits in Nr, 21 der Mu», «. abgedruckt. D. R.) 

Einen Versuch nenne ich es, weil ich nach den bisherigen Erfahrungen nicht annehmen 
darf, man werde nun an eine endgültige Regelung der Angelegenneit schreiten. Dabei bin ich mir 
dessen voll bewusst, dass die notthuende, grundsätzliche Regelung nicht sofort — sondern erst 
nach und nach vor sich geben könne: allein in etwas sollte man die neue Windrichtung doch 
sogleich zu erkennen im stände sein. Das ist aber nicht der Fall! 

Schon die Erörterungen — denen der Erlass unterzogen wurde — geben der Hoffnung auf 
ein „endlich Besserwerden'^ wenig Raum. So meinte ein Artikelschreiber, er sei ja immer für eine 
strengere Richtung eingetreten — und begrüsse deshalb den Erlass aufs freudigste; aber für Sachen 
„cäciQanischer Provenienz** brauche man deshalb nicht zu plaidieren. Als ich aas las, fuhr ich mir 
unwillkürlich über die Augen; glaubte ich doch in dem Erlasse sonst nichts als eine Wiederholung 
derjenigen Forderung zu erblicken, welche die „Cäcilianer** schon seit jeher an eine gute Kirchen* 
musik stellten. 

So wird vom Regenschori verlangt die „gründliche Kenntnis des Choralgesanges, der Vokal- 
nnd Instrumentalmusik, sowie des Orgelspiels, femer das Verständnis der kirchlichen Zeremonien, 
der liturgischen Texte und des Diözesandirectoriums. Auch soll er eine möglichst umfassende 

^) Dieser 1. Teil lautet M'örtlich: „Die Ernennung der Regenschori und Organisten an den Welt- 
priesterpfairen in der Erzdiözese Wien erfolgt im Sinne der kircUichen Vorschriften des § 16 des Staats- 
grundgesetzes vom 21. Dezember 1867, R.-G.-B1. Nr. 142 [in einem konkreten Falle hat das hohe 
K. K. Ministerium für Kultus und Unterricht mit Erlass vom 6. Oktober 1879, Z. 18067 entschieden, 
dass der Organistendienst als eine kirchliche Funktion Kraft des staatsgrundgesetzlich gewähr- 
leisteten Rechtes jeder Kirche zur Ordnung ihrer inneren Angelegenheiten von den Kirchenbehörden 
zu besetzen sei, falls für die Ausübung irgend welchen Einflusses bei dieser Besetzung von seite der 
Pfarrgemeinde nicht ein besonderer Titel nachgewiesen wird. Einen solchen besonderen Titel begründet 
ein aus Kommunalrenten geleisteter Besoldungsbeitrag nicht an und für sich, sondern nur dann,- wenn 
' die Zusicherung des Besoldungsbeitrages der Gemeinde an die Bedingung einer derartigen Mitwirkung 
bei Besetzung der Stelle geknüpft worden ist] in der Regel über VorscUag der Kirchenvermögensver- 
waltung durcn das f. e. Ordinanat, welches das Anstellungsdekret ausfertigt. 

Bat jemand anderer ein Recht zu solchem Vorschlag oder auch zur Präsentation [in einem Rekurs- 
falle in Betreff der Besetzung einer Chorregentenstelle ist nachstehendes Erkenntnis des hohen Ver- 
waltungs- Gerichtshofes vom 21. Nov. 1884 Z. 2323 erflossen: „Ob der Kirchenpatron auf die Besetzung 
der niederen Sarchendienste Einfluss zu nehmen berechtigt erscheint, ist nadi den Verhältnissen des 
einzelnen Patronats, inshesonders nach einer kanonisch qualifizierten Observanz zu beurteilen. — Der 
Kirchenpatron ist hiebei an die kirchlich vorgeschriebenen Erfordernisse, nicht aber an das Einverständnis 
mit der KirchenbehOrde Über den Besetzungsfall gebunden"], so wird dasselbe, wenn es nachweisbar ist, 
selbstverständlich von dem Ordinariate vol&ommen berückaichtigt werden. 

Bei inkorporierten Pfarren steht nach dem in Österreich geltenden Partikularrechte das Emen- 

nungsrecht den Äbten und Ordensvorstehem zu. 

Die in Wien, Wiener-Neustadt , Baden und Stockerau zu besetzenden Stellen werden im „Wiener 
Diözesanblatte*' ausgeschrieben. Bei Erledigung einer Regenschoristelle in den übrigen Orten der Diö- 
zese findet keine Ausschreibung statt. 

Die mit den Zeugnissen über die erforderliche Vorbildung und bisherige Verwendung instnuerten, 
ungestempelten Gesuche sind bei dem betreffenden Pfarramte einzureichen, welches dieselben unter An- 
Bchluss einer genauen Fassion dem Ordinariate in Vorlage bringen wird. 

Für den Bewerber um eine Regenschoristelle ist eine gründliche Kenntnis des Choralgesanges, 
der Vokal- und Instrumentalmusik, sowie des Orgelspiels, femer das Verständnis der kirchlichen Zere- 
monien, der liturgischen Texte und des Diözesan- Direktoriums erforderlich. Auch soll er eine mögliebst 
umfassende Kenntnis der kirchenmusikaliBohen Litteratur besitzen und, wie es seine Dienststellung vor- 
aussetzt, ein Mann von religiöser Überzeugung und tadellosem Lebenswandel sein.*' 



-¥3 *36 DJ- 
Kenntnis der kirchenmnsikalischen Litteratar besitzen und, wie es seine Dienststellung voraussetzt, 
ein Mann von religiöser Überzeugung und tadeUosem Lebenswandel sein**. 

Was wäre da in Wien alles zu ändern, nicht erst infolge dieses Erlasses , sondern schon auf 
früheres Drängen der «Cäcilianer" ? 

Doch darüber will ich für heute schweigen. 

„Die Wahl der Tonstücke bleibt dem Eegenschori überlassen. Es dürfen jedoch nur solche 
Musikstücke zur Aufführung gebracht werden, welche dem Geiste der kirchlichen Vorschriften ent- 
sprechen und den vollständigen liturgischen Text enthalten . . . Auszuschliessen sind demnach alle 
jene Kompositionen, welche musikalisch wertlos, leer, seicht, sentimental oder weltlichen Musik- 
werken, wie Opern, Oratorien u. s. w. entnommen sind, und welchen somit der kirchlich-liturgische 
Charakter fehlt." 

Man muss zugestehen, die Verhältnisse sind dem Ordinariate sehr wohl bekannt. Wie kommt 
es aber, dass gerade in der Metropolkirche die weltliche Musik so lange geduldet, ja begünstigt 
wurde? Ich erinnere mich hier an das Requiem, das anlässlich des Leichenbegängnisses Sr. Eminenz 
des Erzbischofes Dr. E. Angerer dortselbst zur Aufführung gelangte. Beim Dies irae — diesem 
ergreifenden düsteren Weiheflede — klang vom Chore herab eine so frivole, lascive Musik, dass 
sioli ein höherer geistlicher Würdenträger mir gegenüber äusserte: „Das ist einfach skandalös!** 
Dergleichen Hesse sich noch viel erzählen, doch rar heute will ich darüber schweigen. 

Ferner heisst es im Erlasse: pDamit liturgisch entsprechende und musikalisch wertvolle Kom- 
positionen korrekt und möglichst wirkungsvoll zu Gehör gebracht werden, wird sich der Regens- 
chori die Heranbildung tüchtiger Sänger und Musiker angelegen sein lassen. Ohne vorherg^ehende 
Proben (das ist interessant!) dürfen neue Werke nicht aufgeführt werden. Insbesondere wird der 
Regenschori dafür sorgen, dass die Orgel in würdevoller Weise gespielt und die Responsorien 
deutlich und nicht zu schnell gesungen werden.** 

Wie sieht es diesbezüglich in Wien aus? ~ Doch auch darüber will ich für heute schweigen. 
Nur das eine sei mir zu bemerken gestattet, dass ich die schönen Worte des Erlasses für sonst 
nichts halte, als eben für «Worte**. Denn wenn er schliesslich die „getreue Befolgung vorstehender 
Weisungen** den betreffenaen „Kirchen vorstand überwachen** lässt, dann kann man versichert sein, 
dass sie nicht überwacht — weil nicht verstanden — werden. Man braucht nur die hiesigen Ver- 
hältnisse kennen zu lernen: den Theologen wird in musikalischer Hinsicht gar kein oder höchstens 
nur unzulänglicher Unterricht geboten — woher es kommt, dass man selten einen Priester beim 
Altare korrekt singen hört — und falls rari nantes aus eigenem Antriebe sich vervollkommnen 
wollen, werden ihnen Prügel vor die Füsse geworfen. 

teei diesem Stand der Dinge werden dann auch die geplanten „Inspektoren für Kirchenmusik** 
wenig auszurichten vermögen und alles beiin alten bleiben. Und doch thäte eine gründliche Reform 
so not! .... 

(Die Red. der Mm, s. wollte den stark j)essimi8tisch angehauchten Korrespondenten unein- 

feschränkt zu Worte kommen lassen, ersucht jedoch den eifrigen und kenntnisreichen Herrn, sich 
es Sprichwortes zu erinnern: „Das Bessere ist öfters der Femd des Guten**. Man halte sich fest 
an die Kundgebungen des erzbischöfl. Ordinariates .arbeite in diesem Sinne weiter und vertraue 
auf Gott und die hl. Cäcilia. Mehr Hoftiiung und Energie tritt im nachfolgenden Originalbericht 
zu tage, den die Red. der Mus. s. gleichfalls ungekürzt mitteilt:) 

* ^ ♦ Auch in Wien scheint das Morgenrot besserer Zeit für die Kirchenmusik zu beginnen. Die 
Chöre der K. K. Hofkirche St. Michael (Professor Weirich) und der Dominikanerkirche (Regens- 
chori Habel) sind ganz mit liturgisch richtiger Kirchenmusik versorgt. Es ist eine wahre Freude, 
die Tonstücke, welche jeden Sonntag in beiden Kirchen zur Aufführung gelangen, zu hören. Alle 
Wechselgesänge werden gesungen. In der K. K. Hofburgkapelle werden hie und da Messen mit 
vollständigem Texte ohne me Wechselgesänge gesungen. Icn entnehme dies aus einem Feuilleton der 
„Reichspost**, in welchem der »Rezensent berichtet, dass neben der ärffsten Opernmusik öfter selbst 
der strengste Cäcilianer zu Gehör kommt. In der St. Elisabethkircne auf der Wieden war die 
Reform der Kirchenmusik angebahnt. Der Chor der Votivkirche wirkt im Geiste des Ambrosius- 
vereines. Man möchte Reform, aber nicht im vollen Gehorsame gegen die Gesetze der Kirche. Die 
Reform der Kirchenmusik ist vollständig durchgeführt in den Klosterkirchen der Schwestern vom 
armen Kinde Jesu, Wien XIX. Döbling, Retz (P. W. Griesseman, 0. S. D.) und Stadlau. Auch 
die Schulbrüder (Wien IX, Wien XV, Strebersdorf und Pressbaum) pflegen den kirchlichen Ge- 
sang — Text vollständig und Wechselgesänge. In den Pfarrkirchen zu Deinsendorf und Altlerchen- 
feld bemüht man sich wenigstens, den vollständigen Text des Ordinarium Missae zu singen (Messen 
von Gmber, Schweitzer, Zangl, Mitterer und Stehle). Alle Reform geht eben langsam. Lobend 
soll auch der Chor in der Pouthongasse, Wien XV, hervorgehoben werden. 

Besonders lobend muss der katholische Jünglingsverein Mariahilf in Wien VII, Westbahn- 
strasse HO (Dirigent Dominikus Maria Peterlini), hervorgehoben werden. Der Verein hat eine 
kirchliche Gesangschule errichtet. Er besorgt den Kirchenchor der P. P. Kapuziner. Die Vereins- 
feste, bei denen stets liturgisch richtige Ämter in der Pfarrkirche St. Laurenz gesungen werden, 
dienen sehr zur Verbreitung des liturgisch richtigen Gesanges. Herr Peterlini stellt seinen Chor 

ferne zur Verfügung. So sang er selbst mit einem Herrn Schüler in der heü. Weihnacht das 
eiligje Amt im Choral mit Harmoniumbegleitung in der Klosterkirche Unter St. Veit. Bei einer 
Primiz in Altlerchenfeld führte er die Stehle'sche Messe Salve Regina nach der 2, Choralmelodie 
auf, die Wechselgesänge im Choral. Bei den Versammlungen des Vereins der Priester der An- 
betung brachte Herr Peterlini Tantum ergo, lauretanische Litanei (Witt), Te Deum (Haller, Metten- 
leiter) zur Aufführung und begeisterte afie. 



-ö »31 ES- 

In der Kirche III. Jacquingasse bringt der Hochw. Herr Wilhelm Michele. Präses des kath. 
Gesellenvereines, vollständig richtige Kirchenmusik zur Aufführung. Der Hochw. Herr — selbst 
Komponist — dringt besonders auf strikten Gehorsam gegen die Gesetze der hl. Kirche. Seine 
Frömmigkeit, Klugheit und Festigkeit lässt ihn als den Reformator der Kirchenmusik in Nieder- 
österreich, speziell Wien wünschen. Ihm ist auch der üntemcht der Alumnen des fürsterzbischöfl. 
Klerikalsemmares tibertragen. 

Der Chor des fürsterzbischöfl. Knabenseminares in Oberhollabrunn brachte gelegentlich der 
Anbetungsstunde des Vereins der Priester der Anbetung ein herrliches TeDeum 4 stimm, mit Orgel- 
begleitung zu Gehör. Tantum ergo und Sncris solemniis war prächtig. 

AJljährlich bei der Wiener Diözesan - Versammlung des Vereines der Priester ^der Anbetung 
in der Kürehe Maria Stiegen wird vollständig richtige Musik aufgeführt; Regenschori Wolf, der 
den Kirchenchor in Maria-Stiegen ausgezeichnet dirigiert. 

Hochw. Herr Minichthaler pflegt in seiner Pfarrkirche vollständig richtige Musik. 

Der Kirchenchor im Missionshause St. Gabriel bei Mödling leistet Vorzügliches und ist gerne 
bereit, bei eucharistischen Vei*sammlungen in Mödling und Wiener Neudorf den musikalischen Teil 
zu besorgen (früher auch in Aspang, Lanzenkirchen, W. ümstadt und Maria Lanzendoi*f)- 

Was man bei gut«m Willen leisten kann, zeigt der Kirchenchor von Eibesthal bei Misselbach. 
Dej dortige sehr eifrige Oberlehrer Rudolf Wedra hat bei der letzten Priesterversammlung die 
Messe von J. Schweitzer in hon. S. Joannis Bapt. aufgeführt, alle Wechselgesänge, alle Respon- 
sorien im Choral. Das ganze Volk sang das Tantum ergo. 

Der Verein der Priester der Anbetung, angeregt durch eine Konferenzrede über Kirchen- 
musik, gehalten vom Hochw. Herrn W. Michele in einer Priesterkonferenz , in welcher auf das be- 
kannte Buch von Krutschek „die Musik nach dem Willen der Kirche" aufmerksam gemacht wurde, 
bringt bei der Priesterkonferenz oft die Kirchenmusik zur Sprache, verteilt das Buch von Krutschek 
und spendet' nach Massgabe der Mittel auch kirchlich richtige Messen an willige Pfarrer und 
Regenschori. 

Es fehlt vielfach bei Priestern und Regenschori an der Kenntnis der kirchlichen Gesetze. 
Man ist es schon so gewohnt und hält die gebräuchliche Musik für ganz gut. Manchen aber drückt 
doch das Gewissen, besonders wenn das wahrhaft andächtige Volk über das Pumpern am Chore 
und die Triller und Sologesänge von Hofopernsängern auch jüdischer und griechisch -schismatischer 
Konfession empört ist. Wir denken uns oei den Wiener -Verhältnissen, dass der Anfang bei der 
Instrumentalmusik gemacht werden muss. Der vollständige Text zuerst! 

Die Reform der Kirchenmusik in Wien muss und wird gedeihen: 

1) wenn das heiligste Herz Jesu öfter von den Priestern um diese Gnade angefleht wird. 
Deswegen wollen wir die Reform der Kirchenmusik in jeder Anbetungsstunde vor dem allerheilig- 
sten Sakramente dem göttlichen Heilande vortragen. 

2) Aber sie erfordert Opfer, die Archive der Kirchenchöre müssen erneuert werden. Reno- 
vabis faciem terrae. Neue Musikalien müssen angeschafft werden. Die Regenschori müssen Proben 
halten, die Wechselgesänge üben, die Gesangschule halten — Opfer vom Priester, vom Regenschori, 
vom Volk. 

3) Reform der bestehenden Kirchenmusikvereine und Umwandlung in Cäcilienvereine. 

4) Gründung eines Diözesan-Cäcilienvereines. Die Grtindung des letztern muss vom gött- 
lichen Herzen Jesu erbetet werden angesichts der grossen Hindernisse. 

Es wären schon Männer da, das beweist die am 16. Januar 1895 im kath. Gesellenvereine 
abgehaltene Besprechung. Wir ehren und schätzen den Ambrosiusverein in Wien, — aber voll, und 
ganz die Reform durchzuführen wird er nicht im stände sein. Er hat das grosse Verdienst, der 
Reform den Weg gebahnt zu haben, eine Stimme des Rufenden in der Wilste gewesen zu sein. 
Die Reform würae gelingen, wenn von höchster kirchlicher Stelle die Umwandlung des Ambrosius- 
vereines in einen Diözesan - Cäcilienverein verfügt würde. „Man füllt nicht neuen Wein in alte 
Schläuche," sagte damals ein sehr erfahrener Ordensmann. 

Die Nummer 17 des Wiener Diözesanblattes vom Jahre 1898 hat den bemerkenswerten Er- 
lass, der in Nr. 21 der Mua, a. bereits abgedruckt ist, nicht etwa zur blossen „Kenntnisnahme" ver- 
öffentlicht, sondern wird sicher dafür sorgen, dass die ausgesprochenen Grundsätze befolgt, durch- 
geführt und festgehalten werden. Das walte Gott! 

Der vorliegende Aufsatz macht keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sollte jemand, der die 
kirchliche Musik in der Erzdiözese Wien pflegt, tibersehen worden sein, so wird es uns freuen, 
wenn sich alle Übersehenen melden, und wenn die Zahl recht gross ist. 

Die Zeilen mögen* beweisen, dass es sich auch in der Kaiserstadt Wien regt. Sowie das 
christliche Leben durch Männer, wie P. Abel etc. etc. wieder erwacht, so wird es auch Herzens- 
bedürfnis walirhafter katholischer Wiener werden, wenn wieder wahre Musik auf die Chöre kommt. 

/ Aus österreichisch Schlesien erhält die Musim sacra folgende Zeilen zum gleichen 
Thema: „Die Kirchenmusik in Wien." Der kirchenmusikalische Erlass in der Wiener Diözese 
muss be^üsst werden! Er ist aber, abgesehen von einigen üngenauipkeiten in Betreff des Orgel- 
spieles in der Advent- und Fastenzeit und der grossen Anhänglichkeit an die Instrumente, 
etwas einseitig. Es wird nur von Chorrektoren gesprochen, nicht von den Rektoren der 
Kirchen. Der Erlass hätte sich zuerst eingehend mit diesen beschäftigen sollen! Gar oft 



-«3 «SS ö- 

siud diese das eigentliche Hindernis , dass wir in Österreich za nichts kommen. Ich hatte 
vor drei Jahren einen Chor, der an Feiertagen grosse, an Sonntagen kleine Konzerte in der 
Kirche macht, einer Kritik unterzogen. Was ist nun geschehen? Der Rektor ecclesiae fein 
Dignitär!) hat den Chorrektor in Schutz genommen, und ich — bin bei den Obern verklagt worden. 
— Den Pfarrern muss ans Herz gelegt werden, d!ass sie sich die nötigen Kenntnisse iLber litur- 
gischen Gesang .verschaffen sollen. Will ein Bischof lititfgischen Gesang, dann muss er in den 
Seminarien ürnst macheu. Jeder neugeweihte Priester soll die Vorschriften über Kirchenmusik 
^enau wissen! Heute lernen in gar vielen Seminarien die Kandidaten ein Amt singen, und damit 
ist das kirchenmusikalische Gebiet erschöpft Da muss es zuerst anders werden! Dann wird der 
Pfarrer nicht einen Polizeiinspektor in Musica sacra macheu. wie mir das nach dem Erlass vor- 
kommt, er wird thätig eingreifen, den Chorrektor für die heilige Sache begeistern, ihn unterstützen 
mit Eat und That. So kommt kluge, zielbewusste Arbeit zustande, die schöne Fruchte bringt 

Dann ist notwendi^^ musikkundige Priester an die K.-M.-Schule zu senden, damit sie im 
Seminar und in den Domkirchen etc. angestellt werden. 

Was die Chorregenten betrifft, da müsste eines angestrebt und erreicht werden: Der Musik- 
unterricht in den Lehrerseminarien müsste reformiert werden. Nicht die Jungen Lehrer sind an 
der kirchenmusikalischen Misere schuld, das österr. System ist schuld daran. Da muss zuerst geholfen 
werden. Das wäre auch ein wichtiger Gegenstand für die öster. Bischofskonferenzen. Silesius. 

y Die j,Reichspo8t'* vom 16. Oktober schreibt: „Mit Freude ist das offizieUe Wort über 
Kirchenmusik in der Wiener Diözese zu begrüssen! Diese Freude lockt mir, der ich auf praktischem 
Boden stehe, einige Bemerkungen hervor, die mir hoffentlich nicht übel genommen werden. Wer 
den Zweck will, muss auch die Mittel wollen. Nun ist aber ein erprobtes Mittel, um die Kirchen- 
musik zu reformieren^ der Cäcilien- Verein. Es kann wohl Täuschung sein, aber es scheint doch, 
dass man diesem Verein nicht ganz hold ist (Dem Verein wohl, aber nicht allen seinen Publikationen. 
Aber da hat man ja die freie Wahl! Die Tendenzen und Verdienste des Vereines sind über allen 
Zweifel erhaben. Die Redaktion der Reichspost.) Ich rede aus der Praxis und muss sagen, dass 
er notwendig ist, wenn man die Sache wirklich bessern will. Durch den Verein werden die rich- 
tigen Grundsätze verbreitet, Meinungen ausgetauscht. Arbeiter gewonnen, das Interesse geweckt etc. 
Schauen wir nach Deutschland ! \Velch grossen Mut bringen die jährlichen Cäcilien-Versammlungen ! 
Diese erhalten alles in Fluss. Wer soU aber anführen? Entschieden der Klerus! Es sind in jeder 
Diözese musikkundi^e Priester: diese sollen sich opfern: studieren und arbeiten. Diesen sollen sich 
enge anschliessen die Herren Pfarrer, und diese sollen nicht sa^en: ,Jch bin nicht musikalisch." 
Das müssen sie nicht sein, aber sie müssen wissen, was die Kirche vorschreibt, sie müssen 
den Mut haben, den kirchlichen Vorschriften Geltung zu verschaffen^ das ist Pflicht 
Gar oft scheitert die Reform der Kirchenmusik, weil nicht die kirchliche Vorschrift, sondern der 
Geschmack des Pfarrers ma38g:ebend ist Wo einmal der Bischof gesprochen hat, da sollen 
alle anpacken wie ein Mann. — Freilich klug, langsam, aber zielbewusst, und kein Pfarrer 
soU vergessen, von der Kanzel aus das Volk über diesen Gegenstand zu belehren. So wird ohne 
Krawall reformiert, das ganze Feld vom Unkraut gesäubert. Was die instrumentale Musik betrifft, 
so ist der Cäcilienverein nicht exklusiv ! Er ist für dieselbe nicht besonders begeistert, und das mit 
Recht: er pflegt sie aber, wo sie eingeföhrt ist; verlangt freilich, dass die Instrumente auch 
dem Ernst aes Gotteshauses entsprechend, sich zahm und anständig betragen. In Wirklichkeit soll 
jeder dahin arbeiten, dass Instrumente nicht beständig, nicht zu oft auf den Chor kommen. Instru- 
mente sind von der Kirche nur geduldet, sie sind Gäste; der Gast ist an Feiertagen willkommen, 
er soll aber nicht zu oft kommen. Das wird auch hier der richtige Grundsatz sein. Strenges Fest- 
halten an der liturgischen Vorschrift, Arbeit und Gebet werden auch bei uns jene Früchte bringen, 
die wir nach 30jähriger Arbeit in Deutschland bewundem." 

. (Die Red. der Mus. s. dankt herzlich für diese vier Korrespondenzen und ist bereit, diese 
Halbmonatschrift für weitere Nachrichten zur Verfügung zu stellen; sie bietet sich an, ohne auf- 
dringlich sein zu wollen. Man frage nur P. Abel, wie wir beide als Studenten mit ein paar Ge- 
sinnungsgenossen „Kirchenmusikreßrm** im Jahre 1858 betrieben haben!) 

Organaria. 

Eine Konzert -Fantasie von Ad.flessner über ein Händel'sches Lied^) besteht aus 
einer Einleitung zum einfachen gesangvollen Lied, welchem eine Variation, ein Trio, 
Arioso, Canon, ein Minore (MoUsatz) und ein langes, reich ausgestattetes Finale folgen. 
Auf 3 Liniensystemen sind die sieben Sätze unter genauer Abgabe der Manual- und 
Registerwahl und des Pedalpartes notiert, welche technisch durchgebildeten Organisten, 
denen eine moderne Orgel zur Verfügung steht, Gelegenheit geben, bei festlichen An- 
lässen ihre Kunst zu zeigen, den Glanz und die Beichhaltigkeit des Instrumentes vor- 
zuführen (z. B. bei Orgelprüfungen) und die Tüchtigkeit des Komponisten in helles 
Licht zu setzen. 

Der auch in den Kreisen des Cäcilienvereins durch Orgelkompositionen rühmlichst 
bekannte Benediktinerpater Hieh. Hörn schrieb zum Ordinarium Missae der Choral- 

^) Kopenhagen und Leipzig, Wilh. Hansen. Ed. Stehle gewidmet. 25 S. in Grossquerquart 



-43 939 &- 

ausgäbe von Solesmes (Dom Potliier) eine Orgelbegleitung, ^) welche nicht nur die 
stehenden Gesänge berücksichtigt (S. 1—47), sondern auch die Psalmtöne, die marian. 
Antiphonen, sakramentale Hymnen, das Te Deum, syllabische Gesänge für verschiedene 
ausserlitnrg. Andachten (8. 48—62) und im 3. Teile (S. 62—88) Vesper- und die 
wechselnden Messgesänge von Weihnachten, Ostern, Pfingsten und Marä Himmelfahrt 
umfasst. Die Prinzipien und Anschauungen, welche P. Hern in seiner Orgelbegleitung 
durchgeführt, hat er im „Gregoriusblatt" d. J, Nr. 3—6 ausfuhrlich gegeben, H. Böckeier 
hat dann a. a. 0. Nr. 7 — 10 „Regeln zur Begleitung des Choralgesanges", die einen 
grossen Teil der Aufstellungen von P. Hom wieder niederwerfen, veröffentlicht. 
Referent hat diesem Schauspiel nicht ohne Staunen zugesehen, begnügt sich aber mit 
dem Ausdruck der ZuMedenheit über die für die römisch authentischen Choral- 
bücher vorliegenden Orgelbegleitungen von Becker, Hanisch, Piel, Quadflieg, Schild- 
knecht, Singenberger u. a., welche sich nicht die Freiheiten in dissonierenden Durch- 
gängen, Vorhalten u. s. w. erlauben, die in P. fiom's Begleitung auch H. Böckeier be- 
fremdet haben. Auf Polemiken üher diesen Punkt geht Referent nicht ein, da die 
überwiegende Mehrzahl der Mitglieder des Cäcilienvereins sich der offiziellen Aus- 
gaben bedient und weil aus den oben genannten Begleitungen praktisch mehr ge- 
wonnen werden kann, als aus langen und breiten Artikeln über das vielumstrittene 
Thema. «) 

Zwei Hefte „Auswahl von Orgelkompositionen" besorgte W. Kothe. Sie dienen 
trefflich zum Gebrauch beim öffentlichen Gottesdienste, sowie beim Orgelunterricht, be- 
sonders in Präparanden- und Lehreranstalten.^ Sämtliche Nummern, sowohl die selbst- 
ständigen, kurzen und einfachen, als die Vor-, Nach- und Strophen-Zwischenspiele sind 
mit Finger- und ITussatz versehen und äusserst übersichtlich nach Tonarten geordnet; 
1. Heft von C-dur und A-moU bis zu 2 j| und 2 b, 2. Heft von A-dur und Fis-moU bis 
zu 6 jl und 6 >, sowie die Eirchentonarten. Man erkennt rasch den praktischen Schul- 
mann, der methodisch vorschreitet. Auch Harmoniumspieler können die meisten 
Nummern gut gebrauchen. 

Eine ähnliche, noch viel reichhaltigere Sammlung liegt in dem Werke von 
Rnd. Palme vor.^) Dieselbe geht auf Beispiele aus allen Jahrhunderten ein und be- 
rücksichtigt neben der Mehrzahl protestantischer Organisten auch katholische Meister; 
im ganzen 61 Namen. Ein Register der 7 Arten von Pedalapplikaturen weist auf die 
einschlägigen Nummern hin, ein anderes erklärt die angewendete Bezeichnung. Sehr 
wertvoll ist das Register der Formen, z. B. Perioden verschiedener Ausdehnung, ein- 
bis dreiteil. Liedform, Präludien, Canon, Fughetten und 3 Fugen. Den Schluss bildet 
eine Doppelfuge von H. Götze. Auch aus dieser Sammlung können Harmoniumspieler 
reiches Ubungsmaterial schöpfen. 

') Orgelbegleitung zum Of-dinarium Missae nach der Ausgabe von SoloRmes (Dom Pothier). 
Verlag in Seckau bei Knittelfeld in Steyemiark. 5 M, 

') Referent hat im kirchenmusikalischen Jahrbuch und in Mus. 8, wiederholt betont, dass er die 
Harmonisierung des Chorals nach den archäologischen Lesearten für einen musikalischen 
Nonsens, nach der offiziellen Ausgabe ftir ein „notwendiges Übel^ hält. Diese Anschauung spricht (neben 
H. Yon Herzo^enberg) auch Dr. ret. Wagner aus mit den scharfen Worten (in No. 186 der „Harmonie*'): 
„Bedenklich ist es, wenn heutzutage der Choralgesang in den katholischen Kirchen mit der Orgel 
begleitet wird. Würde tin Mönch aus dem 11. oder 13. Jahrhundert dies hören, so wttrdo er auch, 
abgesehen von den Veränderungen, die seither mit jenen Gesängen vor sich gegangen sind, sie gar 
nicht wiedererkennen. Anders ist es vielleicht mit jenen Gesängen, wie sie die Ausgaben seit dem 
16. Jahrhundert an die Hand geben; in diesen ist der Charakter des Alten häufig verwischt und 
Modernes hinzugefü^. Da lässt sich eine Begleitung mit der Orgel vielleicht eher ertragen, aber es 
wäre Unsinn und eine Sttnde gegen die Geschichte, jene alten, ursprünglichen Fassungen durch Be- 
gleitung der modernen Zeit acceptabel zu machen.** 

*) Op. 24. I. Teil 100, II. Teil 110 kurze Orgelsätze. Habelschwcrdt, Frankes Buchhandlung 
^J. Wolf); jedes Heft 1 M, fiin Verzeichnis der Komponistennamen mit Angabe ihrer Stellung ist 
jedem Hefte beigedruckt; im 1. Fase. 35, im 2. 28, darunter der Herausgeber selbst mit der gröHStcn 
Anzahl. 

*) „Der praktische Organist, 247 leicht ausführbare Orgelstücke in den gebräuchlichsten Ton- 
arten unter Berücksichtigung der verschiedensten Formen und aller Pedalapplikaturen beim Orgel- 
Unterricht fttr die Unter- und Mittelstufe zum Studium und gottesdienstlichen Gebrauch, op. 66. Leipzig, 
M. Hesse. Preis broschiert 2 M^ gebunden 2 ji( 60 /^. 



-43 S40 &h 

Op. 85 von Pet. Fiel ist eine sehr wertvolle, masikalisch gediegene Sammlung^) 
von Originalkompositionen des nnermüdeten Kgl. Musikdirektors, eine wahre Schatzkammer 
für die Harmoniumspieler. Treffend bemerkt der Komponist, dass die Litteratur für 
Harmonium, insoweit sie kirchliches, orgelmässiges Spiel berücksichtigt, ungemein klein 
sei. Jede Nummer ist so bemessen, dass sie 2 bis 2^2 Minuten Zeit zum Vortrage 
braucht. Die 32 Stücke des 1. Heftes bewegen sich in den leichteren Dur- und Moll- 
tonarten mit jf, von Nr. 27 ab folgen die Tonarten mit 4 — 6 j|. Die 28 Stücke des 
2. Heftes bieten die Tonarten mit b in Dur und Moll. Die Tonsätze sind nicht fär 
Anfänger berechnet, stellen aber an einigermassen geübte Spieler geringe Anforderungen 
und bilden für das gebundene Orgelspiel eine kostbare Vorschule. Natürlich lassen sich 
die 60 Nummern durchweg auf der Orgel mit Pedal spielen; in diesem Falle sind die 
Bassnoten mit kleiner Schrift gestochen. Eine bessere Sammlung originaler, tief 
empfundener, klangschöner, fein durchgearbeiteter Tonsätze für Harmonium kennt 
Referent nicht. 

Es ist eine glückliche Fügung, dass fast zu gleicher Zeit eine Harmoniumschule 
von Jos. Sehildkneeht, z. Z. Musikdirektor am Lehrerseminar zu Eorschach, erschienen 
ist.*) Wenn dieser stattliche Band von 269 S. in Gross -Quer -Quart nicht dem Unter- 
zeichneten dediziert wäre, so müsste letzterer in der Freude über den kostbaren, prak- 
tisch, methodisch und pädagogisch meisterhaften Inhalt einen glühenden Panegyrikus 
schreiben. Die beste Lobrede ist übrigens das Werk selbst, welches für Dilettanten, 
Vorgeschrittene, Organisten, Lehrer und Schüler eine reiche Menge von Kenntnissen 
über das Harmonium, über musikal. Elementarlehre, Technik, Grundbegriffe der Harmonie- 
lehre, Liturgie, Musikgeschichte, Litteratur u. s. w. vermittelt, — ein pädagogisches 
Meisterstück. Viele Seiten (119 — 180) sind der Begleitung gregorianischer Gesänge 
gewidmet und meist., der dreistimmigen Begleitung Schildknecht's zum Ordinarium 
Missae entnommen. Über die 33 Komponisten, von denen Sätze aufgenommen wurden, 
sind knappe biographische Notizen mitgeteilt; die meisten Nummern komponierte der 
Herausgeber selbst. Die Orgelschule des gleichen Verfassers, sowie diese Harmonium- 
schule gehören zu den besten, wirklich Epoche machenden Werken der letzten Jahre. 
Sie werden ausserordentlichen Nutzen stiften und gründliche musikalisch-technische und 
elementare Kenntnisse auch an Orten und bei Personen vermitteln, die bis heute noch 
in öder Selbstgenügsamkeit oder trotziger Gleichgültigkeit der edlen kirchlichen Ton- 
kunst teilnahmslos gegenüberstanden. Op. 85 von Piel und Op. 36 von Schildknecht 
ergänzen sich prächtig. 

Eine fleissige und für den Unterricht an Lehrer-, Präparanden- und Seminar- 
Schulen recht nützliche Pubikation sind die 2;wei Hefte „Orgelbegleitung zu den 
Responsorien der Messe, Litanei, Vesper", 4stimm. harmonisiert und in alle Tonlagen 
transponiert vom Kgl. Seminarmusiklehrer A. Sehwarz in Straubing.*) Den vom Ver- 
leger beigefügten Empfehlungen der P. P. U. Kornmüller und V. Eder in Metten und 
des Kgl. Präparandenlehrers J. Salisco in Landshut kann sich Eeferent vorbehaltslos 
anschliessen und darf hoffen, dass unsere jungen Lehrerorganisten durch das gründliche 
Studium der beiden Hefte und nach fleissigen Übungen aus denselben bald in die Lage 
kommen, sicher, gut, korrekt und geschmackvoll Psalmen und Responsorien, auch ohne 
Vorlage, aus den Choralbüchem zu begleiten. F. X. H. 

^) 2 Hefte, enthalten je 60 Stücke für Harmonium oder für Orgel zum Stiidium und kirchlichen 
(Tcbrauch, opus 85. Düsgeldorf, L. Schwann. Preis ^ M 2h .^ pro Heft 

') Harmoniumschule mit den allerersten Anfängen beginnend und progressiv fortschreitend, unter 
Berücksichtigung des Spieles beim katholischen Gottesdienste und der Unterhaltung im Familienkreise, 
opus 36. Regensburg, A. Coppenrath (H. Pawelek). 1899. Preis 7 •# 50 .^. 

') Straubing, Attenkofer (G. Huber). 1. Heft die Responsorien der Messe, Litanei etc. 1 ^ 50 <^. 
3. Die Psalmtöne der Vesper, des Magnifikat etc., 75 ^ ; sämtliche Melodien sind aus den offiziellen Büchern. 



„Grundstimmung der Kirchenmusik." 

Die Red. der JUtis, s, hat diesen Aufsatz des f Dr. Fr. X. Witt seit zehn Jahren 
in ihrer Mappe; er befand sich unter den Papieren, welche der f Dr. Ant. Walter im 
Dez. 1888 übergab und ist (wahrscheinlich) noch ungedruckt. Da der Inhalt desselben 
auch in der Frage des „Choralvortrages" sich mit den bisher veröffentlichten Artikeln 
über dieses Thema vollständig deckt und der Auffassung der klassischen Vokalkompo- 
sitionen wertvolle Gedanken bietet, sei er zum Andenken an den vor 10 Jahren am 
2. Dez. dahingeschiedenen Meister und hochverdienten Gründer des CäciUenvereins der 
Öffentlichkeit nicht länger vorenthalten. F. X. H. 

„Das Wesentliche der Kirchenmusik, dasjenige was sie von der unkirchlichen, un- 
liturgischen, weltlichen Musik unterscheidet, ist ihre Grundstimmung, ihr Charakter, ihr 
Ausdruck. Es sind das synonyme Worte, die in meinen Aufsätzen für einander, 
also dasselbe bedeutend, abwechselnd gebraucht wurden und werden. Es ist im 
Grunde unrichtig zu sagen, die mehrstimmige Kirchenmusik solle den Choral nach- 
ahmen, oder die Grundstimmung derselben müsse die des Chorales sein. Denn der 
Choral ist vielartig und empfängt seinen Ausdruck durch die Vortragsweise resp. durch 
den Text. Demnach sollte man eigentlich sagen: die Kirchenmusik, möge sie Choral 
oder polyphon sein, muss die Grundstimmung des Textes und der dramatischen Situation 
an sich tragen. Da aber der Choral^) sich dieser Grundstimmung und Situation recht 
innig anschmiegen kann und bei richtigem Vortrage anschmiegt, so kann man aller- 
dings in diesem Sinne sagen und in diesem Sinne habe ich es immer gesagt: „Die 
mehrstimmige Musik muss die Grundstimmung des Chorales an sich tragen, um liturgisch- 
kirchlich zu sein." Wir sehen hier von der äusseren Gestaltung einer Komposition 
ab. Denn das ist bereits von mir in dem Artikel „Gesetzmässigkeit^ (Mus. s, 1881, Nr. 11) 
erörtert, dass eine Komposition den positiven Gesetzen entsprechen muss,') um liturgisch- 
kirchlich zu sein. 

Hier handelt es sich um den Ausdruck, also um den Geist, Inhalt eines Gesanges, 
sei er Choral oder polyphon. Demnach handelt es sich hier um die Frage: Welche 
Grundstimmung, welchen Charakter muss jedes Tonstück an sich tragen oder welchen 
Eindruck muss es machen? Die Antwort gibt uns die Dogmatik in Betreff des heiligen 
Messopfers und damit alles Gottesdienstes, der nur eine Ergänzung und Erweiterung 
des Messopfers ist Das hl. Messopfer ist wesentlich ein Opfer a) der Anbetung, b) der 
Danksagung, c) der Abbitte, d) der Bitte. 

a) Anbetung schulden wir Gott wegen seiner unendlichen Vollkommenheiten, weil 
er das höchste Wesen ist, das Anbetung verdient und heischen muss; „qiioniam tu 
soliis sanctus, tu solus Dominus, tu solus altissimus". Die Anbetung manifestiert sich 
in vollständigster Unterwürfigkeit, Demut und Ehrfurcht Daraus folgt, dass alle Worte, 
welche anbeten, den Geist der Ehrfurcht, Demut und Unterwürfigkeit atmen, diesen 
Charakter an sich tragen sollen. Die Kirche gibt uns hier sogar Fingerzeige, welche 
Worte vor allen diesen Charakter fordern. Es sind alle jene, bei denen eine detectio 
capitis oder eine genuflexio oder inclinatio vorgeschrieben ist; besonders werden hier 
die Worte: adoramus te und simül adoratur zu beachten sein, weil das Wort selbst zur 
Anbetung auffordei-t, nicht bloss der tenor (Inhalt) des Textes. Selbst die modernen 
Komponisten (besonders Beethoven) „fallen da in die Kniee^^ Deckt sich Ehrfurcht mit 
Jubel ? Gewiss kann die Seele jubeln und doch voll Ehrfurcht und Demut sein ; aber 
Jubel deckt sich nicht mit Anbetung. Jubel kann (muss aber nicht) comitans der 
Anbetung sein. In welcher Weise suchen aber die Alten und die Neuen die Anbetung 
und Ehrfurcht zu erreichen? Fast immer (es herrscht dabei eine merkwürdige Über- 
einstimmung) durch weniger bewegte Sätze, durch tiefere Lage, durch homophone Dar- 
legung des Textes im Gegensatz zu vorausgehenden Imitationen, durch mehr Sammlung, 
Ruhe, Ernst, Gleichmässigkeit, Erhabenheit (Darstellung der Nähe Gottes). Wie der 

^) Hiebei ist natürlich immer eine vernünftige Lesart vorausgesetzt; eine unvernünftige kann sich 
nicht anschmiegen. 

*) Hierüber existiert bei uns Cäcilianem kein Streit mehr. Es ist das ein von uns allgemein an- 
genommener Grundsatz. 



-43 »4» &h 

Prophet sich verhallt, als Gott naht, so möchte die Musik ihr eigenes Antlitz verhüllen, 
sich selbst gleichsam vemichtigen, um Gott allein herrschen zu lassen. Sie vergisst 
alles andere, lauscht gleichsam atemlos, versenkt sich ganz in Gott, ruht in Gott. Der 
Musiker muss freilich dabei den Aufbau seines Satzes berücksichtigen. Ich hätte z. B. 
in meinem Op. 38 (Fl.-Bl. 1881) es nicht anzufangen gewusst, wie die einmal in Fluss 
gebrachte, vom Anfang des Gloria an bei adoramus te bis glorificamus te fortwährend 
sich steigernde Bewegung durch mehr Buhe zu unterbrechen sei. Hier herrscht also 
selbst bei letzteren Worten der Jubel vor, der Jubel dauert fort, ja steigert sich. Hin- 
gegen bei der Ambrosius- Messe Op. 29 b nimmt das adoramus te eine etwas andere 
Färbung au, als die vorausgehenden und nachfolgenden Textworte, und in meiner Kon- 
zils -Messe ist das adoramus te ganz eigenartig und charakterentsprechend für sich, 
fast im Gegensatz zum andern behandelt. Der Komponist habe dabei acht, ob er durch 
solche eigenartige, die einzelnen Worte charakterisierende Behandlung nicht die Einheit 
zerreisst, nicht den Flass des Ganzen stört; Das wäre das grösste Übel, denn dann 
würde er Lappen- und Flickarbeit, wenn auch vielleicht schöne Lappen und staunen- 
erregende Flickarbeit liefern. Bei den Alten finden sich hier die interessantesten und 
lehrreichsten Momente. Man sehe, um ein Beispiel anzuführen, das simul adoratur 
in der Missa Ässumpta est von Palestrina an, wo plötzlich das B-dur ganz abrupt 
eintritt und wie ein elektrischer Schlag wirkt. Das Richtige zu finden, der Anbetung 
mitten im Jubel Ausdruck zu verleihen, die ins Rollen gekommene Bewegung zu unter- 
brechen, ist Sache des denkenden Künstlers. Da muss man bei ihnen suchen und 
lernen, und die Kritik ein bisschen bei Seite lassen. Aber wie gedankenlos, wie arm- 
selig sind manche Kompositionen so erhabener Worte; wie wenige sind aber auch 
unter den Komponisten, die ihren Beruf verstehen und demselben genügen, wie leicht 
machen sie sich's, wie schnell sind sie zufrieden. 

Vielleicht wirft jemand die Frage auf, ob sich auch Trauer und Wehmut mit der 
Anbetung vertrage. Da sich diese auf Gott ausschliesslich bezieht, letztere erst durch 
Berücksichtigung der eigenen oder fremden Schuld entstehen, so ist die Frage zu 
verneinen. 

b) Dank schulden wir Gott wegen der uns von ihm erwiesenen zahllosen Wohl- 
thaten. Jubel und Freude über dieselben ist offenbar die erste und vorzüglichste Äusserung 
des Dankes. Die Liturgie gibt uns die Stellen an, wo dieser Jubel am stärksten sich 
aussprechen soll: im Oloria bei „Gh-atias agimus tibv*; ferner beim Sanctus. Denn 
jede Prätation beginnt mit den Worten:' Wahrhaft würdig und gerecht, billig und heil- 
sam ist's. Dir Dank zu «agen etc. Dabei ist mit diesem Dank ausdrücklich Lob 
(lavdant), Anbetung (adorant), Jubel (exsultant), Ehrfurcht (tremu/nt) verbunden und am 
Schlüsse werden £dle angefordert, in diesen Dankes-Jubel mit „Sancttis . . /^ einzu- 
stimmen. Das Benedictits ist die Fortsetzung dieses Dankes, wie das Hosanna. Da- 
durch aber, dass es nach der Wandlung laut Rubriken zu singen ist^), nimmt der 
Dankesjubel eine andere, ehrfurchtsvollere, ich möchte fast sagen intensivere, ruhigere 
Färbung an. Sehr schön drückt die Missa „Papae Marcelli'^ den Dank im Oloria aus. 
Nachdem das „et in terra pax" ruhig dargelegt ist, folgt eine Steigerung bis zum 
Gh-atias hin, wo der Satz viel wuchtiger und breiter wird. Auch dielißsa „TraJie me" 
von Vittoria, die Missa H. von Hasler und viele andere haben eine ähnliche Struktur, 
dass das Oratias als ein Gipfelpunkt oder als der Hauptgipfelpunkt des ersten Satzes 
im Qhria erscheint. Andere „alte^^ und z. B. auch mein Op. 12, 19, 29 b etc. bringen 
das „glorificamus te'^ als erste Hauptstelle, setzen bei „Oratias" ruhiger ein, um bis 
zum „Filius Patris^^ fort und fort zu steigern, weil sie eben die Worte: Domine Devs 
rex ... bis FiliuLS Patris als einen Satz mit Oratias betrachten, den sie dann auch 
in einem Zuge entwickeln und deshalb, um eine Steigerung zu ermöglichen, ruhiger 
beginnen müssen. 



^) Hat vielleicht darnm die Kirche diese vom Altertume abweichende Praxis vorgeschrieben, damit 
der Gesang vor der Wandlung abgekürzt und die feierliche Stille bei der Wandlung sicherer beobachtet 
werde? Was folgt dann daraus? 



^ *43 &- 

c) Abbitte schulden wir Gott wegen unserer zahllosen Missethaten. Bei hierauf 
bezfiglichen Textworten wenden wir also den Blick auf uns, auf unsere Schuld, auf die 
derselben gebührende Strafe. Demnach wird das hier auszudrückende Gefühl, das der 
Trauer, Wehmut, Reue sein. Die Liturgie weiset darauf hin im Kyrie, Christe eleison; 
dann im „qui tollü** des Gloria und Agnus, bei „in remissionem peccatorum'* und Onici- 
fioctis im Oredo etc. Da aber die Eeue nie eine verzweifelnde, sondern immer voll Ver- 
trauen sein soll, so richtet sich der Blick auch auf den verzeihenden (qui tollis peccata 
mundi^\ „in retnisHonem peccatorum) Gott, und es ist deshalb der Schmerz durch 
die Hoftiung gemildert. Man kann vielleicht einwenden: Audi die Worte „qui tollis" 
bilden einen Satz mit dem Vorausgehenden und das „Hinwegnehmen der Sünde'^ ist 
ein Grund zu danken und zu jubeln. Gewiss — ; aber betrübt nicht schon der Gedanke 
an unsere Sünden den Christen? „Selig die trauern und weinen.^^ So wenig Ehrfurcht 
von der Anbetung und vom Dank getrennt werden kann, so wenig kann der freudige 
G^anke an die Wegnahme der Sünde, von Reue und Schmerz über ^e begangenen 
Sünden getrennt werden. Es soll also die Auffassung dieser Worte ebensowenig eine 
jubelnde als eine trostlose sein; letztere entstände aus Verzweiflung und Misstrauen auf 
Gott, welche mit dem Begriffe der wahren Reue des Christen unvereinbar sind. Unsere 
Darlegung will also den Komponisten nahe legen, bei Darstellung des „qui tollis" und 
ähnlicher Worte alles Grelle nach der einen wie nach der andern Seite hin zu meiden. 
Es scheint mir eine hl. Ruhe, Leidenschaftslosigkeit, Wehmut und Trauer von den be- 
treffenden Texten gefordert zu werden. 

d) Zu bitten entspricht unserer grenzenlosen Hilfsbedürftigkeit, die alle gute 
Gabe von Gott erwartet, di6 nicht einmal etwas (übernatürlich) Gutes zu denken ver- 
mag. Jede Bitte muss innig, vertrauensvoll, eindringlich (Luk. 11, 5) fast möchte ich 
im Hinblicke auf diese und ähnliche Schriftstellen sagen : stürmisch und doch demütig 
und ergeben sein. Dies hat sie mit der Abbitte gemeinsam; bei dieser tritt nur das 
Moment der Trauer und Wehmut mehr hervor, bei der Bitte das der Innigkeit. Es 
hat sich bei den Cäcilianem die Gewohnheit ausgebildet, die Worte: suscipe deprecationem 
nostram immer f oder ff, schneller als das Vorausgehende zu dirigieren oder zu kompo- 
nieren. Man wird dagegen nichts einwenden können, solange die Sache nicht über- 
trieben wird, ich möchte aber doch vor allem Schablonenhaften warnen. Der Komponist 
denke nie: So haben es diese oder jene gemacht, sondern meditiere die Worte uDd folge 
dann seiner Inspiration. Ich weiss denn doch nicht, ob bei den Alten diese Auffassung 
immer einzuhalten ist Es kommt vielmehr auf den Bau des., Stückes an. Man kann 
wohl am besten diese Worte allmählich steigern, da sie den Übergang bilden zu dem: 
„Qui sedes ad dexteram Ba^tris", das freilich unsern Blick von uns weg auf Jesus hin- 
wendet Es möchte immerhin am besten sein, nicht jedes Sätzchen des Qui tollis bis 
Quoniam im einzelnen und für sich aufzufassen, sondern als Ganzes und dann etwa in 
allmählicher Entwicklung und Steigerung bis ad dexteram Patris, worauf das miserere 
nobis wieder ruhiger und decrescendo abschliesst.'^ 



Vom Bücher- und Musikalienmarkte. 

Decreta authentica Congreffationis Sacr. Rit. Vol. 11 ab anno 1706 Nr. 2163 — ad annam 
1870 Nr. 3233. Komae ex typogr. S. C. de Propaganda fide. In Deutschland durch Fr. Pustet in 
Regensburg, 484 Seiten. Preis ß JH> 90 .^. Dem 1., S. 166 besprochenen Bande der offiziellen Ent- 
scheidungen der Riten -Kongregation ist dieser 2. Band ziemlich rasch gefolgt. Er enthält die 
Dekrete vom Jahre 1706 bis 1870. In Zukunft können Citate von Bescliltissen der obersten litur- 
gischen Instanz nur mehr nach dieser neuen, mit grösster Gronauigkeit und Sorgfalt gemachten 
Sammlung gemacht werden. Der 3. Band mit praktischen Registern wird voraussichtlich im 
folgenden jSbre publiziert werden. 

Dtlnnfiller, J., Bericht und Prospekt über das Knabeninstitut Heiliff Kreuz zu Donauwörth, 
L. Aner, Donauwörth. Das Büchlein ist mit zahlreichen Photographien aer musterhaften Anstalt 
geziert; dem Oesangunterricht und der Kirchenmusik wird daselbst eifrige Pflege zugewendet. 

A. Effler publizierte als Musikbeil, der „kath. Schulkunde" (F. W. Cordier in Heiligenstadt) 
zwei Lieder iHr 4stimm. Männerchor, die allen Männergesangvereinen anfs beste empfohlen werden 
können, nämlich Op. 27 „0 du , vor dem die Stürme schweigen" und üp. 31 ,.E8 ging ein Flüstern 
durch Busch und Hain". Text und Tonsatz sind hochpoetiscli und sehr wirksam. 



Gebelej H., Kalender für katholische Lehramts-Eandidaten auf das Jahr 1899. Donauwörth, 
L. Auer. Preis 1 M. 

, Katholischer Lehrer-Kalender. Wie oben. Preis 1 A. Die beiden Kalender sind 

wieder auf das sorgfältigste redi^ert. Als Mnsikbeilage enthalten sie eine leichte und ansprechende 
Komposition von Beruh. Mettenleiter „zur Feier einer Orgelbenediction" (den 150. Ps. Laudate Dom. 
für gem. Chor mit OrgelbegL). Notwendige und nützliche Bemerkungen über den Sakristei- und 
Chordienst sind im Kalendanum für die einzelnen Tage und Festzeiten angegeben, — ein sicherer 
Führer für den kathol. Lehrer-Chorregenten. 

Das „Marienlob'' von Pet. Griesbacher, Op. 29, ist eine der besten und gediegensten Samm- 
lungen von 4- und mehrst. Liedern für gem. Chor zu Ehren der seligsten Jungfrau. Kegensburg, 



A. Coppenrath (H. Pawelek). Part. 2 M, St. ä 50 /^. Diese 16 Originalkompositionen, darunter 

:., 6 bis 8st^ über deutsche Texte aus dem „Passauer-Diözesangesauj^buch", „Mohr's 
'Cäcilia" und der „Neuen Trutznachtigall" überströmen von innigen Gefühlen zärtlicher Liebe zur 



je eine 5 st., 7 st. 



Gottesmutter und stellen den fruchtbaren und schaflfensfreudigen Meister in die Eeihen unserer 
besten Mariensänger. 

Hess, M., Deutscher Musiker-Kalender pro 1899. 14. Jahrgang. Leipzig, M. Hessens Verlag. 
Preis gebunden 1 Ji, 50 .^. Der reichhaltigste und für die mannigfaltigsten Bedürfnisse moderner Be- 
rufsmusiker sorgende Tageskalender. Den Art Dr. Hugo Riemann^s „über Elementar-Gesangunterricht" 
wird die Red. der Mus, «. im Jahrgang 1899 als Ausgangspunkt rar eine Reihe von Aureätzen über 
das gleiche Thema wählen. Die musikal. Adressen aus 6ü2 Städten des In- und Auslandes bilden 
den Hauptteil des pi*ächtig ausgestatteten und verhältnismässig billigen Buches, dem Biographie 
und Stahlstich der beiden f Musiker Eng. Kranz und Dr. Otto Günther sowie Konzertberichte 
aus Deutschland beigegeben sind. 

Pichler, R. J., Hora jam est Motettum IV vocum. Selbstverlag, Rom. Treffliche Arbeit 
im Stile der alten Meister. 

Riemann, Dr. Hugo, Gescliichte der Musiktheorie im IX. bis XIX. Jahrhundert Leipzig, 
M. Hessens Verlag. 1898. Preis broschiert 10 M. Eingehendere Besprechung des wichtigen Buches 
erfolgt im kirchenmusikalischen Jahrbuch 1899. 

Theresias, P., Lourdes-Lied, op. 11. Preis 15 ^ (in Partien billiger). Kevelaer, Butzon 
und Bercker. 1898. Ein einfaches 48t Lied zu 6 x 10 Strophen Text, welcner die Geschichte 
von.Lourdes in Versen erzählt. 

Wiltberger, Aug. , Concertino für Violine (1.— 3. Lage) mit Begleitung des Pianoforte. 
Düsseldorf, L. Schwann. Klavierstimme 1 jÄ 50 /^. Violinstimme 20 ^. Für Unterhaltung^ in 
häuslichen Kreisen und für Musikseminarien sehr geeignet und nützlich, H. K. Walter, Semmar- 
musiklehrer in Montabaur gewidmet. Fr. X. H. 

(Schluss folgt in Nr. 24.) 



Offene Korrespondenzen. 

Photographie mit curricul, vitae erhalten von K. 8ch. in B., 0. M. in T. 

Bausteine für die Cicllienkirche. Übertrag aus S. 228: 1780 M 65 ^. Durch J. ümmer, Lehrer und 
Chorregent, von den Schülern der Geeangschule Eelheim SM 40 /^, C. in R. 20 jfö, K. G. in St. 2 M 
= 1811 Ji 05 ^. Vergelt's Gott. — Bei einer öffentlichen Versammlung des Kirchenbau vereine 
St. Cäcilia im Erhardihause zu Regensburg wurde der Gedanke angeregt, sieben Gruppen von Wohl- 
thätern zu schaffen, und zwar 1. Gruppe: 10x500 M. 2. 20x400 M. 3. 30x300 Jü. 4. 40x200 Ji, 
5. 50 X 100 M, 6. 60x80 Ji. 7. 40x40 Ji. Auf diese Weise würden durch 280 Personen (Vereine, 
Sammler) jährlich 42600 M aufgebracht, bo dass nach fünf Jahren die innere und äussere Ausstattung 
der ersten Cäcihenkirche Deutschlands und die Errichtung einer selbständigen Eirchenstiftung „St. Cäcilia" 
mit Hilfe dieser Jahressumroen und der bereits vorhandenen Mittel ins Leben treten könnte. Die Namen 
der Personen, Vereine, Sammler u. s. w, in obigen 7 Gruppen werden jährlich (von 1898 — 1902) 
auf Pergamentblätter gezeichnet, der Band von 35 Blättern wird am Altare der hl. Cäcilia zum ewigen 
Andenken hinterlegt. Auch auswärtige Personen, Vereine, Sammler u. s. w. sind freundlichst und 
dringend eingeladen, sich wenigstens Sir ein Jahr bei einer der sieben Gruppen zu beteiligen und ihre 
Namen, sowie die ihrt^r Genossen mit den diesbezüglichen Gaben an den Eed. der Mtis, s. einzusenden 
und bei den Cäcilienvereinsfe&ten — man erinnere sich gütigst an den 22. Nov. — dieser Sache Er- 
wähnung, zu thun. Zu diesem Zwecke werden auf Wunsch eigene Formulare in beliebiger Zahl ver- 
sendet. Übrigens sagen wir für jede andere, auch kleinste Gabe fleissig und herzlich: „Vergelts Gott!" 

Dem Hochwürdigsten Herrn Titularbischof von Orope und apostolischem Vikar von Batavia 
auf Java, Edmund Luypen^ S. J., welcher am Feste des hl. Stanislaus Kostka, 13. Nov., in der Pfarr- 
N kirche von Oudenbosch (Holland) die hl. Bischofsweihe empfangen hat, entbietet die Kirchen- 
' musikschule in Begensburg die ehrfurchtsvollsten Glückwünsche. Äd multos annos! 



Druck und Verlag von Friedrich Pnstet in Regen sburg, Gesandtenstrasse. 

Nebst BeUase Nr. 19. 



1898. Regensburg, am 15. Dezember 1898. |fn- 24 



MUSICA SACRA. 

Gegrftndet von Dr. Frans Xaver Witt (f 1888). 

HalbmonatSGlirift ffir Hebung und Fordernng der kathol. Kirchenmasik. 

Herausfiregeben von Dr. Frans Xaver Haberl, Direktor der KirchenmuBikschnle in Regensbnrg. 

Neue Folge X., als Fortsetzung XXXT. Jahrgang. Mit 12 Muelkbeilagen. 



Dt« „Miuica aaera" wird un 1. and 15. Jeden MonaU aatReKeben. Jede der Si Nonunem nmfuet 12 Seiten Text. Die IS Mosik- 
b«ilagen (46 Seiten) wurden in den Nummern 6, 7 nsd 8 Tersendet. Der Abonnementpreie dea Jahrgänge betrigt 8 Mark; die 
Beatetlnng kann bei {eder Poetanatalt oder Bnohbandlnng erfolgen. — Bei der Reicbapoat mit SO Pf. Aafaohlag. Bei franko Zaaendnng 

unter Streifband in Dentaohland und Österreiob-Üngam l Mk. — ins Analand 4 Mk. 80 Pf. 

labalt^fiberalebt: Im Jahre 1899. — Organaria. Neue Orgeln in Brixen, Bochum, Freiaing. — Kirchenmasika- 
liaohe AuffQhrnngen und Berichte aus: Elberfeld, Lambach, Leitmerits, Linz. — Neu und frflher ersohienene 
Kirchenkompositionen: Neuauflagen mehrerer Choralbticher , Stehle, Singenberger. — VermlsohtA Naohriohten und 
Mitteilungen ana: Saalgan, Gand, Amberg, Lambach, Berlin, Ziegenhala, Kempten, St. Wandrillo, Paderborn, Rom, Jerusalem, 
Dornbim. — Vom BQoher- und Musikalienmarkte: L. Bonvin (4), Boers, Kittan, Schreck, A. Adam, Devallo, Foschini. 
Preisen, Hoft, Kirchrath, Alb. Lipp (2), LQdke, Mondelsaohn-Filke , Dr. Möhler, Slnnioko, W. Weber, Kataloge, Kirchenmua. 
Jahrb. 1899. — Ordinariat Regensburg Aber Difiieaan-Cäcilienverein. — Offene Korrespondenzen. 

Im Jahre 1899, 

dem Torletzten dieses Jahrhunderts, beginnt diese Zeitschrift zum 33. Male ein Kalender- 
jahr, seit dem Tode Dr. Wittes zum 11. Male, seit Erweiterung zu einer Halbmonatp 
Schrift zum 4. Male. Das klingt als „Abonnement - Einladung^ sehr hochmütig, als ob 
diese Zahlen denkwürdige Epochen wären, gleich der Entdeckung des Buchdruckes, 
Pulvers, Dampfes u. s. w. Die Redaktion bittet jedoch jene Leser, welche mit ihr gleich- 
gestimmt sind, wie's bei den Orchesterinstrumenten — die Pai]^en nicht ausgenommen — 
Yor einer Aufführung sein soll, nicht so schlimm zu denken, sondern in dieser chrono- 
logischen Aufzählung mit Dank gegen Gott die Thatsache zu erwägen, dass der Eifer 
and das Interesse für die katholische Kirchenmusik, die yor mehr als 30 Jahren nur 
von einigen Personen und an wenigen Orten still und stumm glimmten oder flackerten, 
durch den Cäcilienverein und die Mitglieder desselben zu einem wohlthätigen Feuer 
angewachsen sind, dessen Macht übrigens durch viele Menschen fast ängstlich „bezähmt 
und bewacht^ wird. Ganz recht so, wenn nur übereifrige Feuerwehrmänner nicht über- 
mässig dämpfen und löschen! 

Die Musica sacra will das heil. Feuer für die Musik im Dienste der katholischen 
Liturgie hegen und nähren, anblasen und mehren; sie will berichten, wo ein Licht 
und Feuerherd regelmässig sich befindet, welchen widrigen Einflüssen oder hemmenden 
Anschauungen und Zuständen die heil. Musik unterliegt und wie man helfen kann oder 
bereits geholfen hat 

Diese Arbeit und Umschau kann nur durch eifrige Mitwirkung gleichgesinnter 
Männer geschehen; die Redaktion erneuert daher ihre jährliche Bitte um fleissige 
Korrespondenz und freundliches Abonnement auch für das folgende Jahr. 

Im Jahre 1899 wird die 16. Generalversammlung des Cäcilien- Vereins, wahr- 
scheinlich zu Münster i. W., stattfinden; da gibt's Anregung und Arbeit. Für Regens- 
burg ist das Jahr 1899 denkwürdig, derfn voraussichtlich kann in demselben der Grund- 
stein zur Cäcilienkirche bei der Kirchenmusikschule gelegt werden. Wenn sich die 
Musica sacra bisher schon um Wohlthäter im Kreise der Abonnenten und Schüler be- 
worben hat, so findet sie ein neues Bettel-Motiv in dem Jubiläum der hl. Cäcilia, das im 
nächsten Jahre begangen werden kann, denn 1699 ist das Grab der Heiligen geöffnet 
und in ihrer Kirche zu Rom neu geschmückt worden. ^) — Neben diesen leitenden Arbeits- 

^) Dieser Nummer liegt ein Bildchen der hl. Cftcilia mit dem Ablassgehete für die Cäcilienvereins- 
mitglieder bei , um dessen Einsichtnahme und Verbreitung in den weitesten Kreisen recht inständig 
gebeten wird. Durch vereinigte kleine Opfer können viele Bausteine bezahlt werden! 



-» 246 &h 

gedanken sollen die übrigen Themate in dieser Halbmonatschrift, deren mannigfaltiger 
und reicher Inhalt aus den Inhaltsverzeichnissen ersehen werden kann, wie bisher 
weitergeführt werden. Allen Abonnenten und Lesern aber wünscht die 
Redaktion fröhliche Weihnachten und ein gesegnetes neues Jahr; es be- 
ginnt und sehliesst ja mit einem Sonntag. F. X. H. 



Organaria- 

Die neue Domorgel zu Brixen. Durch die Munifizenz unseres Hochwürdigsten 
Fürstbischofs sowie auch durch Spenden von seite einiger Mitglieder des Domklerus 
und anderer Wohlthäter hat unser prachtvoll restaurierter Dom nun auch ein neues, 
seiner würdiges Orgelwerk erhalten. Dasselbe wurde aufgestellt von der Firma 
Gebrüder Mayer in Feldkirch und ist nach Eegelladensystem mit Bohren- 
Pneumatik gefertigt. Die Register -Disposition ist folgende: 

I. Manual: 1. Principal 16' (teilweise im Prospekt stehend). 2. Saücional 16'. 3. Principal 8'. 
4. Gamba 8'. 5. Gemshorn 8'. 6. Tibia 8'. 7. Grossgedekt 8'. 8. Wienerflöte 8'. 9. Dolce 8'. 
10. Octav 4'. 11. Hohlflöte 4'. 12. Flanto amabüe 4'. 13. Salicet 4'. 14. Quint öVs'. 15. Octav 2'. 
16. Comet 8' (fünffach). 17. Mixtur (4r-5 fach). 18. Trompete 8'. 19. Clairon 4'. 

II. Manual: 20. Quintatön 16'. 21. Piincipal 8* (teilweise im Prospekt). 22. Geigenprincipal 8'. 
23. Salicional 8'. 24. Äoline 8'. 25. Flute harmonique 8'. 26. Lieblichffedekt 8'. 27. Voix Celeste 8'. 
28. Eohrflöte 8'. 29. Traversflöte 4'. 30. Fugara 4'. 31. Sesquialtera 2^/s' dreifach. 32. Clarinet 8'. 

Pedal: 33. PrincipalbaBS 16' (teilweise im Prospekt). 34. Subbass 16'. 35. Violonbass 16'. 
36. Flötenbass 16'. 37. Quintbass lO*/»'. 38. Contrabass 32' (akustisch). 39. Violoncello 8'. 40. Tuba 16'. 
41. Posaune 8'. 

Ausserdem stehen dem Organisten 18- Manubrien (Druckknöpfe) zur Yerfiigung, 
drei für die gewöhnlichen Manual- und Pedalkoppeln, ein Druckknopf für die Hoch- 
oktavkoppel, ein anderer für die Tiefoktaykoppel, wodurch die untere Oktave 
des Nebenwerkes an die obere des Hauptwerkes gekoppdt wird. Vier weitere Druck- 
knöpfe bewirken verschiedene Stärkegrade (p, mf, fo, pleno). Drei andere lassen a) den 
Prinzipalchor, b) den Streicherchor, cj den Flötenchor erklingen. Zwei weitere 
Knöpfe heissen „Generalausschalter'' und „Ausschalter der Zungenstimmen''. 

Diese angeführten Druckknöpfe befinden sich unterhalb der Klaviatur des Haupt- 
werkes. Drei weitere, welche die sog. „freie Kombination'^ für beide Manuale und 
das Pedal in Thätigkeit setzen, sind zwischen dem I. und ü. Manuale in äusserst 
praktischer Weise angebracht 

Die meisten Register der Orgel haben Zinn pfeifen (entweder rein oder mit 25 ^/o 
Legierung) und sind aus Holz meist nur solche gefertigt, die ihrer Natur nach dieses 
Material verlangen. Nur einige der grössten Pfeifen wurden auch bei manchen Zinn- 
registem aus Holz gefertigt Die Verwendung des Zinkes und anderer Surrogate war 
selbst für die Schal&öhren der Zungenstimmen gänzlich ausgeschlossen. 

Die am 24. November vorgenommene Prüfung des Orgelwerkes ergab folgendes 
Resultat : 

„Das ffanze Werk ist genau nach dem Vertrag ausgeführt. In Bezu^ auf die Register, 40 an 
Zahl, wird bemerkt, dass selbe durchwegs sehr ffut intoniert sind und eme reiche CnarakteriBtik 
zeigen. Material, sowohl bei den Zinn- als Holzpfeifen, sehr ffut, die Arbeit durchaus solid. 
Sabdonal 8', Gamba und Principal 8> zeichnen sicn durcn Schönheit des Tones aus; unter den 
Zungenstimmen ragt die Klarinette 8' besonders hervor. Die Bässe sind beMedigend; von den 
Zungenstimmen im Basse Tuba 16' und Posaune 8' wäre zu wünschen , dass sie etwas kräftiger 
intoniert wären, obgleich ihr Ton an und fär sich schön ist In Bezug auf die Mixtur ist deren 
Klang nartienweise zu hervorstechend, im ganzen aber zu wenie glänzend. Der Grund davon 
dürfte aarin liegen, dass sie, weil terzlos, durch die zu wenig kräftige Terz des Komet nicht 
genügend ergänzt wird und die Mixtur bloss einmal repetiert, weswegen das volle Werk eine 
msgestädsche Fülle entwickelt, aber den Silberglanz der alten Orgeln vermissen lässt. Das Werk 
ist nach pneumatischem System mit Kegelladen gebaut und in allen seinen Teilen äusserst sorg- 
fältig und genau gearbeitet, sodass es vortrefiTlich funktioniert. Das Gebläse ist gut gearbeitet und 
liefert selbst bei vollem Werke genügenden und gleichmässigen Wind. Die Spielart ist sehr leicht 
und angenehm , selbst bei vollem Werk und Benützung der Koppelungen. Durch die angebrachten 
Koppelungen und Druckknöjgfe (18 an Zahl) ist die Handhabung des Werkes dem Organisten sehr 
erleichtert. Die freie Kombmation bewährt sich als eine sehr praktische Einrichtung, welche ein 



3. und 4 Manual und auch ein Pedal ersetzt. Der prächtig restaurierte Dom in Brixen hat durch 
dies sehr ansehnliche Orgelwerk eine seiner würdige Zieroe und der Feier des Gottesdienstes wie 
der Bedeutung der ehrwürdigen Kathedrale entsprechende Ausstattung erhalten. Die Firma Mayer 
in Feldkirch nat durch Erstellung dieses Werkes ihren gewonnenen rühmlichen Ruf bewährt und 
sich in Eücksicht auf die derzeitigen Fortschritte des Orgelbaues durchaus leistungsfähig erwiesen. 

Wunibald Briem, Stadtpfarrorganist in Feldkirch. 
A. D. Schenk, Dekan. I. Mitterer, Domchordirektor. 

Preis des Werkes ca. fl. 8000 ohne die Reparatur und Neu -Dekoration des Kastens. 

Bei dieser Gelegenheit sei auch zweier tirolischer Orgelbanflrmen in Ehren Er- 
wähnung gethan, nämlich der Firmen A. Reinisch in Steinach am Brenner und 
A. Fuetsch in Lienz. Von ersterer stammt das vorzügliche Werk von 35 klingenden 
Stimmen in der St. Jakobs-Stadtpfarrkirche zu Innsbruck (Kegelladen) und das nicht 
weniger gelungene pneumatische in der Pfarrkirche zu Schwaz im Unterinnthale mit 
45 Registern auf 3 Manualen und Pedal, und noch viele andere in Tirol. Auch die 
junge Firma A. Fuetsch hat schon sehr anerkennenswerte Proben ihrer Strebsamkeit 
und Tüchtigkeit abgelegt. 

Brixen, am 30. Nov. 1898. L Mitterer. 

Bochum (Diöz. Paderborn). Im April d. J. gelangte in der hiesigen St. Josephs- 
kirche ein neues Orgelwerk aus der Orgölbauanstalt des Herrn Franz Breil in Dorsten 
zur Au£stellung. Das Werk Ist nach dem bewährten Kegelladensystem mit Röhren- 
pneumatik für Traktur und Registratur erbaut und hat 27 klingende Stimmen, welche 
sich auf 2 Manuale und Pedal wie folgt verteilen: 

I. Manual: Prinzipal 16' Bordun 16', Prinzipal 8', Gedact 8', Gamba 8', Bordunalflöte 8', 
Zartflöte 8', Trompete 8', Octav 4% Flauto dolce 4', Quinte 2«/,', Octav 2\ Mixtur 3fach, Cornett 4 fach. 

n. Manual: Geigenprinzipal 8^, Saliclonal 8', Lieblich Gedact 8', Hohlflöte 8', Chelys coeleste 8', 
Octav 4', Harmonieflöte 4'. 

Pedal, 27 Tasten: Prinzipal 16', Violon 16', Subbass 16', Posaune 16', Prinzipal 8*, Gedact 8'. 

Manual- und Pedalkoppeln, Druckknöpfe. 

Auf der Empore des Mittelschiffes der Kirche erhielt das Werk in zwei auf Säulen 2,20 m 
über dem Fussboden ruhenden, im romanischen Stile gehaltenen Gehäusen seine Aufstellung. Der 
Spieltisch befindet sich freistellend auf dem Flur vom an der Brustwehr der Empore. Derselbe 
ist kunstvoll und praktisch eingerichtet, die Spielart leicht und bequem. Die Begisterzüge sind 
über den Klaviaturen recht zweckmässig und handlich angebracht. Die für jeden Teil selbständig 
eingerichtete absolut freie Kombination ermöglicht dem Organisten, jede gewünschte Zusammen- 
steunng der verschiedensten Register jederzeit vorzubereiten und durch Handhabung von 6 in der 
unteren Klaviaturleiste beflndlicnen Üruckknöpfen erklingen, bezw. verstummen zu lassen. Ein 
Druckknopf »Volles Werk" lässt ohne vorherige Begistrierung das ganze Werk einschliesslich 
Koppeln erklingen. Diese Einrichtungen ttbertreffen lule sonst angewandten Kollectivanlagen und 
feststehenden Kombinationszüge. 

Trotz der durch die ausgedehnte Aufstellung bedingten lanf2[en Bohrleitungen (bis zu 13 m) 
ist die Ansprache eine durchaus korrekte. Die Tonförbung der einzelnen Stimmen ist eine noble 
und charakteristische, die Klangwirkung des vollen Werkes zeigt mächtige Fülle und ernsten wür- 
di|:en Charakter. Das nach besonderem Svstem des Erbauers gefertigte Magazingebläse liefert 
reichlichen Wind vermittels eines leicht zu bewegenden Trittes. 

Die sehr solide, gewissenhafte und kunstgerechte Ausführung des Werkes in seinen einzelnen 
Teilen und die Thatsache, dass während des nunmehr siebenmonatlichen Gebrauchs nicht der 
kleinste Fehler sich gezeigt hat, stellen dem Erbauer das bebte Zeugnis aus und kann derselbe 
nur bestens empfohlen werden. 

Die Abnahme des Werkes erfolgte infolge Verhinderung des Herrn Kanonikus Boekeler in 
Aachen am 28. April d. J. durch die Herren Rector Brück, nauptlehrer Humborg und den Unter- 
zeichneten. H. Strickling, Organist 

Im EgL Schullehrerseminar zu Frei sing wurde im September d. J. eine neue 
Orgel aufgestellt. Das Instrument ans der Fabrik von Steinmeyer und Söhne in 
Öttingen am Ries hervorgegangen, besteht aus 10 klingenden Registern, Manual- und 
Pedalkoppelungen, KoUektivzttgen, verteilt auf 2 Manuale. 

Was den Bau selbst betrifft, so muss vor allem auf die kflnstlerisclie Anlage des 
Ganzen, die charakteristische Intonation der Solo- wie der übrigen Stimmen, welche 
trotz der geringen Registeranzahl viele Klangkombinationen, besonders beim Triospiel, 
sowie ausgiebige Tonstärke im Pleno zulässt, hingewiesen werden. Ferner sei die 
solide und peinlichst ausgeführte Arbeit, die regelmässige Anordnung der pneumatischen 
ROhrenleitung, die geräuschlose und präzise Funktionierung der Pneumatik und die 



geschickte Gruppierung des Pfeifenwerkes erwähnt, wodurch bei den bescheidenen 
Raumverhältnissen, namentlich in Höhe und Tiefe, dennoch die Möglichkeit gegeben ist, 
das Werk immer imstand halten zu können. Fäglich. darf auch das hiebei zur Ver- 
wendung gelangte gute Material, das geschmackvolle Äussere der Orgel, sowie der in 
Anbetracht solcher Arbeit keineswegs zu hoch gegriffene Preis von 3500 Jb nicht ver- 
gessen werden. 

Aus alledem dürfte zur Genüge hervorgehen, dass das Werk allen Anforderungen, 
welche man heutzutage an ein derartiges Instrument zu stellen pflegt, vollständig ent- 
spricht, was genannte Orgelbauanstalt mit Recht und aufs neue bestens empfiehlt. 

G. Fuchs, Kgl. Seminarlehrer. 

(Die Orgelkompositionen und viele andere auf Organaria bezügliche Notizen müssen 
für die Januarnummern zurückgdegt werden. F. X. H) 



Eirchenmusikalische Auflfahrungen und Berichte. 

O Elberfeld. Am vorigen Sonntag (27. Nov.) hatten wir hier Bezirksversammlung des 
Dekanates Elberfeld. Dieselbe war sehr gut besucht, wenn auch leider viele geistliche Herren von 
amtswegen nicht abkommen konnten. Das Programm lautete: In der Herz-Jesu-Eirche. 
Tantum ergo für 5 st. gem. Chor von J. Qnadflieg. Choral -Graduale vom Rosenkranzfeste. -B^'e 
fftr 48t. gem. Chor von M. Haller. Choral-Communio vom Kirchweihfeste. Justorum animae (Oifer- 
torium für Allerheiligen) für 48t. gem. Chor von Fr. Witt. Dentschea Kirchenlied: Aus hartem 
Weh. Choral-Introitus von Weihnachten (3. Messe). 8anctu8 und Benediäits für 3 st. ^em. Chor von 
Arnfelser. Choral-Credo. (III. Melodie). Popule meus für 4 st. gem. Chor von Vittorla. Deutsches 
Kirchenlied: Tausendmal ich dich begrüsse. Choral-Introitus vom 1. Adventssonntag. Kyrie für 
68t. gem. Chor von J. Thielen. Antiphon: sacrum nebst Magnificat — sacrum 4 st. von Haller. 
Deutsches Kirchenlied: Wnnderschön prächtige. Oenitori für 5 8t. gem. Chor von M. Haller. 
Schlussgesang: Gelobt sei Jesus Christus. Nr. 1—5 incl. sang der Kirchenchor der Marienpfarre, 
Nr. 7—10 incl. der Kirchenchor der Laurentiuspfarre, Nr. 12—16 incl. der Kirchenchor der Herz- 
Jesupfarre. Die deutschen Kirchenlieder wurden von Kindern der Volksschulen an der Fischer- 
strasse, Karlstrasse und Marienstrasse gesungen. 

Wie Sie sehen, ist der Choral mit 6, der mehrstimmige Gesang mit 8 Nummern vom 3— 6 st 

Sem. Chor, der deutsche Volksgesang mit 3 res^. 4 Nummern vertreten. Der Choral^ wurde ohne 
iegleitung gesungen. Bei allen Vorträgen war ein eifriges Streben nicht zu verkennen* und manche 
Darbietungen standen auf anerkennenswerter Höhe. Das Choralcredo dauerte nur S^lt—S'U Minuten 
war also wohl etwas schnell und klang überhastet. — Die Knabenstimmen sind meist noch weiterer 
Ausbildung fähi|2[, besonders was Tonansatz, Tonbildung und Aussprache betrifft; auch die Tonrein- 
heit war nicht immer jinanfechtbar. Die lürchenlieder wurden zu schleppend gesungen , obschon 
sie in den Proben absichtlich fast zu schnell genommen wurden; die alte, unzulängliche Orgel war 
nicht imstande, die Kinder vorwärts zu bringen. Das ,, verbindliche'* Orgelspiel wurde von H. Kektor 
Qnadflieg besoret, ebenso die Begleitung der Kirchenlieder. — In der Mitguederversammlung wurde 
als neuer BezirKspräses Herr Kaplan Dr. Hilt (Laurentiuspfarre) gewählt. Ders^be richtete an die 
Teilnehmer in der öffentlichen Versammlung begeisterte und begeisternde Worte, welche ihren Ein- 
druck nicht verfehlten. J. Qnadflieg hielt einen Vortrag 1) über die Fehler und Mängel bei der 
Ausführung der deutschen Ejrchenlieder, 2) über die Art und die Mittel der Einführung neuer 
Lieder resp. Melodien. — Einige weltliche Männerchöre wurden vorgetragen ^ welche viel Beifall 
fanden. So hat hoffentlich die Eez.-Ver8ammlung wieder einen neuen und kräftigen Anstoss gegeben 
zur Förderung der Kirchenmusik in hiesiger Gegend. 

P. G. Lambach. Ob.-Östr. Auf unserem Stiftsmusikchor wurden vom 3. Juli bis 3. Dez. 
folgende Messen aufgefünrt: Arnfelser: M. IL 38t Auer: M. de Lourdes, 4st. m. Org.; Requiem, 
Op. 17. Brunner: Requ,, Op. 13, 3st. m. Org. (2 mal). Clereau: M. In me tranrierunt, Croce: 
M!. Sexti toni. Deschermeier: M. ost. Ebner: Op. 39, 5 st. Ett: Bequ. Fischer: Bemt. Griesbacher: 
Op. 9, 5 st. Haller: M. S. Cunegundis. M. S. Uenrici, 5 st.. Op. 6, 4 st. m. Org.. M. S. Antonü, 4 st. 
m. Org., Op. 71, 5 st, M. XIL, M. lEI. Ö, 4 st m. Org., Op. o, 48t c. Org., B^m. ist c Org. flasler: 
M. Dixtt Maria. Marxer: Bequ, Mitterer: Op. 25. Op. 66. 2 st m. Org., Op. 47, M. S. Carol. B., 4 st 
m. Org., Op. 67, 4st. m. Org.; M. S. Thomae, 48t m. Org.. M, S. Caeciliae, 4st m. Org., M. de 
S. Anostolis, 5 st, M. B. M. V. assumpt, Op. 45, 5st, M. de Martyribus. Modlmayr: Bequ. Nekes: 
Op. 30, 6 st Palestrina: M. Aetema Christi munera, M. brevis, M. Iste Confessor, M. Papae Marc., 
6 st (2 mal). Qnadflieg: Op. 12b, 5 st m. Org. Renner: Bequ., Op. 49. Schiffeis: Bequ., Op. 16. 
Schildknecht: Op. 5, 3st m. Org., Bequ., Op. 25. Thielen: Op. ^, 6st (2mal). Weber: M. IL 
Zöggeier: Bequtem. 

X Landau. Am Mittwoch den 23. Nov. fand die Jahresversammlung der Präsides und 
Dirigenten der den Bezirkscäoilienverein bildenden Pfarrcäcilienvereine zu Landau i. Pf. statt 

Vertreten waren teils durch beide Vorstände teils durch einen derselben die Vereine: Landau, 
Arzheim, Eschbach, Essingen, Insheim, Offenbach, Godiamstein, Herxheim, Mörlheim, Mörzheim, 



-43 *4* &- 

ObttrhöohBtadt, Qaeichheim, Ranscbbach, Edenkoben, Bnrrweiler, Diedesfeld, Edesheim, Flemlinfi^en, 
Gleisweiler, Kirrweiler, Roschbach, St Martin, Eusserthal, Ramberg, Waldhambach. Aosseraem 
fanden sich auf besondere Einladung noch ungefähr 15 Vereinsvorstände ans dem Kanton Berg- 
zabern ein, so dass die Versammlnng von mehr als 60 Herren besucht war. 

Aus den Jahresberichten der einzelnen Vereine über ihre Thätigkeit ging hervor, dass 
fast überall wiederum viel für die Hebung der Kirchenmusik geschehen ist. Namentlich liessen die 
Antworten auf die Anfrage über die Pflege des Chorals, des eigentlichen Gesanges der Kirche, 
recht erfreuliche Fortschritte konstatieren. 6 Vereine haben es nicht der Mühe wert gefhnden, 
Jahresberichte vorzulegen. 

Von dm Vereiusorganen „Fliegende Blätter für kathol. Kirchenmusik" „Mudca aacra** 
oder anderen kirchenmusikaBschen FachDiättern werden solche nur in Landau, Herxheim, Offen- 
bach, Mörzheim, Edenkoben, Diedesfeld, Kirrweiler, Gleis weiler, Flemlingen, Weyher, Aunweiler, 
Gossers Weiler, Kamberg, waldhambach gehalten. Hierin muss es besser werden. Jeder Verein 
sollte wenigstens ein musikalisches Fachblatt halten. Anregung^ Begeisterung, Weckrufe brauchen 
bisweilen auch die eifrigsten Sänger und Dirigenten. Die Veremsblätter sind dazu ins Leben ge- 
rufen worden, um Anfklärang zu geben, Liebe zu erwecken. Also hiUte man sie! 

Der Gehalt der Dirigenten lässt an manchen Orten noch zu wünschen übrig. Eine 
Entschädigung unter 50 M ist zu gerMg. Nur noch 5 Vereine zahlen weniger als 50 M] die 
anderen geben von 50 bis 150 JC. 

Die vom Rechner vorgelegte Rechnung ergab Einnahme 101,90 M, Ausgabe 76,90 .H. Sie 
wurde genehmigt und dem Rechner Dank ausgesprochen. 

Von mehrstimmigen Messen wurden 23 neu eingeübt, an anderen mehrstimmigen Tonstücken 
als Motetten, Hymnen, Psalmen, Maguificat u. s. w. nngetähr 100 neue Piecen. 

Nach Abwicklung des geschäftlichen Teiles wurden die auf der Tagesordnung stehenden Vor- 
träge gehalten. 

Herr Pfarrer Laux von Waldhambach behandelte in ausfährlicher und praktischer Weise 
die liturgische Vesper und erntete den wohlverdienten Dank der Versammlung, Her Lehrer 
Krapf von Ramberg verbreitete sich in einem wohldurchdachten Referate über die Wichtigkeit 
und ideale innere Schönheit und Würde des Chorals und hatte ebenfalls die Genug- 
thuung, dass ihm der ungeteilte Dank ausgesprochen wurde. Beide gediegene Vorträge werden bald 
in bemundeter Presse zu lesen sein. 

Zur Neueinübung werden auf Vorschlag des Herrn Diözesanprftses empfohlen: Missa septima 
von M. Haller. L'hora passa von Viadana. Das Opus 1 von Witt Missa in hon. S. Henrici von 
M. Haller (5 st.). 13 Mngnificat (falsobordone) und Benedictus von Clemens Fischer. 

Die Versammlung, welche von 2 bis 4Vt Uhr dauerte, nahm den schöhsten Verlauf Man 
fühlte, dass, wie der Vorsitzende in seiner Begrüssung aussprach, die cäcilianische Idee ein Sniegel 
der Wahrheit, ein Zeichen der Heiligkeit sei. Bisher sei die Begeisterung im Bezirk kein Stroh- 
teuer gewesen. Möge sie nicht bloss anhalten, sondern noch zunehmen und auch die noch fern 
stehenden Gemeinden anziehen! 

+ Leitmerits. Am 20. Nov. feierte der Domchor unter Leitimg von J. B. Molitor das 
Cäcilienfest durch einen Gottesdienst mit Predigt, letztere gehalten von BT H. Dompfarrer P. Pohl. 
Das Programm lautete: Morgens 8 Uhr: Choraiamt nach dem Graduale Romanum. Gesungen von 
Alumnen des Priesterseminars und einem Knabenchor. Missa Justua ut palma. Kyrie etc. Nr. IL 
des Ordinarium Missae. 9'/, Uhr Predigt ^ dann Hochamt, Franziskusmesse von Witt. Intr., Grad, 
und Comm. aus dem Grad. Rom. Offertonum: In virtute iua von B. Mettenleiter. Fange lingua von 
M. Haller. Postludium mit Fuge von Brosig. Nachmittag 2 Uhr: Vortrag kirchlicher Gesänge in 
folgender Ordnung: I. Domchor. Miserere von AUegri. IL Sängerchor des Priesterseminars. Intr.: 
Terribilia est Offert.: Damine Deus, Comm.: Quinque prudentes Virgines ans dem Grad. Rom. 
HL Domchor, a) Kj/rie aus der 5 st. Raphaelsmesse von Witt b) Justorum animae von Witt. 
IV. Knabenchor, a) Borate codi und b) Alma Bedemptoris maUr, greg. Choral. V. Sängerchor des 
Priesterseminars und Knabenchor, a) Kyrie, Gloria, Sancius, Benedictus und Äfnus Dei aus der 
I. Messe von A. Leitner. 3 Uhr: Vesper als Nachmittagsgottesdienst der Domkirche. Zur Über- 
tragung des Allerheiligsten: Gesamtchor: Adoro te von Frey. Unmittelbar nach derselben: Fort- 
setzung der kirchl. Gesänge. VI. Sängerchor des Priesterseminars, a) PosuisH Domine von Piel. 
b) Mirabüis Deus von P. KommüUer. c) Justus ut palma florMt von J. B. Molitor. VII. Domchor. 
JDomine Deus von M. Haller. Qui sedes v. Sfhinz. VUI. Gesamtchor, a) Maria Himmelsfreud' von 
P. Gregor Molitor 0. S. B. b) Königin, wer ist dir gleich, c) Blick hin, o Christ, nach Bethlehem. 
Schluss: Postludium von Kühmstedt. Zwei Berichte der Leitmeritzer- Zeitung spenden den guten 
Aufführungen volles Lob. (Raummangel nötigt die Redaktion, von der Wiedergabe derselben ab- 
zusehen.) 

^f Anlässlich der Generalvers, des o.-ö. Cäc.-Ver. wurde am 9. Nov. in der St Mathias- 
pfarrkirche zu Lins ein feierliches Hochamt abgehalten, welchem der hoch würdigste Herr Bischof 
Dr. Doppelbauer, sowie sehr viele Vereinsmi^lieder und Andächtige anwohnten. Der Musikchor 
der St. itathiasnfarrkJrche unter Leitung des Chorregenten, H. H. Domvikar Christian Stöger, 
brachte hiebe! Mitterer's 6 stimm. Messe de Nativitate in tadelloser Weise zur Aufführung. Sehr 
gelungen wurden auch Graduale und Offertorium Locus iste und Domine Deus von Mitterer, be- 
ziehungsweise Stehle vorfifetragen. Nicht genug kann hervorgehoben werden, dass der Chor, dessen 
Oberstimmen ausschUessuch mit Damen besetzt waren, auch den Introitus und die Communio im 



-fc 950 fc;i- 

begleiteten gregorianischen Choral ungemein würdig sangen. Man sieht, dass bei gntem Willen 
nna einiger Ausdauer auch scheinbar unüberwindliche Aufgaben schliesslich gelöst werden. Nichts 
wäre besser geeignet, jenen Subjectiyismus im Vortrage, den insbesondere Damen zumeist kulti- 
vieren und für welchen in der Kirche kein Platz ist, zu beseitigen, als die Pflege des gregoriani- 
schen Chorales und des polyphonen Stiles, welche die volle Berücksichtigung anderer Stilgattungen, 
insbesondere der Klassiker sicher nicht ausschliesst. Nicht unerwähnt darf bleiben, das! der sehr 
begabte Organist der St. Matdiiaspfarrkirche, Herr Töpfl, schöne Proben seines Könnens gab. 

Unmittelbar nach dem Pontifikalamte fand die Generalversammlung des Cäc-Ver. statt. An 
derselben nahmen ausser vielen Vereinsmitgliedern die Mitglieder des hochw. Domkapitels, Dom- 
propst Pinzger, Domdechant Kurzwernhart, Domscholaster DuUinger und die hochw. HeiTen 
Canonici: Helletsgruber, Schwarz und Dr. Mayböck, Dechant Philipp Mayr aus St. Florian 
uhd Vertreter fast sämtlicher oberösterreichischen Sti^ und Klöster, sowie der Stadt- und Land- 
klems teil. Nach Begrüssung der Versammlung durch den \^ereinsobmann Hochw. Herrn Professor 
Dr. Martin Fuchs nielt Herr Professor Deubler aus Sanct Florian einen nngem^n anregenden 
Vortrag, in welchem er Misstände auf kirchenmusikalischem Gebiete besprach, ohne zu untenassen. 
anzugeben, in welcher Weise auf die Verbesserung der kirchenmusikahschen Zustände hingewirkt 
werden könnte. Wenn der hochw. Bedner die Notwendigkeit betonte, dass alle b»[ der £rchen- 
musik beteiligten Faktoren sich stets bewusst seien, dass sfe in hervorragender Weise am Gottes- 
dienste teilnehmen^ so kann derselbe der Zustimmung aller, welche den Zweck der Musik richtig 
erfassen, sicher sein. Die treffliche Bede des hochw. Herrn Professorö Deubler, ans welcher ebenso- 
viel liebevolle Hingabe zur Sache wie reiche Erfahrung sprach, fand lebhaften Beifall. 

Per acclamationem wurde der bisherige Vereinsausschuss gewählt. Als Ort fttt die nächste 
Generalversammlung wurde Steyr in Aussicht genommen. 



Von neu und früher erschienenen Kirchenkompositionen 

können in dieser Schlossnammer nur diejenigen berücksichtigt werden, welche vor dem 
1. Dezember bei der Red. eingelaufen sind. Zuerst erwähnen wir Neuauflagen offizieller 
Choralbücher, welche 1898 notwendig wurden, und bemerken im allgemeinen, dass in 
denselben jene Veränderungen und Zusätze der Bubriken, welche durch das Dekret 
vom 11. Dezember 1897 eingeführt sind, bereits vollkommene Berficksichtigung ge- 
funden haben. Auch die neuesten Feste, z. B. das der heil. Familie, des heil. Anton 
Maria Zaccaria u. s. w., sind an Ort und Stelle eingefügt. Es sind in neuen Auflagen 
erschienen 1. das Chraduode Bomanum (3 Jk^ geb. 4 M. 40 ^). 2. Das Oompendium 
Antiphonarii et Breviarii Eomani {S .,# 80 4, geb. b Jk 20 ^\ 3. Das Officium 
majoris hebdomadae {2 Jt 40 /^, geb. 3 J6 40 /^). 4. Das Ordinarium Missae in 
Oktav (40 /^, geb. 70 ^). 6. und 6. Die Ausgaben des Psalterium vespertinum von 
F. X. Haberl in Choralnoten (80 ^) und in weissen Noten mit Violinschlfissel ( 80/^). 
Sämtliche aufgeführte Werke sind bei Fr. Pustet gedruckt. 

Zum 50 jährigen Jubiläum Seiner Majestät des Kaisers von Österreich, Franz 
Josef L, komponierte J. 6. S. Stehle ein achtstimmiges ^) Te Deum, in welchem die 
4 Oberstimmen als erster, die 4 Männerstimmen als 2. Cnor nacheinander und mitein- 
ander thätig sind. Referent äusserte sich bereits über das Manuskript^): „Das Opus 
ist eine gross angelegte, glänzende Vokalkomposition in modernem Stil, deren hin- 
reissende Wirkung bei hinreichender Besetzung ausser Zweifel ist; die Modualationen 
sind sehr wirkungsvoll und imposut.'' 

Die Qregoriusmesse, welche zur Erinnerung an das 26jährige Jubiläum des ameri- 
kanischen Cäcilienvereines von J. B. Slngenber^^er für 4stimm. Männerchor mit Orgelbl. 
komponiert und zum erstenmale in St. Francis angeführt worden ist (siehe Mus. s. 
S. 143 und 177), liegt nunmehr im Drucke vor.') Man ist bei den Arbeiten des ver- 
dienten Lehrers, Organisators und Komponisten die grösste Einfachheit, eine fast ängst- 
liche Rücksicht auf die schwachen Chöre und mittelmässigen Organisten gewohnt, 
konnte jedoch stets die Klarheit der Gedanken, die liebliche Melodiefiihrung und den 

2 Part 2 ^ 40 /^, St. & 10 ^. Be^ensburg, Fr. Pustet T. und I. genau; m. J. 

*) Dasselbe war auch den Herren Prof. Becker in Beriin, Prot Jos. v. Bheinbeijfi^er in München, 
dem Komponisten Edgar Tincl, dem H. Generalpräses Friedr. Schmidt und dem H. Domkapellroeister 
Widmann in Eichstätt vorgelegt worden. Die 6 ehrenden und einstinmiig günstigen urteile sind dem 
Opus vorgedruckt. 

*) M. in hon. S. Gregorii ad IV vor. vir. c. Org. Begensburg, Fr. Pustet Part. IM 60 /^, 
St. & 16 C^. T. und I. genau; m. J. 



-(3 951 &- 

andächtigen Ansdrnck lobend hervorheben. Bei vorliegender Messe wagte der Komponist 
höheren Flug, tauchte seinen Pinsel in lebendige Farben nnd schuf eine Männermesse 
von schönster Wirkung, in der die Sänger und der Organist mehr und ernstlicher 
beschäftigt sind. Hoher Schwung der Deklamation, rhythmische Mannigfaltigkeit, ge- 
sangvolle Führung der Einzelnstimmen und eine treffliche, selbständige Orgelbegleitung 
sichern dem Werke einen der ersten Plätze unter den Messen für Männerchor. Es ist 
nicht zu zweifeln, dass dieselbe sehr oft gesungen wird, denn ausserordentliche Schwierig- 
keiten bietet sie nicht und belohnt reiclüich die Proben eines wohlbesetzten Männer- 
chores. F. X. H. 

Vermischte Nachrichten und Mitteilungen. 

1. 4f Am 21. Sept. ds. Js. starb im 80. Lebensjahre zu Sanlgran, Diözese Rottenbarg, ein 
Mann, der es verdientj^ dass ihm auch in diesen Blättern ein kleines Denkmal gesetzt wird. Seminar- 
oberlehrer Balthasar Birlinger nimmt unter den württemb. Pionieren des Cäcilien-Vereins eine der 
hervorragendsten Stellen ein. 

Schon 1859 stellte sich B. als Chorregent in den Dienst der Xirchenmnsikreform und machte 
sich daran, die „Alteoi** aufzuführen an Stelle der „Figurierten" von Drobisch, Biihler etc. Dabei 
stiess er aber auf ungeheueren Widerstand; Rune und Beharrlichkeit trugen schliesslich den 
Sieg davon. 1877 wurde B. als Oberlehrer an das neugegründete Schullehrerseminar zu Saulgau 
berufen. Stand er in seinem neuen Wirkungskreise der Elirchenmusik nicht mehr so nahe (bis zum 
Jahre 1893 war er jedoch Ausschussmitglied des Diözesan-Cäcilien-Vereins); so entflammte er doch 
bei passenden Gelegenheiten seine Schüler für St. Cäcüiens heilige Sache. Wenn sich unter den- 
selben beute viele ^begeisterte Cäcilianer befinden, so ist das nicht in letzter Linie sein Ver- 
dienst R. I. P. 

2. t Am 2. Nov. starb der Gründer und Redakteur der Musica saera, welche zu Gand er- 
scheint und im 18. Jahrgang steht, der H. H. Kanonikus van Damme, Kanonikus des Kapitels 
St. BavoQ und Professor am Seminar zu Gand, Vorstand des belgischen St. Gre^orinsvereins und 
1880 mit Lemmens Begründer der gegenwärtig von Edgar Tinel geleiteten Kirchenmusikschule 
in Mecheln. R. I. P. 

3. *^ * Amberg, 9. Nov. Tiefes und allgemeines Bedanern erregte in hiesiger Stadt das in den 
gestrigen Vormittagsstunden erfolge Ableben des 33 Jahre alten hochw. Herrn Cnorregenten an der 
Stadtpfarrkirche zu St. Martin dahier, Priester Oskar Wölfel. Nur zwei Jahre war es mm vergönnt, 
in Amberg zu wirken. Aber dieser verhältnismässig kurze Zeitraum reichte hin, ihm die Sympathie 
weitester Kreise zu erringen. Sein Sinn war ausschliesslich dem Idealen zugekehrt. Ganz be- 
sonders teuer war ihm seine Kunst — die Musik. Er leistete nicht bloss in der kirchlichen Musik 
Vorzügliches, er Hess sich auch die Pflege der profanen Musik angelegen sein und verstand es, die 
musikalischen Kräfte Ambergs zu sammelp. Was er mit diesen zur Aufführung gebracht hat — 
wir erinnern: nur an HaydjQTs nJ&hreszeiten^ — war vorher hier nie gehört worden. Niemals so 
recht gesund, war er in den letzten Wochen seines Lebens von schwerer Krankheit heimgesucht. 
Er hat sie getragen, wie es sich dem Christen ziemt, mit heldenmütiger Geduld. — Heute wurde 
die Leiche nach Eichstätt überführt, wo ihre Beisetzung stattfinden soll Eine grosse Menge Leid- 
tragender, darunter besonders viele Beamte, gaben dem Sarge zum Bahnhofe das Geleite. K. I. P. 

4. D Lambach, 2. Dez. Znm Kaiser-Jnbiläum-Konzert führte unser Kirchenchor folgende 
Piecen auf: Reissiger: Ouvertüre zu Felsenmühle (Sextett). Petz: Habsburgs Krone, 2- n. 3 st. 
mit Pianof. und Uarmon. Haydn, J.: Variationen über die österr. Volkshymne (Streichqu.). Mozart: 
Dem Kaiser, Männerchor mit Violinen etc. Schmidt, Dolf: Frühlingslieder, 3 st. mit Pianof. Necke: 
Grossmütterchen, für Violinen und Pianof. (nur von Volksschulknaben ausgeführt). Mozart: Abend- 
ruhe, für 4 Oberstimmen. Zoller: Am Traunsee, 2 chörig mit Pianof. und Harmoninm. 

5. A „Der Cäcilienverein an St. Martin in Berlin, unter dem Protektorate des Herrn Pfarrers 
Kappenberg stehend, beging am Dienstag, den 22. November, abends 8 Uhr, im grossen Saale des 
„Königshor, Bfilowstrasse 37, die Feier seines 8. Stiftutigsfestes. Ausser musikalisch-deklamatorischen 
nnd humoristischen Vorträgen wurde auch der lustige einaktige Schwank: „Papa hat^s 
erlaubt** zur Aufführung gebracht. Ein Ball beschloss das Fest. Freunde und Gönner des Vereins, 
der unter der bewährten Leitung des Herrn Ewert steht, waren zu der Feier freundlichst eingeladen." 
(Fapa non permisisset simüia erwidert die Red. der Mus, s. Mit der heiligen Cäcilia haben solche 
Festlichkeiten nichts zu schaffen, wenn's auch „decent** gewesen sein mag). 

6. "* Personalnachrichten. Das Königliche Provinzial-Schulkollegium erteilte Herrn Seminar- 
lehrer Osbnrg in Ziegenhals die Genehmigung zur Übernahme des Präsidiums des Oberschlesischen 
Bezirks-Cäcilien- Vereins. — H. Leop. Heinze, emerit, Seminaroberlehrer in Ziegenhals, über dessen 
50 jähr. Dienstjubiläum in Mus. s. S. 204 berichtet wnirde, hat im Oktober auch seine Funktion als 
^Referent des Cäc.-Ver.-Katalo^es** niedergelegt. — H. Beruh. Mettenleiter feierte im Oktober in 
aller Zurückgezogenheit bei seinem Sohne, Kgl. Forstmeister in Hastenreuth, die goldene Hoch- 
zeit, Der ehemalige Chorregent von Kempten und Präses des Diözesan-Cäc.-Ver. Augsburg, der 
treffliche Komponist und eifrige Jünger der hl. Cäcilia wurde von allen Seiten durch Glückwünsche 
überrascht. Der Red. der Mus. s. scnliesat sich nachträglich den Gratulanten mit den herzlichsten 



-r3 969 eh 

WünBchcn au. — Dom Jos. Pothier, bisher Prior des Benediktinerklosters in St Wandrille, 
ist bei Erhebung dieses Klosters -zjao' Abtei am 29. Sept. d. J. feierlich zum Abte konsekriert worden. 
Der hochgeschätzte Herausgeber des ,fLiber QraduoLia'* aus dem Ordenszweige der Benediktiner von 
Solesmes wurde 1835 zu St. Die geboren und 1858 zum Priester geweiht. Ad muUoa annos! 

7. Zum Kommers während des kircheDmusikalischen Instruktionskurses in Paderborn 
berichtete das Westf. Volksblatt: „EröflTnet wurde derselbe vom Präses des Diözesan- Vereins, 
Domchor-Direktor Maller; auf dessen Vorschlag und Bitte übernahm Herr Bürgermeister Piass- 
mann das Präsidium. Unter den Anwesenden bemerkten wir Herrn Dr. Haberl, Herrn Gymnasial- 
Direkter Professor Dr. Hense. Justizrat Marfording, Landtags -Abgeordneten und Landgerichtsrat 
von Detten, Chefredakteur Abels, Professor Dr. Bester u. s. w. Wie beim Empfangsabend, so 
trugen auch beim Kommers die herrlichen Vorträge eines kleinen Chores unter Leitung des Herrn 
Gymnasiallehrers Eohrbach sehr zur Verschönerung und Unterhaltung des Abends bei. Herr Bürger- 
meister Plassmann begrüsste die Erschienenen ini Namen der Paderborner Bürgerschaft und der 
städtischen Behörden, Herr Lehrer Weber aus Ückendorf brachte den Dank der Kursteilnehmer 
zum Ausdruck gegenüDer der selbstlosen aufreibenden Thätigkeit des Herrn Direktors Dr. H., worauf 
dieser in kurzen Worten erwiderte. Herr Direktor Prof. Dr. Hense redete in schwungvollen Worten 
über die Bedeutung der Musik als Erziehungsmittel und betonte, dass gerade die Herren Lehrer 
zur Pflege der Musik berufen seien, Hrn. Dr. H. dankte er für seine Thätigkeit auf kirchenmusikalischem 
Gebiete, worauf dieser, obwohl abgespannt und ermüdet, sich erhob, in das Feuer heiliger Begeisterung 
hineingeriet und betonte, dass er, selbst Sohn eines Lehrers, sich bemühe, gerade aen Lehrerstand 
für die heilige Sache der Kirchenmusik zu gewinnen. Er danke für das grosse Interesse, welches 
er seitens der Lehrerschaft sowohl in Dortmund und Heiligenstadt als auch in Paderborn gefunden 
habe. Nachdem Herr Chefredakteur Abels eine grossartige Bierzeitung über die Musik vom Stsq)pel 
gelassen , die mit ihren geistreichen Bonmots und sprudelnden Witzen jubelnden Beifall erntete, *) 
erhob sich nochmals Herr Gymnasialdirektor Prof. Dr. Hense , um über den bayerischen Humor zu 
sprechen. Das veranlasste Herrn Dr. H. in echt bayerischem Dialekt zu erwidern, so dass die Lach- 
mnskeln der Anwesenden sehr stark in Ansprucli genommen wurden. Im Verlaufe des Abends 
wurde von einem Lehrer aus Haspe in warmen Worten des Herrn Domchor- Direktors Müller 
gedacht, worauf dieser dankte und auf den Satz „Kunst braucht Gunst" hinweisend der Herren 
Gäste gedachte. Im Namen derselben erwiderte Herr Landtags-Abgeordneter, Landgerichtsrat von 
Detten. Es waren das gemütliche und fröhliche Stunden, welcne wir am Donnerstag erlebten." 

8. + unter den Anfragen, welche beim Instruktionskurse in Paderborn (Sept. 1898) gestellt 
wurden, war auch die merkwürdige Frage, ob es erlaubt sei, während des gesungenen Hochamtes 
aen Rosenkranz laut zu beten. Dieselbe wurde mit .,Nein" beantwortet. Mn „Geistlicher" (?!) 
erlaubte sich nun in Nummer 279 des westfäl. Volksbl. die Bemerkung: „Man versuche folgende 
Ordnung: Das ,^Ich glaube an Gott", das .,Ehre sei", das „Vater unser" und die drei „Gegrüsset 
seist du" (die nicht notwendig zum Rosenkranz gehören. Vgl. Beringer) bete man, während der 
Priester sich entkleidet (soll wohl heissen ,.8ich ankleidet"! F. X. H.). Das erste Gesetz bis zum 
Oloria, das zweite nach dem Oremus bei der hl. Opferung, das dritte und vierte nach dem Sandus^ 
das fünfte und die lauretanische Litanei nach dem Fax Domini, das Gebet zum hl. Joseph nach 
dem Ife misaa est. Da bleibt noch Zeit übrig für Gesang beim Oloria, Oi-edo und wohl auch noch 
nach dem zweiten Gesetze." [Repetition der liturgischen Studien und Missalrubriken ist in diesem 
Falle angezeigt und notwendig! F. X. H.] Die kompetente kirchliche Stelle gab in Nr. 283 des 

fleichen Blattes die sehr gemessene Antwort: „Der Verfasser der betr. Notiz hat übersehen, dass 
eim Hochamte nicht nur Glorin imd Credo zu singen, sondern auch Introitus, Kt^rie, Offertorium u. s. f. 
Es wäre unstatthaft, diese Gesangsteile willkürlich auszulassen und gememschaftliches Gebet an 
deren Stelle zu setzen. Die Ausführung dieser Gesänge ist an Werktagen um so leichter durch- 
zuführen, wenn man (gemäss dem im Amtl. Kirchenblatt mitgeteilten modus) durch die Schulkinder 
die betr. Texte, sei es choraliter oder in einfachem, ein- oder zweistimmigem mensuriertem Satze 
sinkend, sei es zum Teil rezitierend, deklamieren lässt Wenn in Schulmessen der Rosenkranz 
während des Oktobers vorgebetet werden soll, so können nur die still gelesenen Schulmessen 
gemeint sein. Im Hochamte wäre bloss nach dem (ev. rezitierten) Offertorium, BenedicHu und Agnus 
etwas Zeit zum gemeinschaftlichen lauten Gebete. 

9. cS> Rom. Die aus fünf Personen bestehende Kommission für die Heransgabe der offiziellen 
römischen Choralbücher ist seit 13. Juni d. J. wieder vollzählig, nachdem der heilige Vater den 
Monsignore Aug. Accorambani zum Vorsitzenden derselben ernannt hat und die beiden Kapellmeister 
Andrea Meluzzi und Fil. Capocci an Stelle ihrer verstorbenen Väter berief. (Gewisse Blätter hatten 
diese bereits alte Nachricnt in bekannter Weise gegen die authentischen Choralbücher ausge- 
nützt. Wer gut informiert war, musste daraus den Schluss ziehen, dass auch nach 1900, mit 
welchem das SOjähr. Druckereiprivilegium der Firma Pustet endiget, an den „Choralbüchern'* der 
Kirche nicht gerüttelt werden wird.) 

10. Zu S. 233 erhält die Mua. s. nachfolgende Ergänzungen von einem anderen Teilnehmer 
am Pilgerzuge ins heilige Land und nach Jerusalem: „Die Musikkapellen im Pusterthal sind der 
Mehrzanl nach geradezu ausgezeichnet. Ich staunte über diese Reinheit, Frische und Exaktheit der 
Stimmung. Da muss manche Militärkapelle respektvoll zurückstehen. Gehört hatte ich öfters von 
den tüchtigen Tirolerkapellen, nun ünde ich das Lob nur wahrhaftig. „Die Wechselgesänge wurden 
natürlich nach dem „Grad. Rom." gesungen.** Leider nicht allemal! Die zwei vorhandenen Bücher 

*) Bei Gelegenheit wird die Red. der M%i8. s. einige Proben im Jahrgang 1899 abdrucken lassen. 



hätten ja genügt! und auch Missalien waren da, mn wenigsteäs zu rezitieren. Das tbnt mir immer 
so weh, wenn man dort nicht ffewissenbaft ist, wo es vor allem sein sollte. Daher vielleicht die 
ignorantia aupina, welche letzthin ein Pf. einem Organisten gegenüber mit der Fra^e an den Tag 
legte: „Ich möchte nun auch die Choral-Responsorien beim Amte einführen: welche raten Sie 
mir als die besten an?" (!) In Jerusalem selber ist der Choral voller übler Eigenschaften — 
kein Klang, viel zu schleppend und gleichmässig, wahrscheinlich den griechischen und armenischen 
NSseleien nachgebildet. Man findet diese Arten eben in Italien und Frankreich. Beim Choralamt 
im Grabesdom nahen sie einmaJ das ganze Olofia zwar gesunfj^en, aber zwischen jeden Satz Orgel- 
dudeleien gemacht mit Ausnützung der vollen Klaviatur. Dies Qloria hat aber hiemit auch schön 
lange gedauert; dann bin ich fort. Die Orgeln in der Salvator- und Patriarchalkirche sind echte 
Schnarrwerke mit elender »Stimmung. Dass sie alle mit Vorhängen gegen Staub nach dem Gottes- 
dienste geschlossen werden können, ist sehr praktisch. Guten Gesang hörten wir bei den Sions- 
schwestern und geradezu bezaubernden in der russischen Kirche. Ach, ist das ideal schön gewesen! 
diese sonoren Bässe, dieses crescendo, diese Feinheiten einer würdigen Cantilene!" 

11. A Dornbirn, 2. Dezember. Die vom Vorstande des Vorarlberger Cäcilienvereines, 
Herrn Chordirektor Schwenk, auf den 29. November hieher berufene Versammlung war leider sehr 
schwach besucht, wohl infolge des geradezu miserablen Wetters und der fast ungangbaren Wege. 
Die sehr reichhaltige Tagesordnung konnte daher nur zum Teile behandelt und nur durchbesprochen 
werden, da man oer geringen Teilnehmerzahl wegen von eigentlichen Beschlüssen absah. — Die 
anwesenden Hochwürd. Herrn und Chorregenten wurden zum Abonnement auf das Vereinsorgan: 
„Fiegende Blätter fär Kirchenmusik'^ und »M^f^ica sacra" eindringlich ermuntert; ebenso zur An- 
schaffung und Lesung von Ki-utschek's „Die Kirchenmuüik nach dem Willen der Kirche". — Man 
einigte sich weiters dahin, dass bei den Versammlungen der Bezirks -Vereine am vorausgehenden 
Sonntage vom Vorstande selbst eine Generalprobe fär die beteiligten Chöre abgehalten werden soll; 
Chöre, welche dabei nicht erscheinen, sollen auch bei der gemeinsamen Auffühning am Versamm- 
lungstage selbst nicht zur Mitwirkung zugelassen werden. Herr Vorstand sprach auch sehr dafür, 
lüle £inzel- Produktionen aus dem kirchlichen Teil des Programmes gänzlich wegzulassen, um den 
fleiss der Sänger ganz auf die gemeinsame Aufführung hinzurichten und aller Rivcuität und Stecken- 
reiterei von vornherein den Zugang zu verschliessen. (Bravo! D. R.) — Einen weiteren Punkt der 
Besprechung bildete die jährliche Abhaltunc: einer Landesversammlung für die H. H. Pfarrer und 
Chorregenten zur Besprechung kirchenmusilalischer Fragen. Als Zeitpunkt wurde mit Rücksicht 
auf die Ferien in den Landscnulen der Oktober und als Versammlungsort, mit Rücksicht auf die 
Chöre des Bregenzerwaldes , Dombim bestimmt. — Weitere Punkte der Besprechung bildeten die 
Ausführungen des ganzen Qloria und Oredo in allen Ämtern , die allmählige Einführung der litur- 
gischen Wechselgesänge, wenigstens zunächst für alle Feste, die AusjfÜhruDg der ganzen Vesper 
mit allen vorgeschriebenen Gesängen, des Te Deum in lateinischer Sprache und die Beobachtung 
aller für die Orgel geltenden Vorschriften, besonders in der Advent- und Fastenzeit. — Es war 
vid guter Wille und Eifer in der kleinen Versammlung zu bemerken; möge er das Beratene nun 
audi in die That umsetzen. _ 

Vom Bücher- und Musikalienmarkte. 

Zu einem Schauspiel in 5 Akten von N. Simeon, S. J., komponierte L. Bonvin, S. J., als 
Op. 36 sechs Gesänge im leichten Stil, vier für 4 stimm, gem. Chor, eine Arie für Sopran, eine für 
Bariton und ein Duett mit Pianoforte oder Harmonium. Für Seminarien und Gesellenvereine 
(11 Männerrollen) sehr empfehlenswert. Schauspiel 45 ^. Die Gesänge 60 ^, Paderborn, Boni- 
facius- Druckerei (J. W. Schröder) 1898. 

Bei Breitkopf und Härtel in Leipzig erschienen: 

a. Boers. An die hl. Cäcilia für Männerchor und Solostimmen. 

Eine sehr effektvolle Steiliffe Hymne ohne Begleitung. Der Text lautet: „Heilige Cäcilia! 
Hier vor Deinem Bilde sieh micii liegen in Andacht tief versunken. Deiner Orgel himmlische 
Klänge schliessen mächtig mein Herz auf. Solosatz: Orgelerflnderin (? F. X. H.), gotterfQllte Jung- 
frau, Dir gebühren Gebete wohllauttönend, Du erhabne Trösterin, lehrtest Menschen beten zu Gott 
auf. Schlusschor: Höre mich singen, flehen, und erhöre^ wie Dich immer der Himmel, mein Gebet 
auch! Nimm mir nie den Glauben an Deiner Tonkunst sichere Gebetskraft! Heilig[e Cäcilia!*' Etwas 
von den Eigenschaften des Textes haftet auch der stark modulierenden Komposition an, zu deren 
Aufführung und klangreichen Darstellung viele Prohen und gute Kräfte nötig sind. 

b. Bonvin, Opus 40. Zwei Lieder für Mezzosopran oder Bariton mit Klavierbegleitung. Nr. 1. 
Pfeil und Lied. 2. Kegentae. Preis 1 M. 

, opus 41. „Im wald im hellen Sonnenschein** für Mezzosopran oder Bariton mit Klavier- 
begleitung. Preis 1 JH» 

, op. 44. Zwei neue Lieder aus F. W. Weber's „Dreizehnlinden" für eine mittlere 

Stimme mit Klavierbegleitung. Nr. 1. Ist die Drossel weggezogen. Nr. 2. Süsser Schlag der 
Haidelerche. Preis 1 Ji. 

Die Lieder in den drei Heften von L. Bonvin, S. J., sind sehr ausdrucksvoll und dankbar. 
Öp. 40 vertont 2 Texte von H. W. Longfellow ; Op. 41 in nämlicher Besetzung ist eine geistvolle, 
musikalische Illustration zu Em. Geibers Lied: „im Wald im hellen Sonnenschein**; Op. 44 wählt 
die Texte aus F. W. Weber's „Dreizehnlinden**^ nämlich „Ist die Drossel weggezogen** und „Süsser 
Schlag der Haidelerche'*. Sie sind für eine mittlere Stimme komponiert, welcher es nicht schwer 
fallen darf, manchmal e und fis im Feuer der Deklamation zu erreichen. 



-*3 t44: ei- 

Gebele. H., Kalender für katholische Lehramts-Eandidaten auf das Jahr 1899. Donauwörth, 
L. Auer. Preis 1 M. 

, Katholischer Lehrer-Kalender. Wie oben. Preis 1 M, Die beiden Kalender sind 

wieder auf das sorgfältigste redi^ert. Als Mnsikbeilage enthalten sie eine leichte and ansprechende 
Komposition von Bernh. Mettenleiter „zur Feier einer Orgelbenediction" (den 150. Ps. Laudate Dom. 
für gem. Chor mit Orgelbegl.). Notwendige und nützliche Bemerkungen über den Sakristei- und 
Chordienst sind im Kalendanum für die einzelnen Tage und Festzeiten angegeben, — ein sicherer 
Führer für den kathol. Lehrer-Chorregenten. 

Das „Marienlob*' von Pet. Griesbacher, Op. 29, ist eine der besten und gediegensten Samm- 
lungen von 4- und mehrst. Liedern für gem. Chor zu Ehren der seligsten Jungfrau, fiegensburg, 
A. Coppenrath (H. Pawelek). Part 2 M, St. ä 50 ^. Diese 16 Originalkompositionen, darunter 
je eine 5 st., 78t., 6 bis Sst^ über deutsche Texte aus dem „Passauer-Diözesangesani^buch**, „Mohr's 
Cäcilia" und der „Neuen Trutznachtigall" überströmen von innigen Gefühlen zärtlicher Liebe zur 
Gottesmutter und stellen den fruchtbaren und schaffensfreudigen Meister in die Keihen unserer 
besten Mariensänger. 

Hess, M., Deutscher Musiker-Kalender pro 1899. 14. Jahrgang. Leipzig, M. Hessens Verlag. 
Preis gebunden 1 »f^ 50 ^. Der reichhaltigste und für die mannigfaltigsten Bedürfnisse moderner Be- 
rufsmusiker sorgende Tageskalender. Den Art Dr. Hugo Riemann's „über Elementar-Gesan^nterricht" 
wird die Red. der Mus. s. im Jahrgang^ 1899 als Ausgangspunkt rür eine Reihe von Aufsätzen über 
das gleiche Thema wählen. Die musikal. Adressen aus 602 Städten des In- und Auslandes bilden 
den Hauptteil des prächtig ausgestatteten und verhältnismässig billigen Buches, dem Biographie 
und Stahlstich der beiden f Musiker Eng. Kranz und Dr. Otto Günther sowie Konzertberichte 
aus Deutschland beigegeben sind. 

Pichler, R. J., Hora jam est. Mot^ttum IV vocum. Selbstverlag, Rom. Treffliche Arbeit 
im Stile der alten Meister. 

Riemann, Dr. Hugo, Gescliichte der Musiktheorie im IX. bis XIX. Jahrhundert Leipzig, 
M. Hesse's Verlag. 18^)8. Preis broschiert 10 M. Eingehendere Besprechung des wichtigen Buches 
erfolgt im kirchenmusikalischen Jahrbuch 1899. 

Theresias. P., Lourdes-Lied, op. IL Preis 15 ^ (in Partien billiger). Kevelaer, Butzon 
und Bercker. 1898. Ein einfaches 4 st. Lied zu 6 x 10 Strophen Text, welcner die Geschichte 
von. Lourdes in Versen erzählt 

Wiltberger, Aug., Concertino für Violine (1.— 3. Lage) mit Begleitung des Pianoforte. 
Düsseldorf, L. Schwann. Klavierstimme 1 .i^ 50 ^. Violinstimme 20 /^. Für Unterhaltung in 
häuslichen Kreisen und für Musikseminarien sehr geeignet und nützlich, H. K. Walter, Seminar- 
musiklehrer in Montabaur gewidmet. Fr. X. H. 

(Schluss folgt in Nr. 24.) 



Offene Korrespondenzen. 

Photographie mit curriad, vitae erhalten von K. 8ch. in B., 0. M. in T. 

Bausteine für die Cicllienkirche. Übertrag aus S. 228: 1780 M SB r^. Durch J. ümmer, Lehrer und 
Chorregent, von den Schülern der Gesaugschule Eelheim 8 ^ 40 /^, C. in R. 20 jfö, K. G. in St. 2 ^H, 
— 1811 Jü 05 .i;i. Vergelt's Gott. — Bei einer öffentlichen Versammlung des Kirchenhauvereins 
St. Cäcilia im Erhardihause zu Regenshurg wurde der Gedanke angeregt, sieben Gruppen von Wohl- 
thätern zu schaffen, und zwar 1. Gruppe: 10x500 .H>, 2, 20x400 M,. 3. 30x300 Jü. 4. 40x200 Ji. 
5. 50 X 100 »Ä. 6. 60x80 M- 7. 40x40 M, Auf diese Weise würden durch 280 Personen (Vereine, 
Sammler) jährlich 42600 M aufgebracht, bo dass nach fünf Jahren die innere und äussere Ausstattung 
der ersten Cäcilienkirche Deutschlands und die Errichtung einer selbständigen Eirchenstiftung „St. Cäcilia ' 
mit Hilfe dieser Jahressummen und der bereits vorhandenen Mittel ins Leben treten könnte. Die Namen 
der Personen, Vereine, Sammler u. s. w. in obigen 7 Gruppen werden jährlich (von 1898 — 1902) 
auf Pergamentblätter gezeichnet, der Band von 35 Blättern wird am Altare der hl. Cäcilia zum ewigen 
Andenken hinterlegt. Auch auswärtige Personen, Vereine, Sammler u. s. w. sind freundlichst und 
dringend eingeladen, sich wenigstens rar ein Jahr bei einer der sieben Gruppen zu beteiligen und ihre 
Namen, sowie die ihrer Genossen mit den diesbezüglichen Gaben an den Red. der Mus, s. einzusenden 
und bei den Cäcilienvereinsfefeten — man erinnere sich gütigst an den 22. Nov. — dieser Sache Er- 
wähnung. .zu thun. Zu diesem Zwecke werden auf Wunsch eigene Formulare in beliebiger Zahl ver- 
sendet. Übrigens sagen wir für jede andere, auch kleinste Gabe fleissig und herzlich: „Vergelts Gott!" 

Dem Hoch würdigsten Herrn Titularbischof von Orope und apostolischem Vikar von Batavia 
, auf Java, Edmund Luypen, S. J., welcher am Feste des hl. Stanislaus Kostka, 13. Nov., in der Pfarr- 
> kirche von Duden bosch (Holland) die hl. Bischofsweihe empfangen hat, entbietet die Kirchen- 
' musikschule in Begensburg die ehrfurchtsvollsten Glückwünsche. Äd multos anfios! 



Druck und Verlag von Friedrich Pnstet in EegeuBburg, Gesandtenstrasse. 

Nebst BeUase Nr. 19. 



1898. Regensburg, am 15. Dezember 1898. J^»- 24 



MUSICA SACRA. 

Gegründet von Dr. Frans Xaver Witt (f 1888). 

Halbmonatscbrift für Mmi und Fdrdernng der kathol. Kirchenmasik. 

Herausgegeben von Dr. Frani Xaver Haberl, Direktor der Kirchenmusikschule in Regensbnrg. 

Neue Folge X., als Fortsetzung XXXI. Jahrgang. Mit 12 Mnelkbeilagen. 



Die „MttMiea tacra" wird am 1. and 15. Jeden MonaU aaeRegeben. Jede der 24 Nommem amfaiat 12 Seiten Text. Die 12 Maaik- 
beilagen (46 Selten) wurden in den Nnxnmem 5, 7 und 8 Teraendet. Der Abonnementpreia dea Jahrgänge betrigt 8 Hark; die 
Beatellong kann bei {eder Poatanatalt oder Bachhandlung erfolgen. — Bei der Reiohapoat mit SO Pf. Aofaohlag. Bei franko Zoaendong 

nntar Streifband in Deatsohland and Österreich-Ungarn 4 Mk. — ins Aaaland 4 Mk. 80 Pf. 

lBhalt«libarBlebt: Im Jahre 1899. — Organaria. Neue Orgeln in Brixen, Bochum, Freising. — Kirchenmusika- 
liaohe Auffflhrungen und Berichte ans: Elberfeld, Lambach, Leitmerits, Linz. — Neu und früher erschienene 
Kirchenkompositionen: Neuauflagen mehrerer Choralbflcher , Stehle, Singenberger. — Vermischtd Nachrichten und 
Mitteilungen aus: Saulgau, Gand, Amberig, Lambaoh, Berlin, Ziegenhals, Kempten, St. Wandrille, Paderborn, Rom, Jerusalem, 
Dornhim. — Vom Bücher- und Musikalienmarkte: L. Bonvin (4), Boers, Eättan, Schreck, A. Adam, Devalle, Foschini. 
Fraisen, Hoft, Kirchrath, Alb. Lipp (2), Lfldke, Mendelasohn-Filke , Dr. MOhler, Slunicko, W. Weber, Kataloge, Kirchcnmua. 
Jahrb. 1899. — Ordinariat Regensburg Aber Difisesan-Gäcilienverein. — Offene Korrespondenzen. 

Im Jahre 1899, 

dem Torletzten dieses Jahrhunderts, beginnt diese Zeitschrift zum 32. Male ein Kalender- 
jahr, seit dem Tode Dr. Wittes zum 11. Male, seit Erweiterung zu einer Halbmonat- 
schrift zum 4. Male. Das klingt als „Abonnement -Einladung^ sehr hochmätig, als ob 
diese Zahlen denkwürdige Epochen wären, gleich der Entdeckung des Buchdruckes, 
Pulvers, Dampfes u. s. w. Die Redaktion bittet jedoch jene Leser, welche mit ihr gleich- 
gestimmt sind, wie's bei den Orchesterinstrumenten — die Pauken nicht ausgenommen — 
Yor einer Aufführung sein soll, nicht so schlimm zu denken, sondern in dieser chrono- 
logischen Aufzählung mit Dank gegen Gott die Thatsache zu erwägen, dass der Eifer 
and das Interesse für die katholische Kirchenmusik, die yor mehr als 30 Jahren nur 
von einigen Personen und an wenigen Orten still und stumm glimmten oder flackerten, 
durch den Cäcilienverein und die Mitglieder desselben zu einem wohltbätigen Feuer 
angewachsen sind, dessen Macht übrigens durch viele Menschen fast ängstlich „bezähmt 
und bewacht** wird. Ganz recht so, wenn nur übereifrige Feuerwehrmänner nicht über- 
mässig dämpfen und löschen! 

Die Musica sacra will das heil. Feuer für die Musik im Dienste der katholischen 
Liturgie hegen und nähren, anblasen und mehren; sie will berichten, wo ein Licht 
und Feuerherd regelmässig sich befindet, welchen widrigen Einflüssen oder hemmenden 
Anschauungen und Zuständen die heil. Musik unterliegt und wie man helfen kann oder 
bereits geholfen hat. 

Diese Arbeit und Umschau kann nur durch eifrige Mitwirkung gleichgesinnter 
Männer geschehen; die Redaktion erneuert daher ihre jährliche Bitte um fleissige 
Korrespondenz und freundliches Abonnement auch für das folgende Jahr. 

Im Jahre 1899 wird die 16. Generalversammlung des Cäcilien- Vereins, wahr- 
scheinlich zu Münster i. W., stattflnden; da gibt's Anregung und Arbeit. Für Regens- 
burg ist das Jahr 1899 denkwürdig, deifn voraussichtlich kann in demselben der Grund- 
stein zur Cäcilienkirche bei der Kirchenmusikschule gelegt werden. Wenn sich die 
Musica sacra bisher schon um Woblthäter im Kreise der Abonnenten und Schüler be- 
worben hat, so findet sie ein neues Bettel-Motiv in dem Jubiläum der hl. Cäcilia, das im 
nächsten Jahre begangen werden kann, denn 1699 ist das Grab der Heiligen geöffnet 
und in ihrer Kirche zu Rom neu geschmückt worden. ^) — Neben diesen leitenden Arbeits- 

^) Dieser Nummer liegt ein Bildchen der hl. Cftcilia mit dem Ablassgebete für die C&cilienvereins- 
mitglieder bei , um dessen Einsichtnahme und Verbreitung in den weitesten Kreisen recht inständig 
gebeten wird. Durch vereinigte kleine Opfer können viele Bausteine bezahlt werden! 



-» 246 &h 

gedanken sollen die öbrigen Theinate in dieser Halbmonatschrift, deren mannigfaltiger 
nnd reicher Inhalt aus den Inhaltsverzeichnissen ersehen werden kann, wie bisher 
weitergeführt werden. Allen Abonnenten und Lesern aber wünscht die 
Redaktion fröhliche Weihnachten und ein gesegnetes neues Jahr; es be- 
ginnt und sehliesst ja mit einem Sonntag. F. X. H. 

Organaria- 

Die neue Domorgel zu Brixen. Durch dieMunifizenz unseres Hochwärdigsten 
Fürstbischofs sowie auch durch Spenden von seite einiger Mitglieder des Domklerus 
und anderer Wohlthäter hat unser prachtvoll restaurierter Dom nun auch ein neues, 
seiner würdiges Orgelwerk erhalten. Dasselbe wurde au4:estellt von der Firma 
Gebrüder Mayer in Feldkirch und ist nach Kegelladensystem mit Böhren- 
pneumatik gefertigt. Die Register -Disposition ist folgende: 

L Manual: 1. Principal 16' (teilweise im Prospekt stehend). 2. Salicional 16'. 3. Principal 8'. 
4. Gamba 8'. 5. Gemshom 8'. 6. Tibia 8'. 7. Grossgedekt 8'. 8. Wienerflöte 8'. 9. Dolce 8'. 
10. Octav 4'. 11. Hohlflöte 4'. 12. Flanto amabile 4'. 13. Salicet 4'. 14 Quint öVs'. 15. Octav 2'. 
16. Comet 8' (fünffach). 17. Mixtur (4r-5fach). 18. Trompete 8'. 19. Clairon 4'. 

II. Manual: 20.^.Quintatön 16'. 21. PiincipalS' (teilweise im Prospekt). 22. Geigenprincipal 8'. 
23. Salicional 8'. 24. Äoline 8^. 25. Flute hannonique 8'. 26. Lieblichgedekt 8'. 27. Voix Celeste 8'. 
2a Eohrflöte 8'. 29. Traversflöte 4'. 30. Fugara 4'. 31. Sesquialtera 2^/s' dreifach. 32. Clarinet 8'. 

Pedal: 33. Principalbass 16' (teilweise im Prospekt). 34. Snbbass 16'. 35. Violonbass 16'. 
36. Flötenbass 16'. 37. Qnintbass lO^s'. 38. Contrabass 32' (aknstisch). 39. Violoncello 8'. 40. Tuba 16'. 
41. Posaune 8'. 

Ausserdem stehen dem Organisten 18- Manubrien ^Druckknöpfe) zur Yerfiigung, 
drei für die gewöhnlichen Manual- und Pedalkoppeln, ein Druckknopf für die Hoch- 
oktavkoppel, ein anderer für die Tiefoktavkoppel, wodurch die untere Oktave 
des Nebenwerkes an die obere des Hauptwerkes gekoppelt wird. Vier weitere Druck- 
knöpfe bewirken verschiedene Stärkegrade (p, mf, fo, pleno). Drei andere lassen a) den 
Prinzipalchor, b) den Streicherchor, c) denFlOtenchor erklingen. Zwei weitere 
Knöpfe heissen „Generalausschalter^' und „Ausschalter der Zungenstimmen^ 

Diese angefahrten Druckknöpfe befinden sich unterhalb der Klaviatur des Haupt- 
werkes. Drei weitere, welche die sog. ,/reie Kombination^ für beide Mannale und 
das Pedal in Thätigkeit setzen, sind zwischen dem I. und ü. Manuale in äusserst 
praktischer Weise angebracht 

Die meisten Register der Orgel haben Zinnpfeifen (entweder rein oder mit 25 ^/^ 
Legierung) und sind aus Holz meist nur solche gefertigt, die ihrer Natur nach dieses 
Material verlangen. Nur einige der grössten Pfeifen wurden auch bei manchen Zinn- 
registem ans Holz gefertigt Die Verwendung des Zinkes und anderer Surrogate war 
selbst für die Schalhröhren der Zungenstimmen gänzlich ausgeschlossen. 

Die am 24. November vorgenommene Prüfung des Orgelwerkes ergab folgendes 
Resultat : 

„Das ffanze Werk ist genau nach dem Vertrag ansgeführt. In Bezn^ auf die Register, 40 an 
Zahl, wird oemerkt, dass selbe durchwegs sehr gut intoniert sind and eme reiche Cnarakteristik 
zeigen. Material, sowohl bei den Zinn- als Holzpfeifen, sehr ffut, die Arbeit durchaus solid. 
Sahcional 8^, Gamba nnd Principal 8f zeichnen sich durcn Schönheit des Tones ans; unter den 
Zungenstimmen ragt die Klarinette & besonders hervor. Die Bässe sind beMedigend; von den 
Zungenstimmen im Basse Tuba 16' und Posanne 8* wäre zu wünschen , dass sie etwas kräftiger 
intoniert wären, obgleich ihr Ton an und fär sich schön ist. In Bezug auf die Mixtur ist deren 
Klang nartienweise zu hervorstechend, im ganzen aber zu wenie glänzend. Der Grund davon 
dürfte aarin liegen, dass sie, weil terzlos, durch die zu wenig kräftige Terz de? Komet nicht 
genügend ergänzt wird und die Mixtur bloss einmal repetiert, weswegen das volle Werk eine 
msgestädsche FiUle entwickelt, aber den Silberglanz der alten Orgeln vermissen läset. Das Werk 
ist nach pneumatischem System mit Kegelladen gebaut und in allen seinen Teilen äusserst sorg- 
fältig und genau gearbeitet, sodass es vortrefiflich funktioniert. Das Gebläse ist gnt gearbeitet und 
liefert selbst bei vollem Werke genügenden und gleichmässi^en Wind. Die Spielart ist sehr leicht 
und angenehm, selbst bei vollem Werk und Benützung der Koppelungen. Durch die angebraditen 
Koppelungen nnd Dmckknöjgfe (18 an Zahl) ist die Handhabung des Werkes dem Organisten sehr 
erleichtert. Die freie Kombination bewährt sich als eine sehr praktische Einrichtung, welche ein 



-*3 t4y &h 

3. und 4 Manual und anch ein Pedal ersetzt. Der prächtig restaurierte Dom in Brixen hat durch 
dies sehr ansehnliche Orgelwerk eine seiner würdige Zieroe und der Feier des Gottesdienstes wie 
der Bedeutung der ehrwürdigen Kathedrale entsprechende Ausstattung erhalten. Die Firma Mayer 
in Feldkirch nat durch Erstellung dieses Werkes ihren gewonnenen rühmlichen Ruf bewährt und 
sich in Rücksicht auf die derzeitigen Fortschritte des Orgelbaues durchaus leistungsfähig erwiesen. 

Wunibald Briem, Stadtpfarrorganist in Feldkirch. 
A. D. Schenk, Dekan. I. Mitterer, Domchordirektor. 

Preis des Werkes ca. fl« 8000 ohne die Reparatur und Neu -Dekoration des Kastens. 

Bei dieser Gelegenheit sei auch zweier tirolischer Orgelbanflrmen in Ehren Er- 
wähnung gethan, nämlich der Firmen A. Reinisch in Steinach am Brenner und 
A. Fuetsch in Lienz. Von ersterer stammt das vorzügliche Werk von 35 klingenden 
Stimmen in der St. Jakobs-Stadtpfarrkirche zu Innsbruck (Eegelladen) nnd das nicht 
weniger gelungene pneumatische in der Pfarrkirche zu Schwaz im Unterinnthale mit 
45 Registern auf 3 Manualen und Pedal, und noch viele andere in Tirol. Auch die 
jnnge Firma A. Fuetsch hat schon sehr anerkennenswerte Proben ihrer Strebsamkeit 
und Tüchtigkeit abgelegt. 

Brixen, am 30. Nov. 1898. I. Mitterer. 

Bochum (Diöz. Paderborn). Im April d. J. gelangte in der hiesigen St. Josephs- 
kirche ein nenes Orgelwerk aus der Orgdlbauanstalt des Herrn Franz Breil in Dorsten 
zur Au£stellung. Das Werk ist nach dem bewährten Kegelladensystem mit Röhren- 
pneumatik für Traktur und Registratur erbaut nnd hat 27 klingende Stimmen, welche 
sich auf 2 Manuale und Pedal wie folgt verteilen: 

I. Manual: Prinzipal 16', Bordun 16', Prinzipal 8', Gedact 8', Gamba 8', Bordunalflöte 8', 
Zartflöte 8', Trompete 8', Octav 4S Flaute dolce 4', Quinte 2«/,', Octav 2', Mixtur 3fach, Comett 4fach. 

II. Manual: Geigenprinzipal 8^, Salicional 8^, Lieblich Gedact 8', Hohlflöte 8', Chelys coeleste 8', 
Octav 4% Harmonieflöte 4'. 

Pedal, 27 Tasten: Prinzipal 16', Violon 16', Subbass 16', Posaune 16', Prinzipal 8', Gedact 8'. 

Manual- und Pedalkoppeln, Druckknöpfe. 

Auf der Empore des Mittelschiffes der Kirche erhielt das Werk in zwei auf Säulen 2,20 m 
über dem Fussboden ruhenden, im romanischen Stile gehidtenen Gehäusen seine Aufstellung. Der 
Spieltisch befindet sich freistellend auf dem Flur vom an der Brustwehr der Empore. Derselbe 
ist kunstvoll und praktisch eingerichtet, die Spielart leicht und bequem. Die Begisterzüge sind 
über den Klaviaturen recht zweckmässig und handlich angebracht. Die für jeden Teil selbständig 
eingerichtete absolut freie Kombination ermöglicht dem Organisten, jede gewünschte Zusammen- 
stellung der verschiedensten Register jederzeit vorzubereiten und durch Handhabung von 6 in der 
unteren Klaviaturleiste befindlicnen Üruckknöpfen erklingen, bezw. verstummen zu lassen. Ein 
Druckknopf »Volles Werk" lässt ohne vorherige Be^strierung das ganze Werk einschliesslich 
Koppeln erklingen. Diese Einrichtungen übertreffen alle sonst angewandten KoUectivanlagen und 
feststehenden Kombinationszüge. 

Trotz der durch die ausgedehnte Aufstellung bedingten lanf2[en Rohrleitungen (bis zu 13 m) 
ist die Ansprache eine durchaus korrekte. Die Tonförbung der einzelnen Stimmen ist eine noble 
und charakteristische, die Klangwirkung des vollen Werkes zeigt mächtige Fülle und ernsten wtlr- 
di|:en ChariÜLter. Das nach besonderem Svstem des Erbauers gefertigte Magazingebläse liefert 
reichlichen Wind vermittels eines leicht zu bewegenden Trittes. 

Die sehr solide, gewissenhafte und kunstgerechte Ausführung des Werkes in seinen einzelnen 
Teilen und die Thatsache, dass während des nunmehr siebenmonatlichen Gebrauchs nicht der 
kleinste Fehler sich gezeigt hat, stellen dem Erbauer das bebte Zeugnis aus und kann derselbe 
nur bestens empfohlen werden. 

Die Abnahme des Werkes eriblgte infolge Verhinderung des Herrn Kanonikus Boekeler in 
Aachen am 28. April d. J. durch die Herren Hector Brück, nauptlehrer Humborg und den Unter- 
zeichneten. H. Strickling, Organist 

Im Egl Schullehrerseminar zn Frei sing wurde im September d. J. eine neue 
Orgel aufgestellt. Das Instrument aus der Fabrik von Steinmeyer und Söhne in 
Ottingen am Ries hervorgegangen, besteht aus 10 klingenden Eegistern, Manual- und 
Pedalkoppelungen, Kollektivzügen, verteilt auf 2 Manuale. 

Was den Bau selbst betrifft, so muss vor allem auf die künstlerische Anlage des 
Ganzen, die charakteristische Intonation der Solo- wie der übrigen Stimmen, welche 
trotz der geringen Segisteranzahl viele Klangkombinationen, besonders beim Triospiel, 
sowie ausgiebige Tonstärke im Pleno zulässt, hingewiesen werden. Ferner sei die 
solide und peinlichst ausgeführte Arbeit, die regelmässige Anordnung der pneumatischen 
Rohrenleitung, die geräuschlose und präzise Funktionierung der Pneumatik und die 



geschickte Grappiemng des Pfeifenwerkes erwähnt, wodurch bei den bescheidenen 
Raamverhältnissen, namentlich in Höhe und Tiefe, dennoch die Möglichkeit gegeben ist, 
das Werk immer imstand halten zu können. Füglich, darf auch das hiebei zur Ver- 
wendung gelangte gnte Material, das geschmackvolle Äussere der Orgel, sowie der in 
Anbetracht solcher Arbeit keineswegs zu hoch gegriffene Preis von 3600 Jh nicht ver- 
gessen werden. 

Aus alledem dürfte zur Genüge hervorgehen, dass das Werk allen Anforderungen, 
welche man heutzutage an ein derartiges L^trument zu stellen pflegt, vollständig ent- 
spricht, was genannte Orgelbauanstalt mit Eecht und aufs neue bestens empfiehlt. 

Gt. Fuchs, Kgl. Seminarlehrer. 

(Die Orgelkompositionen und viele andere auf Organaria bezügliche Notizen müssen 
für die Januarnummern zurückgelegt werden. F. X. H) 



Eirchenmusikalische Aufitlhrungen und Berichte. 

O Elberfeld. Am vorigen Sonntag (27. Nov.) hatten wir hier Bezirksversammlung des 
Dekanates Elberfeld. Dieselbe war sehr gut besucht, wenn auch leider viele geistliche Herren von 
amtswegen nicht abkommen konnten. Das Programm lautete: In der Uerz-Jesu-Eirche. 
Tantum ergo für 5 st. gem. Chor von J. Qaadflieg. Choral -Gradaale vom Rosenkranzfeste. Kyrie 
für 48t. gem. Chor von M. Haller. Choral-Communio vom Eirchweihfeste. Justorum animae (Oirer- 
torium für Allerheiligen) für 48t. gem. Chor von Fr. Witt. Deutsches Eirchenlied: Aus hartem 
Weh. Choral-Introitus von Weihnachten (3. Messe). Sandus und Benediäits für 3st. gem. Chor von 
Arnfelser. Choral-Credo. (HI. Melodie). Popule meus für 4 st. gem. Chor von Vittoria. Deutsches 
Eirchenlied: Tausendmal ich dich begrüsse. Choral-Introitus vom 1, Adventssonntag. Kyrie für 
68t. gem. Chor von J. Thielen. Antiphon: aacrum nebst Magnificat — sacrum 48t. von Haller. 
Deutsches Eirchenlied: Wunderschön prächtige. Oenitori für 5 st. gem. Chor von M. Haller. 
Schlussgesang: Gelobt sei Jesus Christus. Nr. 1—5 incl. sang der Eirchenchor der Marienpfarre, 
Nr. 7—10 ine), der Eirchenchor der Laurentiuspfarre, Nr. 12—16 incl. der Eirchenchor der Herz- 
Jesupfarre. Die deutschen Eirchenlieder wurden von Eindem der Volksschulen an der Fischer- 
strasse, Earlstrasse und Marienstrasse gesungen. 

Wie Sie sehen, ist der Choral mit 6, der mehrstimmige Gesang mit 8 Nummern vom 3— 6 st. 

Sem. Chor, der deutsche Volksgesang mit 3 res^. 4 Nummern vertreten. Der Choral^ wurde ohne 
iegleitung gesungen. Bei allen Vorträgen war ein eifriges Streben nicht zu verkennen* und manche 
Darbietungen standen auf anerkennenswerter Höhe. Das Choralcredo dauerte nur 3Vs— 3'/« Minuten 
war also wohl etwas schnell und klang überhastet. — Die Enabenstimmen sind meist noch weiterer 
Ausbildung fUhif^, besonders was Tonansatz, Tonbildung und Aussprache betrifft; auch die Tonrein- 
heit war nicht immer jinanfechtbar. Die Kirchenlieder wurden zu schleppend gesungen, obschon 
sie in den Proben absichtlich fast zu schnell genonunen wurden; die alte, unzulängliche Orgel war 
nicht imstande, die Einder vorwärts zu bringen. Das «^verbindliche" Orgelspiel wnrae von H. Eektor 
Qaadflieg besorgt, ebenso die Begleitung der Eirchenlieder. — In der Mitgliederversammlung wurde 
als nener BezirKspräses Herr Eaplan Dr. Hilt (Laurenüuspfarre) ^wählt. Derselbe richtete an die 
Teilnehmer in der öffentlidien Versammlung begeisterte und begeisternde Worte, welche ihren Ein- 
druck nicht verfehlten. J. Quadflieg hielt einen Vortrag 1) über die Fehler und Mängel bei der 
Ausführung der deutschen EirchenBeder. 2) über die Art und die Mittel der Einführung neuer 
Lieder resp. Melodien. — Einige weltlicne Männerchöre wurden vorgetragen ^ welche viel Beifall 
fanden. So hat hoffentlich die fiez.-Versammlung wieder einen neuen und kräftigen Anstoss gegeben 
zur Förderung der Eirchenmusik in hiesiger Gegend. 

P. 6. Lambach. Ob.-Östr. Auf nnserem Stiftsmusikcbor wurden vom 3. Juli bis 3. Dez. 
folgende Messen aufgeführt: Arnfelser: M. IL 3 st Auer: M. de Lourdes, 4 st. m. Org.; Requiem y 
Op. 17. Brunner: Requ,, Op. 13, 3st. m. Org. (2 mal). Clereau: M. In me transierunt Croce: 
M!. Sexti toni. Deschermeier: M. 8st. Ebner: Op. 39, 5 st. Ett: Requ. Fischer: Requ. Griesbacher: 
Op. 9, Ost. Haller: M. S. Cunegundis. M. S. Uenrici, 5st, Op. 6, 4st. m. Org.. M. S. Antonü, 4st. 
m. Org., Op. 71, 5st., M. XIL, M. in. fi, 48t. m. Or^., Op. o, 48t. c. Org., Requ. 4st. c. Org. Hasler: 
M. DmY Maria. Marxer: Requ, Mitterer: Op. 25. Op. 66. 28t. m. Org., Op. 47, M. S. Carol. B., 48t. 
m. Org., Op. 67, 48t. m. Org.; M. S. Thomae, 4 st m. Org.. M. S. Caecuiae, 4 st m. Org., M. de 
S. Apostolis, 58t., M. B. M. V. assumpt, Op. 45, 58t, M. de Martyribus. Modlmayr: Requ, Nekes: 
Op. äO, 6 st. Palestrina: M. Aetema Chrisü munera, M. brevis, M. Iste (hnfessor, M. Papae Marc, 
68t (2 mal). Quadflieg: Op. 12b, 58t m. Org. Renner: Requ,, Op. 49. Schlffels: Requ., Op. 16. 
Schildknecht: Op. 5, 38t m. Org., Requ,, Op. 25. Thielen: Op. 9, 6st (2mal). Weber: fi. IL 
Zöggeier: Requiem. 

X Landau. Am Mittwoch den 23. Nov. fand die Jahresversammlung der Präsides und 
Dirigenten der den Bezirkscädlienverein bildenden Pfarrcäcilienvereine zu Landau i. Pf. statt. 

Vertreten waren teils durch beide Vorstände teils durch einen derselben die Vereine: Landau, 
Arzheim, Eschbach, Essingen, Insheim, Offenbach, Godramstein, Herxheim, Mörlheim, Mörzheim, 



H3 *4* fc^ 

Oberhöchstadt, Qaeichheim, Banschbach, Edenkoben, Bnrrweiler, Diedesfeld, Edesheim, FLemlineen, 
Qleisweiler, Kirrweiler, Hoschbach, St Martin, Ensserthal, Ramberg, Waldhambach. Aosserdem 
fanden sich anf besondere Einladung noch nngefähr 15 Vereinsvorstände ans dem Kanton Berg- 
zabern ein, so dass die Versammlung von mehr als 60 Herren besucht war. 

Aus den Jahresberichten der einzelnen Vereine über ihre Thätigkeit ging hervor, dass 
fast überall wiederum viel für die Hebung der Kirchenmusik geschehen ist. Namentlich liessen die 
Antworten auf die Anfrage über die Pflege des Chorals, des eigentlichen Gesanges der Kirche, 
recht erfreuliche Fortschritte konstatieren. 6 Vereine haben es nicht der Mühe wert geftinden, 
Jahresberichte vorzulegen. 

Von den Vereiusorganen ^Fliegende Blätter für kathol. Kirchenmusik" „Musica sacra" 
oder anderen kirchenmusikauschen Fachblättem werden solche nur in Landau, Herzheim, Offen- 
bach, Mörzheim, Edenkoben, Diedesfeld, Kirrweiler, Gleisweiler, Flemlingen, Weyher, Aunweiler, 
Gossers weiler, Kamberg, Waldhambach gehalten. Hierin muss es besser werden. Jeder Verein 
sollte wenigstens ein musikalisches Fachblatt halten. Anre^ung^ Begeisterung, Weckrufe brauchen 
bisweilen auch die eifrie^sten Sänger und Dirigenten. Die Vereinsblätter sind dazu ins Leben ge- 
rufen worden, um Anfklärong zu geben, Liebe zu erwecken. Also halte man sie! 

Der Gehalt der Dirigenten lässt an manchen Orten noch zu wünschen übrig. Eine 
Entschädigung, unter 50 M ist zu gerHig. Nur noch 5 Vereine zahlen weniger als 50^ M] die 
anderen geben' von 50 bis 150 J6, 

Die vom Bechner vorgelegte Rechnung ergab Einnahme 101,90 M, Ausgabe 76,90 M. Sie 
wurde genehmigt und dem Rechner Dank ausgesprochen. 

Von mehrstimmigen Messen wurden 22 neu eingeübt, an anderen mehrstimmigen Tonstücken 
als Motetten, Hymnen, Psalmen, Maguificat u. s. w. nngetähr 100 neue Piecen. 

Nach Abwicklung des geschäftlichen Teiles wurden die auf der Tagesordnung stehenden Vor- 
träge gehalten. 

Herr Pfarrer Laux von Waldhambach behandelte in ausführlicher und nraktischer ]SVeise 
die liturgische Vesper und erntete den wohlverdienten Dank der Versammlung, Her Lehrer 
Krapf von Bamberg verbreitete sich in einem wohldurchdachten Referate über die Wichtigkeit 
und ideale innere Schönheit und Würde des Chorals und hatte ebenfalls die Genug- 
thuuujg, dass ihm der ungeteilte Dank ausgesprochen wurde. Beide gediegene Vorträge werden bald 
in berreundeter Presse zu lesen sein. 

Zur Neueinübung werden auf Vorschlag des Herrn Diözesanpräses empfohlen: Missa septima 
von M. Haller. L'hora passn von Viadana. Das Opus 1 von Witt Missa in hon. S. Henrici von 
M. Haller (5 st). 13 Mngnificnt (falsobordone) und JSenedictus von Clemens Fischer. 

Die Versammlung, welche von 2 bis 4Vt Uhr dauerte, nahm den schöhsten Verlauf. Man 
fühlte, dass, wie der Vorsitzende in seiner Begrüssung aussprach, die cäcilianische Idee ein Sniegel 
der Wahrheit, ein Zeichen der Heiligkeit sei. Bisher sei die Begeisterung im Bezirk kein Stroh- 
teuer ffewesen. Möge sie nicht bloss anhalten, sondern noch zunehmen und auch die noch fem 
stehenden Gemeinden anziehen! 

+ Leitiueritz. Am 20. Nov. feierte der Domchor unter Leitung von J. B. Molitor das 
Cäcilienfest durch einen Gottesdienst mit Predigt, letztere gehalten von HT H. Dompfarrer P. Pohl. 
Das Programm lautete: Morgens 8 Uhr: Choralamt nach dem Graduale Romanum. Gesungen von 
Alumnen des Priesterseminars und einem Knabenchor. Missa Juatwt ut palma. Kyrie etc. Nr. IL 
des Ordinarium Missae. 9'/, Uhr Predigt, dann Hochamt, Franziskusmesse von Witt. Intr., Grad, 
und Comm. aus dem Grad. Rom. 0£fertonum: In virtute iua von B. Mettenleiter. Fange lingua von 
M. Haller. Postludium mit Fuge von Brosig. Nachmittag 2 ühr: Vortrag kirchlicher Gesänge in 
folgender Ordnung:: I. Domchor. Miserere von Allegri. IL Sängerchor des Priesterseminars. Intr.: 
Tmribilia est Oiert.: Domine Deus. Comm.: Quinque prudentes Virgines aus dem Grad. Rom. 
UL Domchor, a) Kyrie aus der 5 st Raphaelsmesse von Witt b) Justorum animae von Witt 
rV. Knabenchor, a) Borate codi und b) Alma Bedemptoris mater, greg. Choral. V. Sängerchor des 
Priesterseminars und Knabenchor, a) Kyrie, Gloria, Snnctus, Beneaictus und A^nus Dei aus der 
I. Messe von A. Leitner. 3 Uhr: Vesper als Nachmittagsgottesdienst der Domkirche. Zur Über- 
tragung des AUerheiligsten: Gesamtchor: Ädoro te von Frey. Unmittelbar nach derselben: Fort- 
setzung der kirchl. Gesänge. VI. Sängerchor des Priesterseminars, a) PosuisH Domine von Piel. 
b) Mirabüis Deus von P. Sommüller. c) Justus ut palma ßorebit von J. B. Molitor. VII. Domchor. 
Domine Deus von M. Haller. ^t sedes v. Slunz. VIII. Gesamtchor, a) Maria Himmelsfreud' von 
P. Gregor Molitor 0. S. B. b) Königin, wer ist dir gleich, c) Bück hin, o Christ, nach Bethlehem. 
Schluss: Postludium von Kühmstedt Zwei Berichte der Leitmeritzer- Zeitung spenden den guten 
Aufführungen volles Lob. (Raummangel nötigt die Redaktion, von der Wiedergabe derselben ab- 
zusehen.) 

^ Anlässlich der Generalvers, des o.-ö. Cäc.-Ver. wurde am 9. Nov. in der St Mathias- 
pfarrkirche zu Linz ein feierliches Hochamt abgehalten, welchem der hoch würdigste Herr Bischof 
UT. Doppelbauer, sowie sehr viele Vereinsmitolieder und Andächtige anwohnten. Der Musikchor 
der St itathiasnfarrkirche unter Leitung des Cnorregenten, H. H. Domvikar Christian Stöger, 
brachte hiebei Mitterer's 6 stimm. Messe de Nativitate in tadelloser Weise zur Aufführung. Sehr 
gelungen wurden auch Graduale und Offertorium Locm iste und Domine Deus von Mitterer, be- 
ziehun^weise Stehle vorgetragen. Nicht genug kann hervorgehoben werden, dass der Chor, dessen 
Oberstimmen ausschliesslich mit Damen Desetzt waren, aucn den Introitus und die Communio im 



begleiteten g^regorianischen Choral angemein würdig sangen. Man sieht, dass bei gutem Willen 
und einiger Ansdaner anch scheinbar unüberwindliche Angaben schliesslich gelöst werden. Nichts 
wäre besser geeignet, jenen Sabjectivismos im Vortrage, den insbesondere Damen zumeist kulti- 
vieren und für welchen in der Kirche kein Platz ist, zu beseitigen, als die Pflege des gregoriani- 
schen Chorales und des polyphonen Stiles, welche die volle Berücksichtigung anderer Stilgattungen, 
insbesondere der Klassiker sicher nicht ausschliesst. Nicht unerwähnt darf bleiben, das! der sehr 
begabte Organist der St. Matiiiaspfarrkirche, Herr Töpfl, schöne Proben seines Könnens gab. 

Unmittelbar nach dem Pontiflkalamte fand die Generalversammlung des Cäc.-Ver. statt. An 
derselben nahmen ausser vielen Vereinsmitgliedem die Mitglieder des hochw. Domkapitels, Dom- 
propst Pinzger, Domdechant Kurzwernhart, Domscholaster DuUinger und die hochw. Herren 
Canonici: Helletsgruber, Schwarz und Dr. Mayböck, Dechant Phuipp Mayr aus St. Florian 
uhd Vertreter fast sämtlicher oberösterreichischen Stifte und Klöster, sowie der Stadt- und Land- 
klerus teil. Nach Begrüssung der Versammlung durch den ^^ereinsobmann Hochw. Herrn Professor 
Dr. Martin Fuchs nielt Herr Professor Deuoler aus Sanct Florian einen ungemein anregenden 
Vortrag, in welchem er Misstände auf kirchenmusikalischem Oebiete besprach, ohne zu untemssen. 
anzugeben, in welcher Weise auf die Verbessei'ung der kirchenmusikahschen Zustände hingewirkt 
werden könnte. Wenn der hochw. Eedner die Notwendigkeit betonte, dass alle bei der Kirchen- 
musik beteiligten Faktoren sich stets bewusst seien, dass sfe in hervorragender Weise am Gottes- 
dienste teilnehmen^ so kann derselbe der Zustimmung aller, welche den Zweck der Musik richtig 
erfassen, sicher sein. Die trefüiche Eede des hochw. Herrn Professors Deubler, ans weicher ebenso- 
viel liebevolle Hingabe zur Sache wie reiche. Eifahmng sprach, fand lebhaften Beifall. 

Per acclamationem wurde der bisherige Vereinsausschuss gewählt. Als Ort fUt die nächste 
Generalversammlung wurde Steyr in Aussicht genommen. 



Von neu und früher erschienenen Kirchenkomposilionen 

können in dieser Schlnssnnmmer nnr diejenigen beräcksichtigt werden, welche vor dem 
1. Dezember bei der Red. eingelaufen sind. Zuerst erwähnen wir Neuanfla^en offizieller 
Ghoralbücher, welche 1898 notwendig wurden, und bemerken im allgemeinen, dass in 
denselben jene Verändernngen und Zosätze der Rubriken, welche durch das Dekret 
vom 11. Dezember 1897 eingeführt sind, bereits yoUkommene Bertlcksichtigung ge- 
funden haben. Auch die neuesten Feste, z. 6. das der heil. Familie, des heil. Anton 
Maria Zaccaria u. s. w., sind an Ort und Stelle eingefügt Es sind in neuen Auflagen 
erschienen 1. das Chraduale Bomanum (3 Jl», geb. 4 M. 40 ^). 2. Das Compendium 
Äntiphonarii et Breviarii Bomani [S Jn 80 ^^ geb. 6 ^ 20 ^\ 3. Das Officium 
majoris hebdomadae (2 Jh ^0 /^, geb. 3 J& 40 /^). 4. Das Ordinarium Missae in 
Oktav (40 /^, geb. 70 ^). 5. und 6. Die Ausgaben des PBalterium vespertinum von 
F. X. Haberl in Choralnoten (80 /^) und in weissen Noten mit Violinschlüssel ( 80/^). 
Sämtliche aufgeführte Werke sind bei Fr. Pustet gedruckt. 

Zum 60 jährigen Jubiläum Seiner Majestät des Kaisers von Österreich, Franz 
Josef I., komponierte J. G. E. Stehle ein achtstimmiges ^) Te Deum, in welchem die 
4 Oberstimmen als erster, die 4 Männerstimmen als 2. Chor nacheinander und mitein- 
ander thätig sind. Referent äusserte sich bereits über das Manuskript'): „Das Opus 
ist eine gross angelegte, glänzende Vokalkomposition in modernem Stil, deren hin- 
reissende Wirkung bei hinreichender Besetzung ausser Zweifel ist; die Modualationen 
sind sehr wirkungsvoll und imposant.'' 

Die Gregoriusmesse, welche zur Erinnerung an das 25 jährige Jubiläum des ameri- 
kanischen Cäcilienvereines von J. B. Slngeaber^er für 4 stimm. Männerchor mit Orgelbl. 
komponiert und zum erstenmale in St. Francis aufgeführt worden ist (siehe Miis. s. 
S. 142 und 177), liegt nunmehr im Drucke vor.^) Man ist bei den Arbeiten des ver- 
dienten Lehrers, Organisators und Komponisten die grösste Einfachheit, eine fast ängst- 
liche Rücksicht auf die schwachen Chöre und mittelmässigen Organisten gewohnt, 
konnte jedoch stets die Klarheit der Gedanken, die liebliche Melodieführung und den 

Part 2 jl( 40 /^, St & 10 ^. Begensburg, Fr. Pustet T. und I. genau; m. J. 

") Dasselbe war auch den Herren Prof. Becker in Berlin, Prof. Jos. v. Bheinberger in München, 
flem Komponisten Edgar Tinel, dem H. Generalpräses Friedr. Schmidt und dem H. Domkapellmeister 
Widmann in Eichstätt vorgelegt worden. Die 6 ehrenden und einstimmig günstigen Urteile sind dem 
Opus vorgedruckt. 

') M. in hon. S. Gregorii ad IV voc. vir. c. Org. Begensburg, Fr. Pustet Part. IM 60 /%, 
St. a 15 ^. T. und I. genau; m. J. 



-» 951 &t^ 

andächtigen Ansdrnck lobend hervorheben. Bei vorliegender Messe wagte der Komponist 
höheren Flug, tauchte seinen Pinsel in lebendige Farben und schuf eine Männermesse 
von schönster Wirkung, in der die Sänger und der Organist mehr und ernstlicher 
beschäftigt sind. Hoher Schwung der Deklamation, rhythmische Mannigfaltigkeit, ge- 
sangvolle Führung der Einzelnstimmen und eine treffliche, selbständige Orgelbegleitung 
sichern dem Werke einen der ersten Plätze unter den Messen für Männerchor. Es ist 
nicht zu zweifeln, dass dieselbe sehr oft gesungen wird, denn ausserordentliche Schwierig- 
keiten bietet sie nicht und belohnt reichlich die Proben eines wohlbesetzten Männer- 
chores. F. X. H. 

Vermischte Nachrichten und Mitteilungen. 

1. -ff Am 21. Sept. ds. Js. starb im 80. Lebensjahre zu Sanlgan, Diözese Bottenburg, ein 
Mann, der es verdientj^ dass ihm anch in diesen Blättern ein kleines Denkmal gesetzt wird. Seminar- 
oberlehrer Balthasar Birlinger nimmt nnter den württemb. Pionieren des Cäcilien-Vereins eine der 
hervorragendsten Stellen ein. 

Schon 1859 stellte sich B. als Chorreeent in den Dienst der Kirchenmnsikreform nnd machte 
sich daran, die ^Alten** aufzuführen an Stdle der „Figurierten** von Drobisch, Biihler etc. Dabei 
stiess er aber auf ungeheueren Widerstand; Ruhe und Beharrlichkeit trugen schliesslich den 
Sieg davon. 1877 wurde B. als Oberlehrer an das neugegründete Schullehrerseminar zu Saulgau 
berufen. Stand er in seinem neuen Wirkungskreise der Airebenmusik nicht mehr so nahe (bis zum 
Jahre 1893 war er jedoch Ausschussmitgliea des Diözesan- Cäcilien-Vereins), so entflammte er doch 
bei passenden Gelegenheiten seine Schüler für St. Cäciliens heilige Sache. Wenn sich unter den- 
selben heute viele oegeisterte CäciUaner befinden , so ist das nicht in letzter Linie sein Ver- 
dienst B. I. P. 

2. t Am 2. Nov. starb der Gründer und Redakteur der Musica mcra, welche zu Gand er- 
scheint und im 18. Jahrgang steht, der K. H. Kanonikus van Damme, Kanonikus des Kapitels 
St. Bavon und Professor am Seminar zu Gand, Vorstand des belgischen St. Gre^oriusvereins und 
1880 mit Lemmens Begründer der gegenwärtig von Edgar Tlnel geleiteten Kirchenmusikschule 
in Hecheln. H. I. P. 

8. * '^ ^ AmberflT» 9. Nov. Tiefes und allgemeines Bedauern erregte in hiesiger Stadt das in den 
gestrigen Vormittagsstunden erfolgte Ableben des 33 Jahre alten hochw. Herrn Chorregenten an der 
Stadtpfarrkirche zu St. Martin dahier, Priester Oskar Wtflfel. Nur zwei Jahre war es ihm vergönnt, 
in Amberg zu wirken. Aber dieser verhältnismässig kurze Zeitraum reichte hin, ihm die Sympathie 
weitester Kreise zu erringen. Sein Sinn war ausschliesslich dem Idealen zugekehrt. Ganz be- 
sonders teuer war ihm seine Kunst — die Musik. Er leistete nicht bloss in der kirchlichen Musik 
Vorzügliches, er liess sich auch die Pflege der profanen Musik angelegen sein und verstand es, die 
musikalischen Kräfte Ambergs zu sammelp. Was er mit diesen zur Auiführung gebracht hat — 
wir erinnern: nur an Haydn's „Jahreszeiten** — war vorher hier nie gehört worden. Niemals so 
recht gesund, war er in den letzten Wochen seines Lebens von schwerer Krankheit heimgesucht. 
Er hat sie getragen, wie es sich dem Christen ziemt, mit heldenmütiger Geduld. — Heute wurde 
die Leiche nach Eichstätt überführt, wo ihre Beisetzung stattfinden soll. Eine grosse Menge Leid- 
tragender, darunter besonders viele Beamte, gaben dem Sarge zum Bahnhofe das Geleite. K. I. P. 

4. n Lambach, 2. Dez. Zum Kaiser-Jubiläum-Konzert fährte unser Kirchenchor folgende 
Piecen auf: Reissiger: Ouvertüre zu Felsenmühle (Sextett). Petz: Habsburgs Krone, 2- u. 3 st. 
mit Pianof. und Harmon. Haydn, J.: Variationen über die österr. Volkshymne (Streichqu.). Mozart: 
Dem Kaiser, Männerchor mit Violinen etc. Schmidt, Dolf : Frühlingslieder, 3 st. mit Pianof. Necke: 
Grossmütterchen, für Violinen und Pianof. (nur von Volksschulknaben ausgeführt). Mozart: Abend- 
ruhe, für 4 Oberstimmen. Zoller: Am Traunsee, 2cbörig mit Pianof. und Harmonium. 

6. A „Der Cäcilienverein an St. Martin in Berlin, unter dem Protektorate des Herrn Pfarrers 
Kappenberff stehend, beging am Dienstag, den 22. November, abends 8 Uhr, im grossen Saale des 
„Königshof ^ Bülowstrasse d7, die Feier seines 8. Stiftubgsfestes. Ausser musikalisch-deklamatorischen 
nnd humoristischen Vorträgen wurde auch der lustige einaktige Schwank: „Papa hat's 
erlaubt" zur Aufführung gebracht. Ein Ball beschloss das Fest. Freunde und Gönner des Vereins, 
der unter der bewährten Leitung des Herrn Ewert steht, waren zu der Feier freundlichst eingeladen." 
(Papa non pennisisaet similia erwidert die Red. der Mtts. s. Mit der heiligen Cäcilia haben solche 
Festlichkeiten nichts zu schaffen, wenn'» anch „decent** gewesen sein mag). 

6. * Personalnachrichten. Das Königliche Provinzial-SchulkoUegium erteilte Herrn Seminar- 
lehrer Osburg in Ziegenhals die Genehmigung zur Übernahme des Präsidiums des Oberschlesischen 
Bezirks-Cäcilien- Vereins. — H. Leop. Heinze, emerit. Seminaroberlehrer in Ziegenhals, über dessen 
50 jähr. Dienstjubiläum in Mus. s, S. 204 berichtet wurde, hat im Oktober auch seine Funktion als 
„Referent des Cäc.-Ver.-Katalo^es" niedergelegt. — H. Beruh. Mettenleiter feierte im Oktober in 
aller Zurückgezogenheit bei seinem Sohne, Kgl. Forstmeister in Hastenreuth, die goldene Hoch- 
zeit. Der ehemalige Chorregent von Kempten und Präses des Diözesan-Cäc-Ver. Augsburg, der 
treffliche Komponist und eifrige Jünger der hl. Cäcilia wurde von allen Seiten durch Glückwünsclie 
überrascht. Der Red. der Mus. s. scnliesst sich nachträglich den Gratulanten mit den herzlichsten 



-ö 4 a- 



Verlag von Friedrich Pustet in Begensbnrg, zu beziehen durch alle Buchhandlungen: 



Deutsches Volksblatt In 

Eathgeber, Georg, (Op. 14.) Missa pro 
defmietis für vierstimmigen Männerchor 
mit Orgelbegleitung, Part. 1 .# 40 /^, 
Stimmen ä 16 /^. 

Das Requiem^ in allen Teilen der Es-dor-Ton- 
art angehörig, ist eine edel gehaltene würdige 
Komposition. In ihr ist die Polyphonie nur 
massig angewandt, dageg^en hat der Autor in 
den homopnon gearbeiteten Abschnitten für eine 
möglichst freie rhythmische Bewegung der ein- 
zelnen Singstiinmen Sorge getragen. Chöre, welche 
die Messe zur gelungenen Darstellung Dringen 
wollen, müssen schon zu den mehr geschulten 
gehören. Allem nach scheint Herr B. zunächst 
jKonvikts-, Seminaristen-, Kloster- und Lehrer- 
chöre bei seiner Arbeit im Auge gehabt zu haben. 
Nicht unerwähnt soll bleiben, wie eine richtige 
Besetzung Teuere beansprucht, die auch über das 
hohe as verfügen. Die nicht schwierige, vier- 
stimmige, fast immer in der weiten ^irmonie- 
lage gehaltene Begleitung besteht durchaus 
nicht in einer blossen Verdopplung der Sing- 
stimmen, sondern geht, dabei auf alle Verzierungs- 
fi|^en verziditend. ihre eigenen Wege. Im 
richtigen ^rgelstile^ abgefasst, erhöht sie wesent- 
lich den Eindruck der feierlichen Komposition, 
namentlich wenn der Organist sich weise Mässi- 
gang in der Tonstärke aufzuerlegen vermag. 
Dies irae und Libera weist das Werk nicht auf, 
wohl aber das Graduale (teilweise als Falso-bor- 
doni behandelt) und den Tractus. 



Stuttgart 1897 Nr. 266. 

Bathgeber, Georg, (Op. 15.) Hissa in 
hon. St Oeorgii & vierstimmigen Män- 
nerchor. Partitur 1 «# 20 /^, Stimmen 
ä 15 /^. 

Für jene kirchlichen Männerchöre, welche bis 
jetzt Messen von Schweizer, Nekes, Nehr, die 
Missa de Cmce von Mitterer, die Messen Op. 17, 
28 und 37 von A. Wiltberger und ähnliche zu 
ihrem Repertoir gezählt, nun aber in ihren Kanst- 
bestrebungen wiederum einen Schritt vorwärts 
zu machen bestrebt sind, empfiehlt sich R. mittel- 
schwierige Georgsmesse. In ihr verzichtet der 
Autor, ohne auä nur im geringsten in den so- 
genannten Liedertafelstil zu venallen, auf viele 
und schwierige Imitationen; den Wohlklang sich 
zur Richtschnur nehmend, mied er alle scharfe 
Dissonanzen; auch befliss er sich möglichst ge- 
drungener Faktur. Die tüchtige Arbeit zeigt echt 
kircmiches Gepräge, das ihr namentlich die phry- 
gische Tonart verleiht, in der sie geschrieben ist. 

Q. M. 

6 ruber, Jos., Mlssa (sine Credo) in hoB. 
Ss» Mnitatls. Ad tres voces (Alt, Tenor, 
Bass) comitante organo. Opus 87. Par- 
titur 1 ,#, Stimmen je 10 /^. 

Diese Messe, ohne Credo, ist leicht, interessiert 
durch ihre nicht alltägliche Klangfarbe, bewahrt 
eine würdige Haltung; sie möge darum empfoh- 
len sein. F. D. 



Durch den Sekretär der Kirchenmusikschule in Regensbnrg können bestellt und be- 
zogen werden: 

1. Frescobaldi GlroL Sammlun&: von kirchlichen Orgelstücken mit Einleitung von Dr. Fr. 

X. Haberl und Porträt Frescohaldi's, franko a lO Jlk. ^ 

2. Frescobaldi OiroL 55 Sät^e aus genannter Sammlung, franko ii 5 Jlk. 

3. Palestrlna Glov. Pierlnlgi da« Einzelstimmen zur 6 stimmigen Messe „Ecce ego 

Joannes" (Violinschlüssel mit Atemzeichen etc.) in beliebiger Anzahl, franko a 30 Ff. 

4. Palestrlna. Partitur der Missa „Papae Marcelli'' mit Einleitung von Dr. Fr. X. Haberl, 

Einzelabdruck aus dem 11. Band der Gesamtausgabe, franko a 3 Mk. Stimmen im 
Violinschlüssel ii 30 Pf. 

5. Palestrlna. Partitur der 6stimm. Messe „Tu es Petrus" aus der Gresamtausgabe einzeln 

franko ii 3 Ilk. Einzelstinmien in Violinschlüssel mit Atem- und Vortragszeichen a 30 Pf. 

6. Einzelstimmen zur 5stammigen Messe „Dilexi quoniam" a 30 Pf. 

7. Zwölf Exemplare von Raptaaels Cäcllia, Originalholzschnitt von Brend'amour iu 

Braundruck auf feinstem Papier, mit leerem Blatt zum Einschreiben oder Beidruck von 
Namen, VereinsmitgUedem u. s. w.; franko per Dutzend 1 Mk. 

8. Subskription auf die Gesamt - Ausgabe der Werke von Palestrlna und 

Orlando dl Lasso, speziell dessen Magnum opus. Ungebund. ä 10 Mk. 

Gebunden ii Vt lEk. 

9. Überlebensgrosse Porträtbfiste von Palestrlna und Orlando a tto Mk. 

incl. Kosten für Verpackung und Eiste bei Bücksendung der letzteren. 

Adresse: Sefaret&r der Kirfhenmosiksehnle, Regensburg, Relehsstnisse 76. 



Druckfund Verlag von Friedrich Pustet in Eegensburg. 



Anzeige-Blatt 



zu 



1898. 



MUSICA SACRA. 



Nr. 2. 



Inserate, welche man g^efl. 8 Tage vor Erscheinen der betreffenden Nummer einsenden wolle, werden 

mit 20 /^ fir die Ispiütlge und 40 /^ Ar die 28palti|ir^ Petitzeile berechnet 

Es werden nur solche Inserate aufgenommen, welche der Tendenz dieser Zeitschrift entsprechen. 

Aloys Maier, KircheninasikTerlag in Fulda v_y 

empfiehlt zu Aaffnhrangen in der Fastenzeit: 

Die Passion unseres Herrn Jesu Christi 

Oratorium von H. F. Müller, Domkapitular in Fulda. 

I Die «JPassloH** wurde bis jetzt in 196 SttdteH, in welchen fast stets Wieder- 
holnngeH stattfinden mnssten, mit tiefergreifender Wirknng ausgeführt, hi 

Klavierauszug, Referate über Auffuhrungen und Photographien der lebenden Bilder 
werden bereitwilligst auf 8—14 Tage gnr Ansteht gesandt. 



Am St. Martinschore zu Landshut ist 
die Stelle eines 

L Tenoristen und Ghoralisten 

erledigt. Fassionsmässiger Gehalt 850 M und 
120 Jk Wohnungs^eld. Nur solche Bewerber, die 
über eine hohe Stimmlage und gute Treffsicher- 
heit verfügen, werden berücksicntigt. 

Nähere s bei Fr. X. Grasal, Chorregeat. 

Katholische Kirchenmusik 

liefert prompt und billigst das 

Oenenl-DepAt eieU. Klreheimnsik 

von 

Fenchtinger & Oleichan! 

in Regensburg. 

Auswahlsendungen bereitwilligst. 

|9* Kataloge gratis und franko. ^^/^ 

Versandt nach allen Iiftndem. 

Grosses Lager weltlieher NosikalfeH. 



Verlag von Friedrich Pnstet in Regensbnrg: 

Aus dem Litteraturblatt, Beilage zum Magazin 
für Pädagogilc 1897 No. 10. 

Te Demn landamns für fünfstimmigen ge- 
mischten Chor (Sopran, Alt, Tenor, Bariton, 
Bass) mit abwechselnden Choralstrophen 
komponiert von Jakob Quadflieg. Op. 5. 
Part. 1 M, Stimm, (ä 15 ^) 76 /^. 

Der Komponist. Organist und Lehrer in Elber- 
t'eld hat es verstanden, sowohl die fünfstimmigen, 
im Stile der Alten kombinierten Vokalsätze , als 
die vierstimmige Orgelbeffleitunjj zu den ein- 
stimmigen Choralsätzen hocnfeierlich zu schreiben. 
Die einstimmigen Strophen, im Tonus Simplex 
gegeben, sind teils vom Bass, teils vom Tenor, 
teus vom Bariton, teils von einer Ober- nnd 
ünterstimme gemeinschaftlich, zum Teil vom 
ganzen Chor vorzutiagen. Dies gewährt wohl- 
tnuende Abwechslung und schützt die Sänger 
vor Ermüdung, welch letzterer Zweck noch besser 
erreicht wird, wenn der Choral durchweg nur 
von einigen wenigen Sängern vorgetragen wird. 

jT G. M. 



Musik -Verlag der Jos. KöseFschen Buchhandlung in Kempten. 

Zu beziehen durch alle Buch- und Masikalieuhandlungen. 

Joch um E., MiSSa in hOBOrem 8. ÄBdreae ApoStoU, qulnque vocibus Inaequallbus 
concineuda. 4^. Preis für Partitur und Singstimmen M 4.25. Partitur apart M 3.—, ein- 
zelne Singstimmeu apai*t 25 ^, 

Mettenleiter Bern., Missa in lionorem S. MirbaAlis Arehangeli, quatuor vocibus 

(Soprano, Alto, Tenore, Basso) cantanda. Op. 40. 4^ Preis für Partitur und Singstimmen 
.Iti 4.- , Partitur apart M 3.--, einzelne Singstimmen apart 25 ^. 



-B 6 e»- 



i? 



In A. Maier's Klrclieiiiiin8lkverla§p, Fulda erscliieii soebeu 
ein neues Oratorium zur Aufführung mit 6 lebenden Bildern, dessen Widmung 
> Se. Heiligkeit Papst Leo XIII. anzunehmen geruhte: 

Der heilige Petrus. 

Cantate für Soli und gemischten Chor mit Klavierbegleitung 

komponiert von 
> ' Joetepti Kiminernianii. ■■ < - ■ 

Op. 12. 

Klavier- Auszug : 6 Jt^ Singstimmen: 2 ,1^, Textbuch 20 /^, Skizzen der 

lebenden Bilder: 1 A, Orchesterstimmen 18 Jr, 

Klavier- Anszng ist durch alle Buch- u. Musikalienhdlg. zur Ansieht zu bezielien« 



G. P. da Palestrina's Werke. 

Ausgabe für den praktischen Gebrauch. 

Jede Chorstimme 30 /^. 
^^i^ Soeben erschienen: ^^= 

In Festo Nativitatis Domini (Motette: Dies sanctifica- 
tus) f. S., A., T. u. B. Part. 1 M. 

In Festo 8. Martini Episc. et Confass. (Motette: 
quantos Inctns) f. S., A., T. u. B. Part. 1 M, 



Bisher ersehienen: 



Missa: Aeterna Christi munera für Alt, Tenor, Bari- 
ton und BasB. Part 1 ^ 50 ^. 

INotette: Exaudi Domlne f. S., A., T. u. B. Part. 1 M. 

Feria V. in coena Domini. I. Lamentation dos Qrün- 
donnorstags f. T. 1. 11. u. B. I. H. Part. 1 M, 

Feria VI. in Parasceve. 11. Lamentation des Karfrei- 
tags f. T. 1. IL u. B. 1. u. II. Part. 1 JH. 

Sabbato Sancto. III. Lamentation des Karsamstags für' 
T, I. n. u. B. I. n. Part. 1 .H. 

INIssa : Dies sanotificatus f. S.. A., T. n. B. Part. 2 M. 

INissa: sacrum convivium f. 8., A., T. I. II. u. B. 
Part. 2 .« 50 4- 

Dominica Resurrectionis Domini. Offertorinm für das 
Osterfest f. S., A., T. I. II. u. B. Part. 1 Jf. 

In die Asconsionis Domini. Ofifertoriam am Feste der 
AuflEahrt Christi f. S., A.. T. I. IL u. B. Part. 1 M. 

In Dominica Pentecostes. Offertorium am Plingst- 
feste f. S., A., T. I. U. u. B. Part. 1 M. 

INotette: admirabiie commercium f. S., A., T. I. IL 
und B. Part. 1 M. 

Sabbati sancti. III. Lamentation des Karsamstags tlir 
S. L IL, A., T., Bar. u. B. Part. 1 M. 

Improperia. Feria Vi. in Parasceve f. 8 stimm. Doppel- 
chor. Part. 1 M, 



^ 



Leipzig. 



Breitkopf & HärteL 



Verlaic von Ignaz Scliweitzer in Aachen: 
Soeben erscliien: Frau lokot, Opas 29: 

„Passio D. N. J. C. secundum Mat- 

thaeum^'. Mt 4 Männerstimmen oder Alt, 
Tenor L Barytou u. Bass. Preis der Part. 
l M oO i^, jede Stimme kostet 20 ^, 
Eine der ersten Auktoritäten auf kirchen- 
musikalischem Gebiete bezeichnet diese Passion 
als eine „tOditlge, sehr wiricungsvolie Arbeit mit 
genialen ZUffen''. 

Zn bezienen durch alle Buch- und Musi- 
kalienliandlungen. 



(^ 




Verlag von Fr. Pustet in Reflreusbnrg: 

(Aus der Strassburger Cäcilia 1897 Nr. 12.) 

Responsoria ad Missam. (Grösse 54 x 42 cm). 
Ausgabe A und B je 40 /^, auf Pappen- 
deckel aufgezogen ä 1 ctt 20 /^. 

Es war ein praktischer Gedanke, zur Erzie- 
lung der Einheit im Gesang die Kesnonsorien 
(Antworten des Chores zum Gesang aes Prie- 
sters) in grossem Foi-mat (54/42 cm), mit gi-ossen 
Typen auf starkem Papier zu drucken. Aus- 
gabe A enthält die ßesponsorien der hl. Messe zu 
den Orationen,Präfationen und Paternoster; Aus- 
gabe B die verschiedenen Deo gratias für hl. Messe 
und Vesper als Antwort auf Ite Missa est oder 
Benedicamus. In unsem Choralbtichern feblt hierin 
bisli^r die Einheit, liier sind die offiziellen, einzig 
richtigen, auch bei uns vorgeschriebenen Melo- 
dien geboten. 



Antiquarisch wird zu kaufen gesucht: 

Proske's Musica Diylna, Annas prlmus toiiius U. liiber Motettornm, 

Partitur. 
Geil. Offerten wollen an den Unterzeichneten adressiert werden. 

Friedrich Pustet in Regensburg. 



-»3 7 ö- 



Verlag von Friedrich Pustet in KeiceiiHburg, zu bezit'hen durch alb* Bnchhaudluugen : 

Kleines Gradual- und Messbuch. 

Ein Gebet- und Betraohtungsbueh für Kirehensänger und gebildete Laien 
ans dem römisch-katholischen Missale übersetzt und herausgegeben 

von Dr. Fr. X. Haberl. 
Mit Approbation des biscIiSflicIien Ordinariats Regensburg. 

1892. la^ Xn und 480 Seiten. (C. V. K. Nr. 1868.) 2 Jk. 
In Leinwandband mit Rotschnitt 2 «i6 60 /^. In Lederband mit Goldschnitt 3 .i( 50 ^V 

,,Ganz ausgezeichnet! Dass doch alle Chorregenten, alle Sänger dies Büchlein 
(eö ist nicht gross, nicht lästig, und enthält alles, was der Sänger braucht, um immer 
„dabei zu sein", mitzubeten, die hl. Liturgie zu verstehen und lieb zu gewinnen!) in der 
Hand hätten und fleissig benützten: es ist das beste, umfassendste (nur för die Charwoche 
reicht es nicht aus, da ist das Charwochenbuch von Haberl nötig), was bis jetzt zur 
„Popularisierung der Liturgie", dieser wahrhaften Lebensbedingung der Kircheumusik- 
Refoim geschehen ist. Ich kann nur mein oft gesagtes Wort wiederholen: es ruht ein 
ganz besonderer Segen in der gewissenhaften Beobachtung der Liturgie! Durch dieses 
Buch wird sie jedem verständlich, und darum lieb werden. Auf, zugegriffen! Dem Ver- 
fasser den besten Dank!" (Chorwächter 1892, Nr. 2.) 



Verlag von Friedrlfh Fastet in Regensburg, zu beziehen durch alle Buchhandlungen: 



(Aus der Strassburger Cäcilia 1897 Nr. 12.) 

Viadana, 20 Chonl-Credo. 48 S. 30 \ 
(Dutzend 2 M 70 ^.) 

Wir haben in unsera Choraibticheni nur zwei 
Melodien für das Credo, das doch jeden Sonntag 
zu singen ist, — von den zwei Dumont'schen 
sehen wir ab, weil sie vielen weniger kirchlich 
scheinen; — auf die Dauer wird es einförmig. 
Da ist es praktisch, zur Abwechslung hie und 
da ein Credo aus P. Viadana's (f 1619) Samm- 
lung aufzuführen. Dieselben sind nach Hymnen- 
weise komponiert, leicht und fromm. Vom Büch- 
lein, welches die Kursteilnehmer kennen, gibt es 
eine Ausgabe mit Choralnoten und eine andere 
mit modernen, wir ziehen erstere vor. Der Preis 
der beiden ist derselbe. 

Witt, F. X. (Op. 41). Mlssa »Septem dolo- 
rnm B. M. V.** 2. Aufl. Partitur 1 M 
40 \ Stimmen ä 15 /^. 

Die ganze Messe von dem Feste der sieben 
Schmerzen Maria, also Introitus, E^rie, Gloria, 
Graduale, Alleliya, Credo ^ Offertorinm (8 stim- 
mig) u. 8. w. ist liier für vierstimmig gemischten 
Chor durchkomponiert, und erscheint in neuer 
Auflage. 

Z oller, Aeht Fange linif^a für vierstimm, 
gemischten Chor. Partitur 1 M^ Stim- 
men ä 20 /^. 

Man begehrt immer nach Segens^esäugen ; 
hier ist eine schöne Sammlung, die sieh selbst 
emptiehlt durch Leichtigkeit und Sangbarkeit. 



(Grazer Volksblatt.) 

(Cäeilianisehe Kirrhenrnnsik.) Von dem als 
wackeren und verdienstvollen Kämpfer 
für die Sache des Cäcilianismus bekannten 
Cooperator Herrn Johann Man dl ist so- 
eben erschienen eine ,,8ehr leichte lan- 
retanlsehe Litanei mit Tantum ergo"" 
für Sopran und Alt, Bass ad libitum und 
Begleitung der Orgel oder des Har- 
moniums. Part. 1 ..ffe, 3 Stimm, ä 10 /^. 

Das Opus (9) soll, wie es in der „Vorbe- 
merkungj* des Komponisten heisst, „einem prak- 
tischen Bedürfhisse zu Hilfe kommen und jenen 
Landkirchenchören eine Gabe bieten, welche nur 
über wenige (und meist schwache) Gesangskräfte 
verfügen." Die Grundtonart des Werkes ist das 
bequeme G-dur. Aber auch fast alle übrigen Kreuz- 
tonarten werden — wohl um der bei Litaneien 
so leicht fühlbar werdenden Monotonie zu wehren 
— in geschickte Verwendung gebracht. Als 
Lateiner und Cäciiianer hat der Komponist selbst- 
verständlich auch auf würdige und sinngemässe 
Textbehandlimg sorgfältigst Bedacht genommen. 
Die Litanei ist, weil einfach, weihevoll und an- 
sprechend melodiös gehalten, für die gedachten 
Cfhorverhältnisse sehr empfehlenswert und im 
hohen Grade geeignet, einschlägige Flick- und 
MachAverke eines Führer, Reimann und Konsorten 
vom Kircheuchore zu vt>rdrängen. F. A. 



ftS' Bitte zn verlangten: ^^M 

Katalog ftber die prelBnArdi^eD amerlkutlBchen 

Smith- und Packard -Harmonium 

mit SiuggabllH und mildoalchtm Ton« für Kirch«, Schul* und Zimmer. 

ff^ Nur preia würdige, gann vorzügliche Instrumente, wofür 

voUate Garantie geleistet wird. (Preise von 27Q Mark an.) "W 

Der Vorzug dieser Fabrikate beruht hauptsächlich in der WeicUieit 

und Milde des Tones, sowie in der Dauerhaftigkeit des Uechanismus 

und des Sauggebläses. 

Der H. H. Stiftekapellmeiflter Haller erklärte unL 28. Dez. 1896r 

Die Paokftrd'achen Harmonliun, welche dnrcb die hiesige Kirchen- 

luislkschBle verbreitet werden, alnd km» TorKBif liehe Instrumente, die sich besonders dnrch 

Ihre herrliche Tonftlle and Kluigfarlie Tor allen anderen Fabrikaten auEelohnen und daher 

bestens empfohlen eh werden Terdieneu. JElch. Ualler, Inspektor. 

FrenudlicheD Anftrftgen sieht zam Besten der hiesigen Kirchenmaatkschnle liochachtnngä- 
voll entgegen 

Regenahnrg. Dr. Fr. X. Haberl, Direktor. 




Verlag von Frivdrich Pn»let in Regenaburg, zn bezieben durch alle Bachhaudlongeu : 
Soeben erschienen: ^Hl 



Drei Gesänge 

zur Investitur eines Pfarrers 
für gemischten Chor 

kompooiert 

lind dem liochwärdig^n Herrn Domkapitular 

•Inllns Walser in Rottenbnrg zu seinem 

ÜöjäJirigen Priester-Jubiläum hochachtuags- 

vollst gewidmet 

von Carl Allmendinger. 

Op. 17. 

i'art. 1 .». — Sopran-, All- und Teuorstimin« i6 Ü,, 

Basstimme 10 ^. 

Die Einfnhmng eines neuen PfarrUerrn iu 
eine Gemeinde iut ein wichtiger nnd bedentungtt- 
voller Akt, sowohl fiir den neuen Pfarrer, wie 
ftlr die Gemeinde, und gewiss wird sich die letü- 
l«Te es angelegen sein lassen, den Empfang so 
feierlich als irgendwie möi?lich zu gestalten. 

Bezüglich des GpJäanges hei der feierliclieu 
Installation eines Pfarrers bestehen keinerlei be- 
sondere Vorschriften; allein der Kirchenchor, der 
Ja in ganz besonderer Bezietmng zum Priester 
steht, wird eit sich auch angelegen sein lassen, 
die Feier mit entsprechenden Gesängen zu nm- 
rahmen. Zu diesem Zwecke sind die vorliegen- 
den drei Gesünge komponiert. Die erste Nam- 
mer ist zur BegrUssnng am \'orabend der Inve- 
stitur bestimmt; die zweite soll beim Einzug dea 
neuen Seelenhirten in die Kirche am Morien des 
Investitnrtages dienen; nach derselben wird am 
Altare das Veni creator angestimmt, das der 
Chor fortsetzt. 

Mögen diese Gesänge recht vielen Pfarrherrn 
beim Einzag in die neue Pfarrgemeinde Glück 
und Segen verkünden! 



in honorem S. Joseph! 

ad trai toom aequalei et lueqnilm. 

(Ton. I, II und Bass.; vel Gant. I, 11 und Alt.; 

vel Alt., Tenor uud Baas.) 

Composita 

(■evr^io Bath^eber. 

Op. i6. 

Partitur l M 20 ^,3 Stimmen i. 12 i),. 

Mlmma üexta 

ad 

Ires voces inaequales 

vum üricanu. 

Aucture 

F. Arnfelser. 

Op. lOl. 

Fiirtilui- 1 .«, Stimmen A 15 ^j. 

>£ 1 m ^ et 

in honorem Sancti Augustini 
ad quatuor voces inaequales 

anctore 

Francisco Witt 

Op. 18 a. Editlo terti». 

Partitur 1 .*, Stimmen 40 S^. 
Diese Messe ist auch tiir 1 Stimme aufführ- 
bar, weshalb die Sopranstimme apart zu beziehen 

ici- [>«.^;n iiTi '^ ...... n..»...^..j ../.*»., 1 ir ort ^ 



Ist. Preis 30 ^, pro Dutzend netto 1 jk i 



Omck und Verlag von Friedrich Poetet iu Begensbnrg. 



Anzeige-Blatt 



zu 



1898. 



MUSICA SACRA. 



Nr. 3. 



Inserate) welche man gefl. 8 Tage vor Erscheinen der betreffenden Nummer einsenden wolle, werden 

mit 20 /^ fttr die Ispaltlge und 40 /^ fih: die 2 spaltige Petitzeile berechnet. 

Es werden nur solche Inserate aufig^enommen, welche der Tendenz dieser Zeitschrift entsprechen. 



xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx: 

Verlag von L. Schwann in Dttsseldorf. 

Soeben erschienen: 

Die heiligte Ag^nes« 

Kantate 

für Sopran- und Alt-Solo, dreisttmiiiigen Franenr hör init Klavier- und Harmo- 

ninnibegleitiiiig nebst verbindendem Text und lebenden Bildern. 

Dichtung von A. L Cüppers. 
Musils von August Wilfberger^ op. 70. 

Partitur 4 Jfe 60 '^, 3 Chorstimmen je 15 .^, Textbuch 10 /^. 

„Die heilige Agnes" Aug. Wiltberj^er's hat meinen vollsten Beifall. Die religiöse 
'\Veihe, welche üDer den tiefpoetischen Worten des Dichters ausgegossen, spiegelt sich gar 
vernehmlich auch in den einzelnen Nummern der Kantate, in den vier herrlichen Chören, 
in den vier lieblichen Sologesänfi^en und in dem sinnigen Duett zwischen einer Sopran- 
und Altstimme (Agnes und FabioTa). Besonders glücklich war der Komponist auch in der 
Wahl und in der sachgemässen Begleitung der beiden, sich gegenseitig | ergänzenden 
Begleitungsinstrumenten (Pianoforte und Harmonium). 

An der allwärts günstigen Aufnahme der schönen Komposition ist gar nicht zu zweifeln. 
Schw. Gmünd. J. Gr. Mayer. 

Der vorzügliche Text von A. L Cüppers hat liier eine sehr gut gearbeitete, stim- 
mungsvolle musikalische Interpretation gefunden. 
Bnxen. I. Mitterer. 

w Klavieranszuf;: nnd Textbuch werden bereitwillisrst zur Ansicht «reliefert. 

>o<xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx; 



Katholische Kirchenmnsik 

liefert prompt und billigst das 

Oenenl-DepAt e äeil. Kirelieimosik 



von 



Feuchtinger & Gleichan! 

in Hegensburg. 

AaswAhlsendangen berettwilllgst« 

|V* Kataloge gratis und firanko. ^B 

Versandt nach allen Iiftndem. 

Grosses Lager weltlielier Nosikalien. 



Billigst abzusieben! 

Vollständige Ausgabe der Mosiea 
Divina mit Seleetos novns Missarnm. 

Partitur und Stimmen. 

Stimmen zu Bertalotti's SoUeggien 

in den alten Schlüsseln. 1. Auflage. 
In blanen Aktendeckel geheftet. (Sehr 
gut erhalten.) 

Gefl. Offerten bitte an die Expedition 
dieses Blattes zu adressieren. 



-t3 lO £3- 



Verlag von Friedrich Paetet in Regensbu 

Movltäten? 

Missa XVIII 

in boiorem S. Haxlmi '. 



III Toees aeqaales com Organe. 

Composnit 

Michael Haller. 

Op. 69 b. 
PartJtnr 1 Jh 20 ^. 3 Stimmen ä 12 A. 

Cantus Sacri. 

Acht leichte Segensgesänge 

mit dem Psalm „Landale Dominnm" im VT. 

und VIII. Tone 

für 3 Stimmen (Sopran and Alt) 

mit Orgelbegleitnng 

TOD J. ^Ingenbergcr. 

Partitnr 80 4. 2 Stimmen h 12 A. 



Hissa in honorem Sancti Spiritas. 

3 voenm: Caitns et Altns (Ten. vel Bas§ 
ad Ubitnm.) 

Sehr leichte 

Messe zu Ehren des heil. Geistes. 

Für zwei Kinderstimmen 

(auch für 3 oder 4 g«m.Stimmen ausführbar) 

mit Orgelbegleitnng 

von JT. Slngenberger. 

Partitur 1 Jti, 4 Stimmen k 12 4- 



Tg, zu beziehen durch alle Buchhau dl n n^ü : 

H^* Neue Anflagren: "^0 

Haberl, Dr. F. X., Psalleriom Vesper* 
tianm. Ausgabe mit Choralnoten. 1898. 
Preis 60 X. In Leinwaudband 90 A. 

Singenberger, J., Nissa !■ hei. S. flalll 

ad 2 vel 3 voces. 4. Aufl. Partitur ] Jt . 

3 Stimmen (ä 12 A) 36 4. 
Witt, Dr. Fr. X., (Opua 8a) Mlssa In hon. 

S. Franelsei Xaverli ad 4 voces' aeqaales. 

7. Aufl. Part. 2 .ff 40 -^i 4 Stimmen 

& 20 >S . 
Rtfnale parmm ete. Ed. IV. 32". IJk 20 ^j. 

In Leinwbd. m. rotem Schnitt 1 Jk 60 A. 

In Lederband mit Goldschnitt 2 .Ä. 
Rltaale Romannm ete. Fd. VI. post typicani. 

ßr. 8^ 4 Jl: 80 A. In '/j, Chagrinband 

mit Leinwanddecken 6 ,#■ 80 4- 



Korrespondenz. 

Zum Hezensionsabdruck im Au- 
; zeigeblatt zu „Fliegende Blätter 1898 

Nr. 1, Seite 3", betreffs Mitterer (op. 35) 
! MiHsa breris de SaneÜs Apostolis 
i erlaube ich mir ergehenst zu bemerken, 
I daas laut früherer öfterer Anzeige ein 
i durchkomponiertes IflnfHUmm. Credo 
I separat hiezu erschienen ist. Preis 
; der Partitur 50 ^, Stimmen 40 A- 
^ Von HIsHa In landem et adora- 

tionem Sh. NomlniH Jesn ist bereits 
i eine zweite Anflag^e erschienen. 

Regensburg. Friedrich Pustet. 




gc3* Bitte zn Terlang-en: *^;s 
Katalog tttier die preis wttrcllgren amerlkanlBcheo 

Smith' imd Packard-Harmonlum 



und mlldwalcliam Ton« tflr Kirche, Schuia und Zimmer. 

tf^T Nur preiHwürdige, ganz vorzügliche Instrumente, wofür 

vollate GaranÜR geleistet wird. (Preise von 270 Mark an.) 'V^i 

Der Torzug dieser Fabrikale beruht hauptgächlich in der Weichheit 

und Milde des Tones, sowie in der Dauerhaftigkeit des Mechanismua 

und des Sauegebläses. 

Der H. H. Stiftßkapellmeister Haller erklärte unt 28. Dez. 1896: 

Die Packard'schen HannoRlnm, nelche durch die hiesige Ktrchen- 

mnBikschnle Terbreltet werden, einA ganz Torüfl gliche Ingtrumente, die sich besondere dareh 

ihre herrlich« Tonffllle und Klaogfarbe Tor allen anderen Fabrikaten auszeichnen und daher 

bestenB eropfolilen lu werden rerdlenen. Hich. Haller, Inspektor. 

Freondlichen Aufträgen sieht ztun Beeten der hiesigen KirchenmusikBchule hochachtungs- 
voll entgegen 

Regensbnrg. Dr. Pr. X. Haberl, Direktor. 




-B 11 e»- 
^ W^L^ JEminent ^vlclitig! ""I^g g) 

Alle Herren Cäcilianer werden mit grosser Frende begrössen, dass nun die 
Mämtlichen Partituren zu der unübertroffenen 

^) GraduaUen- Sammlung 

von Dr. Fr. X. Witt (op. U) 

fertig vorliegen. 

Bekanntlich waren bisher die Partituren dieser Qradualien teils in Fliegende Blätter, 
teils in Mnsica sacra Jahrgang 1868 bis 1880 zerstreut; das Auffhiden derselben war 
für die Besitzer genannter Blätter stets zeitraubend und die Nichtbesitzer derselben 
konnten von den existierenden Stimmen überhaupt keinen Gebrauch machen; nachdem nun 
aber alle fehlenden Partituren hergestellt sind, werden gewiss die Herren Chordirigenten 
mit Vorliebe zu dieser Sammlung greifen, um so mehr, da selbe alle Oradmülen för 
das ganze Jahr enthält. Die Vorzüglichkeit derselben geht allein schon daraus hervor, 
dass alle Kompositionen als Musikbeilagen zu Fliegende Blätter und Musica sacra 
Aufnahme fanden und Meister Witt der Herausgeber ist. 

Preis der kompletten, aus 8 Heften bestehenden Sammlung nebst Generalregister: 
Partitur 8 .<fc 80 n^, Stimmen 9 Jk 70 \, 

Jedes Heft ist sowohl in Partitur als auch in Stimmen einzeln zu beziehen 

und zwar: 

Erstes Heft. Nr. 1—10: Gradnalla In Dominlels Adventns et Qnadrageslni»: 

die sämtlichen Gradnalien für die Sonntage im Advent und in der Fasten. Für 4 stimm, 
gemischten Chor von L. Hoffmann, J. G. Mettenleiter und Dr. Fr. X. Witt. (C. V. K. 
Nr. 430.) Partitur 40 A, 4 Stimmen ä 20 A. 

Zweites Heft. Nr. 11 — 18: Acht Gradnalien für fünf Stimmen bearbeitet von 
P. Ortwein. Zweite Auflage. (C. V. K. Nr. 464.) Partitur 40 ^>, Cantus, Tenor I u. II 
u. Alt ä 10 ^\ Basstimme 20 ^. 

Drittes Heft. Nr. 19 — 58: Gradnalien^ AUeluja und Tractus, Hymnen, Sequenzen 
und Motetten. (C. V. K. Nr. 531.) Partitur 2 J(p 20 /^. 4 Stimmen k 50 ^. 

Viertes Heft. Nr. 59 — 99. Fortsetzung von Heft 3. (C. V. K. Nr. 571.) Par- 
titur 2 e* 20 /^, 4 Stimmen ä 50 ^. 

Fünftes Heft. Nr. 100—109: Zehn Gradnalien für fünf Stimmen bearbeitet 
von P. Ortwein. (C. V. K. Nr. 552.) Partitur 50 /^, Cantus, Altus, Tenor I u. II a 15 ^, 
Basstimme 20 A. 

Sechstes Heft. Nr. 110—120. Elf GradnaUen für 4 und 5 Stimmen von P. Ort- 
wein und P. Piel. (C. V. K. Nr. 617.) Partitur 50 A, 4 Stimmen ä 20 ^. 

Siebentes Heft. Nr. 121—149. Fortsetzung von Heft 4. (C. V. K. Nr. 792.) 
Partitur 2 J/c 20 .^, 4 Stimmen ä 50 A. 

Achtes Heft. Sechs Gradnalien ad 4, 5 und 6 voces inaequales von K. Greith, 
I. Mitterer und Dr. Fr. X. Witt. (C. V. K. Nr. 681.) Partitur 40 A, Cantus T, Tenor, 
Alt, Bass ä 15 /^ Cantus II 5 /^ und Quinta vox 5 ^, 

Verlag von Friedrich Pustet in Regensburg. 




Antiquarisch wird zu kaufen gesucht: 

Proske's Mnsica Dlvlna, Annns prlmns tonins H. Ijiber JTIotettornni, 

Partitur. 
Gefl. Oflferten wollen an den Unterzeichneten adressiert werden. 

Friedrich Pustet in Regensburg. 



H3 1» E4- 




M 






Soeben ist erschienen: ^ 

Kirchenmusikalisches Jahrbuch für das Jahr 1898. m 

13. Jahrgang, 

herausgegeben von Dr. Fn X. Haberl 

zum Besten der Kirchenmusikschule in Eegensburg, 23. Jahrgang des Cäcilien- 
kalenders, Druck und Verlag von Friedrich Pustet in Regensburg. 

90 Seiten Musik und 142 Seiten Text. Preis broschiert 2 ,1t 60 A. 

Inhalt: Vorwort der Redaktion. Mosikbeila^e: Schlus» des Offieium hebdomadae 
sauctae von Tomas Lnis de Victoria; es enthält die 3 Lamentationen und die Responsorien 
der 2. und 3. Nokturn von Charfreitag und Charsamstag, sowie die Passion des Charfreitags 
mit dem Popule mens und dem Motett Vere languores. — Abhandlungen und Aufsätze: 
Geschiclitliche Bemerkungen über die Notation von Dr. H. Bellermann. Wie bringt man * 
Vokalkompositionen des 10. Jahrhunderts in Partitur? Von Dr. Fr. X. Haberl. Bausteine \ä/ 



¥ 
M 
M 



'okalkomp 

zur Geschichte des Kirchengesanges in der Diözese Limburg. Von Karl Walter. Die 
Provinzialkonzilien über die Kirchenmusik. Von P. Raph. Molitor. Wie steht der Cäcilien- 
verein zur Instrumentalmusik? Von Edmund Langer. Marcantonio Ingegneri. Eine bio- 
bibliograpliische Studie. Von Dr. Fr. X. Haberl. — Kritiken und Reierate: Neumen- 
Studien von Oskar Fleischer. (P. Utto Kornmüller). Die chromatische Alteration im litur- W 
gischen Gesang der abendländischen Kirche von Gustav Jakobsthal. (P. Utto Kommüller). w 
Denkmäler der Tonkunst in östeireich. Herausgegeben von Guido Adler, (P. Gregor ^ 
Molitor). Neuere Choralstudien von Dechevrens, Fleischer, Houdard und Jakobsthal. W 
(G. Gietmann, S. J.) Kürzere Referate der Redaktion über: a) Die Gesamtausgabe der 



m 



^ Werne von uriando oi L/asso. d) J^me inaugurai-Liissenauon uoer aas rnema: ijeoniiard /fv 
)|^ Kleber und sein Orgeltabulaturbuch etc. von Hans Löwenfeld, c) Musikkatalog der kaiser- )|^ 




liehen Bibliothek in Wien, d) Dr. Willibald Nagels Geschichte der Musik in England, w 
IL Teil, e) Die Sangesweisen der Kolmarer Handscnijft und die Liederhandschrift Donau- ^ 
yHf^ eschingen von Paul Knnge. 

^kL Frühere Jahrgpäuge: 

187(>-1880 in 1 Band ßrebunden 4 M. 

1881—1885 in 1 Band gebunden 4 .H>. 

1886—1890 in 1 Band gebunden 8 M. 

1891-1894 in 1 Band gebunden 8 M. 

Jahrprang 1895 broschiert 2 M, 

Jahrgang 1896 broschiert 2 M. 

Jahrgang 1897 broschiert 2 JJ 60 /^. w 





Cirklärnng;. 

Es ist mir nicht möglich, die vielen 
Zusendungen von Manuskripten zum 
Zwecke der Beurteilung, Korrektur 
oder Empfehlung u. s. w. zu bewältigen. 
Ich bin daher gezwungen, in Zukunft 
derartige Zusendungen ungesehen an 
den Absender wieder zurückzuschicken. 



Regensbnrg. 



Michael Haller, 

Semin annspektor . 



^1 Verlag von IsrnazSchweitaser in Aachen: y 



A Soeben erschien:- [i 



[i Sammlnng Tierstimniiger Gesänge [< 

U für gemischten Chor zum Gebrauche in der i^ 

h Charwoche von alten Meistern: Croce, A 

Li Viadana. Vpi'fthio fttY». In Parf.it.nr irf*- fj 



A für gemischten Chor zum Gebrauche in der f\ 

fÄ Charwoche von alten Meistern: Croce, A 

ij Viadana, Vecchio etc. In Partitur ge- N 

y setztv. Dr. Böcker, Rektor der Salvatorkirche Q 







in Aachen. Preis der Partitur 2 jÄi 40 v^, ^ 



^i jede Stimme kostet 30 ^ 
f\ „Diese Gesänge (Lamentationen, Rcspon- 
1 sorien 



i 



kl sorien, Miserere, Stabat mater) sind sehr f^ 

fi einfach gehalten und werden, gut vorgetragen, kl 

•j ihre erbauliche Wirkung nicht verfehlen.** ri 

A Zu beziehen durch alle Buch- und Musi- f, 

y kalienhandlnngen. 






Druck und Verlag von Friedrich Pustet inBegensburg. 



Anzeige-Blatt 



zu 



1898. 



MUSICA SACRA. 



Nr. 4. 



Iu8erate) welche man gefl. 8 Tage vor Erscheinen der betreffenden Nummer einsenden wolle, werden 

mit 20 /^ für die l8palti|re und 40 ^ fttr die Bgpaltige Petitzeile berechnet. 

Es werden nur solche Inserate aufgenommen, welche der Tendenz dieser Zeitschrift entsprechen. 

^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^>^^^^ ^^^^^^^^^^^^^^^^^^ ^^^^^^^^^^^^ '^^^^^^^^ ^^ ^^^ 

* Soeben ist erschienen: ^ 



I Kirchenmusikalisches Jahrbuch für das Jahr 1898. 1 



m 






13. Jahrgang, 

herausgegeben von Dr. Fr. X. Haberl 

zum Besten der Kirchenmusikschule in Eegensburg, 23. Jahrgang des Cäcilien- 
kalenders, Druck und Verlag von Friedrich Pustet in Eegensburg. 

90 Seiten Musik und 142 Seiten Text. Preis broschiert 2 .# 60 A. 

Inhalt: Vorwort der Redaktion. Musikbeilage : Schluss des Officium hebdomadae 
sauctae von Tomas Luis de Victoria; es enthält die 3 Lamentationen and die Responsorien 
der 2. and 3. Noktarn von Charfreitag und Charsamstag, sowie die Passion des Charfreitags 
mit dem Popale meus und dem Motett Vere languores. — Abhandlungen and Aufsätze: 
Geschichtlicne Bemerkungen über die Notation von Dr. H. Bellermann. Wie bringt man 
Vokalkompositionen des 10. Jahrhunderts in Partitur? Von Dr. Fr. X. Haberl. Bausteine 
zar Geschichte des Kirchengesangea in der Diözese Limburg. Von Karl Walter. Die 
Provinzialkonzilien über die lurchenmasik. Von P. Raph. Molitor, Wie steht der Gäcilien- 
verein zur Instrumentalmnsik? Von Edmaud Langer. Marcantonio Ingegneri. Eine bio- 
bibliographischft Studie. Von Dr. Fr. X. Haberl. — Kritiken und Referate: Neumen- 
Studien von Oskar Fleischer. (P. ütto Kornmüller.) Die cliromatische Alteration im litur- 
fiischen Gesang der abendländischen Kirche von Gustav Jakobsthal. (P. Utto Kornmüller.) 
Denkmäler der Tonkunst in östeireich. Herausgegeben von Guido Adler. (P. Gregor 
Molitor.) Neuere Choralstudien von Dechevrens, Fleischer, Houdard und Jakobsthal. 
(G. Gietmann, S. J.) Kürzere Referate der Redaktion über: a) Die Gesamtausgabe der 
Werke von Orlando dl Lasso, b) Eine Inaugural-Dissertation über das Thema: Leonhard 
Kleber und sein Orgeltabulaturbuch etc. von Hans Löwenfeld, c) Musikkatalog der kaiser- 
lichen Bibliothek in Wien, d) Dr. Willibald Nagels Geschichte der Musik in England. 
II. Teil, e) Die Sangesweisen der Kolmarer Handschrift und die Liederhandschrift Donau- 
eschingeu von Paul Runge. 













lithogr. Anstalt Regensburg 

empfiehlt 

ÄufnahiDSdiploiDe »r Cäcilienvereine 

auch für Ehrenmitglieder passend in 
schönem Farbendruck zu ä 2 Mark. 
Bei Mehrabnahme billiger. 



Katholische Eirchenmnsik 

' liefert prompt und billigst das 

Oeneral-DepAt eieU. KirfhenninsU 



von 



Fenchttnger & Gleichanf 

in Regensburg. 
AaswAhlgendiuigen berettwilligst. 
I^r Kataloge gratis und franko. ^ 
Tersandt nach allen Iiftndem« 

Grosses Lager welflleher Musikalien. 



-t3 14 ei- 



Für die hl. Fasten- und Osterzeit 



aus dem 



Verlag von Friedrieh Fastet in Regensbnrg, zu beziehen durch alle Buchhandlungen: 
Offizielle rttmische ChoralbUcher. 

Cantns ecclesiasticns Passionis D. N. J. 
Chr. secandum Mathsenm^ Marcum, Lncam et 
Joannen), excerptns ex editione antnentica Ma- 
Joris Heodomaaae, divisns in tres fascicu- 
los. Fascicnlas I. Chronista. Fascicnlus II. 
Christus. — Lame ntatione 8. FasdculusIIF. 
Synagoga. — Praecouium Paschale. (Pro 
Missa soIemniO Cum Cantu S. Ritunm Cong^re- 

fationis. Editio secnnda. XU u. 148 Seiten. 
lein-Folio. Bot- und tS^ehwarsdrack. 
(C. V. K. Nr. 344.) 5 M. 
Einbände hiezu in 8 Bänden, die sich apart 
berechnen: Nr. 1 in Halbleder mit Leinwand- 
decken und rotem Schnitt 6 JH. Nr. 2 in schwar- 
zem Leder mit rotem Schnitt 9 Ji. Nr. 3. in 
schwarzem Leder mit Goldschnitt 10 ^^ 50 ^. 
Nr. 4 in schwarzem Chagrin mit Goldschnitt IbM. 
Diese eminent praktische Ausgabe sollte in 
keiner Kirche fehlen, in welcher 8 Geistliche zu 
singen haben. Jeder einzelne Band enthält nur den 
Cantus des betreifenden Sängers. Der übrige Text 
der Passion ist in jedem Fascikel ohne Noten 
abgedruckt. 

Officium Hebdomadae Sanetae et Octavae 
Paschae. Die Feier der heiligen Kar- und 
Osterwoche. Lateinisch und deutsch für Ge- 
bet und Gesang. Aus den offiziellen römischen 
Choralbüchem zusammengestellt und mit den 
Noten im Violinschlüssel redigiert von Dr. Fr. 
X. Haberl. Zweite, verbesserte und vermehrte 
Auflage. Mit Approbation des bischöfl. Ordi- 
nariates Regensourg. In Nchwarsdrack. 
16 ^ VIII und 660 Seiten. (C. V. K. Nr. 1099.) 
3 Jt. In Leinwandband S MIO ^, In Leder- 
band mit Rotschnitt i Ji QÖ :^. In Leder- 
band mit Goldschnitt 5 Jt. 
Als Anhang sind diesem Buche bei- 
gegeben die Psalml pro Oiricils majoris heb- 
domadae ad commodiorem psallentium usum di- 
versis tonis gregorianis accomodati. 

Den S^irchensängem wie den Laien kann dieses 
Andachtsbuch nicht genug empfohlen werden ; wer 
in der Kar- und Osterwoche mit der Kirche beten 
und ihren herrlichen Gesängen folgen will, dem 
wird durch dasselbe jedes weitere Gesang- oder 
Gebetbuch ersetzt. 

'Officium MiUoris Hebdomadae a Dominica in 
Palmis usque ad Sabbatnm in Albis juxta or- 
dinem Breviarii, Missalis et Pontiücalis Bomani. 
Com Cantn ex editionibus authenticis 
quas curavit S. Bituum Congregatio. 
Cum Privilegio. Editio novissima. 8^ 436 
Seiten. In H^chwarm- und Rotdrnek. 
(C. V. K. Nr. 297.) 3 ^ 60 ^. In HaJb-Cha- 
grinband mit Botschnitt 4 ^ 60 ^. In Leder- 
band mit Goldschnitt 5 ^ 60 ^. 

Officium Mluoris Hebdomadae a Dominica in 
Palmis usque ad Sabbatum in Albis juxta or- 
dinem Breviarii, Missalis et Pontificalis Bo- 
mani. Cum Cantu ex editionibus authen- 
ticis quas curavit S. Bituum Congreg. 



Neueste Ausgabe in tS^chwarsdrack. 8^ 

452 S. 2 .« 40 ^. In Halb-Chagrinband mit 
Botschnitt BM 40 ^. In Lederband mit Gold- 
schnitt 4 M 40 ^. 
Diese neuen Ausgaben enthalten den voll- 
ständigen Text und Cantus des Breviers, 
Missale und Pontiflcale in der liturgischen Ord- 
nung. Alles, was zu singen ist, die Passionen, 
Lamentationen, Praefationen, das Exsnltet, die 
Konsekration des heiligen Ols am Gründon- 
nerstag etc. steht an treffender Stelle. Ebenso 
finden sich auch die Matutinen mit ihren Respon- 
sorien, die kleinen Hören, die tägliche Messe 
für die ganze Woche nach Ostern bis zum weissen 
Sonntag mit den bis dahin treffenden Commemo- 
rationen und transferierbaren Ofllcien aufgenom- 
men. — Zu diesen zwei Ausgaben werden die auf 
die Melodien ^enau verteilten Psalmentextc 
nach der Redaktion von Dr. Fr. X. Haberl auf Ver- 
langen beigegeben. (Preis apart 70 ^.) 

Officium Hebdomadae Majoris a Dominica in 
Palmis usque ad Sabbatum in Albis juxta or- 
dinem Breviarü, Missalis et Pontificalis Bomani 
editum. Cum Apjrobatione S. Bituum Congre- 
gationis. Beich illustrierte Ausgabe in Rot- 
und Schwarsdrack. Sine Cantn, 400 S. in 
18®. Brosch. 2»fi. InLederbd. mit Botschnitt 3 M, 

Diese prächtige Taschenausgabe in der Papier- 
und DruckausBtattung des neuesten Breviers gleichen 
Formats, enthält in äusserst bequemem Arrangement 
nicht nur die vollständigen Messen und Ofücien der 
Karwoche und der Woche nach Ostern, sondern 
auch alle im Brevier, Missale und Pontiflcale vor- 
kommenden, in diese Zeit treffenden liturgischen 
kirchlichen Funktionen, mit dem kompletten Ordo 
Miss», und sämtlichen zwischen dem Ostersonntap^e 
und dem weissen Sonntage treffenden Commemoratio- 
nen von Heiligenfesten, so dass dieses hübsche Buch 
ein wirklich allseitig entsprechendes Vade mecnm in 
lateinischer Sprache für die heilige Karwoche bietet 

Officium Tridni Sacri et PasChatis ex editione 
typica Antiphonarii Bomani. Cum privilegio. 
Li Gross - Polio. (47 x 32 ^li cm.) Schwarz- 
druck. (C. V. K. Nr. 1841 und 1922.) 7 jÄ 50 ^. 
In Lederband mit Botschnitt 10 Jh 50 ^. 

Officinm Tridni Sacri et Paschatis (das ganze 
Officium der drei letzten Karwochentage und 

des Osterfestes enthaltend). 70 ^. (Separat- 
ausgabe aus Comp. Antiphonarii.) 

Psalmi OfPiciorum Hebdomadae Sanetae me- 

diationum et finalinm initiis digestis ad majorem 
pssdlentium commoditatem concinnati cura Dr. 
Fr. X. Haberl. 12». 120 S. Schwarzdruck. 
70 .^. In Lein wandband 1 Ul. 

Dieselben. Yolksansgabe unter dem 

Titel; Die Psalmen der Karwoche. Sämtliche 
Psalmentexte, vom Palmsonntag bis Osterdiens- 
tag. nach den römischen Psalmtönen auf Mittel- 
und Schlusskadenzen verteilt von Dr. Fr. X. 
Haberl. (Weisse Noten mit VioUnschlttssel.) 
16«. 108 S. Schwarzdruck. (C. V. K. Nr. 963b.) 
Kartoniert 50 ^. In Leinwandband 65 ^. 



-43 15 Bl^ 



Fartenandachten. 

Mettealtiter, Bemh. (Op. 16), Sequentia „Stabat 
Mater dolorosa composita ad 4 voc. inae- 
QualeB comitanteOrgfaiko sive Violinis, Viola. 
Cello et Violine (Clmnettis et I^mbonis ad 
libitum). (C. V. K. Nr. 361.) Partitur 4 M. 
Singstimmen 60 i;^. Instrumentalstimmen 1 .H. 

Witt, Dr. Fr. X. (Op. 7), Sequentia „Stabat 
Mater^' 4 vocibus Inaequalibus concinenda co- 
mitante Organo. Vierte Auflage. (C. V. K. 
Nr.8*u. 1936.) Part. Kä 20 /^. Stimmen 60 ^. 

(Op. 32 a). Preces Stationuin Crncis. 

14 Kreuzweg -Stationen mit lateinischem und 
deutschem Text für Sopran, Alt, Tenor und 
Bass. Zweite Auflage. (C. V. K. Nr. 289.) 
Partitur 1 jü. Stimmen 80 ^. 

(Op. 32 b). 14 Kreuz weggtationen mit 

Eingangs- und Schluss-Gesang. Mit deutschem 
Texte von Cordnla Wöhler für 1 oder 2 Sing- 
stimmen mit Orgel. 2. Auflage. (C. V. K. 
Nr. 288.) Partitur 1 .(* 60 ^. Stimmen 60 ^. 
Text apart, 100 Stück 1 Jk 50 ^. 

Passionen. 



Btt, C, Passio D. N. J. Cbristi secnndum 
Hatthaenm für 4 stimmigen Männerchor. 

Passio D. N. J. Cbristi secnndam 

Joannem für 4 stimmigen Männerchor. (Beide 
in Witt Cantus Sacn Sectio II enthalten; 
Partitur S M QO ^, Stimmen 2 wtf 40 ^.) 

Sariano, Pranolsco, Responsoria chori ad 
Cantam Passionis D. N. J. Christi in Do- 
minica Palmarum et in Feria VI. in Parasceve, 
4 vocum. (Aus Repert. Musicae Sacrae. Bd. 2. 
Fase 3.) (C. V. K. Nr. 1832.) Partitur 60 ^. 
Stimmen ä 20 ^. 

Viele Chöre sind so geschult, dass sie Vokal- 
kompoeitionen ohne Orgeloegleitung gut und rein 
exekutieren, aber sich nicht entsehliessen können, 
die Werke der altklassischen Schule mit Sopran-, 
Alt- und Tenorschlüssel einzustudieren. Diesen 
Sängern nun, welchen hisher Notation, Schlüssel, 
Mangel an Vortragszeichen u. s. w. als Hinder- 
nisse bei Ausführung älterer Vokalmusik gegolten 
haben, ist im Bepertorium musicae sacrae reiches 
Material von leichten Kirchenkompositionen älteren 
Stiles geboten. Sämtliche Nummern sind in Par- 
titur, jede Stimme auf eigenem System, mit Vio- 
linschlüssel für Sopran, Alt und Tenor, metrono- 
inischer Tompoangabe, Atmungs- und Vortrags- 
zeirhen versehen. 

Passio D. N. J. Christi ad 4 voces in- 

ae^ualfts. (Partitur ist in Musica Div. Annus 
pnmus tomus IV enthalten.) Stimmen 90 /3). 

Tarba in Passione D. N. J. Chr.. secundum 
Lucam 4 vocibus aequalibus (4 Männerstim- 
men) concinenda auctore imoto saeculi XVI. 
(Aus Musica Sacra 1891, Nr. 1 u. ff.) Parti- 
tur 20 ^. 

Lamentationen und Responsorien. 

Haberl, Dr. Fr. Z«, Tria Motetta trium aucto- 
rum (C. V. K. Nr. 1466) enthaltend: 

T. Respons«: ^^la monte Ollveti^^ für 6 stim- 
migen gem. Chor von Orlando di Lasso. 



IL Antlph«: ««Uaec dies^^ für 5stimm. gem. 
Chor von J. M. Nanino. 

ITf. (NTertorinm In Dominica f. Adyentvs für 

5 stimm, gem. Chor von G. P. da Palestrina. 
Partitur I M. (Stimmen sind hiezu nicht 
erschienen.) 

■ittarer, Ion. (Op. 12). XXVII Respousoria 

in Matutinis Tridui Sacri ad 4 voces inaequalen. 
2. Auflage. (C. V. K. Nr. 538.) Partitur 2 ^ 40 ^. 
Stimmen l Jt 20 .^. 

lanlflo, J. H., Fünf Lamentationen für 48t. 

Männerchor. (Rep. Mus. Sacrae. Tom. 1. Fase. 8.) 
(C. V, K. Nr. 1409.) Partitur 80 ^. St. 60 ^. 

PalMtrlna, 9 vierst. Lamentationen. (Par- 
titur ist in Mus. Divina, Ann. primus. Tom. IV 
enthalten.) Stimmen 90 /^. 

Oratio Jeremiae prophetae 6 stimmig. 

(In Palestrina VI Moduli enthalten.) Partitur 
2 M 40 ^. Stimmen 1 .fl 20 ^. 

Responsorien, die, der Karwoche von alten 
Meistern. (Partitur ist in Mus. Div. Ann. primus. 
Tom. IV enthalten.) Stimmen l J(, QO ^. 

Responsorinm ;,In monte Oliveti^^ 6 stimmig 
von Orlando di Lasso. (In Orlando di Lasso 

VII Moduli enthalten.) Partitur 2 .« 40 ^. 
Stimmen l M 'SO ^. 

Sonstige Gesänge und AuferstehungschHre. 

Ad flnem'Laadnm Tridui Sacri Cant. „Be- 
nedictus'*, 4 et 5 voc. inae^ualium, auctore 
J. Petraloysio Praenestino (Giov. Pierl. 
da Palestrina); Ant. ^.Christus factus est" 4 voc. 
et Psalm. „Miserere" 4 et 5 voc. insequalium 
auctore Joanne Franc. Anerio, quse ex codi- 
cibus originalibus redegit Dr. Fr. X. Haberl. 
[C. V. K. Nr. 952.) Partitur 80 ^. Stimmen 
[k 10 ^) 50 .^. 

Den Freunden der Alten ist durch diese Publi- 
kation sehr wertvolle Musik fUr die Karwoche 
geboten. Da die Notation (auch in der Partitur) 
m den moderucn Schlüsseln geschah , so ist dieses 
Werk auch Chören, welche mit den alten Schlüs- 
seln nicht vertraut sind, leicht zugänglich. 

Dlebold, JsIIm Improperien fdr 4 Männersüm. 
(In Diebold op. 53: Die 14 Nothelfer enthalten.) 
Partitur 1 jl( 20 ^. Stimmen 1 .ft 60 ^. 

Kraas, C, Orgelbegleitung zur Weihnachts- 
nud Ostermette and zum Totenofficiam 
nebst den ßesäniren anr Palmweihe und 
dem OiBcinm Tridui Sacri. Quer -Quart. 

VIII u. 181 S. (C. V. K. Nr. 1949.) 7 M. 

- — Dasselbe, in Halbchagrinband 8 ^ 60 ^. 

Mohr, Jsi., Mettenpsalmen nach den offiziellen 
Choralbttchem mit genauer Bezeichnung der 
Silbentrennung bei den Kadenzen. Mit ober- 
hirtlicher Approbation. 12<>. 60 Seiten. 20 ^. 

— — Ausgabe mit grösserem Druck. 8®. 56 
Seiten. 20 ^. 

OITertorleii, swelatimmla:«» mit obligater 
Orgelbegleitung. 

Band I» Heft 2, die Offertorien der 
Heiligenfeste vom Advent bis zur 
österlichen Zeit. (C. V. K. Nr. 1534.) 
Partitur l Jt. Stimmen 60 ;;i. 



fi 



-ö 16 e*- 



OfTertorien, mweimünnnige^ mit obligater 
Orgelbegleitung. 

Band I, Heft 3, die Offertorien der 
Heiligenfeste während der öster- 
licheu Zeit. (C. V. K. Nr. 1654.) Par- 
titur 1 Ji. Stimmen 60 ^. 

Band 11, Heft 1, die Offertorien des 
Proprium de Tempore für zwei Sing- 
stimmen mit obligater Orgelbegleitung, be- 
ziehungsweise vier gem. Stimmen, vom 
1. Adventsonntage bis Sexagesima 
incl. Partitur 1 M,, Stimmen 60 4- 

Band II, Heft 2. die Offertorien des 
Proprium de Tempore für zwei Sing- 
stimmen mit obligater Orgelbegleitung, be- 
ziehungsweise vier gemischte Stimmen. 
Vom «onntag Quinqua-gesima bis 
zum 2. Sonntag nacn Ostern incl. 
Partitur 1 ^, Stimmen ä .30 v^ 

Offl(*iuiu Hebdoniadae Sanctae. Continens 
varias cantiones sacras ex liturgia sacra 
Dominicae Palmarum, Feriae V. in Coeua Do- 
mini. Feriae VI. in Parasceve et Sabbati Sancti 
IV, V, VI et VIII vocum aequalium et inae- 
qualium , quarum auctor Thomas Ludovicus de 
Victoria Abulensis. Partitur 3 ./Ä 20 ^. 

PaleBtrina, J. P., 10 Offertoria a Dominica in 
Septaagesima nsqae ad Feriam V. in Ccena 
Domini ad 5 voces inaequales. (C. V. K. Nr. 
1562.) (Repert Mus. Sacrae Tom. T. Fase. 10.) 
Partitur 1 JL Stimmen (Cantus 30, Altus 30, 
Tenor 1 und II 45. Bass 25 C;») 1 J* 30 ^. 
Inhalt: Die Offertorien von Septuagesima 
bis Gründonnerstag. Dr. Haberl hat bei dieser 
Ausgabe nur den Violin- und Basschlüssel an- 
gewendet und so auch schwächeren Chören die 
Aufführung dieser Offertorien erleichtert. 

Renner, Job., gen. (Op. 35.) Aaferstehnnfirs- 
Heder: Surrexit pastor bonus. Aurora 
coelum purpurat. Tantum ergo. Für 
Sopran I und IT, Alt (oder Tenor) und Bass 
(obligat) mit vierstimm. Blechbegl. oder Orgel 
(nicht obb'gat). (C. V. K. Nr. 9|69.) Part. 1 ^, 
Stimmen ä 10 /^, Instrumentalstim. 20 ^. 

Witt, Dr. Fr. Z., Cantus sacri für 3-, 4- und 

8 stimm. Männerchor. Opus Va, Vb, Vc, ent- 
halten viele für diese Zeit passende Gesänge. 

(Op. 26) , Cantus in Feria VI. in Pa- 
rasceve, quos vocant ,.Improperia'\ für 
Ohorgesan^. (C. V. K. Nr. 198.) Partitur 
80 ^. (Stimmen sind nicht erschienen.) 

(Op. 34), Gradualien für das ganze 

Jahr. Erstes Heft. Nr. 1— 10: Gradualia 
in Dominicis Adventus et Quadragesi- 
niae: die sämtlichen Gradualien für die Sonn- 
tage im Advent und in der Fasten. Für 4stim. 
fem. Chor von L. Hoff mann, J. G. Metten- 
eiter und Dr. Fr. X. Witt. (C. V. K. Nr. 
430.) Partitur 40 ^, Stimmen ä 20 4^. 



Te Deum. 



Aner 



ler, J. (Op. <*>); Te Deum laudamus 5 vocum 
(Sopran 1 u. II, Alt, Tenor und Bass) comi- 
tante organo. (Dem Hochwtirdigsten Herrn 
Bischof Igiiatius von Regensburg zu seinem 
50 jähr. Priesterjubiläum gewidmet.) (C. V. K. 
Nr. 1527.) Part. 2 .^ 40 ^. Stimmen 50 ^. 



Gehen, G. (Op. 3), Te Deum 5 vocum (Cantus 
I u. U, Alt, Tenor u. Bass) quibus sex trom- 
boni vel Organum concinunt. (C. V. K. Nr. 
1050.) Partitur 2 M. Singstimmen 50 ^. 
Instmmentalstimmeir 60 ^. 

Haller, Kioli. (Op. 1), Hymnus: Te Deum 
laudamus ad 4 voces inaequales cum Organo 
vel 5 Trombonis. Dritte Auflage. (C. V. K. 
Nr. 182.) Partitur 1 U» 60 ^. Stimmen 60 ^, 
Instrumentalstimmen 40 ^. 

Kaim, A. (On. 6), Te Deum laudamus. Hym- 
nus für o stimm. Chor. (2 Sopran, 1 Alt. 
1 Tenor und 2 Bass.^ (C. V. K. Nr. 179.) 
Partitur 1 .« 20 ^. Stimmen 60 ^. 

Linden, Ant. van der, Hymnus „Te Deum 
laudamus** ad 2 voces aequales. Partitur 
l M ^ ^. Stimmen zusammen 50 rdi. 

Maas, Tb. (Op. 4), „Te Deum laudamus'* ad 

4 voces aequales cum Organo. (C. V. K. Nr. 
1391.) Partitur 1 M. Stimmen 40 ^. 

Holitor, J. B. (Op. 22), Hymnus Ss. Ambrosii 
et Augustini „Te Deum laudamus** ad 

4 voces inaequales. (Für kleinere Stadt- und 
Land -Chöre berechnet) (C. V. K. Nr. 5f)2.) 
Partitur 80 .^. Stirn. 40 ^. Volksstimme 10 iJj. 

Qnadflieg, Jak. (Op. 5). Te Deum laudamus. 

Für 5 stimm, gem. Chor (Sopran, Alt, Tenor, 
Bariton und Bass) mit abwechselnden Choral- 
strophen. Partitur 1 JK. Stimmen (ä 15 ^) 75 ^. 

„Te Deum laudamus** in tono festivo et 
simplici. Imperial - Folio. (54x42 cm.) Auf 
italienischem Handpapier. Einzelabdruck aus 
dem grossen Graduale zur Bequemlichkeit der 
Kirchenchöre. In Eot- und Schwarzdruck. 1 M. 

In Choralnoten. 8^ 10 /3,. 

Mit weissen Noten im Violinschlüssel. Nur 

in tono simplici. 16». 3 ^. Das Dutzend 24 ^. 

Witt, Dr. Fr. Z. (Op. 10a), Hymnus Te Deum 
ad 4 voces inaequales comitante Ortrano (mit 
Orchester ad libitum). Vierte Auflage. (C. V. 
K. Nr. 694.) Partitur 1 .« 20 .^^ , Stimmen 
(ä 10 /^) 40 /^. Instrumentalstimmen 1 ^ 20 /^. 

(Op. 27), Te Deum für Sopran, Alt, 2 Te- 

jiäre und 2 Bässe. Partitur vergrmen. Sing- 
' stimmen 40 .^ , Instrumentalstimmen 20 .^. 

(Opus 27c), Hymnus „Te Deum lau- 
damus** ad 4 voces aequales. (C. V. K. Nr. 
1084.) Part. 40 ^. 4 Stimmen (5 ^) 20 ^. 

25 Jesus-, Maria-. Joseph- und Aloysius* 
lieder mit deut«cnen Texten, ein- oder zwei- 
stimmig mit Orgel (Harmonium) oder für vier- 
stimmigen gemischten Chor für Kirche^ Schule 
und Haus, leicht ausführbar, kompomert von 
Johann Diebold. Opus 53. (C. V. K. Nr. 
1052.) Partitur U« 20 ^. 4 Stimmen ä 40 ^. 

Der fruchtbare KomponiBt liefert hier für Herz- 
Jesu - Andachten , für Mai -Andachten, sowie fttr 
Andachten znm heiligen Joseph und Aloysius 
25 gelungene deutsche Kirchen|^esängc. 
18 dieser Gesänge sind Originalkompositioncn , bei 
7 Nummern stammt wenigstens die Harm oni sie rung 
aus der Feder Diebolds. 



Druck und Verlag von Friedrich Pustet in Regensburg. 



Anzeige-Blatt 



zu 



1898. 



MUSICA SACRA. 



Nr. 5. 





iBBerate, welche man gefl. 8 Tage vor Encheinen der betreffenden Nummer einsenden wolle, werden 

mit 20 /^ für die Itpaltige und 40 /^ fOr die Sspaltige Petitzeile berechnet. 

Es werden nur solche Inserate aufjgenommen, welche der Tendenz dieser Zeitschrift entsprechen. 

^^/^^/^^^^/^^^^^^^^/ ^^ \^/^^^^^/^^/^^/^^/^^^^/^^/^^/^^/^^^\^^^^^^^^"^^^^^^^/^^/^^/^^/^^^^^ 

^ Soeben ist erschienen: ^K 

I Kirchenmusikalisches Jahrbuch für das Jahr 1898. S 

^ 13. Jahrgang, 

hei-ausgegeben von Dr. Fr. X. Haberl 

zum Besten der Kirchenmusikschule in Regensburg, (23. Jahrgang des Cäcilien- 
kalenders), Druck und Verlag von Friedrich Pustet in Kegensburg. 

90 Seiten Musik und 142 Seiten Text. Preis broschiert 2 .K 60 \. 

,,Da8 kirchenumsikalische Jahrbuch, herausgegeben von Dr. Haberl, hat sich 
bei den deutschen Kirchenmusiken! schon längst Bürgerrecht erworben, und man erwartet 
jeden neuen Jahrgang mit Spannung. Die Stadien und Abhandlungen sind von so grossem 
wissenschaftlichem Interesse, dass das Stadium des Buches notwendig für die Fortbildung w 
eines jeden Kirchenmasikers ist. Aber auch diejenigen, welche in ihrer Eigenschaft als Ä 
rectores ecclesiae über den Kirchengesang zu wachen haoen, sollen das Werk lesen. Die 
beiden Abhandlungen: 1. Die Provincial-Concilien über die Kirchenmusik, 2. Wie steht der 
Cäcilien-Verein zur Instnimentahnusik? sind wohl für jeden Geistlichen von hoher Bedeu- 
tung. Der erste Aufsatz des Jahrganges 1898, Geschichtliche Bemerkungen über die 
Notation, aus der Feder des gelehrten Dr. Bellermann, ist überaus lehrreich, besonders für 
solche, die Bellermann's Werk: Die Mensural-Noten und Taktzeiclien des 15. und 16. Jahr- 
hunderts studiert haben. Dr. Haberl behandelt die Frage: Wie bringt man Vokal- Kom- 
positionen des 16. Jahrhunderts in Partitur? Die Beantwortung dieses Thema's ist ein 
pädago^sches Meisterstück. Mit Interesse wird jeder die von Seminarlehrer K. Walter 
mitgeteilten Bausteine zur Geschichte des Kirchengesanges in der Diözese Limburg lesen. 
Die aus Dr. HaberFs Feder stammende biobibliographische Studie über Marcantonio Ingeg- 
neri ist mit grosser Sachkenntnis eeschrieben. Die Kritiken und Referate von P. Kom- 




W müUer, P. Molitor, P. Gietmann und Dr. Haberl sind durch eingestreute Reflexionen und ^ 

w wissenschaftliche Mitteilungen überaus anziehend und belehrend gestaltet. Die Musik- w 

^ beilade bringjt in 84 Seiten den Scliluss des Officium hebdomadae sanctae von L. de Vic- ^ 

^ toria, bearbeitet von Dr. Haberl." (Kölnische Volkszeitung.) ^ 

Bei F. E. C, Leuckart in Leipzig ist 
soeben erschienen und durch jede Musikalien- 
oder Buchhandlung zu beziehen: 



Katholische Eirchenmnsik 

liefert prompt und billigst das 

Cleiiertl-Depdt rieU. Klrekenmnsik 



von 



Fenchtinger k Gleichauf 

in Hegensburg. 

AoBwalilseHdwigeB bereitwilligst. 

g^ Kataloge gratis und firanko. ^^^ 

Yeraandt nach allen Ijftndem. 

CIrosses Lager welflleker Hnslkalieii. 



Loreto-Mes^e 

Ober ein dorisches Thema 

für fünfstimmigeD gemischteD Clior a capella 

vou Carl Thiel. (Opus 17.) 
Part. 3 ^ih. Jede der 5 Singstimmen 60 /v^. 

Ein hochbedeutendes Werk, das nicht nur in 
kirchenmusikalischen , besonders cäcüianischen 
Kreisen Aufsehen erregen dürfte, sondern Oberall 
da, wo ernste Vokalmusik gepflegt wird. 



-ö 18 Ei- 



Für die hl. Fasten- und Osterzeit 



ans dem 



Verlag von Friedrieh Pustet in Regensbnrg, za beziehen durch alle Buchhandlungen: 

Neueste Insgri^be in Schwarsdrack. 8". 

452 S. 2 Utt 40 ^. In Halb-Chagrinband mit 
Botschnitt 3 J^ 40 ^. In Lederband mit Gold> 
schnitt 4 UK 40 ^. 
Diese neuen Ausgaben enthalten den voll- 
ständigen Text und Cantus des BreTiers, 
Missale und Poutiflcale in der liturgischen Ord- 
nung. Alles, was zu singen ist, die Passionen, 
Lamentationen, Praefationen. das Exsnltet, die 
Konsekration des heiligen Öls am Grfindon- 
nerstag etc. steht nn treffender Stelle. Ebenso 
finden sich auch die Matntlnen mit ihren Respon- 
sorien, die lileinen Hören, die tägliche Messe 
für die ganze Woche nach Ostern bis zum weissen 
Sonntag mit den bis dahin treffenden Commemo- 
rationen und transferierbaren Olileien aufgenom- 
men. — Zu diesen zwei Ausgaben werden die auf 
die Melodien genau verteilten Psalmentextc 
nach der Redaktion von Dr. Fr. X. Haberl auf Ver- 
langen beigegeben. (Preis apart 70 /^.) 

Officium Hebdoniadae Migoris a Dominica in 
Palmis usqne ad Sabbatnm in Albis jnxta or- 
dinem Breviarii, Missalis et Pontificalis Romani 
editnm. Cum Approbaüone S. Rituum Congre- 
gationis. Reich illnstrierte Ausgabe in Rot- 
und Schwarsdruck. Sine Cantn, 400 S. in 
IS**. Bro8ch.2 J». InLederbd. mit Rotschnitt 3 .«t. 



Offizielle rBmische ChoralbUcher. 

Cantns ecclesiasticns Passionis D. N. J. 
Chr. secnndnm Maithsenm, Marcum, Lucam et 
Joannem, excerptns ex editione anthentica Ma- 
lens Hebdomaaae, divisus in tres fascicu- 
los. Fascicnlüs T. Chronista. Fasciculus II. 
Christus. — Lamentationes. Fasciculus III. 
Synagoga. — Praeconium Paschale. (Pro 
Missa solemni.) Cum Cautn S. Rituum Conta^e- 

fationis. Editio secunda. XU u. 148 Seiten. 
[lein-Folio. Bot- und fS^chwarsdruck. 
(C. V. K. Nr. 344.) 5 M. 
EinbiLnde hiezu in 8 Bänden, die sich apart 
berechnen: Nr. 1 in Halbleder mit Leinwand- 
decken und rotem Schnitt 6 M. Nr. 2 in schwar- 
zem Leder mit rotem Schnitt 9 M. Nr. 3. in 
schwarzem Leder mit Goldschnitt 10 .# 50 ^. 
Nr. 4 in schwarzem Chagrin mit Goldschnitt 15 Ji. 
Diese eminent praktische Ausgabe sollte in 
keiner Kirche fehlen, in welcher 3 Geistliche zu 
singen haben. Jeder einzelne Band enthält nur den 
Cantus des betreffenden Sängers. Der übrige Text 
der Passion ist in jedem Fascikcl ohne Noten 
abgedruckt. 

Officiam Hebdomadae Sanctae et Octavae 
Paschae. Die Feier der heiligen Kar- und 
Osterwoche. Lateinisch und deutsch für Ge- 
bet und Gesang. Aus den ofSziellen römischen 
Choralbüchern zusammengestellt und mit den 
Noten im Violinschlüssel redigiert von Dr. Fr. 
X. Haberl. Zweite, verbesserte und vermehrte 
Auflage. Mit Approbation des bischöfl. Ordi- 
uariates Regensburg. 16®. VIII und 660 Seiten. 
(C. V. K. Nr. 1099.) 3 M. In Leinwandband 
3 ^ 70 4. In Lederband mit Rotschnitt 4 M, 
60 ^. In Lederbaud mit Goldschnitt 5 M. 
Als Anhang sind diesem Buche bei- 

fegeben die Psalmi pro OlTiciis majoris heb- 
omadae ad commodiorem psallentium usum di- 
versis tonis gregorianis accomodati. 

Den Earchensängem wie den Laien kann dieses 
Andaehtsbuch nicht genug empfohlen werden: wer 
in der Kar- und Osterwoche mit der Kirche oeten 
und ihren herrlichen Gesängen folgen will, dem 
wird durch dasselbe jedes weitere Gesang- oder 
Gebetbuch ersetzt. 

Officium Migoris Hebdomadae a Dominica in 
Palmis usque ad Sabbatnm in Albis juxta or- 
dinem Breviarii, Missalis et Pontificalis Romani. 
Cum Cantn ex editionibus authenticis 
quas curavit S. Rituum Congregatio. 
Cum Privilegio. Editio novissima. 8". 436 
Seiten. In Hchwarz- und Botdrnck. 
(C. V. K. Nr. 297.) 3 JÄ 60 ^. in Halb-Cha- 
grinband mit Rotschnitt 4 J^ 60 /^. In Leder- 
band mit Goldschnitt 5 «^ 60 ^. 

Officium Majoris Hebdomadae a Dominica in 
Palmis usque ad Sabbatnm in Albis juxta or- 
dinem Breviarii, Missalis et Pontificalis Ro- 
mani. Cum Cantu ex editionibus authen- 
ticis quas curavit S. Rituum Congreg. 



Diese prächtige Taschenausgabe in der Papier- 
und Druckausstattung des neuesten Breviers gleichen 
Formats, enthält in äusserst bequemem Arrangement 
nicht nur die vollständigen Messen und Officien der 
Karwoche und der Woche nach Ostern, soudem 
auch alle im Brevier, Missale und Pontificalc vor- 
kommenden, in diese Zeit treffenden liturgischen 
kirchlichen Funktionen, mit dem kompletten Ordo 
Missae, und sämtlichen zwischen dem Ostersonnta^e 
und dem weissen Sonntage treffenden Commemoratio- 
nen von Heiliffenfesten, so dass dieses hübsche Buch 
ein wirklich allseitig entsprechendes Vade mecuia in 
lateinischer Sprache für die heilige Kar^'oche bietet 

Officium Tridui Sacri et Paschatis ex editione 
typica Antiphonarii Romani. Cum privilegio. 
In Gross - Folio. (47 x 32 Vi cm.) Schwarz- 
druck. (C. V. K. Nr. 1841 und 1922.) 7 j« 50 ^. 
In Lederband mit Rotschnitt 10 .# 50 ^. 

Officium Tridui Sacri et Paschatis (das ganzi^ 
Officium der drei letzten Karwochentage und 
des Osterfestes enthaltend). 70 ^. (Separat- 
ausgabe aus Comp. Antiphonarii.) 

Psalmi OfHciorum Hebdomadae Sanctae m<'- 
diationum et finalium initiis digestis ad miyon^m 

fsaUentium commoditatem concinnati cura Dr. 
r. X. Haberl. 12^ 120 S. Schwarzdmck. 
70 ^, In Leinwandband 1 •#. 

Dieselben. Tolksansgabe unter dem 

Titel : Die Psalmen der Karwoche* Sämtliche 
Psalmentexte, vom Pahnsonntag bis Osterdiens- 
tag, nach den römischen Psalmtönen auf Mittel- 
und Schlusskadenzen verteilt von Dr. Fr. X. 
Haberl. (Weisse Noten mit Violinschlüssel.) 
16^ 108 S. Schwarzdmck. (C. V. K. Nr. Od'Jb.) 
Kartoniert 50 z^. In Leinwandband 65 .^. 



Anzeige-Blatt 



zu 



1898. 



MUSICA SACRA. 



Nr. 6. 



Inserate) welche man gefL 8 Tage vor Erscheinen der betreffenden Nummer einsenden wolle, werden 

mit 20 ^ fttr die Ispaltige und 40 /^ für die Sspaltig« Petitseile bereohnet. 

Es werden nur solche Inserate aufjg;enommen, welche der Tendens dieser Zeitschrift entsprechen. 



J. G. Boessenecker's Verlag (Adolph Stender), Regensburg :^ 

Soeben erschienen: 

X Gesänge zorn Gebrauche in der hl. Karwoche 

für gemischten Chor, 

komponiert von I^ndurtg^ Ebner. 

Op. 43. Partitur 1 .# 50 ^, Stimmen ä 30 ^. 

E>üher erschienen: 

Ebner. L, Op. 35. Adoramns to Christe. 6 stimmige Motette für 2 S., A., T., 
Bar. IL B. Part. 1 Jk, St. & 20 ^. (Cäc-V.-K. No. 2083.) 

„Eine meisterhaft entworfene, in streng kontrapanktischem Satz gehaltene Kompo- 
sition, welche bei gutem Vortrag ergreifend wirken muss." 

Lippt Alban, Op. 57. Feierlifhes Anferstokmi^lied für gem. Chor mit Orgel 
oder kleiner Blechharmonie. Part. 80 a^, Smgst. k 20 ^^ Instr.-St. ä 10 /^. 
(Cäc-V.-K No. 2091.) 



BS^ Bitte zn Terlang^en: <=^3B 

Katalog über die preiswfirdigen amerikanischen 

Smith- und Packard -Harmonium 

mit Sauggeblise und mildweichem Tone für Kirche, Schule und Zimmer, 
ji^ Nnr preiswürdige, ganz vorzügliche Instrumente, wofür 

vollste Garantie geleistet wird. (Preise von 270 Mark an.) ''^g 

Der Vorzug dieser Fabrikate beruht hauptsächlich ijt der Weichheit 
und Milde des Tones, sowie in der Dauerhaftigkeit des Mechanismus 
und des Sauc^gebläses. 

Der H. H. Stiftskapellmeister Haller erklärte nnt 28. Dez. 1896: 
Die Packard'schen Harmonium, welche durch die hiesige Kirchen« 
musikschnie verbreitet werden, sind ganz vorzügiiche lastrnmente, die sich besonders durch 

Ihre herrliche Tonfülle und Klangfarbe vor ailen anderen Fabrikaten auszeiclinen und daher 
bestens empfohlen zu werden verdienen. JHleh. Malier, Inspektor. 

Freundlichen Aufträgen sieht zum Besten der hiesigen Kirchenmnsikschule hochachtungs- 
voll entgegen 

Regenshurg. Dr. Fr. X. Haberl, Direktor. 



-ö^ »O &h 



Pal0strijia, J. P., 10 Offertoria a Domiuica in 
Septnagesima nsqne ad Feriain V. in Coena 
Domini ad 5 voces inaequales. (C. V. K. Nr. 
1562.) (Repert Mus. Sacra Tom. I. Fase. 10.) 
Parütur 1 M, Stimmen (Cantas 30, Altos 30, 
Tenor I und II 45, Bass 25 ^) 1 J* 30 ^. 
Inhalt: Die Oftertoriei von Septuagesima 
bis Gründonnerstag. Dr. Haberl hat bei dieser 
Ausgabe nur den VioUn- und Basschlüssel an- 
gewendet und so auch schwächeren Chören die 
Auiluhrung dieser Oflfertorien erleichtert. 

Renner, Jos., gen. (Op. 35.) Anferstehunfirs- 
lieder: Surrexit pastor bonus. Aurora 
coelum purpurat. Tantum ergo. Für 
Sopran I und 11, Alt (oder Tenor) und Bass 
[obligat) mit vierstimm. Blechbegl. oder Orgel 
[nicht obligat). (C. V. K. Nr. 969.) Part. 1 M, 
stimmen ä 10 ^, Instrumentalstim. 20 ^. 



Witt, Dr. Fr. Z., Cantna sacri für 3-, 4- und 

8 stimm. Männerchor. Opus Va, Vb, Vc, ent- 
halten viele für diese Zeit passende Gesänge. 

(Op. 26), Cantns in Feria VI. in Pa- 

rasceve, quos vocant ,.Improperia*\ für 
Chorgesang. (C. V. K. Nr. 198.) Partitur 
80 /^. (Stimmen sind nicht erschienen.) 

(Op. 34), Gradnalien fttr das sanze 

Jahr. Erstes Heft. Nr. 1— 10: Gradualia 
in Dominicis Adventus et Quadragesi- 
mae: die sämtlichen Gradnalien für die Sonn- 
tage im Advent und in der Fasten. Für 4stim. 
fem. Chor von L. Ho ff mann, J. G. Mette n- 
eiter und Dr. Fr. X. Witt. (C. V. K. Nr. 
430.) Partitur 40 <^, Stimmen ä 20 ^. 



Halleluja! 

Oster-Festhymne 

fiir gemischten Kii'cheiichor. 
Partitur 60 /^, jede Einzelstimme 8 /^. 

Eine schwungvolle, des hohen Festes wür- 
dige, mächtig wirkende Komposition. 

0. Hefner, Veriag in Oberneudorf-Bucben, 

(Baden.) 

Soeben erschienen! 

Edition Marcello Capra. 

Nr. 18. 

Turin — (Italien.) 

Ignatius Mitterer, (Op. 76) Hissa in lion. 
Ss. Sindonis Domini Nostri Jesu Gliristi« 

ad quatuor voces viriles concinente organo. 
Partitur 1 J^ 60 ^, Stimmen ä 25 ^. 
Durch jede Musikalienhandlung zu heziehen! 



Verlag von Friedrich Pustet in Regens- 
bnrg, zu beziehen durch alle Buchhandlungen: 

Novitäten! 



Litaniae lauretanae 

quatnor vocnm organo comitante 

(für 4 gemischte Stimmen in mittlerer Lage 
nur in leichter Bearbeitung). 

Auetore Jac. Strubel. (Opiis 42.) 

(.Separat-Ausgabe aus „Fliegende Blätter*' 18d8.) 

Pai'titur 60 ^ , Stimmeu ä 10 ^. 




de Dominica Resurrectionis D. N. J. Chr. 

Ad IV voces inaequales 

edidit 

J. \¥. Alt. 

Partitur 1 J6j Stimmen ä 20 -5i. 



Verlag von Friedrich Pustet in Begensbnrg, zu beziehen durch alle Buchhandlungen : 

Officiom Hebdomailae Sanctae. »T«^'t^%"s."^ 

marum, Feria V. in coena Domini, Feriae VI. in Parasceve et Sabbati Sancti IV, V, 
VI et VIII Yoenm aeqnalinm et inaeqnaiinm quarum anctor Thomas Lndovieiis de Vir torla 

Abulensis. (Repertorium Musicae sacrae Tomus II, Fasciculus IV — VII.) Part. ,# 3.20. 

Die Stimmen zu den ersten 4 Nummern (Fueri Hebfoeotum, Chorantworteu zur Passion nach 
Matthäus, 6 stimm. Motett Domine Jesu Christe und 1. Lament. des Gründonnerstages 4 stimm.) 
sind bereits hergestellt. Preis für die 1., 3, und 4. Stimme ä 30 /5j, 2. Stimme 40 ^^ Die Stimmen 

von Nr. 5 bis zum Schluss sind in Arbeit und werden den Herren Bestellern noch 



rechtzeitig zugesendet. 



Soeben in nener Anflag^e erschienen: 

AffiPinm iloiArio HikKilAiiiQilQA a Dominica inPalmis usque ad Sabbatuin 
V111€1U11I lUdiJUlliS llVRfUUlllaUai; in AIMs juxta ordinem Breviarü, Missalis 

et Pontiücalis Bomani. Cum Gantu ex editionibus authenticis quas curavit S. Bituuni 

Congregatio. Schwarzdrnck. 1899. 8^ 462 S. 2 M> 40 ^. In V2 Chagriii- 

band mit Botschnitt 3 M 40 ^. In Lederband mit Goldschnitt 4 M 40 'df. 

Druck und Verlag von Friedrich Pustet in Regensburg. 



Anzeige-Blatt 

zu 

.898. MUSICA SACRA, jr^ 

luenkte, welche mui gefl. 6 Tage vor EneheineD dei betieffenden Nupimer einsenden wolle, werden 

mit SO ^ Ar die Ispftltlge und 40 .^ ffli die Sspaltlg« Petitceile bereohaet. 

£b werden nur solche loFerate aatgenomnieD. welche der Tendenz, dieser Zeitschrift enteprechcn. 



J. G. Boessenecker*s Verlag (Adolph Stender), Regensburg :^ 

Soeben erschienen: 

X Gesänge zum Oebrauehe in der hl. Karwoehe 

für gemischten Chor, 

komponiert von f^ndwlg* Ebner. 

Op. 43. Partitur 1 Jt 50 ^, Stimmen ä 3Ü '^. 
Früher erscbienen: 
Ebner, L, Op. 35. Adoinnns (e CMsle. estimmige Motette für 2 S., A., T., 
Bar. u. ß. Part. 1 J*, St Ä 30 4- (Cäc.-V.-K. No. 2083.) 

„Eine meisterliaft entworfene, in streng kontrapnnktitiehem Satz gehaltene Kompo- 
Kition , welche bei frntem Vortrag en^reifend wirken mass." 

Lipp, Alban, Op. 57. Fplerllrhes Aiterstehu^Ued fnr t^em. Chor mit Orgel 
oder kleiner Blechharmonia Part. 80 -S,, Singst, k 20 4i Instr.-St. a 10 ^. 
(Cäc-V.-K. No. 2091.) 




KS' Bitte zu verlangren: '^~X 

Katalog über die prelswürdlgeB «meiikanlflcbeti 

Smith' und Packard 'Harmonium 

mit SBugB«bllM und mlldwttchMn Tone für KErche, Schule und Zimmer. 
If^ Nur preiawitrdige, ganz vorzügliche Inatramente, wofUr 



vollste Garantie geleistet wird. (Preise von 270 Mark an.) ^V 
Der VorEug dieser Fabrikate beruht haupiaächlich ia der Weichheit 
und Hilde des Tones, sowie in der Dauerhaftigkeit des Mechanismus 
und des Sauggebl&Bes. 

Der H. H. SüftskapeUmeister Haller erklärte niit. 28. Dez. 1896: 

Die Packard'schen Uannonlnm, welche durch die hiesige Klrchen- 

ranglkachnle rerbreltet werden, sind gan^orzflgllche Instrnmentet die sich besonders durch 

ihre herrliche TonfllUe nnd Elaugfarbe tot allen anaeren Fabrikaten aauelchnen und daher 

begtem empfohlen in werden verdienen. SUch. Ualler, Inspektor. 

Frenndlichen Aufträgen sieht Bum Beeten der hiesigen Kirchenmnsikschnle hochachtungs- 
voll entg^en 

Begensbarg. Dr. Fr. X. Hsberl, Direktor. 



-*3 »» ö- 



J. Georg Boessenecker, 

Verlag für 

Cäcilianische Kirchenmusik 

In Regensburg, 

liefert prompt and billif^t alle kathol. 

KirehenmuBiky versendet Kataloge 

gratis und fährt ansgiebige Ansichtssendungen 

überallhin bereitwilligst aus. 



Im Verlage der Jimfermaim'seheii Bnekhandlnng sind erschienen: 

Der feierlieh« Oottesdienst der Karwoche. gitJT'^^ 

bearbeitet und in lateinischer und deutscher Sprache herausgegeben von Hermann 

Müller, Repetent am Collegium Leoninum zu Paderborn. Mit bischöfl. Approbation. 

Preis gebunden Jh l. — . 

Das erst im vorigen Jahre erschienene Büchlein hat sich bereits einen grossen Freundes- 
kreis ei'worben. Es wurde bei seinem Erscheinen von der gesamten katholischen Presse 
überaus lobend besprochen uud jedem Katholiken zur Anschaffung nnd zum Gebranch 
während der Karwoche aufs wärmste empfohlen. 

Andachten für die hl. Karwoche. "^^IS^'Ä urdSJe 

Approbation. 64 Seiten kl. 8^ Geh. 20 ^. 

Bei F. E. C. Lenckart in Leipzig ist 
soeben erschienen und durch jede Mnsikalien- 
oder Buchhandlung zu beziehen: 

Loreto-Messe 

Über ein dorisches Thema 

für fimfstlmmigen gemiscliten Cbor a capella 

von Carl Thiel. (Opus 17.) 

Part. 3 Jfe. Jede der 5 Singstimmen 60 ^. 

Ein hochbedeutendes Werk, das nicht nur in 
kirchenmusikalischen , besonders cäciUanisdiien 
Kreisen Aufsehen erregen dürfte, sondern Überall 
da, wo ernste Vokalmusik gepflegt wird. 

Am St. Martinschore zu Landshut ist 
die Stelle eines 

L Tenoristen nnd Choralisten 

erledigt. Fassionsmässiger Gehalt 850 M und 
120 M Wohnungs^eld. mr solche Bewerber, die 
über eine hohe Stimmlage und flaute Treffsicher- 
heit verfügen, werden berücksichtigt. 

Näheres bei Pr. X. Grassl, Chorregent. 

Verlag von Friedrich Pustet in Regensburg, zu beziehen durch alle Buchhandlungen: 

Officium Hebdomadae Sanctae. St^":ll'^SLT;' 

marum, Feria V. in coena Domini, Feriae VI. in Parasceve et Sabbati Sancti IV, V, 
VI et VIII Toenm aeqnalinni et inaeqnaUnin quamm auctor Thomas lndoTlens de Vletorla 

Abulensis. (Repertorium Musicae sacrae Tomus II, Fasciculus IV— VII.) Part. ,# 3.20. 

Gebunden 4 Jk. 

Die Stimmen zu den ersten 4 Nummern (Fueri Hehrcteorum, Chorantworten zur Passion nach 
Matthäus, 6 stimm. Motett Domine Jesu ChrisU und 1. Lament. des Gründonnerstages 4 stimm.) 
sind bereits hergestellt. Preis für die 1., 3, und 4. Stimme ä 30 ^, 2. Stimme 40 ^/. Die Stimmen 
von Nr. 5 bis 2nm Schluss sind in Arbeit nnd werden. den Herren Bestellern noch 
rechtaeitig zugesendet. 




Ein tüchtiger Organist, 

der zugleich ein gnter^ Sftnger nnd VloUn- 
spleler ist, findet Stelle. 
Nähere Auskunft erteilt 

Domkapellmeister Molttor 
in Leitmeritz. 



Soeben in neaer Auflag^e erschienen: 

AfTil^inm Mainric! IIaKiIaiiiüiIqa & Dominica in Palmis usque ad Sabbatum 

VUltlUlli ITldiJUliO IKyRlUUllldUai; in Albis juxta ordinem Breviarii, Missalis 

et Pontiflcalis Bomani. Cum Cantu ex editionibus authenticis quas curavit S. Eitunm 

Congregatio. Schn^arasdrnck. 1^99. 8^ 452 S. 2 Jt 40 ^. In V2 Chagrin- 

hand mit Botschnitt 3 i( 40 ^. In Lederband mit Goldschnitt 4 ^ 40 /^. 



HG 23 E>- 



Für die hl. Fasten- und Osterzeit 

aas dem Verlag von Fr. Pnstet iQ Regensbiirg, zu beziehen durch alle Buchhandlungen: 



Offizielle rümisciie ChoralbUcher. 



Cantas ecciesiasticns Passionis D. N. J. 
Chr. secondam MatthsBum, Marcnm, Lucam et 
Joannem. excerptus ex edltione anthentica Ma- 
loris Hebdomaaae, divisas in tres fascicn- 
lOB. Fascicolas T. Chronista. Fascicnlus IL 
Christus. — Lamentationes. Fascicnlus III. 
Synagoga. — Praeconinm Paschale. (Pro 
Missa solemnl.) Cnm Cantn S. Bitunm Conjg;re- 

fationis. Editio secnnda. XII n. 148 Seiten, 
lein -Folio. Bot- und IS^chwarsdruck. 
(C. V. K. Nr. 344.) 5 M. 
Einb&nde hiezu in 8 B&nden, die sich apart 
berechnen: Nr. 1 in Halbleder mit Leinwand- 
decken und rotem Schnitt 6 Jt, Nr. 2 in schwar- 
zem Leder mit rotem Schnitt 9 Ji. Nr. 3. in 
schwarzem Leder mit Groldschnitt 10 UK 50 .^. 
Nr. 4 in schwarzem Chagrin mit GFoldschnitt IhM, 

Officinm Hebdomadae Sanctae et Octavae 
Pasehae. Die F^ier der heiligen Kar- und 
Osterwoclie. Lateinisch und deutsch für Ge- 
bet und Gesang. Aus den offiziellen römischen 
Choralbüchem zusammengestellt und mit den 
Noten im Violinschlüssel redigiert von Dr. Fr. 
X. Haberl. Zweite, verbesserte und vermehrte 
Auflage. Mit Approbation des bischöfl. Ordi- 
nariates Begensburg. 16^ VIII und 660 Seiten. 
(C. V. K. Nr. 1099.) 3 M. In Leinwandband 
3 UK 70 /^. In Lederband mit Rotschnitt 4 M 
60 -9). In Lederband mit Goldschnitt 5 M. 
Als Anhang sind diesem Buche bei- 
gegeben die Psalmi pro Officiis majoris heb- 
domadae ad commodiorem psaUentium usum di- 
versis tonis gregorianis accomodati. 

Officium M^oris Hebdomadae a Dominica in 
Palmis usque ad Sabbatum in Albis juxta or- 
dinem Breviarii, Missalis et Pontificalis Romani. 
Cum Canto ex editionibus authenticis 
quas curavit S. Rituum Con^regatio. 
Cum Privüerio. Editio novissima. 8°. 436 
Seiten. In Schwärs- und Botdrnck. 
(C. V. K. Nr. 297.) 3 j« 60 ^. In Halb-Cha- 
grinband mit Rotschnitt 4 wit 60 ^. In Leder- 
band mit Goldschnitt 5 U» 60 ^. 

Officinm Mi^oris Hebdomadae a Dominica in 
Palmis usque ad Sabbatum in Albis juxta or- 
dinem Breviarii, Missalis et Pontificalis Ro- 
mani. Cum Cantu ex editionibus authen- 
ticis quas curavit S. RituumjCongreg. 



Neueste ausgrabe in Schwarsdrnck. 8^ 

452 S. 2 jtt 40 4. In Halb-Chagnnband mit 
Rotschnitt 3 U» 40 ^. In Lederband mit Gold- 
schnitt 4 J( 40 /^. 
Diese neuen Ausgaben enthalten den voll- 
ständigen Text und Cantus des Breviers, 
Missale und Pontiflcale in der liturgischen Ord- 
nung. Alles, was zu singen ist, die Passionen, 
Lamentationen, Praefationen, das Exsnltet, die 
Konsekration des heiligen Öls am Gründon- 
nerstag etc. steht an treffender Stelle. Ebenso 
finden sich auch die Matutinen mit ihren Respon- 
sorien, die kleinen Hören, die tägliche Messe 
fCbr die ganze Woche nach Ostern bis zum weissen 
Honntag mit den bis dahin treffenden Commemo- 
ratlonen und transferierbaren Olfioien aufgenom- 
men. — Zu diesen zwei Ausgaben werden die auf 
die Melodien g[enau verteilten Psalm entexte 
nach der Redaktion von Dr. Fr. X. Haberl auf Ver- 
langen beigegeben. (Preis apart 70 /^.) 

Officium Hebdomadae Majoris a Dominica in 
Palmis usque ad Sabbatum in Albis juxta or- 
dinem Breviarii, MissaHs et Pontificalis Romani 
editum. Cum Approbatione S. Rituum Congre- 
gationis. Reich illustrierte Ausgabe in Rot- 
und Schwarsdruck. Sine Cantn« 400 S. in 
18^ Brosch. 2.Ä. In Lederbd. mit Rotschnitt 3 M, 

Officium Tridni Sacri et Paschatis ex editione 
typica Antiphonarii Romani. Cum privilegio. 
Jji Gross - Folio. (47 x 32 V2 cm.) Schwarz- 
druck. (C. V. K. Nr. 1841 und 1922.) 7 ^ 50 ^. 
In Lederband mit Rotschnitt 10 M 50 /^. 

Officium Tridni Sacri et Paschatis (das ganze 
Officium der drei letzten Earwochentage und 
des Osterfestes enthaltend). 70 \ (Separat- 
ausgabe ans Comp. Antiphonarii.) 

Psalmi OfHciorum Hebdomadae Sanctae m«'- 
diationum et finalinm initiis digestis ad majorem 
pjsallentinm commoditatem concinnati cura Dr. 
Fr. X. Haberl. 12». 120 S. Schwarzdnick. 
70 /^. In Leinwandband 1 M, 

Dieselben. Tolksansgabe unter dem 

Titel: Die Psalmen der Karwoche. Sämtliche 
Psalmentexte, vom Palmsonntag bis Osterdiens- 
tag. nach den römischen Psalmtönen auf Mittel- 
und Schlusskadenzen verteilt von Dr. Fr. X. 
Haberl. (Weisse Noten mit Violinschlüssel.) 
16^ 108 S. Schwarzdmck. (C. V. K. Nr. 963 b.) 
Kartoniert 50 /^. In Leinwandband 65 ^. 



Antiquarisch wird zu kaufen gesucht: 

Proske^s Mosica Divina^ Annns prlmns toiims ü. litber Motettoram , 

Partitur. 
Qefl. Oflferten wollen an den Unterzeichneten adressiert werden. 

Friedrich Pustet in Regensburg. 



-*G »4 a- 

Verlag vou Friedrich Pustet in Regensburg, zu beziehen durch alle Buchhandlungen: 

CANTICA SACRA. 

Kirchliche Gesänge mit Orgelbegleitung 

für den 

Pfarrgottesdienst. 

Gesammelt und herausgegeben 

von 

J. M. Hauber, C. Ett und Dr. Fr. ^Witt. 

Mit kirchlicher Drnckgrenehmlgiing. 

Vierte, vermehrte Auflage der ^W^itt*schen Ausgabe. 

1898. 8«. Vni und 256 Seiten. Gebunden 1 ^ 40 <^. 

Ausser einer durchgreifenden Neuordnung der Gesänge und zahlreichen kleyien Verbesserungen 
wurden in dieser neuen, von Heirn Seminardirektor M. Mayer gütigst besorgten Auflage, fast sämt- 
liche C. Ett'sche Choral -Melodien mit einer leichteren und handb'cheren Orgelbegleitung versehen, 
wobei 3- und 4 stimmige Harmonie mit und ohne Pedalbenätzung dem Text entsprechend sich ab- 
lösen. -— Die meisten Gesänge erhielten Angaben für praktische Abwechslung zwischen Chor, Ober- 
und Unterstimmen. -- Die Psalraengesänge beim Begräbnis Erwachsener wurden vervollständigt etc. 



Durch den Sekretär der Eirchenmu^ikschule in Regensburg können bestellt und be- 
zogen werden: 

1. Frescobaldi Girol. Sammlung von kirchlichen Orgelstücken mit Einleitung von Dr. Fr. 

X. Haberl und Porträt Frescobaldi*s, franko ä lO Jlk. 

2. Frescobaldi GiroL 55 Sätze aus genannter Sammlung, franko ä 5 Hk. 

3. Palestrina Giov. Pierlnigi da. Einzelstimmen zur 6stimmigen Messe „Ecce ego 

J a n n e s^' (Violinschlüssel mit Atemzeichen etc.) in beliebiger Anzahl, franko a SO Pf. 

4. Palestrina. Partitur der Missa „Papae Marcelli" mit Einleitung von Dr. Fr. X. Haberl, 

Einzelabdruck aus dem 11. Band der Gesamtausgabe, franko a 3 Mk. Stimmen im 
Violinschlüssel ii 30 Pf. 

6. Palestrina. Partitur der 6 stimm. Messe „Tu es Petrus" aus der Gesamtausgabe einzeln 
franko ii 3 91k. Einzelstimmen in Violinschlüssel mit Atem- und Vortragszeichen ii 30 Pf. 

6. Einzelstimmen zur 5stimmigen Messe „Dilexi quoniam" ii 30 Pf. 

7. Zwölf Exemplare von Baphaels Cäeilia, Originalholzschnitt von Brend'amour in 

Braundruck auf feinstem Papier, mit leerem Blatt zum Einschreiben oder Beidruck von 
Namen, Vereinsmitgliedern u, s. w.; franko per Dutzend 1 Hk. 

8. Subskription anf die Gesamt - Ausgabe der Werke von Palestxina und 

Orlando dl Lasso, speziell dessen Magnum opus. Ungebund. ä lO Hk. 
Gebunden ii IS Hk. 

9. Überlebensgrosse Porträtbflste TOn Palestrina und Orlando k SO Hk. 

incl. Kosten für Verpackung und Kiste bei Eücksendung der letzteren. 

Adresse: Sekretftr der Kirehenmnsiksehnie, Regensburg, Relehsstrasse 76. 



Druck und Verlag von Friedrich Pustet inRegensburg. 



Anzeige-Blatt 

ZQ 

1898. MUSICA SACRA. Nr. 7. 



uterate, welche man gefl. 8 Tage vor ErgcbeineD der iKtreffenden Nummer (dneenden wolle, worden 

mit eo ^ fBr die iBpftlHge ui"l 40 ^ fUr die SspaltiKO Potitseile beroclmot. 

Eb werden nur solche Inserate aufgenominen, welche der Tendenz dieser Zeitschrift eutspreohen. 




rS' Bitte zu verlniijyfeii: -^:B 

Katalog über Ai^; prelswilidltjen amerikanischen 

Smith' und Packard-Harfflonium 

mll Sauggebläse und mlldwelcheni Tone tUr Kirche, Schule und Zimmer. 
BV Nui' prtlawäi'di^, gnur. voiviü^liulic iiiatrumciilt;, wofür 



voUate Gaj-apUe geleistet wird. (Preise von 270 Mark au.) ' 



und dcB Sauggebläses. 

Der H. H. SÜftekapellmdBter Haller erklärte unt. 28. Dez, 1896: 

IMe Packard'schen Harmonlnm, welche durch die hiesige Kfrclien- 

masIkBchole verbreitet werden, Blwd ganz T^raBgliche Ingtmmente, die sich besonders durch 

Ihre herrliche Tonffllle tmd KlangTarhe vor allen anJeren Fabrikaten ausKeiciinen und dataer 

bMt«U cn^fAblen in werden Terdlenen. Mich. Hmller, Inspektor. 

Freundlichen AnflrOgen siebt zum Beeten der hiesigen Kirchenmnsikfichale hocliächtnngs' 
Volt entgegen 

R^ensbnrg. Dr. Fr. X. Haberl, Direktor. 



*^*i**^*^*i**^*?**i**i**i**^* i ** ? ** ? ** i '* i *' E"i '*f**i** i ** i" i " ^ " i" i ** i"i" { " {'* l * 



-fr 



Mal - Andacbt. 

In unterzeichnetem Verlag erscheint deinnäclist 

— ^^^E „Rosenkranz" = 



I ti. 



1 kr., 



15 Lieder zur seligsten Jungfk'au Klaria 

für 48timmigen Frauen- (Kuaben-J Chor von 
P. erei^or Idolitor. 0. S. B 

. Preis der Partitur in schöner Ausstattung 2 .(t, bezw, -2 fr, TjO c; 

der Stimmen I .* 20 .^ ; bezw. 1 fr. 50 c; 72 lir, • 

Reinertrag für einen kirchlichen Zweck. ^ 

i Verlag der Ennstscimle Benron in Eolienzollern. 1 

|.\uf die Iieiitige lldlaKc voll J. Genre BoesHenecker'J" Verlaff (Adolph Stender), I 
Reffenabnrs: betr. : Binpfehlenswerte Kirclipemunikalieii fiir den SlMl-Aonat wird ergebenst I 
nnfmerloam gemncht. I 



Als 



Katholische Kirchenmnsik 

liefert prompt und billigst das 

fleneral-DepAt cfteil. Klrekeninnsik 



von 



-ö »6 e^ 

CBiorregent» Organist und Mttster 

wird ein katholischer Laie gesucht, welcher eine Kirchenmusikschule in Deutschland 
mit Erfolg besucht hat. Wegen näherer Bedingungen und beiderseitiger Leistungen 
wolle man sich wenden an Sr. Hochwürden Herrn Joiieph Heiiiiler, Pfarrer in 

Salz. Post Tsehemeriejefka, Kreis Odessa, Sädrussland. 

— — "~— — ^ 

Aus dem LItteraturblatt, Beilage zum Magazin für 
Pädagogik 1897 Nr. 10. 

Die gewAhnlleheii Messgesänge des Gra- 
dnale Romanrnn (Kyriale Eomanum). 
Nach dem r^ömischen Gradualbuche bear- 
beitet von Dr. Fr. X. Hab er 1. Preis ge- 
bunden 85 ^, 

Um unseren deutschsprechenden Kirchen- 
sän^ern. welche meistens nur im Lesen des Violin- 
schlüssels auf dem Fünf liniensystem und im Noten- 
treffen auf Grund der fixen Tonhöhe der Orgel 
geschult sind, das Lesen der Choräle im offizielleTi 
•rd. Missae zu erleichtern, hat der Herausgeber 
Haberl. die viereckigen Noten und die Phrasierun^ 
in diesem Ghoralbuch genau beibehaltend, die in 
demselben sidi findenden stehenden Messgesänge 
und weiteren Choräle (die zwei Gesänge zur 
Austeilung des Weihwassers, Pange lingua, Veni 
Creator, Te Deum. das Gloria Patri nacli dem 
Introitus) im G-Schlüssel auf dem Füuflinien- 
system und zwar in der Tonhöhe der Orgelbe- 
gleitUBg notiert; auch hat er sämtlichen Text- 
worten die deutsche Übersetzung unterlegt und 
die betonten Vocale durch Accentzeichen bemerk- 
lich gemacht. Die Ausstattung des gegen hundert 
Seiten urafaspenden Choralbuches ist eine noble. 
Nach unserer vollen Überzeugung wird durch 
diese Edition wiederum eine der Schwierigkeiten 
beseitigt, welche da und dort als Hindernis der 
Einführung des Chorals vorgeschützt werden. 

J. G. M. 



Fenchtinger & Gleichanf 

in [Regensburg. 

Auswahlsendiuigen )l)ereitwllllg8t« 

mV* Kataloge gratis und franko. ^^^ 

Yersandt nach allen Iiftndem. 

CIrosses Lager welfllcker Mnsikalleii. 



J. Georg Boessenecker, 

Verlag für 

Cäcilianische Kirchenmusik 

in Regensburgi 

liefert prompt und billigst alle kaihol. 

Kirelienninflik, versendet Kataloge 

gratis and führt ausgiebige Ansichtssendungen 

überallhin oereitwilligst aus. 



Ausgabe 



Verlag von Friedrieh Pnstet in Regensbnrg, zu beziehen durch alle Buchhandlungen: 
Soeben erschien: 

Bömisclies firadnalbnclL 

Die wechselnden und ständigen Messgesänge 

des offiziellen Gradnale Romannm 

mit deutscher Übersetzung der Rubriken und Texte. 

mit Choralnoten im Violinschlüssel auf fünf Linien , 

in der Tonlage der Orgelbegleltong znm Gradnale Romannm. 

Hit oberhirtUcher Genehmigung. 

1898. 8». VUI und 608 Seiten. Broschiert 3 jÄ. In Halblederband 4 ^ 20 ^. 
Die vorliegende Ausgabe unterscheidet sich, wie schon aus dem Titel hervorgeht, von der 
Originalausgabe des Oraduale Bomanum durch Anwendung des Violinschlüssels auf fünf Linien und 
Versetzung der Melodien in die Tonlage, in welcher auch me Org(4begleitung zum Qradtuüe JBomantim 
von Haberl-Hanisch-Quadflieg-Schilaknecht steht, sowie mit Eücksicht dlirauf, dass alle Stimm 
Gattungen in bequemer, weder die Stimme noch die Sprechwerkzenge ändernder Weise am Vortrage 
der Choralgesänge teilnehmen können. Überdies sind sämtliche Texte in möglichst wortgetreuer 
Übersetzung dem lateinischen Text^ unterlegt, und auch die sogenannten Rubriken (Vorschriften) 
in deutscher Sprache beigegeben. 

Da besonders in Deutschland die meisten Chöre von Jugend auf nur im Lesen des Violin- 
schlüssels und im Treffen der Noten auf Grund der üxen Tonhöhe der Tasteninstrumente (Orgel) 
geschult sind, so dürften die Schwierigkeiten, welche mancherorts der Einführung und dem Vortrag 
es Choralgesanges entgegengestanden haben, durch diese Ausgabe beseitigt sein. 



'<i 29 [>- 



Verlag von Friedrich Pastet in Regensburg, zu beziehen durch alle Buchhandlungen: 

Aus der Strassburger Cäcilia 1898 Nr. 3: 
Uaberl, Dr. Fr. X., Klrekenmnsikfillsehes Jahrbneh fflr 1808. Preis 2 .¥, HO A. 

Das Jahrbuch, ehemals Cäcilienkaleiider, dessen 26. Jalirgaug es bildet, hat sich zu einem 
wisst^nschaftlichen Quellenwerke herangebildet unter Dr. Haberls thatkräftiger Leitung. Die Musik- 
beila^e lunfasst diesmal 90 Seiten und enthält den Schluss des im vorletzten Jahrgänge begonnenen 
Officium hebdomadae sanctae von Mctoria für 4—6 Stimmen. Wir möchten wünschen, dass in vielen 
Kirchen V(»n diesen wundervollen Perlen der Musik vorgetragen würden. — An Abhandlungen sind 
hervorzuheben; 1. Geschichtliche Bemerkungen über die Notation (Dr. Bellermann); 2. Wie bringt 
man Vokalkompositionen des 16. Jahrhunderts in Partitur? (Dr. Haberl) ; 3. Bausteine zur Greschichte 
des Kirdieng^esauRes in der Diözese Limburg (K. Walter); 4. Die Provinzialkonzilien über die 
Kirchenmusik (P. Molitor); eine sehr klar übersichtlich und voUstäudig; geordnete ZusammensteUung 
alles dessen, .was in den zwei letzten Jahrhunderten die Provinzialkonzilien diesbezüglich verordnet 
haben; 5. wie steht der ('äcilienverein zur Instrumentalmusik (v. E. Langer); 6. Marcantonio Ingeg- 
ueri von Dr. Haberl, (über den Verfasser der bisher fälschlich Palestriiia zugeschriebenen Respon- 
sorien der Charwoche). — An Kritiken kommt zunöchst der greise, unermüdliclie P. Kommuller 
mit einer längern Studie über Fleischers Neumen- Studien 11 und Jakobsthals (des Strassbureer 
Dozenten) Werk: Die chromatische Alteration im liturgischen Gesang; endlich ein eingehendes 
Referat P. Gietmanus über die neuern ( 'horalstudien von Dechevrens, Houdard^ Fleischer und Jakobs- 
thal. Alles in allem ist das Jahrbuch eine wahre Fundgrube für jeden, der sich um die katholische 
Kirchenmusik interessiert. 

Arnfelser, B\, Fünfte Messe für Sopran, Alt und Bass mit Orgelbegleitung. Op. 100. 

Partitur I ,#. Jede Stimme 15 /^. 

In dieser anspruchslosen Messe ist Rücksicht genommen auf die dürftigen Chorverhältnisse. 
Notwendig zu ihrer Ausführung sind nur Sopran und Alt und der Organist. Die Möglichkeit ist 
denmach gegeben, auch in der kleinsten Kirche den Gottesdienst, wenn auch nicht pomphaft, s(i 
doch durchaus ordnungsgemäss und erbaulich zu gestalten. F. I). 

Singenberger, J., Responsorium: ««Effe Saeerdos Magnns*^ Ad quatuor voces mixtas 
organo comitante. Partitur 1 ^^^ Stimmen 40 /^. 

Dieses beim Kinzuge eines Bischofs zn verwendende Responsorium hat trotz seiner schlichten 
(Tt'wandung einen recht feierlichen ('harakter und ist für oben angegebene Anlässe als eine recht 
würdige und wirkungsvolle Komposition zu empfehlen. F. 1). 



Für Ostern! 

Vesperae 

de Dominica Resnrreetionis D.N. J.Glir. 

ad quatuor voces inaequales. 

Edidit J. W. Alt, 

Partitur \ JU. 4 Stimmen ä 20 A. 

Für Kärchenchöre, die wenigstens an den 
höchsten Festtagen die liturgische Tages- 
vesper singen wollen, wird diese Vesper eine 
willKommene Gabe sein; Antiphonen etc. etc. sind 
mit einer leichten Orgelbegleitung versehen. Die 
Falsi bordoni- Sätze sind einfach und nur nach 
je zwei Choralversen eingelegt. 

Stimmen zn Officinm Hebdo- 
madae Sanctae 

von 
Thom. Lud. de Victoria 

sind fertig. 

Preis für Sopran, Alt, Tenor a 1 3 40 :.. 

Bass 1 .Hr 20 .%. 



Bringe zur gefälligen Kenntnis ; dass 
die beliebteste Marienuedersaminhing für 

Männerchöre, 

^ Liederrosenkranz )k 

zu Ehren der aJlersel. Jungfrau Maria, 

Original-Konipositionen für Männerstimmen 

von verschiedenen Autoren, 

herausgegeben 
von 

Dr. Franz Xaver HaberU 

demnächst in 2., verbesserter und vermehr- 
ter Auflage zur Ausgabe gelangt und jetzt 
schon gütige Aufträge en^egen genommen 

werden. 

Antiquarisch wird zu kaufen gesucht: 

Proske's Mvsiea Divina, Amuhs prlniiiN 
tom. II. litber Motettoram. Pai-titur. 

Gefl. Offerten wollen an den Unterzeich- 
neten adressiert werden. 

Friedrich Pustet, Regeiisburg. 



-43 t8 E>- 




Verlag von Friedrich Pustet in Regensburg, 

zu beziehen durch alle Buchhandlougen: 

I^ ti !• den M^ o n a> t 34 a i ! 




Maiengrüsse. 

Zehn Gesänge zur seligsten Jung- 
frau und Gottesmutter Maria 

für 4 stimm, gemischten Chor 
von Michael Haller. 

(Opiiß 17a.) 5. Auflage. Partitur 1 JL 
4 Stimmen ä 20 .^. 

(Aus den Referaten im C.-V.-K. Nr. 459.) 

„Die Gesänge sind so lieblich und voll edel- 
sten Ausdruck, dass sie aufs angelegentlichste 
empfohlen werden dürfen." P. Plel. 

„Sämtliche Nummern eignen sich zur Aus- 



föhnm^ bei Marienandachlen in und ausserhalb 

dor Kirp.hrt nnd sinri vnU«täfi<lig geeignet, d^*** 

J. G. Mayer. 



der Kirche und sind vollständig g^eeig^uet, die 
Andacht zu erhöhen." 



Maiengrüsse. 

(Neue Folge.) 

Zwölf Lieder 2ur seligsten Jung- 
frau und Goffesmuffer Maria 

für 4 stimm, gemischten Chor 
von Michael Haller. (Op. 17b.) 

4. Auflage. Part. 1 .it 20 ^; Stimmen a '^0 A- 
(Aus den Referaten im C-V.-K. Nr. 1325.) 

„Indem Referent seine günstige Beurteilung 
von 17 a auch für die „Neue Folge^* aufrecht hält, 
wünscht er, unsere Kirchenchöre mögen die keines- 
wep schwierigen Gesänge nicht bwss im Monat 
Mai, sondern auch sonst recht oft zur Ehre der 
Himmelskönigin und zur Erbauung der Verehna* 
Marien» erschallen lassen." J. G. Mayer. 

„Liebliche, duftige Gesänge zu Ehren der Him- 
melskönigin, in denen die Tonkunst mit der Poesie 
einen edlen Wettstreit anstellt." Fr. Schmidt. 

Maiengrüsse. 

(Dritte Sammlung.) 

zur seligsten Jungfrau nnd Gottesmutter Maria 

für 4 stimm, gemischen Chor • 
komponiert von 

Micliael Haller. (Op. I7c.) 

Partitur 1 J« 20 ^. Stimmen a 30 v-,. 

per verdienstvolle Autor hat nunmehr, wie 
ersichtlich, drei verschiedene Sammlungen von 
,.Maiengrü8sen" publiziert. Die erste Sammlung, 
Op. 17a (10 Lieder) liegt bereits schon in vierter 
Auflage vor — ein Beweis, dass die Lieder gerne 
gesungen werden und weite Verbreitung gefunden 



haben-, es ist das die beste Empfehlung der an- 
dächtigen Lieder. Die zweite Sammlung, Op. 17b 
(12 Lieder), hat schon ebenso viele Auflagen erlebt. 
Diesen beiden Sammlungen folgte eine ganz neue 
dritte Sammlung, Op. 17c (18 Lieder), welche 
sich den früheren würdig anscliliesst. In Bezug 
auf die Auswahl der Texte ist uns diese 
dritte Sammlung die liebste. Auch in 
musikalischer Hinsicht finden die Lieder unsen'u 
Beifall. Einige Lieder sind geradezu ausnehmend 
schön. Besonders gefällt uns Nr. 10 „Wunder- 
schön prächtige" und Nr. 18 ,,Hymne auf dit^ 
Rosenkrauzkönigin" u. m. a. Wenn die Lieder 
so andächtig gesungen werden, wie sie empfunden 
und gedacht sind, dann werden sie sicner die 
Andacht und Liebe zur seligsten Jun^au und 
Gottesmutter Maria fördern helfen , wir meinen 
die wahre Andacht, nicht die. welche in einem 
„sentimentalen Gefühlsdusel" besteht. 

Harien^arten • 

34 Lieder zur Verehrung der 
seligsten Jungfrau Maria, 

ein-, zwei- und dreistimmig mit Begleitung 
des Pianofore, Harmoniums oder der Orgel. 

Von Michael Halter. 

Op. 32. 4., verbesserte Aufl. (C, V. K. Nr. 1326.) 
Partitur .^ 2.40. 2 Stimmenhefte k 80 ^{. 

Diese Sammlung hat zunächst die Bestim- 
mung, die Verehrung der seligsten Jungfrau in 
der Familie und in der Schule fördern zu helfen. 
Mehr als die Hälfte der Lieder kann jedoch gar 
wohl auch bei marianischen Andachten in der 
Kirche Verwendung finden. Die schönen Lieder, 
welche namentlich (xesangsschülern grosse Freude 
bereiten, halten grösstenteils die Mitte zwischen 
Kunst- und Volkslieder. 22 sind für zwei Stimmen, 
11 für eine und 1 für drei gleiche Stimmen kom- 
poniert. Möge der „Mariengarten" viele seichte 
und gemütsverderbende Liedweisen verdrängen! 

Marienpreis. 

12 Lieder zn Ehren der seligsten 

Jnngft*au 

für gemischten Chor, teils mit, teils ohne 
Begleitung der Orgel. 

Von Ignas Mitterer. 

Op. M. (C. V. K. Nr. 1688.) Part. M 1.40. St. i20 c,. 

Das sind Lieder, wie wir sie längst zur wür- 
digen Feier der Maiandachten in der Kirche, wie 
in christlichen Familienkreisen gewünscht haben. 
Heiliges Sehnen nach der gottgeweihten Jung- 
frau und kindlich frommes Vertrauen kommen 
zum Ausdruck, und wie wir erwarten dürfen, 
werden diese herrlichen Gesänge neues Leben in 
die kirchlichen wie privaten Maiandachten bringen. 



-«3 »9 a- 



Cantica !■ hoiorem Beatae Marlae 

Vlrginls 

ad 2 voces cum Organo 
vou ntchael 



Opus 14. (C. V. K. Nr. 369.) 5. Auflage,. 

Paiütui' M 1.20, Stimmeu öO ^. 

Da« iii schöner Ausstattuufc vorliegende Werk 
enthält nebst einer lauretanischen Litanei die 
Komposition der Gebete: ,,Sab tnam praisidinm 
und Ave Maria, dann der Schluss - Äntiohonen 
Regina coeli und Salve Regina, endlich in 2facher 
Bearbeitung noch den Hymuuä Fange liugua.*^ 



Verlag von frtedrtfli Postet in Itogengbllgg, za beaiehen durch alle Budibandlungen: 

Solang meto Vorrat rricht« offeriere ich m Meatend 

ermäselgten Preisen; ' 

dreistimmig komponiert von 

P. Teresius a sancta Maria, 

Ord. Carmelit. Discalceat, 

Dritte Auflage. 

Mit Druckgenehmigung des hochwOrdigsten bischöflichen 

Ordinariates Regensburg. 

Komplett in 9 Heften. 

(C. V. K. Nr. 721 u. 862.) 
Partitur (ist zugleich die dritte Stimme) \M\^)^. 
Stimmen (die beiden obern Stimmen auf einem 

System) l M 20 ih^ 

Gesänge 

zu Ehren des göttlichen Herzens 
und Namens Jesu und des heiligsten 

Herzens Maria. 

(Cantus in honorem ^ Cordte et Nomliis Jesu et purisslml 
Cordts Beatae liriae Tlrginls.) 

Original-Kompositionen fUr 2, 8 und 4 gleiche 

mid angleiche Stimmen« 

Von Johann Singenberger. 

Mit einem Vorworte von Dr. Fr. X. W i 1 1. 

(C. V. K. Nr. 303.) Partitur 2 Jh 
Stimmen 2 M^ 

Eine sehr wertvolle Sammlung sowohl was 
den Text als was die musikalische Behandlung 
desselben anbelangt. Unter 67 Nummern ent- 
halten 25 liturgische Texte, 29 ausaer- 
liturgische in deutscher und 13 in latei- 
nischer Sprache. Für Männerchöre erschei- 
nen 13, für gemischte Stimmen 54 Gesänge 
verzeichnet. — Wie das Vorwort bemerkt, wird 
jeder in dieser Sammlung etwas seinen Kräften 
entsprechendes finden, vom Allereinfachsten bis 
zum Komplizierten. 



25 Jesus^^ Maria^^ Joseph- 

und 

Aloysius-Lieder 

mit deutschen Texten, ein- oder zweistimmig 

mit Orgel (Harmonium) oder für 4 stimmig 

gemischten Chor für Kirche, Schule und 

Haus leicht ausführbar. 

Komponiert von Johann Diebold. 

Op. 53. (C. V. K. Nr. 1502.) 
Partitur 1 J. 20 A. Stimmen ä 40 ^. 

Ober den musikalischen Wert und die allge- 
meine praktische Verwertbarkeit dieser Lieder 
haben sich im Vereinskatalog die H. H. Referenten 
Schmidt, Fiel und Schenk in lioliem Lobe ge- 
äussert. 

▼tot atwtoillti^i 

und 

zwei lauretanische Litaneien 

(Ein- oder mehrstimmig.) 
von Johann Singenberger. 

Partitur 60 A. 
(Stimmen sind hierzu nicht ei-schieuen.) 



\i 



Religiösen Instituten und Knaben - Seminarien 

zur Aufführung bestens empfohlen: 

„Gegrüsset seist du Maria! 

Für 3 stimmigen Fiauriichur oder für fünf Stimmen mit Begleitung der Orgel 

von »r. Fr. X. ÜVitt. 

Op. 45 b. (0. V. K. Nr. 1136.) Partitur 60 ^. Stimmen 1 Jh. 20 .-df, 

„Vorliegende Komposition des bertihmten Meisters ist ein sehr glückliches Pendant zu seinem 
in den Katalog bereits sub Nr. 891 aufgenommenen und freudigst begrüssten „Gelobt sei Jesus 
Christus", mit welchem es auch so ziemlich die ganze Faktur gemeinsam hat. Ich stehe nicht aiL 
dieses Opus eine wahre Perle unter den (iesängen zu unserer himmlischen Mutter zu nennen, und 



HQ 30 E^ 

Verlag von Friedlich Postet in Regensbnrg, zu beziehen durch alle Bachhandlangen : 

ihm einen bevorzugten Platz unter den Maien-Gesängen aller deutschen Chöre iind religiösen Institute 
zu wünschen. Der Komponist ist im Gefühlsausdmck so weit gegangen, als er von seinem Stand- 
punkt aus gehen konnte; es findet sich darum im ganzen Opus bei aller Zartheit und Innigkeit kein 
eigentlicher Anklang an ein weltliches Lied. Der Vorti*ag bietet den Sängerinnen geringe Schwierig- 
keiten, nur bedarf er einer diskreten, glücklich registnerten Orgelbegleitung. Mit Freude stimme 
ich füi* die Aufnahme." J. N. Ahle. 

Eosa Mystica, die Wunderrose- 

Gantate mit Deklamation, Musik für 4 Frauenstimmen mit Pianoforte- 

Begleitung. 

Text von Max 8teigeuberger. Musik von K. Deigeudesch. 

gr. 4". IV und 48 Seiten. Partitur nebst 1 Exemplar des Textbuches 3 Jt. 
4 Singstinimen (k 20 ^) 80 A. Textbuch apart 20 ^. (50 Textbücher 7 Jfc 50 ^.) 

„Bei dem grossen Mangel an textlich und musikalisch guten, zu AufiPührungen in Schule und 
Haus geeigneten Werken wird die vorliegende Cantate von jedem katholischen Pädagogen freudigst 
und dankbarst begrüsst werden. Der Dichter besingt die „Rose von Nazareth" in 8 mit Dekla- 
mation verbundenen Gesängen als Gottesbraut und Gottesmutter; er schildert sie in ihrem Schmerze 
und in ihrer Osterfreude^ in ihrer Himmelfahrt, als Himmelskönigin und als Mutter der Barmherzig- ' 
keit, als Königin dfs heil. Rosenkranzes; und er schildert sie in anregender und anziehender Weise, 
auch dichtensch wertvoll. Die Musik ist durchaus dem Inhalte des Textes entsprechend, stimmungs- 
voll und leicht ausführbar. 

Zwar sagt der Titel: .Musik für 4 Frauenstimmen . . . .", was wohl nur sagen will: für Sopran- 
und Altstimmen. Denn das herrliche Opus eignet sich auch ganz gut für Knabenstimmen.** (Haller.) 

Lauretanische Litaneien. 

Anerio, J. F., Utani» Laoretan» ad 7 voces inaequales et Salve Regina 4 voces. 
(C. V. K. Nr. 932.) Partitur 60 ^. Stimmen 42 A. 

Arnfelser, F., (Opus 233.) litani» Lanretan» B. M. V. et Hymnus: Fange llngua 

ad tres voces aequales cum Organo. 

Blied, Jac, (Opus 41.) Utanifl' Lanretan» fär 3 gleiche Stimmen und einstimmigen 
Chor mit Orgel oder gemischten Chor. (C. V. K. Nr. 675.) 2. Auflage. Part. 1 Ji. 
3 Stimmen k 10 ^. 

Eder, P. Victor, 0. S. B., UtaniaB Lanretana^ für Sopran, Alt, Tenor und Ba«s. 
Partitur 1 Jh, Stimmen {k 10 ^) 40 /^. 

•Grub er, Jos., (Opus 6.) Utanla^ LanreUuna^ ad 4 voces inaequales cum organo. Editio 
secunda. Partitur l JL 4 Stimmen k 10 A. 

Haagh, J., (Opus 3.) Litani» Lanretan» B. H. V. ad tres voces aequales. Cum Organo. 
Partitur l A. 3 Stimmen ä 15 ^. 

(Opus 4.) UtanifB LanretantP B. M. V. ad duas voces aequales. Cum Organo. 

(C. V. K. Nr. 1228.) Partitur 90 ^. 2 Stimmen ä 15 ^. 

Haller, M., (Opus 29.) Litanlfl^ Lanretanie B. N. V. ad quatuor voces inaequales. In 
H-Moll. (C. V. K. Nr. 1343.) Partitur 1 ,*. 4 Stimmen k 15 A. 

Utania^ LanretaniB B. M. V. ad quatuor voces inaequales. In G-Dnr. Editio 

secunda. (C. V. K. Nr. 300.) Partitur 1 Jk. 4 Stimmen k 15 ^. 

Mandl, Job., (Opus 9.) Sehr leichte LaareUunisehe Litanei für Sopran und Alt, Bh8s 
ad libitum mit Begleitung der Orgel oder des Harmoniums. 

Mitterer, Ign., Litania" Lanretana' ad 5 voces inaequales. (C. V. K. Nr. 604.) Par- 
titur 1 Ji' 40 A. 5 Stimmen i 10 ^. 



-^ Bt Blh 

Verlag von yriedrteli Fastet in ItogeBsburg» zu' beziehen durch alle Buchhandlungen! 

Molz, F. J., (Opus 1.) Lanretuisehe Utanei für vlersUnunlgea gemlsehtea Chor mit 

obligat Begleitung der Orgel. (C. V. K. Nr. 1186.) Partitur 1 .«. 4 Stimmen ä 16 .%. 

Musica Divina Tomus IV. Liber Vespertinus. Fase. 1. Qaataor Utani» Lanretanie 
4 et 5 vocum. Auct. ignoto, Orlando di Lasso, Rinaldo de Mel et Fileno Comazzano. 
(C. V. K. Nr. 3.) Partitur 1 Jt> 40 X. (Stimmen hiezu existieren nicht.) 

Oesch, G. A., Utaniie Laaretanie B. M. V« sive quatuor vocibus inaequalibus sive una 
voce comitante Organe vel Harmonio cantandae. Mit einer Vorrede in englischer 
Sprache von Dr. Gasartelli M. A. Partitur 80 ^. (Stimmen hiezu existieren nicht) 

Schaller, F., (Op. 181") Utani» Lanreüm« vocibus puerilibus, comit Organe vel 
Harmonio accommoaatae. (C. V. K. Nr. 264.) Partitur I Jh 60 ^. Stimmen 40 ^Sf. 

Schmidt, Fr., Litani» Laaretanie. Ausgabe A ad 4 voces inaequales. (C. V. K Nr. 1317.) 
Partitur 20 ^. 4 Stimmen (i 5 ^.) 

Lltaala^ Laoretanfe. Ausgabe B ad 4 voces aequales. (C. V. K. Nr. 1317.) 

Partitur 20 A. 4 Stimmen ä 5 /^. 

Singenberger, J., Faself nins VI Litaniarum de B. M. V. ad 2, 3, 4 et 5 voces tum 
aequales tum inaequales. (C. V. K. Nr. 788.) Part 80 X. (Stimmen hiezu existieren nicht) 

Strubel, Jac, (Opus 42.) Litaala^ Lanretana^ quatuor vocum cum Organe. Für 
4 gemischte Stimmen in mittlerer Lage und in leichter Bearbeitung. Partitur 60 ^. 
4 Stimmen ä 10 \. 

Teresius a S. Maria, P., Ord. Carmelit Disc, (Op. 2.) Lifani» Laaretanie B. M. Y. 

ad 4 voces inaequales. (C. V. K. Nr. 840.) Partitur 80 ^. 4 Stimmen k 10 ^. 

(Opus 4.) Lifaniie B. M. V. ad 3 voces aequales Organe comitante. 2. Auflage. 

(C. V. K. Nr. 1609.) Partitur IM. 3 Stimmen k lo A. 

Tresch, J. B., (Opus 3.) Utaniie Laoretaia^, ad tres voces aequales et Chor um uni- 
sono respondentem Organe vel Harmonio comitante. (C. V. K. Nr. 515.) Editio IL 
Partitur 60 ^. 3 Stimmen i 10 /^. Chorstimme 5 X. 

(Opus 8.) Lltanl» Lanretan», (Nr. 3.) duobus choris concinendae. (C. V. K. Nr. 598.) 

Partitur 1 .#. 4 Stimmen k 10 ^. Jeder Chor einzeln 20 X. 

(Opus 9.) Utaniie Laaretanie (Nr. 5.) in lien. Beginie Saer. Hosarii ad chorum 

quatuor vocum inaeqnalium et alterum chorum unisono vel 4 voces respondentem una 
cum Organe comitante ad libitum. (C. V. K. Nr. 814.) Part 1 ,ä> 20 ^. Stimmen 60 /^. 
(Jhorstimme 5 ^. 

Troppmann, J. A., Lanretanisclie Litanei für gemischten Chor und Orgel. Partitur 20 ^. 
(Stimmen hiezu existieren nicht.) 

Witt, Dr. Fr. X., (Opus 16 a.) Litani» Lanretan» für 4 stimmig gemischten Chor 
(Sopran, Alt, Tenor und Bass) mit Orgelbegleitung. Editio tertia. [C. V. K. Nr. 8*^) 
Partitur 1 Jt. Stimmen 30 /^, einzelne Stimmen k S ^. 

(Opus ]6c.) ytanl» Laaretanie für 3 Frauenstimmen und Orgel. (C. V. K. 

Nr. 596.) Partitur 1 .4 40 ^. Stimmen 40 v^, einzelne Stimmen a 14 A. 

(Opus 20a.) Utaniae Laaretanie 5 vocum inaeqnalium. (C. V. K. Nr. 105.) 

Editio secunda. Partitur 1 .« 20 ^. Stimmen 80 4- 

(Opus 28.) Utaniie Laaretanie 6 vocum inaequalium. (C. V. K. Nr. 233.) Par- 
titur 2 Jl. Stimmen 1 .f/. 

(Opus 39 b.) Utaniie Lanretanie quatuor vocibus inaequalibius concinendae. 

(Sopran, Alt, Tenor, Bass.) Stimmen (Jo ^, 

Die Partitur ist in den Musikbeilaf^en znr Mnsica Sacra 1883 enthalten. 

-- — (Opus 40b.) Utaniie Lanretanie 8 vocum inaequalium. (C. V. K. Nr. 672.) 
Partitur 2 M 40 ^. 8 Stimmen k 10 A. 

(Opus 49.) Utani» Lanretanie brevisHima^ ad unam vocem comitante Organe. 

(II. et III. voc ad libitum.) (C. V. K. Nr. 1224.) Partitur 40 X, Stimmen 30 ^.) 



-G ^ &h 

Verlag von W. Bei'gm«ii8 in Tilbnrg^ m beziehen durch Friedrich Pustet 
in Eegensburg: 

XVIII Cantica. 

XII ad III voces aequales cum Organo (ad üb.) 
VI ad IV voces aequales sine Organo 

quae 

in honorem Ss. Sacranienti Beatae Marias Virginis ejuspe Sponsi 

composuit 
lf¥. S. van Besomren, 

Prof. Sem. Busc. 
Partitur 3 Ji. Stimmen 2 Ji. 50 ^%. 



Aus der Strassburger CäciUa 1898 Nr. 1. 

Hall er, op. 14., Cantiea in hon. B. M. V. 

5. Aufl. Part. 1 S 20 A, St. ä 30 \. 

Die vortreffliche Sammhmg enthält die lanre- 
tanische Litanei, Sah tuum, Ave Maria, Regina 
coeli, Salve Regina und 3 Tantum für zwei 
Stimmen mit Örgelbegleitang, alles leicht, aber 
recht sangbar und fromm . wie alle Kompositi- 
onen Hallers. Die 5. Ann. beweist den Erfolg. 

— — op. 64. Gantlones eedesiastfeae. 

Part. 1 Jk, St. k 30 ^. 

Eine Reihe trefflicher ausserordentlich ein- 
facher Kompositionen für zwei Stimmen nebst 
Orffei, enthält 12 Nummern; u. a. 2 Agperges, 
2 Veni Creator, 4 Fange lingua oder Tantum. 
Diese und vorherstehende Sammlung soUte auf 
allen Landchören heimisch sein; solche zwei- 
stimmige Sachen sind in vieler Hinsicht don vier- 
stimmigen voi*zuziehen. 

— — op. 68, In Sepnttnra Adnltornm, 

Ausg. A. für 4, 6 u. 6 gemischte Stimmen. 
Part. 1 .#, St. ä 24 ^. — Ausg. B für 
yierstimmigen Männerchor. Part. 60 ^. 
(Einzelstimmen gibt es nicht.) 

Sehr praktisdies Büchlein, das die besten 
Dienste leisten wird. 

Kyrlale Romannm, so S. 8^ Preis geb. 

74 X. 

Ness^esinge des flrtdnale Bomamun, 

96 S. 8^. Preis geb. 85 X. 

flradnale parvnm, 96 u. so Seiten. 8^ 
Preis geb. 1 ^Ä 20 ^. 

Drei Auszüge aus dem Grraduale Romannm 
(Offizielle Ausgabe). Die beiden erstem Büch- 
lein enthalten nur die Kyrie, GHoria, Credo, 
Sanctus und Agnus. Sie haben das Eigentüm- 
liche, dass die Choralnoten mit G Schlüssel auf 
fünf Linien in der nötigen Transposition (mit jt 
und k am Schlüssel) stehen. Die „Messffesänge" 
haben ausserdem die Übersetzung des Textes. 



Donauwörther Litteraturblatt fttr Schule und Haus f898 

Nr. 3. 

Singenberger, J., Missa in honorem Pn- 
rissiml Cordts Beatae Mariae Vlrglnls. 

Fär 4 gemischte Stimmen und Orgel. 
Partitur .Ifc 1.80, Stimmen ä Ib ^. 

vSingenberger hat schon gar manche beliebte 
Kirchenkomposition geschaffen. Auch c^urch diese 
MessCy welche von entschieden kirchlichem Geiste 
getragen ist, wird das kirchenmusikalische Reper- 
toir wieder vermehrt. Die Stimmführunff ist von 
frommem Charakter. Das Credo hat in Abwechs- 
lung mit den polyphonen Sätzen CheraUfttze für 
Tenor, Bass und die vier Stimmen unisono. Durch 
diese Behandlung wird die Aufführung frisch und 
messend und recht herrlich. Überhaupt ist die 
ffanze Messe ernst und zur Andacht stimmend. 
Wir wünsclven, d«fi» dieselbe auf recht vi^en Kir- 
chenchören zur Benützung gelange. 

Cicognani, Antonio, Missa HBenedlfla 
et venerabllis es*^ ad duas voces viriles 
organo comitante. Op. 1. Part. Jk 1.60; 
Stimmen ä. 15 ^. 

Mit dieser Edition führt sich der Verfasser 
vorteilhaft als Komponist liturgischer Kirchen- 
musik ein. Man sieht aus dem geschaffenen Werke 
dessen Bestreben, Edles zu bieten. Die Messe ist 
für zwei Männerstimmen (Tenor und Bass) ge- 
schrieben, welche eine kräftige Unterstützunff 
durch die Orgel erhalten. Da durch den Wechsel 
der Stimmen viel Ruhepausen gewährt sind, und 
der Tenor als höchsten Ton ns hat, so sind an 
die Sänger keine Übermässigen Anforderungen 
gestellt, doch erfordert das Werk IVeffsidierheit 
und guten Vortrag. Für Chöre, deren die Frauen- 
stimmen mangehi, ist das Opus empfehlenswert. 

Ketlmann • Doaauwtfrth. 

Bitte gratis zn verlangen: 

Katalog des kirehenmasikal. Verlages 

von 

Friedrich Pustet, Regensburg. 



Druck und Verlag von Friedrich Pustet in Regens bürg. 



Anzeige-Blatt 



zu 



1898. MUSICA SACRA. Nr. 8. 



luAerate^ welche man gefl. 8 Tage vor ErRcheinen der betreffenden Nummer einsenden wolle, werden 

mit 20 ^ für die 1 spaltige und 40 /^ für die 2 spaltige Petitzeile berechnet. 

Eb werden nur solche Inserate aufgenommen, welche der Tendenz dieser Zeitschrift entsprechen. 

Mal - Andaelit« 

In nnterzeiclmeteni Verlag ist soeben erschienen: 

— ^^^= „Rosenkranz" ^ — 

15 Lieder zur seligsten Jungfl?au Maria 

für 4 stimmigen Frauen- (Knaben-) Chor von 
P. Greg^or Molltor, 0. S. B. 

Preis der Partitur in schöner Ausstattung 2 .#, bezw. 2 fr. 50 c; 1 fl. 15 kr., 

der Stimmen IM 20 4 ; bezw. 1 fr. 50 c. ; 72 kr. 
Reinertrag für einen kirchlichen Zweck. 

Verlag der Konstschnle Beuron in HohenzoUern. 

5 In meinem Verlage erscheinen Anfang Mai d. J. und sind durch alle Buch- 

IC und Musikalienhandlungen zu bezielien: 

S 10 geistliche Original-Compositionen u 

^ dem Münsterchore zu Bonn gewidmet von 

M Rheinisoheii Kirchen - KLoinponisten 

iC (flohen, Frischen, Koenen, Krokamp, Nekes, Piel, Quadflieg, Thielen, Wiltberger), 

K fUr 4-, 5- und 6 stimmigen gemischten Chor. K 

|( Partitur 3 A 4 Stimmen ä 25 ^. || 

^ ' Die Stimmen sind in beliebiger Anzahl auch einzeln zu haben. 

J# Die Gesänge werden am Sonntag den 15. Mai bei Gelegenheit seines Jubelfestes 

S dnrch den hiesigen Mttnsterchor zur Anlfülirnng gebracht. 

H A. Henry, Bonn. 



n n nnnnnnnnunnnnnnHnnnnHnnnHMnnnn 



Ffty dLen ^JLonait IMEai 

erschien soeben im Verlage von Ig'naz Sch^nreltzer in Aachen: 

JmÜLIicXJJJLcXC? JJOiUJ. C7uaiXlaiC7 Anrufungen für 3 gleiche Stimmen. 
Antworten für Volksgesang mit Orgel oder für vierstimmigen gemischten Chor. 
Preiß 50 A, postfrei 55 X In Partien von wenigstens 10 Exemplaren ä 15 A. 
(10 franko 1 Jk 70 A.) 

=Z^= In aUen Bnch- nnd MnsikaUei - Handlimgen n haben. 1==; 



-ö 84 E>- 



Eatholische Eirchenmnsik 

liefert prompt nnd billigst das 

fleneral-DepM efteil. Eirekenniisik 



von 



Fenchtinger & Gleichanf 

in Regensburg, 

Aaswahlsendnngen bereitwilligst. 

J/tr Kataloge gratis und franko. 'Vi 

Versandt nach allen Itfftndern. 

Grosses Lager weltlleher Musikalien. 



Reüg. MdsUl ttr den Maimenat 



Ebner, L., Lanretanlache Litanei für 

4 stimm, gemischt. Chor nnd Orgel korap. 
Op. 16. Part. 3 M, St. ä 30 ^. 

Ebner, li., Marienblnmen. 3 Lieder tilr 
eine Singsümme mit Harmoninm- oder 
Elavierbegleitnng. 2 ^ 50 ^. 

Eng^el, V., Ave Maria. Acht Gesänge 
znr seligsten Jnngfran nnd Gottesmutter 
Maria für 4 stimm, gemischten Chor. Op. 14. 
Partitur 2 M, Stimmen cplt l M, 

Eng^el 9 V. y Marianische Antiphonen 

Op. 10. Ausgabe a. Für 4 stimm, gem. 
Chor. Ausübe b. Für 4 stimm. Männer- 
chor. Partitur 80 ^, Stimmen k 25 j». 

Eiijgel, V., Missa in honor. Beatae 
Miriae Virginis für 4 stimm. Männer- 
chor. Part. 1 ./^ 20 ;^, St. ä 30 ^. 

BenatI de Hei» Litaniae Lanretanae 

V vocibus conclnendae, qnas nostronun con- 
suetudini liturgicisque reguiis accomodatas 
edidit H. Müller. Partitur 2 M 25 .^, 
Stimmen & 25 .^. 

Die Partttnron atehea inr Aniioht an DienstoB. 
Paderborn. Junfermannsche Buchhdig. 



Verlag von Friedrich Pustet in Regens- 
burgi zu beziehen durch alle Buchliandlnngen : 

Die fünfte Auflage 
von 

Mariengarten, 

34 Lieder znr Verehnmg der allenelii^en 

Jnm^an laria, 

ein-, zwei- und dreistinimig mit Begleitung 

des Pianoforte, Harmoniums oder der Orgel 

ist soeben erschienen. 

Partitur 2 Mark 40 Pf. 
2 Stimmen ä 80 Pf. 



Verlag von F. E. C. Lencl^art in Leipzig. 

Loreto-Messe 

Über ein dorisches Thema 

für fünfsümmigen gemlscbten Chor a capella 

(Sopran, Alt, Tenor und zwei Bässe) 

von Carl Thiel. (Opus 17.) 

Part. 3 Jlo. Jede der 6 Singstimmen 60 ^. 

Ein hochbedeutsames Werk, welches nicht nm* 
in kirchenmusikalischen, namentlich in cäciliani- 
schen Kreisen willkommen sein dürfte, sondern 
Oborall, wo «rnst« Vokalmusik gepflegt wird. 

Ausserdem erschienen: 

Galdara, Antonio, Das 16 stimmige Crnciflxns, 

8 stimmig eingeriditet von G. W. Teschner. 
Partitur (mit untergelegtem Klavierauszuge 
zum Einstudieren) und Singstimmen (& 15 .^) 

Fleigoher, Roinhold, Op. 2. Adoramas te Christe, 

für gemischten Chor (sechsstiminig). 
Partitur und Singstünmen (ä 15 ^) M 1,80. 

lUielBberger, Jotel, Op. 151. Messe (in G-dur) 
für gemischten Chor Glicht ausführbar). 
Partitur M 2,40. Singstiinmen (& 60 ^) M 2,40. 

BhelBborger, Jooof, Op. 159. Messe (in F-moU) 
für vierstimmiffen gemischten Chor mit Orgel. 
Partitur (zugleich Orgelstimme) M 5, — . Sing- 
stimmen (A, 60 ^) ^ 2,40. 

RHoinbergor, Josef, Op. 169. Messe (in C) für 
SoU, gemischten Chor und Orchester oder mit 
Streichinstrumenten und Orgel. 
Partitur M 15, — netto. Klavierauszug in 
8® jÄ 3, — netto. Singstimmen (Ä M 1,—) 
M 4, — . Vollständige Orchesterstiinmen ^ 15, 
— netto. Stimmen für Streichinstrumente 
und Orgel M 8,50 netto. 

Rflier, Philipp, Op. 37. Bone Pastor für gemischten 
Chor mit Orgel. 
Partitur und Singstimmen (^ 15 ^) M 2, --. 

Thiel, Carl, Op. 10. Zwei ffeistliche Gesänge für 

» Sopran, Alt, Tenor und Bass. (Chor oder Solo- 
quartett). 
Nr. 1. Gott ist die Liebe. Partitur nnd 
Stimmen (& 15 ^) M 1,20. Nr. 2. Glück- 
selig, wer den Herrn fürchtet. Partitur iind 
Stimmen (ä 15 ^) M 1,20. 

Thiel, Carl, Op. 13. Zwei Motetten zum Kircli- 
weilifest für gemischten Chor. 
Nr. 1. Adorabo (fünfstimmig). Partitur und 

Singstimmen (Ä 15 ^) M 1,40. 
Nr. 2. Domine dens (achtstimm.). Pai'titur 
und Singstimmen (& 30 ^) M 2,20. 

Thiel, Carl, Op. 15, Ave Maria in Tenedig, Scone 
von J. Dosquet, für Frauen- und Männerchor 
mit Harmomum (Orgel) und Harfe (Pianoforte). 
Vollständige Partitur netto J^ 6, — . Klavier- 
Partitur Jk 2, — . Singstimmen M 1, — . Har- 
monium 80 ^. Haife 80 ^\. 



1873. KircUiclier ßesang-Verein Jlttnsterclior'' Bonn. 1898. 

Dirigent: Herr Organist und Chordirektor Felix Kraktnp. 

Fünfundswansi^jähri^es Jubelfest. 



n 



n 



Donnerstag y den 12. Mai 1896. 
Nachmittags 6 Uhr in der Beethovenhalle. 

Oratorium Hii' Soli, Chor, Orgel und e^üssea 
Orchester von Edgar Tinel. 

(zum erstenmale in Bonn). 

Soli: Frau Julia Uzielli aus Frankfurt a. Main. 
Herr Dr. Ludwig Wüllner aus Köln. 
Herr Ludwig Pichler vom Stadttheater in 
Dussel dort. 

Der Chor ist 280 Personen stark. 

Den instrumentalen Teil hat da^ Kölner-Gürzenich- 
Orchester (70 Musiker) übernommen. 

Karten für nummerierteu Saal k M 5.— • 

nummerierte Mittelgallerie k M 6,- 
numm. Reihe 1 und 2 der 

Seitengallerie ä M 2.— 

numm. Reihe 3 und 4 der 

Seitengallerie ä M 1.50 

sind in der Musikalienhandlung v. W. Sulzbacli 

zu haben. 

Freitag, den 13. Mai, abends 8 Uhr: 

Serenade bei den Gründern des Vereins: Herrn 
Ehrenpräses Oberpfarrer Neu und Herrn Präsi- 
dent Carl Henry. 

Hamstag, den 14. Mai, morgens 9*/* Uhr: 

Requiem für die verstorbenen aktiven und in- 
aktiven Mitglieder des Chores in der Münsterkirche. 
Beqnlem (4 st.) von Ett. 

Sonntag, den 15. Mai, morgens 7 Uhr. 

Gemeinschaftliche hL Communion (auf dem 
Chore deo* Münsterkirche). 

Morgens 9'/4 Uhr: 

Feierliches Hochamt: 

Segen (5 st.), Wiltberger. 

Zur Prozession: 

,, Fange lingun" (48t.)j Haller. 

Missa: „O (rux, ave!*^ (6 stimmig), Nekes. 

Choral- Credo, Viadana. 

Nach dem Choral. Offertorium, Einlage: 

„ConfitebHutur'* (5 stimmig), Cohen. 

Nach dem Hochamt^e: 

„ Kommt y lasst uns fröhlicJi singen**, 

(Mailied zur Mutter Gottes), (4stimm.), Krakamp. 

Mittags 12 Uhr. 

Fest -Akt in der Beethovenhalle: 

,,Lob des Gtsan^eti" 8 stimm., Doppelchor, Dorn. 

.,7Vft sunt cctlt" (4st.)^ mit HomDegl., AÖnen. 

J>Bxtera Domini" (4 St.), Krakamp. 

^ynwuf* (48t). mit Hombegleitung, Fiel 



Nachmittags 5 Uhr. 

Geistliches Konzert in der Beethovenhalle. 

(Das Kircheigahr in seinen Liedern.) 

a. Weihnachten. 

1. ^Tectitn prindpium*' (4 st), Witt. 

2. „Ehre sei Qotf* (6 st), Thielen. 

b. Fastenzeit. 

3. ,,0 bone Jesu*" (4 st), Palestrina. 

4. y^mproperium" (48t.), 3ütterer. 

5. „In monte OUveti'* (6 St.), Lassus. 

c. Ostern. 

6. „Terra trenuif* (69t), Fiel. 

7. „Maria Osterfreud*' (48t), Haller 

d. Pfingsten. 

ö. „Conßrma hoc" (6 st.), Quadflieg. 

e. Fronleichnam. 

9. „0 saorum anrnvium" (48t), Giorgi. 

10. „ExidtaU Deo" (5 st.), Palestrina. 

11. „ HerZ'JeswLied^ (1 st.) m. OrgelbgL, Jaspers. 

f. Kirchweihfest. 

12. „Domine Deus^ (5st.) m. Orgelbegl., Konen. 

g. Muttergottes-Feste. 

13. ^ve Maria" (4 st.), Frischen. 
14.^ „0 du HtiUg^' (löst), VierUng. 

h. Allerheiligen. 

15. .fJustorum animce" (4 st), Witt. 

i. „St. Martins-Fest", 1. Pfarrpatr. d. Münster- 
kirche. 

16. ,ySaeerdos et PofUi/ex" (6 st), Thielen. 

17. „Veritas mea" (6öt.), Nekes. 

Schlusschor: 

18. „Jubilate Deo" (5 St.), Aiblinger. 

Die Nummern 6, 8, 14, 16, 17, sowie ßeaen"^ 

,,(hnfitebufUur", ^Dextera" sind dem Mttnsterchore 

zu seinem Jubelfeste gewidmet. 

Kart45n für nummerierton Saal k M 2.— 

„ „ nummerierte Mittelgallerie k M 1.25 
„ „ nicht numita. Seitengallerie k M 0.75 

sind bei A. Henry, Münsterplatz zu haben. 



Nachmittags 6V2 Uhr: 
Gartenfest im Hotel Kley. 

a. Gemischte und M&nnerchöre. 

b. Chöre mit Orchester. 

c. Orchester- Vorträge. 

d. Illumination und Feuerwerk. 

Entree 60 Pf. k Person. 



KS' Bitte XD Terlangen: *£a 

Katalog über die preiBTrOrdlK^B «merlkuilHeben 

Smith- und Packard -Hannoniiiin 

mH SiugpBUlie und mlldwetclwffl Toni Rlr Kirch«, Schuli nnd Zimmer. 
WF Nur pretawitrdige, gaag TorzBgliehe Inatrnmente, wofür 
vollBte Garantie geleistet wird. (PreJae von 270 Mark an.) ^i| 

Der Vorzug- dieser Fabrikate beruht hauptaäclilich in der Weichheit 
und Milde des Tones, euwie in der Dauerhaftigkeit des UechanlsmuB 
und dea Sauggebläsea. 

Der H. H. StiftskapellmeiHter Haller erklärte nnt 28. Dez. 1896: 

Die Packard' sehen Harraonfnm, welehe dnrch die hiesige Klrchen- 

mDBlkBchnle Terbreftet nerden, Bind ganz TorzBgllche Instmneiite, die bIcÄ besonders durch 

Uire herrliche Tonflllle nnd Klangfarbe ror alleo anderen Fahrlkaten aoBietctanen nnd daher 

besteiiB empfohlen in werden Terdienen. lUeh. Haller, Inspektor. 

Freundlichen Aufträgen sieht zum Beaten der hiesigen Kirchenmnsikschnle hochHclituiigü- 

Dr. Fr, X. Haberl, Direktor. 




Verlag von Friedrich Pnetet in Regensbnrg, zn t>eziehen durch alle Bucbhandlunpfen : 

CANTICA SACRA. 

Kirchliche Gesänge mit Orgelbegleitnng 

fltr den 

Pfarrgottesdienst. 

Gesammelt und beraasg^geben 

J. M. Haubei:, C. Ett land Dr. Fr. "Witt. 
Mit kirchlicher Drnckgenehmlgnng. 
Vierte, vermehrte Auflage der 'Wltt'schen Ausgabe. 
1898. 8**. VIII nnd 256 Seiten. Qebunden 1 ^ 4U 4. 
Ausser einer durchgreifenden Nenordonng der Gesänge nnd zahlreichen kleinen Verbr.iaonuigen 
wurden in dieser neuen, von Herrn Seninardirektor M. Mayer gfltigst besorgten Auflage, fast sKmt- 
liche C. Ett'sohe Choral- Melodien mit einer leichteren und handlicheren Orgelbcgleitung versehen, 
wobei 3- nnd dstimmige Harmonie mit nnd ohne Pedalhenütznug dem Text entsprechend sieb ab- 
Ibsen. — Die meisten Gesänge erhielten Angaben für praktische Abwechslung zwischen Chor, Ober- 
nnd Unterstimmen. -- Die PsatmengesSnge beim Begi^bnis Erwachsener wurden vervollständigt etc. 
Zn dieaer Denen Anftage worden Stimiiicp in kleinem Taschenformat herceatellt 



nnd zwar 


cnr ersten nnd zweiten HesBe, 


k 16 Seiten. Preia ä 8 Pf., 


12 St» 




a) 


k 80 Pf.. 


b) 


60Stttck8 Mli 
zur ersten und 


20 Pf. 
zweiten 


Hiasa 


pro Defnnctia k 24 


Seiten 


Preis 


ä 12 Pf., 




IS gtllck 1 Hk. 


20 Pf., 


50 Stück 4 Mk. 80 Pf. 


















^^^^■■i 



Antiquarisch wird zu kanfen gesucht: 
Proske's Musica Dlvina, Annns primns tomns U. Liber ]IIotett«rani. 

Partitur. 
Gtefl. Offerten wollen an den Unteizeichneten adressiert werden. 

Friedrich Pustet in Regensburg. 



-43 8» Ea- 



Verlag von Fiiedrieh Pnstet in Kegensbnrg, 

zu beziehen durch alle Buchhanälungen : 

•Ü^ Novität! ^UMl 

Missa prima 

quatuor vocibus inaequalibus 

cantanda. 

Auetore Alolslo Köhler. 

Opus I. 

Partitur 1 j» 20 4. 4 Stimmen ä 15 .^. 



J. Georg Boessenecker, 

Verlag für 

Cäcilianische Kirchenmusik 

in Regensburg, 

liefert prompt und billigst alle kathol. 

KircJienniasik, versendet Kataloge 

gratis und führt ausgiebige Ansichtssendungen 

überallhin bereitwilligst ans. 



Verlag von Friedrieh Pnstot in» Regensbnrg, zu beziehen durch alle Buchhandlungen 

Stoeben erschienen: 




Zweistimmige OfFertorien 

mit obligater Orgelbegleitmig. 

H. Band. 

Die Ofiertorien des Proprium de Tempore. 

III. Ueft. 
(Vom 3. Sonntag nach Ostern bis zum Dreifaitigkeitsfest inci.) 

14 Or^inalkompositionen 



von 



J. Conze, L Ebner, P. Griesbaeher, Hleh. Haller, P. V. Kommflller, P. Plel, 

Jm. SeUIdkneelit, Edm. SehaM, Ang. mittwrger. 

Partitur 1 .#. Stimmen ä 30 4. 




IXovitateii! 

Missa 




(sine Credo) 

in honorem Ss. Tnnitatis 

(Messe zn Ehren der allerhelUgsten Dreifaltigkeit) 

für 

drei Männerstimmen 

(Tenor, Bariton [1. ßass] und Bass) 

mit obligater Orgellieg^eltiuig. 

Komponiert 



von 



Joseph Orn ber« 

Stiftsorganist in St. Florian. 

Opus 87 b. 

Partitur 1 .Ä. 3 Stimmen ä 15 4. 



Missa pro Defunctis 

für 

vierstimmigen Männerclior 
mit Orgrelbegrleitungr, 

komponiert von 

Georg Rathgeber. 

Opus 18. 

Partitur 1 ^ 40 ^. 4 Stimmen ä 16 ^. 

Mi ~ 

«^t^eni Hponsa Christi'' 

für 
vier Mftiuierstimineii mit Orgelbegleitnng, 

komponiert von 

Max Schmidtkonz. 
Partitur 1 Jt 40 /^. 4 Stimmen k 15 ^. 



H3 ^ e»- 



Für den Mai -Monat. 

Kirchenmusikalien aus dem Verlag von L. Schwann 

in Düsseldorf. 



Ij.= leicht ausfahrbar, H, 

Allmendingrer, K., Op. 9. Vier Marianische 
Antiphonen für Sopran, Alt, Tenor nnd Bass. 
Part. 80 ^. Jede Stimme 10 ^. (C.-V.K. 1852.) L. 

Cohen, C, Op.9. Qaatuor AntiphonaeBeatae 
Mariae Virsrinis ad dnas et tres voces (zwei- 
und dreistimm.) mit Orgelberi. Part. M 1.20. 
3 Stimmen je 15 ^. (C.-V.-K. 1901.) M. 

Diebold, Joh., Op. 28, Marianische Anti- 
phonen f. 4 stimm, gem. Chor. Part.. M 1.—. 
Jede Stimme 15 ^. (C.-V.-K. 1051.) L. 

Diebold. Job., Op. 39. Dreissig: liturfi:. Ge- 
sänsre f. schwäciiere und mittlere Chorkräfte. 
Heft 6 für 4 stimm, gem. Chor. (Alma Red- 
f mptoris Mater; Ave Regina coelorum ; Regina 
coeli; Salve Regina; Ave Maria.) Part. Ml—, 
Jede Stimme 20 ^. (C.-V.-K. 1682.) L. 

Fiesel, G., Op. 4. Acht Harienlieder f. Sopran, 
Alt, Tenor und Bass. Part.. M l.~. Jede 
Stimme 25 ^^^. M. 

Groiss. Jos., Op. 27. „Gelobt sei Jesus Chri- 
stus abwechselnd mit dem Texte „Geirrüsst 
seist Du Maria*' als Marienlied verwendbar, 
f. Sopran, Alt, Tenor und Bass oder 3 stimm. 
Frauenchor mit Orcel. Part. M 1.60. Jede 
Stimme 25 ^, (C.-V.-K. 1284.) L. 

Groiss, Jos., Op. 29. Zwölf Gesänge zu Ehren 
Maria f. Sopran, Alt, Tenor und Bass mit oder 
ohne Orgel oder auch für eine Singstimme mit 
Orgel. Part. M 1.40. Jede Stimme 40 4. 

(C.-V.-K. 1291.) L. 

Häniel, A.^p. 8. Litaniae Lauretanae super 
„Salve Kegrina*' IV vocum inaeaualium et 
1 Tantum ergo V vocum. (Lauret. Litanei für 
vier ungleiche Stimmen nnd Tantum ergo für 
fünf Stimmen.) Part. .H 1.50. Jede St. 30 ^. M. 

Hanisch, Jos.. Op. 21. Quatuor Antiphonae 
Marianae ad duas voces (zweistimmig) mit 
Orgel- oder Harmoniumbegleit. Part. M, 1.50. 
Jede Stimme 20 .^, (C.-\VK. 651.) M. 

Hanisch, Jos.. Op. 30. Zwei Herz- Jesu-Lieder 
und ein MarienHed .,0 Hochgebenedeite", für 
Sopran, Alt, Tenor und Bass. Part. 8Ö ^. 
Jede Stimme 20 ^. (C.-V.-K. 1148.) L. 

Jaspers, C, Op. 6. Zehn Marienlieder mit 

deutschem und lateinischem Text, das ganze 
Jahr hindurch verwendbar, f. 4 stimm, gem. 
Chor. Part. M 1.—. Jede Stimme 15 ^. 

(C.-V.-K. 57.) L. 

Koenen,Fr., Op. 15. Lateinische und deutsche 
Kirchengresange 1 3 {gleiche Stimmen (nament- 
lich für Frauen- resp. Kinderohor) mit und ohne 
Orffelbegleitung. H0H 3, 2- bis 3 stimm. Mai- 
anoachten. Part. M 1.50. Jede Stimme 25 .^, 

(C.-V.-K. 831.) M. 



= mittelschwer ausführbar. 

Roenen, Fr., Op. 20. Venite adoremns. Samm- 
lung lateinischer und deutscher Kirchenlieder 
f. gleiche Stimmen. IV. Teil: Lieder zu Ehren 
der Muttergottes, des hl. Joseph und für die Ab- 

f gestorbenen. Magniücat und Litaneien. Jk2J5^} 
von 10 Exempl. ab je jft 1.25.) (C.-V.-K. 519.) M. 

Koenen, Fr., Op. 40. Venite adoremus. Neue 
Folge. Sammlung lateinischer und deutscher 
Kirdienlieder für gleidie Stimmen. IV. Ab- 
teilung: Muttergotteslieder, Lieder zu den 
Engeln und Heiligen. Lieder für die Abge- 
storbenen. Partitur 2.— (von 10 Expl. ab 
je M 1.-.) (C.-V.-K. 845.) M. 

Koenen, Fr., Op. 51. Ave mater amabilis. 

Sechs Marienlieaer in leichter Ausführbarkeit 
f. 2 gleiche Stimmen mit Begleitung des Har- 
moniums oder der Orgel. Part. M I.—. Je^e. 
Stimme 15 ^. (C.-V.-K. 1016.) L. 

Koenen, Fr., Op. 60. Ave niaris stellaC Vier- 
zehn Muttergotteslieder für Frauenchor. Part. 
M 1.20; bei Abnahme von wenigstens 10 Expl. 
ä. HO /^. (Einzelstimmen zu diesem Opus sind 
nicht hergesteUt worden.) (C.-V.-K. 1633.) L. 

Menager, L., Op. 38. Ave Maria ! Acht deutsch«- 
Gesänge zu Ehren der allerseligsten Grottes- 
mutter für gem. Chor. Part. M 1.—. Jedt» 
Stimme 30 i^. (C.-V.-K. 1245.) L. 

Molitor, J. R, Op. 26. Kirchliche Gesänge f. 
gem. (Jhor. lU. Aoteilung. 8 Masrnificat und 
4 Marianische Schlussantiphonen. Part. 
Ji L60. Jede St. 30 .^. (C.-V.-K. 1014.) L. bis m. 

MoUtor, J. B., Op. 27. Sechs Marienlieder 

f. gem. Chor. Part. M 1.—. Jede Stimme 15 ^. 

(C.-V.-K. 1026.) L. 

Fiel , P. , Op. 3. Marianische Antiphonen f. 

4-, 6- und 8 stimm. Männerchor. Part. M 1.20. 
Jede Stimme 20 <^. (C.-V.-K. 171.) M. 

Fiel, F., Op. 27. Marianische Antiphonen f. 

gem. Chor. Part. M 1.—. Jede Stimme 15 ^. 

(C.-V.-K. 671.) L 

Fiel, F., Op. 44. Gesänee zu Ehren der aller- 
seligsten Gottesmutter Maria. Für 2 Kinder- 
stimmen mit Begleitung der Oi^I oder des 
Harmoniums. I. Abteilung. Part M 2.—. 
Stimmenheft, beide Stimmen enthaltend 30 ^. 

(C.-V.-K 893.) L. 

II. Abteilung. Part. X 2.50. Stimmenheft, 

beide Stimmen enthaltend, 30 /5j. (C.-V.-K 893.) L. 

Schiffeis, Jos., Op.lSa. Die vi^r Marii^nischen 
Antiphonen f. 4 Männerstimmen. (Separat- 
Abdmek a. d.Votiv- Vesper vom allerh. Altars- 
Sakrament, Oja. 18 desselben Komponisten,) 
75 ^f' von 10 Exempl. ab je 50 ^. L. 

Schulz, Jos., Op. 1. Quatuor Antiphonie 
MariansB f. Sopran, Alt, Tenor u. Bass. Part, 
Ml.-. Jode Stimme 30 ^. (C.-V.-K. 645.) L. 



\. 



-« $• DJ- 



Beiler, Joh., Volbitänditre Maiandacht in | 

frommenLiedern. Nachgelassenes Werk. Heraus- 
gegeben von Fried r.Aoenen, mit Beiträgen 
von P. Fiel, Fr. Witt und dem Heraasgeber. 
Part. »Ä 2. — . Hierzu sind Stimmen nicht er- 
schienen. (C.-V.-K. 422.) L. bis m. 

Seiler, J., Fttnf deutsche Lieder zu Ehren 
der allerseligsten Jun^au Maria. Entnommen 
aus ^Vollständige Maiandacht". F. vierstimm. 
Männerchor. Part. Ml.—. Jede Stimme 15 ^. 

(C.-V.-K. 701.) L. 

Stein, J«. Op. 83. Eine Andachtsstuiide zur 
allerseliflfsten Jungfrau Maria t. 3 stimm. 
Frauen- oder Männerchor. Part M 1.20. Jede 
Stimme 25 ^. (C.-V.-K. 1872.) L. 

Strubel, J., Op. 40. Veaperie votivae Beata 
Maria Virgine per annum. Votiv- Vesper 
zu Ehren der aUerseligsten Jungfrau Maria. 
Nach dem römischen Vesperbuch f. vierstimm, 
gem. Chor. Part Jk 1.80. Jede Stimme dO ^. 

(C.-V.-K. 2142.) L. 

Teresius a Sancta Maria, P. Ord. Carmelit 
discal^ hundert Marienlieder, 3 stimm. 3. Aufl. 
Heft I. Part (zugleich III. Stimme) M 1.60; 
I./U. Stimme zusammen M 1.—. Heft II: Part, 
(zugleich in. Stimme) M 1.20; I./II. Stimme 
zusammen 80 ^. (C.-V.-K. 721.) L. 

Thiel, Karl, Op. 16. Acht Mariengesänjre f. 4 

stimm, gem. Chor, Part. M 1.20. Jede Stimme 
20 ^, M. 



Wiltberirer, Aug., Op. 54. Die marianischeii 
Antiphonen f. 4 stimm. Mäunerchor. Part. 80 /^ 
Jede Stimme 15 ^. (C.-V.-K. 1796.) L. 

Wiltberger Aug., Op. 57. Votiv-Vesper von 

der allerseligsten Jungfrau Maria f. 4 stimm 
Männerchor. Ji 1.50. von 10 Exempl. ab je J^. 1. — 

(C.-V.-K. 1793.) L 

Wiltberger, Aug., Op. 72. „Ave Maria.' 
Marienlieder f. 8 stimm. Frauen - oder Kinder 
chor mit Orgelbegleitung. Part. M 2. — . Jede 
Stimme 25 v^. L. 

Witt, Franz, Op. 51 b. Marianische Anti- 

§ honen f. gem. Chor. Part. M. 1. — . Jede 
timme 20 ^. (C.-V.-K. 1223.) L. bis m. 

Zimmermann, J., Op. 6. Tagzeiten Unserer 
Lieben Frau von der unbefleckten Em- 
pfängnis. Siebeu Lieder f. 2 stimm. Frauen- 
oder Kinderchor mit Begleitung der Orgel oder 
des Harmoniums. Part. M l!50. Singstimme 
(1. u. 2. Stimme zusammen) 20 ^. 

(C.-V.-K. 1&50.) L. 



Ijauretanisehe Ijitaneien 

von Cohen , Eckert, Greith, Kcenen, Koenig, 

Nekes, Fiel, Filland, Schenk, J. Stein, 

Aug. Wiltberger, Witt. 



Verlag von Friedrich Pustet in Regens- 
burg, zu beziehen durch alle Buchhandlungen: 

Littoraturblatt zum Magazin fttr Pldagoglk f898 Nr. 3. 

Schildknecht, Jos., (Op. 5.) Herz-Jeaii- 
Messe für Tenor, Bariton und Bass mit 
Orgelbegleit. Part. .# 1.20, St. 30 '^. 

Zunächst hatte der Komponist bei Ausarbei- 
tung dieser Messe das Bedürfnis von Seminar- 
und Konviktschören im Auge, denen es meistens 
an hohen Tenor- und tieien Basstimmen fehlt 
Er wählte für den Vokalsatz einen umfang vom 
grossen a bis zum eingestrichenen iis, und nur 
einmal hat die Oberstimme das hohe g zu singen. 
Aber gerade darin erprobt sich des Autors Meister- 
schaft, dasB er auch bei der Beschränkung auf 
drei Stimmen und einen kleineren Ambitus so 
klangvoll und eflfektvoU zu schreiben verstand. 
Nicht bloss Anstalt«chöre, auch andere Mäuner- 
ch5re stellen sich darum eine dankbare Aufgabe 
durch Aufnahme der schönen Komposition in das 
Hepertoir. Der feierliche Eindruck, den sie macht, 
kommt namentlich auch auf Rechnung des tüch- 
tigen Orgelsatzes. 

Die Messe ist trotz der in ihr viel&ch zur An- 
wendung gekommenen thematischen Schreibart 
den leiciiteren und weniger anstrengenden bei- 
zuzählen. J. G. M. 

Aus 6w „Katholischen Volksscbuls". 

Zoller, Georg, Acht ^Paiige Ungna'* für 

4 stimm, gemischten Chor. Part. 1 .!(. 
Stimmen 80 ^. 

Diese Segensgesänge sind leicht ausführbar 
und klingen im ulgemeinen gut und würdig. 



Bringe zur gefälligen Kenntnis ^ dass 
die belleUesto HarieiiliederMiiunliing für 
Männerchöre, 

^ Liederrosenkranz ¥ 

zu Ehren der allersel. Jungfrau Maria, 

Original-Kompositionen für Männerstimmen 

von verschiedenen Autoren, 

herausgegeben 
von 

Dr. Franz Xaver Haberl, 

demnächst in 2., verbesserter und vermehr- 
ter Auflage zur Ausgabe gelangt und jetzt 
schon gütige Aufträge en^egen genommen 

werden. 



Ansitalteii, welche das soeben er- 
schienene 

Römische Gradnalbnch, 

Ausgabe mit Choralnoton In Yiolinsf Uflssel 

auf fftnf LiBlen, 

zum Zwecke der Einführung kennen lernen 
wollen, stellt die Yerlagshandlnng gerne 

1 g^ebandenes Freiexemplar 

franco zur Verfügung. 

Friedrich Pustet, Regensburg. 



-t3 40 et- 



NOVA 



von 



L. SchjWann in Düsseldorf. 

Bartholomea»« Th., iii Ecclesia Sti. Servatü Mosae Trajecti Chori Rector, op. 3, Hissa In 
honorem i^anctl SerTatii ad quatuor voces aequales Organo comitante (für 4 gleiche 
Stijnmen mit Orgelbegleitung). Partitur 2 Mk. 50 Pf. , 4 öesangstimmen einzeln je 20 Pf. 

^Eine neue wirkliche Kraft begrüsst Referent im Komponisten einer Messe ftlr 4 stimm. 
Männerchor mit obligater Orgelbegleitung, dessen Name Tli. Barthoiomeus ist. Das Werk 
ist gross und feierlich angele^, durchzogen von jener musikalischen Ader, die in allen Teilen 
sichtbar ist und überall lebhaft, pulsiert. Eine gute mit feinen Registern versehene Orgel und 
reicher Abwechselung fähige Orgel bildet gleichsam die Instrumentation zu dem im modernen, 
aber imitatorisch, melodisch und harmonisch gemässigten Stile gehaltenen Vokalsatze, in 
welchem der liturgische Text weihevoll, andächtig, mit rhetorischem Pathos deklamiert ist. 
Ein kräftiger Mänuerchor wird mit dieser ^ten Komposition durch kongeniale Auffassung 
der Intentionen des Komponisten Triumphe feiern, ohne sich rein konzertarti^er Mittel bedienen 
zu müssen. Es ist Stil und Charakter in der Messe, und daher soll sie, nicht etwa weil sie 
modern, sondern weil sie einheitlich und mit begeisterter Wärme geschrieben ist, gut 
empfohlen werden."* Musica sacra (Regensburg). 

Griesbacher, P., op. 28, nissa ,^Jnstitiae Domlni^* für 4 stimmigen gemischten Chor. 
Partitur 2 Mk., 4 Gesangstimmen einzeln je 20 Pf. 

,.Das Werk ist rhytmisch reich, melodisch einfach, durch Kontrapunktische Imitation 
fesselnd, erfüllt von musikalischem Leben, und auch für mittlere Chöre eine dankbare Messe.^ 

Musica Sacra (Regensbui*g). 

Palestrina, Oloyannl Pierluigi da, 6 ffinftttlmnilii^e llotetten, für fünfstimmigen 

Mänuerchor eingerichtet v. H. B ewerunge. Part. 3 Mk., 5 Gesangstimmen einzeln je 35 Pf. 

„Über den hohen musikalischen Wert der Motetten soll kein Wort gesagt werden. 
Ist das Arrangement gelungen? Wir haben Ulis vielfach mit ähnlichen Arbeiten beschäftigt 
und wissen, welche Mühe es macht, gemischtchörige Sätze der Altmeister für Männerchor 
einzurichten. Es freut uns, aussprechen zu können, dass der Bearbeiter mit sehr grossem 
Geschick verfaliren hat." Kölnische Volkszeitnng. 

„Tüchtigen Mänuerchören ist durch die neuartige Fassung dieser sechs Palestrinaperlen 
eine wertvolle Gabe geboten. Musica sacra (Regensburg). 

Quasten, Jos«, op. 1, llesfie sn Kliren llnuerer lieben Fran von der immer- 
wfthrenden Hfilfe für 4 stimmigen gemischten (Jhor. Partitur 1 Mk. 20 Pf., 4 Gesang- 
stimmen einzeln je 15 Pf. 

„Von guter Schule und tüchtiger Kenntnis im einfachen Tonsatz zeigt ein Op. l von 
Jon. Quasten. Die Komposition kann gut empfohlen werden.** Musica sacra (Regensuurg), 

„Eine edel gehaltene, wohlklingende Komposition." Amerik. Cäcilia CT. Singenberger). 

ScliöUgen, W.9 op. 6, Hisfia in honoreni SlanetI Henricl für 4 stimmigen gemischten 
Chor. Partitur 2 Älk., 4 Gesangstimmen einzeln je 25 Pf. 

„Eine ausserordentlich tüchtige Arbeit ist die Heinrichsmesse in As-dur von W. Schöligen, 
deren in den Kyriesätzen angekündigte Motive, mit Geschick erweitert und mit Kunst aus- 
gearbeitet, bei den verschiedenen Teüen des Messtextes wiederkehren und so zu einheitlicher 
»Stimmung führen. Es ist ein frommes Singen in diesen imitatorischen Formen, ein Wohlklang 
und eine Klarheit in der polyphonen Stimmführung, welche den Wunsch erregen, es mögen 
sich unsere guten Chöre mit aem anmutigen Werke oft und gerne beschäftigen. 

Musica sacra (Regenäburg). 

Herder'sche Verlagshandlung, Freiburg im Breisgau. 

Soeben ist erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: 

Schweitzer, J., Missa in honorem Ss. Infantis Jesu. Kindheit -Jesu -Messe 

für Sopran und Alt (Bass und Tenor ad lib.) mit Begleitung der Orgel. Opus 26. 
Sechste Auflage. 4®. Orgel- und Direktionsstimme. (IV und 8 Seiten.) 1 Jt; 
die 4 Singstimmen {k 4 S.) einzeln k 10 ^. 

Druck und Verlag von Friedrich Pustet in Regens bürg. 



Anzeige-Blatt 



zn 



1898. 



MUSICA SACRA. 



Nr. 9. 



Inserate) welche man gefl. 8 Tage vor Erseheinen der betreffenden Nummer einsenden wolle, werden* 
mit SO /^ fttr die Ispaltlge und 40 /^ für die 2 spaltige Petitxeile berechnet. 
Es werden nur solcho Inserate aufgenommen, welche der Tendenz dieser Zeitschrift entsprechen. 



Set. Antonins Messe. 

Im Verlage der Jnnfermaiui'schen Bncbhandl. 
in Paderborn ist erschienen: 

Missa 

in honorem 

Sancti Antonii de Padua 

super Responsorio : Si qaaeris miracala(op. II.) 
ad quinqae voces inaequales comitante Or- 
gano composita. Aactore Jac. Qnadflieg, 
Reg. chori op. 12b. Preis d. Part. .# 2.50; 
Pr. d. Stimmen ä 40 ^. 

Die Partitur wird bereitwilligst Enr Ansicht 

greliefert« 

Verlag yon Friedrieh Püstot in iMensbiirg, 

zn beziehen durch alle Buchhandlungen: 

Novitäten! 



Requiem 

4 vocibus inaequalibus 

comitantef organo vet tubis et trombonis 

cantandum. 

Auetore Johanne Heaerer. 

Opus ^ 

Partitur 1 .ft 40 -d), 4 Stimmen ä 20 ^. 

Missa 

JD bon. Sanctffi Familiae Jesn, Nariae, Joseph. 

Messe lo Hurei der hril. Familie. 

Ansi^abe A 

für drei Männerstimmen (2 Ten. und Bass) 
mit Orgelbegleitung 

von Johann Slngenberger« 

Partitur 1 J( 20 ^, 3 Stimmen h 15 ^. 

Ausgrabe B 

fiir drei Oberstimmen (2 8opr. und Alt). 
Partitur l M 2d rd^, S Stimmen k 15 ^. 



J. Georg Boessenecker, 

Verlag für 

Cäcilianische Kirchenmusik 

in Regensburg, 

liefert prompt und billigst alle katliol. 

Kirelieiiiimsiky versendet Kataloge 

gratis undftUurt auseiebige Ansichtssendungen 

überallhin Dereitwilligst aus. 



Verlag von L Sehwann In Dasseldort. 

Soeben erschienen: 

,Ave Maria' 

Marienlieder 

ISr dreistliDiD. FnAen- oder Kindercbor mit Orgdbegleltong 

komponiert von 
Aagaat Wlltberger, 

opus 7Z 

Partitur 2 M, S Gesangst, einzeln je 25 ^. 

„Melodie, Textdeklamation. Ausdruck .und 
musikalische Behandlung sind lieblich, trefflich, 
innig und wirkungsvoll.^ 

Musica Sacra (Regensburg). 

Litani» Lauretan» 

für Tierstimm, lannerclior mit OrgeibegleitoBü 

komponiert von 
August Wiltberger. 

opus 7L 
Partitur 2 ji(, 4 Gesangst, einzeln je 20 ^. 

„Das sehr brauchbare Werk beginnt richtig 
mit der einfachen, nicht wiederholten Einleitung 
von Kj/fie bis Paür de codia. In r^cher Mannig- 
faltigkeit werden nun von einzelnen oder ver- 
einigten Stimmen die Invokationen des offiziellen 
Textes, getragen durch eine fliessende und mittel- 
schwere Orj^eibegleitung. gesunken. Vom Sancta 
Maria ab sind gewöhnlich drei versikel zu einem 
musikalischen Satz vereinig, dem ein entsprechen- 
det) Ora pro nobis folgt. Die schöne und litur- 
fisch durchaus korrekte Litanei sei den 
atholischen M&nnerchören auf das Beste 
empfohlen/ Musica Sacra (Begensburg). 



-t3 44 et- 



Verlag von Friedriek Pistot in BegVBSbwg, za beziehen doidi alle Bachhandlangen; 



■allw, Mliteri, (Op. 68.) 

XII ,Pange lingua' et Jantum ergo' 

IT, Y, VI, VII et VIII Tocnm. 

Partitar l Jk 4 Stimmen (ii 30 <Si) 1 U» 20 ^. 

StoU«, J. 6. Bd., 

laula Sion Salvatoreml 

Gestage tur Venhnng des aDerhdUgstai AttansakrameDteB 

fllr drei- oder vlerstiminige Fraaenchöre. 
16 Seit. 20 ^. (Dnteendpreis 1 ^ 80 ^.) 

Haagh, J., €. S8. B., (Opus 2.) 

VIII Hymni Encharistici 

ad qaatnor voces sequales. (C. V. K. Nr. 1095.) 
Partitar 1 M- Stimmen 80 ^, 

SUngenberger, Job., 

Gesänge 

zn Ehren des pi. Herzens nnd Namens 
Jesn nnd des heil. Herzens Maria. 

(GaniBs In honoram Ss. Conus et Hominis Jesn et purissimi 
Cordts Beatae lariae Vlrginis.) 

Original-Eompositionen für 2, 3 und 4 gleiche 

und ungleiche Stimmen. 

Mit einem Vorworte von Dr. Fr. X. Witt 

(C. V. K. Nr. 303.) 

Partitar 2 M. Stimmen 2 M. 

Bill, Hans, (Op. 22 a.) 

2 Hymnen 

für neunstimmige Blechmusik 

(Flttgelhom, Tromba in B alto, Tromba I u. II in Es, 
IVomba I u. II in B basso, Althom in B, Bariton 

Bombardon) 

insbesondere für Prozessionen ffeeignet. 

Partitur erschien nicht« — Die Stimmen wnrden 
in dem für Bläser praktischsten Format herge- 
stellt and haben eine Höhe von nnr 11 cm., eine 
Länge von 16 cm. Preis ä 6 /^. sdle 9 Stimmen 
znsammen 50 ;^. •— Auf Wonscn werden solche 
anch anf Pappendeckel aolfeezogen mit ent- 
sprechender höherer Berechnung geliefert. 

Witt, Dr., Fr. X., (Op. 44.) 

Lauda Sion 

(12 Nummern) f. 3 — 8 Männerstimmen. 

Part. 1JI( 20 /^. Stimmen existieren nicht daza. 



Witt, Dr. Fr. X., (Op. 46 a.) 

„Gelobt sei Jesus Christus" 

fOr dreistimmigen Frauenchor oder für 
5 (gem.) Stimmen mit Orgel. 

Z'weite, -azxverftnderte Auflage. 

(C. V. K. Nr. 891.) 
Part 1 J6 20 ^, Stimmen 1 .^ 20 4. ' 
Jede Stimme einzeln 24 ^. 



Mltterer, Ignaz, (Op. 32.) 




in honorem Ss. Sacramenti 

ad 4 voces concinentibus 4 trombonie, qnae 

in processione solemnissima Festi Corporis 

Christi ante initia quatuor Evangeliorum 

commode decantari poterunt. 

(C. V. K. Nr. 874.) 

Partitar l M, 4 Singstimmen 60 ^. 

4 Instnunentalstimmen 30 ^, 



HaBifieh, Jos., 

XII Hymni „Pange lingua" 

ad 4 et 5 voces impares. 

Zweite Auflage. 
Partitar 1 M^ Stimmen 1 M. 

Haller, nehad, (Op. 16.) 

Landes Encharisticas 

sen Cantns sacri caltni Ss. Sacramenti tarn In Ex- 
posltioilbns quam In Pmesslonlbns sinientes, 

ad 4^ 5 et 6 voces inaequales, 

(cum trombonis ad libitam). 

Zweite A.iiflai5e. (C. V. K. Nr. 399.) 

Partitar' 2 M ^ ^, Singstimmen 1 .^. 
Jnstmmentalstimmen 40.^. 

Slngenberger, Joh., 

Cantuü iiaerl# 

Acht leichte Segensgesänge 

mit dem Psalm 

„Laudate Dominum" 

m VI. nnd Vni. Tone. 

für 2 Stimmen (Sopran and Alt). 

Mit Orgelbegleitnng. 

Partitar 80 ^, 2 Stimmen ä 12 ^. 



Drnck and Verlag von Friedrich Pustet in Regensbnrg. 



Anzeige-Blatt 



zu 



1898. MUSICA SACRA. Kr. 10. 



Inserate 9 welche man gefl. 8 Tage vor Erscheiiien der betreffenden Nummer einsenden wolle, werden 

mit 20 /^ für die Ispaltlge und 40 ^^ fOr die Sspaltige Petitzeile berechnet. 

Eb werden nur solche Inserate aufgenommen, welche der Tendenz dieser Zeitschrift entsprechen. 

Verlag von Friedlich Pnstot in Begensbnrg, za beziehen durch alle Bachhandlangen: 

ENCHIRIDION 6RADDALIS ROHANI 

sive 

Cantiones Miss» pro liversitate Temporis et Festornm 

hodiernis choris accommodatae 

juxta editionem typicam Gradualis Romani, quam curavit S. R. C. 

com approbaiiaiie Re?. Ordinarii Batisbonensis. 
1898. 8^ IV n. 510 Seiten. Broschiert 2 .H 40 /^, in Halblederband 3 JH 60 ^. 

Dieses Gnchiridion stimmt nach Inhalt, Format, Schreibweise (Violinschlüssel anf 5 Linien 
mit Choralnoten and in der Tonhöhe der Orgelbegleitangen) mit dem „Römischen Gradualbnch" 
vollkommen überein. — Die deutsche Interlinearübersetzung der Texte ist jedoch weggelassen und 
die Rubriken sind, wie im Gradaale Romanum, im Epitome Gradualis Rom. ihd im Compendium 
Gradualis et Missalis Rom., lateinisch ^ebliebeu. 

Auf diese Weise können auch lene Chöre, Diözesen und Länder, welche der einheitlichen 
Choral-Notation im Violinschlüssel und in der fixen Tonhöhe, in der die offiziellen Choralgesänge 
ausgeführt zu werden pflegen, den Vorzug geben, von diesem praktischen, für die Pfarrkirchen 
bestimmten Auszug des Graduale Rom. Gebrauch machen. 

Durch das Wegfallen der deutschen Übersetzung ist das Enchiridion um 100 Seiten weniger 
umfangreich geworden als das „römische Gradualbuch . 

Fttr Fronlelelinainii-Prozesiiloneii 

erschien soeben ein 

Separat-Abdruck 

aus den 

Landes Eucharisticae 

von Michael Haller. Op. 16, 

enthaltend: 
No. 4. Fange lingua. No. 9, Verbum supemum. 

No. 8. Sacris solemniis. No. 10. Salutis humanae. 

No. 11. Aeteme Rex. 

Für Ünisono-Chor und 5 st. Blechbegleitung, (Tromba in B alto, Tromba Es, Bass- 
trompete in B, Posaune und Bombardon) arrangiert von X. Bngelhart, Domkapellmeister. 

Singstimme 10 /^, 5 Listrumentalstimmen zusammen 50 ^, 
Obige S Hämmern können aneh ?on den Instmmentalstimmen allein anfgefflhrt werden. 

Seit mehreren Jahren werden hier bei der Fronleichnamsprozession von einem 40 Mann 
starken Unisono-Chor obige 5 Hymnen mit p^enannter Blechbegleitung gesungen, damit der „gemischte 
Chor** auf dem langen Wege nicht alles smgen muss und streckenweise ausruhen kann. An Orten, 
wo ein solcher Unisono -Chor, vielleicht aus Alumnen, Seminaristen, Gvmnasiasten, Präparanden, 
Kinderchören, Gesellenvereinssängern etc. eingeschaltet werden kann, werden obige 5 Hymnen sicher- 
lich zur Erhöhung der Feier beitragen und aus gleichen Gründen j^ewiss sehr willkommen sein. 

Engelhart, Domkapellmeister. 



Katholische Kirchenmusik 

liefert prompt und billigst das 

Geiertl-DepAl cAeil. ElrfheimoBik 

von 

Fenchtinger k Gleichanf 

in iRegensbnrg. 

AwirahlHMdiuiireB bonltwllÜKSt. 

pV Kataloge gnttla and franko. "^^ 

Versandt nach allen Iiftndem. 

finsses Lager weltlicher HnsIkalleD. 



9^ EToTitateii! -^g 

Missa XIX 

V vocum 

In honorem Sanctl Michaelis Archaogell. 

Composuit Mlcbael HiUer. 

OpUB TL 

Partitur l Jt 20 ij, 5 Stimmen i 15 5,. 



Missa in bonorem S. Joanis fiaptistae 

Praecursoris Domini. 

Ad IV voces aequales. 

Auetore J. B. MelUor. Op. 32. 

Partitur 1 J( 20 4, Stimmen ä 15 ^. 



Znr gefl. Nachricht, 

dasa die komplette Partitur von 

Haberl's Liederrosenkranz 

seit einigen Tagen fertig vorl iegt. 
Preis 2 Jt 40 if,. In Halbchagrinliand 3 Jt 20 4. 
Die Stimmen hiezasindin Vorbereitana:, nötigen- 
falls kbnnen auch die Stimmen der 1. Anflage za 
den meisten Liedern benützt werden. 



KS' Bitte zn 
verlangen, "SM 

Katalog über die 
pretswirdlges aneri- 
kuisehea lannoBlu 
der Klrehea - Hasik- 
SehHle In B^ensbors, 
welcher gratis u. franko 
versendet vrird. 
iPnhti .Ten 270 Ms 
780 Mark.) ; ; 
Kij-chetMnusikschule Begetisburg, 
ßeichsstrasse L. 76. 




[ J. Georg Boessenecker, 

[ Verlag für 

\ Cäcillanlsche Kirchenmusik 

F In Regensburg, 

F liefert prompt nnd billigst alle kathol. ' 
P Kircnenmufllk, versendet Kataloge z 
h gratis nnd führt aosgiebige AnBichtssendnngen 
t überallhin oereitwilligst ans. 



Verlag von Frledrleh Pustel in RegensboiK, zu beziehen durch alle Buchhandlungen: 

Passende und sehr empfehlenswerte Musikalien 

ffir das bohe Fronleichnamsfest. 



Hanlstli, ids» 

XXX Hpini „Fange lingna" 

pro trlbus et qaataor TOcIbns rirlllbns. 

(C. V. K. Nr. 1139.) 
Partitur 1 Jt &) ^. 3 Stimmenhefte ä 40 -3^. 

Bauer, Michael, (Op. 69a.) 

Hymni et Cantus 

cultul Ss. Sacramenti servlentes, 

qnoB ad 4 et 5 vocea leqnaleB (Mtlnnerstimmen) 

composnit (C. V. K. Nr. 1999.) 
Partitnr 1 M. Stimmen (Ä 30 -3|) 1 .« 20 4- 



ZoUer, Cleorg, 

Acht „Fange lingua". 

Für vierstimmigen gem. Chor. 

Partitur Preis l .lt. 
4 Stimmenhefte k 20 A. 



RlUtr, Mlehwl, (Opas 60.) 

Cantiones variae de Ss. Sacraniento. 

Ad 3 Toces aequales organo vel harmonio 
comitante compoa. (C. V. K. Nr. 1438.) 

8. AQflaee. 
Partitur 1 J. 40 ^. Stimmen 60 X 



-13 41 ö- 



Verlag von Friedrieh Pnstet in Regensbarg, ^ bezicben durch- all6 Bacbhandlungen: 



Zweistimmige Offertorien 

mit obligater Orgelbegleitung. 

II. Band. 

Die Offertorien des Proprinm de Tempore. 

ni. Heft. . 

(Vom 3. Sonntag nach Ostern bis zum Dreifattigkeitsf est Ind.) 

14 Originalkompositionen von J. Gonze, L. Ebiier, 
P.Grieabacher, M. Haller. P. U. KornrntiÜer, P.Piel, 
J. Schildknecht, Edm. Schmid, Aug. Wiltberger. 

Partitur 1 M. Stimmen ä dO /^. 

Hitterer, Ignaz, 

Sequentis smmnarom f estivitatiun 

(„VlcUmae pascb/', „Veni s. Splrltns", „landa Slon'') 

nna cum cantionibns aliquot pro invocatione 

Sancti Spiritus 

ad 3, vel 4 aut.5 voces, teils für Männer-, teils 
. füi* gem. Chor. (C. V. K. Nr. 763.) 

Partitui- 1 M. Stimmen« 60 ^. 



Renner, 4os., sen., 

Fronleichnamslieder: 

In Festo Corporis Cliristi, 

TI Pangre lingrna, Landa Sion^ Sacris solemniis, 

Qnod In Coena, Yerbum supernam. Ecce panis 

Angelomm^Salatis humanae sator^Bone pastor, 

Pania Tere, Aeteme Rex altissime. 

Für Sopran, Alt, Tenor und Bass oder für ein- 
stimmigen Chor mit vier- oder neunstimmiger 
Blechbegleitung nebst den treffenden Besponsorien. 
(C. V. K. Nr. 738.) 4. Auflage. Partitur 1 M, 
Singst. 40 /^. Instrumentalst. 60 \ 

Mohr, 4os., 

Kirelienlleder 

aus den Gesangbüchern desselben Verfassers. 

Zum Gebrauche oei Prozessionen mit Begleitung 

durch Blechinstrumente versehen. 

Zweite, vermehrte Auflag^p. 68 Seiten in Quer- 

Quart. 2 ^ 50 ^. 



Haller, IDehaei, (Opas 35.) 

Coram Tabernaculo. 

Gesänge zum allerheiligsten Sakrament, 

ein- und zweistimmig mit Begleitung der 

Orgel oder des Harmoniums. 

(C. V. K. Nr. 1319.) 

Partitnr 1 Jfc 40 /^. Zwei Stimmen- 
hefte (i 40 ^) 80 /^. . 



HaUer, Mkliael, (Op. 6db.) 

Hymnl et Cantus 

Gnltol Ss. Sacramenti serrientes^ 

quos ad 4 et 5 voces aequales (Männerstimmen) 
composuit. (C. V. K. Nr. 1886.) 

Partitur 90 ^. Stimmen (& 24 ^) 96 ^, 

Slngenberger, Joh., (Op. 66.) 

Die Gradaalien und Sequenzen 

für Pfingsten und Fronleichnamsfest 

für gemischten Chor (a capella). 

(C. V. K. Nr. 1746.) 
Partitur 1 ./Ä 20 ^. 4 Stimmen (ä 15 ^) 60 ^. 



Maas, Th., (Opus 7.) 

Laudes sacramentales. 

IX Motetta ad IV et VI voces impares. 

(C. V. K. Nr. 1542.) 

Partitur 1 .« 20 ^. Stimmen 80 ^. 



Hamm, Karl, (Op. 12.) 

¥111 moduU 

ad benedictionem Ss. Sacramenti 

quos 4 vocibus imparibus concinendos comp. K. H. 

8 Segensgesän^e >(1. und 2. salutaris hostia, 

3. Panis an^elicus, 4.-8.. Tantum ergo) für vier- 

stmimigen gemischten Chor. 

(C. V. K. Nr. 1995.) 

Partitur 1 M. Stimmen (ä 20 ^) 80 ^. 



Vesperae 

de SS. Encharistla Sacramento. 

Die Vott?Tespeni vom UerbeDigsten iitansabamente 

nach dem römischen Yesperbnch 

Violinschltissel mit weissen Noten und ein- 
heitlicher Textunterlage der Psalmen. 

Volksaiifi|i:abe. 

Mit oberhlrtlicher Approbation. 

In Umschlag geheftet, Pretn M Pf ff« 

12 Stück 2 «^ 40 ^. 



im 



Stehle, J. G. Ed., 

Laula Sion Salvatorem! 

Gesinge m Yerehrung des aDerbeillgsten Utarssabamentes 

für drei- oder vierstinunige Frauenchöre. 
16 Seit. 20 ^. Putzendpreis Kfl 80 ^.) 



-a 4» f>- 



Regnubirg, 



Haai^ J., C. 88. K^ (Opus 2.) 

VIII Hymni Encharistici 

ad qnatnor voces »qnales. (C. V. K Nr. 1095.) 
ParÜtnr 1 M, Stimmen 80 ^, 



BUI, Hans, (Op. 22 a.) 

2 Hymnen 

für neunstimmige Blechmusik 

(Flflgelhorn, Tromba in B alto, Trombal u. 11 in Es, 
Tromba I u. II in B baBBO, Althorn in B, Bariton 

Bombardon) 
insbesondere für Prozessionen geeignet. 

Partitur erschien nicht. — Die Stimmen wurden 
in dem für Bläser praktischsten Format herge- 
stellt und haben eine Höhe von nur 11 cm., eine 
Länge von 16 cm. Preis ä 6 ^. alle 9 Stimmen 
zusammen 50 ^. — Auf Wunsch werden solche 
auch auf Pappendeckel angezogen mit ent- 
sprechender näherer Berechnung geliefert. 



Witt, Dp., Fr. X., (Op. 44.) 

Lauda Sion 

( 1 2 Nnmmern) f. 3—8 Männerstimmen. 

Part. 1 .^ 20 ^. Stimmen existieren nicht dazu. 



Mitterer, Ignai, (Op. 32.) 




in honorem Ss. Sacramenti 

ad 4 voces concinentibos 4trombonis, quae 

in processione solemnissima Festi Corporis 

Chnsti ante initia qaatuor Evangeliorom 

commode decantari potenmt. 

(C. V. K. Nr. 874.) 

Partitur 1 j«, 4 Singstimmen 60 ^. 

4 Instrumentalstimmen 30 .^. 



Haller, MIehael, (Op. 16.) 

Landes Encharistic» 

sen Cantns sacri CDltni Ss. Sacramenti tarn in Ex- 
positionibns qnam in Prozessionibns senientes, 

ad 4, 5 et 6 yoces inaequales, 
(cum trombonis ad libitum). 

Zweite aufläse. (C. V. Kt Nr. 399.) 

Parütur 2 ^ 60 ^, Singstimmen l M. 
Instrumentalstimmen 40 ^, 



Haller, HDeliael, (Op. 63.) 

Xil ,Pange lingua^ et Jantum ergo' 

lY, Y, YI, YIl et YIII Tocnm. 

Partitur 1 jMl 4 Stimmen (ä 30 ^) 1 U« 20 ^. 



Haniseh, Jos., 

XII Hymni „Pange lingua 

ad 4 et 5 voces impares. 

Zw^eite Auflage. 
Partitur 1 .H, Stimmen 1 M. 



11 



81]igen1»erger, Joh«, 

Cantiiü üaerl» 

Acht leichte Segensgesänge 

mit dem Psalm 

,^Laudate Dominum" 

im VI. und VIII. Tone, 
für 2 Stimmen (Sopran und Alt). 

Mit Orgelbegleitung. 
Partitur 80 ^, 2 Stimmen k 12 4. 



Processionale Romanum 

sive Ordo Sacrarum Processionum ex Rituali 
Bomano depromptus. Accedit Appendix quae 
Benedictiones cum Processionibus coijunctas alia- 
que similia ex Missali et Pontificali Romano 
extracta continet. Editio quarta. 1891. 8^ 104 S. 
In Schwarz- und ßotdruck. (C. V. K. Nr. 178.) 
1 j« 20 .^. In Leinwandband 1 j« 50 .^. 

Dieses Processionale enthält die Gesänge, 
welche die Kirche am Lichtmesstage, am Palm- 
sonntag, zur öl weihe am Gründonnerstag, bei 
der Karfreitagsprozesslon, zur Wasserweihe am 
Karsamstag, am Feste des heUlgen Markus, den 
drei Tagen der Bittwoche und dem Fron- 
lelchnam»fe»te sowie bei den im Rituale 
angegebenen Bittgängen In yerschiedenen An- 
liegen vorschreibt. In einem Appendix haben 
die Litanei vom hl. Namen Jeans und von der 
Mutter Gottes, Asperges und Tidl aqnam, die Ge- 
sänge zum feierlichen Empfang des Bischofes etc. 
aus dem Pontificale, Directorium Chori etc. Platz 
gefunden. Auch diese schön ausgestattete Hand- 
ausgabe ist nach den officiellen Editionen zu 
grösserer Bequemlichkeit bei Prozessionen zu- 
sammengestellt. 



Druck und Verlag von Friedrich Fastet in Regensburg. 



-« $• E>- 



Beller, Joh., VoUständiire Malandacht in 

frommenLiedern. Nachgelassenes Werk. Heraus- 
l^egeben von Friedr. Koenen, mit Beiträgen 
von P. Piel, Fr. Witt nnd dem Heransgeber. 
Part .<* 2. — . Hierzu sind Stimmen nicht er- 
schienen. (C.-V.-K. 422.) L. bis m. 

Seiler, J., Fünf deutsche Lieder zu Ehren 
der allerseligsten Jungfrau Maria. Entnommen 
aus ^VoUstllndige Maiandacht''. F. vierstimm. 
Männerchor. Part. M 1. — . Jede Stimme 15 ^. 

(C.-V.-K. 701.) L. 

Htein, J«. Op. 82. Eine Andaditsstande zur 
allerseliffsten Jungfrau Maria i. 3 stimm. 
Frauen- oder Männerchor. Part M 1.20. Jede 
Stimme 25 X (C.-V.-K. 1872.) L. 

Strubel, J., Op. 4D. Yeaperie votiv» Beata 
Maria Virgine per annum. Votiv -Vesper 
zu Ehren der allerseligsten Jungfrau Maria. 
Nach dem rOmischen Vesperfouch i. vierstimm, 
gem. Chor. Part Jk 1.80. Jede Stimme 30 ^. 

(C.-V.-K. 2142.) L. 

Tereaius a Sancta Maria. P. Ord. Carmelit 
discal^ hundert Marienlieder, 3 stimm. 3. Aufl. 
Heft 1. Part (zugleich IlL Stimme) M 1.60; 
I./Il. Stimme zusammen .H 1.—. Heft II: Part, 
(zugleich in. Stimme) M 1.20; I./II. Stimme 
zusammen 80 ^. (C.-V.-K. 721.) L. 

Thiel, Karl, Op. 16. Acht Mariengesänge f. 4 

stimm, gem. (3hor. Part. Ji 1.20. Jede Stimme 
20 /3). M. 



WUtberflrer, Aug., Op. 54. Die martanischen 
Antiphonen f. 4 stimm . Männerchor. Part. 80 ^ 
Jede Stimme 15 ^, (O.-V.-K. 1796.) L. 

Wiltberger Aug., Op. 57. Votiv- Vesper von 

der allerseligsten Jungfrau Maria f. 4 stimm. 
Männerchor. Ji 1.50. von 10 Exempl. ab je ^. 1. — . 

(C.-V,-K. 1793.) L. 

Wiltberger, Aug., Op. 72. „Ave Maria.'' 
Marienlieder f. 3 stimm. Frauen - oder Kinder- 
chor mit Orgelbegleitung. Part. Ji 2. —. Jede 
Stimme 25 ^. L. 

Witt, Franz, Op. 51 b. Marianische Antl- 

§ honen f. gem. Chor. Part. M. 1. — . Jede 
timme 20 ^. (C.-V.-K. 1223.) L. bis m. 

Zimmermann, J., Op. 6. Tagzeiten Unserer 
Lieben Frau von der unbefleckten Em- 
pfängnis. Sieben Lieder f. 2 stimm. Frauen- 
oder Kinderchor mit Begleitung der Orgel oder 
des Harmoniums. Part. M 1^. Singstimme 
(1. u. 2. Stimme zusammen) 20 ^. 

(C.-V.-K. 1850.) L. 



I^auretanisehe ^Litaneien 

von Cohen , Eckert, Greith, Kcenen, Kcenig, 

Nekes, Piel, Pilland, Schenk, J. Stein, 

Aug. Wiltberger, Witt. 



Verlag von Friedrich Pustet in Regens- 
bnrg, zu beziehen durch alle Buchhandlungen: 

Uttoraturblatt tum Magazin fOr Pidagoflk 1888 Nr. 3. 

Schildknecht, Jos., (Op. 5.) Heri-JesH* 

Messe für Tenor, Bariton und Bass mit 
Orgelbegleit. Part. .Ä 1.20, St. 30 '^. 

Zunächst hatte der Komponist bei Ausarbei- 
tung dieser Messe das Bedmnis von Seminar- 
nnd KonviktAchören im Auge, denen es meistens 
an hohen Tenor- und tieten Basstimmen fehlt 
Er wählte fUr den Vokalsatz einen Umfang vom 
grossen a bis zum eingestrichenen fis, nnd nur 
^mal hat die Oberstimme das hohe g zu singen. 
Aber gerade darin erprobt sich des Autors Meister- 
schaft. dasB er aucn bei der Besehränknng anf 
drei iSUmmen und einen kleineren Ambitus so 
klangvoll und effektvoll zu schreiben verstand. 
Nicht bloss Anstaltfidibre, auch andere Männer- 
chöre steUen sich darum eine dankbare Aufgabe 
durch Aufnahme der schönen Komposition in das 
Repertoir. Der feierliche Eindruck, den sie macht, 
kommt namentlich auch auf Bechnung des tüch- 
tigen Orgelsatzes. 

Die Messe ist trotz der in ihr vielfach zur An- 
wendung gekommenen thematischen Schreibart 
den leicliteren nnd weniger anstrengenden bei- 
zuzählen. J. Ci. M. 

Aus dar ,,Kalliolltcheii Volksschule''. 

Zoller, Georg, Acht ^Puge Ungoa*^ für 

4 stimm, gemischten Chor. Part. I .4(. 
Stimmen 80 ^. 

Diese Segensgesänge sind leicht ausfälirbar 
und klingen im allgemeinen gnt und würdig. 



Bringe zur gefällie^en Kenntnis, dass 

die beliebteste MarienUedersammliing fdr 
Männerchöre, 

^ Liederrosenkranz )K 

zu Ehren der allersel. Jungfrau Maria, 

Original-Kompositionen für Männerstimmen 

von verschiedenen Autoren, 

herausgegeben 
von 

Dr. Franz Xaver Haberl, 

demnächst in 2., verbesserter und vermehr- 
ter Auflage zur Ausgabe gelangt und jetzt 
schon gütige Aufträge entgegen genommen 

werden. 



Ansitaltenf welche das soeben er- 
schienene 

Römische Gradnalbnch, 

Avsgabe mit Ghoralnoten In YtoUnsr hiflssel 

anf fAnf Linien, 

zum Zwecke der Einf&hrung kennen lernen 
wollen, stellt die Verlagshandlung gerne 

1 gebondenes Freiexemplar 

franco zur Verfügung. 

Friedrich Pustet, Regensburg. 



HS f8 e»- 

Für den Mai -Monat. 

Kirchenmusikalien aus dem Verlag von L. Schwann 

in Düsseldorf. 

Ii.=leicht ausführbar, M.^mittelschwer ausführbar. 



Alliiiendiiifi:er, K., Op. 9. Vier Marianische 
Antiphonen für Sopran, Alt, Tenor und Bass. 
Part. ÖO ^. Jede Stimme 10 ^. (C.-V.K 1852.) L. 

Cohen, C.« Op. 9. Quatuor AntiphonaeBeatae 
Mariae Virgrinis ad dnas et tres voces (zwei- 
und dreistimm.) mit Orgelbejrl. Part. ,H> 1.20. 
3 Stimmen je 15 ^. (C.-V.-K. 1901.) M. 

Diebold, Joh., Op. 28, Marianische Anti- 

5 honen f. 4 stimm, gem. Chor. Part.. M 1. -. 
ede Stimme 15 v^. (C.-V.-K. 1051.) L. 

Diebold. Joh., Op. 39. Dreiasiff liturfl:. Ge- 
sänge f. schwäcliere und mittlere Chorlräfte. 
Heft 6 für 4 stimm, gem. Chor. (Alma Eed- 
emptoris Mater; Ave Kegina coelorum ; Kegina 
coeii; Salve Begina; Ave Maria.) Part. M 1—. 
Jede Stimme 20 ^. (C.-V.-K. 1682.) L. 

Fieael, 6., Op. 4. Acht Marienlieder f. Sopran, 
Alt, Tenor und Bass. Part. Jt 1.—. Jede 
Stimme 25 /^. M. 

Groiss. Jos., Op. 27. „Gelobt sei Jesus Chri- 
stas abwechselnd mit dem Texte „Geicrttsst 
seist Du Maria*^ als Marienlied verwendbar, 
f. Sopran, Alt, Tenor and Bass oder 3 stimm. 
Frauenchor mit Oreel. Part JH, 1.60. Jede 
Stimme 25 ^. (C.-V.-K. 1284.) L. 

Groiss, Jos., Op. 29. Zwölf Gesänjre zn Ehren 
Maria f. Sopran, Alt, Tenor und Bass mit oder 
ohne Orgel oder auch für eine Singstimme mit 
Orgel. Part. M 1.40. Jede Stimme 40 ^. 

(C.-V.-K. 1291.) L. 

Hämel, A.^p. 8. Litaniae Lauretanae super 
„Salve Regina'^ IV vocum inaeaualium et 
1 Tantum ergo V vocum. (Lauret. Litanei für 
vier ungleiche Stimmen und Tantum ergo für 
fünf Stimmen.) Part. M 1.50. Jede St. 30 ^. M. 

Hanisch, Jos., Op. 21. Quatuor Antiphonae 
Marianae ad duas voces (zweistimmig) mit 
Orgel- oder Harmonlumbegleit. Part. M 1.50. 
Jede Stimme 20 ^. (C.-V-K. 651.) M. 

Hanisch, Jos.« Op.30. Zwei Herz- Jesu-Lieder 
und ein Marienlied „0 Hochgebenedeite". für 
Sopran, Alt, Tenor und Bass. Part. 8Ö ^. 
Jede Stimme 20 ^. (C.-V.-K. 1148.) L. 

Jaspers, C, (^p. 6. Zehn MarienUeder mit 

deutschem und lateinischem Text, das ganze 
Jahr hindurch verwendbar, f. 4 stimm, gem. 
Chor, Part. M 1.—. Jede Stimme 15 ^. 

(C.-V.-K. 57.) L. 

Koenen,Fr., Op. 15. Lateinische und deutsche 
Kirchengesange £. 3 gleiche Stimmen (nament- 
lich tür Frauen- resp. Kinderchor) mit und ohne 
Orgelbegleitung. Heft 3, 2- bis 3 stimm. Mai- 
anaachten. Part. .H> 1.50. Jede Stimme 25 ^. 

(C.-V.-K. 231.) M. 



Koenen, Fr., Op. 20. Venite adoremns. Samm- 
lung lateinischer und deutscher Kirchenlieder 
f. gleiche Stimmen. IV. Teil : Lieder zu Ehren 
der Muttergottes, des hl. Joseph und für die Ab- 
gestorbenen. Magnificat und Litaneien. J(i 2.50 
(von 10 Exempl, ab je ^$1.25.) (C.-V.-K. 519.) M. 

Koenen, Fr., Op. 40. Venite adoremus. Neue 
Folge. Sammlung lateinischer und deutscher 
Kirchenlieder für gleiche Stimmen. IV. Ab- 
teilung: Muttergotteslieder, Lieder zu den 
Engeln und Heiligen. Lieder für die Abge- 
storbenen. Partitur 2.— (von 10 Expl. ab 
je .U, l.~.) (C.-V.-K. 846.) M. 

Koenen, Fr., Op. 51. Ave mater amabilis. 

Sechs Marienlieder in leichter Ausführbarkeit 
f. 2 gleiche Stimmen mit B^leitung des Har- 
moniums oder der Orgel. Part. M 1.—. Jede 
Stimme 15 ^. (C.-V.-K. 1016.) L. 

Koenen, Fr., Op. 60. Ave maris Stella: Vier- 
zehn Muttergotteslieder für Frauenchor. Part. 
Ji 1.20; bei Abnahme von wenigstens 10 Expl. 
ä, 80 /^. (Einzelstimmen zu diesem Opus sind 
nicht hergestellt worden.) (C.-V.-K. 1633.) L. 

Menager, L., Op. 38. Ave Maria ! Acht deutsch**, 
Gesänge zu Ehren der allerseligsten Gottes- 
mutter für gem. Chor. Part. M 1.—. Jede 
Stimme 30 ^. (C.-V.-K. 1245.) L. 

Molitor, J. Bi, Op. 26. Kirchliche Gesänge f. 
gem. Chor. m. Abteilung. 8 Magnificat and 
4 Marianische Schlussantiphonen. Part. 
Ji 1.60. Jede St. 30 .^. (C-V.-K. 1014.) L. bis m. 

Molitor, J. B., Op. 27. Sechs Marienlieder 

f. gem. Chor. Part. M, 1.—. Jede Stimme 15 ^. 

(C.-V.-K. 1026.) L. 

Piel , P. , Op. 3. Marianische Antiphonen f. 

4-, 6- und 8 stimm. Männerchor. Part. M 1.20. 
Jede Stimme 20 ^. (C.-V.-K. 171.) M. 

Piel, P., Op. 27. Marianische Antiphonen f. 

gem. Chor. Part. Ji 1.—. Jede Stimme 15 ^. 

(C.-V.-K, 671.) L. 

Piel, P., Op. 44. Gesänge zu Ehren der aller- 
seligsten Gottesmutter Maria. Für 2 Kinder- 
sümmen mit Begleitung der Orgel oder des 
Harmoniums. I. Abteflung. Part, .f^ 2.—. 
Stimmenheft, beide Stimmen enthaltend 30 ^. 

(C.-V.-K. 893.) L. 

IL Abteilung. Part. X 2.50. Stimmenheft, 

beide Stimmen enthaltend, 30 ,d(, (C.-V.-K. 893.) L. 

Schilfeis, Jos., Op.lSa. Die vi^rMarii^nischen 
Antiphonen f. 4 Männerstimmen. (Separat- 
Abdruck a. d. Votiv - Vesper vom allwh. Altars- 
Sakrament, Oja. 18 desselben Komponisten.) 
75 ^,- von 10 Exempl. ab je 50 ^. L. 

Schulz, Jos., Op. 1. Quatuor Antiphon» 
MariansB f. Sopran, Alt, Tenor u. Bass. Part 
jÄ 1. - . Jede Stimme 30 i^. (C.-V.-K. 645.) L. 



^ 



-« $• E>- 



Beller, Joh., VolUitändlire Malaadacht in 

frommen Liedern. Nachgelassenes Werk. Heraus- 
gegeben von Friedr. Koenen, mit Beiträgen 
von P. Piel, Fr. Witt und dem HerauBgeoer. 
Part .^ 2.—. Hierzu sind Stimmen nicht er- 
schienen. (C.-V.-K. 422.) L. bis m. 

Seiler. J., Fünf deutsche Lieder zu Ehren 
der allerseligsten Jungfrau Maria. Entnommen 
aus ^Vollstllndige Maiandacht''. F. vierstimm. 
Männerchor. Part. M 1. — . Jede Stimme 15 ^. 

(C.-V.-K. 701.) L. 

Stein, J«. Op. 82. Eine Andaclitsstaiide zur 
allerseliMten Jungfraa Maria i. 3 stimm. 
Frauen- oder Männerchor. Part. Jk 1.20. Jede 
Stimme 25 ^. (C.-V.-K. 1872.) L. 

Strubel, J., Op. 40. Vedpero votiv» Beata 
Maria Viraruie per annam. Votiv -Vesper 
zu Ehren der alierseligsten Jungfrau Maria. 
Nach dem rOmischen Vesperbuch i. vierstimm. 
geuL Chor. Part Jk iJBO. Jede Stimme 90 /^. 

(C.-V.-K. 2142.) L. 

Tereaiua a Sancta Maria ^ P. Ord. Carmelit 
discal^ hundert Marienlieder, 3 stimm. 3. Aufl. 
Heft i. Part, (zugleich IIL Stimme) Ji 1.60; 
l./II. Stimme zusammen A 1.—. Heft 11: Part, 
(zugleich in. Stimme) M 1.20; I./II. Stimme 
zusammen 80 ^. (C.-V.-K. 721.) L. 

Thiel, Karl, ()p. 16. Acht Mariengeflänice f. 4 
stimm, gem. (Jhor. Part. M 1.20. Jede Stimme 
20 /3). M. 



Wiltberflrer, Anir., Op. 54. Die martanlscheu 
Antiphonen f. 4 stimm. Männerchor. Part. 80 <^ 
Jede Stimme 15 ^. (O.-V.-K. 1796.) L. 

Wiltberger Aug., Op. 57. Votiv-Vesper van 

der allerseligsten Jungfrau Maria f. 4 stimm. 
Männerchor. Ji 1.50. von 10 Exempl. ab je j^. 1 . — . 

(C.-V.-K. 1793.) L. 

Wiltberger, Aug., Op. 72. „Ave Maria/' 
Marienlieder f. 3 stimm. Frauen - oder Kinder- 
chor mit Orgelbegleitung. Part. M 2. — . Jede 
Stimme 25 ^. L. 

Witt, Franz, Op. 51 b. Marianische Antl- 

§ honen f. gem. Chor. Part. M. 1.—. Jede 
timme 20 ^. (C.-V.-K. 1223.) L. bis m. 

Zimmermann, J., Op. 6. Tagzeiten Unserer 
Lieben Fran von der unbefleclLten Em- 
pfängnis. Sieben Lieder f. 2 stimm. Frauen- 
oder Kinderchor mit Begleitung der Orgel oder 
des Harmoniums. Part. M 1^50. Singstimme 
(1. u. 2. Stimme zusammen) 20 ^. 

(C.-V.-K. 1850.) L. 



I^auretanisehe ^Litaneien 

von Cohen , Eckert, Greith, Kcenen, Kcenig, 

Nekes, Piel, Pilland, Schenk, J. Stein, 

Aag. WUtber«er, Witt. 



Verlag von Friedrich Pustet in Regens- 
bnrg, zu beziehen durch alle Buchhandlungen: 

UtleraturMatt zum Magazin fOr Pidagogik 1888 Nr. 3. 

Schildknecht, Jos., (Op. 5.) Hen-JesH* 
Messe für Tenor, Bariton und Bass mit 
Orgelbegleit. Part. .« 1.20, St. 30 '^. 

Zunächst hatte der Komponist bei Ausarbei- 
tung dieser Messe das Bedürfnis von Seminar- 
nnd KonviktAchören im Auge, denen es meistens 
an hohen Tenor- und tieten Basstimmen fehlt 
HSr wählte fUr den Vokalsatz einen Umfang vom 
grossen a bis zum eingestrichenen fis, und nur 
einmal hat die Oberstimme das hohe g zu singen. 
Aber gerade darin erprobt sich des Autors Meister- 
schaft. dasB er aucn bei der BesehriUiknng auf 
drei Stimmen und einen kleineren Ambitus ko 
klangvoll und effektvoll zu schreiben verstand. 
Nicht bloss Anstalt«chöre, auch andere Männer- 
chöre steUen sich darum eine dankbare Aufgabe 
dorch Aufnahme der schönen Komposition in das 
Repertoir. Der feierliche Eindruck, den sie macht, 
kommt namentlich auch auf Rechnung des tüch- 
tigen Orgelsatzes. 

Die Messe Ist trotz der in ihr vielfach zur An- 
wendung gekommenen thematischen Schreibart 
den leicnteren und weniger anstrengenden bei- 
zuzählen. J. ü. M. 

Aus der „Kalholltchtn Volksschule''. 

Zoller, Georg, Acht ^Puge llngiia*' für 

4 stimm, gemischten Chor. Part. 1 .4(. 
Stimmen 80 ^. 

Diese Segensgesänge sind leicht ausführbar 
und klingen im älgemeinen gnt und würdig. 



Bringe zur gefällie^en Kenntnis, daas 

die beliebtoste HarienUedersamnilHng fär 
Männerchöre, 

^ Liederrosenkranz )K 

zu Ehren der allersel. Jungfrau Maria, 

Original-Kompositioiien für Männerstimmen 

von verschiedenen Autoren, 

herausgegeben 
von 

Dr. Franz Xaver Haberl, 

demnächst in 2., verbesserter und vermehr- 
ter Auflage zur Ausgabe gelangt und jetzt 
schon gütige Aufträge entgegen genommen 

werden. 



Ansitaltettf welche das soeben er- 
schienene 

Römische Gradnalbnch, 

Avsgabe mit Ghoralnoten In Ytoltnsr hiflssel 

anf fAnf Linien, 

zum Zwecke der Einf&hrung kennen lernen 
wollen, stellt die Verlagshandlnng gerne 

1 gebondenes Freiexemplar 

franco zur Verfügung. 

Friedrich Pustet, Regensburg. 



-^ 6» &- 



Verlag von Friedrifh Pnstet in Regensbui^, zu beziehen durch alle Buchhandlungen 

l^ovitatenZ 

Missa de 8s. Trinitate 





für 3 stimm. Mämierchor 
(Tenor I, II und Bass) 

komponiert von 
Carl AUmeiidiiif er. 

(Separat-Ansgabe aas Fliegende Bl&tter 1898.) 

Partitur 80 -^, 3 Stimmen & 15 ^. 



Requiem 

4 vocibus inaequalibus 

comitante organo vel tubis et trombonis 

cantandum. 

Auetore Johanne Meaerer. 

Opus ^» 

Partitur 1 ^ 40 .^, 4 Singstimmen k 20 ^, 
Instmmentalstimmen 60 ,^. 



VPFPIUQV St^lnil (^^?^^^^^ 1870.) Die von dem allgemeinen deutschen Cäcilien- 
f ul u111oA.|11i11U||b vereine empfohlenen und deshalb in den „Vereinskatalog" 
aufgenommenen kirchenmusikalischen oder auf Kirchenmusik bezüglichen Werke ent- 
haltend. Eine selbständige Beilage zu den „Fliegenden Blättern für katholische Kirchen- 
musik", gr. 8^. 

Band I. (Abteilung 1 — 7 oder Nr. 1 — 1500 umfassend) nebst alphabetischem und 
sachlichem General-Register. Gebunden 8 Jk. General-Register separat 
broschiert 1 it. 
Band IL Heft 1 (8) Nr. 1501—1838, 90 A. 
„N II. Heft 2 (9) Nr. 1839—2174, 90 ^. 

Soeben ist auch ein weiteres Oeneralregiiiiter, Nr. 1501 bis 2100 um- 
fassend ^ erschienen. Preis 40 A. 



Dnreh den Sekretär der Kirchenmnsikschule in Regensbnrg können bestellt und be- 
zogen werden: 

1. FreSCObaldi GIrol. Sammlnnff von kirchKchen Orgelstücken mit Einleitung von Dr. Fr. 

X. Haber) und Porträt Frescobaldi's, franko k lO Jlk. 

2. Frescobaldi Girol. 55 Sätze aus genannter Sammlung, franko k 5 Mk. 

3. Palestrina GiOV. IMerlnigi da. Einzelstimmen zur 6stimmigen Messe „Ecce ego 

Joannes*' (Violinschlüssel mit Atemzeichen etc.) in beliebiger Anzahl, franko a 30 Pf. 

4. Palestrina. Partitur der Missa „Papae Marcelli" mit Einleitung von Dr. Fr. X. Haberl, 

Einzelabdruck aus dem 11. Band der Gesamtausgabe, franko a 8 Mk. Stimmen im 
VioUnschlüssel a 80 Pf. 

6. Palestrina. Partitur der 6 stimm. Messe „Tu es Petrus*' aus der Gesamtausgabe einzeln 
franko ii 8 lik. Einzelstimmen in Violinschlüssel mit Atem- und Vortragszeicben k 80 Pf. 

6. Einzelstimmen zur 58timmigen Messe „Dilexi quoniam" ä 80 Pf. 

7. Zwölf Exemplare von Baphaels Cftcilia, Originalholzschnitt von Brend'amour in 

Braundruck auf feinstem Papier, mit leerem Blatt zum Einschreiben oder Beidruck von 
Namen, VereinsmitgUedern u. s. w.; franko per Dutzend 1 Mk. 

8. Subskription anf die Gesamt • Ausgabe der Werke von Palestrina und 

Orlando dl Lasso, speziell dessen Magnum opus. Ungebund. ä 10 Mk. 

Gebunden k IS Mk. 

9. Überlebensgrosse Porträtbflste von Palestrina und Orlando k SO Mk. 

incl. Kosten für Verpackung und Kiste bei Rücksendung der letzteren. 

Adresse: Sekretir der Klrehenmiislkselinle, Regensbm^, Reiehsstrasse 76. 



Druck und Verlag von Friedrich Pustet in Regensburg. 



Beilage 



1898. tSRi I H.&l*e Nr. 13. 



zur 



MUSICA SACKA. 



liiBerate, welche man geil. 8 Tage vor Erscheinen der betreifenden Nummer einsenden wolle, werden 
mit 20 /^ für die Ispaltige und 40 ^^ für die 2 spaltige Petitzeile bereclinet. 
Es werden nur solche Inserate aufgenommen, welche der Tendenz dieser Zeitschrift entsprochen. 



NOVA 



von 



L. Schwann in Düsseldorf. 

mettenleiter« H., Op. 95. flobtttoms - Messe fiir 4stinmiigen MäDnerchor. 
Partitur 1 ^fe 50 /^, 4 Stimmen einzeln je 15 <^. 

..Eine gute Messe von echt kirchlichem Charakter und hübschem Klange, die man gerne 
eniptielilt.'* Kölnische Volkszeitung. 

Palefiitrina, Oiovanni Pierlnig^i da, 6 ffliifstfiHiiitge Hototten, für 

fönfetimmigen Männerchor eingerichtet von H. Bewerunge. Partitur 3 Jt^ 
5 Gesangstimmen einzeln je 35 ^df. 

,,Tüchtigen Männerchören ist durch die neuartige Fassung dieser sechs Palestrinaperlen 
eine wertvolle Gahe geboten." Mwka sacra (Regensburg). 

Thiel 9 Karl, Op. 18. Hissa ehoralts tn hon. S. Sebasttanl für gemischten 
Chor mit Begleitimg der Orgel und 3 Posaunen oder der Orgel allein. Par- 
titur 1 ^ 80 A, 4 Oesangstimmen einzeln je 15 A, Posaunenstimmen in Abschrift 

^ Einen neuartigen, jedoch ernst-feierlichen und würdiA;en Eindruck, wird die Missa cho- 
ralis m hon. S. Seoasdani fttr gem. Chor mit OrgelbegT. und 3 Posaunen, oder Orgel 
allein, von Karl Thiel erzielen. Frei erfundene, mensurierte und an syllabische Choral- 
{l^änge erinnernde Motive treten als Unisoni der Unter- und Oberstimmen auf und erscheinen 
in moderner und reicher Harmonisierung auch in 4 stimm, gem. Chor. Die Orgelbegleitung 
ist äusserst prunkvoll und modulatorisch sehr mannigfaltig ausgestattet; zu den 3 Posaunen, 
welche sicher ausserordentlichen Glanz verleihen werden, kann man nur raten, wenn sehr 
diskrete, tüchtige und rhythmisch dem Gesänge sich eng anschmiegende Bläser zur Ver- 
fügung stehen, was auf harmonischem Wege und durch schwungvolle, in grossen Intervall- 
schritten sich bewegende Melodien erreichbar ist, hat der phantasievolle Komponist erschftpft.** 

Musica Sacra (Rep^ensburg). 

„ .... 8o sei denn diese warm empfundene, frisch pulsierende Komposition besseren 
C'liöreu warm empfohlen; wenn gute Proben vorausgegangen sind, wird die Aufführung vom 
schönsten Erfolge begleitet sei^.^ (Westf. Merkur.) 

m^lltberger, Aag.» Op. 74. Hesse zn Ehren des hl. Erzengels Hlehael 

für 2 Männerstimmen mit Orgelbegleitung. Part. 2Jky2 Stimmen einzeln je 30 A. 

„Zu Ehren des hl. P>zengels Michael schrieb Aug. Wiltberger eine Messe (Op. 74), 
deren praktische Brauchbarkeit betont werden muss. Die kurzen Motive sind schön imitiert, 
die Sanglichkeit der Kantilenen ist eine vorzügliche, die Orgelbegleitung eine selbständige, 
den Textausdrtick erhöhend und belebend." Musica Bocra (Begensburg). 



Antiquariscli wird zu kaufen gesucht: 

Proske's Musiea Dirlna^ Annus primus tonius IL lilber Motettorum, 

Partitur. 
Gell. Offerten wollen an den Unterzeichneten adressiert werden. 

Friedrich Pustet In Regensburg. 



-W 54 E>-^ 



Verlag von Friedrich Pustet in ReffenHburir, 
zu beziehen durch alle Bnchhanduingeu : 

Soeben erschienen: 

Missa in hODorem S. Joannis Baptistae 

Praecursoris Domini. 

Ad IV voces aequales. 

Auetore 

«I. B. Nolitor, 

Domkiipellmeister u. Chorallehrer im Klerikal- 
Serainar zu Leitmeiitz. 

Opus 32. 

Partitur 1 .^ 20 ^, Stimmen ä 15 ^. 

Der Kgl. Musikdirektor und Seminar-Ober- 
lehrer Herr Peter Piel schreibt hierüber: 

Molitor's Joh -Baptist- Messe gehört zu den 
leichtesten Männermessen, die wir haben und 
eignet sich deshalb für Landchöre sehr. Ich habe 
dieselbe heute schon tlir solche Chöre empfohlen. 



J. Georg Boessenecker, 

Verlag für 

Cäcilianische Kirchenmusik 

in Regensburg, 

liefert prompt und billigst alle kathol. 

Klrcneiininslk, versendet Kataloge 

gratis und führt ausgiebige Ansichtssendungen 

überallhin bereitwilligst aus. 



Katholische Kirchenmusik 

liefert prompt und billigst das 

fleneral-DepAt eftell. Klrehmmiisik 



von 



Fenchtinger & Gleichani 

in Regensburg. 

^ Answahlsendnngen bereitwilligst. 
fßf^ Kataloge gratis und franko. ^ 
Tersandt nach allen Ijftndern. 

Grosses Lager weltUeher Hnsikalien. 



a 
s 



£ 



Soeben erschien: 

Konzerthandbuch IV. 

(Harmoniummusik deutscher und ausländischer 

Verleger). 

Kostenfrei zu beziehen von 

BREITKOPF & HARTEL in LEIPZIG. 






Bitte gratis zn verlangen: 

Katalog des kirchenmnsikal. Verlages 

von 

Friedrich Pustet, Regensburg. 





Verlag von Friedrifli Pnstet in Regensbar^« ^^ beziehen durch alle Buchhandlungen: 

Flir lyiannerchftre! 

Oantus Sacri 

ad quatuor voces aequales. 

Auetore 

J. B. Molitor, 

Domkapcllmeister und Chorallehrer im Klerikal- Seminar zu Leitmeritz. 

Opus 33, 

Partitur 4 Jk 80 ^. 4 Stimmen ä \ Jb 80 ^. 

Diese Sammlung enthält HO Nummern und zwar mehr als 50 Offertorien für die wichtijrsteu 
Soun- und Festtage, circa 20 eucharistische Gesänge und cirka 40 für verschiedene liturgische Au- 
läsäe bestimmte Kompositionen tlir 4 stimmigen Männerchor. Sämtliche Nummern sind sehr leicht 
ausführbar, kirchlich würdig und daher auch für die schwächsten Chöre geeignet. 

Herr K. Musikdirektor und Seminar -Oberlehrer Peter Piel schreibt hierüber: Das neueste 
Molitor' ^?che Werk ist eine ebenso praktische wie empfehlenswerte Sammlung von Oifertorien etc., 
die sdch den Weg bahnen wird. 



Keim Kinderlieder 



mit Klavierbegleitung von Marie t. Mann. 

Quer -Quart. 1 .#. 

Beeht anmutige, herzige Lieder, dem Denken, Fühlen und Können der Kleinen von inniger, 
veratttiidBiBVoUer Muttorüebe abgelauscht. M. Halter. 



-w 55 ES- 



Verlag von Friedrieh Pustet in Regensbnrg, zu > beziehen durch alle Buchhandlungen: 

Aus „Singenberger's Cftcilia''. 



Rdmiselies GraAialbHeli. Die wechselnden 
und ständigen Messgesänge des offiziellen 
Graduale ßomanum mit deutscher Über- 
setzung der Rubriken und Texte. Aus- 
gabe mit Cboralnoten im Violinschlüssel 
auf fiinf Linien, In der Tonlage der 
Orgelbegleitung zum Graduale Romanum. 
Preis 3 M, Gebunden ^ Jh 20 ^. 

Durch die Heransgabe dieses Buches hat sich 
die Firma Pustet den Dank aller Freimde des 
liturgischen Gesanjfes erworben. Als Haupt- 
hindernis für die Emtuhnmg des gregorianischen 
Choralgesanges warde bis jetzt besonders die 
Thatsache angeführt, dass unsere Kirchensänger, 
und man darf beifugen, die meisten Organisten 
mid noch mehr Organistinnen, die Choralsclilüssel 
nicht zu lesen vermögen und sich mit der nötigen 
Transposition der Choralmelodien nicht zu hellen 
wissen. Hier sind nun die Choral noten im Violin- 
schlüssel, auf fünf Linien, und transponiert! Da- 
mit ist die Schwierigkeit des Notenleseus be- 
seitigt. Von besonderem praktischen Werte aber, 
auch für solche Chöre, welche in lobenswerter 
Weise bis jetzt das Graduale Romanum benützen, 
ist die Beifügung der deutschen Übersetzung 
sämtlicher Gesangestexte und betr. Rubriken! Das 
Verständnis des zu singenden Textes ist die erste 
Bedingung zum richtigen Verständnis und guten 
Vortrage der Melodie. Über die Gnmdsätze, 
nach denen die Redaktion des Buches durchge- 
führt wurde, geben die auch in anderer Hinsicht 
lehrreichen Vorbemerkungen Aufschluss. Folgen- 
des wird daraus die Leser oesonders interessieren: 

„Es sind nicht sämtliche Gesäuge des voll- 
ständigen Graduale Romanum aufgenommen, son- 
dern nur diejenigen der Sonn- und Festtage des 
ganzen Kircheiyahres und der Heiligenfeste, 
welche feierlich (ritu duplici) begangen werden; 
demnach sind die Messformularien der sogenann- 
ten einfachen oder halbfeierlichen Heiligenfeste 
(Htus Simplex und setniduplex) , sowie der Werk- 
tage (/e7iae) während der Advent- und Fastenzeit 
übergangen worden. Diejenigen Ferien jedoch, 
die auf Zeiten des Kirchenjahres treffen, während 
welcher kein Heiligenfest gefeiert werden kann, 
z. B. während der Kur-. Oster- und Pfingstwoche, 
wurden aufgenommen, da an solchen Tagen auch 
in kleineren und überhaupt in Pfarrkirchen ein 
gesungenes Amt mit oder ohne Leviten notwen- 
dig werden kann. 

Die vorliegende Ausgabe unterscheidet sich, 
wie schon aus dem Titel hervorgeht, von der 
Originalausgabe des Oraduak Romanum durch 
Anwendung des Violinschlüssels auf fünf Linien 
und Versetzung der Melodien in die Tonlage, in 
welcher auch die Orgelbejjleitung zum Graduale 
Rotnannm von Haberl- Hanisch -QuadAieg- Schild- 
knecht steht, sowie mit Rücksicht darauf, dass 
alle Stimmgattungen in bequemer, weder die 
Stimm- noch die Sprechwerkzeuge hindernder 
Weise am Vortrage der Choralgesänpe teilnehmen 
können. Überdies sind sämtliche Texte in mög- 
lichst wortgetreuer Übersetzung dem lateinischen 



Texte unterlegt, und audi die sogen. Rubriken 
(Vorschriften) in deutscher Sprache beigegeben. 

Man wird nach dem Schlüssel uud den Vor- 
zeichen eine Note in Klammern finden. Dieselbe 
kann als Rezitationston gelten, wenn ein Gesan^s- 
satz, z. B. die Wiederholung des Introitus oaer 
ein Teil des Graduale aus irgend einem Ghmde 
nur rezitiert werden soll. 

Wenn einsilbige, jedoch zu betonende Wörter, 
z. B. te, me, non und ähnliche in der Melodie 
nur mit einer einzigen Note versehen sind, so 
wurde der Vokal meistens fett gedruckt, damit 
die Sänger solche Wörier mehr betonen als z. B. 
die einsilbigen Wörter de, in, nd, per. 

Bei den Gesängen zwischen Epistel und Kvan- 
gelium, dem eigentlichen Graduale, wurde die 
Einrichtung getroifen, dass im sogenannten Com- 
mune Sancforum (Fonnulare, welche vielen Festen 
gemeinsam sind) sämtliche Melodien des Graduale, 
sowie der doppelten und einfachen AUeluja mit 
^, vollständig zum Abdruck gelaugten, während 
von den Tractua meist nur der letzte V^ers mit 
der Melodie versehen ist, die vorhergehenden 
Verse jedoch nur mit der Rezitationsuote abge- 
druckt sind. Im Proininm de Ttmpore (Gesänge 
der Sonn- und Festtage während des Kirchen- 
jahres), im Propnum Sanctor^tm (Gesänge für ein- 
zelne Heiligenfeste) und in der Abteilung der 
Festn pro aliquibus locis (Feste einzelner Orte und 
Diözesen) wurden auch Verse des Graduale, so- 
wie der einfachen oder doppelten Allelnja — die 
Aüduja sind stets in Noten ausgesetzt — bloss 
mit derRezitationsnote versehen. Folgen mehrere 
Verse nur mit der Rezitationsnote nacheinander, 
wie das bei den Tractus von grösserem Umfange 
der Fall ist, so wird vorausgesetzt, dass einer 
von Männerstimmen, ein anderer von Knaben- 
stimmen, ein dritter vom Gesamtchor singend 
rezitiert werde. Es bleibt natürlich dem Cnor- 
regenten überlassen, in welcher Weise er eventuell 
auch solche mit Melodien versehene Texte in 
würdevoller und erbauender Abwechslung mit 
oder ohne Orgelbegleitung vortrae:en lassen will. 

Wer sich mit der Rezitation der liturgischen 
Texte, welche in diesem römischen Gradualbucli 
vollständig enthalten sind, nicht befreunden kann, 
dem bleibt es unbenommen, durch wenige ausge- 
wählte Sänger aus dem Gradwde Romanum selost 
die in vorliegender Ausgabe nur mit Rezitations- 
ton veraehenen Texte mit den authentischen 
Melodien zur Ausführung bringen zu laijsen. 

Wer übrigens bisher mit Eriolg die 

Gradualgesänge aus deu typischen Originalaus- 
gaben mit den Schlüsseln und in der Schreib- 
weise derselben ^eübt hat, möge bei dieser löb- 
lichen Gewohnheit bleiben, da sowohl das voll- 
ständige Graduale Romnnum als auch der Epitome 
ejc Gradufüi Romnno und das ComjHiudium Grndualvi 
et Miftsnlis Bmnnni (selbstverständlich auch nac^li 
dem Erlöschen des 30 iähi'igen. dem Regensburger 
Verleger durch den ul. Stuhl gewährten Privi- 
legiums mit dem Jahre 1900) fortbestehen. 

Möge auch dieser Versuch, die kirchlichen 
Gesangsweisen, welche der Chor beim heiligen 
Messopfer ausführen soll, immer populärer zu 
machen, zu den Erfolgen führen, die nach zahl- 



-63 56 er- 



reichen Zuschnfteu au die VerlagshandJung der 
ofÄziellen Choralbücher ans weiten Kreisen in 
Aussicht gestellt worden sind.!* 

Eine zweite Ausgabe desselben Buches, mit 
gleicher Anlage und Einteilnng, aber mit nur 
lateinischem Texte (also ohne Übersetzung) 
erschien unter dem Namen,, Etu^nridion GraduaLis", 
Preis 2 ^ 40 ^. Gebunden 3 .« 50 ^. 

Ich kann nicht umhin, das „Römische Gradual- 
buch" unseren Chören und Chorregenten aufs 
wärmste zu empfehlen. Mögen sie alle an Hand 
dieses praktischen, auch typographisch prächtig 
ausgestatteten und billigen Buches dem Choral 
nun fortan die Vfie^^t zu Teil werden lassen, 
welche seiner Bestimmung und dem Wunsche 
unserer hl. Kirche entspricht! J. Singenberger. 

Singenberger, Job., Messe zn Ehren der 
hl. Familie. AusgabeA für 3 Männer- 
stimmen (2 Ten. und Bass) mit Orgel- 
begleitung. Part. IM 20 4« 3 Stimmen 
ä 16 /^. Ausgabe B für drei Ober- 
stimmen (2 Soprane und Alt). Partitur 
1 M 20 /^, 3 Stimmen ä 15 /^. 

Über diese neue Messe schreibt Herr Dr. Fr. 
X. Haberl in der „Musica Sacra": „Sie eignet 
Kich trefflich für Frauenchöre, klingt frisch und 
abwechslnn^sreich, und stellt an den Organisten 
nur bescheidene Ansprüche, ohne in JHonotonie 
zu verfallen." 

Im -Herold des Glaubens" (St. Louis), schreibt 
P. R. F., 0. F. M.. über die Messe: „Vorliegende 
Messe ist Ausgabe B einer sehr schön ge- 
arbeiteten, präcntigen Wechsel zwischen homo- 
phoner und polyphoner Schreibart bietenden Mess- 
Komposition des verehrten Präsidenten des Ameri- 
kanischen Cäcilien- Vereins. Die ganze Kompo- 
sition atmet V7ürde und Noblesse. Stimmführung 
und Textdeklamation sind musterhaft. Die Sing- 
stimmen, an welche grosse Anforderunj^en nicht 
gestellt sind, sind senr flüssig geschnoben und 



in Folge dessen sehr sanglich und wirklich leicht 
ausführbar. Durch eine schöne, stellenweise recht 
schwungvolle Org;elbegleitung, die die Ausfüh- 
rung der Komposition noch erleichtert , hat der 
Komponist ein angenehm wirkendes Ensemble 
gesdiaffen. zuweilen unterbrochen durch kurze 
a-cape//a-Sätze. die sich stets zu einer effektvollen 
Wiedergabe des liturgischen Textes gestalten. 
Auch der bunte Wechsel zwischen ein-, zwei- 
nnd dreistimmigen Sätzen, sowie die Kürze und 
Knappheit der Messe berühren recht angenehm. 

Die Mühe des fleissigen Studiums dieses neuen 
Singenberger'schen Opus wird sich durch Erfolg 
bei den Aufführungen reichlich lohnen. Damm 
sei sie allen Kinder- und Juugfrauenchören , be- 
sonders auch den weiblichen Instituten und Ge- 
nossenschaften aufs wärmste empfohlen! 

Ausgabe A dieser Messe ist für drei Männer- 
stimmen; Ausgabe G für vierstimmigen gemisch- 
ten Chor ist in Vorbereitung. Auch diese beiden 
Ausgaben dürfton wohl von allen kirchlichen 
Chören mit Freuden begrüsst werden." 

Im Cincinnati-Volkstreund: „An Messen für 
drei Oberstimmen mit obligater Orgelbegleitung, 
wie sie meistens in Frauenklöstern und Damen- 
pensionaten gebraucht werden, ist unsere kirch- 
liche Musiklitteratur nicht allzu reich. Es ist 
schwierig, schön und klangvoll, ohne dabei lang- 
weilig zu werden, für eine derartige Zusammen- 
setzung der Stimmen zu komponieren. Professor 
Singenberger hat in seiner oekannten Meister- 
schaft diese Messe nicht blos interessant ge- 
schrieben, sondern hat auch seinen Tönen neben 
echt kircnlichem Klange eine Wärme und über- 
aus zai-te Anmut mitgegeben, die diese Kompo- 
sition würdig an die Seite seiner besten kirch- 
lichen Tonwerke stellt und ihr. einen Platz in 
der ersten Beihe der lieblichsten Kompositionen 
der Neuzeit sichert. Mögen recht viele Damen- 
chöre diese Messe in ihr Renertoir aufnehmen! 
Dieselbe Komposition wird auch in einem Arrange- 
ment für vier gemischte Stimmen und auch för 
Männerchor bearbeitet erscheinen. (H. Tappert.) 



Die „Katholische Volksschule'' enthält folgende 
Besprechung Pustet'scher Kirchenmusikalien: 

Kyriale Romanum sive Cantiones missae 
commones pro diversitate temporis et 
festorum per annum excerptae ex Gra- 
duali Romano, quod cnravit S. R. C. 
Preis gebunden 74 ^ und 9, Die gewöhn- 
lieben Messgesünge des Graduale Ro- 
manum'^ (Kyriale Romanum). Preis ge- 
bunden 86 ^. 

Es handelt sich hier um eine ganz neue Doppel- 
ausgabe des Ordinarium Missae. Beide Ausgaoen 
haben das gemein^ dass überall die Choralgesftnge 
des Ordinarium m Choralnoten mit Violin- 
schlüssel auf 5Lin]en dargestellt sind. Ferner 
sind die Gesänge, soweit es eben praktisch erschien, 
mit Anwendung der Versetzungszeichen in eine 
ttir die wirkliche Ausführung passende Tonlage 



versetzt. Zu Anfang der einzelnen Tonsätjse 
steht eine Note in Klammer, auf welcher eine 
eventuell zu sinp^ende Recitation stattfinden kann. 
Da leider, wie die Erfalirung bestätiget, die Mehr- 
zahl der Sänger im Violinschlüssel unterrichtet 
und in der fixen Tonhöhe der Instrumente erzogen 
wird, so wird durch diese Ausgabe das letzte 
Hindernis beseitiget, welches viele Sänger, Chor- 
regenten imd Organisten abhielt, dem altehrwür- 
digen Choral die gebührende Aufmerksamkeit zu 
schenken. Die erste der obengenannten zwei 
Ausgaben hat nur lateinischen Text für jene 
Länder, welche einer deutschen Übersetzung der 
Texte und Rubriken entbehren wollen und können. 
Die zweite Ausgabe mit dem Titel : „Die gewöhn- 
lichen Messgesänge des Graduale Romanum^ unter- 
?cheidet sich von der ersten nur durch die deutsche 
Übersetzung der liturgischen Texte und Rubriken. 
Für Laienchorregenten in unseren Gegenden wäre 
also die zweite Ausgabe zu empfehlen. Möchten 
durch diese praktische Publikation unsere Chor- 
regenten ermuntert werden, den Choral eifriger 
zu pflegen! M. ET. 



Druck und Verlag von Friedrich Pnstet in Regensburg. 



Beilag^e 



1898. nRl I H.0*ß Nr. 13. 



zur 



MUSICA SACKA. 




liiHerate^ welche man gefl. 8 Tage vor Erscheinen der betreffenden Nummer einsenden wolle, werden 

mit 20 /^ für die 1 spaltige und 40 /^ fttr die 2 spaltige Petitzeile berechnet. 

Ss werden nur solche Inserate aufgenommen, welche der Tendenz dieser Zeitschrift entsprechen. 

Im Verlage der Jniiferiiialui'seheii BneUtandliuig in Paderborn ist erschienen: 

Pipnn nrffSmn ^^ ^^stvor- und Nachspiele für die Orgel, gesammelt und heraus- 
riDUU UlfedUUi gegeben von A. Jos. Monar. Op. 15. 4^ 13B S. Preis geh. 6 Jh. 

Die „Mnsica sacra** schi*eibt u. a. : „Das schön ansg^estattete, in seinem musikalischen Inhalt 
wohl mehr nnd minder wertvolle, aber keine unwürdige ^mmer enthaltende Werk bietet grössten- 
teils moderne Orgelmusik, und zwar ffute und tüchtige/' — Die „Cäcilia** Straasburir 
bemerkt: „Wenn schon die Gediegenheit fajst sämtlicher hiermit veröffentlichten Kompositionen und 
die meist nur massigen Anspräche, die sie an die ausführende Kraft stellen, eine recht weite 
Verbreitung der Sammlung als höchst wünschenswert erscheinen lassen^ müssen wir dieselbe 
auch noch deshalb allen unseren Organisten drin£|[end anempfehlen, weil sie ausschliesslich Bei- 
träge noch lebender kathol. Komponisten nebst emem vollständigen Verzeichnis der von den be- 
trenenden Mitarbeitern anderweitig veröffentlichten Or^elkompositionen enthält und so geeignet ist, 
das Literesse ftlr die neuere kathol. Orgellitteratur in immer weitem Kreisen zu wecken und deren 
ferneres Emporblühen in hohem Masse zu fördern." 

Neben weiteren nur günstigen Rezensionen gingen uns zahlreiche Anerkennungs- 
schreiben zu, die einstimmig „Pleno Organo" als eine hervorragende kirchenmusi- 
kalische Novität bezeichnen. 

Paderborn. Junfermaxm'sche Buchhandlung. 

Verlag von Frledrieh Pnstet in Regensbnrg, zu beziehen durch alle Buchhandlungen: 

Für Jnannerchftre! "dM 

Cantus Sacri 

ad quatuor voces aequales. 

Auetore J. B, MolitOP^ 

Domkapellmeister und Chorallehrer im Klerikal Seminar zu Leitmeritz. 

Opus 33. 

Partitur 4 Jfc 80 ^. 4 Stimmen ä 1 .il 80 ^. 

Diese Sammlung enthält 110 Nummern und zwar mehr als 50 Ofifertorien für die wichtigsten 
Sonn- und Festtage, circa 20 eucharistische Gesänge und cirka 40 für verschiedene liturgische An- 
lässe bestimmte Kompositionen für 4 stimmigen Männerchor. Sämtliche Nummern sind sehr leicht 
ausführbar, kirchlich würdig und daner auch für die schwächsten Chöre geeignet 

Herr K. Musikdirektor und Seminar- Oberlehrer Peter Piel schreibt hieraber: Das neueste 
Molitor'sche Werk ist eine ebenso praktische wie empfehlenswerte Sammlung von Offertorien etc., 
die sich den Weg bahnen wird. 

Antiquarisch wird zu kaufen gesucht: 
Troske's Musica Dirlna, Annus primus tomus IL Eilber MotettoruiUy Partitur. 
„ ,, „ „ „ tomuB 111. PfiialmodiantyMagniflcat, 

Hymnodlam et Antiphonas B. M. T. Partitur. 
6efl. Offerten wollen an den Unterzeichneten adressiert werden. 

Friedrich Pustet in Regensburg. 



-ra 58 Bi- 
Verlag Yon Friedrifh Pnstet in Regensburg, zu beziehen durch alle Buchhandlungen: 

Bewahrte Liedersammlungen. 

tetten für Oberquartett (Sopran I und n, Alt und Bass) zum Gebrauche für höhere Lehranstalten 

bearbeitet von Joseph Benner, Op. 38a. Partitur l M. i Singstimmen (k25 ^) l M. 

Inhalt: 1. Die Himmel erzählen die Ehre Gottes. Chor aus dem Oratorium ,4)ie Schöpfung** 
von Joseph Haydn. 2. Vater der Gnade. Chor, Becitativ und Chor aus dem Oratorium „Josua** 
von Georg Friedrich Händel. 3. „Der Herr ist mein Hirt" von Bernhard Klein. 4. Motett von 
Jos. Iffn. Schnabel. 5. Weihnachtslied aus dem 15. Jahrhundert. 6. HaHeliya! Chor aus dem 
Oratorium „Messias" von G. Friedrich Händel. 

WMWLmmmmMjkW^^W^MJkmm^gjk't'tä^ Deutschem Sänge zur Ehre, deutscher Tugend 
lymWMM^E - J-^E a^i;l;^# z^r wehre I Von Fr. XaT. Bubenbaner. 

Hundert Original-Kompositionen mit Beigabe einiger neuharmonisierter Volkslieder. Zweite, voll- 
ständige Auflage. 166 Seiten. Quer -Folio. (C. V. K. Nr. 146.) Partitur gebunden b M 20 ^. 
3 Stimmenhefte gebunden ä 1 ^ 60 .^. 
'MM'wH-g-g- AM T^Anmi Liedersammlung für Sopran, Alt, Tenor u. Bass. Heraus- 
J^M.MM.WWW^K mPlF.—WtlM» gegeben von Jos. Benner. Op. 38. 8^ 448 Seiten. 
Partitur gebunden 3 JH 20 ^, 4 Stimmenhefte gebunden ä. 1 ^ 40 ^. 

B^gensbarger Oberquartette S^ÄBirfton 

im Anschlüsse an die laut allerhö(^ter Entschliessung des Königl. Bayr. Staatsministeriums vom 
29. Juli 1879 und des K. K. österreichischen Staatsministeriums vom 11. Febr. 1873 empfohlenen 
und zur Anschaffdng aus Begie- und Stiftungsmitteln genehmigten Gesangswandtafeln, sowie 
an die Gesangsfibel. Für den Unterricht in Schule und Haus. Herausgegeben von Joseph 
Benner, Musikdirektor. Zweite, umgearbeitete und sehr Vermehrte Auflage. XVI u. 432 S. 
Quer- Oktav. Partitur und zugleich Baritonstimme in Leinwandband 3 jM 80 .^. 3 Stimmen- 
hefte in Leinwandband ä. 2 ^ 50 /^. Jedes Stimmenheft wird auch einzeln abge- 
geben. Bei Einführung werden Partiepreise eingeräumt. 

Festgruss bei CäcilienTereins-Tersammlongen. f^rtd^s^oq^lrteTC: 

poniert von J. Haniseh und J. B. Tresch. Partitur 40 ^. Stimmen (ä. 5 ^) 20 /^. 



BfimiSGlies firadnalbnclL 

Die wechselnden und ständigen Messgesänge 

des offiziellen Gradnale Romannm 

mit deutscher Übersetzung der Rubriken und Texte. 

Ansgabe mit Ghoralnoten im Yiolinschlflssel auf fflnf Linien , 

In der Tonlage der Orgelbegleitong zum Gradnale Romannm. 

Hit oberhirtlioher Genehmigung. 

1896. 8^ Vm und 608 Seiten. Broschiert 3 .^. In Halblederband 4 M 2i^ :>. 

Die vorliegende Ausgabe unterscheidet sich, wie schon aus dem Titel hervorp^eht, von der 
Originalausgabe des OraduaU Bomanum durch Anwendung des Violinschlüssels auf fünf Linien und 
Versetzung der Melodien in die Tonlage, in welcher auch die Orgelbegleitung zum Qraduale Bomanum 
von Haben-Hanisch-Quadflieg-Schiloknecht steht, sowie mit Kücksicht darauf, dass alle Stimm« 

fattungen in bequemer, weder die Stimme noch die Sprechwerkzeuge hindernder Weise am Vortrage 
er Choralgesänge teilnehmen können. Überdies sind sämtliche Texte in möglichst wortgetreuer 
Übersetzung dem lateinischen Texte unterlegt, und auch die sogenannten Rubriken (Vorschriften) 
in deutscher Sprache beigegeben. 

Da besonders in Deutschland die meisten Chöre von Jugend auf nur im Lesen des Violin- 
schltLssels und im Treffen der Noten auf Grund der fixen Tonhöhe der Tasteninstrumente (Orgel) 

Seschult sind, so dürften die Schwierigkeiten, welche mancherorts der Einführung und dem Vortrag 
es Choralgesanges entgegengestanden haben, durch diese Ausgabe beseitigt sein. 



-W 59 ö- 



Katholische Kirchenmusik 

liefert prompt und billigst das 

flenenl-DepAt eäeU. Klre henniHsIk 



von 



Fenchtinger & Gleichani 

in üegensburg. 

Answahlsendnngen bereitwilligst. 

||9* Kataloge gratia und Aranko. "^H 

Versandt nach allen liftndem. 

Grosses Lager weltlleher NnsikaUen. 



Zu beziehen durch Fr. Pustet in Regensburg : 

Christliches Arbeiterlied 

(im Volkston). 

Text von Hrader Tigil Ton illaja« 

Für eine Singstimme mit Klavierbegleitung 
von Joli. nrep. KOsporer. 

Klavierstimme 40 ^, 

10 Singstimmen zusammen 30 /^. 

50 „ „ M 1.20 /^. 

100 „ „ .# 2.— /^. 

Unteustehender Text, für katholische Gesellen- 
nnd Arbeitervereine geschaffen, findet sich in 
diesem kleineu aber praktischen Opns für ein- 
stimmigen Volkschor komponiert mit einem Vor-, 
Zwischen- und Nachspiel und wird bei Vereins- 
Versammlungen seinen Effekt nicht verfelüen. 



Wa» drAhnt so ^aiisie durch die Länder? 
Eh ist der Arbeit heianisch Lied: 
Zerreisset der OeselLscbaft Bänder, 
Zertrfimmert, was vom Tier euch schied! etc. 

Was tönt von Rom so mild hernieder V 
Vom Arheitspapst ein hohes Wort: 
Diu Arbeit werde diristlich wieder, 
Sanet Joseph sei ihr schützend Hort! et.-. 

Als Zinmiermann haut er die Brllckt*, 
Wo Armut sich und Reichtum trennt. 
Und wollt ihr „Vorwärts" kehrt „Zurllckc"' 
Zu Christus, der die Arbeit kennt! etc. 



Mfene wertvolle Kirchenmnslt, 

GVomli ^ geistliche Kompositionen 
. IKIIU. für Chor: Ave Maria - Stabat 
mater — - Laudi aUa Vergine Maria — Te Deum. 
Klavier- Auszug 4M, 

ÜOn LOfBIlZl I Brost, a^stuche f^foigk 

für Solo, Chor und Orchester. Klavier -Aus- 
zug 4 M. 

Leipzig. BREITKOPF & HÄRTEL. 

J. Georg Boessenecker, 

Verlag für 

Cäcilianische Kirchenmusik 

in Regensburg, 

liefert prompt und bilUgst alle kathol. 

Klrclieiiiiiuiilk, versendet Kataloge 

gratis nnd fährt ausgiebige Ansichtssendungen 

überallhin bereitwilligst ans. 



Anstalten 9 welche das soeben er- 
schienene 

Römische Gradnalbnch, 

Ansg^ mit Ghoralnoten In YloUnsr hlflssel 

auf fOnf Unlen, 

zum Zwecke der Einführung kennen leinen 
wollen, stellt die Verlagshandlung gerne 

1 g'ebnndenes Freiexemplar 

franco zur Verfügung. 

Friedrich Pustet, Regensburg. 
Breitkopf & Härters 

Orgel - u. Harmonium-Bibliothek 

mit Angabe der Schwierigkeitsgrade. 

Ausführliche Verzeichnisse kostenfrei. 
Leipzig. Breitkopf & Härte! . 



Verlag von Friedrich Pnstet in Regensboi^» zu beziehen durch alle Buchhandlungen: 

fiesange zum fiebrauche bei den geistlichen Exercitien 

in Seminarien und Klöstern. 

Zusammengestellt von 

Franz Xaver £n§^elhart9 Domkapellmeister. 

Ausgabe A für Mäiinercbor. Preis 12 ^. — Pro Dutzend 1 
Ausgabe B für Fraaenehor. Preis 12 /^. — Pro Dutzend 1 

Auf mehrfachen Wunsch von Seite hochwürdiger Mitglieder des Welt- und Ordensklerus hat 
sich der Unterzeichnete an die Arbeit gemacht, die bei den geistlichen Exercitien in Seminarien 
und Klöstern gebräuchlichen Gesänge zusammenzustellen. 

Zweck dieser kleinen Sammlung ist, einen einheitlichen Choralgesang bei den Andachten zu 
erzielen und durch Beigabe vierstimmiger Hymnen nnd Falsibordoni Abwechslung zu verschaflfen. 

Die Orgelbegleitung wurde nicht beigegeben, da vorausgesetzt wurde, dass entweder unter den 
Exercitanten sich ein kundiger Organist nnaet oder unter dem Orgelstuhl die betreflfenden Bücher 
sich vorfinden, aus denen die Begleitung zu obigen Gesängen genommen werden kann. Fr. X. Engelhart. 



S 20 ^. 
Jk 20 ^. 



Verlag von Friedrifb Pnstet in Regensbnrg, zu beziehen dorcli alle Buchhandlungen: 



Psahnodia Yespertina 



continens Seleetas Anttqnonim Anetomm Harmoiiias 

quibus psalmornm versus accommodavit Garol. Kraus, 
Eccl. Cathedr. Herbipolensis Vicarius. Quer-Quart. Preis der gesamten Stimmen Jh 20.80. 
Eine eigentliche Partitnr wurde nicht hergestellt, dafür ist in jeder Tenor- und Basstimme 




jeder Tenor- oder Bass-Stimme dirigiert werden kann. — Jeder Psalmvers ist einzeln aus- 
ffeschri eben, die ungeraden (Ghoralverse) enthalten überdies noch die vorkommenden verschiedenen 
Finalen des Psalmtones. Die Falsibordoni nebst Choralversen sind entsprechend transponiert, die 
Stimmen für Sopran, Alt und Tenor im Violinschlüssel hergestellt. 

Jeder Fascikel ist auch einzeln zu beziehen und zwar: 

Fase I. XVI Falsibordoni 4 vocum super Ps. CIX: „Dixit Dominus''. (No. 1—16.) 

4 Stimmenhefte (ä. 64 ^) .i^ 2.56. 

Fase. n. XI Falsibordoni 4 vocum super Ps. CX: „Confltebor tibi Domine". (No. 17—27.) 

4 Stimmenhefte (ä 52 4) M 2.06. 

Fase in. XIII Falsibordoni 4 vocum super Ps. CXI: „Beatus vir*'. (No. 2Ö-40.) 

4 Stimmenhefte (ä 56 ^) .i^ 2.24. 

Fase. IV. XVin Falsibordoni 4 vocum super Ps. CXII: „Laudate pueri Dominum''. (No. 41—58.) 

4 Stimmenhefte (& 72 ^) ^ 2.88. 

Fase. V. XXI Falsibordoni 4 vocum super Ps. CXVI: ,,Laudate Dominum omnes gentes". 
Ps. CXV. „Gredidi ppopter quod". Ps. CXXVH: „Beati omnes qui". Ps. CXXTX: „De 
profnndis". (No. 59—70.) 4 Stimmenhefte (& 64 ^) ^ 2.56. 

Fase. VI. XIV Falsibordoni 4 vocum super Ps. CXXI: „Laetatus sum". Ps. CXXVI: „Nisi 
Dominus". (No. 80-93.) 4 Stimmenhefte (ä 56 ^) i^ 2.24. 

Fase. VIT. Xn Falsibordoni 4 vocum super Ps. CXLVII: „Lauda Jerusalem". Ps. CXIII: 
„In exitu Israel". (No. 94-105.) 4 Stimmenhefte (ä 72 ^) Jk 2.88. 

Fase. Vin. XI Falsibordoni 4 vocum suner Ps. CXXXI: „Memento Domine". Ps. CXXXVU: 
„Confltebor .... quoniam". Ps. CJxXV: „In convertendo". Ps. CXXXVIII: „Domine 
probasti me". (No. 106—116.) Nebst Titel und Inhaltsverzeichnis für jedes der acht Hefte. 

4 Stimmenhefte (ä, 84 ^) Jü 3.36. 

Wert und Bedeutung dieser Sammlung wurde von den drei Referenten, welche im Cäc-Ver.-Kat. 
unter No. 1401 ihr Urteil über den ersten Fascikel abgegeben haben, anerkannt und die Fortsetzung 
derselben aufs lebhafteste gewünscht. Der H. H. Generalpräses Monsiffn. Friedr. Schmidt. 
sagt a. a. 0.: ,.Eine äusserst praktische Arbeit, welche die wärmste Empfehlung verdient." Herr 
Domkapellmeister C. Cohen in Köln nennt das Unternehmen „sehr verdienstvoll, und geeignet, 
ihm grossen Dank vieler Chorregenten einzutragen." Herr P. Utto Kornmttller endlich schreibt: 
«Die praktische Einrichtung empfiehlt dieses Werk sehr, welches 16 Falsibordoni für den Psalm 
Dixit Dominus von Viadana (5), Carol. Andreae (5), Gr. Vecchi (1), Zachariis (2) und von einem 
unbekannten Autor (3) enthält. Für den ersten Ton sind 4 verschiedene Falsibordoni gegeben, fär 
den n., IV. und VI. Ton je einer, für den III. 2, für den VII, 3 und für den ^m, Ton 4, so dass 
die öfter vorkommenden Töne reichlicher bedacht sind. Die Ausgabe ist so eingerichtet, dass in 
der Tenor- und Basstimme an die Spitze jeden Psalmes die Partitur (ohne Text) gesetzt Ist; in jede 
Stimme ist dann der vollständige Text jeden Psalmes — die Verse mit ungleichen Nummern Choral — 
aufgenommen. Dadurch ist die langwierige und wegen der Textunterlage oft beschwerliche Arbeit 
des Ausschreibens in Wegfall gekommen, abgesehen davon, dass das Notenpapier zum Abschreiben 
allein schon teurer zu stehen kommt, als diese gedruckten stimmen kosten. Die Falsibordoni selbst 
aber haben für einen einigermassen geübten Chor keine Schwierigkeit. Darum sei das Werk noch- 
mals angelegentiichst empfohlen. 



Als würdigstes und notwendiges Supplement zu diesem Vesperwerk empfehle ich: 

mPalcilinPflnili ^^^ ^ ^^ ^^ vocum snper oeto tonos €anttet HHagnifieat'' 
IdlOlUUmmU compositi ab auctoribus incertis saecuü XVI. Mit einem 
Einlageblatt „Choral verse". (s. C. V.-K Nr. 1701.) Partitur 86 ^. Stimmen 
(Sopran M 1.41, Alt M 1.2B, Tenor .# 1.57, Bass Jh 1.87) Jk 6.04. (Die Choral- 
verse apart ä 5 /^, pro Dutzend 50 <^.) 



Druck und Verlag von Friedrich Pustet in Eegensburg. 



1898. 



Beilage 



Nr. 14. 



MUSICA SACEA. 



isemte, welche man gefl. 8 Tage vor ErecbeiDeu der betTeffcndeD Nummer oinienden wolle, wert 

mit 20 ^ ftkr die lEpalt^e und 40 ^ flu die Sspaltig« Potitzeile bereobnet. 

Es werden nur solche Ineergte aafffcnommen, welobe der Tendena dieser ZeltBchrift entsprechen. 



■CS* Bitte zn Terlan||;eni «%3I 

Katalog tiber die preiswBrdlgen amerlkuilMlieH 

Smith' und Packard-Hannonium 

mit Satiggebllu und mlldwalchem Tone tdr Klrcbe, Schule und ZlniiMr. 

t/F Nnr preiawttrdige, gan^i vorzügliche Inatmmente. wofitr 

rollst« Garantie geleistet wird. (Preise von 270 Mark an.) "99 

Der Voraug dieser Fabrikate beruht hanptsfichlieh In der Weichheit 

uorl Hilde des Tones, nowie in ilei Dauerhaftigkeit des Mechanismus 

iinrl des SnuKRcbIfisCB, 

Der H. H, btiftskapellmeister Haller erklärte uuL 28. Dez. 1Ö96; 

Die Packard'schen Uarmonlnm, nelcbe dnrch die kiesige Kirchen* 

mnBifcKhnlfl Terbreltet werden, sind Kanz TonttljtUche Instminente, die sich b«8And«r8 dnrcb 

Ihre berrllche Tonmie und Klangfarbe vor allen anderen Fabrikaten anszelcluiAn and Aaber 

bestens empfohlen ta werden rerdfenen. Hieb. Haller, Inspektor. 

Freondlicheu Anftrltgeu sielit zum Besten der hiesigen Kirchennutsikschale hoch&chtnnga- 
voll entgegen 

Regensbnrg. Dr. Fr. Z. Haberl, Direktor. 




J. Georg Boessenecker, 

Verlag fUr 

Cäcilianische Kirchenmusik 

In Regönsburg, 
Mieten prompt und billigst alle Jtathol.i 
t Kirchenmusik, versendet Kataloge] 

C gratis nndführtausnebigeAaHichtBsendungen 2 
überallhin hereit williget aas. 



Kur gefl. Kenatnls, 

dass SiagstimmeD zu tirelth op. Itt, Misaa 
in iion. S. Josepiii ad 4 voce« 
impares wieder neu anfgel^ und znm 
Preise von k 20 Pfennig zo beziehen sind. 
Regensburg. FriedriCll PUSlft. 



Verlag: von Friedrleli Pnstot in RegensbDrg, zu beziehen durch alle Bnclihandlungen: 



SS BToTitftt! ^S 

IVLiiS^a 

in honorem S. Sigismundi 

patroni ecciesf&e cathednlls Ploeensis 

ad qiiatuor voces aeqaales (viriles) comitttnte 

organo. 

Auctore Eng. Crrnbersitl. 

Partitar I ,% 60 ^. 4 Stimmen ä 15 ^. 



Soeben erschien eine neue Aufl^^e von 

Compendlnm Mpbonaiii et 
Breviaiii Romam 

concinnatum ez £ditionibus typicis cura et 

auctoritate S. Kit. Congreg. pablicatis. 

Cnm Privilegio. 

Editio Recnnda stereotypica. 

In Schwarzdruck. 1898. kl. 8*. XIV nnd 

834 S. 3 „ft 80 ^. In Halbchagrinband 

mit rotem Schnitt 5 ^ 20 ^. 



-ra 6» ej- 

Verlag toh Friedrich Pnstet in Regensbnrg, zu beziehen durch alle Bachhandlangen : 

Orgelstficke in den alten Eirchentonarten 

nebst einem Anhange 

von Präludien in den gebräuchlichsten Dur- und Molltonarten 

herausgegeben von T3. ICotlie, 

ISLönUg^öhem M xierik-direlstor uxicL Sezzmxar - Oberlehrer a. X>. 

Dritte^ yerbesserte und Termelirte Auflage. 

(C. V. K. Nr. 48.) 
Preis 3 Mark. In Halbchagrinband 3 Mark 60 Pfennige. 

Diese Sammlung, welche Bernh. Kothe noch wenige Tage vor seinem Tode für 
die 3. Auflage stichfertig revidiert hat, ist gegenüber der 1. Auflage bedeutend ver- 
bessert worden. Die berechtigten Wünsche der Referenten Witt und Schmidt (C. V. K. 
Nr. 48) in betreff jener Nummern, die als homophone Vokalsätze alter Meister ohne 
Text einfach für Orgel übertragen waren, sind mit anderen Korrekturen berücksichtigt. 
Das Werk ist nach Inhalt, Preis und Ausstattung vorzüglich und nützlich. 

g Dr. Fr. Xav. Witt's J 

)!( Sammlung mehrstimmiger Offertorien | 

fiir das ganze Kirchenjahr. 

Gesamt -Partitur, 408 Seiten in Lexikonformat. (C. V. K. Nr. 291, 393, 427 und 961.) 
Broschiert 10 Ji. In V« Leder gebunden 12 M. Komplette Stimmen 6 ^^^ in '/t Leder 

gebunden 8 M. 

Dieses Sammelwerk ist auch in Lieferungen zu beziehen wie folgt: 
Lieferung 1. enthält Nr. 1-53 Partitur 2 .li 50 ^. — Stimmen 1 jMi 50 ^. 
^. „ ,, ö4 — yy „ ^ fTv ou vj. — ,, 1 ißv ou /vi. 

3. „ „ 100—143 „ 2 .Ä 50 ^. — „ lJi50 ..% 

4. „ „ 144-220 „ 2 .>^ 50 ^. — „ 1 j« 50 ^. 

Das vorliegende Werk ist für Chordiri^nten eine wahre Fundgrube von brauchbaren, 
gediegenen tmd nicht zu schweren Kompositionen. Dasselbe enthält 220 Offertorien für 
alle Zeiten des Kircheigahres, so dass der Dirigent seiner unabweisbaren Pflicht, jedesmal 
die kirchUch vorgeschriebenen Texte zu gebrauchen, vollauf gentigen kann und eine Ent- 
schuldigung, als seien die Kompositionen nicht vorhanden, vollständig ausgeschlossen ist. 
Ausser Fr. Witt, der die Mehrzahl der Kompositionen schuf, sind noch vertreten: Stehle, 
W Greith, Schaller, Ma^er, Nekes, Manzer, Hoffmann, Diebold, Singenberger, (^uadflieg, Piel, 
w Ber^ann. Lasso, Aiblineer, Jaspers, Widmann, Kommnller, Traumihler, Olivieri und Frey. 
^ Die Brauchbarkeit des Werkes gewinnt besonders dadurch, dass die Übersetzung des Textes 
J» beigegeben ist^ dass die Atmungszeichen vorbanden und die Takte nummeriert sind, was 
w bei dem Einstudieren sehr zu statten kommt Das Werk sollte auf keinem Chore fehlen. B. K. 
^ NB. Im AnschlasBe an die vorgtehende Besprechmig mache ich bekannt» dass ich 

diese wichtige Sammlnng an Kirchenchöre gegen Abschlagszahlungen abzugeben bereit 
bin* Ich werde in dieser Beviehiiag Jedes mögliche Zugeständnis machen. 

Friedrich Pustet in Regensburg. 



11 
»» 
11 




Antiquarisch wird zu kaufen gesucht: 
Proske's Mnsica Divlna, Annas prlmns tomus U. lilber Motettoram, Partitur. 
„ „ ,, „ „ tomns III. Psalmodlnm, Magpnifleat, 

nymnodlam et Antiphonas B. W. T. Partitur. 
Gefl. Offerten wollen an den Unterzeichneten adressiert werden. 

Friedrich Pustet in Regensburg. 



-ß 



Verlag von Friedrieh Pnstet in RegeiiBborg, zu beziehen durch alle Buchhandlungen: 



Litteratarblatt zum Magaiin für Pädagogik 

1898 No. 3. 

S t e h 1 e, J. O. Ed. J)omkapellineister. Preia- 
mease JSalre RegtHa** für Sopran und 
Alt (obligat), Tenor und Bass (ad Üb.) 
und Begleitung der Orgel. Achte, unver- 
Änderte Aufl. (C.-V.-K. Nr. 272.) Part 
1 Jt 40 ^^ Stimmen 60 -Of. 

Diese allbekannte, über Motive der Marianischen 
Antiphone (d fis a h a) ^arbeitete nnd preisi^e- 
krönte Messe wurde bei mrem ersten Erscheinen 
(i. J. 1868 oder 1869) mit allgemeinem Beifalle 
aufgenommen nnd hat sich bis jetzt auf dem 
Repertoir unserer Chöre erhalten, und wenn nun 
sogar eine achte Auflage nötig geworden, so 
ist damit der Beweis Von der fortgesetzten 
Nachfrage nach der schönen Komposition ge- 
liefert Der Hinweis auf solche Thatsachen ent- 
hebt den Rez. aller weiteren Anpreisungen. Was 
der Festmesse besonders eine lange Zukunft 
sichern dürfte, das ist ausser ihrer vorzüglichen 
Wiriiung ihre äussere Einrichtung, wornach sie 
eine zweistimmige (Discant und Alt), eine drei- 
stimmige (Discant, Alt und Bass) und eine vier- 
stimmige Ausführung zulässt J. G. M. 

Aus der Kremser Zeitung 1897 vom 12. Dei. 

Haller, M., Op. 68a. Ih sepvltnn Adnl- 
tomm. Liturgische Gesänge beim Be- 
gräbnisse Erwachsener für 4-, 6- nnd 
6 gemischte Stimmen mit beliebiger Be- 
gleitung eines Posannenchores. Partitur 
1 .#, St 96 /^. 

In vorliegendem Werkchen hat Meister Haller 
alle jene Gesänge zusammengestellt, welche bei 
einem feierlichen Begräbnisse nach Vorschrift 
der Kirche zu singen sind, und zwar: 1. De pro- 
fnndis; 2. Miserere; 3. Andphona.Jn Paradisnm"; 
4. Canticum Zachariae. Die Wirkunp^ der ein- 
fachen, aber meisterhaften Komposition wird 
durch Beigabe des Posaunenchores noch erhöht; 
in Ermanglung von Posaunen können auch andere 
Blechinstrumente gewählt werden, die zu dem 
Klangcharakter der Posaunen passen. Unseres 
Wissens existiert gegenwärtig kerne zweite Samm- 
lung, die in gleich einfacher und meisterhafter 
Weise diesem Teile der Liturgie gerecht wird. 
Möge das neueste Werk des Altmeisters Haller 
aber auch entsprechende Verbreitung findenl 

Aus den Schweizer Pädagogischen Blättern 

1898. Heft 12. 

Rdmisehes firadnalbve h. Preis geb. 4Jl>20^, 

Da ist es nun, das vielbegehrte, heissersehnte 
Graduale Romanum, das die Kubriken deutsch 
und die Gesangstexte mit interlinarischer 
deutscher Übersetzung enthält Die Melo- 
dien sind alle im Violinschlüssel und in 
gleicher Tonhöhe notiert, wie sie sich in den 
Begleitungswerken vonHaberl-Hanisch-Quadflie^- 
Scmldknecht finden. Die Graduale und Alleliga 
des Commune Sanctorum sowie alle Introiten, 



Seouenzen, Offertorien und Communiones sind 
vollständig gegeben, während bei den Traktus 
je ein Vers zum Singen und je zwei Verse zum 
Kecitieren eingerichtet sind, ebenso sind die eigent- 
lichen Gradualien, sowie die AUeluia-Versikel 
ausserhalb des Commune Sanct. teilweise nur 
zun Recitieren notiert. Bei den ausgeschriebenen 
Gesängen ist -zudem der zumRecitieren geeignete 
Ton in Klammem angegeben. Dr. Haberl schickt 
dem Buche ein erläuterndes Vorwort voraus, das 
zur Lektüre empfohlen sei. In einer nächsten 
Auflage dürfte die wörtliche Übersetzung der 
lateinischen Vorrede des Graduale Romanum 
beigefügt werden. 

unzweifelhaft wird das neue römische Gra- 
dualbuch rasch eine grosse Verbreitung erlangen 
und ist es nur zu wünschen, dass es die Choräle 
Ausführung der wechselnden Gesänge mächtig 
fördern, die bloss recitierten Introiten. Gradualien 
und Communiones, sowie die Falsobordone- Scha- 
blonen -Introiten zurückdrängen möge. 

J. Scnildknecht. 

Aus dem deutschen Vollcsblatt 1898. Nr. 133. 

Ratbgeber, Georg, Misaa pro defuietfs, 

für vierstimmigen Männerchor mit Orgel- 
begleitung komponiert. Op. 18. Partitur 
1 A 40 'Sf, Stimmen & 15 ^. 

Nach ganz kurzer Frist lässt hier der produk- 
tive Komponist seinem Requiem in Es-dnr für 
4 Männerstimmen und Orgel (opus 14, besprochen 
im nl^cutschen Volksblatt^ gegen das Ende des 
vorigen Jahres) in der gleichen Besetzune eine 
weitere Missa pro defunctis in D-moll folgen, 
die ihres musikalischen Gehaltes und ihres streng- 
kirchlichen Charakters wegen ebenfalls warm 
empfohlen zu werden verdient, und welcher Se- 
minar-, Eonvikts- und sonstige Anstaltschöre 
insbesondere auch die musikalischen Leiter der 
Lehrerkonferenzen ihre Aufmerksamkeit zuwen- 
den sollten. In ihr stellt der Autor an das 
Können der Sänger und namentlich auch an die 
Tonhöhe des ersten Tenors bescheidenere Anfor- 
derungen als in seinem opus 14. Mit dieser 
Bemerkung möchte indessen Rezensent die Kom- 
position keineswegs der Kategorie der „leicht 
ausführbaren** zuweisen; die rhythmisch -melo- 
dische Ausgestaltung der einzelnen Singstimmen 
auch in den homophon geschriebenen Abschnitten, 
dann die da und dort eingestreuten künstlichen 
Imitationen (selbst Kanons) setzen bei den Säneem 
immerhin einen gewissen Grad von Schulung 
und Übung voraus. Statt die Worte der Sequenz 
-Dies irae^ in Musik zu setzen, unterlegte der 
Aomponist den Versen 1, 2, 3, 18 und 19 dieses 
Chorals eine vierstimmige Orgelbe^leitung. Im 
Offertorium wird der Versikel .Hostias et preces** 
bis zum „Quam olim Abrahae^ unter Abspielung 
untersetzter leiser Orgelharmonien rezitiert. Ein 
sehr feierliches -Libera** mit vollständigem Texte 
bildet diesmal aen Schluss der schönen Trauer- 
messe. Zwei nach der Korrektur stehen gebliebene 
Verstösse ^egen den reinen Satz (in Takt 2 des 
Christo eleison und in Takt 13/14 des Traktus) 
wird der Dirigent zu verbessern verstehen. 

M. 



-ö 64 en 



Verlag von Friedrich Pustet in Begensbarg, zu beziehen durch alle Buchhandlungen: 



Aus der Elsässer kathol. Schuizeitung 1898 Nr. 8. 

Hall er, M., Op. 63. XII Fange lingna und 
Tantam ergo zu 4, 5, 6, 7, 8*gem. 
Stimmen. Part. 1 .#, St. ä 30 ^. 
Für schwächere Chöre^ die bei einer feierlichen 

Gelegenheit mal was ausserordentliches leistoi 

möchten, sehr geeignet. Einige Nummern sind 

mittelschwer. Anschaffen! 

Mitterer, Ign., Hlssa in landem et adora- 
tf onem SS. Hominis Jesn, für 2 Männer- 
stimmen mit Orgelbegl. (C.-V.-K. Nr. 654.) 
Part. 1 .*, Stimmen i 15 /^. 
Während die vorige Komposition sowohl von 
Kinder- als auch von Männerstimmen ausgeführt 
werden kann, eip^net sich letztere nicht zur Be- 
setzung mit Sopran nnd Alt. Ein- und zwei- 
stimmige Sätze wechseln ab, manche Stellen sind 
dreistimmig; die Orgelbegleitnng ist leicht, wie 
auch die ganze Komposition an die Sänger keine 
grossen Anforderungen stellt. Ein Beweis für 
ihre grosse Brauchbarkeit sind die drei aufein- 
ander folgenden neuen Auflagen dieser Messe. 

Perosi, L., Hissa in hon. Beati Ambrosii, 

für 2 gleiche St. mit Orgelbegl. (C.-V.-K. 

Nr. 2004.) Part. 1 A 60 ^, St. ä 20 ;^. 

Im Stile der Meister des 16. Jahrb. Vorzüg- 
liche Sangbarkeit der Stimmen, dabei nur mittel- 
schwer. Die einziffe Schwierigkeit dürfte für den 
Neuling der Alla breve-Takt bilden. 



Schmidt, Fr., Seeluelin kirehL Ciesftoj^e 
Terseh. Inhalts für 4-, 5- und 8 stimm, 
gem. Chor. (C.-V.-K. Nr. 612 und 2032.) 

Part 2 Jh ^0 /^. St. 80 ^. 

Inhalt : Ave Maria, bone Jesu, Fange lingua, 
Ave Verum. Panis angelicus. Magnificat, Laudate 
Dominum, Tu es Petrus, etc. Das ist echte Kirchen- 
musik! So würde Palestrina es auch geschrieben 
haben. Jedoch nur durch geschulte Chöre aus- 
führbar. Nur einzelne Nummern leicht oder 
mittelschwer. 

Aus dem Donau wSrther katholischen Litteratur- 

blatt 1898 Nr. 5. 

Hall er, M., Op. 66 a. Uederkranz zn Ehren 
des gfttfliehen Herzens Jesn. 15 Lieder zu 
1, 2 und 3 Sopran- 'und Altstimmen mit 
Orgel- oder Harmoniumbegleitung. Part. 
1 .«, St. ä 40 ^. 

Meister Haller hat mit diesen Liedern einen 
kostbaren Schatz geboten, welcher zur Verherr- 
lichung des göttlichen Herzens Jesu die weiteste 
Verbreitung finden mö^e. Die kindliche Ein- 
fachheit der Melodien mit der ganz zu demselben 
passenden Stimmführung der Begleitung und die 
schönen Texte machen einen unsagbar rührenden 
Eindruck auf das Gemüt. Diese Gesänge (9 für 
eine, 4 für zwei und 2 für drei Stimmen) können 
sehr gute Verwendung finden für Herz-Jesu-An- 
dachten, in der Fronleichnamszeit u. s. w. 



Durch den Sekretär der Kirchenmusikschule in Eegensburg können bestellt und be- 
zogen werden: 

1. Frescobaldi Oirol. Sammlung von kirchlichen Orgelstücken mit Einleitung von Dr. Fr. 

X. Haberl und Porträt Frescobaldi's, franko a lO Jlk. 

2. Frescobaldi Girol. 55 Sätze aus genannter Sammlung, franko k 5 Mk. 

3. Palestrina Oioy. Pierlnigi da. Einzelstimmen zur 6stimmigen Messe „Ecce ego 

Joannes" (Violinschlüssel mit Atemzeichen etc.) in beliebiger Anzahl, fi'anko k 30 Fr. 

4. Palestrina. Partitur der Missa „Papae Marcelli" mit Einleitong von Dr. Fr. X. Haberl, 

Einzelabdruck aus dem 11. Band der Gesamtausgabe, franko a 3 Ilk« Stimmen im 
Violinschlüssel a 30 Pf. 

6. Palestrina. Partitur der 6 stimm. Messe „Tu es Petrus" aus der Gesamtausgabe einzeln 
franko ä. 3 91k. Einzelstimmen in Violinschlüssel mit Atem- und Vortragszeichen k 30 Pf. 

6. Einzelstimmen zur 5stimmig6n Messe „Dilexi quoniam" a 30 Pf. 

7. Zwölf Exemplare von Raphaels Cäcilia, Originalholzschnitt von Brend'amour in 

Braundruck auf feinstem Papier, mit leerem Blatt zum Einschreiben oder Beidruck von 
Namen, Vereinsmitgliedern u. s. w.; franko per Dutzend 1 Mk. 

8. Subsliription auf die Gesamt - Ausgabe der Werke von Palestrina und 

Orlando di Lasso, speziell dessen Magnum opus. Ungebund. k lO Hk. 
Gebunden a 11t Mk. 

9. Überlebensgrosse Porträtbflste von Palestrina und Orlando a SO Hk. 

incl. Kosten für Verpackung und Kiste bei Eücksendung der letzteren. 

Adresse: Sekrettr der KIrehenmnsiksfhnle, Regensbnrg, Beiehsstrasse 76. 



Druck und Verlag von Friedrieb Pustet in Regensburg. 



1898. 



Beilage 



Nr. 15. 



znr 



MUSICA SACBA. 



Inserfttei welche man geil. 8 Tage vor Ersoheinen der betreffenden Nummer einsenden wolle, werden 

mit 80 ^ Ar die Ispalilge und 40 .^ fttr die Sspftltlge Petitzeile berechnet 

E« werden nur solche Inserate aufgenommen, welche der Tendenz dieser Zeitschrift entsprechen. 




J. Georg Boessenecker, 

Verlag für 

Cäcilianische Kirchenmusik 

in Regensburg, 

liefert prompt und billigst alle kathol. 

KirelieiiMtiisiky versendet Kataloge 

gratis und fährt ausgieb^e Ansichtssendungen 

überallhin bereitwilligst ans. 

Kommissionsverlag für Deutschland and Amerika 
bei Fr. Pustet in Regensburg. 
Soeben erschien: 

Sanct Joseph. 

Oratorium mit lebeBden Bildern 

fUr Soll, Chor und Orchester. 

Deutscher Text von Leo van Heemstede. 

Musik von J. A. S. van Schalk. 

Opus IV. 

Klavierauszng >( 7.50. Sopran und Alt ä 60 /^^ 
Tenor und Bass ä M im Textbuch 20 ^. 

Orchester-Partitur u. Stimmen sind leihweise vom 
Verleger J. R. vanRossumin Utrecht zu haben. 

Man lese die sehr günstige Beurteilung in 
Mnsica Sacra 1898, Nr. 15, 



Bitte za verlangen 
meinen neuesten 

kMeoMsikal. Verlagskatalog, 

welcher §^ati8 n. franko versandt wird. 

Friedrich Pustet 

in Regensburg. 



Katholische Kirchenmusik 

liefert prompt und billigst das 

Generil-Dep6t eäeü. Klrfhenmvstt 



von 



Fenchtinger & Gleichani 

in Xtegeneburg. 

AvBwahlseiiduigeii bereitwUllgst. 

fl^r Kataloge gratis und franko. 'IBS 

Versandt nach allen liftndem. 

Grosses Lager welflif her Miistttlleii. 



Musikverlag von Anton Böhm & Sohn in Augsburg. 

NacliHtehende, in unserem Verlage erst kürzlich erschienenen Messkompositionen halten wir bestens 

empfohlen: 

Jl. JHessen: 

Kels, Frz. Gr., Herz -Jesu -Messe. M 2.40. 
Diebold, Joh., op. 3. Missa Anxilium. M 3.—. 
Diebold, Joh., op. 26. Missa Lauda Sion. M 2.40. 
Leitner, C. A., Messen Nr. 1, 2,3^4, 6 kM 2.40. 
Leitner, C. A., Messe Nr. 6. MS.-, 
Lipp, Alb., op. 46, 61, 66. Messen k M 2.40. 
Lipp, Alb., op. 60. Familien -Messe. M 2.20. 
Mettenleiter, Bern., op. 60, 73. Messen k M 2.40. 
Stehle, J.G.£d.,op. 49.Kindheit-Jesu-Me88e. M 2.40. 
Stehle, J. O. Ed., op. 50. Marien-Messe. M 2.80. 
Stehle, J. G. Ed., op. 57. Missa Ave Regina. M 2.80. 



B. Beqaiein: 

Auer, Jos. Requiem. M> 2.~. 

Becher, Jos. Requiem. M 3.50. 

Bill, Jos. Requiem. M 4. . 

Diebold, Job., op. 7. Requiem. M 3. . 

Ett, Kaspar. Requiem. JH 1.40. 

Kirnis, Ferd. Requiem mit Libera. M 2.40. 

Leitner, C. Aug., Requiem. M 4.—. 

Lipp, Alb., op. 29, Zwei Libera. M 1.—. 

Mitterer, Ign. Requiem. M 3.20. 

Stehle, J. G. Ed., Op. 52. Requiem. ^ 2 8U. 

Zeller, Gg. Requiem. M 2.70. 



TonMuode Wirke sind durch Jede Buch- mid Insüudlenhandhmi sn beriehen. "^a 



-63 »6 Er- 



reichen Zuschrifteu aai die VerlagshandJung der 
offiziellen Choralbücher ans weiten Kreisen in 
Aussicht gestellt worden sind." 

Eine zweite Ansf^abe desselben Buches, mit 
gleicher Anlage und Einteilung, aber mit nur 
lateinischem Texte (also ohne Übersetzung) 
erschien unter dem Namen,, Encftiridioti GradualU". 
Preis 2 ^ 40 ^. Gebunden 3 .Ä 50 ^. 

Ich kann nicht umhin, das „Römische Gradual- 
buch" unseren Chören nnd Chorregenten aufs 
wärmste zu empfehlen. Mögen sie alle an Hand 
dieses praktischen, auch typographisch prächtig 
ausgestatteten und billigen Buches dem Choral 
nun fortan die Pflege zu Teil werden lassen, 
welclie seiner Bestimmung und dem Wunsche 
unserer hl. Kirche entspricht! J. Singenberger. 

Singenberger, Job., Hesse zu Ehren der 
hl. Familie. AusgabeA für 3 Männer- 
stimmen (2 Ten. und Bass) mit Orgel- 
begleitung. Part. IM 20 4? 3 Stimmen 
k 15 ^, Ausgabe B für drei Ober- 
stimmen (2 Soprane und Alt). Partitur 
1 M 20 ^, 3 Stimmen ä 15 ^. 

Über diese neue Messe schreibt Herr Dr. Fr. 
X. Haberl in der „Musica saci^a": „Sie eignet 
sich trefflich für Fraueuchöre, klingt Msch und 
abwechslungsreich, und stellt an den Organisten 
nur bescheidene Ansprüche, ohne in jüonotonie 
zu verfallen." 

Im „Herold des Glaubens" (St. Louis), schreibt 
P. R. F., 0. F. M., über die Messe: „Vorüegende 
Messe ist Ausgabe B einer sehr schön ge- 
arbeiteten, prächtigen Wechsel zwischen homo- 
phoner und polyphoner Schreibart bietenden Mess* 
Komposition des verehrten Präsidenten des Ameri- 
kanischen CäciHeu- Vereins. Die ganze Kompo- 
sition atmet Würde und Noblesse. Stimmführung 
und Textdeklamation sind musterhaft. Die Sin?- 
stimmen, an welche grosse Anforderunjz^en nicht 
gestellt sind, sind senr flüssig geschrieben nnd 



in Folge dessen sehr sanglich und wirklich leicht 
ausführbar. Durch eine schöne, stellenweise recht 
schwungvolle Orgelbegleitnng, die die Ausfüh- 
rung der Komposition noch erleichtert, hat der 
Komponist ein angenehm wirkendes Knaemble 
geschaffen, zuweilen unterbrochen durch kurze 
a-caiydh-SÜze. die sich stets zu einer effektvollen 
Wiedergabe des liturgischen Textes gestalten. 
Auch der bunte Wechsel zwischen ein-, zwei- 
nnd dreistimmigen Sätzen, sowie die Kürze und 
Knappheit der Messe berühren recht angenehm. 

Die Mühe des fleissigen Studiums dieses neuen 
Singenberger*schen Opus wird sich durch Erfolg 
bei den Aufführungen reichlich lohnen. Damm 
sei sie allen Kinder- und Juugfrauenchören , be- 
sonders auch den weiblichen Instituten und Ge- 
nossenschaften aufs wärmste empfohlen! 

Ausgabe A dieser Messe ist für drei Männer- 
stimmen; Ausgabe C für -vierstimmigen gemisch- 
ten Chor ist in Vorbereitung. Auch diese beiden 
Ausgaben dürften wohl von allen kirchlichen 
Chören mit Freuden begrttsst werden." 

Im Cincinnati-Volksfreund: „An Messen für 
drei Oberstimmen mit obligater Orgelbegleitung, 
wie sie meistens in Frauenklöstern und Damen- 
pensionaten gebraucht werden, ist unsere kirch- 
liche Musiklitteratur nicht allzu reich. Es ist 
schwierig, schön und klangvoll, ohne dabei lang- 
weilig zu werden, für eine derartige Zusammen- 
setzung der Stimmen zu komponieren. Professor 
Singenberger hat in seiner bekannten Meister- 
schaft diese Messe nicht blos interessant ge- 
schrieben, sondern hat auch seinen Tönen neben 
echt kircnlichem Klange eine Wärme und über- 
aus zaile Anmut mitgeg^eben, die diese Kompo- 
sition würdig an die Seite seiner besten kirch- 
lichen Tonwerke stellt und ihr. einen Platz in 
der ersten Reihe der lieblichsten Kompositionen 
der Neuzeit sichert Mögen re<;ht viele Damen- 
chöre diese Messe in ihr Benertoir aufiiehmen! 
Dieselbe Komposition wird auch in einem Arrange- 
ment für vier gemischte Stimmen und auch rar 
Männerchor bearbeitet erscheinen. (H. Tappert) 



Die „Katholische Volksschule'' enthält folgende 
Besprechung Pustet'scher Kirchenmusikalien: 

Kyriale Komaniiin sive Cantiones missae 
communes pro diversitate temporis et 
festorum per annum excerptae ex Gra- 
duali Komano, quod curavit S. B. C. 
Preis gebunden 74 ^ und ^^Die gewöhn- 
Hchen Messgesänge des Graduale Bo- 
manam'^ (Kyriale Romanum). Preis ge- 
bunden 86 /Ä. 

Es handelt sich hier um eine ganz neue Dopnel- 
ausgabe des Ordinarium Missae. Beide Ausgaoen 
haben das gemein^ dass überall die Ohoralgesänge 
des Ordinarium in Choralnoten mit Violin- 
schlüssel auf 5Linien dargestellt sind. Femer 
sind die Gesänge, soweit es eben praktisch erschien, 
mit Anwendung der Versetzungszeichen in eine 
für die wirkliche Ausführung passende Tonlage 



versetzt. Zu Anfang der einzelnen Tonsätze 
steht eine Note in Klammer, auf welcher eine 
eventuell zu sinkende Kecitation stattfinden kann. 
Da leider, wie die Erfahrung bestÄtiget, die Mehr- 
zahl der Sänger im Violinschlüssel unterrichtet 
und in der fixen Tonhöhe der Instrumente erzogen 
wird, so wird durch diese Ausgabe das letzte 
Hindernis beseitiget, welches viele Sänger, Chor- 
regputen und Organisten abhielt, dem altehrwür- 
digen Choral die gebülirende Aufmerksamkeit zu 
schenken. Die erste der obengenannten zwei 
Ausgaben hat nur lateinischen Text für jene 
Länaer, welche einer deutschen Übersetzung der 
Texte und Rubriken entbehren wollen und können. 
Die zweite Ausgabe mit dem Titel : „Die gewöhn- 
lichen Messgesänge des Graduale Bomanum^ unter- 
scheidet sich von der ersten nur durch die deutsche 
Übersetzung der liturgischen Texte und Rubriken. 
Für Laienchorregenten in unseren Gegenden wäre 
also die zweite Ausgabe zu empfehlen. Möchten 
durch diese praktisdie Pnblikaaon unsere Chor- 
regenten ermuntert werden, den Chond eifriger 
zu pflegen! M. E. 



Dnick und Verlag von Friedrich Pastet in Regensburg. 



-e 6f 8^ 

Verlag von Friedrieh Pustet in .Regensburg, zu beziehen durch alle Buchhandlungen: 

Sechzehn liturgische Gesänge 

zur Kirch- nnd Altarweihe. . 

FHlr vierstimmigen Mannerchor 

herausgegeben von Joli. HölliNrartli, Priester. 

Partitur 60 A. 

Vorstehende Oesänge sollen beitragen, die erhebende Feier einer Kirch- und Altar- 
weihe durch Abwechseln vierstimmigen Gesanges mit dem Choral in etwas zu erhöhen. 

Vierstimmig gesetzt wurden nur solche Antiphonen und Psalmen durch deren Ab- 
singen der konsekrierende Bischof in der Funktion nicht aufgehalten wird. Mit Rück- 
sicht darauf, dass für solche Feierlichkeiten oft wenig oder keine Vorproben gehalten 
werden können, sind sämtliche Gesänge sehr einfach gehalten und können sogar nach 
Bedarf einen halben Ton höher oder tiefer intoniert werden. 



IWff^^ -y^ wg ^m 1 ^]^ tf» Vft £^W €mlL£Jk Handbuch der gebräuchlichsten Choral- 
ITMlftJMMiaMt? t^MMtf * lft*t?# gesänge. Volksausgabe in Violin- 
schlüssel mit weissen Noten zum Gebrauche der katholischen Kirchenchöre, Schulen 
und Seminarien. Zweite, durch sämtliche Vesperpsalmen vermehrte Auflage. 1895. 
kl. 8^ VII und 562 Seiten in Schwarzdruck. (C. V. K. Nr. 1921.) 1 ^ 50 A. 
In Leinwandband 2 Jk> 

Die Neuauflage dieses Buches liefert den schönen Beweis, dass es kein vergebliches Unter- 
nehmen war. dem katholischen Volke in einer besonderen Ausgabe den innigen Anschluss an die 
Feier der heiligen Geheinmisse und die Gebete der Kirche zu vermitteln. Das Buch bietet in fünf 
Hauptabteilungen nur solche Gesänge und Gebete, welche vom römischen Stuhl, sowohl im Texte 
als m der Gesangsweise ausdrücklich approbiert, das heisst befohlen oder empfohlen sind; ■— „ein 
Umstand, welcher das Manuale Choräle zu einem Gebet- und Gesangbuch riir Lateinschulen und 
Gymnasien, für geistliche Erziehnngs- und Unterrichtsanstalten erhebt und den hochw. Religions- 
lehrem, Vorstänaen, Katecheten hmreichendes Material zur Belehrunc; über katholische Liturgie 
und zur Anleitung mit der Kirche zu beten und zu singen an die Hand gibt". 

^^^^^^K ^R^R^K ^K^K^R ^R^K^R ^R^R ^K^K^^ ^^ ^K^^^^^^ ^v^v^K^^^K /▼v/wT^ 

Kleines Vesperbucb (Vesperale parTum). 

.^ Die gebräuchlichsten Vespern für die hohen Feste^ des Herrn und der aller- ^ 

M seligsten Jungfrau, sowie für die vornehmsten Feste der übrigen Heiligen, nebst * 

)K dem Commune Sanctonim und der Komplet mit allen zugehörigen Antiphonen, M 

)l( Hymnen etc. nach der authentischen Ausgabe der römischen Choralbüclier mit ifk 

Choralnoten im Fünfliniensystem und G-Schlüssel notiert. 

Herausgegeben von Paul Sehmetz^ Seminarlehrer. 

Mit oberhirtlicher Genehmigung. 

8^ VI und 152 Seiten. \ M. In Leinwandband 1 Jfc 40 ^. 

Mit Dr. Haberl's Psalteriura Vespertinum zusammengebunden 2 .#. 

Or^elbegleitnng hiezu, bearbeitet von P. Fiel, Seminar-Oberlehrer 

und kgl. Musikdü-ektor. Quer Quart. VIII und 260 Seiten. (C. V. K. 

Nr. 1799.) 7 .# 50 ^. In V« Chagrinband 9 Jh. 

Verlag von Friedrieh Pustet in Regensburg. 









-K3 68 SK 

Verlag von Friedrich Fastet in ftegensbarg, zu beziehen dordi alle Bncfahasdluiigen: 



Katholisch« Litteraturblatt, 1898 Nr. 2. 
Sobildkneclit, Joseph, Op. 19. 17S Ka- 
denzen für die Orgel zum Gebrauche beim 

Bezitleren. (C.^V.-K. Nr. 1631.) .# 1,60. 

WenD es bei litnrgiEch vollBtäDdi^m Gottes- 
dienste njclit mSglich iat, alles zu singpn, so kommt 
' man in die La^e, einen Teil des Textes rezltlert-n 
zn müssen. Die vorliegenden nKadenzea" haben 
nnn den Zweck , eine würdige Begleitnn^ hierzn 
zn bieten. Dem Verfasser ist dieses mit seiner 
Komposition, deren Modulationen, nebenbei ge- 
sagt, tadellos sind, auch vollständig gelungen. 
Das Vorwort des Komponisten gibt eine Anwei- 
sung für das schSne Rezitieren der Texte. Das 
Werk erhielt schon 1891 eine warme Empfehlung 
seitens des hochwürdigen Herrn Kanonikns Walter 
in Solothum. Dass der praktische Wert dieser 



Arbeit erkannt wird, bevrelat deren weite Verbrei- 
tung, die schon eine zweite AnAage nötig machte. 
Kollmann-Donauwörth. 

Aus dem Oonauwtfrther katholischen Litteratur- 

blatt 1898 Nr. 5. 
Rathgeber, G., Op. 15. Hlflsa In hoH. 

SaneÜ fleoi^. Für 4 stimm. Uänuer- 

chor. (C.-V.-K. Nr. 2145.) Part 1 Jt 20 ^, 

Stimmen k 16 ^. 

Der Antor hat mit dieser Utnrgiech korrekt 
angelegten, wirksamen und nicht schweren Kom- 
position eine fHr Männerchüre empfehlenswerte 
Messe geschaffen. Der Wechael von zwei- and 
dreistimmigen mit den vierstimmigen Sätzen bietet 
Abwechslung und Enhe filr die Sänger. Der Rbyth- 
maa bei einigen Stellen wäre Terbeeserangsfänig. 



jy* Kirchennmaihalieche Movit&t. 1^^ 

Sehr leichte 

Messe zu Ehren des heiligen Geistes, 

für 2 Kinderstimmen (auch für 3 oder 4 g-emischte Stimmen ausführbar) 

mit Orgelbegleitting. 

Von Joh. Singenberge r. 

Preis der Partitnr 1 Jk. Jede Singstimme 12 ^. 

Diese Messe wnrde schon vor einigen Jahren für die vielen Hissionskirchen in den Vereinigten 
Staaten gesehrieben, in denen man schon froh ist, überhaupt eine so leichte Messe singen zu können. 
Daraus erkläre man sich die allerdings äusaeraC einfache Schreibweise, den bescheidenen Tonumfang. 
die hänflgen Melodiewiederholnngen und — manche rhythmische Unvollkommenheit. ObrigeuB lehrt die 
tagtäglicne Erfahrung, dass es auch anderwärts derartig bescheidene Uhorverhältniase gibt, wo man 
zn dem allerleichtest«n greifen muss! Ein kindlich frommer Vortrag wird ersetzen, was der Kom- 
position an künstlerischem Werte abgeht 




KS' Bitte zn Terlan^en: "SSB 

Katalog Aber die prelBwBrdigM Bmerlkanlschen 

Smith- und Packard-Harmoninni 

mit Siuggabllse und mild welchem Tone tUr Kirche, Schul« und Zinunsf. 

■^T Nur preiswürdige, ganz vorzügliche Instrumente, wofBr 
vollste Garantie geleistet wird. (Preise von 270 Mark an.) ' 

Der Vorzug dieser Fabrikate beruht hauptsSchlich in der Weichheit 
und Milde des Tones, sowie in der Dauerhaftigkeit des Uechanisniiig 



Die Paekard'schen Harmonium, welche durch die hleslKe Kirchen* 

en, gla4 ranz TOriflgUche iBatrnmentC) die sich besonders durch 

ihre herrliche Tonfillle nnd KliuiffarDe vor allen anderen Fabrikaten auielohnwi nnd daher 



bestens empfohlen in werden verdienen. Hlch. Haller, Inspektor. 

Freundlichen Anfträgen sieht zum Beaten der hiesigen KirchenmnsikBohnle hochachtungs- 
voll entgegen 

B^ensbnrg. Dr. Fr. X. Haberl, Direktor. 



Druck nnd Vertag von Friedrich Paetfit in Begensburg. 



1898. 



Beilage 



Nr. 16. 



zur 



MUSICA SACKA. 



Inserfttei welche man geil. 8 Tage vor Erscheinen der betreffenden Nummer einsenden wolle, werden 

mit 20 ^ fUr die Igpaltlge und 40 ^ für die 2 spaltige Petitzeile berechnet. 

Eb werden nur solche Inserate aufgenommen, welche der Tendenz dieser Zeitschrift entsprechen. 



A n ae e i g e> 

Kurze Besangschnle ^,^1^1^^ 

schulen und angehende Chorschüler be- 
arbeitet von Alois Heckmayr, Chor- 
regent in Schrobenhausen (Oberbayern). 
Gegen franko Einsendung von 80 ^ in Brief- 
marken folgt das Werkchen portofrei, bei Be- 
stellung von wenigstens 4 Exemplaren ä 25 ^. 
NB. Vorstehenae Gesangschule wurde bereits 
bei der 11. Auflage von den Titl. H. H. Referenten 
mit Einstimmigkeit in den Cäcilien^Vereinfr-Kata- 
log unter Nr. 482 aufgenommen. 

Land-KirehenehSre mache ich auf die sehr 
leif hte Messe des Hrn. Domkapitular H. F. Müller 

lissa in hoL St Elisabeths 

(Leichte Messe für einstimmigen Kinder- 
chor mit Orgelbegleitnng) aufmerksam und 
sende Probe -Exemplare der einstimmigen 
Ausgabe gratfs und franko. 

Diese kleine bequeme mit erläuterndem deut- 
schen Text versehene Ausgabe enthält in splen- 
dider Ausstattung alles Notwendige uud Wün- 
scheuswerte für den Eiuderchor, kostet nar 
10 ^. (Partie^reis von 25 Expl. an nnr 8 ^.) 
uud lässt sich im Gebet- oder Oesaugbucne 
leicht unterbringen, so dass sie stets zur 
Hand ist. 

Ein Credo dazu erschien zum Preise von 5 /6). 
(.Partiepreis 4 A») 

Fulda. A^lois ^Xniet*, 

Verlag für Kirchenmusik, Harmonfum-Magaziii. 

(gegr. 1846.) 



Verlag von Fr. Pnstet iu Regensbnrg, zu 
beziehen durch alle Buchhandlungen: 

NToTitäten ! 



Missa 

in hon. Beatissima Virginis Maria 
,,Matri8 ter admirabilis'' 

aad L'V voces impares. 

Auetore P. Victore Eder, 0. S. B. 

Op. IV. 

Partitur l S 20 ^9^^ Stimmen ä 15 /^. 

Die vorliegende Messe des Herrn P. Victor 
Eder ist eine gute Komposition, welche kirch- 
lichen Ernst und doch auch Annehmlichkeit des 
Klanges in sich vereinigt. Die Ausführung der- 
selben bietet einem Chore, welcher an Imitations- 
Stil gewöhnt ist, keine Schwierigkeit. 

P. Utto Kornmttller, 0. S. B. 



XVI Fange lingua. 

Ad quatuor voces aequales 

(Ten. I. et II. et Bass I. et II.). 
Auetore Georglo Zoller. 

Partitur 1 .# 40 /^, Stimmen h 40 ^. 



I 













Weihnachts- Oratorien und geistliche Festspiele 

zur Auffflhrung mit lebenden Bildern 

von Heinrich Fidelis Müller^ Domkapitular. 

Verlag von Alois Maier, Kirchenmusikverlag in Fulda. 

Klavieransssüge anf 8—14 Tage snr Ansicht. 



-B f O O- 



Verlag von Fr. Pute! in Rtgeaslmrg, m be- 
ziehen durch alle Buchhandlungen: 

STeae Anfla^en. 



Freis-Messe „SalYe Regina". 

Für Sopran OBd Alt (oblln.), Tenor nndBas8(adUb.) 
nnd Begleltnnjl der Orgel. 

Von J. 6. E. StoUe, Domkapellmeister. 

Nennte, nnveränderte Anflage. 
Partitar 1 jH 40 ^, Stimmen 60 •^. 



Missa pro Deftmctis 

et 

Respons. „Libera me, Domine" 

3 vocum aeqnalinm. 

Anctore ClAndlo Casclolinl. 

Editlo tertia. 
Partitur 1 M. Stimmon & 15 ^. 

lUssa in honorem S. Aloysii 

ad 3 voces aequales. 

Auetore J. Singenbergcr. 

Editlo quinta. 
Partitur 80 .^. Stimmen 40 ^. 







Yerlag t. Bntioii k Bereker, Kefelaer. 

In unserem Verlage erschien soeben und 
ist durch alle Buchhandlungen zu beziehen: 

P. Theresius, unbesohuhter Karmelit, 
liOnrdes-Iiled. Opus 11. Mit Appro- 
bation des hochw. bischOfl. (Jeneralvika- 
riates zu Münster i. W. 8*. 8 Seiten. 
Broschiert 15 \ 




Katholische Eirchenmnsik 

liefert prompt und billigst dai 

fleaeral-Depöt eleu. Klreheninulk 

Ton 

Fenchttnger & Gleichanf 

in Gegensburg. 

AuBWfthlseiidiiiigeii bereitwilligst* 

fl^ Kataloge gratis und firaako. ''IBl 

Versandt nach allen liftndem. 

Grosses Lager weltUeher MaslkaHen. 



J. Georg Boessenecker, 

Verlag für 

Cäcllianlsche Kirchenmusik 

in Regensburg, 

liefert prompt und billigst alle kathel« 

Kircnenniaelki versendet Kataloge 

gratis und führt ansdebige Ansichtssendungen 

überallhin bereitwilligst aus. 

Bitte zu verlangen 
meinen neuesten 

Urcbeninnsikal. Verlagskatalog, 

welcher §^rati9 tu flranlco versandt wird. 

Friedrich Pustet 

in Regensbnrg. 



Hannoninms fDr Schule nnd Hans 

von 75 Mk. bis 1000 Mk. (Harmoniumschule 

gratis), 5 jähr. Oaranüe — Bar-Babatt - 

Lieferung franko empfiehlt 

Alois Maier in Fulda» 

Kirehenmnsikverlag und Harmoninm- 
magazin (^egr. 1846). 
Illustrierte Kataloge gratis. # 



gflr^B CäclUenfe»« 

Zu ausserkirchlichen Aufführungen empfehle 
ich den geehrten Herren Eirchencnordirigenten 
bestens : 

ZoDer, 6^ Abendfeler in Venedljf • 

Gedicht von E. GeibeL Gr. 8^ Für 
gemischten Chor mit Klavierbegleitung. 
Part 1 J( 50 /^, 4 Stimmen ä 20 /^. 

~ — Am Trannsee« Gedicht von 
J. B. von Scheffel. Gr. 8«. Für ge- 
mischten oder HAnnerchor mit Klavier- 
begleitung. Part 2 Jk,4i Stimmen k 20 ^. 

^Wir wünschen, dass diese beiden nicht zu 
schweren, aber klangvoUen, edlen und deshalb 
äusserst dankbaren Kompositionen Meister Zollers 
im Repertoir keines katholischen Kirchenchores 
fehlen mögen !** „Deutsches Volksblatt*' 

Ausser dieser Empfehlung haben die beiden 
Stücke noch von verscmedenen berufenen Kritikern 
sehr anerkennende Beurteilung erfahren. 

Zu beziehen durch Jede Buch- und Musikalien- 
handlung, sowie direkt von der Yerlagshandlung 

Hermann Kitz in Ravensburg. 



Pleno Organo, 



-ö tl ei- 

Im Verlage der jBntemau'Heheii Biehluailiug in Piderbwi Ist ersdilensn: 

68 Featvor- und Nachspiele für die Org:el, geaammelt und her&a»- 

gegeben von A. Jos. Monar. Op. 15. 4". 135 S. Preis geh. 6 Jk. 

Die „Mneioa sacm" schraibt u. a. : „Das schön »nagoBtattete, id sejnem musikaUBdien Inhalt 
wohl mehr und minder wertvolle, aber keine unwürdige Nimmer enthaltende Werk bietet prSssten- 
teila moderne OrffelmDsik, nnd zwar säte and tüchtige." — Die „Cäcllia" Strassliarc 
bemerkt: „Wenn schon die Gedieeenheit fast sämtlicher hiermit veröffentlichten Kompositionen nnd 
die meist nur massigen Ansprüche, die sie an die anefllhrende Kraft stellen, eine recht weite 
Verbreitung der Sammlnng als hSchst wünschenswert erscheinen lassen, müssen wir dieselbe 
anoh noch dcRhalb allen nnseren Organisten dringend anempfehlen, weil sie ansschliesslich Bei- 
trage noch lebender kathol. Komponisten nebat einem vollständigen Veneichnis der von den bo- 
treffenden Mitarbeitern anderweitig veröffentlichten Or^elkompositionen enthtUt nnd so geeignet ist, 
das Interesse für die neuere kathol. Orgellitteratnr in immer weitern Kreisen zn wecken und deren 
ferneres Emporbltihen in hohem Masse za fördern." 

Neben weiteren nnr gfinstitcen Rezensionen gingen nna zahlreiche Anerkennungs- 
schreiben KQ, die einstimmig „Pleno Organo" als eine hervorragende klrchenmnsi- 
ka lisch e Novität bezeichnen. 



Paderborn. 



Jnnfermaim'sche BuchhandlilDg. 



IC:^> Bitte zn Terlangen: '%^ 

Katalog über die pretswfirdlgen amerikanischen 

Smith' und Fackard-Harmonium 

mK Saugiabllta und mlldwttelmn Ton« tOr Kirche, Schul« und Zlmmtr. 
B^ Nnr preiswftrdige, ganz vorzügliche Instnimente, wofür 
yoÜBte Garantie gelaistat wird. (Preise von HO Mark an.) "^^ 

Der Vowug dieser Fabrikate heniht hauptsächlich fn der Weichheit 
und Uilda des Tones, BOwie in der Dauerhaftigkeit dea Uechaniguui 
und des Sauegebläsea. 

Der U. iCStiftskapellmeister Haller erklärte nnt. 28. Dez. 1S96: 

Die Fackard'schen Harmonlnm, welche durch die hiesige Kirchen* 

maslkichnle verbreitet wwden, sind nnt vortflgllche Inatraaente, die sich besonders durch 

ihre herrliche TonfttUe ud Klangfarbe vor allen anderen Fabrikaten anoaelchnen nnd daher 

bestens empfohlen tu werden verdienen. HIeh. HaUer, Inspektor. 

Freundlichen Anfträgen sieht zam Besten der hiesigen Eirchenmnsikschnle hochachtnngB- 
voll entgegen 

Regensborg. Dr. Fr. X. Haberl, Direktor. 




Heae geistliche Cwanpmglfc. 
P. Platania. 

Antlphona fflr gemischten Doppelchor mit Pauken, 
gr. Trommel und Tambour, Partitur M 1.— , 
Chor-Stinimen je IB ^. 

Credo für Doppelchor mit Oigel. Partitur Jt 4.—. 



Motette Tota pulchra ftlr Soli, gemischten Chor m. 

Orgel. Partitur M 2.—, Chor-Stimmen je 80 ^. 
Pater noster für 5 stimm. Chor mit Orgel, Cello, 

Boss und Timpani. Partitur M 2.~. 



Breltkopr A H&rtel. 



Uabelschwerdt, Verl^ von J. Frankes 

Bnchhandlong (J. Wolf), zn beziehen durch alle 
Bndibandlnngen : 

KothB, Wilh- KgL Mnsikdir. a. Seminar-Ober- 
lehrerTAnswibl tob konen, sehr leleM 
aneffllirbareB Oi^elstflekea, (Vor-, Nach- 
Q. Strophenzwischenspielen) zum Gebraach 
beim öfFentl. Gottesdienste, sowie beim 
Unterricht im Orgelspiel, insbesondere in 
Prfiparandien u. Lehrerseminaren. 
Heft I: 100 Ot^Isätze in den mit G-dor 
Dächst verwandten Tonarten. Preis 1 ,J|. 
Heft II: 110 OrgeMtze in den entfern- 
teren Dur- und Molltonarten. Preis I J6. 
Die Sammlung, deren einzelne Nummern sämt- 
lich mit genauem Flngsr-nnd Fusssatz« versehen sind, 
erfreut sich mit Bezug auf ihren musikalischen 
Wert und ihre praktische Brauchbarkeit seitens 
anerkannt klrchenmnsikalischer Autoritäten einer 
durcbuis gOnitliM BMridlmg. 



-t3 M BH 

Yerlag von Friedrieh Pnstet in Begensbnrg, zu beziehen durch alle Buchhandlungen: 

Begensbnrger Manenkalender für 1899. 

Vierunddreissigster Jahrgang. 

Preis 50 Pfennige. 

7^ Der Begensbnrger Harienkalender fflr das Jahr 1899 ist in schöner Aus- 

J*s. stattung und mit gediegenem Inhalt nun erschienen. Wie immer ist das sorg- 
yC faltig revidierte Kalendariom durch wörtliche und bildliche Darstellung von 
y^ 12 Harien-Walllalirtsorten ausgezeichnet, dem ein schöner Sevlalirsgross und die 

~ Ansprache des hochw. P. Hammerstein, P. d. G. J., folgt. Die Jahresnindsf haH 
von Heinr. Keiter befestigt die hauptsächlichsten Weltereignisse der letzten 
12 Monate im Gedächtnisse der Leser, und nun findet sich ein in prftehtigeiii 
Farbendrofk ausgeführtes Bild von Schmal zl eingeschaltet, dessen Betrachtung 
Auge und Herz erfreut. Die Reihe der Erzählungen eröfhet Otto v. Schaching 
mit einer Episode aus dem Bauernkriege, unter dem Titel: der Banernkdei^;. 
Dieser folgen Erzählungen von P. Coloma, S. J., Joseph Wichner, Antonie 
Haupt, Arthur Achleitner, Ida Hellinghaus, Bauchenegger, Karl 
May und Otto Anthes, jede derselben reich illustriert. Eingeschaltet ist ein 
weiteres Farbendrnekblld von P. Wagner, sowie für alle Länder, Österreich 
ausgenommen, der beliebte Wandkalender. Die Anhangbogen enthalten Stoff 
für nützliche Anwendung, so dass auch in dieser Beziehung reichliche Abwechs- 
lung geboten ist, und alle Veranlassung besteht, den neuen Jahrgang des ältesten 
aller Marienkalender wieder bestens zu empfehlen. 

Aus dem deutschen Volksbiatt 1898 Nr. 181. 

Molitor, J. B., Htssa In hon. S. Joannls Bapflslae ad 4 voces aequales. Opus 32. 
Partitur 1 Jk 20 A, Stimmen ä 15 A.. 

Gantns saeri ad quatuor voces aequales. Opus 33. Partitur (112 S. in Quart) 

4 .* 80 4, Stimmen (jede 47 S.) k 1 Jb 80 A. 

Nach länp^erer Pause hat unser Landsmann, der Leitmeritzer Domkapellmeister J. B. Molitor, 
der, wie bekannt, durch Edition würdig gehaltener leichter Kirchenkompositionen auch den 
schwächeren (gemischten) Chören die praktische Beteiligung an der Reform der Kirchenmusik 
ermöglichte, wiederum zur Feder gegriffen, diesmal das wirkliche Bedürfnis wenig geübter Männer- 
chöre ins Auge fassend, welche aen mehrstimmigen liturgischen Gesang pflegen wollen. Opus 32, 
die von ihm zu Ehren seines Namenspatrons durcnaus im nomophonen Stile geschriebene Messe in 
F-dur, zählt zu den leichtesten viersümm^en Männermessen. Sie bietet noch weniger Schwierig- 
keiten als die beiden vielgesungenen A. Wiltbergerschen Land-Männermessen Ojjus 17 und 28. und 
sollen namentlich die Chöre ohne hohe Tenore auf sie aufmerksam gemacht sein (die Oberstimme 
erhebt sich nicht über das eingestrichene f). Die für solche Kompositionen immer wünschenswerte 
Kürze erzielte der Autor durch Vermeidung aUer Textwiederholungen und durch Anwendung der 
harmonischen Rezitation an drei SteUen des Credo. Bei aller Einfachheit und Fasslichkeit der 
Molitorschen Musik in Melodie, Harmonie und rhythmischer Bewegung macht die Messe durchweg 
einen kirchlich-würdigen Eindruck. Nicht weniger empfehlenswert findet Rezensent Molitors Opus 30, 
eine Sammlung von HO liturgischen vierstimmigen Männergesängen auf die verschiedenen kirch- 
lichen Feste. Die reichhaltige praktische Zusammenstellung oietet: Asperges me und Vidi aquam, 
4 Fange lingua und 11 andere Sakramentslieder, 57 Offertorien, die vier marianischen Scnluss- 
antiphonen und noch vier weitere Gesänge zur allerseligsten Jungfrau Maria, die Chorgesänge zur 
Matthäus- und Johannespassion, sechs Karfreitags^esänge, die Litanei vom Herzen Jesu, vier liturg. 
Grabgesänge n. a. m. 81 Nummern sind Kompositionen des Herausgebers, die übrigen tragen tei& 
den Namen fWiherer Komponisten (Casciolini, Durante, Martini, V. RufEo, EttjAiblinger, P. de Doss, 
Witt) an der Stime, teils stammen sie von noch lebenden Autoren (Dr. Ahle, KommüUer, P. Gregor 
Molitor, Fiel, Stehle, Thielen, A. Wiltberger). Nur einfache, leicht ausführbare, die Andacht för- 
dernde Gesänge haben Aufnahme gefunden. 

Druck und Verlag von Friedrich Pustet in Regensburg. 



1898. 



Beilage 



Nr. 17. 



zur 



MUSICA SACRA. 



Inserate y welche man geil. 8 Tage vor Erscheinea der betreffendea Nvmmer eiaseadea wolle, werden 

mit 20 ^ fUr die Igpaltige und 40 ^ fnr die Sspaltige Petitzeile berechnet 

Es werdea nur solche Inserate aufgenommen, welche der Tendenz dieser Zeitschrift entsprechen. 



J. Georg Boessenecker, 

Verlag für 

Cäcilianische Kirchenmusik 

in Regensburg, 

liefert prompt und billigst alle katliol. 

Kireneiiiiiasiki versendet Kataloge 

gratis nnd führt ansgiebige Ansichtssendung 

überallhin DereitwiUigst ans. 



en 




^] Yeriag ?• Biteon k Bereker, Kefelier. U 

kj In unserem Verlage erschien soeben und H 

N ist durch sJle Buchhandlungen zu beziehen: fi 

N P. Theresias, unbeschuhter Karmelit, fi 

w lionrdes-liled. Opus 11. Mit Appro- O 

A bation des hochw. bischöil. Generalvika- h 

[i riates zu Münster i. W. 8*. 8 Seiten, i] 

rl Broschiert 16 ^. [{ 




Verlag von Fr. Pustet in Regensburg, zu 
beziehen durch alle Buchhandlungen: 



Mi 

in honorem Ss. Trinitatis 

ad tres voces aequales 

(Gantum I et II, Altum i 

comitante Organo. 

Auetore LudOTico Ebner. Op. 44. 

Partitur l jü 40 di. — Stimmen & 15 ^. 

Harmonioms fDr Schale ond Haas 

von 75 Mk. bis 1000 Mk. (Harmoniumschule 

gratis), 5 jähr. Garantie — Bar -Rabatt - 

Lieferung franko empfiehlt. 

Alois Maier in Fulda» 

Kirchenmusikverlag und Harmonium- 

magaKin (jiegr. 1846). 

# Illustrierte Kataloge gratis. # 



Mnsikverlag von Anton Böhm & Sohn in Angshnrg. 

Nachstehende, in unserem Verlage erst kürzlich erschienene Messkompositionen halten wir bestens 

empfohlen: 

JL. Wemmen: 

Bels, Frz. Gr., Herz -Jesu -Messe. M 2.40. 
Diebold, Joh., op. 3. Missa Auxilium. Ji 3.—. 
Diebold, Joh.^ op. 26. Missa Lauda Sion. M, 2.40. 
Leitner, C. A., Messen Nr. 1, 2, 3, 4, 5 ä vft 2.40. 
Leitner, C. A., Messe Nr. 6. M 3.-. 
Lipp, Alb., op. 46, 61, 66. Messen k M 2.40. 
Lipp, Alb., op. 60. Familien-Messe. Ji 2.20. 
Hettenleiter, Bern., op. 60, 73. Messen & M 2.40. 
Stehle, J.G.Ed.,op. 49.Kindheit- Jesu-Messe. M 2.40. 
Stehle, J. G. Ed., op. 50. Marien-Messe. M 2.80. 
Stehle, J. G. Ed., op. 57. Missa Ave Regina. M 2.80. 



B. Beqaiein: 

Auer, Jos. Bequiem. M 2.—. 

Becher, Jos. Requiem. M 3.50. 

Bill, Jos. Requiem. M 4. -. 

Diebold, Job., op. 7. Requiem. ^ 3. - . 

Ett, Easpar. Requiem. JH 1.40. 

Kirms, Ferd. Requiem mit Libera. Jh 2.40. 

Leitner, C. Aug., Requiem. Jt 4.—. 

Lipp, Alb., op. 29, Zwei Libera. M 1.—. 

Mitterer, Ign. Requiem. M 3.20. 

Stehle, J. G. Ed., op. 52. Requiem. ^ 2 8ü. 

Zeller, Gg. Requiem. M 2.70. 



aar TeisMiMda Wrte aiad imch jede Bndi' and IrtkiMMihnHllmg in beriahm. '^EBL 

Antiquarisch wird zu kaufen gesucht: 
Proske's Musica DlTina, Annns primas tomus IL lilber Afotettorain, Partitur. 
„ 11 n D n tomas III. Psalmodiunif Mag^nlfleatf 

Hymnodlam et Antiphona« B. HE. V. Partitur. 

Gefl. Offerten wollen an den Unterzeichneten adressiert werden. 

Friedrich Pustet in Regensburg. 



-«3 14 fc>- 



Verlag von Friedrich Pnstet in Begensbnrg, zn beziehen durch alle Buchhandlungen 

Für die heilige Advents- nnd Weihnachtszeit. 



Birschkey F., Die wechselnden Gesänge zum 
Hochamte an den Sonntagren der Adyents- 
nnd Fastenzelt für schwache Eirchenchöre ain- 

S erlebtet und herausgegeben. Mit Approbation 
es Hochw. Herrn Fürstbischofs von Breslau. 
1892. Kl. &>, IV und 40 S. (C. V. K. 1537.) 
Kartoniert 50 ^. 

Hayery .)• 6. , die Yesperpsalmen und Magul- 
flcat auf das Welhnachts-, Oster-, Pfingst-, 
Fronleichnams- und Maria -Himmelfahrtsfest. 
(Einstimmiger Choral nnd Falsibordonl für 
4 Männerstimmen.) (C. V. K. Nr. 761.) Par- 
titur 1 J» 40 .^, Stimmen l jk &) ^. 

Für Männerstimmen sehr zu empfehlen; die 
Behandlung des Textes ist äusserst Korrekt und 
die Falsibordonl sind nicht schwer. 

Mitterer, Iffn.^ YIII Responsorla post Lecti- 
ones trlum Noctumorum In feste i^ativitatis 
Domini , ad 4 voces insequales cum organo. 
(C. V. K. Nr. 537.) Partitur 2 jK>, Stimmen 
80 \^. 

Mohr, Jos.« Mettenpsalmen nach den offiziellen 
Choralbtichem mit genauer Bezeichnung der 
Silbentrennung bei den Kadenzen. Mit ober- 
hirtllcher Approbation. Ausgabe in grösserem 
Druck. 1H8Ö. »>. 56 S. 20 .^, 

Mollton J. B«, (Op. 14.) .Vissa j,Rorate coeli^^ 

ad 1 voc, com. Organo. Zweite Auflage. 
(C. V. K. Nr. 239.) Partitur 1 ^, Stimm»' 
10 ^. 

Offertorlen, zweistimmige, mit obligater Orgel- 
begleltnng* Band I. Heft 2. Die Offer- 
torlen der Heiligenfeste vom Advent bis zur 
österlichen Zelt. 18 Original -Kompositionen. 
(C. V. K. No. 1534.) Partitur 1 Ji. 2 Stimmeü- 
hefte kdO ^. 

Offertorlen, zweistimmige. Band II. Heft 1. 
Die Offertorien des Proprium de Tempore für 
2 Singstimmen mit obligater Orgelbegleitung, ^ 
beziehungsweise vier gemischte Stimmen. Tom 
1. A^ventsonntage bis Sexa^eslma Incl. 19 Ori- 
ginal-Kompositionen. Partitur 1 M^ Stimmen 
a dO /^. 



Offertorien, zweistimmige. Band II. Heft 2. 
Die Offertorien des Proprium de Tempore für 
2 Singstimmen mit obligater Orgelbegleitung, 
beziehungsweise vier gemischte ^Stimmen. Tom 
Sonntag QnlnqHagesIma bis zum 2. Sonntag 
nach Ostern incl. 20 Original-Kompositionen. 
Partitur 1 .Ä. Stimmen ä 30 -5^. 

Officium in die Natlvitatls D. N. J. C. juxta 
ordinem Breviarii Romani. Cum Cantu ex 
Anüphonaril Eomani edltione authentlca quam 
curavit S. Rituum Congregatio. 8^ 76 S. In 
Schwarz - und Rotdruck. (C. V. K. No. 283.) 
80 ^, In Leinwandband 1 M 10 .^. 

Officinm In die Natlvltatls B. N. J. C. etc. 
Gleiche Ausgabe In Schwarzdruck. 8^ 76 S. 
50 ^. In Leinwandband 80 ^, 

Officium In die Natlvltatls D. N. J. C. (Matu- 
tin und Landes enthaltend.) 32 Seiten. 30 ^. 
(Auszug aus Compendlum Antlphonarii.) 
Zu diesen Ausgaben werdeji die auf die Me- 
lodien genau verteilten Psalmentezte von 
Dr. Fr. X. Hab er 1 auf Verlangen beigebunden: 
Preis apart 30 ^. 

Psalmi Officil Natlvitatls Domlnl medlationum 
et finalium iuitiis dlgestis ad majorem nsallen- 
tium commoditatem concinnatl cura Dr. Fr. 
X. Haberi. Schwarzdruck. 8". 48 S. 30 ^,. 
In Leinwandband 60 ^. 

Schildknecht, Jos., (Op. 22.) Hissa (sine 
Gloria) in Dominicls Adventns et Qnadrage- 
simae cum duobus Offertoriis, 4 voc. inaequ. 
cantanda. Messe (olme Gloria) füi* die Advents- 
und Fastensonntage mit Offertorium ..Ave 
Maria'^ flir die Advents- und „Meditabor* für 
die Fastensonntage für 4 st. gem. Chor. (C. V, 
K, No. 1657.) Partitur 1 M. 4 Stimm, k 10 ^. 

Witt, Dr. Fr. X., (Op. 34.) Gradnallen fttr das 

fanzeJahr. Erstes Heft. Nr. 1—10: Gra- 
ualla In Dominicls Adventns et Qua- 
drageslmae: die sämtlichen Gradualien für 
die Sonntage im Advent und In der Fasten. 
Für 4 stimmigen gemischten Chor von L. Hoff- 
mann, J. G.Mettenleiteru. Dr.Fr.X. Witt. 
(C. V. K. No. 430.) Partitur u. Stimmen IJfc 20 ^. 



Soeben ist erschienen: 

Officium Festorum Nativitatis et Epiphaniaß Domini 

eornmque Oftavarom necnon Festornin eo tempore oefvirentlnm ex Brevlario et 
Missali Romano pro majori recitantium conunoditate dlgestnm. Cnm Approbatione etc. 
1899. 18^ 276 pag. Rot- und Schwarzdrnck. 1 .ffe 60 /^. 

— — Dasselbe, In biegbarem Schafledereinband mit Rotschnitt 2 ,ii 60 <^. 

„ ebenso gebunden, jedoch mit Goldschnitt 2 Jk SO ^. 

In gleich scliöner, reich illustrierter Taschenausgabe wie das früher erschienene Officium 
Hebdomadae Sanctae et Octavae Paschae liegt hier ein ausserordentlich bequemes praktisches 
Vade mecum für die hl. Weihnachts- und Eniplianle-Zeit vor, welches nicht nur die In diese Zelt 

sondern auch deren Messen so vollständig enthält, dass hledurch während 



fallenden Fest- OfÜcien ^ . 

derselben dem Priester das Brevier entbehrlich wird, und der lateinkundige Laie oder angehende 
Kleriker darin auch die unverkürzten Texte der treffenden Messgebete findet, wie sie ihm kein ähn- 
licher Auszug aus beiden Büchern bisher geboten hat. Es sind hier alle neuesten Änderungen in 
den Rubriken etc. nach den letzten Korrekturen der hl. Riten-Kongregation genau berücksich- 
tigt worden. 



95 

Verlag von Friedrich Pnstet in Begensbnrg, za beziehen durch alle Buchhandlungen: 

Petrus CamsinS'Oratoriiim in 7 BiMera ^^Iw,^' 

Deklamation und Lieder gedichtet von B. Wörner. Kömposition von A. HämeL 
Op. 12. Gross 4®. Preis der Partitur 4 Jfe — der vier Stimmenliefte ä 60 .^ — 
des Textbüchleins 40 /^. 

Die Canisiasfeier hat einen lauten Wiederhall gefunden im katholischen Volk. Wie zu erwarten 
stand, hat dieselbe in einer Reihe von litterarischen Werken ihren entsprechenden Ausdruck ge- 
funden, und auch die Musik hat sich in den Dienst des grossen Apostels gestellt. 

Wir haben hier vor uns ein im grösseren Stil gehaltenes musikalisches Werk, ein rechtes 
Canisius-Oratorium, für welches unser katholisches Volk dem Dichter und Komponisten zu 
warmem Dank verpflichtet ißt. 

In sieben lebenden Bildern wird darin das Leben und Wirken des uin da« deutsche 
Volk so hochverdienten Mannes in verständlicher und ergreifender Weise zur Anschauung gebracht. 

Die Bilder stehen im glanzvollen Bahmen von Gesang und Deklamation. Die Dekla- 
mation führt in epischer Weise die historischen Züge dieses so reichen Lebens vor, während der 
Gesang durch seine lyrischen Partien das Herz für das Werk und die Tugenden des Apostels 
erwärmt. Der Gesangtext, zum Teil der heiligen Schrift entnommen, versetzt den Zuhörer in die 
rechte weihevolle Stimmung. Die Sprache, sowohl des Gesanges, wie der Deklamation, ist durchaus 
edel und würdig und erhebt sich stellenweise sogar zu echt poetischem Schwung. 

Der musikalische Teil bietet bei reicher Abwechselung manches Schöne, so z. B. gleich 
im Anfang das Tenor-Rezitativ: „Ich sah das Land, und siehe, es war wüste und öde!** (Jerem.); 
ferner die Bass-Arie mit folgendem vierstimmig gemischten Chor: „Warum habt Ihr mich gesucht?^ 
Rührend klingt das Quartett und der Chor: „Grosser Lehrer, o erflehe, dass die Schulen unsrer 
Zeit — Von dem heifgen Geist geleitet, wirken für die Ewigkeit! Willst Du nicht auch segnen, 
schützen unsre teuere Kinderwelt, — Dass sie nie im Glauben wanke, ihre Unschuld rein erhält!** 
Zart gehalten sind die beiden Sopran-Arien: „Lasset die Kleinen zu mir kommen" und^as Herz 
der Kirche tröstete ich.^ Ein Hauch inniger Andacht weht durch den vierstimmigen Choral: „In 
des Lebens schweren Stunden"* und das Andante: -Mutter in Todesnot**. Von den Chören heben 
wir besonders hervor das im imitativen Stil gehaltene: „Ein Haus, das wider sich selbst uneins 
ist, wird zerfallen**; das kräftige: „Gehet hin in alle Vvelt"; das schwungvolle: „Die Weisheit 
erhebet des Demütigen Haupt.'* 

Den Schlusschor bildet der gewaltige Siegeshymnus der Kirche: „Tu es Petrus** mit AUeluja, 
5— 6 stimmig. 

Eine solche dramatisch-musikalische Aufführung niuss notwendig bereistem für unsere heilige 
Kirche und ihren unermüdlichen Verteidiger Petrus Canisius; sie muss im Zuhörer dahin wirken, 
da« kostbare Kleinod des Glaubens hocli^uschätzen — diese Liebe und Hochschätzung in allen 
vielfach schon erkalteten Herzen wieder zur hellen Gottesflamme zu entfachen, ist w^rlich eine 
dankenswerte Aufgabe. 

Wir empfehlen daher dieses Caniaius-Oratorium allen Gesangchören von einiger Routine zur 
Übung für die Wintermonate um so mehr, als es keine zu hohen Anforderungen an die Kräfte der 
Sänger stellt und auch noch über die dritte Centenarfeier des Seligen hinaus immer zeitgemäss bleibt. 

Liederrosenkranz 

zu Ehren der seligsten Jungfrau Maria. 

60 Originalkompositionen für Männerstimmen. 

Gesammelt und herausgegeben von Dr. Fr« X. Haberl. 

^ 2. Anflafire. 

♦ Mit Druckgenehmigung des hochwürdigsten bischöflichen Ordinariats Regeuaburg. 

^ Partitur Preis 2 jffe 40 ^. — 4 Stimmenhefte ä 60 .^. 

„ geb. 3 .# 20 ^. — „ „ geb. k 75 ^. 




-t3 >6 »- 

Verlag tos Friedrieh Piutet in Regemburg^ za bezi^en dardi alie BuchhanrilBPgen: ■ 



Zum Fegte der hl Cftcilia begtens empfohlen: 

UsD8 Bill, (Opns 22a.) 2 Hymnen für nenusüiiuiiige Blectunnsik (Flügelhorn, Tromba ' ' 

in £ alto, Tromba I n. II in Ee, Tromba I n. II in B basBO, Althoni in B, Bariton, Boni' 

baidon. Partitar erschien nicht. — Preia iL 6 ^, alle 9 Stimmen zusammen 50 ^. 
Joi. Haniseh aad J. B. Tresch, Festgrass bei CftelHenTereiiis-Yersamin- ! 

langen. Für vierstimmigen MSonerchor und Soloqnartett komponiert Partitur 40 St, '■ 

Stimmen & 5 ^. 
Jos. Kodimayer, Die Kirche Christi. Featgesang fSr eineL Clior mid Hftuner- 

qnartett nebst Klavierbegl. Partitur 20 ^, Stimmen fOr einet. Chor Jk 5 c^, Stimmen für 

Männerqnartett & 5 ^. 
Jos. Hohr, Grosser Gott! wir loben dleh. Fftr 4BÜmnuK. gem. oderUännerchor. I 

Quer-Qnart 2 S. 10 .3,. Das Dutzend 1 .«. 
Die Kirche Gottes. Lied bei kirchlichen Festlichkeiten, bearbeitet für 48timm. -^ 

gemischten und Ullnner- Chor. 2. Aufl. 3 S. in Qner-Folio. 10 ^. Da« Dntzeud 1 Jt. 
Lied znr heiligen Cäcllla. (Ans dem Psälterlein.) Harmonisiert von P. Piet. 

Qner-Qnart. 10 3,. Das Dutzend 1 Ji. 
H. Oberhoffer, (Op. 33.) Welhegessng an die heil. Cacllla zur weltlichen i 

Feier dee COeilienfestee. Für Hfinnerchor mit oblig. Klavierbegleitaug. Part. 2 .« 40 ^. 

Singstimmen 40 d|, Inatmmentalstimmen 80 $>. Elavier-AnBzng apart 1 ^ 60 .d). 
Pasqnall, I., Hotettam in honorem S< CaeciUae, Virgiois etMartyrlB. qnod ad ' 

7 vocee inaeqnales oomposnit I. P, 13 Seiten. 60 ^. 
Jos. Benner, sen.,(0p.33a.) Begensbnrger Festehöre. Auswahl klasaischerChöre. '< 

Psalmen, Hymnen und Motetten für Oberqnartett (Sopran I n. II, Alt n. Basa) cnm Gebranche 

Mr höhere Lehranstalten bearbeitet Putitnr l M. i Singstimmen li 95 4^. 
Georg Zoller, (Op. 35.) Sancta Caedlia. Gedicht von Heinrich Hättinger. 

Hymne für gemisteten Chor, Sopran-Solo nud Elavierbegleitnng. Part 1 Jf, St i 5 .Hf. 




BS" Bitte zn Terlso^en: -^^ 

Katalog über die prelswBrdIgm) amerikanischen 

Smith' und Packard 'Harmonium 

mü SanggabllM und rnlldmlebmi To» fDr Kirch«, Schule und Zlmntr. 
f/^ Nnr preiswOrdige, ganz yorzllgliche Instmmente,* wofttr 



vollste Garantie geleistet wird. (Preise von 140 Mark an.) 'W 
Der Toizug dieser Fabrikate beruht hauptsKchüch in der Weichheit 
und Milde des Tones, sowie in der DauerhafUgkeit des UecliaDismus 
und des SauKKOblUgee. 

Der H. ILStlftekapellmeietAr Haller erklKrte nnt 28. Dez. 1896; 

Die Packard'schen Harmonlnm, welche durch die hiesige ElrcheB* 

iHilkscIiBlfl verbrettet werden, sind ganz vorzllgHche lastriMiente, die sieh besonders durch 

Ihre herrliche Tonnile und Klangraroe vor allen anderen Fabrikaten ansielchnen und daher 

bestens empfohlen im werden verdienen. Kleh. Haller, Inspektor. 

FreondÜchen Aufträgen sieht zum Besten der hiesigen Kircfaenmnsikschnle hocliachtnngs- 
voll entgegen 

Begensbnrg. Dr. Fr. X. Haberl, Direktor. 



Dmck und Verlag von Friedrich Pnatet in Regensbnrg. 



1898. 



Beilage 



Nr. 18. 



zur 



MUSICA SACBA. 

Iiiserfttei welche man gefl. 8 Tage vor Eneheinen der betreffenden Nummer einsenden wolle, werden 

mit 20 ^ fUr die Ispaltige und 40 /^ für die 2gpAltlge Petitzeile berechnet. 

Es werden nur solche Inserate aufgenommen, welche der Tendenz dieser Zeitschrift entsprechen. 

Habelschwerdt, Verlag von J. Franket« 

Buchhandlung ( J. Wolf), zu beziehen durch alle 
Buchhandlungen : 



Katholische Eirchenmnsik 

liefert prompt und billigst das 

fleHeral-Dep6t efte U. Kirehenmvslk 



von 



Fenchtinger & ßleichani 

in Regensbur^. 

Aiiswahlsendniigen bereitwilligst« 

|V* Kataloge gratis und franko. 'IBl 

Versandt naeh allen liündern. 

Grosses Lager weltlif her MvsIktUeH. 




Verlag von Otto Forbei^ (vormals Thiemer's 
Verlag) in Leipzig. 

Soeben ist erschienen: 

Messe 

für vierstimmigen Männerchor 
mit Orgelbegleitung 

von 



Opus 190. 
Partitur und Stimmen (jede 50 ^) 6 ^ 75 ^. 



Früher erschienen: 

Jos. RhOinberger, Op. 155. messe. (Beginae 
St. Kosarii). Für 3 stimm. Frauen- 
chor mit Orgelbegleitung. (Leicht aus- 
führbar.) Partitur und Stimmen (jede 
50 ^) 5 M. 

Op. 187. Hissa. (Sincere in me- 

moriam.) Für 3 stimm. Frauenchor mit 
Orgelbegleitung. Partitur und Stimmen 
(jede 50 ^) 5 Jk. 



Kothe, WfflL Kgl. Musikdir. u. Seminar-Ober- 
lehrerTlLnswahl von kurzen, sehr leif hl 
aoslfllirbaren Orgelstflrken, (Vor-, Nach- 
u. Strophenzvnschenspielen) zum Gebrauch 
beim öffentl. Gottesdienste, sowie beim 
Unterricht im Orgelspiel, insbesondere in 
Präpar andien u. Lehrerseminaren. 

Heft I ; 100 Orgelsätze in den mit ü-dur 
nächst verwandten Tonarten. Preis 1 .#. 

Heft H: 110 Orgelsätze in den entfern- 
teren Dur- und Molltonarten. Preis 1 J^,. 

Die Sammlaug, deren einzelne Nummern sämt- 
lich mit genauem Finger- und Fusssatze versehen sind, 
erfreut sich mit Bezug auf ihren musikalischen 
Wert und ihre praktische Brauchbarkeit seitenä 
anerkannt kirchenmusikalischer Autoritäten einer 
durchaus gOnstigen Beurteilung. 




J. Georg Boessenecker, 

Verlag für 

Cäcilianische Kirchenmusik 

in Regensburg, 

liefert prompt und billigst alle kathol. 

Kircneninaslk) versendet Kataloge 

gratis und führt ausgiebige Ansichtssendungen 

überallhin bereitwilligst aus. 



Verlag von Fr. Pustet in Re^ensburfi:, zu 
beziehen durch alle Buchhandlungen: 

arovttat! 

Mis 
in honorem Ss. Trinitatis 

ad tres Toces aequales 

(Cantura I et II, Altum; 
comitante Organo. 

Auetore Lndovico Ebner. Op. 44. 

Partitur K« 50 .^. — 3 Stimmen ä 24 ^. 



H3 78 et- 



Verlag von Friedrich Fastet in Regensburg, zu beziehen durch adle Buchhandlungen: 

Für die heilige Advents- und Weihnachtszeit, 

Offertorien, zweistimmige. Band II« Heft 2. 
Die Oflfertorien des Proprium de Tempore fdr 
2 Sinf^timmen mit obbgater Org^begleitong, 
beziehungsweise vier gemischte Stimmen. Tom 
Sonntag Qnlnqnageslma bis znm 2. Sonntag 
nach Ostern incL 20 Original-Kompositioneu. 
Partitur I Ui. Stimmen ä dO '^. 

Officium in die Natirltatls D. N. J. €. juxta 
ordinem Breviarii Eomani. Cum Cantu ex 
Anüphonarii Bomani editione aathentica quam 
curavit S. Rituum Congregatio. S^. 76 S. In 
Schwarz - und Botdruck. (C. V. K. No. 283.) 
80 /^. In Leinwandband IM 10 ^. 

Officium in die Natiyitatis D. N. J. G. etc. 
Gleiche Ausgabe in Schwarzdmclc. 8^ 76 S. 
50 /^. In Leinwandband 80 ^. 

Officium in die Natiritatis D. N. J. ۥ (Matn- 
tin und Landes enthaltend.) 32 Seiten. 30 ^. 
(Auszug aus Compendium Antiphonarii.) 
Zu diesen Ausgaben werden die auf die Me- 
lodien genau verteilten Psalmentexte von 
Dr. Er. X. Haberl auf Verlangen beigebunden: 
Preis apart 30 ^. 

Psalmi Officii Natlvitatls Bomlni niediationum 
et finalium initüs digestis ad msy'orem psailen- 
tium commoditatem concinnati cura Dr. Fr. 
X. Haberl. Schwarzdruck. 8». 48 S. 30 /^. 
In LeJnwandband 60 /^. 

Schildknecht 9 Jos«, (Op. 22.) Missa (sine 
Gloria) in Dominicis Adventus et Qnadrage- 
simae cum duobus Offertorüs, 4 voc. inaequ. 
cantanda. Messe (ohne Gloria) für die Advents- 
und Fastensonntage mit Offertorium »Ave 
Maria^' für die Advents- und „Meditabor* für 
die Fastensonntage für 4 st. gem. Chor. (C. V. 
K. No. 1657.) Partitur 1 ^. 4 Stimm, ä 10 ^. 

Witt, Dr. Fr. X., (Op.34.) «radnalien fllr das 

fanzeJalir. Erstes Heft. )^r. 1— 10: Gra- 
ualia in Dominicis Adventus et Qna- 
drage simae: die sämtlichen Gradualien für 
die Sonntage im Advent und in der Fasten. 
Für 4 stimmigen gemischten Chor von L. Hoff- 
mann, J. G.Mettenleiteru. Dr. Fr.X. Witt. 
(C. V. K. No. 430.) Partitur u. Stimmen 1 ^20 ^. 



DirschkCy F., Die wechselnden Gesänge zum 
Hochamte an den Sonntagen der Advents- 
und Fastenzeit für schwache Kirchenchöre ein- 

ferichtet und herausgegeben. Mit Approbation 
es Hochw. Herrn Fürstbischofs von Breslau. 
1892. Kl. &". IV und 40 S. (C. V. K. 1537.) 
Kartoniert 50 .^. 

K r a n 8 9 G.^ Orgelbegleitnng zur Weibnachts- und 

Ostermette and znm Totenoffizinm nebst den 
Gesängen zur Palmenweihe nnd dem Officium 
Trldul Sacri. 1896. Quer-Quart. VIII u. 181 S. 
(C. V. K. Nr. 1950.) 7 M, In Halbchagrin- 
band 8 ^ 60 ^. 

Mayer, .1. G., die Tesperpsalmen und Magni- 
ficat auf das Weihnachts-, Oster-, Pfinept-, 
Fronleichnams- und Maria - Himmelfahrtsiest. 
(Einstimmiger Choral und Falsibordoni für 
4 Männerstimmen.) (C. V. K. Nr. 761.) Par- 
titur 1 ^ 40 .^. Stimmen 1 j^ 60 .;^. 

Mitter er, Ign., Ylil Responsoria post Lecti- 
ones trium Noctumorum in feste Nativitatis 
Domini , ad 4 voces insequales cum organo. 
(C. V. K. Nr. 537.) Part 2 M. St 80 ^. 

Mohr, Jos.« Mettenpsalmen nach den offiziellen 
Choralbtlcnem mit genauer Bezeichnung der 
Silbentrennung bei den Kadenzen. Mit ober- 
hirtlicher Approbation. Ausgabe in grösserem 
Druck. 18^. 8<>. 56 S. 2() ^. 

Molitor, J. B., (Op. 14.) Missa ,, Borate coell^^ 

ad 1 voc, com. Organo. Zweite Auflage. 
(C. V. K. Nr. 239.) Part 1 jf^, St 10 4. 

Olfertorien, zweistimmige, mit obligater Orgel- 
begleitung. Band I. Heft 2. Die Olfer- 
torien der Heiligenfeste vom Advent bis znr 
österlichen Zeit« 18 Original -Kompositionen. 
(C. V. K. No. 1534.) Partitur 1^. 2 Stimmen- 
hefte ä 30 .^. 

Olfertorien, zweistimmige. Band II. Heft 1. 
Die Offertorien des Proprium de Tempore für 
2 Singstimmen mit obligater Orgelbegleitung, 
beziehungsweise vier gemischte Stimmen. Tom 
1. Adventsonntage bis Sexagesima incl. 19 Ori- 
ginal-Kompositionen. Part. 1 My St & 30 /^. 



Soeben ist erschienen: 

OfScium Festorum Nativitatis et Epiphani» Domini 

eorumque OetaTamm necnon Festonim eo tempore Offnrreiitfwii ex Breviario et 
Missali Romano pro majori recitantinm commoditate digestom. Gnm Approbatione etc. 
1899. 18^ 276 pag. Rot- und Schwarzdruck. 1 M 60 ^. 

Dasselbe, in biegbarem Schafledereinband mit Rotschnitt 2 .# 60 /^. 

„ ebenso gebunden, jedoch mit Goldschnitt 2 Jt 80 ^. 

In gleich schöner, reich illustrierter Taschenausc^abe wie das früher erschienene Officium 
Hebdomadae Sauctae et Octavae Paschae liegt hier em ausserordentlich bequemes praktisches 
Vade mecum für die hl. Weihnachts- und Eniphanie-Zeit vor, welches nicht nur die in diese Zeit 
faUenden Fest-Ofücien sondern auch deren Messen so vollständig enthält , dass hiedurch während 
derselben dem Priester das Brevier entbehrlich wird, und der lateinkundige Laie oder angehende 
Kleriker darin auch die unverkürzten Texte der treffenden Messgebete findet, wie sie ihm kein ähn- 
licher Auszug aus beiden Büchern bisher geboten hat Es sind hier alle neuesten Änderungen in 
den Rubriken etc. nach den letzten Korrekturen der hl. Blten-Kongregation genau berücksich- 
tigt worden. 



NOVA 




von 

L. Schwann in Düsseldorf. 

Deschermeler, Jo«., Op. 31, 25 Offertorien fttr die wichtigsten Feste des 
Kirchenjahres. Für Sopran, Alt, Tenor and Bass. Partitur 2 M^) ^. 4 Stimmen 
einzeln je dO .^, 

Sehr gnt gearbeitete Offertorien von höchstens mittlerer Schwierigkeit — ein hei"- 
vorragend praktisches nnd branchbares Opns. 

Fischer, C, Op. 9, 13 Intonationes Cantici „Hagnificaf' et 2 Intonationes 
Cantici „B^ncdfctns*' cum Psalmodiis qnae vnlgo , JPalsibordoni" nuncnpantnr qninqne 
vodbus imparibus scilicet: Canto, Alte, Tenore, Baritone et Basso condnendae. Partitur 
4 Mj von 10 Exemplaren ab ä 3 Ui. 

pDie Kadenzen sind kräftig, klar und kurz, und werden eine hochfestliche Wirkung 

nicht verfehlen." Dr. F. X. Haberl. 

Fiel, F., Op. 85, Sechsir Stücke für Harmonium oder fttr Orsrel zum Studium 
nnd zum kirchlichen Gebrauche. 2 Hefte k2 M 25 ^. 

„Dieser ansehnliche Zuwachs zur Orgd- und Harmoniumlitteratur verdient die be- 
sondere Beachtung von selten der Organisten. Der unermüdliche Herr Verfasser bietet 
mit dem vorliegenden Opus 60 Tonstttcke, die sich über aUe modernen Tonarten ver- 
breiten, als Annex zu semem Opus 76 (64 Stücke in den alten Tonarten fttr Orgel oder 
Harmonium. C.-V.-K. Nr. 1918). In den verschiedenen Nummern sind die sehr p^eschmack- 
voU gewählten Motive in kirchlichem Stil echt orgelmässig ausKcarbeitet. Sämthche Stücke 
bieten Neues und Gutes , das sich nicht in ausgefahrenen Geleisen bewegt , sind leicht 
spielbar und wegen ihrer angemessenen Ausdehnung (sie dauern beiläufig 2 bis 2Va Minuten) 
mr die Praxis wohlgeeignet Die Tempobezeichnungen sind sehr genau, die übrigen Vor- 
tragszeichen allgemein angegeben. Referent getraut sich, dieser wertvollen und reich- 
haltigen Gabe eine sehr weite Verbreitung zu prophezeien. Das prächtig ausgestattete 
' Opus sei hiermit warm empfohlen." K. Walter (Montabaur). 

Flac, Job«, Op. 24, Messe zu Ehren der hl. Cäcilia für 1 Kinderstimme und 

3 Männerstimmen (Mezzosopran, Tenor, Bariton [2. Tenor] und Bass). Partitur 2 Ji, 

4 Stimmen dnzeln je 20 .^. 
Eine willkommene Bereicherung der Litteratur für diese Stimmenkombination; die 

Messe ist nichtischwer, von tadelloser Rhythmik und trefiSicher Klangwirkung. 

Bathfl^eber, G.. Op. 23, Hissa ,,Stabat mater dolorosa'' (tertii toni) für 4 stimm, 
gem. Chor. Partitur 2 j^, 4 Stimmen dnzeln 1e 20 ^. 

„Die Messe zdgt noch mehr als ihre Vorgängerinnen (desselben Komponisten) ein- 
fache Rhythmik, fassuche Imitationen und Modulationen sowie klare Gliederung." 

Seminaroberlehrer Mayer (Schw. Gmünd). 

mcliiiiltK^ F., Op. 7, Hissa inThon. Sanctissimi cordis Jesu. Ldchte Messe (ohne 
Oredo) für 4 stimm. Männerchor. Partitur 1 Uit, 4 Stimmen einzeln je 15 /^. 

Empfehlenswert, besonders für Landchöre, welche sich an dnen polyphonen Satz 
noch nicht wagen können. Würdig klingende, ganz leicht ausführbare Messe. 

fiSchwarz, Anton, Op. 12, Hissa in hon. Sancti Petri für 4stimm. Männerchor mit 
obligater Orgelbegleitung. Partitur 2 ^ 50 .^, 4 Stimmen einzeln je 20 ;^. 

Für grössere Chöre, die über entsprechende Männerstimmen verfügen, wird die Ein- 
stndiemng dieses Opus senr lohnend sdn. 

Waltrap, F. Bonaventura, 0. F. M., Litaniae SS. Nominis Jesu ad ouatnor 
voces inaequales harmonüs trium vocum aequaüum insertis. Litanei vom hh. Namen 
Jesu für 4 gem. Stimmen mit Zwischensätzen für 3 stimm. Männerchor. Partitur 1 •#, 
4 Stimmen dnzeln je 15 ^. 

„Eine reiche, schön durchgearbdtete, wechselvolle Litanei.'* 

Domkapellmdster Fr. Schmidt. 




m 



Antiquarisch wird zu kaufen gesucht: 

Proske's Husiea DiTina, Annus primns tomus UJ liiber Motettornm, Partitur. 

n r^ n i^ tomus 111. Psaliiiodlaiii, Ma^niflcat, 

Hymnodlam et'^Aiitiphonas B. M. ÜT. Partitur. 
Gefl. Offerten wollen an den Unterzeichneten adressiert werden. 

Friedrich Pustet in Regensburg. 



n 



H3 80 BH 

Der Vorstand des Kirchenbauvereins St Cäcilia (a. V.) 

(Dr. Kagerer, Prälat, Dompropst, I. Vorsitzender. Karl Pnstet, Kgl. Eommerzienrat, 
IL Vorsitzender. Dr. Haberl, Direktor, I. Schriftführer. Fritz Pnstet, Jim., Bnchhändler, 
ü. Schriftführer. AI. Trissl, bischöfl. Administrator, I. Kassier. Heinrieh Pawelek« 
Buchhändler, II. Kassier. Johann Arnold 9 Kaminkehrermeister, bürg. Magistratsrat. 
Engen flsehwendtner, Seifenfabrikant, bürg. Magistratsrat. Heinrieh Freiherr Ton Anf sess, 
fürstl. Domänenrat. Fr. X. Leehner, Kgl. Landgerichtsrat. Math. Boiiand, Eentier, 
bürg. Magistratsrat. Fr. IViedermayer, Kgl. Begierungs- und Kreisbauamts- Assessor) 

erliess einen Aufruf zum Bau einer römisch-katholischen Kirche im Ostenviertel von 
Kegensburg (neben der Kirchenmusikschule) aus welchem nachfolgende Sätze auch den 
Lesern der Musica sacra Veranlassung zur Werbung für die Mitgliedschaft sein mögen : 

„Es hat sich mit Gutheissung unseres Hochwürdigsten Herrn Bischofs 
in den jüngsten Monaten ein Kirchenbauverein St Cäcilia mit der Aufgabe ge- 
bildet, die noch fehlenden Mittel durch Sammlung von Beiträgen aufzubringen. Der 
Verein hat durch Beschluss des Kgl. Landgerichtes Regensburg vom 15. Juli 1. Js. die 
staatliche Anerkennung erhalten. — Wir wenden uns deswegen nun an alle Katholiken 
mit der dringenden Bitte, unserm Vereine beitreten und das zur Ehre Gottes und zum 
Heile und Besten unserer Stadt begonnene Werk durch Schankungen, Legate und Bei- 
träge, seien es einmalige oder jährliche oder monatliche, unterstützen und fordern zu 
wollen. Jedermann kann durch Entrichtung eines monatlichen Beitrages von minde- 
stens 20 ^ Mitglied unseres Vereins werden. Darum soll niemand bei diesem frommen 
Unternehmen fehlen , jeder soll seinen Teil daran haben. Auch die kleinste Gabe wird 
dankbarst angenommen als Baustein zu Gottes neuem Tempel. 

Wir sind voll der Zuversicht, dass das Werk, das wir beginnen, von allen Seften, 
namentlich auch von Seiten der vorgesetzten Behörden und Stellen die notwendige 
Förderung und Unterstützung finden werde, und dass ihm recht viele opferwillige Gönner 
und Wohlthäter erstehen werden. Je reichlicher die Gaben fliessen, desto rascher wird 
St. Cäciliens-Kirche sich erheben zur Zierde und zum Schmucke, aber auch zum Segen 
nicht bloss des Stadtteiles, für den zunächt sie gebaut wird, sondern der ganzen Stadt. 

Um Verbreitung dieses Aufrufes und Sammlung von Mitgliedern wird dringend gebeten.'^ 

Auf die nahende heil. Weihnacht wird allen Kinderfreunden bestens empfohlen: 

"XÄT'oi'hnonli+O-TnViol^^* ♦''**® lieilimte Mtht und der Clirist- 
jj VY cJXULlaiOllUO-ü UUt7l • banmabend oder Verlieissmig, Erwar- 
tung nnd Erselieinnng nnsers Herrn Jesn €liristi/* Krippenspiel von Jos. Ferd. Kurz, 

Pfarrer in Binningen, nebst Gesang von Ernst DUrr, Chordirigent in Basel. 

Herr Domchordirektor Stehle in St. Gallen sagt in Nr. 12, 1895 ^des Chorwächter" darüber: 

„Ein liebliches und anmutiges poetisches Gebilde, das wir seines mnern Wertes wegen bestens 
empfehlen können." 

In Nr. 11, 1896 des yChorwächter" heisst es: 

»Das reizende „Knppenspiel" wird wegen seiner Brauchbarkeit wiederholt allerbestens 
empfoluen." 

Die eingefügten Gesänge sind teils einstimmig, teils mehrstimmig für gemischten nnd Frauen- 
chor mit Klavier- oder Harmoninmbegleitunff. 

In der Schweiz hat der „Weihnachts-Jubel" sehr gute Aufnahme gefunden. 

Preis: des Textes: 1 Jb^ der Gesänge mit Begleitung: 2 .K. 
Zu beziehen durch Hochw. Herrn Pfarrer Knrz in Binningen bei Basel (Schweiz). 

Jeder Käufer wird zugleich auch ein Wohlthäter zu Gunsten der neuerbauten katholischen Kirche zu BInnfngen-Basel, 
wo für die c. 1200 angesiedelten Katholiken — meist aus Deutschland — eine Diaspora-Pfarrei gegrOndet wurde. 



Druck und Verlag von Friedrich Pnstet in Eegensburg. 



1898. 



Beilage 



Nr. 19. 



zur 



MUSICA SACKA. 



Inserate, welche man gefl. 8 Tage vor Erscheinen der betreffenden Nummer einsenden wolle, werden 
mit 20 ^ fttr die 1 spaltige und 40 ^ für die 2 spaltige Potitzeile berechnet. 
Es werden nur solche Inserate aufgenommen, welche der Tendenz dieser Zeitschrift entsprechen. 



Ein durchgebildeter Organist 

27 Jahre alt, ledl^, der das Konservatorium 
und die Orfirelscnule za Prag mit gutem Er- 
folge besucht hat, und mehrere Jahre in fester 
Stollang als Organist thätig war, wünscht 
in gleicher Eigenschaft in einer Stadt oder 
l^inem Stifte Stellnng zn nehmen. 

Joseph Heger, Organist, 
Kommern hei Brtix (Böhmen). 



J. Georg Boessenecker, 

Verlag für 

Cäcilianische Kirchenmusik 

in Regensburg, 

liefert prompt nnd hilligst alle kathol. 

Klrcneiaiiiasik, versendet Kataloge 

gratis and führt ansgiehigeAnsichtssendangen 

üherallhin oereitwilügst ans. 



Verlag von Otto Forberg (vormals Thiemer's 
Verlag) in Leipzig. 

Soeben ist erschienen: 

Messe 

für vierstimmigen Männerchor 
mit Orgelbegleitung 

von Jos. JFllieiiibefg-er. 

opus 190. 
Partitur und Stimmen (jede 50 ^) 6 M 75 ,^|. 



Fr Uli er erschienen: 

Jos. RbSinberser, Op. 155. Messe. (Reginae 
St. Rosarii). Für 3 stimm. Fraiien- 
chor mit Orgelbegleitung. (Leicht aus- 
führbar.) Partitur und Stimmen (jede 
60 3f) 5 ^». 

Op. 187. Blissa. (Sincere in me- 

moriam.) Für 3 stimm. Frauenchor mit 
Orgelbegleitung. Partitur und Stimmen 
(jede 50 ^) 5 .«^. 



:-^jlKU*V' 



r^i-3 .--/ 






*rr" 



KS^ Bitte zn verlangten: "^Tf) 

Katalog über die preiBwürdlgeii amerikanischen 

Smith- und Packard -Harmonium 

mit Sauggebllte und mlWwelchem Tone ffUr Kirche, Schule und Zimmer. 

W^ Nur preiawürdige, ganz vorzügliche Instrumente, wofür 

vollste Garantie geleistet wird. (Preise von 140 Mark an.) 



Der Vorzug dieser Fabrikate beruht hauptsächlich in der Weichheit 
und Milde des Tones, sowie in der Dauerluiitigkeit des Mechanisuiug 
und des Sauggebläses. 

Der H. H. Stiftskapellmeister Haller erklärte unt. 28. Dez. 1896: 
Die Paekard'schen Harmonium, welche durch die hiesige Kirchen» 
mnsikschnle verbreitet werden, sind j^anasvo^ttgllche Instrumente^ die sich besonders durch 

ihre herrliche Toiifflile nnd Klangfarbevoraileiiäii7eren Fabrikaten aasseichnen nnd daher 
bestens, empfohlen zu werden verdienen. IKIch. Haller, Inspektor. 

Freundlichen Aufträgen sieht zum ßesten der lüesigen Kirchenmusikschule hochachtungs- 
voll entgegen 

Rogensburg. Dr. Fr. X. Haberl, Direktor. 



-ö »» e*- 



PoilPiiftDP nPffSmict (Unterprimaner) katholiscii, sucht mit guten Zeuguissen Stellung. 
UCpmUGi UiyaiUOi ^u erfragen in der Expedition d. Bl. 

Vj^fism FHl^^«m^^«»t^# ün Figural- und Choralgesange geübt, sucht Stellung an einem 
Join JLt^ntfl 191^9 kath. Kirchenchore. Gefällige Offerten bitte zur Weiterbetör- 
derung an die Expedition des Blattes zu richten. 




Neuer Verlag der Jos. Köserschen Buchhandlung in Kempten. 

Zu beziehen durch alle Buchhandlungen. 

Mettenleiter, Bernhard, Das Harmoniumspiel in stufenweiser, gründlicher 
Anordnung zum Selbstunterricht verfasst und allen Freunden tief-ernster Musik 
gewidmet. Dritter TeU, hauptsächlich Tonsätze aus dem Schatze reli- 
giöser Musik: den Messen, Oratorien und den sonstigen tiefernsten 
Kompositionen anerkannt grosser Meister enthaltend. Opus 91. 8^. 
232 S. Preis broch. Jt 3.60, in Ganzleinwand gebd. A 4.20. 

Auf vielseitigen Wunsch entschloss sich der verdiente Komponist, den beiden ersten 
Teilen seines weitverbreiteten Lehrbuches des Hjirmoniumspieles noch diesen dritten Teil folgen 
zu lassen, welcher hauptsächlich sorgfältig ausgewählte Übungsstücke für perfekte Spieler enthält. 

Alle 3 Teile des „Harmoniumspiel" in einen Band gebunden M 10.50. 

Verlag von Friedrich Pustet in Begensbarg, zu beziehen durch alle Buchhandlungen : 

Soeben ist erschienen: 

Officium Festorum NaMatis et Epiphania Domini 

eorumque OetaTftmin necnon Festomm eo tempore oeemreAtlui ex Breviario et 
Missali Romano pro majori recitantium coramoditate digestum. Cum Approbatione etc. 
1899. IS'*. 276 pag. Rot- und Schwarzdruck. 1 Jfe 60 ^. 

Dasselbe, in biegbarem Scbafledereinband mit Rotschnitt 2 ,^ 60 /^. 

„ ebenso gebunden, jedoch mit Goldschnitt 2 jÄ 80 /^. 

In gleich schöner, reich illustrierter Taschenausgabe wie das früher eraciiienene Officium 
Hebdomadae Sanctae et Octavae Paschae liegt hier ein ausserordentlich bequemes praktisches 
Vade mecum für die hl. Weihnachts- und Epiphanie-Zeit vor, w^elches nicht nur die in diese ZMt 
fallenden Fest-Oflicien sondern auch deren Messen so vollständig enthält, dass hiedurch während 
derselben dem Priester das Brevier entbehrlich wird , und der lateinkundige Laie oder angehende 
Kleriker darin auch die unverkürzten Texte der treffenden Messgebete findet, wie sie ihm kein ähn- 
licher Auszug aus beiden Büchern bisher geboten hat. Es sind hier alle neuesten Änderungen in 
den Rubriken etc. nach den letzten Korrekturen der hl. Riten-Kongregation genau berücksich- 
tigt worden. 



HiSSa in hon. SS. TrinitatiS »^ t^s voces aequ^es (Cantum I et n, A^^^^^^ 
jM^www *« —w«. Kpwt **mM*>«*>a» ^^^^ Orgauo. Auetore Ludovico Ebner. 

Op. 44. Partitur 1 j« 50 ^. 3 Stimmen ä 24 ^. 

Antiquarisch wird zu kaufen gesucht: 

Proflke's Musica DiTina, Anniis prImus tomas 11. litber jflotettoriini, Partitur. 
1, ,t n „ n tomas III. Psalmodiiim, Jflagpniflciit, 

Hymnodlain et ALntlphonas B. M. ÜT. Partitur. 

Gefl. Offerten wollen an den Unterzeichneten adressiert werden. 

Friedrich Pustet in Regensburg. 



&h 



Verlag von Friedrieh Fugtet in Begensbnrg, zu beziehen durch alle Buchhandlungen : 

Passendste Weihnachtsgeschenke 

für Ghorregenten, Lehrer, Ghorstnger ete«: 



flanz besonders geeignet: 

Haberl, Dr, Fr, X-, Kleines Gradual- und Messbuch, Ein Gebet- und 

Betraohtnngsbucb ttir Kirchensänger und gebildete Laien, aus dem römisch-kathol. 
Missale. Mit Approb. des bischöfl. Ordinariates Eegensburg. 1892. 16®. 480 S. 
In Leinwandband mit Rotschnitt 2 .# 60 /^. In Lederband mit Goldschnitt 3MM ^. 



Krutschek, Paul, die Kirchenmusik nach dem Willen der Kirche, 

Eine Instruktion für kathol. Chordirigenten, und zugleich ein Handbuch der kirchen- 
musikalischen Vorschriften für jeden Priester und gebildeten Laien. Mit Genehmigung 
des Hochw. Herrn Fürstbischofs von Breslau und vielen oberhirtlichen Empfehlungen. 
Vierte, abermals sehr verbesserte und vermehrte Auflage. 1897. XXXII u. 384 S. 
8«. (C. V. K. Nr. 1358.) In Halbchagrinband 3 .ft 20 ^. 

Selbst, Dr, Jos,, der katholische Klrehengesang beim heiligen Messopfer. 

In populären Vorträgen tür Geistliche und Laien. Zweite, gänzlich umgearbeitete 
Auflage. 8° Xlf n. 292 S. (C. V. K. Nr. 527.) In Halbchagrinband 2 .* 60 ^. 

Walter, Dr. Anton, Dr, F^ailZ Witt , Gründer und erster Generalpräses des 
Cäcilien -Vereins. Ein Lebensbild. Mit dem Bildnisse Dr. Witt's und dem Verzeich- 
nisse seiner Kompositionen. 1889. 8^ VIII u. 262 S. (C. V. K. Nr. 1568.) In Halb- 
chagrinband 3 Jk. 

Mma in hon. S. Joamii» Baptätae, fJZ'fJPfj.Z"! 'i g."°."'°i: 

CflntllS S&GFL *^ ^^ ^^^^^ aequales, Auetore J. B. Molitbr, Opus 33. Partitur 

^ 4 M 80 /S^. Stimmen a 1 JH. 80 /v^. 

Es mag sein, dass heutzutage an leichten Kirchenkompositionen für gemischten Chor kein 
Mangel ist. Leichtere Chöre für Männerstimmen, namentlich solche, die sich in den äusseren 
Stimmen in bescheidenen Grenzen halten, sind schon seltener. — 

Wer die Verhältnisse kennt, die es an vielen Orten so schwer machen, den liturgisch -musi- 
kalischen Anforderangen des Gottesdienstes ganz zu entsprechen, wird dem Domkapellmeister von 
Leitmeritz fär seine beiden neuesten Werke Dank wissen. Die gebotenen Kompositionen sind 
würdig und gut, dabei einfach und leicht: sie maclien einen durchaus frommen Eindruck. Es ist 

fewiss wahr, was die Vorrede sagt: „Das kirchliche, das Würdige, Erhabene, ja sogar Majestätische 
ann auch durch einfache Formen zum Ausdruck gebracht werden." Die Cantus sacri und die 
Johannes -Messe bieten hierfür eine Be^stätigung. Sie können viel beitragen zum Fortschritt der 
kirchenmusiktdischen Reform. P. Albanus Schachleiter, 0. S. B., Prag, Abtei Emaus. 



^^^ ^^^ ^^^ ^^^ ^^^ ^^p^ 

'■' ^^♦'v v'^V vT'" 



.^^ ^^^ /^^ /^^ /^S 

^^^ ^^y' *^^^ ^^^ ^^^ 









Weihnachtsweisen. 

9 Lieder zur heiligen Weihnachtszelt. 

Pflr Sopnm- and Altsflfflmen mit Bejieltimg des Hannoniams, der Orgel oder des Klaviers. 
Komponiert v. H. Haller. (Opus 70.) Part. 70 /^. 2 Stimmenhefte a 24 /^. 

Diese Lieder sind vor allem zur frommen Feier des heiligen Weihnachts- 
festes in Schule und Haus bestimmt, können aber auch bei nicht liturgischen 
Andachten in der Kirche verwendet werden. Sämtliche Lieder eignen sich auch 
zum Vortrage von der ersten Stimme allein. 



^^^ ^^^ ^^^ ^^^ .^^^ i'^^N 
^^^ \^^ y^^ ^^^ ^^^ ^^^ 



/^^ .^^^ /^r\ ^^^ ^^^\ ^^\ >^^S ^^^ ^^T^ ^^P^ / 

^^ S^^ ^^^ ^^^ ^^^ ^^^ ^^^ ^^^ ^^^ ^^^ ^^^ 






^^^ ^^^^ r*^^^ '^^^ ^^^ ^^^ 

s^^ -s^^ ^^y y^^ ^^^ ^^^ 



H3 84 E»- 

Verlag von Friedrich Fastet in Begensbnrg, zn beziehen dnrch alle Buchhandlungen 



f 



Poolfarinm VaonnHinnm Volksausgabe. Die Psalmentexte der 

X odlLCllUlli V CoUCl Uli Ulli. Vespern und des Completorium nach den 

römischen Psalmtönen auf Mittel- und Schlusskadenzen verteilt von Dr. Fr. X. HaberL 

(Weisse Noten in Violinschlüssel.) 7., unveränderte Auflage. 1898. kL 8®. 

Vin u. 166 S. (C.-V.-K. Nr. 963.) 50 A. In Leinwandband gebunden 80 ^. 

Patlfnalp ©^chibens cantum trium Vesperarum Votivarum et Completorii adjectis 

vdlllUcllC Litaniis, Hymnis et Orationibus in Expositione XL et XIII Horarum et 

in Adoratione Perpetua cantari solitis. Jnssu et auctoritate Emi et Illmi D. Cardinalis 

Philippi, Archiepiscopi Coloniensis. 3. Auflage. In Schwarzdruck. 1898. 8^ 120 S. 

(C.-V.-K.' Nr. 1612.) 80 ^d^. In Leinwandband 1 Jk 20 ^. 



Für die heilige Advents- und WeihnacMszeil. 



Dirschke, F., Die wechselnden Gesänge zum 
Hochamte an den Sonntagen der AdTents- 
und Fastenseit für schwache Kirchenchöre ein- 
gerichtet and heransgegeben. Mit Approbation 
aes Hochw. Herrn Fürstbischofis von Breslau. 
1892. Kl. 8», IV und 40 S. (C. V. K. 1537.) 
Kartoniert 50 ^. 

K r a n s y C.^ Orgelbegleitnng snr Weibnachts- nnd 

Ostermette nnd zum Totenofflzinm nebst den 
Gesängen zur Palmenweihe und dem Officium 
Tridui SacrI. 1896. Quer-Quart. Vül u. 181 S. 
((1 V. K. Nr. 1950.) 7 M. In Halbchagrin- 
band 8 ^ 60 ^. 

May er 9 J« G.^ die Tesperpsalmen und Magni- 
flcat auf das Weihnachts-y Oster-. Pfingst-, 
Fronleichnams- und Maria -Himmelfahrtsfest. 
(Einstimmiger Choral und Falsibordoni fär 
4 Männerstimmen.) (C. V. K Nr. 761.) Par- 
titur 1 ^ 40 ^. Stimmen 1 ^ 60 ^. 

Nitter^r, Ign., Till Responsorla post Lecti- 
ones trium Noctumorum in feste I^ativitatis 
Domini, ad 4 voces inaequales cum organo. 
(C^ V. K. Nr. 537.) Part. 2 M. St. 80 ^. 

Mohr, Jos.« Hettenpsalmen nach den offiziellen 
(>horalbüchem mit genauer Bezeichnung der 
Silbentrennung bei den Kadenzen. Mit ober- 
hirtlicher Approbation. Ausgabe in grösserem 
Druck. 1889. 8». 56 S. 20 ^. 

Holitor, J. B«, (Op. 14.) Hissaj^Rorate coeli^^ 

ad 1 voc, com. Organo. Zweite Auflage. 
(C. V. K. Nr. 239.) Part 1 M, St. 10 ^. 

OITertorieny zweistimmige, mit obligater Orgel- 
begleitung. Band I. Heft 2. Die OfTer- 
torien der Heiligenfeste Yom Adrent bis zur 
österlichen Zeit. 18 Original -Kompositionen. 
(C. V. K. No. 1534.) Partitur 1 M. 2^ Stimmen- 
hefte & 30 .^. 

OlTertorien, zweistimmige. Band II« Heft 1. 
Die Offertorien des Proprium de Tempore für 
2 Singstimmen mit obligater Orgelbegleitung, 
beziehungsweise vier gemischte Stimmen. Tom 
1. Adventsonntage bis Sexagesima incl. 19 Ori- 
ginal-Kompositionen. Part. 1 My St. k 30 z^«. 



OlTertorien, Kweistimmige. Band II. Heft 2. 
Die Ofifertorien des Proprium de Tempore für 
2 Singstimmen mit obligater Orgelbegleitung, 
beziehungsweise vier gemischte Stimmen. Tom 
Sonntag Quinqnagesima bis cum 2. Sonntag 
nach Ostern inel. 20 Original-Kompositionen. 
Partitur 1 M, Stimmen i 30 ^. 

Offlcinm in die Kativitatis D. N. J. C. juxta 
ordinem Breviarii Eomani. Cum Cantu ex 
Antiphonarii Romani editione authentica quam 
curavit S. Bituum Congregatio. 8^ 76 S. In 
Schwarz- und Rotdruck. (C. V. K. No. 283.) 
80 /^. In Leinwandband 1 ^ 10 .^. 

Offlcinm in die Nativitatis D. N. J. C. etc. 

Gleiche Ausgabe in Schwarzdruck. 8«. 76 8. 

50 ^. In Leinwandband 80 /^. 
Offlciam in die NativiUtis D. N. J. C. (Matu- 

tin nnd Landes enthaltend.) 32 Seiten. 30 ^. 
(Auszug aus Compendium Antiphonarii.) 
Zu diesen Ausgaben werden die auf die Me- 
lodien genau verteilten Psalmentexte von 
Dr. Fr. X. Hab er 1 auf Verlangen beigebunden: 
Preis apart 30 ^. 

Psaimi Offlcii Nativitatis Domini mediationum 
et finalium initüs digestis ad majorem psalleu- 
tium commoditatem concinnati cura Dr. Fr. 
X. Haberl. Schwarzdruck. 8^ 48 S. 30 ^,. 
In Leinwandband 60 ^, 

Schildknecht, Jos«, (Op. 22.) Hissa (sine 
Gloria) in Dominicis Adventns et Qnadrage* 
simae cum duobus Offertorüs, 4 voc. inaequ. 
cantanda. Messe (ohne Gloria) tUr die Advents- 
und Fastensonntage mit Offeitorium ..Ave 
Maria^' für die Advents- und „Meditabor" fiir 
die Fastensonntage für 48t. gem. Chor. (C. V. 
K. No. 1657.) Partitur 1 M. 4 Stimm, h 10 ^, 

Witt, Dr. Fr. X., (Op.34.) Gradnalien für das 

fanzeJahr. Erstes Heft. Nr. 1—10: Gra- 
ualia in Dominicis Adventus et Qua- 
dragesimae: die sämtiichen Gradualien für 
die Bonntan^e im Advent und in der Fristen. 
Für 48timmi^en gemischten Chor von L. Hoff- 
mann, J. Ö.Me ttenleiter u. Dr. Fr.X. Witt. 
(C. V. K. No. 430.) Partitur u. Stimmen IJ* 20 ^. 



Druck und Verlag von Friedrich Pnstet in Regensburg. 



1898. 



Beilage 



Nr. 20. 



zur 



MUSICA SACKA. 



T=5 



Inserate) welche man gefl. 8 Tage vor ErBchoinen der betreffenden Nummer einsenden wolle, worden 
mit 20 ^ für die 1 spaltige und 40 /^ für die Sspaltlge Petitzeile berechnet. 
Eb werden nur solche Inserate aufgenommen, welche der Tendenz dieser Zeitschrift entsprechen. 

Bekanntmachang. 

Bei der K. KapeUstiftnng ist die Stelle eines 

Kapellsängers (Tenoristen) 

mit 696 JH J^resgehalt nnd beiläufig 200 M anständigen Bezügen, deren wirklicher Anfall nicht 
garantiert wird, erledigt. 

Die Stelle wird in jederzeit widermflicher Weise übertragen und begründet einen Anspruch 
auf Alimentation, Pension oder Snstentation nicht. 

Zum Erwerb von Nebenverdiensten wird die dienstliche Bewilligung erteilt werden. 

Gesuche sind 

binnen 14 Tag;en 

hierorts einzureichen und zu belegen mit: Heimatschein, Geburts- und Tauf-, Familien- 
stands-, di8t|*iktspolizeilich bestäti/grtem Leumunds- und Vermöfcens-Zeufirnisse, amtsärzt- 
lichem Gesundheitszeugnisse, sowie dem Nachweise über MilitärpflichterfttUung und der 
notwendigen Fertigkeit. 

Nur solche Bewerber, die über eine hohe Stimmlage, sowie über gute Treffsicherheit verfügen 
and würdig sind, finden Berücksichtigung. 

Die Bewerber haben ihre musikalische BeiUhigung durch eine vor Professoren der K. Akademie 
der Tonkunst inUünchen abzulegende Prüfung, deren Termin später bekannt gegeben wird, nachzuweisen. 

Vom 1. Januar 1900 an ist eine Aufbesserung der uehaltsbezüge des Kapell- Chorpersonals 
in Aussicht genommen. 

Altötting, den 8. Dezember 1898. 

K. Kapellstiftungsadmlnistration. 

Hanth. 



Neues for Orgelspieler. 

Schubert Rl Op. 152. Fuge in E-molI. Bearb. 

von A. KrtsmÄry. 1 M, 
Steigal, L, Konzertstück für Orgel und Or- 

cnester. Orgelstimme mit übergelegter Or- 
chesterbegleitung 3 J^, 
Tind, Edf., Präludium des Oratoriums „Fran- 

ziskus*\ Bearb. von Joseph Jongen. 2 M, 
Trauermarsch aus dem Oratorium 

,,Franziskus'\ Bearb. von J. B. de Pauw. 2 M, 
Häbm, Vk, Op. 30. Drei Tondichtungen : Nr. 1 

Benedictus 1 M, Nr. 2 Gloria in excelsis 

Deo 2 .H. Nr. 3 Kyrie eleison, Christe 

eleison 1 A- 

Verzeichnisse vati Breitkopf S HärteVs 
ih'gel" u. HarmoniutnbibliotheU kostenios. 

Leipzig. Breifkopf A HArtel. 

Noel (Cbristnacht) 

von Ad. Adam.. (Text von Mary Cap- 
peau, deutsche Übersetzung von Sr. Durch- 
laucht dem Prinzen Heinrich von Hanau.) 
Für eine Singst, und Chor und Orgel 1 .*. 
lielpsiff- Breitkopf A Hftrtel. 



J. Georg Boessenecker, 

Verlag für 

Cäcilianische Kirchenmusik 

in Regensburg, 

liefert prompt nnd billigst alle kathol. 

KIreneniiiasIk, versendet Kataloge 

gratis nnd führt aosffiebige Ansichtssendongen 

ilberallhin Bereitwilligst aas. 



Ein ilurchgeliilileter Organist 

27 Jahre alt^ledie, der das Konservatorinm 
und die Orgelschnle zu Prag mit gutem Er- 
folge besucht hat, und mehrere Jahre in fester 
Stellunfr als Organist thätig war, wünscht 
in gleicher Eigenschaft in einer Stadt oder 
einem Stifte Stellung zu nehmen. 

Joseph Heger, Organist, 

I Kommem bei Brüx (Böhmen). 



H3 86 et- 



Verlag von Friedrich Pustet in Regensbnrg, 
zu beziehen durch alle Buchhandlungen: 

Novitäten! 



Te Deum 

für achtstimmig, gemischten Chor. 

Komponiert von J. 6. E. Stehle. 

Partitur 2 Jh 40 ^. Stimmen k 10 ^• 

Honsignor Friedr. Schmidt^ Domkapellmeister 
und Creneralpräses des Allgemeinen Cäcilienvereins 
schreibt hierüber: 

Das als Manuskript mir vorgelegte „Te Deum" 
8 voc. von J. G. Ed. Stehle ist eine nach Anlage, 
Durchführung und Aufbau hervorragende Kom- 
position. 

Der erhabene Text des l^irchlichen Hymnus 
hat darin einen durchaus adäquaten schwung- 
vollen Ausdruck gefunden , und zwar in einer 
Form, die ebenso einfach, als künstlerisch ist. 
Die Gruppierung der Chöre zeigt von einem 
feinen Sinn für schöne, überraschende Klang- 
effekte. 

Das ganze Werk, dessen Ausfährung beson- 
deren Schwierigkeiten nicht begegnet, wird, von 
einem stark besetzten (Massen-) Chor zu Gehör 
gebracht, erhebend, ja überwältigend wirken. Es 
zählt zu den besten Vokalkompositionen der Neuzeit. 

Hochw. Herr Direktor Dr. Haberl äussert 
sich, wie folgt: 

Das neae achtstimmige Te Deum ist eine 
gross angelegte, glänzende Vokalkomposition im 
modernen Stile, deren hinreissende Wirkung bei 
hinreichender Besetzung ausser Zweifel ist: die 
Modulationen sind sehr wirkungsvoll und impo- 
sant Ich gratuliere zu dem schönen Opus. 

Der Hochw. Herr Domkapellmeister Wid- 
mann schreibt unterm 8. September I. J.: 

Te Deum für Sstimm. (Doppel-) Chor (Frauen- 
oder Knaben- und Männerchor) von G. Ed. Stehle. 
Praktisch in der Zusammenstellung der 
Stimmen und Chöre, solid und knapp in 
der Faktur und Textbelhandlung^ gross- 
artig in der Wirkung wird sich dieses Te 
Deum sicherlich mit Erfolg auf allen Chören ein- 
bürgern, deren Stimmenbesetzun^ es gestattet, 
über die blosse Vierstimmigkeit hmauszugehen. 



Em in honorem S. firegoni 

ad quatuor voces äquales (viriles) 

cum Organe. 

Hesse za Ehren des heiligen Gregorins 

fflr vierstimmigen Männerchor mit 

Begleitung der Orgel 

Yon J. Sing^enberg^er. 

Partitur l M &) 3i, 4 Stimmen k 15 ^. 



Znr gefL Notiae! 

Zu Oborhoffer Op. 18 

Missa (in F-dur) 

ad quataor voces seqaales, Editio secunda, 
sind die Singstimmen wieder hergestellt 
Preis (ä, 15 A) 60 ^. 

Regensburg. Friedr. Pnstet. 



Edgar Tinel. 

Gofloleva. 'Jisa'' 

Vollständige Partitur ^1.20. | 

Bereits erschienen: Klavieransing mit Text 

M 16. Chorstimmen je M 1.50. Text 40 ^. 

Leipzig. Breitkopf & Härtel. 



Verlag von Friedrich Pustet in Resrensburg, 

zu beziehen durch alle Buchhandlungen: 

Aus dem OberfrSnkischen Schulanzeiger 1898 Nr. 18. 

Kraus, Orgelbegleitung zar Weibnacbts- 

vnd Ostermette und zum Toten-Officium, 

Charsamstagsamt etc. nebst den Gesängen 

zur Palmenweihe und den Metten der 

Chartage etc. Preis 7 Jt, 

Während dem katholischen Organisten treff- 
liche Orgelbücher zum Graduale und Vesperale etc. 
zur Verfägung stehen, fehlte bis vor kurzem eine 
Orgelbegleitung zu den Choralgesängen der oben- 
genannten liturgischen Gottesdienste. Wer nicht 
im Stande war, die Choralmelodien selbst zu har- 
monisieren, musste eine alte autogranhierte Aus- 
gabe benutzen, in welcher die hernicnen Gesänge 
vielfach verstümmelt waren. Ausserdem war bei 
Bearbeitung derselben auf die alten Kirchenton- 
arten, denen ja alle angehören, nicht die geringste 
Rücksicht genommen worden, sie wurden einfach 
als Dur- und Moll -Tonarten behandelt. Mit um 
so grösserer Freude ist deshalb das Kraus'sche 
Werk zu begrüssen. Es enthält eine sehr ^te, 
nach den jetzt allgemein anerkannten Prinzipien 
des Cäcilien-Verems mit grossem Fleisse ausge- 
arbeitete Begleitung zu sämtlichen Antiphonen. 
Psalmen (alle Verse unterlegt), Responsorien etc. 
in prächtiger Ausstattung. Das Werk hilft einem 
wirklichen Bedürfnisse ab und sei deshalb be- 
stens empfohlen. Frosch. 

Kleines Benedicite 

von J. B. Molitor. 

Abdruck der beliebtesten 41 Lieder aus der grossen, 
oberhirtlich genehmigten Ausgabe. 

Kartoniert 20 .v/. 



H3 SV ei- 

(Aus dem Wiener DIOzeMnblatt 1898 Nr. 20.) 

Römisches Gradnalbuch etc. 

Ausgabe mtt Chorainoten im YloUnseliMssel anf fttnf Liiiieii. 

In dem Erlass des fdrsterzbischöflichen Ordinariates vom 24. August 1898, Z. 8328, 
DiözesanUatt Nr. 17, Seite 194, betreffend die Regenschori und Organisten der Erz- 
diözese Wien, wird in der Instruktion für die Eegenschori in Punkt 4 auf das Diözesan- 
Direktorium und das Graduale Romanum hingewiesen, welche dem Regenschori in 
Bezug auf die Texte der an den einzelnen Festen zur Aufführung zulässigen Tonstücke 
Führer sein sollen und deshalb auch aus dem Kirchenvermögen dem Regenschori bei- 
gestellt werden dürfen. 

Die im Bezüge auf die Ausgaben der liturgischen Bücher bekannte Firma von 
Friedr. Pustet In Bej3;ensbnrg hat nun in letzter Zeit eine vorzügliche Arbeit des 
bekannten Verfassers des „Magister choralis** Fr. X. Haberl, lierausgegeben, welche 
sich zur Anschaffung für die Xirchenchöre zu dem vom fttrsterzbischöflichen Ordinariate 
erwünschten Zwecke ausserordentlich eignet. Haberl hat zunächst aus dem Oradtuile 
Romanum nur jene, aber auch alle jene Gesänge herausgezogen, welche in Pfarr- oder 
Filialkirchen im Laufe des Kirchenjahres zur heU. Messe benötigt werden; er hat femer 
die Gesänge in den Violinschlüssel übertragen und zwar in jener Tonhöhe, in welcher 
auch die bekanntesten Orgelbegleitungen zum Oradndle Romanum (von Haberl-Hanisch, 
Quadflieg-Schildknecht) gehalten sind und die allen Stimmgattungen der Sänger 
ziemlich bequem ist; er hat drittens den Text aller Gesänge woi-tgetreu ins Deutsche 
übersetzt und unter den lateinischen Text gesetzt. Überdies hat der Verfasser eine ausser- 
ordentlich klare Belehrung über die Einteilung des Missale und den Gebrauch des Oraduale 
Romanum im allgemeinen und des vorliegenden „Gradualbuches" insbesondere geboten. 

Im oben erwähnten Erlasse des fursterzbischöflichen Ordinariates wird in Über- 
einstimmung mit wiederholten Entscheidungen der S. C. R. anbefohlen, dass nur solche 
Musikstücke zur Aufführung gebracht werden dürfen, „welche dem Geiste der kirch- 
lichen Vorschriften entsprechen und den vollständigen liturgischen Text enthalten." 
„Die Wahl der Gradualien und Offertorien ist derart zu treffen, dass der Text derselben 
sich in möglichster Übereinstimmung mit dem für das betreffende Fest liturgisch vor- 
geschriebenen Messformulare befindet^' Nun ist's allerdings wahr, dass es heutzutage 
kaum mehr einen Graduale- oder Offertorium-Text geben dürfte, welcher nicht mehr- 
mals und von bedeutenden Meistern durchkomponiert wäre. Doch ist es auch anderer- 
seits Thatsache, dass namentlich kleinere Xirchenchöre in Bezug auf ihr musika- 
lisches Archiv sehr arm sind, und dass ihnen oft auch nicht genug Zeit zur Verfügung 
steht, damit sie genügend viel Proben der Einübung aller Wechselgosänge im mehr- 
stimmigen Satze widmen können. Diesen wird das vorliegende Gradualbuch ausser- 
orläentlich erwünscht sein, da sie in demselben, wie oben erwähnt, alle Wechselgesänge 
finden, welche im Laufe des Kirchenjahres in Betracht kommen könnten. Auch die 
Aufführbarkeit der Gesänge ist durch diese Ausgabe ausserordentlich erleichtert, weil 
sie eben alle im • Violinschlüssel auf einem fünflinigen Notensystem übertragen sind, 
wodurch dem Umstände Rechnung getragen worden ist, dass die meisten unserer Chöre 
von Jugend auf nur im Lesen des Violinschlüssels und im Treffen der Noten auf Grund 
der fixen Tonhöhe der Tasteninstrumente geschult sind. Dadurch, dass der Verfasser 
den lateinischen Text möglichst wörtlich übersetzt und die Übersetzung dem lateinischen 
Texte genau unterlegt hat, sind auch jene Kirchenchöre, deren Sänger von der latei- 
nischen Sprache nichts verstehen, in die Lage versetzt, die einzelnen Gesänge mit Ver- 
ständnis in würdevoller und erbauender Weise vorzutragen. 

Überdies sind alle Rubriken des Oraduale Romanum in deutscher Sprache bei- 
gegeben, was z. B. für die Charwoche, Maria Lichtmess etc. für den Chorregenten und 
die Sänger von ungemeinem Nutzen sein wird; die Klage^ „ich kenne mich nicht aus" 
ist durch die gegenwärtige Ausgabe für alle, die guten Willens sind, gewiss beseitigt. 

Die Anschaffungskosten des Gradualbuches sind verhältnismässig gering (ein un- 
gebundenes Exemplar 3 .ft 1 fl. 80 kr., eingebunden 4 M 20 .^ = 2 fl. 62 kr), der Druck 
gut leserlich, das Papier gut, so dass dasselbe zur Anschaflhng bestens empfohlen werden kann. 



-ö »» e*- 

Römisches Yesperbuch betreffend. 

Die unterzeichnete Verlagshandlnng hat sich im Jahre 1896 (s. Mm, 8, 1896 S. 283) 
wegen populärer Ausgaben der offiziellen Choralbttcher für Laiensänger, Lehrer und 
Chorregenten in Filial- und Pfarrkirchen u. s. w. durch ein Cirkular an die Öffentlich- 
keit gewendet. Aus den zahlreichen Zuschriften ist das römische Gradualbuch mit 
deutscher Übersetzung der Texte und Eubriken, sowie mit den Melodien des Graduale 
im Violinschlüssel auf 5 Linien mit Ghoralnoten und in der Tonhöhe, welche mit der 
Orgelbegleitung übereinstimmt, entstanden, für das Ausland das Enchiridion Oradualis 
Bwnani in gleicher Anordung, aber ohne deutsche Übersetzung. Beide Bücher haben 
ausserordentlichen Beifall gefunden und man drängt von vielen Seiten, ein ähnliches 
Buch für die Vesper, für Officium defundorum, Weihnachtsmatutin und die 3 letzten 
Tage der Gharwoche mit Ostern herzustellen. Wir erlauben uns daher gefällige Rück- 
äusserung zu erbitten, ob nachstehender Plan für Publikation eines römischen Vesper- 
buches Beifall findet, oder welche Abänderungen, Zusätze, u. s. w. gewünscht werden. 

Es wird vorgeschlagen: 1) das Offi^cium defunctorum mit dem römischen Begräb- 
nisritus für Erwachsene und für Kinder ist als eigenes Büchlein zu behandeln. Die 
deutsche Übersetzung ist nur für die Antiphonen und Responsorien wertvoll, die 
Lectionen sind deutsch und lateinisch beizufügen. Eine Übersetzung der Psalmen unter- 
bleibt, die Melodien derselben werden jedoch mit der bekannten Silbenverteilung abge- 
druckt. 2) Eine Volksausgabe mit deutscher Übersetzung für die Matutinen der Charwodie 
scheint einstweilen weniger dringlich, da in dem Buche von F. X. Haberl : „die Feier der 
hl. Ghar- und Osterwoche lateinisch und deutsch für Gebet und Gesang^ die sämtlichen 
Verrichtungen vom Palmsonntag bis zum weissen Sonntag für den vor- und nachmittägigen 
Gottesdienst (im Violinschlüssel mit weissen Noten auf 5 Linien) enthalten sind. 

3) „Das römische Vesperbuch^' könnte demnach auf den nachstehenden In- 
halt beschränkt werden: 

a) Die Grundlage kann der Epitome ex Vesperali Romuno bilden. 

b) Nur für die Antiphonen und Versikel wird die deutsche Übersetzung unter dem 
lateinischen Texte, wie im römischen Gradualbuch, abgedruckt, bei den Hymnen und 
Psalmen ist sie überhaupt entbehrlich. 

c) die Psalmen werden nach dem „Psalterium Vespertinum^^ mit allen Melodien ab- 
gedruckt, welche für die einzelnen Psalmen nach dem römischen Vesperale benötiget 
werden. Der I., IV. und VI. Ton werden einen Ton höher mit 2 }|, der n. Ton wird 
eine Quarte höher mit einem > transponiert, der HL, V. und VIIL Ton sollen einen 
Ton tiefer mit zwei b, der VII. Ton eine kleine Terz tiefer mit drei ft notiert werden. 

d) Dem entsprechend werden auch sämtliche Antiphonen für die Psalmen und das 
Magnificat transponiert Wenn jedoch der Ton -Umfang einzelner Antiphonen eine 
andere Transposition erheischt, was äusserst selten der Fall sein dürfte, dann soll die 
volle Intonation des 1. Verses in der abweichenden Transposition bei der Antiphon 
abgedruckt werden. Zur Erleichterung des Aufflndens und fliessenden Bezitierens der 
Psalmen wird das Psalterium so eingerichtet, dass die 1. und 2. Hälfte des Psalmes in 
einer Notenreihe fortlaufen. Das Format des röm. Vesperbuches wird also 18 cm hoch 
und 20 Vj cm breit werden, wie aus den beiliegenden zwei Probeseiten zu ersehen ist. 
Dieses schöne Format war bekanntlich vor der Erfindung des Musiknotendruckes durch 
mehr als ein Jahrhundert für sämtliche Vokalkompositionen üblich und beliebt. Was 
an Höhe und Breite zuwächst, wird am Umfang des Buches gewonnen, so dass das 
römische Vesperbuch nur ca. 200 Seiten umfassen wird. 

e) Bei den Hymnen werden 2 oder 3 Strophen der Melodie unterlegt; die Melodie 
wird nach jedem Strophenpaar mit Noten wiederholt. Die Rubriken können, wie beim 
Epitome ex Vesperali Romano^ regelmässig wegfallen, da in den verschiedenen Diözesen 
teils durch das Verlegen einzelner Feste auf andere Tage, teils durch einen höheren 
Festgrad Abweichungen vom römischen Eirchenkalender vorkommen, welche aus den 
betreffenden Diözesan- Direktorien in jedem einzelnen Falle zu ersehen sind. 

Um recht zahlreiche und rasche Kundgebungen aus Fachkreisen ersucht 

■ Die Yerlagshandliiiig Friedrich Pustet in Begenslmrg. 

Druck und Verlag von Friedrich PüiBtet in Regensburg. ~ 



»»♦ 



40.* Dominica IIL post Pascha. 



Tenor. 



Bassus. 




^ 



Moderato. 



Aug. Wiltberger. 



i u 



^ 



JiiX^- 



Organum. 




I 



Si 



^ 




^^ 




^^^^^^^^ 



^ 




^^ 






^ 






D6' mi-num, 



lau- da k - ni-ma me - a Do 



mi-num: 



! ^=^-f I f . nii^ ^ffi^N^^ ^ g g -<^h '• ^fj^ m 



lau -da Ä-ni-ma, lau- da 4 - ni-ma D6 



mi-num: 




*) Lobe, meine Seele, den Herrn I Ich will loben den Herrn, so lang ich lebe, will lobsingen 
meinem Qotte, so lang ich bin. 

1. u. 2. Matikbeüag« zur Musioa laon. XXXI. Jahrg. 1898. 



.-< ft8* e^ 



i 



e^ 



T 




fe 



:^ • 3 



laa-cL&*bo D6 - mi - num, 



^t^^ 




laa-d&-bo D6 - mi-num in 



m 



m 



^ 



t 



E 



£ 




m 





^^^^^m 



JJJJ] 



H^^M 



w 



mf 





^^ 



* 



:^ 



in yi- ta me - 



'> f r r 



t 



mf 



i 



^M 



t 



^^B 



psal-lam 



in vi - ta me 



psal-lam De - o me - o, qudm - di - a 






H r^-i^^g^ 



I Verstärkung, 




i 




r^^^ 



J_x j J ^J i J u 



? 



i 



p^E 



99» 



I^Tt^-^ri Ep I ^ niiri£jz Br7Tr ~n 



De - o me - o qa4m-di - u e - 



ro, quAmdi-n e - • ro. 



TT-f^ I r f HjH-MT' C^f ^=f=y 




e 







ro, q<i&m«di- n e - ro, qa&m-di-n e • • ro« 



^ 



n-ai: 







^TT 



^fes 







1 



g=pd:Cg±J ^ 



s: 



^^s 



le - lA ' ja, 



al • le - lÄ 



p 




le - lA - ja, 







E j^ ^ ^^^ 




Dominica !¥• post Pascha. Offertoriom. JubUdte Deo univh-M terra, fUr Ober» und Unterst. 
Ton L. Ebner. Nr. 16^ 



1 



Cantus. 



Altus. 



100« 



41.* Dominica V. post Pascha. 



Massige Bewegung 



Aug. Wiltberger. 




*) Be - ne-di - ci-te gen-tes Dö-mi-nnin 



m 



i i.. _. 



fc^fed^ 



Organum. 




^ 




P=Tff 



m 




E 



et 



e-nm no 



ström, 
mf 



t 



r^ -Trf=^ 



t 



^ 



Be 



ne - di • ci - te 



? 



gen-tes D6- xni-noxn De- um no 



:t J J J 







rTT 



•^ ob-an-di - te vo - oem 



laa - - dis e - las, et ob-au-di - te 



jus, et ob - au - di - te 



I 



k 



^^^^^ 




strum, 



et ob - au - di - te vo 



cem 



dis e - jus, et 




*) Preiset, ihr Völker, den ^Herrn, unsem Gott, und lasset hOren die Stimme seines Lobes: er gab 
meiner Seele Leben, und liess ntoht stranoheln meine Füsse; gebenedeit sei der Herr, der nicht abwies 
mein Gebet, und mir seine Barmherzigkeit nicht entzog. Alielnja. 



lOl» 



■ •^ vo - oem lau - - - dis e - jus: 



i 




dis e 



qni 



^'' ^ ^ ^- Ji j j ^ I j jrjjüz 



ob - an - dl - ie vo-oem lau 



dis e - 



jus: 



^^ 



j ffljmy 



1= rr^ r^ rm 



rj I J j J. . I 



^-^j=j^ 



k=H=HT 



fe^ 






m 



r 



^^E= 



p iqTt rtH 







^ ^^ ^ 



mf 



^a^m 



n ^-j-\ 



ii=± 




i 



t 



sn-it &-mmammeHunad vi - tarn, etnon de - dit commo-Te-ri pedes me - 

mf 



^=3=^^=^^^^;: j DTJ^p^^ 



^ 



& - nimaxn me 



am ad vi -^Tam 



etnonde-dit commov6-ri pedes me 



fefeö 




^^ 



^ 



F r T¥7 



lOS« 



ob: 



r ^nf-rr^ 



be - ne • di-otasDiS - mi nos, 



p 



^^LiiU-lA^ 



j . 



t .J J'j'i 



08: 



be - ne - di-ctus D6 • mi - nns, 



qui non a- 



Vertiärkung. 




^^^ 




U^ 



I ! 




P 



•■^=f=- 



t 



^^^^^^m 



t 



^g^ 



qui nona- ni6 - - vit de-preca-ti - 6^nem me - am, et 



i^^ 



p 



t: 



sb 



gp 



t 




^^^ 




m6 - vit de-pre-ca - ti - 6 - • nem, de-preca-ti - 6-nem me - am, et mi- 







nt. 



j;^^^^j?^ ^ 




g ^%j=F£^fflr r [Jl£ri"J~f/r l • -![ 



^ 



mi*8e-ri-cör - di-am su-am a me. AI - - le - lü 

f 



ja. 



3 



zi.-^j:;t^^^g,^jj?.^j .j ^ 



Be-ri-c6r - diam an - am a me. AI 



le • lÄ 



ja. 



/ 



log« 



42.* In Feriis Rogationum. 



(An den Bfttagren«) Siehe aach I. Band N^ 57 von P. Utto Kornmüller für Gantus und 
Altus oder das folgende. 

Mich. Haller. 

Con mofo. 



Tenor. 



Bassus. 



. a fe=^^ | 



Organum. 



^^ri won www. 



«^■^■««^HM»*.^^«^ »^B^M^^i^ «MB-a^^^M« -^-^IM^MW ^ ^« ^fci^^— ■— — ^— ^^— ■^^■»« ■ <l ■ MI ■ 

" " "^ '^ ' 



"»r r . I J n I . I 




^N?F 






f-f-^MJ^ 



•^ ♦) Con - fi - t6 . - bor 1)6 - - mi - no, D6 





mi - no ni - 



^ 



Con - 



n - - t6 - - bor I 



^^^^^g 



mi - no, D6 - mi - 




[ ni 3T^i i i 



f-£^^-£f 



r I 



•^ - • mit in 



cztrr-^s 



p 



t 




Ö 



re me - o: 






et in mö < di- 



no ni 



mis m o - re me - o: et in mö-di- o mul-t6 - mm 







i 




^^fr^-i 



*) Laat will ich preisen den Herrn mit meinem Mando: and in Mitte Vieler ihn loben, denn er 
Btehet zn des Armen Rechten , um za retten Ton den Verfolgern meine Seele. Allelnja. 



"^ 1©4* S-* 



I 



•^ o mal-t6 - mm lau - dÄ - bo, lau - di^ - 



«A 



^^fe^ 



bo e 



um, qui 



9^=^ 



1^ 



g£g 



-^-— -*^ .o. ^ jS. mf 



lau -da- 



bo, lau- dÄ 



bo e - um, qui 





^^^^^ ^U-^^ 




t 



2ä] 



Ä - 8ti-tit a dex-tris pÄu-pe - ris, 



qui k - sti-tit a dex - tris p&u 



pe- 



^ 



t=v- 



^ 



?^=F 



v= 



F^ 



* 



a^ 



t 



i^ 



Ä - Bti-tit a dex-tris pÄu-pe- ris, qui & - sti - tit 



a dex- tns pÄu - - pe- 



ffTTTJTT'rr^'i'^rT^ci:^ 






-Jr 







I 



I 



im potfo ri^. 



i^ 



^t^ 




t 



T«mpo 7.. 



ris: 



ut sal- vam fä - ce-ret a per- se-quön-ti-buB 



»3 



^^^Seö 



^^^^^^ 



ris: ut sal- vam f&- oe-ret. 



a per- se- quön - ti- bus 



10&# 




^-r f r i trr r^ ^^ 






& - ni-mamme 



am, nt sal-vam fk - ce- ret, 



/• ut 
f 



:=E^fe 



& - ni-mam 



me 



am. 



i 



^i 



rf 






^Ü 




a 



■^ 1 " ^ CS" '. ^ T *' 



rr 



f=F 



^Ff 



1* 





nt sal-yam 



» - oe-ret, 



ut 



^fe^ 



^ 
u 



F^ 



a 




sal-yamfÄ* oe-ret a per-se-qnön •ti-bne Ä - 



Di-mam me - 



^' c r j4 ^£^ 



*=p: 



^ ^rrSlE ^^^ 



sal-vam i'Ä - ce-ret aper-se-qn^n - ti-bos & 



ni-mam me 



j^ >VJ-j-^ ^ 







rr^Tfwf 




^ 



Piü moMio, 
f ^ 



rU. 



* 




^ ^m 




/TS 



^^PE^F^ 



^ 



am. 



AI - le-lu - ja, al - le*lö - ja, al • le-lü - ja, 



al-le- lü - ja. 



^= t^' f »n Ee 3g g= £^^EE3-JUn'-Lr_iJ 



m 



am. AI - le-ld-ja, al - le-lu-ja, al - lelü-ja, al - le-lü-ja, aMe-l& - ja. 



1 






u 



^^^'^ 



/TS 



W 



m 





±=i- 






I 










I 



3. 0. 4. MoatklMilai^e zor Music« Mon. XXXI. J&hig. 18tf8. 



-tä tin &h 
Römisches Yesperbuch betreffend. 

Die unterzeichnete Yerlagshandlung bat sich im Jahre 1896 (s. Mus, s. 1896 S. 283) 
wegen populärer Ausgaben der offiziellen Choralbücher für Laiens&nger, Lehrer und 
Chorregenten in Filiäl- und Pfarrkirchen u. s. w. durch ein Cürkular an die Öffentlich- 
keit gewendet. Aus den zahlreichen Zuschriften ist das römische Gradualbuch mit 
deutscher Übersetzung der Texte und Eubriken, sowie mit den Melodien des Graduale 
im Violinschlüssel auf 5 Linien mit Choralnoten und in der Tonhöhe, welche mit der 
Orgelbegleitung übereinstimmt, entstanden, für das Ausland das Enchiridion Oradualis 
Bwviani in gleicher Anordung, aber ohne deutsche Übersetzung. Beide Bücher haben 
ausserordentlichen Beifall gefunden und man drängt von vielen Seiten, ein ähnliches 
Buch für die Vesper, für Officium defundorum, Weihnachtsmatutin und die 3 letzten 
Tage der Charwoche mit Ostern herzustellen. Wir erlauben uns daher gefällige Rück- 
äusserung zu erbitten, ob nachstehender Plan für Publikation eines römischen Vesper- 
buches ^ifall findet, oder welche Abänderungen, Zusätze, u. s. w. gewünscht werden. 

Es wird Torgesehlagen : 1) das Officium defunctorum mit dem römischen Begräb- 
nisritus für Erwachsene und für Kinder ist als eigenes Büchlein zu behandeln. Die 
deutsche Übersetzung ist nur für die Antiphonen und Besponsorien wertvoll, die 
Lectionen sind deutsch und lateinisch beizufügen. Eine Übersetzung der Psalmen untere 
bleibt, die Melodien derselben werden jedoch mit der bekannten Silbenverteilung abge- 
druckt. 2) Eine Volksausgabe mit deutscher Übersetzung für die Matutinen der Charwoche 
scheint einstweilen weniger dringlich, da in dem Buche von F. X. Haberl: „die Feier der 
hl. Char- und Osterwoche lateinisch und deutsch für Gebet und Gesang^ die sämtiichen 
Verrichtungen vom Palmsonntag bis zum weissen Sonntag für den vor- und nachmittägigen 
Gottesdienst (im Violinschlüssel mit weissen Noten auf 6 Linien) enthalten sind. 

3) „Das römische Vesperbuch^^ könnte demnach auf den nachstehenden In- 
halt beschränkt werden: 

a) Die Grundlage kann der Epitome ex Vesperali Romano bilden. 

b) Nur für die Antiphonen und Versikel wird die deutsche Übersetzung unter dem 
lateinischen Texte, wie im römischen Gradualbuch, abgedruckt, bei den Hymnen und 
Psalmen ist sie überhaupt entbehrlich. 

c) die Psalmen werden nach dem „Psalterium Vespertinum^^ mit allen Melodien ab- 
gedruckt, welche für die einzelnen Psalmen nach dem römischen Vesperale benötiget 
werden. Der I., IV, und VI. Ton werden einen Ton höher mit 2 Jt, der ü. Ton wird 
eine Quarte höher mit einem ^ transponiert, der IH, V. und Vni. Ton sollen einen 
Ton tiefer mit zwei b, der VII. Ton eine kleine Terz tiefer mit drei U notiert werden. 

d) Dem entsprechend werden auch sämtliche Antiphonen für die Psalmen und das 
Magnificat transponiert Wenn jedoch der Ton -umfang einzelner Antiphonen eine 
andere Transposition erheischt, was äusserst selten der Fall sein dürfte, dann soll die 
volle Intonation des 1. Verses in der abweichenden Transposition bei der Antiphon 
abgedruckt werden. Zur Erleichterung des Auffindens und fliessenden Eezitierens der 
Psalmen wird das Psalterium so eingerichtet, dass die 1. und 2. Hälfte des Psalmes in 
einer Notenreihe fortlaufen. Das Format des röm. Vesperbuclies wird also 18 cm hoch 
und 20 Vt cm breit werden, wie aus den beiliegenden zwei Probeseiten zu ersehen ist. 
Dieses schöne Format war bekanntlich vor der Erfinduni^ des Musiknotendruckes durch 
mehr als ein Jahrhundert für sämtliche Vokalkompositionen üblich und beliebt Was 
an Höhe und Breite zuwächst, wird am Umfang des Buches gewonnen, so dass das 
römische Vesperbuch nur ca. 200 Seiten umfassen wird. 

e) Bei den Hymnen werden 2 oder 3 Strophen der Melodie unterlegt; die Melodie 
wird nach jedem Strophenpaar mit Noten wiederholt. Die Rubriken können, wie beim 
Epitome ex Vesperali Romano, regelmässig wegfallen, da in den verschiedenen Diözesen 
teils durch das Verlegen einzelner Feste auf andere Tage, teils durch einen höheren 
Festgrad Abweichungen vom römischen Eirchenkalender vorkommen, welche aus den 
betreffenden Diözesan- Direktorien in jedem einzelnen Falle zu ersehen sind. 

Um recht zahlreiche und rasche Kundgebungen aus Fachkreisen ersucht 

■ Die Verlajghandlnng Friedrich Postet in Regenslmrg. 

Druck und Verlag von Friedrich Pustet in Begensburg. 



»7» 



40.* Dominica IIL post Pascha. 



Moder aio. 



Tenor. 



Ba8sus. 



Organum. 



Aug. Wiltberger. 



- - - ■ ■ ' " • —— • 






*) Lobe, meine Seele, den Herrn! loh will loben den Herrn, bo lang ich lebe, will lobsingen 
meinem Ootte, bo lang ioh bin. 

1. u. 2. Matikboilafpe lur Musioa saon. XXXI. Jahig. 1898. 



1©8» 



j O , 1» 



rit» 



p a Tempo. 




&^-7^^, 



ir 



HP] I j j rM 



dÄ - bo e - - nm, qni 



r)!J,. ftr f | r=^ 



Ä - Bti-tit a dextrispÄu - 
P 



pe- ns, 



S 



xx 



* 



^gir&h~riT-T^ 



d& - bo e - - um, 



qui 



4 - sti-tit a dex-tris p&u-pe 




m 



i -^ ihf' 



^ ^pefc^d Ez 



H^'— ^^ 



Ü 



^ 



ci=^J=6 






■r: 



FPf 



f 




^^fr^r-j 



»^ 



± 



t 



l=t: 



^ 




*=S 




-*• 



n 



£=£--fcgJ^ 



tit sal-vam fÄ • oe-ret a per se-quön - ti-bus & 



mmam me 



l ^^=^TT ^ ^ 



^ 



E^ Clefpfii^C— fl^^^ ^ 



ris, ut sal-vam fi& - ce - ret 



a per - se - qu6n - ti-bns & - - nimam me - 



r^^=^ 



j. 







l^ r-p— J=C 



H 







' — H- — -I r r T,^ ^Tfr r r 



^^ 



/f 



S 



i 




^ 



te 



m 



i 



6 




?— f- 



^ 



^ 






3^ 



am. AI - le 



Iti 



ja. 



am. AI - le 



lü 



i 



ja. 




lOH 



44.* In Ascensione Domini 



Pat Griasbacher. 



Ctntus. 
Altus I. 

AHus II. 

(ad libit.) 



i 



k 



9 \y V. ^ 



$ 



)ac '• 



i 



Can moto 
Sanft 



# 



-^ 



*) A-8CÖn-dit 



Organum. 







^^rF^^^^^^T-f-^ 



Ascöndit De - us in ja - bi- la - ti 




^3^sö 



De - US in ja - bi- la» ti - 6 



ne, 




^^ 



A-8cendit De^as in jn - bi-la - ti - ö - - ne, 



ö - ne 



a*80Ön- dit 



m 



^^ 



j j jt^nafF^T^i j. ]■ 



a-8cön-dit De - us . in ja - bi- la - ü - 6 



5 

ne, 



* 



^ 



a- 








*) Aafgefabren ist Oott unter Jubel, und der Herr unter Posaunentohall. Alleluja. 



a- 80^11- dit De - vs, 



1^^^^^* 



HO» 

a-Bc^n-^t . De - na in ja 

^-^^^^ J — j-H-r^ 



bi-la- ti- 



J 



Vr=^. 



De 



US 



a- scön-dit De - ns in ja - bi - la - ti - 6 



^^ 



I 



3^ 



Ö^ä^ 



g -F , i-Tt 



i 



^^ 



^= 



^ 



8c6n-dit De - as, 



a • soöndit De 



^ 



aa in ja - bi-la-ti-6 




<S - 



et D6 - mi-nas in vo - ce ta 







ne, et D6 • mi-nas in vo - ce ta 



et D6- minae in 




P 



bsB, et D6 - mi-nas in yo-ce ta - bsB, et D6 -mi-nas in Yo-oe ta 




i^rM=4 



n^p^f^ ^ ^r^ 1^ r ~^ 



Dö - mi-nas in vo - ce ta 



bflB, et D6 - mi- nas in vo - ce 



W 



t=i. 



.k=^^^ ^^=f\^ J'3l 



^ 



* 



vo • ce ta 



b(B, 






ä 



et D6 - minas, et D6 - minas in yo - ce ta - 



^^ jTIj ^j 




^^-^ 



r-^tf 



^^ 



r T 



>~^" ' ^ / Hf ' 



^ 



11t» 



b«, 



y£^- 




a-8o6n-dit De - üb 

l I I 



tu 



"P" 

bsB, 



i 



^ 



t=T=f=^^^^^^^^=f=F= 



»•8c6n-dit De - us. 



I 
a-soön-dit 



ba, a • sc6n-dit De - as, a - scön dit ] 



t 



^ 



ÜB, 



^ 



a - 



^^^Ä 







a-scön-dit De - ub in ju 




^¥ 



w 



bi-U-Ji-6 



ne. 






et 



De - 08 



ff 

inja-bi-la-ti»4S 



ne, 



et D6 - mi" 



^7^~J 





t 



t 



t 



Ö 



-SSI 



i 



Boin-dit De - US in ju - bi- la- ti - ö 



mf 



? 



i: 



ä±=ä: 



ne, 



et D6 - minus in 




l^# 



-j 



i 



«^ 






^ 



D6 - minus in yo • ce tu 






bfls. 



nns in vo - ce tu 



k^ÖE^ 






P=.. 



bsB, et D6 - minus in vo - ce tu - bee, 



p ^-7-J-pZ j[-^i->^f3^ ^ 



^w^ 



I 





i r-i- J-J 



^^F^^ ^— ü^ 






I l~ I "~" I eg- T I 






— ^CJI 



^ 



Äri=:q 



IIA» 



a - 8c6n-dit De - na in 



m 






a-8cto-dit De - na 



a • 8cön-dit 



m 



i 



15 



^ 



w^ 



Pfe 



t 



str 



*r:ts 



* 



^ 



a- so6n dit De - ns, a- scön-dit De - üb in jn-bi- 




in - bi-la»ti-6 




et 



fe^ 



De - ns in ju - bi- la - ti - 6 - ne, 



1 



j? 



t 



4: 



t 



ne. 



ö: 



^m 



E£ 



^^ 



± 



la - ti- 6 




et D6 - minuB in yo - ce in - 



U=l.J^. 







e 






^=i 



^— *^ 



jfan. 



D6 • minns in yo- oe tn 



p 



H-^-J n 



bflB, 



i^P^ 



^ 



i 



et D6 - mi - nns in yo - ce 



± 




J=4 



J&'^T1-| E^^ 



Ä 



1 I I r ff 

et D6 - mi - nne in vo - ce tn - bee, et D6 - minns in yo - ce tn - 



^^^.^^^^ 






t 



be, in vo - ce tn 



bfld, et D6 - mi - nns in yo 



ce tn 



Sengende. 
- bflB, et D6 - mi-nus, D6* minus in vo- ee tu - bae. ^ AI- 

i y ■ j. -M j i_j_j I iL 




bsB, et D6 - mi - nns, D6 - mi - nns in vo 



ce ta 




Am Sonntage in der Oktare ron Christi Himmelfahrt trifft der gleiche Text. 



45.* Sabbato in Vigilia Pentecostes. 

(Vorabend von Pfingsten.) P. Utto Kornmlllier. 

E - mit- te Spi- ri-tum 



Cantu8. 
Altns. 



Andante. 




Organum. ^ 



*) E- mit-te Spi -ri-tum tu 






um, 



P 



öl 



^ 



iPi^^3 




^^Ä 



«t 



f^ 



1 



te 



i^Ä 




3s: 



t 



^ 



Ifan. 

*) Sende ans deinen Qeitt, und sie werden gesohaffen, und du erneuerst das Angesicht der Erde: 
Ehre sei dem Herrn in Ewigkeit. AUeldja. ' > 

6. IL e. ModkUilaff« rar MuiM MMn. XXXI. Jthtg. 18M. 



—ö 114* «^^ 




a - bi&n 



bün - - tur, et cre - - a - bün - - tur, 




et re - - no - v& - 



bis f& 



ci - em. 



ffVM^^^tjp^ ^ ^ ^^^^ 



re - no - vA - bis 





115» 



Bö . 



mi - • ni, 



^:± ^^J-j- . h ^ 



ere8C> 





sab 



cu la, al - le - Id • ja, al - le - lii 




46.* Dominica Pentecostes.*) 



Cantus. 
Attus. 

Altus II. 

(ad libit.) 



Organum. 



^^^ 




1 Moderato. 



:— »V 



c 



^ 



^ 



t 



^ 



iS 



J 



P. Griesbacher. 



**) Con - fir-ma hoc De 



-J 1^ 0^- 




t 



118, 



qnod o - pe - r& - tue es in 




r 



=M^, 



'r=r 



* 



g|^S==: 



.^iLi J u 



^ 






t 



~ —TT J^^'""' 




|: 



*) Auch in TotivmeBaen Yom heil. GeiBt während der Österlichen Zeit. 

**) Befestige das, o Gott, was du gewirkt hait in uns: Ton deinem Tempel aus, der in Jerusalem 
ist, selten dir die KOnige Geschenke bringen. AUeluja. 



il^i 






Con- 



^ 



r 



3=: 



I 



^~ r r r^ ^ r r 



I 



t 



m 



p — ^s^ 






Con - £[r-ma hoc De - us, qnod o - pe - rA - tus ob in no - 



J. 

bis, 



^EEi 






no 



bis, 



quod o - pe - ra - tus es in no 




fir - mfi hoc De - us, quod o - pe - rÄ - ins es, quod o - pe - rä - tus 





^ Hji ^' ti' t 



^^ 



con- fir-ma hoc De - us,quod o- pe-rÄ - tus es, quod o - pe- 








^^ 




i i 



f=T=t 



g 



llü). 




7 , 



2^ 




Jlfan. 



es in no 




i 



bis, 



i 



con - fir - ma hoc, con -fir-ma hoc De 



on f[r - ma hoc De - - us, quod 



con- ftr-mahoc, con fir - ma hoc De - 
f 



3 



t 



t& 



3=^^ 



^ 



^^^ 



tus es in no - bis, con- fir - ma hoc, con- fir- ma hoc De- 




hl 1^1 '\^^' ^r- 



hi-ü f ; il!\ ^:^ 



^^^L 



11:* 



rit. 



bis: a tempo. 



f 



US, qaod o • pe - rd-tns es in no 




o - pe - r4 - tos es in 



no 



bis: 




3.55^^ 



j 



3^^ä 




i 




US, qaod o- pe - r4 - tus es in no - bis : 



a tem-plo tu - o, qaod 




i J^i 



i i. i^ Ji:^ 



rr^ — rtF- 



a 



jss: 



j. 



* 



ii_j 



I 



r 




f^f^ r r 77;r C^ 



f 



F 



a tem-plo tu - o, qaod est in Je-r& - sa-lem, ti 



bi 



^ 



1^ 



::ic: 



gP^T-jX:^ 



m 



t 



est in Je-rüi - sa - lern, 



^^=g 



t 



a tem-plo ta - o, quod est in Je-ri!i * sa - 












6f - fe-rent re - ges mü 



p=rf^^^ 



a tem-plo tu - o, quod 



ne - ra. 



-qJL 







F^^j^^^p=j. j^tT^ ^u£ I J j i j j i 



5*=^^ 



lern, ti - bi öf- fe-rent re-ges mü-ne-ra, a tem-plo tu - o, quod est in Je- 







9 %=r=r^ 



P 







^ 



11«« 

est in Je-rti - sa - lern, ti - bi 6f - fe-rent re-ges mü - ne - ra, 









^j.:&-iJigg!=^^^- ^ 



f 

a tem-plo 



sa - lern, ti-bi 6f - fe-rent r6- ges mii - ne - ra, 



k 







^^^ 





r ffrrf- j"r 



^^^ 




a tem-plo tu - o,quod est, 



qnod est in Je- rd 






i 



tn • o, qnod est, quod est in Je-rii - sa-lem,qaod est in 

If= I ) J I I I I 1-— I 1 I — ^= ^F 




LTnu 



* 



a tem-plo tu 



qnod est in Je - rii - 



^ 



sa - 




lern, ti - bi 6f - fe-rent re - ges 

I *j 



^^ 



— j-id^ itj 



lem, ti 



r 




^ 



mu-ne-ra 



i 



al - le-l& 



i^ 



bi öf - ferent 



m 



re - ges mü nera, al-le - lii - ja, al-le- 



t 



lem, ti 



T^^H^-^ 



^^ 



1 h-jr 



bi 6f - ferent re-ges mü - ne - ra, al-le - lÄ - ja, al-le- 




f 



119» 




lü 



te 



ja, al - le-l& 



ja. 




t 



^ 



^ 



X 



m 



lü. 



ja, al-le - lii - - ja. 




4; In YotivnieBBen vom heil. Geiste 
auBserhalb der 5Bterlichen Zeit werden 
statt der letzten Takte folgende 8 Takte 
geRnngen : 



re - ges 




In Missa wtiva extra temp. Posch. 



. re - gea mü 



ne - ra. 




t 



re - 



5f- * 
ges mu- ne - ra. 




Tenor. 



Bassus. 



47.* Dominica Pentecostes.*) 



Moderato. 



Aug. Wntberger. 



P 



^=^ =t=Ü^=^ 



t 



mf **) Con - fir - ma 
mf 



hoc De - 



Si 



m^ 



t 



Cön-fir - - ma 



hoo 



Organum. 




*) Auch in YotinneBBen vom heil. Geiste während der österlichen Zeit. 

**) Befestige das, o Gott, was du gewirkt hast in uns: von deinem Tempel aas, der in Jerusalem 
ist, sollen dir die Könige Geschenke bringen. Allel^ja. 



MJ läj^ ^ 



Mfal 



|iJia:£j 




nT'T r Mf r"J^cjjr:^ 



US, qnod o - pe - r4- tus es in no - 



^ 



fe P^gP 



izj-r I ''" [l-X-fH-i^-M^g 



De 



US, 



qao<} 6 • pe-ra-tns es in no 



^^ 




Ö^ 







r~^ r r T r f tr 






JL^-^Jr-j M^ 



ffn 




Jr 



^? 



I 



-js: 



3 






r ' r f • p 1 r ■ ^ ^ 



^ 



bis, 




^p 




con - fir - ma hoc De - • us, quod o - pe - rk - tus es, quod 



'^^m 



f~l ^ ^^j r-f f j^ 



bis, con - £Lr - ma hoc De - as,quod o - pe- r4- tus es, quod o - pe - 





o - pe- r4 - tus es, quod o 



pe - rÄ 



f c;nri 3^" 



tus es, in no 
• 1 



i - tus es, quod o - - - - pe - rA - tns es m no - 



pe - rA 



es m no - 



f= 



saTi' ; I ,' PI /% 



ji 







1«I» 




gfe::r=FFi 



tu - - """^^ - - o, a tem - plo tu 



=5=^ 



a tem-plo ta - - - o, a tem - - plo ta - i 



9 • 
mf 



r OHO'' 



Oy atem 



plo tu - o quod est in Je 





quod est ia Je - r4- aa-lea^ 



quod est in Je - i>ii- la-lem 



a tem-ylp 





/=£=£-g^^-6-r^ i nT-i -rrr^ 



rü - Ba- lern, 



quod est in Je- rü-sa-lem, 



a tem- plo 




7. tt. 8. Miuikb«il«^ tar Musie« moi«. XXXI. Jahr;. 1898. 



I«8» 





ti - bi 6f - ferent, ti • bi öf" - - fe - 



bi 6f - ferent, 



'ji i^ tK' ^g 



^^^^^S 



ti - bi 6f - ferent, 



ti "Tbi 6f 



ferent 





rent re-ges mii - ne-ra, re-ges miEi 



i£ 



re - goB md-ne-ra, re-ges md 



ne - ra. 




*) Bei VodTmessen Tom heil. Geiste aueeer der Österlichen Zeit schlieesen die Singstimmen 
mit diesem Takte, die Orgel kann die swei letsten Takte als Cadens anfügen. 



I 



g 



128» 



f 



al - le 



r^W 






^ 



al-Ie - 






ja. 




1^ 




fr r 




^T\ 



al 



le - \{l 



ja. 






Mfeg^ 



ja, al - le - lü 



ja. 



i^'-ÜL 




f f 






|£fe|L.p_ 




Oberst. 



Unterst. 



^^ 



^ 



48.* Dominica Pentecostes. 



E. Sehmid. 



E3 



i 



Kräftige^, fiülende Stimmen. 



Organum. 




^^l-r^rTF ^ xjI^fjILp 



f 



E 



i^W- 



i^ 



— « 1*4* ^-« 



I 



^ 



■ " iii 



■ • ■ I ■ I —•■ 



mf 



^ 



♦) Gon-fir - ma hoc 



•jp'^r i r'i — f 



De - - US, 




4-j i pj_.i 




qnod 




. CLTIf^r-p- j p p 




ZSSI 




m 



m 



wmJ 



^=^ 



Oon-£br - ma hoc 



TT^'g' in-^ 



r f rr ir r f^ 

10 * *• * - blBi 



r^-f-g 



o* pe*r4*tii8 es in no ^ 



con-lbr-ma 





L^^T j' j:ij_^^^= f^ ^ Ti%4^^ ^ 



' US, quod o - pe-r& - tus es in no 




hoc De - 



US, quod o - pe-r4 - tus es 



^^^^^= 



fc£= 




in no 







*) Befestige das, u Gott, was du gewirkt hast in uns: Ton deinem Tempel aus, der in Jerusalem 
ist, sollen dir die Könige Oescbenke bringen. Allelnja. 



-< Mo* ^— 




i«— < 



con - flr-ma 

r 



!r-ma hoc De - - - - us. 



^^--=-=TFf^ 



-►- 



a 



* 






Veritärh 



con • Ür - ma hoc 



De 



US, 




i=^ii 



^ 




Trr^ 



Same/. 8' u. 4'. 

L 




Jtfafi. 



£T 



- i , iJ-rg^ -^^ 



1*= 



1 




ir^^ri 




PF^ 



con^fir • ma hoc 



De - 



U8, 



^^^g^^^^^^^j T^g ^g ^J^OTTT-g 



quod o - pe- r4 - tue es in« 



qnod o - pe - r& • tue es 



m BO 



bis, quod o • pe- 





no - 



- bis: 



a H^-^-rnr 



e 



g^ 



rÄ - tus es in no 



- bis. 




Man. 



-8 I2«» ^ 



m 



-— i=:rnj~T ^ 



mf^ 



■A4aM>M>^ 



j' i j j 'U^T^^'rn 




a tem - plo ta • o, quod est in Je - n& - sa-lem, ti • bi 6f - fe* 



9tr^t-E#=Mg- r ' I r' nCrn r r n r f_g 



a tem - plo tu - o, 
L M. Müdere Stimmen. 



qnod 



est in 



Je • rÄ - sa - lern, 
Kräftigere Stimmeiu 




Man, 



m^ 



■j^ w 



^ ^5aHr==F^=^ 



rent re - ges mii-ne-ra, a tem 



plo 



^_ 



^ 



tu - o quod est in Je- 



^ 



ti - bi 6f- ferent re - ges mii - ne- ra, a tem-plo tu - o quod est in Je- 



^ptlrrrt ^=f^ ^SH ^ 




Mifdere Stimmen, 



nj^r . f r r f 



«t? 







Man. 



M 



•»/■ 




m 



f drängend. 




r7~rirtr^ 



§ 



rü- salem, ti - bi 6f- te- rent re - ges mii - ne ra, ti^^ bi 6f - fe-rent re - ges 

mf .^ L "^^ u f^^äng^end. 




s 



:t 



rd - sa-lem 



ti - bi 6f - fe rent re - ges mÄ - ne- ra, ti 
Aümählieh sämtliehe 8' u. 4'. 



bi 6f - fe- 



--8 ItT» c« 




breiter. 



') f 




Man, 
Fed. SänUL l&u, 8* ohne Zungen. 



^ ^. le-lA - ja, al . le - lA - ja, al - - - le - 



t 



t=^: 



lA 



^^ 



J»! 



al • le • M- 




t 



r (L! v r-T?3^ 



r rx£j^-t-f (^^ ^ 



lÄ-ja, al 



le - lÄ - ja, 



al 



lä - liSi - ja, al- 




*) In YoÜTmeBsen Tom. heil. Geist aasser der Ost er liehen Zeit mu88 hier geBchlossen werden* 



T 



128» 



le - 






Ja, al • - • le - 1& - ja, al • 




tf 



t 



le - 1& - ja, »1 • le - Ifi • ja, 



^^ 




^=5=* 




W . ja, 



al 



Ciriy r r'rQ^^H::^ 



/f 




i>^t^\risH'> \ ? r,\] 



le- M - ja, al-le-Ii& - ja, al 



i i ^ I ,. 



^ 



I ^^^^^^ III I I 



r 



P 




^ 



/T ^«it 



/?s 



j' J J r j 



i 



? 



"Ca 



le - lii - ja, al - le - lä 



'K tf^ n-Tr-^fWi^ 



t 



ja, al • le 
ff breit. 



lÄ 



JA. 

/TS 



^^3? 



^^ 



le • M*j«, al-le - i& 



- ja, al-le 



l& 



j». 




r 



^^^^-^ ' ' ^' 



1 




Feiia !!• poat Pentec. (Püngstmontag.) Offertoriam Tntanuif Ar Cantns und Altus mit Orgel 
von Job. Conze, siehe Nr. 34*. 

Feria IIL post Pentec« (Pfingstdienstag.) OITertorium Pm-tw c(eH für Ober- nnd Unter- 
stimmen von P. riel, siehe Nr. 35*. 



, IV. post Penteeosten^ 

(Pfingstmittwoch.) 

llHhviQ Elmr, Op. 34, Nr. 4. 



Cantus. 



AHus. 



Organum. 




OhHMFed. 



-4 lt9» C-* 




i=F- 



a 



■I — ' .i 



He - di - t4 - bor 



I 



I 



iP* 



i 



:nt: 



l^i^ 



^_^ 



ftg 



l=^r 



*) Me * di • tÄ - bor in man-d^-tis tu - 



18, 




s= 



r 



13^33 



F^f^^f^f^i^^^ 





in man*dÄ - tis tu 



i 



i 



^ 



is, me-di • t& - bor in man-dA-tis tn 



=j^^^ 




me - di - t4 - - bor in man - d4 



Im^i^jB 











J-iAJj. 



P 



*i^ 



^m 



u 



s^ 



l=^^^^ F-fJl^ ^s^ 



18, 



qasB 



»4 



dl • 16 - xi val - de, 

mf 



--$ 



tl8 tu 



P 



i 



:=3: 



* 



^^^m 



i8, qu8B dl - 16- xi val 



de, 



qnse di * 




ife^ü 






^-=^=^ 



r 



pF^Mf 



^-^^^^=# 



i^/--j 



■r— f- 



I 



r^-^ 



g5i : ifg • ' g .0-1 npilLZzrizzirsr:;: 



*) loh will betrachten in deinen Geboten, die ich sehr liebe: und ioh will aufheben meine Ilftndt» 
fio deinen Geboten, die ioh liebe. AUelaja. 

9. a. lü. HusiklMilAge lur Haue« Mcn. XXXI. Jahrg. 189H. 



130« 



P 






g 



qu8d 



i 



.0- xi, QU» di - 16 - - xi val 






de: 



I 



P^^B^ ^aEa^^ 



:PT 



--t 



'-^^=7- 



16 - xi val - - de, qun di-16 - xi val 



^^^s^ 



de: et le 







(U 



PE 



^ 




^L^ 



f^ 





ma-nuB me - 



I 



y4 * bo ma-nu8 me - - as 






4i-i 





^^^^^ 






*^ as, et le - v4-bo ma-nus me - 



'^^ 



3=C 




as 



ad man • d4 - ta 



^^=3:^^^^ 



3=1-3 'j rss ^m 



et 



le - y4-bo ma-nus me 



as adman-d& 



!»♦ 




erese. 



i • - a, ad man - dA - ta tn - - a, ad man • d& - - ta 



a, ad man - dA - ta tn - - a, ad man • d& 
erese, f 






n j. j-j j 1 




ta tu 



a, ad man -d&-tatn- • a,ad man - dk 



1 I ' J 1 j^ -j j j^ — •■^. i'^iiU = j 







tn • - - • a, qui 




t=:^=:i 




^=^^^ 



feä 



a, qusa di • U - zi, quse di • 16 

f r 



^^m 



ta tn - 



fe aj:^^d=^^^= p^ fe^^^^ 



a, qu86 di - 16 - xi, qnsB di - 16 




» 



^=^-fK 



^^^ 



UÄU 



*=p=^ 



^ 



Mehr bewegt 




AI - le - lü - ja. 



le . lü 



I 



^^ii 



/T\ 



AI • le • lÄ - ja, al - le - lii - ja, al - le • Id • 





ZI. 



/T\ 



al - le - lii- ja, 









r^Tr 



=F=Pf= 



«l 



m 



188» 



11 ( — ■ 



ia, al 



S^^^^Eie 



m 



J»> 



al 



le - lü - ja, 



le - M • ja, 



al - 



le- Id 



la. al - - le - lA - - ja, al - le - M - ja, al 



^ 




al - le - M - ja, al- le - 14 




-^^gE^^^r= Ng^f^ 






ja, al 



le-lü 



ja» 



al . le - Id 



:p=F 



I 



ja. 



I^^i 



nfc 



t 



^ 



jz:± 



ja, al - le - lu 



P^^i 



T 



:cte=l 



ja, 



al . le-lü - 






sm^^^B^E^Em^^ms, 



ja. 



:}: 




Ferla V. post Pentec. (Pfingstdonnerstag). Offert, öonflrma hoc, siehe Nr. 46*, 47* oder 48*. 

Feria YI. post Pentec« (Pfingstfreitag). Offertorium Lauda anima mea von A. Wiltberger 
siehe S'r. 40*. 

50.* Sabbato Quatuor Temporum Pentecostes. 

J. Schildknecht. Op. 12. Nr. 18. 



Tenor. 



Bassus. 



Organum. 




^i^U 



mf 



?^IP^^ 



i^^l 



•— 



i 




Modus 1 V. trannpos. i 



*) D6 - 




*) O Herr, Gott meincR Keiles, am Tage rufe ich und des Nachts vor dir: es komme mein Gebet 
vor dein Angesicht, o Herr, alleluja. 



18«« 




I 



sp^e^s^s 



:|:zJ 



^E^^ ^^^fä 



ä 



• mi-ne De-ns sa- liä-tis me * », in di - e ola - mk • vi, et no - cte 



fe 



^ 



^=i=i 






i 



■s: 




■J--.!^ 



F 



I I 



^^. 



f^— rlr 




i 



p=( 




ei^ 



r 



Si 






< 



mf — — 



Dö - mi-ne De - us sa-IA-tia ne • se, in di- e cla-m& - vi, et 



t 



3: 



^1 



CO - ram te; 



I 








^^ 




■^1 -p- I C ' 



1^ 



fTTf^ 



r 




no - cte CO- ram te ; 



D6 - mi-ne, 



Sf 



^^^^m 



mi- ne De - na sa- 






rrzt 



D6 - mi-ne, D6 - - mi-ne De - us sa- 





^nfF 



i^^^ 



PP 



«if rV 



i 



1^ 




P 1: 



I 



184« 



1 



I 



l 




3a=r 




mf 



.' .iJif — ^.^^fe% — ^ 



e^ 



M - tis me - », in di • e ola- m& - vi, et no - ote co 

f Cr I r "• 



^t^=rg^^^ g g 



nun te: 



Id-tis me - 8B, in di - e cla-m& - vi, et no-cte co - ram te: 




m 






_jiiii^ 






f~r^f 




i 



f 



Ifi 



If 






it 



F^^-i5 



:|=53t 



t 



^^g 



^^ 




_/ 




in-tret o - ri-ti- o me - a in con-spA-otn.tn - • o, Dö-mi- 




t 



t 



^ 



in - tret o - r& - ti • o me - a 



in con-spöotu tu - o, D6-mi- 




^ 




^=5 



ne, 



m 



ne. 



rt 



£ 



t 



D6 - • nii - ne, 



in - tret o - ri - ti - o me" 




m 



fefEji 



i^s 




fc: 



^ 



D6 - - mi* ne, 



in - tret o - r& - ti - o me - a 



ISS* 




mf 



^^s 



mf 




-4 



-T-^--. 




ig 



a 



in conspöota tu 



X 



^^p^ 



I 



o D6 - mi - ne, 



D6 - mi - ne, 



mf ^^ .^^ ^ ■ mf ^ 




in consp^ctn ta 



D6 - xni- ne, 



D6 



mi- ne, 




t^A 



9'&i 



^ 



{:p-J 1 . 1 _ibd 



i^ 



al - le - lA 



Jft» 



al - le- 



äte 




& 




^ 



^^^y 



al • ie - Ul 



ja, 



al - le - lü - - ia, al- 




"U'PiirTf- •''^ 



I ^I rpK p rrj 




r 



*^ 



i 






^^ 




Pt^^^^P^ 




Oe&. 4' ,ttb. 



Ifttfllf TTT 7 



^^^^^^ 



r 



136« 



51.* In Festo Ss. Trinitatis. 

(Auch in Votivmessen von der beil. Dreieinigkeit.) 



Moderato, 
mf 



Cantus. 



Altus. 




d: 



«) Be - ne - di - 
mf 



I^^Ü^^i^ 



Mich. Haffer. 
f 



ctns sit, be - ne - di 



PES 



m 



^^^ 



ctua sit De - us 

r 



t 



Be - ne 



^A 



1- 



^^^^^ 



± 



X 



e 



ctus sit, be - ne • di 



- ctus sit De - US 



ibz 



Organum. 




ß! 



fH'T" 



^¥^if 



t 



A=^±=L^ :^ 




! 3v-=- p I r -j I r \-f^^-= 



j. ^ 



es 



Man, 



P^^^^^s 



^^ 






t 



Pa 



ter, 



E il^f^ ^^ 



fl 



•^ Pa - 




n- ni - ge*ni-t&s- qne De 

mf 



ter, 



iä 




:J.Ä^-£ 



^ 



i^f-^^ 



-jst 



r 



u - ni - ge-ni-tos * qiie 



•iji%ni— i /; j j. "^ I i nAA..! 



I 






f 



JE 



a 



pF^^^ 




*) Gepriesen sei Gott dor Vater nnd der eiogeborne Sohn Gottes, sowie der heil. Geist: denn Kr 
hat seine Barmherzigkeit ans erwiesen. 



-<3 18?» «!- 




■^^^^^^^^m 



m 



fe- cit no- ois 
P 



cTun mi- se 



-t:ztfc: 
- n-oor 




di-am so 



am. 



fe-citno-Dis - cum mi-8e-ri-c6r - di-am siT^ am. 




Man» 





5 



mf mr 



qui - a fe-cit no* bis 



m 




g 



t 



cum mi-se-ri • oör • diam sn 
mf 



qni - a fe-citno - bis 



oiun, no -bis 




com mi-se-ri -c6r- di-am an 



I 








P 






am, mi*8e-ri - c6r- di-am an 




a^ 



t 



^g^ 



am.*) 

r. p. Alle - lü 



■^ 




ja. 



Ü 



gg^^ff ^ 



am, mi-se-n - c 



;ör- di- 



m 



ii=.\ 



t 



am sn 



2?i^35^.-z: 



T. I». AMe - lü • - ja. 



P^EI ^^^^^^^^Ig 



P^ 



^ 



*) In VotiTmesBen von der heil. Dreifaltigkeit irahrend der Csterlichen Zeit ronee in den letsten 
3 Takten Alldtija eingesetzt werden. 

11. o. 18. MotiklMUace inr llmita Mora. XXXI. Jahrg. 1898. 



188* 



Tenor. 



Bassus. 



52.* In Festo Ss. Trinitatis. 

(Auch in Votivmessen von der heil. Dreieinigkeit.) 

Ludwig Ebner. Op. 34, Nr. 5. 

Bullige Bewegung- 



Organum. 




i 



nf 



t 



Be -' 



^ 



^ 



m/- 






t 



■X- 



e 






t=?^ 



ne - 



*) Be - ne - di- ctus sit De - us Pa - ter, 



äT 



t:: 



E$ 



-^^^ 



^ 



felE^ 



r 



r*:-^ES 



rf 



t==1= 



^-t^-f 



$^3^^^ 



^ 



^SS^t'*' 



-T- r" 



>- 



¥ 



zr 




r r r T C7 






r 



^ 



*) Oepriesen sei Gott der Vater und der eingebome Sohn Gottes, sowie der heil. Geist: denn Er 
hat seine Barmhersigkeit uns erwiesen. 



189» 



^^ 



B 



* 



^ 




ter, 



VL - Di - ge - ni - tAs 



r^ tjt' n-f n ^ ^ 



* 



fe=^ 



t 



i^a 



ter 



u - ni - ge - ni - tAs - qne, u - ni - ge - ni - tüs 




r crf 



->B * i ' y B f —5*! 

^ r 7 r r 



csr 



i 



p 



s^ 



j=»^ 




Äi. 



-r 



^ 



.j 



^^ 



ü 



^^ 



i 



^ 



t 



^^ E^g ^^^j!r: j!^f^ 



I 



qae De - i Fi - li - us, De 



i Fi 



li - 08, 



»-p-^Ezzrg^ 




^=N^M^g 





qae De - i Fi - li-ns, De 



Fi 



li - U8, san - eins 




i 



i 



^ 



^S 



^^ 



g 



&::P 



g 



<:• #. -•- 



san -eins qao - qne Spi 



f I l; d 



n 



quo - qne 



Spi - 



ri - ins. 



^ö 





i=fc^j 






d=bi 



F: 




J 




I 



1 



i^^fg 



t 



^ !*•• e« 



^ ^l-^bz E 



tus, san-ctus quo-qae Spi 



ri - ins; 



^E EjS^ ^ E^fe ^E fc^dM^lbb^ - ^^jk ^te ; 



San- eins quo - qne Spi 



ri • tns : qni - a fe - cit no 



>- bis - 



^P^^p^^^ 



E 



iE^^ 



I I 



^ 



f 







I 



i 



•:^ 



t 



^ 



3=? 



±z::--i=ä:t±zl 



lE^ 



t 



t 



qui 



a fe - cit no • bis 



^ 



^3 



com, qm • a 



fe - cit no- 



* 



^ 



cum, 



qni - a fe - cit no 




bis - - 



^^t: 



t 



X 



^^ 



^^m 



cum mi- se ri c6r - di- am sn 



fe^ p ^^^gE^E^ ^^ 



te: 






£^ 



am, mi - se - n - 



t 



ü 



bis 



cum mi - se - ri - c6r 



di - am su 



am, nu - se - n 




hisä^t 






e=^ 



iEih 



^^ 










r 



i 



141« 



I 



^m 



?= 



t 



c6r " di- am 



e ^^^Ft=r^= ^ i g =^f^^P= g:-^ 



SU 



am, mi - 86 • ri - oör - di - am 



Qi r f-L-j- E^ 



-^ 



^ 



c6r - di - am sn 



l ^zzipig Eg EzTzl^Il-;.-^ 



am, mi - 86 - ri > c6r - di - am 







?=t 



^^ 



^ 



mi - 86 • ri - c6r - di- am 



sn 



am, 



^^^S 



.fL^ß-UX 



+-^-* 



yE 



I^Ef 



g^^i 



mi - 86 - n 



- c6r 



di-am 



8a 



am, mi-86- n- 
*) r. P. al - le- 




^ -^r-i^ . ^i = L-J-U, ==i=i=^ 



rrV f T'Tn g 




m 






1==? 



i 



P 



1 



|i_j4rax= ^^ 



rtt. 



:t 



:cs: 



mi - 86 • n - 



T.P, al 



l6 - 



c6r - 



di-am 

- ja» 



al - 



an 

l6 



- lA 



m 



m^^^^i 



=prr^ 



am. 
ja- 



U 



c6r 



- di 



am an - 

ja, al - 



l6 - lA - 



am. 
ja. 




^ zi n-i— j^^^^ 




-j— i-j — fc= 



P^ 



*) In den VotiTmessen wthrend der daterliohen Zeit wird, statt der Wiederholung der Worte 
misericördiam suam das Aüdüja gesungen. 



Knaben- 
stimmen. 

Männer- 
stimmen. 



iS 



53.* In Festo Ss. Trinitatis. 

(Aach in Yotivmessen von der heil. Dreieinigkeit.) 
BuMg, fliMend. ^«I«« C«"««- Op- 2, Nr. 2. 



■^ 



t 



•) Be - ne- 




I 



E 



JJf . JJf. J = ea, 84, 



Be - ne - 



Organum. 




IL p-i=al=j:j; S:;bf^=L:J=| ^ =^J J | J ^5 



r 



?^ 




f 







I 






F 








5^3^ 



dl - - ctus, be - ne - - dl 



CtU8 



sit De - - ns Pa 



Ei rf — rJT'-l'-f^tr^^'^ 



r.i 



:(: 



di - ctns, 



be - ne - di 



ctns sit De - - 







H= 



fT. 



^ 



1 — 1=? 



p^ 



«>i 






i 



' fr 7 , 




^=Ff=^e^^ä=£^ 



f 



* 



- - - ter, 



* 



1 h 



j-f_ I f f-^-J- S 



a 



u * ni - gö - - ni - tds - que De 



m 



-fHH-n=i 



g^g^^ 



E 



=i=t 



^J 



US Pa 



ter, 



u - m - ge- 



^ — ^ — T— |>r-^* # ^ ^ ^f TT p^ ' fc c — ^Z f -r- — f-* 




t==^: 






3^ 



13 



*) Oeprteaen sei Gott der Vater und der eiDgeborne Sohn Gottes, sowie der heilige Geist: denn Er 
hat seine Barmherzigkeit nns erwiesen. 



-s !«• ►- 



I 



m 



m 



Fi 



# 



t 



^^. 



^^^ 



-0 — ß- 



li - Q8, 



San 



m-±-i-t-Z4 



t 



Eg 



ni - ti£i8 - que De 



Fl 



U 



US. 



I 



I 



«i 



5 




J_i. 



£ 






i^* 



UJ^ i 




Man. 



w^^ 



LT 



I I 



^^ 



* 



Spi 



ri - « tus : 



m 



^^s 



j^^3 






qno - que Spi ^ ri 



tus: 



Con brio. M, M. } =^ 110, 



qui - a f e - cit no- 



144» 



\ 

I 



1 



1 



^^^^s^^^^M 



n 





fe^^#^ 



qui - a fe - cit no - bis - com mi - se - ri - o6r - diam 



t 



t 



bis - cum mi • se • ri - c6r - di-am sa 



am, 



qtii -a 



I 



^5 =3;^ ^^ 



m 



UaA^ 



f 



^m 





I: 



g ^T^CZ^g 



IT tnolto rit. 



er 



X 



^i^^^^m 



SU 



am, qni - a f e - cit no - bis - cum mi - se - ri • c6r - di-am sn 



i*-fe=t=t: 



a 



t 



f£ te:=|^q^ r-r]-r— ^ p 



nr 




fe • cit no - bis 



w 



.-.B-8' 



^1 



:J^. 



'. 'l I J -J J 



/f mo^to rit, 

cum mi- se- ri - c6r - di-am sn 



1- 



t 






J i J i X. > 




moZfo n^ 



?^ 



gs 



ilJlv J i J , J. _,^ 



I 



I 



B^ 



gfe 



am,*) 



:b: 



p««ant<. 



i 



t 



t 



S 



1: 



AI 



le 



Id - 



-/T\ 



J*- 



./^ 



am. 



1 



i: 



AI 



le - M 



ja. 



6=^ 



i^ ♦ 



pit 



j. 



1 



^ ?► 




^i^ 



I 



i^t 




#=p: 



P^&=^ 



t 



^f=F=t 



i 



*) Ist das Offertoriam in den Yotiymessen wfthrend der österlichen Zeit mit «AUelnja* 
za singen, so werden die folgenden 8 Takte angefügt 



I 

Beilage zur Musica sacra 1898 Nr. 12. 

ilpbabetisches und saebliches Generalregister 

zu Nummer 1501 bis 2100 
des Cäcilienvereinskataloges. 



Ein 

Ratgeber und Wegweiser 

für 
katholische Chorregenten, Kirchenvorstande, Organisten und Sanger. 




Regensbnrg, New York und Cinciinati. 

Druck und Verlag von Friedrich IPustet. 

1898. 



Vorbemerkungen. 

JN achfolgendes Register bildet die Fortsetzung zu dem im Jahre 1892 erschienenen 
übersichtlichen Verzeichnis der Nummern 1 — 1600 des Cäcilienvereinskataloges , das 
unter dem Titel „Ein Ratgeber und Wegweiser für katholische Chorregenten, Kirchen- 
vorst&nde, Organisten und Sänger^' bei Friedrich Pustet in Regensbnrg erschienen ist 
(Preis 1 JK,). In betreff der Einrichtung des alphabetischen Namenregisters der Kom- 
ponisten, Autoren und Sammelwerke, sowie des Sachregisters sei auf das Vorwort zum 
Register von Nr. 1 — 1500 hingewiesen. Dortselbst sind auch die gebrauchten Abkür- 
zungen erklärt upd aufgelöst. Die vorliegende Fortsetzung unterscheidet sich von der 
ersten Serie dadurch, dass a) bei den Komponistennamen, welche bereits im ersten 
Register mit ihren Werken aufgezählt sind, die Nummern des Gäcilienvereinskatalogs 
vor Nr. 1500 nach dem Namen des Autors in Klammern beigesetzt sind, — dass b) die 
Angabe des Verlegers und Preises nicht mehr in der ersten, sondern in der zweiten 
Abteilung (B) zu suchen ist,*) da erfahrungsgemäss diese Aufschlüsse im Saehreglster, 
das Messen, Motetten u. s. w. einzeln ausscheidet, bequemer nnd rase her gegeben werden 
können, — c) dass die Einzelnamen der Komponisten, welche in Sammelwerken ver- 
treten sind, nicht mehr aufgeführt werden, sondern dass nur das Schlagwort vom Titel 
der Sammlung angegeben wird. 

Die übersichtliche Reihenfolge der 600 Nummern, wie sie im Cäcilienvereinskatalog 
von 1501 — 2100 aufeinanderfolgen, ist zur raschen Orientierung unter C mit den 
ScblagwOrtem des alphabetischen Registers abgedruckt. 

Diese einfachere Einteilung wurde schon im Sachregister von 1500—1812 des 
C.-V.-K., welches im kleinen Cäcilienkalender für 1896 von S. 163—186 erschienen ist, 
durchgeführt. Vorliegendes Generalregister ist nach den Anordnungen und Eintragungen, 
welche Dr. Fr. X. Haberl seit 1892 im Anschluss an das Sachregister von 1—1500, 
zum Zwecke des Repertoire-Unterrichts an der K. M. Seh. zu Regensburg im Verein mit 
den jeweiligen Herren Sekretären Joh. Strubel, Bernhard Liclitenebert und Teotil 
Poprawski weiterführte, ausgearbeitet worden. 



♦) Die jedem Werke beigefügte Ziffer, z. B. I, 5, IV, IT, 9 u. b. w., erleichtert das rasche AuftiD«leu 
der im Sachregister (B) unter Messen, Motetten u. s. w. eingeteilten Kompositionen. 



m 



A. Autoren, Komponisten und Sammelwerke 

in alphabetischer Ordnung. 



Adler, E. (1424.) 

Op. 4. 6 Orgelstticke VI. - 1571 u. 178«. 

Op. 7. 5 Orgelstticke VI. ~ 1690. 

Op. 9. 4 Orgelatttcke VI. -- 1876. 

AUe, Joh. Nep. (773, 774, 1037.) 

Op.6. 71at.Qe8.,4-,5-u.68t. 11,6.-159». 

üp. 4. 8 lat. Gesänge f. 4 gl. Stu. II, t>. 

— 1594. 
Op. 6a. litaniae de S. Aloysio fftr 2 Vor- 
sänger und 5 gem. Stu. V. — 1709. 

Op. 6 b. Lit de S. Aloysio f. 2 Vors. u. 

Mchor. V. - 1709. 
Op. 10 a. 4 Motetten nnd Fange Ungua f. 

4 Mstn. II, 7. - 17*4. 
Editio Medicaea. VH. — 18ÄJ. 

— Op. 10b. Fronleichnamshymnen für 4 st. 
«•f^m. Ch. II, 7. — IHM. 

s. auch Ett-Ahle. 

Allgayer, A. (1254 u. 1354.) 

Vademecum. VII. — 1786. 

Allmendinger, K. Op. 6. 2 Gesäuge zur Orgel- 
oder Glockenweihe t 4 gem. St II, 9. — 1659. 

— Op. 8. Lauret. Lit. für 4 gem. Stu. \. 

— 1673 u. )e059. 

Op. 7. Requiem f. 4 gem. Stn, 1. 15. — 1712. 

Op. 9. 4 marian. Antiphonen f. 4 gemischte 

Stu. JI, 8. - 185». 
Op. I2b. 6 Gradualien f. 4 gem. Stu. 

n, 4. - 1974. 
Op. 14 a, b. u. c. Wechselgesänge für die 

höchsten Feste, tl, 6. — 12036. 

Alt, J. W. (1422) 3 liturg. Festvenperu f. 4 gem. 
Stu. LQ, 1 u. 2. — »007. 

AnerlO, J. Fr. (l, 832, 936 952.) Requiem s. 
Mitterer. — Ä067. 

AnUphonarloni Romanum. (90.) 

VI. Anhang. — 1700. 

Arnfelser, Fr. («39, i4io, 14ä)). 

Op.Ä. 3. Instrumentalmesse. 1, 14. — 1840. 

Op. 100. 38t. Messe. 1, 9. - 1885. 

- - Op. 99. 38t. Messe. I, 9. — 1933. 

Anetores dlversl. lO Orig.- Kompositionen für 
•J-6 Stn. n, 9. — 177«. 

Aner, J. (1264, 1269, 1344.) 

Op. 7. Lauret. Lit. 5 st. V. — 15Ä1. 

Op. 8. 12 Kirchengesänge f. 3 st Frcli. 

IL 7 u. 9. — 15«3. 

Op. 5. Te Beum. öst n, 5. — 15Ä7. 

Op. 9. 12 Fangt lingua f. 1 -3 Frstn. IL 7. 

— 1595. 
Op. 10. 5 Hymnen z. Fronleichnamspro- 
zession. 4 st m. Bl.-Begl. II, 7. — 1616. 

Op. IL 7 Motetten, 3—6 stimm. II, L 2 

und 6. — 1681. 

Op. 13 a. Te Deum f. gem. Chor, Op. 13 b 

desgl. f. Mch. ü, 5. - 180Ä. 

Op. 16. Messe zu Ehr. des hl. Joseph für 

4 Mstn. I, 10. - 1883. 

Op. 19. Requiem, 28t m. 0. 1, 15. — 19!t6. 



Auer, J. Op. aO. 9 Uerz-Jesu-Ueder, 2-, 3- 
und 48t Frchr. m. 0. ü, 9. — 1975. 

Op. la Offert^rien f. 4 gem. Stn. II, 4. 

- Ä016. 
Op. 22. Litaniae SS. Nominis Jesu für 

4 gem. Stn. V. — 2053. 

BartSfh, J. Op. 4. Missa n f . 4 gem. Stn. 
I, 11. - 200Ä. 

Bänerle, H. Op. l. Die marian. Antiphonen 
f. 4 gem. Stn. II, 8. - 19.S4. 

Bäumker, W. (356, 423, 616, 870 u. 1494.) 

Ein deutsches geisU. Liederbuch (15. Jahrb.) 

Vn. - «044. 

BeltJenSt J. (673, 739, 950, 1156, 1157, 1172 

und 1292, 1304, 1396, 1397.) 
Op. 140. 16 Magmficat f. gl. Stn. m, 3. 

- 1546. 
Op. 150. Messe f. 3 Mstn. I, 8. — 1978. 

Benedlelte! (j. b. Moiitor.) (968.) 

48t Bearbeitung der ausserliturg. Gesäuge 

desselben. U, 10. - 175». 

Bergmann, A. (802, 803. 922.) 

Lehre von der Modulation oder den Ober- 
gängen. VII. - »083. 

Bill, Hans. (1483.) 

Op. 11. Messe f. 1 St. m. 0. I, 1. - 1577. 

Op. 14. Messe f. 1 St m. 0. 1, L - 1600. 

Op. 12. Messe f. 2 gl. St m. 0. 1, 2. - 1648. 

Op. 17. 6 Veni Creator, 5 st. 11, 2. — 1675. 

Op. 16. Missa i. h. B. M. V. f. 1 St. m. ( ). 

I, 1. - 1677. 
Op. 15. Messe „Benedicamus Domino** t*. . 

4 gem. Stn. L 11. - 1678. 
Op. 18. Messe f. a) gem. Ch. m. Orch. u. 

Org., b) f. Mch. m. 0., c) f. 1 St m. 0. 1. 1. 

12 u. 14. - »070. 

Blsehoff, J. Chr. (153, 4i4, 6ii, a33.) 

Messe z. Ehr. d. unsch. Kinder f. 2 gl. od 

4 gem. Stn. m. Org. I, 2, 13 (vgl. auch Nr. 414). 

- »038. 

Bonfln, Lud. (1443.) 

Op. 2. 4 marian. Antiphonen f. 4 gem. 

Stn. n, & — 15»8. 
Op. 4b. Lit. lauret. f. gem. Stn. V. — 15»9. 

Op. 9. Vesper f. S. u. A. m. 0. III. 1. 

- 1530. 

Boslet, L Op. 10. Sonate ITI f. d. Org. VI. 

- 1638. 

BottazZO, L. Op. 106. 7 Orgeltrios. VI. - »018. 
Op. 104. 20 Orgelpräludien. VI. - »076. 

Brelteubaeh, Gl. Op. l. „Laudatei'' 50 Or^el- 

stücke. VL — 1591. 

Op. 2. -Magnificat". 45 Orgelmoderatos. Vf. 

- 1794. 
Op. 3. 12 Fughetten 3 st. f. Orgel. VI. 

- »071. 



[4] 



Brunner, Ed. — Ett C. 



Bramier, Ed. (629, 869, 1019, 1141, 1204, 1337, 

1338, 1357, 1375, Ülh 1464.) 
Op. 12. Missa IV 1 3 gem. Stn. m. 0. I, 9. 

Op. 14. Lit. lauret, Fanae lingua und 4 

marian. Antiphonen f. 2 u. 3 St. V. — 1626. 

Op. 15. Desgrl. f. 4 gem. Stn. V. — 16Ä7. 

Op. 17. 8 deutsche Weihnachtslieder 2 st. 

m. 0. n, 9. - 1773. 

Op. 18. 8 Marienlieder, 28t m. 0. H, 8. 

Gandones seleetae s. Viadana. 
Gantnale s. Cohen. 

Gasftolijll, GL Requiem f. 4 gem. Stn. m. 0. 

(Repert. mus. s. I. Band 3. Fase) 1, 15. - 1561. 

ßequiem f. 3 gl. Stn. I, 15. — 1685. 

Ghoralbdeher, röm. offizielle Ausgaben. (121. 

ilf» IJSk^^^^ 283, 292, 297, 344, 415, 743, 964 
965. 1099, 1100, 137a) ' ^-^ » » » 

s. Anti|phonariunL 

8. Officium Tridui sacri. 

8. Epitome Grad. Rom. 

Gif Ognanl, A. Op. l. Messe f. 2 Mst. m. 0. 1. 2. 

— 20o0 

Gohen, G. (838. 921, 1050, 1313.) 

Cantuale (f. d. firzdiöz. Köln) u. Orgelbuch 

dazu. VL Anhang. — 151». 

-^ — Op. 9. 4 manan. Antiphonen f. 2 u. 3 gl. 
Stn. n, 8. - 1901. 

Op. 10. Lit. lauret f. 4 Mstn. V. — 1917. 

Gonie, Job. Op. 1. Messe f. 3 gem. Stn. I, 6. 
^ , , - »^3>5. 

lleigendeseh, Karl. (1350.) 

Qyklus religiöser Gesänge. 11, 9. — 1585. 

Präludienbuch. VI. — WÄ». 

14 kirchl. Gesänge f. Mch. U, 9. — 1747. 

Qyklus latein. Kirchengesänge. 6 Hefte. 

n, 6. - isas. 

Die kirchL Choralgesänge bei Beerdigungen. 

I, 15 a. - Ä075. 

Demattia, A. s. Musica ecd. Lief. 55. 

Gesänge ffir Lichtmess und Karwoche. 

n, 8 und IV, 4 - 2015. . 

Desfhenneler, J. Op. 2. Messe f. 8 stn. 

I, 11. - 1779. 

Op. 6. Messe f. 4 gem. Stn. 1, 11. — 1923. 

Op. 11. Lauret. Litanei f. gem. Chor und 

Orgel. V. - 2056. 

Op. 7 Te Deum f. gem. Chor und Orgel. 

n, 5* — 2063. 

Op. 12. Messe f. 4 Mstn. I, 10. — «073. 

Op. a Messe in F f . 2 gl. Stn. m. 0. I, 2. 

Op. 13. Lauret Lit f. 4 gem. Stn. m. 0. V. 

^, ^ , - «078. 

Dlebold, Job. (192, 205, 229, 304, 305, 340, 

388, 410, 439, 458, 512, 529, 539, 590, 638 682 
718. 794, 882. 976, 1015, 1036, 1051, 1052, 1054 
1159, 1220, 1234, 1235, 1253, 1298, 1360 1419 
1423, 1425' 1431.) ' ' ' » ' 

Op. 53. 25 Jesus-, Maria-, Joseph- und 

Aloysiuslieder, 1- und 2st II, 9. — 1502. 

Op. 44. 24 deutsche und latein. Jesus- u. 

Marieniieder, 1- bis 2 st m. 0. oder 4 st II, 9 
nnd n, a - 1671. 



Dtebold, Job. Op. 42. Eequiem f. 4 Mstn. 1, 15. 

- 1680. 

30 liturg. Gesänge. 6 Hefte f. 1 — 6 gem. 

Stn. (H. 3 f. Mstn). H, 2, 6 u. 9. ~ 1682. 

Op. 45. 14 Nothelfer f. kirchl. Männer- 
chöre. IL 9. — 1098. 

Op. 57. Messe f. 4 gem. Stn. 1, 11. — 176». 

Op. 65. 11 Gesänge bei Fronleiclmams- 

prozessionen etc. f. 3 gl od. gem. Stn. II, 7. 

- 1867. 

Op. 56. Messe f. 2 gl. Stn. m. 0. I, ± 

- 1940. 

Op. 54. Der kathol. Organist im Hoch- 
amt etc. VI. — 1991. 

Op. 66. Missa i. h. S. Joa. Bapt f. 4 gem. 

Stn. 1, 11. "^ - 2011. 

Op. 69. Lieder zum sei. Petrus Cauisius. 

n, 9. — 2062. 

Op. 68. 100 Orgelkompositionen. VI. —2094. 

Dlrsehke, Frz. (i64, 1374.) 

Die wechselnden Gesänge zum Hochamt 

an den Sonntagen der Advent- u. Fastenzeit 
n, 4 — 1537. 

Ebner, L (1053, 1184, 1300, 1321, I4i4, 1479, 

1484). 
Herz -Jesu -Messe f. 2 gl. Stn. m. 0. I, '2, 

- 1543. 
Op. 23. Missa sol. für 4 gem. Stn. I. U. 

- 1613. 
Op. 17. 9 Marienlieder f. 4 gem. Stn. IT, 8. 

- 1620. 

Op. 26. Messe f. 4 gem. Stn. 1. 1 1. — 1697. 

Op. 29. 5 Hymnen zur Fronleiclmamspro- 

zession f. 4 gem. Stn. mit Instr. n, 7. — 1725. 

Op. 28. Messe f. 2 gem. Stn. m. 0. I. 3. 

~ 1771. 
Op. 30. Veni a-eatar für 4 u. 5 Stn. II. 2. 

- 1803. 
Op. 35. Adoramus te, Cht-iste, 6 st U, 4. 

2083. 

Op. 36. Hymni Eucharistid f. 2 gem. Stn. 

m. 0. II, 7. — 2084. 

Bder, ¥• Te Deum, 48t 11, 5. - 1989. 

Engel, ¥• (795, 992^ 1382, 1421, 1444, 1478, 1489.) 

Op. IIa, 6 Lieder zur Verehrung des hl. 

Aloysius. 28t m. 0. 11, 9. — 1625. 

Op. IIb. Dieselben, 4 st n, 9. — 1994. 

Op. 10a u. b. 4 marian. Antiphonen. II, 8. 

- 1647. 
Op. 12 a u. b. Te Deum f. 4 gem. Stn. n. 

4 Mstn. ü, 5. — 1669. 

Engelhart, Fr. I. Lauret lit f. gem. Chor 
m. 0. V. - 2065. 

Gesänge bei geistl. Exerzitien. A. f. Mch. 

B. f. Frch. n, 6. — 2087. 

s. auch Nanlno. 

s. auch Auetores diversi. 

s. auch Witt -Engelhart. 

s. auch Witt Op. 29 b. 

Bngler, J. Op. 18. Hl. Geist -Messe f. 4 gem. 
Stn. I, 11. - 1946. 

Epitome ex edit typ. Grad. Rom. vi Anh. 

- 1869. 

Ett, C. (212, 593, 905 916, 1039, 1107, 1110.; 
Requiem f. 4 gem. ötn., erg. v. Haller. I, 15. 

- 1590. 



Ett, C. — Gruber, Jos. 



[5] 



Ett, C. Mmrere f. 4 gem. Sta. IV, 4. - 16Ä8. 

B. auch Groiss, Bequiem. 

Btt-Ahle« Op. 7 a u. b. Lit. Ss. Nominis Jesu 
f. 2 VorsÄnger und 5 gem. Stn. V. — 1707. 

Fashaner, P. Pllngstvesper. nL l u. 2. — J949. 

Felbli B. Haller, M. VH, 5. - 1617. 

Fiesel, 6. (225.) 

8 Marienlieder f. 4 gem. Stn. II, 8. — 1644. 

Fllke, Max. (927, 1369.) 

Od. 47. InstrumentÄlmesse i. h. B. M. V. 

I 14. - 1807. 

^ — Op. 39. 3 Offertorien f. Mstn. u. 1 Offert. 

f. Mstn. ra. 0. H, 4. — 1858. 
Op. 19. Messe f. 4 gem. Stn. 1, 11. — 1907. 

' Flseher, C. (ii3i.) ^ , ^ 

Op. 3. St. Maurus-Messe f. 4 gl. Stn. m. 

0. 1,12. -2054. 

Flad, L. Op. 8. 7 Marienlieder f. 4 gem. Stn. 

II, 8. - «OÄÄ- 

Flllgelf ö. Orgelkompositionen. VI. — 1814. 

FArator, Ant (407, 408, 409, 498, 499, 652, 901, 

1441) 

Messe f. 4 Mstn. m. 0. I, 12. — 1578. 

Op. 54. Gradualien, Tractus u. Sequenzen 

etc. f. 4 gem. Stn. , teüs f. 1 St m. 0. IL 4. 

Op. IIa u. b. 4 Hymnen zur Prozession 

und Andacht coram SSmo. f. 4 gem. Stn u. 0. 
nebst 2 Fange lingua, II, 7. — 1588. 

FoSfhlnl, 6. F. Op. 103. Antonius -Messe f. 

3 Mstn. m. od. o. 0. I, 5 u. 8. — 2079. 

Frthlifh, i. 6. (663.) 

8 Choralmessen aus d. offiziellen Graduale. 

3. AufL VI, Anhang. - «041. 

Saide, F. (1427.) • _ „ 

Op. 38. Cantemus Domino f. 4 Mstn. 11, 6. 

*^ — 202«. 

flessner, A. Orgelkompositionen. VI. — 1956. 

Mtie, H. (506, 692, 760, 1267, 1428.) 
Op. 50. Die praktische Anwendung der Har- 
monielehre beim Unterricht im Orgelspiel. VI. 

— 1674. 
Op. 49. 2 Offertorien f. 4 gem. Stn. und 

4 Mstn. n, 4. , ^^ "IUI' 
Op. 52. 16 Orgelstücke. VI. - 2085. 

flreith, Karl. (27, 34, 109, iio, 130, i3i, 143, 

204, 250, 262, 280. 298, 1487.) 
Op. 48. 3 Weihnachtslieder, 1- und 2st 

m. 0. n, 9. - 16.W. 
Op. 47. Ecce Sacerdos und Sacerdoa et Pon- 

tifex l gem. Ch. H, 2. - 1646. 
Op. 10. Ave Maria f. 4 gem. Stn. m. 0. 

od. Orch. n, 8. ^ ^ ^-,^^*T' 
Op. 27. 3 Messen, 1- od. 2 st. m. 0. 1, 1 u.2. 

^ - 262 u. 2001. 
Op. 19. Ave Maria f. 3 gl. Stn. m. 0. 11, 8. 

^ - 2024. 

firelth-Mltterer. Op.57. Terra tremuit, AIU- 
lnia und Saeerdotea jDomtni f. gem. Chor und 
()rg. n, 4. - 1567. 

firiesbaeher, Pet (1417) 

Messe f. 2 gl. Stn. m. 0. I, 2. - 1507. 



flriesbaelier, Pet Messe f. 4 Mstn. L 10. 

— — Gädlien- Messe 1 2 gl. Stn. m. 0. I, 2. 

— 1615. 

Op. 9. Messe f. 4 gem. Stn. L 11. - 1640. 

Messe f. 3 Oberstn. m. 0. 1, 7. — l'^^^^* 

Op. 11. Antonius -Messe f. 4 Mstn. I, 10. 

— 1806* 

Messe f. 4 gem. Stn. i. hon. S. Emmerami. 

I, 11. - 1S31- 
Op. 12. Te Deum t 5 gem. Stn. 11^. 

Op. 19. ,,Ave Manna": 18 Kompositionen 

des Fange lingua (4-, 5-, 6-, 7- u. 8 st). IL 7, 

Op. 17 b. Missa Angelica 1 4 Mstn. I, 10. 

flroiss, Jos. (456, 727, 863, 906, 944, 1111, 
1144, 1229, 1274, 1264. 1291.) ^ ^ 

Vesperae II. für das Kirchweihfest 1 st, m. 

0. m, 1 u. 2. - 1628. 

flroiss-Ett. Requiem f. 1 St m. 0. 1, 15.— 1629. 

Araber, Jos. (1055, i3io, 1364, 1370, 1445, 

1446, 1447. 1451, 1452 u. 1472.) 
Op. 30. Gregoriusmesse f. 4 gem. Stn. m. 

0. oder Instr. I, 13 u. 14 — 1588. 
Op. 6. Lauret Lit f. 4 gem. Stn. m. 0. 

n. Ei V. ^ tJ*®^- 

Op. 41. Lit. SS. Nomdnia Jesu f. 4 gem. 

St m. 0. V. -- 1601. 
Op. 55. Ecce $aeerdoa f. 4 gem. St m. 0. 

u. Orch. n, 1. ^ - 1602. 
Op. 49. 12 euchar. Gesänge f. 4 gem. St 

m. 0. oder Blechbegl. H, 7. - 1608. 
Op. 56. Asperges me u. Ta$Uum ergo f. 4 

Mst II, 6; n, 3. ^ ^ - 1604. 
Op. 9. 3 fiegräbnisgesänge f. 4 gem. Stn. 

I 15 a. — 1«05. 
Op. 71. Requiem f. 3 gem. Stn. I, 15. 

— 1668. 
Op. 69. Ignatius- Messe f. 3 gem. Stn. t 6. 

— 1695. 
Op. 57. Messe am Charsamstag f. 4 gem. 

Stn. c. 0. I, 13. , ^ ~ ^^f; 

Op. 75. — Lit laur. f. 3 gl St oder t 3 

ungl. St c 0. V. ^ . — 1715. 
Op. 74. Marienmyrthen. 10 Lieder f. gem. 

Stn. II, 8. . « ^r "H- 
Op. 73. Herz- Jesu-Messe f. 3 Obst od. f. 

3 gem. St I, 4 u. 6. - 1760. 
Op. 70. 2 Auferstehungslieder f. 4 gem. 

Stn. m. 0. od. Instr. UI, 4. — 1825. 
Op. 76. Aloysius-Messe t 3 oder 4 eem. 

St m 0. I, 9. . ^ - 1889. 
Op. 60. Offert. Terra tremuü f. 4 gem. Stn. 

m. 0. und Orch. H, 4 - 1859. 
Op. 80. Requiem f. 2 oder 4 Stn. m. 0. 

1, 15. ^ - 1860. 
Op. 77. Requiem f. 2 oder 4 Stn. m. 0. 

I 15. — 1861- 
Op. 78. Messe f. 2 gl. Stn. m. 0. I, 2 od. 

f. 4 gem. Stn. I, 11. - 1862. 
Op. 81. Ludwig-Messe t 2 gl. St m. 0. 

I, 2 oder f. 4 gem. St I, 11. — 1868. 
Op. 85. Offertorien f. 4 gem. Stn. m. 0. 

4Liet: n, 4 ^ ^ „- 1877. 
Op. 71b. Requiem f. 4 gem. Stn. I, 15. 



[6] 



Gruber, Jos. — Joob, Osw. 



- 1985. 



Araber, Jos. Op. 84. Requiem f. 4 gem. Stn. 

Q. Orgel. I, 15.* — 1942. 
Op. 61. Instram.-Me8se (.Salve Begina*"). 

I, 14. - Ä008. 
Op. Ö5. 60 Offertorien 1-, 2-, S- u. 4 st. m. 

n. 0. 0. U, 4. — 2089. 

Haberi, Dr. Fr. X. (36, d06, 963a u. b, 1099, 

1404.7 
Kircheumusikal. Jahrbuch für 1893. Vn. 

- 1549. 
Kleines Gradual- und Messbuch. VI. (An- 
hang). — 1868. 

JEpitoine ex Grad. Rom. VI (Anh.}. — 1869. 

Manuale Chorale. VI (Anhang). — 1921. 

2 St. Offert, s. Offertorien. 

8. Repertorium Mus. s. 

s. Palestrina. 

Halmäsy s. Hosanna. 

Haller, M. (182, 243, 255, 279, 299, aoo, 3t)7, 

a08, 309, 310, 311, 312, 369, 372, 398, 399, 400, 
451, 459. 501 521, 522, 535, 622, 689, 714, 819, 
970, 971, 972, 973, 1115, 1121, 1122, 1123, 1124, 
1275, 1283, 1290, 1319, 1324, 1325, 1326, 1328, 
1343, 1345, 1438, 1442, 1454, 1470.) 

Op. 52. Resp. in Triduo majori f. 4 gem. 

Stn. IV, 3. — 1503. 

Op. a5. Requiem f. 2 gl. oder 4 gem. Stn. 

I, 15. - 1535. 
Op. 53. Messe XV. f. 2 gl. St. c. 0. L 2. 

- 1558. 
Op. 54. Cantiones sacrae U. 12 lat. Ges. 

f. 2 Stn. c. 0. II, 2, 3, 6 u. 7. — 1559. 
Op. 43. Cantiones eccl. f. gl. Stn. Fase. II. 

f. Sopran u. Altet n. 6. U, 9. — 1589. 

Desfii. Fase III f. 3 gl. Stn. II, 6. — 2028. 

Op. 2. 20 Motetten zu 3, 4, 5 u. 6 gem. Stn. 

n, 6. (Vgl auch Nr. 2430 — 1843. 
Op. 59 b. 4 u. 58t Motetten de Ss. Sacr. 

f. Mstn. n, 7. — 1886. 
Op. 62a. Antonius -Messe f. 2 gem. Stn. 

c. 0. I, a — 1898. 
Op. 62b. DesgL f. 4 gem. Stn. c. L 13. 

Op.60. 25 Offert f. 4 Mstn. n, 4. — 191l! 

Op. 8b. Messe IV. f. 4 gem. Stn. c. 0. 1, 13. 

- 1935. 
Op. 31b. Messe XTTT. f. 4 gem. Stu. I, IL 

- 1984. 
Op. 59a. Sakramentale Gesäuge f. 4 Mstn. 

n 7. 1999. 
^ 6p. 65. Messe XVII. f. 5 gem. Stn. I, IL 

- 2030. 
Übungsmaterialaur Kompositionslehre. Vn. 

-2035 

Haller-Felinl. Missa vi f. 3 st Mch. bearb. I, 5. 

- 1617. 
HallW-Jettfnger. Missa V. (Requiem) 4 st 1, 15. 

- 1655. 
s. auch Palestrina — 1985. 

Hämel, Adalb. 6 Hen-Jesu-Iieder, 1- u. 2 st 
m. 0. II, 9. — 1656. 

Op. 3. 8 Marienliader f. Solo, gem. Chor 

u. 0. nebst 3 Ta/nbm &fo. 11, a — 1726« 

Op. 4 4 Ave Mona und 2 Tantum ergo, 

1- u. 2st m. 0. n, a — 1726. 

Op. 5. Messgesftnge fOr die Volksschule. 

II, 9. ~ 1761. 



mmel, Adalb. Op. 6. Requiem f. 2 gl. Stn. 
I, 15. - 1809. 

Op. 10. Franz-Xaver-Messe t 4 Mst 1, 10. 

-1954. 

Hamm, G. qb29.) 

Op. IL Die gebräuchlichsten Vesperhymuen 

nebst 4 marian. Ant f. 4 Mst UL 4 u. II, 8. 

- 1691. 
Op. 10. M. i. h. Stae. Richardis Augustae 

f. 4 gem. Stn. L IL — 1932. 

Op. 12. 8 Segensgesfinge f. 4 gem. Stn. 

U, 7. - 1995. 

Hamma, B. (103.) 

Missa a capella (nach Lotti) f. 4 Mstn. 1, 10. 

- 2050. 

Mamma, Fr. (194, 196, 295, 381.) 

Op. 22. Messe f. 4 Mstn. I, 10. — 1736. 

Op. 23. 100 Cantica sacra f. 3 gl. Stn. II, 6. 

- 1816. 
Opus a Missa .Sursum corda" f. 4 Mstn. 

I, 10. - 2047. 

Hanisfh, Jos. (U7, 118, 140, im, 236, 21M), 

313, 462, 650, 651, 666. 756, 772, 779, 791, 89K, 
1139, 1145, 1146, 1147, 1148, 1149, 1161, 1213, 
1255.) 
Op. 34. 6 Marienliftder f. 4 Mstn. m. 0. U, «. 

- 1522. 
Op. 29. 2 Kommunionlieder f. Sopransolo, 

2 Frstn. u. 0. II, 7. — 1665. 

14 Präludien f. d. Org. VL — 1749. 

Op. 16. 81 Kadenzen. 3. Ed. VL (Vgl. 

auch Nr 779.) - 1851. 
Kommunionlied f. 3 Frstn. m. 0. 11, 7. 

- 20.57. 

Haust, Ad. Psaumes des Vepres eutieremeiit 
not^s. m, 1 u. 2. 1864. 

Hartmann, H. .Laudate Dominum." 100 Orgel- 
stücke yersch. Autoren. VL — 1827. 

Heffner. K. Op. 2a 5 Marienlieder, 3 st m. 0. 

n, a - 1619. 

Herzog, Dr. Job. 6. (637, 826, 1201.) 

Op. 67. 10 Orgelstticke. VL — 1731. 

Op. 68. 28 Orgelstücke. VL — 1784. 

Hohnerlein, M. (1435.) 



em. 
53. 



Op. la Messe f. 1 Sgst c 0. 1, 1. — 1737. 

Op. 9. Peter- u. Pauls -Messe f. 4 ff 

Stn. L IL — 19i 

HAnig, H. Op. 56. 12 Adagios. VL — 1998. 

HArSfh, W. Messe f. 4 gem. Stn. L IL ~ 1618. 
6 Aloysiuslieder, 2 st. c. 0. IJ, 9. — 1624. 

Hosamia. Volksgesangbuch f. d. Diöz. Seckau. 
n, 10. - 1810. 

Jahrbuch, kirchenm. 1893. VII. — 1549. 

Jansen, W. P. H. Op. 21. Antonius -Messn 
f. 2 gem. Stn. m. 0. L 3. — 2031. 

Jettlllger s. Haller- Jettinger. 

Joes, Osw. (433, 609.) 

Op. 15. ßegräbnisgusäuge f. 4 Mstn. 1. 15 a. 

- 1506. 
Op. 16. in. Messe f. 1 Sgst c 0. I, 1. 

- 1621. 
Op. IL L Messe f. 1 Sgst c. 0. I. 1. 

- 1727. 



Jons, Osw. — Maas, Th. 



[7] 



J008, Osw. Op. 13. n. Messe t 1 St. m. 0. 

1, 1. - irao. 

Op. 17 Q. la 2 lat Litaneieii f. 2 Obstn. 

m. 0. V. d08J. 

Hatsehthaler, Dr. i. Kurze Geschichte der 
K.-M. VII. - 1580. 

Kerle, H. Op. 4 lO Maneulieder mit Tantum 
ergo f. 4 gem. Stn. 11, a — 1505. 

Kindler, P. (99a i058. 1225, laii.) 

Op. 6. 31 vespernymnen f. 4 gem. Stn. 

m, 4 - 1510. 
Lauret Lit. f. 4 gem. Stn. m. 0. V. — 2064. 

Kleber, C. 12 Fange lingna f. 2, 3 u. 4 gem. 
Stn. n, 7. - 1979. 



f. 4 gem. 
u. 1804. 



Knaupp, J. Op. 71. Manan. Ant. f. 4 

Stn. n, a — i76r 

KAhler, E. P. (I127. 1286.) 

Laudetur Jesus Christus. 12 deutsche Ge- 
sänge zur Erstkommunion f. gem. Stn. II, 7. 

-1596. 

Op. 5. 8 Aloysiuslieder, 1- oder 28t. c. 0. 

n, 9. — 1631. 

KAnen, Fr. ai9, 134, 135, 147, 231, 281, 

293, 343, 350, 365, 419, 446, 483, 488, 4^, 519, 
520, 567, 568, 577, 662, 668, 669, 688^ 720, 749, 
766. 767, 842, 845, 848, 866, 8^ 868, 902, 953, 
954, 955, 1013. 1016, 1017, IO6O, 1061, 1093, l4ia) 

Op. 59. 4 Lit. laur. f. gl Stn. c. 0. V. — WM. 

Op. 60. Ave maris Stella. 14 Muttergottes- 
lieder f. Frstn. n, a — 1633. 

Op. 49. Nr. a Offertorien f. die Heiligen- 
feste £ 2, 3 u. 4 gem. Stn. 11, 4. — l'nO. 

KAnig, Thadd. (479, 528, 556, 665, 899, 957, 
1101, 1281, 1356.) 

Op. lo. 2 Offertorien f. gem. Stn. u. kl. 

Orch. n, 4 Op. 16. Hymn. Ädoro u. Offert 
Diffusa, — 1733. 

Op. la Antonius -Messe mit Instr. I, 14 

1738« 

Op. 17. Lit laur. in C f. gem. Stn. V. 

- 1750. 
Op. 20. Messe VIIL für 4 Mstn. I, 10. 

2039« 

Op. 22. 8 Motetten f. 4 gem. Stn. 11, 1 u. 6*. 

— Ä074. 

Konmaller, P. ütto, 0. S. B. (50, 116, 555, 

929, 1043, 1044, 1384, 1469.) 
Op. 7. Messe f. 2 gl. Stn. c. Org. I, 2. 

- 1716. 

Eirchenm. Lexikon, II. Teil, Biopraphi- 

sches. Vn. — 18^0. 
12 Offertorien, 28t. II, 4. — 1983* 

Krabbel, Chr. Prinzipien der K.-M. Vü. 

~ 170«. 

Krakamp, Fei. Op. 15. Lit laur. f. 4 Mst v. 

- 1811. 

Kraus, C. Psalmodia vespertiua. III, 3. Fase. 
n-IV. - 1652. 

Fase V-\II. - 1687. 
Fase Vni. - 17«1. 

Orgelbcgloitung zur Weihnachts- u. Oster- 

mette etc. Vi. Anhang. — 1950 

Kreuseh, E. Op. 5. Herz-Jesu-Messe f. 4 Mstn. 
m. 0. I. 12. - 1751. 



Kfllise, B. Ädeste ßddei f. gem. Ch. m. Blech- 
begleitung. n, 6. — lilOO. 

Lahamar, J. Messe für 4 gem. Stn. I, IL 

- 1735. 

Laas, IL i. A. (41L) 

Dix ans aprh U dhret „Bomanarum FmU^ 

fieum" etc. Vfi. — 1819. 

JLaadale Demlnmil^. siehe Hartmann. 

LehmaiUl, Fr. Op. 5. Messe f. 4 gem. Stn. 
I, 11. - 181Ä. 

Lettner, G. A. (I192, 1332, 1455). 

Op. 9. Vesperae in hon. B. M. V. f. S. 

u. A. m, 1 u. 2. — 1530. 
Offertorien f. 4 gem. St c 0. Lief. I— HL 

n, 4 - 1573. 
Oradualien f. 4 gem. Stn. c. 0. Lief. I u. II. 

n, 4 - 1574. 
Muttergottesvesper f. 4 gem. Stn. c 0. od. 

Instr. m, 1 u. 2. - 1575. 

Eequiem f. 4 gem. St c. 0. 1, 15. — 1576. 

Messe f. 4 gem. Stn. m. Orchester. I, 14. 

- 1607. 
Liturg. Gesänge in der Karwoche für 4 

gem. Stn. IV, 4 — 1614. 

Messe f. 4 gem. Stn. m. 0. I, 13. — 17«3. 

Oradualien (lief IV u. Anh.) f. 4 gem. 

Stn. m. 0. n, 4 — 1777. 
Offertorien fttr 4 st gem. Chor mit Org. 

IV. Lief, n, 4 - 1778. 
Messe t 4 gem. Stn. c. 0. oder Orch. 1, 18 

u. I, 14 — 1781. 

Kreuzeshymne, (deutsch). IV, 4. — 1824. 

Ostervesper f. 4 gem. Stn. m. 0. ad. lib. 

III, 1 n. 2. — Mn9. 
Missa seraphica f. 2 gl. Stn. m. 0. I, 2. 

Upp, A. (1062, 1335, 1347.) 

Op. 14. 4 lateinische Gesänge f. 4 gem. 

Stn. II, 6. — 1598. 
Marienperlen f. 1—4 gem. Stn. bl 0. IL 8. 

L-IV. lief. — 1606. 
Mariengarten t 1—4 gem. Stn. m. Orgel. 

V.-Vm. Lief, n, 8. - 1753. 
Offertoriensammlung f. 3 gem. Stn. c Org. 

n, 4 - 1711. 
Op. 17. 3 Marienlieder f. 4 gem. Stn. H, a 

- 1713. 
Op. 11. 7 lat. Kirchengesänge f. 4 gem. 

Stn. 11, 6; IL 9. - 1785. 
Op. 46. Messe f. 4 gem. Stn. & 0. I, iS. 

- 1822. 
Op. 61. Messe f gem. Chor m. 0. I, 13. 

- 2086. 
Op. 57. Auferstehungscbor f. gem. Stn. 

m. 0. IV, 4 -2091. 

Lat Elrchengesänge f. Mchor. 4 Hefte. 

n, 6. - 2092. 

Lthle, A. (1373.) 

Messe f. 4 gem. St L 11. — 1536. 

Op. 7. Messe f. 4 gem. Stn. 1, 11. — 1790. 

Messe f. 4 gem. Stn. I, 11. — 1854. 

Bequiem f. 4 gem. Stn. I, 15. — 1855. 

Lotd - Hamma, B. s. Hamma, B. — 2050. 

Maas, TL (II79, 1246. 1372, 1391.) 

Op. 7. 9 Motetten t . 4 u. 6 gem. Stn. IL 7. 



18] 



30 Magniticat — Musica ecclesiastica. 



30 Magnlfleat iu Falsibordoni, 4--68t Bepert 
mus. 8. n. Bd. 1. Fase, m, 3. — 1701. 

Männer, i. Op. 23. Ifariengrttsse. 10 zwei- 
stimmige Lieder, n, 8. — 154>4* 
Op. 7. Messe f. 2 gl Stn* m. Org. I, 2. 

- 1517. 
-* ^ Op. 4. Messe 1 4 gem. Stn. 1, 11. — 1519. 

M^esse f. 4 cem. St. I, 11. — 1541. 

Op. 11. 4 Segensgesänge t 2 oder 4 gem. 

St. 1^4. -1M:9. 
Op. 13. 6 euch, dränge f. 2 oder 4 gem. 

Stn. U, 7. — 1664. 
Op. 34. 12 Predigtgesänge f. 4 gem. Stn. 

U, 9 n. n, 2 n. 3. — 1693. 
Op. 21. Marienblumen f. 4 gem. Stn. 11, 8. 

- 1929. 

Manuale ehorale. s. Haberi. 

Maner, P. Th. (956, 1068, 1385.) Op. 8. Messe 
f. 4 gem. Stn. I, 11. — 2042. 

Mayer, Ferd. (284, 962, 1493.) 

Bittruf zum hL Joseph f. 4 gem. Stn. IV, 9. 

- 1515. 

Mayer, Mleh. (1289, 1342.) 

4 mar. Antiphonen f. 4 gem. Stn. II, 8. 

- 1661. 

Mettenleifer, B. (6, 68, 120, 187, 211, 214, 266, 

315, 316, 330, 331, 361, 441, 510, 553, 563, 607, 

630, 659, 723, 1315, 1477.) 
Op. 80. Die schmerzhaften Geheimnisse 

des Leidens und Sterbens Jesu f. 4 gem. Stn. 

IV, 1. - 1566. 
Op. 73. Messe f. 4 gem. Stn. m. 0. I, 13. 

- 1783. 
Op. 46. Messe f. 4 gemischte Stn. I, 11. 

- 1908 u. 1924. 

Mitferer, Ign. (505, 537, 538, 604, 654, 664, 

674, 704, 757, 763, 806, 852, 864, 874, 924, 1069, 

1114, 1153, 1175, 1320, 1390, 1482.) 

Op. 45. Messe t 4 gem. St. 1, 11. - 1509. 

Op. 48. 12 Magnificat f. 4 u. 5 gem. Stn. 

m, 3. — 1553. 
Op. 46. Te Deum f. gem. Stn. u. kl. Orch. 

oder 0. H, 5. — 1554. 
Auferstehungschor f. 4 gem. St u. kl. Orch. 

IV, 4. - 1556. 
Op. 49. 12 Grad. f. 4 gem. Stn. (Mus. eccl. 

Lief. 56 u. 57.) n, 4 - 1592. 

Op. 50. Requiem f. 4 gem. Stn. L15. —1611. 

Praktische Chorsingschule. VII. — 1672. 

Desgl. 2. Aufl. yjl. — 2052. 

Op. 54. Marienpreis. 12 Marienlieder f. 

4 gem. Stn. IL a — 1688. 
Op. 52. 18 Graduallen f. 4 gem. Stn. II, 4. 

- 1694. 
• Op. 57. Stabat maier f. 4 gem. St. c. 0. 

II 4. — 1719. 

Öp. 5a Eequiem f. 4 Mstn. 1, 15. — 174li 

Op. 55. Lit lauret. f. 4 gem. Stn. u. kl. 

Orch. u. 0. V. - 1742. 
Op. 56. 20 Gradualien f. gem. Gh. 11, 4. 

- 1743. 
Op. 61. 5 Lieder zum hl. Aloysius f. 2—4 

gem. Stn. H, 9. - 1770 
Op. 62. Palestrinas Missa Papae Marcelli, 

48t. eingerichtet I, 11. — 1776. 
Op. 58. 20 Gradualien 1 4 gem. Stn. 11, 4 

- 1780. 



Hltterer, Ign. Ecce sacerdoB f. 4 Mstn. IL 1. 

Verschiedene Gesänge für die Karwoche. 

IV, 2 u. 4. - 1787. 

Op. 63. 21 Offert f. 4 Mstn. n, 4. - 1829. 

Op. 67. Messe t 4 gem. Stn. m. 0. I, 13. 

— 1870. 
Op. 66. Messe f. 2 gem. Stn. m. 0. (Mus. 

eccL Lief. 65 u. 66.) I, 3. — 1871- 

Op. 69. Requiem, 2 st. m. 0. 1, 15. — 1890. 

Leitfaden für den röm. Choralgesang. VII. 

~ 1965. 
Op. 71. Missa dominicalis IV. f. 4 gem. 

Stn. m. 0. I, 13. — 2071. 
Bearbeitung des .Regiiiem von Fr. Anerio 

f. 4 gem. Stn. L 15. — 2067. 
Op. 72. 22 Gradualien f. 4 st. Mch. 11, 4. 

— 2096. 
s. auch Palestrina 1985 und Mus. eccles. 

Modlmayr, Jos. (947, 1063, 1295, 1439, 1476.) 

Ölberggesänge f. 4 gemischte Stn. IV, 1. 

— 1703. 
25 Gradualien f. 4 gem. Stn. n,4. — 171H. 

Katholische Kirchenges. 4 Heft. Iflarian. 

Antiph. f. 4 Mstn. II, 8. — 1764. 

Offert, f. 4 Mstn. n, 4, 1765. 

Gesänge zum heiligsten Altarssakrameuie 

f. 4 Mstn. IL 7. — 1768. 
4 stimm. Fronleichnamsmotette. 11, 7. 

— 1835. 

Requiem f. 4 gem. Stn. I, 15. ~ 1912. 

Requiem f. 4 Mstn. L 15. - 1913. 

9 euch. Hymnen f. 2, 3 u. 4 gl. Stn. II, 7. 

— 1914. 

Adüro te. TL, 7. — 1915. 

Stabat mater T. 3 Frst u. 0. 11, 4 u. U, 8. 

— 1916. 

Op. 23. Lit. laur. f. 4 Mstn. V. — 1972. 

Te Deum f. 4 gem. Stn. II, 5. — 1973. 

Holltor, J. B. (160, 238, 239, 254, 371, 592, 
700, 713, 958, 1026, 1309.) 

4 einst lat Lieder. II, 6. — 1547. 

2 Lieder in hon. S. Joannis Nep. f. 4 gem. 

Stn. II, 9. - 1581. 

Orgelbgl. zum 2. Teil des „Benedicite". VI. 

1752. 

Orgelbegl. zum I.Teil des „Benedicite". VI. 

2029. 

Monar, A. J. (1248, 1249.) 

Op. 6. 90 Orgelstücke. VI. — 1952 u. 1980. 

Hdller, Fr. (1252, im, 1303.) 

Op. 9. Vespt 
Stn. in, 1 u. 2. — 1551. 

Hfliler, Heinr; F. (1250.) 

Op. 18. Messe f. 1 Singst, m. 0. oder 4 

gem. Stn. m. 0. I, 1 u. 13. — 1969. 
Oredo dazu 1- od. 4st m. 0. I, 1 u. 13. 

— 1970. 
Op. 19. Messe f. 4 gem. Stn. I, 11. 

— 1971. 

Hnsiea eee lesiasttea. (20s, 230, 267, 296, 334, 

402, 434, 605, 733, 804, 805. 851, 888, 9a3, 979, 
1024, 1025, 1067, 1116, 1135, 1200, 1273, 1336, 
1361, 1413, 1500.) 

Lief. 55. (Demattia) Gesänge zum aller- 

heiligsten Altarssakramente t 4 Mstn. II, 7. 

-1533. 



On. 9. Vesper f. Fronleichnam f. 4 cem. 



Musica ecclesiastica. — Plag, J. 



[9] 



Mufllea eeeleslasflfa« lief: 56 a. 57. 

8. lütterer. Op. 49. 

Lief. 61—63 9. Mitterer. Op. 56. 

Lief. 65 u. 66 8. Mitterer. Op. 66. 

NaulHO, 6. M. (1409.) 

Lit laur. f. 8 firem. Stn. Ed. v. Engelhart. 

V. - 1815. 

Nekes, Fr. (I7, 53» 89, I88, 265, 377, 460, 466, 
467, 514, 923, 1130, 1166, 1168, 1169, 1203, 1288, 
1365, 1466 n. 1467.) 

Op. 28. Tt Deum t 3 Frstn. oder 3 Mstn. 

n, 5. - 1976. 

Op. 29. Passion nach Matth. IV, 2. — 2098. 

Hledhammer, i. (ii9i, 1327, 1333, 1485.) 

Op. 6. Messe f. 4 gem. Stn. L 11. — 1548. 

Op. 9. Messe f. 4 gem. Stn. 1, 11. — 1919. 

Hikel, E. (404, 405, 457, 667, 765, 816, 817, 966, 

974, 975, 1073, 1074, 1363, 1398.) 
Op. 1. Bonifacius- Messe f. 2 od. 4 gem. 

Stn. m. 0. od. Instx. I, 13 n. 14. — 2046. 

Oberhoffer, W. Messe f. 4 gem. Stn. c. 0. 
I, J3. - 1944. 

Offertorien. (146S.) Herausgegeben v. Haberl. 
1. Band. 2 st. m. 0. II, 4. 

1. u. 2. Heft - 1534. 

3. Heft. — 1654. 

4. Heft. - 1754. 

5. Heft. — 1884. 
IL Band. 2st c.O. II, 4. I.Heft. — 2043. 

Of fif inm Tridttl saeri. . Gross • FoUo. vi. 

Anhaug. 1841 u. 1922. 

Ohlhaims, Fr. Messe f. 2 gl. Stn. c. 0. I, 2. 

1796 

Messe f. 4 gem. Stn. c. 0. I. 13. — 1796." 

Omlbegleitling zum Grad. Rom. 3. Aafl. v. 
r, Quadflieg. Vi., Anhang. - 1830. 

OsbWgy W. Der Chorsänger. Eine Sammlung 
geistucher Gesänge. II, 10. — 15M. 

PdesMna. 1-3, 73, 234, 320, 321, 341, 347, 

437, 614, 636, 900.) 

Gesamt- Ausgabe, 4st. Mot (5. Bd.) II, 6. 

5-128t. Mot. (1.-4., 6., 7. Bd.) H, 6. 

45 Hymnen, 4 st (8. Bd.) m, 4. 

68 Offert, 5 st (9. Bd.) II, 4. 

15 Bttcher Massen, 4-88t (10.-24. Bd.) 1,11. 

3 Bücher Lamentationen, Benedictus u. Miserere, 

4-9Ht (25. Bd.) IV, 3. 
3 Bücher Litaneien, 6-88t (26. Bd.) V. 
2 Bücher lf<wnt/Ica*, 4— 88t (27. Bd.) III, lu. 2. 

- 1501. 
10 Offertorien, 5st II, 4. Rep. m. s. I. Bd. 

10. Fase. — 156». 
Missa t,0 admirabile commercium'*, 5 st. 

Rep. Mus. 8. IL Bd. 2. Fase 1, 11. - 1684. 

Missa brevis, 48t I, 11. — 184«. 

Missa „Aetema ChrigH munera" f. 4 gem. 

Stn. I, 11. - 1985. 
Missa tfO 8acrwn canvivium" f. 5 gem. Stn. 

I, 11. - 1985. 
Missa „Dies sancMcatug'* , 4 stimm. I, 11. 

- 1985. 

Mot Exaudi Domine, 48t II, 6. — 1985. 

1. Lamentation des Grund., 4 Mstn. IV, 3. 

- 1985. 

Alyliab«t n. MohL Qeneralreg. i. C V.«K. 



Paiesirina. 2. Lamentation des Karfr. IV, 3. 

- 1985. 

3. Lamentation des Karst IV, 3. — 1985. 

Improperiaf.zwei4stCh. 1V,3. —1985. 

Panliy H. Das praktische Orgelspiel und die 
Behandlung der Orgel. Vn. — 1641. 

6 Postludien. \^. — 1667. 

Op. 4. Versetten in den gebräuchlichsten 

Kirchentonarten. VI. — 1808. 

Perosi, L 20 Orseltrio. VI. - 1696. 

Eucharistica f. gem. Stn. n, 7. — 1847. 

Op. 11. Messe f. 4 gem. St c. 0. I, 13. 

- 1881. 
Op. 14. 8 Weihnachtsmotetten, 28t 11, 6. 

- 1945. 
Op. 19. Te Deum f. 4 gem. Stn. II, 5. 

- 1967. 
Ambrosius- Messe f. 2 gem. Stn. m. 0. I, 3. 

— aoo4. 

— — Op. 20. Gervasius - Messe f. 2 gem. Stn. 
m. 0. I, 3. — 2060. 

Piel, P. (123, 170, 171, 176, 209, 215, 241, 242, 
259, 336, 391, 420. 443, 452, 485-487, 564-566, 
580, 640, 671, 680, 706-710, 768, 808, 815, 841, 
843, 844, 886: 892, 893, 910—912, 939, 967, 1018, 
1070, 1071, 1086, 1087, 1158, 1181, 1194, 1259, 
1276, 1280, 1308, 1432, 1449.) 

Op. 71. Messe f. 5 ffem. Stn. 1, 11. — 1.513. 

Sammlung kirch. Gesänge f. 3 gl. Stn. 11,9. 

- 15«4. 
Op. 68. Messe f. 2 gl. Stn. c. Org. L 2. 



Op. 72. Messe f. 4 Mstn. m. 0. 1, 12. - 1565. 

Op. 73. Gesänge zur Verehrung des allerh. 

Altarasakram., a) f 4 gem. Stn., b) f. 4 Mstn., 

'5) f. 2 Kinderstn. IL 9. — 1586. 

— Liederkranz zu Ehren des hl. Vincenz v. 



Paul uüd Orgelbegl. dazu. II, 9. — 1686. 
Op. 74. 8 Lieder zur Verehrung der heil. 

Familie f. 2 Kinderstn. U, 9. — 1706. 

Op. 75. 12 Orgeltrio. VL — 1766. 

Orgelbegl. zum Vesperale parvum. VI., 

Anhang. — 1799. 
Laudate Dominum. (Orgelbegl zu Teilen 

des Graduale.) VI., Anhang. — 1865. 

Desgl. Zweite, vermehrte Aufl. — 2082« 

Op. 76. 64 Orgelstücke. VI. — 1918. 

Op. 78. Messe f. 4 gem. Stn. c 0. I, 13. 

- 1947. 
Cäcilien- Messe f. 3 Obstn. c. Org. I, 7. 

- 1964. 
Op. 77. St. Joseph -Lit f. 2 od. 3 gl. Stn. 

m. 0. V. - t012. 

Fiel u. Sfhmetz. ni5a) 

Orgelbegl. z. Ord. Miss. VI., Anh. — 1734. 

Pllland, J. (711, 715, 745. 797, 810, 919, 948, 

1029, 1040, 1102, 1173, 1293.) 
Op. 28. Litan. lauret. f. 4 gem. Stn. V. 

- 1986. 
Op. 29. ZyfeiEcce8ac^dos,b' u.4st. II, I. 

- 1987. 
Plag, J. (1368.) 

— - Op. 6. 56 Orgelstücke. VL — 1550. 

Op. 5. Messe f. 4 gem. St. 1, 11. — 1560. 

Op. 11. Messe f. 2 gl. Stn. c. 0. I, 2. 

- 1676. 
Op. 13. OrgelBtticke. VI. — 1840. 

2 



[10] 



Plag, J. — Schildknecht, Jos. 



Plag, J. Op. 17. Messe t 2 gem. Stn. c. 0. 
I, 3. — 1897. 

Op. 15. Franz -Xaver -Messe f. 2 gem. Stn. 

m. 0. I. 3. " 9009. 

Op. 18. St Joseph -Messe f. 4 stn, Männer- 
chor. I, 10. — 9010. 

Op. 19. St Saitbert -Messe f. 6 gem. Stn. 

1, 11. - 2084. 

Plhak, W. Eoce SacerdoB f. 4 gem. Stn. 11, 1. 

- 1670. 

-- — Op. 3. Bespons. zur I. Noct des Toten- 
ofifizinms f. 4 gem. Stn. I, 15 a. — ft021. 

Pogamik, i. (i490.) 

Op.7. Messe f. 4 gem. Stn. I, 11. — 1608. 

Psalllfe Domino. Von £. Scharbach und A. 
Wütberger. 4. Anfl. H, 6. - 1848. 

(Vgl. 3. Aufl. 656.) 

Pütz, L. Messe f. 4 gem. Stn. 1, 11. — 157^. 

Qnadflleg, Jae. Messe f. 2 gem. Stn. m. 0. L 3. 

- 1689. 

— — Supnlementum ad orffannm comitans von 

Haberl -Hanisch. VI., Anhang. — 17^. 

Op. 4 Messe t 4 gem. Stn. m. 0. L 13. 

- 1755. 

Op. 8a. Messe f. 2 gl. Stn. m. 0. I, 2. 

Op. 8b. Desgl., 4st m. 0. 1, 13. - 1958. 

u. Weber. 5 Orgel vorspiele. VI. -1981. 

Op. 5. Te Deum für 5 gem. Stn. II, 5. 

- 1996. 

Op. 13. 10 Fange lingua fl 3 bis 5 gem. 

Stn. ll,*7. - ^80. 

s. auch Orgelbegl. zum Graduale. 

s. auch Witt-Quadflieg. 

Rademäfhen. (155.) 

Orgelbegl. zu den Choralvespem der Haupt- 
feste. VL, Anhang. — 1516. 

Bampla, P. (7.) 

St Willibald -Messe f. 3 Männerstn. I, 8. 

- 2048. 
Kathgeber, 6. Op. 6. Messe f. 2 gl. Stn. c 

0. L 2. - 19»7. 

Op.5. Messe f. 4 gem. Stn. I, 11. — 1977. 

Op. 3. »Salve Begina*" • Messe f. 4 gem. 

Stn. I, 11. — 2005. 

Ravanello, Or. Op. 25. 7 Orgeitrio. vi. — 1882. 

Op. 30. Messe f. 3 gem. Stn. m. 0. I, 9. 

- 1931. 

Rfijiders, W. (I37i, 1403.) 

— Te Deum LS gl Stn. m. 0. II, 5. - 1874. 

Kelsers A. Missa in hon. S. Annae f. 4 gt^m. 
Stu. c. 0. I, 13. — 1683. 

Keaner, Jos. Ina. (832, 1155, 1222, 1260, 

1376 1448, 1465.) 

bp. 26. Messe f. 4 gem. Stn. 1, 11. — 1579. 

Op. 37. Messe f. 4 Motu. I, 10. — 1756. 

Op. 33. 16 Tonstücke für die Orgel. VI. 

- 176)e u. 1800. 
- - Op. 7. Litaniae lauret f. 4 gem. Stn. V. 

- 1805. 
Op. 39. 10 Orgeltrio. VI. - 1930. 

Renner, Jos. sen. (52, 406, 472, 618, 657, 685, 

738, 742, 859, 969, 1379.) 



Renner, Jos. sen. Op. 45. u. Requiem f. 1 

Sgst c. 0. I, 15. — 1903. 
Op. 49. m. Requiem t 1 Sgst c 0. I, 15. 

- 1904. 

Repertorlnm mnsleae saerae ex auctoribus 

saec. XVI. et XVIL colleg. et red. F. X. HaberL 
(450, 932, m. 1409.) 

L £d. 5. Fase s. Viadana. M. Caniabo Dtk). 
L Bd. 3. Fase. s. Casciolini Requiem, 48t 
I. Bd. 6. Fase. s. Viadana, Cantiones. 
I. Bd. 10. Fase s. Palestrina, Offertorien. 
n. Bd. 1. Fase s. 30 Magnificat (Falsibordoui). 
n. Bd. 2. Fase. s. Palestrina, Missa „0 ad- 

mirabÜe". 
IL Bd. 3. Fase. s. Suriano. Passionschöre. 

Rhelnberger, J. (995.) 

Op. 138. Stabat mater f. gem. Stn., Orgel 

u. Instr. IV, 4 — 1660. 

Rlnk - Oberhoffer. Messe f. 4 gem. stn. c. 0. 
I, 13. — 1948. 

Sander, Fr. (I137, 1412. 1497.) 

Op. 4 Messe f. 3 Obstn. oder 3 Mstn. I, 4, 

I, 5. — 1539. 

Santner, K. (353, 362, 583, 728, 732, 758, 811.) 
4 Oradualien und Offert. 28t. mit 0. II. 4. 

- 1643. 

Sfhaik, ¥an. Op. 1. Messe f. 3 gem. Stn. m. 0. 

I, 9. - 169». 

op. a Messe f. 3 Obst m. 0. I, 7. — 1875. 

op. 5. Cantiones in hon. S. Euch. f. 4 Mstn. 

m. 0. n, 7. . - 1797. 

Sfharbaeh, E. s. Psaiiite. 

Sfharseh, S. Messe f.4gem. Stn. 1, 11. — 1545. 

Seheel, J. (703.) 

6 Marienlieder f. 4 Mstn. (s. auch Nr. 703> 

II, a - «(>49. 
10 Marienlieder f. 4 gem. St U, 8. — »066. 

SfhellekenS, fl. 12 verschiedene lat. Gesänge 

f. 3 gl. Stn. m. 0. II, 6. — ÄOÄÄ. 

Laur. Lit. f. 3 gl. Stn. m. 0. V. — aOÄ7. 

Sf hlffels, J. (1258. 1402.) 

Cäcilia. Sammlung leichter lat. u. deutscher 

Kirchenl. f. 4 gem. Stn. II, 9. Heft 2-4 — 1639. 

Op. 7. Requiem f. 4 Mstn. I, 15. — 1650. 

Op. 3u. 4 Messe f. 4 gem. Stn. 1, 11 . — 1704. 

Op. 8 und 9. Messe f. 4 Mstn. c. 0. I, 12. 

- 1704. 
8 Magnificat f. 4 Mstn. und 4 gem. Stn. 

m, 3. - 1705. 
3 Hefte Gradualien f. 4 gem. Stn. und 4 

Mstn. n, 4 — 18ÄH. 
Op. 14. Requiem f. 4 gem. Stn. I, lö. 

- 1960. 

Sfhlldkneelit, Jos. (1088, 1420.) 

Op. 19. 178 Rezitationskadenz. VI. —1531. 

— — Orgelbegl. zu den Gradualien, Sequenzen. 

Traktus ete. VI., Anhang. -- 1.564. 

Op. 27. 100 Orgelstücke. VT. - 1637. 

Op. 22. Messe f. 4 gem. Stn. 1, 11. — 1657. 

Op. 21. Messe: Sub tuum praesidium f. 

4 gem. Stn. c. 0. I, 13. — 1757. 
Op. 25. Requiem f. 4 gem. Stn. c. 0. 1, 15. 

- 1759. 



Schildknecht, Jos. - Thielen, P. H. 



[111 



SeUldkieelllt Jm* OrgelbeRl. zum Oraduale. 
\% Anhang. - IWS» 178» und 1873. 

Op. 32. Reqniem 1 2 gem. Stn. m. 0. 1, 15. 

-- 1900. 

Op. 33. Orgelschule. VL — 1955. 

AUerleichteste OrgelbegL zum Ord. Missae. 

VI, Anhang. — 8093. 

Sehisai^, M. (1416.) 

5 Tantum erffo, u. 1 Veni $, SpirUua t 4 

gem. Stn. 11, 7. — 1570. 

8f hnieti. (857, 994.) 

Harmonisieining des greg. Chorals. VIT. 

1789. 

Sehmidl, Friedr. (15, 124, 612. 634, 1236, 1263, 

1317.) 
XVI Cantica sacra f. gem. Ch. ü, 6. 

(1. Aufl. Nr. 612.) — 203Ä. 

8f hnidtkou. Lltan. lauretan. f. 4 MstaL V. 

— 1948. 

Sehds, J. (645, 855, 1176, 1177, 1480.) 

Op. 6. 12 Fange lingua f. 4 gem. Stn. 

U, 7. ~ 15Ä0. 

Sf hwettzer, Carl. Op. 14. 8 sakram. Gesäuge 
f. 4 Mstn. 11, 7. - 1909. 

Sehwettzer, Jf. (i67, 168, 221, 223, 224, 494, 

504, 530, 572.) 
Messe f. 4 gem. Stn. I, 11. — 1959. 

Sfhwan« A. Requiem f. mittl. Stn. m. 0. L 15. 

— seo5i. 

SeDger, Th., Messe f. 4 gem. Stn. c. 0. I, 13. 

— 1717. 

Sephner, 0. 4 Fange lingua f. 3 gem. Stn. 
Ö, 8. - 1858. 

Messe f. 3 gem. Stn. I, 6. — 1961. 

Op. 3. Messe f. 4 gem. Stn. 1, 11. — 190Ä. 

SiDgenberger» J. (115. 218, 359, 513, 536, 588, 

5^, 600, 610, 788, 793, 959, 960, 1011, 1238, 

1405—1407.) 

Bequiem, 1- od. 38t c 0. 1, 15. — 1509. 

Aloysiusmessef.3st. gem.Ch. 1,7.-2003. 

Harmoniumschule. 3. Auflage. VI. 

(Vgl. 959.) -2017. 
Herz -Maria -Messe f. 4 gem. Stu. m. 0. 

I, 13. (Vgl. Nr. 599.) - 2068. 

Stahl, A. (872.) 

Op. 2. 12 Marienlieder f. 4 gem. Stu. II, 8. 

— 1939. 

Stettier, P. (736, 747, a58.) 

Op. 6. Bequiem f. 3 gem. Stn. c. 0. 1, 15. 

— 1642. 

Stehle, Ed. (ii, 86, 96, 104, 17a, i84, 220, 272, 

276, 349, 385, 386, 447, 470, 471, 490, 587, 589, 

684, 717, 771, 1075, 1109, I3l4.) 
— — Praeludia organi z. Graduale. VI. — 1582. 
Op. 66. Ghradualien u. Sequenzen f. Ostern. 

Pfingsten, Weihnachten u. Fronleichnam f. 4 

gem. SfaL n, 4. — 1746. 
Festmesse f. gem. Stn. m. Instr. I, 14. 

— 1774. 
Op. 68. Si quaertB mtraeula f. 3 gem. Stn. 

II, 9. - 1878. 
Op. 69. gkrvma Dcmina, 38t. II, 8. 

1879. 

Stell» Brmie. (idi2, 1429, 145&) 



Stein, Brano. Op.5. CäcUien-Messef. 4M8tn. 
c. 0. I, 12. — 1612. 

Op. 8. 8 Olfert 28t c. 0. IL 4. — 1699. 

Op. 9. 8 Offert 28t. c. 0. II, 4. — 1957. 

Op. 7. Missa brevis f. 2 Stn. m. 0. I, 2. 

— 2014. 

Stein» Jos. @58, 574, 619, 780, 782, 818, 834, 
877 — 879, 894, 980 — 987. 991, 1041, 1042, 
1076-1081, 1089, 1162, llöä, 1171, 1207, 1212, 
1226, 1227, 1240, 1266, 1268, 1278, 1279, 1294, 
1395, 1426, 1471.) 

Op. 76. Messe f. 4 gem. Stn. m. 0. I, 13. 

— 1634. 
Op. 70. Lit laur. f. 4 gem. Stn. u. kl. Orcli. 

V. - 1662. 
Op. 65. Messe t 3 Obs tu. oder 3 Mstn. 

m. 0. I, 7 und I, 8. — 1663. 
Op. 79. Lit Ss. Nominis Jesu f. 4 gem. 

Stn. m. 0. V. - 1798. 
Op. 82. Marienlieder f. 3 Frst oder Mstu. 

II, 8. - 1872. 
Op. 64. Messe (S. Joa. Evang.) f. 2 Stn. 

m. 0. L 2. — 2013. 
Op. 86. Requiem f. 4 gem. Stn. m. 0. 1, 15. 

— 2023. 

Stollewerk, J. (846.) 

Lit laur. f. 5 Obstu. V. — 1982. 

Stnibel, Jak. Op. 19. Messe f. 4 Mstn. I, 10. 

Op. 24. 3 Tantum ergo f. 3 Obstn. II, l\ 

— 1651. 
- — Op. 35. 2 Weihnachtsl. f. 2 Stn. m. 0. 

n, 9. - 1817. 
Op. 33. Messe f. 1 Sgst ro. 0. 1, 1. — 1818. 

— Op. 14. Christus im Leiden und im Tod»-. 
(deutsch) f. gem. Stn. lU, 4. — 182«. 

SurluOf Fr. Passionsresponsorien f. 4 gem. Stu. 
(Bep. Mus. s. n. Bd. Fase. 3.) IV, 3. — 1832. 

Snnyiiskl, Jos. (9i4, 1033.) 

Op. 15. Messe f. 2 gl. Stn. m. 0. I, 2. 

— 1544. 

Tappert, H. 2- od. 48t Messe m. 0. i, 2 u. 13. 

— 2088. 

Tebaidlni» J. Op. 15. Messe f. 4 gem. Stn. m. 
0. I, 13. — 1966. 

Thaller, J. B. Messe f. 2 gl. Stn. m. 0. I, 2. 

— 2072. 

Theresias, P. (721, 840, 862, 904. 1133, 1134.) 

Op. 9. 16 Marienlieder f. 4 Mstn. 11, 8. — 1511. 

Op. 4 Lit laur. f. 3 gL Stn. m. 0. ^^ 

— 1609. 
Thiel G. Op. 12. Messe f. 4 gem. Stu. I, 11. 

— 1758. 
Op. 13. 2 Kirchweihmotetten f. 4 gem. Stn. 

n, 4. ~ 1844. 

Op. 14. Messe fl 4 gem. St I, 11. ~ 1856. 

Op. 16. 8 Mariengesänge f. 4 g«m. Stn. 

n, 8. - 1866. 

Thielen, P. H. (1210, 1211.) 

Op. 25. FPijtmesse f. 8 gem. St. I, 11. 

— 1745. 
Op. 36. Messe t 2 gem. Stn. m. 0. I, 3. 

— 1836. 

Op. 37. Messe f. 3 Mstn. I, 5. — 1837. 

Op. 38. Messe f. 3 Mstn. I, 5. — 1888. 

2* 



112] 



Thielen, P. H. — Zoller, G. 



TMelen, P. H. 

Op. 41. n, 9. i — 1891. 

Op. 46. n, 9. I Psalmen für - 189ie. 

Öp. 47. n, 9. } 4 Mstn. mit — 1893« 

Op. 48. II, 9. I deutBch. Text — 1894. 

Op. 49. n, 9. J — 1895. 

Op. 50. Weihnachtsmotette. 6 st. gem. Gh. 

n, 9. - 1896. 

Op. 41. Messe f. 4 gem. Stn. 1, 11. — 2000. 

Op. 66. 5 Hymnen f. 4 gem. Stn. n, 7. 

— 2058. 

Thinnes, Fr. (9oa) 

Sammlung von Trauerges. f. 4 Mstn. 1, 15a. 

1730. 

TreSfh, J. B. (a27, 461, 484, 515, 598, 615, 

814, 1239.) 
Op. 7. Zwei Miserere u. Benedictus I, 15a. 

— 2045. 

nneL E. (861, 1178.) 

Op.41. Messe f.5 gem. stn. 1,11. — 1514. 

Troppmann. J. A. (881, 1129, 1237, 125L) 

Orgelalbam. VL - 1584. 

Orgelschatz. 3 Bd. - 1597. 

Op. 16. 36 Orgelstücke. VL — 2097. 

Yater, Pr. (735, 883.) 

3 deutsche Lieder, n, 9. — 1889. 

Telth, L Op. 1. 4 lateinische Gesänge f. 4—6 
gem. Stn. n, 9. - 1801. 

Terheyen, W. Requiem f. 3 gem. Stn. m. 0. 

I, 15. — 1552. 

Lit. laur. f. 3 gem. Stn. m. 0. V. — 1623. 

Tiadana, L (I12, 175.) 

M. Cantabo Dom. f. 4 gem. Stn. I, 11. (Ren. 

mus. s. Tom. I, Fase. 5. — 1539. 
Cantiones selectae (Rep. mus. s. Tom. I. 

Fase. 6.) 1— 48t 11,6. — 156.S. 

Tollmar, H. (157.) 

Cantilenae sacrae f. 4 Mstn. II, 6. ~ 1905. 

Wagner, Rnd. Op. 62. Messe f. 4 Mstn. I, 10. 

— 1893. 

Waltor, Dr. A. Dr. Fr. X. Witt. Ein Lebens- 
hüd. Vn. — 1568. 

Waltor, C. A. (213, 328, 363.) 

Verordnungen über K.-M. in der Diözese 

Basel, vn. — 1582. 

Weber, C. s. Quadflieg-Weber. 

Werra, E. VOD.ZweltesOrgelbuchVI. — 1079. 

Erstes Orgelb. 2. Aiä. VI. (1. Aufl. s. 

Nr. 1082.) - 1813. 

WUtberger, Aug. (500, 582, 597, 626, 627, 730, 

783, 7«), 796,^, 8()1, 823, 836, 837, &56, 876, 

885, 895. 978, 1022, 1023, 1083. 1092, 1164, 1165, 

1180, 1242. 1271, 1296. 1351, 1352. 1367. 
Op. 44. Vesperae II. f. Dreifaltigkeit f. 4 

Mstn. III, 1 und 2. — 1518. 

Op. 48. Messe f. 4 Mstn. m. 0. 1, 12. - 1540. 

Orgelbegl. zum Kölner Proprium de>s Grad. 

Rom. VL, Anhang. — 1557. 
Opus 52. Offert, f. 4 Mstn. m. 0. Heft 1, 

2 und 3. IL 4. — 1636. 

Desgleichen Heft 4. — 1739. 

Op. &. Messe f. 4 Mstn. m. 0. 1. 12. — 17Ä8. 

Op. 54. Die marian. Antipn. f. 4 Mstn. 

n, 8. — 1791. 



WUtberger, Aog. Op. 56. Messe f. 3 gem. 

Stn. m. 0, I, 9. — 179Ä. 
Op. 57. Votiwesper De Beata f. 4 Mstn. 

m, 1 und 2. — 1793. 

Op. 59. Messe f. 4 Mstn. 1, 10. — 1845. 

Op. 60. Lateinische Kirchenges, f. 4 gem. 

Stn. n, 6. — 1849. 

Op. 61. 20 Trio. VL — 1857. 

Op. 62. Herz^Jesulieder, Ausg. fl gem. Stn. 

und 4 Mstn. U, 9. — 1906. 

Op. 43. Elementar-Orgelschule VT. -- 1941. 

Op. 46. Messe f. 3 Mstn. m. 0. 1, 8. — 1963. 

Op. 65. 10 Orgeltrio. VI. — 1988. 

Op. 52. Offertonen f. 4 Mstn. 11, 4 — 1993. 

Wtlttierger, Hdnrleh. (376, 426, 491, 678, 729, 

746, 884, 1021 u. 1090, 1O3O0 

Op. 49. Messe f. 4 gem. St. L 11. — 1925. 

Op. 8. Domine salvum fac r. 5 Mstn. n, 6. 

— 1990. 
Op. 63. L. OrgelbegL zum Requiem VL, 

Anhang. — ftQB7. 

8. auch „Psallite". 

Witt, Dr. Fr. X. (8, 87, 106, 114, 126, 128, 149. 

159, 197, 198, 233, 28ß, 289, 325, 326, 335, 360, 
428, 429, 495, 496, 562, 569, 570, 596, 620, 621, 
624, 632, 633, 672, 679, 693, 694, 813, 820-822, 
891, 897, 988, 1032, 1084, 1085, 1112, 1136, 1190, 
1209 1224 ) 

bp.3b. Messe f. 4 gem. Stn. 1,11. — 1610. 

Op. 7. Stabat mater t 4 gem. Stn. II, 1 

und II, a s. Nr. a — 1936. 

Op. 13. Lit laur. f. 4 gem. Stn. V. (s. Nr. 8.) 

— 19Ä0. 

Wltt-Engelhart. Lit. laur. f. 4 gem. Stn. V. 

~- 19.38. 

Op. 20b. Lauret. Lit. f. 4 gem. Stn. m. 

0. V: — Ä006. 

Wltt-Qnadflleg. Op. 23. (Von Witt.) Orgel- 
begl. zum Ord. Missae. VI., Anhang. (Vergl. 
Nr. 126.) — 1910. 

Zeller, 6. Namen Jesu -Litanei f. 4 gem. Stn. 

c Orch. oder 0. V. — 1599. 

Fest- Messe f. 4 gem Stn. m. Instr. I, 14. 

— 1740. 
ZimmermailJI, J. Op. 5. Tagzeiten zum göttl. 

Herzen Jesu f. 2 Frstn. IL 9. — 1795. 

Op. 6. Tagzeiten u. 1. Frau (7 zweist 

deutscne Marienlieder). U, 8. — 1850. 

Op. 9. 24 Lieder zum Empfang des Bi- 
schofs l 2—3 Kinderstn. II, 1. — 1902. 

Zoller, 6. (1496.) 

Op. 6. Introduktion und Fuge über das 

feierliche Ite missa est VI. -- 1635. 

Messe f. 2 gl. Stn. c. 0. I, 2. — 1645. 

6 Grabgesänge f. gem Stn. u. Mstn. I, 15a. 

— 105«. 
Ecce sacerdoe f. 4 gem. Stn. c. 0. II, 1. 

— 1666. 
Op. 12. Messe f. 4 gem. Stn. c. 0. I, 13. 

— 1880. 
- — Requiem f. 4 Mstn. m. od. 0. 0. 1, 15. ~ 1H88. 

Requiem f. 4 Mstn. I, 15. — 19Ä8. 

Op. 14. Messe f. 4 gem. Stn. 1, 11. - 1951. 

Op.l5. Tonstücke f. die Org. VI. - 1968. 

Missa solemnis f. 4 Mstn. c Org. T, 12. 

— 1997. 
Op.l6. Mes86f:4Mstn.m. 0. I,12.'-)e09o! 



B. Sachregister. 



L Messen und Requiem. 

1. Messen fflr 1 Singsttmine mit Orgel- 

beglettiiiig. 

ChoralmeMen siehe unter VI. Anhang. 

»11, Joh. Op. 11. Missa in hon. B. M. V. (Salus 

infirmorum). Cohen in Reffensbnrg. Part. 1 Jü 

20 ^, St. 20 .^. — 1Ö77. 
Op. 14. Missa in hon. B. M. V. (Auxüium 

aristumorum). P. in R. Pr. 1 J» 10 ^. — 1600. 
Op. 16. Missa in hon. B. M. V. (Beß^um 

pecoatorum). Pnstet in Reg. Part 1 ^ 20 ^, 

St 10 .^, — lerar. 

Op. 18c s. I, 14. 

Greith, C. Op. 27. 3 Missae in cantn chorali San- 
^allensi flgaratae Nr. 1,2 n. 3. B5ssenecker 
m Re^be^. Jede Part 1 JK 20 ;^, Stn. ä 50 ^. 
s. anch i, 2. — 2691 n. 2001. 

Hohnerlein, M. Op. 18. Kurze n. s. 1. Messe zn 
£. des hl. Anton von Padua. Fenchtinger n. 
Gleichanf in Begensbnrg. Partitur 1 .i^ 20 ^. 
St. 25 ^. — 1787. 

Joos, Osw. Op. 16. 3. Messe. H. Pawelek in 

Begensbnrg. Part 1 JK, St 20 .^. — 1621. 
Op. 11. K n. s. 1. Messe von h— d. H. P. 

in B. Part. 80 ^, St 20 ^. — 1727. 
Op. 13. 2 kurze n. s. 1. Messen von d— d. 

H. P. in B. Part 1 ^, St ii 20 c;,. — 1729. 

MUller, H. Fid. Op. 18. Missa in hon. S. Elisabeth. 
Maier in Fulda. Part l M, St 10 ^. —1969. 

Leichtes Credo dazu. Part 50 ^, St 5 ^, 

— 1970. 

Strubel, Jae. Op. 33. Herz -Jesu -Messe. Böhm in 
Augsburg. Orgelst IjH 50 ^, Singst. 30 ^. 

-^ 1818. 



2. Hessen fflr 2 gleiche Stfnunen (Ober- od. 
Vnfersttmmeii) mit Orgelbegleltmig. 

Bill. Joh. Op. 12. Missa „Qmsolatrix qfßidanim", 
P. in B. Part. 1 ./^ 20 <5i, 2 Stn. 20 ^. — 1648. 

Bischoff, Joh. Christ. Messe z. K der unschuldigen 
Kinder. 2 gl. od. 4 ungl. Stn. m. Org. B. in R. 
Part BD ^, Stn. ä 30 ^. — 414 u. 20.38. 

Clcognanl, Ant. Op. 1. Missa Benedicta et venera- 
büis es f. 2 Männerstn. m. 0. P. in B. Part 
1 .^ 60 ;^, Stn. klb ^. — 2069. 

DMChermeier, Jos. Op. 8. Messe in F f . Oberstn. 
B. in R. Part 1 .H, 20 ^, Stn. ä30 ^. — 2077. 

Dieboldjoh. Op.56. MiBSSL„ARperge8me*\ Schwann 
in Düsseldorf. Part 2 j«, Stn. ä 25 ^. — 1940. 

Ebnor, L Messe zu Ehren des heil. Herzens Jesu. 
P. in R. Part. 1 .4Ä 20 ^, Stn. ä 15 ^. — 154.3. 

Grsith , C. Op. 27. 3 MisssB in cantu chorali San- 

fallensi figuratae^ Nr. 1. 2 u. 3. B. in R. Jede 
art lJi.20 ^, Stn. ä 50 ^. — 262 u. 2001. 

Sriesbacher, Pot. Missa in hon. B. M. V. de Lourdes. 
P.in R. Pai-t 1J(,20 .3^, Stn. ä 25 ^. — 1.TO7. 

Missa in hon. s. Caeciliae. Himier in Strau- 
bing (nunmehr Seh. in D.). Part, l Ji 9d ^, 
Stn. & 30 ^. — 1615. 



Gruber, Jos. Op. 78. Missa in hon. Ss. Angelorum 
Custodum. (T. u. B. ad. üb.) Pietsch in Ziegen- 
hals. Part, und Stn. 3 .^ 50 ^. — 1862. 

Op. 81. St Ludwigs -Messe. (T. u. B. ad 

üb.) P. in Z. Part u. Stn. 3 Ji 50 ^. Part, 
allein 2 j«, Stn. ä 40 .^. — 1863. 

Haller, M. Op. 53. Missa XV. P. in R. Part. 
80 ^j Stn. ä 20 ^. — 1558. 

Kommllller, P. Utto. Op. 7. Missa in hon. S. Bene- 
dict!. H. P. in R. Part. 1 .Ä 20 ^, Stn. ä 25 ^. 

— 1716. 
Leitner, C. Aug. Missa Seraphica (f. 2 Ober- oder 

2 Unterstn.). B. in A. Part. 1 .^ 40 ^, Stn. 
ä 20 ^. - 2020. 

Minner, J. B. Op. 7. Missa ^S. Maria''. Herder 
in Freiburg. Pait 2 M, Stn. Ji 25 ^. — 1517. 

Nikel, E. Op. 1. s. I, 13. 

Ohihanns. Messe zu £. des hl. Meinrad (auch 4 st). 
H. Dominicus (Naclif.) in Teplitz. Part 2 M. 
Stn. k 25 ^. 1796. 

Piel, Pet. Op. 68. Missa Ave Regina. Schw. in D. 
Part 1 >^ 50 ^, Stn. ä 25 ^, — lSi55. 

Plag, Joh. Op. 11. Messe zu £. d. h. Schutzengel. 
P. in B. Part 1 M, Stn. & 20 ^. - 1676. 

Quadflieg, Jac. Op. 8 a. Missa in hon. S. Caeciliae 
f. S. u. A. F. u. Gl. in B. Part 2 M, Stn. 
ä 25 ^. 1958. 

Rathgeber, G. Missa in hon. St Agathae. F. u. Gl. in 

R. Part. 1 ^ 50 ^, Stn. k 26 ^. — 1927. 

Stein, Bruno. Op. 7. Missa brevls. C. in R. 

Part. 1 M>, Stn. it 20 ^. — 2014. 

Stein, Jos. Op. 64. Missa in hon. S. Joan. Evang. 
f. Obstn. C. in R. Part 1 Ui, 2 Stn. & 20 ^. 

— 2013. 
Surzynski, Jos. Op. 15. Messe zu E. d. h. Theresia. 

P. *in R. Part 1 Ji, Stn. & 20 ^. — 1544. 

Tappert, H. Missa in hon. S.Rosae(Linianae). Mus.- 
Beil. zur amerikan. „Cäcilia**. (Singenberger 
in St Francis, Wisc. Part 35 c, 12 Exempl. 

3 / 50 c.) — 2088. 
Thailer, J. B. Messe zu £. d. hl. Joh. Bapt C. 

in R. Part 1 .4Ä 20 .^, Stn. & 20 ^. — 2072. 

Zoller, G. Missa CanaokUrix afßiäorum, P. in R, 

Part 1 .Ä 20 ^, Stn. ä 20 ^. — 1645. 

3. Messen fflr 2 gem. Summen (Ober- nnd 
Unterst) mit Orgelbegleitnng. 

Ebner, L. Op. 28. Missa Regina Angelomm. Ob.- 
u. Unterstn.) H. P. in R. Part 1 U» 40 ^, 
Stn. it 20 ^. — 1771. 

Haller, M. Op. 62a. H. P. in R. Part. 1 M, 
Stn. & 20 oj. — 1898. 

Jansen W. P. H. Op. 21. 11. Missa in hon. S. An- 
tonii de Padua. Rossum in Utrecht Part 2 J^ 
Stn. 70 ^. — 20ai. 

Mitterer, Ign. Op. 66. Missa Dominicalis IV. H. 

P. in R. Part 1 .4Ä 20 ^, Stn. ä 20 ^. - 1871- 
Perosi, Lor. Missa in hon. S. Ambrosii. P. in R. 

Part. 1 Uft 60 ^, Stn. 40 ^. - 2004. 



[141 



B. Sachregister. I. Messen und Bequiem. 



Perosi, L. Op. 20. Missa in hon. SS. Gervasii et Pro- 
tasii. Seh. in D. Part. 2 M, Stn. i 25 ^. — 2060. 

Piag, Joh. Op. 17. Missa in hon. S. Aloysii.Sch. in D. 

Part. 1 ^ 20 ^. Stn. ä 15 ^. — 1897, 
— - Op. 15. M. in non. S. Franc. Xav. Seh. in D. 

Part. 1 .« 50 ^, SüL & 20 ^. — 2009« 

Quadflieg, Jac. Missa de immacnl. Conceptione B. 
M. V. (Ob.- u. ünterstn.) F. u. Gl. in K. Part. 
2 ^ 25 ^, Stn. ä 25 ^. — 1689. 

Thielen, P. H. Op. 36. Missa J^ auam mavis eaf 
f. Mezzos. n. Öar. H. P. in K. Part. 1 .4^ 20 ^, 
Stn. !\ 20 .^, — 1836. 

4. Hessen fflr 3 Obersttnimen ohne Oi^ei- 

begleitnng. 

Griesbacher, Pet. S. I, 10. 

Gruber, Jos. Op. 73. Missa in hon. Ss. Cordis Jesu 
(auch für ungl. Stn.) F. u. öl. in R. Part, l H 
5() ^, Stn. & 25 4. — 1760. 

Sander, Fr. Op. 4. Messe z. E. des hl. Clemens. 
Honpert in Metz. Part, l Ji. — 15.39. 

5. Hessen fflr 3 Hflnnerstimmen ohne Orgel. 

Foschinl. Op. 103. Siehe I, 8. 
Hailer -Felinl. Missa VI. H. P. in R. Part. 1 M, 
Stn. k20 ^. - 1617. 

Sander, Fr. Op. 4 Messe za E. des hl. Clemens. 
Hüupertin Metz. (s. auch 1,4.) Part. 1^. —1539. 

Thielen, P. H. Op. 37. „In hon. S. Josephi" f. 

2 T. n. 1 B. A. C. in R. Part. IJ^ 20 ^, Stn. 

k 25 Ä. 1H37. 

* Op.* 3H. Missa „In hon. S. H^nrici". Für 

2 T. u. 1 B. A. C. in R. Part. 1 jtt 20 v>. Stn. 

a 25 .^. — IHHH. 

6. Messen fflr 3 gemisehte Stimmen ohne 

Begieitnng. 

Arnf eiser, Fr. Op. 99. Missa IV. (Org. ad üb.) 
P. in R. Part 80 ^, Stn. ä 30 ^. — 19.S3. 

Conze, Joh. Op. 1. Missa in hon. SS. Trinitatis 
(ohne Credo) fiir A., T. n. B. Seh. in D. Part. 
\ M 20 ^, Stn. ä 15 ;>,. — ÄO.W. 

Gruber, Jos. Op. 69. Messe z. E. d. hl. Ignatius 
f. A., Bar. od. T. u. B. P. in R. Part, l M 
20 ^, Stn. ä 30 .^,. — 1695. 

Op. 73. Messe z. E. d. hl. Herzens Jesu 

(auch f. gl. Stn.). F. u. Gl. in R. Part. 1 M 
50 ^, Stn. & 25 ^. — 1760. 

Sephner, 0. Sehr leicht ausfdhrb. Messe f. S. A. 
u. B. (Org. ad Hb.), auch nur f. S, A. u. Org. 
B. in R. Part. IM 20^, Stn. ä J30 ^. ~ 1961. 

7. Messen für 3 Oberstimmen mit Orgel- 

begleitnng. 

Griesbacher, Pet. Missa in hon. Ss. Cordis Jesu. 
H. P. in R. Part 1 ^ 20 ^, Stn. ä 25 ^. - 1748. 

Fiel, P. Missa in hon. S. Gäciliae f. 3 gl. Stn. m. 0. 

F.u.GH.inR. Paxt.2jH, Stn. k 40 ^. —1964. 
Schalk van, J. A. S. Op. 3. Missa .jOaudeamua". 

Rossum in Utrecht. Part. 2 jÄ 50 ^, Stn. k40 ^. 

- 1875. 
SIngenberger, Jos. Aloysiusmesse, Ed. IV. P. in R. 

Part. 80 ^, Stn. 40 c^ - ftOOH. 

Stein, Jos. Missa in hon. S. Augustini. E. in h. 
Part 2 ^ 50 ^, Stn. 90 ^. - 1663. 






8. Hessen fflr 3 Männerstimmen mit Orgel. 

Beitjens, Jos. Op. 150. Missa VL in hon. Puris- 
simi Cordis B. M. V. F. u. Gl. in R. Part. 
2 .Ä, Stn. ii 50 ^. ~ 1978. 

Foschinl, G. F. Op. 103. Missa brevis in laudeni 
S. Antonii Patavini, Orgel ad lib. B. in R. 
Part. 2 M, Stn. & 30 ^. — »079. 

Rampis, P. Missa in hon. S. Willibaldi, dazu ein 
4st. Mot. „Sacerdotes ejus". Cohen in R. Part. 

1 M>, Stn. ä 20 ^. - a048. 

Schalk van, J. A« S. Op. 3. Missa „Gaudeamus \ 
R inü. Part. 2M 50^, Stn. & 40 ^. — 1875. 

Stein, Jos. Siehe I, 7. 

Wiltberger, Aug. Op. 46. Missa „Fange lingua" f. 

2 bis 3 Mstn. u- Org. F. u. öl. m R. Part. 
1 .^ 60 ;^, Stn. 50 .5^. — 196.3. 

9. Messen fflr 3 gemisehte Stimmen mit Orgel. 

Arnffelser, F. Op. 100. 5. Messe f. S., A. n. B. 

P. in R. Part. I ^, Stn. 45 .^. — 1885. 
Op. 99. Missa IV. (Org. ad üb.) P. in R. 

Part. 80 .^; Stn. 30 .^. — 19.S». 

Brunner, Ed. Op. 12. Missa IV. S.. A., B. H. P. 
in R. Part. 1 .>^ 20 ^, Stn. k 25 'i^i. — 15«.^. 

Gruber, J. Op. 76. S. Aloysius-Messe f. S.. A. 

(T. ad lib.) B. A. C. in R. Partitur 1 .Ä 40 o>, 

Stn. ä 20 ^. — 1839. 

Ravanello, 0. Op. 30. Missa „Pntrcni omnipoten' 

tem'K Seh. in 1). Part. 2 .^ 50 ^, Stn. ä 20 ^,. 

^ 19S1. 
Schalk, J. A. S. van. Op. 1. Missa Qloria in ex- 

cdais t A., T., B. Rossnm in Utrecht, Part.2v/<. 

riO li, Stn. IM. — 109«. 

WIKberger, Aug. Op. 5(). Minsa in hon. S. Seba- 
stiani f. S., T., B. Seh. in D. Part. IMS^ i>i, 
Stn. ä. 15 ^. - 179«. 

10. Hessen fflr 48ttnini. Nännerehor ohne 

Orgel. 

Auer, J. Op. 16. Missa soleninis in hon. S. Joseph. 
A. C. in R. Part. 1 .i^ 20 ^, 4 Sgstn. k 20 i?j. 

- 188.^. 
Deschemieier, Jos. Op. 12. AGssa Domine amorem 

tuum laudabo, F. u. Gl. in R. Part. 1 .« 20 3,. 
Stn. k20 rdi. - «OT». 

Griesbacher, P. Missa in hon. Ss. Rosarii f. 4 gl. 
Stn. H. P. in R. Part. 1 M 20 ^, Stn. k 20 .^. 

- 1.TO8. 
Missa in hon. S. Antonii de Padua. H. P. 

in R. Part. 1 M20 ^, Stn. it 20 ^. — 1806. 

Op. 17b. Missa Angelica i. hon. Ss. Ange- 

lorum. 4 voc. aequal. Seh. in D. Part. 2 M, 
Stn. kdO ^. - a094. 

Hämel, Ad. Op. 10. Missa in h. S. Francisei Xav. 

P. in R. Part 1 .# 20 ^, Stn. ä 15 ^. — 1954. 
Hamma, B. Op. 12. Missa a capella (Chor und 

Soloquart.) nach Motiv, d. Messa a tre voci v. 

Lotti bearb. Cohen in R. Part. IM 20 i^i, 

Stn. ä 30 ^v — ÄO.'JO. 

Hamma, Fr. Op. 22. Missa Ädorate. Seh. in D. 

Part. 1 .Ä 20 ;?j, Stn. k2b ^. — 17Ä«. 
Op. 8. Missa Surmm cofda. Cohen in H. 

Part. 1 My Stn. ä 30 ^. — Ä047. 

Ktfnlg, Thad. Op. 20. Mease in Es-dui' (M. Nr. ») 
A. C. in R. Part 1 M, Stn. ii 20 ;;^. ~ 12039. 



B. Sachregister. I. Messen und Bequiem. 



[15] 



Plag, Joh. Op. 18. Missa in hon. S. Josephi. Seh. 
in D. Part. 1 M, Stn. & 15 ^. — )e010. 

Renner, Jos., |un. Op. 37. Messe in B. B. in R. 
Part 1 .^ 20 ^, Stn. & ao .^. — 1756. 

StrubelyJak. Op. 19. M. z. E. d. hL Jacobos. Seh. in 
D. Part 1 ^ 50 ,^, Stn. ä 20 .^. — \%%%. 

WIMberper, Aoo. Op. 59. Missa Ow arca iMcm 
eontinens. Seh. in D. Part 1 ^ 50 ^, Stn. 
ä 15 ^. - J845. 

11. Messen für 4 oder nehr genisehfe 
Sflmmeii ohne Begleitung. 

Bartsch, J. Op. 4. Missa U. P. in R. Part, 
l U( 20 ^, Stn. 60 ^. - 20091. 

Bill, Job. Op. 15. Missa BenedieamtM Domino^ 
P. in R. Part. 1 ^ 20 ^, Stn. & 10 ^. — 1678. 

Deschermeler, Jos. Op. 2. Messe zu E. d. hl. Wolf- 
gang, 8 st, f. einen 4st Mch. nnd einen 48t 
gem. Gh. H. P. in R. Part 1 ^ 20 ^, Stn. 
S 25 ;?i. - 1779. 

Op. 6. Missa Ite missa est, F. XL GH. iu 

R. Part. 1 .Ä 20 ^, Stn. ä 20 <^. — 10Ä3. 

Dieboid, Joh. Missa Sancta Maria, 4 st. F. u. Gl. 

in R. Part. 1 ^ 50 .^, Stn. Ä 25 ^. — 1709. 
Op. 66. Missa in hon. S. Joann. Bapt. 

P. in R. Part 1 J^ 20 ^, Stn. & 10 ^. — ÄOll. 

Ebnor, Ludw. Op. 23. Missa soL f. 4 geiu. Stn. 

P. in R. Part 1 ja 40 ^, Stii.äl5 ^. —1613. 
Missa Ave mater amabÜü, 4 8t. P. in R. 

Part 1 ^ 20 ^, Stn. i 10 ^iij. - 1697. 

Englor, J. Aug. Op. 18. Missa DL de Spiritu sancto. 

Keichel in Bautzen. Part 1 .4t 50 ^, Stu. & 25 ^^ 

- 1946. 
Filko, Max. Op. 19. Missa in O-dnr. Seh. in D. 

Part. 1 ./^ 50 ^, Stn. i 20 ;^. — 1907. 

Griosbacher, P. Op. 9. Missa in hon. B. M. V. ma- 
tris dolorosae. 5st Hirmer in Straubing (jetzt 
Seh. in D.). Part. 2 U», Stn. ii 30 ^. - 1640. 

Missa in hon. S. Emmerani. Uohen in R. 

Part. 2 M, Stn. ä 30 .ft. — 1881. 

Gnibor, Jos. Op. 76. Aioysinsmesse. s. 1, 9. — 1839. 

Op. 7a s. auch 1, 2. — 18691. 

Op. 81. s. auch I, 2. — 1863. 

HaJIor, M. Op. 31 b. Missa XIII. in hon. S. ürsnlae. 

A. C. in R. Part. 1.^ 20 ^, Stn &20 ^. — 1984. 
Op. 65. Missa XVU. in hon. B. M. V. ad 

yeterem capellam Ratisbonae. 5 st P. in R. 

Part 1 .^ 40 ^, Stn. & 15 ^. — 9030. 

Hamm, C. Op. 10. Missa in hon. Sanctae Richardis 
Augnstae Imperatricis. P. in R. Part. 1 .^ 20 -^j 
Stn. 50 ^. - 193Se. 

Hoersch, W. Missa brevis (sine Credo) f. gem. Gh. 
H. P. in R. Part. 1 M, Stn. ä 15 ^^ — 1618. 

Hohnerieln, M. Op. 9. Messe zn Ehren der hl. 
Apostelfttrsten Petrus und Paulus. F. u. Ol. 
in R. Part. 1 j« 20 ^, Stn. & 20 ^. — 1953. 

Laharnar, J. Missa Ora pro nobis. Gaec-Vei*ein 
Görtz. - 1735. 

Lehmann, Fr. Op. 5. Messe zu Ehren der heil. 
Caedlia. Seh. in D. Part. 1 Ji 50 ^, Stn. 
ä 25 ^. - 181ld. 

Loeble, Aug. Messe z. E. d. hl. Caecüia, 4 stimm. 

P. in R. Part. 1 Jü , Stn. k 15 .^. - 1.^36. 
Op. 7. Messe zn E. d. heil. Joseph. Seh. 

iu D. Part. 1 .^ 50 ^, Stn. ä 25 ^. — 1790. 



LBblo, Aufl. Missa in hon. B. MV. P. in R. Part 
1 M, Stn. k 15 .^, — 1854. 

Maenner, J. B. Op. 4. Messe f. 4 gem. Stn. Selbst- 
verlag. Part. 2 Jt, Stn. k 25 v^. — 1519. 

Missa in hon. S. Fridolini. F. u. Gl. in R. 

Part. 2 M., Stn. k 25 ^^ - 1541. 

Marxer, P. Thooph. Op. 8. Missa in hon. Prindpum 
Apost Petri et Pauli. A. C. in R. Part 1 .#, 
Stn. ä 20 ^. — Se049l. 

Mettenleiter, B. Op. 46. Missa in h. ss. Nominis 
B. M. V. Seh. in D. Partitur 1 U» 20 ^. 
St & 20 ^. — 1908 n. 1924. 

unterer, Ign. Op. 45. Missa in hon. B. M. V. 

assumptae; 5 st H. P. in R. Part 2 M, Stn. 

ä 30 ^. — 1509. 
4 st Bearbeitung der Missa Papae Marcelli 

von Palestrina. H. P. in R. Part 3 M, Stn. 

ä 20 ^. - 1776. 

Malier, H. Fid. Op. 19. Missa in hon. S. Boni- 

facii. Maier in Fulda. Part. 1 M>, Stn. k 15 ^. 

- 1971. 
NIedhammer, Jos. Op. 6. Messe zn E. d. hl. Pir- 

minus. P. in R. Partitur 1 Ji 40 ^^ Stn. 

ä 15 ^. - 1548. 
Op. 9. Missa Latidate pueri Dominum, Seh. 

in D. Part 2 M, Stn. k 2i) ^. — 1919. 
Palestrina. Missa admirahile commetxium; 5 st. 

(Rep. mus. s.) P. in R. Part 90 ^, Stu. 

& 15 ^. — 1684. 

- — Missa brevis. 3. Aufl. P. in R. Part 90 .^. 

Stn. 40 ^. - 184«. 
Missa Dte« sanctijkatw, 4 st bearbeitet von 

Dr. Haberl. Br. u. H. in L. Part 2 JH, , Stn. 

ä 30 ^. 1985. 
Missa sacrum convivium, 5 st bearb. von 

Mitterer. Br. u. H. in L. Part. 2 JH 50 ^, 

St & 30 .^. - 1985. 
Missa Äetema Christi munera, bearb. Ton 

Dr. Haberl. Br. u. H. in L. Part. 1 Jft 50 4, 

Stn. & 30 ^. — 1985. 
15 Bücher Messen. 4— 8 st Gesamtausg. 

(10.-24. Bd.) — 1501. 

Fiel , Pot. Op. 71. Missa in ven. Ss. Tunicae Dfii, 
5st Seh. in D. Part IJH, 50 ^, Stn. k 25 vv 

— 1513. 
Plag, Joh. Op. 5. Missa in hon. B. M. V. 

P. in R. Part. 1 My Stn. & 10 ^. — 1560. 
Op. 19. Missa in hon. S. Suitberti. 5st 

fem. Ch. [a) Mezzosopr., 2 T., 2 B.; b) eine 
1. Terz höher f. S., Ä., 2 T., B.] Seh. in D. 
Part 1 .^ 50 .^, Stn. ä 20 <^. — »034. 

Pogaznik, J, Op. 7. Missa de Spiritu s. Selbst- 
verlag in Laibach. Part. 60 kr. -^ 1608. 

putz, L. Missa in hon. s. Josephi f. A.. T., Bar. 
n. B. Theissing in Münster. Part 1 .^ 60 .^, 
Stn. ä 20 ^. — 157ie. 

RatlHieber, G. Op. 5. Missa in hon. S. Hüdegardis. 
Seh. in D. Part. 1 ^ 20 ^, Stn. & 20 ^. 

— 1977. 
Op. 3. Missa Sähe Eegina, Seh. iu D. 

Part l JH, 20 ^y Stn. k 20 ^^ - »00.1. 

Renner, Jos. |un. Op. 26. Missa Fange lingua.. 
Verlags-Anst in Regsbg. Part. 1 .^ 20 ^, Stn. 
& 15 ^. - 1579. 

Scharsch, 8. Missa I. Toni in hon. B. M. V. 
P. in R. Part 1 J» 40 ^, Stn. ä 15 ^. 

- 1545. 



m 



B. Sachregister. I. Messen und Requiem. 



SchiffeiSy J., Op. 3 u. 4. 1. s. 1. Messe (sine Credo) 
n. 2. B. 1. Messe. F. u. Gl. in B. Part, k l M. 
Stn. & 20 ^. — 1704. 

Schiidknecht, Jos. Op. 22. Messe f. d. Adv. n. 
Fastens, (o. Gloria) m. Offert. Ave Maria u. Medir 
tabor. R in R. Part. 1 Ji, Stn. k 10 ^, - 1657. 

Schweitzer. Joh. Messe in F-dnr. (Org. ad lib.) 
B. in R. Partitur 1 M 20 ;n, Stn. k 40 <^. 

- 1959. 
Sephner, 0. Op. 3. Sehr 1. ausführb. Messe (mit 

oder ohne Orgel) B. in R. Part l JC 20 ^, 
Stn. ä 40 ^. — 196ie. 

Thtel, C. Op. 12. Missa brevis, 4 st. Seh. in D. 

Part. 2 Ji, Stn. it 25 ^. — 1758. 
Op. 14. Bonifacins- Messe. Schw. in D. 

Part. 1 ^ 20 ^, Stn. i 20 ^. - 185«. 

Thielen, P. H. Op. 25. 8 st Festmesse z. £. d. 

hl. Ap. Peter u. Paul. (0. ad lib.) P. in R. 

Part. 3 ^. Stn. 1 ^ 20 ^. — 1745. 
Op. 4Ö. Missa brevis „Octavi Toni" f. A., 

T. u. 2 B. P. in R. Part 60 ^, Stn. 40 ^. 

- sooo. 

Tinel, Edg. Op. 41. Missa i. h. B. M. V. de Lonr- 
deSy 58t fireitkopf u. Härtel in Leipzig. Part. 
2 jtt 50 ^, Stn. £ 30 ^. — 1514. 

Viadana. Missa Cantabo Domino, (Rep. m. s. Tom. 
I. Fase. 5.) P. in R. Part 60 ^, Stn. a 15 ^. 

- 15.S8. 

Wagner, Rud. Op. 62. I. Messe zu Ehren der hl. 
Katharina. Borgmayer in Hildesheim. Part. 
2 M, Stn. 1 M 20 ^. — 1833. 

Wiltberger, H. Op. 49. Missa in hon. S. Martini. 
Seh. in D. Part 1 .Ä 20 ^, Stn. Ji 20 ^. 

- 1925. 
WIH, Fr. Op. 3b. Missa Salve Regina, Ed. IL 

P. in R. Part 1 Ji. Stn. & 15 ^. — 1610. 

Zoiler, G. Op. 14. Missa solemnis in hon. S. Cae- 
ciliae. Seh. in D. Part 2 JC, Stn. k 25 ^. 

- 1951. 

12« Messen fttr 4 sttmmigen Mftimerflior 

mit Orgel. 

Bill, Hans. Op. 18b. 8. I, 14. — 2070. 

Fischer, C. Op. 3. Missa in hon. S. Mauri Abb. 
Seh. in D. Part. 2 A 50 .^, Stn. it 30 >^. 

- 91054. 

Förster, A. Missa i. h. S. Suitberti. H. P. in R. 
Part. 1 J^ 50 ;^, Stn. & 25 ^. — 1578. 

Kreusch, E. Op. 5. Herz -Jesu -Messe. Seh. in D. 

Part 1 J» Ä) ^, Stn. ä 25 ^. — 1751. 

Pielf Pet. Op. 72. M. i. h. Sanctorum omnium. 

Seh. in D. Part 2 M, Stn. ä 25 ^. — 1565. 

8chiffei8, J. L. Op. 8 u. 9. Messen. F. u. Gl. in R. 
Part, k 1 JÄ, l^tn. ä 20 .^. — 1704. 

Stein, Br. Op. 5. Missa i. h. S. Caeciliae. K. in L. 
Part. 2 JH, Stn. ä 30 ^. - lOlld. 

Wiltberger, Aug. Op. 48. Messe z. E. d. hl. Monica. 

Seh. in D. Part. 2 M, Stn. ä 25 <^. — 1540. 
Op. 55. Jubiläumsmesse. Seh. in D. Part 

2 Jk, Stn. ä 20 ^. — 1728. 

Zoller, 6. Missa solemnis in h. S. Georgil. P. in R. 

Part. 1 .Ä 40 ^, Stn. 40 ^. — 1997. 
Op. 16. Missa in hon. S. Antonii de Padua. 

A. C. in R. Part l M bO ^, Stn. & 20 ^. 

- Ä090. 



13. HesseD fflr 4 gemisehte StfmmeD mit 

OrgeL 

Amffelser, F. Op. 98. Dritte Messe in Qt n. C. 
Seh. in D. Part 2 M, Stn. & 30 ^. — 1846. 

Bischof, Joh. Christ. S. I, 2. — 2038. 

Gruber, Jos. Op. 30. Gregoriusmesse. (Orgel oder 
Instr.) B. in A. Ausg. mit Singstn. n. 0. 4 Ul. 

- 1583. 
Op. 57. Missa in Sabbato sancto. P. in R. 

Part 1 JÄ 20 ^ , Stn. it 15 ^. — 1714. 

Hailer, M. Op. 62b. Missa XVI. In hon. S. An- 
tonii de Padua. A. C. in R. Part 1 M, Stn. ä 
20 ^. — 1899. 

Op. 8 b. Missa IV. (B). P. in R. Part. 

1 .4^ 20 ^, Stn. 60 ^. — 1935. 

LeItner, C. A. St. Benno-Messe (m. 0. od. Blasinstr.) 
B. in A. Orgelst. 2 M, Singstn. ä 50 c). — 1607. 

6. s. 1. Messe in F. (auch ohne Orgel.) B. in 

A. Orgelst 1 ^ 40 ^, Stn. ä 25 ^. — 17Ä3. 

6. 1. Messe in As. (mit Blech od. Orgel). 

B. in A. Orgst 2 M, Einzelstn. ä 25 ^. — 1781. 

Upp, A. Op. 46. Missa in hon. S. Angelorum 
Custodum, (sehr 1.). B. in A. Orgel u. 4 Sgst. 

2 Ui 40 ;^, Orgel als Direktionsst. l M 40 ^, 
Stn. it 25 ^. - 18«Ä. 

— - Op. 61. Missa in hon. S. Elisabethae. B. 
in A. Part. u. Stn. 2 .« 40 ^. — 2086. 

Mettenieiter, Bernh. Op. 73. Messe z. Ehren d. hl. 
Geistes, ß. in A. Part. u. Stn. 2 Ji 40 ^, 
Stn. it 25 ^. - 1788. 

MItterer, I. Op. 67. Missa Dominiealis V. in h. 

S. Joseph. A. C. in R. Part. 1 U» 20 ^, Stn. 

& 20 ^. - 1870. 
Op. 71. Missa Dominiealis VI. A. C. in R. 

Part. 1 M, Stn. k 20 ^, - 2061. 

MUiler, H. FId. Op. 18. Missa in hon. S. Elisabeth. 

Maier in Fulda. Part 1 M, Stn. ä 15 ^. - 1969. 

Leichtes Oredo dazu. M. in F. Part 50 ^, 

Stn. k 10 ^. - 1970. 

NIkel, E. Op. 1. Missa in hon. S. Bonifacii 4 vel 
2 vocibus cantauda cum or^. obl. sive instr. 
Cohen in Regensburg. Kompl. 6 .^. — - 2046. 

Oborhoffer, W. Missa in hon. S. Wilfridi. Cohen 
in R. Part. 2 Ji. - 1944. 

Ohihanns, Fr. Messe z. E. d. hl. Meinrad. H. Domini- 
cus in Tepütz. Part. 2 ^, Stn. ä 25 4- - 1796. 

Perosl, Lor. Op. 11. Missa Patriarchalis. Seh. 
in D. Part 2 Ji, Stn. ä 20 ^. - 1881. 

Plel, Pet. Op. 78. Messe zu Ehren des hl. An- 
tonius von Padua. Seh. in D. Part 2 JK>. 
Stn. k 25 J>. - 1947. 

Ouadfliea, Jalc. Op. 4. Messe z. £. d. hl. Jakobus. 
P. in R. Part.. 1 Jft 50 o^, Stn. i 15 ^. — 1755. 

Op. 8 b. Cädlienmesse. F. u. Gl. in R. 

Part. 2 Ji, Stn. ä 25 ^. — 1958. 

Reiser, A. Messe z. E. d. hl. Anna. Christian in 
Horb. (Wrtbg.) 1683. 

Rink, Ch. H. Op. 91. Festmesse, umgearbeitet v. 
H. Oberhoffer. Cohen in R. P. 3 if. — 1943. 

8chlldknecht, Jos. Op. 21. Missa Sub tuum praesi- 
dium. P. in R. Part, l M 20 ^, Stn. ä 15 ^. 

- 1757. 
Senger, Th. Missa in gloriam Dei. H. P. in R. 

Part \ M 40 ^, Stn. & 20 ^. - 1717. 



B. Sachregister. I. Mensen und Requiem. 



U71 



Slngenberaer, Jos. Mis8a iu hou. pnriss. Gordis B. 
M. V. P. in R. Part.. 1 M, Stn. ä 15 ^. — »068. 

Staln, Jos. Op. 76. Missa in hon« S. Gregorii. 
Seh. in D. Part. 1 j« 80 ^, Stn. i 20 ^. - 1634. 

Tappart, H. S. I, 2, - «088. 

Tabaldlni, Joh. Op. 15. Missa conventoalis in hon. 
S. Francisci Assis. Seh. in D. Partitor 2 jM, 
Stn. ä 25 ^. - 1966. 

Zollar, G. Op. 12. Missa de Spiritu saiicto. Seh. 
in D. Part. 2 M, Stn. & 2.5 ^. — 1880. 

14. Messen adt btstmnienüübegleitiuig. 

AraMMr, F. Op. 98. Dritte Messe in G u. C f. 

gem. Chor mit Org. oder Streichquartett mit 
Bliebiger Verstärkung durch 2 Klar., 2 Hör- 
ner u. Posaune. Seh. in D. Partitur 2 M, die 
Gesangst einzeln ä. dO ^, die Orchesterstim- 
men zusammen 1 M 50 /^. - 1846. 

Bilt, Hans. Op. 18. Missa sol. in hon. S. Agnetis, 
ausführbar a) f. gem. Gh. m. 0. u. kl. Orch. 
(Streichquint, Fl., 2 KL, 2 H., Pos., 2 Tr. u. 
Pauk, ad lib.), b) f. Männerch. u. 0., c) für 1 
Singst, m. 0. Seh. in D. Part. 1 .Ä 50 ^, 
Stn. ä 20 bezw. 25 ^>. — 2070. 

Hlke, Max. Op. 47. Missa in hon. B. M. V. für 
gem. Gh. u. kl. Orch. oder Org. Selbstverlag 
iu Breslau. Org. -Part. 3 M, Singstn. 3 jM, 
Inst -Stn. 3 j«. - 1807. 

Grober, J. Op. .30. St. Gregorius -Messe f. 4 gem. 

Stn. m. Orch. (2 VI., Cb.. 2 H., 2 Tr.. Pos. u. 

obl. Org.) B. in A. Mit Instr. IM. -'- 158S. 
Op. 61. Missa Salvt Begina f. 48t. gem. Gh. 

m. kl. Orch u. Org. G. Kothe's Erben in Leob- 

schütz. Part 3 M. Sinsrstn. l M 40 ^. 

- Ä008. 
König, Th. Opus 18. Autonius - Messe in B fiir 

gem. Gh. u. kl. Orch. Selbstverlag in München. 

Part. 5 M, Singstn 2 M. — 1738. 

LeItner, C. A. i\. Messe in as für 4 gem. Stn. u. 
Blechinstr. B. in A. Direkt- und Orgelst. 

2 Ji, Singstn. 3 M, Einzelst. 25 ^, Instrstn. 
apart IM. — 1781. 

Nikel, E. Op. 1. s. I, 13. 

Stehle, 6. E. Missa solemnis f. Solo, Ghor und 
Orch. od. Streichinstr. u. Orgel. Op. 67. P. 
in R. Part. 2 ^ 40 5^, Stn. & 15 ^, Inst.-Stn. 

3 M 60 ^. — 1774. 

Zeller, 8o. Festmesse in D f . gem. Gh. u. Orch. 
oder Orgel. B. in A. Orgelst, und Dir. -St 
2 M &0 <^f Singst ä 50 /^, Orchesterstimmen 
kompl. 4 it 50 ^. - 1740. 

15. Messm für Terstorbene. (Reqiden.) 

Alliiiendliider, C. Op. 7. Requiem t 4 gem. Stn. 
Zumsteg in Stuttgart. Part. 1 .# 80 ^ , Stn. 
1 .« 40 ^. - 171Ä. 

Anerio, Joa. Franc, s. unter Mitterer. 
Aner, Jet. Op. 19. Requiem f. 2 d. Stn. m. 0. 
F. u. Gl. in R. Part. 2 M, Stn. i 25 ^. - lOM. 

Casciolbii. Requiem f. 4 gem. Stn. (Rep. mus. s.) 
P. in R. Part. 60 ^, Stn. & 10 ^. — 1561. 

Requiem f. 3 gl. Stn. und Respons. Libera 

me. P. in R. Part. 1 .«, Stn. & 15 ;^. — 1685. 

Diebold, Job. Op. 42. Requ. f. 48t Mch. H. P. 
in R Part 2 M 40 ^.Stn. & 40 ^. — 1680. 

Alphabet, o. wichl. lieiieralrtrg. x. (j. V. -K. 



Ett, Casp. Requiem f. 4 gem. Stn. Ergänzt und 
herausgeg. v. Haller. H. P. in R. Part 8ü c^. 
Stn. & 20 ^. — 1500. 

Greise, Jet. Requiem f. 1 St m. 0. (nach Ett) 
Seh. in D. Fr. 1 ^ 30 .9i. — 1629. 

Gniber, Jet. Op. 71. Requiem f. A. T. u. B. P. 
in R. Part 1 M, Stn. ä 10 ^. — 1668. 

Op. 80. (m Es). Für S. u. A (T. u. B. ad 

lib.) m. 0. Pietseh in Ziegenhals. — 1860* 

-- — Op. 77. Requiem in E-moU f. S. u. A. 
(T. u, B. ad lib.) m. 0. Pietseh in Ziegen- 
hals. Part, und Stn. 3 M^ Part, allein 1 Jt 80 ^, 
Stn. & 30 ^. - 1861. 

Op. 71b. Requiem f. S. A. T. B. P. in B. 

Part 1 M, Stn. Ä ^. — 1887. 

Op. 84. Für 4 Sgstn. u. kl. Orch. Rörich 

in Wien. 10 Jü, - 104«. 

Haemel, Ad. Op. 6. Requiem f. 2 gl. Stn. und 
Org. Attenkofer in Straubing. Part 1 ^ 20 c^, 
Stn. & 20 -;i. - 1809. 

Haller, Mich. Op. 55. Gant sacr. IU. Requiem 

f. 2 gl. od. 4 gem. Stn. m. 0. P. in R. Part. 

1 j«, Stn. ä 20 <Ä. ~ 1585. 
Missa V. de Requiem f. 4 Stn. mit Orgel 

mit Dies irae und Libera me bearb. v. Jettinger. 

P. in R. Part. 1 M, Stn. ä 10 ^. - 1655. 

Jettin(|er. s. Haller. 

Lettner, C. A. Reoniem in Es mit Libera für 
4 gem. Stn. m. Orgel od. Blechinstr. B. in A. 
Orgelpart und Singstn. 4 M, Blechbegl. 1 Ji, 
Orchstn. kompl. 2 J6 50 ^, Orgelst apart 2 U£, 
Singstn. & 50 ^. — 1576. 

Leehle, A. Requ. f. 4 gem. Stn. P. in R. Part. 1 M, 
Stn. 60 ^. — 1855. 

Mttterer, l^n. Op. 50. Requiem f. gem. Gh. u. kl. 
Orch. nebst nicht oblig. Orgelfiulst. H. P. in R. 
Part 2 .# 80 -^ , 4 Stn. & 40 ^. Instr.-Stn. 
1 ^ 50 ^. - 1611. 

Op. 53. Requiem f. 4 Mstn. H. P. in R. 

Part. 1 Ji, Stimmen k 20 ^, — 1741. 

Op. 69. L. Requiem 2 st f. vereinigte Ober- 

u. Unterstn. (auch mit Bariton und Alt aus- 
führbar) m. 0. A. G. in R. Part.. 1 M, Stn. & 20 ^. 

— 1890. 
Requiem mit Sequenz und Libera , f. 48t 

gem. Gh. von Joa. Franc Anerio, bearb. von 
Ign. Mitterer. A. G. in R. Part3j«. Stn. & 25 ^. 

- «067. 
Medimayr, Jes. Requiem f. 4 gem. Stn. A. G. in R. 

Part IJ^ 20 ^j Stn. & 20 4. — 191«. 

Requiem f. Mehr. A. G. in R. Part. Iji20 c^, 

Stn. ä^ .^. — 191S. 

Renner, Jos. sen. Op. 45. IL Requiem f. 1 Sgst u. 

0. od. f. S. A. u. B. m. oder ohne 0. A. G. in R. 

Part. 1 M, Stn. k 20 ^. — 1903. 
Op. 49. in. Requiem f. 1 Sgst m. 0. od. 

fem. Chor mit oder ohne 0. A. C. in R. Part. 
JK 20 /^, Stn. ä 20 ^. - 1904. 

SchHVele, Joe. Op. 7. Requiem f. 4 Mstn. F. u. 

Gl. in R. Part 1 M, Stn. ä 20 ^. — 1650. 
Op. 14. Requiem f. 4 gem. Stn. B. in R. 

Part 1 M, Stn. l 30 .^. — 1960. 

Schlldknecht, Joe. Op. 25. Requiem f. 4 gem. Stn. 
m. Org. ad IIb. u. m. Libera. P. in R. Part. 
IM m ^, Stn. i\ 20 ^. — 1759. 

3 



ri8i 



B. Sachregister. IL Motetten imd Gesänge. 



Schildknecht, Jos. Op. 32. Kequit^m f. vereinigte 
Ober- nnd ünterstn. m. 0. A. C. in K. Part. 
1 wMt 80 .^, 2 Sgstn. ä 25 ^. — 1990. 

Schwarz, A. Missa pro def. f. mittl. Sgstn. m. obl. 
0. Attenkofer in Straubing. Part. 1 .^ 20 v7, 
Stü. ä 20 ;;). - - 2051. 

Sitifienberger, J. Requiem m. JAbera f. C. A., B. 
ad üb. (od. f. 1 St.) m. Org. 3. Aufl. P. in B. 
Part. 80 ^, Stn. ä 10 ^. — 1569. 

Stattler, Paul. Op. 6. Kequiem f. C, A., Bar. m. 
0. Seh. in D. Pr. 1 M iiO ^, - 164Ä. 

Stein, Jos. Op. 86. Missa pro defnncti». f. 4st. 

fem. Ch. m. 0. Seh. in 1). Part. 2 Jl . Stn. 
30 ^. — J2023. 

Verheyen, W. Requiem f. A., T. u. B. m. 0. ad lib. 
Jacobi in Aachen. Part. 1 J(,, — 1552, 

Zoller 9 G. Requiem f. 4 st. Mch. m. od. ohne 0. 
P. in R. Part. 1 Ji 2d ^, Stn. 60 ^ — 1888. 

Requiem mit Libera f. 4 st. Mch. Feuch- 

tinger u. Gleichauf in Rbg. Pai't. 1 .# 50 ct), 
Stn. ä 25 ^. — 19«8. 



15 a. Begräbnisgesänge. 

Delgendetch, K. Die kirchl. Choralges. (mit 6 Falsi- 
bord.-Sätzen) bei Beerdigung von Erwachsenen 
und Kindern. B. in A. Pr. &) ^. — Ä075. 

Gruber, Joe. Op. 9. 3 Begräbnisges. für 4 gvin. 
Stn. m. Pos. K. in L. Part. 80 ^, Stn. 8() .•>. 
Inst.-Stn. 40 ;;^. - 1005. 

Joes, Osw. Op. 5. Begräbnisgesänge, lat. und 
deut-sch für 4 Mstn. Pr. 80 .^. Christian in 
Horb. — 1506. 

Plhak, Guilelm. Op. 3. Resp. ad lectiones I. Noct. 
Offlcii Defunct f. 4 gem. Stn. Seh. in D. Pai*t. 
80 ^, von 10 Exempl. ab je 40 ^. — 20ftU 

Thinnes, Fr. Sammlung v. Trauerges. f. 4 Mstu. 
Pr. 1 Ji, Paiüinusdruckerei in Trier. — 17SO. 

Tresch, J. B. Op. 7. Zwei Miset^erc und Be^tedictu^i 
f. Männerch. (nach dem Choral des röm. und 
Eichstätter Rituale), a) unisono m. Begl. von 
2 Tromp. und 2 Pos. b) 3 st. oder 4 st. m. od. 
ohne Bl.-Inst. B. in R. Part. 40 ^, Instrstn. 
40 .^, Stn. ä 20 ^. — »045. 

Zoiler, G. 6 neue Grabgesänge, a) f. gem. Ch. 
b) f. Mstn. F. u. (il. in R. Part. 50 ^. — 165$. 



1. Beim feierliehen Empfange des Biseliofs. 

Auer, Jos. s. ü, 6. 
Dlebold, Job. s. ü, 6. 



Gniber, Jos. Ecce sacerdoa f. 4 gem. Stn. m. Orch. 
ü. Orgel. E. in L. Part. 1 My Stn. 50 ^. 
Inst.-Stn. 1 JH,. — 1002. 



IL Motetten und Gesänge. 

3. Asperges nnd Vidi aqnam. 

Qruber, Jos. Op. 56. s. II, i\ 

Haller, Mich. 2 Aspet-gea u. 1 Vidi aquam, 2 st. ni. 
0. in Gant, sacrae. s. 11, 2. — iteO. 

MSimer, J. B. s. 11, 9. 



König, Thad. ». 11, 6. 

Mitterer, Ign. Ecce aacerdos f. 4 Mstn. H. P. in R. 
Part 50 ^, Stn. k 10 .^. — 1788. 

Pllland, P. Op. 29. Ecce sacerdoa I. f. 5 gem. Stn., 
n. f. 4 gem. Stn. B. in K Part. 1 M , Stn. 
& 20 ^. — 1987. 

Plhak, Wllh. Ecce sacerdoa f. 4 gem. Stn. Selbst- 
Verl, in Mtiglitz. (Böhmen.) Pr. 20 kr. — 1070. 

Zlmmertnann , J. Op. 9. Heil unserm Bischof! 24 
Lieder für 2- u. 38t Kinderchor zur Begrüssung 
des Oberhirten. Seh. in D. Preis 1 M> 20 ,dt, 

— 1902. 

Zoller, Qg. Ecce aacerdoa f. gem. Ch. m. 0. Selbstverl. 
in Ehingen. Part I Mj Stn. 60 ;:^. — 1000. 

2. Latoiniselie Predigtgesinge. 

Auer, Jos. s. II, 6. 

Bill, Joh. Op. 17. Sechs 5 st Veni Creator, P. in R. 
Part 1 Ji, Stn. 50 ^. — 1075. 

Dlebold, Joh. s. II, 6. 

Ebner, L. Op. 30. Veni Creator f. 4 u. 5 Stn. H. P. 
in R. Part. IJi 20 ^, Stn. k 25 ^. — 1803. 

Grelth, C. Op. 47. Ecce aacerdoa f. gem. Stn. n. 
Orch., u. Sac. ef Pontifex f. gem. Stn. Seh. in 
D. Pr. 2 j^ öO vv — 1040. 

Haller, Mich. Veni aancte Spir., Veni Creator 2 st. m. 
Org. in Cantiones sacrae II. P. in R. Part. 
80 i^, Stn. ä 20 ^. 1559. 

Miuior, J. B. B. II, 9. 



4. Gradnallen, Sequenzen, Offertorien und 
Hotetlen fflr das Hoelianit 

Allmendinger, K. Op. 12b. 6 leichte Grad. f. 4 st. 
gem. Ch. Seh. m D. Part 80 ^, Stn. ä 15 ^. 

- 1974. 

Auer, Jos. Op. 18. Oflfertorien der Feste vom 
bitt. Leiden Christi und den Schmerzen Marili, 
f. 4st gem. Chor. A. C. in R. Part 1 JL Stn. 
& 20 ^. — 2010. 

Dirschke, Fr. Die wechselnden Gesänge zum Hoch- 
amte an den Sonntagen der Advent- und Fasten- 
zeit P. in R. Carton. 50 ^. — 1537. 

Ebner, L. Op. 35. Adoramua te Christe. 6 st. H. 
in R. Part 1 Jiy Stn. ä. 20 ^. — 2083. 

Filke, M. Op. 39. 3 Offert, f. Mch. (a capella) n. 
1 Offei-t. f. Mch. m. 0. K. in L. Part Ijf bO i^, 
Stn. 80 ^. - 185H. 

Foerster, Ant. Op. 54. Gradualien, Tractns und 
Sequenzen f. d. Sonn- u. Festtage des K. J. 
nebst der Vespor am Karsamstag f. 4 gem. 
Stn., teils auch f. 1 St m. 0. Selbstverlag in 
Laibach. Pr. 1 fl. 50 kr. - 1708. 

Goetze, H. On. 49. 2 Offert, a) f. gem. 48t. Ch.; 
b) f. 4 st. Mch. Breitkopf u. Härtol in Leipzig. 
Part. 45 ^, Stn. & 15 oj. - 1707. 

Grelth, C. (Op. 57, 1.) Nachgel. Werke, 5. Li^'f. 
ed. Mitterer. Terra treinnit f. Ch. u. Orch.: 
2) Allduja (Graduale auf das Schntzfest d. lil. 
Joseph) f. Ch. n. Streichquaitett Sacerdofea 
Donüni (Fronleichn.) f. Ch. u. Streichquartett. 
Vereinsbuchh. in Innsbnick. Pr. 3 .«. — 1507. 



B. Sachre^äter. IL Motetten und Gesänge. 



[19] 



Gruber, ios. Op. 60. Terra tremuU. Offert auf 
da« Ostfrf«'st f. gem. Ch. u. volles Orch. m. 0. 
K. in L. Part, l M, Stn, 50 4, Orch. 1 M, 

- 1850. 
Op. ö5. Offert, f. die hohen und höchsten 

Feste des Kirchenj. Für S., A.. T. u. B., 2 Vio- 
linen, Viola» Violoncello und Violon, 2 Klar., 

2 Uömer u. Bassposaune. (Auch. f. 4 Sgstn. 
mit 0. allein ansfohrb.) 1. Tut sunt coeli, He^es 
Tharsis, 2. Terra tremuit u. Ängdus Domtnt. 
3. Coi^rma hoc Deus u. InUmM de eodo Domi- 
nus, 4. Äscendit Deu8 u. Sacerdotea Dornini, 
Pr. jeder Lief. 5 j« 40 ^. Fröhlich in Wien I. 

- 1877. 
Op. 95. Die wichtigsten Offertorien des 

ganzen Kirchenjahres f. Iv 2-, 3- u. 48t gem. 
Ch. m. u. 0. 0.» leicht ausführbar. A. Pietsch 
in Ziegenhals. 5 Lieferungen ä (Part u. Stn.) 

3 M&^ ^, jede Part. 2 M, jede Einzelst. 40 ^. 

19089. 

Haller, Mich. Op. 60. 25 Offertoria ad 4 voc. aeqn. 
P. in R. Part 2 M>, Stn. IJ* 20 ^. — 1911. 

KVnen, Fr. Op. 49. No. 3. Offert, f. d. Heiligenf. 
(f. S. u. A., 2-, 3- u. 4st) m. 0. H. P. in ß. 
Part. 2 j«, Stn. ä 50 ^. — 1710. 

König, Th. Op. 15. 2 Offert, f. gem. Ch. n. kl. 

Orch. Selbstverlag. Part 2 .# 8o ^, Stn. 1 M. 
Op. 16. Hymn. Adoro te u. Offert Diffusa 

f. gem. Ch. u. kl. Orch. Selbstverl. Part. n. 

Stn. 5 M 50 v^. — 1783. 

KommOller, P. Utto, 0. S. B. 12 Offert f. 2 Frstn. 
u. 0. P. u. Gl. in R. Part. 1 ^ 20 ^, Stn. 
ä 50 ^. — 1983. 

LeKner, C. A. Offert f. 4 Stn. m. 0. Lief. I->in 
Offert, f. alle Sonn- u. Festtage des K. J. n. 
die HeiUgenfeste. B. in A. Part. d. L. I u. II 
& 2 .^. 4 Stn. ä Lief. 2 M; Part, der Lief. III 
1 it 60 /^, 4 Stn. 1 ^ 20 ^. •> 1573. 

Offert f. bes. Feste des K. J. (Lief. IV. 

u. Anhang) f. 4 Stn. mit 0. B. in A. Part. 

3 M,4 Stn. ä 75 0». — 1778. 
Gradualien f. 4 Stn. m. 0. Lief. I u. II. 

Grad. f. d. Sonn- u. Festtage d. K. J. B. in A. 
Part, k Lief. 2 M, Stn. 50 ^. — 1.174. 

Lief. rV u. Anh. Grad. f. bos. Feste d. 

K. J. f. 4 Stn. m. 0. B. in A. Part. 3 j«, 
Stn. 75 v^. - 1777. 

Lipo, Alb. Offert.-Sammlung f. Laudkirchenchöre 

f. S« A., B. m. 0. B. in A. Kompl. 2 j« 40 cj. 

0.-(Dir.-)8t 1 J»50^,Einzel8tn. ä30^. — 1711. 
Mitiertr, Ign. Op. 58. 20 s. 1. Gradualien f. d. 

Heiligenfeste f. 4 st. gem. Ch. H. P. in R. 

Part. 2 J» 70 ^, Stn. ä 50 ^. — 1780. 
Op. 52. 18 8. 1. Gradual. f. höhere Feste 

des K.-J. f. gem. Chor. H. P. in R. Part. 

2M 2b ^ Stn. k 45 ;7^ - 1694. 

Op. 57. StabtU maier f. 48t. gem. Ch. m. 

n. k 25 ^. 

- 1719. 
Op. 72. 22 Grad. f. sämtl. Festtjige des 

.lahres f. 4 st Mch. H. P. in R. Part 2 ^»70 ^. 

4 Stn. ä 40 ^. - ie096. 
Op. 63. 21 Offert, f. sämtl. Festtage des 

Jahres f. 48t Mch. A. C. in R Part. 2 J» 70 /^, 
Stn. ii 25 ^. — tS^9. 

HMImayr, Jm. 25 Gradualien des Comm. Sanct. 
f. 48t gem. Ch. H. P. in R. Part. 4 M, Stn. 
k&O ^. - 1718. 



Up. 
Org. H. P. in R. Part. 2 M 70 ^, Stn. k 25 ^. 



Modimayr, Jos. Kath. Kirchenges. 5. Heft Offei*t. 
der Advent- und Fastensonntage fiSür Mch. 
H. P. in R Part 1 .# 80 ^, Stn. ä 30 ^. 

- 1765* 

Sequentia Stabat mater f. 3 st Frch. u. 

0. A. C. in R. Part. 1 J» 20 ^, Stn. k 15 C^ 

- 1916. 
Mttsica ecciesiastica. (Mitteler Op. 49.) Lief. 56,57. 

12 Gradualien f. d. höchsten Festtage f. gem. 
Ch. H. P. in R Part. 1 J* 50 .^, Stn. & 2o ^/. 

- 1592. 

(Mitterer Op. 56^ Lief. 61—63. 20 s. 1. Gra- 
dual. f. d. hölK^en Feste des K.-J. f. gem. Ch. 
H. P. in R. Part. 2 Ji, Stn. kiO^. - 1743. 

Offortorien 2 st mit obligater Orgelbegl. 1. Band. 
Commune und Proprium Sanctorum. (Musik- 
beilagen zur Mus. sacr. von 1890—1895.) ed. 
Dr. Haberl. P. in R. 

1. Heft. Offert des Comm. Sanct u. einiger 
Votivmessen. Part. 1 .ii^ 50 ^, 2 Stimmh. 
ä 40 ^. -^ 14t63 u. 1534. 

'2. Heft Offert d. Heiligenfeste vom Advent 
bis zur österl. Zeit Part. 1 jM(. 2 Stimmh. 
ä 30 ^. — 1534. 

3. Heft Offert, der Heiligenfeste während der 
österl. Zeit Part. 1 Mj Stimmh. k 30 ^. 

- 16.14. 

4. Heft Offert., d. Heiligenfeste nach Pfingsten. 
(14. April bis 14. August) Part 1 w^, Stnli. 
k 30 vv — 1754. 

5. Heft. Die Offert der Heiligenfeste. (14. Aug. 
bis Schluss des Kirchenjahres.) P. in R. Part 
1 M, 2 Stnh. ä 30 ^. — 1884. 

Diesem 5. Hefte ist ein dreifaches Veraseichnis 
beigegeben a) der Texte in alphabetischer Ord- 
nung, b) der Autoren, c) der Stimmenbesetzung. 
Die 5 Hefte können separat oder zusammen in 
einem Bande bezogen werden. 

2. Band. Proprium de Tempore, herausg. 

V. Dr. Haberl. P. in R. 1. Heft. Offertorien 
vom 1. Adventsonntage bis Sexagesima incl. 
Part 1 jH, Stn. ä 30 ^. — 2043. 

Palestrina. 10 Offertorien v. Sonntag Septnagesima 
bis Gründonnerstag f. 5 gem. Stn. ^epert m. 
8. Tom. I. Fase. 10.) P. in R. Part 1 M, 
Stn. & 26 ^. -< 1562. 

68 Offertorien, 5 st (9. Bd. der (}es.-Ausg.) 

- 1501. 
Rampis, P. Motett Sacerdotes ejus, 4st; s. auch 

l, 8. - 2048. 

Santner, K. 4 Gradualien u. Offert, f. 2 Stn. mit 

Org. f. Ostern, Christi Himmelfahrt, Pfingsten 

und Dreifaltigkeitsfest. Seh. in D. Pr. iMtö^t. 

- 1643. 
8chiff«l8, i. Die Gradualien f. alle Sonn- u. Fest- 
tage des Kircheiviahres zum teilweisen Reci- 
tieren eingerichtet F. u. Gl. in R. Ausg. A 
f. gem. Gh., Heft 1, 2 u. 3, ä Part IM 50 C^, 
Stn. k 15 ^. Ausg. B. f. Mch., Heft 2, Part, 
l U« 50 ^, Stn. ä 25 ^. - 1828. 

Stehle. G. E. On. 6(). Gradualien und Seauenzen 
f. ()stem, Pfingsten, Weihnachten und Fron- 
leichnam. 48t gem. Ch. P. in R Part. 
1 j« 20 ^, Stn. k 15 ^^ - 1746. 

Stein, Br. Op. 8. 8 Offert, f. 2 gL Stn. m. Org. 
Seh. in D. 1690. 

3* 



1.20] 



B. Sachre(^i8ter. II. Motetten oud Gesänge. 



Thiel, K. Op. 13. 2 Motette zum Eirchweihfest 
f. gem. Ch. Nr. 1 „Adorabo'' (5 st). Nr. 2 „Do- 
rnen« Deu8'* (8 st). L. in L. Nr. 1 Partitur 
1 .Ä 40 ^, Stn. ä 15 ^. Nr. 2 Part. 2 JH20 ^di, 
Stn. & 30 ^. — 1844. 

Wlltberger, Aug. Op. 52. Offert f. 4 st Meh. m. 0. 
3 Hefte. Seh. in D. Part f. 1. u. 3. H. ä 1 Ji, 

1 2. H. 80 ^. 2 Stn. von H. 1 n. 3 ä 20 ^i, 
vom 2. H. ä. 30 ^. — 1636. 

4. Heft Die Offert, f. 48t. Mch. m. Org. 

Part. 80 ^, 2 Stn. & 20 4. Seh. in D. — 1739. 
Heft 5. Offert f 4 Mstn. m. 0. Seh in D. 

Part 80 ^, Stn. ä 20 ^. - 1903. 

Witt, Fr. X. Op. 7. Sequentia ,ßtabat nuUer" fftr 
48t. gem. Chor mit Org. 4. Aufl. P. in E. 
Part 1 j«( 20 >^, Stn. ä 15 ^. — 1936. 

S. Te Demn. 

Auer, Jos. 58t m. 0. Op. 5. P. in R. Part 

2 ^ 40 ^, Stn. 50 ^. — 15«7. 
a) f._gem. Ch. Op. 13a, b) f. 48t Mch. 

Op. 13 b. H. P. in R. Part 1 ^, Stn, ä 20 ^. 

- 1802. 

Desckermeler, Jos. Op. 7. f. gem. Ch. m. 0. B. 
in R. Part. 1 w^ 20 ^, Stn ä 30 ^. —2063. 

Eder, V. P., 0. S. B. f. 4 gem. Stn. A. C. in R. Part. 
1 Jk, Stn. ä 20 ^. - 1989. 

Engel, V. f. gem. Stn. u. Mch. Op. 12a n. 12b. 
Jnnfermann in Paderborn. Part. 1 ^ 20 ^r^, 
Stn. 80 ^. — 1669. 

Grissbacher, P. Op. 12. f. 5 gem. Stn. A. C. in R. 
Part 2 jü 40 ^, Stn. i 15 ;^. — 1992. 

Mltterer, Ign. Op. 46. f. gem. Ch., kl. Orch. od. 
Orgelbegl. H. P. in K. Part. 2 .^ 40 ^, 
Stn. ä 15 i9i, Instst 1 .1« 50 /^. — 1554. 

Modlmayr, Jos. Op. 24. f. 48t. gem. Ch. A. C. in R. 
Part 80 <^j Stn. ä 15 ^. — 1973. 

Nekos, Fr. Op. 28. Te Deiim Nr. IV f. 38t. Fr.- 
oder Mehr. (Choralsatz m. 0.) .F. n. Gl. in 
R. Part 1 ^, Stn. ä 20 v^. - 1976. 

Portsl, L. Op. 19. f. 4 Stn. (Mspr., T. I. n. II. 

u. B.) mit 0. Seh. in D. Part. 2 M, Stn, k 

15 4. - 1967. 

Quadflleg, Jak. Op. 5. f. 5 gem. Stn. (S., A.. T. 

Bar. n. B.) mit abwechselnden Choral Strophen. 

P. in R. Part 1 Ji, Stn. 75 ^. - 1996. 

Relinlers, W. I. F. 3 gl. Stn.' m. 0. Tübnrg bei 
Bergmans. Part. 90 kr., Stn. 60 kr. — 1874. 

6. Sammlung Ton aossehliesslieh latelnl- 
sehen GesAngen Termlsehten Inhtltos. 

Ahle, J. N. 7 lat Ge8. f. 4, 5 n. 6 nngl. Stn. 
Op. 5. H. P. in R. Part 2 ^, 4 Stn. 1 U* 60 j>. 

- 1593. 
Op. 4. 8 lat Ges. mit litnrg. Texten f. 4 

gleiche Stn. H. P. in R. Part 1 Jl 60 Ä. 
Stn. ^ 20 /^. — 1594. 

Allmendinger, C. Op. 14 a, b n. c. Wech8elge8ftnfi:e 
für die höchsten Feste. (Ostern, Chr. Himmelf. 
n. Pfingsten). Verlag des Komponisten in Abts- 
gmünd (Wttrttemb.) — S036. 

Auer, Jos. Op. 11. 7 Motetten. 3 Eceesac^ 3 Ventaa 
«wo n. i Ave Maria f. 3- 68t Ch. H. P. in R. 



Part 1 jT* 50 ^, Stn. & 30 ^. 
Canitenes selectae s. Viadana. 



- 1681. 



Delgendesch, K. Cyklns lateinischer Kirchengesftnge 
6 Hefte. B. in A. Part H. I 1 j* 50 ^, 
H. II n. in & 1 U» , H. IV— VI ä. 1 j« 20 ^, 
Stn. z. H. I ä 20 ^, zn H. II— VI ä 15 ^. — 18Ä3. 
DIebold, Job. 30 litnrg. Gesänge. 6 Hefte. Seh. in 
D. Part, ä Heft 1 jM, Stn. ä 20 .^j ; ansser H. 
IV. Part. 1 .i^ 50 ^, Stn. ä 40 .^. — l6Ka. 
Heft 1, 2, 4, 5 u. 6 f. gem. Stn., Heft 3 f. Mst 
enthalten veni creator, Segens- nnd Predigt- 
Gesänge, marian. Antiphonen, 40 Offertorien. 
Ecce sacerdos etc. 

« 

Engelhart, F. X. Gesänge znm Gebr. bei den geist- 
lichen Exerzitien. A für Mch., B fär Frchor. 
P. in R. Preis jeder Ausgabe, einzeln 12 -bi. 
Dutzend 1 Ji 20 ^. — Ä087- 

Gaide, P. Cantemue Domino! Sammlung latein. 
Gesänge f. 4 st Mch. P. in R. Part. 2 .^. 
Stn. ä 80 .^. — 20ft:t. 

Gniber, Jos. Op, 56. Asperges me u. Tantum ergo 
f. 4st Mch. K. in L. Part. 50 ^, Stn. 50 ^, 

— 1604. 
Haller, Mich, Op. 54. Cant. sacr. IL 12 lat Ges. 

f. 2 Stn. m. 0. P. in R. Part 1 M, Stn. & 30 ctj. 

— 155». 
Inhalt: 1 Vidi aq^mm, 2 Adjuva nos, 1 Da pa- 

centf 1 Veni sande, 1 Veni Creator u. 4 Fange 
lingua. Ein Bass ist ad lib. beigefQgt 

Op. 43. Cantiones ecd. f. gl. Stn. Fase. 11. 

fär Sopran nnd Altstimmen. H. P. in R. Part 
1 J$ 20 ^, Stn. ä 20 ^. — 1589. 

Op. 2. 20 Motetten zn 3, 4, 5 u. 6 Stn. f. 

gem. Ch. 2. Aufl. A. C. in R, Part SM 50 ^^ 
Stn. S., A. u. B. ä 30 /^, T. i 40 ^. — 1843. 

Op. 43. Cantiones eccl. f. 3 gl. Stn. Fase IIl. 

f. Sopran- und Altstimmen mit Orgelbegl. teils 
obligat, teils ad libitum. H. P. m R. Part 
l M 20 ^, Stn. ä 20 ;^. — 201^8. 

Inhalt: 2 Resp. Regnum mundi und Veni electa, 
3 Ant. DesponmH, Veni sponsa (2 mal) und H(pc 
est, Offert. Ave Maria, 

Hamma, Fr. Op. 23. Adorenius, 100 Cantica sacra 
ad 3 voc. aequ. Hamma und Friedinger in Metz, 
geb. 1 jK, ^ ^, — 1816. 

König, Thad. Op. 22. 8 Motetten f. 48t gem. Ch. 
Nr. 1 (Ecce sacerdoff) m. 4 Bl.-Instr. Nr. 2—8 0. 
Begl. Selbstverlag in München. — )t074. 

KOhne, BonHaz. Adeste fiddes, Weihnachtsgesang 
f. gem. Ch. m. Blechinstr. ad lib. H. P. in R. 
Part 40 ^di, Instrstn. 40 .;^, Stn. ä 5 ;^. — leiOO. 

Lipp, Alb. Op. 14. 4 lat Gesänge nebst Pan^e 
lingua f. 4 gem. Stn. m. Blechinstr. ad lib. B. in 
A. Instr.-Ausg. 1 ^ 60 ^k Ausg. m. Org. 1 M. 

— 15»8. 
Op. 11. 7 lat K.-Ges. f. gem. Ch. sacr. 

conviv., O salutaris, Deus tu canvertens, Confite- 
huntur codi, Fange lingita, Veni Creator, Haun- 
Schild in Straubing. Part. 1 ^ 80 ^. — 1785. 

Latein. Kirchenges, f. 4 st Mch. m. od. o. 

0. 4 Hefte. B. in B. H. 1-3 Part u. Stn. 

ä 2 UV 80 ^, H. 4 Part. u. Stn. 2 M, - 2002. 

Inhalt: 1. H. G^. verm. Inhaltes. 2. H. Euch. 

Ges. 3. H. Die gebräuchlich. Offert. 4. H. Die 4 

marian. Antiphonen. 

Molltor, J B. 4 einstimm, lat Lieder m. 0. P. in 
R. Jedes Lied einzeln zu 5 ^, Stdla codi 10 ^. 
Orgelbegleitung je 5 ^. — 1547* 

Palestrina. Moduli selecti ex editione uniyersali 
operum. Breitkopf u. Härtel in Leipzig, u. zwar : 



B. Sachregister, ü. Motetten und Geaftnge. 



L21J 



PmlestriiUL Exaudi Domwi« (namentlich für Eirch- 
weih zu gebrauchen), 4 st. bearb. von Haller. 
B. n. H. in L. Part 1 JK, Stn. ädO ^. — 1085. 

f Gesamtausg., 48t Mot (5. Bd.) —1501. 

{ (led. Bd. Part ä 15 .1». b.Sabscript & 10^.) 

l 5- 128t Motetten. (1.— 4, 6., 7. Band.) 

— 1501. 
Perod, U Op. 14. VIII Weihnachts- Motetten 

(Resp. ad Matat) f. 2 ongl. Stn. mit 0. Seh. 
in D. Part 1 j« 80 ;^, Stn. ä 15 ^. — 1945. 

Sdiarbach, Ed. n. Wlltberder, Aug. Paaüite Domino, 
Sammlnnff leichter kirchl. Ges. f. 4 stn. Mchor. 
4. Anfl. Schnth in Coblenz. Geb. 3 ^ 50 .^i. 

— 1848. 
Schellokens, Q. Idt Lanret. B. M. V. n. Tantum 

ergo f. 3 gl Stn. m. 0. Bergmanns in Tilbnrg. 

Part. 1 j« 25 ^, Stn. 85 Aiu — 20^7. 

• ' — ,,In hymmia et cantids,** XU Cantns diversi 

ad 3 yoces aequ. cum org. Bergmanns in Til- 

borg. Part 2MVd\ Stn. 1 ^ ^ ^. — 20S6. 

Inhalt: Aeteme Bex, Verbum »upemum, 

Adoro fo, 4 marian. Ant, Mogn^icat VI. T., 

2 Ave Maria, 2 Tantum ergo. 

Schmidt, Fr. XVI Gantica sacra vocibus inaequ. 
concin. H. Ed, (1. Aufl. vgl. C.-V.-K. Nr. 612.) 
P. in R. Part. 2 M 40 ^, Stn. 80 ^. — »0»2. 

Viadana, Ludw. Cantiones selectae. (Rep, mus. sacr. 
Tom. I. Fase. 6.) Veni sancte Spiritus 1 st f. T. 
m. Org. : Fratres, ego mim f. S. m. Org. ; Sequenz 
Ijouda Simi f. 2 Ten. u. B. m. 0.; salutaria 
hoatia f. 2 Ten. u. B. m. 0.; Avt verum corpus 
f. 2 Ten. u. 2 Bässe; O sacrum convivium f. 2 Ten. 
a. 2 Bässe; Adoramus te, ChriaU f. C, A., T. u. 
B.; Erultate justi f. S., A., T. u. B. (Die Orgel- 
begleitnng zu den ersten 4 Nummern ist von 
Eheinberger); endlich 64 Ftdsibordoni f. 4 gem. 
Stimmen ohne Text in den 8 Eirchentonarten 
und Haec dies zur Vesper der Osterwoche für 
48t gem. Chor. P. in R Part. 50 ^y Stn. 
ä 15 ^. — 156S. 

Vellmar, H. Cantilenae sacrae, eine Sammlung 
kurzer« lateinischer Gesänge, alter und neuer, 
f. 4st Mch, zunächst f. Muitärgottesdienst be- 
stimmt P. in R. Geb. 50 .;^. — 1905. 

WIKbarger, Aug. Op. 60. Lateinische Kirchenge- 
sänge f. gem. CIk Seh. in D. Part. 1 jM 50 ^, 
Stn. ä 20 ^. - 1849. 

Wittberger, Heinr. Op. 8. Gebet für den Kaiser 
fDomine salvum fac) f. 2 T. u. 3 B. Kühle in 
Leipzig. Part. u. Stn. 1 Ji 50 .^, — 1990. 

7. SammhiBgen latelnigeher ud deutscher 

fiesänge zo Ehren des allerheiligston Altars- 

sakrtmentes (aoeh Fronlelehnam). 

Mikf J. N. Op. 10a. 4 Motetten u. Fange lingua zur 

Fronleichnamsprozession f. 4 Mstn. H. P. in R. 

Part 1 M> 20 ^f Stn. Ä 25 .^. — 17Ä4. 
Op. 10b. 4 Motetta et Pcmge lingua ad 

Procesaionem in F. S. Corporis Christi ad IV y. 

inaequ. A. C. in R. Part 1 j« 90 ^ii^, Stn. ä 25 /^. 

— 1834. 

Aver, J. Op. 9. IJS Fange lingua f. 1-. 2- u. Sst 
Froh. m. 0. H. P. in ß. Part 1 Ji 20 ^, 
Stn. ä 25 ^. — 1595. 

5 Hymnen z. Fronl.-Proz. f. 4Bt gem. Gh. 

m. oblig. Blechbegl. H. R in R. Part 1 Jf, 
Stn. ä 20 ;^, Instrstn. 60 ^. — 1010. 



Aller, J. Op. 8. 12 Eirchenges. f. 3 stn. Frch. 5 lat 
u. 7 deutsche. H. P. in E. Part. 2 M 20 ^, 
Stn. & 35 ^. - 1528. 

CohM, C. Fange Ungua, s. unter V. 

Demattta. s. unter Mus. ecd. Liet 55. 

Detcherawler, J«8. Tantum ergo. s. unter V. 

Dlekold, J. Op. 65. 11 Gesänge bei Prozessionen 
zu Fronl. , in der Bittwoche u. zu Allerseelen 
l 3 gl. Stn. oder S., A. u. T. Seh. in D. Part. 
1 M, Stn. & 25 ^. — 1807. 

Ebner, L. Op. 29. 5 Hymnen z. Fronl-Proz. für 

fem. Oh. m. Blechinstr. Max Hirmer in Strau- 
ing, jetzt Sdi. in D. Part. 1 J» 20 ^, Stn. 
ä^ ^, Instrst ä 15 ^. — 1795. 
Op. 36. Hymni Eucharistici. 8 Fange lin- 
gua m. Org. A. C. in R. Part, l M 20 ^^ 
Stn. kSO X - «084. 

Förster, H. Op. Ha. Hymnen zu Prozess. u. An- 
dachten c. Ssmo. f. 4 st gem. Chor u. Org. od. 
Blechinstr. ad. Hb. B. in A. Part u. Stn. 1 M 
20 ^, Stn. u. 0. 1 M, Stn. ä 15 ^. — 1588. 

2 Fange lingua in gl. Besetzung. Part u. 

Stn. 1 M, Stn. u. 0. 80 vj, Stn. & 15 ^. — 1588. 

Grietbacher, P. Op. 18. y,Ave Manna" seu salu- 
tatio SS. Altaris Sacramenti {Fange lingua 
18 mal komponiert, 9 mal 4 st, 4 mal ost, 2 mal 
6 st, 2 mal 7 st, Imal Sst gem. Chöre). A. C. 
in ß. Part. 2 .46 50 ^, 3 Singstn. (S., A., T.) 
& 30 ,^, Basstimme 40 ^. -- 2040. 

Gniber, Joe. Op. 49. 12 euchar. Gesänge f. 4 gem. 
Stn. m. Blechinstr. od. 0. ad IIb. (Fronl.-Proz. 
od. sakr. Andachten.) E. in L. Part 2 .46 50 ^, 
Stn. 1 UK 20 ^, Instrst 2 M, — 1003* 

Haller, Mich. Op. 54. 4 Fanoe lingua 2 st m. 0. 
in Cant sacra n. 12 kirchl. Gesänge. P. in K 
Part. 1 .i^, 3 Stn. & 20 ^. - 1559. 

Op. 59 b. Hymni et Cantus cultui Ss. Sa- 
cramenti servientes ad IV et V voc. aequ. comp. 
P. in R. Part 90 ^, Stn. & 24 ^. ~ 1880. 

Hamm, C. Op. 12. Acht Segensgesänge f. 4 stn. 
gem. Ch. P. in R. Part 1 M, Stn. 80 ^. — 1995. 

Hanltch, Jos. 2 Kommunionlieder für Sopran-Solo 

u. 2 st Frch. (B. ad IIb.) m. 0. Seh. in D. 

Preis 2 M. ~ 1005. 
Kommunionlied: „Meinen Jesus lass ich 

nicht'' 3 st Fr.- od. Knabench. m. 0. B. inR. 

Part 60 Ah, Stn. i 20 .^. — «057. 

Kleber, C. Xu Fange Ungua £ 2, 3 u. 4 gl Stn. 
A. C.inR. Part 1j« 20 ^, Stn. &20^. -1979. 

Köhler, E. P. Laudetur Jesue Christus, 12 deutsche 
Ges. zur Erstkommunion £ gem. Ch. H. P. 
in R. Part. 1 M, Stn. & 15 ^. — 1590. 

Maas, Th. Op. 7. Laude» sacram, 9 Mot zu4, 5 u. 
6 Stn. P. in R. Part IM20 ^, Stn. ä 15 ^. 
Inhalt: 3 Tantum ergo 6 st, Sacris solemn^ 4 st, 
Verhum supemum 4 st, Fange lingua 4 st, Venite 
ad me omnes 4 st, Salutis humanae aator 5 st, 
sacrum convivium 4 st — 154)S. 

Männer, J. B. Op. 11. 4 Segensgesänge. (4 Fange 
lingua.) F. u. Gl. in R. Part. 1 M, Stn. k 10 ^. 

- 1049. 

Op. 13. 6 enchar. Ges. f. 2- od. 48t gem. 

Ch. F. u. Gl. in R. Part 1 UV 20 ^ , Stn. 
k20 ^. - 1004. 

Inhalt: salutaris, Cor Jesu, tfictima, Adoro 
te, salutaris, Jesu dulde. 



[221 



B. Sachregister. 11. Motetten und Gesänge. 



Modimayr, i. Ges. zum allerb. Altarssakr. f. 4 st. 
Mch. H.P. inR. Part. 1 A80 .ft, Stn. ä.30 ^. 

4 rrozessions-Hymuen u. 3 Fange lingua f. 

48t. gem. Ch. A. C. in R. Part. 1 M, Stn. ä 30 ^. 

IX encharist. Hymnen f. 2, 3 u. 4 Knaben- 

u. Frstn., teils mit, teils ebne Org. A. C. in R. 
Part. 1 Jt, Stn. ä 20 ^. — 1914. 

- — „Adoro Te" f. 4 st. gem. Ch m. ü, A. C. in R. 
Part. 80 ^^, Stn. ä 15 ^. — 1915. 

Musica eccles. Lief. 55. (Demattia). Gesäuge zum 
AUerheiligsten f. 4 Ms tu. H. P. in K. Part. 80 ^, 
Stn. ä 20 .r ^ 1583: 

Peroil, L Euebaristica. Lat. Ges. zur Verebrnug 
des allerh. Altarssakramentes. Für ungl. 8tn. 
Seh. in D. Pjeis 1 .^. — 1847. 

Quadflleg, Jak. Op. 13. 10 Fange lingua f. 3 bis 

5 gem. 8tn. A. C. in R. Part. 1 .f* 50 ^, Stn. 
ä 50 .^. - ioso. 

Schalk, J. A. 8. van. Op. 5. Cautica in honorem 
Ss. Eucharistiae f. 4 Mstu. m. 0. Van Rossum 
m Utrecht (durch Pustet). Part. \ Jk S5 ^, 
Stn. 35 ^. — 1797.' 

Schellekens. Tantum ergo. s. II, 6. 

Ad&t'O te, 2 Tantum ergo, Verhnm sunemum. 

ö. U, U. 

Schlnagl, M. 5 Tantum ergo u. 1 Veni tf. Spiritm 
f. 48t gem. Ch. K. in L. Part. 1 .H, Stn. 80 ^. 

-1570. 

Schuli, Jos. Op. 6. 12 Fange lingua f. 4 st. gem. 
Ch. Herder in Freiburg. Part. 1 J^ 30 ^, 
Stn. ä 20 ^. — i5seo. 

Schweltier, K. Op. 14 8 sakr. Gesänge f. 4 Mstn. 
StrsÄsburger Verlagsanstalt. Part. 1 ^ 20 ^, 
Stn. Ä 20 .^. _ 1909. 

Sephner, 0. 4 sehr leicht ausfulirb. Fange lingua. 
f. 8., A. u. B. m. 0. ad üb. (auch f. S., A. u. 
Org.). B. in R. Part. 80 C^, Stn. ä 30 ^. 

imc<i 

Strubel, Jak. Op. 24 (1 - 111). 3 Tantftm ergo f. 3 Fr.' 
od. Kn.-Stn. m. 0. K. in L. Part. 1 M, Stn. 

6 50 ^,. _ 1651, 

Thielen, P. H. Op. 66. 5 Hymnen zum Gebr. bei 
der Fronleiclinams- Prozession f. 5 st. gem. Ch. 
(S., A., T., Bar., B.) H. P. in R. Pait. 1 M. 
Stn. ä 20 ^. - a058. 

Viadana. s. n, 6. 

8. Sammliuigeii latoinlseher nnd deotseher 

fiesinge n Ehren der allerseligsten Jong- 

iraa Maria (aneh Uehtmess«) 

Allmendinger, K. Op. 9. 4 Marianische Antiphonen 
fl S., A., T. u. B. Seh. in D. Part. 80 j>. Stn. 

i 10 .^. - ig5a. 

BSuerie, H. Op. 1. Die marian. Schlussautiphoneu 

f. 4 St. gem. Ch. Dorn in Ravensburg. 80 ^. 

— 1934. 
Bonvin, S. J. Op. 2. 4 marian. Antiph. f. 4 gem. 

Stn. Fischer in New-York. 40 cts. — 1528. 
Branner, Ed. Op. la 8 Marienlieder f. 2 Stn. m. 

0. H. P. in E. Part. 1 M, Stn. ä25 ^. — 1775. 
Cohen, C. Op. IX. 4 mar. Antiph. f. 2 u. 3 gl. 

Stn. m. 0. Seh. in D. Part, l JC 20 ^, Stn. 

^ 15 ^. ^ 1901. 



Demattia, A. Verschied. Gesänge f. d. hl. Funk- 
tionen am Lichtmessfeste und in der Charwoclie. 
A. C. inlE. Part.. IJ^, 4 Stn. k20 ^. - Ä015. 

Diebold, Joh. Op. 44. 24 deutsche und lateiniscJi« 
Jesus- und Marialieder, 1- od. 2 st. m. 0. od. 4 st. 
H. P. in R. Part. 2 .4t 80 ^, 4 Stn. ä 1 M, 

- 1671. 

Ebner, Ludw. Op. 17. 9 Marienlieder f. Ist. gem. 
Ch. H. P. in R. Part. iJi 50 ^, Stn. ä 2§ ^. 

— 16«0. 
Engel, V. Op. 10a u. b. 4 marian. Autiphonei). 

Junfermann in PaderboriL Part. 80 ^, Stn. 1 . « . 

— 1647. 
Fletol , G. 8 Marienlieder f. 4 gem. Stn. Seh. in 

D. Part. 1 M, Stn. ä 25 .^. — 1644. 

Flad, Leop. Op. 8. Sieben Marienlieder f. 4 gen). 
Stn. Christian in Horb a. N. Part. 1 Ji, 20 ^v. 
Stn. ä.20 .^, - ftO^Si. 

Greith, C. Op. 10. Ave Maria f. 4 gem. Stn. ni. 

0. oder Instr. 3. Aufl. B. in B. Part, und 

Stn. 2 Jt, Part. 75 ^, Stn. ä 20 ^. -- 1937. 
Op. 19. Ave Maria f. 3 gl. Stn. m. 0. B. 

in R. Pai-t. 1 ^ 20 ^, Stn. & 30 .^. — 2024. 
Gruber, Jos. Op. 74. Marienmyrthen. 10 Lied. f. 

gem. Ch. H. P. in R. Part. 1 .1« 40 ^, Stn. 

a 25 ^., - 1744- 

Haemel, Ad. Op. 3. 3 Marienliedcr u. H Tantum 

ergo f. Solo, gem. Ch. u. 0. Attenkofer in 

Straubing. Part. 1 M, Stn. ä 60 ^. — 17«6. 
Op. 4. 4 Ave Mai-ia, 1- u. 2 st. m. 0. und 

Tantum ergo. Ebenda. — 1726. 

Hamm, C. 4 marianische Antiphonen, s. 111, 4. 

Hanisch, Jos. Op. 34. 6 Marienlieder , 4 st Mch. 
m. 0. ad lib. H. P. in R. Part. 1 J» 50 o, 
Stn. ä.25 ^. — 152«. 

Heffner, K. Op. 20. 5 MarienUeder. 3 st. m. 0. 
H. P. in R. Part. 1 .# 80 ;^, Stn. ä 30 ^. 

— 1619. 
Kerle, H. Op. 4. 10 Marienlieder mit Tantum ergo 

4 St. H. P. in R. Part. 1 ./^ 50 .^, Stn. ä 30 v,. 

— 1505. 
Knaupp, Jos. Die mariau. Antiphon, f. gem. Ch. u. 

Schulz, J. Op. 7. ghriosa Domina, Ave ma9'i8t 
Beata viscera f. gem. Ch. H. in F. Part. 1 M, 
Stn. ä 20 ^. — 1763 u. 1804. 

K6nen, Fr. Op. 60. Ave maris Stella, 14 Mntter- 
gotteslieder f. Fr.-Ch. Seh. in D. Part 1 M 
20 ^. (Deutsch ausser Nr. 2.) — 16S3. 

Lipp, Alb. Marienperlen 1— 4'st. m. 0. B. in A. 

Part. 1 .16 20 ^, Stn. ä 30 ^. — 1606. 
Op. 17. 3 Marienlieder f. gem. Ch. Haun- 

schild in Freising. Part. u. Stn. \ M 50 ^^ 

— 1713. 
Marienperlen. 8 Hefte & 2 ^ 40 ^. B. in A. 

— 1753. 
MSnner, J. B. ()p. 23. Mariengrüsse. 10 z weist. 

Lieder. H. in F. Part. 1 ^, St. ä 25 ^. — 1504. 
Op. 21. Marienblumen. 6 Gesänge f. 4 st. 

gem. Ch. besonders bei Maiandachten. F. u. 
rl. in R. Part. 1 j« 20 ;^, Stn. & 20 /^. — 1929. 

Mayer, Mich. 4 marian. Antiphonen f. 4 st gem. 
Ch. H. P. in R. Part. iMbO .^, Stn. i 25 ^. 

— 1661. 
Mitterer, Ign. Op. 54. Marienpreis. 12 Marienlieder 

f. gem. Ch., teils mit, teils ohne Orgel. P. in R 
Part 1 ^ 40 ^, Stn. ä 20 ^. — 1688. 



ß. Sachreg^BtPr. - II. Motetten and Gesänge. 



[23] 



Modimayr, Jos. Katholische Kirchengesän^e. i. H. 
4 marian. Antiphonen f. 4st. Mch. H. P, in R. 
Part. 1 M:, Stn. i 20 ^v — 1764- 

Stabat mater, f. 3 Obstn. s. II, 4. — 1916. 

Scheel, Ign. 6 Marinnlieder f. 4 Mstn. B. in R. 
Part. 1 M, Stn. ä .^ ^. — ÄÖ49. 

10 Marienlieder f. 4 «cein. Stn. B. in K. 

Part 1 M, Stn. a 40 ;^. - 703 n. )0O66. 

Sdieilekens. 4 Marian. Antiph., Magnificnt VL Toni. 
2 Ave Maria, s. II, 6. - 2026. 

S'aW, A. Op. 2. 12 Marienlieder f. gem. Chor. 
Reischle in Nördlingeu. Part. 1 ,« 40 ^, Stn. 
ä 25 ^. - 1939. 

Stehle, Q. Ed. Op. 69. glor, Domina 3 gl. Stn. 
Öch. in D. Part, l »«, Stn. ä 10 ^. - 1879. 

Stein Joe. Op. H2. Eine Andachtsstunde zur allers. 
Jnngfr. Maria f. 3 st. Fr.- od. Mch. Seh. in D. 
Part. 1 .iÄ 20 ^^, Stn. k 25 ^. — 1872. 

Tereeltts, P. Op. 9. 16 Marien!, f. 48t. Mch. F. n. Gl. 
in R. Part., l j« 20 ^, Stn. ^ 40 ^. - 1511. 

Thiel, K. Op. 16. 8 Mariengesänge f. 48t. gem. 
Ch. Seh. in l). Part. 1 .>tt 20 v^, Stn. &20 ^. 

- 1866. 
Wiltberger, Auv. Op. 51. Die 4 marian. Autiphoueu 

f. 4 St. Mch. Seh. in D. Part. 80^, Stn. & 15 ^. 

— 1791. 

Witt, Fr. X. (Jp. 7. Stabat maier 4 gem. Stn. c. 
Org. s. auch II, 1. — 1936. 

Zimmermann, J. Op. 6. Tagzeiten u. 1. Frau von 
der unbpfl. Empfängnis. (7 Lieder f. 2 st. Fr.- 
oder Kinderch. m. Org. oder H.) Seh. in D. 
Part. 1 >fc 50 ^, Stn. ä 20 vV — 1850. 

9. Sammliiiig latoinlseher und dentseher 
Gesinge Termisfhteo Inhaltes. 

Allmendinger, C. Op. 6. 2 Ges. z. Weihe d. Org. 
n. d. Glocken für gem. Stn. P. in R. Part. 
40 ;?>, Stn. ä 10 ^. — 1659. 

Aucteree divertl. 10 Originalkompositionen f. 3—6 
Stn. m. n. o. 0. von Brücklmayer, Qnadflieg, 
Aner, Renner jnn.. Piel, Haller, Hanisch, Wilt- 
ber^er Aug., Thielen, redig. v. F. X. Engelhart, 
(aufgeführt bei der 14. Gen.- Vers, des Cäc.-Ver. 
in Regensbnrg). H. P. in R Part. 2 J^ 40 v>, 
Stn. ä 30 ^. — 177Ä. 

Auer, Jet. Op. 8. 12 Kirchenges, f. 3 Frstn. H. P. 
in R. Part. 2 ^ 20 l^, Stn. i 35 ^. — 15Ä3. 

Op. 20. Neun Herz -Jesulieder f. 2-, 3- u. 

4 St. Frch. m. 0. Seh. in D. Part. 2 M 5^ ^, 
Stn. & 30 ^. - 1975. 

Brunner, Ed. Op. 17. 8 deutsche Weihnachtslied, 
f. 2 Stn. m. 0. H. P. in R. PaiD. IM, Stn. 
ä 25 .^. — 1773. 

Deigendesch, K. Cykl. reUg. Gesänge. B. in A. 
Part. u. Stn. 1 Ji 20 ,^, St. k 15 v,. (5 Lieder.) 

- 1585, 
- - 14 kirchliche Gesänge f. Mchor. B. in A. 

Preis 60 ^. - 1747. 

Diebeid, Job. 25 Jesus-, Maria-, Joseph- u. Aloy- 
siuslieder. 1- u. 2 st. P. in R. Part IJ^ 20 ^, 
Stn. ä 40 ;^. -^ 1502. 

Op. 44. 21 deutsche und lateinische Jesus- 

nnd Marialieder 1- oder 28t. mit Orgel oder 
4stimmig. H. P. in R. Partitur 2 .4 80 v>, 
Stn. k l M, - 1671. 



DIebold, Job. Op. 39. 30 liturg. Ges. 6 Hefte. Seh. 
in D. Preis k Heft Part. 1 .«^ , Stn. i 20 ^, 
Heft IV l Ji bO ^, Stn. ä 40 ^. — 1682. 

Op. 45. 14 Nothelfer für kirchl. Männerch. 

P. in R. Part. 1 .Ä 60 .^, Stn. k'SO ^. — 1698. 

Inhalt: Veni Creator, 2 Tantum ergo, aalu' 
taris hostia, Ave verum, Adoro te, Adoremns U\ 
Laudate Dominum, Te Joseph, Salve Regina^ Po- 
jntle mef(8, Mi poptde. Pro Papa, Domine salvum 
fac, Ecce saceraos. 

Op. 69. I— IV. Zwei Lieder zum seligen 

Petrus Canisius. F. u. Gl. in R. (4 Ausgaben: 
a) Ist.-, b) 2 St.- mit Org., c) 48t. gem.-, d) 48t. 
Männer- Ch.) Part, jeder Ausgabe 60 ^, Stn. 
zu Ausg. a) pro 100 = 2 ^, Stn. zu b,) c,) d) 
klO ^. - 2062. 

Engel, V. Op. IIa. 6 Lieder z. hl. Aloysius für 
28t. Kinder- oder Frchor m. 0. H. P. in R. 
Part. 1 .^ 20 ^, Stn. 30 vv — 1625. 

Op. Hb. Sechs Lieder zur Verehnmg des 

hl. Aloysius für gem. Chor. Part. 1 Jh 20 /^, 
Stn. ä 30 cj. — 1994. 

Qrelth, K. Op. 4H, 3 Weihnachtslieder 1- n. 2 st. 
in. 0. Seh. in D. Preis 1 .It 20 ^. — 1630. 

Haemel, Ad. Op. 5. Messgesänge f. d. Volksschule. 
Attenkofer in Straubing. Pr. 25 vv. — 1761. 

6 Herz-Jesu-Lieder l- n. 28t. für Mezzo- 
sopran od. Bar. Attenkofer in Straubing. Part. 

1 Jt 20 ^, Stn. i 20 ^. — 1656. 

Haller, Mich. Cantiones eccles. f. gleiche Stimmen. 
Fase. II. Op. 43. H. P. in R. l^irt. 1 ^ 20 ^^ 
Stn. ä 20 ^. ■ — 1589. 

Hoertch, W. 6 Aloysiuslieder f. 2 lOi.-Stn. m. 0. 
H. P. in R. Part. IM, 20 .^,, Stn. 30 ^. 

- 1624. 
Keehler, P. Op. 5. 8 Aloysiuslieder u. 1 Aloysius- 

Litanei f. I od. 2 Stn, m. 0. od. f. Ist gem. 
Ch. Seh. in D. Part. 1 M^ Stn. k25 .^. — 1631. 

Lipp, Alb. Op. 11. 7 latein. Kirchenges, f- gem. 
Ch. Haunscliild in Freisiug. Part. \ M W ^. 

- 1785. 
Maenner, J. B. Op. 34. 12 Predigtges. m. latein. 

und deutschen Texten f. 4st. gem. Ch. u. Mch. 
Schultz in Strassburg. Part, l M 20 \ Stn. 
ä 25 ^. — 1693. 

Mayer, Ferd. Bittinif zum heil. Joseph f. 4 gem. 
Stn. Zumsteg in Stuttgart. Part. 60 ^ , Stn. 
ä 15 ^. — 1515. 

MItterer, Ign. Op. 64. 5 Lieder zum heil. Aloysins. 
2-4st. H. F. in R. Part 1 M, Stn. 50 .^. 

- 1770. 
Mollter, J. B. 2 Lieder f. gem. Ch. i. h. s. Joannis. 

Selbstverlag (Leitmeritz). — 1581. 

Plel, Pet. Sammlung kirchl. Gesänge f. 3 gl. Stn. 
Aschendorf in Münster. Part. 1 M Itö ^, 

-1524. 

Op. 73. Gesänge z. Verehrung des heil. 

Joseph, a) f. 4 st gem. Ch., b) f. 4 st Mch., 
c) f. 2 st Kinderch. m. 0. Seh. in D. Part. 

2 ^ 20 ^, Stn. k Heft 60 ^. - 1586. 
Liedei kränz zn Ehren des hl. Vinzenz von 

Paul und Orgelbuch hiezu; ediert von Berg- 
hold Joseph. Selbstverl. in Schermberg. Post 
Schwarzach bei Salzburg. — 1686. 

Op. 74. 8 Lieder zur Verehr, d. hl. Familie 

für 2 st Kinden'h. m. 0. Seh. in I). Part 
l M m l^, stn. k 25 ;<. - 1706. 



l^J 



B. i^achregieter. III. Vesper und Goioplet. 



Schiffelt, Jm. Cttdlia. Sammlung leichter lat^. 
u. deutscher Kirchenlieder, latein. Messgesänge 
in 48t. Bearbeitung f. gem. oder Mehr. Heft 

2 und 3 1 j« 20 ^, 4 Beft 1 M. Schöningh 
in Münster. — 16S9. 

Stehle , E. Op. 6a Resp. ,ßi qwirü mtraeula" f. 

3 gl. Stn. mit Orgel. Seh. m D. Part. 1 M, 
Stn. ä 10 ^ - 1878. 

Strubel, Jak. Op. 35. 2 WeihnachtsUeder ffir 2 
Singstn. m. O. oder Klavier. B. in A. Part. 



1 M, Stn. ä 20 ^. 



1817. 



Thielan, P. H. Op. 41. Ps. 116. 6 Mstn. Nr. 1. 
Part. 1 .« 40 .^ , 3 Singstn. ä 20 ^. Nr. 2. 
A. C. in R. Part. & 1 .44 40 ^, 3 Sgst. ä 20 ^. 

~ 1891. 

— Op. 46. »Herr, unser Gott. f. 4 st. Mchor. 
A. C. in R. Part. 1 M, Stn. & 15 ^. — 189J6. 

Op. 47. Ps. 150. f. 4 Mstn. A. C. in R. Part. 

1 Ji, Stn. ä 15 ^. — 189.^. 

- - Op. 48. f. 4st Mch. A. C. inR. Part. 80^, 
Stn. ä 15 .^. — 1894. 

Op. 49. f. 6 Mstn. A. C. in R. Part. 1 .i^ 50 ^, 

Stn. i 30 ^. — 1895. 

Op. 50. Weihnachtsmotette f. 6 st. gem. 

Chor. A. C. in R Part. 1 j^, Stn. k 15 ^. 

— 1896. 



Vater, Fr. 3 Lieder zur Verehrung der hL Kind- 
heit und des göttlichen Herzens Jesu. 4 st. 
Opitz in Wamsdorf. 8 kr. - 1889. 

VeRh, J. Op. 1. 4 latein. Gesftnge f. 4^-6st gem. 
Gh. Kommissionsverlag von F. u. Gl. in H. 
Ptot. 1 J» 50 ^, Stn. ä 15 ^. — 1801. 

Wlltberger, Aug. Op. 62. Herz-Jesu-Liedei*. Ausg. A. 

f. 4 St. gem. Gh. Ausg. B f. 48t Mch. Seh. 

in D. Part. 80 ^, St. & 15 ^. — 190«. 
Zlimnermann, Jos. Op. 5. Tagzeiten zum göttl. 

Herzen Jesu. 28t. Fr.-GJi. m. 0. Seh. in D. 

Part. 1 Ji 50 ^, Stn ä 20 ;?,. — 1795. 

10. Volksgesugbüeher mit den daznge- 
hArigen Orgelbegleitugc«. 

Benedlctte^ 4st. Bearbeitung (J. B. Molitor) der 

ausserliturg. Gresänge des Benedicite und zugl. 

Orgelbegleitung. P. in R. Preis 3 JÄ 60 ^. 

geb. 4 J» 40 4 - 175Ä. 

,,Hotanna", Volksgesangbuch fiir die Diöz. Seckau 

nut einem kurz. Gebetbuch. Orgelbuch liiezu 

redigiert von Halmdsy. Preis Sekt. I. 5 .^, 11. 

3.Ä 60 ^, ni. BM 60 ^, IV. SM,Y.bJi40^. 

VI. 3 .« 20 ^. — 1810- 

Osburg , Wllk. Der Ghoi-sänger. Eine Sammlung 

geistl. Gesänge zum Gebrauche beim öffentlichen 
Gottesdienst. Gordier in Heiligenstadt Preis 
1 J^ 50 ^, geb. 2 M, — 1526. 



IIL Vesper und Complet 



1. mid 2. Tollsttndlge Tespen md Psal- 
mensammliuigen naeh dem Ilreheii|alur 

geordnet 

a) Vollst Psalmensammlungen. 

Hansiy Ad. Psaumes des Vepres, entierement notes. 
Paris-Retaux-BraY. Lille-Quarr6, Toumay-De- 
calone-Liagre. GeD. 2 fr. ^ c. — 1904. 

b) Proprium de Tempore. 

Dreifaltigkersfest. Vesperae ü. f. 4 Mstn. von Aug. 

Wlltberger. Op. 44. Seh. in D. Part. 1 .16 50 ^. 

- 1518. 
Festvespern, 3 liturgische (Weihnacht, Ostern, 

Pfingsten) f. 4st gem. Chor von J. W. Alt. A. 

G. in R. Part. & 1 i^, Stn. & 20 .^. — SM07. 

Fronleichnamsfest. Vollständige, feierliche liturg. 
Vesper f. 4 st gem. Gh. von Franz MOIIer. Op. 9. 
Selbstverlag in Pforz (Pfalz). Part 1 ^ 5(5 ^, 
Stn. ä 30 ^. - 1551. 

Osterfest (und Oktav.) Vesper auf das hhl., f. 4 st. 

Sem. Chor m. Org. ad IIb. von C. A. Leitner. 
1. in A. Part. 1 j« 20 ^, Stn. 1 ^ 80 ^, 
S. u. A. ä 30 ^, T. u. B. & 60 ^. - se019. 

Pfingstfett. Vesper auf das hhl., von P. L. Fashauer. 
P. in R, Part. 60 .^, Stn. k 30 in- — IÄ49. 

c) Commune Sanctorum. 

Klrdiwelhfast Vesperae U. von Grotos Jos., fdr 
1 St m. 0. Seh. in D. Preis2U640^. — 16S8. 

Commune B. M. V. Vesper f. gem. Gh. mit Instr.-Begl. 
od. 0. von Leitner C. A. B. in A. Part. 2 j« 50 ^, 
Stn. k 50 ^, Orchesterstn. kompl. 4M. — 1575. 



Vesperae de B. M. V. von L. Bonvin. Op. 9. f. S., A. 
m. 0. Fischer in New-York. 60 cts. — 1530. 

Votiwesper de B. M. V. für 4 st. Mch. von Wlltberger 
AuQ. Op. 57. Seh. in D. Preis 1 ^«6 50 ^, 
bei 10 Exempl. k l M. - 179B. 

3. BiBielBe Psalmm ud Cudea. 

Benedietus in der Gesamt-Ausgabe von Palestrina's 
Werken. 80. u. 32. Bd. - 1501. 

In Psalmodia Vespertina von Kraus sind 

enthalten : 

Ps. Beati omnes (in Fase. V.) 1 Falsobord. f. 4 gem. 
Stn. P. in R. Preis i St 64 .5^. — 1687. 

Ps. Beatus wir (Pasc. III.) 13 Falsibord. f. 4 gem. 
Stn. P. in K. Preis k St 56 ^. — 165J6. 

Ps. Cenfiteber quoniam (in Fase. VIII.) 1 Falsobor- 
doni f. 4 gem. Stn. P. in K. Preis ä St 84 Cj. 

- 17»1. 

Ps. Confitebor tibi Domine (in Fase. II.) 11 Falsibord. 
far 4 gem. Stn. P. in R. Preis k St. 52 ^(. 

- 165«. 
Ps. Credidi (in Fa.sc. V.) 9 Falsibord. f. 4 gem. Stn. 

P. in R. Preis & St 64 .•^. — 1687. 

Ps. Do profundls (in Fase. V.) 1 Falsobord. f. 4 gem. 
Stn. P. in R. Preis ä. St 64 .^. - 1687. 

Ps. Domine pr^basti me. (in Fase. VIII.) 5 Falsi- 
bordoni. f. 4 gem. Stn. P. in R. Preis ä St 84 /^. 

- 17«1. 

Ps. In convertendo Dominus, (in Fase VUL) 3 Falsi- 
bord. f. 4 gem. Stn. P. in R. Preis ä St 84 ^. 

- 17»1. 



B. SachregiBter. IV. Fastenzeit uud Oharwoche. 



m 



Pt. In axittt Itratl. (in Fase. VIL) 3 Falsibord. f. 4 
gem. Stn. P. in R. Preis k St. 72 ^. - 1687. 

Ps. üMtatus suffl (in Fase. VI.) 6 Falsibord. f. 4 scem. 
Stn. P. in R. Preis ä St 56 ^. > 1687. 

P$. Uuda Jonisalem. (in Fase. Vn.) 9 Falsibord. f. 4 
gem. Stn. P. in K Preis k St. 72 ^. — 1687. 

Pt« Laudate Dominum omnet gentes. (in Fase. V.) 10 
Falsibord. für 4 gem. Stn. P. in R. Preis 
ä St 64 ^. — 1687. 

Pt. Landate puerl Dominum (in Fase. I V\) 18 Falsibord. 
f. 4 gem. Stn. P. in R. Preis k St 72 ^ — 165Ä. 

Pt. Momonlo Domino (in Fase. VIII.) 2 Falsibord. füi* 
4 gem. Stn. P. in R. Preis k St. 84 ^. - 17«1. 

Pt. Ntti Dominut (in Fase. VI.) 8 Falsibord. f. 4 gem. 
Stn. P. in R. Preis k 8t. 56 <^, - 1687. 

Maonificat, (12). f. 4- u. 5st gem. Ch. y. I. Mitterer. 
Op. 48. H. P. in R. Part 1 j« 50 ^, Stn. 
iL 40 ^,. - 1553. 

30 Falsibord. zu 4-6 Stn. über die 8 Töne 

des Magn. von Meistern des 16. Jalirhiind. im 
Rep. Mus. soerae Tom. II. Fase. 1. Ediert von 
Dr. Haberl. P. in R. S.-Stn. 1 M 41 ^, Alt, 



IJK 25 ^ . Ten. 1 M, 67 ^, Bass 1 M 81 ^, 

zus. 6 j« 4 ^, Part 85 ^. — 1701. 

Magnillcat 16 in den 8 Tönen für gleiche Stn. von 

Beltjens. H. P. in R. Part 1 ^ 50 ^. Stn. 

& 50 ^. - 1546. 
8. naeh den offiz. Choralmelodien harmonis. 

von Jos. Sehiflfels. Ausg. f. 4 Mstn. n. 4 gem. 

Stn. F. u. GL in R. Part & 60 ^. - 1705. 
35 in Ges.-Ausgabe von Palestnna, 27. fid. 

- 1501. 

4. Hymnen. 

Hamm, C. Op. 11. Die gebräuebl. Vesperbymuen 
des E. J. nebst den C marian. Antiplionen und 
1 Veni sande Sptritus für 48t Meli. P. in R. 
Part 2 M 40 ^^Stn, k GO rdi. — 1691. 

KliNHor, P. 31 Vesperliymnen und Haec dies f. 4 

fem. Stn. F. u. Gl. in R. Part 2 M, Stn. 
j^ 80 ^. — 1510. 

Paietirina. 45 Hymnen im 8. Band d. Ges.-Ausg. 

- 1501. 
Stehle, Ed. Op. 69. „O aloriom Domina/* Lieb- 
lings -Hymnus des heil. Antonius f. 3 gl. Stn. 
SS. in D. Part. 1 J(,, Stn. k 10 ^. - 1879. 



IV. Fastenzeit und Charwoche. 



1. FastmandMhten. 

Mettenleiter, B. Op. 80. Die schmerzh. Geheimnisse 
des Leidens und Sterbens Jesu Christi f. gem. 
Ch. m. 0. H. P. in R.- Part. 4 Ji, Stu. ^ 30 ^. 

— 1566. 
Mtdlmayr, Joteph. ölberggesänge zu Ehren der 

Todesangst Jesu Christi für 4 gem. Stn. H. P. 
in R. Part. 1 ^. 60 ^, Stn. & 20 ^. .— 1703. 

2. Passionen. 

Mittefer, Ion. „Verschiedene Gesänge für die Char- 
woche*^ mit den 4 st Cantus turbae der Matthäus- 
und Johannes-Passion, nebst Tmuisti manum, 
Improperiumf 2 Christus f actus est, Dextera DO' 
ffUni, In monte OUveti, Caliaaverunt, Poptde mcus, 
2 Vexiüa, Benedictus, Graauale und Vesper am 
Charsamstag. H. P. in R Part 2 Jk 40 ^, 
Stn. & 50 V,. - - 1787. 

Nekes, Fr. Op. 29. Passio sec. MatUi. f. 4 Mstn. 
od. A., T., Bar., B. Schweitzer in Aachen. 
Part 1 Jte 50 .^, Stn. k20 ^. — 2098. 

8. Lamentationen nnd Besponsorten. 

Haller, Mich. Op. 52. Responsoria in Triduo miuori. 
4st H. P. m R. Part. 2 J» 80 .^, Stn. ä 40 ^,. 

- 1503. 
Ingegneri, M. A. 27 Respons. im 32. Band von Pa- 

b^strinas Werken. — 1501. 

Palestrtna. Ges.-Ausg. 25.u.d2. Bd. 4- bis 8 stimm. 

Lamentationen. — 1501. 
1. Lament. des Grttndonnerst. f. 4 Mstn. 

bearbeitet v. Haller. Part. 1 M, Stn. ä aO ^. 

Breitkopf u. Härtel in Leipzig. — 1085. 
2. Lament des Charfr. f! 4 Mstn. bearb. 

y. Haller. Part 1 .«, Stn. & aO ^. •- 1085. 
3. Lament des Cnars. f. 4 Mstn. bearb. v. 

Haller. Part. 1 M, Stn. ii 30 4. — 1085. 
Improperia. Feria VI in rarasceve f. 2 

vierst. Chore bearb. v. Dr. Haberl. Part. 1 M, 

Stn. ä, 30 ^. — 1985. 

.\lphab. u. 0aohJ. Uenerülre^. z. C V.-K. 



Sariano, Fr. Respons. Chori ad Cantum Passionis 
D. N. J. Chr. in Domin. Palmarum et in feria VI, 
inParasceve. P.inR. Part 60 ^, 4 Stn. 80 ^. 
(Report, mus. s. 11. Bd. 3. Heft.) — 18S2. 

4. Sonstige Gesinge n. Auf erstohnngseUre. 

Demattla, A. Verschied. Ges. f. die hl. Funktionen 
am Lichtmessfest u. in der Charwoche. A. C. in 
R. Part 1 j«, 4 Stn. & 20 ^. — )e015. 

EU, K. Miserere f. 4 st gem. Ch. m. od. 0. 0. Hirmer 
in Straubing (jetzt Seh. in D). Part 1 ^^ 20 ^, 
Stn. 30 ^. — 165H. 

Gruber. los. Op. 70. Nr. 1 u. 2. Erstes u. zweites 
AuferstehungsUed f. S., A., T., B. u. 0. oder 
m. Instrbegl. Jede Nummer 1 .H>50 ^^ 4 Sing- 
stimmen u. Org. 1 .Hf. — 1825. 

Lettner, A. C. Liturg. Gesänge in der hl. Char- 
woche f. 4 gem. Stn. B. iuA. Part. 2 j^ 60^, 
Stn. ä 60 ^. — 1614. 

Kreuzes -Hymne f. S., A., T. u. B. oder f. 

Volksgesang (2 st.) mit 4 Bl. oder 0. B. in A. 
Part. u. St 1 J(> 50 .-^j Ausg. f. 4 Sgstn. u. 0. 
1 M, Ausg. f. Volksges. u. 0. 1 M 60 ^. — 18)04. 

Upp, A. Op. 57. Feierliches Auferstehungsiied 

f. gem. Cn. m. 0. oder kl. Blechharmonie. B. 

in R. Part. 50 ;?) , Stn. k 20 ^, Instrumstn. 

k 10 ,^. - 2001. 

Mitterer, Ign. Verschiedene Oesänge für die heil. 

Charwoche. s. IV, 2. 
Auferstehune^chor fttr 4 gem. Stn. u. kl. 

Orch. (deutscher Text). H. P. in R. Part. 1 Ji, 

Stn. 1 ^ 40 ^. — 1556. 

Paleetrina. Oe8.-Ausg. in Bd. 1-7, 30—32. — 1501. 
Rheinberger, Jes. Op. 13S. Stabat mater t Ch., 0. 

u. Str.-Instr. oder f. Ch. n. 0. Seiling in M. 

Part 4 Ji 20 ^. — 1660. 

Strubel, J. Op. 14. Christus im Leiden und im 
Tode. Passionsandacht f. S., A., T. u. B., so- 
wie f. IT.- und Bassolostimme m. 0. B. in A. 
Part. u. Stn. 2 .1» 80 ^, Stn. ä 30 ^. - 18)^6. 

4 



[26] 



B. Sachregister. V. Litaneien. VI. Orgelkompositionen. 



V. Litaneien. 



Ahle, J. N. Op. 6 a. Litaniae de S. Aioysio f. 2 Vors. 
(S. u. A.) u. 58t. gem. Ch. Part. 1 M^ Stn. 90 ^. 
Op. 6 b. f. 2 Vors, u. Mch. Part 1 Ji, Stn. 60 i^. 

- 170». 
Allmendinger, K. Op. 8. Lit. laur. f. 4 st gem. Ch. 

Selbstverlag in Abtsgmünd. Part 80 -^^ , Stn. 
Ä 10 .^. -^ 1673. 

-^ — Op. H. Lit. laur. 4 st gem. Ch. Org. ad 
lib. 2. Aufl. (L Aufl. C.-V.-K. 1673). B. in R. 
Part 80 .^, Stn. ä 20 ;^. — 1M59. 

Auer, Jos. Op. 7. 5 st laur. Litanei. H. P. in R. 

Part Kf^ 50 ^, Stn. & 20 ^. — 1521. 

— Op. 22. Lit. Ss. Nom. Jesu f. 4st gem. 

Ch. A. C. in R. Part, l M 5(J c^, Stn. k & ^. 

- ao.5.3. 

Bonvin, S. J. Op. 4. Lauret. Litanei f. gem. Ch. 
m. 0. Fischer in New- York. — 15SK9. 

Brunner, Ed. Op. 14. Lauret. Lit. m. Pa?ige Hngiia 
und den 4 marian. Antiph. f. C, A., (B. ad lib.) 
und Org. H. P. in R. Part l .# 80 ^, Stn. 
ä 30 i^. - 1626. 

Op. 15. Lauret. Lit mit 2 Fange lingua 

den 4 mariau. Antiph. f. gem. Cli. u. 0. H. P. in 
H. Part. 1 A 80 v^, Stn. ä 25 ^. — 16Ä7. 

Cohen, C. Op. 10. Lit. laur. et Hymnus Fange 
Ihu/ua ad 4 voc. aequ. Seh. in D. Pai*t 1 .if, 
Stn. ä L5 v^. - 1917. 

Deschermeier, Jos. Op. 11. Lit. hiuret u. Tantum 
ergo f. gem. Ch. u. 0. B. in R. Part 1 Ji, 
Stil, ä 20 ^^ — ^056. 

— — Op. 13. Lit. laur. in D und Tantum ergo 
f. 48t. gem. Ch. u. 0. F. u. Gl. in R. Part. 
1 M; Stn. k 15 ^. 2078. 

Engeihart, Fr. X. Lauret Lit. in G.-dur. 4 st. gem. 
eil. m. 0. F. u. Gl. in R. Part. 1 .^ 60 .^, 
Stn. k 20 dl. — 2065. 

Eti-Ahle. Op. 7 a. Lit. So. Noininis Jesu f. 2 Vor- 
sänger und 5 gem. Stn. Part, l M 20 ^^ Stn. 
80 cj. Op. 7 b. f. 2 Vors. u. Mch. Part. 1 M 
20 ^, Stn. 60 ^. H. P. in R. — 1707. 

Gniber, Jos. Op. 6. Lit laur. f. 4 gem. Stn. u. 0. 
2. Aufl. P. in R. Part. 1 M>y Stn. ä 10 ^. 

- 1587. 
Op. 4L Lit Ss. Nominis Jesu f. 4 gem. 

Stn. m. 0. K. in L. Part 1 J6 80 ^, Stn. 
1 J* 20 ^. — 1601. 

Op. 75. Lit laur. brev. f. 3 gl. Stn. oder 

ungl. m. 0. F. u. Gl. in R. Part. IJi 50 ^, 
Stn. ä 25 ^. — 1715. 

Joes, Osw. 2 lat. Lit f. S., A. (T. u. B. ad lib.) 
u. Org. Nr. 1. Lit. laur. Op. 17. Nr. 2. Lit. 
Ss. Nom. Jesu. Op. 18. A. Pietsch in Ziegen- 
hals. Part u. Stn. 1 jf* 75 c>. — «081. 

Ktndler, P. Op. db. Lit laur. 48t. gem. Ch. m. 0. 

F. u. Gl. in R. Part 1 M, Stn. ä 20 ^. — 2064. 
Koenen, Fr. Op. 59. 4 laur. Lit. f. gl. Stn. m. 0. 

Seh. in D. l*art l.f^bO^, Stn. ä 35 ;:^. — 163S. 



Koenig, Th. Op. 17. Lit laur. in C, f. &:em. Ch. 
u. Orch. od. Org. ad lib. Selbstverl. Pr. 5 .^. 

- 1750. 

Krakamp, Fei. Op. 15. Lit laur. f. 4 st Mch. 

Hauptmann in Bonn. Part l M 2b ^, Stn. 

60 ^. - 1811. 

Mitterer, Ign. Op. 55. Lit. laur. f. gem. Ch. u. kl. 

Orch. nebst Orgel. H. P. in R. Part 3 M, 

Instrstn. 1 ^ 50 .;^, Singstn. ä 25 /^. — 174!l(. 

Modimayr, Jos. Op. 23. Lit. laur. nebst Fange 
Ungua f. 4 st. Mcü. H. P. in R. Part 1 ^ 20 J^, 
Stn. ä 20 ^. - 197Ä. 

Nanino, J. M. Lit laur. f. 2 gem. 48t Ch., herausg. 
von F. X. Engelhart A. C\ in R. Part.. 1 .<i 40 4, 
8 Stn. ä 20 ^. - - 1815. 

Palestrina in Ges.-Ausg. 26. Band. - 1501. 

PleJ, P. Op. 77. Litanei zu E. d. hL Joseph f. 

2 od. 3 gl. Stn. m. Org. od. Harm. Seh. m D. 
Part. 40 ;^. - «OlÄ. 

Pilland, Jos. Op. 28. Lit laur. 4 st B. in R. 

Part. 1 M, Stn. k 20 .^. — 1986. 

Renner, Jos., jun. Op. 7. Nr. 2. Lit. laur. f. 4 st 

fem. Ch. m. 0. Roth in Leutkirchen. Part. 
M 20 ^, Stn. k 15 ^i. — 1805. 

Schellekens. Lit laur. s. II, 6. — :S027. 

Schmidtkonz, M. Lit laur. f. 4 gl. Stn. (ohne 0.) 

P. in R. P. 1 M, St klO ^. ~ 1948. 

Stein, Jos. Op. 70. Lit. laur. f. 4 st. gem. Ch. m. 
0. u. kl. Orch. (ad lib.) K. in L. Part 2 M, 
Stn. 80 ^, Instrstn. l ^H> 20 ^. — 1662. 

Op. 79. Lit Ss. Nominis Jesu f. gem. Ch. 

m. 0. Seh. in D. Part 1 Ji, Stn. k 15 ^. 

- 1798. 

Stollewerk, Jos. Lit. laur. f. S. 1 u. II, A. I, Mzs. 
u. A. JI m. 0. F. u. Gl. in R. Part IJ* 20 ^, 
Stn. k25 ^. — 1982. 

Teresitts, P., a S. Maria. Op. 3. Litan. B. M. V. 
f. 3 gl. Stn. m. 0. 2. Aufl. P. in R. Part 1 M, 

3 Stn. ä 10 ^. - 1609. 

Verheyen, W. Lit lauret f. C, A., B. m. 0. H. 
P. in R. Part 1 .i^ 20 ^, Stn. ä 20 ^. 

- 1623. 

Witt, F. X. Op. 13. Lit. lauret (A-moll) f. 4 Sgstn. 
u. 0. 4. Aufl. B. in R. Part l ^ 60 ^, 
Stn. ä 30 ^. — 1920. 

- — Lauret. Lit (F-dur) für gem. Ch. m. Org. 

glachgel. Werk.) Herausg. v. Engelhart B. in 
. Part. 1 •# 60 .^, Stn. ä 30 ;^. — 1938. 

Op. 20b. Lauret Lit (H.-moll) 4 st gem. 

Ch. m. 0., herausg. von F. X. Engelhart P. 
in R. Part l M 80 .^, Stn. 60 ^. — 2006. 

Zelier, Gg. Namen -Jesu -Litanei f. gem. Ch. mit 
Orch. oder Orgel. B. in A. Org. 2 JA, 4 StJi. 
ä 50 ^, Orchesterstn. 2 j« 50 ^v — 1599. 



VI- Orgelkompositionen. 



Adler, Em. Op. 4. 6 Orgelstncke. K. in L. 
Preis IM. — 1571 u. 1782. 

Op. 7. 5 Orgelstücke. Offhaus in Bres- 
lau. Preis 1 M. - 1690. 



Adler, Em. Op. 9. 4 Orgelstücke. Aderholz iu 
Breslau. Preis IM, — 1876. 

Boslet, L. Op. 10. Sonate III (in £-moU) f. d. 0. 
Otto June in Leipzig. Preis SM — 1638. 



B. Sachregister. VI. Ürgplkompositiouen. 



[271 



Botlaixo, L Op. 106. 7 Org^eltrios zum Stud. u. 
kirchl. Gebr. Seh. in I). Preis l »«i 50 ^. 

- 2018. 
Op. 104. 20 leichte Ürgelpräludien. A. C, in 

R. Preis 2 Ji, — »076. 

Brtitonbadi, Cl. Op. 1. Laudate. 50 neue Orgel- 
kompositiuuen zQm kirchl. Gebrancli. Borg- 
meyer in Hildesheim. Preis 2 M. -• 1591. 

Op. 2. Magnificat. 15 Orp:t4iuoderatüs. Borg- 

meyer in Hildesheim. Pr. 1 .1* 80 /^. - 1794. 

MgendMCh, Karl. Präludienbnch. B. in A. 2. Aufl. 

Preis 5 jf*. - 17««. 
Op. 3. 12 Fuyhetten 38t. f. 0. od. Harm. 

Pflngmacher in Leipzig:. Preis 1 .Ä. — «071. 

Dieteld^ Jok. Op. .>!. Der kath. Organist im 
Hochamt nnd Kequiem. P. in R. Preis 2 .f/. 

- 1991. 
Op. 68. 100 grössere und kleinere Original- 
kompositionen f. d. Orgfl z. kirchl. Gebr. und 
«ttt^um. F. u. Gl. in R. Preis 6 Ji, — «094. 

Fiagtl, Q. Orgelkompositioneu. Rieter -Bieder- 
mann in Leipzig. Op. 93. H. I, 24 Stücke in 
Dnr, H. II, 24 Stücke in Moll. Op. 99. 3 Fu- 
ffen in A-, D- u. H-moU, 3 Hefte. Op. 103, 
Toccata n. Andante, 2 Hefte. Op. 104. Toccata 
u. Fuge, 2 H. Op. 106. Fuge m F. Op. 110. 
Elegie und Fuge. Od. 107, Toccata in F und 
Op. 108. 52 kui'ze Choralvoi-spiele. H. Beyer 
u. Söhne in Langensalza. — 1814. 

Gtssner, Adolph. Auswahl kirchlicher Orgelkompo- 
sitionen älterer und neuerer Meister. Beyer 
u. Söhne in Langensalza. Pr. ^ JH. — 1956. 

6o«tz6, H. Op. 50. Die praktische Anwendung 
der Harmonielelire beim Unterricht im Orgel- 
spiele. Hesse in Leipzig. Pr. br. 1 »l( 50 ^(, 
geb. 2 j«. - 1674. 

Op. 52. 16 Orgelstücke verschied. Qbarak- 

ters z. Gebr. beim Gottesdienst u. zur Übung. 
A. Pietsch in Ziegenhals. Pr. 1 ^ 25 ^. 

— «085. 
HaiHsch, J. 14 Präludien für die Orgel. B in R. 

Pr. 1 jf* 80 ^. — 1749. 

Op. 16. 81 Kadenzen in allen Dur- und 

Molltonarten (jede Tonart in 3 Lagen) und 7 
drei- vier- nnd fünf st Präludien. B. in R. 
3. Aufl. Preis 2 .//. — 1851. 

Henoa, Dr. Joh. Qg. Op. 67. 10 Orgelstücke. L. 
in L. Preis 2 .«. — 1781. 

Op. 68. 28 Orgelstücke für den kirchl. Ge- 
brauch. H. P. in R. Pr. 3 j« 80 ^. — 1784. 

Hoanif, H. Op. 56. 12 Adagios. Cohen in R. 
Preis 60 v^. ~ 1998. 

Landate Dominum. 100 neue Orgelstücke in allen 
gebräuchlichen modernen Tonarten, sowie in 
den alten Kirchentönen u. einigen Versetzungen 
derselben. Herausgegeben v. Hugo Hartmann. 
Breitkopf u. Härtel in Leipzig. Preis 4 X, 

- 18«7. 
Moinor, J. B. Benedicite, Orgelbegleitung z. Ghor- 

buch od. L Teil des „-Bcnedtct/e". P. in R. 1896. 
Preis 3 ^ 60 .^, geb. 4 J« 40 .^. — «0«9. 

- — Desgl. zum 2. Teil des .fBenedicUe", P. in 
R. Preis 3 .4« 60 ^, geb. 4 j« 40 ^. — 175«. 

Monar, A. J. Op. 6. 90 kurze u. leichte Orgel- 
stücke in den alten Tonarten und deren ge- 
bräuclilichsten Versetzungen. Junfermann in 
Paderborn. Preis 2 M. — 195« u. 1980. 



Orgolbucli, 2. (ton Werra). H. P. in R. Pr. 1 jÄ 
50 <;;>. - 1679. 

Pauli, H, 6 Postludien f. d. 0. Paulinus-Druckerei 
in Trier, Preis 2 .Ä. — 1667. 

Op. 1. Versetten in den gebräuchl. ICircheu- 

tonarten. Scli. iu 1). Pr. 1 J* 60 ^. - - 1808. 

PerosI, Lor. 20 Orgel -Trio z. Studium u. kirchl. 
Gebrauch. P. in R. Pr. 1 JI 10 .^. - 1696. 

Plel, Pet. Op. 75. 12 Orgeltrio über Motive aus 
kirchl. Ges. Seh. in D. Pr. 2 .<^ 40 ^,. - 1766. 

— Op. 76. 64 Stücke in den alten Tonarten. 
Seh. in D. Preis 3 .H. - 1918. 

Plag, Joh. Op. 6. 56 ( h'geistü('k(* in modernen 
Tonarten. H.P.inR. LH. 1 .// 50 ^V — 1550. 

Op. 13. Orprelstücke z. ffnttesd. Gebrauch. 

Seh. in D, Preis 1 .If 50 ;;,. 1840. 

Praeiudia organi zum Grad., ge^. v. Stehle. P. in R. 
Preii« 6 .^, geb. SM,. ■ - 153«. 

Quadllleg, J. u. Weber, C. 5 Or^olspielo zu der 
Choralmelodie „Sacerdos et P(mti/vjr*\ Junfer- 
mann in Paderborn. Preis 80 ;>. — 1981. 

Ravanetio, Op. 25. 7 Orgeltrio. Pr. l M 2() v^, 
Seh. iu D. . - 188«. 

Rennor, Jos. Jun. Op. .'^. 16 Tonstücke für die 
Orgel über Choralniütive. P. iu R. Pr. 1 jM. 

" 176« u. 1800. 

Op. 39. 10 Trios mit Rücksichtnahme auf 

leichten Pedalsutz. B. iu K. Pr. 2M, — 1930. 

Scfclldknocht, Jos. Op. 19. 178 Rezitationskadenzen 
f. d. 0. P. in R. Pr. 1 M 60 v,. - 1531. 

Op. 27. 100 Orgelstücke. Hug in Leipzig* 

u. Zürich. Preis 2 M, - 1687. 

Op. 33. Orgelschule. A. C. in R. Preis 

7 M &) ^. - 1955. 

Slngenbergor, Jos. Theor.-prakt Ha) mouiumschulo. 
3., verbess. Aufl. (2. Aufl. s. (\ V. -K. Nr. 959.) 
P. in R. Pr. 6 .H, geb. 8 Ji, - «017. 

Troppmann, J. A. Orgel -Album. 106 Kadenzen, 
Vor- und Nachsp. nebst 4 Stück f. d. Harm. 
H. P. in R. Preis 3 M 60 ^,. — 1584. 

Orgelschatz. 3. Band. Präl., Vor- u. Nach- 
spiele etc. B. in A. Pr. 3 .ü geh. — 1597. 

Werra, E. v. Ei-stes Orgelbuch. 2. Aufl. H. P. 
in R. Pr. 1 .^^ 50 J^, vergl. Nr. 1082. — 1813. 
Zweites Orgelbuch. s. oben. 

Wlltberger, Aug. Op. 43. Elementar- Orgelschule. 
1. Heft. IL Aufl. Seh. in D. Pr. 1 .« 50 ^,. 

- 1941. 
Op. 61. 20 kurze u. 1. ausführbare Trios. 

Seh. in D. Pr. 80 ;^. — 1857. 

Op. 65. Zehn Orgeltrio. Seh. in D. Pr. 

80 .^, — 1988. 

Zollor, Og. Op. 6. Introduktion und Fuge über 
das feierl. Ite missa est Pr. 1 Jl . Selbstverlag 
in Ehingen a. D. -- 163.5. 

Op. 15. Tonstücke für die Orgel über jrreg. 

Melodien. 1. Folge. Seh. in D. Pr. 1 J6 20 t,. 

- 1968. 

Aiihaii§^« 

Choralbüeher nebst den darageMrigen 
Orgelbegleitnngen. 

Antlpbonarlum Romanum. (Imperialfonnat), a. d. oftiz. 
Ausgabe zusammengest. P. in R. Ausg. 1 40 .f^ 
Ausg. II 50 .^, Einband (Rücken u. Ecken iu 
Schweinsled. mit rotem Schnitt) 14 M. — 1700. 

4* 



128] 



B. Sachregister. VII. Theorie, Geuchichte etc. 



9^ 



Cohen, C. Gantaale (f. d. Diöz. Köln) nnd Orgel- 
begleitung hiezu. P. in R. Pr. 3 j«. — 151Ä. 

Epttome exEditlone typica Dradualis Romani, qnod cnra- 
yit S. R. C. P.inR. 1894. 1 ^ 80 ^. —1869. 

Fröhlich, J. G. 8 Choralmessen ans d. Ord. Missae 
des offiz. Graduale. 3. verm. Aufl. (1. Aufl. s. 
C.-V.-K. 663). A. C. in R. Part. 2 J* 50 ^, 
Stn. iJi 20 ^. — »041. 

Habarl, Fr. X., Dr. Manuale choralei Handbuch der 
gebräuchlichsten Choralgesänffe , Volksausg. in 
Violinschlüssel mit weissen Noten. 2. Aun. P. 
in R. l Ji 50 rdi, geb. 2 M, — IMl. 

Kraut, K. Orgelbegl. zui* Weihnachts- und Oster- 
mette etc. F. in R. Geb. 8 .ft 60 ^. — 1050. 

Officium Tridui sacri et Paschatis ex editione typica 
Antiphonarii Romani excerptum, Gross-Folio. 
120 S. P. in R. 7 .Ä 50 ^. - 1841, 19ÄÄ. 

Fiel, P. Orgelbegleitung zum Vesperale parvum. 
P. in R. Preis 7 j« 50 ^. — 1799. 

— — Laudate DonUnum. Orgelbegleit^. zu den 
wechselnden Messgesängen der vorztigUchsten 
Feste des Kirchenjahres und den meistbenötigten 
stehenden Choralgesängen, vor, während und 
nach der hl. Messe aus dem Graduale Rom. 
und dem Ord. Missae zum praktischen Ge- 
branch etc. A. C. in R. 7 ^ 50 /^, geb. 
8 ^ 50 ^V — 1865. 



Plel, P. Desgleichen zweite, bedeutend vermehrte 
Aufl. A. C. in R. 12 w«. - «08Ä. 

Plel u. Schmetz. Orgelbegl. z. Ord. Missae. Seh. in D. 
2. Aufl. Pr. geb. 6 Jij ungeb. 5 jÄ. — 1734. 

Quadflieg, Jaic. Supplementum ad org. comitans 
V. Haberl-Hanisch. Die neuen und neuesten 
Feste. P. in R. Preis 2 M 20 ^. — 17Ä0. 

Organum comitans quod ad Graduale Rom. 

scripserunt Fr. X. Haberl et J. Hanisch. 3. 
Aufl. mit Vorspielen von J. Quadflieg. P. in 
R. Pr. 13 Ji, geb. 16 M. — 1830. 

Rademächers. Orgelbegl. zu den Choralvespern der 
Hauptfeste. F. in R. Preis 5 M, geb. 6 .Ä. 

- 1516. 

Schlldluiecht, Jos. Orgelbegl. zu den Gradualien, 
Traktus, Sequenzen und Alleliga- Versen des 
Graduale Romanum. P. in R. 

I. Heft. - 1564. 
in. Heft. - 1732. 

II. u. IV. Heft. - 1873. 
Pr. kompl. 13 .Ä 60 ^, in V« Chagibd. 16 .>* 60 >*. 

Wiltberger, Aug. Orgelbegl. zum Kölner Proprium 
des Graduale Romanum. P. in R. Pr. 1 Jd 
40 \. - 1557. 

Op. 63. Leicht ausführb. Orgelbegl. zur 

Missa pro def. Seh. in D. Pr. 1 j« 20 o>. — Ä0.W. 

Witt, Fr. X. Organum comitans ad Ordinarium 
Missae. Ed. 6. redacta et aucta a Quadflieg. 
1896. P. in R. 2 j« 80 ^. — 1910. 



VII. Theorie, Geschichte etc- 



Ahle, J. N. Die Choralausgabe der heiligen Riten- 
Kongregation, (£ditio Medicaea) ihre Geschichte 
und Stellung unter den litur^schen Büchern 
der römisch-kath. Kirche. P. in R. 1895. 1 M, 

- 18Ä1. 

Aiigayer, And. Vade mecum. Taschenbüchlein für 
Seminaristen, Organisten oder Chorre^enten. 
H. P. in R. Pr. 7b Ah, - 1786. 

BSumkor, Wllh., Dr. Ein deutsches geistliches Lieder- 
buch mit Melodien aus dem 15. Jahrh. nach 
einer Hohenfürter Handschrift. Br. u. H. in 
L. 1895. 3 Ji, geb. AM. — 2044. 

Borgnaim, A. Die Lehre von der Modulation oder 
den Übergängen erläutert und in zahlreichen 
Beisp. dargelegt A. C. in R. 75 ^. — 2033. 

Haberl, Fr. X., Dr. Kleines Gradnal- und Messbuch, 
ein Gebet- und Betrachtungsbuch f. Kirchen- 
sänger und gebildete Laien aus dem römisch- 
kath. Missale übersetzt. P. in R 2M, — 1868. 

Jalirbuch, kirchenmns. fltr 1893. P. in H. 

Pr. 2 w^. 1549. 

Hallor, Mich. Übungsmaterial zur Kompositions- 
lehre. A C. in R. 1 .i^. — 2035. 

Katschthaler, Joh., Dr. Kurze Geschichte der K. 
M. H. P. in R Pr. 5 M. - 1580. 



KommUller, P. Utto. Lexikon der kirchl. Tonkunst. 
2. Aufl., verb. u. verm. 11. Teil. Biographisches. 
A. C. in R. i JHj geb. b M>, - 1820. 

Krabbel, Chr. Prinzipien der K M. Henry in Bonn. 
Pr. 1 M 2() .^i, 10 Ex. 10 M. — 1702. 

Lans, M. J. A. Dix ans apr^s le decret „Romano- 
rum poatificum^ conceinant les Hvres otflciels 
de Plain-chant. P. in R. 80 ^. — 1819. 

üitterer, tan. Praktische Chorsingschule. H. P. 

in R. Pt, l M 90 ^. - 1672. 

desgl. 2 Aufl. H. P. in R. Pr. 1 .16 90 ^,. 

— 2052. 
Praktischer Leitfaden für den Unterricht 

im Rom. Choralges. A. C. in R. 1 Ji 20 ^, 

- 1965. 
Pauli, H. Das prakt. Orgelspiel und die Behand- 
lung der Orgel. Paulinus-Druckerei in Trier. 
Preis 50 ;;,. — 1641. 

Schmetz, P. Harmonisierung des gregor. Chorals. 
2. Aufl. Seh. in D. Pr. 3 Ji, geb. 4M. - 1789. 

Waltor, Ant., Dr. Dr. Witt, ein Lebensbild, mit 
Bildnis und Verzeichnis seiner Kompositionen. 
P. in R. Pr. 2 .Ä, geb. 3 M. - 1568. 

Walthor, C. A. Verordnungen über K. M. in der 
Diöz. Basel. H. P. in R. Pr. 1 .Ä 20 i^. — 1582. 



^y^i^^^^^^^ß^^^^Vs^^^y^k^s^-^^^^^*^^^*^^^* 



C. übersichtliche Reihenfolge der 600 Nnmmern des Cäc-Ver.-K. 

1501 — 2100. 



1501. 

150ae. 

1508. 

1504. 

1505. 

1506. 

1507. 

1508. 

1509. 

1510. 

1511. 

1512. 

1513. 

1514. 

1515. 

1516. 

1517. 

1518. 

1519. 

1.520. 

1521. 

l.'S»«. 

152.3. 



152.f. 
1526. 
1527. 
1528. 

1529. 
1530. 
1531. 
1532. 
1533. 
1534. 
1535. 
1536. 
1537. 
15.98. 
1539. 
1540. 
1541. 
1542. 
1543. 
1544. 

1546. 
1547. 
1548. 
1549. 

1550. 
1551. 

1552. 
1553. 
1554. 
1555. 
1556. 
1557. 

1558. 
1559. 



Palestrina's Gesaniw. 32 Bd. 
Dieboid, Jos. Op. 53. 
Haller, Mich. Op. 52. 
MSnnery J. B. Marien^rttBse. 
Kerle, H. 10 Marienl. Op. 10. 
Joos,0. Bei^äbnisg. Op.l5. 
Qrleebacher, P. 28t. M. m. 0. 

„ „ Missa,4Rl.8tn. 
Mltterer. 48t. Messe. Op.4o. 
Kindler, P. 31 Vesph. Op. 6. 
Tberesius, 16 Marienl. Op. 9. 
Cohen. Cantaale. 
Plel, P. 68t M. Op. 71. 
Tlnel. 5st. M. Op. 41. 
Mayer, F. Bittraf z. h. Jos. 
Rademächert. Orgelbegldtf?. 
Minner, J. B. 2 st. M. m. 0. 
Wiltberger, A. Vesp. Ss. Trin. 
Minner, J. B. 4st. Messe. 
Schulz. 12 Fange lingua. 
Auer, J. 58t. lanr. Lit. 
Hanitch. 6 Marienl. 4 Mstn. 
Auer, J. 12Kirchenge8. Op.8. 
Plel, P. Samml. kirchl. Öes. 
Brunner, Ed. M. IV, Op. 12. 
Osburg, W. Der Chorsänger. 
Auer, J. Te Deum 58t Op. 5. 
Bonvin. 4 Antiph. B. M. V. 
Op. 2. 
Bonvin. Lanr. Lit. Op. 4. 

„ Vesp.B.M.V.Op.a 
Schlldknecht. 178 Kadenzen. 
SteMo. Prälndia organi. 
Musica Eccieslattica. L. 55. 
Offertorlen. 28t. 1. n. 2. Heft. 
Hailer, M. Requiem. Op. 55. 
LVhie. Missa in h. S. Cäc 
DIrtchke. Wechs.- Gesängo. 
Report Mut. s. 5. Fase. 
Sander, Fr. Missa. Op. 4. 
Wiltberger, A. Missa. Op. 48. 
Männer, J. B. Fridolinmesse. 
Maas, Tb. Land. sacr. Op.7. 
Ebner, L. 28t Messe m. 0. 
Sunyriekl. 2 st. M. Op. 15. 
Schartch. M. im I. Ton. 
Beltjeni. 6 Magniftcat. 
Molitor. 4 einst, lat. Lieder. 
Wedhamnier. Missa, Op. 6. 
Haberl. Eirchmns. Jahrb. 
1893. 

Plag. 56 Orgelst. Op. 6. ^ 
MOIIer, Fr. Prouleichnams- 
Vesper. 

Verheyen. 38t. JBe^iem. 
Mitterer. 12 Magn, Op. 48. 
„ Te deum, Op. 46. 
Plel, P. M. (Ave R) Op. 68. 
Mltterer. Anfersteh. - Chor. 
Wiltberger, A. Orgelbegl. z. 
Propr. (Köln). 
Haller, M. M. XV. Op. 53. 
Haller. Gant. sac. TT. Op..54. 



560. 
561. 
562. 
563. 
564. 

565. 
566. 
567. 
568. 
569. 
570. 
571. 
572. 
573. 
574. 
575. 
1576. 
577. 
578. 
579. 
580. 
581. 
58ae. 
583. 
584. 
585. 

586. 

587. 

588. 

589. 

590. 

591. 

59«. 

593. 

594. 

595. 

596. 

597. 

598. 

599. 

600. 

601. 

602. 

603. 

604. 

605. 

606. 

607. 

608. 

609. 

610. 

611. 

612. 

618. 

614. 

615. 

616. 

617. 

618. 

619. 

620. 



Plag. ^l. 4 gem. St. Op. 5. 
Requiem. 4 st. v. Cascioiini. 
10 Offert. V. Palestrina. 58t. 
Cantion. sei. v. L. Viadana. 
Schiidknecht. Org. ad Grad. 
Rom. 

Plel, P. Missa f. Mch. Op. 72. 
MeHenleiter, B. Op. 80. 
Greith, K. Op. 57. 
WaKer. Wittes Lebenabüd. 
Singenberger, J. Requiem, 
Sohlnagi, M. 5 Tantum etgo, 
Adler, Em. 6 Orgelst Op 4. 
Pütz, L. M. f. A.,T. Bar. n.B. 
LeItner, C. A. Offertorlen. 

„ „ „ Gradnalien. 

„ „ „ Vesper de B. 

„ „ „ Requiem, 4F.t. 
Bill, H. Messe t 1 St. 
Foerster, A. M. 4st. Mdi. 
Renner, i. Jun. Messe. Op. :?6. 
Katschthaler. Gesch. d. K.M. 
Moiitor, J. B. 2 Lieder. 
Walther, A. Verordn. 
Gniber, J. Messe. Op. dO. 
Troppmann, J. A. Orgelalb. 
Delgendeseh, K. Cycl. relig. 
Ges. Nr. 1-9. 
Plel, P. Ges. z. hl. Joseph. 
Gniber, J. Lanret. Lit. 
Forster, H. 4 Hymnen. 
Halier, M. Gant. ecci. Op. 43. 
Ett, C. Requiem f. 4 Sin. 
Breitenbach. Orgelkomp. 
Mitterer, Ign. Gradnalien. 
Ahle, J. N. 7 lat. G^. Op. 5. 

^ „ „ 8 lat. Ges. Op.4. 
Auer, Joe. 12 Fange Unhua. 
Koehler, P. 12 dent Ges. 
Troppmann. Orgelschatz. 
LIpp, Alb. 4 lat. Ges. Op. 14. 
Zeller, Q. Namen Jesn-Lit. 
Bill, H. Missa j^Äux, Christ" 
Gniber, i. Lit nom. Jes. 

„ „ Ecce aacerdos, 

„ „ Euchar. Ges. 

„ „ Aapergea, 

» „ „ Op. 9. 
Lipp, A. Manenperlen. 
Leitner, C. A. Benno-Messe. 
Pogadnik, J. Missa. Op. 7. 
Tereshis, a. 8. M. Lit. B. M. 
Witt, m&mßalve Regina"*, 
Mltterer. Rwuiem, Op. 50. 
Stein, Br. Cäcilien- Messe. 
Ebner, L. Missa sol. Op. *J3. 
Leitner. Lit. Ges. f.d. Charw. 
Grieebacher. Cäcilieumesse. 
Auer, J. 5 Hymnen. Op. 10. 
Haller, M. M. VL 38t Meli. 
Hoertch, W. Missa brevis. 
Hellner, C. 5 Marienlieder. 
Ebner. Mar.-Lipder. Op. 17. 



691. Joes, Osw. 3. Messe Ist 
6)12. Stnibol, i. Missa. Op. 19. 

623. Verheyen, J. Litan. lanret. 

624. Hoertch, W. 6 Aloys.-Lieder. 

625. Engel, V. 6 Aloys.- Lieder. 

626. Brunner, Ed. Lanr. Lit 

627. Brunner. Ed. Laur. Lit 

628. Grolts, J. Kirchweihvesp. 

629. Grolss, Joe. Requ, 1 St e. 0. 
6.30. Greith, K. 3 Weihnachtsl. 
681. Koehler, P. 8 AloysinsUeder. 
632. Koenen, Fr. 4 lanr. Litan. 

638. Koenen Fr. 14 Marienlieder. 
634* Stein, Jos. Gregorinsmesse. 

685. Zolier. Fnge über lU m, e. 

686. Wiltberger. Offert Op. 52. 

687. Schildkneoht, J. 100 Org.-St 

688. Botlet, L Sonate. Op. 16. 

639. Schiffelt, Jos. Caecilia. 

640. Grieebacher, P. 5st Messe. 

641. Pauli, H. Das praktische 
Orffeispiel. 

642. Stattier, P. Requiem, Op. 6. 
64.3. Santner,K. 4Grad.n.Onoit. 

644. Fiesel, G. 8 Mar.-Lder. 46t. 

645. Zoller, G. M. Coneol, afflict 

646. Greith, K. Ecce sacerdos ma- 
onus n. Sacerdos, Op. 47. 

647. Engel, V. Marian. Antiph. 

648. Biil, J. M. i. h. B. M. V. 
6411. Maenner, J. B. 4 Se^ensges. 
680. Schlffels, Jos. Missa i>ro i>^. 

651. Strubel, J. 3 Tantum ergo. 

652. Kraut, K. Psalm. Vesper. 
658. Zoiler, G. 6 nene Grab^es. 
654. Offertorlen, 2 st c. 0. 3. H. 
65.5. Haller, Mich. M. V. Requiem, 

656. Haomel. 6 Herz-Jesu-Lder. 

657. Schildknecht. Missa. Op. 22, 
65H. Ett, K. Meerere, 

650. Allmendinger, K. 2 GesRnge. 

660. Rheinberger, J. Stabatmater, 

661. Mayer, M. 4 mar. Antiph. 

662. Stein, J. Lanr. Lit Op. 70. 
668. „ „ M. i. h. S. Ang:. 

664. Maenner. 6 enchar. Ges. 

665. Hanisch, J. 2 Kommnnionl. 

666. Zollor, 6. Ecce aac. Op. 7. 

667. Pauli, H. 6 Fest-Prähidien. 

668. Gruber, Jos. Requiem, 3 st. 

669. Engel, V. Te Deum, 

670. Plhak, W. Eece eacerd,, 4et. 

671. Diebold, Job. 24 d. u. lat 
Jesn-n. Marienlied. Op.44. 

672. Mltterer. Chorsin^schnle. 
678. Allmendinger, K. Lit lanret 

674. Götze, H. Prakt Anwend^. 
der Harmonielehre. Op.50. 

675. Bill, Job. 6 58t Veni Oreat, 

676. Plag. Job. Schntzengelm. 

677. Biil, Job. M. i. h. B. M. V. 

678. Biil, H. Missa. Op. 15. 

679. E. V. Werra. II. Orgelbnch. 



|30] 



r. übersichtliche Reihenfolge der 600 Niimmeni des Cäc.-Ver.-Kat. iSOl— 2100. 



1080. Diebold, Joh. Requ. Op. 42. 1740. 

1081. Auer,J. Motettt^u ntc. Op. 11. 1741. 
168!d. Diebold, Joh. 30 lit. GeB. 1749t. 
1Ö83. Reiser, A. S. Annamesse. 1743. 

1684. Palestrina. Missa admira- 1744. 
hile cotnrnercium. 5 st. 1745. 

1685. Cascioiini, Claudio. Requiem. 1746. 

1686. Piei, Pet. Liederkranz z. 1747. 
E. d. hl. Vincenz v. Paul. 1748. 

1687. Kraus, K. Psalm, vespert. 

1688. MItterer, Ign. Marienpreis. 1749. 

1689. Quadflieg, J. M. de immac. 1750. 
Conceiit. Op. 3. 1751. 

1690. Adler. 5 Orgelstücke. Op. 7. 1752. 

1691. Hamm, C. Vesperhymnen. 175S. 
169:^. Schaik, van J. M. Öhria in 1754. 

excdsis Deo. Op. 1. 1755. 

1693. Maenner, i 12 Predigtges. 1756. 

1694. Mitterer. 18 sehr 1. Grad. 1757. 

1695. Gruber, Jos. M. i. hon. S. 1758. 
Ignatii de Loyola. Op. 69. 1759. 

1696. PerosI, Lor. 20 Orgel-Trio. 1760. 

1697. Ebner, L. M. Ave mater 1761. 

1698. Diebold, J. 14 Nothelfer. 1762. 

1699. $teln, Br. 8 Offert. Op. 8. 1763. 

1700. Antiphon. Roman. 1764. 

1701. XXX Falsibordoni zu Magn. 

1702. Krabbel. Priiiy.ip. d. K-M. 1765. 

1703. IWodImayr, J. Ölbergsges. 1766. 

1704. Schiffeis, J. 8 Messen. 1767. 

1705. Schiffeis, i. 8 3fa^ni^^. 1768. 

1706. Piel , P. 8 Lieder z. E. d. 1769. 
hl. Familie. Op. 74. 1770. 

1707. Ett- Ahle. Lit Ss. Nom. Jes. 1771. 

1708. F0rster. Grad. f. d. Sonn- 1772. 
u. Festtag. Op. 54. 1773. 

1709. Ahle, J. N. Aloysios- Lit. 1774. 

1710. Koenen, Fr. 3 Offertorien. 1775. 

1711. Upp. Offert. -Sammlung. 1776. 

1712. Allmendinger, C. Requiem, 

1713. Lipp, Aib. 3 Marienlieder. 1777. 

1714. Gruber, J. Missa in Sab. 8. 1778. 

1715. „ „ * Lit. lanret. 1779. 

1716. KornmUller. Benedictus-M. 1780. 

1717. Senger, Th. Messe 1781. 

1718. Modimayr. 25 Gradualien. 1782. 

1719. NMtterer. SUibat vnater, 1783. 

1720. Quadflieg. Sappl. adO. com. 1784. 

1721. Kraus, K. Psalm. Vesp. 1785. 

1722. Deigendesch.Präludienbuch. 1786. 

1723. Leitner, K. 5 l. Messen. 1787. 

1724. Ahle, J. N. 4 Motetten. 1788. 

1725. Ebner. 5 Hymnen z. Fron- 1789. 
lelchnamsprozession. 

1726. Haemel. 3 Marlenlieder. 1790. 

1727. Joos, Osw. Messe v. d— d. 1791. 

1728. Wiltberger. Missa. Op. 55. 1792. 

1729. Joos, Osw. 2 Messen. 1793. 

1730. Thinnes; Trauergesänge. 1794. 

1731. Herzog. 10 Orgelstncke. 1795. 
17.32. Schildknecht. Orgelbegl. zu 1796. 

den Gradualien. 1797. 

1733. KOnig. 2 Offert. Op. 15. 1798. 

1734. Piel u. Schmetz. Orgelbegl. 1799. 
z. Ord. Missae. 2. AuC 1800. 

1735. Laharnar.M.HOra pro no^i«"'. 1801. 

1736. Hamma. „Adarate\ Op. 22. 1802. 

1737. Hohnerlein. Ist. Messe. 1803. 

1738. ktfnig. Antonius.-M. Op. 18. 1804. 

1739. Wiltberger, A. litt. IV. Op. 52. 1805. 



Zeiler, Gg. Festmesse in D. 
IWItterer, ign. Rcquietn, 

„ „ Lit. lanret. 

„ „ Mus. eccl. 
Gruber, Jos. Marienmyrthen. 
Thielen, P. H. Missa fest. 
Stehle. Gradualien. Op. 46. 
Deigendesch. 14 kirclil. Ges. 
Griesbacher, P. M. i. h. Ss. 
Cord. Jesu. 

Hanisch, Jos. 14 Präludien. 
Ktfnig, Th. Laur. Lit. Nr. 2. 
Kreusch. Herz-Jesu-Messe. 
Moiitor. „Benedidte/* 4 st. 
Lipp, Alb. „Marienperlen.^ 
Offertorien, 2 st. 4. Heft. 
Quadflieg. M. i. h. 8. Jacobi. 
Renner, J. Jun. Messe in B. 
Schiidknecht. Missa. Op. 21. 
Thiel, C. M. brevis. Op. 12. 
Schildknecht. Requ, Op. 25. 
Gruber. M. 1. h. Ss. Cord. J. 
Hämel. Messgesänge. Op. 5. 
Renner, J. Jun. 16 Tonstücke. 
Knaupp^ Jos. Marien-Ant 
Modimayr, Jos. Kath. Kir- 
chengesänge. 4. Heft 
Modimayr, Jos. 5. Heft. 
Piel. 12 Org.-Trio. Op. 75. 
Gtftze, H. 2 Offert. Op. 49. 
Modimayr. Sakramentsges. 
Diebold, Joh. Missa. Op. 57. 
Mitterer. Aloys.-Lieder. 
Ebner, Lud. Missa. Op. 28. 
Engelhart. 10 Originalkomp. 
Brunner. 8 Weihnachtslied. 
Stahle. Missa sol. Op. 67. 
Brunner, Ed. 8 Marienlieder. 
Mitterer. M. ^Papae Marc.^ 
arr. Op. 62. 

Leitner, C. Gradualien. L. 4. 
„ „ Offertorien. L. 4. 
Deschermeier. Missa. Op. 2. 
Mitterer. 20 Grad. 0^. 58. 
Leitner, C. 6 1. Messen in as. 
Adler, Em. 6 Orgelst. Op. 4. 
Mettenleiter. Messe. Op. 73. 
Herzog. 28 Orgelst. Op. 68. 
Lipp, Alb. 7 lat. Kirchenges. 
Allgayer, Andr. Vade mecum. 
Mitterer, Ig. Ges. f. d. Charw. 

„ „ Eccesac, Op.66. 
Schmetz. Die Harmonis. d. 
greg. Chorals. 2. Aufl. 
LtfhIe. S. Josephs.-Messe. 
Wiltberger, A. Mar. Antiph. 

„ „ Missa. Op. 56. 

„ „ Votivvesper. 
Breitenbach. Mngn, Op. 2. 
Zimmermann, Jos. Tagzeiten. 
Ohihanns. M. S. Meinradi. 
Schaik, van. Cant Ss. Euch. 
Stein, J. Lit. Ss. Nom. Jesu. 
PleL Orgbgl. z. Vesp. parv. 
Ronner, J. Jun. 16 Tonstücke. 
Velth,Joh. 4 lat. Ges. Op.l. 
Auer, Jos. Te Deum. 
Ebner, L. Veni Creat, Op. 30. 
Knaupp, Fr. Marian. Ant. 
Ronner, Jos. Lit. lauret. 



180«. Griesbacher, P. Missa VIII. 
1H07. Filke, M. Missa. Op. 47. 

1808. Pauli, H. 25 Versetten. Op. 4. 

1809. HImol, Ad. Requiem, Op. 6. 

1810. Hosanna. 

1811 • Krakamp, F. Lit. laur. Op. 15. 
1812. Lehmann, Fr. Caeciüen.-M. 
181S. Wem, E. v. Orgelb. 2. Auü. 

1814. FlOgel, G. Orgelkompos. 

1815. Nanino, J. M. Lit. laurot. 

1816. Mamma. Adoremua. Op. 2.'i. 

1817. Strubel, J. 2 Weihnacht s). 

1818. „ „ Herz-Jesu-Messe. 

1819. Lans, M. J. A. Dix ans 
apr^ le d6cret. 

1820. KornmUller. Lexikon d. k. T. 

1821. Ahle, J. N. Edit. Medicaea. 

1822. Lipp, A. M. i. h. S. Att^-. 
Cust. Op. 46. 

1823. Deigendesch, K. Cykl. lat. 
Kirchenges. 

1824. LeItner, C. Kreuzes-Hymuo. 

1825. Gruber, Jos. 1. u. 2. AufVr- 
stehungslied. Op. 70. 

1820. Strubel , J. Christus im 
Leiden u. im Tode. 

1827. Laudate Dominum. 

1828. Schiffeis, J. Gradualien. 

1829. Mitterer, Ig. 21 Offertorien. 

1830. Org. comit. ad Grad. Rom. 
18B1. Griesbacher, P. M. in hon. 

S. Emmerami. 

1832. Suriano, B. Ges. der Turba. 

1833. Wagner, R. 1. M. zu Ehr. 
d. hl. Katharina. 

1834. Ahle, J. N. 4 Motetta. 

1835. Modimayr. 4 Prozessions- 
hymuen. 

1830. Thielen, P. H. M. „O quam 
suavis est\ Op. 36. 

1837. Thielen. Missa S. Josephi. 

1838. „ Missa S. Henrici. 

1839. Gruber, J. Aloysiusmesse. 

1840. Plag, J. Orgelstücke. Op. 13. 

1841. Officium Tnd. sac. etPa^ch. 

1842. Palestrina. Missa brevis. 

1843. Haller. 20 Motetten. Op. 2. 

1844. ThIeL 2 Mot. f. Kirchweih f. 

1845. Wiltberger, A. Miss. Or arm. 
1840. Arnfelser. 3. M. in G u. C. 

1847. PerosI. Eucharistica. 

1848. Scharbach und Wiltberger, A. 
TMXHie Domino. 

1849. Wiltberger, A. Lat. Kirchges. 

1 850. Zimmermann, J. Tagzeiten. 

1851. Hanisch, J. 81 Kadenzen. 

1852. Allmendinger. 4 mar. Ant. 

1853. Sephner, C. i Fange lini/, 

1854. LtfhIe. M. i. h. ß. M. V. 

1855. „ Requiem. 
1850. Thiel , K. lionifaziusmesse. 
1857. Wiltberger, A. 20 Orgeltrio. 
18.58. FUko, M. 3 OfPert. Op. M 
1859. Gmber. J. Off. Terra tremuit 

1800. ^ ^ Missa pro def. 

1801. ^ „ Requiem i.E'moW. 

1802. „ M. 8. An^. Cust. 

1803. ., y, St. Ludwigsm. 

1804. Hansi. PsaumesdesX'epreä. 

1805. Piel, P. Laudate Dominum ^ 



C. tibewichtliche Reihen 



blge der 60Ö Numuieru des Cäc.-Ver.-Kat. 15i!)i-21(K). \:\\] 



1866. 
1H67. 

1868. 

1869. 
1870. 

1871. 
187)e. 
187S. 

1874. 
1875. 
1876. 
1H77. 

1878. 

1979. 

1880. 

18H1. 

188«. 

1883. 

1884. 

1885. 

*1886. 

1887. 

1888. 

1889. 

1890. 

1891. 

189». 

189.3. 

1894. 

1895. 

1896. 

1897. 

1898. 

1899. 
1900. 
1901. 
190». 

1903. 
1904. 
1905. 
1906. 
1907. 
1908. 

1909. 

1910. 

1911. 

1912. 

191.3. 

1914. 

1915. 

1916. 

1917. 

1918. 

1919. 

19»0. 
19^1. 
19»d. 
19»3. 

19«4. 
19»5. 

19»6. 



Thiel, K. 8 Mariengesäuge: 
DIebold. 11 Ges. bei Proz. 
Haborl, Dr. Kleines Grad 
u. Messbacii. 
Epitome ex Grad. Rom. 
Mtiterer, Ign. Missa Dom. 
V. in hon. S. Joseph. 
Mltterer, Ign. M. Dom. IV. 
Stein, J. Eine Andachtsst. 
Schildknocht. Org. com. ad 
Grad., f, aIIelirjat.,Tractus. 
Reljnlert. Te JJeutn, 
Schalk. M. „Gaudeamus,** 
Adler, E. 4 Orgelst. Op. 9. 
Oruber, J. Ofi^rt. Op. 85. 
Stehle. Resp. „Si quaeris.** 

„ „O gtofiona Dmnina.^^ 
Zollor, G. M. de Spiritu s. 
PorosI, L. M. Patriarchalis. 
Ravtnello, 0. 7 Orgeltrio. 
Auer. M. sol. in h. S. Jos. 
Offertorlen, 2 st. aus Mus. s. 
Amfelser. 5. Messe. Op. 100. 
Haller. Hvmni et Cantus. 
Gruber. Aequiem. Op. 71 b. 
Zoller, Q. Requiem, 
Vater, F. 3 Lieder, 
unterer. Requiem, Op. 69. 
Thielen. Ps. 116. 

^ Op. 46. 

„ Psalm 150. Op.47. 
Op. 48. 
Op. 49. 

„ Weihnachtsmot 
Plag, J. Missa S. Aloysii. 
Haller. Messe f. 2st. gem. 
Chor. Op. 62 a. 
Haller. Missa XVL Op. 62b. 
Schildknecht. Requiem, 
Cohen. 4 mar. Ant. Op. 9. 
Zimmermann, J. Heil an- 
serm Bischof! Op. 9. 
Renner, J. Jun. II. Requiem, 

Vollmar. Cantilenae sacrae. 
Wiltberger, Aug. Op. 62. 
Fllke, M. M. in G-dur. 
Mettenlelter , B. M. i. hon. 
Ss. Nom. B. M. V. Op. 46. 
Schweitzer. 8 sakr. Ges. 
Witt-Ouadfileg. Oi g.adOrd.M. 
Haller. 25 Offert. Op. 60. 
Modimayr, J. Requiem, 4 g. St. 

p Requiem, 4 Mst. 

„ Kath. Kirchenges. 

„ Adoro Te. 

„ Stabat Mater, 
Cohen. Lit. lanr. Op. 10. 
Plel. 64 Orgelstücke. Op.76. 
Niedhammer. Missa „Lau- 
date pneri^, Op. 9. 
Witt. Lit. lanr. Op. 13. 
Haberl. Mannale Choräle. 
Officium Tridul s. et Pasch. 
Deechermeier. Missa „ Ite 
missa est.** Op. 6. 
Mettenlelter. Missa. Op. 46. 
Wiltberger, H. M. in hon. 
S. Martini. Op. 49. 
Auer, Jos. Requiem, Op. 19. 



92H. 

929. 
9S0. 
9S1. 

mit. 

933. 
934. 

935. 

936. 
937. 
938. 
939. 
940. 
941. 

942. 



944. 
945. 
946. 

947. 
948. 
949. 
950. 

951. 
952. 
953. 
954. 

955. 
95«. 
957. 
958. 
959. 
960. 
961. 
962. 
963. 

964. 
965. 
966. 

967. 
968. 
969. 
970. 
971. 
972. 
973. 
974. 
975. 
976. 
977. 

978. 
979. 
980. 
981. 

982. 
983. 



Rathgeber, G. M. in hon. 
S. Agathae. Op. 6. 
Zoller, Gg. Requiem mit 
Lihera, 

Männer. Marieuhinmen. 
Renner, J. Jun. 10 Trio. 
Ravanello, 0. M. y.Patrem''. 
Hamm, C Missa in hon. 
S. Richardis. 
Amfelser, F. Missa W. 
BXuerle, H. Mar. Schluss- 
antiphonen. Op. 1. 
Haller, M. Missa IV (B). 

Op. vnib. 

Witt, Fr. X. Stabat mater. 
Grelth, C. AveMaiia, Op. 10. 
Witt. Lit. lanr. (F-dur). 
Stahl, A. 12 Marienlieder. 
Diebold. M. „Asperges me,^ 
Wiltberger, Aug. Elementar- 
Orffeischule: Op. 43. 
Gruber, J. Requiem. Op. 84. 
RInk. Festmesse. Op. 91. 
Oberboffer. M. S. Wilfridi. 
Perosi, L 8 Motetten. 
Engler. Missa 111. de Spi- 
ritu sancto. Op. 18. 
Fiel, P. Antoninsmesse. 
Schmidkonz, M. Lit. lanret 
Fashauer. Ptingstvesper. 
Kraus. OrgelbgLzurWeih- 
nachts- u. Ostermette. 
Zoller, G. Cäcilienmesse. 
Monar. 90 Orgelstücke. 
Hohnerleln. Messe. Op. 9. 
Hämel,'A. Missa in hon. 
S. Franc. Xav. Op. 10. 
Schildknecht, J. Orgelschule. 
Gessner. Orgelkompos. 
Stein, Br. 8 Offert. Op. 9. 
Quadflleg. Cäcilienmesse. 
Schweitzer. Messe in F-dur. 
Schiffeis, i. Requiem. Op. 14. 
Sephner, 0. 3st. Messe. 
„ „ 4st. Messe. 
Wiltberger, A. M. Fange lin- 
gua, Op. 46. 
Piel, P. Cäcilienmesse. 
Mitterer, Ign. Clioralschule. 
Tebaldini, J. Missa in hon. 
S. Franc. Assis. Op. 15. 
Perosi, L. Te Deum- Op. 19. 
Zoiler. Tonstncke f. d. Org. 
MOIIer, H. Elisahethmesse. 

,. „ Credo dazu. 

„ ,. Bonifaziusmesse. 
Modimayr, J. Lit. lauret. 

,, iy Te Deum. 
Allmendinger. 6 Gradnalien. 
Auer, J. Herz-Jesnlieder. 
Nekos, Fr. Te Deum. Op. 28. 
Rathoeber, G. Missa in hon. 
S. Mildegardis. Op. 5. 
Beltjens. Missa IV. Op. 150. 
Kleber. 12 Fange lingua. 
Monar. 90 Orgelst. Op. 6. 
Quadflleg n. Weber. 5 Orgel- 
stücke. 

Stollewerk. Lit. lauret. 
Kornmttller. 12 Ottertoiieu. 



19H4. Hailer. Missa XIII. Op. :ni); 
19H5. Palesirina. Aloduli s(;lt!cti\ 
1»8«. Pilland. Lit. laur. Op. 26. 

1987. „ Ecce Sacerdos. 

1988. Wiltberger, A. lOTrio. Op.65. 

1989. Eder, V. Te Deum. 

1990. Wiltberger, H. Salv.fac. Op.S. 

1991. Diebold. Der kathoi. Or- 
ganist. Op. 54. 

199^. Griesbacher. Te Deum.O\). \± 

1993. Wlitoerger, A. Offert. ()]).r)2. 

1994. Engel. 6 Lieder zum iil. 
Aloysius. Op. IIb. 

1995. Hamm, K. 8 Segensge.«<änge. 

1996. Quadflleg. TeDeum. Op.5. 
1997* Zoiler, G. (rregoriusmesse. 

1998. H0nig, H. 12 Adagios. 

1999. Hailer, M. Hymni et Can- 
tus etc. Op. 59 a. 

2000. Thielen, P. H. Missa brevis. 
Vin. Ton. Op. 40. 

JSOOl. Grelth, C. '6 Missae. Op. 27. 
9^002. Bartsch, J. Missa 2. Op. 4. 
3(003. Singenberger. Aloysius-M. 

2004. Perosi, L. Ambrosiusmesse. 

2005. Rathgeber, G. Missa 5a^r 
Regina, Op. 3. 

2006. Witt. Lauret. Lit. Op.20b. 

2007. Alt, i. W. 3 Festvespern. 
2008. Gruber, Jos. Missa „Salve 

Regina'', Op. 61. 

2009. Plag, Joh. Franz -Xaver- 
Messe. Op. 15. 

2010. Plag, Joh. 8. Josephsmesse. 

2011. Diebold, J. Missa in hon. 
S. Joa. Bapt. Op. 66. 

2012. Plel, P. S. Josephs-Litauei. 

2013. Stein, Jos. M. i. h. S. Joan. Ev. 

2014. Stein, Br. Missa brevis. 

2015. Demattia, A. Gesänge für 
Liclitmess u. Chai*woclie. 

2016. Auer, J. 6 Offert. Op. IS. 

2017. Singenberger. Harmonium- 
schule. 

2018. Botazzo, L. 7 Orgeltrios. 

2019. Leitner. Vesper f. Ostern. 

2020. „ Missa Seraphica. 

2021. Plhak, W. Eesp. beim Off. 
Def. Op. 3. 

2022. Gaide, P. Cantemus Domino! 

2023. Stein, J. Requiem, Op. 8(5. 

2024. Grelth. Ave Maria. Op. 19. 

2025. Flad, L. 7 Maneniieder. 
2020. Scheilekens, G. „In hymnis 

et canticis.'* 

2027. Schellekens. Lauret. Lit. 

2028. Haiier , IM. Cantiones eccl. 
H. 3. Op. 13. 

2029. Molitor, J. B. Orgelberrl. /. 
1. Teil d. Beneojcite. 

2030. Haller, IM. Missa XVll. 

2031. Jansen. Missa IL Op. ^1. 

2032. Schmidt. XVI Gant. sac. 

2033. Bergmann. Modulationslehr. 

2034. Plag, J. S.^uitbertmesse. 

2035. Haiier, M. Übungsmate lial 
zur Kompositionslelire. 

2036. Allmendinger, C. Wedisel- 
gesängp. Op. 14 a. b, c. 

2O37.1IViltberger,A.0rg.z.iee(/uMfm. 



[32J 



r. t^bersichtliche Reilwiifolge der 600 Nummern des Cäc-Ver.-Kat. 1501-2iai. 



■p*«" 



■f«^ 



■!^-^ 



m^^ 



!8038. 

2039. 
2040. 
2041. 
2042. 

2043. 
2044. 

2045. 

2046. 

2047. 

2048 

2040. 

2050. 

2051. 

2052. 

2053. 

2054. 

2055. 

2056. 
2057. 
2058. 



Bischof, J. Ch. Messe z. E. 
d. nnschuld. Kiuder. 
Kilnig. Th. Messe in Es-dur. 
Griesbacher. Ave Manna. 
Frtfhiich. 8 Choralmesseu. 
Marxer, P. Th. Missa 1. h. 
SS. Petri et t'aoli. 
Offert, 2 St. m. 0. II. Bd. 1. H. 
Bflumker, W. Ein dentsches 
g^eistl. Liederbuch. 
Treseh, J. B. 2 Miserere n. 
Benedktns, Op. 7. 
Nikel, E. Bonifaciusmesse. 
Hamma. M.yßursumcorda^^. 
Rampis, P. Willibaldmesse. 
Scheel, J. 6 Marienlieder. 
Hamma, B. Messe. Op. 12. 
Schwarz, A. Requiem. 
Mitterer, I. Chorsingschnle. 
Auer, J. Namen-Jesu-Lit 
Fischer, C. S. Maumsmesse. 
Conze, J. Missa in hon. 
SS. Trinit. Op. 1. 
Deschermeier, J. Lanr. lit. 
Hanisch, J. Kommanionlied. 
Thielen. 5 ProzeR8.-Hymn. 



2059. 
2060. 
2061. 

2062. 
2063. 
2064. 
2065. 
2066. 
2067. 

2068. 
2069. 
2070. 
2071. 
2072. 

2073. 
2074. 
2075. 
2076. 
2077. 
2078. 
2079. 
2080. 
2081. 



Allmendinger, K. Lanr. Lit. 
Perosi, L, Messe. Op. 20. 
Mitterer, Ign. Missa Dom. 
VI Op. 7L 

DIebold. 2 Canisiuslieder. 
Deschermeier, i. Te De%im. 
Kindler, P. Lanret. Lit 
Engelhart, Fr. X. Lanret Lit. 
Scheel, J. 10 Marienlieder. 
Mitterer, I. Requiem von 
Anerio arr. 
Singenberger, J. Missa. 
Cicognanl, A. Messe. Op. 1. 
Bill, Hans. Messe. Op. 18. 
Breitenbach. 12 Fngnetten. 
Thailer, J. B. Messe zu E. 
d. hl. Joh. d. T. 
Deschermeier. Missa. Op. 12. 
Kffnig. 8 Motetten. Op. 22. 
Delgendesch. Begräbnisges. 
Botazzo, L 20 Orgelpräl. 
Deschermeier. Messe in F. 
„ Lauret. lAt 

Foschini. Antoniusmesse. 
Quadflieg. 10 Fange linffim. 
Jods, 0. 2 Litaneien. 



2082. Piel, P. Lawiate Dominum. 

2083. Ebner, Lud. Adoramwi tc, 
Christe. Op. 35. 

2084. Ebner, L. Hymni Eucha- 
ristici. Op. m, 

2085.Giltze, H. 16 Orgelstncke. 

2086. Lipp, A. Elisabethmesse. 

2087. Engelhart, F. X. Gesänge 
bei Exerzitien. 

2088. Tappert, H. Missa in hou. 
S. Eosae Limanae. 

2089. Gruber, J. 60 Oiertorien. 

2090. Zoller, 6. Antoniusmesse. 

2091. IJpp,A. Auferstehnngschor. 

2092. ,. ,, Lat Ejrchenges. 

2093. SchUdknec.it, J. Begleitnn|2: 
z. Ord. Missae. Op. 34. 

2094.Diebold, Joh. 100 Orffei- 
kompositionen. Op. 68. 

2095. Rathgeber. Requiem Op. 7. 

2096. Mitterer, I. 22 GraduaUen. 

2097. Troppmaan. m Orgelstücke. 

2098. Nekes , Frz. Passio sec. 
Matth. Op. 29. 

2099. Griesbacher. Missa Angelica. 

2100. KUhne. B. Ädeste ßdSes. 



Die Verlagshandlnng Fr. Pustet in Regensburg erinnert an den ITerelnfi* 
katalog^« welcher im Jahre 1870 begonnen wurde und die Urteile der Referenten 
des Cäcilien Vereins über die von Nr. 1 bis 2174 aufgenommenen Werke enthält. Der- 
selbe bildete stets eine selbständige Beilage zum Vereinsorgan „Fliegende Blätter für 
kath. Kirchenmusik" und reicht im Juni 1898 bis Nr. 2174. 

Dieser Cäcilienvereinskatalog ist auch in Einzelheften ausgegeben worden und 
umfasst bisher folgende Abteilungen: 



I.Heft.. Nr. .1—164. (1882.) 90-^. 

2. „ „ 165—303. (1876.) 90 ^. 

3. „ „ 304—467. (1879.) 90 /^. 

4. „ „ 468—690. (1883.) 90 ^. 

5. „ „ 691—1000. (1887.) 90 ^. 



6. Heft. Nr. 1001—1298. (1889. 

7. 

8. 

9. 






„ 1299—1600. (1892.' 
„ 1601—1838. (1896.^ 



11 



1839—2174. (1898.; 



90 ^. 

70 rSf. 

90 ^. 
90 ^. 



Das Alphabetische and sachliche Oeneralre^lster zu Nummer 1 
bis 1500 des Cäcilienvereinskataloges. Ein Ratgeber und Wegweiser für kathol. Chor- 
regenten, Kirchen vorstände, Organisten und Sänger. Separatausgabe. 1892. 92 S. in 
Lexikon- 8^, hat eine ähnliche Einrichtung wie das vorliegende. Preis 1 Ji., 

Xvsrel alphabetische and üachreffister über Nr. 1 bis 303 und von 

304 bis 623 unter Angaben von Fr. X. Haberl durch damalige Kirchenmusikschüler 
ausgearbeitet, Preis ä 76 /^, beschäftigen sich noch eingehender mit dem Inhalt der 
von Nr. 1 bis 623 des Gäcilienvereiuskatalogs aufgenommenen Werke als das General- 
register von Nr. 1 bis 1500, indem sie auch den Inhalt der Sammelwerke ausführlich 
angeben und die Offertorien, Motetten u. s. w. alphabetisch einreihen. Ausserdem bietet 
eine halbe unbedruckte Kolumne Gelegenheit, neu erschienene Kirchenkompositionen 
übersichtlich nachzutragen. 

Vorliegendes Sachrearlster zu Nr. 1601—2100 kann auch einzeln um 
den Preis von 40 ^ bezogen und dem ersten von Nr. 1 bis 1500 beigebunden werden. 
Es dürfte sich empfehlen, wenigstens in der Abteilung B des Sachregisters, 
etwa von Seite [12] ab jedes Blatt mit Schreibpapier durchschiessen zu 
lassen, um die Fortsetzung des Cäc.-Ver.-Kataloges von Xr. 2101 ff. nach- 
tragen zu können. 






(V.'